Pack & Log 05/2024
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Ausgabe <strong>05</strong>/<strong>2024</strong><br />
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong><br />
Die Fachzeitschrift für Verpackung & Intralogistik<br />
Österreichische Post AG / MZ 10Z038727 M / PL Verlag OG, Bahnstraße 4, 2340 Mödling<br />
133. Ausgabe, 14. Jahrgang<br />
ecm.at<br />
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PRODUCTION<br />
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ENGINEERING<br />
THE NEW STANDARD<br />
FOR ALL - IN SOLUTIONS<br />
YOU MAKE IT. WE MARK IT.<br />
ECM NEU – DIE MODERNSTE PRODUKTION HAT ERÖFFNET.<br />
Nach eineinhalb Jahren Bauzeit ist die ECM-Group am neuen Standort: Der neue State-of-the-Art Maschinenpark mit<br />
LED-UV-Trocknung, eine Mega-PV-Anlage am Dach des neuen Gebäudes, High-Tec-Wärmerückgewinnung in der gesamten Produktion<br />
mit Anschluss an das Fernwärmenetz, ein hauseigener E-LKW für Lieferungen im Regionalbereich und der ECM-Wertstoffkreislauf<br />
setzen ein Zeichen für die Zukunft in der Etikettenproduktion und supported Ihre Nachhaltigkeit! Das ECM-Team erwartet Sie!<br />
ECM-Group: ECM-Bergauer GmbH I ECM-Marking Solutions GmbH I ECM-Engineering GmbH<br />
KTM-Strasse 4-6 | A-4600 Thalheim/Wels | Tel.: +43 (0) 7242 / 677 55-0 | Fax.: +43 (0) 7242 / 677 55-20 | office@ecm.at | www.ecm.at<br />
Titelstory<br />
Ein Neubau für mehr Produktivität<br />
und NachhaltigkeitS6<br />
Kreislauf<br />
Vier Zukunftsthemen für die<br />
Kreislaufwirtschaft S14<br />
Aktuell<br />
Krisenstimmung in der PalettenbrancheS24
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auf bis zu 68 %. Damit schonen wir natürliche Ressourcen und verbessern den<br />
CO -Fußabdruck unserer Verpackungen weiter.<br />
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News / Wichtiges<br />
Außenansichten<br />
Wachstum, Innovationen und<br />
groSSe Investitionen. Entgegen der<br />
wirtschaftlichen Lage im Maschinenbau<br />
hat die Gerhard Schubert GmbH im<br />
Jahr 2023 ein beachtliches Wachstum<br />
hingelegt. Mit einer Gesamtleistung<br />
von 320 Millionen Euro und einem Umsatzplus<br />
von mehr als neun Prozent<br />
zeigt sich der deutsche Verpackungsmaschinenhersteller<br />
trotz widriger<br />
Marktbedingungen äußerst stabil. Im<br />
Rahmen seines Nachhaltigkeitsprogramms<br />
Mission Blue fokussiert sich<br />
das Unternehmen jetzt noch stärker<br />
auf die Forschung und Entwicklung<br />
umweltschonender Verpackungstechnologien.<br />
Die größte Investition in den<br />
letzten Jahren galt der Fertigstellung<br />
des Neubaus am Hauptstandort – ein<br />
Vorzeigegebäude nicht nur im Hinblick<br />
auf Klimaschutz, sondern auch in<br />
puncto Arbeitsplatzgestaltung.<br />
GroSSes Interesse an der K. Die<br />
Nachfrage nach Ausstellungsfläche<br />
auf der K 2025 aus der ganzen Welt ist<br />
groß. Mit dem Motto: The Power of Plastics!<br />
Green – Smart – Responsible fokussiert<br />
die kommende K die wichtigen<br />
Handlungsfelder der Branche: Circular<br />
Economy, Digitalisierung und gesellschaftliche<br />
Verantwortung.<br />
Die K 2025 knüpft an die erfolgreiche<br />
Veranstaltung in 2022 an. Nach dem<br />
offiziellen Anmeldeschluss Ende Mai<br />
steht fest, dass alle namhaften Unternehmen<br />
der internationalen Kunststoff-<br />
und Kautschukindustrie an ihrer<br />
Leitmesse im Oktober kommenden<br />
Jahres teilnehmen werden. Die Nachfrage<br />
nach Standflächen ist groß, alle<br />
18 Hallen des Düsseldorfer Messegeländes<br />
und das Freigelände werden<br />
wieder voll belegt sein.<br />
Sind Sie ein Foodie?<br />
Also ein/e echte/r Feinschmecker/in? Die<br />
Liebe zum Essen ist Ihr größtes Hobby?<br />
Viele Foodies genießen ihr Essen natürlich<br />
ganz im Stil der heutigen Zeit nicht still,<br />
allein und genussvoll, sondern teilen ihre<br />
Geschmackserlebnisse gerne auf sämtlichen<br />
Plattformen und in eigenen Blogs.<br />
Nun gibt es Foodies – leidenschaftliche<br />
Genießer – und „Über-Foodies“ oder auch<br />
„World-Foodies“ – ihnen ist kein Sternerestaurant<br />
und Gourmettempel auf der Welt<br />
zu entlegen, keine Destination zu exotisch<br />
und keine Anreise zu mühsam. Mit beeindruckender<br />
Konseqenz und zumeist einem<br />
Guide Michelin unter dem Arm verfolgen sie<br />
ihre größte Leidenschaft.<br />
Sie lassen sich von karamellisierten Kalmata<br />
Oliven mit Herzmuscheln, Koriander<br />
und Alge oder auch Gänseleber mit Trauben-Relish<br />
und Salzmandel einstimmen.<br />
Erfreuen sich am Zusammentreffen von Pilgermuschel<br />
und Kohlrabi. Genießen Balfegó<br />
Thunfisch an Roscoff-Zwiebel und staunen<br />
über Schwarzen Seehecht auf Spargel und<br />
Ochsenmaulsalat. Sie sind entzückt über<br />
Rücken vom Salzwiesenlamm auf Paprika,<br />
Kartoffel und Thymian und genießen<br />
schwärmerisch die Komposition von Málaga<br />
Erdbeere mit Estragon und Rhabarber<br />
und abschließend das Champagner Cremesorbet.<br />
Sie haben kein Problem mit Menüs bis zu 20<br />
Gängen, interessieren sich für jedes Detail,<br />
die Herkunft der verschiedenen Ingredienzien,<br />
suchen das Gespräch mit dem Küchenchef<br />
und nehmen Preise von mehreren<br />
hundert Euro pro Menü in Kauf.<br />
von Manfred Meixner<br />
Einer von ihnen ist Flip Dejaeghere. Als<br />
er 18 Jahre alt war, lud ihn sein heutiger<br />
Schwiegervater in ein Sternerestaurant ein.<br />
Für den jungen Mann eröffnete sich damals<br />
eine neue, faszinierende Welt, die ihn bis<br />
heute nicht mehr loslässt. Gemeinsam mit<br />
seinem Schwiegervater besuchte er innerhalb<br />
eines Jahres alle Sternerestaurants<br />
Belgiens. Und als diese abgegrast waren,<br />
setzte er sich in den Schnellzug nach Paris.<br />
Dann ins Flugzeug nach Kopenhagen<br />
und so fort. Plötzlich habe das Ganze eine<br />
eigene Dynamik bekommen, erzählt er.<br />
Mittlerweile besucht er jedes Jahr zwischen<br />
250 und 300 Restaurants der gehobenen<br />
Kategorie weltweit. Auf Facebook ist er Teil<br />
einer geschlossenen Gruppe mit 350 Food-<br />
Enthusiasten. Hier teilt man Geheimtipps,<br />
Empfehlungen und Neuigkeiten.<br />
Und was macht nun für Flip Dejaeghere die<br />
Faszination aus? „Für mich ist gutes Essen<br />
wie ein Museumsbesuch“, antwortet er.<br />
„Mit dem Unterschied, dass es ein viel plastischeres<br />
Erlebnis ist. Man kann die Kunstwerke<br />
berühren, riechen, essen. Darum<br />
werde ich es auch niemals leid, die Restaurants<br />
zu besuchen, weil es bei jedem Mal<br />
und immer wieder eine neue, sinnliche Erfahrung<br />
ist.“ (vgl. RONDO, Georges Desrues,<br />
1. 4. <strong>2024</strong>)<br />
Für eine dieser sinnlichen Erfahrungen<br />
reiste er vor Kurzem nach Norwegen. Das<br />
Restaurant liegt in einer atemberaubenden<br />
Landschaft in einem schwimmenden<br />
Gebäude mitten in einem Fjord. Um in den<br />
Genuss der Speisen zu kommen, braucht<br />
man allerdings auch etwas Wetterglück.<br />
Nur bei moderatem bis gutem Wetter hat<br />
man die Chance zum kulinarischen Ziel zu<br />
gelangen. Das abenteuergewürzte Menü<br />
schien ihn aber, ebenso wie andere Foodies<br />
aus der ganzen Welt, beeindruckt zu haben.<br />
„Die Liebe zu gutem Essen ist eines der wenigen<br />
Dinge, das alle Kulturen und Länder<br />
weltweit miteinander verbindet.“<br />
m.meixner@packundlog.at
INHALT<br />
Kreislauf<br />
von Gernot Rath<br />
Er ist derzeit in aller Munde. Wer? Der Kreislauf bzw. die<br />
Kreislaufwirtschaft! „Kreislaufwirtschaft“ zählt wohl auch<br />
zu den Favoriten bei der Wahl zum Wort des Jahres. Aber<br />
wie heißt es so schön: Den Worten müssen Taten folgen.<br />
Ob einer rüder Schlag, wie ich es bildlich demonstriere,<br />
das richtige Mittel ist, um den Kreislauf in Schwung zu bringen, sei<br />
einmal dahingestellt. Im oberösterreichischen Ennshafen wurde<br />
jedenfalls ein Schritt zur Schließung des Kreislaufes gesetzt. Dort<br />
wurde Europas modernstes Sortierzentrum für Leichtverpackungen<br />
Verbraucher präferieren<br />
Nachfüllpacks aus Karton S 8<br />
Das Design kreislauffähiger<br />
Verpackungen [...] S 12<br />
Ein Pionier in der Kreislaufwirtschaft<br />
S 17<br />
Innenansichten<br />
errichtet. <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> durfte vorab einen Blick auf die beeindruckende<br />
Anlage (S.10-11) werfen. Aber Kreislaufverpackungen beginnen<br />
nicht erst mit der Entsorgung der Verpackungen, sondern es bedarf<br />
Optimierungen und der Beteiligung aller Akteur:innen entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette (S. 12-13). Wie ein heimischer Betrieb<br />
in der Praxis mit den Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft umgeht<br />
können Sie auf S. 17 nachlesen.<br />
Den faserbasierten Verpackungen sagt man eigentlich nach, sie hätten<br />
den Kreislauf in der DNA. Dennoch stehen die heimischen industriellen<br />
Papierverarbeiter unter hohem wirtschaftlichen Druck. Mehr<br />
dazu auf S. 16. Ebenfalls unter Druck steht die Palettenbranche.<br />
Eigentlich gelten Holzpaletten als krisenfest, aber derzeit sieht die<br />
Lage alles andere als rosig aus. <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> hat auf S. 24-25 einen der<br />
größten heimischen Palettenproduzenten zum Hintergrundgespräch<br />
gebeten.<br />
Auch die PPWR macht das Verpacken nicht leichter. Der Druck von Seiten<br />
der Verbraucher und des Gesetzgebers steigt. Transparenz und<br />
echte Umweltfreundlichkeit sind entscheidend, denn Greenwashing<br />
kann fatal sein. Wie man die Herausforderungen gemeinsam löst, lesen<br />
Sie auf S.26-27.<br />
Auch in der Intralogistik bleibt kein Stein auf dem anderen. Die digitale<br />
Revolution ist in vollem Gang. Automatisierung ist das oberste<br />
Gebot. Immer wichtiger wird dabei die Ortung und Nachverfolgung<br />
von Material, Ladungsträgern und Flurförderfahrzeugen – man will<br />
ja schließlich wissen, wo seine Sachen gerade herumliegen oder<br />
herumfahren. So lässt sich der Warenfluss präzise steuern und Engpässe<br />
werden vermieden. Auf S. 36-37 können Sie nachlesen, wie ein<br />
solches System in der Praxis funktioniert.<br />
Aktuell<br />
FACHPACK <strong>2024</strong> mit<br />
spannenden Neuerungen S 20<br />
Von Sieg zu Sieg S 22<br />
g.rath@packundlog.at
<strong>05</strong>/<strong>2024</strong><br />
Co-packing<br />
Herausforderungen der<br />
PPWR gemeinsam lösen S 26<br />
Maschinen<br />
Transportbänder für kleine<br />
und mittlere Unternehmen S 28<br />
Premiere im<br />
bayerischen Altötting S 30<br />
Roboter sorgen für<br />
fliegenden Wechsel S 34<br />
Intralogistik<br />
Produkt-Controlling dank<br />
ortungsbasierter Lösung S 36<br />
Digitale Zwillinge für das<br />
Warehousing der Zukunft S 38<br />
Kommissionierroboter der<br />
nächsten Generation S 39<br />
Firmen & Partner S 40<br />
Impressum S 43
Titelstory Kreislauf Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Ein Neubau für mehr Produktivität<br />
und Nachhaltigkeit<br />
ECM, ein führender österreichischer Fullservice-Anbieter in Sachen Selbstklebeetiketten und Kennzeichnungstechnik,<br />
hat unweit seines alten Firmenstandortes in Wels einen neuen Unternehmenssitz auf die grüne Wiese<br />
gestellt. Über die Hintergründe hat <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> mit ECM-Geschäftsführer Dr. Christoph Schumacher gesprochen.<br />
Herr Dr. Schumacher, warum ein neuer<br />
Firmensitz?<br />
Der alte Standort war ein Gebäude aus den<br />
70er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Wir<br />
sind schlicht und einfach an alle Grenzen<br />
gestoßen, die man sich nur vorstellen kann<br />
– räumliche wie auch logistische Grenzen.<br />
Der Standort war – kurz gesagt – den Anforderungen<br />
der Gegenwart und der Zukunft<br />
nicht mehr gewachsen.<br />
So haben wir beispielsweise schon vor drei<br />
Jahren die ECM Marking Solutions in ein<br />
eigenes Gebäude auslagern müssen, damit<br />
wir die dringend benötigten Produktionskapazitäten<br />
schaffen konnten.<br />
Wann ist die Entscheidung gefallen?<br />
Die Entscheidung für den neuen Standort<br />
ist vor gut zwei Jahren gefallen. Zu Beginn<br />
gab es auch die Überlegung „nur“ einen<br />
zweiten Produktionsstandort zu bauen. Aber<br />
im Laufe der Diskussionen ist uns klar geworden,<br />
dass das keinen Sinn macht, denn zwei<br />
Produktionsstandorte können nie so effizient<br />
produzieren wie einer – es gäbe immer Reibungsverluste<br />
und zudem müssten Systeme<br />
dupliziert werden, weil man sie an beiden<br />
Standorten braucht. Im Gegensatz dazu gibt<br />
uns ein Neubau die Möglichkeiten alles auf<br />
einen optimalen Produktionsablauf hin – von<br />
der An- bis zur Auslieferung – auszurichten.<br />
Und damit war die Entscheidung gefallen:<br />
Wir bauen das komplette Unternehmen neu.<br />
Baubeginn war im Spätherbst 2022. In nur<br />
eineinhalb Jahren wurde der gesamte Bau<br />
realisiert. Mit Februar dieses Jahres hat der<br />
Umzug begonnen. Zuerst die Produktion<br />
und dann sukzessive der Rest. Seit ein paar<br />
Das Interview führte<br />
Gernot Rath, CR <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong><br />
Wochen ist die Übersiedlung nun abgeschlossen<br />
und der neue Standort ist im Vollbetrieb.<br />
D.h. ein Neubau für mehr Effizienz und<br />
Produktivität<br />
… und mehr Nachhaltigkeit. Das ist uns<br />
sehr wichtig! Wir wollten das gesamte Unternehmen<br />
im Zuge des Neubaus auch auf<br />
Nachhaltigkeit ausrichten. Denn Nachhaltigkeit<br />
ist kein vergängliches Thema. Es ist<br />
auch nicht mehr das Feigenblatt, als das<br />
es von vielen Unternehmen lange benutzt<br />
wurde, sondern sie ist Realität. Für uns<br />
ist das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile<br />
Programm: Wir wollen uns mit Blickrichtung<br />
Zukunft verantwortungsvoll aufstellen!<br />
Auf der anderen Seite ist Nachhaltigkeit auch<br />
ein Verkaufsargument bzw. sogar Voraussetzung.<br />
Denn zahlreiche unserer Kunden<br />
sind ESG-pflichtig. Sie müssen ihre Nachhaltigkeitsberichte<br />
abliefern und verlangen<br />
daher von ihren Lieferanten nachhaltige<br />
Produktionsprozesse. Das wäre, wenn Sie<br />
so wollen, die „Hardselling“-Komponente<br />
am Thema Nachhaltigkeit.<br />
Was wurde in Sachen Nachhaltigkeit getan?<br />
Vieles: Da wäre einmal eine größtmöglichst<br />
dimensionierte Photovoltaikanlage<br />
am Dach. Weiters ist der Standort an das<br />
Fernwärmenetz angeschlossen. Gemeinsam<br />
mit einer HI-End-Wärmerückgewinnung in<br />
der Produktion sorgt das für eine nachhaltige<br />
Optimierung des Energiebedarfs. Zu<br />
guter Letzt wurde ein Elektro-LKW für eine<br />
CO 2<br />
neutrale Auslieferung im regionalen<br />
Bereich angeschafft. Auch unsere neuen<br />
OMET-Druckmaschinen verbrauchen wesentlich<br />
weniger Energie als ihre Vorgänger.<br />
Das liegt an der LED-Trocknung, die im Unterschied<br />
zur Halogen-Trocknung nur ein<br />
Zehntel der Energie benötigt. Das wären<br />
die „hardwareseitigen“ Maßnahmen. In der
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/24<br />
Foto: ECM<br />
Produktion sind wir dabei eine Kreislaufwirtschaft<br />
zu etablieren. Sprich den anfallenden<br />
Produktionsabfall – hier geht es vor allem<br />
um das Trägermaterial der Etiketten – als<br />
Ressource weiter zu nutzen. Noch sind diese<br />
Materialien zwar nicht recyclingfähig, aber<br />
es gibt sehr interessante Konzepte mit der<br />
Bauwirtschaft. Sie können das anfallende<br />
Material aus der Produktion im Beton als<br />
Substitut für Stahl verwenden, ohne dabei<br />
an Festigkeit zu verlieren.<br />
Sie haben neue Druckmaschinen erwähnt<br />
– ECM hat auch in den Maschinenpark<br />
investiert?<br />
Ja, wir haben in die besten am europäischen<br />
Markt verfügbaren Flexodruckmaschinen<br />
investiert. Wobei unsere Maschinen<br />
durch die Bank von den erfahrensten Premiumherstellern<br />
stammen. Insgesamt verfügen<br />
wir derzeit über 12 Maschinen – Druck- und<br />
Konfektioniermaschinen –, wobei rund 40<br />
Mitarbeiter:innen im 2-Schichtbetrieb in der<br />
Produktion beschäftigt sind.<br />
Alles Flexodruckmaschinen?<br />
Ja, wir produzieren ausschließlich im Flexodruck<br />
– vom Blankoetikett bis zum 8-Farben-Schmucketikett.<br />
Dazu kommen noch<br />
Konfektioniermaschinen für die diversen<br />
Veredelungsvarianten. Digital- und Siebdruck<br />
haben wir hingegen nicht im Portfolio.<br />
Warum kein Digitaldruck?<br />
Zum einen schreitet die Entwicklung der<br />
einzelnen Technologiegenerationen so rasant<br />
voran, dass die Maschinen sehr schnell veraltet<br />
sind. Man investiert somit sehr leicht<br />
in veraltete Technik. Zum anderen sind<br />
Kleinauflagen nicht unsere Zielgruppe, und<br />
ECM investierte auch in neue OMET-Flexodruckmaschinen. Sie verbrauchen dank LED-<br />
Trocknung nur ein Zehntel der Energie von Druckmaschinen mit Halogen-Trocknung<br />
genau dafür ist der Digitaldruck gedacht. Nur<br />
zur Klarstellung: Das ist eine bewusste Entscheidung.<br />
Wir wollen die höheren Auflagen<br />
und die größeren Auftragsvolumina. Daher<br />
ist Flexodruck für uns die richtige Wahl. Es<br />
gäbe zwar auch Hybridmaschinen, wo ein<br />
digitales Druckwerk in eine Flexodruckmaschine<br />
verbaut ist, aber ich muss ehrlich<br />
sagen: Auch das hat uns nicht überzeugt!<br />
ECM hat in den letzten Jahren sehr viel<br />
investiert. Das lässt darauf schließen, dass<br />
das Geschäft gut läuft. Was sind denn die<br />
Wachstumstreiber?<br />
Ja, es läuft wirklich gut. Das liegt vor allem<br />
daran, dass wir in der Lebensmittelbranche<br />
sehr stark präsent sind. Und obwohl die<br />
Konjunktur insgesamt schwächelt, ist dieser<br />
Bereich weitgehend resistent, ganz nach dem<br />
Motto: Getrunken und gegessen wird immer.<br />
Ähnliches gilt auch für unseren zweiten großen<br />
Absatzmarkt: die Pharmaindustrie. Auch<br />
dieser zeigt sich von der Wirtschaftslage<br />
wenig beeindruckt. Im Automotivbereich<br />
sieht es hingegen ganz anders aus. Hier kriselt<br />
es gewaltig, aber zum Glück – muss ich in<br />
diesem Fall sagen – macht dieses Segment<br />
nur einen kleinen Prozentsatz aus.<br />
Stark im Wachstum begriffen ist der Bereich<br />
der Blankoetiketten, das korreliert mit den<br />
gestiegenen Anforderungen an die <strong>Log</strong>istikkette<br />
– Stichwort: lückenlose Warenrückverfolgung.<br />
Ehrlicherweise muss man sagen,<br />
dass es für die Unternehmen teilweise schon<br />
in einen echten „Kennzeichnungswahnsinn“<br />
ausartet, aber für unser Geschäft ist das natürlich<br />
gut (lacht).<br />
Fotos: <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> / Rath<br />
Mag. Birgit Trunkenpolz<br />
– Tochter<br />
des ECM-Gründers<br />
und Dr. Christoph<br />
Schumacher leiten die<br />
Unternehmen der<br />
ECM-Group und sind<br />
stolz auf das ECM-<br />
Team<br />
Was ist eigentlich die USP von ECM am<br />
österreichischen Markt?<br />
Wir sehen uns als den einzigen echten<br />
österreichischen Fullservice-Lieferanten im<br />
gesamten Spektrum der Kennzeichnungstechnologie.<br />
D.h. wir können von der<br />
Planung über die Umsetzung bis hin zur<br />
Nachbetreuung und der Versorgung mit den<br />
Verbrauchsgütern alles aus einer Hand bieten.<br />
Egal, um welche Kennzeichnungslösung es<br />
sich handelt.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.
Kreislauf Aktuell Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Verbraucher präferieren Nachfüllpacks aus Karton<br />
Studien zeigen Potenzial von Giebelkarton für flüssige Non-Food Produkte<br />
Aktuelle Konsumententests in Deutschland, Großbritannien und Schweden zeigen, dass Kartonverpackungen auch<br />
im Segment der Non-Food Produkte mit ihren ökologischen und funktionalen Vorzügen punkten. Im Rahmen der<br />
Studien wurden Nachfüllpackungen für flüssige Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel aus Plastik (sog. Pouches) mit<br />
Giebelkartons verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher insbesondere in den<br />
Bereichen Nachhaltigkeit, Handhabung und Stabilität deutliche Vorteile bei den Kartonverpackungen sehen. Die<br />
Studien wurden von Elopak in Auftrag gegeben und von den Marktforschungsunternehmen Kantar und Absolute<br />
Research im Dezember 2023 durchgeführt.<br />
Ob flüssige Handseife, Spülmittel,<br />
Weichspüler, Flüssigwaschmittel<br />
oder Reinigungsmittel – über<br />
nahezu alle Produktkategorien hinweg<br />
wäre mehr als die Hälfte der Befragten in<br />
Deutschland und Großbritannien bereit,<br />
flüssige Non-Food Produkte in einem Giebelkarton<br />
zu kaufen. Dabei ist er als Primär-<br />
sowie als Nachfüllverpackung gleichsam<br />
attraktiv. 97 Prozent der befragten<br />
Personen in Schweden bevorzugten die<br />
beim Test eingesetzte D-PAK Kartonverpackung<br />
gegenüber handelsüblichen<br />
Nachfüllbeuteln aus Plastik.<br />
Die wichtigsten Gründe für den Kauf von<br />
Nachfüllverpackungen sind der Wunsch,<br />
Plastik (91 %) und Kosten (77 %) zu sparen.<br />
Drei Viertel der Befragten möchten<br />
dadurch den eigenen CO 2<br />
-Fußabdruck<br />
reduzieren und ebenso viele schätzen<br />
Nachfüllpackungen für die heimische<br />
Vorratshaltung. In Deutschland sind Nachfüllpacks<br />
vor allem bei den Handseifen<br />
verbreitet. Hierzulande kaufen bereits rund<br />
zwei Drittel der Befragten entsprechende<br />
Produkte. In anderen Segmenten wie den<br />
Reinigungs- und Waschmitteln liegt dieser<br />
Wert noch deutlich darunter (zw. 15 und<br />
30 %).<br />
Aus ökologischer Sicht erwarten fast 90<br />
Prozent der Befragten, dass Nachfüllpackungen<br />
vollständig recycelbar sind. Grundsätzlich<br />
werden Nachfüllpacks als umweltfreundlicher<br />
wahrgenommen, da weniger<br />
Abfall entsteht als beim Kauf einer Primärverpackung.<br />
Unzufrieden zeigen sich die<br />
Befragten allerdings mit der Handhabung<br />
und der Stabilität der aktuell verfügbaren<br />
Plastik-Pouches. Besonders wichtig ist ihnen<br />
ein einfaches Ausgießen und Dosieren<br />
(65 %), Wiederverschließbarkeit (60 %)<br />
sowie die Stabilität der Verpackung (56 %).<br />
Im Handling-Test schnitt der Giebelkarton<br />
in nahezu allen Kategorien besser ab als der<br />
Standbeutel aus Kunststoff.<br />
Elopak hat mit dem D-PAK Karton eine komplette Systemlösung für den Non-Food Bereich<br />
im Angebot, die sich flexibel an unterschiedliche Produktanforderungen anpassen lässt.<br />
Patrick Verhelst, Senior Director Business<br />
Development P2C bei Elopak, kommentiert:<br />
„Diese Ergebnisse unterstreichen das große<br />
Potenzial, das unsere D-PAK Kartonverpackung<br />
für den Non-Food Bereich bietet.<br />
Die Verbraucherinnen und Verbraucher<br />
suchen gezielt nach umweltfreundlichen<br />
Verpackungen mit möglichst wenig Plastik.<br />
Gleichzeit muss die Handhabung überzeugen.<br />
Der D-PAK Karton punktet in all diesen<br />
Bereichen und bietet Herstellern zudem eine<br />
echte Differenzierungsmöglichkeit am POS.“<br />
Elopak hat mit dem D-PAK Karton eine<br />
komplette Systemlösung für den Non-Food<br />
Bereich im Angebot, die sich flexibel an unterschiedliche<br />
Produktanforderungen anpassen<br />
lässt. Kunden können zwischen den drei Standardgrößen<br />
500, 750 und 1000 ml wählen.<br />
Neu im Programm sind seit diesem Jahr die<br />
Großpackungen mit 1500, 1750 und 2000<br />
ml Füllvolumen. Der Karton ist mit einem<br />
Schraubverschluss inklusive „Nicht trinken“-<br />
Symbol und Verschlusslabel ausgestattet und<br />
wird ab Sommer auch in einer Kindersicherheitsvariante<br />
verfügbar sein.<br />
Kurzprofil. Elopak ist ein weltweit führender<br />
Anbieter von Kartonverpackungen<br />
und Abfüllanlagen. Die ikonischen Pure-Pak®<br />
Kartons des Unternehmens werden aus erneuerbaren,<br />
recycelbaren und nachhaltig<br />
erzeugten Materialien hergestellt und bieten<br />
eine natürliche und umweltfreundliche<br />
Alternative zu Kunststoffflaschen, die auch<br />
den Anforderungen einer emissionsarmen<br />
Kreislaufwirtschaft nachkommt.<br />
Elopak wurde 1957 in Norwegen gegründet<br />
und ist seit 2021 an der Osloer Börse notiert.<br />
Heute beschäftigt das Unternehmen 2.600<br />
Mitarbeiter:innen und verkauft jährlich weit<br />
mehr als 14 Milliarden Kartons in über 70<br />
Märkten weltweit.<br />
[pl]<br />
Foto: Elopak
GEMEINSAM<br />
SIND WIR DIE<br />
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KREISLAUF-<br />
WIRTSCHAFT.<br />
VON ÖSTERREICH<br />
FÜR ÖSTERREICH.<br />
SEIT 30 JAHREN.
Kreislauf Aktuell Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Alles bewegt sich, alles dreht sich<br />
… so könnte man auf den ersten laienhaften Blick meinen. Aber bald entdeckt man das System hinter den endlosen<br />
Förderbändern samt Rüttelstrecken, den vielen Siebtrommeln und den überdimensionierten „Staubsaugern.“<br />
Es geht um TriPlast. Unter diesem Namen haben ARA, Bernegger und Der Grüne Punkt Europas modernste<br />
Sortieranlage für Leichtverpackungen im oberösterreichischen Ennshafen errichtet. Nach rund einem Jahr Bauzeit<br />
befindet sich die Anlage derzeit im Probebetrieb und startet im Sommer <strong>2024</strong> in den Regelbetrieb. <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong><br />
konnte vorab einen Blick auf die Anlage werfen.<br />
Der Hintergrund für den Bau ist klar:<br />
Österreich muss im Hinblick auf<br />
die EU-Recyclingquoten aufrüsten.<br />
Die neu adaptierten Recyclingziele<br />
des EU-Kreislaufwirtschaftspakets erfordern<br />
eine grundlegende Steigerung der<br />
Sammlung von Leichtverpackungen bei<br />
Kunststoff. Mit den bestehenden 15 österreichischen<br />
Anlagen und ihren Sortierkapazitäten<br />
von 1.000 bis 30.000 Tonnen<br />
pro Jahr ist dieses EU-Recyclingziel aktuell<br />
nicht erreichbar. „Es müssen 80 % aller<br />
Verpackungen gesammelt, daraus 80 % für<br />
das Recycling aussortiert und im Recycling<br />
selbst ebenfalls 80 % Ausbeute erzielt werden.<br />
Dann lässt sich das Ziel von 50 % Recyclingquote<br />
bei Kunststoffverpackungen<br />
erreichen“, erklärt ARA-Vorstand Martin<br />
Prieler. Österreich steht heute bei 58 % x<br />
58 % x 78 % – und einer Recyclingquote<br />
von 25 %. Mit der neuen Sortieranlage<br />
TriPlast haben ARA, Bernegger und Der<br />
Grüne Punkt rechtzeitig für 2025 die Kapazität<br />
und Technologie geschaffen.<br />
Die aktuelle Anlageninfrastruktur in Österreich<br />
sorgt bei Kunststoffverpackungen für<br />
eine Sortiertiefe von 58 %, die Anlage von<br />
ARA, Bernegger und Der Grüne Punkt soll<br />
80 % schaffen. Mit einer Hallenhöhe von<br />
bis zu 28 Metern wird die neue Anlage im<br />
oberösterreichischen Ennshafen zu einer der<br />
höchsten in Europa zählen, sie sorgt damit<br />
für geringen Flächenverbrauch und einen<br />
effizienten Materialfluss. Der Standort ist<br />
logistisch nachhaltig geplant und ermöglicht<br />
INFOBOX<br />
durch den direkten Bahnanschluss für die<br />
gleichzeitige Entladung von bis zu fünf<br />
Ganzzügen einen emissionsarmen und klimafreundlichen<br />
Transport per Schiene. Der<br />
Standort ist mit Blick auf die Novelle des<br />
österreichischen Abfallwirtschaftsgesetzes<br />
(AWG) strategisch besonders günstig gelegen.<br />
Schließlich pusht die Novelle den emissionsarmen<br />
Transport per Bahn. Schon in<br />
wenigen Jahren sind mehr als zehn Tonnen<br />
Im oberösterreichischen Ennshafen haben ARA, Bernegger und Der Grüne Punkt Europas<br />
modernste Sortieranlage errichtet. Mit einer Sortierkapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr und<br />
20 Tonnen in der Stunde ist die Anlage dreimal größer als bestehende Anlagen in Österreich.<br />
Die Anlage deckt 50 Prozent der österreichischen Sortierkapazität für Leichtverpackungen<br />
ab und hat das primäre Ziel, Sekundärrohstoffe rückzugewinnen. Die Investitionssumme von<br />
mehr als 65 Millionen Euro bringt regionale Wertschöpfung und schafft 60 neue Green Jobs<br />
im Wirtschaftspark Ennshafen.<br />
Die modernen Sensoren von TriPlast können 24 verschiedene Abfallfraktionen erkennen,<br />
analysieren und sortenrein trennen, um die wertvollen Rohstoffe ohne<br />
Qualitätseinbußen für das Recycling vorzubereiten<br />
Abfall bereits ab 100 km über die Schiene<br />
zu transportieren.<br />
Die Reise der Leichtverpackung.<br />
Bei Verpackungsabfällen führen verschiedene<br />
Erfassungssysteme (z.B. Hol- oder<br />
Bringsystem, Behälterart) und Einzugsgebiete<br />
(z.B. ländlich, städtisch) zu unterschiedlich<br />
zusammengesetztem Inputmaterial.<br />
„Die modernen Sensoren von TriPlast<br />
können 24 verschiedene Abfallfraktionen<br />
erkennen, analysieren und sortenrein trennen,<br />
um die wertvollen Rohstoffe ohne Qualitätseinbußen<br />
für das Recycling vorzubereiten“,<br />
ist TriPlast Geschäftsführer Kurt<br />
Bernegger stolz. Expert:innen erwarten in<br />
der Input-Menge rund acht Prozent Metallverpackungen<br />
sowie 14 Prozent Fehlwürfe,<br />
der Rest wird sich aus unterschiedlichen<br />
Kunststoffverpackungen zusammensetzen.<br />
„Die wirklich problematischen Fehlwürfe<br />
betreffen Akkus und Batterien“, erklärt<br />
Kurt Bernegger im Gespräch. „Die mecha-<br />
Fotos: Markus Schneeberger
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/24<br />
nischen Kräfte, die im Zuge der Sortierung<br />
auf Akkus und Batterien wirken, führen<br />
zur Beschädigung dieser und in weiterer<br />
Folge sehr leicht zu Bränden. Diese immanente<br />
Brandgefahr stellt alle Recycling- und<br />
Entsorgungsbetriebe vor große Probleme.<br />
Triplast verfügt zwar über die modernsten<br />
Brandschutzsysteme, aber ein Restrisiko<br />
bleibt immer bestehen. Ich möchte daher<br />
an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Akkus<br />
und Batterien ganz einfach im Handel<br />
abgegeben werden können“, so Bernegger.<br />
Das in der Sortieranlage durchgeführte<br />
Behandlungsverfahren ist eine rein mechanische<br />
Sortierung von Abfällen. Der<br />
Materialmix wird mit Hilfe von Siebtrommeln,<br />
Windsichtern, Überbandmagneten,<br />
Wirbelstromscheidern und Nah-Infrarot-<br />
Geräten Schritt für Schritt in verschiedene<br />
Materialarten getrennt:<br />
• Kunststoffe (PP, PE, PS oder PET)<br />
• Weißblech<br />
• Aluminium<br />
• Getränkekartons<br />
• Pappe/Papier/Karton<br />
• Folienfraktionen<br />
• Sortierreste bzw. Mischkunststofffraktionen<br />
v.l. Rainhard Hofbauer (Betriebsleiter TriPlast), Harald Hauke (ARA Vorstandssprecher),<br />
Jürgen Secklehner (Geschäftsführer TriPlast), Martin Prieler (ARA Vorstand),<br />
Kurt Bernegger (Geschäftsführer TriPlast)<br />
Wenn die Leichtverpackung die Reise durch<br />
die Sortieranlage beginnt, wird der Abfall der<br />
Gelben Tonne bzw. der Gelbe Sack in der<br />
Inputhalle entladen. Mittels Sackaufreißer<br />
werden die Säcke geöffnet und das Material<br />
gleichmäßig auf dem Förderband verteilt.<br />
Die Materialien werden mechanisch nach<br />
Größe sortiert, dies geschieht durch ein sogenanntes<br />
Trommelsieb. Mittels Windsichter<br />
werden Folien abgesaugt, Ballistiksichter<br />
rütteln das Material auf und ermöglichen<br />
eine weitere mechanische Trennung des<br />
Inputmaterials in Folien und Formkörper,<br />
wie beispielsweise Flaschen oder Kanister.<br />
Mit Hilfe modernster Nahinfrarot-Sensorik<br />
werden die Materialien nach Kunststoffart<br />
und nach unterschiedlichen Farben aufgeteilt.<br />
Bei allen Fraktionen gibt es im Sinne<br />
der Qualitätskontrolle die Möglichkeit,<br />
das Material in der eigens vorgesehenen<br />
Sortierkabine von möglichen Störstoffen<br />
oder Fehlwürfen zu befreien. Nach dieser<br />
Station sind die Verpackungen am Ende<br />
ihrer Reise in der Sortieranlage fast angekommen.<br />
In Ballen gepresst, werden die<br />
Hauptfraktionen zur Verwertung abgeholt.<br />
Der Großteil der Outputfraktionen bleibt in<br />
Österreich, daraus entstehen wieder neue<br />
Produkte wie Behälter für Shampoos oder<br />
Spülmittel,Müllsäcke oder Folien. [pl]
Kreislauf Aktuell Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Das Design kreislauffähiger Verpackungen bedingt<br />
die Zusammenarbeit aller Akteur:innen<br />
entlang der Wertschöpfungskette<br />
Kreislaufverpackungen beginnen nicht erst mit der Entsorgung der Verpackungen, sondern es bedarf Optimierungen<br />
und der Beteiligung aller Akteur:innen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Doch wo<br />
stehen wir aktuell in puncto kreislauffähiger Verpackungen und wo gibt es Aufholbedarf?<br />
über die<br />
Autorin<br />
Viktoria Gabriel, MSc.<br />
ist wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin<br />
im Fachbereich<br />
Verpackungs- und<br />
Ressourcenmanagement.<br />
Sie studierte<br />
Betriebswirtschaftslehre<br />
und Eco<br />
Design, forscht zum<br />
Kreislaufpotenzial<br />
von starren Kunststoffverpackungen<br />
und unterrichtet<br />
unter anderem<br />
Marketing- und Produktmanagement<br />
Kontakt:<br />
viktoria_helene.gabriel@<br />
fh-campuswien.at<br />
Eine funktionierende und optimierte Kreislaufwirtschaft<br />
ist das Sinnbild unserer Zukunft, um einen schonenden<br />
und verantwortungsvollen Umgang mit den vorhandenen<br />
Ressourcen gewährleisten zu können. Wenn wir über<br />
Kreislaufwirtschaft sprechen, dann beginnt das Optimierungspotential<br />
nicht erst mit der Entsorgung einer Verpackung, sondern<br />
es gilt effektive Maßnahmen an vorgelagerten Stufen der<br />
Wertschöpfungskette mitzudenken.<br />
Laut den letztveröffentlichten Zahlen aus dem Statusbericht der<br />
österreichischen Abfallwirtschaft für das Jahr 2022 belief sich<br />
das Abfallaufkommen von Verpackungsabfällen auf 1.489 kt und<br />
verzeichnete gegenüber den Vorjahren einen Zuwachs, vor allem<br />
bei Glas- und Kunststoffverpackungsabfällen. 21.000 Tonnen<br />
des Verpackungsabfalls wurde einer Wiederverwendung (z.B.<br />
Mehrweg) zugeführt. Die Recyclingquote der gesamten Verpackungsabfälle<br />
belief sich auf 65,7 % und somit wurden bereits<br />
die Ziele für 2025 gemäß Verpackungsverordnung erreicht.<br />
Dies gilt auch für die Zielvorgaben der einzelnen Verpackungsabfallfraktionen<br />
wie zum Beispiel Papier, Glas und Holz. Nichtsdestotrotz<br />
gibt es einen wesentlichen Aufholbedarf bei Kunststoffverpackungen,<br />
wo die aktuelle Recyclingquote bei 24,5 %<br />
gegenüber der Zielvorgabe von 50% bis 2025 liegt.<br />
Verpackungen ermöglichen den Konsum eines Produktes und<br />
erfüllen zahlreiche Funktionen wie Information, Transport und<br />
Lagerung sowie Produktschutz. Beginnend<br />
mit der Verpackungsherstellung gilt es, die<br />
grundlegenden Designprinzipien zu berücksichtigen,<br />
um effektive, effiziente, sichere<br />
und gesundheitlich unbedenkliche sowie<br />
zirkuläre Verpackungen herzustellen. Auch<br />
die Prämissen der Abfallhierarchie sind zu<br />
verinnerlichen und das Optimierungspotenzial<br />
des Gesamtverpackungssystems auszuloten.<br />
Wo gibt es Einsparungspotenzial bei<br />
Verpackungen, das nicht mit potenziellen<br />
Produktabfällen einhergeht? Wie können<br />
Verpackungen für eine Kreislaufführung<br />
optimiert werden?<br />
Ziel ist, dass die Materialien so lange wie<br />
möglich und ohne gesundheitliche Bedenken<br />
im Kreislauf geführt werden können – wie<br />
der PET-Getränkeflaschen-Kreislauf. Für das<br />
entsprechende „Design 4 Recycling (D4R)“<br />
von Verpackungen hat die FH Campus Wien<br />
in Kooperation mit Circular Analytics und<br />
<strong>Pack</strong>force Austria den Grundstein mit der<br />
Circular <strong>Pack</strong>aging Design Guideline gelegt,<br />
welche Empfehlungen für eine recyclingfä-<br />
Abbildung 1:<br />
Wertschöpfungsprozess<br />
und Abfallhierarchie
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/24<br />
hige Gestaltung von Verpackungen umfasst.<br />
Eine zirkuläre Verpackungsgestaltung trägt<br />
dazu bei, dass der Verpackungsabfall durch<br />
die vorhandene Sammelinfrastruktur erfasst,<br />
sortiert, rezykliert und als Sekundärrohstoff<br />
wieder eingesetzt wird.<br />
Der Fachbereich Verpackungs- und Ressourcenmanagement<br />
an der FH Campus<br />
Wien hat in den letzten Jahren zunehmend<br />
zur potenziellen Kreislaufführung von<br />
Kunststoffverpackungsabfällen geforscht.<br />
Abgesehen von den grundlegenden Designprinzipien<br />
und dem D4R Potenzial bei<br />
Kunststoffverpackungen gibt es auch Potenzial<br />
beim Umgang mit Verpackungen<br />
hinsichtlich Verwendung und Entsorgung.<br />
Zum Beispiel wirken sich Produktrückstände<br />
in Verpackungen nachteilig auf nachgelagerte<br />
Prozessstufen wie der Sortierung<br />
aus, denn Produktrückstände können die<br />
korrekte Abtrennung aufgrund des höheren<br />
Gesamtverpackungsgewichtes negativ beeinflussen.<br />
Eine Untersuchung im Rahmen<br />
des FFG-geförderten Projektes PET2<strong>Pack</strong><br />
hat ergeben, dass rund 4 Masse (m)-% des<br />
Gesamtverpackungsgewichtes im gelben<br />
Sack auf Produktrückstände in starren<br />
PET-Verpackungen, ausgenommen PET-<br />
Getränkeflaschen, entfällt. Dieser Wert liegt<br />
in der analysierten PET-Sortierfraktion mit<br />
durchschnittlich 0,7 m-% des Gesamtverpackungsgewichtes<br />
deutlich darunter. Die<br />
Menge an Produktrückständen in der Verpackung<br />
kann nach Art des Produktes und<br />
der Verpackung differenzieren.<br />
Abbildung 2 - Identifizierte Produktrückstände bei starren PET Verpackungen (exkl. Getränkeflaschen) in der Sammlung und Sortierung.<br />
Die gelben Kästchen repräsentieren die Ergebnisse der Produktrückstände in der getrennten Sammlung (z.B. Gelber Sack), die blauen<br />
Kästchen repräsentieren die Produktrückstände in der Sortierfraktion, nach Durchlaufen des Sortierprozesses. Die angeführten Werte<br />
repräsentieren das Gewicht der Produktrückstände in Relation zum Gesamtverpackungsgewicht.<br />
Das Trennverhalten der Konsument:innen<br />
kann sich ebenfalls auf nachgelagerte Prozesse<br />
der Abfallwirtschaft auswirken, sei es<br />
die Trennung von Verpackungsmaterialien<br />
selbst oder das Trennverhalten bei der tatsächlichen<br />
Abfallentsorgung in die dafür<br />
vorgesehenen Sammelbehältnisse.<br />
Die Effektivität bereits implementierter,<br />
abfallwirtschaftlicher und regulatorischer<br />
Maßnahmen wie eine einheitliche flächendeckende<br />
Leichtverpackungssammlung seit<br />
2023 sowie eine verpflichtende Mehrwegquote<br />
für Getränke im Lebensmittelhandel<br />
ab <strong>2024</strong> werden erst in den nächsten Jahren<br />
messbar sein. Weitere positive Auswirkungen<br />
auf die Kreislaufwirtschaft sind mit<br />
dezidierten Maßnahmen, wie der Einführung<br />
des Einwegpfandes für Getränkeverpackungen<br />
ab 2025, zu erwarten.<br />
Abschließend gilt es festzuhalten, dass<br />
abgesehen von der abfallwirtschaftlichen<br />
Infrastruktur auch die vorgelagerten Prozessstufen<br />
wie das Verpackungsdesign und<br />
das Konsument:innen-Verhalten maßgeblich<br />
zur Kreislaufführung beitragen können. Es<br />
muss für jedes Produkt einzeln geprüft werden,<br />
welche Verpackung optimal und am<br />
nachhaltigsten ist. Die Ermöglichung einer<br />
nachhaltigen Kreislaufführung bedingt die<br />
Beteiligung aller Akteur:innen entlang der<br />
gesamten Wertschöpfungskette. [pl]<br />
FH Campus Wien – Hochschule für Zukunftsthemen<br />
Mit über 8.000 Studierenden an sechs Standorten und fünf Kooperationsstandorten ist die<br />
FH Campus Wien die größte Fachhochschule Österreichs. In den Departments Angewandte<br />
Pflegewissenschaft, Applied Life Sciences, Bauen und Gestalten, Gesundheitswissenschaften,<br />
Soziales, Technik sowie Verwaltung, Wirtschaft, Sicherheit, Politik steht ein Angebot von<br />
nahezu 70 Studien- und Lehrgängen in berufsbegleitender und Vollzeit-Form zur Auswahl.<br />
Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung wird in derzeit zehn fachspezifischen<br />
Forschungszentren gebündelt. Fort- und Weiterbildung in Form von Seminaren, Modulen<br />
und Zertifikatsprogrammen deckt die Fachhochschule über die Campus Wien Academy ab.<br />
Die FH Campus Wien ist Gründungsmitglied im Bündnis Nachhaltige Hochschulen.<br />
Weitere Informationen unter: www.fh-campuswien.ac.at<br />
Der Fachbereich <strong>Pack</strong>aging and Resource<br />
Management an der FH Campus Wien<br />
bietet zwei Bachelorstudiengänge (Nachhaltige<br />
Verpackungstechnologie und<br />
Nachhaltiges Ressourcenmanagement)<br />
sowie einen Master in englischer Sprache<br />
(<strong>Pack</strong>aging Technology and Sustainability)<br />
an. Die Studiengänge sind berufsbegleitend<br />
gestaltet, sodass Interessierte aus<br />
der Branche ihre Kompetenzen ohne Unterbrechung<br />
der Berufstätigkeit erweitern<br />
können.
Kreislauf Aktuell Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Vier Zukunftsthemen für die Kreislaufwirtschaft<br />
ARA setzt auf neue Geschäftsfelder: Chemisches und<br />
Textil-Recycling holen noch mehr zurück in den Kreislauf<br />
Foto: Adobe STock/ WASANT TONKUN<br />
Mit Blick auf neue und kommende EU-Verordnungen hat die ARA vier Zukunftsthemen definiert, um die Lücken<br />
im Wertstoffkreislauf zu schließen und Versorgungssicherheit für Österreich zu garantieren: Chemisches Recycling<br />
soll noch mehr aus der Gelben Tonne zurückholen, textiles Recycling soll die Auswirkungen der Fast Fashion-<br />
Industrie reduzieren. Darüber hinaus regt die ARA einen Schengenraum für Sekundärrohstoffe in Europa sowie<br />
ein finanziell-basiertes Rücknahmesystem für Lithium-Ionen-Batterien an.<br />
Kreislaufwirtschaft ist die Ökonomie der<br />
Zukunft – und bietet Österreich die<br />
Chance, zu einem technologischen<br />
Front-Runner für effiziente Rohstoffnutzung<br />
zu werden. Der „Green Deal“ und der Aktionsplan<br />
zur Kreislaufwirtschaft, die neuen<br />
Regelungen der EU-Batterieverordnung, die<br />
Textilstrategie der Europäischen Union und<br />
die strengeren Recyclingquoten für Kunststoffe<br />
geben die Rahmenbedingungen für die<br />
weitere zirkuläre Transformation vor.<br />
„Eine zirkuläre Wirtschaft erfordert die<br />
Umstellung von Produktionsabläufen, die<br />
Einführung neuer Materialien und damit verbunden<br />
hohe Investitionen. In Österreich sind<br />
viele Produkte für den weltweiten Export<br />
bestimmt; ein Umstand, der die Schließung<br />
von regionalen und nationalen Stoffkreisläufen<br />
erschwert“, beschreibt ARA Vorstandssprecher<br />
Harald Hauke die zentralen Herausforderungen.<br />
Unter diesen Umständen sei es wichtig,<br />
langfristig die ökonomische Bedeutung der<br />
Kreislaufwirtschaft zu heben. Von Rezyklaten<br />
über chemisches und Textilien-Recycling bis<br />
zur Batteriesammlung gestaltet die ARA schon<br />
heute erfolgreich diese Zukunftsfelder, fordert<br />
aber auch ein klares Bekenntnis seitens der<br />
Politik, um sie weiter vorantreiben zu können.<br />
1. Zukunftsthema: Gesetzgebung muss Sekundärmaterialien<br />
gleichstellen<br />
Mit der neuen Anlage TriPlast hat die ARA gemeinsam<br />
mit Partnern eine enorme Kapazität<br />
für die Sortierung von Kunststoffverpackungen<br />
geschaffen – nicht jede davon kann jedoch<br />
wirtschaftlich sinnvoll sortiert werden. Sind<br />
sie zu stark verschmutzt oder zu klein, bestehen<br />
sie aus unterschiedlich Materialien oder<br />
setzen sie sich aus verschiedenen Schichten<br />
(chemischen Stoffen) zusammen, erschweren<br />
sie den Sortierprozess. Solche Verpackungen<br />
werden aus den Recyclingströmen (rund 20 %)<br />
aussortiert und wurden als sogenannte Mischkunststofffraktion<br />
bisher thermisch verwertet.<br />
Die ARA hat aus diesem Grund ein Patent<br />
für die Polyolefin-Aufbereitung angemeldet.<br />
Im Zuge des Projekts „UPCYCLE“ wird in<br />
Pöchlarn aktuell eine Anlage errichtet, die<br />
diese verbleibenden Reste aufbereitet. Ab<br />
August <strong>2024</strong> sollen rund 50 % der sonst nur<br />
mehr thermisch verwertbaren Wertstoffe zurückgewonnen<br />
werden, die im Anschluss von<br />
der Industrie mechanisch oder chemisch recycelt<br />
werden. Am Standort Pöchlarn können<br />
fünf Tonnen pro Stunde verarbeitet werden;<br />
die Jahreskapazität liegt bei 30.000 Tonnen.<br />
Allerdings ist chemisches Recycling aktuell<br />
durch den teilweise fehlenden Rechtsrahmen<br />
und die niedrigen Rohstoffpreise wirtschaftlich<br />
nicht immer kompetitiv gegenüber der Erzeugung<br />
von Primär-Kunststoffen (Virgin Material).<br />
Im Lebensmittelbereich ist der Einsatz von<br />
Rezyklaten aus dem klassischen mechanischen<br />
Recycling aus Gründen der Lebensmittelsicherheit<br />
nicht zugelassen – mit Ausnahme<br />
von PET-Rezyklat aus PET-Verpackungen.<br />
„Chemisches Recycling bietet die Möglichkeit,<br />
Material in Virgin-Qualität herzustellen. Würde<br />
die Gesetzgebung die Rahmenbedingungen<br />
für chemisches Recycling im Bereich von<br />
Lebensmittelverpackungen fördern, könnten<br />
wir lebensmitteltaugliche Sekundärrohstoffe<br />
zur Verfügung stellen. Dazu fehlt aktuell aber<br />
leider noch der regulatorische Rahmen und<br />
hemmt damit Investitionen“, betont ARA<br />
Vorstand Martin Prieler.<br />
2. Zukunftsthema: Schengenraum für Rezyklate<br />
sichert Rohstoffe<br />
Die EU-Recyclingquote für Kunststoffverpackungen<br />
(ab 2025 auf 50 %) fordert zusätzliche<br />
Sortierkapazitäten. Die Sortieranlage<br />
TriPlast kann 50 % der erforderlichen Kapazität<br />
für Leichtverpackungen in Österreich<br />
stemmen. Es wird jedoch auch notwendig<br />
sein, in benachbarten Ländern zu sortieren,<br />
um Kapazitätsengpässe auszugleichen. Die<br />
Rechtslage (grenzüberschreitende Abfallverbringung)<br />
erschwert den Export von Sekundärrohstoffen<br />
durch die Erfordernisse<br />
aufwändiger innerstaatlicher Notifizierungsverfahren.<br />
Abnehmer:innen warten sechs<br />
bis neun Monate auf die entsprechenden
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/24<br />
Mengen. Primärrohstoffe genießen hingegen<br />
eine EU-Warenfreizügigkeit und passieren die<br />
Grenzen ohne lange bürokratische Abläufe.<br />
Das stellt einen klaren Nachteil für heimische<br />
Kunststoffverwerter:innen dar.<br />
„Ein Schengenraum für Rezyklate würde der<br />
Wirtschaft Sicherheit bei Stoffströmen und<br />
Planbarkeit von Investitionen garantieren<br />
sowie den Standort attraktiver machen und<br />
gleichzeitig die bilateralen Beziehungen bei<br />
industriepolitischen Themen mit Nachbarländern<br />
stärken“, erklärt Harald Hauke.<br />
3. Zukunftsthema: Österreichs Textilabfälle<br />
reduzieren<br />
Die Textilindustrie ist ein ressourcenintensiver<br />
Sektor und möchte daher einen Beitrag<br />
zur Kreislaufwirtschaft leisten. Rund 26 kg<br />
Textilien kaufen Europäer:innen pro Jahr,<br />
11 kg werden im selben Zeitraum entsorgt.<br />
In Österreich fallen pro Jahr rund 220.000<br />
Tonnen Textilabfälle (Altkleider, Schuhe,<br />
Heimtextilien, Sperrmüll) an, wovon nur<br />
rund 23 % (überwiegend Altkleider und<br />
Schuhe) in Sammlung und Verwertung gelangen.<br />
Davon werden 42 % in Österreich,<br />
CE und Afrika wiederverwendet, rund 28<br />
% recycelt und mehr als ein Viertel (30 %)<br />
thermisch verwertet.<br />
Ab 2025 sieht die EU vor, dass Textilien<br />
getrennt erfasst werden. Dazu zählen neben<br />
Kleidungsstücken, Decken, Bettwäsche<br />
oder Gardinen auch Produkte wie Schuhe,<br />
Matratzen und Teppiche. Mit der Textilstrategie<br />
einhergehend sieht die EU ein strengeres<br />
Export-Regime für Textilien und ein<br />
Vernichtungsverbot unverkaufter Produkte<br />
vor. Die ARA sieht die Einführung der erweiterten<br />
Produzent:innen-Verantwortung<br />
im Wettbewerb mit anderen Systemen als<br />
(v.l.) ARA Vorstandssprecher<br />
Harald Hauke<br />
und ARA<br />
Vorstand<br />
Martin Prieler<br />
Schlüssel, um Textilien im Kreislauf zu führen.<br />
„Über kurz oder lang benötigt es auch<br />
die entsprechenden Rahmenbedingungen,<br />
um Sortieranlagen für Textilrecycling zu<br />
errichten“, erklärt Martin Prieler.<br />
4. Zukunftsthema: Rücknahmesystem für<br />
Lithium-Ionen-Batterien durch Incentivierung<br />
Rund 50 % aller verkauften Batterien sind<br />
Lithium-Ionen-Batterien – die meisten von ihnen<br />
im Vergleich zu herkömmlichen Gerätebatterien<br />
mit einer sehr langen Verweildauer<br />
im Markt. In Österreich kommen jährlich<br />
3.000 Tonnen auf den Markt; davon werden<br />
aktuell rund 300 Tonnen pro Jahr gesammelt.<br />
Die gesetzliche Sammelquote von 45 % für<br />
Gerätebatterien (Lithium-Ionen- und andere<br />
Batterien) wurde 2022 nur knapp verfehlt<br />
(44 %). Mit der seit Februar <strong>2024</strong> gültigen<br />
EU-Batterieverordnung hat die europäische<br />
Union neue Recyclingquoten für Gerätebatterien<br />
vorgegeben: 63 % bis Ende 2027, 73 %<br />
bis Ende 2030.<br />
Bis 2027 evaluiert die EU-Kommission<br />
nun die Umsetzung eines entsprechenden<br />
Pfandsystems. Die Langlebigkeit von Lithium-<br />
Ionen-Batterien spricht allerdings dagegen:<br />
Nach Ende der Lebensdauer in 5 bis 15<br />
Jahren haben die meisten Konsument:innen<br />
den Pfandeinsatz vergessen. Das macht ein<br />
derartiges System ineffektiv. Zudem seien<br />
Pfandquoten im Verpackungsbereich mit<br />
einer Durchlaufzeit von sechs Wochen konzeptioniert.<br />
Die Lösung besteht laut ARA<br />
in einem Rücknahmesystem für Lithium-<br />
Ionen-Batterien in Österreich, das sich an<br />
Lebensdauer und Marktgegebenheiten orientiert<br />
und auf Belohnung setzt. „Auch auf<br />
europäischer Ebene sollten Regulierungen<br />
gefunden werden, die für die Wirtschaft einfacher<br />
umzusetzen sind und die Menschen<br />
motivieren, Batterien korrekt zu entsorgen“,<br />
so Hauke abschließend.<br />
[pl]<br />
Foto: APA/Roland Rudolph
Kreislauf Aktuell Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
PROPAK-Industrie leidet unter<br />
den Rahmenbedingungen<br />
Stark steigende Personalkosten, gepaart mit stagnierender Produktivität und gedämpfter Nachfrage, bringen die<br />
industriellen Papierverarbeiter zunehmend unter Druck. „Wir leben noch, aber die Brötchen sind deutlich kleiner<br />
geworden“, kommentiert PROPAK-Fachverbandsobmann Georg Dieter Fischer im Rahmen des Bilanzpressegesprächs<br />
die wirtschaftliche Situation.<br />
Die 87 Betriebe der papier- und kartonverarbeitenden<br />
Industrie in<br />
Österreich (PROPAK) mussten im<br />
abgelaufenen Jahr in der Produktion mengenmäßig<br />
einen Rückgang von 9,1 Prozent<br />
auf 1,1 Millionen Tonnen verkraften. Der<br />
Wert der abgesetzten Menge fiel um 9,1<br />
Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. „Österreich<br />
ist keine Insel“, betont Fischer. „Die<br />
rückläufige Entwicklung zeigt die europäische<br />
Konjunkturschwäche.“ Knapp 80 Prozent<br />
aller hergestellten Produkte aus Papier,<br />
Karton und Wellpappe gehen in den Export,<br />
etwa die Hälfte davon wird nach Deutschland<br />
geliefert.<br />
Standort Österreich in Gefahr?<br />
„Für die PROPAK-Industrie wird es schwieriger,<br />
sich im internationalen Wettbewerb zu<br />
behaupten“, berichtet Marko Bill Schuster,<br />
stellvertretender Obmann der PROPAK. Allein<br />
in den vergangenen drei Jahren sind die KV-<br />
Löhne und Gehälter in der PROPAK-Industrie<br />
um über 20 Prozent gestiegen. „Damit unsere<br />
heimische Industrie wieder international<br />
mithalten kann, braucht es attraktivere<br />
Rahmenbedingungen. Wir benötigen eine<br />
neue sozialpartnerschaftliche Herangehensweise<br />
zur kollektivvertraglichen Lohn- und<br />
Gehaltsfindung. Und wir brauchen dringend<br />
einen Abbau von Bürokratie – hier droht den<br />
Unternehmen eine Lawine insbesondere an<br />
europäischen Regelwerken, Stichwort Lieferkettengesetz.“<br />
Mehr Unternehmen als je zuvor denken über<br />
Veränderungen nach, was die Produktion und<br />
den Standort betrifft. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt eine aktuelle Branchen-Umfrage, die<br />
der Fachverband PROPAK unter seinen Top-<br />
30-Mitgliedsunternehmen durchgeführt hat.<br />
Während zwei Drittel der Firmen derzeit keine<br />
Veränderungen planen, musste bereits jeder<br />
dritte papierverarbeitende Betrieb Maßnahmen<br />
ergreifen. „Das reicht vom Outsourcing einer<br />
Dienstleistung bis zur Verlagerung von Teilen<br />
der Produktion an einen anderen Firmenstandort<br />
– ob innerhalb oder außerhalb der EU“, so<br />
PROPAK-Branchenvertreter Schuster.<br />
Der Fachverband PROPAK rechnet in der zweiten Jahreshälfte <strong>2024</strong> mit einer leichten<br />
Erholung und mit einem flachen Wachstum von ein bis zwei Prozent.<br />
v.l. Marko Bill Schuster, stellvertretender Obmann PROPAK, Fachverbandsobmann<br />
Georg-Dieter Fischer und PROPAK Geschäftsführer Martin Widermann<br />
Die Anzahl der PROPAK-Beschäftigten in 87<br />
Produktionsbetrieben ist im Vorjahr leicht auf<br />
8.678 (-2,0 Prozent) gesunken. Auch die Anzahl<br />
der Lehrlinge ging zurück (-4,8 Prozent).<br />
Zurzeit bildet die Industrie 217 Lehrlinge in 16<br />
verschiedenen Berufen aus. Neben der Lehre<br />
setzt die Branche auf betriebliche und außerbetriebliche<br />
Aus- und Weiterbildung. „Die Lage<br />
ist derzeit noch stabil“, betont Schuster. „Aber<br />
wenn es im zweiten Halbjahr zu keiner wirtschaftlichen<br />
Erholung kommt, verlieren wir<br />
Kunden, und ein Abbau von Arbeitsplätzen,<br />
gerade bei den eher einfachen Tätigkeiten,<br />
wird unvermeidlich.“<br />
Ausblick <strong>2024</strong>. „Ob Transportverpackung<br />
aus Wellpappe oder Kartonverpackung im<br />
Supermarktregal, ob Hygieneprodukt und<br />
Papiertaschentuch, Etiketten aus Papier oder<br />
ein Spiel oder Buch – jede:r von uns hält<br />
mehrmals am Tag ein Produkt aus Papier oder<br />
Karton in Händen“, sagt PROPAK-Obmann<br />
Fischer. „Produkte aus Papier und Karton sind<br />
die Heroes unseres Alltags und unverzichtbar<br />
für unsere moderne Volkswirtschaft.“<br />
Konjunkturell erwartet die PROPAK-Industrie<br />
ein weiteres schwieriges Jahr. „PROPAK-Unternehmen<br />
bewiesen in den letzten Jahren im<br />
internationalen Wettbewerb ihre Resilienz.<br />
Wir rechnen mit einer leichten Erholung in der<br />
zweiten Jahreshälfte und mit einem flachen<br />
Wachstum von ein bis zwei Prozent“, gibt sich<br />
Fachverbands-Obmann Georg Dieter Fischer<br />
vorsichtig optimistisch.<br />
Kurzprofil. Der Fachverband PROPAK<br />
und die Vereinigung PROPAK Austria repräsentieren<br />
die industriellen Hersteller von Produkten<br />
aus Papier und Karton in Österreich.<br />
87 Unternehmen verarbeiten und veredeln<br />
mit rund 8.700 Mitarbeiter:innen jährlich<br />
rund 1,1 Millionen Tonnen Papier und Karton<br />
zu Wellpappe, Verpackungen, Papierwaren für<br />
Hygiene und Haushalt, Büro- und Organisationsmitteln,<br />
Büchern, Broschüren, Tipping<br />
Paper sowie sonstigen Papierwaren. [pl]<br />
Foto: comunit/Schedl
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/24<br />
Ein Pionier in der Kreislaufwirtschaft<br />
Nachhaltige Verpackungskonzepte von Rondo<br />
In Anbetracht der globalen Umweltprobleme sind innovative<br />
Verpackungslösungen gefragt, die sowohl Ressourcen<br />
schonen als auch reduzierten Materialeinsatz<br />
betonen. Rondo, ein führender Hersteller von Wellpappe<br />
und Experte im Papierrecycling, steht dabei im<br />
Zentrum der Bemühungen um eine effiziente Kreislaufwirtschaft.<br />
Perfekter Recyclingkreislauf. Rondo stellt<br />
jährlich am Stammsitz in Frastanz etwa 130.000 Tonnen<br />
Wellpappe-Rohpapier auf Altpapierbasis und 370.000<br />
Tonnen Wellpappe-Verpackungen her. Das Tochterunternehmen<br />
Zimmermann trägt mit der Sammlung von<br />
rund 60.000 Tonnen Altpapier pro Jahr erheblich zur<br />
Rohstoffversorgung bei. Nach der Aufbereitung fließt<br />
das Altpapier in die Produktion als Ressource zurück,<br />
was einen geschlossenen Kreislauf innerhalb der Unternehmensgruppe<br />
ermöglicht. „Durch dieses System<br />
schaffen wir es, den Recyclingkreislauf effektiv zu<br />
nutzen und zu schließen“, erklärt Hubert Marte, der<br />
Vorstandsvorsitzende von Rondo.<br />
Nachhaltigkeit in der Produktion. Rondos<br />
Nachhaltigkeitsstrategie umfasst die kontinuierliche<br />
Verbesserung der Umweltverträglichkeit ihrer Produktionsprozesse.<br />
Investitionen in energiesparende Technologien,<br />
wie Photovoltaikanlagen, und die Reduzierung<br />
des Frischwasserverbrauchs sind nur einige Beispiele<br />
für Rondos Umweltbemühungen. Ein weiteres ambitioniertes<br />
Projekt ist die „Energieautonomie Frastanz“,<br />
bei der bis 2027 ein Reststoffkraftwerk entstehen soll,<br />
das die Produktionsstätten und möglicherweise benachbarte<br />
Betriebe sowie private Haushalte mit Energie<br />
versorgen wird.<br />
Wärmeversorgung durch Fernwärme. Das<br />
Projekt Energieautonomie wird durch die Nutzung<br />
der Abwärme aus der Papierproduktion ergänzt, die<br />
zukünftig über Fernwärmenetze der Region verfügbar<br />
gemacht werden könnte. In Kooperation mit lokalen<br />
Energieversorgern wurde kürzlich eine Studie durchgeführt,<br />
um den regionalen Wärmeenergiebedarf genau<br />
zu bestimmen und eine zuverlässige Versorgung auch<br />
während Wartungsarbeiten sicherzustellen.<br />
Foto: Rondo<br />
Eine bunte Vielfalt an Wellpappe-Verpackungen von Rondo<br />
Spanngerät ITA84<br />
Verpackungstechnik GmbH & Co KG<br />
Friedmanngasse 12/8, 1160 Wien<br />
Akku-Umreifungsgeräte für<br />
Stahlband<br />
Das ITA84 Spanngerät wiegt 4,7kg und kann für 19mm, 25mm oder 32mm Stahlband<br />
eingesetzt werden. Das Gerät arbeitet mit einer Spanngeschwindigkeit von<br />
3 Meter/Min und erreicht eine Spannkraft bis zu 13000N. Das Gerät arbeitet<br />
mit einem Li-Ion 4Ah Akku<br />
Das Tool kann in Zusammenhang mit einem manuellen oder pneumatischen<br />
Verschlussgerät, oder für 32mm Band auch mit dem ITA85 Akku-Verschlussgerät<br />
verwendet werden.<br />
Verschlussgerät ITA85<br />
Fazit. Durch die umfassende Nutzung von recycelten<br />
Materialien und den geschlossenen Produktionskreislauf<br />
demonstriert Rondo, dass nachhaltige Verpackungslösungen<br />
nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich<br />
effizient sein können. Rondos Bemühungen<br />
verdeutlichen das Potenzial der Kreislaufwirtschaft,<br />
das Umweltbewusstsein mit industrieller Innovation<br />
zu verbinden.<br />
[pl]<br />
Das ITA85 wiegt 4,5kg und ist für 32mm geeignet.<br />
Das Tool arbeitet mit Hülse und verschließt<br />
das Band mittels Doppelkerbung. Das Tool<br />
verwendet ebenfalls einen Li-Ion 4Ah Akku.<br />
office@riegler-verpackungstechnik.com<br />
www.riegler-verpackungstechnik.com<br />
+43 1 40 500 35-0
Kreislauf Aktuell Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Mit Innovationskraft zum Erfolg<br />
Als Franz Roither Senior 1953 in seiner Schlosserei mit Schmiedearbeiten begann, war noch nicht<br />
ersichtlich, dass gut 20 Jahre später Umwelttechnik das Top-Thema im Unternehmen werden würde.<br />
Der Startschuss dazu fiel 1973. Sein Sohn Franz gründete die Marke Austropressen und spezialisierte<br />
sich damit auf Maschinenbau und Umwelttechnik. Seit über 50 Jahren ist das nun eine wahre<br />
Erfolgsgeschichte.<br />
Fotos: Austropressen<br />
Von Anfang an steckt im Unternehmen<br />
Pioniergeist, Innovationskraft<br />
und Individualität. Bis heute die drei<br />
Säulen, um die Themen Nachhaltigkeit,<br />
Umweltbewusstsein und Energieeffizienz<br />
in allen Produkten effektiv umzusetzen.<br />
Zunächst wurden Spezialmaschinen und<br />
Sonderlösungen für umliegende Betriebe<br />
hergestellt und erste Entwicklungen zum<br />
Patent angemeldet. Gleichzeitig stiegen<br />
die Ansprüche hinsichtlich Qualität und<br />
Spezialisierung. Die erfreuliche Konsequenz:<br />
kontinuierliche Entwicklungen bei<br />
Müll- und Ballenpressen, individuelle Lösungen<br />
für unterschiedlichste recyclebare<br />
Materialien und erste Lieferungen über<br />
Österreichs Grenzen hinaus.<br />
Heute entwickelt und produziert die Roither<br />
Maschinenbau GmbH die gesamte<br />
Produktpalette immer noch zu 100 % am<br />
Stammsitz in Seewalchen, Österreich. Sie liefert<br />
maßgeschneiderte Entsorgungslösungen<br />
in rund 100 Länder weltweit. Know-how,<br />
Innovationskraft und reibungsloser Service<br />
kommen ausschließlich aus dem Familienbetrieb<br />
mit über 50 kompetenten und<br />
erfahrenen Mitarbeiter:innen.<br />
Erfahrung als Basis, Innovation<br />
als Motor. Roither Maschinenbau ist in<br />
dritter Generation einer der international<br />
führenden Hersteller von Umwelt- und Recyclingtechnologien.<br />
Das Geschwistertrio<br />
Marlene (Marketing), Philipp (Geschäftsführung)<br />
und Lukas Roither (Vertrieb) zeichnet<br />
verantwortlich für die weitere Zukunft des<br />
Unternehmens. Die Schwerpunkte bleiben<br />
klar definiert: ein Markenunternehmen mit<br />
stetiger Produktentwicklung und starker<br />
Lehrlings- und Fachkräfteausbildung.<br />
Die geringen Fluktuationszahlen und die<br />
vielen 20, 30 bis hin zu 40-jährigen Dienstjubiläen<br />
von Mitarbeiter:innen bestätigen den<br />
Erfolgsweg von Seniorchef Franz Roither.<br />
Er hatte schon früh in die betriebsinterne<br />
Aus- und Weiterbildung investiert. Derart<br />
gut aufgestellt geht man mit Austropressen<br />
in die Zukunft.<br />
Fest in Familienhand (v.l.): Lukas (Sales),<br />
Philipp (Geschäftsführung & Produktion),<br />
Marlene (Marketing) sowie Mathilde und<br />
Franz Roither (stolze Eltern)<br />
Fokus Future – Austropressen<br />
<strong>2024</strong>. Der Fokus liegt konsequent auf effektiven<br />
Lösungen für Recycling, Ressourcenschonung<br />
und Kreislaufwirtschaft. Den<br />
steigenden Anforderungen begegnet man<br />
mit einem Produktportfolio, das hinsichtlich<br />
Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und<br />
Energieeffizienz auf dem neuesten Stand ist.<br />
Die Leistung- und Energiebilanz ist hier so<br />
wesentlich wie intelligente Verarbeitung und<br />
Vorbereitung zur Wiederverwertung. Dabei<br />
sind Austropressen branchenübergreifend<br />
ausgerichtet – für alle wesentlichen Belange<br />
der internationalen Abfall- und Recyclingwirtschaft.<br />
Ein Blick in die Praxis:<br />
Die Energie AG Umwelt Service (100 %<br />
Tochtergesellschaft der Energie AG, österreichisches<br />
Energieversorgungs- und Infrastrukturunternehmen)<br />
bietet österreichweit<br />
nachhaltige Entsorgungsdienstleistungen für<br />
Gemeinden, Gewerbe- und Industriekunden<br />
an. Es wird die gesamte Wertschöpfungskette<br />
abgedeckt – also Sammlung, Sortierung,<br />
(Wieder-)Verwertung. Der Anspruch<br />
ist Auftrag zugleich: schonender Umgang<br />
mit Ressourcen und die Vermeidung bzw.<br />
Verminderung von Emissionen.<br />
Die Aufgabe: Die Verarbeitung von 1.000<br />
Tonnen Material pro Monat.<br />
Am Standort Ötztal Bahnhof, Tirol/Österreich,<br />
werden monatlich ca. 1.000 t Material verarbeitet:<br />
900 t Karton und Papier, 70 t Folien<br />
und 30 t Hartkunststoffe. Karton und Papier<br />
aus den Gewerbebetrieben und Kommunen<br />
sind vorverdichtet. Die Kunststoffe bein-
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/24<br />
halten den vorsortierten Gewerbemüll von<br />
Betrieben, u. a. Hartplastik, Folien, AZV,<br />
HD-PE. Die Karton- & Papierballen, und<br />
damit der Großteil der Ballen, werden am<br />
direkt angrenzenden Ladegleis auf den Zug<br />
verladen und umweltschonend transportiert.<br />
Die Folienballen und die nun auch für den<br />
Transport geeigneten, stabilen Hartkunststoffballen<br />
gelangen mit dem LKW in die<br />
Wiederverwertung.<br />
Die bestehende Ballenpresse schaffte den<br />
Durchsatz des wachsenden Materialaufkommens<br />
und die erforderlichen Ballengewichte<br />
nicht mehr. Materialien wie Hartkunststoffe<br />
konnten nicht fachgerecht verarbeitet werden.<br />
Das Ziel: Große Ballengewichte, hoher<br />
Durchsatz (mit Integration der bestehenden<br />
Fördertechnik) und Materialvielseitigkeit<br />
sollen perfekt umgesetzt werden. Bei gleichzeitiger<br />
überzeugender Energieeffizienz!<br />
Die Lösung: Schnell und sicher im Betrieb,<br />
stabile Ballen ohne Kreuzbindung, easy im<br />
Handling.<br />
Nach eingehender Prüfung der Anforderungen<br />
und Gegebenheiten wurde die vollautomatische<br />
Kanalballenpresse Austropressen<br />
APK-ES 135 mit 5-fach vertikaler Bindung<br />
als optimal definiert. Das bestehende Förderband<br />
konnte problemlos mit einem modernen<br />
Personenschutzgerät nachgerüstet und<br />
in die neue Kanalballenpresse eingebunden<br />
werden.<br />
Die Kundenerfahrung:<br />
„Die Maschine läuft sehr gut, absolut reibungslos<br />
und schnell! Die neue Presse ermöglicht<br />
eine höhere Gewichtsauslastung<br />
im Output, bei deutlich weniger Einsatzstunden.<br />
Ebenso ist es nun möglich, verschiedene<br />
Kunststofffraktionen sortenrein zu<br />
verpressen, und das ohne Kreuzabbindung!<br />
Die unkomplizierte Voreinstellung über die<br />
Rezeptsteuerung macht die Bedienung auch<br />
ohne großen Einschulungsbedarf für unsere<br />
Mitarbeiter möglich. Zudem bietet das Schlüsseltransfersystem<br />
in Kombination mit dem<br />
Personenschutzmodul höchste Sicherheit am<br />
Arbeitsplatz“, ist Christoph Prantl, Regionalleiter<br />
Tirol/Vorarlberg rundum zufrieden.<br />
Die technischen Parameter der APK-<br />
ES 135:<br />
• Mit einer Presskraft von 1.350 kN,<br />
einer Schneidkraft von 1.480 kN und<br />
einer theoretischen Leistung von 585<br />
m³/h werden Ballen je nach Material<br />
mit Gewichten bis zu 880 kg produziert<br />
(bei einer Länge von 1,2-1,3 m).<br />
• Ein 2 x 55 kW-Antrieb mit sensorgesteuerter<br />
Abschaltung bei Materialleerlauf<br />
garantiert einen effizienten<br />
Energieeinsatz.<br />
• Problemloses Verarbeiten von Sammelware,<br />
vorverdichtetem Karton,<br />
AZV, PET, Aluminium und Weißblech,<br />
HD-PE Kanister und Hohlkörper.<br />
• Der Energiebedarf liegt selbst bei vorverdichtetem<br />
Karton bei sparsamen<br />
4 kW/h pro Kartonballen; mit einem<br />
Ballengewicht von 700 kg und einer<br />
Länge von 1,1 m.<br />
• Die 5-fach vertikale Drahtbindung<br />
DRILLFIX sorgt selbst bei Kunststofffraktionen<br />
wie Hartplastik für stabile<br />
Ballen und ist effizienter, ressourcenschonender<br />
und drahtsparender als<br />
eine Kreuzbindung.<br />
• Wechselbare Boden- und Seitenplatten<br />
aus HARDOX reduzieren den Verschleiß<br />
und erhöhen die Lebensdauer<br />
der Kanalballenpresse.<br />
• Eigens entwickelte Hydraulikaggregate<br />
und eine Ölpflegeeinheit (Kühlung,<br />
Heizung, Reinigung in einem<br />
System) sorgen für den energiesparenden<br />
Betrieb und verlängern die<br />
Lebensdauer der Hydraulikausrüstung<br />
und des Hydrauliköls.<br />
• Verbaute Markenprodukte: Hydraulische<br />
Ausrüstung von Rexroth/<br />
Parker, elektrische Ausrüstung von<br />
Siemens.<br />
• Das patentierte Schneidesystem minimiert<br />
Materialverklemmungen, den<br />
Energieverbrauch und den Verschleiß<br />
am Schneidwerkzeug.<br />
• Ideal konzipierte Messer mit optimalem<br />
Schnittwinkel und die automatische<br />
Freipresseinrichtung<br />
garantieren ein störungsfreies und<br />
kontinuierliches Arbeiten.<br />
• Störungsfreier, sicherer, problemloser<br />
und drahtsparender Betrieb durch die<br />
vollautomatische 5-fache vertikale<br />
Umreifung der Ballen mit dem Austropressen<br />
Bindesystem DRILLFIX 2.0.<br />
• Maximale Sicherheit durch Schlüsseltransfersystem<br />
für Türüberwachung.<br />
Automatisches Steuerungssystem<br />
mit Pumpenabschaltung,<br />
automatischer Presskanalregelung<br />
und bedienerfreundlichem Display<br />
Panel mit 10 Programmeinstellungen.<br />
Die Fakten:<br />
• Füllvolumen von 2,6m³ bei einer Füllöffnung<br />
von (L x B) 2000 x 1020 mm<br />
und einer Kanallänge von 4000 mm.<br />
• Ballenformate von (B x H x L) 1100<br />
x 1100 x 400 bis 2.000 mm<br />
• Ballengewichte<br />
PET: 400 kg (1,2 m Länge)<br />
Karton: 700 kg (1,2 m Länge)<br />
Folie: 680 kg (1,3 m Länge)<br />
Hohlkörper: 400 kg (1 m Länge)<br />
Aluminium: 350 kg (1 m Länge)<br />
Weißblech und Metall: 880 kg (1,3 m<br />
Länge)<br />
[pl]<br />
Die Kanalballenpresse APK-ES 135 sorgt bei<br />
der Energie AG Umweltservice für ein<br />
effizientes Abfallmanagement und einen<br />
äußerst schonenden Umgang mit<br />
wertvollen Ressourcen
Kreislauf Aktuell Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
FACHPACK <strong>2024</strong> mit<br />
spannenden Neuerungen<br />
Von 24. bis 26. September <strong>2024</strong> kommt die Verpackungsbranche in Nürnberg auf der FACHPACK, Europäische<br />
Fachmesse für Verpackung, Technik und Prozesse, zusammen. Die Vorbereitungen bei der NürnbergMesse laufen<br />
derzeit auf Hochtouren. Erwartet werden 1.400 Aussteller, verteilt auf 11 Messehallen. Rund 90 % der Fläche sind<br />
bereits vergeben. Die aktuelle Ausstellerübersicht sowie die Hallenpläne findet man – zeitiger als sonst – bereits<br />
auf der FACHPACK-Website. So können sich interessierte Unternehmen jetzt noch ganz einfach ihre Platzierung<br />
sichern. Schnell sein, lautet die Devise. Fachbesucher erwartet neben einer Fülle an Produkten und Services rund<br />
um die Verpackung natürlich auch wieder ein spannendes Rahmenprogramm, bei dem <strong>2024</strong> einige Neuerungen<br />
warten.<br />
„In knapp sechs Monaten trifft sich die<br />
europäische Verpackungsbranche wieder<br />
in Nürnberg. Die FACHPACK <strong>2024</strong> bildet<br />
einmal mehr die komplette Verpackungs-<br />
Wertschöpfungskette ab, verteilt auf elf<br />
Messehallen. Auf knapp 60 % der Fläche<br />
werden <strong>Pack</strong>stoffe und –mittel gezeigt, gut<br />
40 % entfallen auf Verpackungstechnik. Ergänzt<br />
werden die beiden Hauptsegmente um<br />
Verpackungsdruck und -veredelung beziehungsweise<br />
Intralogistik“, erklärt Heike Slotta,<br />
Executive Director Exhibitions bei der<br />
NürnbergMesse, das Produktangebot und<br />
ergänzt: „Ein traditionell starkes Segment<br />
ist der Bereich Kunststoffverpackungen, der<br />
erneut gewachsen ist. Und ich freue mich<br />
diesmal besonders über die starke Resonanz<br />
im Bereich faserbasierte <strong>Pack</strong>stoffe. Dieser<br />
ist um 4 % gewachsen und beinhaltet auch<br />
den Bereich Wellpappe.“<br />
Die detaillierten Hallenpläne sind bereits<br />
online auf der FACHPACK-Website unter<br />
www.fachpack.de/aussteller-hallenplan.<br />
Alle angemeldeten Unternehmen und Produkte<br />
sind unter www.fachpack.de/de-de/<br />
aussteller-produkte zu finden.<br />
Rahmenprogramm mit spannenden<br />
Neuerungen. Neben der<br />
umfassenden Produktschau erwartet die<br />
FACHPACK-Teilnehmer ein vielfältiges<br />
Begleitprogramm rund um das Leitthema<br />
der FACHPACK <strong>2024</strong> zum Wandel in der<br />
Verpackungsindustrie – „Transition in packaging“.<br />
Das Programm der FACHPACK-Foren<br />
wird konkrete Strategien und Lösungswege<br />
von Marken, Herstellern und Anwendern<br />
zu den aktuellen Themen, die die Branche<br />
bewegen, aufzeigen. Kreislaufwirtschaft,<br />
Marke und Konsum, Automatisierung und<br />
KI, Innovationen und Technologieentwicklungen<br />
sind erste Themenblöcke der PACK-<br />
BOX und INNOVATIONBOX.<br />
Auf der europäischen Verpackungsmesse in Nürnberg dreht sich alles rund um das Thema<br />
Verpackung. Im Mittelpunkt der Messe stehen die Verpackungstrends und die Entwicklung<br />
der Verpackungsindustrie in Hinblick auf Nachhaltigkeit, Technik und Prozesse<br />
Zur Inspiration dient ein neuer Themenpavillon<br />
in Halle 3, der innovative Verpackungsmaterialien<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
oder neue alternative Entwicklungen bei<br />
bewährten <strong>Pack</strong>stoffen zeigt. Heike Slotta<br />
erläutert: „Für diesen Pavillon kooperieren<br />
wir zum einen mit der Weltleitmesse für<br />
Bio-Lebensmittel, BIOFACH, die jährlich<br />
in Nürnberg stattfindet.“ Das Besondere ist:<br />
Mit nur einer Anmeldung können interessierte<br />
Unternehmen mit gleichem Konzept<br />
einfach und unkompliziert gleich an beiden<br />
Fachmessen teilnehmen und ihr Produkt<br />
präsentieren. „Zum anderen“, so Heike Slotta<br />
weiter, „kooperieren wir zur FACHPACK<br />
<strong>2024</strong> mit der SOLPACK von pacoon, die in<br />
einem moderierten Forum Fokusthemen<br />
rund um alternative und nachhaltige Verpackungslösungen<br />
präsentieren wird.<br />
Ebenfalls neu auf der FACHPACK <strong>2024</strong>:<br />
Am ersten Messetag stehen die Frauen in<br />
der Verpackungsbranche im Fokus. Beim<br />
Women4<strong>Pack</strong>aging-Get-Together wird Networking<br />
unter Verpackungsexpertinnen in<br />
lockerer Atmosphäre großgeschrieben. Die<br />
Veranstaltung richtet sich dabei an Ausstellerinnen<br />
wie Fachbesucherinnen gleichermaßen.<br />
„Mit diesem Format möchten wir den<br />
Frauen in der Verpackungsindustrie – und<br />
das sind ganz schön viele – eine Plattform<br />
geben, um sich vor Ort auszutauschen.<br />
Im Vorlauf zur Messe greifen wir das Thema<br />
bereits digital in unserem Newsportal<br />
FACHPACK360° auf. Das persönliche Get-<br />
Together ist die logische Erweiterung. Ich<br />
freue mich sehr darauf“, so Heike Slotta.<br />
Eine Anmeldung ist über die FACHPACK-<br />
Website – www.fachpack.de – möglich.
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/24<br />
Start-ups jetzt anmelden und<br />
Teil der Community werden! Junge<br />
innovative Unternehmen aus Deutschland<br />
aufgepasst! Der vom Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Klimaschutz<br />
(BMWK) geförderte Gemeinschaftsstand<br />
„Young Innovators“ ermöglicht es deutschen<br />
Start-ups und jungen Unternehmen,<br />
sich auf der FACHPACK <strong>2024</strong><br />
der Fachöffentlichkeit vorzustellen und<br />
Produktinnovationen zu präsentieren.<br />
Internationale Start-Ups mit Firmensitz<br />
außerhalb Deutschlands zeigen interessierten<br />
Verpackungsspezialisten ihre neuartigen<br />
Produkte und Verfahren auf dem<br />
Newcomer-Pavillon. Alle Informationen zu<br />
Voraussetzungen und Durchführung gibt es<br />
unter www.fachpack.de/de-de/ausstellen/<br />
als-startup-teilnehmen.<br />
Kurzprofil. Die FACHPACK (24.–<br />
26.9.<strong>2024</strong>, Nürnberg) ist die Europäische<br />
Fachmesse für Verpackung, Technik und<br />
Prozesse. Die Aussteller präsentieren ihr<br />
Angebot rund um die Prozesskette Verpackung<br />
für Industrie- und Konsumgüter.<br />
Gezeigt werden: <strong>Pack</strong>stoffe und <strong>Pack</strong>(hilfs-)<br />
Neben der umfassenden<br />
Produktschau<br />
erwartet<br />
die FACHPACK-<br />
Teilnehmer ein<br />
vielfältiges Begleitprogramm<br />
rund<br />
um das Leitthema<br />
„Transition in<br />
packaging“<br />
mittel, Abfüll- und Verpackungsmaschinen,<br />
Etikettier-, Kennzeichnungs- und Identifikationstechnik,<br />
Maschinen und Geräte in der<br />
Verpackungsperipherie, Verpackungsdruck<br />
und -veredelung, Palettiertechnik, Intralogistik<br />
sowie Services. Mit dem Slogan „Wir<br />
machen Zukunft“ widmet sich die FACH-<br />
PACK <strong>2024</strong> dem brandaktuellen Leitthema<br />
„Transition in <strong>Pack</strong>aging“. Als Treffpunkt<br />
des europäischen Verpackungsmarktes<br />
zieht die FACHPACK Fachbesucher aus<br />
allen verpackungsintensiven Branchen<br />
an: Lebensmittel / Getränke / Genussmittel,<br />
Pharma / Kosmetik / Chemie /<br />
Health Care, Non Food / Tiernahrung /<br />
weitere Konsumgüter sowie Automotive /<br />
Technische Artikel / Medizintechnik und<br />
weitere Industriegüter.<br />
[pl]<br />
Fotos: NürnbergMesse / Thomas Geiger<br />
Upper Food <strong>2024</strong>: Lebensmittel und Technologien der Zukunft<br />
Wie kann Nachhaltigkeit im Wertschöpfungsnetzwerk der Lebensmittelbranche funktionieren? Diese Frage stand<br />
im Mittelpunkt der „Upper Food <strong>2024</strong>“, der Jahrestagung des Lebensmittel-Clusters der oberösterreichischen<br />
Standortagentur Business Upper Austria, am 15. Mai in Linz.<br />
Rund 100 Vertreter:innen der oberösterreichischen Lebensmittelbranche hörten Vorträge und diskutierten zum Thema „Nachhaltigkeit –<br />
JETZT!“. „Die Lebensmittelbranche ist ein starker Motor für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich. Und sie ist bereit für die Zukunft – dank<br />
intelligenter Technologien“, sagte Heidrun Hochreiter, Managerin des Lebensmittel-Clusters. Ein solches digitales Tool könnte die elektronische<br />
Nase zur Qualitätssicherung von Lebensmitteln des Tullner Start-ups NOSI und dessen CEO Patrik Aspermair sein. Rainer Danereder von<br />
Siemens unterstrich, dass Wirtschaftlichkeit und Digitalisierung<br />
Hand in Hand gehen müssen, wobei Datentransparenz<br />
und offene Ökosysteme entscheidend sind. Unternehmen<br />
müssen traditionelle Werte bewahren und sich an Trends<br />
wie Transparenz und vegane Ernährung anpassen, wie<br />
Marketing-Expertin Nina Mohimi erklärte. Im Live-Podcast<br />
mit „Bauer2thepeople“ diskutierten Nina Mohimi, Markus<br />
Scharner, Nadina Ruedl und Gabriela Straka über Nachhaltigkeitsthemen.<br />
Weitere Diskussionspartner:innen brachten<br />
Themen wie das Bäcker- und Fleischersterben, Regionalität<br />
und Ernährungsbildung ein.<br />
Promotion<br />
Foto: Roland Pelzl/Cityfotograf<br />
v. l. n. r.: Sabine Lindorfer (Moderatorin), Nina Mohimi<br />
(Forscherin), Patrik Aspermair (NOSI), Heidrun Hochrieter<br />
(Managerin Lebensmittel-Cluster), Rainer Danereder<br />
(Siemens), Christian Altmann (Leiter Cluster & Kooperationen)
Kreislauf Aktuell Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Von Sieg zu Sieg<br />
Wie bereits in den Vorjahren konnte Marzek Etiketten+<strong>Pack</strong>aging auch bei den diesjährigen renommierten FINAT-<br />
International-Label-Awards erfolgreich reüssieren und dieses Mal sogar den Gruppensieg „Marketing/End-uses“<br />
über alle Kategorien und den Sieg in der Kategorie A2 „Marketing/End-uses: Beers and Spirits“ sowie fünf „Highly<br />
commended“- Auszeichnungen für sich verbuchen.<br />
FINAT, der internationale Verband<br />
der Etikettenindustrie, kürt alljährlich<br />
herausragende Leistungen<br />
bei der Produktion von selbstklebenden<br />
Etiketten sowie flexiblen Verpackungen<br />
und unterstreicht damit ihre Bedeutung<br />
für Marketing und Werbung.<br />
Das Projekt YUZUCELLO gewann in der<br />
Gruppe „Marketing/End-uses“ über alle<br />
Kategorien. „Wir freuen uns, dass wir die<br />
Jury mit unserer hochwertigen Produktion<br />
überzeugen konnten, bei der mit einer goldenen<br />
Heißfolienprägung in Kombination<br />
mit ganz feinen sowie auch intensiven<br />
Elementen die Qualität des Produkts perfekt<br />
herausgearbeitet werden konnte“,<br />
so Dr. Johannes Michael Wareka, CEO<br />
und 4. Generation des traditionsreichen<br />
Familienbetriebs, der bei einer festlichen<br />
Gala in Athen den Preis entgegennahm.<br />
Die noble Schlichtheit des einfarbig in<br />
Schwarz gedruckten und mit feinster<br />
Goldfolienprägung auf hochwertigem Perlmuttsubstrat<br />
produzierten YUZUCELLO<br />
Etiketts hatte die Juroren überzeugt. In der<br />
Begründung der Jury heißt es: „Für dieses<br />
Etikett wurde silbernes, perlglänzendes<br />
Trägermaterial mit glatter Oberfläche gewählt,<br />
um das in Goldfolie geprägte Bild<br />
auf subtile und doch intensive Weise in<br />
den Vordergrund zu rücken und so die<br />
Qualität des Produkts zu betonen. Die<br />
erhabenen Abbildungen der Zahl 30 und<br />
der asiatischen Dame fungieren als Eyecatcher.“<br />
Die Projekte für Weingut Paul Achs GmbH,<br />
Copperstone OG, Rick Spirit GmbH, Weingut<br />
Schmidt GmbH und Wetschka Leopold<br />
Weingut Agerlhof erhielten eine „Highly<br />
Commended“-Auszeichnung.<br />
Für das Copperstone-Projekt wurde eine<br />
besonders interessante Technik realisiert:<br />
Für diese außergewöhnlichen und aufwendig<br />
produzierten Etiketten wurden<br />
zwei unterschiedliche Papierschichten<br />
aufeinander kaschiert. Die Vorderseite<br />
wurde auf Naturpapier mit prägnanten<br />
Folienprägungen in Gold, Blau, Rot und<br />
Anthrazit gedruckt. Für die Rückseite wurde<br />
ein transparentes Material gewählt.<br />
Die Motive, die durch den Flascheninhalt<br />
hindurchscheinen, lösen einen faszinierenden<br />
3D-Effekt aus.<br />
„Wir freuen uns sehr über die neuerliche<br />
Prämierung bei den FINAT-International-<br />
Label-Awards. Auszeichnungen dieser Art<br />
zeigen eindrucksvoll, dass wir über all die<br />
Jahre hinweg verkaufsfördernde Etiketten<br />
produzieren, die höchsten Erwartungen<br />
gerecht werden und auch internationale<br />
Standards erfüllen”, kommentiert Dr.<br />
Johannes Michael Wareka die jüngsten<br />
internationalen Erfolge aus dem Haus<br />
Marzek. „Abgesehen von regelmäßigen<br />
technologischen Innovationen verdanken<br />
wir diese Erfolge unseren ausgezeichneten<br />
Expert:innen, die ihr Wissen und ihre<br />
Fähigkeiten bei jedem Projekt einbringen,<br />
um das bestmögliche Ergebnis für unsere<br />
Kund:innen zu erzielen“, erläutert Dr.<br />
Johannes Michael Wareka und ergänzt:<br />
„Natürlich sind es unsere Kund:innen<br />
und ihre Agenturen, die diese schönen<br />
Erfolge möglich machen. Aufgrund ihres<br />
Vertrauens in unsere Arbeit und unser<br />
Know-how ist es uns möglich, hochwertige<br />
Etiketten-Lösungen jenseits des Mainstreams<br />
zu entwickeln und zu realisieren,<br />
die dann auch von internationalen Juroren<br />
entsprechend gewürdigt werden.“ [pl]<br />
Die Projekte, Auftraggeber:innen<br />
und Agenturen im Überblick<br />
Das Projekt YUZUCELLO<br />
gewann in der Gruppe<br />
„Marketing/End-uses“<br />
über alle Kategorien<br />
Sieg in der Gruppe Marketing/End-uses<br />
Kategoriesieg: Marketing/End-uses – Beers and Spirits<br />
Projekt: YUZUCELLO<br />
Kunde: Akakiko Restaurant Entwicklungs GMBH<br />
Agentur: Balazs Alrutz<br />
Produktion: MARZEK ETIKETTEN+PACKAGING<br />
5 „Highly Commended“ Auszeichnungen<br />
Kategorie: Marketing/End-uses – Wines<br />
Projekt: Achat Brut<br />
Kunde: Weingut Paul Achs GmbH<br />
Agentur: drevseiterweiter GmbH - A-1040 Wien<br />
Produktion: MARZEK ETIKETTEN+PACKAGING<br />
Kategorie: Marketing/End-uses – Sets of Labels<br />
Projekt: Kingdom of the new age Botanicals Gin<br />
Kunde: Copperstone OG<br />
Agentur: Sandra Reichl<br />
Produktion: MARZEK ETIKETTEN+PACKAGING<br />
Kategorie: Marketing/End-uses – Sets of Labels<br />
Projekt: SCHMIDT Familienweingut<br />
Kunde: Weingut Schmidt GmbH<br />
Agentur: ungerdesign – Axel Unger, A1010 Wien<br />
Produktion: MARZEK ETIKETTEN+PACKAGING<br />
Kategorie: Marketing/End-uses – Beers and Spirits<br />
Projekt: Belle AMOUR Wermut Rot<br />
Kunde: Rick Spirit GmbH<br />
Agentur: M-Effekt GmbH – A-8280 Fürstenfeld<br />
Produktion: MARZEK ETIKETTEN+PACKAGING<br />
Kategorie: Marketing/End-uses – Sets of Labels<br />
Projekt: Die Rosé Bauern vom Agerlhof<br />
Kunde: Wetschka Leopold Weingut Agerlhof<br />
Agentur: mediadesign – A-3730 Eggenburg<br />
Produktion: MARZEK ETIKETTEN+PACKAGING<br />
Foto: Marzek_Design
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Kreislauf Aktuell Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Krisenstimmung in der<br />
Palettenbranche<br />
Eigentlich gelten Holzpaletten als krisenresistenter Ladungsträger. Aber derzeit<br />
sieht die Lage nicht rosig aus. In Deutschland sind bereits große Palettenhersteller<br />
in ernsthafte wirtschaftliche Turbulenzen geraten. <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> hat<br />
Franz Winter, Gründer und Geschäftsführer der Wintergroup, einem<br />
der größten österreichischen Palettenproduzenten, zum Interview<br />
gebeten, um mehr über die Situation und die Hintergründe<br />
zu erfahren.<br />
Herr Winter, wie ist die derzeitige wirtschaftliche<br />
Lage innerhalb der Palettenbranche?<br />
Schwierig! Vor allem weil der Holzpreis<br />
steigt und der Preis für die Palette im Gegenzug<br />
verfällt. Eine sehr ungünstige Kombination.<br />
Pro Tag werden<br />
20.000 bis<br />
25.000 Paletten<br />
von der Wintergroup<br />
sortiert und<br />
repariert. 1,5 Millionen<br />
neue Einweg- und Europaletten<br />
laufen im Jahr in Hof<br />
am Leithagebirge vom Band<br />
Wie kam es zu dieser Situation?<br />
Die Konjunktur ist nach wie vor schwach<br />
und gerade die Baubranche – einer der größten<br />
Abnehmer von Paletten – verzeichnet einen<br />
besonders starken Einbruch. Der Bedarf<br />
an Paletten ist daher deutlich gesunken, der<br />
Palettenpreis sinkt folglich. Und die Holzindustrie<br />
hat wiederum auf den Rückgang in<br />
der Baubranche mit einer markanten Drosselung<br />
der Produktion reagiert. Folglich steigt<br />
der Preis für Holz. Das ist für alle Palettenproduzenten<br />
ein Stich ins Herz … – eine<br />
drastische Formulierung, aber es ist so: Denn<br />
man muss Paletten produzieren, weiß aber,<br />
dass man damit kein Geld verdient, sondern<br />
sogar noch etwas drauflegen muss!<br />
Auch die übrigen Rahmenbedingungen sind<br />
nicht gerade vorteilhaft. Ich spreche hier<br />
insbesondere von den hohen Energie- und<br />
Lohnkosten. Allein in den letzten drei Jahren<br />
sind die Lohnkosten um fast 25 % gestiegen!<br />
Das muss man als Unternehmen erst einmal<br />
verkraften. Ich bin mir aber sehr wohl bewusst,<br />
dass auch für unsere Mitarbeiter:innen<br />
das Leben viel teurer geworden ist und das<br />
Geld gerade einmal für Miete, Lebensmittel<br />
sowie Auto reicht, wenn überhaupt …<br />
Gibt es einen Ausweg aus dieser Situation?<br />
Ja, aber hier ist in erster Linie die Regierung<br />
gefragt. Sie muss etwas tun, und zwar<br />
rasch, sonst ist es zu spät. Die Regierung<br />
muss sowohl die Teuerung in den Griff bekommen<br />
als auch dafür sorgen, dass mehr<br />
vom Bruttolohn überbleibt, um die Bevölkerung<br />
zu entlasten. Andererseits müssen<br />
die Rahmenbedingungen für das Überleben<br />
der Unternehmen geschaffen werden. Damit<br />
meine ich Dinge wie: Steuerbefreiungen, Investitionsfreibeträge,<br />
Senkung der Lohnnebenkosten,<br />
Zinsstützungen … Wie soll man<br />
beispielsweise 4,5 % Kreditzinsen stemmen?<br />
Wir haben allein voriges Jahr 13 Mio. Euro<br />
investiert (vgl. <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/2023) und<br />
25 zusätzliche Mitarbeiter:innen aufgenommen.<br />
Auch jetzt haben wir wieder sieben<br />
Das Interview führte<br />
Gernot Rath, CR <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong><br />
Hektar Grund gekauft. Das muss irgendwie<br />
finanziert werden. Zum Glück haben wir in<br />
den letzten Jahren gut gewirtschaftet, sonst<br />
wäre es nicht zu schaffen.<br />
Sie haben 25 zusätzliche Mitarbeiter:innen<br />
erwähnt. Wie steht es um den Arbeitskräftemangel,<br />
hat sich die Lage mittlerweile<br />
gebessert?<br />
Nein! Es ist nach wie vor sehr schwierig<br />
Leute zu finden. Und das hat eine Ursache:<br />
Hohes Arbeitslosengeld plus die Möglichkeit<br />
sich durch geringfügige Arbeit Geld<br />
dazuzuverdienen. Wozu soll ich noch 40<br />
Stunden arbeiten gehen, wenn ich meinen<br />
Lebensunterhalt auf der Couch mit ein paar<br />
Stunden Arbeit im Monat verdienen kann?<br />
Solange die Regierung diese Möglichkeit<br />
nicht abschafft und die Regelung für das<br />
Arbeitslosengeld deutlich verschärft, wird<br />
sich daran auch nichts ändern!<br />
Aber trotz der angespannten Lage wird<br />
weiter investiert. Habe ich das richtig<br />
herausgehört?<br />
Ja, ich bin ein positiver Mensch (lacht).<br />
Derzeit bauen wir gerade eine neue Maschinenhalle.<br />
Zudem haben wir die bereits<br />
erwähnten sieben Hektar Grund gekauft,<br />
aber der muss noch auf Gewerbegrund umgewidmet<br />
werden. Wir brauchen ganz einfach<br />
Platz für unsere weiteren Investitionen<br />
in Produktions- und Lagerkapazitäten sowie<br />
ein Auslieferungslager. Weiters modernisieren<br />
wir unseren Fuhrpark. Derzeit haben<br />
wir 40 LKWs. Sechs weitere sind bestellt.<br />
Auch unsere Flotte an Linde Lithium-Ionen-<br />
Staplern wird stetig erweitert.<br />
Dabei wurde in den letzten Jahren schon<br />
sehr viel gebaut …<br />
Das ist richtig. Wir haben zwei neue Produktionshallen,<br />
eine Lagerhalle sowie eine<br />
Trockenkammer mit 1.000 m³ Kapazität und<br />
ein eigenes Biomassekraftwerk errichtet. Im<br />
Herbst 2023 ist alles in Betrieb gegangen.<br />
Dank einer Leistung von 1,8 MW können wir<br />
seitdem unser ganzes Werk mit Energie und<br />
Wärme versorgen. Dazu trägt auch unsere
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/24<br />
Photovoltaikanlage bei. Insgesamt beträgt<br />
unsere Solarstromleistung rund 1,7 MW. Wir<br />
sind somit komplett energieautark.<br />
Wir würden gerne noch weiter ausbauen, immerhin<br />
verfügen wir über 60.000 m² Dachfläche,<br />
aber ich habe alle Projekte gestoppt.<br />
Warum?<br />
Weil der von Seiten des Stromanbieters<br />
zugesagte Tarif für das Einspeisen des Solarstroms<br />
gekündigt wurde. Aber das ist<br />
nur ein Teil. Der andere Teil betrifft die<br />
Erschließung jenes Betriebsgrundstückes,<br />
auf dem wir die beiden Produktionshallen,<br />
die Trocknungskammer und das Biomassekraftwerk<br />
errichtet haben. Dafür war der<br />
Bau einer Stromzuleitung und einer eigenen<br />
Trafostation notwendig. Ursprünglich war<br />
uns von Seiten des Stromanbieters zugesichert<br />
worden, dass sie für den Bau und die<br />
Kosten aufkommen. Im Endeffekt haben wir<br />
alles selbst finanzieren müssen. Wie hier mit<br />
Unternehmen, die in den Standort und damit<br />
in die Region investieren, umgegangen<br />
wird, ist in keinster Weise nachvollziehbar<br />
… Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich<br />
nicht gebaut!<br />
Wo liegt eigentlich Ihre Motivation, auch<br />
in schwierigen Zeiten weiter zu investieren?<br />
Ist das kein Risiko?<br />
Natürlich ist es ein Risiko, aber mir geht<br />
es im Prinzip darum, eine Eigenversorgung<br />
für Österreich herzustellen. Die wird immer<br />
wichtiger, denn man weiß ja nicht, was noch<br />
alles passieren wird – an jedem Eck ist ein<br />
Krieg, morgen können die Grenzen zu sein<br />
und wir haben keine Paletten.<br />
Außerdem sind wir ein Familienbetrieb,<br />
schon alleine im Hinblick auf meine drei<br />
Söhne, die bereits im Betrieb mitarbeiten,<br />
muss man positiv in die Zukunft blicken.<br />
Hat sich eigentlich auf Grund der wirtschaftlichen<br />
Lage das Verhältnis zwischen<br />
neuen, gebauchten und reparierten Paletten<br />
verändert?<br />
Die Paletten aus dem Hause Winter sind Familiensache (v.l.n.r):<br />
Johannes, Franz, Andrea, Jakob und Jonathan Winter<br />
Ja, denn im Moment sind neue Paletten<br />
kaum verfügbar. Gebrauchte Paletten gibt<br />
es dafür en masse. Das liegt daran, dass die<br />
Baustoffindustrie weggebrochen ist. Wobei<br />
Reparaturen immer wichtiger werden. In<br />
unseren hochmodernen Reparaturstraßen<br />
sind mittlerweile 11 Roboter am Werk. Zwei<br />
weitere sollen folgen. Wir sortieren und reparieren<br />
zwischen 20.000 und 25.000 Paletten<br />
pro Tag! Dennoch produzieren wir pro Jahr<br />
nach wie vor etwa 1,5 Mio. Stück Einwegund<br />
Europaletten. Geliefert werden sie vor<br />
allem in die Lebensmittelindustrie und alle<br />
Branchen, die hochwertige Neuware aus<br />
hygienischen Gründen brauchen.<br />
Fotos: Andreas Amschl<br />
Die Wintergroup ist<br />
energieautark. Alleine<br />
die Photovoltaikanlage<br />
erzeugt 1,7<br />
MW Strom. Dazu<br />
kommt ein eigenes<br />
Biomassekraftwerk<br />
mit einer Leistung<br />
von 1,8 MW<br />
Ist die Holzpalette in der Krise?<br />
Die Holzpalette selber nicht! Denn Paletten<br />
sind nach wie vor das Rückgrat der<br />
Transportwirtschaft – ohne Paletten kein<br />
Warentransport! Daran wird sich nichts ändern.<br />
Und es gibt nur mehr wenige Firmen<br />
in Österreich, die Europaletten produzieren,<br />
wir sind eine davon. Die Palettenproduzenten<br />
hingegen befinden sich sehr wohl in<br />
einer Krise. Aber das wird sich rasch ändern,<br />
sobald sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
bessern. Als Optimist gehe ich<br />
davon aus, dass sich sowohl die nationale als<br />
auch die europäische Politik etwas einfallen<br />
lassen wird, wie z.B. die bereits erwähnte<br />
Zinsstützung, und dann bin ich überzeugt,<br />
dass es spätestens ab Mitte 2025 wieder<br />
aufwärts geht.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.
Kreislauf Aktuell Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Herausforderungen der PPWR gemeinsam lösen<br />
So verpacken Markenhersteller und Co-<strong>Pack</strong>er nachhaltig und gesetzeskonform<br />
Markenhersteller stehen mit der neuen EU-Verpackungsverordnung mehr denn je vor der Herausforderung, ökologisch<br />
verantwortungsvoll zu verpacken. Der Druck von Seiten der Verbraucher und des Gesetzgebers steigt.<br />
Transparenz und echte Umweltfreundlichkeit sind entscheidend, denn Greenwashing kann fatal sein.<br />
Als Teil des European Green Deals<br />
zielt die <strong>Pack</strong>aging & <strong>Pack</strong>aging<br />
Waste Regulation (PPWR) darauf<br />
ab, Verpackungen und Verpackungsabfall<br />
zu reduzieren und umweltverträglicher zu<br />
machen. EU-Rat und EU-Parlament haben<br />
im März <strong>2024</strong> eine vorläufige Einigung<br />
erzielt, weshalb mit einem Inkrafttreten<br />
der Verordnung ab Ende <strong>2024</strong> zu rechnen<br />
ist. Betroffen sind alle Hersteller und Inverkehrbringer<br />
von Verpackungen sowie<br />
Hersteller, die ihre Waren verpacken oder<br />
transportieren. Denn „Verpackung“ umfasst<br />
nicht nur die Primärverpackung, sondern<br />
auch die Sekundär- und Tertiärverpackung<br />
– besser bekannt als Umverpackung<br />
und Transportverpackung.<br />
Die Verordnung enthält zahlreiche Vorschriften<br />
bezüglich des Rezyklatanteils und der<br />
Recyclingfähigkeit, der Reduzierung der<br />
<strong>Pack</strong>mittelmenge, Mehrwegquoten, der<br />
Kennzeichnung der Verpackung und damit<br />
einhergehenden erweiterten Herstellerverantwortungen.<br />
Europaweit müssen Markenhersteller<br />
ihre Verpackungen optimieren,<br />
Verpackungshersteller ihre Produktion<br />
anpassen, <strong>Log</strong>istiker und Handel Prozesse<br />
erweitern, Entsorgungs- und Recyclingdienstleister<br />
ihre Infrastruktur ausbauen<br />
und modernisieren.<br />
Darauf müssen Markenhersteller<br />
achten. Diese einschneidenden<br />
Veränderungen bewegen zahlreiche Branchen<br />
und Verbände. Ein Gefühl von „Keiner<br />
blickt mehr durch“ kommt bei zahlreichen<br />
Verantwortlichen auf. Was darf man und<br />
was nicht? Ab wann gilt welche Quote für<br />
welches Produktsegment? Welche Kennzeichnungen<br />
und Vorschriften gilt es einzuhalten<br />
und zu deklarieren? Diese Fragen und<br />
viele mehr stellen sich viele Verantwortliche<br />
im Einkauf, Marketing und Co..<br />
Neben der Gesetzeskonformität fragen sich<br />
diejenigen, denen die Umwelt am Herzen<br />
liegt, welche Verpackung denn jetzt wirklich<br />
nachhaltig ist. Denn der Gesetzesentwurf<br />
ist nicht frei von berechtigten Zweifeln an<br />
der tatsächlichen Umweltfreundlichkeit<br />
mancher Vorgaben.<br />
Doppelpack mit Graspapier-Banderole<br />
statt Kunststoff-Sleeve<br />
Verpackungs-Beratung mit Hilfe des LOOPOS-3D-Konfigurators<br />
Ebenfalls muss berücksichtigt werden,<br />
dass es unzählige Verpackungslösungen<br />
mit unterschiedlichsten Eigenschaften und<br />
Funktionen gibt, um damit verschiedensten<br />
Anforderungen bei Lagerung, Transport und<br />
Verkauf gerecht zu werden.<br />
Darüber hinaus darf die subjektive Wahrnehmung<br />
der Verbraucher nicht unbeachtet<br />
bleiben. Denn die empfundene Nachhaltigkeit<br />
eines Produkts und dessen Verpackung<br />
fließen bereits heute in die Kundenwahrnehmung<br />
und folglich in die Kaufentscheidung<br />
ein.<br />
Markenhersteller stehen demnach vor<br />
der Herausforderung, ökologisch verantwortungsvolle<br />
Verpackungen zu nutzen,<br />
die auch als solche von deren Zielgruppe<br />
wahrgenommen werden. Zugleich müssen<br />
diese die entscheidenden Verpackungsfunktionen<br />
und darüber hinaus alle Vorgaben<br />
der PPWR und sonstigen gesetzlichen Verpackungs-<br />
und Kennzeichnungsvorschriften<br />
erfüllen.<br />
Hierbei kann es hilfreich sein, sich an einen<br />
Verpackungsexperten wie <strong>Pack</strong>service zu<br />
wenden. Denn der Copacking-Dienstleister<br />
Fotos: <strong>Pack</strong>service
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/24<br />
stellt sich gemeinsam mit seinen Kunden<br />
diese drei Fragen:<br />
• Welche Verpackungen erreichen die<br />
funktionellen Anforderungen an Lagerung,<br />
Transport und Verkauf inkl.<br />
Werbewirkung bei der Zielgruppe?<br />
• Welche Verpackung ist umweltfreundlich<br />
sowie ressourcen- und klimaschonend?<br />
• Welche Verpackung ist gesetzes- bzw.<br />
PPWR-konform?<br />
<strong>Pack</strong>service hilft damit Kunden, ihre Produkte<br />
nachhaltig, glaubhaft und absatzfördernd am<br />
POS zu präsentieren und dabei alle gesetzlichen<br />
Vorschriften von der Primärverpackung<br />
bis hin zur Tertiärverpackung einzuhalten.<br />
Praxiserprobte Verpackungslösungen.<br />
Die Expertise und Erfahrungen<br />
des Co-<strong>Pack</strong>ers werden in einem Sustainable<br />
Solutions Wiki gesammelt, welches<br />
eine große Auswahl praxiserprobter Verpackungslösungen<br />
bereithält. Falls die perfekte<br />
Verpackung für ein Produkt noch nicht dabei<br />
sein sollte, entwickelt <strong>Pack</strong>service diese gemeinsam<br />
mit dem Kunden. Denn die Verpackungsexperten<br />
wissen genau, worauf es<br />
ankommt und entwickeln kundenindividuelle<br />
Wunschverpackungen – nachhaltig, PPWRkonform<br />
und in höchster Qualität.<br />
LOOPOS Mehrweg-Display. Eine Entwicklung,<br />
die gemeinsam mit dem Pooling-<br />
Partner HB RTS entstanden ist, ist das LOO-<br />
POS Mehrweg-Display. Als Mehrweg-System<br />
ist es PPWR-konform, erzielt bereits nach<br />
neun Umläufen eine bessere CO 2<br />
-Bilanz als<br />
vergleichbare Einweg-Displays aus Wellpappe<br />
und spart dabei Wasser, Chemikalien<br />
und Energie ein, die sonst für das Recycling<br />
benötigt werden. Nach seinem sehr langen<br />
Lebenszyklus von über 100 Umläufen wird<br />
es vom Hersteller vollständig recycelt und<br />
für neue Displays verwendet. Eine erste<br />
attraktive Visualisierung des Display-Designs<br />
erhalten Interessenten durch den innovativen<br />
3D-Konfigurator. Sofern der potenzielle<br />
Kunde von LOOPOS überzeugt ist, erfolgen<br />
Pooling und Konfektionierung Hand in Hand<br />
durch <strong>Pack</strong>service und HB RTS.<br />
Graspapier-Banderole. Stattdessen<br />
sollen Endverbraucher mit<br />
einem Sonderangebot als Doppelpack<br />
überzeugt werden? Auch hier<br />
gibt es eine nachhaltige Alternative<br />
bei <strong>Pack</strong>service: Eine Banderole aus<br />
Graspapier, an Stelle eines erdölbasierten<br />
Kunststoff-Sleeves. Kunden<br />
der Kosmetik- und Food-Branche<br />
setzen bei ihren POS-Aktionen<br />
schon heute auf die regional produzierte<br />
und umweltfreundliche<br />
Sleeve-Alternative und verringern<br />
dadurch nachweislich den Product<br />
Carbon Footprint (PCF) ihrer Produkte.<br />
Denn die Herstellung von<br />
Graspapier emittiert rund 50 %<br />
weniger CO 2<br />
und benötigt ebenfalls<br />
rund 50 % weniger Wasser und<br />
Energie sowie 100 % weniger Prozesschemikalien<br />
als herkömmliches<br />
Papier. Das plastikfreie Doppelpack<br />
überzeugt zudem durch seine natürliche<br />
Optik und Haptik.<br />
Neben dem LOOPOS Mehrweg-<br />
Display und der Graspapierbanderole<br />
bietet <strong>Pack</strong>service viele weitere<br />
Möglichkeiten, um nachhaltig,<br />
PPWR-konform und absatzfördernd<br />
zu verpacken. Durch eine reduzierte<br />
Materialmenge, umweltfreundlichere<br />
Betriebsstoffe, smarte Verpackungs-Designs<br />
und <strong>Log</strong>istikprozesse<br />
verringert sich der PCF. Dadurch<br />
sinkt der Impact auf Umwelt und<br />
Klima, was Markenhersteller dabei<br />
unterstützt ihre Nachhaltigkeitsziele<br />
zu erreichen.<br />
Kurzprofil. Kunden können sich bei<br />
<strong>Pack</strong>service auf über 40 Jahre Erfahrung verlassen.<br />
Seit der Gründung 1980 arbeitet der<br />
Co-<strong>Pack</strong>er im Rahmen des Campus-Konzepts<br />
Hand in Hand mit seinen Kunden. Er ist<br />
immer dort, wo die Ware ist – Inhouse bei<br />
Kunden oder im Warehouse des Spediteurs.<br />
Dadurch werden zahlreiche Transportwege<br />
und damit einhergehende CO 2<br />
-Emissionen<br />
LOOPOS Mehrweg-Display für<br />
den Kunden Madini<br />
eingespart, was sich positiv auf den PCF auswirkt.<br />
Bevor die Ware in den Handel ausgeliefert<br />
wird, erhält sie den finalen Touch, um<br />
am Point of Sale ins Auge zu stechen und<br />
den Weg in die Warenkörbe der Shopper zu<br />
finden. Ganz egal ob als POS-Display, Adventskalender,<br />
Shelf Ready <strong>Pack</strong>aging, Coffrets,<br />
Geschenksets, On-<strong>Pack</strong>s oder einer anderen<br />
Form der POS-Promotion.<br />
[pl]<br />
Die Lizenz zum Recycling.<br />
Wir sammeln und recyceln rund 260.000 Tonnen Altglas pro Jahr.<br />
Wir tun dies nach höchsten Umweltstandards und sozialen Benchmarks.<br />
Das ist Circular Economy mit Mehrwert.
Kreislauf Aktuell Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Transportbänder speziell für kleine und<br />
mittlere Unternehmen<br />
Mettler-Toledo Produktinspektion, ein weltweit führender Anbieter von Produktinspektionslösungen, gab vor<br />
kurzem die Einführung der neuen Transportbänder der EC-Serie bekannt. Diese wurden mit Blick auf die Anforderungen<br />
an die Qualitätskontrolle in kleinen und mittleren Unternehmen der Lebensmittelbranche entwickelt.<br />
Die Transportbänder der EC-Serie sind nahtlos mit den Metallsuchgeräten der M30 R-Serie integrierbar. So entstehen<br />
zuverlässige Inspektionslösungen zu einem erschwinglichen Preis für kleine und mittelgroße verpackte<br />
Produkte in Standard-Produktionsumgebungen. Die integrierten Metallsuchlösungen eignen sich hervorragend für<br />
die Inspektion verschiedenster Anwendungen mit feuchten und trockenen Produkten, darunter Fleisch, Back- und<br />
Süßwaren, Fertiggerichte und Snacks.<br />
Die verschlankten Spezifikationen<br />
für Transportbänder der EC-Serie<br />
beinhalten eine Reihe von Optionen,<br />
um die Anforderungen an die Integration<br />
in vorhandene Produktionslinien<br />
und gleichzeitig die BRCGS-Vorgaben zu<br />
erfüllen. Auf Zuverlässigkeit und Wartungsfreundlichkeit<br />
ausgelegte Standardkomponenten<br />
unterstützen maximale<br />
Verfügbarkeit und Produktivität. Die<br />
modulare Bauweise und die optimierten<br />
Funktionen der Transportbänder sorgen<br />
beispielsweise für eine vereinfachte Reinigung<br />
– umso mehr durch Schutzart<br />
IP65 – sowie eine schnelle Wartung und<br />
somit zu einer Entlastung des Bedienpersonals.<br />
Zu den Berichtsfunktionen zählen<br />
OPC UA- und USB-Schnittstellen sowie<br />
die Möglichkeit zur Vernetzung mit der<br />
ProdXTM Software von Mettler-Toledo<br />
für verbesserte Datenverwaltung und<br />
Rückverfolgbarkeit.<br />
Die neuen Transportbänder sind das Resultat<br />
von Mettler-Toledos Engagement, die<br />
Marktnachfrage mit innovativen Kundenlösungen<br />
zu bedienen. Die neuen Transportbandsysteme<br />
wurden auf Wunsch<br />
kleiner und mittelständischer Hersteller<br />
entwickelt. In einer Zeit, in der die Eindämmung<br />
steigender Kosten höchste Priorität<br />
hat, sind sie nicht nur budgetgerecht,<br />
sondern unterstützen auch die Erfüllung<br />
von Regularien.<br />
„Ein Transportband der EC-Serie mit einem<br />
Metallsuchgerät der M30 R-Serie ist die<br />
perfekte Detektionslösung für kleine und<br />
mittlere Unternehmen, die Wert auf erschwingliche<br />
Qualität und Konformität<br />
legen“, so Ben Pimblett, Head of Market<br />
Management bei Mettler-Toledo. „Unsere<br />
neuen, für einfache Handhabung und<br />
Die neuen<br />
Transportbänder<br />
der EC-Serie eignen<br />
sich für die Integration mit<br />
M30 R-Serie Metallsuchgeräten<br />
zur Schaffung kostengünstiger Qualitätsinspektionslösungen<br />
für kleine<br />
bis mittelgroße verpackte Produkte<br />
Bedienung konzipierten Transportbänder<br />
eignen sich für verschiedenste Produktionsanforderungen<br />
und maximieren dank<br />
des reduzierten Reinigungs- und Wartungsaufwands<br />
die Verfügbarkeit.“<br />
Die EC-Serie ist mit drei Modellen der<br />
M30 R-Serie kompatibel, die eine Reihe<br />
von magnetischen und nicht magnetischen<br />
Metallen erkennen, darunter Eisenmetall,<br />
Nicht-Eisenmetall, Edelstahl und Aluminium.<br />
Die einzelnen Modelle sind auf<br />
jeweils unterschiedliche Produktions-,<br />
Konformitäts- und Budgetanforderungen<br />
abgestimmt:<br />
• M31R StandardLine – vielseitige, zuverlässige<br />
Inspektion auf Einstiegsebene<br />
für alle Lebensmittelbereiche; abgestimmte<br />
Hochfrequenztechnologie<br />
mit eDrive, die eine Verbesserung der<br />
kugelförmigen Erkennungsempfindlichkeit<br />
von bis zu 10 % gegenüber<br />
älteren Modellen bietet.<br />
• M33R PlusLine – mehr Leistung mit<br />
Ultrahochfrequenztechnologie und<br />
eDrive für eine bis zu 20 % höhere<br />
kugelförmige Erkennungsempfindlichkeit;<br />
ideal für Anwendungen mit tro-
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/24<br />
ckenen Produkten wie Müsliriegeln,<br />
Nudeln, Süßwaren und Snacks.<br />
• M34R PlusLine – mehr Leistung dank<br />
DSF-Technologie (Dual-Simultaneous<br />
Frequency) und Funktionen zur Unterdrückung<br />
des Produktsignals, um den<br />
Produkteffekt in anspruchsvollen Anwendungen<br />
einzudämmen; bis zu 25 %<br />
höhere kugelförmige Erkennungsempfindlichkeit<br />
und weniger Fehlausschleusungen;<br />
maßgeschneidert für<br />
feuchte, leitfähige und anspruchsvolle<br />
Produkte, wie beispielsweise Fleisch,<br />
Geflügel, Meeresfrüchte, Molkereiprodukte,<br />
Produkte mit hohem Salzgehalt<br />
und in metallisierter Folie verpackte<br />
Produkte.<br />
Zusätzlich zu den Transportbändern der<br />
EC-Serie bietet Mettler-Toledo auch die<br />
Transportbänder der GC-Serie an, die für<br />
größere Produkte und Produktionsumgebungen<br />
mit hohem Durchsatz geeignet sind.<br />
Beide Transportbänder sind vollständig mit<br />
den Metallsuchgeräten der M30 R-Serie integrierbar,<br />
die von Mettler-Toledo entwickelt,<br />
geliefert und gewartet werden. So profitieren<br />
die Kunden von einer nahtlosen Betreuung<br />
Die EC-Serie ist mit drei Modellen der M30 R-Serie<br />
kompatibel, die eine Reihe von magnetischen<br />
und nicht magnetischen Metallen erkennen<br />
durch einen zentralen Ansprechpartner −<br />
vom Kauf bis hin zur Wartung. [pl]<br />
Fotos: Mettler Toledo<br />
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Kreislauf Aktuell Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Als traditioneller Familienbetrieb legt die<br />
Hell Brauerei bei allen Prozessen großen<br />
Wert auf die Produktqualität. Die Brauerei<br />
setzt auf regionale Rohstoffe, etwa<br />
Hopfen aus der Hallertau, dem größten<br />
Anbaugebiet der Welt, auf bayerisches<br />
Gerstenmalz oder Altöttinger Tiefenwasser.<br />
Gebraut werden die insgesamt acht Sorten<br />
– darunter Saisonbiere wie das Altöttinger<br />
Dult Märzen oder Festbiere – nach alten<br />
Familienrezepturen<br />
Foros: Frank Reinhold<br />
Premiere im bayerischen Altötting<br />
Hell Brauerei setzt mit dem KHS Innokeg X auf ein Modul zum<br />
Reinigen und Füllen auf einer einzelnen Behandlungsstation<br />
Es war das fehlende Puzzlestück für die Vollendung eines langjährigen Modernisierungsprozesses: Die Hell Brauerei<br />
KG Altötting setzt als erster Kunde weltweit auf den Innokeg X. Mit dem halbautomatischen Modul zum<br />
Reinigen und Füllen von Fässern in nur einem Arbeitsgang bietet KHS eine platzsparende Lösung für den niedrigen<br />
Leistungsbereich und damit für qualitätsbewusste Familienbetriebe wie die Hell Brauerei. Dort haben sich seit<br />
der Installation nicht nur die Betriebsabläufe deutlich vereinfacht und beschleunigt. Die Brauerei schätzt zudem<br />
die einfache Bedienung sowie die Flexibilität, um etwa auf kurzfristige Bestellungen entsprechend reagieren und<br />
Saisonbiere effizient produzieren zu können.<br />
1. Im Braugewerbe bedeutet das Pichen die Behandlung<br />
der Holzfässer mit Pech, um Poren<br />
und Fugen des Holzes zu schließen, ein Entweichen<br />
der Kohlensäure zu verhindern und<br />
im Fassinneren eine leicht zu reinigende glatte<br />
Oberfläche zu erhalten.<br />
In Altötting, circa 80 Kilometer östlich<br />
von München in der Nähe zur österreichischen<br />
Grenze, geht es noch traditionell<br />
zu. Noch immer füllt die 1890 gegründete<br />
Hell Brauerei in Holzfässer ab, die alle<br />
zwei Jahre fachmännisch gepicht 1 werden.<br />
Eine Handwerkskunst, die das kleine Familienunternehmen<br />
nach eigenen Angaben als<br />
eines der letzten versteht. Mittlerweile setzt<br />
man für den Brauprozess jedoch zunehmend<br />
auf moderne Technologien. So wurde über<br />
einen längeren Zeitraum das Equipment<br />
sukzessive erneuert, angefangen mit dem<br />
Gärkeller über den Drucktankkeller bis zur<br />
Verrohrung sowie Abfüllung. Am Abschluss<br />
der Modernisierung hat KHS entscheidenden<br />
Anteil. Für die Glasabfüllung investierte<br />
Georg Hell, der die Brauerei mittlerweile<br />
in fünfter Generation führt, allerdings<br />
in eine gebrauchte Maschine – der Ausstoß<br />
ist noch zu gering. Im Bereich Fässer hat der<br />
Systemanbieter mit dem Innokeg X jedoch<br />
eine Lösung entwickelt, die optimal auf die<br />
Bedürfnisse von Craftbier-Abfüllern sowie<br />
kleinen und mittelständischen Betrieben abgestimmt<br />
ist.<br />
Traditionsbetrieb legt groSSen<br />
Wert auf Produktqualität. „Als<br />
traditioneller Familienbetrieb legen wir bei<br />
allen Prozessen großen Wert auf die Produktqualität“,<br />
erzählt Hell. Die Brauerei<br />
setzt auf regionale Rohstoffe, etwa Hopfen<br />
aus der Hallertau, dem größten Anbaugebiet<br />
der Welt, auf bayerisches Gerstenmalz und<br />
Altöttinger Tiefenwasser. Gebraut werden<br />
die insgesamt acht Sorten – darunter Saisonbiere<br />
wie das Altöttinger Dult Märzen oder<br />
Festbiere – nach alten Familienrezepturen.<br />
Das Behältersegment setzt sich bislang aus<br />
80 Prozent Glasflasche und 20 Prozent Fässer<br />
zusammen. Bei letzterem hatte seine Brauerei<br />
noch ein Defizit, wie es Hell nennt: „Wir<br />
mussten die Fässer in einer benachbarten<br />
Brauerei reinigen lassen, bevor diese manuell<br />
von uns befüllt wurden. Das nahm viel Zeit<br />
in Anspruch, unter anderem war die Bedienung<br />
des Zapfkopfs umständlich. Vor allem<br />
im Sommer, wenn die Nachfrage besonders<br />
hoch ist, bedarf es dem Einsatz moderner<br />
Technologie“, sagt Hell. Ein neues Keg-System<br />
war dabei das fehlende Puzzlestück zur Modernisierung<br />
– und KHS der vertrauensvolle<br />
Partner zur Realisierung. „Uns war von Anfang<br />
an klar, dass wir gut zusammenpassen. KHS<br />
bringt das Gesamtpaket aus jahrzehntelangem<br />
Know-how, verlässlichem Service und<br />
wegweisenden Maschinenlösungen mit“, so<br />
Hell. Heute trägt die Neuinvestition zur verbesserten<br />
Produktqualität bei und hebt den<br />
Prozess der Fassabfüllung auf eine neue Stufe.<br />
Mit dem Innokeg X fokussiert sich der Dortmunder<br />
Komplettanbieter insbesondere<br />
auf jene Märkte und Abfüller wie die Hell<br />
Brauerei, in denen kleine Chargen besonders
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/24<br />
relevant sind. „KHS-Equipment kam für uns bisher nicht infrage, da unsere<br />
produzierten Biermengen dafür einfach zu gering waren. Mit dem neuen Keg-<br />
Modul hat sich das geändert“, äußert sich Hell. „Die Qualität war entscheidend.<br />
KHS hat das technologische Wissen aus dem Hochleistungsbereich auf das<br />
kompakte und somit platzsparende System übertragen. Dabei sprechen die<br />
Parameter und Verbrauchswerte für sich.“ Die neue Lösung bietet deutliche<br />
Investitions- und Gesamtkostenvorteile im Vergleich zu separaten Modulen<br />
für das Reinigen und Befüllen: Der Druckluftverbrauch ist um 32 Prozent,<br />
der Sterilluftverbrauch um 5 Prozent, der Laugenverbrauch um 45 Prozent<br />
und der Warmwasserverbrauch um 8 Prozent reduziert.<br />
Zeitaufwand und VerschleiSS verringert. Der KHS Innokeg X<br />
kann pro Stunde bis zu 25 Mehrweg-Fässer mit einem Volumen von bis zu 58<br />
Liter verarbeiten. Besonders begeistert ist der Brauereichef vom Multi-Bearbeitungskopf,<br />
der die Behälter in nur einem Arbeitsgang reinigt und befüllt: „Ein<br />
großer Vorteil, denn bei vergleichbaren Lösungen im Markt muss man das Fass<br />
zu einer zweiten Station transportieren und positionieren.“ Das vereinfachte<br />
Handling ermöglicht deutlich effizientere Abläufe. „Man nimmt das Fass, stellt<br />
es auf die Maschine, die es anpresst. Dieser Prozess startet vollautomatisch, alle<br />
Schritte von der Entleerung über das Vorspülen bis zur Reinigung mit heißer<br />
Lauge und dem Abfüllen sind optimal aufeinander abgestimmt“, erklärt Hell. >><br />
Die Hell Brauerei KG Altötting setzt als erster Kunde weltweit auf<br />
den Innokeg X. Mit dem halbautomatischen Modul zum Reinigen<br />
und Füllen von Fässern in nur einem Arbeitsgang bietet KHS eine<br />
platzsparende Lösung für den niedrigen Leistungsbereich und damit<br />
für qualitätsbewusste Familienbetriebe wie die Hell Brauerei.<br />
Appetit auf<br />
Informationen?<br />
Es ist angerichtet!<br />
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Kreislauf Aktuell Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
>> Dies spart nicht nur Zeit, sondern reduziert<br />
zudem den Verschleiß an den Fittingen, den<br />
Füll- und Zapfventilen der Behälter. „Am Ende<br />
hat man ein verkaufsfertiges Fass, das sofort<br />
ausgeliefert werden kann.“<br />
Dies sei insbesondere für die saisonale oder<br />
anlassbezogene Produktion von kleinen<br />
Chargen von Vorteil, um etwa im Sommer<br />
wachsende Nachfragen zu bedienen. „Wir<br />
beliefern unter anderem Feste wie die Altöttinger<br />
Hofdult, Vereine in der Region und<br />
betreiben als zweites Standbein einen eigenen<br />
Festzeltbetrieb“, so Hell. Dort seien häufig<br />
Spezialbiere in Fässern gefragt. Einen entsprechenden<br />
Bedarf kann Hell ebenso wie<br />
spontane Anfragen nun optimal bedienen.<br />
Darüber hinaus schätzt der gelernte Braumeister<br />
die Kompaktheit – der Innokeg X passt auf<br />
eine Europalette – und den daraus folgenden<br />
geringen Platzbedarf. Dadurch ließ sich die<br />
Anlage unkompliziert sowie schnell ohne<br />
bauliche Anpassungen wie etwa das Entfernen<br />
von Seitenwänden in die Produktionshalle<br />
einbringen und steht jetzt dort, wo früher<br />
die Holzfässer bearbeitet wurden. Mit einer<br />
Größe von gerade einmal 1,8 Quadratmetern<br />
reduziert sich die benötigte Produktionsfläche<br />
um rund ein Drittel gegenüber Halbautomaten<br />
mit voneinander getrennten Reinigungs- und<br />
Füllstationen.<br />
Einfache Anbindung an andere<br />
Komponenten. Nach dem Einbringen ließ<br />
sich das neue Keg-System einfach verrohren<br />
und an andere Komponenten anbinden, von<br />
Heiß- und Kaltwasser über Druckluft, CO 2<br />
Der Innokeg X ist mit smarter<br />
Technik ausgestattet: Einerseits<br />
hat KHS ein HMI-Panel mit<br />
Touchdisplay für die Bediener auf<br />
Augenhöhe integriert, andererseits<br />
enthält die Maschine Sensoren<br />
und Aktuatoren zum Beispiel für<br />
die Druckmessung<br />
oder Dampf. Auf diese Einfachheit und intuitive<br />
Abläufe wurde bei der Entwicklung<br />
bewusst der Fokus gelegt. Die Plug-and-Produce-Lösung<br />
ist sofort nach Anlieferung und<br />
ohne großen Montageaufwand nutzbar. Bei<br />
der Hell Brauerei war die Inbetriebnahme<br />
innerhalb von zwei Tagen abgeschlossen – zur<br />
vollsten Zufriedenheit von Hell: „KHS bietet<br />
einen ganzheitlichen Service. Dabei wurde<br />
auf unsere besonderen Begebenheiten vor<br />
Ort gezielt eingegangen, um eine reibungslose<br />
Integration in die bestehende Produktionsumgebung<br />
zu ermöglichen. Auch hier erkennt<br />
man das große Know-how.“<br />
In puncto hygienisches Design wurden alle<br />
bisher waagerechten Flächen leicht angeschrägt,<br />
um das Ablaufen von Flüssigkeiten<br />
zu erleichtern. Des Weiteren sind die Medienventile<br />
so platziert, dass diese von allen Seiten<br />
gut erreichbar sind. Vorteile bietet zudem ein<br />
schnell entnehmbarer und werkzeugfreier<br />
Fasstisch. Darüber hinaus entschied sich der<br />
Maschinenbauer für eine leicht zu reinigende<br />
zylindrische Form ohne Ecken und Kanten<br />
beim Tank. „Der entsprechende zeitliche Aufwand<br />
hat sich durch die smarte Konstruktion<br />
deutlich reduziert“, so Hell.<br />
Touchdisplay mit HMI-Panel. Weitere<br />
Pluspunkte sind die einfache Bedienung und<br />
der generell logische Aufbau des Innokeg X:<br />
„Das System ist sehr detailliert beschriftet,<br />
bei der Inbetriebnahme wusste man sofort,<br />
wo Medien und Rohre angebracht werden<br />
müssen.“ Darüber hinaus ist die Maschine<br />
mit smarter Technik ausgestattet: Einerseits<br />
hat KHS ein HMI-Panel mit Touchdisplay<br />
für die Bediener auf Augenhöhe integriert,<br />
andererseits enthält die Maschine Sensoren<br />
und Aktuatoren zum Beispiel für die Druckmessung.<br />
Gleichzeitig sind die Investitionskosten<br />
gegenüber größeren beziehungsweise<br />
spezialisierten Modulen geringer und mit<br />
Brauereichef Georg Hell ist zufrieden<br />
mit dem Ergebnis – und der partnerschaftlichen<br />
Zusammenarbeit<br />
weniger Wartung sowie Einsatz von Ersatzteilen<br />
verbunden, was erneut Zeit, vor allem<br />
aber unnötige Kosten spart.<br />
Nachträgliche Erweiterung auf<br />
bis zu vier Stationen möglich.<br />
Wenn Brauereien aufgrund von wachsender<br />
Nachfrage ihre Kapazitäten anpassen wollen,<br />
besteht die Möglichkeit einer nachträglichen<br />
Erweiterung auf bis zu vier Stationen für die<br />
Abfüllung von dann bis zu 100 Mehrweg-<br />
Fässern pro Stunden mit einem Volumen von<br />
bis zu 58 Liter, die von einem einzigen Bediener<br />
einfach zu bewältigen sind. Darauf spielt<br />
der Produktname an, in dem das X für das<br />
englische Wort „expandable“ (auf Deutsch:<br />
erweiterbar) steht. Durch den modularen<br />
Ansatz bietet KHS Flexibilität hinsichtlich der<br />
Abfüllleistungen von Kunden. Der Medientank<br />
des ersten Innokeg X kann drei weitere<br />
Module versorgen. Eine kostengünstige Erweiterung<br />
ist damit leicht möglich.<br />
Für seine Brauerei ist eine Erweiterung aktuell<br />
noch kein Thema, auch wenn Hell entsprechendes<br />
Wachstum anstrebt. So verfolgt er<br />
mit seinen Brüdern, der eine Metzger und<br />
der andere Hotelmeister, die Eröffnung eines<br />
eigenen Gasthofs auf dem Gelände – und<br />
wenn dann irgendwann ein Ausbau der Produktionskapazitäten<br />
nötig wird, weiß Hell,<br />
dass er mit KHS ein Unternehmen an der<br />
Seite hat, das Kunden bei diesem Prozess<br />
eng und ganzheitlich begleitet: „Ich schätze<br />
die partnerschaftliche Zusammenarbeit und<br />
weiß, dass man sich auf KHS-Technik verlassen<br />
kann.“ <br />
[pl]
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Kreislauf Aktuell Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Roboter sorgen für fliegenden Wechsel<br />
50 verschiedene Schaltschranktypen maschinell verpacken und palettieren – ohne einen Kratzer, mit vollautomatischem<br />
Produktwechsel. Diese scheinbar unmögliche Aufgabe löste der Sondermaschinenbauer Transnova Ruf bei<br />
ABB Striebel & John durch eine kundenindividuelle Verpackungs- und Palettieranlage. Insgesamt acht ABB-Roboter<br />
sorgen hier für Geschwindigkeit, Präzision und maximale Flexibilität bis zur Losgröße 1.<br />
„Variantenvielfalt“ gehört zu den geläufigsten<br />
Buzzwords der Industrie 4.0. An Schaltschränke<br />
denken dabei die wenigsten. Dabei<br />
verfügen gerade diese Produkte über eine<br />
erstaunliche Varianz. So umfasst das Portfolio<br />
von ABB Striebel & John, einem der führenden<br />
Hersteller für Energie-Verteilersysteme mit<br />
Sitz in Sasbach, über 70 verschiedene Schaltschränke.<br />
Die kleinste Variante misst 50 x 30<br />
Zentimeter, die größte 140 x 130 Zentimeter.<br />
Bis zu 80 Kilogramm bringt ein Schaltschrank<br />
auf die Waage. Manuelles Handling wird hier<br />
zur körperlichen Schwerstarbeit.<br />
Nicht nur wegen ihrer sperrigen Form und der<br />
hohen Varianz sind die Schaltschränke knifflig<br />
in der Verpackung. Ihre Pulverbeschichtung<br />
ist anfällig für Kratzer und erfordert<br />
Fingerspitzengefühl beim Handling. Es gilt,<br />
die Schaltschränke mit möglichst wenigen<br />
„Handgriffen“ in die Kartonage zu bekommen.<br />
Erschwerend kommt hinzu, dass die<br />
Abmessungen der Schaltschränke oft von den<br />
Standardgrößen der Kartonagen abweichen.<br />
Zudem verzeiht die Automatisierung weniger<br />
Qualitätsschwankungen bei der Kartonage als<br />
der manuelle Verpackungsprozess.<br />
Mit der vollautomatischen Verpackungs- und Palettieranlage lassen sich bis zu 50 verschiedene<br />
Schaltschranktypen handeln. Insgesamt acht ABB-Roboter sorgen für Geschwindigkeit,<br />
Präzision und maximale Flexibilität bis zur Losgröße 1<br />
Knifflige Automatisierungsaufgabe<br />
erfordert Experten-Knowhow.<br />
Trotz dieser Komplexität wagte sich<br />
ABB Striebel & John an ein ehrgeiziges Unterfangen:<br />
Die Verpackung, Kennzeichnung<br />
und Palettierung des gesamten Schaltschrankportfolios<br />
sollte durchgängig automatisiert<br />
werden – und das auf begrenztem Raum.<br />
Gefragt war dabei ein vollautomatischer<br />
Wechsel zwischen den verschiedenen Varianten.<br />
Doch wie den richtigen Spezialisten<br />
finden? „Automatisierer verarbeiten ungerne<br />
große Teile oder beschäftigen sich mit so<br />
stark variierenden Produktgrößen“, berichtet<br />
Markus Weber, Abteilungsleiter Industrial<br />
Engineering bei ABB Striebel & John GmbH.<br />
Transnova Ruf, ein Experte für kundenspezifische<br />
Verpackungs- und Palettieranlagen,<br />
nahm die Herausforderung an. Getreu dem<br />
Motto „Sonderlösungen sind bei uns Standard“<br />
stehen knifflige Automatisierungsaufgaben<br />
beim Ansbacher Unternehmen seit<br />
30 Jahren an der Tagesordnung. Entsprechend<br />
wartete Transnova Ruf mit einigen<br />
überzeugenden Referenzen auf. Mit ABB,<br />
der Mutter von Striebel & John, verbindet<br />
Transnova Ruf eine lange gemeinsame Geschichte:<br />
ABB-Roboter bilden das Herzstück<br />
zahlreicher Anlagen, die Transnova Ruf für<br />
verschiedene Kunden realisiert. Rund 90<br />
Prozent der Kunden von Transnova Ruf sind<br />
„Wiederholungstäter“ – ein Beleg für die<br />
Ingenieurskunst des Sonderanlagenbauers.<br />
„Ich will die Anlage um die Roboter bauen,<br />
nicht andersherum“, erklärt Unternehmensgründer<br />
Dr. Klaus-Peter Ruf das Konstruktionsprinzip.<br />
„Dadurch haben wir weniger<br />
konventionelle Bauteile und eine hohe Zugänglichkeit<br />
der Anlage“, so Dr. Ruf weiter.<br />
Je nach Komplexität durchläuft eine Kundenanlage<br />
mehrere Konzeptphasen, erst mit 2D-<br />
Skizzen, dann anhand einer 3D-Konstruktion.<br />
Durch die 3D-Simulation in der Software<br />
ABB RobotStudio® bekommen die Kunden<br />
von Transnova Ruf in den Design Reviews<br />
einen plastischen Eindruck von der künftigen<br />
Anlage. Sie können so lange vor der Inbetriebnahme<br />
Anpassungen veranlassen und damit<br />
den Zeit- und Kostenaufwand für physische<br />
Tests und Inbetriebnahmen reduzieren sowie<br />
Störungen vermeiden.<br />
Roboter, die sich selbst programmieren.<br />
Bei ABB Striebel & John sorgen seit<br />
Anfang 2023 sechs ABB-Roboter des Typs IRB<br />
6700 und zwei des Typs IRB 1200 für eine<br />
reibungslose, vollautomatische Verpackung,<br />
Palettierung und Etikettierung der Schaltschränke.<br />
Highlight der Anlage ist die parameterbasierte<br />
Software. Früher erfolgte die<br />
Roboterprogrammierung Punkt-zu-Punkt, das<br />
bedeutet, für jeden einzelnen Artikel musste<br />
die Bahn des Roboters manuell programmiert<br />
werden. Wenn das Portfolio wuchs,<br />
mussten Software-Experten eigens anreisen,<br />
um neue Artikel in das Roboterprogramm<br />
aufzunehmen.<br />
Transnova Ruf hat eine zeitsparende, intelligente<br />
Alternative gefunden: Anhand von<br />
Formeln errechnet die Anlage bei Striebel &<br />
John schnell und ohne manuellen Zusatzaufwand<br />
die optimale Laufbahn für jeden Roboter.<br />
Mit der Zuführung eines Schaltschranks<br />
in die Anlage übergibt die Gesamtanlagensteuerung<br />
auch eine Artikelnummer an die<br />
ABB-Roboter. Die darin enthaltenen Artikeldaten<br />
liefern den Robotern alle benötigten<br />
Informationen für die Parametrierung. Der<br />
Anlagenbediener muss lediglich die Maße des<br />
<strong>Pack</strong>stücks – Länge, Breite, Höhe – sowie<br />
Fotos: ABB
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/24<br />
die Formationsstruktur eingeben und der<br />
Roboter berechnet auf dieser Basis eigenständig<br />
das <strong>Pack</strong>schema. Dies spart nicht<br />
nur Zeit und Programmieraufwand, sondern<br />
eröffnet den Anwendern ein hohes Maß an<br />
Unabhängigkeit.<br />
Vollautomatisch von der Kartonage<br />
bis zur Palette. Da die Anlage<br />
gedoppelt ist, lässt sich in der gleichen Zeit<br />
die doppelte Stückzahl realisieren – oder es<br />
können synchron zwei verschiedene Arten<br />
von Schaltschränken verarbeitet werden. An<br />
zwei Palettenplätzen werden die Paletten<br />
mit Kartonage-Stapeln eingeschleust. Einer<br />
der beiden IRB 6700 saugt den obersten<br />
Kartonzuschnitt an und legt diesen in einer<br />
Zentriereinheit ab. Der Zuschnitt gleitet auf<br />
zwei Anschlagkanten und zentriert sich rein<br />
durch die Schwerkraft, ohne Aktorik. Den<br />
zentrierten Zuschnitt nimmt der Roboter<br />
wieder auf und legt ihn nach dem Applizieren<br />
mit Heißleim positionsgenau in der<br />
Faltstation ab.<br />
Gleichzeitig fahren die Schaltschränke über<br />
einen Gurtförderer zum Aufnahmepunkt und<br />
werden zentriert. Der zweite IRB 6700 holt<br />
den Schaltschrank vom Förderer ab und legt<br />
ihn auf den vorbereiteten Kartonzuschnitt.<br />
Dann wird der Karton um den Schaltschrank<br />
gefaltet und verpresst. Fertig ist der „Boden“<br />
der Verpackung. Der erste Roboter holt indes<br />
einen zweiten Kartonzuschnitt ab. Dieser<br />
wird zentriert, geleimt und um 180 Grad<br />
gedreht als „Deckel“ der Verpackung um<br />
den Schaltschrank gefaltet.<br />
Der so vorverpackte Schaltschrank wird<br />
zum Umreifen in die Umbänderungsanlage<br />
transportiert. Ein kleiner agiler IRB 1200<br />
versieht jeden Schaltschrank-Karton an der<br />
Etikettierstation mit jeweils zwei Etiketten.<br />
Aus den Abmessungen des Schaltschranks<br />
weiß der Roboter, wo genau er die Etiketten<br />
platzieren muss. Der Palettierroboter platziert<br />
den verpackten Schaltschrank auf die<br />
Aus den Abmessungen<br />
des Schaltschranks<br />
weiß der<br />
ABB-Roboter IRB<br />
1200 genau, wo er<br />
die Etiketten platzieren<br />
muss<br />
Palette. Wie beim Schaltschrank-Tetris sind<br />
hier je nach Abmessungen unterschiedliche<br />
Kombinationen möglich: längs, quer, gegeneinandergestellt,<br />
mit Rückwand nach innen,<br />
Rückwand nach außen – damit sie je nach<br />
Schwerpunkt des „Pakets“ stabil stehen.<br />
Das transportfähige Gebilde verlässt die Etikettieranlage<br />
auf einem Querverteilwagen.<br />
Die volle Palette wird in Richtung Ausgang<br />
weiter transportiert und als Ganzes auf der<br />
Palette umreift und zuletzt etikettiert. Dann<br />
holt der Verteilwagen die nächste Ladung<br />
Leerpaletten ab.<br />
Mehr Flexibilität und höhere<br />
Qualität dank Automatisierung.<br />
„Ab der Montage muss kein menschlicher<br />
Mitarbeiter mehr den Schaltschrank anfassen<br />
– bis es in die Kommission geht“, fasst<br />
Markus Weber den Automatisierungsgrad der<br />
Anlage zusammen. Damit entfallen für die<br />
Mitarbeitenden viele ergonomisch ungünstige<br />
Arbeitsschritte wie Palettieren, Palette<br />
sichern oder auf den Aufzug aufgeben. Des<br />
Weiteren rüstet sich die Linie selbst vollautomatisch<br />
um. Lediglich den Zuführschacht<br />
wählt der Bediener manuell aus – aus Sicherheitsgründen<br />
lässt sich dieser Vorgang nicht<br />
automatisieren.<br />
Das zweite manuelle Szenario ist gegeben,<br />
Dank der parameterbasierten<br />
Software<br />
wird die optimale<br />
Laufbahn für jeden<br />
ABB-Roboter errechnet,<br />
statt diese manuell<br />
programmieren zu<br />
müssen. Dies spart<br />
Zeit und Programmieraufwand<br />
und ermöglicht<br />
dem Anwender<br />
ein hohes Maß an<br />
Unabhängigkeit<br />
wenn die Sicherheitssoftware SafeMove von<br />
ABB einen Roboter-Stopp auslöst. Das ist der<br />
Fall, wenn die Bewegung des Roboters einen<br />
definierten Sicherheitsbereich überschreitet.<br />
Dazu kann es kommen, wenn beispielsweise<br />
Setzmuster auf der Palette geändert werden.<br />
Da der Roboter in diesem Fall aus Sicherheitsgründen<br />
keine selbstständigen Bewegungen<br />
mehr ausführen darf, muss der Bediener<br />
ihn dann über Koordinaten in eine sichere<br />
Grundstellung zurückfahren. Sobald diese<br />
erreicht ist, kann der Roboter automatisch<br />
weiterarbeiten.<br />
Ein zentraler Vorteil neben der vollständigen<br />
Automatisierung ist die höhere Flexibilität<br />
bei reduzierter Komplexität. Früher verwendete<br />
Striebel & John für die Verpackung der<br />
Schaltschränke 53 Kartongrößen und zwei<br />
verschiedene Typen Styroporecken. Mit der<br />
automatisierten Anlage ist die Vielfalt auf 35<br />
verschiedene Kartongrößen gesunken; die<br />
Styroporelemente entfallen ganz. Möglich<br />
macht dies das „Fingerspitzengefühl“ der<br />
Anlage: Die Deckel und Böden der Verpackung<br />
haben die gleiche Größe; der Boden<br />
kann in den Schaltschrank hineingefaltet<br />
werden. Die Styroporecken waren nicht nur<br />
aus Nachhaltigkeitssicht nicht ideal, sondern<br />
erzeugten ungünstige Abmessungen. Die Kartons<br />
standen auf der Europalette etwas über,<br />
infolgedessen konnten die Schränke beim<br />
Verladen häufig beschädigt werden. „Außerdem<br />
ist die Halle jetzt sauberer, wenn keine<br />
Styroporkrümel umherfliegen“, schmunzelt<br />
Weber.<br />
„Bis zu 50 verschiedene Schaltschranktypen<br />
lassen sich mit der neuen Verpackungs- und<br />
Palettieranlage vollautomatisch handeln. Sie<br />
ermöglicht uns die Steigerung der Produktivität<br />
um 25 Prozent und bietet eine hohe<br />
Flexibilität und konsistente Qualität. Das<br />
Thema Automatisierung wird sicherlich auch<br />
in Zukunft eine Rolle in unserer Produktion<br />
spielen‘‘, schließt Markus Weber. [pl]
Kreislauf Aktuell Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Effizienteres Produkt-Controlling<br />
dank ortungsbasierter Lösung<br />
Die digitale Revolution ist in vollem Gange. Kein Wunder: Eine automatisierte Prozessstruktur, von der selbst manuelle<br />
Vorgänge profitieren, bedeutet nicht nur eine deutliche Kostenersparnis. Sie steigert auch die Produktivität und<br />
verbessert die Transparenz. Eine attraktive Aussicht für viele Branchenakteure – so auch für die JentnerGroup. Auf<br />
der Suche nach einer Möglichkeit, um seine Workflows zu automatisieren und gleichzeitig alle damit verbundenen<br />
Vorgänge zu tracken, stieß das Unternehmen auf das Tag-LOC System von SICK. Das System wurde speziell für die<br />
Ortung und Nachverfolgung von Material, Ladungsträgern und Flurförderfahrzeugen in Echtzeit entwickelt.<br />
RFID-Technologie als erster<br />
Schritt. Die in Pforzheim, Deutschland,<br />
ansässige JentnerGroup ist ein führender<br />
Dienstleister im Bereich Lohngalvanik und<br />
Metallveredelung. Damit das auch so bleibt,<br />
geht das Unternehmen in der galvanischen<br />
Veredelung neue Wege. In einem ersten<br />
Schritt in Richtung vollständiger Automatisierung<br />
wurde das bestehende BDE-System<br />
(Betriebsdatenerfassung) im Sommer 2019<br />
um RFID-Technologie (Radio Frequency<br />
Identification) ergänzt – ein erster Meilenstein<br />
war geschafft.<br />
UWB-Technologie als logische<br />
Konsequenz. Auch wenn damit schon<br />
viel erreicht war, wünschte sich das Unternehmen<br />
die zusätzliche Möglichkeit einer<br />
anlagenweiten Echtzeitlokalisierung mit<br />
einer Ortungsgenauigkeit im Dezimeterbereich.<br />
Da die RFID-Technik hier an ihre<br />
Grenzen stieß, erfolgte 2022 die Umstellung<br />
auf UWB-Sensortechnologie (Ultrabreitband)<br />
in Form des Tag-LOC Systems von SICK.<br />
Zusammenspiel aus Tag-LOC System<br />
und Asset Analytics. Bei der<br />
JentnerGroup kam das System von SICK<br />
zunächst in der Trommelgalvanik zum<br />
Einsatz. Die Antennen über den Galvanikstraßen<br />
empfangen die Signale der Tags an<br />
den Galvaniktrommeln. Die Zeitstempel<br />
werden an die Softwareplattform Asset Analytics<br />
übertragen und ermöglichen damit<br />
die automatische Identifikation sämtlicher<br />
Tag-LOC System ist ein Lokalisierungssystem für industrielle Anwendungen. Es bestimmt<br />
in Echtzeit die exakten Stand- und Lagerorte von Assets wie Fahrzeugen,<br />
Werkstücken, Materialien etc.<br />
Produktionsteile sowie die Berechnung und<br />
Nachverfolgung ihrer Position während des<br />
gesamten mehrstufigen Galvanikprozesses.<br />
Über Asset Analytics lassen sich zudem sensorbasierte<br />
Daten durch die Einbindung<br />
von RFID- oder Barcode-Systemen erfassen<br />
und zu prozessrelevanten Informationen<br />
weiterverarbeiten.<br />
Damit profitiert die JentnerGroup auf Basis<br />
einer technologieunabhängigen Software von<br />
umfangreichen Daten zum Materialfluss und<br />
behält über eine zentrale Bedienoberfläche<br />
alles im Blick. Konkret bedeutet das: Sobald<br />
eine Trommel oder ein Warengestell mit<br />
einem eindeutig identifizierbaren UWB-Tag<br />
den Bereich oberhalb eines Elektrolyt- oder<br />
Spülbeckens betritt oder verlässt, erkennt<br />
das Tag-LOC-System diesen Vorgang anhand<br />
der Positionsdaten und schickt eine<br />
entsprechende Ereignismeldung an das<br />
Fotos: Sick<br />
Je nach Applikationsanforderungen<br />
ist das Tag-LOC System mit Identifikationstechnologien<br />
wie RFID<br />
und LiDAR kombinierbar
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/24<br />
eigenentwickelte JSPS (Jentner Smart Plating<br />
System, ehemals BDE). Über dieses<br />
intelligente System werden je nach Oberfläche<br />
und gewünschter Schichtdicke die<br />
spezifischen Einstellwerte für den jeweiligen<br />
Artikel berechnet und an den Gleichrichter<br />
übermittelt, woraufhin der Galvanikprozess<br />
automatisch startet. Ein manuelles Eingreifen<br />
ist nicht mehr notwendig, und alle wichtigen<br />
Daten werden gespeichert und für mögliche<br />
Auswertungen aufbereitet. Für die Anbindung<br />
von Asset Analytics an das JSPS fiel<br />
zudem keinerlei Entwicklungsaufwand an,<br />
da alles bequem über individuell konfigurierbare<br />
JSON-Webhooks gesteuert wird. So<br />
lassen sich nutzerspezifische Informationen<br />
für die Enter- und Exit-Events an jede httpfähige<br />
Gegenstelle senden und empfangen.<br />
Robert Schröder, Product Manager Location<br />
Solutions bei SICK, der das Projekt<br />
als Consultant begleitet, fasst zusammen:<br />
„Jederzeit zu wissen, welcher Teil der Ware<br />
sich innerhalb des Workflows an welcher<br />
Stelle befindet, ermöglicht dem Kunden ein<br />
Predictive Processing mit stets aktuellen Vorhersagen<br />
der prognostizierten Liefermengen<br />
und -zeitpunkte.“<br />
Ein Hersteller – zahlreiche Möglichkeiten.<br />
Damit ist der Grundstein für<br />
ein effizienteres Produkt-Controlling gelegt.<br />
Sämtliche qualitätsrelevanten Informationen<br />
und Spezifika der Galvanisierungsschritte<br />
werden in eine digitale Produktionsakte<br />
übertragen. Neben der Genauigkeit und<br />
Reichweite verbessert sich im Vergleich<br />
zum bisherigen System auch die Flexibilität,<br />
während ein hoher Energieverbrauch und<br />
Interferenzen mit anderen Funksystemen der<br />
Vergangenheit angehören. Darüber hinaus<br />
umfasst das SICK-Angebot noch weitere<br />
Für das automatisierte<br />
Handling<br />
von Medizinbesteck<br />
mithilfe eines<br />
Cobots in einer<br />
Prüfzelle wird<br />
im Rahmen des<br />
Projekts Prometheus<br />
zudem die<br />
2D-Vision-Kamera<br />
InspectorP63x<br />
eingesetzt<br />
Produkte, die sich in anderen Bereichen<br />
wie Wareneingang, Zwischenlager und<br />
Kommissionierung einsetzen lassen. Diese<br />
Gelegenheit ließ sich auch die JentnerGroup<br />
nicht entgehen und implementierte neben<br />
dem Tag-LOC System noch zusätzliche SICK-<br />
Lösungen: Mit der 3D-Snapshot-Kamera<br />
Visionary-T können Abfragen im <strong>Log</strong>istikbereich<br />
unternommen werden, um zu überprüfen,<br />
ob die Ware angekommen und am<br />
vorgesehenen Palettenplatz steht. Die entsprechenden<br />
Informationen gehen ebenfalls<br />
an Asset Analytics und werden zusammen<br />
mit den Positionsdaten weiterverarbeitet und<br />
visualisiert, damit das Personal jederzeit auf<br />
dem aktuellsten Stand ist. Zusätzlich lassen<br />
sich individuelle Meldungen zum anstehenden<br />
Wareneingang per Webhook über<br />
verschiedene Kanäle versenden (z. B. via<br />
E-Mail oder Teams). Für das automatisierte<br />
Handling von Medizinbesteck mithilfe eines<br />
Cobots in einer Prüfzelle wird im Rahmen<br />
des Projekts Prometheus zudem die 2D-<br />
Vision-Kamera InspectorP63x eingesetzt, um<br />
Anomalien an beschichteten medizinischen<br />
Werkzeugen zu ermitteln.<br />
Die nächsten Schritte. Als Teil ihrer<br />
digitalen Transformation setzt die Jentner-<br />
Group dieses Digitalisierungskonzept zusammen<br />
mit SICK auch am neuen Standort um,<br />
der kürzlich in Betrieb genommen wurde.<br />
Auf 4.000 Quadratmetern Produktionsfläche<br />
für reine hochwertige Handgalvanik kommt<br />
moderne digitale Gleichrichtertechnik zum<br />
Einsatz. Die Tag-LOC-Systemlösung umfasst<br />
dabei 26 Antennen, die 104 Bäder, zwei<br />
Trockner, acht Bestückungsarbeitsplätze und<br />
vier temporäre Lagerflächen für Roh- und<br />
Fertigungsmaterial überwachen.<br />
Marcel Scheidig, Head of Technology bei<br />
der JentnerGroup, bringt es auf den Punkt:<br />
„Mit unserer neuen Produktionshalle und<br />
den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des<br />
Tag-LOC Systems in Kombination mit der<br />
3D-Vision-Kamera zur automatisierten Wareneingangserkennung<br />
und der KI-Kamera<br />
für unseren Cobot von SICK sind wir nun<br />
perfekt aufgestellt. Wir haben unsere Datenströme<br />
komplett vernetzt, sodass wir<br />
unseren Kunden für jedes ihrer in Handarbeit<br />
beschichteten Werkstücke eine vollumfängliche,<br />
transparente digitale Produktionsakte<br />
mit allen relevanten Einflussgrößen und<br />
Parametern zur Verfügung stellen und ihnen<br />
darüber hinaus noch den CO 2<br />
-Fußabdruck<br />
ihrer Beschichtung mitgeben können.“[pl]<br />
Marcel Scheidig, Head of Technology<br />
bei der JentnerGroup
Kreislauf Aktuell Co-<strong>Pack</strong>ing Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Digitale Zwillinge für das<br />
Warehousing der Zukunft<br />
Echtzeit-3D-Karten sind die Grundlage für die Intralogistik der Zukunft. Im jetzt abgeschlossenen Forschungsprojekt<br />
ARIBIC (Artifical Intelligence-Based Indoor Cartography) wurden Daten für den live einsetzbaren, digitalen<br />
Zwilling eines Lagers automatisiert gesammelt und verwertet. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt will der Hamburger<br />
Intralogistikanbieter STILL nun in marktfähige Produkte umsetzen.<br />
Wo im Lager befindet sich die gesuchte<br />
Palette? Wie viele Lagerplätze<br />
habe ich in meinem Lager<br />
noch frei? Solche und ähnliche Fragen<br />
tauchen in der Praxis tagtäglich auf, vor<br />
allem wenn manuelle Aktionen die Daten<br />
des Lagerverwaltungssystems verfälschen.<br />
Wirkliche Transparenz in Lager- und Produktionshallen<br />
erhält man nur über digitale<br />
Karten, welche die Standorte von Objekten<br />
und Flächen über den Einsatz eines digitalen<br />
Zwillings erfassen und darstellen – und zwar<br />
in Echtzeit. Wirtschaftlich besonders interessant<br />
wird diese Lösung, wenn die dafür<br />
notwendigen Daten automatisiert und quasi<br />
‚beiläufig‘ gesammelt werden. Das jetzt<br />
abgeschlossene Forschungsprojekt ARIBIC<br />
ist unter anderem der Frage nachgegangen,<br />
wie sich ein solches automatisiertes Verfahren<br />
zur Status- und Datenerhebung darstellen<br />
lässt. Die Lösung kennt Dennis Schüthe,<br />
Projektleiter bei STILL: „Die für den digitalen<br />
Zwilling notwendigen Daten haben wir über<br />
ein Sensorsetup in den Flurförderzeugen<br />
gesammelt, das die zukünftig integrierten<br />
Sensoriken ‚simuliert‘ hat. Diese Daten werden<br />
dann zu einer digitalen Darstellung der<br />
Umgebung kombiniert, in die Cloud übertragen<br />
und mit semantischen Informationen<br />
angereichert. Dort kann der Bestand mit<br />
dem Lagerverwaltungssystem abgeglichen<br />
und Diskrepanzen automatisch identifiziert<br />
werden.“ Diese angereicherte Karte bietet<br />
Live-Informationen des Lagers, da sich die<br />
INFOBOX<br />
Flurförderzeuge permanent bewegen und<br />
die Karte in Echtzeit aktualisieren. So entsteht<br />
ein ‚lebendiger‘, digitaler 3D-Zwilling.<br />
Das reduziert den Arbeitsaufwand und erhöht<br />
die Datenqualität signifikant.<br />
Ganzheitliche Optimierung von<br />
Lagerprozessen. Für Unternehmen ist die<br />
Echtzeitdarstellung ihres Lagers ein wichtiger<br />
Schlüssel zur Optimierung ihrer Lagerprozesse.<br />
„Neben der transparenten Lokalisierung<br />
Das ARIBIC-Projekt lief von März 2021 bis Ende 2023. An dem internationalen Forschungsvorhaben<br />
waren neben dem Konsortialführer STILL das Karlsruher Institut für Technologie<br />
(KIT), die Universität Toronto mit dem STARS-Labor und der kanadische Sensorhersteller<br />
LeddarTech beteiligt. Gefördert wurde das Projekt durch das deutsche Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Energie (BMWi) und das Industrial Research Assistance Program des kanadischen<br />
National Research Council (NRC IRAP). Der Hamburger Intralogistikanbieter STILL<br />
hat unter anderem seinen OPX iGo neo in das Projekt eingebracht – einen mit Sensorik und<br />
Kameratechnik bereits bestens ausgestatteten autonomen Kommissionierer.<br />
Beim Forschungsprojekt ARIBIC werden die über Sensoren und Kameras ermittelten Daten<br />
dazu verwendet, 3D-Karten von Lagerhäusern oder Produktionsanlagen zu erstellen<br />
fahrerloser und manueller Transportsysteme<br />
ist die Optimierung von Fahrtwegen und<br />
Lagerstrukturen ein elementarer Mehrwert<br />
eines digitalen Zwillings. Hinzu kommen<br />
Möglichkeiten der Echtzeitinventur und automatisierter<br />
Materialbestellungen durch eine<br />
Verknüpfung mit dem Warenmanagementsystem.<br />
Auch die Sicherheit im Lager erhöht<br />
sich signifikant durch die Erkennung defekter<br />
Infrastrukturen oder versperrter Notausgänge<br />
in der 3D-Karte“, ergänzt Dennis Schüthe.<br />
Das ARIBIC-Projekt hat durch seine Erkenntnisse<br />
sowie durch konkrete Ergebnisse eine<br />
wertvolle Grundlage geschaffen für vielseitige<br />
digitale Applikationen im Bereich der Intralogistik<br />
und Lageroptimierung. Matthias Merz,<br />
Senior Director Intralogistics Software Solutions:<br />
„Für die kommenden zwei Jahre erwarte<br />
ich, dass die Projektergebnisse in konkreten<br />
Anwendungen ausgestaltet werden und in<br />
kommerzielle Produkte einfließen.“ Bereits im<br />
nächsten Jahr wird STILL mit der Umsetzung<br />
der Forschungsergebnisse in praxistaugliche<br />
Produkte starten, zunächst mit Proof-of-Concept-Installationen<br />
in realen Umgebungen.[pl]<br />
Grafik: STILL
Kommissionierroboter der<br />
nächsten Generation<br />
Ob in der Industrie, im E-Commerce oder der Pharma- und Kosmetikbranche: Überall dort, wo Einzelstücke im<br />
Kleinteilebereich kommissioniert werden müssen, ist höchste Präzision gefragt. Und das bei immer größeren Produktsortimenten<br />
und steigenden Ansprüchen an Verfügbarkeit und Qualität. Im Interview geben die SSI Schäfer<br />
Experten Markus Jammernegg, Head of Modules, und Thomas Elstner, Head of Product Management, Product<br />
Line Software, Einblicke in die vollautomatische Lösung zur Einzelstückkommissionierung SSI Piece Picking, die<br />
sich durch ihr schonendes Produkthandling auszeichnet. Die Robotik-Lösung übernimmt repetitive Aufgaben und<br />
beschleunigt die Kommissionierungsprozesse durch intelligente Software.<br />
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/24<br />
Was sind die Besonderheiten von SSI<br />
Piece Picking?<br />
Jammernegg: Roboter haben sich in den<br />
letzten Jahren als unterstützende Technologie<br />
in der Intralogistik positioniert. Sie<br />
übernehmen zunehmend Kommissionieraufgaben<br />
und entlasten die Mitarbeiter:innen.<br />
SSI Piece Picking ist eine vollautomatisierte<br />
Robotik-Lösung für die Einzelstückkommissionierung.<br />
Die Lösung beschleunigt und<br />
automatisiert die manuelle Kommissionierung,<br />
die für Menschen sehr repetitiv und<br />
körperlich anstrengend ist. In Kombination<br />
mit manuellen Arbeitsstationen können Spitzenzeiten<br />
als auch saisonale Schwankungen<br />
effizient gemeistert werden. Der Roboter<br />
ersetzt den Griff in die Kiste: Er nimmt das<br />
Produkt mithilfe des Sauggreifers auf und<br />
platziert den Artikel in das entsprechende<br />
Zielgebinde.<br />
Wie funktioniert die Piece Picking Lösung<br />
von SSI Schäfer?<br />
Elstner: Der Roboter ist nur so gut wie die<br />
Software, die ihn steuert. Unser Softwareprodukt<br />
WAMAS Piece Picking ist in der<br />
Lage, die Einzelteile sicher und fehlerfrei<br />
zu identifizieren, den idealen Greifpunkt zu<br />
ermitteln und die Artikel platzsparend abzulegen.<br />
Optional können die Seriennummern,<br />
Chargennummern und das Verfallsdatum<br />
durch die automatische Scanfunktion erfasst<br />
werden. Alle Software- und Steuerungsebenen<br />
sämtlicher Komponenten sind innerhalb<br />
der Piece Picking Zelle in eine sogenannte<br />
Black Box zusammengeführt. Dadurch kann<br />
der Kommissioniervorgang selbstständig abgearbeitet<br />
werden, ohne dass eine ständige<br />
Kommunikation mit MFS (Material Flow<br />
System) bzw. WMS (Warehouse Management<br />
System) erforderlich ist.<br />
Thomas Elstner, Head of Product Management, Product Line Software, und<br />
Markus Jammernegg, Head of Modules bei SSI Schäfer<br />
Was waren die Gründe für die Weiterentwicklung?<br />
Jammernegg: Wir haben bereits internationale<br />
Großprojekte mit Piece Picking<br />
Robotern umgesetzt. Aus den bereits realisierten<br />
Anlagen haben wir Funktionen wie<br />
Pick & Place sowie die Abdeckung eines breiteren<br />
Artikelsortiments in unser Lastenheft<br />
für die Weiterentwicklung aufgenommen.<br />
Um diese zusätzlichen Features abzubilden,<br />
war es nun aber notwendig, den Greifraum<br />
zu erweitern und trotz zeitintensiverer Prozesse<br />
die Perfomance aufrecht zu erhalten.<br />
Daher war ein Technologiewechsel von<br />
Knickarm- auf Portalroboter erforderlich<br />
und hierbei konnten wir auf das 40-jährige<br />
Robotik-Know-how vom SSI Schäfer Unternehmen<br />
RO-BER zurückgreifen.<br />
Für welche Kunden eignet sich SSI Piece<br />
Picking?<br />
Elstner: Die Einzelstückkommissionierung<br />
ist einer der kostenintensivsten Prozesse<br />
im Materialfluss und erfordert eine<br />
hohe Konzentration der Mitarbeiter:innen.<br />
Wenn Arbeitskräfte entlastet und gleichzeitig<br />
die Auftragsabwicklung effizienter<br />
gestaltet werden soll, ist der Pickroboter<br />
in Kombination mit WAMAS Piece Picking<br />
die erste Wahl. Die Anwendung eignet sich<br />
besonders für Langsam- und Mitteldreher<br />
und lässt sich mit unseren Förder- und<br />
Shuttle-Systemen zu intelligenten Gesamtlösungen<br />
kombinieren. Aufgrund der hohen<br />
Systemzuverlässigkeit eignet sich SSI Piece<br />
Picking im E-Commerce sowie über alle<br />
Branchen hinweg auch für die Industrie<br />
und Third Party <strong>Log</strong>istics Provider (3PL).<br />
Ebenso eignet sich die Lösung, wenn Waren<br />
besonders schonend gehandhabt und fehlerfrei<br />
kommissioniert werden sollen, was<br />
vor allem im Bereich Gesundheitswesen &<br />
Kosmetik von höchster Relevanz ist.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Foto: SSI SCHÄFER
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Tel.: +43 2236 320 095 / 12<br />
Druck:<br />
Donau Forum Druck Ges.m.b.H.<br />
Walter-Jurmann-Gasse 9, 1230 Wien<br />
Erscheinungsart: 8x jährl.<br />
Bezugsbedingungen:<br />
Einzelheft Inland: Euro 5,80<br />
Jahresabo Inland: Euro 51,80<br />
inkl. Verp., Porto und 10 % USt<br />
Einzelheft Ausland: Euro 12,70<br />
Jahresabo Ausland: Euro 110,90<br />
inkl. Verp. und Porto<br />
Nachdruck – auch mit Quellenangabe<br />
– nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
des Verlags gestattet.<br />
Für den Inhalt persönlich gezeichneter<br />
Beiträge liegt die fachliche Verantwortung<br />
ausschließlich beim Autor.
IM KREIS ZU DENKEN,<br />
KANN AN VIELE ZIELE<br />
FÜHREN. VOR ALLEM<br />
FÜR DIE UMWELT.<br />
2<br />
1<br />
3<br />
4<br />
Rondo, der Spezialist für Wellpappe-Verpackungen, schließt daher<br />
den Papier-Recycling-Kreislauf innerhalb der Unternehmensgruppe:<br />
1. Wertvolles<br />
bewahren<br />
2. Hochwertig<br />
wiederaufbereiten<br />
3. Nachhaltig<br />
produzieren<br />
4. Attraktiv<br />
verpacken<br />
Unsere Zimmermann Ganahl<br />
AG in Hall (Tirol) sammelt und<br />
bereitet Altpapier auf, damit<br />
es sortenrein als Rohstoff<br />
wiederverwertet werden kann.<br />
In unserer Papierfabrik in<br />
Frastanz (Vorarlberg) fertigen<br />
wir Wellpappe-Rohpapiere<br />
auf der Basis von 100 %<br />
Altpapier.<br />
Unser Wellpappe-Rohpapier<br />
findet als Recyclingprodukt in<br />
der Wellpappe-Verarbeitung<br />
seine Verwendung.<br />
An unseren acht Standorten<br />
in ganz Europa produzieren<br />
wir maßgeschneiderte<br />
Wellpappe-Verpackungen<br />
bester Qualität – nachhaltig<br />
und wiederverwertbar.<br />
Rondo Ganahl Aktiengesellschaft I Papiere - Wellpappe - Verpackungen - Faserguss I www.rondo-ganahl.com