40plus Sommer 2021
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Wir leben auf. Nach Corona.<br />
AUSGABE JULI <strong>2021</strong><br />
<strong>40plus</strong> ist das Magazin für<br />
jeden, der aus dem immerwährenden<br />
Kreis ausbrechen möchte und mit<br />
einem lauten „JA!“ seiner Zukunft<br />
entgegenläuft. Don’t wish it, do it!<br />
08 Frische Früchte vom Markt 10 Bestes Brot vom Kühnelt 14 Nachdenken vom<br />
4er-Team 18 Sauermilch & Hausverstand vom Landesrat 24 Fortschritt & Technik<br />
vom LH und der TU 34 Kultur vom Berg 46 Keine Hilfe von Diethardt<br />
Juli <strong>2021</strong><br />
Notfalluhr<br />
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Auf Seite 21!
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Geben wir auf uns und andere acht – so schaffen wir das!<br />
02 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong>
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
© Lukas Lorenz<br />
©Helmut Lunghammer<br />
10 Endlich<br />
Brot!<br />
24 Fortschritt<br />
durch Technik<br />
14 Talk der<br />
tausend Schritte<br />
04 Vom Ottitsch<br />
05 Editorial<br />
06 Der nachhaltige Konzern<br />
08 Der andere<br />
Bauernmarkt<br />
10 Endlich Brot!<br />
14 Talk der<br />
tausend Schritte<br />
18 Sauermilch &<br />
Hausverstand<br />
20 JAMES Notfalluhr<br />
22 Es gibt nur<br />
ein Genusstheater<br />
24 Fortschritt durch Technik<br />
27 Wein ≠ Wein<br />
28 La Viallas Biowein<br />
30 Für ein besseres<br />
Leben reicht ein Gramm<br />
33 Nice one!<br />
34 Summer on the hill<br />
36 Reisebügeleisen,<br />
what else?<br />
38 Hey Haut!<br />
40 Kinder kriegen<br />
geht immer<br />
45 Ohne Darm<br />
sind wir arm<br />
46 Kunst mit Diethardt<br />
47 Montblanc in Graz
Vom Ottitsch<br />
Mehr zu Oliver Ottitsch unter:<br />
www.oliverottitsch.com<br />
04 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong>
Happenweise<br />
Wissen macht nicht glücklich. Wer viel weiß, braucht nichts glauben, das ist ein Vorteil, aber Wissen macht<br />
heutzutage selten glücklich. Eigentlich reicht hier bereits ein Blick in die Nachrichten: Je mehr man über die<br />
Zusammenhänge weiß, desto mehr überkommt einen das Gefühl der Machtlosigkeit. So sind wir eigentlich<br />
schon sehr happy, wenn eine alte Krise eine neue kurz überblendet. Mit der alten kann man zumindest ansatzweise<br />
umgehen. Das hat dann fast etwas Heimeliges. Dabei kann man immer lernen und gestärkt aus einer<br />
Krise schreiten, wir dürfen nur nicht aufhören zu lernen und zu fragen. Zum Denken sollte es uns geben, dass<br />
die Nachhaltigkeit schon sehr in aller Munde ist, aber unsere Taten noch ein bisserl nachhängen. Um unser<br />
Denken zu schärfen, haben wir einen <strong>40plus</strong>-Talk ins Leben gerufen, die erste Folge mit vier Diskutanten. Die<br />
elementaren Äußerungen können Sie im Blattinneren nachlesen.<br />
Bildung macht jetzt auch nicht glücklich, aber sie ist unumgänglich. Ich habe vor kurzem auf Ö1 eine Sendung<br />
über den Regenwald gehört, mit Gästen aus den Lagern der NGOs. Die bekamen vom mündigen Zuhörern sehr<br />
interessante Fragen gestellt: Zum Beispiel, dass wir in Europa unseren Wohlstand durch die Nutzung der<br />
Ressourcen erreichten und ausgerechnet wir das nun der dritten Welt verbieten wollen. Die soll im Klartext<br />
arm bleiben, damit wir schalten und walten dürfen. Natürlich kann dort nicht alles abgeholzt werden und<br />
auch klar, dass schon viele Schürfrechte ins Ausland verkauft wurden, aber die Tendenz der Anrufer<br />
war, dass der Europäer schauen soll, dass vor allem vor seiner Haustüre erstmals alles gut wird. Die<br />
Schmetterlingswiese darf also auch nicht sterben.<br />
Das mündet alles in die Welt der Nachhaltigkeit, den wir mit jedem Bissen in unsere<br />
Nahrung aufnehmen. Die Rede ist vom Brot. Ob, wie und warum nachhaltig,<br />
oder was es mit Low Carb wirklich auf sich hat, erfahren Sie in diesem<br />
<strong>40plus</strong> von Wolfgang Kühnelt. Richtig einkaufen gehen Sie mit Julia<br />
Strempfl, die hat gleich Naturkosmetik zwei Wochen lang bei<br />
sich erprobt und von mir erfahren Sie, warum es bei<br />
einer Flasche Wein auch um die Flasche geht. In<br />
dem Sinne, haben Sie einen schönen <strong>Sommer</strong><br />
und bleiben Sie gesund! Eines vielleicht<br />
noch, weil es in ein paar Storys angesprochen<br />
wird: Nachhaltigkeit gibt<br />
es nicht im Sonderangebot. Vielleicht<br />
schon, aber auch dann<br />
wird sie uns noch ein bisserl<br />
mehr als den Normalpreis<br />
kosten. Ganz einfach,<br />
weil sonst geht sich<br />
das nicht aus.<br />
Martin G. Wanko<br />
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IMPRESSUM:<br />
MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER: MADISON WERBEAGENTUR<br />
MARKETING- UND WERBEBERATUNGS-GMBH, STIFTINGTALSTRASSE 60, 8010<br />
GRAZ, WWW.MADISON.AT. HERAUSGEBER: MARTIN G. WANKO UND<br />
GERHARD KROELL. HERSTELLUNGSORT: WALSTEAD NP DRUCK<br />
GMBH, GUTENBERGSTRASSE 12, 3100 ST. PÖLTEN, WALSTEAD-NPDRUCK.<br />
COM. ENTWICKLUNG UND KONZEPT: MADISON WERBEAGENTUR<br />
GMBH UND MARTIN G. WANKO. EDITORIAL DESIGN: ANNA HAURY,<br />
MIRO SCHOBER, ADNAN MUJADŽIĆ. CHEFREDAKTION: MARTIN G. WANKO.<br />
REDAKTION: JULIA STREMPFL, WOLFGANG KÜHNELT, AGNES SCHWARZ,<br />
PHILIPP SCHÄFFER. COVER: MIRO SCHOBER, BILDMONTAGE MIT MATERIAL<br />
VON UNSPLASH. FOTOS: DIE BILDHINWEISE BEFINDEN SICH DIREKT BEIM JEWEILIG<br />
VERWENDETEN FOTO. ENTGELTLICHE BEITRÄGE SIND GEM. § 26 MEDIENG ALS „ENTGELT-<br />
LICHE EINSCHALTUNG“ GEKENNZEICHNET. EIN HINWEIS VORAB: AUS GRÜNDEN DER<br />
BESSEREN LESBARKEIT WIRD AUF DIE GLEICHZEITIGE VERWENDUNG MÄNNLICHER UND WEIBLICHER<br />
SPRACHFORM VERZICHTET. SÄMTLICHE PERSONENBEZEICHNUNGEN GELTEN GLEICHERMASSEN FÜR<br />
BEIDERLEI GESCHLECHTER.<br />
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
05<br />
©Florian Lierzer
06 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
©Energie Steiermark<br />
Die 17 UN-Ziele für eine weltweite,<br />
nachhaltige Entwicklung, wurden 2016 mit einer<br />
Laufzeit von 15 Jahren verabschiedet. So steht es<br />
am Papier. Aber wie schaut es in den steirischen<br />
Unternehmen jetzt wirklich aus?<br />
Text: Martin G. Wanko<br />
©Stephan Friesinger<br />
ZUR<br />
ENER-<br />
GISCHE<br />
WEGE<br />
NACH-<br />
HALTIGKEIT
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
07<br />
Kann mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, kurz SDGs, etwas<br />
angefangen werden? Immerhin sollte „die Agenda 2030 für nachhaltige<br />
Entwicklung” Milliarden Menschen auf unserem Planeten ein besseres Leben<br />
ermöglichen. Schaut man sich zum Beispiel die Energie Steiermark genauer an,<br />
ist es interessant zu sehen, inwieweit die Nachhaltigkeit von und<br />
in einem Unternehmen gelebt werden kann.<br />
Das Balkonkraftwerk<br />
Zugegeben, es ist das Aushängeschild<br />
der Nachhaltigkeits-Agenda<br />
der UNO, aber am 13. Ziel der<br />
SDGs, „Maßnahmen zum Klimaschutz”,<br />
werden die nächsten<br />
Jahre noch alle Unternehmen<br />
gemessen werden. Die Energie<br />
Steiermark setzt hier auf „Erneuerbare<br />
Energie”, konkret sind es die<br />
Bereiche Windkraft, Photovoltaik<br />
und Wasserkraft. Hier investiert<br />
das Unternehmen in den nächsten<br />
5 Jahren namhafte 1,2 Mrd. Euro,<br />
mit durchaus spannenden Projekten:<br />
Zum Beispiel 100 Windräder,<br />
die 150.000 Haushalte versorgen<br />
können, oder eine Photovoltaik-<br />
Anlage auf einer ehemaligen Mülldeponie<br />
in Bärnbach. Damit der<br />
Strom aus allen privaten Photovoltaik-Anlagen<br />
„abgeholt” werden<br />
kann, wird das gesamte steirische<br />
Stromnetz um 500 Millionen Euro<br />
erneuert. Nicht unwichtig, denn so<br />
hält man das „Balkonkraftwerk”<br />
als Inbegriff für die kleinstmögliche<br />
saubere Energiequelle und<br />
so die Identifikation mit dem<br />
grünen Strom in der Bevölkerung<br />
aufrecht.<br />
Damit Nachhaltigkeit funktioniert,<br />
muss sie über das Unternehmen<br />
hinaus größer gedacht<br />
werden. So ist es wesentlich als<br />
namhaftes Unternehmen Verantwortung<br />
über den eigenen<br />
Tellerrand hinaus zu übernehmen.<br />
Die Energie Steiermark, als fünftgrößter<br />
Unternehmer im Land,<br />
hat beispielsweise ein sehr großes<br />
Auftragsvolumen zu vergeben.<br />
Erfreulich ist hier, dass 60 Prozent<br />
aller Aufträge an Unternehmen in<br />
der Region Steiermark vergeben<br />
werden. Das stabilisiert die Wirtschaft<br />
und schafft Arbeitsplätze.<br />
Die Energie Steiermark legt jedoch<br />
auch Bedacht darauf, die optimalen<br />
Geschäftspartner zu ermitteln,<br />
denen soziale und nachhaltige<br />
Aspekte ebenso wichtig sind und<br />
so in die Erzeugnisse ihrer Produkte<br />
einfließen lassen.<br />
Mit dem Breitband<br />
zum Wohlstand<br />
Nicht zu vergessen ist, dass die<br />
Welt sich in einer permanenten<br />
Veränderung befindet. So müssen<br />
auch hier immer wieder neue<br />
Konzepte erdacht werden. War vor<br />
Jahrzehnten noch der flächendeckende<br />
Ausbau des Telefonnetzes<br />
ein Zeichen des Fortschritts und<br />
des einziehenden Wohlstands, ist<br />
heute der optimale Zugang zum<br />
Internet in einer Region ein Wohlstandsfaktor.<br />
Die Rede ist vom<br />
Breitband-Internetzugang, der<br />
Grundvoraussetzung für die neue<br />
Ansiedlung von Unternehmen<br />
in einem Ort. Auch hier setzt die<br />
Energie Steiermark ein Zeichen<br />
und forciert den Breitbandausbau<br />
in Zusammenarbeit mit der sbidi,<br />
der steirischen Breitband- und<br />
Digitalinfrastruktur GmbH und<br />
auch in alleiniger Verantwortung.<br />
Die Gemeinden Lang und Gasen<br />
sind bereits am Netz, in Dobl-<br />
Zwaring wird daran gearbeitet.<br />
Und plötzlich geht das Licht aus!<br />
Sie kommen immer öfter und<br />
unangemeldet. Die Rede ist von<br />
Orkanen oder orkanartigen Windböen.<br />
Vor einigen Jahren auch in<br />
Graz zu erleben, als ein Orkan<br />
Bäume im Stadtpark wie im Katastrophenfilm<br />
entwurzelte, es aus<br />
Bächen vom Himmel regnen ließ,<br />
als sei die Götterdämmerung nicht<br />
mehr weit. Plötzlich waren Teile in<br />
Graz verdunkelt und ohne Strom.<br />
Die Energie Steiermark musste<br />
blitzschnell die Schäden beheben,<br />
so konnte die Stromversorgung<br />
einige Stunden später wieder<br />
hochgefahren werden. Damit in<br />
solchen Extremsituationen richtig<br />
reagiert werden kann, hält die<br />
Energie Steiermark regelmäßig<br />
Übungen und externe Audits ab.<br />
Die Grundlagen sind jedoch ein<br />
intaktes Strom- und Gasnetz.<br />
29.500 km beträgt das steirische<br />
Stromnetz, 4.130 km das Gasnetz.<br />
Sie müssen regelmäßig gewartet<br />
und erneuert werden, um den Belastungen<br />
gewachsen zu sein.<br />
Bildung als Rückhalt<br />
für Ideen und<br />
Visionen<br />
Ein elementarer, wenn nicht der<br />
elementarste Baustein der UN-<br />
Agenda zur Nachhaltigkeit ist das<br />
Ziel Nr. 4 der SDGs, die Bildung.<br />
Nichts bekämpft die Armut so gut<br />
wie die Bildung und sie ist der<br />
einzige Weg, um dem Menschen<br />
Probleme begreifbar zu machen<br />
und komplexe Lösungsvorschläge<br />
zu erarbeiten. Hier ist der Energie<br />
Steiermark mit dem 2020 eröffnetem<br />
E-Campus ein kleines Juwel<br />
bezüglich der Lehrlingsausbildung<br />
geglückt. Hier werden Lehrlinge<br />
zu Energieprofis für Erneuerbare<br />
Energie ausgebildet, der Energie<br />
unserer Zukunft sozusagen.<br />
Schlagwörter wie Speicher, Smart<br />
Home, E-Mobility und Smart<br />
Meter sind für die Lehrlinge ein<br />
mit Wissen gefülltes Expertenvokabular.<br />
Eines der zentralen Themen<br />
unserer Zeit ist der Punkt 8 der<br />
UN-Agenda, die Menschenwürde,<br />
am besten abgebildet in der Inklusion.<br />
Es ist elementar, Menschen<br />
mit dauerhaften Beeinträchtigungen<br />
bestmöglich in unser Leben<br />
zu integrieren: In Schulen, wo<br />
die Inklusion im Klassenzimmer<br />
positiv praktiziert wird, prägt<br />
dieser Umgang die Schüler*innen.<br />
Je höher hier unser Level ist, desto<br />
mehr kann von einer Achtung vor<br />
dem Leben in unserer Gesellschaft<br />
gesprochen werden. Das beginnt<br />
bei Hilfsbereitschaft im täglichen<br />
Leben und endet am Arbeitsplatz.<br />
Ein nachhaltiger Betrieb zeigt den<br />
Umgang mit der Inklusion am<br />
besten in der jeweiligen Unternehmenskultur.<br />
Die Inklusion wird<br />
von der Energie Steiermark gelebt.<br />
Arbeitsplätze werden optimiert,<br />
das Umfeld wird geschult und ein<br />
respektvoller Umgang untereinander<br />
ist selbstredend.<br />
Zum Nachhaltigkeitsbericht<br />
der Energie Steiermark:<br />
www.e-steiermark.com
08 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
Einkaufen<br />
Text: Julia Strempfl<br />
Der hektische Alltag.<br />
Aus Zeitmangel hüpft man ins<br />
Auto, anstelle zu Fuß zu gehen.<br />
Im Vorbeifahren holt man schnell<br />
ein Weckerl beim Supermarkt<br />
und das Weckerl ist natürlich<br />
in Plastik verpackt.<br />
Wieder keine Zeit zum<br />
Kochen, damit soll jetzt Schluss<br />
sein! Auf in ein gesünderes, besser<br />
organisiertes Leben.<br />
Die Planung macht’s<br />
Regelmäßige Wocheneinkäufe,<br />
das Vorkochen gesunder Mahlzeiten<br />
und ausgiebige Spaziergänge<br />
sollen einen fixen Platz im Kalender<br />
haben. Punkt eins kann ich<br />
gleich erledigen. Mein Nachbar<br />
hat mir letztens nämlich vom Bauernmarkt<br />
erzählt – drei Kilometer<br />
die Straße runter – stadtauswärts.<br />
Jeden Freitagnachmittag hat der<br />
geöffnet. Passt perfekt. Das wird<br />
also mein erstes Ziel auf dem Weg<br />
in ein gesünderes, nachhaltigeres<br />
Leben.<br />
Der Markt am Stadtrand<br />
Der Bauernmarkt ist einfach zu<br />
finden. Er ist direkt hinter der<br />
Liebenauer Hauptstraße gelegen<br />
und die Einfahrt gut beschriftet.<br />
Ausreichend Parkmöglichkeiten<br />
gibt es hinter der kleinen Markthalle.<br />
Hier befindet sich auch der<br />
Eingang. Zugegeben, die Vorstellung<br />
eines solchen Marktes direkt<br />
an der dicht befahrenen Straße,<br />
schien mir nicht sehr einladend.<br />
Doch wo ich jetzt hier stehe, reichen<br />
die paar Meter Abstand, um<br />
den Lärm fernzuhalten. Ich blicke<br />
auf ein weitläufiges Ackerfeld, viel
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
09<br />
am Stadtrand<br />
Grün und Einfamilienhäuser in<br />
der Ferne und am Vorplatz steht<br />
sogar ein Maibaum. Ich revidiere.<br />
Tatsächlich ist das Ambiente hier<br />
äußerst charmant. Der Markt lädt<br />
zum gemütlichen Flanieren ein.<br />
Besucher kommen und gehen – zu<br />
Fuß mit dem Kinderwagen oder<br />
auf dem Rad und ihrem Einkauf<br />
auf den Gepäckträger gespannt.<br />
Nächstes Mal sollte ich auch mit<br />
dem Rad hierher kommen. Es geht<br />
hier zwar schon Richtung Thondorf,<br />
aber tatsächlich befinde ich<br />
mich noch auf Grazer Boden.<br />
Garantiert steirisch<br />
Ich betrete die Markthalle. Mit<br />
dem Stoffsackerl gustiere ich<br />
durch die Verkaufsstände. Angeboten<br />
wird ausschließlich von<br />
Landwirten aus der Steiermark.<br />
Über die Herkunft muss ich mir<br />
hier also keine Gedanken machen.<br />
Für das Plus an Gesundheit greife<br />
ich an der Gemüsetheke erstmal<br />
ordentlich zu. Verschiedenste<br />
Sorten in Hülle und Fülle: Radieschen,<br />
Süßkartoffel, Gurken, Tomaten<br />
und Frühlingszwiebel machen<br />
Lust auf frische Salate und bunte<br />
Gemüsepfannen. Weiter geht’s.<br />
Ich hatte mir fest vorgenommen<br />
an Fleisch- und Milchprodukten<br />
vorbei zu spazieren, ohne in Versuchung<br />
zu geraten. Zum einen,<br />
weil die Tierhaltung negativen<br />
Einfluss auf die Treibhausgas-<br />
Emissionen ausübt und zum<br />
anderen, weil der Verzicht auf<br />
tierische Produkte einen positiven<br />
Effekt auf den Körper haben<br />
soll. Ersteres fällt mir leicht.<br />
Ich bin kein großer Fleischtiger<br />
und auch Fisch esse ich weniger<br />
gerne, doch ich bin überrascht<br />
von der großen Auswahl. So ein<br />
herzhafter Schweinsbraten zum<br />
Mitnehmen, wie früher bei Oma<br />
zuhaus’, sieht schon verlockend<br />
aus. Ich gehe dennoch weiter.<br />
Nächstes Mal. Auch auf die Milch<br />
verzichte ich. Café au Lait wird zu<br />
Café oh-ne. Dann erblicke ich die<br />
Käsetheke und meine Willensstärke<br />
schwindet. Bei selbstgemachten<br />
Käsevariationen kann ich nicht<br />
Nein sagen. Auch von den eigens<br />
kreierten Nudelsorten der Bauern<br />
bin ich begeistert und kaufe gleich<br />
mal zwei Packungen ein. Auf<br />
dem Heimweg liegt das Einkaufszentrum<br />
auf halber Strecke. Dort<br />
stoppe ich dann für den restlichen<br />
Bedarf.<br />
Wenn’s schnell gehen muss<br />
An einem Freitagnachmittag ins<br />
Einkaufszentrum zu fahren ist<br />
wohl nicht die beste Idee. Mit<br />
der Rolltreppe von der Parkgarage<br />
rauf zum Supermarkt und<br />
schon befinde ich mich inmitten<br />
eines Menschengetümmels. Die<br />
Atmosphäre ist plötzlich mehr angestrengt<br />
als entspannt. Immerhin<br />
bleibt nicht mehr viel zu kaufen.<br />
Ein bisschen Obst, Hygieneartikel<br />
und Glasbehälter für meine<br />
künftigen, frisch gekochten Mahlzeiten<br />
to go. Dann suche ich noch<br />
nach halbwegs gesunden Fertigsaucen<br />
für die stressigen Tage, an<br />
denen die Mahlzeit schnell am<br />
Tisch sein muss. Diesmal achte<br />
ich genau aufs Etikett. Ich möchte<br />
nur Produkte mit hundert Prozent<br />
natürlichen Inhaltsstoffen kaufen.<br />
Leide stelle ich fest, dass kaum<br />
ein Pestoglas im grünen Bereich<br />
liegt. Nicht einmal das grüne.<br />
Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe<br />
und industrieller<br />
Zucker sind unzähligen Produkten<br />
beigefügt. Zucker vor allem.<br />
Meiner Figur zu Liebe mache ich<br />
lieber noch einen Abstecher ins<br />
Reformhaus und hoffe, dort bessere<br />
Alternativen zu finden.<br />
Wo weniger mehr ist<br />
Kaum im Laden, habe ich schon<br />
alles gefunden, wonach ich<br />
gesucht habe. Auf den Regalen<br />
findet sich eine Vielfalt an Aufstrichen,<br />
Saucen und Gewürzmischungen,<br />
von süß bis pikant,<br />
und das ohne jeglichen Zusatz.<br />
Wie’s geschmacklich ist, werde<br />
ich noch herausfinden und packe<br />
gleich ein paar der Produkte in<br />
den Einkaufskorb. Auf dem Weg<br />
zur Kassa fallen mir all die veganen<br />
Milchalternativen auf. Muss<br />
ich den Kaffee also doch nicht<br />
schwarz genießen! Die Mandelmilch<br />
wird ihn mir versüßen.<br />
Apropos Süßes, hier gibt’s auch<br />
handgeschöpfte Fairtrade-Schokoladen<br />
aus der Steiermark. Die<br />
mit Waldbeer-Kokos mit Dattelzucker<br />
lacht mich an und ich lege<br />
der Verkäuferin eine Tafel zum<br />
Kassieren hin. Jetzt bleibt nur zu<br />
hoffen, dass sie die Heimfahrt unvernascht<br />
übersteht.
10 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
back<br />
to<br />
Text: Wolfgang Kühnelt
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
11<br />
Es ist nicht mehr zu übersehen: Österreich bäckt selbst.<br />
Brot geht den Weg vom Billigprodukt retour zum wertvollen<br />
Lebensmittel. Backworkshops und Do-it-yourself-Bücher<br />
boomen. Wolfgang Kühnelt hat sich auf eine knusprige<br />
Spurensuche gemacht.<br />
Können Sie sich noch erinnern?<br />
Erster Lockdown, Frühjahr 2020.<br />
Während manche Panik bekommen,<br />
dass ihnen womöglich<br />
das Hygienepapier ausgeht, habe<br />
ich ein anderes Problem. Ich<br />
muss dringend Hefe besorgen.<br />
Die Schwiegermutter verlangt<br />
danach. Im vierten Supermarkt<br />
ernte ich nur Gelächter: „Germ?<br />
Restlos ausverkauft!“ Was ist<br />
nur aus diesem Land geworden?<br />
Einst musste man das Körberl<br />
flächendeckend bewerben, um<br />
das Gebäck den Gästen und den<br />
Wirtsleuten schmackhaft zu machen.<br />
Dann schossen plötzlich<br />
Billig-Bäckereiketten aus dem<br />
Boden. Das Diskontbrot lud geradezu<br />
zum Entsorgen ein. Laut<br />
Schätzungen des Bauernbundes<br />
landeten vor der Pandemie<br />
bis zu 146.000 Tonnen (!) Brot<br />
und Gebäck in privaten Mülleimern<br />
in Österreich. Und jetzt?<br />
Herrscht allerorten Nachhaltigkeit<br />
und ein neues Qualitätsbewusstsein.<br />
Wie kann das sein?<br />
Eine, die darüber bestens Bescheid<br />
weiß, ist Barbara van<br />
Melle. Sie hängte vor Jahren<br />
ihre TV-Karriere beim ORF an<br />
den Nagel und begab sich an den<br />
Backofen. Und an den PC, denn<br />
ihr Buch „Der Duft von frischem<br />
Brot“ wurde zum Bestseller.<br />
„Ich habe immer schon gern<br />
gekocht“, erzählt sie, „und wenn<br />
man auch gerne isst, sieht man,<br />
dass Brot ein prägendes Grundnahrungsmittel<br />
ist. Ich muss<br />
aber fairerweise sagen, ich hatte<br />
gehörigen Respekt vor dem Brotbacken.<br />
Ich dachte, dass man<br />
da eine Unmenge technischer<br />
Utensilien braucht. Heute nach<br />
vielen Workshops, die ich geleitet<br />
habe, kann ich sagen: Wenn<br />
man das richtige Know-how hat,<br />
kann man mit einem gängigen<br />
Haushaltsofen, der zumindest<br />
eine Temperatur von 250 Grad<br />
erreicht, hervorragend backen.“<br />
Zwei Sachen sind van Melle,<br />
die gemeinsam mit Bäckermeister<br />
Simon Wöckl in Wien<br />
ihr Unternehmen „Kruste und<br />
Krume“ eröffnete, wichtig:<br />
Backen will gelernt sein. Und es<br />
gibt viele äußere Faktoren, die<br />
ein Rezept und die Beschaffenheit<br />
des Teiges beeinflussen, wie<br />
die Qualität des Mehls oder die<br />
Raumtemperatur beim Backen.<br />
Die wichtigste Zutat aber ist<br />
die Zeit, die man sich und dem<br />
Brot gibt. „Es gibt kein schnelles<br />
Brotrezept, das ich empfehlen<br />
könnte“, sagt die erfahrene<br />
Backlehrerin. „Spontan zu Mittag<br />
zu entscheiden, etwas für<br />
die Gäste am Abend zu backen,<br />
das wird schwierig. Aber dafür<br />
bekommen Sie mit der entsprechenden<br />
Geduld ein Brot, das<br />
geschmacklich, aromatisch, aber<br />
auch gesundheitlich überlegen<br />
ist. Und wenn ein Roggensauerteig<br />
neun bis zwölf Stunden<br />
braucht, müssen Sie ihm ja nicht<br />
die ganze Zeit dabei zusehen.“<br />
Die Ruhe und Konzentration<br />
beim Backen sieht van Melle als<br />
einen der schönen Nebeneffekte.<br />
„Die Leute stehen beglückt da,<br />
weil sie etwas real geschaffen<br />
haben in virtuellen Zeiten wie<br />
diesen“, resümiert sie ihre Erfahrungen.<br />
Übrigens: Das mit<br />
dem Backboom während des<br />
Lockdowns kann die Unternehmerin<br />
voll bestätigen. Ihr<br />
Online-Shop wurde ebenso stark<br />
the<br />
roots
12 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
© Lukas Lorenz<br />
frequentiert wie ihr Youtube-<br />
Kanal und ihre Live-Videos auf<br />
Facebook.<br />
Germ geschehen<br />
Was aber isst eine erfahrene Bäckerin<br />
selbst gerne? „Einerseits<br />
ein sehr dunkles Brot mit Waldstaudenroggen,<br />
einer alten Getreidesorte,<br />
ohne Hefe, nur mit<br />
einem zweistufigen Sauerteig<br />
und ein bisschen Honig. Andererseits<br />
großporige Weizenbrote,<br />
ganz resch. Und dann bin ich ein<br />
großer Fan des österreichischen<br />
Handgebäcks. In keinem Land<br />
dieser Erde gibt es eine solche<br />
Vielfalt von Salzstangerln über<br />
Kipferln und Brezen bis hin zu<br />
vielen Gebäckssorten, die schon<br />
fast vergessen sind.“<br />
Apropos: Damit die Backkultur<br />
nicht in Vergessenheit<br />
gerät, entdecken immer mehr<br />
Menschen alte Sorten und<br />
Handwerkstraditionen wieder.<br />
Bäuerinnen wie Grete Auer<br />
aus Kumberg, deren Holzofenbrot<br />
an Markttagen meist sehr<br />
rasch ausverkauft ist, sind hier<br />
ebenso zu nennen wie Siegbert<br />
Reiss aus Eggersdorf bei Graz,<br />
der in den vergangenen Jahren<br />
über 100 Prämierungen für sein<br />
wunderbares Bauernbrot entgegen<br />
nehmen konnte. Im Umfeld<br />
der Städte haben Landwirte<br />
und Bäckereien erkannt, dass<br />
es eine große Nachfrage nach<br />
echtem Handwerk gibt. Aber<br />
auch in der Peripherie erlebt<br />
das Backen eine neue Blüte. So<br />
wurde das Lesachtaler Brot aus<br />
Oberkärnten in die nationale<br />
Liste des immateriellen Welterbes<br />
der UNESCO aufgenommen.<br />
Damit wird nicht nur das<br />
Backwerk selbst gewürdigt,<br />
sondern auch die jahrhundertealte<br />
Tradition des Brotbackens<br />
in hauseigenen Öfen.<br />
Den Trend zum Do-it-Yourself-<br />
Backen hat auch Albin Sorger-<br />
Domenigg junior bemerkt. Und<br />
– das kommt jetzt vielleicht<br />
überraschend: Der junge Mann,<br />
der gemeinsam mit seinem<br />
Cousin eine der ältesten und<br />
größten Bäckereien im Süden<br />
Österreichs übernommen hat,<br />
findet diese Entwicklung sehr<br />
erfreulich: „Ich begrüße das<br />
sehr, denn das Lebensmittel<br />
bekommt durch diesen Boom<br />
eine andere Wertigkeit. Die<br />
1-Euro-Diskont-Ware, die man<br />
nach einem Tag wegwirft, hat ja<br />
nicht viel mit Brot zu tun. Die<br />
Leute, die jetzt das Backen für<br />
sich entdecken, investieren viel<br />
Liebe und Zeit. Da sie aber nicht<br />
jeden Tag die Küche von oben<br />
nach unten umräumen können,<br />
wissen sie gute Qualität bei uns<br />
zu schätzen.“ Gefragt nach den<br />
Trends am Brotmarkt, weist<br />
auch Sorger auf eine Rückbesinnung<br />
auf die Tradition hin. „Ursprüngliches<br />
Brot mit Sauerteig<br />
aus unserem Holzofen kommt<br />
sehr gut an. Wir sehen auch,<br />
dass Leute, die selbst backen,<br />
ein Brot akzeptieren, das nicht<br />
völlig rund ist und eine Semmel,<br />
die hellere und dunklere<br />
Stellen hat.“ Dementsprechend<br />
schätzt Sorger jun. das älteste<br />
Rezept seines Unternehmens<br />
ganz besonders. Das Bio-Holzofenbrot<br />
1688, das seit Beginn<br />
<strong>2021</strong> wieder im Sortiment ist.<br />
„Ein saftiges Brot mit knuspriger<br />
Krume, mit einem Sauerteig, der<br />
gekocht wurde“, schwärmt der<br />
Grazer Unternehmer.<br />
Und ich? Gehe jetzt Hefe kaufen.<br />
Die Schwiegermutter hat mir<br />
ihre Einkaufsliste geschickt.<br />
Germ geschehen...
Brot im Sport.<br />
Diätologin<br />
Manuela Konrad<br />
im Interview<br />
© FH JOANNEUM / Miriam Weiß<br />
Welche Rolle spielt Brot in der Ernährung eines<br />
Sportaktiven?<br />
Konrad: Eine große! Der Kohlenhydratbedarf<br />
liegt beim allgemeinen Ernährungsbedarf<br />
bei circa 55-60 % der Gesamtenergiezufuhr,<br />
ist jemand sportlich aktiv, ist der Kohlenhydratanteil<br />
dementsprechend höher. Es sollten<br />
Vollkornbrote dominieren, vor der Belastung<br />
werden aber ballaststoffärmere Produkte, wie<br />
Mischbrot oder Weißmehlprodukte, besser<br />
vertragen.<br />
Welche Sorte empfiehlt die Expertin beim<br />
Ausdauersport z. B. im Bereich Marathon? Ist die<br />
Honigsemmel beim Frühstück eine gute Idee<br />
oder nicht?<br />
Die Honigsemmel (mit wenig Butter) ist vor<br />
einem Marathon oder einem Training eine<br />
gute Idee, auch nach der Belastung bietet sich<br />
ein Brot an, dann aber mit Eiweiß, z. B. Käse,<br />
Buttermilch oder Joghurt. Beliebt während<br />
der Belastung sind Weißbrot und Kipferl,<br />
die Kaubelastung sollte eher gering gehalten<br />
werden. Unter Belastung ist unser Körper<br />
wesentlich sensibler und Lebensmittel, die<br />
im Alltag problemlos sind, können plötzlich<br />
zu Irritationen führen, unter anderem da im<br />
Sport ja sehr viel Blut in der Peripherie ist.<br />
Was sollte man in Bezug auf Brot als Sportler vermeiden?<br />
Schlechte Qualität, Backwaren aus tiefgefrorenen<br />
Teiglingen. Wenn es um 14 Uhr nach<br />
frischem Brot im Supermarkt riecht, sollte<br />
man mehr als skeptisch sein. Und zurückhaltend.<br />
Was halten Sie vom Trend des<br />
Low Carb Brots im Sport?<br />
Salopp formuliert: Wozu? Was ist das<br />
übergeordnete Ziel? Gewichtsstabilisation?<br />
Dann wäre mein erster Ansatz nicht beim<br />
Brot. Eiweißreiches Brot ist meist fettreicher<br />
und dementsprechend energiereicher. Es hat<br />
eine andere Textur als Brot aus Getreide und<br />
schmeckt nur kurz „frisch“. Meine Empfehlung<br />
wäre – wenn kaltes Abendessen erwünscht<br />
ist – ein klassisches Vollkornbrot und dazu ein<br />
Salat mit einer Eiweißkomponente.<br />
Manuela Konrad, ist Präsidentin der<br />
Österreichischen Gesellschaft für<br />
Sporternährung (ÖGSE) und lehrt an<br />
der FH JOANNEUM<br />
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
13
momentanes Fazit: Kunden<br />
von uns, die die Nachhaltigkeit<br />
forcieren wollen, sind damit<br />
konfrontiert, dass es Widerstände<br />
gibt, und kein Weg simpel<br />
und geradlinig ist, man kann<br />
jetzt nicht meinen: Hurra, jetzt<br />
machen wir Nachhaltigkeit und<br />
Hakerl drunter – so glatt läuft<br />
das nicht.<br />
Es waren 40<br />
erkenntnisreiche<br />
Minuten! <strong>40plus</strong><br />
lud via Videokonferenz<br />
zum<br />
Nachhaltigkeitstalk.<br />
Vier herausragende<br />
Unternehmer<br />
unterschiedlicher<br />
Bereiche – Anita<br />
Frauwallner,<br />
Helwig Brunner,<br />
Roland Fink und<br />
Stefan Krispel –<br />
die doch sehr mit<br />
der Nachhaltigkeit<br />
verbunden sind.<br />
Eine hochinteressante<br />
Zusammenführung<br />
von Personen, die sehr<br />
nahe am Menschen<br />
und ihren Bedürfnissen<br />
sind.<br />
Den Talk moderierte<br />
Martin G. Wanko, der<br />
auch die O-Töne<br />
niederschrieb und<br />
versucht, die sensationelle<br />
Dynamik<br />
in Blei zu gießen.<br />
Vielen Dank für<br />
Euer Kommen!<br />
40 Minuten, eine knappe<br />
Zeit für ein weites<br />
Themenfeld, also gehen<br />
wir es gleich an! Es<br />
geht um den Stand der<br />
Dinge, wie schauen wir<br />
mit der Nachhaltigkeit<br />
aus. Helwig Brunner,<br />
fang bitte an:<br />
Helwig Brunner: Ich<br />
beschäftige mich in meiner<br />
Firma ÖKOTEAM seit 25 Jahren<br />
mit regenerativer Energiegewinnung,<br />
als Gutachter bin<br />
ich für die Einreichverfahren<br />
zuständig, oder auch im Auftrag<br />
der Behörden tätig. Mein<br />
Anita Frauwallner:<br />
Ich beziehe mich hier auf das<br />
Thema Gesundheit. Bei der<br />
Herstellung von Arzneimitteln<br />
wird häufig auf eine chemische<br />
Sofortwirkung bezüglich des<br />
Symptoms gegangen, aber nicht<br />
auf die Nachhaltigkeit in Bezug<br />
auf echte Gesunderhaltung.<br />
Für mich bedeutet Nachhaltigkeit<br />
für die eigene Gesundheit<br />
Verantwortung zu übernehmen.<br />
Wir bei AllergoSan wenden<br />
Substanzen an, die einen nachhaltigen<br />
Effekt haben, entweder<br />
auf das Gesundmachen oder auf<br />
das Gesunderhalten.<br />
Stefan Krispel: Wir auf<br />
unserem Weingut sind jetzt im<br />
zweiten Jahr der Umstellungsphase<br />
auf biologische Bewirtschaftung.<br />
Nachhaltigkeit im<br />
Anbau ist einfach zu erklären:<br />
Wenn man ein vollsystemisches<br />
14 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong>
Roland Fink:<br />
Gründer und Geschäftsführer<br />
der niceshops GmbH,<br />
40 Onlineshop-Portale mit<br />
mehr als 1 Million Kunden<br />
©Niceshops<br />
Spritzmittel von vornherein<br />
unterbindet, geht der Rebstock<br />
tiefer in die Erde hinein, bildet<br />
Feinwurzeln und nimmt so die<br />
guten Nährstoffe auf. Der Wein,<br />
der daraus entsteht, hat einen<br />
Mehrwert, da man die Region<br />
rausschmeckt. Das sind bei uns<br />
im Vulkanland die Basaltverwitterungsböden.<br />
Das ist unser<br />
Zukunftsweg.<br />
Roland Fink: Wir sehen<br />
durchaus Fortschritte, wie sich<br />
Unternehmen mit dem Thema<br />
auseinandersetzen, aber es<br />
geht trotzdem viel zu langsam.<br />
Wir von Niceshops versuchen<br />
ein Unternehmen zu bauen,<br />
das schnell wächst, um viel zu<br />
bewegen: Wir nehmen viele<br />
Aktivitäten rund um den Klimaschutz<br />
in unsere Arbeit auf, die<br />
Kompensation von CO 2<br />
-Emissionen,<br />
zum Beispiel, oder dass<br />
die Lieferkette CO 2<br />
-neutral bleibt<br />
oder mit welchen Lieferanten wir<br />
zusammenarbeiten. Das geht hin<br />
bis zur Gender Equality, ein bunter<br />
Blumenstrauß an Aktivitäten,<br />
die man als Unternehmer setzen<br />
kann. Wenn man hier vorangeht,<br />
ist man auch ein gewisses<br />
Vorbild: Wenn andere Akzente<br />
setzen, auf Basis dessen was wir<br />
machen, ist das wunderbar.<br />
„Nachhaltigkeit<br />
kostet faktisch<br />
nichts, es bringt<br />
nur allen etwas.“<br />
Hat die Pandemie<br />
geschadet, oder<br />
geholfen, Umdenkprozesse<br />
einzuleiten,<br />
Herr Fink, bitte<br />
gleich weiter.<br />
Roland Fink: Es hat etwas<br />
beschleunigt, was so und so schon<br />
greifbar war. Es war in meiner<br />
Branche keine Überraschung,<br />
dass der Handel zulegt, überraschend<br />
war, wie schnell das<br />
geht. Bezüglich der Nachhaltigkeit<br />
geht das dann auf der Waage<br />
langsam in die richtige Richtung.<br />
Nachhaltig wird zum Beispiel<br />
eine Minimierung von Geschäftsreisen,<br />
im allgemeinen Flugreisen,<br />
auf ein Wesentliches sein.<br />
Stefan Krispel: Der Onlinehandel<br />
ist in Größenordnungen<br />
gewachsen, in denen man<br />
zur Bewältigung Mitarbeiter<br />
anstellen kann. Nachhaltig ist,<br />
dass wir dadurch den Kunden<br />
persönlich ansprechen können.<br />
Dazu muss man sagen, dass wir<br />
schon seit 2014 im Online-Marketing<br />
tätig sind, kurzfristig<br />
kann man so etwas so und so<br />
nicht hochfahren, da muss man<br />
eine solide Basis haben.<br />
Anita Frauwallner:<br />
Gerade in der Corana-Situation<br />
ist das Bewusstsein für die eigene<br />
Gesundheit gestiegen. Viele<br />
Menschen streben nach einem<br />
gesunden Lebensstil. Speziell<br />
in unserem Alter sind sich die<br />
Menschen bewusst, dass die<br />
Gesundheit im Darm beginnt:<br />
Das hat mit der Aufnahme von<br />
ballaststoffreicher Nahrung zu<br />
tun, mit einer Achtsamkeit auf<br />
die Psyche und dass Ressourcen<br />
bewusster eingesetzt werden. Es<br />
ist ein Weggang von der Chemie<br />
zurück zur Natur. Dass das in<br />
unserem Fall probiotische Bakterien<br />
sind, Pflanzenextrakte,<br />
oder Mineralstoffe, die wir aus<br />
natürlichen Quellen gewinnen,<br />
verschafft uns eine Qualität, die<br />
uns in die höchste Liga bringt.<br />
Helwig Brunner: In der<br />
Pandemie-Zeit hat die Natur als<br />
Umwelt-Ressource gewonnen.<br />
Es gehen zum Beispiel viel Leute<br />
mehr spazieren. Dadurch steigt<br />
die Bedeutung des städtischen<br />
Grünraums. So ist man gleich in<br />
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
15
Mag. Anita<br />
Frauwallner:<br />
Darmexpertin sowie Gründerin<br />
und CEO des Institut AllergoSan<br />
©AllergoSan<br />
systemischen und ökologischen<br />
Überlegungen drinnen, wie zum<br />
Beispiel mit Grün- und Siedlungsraum<br />
umgegangen wird.<br />
Aber schmecken<br />
muss einem die<br />
Nachhaltigkeit schon,<br />
Herr Krispel, oder?<br />
Stefan Krispel: Der<br />
Schritt in diese Richtung muss<br />
homogen sein, damit der Kunde<br />
mitwachsen kann. Der Weg<br />
zum Bio-Wein muss herauszuschmecken<br />
sein, gerade im<br />
Einstiegsbereich, wo man dann<br />
auch zwei bis drei Euro teurer als<br />
die Konkurrenz ist. Dazu muss<br />
man eine gute Kommunikation<br />
führen. Wir haben zum Beispiel<br />
geführte Touren durch die Weingärten<br />
gemacht, wo die Besucher<br />
gesehen haben, dass wir anders<br />
arbeiten, wodurch sich dann im<br />
Glas ein Mehrwert ergibt.<br />
Wem tut es am meisten<br />
weh, wenn weniger<br />
mehr wird, und<br />
wem bringt es am<br />
meisten?<br />
Roland: Manchmal müssen<br />
wir ein bisserl geschubst<br />
werden, auch über Gesetze,<br />
damit sich etwas verändert. Wir<br />
müssen uns alle fragen, wohin<br />
haben sich unsere Wertigkeiten<br />
verschoben. Da ist vieles hausgemacht.<br />
Da müssen wir alle<br />
etwas tun, wir als Gesellschaft!<br />
Was muss der nächste<br />
halbe Schritt nach<br />
vor sein?<br />
Anita Frauwallner:<br />
Wir müssen für Einzelne, wie<br />
auch für Unternehmen, die Nachhaltigkeit<br />
attraktiv machen. Wir<br />
müssen hier positiv vermitteln,<br />
damit es für die Menschen einen<br />
starken Anreiz gibt, ihr Verhalten<br />
zu ändern. Die Ausbeutung von<br />
Ressourcen muss verhindert werden<br />
– es ist 2 vor 12, das sehe ich<br />
als die größte Problematik.<br />
„Ich trete für eine<br />
Nachhaltigkeit in<br />
Bezug auf echte<br />
Gesunderhaltung<br />
ein, weg von der<br />
Chemie hin zur<br />
Natur.“<br />
Helwig Brunner:<br />
Wir stehen vor einem 1000<br />
Teile Puzzle, wo jeder in seinem<br />
Bereich ein paar Teile richtig<br />
hinlegen und schauen kann, wie<br />
dieses Bild sich entwickelt. Es<br />
ist der Weg der kleinen Schritte.<br />
In China würde das<br />
heißen, nur noch zwei<br />
mal Fleisch und fünf<br />
mal die Woche Gemüse,<br />
aber auf Befehl.<br />
Roland Fink: Es ist natürlich<br />
ein interessanter Gedanke:<br />
Leute schaltet eure Klimaanlage<br />
aus und ein jeder hält sich dran.<br />
Aber ich bin glühender Europäer<br />
und liebe unsere Kultur der<br />
Unentschlossenheit, die viele<br />
Fehler und Freiheiten hat. Das<br />
Bewusstmachen eines Themas<br />
ist der nachhaltigere Weg, als<br />
Verbote zu zelebrieren.<br />
Helwig Brunner: Die<br />
Nachhaltigkeit ist so komplex<br />
wie letztlich unsere eigenen<br />
Befindlichkeiten komplex sind.<br />
Alles was weiten Horizont und<br />
geistige Offenheit schafft, ist ein<br />
guter Nährboden für Nachhal-<br />
16 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong>
Dr. Helwig Brunner:<br />
Autor und Geschäftsführer des<br />
ökologischen Planungsbüros<br />
ÖKOTEAM in Graz.<br />
Stefan Krispel:<br />
Geschäftsführer und Inhaber des<br />
Wein- und Genussguts Krispel im<br />
Vulkanland<br />
©Chris Rogl<br />
©A. Keszthelyi-Brunner<br />
„Alles was weiten<br />
Horizont und<br />
geistige Offenheit<br />
schafft, ist ein guter<br />
Nährboden für<br />
Nachhaltigkeit.“<br />
tigkeit. Die positive Dynamik<br />
muss am Laufen gehalten werden.<br />
Wir müssen sie genießen<br />
und auch darüber sprechen.<br />
Anita Frauwallner:<br />
Wir müssen täglich das Bewusstsein<br />
für Nachhaltigkeit im<br />
Inneren von Menschen emotional<br />
verankern. Nicht durch Zwang,<br />
sondern durch Überzeugung.<br />
Jeder einzelne ist gefordert. Ich<br />
sehe die Zukunft in einem glücklichen<br />
Leben mit allem, was uns<br />
die Natur gibt. Daran glaube ich<br />
und dafür lebe ich.<br />
„Ich will denen Mut<br />
machen, die noch<br />
immer die alten<br />
Wege bestreiten:<br />
Man kann sein<br />
System immer<br />
umstellen.“<br />
Stefan Krispel: Wir leben<br />
eine Vorbildwirkung in der<br />
eigenen Branche. Es muss in der<br />
Landwirtschaft aber ein großes<br />
Umdenken geben. Ich will denen<br />
Mut machen, die noch immer<br />
die alten Wege bestreiten: Man<br />
kann sein System immer umstellen.<br />
Sie sehen es bei uns, wie<br />
gut das funktioniert.<br />
Roland Fink:<br />
Die 1000 Schritte sind richtig. Es<br />
kann für uns kein Problem sein,<br />
die ersten zu gehen. Ich kann mich<br />
nur wiederholen, Nachhaltigkeit<br />
kostet uns Unternehmer nichts, es<br />
bringt nur viel. Auch Wachstum.<br />
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
17
18 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
Hans Seitingers täglich Brot<br />
ist die Nachhaltigkeit. Von der<br />
Landwirtschaft, über die Müllvermeidung<br />
ist kein anderer<br />
steirischer Politiker stärker mit<br />
den Werten eines Landes konfrontiert,<br />
wie der Landesrat. Fazit:<br />
Ein lebenswertes, nachhaltiges<br />
und zugleich genussreiches<br />
Leben ist möglich.<br />
Fragen & Interview: Martin G. Wanko<br />
Herr Landesrat, Sie kommen<br />
aus einer Bergbauernfamilie.<br />
Worin besteht der Unterschied<br />
zwischen dem damaligen Beruf<br />
des Bauers mit heute?<br />
Seinerzeit waren die Agrarmärkte<br />
geregelt und heute haben wir<br />
einen radikalen, freien Wettbewerb.<br />
Früher war das Image eines<br />
Bauern gar nicht so gut, eher ein<br />
konservativ denkender Mensch,<br />
heute ist er ein moderner, im<br />
Image sehr gut gelegener Universal-Unternehmer.<br />
Einfach war<br />
der Beruf Bauer damals nicht und<br />
er ist es auch heute nicht.<br />
Grundsätzlich: Wie geht es<br />
eigentlich „Ihren” Bauern? In<br />
den 50ern gab die Bevölkerung<br />
50 % für Nahrung aus, heute<br />
sind es 12 %.<br />
Wenn es 12 % wären, wäre ich<br />
schon froh. Es sind unter 10 %!<br />
Die Wertigkeit der Lebensmittel<br />
ist im Verhältnis zu anderen<br />
Produkten massiv verschoben<br />
worden und da brauchte es eine<br />
Korrektur. Wenn „das 3. Handy<br />
im Hosensack” einen höheren<br />
Stellenwert hat, als eine gesunde,<br />
regionale Ernährung, dann läuft<br />
etwas schief.<br />
Sauermilch<br />
&<br />
Hausverstand<br />
Resultat sind bratfertige<br />
Hendln unter 4 Euro das Kilo.<br />
Früher hat man mit Waschmittelangeboten<br />
die Kunden in den Supermarkt<br />
gelockt, heute sind es<br />
Fleischprodukte. Das ist für mich<br />
grenzwertig! Die Billigprodukte<br />
sind die Basis für die Massenproduktion<br />
und die Massenproduktion<br />
wiederum ist die Basis<br />
für die Sauereien, die wir alle<br />
verurteilen, aber im Supermarkt<br />
dann dennoch anders leben.<br />
Wie bringt man das der<br />
Bevölkerung bei?<br />
Die Bewusstseinsbildung ist<br />
eine mindestens so harte Arbeit<br />
wie die am Feld und es ist eine<br />
tagtägliche. Wir müssen entsprechende<br />
Maßnahmen ganz<br />
früh setzen, nämlich im Kindergarten<br />
und in der Schule. Wir<br />
brauchen einen neuen Zugang:<br />
Gesunde, regionale Lebensmittel<br />
müssen für ein erfolgreiches<br />
Leben stehen.
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
19<br />
Wie wird Ihrer Ansicht nach<br />
eine nachhaltige Restaurant-<br />
Speisekarte der Zukunft<br />
ausschauen?<br />
Vordergründig mit dem Genuss<br />
der Region: Zum Beispiel mit<br />
Spargel aus der Südsteiermark,<br />
Apfelsaft aus der Oststeiermark<br />
und einem guten Tröpferl von<br />
der Weinstraße. Der ideale Gast<br />
wird bereit sein, für ein gutes<br />
Essen mehr zu bezahlen, um<br />
mit der Ethik, die hinter der<br />
Lebensmittelproduktion steht,<br />
im Einklang zu sein.<br />
Muss jetzt die Cohibar bei<br />
mir um die Ecke zusperren?<br />
Ein Mojito ist selten nachhaltig<br />
erzeugt.<br />
Aber nein! Auch ich würde in<br />
einer Cocktailbar keine Sauermilch<br />
trinken. Man kann, wenn<br />
man so will, mit der Nachhaltigkeit<br />
eine Laus durchs Dorf<br />
treiben, aber es gibt wichtigere<br />
Dinge. Es ist alles eine Frage des<br />
Hausverstandes.<br />
Ich war auf Vorträgen von<br />
NGOs, die meinten, es sei illusorisch<br />
die Weltbevölkerung<br />
naturnahe zu ernähren.<br />
Also, zum einen landen weltweit<br />
⅓ der Lebensmittel im Müll –<br />
eine gigantische Menge, die für<br />
viele reichen würde. Ich halte es<br />
mit Mahatma Gandhi: Die Welt<br />
hat genug für jedermanns Bedürfnisse,<br />
aber nicht für jedermanns<br />
Gier.<br />
Schon Insekten gegessen?<br />
Ja, Heuschrecken in Berlin, auf der<br />
Green Week. Überschaubar gut!<br />
Die Mülltrennung ist ein Schwerpunkt<br />
auf Ihrer Seite „Aktionsplattform<br />
Lebensmittel”. Wo<br />
müssen wir ansetzen?<br />
Beim Einkaufszettel! Der sollte<br />
verhindern, dass zu viel gekauft<br />
wird. Dazu muss das Einkaufsbewusstsein<br />
aufs Ganze gerichtet<br />
sein. Fleisch aus Südamerika<br />
werden wir bei uns gewiss nicht<br />
brauchen.<br />
Die Lust auf Bio steigt, (19/20<br />
plus 17 %, 97 EUR f. Bio-Lebensmittel,<br />
1. HJ 2020), geht da<br />
noch was?<br />
Wir müssen aufpassen: Die Produktionsmenge<br />
und der Markt<br />
sind kommunizierende Gefäße.<br />
Wenn 50 % Bio-Produkte im<br />
Regal angeboten werden, aber<br />
nur 20 % der Konsumenten bereit<br />
sind, Bio-Produkte zu kaufen,<br />
dann ist Bio tot. Daher müssen<br />
wir zuerst die Nachfrage nach<br />
biologischen Produkten steigern.<br />
Dann kann die<br />
Produktion mitwachsen. Der<br />
Weg darf nicht in die andere<br />
Richtung gehen!<br />
8 kg Fisch isst der Österreicher<br />
jährlich, nur 7 % aus Östetreich.<br />
Was können wir dagegen<br />
machen?<br />
Wir haben herausragende<br />
Grundlagen um Fisch zu züchten!<br />
Aber die Teichwirte und<br />
Fischer tun sich das nicht mehr<br />
an, solange der Fischotter ihre<br />
Teiche ausfischt. Ich will den<br />
Fischotter-Bestand auf keinen<br />
Fall ausrotten, aber, wenn man<br />
eine erfolgreiche Fischzucht<br />
will, muss man ihm Grenzen<br />
setzen dürfen.<br />
Nachhaltigkeit: Die „Agenda<br />
30” wurde als erstes Bundesland<br />
von Ihnen in die Verwaltung<br />
des Landes Steiermark<br />
verankert.<br />
Prinzipiell kann man jeden Tag<br />
besser werden und es ist nicht<br />
verboten, ab morgen etwas gescheiter<br />
zu sein. Doch mit Zielen<br />
alleine kann man nichts erreichen,<br />
mit Taten muss man die<br />
Wende herbeiführen. Wir sollten<br />
uns hier auf unsere Stärken konzentrieren.<br />
Ist die 1-Euro-Ananas böse?<br />
Ob sie böse ist, weiß ich nicht.<br />
Ich hoffe sie ist süß. Fair<br />
gehandelt ist sie sicher nicht.<br />
Dazu muss ich kein großer<br />
Agrarökonom sein.<br />
Wie oft in der Woche essen<br />
Sie Fleisch?<br />
Für gewöhnlich esse ich drei Mal<br />
in der Woche Fleisch.<br />
Was ist wichtiger als Bio?<br />
Zuallererst fragt sich der Konsument:<br />
Schmeckt’s mir oder<br />
nicht. Da fährt auch bei den<br />
Biobauern kein Zug vorbei.<br />
Schon einmal einen Veggie<br />
Burger gegessen?<br />
Natürlich. Aber wenn man zu<br />
viel Veggie Burger isst, fällt man<br />
vom Fleisch, deshalb halte ich<br />
mich hier zurück.<br />
Herr Landesrat, <strong>40plus</strong> dankt<br />
für das Gespräch!<br />
©steiermark.at/Streibl
20 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
James,<br />
zu Ihren<br />
Diensten<br />
Text: Julia Strempfl<br />
Er ist sportlich und elegant. Er ist hilfsbereit<br />
und immer zur Stelle. Er ist der<br />
Lebensretter im Alter: JAMES, der digitale<br />
Butler, für mehr Sicherheit und Freiheit.<br />
Ein Großteil der Menschen wünscht<br />
sich, so lange wie möglich in den<br />
eigenen vier Wänden zu leben. Doch<br />
machen wir uns nichts vor: Mit<br />
zunehmendem Alter wird man<br />
schwächer, vergesslicher und ist<br />
gegebenenfalls auf fremde Hilfe angewiesen.<br />
Lebt man dann allein,<br />
wird’s schwierig. Hier kommt der<br />
e-health-Spezialist ILOGS ins Spiel.<br />
Als Marktführer in der digitalen<br />
mobilen Pflege hat das Unternehmen<br />
eine innovative Smartwatch für<br />
Senioren entwickelt und diese auf<br />
den Namen „JAMES” getauft.<br />
Obwohl JAMES optisch den klassischen<br />
Smartwatches gleicht, so ist<br />
der Begriff schon fast eine Untertreibung<br />
bei all dem, was die Uhr kann.<br />
Sie ist vielmehr ein ganzheitliches<br />
Assistenzsystem und ermöglicht ein<br />
selbstständiges Leben im hohen Alter.<br />
CEO Walter Liebhart ist stolz, mit<br />
der Innovation einen großen Fortschritt<br />
im Sozialen Gesundheitsbereich<br />
gemacht zu haben:<br />
„Der digitale Butler am Handgelenk<br />
hat sich mittlerweile<br />
international etabliert. Er ist<br />
besonders einfach zu bedienen<br />
und steht immer und überall<br />
zu Verfügung. Damit ist Unterstützung<br />
in den Kernbereichen<br />
Sicherheit, Gesundheit und<br />
Gemeinschaft gegeben.”<br />
© ilogs healthcare GmbH
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
21<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Sicherheit auf Knopfdruck<br />
In Notfall-Situationen bietet JAMES<br />
Sicherheit auf Knopfdruck. Mit der<br />
Sprachanruffunktion werden Angehörige<br />
– und auf Wunsch sogar<br />
Notrufzentralen – sofort informiert.<br />
Das klappt im Eigenheim wie unterwegs.<br />
Dank der GPS-Ortung erhalten<br />
persönliche Helfer die Position<br />
des Uhrenträgers bequem per SMS<br />
oder App-Benachrichtigung,<br />
Betroffenen kann dadurch immer<br />
und überall schnell geholfen werden.<br />
Sicher ist sicher!<br />
Die Notrufuhr in der S6-Edition<br />
mit Sturztechnologie bietet noch<br />
mehr Schutz. Sollte man eines<br />
Tages von einem Sturz nicht mehr<br />
so einfach wieder hochkommen,<br />
dann schlägt die Uhr automatisch<br />
Alarm.<br />
Gesundheitscheck<br />
im Handumdrehen<br />
Eine gründliche Vorsorge wird mit<br />
dem Alter wichtiger. Hier fungiert<br />
JAMES als Gesundheitscoach.<br />
Durch das Armband werden Puls<br />
und Blutdruck gemessen und alle<br />
Vitalwerte im Blick behalten. Der<br />
integrierte Schrittzähler motiviert<br />
zu mehr Bewegung im Alltag, denn<br />
er hält einen über die eigenen Fortschritte<br />
am Laufenden. Mithilfe<br />
der App erinnert JAMES zudem<br />
an wichtige Ereignisse und To-dos,<br />
ilogs healthcare GmbH<br />
Krone Platz 1, 9020 Klagenfurt<br />
+43 (0) 463 504 197<br />
office@ilogs.care<br />
www.ilogs.care<br />
www.myjames.shop<br />
wie die Einnahme von Medikamenten<br />
oder anstehende Arzttermine.<br />
Braucht die Gesundheit etwas mehr<br />
Aufmerksamkeit, hilft JAMES‘<br />
großer Bruder: das seniorenfreundliche<br />
Tablet mit genauem Medikationsplaner<br />
und Telehealth-Funktion.<br />
Gemeinsam statt einsam<br />
Das Tablet bietet außerdem reichlich<br />
Unterhaltung und verbindet<br />
Menschen trotz Distanz. Wenn<br />
das wöchentliche Kartenspiel mit<br />
dem Seniorenclub nicht stattfindet,<br />
spielt man mit JAMES online eine<br />
Partie Schnapsen. Online lässt es<br />
sich auch gemütlich die Zeitung<br />
lesen, Videos ansehen oder Radio<br />
hören. Und hat man seine Liebsten<br />
schon lange nicht mehr in Person<br />
gesehen, dann zumindest über<br />
Videotelefonie. So schenkt das<br />
Kommunikationssystem auch Angehörigen<br />
eine sorgenfreie Zeit.<br />
Mit dem<br />
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22 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Es ist angerichtet – vor kurzem öffnete Krispels Genusstheater<br />
seine Pforten. Das Leben ist ein Fest und der Genuss ein Privileg.<br />
Auf dem zentralen Basaltaltar zaubert der Küchenchef,<br />
aber zuerst muss man einmal entspannen und ankommen.<br />
©Chris Rogl<br />
Leben wie<br />
Gott im<br />
Text: Martin G. Wanko<br />
Vulkanland!
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
23<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Fährt man ins Vulkanland, wird<br />
das Klima milder und die Landschaft<br />
weicher. Die Straßen werden<br />
kurviger, das Auto langsamer<br />
und man entschleunigt bereits im<br />
Ankommen. Es gibt viel zu entdecken,<br />
vor allem rund um Straden<br />
ist ein Ausblick herrlicher als der<br />
andere. Genau hier – mitten im<br />
Herzen des steirischen Vulkanlandes<br />
– liegt das Genussgut Krispel.<br />
Auf der einen Seite lockt der<br />
malerische Blick auf Straden, auf<br />
der anderen Seite die Pforte ins<br />
Glück – in Form einer gläsernen<br />
Schiebetüre. Man kann nur langsam<br />
zu seinem Glück vordringen.<br />
Die Vorhut ist die KostBar.<br />
Die Verführung der Sinne!<br />
Willkommen am Genussgut! Die<br />
Eiligen biegen gleich links in den<br />
Selbstbedienungsladen ab, während<br />
die Genussmenschen ohne<br />
Umweg rechts die lange Theke der<br />
KostBar anvisieren. Hier kann man<br />
in aller Ruhe vorher verkosten, was<br />
man nachher mitnehmen möchte<br />
oder auch eine Kleinigkeit essen.<br />
Mit der KostBar wurde ein Raum<br />
mit Atmosphäre für Genuss geschaffen.<br />
Ob an der Bar oder gemütlich<br />
am Tisch im Freien – hier<br />
ist für jeden Platz, um die Seele<br />
baumeln zu lassen. In entspannter<br />
Atmosphäre lässt sich das aktuelle<br />
Sortiment von Stefan Krispel<br />
verkosten, mittlerweile sind es<br />
rund 30 unterschiedliche Weine.<br />
Vielleicht jetzt einen Aperitif<br />
einnehmen, einen Muskateller<br />
Frizzante oder ein Glas the great<br />
joy, den Burgundersekt aus dem<br />
Hause Krispel. Einige Schritte<br />
weiter und man befindet sich im<br />
Genusstheater.<br />
Paradiesisch verwöhnt.<br />
Das Genusstheater ist ein besonderer<br />
Ort. Betritt man es, offenbart sich<br />
eine neue Welt. Auf einer Seite ein<br />
65 Meter langer und 5 Meter hoher<br />
Vorhang aus Lärchenholz, hinter<br />
dem die Küche auf Hochtouren<br />
arbeitet.<br />
Vor einem befindet sich der malerische<br />
Innenhof, mit schimmernden<br />
Pflastersteinen, alles in mediterranen<br />
Farben, spannend entspannend,<br />
für Befreundete paradiesisch<br />
gerichtet. Kleine grüne Oasen<br />
beleben den Innenhof, im Hintergrund<br />
Musik, die Sinne werden<br />
durch atemberaubende Gerüche<br />
entzückt. Als Gast wird man auf<br />
seinen Platz begleitet, freudig<br />
blickt dieser dem Genuss entgegen.<br />
In der Mitte des Gastraumes entdeckt<br />
man eine kaum spürbare<br />
Erhöhung, die Bühne: Ein Block<br />
aus Basalt, aus dem ursprünglichsten<br />
Stein des Vulkanlandes,<br />
poliert an der Oberfläche, auf den<br />
Seiten schroff abfallend, wie aus<br />
dem Steinbruch geklopft. Die Gäste<br />
staunen. Und schon befindet man<br />
sich in Stefan Krispels Genusstheater,<br />
in dem Daniel Weißer und<br />
sein Team ein Fest der regionalen<br />
Küche inszenieren.<br />
Küchenchef Daniel Weißer<br />
Kommt ursprünglich aus Leipzig<br />
und hat sich in unser Land verguckt.<br />
2008 sammelte er bereits<br />
in Lech am Arlberg im Hotel Post<br />
und im legendären Fux wichtige<br />
Eindrücke, sein Abstecher nach<br />
Südtirol sollte hier auch noch vermerkt<br />
werden, dort kochte er im<br />
Meraner Quellenhof. In Mailand<br />
lernte er unter anderem „richtig<br />
Pizza backen”, von Peking brachte<br />
er fernöstliche Einflüsse mit zurück<br />
nach Österreich.<br />
Pâtissière Lisa Krispel<br />
Lisa Krispel ist seit einigen Jahren<br />
für die süße Küche am Genussgut<br />
zuständig und „made by lisa”<br />
ist ihre Marke. Praxis hat sie in<br />
den letzten Jahren schon viel gesammelt<br />
– wie zum Beispiel bei<br />
Eveline Wild, der Konditorweltmeisterin<br />
aus St. Kathrein am<br />
Offenegg, im Restaurant „Ikarus“<br />
im Hangar 7 in Salzburg oder in<br />
Berlin im Coda bei Rene Frank –<br />
der einzigartigen Sterne-Pâtisserie –<br />
und im JUBEL am Prenzlauer Berg.<br />
Nach ihrer erfolgreichen Gesellenprüfung<br />
hat sie sich nun den<br />
Meistertitel als neues Ziel gesetzt.<br />
Fakten Genusstheater<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag bis Samstag:<br />
17:30 bis 23:00 Uhr<br />
Küche: 18:00 bis 20:30 Uhr<br />
Reservierungen unter:<br />
+43 3473 7862<br />
oder unter office@krispel.at<br />
Mehr Infos unter:<br />
www.krispel.at<br />
©Chris Rogl
24 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
TU Graz:<br />
Ein innovativer<br />
Schub in die<br />
Moderation: Martin G. Wanko<br />
©Helmut Lunghammer<br />
Zukunft!<br />
Im Vergleich der 276 EU-Regio nen<br />
nimmt die Steiermark mit einer<br />
Forschungs- und Entwicklungsquote<br />
von rund 5 Prozent die Pole-Position<br />
in Europa ein. Dazu braucht es<br />
verlässliche Partner mit ehrgeizigen<br />
Zielen. Ein wesentlicher ist die TU<br />
Graz, denn bezüglich Nachhaltigkeit<br />
und innovativer Forschung<br />
führt in Österreich kein Weg an<br />
der TU Graz und an Rektor Harald<br />
Kainz vorbei: Einer der fünf Forschungsschwerpunkte<br />
ist voll und<br />
ganz „Nachhaltigen Systemen“<br />
gewidmet. Dazu will die TU Graz<br />
als solches bis 2030 beispielhaft<br />
klimaneutral sein. Grund genug<br />
für Landeshauptmann Hermann<br />
Schützenhöfer TU Graz-Rektor<br />
Harald Kainz in Runde 2 des Distanz-Talks<br />
auf die Bühne zu bitten.
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
25<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
LH Hermann<br />
Schützenhöfer:<br />
Mit einer Forschungs- und Entwicklungsquote<br />
von rund 5 %<br />
liegt die Steiermark im europäischen<br />
Spitzenfeld. Auch österreichweit<br />
gesehen ist die Steiermark<br />
klar die Nummer Eins.<br />
Als Rektor der TU Graz, wie<br />
sehen Sie das Image der Steiermark<br />
– mit Graz als Zentrum<br />
des studentischen Lebens – im<br />
internationalen Vergleich?<br />
Rektor Harald Kainz:<br />
Der Universitäts- und Forschungsstandort<br />
Steiermark profitiert vom<br />
engen Miteinander von Wirtschaft<br />
und Wissenschaft. Das wird auch<br />
international stark wahrgenommen.<br />
An der TU Graz hat sich der<br />
Anteil internationaler Studierender<br />
und Lehrender in den letzten<br />
Jahren deutlich erhöht. Der Standort<br />
ist attraktiv. Von dieser innovativen<br />
Kooperationsfreudigkeit<br />
profitieren auch unsere Studierenden:<br />
sie werden am letzten<br />
Stand der Forschung ausgebildet,<br />
sind aktiv in Projekte mit Firmen<br />
eingebunden und schulen ihr<br />
unternehmerisches Mindset.<br />
LH Hermann<br />
Schützenhöfer:<br />
Die Steiermark ist das Forschungsland<br />
Nummer eins. In<br />
welchen Energiequellen liegt<br />
für Sie – aus wissenschaftlicher<br />
Sicht – das größte Potential für<br />
eine grüne Zukunft?<br />
Rektor Harald Kainz:<br />
An der TU Graz forschen wir an<br />
den unterschiedlichsten grünen<br />
Energiequellen, denn es wird hier<br />
nicht den einen Sieger geben können.<br />
Es braucht einen Mix unterschiedlicher<br />
grüner Technologien<br />
für die Erreichung der Klimaziele.<br />
Wasserstoffforschung etwa hat an<br />
der TU Graz eine lange Tradition<br />
und wir sehen enormes Potenzial<br />
grüner Wasserstofftechnologien<br />
speziell für den Produktions- und<br />
Verkehrsbereich. Auch Biofuels,<br />
neue Technologien der Energiespeicherung<br />
und smart Grids<br />
stehen bei uns hoch im Kurs.<br />
©Helmut Lunghammer<br />
Rektor Harald Kainz:<br />
Die Politik spricht derzeit viel<br />
über die effiziente Nutzung<br />
von Energie. Der Bedarf<br />
an grünem Strom wird sich<br />
in den kommenden Jahrzehnten<br />
durch E-Mobilität,<br />
betriebliche Maßnahmen,<br />
Wärmepumpen für die Heizung<br />
und anderes mehr als<br />
verdoppeln. Wie stellt die<br />
Politik sicher, dass wir die<br />
ausreichende Produktion,<br />
Speicherung und Verteilung<br />
von grüner Energie in zwei<br />
Jahrzehnten erreichen?<br />
LH Hermann<br />
Schützenhöfer:<br />
Klimaschutz und grüne Energie<br />
sind zwei der bedeutendsten Zukunftsthemen<br />
– dessen sind wir<br />
uns in der Steiermark bewusst.<br />
Der Schlüssel dazu ist Innovation.<br />
Als Forschungsland Nummer<br />
eins haben wir dafür die besten<br />
Karten. Mit dem Klimakabinett<br />
arbeiten wir über alle Ressorts<br />
hinweg, um bestmöglich mit dem<br />
Klimawandel und seinen Folgen<br />
umzugehen. Wir haben etwa<br />
einen steirischen Klimafonds eingerichtet<br />
und Projekte im Wert<br />
von 8,5 Millionen Euro für eine<br />
klimafreundliche Landesverwaltung<br />
auf den Weg gebracht.<br />
Der steirische Weg ist das Klima<br />
zu schützen, denn wir sind das<br />
grüne Herz und das grüne Hirn –<br />
diesen Weg wollen wir auch weiterhin<br />
konsequent gehen.<br />
Rektor Harald Kainz:<br />
Den größten Ausstoß an CO 2<br />
verursachen wir durch die<br />
Errichtung und den Betrieb<br />
von Gebäuden. Die graue<br />
Energie unserer Gebäude<br />
können wir verstärkt durch<br />
Holz als Baustoff reduzieren.<br />
Wie kann die Politik einen<br />
raschen Umstieg zu Holz als<br />
Baustoff unterstützen?<br />
LH Hermann<br />
Schützenhöfer:<br />
Mit dem enormen Waldreichtum<br />
in unserem Bundesland – 62 %<br />
der Steiermark sind bewaldet –<br />
leisten wir mit dem klimafreundlichen<br />
Baustoff Holz einen<br />
wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Alle vier Minuten wächst<br />
in der Steiermark das Holz<br />
für ein Einfamilienhaus nach.<br />
Neben der großen Verfügbarkeit<br />
der Ressource Holz besitzt die<br />
Steiermark mit ihren innovativen<br />
Unternehmen auch ein breit gefächertes<br />
Know-how im Bereich<br />
der Holzverarbeitung und des<br />
Holzbaus.
26 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Weil die<br />
Wissenschaft<br />
den Fortschritt bringt<br />
©Helmut Lunghammer<br />
Text: Martin G. Wanko<br />
Ich persönlich bin diesen jungen,<br />
lauten Menschen sehr dankbar für<br />
ihr Engagement und will ihnen<br />
ausrichten: Die Wissenschaft ist<br />
auf eurer Seite. An der TU Graz<br />
haben wir einen unserer fünf<br />
Forschungsschwerpunkte voll und<br />
ganz „Nachhaltigen Systemen“ gewidmet.<br />
Die besten Köpfe befassen<br />
sich mit zukunftsorientierter<br />
Stadtplanung, nachhaltigem Bauen,<br />
erneuerbaren Energieträgern,<br />
intelligenten Energienetzen und<br />
grüner Mobilität und tragen dieses<br />
Wissen über die Lehre direkt zu<br />
den Studierenden.<br />
Die Universitäten leben von ihren<br />
leitenden Persönlichkeiten und die<br />
Persönlichkeiten leben vom Input<br />
der Forschenden und Lehrenden<br />
aber auch von den Studentinnen<br />
und Studenten. Dieser Humus an<br />
Möglichkeiten braucht eine Führungskraft,<br />
die zu vernetzen weiß<br />
und schlussendlich den enormen<br />
Reichtum an Wissen und Erkenntnis<br />
in die richtige Bahnen lenkt TU<br />
Graz-Rektor Harald Kainz über<br />
unsere Zeit und die Möglichkeiten,<br />
die sie der TU Graz bietet.<br />
Unsere Gesellschaft ist gerade<br />
dabei, die größte globale Gesundheitskrise<br />
der letzten 100 Jahre zu<br />
überwinden. Doch ist das einmal<br />
geschafft, werden wir keine Zeit<br />
haben uns auszuruhen. Wir sind<br />
bereits mitten drin in einer Krise,<br />
die nicht nur uns Menschen, sondern<br />
unser Gesamtsystem „Planet<br />
Erde“ bedroht – die Klimakrise.<br />
Die Weltbevölkerung wächst,<br />
der Energieverbrauch steigt, die<br />
Umweltverschmutzung nimmt zu.<br />
Wertvolle Rohstoffe schwinden<br />
ebenso wie die Artenvielfalt und<br />
die Auswirkungen des Klimawandels<br />
mahnen uns, den Ausstoß von<br />
Treibhausgasen einzudämmen.<br />
Vor allem junge Generationen<br />
fragen immer lauter: Wann unterbrechen<br />
wir endlich die Reihe<br />
fallender Dominosteine und beginnen<br />
damit, gefallene Spielsteine<br />
wiederaufzurichten? Sie wissen<br />
genau: Es ist absehbar, dass dem<br />
Spiel namens „Lebensraum Planet<br />
Erde“ die Spielsteine ausgehen.<br />
Wichtig ist, ins Tun zu kommen<br />
und mit gutem Beispiel voranzugehen.<br />
Und zwar nicht nur auf<br />
persönlicher, sondern auf institutioneller<br />
Ebene. Universitäten<br />
als Orte des Fortschritts und der<br />
Erkenntnis müssen hier vorangehen.<br />
Die TU Graz will bis 2030<br />
klimaneutral sein. Auf Basis einer<br />
Treibhausgasbilanz all unserer Aktivitäten<br />
und Gebäude haben wir<br />
eine Roadmap zur Erreichung der<br />
Klimaneutralität festgelegt. Unsere<br />
Campus-Standorte werden durch<br />
Begrünungsmaßnahmen klimafit,<br />
die Mensen verzichten vermehrt<br />
auf treibhausgas-intensive Lebensmittel<br />
und die Nutzungsdauer von<br />
IT-Geräten wird verlängert. Wir<br />
setzen auf die klimaoptimierte<br />
Errichtung nachhaltiger Universitätsgebäude,<br />
auf PV-Anlagen auf<br />
Dachflächen und werden bis 2030<br />
unseren Strombedarf zu 100 Prozent<br />
aus erneuerbaren zertifizierten<br />
Quellen decken. Dienstreisen<br />
per Flugzeug werden reduziert,<br />
dafür die Videokonferenz-Infrastruktur<br />
ausgebaut, weitere 400<br />
E-Ladestationen werden errichtet<br />
und unseren rund 3.600 Mitarbeitenden<br />
die Nutzung von Fahrrad<br />
und ÖPNV versüßt. Eines muss<br />
uns allen klar sein: Der Wandel<br />
für unser Klima muss endlich<br />
allerorts in großem Stil beginnen.
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
27<br />
Natural/Orange Wine<br />
vs.<br />
traditioneller Ausbau<br />
Weinakademiker Philipp Schäffer<br />
über Wein-Trends der letzten Jahre,<br />
Weine mit Charakter und solche,<br />
die gerne einen hätten.<br />
©Schaeffers<br />
Am Anfang der Zeit wurde der<br />
Wein in Amphoren maischevergoren<br />
– weiß wie rot. Danach<br />
kamen einfache Korbpressen zum<br />
Einsatz und brachten klaren Wein...<br />
noch immer sehr handwerklich.<br />
Genau dort schließt der heutige<br />
Naturwein von biodynamischen<br />
Betrieben an. Gemeint sind damit<br />
Weintrauben, gerebelt und schonend<br />
gepresst, vergoren mit den<br />
eigenen Hefen und ausgebaut in<br />
neutralen Gebinden mit äußerst<br />
geringem Einsatz von Schwefel –<br />
und genau so werden die größten<br />
Weine der Welt produziert.<br />
Zuvor noch ein Blick zurück in<br />
die späten 1980er-Jahre: Hier hielt<br />
die moderne Kellertechnik Einzug<br />
in unseren Breiten. Mit kalter<br />
Vergärung durch Reinzuchthefen<br />
wurde der Begriff „klassisch“ geprägt.<br />
Eine auf Ertrag und Gewinn<br />
ausgerichtete Agrarindustrie entwickelte<br />
über die vergangenen<br />
Jahrzehnte unzählige Präparate,<br />
die nach wie vor schlecht dosiert<br />
auf vielen Wein- und Agrarflächen<br />
ausgebracht werden. Ob das wirklich<br />
noch schmecken kann?<br />
Aber es geht auch anders! Charaktervolle<br />
Weine, welche die Aromen<br />
und die Typizität ihrer Herkunft<br />
und Rebsorte im Glas wiederspiegeln,<br />
können nur aus gesunden,<br />
nicht aus chemisch behandelten<br />
und auf hohen Ertrag getrimmten,<br />
Weingärten kommen. Das verstanden<br />
in den vergangenen beiden Jahrzehnten<br />
aufmerksame Winzer<br />
rund um den Globus: Die Rede ist<br />
von biodynamischen Winzern.<br />
Orange-Wine ist eine Bezeichnung,<br />
die hiesige biodynamische Winzer<br />
in Österreich ablehnen. Aus gutem<br />
Grund, denn das österreichische<br />
Weingesetz empfiehlt diese Bezeichnung<br />
für Landweine, die eine<br />
Trübung oder leichte Oxidation<br />
aufweisen. Die Trauben für den<br />
Orange-Wine können also auch<br />
aus konventionellem Weinbau<br />
stammen, mit Zuchthefe unter<br />
Temperaturkontrolle vergoren<br />
und im Edelstahl ausgebaut<br />
werden. Auch die gängigen Zusätze,<br />
Schönung und Filtration<br />
sind erlaubt. Die Bezeichnung<br />
Orange-Wine gibt somit keinen<br />
Aufschluss über natürliche maischevergorene<br />
Weine. Mit einem<br />
echten Orange-Wine, wie international<br />
üblich, hat das nichts mehr<br />
zu tun. Es ist längst an der Zeit,<br />
dass die Gesetzgebung die zulässigen<br />
Bezeichnungen auf den<br />
Etiketten auf den Stand der aktuell<br />
verfügbaren Weinstile bringt.<br />
Derzeit führen biodynamisch<br />
zertifizierte Winzer den Zusatzbegriff<br />
„natural wine“ auf ihren<br />
Etiketten an.<br />
Für mich geht es aber grundlegend<br />
nicht um Etiketten-Bezeichnungen,<br />
sondern um die Qualität in der<br />
Flasche. Vor allem die Denkweisen<br />
der Winzer, die Weingärten und<br />
deren Keller sind die essentiellen<br />
Faktoren für besondere Weine.<br />
Ein respektabler Umgang mit der<br />
Natur war immer schon der<br />
Schlüssel zu einer qualitativ<br />
hochwertigen Landwirtschaft und<br />
damit auch im Weinbau – und nur<br />
dieser hat für mich langfristig<br />
Bestand. Mein Ziel ist es, Weine<br />
zu verkaufen, die mit Respekt<br />
gemacht werden, sowie vom Charakter<br />
seiner Herkunft als auch<br />
vom dortigen Menschenschlag<br />
geprägt sind.<br />
Zur Person<br />
Philipp Schäffer offeriert in<br />
Schaeffer’s, Selektion feiner Weine,<br />
am Grazer Kaiser-Josef-Platz, eine<br />
Auswahl dessen was er liebt.<br />
www.schaeffers.at
28 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
Die ungefilterten<br />
Charakterweine<br />
aus der Toskana<br />
Text: Agnes Schwarz<br />
„Zwei zum Preis von einem“,<br />
das klingt beim Weinkauf<br />
eher zweifelhaft. Einen Wein<br />
kaufen, zwei verschiedene<br />
Weine bekommen – das ist<br />
im Falle von vielen ungefilterten<br />
Tropfen aber eine höchst<br />
willkommene Tatsache.<br />
©Hetty van Oijen
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
29<br />
©Fattoria La Vialla<br />
Solche Weine haben zwei Gesichter,<br />
und man kann beim Genuss<br />
selbst entscheiden, in welches<br />
man lieber blickt: Weine, die mitsamt<br />
der Hefe in die Flasche abgefüllt<br />
werden, können sich nämlich<br />
dank des Feintrubs, winzigen Hefepartikeln,<br />
zart verschleiert und<br />
„milchig“ präsentieren. Manchmal<br />
präsentieren sie sich aber auch<br />
transparent. Der Schlüsselfaktor:<br />
die Bewegung der Flasche. Je<br />
nachdem, ob wir diese vorsichtig<br />
bewegen, die Feinhefen gleichsam<br />
wachrütteln und zum Schweben<br />
bringen, oder diese auf dem Flaschenboden<br />
belassen, erscheint<br />
ein solcher Wein trüb oder klar.<br />
Eine Mikro-Bâtonnage, wenn man<br />
so will (als Bâtonnage bezeichnet<br />
man das Aufrühren der Hefe im<br />
Fass oder Tank).<br />
Ungefilterte Weine sind eine<br />
Spielart, auf die man sich einlassen<br />
muss. Für manche bilden<br />
glasklare Weine noch immer den<br />
Maßstab, feine Trübstoffe gelten<br />
in ihren Augen als fehlerhaft. Davon,<br />
dass auch Kenner dies lange<br />
Zeit so gesehen haben, kann man<br />
auf der Fattoria La Vialla ein Lied<br />
singen: Als das toskanische Landgut<br />
nahe Arezzo seinen Vorreiter<br />
„Barricato Bianco non filtratro“<br />
für internationale Weinauszeichnungen<br />
einreichte, attestierte man<br />
diesem noch allerlei Defekte. Drei<br />
Jahre später, 2016, wurde dem<br />
Barricato Bianco beim „Decanter<br />
World Wine Award“ die Platinmedaille<br />
als „Best White Wine<br />
Tuscany“ verliehen, als erstem<br />
Weißwein überhaupt! Die angebliche<br />
Promenadenmischung wurde<br />
zum Rassewesen erklärt – ein<br />
Paradigmenwechsel.<br />
Mittlerweile sind ungefilterte und<br />
teilweise richtig trübe (wenn viel<br />
Hefe mit abgefüllt wurde) Weißweine<br />
Standard; bei Rotweinen<br />
ist man es schon länger gewohnt,<br />
legendäre Bordeaux wie der Château<br />
Margaux werden seit jeher<br />
ungefiltert abgefüllt. Für die Fattoria<br />
La Vialla, die immer nach biologischen<br />
Grundsätzen gearbeitet<br />
hat, 1983 biozertifiziert wurde und<br />
seit 2005 auch das Demeter-Siegel<br />
trägt, gilt schon lange: Je weniger<br />
gefiltert, desto besser. Chefönologe<br />
Marco Cervellera möchte der<br />
Natur so wenig wie möglich ins<br />
Handwerk pfuschen. Zehn Weine<br />
der Fattoria La Vialla sind zur<br />
Gänze „non filtrato“, vom aktuellen<br />
Pinot nero Casa Rossa 2015 bis<br />
zum knochentrockenen, samtigen<br />
Sprudel Lo Chiffón „Metodo<br />
Ancestrale integrale“ 2020.<br />
Man könnte nun glauben, dass<br />
ungefilterter Wein weniger Arbeit<br />
bedeute und daher auch zu einem<br />
niedrigeren Preis erhältlich sein<br />
müsse. Das Gegenteil ist der Fall!<br />
Mikrobiologisch gilt es mehr zu<br />
überwachen, um das Gleichgewicht<br />
der lebendigen Inhaltsstoffe<br />
zu wahren. Cervellera verkostet<br />
während der Gärung fast täglich<br />
die Feinhefen, damit er die Entwicklung<br />
der einzelnen Fässer im<br />
Auge behalten kann. In die Flaschen<br />
kommen nur die allerbesten Hefen.<br />
Die ungefilterten Weine von La<br />
Vialla haben dank der von den<br />
Hefen natürlich entwickelten<br />
Sulfite einen extrem geringen<br />
Anteil an zugefügtem Schwefeldioxid,<br />
was sie ausgesprochen gut<br />
verträglich macht. Sensorisch geben<br />
sie sich als besonders schmeichelhaft<br />
am Gaumen. Und ihre Cremigkeit,<br />
dieses ganz spezielle Mundgefühl,<br />
können wir von Glas zu<br />
Glas selbst steuern. Indem wir die<br />
wertvollen Feinhefen aufwecken<br />
oder sie schlafen lassen ...<br />
Fattoria La Vialla<br />
Via di Meliciano 26,<br />
52029 Castiglion Fibocchi<br />
www.lavialla.com
30 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
Von<br />
Gramm zu<br />
Gramm<br />
Text: Julia Strempfl & Martin G. Wanko<br />
2015 war Verena Kassar auf der Suche nach<br />
ihrer Traumfirma. Soll heißen: Arbeiten auf<br />
Augenhöhe, erfüllende Aufgaben und ein<br />
Arbeitsplatz mit Sinn. Dabei lernte sie Sarah<br />
Reindl kennen. Sarah hatte die Idee für einen<br />
verpackungsfreien Shop. 2016 gründeten die<br />
beiden Das Gramm, danach gesellte sich<br />
noch Das Dekagramm hinzu.
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
31<br />
Betritt man einen ihrer Läden,<br />
ist man von dem entspannenden<br />
Flair überrascht. Keine Supermarkt-Panik,<br />
keine überdrehte<br />
Beschallung aus Lautsprechern.<br />
Natürlich wird eine Ware zum<br />
Kauf angeboten, aber in einer<br />
unaufdringlichen Art. „Bei einem<br />
Einkauf in unseren Geschäften<br />
werden alle Sinne angesprochen<br />
– schon beim Befüllen der Behälter<br />
hört, sieht und riecht man die<br />
Produkte – und man darf sogar<br />
kosten“, erklärt Verena Kassar.<br />
©das Dekagramm
32 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
„Im Großen und<br />
Ganzen fehlt es<br />
immer noch am<br />
Bewusstsein in der<br />
Gesellschaft. Jeder<br />
will bio und regional,<br />
aber der Großteil ist<br />
noch nicht bereit<br />
dafür wirklich Geld<br />
in die Hand<br />
zu nehmen.“<br />
Einkaufen mit gutem Gewissen<br />
„Das Gramm ist die Greißlerei in der Neutorgasse 7. Dort bieten wir<br />
regionale Produkte und Bio-Produkte an, die wir aus dem nahem<br />
Umkreis innerhalb von 100 km beziehen“, antwortet Verena in<br />
einem Gespräch mit <strong>40plus</strong>. So wollen sie die heimischen Landwirte<br />
unterstützen und können einen „echten Warenwert” für<br />
nachhaltige Produkte festlegen. Das klingelt im Gehörgang der<br />
Freunde der Nachhaltigkeit und auch das, was jetzt kommt: „Wir<br />
verkaufen ohne Verpackung und genau die Menge, die der Kunde<br />
benötigt.” Damit hätte man weltweit gesehen nur eine minimale<br />
Müllansammlung und wahrscheinlich würden nur sehr, sehr wenig<br />
Nahrungsmittel ungenutzt im Müll landen: „Verschwendung gibt es<br />
bei uns im Laden keine. Wir investieren aktiv in den Klimaschutz<br />
und können so am Abend mit gutem Gewissen aus dem Store nach<br />
Hause gehen“, so die Miteigentümerin.<br />
Einige Schritte weiter am Joanneumring befindet sich Das Dekagramm.<br />
„Im Dekagramm leben wir den Zero Waste Lifestyle. Es<br />
ist ein Shop-in-Shop-System auf 130 m 2 , mit fairer Mode von Mein<br />
Lieblingsplatz und BUNA Coffee Roasters.“ Der Fokus liegt auf<br />
regionale Produkte aus ganz Österreich, daher sind die Preise etwas<br />
günstiger und die Auswahl um einiges größer als im Gramm. Die<br />
härteste Nuss, die zu knacken ist, scheint die Gesellschaft zu sein:<br />
„Im Großen und Ganzen fehlt es immer noch am Bewusstsein in<br />
der Gesellschaft. Jeder will bio und regional, aber der Großteil ist<br />
noch nicht bereit dafür wirklich Geld in die Hand zu nehmen.“ Und<br />
das mit der Nachhaltigkeit ist eben auch für Verena so eine spezielle<br />
Sache: „Nachhaltigkeit ist mittlerweile ein sehr breit gefächerter<br />
Begriff. Für uns bedeutet er in erster Linie Ressourcen zu schonen<br />
und zwar in allen Bereichen – mental, sowie auch materiell.“<br />
Grammgarten und Gramm Akademie<br />
„Mehrweg ist immer besser als Einweg“ ist eine Faustregel und<br />
„jeder Kassenzettel ist ein Stimmzettel“. Hier zeigt jeder Konsument,<br />
wie er wirklich handelt. Wichtig ist einfach, dass man bewusst<br />
durchs Leben geht, bewusst konsumiert und genießt. „Das heißt<br />
jetzt nicht, dass man keine Schwächen haben darf, denn mein<br />
Lebensstil soll mich nicht einschränken, sondern bereichern. Wenn<br />
ich also Appetit auf Chips habe, dann hole ich sie mir. Ich liebe Chips!“<br />
Kurz vor Redaktionsschluss ging noch ein Traum des gesamten<br />
Das Gramm Teams in Erfüllung: In Feldkirchen in Graz betreiben<br />
sie im Verbund mit Angelika Ertl eine kleine Landwirtschaft, das<br />
Gramm Garten, um den gesamten Kreislauf der Nachhaltigkeit mitzugestalten.<br />
Der nächste Traum steht quasi schon vor der Türe. Im<br />
September rufen sie das Gramm Akademie ins Leben, frei nach dem<br />
Motto „Gemeinsam sind wir viele.“<br />
Bleibt nur noch zu fragen, was so die „Lieblingsausreden“ von<br />
änderungsresistenten Mitbürgern sind: „Ich hab keine Zeit und<br />
mit dem Auto geht’s schneller … eine einzelne Person macht keinen<br />
großen Unterschied … im Arbeitsalltag lässt sich Vorgekochtes<br />
schwer integrieren.“
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
33<br />
Mit dem Wandel im Kaufverhalten verändern sich<br />
auch die Städte zwangsläufig. Wie die „schöne,<br />
neue Welt” wirklich aussieht, steht in den Sternen,<br />
aber wir machen uns schon einmal Gedanken<br />
darüber,<br />
am besten mit Roland<br />
Fink, Master-<br />
mind der niceshops, dem<br />
südösterreichi-<br />
schen Onlinehändler.<br />
©niceshops<br />
Ich hatte vor Jahren schon die<br />
Idee, dass „online shoppen” das<br />
Bild der Städte verändern wird:<br />
Immer weniger Geschäfte, dafür<br />
immer mehr Lokale. Dieser Umbruch<br />
findet zurzeit in Graz statt.<br />
Was ist hier ihre Zukunftsvision?<br />
Roland Fink: An einer Zukunftsvision<br />
müssen wir alle gemeinsam<br />
arbeiten. Wir brauchen im Handel<br />
viel mehr an Innovation. Die großen<br />
Trends sind schlicht und einfach<br />
die Bequemlichkeit und der Wunsch<br />
nach Erlebnissen. Das ist es, was<br />
wir aktuell in den Städten sehen.<br />
Es braucht mehr Gastronomie<br />
und innovative Einkaufsflächen.<br />
Können Sie sich vorstellen, dass<br />
man einmal in ein großes Einkaufszentrum<br />
oder Outletzentrum<br />
mangels Umsatz Eintritt<br />
zahlen muss, wie ins Kino<br />
oder einer Ausstellung?<br />
Roland Fink: Nein! Was ich<br />
allerdings sehe, sind immer mehr<br />
Ausstellungsflächen und Flagshipstores-Flächen,<br />
auf denen Online<br />
und Offline verschwimmt. Kunden<br />
wollen zukünftig ihre Produkte<br />
offline aussuchen, ohne sich anzustellen,<br />
bequem zahlen und dann<br />
die Ware geliefert bekommen,<br />
ohne die Dinge mühsam nach<br />
Hause schleppen zu müssen.<br />
Jetzt einmal im Ernst: Jedes mal<br />
wenn ich an einem Store einer<br />
Parfumerie-Kette vorbeikomme,<br />
herrscht dort gähnende Leere<br />
und bei Notino kommen sie mit<br />
dem Bestellen kaum nach.<br />
Wohin führt das?<br />
Der Wandel<br />
im Handel!<br />
Interview: Martin G. Wanko<br />
Roland Fink: Der Onlinehandel<br />
wird weiter und rascher Marktanteile<br />
gewinnen. Aktuell haben<br />
wir einen Anteil von etwa 15 %<br />
am Gesamthandelsvolumen. Dieser<br />
Anteil wird in den nächsten Jahren<br />
auf 40-50 % steigen. Das heißt,<br />
dass der Handel erst am Beginn<br />
eines riesigen Strukturwandels<br />
steht. Dementsprechend müssen<br />
heute Handelskonzepte neu gedacht<br />
werden.<br />
Warum gehen Sie privat noch in<br />
die Stadt?<br />
Roland Fink: Weil ich in der<br />
Stadt ein vielfältiges gastronomisches<br />
Angebot, Mode, Lebensmittel<br />
und Unterhaltung finde, sowie<br />
Dinge, die man schnell braucht.<br />
In Punkto Lieferzeiten tut sich am<br />
Markt übrigens enorm viel. Die<br />
Logistik wird immer schneller<br />
und besser. In Deutschland gibt<br />
es beispielsweise schon Konzepte<br />
mit Lieferzeiten unter 15 Minuten.<br />
Glauben Sie, wird uns Corona<br />
im Nachhinein betrachtet mehr<br />
bringen oder schaden?<br />
Roland Fink: Jeder Tote war einer<br />
zu viel! In Anbetracht dessen ist<br />
es aus meiner Sicht schwierig,<br />
dem Positives abzugewinnen. Ich<br />
kann jedoch feststellen, dass sich<br />
infolge der Pandemie vieles geändert<br />
hat – viel weniger Geschäftsreisen,<br />
Home Office, bewusstes<br />
Leben. Wertigkeiten haben sich<br />
verschoben.<br />
Wenn ich mir die niceshops-<br />
Webpage anschaue, seid Ihr die<br />
Online-Könige der Nachhaltigkeit.<br />
Zahlt sich das aus?<br />
Roland Fink: Als Könige sehen<br />
wir uns nicht. Wir machen einfach<br />
die Dinge, die notwendig<br />
und richtig sind – so wie viele<br />
andere Unternehmen auch. Davon<br />
werden immer mehr. Nachhaltigkeit<br />
kostet nichts! Insofern<br />
zahlt sich das immer aus.<br />
Liefern die niceshops die Pakete<br />
CO 2<br />
-neutral?<br />
Roland Fink: Ja, in Deutschland,<br />
in der Schweiz und in Österreich.<br />
So gut wie alle Labels, die wir<br />
kennen, z. B. aus der Modebranche,<br />
haben ihren Ursprung<br />
im Zeitalter, als online noch<br />
nicht erfunden war. Glauben<br />
Sie, dass es heutzutage schwerer<br />
ist ein Label zu kreieren?<br />
Roland Fink: Nein, ein gutes Produkt<br />
wird immer erfolgreich sein.<br />
Herr Fink, <strong>40plus</strong> dankt für das<br />
Gespräch.
34 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
<strong>Sommer</strong><br />
am Berg –<br />
Das Comeback<br />
der Kultur<br />
©CStephan Brückler<br />
Schiller Rave mit Philipp Hochmair &<br />
Die Elektrohand Gottes<br />
folkshilfe<br />
Vielfalt,<br />
hoch über<br />
der Stadt – der<br />
<strong>Sommer</strong> am Berg<br />
auf der Schloßbergbühne<br />
Kasematten gilt bereits seit<br />
Langem als Fixpunkt des Grazer Kultursommers,<br />
welcher durch seine Genrevielfalt<br />
und einzigartige Schloßberg-Atmosphäre<br />
seinesgleichen sucht. Auch beim Comeback <strong>2021</strong><br />
dürfen sich Konzert- und Kulturliebhaber auf ein reichhaltiges<br />
Programm unter freiem Himmel freuen!<br />
©Ingo Pertramer
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
35<br />
Herr der Ringe &<br />
Der Hobbit –<br />
Das Konzert mit<br />
Pippin Billy Boyd<br />
©Gerd Schneider<br />
©Star Entertainment<br />
Ina Regen<br />
Spätestens, wenn Puccinis „Tosca“<br />
im August den Schlussapplaus kassiert,<br />
wird klar, wie universell die<br />
Schloßbergbühne Kasematten<br />
ist. Nach langer Zwangspause feiert<br />
die Kultur am <strong>Sommer</strong> am Berg<br />
ein umjubeltes Comeback: Frischer<br />
Austropop von Lemo, Ina Regen<br />
und folkshilfe, ein packendes<br />
Klassik-Mashup, wie Philipp<br />
Hochmairs Schiller Rave, Humorfeuerwerke<br />
von Gernot Kulis,<br />
Internationales von Herbert<br />
Pixner und Konstantin Wecker<br />
oder atemberaubende Filmmusik<br />
von Herr der Ringe & Der Hobbit.<br />
Diese und viele weitere sommerliche<br />
Highlights sind heuer am<br />
Grazer Schloßberg garantiert –<br />
wir sehen uns am Berg!<br />
Ein kleiner Auszug vom <strong>Sommer</strong><br />
am Berg <strong>2021</strong> im Überblick<br />
Ina Regen<br />
23. & 24. Juli <strong>2021</strong>, 20:00<br />
Dialektpop aus Oberösterreich<br />
Herr der Ringe & Der Hobbit –<br />
Das Konzert mit Pippin Billy Boyd<br />
26. Juli <strong>2021</strong>, 20:00<br />
Tolkiens Meisterwerk mit Orchester & Tolkien-Ensemble<br />
folkshilfe<br />
1. August <strong>2021</strong>, 20:00<br />
Akustik-Dialektpop made in Austria<br />
Alle Veranstaltungen,<br />
Infos und Tickets:<br />
www.sommer-am-berg.at<br />
Lemo<br />
12. August <strong>2021</strong>, 20:00<br />
Akustik-Pop mit Summerfeeling<br />
Tosca<br />
22. & 24. August <strong>2021</strong>, 20:00<br />
Giacomo Puccinis Meisterwerk über den Dächern von Graz<br />
Schiller Rave mit Philipp Hochmair &<br />
Die Elektrohand Gottes<br />
12. September <strong>2021</strong>, 20:00<br />
Deutsche Lyrik meets Elektro-Beats<br />
Tosca<br />
Lemo<br />
©Tom Wonda
36 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Die Vorfreude ist groß. Endlich wieder verreisen. Oh,<br />
wie haben wir es vermisst Meeresluft zu schnuppern.<br />
Da freut man sich sogar auf das Packen.<br />
Doch was waren nochmal die<br />
Essentials – neben<br />
Reisepass und<br />
Zahnbürste –<br />
die im Koffer<br />
Platz finden<br />
mussten?<br />
Text: Julia Strempfl<br />
Bilder ©Mediamarkt<br />
Urlaubs-Helden<br />
von heute<br />
01.<br />
Das Reiseziel ist die kroatische<br />
Hafenstadt Rovinj. Das klare<br />
Wasser an den Kieselstränden<br />
lädt zum Schnorcheln ein. Mit<br />
Taucherbrille und Schnorchel<br />
geht’s gleich ab in den Koffer.<br />
Die Sonnenschutzcreme darf<br />
nicht fehlen und ein großes<br />
Strandhandtuch kommt dazu.<br />
Fehlt nur noch eines für angenehme<br />
Stunden am Meer:<br />
Musik in den Ohren! Da ist<br />
der Smart Speaker von SONOS<br />
ein Must-have. Dank automatischem<br />
Trueplay Tuning balanciert<br />
er den Sound auch im<br />
Freien ideal aus und ist außerdem<br />
wetter- und sturzfest. Und<br />
wer weiß, bei stimmungsvoller<br />
Soundkulisse ergibt sich ja<br />
vielleicht sogar eine spontane<br />
Strandparty.
Entgeltliche Einschaltung<br />
02.<br />
Ein bisschen Action muss sein.<br />
Auf dem Wasser mit dem Jetski<br />
düsen oder auf einer Wandertour<br />
durch Istrien unterwegs,<br />
... das abwechslungsreiche<br />
Urlaubsangebot empfiehlt sich<br />
bestens für spannende Erinnerungsvideos.<br />
Mit der Actionkamera<br />
GOPRO Hero8 werden<br />
alle Momente eingefangen. Sie<br />
ist besonders kompakt und<br />
einfach zu bedienen. Tipp: Den<br />
Head Strap aus dem Holiday<br />
Bundle samt Kamera wie eine<br />
Kappe auf den Kopf setzen und<br />
schon kann’s losgehen. Das<br />
beste daran: Durch diese Filmperspektive<br />
taucht man direkt<br />
ins Geschehen ein und zeigt die<br />
Abenteuer wie durch die eigenen<br />
Augen. So erlebt man auch<br />
zuhause den Urlaub immer<br />
wieder aufs Neue.<br />
03.<br />
Nach einem spannungsgeladenen<br />
Tag freut man sich schon<br />
riesig auf die exotische Küche.<br />
Mit Blick auf die malerische<br />
Altstadt, mit ihren engen Gassen<br />
entlang der Küste, schmecken<br />
die Calamari gleich noch<br />
besser. Da läuft das Wasser<br />
schon im Mund zusammen.<br />
Doch zurück zum Packen. Für<br />
die Restaurantbesuche will<br />
man sich natürlich schick machen.<br />
Der REMINGTON D 2400<br />
Reisehaartrockner muss also<br />
mit. Mit den zwei Gebläse- und<br />
Temperaturstufen trocknet er<br />
die Haare besonders schnell –<br />
um ja keine wertvolle Urlaubszeit<br />
zu verlieren. Die Stylingdüse<br />
sorgt für den perfekten<br />
Beachwave-Look.<br />
04.<br />
Das gibt auch Anlass die<br />
<strong>Sommer</strong>kleider endlich wieder<br />
auszuführen. Man kennt’s:<br />
Die Ernüchterung beim Auspacken.<br />
Alle Outfits sind zerknittert.<br />
Jedes Mal. Damit das<br />
diesmal nicht passiert, hat<br />
man am besten das Dampfbügeleisen<br />
ROWENTA DA 1510<br />
Focus Travel parat. Die Vertikal-Dampffunktion<br />
ist wie<br />
geschaffen fürs Reisen, denn<br />
sie ermöglicht das Glätten von<br />
Kleidung ganz ohne Bügelbrett.<br />
Die Kleidung einfach<br />
aufhängen und schon verdampfen<br />
lästige Falten. Das<br />
Abendprogramm ist gerettet.<br />
05. 06.<br />
Rund um Rovinj liegen zahlreiche<br />
sehenswerte Städte.<br />
Das ruft nach einem Roadtrip.<br />
Porec, Pula, Novigrad oder<br />
das kleine Bergdörfchen Motovun,<br />
... die Auswahl ist groß.<br />
Für lange Zeiten im Auto ist<br />
der MEDIA SHOP Livington<br />
Arctic Air mit dabei. Die<br />
kompakte Klimaanlage to go<br />
mit Hydro-Chill Technologie<br />
sorgt für eine natürliche Kühlung<br />
durch die Verdunstung<br />
reinen Wassers. So ist sie viel<br />
angenehmer als herkömmliche<br />
Geräte, die mit Chemie<br />
arbeiten. Tipp: Ein Muss bei<br />
Camping-Trips.<br />
Apropos lange Autofahrten:<br />
Unterhaltung für unterwegs<br />
bieten das APPLE iPad 10.2<br />
und der NINTENDO Switch in<br />
der neuen Edition. So kommt<br />
bestimmt keine Langeweile<br />
auf. Mit dem handlichen iPad<br />
durchforstet man den App-<br />
Store, streamt Filme und Serien<br />
oder quatscht via Videocall mit<br />
den Liebsten. Der Nintendo<br />
lässt sich im Handumdrehen in<br />
ein mobiles Gerät umfunktionieren<br />
und verspricht Gaming-<br />
Spaß jederzeit und überall.<br />
Psst! Besonders praktisch, wenn<br />
quengelnde Kinder mit auf<br />
Urlaub kommen.<br />
07.<br />
Langsam wird der Koffer voll –<br />
und ganz schön schwer. Da man<br />
für Kroatien kein Flugticket<br />
braucht, ist die Angst vor Übergepäck<br />
zwar unbegründet, aber<br />
die praktische Gepäckwaage<br />
von SOEHNLE ist dennoch<br />
schnell eingepackt und braucht<br />
ohnehin kaum Platz. Nur um<br />
auf Nummer sicher zu gehen.<br />
Dann liegen auch schon Reisepass,<br />
Geldtasche und Schlüssel<br />
griffbereit. Goodbye Austria,<br />
jetzt geht’s an die Adria!<br />
PRESENTED BY:<br />
SHOPPING CITY SEIERSBERG 9<br />
8054 SEIERSBERG<br />
WWW.MEDIAMARKT.AT<br />
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
37
38 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Hallo<br />
<strong>Sommer</strong><br />
Hallo<br />
neues<br />
Lebensgefühl
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
39<br />
Lange haben wir sehnsüchtig auf ihn<br />
gewartet. Nun wollen wir den <strong>Sommer</strong><br />
auch in vollen Zügen genießen. Fühlt<br />
man sich in seinem Körper nicht wohl,<br />
dämpft das die Freude auf heiße Tage<br />
in knappen Outfits. Abhilfe schafft<br />
Dr. Martin Inzinger.<br />
Text: Julia Strempfl<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Als Facharzt für Dermatologie<br />
und Venerologie weiß Dr. Inzinger,<br />
dass gesunde und schöne Haut<br />
wesentlich zum Wohlgefühl<br />
beiträgt. In seinen Praxen bietet<br />
er ausführliche Diagnosen und<br />
Therapien aus dem gesamten<br />
Spek trum der Dermatologie an –<br />
von der Hautgesundheit, über<br />
die Hautchirurgie bis hin zu<br />
ästhetischen Behandlungen.<br />
Dabei verhilft er seinen Patienten<br />
zu mehr Sicherheit und Zufriedenheit<br />
im eigenen Körper. „Im<br />
<strong>Sommer</strong> wird viel Haut gezeigt.<br />
Da fallen Makel wie Rötungen,<br />
Äderchen oder schlaffes Gewebe<br />
noch einmal mehr auf, was für<br />
viele eine psychische Belastung<br />
ist,“ so der Experte.<br />
Achtung vor Sonnenbränden<br />
Und gerade im <strong>Sommer</strong> ist<br />
professioneller Schutz wichtig.<br />
So herrlich sich die warmen<br />
Sonnenstrahlen auf der Haut<br />
anfühlen, so gefährlich sind sie,<br />
hat man sich nicht rechtzeitig<br />
eingecremt. „Den Lichtschutzfaktor<br />
muss man mindestens eine<br />
Stunde vor dem Sonnenbaden<br />
auftragen, denn nur mit reichlicher<br />
Einwirkzeit schützt er effektiv,“<br />
rät Dr. Inzinger. Ansonsten folgt<br />
das böse Erwachen vor dem<br />
Badezimmerspiegel, wenn’s eh<br />
schon zu spät ist, und plötzlich<br />
strahlt man mit der Sonne in<br />
krebsrot um die Wette. Aber das<br />
ist noch lange nicht alles: Zu viel<br />
Sonne führt zu Fältchen, Pigmentflecken<br />
und im schlimmsten Fall<br />
sogar zu Hautkrebs.<br />
Durch Lasern zu<br />
makelloser Haut<br />
Um das Erscheinungsbild zu<br />
verbessern hat sich das Lasersystem<br />
als sichere und präzise<br />
Methode bewährt. Angst braucht<br />
man keine haben. Während der<br />
Facharzt seine Arbeit tut, spürt<br />
man lediglich ein Prickeln auf<br />
der betroffenen Stelle und schon<br />
nach wenigen Minuten ist der<br />
Zauber vorbei. In den meisten<br />
Fällen sind ein bis zwei Behandlungen<br />
ausreichend und störende<br />
Hautirritationen verschwunden.<br />
Intensivere Behandlungen mit<br />
dem Laser ermöglichen sogar<br />
Hautverjüngerungen und -erneuerungen.<br />
So kann man positiv auf<br />
Tönung, Elastizität und Textur<br />
einwirken.<br />
Schweißflecken ade!<br />
Ist das kühle Nass außer Reichweite,<br />
kann einen die <strong>Sommer</strong>hitze<br />
ordentlich zum Schwitzen<br />
bringen. Das ist nicht nur körperlich<br />
gesehen unangenehm, die<br />
Schweißflecken auf der <strong>Sommer</strong>kleidung<br />
sind außerdem unschön.<br />
Fragen rasen einem durch den<br />
Kopf: „Fällt es schon auf?!“ „Die<br />
Arme lieber nicht heben!“ „Hoffentlich<br />
riecht man’s nicht!“. In<br />
der Öffentlichkeit fühlt man sich<br />
verunsichert. Mit der schonenden<br />
„miraDry“-Behandlung gehört<br />
übermäßiges Schwitzen der<br />
Vergangenheit an. Schon nach<br />
rund zwei Stunden kann man<br />
dem Achselschweiß ade sagen<br />
und ein neues Lebensgefühl begrüßen.<br />
Zu neuem Wohlgefühl in<br />
Graz und Kärnten<br />
„Bei einem ausführlichen Beratungsgespräch<br />
habe ich ein<br />
offenes Ohr für die individuellen<br />
Wünsche meiner Patienten,<br />
damit auch sie sich im <strong>Sommer</strong><br />
rundum wohlfühlen. Gerne bin<br />
ich für Termine in meiner Praxis<br />
in Althofen erreichbar.“ Die<br />
„miraDry”-Behandlungen werden<br />
in Graz ebenfalls durchgeführt.<br />
Für alle anderen Behandlungen<br />
steht die Kärntner Praxis<br />
zu Verfügung. Dr. Inzinger freut<br />
sich über einen neuen Standort:<br />
„In Kärnten darf ich Patienten<br />
von nun an in der neuen<br />
Kassenordination in der Kreuzstraße<br />
willkommen heißen. Die<br />
angebotenen Privatleistungen<br />
gibt’s natürlich weiterhin.“<br />
Praxis in der Steiermark<br />
Liebenauer Hauptstraße 141, 8041 Graz<br />
+43 (0) 316 30 60 09<br />
Neue Praxis in Kärnten (alle Kassen)<br />
Kreuzstraße 38, 9330 Althofen<br />
+43 (0) 4262 27 338<br />
praxis@martin-inzinger.at<br />
www.martin-inzinger.at
40 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Er ist Gründer und<br />
ärztlicher Leiter<br />
des Kinderwunsch<br />
Instituts in Dobl<br />
und Vorreiter in<br />
Sachen Reproduktionsmedizin.<br />
Dank<br />
ihm und seinem<br />
Team haben schon<br />
über 3.650 Glückskinder<br />
das Licht<br />
der Welt erblickt.<br />
Im Interview spricht<br />
Dr. Michael Schenk<br />
über Erfolge in der<br />
Medizintechnik<br />
und den Weg vom<br />
Kinderwunsch zum<br />
Wunschkind.<br />
Dr. Schenk, wenn die „romantischste”<br />
Sache der Welt nicht<br />
funktioniert, braucht’s professionelle<br />
Hilfe. War der eigene<br />
Kinderwunsch Anlass zur<br />
Gründung von „KIWI” – wie Ihr<br />
Kinderwunsch Institut heute so<br />
oft liebevoll genannt wird?<br />
Ja, tatsächlich. Meine beiden<br />
Töchter sind „unromantisch" in<br />
der Petrischale entstanden, zu<br />
einem Zeitpunkt, wo die ICSI<br />
gerade erfunden wurde. Das ist<br />
das Injizieren der Samenzelle<br />
direkt in die Eizelle. Als meine<br />
ältere Tochter geboren wurde,<br />
haben meine Frau und ich dann<br />
beschlossen, ein Institut zu<br />
gründen, dass unser erlebtes<br />
Familienglück in der Welt vermehrt.<br />
Im letzten Jahr haben Sie zudem<br />
einen großen Fortschritt<br />
in der Kinderwunschbehandlung<br />
gemacht und waren das<br />
erste deutschsprachige Institut<br />
Text: Julia Strempfl<br />
Ein Meister<br />
seines Fachs<br />
& sein Herz für<br />
die Zukunft<br />
Europas, das einen Embryo<br />
nicht-invasiv, genetisch testet.<br />
Wie funktioniert der sogenannte<br />
EMBRACE-Test?<br />
EMBRACE steht sprichwörtlich<br />
für die Umarmung, denn man<br />
kann damit einen Embryo auf<br />
seine Gesundheit untersuchen<br />
ohne ihn zu berühren. Jeder Embryo<br />
verstoffwechselt DNA in<br />
die Kulturflüssigkeit und diese<br />
zellfreie DNA kann ich untersuchen.<br />
So wie, wenn der Blick<br />
in die Windel des Babys ihre<br />
oder seine Gesundheit beurteilen<br />
lässt.<br />
Das Kinderwunsch Institut<br />
ist generell als Innovations-<br />
Unternehmen bekannt. Wie<br />
gelingt es Ihnen stets am<br />
neuesten medizinischen<br />
Stand zu bleiben?<br />
Neugier gepaart mit dem unbedingten<br />
Wunsch für unsere<br />
ratsuchenden Paare immer<br />
den letzten Stand des Wissens<br />
und der Therapiemöglichkeiten<br />
anzubieten. Bei unserer Innovationsstrategie<br />
setzen wir<br />
dabei auf ein begeistertes Team,<br />
ständige Qualifizierung, eigene<br />
Forschung mit unserem Schwesterunternehmen<br />
FRED und die<br />
regelmäßige Verbesserung unseres<br />
Innovationsmanagements<br />
mit externen Experten.<br />
In der Forschungsgesellschaft<br />
führen Sie ja auch klinische<br />
Studien durch. Ich stelle es<br />
mir schwierig vor Probanden<br />
dafür zu finden, da man beim<br />
eigenen Kinderwunsch ungern<br />
Versuchskaninchen spielt. Ist<br />
die Angst an Studien teilzunehmen<br />
unbegründet?<br />
Nein, das ist gar nicht schwer.<br />
Fast alle betroffenen Paare<br />
sind gerne bereit in den vielen<br />
Studien mitzumachen. Sie<br />
verstehen, dass es notwendig<br />
ist Erkenntnisse zu gewinnen,<br />
die ihnen und anderen helfen.<br />
Selbstverständlich erfolgt zuvor<br />
eine informierte Zustimmung,<br />
die sehr strenge, internationale<br />
Vorgaben erfüllt.<br />
Wie hat sich die Betreuung der<br />
Patienten während der Lockdowns<br />
gestaltet?<br />
Wir haben vermehrt auf digitale<br />
Hausbesuche gesetzt. Unmaskiert<br />
und interaktiv. Es war<br />
uns wichtig Paare so weiterhin<br />
uneingeschränkt kennenlernen<br />
und beraten zu können, denn<br />
gerade beim Kinderwunsch sind<br />
für Patienten Vertrauen und<br />
Sympathie gegenüber ihrem<br />
Arzt besonders wichtig.<br />
Wird Telemedizin auch nach der<br />
Pandemie ein Thema bleiben?<br />
Ja, ganz sicher. Wir werden das<br />
gleichwertig weiter anbieten.<br />
Das spart unnötige Autofahrten,<br />
ist besser für die Freizeit der ratsuchenden<br />
Paare und hilft der<br />
Umwelt.<br />
Apropos Nachhaltigkeit, was<br />
hat es mit dem Motto „Unser<br />
Herz schlägt für die Zukunft<br />
unserer Kinder” auf sich?<br />
Für jedes telemedizinische<br />
Meeting und jeden positiven<br />
Schwangerschaftstest pflanzen<br />
wir einen Baum. Mit TreeMates<br />
haben wir einen guten Partner<br />
für dieses Projekt gefunden<br />
und freuen uns etwas für den<br />
Planeten zu tun, der das Zuhause<br />
von noch vielen KIWI-Kindern<br />
sein wird.<br />
Herr Dr. Schenk,<br />
<strong>40plus</strong> dankt für das Gespräch
Entgeltliche Einschaltung<br />
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
41<br />
©Luef Light
42 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Gesund &<br />
Text: Julia Strempfl<br />
entspannt zur<br />
Schwangerschaft<br />
So viele Behandlungsmöglichkeiten<br />
die moderne Medizin bietet, so<br />
vielfältig sind auch die möglichen<br />
Gründe für das Ausbleiben einer<br />
Schwangerschaft. Kinderwunsch-<br />
Experte Dr. Michael Schenk erklärt.<br />
Ansprechpartner<br />
bei unerfülltem<br />
Kinderwunsch<br />
Dr. Schenk weiß, statistisch<br />
gesehen, braucht jedes fünfte<br />
Paar medizinische Hilfe auf<br />
dem Weg zur Schwangerschaft:<br />
„Ich empfehle Frauen eine Kinderwunschklinik<br />
aufzusuchen,<br />
wenn sie im Alter von 32 schon<br />
ein Jahr lang vergeblich versuchen<br />
schwanger zu werden”, so<br />
Dr. Schenk. Professionelle Hilfe<br />
heißt jedoch nicht immer gleich<br />
Befruchtung in der Petrischale.<br />
Welche Behandlungsmethode<br />
für ein Paar die richtige ist,<br />
muss individuell geklärt werden.<br />
Mögliche Gründe<br />
und Einflussfaktoren<br />
Hegt man selbst einen großen<br />
Kinderwunsch und das Umfeld<br />
übt dann noch Druck aus, wird<br />
das für Paare zur seelischen<br />
Belastung. Das kann sich<br />
negativ auf die Fruchtbarkeit<br />
auswirken, auch wenn der<br />
Grund nicht körperlich ist.<br />
Stress und Psyche sind nicht zu<br />
unterschätzen. Zurecht lautet<br />
das Motto im Kinderwunsch<br />
Institut „Entspannt wird man<br />
am besten schwanger.” Oftmals<br />
liegt es auch einfach am falschen<br />
Zeitpunkt im Zyklus oder an<br />
einem ungesunden Lebensstil.<br />
Kann man selbst<br />
dafür sorgen,<br />
dass es klappt?<br />
Sucht man Hilfe im Internet,<br />
findet man Dos und Don’ts in<br />
der Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel,<br />
die seine<br />
Schwimmer fit machen sollen.<br />
Dr. Schenk rät solche Tipps mit<br />
Vorsicht zu genießen: „Ich bin<br />
davon überzeugt, dass es keine<br />
better pregnancy diet gibt.<br />
Keine Diät macht es leichter<br />
oder schwieriger schwanger zu<br />
werden”, so der Experte. Was<br />
aber einen Einfluss hat, ist<br />
laut Dr. Schenk der Body-Mass-<br />
Index. Hinzu kommt, dass<br />
viele Frauen mit Vitaminen<br />
die Chance auf das Babyglück<br />
erhöhen wollen, damit jedoch<br />
das Gegenteil erreichen, weil<br />
die Dosierung nicht stimmt.<br />
Auf die Expertise<br />
des Kinderwunsch-<br />
Arztes vertrauen<br />
Dr. Schenk baut auf medizinisches<br />
Know-how, bewährte<br />
Konzepte und vertraute<br />
Partner: „Steht Übergewicht<br />
einer Schwangerschaft im Weg,<br />
empfehle ich das von Ärzten<br />
entwickelte Bodymed-Konzept.<br />
Zudem greife ich gerne unterstützend<br />
auf Probiotika beim<br />
Kinderwunsch zurück”, erklärt<br />
der Kinderwunsch-Experte. Bei<br />
einem persönlichen Gespräch<br />
im Kinderwunsch Institut in<br />
Dobl nimmt sich Dr. Schenk<br />
ausreichend Zeit, um Paare<br />
persönlich kennenzulernen<br />
und die Behandlung auf ihre<br />
individuellen Bedürfnisse<br />
abzustimmen.<br />
Das Kinderwunsch Institut<br />
Schenk GmbH<br />
Am Sendergrund 11, 8143 Dobl<br />
+43 (0) 3136 55 111<br />
office@kinderwunsch-institut.at<br />
www.kinderwunsch-institut.at
Steiermark<br />
impft.<br />
Eine Corona-Schutzimpfung<br />
schützt<br />
nicht nur unsere Gesundheit.<br />
Sie ist der<br />
Weg zurück in unser<br />
normales Leben. Die<br />
Schutzimpfung ist<br />
gratis und sicher.<br />
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über die Hotline der AGES unter 0800 555 621<br />
43
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Aktiv<br />
durchs Leben<br />
OMNi-BiOTiC® Aktiv:<br />
Jeden Tag – in jedem Alter.<br />
Mit 11 hochaktiven Bakterienstämmen.
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
45<br />
Mehr Vitalität<br />
& Energie<br />
im Alter<br />
©Christian Jungwirth<br />
Text: Julia Strempfl<br />
Die Darmflora gerät im Laufe des Lebens<br />
immer mal wieder aus dem Gleichgewicht.<br />
Im Alter noch öfter. Dann fühlt man sich<br />
schlapp und träge. Wie die Energiereserven<br />
wieder aufgeladen werden,<br />
weiß Anita Frauwallner.<br />
„Ich persönlich glaube daran,<br />
dass es möglich ist, durch Erhalt<br />
und Wiederherstellung hoher Diversität<br />
in unserem Mikrobiom<br />
auch das Altern positiv zu erleben”,<br />
so die Gründerin des Institutes<br />
AllergoSan. Doch die Darmbakterien<br />
werden mit dem Alter<br />
eher ein- statt vielfältiger. Zudem<br />
zeigen wissenschaftliche Forschungen,<br />
dass Faktoren, wie die<br />
Einnahme von Medikamenten,<br />
ungesunde Ernährung und Stress,<br />
allesamt die Darmflora und den<br />
Stoffwechsel negativ verändern.<br />
Das ist besonders in der zweiten<br />
Lebenshälfte spürbar. Daher hat<br />
die Darmexpertin gemeinsam<br />
mit ihrem Team OMNi-BiOTiC®<br />
Aktiv entwickelt.<br />
Bakterien als Helfer<br />
und Kämpfer<br />
Eine Vielfalt guter Darmbakterien<br />
ist wie eine Mannschaft winzigster<br />
Helfer, die Sie dabei unterstützen,<br />
voller Energie durchs Leben<br />
zu gehen und jeden Tag aktiv<br />
zu genießen. „Die Anzahl der<br />
gesunden Darmbewohner bestimmt<br />
nämlich darüber, ob<br />
ausreichend Vitalstoffe aus der<br />
Nahrung in unseren Organismus<br />
übergehen können. Nur<br />
mit genügend Vitaminen und<br />
Spurenelementen und einer<br />
guten Nährstoffaufnahme, ist<br />
man fit und energiegeladen”,<br />
verrät Anita Frauwallner. Der<br />
Einfluss des Darms auf unser<br />
körperliches und psychisches<br />
Wohl ist also nicht zu unterschätzen,<br />
denn die darin enthaltenen<br />
Bakterien beeinflussen<br />
unser Fühlen, Leben und Denken<br />
und sind wie kleine Kämpfer für<br />
ein gesundes Leben.<br />
Energie im Päckchen<br />
Schafft’s der Körper alleine nicht<br />
zu mehr Vitalität, dann müssen<br />
speziell ausgewählte probiotische<br />
Bakterien die Vielfalt unserer Darmbakterien<br />
ergänzen. OMNi-BiOTiC®<br />
Aktiv kombiniert elf jener Stämme<br />
an Bifidobakterien und Laktobazillen,<br />
die im Laufe der Jahre<br />
immer weniger werden und bringt<br />
die Darmflora zurück ins Gleichgewicht.<br />
Schon mit der Einnahme<br />
eines Päckchens wird der Darm<br />
mit fünf Milliarden aktiver<br />
Bakterien versorgt. Also am besten<br />
1-2x täglich OMNi-BiOTiC® Aktiv<br />
zu sich nehmen und mit neuer<br />
Energie und Tatendrang in den<br />
<strong>Sommer</strong> tauchen.
46 40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Reinhard<br />
Diethardt –<br />
Angefangen<br />
hat alles 1978,<br />
als er als<br />
Steiermark-<br />
Direktor der<br />
Österreichischen<br />
Kontrollbank<br />
100.000<br />
Schilling zum<br />
Ausstatten<br />
seines Büros<br />
zur Verfügung<br />
gestellt bekam.<br />
Keiner hilft keinem<br />
Interview: Martin G. Wanko<br />
©Gerhard Kroell<br />
„Da hast du 50.000 Schilling<br />
für Kunst aus der Steiermark<br />
und 50.000 für Kunst aus Wien.<br />
Damit bin ich in die Galerien<br />
gegangen und das hat mich<br />
fasziniert.”<br />
So entwickelte er bereits mit 29<br />
Jahren eine Sammelleidenschaft.<br />
Das erste Mal so richtig peng<br />
machte es als er nach München<br />
einen Kippenberger um eine Million<br />
Dollar verkaufte, welcher 10<br />
Jahre später in NYC um 18,5 Millionen<br />
versteigert wurde. Hinter<br />
dem Kauf stand der renommierte<br />
Londoner Kunstsammler und<br />
Mäzen Charles Saatchi, mit dem<br />
Diethardt noch heute freundschaftlich<br />
verbunden ist. Dazu<br />
spezialisierte sich der Sammler<br />
und Geschäftsmann auf die<br />
Österreichischen Aktionisten.<br />
Betritt man im Zebrahaus in der<br />
Grazer Wielandgasse 18 die<br />
diethARdT collection – im Gebäude<br />
war zuvor die ehemalige Grazer<br />
Volksküche untergebracht, die<br />
1890 unter Kaiser Franz Joseph<br />
seiner Bestimmung übergeben<br />
wurde – geht man mit der wesentlichen<br />
Kunst Österreichs aus dem<br />
20. JH u.a. Brus, Nitsch, West, Wurm<br />
auf Tuchfühlung. Dazu gesellen<br />
sich noch unter anderem Exponate<br />
von Beuys, Martin Kippenberger<br />
und Jörg Schlick.<br />
Wurms Fat Car als<br />
Haltestelle in Kapfenberg<br />
Dazu muss man wissen, Reinhard<br />
Diethardt ist Unternehmer. Er<br />
baute von 1982-1991 die Bank für<br />
Kärnten und Steiermark auf und<br />
investierte Unsummen von Geld<br />
in moderne Kunst, er leitete drei<br />
Jahre die größte Fleischfabrik<br />
Ungarns, 20.000 Schweine wurden<br />
hier wöchentlich verarbeitet,<br />
55.000 m 2 gewerbliche Immobilien<br />
verwaltet. Auf diesem Weg ist er<br />
zu einem gewerblichen Grundstück<br />
in Kapfenberg gekommen,<br />
dem heutigen Einkaufszentrum<br />
St. Lorenzen.<br />
„Als erstes habe ich den Media<br />
Markt hingebracht, dann das<br />
Modehaus Kastner & Öhler,<br />
Sorger, Hooters und viele andere.”<br />
Ein Erfolg für die Region, muss<br />
man sagen, denn das Einzugsgebiet<br />
reicht von Bruck bis zum<br />
Semmering und von Aflenz bis zu<br />
Birkfeld.<br />
Dazu sammelt der Unternehmer<br />
bis heute nach wie vor Kunst.<br />
„Rund 3.000 Exponate sind mein<br />
Eigentum und Einiges davon<br />
hängt in den großen Museen<br />
dieser Welt”, freut er sich, weil<br />
sein Geschmack bestätigt wurde.<br />
Dazu kommen rund 1.000 Vintage<br />
Prints über Aktionen im Wiener<br />
Aktionismus. Und hier verdichtet<br />
sich nun Reinhard Dietharts Leben:<br />
Er macht in einer Halle mit 570 m 2<br />
eine Hochsteiermark-Expositur der<br />
diethARdT collection.<br />
„Ich wollte hier etwas zurückgeben<br />
und den Startschuss<br />
machte Erwin Wurm, der mir<br />
vor meiner Ausstellungshalle<br />
die Bushaltestelle Apfelmoar<br />
gestaltete, im Stile seiner Fat<br />
Car Modelle. Zurzeit Stellt Wurm<br />
zusammen mit Hans Weigand<br />
auch in der Halle ausstellt.”<br />
Die nächste Ausstellung wird<br />
eine Personale von internationalem<br />
Format. Sie ist dem Grazer<br />
Unikat Jörg Schlick gewidmet, der<br />
u.a. neben Wolfgang Bauer, Martin<br />
Kippenberger, Matjaž Grilj, Mitgründer<br />
der Lord Jim Loge war,<br />
die unter dem Motto „Keiner hilft<br />
keinem” stand. Dementsprechend<br />
betitelt sich auch die kommende<br />
Ausstellung.<br />
„80 Prozent von Schlick seinen<br />
Werken sind in meinem Besitz.<br />
Das sind über 1.000 Exponate.”<br />
Jetzt gilt es 16 Jahre nach dem Tod<br />
den ruhelosen Künstler neu zu<br />
entdecken, Diethardt sei Dank!
40PLUS | N°2 <strong>2021</strong><br />
47<br />
©Montblanc<br />
Bewährtes Design und<br />
Handwerk seit über 100 Jahren<br />
Das Hamburger Traditionsunternehmen<br />
hat seinen Namen<br />
zurecht, denn die Kreationen<br />
sind ebenso atemberaubend und<br />
weltbekannt. Der Name steht für<br />
Raffinesse und Innovation gepaart<br />
mit langjähriger Tradition und<br />
bewährtem Design. Montblanc<br />
ist seit 1906 federführend in der<br />
Schreibkultur, wo seine Wurzeln<br />
liegen und wurde zur wohl<br />
bekanntesten Schreibwarenmarke<br />
der Welt. Die edle Ware ist bis<br />
heute heiß begehrt. Da war es nur<br />
eine Frage der Zeit bis auch die<br />
Der höchste Berg der Alpen inmitten der Grazer Innenstadt.<br />
Nein, unser Schlossberg ist nicht gewachsen.<br />
Der Mont Blanc ist das neue Highlight im Herzen von<br />
Graz. Scherz beiseite, natürlich findet man in der Altstadt<br />
keine weißen Berggipfel, doch ab sofort findet<br />
man hier europäische Handwerkskunst vom Feinsten –<br />
in der neuen Montblanc Boutique.<br />
Text: Julia Strempfl<br />
Montblanc Graz<br />
Sackstraße 5, 8010 Graz<br />
Tel: +43 (0) 664 133 0223<br />
Mehr unter:<br />
www.montblanc-graz.com<br />
Die Welt von<br />
Montblanc<br />
©Babara Zapfl<br />
Welt der Uhren und Lederwaren<br />
erobert wurde. Heute findet man<br />
bei Montblanc noch Vieles mehr,<br />
wie Brillen, Manschettenknöpfe<br />
oder Krawattenklammern.<br />
Europäische Meisterwerke<br />
mit Tradition<br />
Alle Produkte sind Lifestyle-Ikonen<br />
und erzählen eine Geschichte. So<br />
erkennt man die schlichte Eleganz<br />
und zeitloses Design Hamburgs<br />
ganz klar in den Schreibwaren<br />
wieder. Der Stil des antiken<br />
Florenz und die Leidenschaft der<br />
Italiener kennzeichnen die Lederwaren.<br />
Die modernste Ingenieurskunst<br />
sowie die technische und<br />
künstlerische Perfektion der<br />
Schweizer ist unverkennbar in den<br />
Uhren zu sehen.<br />
Kollektionen mit Herz und Seele<br />
Die Kunsthandwerker fertigen<br />
jedes Produkt mit viel Liebe zum<br />
Detail, Herz und Seele. Sie verleihen<br />
ihm eine Bedeutung, denn sie<br />
werden Generationen begleiten<br />
und auch Zeugen der Geschichten<br />
ihrer Besitzer sein. Daher wird<br />
auf hochwertige Materialien besonders<br />
großer Wert gelegt, ganz<br />
wie es die Tradition verlangt. Das<br />
traditionelle Vermächtnis steht bei<br />
allen Kreationen klar im Fokus.<br />
Gerade in der heutigen, schnelllebigen<br />
Zeit wird einem bewusst,<br />
wie wichtig es ist zu den alten<br />
Werten zurückzukehren und<br />
nachhaltiger zu leben.<br />
Eine Boutique, einzigartig in<br />
der Steiermark … und darüber<br />
hinaus<br />
Erstmalig in der Steiermark öffnet<br />
man jetzt auch in Graz, in der<br />
Sackstraße, die Türen zu einer<br />
Welt exklusiver Einkaufserlebnisse.<br />
Auf rund 80 m 2 werden stilvolle<br />
Kollektionen präsentiert, die die<br />
Werte der Luxusmarke widerspiegeln.<br />
Shopleiterin Silvia Unterrainer<br />
freut sich schon sehr darauf, die<br />
Grazerinnen und Grazer mit ihrem<br />
profunden Wissen rund, um<br />
Montblanc, zu begeistern.
Entgeltliche Einschaltung