19.06.2024 Aufrufe

Verfahrenstechnik 6/2024

Verfahrenstechnik 6/2024

Verfahrenstechnik 6/2024

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!

Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.

19098<br />

06<br />

Juni <strong>2024</strong><br />

€ 13,00<br />

TITEL<br />

18 Drehkolbengebläse:<br />

Luft für die Flocke<br />

12<br />

Titandioxid absaugen:<br />

Sauber und sicher abfüllen<br />

22 Filtersystem:<br />

Staubfänger fangen live<br />

verfahrenstechnik.de


19098<br />

Kommen Sie sicher<br />

zu innovativen<br />

Lösungen durch<br />

den Wissensvorsprung<br />

mit Ihrem Abonnement<br />

der Fachzeitschrift<br />

<strong>Verfahrenstechnik</strong>!<br />

TITEL<br />

26<br />

18<br />

38<br />

Dichtemessung von<br />

Erzschlämmen<br />

Vakuumstation spart<br />

Energie<br />

Brennbare Stäube<br />

sicher beherrschen<br />

verfahrenstechnik.de<br />

VTK_SO_Titel_Vega_2022_11_3218695.indd 1 21.11.2022 13:49:57<br />

Internet: shop.vereinigte-fachverlage.de @ E-Mail: vertrieb@vfmz.de & Telefon: 06131/992-148<br />

Jahresabo nur 99 €:<br />

10 Print-Ausgaben im Jahr<br />

Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />

Die Konturenlehre<br />

Das Kopieren eines Profils war noch nie so einfach!<br />

Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von unregelmäßigen<br />

Objekten messen, um eine Sofortvorlage zu erstellen, mit der präzise<br />

Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />

(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />

+


EDITORIAL<br />

STRAHLT SIE SO HELL<br />

Liebe Lesende,<br />

was denken Sie über den Sommer? Es soll ja durchaus Zeitgenossen geben,<br />

die dieser Jahreszeit nicht viel abgewinnen können. Zu warm, zu viele Mücken,<br />

zu viel Sonne, das sind nur einige der Argumente gegen diese Jahreszeit.<br />

Nun ja, zum Glück ist die Menschheit und deren Meinungen unterschiedlich –<br />

sonst wäre es auch langweilig. Für mich bedeutet die warme Jahreszeit,<br />

viel Zeit draußen zu verbringen, Sport zu<br />

DIE SONNE BRINGT<br />

GUTES HERVOR<br />

treiben und einfach die Zeit sowie Helligkeit<br />

zu genießen. Zumindest mehr, als es<br />

im Winter möglich ist. Zwar hat auch diese<br />

Jahreszeit duchaus ihre Reize und vielleicht<br />

schreibe ich darüber zu gegebener Zeit in einem anderen Editorial … aber jetzt<br />

ist erstmal Sommer. Für mich bringt das neben guter Laune und positivem<br />

Denken ein viel tatkräftigeres Handeln hervor. Auch wenn es beim Schreiben<br />

gerade regnet. Allein die Tatsache, dass es Sommer ist, und der Regen nicht so<br />

düster und kalt wie im Winter, gibt mir Kraft sowie Energie.<br />

DIE PASSENDE<br />

TECHNIK<br />

FÜR IHRE<br />

TEMPERATUR-<br />

ANFORDERUNG<br />

Mit dieser kostenfreien Auswahlhilfe<br />

finden Sie in wenigen Schritten die<br />

passende Lösung:<br />

W<br />

W<br />

W<br />

Für Zieltemperaturen von<br />

>5°C bis 150°C<br />

Sowohl Lagerlösungen als auch<br />

Wärmekammern<br />

(u.a. zur Stoffaufbereitung)<br />

Konkrete Lösungen für spezielle<br />

Anforderungen<br />

G R AT I S<br />

D O W N L O A D<br />

Ich auf jeden Fall freue mich auf den Sommer, den ich nach der Achema<br />

nun genießen werde. Neben dem Sommer war übrigens auch diese Messe<br />

heiß – zwar in einem anderen Sinne, aber auf jeden Fall auch positiv. Denn sie<br />

war für uns ein voller Erfolg! Hoffentlich haben auch Sie viel Positives sowie<br />

Anregendes aus Frankfurt mitgebracht und können es demnächst zielführend<br />

um- oder einsetzen.<br />

Nicht vergessen sollten wir die Urlaubszeit, die bekanntermaßen eher im<br />

Sommer ist. Allen Lesern, die demnächst in ihren wohlverdienten Sommerurlaub<br />

fahren, wünsche ich eine erholsame Zeit.<br />

Eine erhellende Lektüre<br />

wünscht Ihnen<br />

Guido Matthes<br />

Redakteur<br />

VERFAHRENSTECHNIK<br />

www.denios.de/thermotechnik


EDITORIAL<br />

42<br />

03 Strahlt sie so hell<br />

PERSPEKTIVE<br />

06 KI hält die Luft an und das<br />

Geld zusammen<br />

NACHRICHTEN<br />

07 Aktuelles aus der Branche<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

10 Maschinelles Handhaben von Vials<br />

Roboter greift Fläschchen<br />

12 Sauganlage Titandioxid (TI02)<br />

Abfüllung von Pigmenten<br />

14 Prozess- und Verpackungslösungen<br />

Rund um die Tablette<br />

16 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

Lena Sawukaytis<br />

arbeitet bei Gather<br />

als Konstruktionsund<br />

Projektingenieurin<br />

TITELSTORY<br />

18 Drehkolbengebläse für Flockenproduktion<br />

Luft und Liebe für die Flocke<br />

TITEL<br />

18<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

22 Anwenderbericht: Silotop<br />

Die Staubfänger fangen live<br />

24 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

26 Zahnrad-Durchflussmesser<br />

Zähne zählen genauer<br />

28 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

30 Tragbares Druck-Taupunkt-Hygrometer<br />

Taupunkt- Messung to go<br />

31 IT-Infrastrukturen regeln<br />

Netzwerke sicher durchmessen<br />

Anzeige: Aerzen<br />

<br />

Lesen Sie in unserer Titelstory, wie der Delta<br />

Blower die Flockenproduktion in Schwung bringt<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

32 Kaumera-Projekt<br />

Zentrifugen für die Kreislaufwirtschaft<br />

33 Statcontrol Cloud<br />

Stichprobeninventur für Pharmaunternehmen<br />

12<br />

TRENDTHEMA<br />

34 Anwenderbericht: Brennermanagement<br />

Sicher muss es brennen<br />

36 Wärmepumpentrockung<br />

Thermodynamisches Prinzip für den Alltag<br />

38 Thermo-Smartmischer<br />

Ständig zirkulieren<br />

MEDIEN<br />

40 Anregend und inspirierend<br />

PERSÖNLICH<br />

42 INTERVIEW Konstruktions- und<br />

Projektingenieurin Lena Sawukaytis<br />

22<br />

41 Impressum<br />

30<br />

36<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 5


PERSPEKTIVE<br />

KI HÄLT DIE LUFT AN<br />

UND DAS GELD<br />

ZUSAMMEN<br />

Die Kosten, die Leckagen in Druckluftanlagen<br />

verursachen, belaufen sich pro Unternehmen<br />

und Jahr schnell auf zehntausende Euro.<br />

Das Fraunhofer IPA, die Uni Stuttgart und Sick<br />

haben eine KI-automatisierte Detektion<br />

entwickelt, die Leckagen aufspürt.<br />

Das Aufspüren von Leckagen in einem Druckluftsystem ist<br />

lohnend. Denn die rund 60.000 Druckluftanlagen, die<br />

hierzulande in Betrieb sind, verbrauchen zusammen im<br />

Jahr 16,6 Terawattstunden (sieben Prozent des gesamten<br />

Stromverbrauchs der deutschen Industrie). Schätzungen zufolge<br />

entweicht etwa ein Drittel der erzeugten Druckluft ungenutzt. Die<br />

Kosten für diese Verschwendung belaufen sich pro Unternehmen<br />

und Jahr schnell auf zehntausende Euro. Daniel Umgelter, wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter der Abteilung Industrielle Energiesysteme<br />

am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung<br />

IPA in Stuttgart erklärt: „Die Energieverluste könnten mit einer<br />

durchgehenden automatisierten Detektion von Leckagen um<br />

durchschnittlich etwa zehn Prozentpunkte gesenkt werden. Bezogen<br />

auf ganz Deutschland entspräche das einer Einsparung<br />

zwischen 80 und 160 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Das entspricht<br />

dem durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch von<br />

22.000 bis 45.000 Haushalten.“<br />

Ein Forschungsteam vom Fraunhofer IPA und vom Institut für<br />

Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der Universität Stuttgart<br />

hat nun zusammen mit dem Sensorunternehmen Sick einen<br />

wissenschaftlich-methodischen Ansatz für die automatisierte<br />

Detektion von Leckagen in pneumatischen Maschinen und Anlagen<br />

entwickelt. Das Herzstück bildet ein Durchflusssensor, der<br />

an der Druckluftzuleitung einer Maschine angeschlossen wird<br />

und laufend Massenstrom, Druck- und Temperaturverlauf erfasst.<br />

Ein intelligenter Algorithmus wertet diese Kurvenverläufe<br />

in Echtzeit aus und erkennt charakteristische Signaturen, die auf<br />

Leckagen hindeuten.<br />

In einem überwachten maschinellen Lernverfahren haben<br />

Umgelter und sein Team den Algorithmus unter realen Bedingungen<br />

trainiert. Zu diesem Zweck hat das Forschungsteam einen<br />

Demonstrator mit einer Vielzahl intakter und beschädigter<br />

Druckluftschläuche aufgebaut. Die Daten, die der Demonstrator<br />

im laufenden Betrieb erzeugt, werden anschließend millionenfach<br />

vervielfältigt und dienen dem Algorithmus als Trainingsgrundlage.<br />

Auf diese Weise erkennt der Algorithmus nicht nur<br />

statische und dynamische Leckagen bei Anlagen, die neu in Betrieb<br />

gehen, sondern auch bei Bestandsmaschinen. Dafür muss<br />

keine Referenzkurve erstellt und hinterlegt werden, sondern der<br />

Algorithmus kann ohne Vorbereitung seine Arbeit aufnehmen.<br />

Bis die Lösung serienreif ist, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen.<br />

Das Forschungsteam vom Fraunhofer IPA und der Universität<br />

Stuttgart hat seinen intelligenten Algorithmus zwar im<br />

Forschungsprojekt LeakAIr fertig entwickelt und bewiesen, dass<br />

er im laufenden Betrieb zuverlässig funktioniert. Aber ein marktreifes<br />

Produkt gibt es bisher noch nicht. Das bringt der Sensorspezialist<br />

Sick derzeit auf den Weg. Einen ersten Eindruck gab es<br />

auf der Hannover Messe zu sehen.<br />

Bild: Fraunhofer IPA<br />

www.ipa.fraunhofer.de<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN<br />

„Die Herausforderungen<br />

unserer Zeit, zum Beispiel die<br />

Klimakrise oder der Rohstoffmangel,<br />

lassen sich nur mit<br />

Technologie lösen.“<br />

Stefan Rummel, Geschäftsführer/<br />

CEO Messe München<br />

MSR-SPEZIALMESSE IN LUDWIGSHAFEN<br />

Meorga veranstaltet am 18. September <strong>2024</strong> in der Friedrich-<br />

Ebert-Halle in Ludwigshafen eine MSR-Spezialmesse für Mess-,<br />

Steuerungs- und Regeltechnik, Prozessleitsysteme und<br />

Automatisierungstechnik. Die gut 150 Fachfirmen präsentieren<br />

dort ihr Produkt- und Leistungsspektrum, Geräte und<br />

Systeme, Engineering- und Serviceleistungen sowie neue<br />

Trends im Bereich der Automatisierung. Darüber hinaus<br />

können sich die Besucher in 36 Fachvorträgen über den<br />

aktuellen Stand der MSR-Technik informieren. Auf den<br />

Ständen werden die jeweiligen regionalen Ansprechpartner<br />

vertreten sein. Die Messe wendet sich an Fachleute und<br />

Entscheidungsträger, die in ihren Unternehmen für die<br />

Optimierung der Geschäfts- und Produktionsprozesse entlang<br />

der gesamten Wertschöpfungskette verantwortlich sind. Der<br />

Eintritt zur Messe und die Teilnahme an den Fachvorträgen<br />

sind für die Besucher kostenfrei. Die erforderliche Besucherregistrierung<br />

erfolgt über die Webseite des Veranstalters.<br />

Anschließend wird der Besucherausweis zur Verfügung<br />

gestellt, der zum kostenfreien Eintritt berechtigt.<br />

www.meorga.de<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

VERANSTALTUNG<br />

Seminar Trotz Dauerstress gesund<br />

www.vdi-fortbildung.de<br />

Seminar Projektmanagement für erfahrene<br />

Projektleiter<br />

www.vdi-fortbildung.de<br />

Kurs Innovationsmanagement in der Chemie<br />

(ID: 929/24)<br />

ww.gdch.de/veranstaltungen<br />

DATUM, ORT<br />

17.07.<strong>2024</strong> + 18.07.<strong>2024</strong><br />

VDI-Haus Stuttgart<br />

18.07.<strong>2024</strong> + 19.07.<strong>2024</strong><br />

VDI-Haus Stuttgart<br />

19.09.<strong>2024</strong> + 20.09.<strong>2024</strong><br />

GDCh, Frankfurt<br />

DE DIETRICH ÜBERNIMMT HEINKEL<br />

Die elsässische Familiengruppe<br />

De Dietrich<br />

Process Systems gibt die<br />

Übernahme der Heinkel<br />

Trocknungs- und<br />

Trenntechnik Gruppe mit<br />

ihren Marken Heinkel,<br />

Comber, Bolz-Summix<br />

und Jongia bekannt.<br />

Diese strategische Fusion soll es De Dietrich er -<br />

mög licht, sein Lösungsportfolio für seine Kunden zu<br />

erweitern und zu bereichern und das umfassendste<br />

Premium-Angebot auf dem Markt anzubieten.<br />

Durch diese Übernahme wird die Gruppe zum einem<br />

Marktführer in den Bereichen Fest-Flüssig-Trennung<br />

und Trocknung von Wirkstoffen. Mit vier zusätz lichen<br />

Produktionsstandorten in Europa wird De Dietrich<br />

Process Systems laut Eigenaussage zum europäischen<br />

Marktführer mit einem strategischen<br />

Bekenntnis zur lokalen Fertigung (Frankreich,<br />

Deutschland, Niederlande, Italien, Spanien, Schweiz,<br />

Ungarn, Tschechien). Diese Übernahme ermöglicht<br />

es der Gruppe auch, ihre Präsenz auf internationalen<br />

Märkten auszubauen. Die Heinkel-Gruppe ist ein<br />

Anbieter von Fest-Flüssig-Trennungslösungen,<br />

Trocknungs- und Mischsystemen. Anwendungsgebiete<br />

sind hauptsächlich in der Pharma-, Chemieund<br />

Lebensmittelindustrie.<br />

www.dedietrich.com<br />

18 %<br />

beträgt der Frauenanteil in der<br />

technischen Forschung und<br />

Entwicklung. Gestiegen von 10 %<br />

auf nun 18 % innerhalb der<br />

letzten 10 Jahre.<br />

Quelle: Destatis<br />

+ 34,4 %<br />

ist der Preis für Brot und Brötchen<br />

von 2019 bis 2023 gestiegen.<br />

Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise<br />

insgesamt stiegen im<br />

selben Zeitraum um 17,3 %.<br />

Quelle: Destatis<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 7


NACHRICHTEN<br />

LÖSUNGEN FÜR DIE HERAUSFORDERUNGEN DER PROZESSINDUSTRIE<br />

Endress und Hauser stellte auf der Achema Lösungen für die<br />

Herausforderungen der Prozessindustrie vor. Unter dem<br />

Motto Sustainable Partner, Sustainable Success tritt das<br />

Unternehmen zukünftig als Komplettanbieter auf. Die vier<br />

Schwerpunkte, die auf der Messe vorgestellt wurden, sind:<br />

1. Risiken erkennen und reduzieren: Die eingesetzte<br />

Messtechnik muss nicht nur extremer Korrosion oder<br />

Temperatur standhalten, sondern auch in Ex-Bereichen<br />

Sicherheit ermöglichen. Dazu gab es auf der Messe SILzertifizierte<br />

Messgeräte sowie intelligente Prüfkonzepte zu<br />

sehen, die Sicherheitsrisiken systematisch reduzieren.<br />

2. Nachhaltig handeln: Endress die dazu die benötigten<br />

Lösungen an. Das transparente Erfassen von eingefangenem<br />

CO 2<br />

sowie das direkte und indirekte Reduzieren und Vermeiden<br />

von CO 2<br />

spielen hier eine wesentliche Rolle. 3. Effizienz steigern: Für die Digitalisierung bedarf es einer intelligenten,<br />

nahtlos vernetzten Messtechnik, denn das bietet ein großes Potenzial zur Verbesserung der Anlagenleistung. Durch APL ist es<br />

möglich, dass Geräte in der Prozessindustrie mit hoher Geschwindigkeit und über Entfernungen bis zu 1.000 m miteinander<br />

kommunizieren können. Last but not least, 4. Kosten reduzieren: Damit Anwender den Überblick über ihre Preise, Transaktionen<br />

und Daten nicht verlieren und stattdessen sinnvoll managen, präsentierte das Unternehmen auf der Messe seine<br />

Plattform „Mein Endress+Hauser“. Dieses Tool ist eine intelligente Kooperationsplattform.<br />

www.endress.com<br />

JUMO KOOPERIERT MIT NARZ SYSTEMS<br />

Auf der IFAT wurde es bekannt gegeben: Jumo als System- und<br />

Lösungsanbieter vertieft die Partnerschaft mit Narz Systems, ein<br />

Spezialist für die Digitalisierung von Prozessen, Maschinen und<br />

Anlagen. Vor allem Themen wie Sensor-to-Cloud oder Condition<br />

Monitoring und Predictive Maintenance möchten beide Unternehmen<br />

stärker vorantreiben. Narz Systems fokussiert sich<br />

derzeit vor allem auf die Branchen Industrie, Energie/Gebäude<br />

sowie Trinkwasser/Abwasser. „Für diese wichtigen Wirtschaftsbereiche<br />

bietet Jumo seit Jahren effiziente Produkte und Lösungen“,<br />

erklärt Matthias Kremer (re), Branchenmanager Wasser und<br />

Abwasser. Die Partnerschaft beider Unternehmen ist ein praktisches<br />

Beispiel dafür, wie technologische Zusammenarbeit und<br />

Partnering Firmen in die Lage versetzt, schnell auf sich ändernde<br />

Marktanforderungen zu reagieren und dabei nachhaltige,<br />

effiziente und zukunftssichere Lösungen zu bieten. Auch<br />

Jonas Flohr (li), Softwareentwickler bei Narz Systems freut sich<br />

auf die weitere Zusammenarbeit.<br />

www.jumo.net<br />

VOGELSANG SCHLIESST GESCHÄFTSJAHR<br />

ERFOLGREICH AB<br />

Vogelsang (Vogelsang<br />

Deutschland und Tochtergesellschaften)<br />

knackt die<br />

200-Millionen-Euro-Marke<br />

und vermeldet einen<br />

Jahresumsatz 2023 von<br />

202 Millionen Euro, das gab<br />

Harald Vogelsang (GF, Bild)<br />

bekannt. Damit stieg der<br />

Umsatz um rund 17 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr –<br />

insbesondere vorangetrieben<br />

durch die Geschäftsbereiche<br />

Agrartechnik, Biogas,<br />

Abwasser und Verkehrstechnik.<br />

Mit neuen und modifizierten<br />

Produkten wie dem<br />

Schleppschuhgestänge Blackbird<br />

in 30 Metern Arbeitsbreite<br />

und dem Schleppschuhgestänge<br />

Swingmax5 Slide in 24 Metern Arbeitsbreite<br />

im Agrarbereich sowie den Premix Feststoffdosierern<br />

der neuen Generation im Segment Biogas reagierte<br />

Vogelsang auf die hohe Nachfrage des Marktes nach<br />

innovativen und passgenauen Lösungen. Zudem kommt<br />

die Exzenterschneckenpumpe Hicone neben der Biogasbranche<br />

auch in weiteren Industriezweigen zum Einsatz.<br />

Im letzten Jahr hat das Unternehmen weltweit rund 120<br />

neue Mitarbeiter dazugewonnen – darunter 25 Auszubildende.<br />

Zudem erweiterte sich die Geschäftsführung um<br />

Detlef Ruhmke und Michael Brinkmann.<br />

www.vogelsang.info<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN<br />

NEUE HALLE UNTERSTREICHT ENGAGEMENT<br />

Gericke freut sich, die Einweihung seiner Produktionshalle<br />

bekannt zu geben. Das neue Gebäude am Hauptsitz in der<br />

Schweiz, in der Nähe von Zürich, ist mit modernster Fertigungstechnik<br />

ausgestattet und unterstreicht laut Eigenaussage die<br />

Vorreiterrolle von Gericke als Anbieter von hochwertigen<br />

Lösungen für die Verarbeitung und Handhabung von Schüttgütern<br />

aller Art. Die wichtigsten Eckdaten: 1. Erhöhte Produktionskapazität:<br />

Die zusätzliche Produktionshalle erhöht<br />

die Gesamtproduktionskapazität von Gericke erheblich,<br />

2. Dedizierter FAT-Bereich: Die Halle beinhaltet einen<br />

umfangreichen Bereich für Factory Acceptance Tests (FAT) und<br />

3. Nachhaltigkeit: In der neuen Produktionshalle werden<br />

energieeffiziente Systeme eingesetzt, und das Dach ist mit<br />

mehr als 1.200 Quadratmeter Solarzellen gedeckt. Damit<br />

werden 60 % des Energiebedarfs von Gericke Schweiz gedeckt.<br />

www.gerickegroup.com<br />

MESSE SPIEGELT GLOBALES WACHSTUM DER<br />

BRANCHE WIDER<br />

Auf der IFAT <strong>2024</strong> waren laut Messegesellschaft rund<br />

142.000 Besucher aus nahezu 170 Ländern und Regionen am<br />

Start. Die 3.211 Aussteller aus 61 Ländern und Regionen<br />

verteilten sich auf 300.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche.<br />

Damit endet die<br />

Messe laut Veranstalter<br />

mit einer<br />

Spitzenbeteiligung:<br />

Rund 142.000 Besucher<br />

aus nahezu<br />

170 Ländern und<br />

Regionen kamen zur<br />

„Weltleitmesse für<br />

Wasser-, Abwasser-,<br />

Abfall- und Rohstoffwirtschaft“. Das entspricht dem Rekordniveau<br />

von 2018. Der Anteil internationaler Besucher lag bei<br />

über 50 Prozent und damit so hoch wie nie. Auch ausstellerseitig<br />

erreichte die Internationalität eine neue Bestmarke:<br />

Von den 3.211 Ausstellern kamen 55 Prozent aus dem Ausland.<br />

Insgesamt nahmen Unternehmen aus 61 Ländern und Regionen<br />

teil. Mit 300.000 Quadratmetern Fläche war die diesjährige IFAT<br />

Munich zudem die größte aller Zeiten. Den kompletten Abschlussbericht<br />

lesen Sie auf der Webseite der Veranstaltung.<br />

www.ifat.de<br />

NEUER VORSITZENDER DER IGR<br />

Die Interessengemeinschaft<br />

Regelwerke Technik e. V. (IGR)<br />

hat Dr. Werner Sievers im Amt<br />

des Vorsitzenden des Vorstands<br />

bestätigt. Als Stellvertreter<br />

wurde Jürgen Potthoff gewählt.<br />

Der Maschinenbauer leitet<br />

parallel die technische Standardisierung<br />

und das Qualitätsmanagement<br />

des Engineerings<br />

von Bayer. Er übernimmt das Amt von Dr. Hans-Jürgen<br />

Henkel, Nobian Industrial Chemicals. Dr. Susanne Winkler<br />

übernimmt das Kompetenzcenter Mechanik und <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

als neue Leiterin. Die technische Chemikerin<br />

kommt von Siemens, wo sie als Lead Consultant Codes und<br />

Standards arbeitet. Sie löst Elfira Blumenthal ab, die sich als<br />

Beraterin, Autorin und Referentin für Normungsthemen<br />

selbständig gemacht hat. Insgesamt hat die IGR vier<br />

Kompetenzcenter. Sie überführen neue Regularien und den<br />

Stand der Technik in die betriebliche Praxis und unterstützen<br />

Mitglieder in Fachfragen. Elisabeth Maria Wächter-Schäper,<br />

Dr. Manuel Scholz und Dr. Uwe Bäumler wurden je als<br />

Leitende der Kompetenzcenter EMR-Technik, Werkstofftechnik<br />

und Prozesssicherheit bestätigt.<br />

www.igrtechnik.com<br />

BILDUNGSPARTNERSCHAFT:<br />

FÜRS LEBEN LERNEN<br />

Das Automatisierungsunternehmen<br />

Ifm geht eine<br />

Bildungspartnerschaft<br />

mit<br />

dem Albert-<br />

Einstein-Gymnasium<br />

(AEG)<br />

in Ravensburg<br />

ein. Bei der<br />

Unternehmenskooperation profitieren beide Seiten: Die<br />

Schüler bekommen bereits früh einen konkreten Einblick in<br />

die vernetzte und automatisierte Industrie 4.0 und Ifm<br />

kommt in den Austausch mit wissbegierigen Jugendlichen.<br />

Teil der neuen Kooperation sind Projekte im Science Club der<br />

Unterstufe, auch im Fach NWT in der Mittelstufe planen die<br />

Partner gemeinsame Aktivitäten während der schuleigenen<br />

Projekttage. Außerdem stehen regelmäßige Besuche bei Ifm<br />

an, bei denen die Schüler den Automatisierer kennenlernen.<br />

Zuletzt unterstützt das Unternehmen finanziell bei diversen<br />

Projekten. Die Zusammenarbeit hat bereits Früchte getragen:<br />

In den letzten Jahren konnte Ifm schon einige Schüler<br />

des AEG für ein Duales Studium begeistern. Die jungen<br />

Talente sind nach ihrem Abschluss nun an unterschiedlichen<br />

Stellen im Unternehmen aktiv. Im Bild: Anja Messnarz von<br />

Ifm (li.) und Jürgen Straub, die die Bildungspartnerschaft<br />

zwischen dem AEG und Ifm besiegeln.<br />

www.ifm.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 9


MASCHINELLES HANDHABEN VON VIALS<br />

ROBOTER GREIFT<br />

FLÄSCHCHEN<br />

Es gibt Gegenstände, die sich unter bestimmten Bedingungen einer Automatisierung<br />

widersetzen. Das galt bisher auch für Vials (diese kleinen zylindrischen<br />

Arzneimittelfläschchen, wie sie die Pharmaindustrie millionenfach verwendet),<br />

die in Akylux-Boxen gepackt werden sollen. Zwei Firmen machten es sich zur<br />

Aufgabe, dieses Problem zu lösen.<br />

Nicht zuletzt aufgrund unterschiedlicher Reinraumklassen<br />

durchlaufen Vials in der pharmazeutischen Produktion<br />

mehrere Handhabungsschritte. Vor allem die<br />

Zuführung der leeren Fläschchen in die Wasch- oder<br />

Füllmaschine beziehungsweise der gefüllten Produkte in die<br />

Verpackungsmaschine erfolgt dabei in aller Regel noch manuell.<br />

Die Gründe dafür liegen zunächst einmal in den Vials selbst:<br />

Bestehend aus dünnem Glas, sind sie sehr empfindlich. Zudem<br />

sind sie mit Füllgrößen von wenigen Millilitern sehr klein. Als<br />

weitere Schwierigkeit werden sie werksintern oft in verschließbaren<br />

Akylux-Boxen transportiert. Darin sind sie ohne jede Ordnung<br />

positioniert, was automatisierungstechnisch besondere<br />

Herausforderungen mit sich bringt.<br />

NUN AUCH MASCHINELL<br />

Goldfuß Engineering hat diese komplexe Aufgabe nun laut Eigenaussage<br />

erstmals für Vials ab einer Füllgröße von 2 ml (2R) gelöst:<br />

10 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

In einer Handlingzelle übernimmt ein Roboter das Öffnen der<br />

Akylux-Box. Er entnimmt die Vials und legt sie auf einen Drehteller<br />

oder ein Bi-Flow-Band, von wo aus sie in die Wasch-, Füll-,<br />

Inspektions- oder Verpackungsmaschine gehen. Außerdem<br />

MIT DER LÖSUNG IST EIN<br />

MASCHINELLES UND SICHERES<br />

GREIFEN VON VIALS MÖGLICH<br />

platziert der Roboter die leere Box in einen Behälter zur späteren<br />

Entsorgung. Der komplette Vorgang dauert rund 50 bis 60 Sekunden.<br />

Durch den Einsatz eines zweiten Roboters lässt sich diese<br />

Zeit reduzieren.<br />

EINHEIT AUS GREIFER UND ROBOTER<br />

Das Herzstück der Lösung bildet ein vom Unternehmen speziell<br />

für diese Anwendung entwickelter Greifer. Anders als Flächensauger,<br />

die für 2R-Vials keine wirklich prozesssichere Lösung<br />

ermöglichen, arbeitet dieser Greifer mechanisch und produktschonend<br />

zugleich, bei kompakter Bauweise. Dieses Verfahren<br />

ermöglicht laut Unternehmen die zuverlässige Aufnahme<br />

des kompletten Inhalts aus der Box und soll somit sicherstellen,<br />

dass alle Vials einer Charge erreicht und zugeführt werden. Der<br />

Greifer harmoniert mit Motoman-Robotern von Yaskawa. In der<br />

schlanksten und einfachsten Ausführung kommt der Greifer auf<br />

12 kg Gewicht zuzüglich der Vials. Diverse funktionale Optionen<br />

im Greifer wie das Aufschneiden einer Deckel-Fixierung können<br />

das Gewicht des Greifers erhöhen. Damit bietet sich ein<br />

Manipulator mit einer Tragkraft von 20 kg oder mehr an. Hierfür<br />

stehen Hochleistungsindustrieroboter der Motoman GP-Reihe<br />

zur Verfügung.<br />

Bilder: Yaskawa<br />

www.yaskawa.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Yaskawa Europe GmbH Robotics Division<br />

Standort Allershausen, Yaskawastraße 1<br />

85391 Allershausen<br />

Tel. 08166 900<br />

Mit Gefühl:<br />

Der Roboter<br />

handhabt die Vials<br />

in rund 50 bis<br />

60 Sekunden<br />

s 100<br />

1 9 1 9<br />

JAHRE s<br />

-<br />

2 0 1 9<br />

Will & Hahnenstein GmbH<br />

Spezialisten in Sachen Beheizung !<br />

FASSHEIZER<br />

Für stehende und<br />

liegende Fässer<br />

L Bahnhofsweg 22, D-57562 Herdorf<br />

0 Tel. +49 (0) 2744 9317-0 - Fax +49 (0) 2744 9317-17<br />

1 E-Mail: info@will-hahnenstein.de<br />

E www.will-hahnenstein.de<br />

s 100<br />

1 9 1 9<br />

JAHRE s<br />

-<br />

2 0 1 9<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 11


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

SAUGANLAGE FÜR TITANDIOXID (TIO2)<br />

ABFÜLLUNG VON PIGMENTEN –<br />

SAUBER UND SICHER<br />

Titandioxid sorgt in vielen Produkte für die weiße Farbe. Aber die chemische<br />

Verbindung sollte bei der Produktion nicht in die Umgebung gelangen.<br />

Damit Anlagen und Mitarbeiter bestens geschützt sind, sorgt eine<br />

Absauganlage für den schnellen Abtransport der entstehenden Stäube.<br />

Weiß ist die dominierende Farbe bei der Titandioxidherstellung,<br />

Abfüllung und Verarbeitung. Schließlich<br />

handelt es sich um ein Pigment, das in vielen<br />

Produkten für die weiße Farbgebung sorgt. Aber Titandioxid<br />

ist nicht ganz ungefährlich. Stäube, die bei der Produktion<br />

entstehen, sollten deshalb direkt am Entstehungsort abgesaugt<br />

werden. Für ein Unternehmen, das Titandioxid verarbeitet,<br />

hat Ruwac eine Absauganlage mit vier Saugstellen projektiert,<br />

mit der Produktionsanlagen und Böden sauber gehalten werden.<br />

GUTER ERFOLG, WEITER AUSGEBAUT<br />

Der Ruwac-Kunde lagert das frisch produzierte Titandioxid in<br />

Silos und füllt es von dort je nach Kundenwunsch in Big Bags und<br />

Säcke ab – in großem Maßstab und im Zweischichtbetrieb. Dass<br />

dabei auch Pulver in die Umgebung gelangt, lässt sich bei diesen<br />

Mengen kaum vermeiden. Denn beim Abfüllen wird Luft verdrängt,<br />

die das feine Pulver mitreißt. Diese pulverhaltige Luft<br />

saugt man aktuell direkt beim Abfüllprozess ab – mit gutem Erfolg.<br />

Das Unternehmen verfolgt aber das Ziel, die Staubemissionen<br />

noch weiter zu verringern, und projektierte in Zusammenarbeit<br />

mit Ruwac eine weitere Absauganlage.<br />

Die neue Anlage wurde als reine Reinigungsanlage, das heißt<br />

nicht für die In-line-Absaugung, geplant – mit dem Ziel, dass das<br />

Personal nicht mehr fegen muss und damit Staub aufwirbelt. Im<br />

Umfeld der TiO2-Abfüllung stehen jetzt vier Absaugstellen zur<br />

Verfügung, um die Abfüllanlagen und die Big Bags abzusaugen<br />

und vor allem den Boden zu reinigen. Der Anwender muss nur<br />

den Schlauch in den Saugstutzen stecken, und der Saugvorgang<br />

kann starten.<br />

WO TIO2 ENTHALTEN IST<br />

Der Großteil des hergestellten Titandioxids (TiO2) wird in technischen Anwendungsgebieten verwendet. Es wird weltweit im<br />

Millionen-Tonnen-Maßstab produziert, allein in Europa sind es mehr als 1 Million Tonnen pro Jahr. Knapp 90 % des Stoffes<br />

wird als Weißpigment für die Herstellung von Lacken, Farben und Druckfarben sowie Kunststoffen und Papier verwendet,<br />

weitere 10 % für Kosmetika, Lebens- und Futtermittel sowie Arzneimittel, wobei man sich vor allem die hohe Leucht- und<br />

Deckkraft des Weißpigments zunutze macht. TiO2 ist unter der Bezeichnung CI 77891 als Weißpigment zum Beispiel in<br />

Zahnpasta enthalten. Zudem wird es als Filter zum Schutz vor ultravioletter Strahlung in Sonnenschutzmitteln eingesetzt.<br />

Weiterhin findet man Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff mit der Bezeichnung E 171.<br />

Quelle: BfR.de<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

01 Blick auf die Anlage: Das Titandioxid kommt in den Big Bag,<br />

und zwar über eine mehrere hundert Meter lange Rohrleitung<br />

02 Einfacher mit zentraler Absaugung: Nur den Schlauch in den<br />

Saugstutzen stecken, und ab geht die Reinigung<br />

Bei der Installation der Anlage wurden mehrere hundert Meter<br />

Rohrleitung verlegt. Ein drehzahlgeregeltes 40 kW-Radialgebläse<br />

stellt bedarfsgerecht die nötige Leistung bereit – je nachdem, wie<br />

viele Saugstellen gerade aktiv sind. Alle vier Saugstellen können<br />

gleichzeitig in Betrieb sein.<br />

STATIONÄR BESSER ALS MOBIL<br />

Warum hat sich das Unternehmen auf Empfehlung von Ruwac für<br />

eine stationäre Anlage entschieden und nicht für mehrere mobile<br />

Industriesauger? Ein Grund: Das Sammeln des Sauggutes läuft<br />

deutlich systematischer und effizienter ab, als es bei dezentralen<br />

mobilen Saugern der Fall wäre. Gesammelt wird es in einem Big<br />

Bag, dessen Gewicht eine Wägezelle erfasst. Der Anwender kann<br />

Grenzwerte in drei Stufen einstellen und erhält so rechtzeitig eine<br />

Meldung, wenn der Big Bag ausgetauscht werden muss. Außerdem<br />

sorgt ein Sensor dafür, dass während des Behältertauschs der<br />

Austrag gestoppt wird – ein sinnvolles Sicherheitsmerkmal, das<br />

sich bei derartigen Anlagen leicht verwirklichen lässt.<br />

WEITERER PLUSPUNKT<br />

Die bedarfsgerechte und energieeffiziente Leistungsregelung des<br />

Radialgebläses ist ein weiterer Pluspunkt, ebenso die Möglichkeit<br />

der Ferndiagnose. Die Ruwac-Techniker können bei Bedarf von<br />

unternehmenseigenen Standort aus die Anlage steuern, um zum<br />

Beispiel Anpassungen an der Fahrweise der Anlage vorzunehmen<br />

oder die Betriebstechnik des Anwenders mit Ferndiagnose<br />

bei der Störungsbeseitigung zu unterstützen.<br />

Die zentrale Sauganlage arbeitet zur vollen Zufriedenheit des Anwenders,<br />

der einmal im Jahr Messungen der Luftqualität im Anlagenumfeld<br />

durchführen lässt – mit gutem Erfolg. Aber weil es<br />

auch bei guten Ergebnissen noch Verbesserungspotenzial gibt,<br />

steht demnächst eine Erweiterung der Absauganlage an. Geplant<br />

sind zusätzliche Anschlüsse im Verladebereich, damit die Big<br />

Bags mitsamt Palette vor dem Verladen nicht mehr mit Druckluft<br />

abgeblasen werden müssen, um sauber auf den Lkw zu kommen.<br />

Künftig werden sie abgesaugt und der feine Staub somit nicht<br />

verwirbelt, sondern aus der Umgebung entfernt. Auch das, die<br />

Möglichkeit der Erweiterung oder des Umbaus, ist ein Vorteil von<br />

stationären Absauganlagen, vor allem wenn sie nach dem Baukastenprinzip<br />

konstruiert sind.<br />

Bilder: Ruwac, Jag_cz – stock.adobe.com<br />

www.ruwac.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Ruwac Industriesauger GmbH<br />

Westhoyeler Straße 25, 49328 Melle<br />

Tel. 05226 98300<br />

E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 13


PROZESS- UND VERPACKUNGSLÖSUNGEN<br />

RUND UM DIE TABLETTE<br />

Ein Hersteller aus Karlsruhe stellte auf der Achema sein Spektrum an<br />

Prozess- und Verpackungslösungen aus. Auf der Messe war zu erfahren,<br />

dass der Komplettanbieter durch energieeffiziente und ressourcenschonende<br />

Prozesse den ökologischen Fußabdruck seiner Maschinen verbessert.<br />

Messehighlight war eine neue Containment-Tablettenpresse.<br />

Der Komplettanbieter Romaco nutzte seinen Messeauftritt<br />

auf der diesjährigen Achema zur Präsentation seines<br />

Maschinenportfolios. Von der Pulververarbeitung<br />

bis zur Palette decken die Technologien des Herstellers<br />

die gesamte Prozesskette der Pharma-, Nutraceuticals-, Lebensmittel-<br />

und chemischen Industrie ab. Dabei richtet das Maschinenbauunternehmen<br />

laut Eigenaussage seinen Fokus auf eine<br />

nachhaltige Entwicklung seiner Produkte. Die Umsetzung seiner<br />

Klimaschutzziele lässt der Hersteller von unabhängigen Organisationen<br />

prüfen. Beim Nachhaltigkeitsrating von Ecovadis erzielte<br />

Romaco zuletzt eine Silbermedaille. Zudem hat die SBTi<br />

(Science Based Targets initiative) die Ziele zur Reduzierung der<br />

Treibhausgasemissionen für Scope 1 und 2 bestätigt.<br />

WIRBELSCHICHTPROZESSOR<br />

Der Wirbelschichtprozessor Ventilus Pilot von Romaco Innojet<br />

(s. Aufmacherbild) ist ein Gerät für den Pilotmaßstab und die<br />

Kleinchargenproduktion. Dessen Technologie liefert gute Ergebnisse<br />

hinsichtlich des Fließverhaltens und der Verpressbarkeit<br />

von Pulvern und Granulaten.<br />

Montiert auf vier Rädern, passt die kompakte Anlage durch jeden<br />

Standardtürrahmen und lässt sich per Plug-and-play installieren.<br />

Die All-in-one-Lösung wurde für Batchgrößen von 4 bis 25 Litern<br />

ausgelegt und granuliert, trocknet oder beschichtet Partikelgrößen<br />

von 10 μm bis 2 mm. Dabei erfüllt die Technologie alle Voraussetzungen<br />

sowohl für den Laborbetrieb als auch für eine GMPgerechte<br />

Herstellung klinischer Prüfmuster. Die Applikation der<br />

Sprühmedien erfolgt entweder konventionell mit Top-Spray oder<br />

mit Bottom-Spray und einer zentral angeordneten Sprühdüse –<br />

wahlweise der Rotojet oder der neuen Flexijet. Letztere wurde<br />

speziell für Granulierprozesse entwickelt.<br />

Der zylindrische Behälter des Wirbelschichtprozessors mit<br />

dem Treibsatzboden Orbiter sorgt für eine kontrollierte und<br />

schonende Umwälzung der Charge. Die gleichmäßigen Strömungsverhältnisse<br />

verbessern laut Herstellerangaben die Produktqualität,<br />

senken den Sprühmittelverbrauch und erleichtern<br />

die Durchführung von Scale-ups. Außerdem eignet sich die Anlage<br />

für Hotmelt-Coating-Prozesse, wofür lediglich das Hotmelt-<br />

Gerät Innojet IHD angeschlossen werden muss. Dieses Verfahren<br />

verkürzt laut Datenblatt die Prozessdauer um bis zu 85 Prozent,<br />

was auch den ökologischen Fußabdruck des Prozessors reduziert.<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

F&E-Tablettenpresse<br />

Containment-Tablettenpresse<br />

Mobiler Tablettencoater<br />

MOBILER TABLETTENCOATER<br />

Romaco Tecpharm erweitert seine Optima-Produktfamilie um<br />

den mobilen Tablettencoater TPR 25 Pilot (Bild oben li.). In die<br />

Anlage für den Pilotmaßstab wurden alle für den Coatingprozess<br />

erforderlichen Luftzufuhr- und Abluftsysteme integriert, sodass<br />

sie sich einfach per Plug-and-play in Betrieb nehmen lässt. Das<br />

Anwendungsspektrum der All-in-one-Lösung reicht von Entwicklungsaktivitäten<br />

über Scale-ups bis hin zur Produktion von<br />

Kleinstchargen. Dabei verarbeitet die Pilotanlage Batchgrößen<br />

von 1 bis 25 kg und eignet sich daher für einen Chargenbereich<br />

von 5 bis 100 %. Der Optima-Sprüharm des Herstellers wird von<br />

einem Sonarsystem gesteuert, das den Abstand zwischen Sprühdüsen<br />

und Tablettenbett automatisch regelt. Dadurch muss der<br />

Coater nicht angehalten und geöffnet werden, um die Sprühdistanz<br />

während des Prozesses nachzujustieren. Zudem sorgen<br />

die beweglichen Sprühdüsen des ausklappbaren Optima-Sprüharms<br />

stets für den korrekten Sprühwinkel. Eine stufenlos öffenbare<br />

Abluftklappe lenkt die Prozessluft gezielt durch das Tablettenbett.<br />

Auf diese Weise lässt sich der Luftpfad automatisch an<br />

den Füllstand der Trommel anpassen. Dies resultiert dann laut<br />

Romaco in einer präzisen Applikation der Coatingsuspension<br />

sowie einer effizienten Trocknung des Tablettenbetts.<br />

F&E-TABLETTENPRESSE<br />

Mit der KTP 1X präsentierte Romaco Kilian die neueste Generation<br />

seiner F&E-Tablettenpressen für den Einsatz im Labor. Die<br />

Einzelstempelpresse wurde als All-in-one-Instrument für Forschungs-<br />

und Entwicklungsaktivitäten konzipiert. Sie kann sowohl<br />

für die Verpressung von Ein-, Zwei- und Dreischichttabletten<br />

als auch für Tab-in-Tab-Tabletten eingesetzt werden. Dabei<br />

erzielt sie einen maximalen Output von bis zu 1.800 Tabletten pro<br />

Stunde und erreicht, je nach Modell, Pressdrücke bis zu 80 kN.<br />

Mit der F&E-Presse lassen sich die verschiedenen Tablettierparameter,<br />

zum Beispiel die Presskraft und mögliche Tablettiergeschwindigkeit,<br />

automatisch ermitteln. Hierfür wertet das intelligente<br />

Messsystem in kurzer Zeit sehr große Datenmengen aus.<br />

Darüber hinaus ist die Tablettenpresse laut Datenblatt in der<br />

Lage, jede handelsübliche Rundläuferpresse zu simulieren, was<br />

vor allem die Durchführung von Scale-up-Versuchen erleichtert.<br />

Neben der Herstellung von klinischen Prüfmustern eignet sich<br />

die Technologie auch für detaillierte Fehleranalysen und damit<br />

zur Prozessoptimierung. Durch die Steifigkeit der Maschine<br />

konnten die Entwickler insbesondere die Wegmessung der<br />

Stempel verbessern.<br />

Aufgrund der automatisierten Pressstudien genügen laut<br />

Romaco nur wenige Testserien, um aussagekräftige Ergebnisse<br />

zu erzielen. Außerdem ist die KTP 1X mit einem Datenmodul<br />

ausgestattet, das es dem Nutzer jederzeit erlaubt, weltweit auf die<br />

Rohmessdaten der Tablettenpresse zuzugreifen, selbst wenn diese<br />

nicht in Betrieb ist.<br />

CONTAINMENT-TABLETTENPRESSE<br />

Last but not least gab es auf der Achema auch noch die Containment-Ausführung<br />

der Rundläufertablettenpresse KTP 420X C<br />

von Romaco Kilian zu sehen (Bild o. re.). Die Maschine erfüllt alle<br />

Anforderungen an die Verarbeitung von aktiven pharmazeutischen<br />

Wirkstoffen der Gefährdungsklasse OEB 3 mit einem mittleren<br />

toxischen Potenzial. Zum Schutz des Bedienpersonals verfügt<br />

die Containment-Tablettenpresse über ein Restricted Access<br />

Barrier System (RABS) mit Handschuheingriffen und einen Rapid<br />

Transfer Port (RTP) für einen kontaminationsfreien Materialtransfer.<br />

Unterdruck im Pressraum, elektrische Türverriegelungen<br />

sowie staubdichte Andocksysteme und ein staubdichter<br />

Tabletten ablauf sorgen zudem für GMP-Konformität.<br />

Bilder: Romaco<br />

www.romaco.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Romaco Holding GmbH<br />

Am Heegwald 11, 76227 Karlsruhe<br />

Tel. 0721 48040<br />

E-Mail: info@romaco.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 15


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

SICHERE PROZESSTECHNIK-<br />

KOMMUNIKATION<br />

PLCnext Control von Phoenix Contact ist nun auch<br />

vom DNV nach IEC 61850 Ed. 2.1 und IEC 62351-3<br />

für eine sichere Kommunikation in Energiemanagementsystemen<br />

zertifiziert. Zuvor wurde<br />

die Steuerung als erste auf dem Markt mit einem<br />

der IEC 62443 4-2 SL2 entsprechenden Funktionsumfang<br />

zertifiziert. Die Kombination aus<br />

IEC 61850 Ed. 2.1 und IEC 62351-3, basierend auf<br />

der IEC 62443-Zertifizierung, ist laut Phoenix mehr<br />

als nur ein technischer Fortschritt. Sie kann dazu<br />

beitragen, die Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />

der Energieversorgung zu verbessern. Bei der<br />

IEC 61850 Ed. 2.1 handelt es sich um den internationalen<br />

Standard für die Datenübertragung in<br />

elektrischen Energienetzen. Sie ermöglicht eine<br />

effiziente und zuverlässige Kommunikation.<br />

Die IEC 62351-3 beschreibt den Standard für Cyber<br />

Security in Energiemanagementsystemen.<br />

Sie sorgt für die Sicherheit des Datenaustausches,<br />

da alle weitergeleiteten Daten vor unberechtigtem<br />

Zugriff geschützt sind. (Im Bild, von li.: Benjamin<br />

Homuth, Director of PLCnext Technology,<br />

Boris Waldeck, Master Specialist Security of<br />

PLCnext Technology, Tobias Frank, Vice President<br />

of Automation Systems und Hans-Jürgen Koch,<br />

Executive Vice President of Industry Management<br />

& Automation.)<br />

www.phoenixcontact.com<br />

SCHNELLER ZUR PERFEKTEN ANLAGE<br />

Der Bau einer neuen Produktionsstätte stellt auch Brau- und<br />

Getränkehersteller vor zunehmend größere Herausforderungen.<br />

Ziemann Holvrieka setzt deshalb bei der Realisierung auf<br />

Standardisierung und Digitalisierung, zum Beispiel mit dem<br />

Prinzip der Module Type Packages (MTP). Dieses Werkzeug<br />

wird seit Jahren erfolgreich in der Chemie- und Pharmaindustrie<br />

angewendet, Ziemann Holvrieka macht es für die Brauund<br />

Getränkeindustrie als Open Source zugänglich. Die Idee<br />

dahinter ist einfach, aber effizient: Die Entwickler stellen für<br />

das Leitsystem integrierbare Module bereit, die einen Prozessschritt<br />

umfassend abbilden. Der Planer muss also auf der<br />

Baustelle nicht mehr aktiv programmieren, sondern nur noch<br />

Daten einspielen. Das MTP enthält dazu in einem standardisierten<br />

Format alle notwendigen Informationen für den<br />

jeweiligen Verfahrensschritt.<br />

Dazu zählen zum Beispiel die Kommunikation, die verfahrenstechnischen<br />

Funktionen, eine Beschreibung der Mensch-<br />

Maschine-Schnittstelle (HMI) und Wartungsinformationen.<br />

Ein MTP fasst somit für jeden Prozessschritt alle relevanten<br />

Daten aus Prozess, Mechanik, Elektrik, Automation sowie<br />

Wartung zusammen und verknüpft sie miteinander – und<br />

zwar bis zu den Feldkomponenten wie Ventil, Pumpe oder<br />

Sensor. Für eine Brauerei wären das beispielsweise die Module<br />

Maischen, Läutern und Filtrieren.<br />

www.ziemann-holvrieka.com<br />

PULVERBENETZUNGS- UND DISPERGIERMASCHINE<br />

Der Maschinen- und Anlagenbauer Ystral stellte auf der Achema <strong>2024</strong> unter anderem die kontinuierlich arbeitende<br />

Pulverbenetzungs- und Dispergiermaschine Coflow vor. Die Maschine trägt Feststoffe und Flüssigkomponenten<br />

kontrolliert mengenproportional über Feststoffdosierer oder eine Flüssigkeitspumpe<br />

ein. Anschließend führt sie alles in einer Vormischzone zusammen. Über ein Rotor-<br />

Stator-System erfolgt dann die Feindispergierung, wobei der Stator je nach Applikation<br />

in unterschiedlichen Schlitzbreiten ausgeführt sein kann. Über einen zwischen der<br />

Vormischzone und der Rotor-Stator-Zone verbauten Inducer erfährt das Produkt dabei<br />

eine Druckerhöhung. Die Veränderung bewirkt eine Separierung der mit dem Pulver<br />

eingetragenen Luft und damit einen geringeren Restluftgehalt im Produkt.<br />

Die Maschine ist laut Hersteller für ein breites Anwendungsspektrum in verschiedenen<br />

Branchen geeignet. Im Fokus stehen dabei Produkte mit eher einfach zu verarbeitenden<br />

Pulvern, die keine Nachdispergierung erfordern und Anwender mit eher schlankem<br />

Produktportfolio oder relativ wenigen Produktwechseln.<br />

www.ystral.com<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

WÄGEPROZESSE ERLEICHTERN<br />

Mettler Toledo hat den zertifizierten Partnerstatus im<br />

Körber-Ökosystem erreicht. Dies stellt laut Unternehmen<br />

einen bedeutenden Schritt in dem gemeinsamen Bestreben<br />

dar, Wägeprozesse durch eine vereinfachte und standardisierte<br />

Integration zwischen Körbers und Mettler Toledos<br />

moderner<br />

Wägeausrüstung<br />

zu optimieren.<br />

Denn zum<br />

Beispiel liegt im<br />

Kern der pharmazeutischen<br />

Herstellung der<br />

kritische Prozess<br />

des genauen<br />

Wiegens und Abfüllens von Ausgangsmaterialien gemäß<br />

den Rezepturvorgaben. PAS-X Weighing & Dispensing leitet<br />

laut Mettler den Bediener zuverlässig an und führt ihn<br />

durch den Wägeprozess, während es Sicherheitsvorschriften<br />

und Rezeptanforderungen einhalten hilft. Die nahtlose<br />

Integration von Waagen ist gemäß Hersteller für diese<br />

Fähigkeit unerlässlich – verstärkt durch die Partnerschaft<br />

beider Unternehmen. Mit einer über zwei Jahrzehnte<br />

andauernden Zusammenarbeit ist diese Partnerschaft nun<br />

in einer neuen Ära angelangt, da Mettler Toledo dem<br />

Partnerprogramm des Körber-Ökosystems beitritt. Somit<br />

ermöglicht die zertifizierte Partnerschaft die vereinfachte<br />

Nutzung von PAS-X MES mit dem industriellen Wägetechnik-Portfolio<br />

von Mettler Toledo.<br />

Bild: Elena Markwalder, Head of Industrial Division, Mettler Toledo<br />

www.mt.com<br />

KÄLTETROCKNER DER DRITTEN GENERATION<br />

Beko Technologies bringt die dritte Generation des Druckluft-<br />

Kältetrockner Drypoint RA auf den Markt. Die neuen Systeme<br />

sind in fünf verschiedenen Baugrößen für Leistungen von<br />

20 bis 3.000 m³/h und als luft- oder wassergekühlte Modellspezifikationen<br />

erhältlich. Das Unternehmen integriert in die<br />

Kältetrockner Drypoint RA III serienmäßig den elektronisch<br />

niveau-geregelten Kondensatableiter Bekomat. Der wird über<br />

die zentrale Steuereinheit der Kältetrockner überwacht.<br />

Die neuen Kältetrockner verwenden das umweltfreundliche<br />

Kältemittel R513A mit niedrigem GWP und ASHRAE A1-<br />

Klassifizierung für Nichtentflammbarkeit sowie null Ozonabbaupotenzial<br />

(ODP). Die Reduzierung der Kältemittelmenge<br />

um durchschnittlich 33 % gegenüber der zweiten Gerätegeneration<br />

schont die Umwelt. Die kleineren Modelle für<br />

Volumenströme bis zu 960 m³/h haben eine einfach zu<br />

bedienende LED-Steuerung mit Display. Die leistungsstärkeren<br />

Modelle für Volumenströme<br />

bis zu 3.000 m³/h<br />

haben einen Touchscreen-<br />

Controller. Wichtige Angaben<br />

zu Temperatur und Druck<br />

sowie weitere Betriebsparameter<br />

werden live abgebildet.<br />

Alle Kälte-trockner sind mit<br />

einem Modbus RTU ausgerüstet<br />

und daher auch IIoT-fähig.<br />

www.beko-technologies.com<br />

ai17103167017_Anzeige_03_<strong>2024</strong>_V3.pdf 1 13.03.<strong>2024</strong> 08:58:22<br />

PROZESSTECHNIK<br />

GASWARNTRANSMITTER<br />

Teledyne Gas and Flame<br />

Detection führt einen neuen<br />

Infrarotsensor (IR) für den<br />

stationären Gaswarntransmitter<br />

OLCT100XPIR (ex-geschütztes<br />

IR) ein. Der neue<br />

IR-Sensor ermöglicht die<br />

Detektion von Methan. Das<br />

Funktionsprinzip: CH4 IR<br />

Sensoren verwenden zwei<br />

Wellenlängen - eine aktive<br />

Wellenlänge für die Gasabsorption<br />

und eine Referenzwellenlänge zur Kompensation<br />

von Temperatur und Feuchtigkeit. Da IR Sensoren für den<br />

Betrieb keinen Sauerstoff benötigen, eignet sich diese<br />

Sensortechnologie auch für den Einsatz in Applikationen<br />

mit 100 Vol. % Methan. Der ATEX zertifizierte OLCT100X-<br />

PIR Transmitter detektiert Freonen, CO₂ sowie brennbare<br />

Gase und hat ein 4-20 mA Ausgangssignal, das damit<br />

wohl einen zuverlässigen Betrieb ermöglicht. Der IR-<br />

Sensor weist Unempfindlichkeit gegenüber Katalysatorgiften<br />

auf. Darüber hinaus ermöglicht er eine 100 % UEG<br />

Detektion von Methan.<br />

www.teledyne.com<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

Produkt<br />

und<br />

Marktsegmente<br />

Service<br />

massgeschneidert<br />

Komponenten in<br />

Aluminium & Edelstahl<br />

Individuelle Baugruppen<br />

Hochwertige Verarbeitung<br />

Vormontierte Systemgruppen<br />

Individuelle Anwendungen<br />

Qualitätstest nach Ihren Standards<br />

· Petrochemie<br />

· Öl- und Gasindustrie<br />

· Energieerzeugung<br />

· Wasseraufbereitung<br />

pneumax.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

DREHKOLBENGEBLÄSE FÜR FLOCKENPRODUKTION<br />

LUFT UND LIEBE<br />

FÜR DIE FLOCKE


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Eine der modernsten Bio-Hafermühlen Europas<br />

steht in Rosche (Niedersachsen). Zentraler<br />

Baustein in der effizienten Mühlentechnik:<br />

Drehkolbengebläse aus Aerzen. Die Aggregate<br />

liefern über ihre gesamte Lebensdauer<br />

zuverlässig saubere Prozessluft und<br />

ermöglichen damit hohe Verfügbarkeit bei<br />

bestmöglicher Energieeffizienz.<br />

Wer morgens genussvoll mit Müsli oder Porridge in<br />

den Tag startet, fragt sich bestimmt mal, wie die<br />

Flocken entstehen und welche Technik dabei eine<br />

Rolle spielt. Denn die Herstellung der Flocken ist<br />

durchaus eine Kunst für sich. Eine moderne und effiziente Bio-<br />

Hafermühle steht in Rosche (Landkreis Uelzen).<br />

Es ist die Bauckhof Mühle der Firma Bauck. Das Unternehmen<br />

gilt als Pionier unter den Naturkostherstellern und ist heute laut<br />

Eigenaussage einer der Marktführer für biologische Lebensmittel.<br />

Die Qualität der Produkte beginnt auf dem Feld und setzt sich in<br />

den Produktionsanlagen fort. Bestes Beispiel: Aerzen. Die Gebläselösungen<br />

des Kompressorspezialisten zählen zu den innovativsten<br />

am Markt und sind weltweit bekannt für höchste Performance<br />

und Prozesssicherheit. Im Spätsommer 2020 ist die neue<br />

Mühlenanlage von Bauck in Betrieb gegangen. Seitdem halten<br />

dort 21 Drehkolbengebläse vom Typ Delta Blower die Flockenproduktion<br />

am Laufen.<br />

MODERNSTE TECHNIK FÜR 100 % BIO<br />

25 Meter breit, 80 Meter lang und 45 Meter hoch (acht Stockwerke):<br />

Das ist die neue Bauckhof Flockenmühle. Die glutenfreie<br />

Anlage verfügt sowohl über eine Fein(mehl)- als auch eine<br />

Flockenmühle und hat eine Verarbeitungskapazität von 20.000<br />

Tonnen jährlich. Neben dem Hauptrohstoff Hafer (bevorzugt<br />

DIE GEBLÄSE WERDEN IN ALLEN<br />

BEREICHEN GENUTZT – VOM<br />

TRANSPORT DES ROHHAFERS BIS<br />

ZUR BEFÜLLUNG IN DER SEKTION<br />

von regionalen Bio- und Demeter-Erzeugern) werden Hirse,<br />

Braunhirse, Kichererbsen, Reis, Buchweizen und Maisgrits zu<br />

Flocken und Mehlen verarbeitet. Moderne Sortier-, Reinigungs-,<br />

Mahl- und Verflockungstechnik ermöglichen dabei eine gleichmäßige<br />

und hohe Qualität.<br />

Bis aus dem Getreidekorn eine fertige Flocke wird, sind sieben<br />

Bearbeitungsschritte notwendig: Getreideannahme, Vorreinigung,<br />

Feinreinigung, Sortierung, Schälung, Grützung (Zerteilung<br />

der Getreidekörner) und Flockierung. Die Wege zwischen den<br />

einzelnen Prozessen werden mittels Förderluft aus den Drehkol-<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 19


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

01 02<br />

bengebläsen von Aerzen zurückgelegt. „Die Gebläse werden in<br />

allen Sektionen genutzt – vom Transport des Rohhafers in die<br />

Feinreinigung bis zur Befüllung der Flockiersektion. Die pneumatischen<br />

Überhebungen mit den Aggregaten geben uns eine<br />

hohe Flexibilität hinsichtlich der Förderrohrführung und damit<br />

Die Maschinen von Aerzen begleiten mich seit<br />

meinem ersten Arbeitstag im Jahr 1978. Zuverlässigkeit,<br />

Langlebigkeit und Laufleistung überzeugen<br />

mich einfach. Ich habe viele Jahre in Afrika zugebracht.<br />

Selbst unter den dortigen, oft extremen<br />

Einsatzbedingungen laufen die Aggregate des<br />

Herstellers reibungslos. Qualität zahlt sich in<br />

meinen Augen eben aus. Basierend auf diesen<br />

positiven Erfahrungen konnte ich auch in diesem<br />

Fall einem Einsatz zustimmen.<br />

Jan Gausepohl, gelernter <strong>Verfahrenstechnik</strong>er und<br />

selbständiger Mühlenbau-Ingenieur<br />

dem Produktverlauf durch die Anlage“, erklärt Mühlen-Betriebsleiter<br />

Alexander Bachur und fügt hinzu: „Die Maschinen von<br />

Aerzen haben wir der Firma Schule Mühlenbau zu verdanken.<br />

Diese setzt seit vielen Jahren nur diese in den von ihnen geplanten<br />

Mühlen ein. Unser Mühlenbauer Jan Gausepohl hat basierend<br />

auf seinen positiven Erfahrungen dem Einsatz zugestimmt.“<br />

DIE LANGLEBIGKEIT IST SCHON LEGENDÄR<br />

Insbesondere die Delta Blower haben sich als robuste Dauerläufer<br />

einen Namen gemacht. Die sehr belastbaren und langlebigen<br />

Drehkolbengebläse komprimieren über 150 Jahre Erfahrung als<br />

Weltmarktführer in der Gebläseentwicklung (1868 fertigte Aerzen<br />

das erste Drehkolbengebläse in Europa) und sind die treibende<br />

Kraft in unzähligen Förderprozessen. Die hochentwickelten Maschinen<br />

mit einem Druckbereich zwischen -500 und 1.000 mbar<br />

(g) erreichen Ansaugvolumenströme von 30 bis 15.000 m³/h und<br />

stehen in verschiedensten Bauformen, Größen und Sonderausführungen<br />

zur Verfügung.<br />

Sie stellen absolut öl- und absorptionsmaterialfreie Förderluft<br />

zur Verfügung und haben ein wartungsarmes, anwenderfreundliches<br />

Design. Ihre nachweislich robuste Natur und Langlebigkeit<br />

kommen nicht von ungefähr. Der Hersteller fertigt alle Kernkomponenten<br />

selbst – vom Aggregat bis zur Steuerung, von der Idee<br />

über das Engineering bis zur Konfiguration – und ermöglicht so<br />

die hohe Produktivität seiner Maschinen.<br />

ABSOLUT ÖL- UND<br />

ABSORPTIONSMATERIALFREI<br />

Da die Förderluft in der Bauckhof Mühle mit den zu transportierenden<br />

Getreidekörnern, Zwischenprodukten und Flocken direkt<br />

in Berührung kommt, muss sie besonders hohen Qualitätsstandards<br />

genügen. Schließlich wirken sich Verunreinigungen in<br />

der komprimierten Luft wie Staub, Feuchtigkeit, Öle oder Mikroorganismen<br />

auf die Produktqualität aus – und sind daher unter<br />

allen Umständen zu vermeiden.<br />

Als erfahrener Partner der Lebensmittelindustrie kennt Aerzen<br />

die branchenspezifischen Herausforderungen genau und liefert<br />

Aggregate, die zuverlässig saubere Prozessluft liefern. Das Unternehmen<br />

ist ISO 22000 zertifiziert, garantiert eine Ölfreiheit nach<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

03 04<br />

01 Kleine Flocke, viel Technik: Modernste Sortier-, Reinigungs-,<br />

Mahl- und Verflockungsanlagen sorgen für eine gleichmäßige sowie<br />

hohe Qualität<br />

02 Druck dahinter: Insgesamt 21 Drehkolbengebläse halten die<br />

Flockenproduktion am Laufen<br />

03 Post: Hinter jedem Rohr steckt ein Gebläse, wobei die<br />

grauen Rohre das Rohgas liefern und die Edelstahlvarianten die zu<br />

transportierenden Lebensmittel (silbern)<br />

04 Die Delta Blower übernehmen den pneumatischen Transport der<br />

Getreidekörner, Zwischenprodukte und auch der fertigen Flocken<br />

ISO 8573-1, Klasse 0 und setzt auf Schalldämpfer ohne Absorptionsmaterial.<br />

Damit erfüllen die Maschinen alle Anforderungen<br />

an die Lebensmittelsicherheit und sichern 100%ige Produktreinheit<br />

zu. Die Prozessluft ist garantiert frei von Kontaminationen<br />

wie Öl oder Abrieb. Die in jeder Prozessluftapplikation auftretenden<br />

Druckverluste bleiben über die gesamte Lebensdauer konstant.<br />

Eine Steigerung von Druckverlusten durch Ablagerungen in<br />

der Maschine unterbleibt, Reinigungs- und Wartungsaufwand<br />

werden reduziert.<br />

WENIGER VARIANTEN, MEHR SICHERHEIT<br />

In Rosche kommen Drehkolbengebläse in drei unterschiedlichen<br />

Baugrößen zum Einsatz – und das bei insgesamt 21 Aggregaten.<br />

Das hat einen entscheidenden Vorteil, wie Gausepohl erläutert:<br />

„Normalerweise werden die Gebläse passgenau auf den jeweiligen<br />

Prozess abgestimmt. Das führt jedoch zu einer Vielzahl an<br />

unterschiedlichen Konfigurationen, in unserem Fall wären es<br />

sechs oder sieben gewesen. Durch eine variantenreduzierte Auslegung<br />

kommen wir mit der Hälfte aus, nämlich drei. Die Maschinen<br />

innerhalb eines Leistungsbereichs sind untereinander austauschbar.<br />

So kann im Falle von Wartungs- oder Reparaturarbeiten<br />

einfach ein anderes Aggregat eingesetzt werden. Das erhöht<br />

die Prozesssicherheit.“<br />

Die 21 Delta Blower sind gemeinsam in einem schallisolierten<br />

Raum untergebracht und stehen dreireihig in einem Regalsystem.<br />

Durch ein Schlittensystem kann ein Gabelstapler sie schnell herausfahren<br />

und wieder zurücksetzen. „Die Gebläse sind für die<br />

Flockenmühle prozessrelevant. Funktionieren sie nicht einwandfrei,<br />

steht die gesamte Produktion still“, ergänzt der Mühlenarchitekt<br />

und ist sicher: „Hochwertige, zuverlässige und wartungsarme<br />

Gebläse sind daher für die Anlage essenziell, ebenso wie<br />

unkomplizierte Prozesse und eine einfache Wartung.“<br />

IST UND BLEIBT ERSTE WAHL<br />

Seit Spätsommer 2020 sind die Aerzen Drehkolbengebläse in der<br />

Bauckhof Mühle in Rosche im Einsatz und werden ihrem Ruf als<br />

zuverlässige Prozessluftlieferanten gerecht. Mühlen-Betriebsleiter<br />

Bachur ist begeistert: „Unsere Erfahrungen mit den Maschinen<br />

sind sehr positiv. Die Gebläse laufen Tag und Nacht<br />

durchgehend vollkommen störungsfrei.“ Einmal pro Jahr werden<br />

die Aggregate von einem Aerzen Servicetechniker auf Herz und<br />

Nieren geprüft. „Das Team macht einen super Job und versucht,<br />

sich flexibel mit den Wartungen an unsere Anforderungen anzupassen.<br />

So geht die Arbeit schnell, bei gleichzeitig minimalem<br />

Stillstand in der Produktion“, freut sich der Mühlenleiter. Übrigens<br />

laufen jeden Tag in Rosche rund 154.000 Bauckhof-Packungen<br />

vom Band. Möglich machen dies vor allem die unermüdlich<br />

arbeitenden Delta Blower, denn ohne sie würden die Getreidekörner<br />

den Weg durch die riesige Mühlenanlage, die größte ihrer<br />

Art in Europa, nicht schaffen.<br />

Bilder: Aerzen, Bauck<br />

www.aerzen.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Aerzener Maschinenfabrik GmbH<br />

Reherweg 28, 31855 Aerzen<br />

Tel. 05154 810<br />

E-Mail: info@aerzen.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 21


ANWENDERBERICHT: SILOTOP POLYTUBE<br />

DIE STAUBFÄNGER FANGEN LIVE<br />

Mit dem Einsatz der Nanofasertechnologie begann ein Filterspezialist schon im Jahr<br />

2017 die Revolution bei Entstaubungssystemen. Durch das High-Tech-Medium war<br />

das Unternehmen in der Lage, einen Siloaufsatzfilter zu entwickeln, der hinsichtlich<br />

Reststaubgehalt, Reinigungseffizienz und Lebensdauer Maßstäbe setzte. Lesen Sie in<br />

diesem Anwenderbericht, wie sich das System in der Praxis bewährt.<br />

Heute stellen der Silotop Zero des Unternehmens WAM<br />

und die auf dieser Technik basierenden Filtersysteme<br />

laut Hersteller die Benchmark für moderne Entstaubungssysteme<br />

dar. Eine Benchmark, an der sich auch<br />

neue Filtersysteme des eigenen Unternehmens messen lassen<br />

müssen. Mit dem Polytube nutzt WAM weiterhin die bewährte<br />

Nanofasertechnologie, geht jedoch neue Wege bei der Entwicklung<br />

der nächsten Generation von Filterelementen und deren<br />

Abreinigung. Das Filtersystem bringt neben einer verbesserten<br />

Reinigungseffizienz auch viele Installations- und Wartungsvorteile<br />

für Anlagenbauer und -betreiber mit sich.<br />

INVEST IN DIE ZUKUNFT<br />

Wie gut er sich in der Praxis tatsächlich schlägt, testet derzeit die<br />

Firma Getec Servicegesellschaft aus Kleve. Das mittelständische<br />

Unternehmen vom Niederrhein hat seinen Schwerpunkt in der<br />

Herstellung und Instandhaltung von Asphalt und Betonmischanlagen,<br />

Sand und Kiesanlagen sowie für den Stahlbau. Für eine Betonanlage<br />

des Unternehmens Balsat im nordbadischen Weinheim<br />

entwickelte Getec ein Anlagendesign, das ideal zum neuen<br />

Polytube von WAM passt. Hier wird Massenbeton für verschiedene<br />

Bauprojekte hergestellt und mit einer Jahresproduktion von<br />

Mich als Ingenieur erfreuen Berichte wie dieser hier immer wieder.<br />

Im ersten Moment vielleicht noch erstaunlich, wie Hightech im<br />

alltäglichen Leben helfen kann, sollte man auf die Innovationskraft der<br />

Entwickler vertrauen. Zum Beispiel beim hier beschriebenen Filtersystem.<br />

Die Ausgangsfrage „Wie lässt sich die Filtrationseffizienz<br />

steigern, ohne die Filterfläche zu vergrößern?“ zeigt auf, dass es sich<br />

immer lohnt, bestehendes zu hinterfragen. Die Antworten können ein<br />

Produkt noch besser machen. So wie hier: Saubere Luft ist wie Wasser;<br />

sie ist Leben!<br />

GUIDO MATTHES, Redakteur<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

01 Her mit dem Staub: Der Zement lagert in Silokammern<br />

mit entsprechendem Staubpotenzial, deshalb war eine<br />

effiziente Entstaubung eine der Hauptanforderungen<br />

02 Äußerlich positive Effekte: Niedrige Bauhöhe und<br />

Filterelemente reduziert, die niedrige Bauhöhe bedeutet<br />

Sicherheit, denn der Filter ragt nicht übers Geländer<br />

40.000 m³ und einer Stundenleistung von 120 bis 140 m³ Beton<br />

zählt sie zu den großen Anlagen in Deutschland. Mithilfe spezieller<br />

Zuschlagstoffe lassen sich in der Anlage unterschiedlichste<br />

Zemente zu Beton verarbeiten.<br />

Die verschiedenen Zementsorten lagern in sechs Silokammern<br />

mit entsprechendem Staubpotenzial. Insofern war eine effiziente<br />

Entstaubung eine der Hauptanforderungen bei der Anlagenplanung.<br />

Auch wenn die Genehmigungsbehörde einen Reststaubgehalt<br />

bis zu 10 mg/Nm³ Luft erlaubt, war das Ziel, eine maximale<br />

Staubminimierung zu erreichen. Mit weniger als 1 mg/Nm³<br />

Luft (bei Zemententstaubung) unterbietet der Polytube diesen<br />

Wert deutlich. Für Gründer und Geschäftsführer von Getec, Arne<br />

Gertgens, ist das Filtersystem auch ein Invest in die Zukunft. „Wir<br />

müssen davon ausgehen, dass die Grenzwerte der TA Luft weiter<br />

verschärft und effizientere Filtersysteme notwendig werden. Insofern<br />

erhält der Betreiber, zumindest was die Entstaubungstechnik<br />

betrifft, weitgehend Betriebssicherheit“.<br />

BAUHÖHE UND MECHANISCHE ABREINIGUNG<br />

DIE ANLAGE IN WEINHEIM<br />

Im Zentrum der Turmanlage steht ein Tellermischer mit<br />

einem nominellen Volumen von 3,5 m³. Beschickt wird<br />

der Mischer mit Förderschnecken von WAM, die das<br />

Material aus vier Zementsilos (zwei mit Doppelkammern)<br />

austragen. Jedes Silo hat ein Volumen von 140 Tonnen.<br />

Um diese zu füllen sind 5 bis 6 Silofahrzeuge mit einem<br />

Volumen von 25 bis 27 Tonnen Zement erforderlich.<br />

Zwischen 380 und 420 kg davon sind für die Herstellung<br />

eines Kubikmeters Beton nötig. Die Zuschlagstoffe<br />

werden über einem Aufgabetrichter abgekippt. Über ein<br />

Förderband gelangt das Material in den Kiesturm, in dem<br />

bis zu 800 m³ der Materials vorgehalten wird. Der<br />

Zement, die Zuschlagstoffe und das Wasser werden in<br />

dieser Reihenfolge in den Tellermischer gegeben. Ist die<br />

Mischung homogenisiert, gelangt sie über einen Auslauftrichter<br />

in den Fahrmischer. Neben den Entstaubungsfiltern<br />

und Förderschnecken kommen auch Druckausgleichventile,<br />

Füllstandsmelder, Absperrklappen,<br />

Quetschventile und Drehklappen von WAM zum Einsatz.<br />

01<br />

02<br />

Als positive Zusatzeffekte führt Gertgens vor allem die niedrige<br />

Bauhöhe und die Reduktion der Filterelemente an. „In Anbetracht<br />

der Bauhöhenbegrenzung erlaubt ein niedrigerer Filter ein<br />

höheres Silo und schafft damit mehr Kapazitäten für den Betreiber.<br />

Zum anderen ragt der Filter nicht mehr übers Geländer hinaus<br />

und reduziert so die Gefahr, bei Arbeiten auf dem Silo abzustürzen.<br />

Die niedrigere Bauhöhe erleichtert Wartungs- und Reparaturarbeiten,<br />

da zum Beispiel die Filterelemente deutlich leichter<br />

nach oben herausgezogen und gewechselt werden können.“<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen Siloaufsatzfiltern setzt der<br />

Polytube auf eine mechanische Abreinigung durch das neue<br />

elektromechanische Impuls-Reinigungssystem Meccanica. Während<br />

die druckluftbasierte Abreinigung mit Feuchtigkeit, niedrigen<br />

Temperaturen und Kondenswasserbildung umgehen muss,<br />

spielt das für die mechanische Abreinigung keine Rolle. Sie erzeugt<br />

zudem niedrigere Betriebsgeräusche und schont das Filtermedium.<br />

Anlagenbetreiber überzeugen laut Gertgens natürlich<br />

auch die niedrigeren Betriebskosten. „Ich gehe davon aus, dass<br />

wir bei sechs Polytubes einen spürbar geringeren Gesamtluftverbrauch<br />

in der Anlage haben und den Kompressor schwächer laufen<br />

lassen können. Das bringt eindeutig Kostenvorteile für den<br />

Betreiber“, erklärt Gertgens. „Und für uns Anlagenbauer ist die<br />

Installation eines Filtersystems ohne eine Luftleitung kostengünstiger<br />

und einfacher.“<br />

Fazit: Dass der Polytube eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie<br />

der Silotop Zero schreiben wird, davon ist auf jeden Fall Gertgens<br />

überzeugt. „Mit der mechanischen Abreinigung schließt er eine<br />

Lücke im Angebot von Siloaufsatzfiltern. Bei der Entwicklung hat<br />

WAM viele Dinge umgesetzt, die uns das Leben bei Bau, Wartung<br />

und Instandhaltung wirklich leichter machen – ob das nun die<br />

nicht benötigte Druckluftleitung oder die leichter zu wechselnden,<br />

weil kürzeren, Filterelemente sind. Wir sind seit vielen Jahren<br />

im Anlagenbau unterwegs, kennen noch den ersten Siloaufsatzfilter<br />

R03 von WAM und haben danach auch den Zero in<br />

zahlreichen Anlagen eingesetzt.“<br />

Bilder: WAM<br />

www.wamgmbh.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

WAM GmbH<br />

Dornierstraße 10, 68804 Altlußheim<br />

Tel. 06205 39490<br />

E-Mail: wam@wamgmbh.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 23


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

SORGT FÜR WIRBEL IM BECKEN<br />

Auf der IFAT stellte Invent diverse Produkte und Neuheiten vor.<br />

Eines war der Cyberflow-Strömungsbeschleuniger. Diese Maschine<br />

wirbelt die Strömung in Umlaufbecken sprichwörtlich durch<br />

ihre energieeffiziente Horizontalströmung durch. Erzielt wird das<br />

durch ein besonderes strömungsmechanisches Konzept. Mit<br />

Wirkungsgradsteigerungen bis zu 30 Prozent (im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Strömungsbeschleunigern) und eine ganzheitliche,<br />

energieeffiziente Gestaltung sind dabei maßgeblich.<br />

Weiterhin stelle der Hersteller individuelle Ausrüstungspaket vor.<br />

Die bestehen aus Rühr- und Belüftungssystemen, Dekantern und<br />

Gebläsen, die perfekt sind für SBR-Systeme und sich nahtlos in<br />

Anlagenprozesse integrieren lassen. Diese integrierten Pakete<br />

(Invent Granular Sludge Reactor), ermöglichen Montageüberwachung,<br />

Inbetriebsetzung und Schulung. Last but not least präsentierte das Unternehmen sein weiterentwickeltes<br />

Iturbo-Gebläse. Dies ermöglicht es, die Begasung an die individuellen Anforderungen der jeweiligen Kläranlage anzupassen.<br />

So werden Energieverbrauch und Betriebsbereich für den spezifischen Prozess optimiert.<br />

www.invent-uv.de<br />

ADSORPTIONSTROCKNER MIT ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Mit dem Adsorptionstrockner DA 9400 gibt es von Condair laut Datenblatt eine robuste<br />

und energieeffiziente Lösung für industrielle Anwendungsbereiche. Das Gehäuse hebt<br />

sich laut Hersteller durch seine doppelwandige Sandwichbauweise hervor. Es ist mit<br />

einer Magnelis-Beschichtung sowie einer RAL9006-Pulverbeschichtung versehen und hat<br />

laut Condair eine beeindruckende Widerstandsfähigkeit. Der energieeffiziente Sorptionsrotor<br />

aus hauseigener Fertigung ermöglicht den Einsatz selbst bei 100 % relativer<br />

Luftfeuchtigkeit. Durch die Einhaltung des ASTM E84-18b Standards ermöglicht er höchste Sicherheit mit einem<br />

Entflammbarkeitsindex von 0 (FSI) und einem Rauchproduktionsindex von 0 (SDI). Die Adsorptionstrockner der DA 4400<br />

– 9400 Serie sind serienmäßig mit einer elektrischen Regenerationsheizung ausgestattet. Es lassen sich jedoch auch<br />

alternative Wärmequellen wie Warmwasser, Dampf oder eine Kombination daraus nutzen.<br />

www.condair.de<br />

KABELEINFÜHRUNG FÜR GEHÄUSE<br />

Die neuen UT-Tüllen von Icotek sollen für die einfache und<br />

effiziente Einführung von Leitungen mit und ohne Stecker<br />

in Gehäusen dienen. Die UT-Tülle ist eine einseitig<br />

geschlitzte Tülle in U-Form, die es laut Hersteller ermöglicht,<br />

einzelne Leitungen mit einem variablen Klemmbereich<br />

von 2 mm sicher und werkzeuglos einzuführen. Der<br />

Durchmesserbereich reicht von 4 bis 11 mm. Die Tülle<br />

wird dabei um die Leitung herum montiert. Nach dem<br />

Bestücken wird diese in den empfohlenen Ausbruch<br />

eingeschoben und der Gehäusedeckel aufgesetzt. Durch<br />

das Verschrauben des Deckels wird der benötigte Pressdruck<br />

auf die Tülle ausgeübt und ermöglicht laut Datenblatt<br />

so eine Abdichtung bis zu IP54. Der Einsatz der Tülle<br />

in das Gehäuseunterteil erfolgt rahmen- und werkzeuglos.<br />

Die Wandstärke des Gehäuses kann dabei 1-4 mm<br />

betragen. Die Tülle ist aus Elastomer gefertigt und bietet<br />

laut Unternehmen eine<br />

hohe UV-Beständigkeit<br />

sowie Silikon- und Halogenfreiheit<br />

und eine Brandklasse<br />

von UL 94 V-0. Sie ist für<br />

einen Temperaturbereich<br />

von -40 bis 100 °C geeignet.<br />

www.icotek.com<br />

SPEZIALIST FÜR DIE VERARBEITUNG<br />

VON EDELSTAHL<br />

1892 gründete<br />

Bernhard Thies<br />

das Maschinenbauunternehmen<br />

im westfälischen<br />

Coesfeld. Heute<br />

fertigt es unter<br />

anderem<br />

Behälter, Wärmetauscher oder Hohlschnecken aus<br />

Edelstahl. Als Fertigungsspezialist liegt der Schwerpunkt<br />

dabei auf anwenderspezifischer Auslegung,<br />

Konstruktion und Produktion von Edelstahldruckbehältern.<br />

Darüber hinaus hat sich das Unternehmen<br />

inzwischen als Partner für Sonderfertigungen in<br />

weiteren Branchen wie der Pharma- und Medizintechnik<br />

sowie der Lebensmittelindustrie etabliert. Das<br />

Produktionsprogramm der Firma ist laut Eigenaussage<br />

flexibel: Lohnarbeiten nach Anwendervorgaben im<br />

Apparate- und Behälterbau werden ebenso ausgeführt,<br />

wie die Fertigung von drucklosen Behältern, Druckbehältern,<br />

Wärmetauschern oder Hohlschnecken.<br />

Bild: werbefoto-burger.ch – stock.adobe.com<br />

www.thies-maschinenbau.de<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

SOFTWARELÖSUNG ZUR VISUALISIERUNG<br />

Kontron bietet über das Tochterunternehmen Kontron AIS<br />

industrielle Software für branchenübergreifende Automationslösungen<br />

an. Mit dem Leitrechner FabeagleLC für die<br />

Pharma- und<br />

Medizintechnikbranche<br />

bietet das<br />

Unternehmen<br />

eine laut<br />

Eigenaussage<br />

speziell<br />

entwickelte<br />

Softwarelösung<br />

zur<br />

Visualisierung,<br />

Verwaltung,<br />

Steuerung, Datenerfassung und Auswertung von Produktionslinien<br />

für medizinischen Geräte und pharmazeutische<br />

Produkte. Der Leitrechner ermöglicht eine Produktionssteuerung<br />

und -verwaltung nach GAMP (Good Automated Manufacturing<br />

Practice) und soll unter anderem die Bereitstellung<br />

geprüfter Rezepte und Parameter sowie digitaler Checklisten<br />

zur Vor- und Nachbereitung von Produktionsprozessen<br />

ermöglichen. Weiterhin kann das System eine sichere Datenerfassung<br />

zur Rückverfolgbarkeit, eine umfassende Prozessabsicherung<br />

und Dokumentation von Chargenfreigaben mittels<br />

elektronischer Unterschriften, die Nachverfolgung von<br />

Änderungen an Prozessen und Rezepten durch softwareseitig<br />

unterstützte Freigabeprozesse bieten.<br />

www.kontron-ais.com<br />

SCHLAUCHBEFESTIGUNGEN AUS<br />

KUNSTSTOFF<br />

Die Schlauchklemmen Herbie Clips<br />

und Ezyclik des britischen Herstellers<br />

HCL (Vertrieb über Bormann<br />

und Neupert) sind aus korrosionsfreiem,<br />

chemikalien- und lösungsmittelbeständigem<br />

Nylon 6.6<br />

gefertigt. Herbie Clips halten durch<br />

das patentierte Verschlusssystems<br />

Multigrip mit doppelter Verzahnung<br />

sicher und sorgen so für die<br />

Dichtigkeit von Schlauch- und Rohrverbindungen<br />

an Anschlussstutzen.<br />

Mit Durchmessern von 5,6 bis 169 Millimetern lassen sich die<br />

Schlauchklemmen passend für Laborgeräte oder Abfüllanlagen<br />

jeder Größe dimensionieren. Sie sind wiederverwendbar<br />

und der maximale Betriebsdruck beträgt je nach Durchmesser<br />

bis über 30 Bar. Die Ezyclik-Schlauchschellen haben einen<br />

extra flachen Verschluss und sind in Varianten von 8,5 bis<br />

45,5 Millimetern Durchmesser verfügbar. Ihre Montage mit<br />

speziellen Air-Tools soll vor allem weiche Schläuche und<br />

Leitungen vor Beschädigungen schützen. Die hohe Klemmkraft<br />

sorgt bei Betriebsdrücken bis 30 Bar und über einen<br />

weiten Temperaturbereich von -40 bis +150 °C (kurzzeitig bis<br />

200 °C) für dauerhafte Dichtigkeit.<br />

www.bormann-neupert.de<br />

IO-LINK VERSCHMUTZUNGSANZEIGER<br />

Bühler präsentiert den neuen IO-Link Verschmutzungsanzeiger<br />

der Baureihe BCI. Der erfasst kontinuierlich die Filterkapazität<br />

und kann somit einen wichtigen Baustein des<br />

Condition Monitoring darstelle. Durch IO-Link lässt sich das<br />

Gerät einfach in bestehende Systeme integrieren und<br />

parametrieren. Die Eigenschaften des Sensor können helfen,<br />

rechtzeitig einzugreifen, wenn die Schmutzaufnahmekapazität<br />

des Filters schneller als üblich abnimmt. Die Kompatibilität<br />

mit führenden<br />

Filterherstellern<br />

wie Hydac, Stauff<br />

oder der Filtration<br />

Group ermöglicht<br />

zudem eine<br />

nahtlose Integration<br />

des Sensors in<br />

bereits vorhandene<br />

Ausrüstungen.<br />

Der neue Condition Monitoring Sensor gehört zur sogenannten<br />

BCI-Baureihe (Bühler Clogging Indicator). Diese Baureihe<br />

überwachen den Differenzdruck in Leitungsfiltern und<br />

generiert elektrische Schaltausgänge bei unterschiedlichem<br />

Verschmutzungsgrad des Filters. Die BCI-Baureihe bieten je<br />

nach Produktvariante analoge, programmierbare Schaltsignale<br />

und IO-Link als mögliche elektrische Signale.<br />

www.buehler-technologies.com<br />

VERPACKUNGSLÖSUNGEN FÜR DIE<br />

PHARMAINDUSTRIE<br />

Auf der Achema<br />

präsentierte<br />

Multivac Verpackungslösungen<br />

für die Pharmaindustrie.<br />

Im<br />

Fokus des Messeauftritts<br />

standen<br />

eine Verpackungslinie<br />

und ein<br />

Transportbandetikettierer.<br />

Die<br />

Verpackungslinie<br />

stellt pharmazeutische Kombinationspackungen mit Spritze,<br />

Filter und Vial aus nachhaltiger Mono-Folie her. Kernelement<br />

dieser Linie ist die Tiefziehverpackungsmaschine RX 4.0 in<br />

GMP-Ausführung, die eine Glas-Einhausung hat. Ein integrierter<br />

SCARA-Roboter übernimmt die automatisierte Beladung<br />

der einzelnen Produkte. Vor dem Versiegeln der Ober- mit der<br />

Unterfolie wird die Oberfolie inline durch einen Digitaldrucker<br />

mehrfarbig bedruckt. Im Anschluss findet eine visuelle<br />

Druckbildkontrolle durch ein optisches Inspektionssystem<br />

statt. Die Transportbandetikettierer der Modellreihe L 320<br />

(Bild) kennzeichnen zylindrische Produkten, wie Vials,<br />

medizinische Flaschen oder Tiegel. Durch das Print-Apply-and-<br />

Verify-Prinzip werden Druck, Etikettenapplikation und<br />

Verifikation auf einer Maschine integriert und sind von einem<br />

einzigen Bedienterminal aus steuerbar.<br />

www.multivac.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 25


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

ZAHNRAD-DURCHFLUSSMESSER<br />

ZÄHNE ZÄHLEN GENAUER<br />

Es gibt viele Arten zu zählen, auch beim Volumenstrom. Ein Durchflussmesser<br />

nutzt in diesem Fall die Zähne eines Zahnrades. Über einen Sensor ausgelesen,<br />

lassen sich damit sehr präzise Ergebnisse erzielen. Das Gerät eignet sich<br />

besonders für nichtschmierende oder chemisch aggressive Medien.<br />

Der neu entwickelte Zahnrad-Durchflussmesser (ZDM)<br />

von Gather ist ein Volumenstrommessgerät nachdem<br />

Zahnradzählerprinzip für insbesondere nichtschmierende,<br />

niedrigviskose und chemisch aggressive Flüssigkeiten.<br />

Die Bewegung der Zahnräder wird über die<br />

einzelnen Zahnradzähne von einem Sensor in Form von Impulsen<br />

berührungslos und hermetisch entkoppelt erfasst. Der ZDM<br />

basiert auf der gleichen Technologie wie die Zahnradpumpen<br />

des Herstellers. Diese sind bereits jahrzehntelang im Einsatz in<br />

unterschiedlichsten Branchen (Chemie, Pharma, Lebensmittel,<br />

Medizin) und haben sich somit bewährt.<br />

Die bei dem ZDM eingesetzten Hochleistungswerkstoffe für<br />

Gehäuse, Wellen, Zahnräder und Dichtungen, die umgesetzte<br />

Strömungsmechanik, die optimierte Tribologie (Kanalisierung,<br />

Gleitlagertechnologie und so weiter), sowie die Präzision der<br />

Bauteile basieren auf der in weit über 1000-fach verschiedenen<br />

Anwendungsfällen erprobten und bewährten Technologie. Somit<br />

stellt der ZDM – genau wie die Zahnradpumpe – laut Gather eine<br />

robuste und langlebige Lösung für den Anwender dar.<br />

MESSGENAUIGKEIT UND MESSBEREICH<br />

Die hohe Präzision der Bauteile, sowie die Zweischeibenbauweise<br />

in Kombination mit engen Spaltmaßen und kleinsten Toleranzfeldern,<br />

führen zu einer hohen Genauigkeit des Messinstruments.<br />

Das Zusammenspiel aus der neuentwickelten Linearitätskompensation<br />

und der benutzerseitig einstellbaren Viskositätsanpassung<br />

für niedrigviskose Flüssigkeiten verbessern die Messgenauigkeit<br />

nochmals. Die Summe dieser Eigenschaften führt, so beschreibt<br />

es Gather; zu einer bisher noch nicht erreichten Genauigkeit im<br />

Bereich der Messung von nichtschmierenden und niedrigviskosen<br />

Medien bei Zahnrad-Durchflussmessern.<br />

Ein entscheidender Vorteil dieses Messystems sieht der Hersteller<br />

unter anderem in dem darstellbaren großen Messbereich.<br />

So lassen sich beispielsweise Messspreizungen bis zu 1:200 darstellen.<br />

Dadurch ist der ZDM vielen anderen Durchflussmessgeräten<br />

wie Magnetisch-induktiven Durchflussmessern (MID)<br />

oder Coriolis-Massendurchflussmessern (CMD) überlegen. Die<br />

geringen Durchflusswiderstände, speziell bei Applikationen mit<br />

26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

niedrigviskosen Flüssigkeiten, stellen einen zusätzlichen Vorteil<br />

dieses Weitbereichsmesssystems für hochdynamische Messaufgaben<br />

dar.<br />

SOFTWAREFUNKTIONALITÄTEN<br />

Neben einem Rechtecksignalausgang verfügt das Messinstrument<br />

serienmäßig über standardisierte analoge Ausgänge. Die<br />

Konfigurationseinstellungen lassen sich benutzerfreundlich<br />

durch den Anwender vornehmen. Der ausgegebene Kalibrierfaktor<br />

wird softwareseitig kompensiert und linearisiert. Damit<br />

wird eine anwenderfreundliche Integration in die Benutzer-PLT<br />

ermöglicht. Mit Auslieferung (aber gegebenenfalls auch nach<br />

späterer Werkskalibrierung) gibt es nur einen gerätespezifischen<br />

Kalibrierfaktor, der im Betrieb nicht angepasst werden muss und<br />

zudem über den gesamten Messbereich konstant ist.<br />

Das für diese Art von Messgeräten wohl einzigartige Design<br />

ermöglicht eine CIP-Reinigung (Cleaning in Place). Über die<br />

vorhandenen Kanäle lassen sich Spülvorgänge mit entsprechend<br />

geeigneten Lösungs- und Reinigungsflüssigkeiten im eingebauten<br />

Zustand durchführen.<br />

Der ZDM verfügt über variabel einstellbare Softwarefunktionalitäten,<br />

die die Anwendung vereinfacht und präzisiert. Ein großes<br />

Alleinstellungsmerkmal liegt, da ist sich Gather sicher, auf dem<br />

Kalibrierfaktor, denn dieser bleibt über den gesamten Mess bereich<br />

gleich und liefert somit hochgenaue Ergebnisse. Dies gilt ebenfalls<br />

für den Fall eines Austausches gegen ein Ersatzgerät oder nach<br />

einer Rekalibrierung. Der Kalibrierfaktor bleibt immer konstant.<br />

Durch diese Funktionalität lässt sich eine anwenderfreundliche<br />

und einfache Prozessintegrierung bewerkstelligen.<br />

KOMPENSIEREN UND ANPASSEN<br />

01 Zählerprinzip: Der<br />

Zahnrad-Durchflussmesser<br />

eignet sich besondere für<br />

nichtschmierende,<br />

niedrigviskose und<br />

chemisch aggressive<br />

Flüssigkeiten<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Linearisierte Messgenauigkeit ......bis zu ± 0,3%<br />

Wiederholgenauigkeit ................................bis zu ± 0,05%<br />

Viskosität.......................................................................0,6 bis 2.000 cSt<br />

Temperaturbereich .........................................–40 bis +150 °C<br />

Messvolumen..........................................................50 ml/min bis 22 l/min<br />

02 Fakten geschaffen: Die technischen Daten sprechen für sich<br />

Linearität, Messgenauigkeit und Wiederholgenauigkeit sind für<br />

ein hochgenaues Messgerät die entscheidenden Faktoren. Die in<br />

der Elektronik umgesetzte Linearitätskompensation ermöglicht,<br />

dass der Anwender den Zahnrad-Durchflussmesser im Prozess<br />

mit einer linearen und konstanten Kalibrierfaktorkennlinie – und<br />

somit nur einem Kalibierfaktor über den gesamten Messbereich –<br />

betreiben kann. Dies wird dadurch erreicht, dass die im Betrieb<br />

ermittelten Messsignale auf, die der Werkskalibrierung entsprechenden<br />

Referenzwerte, in Echtzeit zurückgerechnet und somit<br />

kompensiert werden. Die referenzierten Messwerte der Werkskalibrierung<br />

werden mit einem kalibrierten höchstgenauen Messgerät<br />

auf dem Prüfstand ermittelt und in der Elektronik gespeichert.<br />

Dieses Referenzmessgerät ist auf ein nationales Normal rückführbar.<br />

Die sich daraus ergebende Kalibrierfaktorkennlinie ist<br />

quasi ideal und hat an jedem potenziellen Messpunkt den gleichen<br />

Wert. Das macht den Betrieb in der Praxis sehr anwenderfreundlich.<br />

Die volumetrische Erfassung niedrigviskoser Medien mittels eines<br />

Messgeräts nach dem Verdrängerprinzip bedarf besonderer<br />

Maßnahmen. Gerade im Bereich sehr kleiner Viskositäten hat<br />

das entsprechende Medium einen erhöhten Einfluss auf den zu<br />

messenden Volumenstrom und damit die Kalibrierkennlinie.<br />

Somit kann es für bestimmte Applikationen sinnvoll sein, eine<br />

Viskositätsanpassung vorzunehmen, um eine maximal hohe Genauigkeit<br />

zu erzielen. Die Zahnrad-Durchflussmesser von Gather<br />

ermöglichen dem Anwender im Prozess, die Viskositätsanpassung<br />

eigenständig durchzuführen. Die unterschiedlichen Viskositätskennlinien<br />

werden während der Werkskalibrierung ermittelt<br />

und sind standardmäßig auf jedem Gerät hinterlegt. Der hinterlegte<br />

konstante Kalibrierfaktor ist für jede Viskositätskennlinie<br />

identisch (interne Umrechnung). Somit muss anwenderseitig bei<br />

einer Änderung der Viskositätskennlinie nicht der Kalibrierfaktor<br />

in der PLT angepasst werden.<br />

IMPULSVERVIELFÄLTIGUNG UND DOSIERBOX<br />

Präzise und genaue Volumenstrommessungen erfordern eine<br />

möglichst hohe Auflösung. Mit der anwenderseitigen, mehrstufig<br />

individuell wählbaren Signalvervielfältigung kann die maximale<br />

Ausgangsfrequenz des Messgeräts auf die jeweilige PLT angepasst<br />

werden. Die maximale Ausgangsfrequenz des Messgeräts<br />

beträgt 100 kHz. Diese Funktionalität bietet Vorteile für das Messen,<br />

Steuern und Regeln im unteren Durchflussbereich und damit<br />

dem Dosieren von kleinen Volumina. Mit der Dosierbox 5000<br />

liefert Gather die passende Auswerteelektronik. Durch eine mögliche<br />

Kombination mit dem herstellereigenen Universalregler,<br />

lässt sich mit einer passenden, pulsationsfreien Pumpe ein Regelkreis<br />

aufbauen, der sich in jede PLT integrieren lässt. (Autor:<br />

Dipl.-Ing. Christian Siegmund, Entwicklungsingenieur, Gather<br />

Industrie GmbH, Wülfrath)<br />

Bilder: Gather<br />

www.gather-industrie.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

GATHER Industrie GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 4, 42489 Wülfrath<br />

Tel. 02058 89381–0<br />

E-Mail: messtechnik@gather-industrie.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 27


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

LÖSUNG FÜR GASDRUCKREGELUNG<br />

Bürkert hat eine Systemlösung zur automatischen<br />

Druckregelung in Tanks entwickelt. Die kommt<br />

auch bei CIP-Prozessen mit hohen Temperaturen<br />

zurecht. Zudem erfüllen sie hygienische Anforderungen<br />

und regeln laut Hersteller den Gasdruck<br />

präzise und<br />

prozesssicher.<br />

Nicht<br />

nur bei<br />

Schutzgas-,<br />

sondern bei<br />

allen<br />

Druck- und<br />

Abfüllanwendungen.<br />

Durch die Regelung lässt sich beispielsweise<br />

der Verbrauch von Inertgas deutlich<br />

minimieren. Da die Systeme nach einer Sollwertvorgabe<br />

völlig autark arbeiten, können bisherige<br />

manuelle und unpräzise Systeme vergleichsweise<br />

automatisiert werden. Im nächsten Schritt kann<br />

dann die Einbindung in ein Monitoring-System<br />

weitere Prozessoptimierungen erschließen.<br />

Anwendungsmöglichkeiten gibt es bei Schutzgasatmosphären<br />

für Lagertanks ebenso wie bei<br />

Gasgemischen in Fermentationsprozessen oder<br />

wenn empfindliche Produkte per Drucküberlagerung<br />

ab- oder umgefüllt werden müssen. Dabei<br />

beansprucht die Lösung laut Unternehmen wenig<br />

Einbauplatz, die Komponenten sind aufeinander<br />

abgestimmt und das System ist validierbar.<br />

www.buerkert.de<br />

NEUE DRUCKREGELVENTILE<br />

Emerson hat die neuen Aventics Proportional-<br />

Druckregelventile der Serie 625 Sentronic angekündigt.<br />

Mit einer Regelabweichung von weniger<br />

als 0,5 % sind die neuen Ventile laut Unternehmen<br />

für die hochpräzise, elektronische Proportionaldruckregelung<br />

ausgelegt und sollen für die nötige<br />

Flexibilität sorgen, vor allem bei anspruchsvollen<br />

Anwendungen in der pneumatischen Steuerungstechnik.<br />

Die im Lieferumfang der enthaltene<br />

Datenerfassungssoftware (DaS) ermöglicht laut<br />

Hersteller die Inbetriebnahme, Überwachung und<br />

Steuerung der Ventile direkt am PC. Vier Ventilgrößen<br />

von 1 bis 20 mm ermöglichen laut Unternehmen<br />

einen umfassenden Bereich von Durchflussmengen,<br />

die im Bereich von 55 bis 4.700 l/min<br />

liegen. Der Druckbereich reicht vom<br />

Vakuumniveau bis zu 50 bar. Als<br />

Gehäusematerial kommen Messing,<br />

Aluminium oder Edelstahl zum<br />

Einsatz und als Dichtungsmaterialien<br />

sind Nitril (NBR) oder Fluorelastomer<br />

(FKM) erhältlich. Zudem gibt es drei<br />

Sätze von Steckerverbindern: M12<br />

5- und 8-polig sowie M16 7-polig.<br />

www.emerson.com<br />

KEINE PROZESSUNTERBRECHUNG<br />

Für das Austauschen, Kalibrieren<br />

und Prüfen von Messgeräten<br />

muss bei vielen Anlagen der<br />

Prozess unterbrochen und<br />

geöffnet werden, um sowohl<br />

Messgerät als auch Prozessanschluss<br />

auszubauen. Wie es<br />

einfacher gehen kann, zeigte<br />

Labom auf der Achema. Eine<br />

dieser Lösungen ist die Reconnect<br />

Schnellkupplung zum<br />

einfachen und sicheren Trennen<br />

und Verbinden von Druckmittlersystemen. Sie wird zwischen<br />

Messgerät und Prozessanschluss eingebaut und erleichtert<br />

besonders das Handling bei der Montage von Messsystemen<br />

mit Fernleitung, bei Platzmangel und schwer zugänglichen<br />

Anlagen. Bei der Druckmittler-Prüfvorrichtung werden<br />

Messgerät und Druckmittler mittels der Schnellkupplung<br />

voneinander getrennt, um den Druckmittler dann mit der<br />

Prüfvorrichtung zu verbinden und zu testen. Der Temperaturmessumformer<br />

GV4730 Minitherm ist für den Einbau in ein<br />

separates Schutzrohr vorgesehen und ist optional mit dem<br />

Funktionspaket „Selbstüberwachung“ verfügbar – zur<br />

Temperaturmessung mit Drifterkennung, Redundanz und Ausfallwarnung.<br />

Weitere Lösungen sind das In-Process Kalibrierverfahren<br />

sowie die Clamp-on Technologie.<br />

www.labom.com<br />

EFFIZIENZ IN DER<br />

WASSERQUALITÄTSKONTROLLE<br />

Als Komplettanbieter von Sensor- und Automatisierungstechnik<br />

meistert Jumo laut Eigenaussage gemeinsam mit<br />

Anwendern selbst die komplexesten Herausforderungen und<br />

bietet innovative Lösungen für zahlreiche Projekte. Angefangen<br />

von der einfachen Filtration über den Druckmessumformer<br />

Delos S02 bis hin zu vielschichtigen Umkehrosmoseund<br />

Wasseraufbereitungssystemen,<br />

zum Beispiel für<br />

die Aufbereitung von Prozesswasser.<br />

Diese Komplettsysteme<br />

reichen vom Sensor<br />

bis zur Cloud. Dazu zählen die<br />

passende Sensorik zur<br />

Entsalzung von Rohwässern,<br />

smarte Automatisierungssysteme<br />

und intuitiv bedienbare<br />

Software-Lösungen zur<br />

Datenauswertung. So ist zum Beispiel die Online-Überwachung<br />

wichtiger Messparameter in Wasser- oder Abwasserströmen<br />

entscheidend für die Initiierung passender Behandlungsstrategien.<br />

Zuverlässige und natürlich möglichst autark<br />

arbeitende Sensoren und die Datenübermittlung an ein<br />

zentrales System sind dabei essenziell. Ein innovatives<br />

Wasser-Daten-Management sorgt für eine nahtlose Überwachung,<br />

hohe Sicherheit und Effizienz in der Wasserqualitätskontrolle.<br />

Auf der IFAT zeigte Jumo entsprechende Lösungen,<br />

unter anderem auch das (Ab-)Wasser-Daten-Management 4.0.<br />

www.jumo.net<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

PRÄZISER CORIOLIS-DURCHFLUSSMESSER<br />

Der Coriolis-Durchflussmesser<br />

SYS-SMF von<br />

Systec wurde für Anwendungen<br />

entwickelt, bei<br />

denen hohe Genauigkeit,<br />

ein großer Messbereich<br />

und Prozesszuverlässigkeit<br />

gefordert sind.<br />

Im Messbereich misst der Coriolis-Durchflussmesser den<br />

Massedurchfluss mit der Klasse 0,2, 0,1 oder 0,05%.<br />

Durch die analogen und digitalen Schnittstellen lässt sich<br />

das Gerät in bestehende PLS einbinden. Mit den Fronttasten<br />

oder durch eine Infrarot-Fernbedienung kann der<br />

Bediener den Coriolis-Durchflussmesser durch den<br />

geschlossenen Glasdeckel parametrieren. Bei einer<br />

umfangreichen Serienkalibrierung der Physikalisch-<br />

Technischen Bundesanstalt (PTB) hat das Messsystem<br />

seine Präzision unter Beweis gestellt: Die Unsicherheiten<br />

lagen bei 0,05 % vom Durchfluss-Messwert. Auch die<br />

Dichtemessung ist mit 0,1 - 0,5g/l Unsicherheit sehr<br />

präzise. Den SYS-SMF gibt es standardmäßig mit einem<br />

Werkskalibrierzertifikat mit einem Wägeprüfstand der<br />

Klasse 0,03 % oder einem Loop-Prüfstand der Klasse<br />

0,05 % aus. Alternativ sind DAkkS-Kalibrierzertifikate mit<br />

einer Prüfstandsgenauigkeit von 0,04 % möglich.<br />

www.systec-controls.de<br />

MESSUNG VON DREI DIFFERENZDRÜCKEN<br />

GLEICHZEITIG<br />

Bis zu drei Messkanäle mit frei wählbaren Messbereichen<br />

in einem Gehäuse: Das kann der Mehrfach-Differenzdruck-<br />

Messumformer HE 5413 von Axxeron Hesch ermöglichen.<br />

Die Einstellungen des Geräts werden über die herstellereigene<br />

Easytool Controls 4.0-Software vorgenommen.<br />

Typische Einsatzgebiete sind unter anderem die Filter- und<br />

Entstaubungstechnik, Ventil- und Klappensteuerungen,<br />

die Reinraum- und Labortechnik sowie Absauganlagen<br />

und Zuluftüberwachungen.<br />

Hier wird<br />

der Druck vor und<br />

hinter Filterelementen<br />

oder<br />

der Absaugdruck<br />

gegen die Umgebung<br />

erfasst. Auf<br />

diese Weise kann<br />

eine Aussage über den Verschmutzungsgrad des Filters<br />

getroffen oder die Leistung des Absauglüfters gesteuert<br />

werden. Darüber hinaus eignet sich der Messumformer zur<br />

Überwachung von Filteranlagen mit drei Filterstufen wie<br />

Gewebe-, Polizei- und Kohlefilter. Das Gerät kann für<br />

Versorgungsnetze mit 19…30 V DC oder für Netze mit<br />

100…240 V AC ausgeführt werden. Die Module des<br />

Messumformers sind jeweils mit einem analogen Normsignal-Stromausgang<br />

(4…20 mA) sowie einem Spannungsausgang<br />

(0…10 V) ausgestattet. Es lassen sich unterschiedliche<br />

Messbereiche von ± 2,5 bis ± 1.000 mbar parametrieren.<br />

www.hesch.de<br />

MULTIPARAMETER-REGLER FÜR KOMPLEXES<br />

Der neue Multiparameter-Regler Dulcometer Dialog X soll laut<br />

Hersteller Prominent sicherstellen, dass komplexe Anlagen in<br />

der Wasseraufbereitung so<br />

effizient wie möglich betrieben<br />

werden können. Das Mess- und<br />

Regelgerät ist gemäß Datenblatt<br />

hochflexibel und für viele<br />

Parameter geeignet. Der Regler<br />

ist skalierbar und steuert<br />

mehrere Anlagen gleichzeitig<br />

und dezentral. Die Software-Module sind frei konfigurierbar<br />

und lassen sich daher an nahezu jede Anwendung anpassen,<br />

ganz bequem ohne Programmierung. Somit ist er für viele<br />

Applikationen auch im großen Maßstab geeignet, wie etwa in<br />

der Kühlwasseraufbereitung.<br />

www.prominent.com<br />

LEITFÄHIGKEITSSENSOR AUS<br />

POLYPROPYLEN<br />

Der LDL400 von Ifm ist die<br />

aus Polypropylen gefertigte<br />

Variante des bekannten<br />

induktiven Leitfähigkeitssensors<br />

LDL2xx. Seine<br />

Materialbeschaffenheit<br />

macht ihn zur idealen Wahl<br />

für Applikationen in denen<br />

metallische Sensoren zu Korrosion neigen. Denn der direkte<br />

Kontakt mit salzhaltiger Umgebungsluft sowie mit aggressiven,<br />

sauren oder basischen Medien stellen für den Sensor kein<br />

Problem dar. Auch den hohen Anforderungen der Schifffahrtsindustrie<br />

wird der Sensor laut Unternehmensaussage gerecht<br />

und ist nach DNV EU RO Mutual Recognition Type Approval<br />

zertifiziert. Das Gehäuse aus Polypropylen macht den Sensor<br />

laut Ifm somit zur idealen Wahl für Applikationen, in denen<br />

metallische Sensoren zu Korrosion neigen. Der Sensor erfasst<br />

kontinuierlich die Leitfähigkeit eines Mediums im Bereich von<br />

100 bis 2.000.000 µS/cm und gibt diese temperaturkompensiert<br />

als digitalen oder analogen Wert aus. Zudem kann auch<br />

die prozentuale Konzentration von NaCl in Reinstwasser<br />

azyklisch abgerufen werden.<br />

www.ifm.com<br />

Wasserbehandlung neu definiert<br />

Sparen & Schützen: Ihre Lösung für umweltfreundliche Effizienz<br />

www.molkat.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

TRAGBARES DRUCK-TAUPUNKT-HYGROMETER<br />

TAUPUNKT-<br />

MESSUNG TO GO<br />

Gerät im Koffer:<br />

Das Messinstrument ist<br />

für den Einsatz durch<br />

OEMs, Wartungstechniker<br />

und unabhängige<br />

Serviceunternehmen<br />

konzipiert<br />

Portable Messgeräte müssen nicht nur genauso gut<br />

wie ihre stationären Pedanten funktionieren, sondern<br />

auch in stabilen Behältnissen daherkommen, damit<br />

den empfindlichen Instrumenten nichts passiert.<br />

Das Easidew PDP Dryer Portable Hygrometer von Michell<br />

Instruments, Teil Process Sensing Technologies (PST),<br />

überwacht und protokolliert wichtige Parameter wie<br />

Taupunkt, Druck und Temperatur in Echtzeit. Das nach<br />

ISO 8573-1 Druckluftqualitäts-konforme Hygrometer ist in einem<br />

stabilen Transportkoffer untergebracht und ermöglicht Serviceund<br />

Wartungstechnikern die schnelle und sichere Bestimmung<br />

des Feuchtigkeitsgehalts vor Ort. Mit dem Gerät lässt sich die<br />

Spurenfeuchte in Druckluft und Spezialgasen, wie Stickstoff,<br />

Sauerstoff und Wasserstoff messen.<br />

Das nur 3,6 kg schwere Instrument hat einen Farb-Touchscreen<br />

mit Bedieneroberfläche, einen Akku und standardmäßige USB-<br />

C-Konnektivität. In dem 275 mm ´ 125 mm ´ 250 mm großen,<br />

DEN DRUCKTAUPUNKT ZU<br />

ÜBERPRÜFEN, IST ENTSCHEIDEND<br />

FÜR DIE QUALITÄT<br />

Gasqualität bei einem Druck bis zu 20 bar. Es erfasst Taupunkte<br />

zwischen -100 und +60 °CTd mit einer Genauigkeit ±2 °Cdp bei<br />

Umgebungs-/Prozesstemperaturen von -20 bis +50 °C. Eine integrierte<br />

2GB SD-Karte erlaubt die Datenspeicherung über eine<br />

TXT-Datei mit einem PC-Download über eine Standard-USB-C-<br />

Verbindung. Durch die Display-Trendaufzeichnung für Taupunkt<br />

und Druck können Wartungstechniker bei dem Gerät die Trocknungskurve<br />

eines Adsorptionstrockners im Anlaufzustand sehen<br />

und dokumentieren.<br />

Für Anwender, die minimale Ausfallzeiten sowie eine Rückverfolgbarkeit<br />

der Sensoren wünschen und gleichzeitig die Zuverlässigkeit<br />

ihres tragbaren Spot Checkers beibehalten wollen, gibt es<br />

vom Hersteller zwei Dienstleistungen. Beim Sensoraustausch<br />

bestellt er einen garantierten, recycelten Sensor, der eine rückführbare<br />

Kalibrierung aufweist. Wenn dieser eintrifft, tauscht er<br />

ihn gegen den internen Sensor aus, der an Michell zurückgeschickt<br />

wird. Auch ein Zurückschicken, um das Gerät zu inspizieren,<br />

zu überprüfen und neu zu kalibrieren, ist möglich.<br />

Bilder: Process Sensing Technologies, Hortigüela – stock.adobe.com<br />

IP65-geschützten Tragekoffer ist ein vollständig geschlossenes<br />

System zur Probennahme aus Edelstahl mit Drucksensor, Anschlüssen<br />

mit fester Blende für die Durchflusskontrolle und<br />

Fil-tration mit einer Standard-Drop-in-Patrone integriert. Die<br />

Rohrleitungen und Anschlüsse im Inneren sind aus Edelstahl. Es<br />

lassen sich keramische Metalloxid- oder Dickschicht-Taupunkt-<br />

Sensoren wählen.<br />

ALLES DABEI, ALLES DRIN<br />

Das Easidew PDP Dryer Portable ermöglicht somit die mobile<br />

Messung und Speicherung der wichtigsten Messwerte für die<br />

www.processsensing.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Process Sensing Technologies PST GmbH<br />

Max-Planck-Str. 14, 61381 Friedrichsdorf<br />

Tel. 06172 591720<br />

E-Mail: de.info@processsensing.com<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

IT-INFRASTRUKTUREN REGELN<br />

NETZWERKE<br />

SICHER<br />

DURCHMESSEN<br />

Wer sein Unternehmen mit IT-Infrastruktur<br />

und -Sicherheitslösungen versorgen will,<br />

kann den Überblick verlieren.<br />

Ein Münchner IT-Entwickler hat eine<br />

All-in-one-Plattform, die auch die<br />

IT-Sicherheit regelt.<br />

Wer Daten beherbergt, braucht eine virtuelle Infrastruktur,<br />

die vor Ausfällen und Datendiebstahl<br />

schützt und möglichst viele Daten verarbeiten kann.<br />

Uneinheitliche Geräte mit abweichenden Wartezyklen<br />

können allerdings Verwirrung stiften. Saytec bringt mit<br />

Sayfuse HCI eine ganzheitliche Lösung für die IT-Infrastruktur.<br />

Die Plattform fasst als hyperkonvergente Infrastruktur durch<br />

Hardwaregerät und mehrere All-in-one-Nodes CPU, RAM, Server,<br />

Storage und Netzwerkressourcen zusammen. Die integrierte<br />

Backup Appliance übernimmt Datensicherung, -archivierung<br />

und -auslagerung. Die Nodes, untereinander identisch, enthalten<br />

alle notwendigen Hard- und Software-Elemente. Fallen einer<br />

oder mehrere von ihnen aus, übernehmen die übrigen ihre Funktionen<br />

vollständig. Die IT-Securitylösung VPSC des Herstellers<br />

schützt das System schon vor Beginn der Kommunikation aus<br />

dem Arbeitsspeicher heraus. Somit misst das System ununterbrochen<br />

den Datenverkehr und sorgt so für Sicherheit.<br />

EINRICHTUNG UND GESTALTUNG<br />

Die drei Teile der Infrastruktur lassen sich unabhängig voneinander<br />

nutzen. Dadurch können Anwender HCI, die Backup Appliance<br />

und/oder die Securitylösung VPSC beliebig miteinander<br />

kombinieren. Der Hersteller ist sich sicher, dass „eine Verknüpfung<br />

aller Produkte das Unternehmensnetzwerk verschlankt und<br />

vereinfacht. Weiterhin ermöglicht die Lösung Erweiterung und<br />

Ergänzung je nach gewünschtem Leistungsumfang.<br />

Für Unternehmen und ihren Arbeitsalltag kann Sayfuse eine<br />

Entlastung darstellen. Die IT-Lösung reduziert komplexe Systeme<br />

auf nur eine Hard- und Software. Die Installation gelingt<br />

leicht, zum Beispiel bei der Hardware: Farbliche Kennzeichnungen<br />

zeigen nötige Verkabelungen auf. Nach rund zwei Stunden<br />

DAS DURCHMESSEN UND ÜBER-<br />

PRÜFEN SORGT FÜR SICHERHEIT<br />

beginnt die firmeneigene Konfiguration und Durchmessung der<br />

Infrastruktur. Auch für die Umwandlung des Altsystems hat der<br />

Softwareanbieter eine Lösung parat: Die Funktion ‚Live Sync‘<br />

stellt das vorherige Netzwerk automatisch und neben alltäglichen<br />

Abläufen um. Innerhalb von zwei Wochen ersetzt die Anwendung<br />

alte Strukturen durch neue. Die Mitarbeiter arbeiten<br />

währenddessen nahtlos weiter.<br />

Durch das permanente Messen und Überwachen der Software,<br />

werden Wartungen seltener und es gibt kaum Anlässe für Austausch<br />

oder Reparatur. Das wiederum reduziert die Kosten und<br />

den CO 2<br />

-Verbrauch. Ein Hypervisor erzeugt großflächige, zusammenhängende<br />

und mandantenfähige Netze, welche intern mit<br />

Kunden und mit Lieferanten geteilt werden können. Die inbegriffene<br />

Sicherheitstechnologie VPSC isoliert durch die kontinuierliche<br />

Überwachung die Kommunikation des hauseigenen Netzwerks<br />

sowie vom Internet.<br />

Bilder: Saytec, Who is Danny – stock.adobe.com<br />

www.saytec.eu<br />

Permanentes Messen und Regeln: Die Lösung sorgt für sicheren<br />

Datenverkehr innerhalb eines Unternehmens und nach außen<br />

UNTERNEHMEN<br />

SAYTEC AG<br />

Bremerstrasse 11, 80807 München<br />

Tel. 089 578361-400<br />

E-Mail: kontakt@saytec.eu<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 31


BETRIEBSTECHNIK<br />

KAUMERA-PROJEKT<br />

ZENTRIFUGEN FÜR DIE<br />

KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

Um die Produktqualität von<br />

Kaumera weiter zu optimieren<br />

und die Produktkapazität zu<br />

erhöhen, arbeiten eine<br />

Wasserbehörde als Betreiber<br />

der Kaumera Produktionsanlage<br />

und ein Maschinenund<br />

Anlagenbauer eng<br />

zusammen. Der Systemanbieter<br />

lieferte die<br />

Zentrifugen, die für den<br />

Extraktionsprozess des<br />

Biopolymers notwendig sind.<br />

Das nachhaltige Biopolymer Kaumera kann eine praktikable<br />

Alternative zu einer Vielzahl von Materialien wie<br />

petrochemische Materialien darstellen. Eines der<br />

Hauptmerkmale von Kaumera ist die Fähigkeit, Wasser<br />

sowohl zu absorbieren als auch abzustoßen. Diese Eigenschaft<br />

bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, zum Beispiel in<br />

der Textil- und Papierindustrie. Auch in der Landwirtschaft<br />

kann das Biopolymer die Auswaschung von Düngemitteln verringern<br />

sowie die Wasser-Speicherkapazität der Saaten und des<br />

Bodens verbessern.<br />

Kaumera lässt sich weiterhin als Bindemittel verwenden, um<br />

die Pelletierung pulverförmiger Materialien als Struvit (Magnesium-Ammonium-Phosphat-Gemisch)<br />

zu unterstützen. Schließlich<br />

kann Kaumera auch mit anderen Rohstoffen zu Kompositmaterialien<br />

kombiniert werden.<br />

LETZTER PROZESSSCHRITT ENTSCHEIDEND<br />

Die Entwicklung eines so nachhaltigen Produkts wie Kaumera<br />

bedingt kompetente Partner. Mark Smit ist R&D Engineer/Manager<br />

Operations bei der Wasserbehörde Rijn en IJssel, Niederlande.<br />

Er zeigt sich begeistert: „GEAs Unternehmensleitbild und die<br />

konsequente Umsetzung decken sich gut mit unseren Nachhaltigkeitszielen<br />

und denen der Wasserbehörde. Wir suchen nach<br />

neuen Wegen, um wertvolle, biobasierte Rohstoffe und weitere<br />

Komponenten aus dem Aufbereitungsprozess zu extrahieren und<br />

sie in einem Kreislauf wiederzuverwenden.“<br />

Dr. Birte Clason arbeitet als Senior Process Engineer für den<br />

Geschäftsbereich Umwelt in der Business Unit Separators bei<br />

GEA. Bereits seit 2017 ist sie Teil des Projektteams. „Wir liefern<br />

die mechanische Aufbereitung im Prozess. Insbesondere die letzten<br />

beiden Prozessschritte in der Dekanter- und Tellerzentrifuge<br />

sind entscheidend für die Qualität von Kaumera. Wir haben uns<br />

in den letzten Jahren intensiv mit diesem Schritt beschäftigt, um<br />

herauszufinden, wie wir ihn optimieren können. In enger Zusammenarbeit<br />

wollen wir die Qualität des Produkts konsequent weiter<br />

verbessern.“ Sie lobt die Zusammenarbeit mit der Wasserbehörde:<br />

„Gemeinsam haben wir Lösungen erarbeitet und Hindernisse<br />

aus dem Weg geräumt.“ Zum Beispiel waren bei der Installation,<br />

Inbetriebnahme und Prozessoptimierung der Anlagen<br />

Mitarbeiter von der Wasserbehörde und von GEA mehrfach vor<br />

Ort. So konnten Änderungen direkt getestet und die Ergebnisse<br />

sofort gemeinsam besprochen werden.<br />

GEA verbessert zum Beispiel die Produktqualität des Kaumera<br />

durch diverse technische Modifikationen an beiden Zentrifugen.<br />

Umfassende Zahlen aus der Produktion und deren Analyse liefern<br />

eine Fülle von Erkenntnissen. Gemeinsam möchte GEA und<br />

die Wasserbehörde das umfangreich gewonnene Wissen über die<br />

Extraktionstechnologie weltweit nutzen.<br />

Bild: GEA<br />

www.gea.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

GEA Group Aktiengesellschaft<br />

Peter-Müller-Str. 12, 40468 Düsseldorf<br />

Tel. 0211 9136 0<br />

E-Mail: (Bitte Kontaktformular nutzen)<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

STATCONTROL CLOUD<br />

STICHPROBEN FÜR<br />

PHARMAUNTERNEHMEN<br />

In der Pharmabranche sind die gesetzlichen Anforderungen an<br />

eine Inventur besonders streng. Es darf keine Abweichungen bei<br />

den Arzneimittelbeständen geben. Eine statistisch validierte<br />

Stichprobeninventur kann hier eine zielführende Lösung darstellen.<br />

Die Inventur beim Pharmaunternehmen Medac erfolgt<br />

mit der Software Statcontrol Cloud von Remira. Erstmals<br />

im Jahr 2022 durchgeführt, erfolgte ein Jahr später das<br />

Upgrade auf die cloudbasierte Variante der Software.<br />

Dies ermöglicht nun eine komplett papierlose Inventur per App.<br />

Trotz einer enormen Menge an unterschiedlichen Artikeln war<br />

der Aufwand durch die Stichprobeninventur gering. Klaus-Peter<br />

Filbrandt, Global Supply Chain Expert bei Medac ist sich sicher:<br />

„Wir haben durch die Einführung enorm viel Zeit und Aufwand<br />

gespart und die Qualität der Ergebnisse sogar noch verbessert.“<br />

GENAUIGKEIT IST WICHTIG<br />

Bei der Auswahl einer Softwarelösung war das Pharmaunternehmen<br />

auch die Genauigkeit der Ergebnisse wichtig, denn bei<br />

der Dokumentation und Nachverfolgung der Arzneimittelbestände<br />

in einem Pharmaunternehmen darf es keine Abweichungen<br />

geben. Eine besondere Herausforderung ist zudem die<br />

Vielzahl unterschiedlicher Produkte und Packungsgrößen, die<br />

in der Regel unter kontrollierten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen<br />

gelagert werden müssen. Dazu Filbrandt:<br />

„Eine umfassende Bestandsaufnahme per Vollinventur ist bei<br />

uns deshalb gar nicht möglich.“ Das Unternehmen arbeitete<br />

daher schon vor der Einführung der Softwarelösung Statcontrol<br />

Cloud mit Stichproben. Nochmal Filbrandt: „Diese waren allerdings<br />

nicht statistisch validiert. Die Inventur musste früher stets<br />

unter Aufsicht eines Wirtschaftsprüfers erfolgen und war trotz<br />

Stichprobenzählung verhältnismäßig aufwendig.“<br />

STATISTIK ZÄHLT<br />

Mit der Stichprobeninventurlösung ging laut Medac alles nun<br />

deutlich schneller und einfacher: „Wir konnten uns auf das Zählen<br />

weniger Produkte und Chargen konzentrieren, wodurch<br />

auch die Qualität der Ergebnisse wesentlich besser war“, lobt der<br />

Supply-Chain-Experte. „Es gab beim Zählen viel weniger Abweichungen<br />

als in den Vorjahren, was von allen Beteiligten, inklusive<br />

Wirtschaftsprüfer, hervorgehoben wurde. Das lag definitiv am<br />

Einsatz der Software.“ In Zukunft will der Pharmakonzern daher<br />

auch in weiteren, kleineren Einzellagern die Stichprobeninventur<br />

anwenden, so dass auch dort keine Vollinventur mehr erforderlich<br />

ist. Durch validierte statistische Verfahren gelten die<br />

Ergebnisse dann für alle eingebundenen Lager, was wohl den<br />

Aufwand nochmals deutlich reduzieren wird.<br />

Bilder: Medac, vectorfusionart – stock.adobe.com<br />

www.remira.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

REMIRA Group GmbH<br />

Phoenixplatz 2, 44263 Dortmund<br />

Tel. 0231 997820<br />

E-Mail: info@remira.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 33


TRENDTHEMA<br />

ANWENDERBERICHT: BRENNERMANAGEMENT IM TROCKNUNGSOFEN<br />

SICHER MUSS ES BRENNEN<br />

Um Koks in einem Drehrohrofen zu trocknen, nutzt ein Unternehmen<br />

Kohlenmonoxid als Energieträger. Der Ofen muss permanent aktuellen<br />

Sicherheitsvorgaben genügen. Dafür kommt eine Kleinsteuerung eines<br />

ausgewiesenen Spezialisten zum Einsatz. Deren Funktionsbausteine sind<br />

nach allen einschlägigen Normen und Vorschriften zertifiziert.<br />

Jedes Gramm Wasser ist zu viel. Deshalb wird Koks in einem<br />

Drehrohrofen vorgetrocknet, so auch bei Donau Chemie im<br />

Werk Landeck (Tirol). Dort wird angelieferter Kalkstein im<br />

Kalkofen gebrannt. Diesen wiederum feuert das Unternehme<br />

mit Kohlenmonoxyd, das bei der Schmelzreduktion im<br />

Lichtbogenofen als Prozessgas entsteht. Donau Chemie hält die<br />

Produktionsanlage ständig auf dem neuesten Stand. Aktuell<br />

mussten die Techniker die Gasversorgung des Kokstrocknungsofens<br />

an die aktuellen Sicherheitsvorschriften anpassen.<br />

Dazu erklärt Mathias Senn, <strong>Verfahrenstechnik</strong>er und Produktionsleiter<br />

im Werk Landeck: „Unter anderem mussten wir ein<br />

doppeltes statt früher einfaches Absperrorgan installieren und<br />

mit einer Dichtheitskontrolle versehen. Darüber hinaus waren an<br />

mehreren Stellen Sensoren für die Überwachung des Gasdrucks,<br />

der Brennerluftzufuhr oder der Zündflamme anzubringen.“<br />

KOMPLETT NEUE INFRASTRUKTUR<br />

Den <strong>Verfahrenstechnik</strong>-Spezialisten in Landeck war klar, dass<br />

diese sicherheitstechnische Aufrüstung auch den Aufbau einer<br />

komplett neuen Infrastruktur für die Sicherheitssteuerung erforderlich<br />

macht. „Alle Ventile und Sensoren wurden bis dahin von<br />

einer einzigen SPS überwacht, die auch den Prozess steuert“,<br />

erklärt Dominik Achenrainer, Leiter der Elektrowerkstatt im Werk<br />

Landeck, Donau Chemie. „Um heutigen Normen und Vorschriften<br />

zu genügen, braucht es jedoch eine separate Lösung für die<br />

sichere Überwachung und Steuerung der Brenneranlage.“<br />

Für die sicherheitsrelevanten Aufgaben rund um den Brenner<br />

zur Kokstrocknung suchten die Betriebstechniker der Donau<br />

Chemie eine Komplettlösung. Diese sollte nicht nur die Hardware<br />

beinhalten, sondern auch die sicherheitsgerichtete Software und<br />

deren Konfiguration, dazu den Anschluss der werksseitig gelieferten<br />

Sensoren und Aktoren bis hin zu einer Abnahme der Anlage.<br />

Die Aufgabe der Sicherheitssteuerung ist dabei nicht trivial, denn<br />

sie muss im Problemfall nicht nur das Verlöschen der Flamme<br />

überwachen und notfalls die Zufuhr des Gases unterbrechen,<br />

sondern auch zahlreiche weitere komplexe Schritte der Prozesskette<br />

zum Herunterfahren der Anlage sicher abarbeiten. „Ein<br />

plötzliches Abschalten aller Systeme wäre oft mindestens ebenso<br />

gefährlich wie das Fortbestehen des Problems“, erläutert Senn.<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


TRENDTHEMA<br />

01 02<br />

01 Innere Werte: Um heutigen Sicherheitsanforderungen<br />

an den gasbefeuerten<br />

Kokstrocknungsofen zu erfüllen, musste<br />

neuste Technik her<br />

02 Alles im Griff und Blick: Die Visualisierung<br />

der Softwarekonfiguration zeigt den<br />

Status der Sicherheitsketten<br />

INTEGRIERTES BRENNERMANAGEMENT<br />

Nachdem Donau Chemie sich über Sicherheitsschaltungen und<br />

-steuerungen informierte, hat sich das Chemieunternehmen für<br />

das Brennermanagementsystem Pnozmulti 2 Burner von Pilz entschieden.<br />

Achenrainer begründet die Wahl: „Meines Wissens, ist<br />

das System die einzige Sicherheitssteuerung mit speziell für<br />

Brennersysteme ausgelegten und auch international zertifizierten<br />

sicheren Schrittketten.“<br />

Das Brennermanagementsystem der sicheren Kleinsteuerung<br />

Pnozmulti 2 Burner überwacht als Brennersteuerung einerseits<br />

die Funktion der Brenner selbst als auch die Sicherheitsventile<br />

und -sensoren. Die modular aufgebaute Hardware ist bis SIL 3 und<br />

PL e TÜV-zertifiziert, ebenso der Brennerbaustein im konfigurierbaren<br />

Softwaretool von Pilz. Beides erfüllt weltweit sämtliche für<br />

den Brennerbetrieb relevanten Normen und Vorschriften, vor<br />

allem EN 267, EN 298, EN 676 und EN 50156. Dazu kommen die<br />

EU-Gasgeräteverordnung 2016/426 und internationale, relevante<br />

Zulassungen nach UL, AGA (Australian Gas Association) und die<br />

US-Vorschriften der NFPA (National Fire Protection Association).<br />

ALLES SICHER UND MODULAR<br />

WAS IST MIT KARBID?<br />

Viele im Alltag genutzte Produkte wie Kunststoffe<br />

benötigen für ihre Herstellung Calciumcarbid, umgangssprachlich<br />

Karbid genannt. Calciumcarbid wird in<br />

elektrischen Schmelz-Reduktionsöfen aus gebranntem<br />

Kalk und Koks gewonnen (Koks aus Kohle wird insbesondere<br />

als Brennstoff und als Reduktionsmittel bei der<br />

Eisenproduktion in Hochöfen eingesetzt). Die dafür<br />

erforderlichen hohen Temperaturen von über 2.500 °C<br />

erzeugt übrigens ein Lichtbogen.<br />

Zentrales Element ist das Basisgerät Pnoz m B1 Burner. Es steuert<br />

und überwacht die Sicherheitsketten, den Verbrennungsluftdruck,<br />

die Zündung und Flammenbildung. Daneben kontrolliert<br />

es die Dichtheit der Zuleitungen und steuert Sicherheits-, Zündund<br />

Entlüftungsventile sowie den Verbrennungsluftventilator.<br />

Dafür ist der „Burner“ in der Anlage über mehrere Module mit<br />

insgesamt 40 sicheren digitalen und 4 analogen Eingängen sowie<br />

12 digitalen Ausgängen mit den verbauten sicheren Ventilen,<br />

Sensoren und Aktoren verbunden. Ein Feldbusmodul stellt über<br />

das Kommunikationsprotokoll Profibus die Verbindung zur übergeordneten<br />

Standardsteuerung der Anlage her. Damit ist sichergestellt,<br />

dass autonome sicherheitsgerichtete Aktionen auch in<br />

der Betriebssteuerung mit umgesetzt werden. Die Visualisierung<br />

der Softwarekonfiguration zeigt auf einem Monitor den Instandhaltern<br />

auf einen Blick den Status jeder einzelnen Sicherheitskette<br />

oder auch aktuell vorliegende Fehlermeldungen an, auch<br />

der Brennerablauf lässt sich damit kontrollieren.<br />

EINFACH IMPLEMENTIERT UND ZUVERLÄSSIG<br />

Für die Experten von Pilz bestand die Herausforderung beim Implementieren<br />

der autonomen Sicherheitssteuerungslösung samt<br />

Software in erster Linie darin, die Programme der zuvor genutzten<br />

Steuerung in der Konfiguration der Sicherheitssoftware abzubilden.<br />

Die Auswahl und Einbindung der externen Komponenten,<br />

in erster Linie der Sicherheitsventile für die Gaszufuhr, war eine<br />

weitere. Beides, Installation und Inbetriebnahme und auch die<br />

anschließende Validierung der Anlage vor Ort erfolgten während<br />

des einmal jährlich im ersten Quartal geplanten Wartungsstillstands.<br />

„Für uns bestand die Unsicherheit darin, ob der Wiederanlauf<br />

der Anlage nach den umfangreichen Änderungen ohne<br />

Probleme funktioniert“, schildert Achenrainer. „Die Inbetriebnahme<br />

gestaltete sich aber dann sehr kurz und unkompliziert, sie<br />

war in etwas mehr als einem Tag erledigt. Seither ist die Anlage<br />

störungsfrei in Betrieb.“ Ein kurzer Wiederanlauf der Anlage ist<br />

auch eine Grundvoraussetzung für einen kontinuierlich laufenden<br />

Betrieb der Anlage, der nur für die jährliche Wartungspause<br />

unterbrochen wird.<br />

Bilder: Donau Chemie, Pilz<br />

www.pilz.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Pilz GmbH & Co. KG<br />

Felix-Wankel-Straße 2, 73760 Ostfildern<br />

Tel. 0711 34090<br />

E-Mail: info@pilz.de<br />

AUTOR<br />

Ronald Kahr, Regional Sales Manager,<br />

Pilz Österreich<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

https://youtu.be/a7hwvNBKQD0000<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 35


WÄRMEPUMPENTROCKNUNG<br />

THERMODYNAMISCHES PRINZIP<br />

FÜR DEN ALLTAG<br />

Wenn ungesättigte Luft auf Feuchte trifft, nimmt die Luft das Wasser auf.<br />

So ähnlich beschreibt es die Thermodynamik – hier sehr rudimentär<br />

wiedergegeben. Ein Hersteller von Trocknungsanlagen macht sich die<br />

Thermodynamik auf jeden Fall zunutze, um Klärschlamm zu trocknen.<br />

Nach über 30 Jahren Schlammtrocknung im industriellen<br />

Bereich konnte Trocknerhersteller Harter aus Stiefenhofen<br />

im Allgäu nun auch ein Pilotprojekt im Bereich<br />

der kommunalen Klärschlammtrocknung im österreichischen<br />

Erpfendorf realisieren.<br />

„Damit ist der Weg geebnet, unsere energiesparende Wärmepumpentrocknung<br />

auch hier erfolgreich zu etablieren“, beschreibt<br />

Reinhold Specht, geschäftsführender Gesellschafter<br />

bei Harter, sein Ziel. Während bei industriellen Schlämmen<br />

vielfach Batchlösungen zum Einsatz kommen, hat Harter für<br />

Klärschlamm eine kontinuierliche Lösung entwickelt: einen<br />

modular erweiterbaren Bandtrockner. Die obere Grenze für diese<br />

Lösung benennt das Allgäuer Unternehmen mit circa 140.000<br />

Einwohnerwerten.<br />

UNGESÄTTIGTE LUFT NIMMT FEUCHTE AUF<br />

Anstatt den Schlamm nun mit von außen zugeführter Wärme zu<br />

trocken, wendet Harter für seine Trocknung einen physikalisch<br />

alternativen Ansatz an. Der nutzt extrem trockene Luft, die durch<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


TRENDTHEMA<br />

Das hier beschriebene Trocknungsprinzip beruht auf der Thermodynamik,<br />

in dessen Bereich das Mollier-h,x-Diagramm (auch<br />

Enthalpie-Feuchtegrad-Diagramm) ein oft benutztes Werkzeug ist.<br />

Mich hat das schon während meines Studiums beeindruckt. Lassen<br />

sich doch mithilfe dieses Diagramms, Zustandsänderungen feuchter<br />

Luft auf grafischen Weg ermitteln – somit ohne komplizierte Formeln<br />

und Berechnungen. Schauen Sie sich bei Gelegenheit das Diagramm<br />

mal genauer an. Auf den ersten Blick etwas verwirrend, erschließen<br />

sich mit der Zeit die thermodynamischen Zustandsänderungen. Nur<br />

die Enthalpie, die ist für mich immer noch nicht so ganz greifbar …<br />

GUIDO MATTHES, Redakteur<br />

den Schlamm geführt wird. Diese ungesättigte Luft nimmt die<br />

Feuchte aus dem Produkt gut und schnell auf. Die Trocknung<br />

läuft im Niedertemperaturbereich ab und bewegt sich bei Klärschlammen<br />

zwischen 40–50 °C. Die vorentwässerten Klärschlämme<br />

haben trotzdem noch einen Wassergehalt von circa 75 % und<br />

mehr. Nach der Trocknung liegt die Restfeuchte bei circa 15 %. Im<br />

Aufmacherbild sieht man übrigens den Bandtrockner mit fünf<br />

Einheiten aneinandergereiht.<br />

Schütthöhe, Bandgeschwindigkeit, Luftgeschwindigkeit und<br />

Kälteleistung des Bandtrockners sind über eine SPS-Steuerung<br />

einstellbar. Trocknungssysteme des Herstellers arbeiten in einem<br />

EXTREM TROCKENE LUFT SORGT<br />

FÜR EINE TROCKNUNG IM<br />

NIEDERTEMPERATURBEREICH<br />

lufttechnisch geschlossenen System, das heißt ohne jegliche<br />

Abluft. Specht erklärt: „Die in jedem unserer Systeme integrierte<br />

Wärmepumpentechnik arbeitet so energiesparend, dass<br />

Harter-Trockner bereits 2017 als förderwürdige Technologie<br />

eingestuft wurden.“ Seitdem erhalten Betreiber in der DACH-<br />

Region staatliche Zuschüsse für den Einsatz dieser effizienten<br />

Art der Trocknung.<br />

Eine Besonderheit von Harter ist laut Eigenaussage sein hauseigenes<br />

Technikum, das zugleich auch Ideenschmiede ist. Dort<br />

testet der Trocknerhersteller Schlammproben auf seine Eigenschaften.<br />

Überdies bieten die Allgäuer eine Leihanlage an, mit<br />

der Interessenten Versuche im größeren Umfang vor Ort durchführen<br />

können.<br />

Dies alles bildet eine solide Basis für eine individuelle und<br />

gute Lösung. Johann Seiwald vom Abwasserverband Großache<br />

in Erpfendorf berichtet abschließend: „Ein großes Plus bei unserem<br />

Pilotprojekt war neben der hohen Energieeffizienz die zuverlässige<br />

und schnelle Verfügbarkeit von Harter. Einen regionalen<br />

Anbieter zu haben, der auch in kniffligen Situationen großen<br />

Sachverstand zeigt, war und ist uns wertvoll.“<br />

Bilder: Harter<br />

www.harter-gmbh.de<br />

Für Vor-Ort: Mit diesem Einzelmodul eines Bandtrockners können<br />

Interessenten eigene Testreihen bei sich im Werk durchführen<br />

UNTERNEHMEN<br />

Harter GmbH<br />

Harbatshofen 50, 88167 Stiefenhofen<br />

Tel. 08383 92230<br />

E-Mail: info@harter-gmbh.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 37


TRENDTHEMA<br />

Der hybride Mischprozess<br />

ermöglicht eine<br />

hohe Produktausbeute<br />

bei minimaler Reaktionszeit,<br />

unterstützt<br />

durch intelligente<br />

Steuerungssysteme<br />

THERMO-SMARTMISCHER<br />

STÄNDIG ZIRKULIEREN<br />

Intensivmischer für physikalische Prozesse haben sich in der mechanischen<br />

<strong>Verfahrenstechnik</strong> bewährt. Dabei finden in der Regel keine signifikanten<br />

chemischen Reaktionen statt. Dennoch gibt es Anwendungsbereiche,<br />

bei denen gezielt Reaktionsprozesse im Mischer durchgeführt werden.<br />

Viele komplexe Syntheseprozesse haben eine geringe<br />

Reaktionsgeschwindigkeit. Häufig muss dabei eine definierte<br />

Aktivierungsenergie in Form von Wärme zur Verfügung<br />

gestellt werden. Speziell bei mehrphasigen,<br />

sterisch gehinderten nichtwässrigen Stoffsystemen, ist es wichtig,<br />

für eine ständige Zirkulation der Komponenten zu sorgen.<br />

Rührwerke und einfache Mischsysteme stoßen bei hochviskosen<br />

Fluiden schnell an ihre technischen Grenzen. Handelsübliche<br />

Kneter und Extruder arbeiten meist nur in bestimmten Konsistenzbereichen<br />

effizient und sind aufgrund des kleinen Prozessraumes<br />

oft umständlich zu reinigen.<br />

KONTINUIERLICH TEMPERIERT<br />

Um diese Lücke zu schließen, hat Eirich den universellen Eirich-<br />

Thermo-Smartmischer RL05Thermo entwickelt. Er sorgt laut Hersteller<br />

für „optimale Platzwechselvorgänge der Reaktanten und<br />

ermöglicht hohe Produktausbeuten bei geringstmöglicher Reaktionszeit“.<br />

Der Mischer wird über einen Doppelmantel kontinuierlich<br />

temperiert. Dabei sind Prozesstemperaturen von 30 bis<br />

230 °C und eine exakte Temperatureinstellung für exotherme und<br />

endotherme Reaktionsprozesse möglich. Die visualisierte Steuerung<br />

regelt gradgenau die Temperatur des integrierten Prozessthermostats.<br />

Über optionale Sensoren können Prozessparameter<br />

Auskunft über den Reaktionsprozess geben. Dies ermöglicht eine<br />

bestmögliche Rückkopplung über den Verlauf der physikalischchemischen<br />

Reaktionen. Besonders wertvoll ist dabei die Ermittlung<br />

der Viskosität über das ermittelte Drehmoment des Wirblerwerkzeugs.<br />

Ähnlich wie bei einem Rotationsviskosimeter, lassen<br />

sich damit reaktionsspezifische strömungsmechanische Änderungen<br />

während des Syntheseprozess exakt ermitteln.<br />

Der Smartmischer wurde im letzten Jahr auf der Powtech das<br />

erste Mal mit einem Prozessvolumen von 40 Litern vorgestellt.<br />

Diese Produktionsgröße eignet sich für Entwicklungslabors,<br />

Forschungsinstitute und für Kleinmengenproduktionen.<br />

Der hybride Mischprozess ermöglicht eine hohe Produktausbeute<br />

bei minimaler Reaktionszeit, unterstützt durch intelligente<br />

Steuerungssysteme zur Visualisierung von Prozessdaten und<br />

Qualitätskontrolle. Zudem werden energiesparende Antriebssysteme<br />

mit hohen Drehmomenten eingesetzt, die den Einsatz<br />

von Asynchron- oder High-Torque-Motoren ermöglichen, mit<br />

Drehzahlbereichen von 1 bis 30 m/s.<br />

Bilder: Eirich Maschinenfabrik<br />

www.eirich.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Eirich Maschinenfabrik<br />

Gustav Eirich GmbH & Co KG<br />

Walldürner Straße 50, 74736 Hardheim<br />

Tel. 06283 510<br />

E-Mail: eirich@eirich.de<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


Standards<br />

Edelstahl 1.4571<br />

Höchste Präzision<br />

Zulassungen & Normen<br />

Hohe Verfügbarbeit<br />

Einsatzgebiete<br />

Wasser- & Schiffsbau<br />

Bahntechnologie<br />

Offshore-Technik<br />

Maschinenbau<br />

PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />

Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />

Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />

info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de<br />

MIT SICHERHEIT.<br />

EDELSTAHL VERBINDUNGSTECHNIK<br />

VON PH.<br />

PH Katalog<br />

als App für<br />

Android<br />

oder Ipad


MEDIEN<br />

KERAMIK FÜR PROZESSTECHNIK<br />

Das Whitepaper ,,Wie ein einzigartiger Werkstoff<br />

technische Systeme optimieren kann.<br />

Technische Keramik effektiv einsetzen und<br />

konstruieren‘‘ von Maxon informiert über die wichtigsten<br />

Grundlagen der Technischen Keramik und ihre Einsatzmöglichkeiten.<br />

Darüber hinaus gibt es einen Überblick über<br />

konstruktive Besonderheiten, die es zu berücksichtigen gilt,<br />

um optimale Ergebnisse in technischen Systemen zu erzielen.<br />

Hintergrund: Keramik ist ein bekannter Werkstoff, der doch<br />

immer noch auf Vorbehalte stößt.<br />

Aber auch in der <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

lässt er sich durchaus sinnvoll<br />

einsetzen und kann so die Prozesstechnik<br />

effizienter und nachhaltiger<br />

gestalten. Erfahren Sie in dem<br />

Whitepaper die wichtigsten<br />

Grundlagen der technischen<br />

Keramik und welche Einsatzmöglichkeiten<br />

es gibt. Das Whitepaper<br />

lässt sich auf der Website des<br />

Unternehmens herunterladen.<br />

de.maxongroup.com<br />

INSPIRING WOMAN IN SCIENCE<br />

Für die Mehrheit der Frauen in der Wissenschaft<br />

ist die Promotions- und Postdoc-<br />

Phase nach wie vor die heikelste Zeit ihrer<br />

Karriere. Im neuen Marthe-Vogt-Podcast des<br />

Forschungsverbundes Berlin (FVB) nimmt sich Natalia<br />

Stolyarchuk, promovierte Physikerin, dieses Themas an. Sie<br />

lässt Frauen in Nachwuchspositionen an ihren Erfahrungen<br />

teilhaben und schafft so neue Vorbilder, um junge Menschen<br />

für eine Karriere in der Wissenschaft zu begeistern. In einer<br />

Reihe von Interviews erzählen acht Frauen, Doktorandinnen,<br />

Postdocs und Nachwuchswissenschaftlerinnen des Forschungsverbundes<br />

Berlin (FVB), von ihrem Weg in die Wissenschaft,<br />

ihren Beweggründen, ihren größten Herausforderungen,<br />

den Erfolgen, auf die sie am meisten stolz sind, und<br />

ihrem Leben nach der wissenschaftlichen Forschung. Die<br />

diesjährige Preisträgerin des Marthe-Vogt-Preises, den die FVB<br />

jährlich an eine herausragende Nachwuchswissenschaftlerin<br />

vergibt, nimmt als besonderer Gast ebenfalls an dem Podcast<br />

teil. Dieser Podcast ist für alle interessant, die unabhängig von<br />

ihrem Geschlecht eine Karriere in der wissenschaftlichen<br />

Forschung in Betracht ziehen. Auch diejenigen, die bereits im<br />

akademischen Bereich tätig<br />

sind und promovieren oder<br />

postdoktorieren, werden in<br />

diesen Geschichten<br />

Ermutigung finden und<br />

sogar ihre eigenen Erfahrungen<br />

wiedererkennen.<br />

Die Podcastreihe ist unter<br />

anderem bei Apple Podcast,<br />

Google Podcast oder<br />

Spotify zu hören.<br />

www.fv-berlin.de<br />

FOR YOUR SAFETY<br />

Die Podcast-Reihe For Your Safety von Pilz<br />

informiert zu aktuellen Themen rund um<br />

Safety, Industrial Security und Automation.<br />

Die Experten des Unternehmens sprechen<br />

auf der Basis ihrer Praxiserfahrung und anhand von Anwendungsbeispielen<br />

darüber, wie Automatisierungsprojekte<br />

wirtschaftlich umgesetzt werden können. Außerdem<br />

erklären sie praxisnah, wie mit geänderten Rahmenbedingungen<br />

im Bereich Normen und Richtlinien umgegangen<br />

werden kann oder berichten über die Umsetzung<br />

branchenspezifischer Anforderungen an die Automatisierung.<br />

Der Podcast kann auf Spotify, Google Podcast oder<br />

Apple Podcast angehört werden.<br />

www.pilz.com<br />

EIN CHANGE<br />

LEADERSHIP-ANSATZ<br />

Zahlreiche Studien zeigen, dass bis zu 70 %<br />

aller Change-Projekte scheitern – die Gründe<br />

hierfür sind vielfältig. In Reaktion auf diese Herausforderungen<br />

hat Dr. John Kotter seinen Change Leadership-Ansatz<br />

(früher bekannt als das 8-Stufen-Modell) entwickelt. In der<br />

Broschüre der Unternehmensberatung Tiba soll ein Einblick<br />

in die 8 Accelerators sowie die 4 Kernprinzipien von Kotters<br />

Change-Modell gegeben werden. Die Unternehmens -<br />

be ratung bietet außerdem seine darauf basierenden<br />

Kotter-Trainings an. Die Berater sind lizenzierte Anbieter im<br />

DACH-Raum sowie Spanien für den Change Leadership-<br />

Ansatz und den dazugehörigen Kotter-Zertifizierungstrainings.<br />

Das Whitepaper lässt sich kostenfrei auf der<br />

Webseite der Beraterfirma herunterladen.<br />

www.tiba.de<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


MEDIEN<br />

HICONE JETZT NOCH<br />

ANSCHAULICHER<br />

Die konische Exzenterschneckenpumpe<br />

Hicone von Vogelsang ist<br />

bereits in vielen Anwendungen im<br />

Einsatz. Die im ersten Moment etwas komplexe Technik<br />

zeigt nun ein Produktvideo sehr anschaulich. In ihm ist<br />

die Funktionsweise in bewegten Bildern dargestellt.<br />

Hintergrund: Die Exzenterschneckenpumpe hat eine<br />

DUNE PART TWO<br />

konische Rotor-Stator-Geometrie und ein cleveres<br />

Einstellsystem. Durch formgenaues Nachstellen des<br />

Rotors wird Verschleiß kompensiert. So ist eine konstante<br />

Förderleistung bei hohem Wirkungsgrad möglich – ohne<br />

kosten- und zeitaufwendigen Teilewechsel. Über eine<br />

Statusanzeige kann sich der Anwender zugleich kontinuierlich<br />

und in Echtzeit über den Zustand der Pumpe<br />

informieren. Ist die Exzenterschneckenpumpe mit der<br />

automatischen Nachstellung ausgestattet und mit der<br />

Fernwarte verbunden, lässt sich der Rotor bei Bedarf von<br />

der Leitwarte aus nachstellen. Das Video ist auf Youtube<br />

unter dem Stichwort Hicone zu finden.<br />

www.vogelsang.info<br />

Dune part two erschien <strong>2024</strong> in den Kinos und erzählt<br />

die Geschichte der Reise von Paul Atreides. Mithilfe von<br />

Chani und den Fremen begibt sich Paul auf einen<br />

Rachefeldzug gegen die Verschwörer, die seine Familie<br />

vernichtet haben. Er selbst steht vor der Wahl zwischen<br />

der Liebe seines Lebens und dem Schicksal des gesamten<br />

Universums. Mit allen Mitteln muss er versuchen,<br />

eine schreckliche Zukunft zu verhindern – eine Zukunft,<br />

die niemand außer ihm vorhersehen kann. Der Film,<br />

welcher auf der Romanvorlage „Der Wüstenplanet“ von<br />

Frank Herbert basiert, ist auf der Streaming Plattform<br />

Amazon Prime Video zum Leihen verfügbar, ebenso wie<br />

der erste Teil.<br />

www.warnerbros.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 58. Jahrgang,<br />

ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />

REDAKTION<br />

Leitende Chefredakteurin:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni), Tel.: 06131/992-350,<br />

E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur/in: Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />

Tel.: 06131/992-351, E-Mail: g.matthes@vfmz.de<br />

B. A. Melina Hosseinli (mh) (Vol.), Tel.: 06131/992-349,<br />

m.hosseinli@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic,<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 13,- (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 99,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 115,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig<br />

an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 41


PERSÖNLICH<br />

KONSTRUKTIONS- UND PROJEKTINGENIEURIN LENA SAWUKAYTIS<br />

TECHNIK MIT KREATIVER NOTE<br />

Frauen sind in Ingenieursberufen noch immer<br />

unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />

erwerbstätigen Ingenieure sind Frauen. Aber es<br />

gibt sie doch. Im Interview erzählt<br />

Lena Sawukaytis ihre Geschichte.<br />

Ihre Leistungskurse waren seinerzeit Sozialwissenschaften und<br />

Deutsch. Ihr Studium haben Sie dann in Ingenieurmathematik<br />

mit 1,0 bestanden. Wie kam es zum Wechsel?<br />

In der Schule traten meine Stärken und Interessen zunächst<br />

nicht deutlich hervor. Ich machte mein Abitur mit 17 Jahren und<br />

war zu diesem Zeitpunkt noch ein wenig ratlos, in welche Richtung<br />

ich beruflich gehen wollte. Erst nach intensiver Auseinandersetzung<br />

und Überlegung entschied ich mich schließlich für<br />

den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Mit vollem Ehrgeiz<br />

begann ich mein Studium und stellte schnell fest, dass mir<br />

insbesondere die naturwissenschaftlichen und mathematischen<br />

Module sehr lagen. Dieser Erfolg bestärkte mich darin, dass ich<br />

die richtige Wahl getroffen habe.<br />

Unmögliche möglich gemacht, indem sie uns in die Lage versetzt<br />

hat, zu fliegen und den Weltraum zu erkunden. Viele der<br />

Technologien in diesem Bereich wurden von der Natur inspiriert,<br />

was zeigt, wie eng Technik und Natur zusammenarbeiten<br />

können, um Fortschritte zu erzielen.<br />

Was würden Sie Frauen raten, die in einen technischen Beruf<br />

ein- oder umsteigen möchten?<br />

Selbstbewusst bleiben und ihren eigenen Weg gehen!<br />

Trotz des männlich geprägten Berufsfeldes sollte sich keine<br />

Frau abschrecken lassen, sondern auf ihre einzigartigen<br />

Perspektiven und Fähigkeiten vertrauen. Die unterschiedlichen<br />

Blickwinkel von Mann und Frau bieten Chancen für kreative<br />

Lösungsansätze, sowie Innovationen in technischen Bereichen<br />

voranzutreiben.<br />

gather-industrie.de<br />

DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />

REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />

Sie sind sehr kreativ. So haben Sie bis heute einen Onlineshop<br />

für Kerzen sowie Home Decor. Und Sie spielen Klavier!<br />

Inwieweit lässt sich diese Kreativität in einem technischen<br />

Beruf um- oder einsetzen?<br />

Kreativität liegt mir am Herzen, weswegen ich glücklich<br />

bin diese auch in meinem technischen Beruf ausleben<br />

zu können. Sie treibt Innovationen und unkonventionelle<br />

Problemlösungen voran. Aufgrund der rasanten<br />

technologischen Entwicklungen ist Kreativität<br />

essenziell, um effizientere Prozesse zu ermöglichen<br />

und sich schnell an neue Technologien<br />

anzupassen.<br />

Wer sind Ihre weiblichen Vorbilder (der<br />

Technik)?<br />

Ein Vorbild für mich ist Judy Faulkner<br />

(Gründerin und CEO von Epic Systems),<br />

die auf Platz 3 der „America‘s Self-Made<br />

Women“ Liste steht. Ihre Motivation war<br />

nicht finanzieller Natur, sondern der<br />

Wunsch, Gesundheitssoftware zu entwickeln,<br />

die Menschenleben rettet. Ihren<br />

Wohlstand hat sie eigenständig erlangt, was<br />

mich dazu ermutigt, selbstständig und unabhängig<br />

zu sein.<br />

Was ist für Sie ein Wunderwerk der Technik?<br />

Ein wahres Wunderwerk der Technik ist für mich<br />

die Luft- und Raumfahrt. Sie hat das scheinbar<br />

LENA SAWUKAYTIS ARBEITET BEI GATHER ALS<br />

KONSTRUKTIONS- UND PROJEKTINGENIEURIN<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 07-08/<strong>2024</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 30.07.<strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 15.07.<strong>2024</strong><br />

01<br />

02<br />

04<br />

03<br />

01 Filtermedien zur Abgasentstaubung gehören<br />

regelmäßig gereinigt. Die hier vorgestellte Abreinigungssteuerung<br />

kann für diese Aufgabe bis zu 1.024 Ventile<br />

gleichzeitig steuern.<br />

Bild: Axxeron Hesch<br />

02 Multiportventilmodule sparen Platz, verbessern<br />

fluidische Eigenschaften und lassen sich schneller<br />

reinigen als herkömmliche Ringsysteme.<br />

Bild: Bürkert<br />

03 Ein Schraubengebläse mit Direktantrieb ist digital<br />

ready und begeistert, sozusagen pünktlich zum Start der<br />

Olympischen Spiele, die Massen.<br />

Bild: Aerzen<br />

DER DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

REDAKTION:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

04 Ausschlaggebend für eine gleichmäßige Umwandlung<br />

der Monomere in Polymere und einer konsistenten<br />

Produktqualität ist eine präzise Prozesskontrolle.<br />

Bild: Katronic<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 43


MULTIMEDIAL VERNETZT<br />

KUNDEN GEWINNEN!<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Müller-Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de<br />

Profitieren Sie von unserem<br />

einmaligen Mediennetzwerk!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!