Stahlreport 12 2023 web
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
78. Jahrgang | Dezember <strong>2023</strong><br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />
<strong>12</strong><br />
23<br />
Meilenstein für effiziente Logistik | S. 8<br />
Neues Hochregal bei Salzgitter Mannesmann Stahlhandel<br />
Trends in der Schweißtechnik | ab S. 16<br />
Einfacher Einstieg in die Automatisierung<br />
Neues Lernmodul aufgenommen | ab S. 30<br />
Thema Digitalisierung ergänzt BDS-Fernstudium
SEMINAR<br />
STAHLKUNDE<br />
TEILNEHMERKREIS<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stahlhandels,<br />
die für ihre Tätigkeit grundlegendes<br />
materialkundliches Wissen zum Werkstoff Stahl<br />
erwerben möchten.<br />
inkl. Betriebsbesichtigung<br />
13. – 15. FEBRUAR 2024<br />
DORTMUND<br />
Stahl ist überall, er ist der industrielle Werkstoff Nr. 1. Der Umgang mit Güten,<br />
Produktformen und Anwendungsmöglichkeiten ist jedoch komplex. Wer Kunden<br />
technisch kompetent beraten will, braucht daher das nötige Fachwissen.<br />
DAS THEMA<br />
Gewinnung von Stahl aus Roheisen,<br />
Stahlgefüge, Stahlkennwerte und<br />
ihre Ermittlung, Zerstörungsfreie<br />
Prüfverfahren für Stähle, praktische<br />
Werkstoffprüfung, Einteilung und<br />
Normung der Stähle, u v. m.<br />
DAS SEMINARZIEL<br />
Die Teilnehmer sollen grundlegende<br />
Kenntnisse über den Werkstoff Stahl<br />
so umfassend erwerben und vertiefen,<br />
dass sie Kunden qualifiziert<br />
beraten und in Reklamationsfällen<br />
fachgerecht argumentieren können.<br />
DER DOZENT<br />
Prof. Dr.-Ing. Joachim Lueg studierte<br />
Maschinenbau mit Schwerpunkt<br />
Werkstofftechnik. Seit 1997 lehrt er<br />
an der Fachhochschule Dortmund<br />
die Fächer Werkstoffkunde und<br />
Spanlose Umformung.<br />
JETZT ANMELDEN<br />
www.stahlhandel.com/seminare<br />
Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter 0211 86497-19<br />
oder per E-Mail: wynands-bds@stahlhandel.com.
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
das Karlsruher Urteil, das die Umwidmung der Corona-Kredite für den Klimaschutz für unzulässig<br />
erklärt hat, hat die Industrie in Deutschland in Alarmstimmung versetzt. Planungssicherheit sieht anders<br />
aus. Gerade, als namentlich in der Stahlindustrie die Unternehmen Fahrt in Sachen Transformation<br />
aufgenommen haben und viele Projekte von der Planungsphase in die reale Ausführung gestartet sind, ist<br />
das mangelhaft geplante Finanzierungsgerüst in sich zusammengebrochen. Schlechter hätte das Timing<br />
nicht sein können. Der Motor stottert.<br />
Besonders ärgerlich ist dabei der Umstand, dass warnende Stimmen schon früh auf die Gefahr hingewiesen<br />
haben, die geplante Umwidmung könnte in dieser Form unzulässig sein. Wenn man einen<br />
Umbau der Industrie in historischem Ausmaß plant, wie es derzeit der Fall ist, dann sollte das Projektmanagement<br />
auf den solidesten Füßen stehen, die man sich denken kann – sollte man meinen.<br />
Der Anschein der Fahrlässigkeit, die die Planer offenbar an den Tag gelegt haben, drängt sich nun<br />
berechtigterweise auf und heizt die Gemüter zusätzlich an.<br />
Folge des Urteils für die Industrie ist eine lange rote Liste von Vorhaben, die nun mehr oder weniger<br />
unter Finanzierungsvorbehalt stehen. Dazu gehören auch entscheidende Transformationsprojekte der<br />
Stahlindustrie, wie der Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung Stahl und CEO von Thyssenkrupp Steel<br />
Europe Bernhard Osburg einige Tage nach dem Urteil deutlich machte (siehe S. 24). Die Stahlindustrie<br />
befindet sich in einer Phase wichtiger Entscheidungen. Eine Reihe von Unternehmen beschließt jetzt oder<br />
in naher Zukunft, wie bei wichtigen Transformationsprojekten weiter verfahren wird. Wenn beispielsweise<br />
die Infrastruktur für grünen Wasserstoff nicht kommt, stellt das ein beträchliches Risiko für das<br />
Geschäftsmodell der Stahlproduktion in Deutschland dar, mahnte Osburg. Was jetzt nötig ist, betonte der<br />
Sprecher der Stahlindustrie in Deutschland, ist Planungssicherheit.<br />
Auch wenn der Unwille vielerorts groß ist, muss nun der Blick weiter auf die Gestaltung der Zukunft<br />
gerichtet werden. Das will die Stahlindustrie in einem Transformationsgipfel, den sie der Politik<br />
vorgeschlagen hat, tun. Hoffen wir, dass es gelingt.<br />
Eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht<br />
Markus Huneke<br />
Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
3
XXXXXXXX<br />
Inhalt<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong> <strong>2023</strong><br />
Meilenstein der Intralogistik<br />
Salzgitter Mannesmann Stahlhandel weiht Hochregal ein<br />
Die Vernetzung der physischen Logistik mit digitalen Planungs- und Verwaltungssystemen<br />
ist einer der wichtigsten Schritte, die zu mehr Effizienz aktuell gemacht werden<br />
können. Genau das hat nun die Salzgitter Mannesmann Stahlhandel am Standort<br />
Hannover realisiert. Mit einer Feier für Partner und Kunden hat das Unternehmen dort<br />
seine neue Hochregalanlage eingeweiht.<br />
8<br />
Kollege Cobot<br />
Trends in der Schweißtechnik<br />
16<br />
Gut ausgebildete Schweißfachkräfte sind<br />
absolute Mangelware. Unternehmen der Schweißbranche<br />
stehen daher immer öfter vor der Herausforderung, nach<br />
anderen Lösungen für anstehende Aufgaben zu suchen.<br />
Teilautomatisierungslösungen wie Cobots etablieren<br />
sich daher auch im Schweißbereich weiter. Sie bieten<br />
einen einfachen Einstieg in die Automatisierung.<br />
Digitalisierung in Lehrplan aufgenommen<br />
Neue Inhalte für Fernstudierende<br />
30<br />
Das BDS-Fernstudium Betriebswirt/<br />
Betriebswirtin bietet angehenden<br />
Führungskräften die umfassende Weiterbildung in<br />
allen relevanten Bereichen des Stahlhandels. Nun<br />
hat der BDS ein neues Lernmodul zu einer der aktuell<br />
bedeutendsten Entwicklungen in der Branche in den<br />
Lehrplan aufge nommen: der Digitalisierung. Mit Fokus<br />
auf den Stahlhandel führt Autor Dietrich Böntgen in alle<br />
wichtigen Aspekte des Themas ein.<br />
4 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
Persönliches<br />
6 Kurznachrichten<br />
Stahlhandel<br />
8 Salzgitter Mannesmann Stahlhandel –<br />
Ein Meilenstein für effiziente Logistik<br />
10 Hoberg & Driesch nimmt grüne Stahlrohre ins Programm<br />
<strong>12</strong> Ufer Stahlhandel wird Teil der Lotter-Gruppe<br />
14 Günther + Schramm – „Do what you can do best, outsource the rest“<br />
Stahlverarbeitung<br />
16 Trends in der Schweißtechnik<br />
20 Schuler – Automatisch eingreifen, bevor sichtbare Mängel auftreten<br />
22 Boysen – Zweiten Batterie-Großauftrag erhalten<br />
32<br />
Hinweis ausreichend<br />
AGBs bei internationalen<br />
Geschäften<br />
Je nachdem, ob ein Stahlhandelsunternehmen<br />
mit einem<br />
deutschen Unternehmen oder<br />
mit einem ausländischen<br />
Kunden Geschäfte macht, galten<br />
bislang unterschiedliche<br />
Anforderungen für die Geltung<br />
der eigenen AGB. Dies hat sich<br />
nun mit einem aktuellen<br />
Urteil des Europäischen<br />
Gerichtshofs geändert, erläutert<br />
Dr. Thorsten Hauröder,<br />
Henseler & Partner Rechtsanwälte.<br />
Stahlproduktion<br />
24 WV Stahl – Transformationsgipfel mit Bundesregierung gefordert<br />
26 Arcelormittal – Mehr Nachhaltigkeit in der Stahlrohrbranche<br />
BDS<br />
28 BDS Research – Keine Belebung nach der Sommerpause<br />
30 BDS Berufsbildung – Neues Lernmodul Digitalisierung<br />
32 BDS Recht – Hinweis auf AGB bei internationalen Geschäften<br />
ausreichend<br />
Anarbeitung & Logistik<br />
34 Rösler – Bislang größte Vertikalstrahlanlage geht nach China<br />
Messen und Märkte<br />
38 Blechexpo/Schweisstec – Fulminantes Treffen der Besten<br />
40 Konjunktur Baubranche – Geteilte Entwicklung<br />
42 Hüttentag – Standortbestimmung der Stahlindustrie<br />
44 Termine<br />
45 Messekalender<br />
Wissenswertes<br />
46 Allianz-Studie – 52 Mrd. € bis zur Klimaneutralität<br />
48 Fujitsu – Wie Mitarbeitende den Weg zum Erfolg gestalten<br />
Lifesteel<br />
50 Schöne Stahlformen – Stahlkünstler Michelangelo Circo<br />
51 Impressum<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
5
XXXXXXXX<br />
Persönliches<br />
Kurznachrichten<br />
Bild: Voss Edelstahl<br />
Führen die Geschäfte der Voss-Gruppe (v.l.):<br />
Thorsten Studemund, Marc Steffen und Markus<br />
Fischer<br />
Voss Edelstahl<br />
Marc Steffen<br />
ist seit dem 1. November <strong>2023</strong> Mitglied<br />
der Geschäftsführung der Voss-Gruppe<br />
Europa. „Mit Marc Steffen haben wir einen<br />
Kollegen mit jahrelanger Erfahrung in der<br />
Edelstahlbranche für uns gewinnen können.<br />
Mein Kollege Thorsten Studemund und ich<br />
freuen uns auf die Zusammenarbeit“, teilte<br />
Geschäftsführer Markus Fischer auf Linkedin<br />
mit.<br />
Becker Stahl-Service<br />
Hasso Haibach<br />
ist seit 1. November <strong>2023</strong> neuer CEO der<br />
Becker Stahl-Service GmbH. Er folgt auf<br />
Guido Kerkhoff, der die Position interimistisch<br />
bekleidet hatte. Hasso Haibach verfügt<br />
über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der<br />
Führung von Unternehmen der Stahl- und<br />
Metallbranche und ist ein Experte für Unternehmensentwicklung<br />
mit Schwerpunkten<br />
in den Bereichen Vertrieb und operative<br />
Exzellenz.<br />
Vor seinem Wechsel zu Becker war Hasso<br />
Haibach in zahlreichen Führungspositionen<br />
tätig. Zuletzt arbeitete er als Geschäftsführer<br />
bei der Timken Germany GmbH, wo er<br />
unter anderem das Supply Chain Management<br />
und die Neugeschäftsentwicklung<br />
verantwortete. Zuvor war er als Geschäftsführer<br />
bei Altenloh,<br />
Brinck & Co<br />
– Umformtechnik<br />
für zwei Niederlassungen<br />
in Deutschland<br />
und Frankreich<br />
verantwortlich. Bei<br />
Arcelormittal leitete<br />
Hasso Haibach als<br />
Geschäftsführer den<br />
Vertrieb von Flachstahl<br />
in der DACH-Region und war unter<br />
anderem für den Ausbau der Marktposition<br />
des Unternehmens zuständig.<br />
Gemeinsam mit Christina Kolbeck (CFO)<br />
bildet er die Geschäftsführung der Becker<br />
Stahl-Service GmbH. Darüber hinaus tritt<br />
er auch in die Geschäftsführungen der<br />
Becker Aluminium Service-GmbH und der<br />
Becker-Tochter Umformtechnik Stendal<br />
GmbH mit ein. Bei Becker wird er neben<br />
vielen anderen wichtigen Themen insbesondere<br />
den Ausbau des Unternehmens<br />
zu einer Multi Metals-Plattform mit hoher<br />
Qualitäts- und Kundenorientierung weiter<br />
vorantreiben, teilte das zur Klöckner-Gruppe<br />
gehörende Unternehmen mit.<br />
Bild: Klöckner & Co<br />
Trumpf<br />
Peter Leibinger<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats von Trumpf,<br />
hat den Arthur L. Schawlow Award erhalten.<br />
Das Laser Institute of America (LIA) würdigt<br />
mit dem Preis herausragende Leistungen,<br />
die zu einem grundlegenden Verständnis<br />
der Lasertechnologie und der Anwendung in<br />
Industrie, Medizin oder im täglichen Leben<br />
führen. Die Auszeichnung gilt als eine der<br />
renommiertesten der Laserforschung. Den<br />
Schawlow Award haben unter anderem die<br />
Nobelpreisträger Theodor Hänsch und Gérard<br />
Mourou erhalten.<br />
Das Laser Institute of America hebt damit<br />
Peter Leibingers umfassende Beiträge für<br />
die Photonik-Industrie und sein Engagement<br />
für Wissenschaft und Forschung hervor. Er<br />
nehme auf diesem Feld eine Führungsrolle<br />
ein und habe maßgeblich zur Kommerzialisierung<br />
der Technologie<br />
beigetragen. Gilbert<br />
Haas, Interimsgeschäftsführer<br />
des<br />
LIA, sagte: „Peter<br />
Leibinger bringt<br />
seit Jahrzehnten die<br />
Lasertechnologie<br />
Bild: Trumpf<br />
voran. Sein Vorausgehen<br />
bei Innovationen<br />
und seine engagierte<br />
Unterstützung in Wissenschaft, Politik<br />
und Gesellschaft tragen zum Fortschritt der<br />
Lasertechnologie und ihrer Anwendungen<br />
weltweit bei“. Der 1982 ins Leben gerufene<br />
Arthur L. Schawlow Award ist eine der höchs-<br />
Eurofer<br />
Dr. Henrik Adam<br />
ist zum neuen Präsidenten des europäischen Stahlverbands Eurofer<br />
gewählt worden. Adam fungiert derzeit als Vizepräsident des<br />
Europa-Geschäfts von Tata Steel sowie als Vorstandsvorsitzender<br />
der niederländischen Holding des Konzerns. In Deutschland steht<br />
er darüber hinaus seit diesem Jahr als Vorsitzender an der Spitze<br />
des Stahlinstituts VDEh. Bei Eurofer war Adam seit 2019 als<br />
Vizepräsident engagiert. In seiner neuen Funktion als Präsident<br />
löst er nun den Celsa-CEO Francesc Rubiralta Rubió ab, der das<br />
Amt seit November 2022 innehatte. Auf seiner Agenda stehen die<br />
fundamentalen Herausforderungen der Branche – darunter eine<br />
zukunftssichere Transformation und der Zugang zu Energie und<br />
Rohstoffen.<br />
„Ich freue mich darauf, die gute Arbeit fortzusetzen, die meine<br />
Vorgänger in den letzten Jahren geleistet haben, um die Entwicklung<br />
der europäischen Stahlindustrie in äußerst schwierigen<br />
Zeiten zu unterstützen“, sagte Adam. Sein erklärtes Ziel ist es,<br />
den Stahlsektor kohlenstoffneutral zu gestalten, ohne dabei<br />
Marktanteile an Hersteller aus Drittländern zu verlieren. Zudem<br />
wolle er den Zugang zu bezahlbarer erneuerbarer<br />
Energie und Stahlschrott als kritischen<br />
Rohstoff sichern. Importe, die den fairen<br />
Wettbewerb verzerren, gelte es Adam zufolge<br />
zu verhindern. Darüber hinaus macht er<br />
sich zur Aufgabe, die Bedeutung von Stahl<br />
„made in Europe“ für die Resilienz und strategische<br />
Autonomie der EU hervorzuheben.<br />
„Viele Innovationen unserer Branche haben<br />
die Produkte unserer Kunden auf dem Weltmarkt<br />
wettbewerbsfähig gemacht. Deshalb<br />
ist die Zukunft der europäischen Stahlindustrie entscheidend“, so<br />
Adam. Bei Eurofer wolle er daher „unermüdlich daran arbeiten“,<br />
der europäischen Stahlindustrie „eine solide Geschäftsgrundlage“<br />
zu sichern.<br />
Bild: Tata Steel<br />
6 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
Bild: Industrieverband Feuerverzinken<br />
ten Auszeichnungen des LIA und benannt<br />
nach dem angesehenen Physiker und Laserpionier<br />
Dr. Arthur Schawlow. Der Preis wird<br />
jährlich an Personen verliehen, die außergewöhnliche<br />
Führungsqualitäten, Innovationen<br />
und Einfluss auf die Bereiche Wissenschaft<br />
und Technik gezeigt haben.<br />
Industrieverband Feuerverzinken<br />
Martin Kopf<br />
ist als Vorstandsvorsitzender des Industrieverbands<br />
Feuerverzinken bestätigt worden.<br />
Die Mitglieder des Industrieverbandes<br />
Feuerverzinken e.V.<br />
haben Martin Kopf<br />
auf der virtuellen Mitgliederversammlung<br />
einstimmig für die<br />
Wahlperiode 2024-<br />
2026 als Vorsitzenden<br />
wiedergewählt.<br />
Auch die übrigen<br />
Vorstandsmitglieder,<br />
Paul Niederstein, Kai<br />
Seppeler, Franz Ehl, Karlernst Pfingsten und<br />
Thoralf Meyer, wurden für eine weitere Amtsperiode<br />
gewählt. Darüberhinaus übernimmt<br />
Marco Göllrich ab dem 15. Dezember <strong>2023</strong><br />
den Bereich Branchenkommunikation, Nachhaltigkeit,<br />
Politik und Strategie.<br />
Die hohe Zustimmung bei der Wahl zeuge<br />
vom Vertrauen der Mitglieder in die Kontinuität<br />
und Führung des Vorstandsteams, teilte<br />
der Verband mit. „Die erneute Wahl bestärkt<br />
mich darin, dass wir als Verband auf dem<br />
richtigen Kurs sind. Gemeinsam gestalten<br />
wir die Zukunft und bewältigen die Herausforderungen<br />
unserer Branche erfolgreich“,<br />
sagte Kopf.<br />
Arcelormittal<br />
Thomas Bünger<br />
wird zum 1. Februar 2024 die Nachfolge<br />
von Reiner Blaschek als CEO der Werke<br />
Arcelormittal Bremen und Eisenhüttenstadt<br />
antreten und damit für das Cluster Deutschland<br />
bei Arcelormittal Europe – Flat Products<br />
verantwortlich sein. Blaschek übernimmt<br />
im Konzern, ebenfalls ab 1. Februar 2024,<br />
neue Aufgaben als CEO für den gesamten<br />
europäischen Flachstahlbereich, wie das<br />
Unternehmen im Oktober bekannt gab.<br />
Die Beschlussfassung hierzu erfolgt in den<br />
Aufsichtsratssitzungen in Bremen und Eisenhüttenstadt<br />
Anfang Dezember <strong>2023</strong>. Die<br />
Übernahme der Funktion als Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Arcelormittal Germany<br />
Holding von Reiner Blaschek erfolge zu<br />
einem späteren Zeitpunkt. „Die neue Rolle<br />
bei Arcelormittal an den Standorten Bremen<br />
und Eisenhüttenstadt<br />
kommt in einer<br />
ereignisreichen Zeit.<br />
Dekarbonisierung<br />
und Digitalisierung<br />
der Stahlherstellung<br />
sind dabei große und<br />
wichtige Zukunftsthemen.<br />
Ich freue<br />
mich darauf, die<br />
Aufgaben mit den Kolleginnen und Kollegen<br />
der Werke anzugehen und ich bin zuversichtlich,<br />
dass wir gemeinsam erfolgreich sein<br />
werden“, kommentierte Thomas Bünger. Der<br />
Manager war zuletzt als CEO bei dem Zinnbergbauerschließungsunternehmen<br />
First Tin.<br />
mit Sitz in London tätig. Zuvor hatte Bünger<br />
mehrere bedeutende Positionen bei Aurubis<br />
in Hamburg, wo er unter anderem als Mitglied<br />
des Vorstands für das operative Geschäft und<br />
Technologie zuständig war. Zu Beginn seiner<br />
Laufbahn im Jahr 1996 arbeitete Bünger in<br />
der Forschung und Entwicklung bei Freiberger<br />
Compound Materials in Deutschland.<br />
Thomas Bünger hat am Bergbauinstitut in<br />
St. Petersburg, Russland, und am Institut für<br />
Nichteisenmetallurgie und Reinststoffe der<br />
TU Bergakademie Freiberg studiert. Berufsbegleitend<br />
hat er später an der TU Bergakademie<br />
Freiberg in Nichteisenmetallurgie<br />
promoviert.<br />
Bild: Arcelormittal<br />
Dünnewald Stahlhandel<br />
Franz-Josef Nordhoff<br />
ist im Alter von 72 Jahren nach kurzer,<br />
schwerer Krankheit verstorben. Der<br />
geschäftsführende Gesellschafter der<br />
Dünnewald Stahlhandel GmbH & Co. KG<br />
war nach abgeschlossener<br />
Banklehre 1977<br />
bereits mit 26 Jahren<br />
in das Unternehmen<br />
eingetreten.<br />
Er entwickelte<br />
das Münsteraner<br />
Bild: Dünnewald Stahlhandel<br />
handel verliert mit Franz-Josef Nordhoff<br />
einen echten Typen, der seinem, an Udo<br />
Lindenberg angelehnten Motto, „Ich mach’<br />
mein Ding, egal, was die anderen sagen“<br />
stets treu geblieben ist.<br />
Die Geschicke des Unternehmens werden<br />
bereits von der nächsten Generation<br />
gelenkt. Tochter Kristin Reineke und ihr<br />
Mann Jochen Reineke haben die Verantwortung<br />
schon in den letzten Jahren übernommen.<br />
Hauptverband der Bauindustrie<br />
Prof. Dr. Ignaz Walter<br />
ist am 27. Oktober <strong>2023</strong> im Alter von 87<br />
Jahren verstorben. Prof. Dr. Ignaz Walter war<br />
von 1997 bis 2005 Präsident des Hauptverbandes<br />
der Deutschen Bauindustrie. Den<br />
Bayerischen Bauindustrieverband repräsentierte<br />
er langjährig als Vizepräsident sowie<br />
als Mitglied des Vorstands. „Während dieser<br />
Zeit hat sich Prof. Ignaz Walter mit großem<br />
Engagement und hoher Kompetenz für die<br />
Familienunternehmen<br />
in den<br />
folgenden Jahren<br />
zu einem der führenden Stahlhändler und<br />
Anarbeitungsspezialisten in der Region.<br />
Für seine rund 50 Mitarbeitenden habe<br />
er stets ein offenes Ohr gehabt. Und wer<br />
ein Problem hatte, konnte sich auf seinen<br />
Chef verlassen, würdigte das Unternehmen<br />
seinen ehemaligen Chef. Der Stahl-<br />
Interessen<br />
der<br />
Bauindustrie<br />
eingesetzt.<br />
Als<br />
Präsident<br />
des Hauptverbandes<br />
der<br />
Deutschen<br />
Bauindustrie sowie Vizepräsident des<br />
Bundesverbandes der Deutschen Industrie<br />
hat er in nicht einfachen Zeiten<br />
mit seiner starken Persönlichkeit die<br />
Baubranche repräsentiert, gestützt und<br />
gestärkt. Als Anerkennung für seine<br />
besonderen Verdienste erhielt er 2002<br />
das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse<br />
sowie 1992 den Bayerischen Verdienstorden.<br />
Wir sind Prof. Dr. Ignaz Walter für<br />
seine Arbeit sehr zu Dank verpflichtet und<br />
werden ihm stets ein ehrendes Andenken<br />
bewahren“, sagte Peter Hübner, Präsident<br />
des Hauptverbands der Bauindustrie.<br />
Bild: M+F Media und Facility<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
7
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
„Die Transformation<br />
hat begonnen – zehn<br />
Standorte, ein Team, ONE<br />
Salzgitter Mannesmann“.<br />
Dr. Sebastian Bross, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Salzgitter<br />
Mannesmann Stahlhandel GmbH<br />
Bilder: Salzgitter Mannesmann Stahlhandel<br />
Mitte Oktober hat Salzgitter Mannesmann Stahlhandel die neue Hochregalanlage am Standort Hannover eingeweiht.<br />
Salzgitter Mannesmann Stahlhandel weiht neues Hochregallager ein<br />
Ein Meilenstein für effiziente Logistik<br />
2.108 Lagerplätze, mit direkter Anbindung an die Anarbeitung: Am <strong>12</strong>. Oktober hat die Salzgitter Mannesmann<br />
Stahlhandel GmbH am Standort Hannover ihr neues Hochregallager eingeweiht. Dank modernster Automatisierungstechnologie<br />
ermöglicht das neue Langgutlager eine noch schnellere Kommissionierung sowie erhöhte Qualität und<br />
konsistente Leistung.<br />
Es war ein guter Grund zu Feiern:<br />
Anlässlich der Einweihung der<br />
neuen Hochregalanlage hatte Salzgitter<br />
Mannesmann Stahlhandel<br />
Kunden, Partner und Gäste eingeladen,<br />
das neue Lager in Hannover aus<br />
erster Hand zu erkunden. Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter standen<br />
bereit und gaben den interessierten<br />
Gästen einen Einblick in die fortschrittliche<br />
Technologie, die hinter<br />
den Kulissen arbeitet. In entspannter<br />
Atmosphäre bot das zugleich eine<br />
gute Gelegenheit, sich auszutauschen<br />
und neue Kontakte zu knüpfen.<br />
Mit dem neuen Hochregallager<br />
am Standort Hannover hebe man<br />
seine Logistikprozesse auf ein neues<br />
Level, so Salzgitter Mannesmann<br />
Stahlhandel. Zugleich hat das Unternehmen<br />
mit der offiziellen Inbetriebnahme<br />
einen weiteren, wesentlichen<br />
Baustein seiner Standortstrategie<br />
realisiert: wertschöpfende Tätigkeiten<br />
auszubauen und das Materialhandling<br />
durch Digitalisierung und<br />
moderne Lagertechnik spürbar effizienter<br />
zu machen.<br />
„Wir sind uns sicher, in der Kombination<br />
mit unseren Anarbeitungs-<br />
möglichkeiten, unserem umfangreichen<br />
Produktportfolio und der<br />
deutschlandweiten Präsenz durch<br />
die jüngsten und kommenden Investitionen<br />
unsere Position auszubauen<br />
und für unsere Kunden Mehrwerte<br />
zu bieten“, sagte Dr. Sebastian Bross,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Salzgitter Mannesmann Stahlhandel<br />
GmbH. 2<br />
<br />
Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH<br />
Wiesenstraße 36 · Gebäude 397<br />
45473 Mülheim an der Ruhr<br />
Tel. +49 208 20772-0<br />
e-contact@szmh-group.com<br />
www.salzgitter-mannesmann-stahlhandel.de<br />
Freuten sich, die Anlage gemeinsam mit Kunden, Partnern und Gästen offiziell<br />
einzuweihen (v.l.): die Geschäftsführung von Salzgitter Mannesmann Stahlhandel mit<br />
Thomas Walde, Dr. Sebastian Bross und Jan Nowak.<br />
8 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
Stahlhandel<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Bild: Hoberg & Driesch<br />
Freuen sich über das gemeinsame Abkommen für mehr Nachhaltigkeit (sitzend, von links): Hanns-Jörg Westendorf (Geschäftsführer Hoberg & Driesch),<br />
Ralph Mathis (CSO Benteler Steel/Tube); stehend, von links: Theodoros Borodimos (Leiter Einkauf bei Hoberg & Driesch Logistik), Ömer Horasan (Managing<br />
Director bei Hoberg & Driesch), Jan Schwarzer (Director Sales bei Benteler Group) und Werner Finke (Senior Key-Account-Manager bei Benteler Steel/Tube)<br />
Nachhaltige Partnerschaft mit Benteler Steel/Tube<br />
Hoberg & Driesch nimmt<br />
grüne Stahlrohre ins Programm<br />
Hoberg & Driesch, eines der führenden Großhandelsunternehmen für Stahlrohre in Europa, agiert im Sinne einer<br />
nachhaltigeren Zukunft und nimmt Stahlrohre aus CO 2 -reduziert hergestelltem Stahl ins Programm. Im Oktober<br />
unterzeichnete die Düsseldorfer Unternehmensgruppe eine Absichtserklärung mit Benteler Steel/Tube zur Lieferung von<br />
CO 2 -reduzierten nahtlosen sowie geschweißten Stahlrohren.<br />
Mit dem Angebot an „grünen“<br />
Stahlrohren startet Hoberg &<br />
Driesch ab Anfang 2024 den Transformationsprozess<br />
hin zu einer<br />
emissionsfreien Stahlverwendung<br />
entlang der gesamten Lieferkette.<br />
Mit der Aufnahme von CliMore-Stahlrohren<br />
ins Lieferprogramm<br />
unterstützt das Unternehmen seine<br />
Kunden, die eigenen CO 2 -Emissionen<br />
zu reduzieren.<br />
Hoberg & Driesch GmbH & Co. KG<br />
Röhrengroßhandel<br />
Theodorstraße 101<br />
40472 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 52063-0<br />
www.hoberg-driesch.de · info@hoberg-driesch.de<br />
„Mit Beginn des kommenden Jahres<br />
werden wir die gesamte jährliche<br />
Liefermenge von Benteler perspektivisch<br />
auf CliMore umstellen. Damit<br />
tragen wir maßgeblich dazu bei, die<br />
Treibhausgasemissionen entlang der<br />
Lieferketten zu verringern. Wir freuen<br />
uns, mit Benteler Steel/Tube<br />
einen langjährigen guten Partner<br />
dafür an der Seite zu haben“, sagte<br />
Hanns-Jörg Westendorf, Geschäftsführer<br />
der Hoberg & Driesch GmbH<br />
& Co. KG.<br />
Auch Ralph Mathis, CSO Benteler<br />
Steel/Tube, zeigte sich erfreut<br />
über das gemeinsame Abkommen:<br />
„Mit unserer neuen Produktmarke<br />
CliMore stellen wir die Weichen für<br />
die Zukunft der grünen Stahlproduktion.<br />
Wir helfen unseren Kunden<br />
dabei, ihren CO 2 -Fußabdruck zu<br />
reduzieren und somit einen wichtigen<br />
Beitrag zur Dekarbonisierung<br />
der Industrie zu leisten. Für mehr<br />
Nachhaltigkeit in Industrie, Wirtschaft<br />
und Gesellschaft.“<br />
Benteler CliMore – die<br />
neue Produktmarke für<br />
CO 2 -reduzierte Stahlprodukte<br />
Im September hat Benteler die neue<br />
Produktmarke CliMore der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt. Sie umfasst alle<br />
CO 2 -reduzierten Stähle und Stahlrohr-Produkte<br />
von Benteler Steel/<br />
Tube und gliedert sie in die drei<br />
10 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
DRÖSSER.STAHL<br />
Nachhaltigkeits-Kategorien Advantage,<br />
Ambition und Excellence. Diese<br />
Kategorien zeigen jeweils auf, wie der<br />
Stahl produziert und welche Energieträger<br />
dafür genutzt wurden.<br />
Bei allen drei Stufen wird jeweils<br />
mit dem Elektrolichtbogenofen emissionsarmer<br />
Stahl aus Stahlschrott<br />
erzeugt – allein dieses Recycling spart<br />
bereits bis zu 75 % der CO 2 -Emissionen<br />
im Vergleich zur Neuerzeugung von<br />
Stahl aus Eisenerz in der klassischen<br />
Hochofenroute. In der Stufe „Ambition“<br />
wird in den Rohrwerken und für<br />
den Betrieb des Elektrolichtbogenofens<br />
zusätzlich Ökostrom verwendet. Das<br />
führt zu einer Ersparnis von bis zu<br />
85 % der CO 2 -Emissionen. Die höchste<br />
Stufe „Excellence“ wird darüber hinaus<br />
künftig auf Elektrifizierung der<br />
Anlagen oder grünen Wasserstoff als<br />
Energieträger für die Prozessenergie<br />
bei der Herstellung von Stahl und dessen<br />
Verarbeitung zu Rohren setzen.<br />
Taktgeber Automobilbranche<br />
Die Umstellung auf CO 2 -reduziert bzw.<br />
CO 2 -frei hergestellte Stahlerzeugnisse<br />
ist ein notwendiger Schritt der Stahlindustrie<br />
zur Erfüllung der von der EU<br />
definierten Klimaziele. Wie andere<br />
Segmente der Stahlproduktion stehen<br />
auch Stahlrohrhersteller aktuell vor<br />
der Herausforderung, ihre Produktionsprozesse<br />
zu transformieren. Während<br />
der Anteil der Emissionen bei<br />
grünen Stählen sinkt, wird jedoch<br />
wirtschaftlich allgemein ein höheres<br />
Preisniveau für CO 2 -reduzierte Stähle<br />
erwartet. Ein starker Taktgeber für die<br />
Umstellung auf „grüne“ Stahlrohre ist<br />
dabei die Automobilindustrie. Mit der<br />
Aufnahme des CliMore-Programms<br />
von Benteler Steel/Tube erfüllt Hoberg<br />
& Driesch proaktiv Anforderungen aus<br />
der Branche. Doch auch Kunden anderer<br />
Branchen zeigen deutlich Interesse<br />
an diesem zukunftsweisenden Produktsegment.<br />
2<br />
ANSCHLAGROHRE<br />
Auch aus Cor-Ten!<br />
Ihr universeller Baukasten.<br />
Immer 90% aus Lagervorrat!<br />
P r o fi l e<br />
L-Profile<br />
T-Profile<br />
Z-Profile<br />
S-Profile<br />
WP 50 cold<br />
RP-Hermetic<br />
Nordwest treibt Digitalisierung voran<br />
Erster „IT Community Day“<br />
Der „IT Community Day“ hat im<br />
November mit rund <strong>12</strong>0 Vertretern der<br />
Fachhandelspartner seine Premiere in<br />
der Dortmunder Firmenzentrale<br />
von Nordwest gefeiert. Dafür wurde das<br />
etablierte Konzept der „eSHOP Herbstveranstaltung“<br />
weiterentwickelt und mit<br />
Themen rund um alle Digitalisierungsleistungen<br />
bei Nordwest angereichert.<br />
Die Resonanz der Besucher war<br />
durchweg positiv.<br />
Die anwesenden Fachhandelspartner<br />
profitierten vom vielfältigen Input, konnten<br />
einzelne Aspekte im individuellen<br />
Gespräch direkt vertiefen und lobten die<br />
gute Organisation – in Summe ein für<br />
alle sehr bereichernder Tag. Der eSHOP<br />
von Nordwest ist schon lange<br />
nicht mehr ein alleinstehendes Produkt,<br />
sondern Teil einer umfassenden<br />
Digitalisierungsstrategie, die die Fachhandelspartner<br />
dabei unterstützen soll,<br />
den verschiedenen Herausforderungen<br />
im digitalen Geschäftsalltag bestens<br />
gewappnet entgegenzutreten, so das<br />
Dortmunder Verbundunternehmen.<br />
Deshalb wurde der bisher übliche Inhalt<br />
zum eSHOP um weitere spannende<br />
Impulsvorträge und Workshops angereichert<br />
– mit dem Ziel, Informationen<br />
zu allen Digitalisierungskonzepten<br />
bei Nordwest zu vermitteln und den<br />
zusammenspielenden Konzepten Raum<br />
zu geben.<br />
www.nordwest.com<br />
Einbautiefen<br />
34, 40, 50, 60 und 80 mm<br />
Stahl<br />
Edelstahl<br />
Materialien<br />
Verzinkt<br />
Cor-Ten<br />
Das genaue Sortiment finden Sie unter:<br />
droesser.de/anschlagrohre<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
Guido Schweitzer<br />
gschweitzer@droesser.de<br />
+49 (0) 2263 / 87 - 4<strong>12</strong><br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
11<br />
Peter Drösser GmbH<br />
Im Auel 67–69 // 51766 Engelskirchen<br />
www.droesser.de
Stahlhandel<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Bild: Lotter<br />
Von links nach rechts: Thorsten Lindhorst und Christoph Strack (Chr. Ufer GmbH), Christoph Rinck und Marcel Rinck (Chr. Ufer GmbH, zukünftig Lotter GmbH,<br />
Landau), Silvia Strack (Gesellschafterin Chr. Ufer GmbH), Helmut Ernst und Dr. von Briel (Gebr. Lotter KG)<br />
Größeres Sortiment und mehr Dienstleistungen<br />
Ufer Stahlhandel wird Teil der Lotter-Gruppe<br />
Die Chr. Ufer GmbH mit Stammsitz in Landau stellt die Weichen im Bereich Stahl- und Bauelemente auf Wachstum.<br />
Dieser Geschäftszweig wird zum 1. Januar 2024 an die Lotter-Unternehmensgruppe aus Ludwigsburg verkauft. Dabei<br />
gehen sämtliche Mitarbeiter aus dem Stahl- und Bauelementebereich an das neue Unternehmen „Lotter GmbH“ in<br />
Landau über. Der Haustechnikbereich verbleibt bei Ufer.<br />
Gebr. Lotter KG<br />
Waldäcker 15<br />
71631 Ludwigsburg<br />
Tel. +49 7141 406–0<br />
info@lotter.de<br />
www.lotter.de<br />
Die Chr. Ufer GmbH mit<br />
Stammsitz in Landau ist seit über<br />
230 Jahren ein verlässlicher Partner<br />
für Handwerk und Industrie in<br />
Rheinland-Pfalz, Baden und dem<br />
Saarland in den Bereichen Stahl,<br />
Bauelemente, Beschläge und Haustechnik.<br />
Mit der Eugen König-Unternehmensgruppe<br />
aus Koblenz als<br />
Mehrheitsgesellschafter und als<br />
Mitglied der bundesweiten<br />
HBG-Gruppe konnte Ufer in den<br />
vergangenen acht Jahren seine<br />
Geschäfte im Bereich Haustechnik<br />
überproportional ausbauen. Zum 1.<br />
Januar wird nun der Geschäftsbereich<br />
Stahl- und Bauelemente Teil<br />
der Ludwigsburger Lotter-Gruppe.<br />
Bei der Kundenbetreuung<br />
bleibt alles beim Alten<br />
Die Leitung der neuen Lotter GmbH<br />
in Landau übernimmt Christoph<br />
Rinck als Geschäftsführer und Mitgesellschafter.<br />
Er verantwortet den<br />
Stahlbereich bei Ufer bereits seit<br />
über 20 Jahren und macht klar: „Bei<br />
der Betreuung der Kunden bleibt<br />
alles beim Alten. Die Ansprechpartner,<br />
der Standort in Landau und das<br />
Vertriebsbüro Zweibrücken bleiben<br />
wie gewohnt. Durch die Einbindung<br />
in das Logistiknetzwerk der Lotter-Gruppe<br />
werden wir unseren<br />
Kunden zukünftig ein größeres Sortiment<br />
und mehr Dienstleistungen<br />
wie Anarbeitung bieten können.“<br />
„Mit der Lotter-Gruppe verbindet<br />
uns eine lange Zusammenarbeit<br />
und ähnliche Werte als Familienunternehmen“,<br />
sagt Christoph<br />
Strack, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Chr. Ufer GmbH. Er<br />
wird gemeinsam mit seinem<br />
geschäftsführenden Gesellschafter-Kollegen<br />
Thorsten Lindhorst<br />
weiterhin den Haustechnikbereich<br />
bei der Chr. Ufer GmbH leiten.<br />
„Ich bin froh, den Stahlbereich<br />
in gute Hände übergeben zu können,<br />
wo neben dem wirtschaftlichen<br />
Erfolg auch das Wohl der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
einen hohen Stellenwert hat“,<br />
ergänzt Dr. Rolf Eugen König,<br />
<strong>12</strong> <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Eugen König-Unternehmensgruppe.<br />
Gute Chancen für<br />
erfolgreiche Zukunft<br />
„Wir freuen uns sehr, mit dem<br />
Stahl- und Bauelementebereich des<br />
Unternehmens Ufer einen weiteren<br />
starken Partner in der Lotter-Gruppe<br />
für unsere metallverarbeitenden<br />
Kunden in der Pfalz und dem Saarland<br />
begrüßen zu können. Durch<br />
das erfahrene und kompetente<br />
Team vor Ort und das erweiterte<br />
Sortiment der Lotter-Gruppe sehen<br />
wir gute Chancen für eine erfolgreiche<br />
Weiterentwicklung dieses<br />
Traditionshauses in der Zukunft“,<br />
sagen Helmut Ernst und Dr. Ralf von<br />
Briel, persönlich haftende Gesellschafter<br />
der Lotter-Unternehmensgruppe.<br />
Die 1840 in Ludwigsburg<br />
gegründete Lotter-Gruppe unter der<br />
Führung von Helmut Ernst und<br />
Dr. Ralf von Briel beschäftigt heute<br />
an über 50 Standorten in Deutschland<br />
rund 2.000 Mitarbeitende. Im<br />
letzten Geschäftsjahr erwirtschaftete<br />
sie einen Umsatz von mehr als<br />
800 Mio. €. Der Schwerpunkt der<br />
Geschäftstätigkeit liegt im Großhandel<br />
mit Betonstahl, Walzstahl<br />
und Bauelementen. Jedoch sind<br />
auch die vom Bauhandwerk benötigten<br />
Güter der Eisenwaren, der<br />
Haustechnik und der Bodenbeläge<br />
sowie das Flüssiggas wichtige<br />
Bestandteile des breiten Großhandelssortiments.<br />
2<br />
Klöckner & Co übernimmt Metallkomponentenhersteller<br />
Anarbeitung auf US-Markt weiter ausgebaut<br />
TK Materials Kooperation<br />
Ersatzteile für die Schifffahrt<br />
Die US-amerikanische Tochtergesellschaft<br />
von Klöckner & Co, Kloeckner Metals<br />
Corporation (KMC), hat das Unternehmen<br />
Industrial Manufacturing Services (IMS)<br />
übernommen. Das Unternehmen mit Sitz in<br />
Lancaster im US-Bundesstaat South Carolina<br />
bedient OEMs aus der Schwermaschinenbranche<br />
mit der Fertigung, Schweißung,<br />
Montage sowie Just-in-time-Lagerhaltung<br />
von leichten bis mittelgroßen Teilbaugruppen.<br />
Mit der Übernahmen baut Klöckner & Co<br />
sein Anarbeitungsportfolio im US-Markt<br />
weiter aus, um vom hochrentablen Anarbeitungsgeschäft<br />
und einer deutlich größeren<br />
Unabhängigkeit von der Stahlpreisentwicklung<br />
zu profitieren. Die Vertragsparteien<br />
haben sich darauf verständigt, über den<br />
Kaufpreis sowie weitere Details Stillschweigen<br />
zu bewahren. Die Konsolidierung der<br />
Unternehmen hat bereits Anfang November<br />
<strong>2023</strong> begonnen.<br />
KMC will die Akquisition nutzen, um neue<br />
Kunden innerhalb des Markts zu erschließen<br />
und bestehende Verbindungen zu OEMs zu<br />
intensivieren. Das ausgeprägte Know-how<br />
von IMS in den Bereichen Schweißen und<br />
Fertigteilproduktion soll in das bestehende<br />
KMC-Serviceportfolio aufgenommen werden.<br />
Dadurch will KMC seine Spitzenposition<br />
am Markt festigen und sein Angebot<br />
deutlicher von der Konkurrenz abheben.<br />
Guido Kerkhoff, CEO von Klöckner & Co<br />
SE: „Die Übernahme von IMS ist schon<br />
die zweite bedeutende Übernahme innerhalb<br />
weniger Monate, die die Erweiterung<br />
unseres Produkt- und Serviceportfolios entsprechend<br />
unserer Unternehmensstrategie<br />
‚Klöckner & Co 2025: Leveraging Strengths‘<br />
vorantreiben wird. Wir beabsichtigen, zum<br />
besten vertikal integrierten Anbieter für<br />
OEMs in Nordamerika zu werden.“<br />
www.kloeckner.com<br />
Die beiden Industrieunternehmen<br />
Thyssenkrupp und Wilhelmsen haben mit<br />
„Pelagus 3D“ ein Joint Venture gegründet,<br />
das künftig über eine digitale Plattform<br />
weltweit Ersatzteile für die Schifffahrt<br />
anbieten wird. Das neue Unternehmen<br />
nutzt dabei moderne Additive Fertigungs-Technologie<br />
sowie ein globales<br />
Partnernetzwerk, um Ersatzteile zeit- und<br />
kosteneffizienter herzustellen und zu liefern.<br />
Kunden sollen so die Seetüchtigkeit<br />
ihrer Schiffe sicherstellen und ihren<br />
Betrieb planmäßig aufrechterhalten können.<br />
Damit adressiere Pelagus 3D die Herausforderung<br />
hoher Transport- und Lagerkosten<br />
sowie die längere Dauer<br />
herkömmlicher Herstellungsverfahren im<br />
maritimen Sektor. Für das Joint Venture<br />
bringt Thyssenkrupp zum einen sein technologisches<br />
Know-how im Bereich der<br />
additiven Fertigung sowie die Kompetenzen<br />
aus den eigenen Tech Centern in Singapur<br />
und Deutschland ein.<br />
Sägen. Lager. Mehr.<br />
Mit KASTO zu Operational Excellence durch:<br />
Mehr Intelligenz: Vollautomatisierte<br />
Lager- und Handlinglösungen<br />
Mehr Innovation: Hochproduktive<br />
Sägemaschinen und -anlagen<br />
Mehr Ideen: Von der Planung<br />
bis zum After-Sales-Service<br />
www.kasto.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
13
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Bilder: Günther + Schramm<br />
Durch die Partnerschaft mit einem Outsourcing-Dienstleister können Unternehmen auf die Investition<br />
in ein Hochregallager oder einen eigenen Sägepark verzichten.<br />
Outsourcing von Lagerhaltung und Sägezuschnitt<br />
„Do what you can do best, outsource the rest“<br />
Begrenzte räumliche Kapazitäten, schwankende Materialpreise oder auch der Fachkräftemangel sprechen dafür,<br />
bestimmte Unternehmensbereiche wie Logistik oder Zuschnitt auszulagern. Bernd Seibold, Geschäftsführer von Günther<br />
+ Schramm, Systemdienstleister für Stahl, Edelstahl und Aluminium, verrät, worauf es beim Outsourcing ankommt und<br />
wie wichtig die Auswahl eines geeigneten Servicedienstleisters ist.<br />
Herr Seibold, wo sehen Sie<br />
aktuell Herausforderungen für die<br />
Stahlindustrie?<br />
Bernd Seibold: Enorme Marktschwankungen,<br />
wechselnde politische<br />
Rahmenbedingungen, teilweise<br />
gestörte Lieferketten, hohe<br />
Energiepreise sowie knappe Transportkapazitäten:<br />
Die Stahlindustrie<br />
steht angesichts globaler Entwicklungen<br />
vor zahlreichen Herausforderungen.<br />
Rohstoffpreise schwanken<br />
in nie gekannter Weise. Es ist<br />
alles sehr ungewiss und unbeständig.<br />
Was können betroffene Unternehmen<br />
tun?<br />
In unsicheren Zeiten zahlt es sich<br />
immer aus, verlässliche Partner an<br />
Günther + Schramm GmbH<br />
Heidenheimer Str. 65<br />
73447 Oberkochen<br />
Tel. +49 7364 24-0<br />
info@gs-stahl.de<br />
www.gs-stahl.de<br />
seiner Seite zu haben. Ein Beispiel<br />
dafür ist das Outsourcing von<br />
Lagerhaltung und Sägezuschnitt.<br />
Mit der Unterstützung durch externe<br />
Servicedienstleister können<br />
Unternehmen z. B. die Prozesssicherheit<br />
erhöhen, die Kapitalbindung<br />
im Lager reduzieren und sich<br />
gleichzeitig auf ihr Kerngeschäft<br />
konzentrieren.<br />
Was genau ist Outsourcing?<br />
Outsourcing bedeutet im Prinzip<br />
nichts anderes als Auslagerung. In<br />
diesem Fall geht es darum, die Disposition,<br />
den Einkauf, die Vorfinanzierung<br />
und die Lagerhaltung von<br />
Stahl, Edelstahl, Aluminium und<br />
anderen Materialien sowie den<br />
Sägeservice an einen Experten<br />
abzugeben, der diese Bereiche übernimmt<br />
und betreut.<br />
Welche konkreten Vorteile ziehen<br />
– in diesem Fall stahlverarbeitende<br />
– Betriebe daraus?<br />
Durch das Outsourcing entfällt für<br />
den Verarbeiter unter anderem die<br />
Investition in ein eigenes Hochregallager<br />
und einen eigenen Sägepark.<br />
Dabei spart die Auslagerung<br />
von Dienstleistungen dem Verarbeiter<br />
enorm viel Platz. Der zusätzlich<br />
gewonnene Raum kann stattdessen<br />
für eine höhere Wertschöpfung<br />
genutzt werden. Während Stahlverarbeiter<br />
an ihren Maschinenparks<br />
sparen, investieren Dienstleister<br />
kontinuierlich in diese, um auch bei<br />
Spitzenauslastungen zuverlässig<br />
liefern zu können. So bleiben Unternehmen<br />
mit einem starken Dienstleister<br />
an ihrer Seite auch in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten<br />
wettbewerbsfähig.<br />
Ein weiterer Vorteil ist das<br />
Beschaffungs-Know-how und ‐Netzwerk<br />
des Dienstleisters: Während<br />
der Anwender nur begrenzte Mengen,<br />
dafür aber oft eine breite Artikelstreuung<br />
einkaufen muss, ist der<br />
Dienstleister in der Material- und<br />
Prozesslogistik wesentlich breiter<br />
aufgestellt. Anwender, die auf eine<br />
starke Systempartnerschaft mit<br />
einem Outsourcing-Dienstleister<br />
14 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
für Lagerhaltung und Sägezuschnitt<br />
setzen, konzentrieren sich<br />
ganzheitlich betrachtet stärker auf<br />
ihr Kerngeschäft sowie die Erreichung<br />
ihrer strategischen Unternehmensziele<br />
und können Mitarbeiterkapazitäten<br />
anders nutzen.<br />
Ganz nach dem Motto „Do what you<br />
can do best, outsource the rest“.<br />
Der Mensch kommt im Business<br />
zwischen all den Zahlen und Zielen<br />
oft zu kurz.<br />
Und ich verstehe nicht, warum. Ein<br />
guter Draht ist das A und O für eine<br />
langfristige erfolgreiche Partnerschaft<br />
und eine gute Kommunikation<br />
untereinander. Die Wahl der<br />
richtigen Partner, egal in welchem<br />
Bereich, ist daher ein wichtiger Teil<br />
strategischer Unternehmensentscheidungen.<br />
Stichwort Mitarbeiter. Kann<br />
Outsourcing auch für den Fachkräftemangel<br />
die Lösung sein?<br />
Die Partnerschaft mit einem<br />
Outsourcing-Dienstleister bedeutet<br />
für ein Unternehmen in erster Linie<br />
Entlastung. Das gilt natürlich auch<br />
für den Personalbereich. Wenn zu<br />
wenig Manpower im Team ist, kann<br />
es helfen, bestimmte Unternehmensbereiche<br />
auszulagern, um<br />
Kapazitäten an anderer Stelle zu<br />
bündeln.<br />
„Die Partnerschaft mit einem<br />
Outsourcing-Dienstleister<br />
bedeutet für ein Unternehmen<br />
in erster Linie Entlastung.“<br />
Bernhard Seibold,<br />
Geschäftsführer von Günther + Schramm<br />
Ist Outsourcing ein zukunftssicheres<br />
Konzept?<br />
Ja, denn auch in wirtschaftlich<br />
angespannten Zeiten bleibt die Versorgungssicherheit<br />
und -fähigkeit<br />
der Kunden gewährleistet. Durch<br />
die sehr breite Vernetzung mit verschiedenen<br />
Lieferanten erhalten<br />
lagerhaltende Dienstleister umfangreiche<br />
Informationen über das<br />
Marktgeschehen. Dadurch können<br />
sie Situationen gut einschätzen und<br />
frühzeitig auf Veränderungen<br />
reagieren. In kritischen Phasen<br />
können daher höhere Sicherheitsbestände<br />
vorgehalten werden, um<br />
Ausfälle in der Lieferkette zu vermeiden.<br />
Gibt es Faktoren, die einen erfolgreichen<br />
Outsourcing-Prozess beeinflussen?<br />
Sowohl auf Kunden- als<br />
auch auf Dienstleisterseite?<br />
Damit Projekte genau konzipiert<br />
und konkret geplant werden können,<br />
ist Transparenz auf beiden<br />
Seiten gefragt: Unternehmen müssen<br />
dem Dienstleister daher alle<br />
gewünschten Daten in einem Lastenheft<br />
transparent zur Verfügung<br />
stellen. Auch mögliche „Stolpersteine“<br />
wie spezielle<br />
Materialien oder besondere technische<br />
Anforderungen sind frühzeitig<br />
und offen zu kommunizieren,<br />
damit entsprechende<br />
Vorbereitungen getroffen und Probleme<br />
vermieden werden können.<br />
Neben der Transparenz auf Kundenseite<br />
sind natürlich auch Faktoren<br />
wie Liquidität und Marktkenntnis<br />
auf Dienstleisterseite<br />
enorm wichtig. Mindestens genauso<br />
wichtig wie die genannten<br />
„sachlichen“ Faktoren ist jedoch<br />
die menschliche Ebene. Die Chemie<br />
zwischen Kunde und Dienstleister<br />
muss stimmen, schließlich<br />
müssen beide Seiten viel Vertrauen<br />
zueinander haben. Darauf legen<br />
wir selbst auch sehr großen Wert.<br />
Ist Outsourcing Teil strategischer<br />
Unternehmensentscheidungen?<br />
Unbedingt! Unternehmen des<br />
Maschinenbaus und der metallverarbeitenden<br />
Industrie profitieren<br />
langfristig von unserer Erfahrung,<br />
unserem Know-how und unserem<br />
Netzwerk als Outsourcing-Dienstleister<br />
– auch in Krisenzeiten. 2<br />
Mehr zum Thema erfahren<br />
Interessierte unter anderem<br />
im neuen Günther+Schramm-<br />
Whitepaper, das hier zum<br />
Download bereitsteht: www.<br />
gs-magazin.de/whitepaper<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
15
Stahlverarbeiter<br />
Bericht<br />
Bilder: Schuler Group<br />
Einfacher Einstieg in die Automatisierung<br />
Trends in der Schweißtechnik<br />
Der allgemeine Mangel an Fachkräften macht auch vor der Schweißbranche nicht halt. Unternehmen stehen immer öfters<br />
vor der Herausforderung, gut ausgebildetes Fachpersonal zu finden. Teilautomatisierungslösungen wie Cobots sind<br />
mittlerweile auch im Schweißbereich etabliert und bieten einen einfachen Einstieg in die Automatisierung.<br />
Bei Lösungen zur Teilautomatisierung<br />
ergänzen sich Mitarbeiter<br />
und Cobot optimal – ein<br />
Lösungsansatz für Unternehmen,<br />
den zunehmenden Fachkräftemangel<br />
zu kompensieren. Daneben<br />
bieten sich kompakte Roboterzellen<br />
mit 2-Stationen-Konzept<br />
zum Einstieg in die Automatisierung<br />
an. Damit können Unternehmen<br />
kleine Bauteile zu wirtschaftlichen<br />
Konditionen automatisiert<br />
schweißen.<br />
Zudem sind effiziente Automatisierungslösungen<br />
für die Produktion<br />
von kleinen Stückzahlen<br />
gefragt. Aufgrund von Bauteiltoleranzen<br />
und einer großen Produktvielfalt<br />
ist der Programmieraufwand<br />
für das automatisierte<br />
Schweißen von kleinen Losgrößen,<br />
beispielsweise im Stahl- und<br />
Carl Cloos Schweißtechnik GmbH<br />
Carl-Cloos-Straße 1<br />
35708 Haiger<br />
Tel. +49 2773 85-0<br />
info@cloos.de<br />
www.cloos.de<br />
Metallbau, oft unverhältnismäßig<br />
hoch. Mit QIROX RoboScan erstellen<br />
Anwender in kürzester Zeit Programme<br />
für das automatisierte<br />
Schweißen. Damit lohnt sich jetzt<br />
auch das automatisierte Schweißen<br />
von Werkstücken in Losgröße 1.<br />
So auch für das Familienunternehmen<br />
Ernst Kern GmbH aus dem<br />
bayrischen Großheirath. Die Spezialisten<br />
für Stahl- und Metallbau<br />
setzen seit Mitte 2022 einen<br />
Cloos-Schweißroboter mit dem Programmiersystem<br />
QIROX RoboScan<br />
in ihrer Fertigung ein. Das Unternehmen<br />
spürt den Fachkräftemangel<br />
auch aufgrund des Standortes<br />
sehr deutlich. Immer weniger qualifizierte<br />
Handschweißer sind auf<br />
dem Arbeitsmarkt verfügbar.<br />
Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern,<br />
Auftragsspitzen besser<br />
abzufangen und das Qualitätsniveau<br />
weiter zu steigern, entschied<br />
sich das Unternehmen 2021, in eine<br />
Roboterschweißanlage zu investieren.<br />
Die physisch schweren und<br />
monotonen Aufgaben kann nun der<br />
Roboter übernehmen und die Bediener<br />
haben mehr Zeit, sich auf andere<br />
anspruchsvolle Aufgaben und<br />
die Prozessüberwachung zu konzentrieren.<br />
Außerdem ist die allgemeine<br />
Gefährdung und Belastung<br />
durch die Lichtbogenstrahlung und<br />
den Schweißrauch geringer.<br />
Automatisierungslücken<br />
schließen<br />
Das Potenzial für automatisierte<br />
Schweißrobotersysteme ist weltweit<br />
enorm. Dabei steigt die Nachfrage<br />
nach hochkomplexen, verketteten<br />
Fertigungssystemen kontinuierlich<br />
und der Automatisierungsgrad<br />
nimmt insgesamt zu. So setzt beispielsweise<br />
die KION Group auf<br />
Automatisierungslösungen von<br />
Cloos. Insgesamt setzt der Konzern<br />
mehr als 70 Cloos-Roboteranlagen<br />
an acht Produktions standorten<br />
weltweit ein. Ein komplexes Robotersystem<br />
für das automatisierte<br />
Schweißen von Gabelstaplern<br />
wurde zunächst für den tschechischen<br />
Produktions standort Stribro<br />
entwickelt. Dieses Konzept wurde<br />
inzwischen auf mehrere Produktionsstandorte<br />
weltweit übertragen.<br />
16 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
Links: Cobot-Lösungen wie QINEO ArcBoT bieten einen einfachen<br />
Einstieg in die automatisierte Schweißtechnik.<br />
Rechts: Mit QIROX RoboScan erstellen Anwender in kürzester<br />
Zeit Programme für das automatisierte Schweißen.<br />
In der Vergangenheit sahen<br />
viele Konzepte eher lineare Fertigungsstraßen<br />
vor, bei denen die<br />
Produktion der Bauteile sequenziell<br />
aufeinander folgte. Kritisch ist<br />
diese Form der Automatisierung<br />
vor allem dann, wenn einzelne Zellen<br />
der Straße ausfallen. In diesem<br />
Fall steht die gesamte Linie, und<br />
obwohl eventuell nur ein kleiner<br />
Fehler vorliegt, ist der Output auf<br />
null reduziert. Um dieser Gefahr<br />
entgegenzuwirken, und vor dem<br />
Hintergrund, dass die Betreiber der<br />
Anlagen immer höhere Erwartungen<br />
an die Verfügbarkeit – und<br />
somit die Produktivität – stellen,<br />
etablieren sich seit einigen Jahren<br />
parallel vernetzte Fertigungskonzepte.<br />
Diese bieten eine höhere Flexibilität<br />
und entsprechende Redundanz.<br />
Einzelne Module können<br />
gezielt für zum Beispiel Wartungsoder<br />
Programmierarbeiten herausgenommen<br />
werden. Dabei sinkt der<br />
Output nur um einen gewissen Teil<br />
der Gesamtkapazität. Hier werden<br />
modulare Fertigungszellen parallel<br />
oder sternförmig aufgestellt und<br />
bekommen meist chaotisch neue<br />
Fertigungsaufträge. Die Zellen sind<br />
autarke Kompaktzellen, die selbst<br />
staplerfähig transportierbar sind.<br />
Fällt in dieser Konstellation eine<br />
Zelle aus, übernehmen die anderen<br />
Zellen automatisch die Aufgaben.<br />
Da die Zellen baugleich sind, können<br />
Roboterprogramme auf einer<br />
Zelle erstellt werden und anschließend<br />
über das Serversystem für<br />
alle Zellen verfügbar gemacht werden.<br />
Jede Zelle greift auf dieselben<br />
Programme zu, was Doppelungen<br />
oder veraltete Programme vermeidet.<br />
Der Automatisierungsgrad<br />
kann auch durch die Integration<br />
unterschiedlicher Fertigungstechnologien<br />
gesteigert werden. Während<br />
in den meisten Anlagen das<br />
Schweißen im Fokus steht, werden<br />
immer häufiger auch begleitende<br />
Prozesse berücksichtigt. Ein Beispiel<br />
ist das Entfernen von Schweißspritzern<br />
und Anlauffarben durch<br />
robotergeführte, automatisch<br />
gesteuerte Schleifköpfe. Ein sensorunterstützter<br />
Schleifkopf befreit<br />
die Schweißnaht nach dem Schweißen<br />
von Spritzern und kann bei<br />
Bedarf auch unzulässige Nahtüberhöhungen<br />
ausgleichen. Daneben<br />
werden begleitende Prozesse wie<br />
Markierung zur unverwechselbaren<br />
Nachverfolgung des Bauteils,<br />
Qualitätskontrolle wie geometrische<br />
Bauteilvermessung und<br />
Schweißnahtüberprüfung zunehmend<br />
in Fertigungslinien integriert.<br />
Vernetzte Fertigung<br />
Darüber hinaus spielen Digitalisierung<br />
und Vernetzung auch in der<br />
Schweißbranche eine immer wichtigere<br />
Rolle. Anwender möchten<br />
sämtliche Produktionsdaten wie<br />
Schweißparameter, Lichtbogenzeiten,<br />
Programmlaufzeiten oder auch<br />
unterschiedliche Kennzahlen in<br />
Bezug auf die Anlageneffizienz<br />
schnell und übersichtlich verfügbar<br />
haben. Mit der C-Gate IoT-Plattform<br />
von Cloos können Anwender<br />
in Echtzeit auf Informationen aus<br />
ihrer Schweißproduktion zugreifen.<br />
Dank zentraler Datenerfassung q<br />
Mit der C-Gate IoT<br />
Platform können<br />
Anwender ihre Produktionsprozesse<br />
bis<br />
ins kleinste Detail<br />
überwachen und proaktiv<br />
steuern.<br />
Bilder: Carl Cloos Schweißtechnik<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
17
Stahlverarbeiter<br />
Bericht<br />
Kion setzt das komplexe Robotersystem von Cloos für das automatisierte Schweißen<br />
von Gabelstaplern an mehreren weltweiten Standorten ein.<br />
Bei der integrierten Schweißrauchabsaugung werden bis zu<br />
95 % des Schweißrauchs direkt am Brenner abgesaugt.<br />
heitstechnik steigen auch in der<br />
Schweißtechnik kontinuierlich. Die<br />
Technischen Regeln für Gefahrstoffe<br />
(TRGS) schreiben vor, den<br />
Schweißrauch und die Schadstoffe<br />
an der Entstehungsstelle abzusaugen,<br />
um die Arbeitsplatzgrenzwerte<br />
(AGW) für gefährliche Stoffe einzuhalten.<br />
Effiziente Lösungen zur<br />
Schweißrauchabsaugung sind notwendig,<br />
damit die Mitarbeiter<br />
sicher vor gesundheitsschädigendem<br />
Schweißrauch geschützt werden.<br />
Das Absaug-Schweißbrenner-<br />
q und -verarbeitung können Anwender<br />
ihre Produktionsprozesse bis<br />
ins kleinste Detail überwachen und<br />
proaktiv steuern – von der manuellen<br />
Schweißstromquelle bis zur<br />
vollautomatisierten Fertigungslinie.<br />
Mit intelligenten Algorithmen<br />
lassen sich daraus unterschiedliche<br />
Kennzahlen (KPI) ermitteln und<br />
individuell anzeigen. Somit sind<br />
die Verantwortlichen der Produktion<br />
jederzeit auf dem aktuellen<br />
Stand hinsichtlich der Produktivität<br />
der vernetzten Anlage. Mit Hilfe<br />
einer OPC-UA-Schnittstelle können<br />
die Anlagen auch in bestehende<br />
Systeme integriert werden. Hier<br />
können die Anlagendaten mit weiteren<br />
Unternehmensdaten kombiniert<br />
werden. Dies findet unter<br />
anderem auch Verwendung, wenn<br />
es um Nachweispflichten oder die<br />
Rückverfolgbarkeit von Produktionsdaten<br />
geht.<br />
Mitarbeiterschutz im Fokus<br />
Die Anforderungen an die Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
und die Sicher-<br />
Vor- und nachgelagerte Fertigungsprozesse wie Schleifen werden zunehmend in Schweißanlagen integriert.<br />
18 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
system für das automatisierte<br />
Schweißen von Cloos bietet eine<br />
sichere und wirksame Absaugung<br />
des Schweißrauchs direkt an der<br />
Quelle. Bis zu 95 % des Rauchs werden<br />
direkt während des Schweißvorgangs<br />
am Entstehungsort in<br />
Lichtbogennähe abgesaugt. Die<br />
Mitarbeiter profitieren von reiner<br />
Luft und einer besseren Arbeitsumgebung.<br />
Durch den Einsatz des Absaugschweißbrennersystems<br />
müssen<br />
Anwender deutlich weniger in<br />
Absaugtechnik, Luftführungssystem<br />
und Filtergerät investieren –<br />
bei gleichem Effekt. Ein flexibler<br />
Schlauch mit einem kleinen Durchmesser<br />
ersetzt das aufwändige<br />
Rohrsystem für das Ableiten der<br />
verunreinigen Luft zum Filtergerät.<br />
Aufgrund des geringeren Volumens<br />
der belasteten Luft ist ein kleineres<br />
Filtergerät notwendig. Ein weiterer<br />
Vorteil: Durch die optimierte Energieeffizienz<br />
sowie die minimierten<br />
Aufwände für Reinigung und Ersatz<br />
der Filterkomponenten reduzieren<br />
sich die Betriebskosten erheblich.<br />
Virtueller Laserbereich<br />
Ein weiteres Beispiel für Arbeitsschutz<br />
ist die QIROX VirtualSafetyZone:<br />
Personen in der Nähe von<br />
Laserquellen müssen vor der<br />
gefährlichen Strahlung geschützt<br />
werden. Doch Schutzwände oder<br />
Absperrungen sind oft mit großen<br />
Aufwänden verbunden. Mit dem<br />
von Cloos entwickelten, virtuellen<br />
Laserbereich reduzieren Anwender<br />
diese Aufwände auf ein Minimum<br />
und schützen Mitarbeiter zuverlässig<br />
vor dem Laserstrahl des Sensors.<br />
Die Position und die Strahlrichtung<br />
des Lasersensors ist dem<br />
Robotercontroller bekannt. Ein<br />
3D-Modell (virtueller Laserbereich),<br />
welches das Roboteranlagenumfeld<br />
mit dessen Anforderungen<br />
definiert, wird mit diesen Informationen<br />
verknüpft. Solange der<br />
Laserstrahl auf Bauteile, Anlagenkomponenten,<br />
Sicherheitseinrichtungen<br />
oder Hallenwände des virtuellen<br />
Laserbereichs trifft, geht<br />
keine Gefahr für Personen aus.<br />
Wenn der Strahl auf keine im Laserbereich<br />
programmierte Fläche<br />
zeigt, lässt sich dieser nicht aktiveren<br />
und das Ablaufprogramm<br />
wird ohne Laserstrahl fortgesetzt.<br />
Sobald der Roboter eine Position<br />
erreicht, in der keine Gefahr mehr<br />
durch den Laserstrahl für Personen<br />
ausgeht, gibt die Steuerung den<br />
Laser wieder frei und die Suchroutinen<br />
erfolgen wie im Programm<br />
festgelegt. Der virtuelle Laserbereich<br />
ist im Automatikablauf aktiv<br />
und schützt die Personen im Umfeld<br />
der Anlage. 2<br />
Drei Fragen an: Rembert Boege,<br />
Leiter Auto mation Solutions,<br />
Carl Cloos Schweißtechnik GmbH<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Der Fachkräftemangel<br />
ist für viele Unternehmen ein echtes<br />
Problem. Können Cobots beim<br />
Schweißen tatsächlich Abhilfe schaffen?<br />
Rembert Boege: Ja, Cobots können<br />
dazu beitragen, die Folgen des Fachkräftemangels<br />
in Unternehmen<br />
abzumildern. Der allgemeine Mangel<br />
an Fachkräften macht auch vor der<br />
Schweißbranche nicht halt. Unternehmen<br />
stehen zunehmend vor der<br />
Herausforderung, gut ausgebildetes<br />
Fachpersonal zu finden. Teilautomatisierungslösungen<br />
wie Cobots sind<br />
mittlerweile auch im Schweißbereich<br />
etabliert. So bietet der QINEO ArcBoT von Cloos einen einfachen Einstieg in die automatisierte<br />
Schweißtechnik, entlastet die Mitarbeitenden und sichert eine gleichbleibende,<br />
reproduzierbare Schweißqualität.<br />
Welcher Trend der Digitalisierung hat aus Ihrer Sicht das größte Potenzial, Schweißanwendungen<br />
in Zukunft positiv zu verändern?<br />
Beim automatisierten Programmieren sehe ich ein enormes Potenzial – insbesondere für<br />
die Produktion von kleinen Stückzahlen. Aufgrund von Bauteiltoleranzen und einer großen<br />
Produktvielfalt ist der Programmieraufwand für das automatisierte Schweißen von kleinen<br />
Losgrößen, beispielsweise im Stahl- und Metallbau, oft unverhältnismäßig hoch. Mit unserem<br />
automatisierten Programmiersystem QIROX RoboScan erstellen Anwender in kürzester<br />
Zeit Programme für das automatisierte Schweißen. Damit lohnt sich jetzt auch das<br />
automatisierte Schweißen von Werkstücken in Losgröße 1.<br />
„Vernetzte Fertigung“ – das klingt nach großer Industrie. Lohnt es sich auch für KMU, in<br />
digitale Lösungen ihrer Schweißanwendungen einzusteigen?<br />
Oftmals wird „Vernetzte Fertigung“ mit großen Industrieunternehmen verbunden, aber<br />
die Vorteile digitaler Lösungen sind auch für KMU relevant. Durch die Implementierung<br />
digitaler Lösungen können KMU ihre Produktivität steigern, die Qualität ihrer Produkte<br />
verbessern und effizienter arbeiten. Mit der C-Gate IoT-Plattform von Cloos können Anwender<br />
in Echtzeit auf Informationen aus ihrer Schweißproduktion zugreifen. Dank zentraler<br />
Datenerfassung und -verarbeitung können Anwender ihre Produktionsprozesse bis ins<br />
kleinste Detail überwachen und proaktiv steuern – von der manuellen Schweißstromquelle<br />
bis zur vollautomatisierten Fertigungslinie.<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
19
Stahlverarbeiter<br />
Bericht<br />
Bilder: Schuler Group<br />
Pressenlinie mit ServoDirekt-Technologie.<br />
Schuler zeigt digitale Innovationen auf der Blechexpo<br />
Automatisch Eingreifen,<br />
bevor sichtbare Mängel auftreten<br />
Pressen- und Anlagenhersteller stehen, wie der gesamte Maschinenbau, vor einer großen Zahl von Herausforderungen<br />
– von der Konjunktur-Unsicherheit über die grüne Transformation der Industrie bis zum Fachkräftemangel. Auch die<br />
fortschreitende Digitalisierung gehört dazu. Doch die Digitalisierung bietet der Industrie – insbesondere dem starken<br />
deutschen Maschinenbau – zugleich die Chance, im globalen Wettbewerb die Nase vorn zu behalten. Auf der Blechexpo<br />
in Stuttgart hat Schuler, einer der weltweit führenden Hersteller von Anlagen für die Blechumformung, seine digitalen<br />
Innovationen vorgestellt.<br />
Das Tiefziehen ist ein besonders<br />
anspruchsvolles Verfahren in<br />
der Blechumformung. Vor allem bei<br />
hohen Ziehtiefen und kleinen Radien<br />
ist besondere Aufmerksamkeit<br />
gefragt. Fließt beim Ziehen während<br />
des Prozesses zu wenig Material<br />
nach, kann es zu einer Ausdünnung<br />
und Rissen im Bauteil kommen; bei<br />
zu viel Material kann umgekehrt<br />
Faltenbildung eine unerwünschte<br />
Folge sein.<br />
Der sogenannte Flansch oder<br />
auch Ziehrand, der sich durch den<br />
Umformprozess am Bauteil bildet<br />
und dann entfernt wird, steht daher<br />
in direktem Zusammenhang mit der<br />
Schuler Group GmbH<br />
Schuler-Platz 1<br />
73033 Göppingen<br />
Tel. +49 7161 66-0<br />
info@schulergroup.com<br />
www.schulergroup.com<br />
Qualität des Gutteils. Und diesen<br />
Zusammenhang macht Schuler<br />
nutzbar. Das Unternehmen hat auf<br />
Basis einer vorherigen Simulation<br />
des Prozesses eine Überwachung<br />
des Ziehrands entwickelt, die dabei<br />
hilft, die Bauteilqualität sofort zu<br />
beurteilen.<br />
Durch die Umformsimulation<br />
lassen sich die optimalen Parameter<br />
für den Ziehrand an kritischen Stellen<br />
bereits im Vorfeld bestimmen<br />
und mit den in der Praxis ermittelten<br />
Werten abgleichen. Dazu<br />
brauchte es bisher Sonderwerkzeuge,<br />
die über aufwändig integrierte<br />
Messsysteme für den Materialfluss<br />
verfügen. Nun lassen sich Modifikationen<br />
am Prozess wie Änderungen<br />
der Beölung oder der Ziehkissenkräfte<br />
mittels des kamerabasierten<br />
Systems von Schuler vornehmen,<br />
noch bevor die Bauteile sichtbare<br />
Qualitätsmängel wie Risse oder Falten<br />
aufweisen. Innerhalb von Sekundenbruchteilen<br />
liefert das visuelle<br />
System die Information darüber, ob<br />
ein Gutteil entstanden ist oder nicht.<br />
„Für unsere Kunden hat die<br />
Reduzierung von Ausschuss oberste<br />
Priorität – nicht nur, um Kosten<br />
zu sparen, sondern immer stärker<br />
auch um Nachhaltigkeitsziele zu<br />
erfüllen“, erklärt Michael Werbs,<br />
Director of Edge Solutions. „Dazu<br />
leistet Schuler mit dieser Entwicklung<br />
einen wichtigen Beitrag.“ Dass<br />
die Anwendung im Smart Press<br />
Shop, dem Joint Venture von Porsche<br />
und Schuler in Halle (Saale),<br />
bereits im Einsatz ist, zeigt das hohe<br />
Interesse der Anwender.<br />
Ausschussteile automatisiert<br />
erkennen<br />
Auch die „Visual Quality Inspection“<br />
(oder kurz VQI), eine andere Lösung<br />
zur Qualitätskontrolle aus dem<br />
Schuler-Angebot, basiert auf der<br />
Echtzeit-Auswertung eines bildge-<br />
20 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
enen Systems. Es prüft wichtige<br />
Funktionsflächen fertig produzierter<br />
Teile – eine kritische Stelle im<br />
Anschluss an den eigentlichen Produktionsprozess.<br />
Denn befinden<br />
sich Kratzer auf den fertigen Bauteilen,<br />
bleibt Anlagenbetreibern<br />
meist keine andere Wahl, als die<br />
Produktion noch einmal von vorne<br />
zu starten. „Doch jedes Teil auf dem<br />
Auslaufband von Hand zu kontrollieren,<br />
ist oft schlichtweg unrealistisch“,<br />
sagt Christoph Pölzl vom<br />
Produktmanagement für digitale<br />
Lösungen bei Schuler.<br />
Schuler hat mit der „Visual Quality<br />
Inspection“ daher ein System<br />
entwickelt, das Schlechtteile automatisch<br />
erkennt. „Dadurch lassen<br />
sich Fehler in der Produktion sofort<br />
korrigieren, stundenlange Verzögerungen<br />
vermeiden und auf lange<br />
Sicht die Beziehung zu den Kunden<br />
verbessern“, so Pölzl weiter.<br />
Während andere Lösungen auf<br />
dem Markt eine Methodenkompetenz<br />
vom Bediener sowie einen<br />
hohen Aufwand für das Einrichten<br />
fordern, ist VQI mit nur wenigen<br />
Mausklicks konfigurierbar: „Als<br />
Vorlage dient ein makelloses Gutteil,<br />
das der Bediener am Computer markiert“,<br />
erklärt Lukas Hagestedt, Entwicklungsingenieur<br />
für KI-Systeme<br />
bei Schuler. „Der Zeitaufwand dafür<br />
beträgt wenige Minuten, spezielle<br />
Vorkenntnisse sind keine nötig.“<br />
Auf dieser Grundlage vergleicht das<br />
VQI alle weiteren Bauteile und identifiziert<br />
selbst geringste Abweichungen<br />
sofort. Die Technologie basiert<br />
auf der Werkzeugüberwachung<br />
„Visual Die Protection“ (VDP), die<br />
Schuler 2019 vorgestellt hat. Auch<br />
VQI ist bei einem Kunden in der<br />
Automobil-Zulieferindustrie bereits<br />
erfolgreich im Einsatz.<br />
Die Digital Suite von Schuler<br />
Unter dem Label „Digital Suite“<br />
bündelt Schuler die ganze Bandbreite<br />
seines digitalen Angebots.<br />
Sowohl Betreibern von Einzelpressen<br />
wie von Pressenlinien bietet<br />
das Unternehmen mit seiner Digital<br />
Suite einen modularen Tool-Baukasten,<br />
ihre Produktion zu digitalisieren.<br />
Dazu zählen neben der<br />
Simulation von Umformprozessen<br />
(DigiSim) sowie der visuellen, automatischen<br />
Qualitätskontrolle von<br />
Fertigteilen (Visual Quality Inspection)<br />
unter anderem eine durchgängige<br />
Bauteilverfolgung („Track and<br />
Trace“), einen „SmartAssist“ für die<br />
Einrichtung von Werkzeugen sowie<br />
das Anlegen und Nutzen von digitalen<br />
Zwillingen, an Mitarbeiter<br />
von Kunden an einer virtuellen<br />
Kopie der eigenen Anlage trainieren<br />
können. 2<br />
Drei Fragen an: Michael Werbs, Leiter<br />
Technologiemanagement bei Schuler Pressen<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Welche Digitalisierungs-Entwicklungen haben für Sie derzeit das größte<br />
Zukunftspotenzial?<br />
Michael Werbs: Da ist zum einen der Energy-Monitor, der die Bedarfe von Anlagenkomponenten<br />
und produzierten Bauteilen<br />
transparent macht. Das Thema Nachhaltigkeit<br />
gewinnt für unsere Kunden<br />
immer stärker an Bedeutung.<br />
Zum anderen gehört unser Track&Trace-System<br />
zur Bauteil-Verfolgung<br />
sicher zu den aussichtsreichsten<br />
Lösungen, weil sich dadurch auch der<br />
Ausschuss deutlich senken lässt –<br />
der vielleicht wichtigste Hebel zur<br />
Erhöhung der Nachhaltigkeit. Durch<br />
die Kombination der Simulationsergebnisse<br />
mit den ermittelten Sensordaten<br />
aus der Presse lassen sich für<br />
jedes Bauteil die optimalen Produktionsbedingungen<br />
ermitteln. Das ist<br />
ein großer Schritt in Richtung einer<br />
selbstregulierenden Anlage.<br />
Welche digitalen Lösungen fragen Ihre Kunden derzeit am meisten nach?<br />
Zu den am häufigsten genutzten Anwendungen zählen unsere DigiSim-Tools zur Ausbringungsoptimierung,<br />
mit denen sich der Produktionsprozess schon im Vorfeld simulieren<br />
und optimieren lässt. Aber auch unser kamerabasiertes Werkzeugschutz-System „Visual<br />
Die Protection“ (VDP) erfreut sich großer Beliebtheit, weil es hohe Schäden vermeiden<br />
kann und sich an so gut wie jeder Anlage installieren lässt. Die Lösung „Shopfloor Operations<br />
Management“ (SOM) zur Überwachung des Presswerks wird von unseren Kunden<br />
ebenfalls stark nachgefragt.<br />
Auf einer Skala von 1 bis 10 (1 = ganz am Anfang, 10 = am Ziel) – an welchem Wegpunkt<br />
der Digitalisierung befindet sich der Maschinenbau in Deutschland? Ist die Branche auf<br />
einem guten Weg?<br />
Dieses Thema muss man differenziert betrachten. Es gibt im deutschen Maschinenbau<br />
bereits eine durchaus hohe Zahl an stark digitalisierten Lösungen. Deutschland kann hier<br />
an seine umfangreiche Erfahrung in der Automatisierung anknüpfen. Andererseits gibt<br />
es auch zum Beispiel im Bereich der Künstlichen Intelligenz noch Potenziale, die noch<br />
nicht einmal klar umrissen sind. Bei der Digitalisierung ist man aber nie am Ziel, denken<br />
Sie nur an die ständigen Software-Updates für Ihr Smartphone oder Ihren Desktop-PC.<br />
Die Frage ist auch, ob im Maschinenbau überhaupt alles digitalisiert sein muss. In der<br />
Massenfertigung ist das sicherlich sinnvoll; aber der Handeinlegebetrieb kann das genau<br />
so sein, wenn es nur um geringe Stückzahlen geht.<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
21
Stahlverarbeiter<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Bild: Boysen<br />
Eine der ersten Visualisierungen des neuen Boysen Werks auf dem Nagolder Eisberg zeigt die Nachempfindung eines Batteriegehäuses auf.<br />
Boysen errichtet neues Werk in Nagold<br />
Zweiten Batteriegehäuse-Großauftrag erhalten<br />
Die in Altensteig ansässige Boysen-Gruppe hat sich den zweiten Großauftrag zur Fertigung von Batteriegehäusen für<br />
E-Fahrzeuge gesichert. Mit dem Zuschlag eines Premium-Automobilherstellers aus Baden-Württemberg verbunden ist<br />
der Bau eines neuen Boysen-Produktionswerks in Nagold, in das die Unternehmensgruppe laut Geschäftsführer Rolf<br />
Geisel rund 100 Millionen € investieren wird. Geplant ist eine Fabrik mit 38 .000 m 2 Produktionsfläche, die in ihrem<br />
Erscheinungsbild einem Batteriegehäuse nachempfunden sein soll.<br />
Neben einem Großauftrag für<br />
BMW im vergangenen Jahr ist es<br />
für den Abgastechnik-Spezialisten<br />
Boysen nunmehr der zweite „Elektro-Auftrag“:<br />
„Bei der jetzigen Auftragsvergabe<br />
ins Rennen zu gehen,<br />
war eine strategische Entscheidung.<br />
Um den ersten Batteriegehäuse-Standort<br />
der Boysen-Gruppe in<br />
unserer Heimatregion verwirklichen<br />
zu können und damit die Basis<br />
Friedrich Boysen GmbH & Co. KG<br />
Friedrich-Boysen-Str. 14-17<br />
72213 Altensteig<br />
Tel. +49 7453 20-0<br />
friedrich.boysen@boysen-online.de<br />
https://boysen-online.de<br />
zur Zukunftssicherung unserer<br />
Mitarbeiter im Nördlichen Schwarzwald<br />
zu schaffen, haben wir gegen<br />
einen Mitbewerber aus Osteuropa<br />
alles in die Waagschale geworfen.<br />
Im Fall von Nagold sprechen wir<br />
von 250 Arbeitsplätzen.“<br />
Erstmals wird Aluminium im<br />
großen Stil verwendet<br />
Während beim BMW-Auftrag Batteriegehäuse<br />
aus gezogenen Blechteilen<br />
gefertigt werden, sollen beim<br />
neuen Auftrag Gehäuse aus Aluminium-Strangpressprofilen<br />
produziert<br />
werden. Damit kommt der<br />
Werkstoff Aluminium erstmals bei<br />
Boysen in großem Stil zum Einsatz.<br />
Der Produktionsstart bei der BBKN<br />
Boysen Batteriekomponenten<br />
Nagold ist für Ende 2025 geplant.<br />
Auch am neuen Standort wird Boysen<br />
auf den Einsatz hochmoderner<br />
Energie- und Umwelttechnik setzen,<br />
um die Fertigung weitgehend<br />
CO 2 neutral zu betreiben. Vorgesehen<br />
ist laut Geisel unter anderem<br />
eine Photovoltaik-Fläche in der Größenordnung<br />
von rund 60 .000 Quadratmetern.<br />
Mit der BBKN wird die Boysen-Gruppe<br />
die Anzahl ihrer weltweiten<br />
Standorte auf 28 erhöhen.<br />
Allein sechs dieser Standorte liegen<br />
dann im Landkreis Calw. Stammsitz<br />
ist seit 1949 das Entwicklungsund<br />
Verwaltungszentrum in Altensteig.<br />
2<br />
22 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
GKD nach IATF 16949 zertifiziert<br />
Auf Automobilstandard<br />
GKD – Gebr. Kufferath AG, einer der weltweit führenden Hersteller von innovativen<br />
Metallge<strong>web</strong>e- und Filterlösungen, hat die erfolgreiche Zertifizierung nach IATF 16949 für<br />
den Standort Düren bekanntgegeben. Die IATF 16949 der International Automotive Task<br />
Force ist eine global angesehene Qualitätsnorm, die speziell für die Automobilindustrie entwickelt<br />
wurde. Etwa 30 % der mehr als 100 existierenden Autohersteller schließen sich diesen<br />
harmonisierten Forderungen der sieben IATF-Mitglieder (BMW, Daimler, Ford, General<br />
Motors, Renault, Stellantis und VW) an. Sie baut auf der DIN EN ISO 9001 auf und dient<br />
dazu, hohe Standards im Qualitätsmanagement, in der Produktsicherheit und Prozesskontrolle<br />
zu gewährleisten. Dabei liegen die Schwerpunkte in der Optimierung von Kundenbeziehungen,<br />
Risikomanagement und der Notfallplanung, Änderungs- und Gewährleistungsmanagement<br />
sowie dem Management von Sub-Tier-Lieferanten. Die Zertifizierung nach<br />
IATF 16949 hebe die Fähigkeit von GKD hervor, in verschiedenen und besonders<br />
anspruchsvollen Branchen hohe Qualitätsstandards zu etablieren und zu erfüllen – neben<br />
der Automobilindustrie beispielsweise in der Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Energieund<br />
Lebensmittelindustrie, so das Unternehmen.<br />
www.gkd-group.com<br />
Starke Nachfrage nach geschweißten Rohren<br />
Schoeller partizipiert von Wärmetauscher-Trend<br />
Die Schoeller Werk GmbH & Co. KG,<br />
eine der führenden Herstellerinnen von<br />
geschweißten und gezogenen Edelstahlrohren<br />
auf dem europäischen Markt, partizipiert<br />
von der stark wachsenden Nachfrage<br />
bei Wärmetauschern. Steigende<br />
Umweltstandards bei der Wärmeversorgung<br />
von Gebäuden und der Trend zur Eindämmung<br />
der CO 2 -Emissionen im gesamten<br />
Industriesektor lassen die Nachfrage<br />
nach Wärmetauschern in der Industrie und<br />
der Energiewirtschaft steigen. Schoeller<br />
als einer der führenden Anbieter von längsnahtgeschweißten<br />
Edelstahlrohren habe<br />
bereits eine starke Stellung als Zulieferer<br />
bei Wärmetauschern, so das Unternehmen.<br />
Man werde daher von diesem Trend<br />
überproportional partizipieren. „Schoeller-Rohre<br />
weisen eine besonders gute<br />
Biegsamkeit für Kaltverformungen bei<br />
gleichzeitiger Spannungsfreiheit im Erhitzungsprozess<br />
auf. Eigenschaften, die unsere<br />
Rohre für die Anwendung in Wärmetauschern<br />
prädestinieren. Außerdem<br />
profitieren wir vom Trend zu immer kompakteren<br />
Bauformen mit deutlich engeren<br />
Materialtoleranzen,“ so Marc Jäger, Sales<br />
Manager für die Bereiche Wärmetauscher,<br />
Kälte-/Klimatechnik sowie Heiztechnik bei<br />
Schoeller.<br />
www.schoellerwerk.de<br />
Wenden in 30 s: Das Werkzeughandling mit<br />
der 5 t-Variante des RUD Tecdos TM geht<br />
besonders schnell.<br />
Werkzeugwender<br />
Cooler Move – auch für<br />
schwere Werkzeuge<br />
Bringt bis zu fünf Tonnen schwere<br />
Werkzeuge und Formen in Schwung: der<br />
neue RUD Tecdos TM 08/10-5. Die „kleine<br />
Variante“ des Werkzeugwenders<br />
nimmt Spritzgusswerkzeuge mit einem<br />
Gewicht von bis zu 5 t auf und wendet<br />
sie. Mit seiner jüngsten Innovation baut<br />
RUD, der Spezialist für Antriebstechnik<br />
mit Sitz in Aalen (Baden-Württemberg),<br />
seine Sparte Mold Handling Solutions<br />
weiter aus. Die 5 t-Variante schließt die<br />
Lücke zwischen dem Klassiker RUD<br />
Tecdos TM für Werkzeuge und Formen bis<br />
zu 64 t sowie der RUD Tecdos TMB, der<br />
2-in-1-Kombination aus Industriewerkbank<br />
und Wendetisch, für Werkzeuge und<br />
Formen bis zu 2,5 Tonnen. RUD positioniert<br />
sich damit einmal mehr als Lösungsanbieter<br />
für ein durchgängiges Werkzeughandling.<br />
www.moldhandling.rud.com<br />
Bild: RUD<br />
„Wollen mit den richtigen Leuten arbeiten“<br />
Proplate will bis 2045 CO 2 -neutral sein<br />
Proplate Oxelösund AB, ein in Schweden<br />
ansässiger Hersteller komplexer Stahlteile<br />
und Baugruppen für die Bau- und Sonderfahrzeugindustrie<br />
mit einem hohen Exportanteil<br />
(72 %), insbesondere nach Deutschland,<br />
dreht seit letztem Jahr verstärkt an<br />
den Schrauben für mehr Nachhaltigkeit und<br />
will bis 2045 CO 2 -neutral sein.<br />
Erklärtes Ziel von Proplate ist es, Kaufentscheidungen<br />
nicht nur von Qualität und Preis,<br />
sondern auch vom gesamten ESG-Verhalten<br />
des Partners abhängig zu machen. Ist<br />
der richtige Partner gefunden, geht es um<br />
eine langfristige Zusammenarbeit, um sich<br />
im Sinne von mehr Nachhaltigkeit gegenseitig<br />
herauszufordern. „Wir sind ernsthaft<br />
an der Haltung unserer Partner interessiert.<br />
Wir wollen mit den richtigen Leuten<br />
zusammenarbeiten“, sagt Johan Svensson,<br />
Sourcing und Sustainability Manager des<br />
Unternehmens. Dank seiner Lage direkt an<br />
der Ostsee, eine Stunde südwestlich der<br />
Hauptstadt Stockholm, kann sich Proplate<br />
beim Transport problemlos auf den Seeweg<br />
verlassen. Die Fracht wird über weite<br />
Strecken nach Japan oder in die USA verschifft.<br />
Für kürzere Strecken wird das Straßen-<br />
oder Schienennetz genutzt.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem schwedischen<br />
Stahlhersteller SSAB, der 2021 den weltweit<br />
ersten CO 2 -freien Stahl produziert und<br />
seinen Sitz in der Nähe von Proplate hat, ist<br />
durch einen extrem kurzen Transportweg<br />
verbunden, was sich ebenfalls positiv auf<br />
das Klima auswirkt.<br />
www.proplate.se<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
23
Stahlproduktion<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Stahlindustrie und Erneuerbare Energien-Branche<br />
Transformationsgipfel mit Bundesregierung gefordert<br />
Angesichts des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Nachtragshaushalt 2021 ist die Finanzierung der<br />
Transformation der Stahlindustrie – und vieler weiterer Branchen – mit Fragezeichen versehen. Um den Weg<br />
in eine klimaneutrale Zukunft zu sichern, rufen der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) und die<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl gemeinsam die Bundesregierung dazu auf, einen Transformationsgipfel einzuberufen. Dies<br />
sei dringend nötig, um die Lage nach dem Karlsruher Urteil zu analysieren, zu ordnen, und neu zu gestalten.<br />
Bild: thyssenkrupp Steel Europe<br />
sondern „müssen vor allem konjunktur-<br />
und standortpolitisch<br />
gedacht werden“, so die beiden Verbände<br />
in einer gemeinsamen Mitteilung.<br />
„Wenn die Politik jetzt keine<br />
klare Antwort findet, wie die Transformation<br />
der Industrie verlässlich<br />
finanziert werden kann, droht ein<br />
Stillstand bei Investitionen und bei<br />
„Ohne Transformation sind<br />
Wohlstand und Resilienz<br />
nicht zu gewährleisten.“<br />
Bernhard Osburg, Präsident der<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
Der Vorstandsvorsitzende von<br />
Thyssenkrupp Steel Europe mahnte<br />
Klarheit vor allem dabei an, welche<br />
Folgen das Urteil für die auf<br />
europäischer Ebene initiierten Förderprojekte<br />
hat, was es für die<br />
Strompreise bedeutet und wie es<br />
mit den Klimaschutzverträgen, dem<br />
Hochlauf der Wasserstoffinfrastruktur<br />
sowie mit weiteren Investitionshilfen<br />
weitergeht.<br />
Ohne die Transformation der<br />
Grundstoffindustrie könnten die<br />
schon für 2030 gesteckten Klimaziele<br />
nicht erreicht werden, so die<br />
beiden Verbänd weiter.<br />
„Unsere Unternehmen gehen<br />
mit Tatkraft und hohem Risiko in<br />
die Transformation. Dazu brauchen<br />
wir jetzt Planungssicherheit und<br />
klare Zukunftsperspektiven“, sagte<br />
Osburg weiter. 2<br />
Das Urteil hatte im November<br />
die Verfassungswidrigkeit der<br />
Übertragung von 60 Milliarden<br />
Euro in den Klima- und Transformationsfonds<br />
(KTF) festgestellt. Es<br />
hat Konsequenzen auch auf andere<br />
Finanzierungsinstrumente, für den<br />
Bundeshaushalt <strong>2023</strong>/2024 und vor<br />
allem für die zukünftigen Rahmenbedingungen<br />
von Transformationsinvestitionen.<br />
Aus Sicht der beiden<br />
Verbände ist dadurch insgesamt die<br />
Finanzierung der grünen Transformation<br />
des Industriestandortes<br />
massiv gefährdet. Lösungen dürften<br />
sich nicht nur an haushaltspolitischen<br />
Erwägungen ausrichten,<br />
zentralen Projekten der Transformation<br />
mit weitreichenden Folgen<br />
für die Klimaschutzziele, die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Wirtschaftsstandortes<br />
und für Beschäftigung“,<br />
so Bernhard Osburg, Präsident der<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
Französische Straße 8<br />
10117 Berlin<br />
Tel. +49 30 2325546-0<br />
info@stahl-online.de<br />
www.stahl-online.de<br />
24 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
Q3-Bilanz<br />
Salzgitter AG erwirtschaftet vorzeigbares Neunmonatsergebnis<br />
Die Salzgitter AG verzeichnete in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres ein<br />
vorzeigbares Ergebnis, wie der Konzern mitteilte. Haupttreiber dieser Entwicklung in einem<br />
von zunehmenden konjunkturellen Herausforderungen geprägten Umfeld waren die im ersten<br />
Halbjahr <strong>2023</strong> noch zufriedenstellenden Resultate der Geschäftsbereiche Stahlerzeugung<br />
und Stahlverarbeitung sowie die anhaltend herausragende Performance des Technologiebereiches.<br />
Aufgrund der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geringeren<br />
Versandmengen sowie niedrigerer Durchschnittserlöse vieler Walzstahlprodukte sank der<br />
Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns in den ersten neun Monaten <strong>2023</strong> auf 8,4 Mrd. €<br />
(9M 2022: 9,8 Mrd. €). Es wurden 576,0 Mio. € EBITDA (9M 2022: 1.396,8 Mio. €) und<br />
254,3 Mio. € Gewinn vor Steuern (9M 2022: 1.145,3 Mio. €) erwirtschaftet.<br />
„Die konjunkturelle Lage in vielen unserer wichtigsten Absatzmärkte ist derzeit herausfordernd.<br />
Vor allem die rezessiven Tendenzen in unserem Heimatmarkt Deutschland belasteten<br />
die Ertragskraft insbesondere im Sommerquartal. Insofern ist das Ergebnis der ersten neun<br />
Monate des Geschäftsjahres <strong>2023</strong> durchaus vorzeigbar, wenn auch spürbar geringer als im<br />
Ausnahmejahr 2022“, sagte Finanzvorstand Burkhard Becker. Vor dem Hintergrund eines<br />
politisch und wirtschaftlich äußerst volatilen Umfelds rechnet die Salzgitter AG im gesamten<br />
Geschäftsjahr <strong>2023</strong> mit einem Umsatz um 11 Mrd. €, und insgesamt mit einer spürbar unterhalb<br />
des Vorjahresniveaus liegenden Rendite auf das eingesetzte Kaptal (ROCE).<br />
www.salzgitter-ag.com<br />
Zeremis Delivered<br />
Emissionsärmer ausliefern<br />
Tata Steel Nederland hat Zeremis ®<br />
Delivered eingeführt, eine Option für Kunden,<br />
die ihren Stahl mit emissionsärmeren<br />
Transportmitteln erhalten möchten. Der<br />
Service ermöglicht es Kunden, ihre<br />
Scope 3-Emissionen sowie andere Emissionen<br />
zu reduzieren, die mit dem Stahltransport<br />
verbunden sind. Zunächst soll Zeremis<br />
Delivered Kunden zur Verfügung stehen, die<br />
sich in einem Umkreis von 300 km von den<br />
Tata Steel-Standorten in den Niederlanden<br />
und Belgien befinden. Damit steht Zeremis ®<br />
Delivered auch Kunden in Deutschland zur<br />
Verfügung. „Neben unseren Großprojekten<br />
wie der Umstellung auf die Produktion von<br />
grünem Stahl, arbeiten wir auch in anderen<br />
Bereichen daran ein nachhaltiger operierendes<br />
Stahlunternehmen zu werden“,<br />
erläuterte Hans van den Berg, CEO von Tata<br />
Steel Nederland.<br />
In der Anfangsphase können Kunden in<br />
einem von Umkreis bis zu 300 km mit<br />
Lastwagen unter Verwendung von HVO100,<br />
einen vollsynthetischen Dieselersatzkraftstoff,<br />
beliefert werden. Dies führe zu<br />
CO 2 -Einsparungen von bis zu 90 % im Vergleich<br />
zu herkömmlichem fossilem Kraftstoff,<br />
so das Unternehmen.<br />
Tata Steel Nederland bietet Kunden die Möglichkeit,<br />
Stahl mit geringeren Logistikemissionen<br />
zu beziehen.<br />
Zeremis Delivered soll nach und nach<br />
weiterentwickelt werden, um Lösungen für<br />
längere Strecken und andere Transportwege<br />
anzubieten, einschließlich Bahn, Binnenund<br />
Seeschifffahrt. Hierzu arbeitet Tata<br />
Steel Nederlands mit Logistik-Partnern und<br />
Wissenszentren zusammen, um innovative<br />
Lösungen für alle Modalitäten zu testen.<br />
Dazu gehört es auch elektrische Lastwagen<br />
zu erproben, um kommerzielle und betriebliche<br />
Erfahrungen zu sammeln und sich so<br />
darauf vorzubereiten, alle Lastwagentransporte<br />
so schnell wie möglich vollständig zu<br />
elektrifizieren.<br />
www.tatasteeleurope.com<br />
Bild: Tata Steel Nederland<br />
CO 2 -reduzierter Stahl für die<br />
Automobilindustrie<br />
Saarstahl zertifiziert<br />
Saarstahl Ascoval, Tochtergesellschaft<br />
der Saarstahl/SHS-Gruppe am<br />
französischen Standort Saint Saulve, hat<br />
die Konformitätserklärung nach IATF<br />
16949:2016 erhalten. Die IATF 16949 ist<br />
ein international verbindlicher Qualitätsmanagementstandard<br />
für die gesamte<br />
Lieferkette der Automobilindustrie. „Saarstahl<br />
Ascoval kann nun Kunden aus der<br />
Automobilindustrie bedienen, die eine<br />
Zertifizierung nach IATF als Forderung an<br />
das Qualitätsmanagementsystem ihrer<br />
Lieferanten festschreiben. Automobilkunden<br />
von Saarstahl können vom CO 2 -reduzierten<br />
Stahl von Saarstahl Ascoval profitieren“,<br />
erläuterte Daniel Nicolaas van<br />
der Hout, Vertriebsvorstand Saarstahl.<br />
Die Erstzertifizierung ist für ein Jahr gültig.<br />
Danach kann sie durch eine Rezertifizierung<br />
um weitere drei Jahre verlängert<br />
werden. Saarstahl Ascoval produziert<br />
über einen Elektro-Lichtbogenofen Qualitätsstahl<br />
mit einer CO 2 -reduzierten<br />
Bilanz. Darüber hinaus hat Saarstahl<br />
Ascoval das erste externe Kundenaudit<br />
nach VDA 6.3 mit einem Erfüllungsgrad<br />
von 97 % erfolgreich bestanden. Der<br />
Kunde, ein großer deutscher Automobilzulieferer,<br />
bestätigte Saarstahl Ascoval<br />
ein hohes Qualitätsniveau und damit die<br />
Zulassung zum neuen Lieferanten.<br />
www.saarstahl.com<br />
Stahl-Holding-Saar<br />
Mitglied bei ResponsibleSteel<br />
Die Stahl-Holding-Saar (SHS) mit den<br />
Unternehmen Aktien-Gesellschaft der<br />
Dillinger Hüttenwerke (Dillinger) und<br />
Saarstahl AG ist der Initiative ResponsibleSteel<br />
beigetreten. Ziel der Initiative ist<br />
es, weltweit eine treibende Kraft bei der<br />
sozial- und umweltverträglichen Produktion<br />
von klimaneutralem Stahl zu sein.<br />
ResponsibleSteel hat weltweit über 130<br />
Mitglieder, der neben Stahlproduzenten<br />
und -käufern auch Bergbauunternehmen<br />
sowie Organisationen der Zivilgesellschaft<br />
angehören. Die Non-Profit-Organisation<br />
hat u. a. ein unabhängiges<br />
Zertifizierungsprogramm für die Stahlwertschöpfungskette<br />
erarbeitet, nach<br />
dem sich Unternehmen zertifizieren lassen<br />
können.<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
25
Stahlproduktion<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Arcelormittal Stahlhandel hat im August als erster deutscher<br />
Stahlhandel XCarb recycelt und erneuerbar hergestellte<br />
Profilrohre eingelagert.<br />
Bilder: Arcelormittal<br />
Emissionsreduzierte Xcarb-Rohre von Arcelormittal<br />
Mehr Nachhaltigkeit in der Stahlrohrbranche<br />
Arcelormittal hat in Europa Stahlrohre mit reduzierten CO 2 -Emissionen auf den Markt gebracht. Die Rohre werden<br />
aus recyceltem und nachhaltig gefertigtem Xcarb-Stahl hergestellt, der von Arcelormittal in Sestao, Spanien, in<br />
einem Elektrolichtbogenofen (EAF) unter Verwendung von mindestens 75 % Stahlschrott gefertigt wird. Der dabei<br />
eingesetzte Strom stammt zu 100 % aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne und wird über einen anerkannten<br />
Herkunftsgarantieplan geliefert. Mit nur 648 kg CO 2 /t weisen die Stahlrohre im Vergleich zu konventionell hergestellten<br />
Stahlrohren um bis zu 75 % niedrigere CO 2 -Emissionen auf.<br />
Nach der emissionsreduzierten<br />
Herstellung in Sestao wird das<br />
Rohmaterial in das 70 km entfernte<br />
Werk von Arcelormittal Tubular<br />
Products in Legutio, Spanien, transportiert,<br />
wo aus dem Stahl die<br />
Xcarb-Rohre hergestellt werden.<br />
„Mit Xcarb-Stahlrohren<br />
verwirklichen wir unsere Vision,<br />
uns als führender Anbieter von<br />
kohlenstoffarmen Rohrlösungen<br />
zu positionieren. Gleichzeitig<br />
unterstützen wir mit dieser<br />
Entwicklung unsere Kunden,<br />
um die Nachhaltigkeit der<br />
Branche in der Zukunft weiter<br />
voranzutreiben.“,<br />
Tanja Mantere, Geschäftsführerin von Arcelormittal<br />
Europe – Tubular Products<br />
„Damit verwirklichen wir unsere<br />
Vision, uns als führender Anbieter<br />
von kohlenstoffarmen Rohrlösungen<br />
zu positionieren. Gleichzeitig<br />
unterstützen wir mit dieser Entwicklung<br />
unsere Kunden, um die<br />
Nachhaltigkeit der Branche in der<br />
Zukunft weiter voranzutreiben“,<br />
sagte Tanja Mantere, Geschäftsführerin<br />
von Arcelormittal Europe<br />
– Tubular Products, anlässlich der<br />
Markteinführung im Sommer <strong>2023</strong>.<br />
Eine Umweltproduktdeklaration<br />
(Environmental Product Declaration,<br />
EPD) zur Berechnung der<br />
gesamten CO 2 -Belastung der Stahlrohre<br />
mit geringer Kohlenstoffemission<br />
bietet den Kunden volle Datentransparenz.<br />
EPDs sind öffentlich<br />
zugängliche Dokumente, die auf<br />
einer Ökobilanz-Methode basieren<br />
und von einer dritten Partei unabhängig<br />
zertifiziert wurden.<br />
Kunden können eigenen Scope<br />
3 senken<br />
Die Stahlrohre können unter anderem<br />
für Gebäuderahmen und<br />
Sprinkleranlagen, Solaranlagen,<br />
Windkraftanlagen, Gerüste oder<br />
Maschinen eingesetzt werden.<br />
26 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
„Durch die Verwendung von recycelten<br />
und erneuerbar hergestellten<br />
Xcarb-Stahlrohren können Kunden<br />
insbesondere aus den Bereichen<br />
Bauwesen, Landwirtschaft und<br />
Energie den globalen CO 2 -Fußabdruck<br />
ihrer Projekte, Produkte und<br />
Endprodukte reduzieren“, erläutert<br />
Adrian Alecu, Leiter Geschäftsentwicklung<br />
von Arcelormittal Europe<br />
– Tubular Products.<br />
Das hat beispielsweise Einfluss<br />
auf den CO 2 -Fußabdruck von Unternehmen,<br />
die im Rahmen des GHG<br />
Protocol Corporate Standards ihre<br />
Treibhausgasemissionen nach<br />
Scope 1 bis 3 berechnen. Die<br />
CO 2 -Emissionen der Rohre werden<br />
in Scope 3, also bei den indirekten<br />
Emissionen innerhalb der Wertschöpfungskette,<br />
einbezogen. Hier<br />
tragen die Xcarb-Rohre zu einer<br />
Reduzierung des CO 2 -Footprints<br />
bei. „Damit können wir Unternehmen<br />
dabei unterstützen, die Vorgaben<br />
des Pariser Klimaschutzabkommens<br />
und des europäischen Green<br />
Deal zu erfüllen und ihren Beitrag<br />
zum Klimaschutz zu leisten“,<br />
erklärt der Leiter Geschäftsentwicklung.<br />
Großes Interesse<br />
auf dem Markt<br />
Laut Alecu stieß das Angebot der<br />
CO 2 -reduzierten Stahlrohre auf großes<br />
Interesse von Ländern aus ganz<br />
Europa. Die in diesem Jahr hergestellte<br />
Menge ist bereits verkauft,<br />
für das kommende Jahr ist deshalb<br />
eine Steigerung der Produktion<br />
geplant. Die XCarb-Stahlrohre entwickeln<br />
sich damit ähnlich erfolgreich<br />
wie bereits die XCarb recycelte<br />
und erneuerbar hergestellten<br />
Grobbleche. Diese werden aus<br />
Brammen von Arcelormittal Industeel<br />
in einem Elektrolichtbogenofen<br />
aus fast 100 % Stahlschrott und<br />
100 % erneuerbarem Strom hergestellt.<br />
Diese Brammen werden dann<br />
im Grobblechwerk von Arcelormittal<br />
in Asturien, Spanien, umgewandelt.<br />
Die CO 2 -Emissionen sind im<br />
Vergleich zu Grobblechen, die auf<br />
herkömmliche Weise im Hochofen<br />
hergestellt werden, um etwa 60 %<br />
niedriger. „Viele Unternehmen sprechen<br />
davon, bald CO 2 -reduzierten<br />
Stahl beziehungsweise Stahlrohre<br />
anbieten zu können. Bei uns ist das<br />
keine Zukunftsmusik mehr“, betont<br />
Alecu. 2<br />
ArcelorMittal Europe – Tubular Products<br />
Sales Office Germany, Switzerland, Austria<br />
Am Kiekenbusch <strong>12</strong><br />
47269 Duisburg<br />
Tel. +49 203 66889911<br />
https://tubular.arcelormittal.com<br />
Rohstahlproduktion<br />
weltweit<br />
Die weltweite Rohstahlproduktion der 71<br />
Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />
gemeldet haben, lag im Oktober<br />
<strong>2023</strong> bei 150,0 Mio. t, was einem Anstieg<br />
von 0,6 % gegenüber dem Oktober 2022<br />
entspricht.<br />
Rohstahlproduktion weltweit Oktober <strong>2023</strong><br />
China 79,1 -1,8 %<br />
Indien <strong>12</strong>,1 15,1 %<br />
Japan 7,5 2,6 %<br />
USA 6,8 3,4 %<br />
Russland 6,3 9,5 %<br />
Südkorea 5,5 6,5 %<br />
Deutschland 2,9 -8,8 %<br />
Türkei 3,0 4,2 %<br />
Brasilien 2,6 -10,2 %<br />
Iran 3,1 3,5 %<br />
Quelle: worldsteel<br />
Oktober in Mio. t<br />
Veränderung zum Vorjahresmonat in Prozent<br />
Rohstahlproduktion<br />
in Deutschland<br />
Die Rohstahlproduktion wird weiterhin<br />
durch die hohen Energiepreise und eine<br />
verhaltene Nachfrage belastet. In den<br />
ersten zehn Monaten des Jahres liegt die<br />
Erzeugung um rund 4 % unter dem entsprechenden<br />
Vorjahreszeitraum, im Oktober<br />
hat sich der Rückgang auf knapp 9 %<br />
beschleunigt. Vor allem für die besonders<br />
stromintensive Elektrostahlproduktion<br />
wird die Lage immer schwieriger: Die<br />
Rohstahlproduktion Oktober <strong>2023</strong><br />
Rohstahl gesamt 2.876 -8,8 %<br />
Oxygenstahl 2.077 -3,1 %<br />
Elektrostahl 799 -20,9 %<br />
Roheisen 1.862 -4,7 %<br />
Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.520 -2,2 %<br />
Oktober <strong>2023</strong> in t<br />
Erzeugung ist hier fast 13 % im bisherigen<br />
Jahresverlauf gefallen. Im Oktober <strong>2023</strong><br />
Veränderung zum Vorjahresmonat in Prozent<br />
lag die Produktion sogar 21 % unter dem<br />
Wert des Vorjahresmonats.<br />
Quelle: WV Stahl<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
27
BDS<br />
Research<br />
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />
Keine Belebung nach der Sommerpause<br />
Die letzten drei Jahre verliefen im Stahlhandel turbulent. Sie waren geprägt von Lockdowns, gestörten Lieferketten und den<br />
Folgen des Ukrainekriegs. Sorge um Materialverfügbarkeiten und hohe Preisausschläge prägten das Bild. Ab Sommer 2022<br />
drehte sich die Lage auf den Märkten. Auch das Stahljahr <strong>2023</strong> gestaltet sich bislang schwierig. Es fehlt an Nachfrage.<br />
Bild: BDS<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter<br />
Research im<br />
Bundesverband Deutscher<br />
Stahlhandel<br />
(BDS), berichtet<br />
zusammenfassend<br />
angesichts der ihm<br />
bis einschließlich<br />
September <strong>2023</strong> vorliegenden<br />
Zahlen.<br />
Lagerabsatz<br />
Das Jahr 2022 war zunächst geprägt<br />
durch die Auswirkungen des Ukrainekriegs<br />
auf die Stahlmärkte. Das<br />
erste Quartal war, wie traditionell<br />
üblich, beim Lagerabsatz noch das<br />
stärkste. In den Folgequartalen gab<br />
der Absatz jedoch sukzessive nach.<br />
Insgesamt wurden laut Stahlhandelsstatistik<br />
Deutschland im Jahr 2022 9,9<br />
Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
abgesetzt. Das ist ein Minus von fast<br />
7 %. Zuwächse konnten lediglich die<br />
Produktgruppen Betonstahl und<br />
Bandblech verzeichnen.<br />
Der Start ins Jahr <strong>2023</strong> verlief<br />
schleppend. In den ersten fünf Monaten<br />
wurden die Tonnagen der Vorjahresmonate<br />
zum Teil recht deutlich<br />
verfehlt. Der Juni lag der Lagerabsatz<br />
mit 830.000 t knapp 4 % über dem Vorjahresmonat.<br />
In den Folgemonaten<br />
wurde dann wieder weniger Absatz<br />
als im Vorjahr verzeichnet. Der September<br />
verfehlte mit 779.000 t den<br />
Vorjahresmonat und 9 %. Etwas besser<br />
als im Vorjahr verlief in den ersten<br />
neun Monaten der Absatz bei Bandblechen<br />
sowie kaltgewalzten und oberflächenveredelten<br />
Blechen. Die anderen<br />
Produkte lagen deutlich im Minus.<br />
Lagerbestand<br />
Nach niedrigen Lagerbeständen in<br />
den Jahren 2020 und 2021 wurden<br />
Fragen zur Statistik beantwortet im<br />
Bundesverband Deutscher Stahl handel (BDS)<br />
Jörg Feger, Prokurist und Bereichsleiter<br />
Research: Feger-BDS@stahlhandel.com<br />
aufgrund der Sorge vor Versorgungsengpässen<br />
im Frühjahr 2022 Bestände<br />
im Stahlhandel aufgebaut. Der<br />
Lagerbestand erreichte im Juli mit<br />
2,27 Mio. t seinen Jahreshöchststand.<br />
Ab Spätsommer erfolgte dann ein stärkerer<br />
Bestandsabbau. Ende Dezember<br />
wurden 1,95 Mio. t gemeldet. Das sind<br />
knapp 6 % weniger als Ende des Vorjahres<br />
bevorratet wurden.<br />
In den ersten Wochen des Jahres<br />
<strong>2023</strong> legten die Lagerbestände leicht<br />
zu und blieben dann recht konstant<br />
auf sehr niedrigem Niveau. Nach<br />
einem leichten Bestandsaufbau im<br />
Juli nahmen die Bestände im August<br />
und September wieder deutlich ab.<br />
Sie beliefen sich Ende September auf<br />
1,92 Mio. t. Das sind 11 % weniger als<br />
am Monatsletzten des September<br />
2022.<br />
Lagerreichweite<br />
2022 schwankte die Lagerreichweite<br />
aufgrund unterschiedlicher Absatzund<br />
Bestandsniveaus zwischen 2,1<br />
und 2,9 Monaten. Im Jahresschnitt<br />
übertraf sie mit 2,7 Monaten bzw. 81<br />
Tagen deutlich den Schnitt des Jahres<br />
2021. Aufgrund niedriger Lagerbestände<br />
lag die Reichweite Januar und<br />
Februar <strong>2023</strong> bei 2,4 Monaten. Im<br />
März und April lag sie wegen des<br />
unterschiedlichen Absatzniveaus bei<br />
2,0 bzw. 2,8 Monaten und pendelte<br />
sich zwischen Mai und Juli zwischen<br />
2,4 und 2,6 Monaten ein. Im August<br />
und September lag die Reichweite bei<br />
2,5 Monaten. Dies entspricht 75 Tagen<br />
(vgl. Abbildung 1).<br />
Lagerverkaufspreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />
für durchschnittliche<br />
Verkaufspreise im kleinlosigen<br />
Bereich zufolge stiegen die Preise in<br />
der ersten Jahreshälfte 2021 wie es<br />
zuvor selbst im Jahr 2008 nicht erlebt<br />
wurde. Dabei fiel der Anstieg bei<br />
Flachprodukten noch viel deutlicher<br />
als bei Langprodukten aus. In der<br />
zweiten Jahreshälfte wurden vor allem<br />
bei Flachprodukten Preisreduzierungen<br />
festgestellt. Langprodukte zeigten<br />
sich vergleichsweise stabiler und<br />
konnten teilweise sogar zulegen.<br />
In den ersten Wochen des Jahres<br />
2022 wurden verstärkt wieder Preisanstiege<br />
wahrgenommen. Nach Ausbruch<br />
des Ukraine-Kriegs Ende Februar<br />
kannten die Preise nur eine<br />
Richtung. Steil nach oben! Ab Mai<br />
änderte sich die Lage. Preise gaben<br />
bei allen Produktgruppen wieder<br />
spürbar nach. Bei Flachprodukten<br />
verlief diese Entwicklung noch deutlicher<br />
als bei Langprodukten und<br />
Rohren.<br />
Zum Jahreswechsel 2022/<strong>2023</strong><br />
kam der Preisverfall bei Flachprodukten<br />
zum Stillstand. Es wurden für<br />
Januar im Schnitt höhere Preise<br />
gemeldet. Diese Tendenz verfestigte<br />
sich auch im Februar, März und April.<br />
In den Monaten Mai bis September<br />
gaben die Preise bei allen Produkten<br />
wieder nach. Im Oktober konnten bei<br />
Betonstahl, Betonstahlmatten und<br />
Quartoblech leichte Preissteigerungen<br />
festgestellt werden (vgl. Abbildungen<br />
2 und 3). 2<br />
28 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution<br />
n Absatzindex (2007 = 100) n Lagerreichweite in Tagen<br />
Abb.1<br />
140<br />
<strong>12</strong>0<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
100<br />
90 89 89 83 82 86 85 84 84<br />
83<br />
81 80<br />
75<br />
78 78<br />
81 72 69 81 75<br />
Ø<br />
2019<br />
Ø<br />
2020<br />
Ø<br />
2021<br />
Ø<br />
2022<br />
Ø<br />
<strong>2023</strong><br />
Sep.<br />
2022<br />
Okt.<br />
2022<br />
Nov.<br />
2022<br />
54<br />
75 87 72 108 72 72 60 84 75 72 78 75 75<br />
Dez.<br />
2022<br />
Jan.<br />
<strong>2023</strong><br />
Feb.<br />
<strong>2023</strong><br />
März<br />
<strong>2023</strong><br />
72<br />
April<br />
<strong>2023</strong><br />
Mai<br />
<strong>2023</strong><br />
Juni<br />
<strong>2023</strong><br />
Juli<br />
<strong>2023</strong><br />
Aug.<br />
<strong>2023</strong><br />
Sept.<br />
<strong>2023</strong><br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
<strong>12</strong>0<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
350<br />
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />
Index (Januar 2010 = 100), Daten bis Oktober <strong>2023</strong><br />
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />
350<br />
300<br />
300<br />
250<br />
250<br />
200<br />
200<br />
150<br />
150<br />
100<br />
100<br />
|<br />
2010<br />
|<br />
2011<br />
|<br />
20<strong>12</strong><br />
|<br />
2013<br />
|<br />
2014<br />
|<br />
2015<br />
|<br />
2016<br />
|<br />
2017<br />
|<br />
2018<br />
|<br />
2019<br />
|<br />
2020<br />
|<br />
2021<br />
|<br />
2022<br />
|<br />
<strong>2023</strong><br />
500<br />
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />
Index (Januar 2010 = 100), Daten bis Oktober <strong>2023</strong><br />
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />
500<br />
400<br />
400<br />
300<br />
300<br />
200<br />
200<br />
100<br />
100<br />
Quellen: BDS<br />
0<br />
0 |<br />
2010<br />
|<br />
2011<br />
|<br />
20<strong>12</strong><br />
|<br />
2013<br />
|<br />
2014<br />
|<br />
2015<br />
|<br />
2016<br />
|<br />
2017<br />
|<br />
2018<br />
|<br />
2019<br />
|<br />
2020<br />
|<br />
2021<br />
|<br />
2022<br />
|<br />
<strong>2023</strong><br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
29
BDS<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Berufsbildung<br />
BDS-Fernstudium Betriebswirt/in<br />
Neues Lernmodul Digitalisierung<br />
Im BDS-Fernstudium Betriebswirt/Betriebswirtin durchlaufen Teilnehmende alle relevanten inhaltlichen Bereiche –<br />
neben einer festen Zahl von Präsenzseminaren – in Form von Modulen: Die als PDF oder Online-Version aufbereiteten<br />
Materialien der drei Studiengebiete Werkstoff- und Produktkunde, Wirtschaft und Methoden (Selbst- und<br />
Sozialkompetenz) für das Selbststudium. Nun hat der BDS den Modulbestand erweitert. Neu hinzugekommen ist<br />
das Modul „Digitalisierung im Stahlhandel“ von Autor Dietrich Böntgen, Digitalisierungs-Experte und Mitglied des<br />
Prüfungsausschusses des Fernstudiums.<br />
Mit dem neuen Modul „Digitalisierung<br />
im Stahlhandel“ hat der<br />
BDS eine der aktuell wichtigsten<br />
Entwicklungen in der Branche ins<br />
Curriculum des Fernstudiums aufgenommen.<br />
Das (in der PDF-Version)<br />
über 100-seitige Modul führt<br />
systematisch in den Begriff und die<br />
Praxis der Digitialisierung ein – mit<br />
besonderem Fokus auf den Stahlhandel.<br />
Von der Schnittstellenproblematik<br />
bei der digitalen Einbindung<br />
der Anarbeitung über<br />
Shopsysteme bis hin zum digitalen<br />
Einkauf und Online-Plattformen:<br />
Mit großer Praxisnähe erläutert<br />
Autor Dietrich Böntgen alle relevanten<br />
Bereiche der Digitalisierung<br />
und gibt tiefe Einblicke in die aktuellen<br />
Technologien sowie die Herausforderungen<br />
und Chancen, die<br />
damit verbunden sind.<br />
Agile Teams, hybrides Arbeiten,<br />
flache Hierarchien – der digitale<br />
Wandel bringt neben neuen Technologien<br />
aber auch einen Kulturwandel<br />
in den Arbeitsmethoden<br />
und im beruflichen Miteinander<br />
mit. In zwei Abschnitten greift Dietrich<br />
Böntgen die wichtigsten Stichworte<br />
und Entwicklungen der<br />
neuen Konzepte und Methoden in<br />
diesem Bereich auf. 2<br />
30 <strong>Stahlreport</strong><br />
<strong>12</strong>|23
Drei Fragen an: Dietrich Böntgen, Mitglied des<br />
Prüfungsausschusses im BDS-Fernstudium<br />
Dietrich Böntgen hat über 30<br />
Jahre Erfahrung im Stahlhandel,<br />
davon über 20 Jahre als<br />
Geschäftsführer und Gesellschafter<br />
eines eigenen Unternehmens.<br />
In Führungspositionen<br />
hat er Beratungsmandate<br />
bei B2B-Digitalisierungsanbietern<br />
für Marktlätze und<br />
Shop-Lösungen in der Stahlund<br />
Metallbranche wahrgenommen,<br />
Vertriebsorganisationen<br />
für digitale Produkte für alle<br />
Bereiche der Stahldistribution<br />
und des Stahleinkaufs aufgesetzt,<br />
als Hauptansprechpartner<br />
für die IT- und System-Entwicklung<br />
dabei mitgewirkt, die Systeme<br />
marktgängig zu gestalten<br />
und nicht zuletzt Kunden an die<br />
neuen Lösungen herangeführt<br />
und von ihnen überzeugt. Als<br />
Senior Consultant stellt er seine<br />
umfangreiche Expertise dem<br />
Markt zur Verfügung.<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Ein eigenes Modul<br />
für die Digitalisierung – gibt dieses<br />
Thema auf den Stahlhandel<br />
bezogen tatsächlich so viel her?<br />
Dietrich Böntgen: In jedem<br />
Fall! Die Digitalisierung betrifft<br />
als große Entwicklung zwar<br />
Industrie und Gesellschaft insgesamt,<br />
doch jede Branche hat<br />
ihr eigenes charakteristisches<br />
Profil, ihr Tempo und ihre<br />
Besonderheiten. Gerade der<br />
Stahlhandel ist in mancher Hinsicht<br />
sehr speziell, zum Beispiel<br />
mit seinem sehr breiten Produktspektrum,<br />
das durch die<br />
Möglichkeiten der Anarbeitung<br />
noch deutlich komplexer wird.<br />
Auch die Art der Kundenbindung<br />
und die Gepflogenheiten<br />
des Stahleinkaufs können nicht<br />
einfach 1:1 von einer anderen<br />
Branche übertragen werden.<br />
Daher: Ja, es macht auf jeden<br />
Fall Sinn, ein eigenes Modul<br />
Digitialsierung im Stahlhandel<br />
in das Fernstudium aufzunehmen.<br />
Was ist denn Inhalt des Moduls?<br />
Das Modul gibt einen guten<br />
Überblick über den aktuellen<br />
Stand der Entwicklung im<br />
Stahlhandel. Durch meine<br />
Erfahrungen in leitenden<br />
Funktionen an verschiedenen<br />
Stellen der Branche habe ich da<br />
in den letzten Jahren ein sehr<br />
tiefes und praxisnahes Wissen<br />
aufgebaut. Das Modul behandelt<br />
alle wesentlichen technologischen<br />
Bereiche, wie den<br />
Aufbau und die Pflege von Kundenstammdaten,<br />
Shop-Systeme<br />
und Online- Plattformen.<br />
Zugleich werden die stahlhandelsspezifischen<br />
Bereiche<br />
besprochen: Einbindung von<br />
interner Logistik und Anarbeitung,<br />
Stahleinkauf auf Handelsseite<br />
sowie Pricing-Strategien<br />
– um nur einiges zu<br />
nennen. Ein wichtiger Teil des<br />
Moduls sind aber auch die sich<br />
wandelnden Arbeitsmethoden<br />
und Konzepte des Zusammenarbeitens.<br />
Sie entscheiden mit<br />
darüber, wie erfolgreich eine<br />
Digitialisierungsstrategie<br />
umgesetzt wird.<br />
Wo steht denn aus Ihrer Sicht<br />
der Stahlhandel in Sachen Digitalisierung?<br />
Wie ich im Modul ausführe:<br />
Gerade erst am Anfang. Ich bin<br />
überzeugt: Die Zukunft des<br />
Stahlhandels ist digital. Von<br />
einem materialbereitstellenden<br />
Unternehmen wandelt sich der<br />
Stahlhandel schon länger hin zu<br />
einem Dienstleister und Fertigungspartner.<br />
Die Digitalisierung<br />
beschleunigt diese Entwicklung.<br />
Der Schlüssel dazu<br />
sind Daten und die Nutzung von<br />
Daten zur Mehrwertgenerierung<br />
und Geschäftsprozessoptimierung<br />
wird weiter zunehmen. Das<br />
heißt nicht, dass wir Stahlhändler<br />
verschwinden und die „Stahlalexa„<br />
unseren Job macht. Ganz<br />
im Gegenteil. Eine gut DIgitalisierungstrategie<br />
verhilft zu<br />
mehr Zeit für den Kunden.<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
31
BDS<br />
Recht<br />
Urteil des Europäischen Gerichtshofs<br />
Alleiniger Hinweis auf AGB bei<br />
internationalen Geschäften ausreichend<br />
Jeder Stahlhändler verwendet allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) oder sollte solche verwenden – entweder als<br />
Allgemeine Verkaufsbedingungen gegenüber dem Käufer oder als Allgemeine Einkaufsbedingungen gegenüber dem<br />
Verkäufer. Je nachdem, ob der Stahlhändler mit einem deutschen Unternehmen oder mit einem ausländischen Kunden<br />
Geschäfte macht, galten bislang unterschiedliche Anforderungen für die Geltung der eigenen AGB. Dies hat sich nun mit<br />
einem aktuellen Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) geändert. Ein Beitrag von Dr. Thorsten Hauröder,<br />
Henseler & Partner Rechtsanwälte mbB, Düsseldorf.<br />
AGB sind nützliche Mittel,<br />
um Regelungen zum eigenen Vorteil<br />
mit dem Kunden zu vereinbaren.<br />
Dies betrifft nicht nur Klauseln<br />
zur Selbstbelieferung oder<br />
zum Eigentumsvorbehalt. In der<br />
Regel enthalten AGB auch praktische<br />
Bestimmungen bei möglichen<br />
Rechtsstreitigkeiten. Insbesondere<br />
ergeben sich aus den AGB, wo<br />
geklagt werden kann und welches<br />
Recht anwendbar ist.<br />
Henseler & Partner Rechtsanwälte mbB<br />
Graf-Adolf-Platz <strong>12</strong><br />
40213 Düsseldorf<br />
+49 211 828946-0<br />
www.hp-legal.com<br />
Bei Auseinandersetzungen<br />
oder Meinungsverschiedenheiten<br />
mit dem Kunden stellt sich<br />
zunächst allerdings die Frage, ob<br />
denn die eigenen AGB überhaupt<br />
gelten. Dies ist dann der Fall, wenn<br />
die AGB wirksam in das Vertragsverhältnis<br />
einbezogen wurden, wie<br />
es in der Juristensprache heißt.<br />
Wann das im Einzelnen der Fall ist,<br />
wurde bei Rechtsgeschäften mit<br />
deutschen Unternehmen und ausländischen<br />
Kunden bislang unterschiedlich<br />
bewertet.<br />
Kaufverträge mit<br />
deutschen Kunden<br />
Schließt der Stahlhändler mit<br />
einem deutschen Käufer einen<br />
Kaufvertrag, gilt nach wie vor: Um<br />
den eigenen AGB Geltung zu verschaffen,<br />
muss auf die AGB in der<br />
Auftragsbestätigung, Bestellung<br />
oder E-Mail-Korrespondenz hingewiesen<br />
werden. Erforderlich ist<br />
also ein ausdrücklicher Hinweis.<br />
Mehr ist jedoch nicht erforderlich.<br />
Insbesondere müssen die AGB der<br />
Auftragsbestätigung oder der<br />
E-Mail Korrespondenz nicht beigefügt<br />
werden. Von einem unternehmerischen<br />
Kunden wird erwartet,<br />
dass er sich die AGB selbst beschafft<br />
oder danach erkundigt.<br />
Wenn der Stahlhändler im Rahmen<br />
der E-Mail Korrespondenz<br />
oder der Auftragsbestätigung<br />
bspw. die Formulierung „bieten wir<br />
32 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
„Nun hat der Europäische Gerichtshof<br />
entschieden, dass auch im internationalen<br />
Rechtsverkehr der alleinige Hinweis<br />
auf die AGB ausreichend ist.“<br />
RA Dr. Thorsten Hauröder,<br />
Henseler & Partner Rechtsanwälte mbB, Düsseldorf<br />
Bild: Henseler & Partner<br />
unter Zugrundelegung unserer Allgemeinen<br />
Verkaufsbedingungen<br />
an“ oder „bestätigen wir den Auftrag<br />
unter Zugrundelegung unserer<br />
Allgemeinen Geschäftsbedingungen“<br />
verwendet, dann ist dieser<br />
Hinweis grundsätzlich ausreichend.<br />
Kaufverträge mit<br />
ausländischen Kunden<br />
Anders wurde dies bislang bei<br />
Kaufverträgen mit ausländischen<br />
Kunden bewertet. Verkauft der<br />
deutsche Stahlhändler an einen<br />
österreichischen Abnehmer oder<br />
bezieht der deutsche Stahlhändler<br />
von einem italienischen Hersteller<br />
den Stahl, dann galten andere<br />
Grundsätze.<br />
Denn gestützt auf ein Urteil des<br />
Bundesgerichtshofs (BGH) aus<br />
2001 sollte der alleinige Hinweis<br />
auf die eigenen AGB nicht ausreichend<br />
sein, damit diese wirksam<br />
in den Vertrag einbezogen werden.<br />
Vielmehr verlangte der BGH zum<br />
einen, dass die AGB in Vertragssprache<br />
vorlagen. Zum anderen<br />
war erforderlich, dass die AGB dem<br />
Kunden auch übersandt wurden.<br />
Bei einem Kaufvertrag mit einem<br />
italienischen Kunden mussten diesem<br />
also die AGB in italienisch<br />
übersandt werden, wenn die Parteien<br />
auf italienisch korrespondierten.<br />
Erfolgte die Korrespondenz auf<br />
englisch, mussten die AGB in englischer<br />
Sprache dem Kunden übersandt<br />
werden.<br />
Dies wurde in der Praxis allerdings<br />
sehr häufig nicht so umgesetzt.<br />
Insbesondere wurden dem<br />
Kunden die AGB regelmäßig nicht<br />
übersandt. Dann scheiterte die Einbeziehung<br />
der eigenen AGB allein<br />
an diesem Umstand.<br />
Nun hat der EuGH (Rechtssache<br />
C-358/21) allerdings entschieden,<br />
dass auch im internationalen<br />
Rechtsverkehr der alleinige Hinweis<br />
auf die AGB ausreichend ist.<br />
Die AGB müssen dem Kunden<br />
somit nicht übersandt werden.<br />
Allerdings lässt sich dem Urteil des<br />
EuGH entnehmen, dass ein Link<br />
vorhanden sein muss, der auf die<br />
AGB verweist bzw. unter dem die<br />
AGB abgerufen werden können.<br />
Empfehlung<br />
Vor diesem Hintergrund empfiehlt<br />
es sich, nicht nur auf die AGB, sondern<br />
auch auf einen Link zu verweisen,<br />
unter dem die AGB abgerufen<br />
werden können. Hierbei<br />
könnte man wie folgt formulieren:<br />
„bieten wir unter Zugrundelegung<br />
unserer Allgemeinen Verkaufsbedingungen,<br />
abrufbar unter www….<br />
de/agb, an“ oder „bestätigen wir<br />
den Auftrag unter Zugrundelegung<br />
unserer Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
(www….de/agb)“. Um<br />
dies in der Praxis so einfach wie<br />
möglich zu handhaben, sollte diese<br />
Formulierung in jeder Auftragsbestätigung<br />
und E-Mail Korrespondenz<br />
enthalten sein, unabhängig<br />
davon, ob es sich nun um einen<br />
deutschen oder einen ausländischen<br />
Kunden handelt.<br />
Nach wie vor empfiehlt es sich<br />
zudem, die AGB auch in der Vertragssprache<br />
bereitzuhalten. Dementsprechend<br />
sollte der Stahlhändler<br />
auf seiner Webseite die<br />
jeweiligen AGB auch in verschiedenen<br />
Sprachen zum Abruf bereithalten.<br />
2<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
33
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
Bild: Rösler<br />
Gigantische Ausmaße: Die Vertikalstrahlanlage ist 14 m hoch und steht in einer zweieinhalb Meter tiefen<br />
Grube. Vier Inspektionsbühnen inklusive Aufstiegstreppen geben der Anlage ein noch imposanteres Erscheinungsbild.<br />
Für bis zu 315.000 t Edelstahlbleche im Jahr<br />
Bislang größte Vertikalstrahlanlage geht nach China<br />
Ob Medizintechnik, Schiffsbau oder Luftfahrtindustrie – Edelstahl wird weltweit in großem Umfang nachgefragt. Auf<br />
den immensen Bedarf reagierte Tisco, einer der international größten Edelstahlproduzenten, mit der Modernisierung<br />
seiner Produktionslinie im Warmwalzwerk für Edelstahlbleche. Für dieses Projekt baute Rösler die bisher größte<br />
Vertikalstrahlanlage in der Geschichte des Unternehmens.<br />
Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />
Vorstadt 1<br />
96190 Untermerzbach<br />
Tel. +49 9533 924-0<br />
www.rosler.com<br />
Die Taiyuan Iron and Steel<br />
Group Co., Ltd., oder kurz Tisco, ist<br />
einer der weltweit größten und<br />
renommiertesten Lieferanten der<br />
Stahlindustrie und Teil der China<br />
Baowu Steel Group Corporation<br />
Limited. Das Unternehmen mit Sitz<br />
in Taiyuan in der chinesischen Provinz<br />
Shanxi konzentriert sich seit<br />
Langem unter anderem auf die Entwicklung<br />
und Herstellung von Produkten<br />
aus Edelstahl wie beispielsweise<br />
Bleche.<br />
Für diesen Bereich wurde 2020<br />
ein Projekt mit außergewöhnlichen<br />
Dimensionen auf den Weg gebracht:<br />
Die Produktionslinie im Warmwalzwerk<br />
für Edelstahlbleche sollte<br />
inklusive einer neuen Strahl- und<br />
Beizanlage für einen mannlosen<br />
Betrieb intelligent modernisiert<br />
werden. An die Strahlanlage, mit<br />
der bis zu 4.100 mm lange und bis<br />
zu 160 mm starke Bleche mit einem<br />
Maximalgewicht von 35 t bearbeitet<br />
werden, stellte das Unternehmen<br />
sehr präzise und spezifische Anforderungen<br />
hinsichtlich des Bearbeitungsergebnisses<br />
und des Werkstückhandlings.<br />
Daraus ergab sich<br />
für die Entwickler und Ingenieure<br />
von Rösler die Herausforderung<br />
eine Anlage zu bauen, die ein hochpräzises<br />
Oberflächenfinish in<br />
Best-Performance-Qualität auf den<br />
Mikrometer genau gewährleistet.<br />
Hinsichtlich Größe, Leistungsstärke<br />
und Durchlaufgeschwindigkeit<br />
stellte dieses Strahlsystem aber<br />
alles in den Schatten, was der Anla-<br />
34 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
genbauer in diesem Bereich zuvor<br />
realisiert hatte.<br />
Hohe Durchlaufgeschwindigkeit<br />
und geringe Oberflächenrauheit<br />
Zu den wesentlichen Anforderungen<br />
von Tisco zählte, dass die Bleche<br />
mit einer Durchlaufgeschwindigkeit<br />
von 7 m/min bearbeitet<br />
werden und dabei eine Oberflächenrauheit<br />
von bis zu Ra 4,0 µm sowie<br />
eine Oberflächengüte von A/B Sa<br />
2,5 erzielt wird. Um selbst minimale<br />
Beschädigungen der Oberflächen<br />
durch Transportrollen auszuschließen,<br />
war auch der Transport der<br />
Teile in vertikaler Position durch<br />
die Anlage vorgegeben. Die direkt<br />
an die Strahlanlage angeschlossene<br />
Beizanlage durchlaufen die Bleche<br />
ebenfalls vertikal. Die Anlieferung<br />
der Bleche erfolgt jedoch horizontal,<br />
sie werden erst kurz vor der Strahlanlage<br />
in die vertikale Position<br />
gehoben.<br />
Zwei Anlagen zu einer verkettet<br />
Um den Ansprüchen an die Oberflächenqualität<br />
in der geforderten Zeit<br />
gerecht zu werden, entwickelten die<br />
Ingenieure von Rösler eine innovative<br />
Lösung. Sie besteht aus zwei<br />
baugleichen Strahlanlagen. Die<br />
Edelstahlbleche werden darin mit<br />
zwei verschiedenen Strahlmitteln<br />
nacheinander bearbeitet. Jede Strahleinheit<br />
verfügt über jeweils zwölf<br />
Gamma 400G-Turbinen mit einer<br />
Antriebsleistung von je 37 kW.<br />
Jeweils sechs Turbinen befinden<br />
sich in schräger Position seitlich an<br />
den Wänden der Strahlkammer.<br />
Durch diese Anordnung ist sichergestellt,<br />
dass die Bleche auf der<br />
gesamten Breite homogen bearbeitet<br />
werden. Der insgesamte Strahlmitteldurchsatz<br />
liegt bei <strong>12</strong>.000 kg/<br />
min – ein immenser Wert im Vergleich<br />
zu einer durchschnittlichen<br />
Strahlanlage mit 2.000 bis 3.000<br />
kg/min. Der hohe Durchsatz stellte<br />
auch besondere Anforderungen an<br />
den Verschleißschutz. Entsprechend<br />
ist die aus Manganstahl<br />
gefertigte Strahlkammer zusätzlich<br />
mit zehn Millimeter starken, austauschbaren<br />
Platten aus dem widerstandsfähigen<br />
Werkstoff ausgestattet.<br />
Für Strahlprozesse, bei denen<br />
eine höhere Oberflächenrauheit<br />
gefordert ist, kann jede Strahleinheit<br />
separat betrieben werden. In<br />
diesen Fällen beträgt die Transportgeschwindigkeit<br />
4 m/min. Um eine<br />
Strahlmittelverschleppung zu vermeiden,<br />
verfügt jede Anlage über<br />
eine Abblaseinheit.<br />
Extrem robuste, wartungsfreundliche<br />
Ausführung<br />
Sowohl die Blechdimensionen als<br />
auch das maximale Gewicht machten<br />
eine extrem robuste Ausführung<br />
der Anlage erforderlich. So<br />
liegt die Belastbarkeit pro Meter bei<br />
vier Tonnen. Die äußeren Werte<br />
sind ebenfalls beeindruckend: Der<br />
Anlagenkomplex ist insgesamt<br />
17 m lang und 14 m hoch. Platziert<br />
wurde er in einer zweieinhalb<br />
Meter tiefen Grube. Auf dem Dach<br />
der Strahlanlage befindet sich die<br />
Strahlmittelaufbereitung inklusive<br />
Strahlmittelbunker. Für eine<br />
schnelle und komfortable Wartung<br />
sind vier Inspektionsbühnen auf<br />
verschiedenen Ebenen integriert,<br />
die über Treppen erreichbar sind.<br />
Sie verleihen dem Strahlsystem, das<br />
auf die Bearbeitung von 315.000<br />
Tonnen Edelstahlblechen jährlich<br />
ausgelegt ist, eine noch imposantere<br />
Erscheinung.<br />
In 21 Containern nach China<br />
Konstruiert und gebaut wurde das<br />
komplette Vertikalstrahlsystem in<br />
Deutschland. Der Transport nach<br />
China erfolgte dann in 21 Containern<br />
auf dem Seeweg. Dort angekommen,<br />
wurde es von Rösler-Monteuren<br />
aufgebaut, die teilweise<br />
dafür aus Deutschland angereist<br />
waren.<br />
„Erfreulicherweise lief die Inbetriebnahme<br />
beim Kunden sehr gut<br />
und erfolgreich wie das gesamte<br />
Projekt. Wir werden in Zukunft<br />
definitiv weitere Vertikalstrahlanlagen<br />
realisieren und freuen uns<br />
über die gute und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit mit Tisco.“ Dort<br />
ist man mit dem Ergebnis der<br />
Zusammenarbeit mit Rösler und<br />
dem reibungslosen Ablauf des Projekts<br />
mehr als zufrieden. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
35
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Nachrichten<br />
400 Besucherinnen und Besucher<br />
Enventa Experience Days<br />
Am 25. und 26. Oktober <strong>2023</strong> feierten<br />
die Enventa Experience Days Premiere.<br />
Im badischen Rust informierten<br />
sich Anwenderinnen und Anwender der<br />
Business-Softwarelösungen von Aruba<br />
Informatik, Litreca, Nissen & Velten,<br />
Syska und Texdata gemeinsam über Produktneuheiten<br />
und aktuelle Business-Themen.<br />
Außerdem nutzten sie die Gelegenheit<br />
zum Networking.<br />
Bild: Kaltenbach.Solutions<br />
Von links nach rechts: Daniel Baiz (Betriebsleiter Stahl Thomann GmbH), Valentin Kaltenbach<br />
(CEO Kaltenbach.Solutions) und Rolf Thomann (Geschäftsführer und Unternehmensinhaber Thomann<br />
GmbH) vor dem Betrieb in Hergatz am Bodensee<br />
Projekt mit Kaltenbach.Solutions<br />
Thomann digitalisiert Anarbeitung und Intralogistik<br />
Bereits Ende August startete ein<br />
Digitalisierungsprojekt der Kaltenbach.<br />
Solutions bei der Thomann GmbH in<br />
Hergatz am Bodensee. Die vollintegrierte<br />
IoT-basierte Lösung wird dort im Bereich<br />
der Anarbeitung die Auftragsdaten, die<br />
Prozessdaten und die Maschinendaten<br />
von Sägen in Echtzeit erfassen, analysieren<br />
und übersichtlich visualisieren. Perspektivisch<br />
lässt sich zudem der Carbon<br />
Footprint digital festhalten. Ziel ist es,<br />
die Effizienz zu steigern, die Kosten zu<br />
senken und die Arbeit zu erleichtern.<br />
Zur Stärkung ihrer Marktposition als<br />
eines der führenden Stahlhandelsunternehmen<br />
im Südwesten hat die Thomann<br />
GmbH eine strategische Zusammenarbeit<br />
mit der Kaltenbach.Solutions<br />
vereinbart. Über Handhelds sollen die<br />
Mitarbeiter in der Anarbeitung in Zukunft<br />
die Auftragsdaten einscannen. Auch Störungen<br />
an den Maschinen und weitere<br />
Betriebsinformationen sollen per Handheld<br />
festgehalten werden. Parallel werde<br />
die IoT-basierte BoosterBOX relevante<br />
Daten an den Sägemaschinen messen<br />
und den Aufträgen zuordnen. Auf der<br />
<strong>web</strong>basierten Plattform Steelsuite werden<br />
die erhobenen Daten als Basis für<br />
eine umfassende Analyse visualisiert.<br />
Das System lasse sich um eine Energiedatenerfassung<br />
erweitern. Damit sei<br />
dann auch eine auftragsbezogene Zuordnung<br />
des Energieverbrauchs möglich.<br />
Als Stahlversorger für Industrie und<br />
Handwerk bevorratet die inhabergeführte<br />
Thomann GmbH ein Lagersortiment<br />
von über 50 Werkstoffgüten in mehr als<br />
2.500 Abmessungen – hohe Verfügbarkeit<br />
inklusive. Die Anarbeitungsmöglichkeiten<br />
reichen vom Sägen, Zentrieren,<br />
Sandstrahlen, Konservieren und Verzinken<br />
bis zum Entgraten und Waschen.<br />
Jetzt soll das geplante Vorhaben die<br />
Abläufe rund um die Sägemaschinen<br />
optimieren und die Arbeit einfacher<br />
gestalten. Zusätzlich erwartet Thomann<br />
eine verbesserte Transparenz, mehr Flexibilität<br />
und eine höhere Liefergeschwindigkeit.<br />
www.thomann.biz<br />
www.kaltenbach-solutions.com<br />
Vor der Keynote von Textilunternehmer<br />
Wolfgang Grupp, der das Unternehmen<br />
Trigema als eingetragener Kaufmann<br />
führt, hatte das Führungsteam der<br />
Enventa Group – Stéphanie Kliner, Daniel<br />
Plohnke (beide Co-CEOs) und CFO Robin<br />
Backfisch – im Rahmen einer kleinen<br />
Talkrunde mit Moderatorin Nicole Krieger<br />
die Gäste begrüßt und dabei die Vorteile<br />
der wachsenden Gruppe, die den Anwendern<br />
„Services aus einer Hand“ bieten<br />
könne, betont.<br />
Ebenfalls im Plenum sprach Dirk Sebesse,<br />
Key Account Manager bei Aruba<br />
Informatik, über „Datenanalyse im Mittelstand:<br />
Erfolgsfaktor für zukunftsorientierte<br />
Unternehmen“. Er skizzierte die<br />
Entwicklung von Business Intelligence-Lösungen<br />
und ihre Potenziale für mittelständische<br />
Unternehmen. Aruba BI zählt auch<br />
zu den ersten Lösungen, die im Rahmen<br />
der engen Zusammenarbeit in der Enventa<br />
Group für alle Anwender nutzbar sind.<br />
Anschließend standen mehr als 30 Vorträge<br />
in fünf parallelen Thementracks auf<br />
dem Programm.<br />
Enventa ERP-Anwender konnten<br />
sich über aktuelle Lösungen wie das<br />
Gefahrgut-Modul, die neue Version des<br />
Webshops Enventa eGate, die mobile<br />
Datenerfassung im Lager, die Integration<br />
von Aruba BI in das ERP-System oder die<br />
Highlights der neuen Enventa-Version 4.6<br />
informieren. Gleichzeitig eröffnete sich<br />
erstmals die Option, Erfahrungsberichte<br />
und Lösungsvorstellungen der Partnerunternehmen<br />
in der Enventa Group zu<br />
besuchen. In diesem Rahmen gab es beispielsweise<br />
auch spannende Einblicke in<br />
„Cyberangriffe auf Finanzabteilungen“ am<br />
Beispiel einer betroffenen Hotel-Gruppe.<br />
www.nissen-velten.de<br />
36 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
Wenning Metall setzt auf Microstep<br />
Schluss mit manueller Oberflächenbearbeitung<br />
Demag Hebetechnik<br />
Hubwerks-Portfolio erweitert<br />
Seit Mitte Oktober <strong>2023</strong> setzt die<br />
Wenning Metall GmbH & Co. KG bei der<br />
Oberflächenbearbeitung geschnittener<br />
Werkstücke auf die MSE Oxy von Microstep.<br />
Der oberpfälzische Lohnfertiger produziert<br />
Metall- und bei Bedarf auch Kunststoffteile<br />
nach Plänen und Zeichnungen,<br />
sowohl in der Einzel- wie auch in der Serienfertigung.<br />
Durch den Kauf einer Master-<br />
Cut-Schneidanlage von Microstep hat das<br />
Unternehmen seit 2020 zusätzlich den<br />
Bereich Zuschnitt im eigenen Haus.<br />
Um den Produktionsprozess weiter zu optimieren,<br />
fasste das Unternehmen Anfang<br />
<strong>2023</strong> den Entschluss, in eine Anlage zur<br />
Nachbearbeitung der geschnittenen Werkstücke,<br />
insbesondere zur Schlackeentfernung,<br />
zu investieren. Seit Oktober <strong>2023</strong><br />
ist nun die Kompaktlösung MSE Oxy bei<br />
Wenning Metall im Einsatz, auf der ein Großteil<br />
der auf der MasterCut geschnittenen<br />
Baustahl-Bauteile weiter bearbeitet wird.<br />
„Das aufwändige händische Entfernen der<br />
Schlacke fällt weg. So sparen wir uns jede<br />
Menge Zeit, welche wir für andere Arbeiten<br />
wiederum nutzen können. Wofür früher zwei<br />
Männer fünf Tage benötigt haben, benötigt<br />
mit der MSE Oxy ein Mitarbeiter nur noch<br />
zwei Tage“, so Inhaber Tobias Wenning.<br />
www.Microstep.com<br />
Demag erweitert mit einem<br />
Relaunch das Portfolio der DH-Hubwerke.<br />
Neu sind die Standard-Baugröße 400 für<br />
Traglasten ab 1 t, die standardisierte<br />
Möglichkeit der stufenlosen Positionierung<br />
und ein erheblich erweitertes Zubehörangebot,<br />
das zu Ausstattungspaketen<br />
zusammengefasst wurde. Mit der DH-Serie<br />
hat Demag eine hochwertige und<br />
robuste Hubwerk-Serie im Programm, die<br />
weit über die „klassische“ Krantechnik<br />
hinaus geht und überall dort einsetzbar<br />
ist, wo ein zuverlässiges Lastenhandling<br />
auch bei extremen Anforderungen verlangt<br />
wird. Die Hubwerke sind weltweit<br />
im Einsatz, und sind mit verwindungssteifen<br />
Rahmen, langen Hakenwege und vielfältigen<br />
Montagemöglichkeiten ausgestattet.<br />
Bei den Antrieben gibt es ebenfalls<br />
Programmerweiterungen.<br />
www.demagcranes.de<br />
Blechexpo <strong>2023</strong><br />
Magnetgreifer ohne Druckluft<br />
Bild: Trumpf<br />
Bei der Automatisierung von Starmatik be- und entladen zwei Roboter die TruBend Center 7020 simultan.<br />
Blechexpo <strong>2023</strong><br />
Trumpf setzt auf starke Partner<br />
Auf der Blechexpo hat Trumpf neue<br />
Automatisierungslösungen gezeigt, die das<br />
Unternehmen zusammen mit seinen Partnern<br />
entwickelt hat. „Die Anforderungen<br />
unserer Kunden sind sehr vielseitig, vor<br />
allem bei der Automatisierung und dem<br />
Material-Handling. Mit der Expertise unserer<br />
starken Partner gelingt es uns, jedem<br />
Kunden die bestmögliche Lösung zu anzubieten.<br />
Dabei setzen wir auf Unternehmen,<br />
die in ihren jeweiligen Disziplinen zu den<br />
Marktführern gehören“, sagte Marcella<br />
Montelatici, Geschäftsführerin für Sales<br />
und Services bei Trumpf Werkzeugmaschinen.<br />
Bei der Lösung, die das Unternehmen<br />
zusammen mit dem Automatisierungsspezialisten<br />
Starmatik für den Systemanbieter<br />
Kuipers entwickelt hat, be- und entladen<br />
zwei Roboter von Starmatik die hochproduktive<br />
Schwenkbiegemaschine TruBend<br />
Center 7020 von Trumpf simultan. Dadurch<br />
reduziert sich die Zykluszeit beim Beladen<br />
um bis zu 50 %. Die Maschine selbst<br />
verfügt über neue HighSpeed Funktionalitäten,<br />
die bis zu 30 % mehr Produktivität<br />
ermöglichen. Mit der Automatisierung von<br />
Starmatik ist die TruBend Center 7020 eine<br />
der schnellsten Lösungen für das automatisierte<br />
Biegen weltweit. Mit der Technologie<br />
lassen sich sowohl Serien als auch Prototypen<br />
effizient fertigen. Das italienische<br />
Unternehmen Starmatik ist Spezialist für<br />
die Roboterautomatisierung von Maschinen<br />
für die Blechbearbeitung.<br />
www.trumpf.com<br />
Für das Heben, Anheben oder<br />
Positionieren von ferromagnetischen Produkten<br />
wie Stahlblechen, unter anderem<br />
in der Automobil- und Stahlverarbeitungsindustrie,<br />
hat Goudsmit Magnetics aus<br />
Waalre kürzlich einen elektrisch schaltbaren<br />
magnetischen Greifer entwickelt. Die<br />
Einführung fand auf der Blechexpo <strong>2023</strong><br />
in Stuttgart statt. Dieses System benötigt<br />
keine Druckluft und ergänzt die derzeitige<br />
Generation von pneumatisch gesteuerten<br />
Magnetgreifern. Das End-of-Arm-Werkzeug<br />
kann an Robotern und Manipulatoren<br />
angebracht werden und hält ein einmal<br />
gegriffenes Stahlblech oder ein<br />
anderes Produkt auch bei Pick-and-Place-Operationen<br />
fest in Position. Das energieeffiziente<br />
Magnetsystem ist bi-stabil<br />
ausgelegt und gewährleistet die Prozesssicherheit<br />
auch bei Stromausfall, Not-Aus<br />
oder Störung. Mit seinem Plug-and-Play-<br />
Design benötigt der sichere E-Greifer<br />
wenig Energie und macht teure Druckluft<br />
überflüssig; etwas, das die aktuelle Generation<br />
von Magnetgreifern benötigt. Der<br />
Greifer ist mechatronisch aufgebaut und<br />
enthält keine beweglichen Teile.<br />
www.goudsmitmagnets.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
37
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht<br />
Neun volle Messehallen: Über 1.200 ausstellende<br />
Unternehmen und über 40.000 Fachbesucherinnen<br />
und Fachbesucher waren zu Blechexpo/<br />
Schweisstec <strong>2023</strong> nach Stuttgart gekommen.<br />
Bild: P. E. Schall<br />
Blechexpo/Schweisstec <strong>2023</strong><br />
Fulminantes Treffen der Besten<br />
Die 16. Blechexpo, internationale Fachmesse für Blechbearbeitung, ist zusammen mit der 9. Schweisstec, internationale<br />
Fachmesse für Fügetechnologie, mit Erfolg über die Bühne gegangen. 1.256 Aussteller aus 38 Ländern in neun<br />
ausgebuchten Hallen und ein hochkarätiges, dicht gepacktes Rahmenprogramm haben 40.103 Fachbesucherinnen und<br />
Fachbesucher begeistert. Viele strahlende Sieger hat der „best-Award <strong>2023</strong>“ hervorgebracht.<br />
Rundherum zufrieden – so<br />
zeigten sich Aussteller, Besucher<br />
und Veranstalter der diesjährigen<br />
Blechexpo/Schweisstec. Die Fachmesse,<br />
die komplette Prozessabläufe<br />
der modernen und zukunftsfähigen<br />
Blechbearbeitung abbildet,<br />
fand vom 07. bis 10. November <strong>2023</strong><br />
in Stuttgart statt und erwies sich<br />
einmal mehr als Branchenhighlight,<br />
zu dem sich die Besten der<br />
Besten in der Blechbearbeitungsbranche<br />
getroffen haben. „Das war<br />
wieder eine Messe, wie man sie<br />
sich wünscht“, resümiert Georg<br />
Knauer, Projektleiter der Blechexpo/Schweisstec.<br />
„Neun volle Hallen<br />
mit 1.256 Ausstellern aus 38 Ländern<br />
– das waren begeisternde vier<br />
Messetage für alle Beteiligten. Wir<br />
haben viele neue Maschinen und<br />
P. E. Schall GmbH & Co. KG<br />
Gustav-Werner-Straße 6<br />
72636 Frickenhausen<br />
Tel. +49 7025 9206-0<br />
www.schall-messen.de<br />
Lösungen gesehen, die den Weg in<br />
die Zukunft einer modernen, nachhaltigen<br />
Blechbearbeitung weisen.<br />
Und ein Auslandsanteil bei den Ausstellern<br />
von 45 % beweist auch in<br />
diesem Jahr wieder den hohen globalen<br />
Stellenwert der Blechexpo/<br />
Schweisstec.“<br />
Trendthemen bewegen alle<br />
Unternehmen<br />
Aus Italien, der Schweiz, Türkei,<br />
China und den Beneluxländern war<br />
das Gros der ausländischen Aussteller<br />
nach Stuttgart gekommen.<br />
Sowohl das Interesse bei den Fachbesuchern<br />
als auch bei den Medienvertretern<br />
aus diesen Ländern war<br />
entsprechend groß. Die Themen der<br />
Blechexpo/Schweisstec und die<br />
Lösungen für die aktuellen Herausforderungen<br />
werden weltweit kommuniziert<br />
und zeigen dort Wirkung.<br />
„Es war deutlich zu erkennen,<br />
dass sich viele Unternehmen denselben<br />
Aufgaben widmen, weil nur<br />
so die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit<br />
gesichert werden<br />
kann“, gibt Georg Knauer zu bedenken.<br />
„Dazu gehören die weitere Automatisierung<br />
vor allem auch der Peripherie,<br />
eine höhere Produktivität,<br />
eine noch bessere Teilequalität, die<br />
Vermeidung von Ausschuss, die<br />
Energieeinsparung, die Kompensation<br />
des Fachkräftemangels, der<br />
Mitarbeiterschutz und der Customer<br />
Service sind Themen, die alle Unternehmen<br />
bewegen“, fasst Knauer die<br />
Trendthemen zusammen.<br />
„best-Award <strong>2023</strong>“ lieferte<br />
Innovationsschub<br />
Einen Innovationsschub gab der<br />
„best-Award <strong>2023</strong>“, der in diesem<br />
Jahr zusammen mit den Fachmagazinen<br />
Blechnet und MM Maschinenmarkt<br />
nun schon zum sechsten<br />
Mal veranstaltet wurde. In den fünf<br />
Kategorien – analog zu der neu<br />
strukturierten Hallenaufteilung –<br />
freuten sich die folgenden Gewinner:<br />
In der Kategorie Blech-, Rohrund<br />
Profilbearbeitung siegten die<br />
Senodis Technologies GmbH, die J.<br />
38 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
Schmalz GmbH sowie die Hans<br />
Schröder Maschinenbau GmbH.<br />
Die Plätze eins bis drei in der<br />
Kategorie Pressen- und Umformtechnologien<br />
belegten die Raziol<br />
Zibulla & Sohn GmbH, die Schuler<br />
Group GmbH sowie die iLARIZ<br />
GmbH. In der Kategorie Stanztechnologien<br />
überzeugten die JENOPTIK<br />
Optical Systems GmbH, die REA<br />
Elektronik GmbH sowie die Stampack<br />
GmbH. In der Kategorie Trenn-<br />
, Füge- und Verbindungstechnologien<br />
wurden die ersten drei Plätze von<br />
der TRUMPF Werkzeugmaschinen<br />
SE + Co KG, der Hugo Kern & Liebers<br />
GmbH & Co. KG sowie der Carl Cloos<br />
Schweißtechnik GmbH belegt. Beim<br />
Thema Stahl-, Metallservice und<br />
Oberflächentechnik überzeugten<br />
die Peitzmeier Maschinenbau<br />
GmbH, die Hans Weber Maschinenfabrik<br />
GmbH sowie die Saint-Gobain<br />
Abrasives GmbH die Fachjury, die<br />
alle Einreichungen zuvor auf Herz<br />
und Nieren geprüft hatten.<br />
Auch nächste Blechexpo/<br />
Schweisstec fix im Kalender<br />
„Das Messegeschehen, der Wettbewerb<br />
„best-Award“ und das Rahmenprogramm<br />
samt Kongress,<br />
Foren und Stahl Convent war hochgradig<br />
beeindruckend und sehr<br />
erfolgreich“, bekräftigte auch Bettina<br />
Schall, Geschäftsführerin des<br />
Messeveranstalters P. E. Schall.<br />
„Wir haben erlebt, dass die Präsenz<br />
an den großen Maschinen und der<br />
persönliche Fachaustausch am konkreten<br />
Objekt einfach nicht zu<br />
ersetzen sind.<br />
Die Blechexpo/Schweisstec<br />
<strong>2023</strong> reichte wieder an die Vor-Pandemie-Beteiligung<br />
heran, und das<br />
ist Ansporn, diesen Weg weiter zu<br />
verfolgen: klare Themenstruktur,<br />
übersichtliche Hallenaufteilung<br />
und inspirierende Themen für ein<br />
attraktives Rahmenprogramm“,<br />
betonte Bettina Schall. „Wir freuen<br />
uns mit allen Ausstellern und Fachbesuchern<br />
auf die nächste begeisternde<br />
Blechexpo/Schweisstec vom<br />
04. bis 07. November 2025, zu der<br />
wir schon jetzt sehr herzlich einladen!<br />
2<br />
Bilder: BDS AG<br />
INFO BDS-Gemeinschaftstand – Treffpunkt Stahlhandel auf der Blechexpo<br />
Auch in diesem Jahr hatte der BDS wieder den „Treffpunkt Stahlhandel“ auf der Blechexpo organisiert. In der sehr gut besuchten Halle 10<br />
präsentierten sich auf 150qm mit einem Gemeinschaftstand:<br />
z Drösser Stahl z Lotter Unternehmensgruppe z Scheffer Krantechnik z Weinmann Aach z Stiftung des deutschen Stahlhandels<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
39
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Konjunktur in Bauhauptgewerbe<br />
Geteilte Entwicklung<br />
Während sich der (Wirtschafts-)Tiefbau in den ersten drei Quartalen <strong>2023</strong> vergleichsweise gut entwickelt hat,<br />
gehen dem Hochbau so langsam die Aufträge aus, wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. (HDB)<br />
meldet. Für die ersten drei Quartale <strong>2023</strong> wird für den Tiefbau ein reales Orderplus von 3 % und im Hochbau<br />
ein Minus von 14 % gemeldet, letzteres überwiegend hervorgerufen durch den Wohnungsbau. Für das gesamte<br />
Bauhauptgewerbe ergibt sich ein realer Rückgang von 5,6 %.<br />
*) Prognose HDB **) kalenderber. Quelle: Destatis<br />
Die schlechte Auftragslage<br />
macht sich auch beim Umsatz der<br />
Branche bemerkbar, der im gesamten<br />
Bundesgebiet über alle Quartale<br />
um real 3,6 % gesunken ist. Aber<br />
auch hier schneidet der Hochbau<br />
(-6,6%) deutlich schlechter ab als der<br />
Tiefbau (+0,2%). Entsprechend<br />
geteilt ist die Stimmung: Laut Deutscher<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
(DIHK) beurteilte im Rahmen<br />
der Herbstumfrage jedes vierte<br />
Hochbauunternehmen ihre aktuelle<br />
Geschäftslage als schlecht, im Tiefbau<br />
nur jedes zehnte.<br />
Wohnungsbau<br />
Der Wohnungsbau befindet sich<br />
weiterhin im freien Fall: Der Auftragseingang<br />
ist in den ersten drei<br />
Eckdaten des deutschen Bauhauptgewerbes<br />
Quartalen um real 24 %, die Zahl der<br />
zum Bau genehmigten Wohnungen<br />
(Neu- und Umbau) um 28 % eingebrochen.<br />
Ursachen sind hohe Baukosten<br />
in Kombination mit gestiegenen<br />
Zinsen und politischer<br />
Unsicherheit. Die Reichweite des<br />
Auftragsbestandes sank weiter und<br />
lag Mitte November nur noch bei 3,8<br />
Monaten (Nov. 2022: 5,1).<br />
Wirtschaftsbau<br />
Im Wirtschaftsbau hat sich die Lage<br />
dank mehrerer Großprojekte insbesondere<br />
bei der Bahn und im Kabelleitungstiefbau<br />
deutlich aufgehellt.<br />
Der Wirtschaftstiefbau schneidet in<br />
Summe der ersten drei Quartale<br />
nach wie vor besser ab als der Wirtschaftshochbau:<br />
Für den Tiefbau<br />
aktuell Betriebe 20+ 3. Vj. <strong>2023</strong> 1.-3. Vj. <strong>2023</strong><br />
in % in %<br />
Umsatz nom. +4,0 +4,9<br />
Umsatz real -0,5 -3,6<br />
Auftragseingang +14,6 +3,3<br />
real** +10,3 -5,6<br />
Jahreswerte alle Betriebe<br />
in Mrd. Euro <strong>2023</strong>* in % 2022 in %<br />
Umsatz nom. – – 160,3 +10,7<br />
Umsatz real -6,0 -5,1<br />
Anzahl Beschäftigte 927.000 +0,0 926.660 +1,7<br />
Betriebe 82.723 +3,2<br />
wird ein reales Orderplus von 18 %<br />
und für den Hochbau ein Minus von<br />
11 % ausgewiesen. Der reale Umsatz<br />
lag in den ersten drei Quartalen um<br />
1,6 % unter dem Vorjahresniveau.<br />
Öffentlicher Bau<br />
Auch der Öffentliche Bau hat sich besser<br />
entwickelt als im Sommer vom<br />
HDB prognostiziert. Der reale Umsatz<br />
lag in den ersten drei Quartalen ebenfalls<br />
um 1,6 % unter dem Vorjahresniveau.<br />
Der reale Auftragseingang ist<br />
in Summe mit -3 % noch im Minus,<br />
hat aber aufgeholt: im dritten Quartal<br />
wurde ein Plus von 7 % gemeldet –<br />
auch hier dank Großprojekten, unter<br />
anderem der Bau einer Universität.<br />
Im Gegensatz zum Wirtschaftsbau<br />
entwickelt sich in diesem Segment<br />
dem HDB zufolge der Hochbau aber<br />
besser als der Tiefbau: Der reale Auftragseingang<br />
im öffentlichen Hochbau<br />
liegt mit 6 % deutlich im Plus. Für<br />
den Straßenbau wird hingegen ein<br />
reales Minus von 7% ausgewiesen.2<br />
Hauptverband der<br />
Deutschen Bauindustrie e.V.<br />
Kurfürstenstraße <strong>12</strong>9<br />
10785 Berlin<br />
Tel. +49 30 2<strong>12</strong>86-0<br />
info@bauindustrie.de<br />
www.bauindustrie.de<br />
40 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
Auftragseingang<br />
Werkzeugmaschinen-Industrie<br />
Umsatzplus bleibt zweistellig<br />
Im dritten Quartal <strong>2023</strong> sank der<br />
Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
nominal um 9 %. Dabei<br />
notierten die Bestellungen aus dem Inland<br />
8 % unter Vorjahr, die Auslandsorders sanken<br />
um 9 %. In den ersten drei Quartalen<br />
<strong>2023</strong> fiel der Auftragseingang insgesamt<br />
um 7 %. Die Inlandsbestellungen lagen<br />
<strong>12</strong> % , die Auslandsbestellungen 5 % niedriger<br />
als im Vorjahreszeitraum. Real bedeutet<br />
das ein Bestellminus von insgesamt <strong>12</strong> %.<br />
„Im Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />
ist nach wie vor<br />
keine Trendwende in Sicht“, kommentierte<br />
Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des<br />
VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken),<br />
Frankfurt am Main.<br />
Die Investitionsschwäche betrifft die<br />
gesamte Weltwirtschaft. In Deutschland<br />
und in Europa insgesamt bremsen hohe<br />
Zinsen und hohe Kosten die Investitionen.<br />
Die Konsumgüternachfrage konzentriert<br />
sich auf Dienstleistungen. Lager, die von<br />
vielen Unternehmen zu Zeiten ausgeprägter<br />
Lieferengpässe aufgebaut wurden, schmelzen<br />
jetzt wieder ab. Der Kostendruck<br />
Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />
Viele Fragezeichen<br />
Das Geschäftsklima der deutschen<br />
Zulieferer verbesserte sich im November<br />
um 3,4 Saldenpunkte. Mit einem Wert von<br />
-<strong>12</strong>,2 Punkten bleibt die Stimmung unter<br />
den Unternehmen jedoch nach wie vor<br />
schlecht, meldete die Arbeitsgemeinschaft<br />
Zulieferindustrie (Argez). Zwar legen die<br />
saisonbereinigten Erwartungen für die kommenden<br />
sechs Monate ebenso wie die<br />
Beurteilung der aktuellen Geschäftslage zu,<br />
dass dies jedoch ein entscheidender Impuls<br />
ist, um den Abschwung der vergangenen<br />
Monate zu durchbrechen, sei zweifelhaft,<br />
so die Argez. Legt die saisonbereinigte<br />
Beurteilung der Geschäftslage um 1,6 Saldenpunkte<br />
auf -2,4 zu, fällt das Plus bei den<br />
Erwartungen mit 5,0 Saldenpunkten höher<br />
aus. Allerdings bewegen sich die Erwartungen<br />
auf einem niedrigeren Niveau. Im<br />
November beträgt der saisonbereinigte<br />
Saldo -21,5 Punkte.<br />
Dr. Wilfried Schäfer<br />
jedoch sinkt, weil die Inflation langsam<br />
zurückgeht und auch die Preise für Energie,<br />
Rohstoffe und Vorleistungsgüter fallen.<br />
„Einmal mehr trägt uns der hohe Auftragsbestand<br />
durch diese schwierige Zeit“, sagt<br />
Schäfer. Der Umsatz wächst nach wie vor<br />
zweistellig um nominal 14 %, wobei sich<br />
das Wachstum allmählich abflacht. Die<br />
Kapazitätsauslastung ist im Oktober dieses<br />
Jahres wieder gefallen, von 90,5 % im Juli<br />
auf 88,5 %. Die Zahl der Beschäftigten lag<br />
Ende des ersten Halbjahres bei 65.000<br />
Mitarbeitenden. „Unter diesen Vorzeichen<br />
können wir unsere Produktionsprognose<br />
von 10 % Zuwachs im laufenden Jahr erneut<br />
bestätigen“, so Schäfer. Die Entwicklung<br />
im kommenden Jahr sei jedoch von großen<br />
Unsicherheiten geprägt.<br />
www.vdw.de<br />
Inwiefern die Angaben der deutschen<br />
Zulieferer im November belastbar sind, sei<br />
fraglich, so die Argez weiter. Wurde in der<br />
ersten Monatshälfte etwa noch das – in<br />
weiten Teilen des energieintensiven Mittelstands<br />
als enttäuschend beurteilte – Paket<br />
zur Entlastung bei den Energiekosten vorgestellt,<br />
könnte die Unsicherheit nach dem<br />
Verfassungsgerichtsurteil zum Klima- und<br />
Transformationsfonds nun kaum größer<br />
sein. Für die steuerzahlenden deutschen<br />
Zulieferer, die einerseits die Transformation<br />
vollziehen, andererseits diese überhaupt<br />
erst ermöglichen, sei dieser „desaströse<br />
haushaltspolitische Zustand“ inmitten einer<br />
schwachen Konjunktur und strukturellen<br />
geoökonomischen Umbrüchen „nichts<br />
weniger als eine Respektslosigkeit mit<br />
unabsehbaren Folgen“.<br />
www.argez.de<br />
Bild: VDW<br />
Jungheinrich entwickelt sich<br />
in Q3 positiv<br />
Umsatz gesteigert<br />
Der Umsatz und das Ergebnis der<br />
Jungheinrich AG haben sich in den ersten<br />
neun Monaten des Geschäftsjahres <strong>2023</strong><br />
positiv entwickelt. Gleichzeitig habe man<br />
im Jahresverlauf aber auch eine Abschwächung<br />
der Marktnachfrage registriert, so<br />
das Unternehmen. Über alle Geschäftsfelder<br />
hinweg belief sich Jungheinrichs<br />
Auftragseingang im Zeitraum von Januar<br />
bis September <strong>2023</strong> auf rund 3,9 Mrd. €<br />
und lag damit 8 % über dem Vorjahreswert<br />
von rund 3,6 Mrd. €.<br />
Der Auftragsbestand des Neugeschäftes<br />
betrug zum 30. September <strong>2023</strong> insgesamt<br />
rund 1,6 Mrd. €. Das waren 169<br />
Mio. € beziehungsweise 10 % weniger als<br />
ein Jahr zuvor. Hintergrund der Entwicklung<br />
sei unter anderem auch die weitere<br />
Normalisierung der Lieferketten, wodurch<br />
eine effiziente Abarbeitung bestehender<br />
Aufträge erfolgen konnte, teilte Jungheinrich<br />
mit. Der Konzernumsatz erreichte<br />
in den ersten neun Monaten <strong>2023</strong> rund<br />
4,0 Mrd. € und lag damit 18 % über dem<br />
Vorjahreswert. Wesentlicher Wachstumstreiber<br />
war das Neugeschäft.<br />
Jungheinrich rechnet für das Gesamtjahr<br />
<strong>2023</strong> mit einem Auftragseingang zwischen<br />
5,0 Mrd. € und 5,4 Mrd. € (2022:<br />
4,8 Mrd. Euro). Für den Konzernumsatz<br />
wird eine Bandbreite von 5,1 Mrd. € bis<br />
5,5 Mrd. € (2022: 4,8 Mrd. Euro) prognostiziert.<br />
www.jungheinrich.com<br />
Lantek steigert Umsatz<br />
Lantek, ein führendes, multinationales<br />
Unternehmen, das die digitale Transformation<br />
der Blech- und Metallverarbeitung<br />
vorantreibt, hat im Geschäftsjahr<br />
2022/23 einen Umsatzanstieg von<br />
24,9 % auf mehr als 35,3 Mio. € verzeichnet.<br />
In Deutschland hat das Unternehmen<br />
seine Umsätze mit Software für Rohrlaser<br />
um mehr als 35 % gesteigert.<br />
Bild: Jungheinrich<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
41
Messen<br />
und Märkte<br />
Termine<br />
Stahl-Akademie<br />
Korrosionsverhalten<br />
nichtrostender Stähle<br />
Vom 30. bis 31. Januar 2024 findet in<br />
Düsseldorf das Seminar „Korrosionsverhalten<br />
nichtrostender Stähle“ statt. Themen<br />
des von der Stahl-Akademie des Stahlinstituts<br />
VDEh veranstalteten Seminars sind die<br />
richtige Auswahl nichtrostender Stähle, die<br />
Be- und Verarbeitung sowie die richtige<br />
Behandlung der Oberfläche.<br />
Wann: 30./31.01.2024<br />
Wo: Düsseldorf<br />
www.stahl-akademie.de<br />
Rösler Academy<br />
Seminar Gleitschlifftechnik<br />
Vom 6. bis 7. März 2024 findet in der<br />
Rösler Academy das Seminar „Grundlagen<br />
der Strahltechnik“ statt. Teilnehmende<br />
erhalten darin einen umfassenden Überblick<br />
über Strahlverfahren, Maschinen, Entstaubungstechnik<br />
sowie eine Übersicht zu den<br />
beim Strahlen entstehenden Betriebskosten.<br />
Zielgruppe des zweitägigen Seminars<br />
sind Einsteiger in die Strahltechnik sowie<br />
technisches Personal mit unterschiedlicher<br />
Qualifikation aus den Bereichen Produktion,<br />
Arbeitsvorbereitung, Qualitätssicherung,<br />
Entwicklung und Planung.<br />
Wann: 4.-6.3.2024<br />
Wo: Untermerzbach<br />
www.rosler.com<br />
Edelstahl Rostfrei Convent<br />
Performance, Energie, Import<br />
Am 25. Januar 2024 findet im<br />
Landschaftspark Duisburg-Nord der<br />
nächste Edelstahl Rostfrei Convent statt.<br />
Der Edelstahl Rostfrei Convent bietet<br />
Marktteilnehmern aus Industrie, Handel<br />
und Verbrauch die Möglichkeit, sich<br />
umfassend auszutauschen und zu informieren:<br />
Der Edelstahl Rostfrei Convent<br />
beginnt am frühen Nachmittag branchengerecht<br />
im Gebläsehallenkomplex<br />
des Landschaftsparks. Die Raumgestaltung<br />
bietet von Anfang an „standesgemäße“<br />
Möglichkeiten zum Austausch, Netzwerken,<br />
Kontakte pflegen und anbahnen.<br />
Analysten und Experten aus der ersten<br />
Reihe der Branche geben einen Ausblick,<br />
was sie für das kommende von Europas<br />
Rostfrei-Industrie erwarten. Wieder<br />
dabei: Markus Moll, SMR group, der wohl<br />
renommierteste Analyst, wenn es um<br />
Edelstahl Rostfrei geht. Robin Girmes, RM<br />
Energy Weather GmbH, wirft einen Blick<br />
auf Energie-Preismodelle und Christophe<br />
Lagrange von Euranimi informiert über<br />
aktuelle Aktionen aus Brüssel.<br />
Wann: 25.1.2024<br />
Wo: Landschaftspark Duisburg-Nord<br />
www.edelstahl-convent.de<br />
42 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
Messekalender<br />
Datum Messe Ort Info<br />
16.–18.01.2024 EUROGUSS, Internationale Fachmesse für Gruckguss, Technik, Prozesse, Produkte Nürnberg www.euroguss.de<br />
16.–19.01.2024 Swissbau, Fachmesse der Bau- und Immobilienwirtschaft in der Schweiz Basel www.swissbau.ch<br />
Immer aktuell<br />
auch auf www.<br />
stahlreport.com<br />
23.–26.01.2024 Nortec, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />
30.–31.01.2024 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />
13.–15.02.2024 BDS-Seminar: Stahlkunde Dortmund www.stahlhandel.com<br />
20.–22.02.2024 digitalBAU, Fachmesse für digitale Lösungen in der Baubranche Köln www.digital-bau.com<br />
20.–23.02.2024 METAV, 23. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung Düsseldorf www.metav.de<br />
21.02.2024 BDS-Seminar: Prüfbescheinigungen Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />
03.–06.03.2024 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />
05.–06.03.2024 BDS-Seminar: Rohre und Rohrzubehör Paderborn www.stahlhandel.com<br />
19.–21.03.2024 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />
09.–10.04.2024 BDS-Seminar: Blankstahl Hagen www.stahlhandel.com<br />
09.–<strong>12</strong>.04.2024 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de<br />
15.–19.04.2024 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung und Düsseldorf www.tube.de<br />
Verarbeitung sowie internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie<br />
www.wire.de<br />
Treffpunkt Stahlhandel, BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube, Halle 1<br />
15.–19.04.2024 MACH, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnologie Birmingham www.machexhibition.com<br />
22.–26.04.2024 Hannover Messe Hannover www.hannovermesse.de<br />
23.–24.04.2024 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />
23.–26.04.2024 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />
23.–26.04.2024 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de<br />
28.–30.04.2024 Cutting World, Fachmesse für professionelle Schneidtechnik Essen www.cuttingworld.de<br />
14.–15.05.2024 Green Steel World Essen www.greensteelworld.com<br />
14.–.17.05.2024 GrindingHub – von der Branche für die Branche Stuttgart www.grindinghub.de<br />
04.–05.06.2024 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden II Hamburg www.stahlhandel.com<br />
04.–06.06.2024 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />
04.–06.06.2024 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />
04.–06.06.2024 Surface Technology Germany 2024, Int. Fachmesse für Oberflächen & Schichten Stuttgart www.surface-technology-germany.de<br />
04.–07.06.2024 Intertool, Österreichs Fachmesse für Fertigungstechnik Wels/Österreich www.intertool.at<br />
11.–13.06.2024 SENSOR + TEST, Messtechnik-Messe Nürnberg www.sensor-test.de<br />
27.–28.08.2024 BDS-Seminar: Qualitäts- und Edelstahl Osnabrück www.stahlhandel.com<br />
03.–04.09.2024 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />
10.–11.09.2024 BDS-Seminar: Kessel- und Edelstahlrohre Euskirchen www.stahlhandel.com<br />
10.–14.09.2024 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />
11.–14.09.2024 GaLaBau, Internationale Leitmesse für Planung, Nürnberg www.galabau-messe.com<br />
Bau und Pflege von Urban-, Grün- und Freiräumen<br />
16.–17.09.2024 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden I Köln www.stahlhandel.com<br />
24.–26.09.2024 FachPack 2024, Fachmesse für Verpackungen, Prozesse und Technik Nürnberg www.fachpack.de<br />
08.–11.10.2024 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />
08.11.10.2024 Bondexpo, Internationale Fachmesse für Klebtechnologie Stuttgart www.bondexpo-messe.de<br />
10.–11.<strong>12</strong>.2024 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />
13.–18.01.2025 BAU, Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme München www.bau-muenchen.com<br />
07.–10.05.2025 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />
09.–11.05.2025 Made in Steel Mailand www.madeinsteel.it<br />
20.–23.05.2025 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.de/<br />
moulding-expo<br />
24.–27.06.2025 automatica, Weltleitmesse für intelligente Automation und Robotik München www.automatica-munich.com<br />
15.–19.09.2025 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com<br />
14.–16.10.2025 DeburringEXPO Karlsruhe www.deburring-expo.de<br />
04.–07.11.2025 A+A, 2025, Weltleitmesse für Sicherheit und Gesundheit bei Arbeit Düsseldorf www.aplusa.de<br />
Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />
04.–07.11.2025 17. Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung Stuttgart www.blechexpo-messe.de<br />
Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />
wire und Tube<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
43
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht<br />
Bild: DVS<br />
Podiumsdiskussion<br />
zur Lage der<br />
Stahlindustrie:<br />
Moderatorin Nadine<br />
Pungs lenkte<br />
das Gespräch<br />
zwischen Dr. Martin<br />
Theuringer<br />
(Geschäftsführer<br />
der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl),<br />
Dr. Peter Maagh<br />
(Vorstand von<br />
Dillinger und Saarstahl)<br />
und Felix<br />
Schmitz (CEO von<br />
Kloeckner Metals<br />
Germany)<br />
Hüttentag <strong>2023</strong><br />
Standortbestimmung der Stahlindustrie<br />
Die Stahlbranche hat die Herausforderungen der Klimawende angenommen und milliardenschwere<br />
Investitionsprogramme zur Dekarbonisierung gestartet. Die hohen Energiepreise sind allerdings eine Hürde, die nur<br />
durch wirtschaftspolitische Unterstützung überwunden werden kann, denn „grüner“ Stahl ist für die Gesellschaft<br />
unverzichtbar. Die Ablösung der Hochöfen durch klimafreundliche Direktreduktionsanlagen und der dadurch entstehende<br />
Bedarf an großen Mengen grünen Stroms und Wasserstoffs sind nur einige der konkreten Themen, die derzeit diskutiert<br />
werden. Wirtschaftliche Lösungen dafür standen im Mittelpunkt des Hüttentags <strong>2023</strong>, für den die DVS Media GmbH und<br />
die Messe Essen GmbH als gemeinsame Veranstalter eine mehr als positive Bilanz ziehen.<br />
320 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer sowie 26 ausstellende<br />
Unternehmen und Sponsoren diskutierten<br />
am 16. November in Networking-Gesprächen,<br />
vor allem aber<br />
in Fachvorträgen, Keynotes und<br />
einer Podiumsdiskussion im Glasfoyer<br />
Ost der Messe Essen über die<br />
Stahlbranche in der Energie- und<br />
Klimawende. Unter der Schirmherrschaft<br />
von Essens Oberbürgermeister<br />
Thomas Kufen bot der Hüttentag<br />
<strong>2023</strong> viel Input zu praxisgerechten<br />
Lösungen für die Stahlindustrie.<br />
Grüner Stahl sichert<br />
technologischen Vorsprung<br />
Den Auftakt bildete der Eröffnungsvortrag<br />
von Dr. Martin Theuringer,<br />
Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl, zum Thema „Auf<br />
dem Weg zum Grünen Stahl: Was<br />
die Stahlindustrie jetzt braucht für<br />
eine erfolgreiche Transformation“.<br />
In ihren Vorträgen erläuterten<br />
Dr. Peter Maagh, Vorstand von Dillinger<br />
und Saarstahl, und Felix<br />
Schmitz, CEO von Kloeckner Metals<br />
Germany, wie der technologische<br />
Vorsprung mit grünem Stahl gesichert<br />
werden kann – und dass grüner<br />
Stahl aus Kundensicht absolut<br />
positiv bewertet wird.<br />
Am Nachmittag fanden zweizügig<br />
sechs Sessions mit insgesamt 22<br />
Fachvorträgen statt, die konkrete<br />
Aspekte der Energie- und Klimawende<br />
für die Stahlindustrie thematisierten.<br />
So widmeten sich die verschiedenen<br />
Fachvorträge im ersten<br />
Zug „Dekarbonisierten Prozessrouten<br />
und Lieferketten“, der „Digitalisierung<br />
in Energiemanagement und<br />
Kommunikation“ und der „Automatisierten<br />
Produktionstechnik 4.0“.<br />
Der zweite Vortragszug stellte „Das<br />
digitalisierte Stahlwerk“ (I + II) und<br />
„Stahl in der Circular Economy“ in<br />
den Fokus der einzelnen Fachvorträge.<br />
Hüttenabend zum Netzwerken<br />
Mit einem zusammenfassenden<br />
Ausblick wurden die Teilnehmer,<br />
Gäste und Austeller dann am Abend<br />
aus der rundum gelungenen Veranstaltung<br />
verabschiedet. Viele der im<br />
Laufe des Tages aufgezeigten Lösungen<br />
wurden später beim geselligen<br />
Hüttenabend weiter diskutiert, der<br />
mit einem Grußwort von Thomas<br />
Kufen, Oberbürgermeister der Stadt<br />
Essen, eingeläutet wurde. Besucher,<br />
Aussteller und Sponsoren nutzen<br />
den lockeren Rahmen des gut<br />
besuchten Hüttenabends natürlich<br />
auch zum Netzwerken.<br />
Auch Dirk Sieben, Geschäftsführer<br />
der DVS Media GmbH, zieht ein<br />
positives Resümee der diesjährigen<br />
Veranstaltung: „Die Vorträge und<br />
Diskussionen des heutigen Tages<br />
haben gezeigt, dass der Hüttentag<br />
einmal mehr dazu beitragen konnte,<br />
Lösungen für die enormen Herausforderungen<br />
aufzuzeigen, vor denen<br />
die Stahlbranche steht. Wir freuen<br />
uns sehr, dass unser Veranstaltungsformat<br />
dazu beiträgt, die<br />
Akteure zusammenzubringen und<br />
den Ideenaustausch untereinander<br />
zu fördern.“ 2<br />
Der nächste Hüttentag ist für den<br />
19. November 2024 an gleicher<br />
Stelle geplant.<br />
www.home-of-steel.de/<br />
huettentag<br />
44 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
Wissenswertes<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Allianz Trade-Studie<br />
52 Mrd. € bis zur Klimaneutralität<br />
Das verarbeitende Gewerbe ist aktuell für etwa ein Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.<br />
Fast drei Viertel davon entfallen auf die Eisen- und Stahlindustrie, die Chemiebranche sowie auf die Produktion von<br />
Zement und anderen nicht-metallischen Mineralien. Mit kumulierten Investitionen von 2,7 Billionen € könnte das<br />
verarbeitende Gewerbe jedoch bis zum Jahr 2050 deutlich über 90 % der Emissionen vermeiden. Für „Net Zero“ im<br />
verarbeitenden Gewerbe müssten in Deutschland 52,4 Mrd. € investiert werden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie<br />
des Kreditversicherers Allianz Trade.<br />
Quelle: IndustryPLAN, Allianz Research.<br />
Notwendig ist dazu ein ganzes<br />
Maßnahmenpaket: Die Energieeffizienz<br />
muss erhöht werden, statt<br />
Kohle, Öl und Gas müssen Wasserstoff<br />
und Biomasse als Brennstoff<br />
verwendet werden und die Erzeugung<br />
von Wärme muss elektrisch<br />
erfolgen, beispielsweise über industrielle<br />
Wärmepumpen. Da manche<br />
Emissionen auch dann noch nicht<br />
vermieden werden können, müssen<br />
zusätzlich Technologien zur Kohlendioxidabscheidung<br />
und dauerhaften<br />
Lagerung eingeführt werden.<br />
Gute Aussichten für grüne<br />
Industrie-Revolution<br />
„Jede Krise ist auch eine Chance:<br />
Wenn Industrie und Politik die<br />
Investitionsbedarf im Industriesektor der EU-28 zur Erreichung von<br />
Netto-Null-Emissionen (in Mrd. Euro)<br />
<strong>12</strong>0<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Andere<br />
Papier und Zellstoffe<br />
Nicht-metallische Mineralien<br />
Nichteisenmetalle<br />
Eisen und Stahl<br />
Gießereien<br />
Chemie<br />
2030 2050<br />
aktuelle Energiekrise als Chance<br />
ansehen und jetzt entsprechende<br />
Maßnahmen einleiten, stehen die<br />
Aussichten für eine grüne Industrie-Revolution<br />
sehr gut“, sagt Markus<br />
Zimmer, Senior Volkswirt bei<br />
Allianz Trade. „Die Kohlendioxidemissionen<br />
des gesamten Sektors<br />
können mit verbesserten Prozessen,<br />
nachhaltigen Brennstoffen und<br />
Elektrifizierung bis 2050 auf nahezu<br />
Null reduziert werden. Erforderlich<br />
sind dafür kumulierte Investitionen<br />
in Höhe von 2,7 Bill. €.“<br />
Von diesen benötigten weltweiten<br />
Investitionen entfallen etwa 8 %<br />
auf die Europäische Union (EU) –<br />
das sind umgerechnet 210 Mrd. €.<br />
Die Hälfte davon allein sind für<br />
Investitionen in die Elektrifizierung<br />
notwendig. Der Rest verteilt sich zu<br />
fast gleichen Teilen auf die Nutzung<br />
von Wasserstoff, innovative Produktionsverfahren<br />
und neue Technologien.<br />
„Hinzu kommen dann noch<br />
zusätzliche Investitionen von 330<br />
Mrd. € in der EU, um die Restemission<br />
einzufangen und dauerhaft zu<br />
lagern. Das ist insgesamt also<br />
46 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
04<br />
The starting point<br />
21<br />
Aluminum industry<br />
and other nonferrous<br />
metals<br />
08<br />
The options for the<br />
net-zero race<br />
24<br />
Foundries<br />
<strong>12</strong><br />
Cement industry<br />
and other nonmetallic<br />
minerals<br />
27<br />
Pulp and paper<br />
05 April <strong>2023</strong><br />
15<br />
Chemicals<br />
30<br />
Food, drink and<br />
tobacco<br />
18<br />
Iron, steel and<br />
aluminum<br />
wesentlich teurer. Im direkten Vergleich<br />
ist es also sinnvoll, zunächst<br />
so viele Emissionen wie möglich zu<br />
vermeiden“, sagt Zimmer.<br />
Um den Finanzierungsbedarf<br />
für die Vermeidung von Emissionen<br />
zu decken, müssen die EU 28-Länder<br />
zwischen 2020 und 2030 jährlich<br />
3 Mrd. € (Deutschland: 0,7 Mrd.<br />
€) und von 2030 bis 2050, wenn die<br />
Technologien für den großtechnischen<br />
Einsatz bereit sind, 9 Mrd. €<br />
pro Jahr investieren (Deutschland:<br />
2,3 Mrd. €). Hinzu kommen auch<br />
hier die Zusatzkosten für die Bindung<br />
und Lagerung der Restemissionen.<br />
Deutschland: 52,4 Mrd. € an<br />
Investitionen für „Net Zero“<br />
„Das verarbeitende Gewerbe ist in<br />
Deutschland eine wichtige Stellschraube<br />
für eine letztlich erfolgreiche<br />
Energiewende und die Einhaltung<br />
der Klimaziele“, sagt<br />
Zimmer. „Die Dekarbonisierung hat<br />
zwar ihren Preis, könnte der hiesigen<br />
Industrie aber zu einer deutlich<br />
Nordwest wirbt für sich als Top-Arbeitgeber<br />
„Tag des Handballs“<br />
„job gesucht. heimat gefunden.“ –<br />
Mit diesem Slogan war Nordwest im November<br />
beim „Tag des Handballs“ in München<br />
präsent. Als Sponsor des Deutschen Handballbundes<br />
(DHB) stellt das Verbundunternehmen<br />
derzeit sein Employer Branding in<br />
den Vordergrund, um die Attraktivität von<br />
Nordwest als Arbeitgeber zu stärken. So<br />
war der Slogan schon im Januar <strong>2023</strong> bei<br />
der Handball-Weltmeisterschaft der Herren<br />
in Polen und Schweden als Bandenwerbung<br />
zu sehen, und im Sommer bei der U21-Junioren-WM<br />
in Deutschland und Griechenland.<br />
Nordwest ist beim „Tag des Handballs“<br />
jedoch nicht nur als attraktiver Arbeitgeber<br />
aufgetreten, sondern hat das Sportevent<br />
außerdem genutzt, um eine gute, gemeinsame<br />
Zeit mit seinen Fachhandelspartnern zu<br />
verbringen. Das Verbundunternehmen hatte<br />
dazu an rund 50 interessierte Fachhandelspartner<br />
eine Einladung ausgesprochen. Im<br />
Olympiapark München spielte die deutsche<br />
Handball-Nationalmannschaft der Männer<br />
gegen Ägypten, die der Frauen gegen<br />
Die Nordwest-Bandenwerbung beim „Tag des Handballs“<br />
Ungarn und die weibliche U18-Nationalmannschaft<br />
gegen die Türkei – Spitzensport<br />
und Spaß für die ganze Familie.<br />
Bevor es in die Halle ging, stimmte Nordwest-Vorstand<br />
Jörg Simon gemeinsam<br />
mit dem Handballexperten Axel Kromer,<br />
Vorstand Sport beim DHB, die Fachhandelspartner<br />
auf diesen Tag ein. Anschließend<br />
verbesserten Planungssicherheit<br />
verhelfen und zeitgleich den Weg in<br />
eine erfolgreiche Zukunft ebnen. In<br />
Deutschland sind dafür bis 2050<br />
kumulierte Investitionen von 52,4<br />
Mrd. € notwendig, der Löwenanteil<br />
davon in der Eisen- und Stahlindustrie<br />
(16,7 Mrd. €), in der Zellstoffund<br />
Papierindustrie (16,3 Mrd. €)<br />
sowie in der Chemiebranche (9,51<br />
Mrd. €).“<br />
Für die Industrie könnten sich<br />
diese Investitionen angesichts der<br />
höheren Effizienzen und der erwarteten<br />
Amortisierung von Investitionssummen<br />
durchaus lohnen:<br />
„Durch die Investitionen würden<br />
die industriellen CO 2 -Emissionen in<br />
der EU um 265 Mio. t gesenkt, das<br />
entspricht 92 % der aktuellen Emissionen“,<br />
sagt Zimmer. „Um eine<br />
Tonne CO 2 pro Jahr zu vermeiden<br />
sind also durchschnittlich Investitionen<br />
von 790 € notwendig. Bei<br />
dem aktuellen CO 2 -Preis würde sich<br />
die Investitionssumme also nach<br />
acht Jahren amortisieren.“<br />
https://bit.ly/allianz-studie<br />
CO 2 -Intensität der Stahlproduktion (in t CO 2 /t Stahl)<br />
Elektrolichtbogenofen + kohlenstofffreie Energie 0,1<br />
Elektrolichtbogenofen 0,4<br />
Hochofen + CCS 0,9<br />
Direktreduktion (DRI) 1,1<br />
Hochofen mit Biobrennstoffen 1,1<br />
Hochofen mit bester Technologie 1,9<br />
Allianz Research<br />
wurde zusammen bei den Spielen mitgefiebert,<br />
sich im VIP-Bereich gestärkt und<br />
die vielen Aktionen in der Olympiahalle<br />
besucht, etwa der Infostand von Nordwest,<br />
bei dem es grüne Zuckerwatte für Kinder<br />
gab und ein Gewinnspiel für die Erwachsenen.<br />
Nordwest als Arbeitgeber: https://<br />
karriere.nordwest.com<br />
Photo by Ant Rozetsky on Unsplash<br />
The green<br />
industrial revolution<br />
Investment pathways to decarbonize the<br />
industrial sector in Europe<br />
Hochofen 2,3<br />
Allianz<br />
Trade<br />
Bild: Nordwest Quelle: ETC (2020), Allianz Research<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
47
Wissenswertes<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Prozessautomation<br />
Wie Mitarbeitende den Weg zum Erfolg gestalten<br />
Die Automatisierung von Prozessen trägt zur Entlastung von Mitarbeitenden bei und kann bei steigendem<br />
Arbeitsvolumen Arbeitsschritte optimieren. Doch abseits der technischen Implementierung birgt der wahre Erfolg einer<br />
Automatisierung eine oft übersehene Komponente – die Beteiligung und Mitwirkung der Mitarbeitenden. Denn die beste<br />
Technologie nützt wenig, wenn diese die Neuerung nicht mittragen.<br />
Oft scheitern Transformationsprozesse<br />
an der Vernachlässigung<br />
der menschlichen Komponente.<br />
Ein professionelles Changemanagement<br />
ermöglicht hingegen<br />
einen positiveren Projektverlauf,<br />
bessere Zielerreichung und nachhaltige<br />
Ergebnisse. So zeigte es<br />
sich, dass Projekte, die ein hervorragendes<br />
Changemanagement aufweisen,<br />
eine siebenfach höhere<br />
Erfolgswahrscheinlichkeit haben.<br />
Bei Transformationsprozessen<br />
sind Mitarbeitende und Fachpersonal<br />
nicht nur passive Akteure, sondern<br />
zentrale Mitgestalter. Bei der<br />
Einführung von Prozessautomatisierung<br />
durchlaufen sie verschiedene<br />
Phasen und reagieren auf die<br />
Veränderung ihres Gewohnheitsraums.<br />
Dabei gilt es, die vollständige<br />
Integration der neuen Tools in<br />
ihren Alltag schnellstmöglich und<br />
ohne große Verluste zu erreichen.<br />
Ein ausgewogenes Changemanagement<br />
schafft dabei ein Gleichgewicht<br />
zwischen Technologie und<br />
Fujitsu Services GmbH<br />
Stefan Denz<br />
Direcor Consulting Services<br />
stefan.denz@fujitsu.com<br />
Menschen und ermöglicht einen<br />
reibungslosen Übergang für die<br />
Anwender.<br />
Wie sorgen Sie dafür, dass Mitarbeitende<br />
die Neuerung mittragen<br />
und das Projekt zum Erfolg führen?<br />
Betroffene Gruppen identifizieren<br />
Zunächst müssen betroffene Gruppen<br />
identifiziert werden. Eine transparente<br />
und strukturierte Kommunikation<br />
im Umgang bei den von den<br />
Veränderungen ist dabei ein Schlüsselfaktor.<br />
Sollen technische Neuerungen,<br />
wie die Automatisierung<br />
von Arbeitsschritten, erfolgreich<br />
realisiert werden, müssen die<br />
Anwender mit dem passenden Maß<br />
an Kommunikation und Schulungen<br />
angesprochen werden.<br />
Machen Sie Betroffene zu<br />
Beteiligten<br />
Ziel ist es, die Bereitschaft der Mitarbeitenden<br />
zu fördern, sich an der<br />
Veränderung zu beteiligen. Damit<br />
werden Betroffene zu Beteiligten<br />
gemacht und schlussendlich Akzeptanz<br />
geschaffen. Dieser Zustand<br />
wird durch die Vermittlung von<br />
Wissen, Legitimation von Maßnahmen,<br />
Schaffung von Dialog und Partizipation<br />
erreicht.<br />
Erfolgreiches Changemanagement<br />
durch Einsatz eines<br />
Multiplikatoren-Netzwerks<br />
Ein bewährter Ansatz ist das Community-Building.<br />
Ausgewählte<br />
Mitarbeitende beteiligen sich an<br />
dem Change-Prozess und motivieren,<br />
schulen und inspirieren strategisch<br />
und strukturiert ihre Kollegen.<br />
Sie fungieren auch als<br />
Vermittler bei Widerständen. Der<br />
Einsatz von Multiplikatoren und<br />
der Aufbau eines entsprechenden<br />
Netzwerks ist ein Accelerator bei<br />
der erfolgreichen Einführung<br />
eines Tools.<br />
Auch bei der Einführung von<br />
Prozessautomatisierung zeigt sich,<br />
dass der Aufbau eines Expertenund<br />
Botschafter-Netzwerks das Rollout<br />
in die Breite zu einem großen<br />
Maße unterstützt. Mitarbeitende<br />
werden mit diesem Ansatz gezielt<br />
geschult und übernehmen anschließend<br />
als Multiplikatoren die Kommunikation<br />
mit weiteren Anwendern.<br />
So wird nicht nur mit<br />
aufkommenden Widerständen<br />
geeignet umgegangen, sondern das<br />
Netzwerk trägt auch einen großen<br />
Beitrag zur Prozessbewertung und<br />
zum Aufbau einer robusten Pipeline<br />
bei. 2<br />
48 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
Illustration des neuen<br />
Trockengüterschiffes<br />
für Salzgitter Flachstahl<br />
HGK Shipping und Salzgitter Flachstahl<br />
Nachhaltiges Trockengüterschiff beauftragt<br />
Bild: HGK Shipping)<br />
Der Geschäftsbereich Shipping der<br />
Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) baut<br />
ein neues, emissionsarmes Trockengüterschiff,<br />
das speziell auf die Anforderungen<br />
von Salzgitter Flachstahl zugeschnitten ist.<br />
Das Binnenschifffahrtsunternehmen der<br />
HGK-Gruppe hat den entsprechenden Neubau<br />
nun bei der Werft De Gerlien van Tiem<br />
im niederländischen Druten in Auftrag gegeben.<br />
Mit einem diesel-elektrischen Antrieb<br />
und Solar-Paneelen ausgestattet sowie<br />
„Future-Fuel-Ready“ konstruiert, soll das<br />
neue Transportschiff gezielt zu den Nachhaltigkeitsbestrebungen<br />
der HGK Shipping und<br />
der Salzgitter AG beitragen. Mit Indienststellung<br />
soll ein Schiff innerhalb des kürzlich<br />
geschlossenen Time-Charter-Vertrages der<br />
beiden Partner ersetzt werden. Das Trockengüterschiff<br />
soll im Juli 2025 in Betrieb<br />
genommen werden.<br />
Die Konzeption des Trockengüterschiffes<br />
für die Stahl-Lieferkette wurde durch das<br />
Team des HGK Shipping Design Centers<br />
erarbeitet. Diesel-elektrisch angetrieben<br />
werde das Schiff so konstruiert, dass es<br />
auf zukunftsweisende Antriebssysteme und<br />
Treibstoffarten umgerüstet werden könne.<br />
Auf den Lukendeckeln werden zusätzlich<br />
Solarpaneele installiert, um klimaneutral<br />
elektrische Energie zu gewinnen und diese<br />
neben der Einspeisung in das Bordstromnetz<br />
erstmalig auch in den Antriebsstrang<br />
zu integrieren. In Abmessungen, Design und<br />
Gestaltung des Laderaums ist das Gütermotorschiff<br />
explizit auf die Bedürfnisse<br />
der Salzgitter AG ausgerichtet. Bei einer<br />
Länge und Breite von 86 x 9,5 m hat das<br />
kanalgängige Schiff eine Tragfähigkeit von<br />
1.535 t. Es soll im Wechselverkehr zwischen<br />
den Salzgitter-Standorten und den Kunden<br />
in den Niederlanden und Belgien eingesetzt<br />
werden, beispielsweise um Stahlschrotte zu<br />
transportieren.<br />
www.hgk.de<br />
www.salzgitter-flachstahl.com<br />
ISER-Merkblatt 831<br />
Edelstahl Rostfrei in<br />
Schwimmbädern<br />
Beim Bau und der Einrichtung von<br />
Schwimmbadanlagen wird nichtrostender<br />
Stahl vielfältig eingesetzt, von Blechen für<br />
Becken und Überlaufrinnen, über Rohre für<br />
Geländer und Einstiegstreppen bis hin zu<br />
Profilen für Unterwasserbeleuchtung oder<br />
Installationseinrichtungen.<br />
Das Merkblatt 831 „Edelstahl Rostfrei in<br />
Schwimmbädern“ der Informationsstelle<br />
Edelstahl Rost- frei (ISER) beleuchtet alle<br />
technischen Aspekte, die bei der Planung,<br />
beim Bau und auch beim Betrieb von<br />
Schwimmeinrichtungen aus nichtrostendem<br />
Stahl zu berücksichtigen sind:<br />
z Welcher Werkstoff ist für welche korrosive<br />
Belastung geeignet?<br />
z Was ist bei der Konstruktion zu empfehlen<br />
bzw. zu vermeiden?<br />
z Wie und mit welchen Mitteln sind die Elemente<br />
aus nichtrostendem Stahl zu reinigen,<br />
für einen dauerhaften Badespaß?<br />
z Welche Vorgaben gibt es seitens des DIN,<br />
des DIBt und der Deutschen Gesellschaft<br />
für das Badewesen e.V.?<br />
Über den Einsatz von nichtrostendem<br />
Stahl im Schwimmbadbau deutlich hinaus<br />
geht das Merkblatt 830. Hierin wird<br />
neben den Schwimmbadwässern auch auf<br />
Trinkwasser-Installationen, auf die Behandlung<br />
von Abwasser und auf Kühlwässer<br />
eingegangen. Vorangestellt werden in<br />
der Broschüre die Korrosionsarten bei<br />
Merkblatt 831<br />
Edelstahl Rostfrei in Schwimmbädern<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />
3. überarbeitete Auflage<br />
2016; 11 S., A4,<br />
1 Tabelle, 8 Abb.,<br />
Best.-Nr. MB 831<br />
Merkblatt 830<br />
Edelstahl Rostfrei<br />
in chloridhaltigen Wässern<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />
3. überarbeitete Auflage<br />
20<strong>12</strong>; 16 S. A4;<br />
8 Abb., 1 Tabelle ;<br />
Best.-Nr. MB 830<br />
nichtrostenden Stählen, die Berechnung<br />
der Wirksummen (im Englischen: Pitting<br />
Resistance Equivalent Number – PREN) und<br />
die Einteilung in die Stahlgruppen und deren<br />
Anwendungsfelder.<br />
Info & kostenloser Download unter<br />
www.edelstahl-rostfrei.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
49
XXXXXXXX<br />
Lifesteel<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Mit Stahl von Arcelormittal<br />
Die schöne Form der Stahlkunst<br />
Die Werke des belgischen Bildhauern fallen direkt ins Auge: Der<br />
Künstler hat sich auf große Stahlskulpturen spezialisiert. Mit seiner<br />
Kunst, die in mehreren Städten Belgiens zu sehen ist, verfolgt er das Ziel,<br />
Kunst für jedermann zugänglich zu machen und zugleich seine populäre<br />
Interpretation bestimmter Themen wie Mathematik, Physik und Philosophie<br />
mit jungen Menschen zu teilen. "Sie sind die Erwachsenen von morgen,<br />
die weiterhin eine bessere Zukunft aufbauen werden“, so der Künstler.<br />
Bilder: Michaelangelo Circo<br />
Die zu Arcelormittal gehörende Industeel Belgium hat Michaelangelo<br />
Circo mit der Lieferung von zwölf Stahlbleche in der Güte S355 unterstützt.<br />
Die im Werk von Charleroi hergestellten und mit allen herkömmlichen<br />
Verfahren schweißbaren Bleche wurden für Werke wie „Das goldene<br />
Auge“, „Rectosa“, „Plasma – EMC“ und „My Entanglement“ verwendet.<br />
www.industeel.be, https://circo.be<br />
Plasma – EMC<br />
Bilder: Sennebogen<br />
Platonic solids<br />
50 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23
Rectosa<br />
NASCITÀ di Michelangelo<br />
Impressum<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel,<br />
Produktion und Verarbeitung<br />
Offizielles Organ des<br />
BDS-Fernstudiums<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Redaktion: Markus Huneke<br />
(Chefredakteur)<br />
Telefon +49 211 86497-24<br />
Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />
Anzeigen:<br />
Ksenija Sandek<br />
Telefon +49 211 86497-21<br />
Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />
Verlag:<br />
BDS AG<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Telefon +49 211 86497-0<br />
Telefax +49 211 86497-22<br />
Layout und Herstellung:<br />
auhage|schwarz, Leichlingen<br />
Erscheinungsweise:<br />
monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />
Anzeigenpreis:<br />
Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 40<br />
Bezugspreis:<br />
Jährlich 65 € im Inland und 70 € im<br />
Ausland zuzüglich Versandspesen und<br />
Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind<br />
lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen<br />
Kündigungsfrist zum Jahresende<br />
möglich. Für die Mitglieder des<br />
BDS und die Teilnehmer im BDS-Fernstudium<br />
ist der Bezug eines Exemplars<br />
der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“ im<br />
Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studiengebühr<br />
enthalten. Ein Nachdruck ist<br />
nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
der Redaktion gestattet.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
oder Fotos übernehmen Herausgeber,<br />
Redaktion und Verlag keine<br />
Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />
gekennzeichnete Beiträge vertreten<br />
eine vom Herausgeber unabhängige<br />
Meinung der Autoren.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />
wird mitunter auf die gleichzeitige Verwendung<br />
männlicher und weiblicher<br />
Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />
Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />
für beiderlei Geschlechter.<br />
Außerdem bittet die Redaktion um<br />
Verständnis, dass insbesondere Firmennamen<br />
je Artikel in der Regel nur<br />
einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />
verwendet und entsprechende Begriffe<br />
häufig eingedeutscht werden.<br />
International Standard Serial Number:<br />
ISSN 0942-9336<br />
Diese Zeitschrift wurde aus umweltschonendem<br />
Papier hergestellt.<br />
Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt<br />
eine Beilage der BDS AG, Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel bei.<br />
<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />
51
BERUFSBILDUNG 2024<br />
SEMINARE BEIM BDS<br />
SEMINARTHEMA TERMIN ORT<br />
STAHLEINKAUF KOMPAKT 30.–31.01.2024 DUISBURG<br />
STAHLKUNDE 13.–15.02.2024 DORTMUND<br />
PRÜFBESCHEINIGUNGEN UND PRODUKTHAFTUNG 21.02.2024 DÜSSELDORF<br />
ROHRE AUS C-STÄHLEN 05.–06.03.2024 PADERBORN<br />
BLANKSTAHL 09.–10.04.2024 HAGEN<br />
STAHLEINKAUF KOMPAKT 23.–24.04.2024 DUISBURG<br />
MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN II 04.–05.06.2024 HAMBURG<br />
QUALITÄTS- UND EDELSTAHL 27.–28.08.2024 OSNABRÜCK<br />
STAHLEINKAUF KOMPAKT 03.–04.09.2024 DUISBURG<br />
KESSEL- UND EDELSTAHLROHRE 10.–11.09.2024 EUSKIRCHEN<br />
MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN I 16.–17.09.2024 KÖLN<br />
STAHLEINKAUF KOMPAKT 10.–11.<strong>12</strong>.2024 DUISBURG<br />
»<br />
INFOS<br />
Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind vorbehalten. Über weitere Details<br />
sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />
& ANMELDUNG<br />
www.stahlhandel.com/seminare<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel BDS AG · Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf · info-bds@stahlhandel.com