Stadtstreicher 06.-08.2024
Das Stadtmagazin für Chemnitz.
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Foto: Freepik<br />
CHEMNITZMAGAZIN 06 BIS 08 2024<br />
FAMILIEN-<br />
ZEIT IN<br />
CHEMNITZ<br />
Was Kindern<br />
Spaß macht<br />
& Eltern<br />
umtreibt<br />
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Du findest uns auf der Otto-Hofmann-Straße 19 in 09122 Chemnitz.<br />
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gern kontaktieren.
LIEBE LESERINNEN<br />
UND LIEBE LESER<br />
noch einmal Kind sein – wäre<br />
das nicht super? Mal ganz abgesehen<br />
von der fehlenden Unabhängigkeit,<br />
dem begrenzten<br />
Einfluss, den emotionalen und<br />
sozialen Herausforderungen<br />
mit zunehmendem Alter und dass ein Ü-Ei an<br />
der Supermarktkasse immer vom aktuellen<br />
Mindsetting der Eltern abhängt. Auf der anderen<br />
Seite würden wir – wenn der Wunsch<br />
sich erfüllen ließe – die Welt mit staunenden<br />
Augen sehen, unbeschwert durch den Tag<br />
toben und jeden Moment mit grenzenloser<br />
Neugierde erleben, oder? Selbst wenn das alles<br />
in die Kategorie „Gedächtnisverzerrung“<br />
einzuordnen ist, wäre eine gewisse kindliche<br />
Naivität im Alltag doch recht erstrebenswert<br />
– gerade angesichts der scheinbar immer<br />
komplexer werdenden Zusammenhänge in<br />
der Welt. Auch das Eltern-Dasein birgt heute<br />
manch neue Herausforderung. Stichwort:<br />
Geschlechtervielfalt. Wie erklären wir Kindern,<br />
dass Jonas jetzt Emma genannt werden<br />
möchte oder Marie lieber ein Marvin wäre?<br />
Müssen wir das überhaupt erklären? Oder ist<br />
das für die Kleinen gar nicht so relevant, wie<br />
wir Erwachsenen es machen? Darüber hinaus<br />
haben wir für diese Kinder-Spezial-Ausgabe<br />
die AWO-Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche<br />
und Familien besucht und wollten<br />
wissen, welche Themen Eltern am meisten<br />
beschäftigt. Wir durften außerdem einen Tag<br />
lang eine Kindertagespflege begleiten, wurden<br />
auf der Suche nach Familienangeboten in<br />
den Museen der Stadt fündig und haben beim<br />
Stadtsportbund nachgefragt, wie man die<br />
perfekte Sportart für den Nachwuchs findet.<br />
Obendrauf gibt es jede Menge Freizeittipps<br />
für die Sommerferien. Lotta, unsere zwölfjährige<br />
Praktikantin, hat uns übrigens tatkräftig<br />
unterstützt und einige Seiten mit ihren Illustrationen<br />
verschönert. Streicher-Themen<br />
durch Kinderaugen eben – das hat sich quasi<br />
aufgedrängt. Natürlich waren auch unsere<br />
Kolumnistinnen und Kolumnisten wieder<br />
fleißig unterwegs und lassen uns ihre Meinung<br />
über Ausstellungen, Bühnenpremieren<br />
und die künftige Kulturhauptstadt wissen.<br />
o<br />
Das Streicher-Team wünscht viel Freude beim<br />
Lesen und einen unbeschwerten Sommer.<br />
Die Redaktion<br />
Unsere Schülerpraktikantin<br />
Lotta unterstützte<br />
uns bei<br />
einigen Themen<br />
im Heft mit ihren<br />
Illustrationen<br />
2<br />
3
KINDER<br />
SPECIAL<br />
12 18<br />
Museum in Familie<br />
Offenes Ohr für Eltern<br />
Fröhliche Familien, glückliche Kinder im Grünen,<br />
Mamas mit Modelmaßen und verständnisvolle<br />
Papas, die den Kindern mit einem breiten<br />
Grinsen das Frühstücksbrot schmieren. Es gibt<br />
wohl kaum etwas unrealistischeres als Werbefamilien.<br />
Wo bitte sind die Lebensmodelle wie<br />
Patchwork-Familien oder Alleinerziehende?<br />
Und vor allem: Wo sind die Probleme, die man<br />
manchmal alleine kaum bewältigen kann? Davon<br />
gibt es jede Menge, wie die AWO-Beratungsstelle<br />
für Kinder, Jugendliche und Familien zu berichten<br />
weiß. Wir haben vor Ort einmal nachgefragt,<br />
was Eltern am meisten beschäftigt.<br />
© Steffi Hofmann<br />
Zugegeben, ein Museumsbesuch steht bei<br />
den Kleinen selten ganz oben auf der Freizeitwunschliste.<br />
Dabei lohnt sich der Besuch<br />
oftmals besonders für Familien. Im Archäologiemuseum<br />
erkunden kleine Entdecker beispielsweise<br />
mit Taschenlampen die Räume. Workshops<br />
und spezielle Audioguides für Kinder und<br />
Jugendliche machen den Museumsbesuch zum<br />
echten Erlebnis. Im Spielemuseum locken 2.500<br />
aktuelle Spiele zum gemeinsamen Ausprobieren<br />
und auch die Kunstsammlungen sind mit kindgerechten<br />
Inhalten auf Familienbesuch eingestellt.<br />
Da sage nochmal einer, ein Museumsbesuch<br />
sei für Kinder langweilig.<br />
16<br />
© LfA/smac, Meike Kenn<br />
Unvergessliche Ferien<br />
Hurra, die Ferien stehen vor der Tür! Im<br />
besten Fall bedeutet das: Abenteuer, Spaß und<br />
unvergessliche Erlebnisse für die Ferienkinder.<br />
Wenn es dabei an passenden Ideen fehlt,<br />
können sechs schulreife Wochen ziemlich lang<br />
werden. Das muss nicht sein! Von tollen Tagen<br />
im Freizeitpark über sportliche Herausforderungen<br />
bis hin zu spannenden Stunden im<br />
Schloss – in Chemnitz und der Region gibt es<br />
alles, was das Herz begehrt. In dieser Ausgabe<br />
haben wir ein paar Tipps zusammengestellt,<br />
damit die Ferien unvergesslich werden.<br />
© Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau,<br />
Foto: Gregor Lorenz<br />
IMPRESSUM<br />
Anschrift:<br />
<strong>Stadtstreicher</strong> GmbH, Hohe<br />
Straße 37, 09112 Chemnitz, Tel.:<br />
0371-383800,<br />
E-Mail: info@stadtstreicher.de<br />
www.stadtstreicher.de,<br />
www.facebook.com/<br />
<strong>Stadtstreicher</strong>Chemnitz,<br />
Instagram:<br />
@stadtstreicher_chemnitz<br />
ISSN: 0940-149<br />
Herausgeber<br />
& Geschäftsleitung:<br />
Markus Wolf<br />
Redaktion: Rico Hinkel-Schollbach<br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
Steffi Hofmann, Ramona Bothe-<br />
Christl, Sarah Hofmann, Eske<br />
Bockelmann, Hans Brinkmann,<br />
Volker Tzschucke<br />
Fotografen: Rico Hinkel-Schollbach,<br />
Andreas Seidel, Archiv,<br />
Agenturen, Freepik<br />
Controlling/Verkauf:<br />
Denise Frake<br />
Anzeigen und Promotion:<br />
Nico Bazan (0371) 3838080<br />
Jana Schollbach (0175) 7606522<br />
Layout: <strong>Stadtstreicher</strong> GmbH<br />
Vertrieb: Das Heft gibt es im<br />
Jahresabo für 10 EURO.<br />
Programminformationen werden<br />
online kostenlos abgedruckt. Eine<br />
Gewähr für die Richtigkeit der<br />
Angaben kann nicht übernommen<br />
werden. Urheberrechte für Beiträge,<br />
Fotografien, Zeichnungen<br />
und Anzeigenentwürfe bleiben<br />
beim Verlag bzw. bei den Autoren.<br />
Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Vorlagen kann<br />
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werden. Der Verlag kann<br />
diese abändern. Veranstalter, die<br />
honorarpflichtige Fotos zur Ankündigung<br />
ihres Programms an<br />
die <strong>Stadtstreicher</strong> GmbH übergeben,<br />
sind für die Forderungen<br />
des Urhebers selbst verantwortlich.<br />
Leserbriefe, Anzeigen und<br />
namentlich gekennzeichnete<br />
Artikel geben nicht unbedingt die<br />
Meinung der Redaktion wieder.<br />
Für alle Verlosungen ist der<br />
Rechtsweg ausgeschlossen.<br />
Verantwortlich für Redaktionellen<br />
Inhalt: V.i.S.d.P.:<br />
Der Herausgeber<br />
Namentlich gezeichnete Artikel:<br />
Redakteure dieser Ausgabe<br />
Redaktionsschluss dieser<br />
Ausgabe: 27.05.2024<br />
Nächster Anzeigen- und Redaktionsschluss:<br />
10.<strong>08.2024</strong><br />
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26 30 32<br />
Runter vom Sofa<br />
Kinder brauchen Bewegung. Damit ist jetzt<br />
nicht die Fingerakrobatik an der Konsole oder<br />
der Wechsel der Sitzposition vor dem Fernseher<br />
gemeint. Die Kleinen dürfen ruhig mal<br />
ihre Grenzen austesten, außer Puste sein und<br />
ins Schwitzen kommen. Wer sich dazu nur<br />
schwer aufraffen kann, sollte Sport am besten<br />
in Gemeinschaft ausüben. Vereine gibt es in<br />
Chemnitz genug. Doch wie finden Eltern den<br />
passenden Sport für ihren Nachwuchs? Wir<br />
haben uns einmal schlau gemacht und unter<br />
anderem bei Karolin Huse aus dem Bereich<br />
der Sportjugendarbeit beim Stadtsportbund<br />
Rat eingeholt.<br />
Foto: Rico Hinkel-Schollbach<br />
Alternative zur Kita<br />
Irgendwann ist es so weit: Die Elternzeit neigt<br />
sich dem Ende entgegen und der Job ruft.<br />
Spätestens jetzt brauchen Eltern eine regelmäßige<br />
Betreuung für ihr Kind. Für den oftmals<br />
emotionalen Schritt gibt es in Chemnitz zwei<br />
Möglichkeiten: eine Kindertagesstätte oder die<br />
Kindertagespflege und damit die Betreuung<br />
durch eine Tagesmutter oder einen Tagesvater.<br />
Letztere punkten mit einer geringen<br />
Gruppengröße, einer festen Bezugsperson und<br />
der familiennahen Betreuung. Doch wie sieht<br />
so ein Tag in der Tagespflege genau aus? Wir<br />
haben uns einmal schlau gemacht.<br />
Foto: Anja Grams<br />
Lieblingsgericht mal<br />
anders<br />
Pizza, Pommes, Pasta – richtig, hier geht’s um<br />
die Top 3 der beliebtesten Gerichte bei Kindern.<br />
Nun können Eltern das Ganze noch variieren,<br />
indem sie verschiedene Belege, Soßen und<br />
Dips ausprobieren. Aber mit Vielfalt hat das<br />
am Ende dennoch wenig zu tun. Nun sind diese<br />
Lebensmittel nicht per se schlecht, die Menge<br />
und die Zubereitung machen allerdings den<br />
Unterschied. In unserem Rezepttipp zeigen wir,<br />
dass Fischstäbchen nicht zwangsläufig aus der<br />
Tiefkühltruhe kommen müssen. Mit wenigen<br />
Handgriffen zaubern kleine Köche eine selbstgemachte<br />
Variante.<br />
Intro Seite 03<br />
Impressum Seite 04<br />
Veranstaltungstipps Seite 42<br />
Stadtpflaster Seite 60<br />
Foto: Peggy Schellenberger
DIE REGENBOGEN-<br />
GESELLSCHAFT<br />
Der Weg von anders zu normal – wenn aus Mädchen<br />
Jungen werden und aus Jungen Mädchen<br />
KINDER<br />
SPECIAL<br />
Text: Ramona Bothe-Christl<br />
Illustrationen: Lotta<br />
Foto: Andreas Seidel<br />
Emma will lieber ein Jonas sein.<br />
Leon trägt so gern die Kleider seiner<br />
Schwester. In der Nachbarwohnung<br />
wohnen zwei Frauen zusammen,<br />
die das Haus Händchen<br />
haltend verlassen. Und Cousin Theo hat plötzlich<br />
kleine Brüste und lange Haare und möchte<br />
Thea genannt werden. Was vor 50 Jahren noch<br />
Getuschel hinter vorgehaltener Hand, sich abwendende<br />
Blicke und sogar Beschimpfungen<br />
hervorrief, ist heute fast Normalität. Naja, vielleicht<br />
nicht ganz. Nicht bei allen Bürger:innen.<br />
Diversität ist im Heute zwar angekommen, doch<br />
ganz so einfach ist das immer noch nicht.<br />
„Die klassischen Rollenbilder von Mann und<br />
Frau wurden vor allem von Kirchen und intoleranten<br />
Machtinstanzen geprägt“, sagt Michel<br />
Röhricht vom Lesben- und Schwulenverband<br />
(LSVD) Sachsen. Sie dienten der Manipulation<br />
von Menschen und deren Weltbild. Da habe sich<br />
in den letzten Jahrzehnten einiges geändert.<br />
Aufklärung an Schulen und der offene Umgang<br />
damit in vielen Medien habe das befördert.<br />
Ein gewesenes Mädchen, das sich als Junge outet,<br />
solle man in seiner Rolle bestärken, erklärt<br />
Röhricht. Hier benötige es viel Einfühlungsvermögen.<br />
Inzwischen hätten Eltern und Lehrkräfte<br />
dazu gelernt und tun es noch, führt Röhricht<br />
aus, der übrigens rät: „Ganz gelassen reagieren!“<br />
Da dies oft nicht einfach sei, kann man sich Hilfe<br />
suchen. Unterstützung dafür gibt es beim LSVD,<br />
auch Krankenkassen bieten hierbei Hilfe an.<br />
Wie und ob man seinem Kind erklärt, warum<br />
Emma lieber ein Jonas sein möchte, dass liegt sicher<br />
bei den Familien selbst. Wie offen hat man<br />
sein Kind bis dahin erzogen? Wie offen ist man<br />
selbst? „Das fängt schon bei geschlechterneutraler<br />
Sprache an“, meint Röhricht. Ist innerhalb<br />
der Familie schon eine gewisse Offenheit<br />
vorhanden, muss man da nicht vorschreiben, in<br />
welcher Form über Diversität gesprochen wird.<br />
Vor allem sollte jedoch die Aussage stehen, das<br />
Kind, welches da offensichtlich „anders“ ist, völlig<br />
normal zu behandeln. Werden Kinder älter,<br />
finden sie oft selbst Wege, sich zu outen.<br />
„Er hat es allen selbst erklärt“, spricht eine<br />
Chemnitzer Mama über die Entwicklung von<br />
der Tochter zum Sohn. „Erst ging es darum, zu<br />
offenbaren, lesbisch zu sein. Später kam dann<br />
das Selbstverständnis von eher männlich als<br />
weiblich dazu“, erzählt sie. Sie hat ihn dabei<br />
begleitet. Doch es anderen zu erklären, das hat<br />
ihr Kind ihr immer abgenommen. „Mama, das<br />
mache ich selbst.“ Auch der fünf Jahre jüngeren<br />
Schwester gegenüber habe er es über die gesamte<br />
Entwicklung hin immer selbst erklärt. In der<br />
Familie wurde es fast ohne Aufregung aufgenommen<br />
– von ein paar komischen Verwandten<br />
mal abgesehen. Je jünger die Angehörigen und je<br />
zugewandter, desto normaler und verständnisvoller<br />
sind sie. Nur vereinzelt gab es Fälle von<br />
Bemerkungen, die nicht so nett waren. Auch<br />
wenn da viele Ängste nur Befürchtungen wa-
en, die im Gespräch ganz oft aufgelöst wurden<br />
und eher positive und unterstützende Reaktionen<br />
hervorriefen: In der Schule wurde es durch<br />
Freundinnen und Freunde, Mitschülerinnen<br />
und Mitschüler als normal empfunden und so<br />
auch gespiegelt.<br />
Nicht immer verläuft so eine Veränderung völlig<br />
problemlos und einfach ab. Noch gibt es Vorbehalte<br />
in der Gesellschaft, Unwissenheit und<br />
klassische Rollenbilder sind tief verwurzelt.<br />
Diversität ist im Heute zwar angekommen,<br />
doch ganz so einfach ist das immer noch nicht.<br />
09 8<br />
Wer sich zum Thema Diversität einfach mal informieren<br />
möchte, findet Unterstützung beim<br />
Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Sachsen,<br />
Karl-Liebknecht-Straße 17D.<br />
Unser Tipp<br />
für Eltern:<br />
Unser Tipp für Kinder<br />
und Jugendliche:
KINDER IM<br />
LEBEN BEGLEITEN<br />
Chemnitzer Caritasverband<br />
sucht dringend Pflegeeltern<br />
KINDER<br />
SPECIAL<br />
Text und Foto:<br />
Steffi Hofmann<br />
Eine liebevolle Kindheit ist eine prägende<br />
Erfahrung für das ganze Leben.<br />
Die Familie ist der wichtigste<br />
Ort der Zugehörigkeit, in der Bindung<br />
entsteht und Urvertrauen<br />
wachsen kann. Doch nicht jedes Mädchen und<br />
jeder Junge hat das Glück, eine behütete Kindheit<br />
in der eigenen Familie zu erleben. Für diese Kinder<br />
sucht der Caritasverband für Chemnitz und<br />
Umgebung e.V., im Auftrag des Jugendamtes, neue<br />
Pflegefamilien. „Nach wie vor stehen dem Bedarf<br />
an Pflegeeltern in Chemnitz viel zu wenige Interessierte<br />
gegenüber“, sagt Diplom-Sozialpädagogin<br />
Angela Gomon, die im Team Pflegeeltern für<br />
Chemnitz für den Bereich Pflegeelterngewinnung<br />
bei der Caritas tätig ist. Es werden daher dringend<br />
engagierte Menschen gesucht, denen Pflegekinder<br />
ein Herzensanliegen sind oder werden.<br />
Die Entscheidung zur Pflegeelternschaft ist dabei<br />
ein längerer Prozess. Als zukünftige Pflegeeltern<br />
werden Interessierte umfassend auf diese wichtige<br />
und wertvolle Aufgabe vorbereitet. Damit sie<br />
eine tragfähige Entscheidung treffen können, begleitet<br />
Angela Gomon sie gern mit Informationen<br />
und durch Beratung. „Pflegefamilien sind Eltern<br />
aus Leidenschaft und Überzeugung. Ihr Engagement<br />
für diese Kinder ist weit mehr als ein Ehrenamt.<br />
Es ist eine sinnstiftende Lebensaufgabe“,<br />
macht Angela Gomon deutlich.<br />
Und was sind die Voraussetzungen für die Aufnahme<br />
eines Pflegekindes? Sie werden individuell<br />
mit jeder Familie, die gerne ein Pflegekind<br />
aufnehmen will, besprochen. Eine pauschale Altersgrenze<br />
bei Dauerpflegen gibt es nicht. Allerdings<br />
ist eines der Kriterien, dass der Altersunterschied<br />
zwischen aufnehmenden Personen und<br />
Pflegekind 50 Jahre nicht überschreitet. Pflegemama<br />
und Pflegepapa kann man auch unabhängig<br />
vom Beziehungsstatus werden. In Chemnitz<br />
gibt es aktuell 289 Pflegekinder, die in 238 Pflegefamilien<br />
leben (Stand März 2024). Rund zehn<br />
Kinder warten auf eine geeignete Familie. Hinzu<br />
kommen Kinder, die in Wohngruppen leben, jedoch<br />
in einer Pflegefamilie noch besser aufgehoben<br />
wären. Um den Lebensbedarf sicherzustellen<br />
und für die Erziehung des Kindes, erhalten Pflegeeltern<br />
eine finanzielle Unterstützung. Die monatlichen<br />
Pauschalbeträge für Sachaufwendungen<br />
liegen bei Kindern bis 6 Jahren bei 731 Euro,<br />
bei Kindern von 6 bis 12 Jahren bei 864 Euro und<br />
bei Kindern von 12 bis 18 Jahren bei 1025 Euro.<br />
Hinzu kommen in jeder Altersgruppe 420 Euro<br />
für Pflege und Erziehung.<br />
Angela Gomon lädt Interessierte herzlich zu<br />
mehreren Informationsveranstaltungen ein. Die<br />
nächste findet am 27. Juni um 17 Uhr im Konzepthaus<br />
auf der Jahnstraße statt. An diesem<br />
Nachmittag gibt der Caritasverband umfassende<br />
Informationen über die Aufgaben, die Voraussetzungen<br />
sowie die verschiedenen Formen der<br />
Pflegeelternschaft. Weitere Veranstaltungen dieser<br />
Art gibt es am 23. September im Haus Liddy<br />
an der Liddy-Ebersberger-Straße 2 um 16<br />
Uhr sowie am 30. Oktober im Familienzentrum<br />
„Mäusenest“ an der August-Bebel-Straße 40 in<br />
Grüna um 16.30 Uhr. „Was bräuchte es, damit Sie<br />
und Ihre Familie bereit wären, Ihr Herz und Ihr<br />
Zuhause einem Kind in Not zu öffnen?“, fragt Angela<br />
Gomon und hofft auf eine rege Teilnahme an<br />
den Veranstaltungen.
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WENN’S IN DER<br />
FAMILIE BRENNT<br />
Die Beratungsstelle der AWO hilft in verschiedenen Lebenslagen<br />
KINDER<br />
SPECIAL<br />
Für Kathleen Schubert kamen vor ein<br />
paar Jahren viele Dinge zusammen:<br />
Die Trennung vom Vater ihres Kindes,<br />
der Umzug in eine neue Wohnung,<br />
ein dreijähriges Kind, das<br />
verrückt spielte und immer die Sorge: würde sie<br />
alleine alles schaffen? Die Frage quälte sie, die<br />
Tochter strengte sie an. Irgendwann wusste sie<br />
– sie braucht Hilfe. Kathleen Schubert hat recherchiert<br />
und Kontakt zur AWO aufgenommen.<br />
Die betreibt an der Karl-Liebknecht-Straße eine<br />
Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien.<br />
„Ich hatte damals relativ schnell einen<br />
Termin für ein Erstgespräch bekommen. Und<br />
das tat bereits sehr gut“, erinnert sich Kathleen<br />
Schubert. Einfühlsam und kompetent sei eine<br />
Mitarbeiterin auf sie eingegangen, habe ihr zugehört,<br />
sie ohne Bewertung reden lassen. Über<br />
mehrere Monate hinweg sei die Mutter immer<br />
wieder zur AWO gegangen und habe hilfreiche<br />
Tipps und Lichtblicke für die für sie damals<br />
schwierige Situation bekommen.<br />
„Trennungen vom Partner, bei denen Kinder involviert<br />
sind, sind heute der häufigste Grund,<br />
warum Menschen zu uns kommen“, berichtet<br />
Ines Enge. Die Psychologin kann auf 34 Jahre<br />
Beratung zurückblicken, denn sie ist diejenige,<br />
die die AWO-Beratungsstelle aufbaute. Im Oktober<br />
1990 wurde sie eröffnet – in einer Zeit des<br />
absoluten gesellschaftlichen Umbruchs. Vor der<br />
Wende habe es derartige Einrichtungen überhaupt<br />
nicht gegeben. Was es gab: kinder– und<br />
jugendpsychiatrische Beratungsstellen. „Da sind<br />
Menschen in weißen Kitteln umhergelaufen und<br />
alles war sehr förmlich“, erinnert sich Ines Enge.<br />
Ihre Aufgabe war es nun, die neue AWO-Stelle<br />
bekannt zu machen.<br />
Das gelang ihr auch, so dass im Laufe der Jahre<br />
immer mehr Ratsuchende das Angebot nutzten.<br />
Was sich jedoch drastisch veränderte, sind die<br />
Anliegen, mit denen die Hilfesuchenden heute<br />
kommen. Ging es bis vor etwa 15 Jahren noch in<br />
erster Linie um Erziehungsfragen wie „Warum<br />
schläft mein Kind nicht?“ oder „Wieso läuft mein<br />
Kind noch nicht?“, so dreht sich heute vieles um<br />
Existenzielles: Trennung und Scheidung, Schule,<br />
Verhaltensauffälligkeiten.<br />
Auch mit Beginn der Coronapandemie<br />
hat die Zahl der<br />
Beratungen zugenommen.<br />
Um die 500 Familien werden<br />
jährlich von der AWO betreut.<br />
Einen zeitnahen Termin<br />
zu bekommen, wie Kathleen<br />
Schubert vor ein paar<br />
Jahren noch, sei heute aller-<br />
Ramona Nestler, Susanne<br />
Ahnert, Ines Enge und<br />
Daniela Lang (v.l.)<br />
dings kaum noch möglich, so Ines Enge. „Wir<br />
bräuchten einfach viel mehr Mitarbeiter, um den<br />
Klienten schneller helfen zu können.“<br />
Das multiprofessionelle Team neben Psychologin<br />
Ines Enge besteht aus Sozialpädagogen, Pädagogen<br />
und Teamassistenten. Alle Mitarbeiter besitzen<br />
anerkannte therapeutische Aus- und Fortbildungen<br />
sowie mehrjährige Berufserfahrung. In<br />
der Regel bekommen die Klienten sieben bis acht<br />
Termine für die Beratung, die sich ingesamt auf<br />
bis zu ein Jahr strecken kann. Alles läuft kostenfrei<br />
und wenn gewünscht anonym. „Manchmal<br />
begleiten wir auch Familien, wenn die Kinder aus<br />
dem Haus sind“, erzählt Ramona Nestler, die seit<br />
zwölf Jahren bei der AWO tätig ist. Manchmal<br />
verweisen die Kollegen Familien ans Gericht oder<br />
zum Psychologen. Um die geeignete Hilfeform zu<br />
finden, werde immer systemisch gearbeitet. Das<br />
heißt: Familien werden in ihrem jeweiligen Kontext,<br />
ihrem sozialen System gesehen. Für viele<br />
Eltern, die in Trennungssituationen leben, sei es<br />
bereits hilfreich und wichtig, den Fokus einmal<br />
auf das Kind oder die Kinder zu legen. „Damit<br />
bleiben sie nicht in ihren Gefühlen, wie Wut und<br />
Ärger, sitzen“, so Ramona Nestler.<br />
Alle Familien, die ihre Lebenssituation veränderungswürdig<br />
finden, aber nicht wissen, wie und/<br />
oder sich Sorgen um die Kinder machen, sind bei<br />
der AWO willkommen: Mütter, Väter, Kinder,<br />
Jugendliche, Patchworkfamilien, Pflegeeltern<br />
und Adoptiveltern, Alleinerziehende, Regenbogenfamilien<br />
und andere an der Erziehung beteiligte<br />
Personen. Auch Fachkräfte, die mit und für<br />
Kinder und Jugendliche arbeiten, werden beraten.<br />
Das Team der AWO-Beratungsstelle ist zudem<br />
mit Präventionsangeboten an Schulen und<br />
Kitas unterwegs.<br />
Text & Foto: Steffi Hofmann
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IM CHECK<br />
Schielen aus Spaß, Kaugummi verschlucken, ohne Mütze nach<br />
draußen – eine Ärztin klärt über Mythos und Wahrheit auf<br />
KINDER<br />
SPECIAL<br />
Fotos: privat, Freepik<br />
„Schiel’ nicht aus Spaß, deine Augen können so<br />
stehen bleiben!“, „Verschluck’ ja keinen Kaugummi,<br />
der verklebt Magen und Blinddarm!“ Auch in<br />
Zeiten von Dr. Google und Co. schwirren noch<br />
so ein paar Mythen in manchen Köpfen. Einige<br />
lassen sich inzwischen entkräften, andere hingegen<br />
leben nicht ohne Grund weiter. Der <strong>Stadtstreicher</strong><br />
hat mit Ärztin Anja Feiereis gesprochen.<br />
Die 41-jährige Chemnitzerin übernimmt ab 1. Juli<br />
eine Hausarztpraxis in Frankenberg. Sie ist verheiratet<br />
und Mutter von zwei Söhnen.<br />
Mythos Schielen<br />
Mal so aus Spaß eine Grimasse schneiden und<br />
dabei schielen – einfach machen, wenn die<br />
anderen das lustig finden. Und keine Angst,<br />
auch wenn man einen Schreck bekommt: Die<br />
Augen bleiben nicht so stehen. Wenn Augen<br />
schielen, liegt das an den verschiedenen<br />
Muskeln, von denen sie gehalten werden.<br />
Und die erschlaffen beim gesunden Menschen<br />
nicht sofort. Allerdings warnt Anja<br />
Feiereis: „Wer nach einem angeborenen<br />
Schielen operiert wurde, sollte schon aufpassen!“<br />
Denn bei der Operation wurden die<br />
Muskeln gestrafft und wer sie jetzt wieder<br />
„umtrainiert“, bei dem besteht schon eine gewisse<br />
Gefahr. Auch, wer das zu oft macht, weil er<br />
Dauerlacher provozieren will – naja, es sind eben<br />
Muskeln. Die können erschlaffen oder straff werden,<br />
auch im Auge.<br />
Mythos Mütze<br />
„Du hast deine Mütze vergessen, du erkältest dich<br />
nur wieder!“ Wer hat noch nie diesen Satz gehört.<br />
Mutti hat eben Angst um die Gesundheit ihres<br />
Kindes. Vor allem mit nassen Haaren, nach dem<br />
Schwimmunterricht zum Beispiel. Und sie hat<br />
nicht ganz unrecht. Richtig ist, dass Erkältungen<br />
nicht von vergessenen Kopfbedeckungen, sondern<br />
meist Viren, wie Grippeviren, ausgelöst werden.<br />
Allerdings, so erklärt die Ärztin, ist das mit der<br />
Mütze ganz richtig. „Denn wenn es kalt am Kopf<br />
ist, hat der Körper damit zu tun, ihn warm zu halten,<br />
das ist wie bei den kalten Füßen. Dann hat der<br />
Organismus nicht mehr genügend Kraft, sich gegen<br />
die durch die Atmung eindringenden Krankheitserreger<br />
zu wehren. So entstehen dann Infekte der<br />
oberen Atemwege – Husten und Schnupfen!“ Mütze<br />
auf, wenn’s draußen kalt ist! Danke Mutti!<br />
Tipp: Bei Neugeborenen sollten Mama und Papa<br />
auch auf das Köpfchen achten. Denn es ist die größte<br />
Oberfläche des Babys, über die es Wärme verliert,<br />
weil es noch nicht genügend Fett angesetzt hat.<br />
Beim Rausgehen lieber ein dünnes Mützchen drauf,<br />
auch, wenn es uns Erwachsenen warm scheint.
Mythos Kaugummi<br />
Gute Nachricht: Der Kaugummi schafft es nicht<br />
mal bis zum Blinddarm. „Handelsübliche Kaugummis<br />
werden von der Magensäure aufgelöst!“,<br />
sagt Anja Feiereis lachend. Sie warnt vielmehr<br />
vor einer anderen Gefahr: „Bei kleineren Kindern<br />
kann es beim Spielen und Toben schon mal<br />
zu einer hastigen Bewegung kommen, bei der der<br />
Kaugummi plötzlich in die Luftröhre eingeatmet<br />
wird.“ Dieselbe Gefahr besteht bei Nüssen. Einfache<br />
Lösung: Beides nur in Ruhe genießen lassen.<br />
Mythos Eis<br />
Kalte Getränke auf Eis? Durchfallgefahr!? Kann,<br />
muss aber nicht, ist die Aussage der Ärztin. Das sei<br />
sehr individuell. „Schon beim Eis muss der Körper<br />
die Temperatur des Eises herunterregulieren.<br />
Dadurch schwitzt man eigentlich mehr, als dass es<br />
erfrischt. Dann noch kaltes Wasser aus dem Kühlschrank<br />
hinterher, da kann es im Bauch schon mal<br />
rumpeln.“ Prinzipiell sagt sie, was jeder ja schon<br />
wissen sollte: An heißen Tagen lieber Getränke in<br />
Zimmertemperatur trinken, statt Eiskaltes.
KINDER<br />
SPECIAL<br />
MIT KIND INS MUSEUM?<br />
Was Chemnitzer Ausstellungshäuser<br />
Familien bieten<br />
Seit einigen Jahren dürfen Kinder und Jugendliche<br />
unter 18 Jahren kostenlos in<br />
Chemnitzer Museen. Das macht einen<br />
Familienausflug in eines der Häuser<br />
gleich mal finanziell attraktiv – anders als in den<br />
meisten Freizeit- oder Sportstätten muss man an<br />
der Kasse schließlich nur für die Erwachsenen<br />
löhnen (und deren Eintrittspreise sind mit maximal<br />
6 bis 8 Euro pro Karte auch überschaubar).<br />
Doch geht das? Mit Kindern ins Museum? <strong>Stadtstreicher</strong>-Redakteur<br />
Volker Tzschucke hat sich<br />
in ausgewählten Ausstellungshäusern umgehört,<br />
was sie bieten, damit es weder dem Nachwuchs<br />
noch dessen Eltern langweilig wird. Ein Fazit<br />
vorab: Manches klingt so attraktiv, als wollte man<br />
über die Kinder endlich auch mal wieder Mutti<br />
und Vati ins Museum locken…<br />
Mit Taschenlampe<br />
durch die Ausstellung<br />
Unter den 84.969 Besuchern des smac (Rekord<br />
im neunten Jahr des Bestehens) waren im vergangenen<br />
Jahr 23.905 Gäste unter 18 Jahre alt<br />
– mehr als 28 Prozent. Nicht wenige von ihnen<br />
kamen mit den Eltern, wie 8.580 verkaufte Familienkarten<br />
belegen. Diese Familienkarte kostet<br />
für die Dauerausstellung 12, für Sonderausstellungen<br />
14 Euro – zwei Erwachsene und zwei<br />
Foto: LfA/smac, Meike Kenn<br />
bis 17-jährige Kinder<br />
kommen dafür ins<br />
Museum. Schon ab<br />
35 Euro bekommt<br />
man eine Familienjahreskarte.<br />
Einmal<br />
jährlich lädt das smac<br />
zum „Familientag“<br />
ein – und zwar immer<br />
am zweiten Sonntag<br />
im September, wenn<br />
deutschlandweit der<br />
„Tag des offenen<br />
Denkmals“ begangen<br />
wird.<br />
Zweimal monatlich<br />
gibt es spezielle Familienführungen, jeweils<br />
am ersten und am dritten Sonntag, 10.30 Uhr.<br />
An die Führung schließt sich ein halbstündiges<br />
Aktionsprogramm an, für das man lediglich 1<br />
Euro an Materialkosten bezahlt. Hier wird, ob<br />
jung oder alt, zum Beispiel mit Tinte und Feder<br />
geschrieben oder Getreide auf historische Art<br />
gemahlen. Wer ohne Führung durchs Museum<br />
schlendert, kann mittels Familienquiz auch „mit<br />
Auftrag“ die Schau erkunden.<br />
Für Kinder gibt es innerhalb und außerhalb der<br />
Schulferien jede Menge Extras: In den Ferien<br />
locken wöchentlich Workshops und Führungen.<br />
Außerhalb gibt es spezielle Audioguides für Kinder<br />
und Jugendliche, produziert von Schülern<br />
des Evangelischen Schulzentrums und des Johannes-Kepler-Gymnasiums.<br />
Zu den beliebtesten<br />
Angeboten gehören die Taschenlampenführungen<br />
zwischen Oktober und März sowie zwei<br />
verschiedene Angebote für Kindergeburtstage.<br />
„Unser Stolz“, so berichtet Pressesprecherin<br />
Jutta Böhme, „ist die Offene Spiel- und Bastelwerkstatt<br />
zu Sonderausstellungen, die immer an<br />
beiden Wochenendtagen von 11 bis 16 Uhr geöffnet<br />
ist.“ Dafür sind spezielle Räume eingerichtet,<br />
in denen Eltern und Kinder gemeinsam spielen<br />
und basteln können – thematisch passend zum<br />
Thema der Sonderschau. Bisher gab es diese zu<br />
„Pompeji & Herculaneum“ sowie „Home Sweet<br />
Home“, die nächste folgt zur Sonderausstellung<br />
„Silberglanz & Kumpeltod. Die Bergbau-Ausstellung“,<br />
die im Oktober startet und bis zum<br />
Sommer des Kulturhauptstadtjahres reicht.<br />
Durch Chemnitz kugeln<br />
Kaum ein anderes Museum eignet sich für einen<br />
Familienausflug so sehr wie das Deutsche SPIE-<br />
LEmuseum an der Neefestraße. Das zeigen auch<br />
die Besucherzahlen, wo 7.800 Gästen unter 18<br />
etwa 6.700 Erwachsenen gegenüberstehen.<br />
„Spielen verbindet Menschen. Daher ist das Gesamtangebot<br />
im Deutschen SPIELEmuseum<br />
immer generationenübergreifend attraktiv und<br />
familienfreundlich“, sagt Öffentlichkeitsarbeiter<br />
Christian Wiesel. Allein im Spieleraum finden sich<br />
circa 2.500 aktuelle Spiele zum gemeinsamen<br />
Ausprobieren. In den Schulferien gibt es ein auf<br />
Kinder und Familien ausgerichtetes interaktives<br />
Programm inklusive erweiterter Öffnungszeiten.<br />
Spezielle Familienkarten gibt es nicht, die Jahreskarte<br />
für einen Erwachsenen kostet 25 Euro.<br />
Einmal jährlich – immer in zeitlicher Nähe zum<br />
Weltspieltag am 28. Mai – verlassen die Akteure<br />
des SPIELEmuseums ihre Räumlichkeiten und<br />
laden zum Aktionstag „Chemnitz spielt!“ in den<br />
Küchwald ein: „Dabei handelt es sich um eine<br />
kostenfrei zugängliche Ganztagsveranstaltung<br />
für Kinder und Familien, die draußen in Zusammenarbeit<br />
mit dem Erlebnispädagogischen Zentrum<br />
und den Akteuren der IG Küchwald stattfindet“,<br />
so Wiesel. Neben attraktiven Spiel- und<br />
Mitmachangeboten gibt es dabei stets auch einen<br />
familienfreundlichen Wettbewerb im Spielen wie<br />
zum Beispiel eine Schnellpuzzle-Challenge oder<br />
eine Spielplatz-Rallye.<br />
Noch jung ist das Angebot einer „Kugeltour“ in<br />
Foto: Quelle: Deutsches SPIELEmuseum
Foto: Daniela Schleich<br />
Chemnitz. Im Verlaufe des Jahres 2024 eröffnet<br />
das Deutsche SPIELEmuseum drei neue Kugelbahn-Spielplätze.<br />
Zwei einmalige Kugelbahnen<br />
– eine draußen und eine drinnen – entstehen am<br />
Standort des Museums im Stadtteil Kappel. Das<br />
dritte Kugelbahn-Unikat bereichert den Standort<br />
am Kosmonautenzentrum im Küchwald. Die<br />
drei Kugelbahnen in Chemnitz sind Unikate des<br />
Diplom-Designers Michael Ramm aus Wolkenstein.<br />
Die Holzkugeln kommen aus Neuhausen im<br />
Erzgebirge. Für 2 Euro kann man ganzjährig eine<br />
Kugel rollen lassen.<br />
Begleitet von Robby,<br />
dem Roboter<br />
Bereits seit 2005 ist das Industriemuseum<br />
Chemnitz zertifizierte familienfreundliche Einrichtung<br />
und darf die Plakette ‚Familienfreundliche<br />
Freizeiteinrichtung' tragen. Im Industriemuseum<br />
Chemnitz war 2023 knapp jeder fünfte<br />
der 60.000 Gäste unter 18 Jahre alt. Spezielle Familienkarten<br />
gibt es nicht, dafür für Erwachsene<br />
Kombi-Karten für 10 Euro, die man innerhalb<br />
eines halben Jahres sowohl im Industriemuseum<br />
wie auch im smac nutzen kann.<br />
Das Haus hat ein umfangreiches museumspädagogisches<br />
Programm, insbesondere in den Ferien<br />
gibt es jede Menge Kurse wie das regelmäßig angebotene<br />
Zinngießen, hinzu kommen ganzjährige<br />
Angebote wie die AG Robotik. Auch Kindergeburtstage<br />
inklusive Erlebnisführung und Kreativangebote<br />
für den Nachwuchs ab sechs Jahren lassen<br />
sich im Industriemuseum angemessen feiern.<br />
Presse-Mitarbeiterin Almut Hertel hebt zwei<br />
Führungsangebote als besonders familienfreundlich<br />
hervor – die Entdeckertour mit Meister Malimo<br />
sowie die Erlebnisführung mit Robby Roboter.<br />
Bei ersterer führt die einstige DDR-Werbefigur<br />
„Meister Malimo“ Kinder an besonders für sie<br />
geeignete Ausstellungsstationen, es gibt ein separates<br />
Begleitheft für Kinder. Die Tour mit Robby,<br />
dem Roboter führt insbesondere an Stationen mit<br />
Maschinen in Funktion und klärt auf, welche Rolle<br />
Roboter heute und zukünftig in unserem Leben<br />
spielen könnten.<br />
Erstmalig veranstaltet wird in diesem Jahr das<br />
„Industriemuseum Open Air“ mit Filmprogrammen<br />
für Outdoor-Liebhaber und Familien. Gemeinsam<br />
mit dem Metropol-Kino gab es vom<br />
29. Mai bis 2. Juni Filmerlebnisse auf der Wiese<br />
hinterm Museum. Fürs vor wenigen Jahren eingeführte<br />
Steam Punk Fest mit Programmen aus<br />
Musik, Theater, Tanz, Gaukelei, Vorführungen<br />
und Mitmachangeboten stehen die Termine auch<br />
schon fest: In diesem Jahr wird es am 23. Juni gefeiert,<br />
2025 dann am 15. Juni.<br />
In den Kopf von<br />
Schmidt-Rottluff<br />
Auch die Kunstsammlungen Chemnitz sind auf<br />
Familienbesuch eingestellt. Zahlt man als einzelner<br />
Erwachsener 8 Euro für den Eintritt zum<br />
Beispiel im Haus am Theaterplatz oder im Gunzenhauser,<br />
reduziert sich der Preis in der „Fami-<br />
17<br />
lienkarte“ auf 6 Euro für einen oder<br />
6<br />
12 Euro für zwei Erwachsene – ein<br />
Kind unter 17 muss aber mit dabei<br />
sein. Durch die Sonderausstellungen<br />
gibt es regelmäßige Familienführungen,<br />
die auch speziell zu<br />
Kindergeburtstagen gebucht werden<br />
können. „Da sind die Inhalte<br />
kindgerecht und es gibt im Anschluss einen Kreativteil“,<br />
sagt Pressesprecherin Carolin Nitsche.<br />
Sowohl im Haus am Theaterplatz wie auch im<br />
Museum Gunzenhauser gibt es Sommerferienangebote,<br />
diese sind zumindest partiell auch außerhalb<br />
der Ferien für Familien buchbar.<br />
Zunehmend sollen auch die Dauer- und Sonderausstellungen<br />
an sich familiengerechter werden,<br />
etwa mit speziellen „Familientischen“ oder<br />
Kreativangeboten, die direkt in der Ausstellung<br />
erlebt werden können und so den Besuch kurzweiliger<br />
machen. Bisher gibt es solche Stationen<br />
in den aktuellen Sonderausstellungen „Pop“ (bis<br />
8. September 2024) sowie „Sieh Dir die Menschen<br />
an“ (bis 1. September 2024) im Museum<br />
Gunzenhauser.<br />
Auch in Sachen Sammlungspräsentation haben<br />
die Kunstsammlungen in den vergangenen Jahren<br />
einiges in attraktive Angebote für den Nachwuchs<br />
investiert. So wurde einerseits die App<br />
„Im Kopf von Karl Schmidt-Rottluff“ entwickelt,<br />
andererseits sind „Das Entdecker:innen-Heft E.<br />
L. Kirchner, Erich Heckel und Dodo im Atelier“<br />
(zum Download) sowie „Mit Alfred und Pariya<br />
durch das Museum Gunzenhauser“ (an der Museumskasse)<br />
entstanden. Gegenwärtig überarbeitet<br />
wird das kostenlos herunterzuladende Material<br />
„Spurensuche“.<br />
Eine Besonderheit gibt’s darüber hinaus exklusiv in<br />
den Kunstsammlungen Chemnitz. Hier soll ein „Jugendrat“<br />
etabliert werden, an dem sich junge Menschen<br />
zwischen 16 und 27 beteiligen können, denen<br />
Museum zu langweilig ist. Unter dem Titel „Alfreds<br />
8“ werden derzeit noch Mitstreiter gesucht.<br />
Foto: Mark Frost
KINDER<br />
SPECIAL<br />
FAMILIEN-PLANER: SOMMER-ERLEBNISSE FÜR GROSS UND KLEIN<br />
(c) Stadtwerke Schneeberg GmbH<br />
09.<strong>06.</strong><br />
SILBERSTROM<br />
Riesengaudi<br />
SILBERSTROM Riesengaudi<br />
bietet für die jüngsten<br />
Besucher viele Highlights:<br />
Hüpf- und Erlebnisburgen,<br />
Labyrinthe, Klettertürme,<br />
ein Piratenschiff mit Riesenrutsche<br />
und Ritterburg, ein<br />
Wellenparadies, Air-Jump,<br />
Bull Riding, ein riesiges<br />
XXL-Luftkissen und verschiedene<br />
Parcours warten auf Kletterer und Eroberer.<br />
Jede Menge Spaß bieten auch Wasserpools mit Water<br />
Walking Bällen und Fun Paddlers sowie ein umzäunter<br />
Bereich mit über 700 Legobauklötzen.<br />
ab 10 Uhr | Filzteich, Schneeberg | www.silberstrom.de<br />
Silberstromers Fundora:<br />
Familie - Sport - Abenteuer<br />
Eine der modernsten Indoor-Erlebniswelten Deutschlands, inmitten<br />
des Erzgebirges, vereint die verschiedensten Attraktionen unter<br />
einem Dach. Trampolinpark, Abenteuer-Labyrinth, 16 verschiedenen<br />
Kletterwände, Lasertag, 3D-Schwarzlicht-Minigolf sowie neue<br />
technische Highlights wie iWall, ValoArena, ValoJump und<br />
das Multiball-System lassen Groß und Klein einen unvergesslichen<br />
Tag in der FUNtastischen Spielwelt erleben.<br />
Di ab 09 Uhr, Mi-Fr ab 14 Uhr, Sa/So ab 10 Uhr | Fundora, Schneeberg |<br />
www.fundora-schneeberg.de<br />
20.<strong>06.</strong>-02.08.<br />
(c) Stadtwerke Schneeberg, Fundora<br />
Unsere Aufgaben:<br />
Jährlich erkranken in unserer Region Kinder und Jugendliche an Leukämie oder bösartigen<br />
Tumoren. Die Diagnose erschüttert die gesamte Familie und das Leben wird aus dem gewohnten<br />
Rhythmus gerissen. Es muss völlig neu organisiert und umgestellt werden. Dazu kommen<br />
Ängste und Zweifel, dass das Kind den Kampf gegen die Krebserkrankung verlieren könnte.<br />
GRUPPEN:<br />
Elternverein krebskranker<br />
Kinder e.V. Chemnitz<br />
Rudolf-Krahl-Straße 61a<br />
09116 Chemnitz<br />
Telefon: 0371 / 24 35 57 61<br />
info@ekk-chemnitz.de<br />
• Elterngruppen<br />
• Gruppe junger Erwachsener<br />
• Kinder- und Jugendgruppen<br />
• Trauergruppen für Jugendliche<br />
Psycho-Soziale Krebsberatungsstelle<br />
für selbsterkrankte und<br />
betroffene Kinder<br />
Rudolf-Krahl-Straße 61a<br />
09116 Chemnitz<br />
0371 / 24 35 57 69<br />
info@ekk-chemnitz.de<br />
• Schreibgruppe „Federkiel“<br />
• Elterngruppe für verwaiste Eltern<br />
• Trauergruppen für verwaiste Eltern<br />
• Trauergruppen für Kinder<br />
Ambulanter Kinderhospizdienst<br />
Schmetterling<br />
Rudolf-Krahl-Straße 30<br />
09116 Chemnitz<br />
Telefon: 0371 / 24 35 57 64<br />
kinderhospiz@ekk-chemnitz.de<br />
Ambulanter Kinderhospizdienst<br />
Westsachsen<br />
Amalienstraße 4<br />
08056 Zwickau<br />
Tel: 0173/3928641<br />
verein@kinderhospizwestsachsen.de<br />
• Begleitung vom Beginn der<br />
Erkrankung an und während<br />
der Behandlungszeit, bis hin zur<br />
Nachsorge und Rehabilitation<br />
• Zusammenarbeit mit den Ärzten<br />
und medizinischen Personal der<br />
Kinderkrebsstation der Klinik<br />
für Kinder- und Jugendmedizin<br />
Chemnitz sowie Kooperationspartnern,<br />
Psychologen, Therapeuten<br />
und Pädagogen<br />
• Psychosoziale Begleitung<br />
der Betroffenen<br />
• Trauerangebote,<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
• Auszeiten für die<br />
gesamte Familie<br />
• Geschwisterkinderangebote
Abgrundtief<br />
schön<br />
und himmelhoch<br />
imposant<br />
20.<strong>06.</strong>-02.08.<br />
Syrau besitzt eine<br />
Tropfsteinhöhle, wie<br />
es in Sachsen keine Zweite gibt. Groß und Klein staunen über das<br />
Werk der Natur mit glasklaren Seen und fantasievollen Tropfsteingebilden.<br />
Im Sommer untermalt eine Lasershow dieses Erlebnis<br />
für die ganze Familie. Oder lieber hoch hinaus? Am höchsten Punkt<br />
Syraus steht eine Windmühle, die als Zeugnis eines uralten Handwerks<br />
heute durch ausgeklügelte Technik als Museum<br />
begeistert. (Infos: syrau.de)<br />
tgl. ab 09:30 Drachenhöhle Syrau, Paul-Seifert-Straße,<br />
Windmühle Juni am Wochenende ab 13:00, Juli/August Di-So ab 13:00<br />
(c) Drachenhöhle 2021 Selfie<br />
Sommerferien im<br />
Industriemuseum<br />
...mit einem spannenden Programm für alle jungen Entdecker:<br />
Beim Tretfahrzeug- und Bobbycar-Parcours<br />
werden Kinderträume wahr. Gemeinsam mit Robby Roboter<br />
geht es auf Erkundungstour durch die Ausstellung.<br />
Im Druckworkshop können die Feriengäste mit der<br />
Technik der Monotypie experimentieren und die offene<br />
Werkstatt lädt zum Ausprobieren<br />
in den Bereichen<br />
Robotik, 3D-Druck<br />
und Konstruktion ein.<br />
Di-Fr ab 09 Uhr, Sa/<br />
So/Feiertag ab 10 Uhr<br />
| Industriemuseum,<br />
Chemnitz |<br />
www.industriemuseum-chemnitz.de/<br />
angebote-freizeit-familie/ferienangebote<br />
20.<strong>06.</strong>-02.08.<br />
19<br />
8<br />
(c) Industriemuseum, Daniela Schleich
FAMILIEN-PLANER: SOMMER-ERLEBNISSE FÜR GROSS UND KLEIN<br />
Auf Irrwegen in Kohren-Sahlis<br />
(c) Irrgarten der Sinne<br />
20.<strong>06.</strong>-02.08.<br />
Die Mischung aus Versteckspiel, Bewegung an der frischen Luft und spielerischer<br />
Wissensvermittlung zieht Familien regelmäßig in den Irrgarten der Sinne in Kohren-Sahlis.<br />
Mit seinen 3,5 Kilometern an Wegen stellt der Irrgarten dabei alle Sinne<br />
auf die Probe, denn auf dem Weg durch das Labyrinth schärfen zahlreiche praktische<br />
Experimente die eigene Wahrnehmung. In regelmäßigen Abständen werden<br />
hier auch besondere Events wie die Märchenwanderung, das Abenteuer Wildnis,<br />
Tierpfleger auf Zeit oder die Kräutermärchenstunde veranstaltet. Zum diesjährigen<br />
1050. Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung von Kohren-Sahlis findet<br />
am 21. September ab 11 Uhr ein besonderes Event statt: die erste Meisterschaft<br />
im Ziegelsteinstehen. Wer es an diesem Tag schafft, für 1050 Minuten auf Ziegelsteinen<br />
stehend auszuharren, erhält am Ende 1050 Euro. „Das sind etwas mehr als<br />
17 Stunden – aber keine Sorge, es ist machbar. Der Weltrekord liegt bei 30 Stunden“,<br />
lacht Betreiber Jörg Günther, der Anmeldungen für die Teilnahme ab sofort<br />
entgegen nimmt. „Toilettenpausen sind natürlich erlaubt, doch die benötigte Zeit<br />
wird angehangen.“ Ein weiteres Highlight steht bereits einen Monat zuvor auf dem<br />
Programm: der 9. Internationale FKK-Tag am 18. August. Jeder kann mitmachen,<br />
einfach vorbeikommen, ausziehen und nackt den Irrgarten erkunden. Bis zu 150<br />
Teilnehmer, die sogar aus Frankreich und der Schweiz kommen, gönnen sich jährlich<br />
dieses Spektakel.<br />
tgl. ab 10:00 Irrgarten der Sinne, Linda 33, 04655 Kohren-Sahlis,<br />
Infos: www.irrgarten-der-sinne.de<br />
Schatzhöhle Meerane -<br />
Der Spielplatz für Entdecker<br />
Auf 3.500 m² Spielfläche bietet der Indoorspielplatz jede Menge<br />
Attraktionen und unvergessliche Erlebnisse auf Steilrutsche und<br />
Elektrokartbahn, Softmountain, Hüpfburgen und Playground. In<br />
den kleinen Pausen zwischen Spaß und Spiel lädt das Bistro im<br />
Palmengarten zum Auftanken ein. Ob Pommes, Slush-Eis oder eine<br />
Limo - es gibt alles zum kleinen Preis. In den Sommermonaten ist<br />
bei sonnigem Wetter der Außenbereich mit Paddelteich und Grillstationen<br />
geöffnet.<br />
Mo-Fr 14-19 Uhr, Sa/So<br />
10-19 Uhr<br />
Schatzhöhle, Meerane<br />
meerane.schatzhoehle.<br />
com/<br />
20.<strong>06.</strong>-02.08.<br />
(c) André Thiemann<br />
Sommerabenteuer<br />
im Sonnenlandpark<br />
Der große Freizeitparkbereich<br />
bietet über 40 Attraktionen<br />
wie den höchsten Rutschturm<br />
Deutschlands mit 11 Erlebnisrutschen,<br />
Bagger & Boote,<br />
Überschlagschaukeln, Ketten- &<br />
Hasenhüpf-Karussell, Parkbahn,<br />
Riesenrad u.a. Im Wildpark<br />
kann man Rothirsche,<br />
Sikas, Steinböcke und Esel hautnah<br />
erleben. Die Indoorspielwelt<br />
mit Kletter- & Tobeparadies<br />
bietet nicht nur bei Regen Spaß.<br />
Für Urlaubsfeeling<br />
sorgen der Strand mit<br />
Strandkörben, Flößen<br />
und 25 Grillstellen.<br />
tgl. 10-18 Uhr | Sonnenlandpark, Lichtenau | www.sonnenlandpark.de<br />
20.<strong>06.</strong>-02.08.<br />
(c) Patrick Eichler
KINDER<br />
SPECIAL<br />
ab 25.<strong>06.</strong><br />
25. JUNI – 27. JULI<br />
Nicht(s)normal.<br />
(c) Leon Buchholz<br />
Kinderferiencamp<br />
Kindern zwischen 8 und 12 Jahren, die sich<br />
gern bewegen und in einer Gruppe etwas<br />
unternehmen möchten, bietet das Kinderferiencamp<br />
in den Ferien eine erlebnisreiche<br />
Alternative zum Hort. Gemeinsam mit erfahrenen<br />
Trainer*innen können sie alles rund ums<br />
Bouldern lernen. Nach einem theoretischen<br />
und praktischen Einstieg warten vertiefende<br />
boulderspezifische Aktivitäten, spielerische<br />
Gruppenaktivitäten, im Sommer auch auf der<br />
Terrasse, zum Beispiel an der Tischtennisplatte,<br />
dazu Kurse zum Thema Beweglichkeit<br />
und Kraftaufbau. Am Abschlusstag gibt es eine<br />
Boulder-Challenge mit kleiner Überraschung<br />
09:00 Uhr | Boulderlounge, Chemnitz |<br />
www.boulderlounge-chemnitz.de<br />
Voranmeldung per Mail: kurs@boulderlounge-chemnitz.de
KINDER<br />
SPECIAL<br />
FAMILIEN-PLANER: SOMMER-ERLEBNISSE FÜR GROSS UND KLEIN<br />
20.<strong>06.</strong>-02.08.<br />
Auf ins Feld nach Frohburg/<br />
OT Benndorf!<br />
Ob zum Selbsternten von Erdbeeren, Blumen und Heidelbeeren<br />
oder zum Abenteuer ins Maisterlabyrinth® - in Benndorf ist von<br />
Juni bis September Hochsaison für kleine und große Genießer und<br />
Abenteurer. Unter den 13 Erdbeer- und 8 Heidelbeersorten findet<br />
sich für jeden Gaumen genau das Richtige. Die Blumen<br />
lassen mit hunderten Farbvariationen das Herz höher<br />
schlagen und im Labyrinth gibt es freitags und samstags<br />
auch nachts auf verschlungenen Pfaden so manches zu<br />
entdecken.<br />
Maisterlabyrinth, Frohburg | www.maisterlabyrinth.de<br />
(c) Tobias Karte<br />
SPIELZEUG<br />
von gestern trifft<br />
HOLZDESIGN<br />
von heute<br />
PIZZA, PASTA, ANTIPASTI, HAUS-<br />
GEMACHTES ITALIENISCHES EIS<br />
Theaterstr. 7 | Chemnitz<br />
Mo.-Sa. 11-23 | So. 11-22 Uhr<br />
T. 0371 /2731 218 | buono-chemnitz.de<br />
(c) Bilder Nico Schimmelpfennig<br />
Exponate der erzgebirgischen<br />
Spielwaren- und Weihnachtstradition<br />
sind hier stimmungsvoll<br />
ausgeleuchtet und werden<br />
sachkundig erläutert. Schließlich<br />
spannt sich der Bogen bis hin<br />
zum Kunsthandwerk und den<br />
zeitgenössischen Innovationen<br />
des gegenwärtigen Holzdesigns.<br />
1973 wurde außerdem das Freilichtmuseum<br />
als eine Abteilung<br />
des Spielzeugmuseums Seiffen<br />
eröffnet.<br />
Was haben Kinder vor<br />
mehr als 100 Jahren gespielt?<br />
Familien können<br />
das im Spielzeugmuseum<br />
Seiffen auf drei Etagen<br />
herausfinden. Tausende<br />
Schwerpunkte sind die holzverarbeitenden<br />
Berufe des Erzgebirges.<br />
Ein Fokus richtet sich auf<br />
die teilweise erhaltene Reifendreherei<br />
von 1760 mit täglichen<br />
Vorführungen.<br />
Jetzt auch online reservieren!<br />
täglich ab 10:00 Uhr<br />
Erzgeb. Splelzeugmuseum<br />
Seiffen, Hauptstraße 73
Schwungvoller Museumssommer<br />
im Schloss Hinterglauchau<br />
Von klangvoll über geheimnisvoll bis sportlich: Die Ferienangebote<br />
im Schloss Hinterglauchau laden Kinder und<br />
Familien zur schönsten Zeit des Jahres zu spannenden<br />
Entdeckertouren! So bringen Ferienkinder begleitend zur<br />
Ausstellung „Viva la musica. Es lebe die Musik!“ das Schloss<br />
zum Klingen und gestalten sich musikalische Schmuckstücke.<br />
Wer es lieber etwas gruseliger mag, taucht tief mit Helm<br />
und Taschenlampe in die unterirdischen Schlossgänge<br />
ein und sucht nach einem Schatz. Und die<br />
Industrie.Kultur.Rallye ist für junge Leute ab 14<br />
Jahren eine sportliche Challenge mit Teamgeist.<br />
Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau | Schlossplatz 5a |<br />
08371 Glauchau | www.glauchau.de<br />
jeweils 13 Uhr<br />
Industrie.Kultur.Rallye.<br />
Entdeckt Glauchau mit GPS-Gerät und Roadbook<br />
jeweils 15 Uhr<br />
Lautmaler und<br />
Leisetreter.<br />
Eine klangvolle<br />
Entdeckungsreise<br />
durch<br />
Schloss Hinterglauchau<br />
16.<strong>06.</strong>, 21.07. & 25.08.<br />
27.<strong>06.</strong>, 25.07. & 01.08.<br />
23 2<br />
26.<strong>06.</strong>, 10.07. & 17.07.<br />
jeweils 15.30 u. 17 Uhr<br />
Abwärts.<br />
Taschenlampenführung in den unterirdischen<br />
Gängen mit Schatzsuche<br />
Die Plätze sind begrenzt,<br />
daher bitte anmelden:<br />
03763 777580 oder<br />
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(c) Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Fotos: Gregor Lorenz<br />
Allianz KinderPolice<br />
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und Kapitalentnahmen (z. B. für das Studium) unter<br />
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Kind finanziell abgesichert. Umwandlungen ohne<br />
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Zukunft „sichern“.<br />
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Foto: Freepiks
n<br />
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jd. Di/Mi/Do 10:30 Uhr | Eintritt bis 6 Jahre frei, bis 14 J. 2 €; ab 15 J. 4 €; |<br />
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sich die Besucher bei freiem Eintritt im 2. Obergeschoss der Galerie<br />
Roter Turm in faszinierend verrückte Welten entführen lassen. Bei<br />
allen Mitmach-Motiven wird man Teil der unterhaltsamen Illusionen<br />
– eine wunderbare<br />
Einladung für Freunde<br />
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Snow White and me<br />
Florian ist Schneewittchens bester Freund und zu Unrecht aus<br />
den Märchenbüchern gestrichen. Aber als Endora, die böse<br />
Stiefmutter von Schneewittchen, die Märchen alle verändern<br />
und deren guten Ausgang<br />
11.08.<br />
verhindern will, tritt er auf<br />
den Plan. Er verlässt die<br />
Märchenwelt und trifft in<br />
der realen Welt Doro und<br />
Alex. Zusammen kämpfen sie<br />
im Märchenland gegen den<br />
bösen Wolf, Rumpelstilzchen<br />
und andere Bösewichter.<br />
Ein märchenhafter<br />
Spaß für<br />
die ganze Familie.<br />
17:30 Uhr | VVK ab 28 € |<br />
Freilichtbühne, Zwickau |<br />
www.theater-plauen-zwickau.de<br />
Grassi-Fest<br />
08.09.<br />
Die drei Museen im GRASSI laden wieder zu Leipzigs schönstem<br />
Familienfest ein. In beiden Innenhöfen und Foyers gibt es<br />
Angebote für alle Altersklassen: Kreativ-Workshops, Klanglabors<br />
und Führungen in den Dauerausstellungen sowie zur<br />
Geschichte und Architektur des Hauses. Besondere Ausstellungs-Highlights<br />
sind die Inszenierung „A Chair<br />
And You“ und die Jugendstil-Schau „Beflügelndes<br />
Fieber“. Das Museumscafé bietet Gastronomie zwischen<br />
süß und salzig.<br />
10-18 Uhr | Eintritt bis 18 Jahre kostenfrei, Erwachsene 9 € |<br />
Grassi-Museum, Leipzig | www.grassi-leipzig.de<br />
(c) Tom Dachs<br />
(c) Theater Plauen Zwickau<br />
Schauplatz Eisenbahn<br />
Faszination Eisenbahn auf 260.000 m² erleben!<br />
Ob Jung oder Alt, ob Modellbahner, Eisenbahnfotograf oder Technikfan, erleben<br />
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mit zugehörigem Bahnbetriebswerk in Chemnitz-Hilbersdorf.<br />
Veranstaltungen<br />
23./ 24. März<br />
30. März - 1. April<br />
1. Mai<br />
4. Mai<br />
18. - 20. Mai<br />
9. Juni<br />
14. Juli<br />
23. - 25. August<br />
8. September<br />
26./ 27. Oktober<br />
Veranstaltungen<br />
9. Juni<br />
14. Juli<br />
23. - 25. August<br />
8. September<br />
26./ 27. Oktober<br />
28. Dezember<br />
Sonderfahrten<br />
8. März<br />
31. März<br />
9. Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
10. August<br />
26. Oktober<br />
15. Dezember<br />
22. Dezember<br />
Saisoneröffnung am Schauplatz Eisenbahn<br />
Schauplatz-Ostern<br />
Tag des Eisenbahners<br />
Tag der Arbeit<br />
Tag des Rangierbahnhofs<br />
Chemnitzer Museumsnacht<br />
Schauplatz-Pfingsten<br />
Heizhausfest<br />
Tag Tag des Eisenbahners des offenen Denkmals<br />
Tag Auf des Rangierbahnhofs<br />
Wiedersehen, Goodbye!<br />
30. Heizhausfest<br />
Tag des offenen Denkmals<br />
Feldbahntage und Saisonabschluss<br />
Rauhnacht am Schauplatz Eisenbahn<br />
Auf Wiedersehen, Goodbye!<br />
Feldbahntage und Saisonabschluss<br />
Sonderfahrten<br />
28. Dezember Rauhnacht am Schauplatz Eisenbahn<br />
Juni<br />
Juli<br />
10. August<br />
26. Oktober<br />
15. Dezember<br />
22. Dezember<br />
Mit der Ludmilla in den Harz<br />
Abendfahrt zur »Rentners Ruh«<br />
Mit 35 1097 einmal rund um‘s Erzgebirge<br />
Osterdampf ins Erzgebirge<br />
im Mondscheinfahrt Fahrt zur HanseSail zum Wolkensteiner 2024Burgfest<br />
Mit der Ludmilla in den Harz<br />
Dampfrundfahrt um Chemnitz -<br />
Abendfahrt zur »Rentners Ruh« ins Erzgebirge<br />
Fahrt<br />
Verborgene<br />
zur HanseSail 2024<br />
Orte<br />
Dampfrundfahrt Licht‘lfahrt um nach Chemnitz Schwarzenberg<br />
- Verborgene Orte<br />
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Licht‘lfahrt nach Annaberg-Buchholz<br />
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Frankenberger Straße 172 • 09131 Chemnitz<br />
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März bis Oktober 2024 • Donnerstag bis Sonntag • von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />
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KINDER<br />
SPECIAL<br />
RUNTER VOM<br />
SOFA UND REIN<br />
IN DEN VEREIN!<br />
Anfang 2024 zeigte eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung<br />
(BiB) schwarz auf weiß, was einige schon vermutet hatten: die körperliche<br />
Aktivität von Kindern und Jugendlichen ist mit Beginn der Corona-Pandemie<br />
dramatisch gesunken. Bereits vor der Pandemie bewegten sich Kinder und Jugendliche<br />
in Deutschland und Europa weniger als die von der Weltgesundheitsorganisation<br />
empfohlenen 60 Minuten am Tag. Während der Pandemie sank<br />
diese Aktivität im europäischen Durchschnitt um weitere zwölf Minuten.<br />
Für Deutschland sehen wir einen Rückgang<br />
um etwa ein Viertel im Vergleich zu vor<br />
der Pandemie“, erläutert Martin Bujard,<br />
Forschungsdirektor am BiB und Mitautor<br />
der Studie. Besorgniserregend sei vor allem, dass<br />
diese Entwicklung keine Anzeichen einer Umkehr<br />
zeigt: „Die Gefahr besteht, dass die Verhaltensweisen<br />
aus der Pandemie zum Teil dauerhaft<br />
beibehalten werden.“ Kinder im Alter von 8 bis 12<br />
Jahren sind der Studie zufolge am stärksten von<br />
der Ausdehnung der Inaktivität betroffen.<br />
Um den negativen Trend aus der Corona-Pandemie<br />
umzukehren, sehen die an der Studie beteiligten<br />
Wissenschaftler Handlungsbedarf. Es<br />
müsse dringend verhindert werden, dass aufgrund<br />
von Bewegungsmangel eine Generation<br />
heranwächst, bei der viele von schweren gesundheitlichen<br />
Folgeschäden betroffen sein könnten.<br />
„Sport und Bewegung wie Spielen im Freien,<br />
Schwimmen oder Turnen sollten wieder fester<br />
Bestandteil im Tagesablauf von Kindern und Jugendlichen<br />
werden“, so Studienleiterin Helena<br />
Ludwig-Walz. Aktivität könnte beispielsweise<br />
durch niedrigschwellige Angebote sowie Vereine<br />
mit Bewegungs- und Sportangeboten gesteigert<br />
werden. „Auch Eltern sollten aktiv gegensteuern,<br />
Sport der Kinder fördern, wenn möglich Schulwege<br />
zu Fuß oder per Fahrrad erledigen und<br />
selbst durch körperliche Aktivität ein Vorbild geben“,<br />
so Ludwig-Walz.<br />
In Chemnitz sportlich aktiv zu werden ist eigentlich<br />
nicht schwer – wenn man nur will. Chemnitz<br />
hat 222 Sportvereine mit 85 verschiedenen<br />
Sportarten, zählt aktuell gut 37.000 Vereinsmitglieder,<br />
von denen 10.600 Kinder und 2850<br />
Jugendliche sind. Bei insgesamt rund 37.000<br />
Chemnitzer Kindern und Jugendlichen im Alter<br />
zwischen 3 und 18 Jahren besucht also ein gutes<br />
Drittel einen Sportverein. Doch wie finden Eltern,<br />
die noch nicht dazu gehören, den richtigen<br />
Verein für ihr Kind? Eine bequeme Methode, die<br />
vom Sofa aus begonnen werden kann, ist das Recherchieren<br />
im Netz. Der Stadtsportbund hat dafür<br />
die Seite www.sport-in-chemnitz.de initiiert.<br />
„Hier kann man schnell und konkret Vereine finden,<br />
die noch freie Plätze haben“, informiert Karolin<br />
Huse aus dem Bereich der Sportjugendarbeit.<br />
Um die 150 Einträge sind auf der Plattform<br />
gelistet. In der Regel bieten die Vereine mehrere<br />
Schnupperstunden an, so dass das Kind genug<br />
Zeit zum Ausprobieren der Sportart hat. Zusätzlich<br />
zur Online-Plattform organisiert der Stadtsportbund<br />
jährlich zwei große Veranstaltungen,<br />
die Kindern und Eltern die Chance geben, Vereine<br />
live kennenzulernen und direkt mit Trainern ins<br />
Gespräch zu kommen: beim „Sporty“ und beim<br />
Schnuppertag „Finde deinen Sportverein“.<br />
Beim Sporty erwartet die Besucher im Spätsommer<br />
im Umfeld des Fußballstadions ein rundum<br />
sportliches Fest unter freiem Himmel zum Aus-
probieren und Mitmachen. Zahlreiche Vereine<br />
und Sportanbieter präsentieren unter anderem<br />
Boxen, Fechten, LineDance, Eissport, Mountainbiken<br />
sowie diverse Ballsportarten. In diesem<br />
Jahr wird das Event sogar noch größer: Am 7.<br />
September sollen der „Sporty“ und das Format<br />
„Sports United“ verbunden werden. Bei der Vielzahl<br />
an Angeboten stehen das Gemeinschaftserlebnis,<br />
sportartübergreifendes Miteinander<br />
und der Austausch von Sportlern, Vereinen und<br />
Sportbegeisterten im Vordergrund. Neben der<br />
bekannten „Sporty“-Meile sollen Turniere, zum<br />
Beispiel im Dart oder Kleinfeldfußball ausgetragen<br />
werden.<br />
Eine weitere Chance, einen tollen Sporttag zu erleben<br />
und Kontakte mit Vereinen und Trainern zu<br />
knüpfen, ging am 4. Mai im Sportforum über die<br />
Bühne. Zum Schnuppertag „Finde deinen Sportverein“<br />
konnten Kinder auch das Sportabzeichen<br />
„Flizzy“ ablegen. „Solche großen Veranstaltungen<br />
machen es interessierten Eltern wirklich einfach,<br />
eine Sportart beziehungsweise einen Verein für<br />
ihr Kind zu finden“, sagt Karolin Huse. Grundsätzlich<br />
rät sie, Kinder so früh wie möglich an<br />
Sport im Verein heranzuführen und dadurch zu<br />
sozialisieren. Ein niedrigschwelliges Angebot dafür,<br />
das regelmäßig am Wochenende stattfindet,<br />
ist der „Offene Sportsonntag“. Das Bewegungsangebot<br />
richtet sich an Kinder, Jugendliche und deren<br />
Eltern, ist kostenlos und ohne Voranmeldung<br />
besuchbar – unkomplizierter geht es also nicht.<br />
Der Sportsonntag findet an drei Standorten statt:<br />
in der Sporthalle der Luisenschule von 10 bis 12<br />
Uhr, in der Sporthalle des Berufsschulzentrums<br />
für Wirtschaft 1 von 9.30 bis 11.30 Uhr sowie in<br />
der Sporthalle der Dr. Salvador-Allende-Grundschule<br />
von 9.30 bis 11.30 Uhr. „Bei diesen Sportsonntagen<br />
können Eltern oft schnell sehen, was<br />
dem Kind gefällt, was es vielleicht auch zuhause<br />
nachmacht, wiederholen will. Daran kann man<br />
anknüpfen“, so Karolin Huse.<br />
Wenn schließlich die Entscheidung für eine<br />
Sportart gefallen ist, rät die Expertin vor allem<br />
eins: das Vereinsleben sollte bestmöglich in den<br />
Alltag integriert werden. Idealerweise befindet<br />
sich die Sportstätte in der Nähe des Zuhauses, um<br />
Barrieren so niedrig wie möglich zu halten. Wer<br />
zum Sport einmal durch die ganze Stadt fahren<br />
muss, braucht Zeit und als Eltern im Straßenverkehr<br />
vermutlich oft auch starke Nerven. Die Mitarbeiterin<br />
des Stadtsportbundes macht noch auf<br />
etwas anderes aufmerksam: Durch einen Mix an<br />
Gründen, wie zum Beispiel Überalterung, werden<br />
dringend Trainer in diversen Sportarten gesucht.<br />
„Unser Anliegen ist es, Eltern, die ihre Kinder<br />
zum Training schaffen und diese Zeit ohnehin<br />
oft wartend verbringen, zu animieren, selbst eine<br />
Trainerassistenz-Lizenz zu machen“, erklärt Karolin<br />
Huse. Das wäre eine Win-Win-Situation für<br />
die Familien selbst in punkto Sportlichkeit und<br />
für die Allgemeinheit, wenn ausreichend Trainer<br />
für sportliche Angebote zur Verfügung stehen.<br />
Text: Steffi Hofmann<br />
Illustrationen: Lotta<br />
Fotos: Anja Grams, sazinc
SEIN HERZ SCHLÄGT<br />
AMERICAN FOOTBALL<br />
Text: Ramona Bothe-Christl, Fotos: Steffen Thiele<br />
FUR<br />
DEN<br />
Fynn Cramer hat sich<br />
für den Kader der<br />
Jugendnationalmannschaft<br />
(U19) qualifiziert<br />
Sportlicher Stolz liegt in der Chemnitzer Luft: Der<br />
18-jährige Footballer Fynn Cramer hat sich für<br />
den Kader der Jugendnationalmannschaft (U19)<br />
qualifiziert. Im Mai bestritt er im dänischen Vejle<br />
schon das Europameisterschaftsvorrundenspiel gegen Dänemark<br />
und gewann mit seiner Mannschaft das Spiel mit<br />
einem Endstand von 48:6. Im September folgt das zweite<br />
Vorrundenspiel gegen Schweden. „Fynn hat es geschafft,<br />
sich beim Turnier der Landesjugendauswahlen im Oktober<br />
2023 in Berlin in den Fokus der Coaches der Jugendnationalmannschaft<br />
zu spielen“, formuliert Jürgen Siebmanns,<br />
Sportdirektor der U19 Nationalmannschaft des American<br />
Football Verband Deutschland. „Insbesondere war seine<br />
Stärke, dass er für ihn neue Themen und Techniken schnell<br />
aneignen und umsetzen konnte. Sein Positionstrainer hält<br />
außerdem seinen Einsatzwillen und Durchhaltevermögen<br />
für herausragend,“ führt der Sportdirektor weiter aus.<br />
Fynn, der 1,94 Meter große junge Mann, bringt 120 Kilogramm<br />
auf die Waage. Das ist für einen Football-Spieler<br />
nicht sehr viel. Doch seine Leistung hat überzeugt und<br />
bringt ihn nun nach oben im American Football. Seit zehn<br />
Jahren spielt er Football, eine Sportart, die für US-Amerikaner<br />
mindestens so wichtig ist, wie für die Deutschen<br />
der Fußball. Aber unterschiedlicher können zwei Ballsportarten<br />
gar nicht sein. Und was sie ausmacht, ist genau<br />
das, was Fynn daran mag. „ Es ist eine Vollkontaktsportart.<br />
Mir liegt es, mal richtig reinzugehen und bei jedem Spielzug<br />
100 Prozent zu geben“ umschreibt er. Es käme zwar<br />
auf die Teamleistung an, aber man könne auch als Spieler-
persönlichkeit herausstechen, umreißt er seine<br />
Leidenschaft für diesen Sport. Für diesen haben<br />
sich schon seine beiden älteren Schwestern begeistern<br />
können. Als sie aufgehört haben zu spielen,<br />
fing Fynn an. Dass es in Chemnitz überhaupt<br />
einen solchen Verein gibt, erfuhr die Familie von<br />
einem Mitarbeiter des Vaters: Jan Schlosshauer<br />
spielte selbst viele Jahre bei den Crusaders, heute<br />
ist er hier Trainer. Kam er mal mit einem blauen<br />
Auge auf Arbeit, musste er Aufklärungsarbeit<br />
leisten: „Nein, ich hab‘ mich nicht geprügelt. Ich<br />
spiele Football.“ Es ist eben eine Vollkontaktsportart,<br />
in der man voll reingehen darf.<br />
Bevor Fynn sich dafür entschied, versuchte er es<br />
mit Fußball. Später mit Basketball. Er spielte sogar<br />
mal ein paar Monate bei den Niners. Aber sein<br />
Sportlerherz hat er später an den American Football<br />
verloren, so wie sein jüngerer Bruder Micah<br />
(16). Seine Mannschaft wird von Fynn trainiert.<br />
Denn inzwischen ist er schon so weit, sein Wissen<br />
und Können an die Jüngeren weiterzugeben.<br />
Natürlich gibt es für den jungen Mann mit dem<br />
modischen Blondhaarkurzschnitt und den breiten<br />
Schultern noch mehr im Leben als Sport. Er<br />
macht gerade sein Fachabitur in der Richtung<br />
Gesundheit und Soziales. Wie es weiter gehen<br />
wird, weiß er noch nicht genau. „Das kommt<br />
auch auf den Sport an, was ich da erreiche. Vielleicht<br />
studiere ich und spiele nebenbei“, überlegt<br />
er, „oder ich muss mich für ein ‚normales Leben‘<br />
entscheiden“.<br />
Sein Sportdirektor sagt und hofft dabei: „Wir sind<br />
gespannt auf die weitere Entwicklung von Fynn.<br />
Er bringt Vieles mit, um seinen Weg zu machen<br />
und sich kontinuierlich zu verbessern!“<br />
Seit 30 Jahren wird in Chemnitz American Football<br />
gespielt. Nach Chemnitz gebracht hat die Sportart ein<br />
Polizeibeamter, der von Leipzig nach Chemnitz versetzt<br />
wurde und hier sein Hobby weiter betreiben wollte.<br />
Nach einem Radio-Aufruf meldeten sich ein halbes<br />
Dutzend Interessierte zum ersten Training. So ging es<br />
los. Heute trainieren und spielen die Crusaders auf dem<br />
„UstiField“, dem Sportplatz an der Straße Usti-nad-Labem<br />
42. Hier sind die Footballer eine Abteilung des<br />
Chemnitzer Freizeit- und Wohngebietssportvereins<br />
(CWSV). Inzwischen gibt es eine gute Fangemeinde<br />
der Chemnitz Crusaders. Zu Heimspielen der Oberliga<br />
des Mitteldeutschen Spielverbundes (MdSpV) auf dem<br />
UstiField kommen im Schnitt 200 bis 300 Zuschauer.<br />
Zu Spitzenzeiten konnten die Chemnitzer Footballer sogar<br />
1.000 Zuschauer zu einem Ligaspiel im Chemnitzer<br />
Sportforum begrüßen. Das jüngste Team bis zum Alter<br />
von 13 Jahren sind die Flag Knights mit 20 Kids.<br />
Wer Interesse an dieser Sportart hat:<br />
Für die jüngeren Sportler gibt es den Flag-Football. Das<br />
ist die kontaktlose Variante des American Football. Wer<br />
zwischen 14 und 19 Jahre alt ist und Football spielen<br />
möchte, kann zu einem Probetraining der Varlets oder<br />
Claymores vorbeikommen! Alles was man braucht sind<br />
T-Shirt, Sporthose und Sportschuhe. In beiden Teams<br />
spielen Jungs und Mädchen bis 16 Jahre zusammen.
FRISCH STATT<br />
Fischstäbchen mal anders<br />
Kinder und Mittagessen – eine heikle Angelegenheit! Da können Eltern<br />
auch noch so fein aufkochen. Viele Gerichte quittiert der Nachwuchs<br />
mit einem überaus dankbaren „Bäh, das will ich nicht“. Hach, die lieben<br />
Kleinen… Grämt euch nicht, liebe Eltern, ihr seid nicht allein. Umfragen<br />
zeigen, dass überhaupt nur fünf Prozent der Kinder alles mitessen. Was<br />
immer geht, sind Nudeln, Pizza, Pommes oder Fischstäbchen. Letztere<br />
nehmen wir uns heute mal vor. Die müssen nämlich nicht immer aus der<br />
Tiefkühlung kommen, sondern können wunderbar auch selbst zubereitet<br />
werden. Lucas verwendet dafür Lachsfilets und rundet das ganze mit<br />
Bratkartoffeln und Salat ab. Noch ein Tipp: die Kinder beim Kochen einbeziehen.<br />
Spoiler: ja, da geht wahrscheinlich einiges daneben. Eine extra<br />
Reinigungsrunde sollte deshalb einkalkuliert werden.<br />
Für die Bratkartoffeln zunächst eine kleine<br />
Zwiebel oder Schalotte in hauchdünne<br />
Streifen schneiden. „Je dünner, desto<br />
schneller garen sie durch und sind für Kinder<br />
erträglicher“, lacht Lucas. „Wenn Kinder auch<br />
gegarte Zwiebeln nicht mögen, dann diese Zutat<br />
einfach weglassen.“ Die Zwiebelstreifen zunächst<br />
beiseite stellen. Für die Zubereitung der Bratkartoffeln<br />
eignen sich besonders Kartoffeln vom Vortag,<br />
weil diese weniger Wasser beinhalten als die<br />
frisch gekochten. Die Kartoffeln in dicke Scheiben<br />
schneiden und in einer Pfanne bei mittlerer Hitze<br />
mit etwas Pflanzenöl oder Butterschmalz anbraten.<br />
Lucas rät: Nicht zu viele Kartoffelscheiben<br />
gleichzeitig braten, für größere Portionen lieber<br />
eine zweite Pfanne nutzen. Die Bratkartoffeln salzen<br />
und je nach Geschmack pfeffern und kurz vor<br />
dem Wenden die Zwiebeln dazugeben. Wenn die<br />
gewünschte Bräune erreicht ist, die Pfanne zum<br />
Warmhalten bei 70 Grad in den Ofen schieben.<br />
Für die Panade der Fischstäbchen stellen wir uns<br />
drei Schüsseln mit Mehl, zwei Eiern und Semmelbrösel<br />
bereit. Die Eier mit Salz, etwas Paprikapulver<br />
und – wenn Kinder das mögen – mit Muskatnuss<br />
und einer Prise Pfeffer würzen. Alles kurz<br />
durchrühren, damit aus den Eiern eine homogene<br />
Masse entsteht. Das Lachsfilet – wenn vorhanden<br />
– von der Haut befreien und in Anlehnung an die<br />
typische Fischstäbchenform in gleich große Stücke<br />
schneiden. Lucas: „Man sollte es aber nicht<br />
übertreiben. Die Stäbchen dürfen mal dicker, mal<br />
dünner sein. So können Kinder die kleinen, gut<br />
durchgegarten Stücke bekommen, während bei<br />
den größeren Stäbchen der Lachs für die Eltern<br />
innen noch glasig bleibt.“ Bevor die Filetstückchen<br />
jedoch in die Pfanne wandern, machen sie an den<br />
drei vorbereiteten Schüsseln Station: Zunächst<br />
im Mehl wälzen, anschließend im Ei und danach<br />
großzügig mit Semmelbrösel bestreuen. Die Fischstäbchen<br />
bei mittlerer Hitze in einer Pfanne mit<br />
etwas Pflanzenöl braun anbraten.<br />
Als Beilage die Gurke in dünne Streifen schneiden<br />
und zusammen mit ein paar Blättern Romanasalat<br />
auf den Tellern anrichten. Mit dem Saft einer<br />
Limette sowie etwas Olivenöl beträufeln. Bratkartoffeln<br />
und Fischstäbchen dazugeben, fertig sind<br />
die Fischstäbchen aus eigener Produktion!
TIEFGEKUHLT:<br />
31 0<br />
KINDER<br />
SPECIAL<br />
Text & Fotos:<br />
Rico Hinkel-Schollbach<br />
KOCHEN<br />
MiT LUCAS<br />
Zutaten<br />
(4 Personen)<br />
400 g Lachsfilet<br />
4 große Kartoffeln (gekocht)<br />
2 Eier<br />
2 Romanasalatherzen<br />
1 Gurke<br />
1 Schalotte oder kleine Zwiebel<br />
1 Limette<br />
Pflanzenöl/Butterschmalz<br />
Olivenöl<br />
Mehl<br />
Semmelbrösel<br />
Paprikapulver<br />
Muskatnuss (gemahlen)<br />
Salz, Pfeffer
WALDGEISTER & FLITZPIEPEN<br />
SORGEN IN EBERSDORF<br />
FUR ACTION<br />
Wenn die „Waldgeister“ und Flitzpiepen“<br />
aufeinandertreffen, ist<br />
Action, Spaß aber auch viel Zuneigung<br />
und Fürsorge angesagt.<br />
Katja und Ronny Kamprath betreiben<br />
im Chemnitzer Stadtteil<br />
Ebersdorf zwei Kindertagespflegeinrichtungen für<br />
jeweils fünf Kids im Alter zwischen knapp einem<br />
Jahr und drei Jahren. Damit sorgen sie für eine<br />
Alternative zur herkömmlichen Kindertageseinrichtung.<br />
Die Kindertagespflege ist als gleichrangiges<br />
Angebot im Sächsischen Kita-Gesetz verankert.<br />
Auch hier ist der Sächsische Bildungsplan<br />
die Grundlage für die pädagogische Arbeit und<br />
wird ebenso mit einem Landeszuschuss finanziert.<br />
Doch wie sieht so ein Tag bei den Waldgeistern<br />
und Flitzpiepen in Chemnitz aus? Wir haben uns<br />
einmal schlau gemacht.<br />
7.30 Uhr: Die ersten Kinder trudeln ein. Ronny<br />
Kamprath ist sowohl für die Waldgeister als<br />
auch die Flitzpiepen der Küchenchef. Frühstück<br />
ist angesagt – im Sommer natürlich am liebsten<br />
draußen. Der Tisch wird mit buntem Plastikgeschirr<br />
gedeckt, dann wird lecker Müsli, Obst, Vollkornbrot<br />
und Kakao oder Tee serviert. Nach und<br />
nach wird auch der Rest der Bande begrüßt und<br />
alle starten direkt ins kunterbunte und gut geplante<br />
Tagesprogramm. „Wir haben für die Waldgeister<br />
in unserem Wohnhaus einen großen Bereich<br />
zum Spielen, Basteln und Schlafen eingerichtet.<br />
Außerdem haben wir gleich in der Nachbarschaft<br />
noch eine Wohnung angemietet, da wir bei allen<br />
Indoor-Aktivitäten die Gruppen auf jeweils fünf<br />
Kinder beschränken müssen“, erzählt Katja Kamprath.<br />
Sie ist gelernte Friseurin und startete im<br />
April 2015 mit ihrer Kindertagespflege „Waldgeister“.<br />
Ihr Ehemann Ronny, der lange Zeit in der<br />
Telekommunikationsbranche tätig war, zog im Juli<br />
2017 mit den „Flitzpiepen“ nach. „Wir haben mit<br />
dem Curriculum Kindertagespflege die notwendige<br />
Qualifikation erworben und arbeiten nach dem<br />
Sächsischen Bildungsplan“, betont er.<br />
9.30 Uhr: Auf dem Hof ist die „Rally Ebersdorf“<br />
angesagt. Mit coolen Bobby-Cars und Motorrädern<br />
ohne PS rasen die größeren Kinder die Hofeinfahrt<br />
hinunter. Danach geht’s in den wunderschönen<br />
Garten. Dort werden von den Kindern<br />
furchtlos Schnecken auf einem Tonteller gesammelt,<br />
im Hochbeet der Salat und der Schnittlauch<br />
gestreichelt und das Spieleparadies mit Kletterturm,<br />
Schaukel und Sandkasten in Beschlag genommen.<br />
Die Kleinsten krabbeln quietschvergnügt<br />
auf der Wiese. Tränchen werden schnell<br />
getrocknet, Nasen geputzt, Windeln in Windeseile<br />
gewechselt und so manches Malheur ohne Drama<br />
ganz schnell weggeputzt. Das Ehepaar hat selbst<br />
vier Kinder im Alter von 2 bis 14 Jahren. „Wir sind<br />
so einiges gewöhnt und lassen uns nicht so schnell<br />
aus der Ruhe bringen. Wir wissen, dass wir auch<br />
wichtige Bezugspersonen für die Entwicklung<br />
unserer Gastkinder sind“, sind sich Beide einig.<br />
Laufen üben, die ersten Zahlen aufsagen, motorische<br />
Fortschritte machen, die Neugier der Kinder<br />
mit Wissen stillen – das alles verpacken Katja und<br />
Ronny in den Tagesablauf.
10.30 Uhr: Im angrenzenden Ebersdorfer Wald<br />
schiebt Katja einen großen Krippenwagen vor<br />
sich her, an den befestigten Schlaufen halten sich<br />
die Größeren fest und tapsen nebenher. Die Mädels<br />
und Jungs genießen die Ausflüge in die Natur.<br />
„Takanie“, sagt ein Zweijähriger stolz und hält sich<br />
ein großes Kastanienblatt vors Gesicht. Rehe, Häschen<br />
und Eichhörnchen haben sie schon entdeckt<br />
– Katja erklärt alles mit Engelsgeduld und hat ihre<br />
fünf Schützlinge mit Argusaugen im Blick. „Uns<br />
geht niemand verloren“, sagt sie beruhigend. Wenn<br />
keine Waldtour ansteht, wird auf der hauseigenen<br />
Naschstrecke Beerenobst vom Strauch geplündert<br />
oder im Haus mit Farbe gemalt und Geschenke für<br />
die Eltern gebastelt. Auch wenn es nach wenigen<br />
Stunden in den Spielzimmern, auf dem Hof und im<br />
Garten aussieht, als wäre ein Sturm durchgefegt,<br />
bleiben die beiden Kindertageseltern gelassen.<br />
Zum Aufräumen ist später noch Zeit.<br />
11.15 Uhr: „Essen ist fertig!“ Kaum ist der Satz ausgesprochen,<br />
strömen die Waldgeister und Flitzpiepen<br />
aus dem Garten herbei. Kurz Hände waschen,<br />
und dann sitzen die kleinen Herrschaften auch<br />
schon an den kleinen Sitzgruppen und halten erwartungsfroh<br />
die Löffel in der Hand. Kartoffelbrei<br />
und Fisch, Spaghetti mit Tomatensoße, saure Kartoffelstückchen<br />
– das, was der Chefkoch zaubert,<br />
schmeckt allen immer vorzüglich. „Ich möchte noch<br />
Wurst“, hat Frida, die jüngste der Kampraths, den<br />
Teller leergeputzt und bittet um Nachschlag. Und<br />
schon kommt der Papa mit Topf und der Kelle herbeigeschwebt.<br />
Mama Katja füttert unterdessen die<br />
Kleinsten, die in ihren Hochstühlen um die Wette<br />
schmatzen. Nach dem Essen sieht man richtig, wie<br />
bei den meisten die Augen immer schwerer werden.<br />
Jetzt geht´s für alle Kids zur Mittagsruhe. „Das Kochen<br />
des Mittagessens erledige ich je nach Gericht<br />
abends oder am Vormittag. Wir legen großen Wert<br />
auf ausgewogene Mahlzeiten. Und klar, auch Vegetarier<br />
bekommen Leckereien, und wir achten auch<br />
auf Allergien und Unverträglichkeiten“, schwingt<br />
Ronny Kamprath gern den Kochlöffel. Er hat extra<br />
eine Sonderqualifikation zum Ernährungsberater<br />
erworben und ist mit viel Wissen bestückt.<br />
12 bis 14 Uhr: Alles ist ruhig im Haus der „Waldgeister“<br />
und in der Wohnung der „Flitzpiepen“.<br />
Die Rallyefahrer, Naschkatzen, Naturerkundler<br />
und Bastelexperten machen Mittagsschlaf in<br />
ihren gemütlichen Bettchen. Die Ruhezeiten sind<br />
sehr wichtig, betont Katja Kamprath. Sie nutze die<br />
Mittagszeit dazu, kurz durchschnaufen, das kunterbunte<br />
Chaos aufzuräumen und neue Ideen zu<br />
entwickeln. Aktuell macht sie noch eine Zusatzqualifikation<br />
als Trainerin im Kinderyoga.<br />
33<br />
14 bis 15.30 Uhr: Mit neuer Energie geht es raus<br />
aus den Betten und wieder ran an die Spielzeuge.<br />
Im Sommer wird draußen einfach weitergetobt.<br />
Bei schlechterem Wetter geht es drinnen genauso<br />
munter zur Sache.<br />
„Onkel Ronny“ zaubert<br />
während dessen lecker<br />
Vesper und sorgt damit<br />
täglich für zusätzlich<br />
Begeisterung. Nach<br />
und nach kommen die<br />
Mamas und Papas und<br />
holen ihre Kinder wieder<br />
ab. „Eine wundervolle<br />
Alternative zur<br />
Kinderkrippe, zumal<br />
der Elternbeitrag keinen<br />
Cent teurer ist“,<br />
sagt eine der Muttis,<br />
die mit ihrem dreijährigen<br />
Junior zufrieden<br />
nach Hause fährt.<br />
In Chemnitz gibt es 64 Kindertagespflegen, die<br />
vor einigen Jahren auch aufgrund des Mangels<br />
an Plätzen in Kindertageseinrichtungen etabliert<br />
wurden. „Aktuell aber merken wir alle deutlich<br />
den Geburtenrückgang. Die Anmeldungen sind<br />
weniger geworden“, so Ronny Kamprath. In Sachsen<br />
fand im Mai eine Aktionswoche für die Kindertagespflege<br />
statt. Ziel war es, die Kindertagespflege<br />
transparent und erlebbar zu machen. Zudem soll<br />
dadurch die öffentliche Wahrnehmung bei Eltern,<br />
Vertretern von Kommunen, Verwaltung und<br />
Politik gestärkt werden. Kultusminister Christian<br />
Text & Fotos:<br />
Peggy Schellenberger<br />
KINDER<br />
SPECIAL<br />
2<br />
Piwarz: „Die Kindertagespflege ist ein wertvolles,<br />
familiennahes Betreuungsangebot, das unser System<br />
der Kindertagesbetreuung bereichert. Dieses<br />
Angebot gilt es zu sichern, auch wenn die Kinderzahlen<br />
jetzt sinken. Wir sollten wie in den Kindertageseinrichtungen<br />
diese demographische Rendite<br />
nutzen, um die Bildungsqualität zu verbessern und<br />
die Vielfalt der Bildungsangebote zu erhalten. Es<br />
ist wichtig, dass hier alle Partner gemeinsam Ideen<br />
entwickeln, um dieses Ziel zu erreichen. Wir werden<br />
die Kindertagespflege nicht vergessen, wenn<br />
es um Lösungen für den Geburtenrückgang geht“.
WEG MIT DEN<br />
MACHERN!<br />
Warum es gerade an allen Ecken und Enden an Ehrenamtlichen fehlt, Flaggschiffe<br />
sinken und das Prinzip Maker schädlich für die Kulturhauptstadt ist – aber auch für<br />
Chemnitz und die Demokratie als solche. Und was hat das alles mit der DDR zu tun?<br />
Grafik: shutterstock<br />
KOLUMNE<br />
von Sarah Hofmann<br />
Das Volk hat das Vertrauen der Regierung<br />
verscherzt. Wäre es da<br />
nicht doch einfacher, die Regierung<br />
löste das Volk auf und wählte<br />
ein anderes?“ schlug Bertolt<br />
Brecht einst vor. Gefühlt ist auch<br />
Chemnitz langsam an diesem Punkt angelangt.<br />
Vielleicht könnten so auch die Macher, also Leitungen<br />
und Akteure der Kulturhauptstadt, die<br />
von Kommune, Projekten und vielen weiteren<br />
Sparten getragen wird, leichter agieren?<br />
Die Chemnitzer, die Menschen, die in der sogenannten<br />
Stadt der Macher leben und doch<br />
hauptsächlich als „stille Mitte“ gelesen werden,<br />
gebärden sich zerrig. Sie machen nicht mit.<br />
Alle größeren Projekte, allen voran die Sparten<br />
der Kuha-gGmbH, suchen derzeit nach Ehrenamtlichen<br />
und Freiwilligen. Vorsichtig ausgedrückt:<br />
die Resonanz könnte größer sein. Schade<br />
Schokolade, so sind sie halt, die Chemnitzer –<br />
könnte Mensch sagen. Doch lassen wir uns doch<br />
die Ursachen ergründen.<br />
Eine elementare könnte im Ost-Sein der Menschen<br />
dieser Stadt liegen. Noch vor reichlich 30<br />
Jahren gab es dort nämlich auf dem Papier keine<br />
Macher. Die Kolumnistin nutzt übrigens den<br />
männlichen Begriff, da es sich dabei um einen<br />
eher männlich zu lesenden Habitus handelt,<br />
den sämtliche Geschlechter leben und ausfüllen<br />
können. Also, auf dem Papier gab es in der DDR<br />
keine Macher, nur ein Kollektiv. Diesem gehörte<br />
das Kapital, die Kultur – alles was erwirtschaftet,<br />
erdacht und geschaffen wurde, kam der Gemeinschaft<br />
zugute. Auch wenn dieser Gedanke<br />
im Ausleben seine Macken hatte, ist doch seine<br />
gleichstellende Schönheit nicht von der Hand zu<br />
weisen. Nach 1990 verschwand der papierene<br />
Gedanke und mit der Wiedervereinigung zog<br />
der Kapitalismus ein, mit allem was dazu gehört.<br />
Survival of the fittest, the maker takes it all…<br />
Auch in Chemnitz hatten Macher plötzlich die<br />
Möglichkeit, wer zu sein, mehr zu bekommen.<br />
Auch im Kulturbetrieb funktionierte das Prinzip<br />
gut. Gleichzeitig etablierte sich in Chemnitz<br />
auch eine sehr bunte, sehr engagierte, etwas<br />
eingeschworene und vielleicht phasenweise<br />
auch verrückt-anarchische Freie Szene, die ihr<br />
Kulturding abseits dieser Regeln betrieb. Erinnert<br />
ihr euch noch an das MS Beat Festival? Die<br />
Begehungen? Das Fuego a la Isla? Die Liste dieser<br />
Kulturproduktionen ist lang, einige Formate<br />
sind mittlerweile verschwunden, andere haben<br />
sich grundlegend gewandelt. Im Ehrenamt waren<br />
alle weitestgehend gleich, alle am Limit, alle<br />
brennend für die Sache, alle probierend, forschend,<br />
sich austobend in Freiräumen.<br />
Nun kommt aber die Kulturhauptstadt, für<br />
deren Umsetzung plötzlich Professionalität<br />
gefordert und dafür Geld ausgeschüttet wird.<br />
Erstmals können Kulturschaffende davon leben,<br />
ihre Ideen umzusetzen. Sie haben es geschafft,<br />
sie sind zu Machern geworden. Doch<br />
nicht für alle ist Geld da, Ehrenamt braucht es<br />
weiterhin. Plötzlich sind auch in eingeschworenen<br />
Gemeinschaften manche gleicher als andere.<br />
Das hat nicht nur mit Geld zu tun, sondern<br />
auch mit Förderung, also von der Gemeinschaft<br />
bezahlter Zeit, um die Projekte auch wirklich<br />
gut umzusetzen.<br />
Eben diese Menschen kapieren aber nicht, dass<br />
von der Gesellschaft geförderte Kulturstellen<br />
dazu da sind, Kultur und damit speziell Gemeinschaft,<br />
Austausch und Teilhabe zu ermöglichen<br />
- für Viele, wenn nicht sogar für alle,<br />
also für das gesamte Kollektiv.
Förderungen sollen Ehrenamtliche dazu ermächtigen,<br />
selbst mit anderen Visionen im<br />
Konsens auszuhandeln und diesen dann umzusetzen,<br />
zu tun und zu prägen. Das ist genau das<br />
Gegenteil von: wichtige Leute werden bezahlt,<br />
um ihre persönlichen Visionen in die Welt zu<br />
setzen. We Parapom, die eigentlich laut Bid-<br />
Book als Flaggschiff geplante Apfelbaumparade,<br />
scheiterte genau an diesem Punkt. Die Künstlerin,<br />
die ursprünglich das Projekt leitete, vergaß<br />
bei der Umsetzung ihrer Idee, dass sie diese ja<br />
für und mit den Menschen umsetzen sollte und<br />
wollte und nicht für die eigene Eitelkeit und das<br />
internationale Standing. So geht es gefühlt mehreren<br />
Kulturprojekten dieser Stadt gerade.<br />
Die Chemnitzer sind ja nicht dumm. Die merken<br />
das. Und wenn sie sich einmal verprellt, nicht<br />
mitgenommen oder ausgenutzt fühlen, dann<br />
machen sie halt nicht mehr mit. Sie wurden<br />
schon historisch gesehen zu oft enttäuscht und<br />
wissen gleichzeitig, dass es auch anders gehen<br />
kann. Sind sie einmal verprellt, ausgebrannt,<br />
wird es schwer, sie zurückzugewinnen. Viele<br />
ziehen sich wütend ins Private zurück und<br />
lassen die Öffentlichkeit Öffentlichkeit sein.<br />
Dann prägen sie eben nicht mehr und konsumieren<br />
nur noch. Dann sind sie halt Besucher*innen<br />
und keine Macher.<br />
Insgesamt ist das Narrativ des Machers<br />
ein für die Demokratie enorm<br />
schädliches. Beschreibt es doch Individuen,<br />
die voranschreiten, ihren<br />
Willen durchsetzen und dabei<br />
bereit sind, Risiken einzugehen.<br />
Macher klingt nicht grundlos wie<br />
Macker. Die Entscheidungen von<br />
Machern werden nicht im Kollektiv<br />
getroffen, liegen nicht auf<br />
vielen Schultern. Macher ernten<br />
die Früchte der eigenen<br />
Arbeit selbst und lassen sie<br />
sich schmecken. Klar, im Kapitalismus<br />
sind genau diese<br />
Menschen Antriebsmotoren,<br />
sie schaffen ordentlich<br />
was weg, zahlen (im Idealfall)<br />
Steuern und zeigen,<br />
dass sich Leistung und<br />
Egoismus lohnen können.<br />
Stars, Künstler*innen,<br />
Influenzer*innen und<br />
Idole – sie alle funkti-<br />
Schon jetzt bemängelt die Kuha-Jury, dass<br />
es kaum EU-relevante Großprojekte gibt.<br />
Wir selbst wissen, dass es uns zusätzlich<br />
an öffentlichen Toiletten, Gastro-Angeboten<br />
und Ehrenamtlichen mangelt. Zeit<br />
also, endlich vom Macherhabitus abzulassen<br />
und als Stadtkollektiv eine Kulturhauptstadt<br />
auf die Beine zu stellen, auf die<br />
wir alle stolz sein können.<br />
onieren so und treiben andere zum<br />
Machersein an. Wenn wir die Moral<br />
ausklammern, ist das vielleicht<br />
sogar okay. Nicht aber, wenn die<br />
Macher als Vertreter*innen, als Dienende<br />
der Gesellschaft eingesetzt sind,<br />
als Delegierte der breiten Mehrheit, die<br />
ihr sauer verdientes Geld abgeben, damit andere<br />
ihnen Lebensqualität, Kunst, Kultur und<br />
Gemeinschaft ermöglichen. Das gilt übrigens<br />
nicht nur für Kulturhauptstadt und Kulturbetrieb,<br />
sondern auch für die Politik. Schaut<br />
mal auf die Wahlplakate, welche Partei<br />
mit was wirbt und was für<br />
euch dabei herausspringt.<br />
Sollen einzelne ernten<br />
oder dürfen alle sich<br />
die Früchte ihrer Arbeit<br />
nehmen dürfen?<br />
Zurück zur Kulturhauptstadt.<br />
Auch dort<br />
zieht sich diese „Maker“/<br />
„Macher“-Frage durchs<br />
Programm. Im BidBook<br />
wird sogar damit geworben.<br />
Okay, dann sollen es die<br />
Macher aber auch Machen.<br />
35 4<br />
Und wenn sie wirklich<br />
Menschen wollen – und<br />
die gibt es in dieser Stadt<br />
– dann bitte nicht nur als<br />
ausführende Büttel. Wir<br />
brauchen keine Mitläufer,<br />
wir brauchen ein Kollektiv, was sich mit der<br />
Idee Kulturhauptstadt identifiziert, viele Hände<br />
die mit anpacken – das geht aber auch nur, wenn<br />
wir am Ende auch alle, die Mittun, stolz sein lassen<br />
ob ihres Werkes und die Scheinwerfer nicht<br />
nur auf die richten, von denen die Ideen stammen,<br />
die anführten.<br />
Nächstes Jahr soll Europa nach Chemnitz schauen,<br />
die Stadt sogar besuchen. Schon jetzt bemängelt<br />
die Kuha-Jury, dass es kaum EU-relevante<br />
Großprojekte gibt. Wir selbst wissen, dass es uns<br />
zusätzlich an öffentlichen Toiletten, Gastro-Angeboten<br />
und Ehrenamtlichen mangelt. Zeit also,<br />
endlich vom Macherhabitus abzulassen und als<br />
Stadtkollektiv eine Kulturhauptstadt auf die Beine<br />
zu stellen, auf die wir alle stolz sein können.<br />
Und das gilt übrigens auch für die Jahre danach,<br />
um die schon jetzt in Konferenzen einzelne Entscheidungstragende<br />
hinter geschlossenen Türen<br />
feilschen. Kulturhauptstadt muss Gemeingut<br />
sein!?
BÜHNE<br />
DER KONZERTMEISTER<br />
Opernballade und – kann nicht anders sein –<br />
Aufführung des Jahres: „Sleepless“<br />
Fotos: Nasser Hashemi, privat<br />
Siehe da, es geht – und ich liebe unser<br />
Chemnitz dafür: ein Bühnenereignis,<br />
überragend gut gearbeitet, gut erdacht, gut<br />
gemacht, ein Werk der berührendsten Art.<br />
Himmel! Ich wünschte, unser Opernhaus stünde<br />
etwas näher dort, wo unsere Chemnitzer auf ihren<br />
vielbefahrenen Straßen vorbeikommen! Aus anderen<br />
Städten, aus größeren und größten wird man<br />
sich aufmachen, um dies Kleinod zu erleben, da bin<br />
ich sicher, und manche werden es dafür auf sich<br />
nehmen, selbst den Kontinent zu wechseln statt<br />
nur die Straßenseite. Jene Hauptstadt, die wir offiziell<br />
erst nächstes Jahr werden sollen, hier sind wir<br />
es schon jetzt – JETZT, liebe Leute!<br />
Alles, wirklich alles ist bei diesem „Sleepless“<br />
überragend gut gearbeitet, gut erdacht und gut<br />
gemacht – ich sage es gerne noch einmal. Natürlich<br />
ist es vor allem das Stück selbst, ein „neues“<br />
Stück, geschrieben von einem Zeitgenossen, und<br />
– ihr mögt verzeihen, aber ich kenne eure Ängste<br />
– „trotzdem“ richtig gut. Von einem „lebenden“<br />
Komponisten, so hätte ich noch lieber gesagt, nur<br />
ist Peter Eötvös tatsächlich wenige Wochen, bevor<br />
ihm diese Aufführung gewiss Lebensgeister für<br />
viele weitere Jahre geschenkt hätte, verstorben.<br />
Hier in Chemnitz kann man seinen Namen nicht<br />
nennen, ohne an sein „Love and Other Demons“<br />
zu erinnern, das unserem Opernhaus den größ-<br />
ten Besucher-Erfolg der letzten Jahre beschert<br />
hat. Es war eine deutsche Erstaufführung, ebenso<br />
wie dann das knallbunte „Paradise Reloaded“.<br />
Und jetzt also die so ganz anders geartete, doch um<br />
nichts weniger vollendete „Opernballade“, wie sie<br />
Eötvös genannt hat. Das kann langweilig klingen,<br />
ist es aber nicht. Das Wort „Ballade“ trifft sehr<br />
gut den erzählend malenden Ton der Musik, ihre<br />
oft elegische Gestimmtheit, wie man sie mit Rock-<br />
Balladen verbinden mag, aber auch die in Dialogen<br />
sich verdichtende gespannte Dramatik, wie literarische<br />
Balladen sie kennen. Die Musik, ja, sie ist<br />
modern, aber nie in dem öden Sinn, dass sie um<br />
Himmels willen schräg und quälend sein müsste.<br />
Was sie hier modern macht, ist allein die große<br />
Freiheit, mit der sie die oft wunderbar besonderen<br />
Klänge auskostet. Mit ihnen begleitet und gestaltet<br />
sie jedes Wort und jeden Moment der Handlung,<br />
um sie ganz wundersam plastisch werden zu lassen.<br />
Diese Gabe hat etwas von Filmmusik in ihrem<br />
besten Sinn. Jede der vielen feinen, spannenden,<br />
ja, aufregenden Einzelheiten, die wir an diesem<br />
Abend erleben, diese Musik lässt sie immer noch<br />
einmal deutlicher hervortreten, lässt sie tiefer<br />
dringen und lässt sie jeweils von mehr sprechen,<br />
als sich sonst sagen ließe.<br />
Denn es ist seltsam: Wie immer man versuchte die<br />
Handlung zusammenzufassen, man würde nicht<br />
treffen, was sich da vor uns entfaltet. Im Vorfeld<br />
war zu lesen, es gehe um ein Paar aus Mann und<br />
schwangerer Frau, das vergeblich nach einer Unterkunft<br />
suche. Da möchte man innerlich schon abwinken,<br />
in Erwartung einer unschwer absehbaren<br />
Aktualisierung der Geschichte vom trauten hochheiligen<br />
Paar. Aber nichts davon. Und dennoch<br />
werde ich hier nichts weiter von dem Geschehen<br />
erwähnen. So überschaubar es in seiner balladesken<br />
Erzählweise nämlich auch sein mag, wir wissen<br />
an diesem Abend in keinem Augenblick, wie es<br />
weitergeht. Selbst wenn wir vielleicht die Richtung<br />
erahnen, die das Ganze nehmen wird, wir sehen es
doch nicht ab, sondern bleiben gespannt und sind<br />
noch zuletzt tief bewegt von einer Wendung, die<br />
es am Ende nimmt. Deshalb will ich nichts davon<br />
verraten. Vielmehr empfehle ich, sozusagen unbeleckt<br />
hinzugehen und so rein wie möglich all<br />
das wahrzunehmen, was da kommt. Ich schwöre<br />
euch, so wenig wie eine Inhaltsangabe wiedergeben<br />
kann, was hier in Gesang und Orchesterklang,<br />
in Gestik und Bewegung der Figuren, in Bühnen-<br />
Licht und Bühnen-Gebilden seinen Ausdruck findet,<br />
so wenig geben auch die existierenden Fotos<br />
einen Eindruck davon. Man sehe uns nach, dass<br />
wir trotzdem welche abdrucken.<br />
Was zum einen darüber entscheidet, dass man<br />
dieses Stück Theater lieben muss, ist – neben dem<br />
meisterlichen Agieren wirklich aller – ganz gewiss,<br />
dass die Regie diesmal mit großem Genie tut, was<br />
sie meines Erachtens immer tun sollte. Sie versenkt<br />
sich in das Werk und arbeitet einzig daran,<br />
aufzunehmen und dabei womöglich zu verstärken,<br />
was es in Musik und Worten und Handlung<br />
will und vorgibt. Die Einheit aus Klängen, Dialogen<br />
und Geschehen, die in der Komposition von<br />
Eötvös so bewundernswert gelungen ist, Dennis<br />
Krauß achtet sie in jeder Feinheit und weiß sie<br />
zu erweitern in einen beweglichen Bühnenraum<br />
und bis hinein in Ausdruck, Mimik, Gestik, ja,<br />
die Choreografie der verschiedenen Figuren. Die<br />
Choreografie hat Maria Ollé Herce übernommen,<br />
aber nicht umsonst hat Krauß selbst die Bühne<br />
entworfen und weiß er genauestens, wie sie sich<br />
in welcher Szene und selbst in den Szenenübergängen<br />
bespielen lässt und welche Bilder – immer<br />
wieder atemberaubende Bilder! – sie bieten kann<br />
und für die Nachdrücklichkeit des Ganzen auch<br />
bieten muss. Allein, wie die Figuren auftreten,<br />
sanft, schleichend oder schockhaft, oder wann sie<br />
einfach schon da sind, weil sie nicht anders können<br />
als da zu sein, wir verfolgen es mit Spannung.<br />
Es gibt sogar einen Kunstgriff, wie wir<br />
gerade Figuren, die wir nicht auf der<br />
Bühne sehen, in einer Art magischer<br />
Imagination besonders präsent auf der<br />
Bühne erleben. Alles ist in einem ruhigen,<br />
aber nie ruhenden Blau gehalten,<br />
selbst das Bier und – der heimliche<br />
Hauptakteur des Ganzen – das Geld,<br />
sie leuchten in Blau. Und das hat seinen<br />
Sinn. Ich könnte ihn erklären, aber<br />
wer sich die Freude macht, dem wird<br />
sich das Rätselhafte daran ganz zum<br />
Schluss des Abends selbst und deshalb<br />
schöner erschließen.<br />
Das meisterliche Agieren aller, es hat<br />
aber noch dieses andere Zentrum: Friedrich Praetorius.<br />
Der Kapellmeister, den unsere Kultur leider<br />
schon bald wieder an die Bundeshauptstadt<br />
verlieren wird, leitet Orchester und Sänger mit<br />
einer Genauigkeit und einer Hingabe – einfach<br />
bewundernswert. Auf welch hohem Niveau die<br />
Musiker und Sänger hier glänzen, kann deshalb<br />
umgekehrt gar nicht verwundern, aber das auch,<br />
weil schlicht jede Rolle und jedes Instrument erstklassig<br />
besetzt ist. Noch was man als Nebenrollen<br />
ansehen könnte, die sechs Fischer, es sind Namen<br />
bis etwa zu Alexander Kiechle, die da firmieren. Da<br />
gibt es zum Teil technisch höchst anspruchsvolle<br />
Partien zu bewältigen, auch für den sechsköpfigen<br />
Frauenchor, der sich aus den Proszeniumslogen<br />
immer wieder betörend schön zu gesanglichem<br />
Wort meldet. Doch was wir davon hören, es klingt<br />
immer nur leicht und wie selbstverständlich, als<br />
wäre alles nur aufs Natürlichste gesprochen. Und<br />
da nun einmal alle so sehr bei der Sache sind,<br />
nimmt es schließlich auch nicht Wunder, wenn<br />
Sängerinnen und Sänger außerdem noch exzellent<br />
spielen und ihre Figuren wunderbar fein oder, je<br />
nachdem, auch wunderbar grob charakterisieren.<br />
Marie Hänsel und Thomas Kiechle als das liebende<br />
Paar vorneweg, aber die anderen nicht minder:<br />
Paula Meisinger als Mutter oder Thomas Essl als<br />
Man in Black, Ewa Zeuner als alte Frau oder Tea<br />
Trifković als Mädchen (in Doppelbesetzung). Ich<br />
schließe sie alle ein: Johann Kalvelage, Krešimir<br />
Dujmić, David Sitka, Felix Rohleder, Jason Lee,<br />
Tommaso Randazzo, Gerry Zimmermann, Jakob<br />
Ewert und nicht zuletzt eben Alexander Kiechle.<br />
An diesem Abend sind alle und ist alles gut.<br />
„Sleepless“, nein, auch der Titel verrät nichts davon,<br />
welches Wunder an Spiel uns hier erwartet. Doch<br />
eine aufsteigende Linie der Solovioline, die sich zum<br />
Schluss in aberwitzige Höhen schraubt, sie wird uns<br />
in ihrer sirrenden Süße verfolgen bis tief in den Schlaf.<br />
Eske Bockelmann ist der Klassik-<br />
Kenner beim <strong>Stadtstreicher</strong><br />
37 6<br />
Meine Empfehlung:<br />
die Familienkonzerte als<br />
Konzerte für Kinder<br />
Wer seinem Kind eine Freude machen<br />
will, geleite es in die Oper zu einem der<br />
Familienkonzerte! Nur wegen der Karten<br />
muss man sich jeweils sputen, denn das<br />
große Haus ist dann jedes Mal gerappelt<br />
voll. Warum? Weil es eben Freude macht<br />
– und zwar Kindern und Erwachsenen.<br />
Stets kommt ROB als höchst lebendige<br />
Puppe aus dem Weltraum angeflogen und<br />
lässt sich, gut Freund mit Dirigent und<br />
Orchester, ganz einfach erklären, was<br />
da musikalisch passiert – zum Beispiel<br />
beim „Zauberlehrling“. Wir bekommen<br />
die einzelnen Teile zu hören und erfahren<br />
lustvoll, welche Instrumente dabei was<br />
mit welcher Bedeutung spielen. Und wenn<br />
alles durchlaufen ist, erklingt das Stück<br />
zuletzt noch einmal und wirklich hören<br />
wir jetzt mehr, hören wir alles genauer<br />
und hören wir es mit der größten Leichtigkeit.<br />
Dazu schöne Lichteffekte, manche<br />
Projektionen und immer wieder Überraschungen:<br />
Wer Glück hat, sieht sein<br />
Kind am Pult souverän die meisterliche<br />
Robert-Schumann-Philharmonie dirigieren.<br />
Meine dringende Empfehlung!
EIN STEPPENLÄUFER?<br />
LEIDER NEIN.<br />
BÜHNE<br />
Fotos: Dieter Wuschanski<br />
Carsten Knödler zeigt „Don Quijote“ in einer Bühnenfassung<br />
von Jewgeni Schwarz auf der Bühne des Spinnbaus<br />
In diese an großen literarischen Figuren auf der<br />
Bühne durchaus schon reiche Spielzeit – Antigone<br />
und Ismene, Dorfrichter Adam, Gott,<br />
Sigmund Freud, Tschick – stellt Schauspieldirektor<br />
Carsten Knödler nun noch einen Titanen.<br />
Zumindest muss man diesen Don Quijote dafür halten.<br />
„Vorwärts und immer weitermachen!“ lautet<br />
sein Credo, nicht weit weg vom kahnschen-titanschen<br />
„Weiter, immer weiter!“, mit dem dieser nach<br />
Siegen wie Niederlagen gleichermaßen mahnte, in<br />
den eigenen Anstrengungen nicht nachzulassen,<br />
sich den Widerfahrnissen der Welt entgegenzustellen<br />
und letztlich glorreich aus den Schlachten<br />
des Kampffeldes hervorzugehen.<br />
Im Falle des Mannes aus La Mancha ist das kein<br />
gut abgegrenztes Rasenviereck, sondern die verwirrende<br />
Welt des Jahres 1605. Ritter – und dafür<br />
hält sich Don Quijote – kommen nur noch in Romanen<br />
vor und im Hirn einiger weniger, die in der<br />
Vergangenheit hängengeblieben sind. „Können Bücher<br />
einen Menschen um den Verstand bringen?“,<br />
wird auf der Bühne gefragt – und das Umfeld Don<br />
Quijotes ist sich sicher: Das geht.<br />
Nicht anders schließlich ist zu erklären, warum<br />
dieser edle Herr sich partout in die Welt begeben,<br />
Prinzessinnen retten, Riesen bekämpfen will. Auf<br />
seiner Rosinante zieht er hinaus, begleitet vom<br />
treuen Diener Sancho Pansa, verschlimmbessert<br />
menschliche Beziehungen, wo er sich zum Eingreifen<br />
genötigt sieht, kämpft gegen Videolöwen<br />
und Windräder. Er wird verspottet und verprügelt<br />
und genarrt und ganz selten auch mal in den Arm<br />
genommen. Von seinem Programm bringt ihn das<br />
nicht ab. „Ich glaube an die Menschen“, sagt er. Die<br />
modernen Zeiten, sie sind nichts für ihn: „Eure<br />
Vernunft ist mörderischer als meine Torheit“, hält<br />
Quijote all denen entgegen, die ihn mit Mitleid und<br />
Sorge und Medizin und Waffengewalt an den heimatlichen<br />
Hof zu binden trachten.<br />
Romantische Vergessenheit<br />
gegen die<br />
Wandlungen der Moderne,<br />
so wird der<br />
Quijote oft gelesen, ein<br />
typisches menschliches<br />
Verhalten in Umbruchszeiten,<br />
wie wir<br />
sie womöglich auch<br />
jetzt gerade wieder erleben.<br />
Daran ließe sich<br />
wohl anknüpfen, wollte<br />
man die Geschichte<br />
heute erneut erzählen.<br />
Doch bei Carsten<br />
Knödler wirken die<br />
Zeiten gar nicht so modern. Bis zur Halbzeitpause<br />
ist von Tempo, Hektik gar, kaum etwas zu spüren.<br />
Die Drehbühne bewegt sich so langsam wie der<br />
Tross des Ritters von der traurigen Gestalt, der<br />
versprochene „schmerzlich-komische Ritt durch<br />
eine kuriose Welt“ mutet eher wie eine gemächliche<br />
Kaffeefahrt an, Westernmusik erklingt und<br />
jederzeit könnte hier – ui, Aufregung – ein Steppenläufer<br />
über die Bühne rollen. Tut er aber nicht.<br />
Erst in der zweiten Hälfte wird es dynamischer,<br />
kommt mit den Szenen am Herzogshof auch Belebung<br />
ins Publikum, das nun sogar mitspielen soll,<br />
wird uns – nun wahrlich hektisch – im Stile des<br />
Big-Bang-Theory-Vorspanns eine kurze Gewaltgeschichte<br />
des Menschen von der Steinzeitkeule<br />
bis zur Atombombe projiziert: Die Welt, so will man<br />
uns hier wohl bedeuten, war noch nie von ritterlichem<br />
Edelmut bestimmt. Sie ist ein zerstörerisches<br />
Biest und die auf ihr lebende Menschheit hat es<br />
noch selten besser gemacht. Darin kann man sich<br />
einrichten: „This is the best of all possible worlds“<br />
klingt es zum Tanz am Herzoghof. Trost fände man<br />
wohl bei den Lieben zuhause, doch ist’s da nicht nur<br />
langweilig? Sancho Pansa bringt es auf den Punkt:<br />
Immerhin wird man bei den Abenteuern draußen<br />
immer mal wieder an anderer Stelle verprügelt.<br />
Bei so viel Melancholie will sich so recht kein Bild<br />
ergeben, was hier nun eigentlich erzählt werden<br />
soll. Dem Schauspielensemble um einen glaubhaft<br />
traurigen Ritter Dirk Glodde und Patrick Berg als<br />
begeisterungsfähigen Sancho Pansa ist das kaum<br />
anzulasten. Sie werfen sich in unterschiedlichste<br />
Rollen, sind wie Alida Bohnen sorgende Nichte,<br />
brutaler Herbergsgast oder schmieriger Höfling,<br />
wie Christian Ruth Bauer, Schütze oder degradierter<br />
Hofnarr. Allein: Spiellaune und Wandlungsfähigkeit<br />
verpuffen, weil die erzählerische Linie fehlt.<br />
Viel wird von diesem Abend wohl nicht in Erinnerung<br />
bleiben. Allenfalls die Mahnung, mal (wieder)<br />
in den Cervantes reinzuschauen.<br />
Volker Tzschucke<br />
Nächste Termine: 6. und 30. Oktober,<br />
16. November, 26. Dezember
ESEL IM TASCHENFORMAT<br />
Das Gellert-Museum in Hainichen erinnert an einen Fabel-Bestseller<br />
Und weil ich ein Esel, so rat ich euch, / Den<br />
Esel zum König zu wählen; / Wir stiften<br />
das große Eselreich, / Wo nur die Esel befehlen.“<br />
– Diese aktuelle Wahlempfehlung<br />
stammt – man ahnt es – von Heinrich Heine (1797<br />
– 1856). Nun gut, wenn man das hier liest, ist schon<br />
mal gewählt worden, und siehe da… Wenden wir<br />
uns den schönen Künsten zu. Das Gellert-Museum<br />
in Hainichen bietet eine Illustration von Hans Ticha<br />
(geb. 1940) zum Gedicht „Die Wahl-Esel“ sozusagen<br />
als Bonus zur laufenden Ausstellung, die ein<br />
Kult-Buch der End-70er und 80er Jahre ins Gedächtnis<br />
zurückruft. „Der Esel als Amtmann oder<br />
Das Tier ist auch nur ein Mensch“ von Gerhard<br />
Branstner (Text) und Hans Ticha (Bilder) erschien<br />
1976 und wurde als eines der schönsten Bücher<br />
des Jahres ausgezeichnet. Binnen kurzer Zeit sind<br />
davon über 100.000 Exemplare verkauft worden.<br />
Auch heute ist es noch, wenngleich in ungünstigem<br />
Digitaldruck, erhältlich. Besser: die DDR-Ausgabe<br />
antiquarisch kaufen! Damals rieb man sich die<br />
Augen angesichts der erstaunlich offenen Kritik an<br />
„Staatskundelehrern“ und „Zensur“. Heute spricht<br />
man gern von Sklavensprache, doch schon diese<br />
beiden kleinen Wörter galten als unerhört. Aber<br />
ach, werden die „Druckgenehmiger“ sich gedacht<br />
haben, sind ja nur Fabeln. Kinderkram. Und erst<br />
als das Deutsche Nationaltheater Weimar plante,<br />
daraus ein Bühnenprogramm zu machen, schritten<br />
die Behörden ein, weil ja „im Sozialismus kein Esel<br />
Amtmann wird“. Klar. Das denken sie alle, die Esel<br />
im Amt. Und was das berühmte „Lesen zwischen<br />
den Zeilen“ betrifft, so hat es gegenüber dem hochgelobten<br />
Klartext den Vorteil, weniger Wert auf die<br />
Wiederkennung austauschbarer Gesichter zu legen<br />
und mehr an den ewigen Sitzmöbeln zu rütteln. Darin<br />
ist es radikal. Hans Ticha ist als Illustrator ein<br />
genauso scharfsinniger Fabulierer. Wie er den Witz<br />
aus dem Detail und aus der Form holt, kann man<br />
anhand von Skizzen erkennen. Es macht Spaß.<br />
Hans Brinkmann<br />
KUNST<br />
39 8<br />
Foto: Ticha/GMHC<br />
Hainichen,<br />
Oederaner<br />
Straße 10,<br />
bis 20.<br />
Oktober
Bilder von links: Hans Grundig Bildnis Gerda Laube, 1925 Kunstsammlungen Chemnitz Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Jürgen Seidel @ VG Bild-Kunst, Bonn 2024 Karl Hubbuch Verlobung steht bevor, aus der Reihe der Versuchsbilder,<br />
einer Serie von undatierten Gemälden in verschiedenen Techniken alter Meister, um 1935 Kunstsammlungen Chemnitz - Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung Gunzenhauser, Chemnitz Foto: Kunstsammlungen<br />
Chemnitz/PUNCTUM/Bertram Kober Grethe Jürgens Bildnis Karl Eggert, 1927 Sammlung Niedersächsische Sparkassenstiftung im Sprengel Museum Hannover Foto: bpk /Sprengel Museum Hannover, Sammlung Niedersachsische<br />
Sparkassenstiftung im Sprengel Museum Hannover / Herling/Herling/Werne<br />
»DAS IST JA WIEDER<br />
MAL TYPISCH!«<br />
KUNST<br />
Bei den Musterungen für den ersten Weltkrieg<br />
fiel eine Menge biometrischer<br />
Daten an. Man kann es als Vermessung<br />
der Massen bezeichnen, was in der Folge<br />
die populärwissenschaftliche Phantasie erregte:<br />
Typenerkennung sollte Schlüsse über Charakter<br />
und Begabung zulassen – einzig, indem man<br />
sich vom Äußeren leiten ließ. So einfach. Gerhard<br />
Venzmers Ratgeberbuch „Sieh dir die Menschen<br />
an!“ (1930), das der Ausstellung den Titel gibt,<br />
war eins unter mehreren. Die Kunstströmung der<br />
Neuen Sachlichkeit ist auch unter diesem Aspekt<br />
interessant. Menschen werden „sachlich“ – als<br />
Tatsache oder als Material – betrachtet. Nur noch<br />
ein Schritt zur Formbarkeit des Neuen Menschen<br />
Das Museum Gunzenhauser erforscht „neusachliche<br />
Typenporträts der Weimarer Zeit“<br />
oder zur Selektion der „Lebensunwerten“! Freilich<br />
sträubt sich vieles dagegen. Schon die Arbeit<br />
am Selbstporträt reicht meist, um das Individuum<br />
gegenüber dem Stereotyp ins Recht zu setzen.<br />
Besonderheit schlägt Typenvisage. Doch auch<br />
das gilt: Industrie und Markt machen Druck zur<br />
Anpassung, die durchaus Beifall findet. Das Kino<br />
feiert den Zwang – und übt auch Kritik an modernen<br />
und mondänen Zeiten. Die Ausstellung,<br />
in Kooperation mit dem Kunstmuseum Stuttgart<br />
entstanden, spart aktuelle Bezüge nicht aus („Racial<br />
Profiling“ / „gläserner Mensch“) ohne dass<br />
die Kunst nur zur Illustration des Themas dient.<br />
Schön, dass mit der „Schwangeren“ von Otto<br />
Dix ein Bild auftaucht, dass mit dem üblichen<br />
Zynismus dieser Werkphase bricht. Schön, dass<br />
überhaupt viel Unbekanntes zu sehen ist. Echte<br />
Entdeckungen. Die Zwanziger Jahre veränderten<br />
auch die Geschlechternormen. Mit Hut behelmte<br />
Bubiköpfe, Schlipse auf Hemden statt auf Blusen<br />
und Damenkostüme, die sich an der Männermode<br />
orientierten, ließen die Zuschreibungen<br />
Charleston tanzen. Queerness wagte sich aus<br />
dem Schrank. Dass der Faschismus, mit alledem<br />
Schluss machend, sich eben auch auf populäre<br />
Stereotype und irre Ängste stützte und stützt,<br />
macht die Aktualität der Ausstellung diskutabel.<br />
Hans Brinkmann<br />
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aus Pop, Rock, Dance,<br />
Soul, Funk u. Disco bei.<br />
In der turbulenten Komödie<br />
„Klaffenbacher Hochzeit“<br />
sorgte einst die Liaison von<br />
Braut Helene mit einem<br />
Kirmesmusiker für ein Fiasko,<br />
das die Hochzeit zum<br />
Scheitern brachte. Nachdem<br />
Jahre vergangen sind, der<br />
Musiker verschwunden und<br />
die Ehe von Helenes bester<br />
Freundin Caroline mit Paul<br />
gescheitert ist, plant der<br />
Bürgermeister einen erneuten<br />
Hochzeitsversuch<br />
für Helene. Die Frage bleibt<br />
ob sich das Chaos wiederholt<br />
oder ob diesmal alles<br />
glattgeht.<br />
Das Kulturfestival im Stadthallenpark<br />
geht im Sommer<br />
2024 in die 8. Runde.<br />
Vier Wochen lang, vom 18.<br />
Juni bis 21. Juli, bietet der<br />
Parksommer in der grünen<br />
Lunge der Chemnitzer Innenstadt<br />
ein abwechslungsreiches<br />
Programm in den<br />
verschiedensten Facetten<br />
und Genres zwischen Klassik,<br />
Jazz, Singer-Songwriter,<br />
Poetry Slam oder Yoga an.<br />
Konzerte finden in lockerer<br />
Atmosphäre auf der Picknickdecke<br />
oder im Liegestuhl<br />
statt und schaffen<br />
einen Ort der Begegnung.<br />
In der Ausstellung "Schlag<br />
um Schlag – Die Burg als<br />
Gerichtsort" verwandelt<br />
sich Burg Posterstein vom<br />
12. Mai bis 17. November<br />
in jenen historischen Ort,<br />
an dem Gericht gehalten<br />
und Recht gesprochen<br />
wurde. Echte Postersteiner<br />
Kriminalfälle wurden dafür<br />
neu aufgerollt und sogar<br />
als Film nachgestellt. Im<br />
Sommerferien-Rätsel „Von<br />
Gerechten und Gerichteten“<br />
können Kinder vom 20. Juni<br />
bis 4. August zu Gerichtshelfern<br />
des Burgherrn von<br />
Burg Posterstein werden.<br />
15./16.<strong>06.</strong><br />
16.<strong>06.</strong><br />
18.<strong>06.</strong>-21.07.<br />
20.<strong>06.</strong>-02.08.<br />
ab 11 Uhr<br />
12:00 Uhr<br />
Di-So 10-17 Uhr<br />
Eintritt frei.<br />
VVK ab 63 €<br />
Eintritt frei<br />
Wohnpark "Achatstraße" im<br />
Flemminggebiet, Chemnitz<br />
www.siedlungsgemeinschaft.de<br />
Fresstheater, Chemnitz<br />
www.fresstheater.de<br />
Stadthallenpark, Chemnitz<br />
www.parksommer.de<br />
Burg Posterstein<br />
www.burg-posterstein.de
WWW.SIEDLUNGSGEMEINSCHAFT.DE<br />
EINTRITT<br />
FREI<br />
CSg-Parkfest<br />
15./16.JUNI I AB 11 UHR<br />
2024<br />
WOHNPARK „ACHATSTRASSE“ IM FLEMMINGGEBIET<br />
De Hutzenbossen<br />
Roland<br />
Kaiser<br />
Double<br />
VIP - Very Important Players<br />
ROCKHOUNDS<br />
Vorteile<br />
mit unserer<br />
SILBERSTROM<br />
CARD!<br />
Rock<br />
am Teich<br />
SA.<br />
03.08.<br />
FLYER<br />
ROCK AM TEICH<br />
OPEN AIR AM FILZTEICH SCHNEEBERG
®<br />
MEHR JUNI & JULI-TERMINE UNTER<br />
MEINPLANER.COM<br />
(c) Dirk Rückschloss<br />
(c) Albrecht Voss Werbefotografie<br />
(c) Oliver Keil<br />
(c) Fotolia<br />
GREIFENSTEIN-<br />
FESTSPIELE 2024<br />
Die Greifenstein-Festspiele<br />
2024 sorgen mit<br />
einem vielfältigen Programm<br />
für unvergessliche<br />
Theatererlebnisse auf der<br />
Naturbühne in Ehrenfriedersdorf.<br />
Zwischen 22.6.<br />
und 1.9.2024 ist mit dem<br />
satirischen Musical „Monty<br />
Python’s Spamalot (Die<br />
Ritter der Kokosnuss)“,<br />
den Abenteuerstücken<br />
„Drachen haben nichts<br />
zu lachen“ und „Krabat“,<br />
dem Familientheaterstück<br />
„Keine Angst vor Hotzenplotz“<br />
und der Operette<br />
„Herz über Bord“ für jeden<br />
Geschmack etwas dabei.<br />
TAG DER ARCHI-<br />
TEKTUR 2024<br />
Wie engagiertes und<br />
professionelles Planen<br />
und Bauen aussehen kann,<br />
zeigen am 29. Juni iproplan®<br />
Planungsgesellschaft<br />
mbH, Bernhardstraße 68<br />
mit Austausch u. Vorträgen<br />
12 und 14 Uhr. Zudem<br />
sind geöffnet: Kita in<br />
Massiv-Holzbauweise, KKS<br />
Architektur + Gestaltung,<br />
Schloßstraße 6, 11–12 Uhr/<br />
Neubau Technikum Amselgrund<br />
30, fried.A – Büro für<br />
Architektur, 13–15 Uhr und<br />
Grundschule Weststraße 10<br />
(ehemalige Berufsschule) ,<br />
IPROconsult GmbH, 14–15<br />
Uhr und 15:30–16:30 Uhr.<br />
BÜRGERMEIS-<br />
TERS SILBER-<br />
HOCHZEIT<br />
Zur Silberhochzeit, die<br />
steuerlich passend mit dem<br />
25-jährigen Dienstjubiläum<br />
des Bürgermeisters zusammenfällt,<br />
kommen viele<br />
Gäste in den Silbersaal<br />
von Bachenklaff. Ein guter<br />
Anlass, des Bürgermeisters<br />
Visionen für die nächsten<br />
25 Jahre auszubreiten:<br />
Bachenklaff als "Freie<br />
Republik", mit eigenem Geld<br />
und eigenen Gesetzen. Nun<br />
müssen nur alle Anwesenden<br />
von der genialen Idee<br />
überzeugt werden. Sächsisches<br />
Volkstheater zum Mitlachen<br />
und Mitschlemmen.<br />
GEDIDSCHT UND<br />
GESCHWÄBBERT<br />
Im Fresstheater wird eines<br />
der wunderlichsten Wesen<br />
der sächsischen Flora und<br />
Fauna unter die Lupe genommen:<br />
Der Kaffeesachse,<br />
auch Homo Keksdidschus<br />
genannt. An sich ist der<br />
Kaffeesachse ein geselliges<br />
Wesen, der sich gern in<br />
Familie oder mit Stammesgenossen<br />
das Tagwerk bei<br />
einem Schälchen Kaffee beschaut.<br />
Erstaunlich unauffällig<br />
ist er beim Erhaschen<br />
eines zweiten und dritten<br />
Stücks Kuchen. Ein neuer<br />
Gaffeegladsch - arrangiert<br />
von Bettine Zweigler.<br />
22.<strong>06.</strong><br />
29.<strong>06.</strong><br />
05.07.<br />
<strong>06.</strong>07.<br />
ab 19:30<br />
ab 10 Uhr<br />
19:00 Uhr<br />
14:00 Uhr<br />
VVK ab 67 €<br />
VVK ab 41 €<br />
Naturbühne, Greifensteine<br />
Iproplan, Chemnitz<br />
Fresstheater, Chemnitz<br />
Fresstheater, Chemnitz<br />
www.erzgebirgische.theater<br />
www.tagderarchitektur-sachsen.de<br />
www.fresstheater.de<br />
www.fresstheater.de
13.-14.07.2024<br />
15. - 16.<strong>06.</strong>2024 | 10:00 – 18:00<br />
MITMACHFESTIVAL<br />
Stadthalle Chemnitz<br />
HIGHLIGHTS<br />
Simón Albers<br />
©Annika Fußwinkel<br />
• KINDER-UNI<br />
mit Simón Albers<br />
(TOGGO Moderator von Woozle Goozle)<br />
• Nationale und internationale<br />
Macher<br />
• Mitmachaktionen<br />
• Fähigkeiten entdecken<br />
• Talente fördern<br />
Robotik •<br />
3D-Druck •<br />
Programmierung •<br />
Metall-, Holz- und Textilarbeiten •<br />
Netzwerken & Weiterbilden •<br />
Handarbeiten •<br />
Forschen & Entdecken •<br />
uvm.<br />
>> EINTRITT FREI
®<br />
MEHR JULI & AUGUST-TERMINE UNTER<br />
MEINPLANER.COM<br />
(c) Anne Kamratowski<br />
(c) August Horch Museum<br />
(c) H._J._Buchner, Kick_Film,<br />
www.helloconcerts.de<br />
(c) New Jersey; Agentur<br />
SCHÖNES<br />
MUSEUMSFEST<br />
„SOMMER, SONNE,<br />
OLDTIMEER“VOL. 2<br />
HAINDLING: ES<br />
GEHT WIEDER<br />
AUF TOUR 2024<br />
ROCK AM TEICH<br />
Um das Jahr 1895 hielten<br />
dynamische Linien<br />
und florale Ornamente in<br />
leuchtenden Farben, aber<br />
auch geometrische und<br />
minimalistische Elemente<br />
Einzug in Handwerk, Mode,<br />
Kunstgewerbe und Architektur.<br />
Der Jugendstil war<br />
geboren. In Chemnitz gilt<br />
der Kaßberg als ein bedeutendes<br />
Jugendstilquartier,<br />
auch die Villa Esche von<br />
Henry van de Velde. Das<br />
Wasserschloß Klaffenbach<br />
zeigt in der Ausstellung<br />
ausgewählte Stücke der<br />
Jugendstilsammlung von<br />
Anne Kamratowski.<br />
13.07.-20.10.<br />
Di-So 11-17 Uhr<br />
Eintritt: Erwachsene 8 €;<br />
erm. 6 €; Gruppen ab<br />
9 Personen je 7 €<br />
Wasserschloss, Klaffenbach<br />
www.wasserschloss-klaffenbach.de<br />
Am 20. und 21. Juli heißt<br />
es wieder "Sommer, Sonne,<br />
OldtiMEER" - vor allem rund<br />
um, aber auch im August<br />
Horch Museum, das mit seinen<br />
historischen Automobilen,<br />
Motorrad-Veteranen<br />
und legendären rollenden<br />
Raritäten für ein ganz<br />
besonderes Flair sorgt. Es<br />
warten bunte Strohschirme,<br />
Liegestühle, Live-Unterhaltung,<br />
Cocktails und kulinarische<br />
Köstlichkeiten und ein<br />
abwechslungsreiches Kinder-<br />
und Familienprogramm<br />
bei hoffentlich herrlichem<br />
Sonnenschein.<br />
20./21.07.<br />
Sa/So ab 09 Uhr<br />
August Horch Museum,<br />
Zwickau<br />
www.horch-museum.de<br />
Haindling – das ist außergewöhnliche<br />
Weltmusik aus<br />
Bayern. Mit ihrem unverwechselbaren<br />
Klang waren<br />
Mastermind Hans-Jürgen<br />
Buchner und seine Mitstreiter<br />
bei Haindling schon<br />
immer Wanderer zwischen<br />
den musikalischen Welten.<br />
Der Naturschützer kultiviert<br />
einen Musikstil, der geprägt<br />
ist von einer wilden Mixtur<br />
aus exotischen Klängen<br />
und unterschiedlichsten<br />
– vor allem bayrischen Einflüssen<br />
– immer mit der unverkennbaren<br />
Handschrift<br />
Buchners.<br />
02.08.<br />
20:00<br />
Eintritt im VVK ab 60,50 €<br />
Naturtheater, Bad Elster<br />
www.naturtheater-badelster.de<br />
Am 03. August findet ein<br />
besonderer Konzertabend<br />
am Strandbad Filzteich in<br />
Schneeberg statt. Mit dabei<br />
sind VOLTBEAT - A Tribute to<br />
Rock'n'Roll und New Jersey<br />
(Bon Jovi Tribute Band).<br />
VOLTBEAT bietet perfekten<br />
Gitarrensound und eine<br />
energiegeladene Show, die<br />
Fans des Originals begeistern<br />
wird. New Jersey ist<br />
seit 2007 aktiv und bekannt<br />
als die „echteste“ Bon-Jovi-<br />
Tribute-Band mit über 100<br />
Songs im Repertoire.<br />
03.08.<br />
19:00 Uhr<br />
Eintritt mit Silberstrom-Card:<br />
VVK 20 €/AK 25 €;<br />
Eintritt ohne Silberstrom-Card:<br />
VVK 30 €/AK 35 €<br />
Filzteich, Schneeberg<br />
www.silberstrom.de
Musik von Queen und ABBA<br />
mit großem Orchester<br />
In den 70er und 80er Jahren stiegen Freddie Mercury, Brian May, Roger<br />
Taylor und John Deacon als Queen in den musikalischen Himmel auf.<br />
Am Samstag, 10. August 2024, verneigt sich die Vogtland Philharmonie<br />
mit ihrem Großprojekt „Queen Classic Night“ ab 20 Uhr im Parktheater<br />
Plauen musikalisch vor der Legende und hüllt zahlreiche Erfolgstitel<br />
in ihren fantastischen sinfonischen Klang. Am Mikrofon steht Markus<br />
Engelstädter, den Rocksound steuert die Revivalband „The Magic of<br />
Queen“ bei. Mit dabei sind auch die Sopranistin Elena Fink, Voc A Bella,<br />
Kai Dannowski und Dirigent Andreas Pabst.<br />
Im kommenden Jahr wird einer weiteren<br />
Band gehuldigt, die im 20. Jahrhundert<br />
Musikgeschichte schrieb: ABBA. „Swede<br />
Sensation“ gilt als eine der besten<br />
Revival-Formationen des schwedischen<br />
Quartetts und wagt sich deshalb<br />
auch an Produktionen mit<br />
großem Orchester. Mit der Vogtland<br />
Philharmonie kommen sie<br />
als „ABBA Tribute in SYMPHO-<br />
NY“ am Samstag, 4. Mai 2025,<br />
ab 20 Uhr in den Chemnitzer<br />
Kraftverkehr. Die hautengen<br />
Glitzerkostüme,<br />
atembe-<br />
raubenden<br />
Plateauschuhe,<br />
unverwechselbaren<br />
Choreographien<br />
und der Originalnachbau der legendären<br />
weißen Sterngitarre verheißen Nostalgie pur.<br />
Tickets für beide Events gibt es bei Eventim.
®<br />
MEHR AUGUST-TERMINE UNTER<br />
MEINPLANER.COM<br />
(c) ASL Schlossbetriebe gGmbH<br />
(c) Theater Plauen Zwickau<br />
(c) SCHÖNHERR WEBA GmbH<br />
Intersphere by Simon Stöckl<br />
PARKFEST -<br />
SAGENHAFTES<br />
BAROCK<br />
SNOW WHITE<br />
AND ME<br />
1. SCHÖNHERR-<br />
FESTIVAL<br />
HALDENBE-<br />
BEN FESTIVAL<br />
SCHNEEBERG<br />
Graf Vitzthum und seine<br />
charmante Gattin öffnen<br />
die Tore ihres herrschaftlichen<br />
Parks und laden<br />
sowohl hochfürstlich<br />
Durchlauchte als auch<br />
das gemeine Volk zum<br />
Lustwandeln, Staunen<br />
und Verweilen ein. Es<br />
werden Darbietungen von<br />
Gauklern, Stelzenläufern,<br />
Sängern, Tanzgruppen und<br />
Possenreißern gegeben<br />
sowie ein Theaterstück<br />
rund um Graf Harras, das<br />
von den Miskus-Mimen<br />
präsentiert wird. Fahrende<br />
Händler bieten vieles zum<br />
Entdecken und Kaufen an.<br />
Florian ist Schneewittchens<br />
bester Freund und zu Unrecht<br />
aus den Märchenbüchern<br />
gestrichen. Aber als<br />
Endora, die böse Stiefmutter<br />
von Schneewittchen, die<br />
Märchen alle verändern und<br />
deren guten Ausgang verhindern<br />
will, tritt er auf den<br />
Plan. Er verlässt die Märchenwelt<br />
und trifft in der<br />
realen Welt Doro und Alex.<br />
Zusammen kämpfen sie im<br />
Märchenland gegen den bösen<br />
Wolf, Rumpelstilzchen<br />
und andere Bösewichter. Ein<br />
märchenhafter Spaß für die<br />
ganze Familie.<br />
Das 94.000 m² große Gelände<br />
der Schönherrfabrik<br />
gehört zu den bedeutendsten<br />
Chemnitzer Industriedenkmälern.<br />
In diesem Jahr<br />
feiert es 30-jähriges Jubiläum<br />
seit der Privatisierung,<br />
Sanierung und Revitalisierung.<br />
Das Schönherr.FESTI-<br />
VAL bietet drei spannende<br />
Tage lang Gelegenheit zum<br />
ausgelassenen Feiern, mit<br />
Livemusik, Musicalshow,<br />
Schönherr.FEST, Kunstaktionen,<br />
Lasershow, kulinarischen<br />
Leckereien, Familientag<br />
mit Spaß und Spiel für<br />
Groß und Klein und vielem<br />
mehr.<br />
Auf dem Huthausgelände<br />
des CVJM Schneeberg<br />
Neustädtel startet das<br />
regionale Festivalhighlight<br />
mit einem kostenfreien<br />
Programm (von 12 bis 16<br />
Uhr ), mit einer musikalischen<br />
Predigt von Lutz<br />
Günther und Auftritten<br />
des Bergmusikkorps, des<br />
Bergchors und „De Ranzen“.<br />
Ab 16 Uhr wird es dann<br />
rockig mit NatusSumMori,<br />
Maamuut, Bon Voyage,<br />
My Agend Friend, Elmar,<br />
Frank & Freunde und dem<br />
Headliner des Abends, The<br />
Intersphere aus Mannheim.<br />
03./04.08.<br />
03.08.<br />
09.-11.08.<br />
10.08.<br />
Sa 11-17 Uhr, So 11-18 Uhr<br />
Eintritt: 8 € Erwachsene,<br />
erm. 6 €; Familien 19 €<br />
Schloss & Park, Lichtenwalde<br />
www.asl-schloesser.de<br />
17:30 Uhr<br />
VVK ab 28 €<br />
Freilichtbühne, Zwickau<br />
www.theater-plauen-zwickau.de<br />
Fr 18-24 Uhr, Sa 15-24 Uhr,<br />
So 10-16 Uhr<br />
Schönherr.fabrik, Chemnitz<br />
www.schoenherrfabrik.de<br />
12 Uhr<br />
Ab 16 Uhr Eintritt 25 €<br />
CVJM Schneeberg-<br />
Neustädtel e.V., Schneeberg<br />
www.goldne-sonne.de
SCHÖNHERR-AREAL<br />
ZWISCHEN BAUPROJEKTEN<br />
UND FEIERLAUNE<br />
30 Jahre Standortentwicklung –<br />
dreitägiges Festival feiert das Erreichte<br />
Der Weg ist das Ziel – das wusste Konfuzius bereits vor mehr als zweieinhalbtausend Jahren.<br />
Schließlich haben die vielen Anstrengungen und Erfahrungen auf besagtem Weg bereits<br />
ihren Wert. Auf dem Areal der Schönherrfabrik sammelt das Team vor Ort nun bereits seit<br />
drei Jahrzehnten fleißig Erfahrungen. Alte Flächen der ehemaligen Webstuhlfabrik wurden<br />
in zehn Bauabschnitten umfangreich saniert, Außenanlagen auf Vordermann gebracht, gastronomische<br />
Angebote entwickelt. Zahlreiche Unternehmen und Kreative siedelten sich<br />
an und füllten das Areal wieder mit Leben, zuletzt im ausgebauten Kreativhaus K40. Und<br />
weil der Weg doch am schönsten ist, wird die Zielgerade nun um einen weiteren Bauabschnitt<br />
verlängert. Zwischendurch darf aber schonmal gefeiert werden – passend zum<br />
30-Jährigen mit einem dreitägigen Festival.<br />
SCHÖNHERR<br />
FESTVIAL<br />
vom<br />
9.8. bis<br />
11.8.<br />
Viele haben die schwarzen Rauchsäulen, die sich im Sommer 2023 ihren Weg in den Chemnitzer<br />
Himmel bahnten, noch vor Augen. Die Gießerei auf dem Areal neben der Schönherrfabrik wurde<br />
durch einen Großbrand erheblich beschädigt. Die Gießerei-Gruppe entschied sich gegen einen<br />
Wiederaufbau des Standortes Chemnitz. „Somit stehen auf dem Schönherr-Areal nun auch Hallen<br />
mit rund 10.000 Quadratmetern Fläche leer, die zuvor von der Gießerei angemietet wurden“, erklärt<br />
Steve Tietze, Geschäftsführer der SCHÖNHERR WEBA GmbH. Wo andere die finanziellen<br />
Verluste betrauern würden, sieht er eine Chance, das Areal neu zu beleben und die betroffenen<br />
Flächen umzunutzen: „Die Inline-, Skate- und BMX-Halle ‚Druckbudeʻ, die wir seit 15 Jahren auf<br />
unserem Gelände beherbergen, kann sich dadurch innerhalb des Standortes vergrößern. Die<br />
hohen Hallen ohne störende Säulen sind ideal für den Sport, der für Sprünge viel Platz nach<br />
oben benötigt.“ Darüber hinaus sollen sich weitere Partner aus den Bereichen Sport, Freizeit<br />
und Kultur angesprochen fühlen, gemeinsam an der Gestaltung der Zukunft des Standortes mitzuwirken.<br />
Steve Tietze: „Ideen gibt es viele.<br />
Wir könnten uns zum Beispiel vorstellen, eine Kinderbewegungswelt, ein Caravan-Center<br />
und einen innerstädtischen Reisemobilstellplatz zu schaffen.“ Zunächst aber konzentriert<br />
sich der anstehende Bauabschnitt 11 auf das ehemalige Verwaltungsgebäude, das<br />
nun titelgebend als „Kontor 1“ einer umfassenden Renovierung unterzogen werden soll.<br />
Auf das bisher Erreichte blickt das Team vom 9. bis 11. August im Rahmen des Schönherr-<br />
Festivals zurück. Drei Tage lang wird dann das 30-jährige Jubiläum gefeiert. Los geht’s am<br />
Freitag ab 18 Uhr mit einem Live-Musik-Abend, bevor sich am Samstag zwischen 15 und 24<br />
Uhr Akteure und Unternehmen des Schönherr-Areals vorstellen. Die Chemnitzer Band Luxus<br />
Loft sorgt ab 20 Uhr für den passenden musikalischen Rahmen. Der Sonntag steht dann ganz im<br />
Zeichen der Familie – mit lockerer Unterhaltung für Groß und Klein.<br />
www.schoenherrfabrik.de
®<br />
MEHR AUGUST & SEPTEMBER-TERMINE UNTER<br />
MEINPLANER.COM<br />
(c) Theater Plauen Zwickau<br />
Lucram Media<br />
(c) Mario Unger-Reißmann<br />
(c) Lionsclub Chemnitz<br />
SNOW WHITE<br />
AND ME<br />
Florian ist Schneewittchens<br />
bester Freund<br />
und zu Unrecht aus den<br />
Märchenbüchern gestrichen.<br />
Aber als Endora,<br />
die böse Stiefmutter<br />
von Schneewittchen, die<br />
Märchen alle verändern<br />
und deren guten Ausgang<br />
verhindern will, tritt er auf<br />
den Plan. Er verlässt die<br />
Märchenwelt und trifft in<br />
der realen Welt Doro und<br />
Alex. Zusammen kämpfen<br />
sie im Märchenland gegen<br />
den bösen Wolf, Rumpelstilzchen<br />
und andere<br />
Bösewichter. Ein märchenhafter<br />
Spaß für die ganze<br />
Familie.<br />
10.08.<br />
17:30 Uhr<br />
VVK ab 28 €<br />
Freilichtbühne, Zwickau<br />
CITY JAZZ &<br />
FRIENDS<br />
Zeit mit Freunden verbringen,<br />
genüsslich sein<br />
Lieblingsessen schlemmen<br />
und Livemusik lauschen<br />
- all das bietet City Jazz &<br />
friends. Entlang der Gastromeile<br />
auf der Inneren<br />
Klosterstraße und auf dem<br />
Jakobikirchplatz ist für alle<br />
etwas dabei, die Genuss<br />
und Musik mögen. Bis 22<br />
Uhr bringen verschiedene<br />
Straßenmusiker musikalisch<br />
den Sommer in die<br />
City. Köstlichkeiten, Weine,<br />
Biere und Cocktails machen<br />
den Abend perfekt.<br />
31.08.<br />
12 Uhr<br />
Innenstadt, Chemnitz<br />
EUROPÄISCHES<br />
BLASMUSIKFES-<br />
TIVAL 2024<br />
Aue-Bad Schlema wird zum<br />
31. Mal für ein Wochenende<br />
die Blasmusikhauptstadt<br />
Europas. Vom 20. bis 22.<br />
September 2024 erleben<br />
Blasmusikfreunde aus der<br />
ganzen Welt an drei Festivaltagen<br />
auf zwei Bühnen<br />
nonstop rund 50 Konzerte<br />
von 14 Orchestern aus neun<br />
Ländern. Wenn Musiker<br />
und Publikum gemeinsam<br />
feiern und manchmal sogar<br />
mit einer Polonaise durchs<br />
beheizte Festzelt ziehen,<br />
entsteht eine ganz besondere<br />
Atmosphäre, die das<br />
Festival einmalig macht.<br />
20.-22.09.<br />
Fr ab 14 Uhr, Sa ab 10 Uhr,<br />
So ab 09 Uhr<br />
Eintritt: VVK 3-Tagesticket 65<br />
€; Tagestickets verfügbar; Kinder<br />
bis 14 J. erhalten freien Eintritt.<br />
DIE LÄNGSTE<br />
BADEWANNE IN<br />
CHEMNITZ<br />
Eingebettet in das Seeberplatzfest<br />
schwimmen heute<br />
wieder tausende Gummienten<br />
auf dem Fluss Chemnitz<br />
um die Wette. Tolle Preise<br />
warten auf diejenigen, die<br />
im Vorfeld die Lose der<br />
schnellsten Enten erworben<br />
haben. Der Startschuss fällt<br />
um 14 Uhr auf der Bierbrücke<br />
an der Markthalle durch<br />
die Freiwillige Feuerwehr<br />
Glösa. Die Einnahmen des<br />
Losverkaufs spendet der<br />
Lions Club Chemnitz übrigens<br />
an Einrichtungen der<br />
Kinder- und Jugendarbeit.<br />
01.09.<br />
ab 14 Uhr<br />
Bierbrücke Chemnitz<br />
www.chemnitzer-entenrennen.de<br />
www.theater-plauen-zwickau.de<br />
www.exclusiv-events.com<br />
Blasmusikarena, Aue-Bad Schlema<br />
www.blasmusikfest.eu
TAG DER OFFENEN TÜR<br />
CVAG Betriebshof Adelsberg | 07.09.2024 | 10 – 17 Uhr<br />
Erleben Sie<br />
MOBILITÄT<br />
GESTERN – HEUTE – MORGEN<br />
Alle Informationen unter<br />
www.cvag.de/events<br />
drei tage<br />
grenzenlose musik<br />
im ErzgebirGE<br />
EUROPÄISCHES<br />
Willkommen in Aue-Bad Schlema<br />
BLASMUSIK<br />
20.-22.09.2024 FESTIVAL<br />
EUROPÄISCHES<br />
BLASMUSIK<br />
FESTIVAL<br />
TICKETSHOP ONLINE: blasmusikfest.eu<br />
HAMMER<br />
FESTIVAL<br />
Mit deinen Kumpels<br />
Mit dei
STADTPFLASTER<br />
Seit dem letzten Streicher-Magazin ist einiges passiert in unserer Stadt. Das Wichtigste gibt es an dieser Stelle wie immer in aller Kürze.<br />
HIER LOSE IM<br />
ONLINE-SHOP<br />
SICHERN!<br />
Foto: Lionsclub Chemnitz<br />
Mitfiebern beim Entenrennen<br />
am 1. September<br />
Ein Sommer ohne die quietschgelben<br />
Enten, die auf der Chemnitz um die<br />
Wette schwimmen – kaum mehr<br />
vorstellbar. Am 1. September ist es<br />
wieder soweit. Zur 12. Ausgabe des<br />
Chemnitzer Entenrennens werden an der Markthalle<br />
für den guten Zweck insgesamt 7.500 Gummienten<br />
ins Wasser gelassen. Das Prinzip: Jede der<br />
Enten verfügt über eine Losnummer, die man sich<br />
im Vorverkauf für 5 Euro sichern kann. Gehört<br />
diese Losnummer zu den schnellsten Enten, die<br />
im Ziel einlaufen, winken spektakuläre Preise.<br />
„Der Hauptpreis ist in diesem Jahr ein iPhone 15.<br />
Daneben gibt es unter anderem tolle Reise- und<br />
Restaurantgutscheine zu gewinnen“, informiert<br />
Enrico Krauss vom Lions-Club Chemnitz. Der<br />
Club hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kinderund<br />
Jugendarbeit in der Region zu fördern. Der<br />
Reinerlös des Entenrennens kommt deshalb seit<br />
der ersten Ausgabe jährlich verschiedenen Sport-,<br />
Kultur und Lernfördervereinen zugute, die sich<br />
in diesem Bereich engagieren. Enrico Krauss: „Im<br />
vergangenen Jahr konnten wir 30.000 Euro übergeben.<br />
Das war die höchste Summe, die jemals<br />
ausgeschüttet wurde.“ Insgesamt kamen in den<br />
vergangenen elf Ausgaben 170.000 Euro an Spendengeldern<br />
zusammen. Wer selber Enten ins Rennen<br />
schicken und dabei die Vereine unterstützen<br />
möchte, kann sich die Lose im Online-Shop unter<br />
www.chemnitzer-entenrennen.de sichern. Auf<br />
der Internetseite werden im Anschluss an den ungewöhnlichen<br />
Wettbewerb auch die Gewinnlose<br />
bekannt gegeben. Wie im vergangenen Jahr findet<br />
das Entenrennen im Rahmen des Seeberplatzfestes<br />
an der Markthalle 1 statt. Der Startschuss fällt<br />
um 14 Uhr an der sogenannten Bierbrücke durch<br />
die Freiwillige Feuerwehr Glösa. Bis die Enten<br />
dann das Ziel Hartmannbrücke erreicht haben,<br />
heißt es: Daumen drücken.
Fachkräftebörse<br />
vom 08.08. bis 11.<strong>08.2024</strong><br />
auf dem Jakobikirchplatz<br />
zum WEInfest<br />
von 16:00 - 20:00 Uhr<br />
Erlebe das Beste aus beiden Welten und<br />
entdecke hochwertige Weine sowie erstklassige<br />
Karrieremöglichkeiten zu unserer<br />
Fachkräftebörse auf dem Weinfest!*<br />
It‘s Wine o‘ Clock<br />
* Organisiert vom Geschäftsbereich Wirtschaft der Stadt Chemnitz.<br />
Bei Fragen oder weiteren Informationen<br />
kontaktieren Sie bitte:<br />
Sylvia Stölzel unter 0371 488 1574<br />
E-Mail: sylvia.stoelzel@stadt-chemnitz.de<br />
Michelle Montag unter 0371 488 1568<br />
E-Mail: michelle.montag@stadt-chemnitz.de<br />
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Fotos: Ralph Kunz, Kristin Schmidt<br />
Ausgezeichneter<br />
Vermieter<br />
Zuverlässigkeit, Professionalität,<br />
Sorgfalt und eine hervorragende<br />
Kommunikation sind nur einige<br />
Faktoren, mit denen sich gute Vermieter<br />
von anderen abheben. Welche<br />
Vermieter in Deutschland zu<br />
den besten ihrer Branche gehören,<br />
ermittelt unter anderem AktivBo<br />
mit seiner jährlichen Auszeichnung<br />
„Kundenkristall“. Ausgezeichnet<br />
werden Unternehmen, die ihren<br />
Service am stärksten verbessert<br />
haben, sowie Unternehmen mit<br />
dem besten Gesamtergebnis in den<br />
Kategorien Service, Produkt, Image<br />
und Neuvermietungsprozess. Die<br />
Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft<br />
eG (CSg) konnte in diesem Jahr in<br />
der Kategorie „Höchster Produktindex“<br />
überzeugen und ist damit eines<br />
von bundesweit elf ausgezeichneten<br />
Wohnungsbauunternehmen. „Was<br />
den Kundenkristall so einzigartig<br />
macht, ist, dass hier keine Jury, sondern<br />
die Mieterinnen und Mieter<br />
selbst entscheiden,<br />
welche<br />
Vermieter<br />
ausgezeichnet<br />
werden“,<br />
erklärt Jon<br />
Svensson, Geschäftsführer<br />
der AktivBo<br />
GmbH. In<br />
einer groß angelegten Mieterbefragung<br />
durch AktivBo im<br />
Wohnbestand der CSg konnte die<br />
Genossenschaft mit höchsten Bewertungsergebnissen<br />
überzeugen.<br />
Unter anderem lag die Weiterempfehlungsrate<br />
bei 97,3 Prozent<br />
und die Mieterzufriedenheit<br />
sogar bei 97,6 Prozent, was zu den<br />
Bestwerten zählte. Besonders das<br />
Augenmerk auf ein breites Angebot<br />
an Service-Leistungen sowie die<br />
permanente und innovative Weiterentwicklungen<br />
überzeugten die<br />
befragten Mieterinnen und Mieter.<br />
Tüfteln,<br />
forschen,<br />
mitmachen<br />
Die Erfolgsgeschichte, die die Branchenverbände<br />
Kreatives Chemnitz e.V. und Industrieverein<br />
Sachsen 1828 e.V. gestartet<br />
haben, wird auch in diesem Jahr fortgesetzt:<br />
Vom 13. bis 16. Juni wird in der Stadthalle<br />
Chemnitz und im Stadthallenpark die<br />
diesjährige Auflage des Mitmach-Festivals<br />
„makers united“ ausgetragen, quasi die<br />
Generalprobe fürs kommende Kulturhauptstadt-Jahr.<br />
Am 13. und 14. Juni sind<br />
zunächst Schülerinnen und Schüler aus<br />
Chemnitz und dem Umland eingeladen, das<br />
Festivalgelände mit über 30 verschiedenen<br />
Mitmach-Aktionen zu erkunden. Für<br />
die breite Öffentlichkeit wird das Festival<br />
dann wie gewohnt am Wochenende geöffnet<br />
– und dabei in Zusammenarbeit mit der<br />
TU Chemnitz erneut mit einer Kinder-Uni<br />
inklusive TV-Prominenz am Samstagvormittag,<br />
15. Juni, 10 Uhr. In diesem Jahr<br />
wird es Moderator Simón Albers, Gesicht<br />
der Wissensshow „Woozle Goozle“ bei<br />
Super RTL, sein, der den wissensdurstigen<br />
Nachwuchs zu Experimenten rund um das<br />
Thema Schwerkraft einlädt. Anschließend<br />
öffnet das Festivalgelände, auf dem dann<br />
über 80 Partner präsent sein werden.
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6. - 8.9.2024<br />
In Kooperation mit der<br />
ZT-Tuning GmbH, Plauen
Fotos: Fotos: Johannes Richter, CVAG<br />
Kunstfestival ergründet<br />
Formen des Protests<br />
Nachdem das Kunstfestival Begehungen<br />
den Festivalthema zu machen“, begründet<br />
in den vergangenen Jahren im Chemnitzer<br />
Vereinssprecher Lars Neuenfeld die Orts-<br />
Umland zu erleben war, kehrt es für die 21.<br />
und Themenwahl. Er weiß: „1989 war es es<br />
Auflage nun zurück in seine Heimatstadt.<br />
im damaligen Karl-Marx-Stadt gefährlich,<br />
Im August wird das Festival an einem Ort<br />
öffentlich zu protestieren. Heute ist das<br />
stattfinden, der eng mit den Protesten in<br />
Recht auf Protest ein immens wichtiger<br />
der DDR 1989 verbunden war: dem Grün-<br />
Ausdruck unserer Demokratie und die<br />
dungsgebäude des Chemnitzer Schulmo-<br />
Menschen scheinen deutlich protestfreudiger<br />
zu sein als die Jahrzehnte zuvor. Es Es ist ist<br />
dells an der Charlottenstraße 52. In diesem<br />
Jahr bildet es unter dem Titel „KIPPELN“<br />
also ein sehr aktuelles Thema.” Zum Thema<br />
vom 15. bis 23. August den Rahmen für das<br />
wird eine Ausstellung Werke internationaler<br />
zeitgenössischer Künstlerinnen und<br />
Festival. „Der Ort kann als formgewordene<br />
Utopie aus den Protesten des Wendeherbs-<br />
Künstler versammeln sowie ein Festivalprogramm<br />
mit Konzerten, Lesungen, Vortes<br />
1989 betrachtet werden. Deshalb haben<br />
wir uns entschieden, Protest zum tragenträgen<br />
und Performances angeboten.<br />
„Taiyuan“<br />
rollt jetzt durch<br />
Chemnitz<br />
Was haben Akron, Düsseldorf, Mulhouse und<br />
Wolgograd gemeinsam? Sie sind nicht nur<br />
allesamt Partnerstädte von Chemnitz, sondern<br />
sind mit ihren Namen auch auf hiesigen Straßenbahnen<br />
vertreten: Im Rahmen der Bewerbung<br />
zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025<br />
hatte sich die Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG)<br />
in in Abstimmung mit der Stadt dazu entschlossen,<br />
die Fahrzeuge der neuen Skoda-Flotte<br />
nach Chemnitzer Partnerstädten zu taufen.<br />
Im Im April kam eine weitere Bahn – mittlerweile<br />
die zwölfte – dazu. Sie erhielt den Namen der<br />
chinesischen Stadt Taiyuan, seit 1999 Partnerstadt<br />
von Chemnitz. Taufpate für die Bahn<br />
war Bürgermeister Xinwei Zhang. Gemeinsam<br />
mit mit Ralph Burghart, dem Chemnitzer Bürgermeister<br />
für für Personal, Finanzen und Bildung,<br />
taufte er er die die Skoda-Bahn 920 auf den Namen<br />
der der chinesischen Partnerstadt. Städtepartnerschaften<br />
pflegt Chemnitz bereits seit 1961.<br />
Sie war eine „<strong>Stadtstreicher</strong>in“ der ersten Stunde. Die gute Seele des<br />
Hauses. Ihre freundliche und markante Stimme am Telefon klingt<br />
sicher noch vielen Menschen im Ohr.<br />
Doch sie nimmt den Hörer nie mehr ab.<br />
Unsere Mitarbeiterin Uta Richter hat den Kampf mutig gekämpft.<br />
Sie unterlag. Doch sie ist immer noch da.<br />
Sie bleibt – unvergessen! Ihre Stimme und ihr Lachen verklingen nie.<br />
Danke Uta,<br />
für deine Ideen, deine ehrliche Kritik und dein immer offenes Ohr.
Mit Sicherheit<br />
in die neue Radsaison<br />
rollen<br />
Tipps und Einblicke vom DEKRA-Experten<br />
Wer sich bei Mario Gottschalk,<br />
dem Fachabteilungsleiter Schadengutachten<br />
in der DEKRA-<br />
Niederlassung Chemnitz, nach dem Thema<br />
Sicherheit beim Fahrradfahren erkundigt,<br />
der hört zunächst die Klassiker: „Sichtbare<br />
Kleidung, ein ordentlicher Helm und<br />
ein Fahrrad, das vor allem in Hinblick auf<br />
Bremsen, Beleuchtung, Kette und Räder in<br />
einem einwandfreien technischen Zustand<br />
ist, sind das A und O“, sagt der 50-Jährige.<br />
Mario Gottschalk ist lang genug im<br />
Geschäft, um zu wissen, dass es an diesen<br />
Grundlagen immer wieder mangelt – obwohl<br />
sie allen bekannt sein sollten.<br />
Regelmäßig werden er und sein Team<br />
gerufen, wenn es darum geht, nach Unfällen<br />
Gutachten für Fahrradschäden zu<br />
erstellen. „Unsere Gutachten haben den<br />
Anspruch, prozessssicher zu sein“, sagt er.<br />
Das ist auch der große Unterschied zum<br />
Kostenvoranschlag, den ein Fahrradhändler<br />
nach einem Unfall für die Reparatur<br />
eines Fahrrads erstellt. „Beim Händler ist<br />
anzunehmen, dass das wirtschaftliche Interesse<br />
im Vordergrund steht, daher werden<br />
diese Kostenvoranschläge von Gerichten<br />
und Versicherungen nicht akzeptiert.“,<br />
sagt Mario Gottschalk. Aus diesem Grund<br />
verweisen immer mehr Fahrradhändler<br />
auf den DEKRA-Service. Ähnlich ist es bei<br />
den Versicherungen, die ihre Kompetenzen<br />
im Bereich der Fahrradbewertung gar<br />
nicht so schnell aufbauen konnten, wie das<br />
Thema Fahrradfahren boomte. Denn egal,<br />
ob mit Elektromotor oder ganz klassisch<br />
mit reiner Muskelkraft – Fahrradfahren<br />
wird immer beliebter. 2023 haben die<br />
Fahrradproduktion und der Absatz nach<br />
Angaben der deutschen Fahrradindustrie<br />
abermals ein sehr hohes Niveau erreicht.<br />
Der Trend geht dabei neben dem<br />
Neukauf vermehrt auch zur Anschaffung<br />
von Zweit- oder Dritträdern – zum Beispiel<br />
für die Freizeit, den Sport oder den<br />
Transport. Neben der hohen Nachfrage<br />
führten auch die technischen Entwicklungen<br />
an Rahmen, Schaltung oder Motor<br />
zu steigenden Fahrradpreisen. „Es ist gar<br />
nicht mehr so selten, dass ein Fahrrad<br />
den Wert eines Kleinwagens hat“, sagt der<br />
Fachabteilungsleiter. Darüber hinaus sind<br />
vor allem sportlich ambitionierte Fahrerinnen<br />
und Fahrer daran interessiert,<br />
ihr Zweirad immer auf dem technisch<br />
neuesten Stand zu halten und regelmäßig<br />
neue Komponenten zu verbauen. Im Falle<br />
eines Schadens fließt das natürlich in die<br />
Bewertung ein. Die Differenz zwischen<br />
Wiederbeschaffungswert, also dem Wert,<br />
den das Fahrrad im letzten Augenblick<br />
vor dem Unfall hatte, und dem Restwert,<br />
der sich durch den Verkauf noch<br />
intakter Teile erzielen lässt, ergibt den<br />
finanziellen Schaden, der in der Regel von<br />
der Versicherung ersetzt wird, wenn ein<br />
wirtschaftlicher Totalschaden vorliegt.<br />
Neben den Gutachten sind die DEKRA-<br />
Experten auch in der Wertermittlung<br />
aktiv. „Dabei erfassen und bewerten wir<br />
zum Beispiel Alter, Zustand und Marktlage,<br />
die bisherige Laufleistung sowie<br />
einzelne Komponenten und individuelle<br />
Sonderausstattungen des Fahrrades“,<br />
sagt Mario Gottschalk. Dies sei besonders<br />
beim Kauf- und Verkauf von<br />
gebrauchten Fahrrädern relevant.
„Grüne Säule“ für Lade-Optionen und<br />
besondere Nutzerfreundlichkeit ausgezeichnet<br />
ACE-Clubinitiative testet bundesweit<br />
190 Schnell-Ladestationen –<br />
die Erste davon direkt in Chemnitz<br />
Fotos: ACE Lukas Frontzek<br />
Hat Deutschland Ladepower? Das ist in diesem<br />
Jahr die Kernfrage des ACE Auto Club Europa.<br />
Im Rahmen einer Clubinitiative beleuchten<br />
700 Ehrenamtliche jedes Jahr ein neues Thema<br />
rund um Mobilität und Verkehrssicherheit. 2024 liegt<br />
der Fokus auf dem bundesweiten Schnell-Ladeangebot.<br />
Dabei werden 190 Schnell-Ladestationen entlang<br />
von Autobahnen und Bundesstraßen einem gründlichen<br />
Service-Check unterzogen. Über die höchste<br />
Auszeichnung „Exzellent“ durfte sich als Erstprüfling<br />
das Team der „Grünen Säule“ an der Carl-von-Bach-<br />
Straße 8a in Chemnitz freuen. Geplant und errichtet<br />
wurde der Ladepark bereits 2017 von der HEOS<br />
Energy GmbH, einem Unternehmen, das komplexe<br />
regenerative Energieanlagen und Ladeinfrastruktur<br />
für gewerbliche und private Nutzer als Hauptthemen<br />
bearbeitet. Das Besondere: „Die eigenen Ladestationen<br />
der Grünen Säule werden zu hundert Prozent<br />
mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt. Ein<br />
wichtiger Anteil davon wird mit Photovoltaikanla-<br />
gen vor Ort erzeugt“, erklärt der Geschäftsführer<br />
der HEOS-Gruppe, Klaus Hoffmann. Heute verfügt<br />
allein der Standort Carl-von-Bach-Straße 8a über<br />
insgesamt 14 Ladeplätze mit normalen und superschnellen<br />
Ladepunktleistungen von 22 kW AC bis<br />
zu 400 kW DC. „Unsere Ladeparks werden stetig<br />
modernisiert und an neue technische und rechtliche<br />
Anforderungen angepasst. So bieten wir mittlerweile<br />
drei Ladepunkte für Fahrzeuge mit Hänger oder<br />
Wohnanhänger an. Auch für Reise- und Stadtbusse<br />
mit einer Länge bis 18 Meter und Schwerlast-Lkw<br />
stehen Schnell-Ladepunkte zur Verfügung. Diese sind<br />
initial nach Bedarf des Chemnitzer Nahverkehrsunternehmen<br />
CVAG auf eigene Kosten in kürzester<br />
Zeit entstanden und wurden bereits für verschiedene<br />
E-Busse im Testbetrieb genutzt.“<br />
Elektroauto-Fahrer können beim Laden jede<br />
Menge Zeit sparen, wenn es das Fahrzeug<br />
zulässt. Es lohnt sich aber durchaus, hier etwas<br />
mehr Zeit zu verbringen und dem Körper und der<br />
Seele eine Auszeit zu gönnen, während das Fahrzeug<br />
nebenbei neue Energie tankt. Denn unmittelbar hinter<br />
den „Zapfsäulen“ steht Kundinnen und Kunden eine<br />
Lounge zur Verfügung, die sich öffnen lässt, sobald das<br />
E-Auto geladen wird. Mit Lese- und Kinderspielecke<br />
sowie Kaffee, Kaltgetränken, Eis, WLAN, kostenfreier<br />
Toilette, Reifenfüllanlagen und Akku-Staubsauger<br />
zur freien Nutzung lässt sich die Wartezeit sinnvoll<br />
und familienfreundlich überbrücken. In diesem Jahr<br />
wird ein Kinderspielplatz hinzukommen. Solche<br />
Service-Angebote sind beispielhaft und sollten für den<br />
ACE Auto Club Europa zur Ausstattung eines guten<br />
Ladestandortes gehören. Klaus Hoffmann betont: „Für<br />
uns ist es sehr wichtig und notwendig als städtischer<br />
und gleichzeitig sehr autobahnnaher Ladepark vielfältige<br />
Lademöglichkeiten - ohne Ausgrenzung ganzer<br />
Fahrzeuggruppen - und einen nutzerbezogenen,<br />
nachhaltigen Service anzubieten. Damit soll sich die<br />
Grüne-Säule-Ladekultur von den reinen Super-<br />
Schnell-Ladestationen angenehm unterscheiden“.
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11<br />
12<br />
13<br />
Grüne Säule Service-Ladestation<br />
Carl-von-Bach-Straße 8a<br />
Grüne Säule Kaßberg I<br />
Hoffmannstraße 47<br />
Grüne Säule Kaßberg II<br />
Kaßbergstraße 20<br />
Autohaus Hirsch<br />
Annaberger Straße 121<br />
Werkzeug-Eylert<br />
F.-O.-Schimmel-Straße 3<br />
Grüne Säule Flemminggebiet<br />
Alfons-Pech-Straße 21<br />
Grüne Säule Zentrum<br />
Hauboldstraße 30<br />
Grüne Säule Universität<br />
Reichenhainer Straße 35<br />
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Technologie-Campus 1<br />
TCC Technologie-Zentrum<br />
Annaberger Str. 240<br />
Grüne Säule Bernsdorf<br />
Eislebener Straße 11<br />
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F.-O.-Schimmel-Straße 2<br />
Grüne Säule Siegmar (ab 07/24)<br />
Harthweg 150<br />
13<br />
1<br />
6<br />
2<br />
HPC - super schnelles Laden DC - schnelles Laden AC - normales Laden<br />
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9<br />
8<br />
125<br />
11<br />
HEOS Object GmbH & Co. KG<br />
Grüne Säule<br />
Carl-von-Bach-Straße 8 | 09116 Chemnitz<br />
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