Verfahrenstechnik 6/2024
Verfahrenstechnik 6/2024
Verfahrenstechnik 6/2024
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19098<br />
06<br />
Juni <strong>2024</strong><br />
€ 13,00<br />
TITEL<br />
18 Drehkolbengebläse:<br />
Luft für die Flocke<br />
12<br />
Titandioxid absaugen:<br />
Sauber und sicher abfüllen<br />
22 Filtersystem:<br />
Staubfänger fangen live<br />
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TITEL<br />
26<br />
18<br />
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+
EDITORIAL<br />
STRAHLT SIE SO HELL<br />
Liebe Lesende,<br />
was denken Sie über den Sommer? Es soll ja durchaus Zeitgenossen geben,<br />
die dieser Jahreszeit nicht viel abgewinnen können. Zu warm, zu viele Mücken,<br />
zu viel Sonne, das sind nur einige der Argumente gegen diese Jahreszeit.<br />
Nun ja, zum Glück ist die Menschheit und deren Meinungen unterschiedlich –<br />
sonst wäre es auch langweilig. Für mich bedeutet die warme Jahreszeit,<br />
viel Zeit draußen zu verbringen, Sport zu<br />
DIE SONNE BRINGT<br />
GUTES HERVOR<br />
treiben und einfach die Zeit sowie Helligkeit<br />
zu genießen. Zumindest mehr, als es<br />
im Winter möglich ist. Zwar hat auch diese<br />
Jahreszeit duchaus ihre Reize und vielleicht<br />
schreibe ich darüber zu gegebener Zeit in einem anderen Editorial … aber jetzt<br />
ist erstmal Sommer. Für mich bringt das neben guter Laune und positivem<br />
Denken ein viel tatkräftigeres Handeln hervor. Auch wenn es beim Schreiben<br />
gerade regnet. Allein die Tatsache, dass es Sommer ist, und der Regen nicht so<br />
düster und kalt wie im Winter, gibt mir Kraft sowie Energie.<br />
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Ich auf jeden Fall freue mich auf den Sommer, den ich nach der Achema<br />
nun genießen werde. Neben dem Sommer war übrigens auch diese Messe<br />
heiß – zwar in einem anderen Sinne, aber auf jeden Fall auch positiv. Denn sie<br />
war für uns ein voller Erfolg! Hoffentlich haben auch Sie viel Positives sowie<br />
Anregendes aus Frankfurt mitgebracht und können es demnächst zielführend<br />
um- oder einsetzen.<br />
Nicht vergessen sollten wir die Urlaubszeit, die bekanntermaßen eher im<br />
Sommer ist. Allen Lesern, die demnächst in ihren wohlverdienten Sommerurlaub<br />
fahren, wünsche ich eine erholsame Zeit.<br />
Eine erhellende Lektüre<br />
wünscht Ihnen<br />
Guido Matthes<br />
Redakteur<br />
VERFAHRENSTECHNIK<br />
www.denios.de/thermotechnik
EDITORIAL<br />
42<br />
03 Strahlt sie so hell<br />
PERSPEKTIVE<br />
06 KI hält die Luft an und das<br />
Geld zusammen<br />
NACHRICHTEN<br />
07 Aktuelles aus der Branche<br />
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
10 Maschinelles Handhaben von Vials<br />
Roboter greift Fläschchen<br />
12 Sauganlage Titandioxid (TI02)<br />
Abfüllung von Pigmenten<br />
14 Prozess- und Verpackungslösungen<br />
Rund um die Tablette<br />
16 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
Lena Sawukaytis<br />
arbeitet bei Gather<br />
als Konstruktionsund<br />
Projektingenieurin<br />
TITELSTORY<br />
18 Drehkolbengebläse für Flockenproduktion<br />
Luft und Liebe für die Flocke<br />
TITEL<br />
18<br />
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
22 Anwenderbericht: Silotop<br />
Die Staubfänger fangen live<br />
24 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
26 Zahnrad-Durchflussmesser<br />
Zähne zählen genauer<br />
28 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
30 Tragbares Druck-Taupunkt-Hygrometer<br />
Taupunkt- Messung to go<br />
31 IT-Infrastrukturen regeln<br />
Netzwerke sicher durchmessen<br />
Anzeige: Aerzen<br />
<br />
Lesen Sie in unserer Titelstory, wie der Delta<br />
Blower die Flockenproduktion in Schwung bringt<br />
4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
32 Kaumera-Projekt<br />
Zentrifugen für die Kreislaufwirtschaft<br />
33 Statcontrol Cloud<br />
Stichprobeninventur für Pharmaunternehmen<br />
12<br />
TRENDTHEMA<br />
34 Anwenderbericht: Brennermanagement<br />
Sicher muss es brennen<br />
36 Wärmepumpentrockung<br />
Thermodynamisches Prinzip für den Alltag<br />
38 Thermo-Smartmischer<br />
Ständig zirkulieren<br />
MEDIEN<br />
40 Anregend und inspirierend<br />
PERSÖNLICH<br />
42 INTERVIEW Konstruktions- und<br />
Projektingenieurin Lena Sawukaytis<br />
22<br />
41 Impressum<br />
30<br />
36<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 5
PERSPEKTIVE<br />
KI HÄLT DIE LUFT AN<br />
UND DAS GELD<br />
ZUSAMMEN<br />
Die Kosten, die Leckagen in Druckluftanlagen<br />
verursachen, belaufen sich pro Unternehmen<br />
und Jahr schnell auf zehntausende Euro.<br />
Das Fraunhofer IPA, die Uni Stuttgart und Sick<br />
haben eine KI-automatisierte Detektion<br />
entwickelt, die Leckagen aufspürt.<br />
Das Aufspüren von Leckagen in einem Druckluftsystem ist<br />
lohnend. Denn die rund 60.000 Druckluftanlagen, die<br />
hierzulande in Betrieb sind, verbrauchen zusammen im<br />
Jahr 16,6 Terawattstunden (sieben Prozent des gesamten<br />
Stromverbrauchs der deutschen Industrie). Schätzungen zufolge<br />
entweicht etwa ein Drittel der erzeugten Druckluft ungenutzt. Die<br />
Kosten für diese Verschwendung belaufen sich pro Unternehmen<br />
und Jahr schnell auf zehntausende Euro. Daniel Umgelter, wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter der Abteilung Industrielle Energiesysteme<br />
am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung<br />
IPA in Stuttgart erklärt: „Die Energieverluste könnten mit einer<br />
durchgehenden automatisierten Detektion von Leckagen um<br />
durchschnittlich etwa zehn Prozentpunkte gesenkt werden. Bezogen<br />
auf ganz Deutschland entspräche das einer Einsparung<br />
zwischen 80 und 160 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Das entspricht<br />
dem durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch von<br />
22.000 bis 45.000 Haushalten.“<br />
Ein Forschungsteam vom Fraunhofer IPA und vom Institut für<br />
Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der Universität Stuttgart<br />
hat nun zusammen mit dem Sensorunternehmen Sick einen<br />
wissenschaftlich-methodischen Ansatz für die automatisierte<br />
Detektion von Leckagen in pneumatischen Maschinen und Anlagen<br />
entwickelt. Das Herzstück bildet ein Durchflusssensor, der<br />
an der Druckluftzuleitung einer Maschine angeschlossen wird<br />
und laufend Massenstrom, Druck- und Temperaturverlauf erfasst.<br />
Ein intelligenter Algorithmus wertet diese Kurvenverläufe<br />
in Echtzeit aus und erkennt charakteristische Signaturen, die auf<br />
Leckagen hindeuten.<br />
In einem überwachten maschinellen Lernverfahren haben<br />
Umgelter und sein Team den Algorithmus unter realen Bedingungen<br />
trainiert. Zu diesem Zweck hat das Forschungsteam einen<br />
Demonstrator mit einer Vielzahl intakter und beschädigter<br />
Druckluftschläuche aufgebaut. Die Daten, die der Demonstrator<br />
im laufenden Betrieb erzeugt, werden anschließend millionenfach<br />
vervielfältigt und dienen dem Algorithmus als Trainingsgrundlage.<br />
Auf diese Weise erkennt der Algorithmus nicht nur<br />
statische und dynamische Leckagen bei Anlagen, die neu in Betrieb<br />
gehen, sondern auch bei Bestandsmaschinen. Dafür muss<br />
keine Referenzkurve erstellt und hinterlegt werden, sondern der<br />
Algorithmus kann ohne Vorbereitung seine Arbeit aufnehmen.<br />
Bis die Lösung serienreif ist, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen.<br />
Das Forschungsteam vom Fraunhofer IPA und der Universität<br />
Stuttgart hat seinen intelligenten Algorithmus zwar im<br />
Forschungsprojekt LeakAIr fertig entwickelt und bewiesen, dass<br />
er im laufenden Betrieb zuverlässig funktioniert. Aber ein marktreifes<br />
Produkt gibt es bisher noch nicht. Das bringt der Sensorspezialist<br />
Sick derzeit auf den Weg. Einen ersten Eindruck gab es<br />
auf der Hannover Messe zu sehen.<br />
Bild: Fraunhofer IPA<br />
www.ipa.fraunhofer.de<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
NACHRICHTEN<br />
„Die Herausforderungen<br />
unserer Zeit, zum Beispiel die<br />
Klimakrise oder der Rohstoffmangel,<br />
lassen sich nur mit<br />
Technologie lösen.“<br />
Stefan Rummel, Geschäftsführer/<br />
CEO Messe München<br />
MSR-SPEZIALMESSE IN LUDWIGSHAFEN<br />
Meorga veranstaltet am 18. September <strong>2024</strong> in der Friedrich-<br />
Ebert-Halle in Ludwigshafen eine MSR-Spezialmesse für Mess-,<br />
Steuerungs- und Regeltechnik, Prozessleitsysteme und<br />
Automatisierungstechnik. Die gut 150 Fachfirmen präsentieren<br />
dort ihr Produkt- und Leistungsspektrum, Geräte und<br />
Systeme, Engineering- und Serviceleistungen sowie neue<br />
Trends im Bereich der Automatisierung. Darüber hinaus<br />
können sich die Besucher in 36 Fachvorträgen über den<br />
aktuellen Stand der MSR-Technik informieren. Auf den<br />
Ständen werden die jeweiligen regionalen Ansprechpartner<br />
vertreten sein. Die Messe wendet sich an Fachleute und<br />
Entscheidungsträger, die in ihren Unternehmen für die<br />
Optimierung der Geschäfts- und Produktionsprozesse entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette verantwortlich sind. Der<br />
Eintritt zur Messe und die Teilnahme an den Fachvorträgen<br />
sind für die Besucher kostenfrei. Die erforderliche Besucherregistrierung<br />
erfolgt über die Webseite des Veranstalters.<br />
Anschließend wird der Besucherausweis zur Verfügung<br />
gestellt, der zum kostenfreien Eintritt berechtigt.<br />
www.meorga.de<br />
SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />
VERANSTALTUNG<br />
Seminar Trotz Dauerstress gesund<br />
www.vdi-fortbildung.de<br />
Seminar Projektmanagement für erfahrene<br />
Projektleiter<br />
www.vdi-fortbildung.de<br />
Kurs Innovationsmanagement in der Chemie<br />
(ID: 929/24)<br />
ww.gdch.de/veranstaltungen<br />
DATUM, ORT<br />
17.07.<strong>2024</strong> + 18.07.<strong>2024</strong><br />
VDI-Haus Stuttgart<br />
18.07.<strong>2024</strong> + 19.07.<strong>2024</strong><br />
VDI-Haus Stuttgart<br />
19.09.<strong>2024</strong> + 20.09.<strong>2024</strong><br />
GDCh, Frankfurt<br />
DE DIETRICH ÜBERNIMMT HEINKEL<br />
Die elsässische Familiengruppe<br />
De Dietrich<br />
Process Systems gibt die<br />
Übernahme der Heinkel<br />
Trocknungs- und<br />
Trenntechnik Gruppe mit<br />
ihren Marken Heinkel,<br />
Comber, Bolz-Summix<br />
und Jongia bekannt.<br />
Diese strategische Fusion soll es De Dietrich er -<br />
mög licht, sein Lösungsportfolio für seine Kunden zu<br />
erweitern und zu bereichern und das umfassendste<br />
Premium-Angebot auf dem Markt anzubieten.<br />
Durch diese Übernahme wird die Gruppe zum einem<br />
Marktführer in den Bereichen Fest-Flüssig-Trennung<br />
und Trocknung von Wirkstoffen. Mit vier zusätz lichen<br />
Produktionsstandorten in Europa wird De Dietrich<br />
Process Systems laut Eigenaussage zum europäischen<br />
Marktführer mit einem strategischen<br />
Bekenntnis zur lokalen Fertigung (Frankreich,<br />
Deutschland, Niederlande, Italien, Spanien, Schweiz,<br />
Ungarn, Tschechien). Diese Übernahme ermöglicht<br />
es der Gruppe auch, ihre Präsenz auf internationalen<br />
Märkten auszubauen. Die Heinkel-Gruppe ist ein<br />
Anbieter von Fest-Flüssig-Trennungslösungen,<br />
Trocknungs- und Mischsystemen. Anwendungsgebiete<br />
sind hauptsächlich in der Pharma-, Chemieund<br />
Lebensmittelindustrie.<br />
www.dedietrich.com<br />
18 %<br />
beträgt der Frauenanteil in der<br />
technischen Forschung und<br />
Entwicklung. Gestiegen von 10 %<br />
auf nun 18 % innerhalb der<br />
letzten 10 Jahre.<br />
Quelle: Destatis<br />
+ 34,4 %<br />
ist der Preis für Brot und Brötchen<br />
von 2019 bis 2023 gestiegen.<br />
Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise<br />
insgesamt stiegen im<br />
selben Zeitraum um 17,3 %.<br />
Quelle: Destatis<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 7
NACHRICHTEN<br />
LÖSUNGEN FÜR DIE HERAUSFORDERUNGEN DER PROZESSINDUSTRIE<br />
Endress und Hauser stellte auf der Achema Lösungen für die<br />
Herausforderungen der Prozessindustrie vor. Unter dem<br />
Motto Sustainable Partner, Sustainable Success tritt das<br />
Unternehmen zukünftig als Komplettanbieter auf. Die vier<br />
Schwerpunkte, die auf der Messe vorgestellt wurden, sind:<br />
1. Risiken erkennen und reduzieren: Die eingesetzte<br />
Messtechnik muss nicht nur extremer Korrosion oder<br />
Temperatur standhalten, sondern auch in Ex-Bereichen<br />
Sicherheit ermöglichen. Dazu gab es auf der Messe SILzertifizierte<br />
Messgeräte sowie intelligente Prüfkonzepte zu<br />
sehen, die Sicherheitsrisiken systematisch reduzieren.<br />
2. Nachhaltig handeln: Endress die dazu die benötigten<br />
Lösungen an. Das transparente Erfassen von eingefangenem<br />
CO 2<br />
sowie das direkte und indirekte Reduzieren und Vermeiden<br />
von CO 2<br />
spielen hier eine wesentliche Rolle. 3. Effizienz steigern: Für die Digitalisierung bedarf es einer intelligenten,<br />
nahtlos vernetzten Messtechnik, denn das bietet ein großes Potenzial zur Verbesserung der Anlagenleistung. Durch APL ist es<br />
möglich, dass Geräte in der Prozessindustrie mit hoher Geschwindigkeit und über Entfernungen bis zu 1.000 m miteinander<br />
kommunizieren können. Last but not least, 4. Kosten reduzieren: Damit Anwender den Überblick über ihre Preise, Transaktionen<br />
und Daten nicht verlieren und stattdessen sinnvoll managen, präsentierte das Unternehmen auf der Messe seine<br />
Plattform „Mein Endress+Hauser“. Dieses Tool ist eine intelligente Kooperationsplattform.<br />
www.endress.com<br />
JUMO KOOPERIERT MIT NARZ SYSTEMS<br />
Auf der IFAT wurde es bekannt gegeben: Jumo als System- und<br />
Lösungsanbieter vertieft die Partnerschaft mit Narz Systems, ein<br />
Spezialist für die Digitalisierung von Prozessen, Maschinen und<br />
Anlagen. Vor allem Themen wie Sensor-to-Cloud oder Condition<br />
Monitoring und Predictive Maintenance möchten beide Unternehmen<br />
stärker vorantreiben. Narz Systems fokussiert sich<br />
derzeit vor allem auf die Branchen Industrie, Energie/Gebäude<br />
sowie Trinkwasser/Abwasser. „Für diese wichtigen Wirtschaftsbereiche<br />
bietet Jumo seit Jahren effiziente Produkte und Lösungen“,<br />
erklärt Matthias Kremer (re), Branchenmanager Wasser und<br />
Abwasser. Die Partnerschaft beider Unternehmen ist ein praktisches<br />
Beispiel dafür, wie technologische Zusammenarbeit und<br />
Partnering Firmen in die Lage versetzt, schnell auf sich ändernde<br />
Marktanforderungen zu reagieren und dabei nachhaltige,<br />
effiziente und zukunftssichere Lösungen zu bieten. Auch<br />
Jonas Flohr (li), Softwareentwickler bei Narz Systems freut sich<br />
auf die weitere Zusammenarbeit.<br />
www.jumo.net<br />
VOGELSANG SCHLIESST GESCHÄFTSJAHR<br />
ERFOLGREICH AB<br />
Vogelsang (Vogelsang<br />
Deutschland und Tochtergesellschaften)<br />
knackt die<br />
200-Millionen-Euro-Marke<br />
und vermeldet einen<br />
Jahresumsatz 2023 von<br />
202 Millionen Euro, das gab<br />
Harald Vogelsang (GF, Bild)<br />
bekannt. Damit stieg der<br />
Umsatz um rund 17 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr –<br />
insbesondere vorangetrieben<br />
durch die Geschäftsbereiche<br />
Agrartechnik, Biogas,<br />
Abwasser und Verkehrstechnik.<br />
Mit neuen und modifizierten<br />
Produkten wie dem<br />
Schleppschuhgestänge Blackbird<br />
in 30 Metern Arbeitsbreite<br />
und dem Schleppschuhgestänge<br />
Swingmax5 Slide in 24 Metern Arbeitsbreite<br />
im Agrarbereich sowie den Premix Feststoffdosierern<br />
der neuen Generation im Segment Biogas reagierte<br />
Vogelsang auf die hohe Nachfrage des Marktes nach<br />
innovativen und passgenauen Lösungen. Zudem kommt<br />
die Exzenterschneckenpumpe Hicone neben der Biogasbranche<br />
auch in weiteren Industriezweigen zum Einsatz.<br />
Im letzten Jahr hat das Unternehmen weltweit rund 120<br />
neue Mitarbeiter dazugewonnen – darunter 25 Auszubildende.<br />
Zudem erweiterte sich die Geschäftsführung um<br />
Detlef Ruhmke und Michael Brinkmann.<br />
www.vogelsang.info<br />
8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
NACHRICHTEN<br />
NEUE HALLE UNTERSTREICHT ENGAGEMENT<br />
Gericke freut sich, die Einweihung seiner Produktionshalle<br />
bekannt zu geben. Das neue Gebäude am Hauptsitz in der<br />
Schweiz, in der Nähe von Zürich, ist mit modernster Fertigungstechnik<br />
ausgestattet und unterstreicht laut Eigenaussage die<br />
Vorreiterrolle von Gericke als Anbieter von hochwertigen<br />
Lösungen für die Verarbeitung und Handhabung von Schüttgütern<br />
aller Art. Die wichtigsten Eckdaten: 1. Erhöhte Produktionskapazität:<br />
Die zusätzliche Produktionshalle erhöht<br />
die Gesamtproduktionskapazität von Gericke erheblich,<br />
2. Dedizierter FAT-Bereich: Die Halle beinhaltet einen<br />
umfangreichen Bereich für Factory Acceptance Tests (FAT) und<br />
3. Nachhaltigkeit: In der neuen Produktionshalle werden<br />
energieeffiziente Systeme eingesetzt, und das Dach ist mit<br />
mehr als 1.200 Quadratmeter Solarzellen gedeckt. Damit<br />
werden 60 % des Energiebedarfs von Gericke Schweiz gedeckt.<br />
www.gerickegroup.com<br />
MESSE SPIEGELT GLOBALES WACHSTUM DER<br />
BRANCHE WIDER<br />
Auf der IFAT <strong>2024</strong> waren laut Messegesellschaft rund<br />
142.000 Besucher aus nahezu 170 Ländern und Regionen am<br />
Start. Die 3.211 Aussteller aus 61 Ländern und Regionen<br />
verteilten sich auf 300.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche.<br />
Damit endet die<br />
Messe laut Veranstalter<br />
mit einer<br />
Spitzenbeteiligung:<br />
Rund 142.000 Besucher<br />
aus nahezu<br />
170 Ländern und<br />
Regionen kamen zur<br />
„Weltleitmesse für<br />
Wasser-, Abwasser-,<br />
Abfall- und Rohstoffwirtschaft“. Das entspricht dem Rekordniveau<br />
von 2018. Der Anteil internationaler Besucher lag bei<br />
über 50 Prozent und damit so hoch wie nie. Auch ausstellerseitig<br />
erreichte die Internationalität eine neue Bestmarke:<br />
Von den 3.211 Ausstellern kamen 55 Prozent aus dem Ausland.<br />
Insgesamt nahmen Unternehmen aus 61 Ländern und Regionen<br />
teil. Mit 300.000 Quadratmetern Fläche war die diesjährige IFAT<br />
Munich zudem die größte aller Zeiten. Den kompletten Abschlussbericht<br />
lesen Sie auf der Webseite der Veranstaltung.<br />
www.ifat.de<br />
NEUER VORSITZENDER DER IGR<br />
Die Interessengemeinschaft<br />
Regelwerke Technik e. V. (IGR)<br />
hat Dr. Werner Sievers im Amt<br />
des Vorsitzenden des Vorstands<br />
bestätigt. Als Stellvertreter<br />
wurde Jürgen Potthoff gewählt.<br />
Der Maschinenbauer leitet<br />
parallel die technische Standardisierung<br />
und das Qualitätsmanagement<br />
des Engineerings<br />
von Bayer. Er übernimmt das Amt von Dr. Hans-Jürgen<br />
Henkel, Nobian Industrial Chemicals. Dr. Susanne Winkler<br />
übernimmt das Kompetenzcenter Mechanik und <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
als neue Leiterin. Die technische Chemikerin<br />
kommt von Siemens, wo sie als Lead Consultant Codes und<br />
Standards arbeitet. Sie löst Elfira Blumenthal ab, die sich als<br />
Beraterin, Autorin und Referentin für Normungsthemen<br />
selbständig gemacht hat. Insgesamt hat die IGR vier<br />
Kompetenzcenter. Sie überführen neue Regularien und den<br />
Stand der Technik in die betriebliche Praxis und unterstützen<br />
Mitglieder in Fachfragen. Elisabeth Maria Wächter-Schäper,<br />
Dr. Manuel Scholz und Dr. Uwe Bäumler wurden je als<br />
Leitende der Kompetenzcenter EMR-Technik, Werkstofftechnik<br />
und Prozesssicherheit bestätigt.<br />
www.igrtechnik.com<br />
BILDUNGSPARTNERSCHAFT:<br />
FÜRS LEBEN LERNEN<br />
Das Automatisierungsunternehmen<br />
Ifm geht eine<br />
Bildungspartnerschaft<br />
mit<br />
dem Albert-<br />
Einstein-Gymnasium<br />
(AEG)<br />
in Ravensburg<br />
ein. Bei der<br />
Unternehmenskooperation profitieren beide Seiten: Die<br />
Schüler bekommen bereits früh einen konkreten Einblick in<br />
die vernetzte und automatisierte Industrie 4.0 und Ifm<br />
kommt in den Austausch mit wissbegierigen Jugendlichen.<br />
Teil der neuen Kooperation sind Projekte im Science Club der<br />
Unterstufe, auch im Fach NWT in der Mittelstufe planen die<br />
Partner gemeinsame Aktivitäten während der schuleigenen<br />
Projekttage. Außerdem stehen regelmäßige Besuche bei Ifm<br />
an, bei denen die Schüler den Automatisierer kennenlernen.<br />
Zuletzt unterstützt das Unternehmen finanziell bei diversen<br />
Projekten. Die Zusammenarbeit hat bereits Früchte getragen:<br />
In den letzten Jahren konnte Ifm schon einige Schüler<br />
des AEG für ein Duales Studium begeistern. Die jungen<br />
Talente sind nach ihrem Abschluss nun an unterschiedlichen<br />
Stellen im Unternehmen aktiv. Im Bild: Anja Messnarz von<br />
Ifm (li.) und Jürgen Straub, die die Bildungspartnerschaft<br />
zwischen dem AEG und Ifm besiegeln.<br />
www.ifm.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 9
MASCHINELLES HANDHABEN VON VIALS<br />
ROBOTER GREIFT<br />
FLÄSCHCHEN<br />
Es gibt Gegenstände, die sich unter bestimmten Bedingungen einer Automatisierung<br />
widersetzen. Das galt bisher auch für Vials (diese kleinen zylindrischen<br />
Arzneimittelfläschchen, wie sie die Pharmaindustrie millionenfach verwendet),<br />
die in Akylux-Boxen gepackt werden sollen. Zwei Firmen machten es sich zur<br />
Aufgabe, dieses Problem zu lösen.<br />
Nicht zuletzt aufgrund unterschiedlicher Reinraumklassen<br />
durchlaufen Vials in der pharmazeutischen Produktion<br />
mehrere Handhabungsschritte. Vor allem die<br />
Zuführung der leeren Fläschchen in die Wasch- oder<br />
Füllmaschine beziehungsweise der gefüllten Produkte in die<br />
Verpackungsmaschine erfolgt dabei in aller Regel noch manuell.<br />
Die Gründe dafür liegen zunächst einmal in den Vials selbst:<br />
Bestehend aus dünnem Glas, sind sie sehr empfindlich. Zudem<br />
sind sie mit Füllgrößen von wenigen Millilitern sehr klein. Als<br />
weitere Schwierigkeit werden sie werksintern oft in verschließbaren<br />
Akylux-Boxen transportiert. Darin sind sie ohne jede Ordnung<br />
positioniert, was automatisierungstechnisch besondere<br />
Herausforderungen mit sich bringt.<br />
NUN AUCH MASCHINELL<br />
Goldfuß Engineering hat diese komplexe Aufgabe nun laut Eigenaussage<br />
erstmals für Vials ab einer Füllgröße von 2 ml (2R) gelöst:<br />
10 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
In einer Handlingzelle übernimmt ein Roboter das Öffnen der<br />
Akylux-Box. Er entnimmt die Vials und legt sie auf einen Drehteller<br />
oder ein Bi-Flow-Band, von wo aus sie in die Wasch-, Füll-,<br />
Inspektions- oder Verpackungsmaschine gehen. Außerdem<br />
MIT DER LÖSUNG IST EIN<br />
MASCHINELLES UND SICHERES<br />
GREIFEN VON VIALS MÖGLICH<br />
platziert der Roboter die leere Box in einen Behälter zur späteren<br />
Entsorgung. Der komplette Vorgang dauert rund 50 bis 60 Sekunden.<br />
Durch den Einsatz eines zweiten Roboters lässt sich diese<br />
Zeit reduzieren.<br />
EINHEIT AUS GREIFER UND ROBOTER<br />
Das Herzstück der Lösung bildet ein vom Unternehmen speziell<br />
für diese Anwendung entwickelter Greifer. Anders als Flächensauger,<br />
die für 2R-Vials keine wirklich prozesssichere Lösung<br />
ermöglichen, arbeitet dieser Greifer mechanisch und produktschonend<br />
zugleich, bei kompakter Bauweise. Dieses Verfahren<br />
ermöglicht laut Unternehmen die zuverlässige Aufnahme<br />
des kompletten Inhalts aus der Box und soll somit sicherstellen,<br />
dass alle Vials einer Charge erreicht und zugeführt werden. Der<br />
Greifer harmoniert mit Motoman-Robotern von Yaskawa. In der<br />
schlanksten und einfachsten Ausführung kommt der Greifer auf<br />
12 kg Gewicht zuzüglich der Vials. Diverse funktionale Optionen<br />
im Greifer wie das Aufschneiden einer Deckel-Fixierung können<br />
das Gewicht des Greifers erhöhen. Damit bietet sich ein<br />
Manipulator mit einer Tragkraft von 20 kg oder mehr an. Hierfür<br />
stehen Hochleistungsindustrieroboter der Motoman GP-Reihe<br />
zur Verfügung.<br />
Bilder: Yaskawa<br />
www.yaskawa.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Yaskawa Europe GmbH Robotics Division<br />
Standort Allershausen, Yaskawastraße 1<br />
85391 Allershausen<br />
Tel. 08166 900<br />
Mit Gefühl:<br />
Der Roboter<br />
handhabt die Vials<br />
in rund 50 bis<br />
60 Sekunden<br />
s 100<br />
1 9 1 9<br />
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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 11
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
SAUGANLAGE FÜR TITANDIOXID (TIO2)<br />
ABFÜLLUNG VON PIGMENTEN –<br />
SAUBER UND SICHER<br />
Titandioxid sorgt in vielen Produkte für die weiße Farbe. Aber die chemische<br />
Verbindung sollte bei der Produktion nicht in die Umgebung gelangen.<br />
Damit Anlagen und Mitarbeiter bestens geschützt sind, sorgt eine<br />
Absauganlage für den schnellen Abtransport der entstehenden Stäube.<br />
Weiß ist die dominierende Farbe bei der Titandioxidherstellung,<br />
Abfüllung und Verarbeitung. Schließlich<br />
handelt es sich um ein Pigment, das in vielen<br />
Produkten für die weiße Farbgebung sorgt. Aber Titandioxid<br />
ist nicht ganz ungefährlich. Stäube, die bei der Produktion<br />
entstehen, sollten deshalb direkt am Entstehungsort abgesaugt<br />
werden. Für ein Unternehmen, das Titandioxid verarbeitet,<br />
hat Ruwac eine Absauganlage mit vier Saugstellen projektiert,<br />
mit der Produktionsanlagen und Böden sauber gehalten werden.<br />
GUTER ERFOLG, WEITER AUSGEBAUT<br />
Der Ruwac-Kunde lagert das frisch produzierte Titandioxid in<br />
Silos und füllt es von dort je nach Kundenwunsch in Big Bags und<br />
Säcke ab – in großem Maßstab und im Zweischichtbetrieb. Dass<br />
dabei auch Pulver in die Umgebung gelangt, lässt sich bei diesen<br />
Mengen kaum vermeiden. Denn beim Abfüllen wird Luft verdrängt,<br />
die das feine Pulver mitreißt. Diese pulverhaltige Luft<br />
saugt man aktuell direkt beim Abfüllprozess ab – mit gutem Erfolg.<br />
Das Unternehmen verfolgt aber das Ziel, die Staubemissionen<br />
noch weiter zu verringern, und projektierte in Zusammenarbeit<br />
mit Ruwac eine weitere Absauganlage.<br />
Die neue Anlage wurde als reine Reinigungsanlage, das heißt<br />
nicht für die In-line-Absaugung, geplant – mit dem Ziel, dass das<br />
Personal nicht mehr fegen muss und damit Staub aufwirbelt. Im<br />
Umfeld der TiO2-Abfüllung stehen jetzt vier Absaugstellen zur<br />
Verfügung, um die Abfüllanlagen und die Big Bags abzusaugen<br />
und vor allem den Boden zu reinigen. Der Anwender muss nur<br />
den Schlauch in den Saugstutzen stecken, und der Saugvorgang<br />
kann starten.<br />
WO TIO2 ENTHALTEN IST<br />
Der Großteil des hergestellten Titandioxids (TiO2) wird in technischen Anwendungsgebieten verwendet. Es wird weltweit im<br />
Millionen-Tonnen-Maßstab produziert, allein in Europa sind es mehr als 1 Million Tonnen pro Jahr. Knapp 90 % des Stoffes<br />
wird als Weißpigment für die Herstellung von Lacken, Farben und Druckfarben sowie Kunststoffen und Papier verwendet,<br />
weitere 10 % für Kosmetika, Lebens- und Futtermittel sowie Arzneimittel, wobei man sich vor allem die hohe Leucht- und<br />
Deckkraft des Weißpigments zunutze macht. TiO2 ist unter der Bezeichnung CI 77891 als Weißpigment zum Beispiel in<br />
Zahnpasta enthalten. Zudem wird es als Filter zum Schutz vor ultravioletter Strahlung in Sonnenschutzmitteln eingesetzt.<br />
Weiterhin findet man Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff mit der Bezeichnung E 171.<br />
Quelle: BfR.de<br />
12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
01 Blick auf die Anlage: Das Titandioxid kommt in den Big Bag,<br />
und zwar über eine mehrere hundert Meter lange Rohrleitung<br />
02 Einfacher mit zentraler Absaugung: Nur den Schlauch in den<br />
Saugstutzen stecken, und ab geht die Reinigung<br />
Bei der Installation der Anlage wurden mehrere hundert Meter<br />
Rohrleitung verlegt. Ein drehzahlgeregeltes 40 kW-Radialgebläse<br />
stellt bedarfsgerecht die nötige Leistung bereit – je nachdem, wie<br />
viele Saugstellen gerade aktiv sind. Alle vier Saugstellen können<br />
gleichzeitig in Betrieb sein.<br />
STATIONÄR BESSER ALS MOBIL<br />
Warum hat sich das Unternehmen auf Empfehlung von Ruwac für<br />
eine stationäre Anlage entschieden und nicht für mehrere mobile<br />
Industriesauger? Ein Grund: Das Sammeln des Sauggutes läuft<br />
deutlich systematischer und effizienter ab, als es bei dezentralen<br />
mobilen Saugern der Fall wäre. Gesammelt wird es in einem Big<br />
Bag, dessen Gewicht eine Wägezelle erfasst. Der Anwender kann<br />
Grenzwerte in drei Stufen einstellen und erhält so rechtzeitig eine<br />
Meldung, wenn der Big Bag ausgetauscht werden muss. Außerdem<br />
sorgt ein Sensor dafür, dass während des Behältertauschs der<br />
Austrag gestoppt wird – ein sinnvolles Sicherheitsmerkmal, das<br />
sich bei derartigen Anlagen leicht verwirklichen lässt.<br />
WEITERER PLUSPUNKT<br />
Die bedarfsgerechte und energieeffiziente Leistungsregelung des<br />
Radialgebläses ist ein weiterer Pluspunkt, ebenso die Möglichkeit<br />
der Ferndiagnose. Die Ruwac-Techniker können bei Bedarf von<br />
unternehmenseigenen Standort aus die Anlage steuern, um zum<br />
Beispiel Anpassungen an der Fahrweise der Anlage vorzunehmen<br />
oder die Betriebstechnik des Anwenders mit Ferndiagnose<br />
bei der Störungsbeseitigung zu unterstützen.<br />
Die zentrale Sauganlage arbeitet zur vollen Zufriedenheit des Anwenders,<br />
der einmal im Jahr Messungen der Luftqualität im Anlagenumfeld<br />
durchführen lässt – mit gutem Erfolg. Aber weil es<br />
auch bei guten Ergebnissen noch Verbesserungspotenzial gibt,<br />
steht demnächst eine Erweiterung der Absauganlage an. Geplant<br />
sind zusätzliche Anschlüsse im Verladebereich, damit die Big<br />
Bags mitsamt Palette vor dem Verladen nicht mehr mit Druckluft<br />
abgeblasen werden müssen, um sauber auf den Lkw zu kommen.<br />
Künftig werden sie abgesaugt und der feine Staub somit nicht<br />
verwirbelt, sondern aus der Umgebung entfernt. Auch das, die<br />
Möglichkeit der Erweiterung oder des Umbaus, ist ein Vorteil von<br />
stationären Absauganlagen, vor allem wenn sie nach dem Baukastenprinzip<br />
konstruiert sind.<br />
Bilder: Ruwac, Jag_cz – stock.adobe.com<br />
www.ruwac.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Ruwac Industriesauger GmbH<br />
Westhoyeler Straße 25, 49328 Melle<br />
Tel. 05226 98300<br />
E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 13
PROZESS- UND VERPACKUNGSLÖSUNGEN<br />
RUND UM DIE TABLETTE<br />
Ein Hersteller aus Karlsruhe stellte auf der Achema sein Spektrum an<br />
Prozess- und Verpackungslösungen aus. Auf der Messe war zu erfahren,<br />
dass der Komplettanbieter durch energieeffiziente und ressourcenschonende<br />
Prozesse den ökologischen Fußabdruck seiner Maschinen verbessert.<br />
Messehighlight war eine neue Containment-Tablettenpresse.<br />
Der Komplettanbieter Romaco nutzte seinen Messeauftritt<br />
auf der diesjährigen Achema zur Präsentation seines<br />
Maschinenportfolios. Von der Pulververarbeitung<br />
bis zur Palette decken die Technologien des Herstellers<br />
die gesamte Prozesskette der Pharma-, Nutraceuticals-, Lebensmittel-<br />
und chemischen Industrie ab. Dabei richtet das Maschinenbauunternehmen<br />
laut Eigenaussage seinen Fokus auf eine<br />
nachhaltige Entwicklung seiner Produkte. Die Umsetzung seiner<br />
Klimaschutzziele lässt der Hersteller von unabhängigen Organisationen<br />
prüfen. Beim Nachhaltigkeitsrating von Ecovadis erzielte<br />
Romaco zuletzt eine Silbermedaille. Zudem hat die SBTi<br />
(Science Based Targets initiative) die Ziele zur Reduzierung der<br />
Treibhausgasemissionen für Scope 1 und 2 bestätigt.<br />
WIRBELSCHICHTPROZESSOR<br />
Der Wirbelschichtprozessor Ventilus Pilot von Romaco Innojet<br />
(s. Aufmacherbild) ist ein Gerät für den Pilotmaßstab und die<br />
Kleinchargenproduktion. Dessen Technologie liefert gute Ergebnisse<br />
hinsichtlich des Fließverhaltens und der Verpressbarkeit<br />
von Pulvern und Granulaten.<br />
Montiert auf vier Rädern, passt die kompakte Anlage durch jeden<br />
Standardtürrahmen und lässt sich per Plug-and-play installieren.<br />
Die All-in-one-Lösung wurde für Batchgrößen von 4 bis 25 Litern<br />
ausgelegt und granuliert, trocknet oder beschichtet Partikelgrößen<br />
von 10 μm bis 2 mm. Dabei erfüllt die Technologie alle Voraussetzungen<br />
sowohl für den Laborbetrieb als auch für eine GMPgerechte<br />
Herstellung klinischer Prüfmuster. Die Applikation der<br />
Sprühmedien erfolgt entweder konventionell mit Top-Spray oder<br />
mit Bottom-Spray und einer zentral angeordneten Sprühdüse –<br />
wahlweise der Rotojet oder der neuen Flexijet. Letztere wurde<br />
speziell für Granulierprozesse entwickelt.<br />
Der zylindrische Behälter des Wirbelschichtprozessors mit<br />
dem Treibsatzboden Orbiter sorgt für eine kontrollierte und<br />
schonende Umwälzung der Charge. Die gleichmäßigen Strömungsverhältnisse<br />
verbessern laut Herstellerangaben die Produktqualität,<br />
senken den Sprühmittelverbrauch und erleichtern<br />
die Durchführung von Scale-ups. Außerdem eignet sich die Anlage<br />
für Hotmelt-Coating-Prozesse, wofür lediglich das Hotmelt-<br />
Gerät Innojet IHD angeschlossen werden muss. Dieses Verfahren<br />
verkürzt laut Datenblatt die Prozessdauer um bis zu 85 Prozent,<br />
was auch den ökologischen Fußabdruck des Prozessors reduziert.<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
F&E-Tablettenpresse<br />
Containment-Tablettenpresse<br />
Mobiler Tablettencoater<br />
MOBILER TABLETTENCOATER<br />
Romaco Tecpharm erweitert seine Optima-Produktfamilie um<br />
den mobilen Tablettencoater TPR 25 Pilot (Bild oben li.). In die<br />
Anlage für den Pilotmaßstab wurden alle für den Coatingprozess<br />
erforderlichen Luftzufuhr- und Abluftsysteme integriert, sodass<br />
sie sich einfach per Plug-and-play in Betrieb nehmen lässt. Das<br />
Anwendungsspektrum der All-in-one-Lösung reicht von Entwicklungsaktivitäten<br />
über Scale-ups bis hin zur Produktion von<br />
Kleinstchargen. Dabei verarbeitet die Pilotanlage Batchgrößen<br />
von 1 bis 25 kg und eignet sich daher für einen Chargenbereich<br />
von 5 bis 100 %. Der Optima-Sprüharm des Herstellers wird von<br />
einem Sonarsystem gesteuert, das den Abstand zwischen Sprühdüsen<br />
und Tablettenbett automatisch regelt. Dadurch muss der<br />
Coater nicht angehalten und geöffnet werden, um die Sprühdistanz<br />
während des Prozesses nachzujustieren. Zudem sorgen<br />
die beweglichen Sprühdüsen des ausklappbaren Optima-Sprüharms<br />
stets für den korrekten Sprühwinkel. Eine stufenlos öffenbare<br />
Abluftklappe lenkt die Prozessluft gezielt durch das Tablettenbett.<br />
Auf diese Weise lässt sich der Luftpfad automatisch an<br />
den Füllstand der Trommel anpassen. Dies resultiert dann laut<br />
Romaco in einer präzisen Applikation der Coatingsuspension<br />
sowie einer effizienten Trocknung des Tablettenbetts.<br />
F&E-TABLETTENPRESSE<br />
Mit der KTP 1X präsentierte Romaco Kilian die neueste Generation<br />
seiner F&E-Tablettenpressen für den Einsatz im Labor. Die<br />
Einzelstempelpresse wurde als All-in-one-Instrument für Forschungs-<br />
und Entwicklungsaktivitäten konzipiert. Sie kann sowohl<br />
für die Verpressung von Ein-, Zwei- und Dreischichttabletten<br />
als auch für Tab-in-Tab-Tabletten eingesetzt werden. Dabei<br />
erzielt sie einen maximalen Output von bis zu 1.800 Tabletten pro<br />
Stunde und erreicht, je nach Modell, Pressdrücke bis zu 80 kN.<br />
Mit der F&E-Presse lassen sich die verschiedenen Tablettierparameter,<br />
zum Beispiel die Presskraft und mögliche Tablettiergeschwindigkeit,<br />
automatisch ermitteln. Hierfür wertet das intelligente<br />
Messsystem in kurzer Zeit sehr große Datenmengen aus.<br />
Darüber hinaus ist die Tablettenpresse laut Datenblatt in der<br />
Lage, jede handelsübliche Rundläuferpresse zu simulieren, was<br />
vor allem die Durchführung von Scale-up-Versuchen erleichtert.<br />
Neben der Herstellung von klinischen Prüfmustern eignet sich<br />
die Technologie auch für detaillierte Fehleranalysen und damit<br />
zur Prozessoptimierung. Durch die Steifigkeit der Maschine<br />
konnten die Entwickler insbesondere die Wegmessung der<br />
Stempel verbessern.<br />
Aufgrund der automatisierten Pressstudien genügen laut<br />
Romaco nur wenige Testserien, um aussagekräftige Ergebnisse<br />
zu erzielen. Außerdem ist die KTP 1X mit einem Datenmodul<br />
ausgestattet, das es dem Nutzer jederzeit erlaubt, weltweit auf die<br />
Rohmessdaten der Tablettenpresse zuzugreifen, selbst wenn diese<br />
nicht in Betrieb ist.<br />
CONTAINMENT-TABLETTENPRESSE<br />
Last but not least gab es auf der Achema auch noch die Containment-Ausführung<br />
der Rundläufertablettenpresse KTP 420X C<br />
von Romaco Kilian zu sehen (Bild o. re.). Die Maschine erfüllt alle<br />
Anforderungen an die Verarbeitung von aktiven pharmazeutischen<br />
Wirkstoffen der Gefährdungsklasse OEB 3 mit einem mittleren<br />
toxischen Potenzial. Zum Schutz des Bedienpersonals verfügt<br />
die Containment-Tablettenpresse über ein Restricted Access<br />
Barrier System (RABS) mit Handschuheingriffen und einen Rapid<br />
Transfer Port (RTP) für einen kontaminationsfreien Materialtransfer.<br />
Unterdruck im Pressraum, elektrische Türverriegelungen<br />
sowie staubdichte Andocksysteme und ein staubdichter<br />
Tabletten ablauf sorgen zudem für GMP-Konformität.<br />
Bilder: Romaco<br />
www.romaco.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Romaco Holding GmbH<br />
Am Heegwald 11, 76227 Karlsruhe<br />
Tel. 0721 48040<br />
E-Mail: info@romaco.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 15
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
SICHERE PROZESSTECHNIK-<br />
KOMMUNIKATION<br />
PLCnext Control von Phoenix Contact ist nun auch<br />
vom DNV nach IEC 61850 Ed. 2.1 und IEC 62351-3<br />
für eine sichere Kommunikation in Energiemanagementsystemen<br />
zertifiziert. Zuvor wurde<br />
die Steuerung als erste auf dem Markt mit einem<br />
der IEC 62443 4-2 SL2 entsprechenden Funktionsumfang<br />
zertifiziert. Die Kombination aus<br />
IEC 61850 Ed. 2.1 und IEC 62351-3, basierend auf<br />
der IEC 62443-Zertifizierung, ist laut Phoenix mehr<br />
als nur ein technischer Fortschritt. Sie kann dazu<br />
beitragen, die Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />
der Energieversorgung zu verbessern. Bei der<br />
IEC 61850 Ed. 2.1 handelt es sich um den internationalen<br />
Standard für die Datenübertragung in<br />
elektrischen Energienetzen. Sie ermöglicht eine<br />
effiziente und zuverlässige Kommunikation.<br />
Die IEC 62351-3 beschreibt den Standard für Cyber<br />
Security in Energiemanagementsystemen.<br />
Sie sorgt für die Sicherheit des Datenaustausches,<br />
da alle weitergeleiteten Daten vor unberechtigtem<br />
Zugriff geschützt sind. (Im Bild, von li.: Benjamin<br />
Homuth, Director of PLCnext Technology,<br />
Boris Waldeck, Master Specialist Security of<br />
PLCnext Technology, Tobias Frank, Vice President<br />
of Automation Systems und Hans-Jürgen Koch,<br />
Executive Vice President of Industry Management<br />
& Automation.)<br />
www.phoenixcontact.com<br />
SCHNELLER ZUR PERFEKTEN ANLAGE<br />
Der Bau einer neuen Produktionsstätte stellt auch Brau- und<br />
Getränkehersteller vor zunehmend größere Herausforderungen.<br />
Ziemann Holvrieka setzt deshalb bei der Realisierung auf<br />
Standardisierung und Digitalisierung, zum Beispiel mit dem<br />
Prinzip der Module Type Packages (MTP). Dieses Werkzeug<br />
wird seit Jahren erfolgreich in der Chemie- und Pharmaindustrie<br />
angewendet, Ziemann Holvrieka macht es für die Brauund<br />
Getränkeindustrie als Open Source zugänglich. Die Idee<br />
dahinter ist einfach, aber effizient: Die Entwickler stellen für<br />
das Leitsystem integrierbare Module bereit, die einen Prozessschritt<br />
umfassend abbilden. Der Planer muss also auf der<br />
Baustelle nicht mehr aktiv programmieren, sondern nur noch<br />
Daten einspielen. Das MTP enthält dazu in einem standardisierten<br />
Format alle notwendigen Informationen für den<br />
jeweiligen Verfahrensschritt.<br />
Dazu zählen zum Beispiel die Kommunikation, die verfahrenstechnischen<br />
Funktionen, eine Beschreibung der Mensch-<br />
Maschine-Schnittstelle (HMI) und Wartungsinformationen.<br />
Ein MTP fasst somit für jeden Prozessschritt alle relevanten<br />
Daten aus Prozess, Mechanik, Elektrik, Automation sowie<br />
Wartung zusammen und verknüpft sie miteinander – und<br />
zwar bis zu den Feldkomponenten wie Ventil, Pumpe oder<br />
Sensor. Für eine Brauerei wären das beispielsweise die Module<br />
Maischen, Läutern und Filtrieren.<br />
www.ziemann-holvrieka.com<br />
PULVERBENETZUNGS- UND DISPERGIERMASCHINE<br />
Der Maschinen- und Anlagenbauer Ystral stellte auf der Achema <strong>2024</strong> unter anderem die kontinuierlich arbeitende<br />
Pulverbenetzungs- und Dispergiermaschine Coflow vor. Die Maschine trägt Feststoffe und Flüssigkomponenten<br />
kontrolliert mengenproportional über Feststoffdosierer oder eine Flüssigkeitspumpe<br />
ein. Anschließend führt sie alles in einer Vormischzone zusammen. Über ein Rotor-<br />
Stator-System erfolgt dann die Feindispergierung, wobei der Stator je nach Applikation<br />
in unterschiedlichen Schlitzbreiten ausgeführt sein kann. Über einen zwischen der<br />
Vormischzone und der Rotor-Stator-Zone verbauten Inducer erfährt das Produkt dabei<br />
eine Druckerhöhung. Die Veränderung bewirkt eine Separierung der mit dem Pulver<br />
eingetragenen Luft und damit einen geringeren Restluftgehalt im Produkt.<br />
Die Maschine ist laut Hersteller für ein breites Anwendungsspektrum in verschiedenen<br />
Branchen geeignet. Im Fokus stehen dabei Produkte mit eher einfach zu verarbeitenden<br />
Pulvern, die keine Nachdispergierung erfordern und Anwender mit eher schlankem<br />
Produktportfolio oder relativ wenigen Produktwechseln.<br />
www.ystral.com<br />
16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
WÄGEPROZESSE ERLEICHTERN<br />
Mettler Toledo hat den zertifizierten Partnerstatus im<br />
Körber-Ökosystem erreicht. Dies stellt laut Unternehmen<br />
einen bedeutenden Schritt in dem gemeinsamen Bestreben<br />
dar, Wägeprozesse durch eine vereinfachte und standardisierte<br />
Integration zwischen Körbers und Mettler Toledos<br />
moderner<br />
Wägeausrüstung<br />
zu optimieren.<br />
Denn zum<br />
Beispiel liegt im<br />
Kern der pharmazeutischen<br />
Herstellung der<br />
kritische Prozess<br />
des genauen<br />
Wiegens und Abfüllens von Ausgangsmaterialien gemäß<br />
den Rezepturvorgaben. PAS-X Weighing & Dispensing leitet<br />
laut Mettler den Bediener zuverlässig an und führt ihn<br />
durch den Wägeprozess, während es Sicherheitsvorschriften<br />
und Rezeptanforderungen einhalten hilft. Die nahtlose<br />
Integration von Waagen ist gemäß Hersteller für diese<br />
Fähigkeit unerlässlich – verstärkt durch die Partnerschaft<br />
beider Unternehmen. Mit einer über zwei Jahrzehnte<br />
andauernden Zusammenarbeit ist diese Partnerschaft nun<br />
in einer neuen Ära angelangt, da Mettler Toledo dem<br />
Partnerprogramm des Körber-Ökosystems beitritt. Somit<br />
ermöglicht die zertifizierte Partnerschaft die vereinfachte<br />
Nutzung von PAS-X MES mit dem industriellen Wägetechnik-Portfolio<br />
von Mettler Toledo.<br />
Bild: Elena Markwalder, Head of Industrial Division, Mettler Toledo<br />
www.mt.com<br />
KÄLTETROCKNER DER DRITTEN GENERATION<br />
Beko Technologies bringt die dritte Generation des Druckluft-<br />
Kältetrockner Drypoint RA auf den Markt. Die neuen Systeme<br />
sind in fünf verschiedenen Baugrößen für Leistungen von<br />
20 bis 3.000 m³/h und als luft- oder wassergekühlte Modellspezifikationen<br />
erhältlich. Das Unternehmen integriert in die<br />
Kältetrockner Drypoint RA III serienmäßig den elektronisch<br />
niveau-geregelten Kondensatableiter Bekomat. Der wird über<br />
die zentrale Steuereinheit der Kältetrockner überwacht.<br />
Die neuen Kältetrockner verwenden das umweltfreundliche<br />
Kältemittel R513A mit niedrigem GWP und ASHRAE A1-<br />
Klassifizierung für Nichtentflammbarkeit sowie null Ozonabbaupotenzial<br />
(ODP). Die Reduzierung der Kältemittelmenge<br />
um durchschnittlich 33 % gegenüber der zweiten Gerätegeneration<br />
schont die Umwelt. Die kleineren Modelle für<br />
Volumenströme bis zu 960 m³/h haben eine einfach zu<br />
bedienende LED-Steuerung mit Display. Die leistungsstärkeren<br />
Modelle für Volumenströme<br />
bis zu 3.000 m³/h<br />
haben einen Touchscreen-<br />
Controller. Wichtige Angaben<br />
zu Temperatur und Druck<br />
sowie weitere Betriebsparameter<br />
werden live abgebildet.<br />
Alle Kälte-trockner sind mit<br />
einem Modbus RTU ausgerüstet<br />
und daher auch IIoT-fähig.<br />
www.beko-technologies.com<br />
ai17103167017_Anzeige_03_<strong>2024</strong>_V3.pdf 1 13.03.<strong>2024</strong> 08:58:22<br />
PROZESSTECHNIK<br />
GASWARNTRANSMITTER<br />
Teledyne Gas and Flame<br />
Detection führt einen neuen<br />
Infrarotsensor (IR) für den<br />
stationären Gaswarntransmitter<br />
OLCT100XPIR (ex-geschütztes<br />
IR) ein. Der neue<br />
IR-Sensor ermöglicht die<br />
Detektion von Methan. Das<br />
Funktionsprinzip: CH4 IR<br />
Sensoren verwenden zwei<br />
Wellenlängen - eine aktive<br />
Wellenlänge für die Gasabsorption<br />
und eine Referenzwellenlänge zur Kompensation<br />
von Temperatur und Feuchtigkeit. Da IR Sensoren für den<br />
Betrieb keinen Sauerstoff benötigen, eignet sich diese<br />
Sensortechnologie auch für den Einsatz in Applikationen<br />
mit 100 Vol. % Methan. Der ATEX zertifizierte OLCT100X-<br />
PIR Transmitter detektiert Freonen, CO₂ sowie brennbare<br />
Gase und hat ein 4-20 mA Ausgangssignal, das damit<br />
wohl einen zuverlässigen Betrieb ermöglicht. Der IR-<br />
Sensor weist Unempfindlichkeit gegenüber Katalysatorgiften<br />
auf. Darüber hinaus ermöglicht er eine 100 % UEG<br />
Detektion von Methan.<br />
www.teledyne.com<br />
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KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
DREHKOLBENGEBLÄSE FÜR FLOCKENPRODUKTION<br />
LUFT UND LIEBE<br />
FÜR DIE FLOCKE
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Eine der modernsten Bio-Hafermühlen Europas<br />
steht in Rosche (Niedersachsen). Zentraler<br />
Baustein in der effizienten Mühlentechnik:<br />
Drehkolbengebläse aus Aerzen. Die Aggregate<br />
liefern über ihre gesamte Lebensdauer<br />
zuverlässig saubere Prozessluft und<br />
ermöglichen damit hohe Verfügbarkeit bei<br />
bestmöglicher Energieeffizienz.<br />
Wer morgens genussvoll mit Müsli oder Porridge in<br />
den Tag startet, fragt sich bestimmt mal, wie die<br />
Flocken entstehen und welche Technik dabei eine<br />
Rolle spielt. Denn die Herstellung der Flocken ist<br />
durchaus eine Kunst für sich. Eine moderne und effiziente Bio-<br />
Hafermühle steht in Rosche (Landkreis Uelzen).<br />
Es ist die Bauckhof Mühle der Firma Bauck. Das Unternehmen<br />
gilt als Pionier unter den Naturkostherstellern und ist heute laut<br />
Eigenaussage einer der Marktführer für biologische Lebensmittel.<br />
Die Qualität der Produkte beginnt auf dem Feld und setzt sich in<br />
den Produktionsanlagen fort. Bestes Beispiel: Aerzen. Die Gebläselösungen<br />
des Kompressorspezialisten zählen zu den innovativsten<br />
am Markt und sind weltweit bekannt für höchste Performance<br />
und Prozesssicherheit. Im Spätsommer 2020 ist die neue<br />
Mühlenanlage von Bauck in Betrieb gegangen. Seitdem halten<br />
dort 21 Drehkolbengebläse vom Typ Delta Blower die Flockenproduktion<br />
am Laufen.<br />
MODERNSTE TECHNIK FÜR 100 % BIO<br />
25 Meter breit, 80 Meter lang und 45 Meter hoch (acht Stockwerke):<br />
Das ist die neue Bauckhof Flockenmühle. Die glutenfreie<br />
Anlage verfügt sowohl über eine Fein(mehl)- als auch eine<br />
Flockenmühle und hat eine Verarbeitungskapazität von 20.000<br />
Tonnen jährlich. Neben dem Hauptrohstoff Hafer (bevorzugt<br />
DIE GEBLÄSE WERDEN IN ALLEN<br />
BEREICHEN GENUTZT – VOM<br />
TRANSPORT DES ROHHAFERS BIS<br />
ZUR BEFÜLLUNG IN DER SEKTION<br />
von regionalen Bio- und Demeter-Erzeugern) werden Hirse,<br />
Braunhirse, Kichererbsen, Reis, Buchweizen und Maisgrits zu<br />
Flocken und Mehlen verarbeitet. Moderne Sortier-, Reinigungs-,<br />
Mahl- und Verflockungstechnik ermöglichen dabei eine gleichmäßige<br />
und hohe Qualität.<br />
Bis aus dem Getreidekorn eine fertige Flocke wird, sind sieben<br />
Bearbeitungsschritte notwendig: Getreideannahme, Vorreinigung,<br />
Feinreinigung, Sortierung, Schälung, Grützung (Zerteilung<br />
der Getreidekörner) und Flockierung. Die Wege zwischen den<br />
einzelnen Prozessen werden mittels Förderluft aus den Drehkol-<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 19
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
01 02<br />
bengebläsen von Aerzen zurückgelegt. „Die Gebläse werden in<br />
allen Sektionen genutzt – vom Transport des Rohhafers in die<br />
Feinreinigung bis zur Befüllung der Flockiersektion. Die pneumatischen<br />
Überhebungen mit den Aggregaten geben uns eine<br />
hohe Flexibilität hinsichtlich der Förderrohrführung und damit<br />
Die Maschinen von Aerzen begleiten mich seit<br />
meinem ersten Arbeitstag im Jahr 1978. Zuverlässigkeit,<br />
Langlebigkeit und Laufleistung überzeugen<br />
mich einfach. Ich habe viele Jahre in Afrika zugebracht.<br />
Selbst unter den dortigen, oft extremen<br />
Einsatzbedingungen laufen die Aggregate des<br />
Herstellers reibungslos. Qualität zahlt sich in<br />
meinen Augen eben aus. Basierend auf diesen<br />
positiven Erfahrungen konnte ich auch in diesem<br />
Fall einem Einsatz zustimmen.<br />
Jan Gausepohl, gelernter <strong>Verfahrenstechnik</strong>er und<br />
selbständiger Mühlenbau-Ingenieur<br />
dem Produktverlauf durch die Anlage“, erklärt Mühlen-Betriebsleiter<br />
Alexander Bachur und fügt hinzu: „Die Maschinen von<br />
Aerzen haben wir der Firma Schule Mühlenbau zu verdanken.<br />
Diese setzt seit vielen Jahren nur diese in den von ihnen geplanten<br />
Mühlen ein. Unser Mühlenbauer Jan Gausepohl hat basierend<br />
auf seinen positiven Erfahrungen dem Einsatz zugestimmt.“<br />
DIE LANGLEBIGKEIT IST SCHON LEGENDÄR<br />
Insbesondere die Delta Blower haben sich als robuste Dauerläufer<br />
einen Namen gemacht. Die sehr belastbaren und langlebigen<br />
Drehkolbengebläse komprimieren über 150 Jahre Erfahrung als<br />
Weltmarktführer in der Gebläseentwicklung (1868 fertigte Aerzen<br />
das erste Drehkolbengebläse in Europa) und sind die treibende<br />
Kraft in unzähligen Förderprozessen. Die hochentwickelten Maschinen<br />
mit einem Druckbereich zwischen -500 und 1.000 mbar<br />
(g) erreichen Ansaugvolumenströme von 30 bis 15.000 m³/h und<br />
stehen in verschiedensten Bauformen, Größen und Sonderausführungen<br />
zur Verfügung.<br />
Sie stellen absolut öl- und absorptionsmaterialfreie Förderluft<br />
zur Verfügung und haben ein wartungsarmes, anwenderfreundliches<br />
Design. Ihre nachweislich robuste Natur und Langlebigkeit<br />
kommen nicht von ungefähr. Der Hersteller fertigt alle Kernkomponenten<br />
selbst – vom Aggregat bis zur Steuerung, von der Idee<br />
über das Engineering bis zur Konfiguration – und ermöglicht so<br />
die hohe Produktivität seiner Maschinen.<br />
ABSOLUT ÖL- UND<br />
ABSORPTIONSMATERIALFREI<br />
Da die Förderluft in der Bauckhof Mühle mit den zu transportierenden<br />
Getreidekörnern, Zwischenprodukten und Flocken direkt<br />
in Berührung kommt, muss sie besonders hohen Qualitätsstandards<br />
genügen. Schließlich wirken sich Verunreinigungen in<br />
der komprimierten Luft wie Staub, Feuchtigkeit, Öle oder Mikroorganismen<br />
auf die Produktqualität aus – und sind daher unter<br />
allen Umständen zu vermeiden.<br />
Als erfahrener Partner der Lebensmittelindustrie kennt Aerzen<br />
die branchenspezifischen Herausforderungen genau und liefert<br />
Aggregate, die zuverlässig saubere Prozessluft liefern. Das Unternehmen<br />
ist ISO 22000 zertifiziert, garantiert eine Ölfreiheit nach<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
03 04<br />
01 Kleine Flocke, viel Technik: Modernste Sortier-, Reinigungs-,<br />
Mahl- und Verflockungsanlagen sorgen für eine gleichmäßige sowie<br />
hohe Qualität<br />
02 Druck dahinter: Insgesamt 21 Drehkolbengebläse halten die<br />
Flockenproduktion am Laufen<br />
03 Post: Hinter jedem Rohr steckt ein Gebläse, wobei die<br />
grauen Rohre das Rohgas liefern und die Edelstahlvarianten die zu<br />
transportierenden Lebensmittel (silbern)<br />
04 Die Delta Blower übernehmen den pneumatischen Transport der<br />
Getreidekörner, Zwischenprodukte und auch der fertigen Flocken<br />
ISO 8573-1, Klasse 0 und setzt auf Schalldämpfer ohne Absorptionsmaterial.<br />
Damit erfüllen die Maschinen alle Anforderungen<br />
an die Lebensmittelsicherheit und sichern 100%ige Produktreinheit<br />
zu. Die Prozessluft ist garantiert frei von Kontaminationen<br />
wie Öl oder Abrieb. Die in jeder Prozessluftapplikation auftretenden<br />
Druckverluste bleiben über die gesamte Lebensdauer konstant.<br />
Eine Steigerung von Druckverlusten durch Ablagerungen in<br />
der Maschine unterbleibt, Reinigungs- und Wartungsaufwand<br />
werden reduziert.<br />
WENIGER VARIANTEN, MEHR SICHERHEIT<br />
In Rosche kommen Drehkolbengebläse in drei unterschiedlichen<br />
Baugrößen zum Einsatz – und das bei insgesamt 21 Aggregaten.<br />
Das hat einen entscheidenden Vorteil, wie Gausepohl erläutert:<br />
„Normalerweise werden die Gebläse passgenau auf den jeweiligen<br />
Prozess abgestimmt. Das führt jedoch zu einer Vielzahl an<br />
unterschiedlichen Konfigurationen, in unserem Fall wären es<br />
sechs oder sieben gewesen. Durch eine variantenreduzierte Auslegung<br />
kommen wir mit der Hälfte aus, nämlich drei. Die Maschinen<br />
innerhalb eines Leistungsbereichs sind untereinander austauschbar.<br />
So kann im Falle von Wartungs- oder Reparaturarbeiten<br />
einfach ein anderes Aggregat eingesetzt werden. Das erhöht<br />
die Prozesssicherheit.“<br />
Die 21 Delta Blower sind gemeinsam in einem schallisolierten<br />
Raum untergebracht und stehen dreireihig in einem Regalsystem.<br />
Durch ein Schlittensystem kann ein Gabelstapler sie schnell herausfahren<br />
und wieder zurücksetzen. „Die Gebläse sind für die<br />
Flockenmühle prozessrelevant. Funktionieren sie nicht einwandfrei,<br />
steht die gesamte Produktion still“, ergänzt der Mühlenarchitekt<br />
und ist sicher: „Hochwertige, zuverlässige und wartungsarme<br />
Gebläse sind daher für die Anlage essenziell, ebenso wie<br />
unkomplizierte Prozesse und eine einfache Wartung.“<br />
IST UND BLEIBT ERSTE WAHL<br />
Seit Spätsommer 2020 sind die Aerzen Drehkolbengebläse in der<br />
Bauckhof Mühle in Rosche im Einsatz und werden ihrem Ruf als<br />
zuverlässige Prozessluftlieferanten gerecht. Mühlen-Betriebsleiter<br />
Bachur ist begeistert: „Unsere Erfahrungen mit den Maschinen<br />
sind sehr positiv. Die Gebläse laufen Tag und Nacht<br />
durchgehend vollkommen störungsfrei.“ Einmal pro Jahr werden<br />
die Aggregate von einem Aerzen Servicetechniker auf Herz und<br />
Nieren geprüft. „Das Team macht einen super Job und versucht,<br />
sich flexibel mit den Wartungen an unsere Anforderungen anzupassen.<br />
So geht die Arbeit schnell, bei gleichzeitig minimalem<br />
Stillstand in der Produktion“, freut sich der Mühlenleiter. Übrigens<br />
laufen jeden Tag in Rosche rund 154.000 Bauckhof-Packungen<br />
vom Band. Möglich machen dies vor allem die unermüdlich<br />
arbeitenden Delta Blower, denn ohne sie würden die Getreidekörner<br />
den Weg durch die riesige Mühlenanlage, die größte ihrer<br />
Art in Europa, nicht schaffen.<br />
Bilder: Aerzen, Bauck<br />
www.aerzen.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Aerzener Maschinenfabrik GmbH<br />
Reherweg 28, 31855 Aerzen<br />
Tel. 05154 810<br />
E-Mail: info@aerzen.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 21
ANWENDERBERICHT: SILOTOP POLYTUBE<br />
DIE STAUBFÄNGER FANGEN LIVE<br />
Mit dem Einsatz der Nanofasertechnologie begann ein Filterspezialist schon im Jahr<br />
2017 die Revolution bei Entstaubungssystemen. Durch das High-Tech-Medium war<br />
das Unternehmen in der Lage, einen Siloaufsatzfilter zu entwickeln, der hinsichtlich<br />
Reststaubgehalt, Reinigungseffizienz und Lebensdauer Maßstäbe setzte. Lesen Sie in<br />
diesem Anwenderbericht, wie sich das System in der Praxis bewährt.<br />
Heute stellen der Silotop Zero des Unternehmens WAM<br />
und die auf dieser Technik basierenden Filtersysteme<br />
laut Hersteller die Benchmark für moderne Entstaubungssysteme<br />
dar. Eine Benchmark, an der sich auch<br />
neue Filtersysteme des eigenen Unternehmens messen lassen<br />
müssen. Mit dem Polytube nutzt WAM weiterhin die bewährte<br />
Nanofasertechnologie, geht jedoch neue Wege bei der Entwicklung<br />
der nächsten Generation von Filterelementen und deren<br />
Abreinigung. Das Filtersystem bringt neben einer verbesserten<br />
Reinigungseffizienz auch viele Installations- und Wartungsvorteile<br />
für Anlagenbauer und -betreiber mit sich.<br />
INVEST IN DIE ZUKUNFT<br />
Wie gut er sich in der Praxis tatsächlich schlägt, testet derzeit die<br />
Firma Getec Servicegesellschaft aus Kleve. Das mittelständische<br />
Unternehmen vom Niederrhein hat seinen Schwerpunkt in der<br />
Herstellung und Instandhaltung von Asphalt und Betonmischanlagen,<br />
Sand und Kiesanlagen sowie für den Stahlbau. Für eine Betonanlage<br />
des Unternehmens Balsat im nordbadischen Weinheim<br />
entwickelte Getec ein Anlagendesign, das ideal zum neuen<br />
Polytube von WAM passt. Hier wird Massenbeton für verschiedene<br />
Bauprojekte hergestellt und mit einer Jahresproduktion von<br />
Mich als Ingenieur erfreuen Berichte wie dieser hier immer wieder.<br />
Im ersten Moment vielleicht noch erstaunlich, wie Hightech im<br />
alltäglichen Leben helfen kann, sollte man auf die Innovationskraft der<br />
Entwickler vertrauen. Zum Beispiel beim hier beschriebenen Filtersystem.<br />
Die Ausgangsfrage „Wie lässt sich die Filtrationseffizienz<br />
steigern, ohne die Filterfläche zu vergrößern?“ zeigt auf, dass es sich<br />
immer lohnt, bestehendes zu hinterfragen. Die Antworten können ein<br />
Produkt noch besser machen. So wie hier: Saubere Luft ist wie Wasser;<br />
sie ist Leben!<br />
GUIDO MATTHES, Redakteur<br />
22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
01 Her mit dem Staub: Der Zement lagert in Silokammern<br />
mit entsprechendem Staubpotenzial, deshalb war eine<br />
effiziente Entstaubung eine der Hauptanforderungen<br />
02 Äußerlich positive Effekte: Niedrige Bauhöhe und<br />
Filterelemente reduziert, die niedrige Bauhöhe bedeutet<br />
Sicherheit, denn der Filter ragt nicht übers Geländer<br />
40.000 m³ und einer Stundenleistung von 120 bis 140 m³ Beton<br />
zählt sie zu den großen Anlagen in Deutschland. Mithilfe spezieller<br />
Zuschlagstoffe lassen sich in der Anlage unterschiedlichste<br />
Zemente zu Beton verarbeiten.<br />
Die verschiedenen Zementsorten lagern in sechs Silokammern<br />
mit entsprechendem Staubpotenzial. Insofern war eine effiziente<br />
Entstaubung eine der Hauptanforderungen bei der Anlagenplanung.<br />
Auch wenn die Genehmigungsbehörde einen Reststaubgehalt<br />
bis zu 10 mg/Nm³ Luft erlaubt, war das Ziel, eine maximale<br />
Staubminimierung zu erreichen. Mit weniger als 1 mg/Nm³<br />
Luft (bei Zemententstaubung) unterbietet der Polytube diesen<br />
Wert deutlich. Für Gründer und Geschäftsführer von Getec, Arne<br />
Gertgens, ist das Filtersystem auch ein Invest in die Zukunft. „Wir<br />
müssen davon ausgehen, dass die Grenzwerte der TA Luft weiter<br />
verschärft und effizientere Filtersysteme notwendig werden. Insofern<br />
erhält der Betreiber, zumindest was die Entstaubungstechnik<br />
betrifft, weitgehend Betriebssicherheit“.<br />
BAUHÖHE UND MECHANISCHE ABREINIGUNG<br />
DIE ANLAGE IN WEINHEIM<br />
Im Zentrum der Turmanlage steht ein Tellermischer mit<br />
einem nominellen Volumen von 3,5 m³. Beschickt wird<br />
der Mischer mit Förderschnecken von WAM, die das<br />
Material aus vier Zementsilos (zwei mit Doppelkammern)<br />
austragen. Jedes Silo hat ein Volumen von 140 Tonnen.<br />
Um diese zu füllen sind 5 bis 6 Silofahrzeuge mit einem<br />
Volumen von 25 bis 27 Tonnen Zement erforderlich.<br />
Zwischen 380 und 420 kg davon sind für die Herstellung<br />
eines Kubikmeters Beton nötig. Die Zuschlagstoffe<br />
werden über einem Aufgabetrichter abgekippt. Über ein<br />
Förderband gelangt das Material in den Kiesturm, in dem<br />
bis zu 800 m³ der Materials vorgehalten wird. Der<br />
Zement, die Zuschlagstoffe und das Wasser werden in<br />
dieser Reihenfolge in den Tellermischer gegeben. Ist die<br />
Mischung homogenisiert, gelangt sie über einen Auslauftrichter<br />
in den Fahrmischer. Neben den Entstaubungsfiltern<br />
und Förderschnecken kommen auch Druckausgleichventile,<br />
Füllstandsmelder, Absperrklappen,<br />
Quetschventile und Drehklappen von WAM zum Einsatz.<br />
01<br />
02<br />
Als positive Zusatzeffekte führt Gertgens vor allem die niedrige<br />
Bauhöhe und die Reduktion der Filterelemente an. „In Anbetracht<br />
der Bauhöhenbegrenzung erlaubt ein niedrigerer Filter ein<br />
höheres Silo und schafft damit mehr Kapazitäten für den Betreiber.<br />
Zum anderen ragt der Filter nicht mehr übers Geländer hinaus<br />
und reduziert so die Gefahr, bei Arbeiten auf dem Silo abzustürzen.<br />
Die niedrigere Bauhöhe erleichtert Wartungs- und Reparaturarbeiten,<br />
da zum Beispiel die Filterelemente deutlich leichter<br />
nach oben herausgezogen und gewechselt werden können.“<br />
Im Gegensatz zu vielen anderen Siloaufsatzfiltern setzt der<br />
Polytube auf eine mechanische Abreinigung durch das neue<br />
elektromechanische Impuls-Reinigungssystem Meccanica. Während<br />
die druckluftbasierte Abreinigung mit Feuchtigkeit, niedrigen<br />
Temperaturen und Kondenswasserbildung umgehen muss,<br />
spielt das für die mechanische Abreinigung keine Rolle. Sie erzeugt<br />
zudem niedrigere Betriebsgeräusche und schont das Filtermedium.<br />
Anlagenbetreiber überzeugen laut Gertgens natürlich<br />
auch die niedrigeren Betriebskosten. „Ich gehe davon aus, dass<br />
wir bei sechs Polytubes einen spürbar geringeren Gesamtluftverbrauch<br />
in der Anlage haben und den Kompressor schwächer laufen<br />
lassen können. Das bringt eindeutig Kostenvorteile für den<br />
Betreiber“, erklärt Gertgens. „Und für uns Anlagenbauer ist die<br />
Installation eines Filtersystems ohne eine Luftleitung kostengünstiger<br />
und einfacher.“<br />
Fazit: Dass der Polytube eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie<br />
der Silotop Zero schreiben wird, davon ist auf jeden Fall Gertgens<br />
überzeugt. „Mit der mechanischen Abreinigung schließt er eine<br />
Lücke im Angebot von Siloaufsatzfiltern. Bei der Entwicklung hat<br />
WAM viele Dinge umgesetzt, die uns das Leben bei Bau, Wartung<br />
und Instandhaltung wirklich leichter machen – ob das nun die<br />
nicht benötigte Druckluftleitung oder die leichter zu wechselnden,<br />
weil kürzeren, Filterelemente sind. Wir sind seit vielen Jahren<br />
im Anlagenbau unterwegs, kennen noch den ersten Siloaufsatzfilter<br />
R03 von WAM und haben danach auch den Zero in<br />
zahlreichen Anlagen eingesetzt.“<br />
Bilder: WAM<br />
www.wamgmbh.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
WAM GmbH<br />
Dornierstraße 10, 68804 Altlußheim<br />
Tel. 06205 39490<br />
E-Mail: wam@wamgmbh.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 23
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
SORGT FÜR WIRBEL IM BECKEN<br />
Auf der IFAT stellte Invent diverse Produkte und Neuheiten vor.<br />
Eines war der Cyberflow-Strömungsbeschleuniger. Diese Maschine<br />
wirbelt die Strömung in Umlaufbecken sprichwörtlich durch<br />
ihre energieeffiziente Horizontalströmung durch. Erzielt wird das<br />
durch ein besonderes strömungsmechanisches Konzept. Mit<br />
Wirkungsgradsteigerungen bis zu 30 Prozent (im Vergleich zu<br />
herkömmlichen Strömungsbeschleunigern) und eine ganzheitliche,<br />
energieeffiziente Gestaltung sind dabei maßgeblich.<br />
Weiterhin stelle der Hersteller individuelle Ausrüstungspaket vor.<br />
Die bestehen aus Rühr- und Belüftungssystemen, Dekantern und<br />
Gebläsen, die perfekt sind für SBR-Systeme und sich nahtlos in<br />
Anlagenprozesse integrieren lassen. Diese integrierten Pakete<br />
(Invent Granular Sludge Reactor), ermöglichen Montageüberwachung,<br />
Inbetriebsetzung und Schulung. Last but not least präsentierte das Unternehmen sein weiterentwickeltes<br />
Iturbo-Gebläse. Dies ermöglicht es, die Begasung an die individuellen Anforderungen der jeweiligen Kläranlage anzupassen.<br />
So werden Energieverbrauch und Betriebsbereich für den spezifischen Prozess optimiert.<br />
www.invent-uv.de<br />
ADSORPTIONSTROCKNER MIT ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Mit dem Adsorptionstrockner DA 9400 gibt es von Condair laut Datenblatt eine robuste<br />
und energieeffiziente Lösung für industrielle Anwendungsbereiche. Das Gehäuse hebt<br />
sich laut Hersteller durch seine doppelwandige Sandwichbauweise hervor. Es ist mit<br />
einer Magnelis-Beschichtung sowie einer RAL9006-Pulverbeschichtung versehen und hat<br />
laut Condair eine beeindruckende Widerstandsfähigkeit. Der energieeffiziente Sorptionsrotor<br />
aus hauseigener Fertigung ermöglicht den Einsatz selbst bei 100 % relativer<br />
Luftfeuchtigkeit. Durch die Einhaltung des ASTM E84-18b Standards ermöglicht er höchste Sicherheit mit einem<br />
Entflammbarkeitsindex von 0 (FSI) und einem Rauchproduktionsindex von 0 (SDI). Die Adsorptionstrockner der DA 4400<br />
– 9400 Serie sind serienmäßig mit einer elektrischen Regenerationsheizung ausgestattet. Es lassen sich jedoch auch<br />
alternative Wärmequellen wie Warmwasser, Dampf oder eine Kombination daraus nutzen.<br />
www.condair.de<br />
KABELEINFÜHRUNG FÜR GEHÄUSE<br />
Die neuen UT-Tüllen von Icotek sollen für die einfache und<br />
effiziente Einführung von Leitungen mit und ohne Stecker<br />
in Gehäusen dienen. Die UT-Tülle ist eine einseitig<br />
geschlitzte Tülle in U-Form, die es laut Hersteller ermöglicht,<br />
einzelne Leitungen mit einem variablen Klemmbereich<br />
von 2 mm sicher und werkzeuglos einzuführen. Der<br />
Durchmesserbereich reicht von 4 bis 11 mm. Die Tülle<br />
wird dabei um die Leitung herum montiert. Nach dem<br />
Bestücken wird diese in den empfohlenen Ausbruch<br />
eingeschoben und der Gehäusedeckel aufgesetzt. Durch<br />
das Verschrauben des Deckels wird der benötigte Pressdruck<br />
auf die Tülle ausgeübt und ermöglicht laut Datenblatt<br />
so eine Abdichtung bis zu IP54. Der Einsatz der Tülle<br />
in das Gehäuseunterteil erfolgt rahmen- und werkzeuglos.<br />
Die Wandstärke des Gehäuses kann dabei 1-4 mm<br />
betragen. Die Tülle ist aus Elastomer gefertigt und bietet<br />
laut Unternehmen eine<br />
hohe UV-Beständigkeit<br />
sowie Silikon- und Halogenfreiheit<br />
und eine Brandklasse<br />
von UL 94 V-0. Sie ist für<br />
einen Temperaturbereich<br />
von -40 bis 100 °C geeignet.<br />
www.icotek.com<br />
SPEZIALIST FÜR DIE VERARBEITUNG<br />
VON EDELSTAHL<br />
1892 gründete<br />
Bernhard Thies<br />
das Maschinenbauunternehmen<br />
im westfälischen<br />
Coesfeld. Heute<br />
fertigt es unter<br />
anderem<br />
Behälter, Wärmetauscher oder Hohlschnecken aus<br />
Edelstahl. Als Fertigungsspezialist liegt der Schwerpunkt<br />
dabei auf anwenderspezifischer Auslegung,<br />
Konstruktion und Produktion von Edelstahldruckbehältern.<br />
Darüber hinaus hat sich das Unternehmen<br />
inzwischen als Partner für Sonderfertigungen in<br />
weiteren Branchen wie der Pharma- und Medizintechnik<br />
sowie der Lebensmittelindustrie etabliert. Das<br />
Produktionsprogramm der Firma ist laut Eigenaussage<br />
flexibel: Lohnarbeiten nach Anwendervorgaben im<br />
Apparate- und Behälterbau werden ebenso ausgeführt,<br />
wie die Fertigung von drucklosen Behältern, Druckbehältern,<br />
Wärmetauschern oder Hohlschnecken.<br />
Bild: werbefoto-burger.ch – stock.adobe.com<br />
www.thies-maschinenbau.de<br />
24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
SOFTWARELÖSUNG ZUR VISUALISIERUNG<br />
Kontron bietet über das Tochterunternehmen Kontron AIS<br />
industrielle Software für branchenübergreifende Automationslösungen<br />
an. Mit dem Leitrechner FabeagleLC für die<br />
Pharma- und<br />
Medizintechnikbranche<br />
bietet das<br />
Unternehmen<br />
eine laut<br />
Eigenaussage<br />
speziell<br />
entwickelte<br />
Softwarelösung<br />
zur<br />
Visualisierung,<br />
Verwaltung,<br />
Steuerung, Datenerfassung und Auswertung von Produktionslinien<br />
für medizinischen Geräte und pharmazeutische<br />
Produkte. Der Leitrechner ermöglicht eine Produktionssteuerung<br />
und -verwaltung nach GAMP (Good Automated Manufacturing<br />
Practice) und soll unter anderem die Bereitstellung<br />
geprüfter Rezepte und Parameter sowie digitaler Checklisten<br />
zur Vor- und Nachbereitung von Produktionsprozessen<br />
ermöglichen. Weiterhin kann das System eine sichere Datenerfassung<br />
zur Rückverfolgbarkeit, eine umfassende Prozessabsicherung<br />
und Dokumentation von Chargenfreigaben mittels<br />
elektronischer Unterschriften, die Nachverfolgung von<br />
Änderungen an Prozessen und Rezepten durch softwareseitig<br />
unterstützte Freigabeprozesse bieten.<br />
www.kontron-ais.com<br />
SCHLAUCHBEFESTIGUNGEN AUS<br />
KUNSTSTOFF<br />
Die Schlauchklemmen Herbie Clips<br />
und Ezyclik des britischen Herstellers<br />
HCL (Vertrieb über Bormann<br />
und Neupert) sind aus korrosionsfreiem,<br />
chemikalien- und lösungsmittelbeständigem<br />
Nylon 6.6<br />
gefertigt. Herbie Clips halten durch<br />
das patentierte Verschlusssystems<br />
Multigrip mit doppelter Verzahnung<br />
sicher und sorgen so für die<br />
Dichtigkeit von Schlauch- und Rohrverbindungen<br />
an Anschlussstutzen.<br />
Mit Durchmessern von 5,6 bis 169 Millimetern lassen sich die<br />
Schlauchklemmen passend für Laborgeräte oder Abfüllanlagen<br />
jeder Größe dimensionieren. Sie sind wiederverwendbar<br />
und der maximale Betriebsdruck beträgt je nach Durchmesser<br />
bis über 30 Bar. Die Ezyclik-Schlauchschellen haben einen<br />
extra flachen Verschluss und sind in Varianten von 8,5 bis<br />
45,5 Millimetern Durchmesser verfügbar. Ihre Montage mit<br />
speziellen Air-Tools soll vor allem weiche Schläuche und<br />
Leitungen vor Beschädigungen schützen. Die hohe Klemmkraft<br />
sorgt bei Betriebsdrücken bis 30 Bar und über einen<br />
weiten Temperaturbereich von -40 bis +150 °C (kurzzeitig bis<br />
200 °C) für dauerhafte Dichtigkeit.<br />
www.bormann-neupert.de<br />
IO-LINK VERSCHMUTZUNGSANZEIGER<br />
Bühler präsentiert den neuen IO-Link Verschmutzungsanzeiger<br />
der Baureihe BCI. Der erfasst kontinuierlich die Filterkapazität<br />
und kann somit einen wichtigen Baustein des<br />
Condition Monitoring darstelle. Durch IO-Link lässt sich das<br />
Gerät einfach in bestehende Systeme integrieren und<br />
parametrieren. Die Eigenschaften des Sensor können helfen,<br />
rechtzeitig einzugreifen, wenn die Schmutzaufnahmekapazität<br />
des Filters schneller als üblich abnimmt. Die Kompatibilität<br />
mit führenden<br />
Filterherstellern<br />
wie Hydac, Stauff<br />
oder der Filtration<br />
Group ermöglicht<br />
zudem eine<br />
nahtlose Integration<br />
des Sensors in<br />
bereits vorhandene<br />
Ausrüstungen.<br />
Der neue Condition Monitoring Sensor gehört zur sogenannten<br />
BCI-Baureihe (Bühler Clogging Indicator). Diese Baureihe<br />
überwachen den Differenzdruck in Leitungsfiltern und<br />
generiert elektrische Schaltausgänge bei unterschiedlichem<br />
Verschmutzungsgrad des Filters. Die BCI-Baureihe bieten je<br />
nach Produktvariante analoge, programmierbare Schaltsignale<br />
und IO-Link als mögliche elektrische Signale.<br />
www.buehler-technologies.com<br />
VERPACKUNGSLÖSUNGEN FÜR DIE<br />
PHARMAINDUSTRIE<br />
Auf der Achema<br />
präsentierte<br />
Multivac Verpackungslösungen<br />
für die Pharmaindustrie.<br />
Im<br />
Fokus des Messeauftritts<br />
standen<br />
eine Verpackungslinie<br />
und ein<br />
Transportbandetikettierer.<br />
Die<br />
Verpackungslinie<br />
stellt pharmazeutische Kombinationspackungen mit Spritze,<br />
Filter und Vial aus nachhaltiger Mono-Folie her. Kernelement<br />
dieser Linie ist die Tiefziehverpackungsmaschine RX 4.0 in<br />
GMP-Ausführung, die eine Glas-Einhausung hat. Ein integrierter<br />
SCARA-Roboter übernimmt die automatisierte Beladung<br />
der einzelnen Produkte. Vor dem Versiegeln der Ober- mit der<br />
Unterfolie wird die Oberfolie inline durch einen Digitaldrucker<br />
mehrfarbig bedruckt. Im Anschluss findet eine visuelle<br />
Druckbildkontrolle durch ein optisches Inspektionssystem<br />
statt. Die Transportbandetikettierer der Modellreihe L 320<br />
(Bild) kennzeichnen zylindrische Produkten, wie Vials,<br />
medizinische Flaschen oder Tiegel. Durch das Print-Apply-and-<br />
Verify-Prinzip werden Druck, Etikettenapplikation und<br />
Verifikation auf einer Maschine integriert und sind von einem<br />
einzigen Bedienterminal aus steuerbar.<br />
www.multivac.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 25
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
ZAHNRAD-DURCHFLUSSMESSER<br />
ZÄHNE ZÄHLEN GENAUER<br />
Es gibt viele Arten zu zählen, auch beim Volumenstrom. Ein Durchflussmesser<br />
nutzt in diesem Fall die Zähne eines Zahnrades. Über einen Sensor ausgelesen,<br />
lassen sich damit sehr präzise Ergebnisse erzielen. Das Gerät eignet sich<br />
besonders für nichtschmierende oder chemisch aggressive Medien.<br />
Der neu entwickelte Zahnrad-Durchflussmesser (ZDM)<br />
von Gather ist ein Volumenstrommessgerät nachdem<br />
Zahnradzählerprinzip für insbesondere nichtschmierende,<br />
niedrigviskose und chemisch aggressive Flüssigkeiten.<br />
Die Bewegung der Zahnräder wird über die<br />
einzelnen Zahnradzähne von einem Sensor in Form von Impulsen<br />
berührungslos und hermetisch entkoppelt erfasst. Der ZDM<br />
basiert auf der gleichen Technologie wie die Zahnradpumpen<br />
des Herstellers. Diese sind bereits jahrzehntelang im Einsatz in<br />
unterschiedlichsten Branchen (Chemie, Pharma, Lebensmittel,<br />
Medizin) und haben sich somit bewährt.<br />
Die bei dem ZDM eingesetzten Hochleistungswerkstoffe für<br />
Gehäuse, Wellen, Zahnräder und Dichtungen, die umgesetzte<br />
Strömungsmechanik, die optimierte Tribologie (Kanalisierung,<br />
Gleitlagertechnologie und so weiter), sowie die Präzision der<br />
Bauteile basieren auf der in weit über 1000-fach verschiedenen<br />
Anwendungsfällen erprobten und bewährten Technologie. Somit<br />
stellt der ZDM – genau wie die Zahnradpumpe – laut Gather eine<br />
robuste und langlebige Lösung für den Anwender dar.<br />
MESSGENAUIGKEIT UND MESSBEREICH<br />
Die hohe Präzision der Bauteile, sowie die Zweischeibenbauweise<br />
in Kombination mit engen Spaltmaßen und kleinsten Toleranzfeldern,<br />
führen zu einer hohen Genauigkeit des Messinstruments.<br />
Das Zusammenspiel aus der neuentwickelten Linearitätskompensation<br />
und der benutzerseitig einstellbaren Viskositätsanpassung<br />
für niedrigviskose Flüssigkeiten verbessern die Messgenauigkeit<br />
nochmals. Die Summe dieser Eigenschaften führt, so beschreibt<br />
es Gather; zu einer bisher noch nicht erreichten Genauigkeit im<br />
Bereich der Messung von nichtschmierenden und niedrigviskosen<br />
Medien bei Zahnrad-Durchflussmessern.<br />
Ein entscheidender Vorteil dieses Messystems sieht der Hersteller<br />
unter anderem in dem darstellbaren großen Messbereich.<br />
So lassen sich beispielsweise Messspreizungen bis zu 1:200 darstellen.<br />
Dadurch ist der ZDM vielen anderen Durchflussmessgeräten<br />
wie Magnetisch-induktiven Durchflussmessern (MID)<br />
oder Coriolis-Massendurchflussmessern (CMD) überlegen. Die<br />
geringen Durchflusswiderstände, speziell bei Applikationen mit<br />
26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
niedrigviskosen Flüssigkeiten, stellen einen zusätzlichen Vorteil<br />
dieses Weitbereichsmesssystems für hochdynamische Messaufgaben<br />
dar.<br />
SOFTWAREFUNKTIONALITÄTEN<br />
Neben einem Rechtecksignalausgang verfügt das Messinstrument<br />
serienmäßig über standardisierte analoge Ausgänge. Die<br />
Konfigurationseinstellungen lassen sich benutzerfreundlich<br />
durch den Anwender vornehmen. Der ausgegebene Kalibrierfaktor<br />
wird softwareseitig kompensiert und linearisiert. Damit<br />
wird eine anwenderfreundliche Integration in die Benutzer-PLT<br />
ermöglicht. Mit Auslieferung (aber gegebenenfalls auch nach<br />
späterer Werkskalibrierung) gibt es nur einen gerätespezifischen<br />
Kalibrierfaktor, der im Betrieb nicht angepasst werden muss und<br />
zudem über den gesamten Messbereich konstant ist.<br />
Das für diese Art von Messgeräten wohl einzigartige Design<br />
ermöglicht eine CIP-Reinigung (Cleaning in Place). Über die<br />
vorhandenen Kanäle lassen sich Spülvorgänge mit entsprechend<br />
geeigneten Lösungs- und Reinigungsflüssigkeiten im eingebauten<br />
Zustand durchführen.<br />
Der ZDM verfügt über variabel einstellbare Softwarefunktionalitäten,<br />
die die Anwendung vereinfacht und präzisiert. Ein großes<br />
Alleinstellungsmerkmal liegt, da ist sich Gather sicher, auf dem<br />
Kalibrierfaktor, denn dieser bleibt über den gesamten Mess bereich<br />
gleich und liefert somit hochgenaue Ergebnisse. Dies gilt ebenfalls<br />
für den Fall eines Austausches gegen ein Ersatzgerät oder nach<br />
einer Rekalibrierung. Der Kalibrierfaktor bleibt immer konstant.<br />
Durch diese Funktionalität lässt sich eine anwenderfreundliche<br />
und einfache Prozessintegrierung bewerkstelligen.<br />
KOMPENSIEREN UND ANPASSEN<br />
01 Zählerprinzip: Der<br />
Zahnrad-Durchflussmesser<br />
eignet sich besondere für<br />
nichtschmierende,<br />
niedrigviskose und<br />
chemisch aggressive<br />
Flüssigkeiten<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Linearisierte Messgenauigkeit ......bis zu ± 0,3%<br />
Wiederholgenauigkeit ................................bis zu ± 0,05%<br />
Viskosität.......................................................................0,6 bis 2.000 cSt<br />
Temperaturbereich .........................................–40 bis +150 °C<br />
Messvolumen..........................................................50 ml/min bis 22 l/min<br />
02 Fakten geschaffen: Die technischen Daten sprechen für sich<br />
Linearität, Messgenauigkeit und Wiederholgenauigkeit sind für<br />
ein hochgenaues Messgerät die entscheidenden Faktoren. Die in<br />
der Elektronik umgesetzte Linearitätskompensation ermöglicht,<br />
dass der Anwender den Zahnrad-Durchflussmesser im Prozess<br />
mit einer linearen und konstanten Kalibrierfaktorkennlinie – und<br />
somit nur einem Kalibierfaktor über den gesamten Messbereich –<br />
betreiben kann. Dies wird dadurch erreicht, dass die im Betrieb<br />
ermittelten Messsignale auf, die der Werkskalibrierung entsprechenden<br />
Referenzwerte, in Echtzeit zurückgerechnet und somit<br />
kompensiert werden. Die referenzierten Messwerte der Werkskalibrierung<br />
werden mit einem kalibrierten höchstgenauen Messgerät<br />
auf dem Prüfstand ermittelt und in der Elektronik gespeichert.<br />
Dieses Referenzmessgerät ist auf ein nationales Normal rückführbar.<br />
Die sich daraus ergebende Kalibrierfaktorkennlinie ist<br />
quasi ideal und hat an jedem potenziellen Messpunkt den gleichen<br />
Wert. Das macht den Betrieb in der Praxis sehr anwenderfreundlich.<br />
Die volumetrische Erfassung niedrigviskoser Medien mittels eines<br />
Messgeräts nach dem Verdrängerprinzip bedarf besonderer<br />
Maßnahmen. Gerade im Bereich sehr kleiner Viskositäten hat<br />
das entsprechende Medium einen erhöhten Einfluss auf den zu<br />
messenden Volumenstrom und damit die Kalibrierkennlinie.<br />
Somit kann es für bestimmte Applikationen sinnvoll sein, eine<br />
Viskositätsanpassung vorzunehmen, um eine maximal hohe Genauigkeit<br />
zu erzielen. Die Zahnrad-Durchflussmesser von Gather<br />
ermöglichen dem Anwender im Prozess, die Viskositätsanpassung<br />
eigenständig durchzuführen. Die unterschiedlichen Viskositätskennlinien<br />
werden während der Werkskalibrierung ermittelt<br />
und sind standardmäßig auf jedem Gerät hinterlegt. Der hinterlegte<br />
konstante Kalibrierfaktor ist für jede Viskositätskennlinie<br />
identisch (interne Umrechnung). Somit muss anwenderseitig bei<br />
einer Änderung der Viskositätskennlinie nicht der Kalibrierfaktor<br />
in der PLT angepasst werden.<br />
IMPULSVERVIELFÄLTIGUNG UND DOSIERBOX<br />
Präzise und genaue Volumenstrommessungen erfordern eine<br />
möglichst hohe Auflösung. Mit der anwenderseitigen, mehrstufig<br />
individuell wählbaren Signalvervielfältigung kann die maximale<br />
Ausgangsfrequenz des Messgeräts auf die jeweilige PLT angepasst<br />
werden. Die maximale Ausgangsfrequenz des Messgeräts<br />
beträgt 100 kHz. Diese Funktionalität bietet Vorteile für das Messen,<br />
Steuern und Regeln im unteren Durchflussbereich und damit<br />
dem Dosieren von kleinen Volumina. Mit der Dosierbox 5000<br />
liefert Gather die passende Auswerteelektronik. Durch eine mögliche<br />
Kombination mit dem herstellereigenen Universalregler,<br />
lässt sich mit einer passenden, pulsationsfreien Pumpe ein Regelkreis<br />
aufbauen, der sich in jede PLT integrieren lässt. (Autor:<br />
Dipl.-Ing. Christian Siegmund, Entwicklungsingenieur, Gather<br />
Industrie GmbH, Wülfrath)<br />
Bilder: Gather<br />
www.gather-industrie.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
GATHER Industrie GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 4, 42489 Wülfrath<br />
Tel. 02058 89381–0<br />
E-Mail: messtechnik@gather-industrie.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 27
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
LÖSUNG FÜR GASDRUCKREGELUNG<br />
Bürkert hat eine Systemlösung zur automatischen<br />
Druckregelung in Tanks entwickelt. Die kommt<br />
auch bei CIP-Prozessen mit hohen Temperaturen<br />
zurecht. Zudem erfüllen sie hygienische Anforderungen<br />
und regeln laut Hersteller den Gasdruck<br />
präzise und<br />
prozesssicher.<br />
Nicht<br />
nur bei<br />
Schutzgas-,<br />
sondern bei<br />
allen<br />
Druck- und<br />
Abfüllanwendungen.<br />
Durch die Regelung lässt sich beispielsweise<br />
der Verbrauch von Inertgas deutlich<br />
minimieren. Da die Systeme nach einer Sollwertvorgabe<br />
völlig autark arbeiten, können bisherige<br />
manuelle und unpräzise Systeme vergleichsweise<br />
automatisiert werden. Im nächsten Schritt kann<br />
dann die Einbindung in ein Monitoring-System<br />
weitere Prozessoptimierungen erschließen.<br />
Anwendungsmöglichkeiten gibt es bei Schutzgasatmosphären<br />
für Lagertanks ebenso wie bei<br />
Gasgemischen in Fermentationsprozessen oder<br />
wenn empfindliche Produkte per Drucküberlagerung<br />
ab- oder umgefüllt werden müssen. Dabei<br />
beansprucht die Lösung laut Unternehmen wenig<br />
Einbauplatz, die Komponenten sind aufeinander<br />
abgestimmt und das System ist validierbar.<br />
www.buerkert.de<br />
NEUE DRUCKREGELVENTILE<br />
Emerson hat die neuen Aventics Proportional-<br />
Druckregelventile der Serie 625 Sentronic angekündigt.<br />
Mit einer Regelabweichung von weniger<br />
als 0,5 % sind die neuen Ventile laut Unternehmen<br />
für die hochpräzise, elektronische Proportionaldruckregelung<br />
ausgelegt und sollen für die nötige<br />
Flexibilität sorgen, vor allem bei anspruchsvollen<br />
Anwendungen in der pneumatischen Steuerungstechnik.<br />
Die im Lieferumfang der enthaltene<br />
Datenerfassungssoftware (DaS) ermöglicht laut<br />
Hersteller die Inbetriebnahme, Überwachung und<br />
Steuerung der Ventile direkt am PC. Vier Ventilgrößen<br />
von 1 bis 20 mm ermöglichen laut Unternehmen<br />
einen umfassenden Bereich von Durchflussmengen,<br />
die im Bereich von 55 bis 4.700 l/min<br />
liegen. Der Druckbereich reicht vom<br />
Vakuumniveau bis zu 50 bar. Als<br />
Gehäusematerial kommen Messing,<br />
Aluminium oder Edelstahl zum<br />
Einsatz und als Dichtungsmaterialien<br />
sind Nitril (NBR) oder Fluorelastomer<br />
(FKM) erhältlich. Zudem gibt es drei<br />
Sätze von Steckerverbindern: M12<br />
5- und 8-polig sowie M16 7-polig.<br />
www.emerson.com<br />
KEINE PROZESSUNTERBRECHUNG<br />
Für das Austauschen, Kalibrieren<br />
und Prüfen von Messgeräten<br />
muss bei vielen Anlagen der<br />
Prozess unterbrochen und<br />
geöffnet werden, um sowohl<br />
Messgerät als auch Prozessanschluss<br />
auszubauen. Wie es<br />
einfacher gehen kann, zeigte<br />
Labom auf der Achema. Eine<br />
dieser Lösungen ist die Reconnect<br />
Schnellkupplung zum<br />
einfachen und sicheren Trennen<br />
und Verbinden von Druckmittlersystemen. Sie wird zwischen<br />
Messgerät und Prozessanschluss eingebaut und erleichtert<br />
besonders das Handling bei der Montage von Messsystemen<br />
mit Fernleitung, bei Platzmangel und schwer zugänglichen<br />
Anlagen. Bei der Druckmittler-Prüfvorrichtung werden<br />
Messgerät und Druckmittler mittels der Schnellkupplung<br />
voneinander getrennt, um den Druckmittler dann mit der<br />
Prüfvorrichtung zu verbinden und zu testen. Der Temperaturmessumformer<br />
GV4730 Minitherm ist für den Einbau in ein<br />
separates Schutzrohr vorgesehen und ist optional mit dem<br />
Funktionspaket „Selbstüberwachung“ verfügbar – zur<br />
Temperaturmessung mit Drifterkennung, Redundanz und Ausfallwarnung.<br />
Weitere Lösungen sind das In-Process Kalibrierverfahren<br />
sowie die Clamp-on Technologie.<br />
www.labom.com<br />
EFFIZIENZ IN DER<br />
WASSERQUALITÄTSKONTROLLE<br />
Als Komplettanbieter von Sensor- und Automatisierungstechnik<br />
meistert Jumo laut Eigenaussage gemeinsam mit<br />
Anwendern selbst die komplexesten Herausforderungen und<br />
bietet innovative Lösungen für zahlreiche Projekte. Angefangen<br />
von der einfachen Filtration über den Druckmessumformer<br />
Delos S02 bis hin zu vielschichtigen Umkehrosmoseund<br />
Wasseraufbereitungssystemen,<br />
zum Beispiel für<br />
die Aufbereitung von Prozesswasser.<br />
Diese Komplettsysteme<br />
reichen vom Sensor<br />
bis zur Cloud. Dazu zählen die<br />
passende Sensorik zur<br />
Entsalzung von Rohwässern,<br />
smarte Automatisierungssysteme<br />
und intuitiv bedienbare<br />
Software-Lösungen zur<br />
Datenauswertung. So ist zum Beispiel die Online-Überwachung<br />
wichtiger Messparameter in Wasser- oder Abwasserströmen<br />
entscheidend für die Initiierung passender Behandlungsstrategien.<br />
Zuverlässige und natürlich möglichst autark<br />
arbeitende Sensoren und die Datenübermittlung an ein<br />
zentrales System sind dabei essenziell. Ein innovatives<br />
Wasser-Daten-Management sorgt für eine nahtlose Überwachung,<br />
hohe Sicherheit und Effizienz in der Wasserqualitätskontrolle.<br />
Auf der IFAT zeigte Jumo entsprechende Lösungen,<br />
unter anderem auch das (Ab-)Wasser-Daten-Management 4.0.<br />
www.jumo.net<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
PRÄZISER CORIOLIS-DURCHFLUSSMESSER<br />
Der Coriolis-Durchflussmesser<br />
SYS-SMF von<br />
Systec wurde für Anwendungen<br />
entwickelt, bei<br />
denen hohe Genauigkeit,<br />
ein großer Messbereich<br />
und Prozesszuverlässigkeit<br />
gefordert sind.<br />
Im Messbereich misst der Coriolis-Durchflussmesser den<br />
Massedurchfluss mit der Klasse 0,2, 0,1 oder 0,05%.<br />
Durch die analogen und digitalen Schnittstellen lässt sich<br />
das Gerät in bestehende PLS einbinden. Mit den Fronttasten<br />
oder durch eine Infrarot-Fernbedienung kann der<br />
Bediener den Coriolis-Durchflussmesser durch den<br />
geschlossenen Glasdeckel parametrieren. Bei einer<br />
umfangreichen Serienkalibrierung der Physikalisch-<br />
Technischen Bundesanstalt (PTB) hat das Messsystem<br />
seine Präzision unter Beweis gestellt: Die Unsicherheiten<br />
lagen bei 0,05 % vom Durchfluss-Messwert. Auch die<br />
Dichtemessung ist mit 0,1 - 0,5g/l Unsicherheit sehr<br />
präzise. Den SYS-SMF gibt es standardmäßig mit einem<br />
Werkskalibrierzertifikat mit einem Wägeprüfstand der<br />
Klasse 0,03 % oder einem Loop-Prüfstand der Klasse<br />
0,05 % aus. Alternativ sind DAkkS-Kalibrierzertifikate mit<br />
einer Prüfstandsgenauigkeit von 0,04 % möglich.<br />
www.systec-controls.de<br />
MESSUNG VON DREI DIFFERENZDRÜCKEN<br />
GLEICHZEITIG<br />
Bis zu drei Messkanäle mit frei wählbaren Messbereichen<br />
in einem Gehäuse: Das kann der Mehrfach-Differenzdruck-<br />
Messumformer HE 5413 von Axxeron Hesch ermöglichen.<br />
Die Einstellungen des Geräts werden über die herstellereigene<br />
Easytool Controls 4.0-Software vorgenommen.<br />
Typische Einsatzgebiete sind unter anderem die Filter- und<br />
Entstaubungstechnik, Ventil- und Klappensteuerungen,<br />
die Reinraum- und Labortechnik sowie Absauganlagen<br />
und Zuluftüberwachungen.<br />
Hier wird<br />
der Druck vor und<br />
hinter Filterelementen<br />
oder<br />
der Absaugdruck<br />
gegen die Umgebung<br />
erfasst. Auf<br />
diese Weise kann<br />
eine Aussage über den Verschmutzungsgrad des Filters<br />
getroffen oder die Leistung des Absauglüfters gesteuert<br />
werden. Darüber hinaus eignet sich der Messumformer zur<br />
Überwachung von Filteranlagen mit drei Filterstufen wie<br />
Gewebe-, Polizei- und Kohlefilter. Das Gerät kann für<br />
Versorgungsnetze mit 19…30 V DC oder für Netze mit<br />
100…240 V AC ausgeführt werden. Die Module des<br />
Messumformers sind jeweils mit einem analogen Normsignal-Stromausgang<br />
(4…20 mA) sowie einem Spannungsausgang<br />
(0…10 V) ausgestattet. Es lassen sich unterschiedliche<br />
Messbereiche von ± 2,5 bis ± 1.000 mbar parametrieren.<br />
www.hesch.de<br />
MULTIPARAMETER-REGLER FÜR KOMPLEXES<br />
Der neue Multiparameter-Regler Dulcometer Dialog X soll laut<br />
Hersteller Prominent sicherstellen, dass komplexe Anlagen in<br />
der Wasseraufbereitung so<br />
effizient wie möglich betrieben<br />
werden können. Das Mess- und<br />
Regelgerät ist gemäß Datenblatt<br />
hochflexibel und für viele<br />
Parameter geeignet. Der Regler<br />
ist skalierbar und steuert<br />
mehrere Anlagen gleichzeitig<br />
und dezentral. Die Software-Module sind frei konfigurierbar<br />
und lassen sich daher an nahezu jede Anwendung anpassen,<br />
ganz bequem ohne Programmierung. Somit ist er für viele<br />
Applikationen auch im großen Maßstab geeignet, wie etwa in<br />
der Kühlwasseraufbereitung.<br />
www.prominent.com<br />
LEITFÄHIGKEITSSENSOR AUS<br />
POLYPROPYLEN<br />
Der LDL400 von Ifm ist die<br />
aus Polypropylen gefertigte<br />
Variante des bekannten<br />
induktiven Leitfähigkeitssensors<br />
LDL2xx. Seine<br />
Materialbeschaffenheit<br />
macht ihn zur idealen Wahl<br />
für Applikationen in denen<br />
metallische Sensoren zu Korrosion neigen. Denn der direkte<br />
Kontakt mit salzhaltiger Umgebungsluft sowie mit aggressiven,<br />
sauren oder basischen Medien stellen für den Sensor kein<br />
Problem dar. Auch den hohen Anforderungen der Schifffahrtsindustrie<br />
wird der Sensor laut Unternehmensaussage gerecht<br />
und ist nach DNV EU RO Mutual Recognition Type Approval<br />
zertifiziert. Das Gehäuse aus Polypropylen macht den Sensor<br />
laut Ifm somit zur idealen Wahl für Applikationen, in denen<br />
metallische Sensoren zu Korrosion neigen. Der Sensor erfasst<br />
kontinuierlich die Leitfähigkeit eines Mediums im Bereich von<br />
100 bis 2.000.000 µS/cm und gibt diese temperaturkompensiert<br />
als digitalen oder analogen Wert aus. Zudem kann auch<br />
die prozentuale Konzentration von NaCl in Reinstwasser<br />
azyklisch abgerufen werden.<br />
www.ifm.com<br />
Wasserbehandlung neu definiert<br />
Sparen & Schützen: Ihre Lösung für umweltfreundliche Effizienz<br />
www.molkat.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
TRAGBARES DRUCK-TAUPUNKT-HYGROMETER<br />
TAUPUNKT-<br />
MESSUNG TO GO<br />
Gerät im Koffer:<br />
Das Messinstrument ist<br />
für den Einsatz durch<br />
OEMs, Wartungstechniker<br />
und unabhängige<br />
Serviceunternehmen<br />
konzipiert<br />
Portable Messgeräte müssen nicht nur genauso gut<br />
wie ihre stationären Pedanten funktionieren, sondern<br />
auch in stabilen Behältnissen daherkommen, damit<br />
den empfindlichen Instrumenten nichts passiert.<br />
Das Easidew PDP Dryer Portable Hygrometer von Michell<br />
Instruments, Teil Process Sensing Technologies (PST),<br />
überwacht und protokolliert wichtige Parameter wie<br />
Taupunkt, Druck und Temperatur in Echtzeit. Das nach<br />
ISO 8573-1 Druckluftqualitäts-konforme Hygrometer ist in einem<br />
stabilen Transportkoffer untergebracht und ermöglicht Serviceund<br />
Wartungstechnikern die schnelle und sichere Bestimmung<br />
des Feuchtigkeitsgehalts vor Ort. Mit dem Gerät lässt sich die<br />
Spurenfeuchte in Druckluft und Spezialgasen, wie Stickstoff,<br />
Sauerstoff und Wasserstoff messen.<br />
Das nur 3,6 kg schwere Instrument hat einen Farb-Touchscreen<br />
mit Bedieneroberfläche, einen Akku und standardmäßige USB-<br />
C-Konnektivität. In dem 275 mm ´ 125 mm ´ 250 mm großen,<br />
DEN DRUCKTAUPUNKT ZU<br />
ÜBERPRÜFEN, IST ENTSCHEIDEND<br />
FÜR DIE QUALITÄT<br />
Gasqualität bei einem Druck bis zu 20 bar. Es erfasst Taupunkte<br />
zwischen -100 und +60 °CTd mit einer Genauigkeit ±2 °Cdp bei<br />
Umgebungs-/Prozesstemperaturen von -20 bis +50 °C. Eine integrierte<br />
2GB SD-Karte erlaubt die Datenspeicherung über eine<br />
TXT-Datei mit einem PC-Download über eine Standard-USB-C-<br />
Verbindung. Durch die Display-Trendaufzeichnung für Taupunkt<br />
und Druck können Wartungstechniker bei dem Gerät die Trocknungskurve<br />
eines Adsorptionstrockners im Anlaufzustand sehen<br />
und dokumentieren.<br />
Für Anwender, die minimale Ausfallzeiten sowie eine Rückverfolgbarkeit<br />
der Sensoren wünschen und gleichzeitig die Zuverlässigkeit<br />
ihres tragbaren Spot Checkers beibehalten wollen, gibt es<br />
vom Hersteller zwei Dienstleistungen. Beim Sensoraustausch<br />
bestellt er einen garantierten, recycelten Sensor, der eine rückführbare<br />
Kalibrierung aufweist. Wenn dieser eintrifft, tauscht er<br />
ihn gegen den internen Sensor aus, der an Michell zurückgeschickt<br />
wird. Auch ein Zurückschicken, um das Gerät zu inspizieren,<br />
zu überprüfen und neu zu kalibrieren, ist möglich.<br />
Bilder: Process Sensing Technologies, Hortigüela – stock.adobe.com<br />
IP65-geschützten Tragekoffer ist ein vollständig geschlossenes<br />
System zur Probennahme aus Edelstahl mit Drucksensor, Anschlüssen<br />
mit fester Blende für die Durchflusskontrolle und<br />
Fil-tration mit einer Standard-Drop-in-Patrone integriert. Die<br />
Rohrleitungen und Anschlüsse im Inneren sind aus Edelstahl. Es<br />
lassen sich keramische Metalloxid- oder Dickschicht-Taupunkt-<br />
Sensoren wählen.<br />
ALLES DABEI, ALLES DRIN<br />
Das Easidew PDP Dryer Portable ermöglicht somit die mobile<br />
Messung und Speicherung der wichtigsten Messwerte für die<br />
www.processsensing.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Process Sensing Technologies PST GmbH<br />
Max-Planck-Str. 14, 61381 Friedrichsdorf<br />
Tel. 06172 591720<br />
E-Mail: de.info@processsensing.com<br />
30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
IT-INFRASTRUKTUREN REGELN<br />
NETZWERKE<br />
SICHER<br />
DURCHMESSEN<br />
Wer sein Unternehmen mit IT-Infrastruktur<br />
und -Sicherheitslösungen versorgen will,<br />
kann den Überblick verlieren.<br />
Ein Münchner IT-Entwickler hat eine<br />
All-in-one-Plattform, die auch die<br />
IT-Sicherheit regelt.<br />
Wer Daten beherbergt, braucht eine virtuelle Infrastruktur,<br />
die vor Ausfällen und Datendiebstahl<br />
schützt und möglichst viele Daten verarbeiten kann.<br />
Uneinheitliche Geräte mit abweichenden Wartezyklen<br />
können allerdings Verwirrung stiften. Saytec bringt mit<br />
Sayfuse HCI eine ganzheitliche Lösung für die IT-Infrastruktur.<br />
Die Plattform fasst als hyperkonvergente Infrastruktur durch<br />
Hardwaregerät und mehrere All-in-one-Nodes CPU, RAM, Server,<br />
Storage und Netzwerkressourcen zusammen. Die integrierte<br />
Backup Appliance übernimmt Datensicherung, -archivierung<br />
und -auslagerung. Die Nodes, untereinander identisch, enthalten<br />
alle notwendigen Hard- und Software-Elemente. Fallen einer<br />
oder mehrere von ihnen aus, übernehmen die übrigen ihre Funktionen<br />
vollständig. Die IT-Securitylösung VPSC des Herstellers<br />
schützt das System schon vor Beginn der Kommunikation aus<br />
dem Arbeitsspeicher heraus. Somit misst das System ununterbrochen<br />
den Datenverkehr und sorgt so für Sicherheit.<br />
EINRICHTUNG UND GESTALTUNG<br />
Die drei Teile der Infrastruktur lassen sich unabhängig voneinander<br />
nutzen. Dadurch können Anwender HCI, die Backup Appliance<br />
und/oder die Securitylösung VPSC beliebig miteinander<br />
kombinieren. Der Hersteller ist sich sicher, dass „eine Verknüpfung<br />
aller Produkte das Unternehmensnetzwerk verschlankt und<br />
vereinfacht. Weiterhin ermöglicht die Lösung Erweiterung und<br />
Ergänzung je nach gewünschtem Leistungsumfang.<br />
Für Unternehmen und ihren Arbeitsalltag kann Sayfuse eine<br />
Entlastung darstellen. Die IT-Lösung reduziert komplexe Systeme<br />
auf nur eine Hard- und Software. Die Installation gelingt<br />
leicht, zum Beispiel bei der Hardware: Farbliche Kennzeichnungen<br />
zeigen nötige Verkabelungen auf. Nach rund zwei Stunden<br />
DAS DURCHMESSEN UND ÜBER-<br />
PRÜFEN SORGT FÜR SICHERHEIT<br />
beginnt die firmeneigene Konfiguration und Durchmessung der<br />
Infrastruktur. Auch für die Umwandlung des Altsystems hat der<br />
Softwareanbieter eine Lösung parat: Die Funktion ‚Live Sync‘<br />
stellt das vorherige Netzwerk automatisch und neben alltäglichen<br />
Abläufen um. Innerhalb von zwei Wochen ersetzt die Anwendung<br />
alte Strukturen durch neue. Die Mitarbeiter arbeiten<br />
währenddessen nahtlos weiter.<br />
Durch das permanente Messen und Überwachen der Software,<br />
werden Wartungen seltener und es gibt kaum Anlässe für Austausch<br />
oder Reparatur. Das wiederum reduziert die Kosten und<br />
den CO 2<br />
-Verbrauch. Ein Hypervisor erzeugt großflächige, zusammenhängende<br />
und mandantenfähige Netze, welche intern mit<br />
Kunden und mit Lieferanten geteilt werden können. Die inbegriffene<br />
Sicherheitstechnologie VPSC isoliert durch die kontinuierliche<br />
Überwachung die Kommunikation des hauseigenen Netzwerks<br />
sowie vom Internet.<br />
Bilder: Saytec, Who is Danny – stock.adobe.com<br />
www.saytec.eu<br />
Permanentes Messen und Regeln: Die Lösung sorgt für sicheren<br />
Datenverkehr innerhalb eines Unternehmens und nach außen<br />
UNTERNEHMEN<br />
SAYTEC AG<br />
Bremerstrasse 11, 80807 München<br />
Tel. 089 578361-400<br />
E-Mail: kontakt@saytec.eu<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 31
BETRIEBSTECHNIK<br />
KAUMERA-PROJEKT<br />
ZENTRIFUGEN FÜR DIE<br />
KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
Um die Produktqualität von<br />
Kaumera weiter zu optimieren<br />
und die Produktkapazität zu<br />
erhöhen, arbeiten eine<br />
Wasserbehörde als Betreiber<br />
der Kaumera Produktionsanlage<br />
und ein Maschinenund<br />
Anlagenbauer eng<br />
zusammen. Der Systemanbieter<br />
lieferte die<br />
Zentrifugen, die für den<br />
Extraktionsprozess des<br />
Biopolymers notwendig sind.<br />
Das nachhaltige Biopolymer Kaumera kann eine praktikable<br />
Alternative zu einer Vielzahl von Materialien wie<br />
petrochemische Materialien darstellen. Eines der<br />
Hauptmerkmale von Kaumera ist die Fähigkeit, Wasser<br />
sowohl zu absorbieren als auch abzustoßen. Diese Eigenschaft<br />
bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, zum Beispiel in<br />
der Textil- und Papierindustrie. Auch in der Landwirtschaft<br />
kann das Biopolymer die Auswaschung von Düngemitteln verringern<br />
sowie die Wasser-Speicherkapazität der Saaten und des<br />
Bodens verbessern.<br />
Kaumera lässt sich weiterhin als Bindemittel verwenden, um<br />
die Pelletierung pulverförmiger Materialien als Struvit (Magnesium-Ammonium-Phosphat-Gemisch)<br />
zu unterstützen. Schließlich<br />
kann Kaumera auch mit anderen Rohstoffen zu Kompositmaterialien<br />
kombiniert werden.<br />
LETZTER PROZESSSCHRITT ENTSCHEIDEND<br />
Die Entwicklung eines so nachhaltigen Produkts wie Kaumera<br />
bedingt kompetente Partner. Mark Smit ist R&D Engineer/Manager<br />
Operations bei der Wasserbehörde Rijn en IJssel, Niederlande.<br />
Er zeigt sich begeistert: „GEAs Unternehmensleitbild und die<br />
konsequente Umsetzung decken sich gut mit unseren Nachhaltigkeitszielen<br />
und denen der Wasserbehörde. Wir suchen nach<br />
neuen Wegen, um wertvolle, biobasierte Rohstoffe und weitere<br />
Komponenten aus dem Aufbereitungsprozess zu extrahieren und<br />
sie in einem Kreislauf wiederzuverwenden.“<br />
Dr. Birte Clason arbeitet als Senior Process Engineer für den<br />
Geschäftsbereich Umwelt in der Business Unit Separators bei<br />
GEA. Bereits seit 2017 ist sie Teil des Projektteams. „Wir liefern<br />
die mechanische Aufbereitung im Prozess. Insbesondere die letzten<br />
beiden Prozessschritte in der Dekanter- und Tellerzentrifuge<br />
sind entscheidend für die Qualität von Kaumera. Wir haben uns<br />
in den letzten Jahren intensiv mit diesem Schritt beschäftigt, um<br />
herauszufinden, wie wir ihn optimieren können. In enger Zusammenarbeit<br />
wollen wir die Qualität des Produkts konsequent weiter<br />
verbessern.“ Sie lobt die Zusammenarbeit mit der Wasserbehörde:<br />
„Gemeinsam haben wir Lösungen erarbeitet und Hindernisse<br />
aus dem Weg geräumt.“ Zum Beispiel waren bei der Installation,<br />
Inbetriebnahme und Prozessoptimierung der Anlagen<br />
Mitarbeiter von der Wasserbehörde und von GEA mehrfach vor<br />
Ort. So konnten Änderungen direkt getestet und die Ergebnisse<br />
sofort gemeinsam besprochen werden.<br />
GEA verbessert zum Beispiel die Produktqualität des Kaumera<br />
durch diverse technische Modifikationen an beiden Zentrifugen.<br />
Umfassende Zahlen aus der Produktion und deren Analyse liefern<br />
eine Fülle von Erkenntnissen. Gemeinsam möchte GEA und<br />
die Wasserbehörde das umfangreich gewonnene Wissen über die<br />
Extraktionstechnologie weltweit nutzen.<br />
Bild: GEA<br />
www.gea.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
GEA Group Aktiengesellschaft<br />
Peter-Müller-Str. 12, 40468 Düsseldorf<br />
Tel. 0211 9136 0<br />
E-Mail: (Bitte Kontaktformular nutzen)<br />
32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
STATCONTROL CLOUD<br />
STICHPROBEN FÜR<br />
PHARMAUNTERNEHMEN<br />
In der Pharmabranche sind die gesetzlichen Anforderungen an<br />
eine Inventur besonders streng. Es darf keine Abweichungen bei<br />
den Arzneimittelbeständen geben. Eine statistisch validierte<br />
Stichprobeninventur kann hier eine zielführende Lösung darstellen.<br />
Die Inventur beim Pharmaunternehmen Medac erfolgt<br />
mit der Software Statcontrol Cloud von Remira. Erstmals<br />
im Jahr 2022 durchgeführt, erfolgte ein Jahr später das<br />
Upgrade auf die cloudbasierte Variante der Software.<br />
Dies ermöglicht nun eine komplett papierlose Inventur per App.<br />
Trotz einer enormen Menge an unterschiedlichen Artikeln war<br />
der Aufwand durch die Stichprobeninventur gering. Klaus-Peter<br />
Filbrandt, Global Supply Chain Expert bei Medac ist sich sicher:<br />
„Wir haben durch die Einführung enorm viel Zeit und Aufwand<br />
gespart und die Qualität der Ergebnisse sogar noch verbessert.“<br />
GENAUIGKEIT IST WICHTIG<br />
Bei der Auswahl einer Softwarelösung war das Pharmaunternehmen<br />
auch die Genauigkeit der Ergebnisse wichtig, denn bei<br />
der Dokumentation und Nachverfolgung der Arzneimittelbestände<br />
in einem Pharmaunternehmen darf es keine Abweichungen<br />
geben. Eine besondere Herausforderung ist zudem die<br />
Vielzahl unterschiedlicher Produkte und Packungsgrößen, die<br />
in der Regel unter kontrollierten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen<br />
gelagert werden müssen. Dazu Filbrandt:<br />
„Eine umfassende Bestandsaufnahme per Vollinventur ist bei<br />
uns deshalb gar nicht möglich.“ Das Unternehmen arbeitete<br />
daher schon vor der Einführung der Softwarelösung Statcontrol<br />
Cloud mit Stichproben. Nochmal Filbrandt: „Diese waren allerdings<br />
nicht statistisch validiert. Die Inventur musste früher stets<br />
unter Aufsicht eines Wirtschaftsprüfers erfolgen und war trotz<br />
Stichprobenzählung verhältnismäßig aufwendig.“<br />
STATISTIK ZÄHLT<br />
Mit der Stichprobeninventurlösung ging laut Medac alles nun<br />
deutlich schneller und einfacher: „Wir konnten uns auf das Zählen<br />
weniger Produkte und Chargen konzentrieren, wodurch<br />
auch die Qualität der Ergebnisse wesentlich besser war“, lobt der<br />
Supply-Chain-Experte. „Es gab beim Zählen viel weniger Abweichungen<br />
als in den Vorjahren, was von allen Beteiligten, inklusive<br />
Wirtschaftsprüfer, hervorgehoben wurde. Das lag definitiv am<br />
Einsatz der Software.“ In Zukunft will der Pharmakonzern daher<br />
auch in weiteren, kleineren Einzellagern die Stichprobeninventur<br />
anwenden, so dass auch dort keine Vollinventur mehr erforderlich<br />
ist. Durch validierte statistische Verfahren gelten die<br />
Ergebnisse dann für alle eingebundenen Lager, was wohl den<br />
Aufwand nochmals deutlich reduzieren wird.<br />
Bilder: Medac, vectorfusionart – stock.adobe.com<br />
www.remira.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
REMIRA Group GmbH<br />
Phoenixplatz 2, 44263 Dortmund<br />
Tel. 0231 997820<br />
E-Mail: info@remira.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 33
TRENDTHEMA<br />
ANWENDERBERICHT: BRENNERMANAGEMENT IM TROCKNUNGSOFEN<br />
SICHER MUSS ES BRENNEN<br />
Um Koks in einem Drehrohrofen zu trocknen, nutzt ein Unternehmen<br />
Kohlenmonoxid als Energieträger. Der Ofen muss permanent aktuellen<br />
Sicherheitsvorgaben genügen. Dafür kommt eine Kleinsteuerung eines<br />
ausgewiesenen Spezialisten zum Einsatz. Deren Funktionsbausteine sind<br />
nach allen einschlägigen Normen und Vorschriften zertifiziert.<br />
Jedes Gramm Wasser ist zu viel. Deshalb wird Koks in einem<br />
Drehrohrofen vorgetrocknet, so auch bei Donau Chemie im<br />
Werk Landeck (Tirol). Dort wird angelieferter Kalkstein im<br />
Kalkofen gebrannt. Diesen wiederum feuert das Unternehme<br />
mit Kohlenmonoxyd, das bei der Schmelzreduktion im<br />
Lichtbogenofen als Prozessgas entsteht. Donau Chemie hält die<br />
Produktionsanlage ständig auf dem neuesten Stand. Aktuell<br />
mussten die Techniker die Gasversorgung des Kokstrocknungsofens<br />
an die aktuellen Sicherheitsvorschriften anpassen.<br />
Dazu erklärt Mathias Senn, <strong>Verfahrenstechnik</strong>er und Produktionsleiter<br />
im Werk Landeck: „Unter anderem mussten wir ein<br />
doppeltes statt früher einfaches Absperrorgan installieren und<br />
mit einer Dichtheitskontrolle versehen. Darüber hinaus waren an<br />
mehreren Stellen Sensoren für die Überwachung des Gasdrucks,<br />
der Brennerluftzufuhr oder der Zündflamme anzubringen.“<br />
KOMPLETT NEUE INFRASTRUKTUR<br />
Den <strong>Verfahrenstechnik</strong>-Spezialisten in Landeck war klar, dass<br />
diese sicherheitstechnische Aufrüstung auch den Aufbau einer<br />
komplett neuen Infrastruktur für die Sicherheitssteuerung erforderlich<br />
macht. „Alle Ventile und Sensoren wurden bis dahin von<br />
einer einzigen SPS überwacht, die auch den Prozess steuert“,<br />
erklärt Dominik Achenrainer, Leiter der Elektrowerkstatt im Werk<br />
Landeck, Donau Chemie. „Um heutigen Normen und Vorschriften<br />
zu genügen, braucht es jedoch eine separate Lösung für die<br />
sichere Überwachung und Steuerung der Brenneranlage.“<br />
Für die sicherheitsrelevanten Aufgaben rund um den Brenner<br />
zur Kokstrocknung suchten die Betriebstechniker der Donau<br />
Chemie eine Komplettlösung. Diese sollte nicht nur die Hardware<br />
beinhalten, sondern auch die sicherheitsgerichtete Software und<br />
deren Konfiguration, dazu den Anschluss der werksseitig gelieferten<br />
Sensoren und Aktoren bis hin zu einer Abnahme der Anlage.<br />
Die Aufgabe der Sicherheitssteuerung ist dabei nicht trivial, denn<br />
sie muss im Problemfall nicht nur das Verlöschen der Flamme<br />
überwachen und notfalls die Zufuhr des Gases unterbrechen,<br />
sondern auch zahlreiche weitere komplexe Schritte der Prozesskette<br />
zum Herunterfahren der Anlage sicher abarbeiten. „Ein<br />
plötzliches Abschalten aller Systeme wäre oft mindestens ebenso<br />
gefährlich wie das Fortbestehen des Problems“, erläutert Senn.<br />
34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA<br />
01 02<br />
01 Innere Werte: Um heutigen Sicherheitsanforderungen<br />
an den gasbefeuerten<br />
Kokstrocknungsofen zu erfüllen, musste<br />
neuste Technik her<br />
02 Alles im Griff und Blick: Die Visualisierung<br />
der Softwarekonfiguration zeigt den<br />
Status der Sicherheitsketten<br />
INTEGRIERTES BRENNERMANAGEMENT<br />
Nachdem Donau Chemie sich über Sicherheitsschaltungen und<br />
-steuerungen informierte, hat sich das Chemieunternehmen für<br />
das Brennermanagementsystem Pnozmulti 2 Burner von Pilz entschieden.<br />
Achenrainer begründet die Wahl: „Meines Wissens, ist<br />
das System die einzige Sicherheitssteuerung mit speziell für<br />
Brennersysteme ausgelegten und auch international zertifizierten<br />
sicheren Schrittketten.“<br />
Das Brennermanagementsystem der sicheren Kleinsteuerung<br />
Pnozmulti 2 Burner überwacht als Brennersteuerung einerseits<br />
die Funktion der Brenner selbst als auch die Sicherheitsventile<br />
und -sensoren. Die modular aufgebaute Hardware ist bis SIL 3 und<br />
PL e TÜV-zertifiziert, ebenso der Brennerbaustein im konfigurierbaren<br />
Softwaretool von Pilz. Beides erfüllt weltweit sämtliche für<br />
den Brennerbetrieb relevanten Normen und Vorschriften, vor<br />
allem EN 267, EN 298, EN 676 und EN 50156. Dazu kommen die<br />
EU-Gasgeräteverordnung 2016/426 und internationale, relevante<br />
Zulassungen nach UL, AGA (Australian Gas Association) und die<br />
US-Vorschriften der NFPA (National Fire Protection Association).<br />
ALLES SICHER UND MODULAR<br />
WAS IST MIT KARBID?<br />
Viele im Alltag genutzte Produkte wie Kunststoffe<br />
benötigen für ihre Herstellung Calciumcarbid, umgangssprachlich<br />
Karbid genannt. Calciumcarbid wird in<br />
elektrischen Schmelz-Reduktionsöfen aus gebranntem<br />
Kalk und Koks gewonnen (Koks aus Kohle wird insbesondere<br />
als Brennstoff und als Reduktionsmittel bei der<br />
Eisenproduktion in Hochöfen eingesetzt). Die dafür<br />
erforderlichen hohen Temperaturen von über 2.500 °C<br />
erzeugt übrigens ein Lichtbogen.<br />
Zentrales Element ist das Basisgerät Pnoz m B1 Burner. Es steuert<br />
und überwacht die Sicherheitsketten, den Verbrennungsluftdruck,<br />
die Zündung und Flammenbildung. Daneben kontrolliert<br />
es die Dichtheit der Zuleitungen und steuert Sicherheits-, Zündund<br />
Entlüftungsventile sowie den Verbrennungsluftventilator.<br />
Dafür ist der „Burner“ in der Anlage über mehrere Module mit<br />
insgesamt 40 sicheren digitalen und 4 analogen Eingängen sowie<br />
12 digitalen Ausgängen mit den verbauten sicheren Ventilen,<br />
Sensoren und Aktoren verbunden. Ein Feldbusmodul stellt über<br />
das Kommunikationsprotokoll Profibus die Verbindung zur übergeordneten<br />
Standardsteuerung der Anlage her. Damit ist sichergestellt,<br />
dass autonome sicherheitsgerichtete Aktionen auch in<br />
der Betriebssteuerung mit umgesetzt werden. Die Visualisierung<br />
der Softwarekonfiguration zeigt auf einem Monitor den Instandhaltern<br />
auf einen Blick den Status jeder einzelnen Sicherheitskette<br />
oder auch aktuell vorliegende Fehlermeldungen an, auch<br />
der Brennerablauf lässt sich damit kontrollieren.<br />
EINFACH IMPLEMENTIERT UND ZUVERLÄSSIG<br />
Für die Experten von Pilz bestand die Herausforderung beim Implementieren<br />
der autonomen Sicherheitssteuerungslösung samt<br />
Software in erster Linie darin, die Programme der zuvor genutzten<br />
Steuerung in der Konfiguration der Sicherheitssoftware abzubilden.<br />
Die Auswahl und Einbindung der externen Komponenten,<br />
in erster Linie der Sicherheitsventile für die Gaszufuhr, war eine<br />
weitere. Beides, Installation und Inbetriebnahme und auch die<br />
anschließende Validierung der Anlage vor Ort erfolgten während<br />
des einmal jährlich im ersten Quartal geplanten Wartungsstillstands.<br />
„Für uns bestand die Unsicherheit darin, ob der Wiederanlauf<br />
der Anlage nach den umfangreichen Änderungen ohne<br />
Probleme funktioniert“, schildert Achenrainer. „Die Inbetriebnahme<br />
gestaltete sich aber dann sehr kurz und unkompliziert, sie<br />
war in etwas mehr als einem Tag erledigt. Seither ist die Anlage<br />
störungsfrei in Betrieb.“ Ein kurzer Wiederanlauf der Anlage ist<br />
auch eine Grundvoraussetzung für einen kontinuierlich laufenden<br />
Betrieb der Anlage, der nur für die jährliche Wartungspause<br />
unterbrochen wird.<br />
Bilder: Donau Chemie, Pilz<br />
www.pilz.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Pilz GmbH & Co. KG<br />
Felix-Wankel-Straße 2, 73760 Ostfildern<br />
Tel. 0711 34090<br />
E-Mail: info@pilz.de<br />
AUTOR<br />
Ronald Kahr, Regional Sales Manager,<br />
Pilz Österreich<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
https://youtu.be/a7hwvNBKQD0000<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 35
WÄRMEPUMPENTROCKNUNG<br />
THERMODYNAMISCHES PRINZIP<br />
FÜR DEN ALLTAG<br />
Wenn ungesättigte Luft auf Feuchte trifft, nimmt die Luft das Wasser auf.<br />
So ähnlich beschreibt es die Thermodynamik – hier sehr rudimentär<br />
wiedergegeben. Ein Hersteller von Trocknungsanlagen macht sich die<br />
Thermodynamik auf jeden Fall zunutze, um Klärschlamm zu trocknen.<br />
Nach über 30 Jahren Schlammtrocknung im industriellen<br />
Bereich konnte Trocknerhersteller Harter aus Stiefenhofen<br />
im Allgäu nun auch ein Pilotprojekt im Bereich<br />
der kommunalen Klärschlammtrocknung im österreichischen<br />
Erpfendorf realisieren.<br />
„Damit ist der Weg geebnet, unsere energiesparende Wärmepumpentrocknung<br />
auch hier erfolgreich zu etablieren“, beschreibt<br />
Reinhold Specht, geschäftsführender Gesellschafter<br />
bei Harter, sein Ziel. Während bei industriellen Schlämmen<br />
vielfach Batchlösungen zum Einsatz kommen, hat Harter für<br />
Klärschlamm eine kontinuierliche Lösung entwickelt: einen<br />
modular erweiterbaren Bandtrockner. Die obere Grenze für diese<br />
Lösung benennt das Allgäuer Unternehmen mit circa 140.000<br />
Einwohnerwerten.<br />
UNGESÄTTIGTE LUFT NIMMT FEUCHTE AUF<br />
Anstatt den Schlamm nun mit von außen zugeführter Wärme zu<br />
trocken, wendet Harter für seine Trocknung einen physikalisch<br />
alternativen Ansatz an. Der nutzt extrem trockene Luft, die durch<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA<br />
Das hier beschriebene Trocknungsprinzip beruht auf der Thermodynamik,<br />
in dessen Bereich das Mollier-h,x-Diagramm (auch<br />
Enthalpie-Feuchtegrad-Diagramm) ein oft benutztes Werkzeug ist.<br />
Mich hat das schon während meines Studiums beeindruckt. Lassen<br />
sich doch mithilfe dieses Diagramms, Zustandsänderungen feuchter<br />
Luft auf grafischen Weg ermitteln – somit ohne komplizierte Formeln<br />
und Berechnungen. Schauen Sie sich bei Gelegenheit das Diagramm<br />
mal genauer an. Auf den ersten Blick etwas verwirrend, erschließen<br />
sich mit der Zeit die thermodynamischen Zustandsänderungen. Nur<br />
die Enthalpie, die ist für mich immer noch nicht so ganz greifbar …<br />
GUIDO MATTHES, Redakteur<br />
den Schlamm geführt wird. Diese ungesättigte Luft nimmt die<br />
Feuchte aus dem Produkt gut und schnell auf. Die Trocknung<br />
läuft im Niedertemperaturbereich ab und bewegt sich bei Klärschlammen<br />
zwischen 40–50 °C. Die vorentwässerten Klärschlämme<br />
haben trotzdem noch einen Wassergehalt von circa 75 % und<br />
mehr. Nach der Trocknung liegt die Restfeuchte bei circa 15 %. Im<br />
Aufmacherbild sieht man übrigens den Bandtrockner mit fünf<br />
Einheiten aneinandergereiht.<br />
Schütthöhe, Bandgeschwindigkeit, Luftgeschwindigkeit und<br />
Kälteleistung des Bandtrockners sind über eine SPS-Steuerung<br />
einstellbar. Trocknungssysteme des Herstellers arbeiten in einem<br />
EXTREM TROCKENE LUFT SORGT<br />
FÜR EINE TROCKNUNG IM<br />
NIEDERTEMPERATURBEREICH<br />
lufttechnisch geschlossenen System, das heißt ohne jegliche<br />
Abluft. Specht erklärt: „Die in jedem unserer Systeme integrierte<br />
Wärmepumpentechnik arbeitet so energiesparend, dass<br />
Harter-Trockner bereits 2017 als förderwürdige Technologie<br />
eingestuft wurden.“ Seitdem erhalten Betreiber in der DACH-<br />
Region staatliche Zuschüsse für den Einsatz dieser effizienten<br />
Art der Trocknung.<br />
Eine Besonderheit von Harter ist laut Eigenaussage sein hauseigenes<br />
Technikum, das zugleich auch Ideenschmiede ist. Dort<br />
testet der Trocknerhersteller Schlammproben auf seine Eigenschaften.<br />
Überdies bieten die Allgäuer eine Leihanlage an, mit<br />
der Interessenten Versuche im größeren Umfang vor Ort durchführen<br />
können.<br />
Dies alles bildet eine solide Basis für eine individuelle und<br />
gute Lösung. Johann Seiwald vom Abwasserverband Großache<br />
in Erpfendorf berichtet abschließend: „Ein großes Plus bei unserem<br />
Pilotprojekt war neben der hohen Energieeffizienz die zuverlässige<br />
und schnelle Verfügbarkeit von Harter. Einen regionalen<br />
Anbieter zu haben, der auch in kniffligen Situationen großen<br />
Sachverstand zeigt, war und ist uns wertvoll.“<br />
Bilder: Harter<br />
www.harter-gmbh.de<br />
Für Vor-Ort: Mit diesem Einzelmodul eines Bandtrockners können<br />
Interessenten eigene Testreihen bei sich im Werk durchführen<br />
UNTERNEHMEN<br />
Harter GmbH<br />
Harbatshofen 50, 88167 Stiefenhofen<br />
Tel. 08383 92230<br />
E-Mail: info@harter-gmbh.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 37
TRENDTHEMA<br />
Der hybride Mischprozess<br />
ermöglicht eine<br />
hohe Produktausbeute<br />
bei minimaler Reaktionszeit,<br />
unterstützt<br />
durch intelligente<br />
Steuerungssysteme<br />
THERMO-SMARTMISCHER<br />
STÄNDIG ZIRKULIEREN<br />
Intensivmischer für physikalische Prozesse haben sich in der mechanischen<br />
<strong>Verfahrenstechnik</strong> bewährt. Dabei finden in der Regel keine signifikanten<br />
chemischen Reaktionen statt. Dennoch gibt es Anwendungsbereiche,<br />
bei denen gezielt Reaktionsprozesse im Mischer durchgeführt werden.<br />
Viele komplexe Syntheseprozesse haben eine geringe<br />
Reaktionsgeschwindigkeit. Häufig muss dabei eine definierte<br />
Aktivierungsenergie in Form von Wärme zur Verfügung<br />
gestellt werden. Speziell bei mehrphasigen,<br />
sterisch gehinderten nichtwässrigen Stoffsystemen, ist es wichtig,<br />
für eine ständige Zirkulation der Komponenten zu sorgen.<br />
Rührwerke und einfache Mischsysteme stoßen bei hochviskosen<br />
Fluiden schnell an ihre technischen Grenzen. Handelsübliche<br />
Kneter und Extruder arbeiten meist nur in bestimmten Konsistenzbereichen<br />
effizient und sind aufgrund des kleinen Prozessraumes<br />
oft umständlich zu reinigen.<br />
KONTINUIERLICH TEMPERIERT<br />
Um diese Lücke zu schließen, hat Eirich den universellen Eirich-<br />
Thermo-Smartmischer RL05Thermo entwickelt. Er sorgt laut Hersteller<br />
für „optimale Platzwechselvorgänge der Reaktanten und<br />
ermöglicht hohe Produktausbeuten bei geringstmöglicher Reaktionszeit“.<br />
Der Mischer wird über einen Doppelmantel kontinuierlich<br />
temperiert. Dabei sind Prozesstemperaturen von 30 bis<br />
230 °C und eine exakte Temperatureinstellung für exotherme und<br />
endotherme Reaktionsprozesse möglich. Die visualisierte Steuerung<br />
regelt gradgenau die Temperatur des integrierten Prozessthermostats.<br />
Über optionale Sensoren können Prozessparameter<br />
Auskunft über den Reaktionsprozess geben. Dies ermöglicht eine<br />
bestmögliche Rückkopplung über den Verlauf der physikalischchemischen<br />
Reaktionen. Besonders wertvoll ist dabei die Ermittlung<br />
der Viskosität über das ermittelte Drehmoment des Wirblerwerkzeugs.<br />
Ähnlich wie bei einem Rotationsviskosimeter, lassen<br />
sich damit reaktionsspezifische strömungsmechanische Änderungen<br />
während des Syntheseprozess exakt ermitteln.<br />
Der Smartmischer wurde im letzten Jahr auf der Powtech das<br />
erste Mal mit einem Prozessvolumen von 40 Litern vorgestellt.<br />
Diese Produktionsgröße eignet sich für Entwicklungslabors,<br />
Forschungsinstitute und für Kleinmengenproduktionen.<br />
Der hybride Mischprozess ermöglicht eine hohe Produktausbeute<br />
bei minimaler Reaktionszeit, unterstützt durch intelligente<br />
Steuerungssysteme zur Visualisierung von Prozessdaten und<br />
Qualitätskontrolle. Zudem werden energiesparende Antriebssysteme<br />
mit hohen Drehmomenten eingesetzt, die den Einsatz<br />
von Asynchron- oder High-Torque-Motoren ermöglichen, mit<br />
Drehzahlbereichen von 1 bis 30 m/s.<br />
Bilder: Eirich Maschinenfabrik<br />
www.eirich.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Eirich Maschinenfabrik<br />
Gustav Eirich GmbH & Co KG<br />
Walldürner Straße 50, 74736 Hardheim<br />
Tel. 06283 510<br />
E-Mail: eirich@eirich.de<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
Standards<br />
Edelstahl 1.4571<br />
Höchste Präzision<br />
Zulassungen & Normen<br />
Hohe Verfügbarbeit<br />
Einsatzgebiete<br />
Wasser- & Schiffsbau<br />
Bahntechnologie<br />
Offshore-Technik<br />
Maschinenbau<br />
PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />
Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />
Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />
info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de<br />
MIT SICHERHEIT.<br />
EDELSTAHL VERBINDUNGSTECHNIK<br />
VON PH.<br />
PH Katalog<br />
als App für<br />
Android<br />
oder Ipad
MEDIEN<br />
KERAMIK FÜR PROZESSTECHNIK<br />
Das Whitepaper ,,Wie ein einzigartiger Werkstoff<br />
technische Systeme optimieren kann.<br />
Technische Keramik effektiv einsetzen und<br />
konstruieren‘‘ von Maxon informiert über die wichtigsten<br />
Grundlagen der Technischen Keramik und ihre Einsatzmöglichkeiten.<br />
Darüber hinaus gibt es einen Überblick über<br />
konstruktive Besonderheiten, die es zu berücksichtigen gilt,<br />
um optimale Ergebnisse in technischen Systemen zu erzielen.<br />
Hintergrund: Keramik ist ein bekannter Werkstoff, der doch<br />
immer noch auf Vorbehalte stößt.<br />
Aber auch in der <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
lässt er sich durchaus sinnvoll<br />
einsetzen und kann so die Prozesstechnik<br />
effizienter und nachhaltiger<br />
gestalten. Erfahren Sie in dem<br />
Whitepaper die wichtigsten<br />
Grundlagen der technischen<br />
Keramik und welche Einsatzmöglichkeiten<br />
es gibt. Das Whitepaper<br />
lässt sich auf der Website des<br />
Unternehmens herunterladen.<br />
de.maxongroup.com<br />
INSPIRING WOMAN IN SCIENCE<br />
Für die Mehrheit der Frauen in der Wissenschaft<br />
ist die Promotions- und Postdoc-<br />
Phase nach wie vor die heikelste Zeit ihrer<br />
Karriere. Im neuen Marthe-Vogt-Podcast des<br />
Forschungsverbundes Berlin (FVB) nimmt sich Natalia<br />
Stolyarchuk, promovierte Physikerin, dieses Themas an. Sie<br />
lässt Frauen in Nachwuchspositionen an ihren Erfahrungen<br />
teilhaben und schafft so neue Vorbilder, um junge Menschen<br />
für eine Karriere in der Wissenschaft zu begeistern. In einer<br />
Reihe von Interviews erzählen acht Frauen, Doktorandinnen,<br />
Postdocs und Nachwuchswissenschaftlerinnen des Forschungsverbundes<br />
Berlin (FVB), von ihrem Weg in die Wissenschaft,<br />
ihren Beweggründen, ihren größten Herausforderungen,<br />
den Erfolgen, auf die sie am meisten stolz sind, und<br />
ihrem Leben nach der wissenschaftlichen Forschung. Die<br />
diesjährige Preisträgerin des Marthe-Vogt-Preises, den die FVB<br />
jährlich an eine herausragende Nachwuchswissenschaftlerin<br />
vergibt, nimmt als besonderer Gast ebenfalls an dem Podcast<br />
teil. Dieser Podcast ist für alle interessant, die unabhängig von<br />
ihrem Geschlecht eine Karriere in der wissenschaftlichen<br />
Forschung in Betracht ziehen. Auch diejenigen, die bereits im<br />
akademischen Bereich tätig<br />
sind und promovieren oder<br />
postdoktorieren, werden in<br />
diesen Geschichten<br />
Ermutigung finden und<br />
sogar ihre eigenen Erfahrungen<br />
wiedererkennen.<br />
Die Podcastreihe ist unter<br />
anderem bei Apple Podcast,<br />
Google Podcast oder<br />
Spotify zu hören.<br />
www.fv-berlin.de<br />
FOR YOUR SAFETY<br />
Die Podcast-Reihe For Your Safety von Pilz<br />
informiert zu aktuellen Themen rund um<br />
Safety, Industrial Security und Automation.<br />
Die Experten des Unternehmens sprechen<br />
auf der Basis ihrer Praxiserfahrung und anhand von Anwendungsbeispielen<br />
darüber, wie Automatisierungsprojekte<br />
wirtschaftlich umgesetzt werden können. Außerdem<br />
erklären sie praxisnah, wie mit geänderten Rahmenbedingungen<br />
im Bereich Normen und Richtlinien umgegangen<br />
werden kann oder berichten über die Umsetzung<br />
branchenspezifischer Anforderungen an die Automatisierung.<br />
Der Podcast kann auf Spotify, Google Podcast oder<br />
Apple Podcast angehört werden.<br />
www.pilz.com<br />
EIN CHANGE<br />
LEADERSHIP-ANSATZ<br />
Zahlreiche Studien zeigen, dass bis zu 70 %<br />
aller Change-Projekte scheitern – die Gründe<br />
hierfür sind vielfältig. In Reaktion auf diese Herausforderungen<br />
hat Dr. John Kotter seinen Change Leadership-Ansatz<br />
(früher bekannt als das 8-Stufen-Modell) entwickelt. In der<br />
Broschüre der Unternehmensberatung Tiba soll ein Einblick<br />
in die 8 Accelerators sowie die 4 Kernprinzipien von Kotters<br />
Change-Modell gegeben werden. Die Unternehmens -<br />
be ratung bietet außerdem seine darauf basierenden<br />
Kotter-Trainings an. Die Berater sind lizenzierte Anbieter im<br />
DACH-Raum sowie Spanien für den Change Leadership-<br />
Ansatz und den dazugehörigen Kotter-Zertifizierungstrainings.<br />
Das Whitepaper lässt sich kostenfrei auf der<br />
Webseite der Beraterfirma herunterladen.<br />
www.tiba.de<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
MEDIEN<br />
HICONE JETZT NOCH<br />
ANSCHAULICHER<br />
Die konische Exzenterschneckenpumpe<br />
Hicone von Vogelsang ist<br />
bereits in vielen Anwendungen im<br />
Einsatz. Die im ersten Moment etwas komplexe Technik<br />
zeigt nun ein Produktvideo sehr anschaulich. In ihm ist<br />
die Funktionsweise in bewegten Bildern dargestellt.<br />
Hintergrund: Die Exzenterschneckenpumpe hat eine<br />
DUNE PART TWO<br />
konische Rotor-Stator-Geometrie und ein cleveres<br />
Einstellsystem. Durch formgenaues Nachstellen des<br />
Rotors wird Verschleiß kompensiert. So ist eine konstante<br />
Förderleistung bei hohem Wirkungsgrad möglich – ohne<br />
kosten- und zeitaufwendigen Teilewechsel. Über eine<br />
Statusanzeige kann sich der Anwender zugleich kontinuierlich<br />
und in Echtzeit über den Zustand der Pumpe<br />
informieren. Ist die Exzenterschneckenpumpe mit der<br />
automatischen Nachstellung ausgestattet und mit der<br />
Fernwarte verbunden, lässt sich der Rotor bei Bedarf von<br />
der Leitwarte aus nachstellen. Das Video ist auf Youtube<br />
unter dem Stichwort Hicone zu finden.<br />
www.vogelsang.info<br />
Dune part two erschien <strong>2024</strong> in den Kinos und erzählt<br />
die Geschichte der Reise von Paul Atreides. Mithilfe von<br />
Chani und den Fremen begibt sich Paul auf einen<br />
Rachefeldzug gegen die Verschwörer, die seine Familie<br />
vernichtet haben. Er selbst steht vor der Wahl zwischen<br />
der Liebe seines Lebens und dem Schicksal des gesamten<br />
Universums. Mit allen Mitteln muss er versuchen,<br />
eine schreckliche Zukunft zu verhindern – eine Zukunft,<br />
die niemand außer ihm vorhersehen kann. Der Film,<br />
welcher auf der Romanvorlage „Der Wüstenplanet“ von<br />
Frank Herbert basiert, ist auf der Streaming Plattform<br />
Amazon Prime Video zum Leihen verfügbar, ebenso wie<br />
der erste Teil.<br />
www.warnerbros.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2024</strong> im 58. Jahrgang,<br />
ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />
REDAKTION<br />
Leitende Chefredakteurin:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni), Tel.: 06131/992-350,<br />
E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteur/in: Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />
Tel.: 06131/992-351, E-Mail: g.matthes@vfmz.de<br />
B. A. Melina Hosseinli (mh) (Vol.), Tel.: 06131/992-349,<br />
m.hosseinli@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />
SALES<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic,<br />
Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />
LESERSERVICE<br />
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Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />
Tel.: 06123/9238-266<br />
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Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
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Jahresabonnement Inland: € 99,- (inkl. Versandkosten)<br />
Jahresabonnement Ausland: € 115,- (inkl. Versandkosten)<br />
Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
VERLAG<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
Tel.: 06131/992-200<br />
E-Mail: info@vfmz.de<br />
www.vereinigte-fachverlage.de<br />
Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />
Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />
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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 41
PERSÖNLICH<br />
KONSTRUKTIONS- UND PROJEKTINGENIEURIN LENA SAWUKAYTIS<br />
TECHNIK MIT KREATIVER NOTE<br />
Frauen sind in Ingenieursberufen noch immer<br />
unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />
erwerbstätigen Ingenieure sind Frauen. Aber es<br />
gibt sie doch. Im Interview erzählt<br />
Lena Sawukaytis ihre Geschichte.<br />
Ihre Leistungskurse waren seinerzeit Sozialwissenschaften und<br />
Deutsch. Ihr Studium haben Sie dann in Ingenieurmathematik<br />
mit 1,0 bestanden. Wie kam es zum Wechsel?<br />
In der Schule traten meine Stärken und Interessen zunächst<br />
nicht deutlich hervor. Ich machte mein Abitur mit 17 Jahren und<br />
war zu diesem Zeitpunkt noch ein wenig ratlos, in welche Richtung<br />
ich beruflich gehen wollte. Erst nach intensiver Auseinandersetzung<br />
und Überlegung entschied ich mich schließlich für<br />
den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Mit vollem Ehrgeiz<br />
begann ich mein Studium und stellte schnell fest, dass mir<br />
insbesondere die naturwissenschaftlichen und mathematischen<br />
Module sehr lagen. Dieser Erfolg bestärkte mich darin, dass ich<br />
die richtige Wahl getroffen habe.<br />
Unmögliche möglich gemacht, indem sie uns in die Lage versetzt<br />
hat, zu fliegen und den Weltraum zu erkunden. Viele der<br />
Technologien in diesem Bereich wurden von der Natur inspiriert,<br />
was zeigt, wie eng Technik und Natur zusammenarbeiten<br />
können, um Fortschritte zu erzielen.<br />
Was würden Sie Frauen raten, die in einen technischen Beruf<br />
ein- oder umsteigen möchten?<br />
Selbstbewusst bleiben und ihren eigenen Weg gehen!<br />
Trotz des männlich geprägten Berufsfeldes sollte sich keine<br />
Frau abschrecken lassen, sondern auf ihre einzigartigen<br />
Perspektiven und Fähigkeiten vertrauen. Die unterschiedlichen<br />
Blickwinkel von Mann und Frau bieten Chancen für kreative<br />
Lösungsansätze, sowie Innovationen in technischen Bereichen<br />
voranzutreiben.<br />
gather-industrie.de<br />
DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />
REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />
Sie sind sehr kreativ. So haben Sie bis heute einen Onlineshop<br />
für Kerzen sowie Home Decor. Und Sie spielen Klavier!<br />
Inwieweit lässt sich diese Kreativität in einem technischen<br />
Beruf um- oder einsetzen?<br />
Kreativität liegt mir am Herzen, weswegen ich glücklich<br />
bin diese auch in meinem technischen Beruf ausleben<br />
zu können. Sie treibt Innovationen und unkonventionelle<br />
Problemlösungen voran. Aufgrund der rasanten<br />
technologischen Entwicklungen ist Kreativität<br />
essenziell, um effizientere Prozesse zu ermöglichen<br />
und sich schnell an neue Technologien<br />
anzupassen.<br />
Wer sind Ihre weiblichen Vorbilder (der<br />
Technik)?<br />
Ein Vorbild für mich ist Judy Faulkner<br />
(Gründerin und CEO von Epic Systems),<br />
die auf Platz 3 der „America‘s Self-Made<br />
Women“ Liste steht. Ihre Motivation war<br />
nicht finanzieller Natur, sondern der<br />
Wunsch, Gesundheitssoftware zu entwickeln,<br />
die Menschenleben rettet. Ihren<br />
Wohlstand hat sie eigenständig erlangt, was<br />
mich dazu ermutigt, selbstständig und unabhängig<br />
zu sein.<br />
Was ist für Sie ein Wunderwerk der Technik?<br />
Ein wahres Wunderwerk der Technik ist für mich<br />
die Luft- und Raumfahrt. Sie hat das scheinbar<br />
LENA SAWUKAYTIS ARBEITET BEI GATHER ALS<br />
KONSTRUKTIONS- UND PROJEKTINGENIEURIN<br />
42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 07-08/<strong>2024</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 30.07.<strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 15.07.<strong>2024</strong><br />
01<br />
02<br />
04<br />
03<br />
01 Filtermedien zur Abgasentstaubung gehören<br />
regelmäßig gereinigt. Die hier vorgestellte Abreinigungssteuerung<br />
kann für diese Aufgabe bis zu 1.024 Ventile<br />
gleichzeitig steuern.<br />
Bild: Axxeron Hesch<br />
02 Multiportventilmodule sparen Platz, verbessern<br />
fluidische Eigenschaften und lassen sich schneller<br />
reinigen als herkömmliche Ringsysteme.<br />
Bild: Bürkert<br />
03 Ein Schraubengebläse mit Direktantrieb ist digital<br />
ready und begeistert, sozusagen pünktlich zum Start der<br />
Olympischen Spiele, die Massen.<br />
Bild: Aerzen<br />
DER DIREKTE WEG<br />
INTERNET:<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
E-PAPER:<br />
digital.verfahrenstechnik.de<br />
REDAKTION:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
04 Ausschlaggebend für eine gleichmäßige Umwandlung<br />
der Monomere in Polymere und einer konsistenten<br />
Produktqualität ist eine präzise Prozesskontrolle.<br />
Bild: Katronic<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/06 43
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MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK<br />
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Carmen Müller-Nawrath<br />
Head of Sales<br />
Telefon: 0049/6131/992-245<br />
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