neunerhaus Jahresbericht 2023
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NEUNERHAUS HILFT ANDERS
INHALT<br />
GESELLSCHAFT<br />
GESUNDHEIT<br />
WOHNEN<br />
1<br />
5<br />
7<br />
10<br />
12<br />
15<br />
20<br />
22<br />
25<br />
28<br />
30<br />
32<br />
33<br />
34<br />
36<br />
37<br />
38<br />
Kevin<br />
Hilfe – aber anders<br />
Ein Ort für alle – das <strong>neunerhaus</strong> Café<br />
Stojan, Gergana und Tatyana<br />
Hilfe auf Augenhöhe – Peer-Arbeit bei <strong>neunerhaus</strong><br />
Gesundheit und Soziales zusammendenken<br />
Ondina<br />
Stimmen unserer Unterstützer*innen<br />
Wohnen mit Perspektive<br />
Wohnungslosigkeit beenden - Housing First<br />
Salmane<br />
Organisationsprofil<br />
Pro bono und Sachspenden<br />
Raquel<br />
Mittelherkunft<br />
Mittelverwendung<br />
Impressum<br />
3
HILFE–<br />
<br />
ABER ANDERS<br />
<br />
Die Welt ist unruhiger geworden. Auch mit Blick auf Österreich<br />
war das Jahr <strong>2023</strong> geprägt von anhaltender Inflation, stagnierenden<br />
Einkommen und einer Krise des leistbaren Wohnens.<br />
Es hat Herausforderungen und Chancen mit sich gebracht<br />
und uns alle gefordert. Worauf aber Verlass war und ist:<br />
<strong>neunerhaus</strong> wirkt – auf das Leben Einzelner, auf Systeme,<br />
auf gesellschaftspolitische Entwicklungen.<br />
Wir leisten konkrete Soforthilfe im Notfall und begleiten Menschen<br />
auf dem Weg zurück in ein selbstständiges Leben.<br />
Jenen Menschen, die obdach-, wohnungslos oder nichtversichert<br />
sind, wenden wir uns besonders zu – wir beraten im<br />
<strong>neunerhaus</strong> Café, versorgen Wunden im Gesundheitszentrum<br />
und bieten Stabilität und Perspektive in unseren Wohnhäusern<br />
und den eigenen Wohnungen.<br />
Wir schauen dabei auf die individuellen Ursachen für Obdachund<br />
Wohnungslosigkeit – aber auch darüber hinaus: Zu uns<br />
kommen Menschen, die bereits viele Meter gegangen sind, an<br />
viele Türen geklopft haben. Die oft selbst nicht mehr die Kraft<br />
haben, hartnäckig zu sein, Hilfe einzufordern und Missstände<br />
im System aufzuzeigen. Wir sagen dann: Wir sind da. Wir sind<br />
für dich hartnäckig. Denn um gesellschaftliche Rahmenbedingungen<br />
zu verändern, braucht es den extra Meter. Es<br />
braucht den Sprint, aber es braucht auch den Marathon –<br />
auch wenn dieser anstrengend ist. Wir zeigen, dass Veränderung<br />
machbar ist.<br />
Bei <strong>neunerhaus</strong> setzen wir auf Netzwerkarbeit, führen Hintergrundgespräche,<br />
pflegen Kooperationen. Da passiert Veränderung.<br />
Manchmal ruckzuck, oft in jahrelanger zielgerichteter<br />
Planung. Wir sind manchmal laut, manchmal leise ‒ in<br />
jedem Fall aber effektiv. Wir gestalten Angebote, die Lücken<br />
schließen, schaffen Zugänge zu Wohnen, Gesundheit, Gesellschaft,<br />
Bildung und Arbeit für Menschen, die strukturell<br />
benachteiligt sind oder ausgegrenzt werden.<br />
Wir sind laut für all jene, die sonst nicht gehört werden.<br />
Unsere Spender*innen geben uns dafür ihr Vertrauen: Sie ermöglichen<br />
mit ihrer Unterstützung unsere Arbeit direkt für die<br />
Menschen, aber auch hinter den Kulissen – dafür möchten wir<br />
uns ganz herzlich bedanken!<br />
Wir bieten konkrete Hilfe und eine starke Stimme für Betroffene.<br />
Seit 25 Jahren. Und wir tun es auch weiterhin.<br />
Elisabeth Hammer und Daniela Unterholzner,<br />
<strong>neunerhaus</strong> Geschäftsführung<br />
5
GESELLSCHAFT<br />
EIN ORT FÜR ALLE – DAS NEUNERHAUS CAFÉ<br />
DAS NEUNERHAUS CAFÉ BIETET OBDACH- UND WOHNUNGSLOSEN MENSCHEN<br />
DIE UNVERBINDLICHKEIT UND OFFENHEIT, DIE SIE BRAUCHEN, UM ÜBER IHRE<br />
PROBLEME ZU REDEN UND PROFESSIONELLE HILFE IN ANSPRUCH ZU NEHMEN.<br />
NEUNERHAUS CAFÉ<br />
NEUNERHAUS TIERÄRZTLICHE VERSORGUNG<br />
NEUNERHAUS PEER CAMPUS<br />
FELICITAS H.<br />
KOMMT FAST TÄGLICH INS<br />
NEUNERHAUS CAFÉ<br />
Essen oder Heizen: Die weltweiten Krisen<br />
und ihre Auswirkungen manifestieren sich<br />
im Alltag jener Menschen, die bei <strong>neunerhaus</strong><br />
Unterstützung suchen. Die enormen<br />
Teuerungen und die stark gestiegenen<br />
Wohn- und Energiekosten machten auch<br />
<strong>2023</strong> immer mehr Menschen zu schaffen: Die<br />
Armutsquote in Österreich steigt kontinuierlich,<br />
in Wien war im vergangenen Jahr jede*r<br />
Fünfte armuts- oder ausgrenzungsgefährdet.<br />
Wer existenzielle Sorgen hat, ist auf vielen<br />
Ebenen belastet und von sozialer Teilhabe<br />
ausgeschlossen. Im <strong>neunerhaus</strong> Café spüren<br />
wir gesellschaftliche Veränderungen sofort.<br />
Viele können sich ein warmes, gesundes Mittagessen<br />
oder auch einen einfachen Besuch<br />
im Kaffeehaus nicht mehr leisten. <strong>neunerhaus</strong><br />
schafft mit dem <strong>neunerhaus</strong> Café Teilhabe<br />
und Beratung für obdach-, wohnungslose<br />
sowie armutsgefährdete Menschen.<br />
„Alle sind sehr nett und zuvorkommend und<br />
wenn ich Fragen habe, kann ich sie stellen.“<br />
EIN STÜCK NORMALITÄT<br />
89 Mittagessen, 153 Getränke, 22 professionelle<br />
Beratungen durch Sozialarbeiter*innen<br />
und fünf unterstützende Gespräche mit dem<br />
Peer-Mitarbeiter, sowie zehn Arbeitsstunden<br />
durch ehrenamtliche Mitarbeiter*innen:<br />
So sah <strong>2023</strong> ein durchschnittlicher Tag im<br />
<strong>neunerhaus</strong> Café aus, das seine Türen für<br />
alle offen hält. Für das gesunde, vegetarische,<br />
täglich frisch zubereitete Mittagessen<br />
aus Bio-Lebensmitteln bezahlen die Besucher*innen<br />
so viel, so viel sie können. Wer<br />
Beratung, Austausch und Information sucht,<br />
wendet sich an Sozialarbeiter*innen oder den<br />
Peer-Mitarbeiter. Das <strong>neunerhaus</strong> Café ist<br />
ein Ort für alle, die ein Stück Normalität im<br />
herausfordernden Alltag suchen, vor allem für<br />
obdach- und wohnungslose Menschen. Es<br />
bietet soziale Unterstützung so einfach und<br />
unbürokratisch wie möglich.<br />
Im Jahr <strong>2023</strong> wurden ergänzend zu den<br />
bereits vorhandenen sozialen Unterstützungsleistungen<br />
drei neue Beratungsangebote<br />
umgesetzt.<br />
Digitalisierung zieht sich durch alle Bereiche<br />
des täglichen Lebens. Wenn jedoch Endgeräte,<br />
Internetzugang und Kenntnisse fehlen,<br />
entstehen finanzielle und soziale Nachteile.<br />
Indem <strong>neunerhaus</strong> digitale Anwendungen<br />
zugänglich und nutzbar macht, schafft es eine<br />
wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche<br />
Teilhabe. So wurde in einer Testphase ein<br />
Digitaler Infopoint im Café gestartet, in dem<br />
Nutzer*innen beim Einrichten von E-Mail-<br />
Konten, in der Nutzung von Finanz-Online<br />
und Vielem mehr unterstützt wurden.<br />
In der neuen Wohnschirm Energie Beratungsstelle,<br />
die von den Sozialarbeiter*innen des<br />
<strong>neunerhaus</strong> Cafés betreut wird, wurden<br />
Menschen bei Zahlungsrückständen oder<br />
dem Wechsel zu günstigeren Energielieferanten<br />
unterstützt. Die Beratung hilft Menschen<br />
in finanziellen Notsituationen oder prekären<br />
Wohnverhältnissen dabei, Abschaltungen<br />
oder drohende Energiearmut zu verhindern.<br />
7
SOZIALE TEILHABE<br />
FÜR ALLE<br />
Zusätzlich zum Zugang zu gesundem Essen bietet das<br />
<strong>neunerhaus</strong> Café vielseitige Möglichkeiten für soziale Interaktionen, rasche<br />
Unterstützung und gesellschaftliche Teilhabe ohne Stigmatisierung. Unsere<br />
Vision ist eine inklusive Gesellschaft. Alle, die das <strong>neunerhaus</strong> Café besuchen,<br />
ihre Mittagspause hier verbringen, spenden oder verweilen, fördern<br />
den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Das gastronomische Angebot<br />
des <strong>neunerhaus</strong> Cafés ist spendenfinanziert und wird erst durch das Engagement<br />
vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen möglich. 53 Menschen haben<br />
das Café vergangenes Jahr in 2.166 ehrenamtlichen Stunden unterstützt.<br />
19.571<br />
ESSEN IM NEUNERHAUS CAFÉ<br />
Erwerbsarbeit ist in Österreich nach wie vor<br />
die zentrale Voraussetzung für finanzielle,<br />
gesundheitliche und soziale Absicherung.<br />
Aber Sprachbarrieren und Digitalisierung erschweren<br />
oft Menschen aus anderen Ländern<br />
den Zugang zu Arbeit. Der Peer-Mitarbeiter<br />
im Café hat in Eigeninitiative ein Pilotprojekt<br />
gestartet, das Betroffene unterstützt: Im Jahr<br />
<strong>2023</strong> hat er seine Expertise und sein Erfahrungswissen<br />
in 300 Terminen eingesetzt, um<br />
vor allem EU-Bürger*innen, die wohnungslos,<br />
obdachlos und nicht anspruchsberechtigt<br />
sind, bei der Arbeitssuche zu unterstützen.<br />
EINZIGARTIGES KONZEPT<br />
Das <strong>neunerhaus</strong> Café ist ein offener Ort zum<br />
Verweilen, ein verlängertes Wohnzimmer und<br />
ein Treffpunkt für unterschiedliche Menschen.<br />
Man begegnet sich auf Augenhöhe, respektvoll<br />
und freundlich. Hier ist Zeit und Raum<br />
zum Reden und Zuhören , zum gemeinsamen<br />
gesunden Essen und für professionelle Beratung.<br />
Das <strong>neunerhaus</strong> Café bietet Beratung,<br />
Schutz und Rückzug. Als sozialer Raum ohne<br />
Konsumzwang fördert es Kommunikation und<br />
Begegnung. Dieses Konzept ist in der Wiener<br />
Wohnungslosenhilfe einzigartig und wird zum<br />
Teil vom Fonds Soziales Wien gefördert.<br />
„ER GAB MIR EINEN GRUND,<br />
WEITERZUMACHEN.“<br />
Menschen, die das <strong>neunerhaus</strong> Café besuchen,<br />
nehmen oft auch weitere Angebote von<br />
<strong>neunerhaus</strong> in Anspruch. Die <strong>neunerhaus</strong><br />
Tierärztliche Versorgung – angesiedelt direkt<br />
neben dem <strong>neunerhaus</strong> Café – kümmert sich<br />
um die Tiere wohnungsloser Menschen. Sie<br />
werden gechippt, entwurmt, geimpft und ihre<br />
Verletzungen werden versorgt. Das Haustier<br />
ist für obdach- und wohnungslose Menschen<br />
ein wichtiger Begleiter, eine Stütze und eine<br />
Triebfeder, den Tag zu strukturieren. <strong>2023</strong><br />
haben 44 ehrenamtliche Tierärzt*innen und<br />
Tierarztassistent*innen 1.694 Behandlungen<br />
an Hunden, Katzen und Kleintieren durchgeführt.<br />
„Wir haben uns gegenseitig gerettet, er gab<br />
mir einen Grund, weiterzumachen. Ohne ihn<br />
wäre ich nicht hier.“ Yoyo P. kennt Obdachlosigkeit<br />
aus eigener Erfahrung: Sie war einige<br />
Zeit verdeckt wohnungslos, dann lebte sie mit<br />
ihrem Hund auf der Straße. Heute ist sie 26<br />
Jahre alt und hat den Zertifikatskurs Peers<br />
der Wohnungslosenhilfe absolviert.<br />
4.911<br />
SOZIALARBEITERISCHE GESPRÄCHE<br />
IM NEUNERHAUS<br />
CAFÉ<br />
2.818<br />
PEER-GESPRÄCHE BEI NEUNERHAUS<br />
102<br />
VERANSTALTUNGEN AM PEER CAMPUS<br />
Weitere Informationen zu den <strong>neunerhaus</strong><br />
Gesprächsangeboten → auf Seite 17<br />
8
„Wir finden hier große<br />
Hilfe und Unterstützung,<br />
vor allem für die Zähne<br />
von meiner Frau Tatyana<br />
und auch für die Zähne<br />
der kleinen Geri. Es hilft<br />
uns sehr, dass wir hier<br />
kostenlose Medikamente<br />
bekommen. Die<br />
Mitarbeiter*innen des<br />
<strong>neunerhaus</strong> Cafés haben<br />
uns bei der Arbeitssuche<br />
unterstützt und uns<br />
geholfen eine Wohnung<br />
in einem Chancenhaus<br />
zu finden.“ (Stojan)<br />
Stojan,<br />
Gergana<br />
und<br />
Tatyana<br />
„Stress habe ich manchmal<br />
in der Arbeit, auch<br />
weil ich die Sprache<br />
nicht spreche und das<br />
Geld manchmal nicht<br />
reicht. Das <strong>neunerhaus</strong><br />
Café ist für mich ein<br />
Ort der Gelassenheit,<br />
wo alle nett sind und<br />
wo wir Unterstützung<br />
bekommen.“ (Tatyana)<br />
Stojan, Tatyana und Gergana kommen<br />
seit drei Jahren ins <strong>neunerhaus</strong> Café.<br />
Hier können sie durchatmen und finden<br />
Unterstützung in vielen Belangen:<br />
Wohnen, Arbeitssuche und Gesundheit.<br />
Stojan, Vater, 39 Jahre<br />
Tatyana, Mutter, 48 Jahre<br />
Gergana (Geri), 12 Jahre<br />
10
HILFE AUF AUGENHÖHE – PEER-ARBEIT BEI NEUNERHAUS<br />
IM SIEBENMONATIGEN ZERTIFIKATSKURS AM NEUNERHAUS PEER CAMPUS WIRD<br />
AUS DEN ERFAHRUNGEN (EHEMALS) OBDACH- UND WOHNUNGSLOSER MENSCHEN<br />
VIELSCHICHTIGE EXPERTISE. ABSOLVENT*INNEN SIND NACH IHREM ABSCHLUSS<br />
QUALIFIZIERTE PEER-MITARBEITER*INNEN DER WIENER WOHNUNGSLOSENHILFE.<br />
PEER-ARBEIT ALS<br />
BENCHMARK IN DER<br />
WIENER WOHNUNGS-<br />
LOSENHILFE<br />
Peer-Mitarbeiter*innen sind aus der Wiener<br />
Wohnungslosenhilfe nicht mehr wegzudenken. Sie arbeiten<br />
mit Kolleg*innen in interdisziplinären Teams auf Augenhöhe.<br />
Diesen Erfolg gilt es weiterhin zu sichern und als Maßstab<br />
in der Wohnungslosenhilfe zu etablieren. Die kontinuierliche<br />
Mitarbeit von Peers, sowie der Einsatz für eine übergreifende<br />
Peer-Ausbildung werden weiterhin systemisch auf die Strategie<br />
der Wiener Wohnungslosenhilfe wirken. <strong>neunerhaus</strong> zeigt,<br />
welche Synergien für den gesamten Sozialbereich in Wien mit<br />
der Peer-Arbeit vorhanden sind – gemeinsam in kraftvollen<br />
Kooperationen.<br />
Wie kann die Partizipation von obdach- und<br />
wohnungslosen Menschen in Einrichtungen<br />
der Wohnungslosenhilfe gelebt und gefördert<br />
werden? Mit dieser Frage setzt sich<br />
<strong>neunerhaus</strong> seit nunmehr 25 Jahren intensiv<br />
auseinander. 2017 wurde der <strong>neunerhaus</strong><br />
Peer Campus gemeinsam mit dem Fonds<br />
Soziales Wien ins Leben gerufen. Ziel war<br />
die Etablierung einer neuen Berufsgruppe:<br />
Ehemals obdach- oder wohnungslose<br />
Menschen sollten in der Wohnungslosenhilfe<br />
als Peer-Mitarbeiter*innen auf Augenhöhe<br />
mit anderen Berufsgruppen tätig werden.<br />
Peer-Mitarbeiter*in zu werden heißt, mit<br />
eigenem Erfahrungswissen zu arbeiten und<br />
Unterstützung für andere zu bieten. Bis Ende<br />
<strong>2023</strong> haben 83 Teilnehmer*innen die Ausbildung<br />
absolviert. Und es hat sich gezeigt:<br />
Peer-Arbeit wirkt. Auf persönlicher sowie auf<br />
gesellschaftlicher Ebene. Das Erfahrungswissen<br />
der Peer-Mitarbeiter*innen fördert die<br />
Wirksamkeit der Wohnungslosenhilfe und verändert<br />
die interdisziplinäre Zusammenarbeit.<br />
GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN<br />
„Erfahrung ist das Werkzeug, um andere<br />
Menschen zu motivieren, zu begleiten und<br />
für Menschen da zu sein, die Hilfe brauchen.<br />
Das bedeutet Peer zu sein für mich.“ Raquel<br />
B. absolvierte den Zertifikatskurs Peers der<br />
Wohnungslosenhilfe <strong>2023</strong>/24 am <strong>neunerhaus</strong><br />
Peer Campus. Mittlerweile sind 54 Peer-Mitarbeiter*innen<br />
in acht Trägerorganisationen<br />
der Wiener Wohnungslosenhilfe angestellt,<br />
13 allein bei <strong>neunerhaus</strong>. Nahmen an der<br />
Ausbildung zur Peer-Arbeit in den ersten<br />
Jahren noch überwiegend Männer Teil, absolvieren<br />
immer mehr Frauen den Zertifikatskurs.<br />
Um Peer-Arbeit in der Wiener Wohnungslosenhilfe<br />
zu verankern, weiterzuentwickeln<br />
und zu professionalisieren, arbeitet <strong>neunerhaus</strong><br />
eng mit dem Fonds Soziales Wien,<br />
Peer-Mitarbeiter*innen und anderen Organisationen<br />
zusammen. <strong>neunerhaus</strong> bündelt und<br />
teilt Expertise und Wissen, beispielsweise in<br />
der <strong>2023</strong> veröffentlichten Publikation „Peer<br />
we are!“, die unter Mitwirkung von Wegbegleiter*innen,<br />
Peer-Mitarbeiter*innen und<br />
Expert*innen im Rahmen der Zertifikatsverleihung<br />
vorgestellt wurde.<br />
„Peers sind da, um dort hinzuschauen,<br />
wo das meiste oft unsichtbar bleibt.<br />
Und das sind Gefühle der Menschen.“<br />
In der Wohnungslosenhilfe arbeiten Peer-Mitarbeiter*innen<br />
im Team mit anderen Berufsgruppen<br />
zusammen – vor allem im Tandem<br />
mit Sozialarbeiter*innen. Die Sozialarbeit<br />
bringt Fachwissen ein und die Peer-Arbeit<br />
erweitert die Unterstützungsleistungen mit<br />
reflektiertem Erfahrungswissen. Die Vorteile<br />
der Arbeit im Tandem sind: vielfältige Blickwinkel,<br />
verschiedene Lösungswege, neue<br />
Herangehensweisen und Arbeitsentlastung.<br />
Innerhalb der Wiener Wohnungslosenhilfe<br />
bietet der <strong>neunerhaus</strong> Peer Campus seit <strong>2023</strong><br />
als einzige Organisation Weiterbildungs-<br />
RAQUEL B.<br />
ABSOLVIERTE DIE PEER-<br />
AUSBILDUNG AM NEUNERHAUS<br />
PEERCAMPUS<br />
angebote für Peer-Mitarbeiter*innen und ihre<br />
Kolleg*innen aus anderen Berufsgruppen.<br />
Das war sowohl für den <strong>neunerhaus</strong> Peer<br />
Campus als auch für die Peer-Arbeit im Feld<br />
ein wichtiger Professionalisierungsschritt.<br />
„Aus eigener Erfahrung als Sozialarbeiterin<br />
kann ich sagen, dass die gemeinsame Arbeit<br />
einen Mehrwert für die Sozialeinrichtungen<br />
und die Nutzer*innen bringt. Wenn beide<br />
Tandempartner*innen als Expert*innen in<br />
ihrem jeweiligen Themenbereich wahrgenommen<br />
werden und aus dem interdisziplinären<br />
Wissen ein passendes Angebot für die<br />
Nutzer*innen geschaffen wird, ist die Arbeit<br />
gelungen.“ Johanna G., ausgebildete Sozialarbeiterin<br />
und Teil eines interdisziplinären<br />
Teams, dem auch Peer-Mitarbeiter*innen angehören,<br />
leitet den Zertifikatskurs Peers der<br />
Wohnungslosenhilfe.<br />
MULTIPLIKATOR*INNEN<br />
IN EIGENER SACHE<br />
Für obdach- und wohnungslose Menschen<br />
sind Peer-Mitarbeiter*innen oft der erste<br />
Kontakt zur Wohnungslosenhilfe. Durch die<br />
vergleichbaren Erfahrungswelten gelingt<br />
Vertrauens- und Beziehungsaufbau. Peer-<br />
Arbeit wirkt gesamtgesellschaftlich, weil sie<br />
Erfahrungen, die häufig zu Ausgrenzung<br />
und Stigmatisierung von Menschen führen,<br />
als Stärken und Kompetenzen anerkennt.<br />
Gängige Vorurteile und Bilder von Wohnungslosigkeit<br />
werden durch Peer-Arbeit in Frage<br />
gestellt. Der Erfolg von Peer-Arbeit in der<br />
Wiener Wohnungslosenhilfe ist auch auf den<br />
kooperativen Ansatz des Projekts zurückzuführen.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Fonds<br />
Soziales Wien, dem Arbeitsmarktservice, den<br />
unterschiedlichen Sozialorganisationen und<br />
Multiplikator*innen legte den Grundstein,<br />
während die Peer-Mitarbeiter*innen aktiv das<br />
Angebot mitgestalten.<br />
<strong>2023</strong> wurden bei <strong>neunerhaus</strong> über 2.800<br />
Peer-Gespräche geführt. Mit der Anstellung<br />
eines Peer-Mitarbeiters bei neunerimmo<br />
arbeitet seit <strong>2023</strong> erstmals auch ein Peer im<br />
Bereich des sozialen Wohnungsmanagements.<br />
12<br />
13
GESUNDHEIT UND SOZIALES ZUSAMMENDENKEN<br />
NACHHALTIGE HILFE FÜR WOHNUNGSLOSE MENSCHEN BEDEUTET FÜR NEUNERHAUS<br />
IMMER AUCH MEDIZINISCHE UND PSYCHOSOZIALE VERSORGUNG –<br />
UNGEACHTET DER FINANZIELLEN SITUATION ODER DES VERSICHERUNGSSTATUS.<br />
GESUNDHEIT<br />
NEUNERHAUS GESUNDHEITSZENTRUM<br />
DOCK SOZIAL- UND GESUNDHEITSPRAXIS<br />
„Wir alle haben Probleme und unsere eigenen<br />
Packerl zu tragen. Die Sache ist: Wenn<br />
man eine Krise hat, hat man diese in dem<br />
Moment und nicht in drei Wochen. Als es<br />
mir nicht gut ging und ich selbst wohnungslos<br />
war, hätte ich mir eine Art aufsuchende<br />
psychologische Beratung gewünscht – einfach<br />
jemanden, der*die mich ab und zu fragt,<br />
wie es mir geht“, erzählt Carmen P., die als<br />
Peer-Mitarbeiterin in der <strong>neunerhaus</strong> Praxis<br />
Psychische Gesundheit arbeitet.<br />
<strong>neunerhaus</strong> bietet seit 2006 niederschwellige<br />
Gesundheitsversorgung für obdach- und wohnungslose<br />
sowie nichtversicherte Menschen<br />
an und setzt sich konsequent dafür ein, dass<br />
strukturell benachteiligte bzw. ausgegrenzte<br />
Menschen Zugang zum Gesundheitssystem<br />
erhalten.<br />
<strong>2023</strong> zeigten sich einmal mehr der steigende<br />
Bedarf an niederschwelliger psychosozialer<br />
und psychiatrischer Versorgung sowie der<br />
Mangel an passenden Pflegeangeboten<br />
für diese Zielgruppe. Daher engagiert sich<br />
<strong>neunerhaus</strong> bei der <strong>2023</strong> gegründeten Plattform<br />
Zukunft Psychiatrie, um gemeinsam die<br />
psychosoziale Versorgung von Menschen mit<br />
psychischen Erkrankungen in Wien umfassend<br />
zu verbessern und weiterzuentwickeln.<br />
Trotz des oft hohen und komplexen Pflegebedarfs<br />
von obdachlosen, wohnungslosen,<br />
insbesondere nicht-anspruchsberechtigten<br />
und nichtversicherten Menschen in Wien<br />
besteht eine erhebliche Versorgungslücke<br />
für gerade diese Zielgruppe: Menschen ohne<br />
Krankenversicherung haben keinen Zugang<br />
zu pflegerischen Leistungen. Bewohner*innen<br />
in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe,<br />
deren Gesundheitszustand einen Aufenthalt<br />
im Krankenhaus erfordert, werden auch dann<br />
entlassen, wenn pflegerische und medizinische<br />
Versorgung im Haus nicht geleistet<br />
werden kann. Während die Teams in den<br />
Wohnhäusern immer stärker gefordert sind,<br />
pflegerische Versorgung zu organisieren,<br />
führt die Entlassung bei Bewohner*innen<br />
nicht selten zu wiederholten medizinischen<br />
Krisen – die wiederum einen erneuten Krankenhausaufenthalt<br />
nach sich ziehen.<br />
Schließlich kann die optimale pflegerische<br />
und psychiatrische Versorgung für obdachund<br />
wohnungslose Menschen nur dann gut<br />
15
gelingen, wenn Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe<br />
und des Gesundheitssystems im<br />
regelmäßigen Austausch stehen. Hier bedarf<br />
es einer Verbesserung der Schnittstellenkommunikation<br />
und einer Sensibilisierung für die<br />
Lebensrealität von obdach- und wohnungslosen<br />
Menschen.<br />
GESUNDHEIT AUF ALLEN EBENEN<br />
Im <strong>neunerhaus</strong> Gesundheitszentrum arbeitet<br />
ein interdisziplinäres Team aus Allgemeinmediziner*innen,<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger*innen,<br />
Ordinationsassistent*innen,<br />
Peer-Mitarbeiter*innen, Psychiater*innen,<br />
Sozialarbeiter*innen, Zahnärzt*innen und<br />
zahnärztlichen Assistent*innen unter einem<br />
Dach zusammen. Zusätzlich sind die<br />
<strong>neunerhaus</strong> Mobilen Ärzt*innen in ganz Wien<br />
im Einsatz. Nur so ist umfassende Betreuung<br />
möglich. 5.976 Patient*innen konnten <strong>2023</strong><br />
behandelt, beraten und versorgt werden,<br />
davon 342 Kinder.<br />
Menschen, die das <strong>neunerhaus</strong> Gesundheitszentrum<br />
aufsuchen, werden in vielen<br />
Bereichen benachteiligt - auch im Gesundheitssystem.<br />
Die Mitarbeiter*innen orientieren<br />
sich daher eng an den Bedürfnissen der Patient*innen,<br />
erkennen Unsicherheiten, Scham<br />
und Angst, klären auf und stabilisieren. Das<br />
Team im Bereich Pflege versorgt Wunden,<br />
hilft Menschen mit chronischen Erkrankungen<br />
und Schmerzen und berät bei Fragen zu<br />
Inkontinenz, Ernährung, Körperpflege, Hautund<br />
Wundpflege sowie korrekter Medikamenteneinnahme.<br />
Gesunde Zähne spielen eine wesentliche<br />
Rolle für die Lebensqualität, vor allem für<br />
Menschen, die auf der Suche nach Arbeit<br />
oder einer Wohnung sind. Seit 15 Jahren ist<br />
die <strong>neunerhaus</strong> Zahnarztpraxis wesentlicher<br />
Bestandteil des medizinischen Angebots<br />
von <strong>neunerhaus</strong>. <strong>2023</strong> wurden über 2.000<br />
Patient*innen, davon 177 Kinder, mit Füllungen,<br />
Wurzelbehandlungen und Prothesen<br />
versorgt. Die Anzahl an Patient*innen hat<br />
sich damit seit der Gründung vervierfacht. Sie<br />
können nach erfolgreicher Zahnbehandlung<br />
wieder mit mehr Selbstvertrauen ihren Alltag<br />
meistern. Die im Gesundheitszentrum angesiedelte<br />
Praxis Psychische Gesundheit bietet<br />
niederschwelligen und kostenlosen Zugang<br />
zu psychosozialer Versorgung für obdach-<br />
HELMUT L.,<br />
EHEMALIGER PATIENT IN DER<br />
NEUNERHAUS ZAHNARZTPRAXIS<br />
„Hier muss ich nicht überlegen, was ich sagen<br />
kann oder nicht. Ich kann sein wie ich bin.<br />
Man wird hier als Mensch gesehen und behandelt“<br />
<br />
und wohnungslose sowie nichtversicherte<br />
Menschen. Flexibel auf die Bedürfnisse der<br />
Menschen reagieren zu können, ist hier das<br />
Grundprinzip. So bietet die Praxis Psychische<br />
Gesundheit neben dem Angebot Kontrolliert<br />
Trinken für suchtgefährdete Menschen auch<br />
Austausch in wöchentlichen Gruppen. Unter<br />
dem Angebot Zeit zum Reden führt das Team<br />
entlastende Einzelgespräche, in denen Vertrauen,<br />
Beziehung und Stabilität aufgebaut<br />
werden. 1.318 Gespräche führte das Team<br />
der Praxis Psychische Gesundheit <strong>2023</strong>.<br />
Das <strong>neunerhaus</strong> Gesundheitstelefon hat sich<br />
seit der Corona-Pandemie als verlässlicher<br />
Ansprechpartner für zielgruppenspezifische<br />
Gesundheitsfragen in der Wiener Wohnungslosenhilfe<br />
bewährt. Es wurde im Auftrag<br />
der Gesundheitsbehörde (MA15) und in Kooperation<br />
mit dem Fonds Soziales Wien entwickelt<br />
und fungiert als Schnittstelle zwischen<br />
Wohnungslosenhilfe und Gesundheitssystem.<br />
Durch Beratungen, Krankschreibungen und<br />
dem Ausstellen von Rezepten profitieren Patient*innen,<br />
die stark mobilitätseingeschränkt<br />
sind. Gleichzeitig werden auch die immer stärker<br />
geforderten Teams in Einrichtungen der<br />
Wiener Wohnungslosenhilfe unterstützt. <strong>2023</strong><br />
wurden über 1.500 medizinische Telefonberatungen<br />
geführt, ein Drittel der Anrufe geht<br />
mittlerweile von Spitälern, Apotheken und<br />
Ärzt*innen ein. <strong>2023</strong> haben die <strong>neunerhaus</strong><br />
Mobilen Ärzt*innen 19.702 Konsultationen in<br />
29 Einrichtungen durchgeführt.<br />
UMFASSENDE GESUNDHEITS-<br />
VERSORGUNG<br />
Der finanzielle oder soziale Status einer Person<br />
darf nicht darüber entscheiden, ob und in<br />
welcher Qualität sie im Krankheitsfall versorgt<br />
wird. <strong>neunerhaus</strong> setzt sich dafür ein, dass<br />
medizinische Versorgung als Menschenrecht<br />
für alle durchgesetzt wird. Das <strong>neunerhaus</strong><br />
Gesundheitszentrum zeigt, wie eine einfach<br />
zugängliche und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung<br />
erfolgreich umgesetzt<br />
werden kann.<br />
16 17
ZIELGRUPPENSPEZIFI-<br />
SCHE ANGEBOTE UND<br />
NIEDERSCHWELLIGER<br />
ZUGANG<br />
In enger Zusammenarbeit mit<br />
anderen Organisationen, Expert*innen und Entscheidungsträger*innen<br />
setzt sich <strong>neunerhaus</strong><br />
für eine Gesundheitsversorgung für alle ein.<br />
Menschen in (akuten) Krisen brauchen Unterstützung:<br />
individuell, niederschwellig und so<br />
rasch wie möglich. Die Antwort auf den Mangel<br />
an Pflegeangeboten für obdach- und wohnungslose,<br />
insbesondere nicht-anspruchsberechtigte<br />
und nichtversicherte Menschen sieht<br />
<strong>neunerhaus</strong> im Ausbau der zielgruppengerechten<br />
Versorgung, die mit weiteren Gesundheitsangeboten<br />
verschränkt werden muss. So<br />
können vermeidbare Krankenhausaufenthalte<br />
verhindert und gesundheitlichen und sozialen<br />
Folgeproblemen präventiv begegnet werden.<br />
35.514<br />
KONSULTATIONEN IM GESUNDHEITSZENTRUM<br />
2.083<br />
Ziel der Gesundheitsversorgung bei<br />
<strong>neunerhaus</strong> ist es, nicht nur im akuten<br />
Krankheitsfall zu reagieren, sondern den<br />
Gesundheitszustand der Menschen langfristig<br />
zu verbessern. Am Beginn jeder Betreuung<br />
steht der Vertrauens- und Beziehungsaufbau.<br />
Die individuellen Gesundheitsziele werden an<br />
die Lebensumstände der Patient*innen angepasst.<br />
Das Pflegeteam fördert nicht nur die<br />
Wundheilung, sondern auch das Wohlbefinden,<br />
die Sicherheit und die Fähigkeit, schwierige<br />
Situationen zu bewältigen. Dadurch unterstützt<br />
es die Patient*innen dabei, möglichst<br />
unabhängig im täglichen Leben zu sein. Das<br />
Team der Praxis Psychische Gesundheit vereint<br />
Fachkräfte aus Sozialarbeit, Psychiatrie,<br />
Gesundheits- und Krankenpflege, Peer-Arbeit<br />
und Allgemeinmedizin. Die Gespräche bieten<br />
bewusst viel Zeit und Raum zur Reflexion<br />
der eigenen psychosozialen Gesundheit. So<br />
nehmen sich die Nutzer*innen in der Praxis<br />
Psychische Gesundheit seit langem wieder<br />
als selbstwirksam wahr. Dieses Gesprächsangebot<br />
ist in einem Bereich, in dem die<br />
Angebote hochschwellig und oft ausgelastet<br />
sind und Zeit knapp ist, einzigartig.<br />
<strong>neunerhaus</strong> bleibt hartnäckig, wenn es darum<br />
geht, medizinische Hilfe für alle zugänglich<br />
zu machen, die vom System ausgeschlossen<br />
sind. Die Plattform Zukunft Psychiatrie ist ein<br />
gutes Beispiel dafür, dass es gemeinsame<br />
Anstrengungen und bereichsübergreifende<br />
Kommunikation braucht, um nachhaltig wirksam<br />
zu sein.<br />
4.369<br />
SOZIALARBEITERISCHE GESPRÄCHE IM GESUNDHEITSZENTRUM<br />
VERBÄNDE GEWECHSELT<br />
2.906<br />
KONSULTATIONEN MIT VIDEODOLMETSCH IN 26 SPRACHEN<br />
18
Ondina<br />
„Barbara fragte bei einer Untersuchung, ob<br />
ich erlaubte, mir Blut abnehmen zu lassen.<br />
Am nächsten Morgen klopfte der Betreuer<br />
total aufgeregt an meine Tür, ich sollte sofort<br />
ins Krankenhaus gehen. Ich hatte eine akute<br />
Anämie, ich war sehr krank und wusste es<br />
nicht. Die Zeichen waren zwar da: Ich hatte<br />
offene Wunden im Mund, so dass ich kaum<br />
essen konnte, die Zunge war kaputt, ich habe<br />
nur geweint. Ich war bei fünf Zahnärzten,<br />
aber keiner hat etwas gemacht – bis auf sie.“<br />
Ondina R. M. ist 66 Jahre alt und war nach vielen<br />
Jahren zwischen Österreich und der Dominikanischen<br />
Republik von Obdachlosigkeit betroffen. Sie<br />
hat während ihres sechsmonatigen Aufenthalts im<br />
Chancenhaus Wurlitzergasse eine Mobile Ärztin von<br />
<strong>neunerhaus</strong> kennengelernt, die im entscheidenden<br />
Moment die richtigen Maßnahmen getroffen hat.<br />
<strong>neunerhaus</strong> Mobile Ärztin<br />
21
STIMMEN<br />
UNSERER UNTERSTÜTZER*INNEN<br />
SANDRA Z.<br />
KÄUFER*IN DER NEUNERHAUS<br />
KUNSTAUKTION<br />
„Ich empfinde höchste Wertschätzung für <strong>neunerhaus</strong>: Tag<br />
für Tag wird unermüdlich und engagiert Mitmenschen in einer<br />
für sie überaus schweren Zeit geholfen. Das Ersteigern eines<br />
wunderbaren Werkes anlässlich der <strong>neunerhaus</strong> Kunstauktion<br />
verkörpert (im wahrsten Sinne des Wortes) für mich die<br />
Gewissheit, dass mit meinem Beitrag diese Menschen unterstützt<br />
werden.<br />
WERNER STÖCKEL<br />
GESCHÄFTSFÜHRER POL1 AGENTUR<br />
FÜR KOMMUNIKATION GMBH<br />
LANGJÄHRIGER UNTERSTÜTZER<br />
„<strong>neunerhaus</strong> ist nicht nur eine Einrichtung, es ist ein Sprungbrett<br />
zu einem neuen Leben. Jede Spende ist daher ein Baustein<br />
für Hoffnung und eine direkte Hilfe für diejenigen, die am<br />
meisten darauf angewiesen sind.“<br />
ARNO PILGRAM<br />
SOZIOLOGE UND KRIMINOLOGE<br />
LANGJÄHRIGER UNTERSTÜTZER<br />
„Ich würde keiner Organisation etwas spenden, wenn ich das<br />
Gefühl hätte, ich müsste da jetzt noch dreinreden, was sie<br />
damit machen sollen. Das muss eine Organisation sein, von<br />
der ich sicher bin, dass sie was Gescheites damit macht.“<br />
WILFRIED OPETNIK PFLAUM KARLBERGER<br />
WIENER OPETNIK RECHTSANWÄLTE<br />
LANGJÄHRIGER UNTERSTÜTZER<br />
„<strong>neunerhaus</strong> beeindruckt mit seinen vielschichtigen Serviceleistungen<br />
und aufopfernden Arbeiten. Die zwischenmenschlichen<br />
Bemühungen des gesamten Teams sind bemerkenswert.<br />
Wir wünschen allen Mitwirkenden weiterhin viel Energie<br />
und Unterstützung bei ihrer außerordentlich wertvollen Arbeit.“<br />
MAG.A VERA KREMSLEHNER-BRAUNEGG<br />
GENERAL MANAGER KREMSLEHNER HOTELS GMBH<br />
LANGJÄHRIGE UNTERSTÜTZUNG DURCH<br />
UNTERNEHMENSSPENDEN<br />
„Die Kremslehner Hotels unterstützen <strong>neunerhaus</strong> nun schon<br />
seit vielen Jahren – denn diese Idee erscheint uns einzigartig<br />
und das Geld kommt punktgenau an. Das ist uns als Familie<br />
besonders wichtig – Menschen in Wien zu helfen und auch zu<br />
wissen, WIE das Geld verwendet wird. Wir unterstützen die<br />
Initiativen von <strong>neunerhaus</strong> sehr gerne und auch in weiterer<br />
Zukunft!“<br />
DR.IN MARTHA KRUMPL<br />
VORSTANDSVORSITZENDE SINFONIA ACADEMICA<br />
LANGJÄHRIGE UNTERSTÜTZUNG DURCH<br />
BENEFIZKONZERTE<br />
„Den Musiker*innen des Orchesters ,Sinfonia Academica‘ ist<br />
es ein Anliegen, die Musik zu guten Zwecken aufzuführen und<br />
den Reinerlös der Konzerte zu spenden. Besonders wichtig<br />
ist uns die niederschwellige und kostenlose medizinische<br />
Betreuung obdachloser und nichtversicherter Mitmenschen.<br />
<strong>neunerhaus</strong> leistet besonders in diesem Bereich Großartiges<br />
seit vielen Jahren und es ist dem Orchester eine Freude, hier<br />
unterstützen zu können. Wir alle sind wichtig!“<br />
CHRISTIAN KLEINER<br />
LANGJÄHRIGER UNTERSTÜTZER<br />
„Ich fahre jeden Tag an der Margaretenstraße (Anmerkung:<br />
<strong>neunerhaus</strong> Gesundheitszentrum) vorbei und sehe in der<br />
Früh die Leute, die Schlange stehen. Ich bin froh, dass sich<br />
jemand kümmert und finde <strong>neunerhaus</strong> leistet da hervorragende<br />
Arbeit. Hut ab, wirklich! Wissen Sie, das Leben hat es<br />
mit mir sehr gut gemeint und ich möchte Menschen helfen,<br />
die nicht so viel Glück gehabt haben wie ich. Mir geht es<br />
(finanziell) sicher besser als vielen anderen und davon<br />
möchte ich etwas zurückgeben. Wenn jeder ein bisserl was<br />
machen würde, dann hätten wir solche Probleme gar nicht.“<br />
22<br />
23
WOHNEN MIT PERSPEKTIVE<br />
DAS NEUNERHAUS BILLROTHSTRASSE BIETET ALS CHANCENHAUS DURCH DEN<br />
NIEDERSCHWELLIGEN UND VORAUSSETZUNGSLOSEN ZUGANG EINE WICHTIGE<br />
ANLAUFSTELLE FÜR JUNGE ERWACHSENE UND HILFT NICHT NUR MIT WOHN-<br />
RAUM, SONDERN AUCH DURCH ALLTAGSUNTERSTÜTZENDE BETREUUNG.<br />
NEUNERHAUS BILLROTHSTRASSE<br />
NEUNERHAUS HAGENMÜLLERGASSE<br />
NEUNERHAUS KUDLICHGASSE<br />
HOUSING FIRST UND MOBIL BETREUTES WOHNEN<br />
NEUNERIMMO<br />
WOHNEN<br />
Der Weg zum Erwachsenwerden ist von neuen<br />
Erfahrungen und Entscheidungen geprägt,<br />
von beruflicher Orientierung und davon, sich<br />
selbst kennenzulernen. Der Auszug aus dem<br />
Elternhaus bedeutet Freiheit, aber auch die<br />
Verantwortung, für sich selbst zu sorgen. Es<br />
ist eine Zeit, in der Menschen zwischen 18<br />
und 30 Jahren vieles ausprobieren (müssen).<br />
Es ist aber auch eine Zeit, in der Scheitern<br />
erlaubt sein muss – ohne, dass ein Scheitern<br />
existenzbedrohend ist.<br />
Hohe Zugangsvoraussetzungen und finanzielle<br />
Hürden machen die strukturelle Benachteiligung<br />
junger Erwachsener am Wohnungsmarkt<br />
deutlich: Wenn junge Menschen gerade<br />
erst in das Berufsleben starten, können sie<br />
die Miete, Kaution oder Provision oftmals<br />
nicht bezahlen. Der heimische Wohnungsmarkt<br />
nimmt zu wenig Rücksicht auf die Lebenslagen<br />
junger Erwachsener. Gestiegene<br />
Inflation und ein Rückgang der Neubauleistung<br />
haben den Druck auf junge Erwachsene<br />
erhöht und prekäre Wohnsituationen auch im<br />
vergangenen Jahr weiter verschärft.<br />
Junge Erwachsene, die aus sozio-ökonomisch<br />
benachteiligten Verhältnissen kommen<br />
oder als sogenannte „Care Leaver“ den<br />
Großteil ihrer Kindheit in betreuten Wohneinrichtungen<br />
verbracht haben, haben ein<br />
höheres Risiko, existenzielle Krisen oder<br />
Wohnungslosigkeit zu erleben. „Es gelingt uns<br />
oft, den jungen Menschen sehr nah zu kommen.<br />
Sie tragen einen ganzen Rucksack mit<br />
Themen mit sich, den sie für uns öffnen, uns<br />
hineinschauen lassen. Die Frage ist dann, wie<br />
wir den Rucksack ein wenig leichter machen<br />
können“, so Jürgen Hölbling, Hausleiter im<br />
<strong>neunerhaus</strong> Billrothstraße.<br />
STABILITÄT IM ALLTAG<br />
Wenn junge Erwachsene ihren Wohnraum<br />
verlieren, benötigt es in der Wohnungslosenhilfe<br />
bedarfsorientierte Unterstützungsangebote<br />
für die speziellen Bedürfnisse<br />
dieser vulnerablen Gruppe. <strong>2023</strong> hat das<br />
<strong>neunerhaus</strong> Billrothstraße im 19. Wiener<br />
Gemeindebezirk für 94 Menschen zwischen<br />
18 und 30 Jahren schnell und unbürokratisch<br />
Hilfe geboten.<br />
25
1.076<br />
VERHINDERUNG VON<br />
OBDACH- UND WOHNUNGS-<br />
LOSIGKEIT VON MORGEN<br />
Das Chancenhaus Billrothstraße<br />
schließt eine wichtige Lücke in der Wiener<br />
Wohnungslosenhilfe – das alleine reicht jedoch<br />
nicht. Es braucht neue Wege zur Wohnversorgung<br />
junger Erwachsener: niederschwelligen<br />
und unbürokratischen Zugang zu Wohnraum<br />
und Betreuung, eine breite Ausrollung von<br />
Housing First und weitere zielgruppenspezifische<br />
Angebote in der Wiener Wohnungslosenhilfe<br />
für junge Erwachsene. Das impliziert auch<br />
einen höheren Anteil an leistbaren Wohnungen,<br />
die im Einflussbereich der Stadt Wien sind und<br />
jungen Erwachsenen zugänglich gemacht werden<br />
– inklusive Housing First-Angeboten.<br />
MIETER*INNEN IN 513 HAUSHALTEN BETREUT UND BERATEN<br />
262<br />
100<br />
WOHNUNGEN AN 179 PERSONEN VERMITTELT<br />
Das Chancenhaus stellt Wohnplätze rasch<br />
und ohne Zugangsvoraussetzungen zur<br />
Verfügung und bietet Hilfe an, die auch<br />
angenommen werden kann. Das interdisziplinäre<br />
Team aus Sozialarbeiter*innen, Mitarbeiter*innen<br />
Assistenz Wohnen und Alltag<br />
sowie einer Peer-Mitarbeiterin arbeitet daran<br />
wieder Stabilität in einen durcheinandergeratenen<br />
Alltag zu bringen, unterstützt bei<br />
Behördengängen und entwickelt gemeinsam<br />
mit den jungen Menschen (Wohn-)Perspektiven<br />
für die nähere Zukunft. Im Durchschnitt<br />
bleiben die Bewohner*innen drei Monate im<br />
Chancenhaus, wobei ein Zurückkommen und<br />
erneutes Andocken jederzeit möglich ist.<br />
eine wesentliche Lücke im Hilfssystem. 36<br />
junge Frauen haben <strong>2023</strong> im <strong>neunerhaus</strong><br />
Billrothstraße gewohnt.<br />
„Wir tragen zusammen, was eine Person<br />
braucht – Betreuung nach Gewaltvorfällen,<br />
Begleitung im Rahmen der Existenzsicherung<br />
oder bei Vorstellungsgesprächen für<br />
den nächsten Wohnraum – wir versuchen<br />
möglichst viel zu ermöglichen - und wenn es<br />
mitten in der Nacht ist“, so Jürgen Hölbling.<br />
BEWOHNER*INNEN IN 3 NEUNERHAUS WOHNHÄUSERN,<br />
DAVON<br />
94<br />
JUNGE ERWACHSENE IM NEUNERHAUS BILLROTHSTRASSE<br />
„Die Frage ist, wie wir den Rucksack ein wenig<br />
leichter machen können.“ <br />
GANZHEITLICHE BETREUUNG<br />
Junge Erwachsene, die von Obdach- oder<br />
Wohnungslosigkeit betroffen sind, weisen<br />
eine Vielzahl an individuellen, familiären und<br />
sozialen Problemlagen auf. Die Zusammenarbeit<br />
verschiedener Berufsgruppen und eine<br />
auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen<br />
zugeschnittene Betreuung sind entscheidend,<br />
um Verbesserungen zu erreichen.<br />
<strong>neunerhaus</strong> baut ein unterstützendes Netzwerk<br />
auf und steht in Krisenzeiten zur Seite.<br />
Durch Wohnplätze, die speziell für Frauen*<br />
reserviert sind und einem frauenspezifischen<br />
Unterstützungsangebot, schließt <strong>neunerhaus</strong><br />
<br />
JÜRGEN HÖLBLING,<br />
HAUSLEITER IM NEUNERHAUS<br />
BILLROTHSTRASSE<br />
27
WOHNUNGSLOSIGKEIT BEENDEN – HOUSING FIRST<br />
NEUNERHAUS SETZT SEIT 2012 HOUSING FIRST IN WIEN UM UND HAT SEITHER VOR<br />
UND HINTER DEN KULISSEN WESENTLICH ZUR ENTWICKLUNG FACHLICHER STAN-<br />
DARDS BEIGETRAGEN. HOUSING FIRST GILT MITTLERWEILE ALS BENCHMARK FÜR DIE<br />
BEENDIGUNG VON OBDACH- UND WOHNUNGSLOSIGKEIT IN EUROPA UND IST MAIN-<br />
STREAM-MODELL IN DER WIENER WOHNUNGSLOSENHILFE. DARAUF SIND WIR STOLZ.<br />
LANGFRISTIG LEISTBARES<br />
WOHNEN FÜR ALLE<br />
SCHAFFEN<br />
Um Obdach- und Wohnungslosigkeit<br />
langfristig zu beenden, braucht es<br />
genügend leistbaren Wohnraum, den Abbau<br />
von Zugangshürden, um leistbaren Wohnraum<br />
für mehr Menschen verfügbar zu machen und<br />
Unterstützung bei der nachhaltigen Wohnungssicherung.<br />
In Wien braucht es dazu jedenfalls<br />
auch den Ausbau und Erhalt der gemeinnützigen<br />
und kommunalen Wohnungsbestände<br />
sowie eine starke Kooperation zwischen dem<br />
Wohn- und Sozialressort.<br />
„Nachdem die letzte U-Bahn um 00:30 gefahren<br />
ist, war es damals noch möglich, in<br />
der Station zu schlafen. Bei den Rolltreppen<br />
kommt warme Luft herauf, es ist trocken und<br />
man hat ein Dach überm Kopf“, erzählt Josef<br />
P. von seiner Zeit der Obdachlosigkeit. Seit<br />
<strong>2023</strong> hat er dank <strong>neunerhaus</strong> wieder ein Zuhause:<br />
„Es ist eine Erleichterung. Ich konnte<br />
am Anfang fast nicht schlafen, weil es hier so<br />
ruhig ist.“<br />
Wohnkosten steigen, Teuerungen drücken<br />
auf die Einkommen. Heute geben Österreichs<br />
Mieter*innen durchschnittlich knapp<br />
30% ihres verfügbaren Einkommens für<br />
Wohnen und Energie aus. Bei Haushalten mit<br />
geringem Einkommen ist es fast die Hälfte.<br />
Leistbarer Wohnraum wird immer mehr zu<br />
Mangelware. Wohnungslosigkeit und prekäre<br />
Wohnsituationen sind schon lange keine<br />
Randphänomene mehr - sie reichen bis<br />
mitten in die Gesellschaft. Auch zunehmend<br />
jüngere Menschen sind aufgrund der gestiegenen<br />
Mietpreise mit Wohnungslosigkeit<br />
konfrontiert.<br />
WOHNEN ERMÖGLICHEN, WOHNEN<br />
UNTERSTÜTZEN, WOHNEN ERHALTEN<br />
Seit 25 Jahren setzt sich <strong>neunerhaus</strong> dafür<br />
ein, dass leistbares Wohnen für strukturell<br />
benachteiligte und ausgegrenzte Menschen<br />
langfristig möglich wird – jenen Menschen,<br />
die obdach-, wohnungslos oder armutsgefährdet<br />
sind, wenden wir uns dabei besonders<br />
zu.<br />
In den drei <strong>neunerhaus</strong> Wohnhäusern und<br />
über Housing First und Mobil betreutes<br />
Wohnen stellt <strong>neunerhaus</strong> leistbares Wohnen<br />
für immer mehr Menschen sicher. 1.338<br />
Menschen wurden so <strong>2023</strong> beim Wohnen<br />
unterstützt ‒ davon 357 Kinder.<br />
Um mehr dauerhaft leistbaren Wohnraum der<br />
Zielgruppe zur Verfügung stellen zu können,<br />
kooperiert neunerimmo, ein Tochterunternehmen<br />
von <strong>neunerhaus</strong>, mit 28 Bauträgern und<br />
Akteur*innen der Immobilienbranche. Denn<br />
eine eigene Wohnung ist das wirksamste Mittel<br />
gegen Obdach- und Wohnungslosigkeit.<br />
Bei Housing First erhalten die Menschen<br />
eine Wohnung mit eigenem Mietvertrag und<br />
Unterstützung durch ein interdisziplinäres Betreuungsteam.<br />
<strong>2023</strong> konnte neunerimmo 70<br />
Wohnungen mit direktem, langfristigem und<br />
leistbarem Mietvertrag an ehemals obdachund<br />
wohnungslose Menschen vermitteln.<br />
Auch nach dem Einzug unterstützen die<br />
Teams von <strong>neunerhaus</strong> Housing First und<br />
Mobil betreutes Wohnen die Bewohner*innen.<br />
Sie beraten bei prekären finanziellen Lebenslagen<br />
und helfen bei der Bewältigung von<br />
Krisen – so kann die Wohnung langfristig<br />
erhalten werden. 93 % der Mieter*innen<br />
leben nach drei Jahren nach wie vor in ihrer<br />
Housing First-Wohnung. Das Soziale Wohnungsmanagement<br />
von neunerimmo unterstützt<br />
durch Sicherungsinstrumente wie dem<br />
Mieten-Monitoring dabei, eine langfristige<br />
Wohnperspektive zu erhalten.<br />
Nur gemeinsam mit Kooperationspartner*innen<br />
gelingt es, einen Beitrag zur Beendigung<br />
von Wohnungslosigkeit zu leisten und langfristig<br />
leistbaren Wohnraum für all jene zu<br />
schaffen, die strukturell benachteiligt oder<br />
Weitere Informationen zum neuen<br />
Chancenhaus für junge Erwachsene → Seite 27<br />
SALMANE L.<br />
WIRD VOM TEAM NEUNERHAUS<br />
HOUSING FIRST UND MOBIL BE-<br />
TREUTES WOHNEN BETREUT.<br />
ausgegrenzt sind. Daher danken wir allen<br />
Partner*innen, gemeinsam mit uns systemisch<br />
wirksam zu sein.<br />
„Diese Wohnung habe ich erstmals nur für<br />
mich. Bisher habe ich immer mit Mehreren in<br />
einem Zimmer gewohnt.“<br />
Ein gemeinsames Projekt, das die Wirksamkeit<br />
von Kooperationen unterschiedlicher<br />
Akteur*innen zeigt, ist die Initiative housing<br />
first österreich der BAWO, Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Wohnungslosenhilfe. Nach<br />
dem Housing First-Ansatz werden bundesländerübergreifend<br />
leistbare Wohnungen aus<br />
dem gemeinnützigen und privaten Sektor vermittelt.<br />
Finanziert vom Bundesministerium für<br />
Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz<br />
und in enger Zusammenarbeit mit<br />
Bauträgern und Sozialorganisationen, werden<br />
österreichweit bis Herbst 2024 mehr als 1.000<br />
Menschen aus der Wohnungslosigkeit in<br />
die eigene Wohnung begleitet. neunerimmo<br />
fungiert in Wien als wichtige Schnittstelle<br />
zwischen Immobilienbereich, Sozialbereich<br />
und öffentlicher Verwaltung. neunerimmo<br />
bietet eine Soziale Wohnungsverwaltung und<br />
gemeinsam mit <strong>neunerhaus</strong> und anderen Sozialorganisationen<br />
umfassende Sozialarbeit,<br />
um das Wohnen in den eigenen vier Wänden<br />
zu unterstützen.<br />
GEMEINSAM KRISEN BEWÄLTIGEN<br />
Ein schneller (Rück-)Weg in die eigenen vier<br />
Wände ist das Wichtigste, um Menschen,<br />
die von Obdach- und Wohnungslosigkeit<br />
betroffen sind, nachhaltig zu helfen. Bei<br />
<strong>neunerhaus</strong> denken wir seit jeher Gesundheit<br />
und Soziales zusammen. Unsere Erfahrung<br />
zeigt, dass prekäre Wohnverhältnisse krank<br />
machen – körperlich und psychisch. Neben<br />
den eigenen vier Wänden braucht es daher<br />
auch psychosoziale Betreuung der Nutzer*innen.<br />
Das leistet <strong>neunerhaus</strong> Housing First<br />
und Mobil betreutes Wohnen mit einem interdisziplinären<br />
Betreuungsteam, in dem neben<br />
Sozialarbeiter*innen und Peer-Mitarbeiter*innen<br />
auch Fachkräfte für psychosoziale<br />
Gesundheit arbeiten.<br />
Weitere Informationen zum <strong>neunerhaus</strong><br />
Peer Campus → Seite 12<br />
28 29
Salmane<br />
„Ich habe sie immer angerufen, wenn es mir schlecht ging, wenn<br />
ich Sorgen hatte, wenn ich überfordert oder gestresst war. Sie<br />
haben mich beraten, mich auch psychisch gestützt. Sie haben<br />
mich bei Terminen begleitet, das machte für mich vieles einfacher.“<br />
Salmane L. ist 32 Jahre und hat große Pläne für seine<br />
Zukunft. Die Krebserkrankung und die Amputation<br />
seines rechten Fußes waren ein großer Schock<br />
für ihn. Doch er bleibt zielstrebig. Am Weg in eine<br />
bessere, selbstbestimmte und gesunde Zukunft unterstützt<br />
ihn das interdisziplinäre Team für psychosoziale<br />
Gesundheit von <strong>neunerhaus</strong> Housing First und Mobil<br />
betreutes Wohnen.<br />
31
ORGANISATIONSPROFIL<br />
PRO BONO UND SACHSPENDEN<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
In der Geschäftsführung verantworten<br />
Elisabeth Hammer und Daniela Unterholzner<br />
gemeinsam die wirtschaftliche Gebarung und<br />
die rechtliche Vertretung von <strong>neunerhaus</strong>.<br />
In der Geschäftsleitung vertreten Daniela<br />
Unterholzner, Elisabeth Hammer und Stephan<br />
Gremmel die sozial-, wohn-, gesundheitsund<br />
gesellschaftspolitischen Positionen von<br />
<strong>neunerhaus</strong> nach innen und außen.<br />
AUFSICHTSRAT<br />
Nicole Baczak, Alexander Brunner, Kurt Gutlederer<br />
(ab 19.6.), Alexander Mernyi, Konrad Pillwein, Florian<br />
Pollack, Katharina Reich (bis 27.4.), Markus Reiter,<br />
Christoph Sykora, Ute Toifl (Vorsitz), Alexander Zach<br />
RECHNUNGS-/<br />
WIRTSCHAFTSPRÜFUNG<br />
Die Buchhaltung sowie die Erstellung des<br />
Jahresabschlusses wurden im Bilanzjahr <strong>2023</strong> von<br />
Mitarbeiter*innen der <strong>neunerhaus</strong> Finanzabteilung<br />
durchgeführt. Die Lohnverrechnung erfolgt durch<br />
die Steuerviertel Steuerberatungs GmbH &<br />
Co KG. Der Jahresabschluss wird gemäß § 22<br />
Vereinsgesetz erstellt und durch die CONSULTATIO<br />
Wirtschaftsprüfung GmbH & Co KG geprüft. Dieser<br />
obliegt auch die Prüfung für das Österreichische<br />
Spendengütesiegel laut Kriterienkatalog der<br />
Standards für spendensammelnde Organisationen<br />
sowie die Prüfung für die Spendenbegünstigung<br />
gemäß § 4a Abs. 8 Z 1 EStG.<br />
BELEGSCHAFTSVERTRETUNG<br />
Vorsitzender: Martin Roßbacher<br />
Weitere Mitglieder: Magdalena Elsnegg, Georg<br />
Havas, Christina Liebhart, Lisa Steiner<br />
Ersatzmitglieder: Thomas Kreisel, Barbara Legerer,<br />
Mariella Nemec, Cornelia Pewetz, Therese Rath<br />
BETEILIGUNGEN<br />
<strong>neunerhaus</strong> Tierärztliche Versorgung<br />
ZVR-Zahl: 971695036<br />
Gründung: 8.4.2010<br />
Tierärztliche Leitung,<br />
für die Österreichische Tierärztekammer:<br />
Eva Wistrela-Lacek<br />
Für <strong>neunerhaus</strong>: Elisabeth Hammer<br />
<strong>neunerhaus</strong> FC<br />
ZVR-Zahl: 026056981<br />
Gründung: 13.2.2009<br />
Obmann: Stefan Loicht<br />
Für <strong>neunerhaus</strong>: Daniela Unterholzner<br />
TOCHTERGESELLSCHAFTEN<br />
neunerimmo – Neunerhaus Soziales Wohnen<br />
und Immobilien gemeinnützige GmbH<br />
Firmenbuchnummer: FN 466057d<br />
Weyringergasse 5/DG, 1040 Wien<br />
Geschäftsführung: Daniela<br />
Unterholzner und Ulrike Pilgram<br />
<strong>neunerhaus</strong> Gesundheit gemeinnützige GmbH<br />
Firmenbuchnummer: FN 578119a<br />
Margaretenstraße 166, 1050 Wien<br />
Geschäftsführung: Daniela Unterholzner<br />
und Elisabeth Hammer<br />
KOOPERATIONSPARTNER*INNEN WOHNEN<br />
Aktuelle Kooperationspartner*innen unter<br />
www.neunerimmo.at/organisation/partnerinnen<br />
Wir danken folgenden Unternehmen – sie<br />
haben <strong>2023</strong> <strong>neunerhaus</strong> mit kostenfreien<br />
professionellen Dienstleistungen bzw.<br />
Produkten maßgeblich unterstützt:<br />
GESCHÄFTSLEITUNG<br />
Brandl & Talos Rechtsanwälte, ecolaw Rechtsanwälte,<br />
Höhne, In der Maur & Partner Rechtsanwälte,<br />
Öffentlicher Notar Dr. Arthur Rasse & Partner<br />
MEDIZIN, PFLEGE UND OPTIKER*INNEN<br />
Alois Anderle, Apomedica Pharmazeutische<br />
Produkte, B. Braun Austria, Boehringer Ingelheim,<br />
Chiesi Pharmaceuticals, Coloplast, Curaden,<br />
Dansac Hollister, DARCO Europe, Die Brille<br />
Philipp Bischel, FOCUSMED – Beyer, Gilead<br />
Sciences, GSK, Haydn-Apotheke Mag. pharm.<br />
Günther Eder, Henry Schein Dental, Imaging<br />
Urania, Kopfwerk Datensysteme, Krankenhaus<br />
der Barmherzigen Brüder, Krankenhäuser der<br />
Vinzenz Gruppe (insbesondere Orthopädisches<br />
Spital Speising, Krankenhaus Göttlicher Heiland),<br />
Kulzer Dental, Labors.at, Lohmann & Rauscher,<br />
Marienapotheke Mag. pharm. Karin Simonitsch,<br />
Novartis Pharma, ÖRK Medikamentenhilfe,<br />
Optikhaus Binder, Optik Medvey, Ortho-Schuh,<br />
PAUL HARTMANN, Pfizer Corporation Austria,<br />
Pflegeexpertenpraxis – Krammel, Phametra Pharma<br />
und Medica-Trading Plandent, Pluradent, Profimed,<br />
Siemens Healthcare, Sorbion Mayrhofer, Thalia<br />
Apotheke Mag. Pharm. Göckel, W&H Dentalwerk,<br />
WIPLA Zahntechnik, Universitätszahnklinik MUW<br />
NEUNERHAUS NETZWERK FACHÄRZT*INNEN <br />
UND GESUNDHEITSBERUFE<br />
Unser Dank gilt allen Ärzt*innen, Zahnärzt*innen,<br />
Diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger*innen,<br />
Zahntechniker*innen und Therapeut*innen, die<br />
die Arbeit von <strong>neunerhaus</strong> ehrenamtlich mit ihrer<br />
Expertise unterstützen. Namentlich genannt<br />
sind sie unter <strong>neunerhaus</strong>.at/ehrenamt.<br />
NEUNERHAUS TIERÄRZTLICHE VERSORGUNG<br />
Animalfriends, Arge Arzneimittel WKO in<br />
Kooperation mit Boehringer Ingelheim, Canis<br />
Bowls, CKVet, IDEXX Vetmed LaborGmbH,<br />
Petcard, Physiobello, Rauberger Medical Trading<br />
GmbH, Tierplus Kagran, Veterinärmedizinische<br />
Universität Wien, VetNordic, Vquadrat –<br />
Praxismanagement-System für Veterinäre, Tec4life<br />
Wir bedanken uns herzlich bei allen Tierärzt*innen<br />
und Assistent*innen, die sich ehrenamtlich für die<br />
<strong>neunerhaus</strong> Tierärztliche Versorgung engagieren,<br />
namentlich genannt unter: <strong>neunerhaus</strong>.at/ehrenamt.<br />
FUNDRAISING UND KOMMUNIKATION<br />
Atomicboy, Auktionshaus im Kinsky, Blumenkraft,<br />
buero butter, Büro Perndl, Christoph Liebentritt,<br />
CLIP Mediaservice GmbH, Consches, Der Mann,<br />
Die Sellerie, EB Restaurantbetriebe Ges.m.b.H.,<br />
Ecker & Partner Öffentlichkeitsarbeit und Public<br />
Affairs GmbH, Europapier Austria GmbH,<br />
FeineDinge, FREITAG, Glein, Habari, Jonas Reindl,<br />
JUMI Käse, k25 Werbeagentur GmbH, Katie g.<br />
Jewellery, Kitschbitsch Store, Less is More, Lisi<br />
Specht, Marien Apotheke Wien, Martin Stöbich,<br />
Mondi, Motel A Miio, mufim.media, Schrägstrich<br />
Kommunikationsdesign, seite zwei, solo ohne<br />
– Studio für Gestaltung, Sonnentor, Stefanie<br />
Grubich (Pick & Barth Digital Strategies), szenario.<br />
design, Ursula Schmitz, Viu, Vöslauer, Weingut<br />
Rabl, Wiener Seife, Wolf Haas, Zuckerlwerkstatt<br />
PARTNER*INNEN NEUNERHAUS GESUNDHEITS-<br />
ZENTRUM<br />
HOFER KG, PUBA, RD Foundation<br />
UNTERSTÜTZER*INNEN NEUNERHAUS<br />
GESUNDHEITSZENTRUM<br />
AbbVie GmbH, Karl und Elisabeth Kärcher Stiftung<br />
Wir danken allen Partner*innen, die neunerimmo im<br />
vergangenen Jahr mit kostenfreien Dienstleistungen<br />
unterstützt haben. Allen voran Dr. Peter Brodner,<br />
PlanSinn Planung & Kommunikation GmbH sowie<br />
dem neunerimmo Beirat. Einzusehen unter:<br />
www.neunerimmo.at/organisation<br />
NEUNERHAUS CAFÉ<br />
Bäckerei Felzl, Davids Biogemüse, Genusskoarl,<br />
Kasnudl Stadtküche, Penta Hotel, Pfarre Retz,<br />
Spoondays, Sonnberg Biofleisch, Sonnentor,<br />
Steiner Gas, Tchibo, Verein M.U.T.<br />
Wir bedanken uns herzlich bei allen<br />
Mitarbeiter*innen, die sich ehrenamtlich im<br />
<strong>neunerhaus</strong> Café engagieren. Namentlich genannt<br />
sind sie unter <strong>neunerhaus</strong>.at/ehrenamt.<br />
UNTERSTÜTZER*INNEN NEUNERHAUS CAFÉ <br />
Josefine Köhler Fonds<br />
UNTERSTÜTZER*INNEN NEUNERHAUS TIER-<br />
ÄRZTLICHE VERSORGUNG<br />
IDEXX, Österreichische Tierärztekammer,<br />
Verein Freunde der Tierecke<br />
FÜR ALLE KLIENT*INNEN<br />
Mietervereinigung Österreichs –<br />
Landesorganisation Wien<br />
32 33
Raquel<br />
„Deine Erfahrung ist<br />
dein Werkzeug.“<br />
Raquel B., 41 Jahre alt, begann <strong>2023</strong> die Ausbildung<br />
am <strong>neunerhaus</strong> Peer Campus zur Peer-Mitarbeiterin<br />
der Wohnungslosenhilfe und arbeitet nun in einer<br />
Wohngemeinschaft für Menschen mit Flucht- und<br />
Migrationshintergrund.<br />
35
MITTELHERKUNFT<br />
MITTELVERWENDUNG<br />
EURO<br />
EURO<br />
I. Spenden<br />
a) ungewidmete Spenden<br />
b) gewidmete Spenden<br />
2 947 225,70<br />
2 912 225,70<br />
35 000,00<br />
I. Leistungen für statutarisch festgesetzten Zwecke<br />
II. Spendenwerbung<br />
10 884 158,97<br />
801 504,14<br />
II. Mitgliedsbeiträge<br />
280,00<br />
III. Verwaltungsausgaben<br />
1 254 059,09<br />
III. Betriebliche Einnahmen<br />
a) betriebliche Einnahmen aus öffentlichen Mitteln<br />
b) sonstige betriebliche Einnahmen<br />
10 054 485,55<br />
7 917 090,57<br />
2 137 394,98<br />
IV. Sonstige Ausgaben, sofern nicht unter I. bis III. enthalten<br />
VII. Überschuss (für Projekte)<br />
0,00<br />
169 336,28<br />
IV. Subventionen und Zuschüsse der öffentlichen Hand<br />
V. Sonstige Einnahmen<br />
a) Vermögensverwaltung<br />
b) sonstige andere Einnahmen sofern nicht unter Punkt I bis IV<br />
0,00<br />
1 987,87<br />
0,00<br />
SUMME MITTELVERWENDUNG<br />
13 109 058,48<br />
VII. Auflösung von Rücklagen<br />
SUMME MITTELHERKUNFT<br />
105 079,36<br />
13 109 058,48<br />
MITTELVERWENDUNG<br />
Wohnen und Betreuung in eigenen und verbundenen Unternehmen<br />
Gesundheit in eigenen und verbundenen Unternehmen<br />
Gesellschaft, Teilhabe und Advocacy<br />
MITTELHERKUNFT<br />
60% Öffentliche Mittel<br />
23% Spenden und Mitgliedsbeiträge<br />
4% Nutzungsentgelte der Bewohner*innen<br />
12% Leistungen in verbundenen Organisationen<br />
1% Sonstiges<br />
36<br />
37
IMPRESSUM<br />
<strong>neunerhaus</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2023</strong><br />
Wien, Juni 2024<br />
Herausgegeben von <strong>neunerhaus</strong> –<br />
Hilfe für obdachlose Menschen<br />
Gumpendorfer Straße<br />
83 – 85/Haus 4/1. DG,<br />
1060 Wien<br />
T +43 1 990 09 09 900<br />
hallo@<strong>neunerhaus</strong>.at<br />
www.<strong>neunerhaus</strong>.at<br />
Organisationsprofil<br />
<strong>neunerhaus</strong> – Hilfe für<br />
obdachlose Menschen<br />
Gegründet 31.8.1999<br />
Rechtsform:<br />
Verein nach dem VerG 2002<br />
Vereinsregister:<br />
ZVR-Nr. 701846883<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
Elisabeth Hammer,<br />
Daniela Unterholzner<br />
Chefredaktion:<br />
Kristina Eggers<br />
Koordination:<br />
Stefanie Meier, Julia Grani<br />
Redaktionsteam und Texte:<br />
Eva-Maria Bauer, Astrid<br />
Entlesberger, Julia Grani,<br />
Natascha Khom, Anna Koppitsch,<br />
Christina Lenart, Stefanie<br />
Meier, David Neusteurer, Paula<br />
Reid, Barbara Unterlerchner<br />
Statistikredaktion:<br />
Christina Liebhart<br />
Spendenabsetzbarkeit seit 1.1.2009<br />
mit der Reg.Nr. SO 1127, gemäß<br />
Bescheid des Finanzamts<br />
1/23 nach § 4a Abs. 2 EstG<br />
Österreichisches<br />
Spendengütesiegel seit 2004:<br />
Reg.Nr. 05508 – www.osgs.at<br />
Sponsoring-Post:<br />
SM 04Z035783 N<br />
Verantwortlich für Spendenwerbung:<br />
Anna Koppitsch<br />
Verantwortlich für<br />
Spendenverwendung<br />
und Datenschutz:<br />
Elisabeth Hammer,<br />
Daniela Unterholzner<br />
Editorial Design:<br />
buero butter<br />
Max Schnürer<br />
Rubina Hellmich<br />
Fotos:<br />
Christoph Liebentritt<br />
Druck:<br />
Print Alliance HAV<br />
Produktions GmbH<br />
Papier:<br />
Umschlag IQ Color<br />
korallenrot, 330 g/m<br />
Kern: PERGRAPHICA®<br />
Classic Rough, 120 g/m²<br />
Exklusiv erhältlich bei Europapier<br />
www.europapier.at<br />
Kontakt:<br />
<strong>neunerhaus</strong> – Hilfe für<br />
obdachlose Menschen<br />
Gumpendorfer Straße<br />
83 – 85/Haus 4/1. DG<br />
1060 Wien<br />
T +43 1 990 09 09 900<br />
F +43 1 990 09 09 909<br />
hallo@<strong>neunerhaus</strong>.at<br />
www.<strong>neunerhaus</strong>.at<br />
Spendenkonten:<br />
Erste Bank Österreich<br />
IBAN: AT38 2011 1284 3049 1706<br />
BIC: GIBAATWWXXX<br />
Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG<br />
IBAN: AT25 3200 0000 0592 9922<br />
BIC: RLNWATWW<br />
Umweltschutz<br />
Wir danken für die Unterstützung!<br />
38
BERICHT ’23<br />
SNEUNERHAUS JAHRE