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<strong>Jahrbuch</strong> 2024<br />
Stahl+Technik<br />
Highlights aus stahlproduktion, Weiterverarbeitung und Anwendungstechnik<br />
Mit Produkt- und<br />
Dienstleistungsverzeichnis
#turningmetalsgreen<br />
Unser Ziel bei SMS group ist die Gestaltung einer kohlenstoffneutralen<br />
und nachhaltigen Metallindustrie. Wir liefern die Technologie für die<br />
Herstellung und Wiederverwertung aller wesentlichen Metallwerkstoffe<br />
– und treiben so die Transformation zu einer ökologischeren<br />
Metallindustrie voran.
<strong>Jahrbuch</strong><br />
Stahl+Technik<br />
Highlights aus stahlproduktion, Weiterverarbeitung und Anwendungstechnik
Titelfoto: Wuppermann AG<br />
Satz: DVS Media GmbH · Druck: D+L Printpartner GmbH<br />
© 2023 DVS Media GmbH, Düsseldorf<br />
1. Auflage<br />
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung<br />
außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung<br />
des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen und Einspeicherung und / oder Verarbeitung in elektronischen<br />
Systemen, insbesondere Datenbanken und Netzwerke.<br />
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren, Herausgeber<br />
und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für<br />
eventuelle Druckfehler keine Haftung.<br />
In diesem Buch wiedergegebene Gebrauchsnamen, Handelsnamen und Warenbezeichnungen<br />
dürfen nicht als frei zur allgemeinen Benutzung im Sinne der Warenzeichen- und<br />
Markenschutz-Gesetzgebung betrachtet werden.<br />
Inhalte, die auf Verordnungen, Vorschriften oder Regelwerken basieren, dürfen nur unter<br />
Berücksichtigung der jeweils neuesten Ausgabe in Originalfassung verwendet werden.<br />
Printed in Germany<br />
ISBN 978-3-96144-242-3
<strong>Jahrbuch</strong><br />
Stahl+Technik<br />
Redaktioneller Teil<br />
herausgegeben von<br />
DVS Media GmbH, Düsseldorf
INHALT<br />
40<br />
74<br />
Anlagentechnik<br />
9 Themen der globalen Energiewende<br />
prägen METEC und THERMPROCESS<br />
14 Neue Feuerverzinkungsanlage<br />
in Salzgitter<br />
16 Reinigungsanlage zur Verbesserung<br />
der Stahlschrottqualität<br />
18 Fortschrittliche verschleißfeste<br />
Lösungen für Sinteranlagen<br />
Circular economy<br />
24 Initiative für das Recycling von Kokillen<br />
26 Feuerfest-Recycling als schnelle<br />
und langfristige Lösung in Sachen<br />
Nachhaltigkeit<br />
32 Wiederverwertung von Metall-<br />
Reststoffen wird immer wichtiger<br />
Dekarbonisierung<br />
34 Tata Steel beginnt erste Vorbereitungen<br />
für künftige DRI- und REF-Anlagen<br />
in IJmuiden<br />
40 H 2 Green Steel sichert die Finanzierung<br />
und bestellt Produktionsanlagen<br />
46 Waelzholz setzt in Zukunft<br />
auf CO 2<br />
-reduzierten Stahl<br />
48 Mannesmann spart durch den Einsatz<br />
innovativer Dual-Fuel Brenner an<br />
Erdgas und Emissionen<br />
54 Verzinktes Warmband spart<br />
bis zu 54 % CO 2<br />
im Vergleich<br />
zum Marktstandard<br />
58 Grüner Technologie-Merger: Hatch<br />
und Küttner schließen sich zusammen<br />
Digitalisierung<br />
60 Aufträge digital planen, steuern<br />
und umsetzen<br />
62 Die neueste Generation von<br />
Schlackedetektionssystemen<br />
in der Qualitätsstahlproduktion<br />
6
INHALT<br />
112<br />
124<br />
66 Mit intelligentem Archivierungskonzept<br />
Speicher, Geld und CO 2<br />
sparen<br />
70 Softwarelösungen als Werkzeug der<br />
Prozessoptimierung in der Stahlindustrie<br />
74 Virtual Reality erobert den Anlagenbau<br />
Energie + Umwelt<br />
78 Top-Positionierung<br />
im Markt Offshore-Windenergie<br />
80 Roboter übernimmt<br />
Sicherheitsinspektion<br />
Mess- und Prüftechnik<br />
81 Kombinierte 2D/3D-Oberflächeninspektion<br />
von Warmband am Eingang<br />
einer Beizlinie<br />
84 Produktionskritische Lösungen<br />
sicher einsetzen<br />
Modernisierung<br />
91 Optimierte Dämmung im Industrieofen<br />
kann Wandverluste reduzieren<br />
Roheisen<br />
94 HYBRIT-Technologie liefert<br />
hochwertiges DRI auf Wasserstoffbasis<br />
96 50 Jahre Hochofen „Schwelgern 1“<br />
100 Mit Ammoniak zu grünem<br />
Eisenschwamm<br />
Rohr<br />
102 Europas größtes Oberflächenzentrum<br />
für Rohre entsteht in Paderborn<br />
Stahlhandel<br />
104 Service Centre Maastricht macht sich<br />
fit für Warmband aus hochfesten Güten<br />
108 Große Werkstücke präzise anarbeiten<br />
Stahlherstellung<br />
112 Edelstahlwerk in Kapfenberg startet<br />
schrittweise Inbetriebnahme<br />
116 Einstiegsoption für<br />
Induktionsschmelzofen<br />
7
INHALT<br />
Transport und Logistik<br />
118 Modulare Lösungen für den<br />
Stahltransport auf der Schiene<br />
120 Fördertechnik für die Direktreduktion<br />
124 Scharfer Blick auf heißen Stahl<br />
Werkstoffe<br />
128 Ultrafeinkörniger, hochfester<br />
und zäher Stahl dank XTP ®<br />
130 Einflüsse auf die Qualität von Grobblechen<br />
nach der Wärmebehandlung<br />
Produkt- und<br />
Dienstleistungsverzeichnis<br />
137 Inhalt des Verzeichnisses<br />
V<br />
XIII<br />
B1<br />
Alphabetisches Firmenverzeichnis<br />
Alphabetisches Stichwortverzeichnis<br />
Produkt- und Dienstleistungsverzeichnis<br />
INSERENTENVERZEICHNUS<br />
DVS Media GmbH<br />
31, 93, 111, U3<br />
GLAMA Maschinenbau GmbH 13<br />
haspa GmbH 87<br />
IMS Messsysteme GmbH<br />
U4<br />
IROPA Elektrotechnik GmbH 25<br />
KettenWulf Betriebs GmbH 35, 36<br />
Kiro-Nathaus GmbH 95<br />
L.& F. Peters GmbH<br />
B15<br />
Refratechnik Steel GmbH<br />
B17<br />
Rheinbraun Bernnstoff GmbH 29<br />
Rump Strahlanlagen GmbH & Co. KG 15<br />
SMS group GmbH<br />
U2<br />
SUS Ulrich Nell 69<br />
Unitechnik Automatisierungs GmbH 55<br />
8
ANLAGEN<strong>TECHNIK</strong><br />
MESSE-RESÜMEE<br />
Themen der globalen Energiewende<br />
prägen METEC und THERMPROCESS<br />
Spitzenergebnis, Spitzengespräche und Spitzenstimmung – so lautet das Fazit des<br />
Veranstalters zum Fachmessequartett „The Bright World of Metals“, das vom 12. bis<br />
16. Juni 2023 in Düsseldorf stattfand.<br />
63.300 Besucher aus 114 Ländern kamen in diesem Jahr zu den Weltleitmessen GIFA, METEC,<br />
THERMPROCESS und NEWCAST nach Düsseldorf (Foto: Messe Düsseldorf / CT)<br />
Nach fünf ereignisreichen Messetagen zeigt<br />
sich die Messe Düsseldorf als Veranstalter<br />
sichtlich zufrieden. 63.300 Besucherinnen<br />
und Besucher kamen zu den Weltleitmessen<br />
GIFA, METEC, THERMPROCESS und<br />
NEWCAST. Zahlenmäßig sind das fast 13 Prozent<br />
weniger als bei der vorherigen Veranstaltung<br />
(2019: rund 72.500 Fach besucher). Die Pandemie<br />
der vergangenen Jahre wirkte wohl immer<br />
noch etwas nach. Das Messequartett punktete<br />
mit 69 Prozent internationalem Publikum bei<br />
starker Beteiligung aus Übersee (31 Prozent).<br />
9
ANLAGEN<strong>TECHNIK</strong><br />
Aussteller aus 56 Ländern präsentierten mit<br />
Maschinen, Anlagen und Lösungen die Kraft der<br />
metallurgischen Industrie und setzten zukunftsweisende<br />
Impulse (Foto: Messe Düsseldorf / CT)<br />
Erstmals fand während der Messe ein Spitzengespräch<br />
zwischen den wichtigsten Köpfen der<br />
Industrie und NRW-Ministerin Mona Neubaur<br />
statt (Foto: A. Hannewald)<br />
Rund 2.200 Aussteller aus 56 Ländern präsentierten<br />
mit ihren Maschinen, Anlagen und<br />
Lösungen die Kraft der metallurgischen Industrie<br />
und setzten zukunftsweisende Impulse.<br />
Nachhaltigkeit und künstliche Intelligenz waren<br />
dabei vieldiskutierte Themen in den zwölf Messehallen.<br />
Investitionen, auch in weltwirtschaftlich<br />
herausfordernden Zeiten, spontane<br />
Geschäftsabschlüsse sowie ein reger Austausch<br />
zwischen allen Beteiligten prägten die<br />
dynamische Atmosphäre auf dem gesamten<br />
Messegelände. So planen 78 Prozent der Besucherinnen<br />
und Besucher in den nächsten zwei<br />
Jahren konkrete Investitionen. Der Anteil von<br />
Entscheidenden unter den Messebesuchern<br />
lag bei 58 Prozent.<br />
„Gerade in Zeiten des nachhaltigen Wandels<br />
ist es wichtiger denn je, hier in Düsseldorf Flagge<br />
zu zeigen und im direkten Austausch mit den<br />
Playern der Branchen zu stehen, um in einem<br />
richtungsweisenden Marktumfeld Stärke zu<br />
demonstrieren. Dazu boten die GIFA, METEC,<br />
THERMPROCESS und NEWCAST mit ihrer<br />
internationalen Strahlkraft und einem hohen<br />
Maß an Qualität seitens des Fachpublikums<br />
beste Gelegenheiten“, zieht Bernd Jablonowski,<br />
Executive Director bei der Messe Düsseldorf,<br />
zum Abschluss der Messen Bilanz.<br />
76 Prozent der Austeller kamen aus dem<br />
Ausland. Bei den Besucherinnen und Besuchern<br />
lag der Anteil bei 69 Prozent, mit einem<br />
großen Anteil aus Asien und Übersee. „Endlich<br />
wieder Messe!“ war dabei ein oft gehörter Satz<br />
in den Hallen, denn nach vier Jahren konnte sich<br />
die internationale Community persönlich austauschen.<br />
Das unterstreicht die sehr positive<br />
Stimmung in den Messehallen.<br />
„GIFA, METEC, THERMPROCESS und<br />
NEWCAST decken nahezu den kompletten internationalen<br />
Markt ab“, so Malte Seifert, Director<br />
10
ANLAGEN<strong>TECHNIK</strong><br />
Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft und neue<br />
Technologien prägten das Geschehen in den<br />
Messehallen und im begleitenden Rahmenprogramm<br />
(Foto: Messe Düsseldorf / CT)<br />
Die ESTAD war mit fast 550 Vorträgen erneut<br />
die größte Stahlkonferenz in Europa<br />
(Foto: Messe Düsseldorf / CT)<br />
Messe Düsseldorf. Vor allem in Übersee ist die<br />
Nachfrage nach europäischer Metallurgie- und<br />
Gießereitechnik besonders groß – und hier speziell<br />
in Indien, USA und China. Das spiegelt das<br />
internationale Länderranking ebenfalls wider:<br />
Hier liegen Indien und der Wachstumsmarkt Türkei<br />
an der Spitze – gefolgt von Italien, China und<br />
Frankreich. „Diese hohe Internationalität auf Aussteller-<br />
und Besucherseite ist ein wesentlicher<br />
Erfolgsgarant der Bright World of Metals und<br />
macht das Messequartett so einzigartig. Für die<br />
Metall- und Gießerei-Profis aus der ganzen Welt<br />
sind GIFA, METEC, THERMPROCESS und<br />
NEWCAST ein absolutes Muss“, so Seifert.<br />
Industrielle Transformation als<br />
Wegweiser<br />
Aktuelle Marktentwicklungen, enorme Herausforderungen<br />
wie Arbeits- und Fachkräftemangel,<br />
extrem hohe Energiekosten, die besonders<br />
die deutschen Unternehmen belasten, aber<br />
auch Chancen, die die Energiewende mit sich<br />
bringt – prägende Themen gab es zur Bright<br />
World of Metals reichlich. Mögliche Lösungen<br />
wie beispielsweise die Einführung eines international<br />
konkurrenzfähigen Industriestrompreises<br />
wurden am ersten Messetag in einem Spitzengespräch<br />
zwischen den wichtigsten Köpfen<br />
der Industrie und Mona Neubaur, Ministerin für<br />
Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie<br />
in Nordrhein-Westfalen diskutiert. Die Thematik<br />
bestimmte auch das Vortragsprogramm der<br />
messebegleitenden Foren und Konferenzen.<br />
Die Notwendigkeit zur Digitalisierung und dem<br />
Einsatz künstlicher Intelligenz, der Wille zur<br />
Nachhaltigkeit sowie veränderte Produktionsprozesse<br />
sind Ausdruck der Transformation in<br />
den energieintensiven Industrien.<br />
11
ANLAGEN<strong>TECHNIK</strong><br />
Viele Ideen und Trendthemen für eine<br />
nachhaltige Zukunft<br />
Die Ausrichtung der Bright World of Metals auf<br />
die vier Themen-Schwerpunkte Nachhaltigkeit,<br />
Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft und neue<br />
Produktionstechnologien prägten das Geschehen<br />
in den Messehallen und im begleitenden<br />
Rahmenprogramm – wie beispielsweise bei<br />
den Konferenzen und zahlreichen ecoMetals-<br />
Formaten. Rund 20 Branchen-Player der metallurgischen<br />
Industrie beteiligten sich an der eco-<br />
Metals-Kampagne der Messe Düsseldorf. Ein<br />
Imagewandel der energieintensiven Industrien<br />
hin zu mehr Nachhaltigkeit wird bereits seit<br />
2011 von der Messe Düsseldorf unterstützt.<br />
Die Chancen und Möglichkeiten auf dem<br />
Pfad hin zu einer grünen Transformation wurden<br />
auch beim ecoMetals Forum in Halle 9 diskutiert.<br />
Das Forum wurde erstmals vom VDMA<br />
Metallurgy und der Messe Düsseldorf mit großem<br />
Erfolg ausgerichtet.<br />
Messestände als Bühnen für ein<br />
vielfältiges Programm<br />
Besonders die großen Unternehmen der Branchen<br />
hatten auf ihren Messeständen wieder<br />
jeweils einen eigenen Bereich für ein tägliches<br />
Vortragsprogramm geschaffen. Ob bei den<br />
„Leading Partner Talks“ der SMS group, in der<br />
„Green Lounge“ von Primetals Technologies<br />
oder in der „Tenova Arena“ – überall stellten<br />
Experten neue Entwicklungen vor oder demonstrierten<br />
Anwender neue Technologien, die in der<br />
jüngsten Vergangenheit installiert wurden. Auch<br />
Interviews und Podiumsdiskussionen wurden<br />
hier durchgeführt. Das Themenspektrum war<br />
sehr vielfältig und das aktive Format förderte den<br />
Dialog und Austausch mit den Messebesuchern.<br />
ESTAD-Konferenz mit 1.300 Teilnehmer<br />
aus über 40 Ländern<br />
Die parallel zur METEC stattfindenden European<br />
Steel Technology and Application Days –<br />
ESTAD war mit fast 550 Vorträgen erneut die<br />
größte Stahlkonferenz in Europa. Stahlexperten<br />
von 240 Unternehmen aus 33 Ländern hielten<br />
Vorträge zu den Themen Roheisenerzeugung,<br />
Stahlherstellung, Walzen und Schmieden,<br />
Industrie 4.0, Stahlwerkstoffe sowie Wasserstoff<br />
als Industriegas in der Stahlbranche. Innerhalb<br />
dieses breiten Themenspektrums stand<br />
die wasserstoffbasierte Stahlerzeugung ganz<br />
klar im Mittelpunkt. Dies zeigte sich nicht nur in<br />
einer eigenen Vortragssitzung mit über 100 Präsentationen,<br />
sondern auch in einer ganztägigen<br />
Keynote-Session unter dem Motto „Die Stahlindustrie<br />
auf dem Weg zum grünen Stahl“.<br />
Mit der großen Anzahl an Teilnehmern und<br />
Vorträgen sowie dem breiten und modernen<br />
Themenspektrum konnte die ESTAD die<br />
Erfolgsgeschichte als bedeutendste europäische<br />
Stahlkonferenz fortschreiben. Darüber hinaus<br />
freute sich das Stahlinstitut VDEh als Veranstalter<br />
besonders, Metallurgen und<br />
Werkstoffingenieuren aus aller Welt gerade<br />
nach der jahrelangen Pandemie wieder eine<br />
Plattform und einen Treffpunkt zum Gedankenaustausch<br />
gegeben zu haben.<br />
• Messe Düsseldorf/Stahlinstitut<br />
VDEh/Redaktion<br />
12
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Fon: +49 (0) 2043 9738 0<br />
Fax: +49 (0) 2043 9738 50<br />
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GFM 150 t capacity
ANLAGEN<strong>TECHNIK</strong><br />
KAPAZITÄT BEI BANDVEREDELUNG AUSGEBAUT<br />
Neue Feuerverzinkungsanlage<br />
in Salzgitter<br />
Die Investition soll ein qualitatives Wachstum im Geschäftsbereich Stahlerzeugung<br />
des Konzerns sichern und das Premiumsegment für Automobilkunden und<br />
Haushaltsgeräteindustrie stärken<br />
Ulrich Grethe, Vorsitzender der Geschäftsführung,<br />
im Gespräch mit den Medien<br />
(Foto: Sazgitter AG)<br />
Der Salzgitter-Konzern hat mit dem Projekt<br />
„Feuerverzinkung 3“ (FV3) die größte Einzelinvestition<br />
der vergangenen zehn Jahre<br />
getätigt. Rund 200 Millionen Euro sind für die<br />
komplexe Großanlage investiert worden.<br />
Die neue Produktionsanlage mit 500.000<br />
Tonnen Jahreskapazität ergänzt die beiden<br />
bereits vorhandenen Feuerverzinkungen. Sie ist<br />
ein wesentlicher Baustein der Strategie des Salzgitter-Konzerns,<br />
die für den Bereich Flachstahl<br />
auf qualitatives Wachstum setzt. Damit wird die<br />
Position als führender Hersteller von Premiumprodukten<br />
für die nationalen und internationalen<br />
Kunden aus Automobilindustrie und Haushaltswarenbranche<br />
gestärkt. Mit dem Betrieb der<br />
Anlage entstehen 70 neue Arbeitsplätze.<br />
Ulrich Grethe, Mitglied der Konzerngeschäftsleitung<br />
und Vorsitzender der SZFG-<br />
Geschäftsführung: „Die neue Feuerverzinkung<br />
ist ein wesentlicher Baustein für die Zukunftsfähigkeit<br />
des Stahlstandorts Salzgitter und der<br />
dortigen Arbeitsplätze, weil wir mit dieser Investition<br />
unser schon heute hochwertiges Produktportfolio<br />
weiter ausbauen. Wir begleiten und<br />
unterstützen die Weiterentwicklung unserer<br />
Kunden, denen wir die nötigen Werkstoffkonzepte<br />
mit dem dazugehörigen Service anbieten.“<br />
Die neue Anlage wird feuerverzinkte Bleche<br />
mit Dicken zwischen 0,7 und 2,5 Millimetern bei<br />
Breiten zwischen 900 und 1.700 Millimetern<br />
erzeugen. Die Coils haben ein Maximalgewicht<br />
von 32 Tonnen. Der Glühofen ist das Herzstück<br />
14
ANLAGEN<strong>TECHNIK</strong><br />
„Mit der neuene Feuerverzinkung werden wir unser schon heute<br />
hochwertiges Produktportfolio weiter ausbauen.“<br />
Ulrich Grethe, Mitglied der Konzerngeschäftsleitung und Vorsitzender der SZFG-Geschäftsführung<br />
der neuen Anlage. Im Vergleich zu den bisherigen<br />
Feuerverzinkungen wird das Material nun<br />
im Glühofen deutlich schneller aufgeheizt und<br />
abgekühlt und es wird eine höhere Glühtemperatur<br />
erreicht. Das sind genau die Eigenschaften,<br />
die die Produktion von hoch- und höchstfesten<br />
Stahlsorten ermöglichen.<br />
Dr.-Ing. Michael Brühl, Betriebsdirektor Kaltflach<br />
Salzgitter Flachstahl erläutert: „Schon in<br />
der Planungs- und Bauphase haben wir uns mit<br />
den Kunden eng über die Werkstoffkonzepte<br />
ausgetauscht. Die Hochlaufphase ist in vollen<br />
Gang und wir sind überzeugt, schnell die<br />
gewünschten Qualitäten zu liefern.“<br />
Die Betriebsbereitschaft wurde im Oktober<br />
2022 erreicht. Es sollen bald hoch- und höchstfeste<br />
Stahlgüten für Anwendungen in Karosserie<br />
und Fahrwerk produziert werden, die eine<br />
wichtige Rolle für den automobilen Leichtbau<br />
und bei der Fahrzeugsicherheit spielen. Für die<br />
Hausgeräteindustrie finden die Stahlprodukte<br />
Anwendungen unter anderem in anspruchsvollen<br />
Oberflächenbauteilen. Die Konfiguration der<br />
Gesamtanlage bietet zugleich die baulichen und<br />
technischen Voraussetzungen, weitere innovative<br />
Werkstoffkonzepte zu realisieren.<br />
• Salzgitter AG<br />
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ANLAGEN<strong>TECHNIK</strong><br />
AUFBEREITUNG VON EINSATZMATERIALIEN<br />
Reinigungsanlage zur Verbesserung<br />
der Stahlschrottqualität<br />
Die Qualität des gesammelten Stahlschrotts lässt sich verbessern, indem Feinanteile,<br />
magnetische Stäube und nichtmagnetische Verunreinigungen abgeschieden werden.<br />
Speziell für diesen Zweck konzipierten Anlagen können einen Durchsatz von 40 bis<br />
300 Tonnen pro Stunde erreichen.<br />
Die deutsche Firma interVIB GmbH stellt<br />
Vibrationsförder- und Siebtechnik her und<br />
hat diverse Schrottreinigungsanlagen an<br />
verschiedene Stahlwerke und Schrott-Recyclinghöfe<br />
europaweit geliefert. Als zentrales Aggregat<br />
zur Reinigung des Schrotts verfügen die<br />
Anlagen über Linearschwingsiebe vom Typ VSL<br />
mit speziell entwickelten 3D-Siebkassetten.<br />
Die Siebelemente sind als leicht tauschbare<br />
Kassetten ausgeführt, die eine mittlere Lebensdauer<br />
von über 18 Monaten ohne nennenswerte<br />
Abnutzung haben. Im Regelfall werden 2 bis<br />
3 Kassetten in Stufen angeordnet, damit sich<br />
der Schrott während der Siebung umwälzen<br />
kann. Dies stellt sicher, dass auch Feinanteile<br />
abgeschieden werden, die sich auf großflächigen<br />
Schrottteilen oder in Hohlkörpern abgelagert<br />
haben. Die lineare Schwingung wird in Förderrichtung<br />
über eine extra verstärkte Traverse<br />
initiiert.<br />
Schlüsselfertige Gesamtanlagen<br />
Zu einer kompletten Standard-Linie gehört<br />
neben dem Linearsieb eine Aufgabe-Schwingförderrinne<br />
vom Typ TCV, welche mittels eines<br />
Greifers und einem über der Förderrinne angeordneten<br />
stationären Bunker mit Schrott beladen<br />
wird. Die Breite der Aufgabe-Schwingförderrinne<br />
resultiert aus der geforderten Sieb- und<br />
Förderleistung, aber auch aus dem Durchmesser<br />
des Greifers.<br />
Die Schwingförderrinne beschickt dann<br />
gleichmäßig das Linearschwingsieb. Dies stellt<br />
einen konstanten Förderstrom und eine gleichbleibende<br />
Schichthöhe für ein bestmögliches<br />
Siebergebnis sicher.<br />
Abgabeseitig wird die Siebmaschine üblicherweise<br />
aus nichtmagnetischem Material<br />
gefertigt, da diese an eine Magnettrommel<br />
übergibt. Die Geometrie zwischen der Siebmaschine<br />
und der Magnettrommel stellt sicher,<br />
dass nicht- magnetisches Material aus dem Förderstrom<br />
nach unten auf eine quer installierte<br />
interVIB Schwingförderrinne Typ TCV fällt, die<br />
das nicht gewünschte Material nach außen fördert.<br />
Die speziell ausgelegte Geometrie zwischen<br />
Siebmaschine und Magnettrommel<br />
ermöglicht sogar das Aussortieren von größeren<br />
Betonbrocken oder anderen großvolumigen<br />
und nicht-magnetischen Anteilen. Dabei wird<br />
sichergestellt, dass es nicht zu einem Verklemmen<br />
zwischen den Maschinen kommt. Die<br />
untere Querförderrinne wird extra robust ausgelegt,<br />
damit diese die Wucht des Aufpralls der<br />
schweren NE-Anteile aufnehmen kann.<br />
Die ausgesiebten Feinanteile können unterhalb<br />
der Siebmaschine auch mit einer Schwingförderrinne<br />
Typ TCV ausgetragen werden. Diese<br />
werden dann an ein Förderband übergeben<br />
16
ANLAGEN<strong>TECHNIK</strong><br />
Schrottreinigungsanlage mit Aufgaberinne, Linearschwingsieb, Magnettrommel und<br />
Querförderrinnen darunter (Foto: interVIB GmbH)<br />
und können nochmals mittels Überbandmagneten<br />
nachsortiert werden, um unter anderem<br />
kleine Eisenpartikel zurückzugewinnen.<br />
Fazit<br />
Schlüsselfertige Gesamtanlagen können aus<br />
Aufgabe-Schwingrinne, Linearsiebmaschine<br />
und einer Magnettrommel bestehen. Das allgemeine<br />
Anlagen-Konzept ist ausgereift und<br />
hat sich unter realen Praxisbedingungen<br />
bewährt.<br />
Anwender sind mitunter erstaunt, wieviel<br />
Feinanteile eine Siebanlage aus den gelieferten<br />
Schrotten separiert und wieviel NE-Anteile vor<br />
der Magnettrommel abgeschieden werden. In<br />
manchen Fällen wurden mehr als 10 Prozent<br />
Fremdstoffe und Feinanteile in den jeweiligen<br />
Schrottlieferungen gefunden und ausgeschleust.<br />
Anwender haben berichtet, dass im<br />
Produktionsprozess bis zu 10 Prozent Einsparungen<br />
durch die Reinigung des Schrotts<br />
erreicht werden konnten und auch der Anteil<br />
ungewünschter Schlacke reduziert wurde.<br />
• interVIB GmbH<br />
17
ANLAGEN<strong>TECHNIK</strong><br />
Die Zähne des Rotors sind im Sinterbrecher extremen Belastungen ausgesetzt (Foto: Castolin Eutectic)<br />
LÄNGERE LEBENSDAUER DANK HARTSTOFFBESCHICHTUNG<br />
Fortschrittliche verschleißfeste<br />
Lösungen für Sinteranlagen<br />
Der Sinterbrecher spielt eine entscheidende Rolle im Stahlwerk und ist oft der<br />
Schlüssel zur Rentabilität. Daher ist ein proaktiver Ansatz bei der Wartung<br />
unerlässlich. Die Aufpanzerungstechnologie macht Brecher komponenten,<br />
die starkem Verschleiß ausgesetzt sind, widerstandsfähiger.<br />
Als Maschinen, die stark abrasiven Sinter<br />
in Stücke geeigneter Größe für die<br />
Beschickung des Hochofens zerkleinern,<br />
sind Sinterbrecher einem extremen Verschleiß<br />
ausgesetzt. Da Sinter heiß, hart und abrasiv ist,<br />
stellt er eine große Herausforderung für die<br />
Handhabung dar.<br />
Der Verschleiß tritt vor allem in zwei Bereichen<br />
auf: an den Rostbalken und an den Zähnen<br />
des Rotors. Aber auch die Rutsche, über die das<br />
18
ANLAGEN<strong>TECHNIK</strong><br />
Material in die Maschine gelangt, kann in Mitleidenschaft<br />
gezogen werden, wenn der Sinter<br />
durch sie hindurchfällt, ebenso wie die Siebe,<br />
die das Material sortieren, um den Feinanteil<br />
herauszufiltern, damit er als Ausgangsmaterial<br />
für die Herstellung von mehr Sinter verwendet<br />
werden kann.<br />
Die Rostbalken unterliegen dem größten<br />
Verschleiß. Sie bestehen aus großen rechteckigen<br />
Stahlstäben, die wie ein Kamm parallel<br />
angeordnet sind, wobei jeder Stab 100 mm<br />
breit und bis zu 3 m lang ist. Wenn der Sinter in<br />
den Brecher gegeben wird, wird er von den<br />
Zähnen des sich drehenden Rotors erfasst. Diese<br />
befördern und zertrümmern den Sinter in die<br />
Stäbe und setzen sie einer intensiven mechanischen<br />
Schlagbelastung aus, die eine Wartung<br />
alle sechs Wochen erforderlich machen kann.<br />
Dieser Vorgang führt auch zu einer starken<br />
Abnutzung der Rotorkomponenten. Dazu gehören<br />
in der Regel zwei bis vier Zähne, die den<br />
Sinter aufnehmen und bearbeiten, sowie die<br />
Scheiben, auf denen die Zähne montiert sind.<br />
Normalerweise halten die Zähne weniger als<br />
ein Jahr.<br />
Herkömmliche Möglichkeiten zur<br />
Bekämpfung des Verschleißes<br />
Um den Verschleiß zu verringern und damit die<br />
Lebensdauer eines Brechers zu verlängern, stehen<br />
dem Betreiber verschiedene Möglichkeiten<br />
zur Verfügung. Dadurch bleibt die Leistung der<br />
Anlage erhalten, was zu einer effizienteren Produktion<br />
führt. Traditionell haben die Betreiber<br />
mehrere Möglichkeiten, dies zu erreichen.<br />
Die erste besteht darin, den hohen Verschleiß<br />
und die regelmäßigen Stillstände, die für<br />
die Überholung der Komponenten und die<br />
Behebung des Verschleißes erforderlich sind,<br />
Ein Standardrotor eines Sinterbrechers ist nach<br />
10 Monaten völlig abgenutzt<br />
(Foto: Castolin Eutectic)<br />
einfach zu akzeptieren. In diesem Fall werden<br />
Rostbalken aus Baustahl mit hoher Verschleißhärte<br />
verwendet, z. B. aus den Legierungen<br />
S275 oder S355. Alternativ wird für die Rotorzähne<br />
oft Manganstahl verwendet. Dies kann<br />
für einen Brecher mit relativ geringer Verschleißrate<br />
geeignet sein.<br />
An Standorten mit intensiverem Verschleiß<br />
aufgrund höherer Temperaturen, der Belastung<br />
und der mechanischen Konstruktion müssen<br />
die Betreiber jedoch Maßnahmen ergreifen, um<br />
eine höhere Verschleißfestigkeit zu erreichen.<br />
Wenn die Anforderungen steigen, können die<br />
Betreiber den Einbau von verschleißfesten Auskleidungen<br />
oder Einsätzen, das Aufbringen von<br />
verschleißfesten Aufpanzerungen, die Verwendung<br />
von Verschleißplatten und die Integration<br />
von Wasser kühlung in die Rostbalken in<br />
Betracht ziehen.<br />
Auskleidungen oder Einsätze werden in der<br />
Regel aus Matrixmaterialien hergestellt, die<br />
Martin Kirchgassner, Chief Technology Officer (CTO), Castolin Eutectic<br />
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ANLAGEN<strong>TECHNIK</strong><br />
Ein überholter Sinter brecherrotor verlässt die Castolin Eutectic- Werkstatt in Wien<br />
(Foto: Castolin Eutectic)<br />
Hartmetalle enthalten. Mit zunehmendem Verschleiß<br />
können diese jedoch immer noch<br />
schnell verschleißen.<br />
Daher besteht die nächste mögliche Taktik<br />
darin, die Bereiche mit hohem Verschleiß mit<br />
einer Panzerbeschichtung zu versehen. Beim<br />
Rotor sind dies in der Regel die Außenkanten<br />
der Zähne und der Scheibenkörper des Rotors,<br />
wohingegen die Rostbalken eine 10-15 mm<br />
dicke verschleißfeste Schicht erfordern, die auf<br />
die Oberseite der Stäbe geschweißt wird,<br />
sowie 5-8 mm an den Kanten. Damit werden<br />
die angestrebten Vorteile möglicherweise<br />
immer noch nicht erreicht. So bietet die<br />
Beschichtung auf den Rotoren möglicherweise<br />
keinen ausreichenden Schutz gegenüber dem<br />
Grundmaterial, das sich manchmal zuerst<br />
abnutzt. Außerdem haben Aufpanzerungen in<br />
der Regel einen geringeren Wärmeübergangskoeffizienten<br />
als Baustahl.<br />
Daher kann das Aufbringen einer dicken<br />
Beschichtung auf Rostbalken die unbeabsichtigte<br />
Folge haben, dass sich ein Wärmestau<br />
bildet. Dies wiederum kann zu einer Verringerung<br />
der Verschleißfestigkeit führen, so dass<br />
sich Risse in der dicken Schicht bilden und ausbreiten<br />
können, was wiederum zu Abplatzungen<br />
führt, bei denen Fragmente der äußeren<br />
Panzerschicht vorzeitig verloren gehen.<br />
Eine weitere Möglichkeit ist die Montage<br />
von Verschleißplatten. Dies hat sich bei vielen<br />
Brechern als nützlich erwiesen, um den Körper<br />
der Rotorscheiben zu schützen und gleichzeitig<br />
den Verschleiß und den regelmäßigen Austausch<br />
der Zähne zu ermöglichen. Es ist auch<br />
möglich, Verschleißplatten an Rostbalken anzubringen,<br />
obwohl der Erfolg hier aufgrund der<br />
besonders hohen Verschleißraten begrenzt ist.<br />
Da die Temperatur einen Einfluss auf die<br />
Verschleißraten hat, besteht ein alternativer<br />
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