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<strong>Diagonal</strong> 01/2024<br />

1


www.oeh-leoben.at/de/diagonal<br />

presse@oeh.unileoben.ac.at<br />

www.oeh-leoben.at/de/diagonal<br />

presse@oeh.unileoben.ac.at


EDITORIAL<br />

Dear readers!<br />

How quickly we got to the end of the<br />

summer semester! Before the well-deserved<br />

summer break we have one last special issue<br />

of <strong>Diagonal</strong> for you to celebrate its 50th<br />

anniversary. In 1974 the first issue was published and we are looking back on<br />

half a century of <strong>Diagonal</strong>. This time on the cover you can see the development<br />

of the layout over the last 50 years, furthermore we have the first head of the<br />

press department in an interview. Enjoy our little time travel before your real<br />

travels and internships start.<br />

The press department wishes you an amazing summer!<br />

IMPRESSUM<br />

Medieninhaber und Herausgeber:<br />

Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der Montanuniversität Leoben, Franz-Josef-Straße 18, 8700<br />

Leoben, Tel +43 3842 402 8101, Fax +43 3842 402 8102<br />

Pressereferentin: Verena Pardametz (presse@oeh.unileoben.ac.at)<br />

Pressereferentin-Stellvertreterin: Helena Körner<br />

Sachbearbeiter*innen: Christina Neuper, Katharina Kargl, Marlene Wallisch, Lisa Handl<br />

Freie Mitarbeiter*innen: Sabrina Kicker, Magdalena Kirchmair, Daniel Schaller, Simone Schachner,<br />

Benjamin Suppan, Rebecca Seywerth<br />

Fotos: ÖH Leoben, Shutterstock, Canva | Cover: Pressereferat-Archiv<br />

Druck: www.universaldruckerei.at, Gösser Str. 11, 8700 Leoben<br />

Die Zeitschrift DIAGONAL ist ein periodisch erscheinendes Medienwerk der Hochschülerinnen- und<br />

Hochschülerschaft an der Montanuniversität Leoben. Die grundlegende Richtung der Zeitschrift ist die<br />

Berichterstattung über studentische Anliegen im Sinne der im Hochschülerschaftsgesetz festgelegten<br />

Aufgaben und fachbezogene Berichte, sowie das Universitätsgeschehen i.w.S. betreffende Informationen.<br />

Die in den Beiträgen vertretenen Meinungen der Autoren sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion<br />

identisch.


INHALT<br />

Vorsitz Aktuell<br />

Das Sozialreferat<br />

Referat für Bildungspolitik<br />

50 Jahre <strong>Diagonal</strong><br />

Erster Pressereferent an der ÖH Leoben im Interview<br />

Prof Interview<br />

6<br />

8<br />

12<br />

14<br />

28<br />

32<br />

Montanuni Aktuell<br />

Keramiken belastbarer machen<br />

Sub-auspiciis-Promotion an der Montanuniversität Leoben<br />

Vom Labor zur Industrie<br />

Neuer Professor für Automation und Messtechnik<br />

Neuer Professor für Leistungselektronik<br />

Montanuni setzt auf Nachhaltigkeit<br />

Karrieremesse an der Montanuni Leoben<br />

Vom Sperrmüll zum Werkstoff<br />

Auszeichnung für Wissenschaftlerinnen<br />

Auf dem Weg zum grünen Haushalt<br />

Mondmission „Gateway“<br />

Leobner Wissenschaftlerin erhält Förderpreis<br />

Erstmals 50% Frauen in einem Ausbildungprogramm der Montanuni<br />

Werkstoggwissenschaftler forschen an Verbesserung von Implantaten<br />

Ehrungen für herrausragende Dienste<br />

FFG Bridge-Projekt<br />

Kooperation mit der Mongolei<br />

36<br />

38<br />

40<br />

42<br />

44<br />

46<br />

48<br />

50<br />

52<br />

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60<br />

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64<br />

66<br />

68<br />

71<br />

Alles außer Uni<br />

Pro SCIENTA Studienreise<br />

Staplerschein am WIFI Niklasdorf<br />

Ein Ausflug voller Innovation und Kultur<br />

Excursion Hungary<br />

Ein Tag bei Infinion Villach<br />

Flachwitze<br />

Florianitag<br />

Veranstaltungen in Leoben<br />

72<br />

74<br />

76<br />

78<br />

80<br />

82<br />

84<br />

85


Liebe Mitstudierende,<br />

wir hoffen, dass euer Semester bisher reibungslos über die Bühne gegangen ist und ihr weiterhin mit<br />

ausreichend Motivation durchstartet, besonders mit den wärmeren Temperaturen, die uns nun begleiten.<br />

Falls ihr Fragen habt oder Unterstützung benötigt, könnt ihr euch jederzeit an uns wenden.<br />

ECTS für Ehrenamt:<br />

Ab diesem Sommersemester gibt es nun auch die<br />

Möglichkeit, ECTS für ehrenamtliches Engagement<br />

zu erhalten. Bist du bei der Rettung, Feuerwehr,<br />

Landjugend oder in ähnlichen Bereichen aktiv?<br />

Diese wertvollen Tätigkeiten kannst du dir jetzt anrechnen<br />

lassen. Alle Informationen dazu findest du<br />

in MUonline unter der LV "Ehrenamt. Freiwilliges<br />

soziales Engagement" (LV-Nr. 641.060).<br />

Innenhoffest:<br />

Wie jedes Semester fand auch dieses<br />

Jahr wieder unser Innenhoffest statt.<br />

Trotz Regenwetters fanden einige den<br />

Weg in den Innenhof und trugen dazu<br />

bei, den Abend zu einem Erfolg zu machen.<br />

Klimaticketverleih:<br />

Seit Kurzem bieten wir im Frontoffice<br />

zwei Klimatickets Steiermark<br />

zum Ausleihen an. Du kannst sie für<br />

nur 1€ pro Tag ausleihen. Eine Reservierung<br />

ist ganz einfach über unsere<br />

ÖH-Website möglich.<br />

Wings for life world run:<br />

Dieses Jahr haben wir gemeinsam mit der<br />

Montanuniversität den Lauf in Leoben organisiert.<br />

Wir möchten uns bei allen bedanken,<br />

die bei der Organisation geholfen haben und<br />

an dem Lauf teilgenommen haben. Insgesamt<br />

starteten wir mit 113 Teilnehmer*innen<br />

und erreichten damit im Global Ranking für<br />

die Gesamtdistanz den 55. Platz. Zusammen<br />

konnten wir 3.723€ Spenden sammeln und<br />

legten insgesamt 1.515,84 km zurück.<br />

6


Preis der Lehre:<br />

Auch in diesem Jahr hatten wir die Ehre, den<br />

Preis der Lehre an drei unserer Dozent*innen<br />

für ihren hervorragenden Einsatz zu verleihen.<br />

Die Preise erhielten:<br />

• Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Helmut<br />

Antrekowitsch<br />

• Ass.Prof. MSc PhD Eva Caspari<br />

• Dipl.-Ing. Dr.mont. Benoît Loridant<br />

Mobilitätsförderung:<br />

Wie in den letzten Jahren konnten wir als<br />

ÖH gemeinsam mit der Montanuniversität<br />

und der Bundes-ÖH wieder 10.000€ zusammentragen,<br />

um die Studierenden, die<br />

eine Öffi-Karte besitzen, zu unterstützen.<br />

KI-Richtlinie:<br />

Gemeinsam mit der Universität haben<br />

wir präzise Richtlinien zur Verwendung<br />

von KI bei Abschluss- und Bachelorarbeiten<br />

erstellt. Die detaillierten Richtlinien<br />

sind auf der Website der ÖH verfügbar.<br />

Nachhaltigkeitsmonat:<br />

Im März stand wieder der Nachhaltigkeitsmonat<br />

an. Während dieser Zeit fanden mehrere<br />

Veranstaltungen statt, darunter der Start<br />

der Ringvorlesung "Campus of Change", der<br />

Klaub-auf-Lauf, ein Flohmarkt, das Klimapuzzle,<br />

das RepairCáfe und vieles mehr.<br />

Carrels:<br />

Wurdest du wieder einmal aus dem Carrel ausgesperrt?<br />

Leider passiert das viel zu oft. Deshalb<br />

haben wir uns dafür eingesetzt, einen Generalschlüssel<br />

zu erhalten. Falls du dich also aussperrst,<br />

komm einfach zu uns in die ÖH und wir sperren dir<br />

wieder auf.<br />

Raum der Stille:<br />

Der Raum der Stille wurde speziell eingerichtet,<br />

um den Angehörigen der Montanuniversität<br />

einen Rückzugsort zu bieten, sei es zum<br />

Beten, Meditieren oder einfach nur, um Ruhe<br />

zu finden. Du findest ihn im 3. Stock der alten<br />

Universität über der Bibliothek.<br />

Clubs:<br />

Das gesamte Projekt begann mit einem Spieleclub, der sich bereits mehrmals getroffen hat und ein voller Erfolg<br />

ist. Möchtest auch du an einem Spieleabend teilnehmen? Dann komm in unsere WhatsApp-Gruppe. Den Link<br />

dazu findest du auf der Website der ÖH.<br />

Wenn du gerne weitere Clubs hättest, schreib uns eine Mail oder sprich uns direkt im STZ an!<br />

Möchtest auch du Teil der ÖH werden? Wir suchen immer wieder<br />

Sachbearbeiter*innen, Freie-Mitarbeiter*innen oder Referent*innen.<br />

Melde dich ganz einfach bei uns!<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

7


Wo sind wir erreichbar?<br />

Wöchentliche Sprechstunde<br />

• in der du persönlich mit jeglichen Anliegen auf uns zukommen kannst.<br />

• Im Sommersemester ‘24 sind wir jeden Dienstag von 10:00 bis 11:00 Uhr im privaten<br />

Besprechungszimmer der ÖH erreichbar<br />

Voranmeldung per Email: soziales@oeh.unileoben.ac.at oder spontan vorbeikommen<br />

NEU wir sind während der Sprechstunde per Telefon erreichbar unter +43 3842 402 8104.<br />

Unter unserer E-Mail kannst du uns jederzeit mit deinen Anliegen erreichen.<br />

Wir geben uns Mühe, dir schnellstmöglich mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.<br />

Wir wünschen dir noch viel Erfolg im restlichen Sommersemester, entspannte Ferien und<br />

informieren dich weiterhin gerne!<br />

8<br />

Liebe Grüße,<br />

dein Sozialreferat


<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

9


Herzliches Dankeschön<br />

an den Professorenverband der Universität<br />

Der Professorenverband der Universität unterstützt das Sozialreferat der ÖH mit einer<br />

Spende in der Höhe von über 10.000€! Die Summe wird vorrangig als Unterstützung<br />

für die Bezahlung der Studiengebühren von Studierenden in finanziellen Notlagen<br />

verwendet.<br />

Dank dieser Spende können wir dazu beitragen, dass Studierende die gleichen Chancen<br />

haben, ihr Studium erfolgreich abzuschließen. Diese Großzügigkeit ist ein wichtiger<br />

Beitrag zur Förderung von Bildung und Chancengleichheit an unserer Universität.<br />

Im Namen des Sozialreferats möchten wir uns herzlich<br />

für die großzügige Spende bedanken!<br />

10


Du will st Gutes tun?<br />

Spende Plasma und rette Leben!<br />

Als Dankeschön für deinen Zeitaufwand<br />

erhältst du € 40,- pro Spende!<br />

Spendezentrum Seiersberg<br />

Shopping City Seiersberg, Haus 1, Ebene 3<br />

8055 Seiersberg-Pirka<br />

Telefon: +43 316 29 33 33<br />

Darum solltest auch du Plasma spenden:<br />

• Weil aus menschlichem Blutplasma lebensrettende Medikamente<br />

hergestellt werden, die nicht künstlich erzeugt werden können.<br />

• Weil du tausenden von Menschen helfen kannst, die lebenslang<br />

darauf angewiesen sind.<br />

• Weil Plasma spenden einfach und<br />

sicher ist und dein Gesundheitszustand<br />

regelmäßig überprüft wird.<br />

Vereinbare telefonisch einen Termin<br />

in einem unserer Spendezentren.<br />

Spendezentrum Leoben<br />

Leoben City Shopping, 1. Stock, Top 125<br />

Hauptplatz 19, 8700 Leoben<br />

Telefon: +43 3842 44 404<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

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Referat für Bildungspolitik<br />

Wer sind wir?<br />

Das Referat für Bildungspolitik funktioniert als<br />

Sprachrohr zwischen Studierenden und Lehrenden.<br />

Das Referat wird geleitet vom BiPol-Referenten<br />

Lucas Weitering und mit im Team sind auch David<br />

Siebenhofer, Laurin Weninger, Antonia Wabnegg<br />

und Helena Körner. Zusammen arbeiten wir kontinuierlich<br />

an euren Anliegen.<br />

Was machen wir?<br />

Wir sind deine Anlaufstelle für alle Anliegen, die du hinsichtlich der Lehre oder Lehrenden<br />

an der Montanuniversität hast. Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit Aufgaben, die dein<br />

Studium verbessern und es dir erlauben dich voll auf dein Studium zu konzentrieren.<br />

Beispielsweise sind die folgenden Tätigkeiten Teile unserer täglichen Arbeit:<br />

• Vermittlung zwischen Studierenden und Lehrenden<br />

• Einfordern der Einhaltung von rechtlichen Rahmenbedingungen seitens der<br />

Lehrenden und der Universität<br />

• Einsatz für ECTS-Gerechtigkeit<br />

• Beratung von Studierenden zu studienrechtlichen Fragen<br />

• Bearbeitung und Weiterentwicklung eurer Curricula<br />

• Vernetzung der Studienvertretungen<br />

• Einsatz für Sommerprüfungstermine<br />

• Modernisierung und Anpassung der studienrechtlichen Rahmenbedingungen<br />

soziales@oeh.unileoben.ac.at<br />

Wenn du ein Anliegen hast oder bei uns<br />

mitmachen möchtest, dann sprich uns<br />

gerne jederzeit persönlich an, schreib uns an<br />

bildungspolitik@oeh.unileoben.ac.at oder<br />

verwende unser anonymes Kontaktformular<br />

auf der ÖH-Homepage.<br />

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Die KI-Revolution an der Montanuniversität Leoben:<br />

Eine neue Ära der wissenschaftlichen Arbeiten<br />

In den Laboren und Büros der Montanuniversität Leoben bahnt sich eine Revolution an - eine<br />

Revolution, die von Nullen und Einsen geprägt wird. Die Universität hat eine neue Richtlinie für<br />

den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) bei wissenschaftlichen Arbeiten eingeführt und<br />

setzt damit Maßstäbe für die Zukunft des Studiums.<br />

Die neue Richtlinie, die seit dem 4. April 2024 in Kraft ist, betrifft insbesondere Abschlussarbeiten<br />

und Bachelorarbeiten. Doch was bedeutet das für die Studierenden?<br />

„Die Zeiten, in denen wir uns allein auf unsere menschliche Intelligenz verlassen konnten, sind<br />

vorbei“, erklärt Professorin Dr. Anna Müller, Leiterin des Instituts für Künstliche Intelligenz an<br />

der Montanuniversität Leoben. (anm. der Redaktion: es gibt an der Montanuniversität weder eine<br />

Anna Müller noch ein Institut für KI)<br />

Die Studierenden müssen nun alle verwendeten KI-basierten generativen Werkzeuge angeben,<br />

einschließlich ihrer Versionsnummer. Doch das ist nicht alles. Auch die Prompts, also die<br />

Aufgabenstellungen für die KI-Werkzeuge, müssen angegeben werden - sowohl Fragestellung<br />

als auch das daraus resultierende Ergebnis.<br />

„Es geht darum, Transparenz zu schaffen und sicherzustellen, dass die Studierenden verstehen,<br />

wie ihre Arbeit entstanden ist“, erklärt Müller. „Wir möchten, dass sie nicht nur die Technologie<br />

nutzen, sondern sie auch verstehen und verantwortungsvoll einsetzen.“<br />

Doch nicht nur das: In den Prompts dürfen keine personenbezogenen Daten enthalten sein.<br />

Sensible Daten, wie streng vertrauliche Unternehmensdaten, müssen entsprechend behandelt<br />

werden und die genaue Vorgehensweise ist mit dem Unternehmen abzustimmen.<br />

„Diese Richtlinie markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer neuen Ära des wissenschaftlichen<br />

Arbeitens“, sagt Müller. „Wir stehen erst am Anfang, aber ich bin zuversichtlich,<br />

dass wir die Chancen der KI voll ausschöpfen können, um bahnbrechende Forschung zu betreiben.“<br />

Es ist faszinierend zu beobachten, wie die Montanuniversität Leoben die Grenzen des traditionellen<br />

Studiums verschiebt und sich an die Spitze der KI-Revolution setzt. Und während wir<br />

uns von Nullen und Einsen leiten lassen, ist es wichtig zu bedenken, dass sogar dieser Artikel<br />

von KI generiert wurde - ein Beweis dafür, dass die Zukunft bereits begonnen hat.<br />

Das Referat für Bildungspolitik und ChatGPT<br />

Wenn wir schon einen Artikel zu KI verfassen dürfen, lassen wir diesen natürlich von ChatGPT schreiben. Dabei haben<br />

wir das FAQ des Referates für Bildungspolitik zur KI-Richtlinie als Input genommen und eine Reportage dazu gefordert.<br />

In diesem Text sind die Inhalte der Richtlinie richtig wiedergegeben worden, jedoch sieht man gleich, dass auch ChatGPT<br />

kreativ und unrichtig werden kann - siehe Prof. Müller!<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

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ZOA.) C CD --4(D —6<br />

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50 Jahre<br />

– ein Überblick über ein halbes<br />

Die Anfänge des „<strong>Diagonal</strong>“<br />

Die Namensgebung der neuen Hochschulzeitschrift<br />

war damals eine „gröbere Debatte“,<br />

wie Josef Scherer, der erste Pressereferent, in<br />

einem Interview zum 10-jährigen Jubiläum<br />

des „<strong>Diagonal</strong>“ verraten hat. Schlussendlich<br />

soll mit diesem Titel verdeutlicht werden,<br />

dass zwei sich überschneidende <strong>Diagonal</strong>en<br />

mittig treffen und damit einen gemeinsamen<br />

(Stand-)Punkt finden (müssen). Das soll auf<br />

die Funktion der Zeitschrift hindeuten, die<br />

nicht nur die Informationen des Hauptausschusses<br />

(heute sind das die Ergebnisse der<br />

Hochschulvertretungssitzungen) in einem<br />

regelmäßigen Abstand vermitteln, sondern<br />

auch ein Kommunikationsmittel für Studierende<br />

sein sollte, um auf aktuelle Probleme<br />

einzugehen und Lösungsvorschläge äußern<br />

zu können. Diese Aufgaben verfolgt das „<strong>Diagonal</strong>“<br />

bis heute.<br />

(Josef Scherer im Interview auf Seite 28)<br />

Somit erschien im März 1974 die erste Ausgabe,<br />

wodurch ein Versprechen<br />

der vorangegangenen<br />

ÖH-Wahl<br />

eingelöst worden ist. Die<br />

ursprüngliche Idee, das<br />

Incorõlonszetschrlgr<br />

Cover der ersten Ausgabe 1974<br />

„<strong>Diagonal</strong>“ monatlich<br />

erscheinen zu lassen,<br />

ging nicht immer ganz<br />

auf, dennoch stellte sich<br />

rasch eine gewisse Periodizität<br />

ein. Zudem wurde<br />

in dieser Zeitschrift ein Veranstaltungskalender<br />

abgedruckt, der das Pendant zum heutigen<br />

Wochenprogramm darstellt und somit<br />

den Grundstein für dieses gelegt hat.<br />

Zudem ist zu bedenken, dass die ersten Ausgaben<br />

in Schwarz-Weiß erfolgt sind, wobei<br />

hin und wieder buntes Papier für den Druck<br />

des Covers herangezogen wurde. Das erste<br />

bunte Titelblatt findet sich in der Ausgabe<br />

04/2000, während erste einige Jahre später<br />

zum ersten Mal das komplette Heft farbig gedruckt<br />

wurde.<br />

Inhalte aus den ersten Ausgaben<br />

Zwischen Werbung für Taschenrechner aller<br />

Art und das Taschenbuchlager der Buchhandlung<br />

Leykam finden sich unter anderem<br />

Comics über „Monty – Der Leobener Geist“<br />

und „Monsti“, einem langhalsigen Drachen,<br />

der selbst Siegfried in die Flucht schlägt. Alle<br />

Zeichnungen der ersten Ausgaben wurden<br />

von Roland Kirschner, einem Mitarbeiter des<br />

Pressereferates, selbst gefertigt und zauberten<br />

der Leserschaft sicherlich das ein oder<br />

andere Schmunzeln ins Gesicht (zumindest<br />

taten sie das jetzt, 50 Jahre später).<br />

(0<br />

A) ( 0<br />

Monty Comic 1981<br />

Natürlich waren die Ausgaben auch immer<br />

durch die ÖH-Wahlen geprägt und die damit<br />

einhergehenden Veränderungen. So stößt<br />

man im Zuge dieser Zeitschriften auf diver-<br />

CT<br />

CD<br />

14


„<strong>Diagonal</strong>“<br />

Jahrhundert Pressereferat<br />

se Namen von Referaten, die es heute nicht<br />

mehr, bzw. nicht in dieser Form gibt. Beispiele<br />

dafür sind das Computerreferat, das Ballreferat,<br />

das Skriptenreferat und das Frauenreferat.<br />

In der ersten Ausgabe wurde eine Umfrage<br />

gestartet, in der es um eine noch heute aktuelle<br />

Diskussion ging: die Aufteilung der<br />

Semester- bzw. Osterferien nach Wochen.<br />

Die Abstimmung musste in Form von Zetteln<br />

abgeben werden, und da nur 30 Studierende<br />

eine Rückmeldung gegeben haben, wurde<br />

dieses Umfrageformat wieder eingestellt.<br />

Einige Probleme haben sich in diesen 50<br />

Jahren jedoch nicht geändert. Das lange Anstellen<br />

beispielsweise, um Karten für den Ledersprung<br />

zu ergattern. Andere haben sich<br />

komplett ins Gegenteil verkehrt. Dazu zählt<br />

etwa die Zahl der Wohnplätze in Leoben. Probleme<br />

damals vs. heute: „Zu wenig Wohnplätze<br />

für Leobens Studenten“ hieß es dazu 1981<br />

in der Oststeirischen Zeitung. Das ist definitiv<br />

ein Problem, das uns heute nicht mehr betrifft.<br />

gewesen ist. Durch E-Mails und Social-Media-Beiträge<br />

können heute solche Informationen<br />

viel schneller und mit weniger Aufwand<br />

geteilt werden. Dennoch ist die Zeitschrift<br />

immer noch ein wichtiges Instrument, sich<br />

über derzeitige Forschungsbeiträge, die Aktivitäten<br />

der ÖH Leoben und die Lebenswege<br />

unserer Professor*innen und Absolvent*innen<br />

auf dem Laufenden zu halten.<br />

Wer nun die Lust verspürt, in die vergangenen<br />

50 Jahre der Uni und der ÖH eintauchen zu<br />

wollen, kann dies im Zeitschriftenleseraum in<br />

der alten Uni machen. Wir versprechen, es ist<br />

ein Erlebnis und es zahlt sich definitiv aus. :)<br />

Rebecca Seywerth<br />

Alles in allem sind die älteren Versionen in vielerlei<br />

Hinsicht kritisch zu hinterfragen, da sich<br />

die Gesellschaft stark weiterentwickelt hat.<br />

Dennoch legen sie Zeugnis über damalige<br />

Verhältnisse ab und zeigen, dass sich bereits<br />

viele gesellschaftliche Einstellungen zum Besseren<br />

gewandt haben.<br />

Fazit „<strong>Diagonal</strong>“ früher und heute<br />

Obgleich das „<strong>Diagonal</strong>“ die Prämisse hat, alle<br />

Studierenden über aktuelle Entwicklungen zu<br />

informieren, gelingt dies sicher nicht in dem<br />

Ausmaß, wie es noch vor 50 Jahren der Fall<br />

<strong>Diagonal</strong><br />

<strong>Diagonal</strong><br />

01/2024<br />

02/2024<br />

15


50 Jahre „<strong>Diagonal</strong>“<br />

Ein Auszug der Themen die unsere<br />

Studierenden in den letzten 50 Jahren<br />

beschäftigt haben<br />

(und teilweise noch heute beschäftigen)<br />

Ausgabe November 1975<br />

16


Ausgabe November 1994<br />

Ausgabe März 1993<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

17


Ausgabe November 1978<br />

18<br />

ÖH Leoben 2024


Ausgabe Jänner 1994<br />

Der Text des Artikels ist aufgrund<br />

der besseren Lesbarkeit unten zusätzlich<br />

angeführt<br />

Die Traditionen im österreichischen<br />

Bergbau um die Jahrhundertwende<br />

Unverständlicherweise wurde vor kurzer Zeit auch<br />

Frauen gestattet, in Leoben an der Montanuniversität<br />

zu „studieren“ – Ganz abgesehen davon,<br />

dass sich die meisten jungen Dinger ohnehin nur<br />

einen Mann angeln wollen, erfrechen sich einige<br />

Mannweiber auch noch, maßlose Forderungen zu<br />

stellen.<br />

Vor kurzer Zeit verlangten sogar drei dieser „Studentinnen“<br />

Einlass in den Galgenbergtunnel zu<br />

Besichtigungszwecken. Das ist ein Skandal!<br />

Wenn diese „Damen“ unbedingt Bergbau studieren<br />

müssen, sollten sie wenigstens wissen, dass<br />

ihre Anwesenheit im Vortrieb – solange der Tunnel<br />

nicht durchgeschlagen ist - nur Unglück bringt!<br />

Anscheinend sind sie allein damit schon geistig<br />

überfordert.<br />

Wo kämen wir denn hin, wenn plötzlich Weiber,<br />

welche untertage nichts zu suchen haben, in den<br />

Stollen kämen und uns bei der Arbeit störten! Sie<br />

missachten ihre althergebrachten Pflichten wie<br />

Kindererziehung und Haushalt und sollten sich<br />

schämen, unser gerechtfertigtes Verhalten als<br />

„Frechheit“ oder „Diskriminierung“ zu bezeichnen.<br />

Denn dass sie nicht in der Lage sind die Belastungen<br />

untertage zu ertragen, ist uns doch wohl allen<br />

klar. So rufe ich Sie, meine Herren Kollegen, auf, es<br />

mir gleichzutun und die Frauen an den ihnen von<br />

Natur aus angestammten Platz zu verweisen.<br />

Lieber Leser!<br />

Solltest du jetzt glauben, es handle sich um die Zeit<br />

um 1900, so bist Du leider nicht gut genug informiert.<br />

Der Galgenbergtunnel wurde im Juni 1993 aufgefahren.<br />

Im Dezember 1993 veranstaltet das Bergbauinstitut<br />

der Montanuniversität Leoben eine Exkursion,<br />

an der auch drei Studentinnen teilnahmen (für<br />

zwei der Frauen war das Teil einer Pflichtübung).<br />

Leider wurde ihnen der Zutritt mit oben genannter<br />

Begründung verwehrt: Es bringe Unglück, wenn<br />

eine Frau vor Durchschlag des Tunnels diesen betritt.<br />

Traditionen sind doch etwas Nettes, nicht wahr?<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

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<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

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ÖH Leoben 2023<br />

Ausgabe April 1997<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

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Ausgabe 05/2003<br />

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Ausgabe 03/2004<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

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<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

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Erster Pressereferent an der ÖH Leoben<br />

Dipl.Ing. Dr. mont. Josef Scherer<br />

Sachverständiger für Bodenschutz<br />

Was hast du studiert und von wann bis wann?<br />

Bergwesen 1971-1982, Montangeologische Dissertation mit<br />

Promotion 1985.<br />

Wie bist du zu der Position des ersten Pressereferenten gekommen?<br />

Die Voraussetzung dafür war die Einführung des aktiven Wahlrechts für die<br />

ausländischen Studierenden 1973, die fast die Hälfte der damals etwa 600<br />

Studenten ausmachten. Dadurch wurde die damalige Allmacht des RFS<br />

(Ring freiheitlicher Studenten) gebrochen. Ich selbst kandidierte für eine<br />

Wahlgruppe unabhängiger Studierender, die zwei von neun Mandaten errang<br />

und willens war, Referatsarbeit zu leisten. Ich wurde für die Leitung<br />

des Pressereferats berufen und sah meine Hauptaufgabe darin, eine aktuelle<br />

Informationszeitschrift für die Angehörigen der Montanuniversität zu<br />

gründen, die nicht mit der damals existierenden ÖH-Hochglanzpublikation<br />

GLÜCKAUF konkurrieren sollte, die ja mehr eine Huldigung der Industrie<br />

und der Leobener Traditionen zum Inhalt hatte.<br />

28


Wer waren die Personen, die die erste Ausgabe des <strong>Diagonal</strong> gemacht haben?<br />

Wir bildeten anfangs ein Redaktionsteam von fünf Leuten, die allerdings aktiv bzw. in<br />

zählbar geschriebenen Worten nicht allzu viel beitrugen. Da ging es mehr darum, die<br />

Interessen der Studierenden auszuloten, die Themen zu sammeln, über die berichtet<br />

werden sollte und Leute anzusprechen, die etwas Schriftliches beizutragen bereit<br />

waren. Weiters waren von Anfang an einige freie Mitarbeiter nominiert, die beim<br />

Schreiben wesentlich produktiver waren und erst nach und nach sich wieder mehr<br />

dem eigenen Studium widmeten. Einen davon, Roland Kirschner, darf ich deutlich<br />

hervorheben. Er war ein sehr kreativer Geist mit einer ganz eigenen Art von Humor<br />

und war bis zum Ende meiner Arbeit im Pressereferat mit dabei. Er kreierte zum Beispiel<br />

basierend auf der damals sehr häufigen Erwähnung des besonderen „Leobener<br />

Geistes“ für das DIAGONAL die unsichtbare Figur „Monty – der Leobener Geist“, der<br />

in allen folgenden Ausgaben des Blattes mal mehr, mal weniger witzige Kommentare<br />

zu verschiedenen Fragen abgab. Auch sonst war er sehr fleißig als Illustrator der<br />

Zeitung tätig.<br />

Ab dem Wintersemester 1975 bildete sich für die Zeitungsredaktion ein neues Viererteam<br />

und unter den freien Mitarbeitern waren in der Zwischenzeit auch Professoren<br />

und Assistenten mit dabei.<br />

Wie lang warst du als Pressereferent tätig<br />

und wie sah der Arbeitsalltag im Referat aus?<br />

INTERVIEW<br />

Wenn ich mich recht erinnere, brachte ich die erste Ausgabe des DIAGO-<br />

NAL im Sommersemester 1974, meine letzte im Sommersemester 1976<br />

heraus, mit dem ich meine Tätigkeit als Pressereferent auch abschloss.<br />

Der Alltag spielte sich für mich so ab, dass ich mit Abstand von allen Referenten<br />

am meisten Zeit im Büro verbrachte. Da waren Telefonate zu führen<br />

mit Leobener Geschäftsleuten, die im DIAGONAL inserierten und da und<br />

dort Kritik anbrachten. Es waren Termine mit Professoren zu vereinbaren,<br />

von denen wir Vorstellungsartikel bringen wollten. Es waren auch die<br />

Sprechstunden angeboten, die überraschend häufig genutzt wurden,<br />

um Fragen zu stellen, Wünsche zu deponieren und Themenvorschläge<br />

einzubringen. Außerdem war ich der damaligen ÖH-Sekretärin Fr.<br />

Pachler durch meine häufige Anwesenheit schon ein bisschen ans Herz<br />

gewachsen, sodass sie Anfragen verschiedenster Art häufig an mich<br />

weiterleitete, telefonisch und auch persönlich.<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024 29


Was war das Schönste/Spannendste an deiner Tätigkeit im Pressereferat?<br />

Am Anfang war es nicht ganz leicht, für das Projekt DIAGONAL auf Seite der Professoren<br />

und Assistenten Sympathie zu finden. Das dürfte bei mir einen kleinen Frustrationsstau<br />

bewirkt haben, denn eines Abends ging ich zugegebenermaßen nicht mehr<br />

ganz nüchtern nach Hause ins Studentenheim am Murweg und hörte aus zwei oder<br />

drei Fenstern oder Gassen jeweils den mentalen Entlastungsschrei „Sch--- Leoben!“.<br />

Unabhängig voneinander. Dieses Erlebnis beschäftigte mich so, dass ich mich zuhause an den<br />

Tisch setzte und meine Gedanken zu diesem unanständigen Ausdruck bzw. dazu, was diese<br />

Gefühlsausbrüche verursacht haben könnte, zu Papier brachte. Am Morgen zeigte ich das Elaborat<br />

einem Studienkollegen, der übrigens in der Zwischenzeit emeritierter Universitätsprofessor<br />

an einer anderen Uni ist. Dieser sagte zu mir: „Wenn du dich das im DIAGONAL schreiben<br />

traust, falle ich vor dir auf die Knie!“<br />

Natürlich habe ich das publiziert mit dem Titel entsprechend dem obigen unanständigen Ausdruck.<br />

Die Reaktion war fürchterlich. Geschäftsleute riefen an und stornierten ihr Inserat für<br />

kommende Ausgaben. Und das nicht bei mir, sondern bei meinem obersten Fachprofessor,<br />

der mich in der nächsten Vorlesung ziemlich zu maßregeln versuchte, wozu er die ganze Vorlesungsstunde<br />

brauchte. Dann aber wurde es richtig spannend. Denn der damalige Rektor<br />

Prof. Oberhofer las etwas tiefer in den Text hinein und erkannte, dass da offenbar ein Süppchen<br />

am Kochen war, auf das auch er als Chefkoch ein Auge richten sollte. Nach etlichen Gesprächen<br />

mit Studierenden, Assistenten und Professorenkollegen gelang es ihm, den damals<br />

so genannten „Rat der Weisen“ zu installieren, der aus Studierenden, Assistenten, Professoren<br />

und sogar dem Hochschulseelsorger als moralischer Instanz gebildet wurde. Dort wurde vor<br />

allem diskutiert, was einerseits an der Uni, andererseits aber auch in Zusammenarbeit mit<br />

der Stadtgemeinde für das Wohl(er)befinden der Studierenden außerhalb des Lehrbetriebes<br />

unternommen werden könnte. Das Erfreulichste an diesem Gremium war die Tatsache, dass<br />

die zunächst emotional starke Opposition einiger Professoren in kurzer Zeit zu einem neuen<br />

Umgangston mit den Studierenden führte, der sich schnell durchsetzte.<br />

30


Welche Themen wurden vor 50 Jahren im <strong>Diagonal</strong> gedruckt?<br />

In 50 Jahren hat mein Erinnerungsvermögen schon ein bisschen nachgelassen, aber es waren<br />

vor allem Mitteilungen aus den einzelnen ÖH-Referaten, auch Vorstellungen der neuen<br />

Professoren. Einzelartikel wurden auch von Vorkämpfern des Umweltschutzes geliefert. Sogar<br />

Intellektuelles und Humorvolles fand seinen Platz. Ich kann mich sogar an zwei Faschingsausgaben<br />

erinnern, in denen wir fast nur geblödelt haben. Meist wurde auch das reichhaltige<br />

Sportangebot des IBuS (heute USI) präsentiert sowie die Ergebnisse sportlicher Bewerbe. Und<br />

halt wahrscheinlich noch viel anderes.<br />

Liest du immer noch das <strong>Diagonal</strong>?<br />

INTERVIEW<br />

Ich habe in den achtziger Jahren das DIAGO-<br />

NAL vom damaligen Pressereferenten Dietmar<br />

Kirchebner zugesandt bekommen und es mit<br />

Vergnügen gelesen. Da ich aber 1987 beruflich<br />

wieder nach Vorarlberg gewechselt habe, ist der<br />

Kontakt mit der Uni Leoben etwas ausgedünnt,<br />

bis auf ein paar Studierende, denen ich Projektarbeiten<br />

vermitteln konnte. Dass ich von euch<br />

um dieses Interview gebeten wurde, hat mich<br />

überrascht (Was? Das DIAGONAL gibt’s noch immer?)<br />

und noch mehr gefreut.<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024 31


PROF INTERVIEW<br />

Name:<br />

Helmut Flachberger<br />

Titel:<br />

Dipl.-Ing. Dr. mont.<br />

Berufsbezeichnung:<br />

Universitätsprofessor<br />

Wie ist Ihr Werdegang?<br />

Ich bin in Bad Ischl geboren und aufgewachsen. Ich habe ebendort das Gymnasium besucht<br />

und im Jahr 1986 maturiert. Im Anschluss daran habe ich mich dazu entschieden, das einjährige<br />

Freiwilligen-Jahr beim ÖBH zu absolvieren. In diesem Jahr reiften – so nebenbei – die<br />

Idee und der Wunsch heran, nach Leoben an die Montanuniversität Leoben zu gehen und dort<br />

„Bergwesen“ (heute „Rohstoffingenieurwesen“) zu studieren. Ich habe mich von Anfang an in<br />

Leoben wohlgefühlt, als Student und als Mitglied beim Corps Erz zu Leoben. Ich tauchte damals<br />

ein in eine neue Welt der bergmännischen bzw. montanistischen Rituale und Bräuche,<br />

von denen es sehr viele wunderbare und erhaltenswerte gibt: Etwa das Tragen des Bergkittels,<br />

den ich bis heute sehr gerne und mit Stolz trage, der den jungen Studierenden gleichermaßen<br />

gut steht wie einem „mittelalterlichen“ Professor wie mir, der Ledersprung, das Aufnahmeritual<br />

in die Gemeinschaft der Leobener Montanist*innen oder der Bierauszug, bei dem der Rektor<br />

und die Professor*innen die Studierenden in die Sommerferien und damit in eine (zumindest<br />

früher) oftmals sehr gefährliche Praxiszeit entlassen. Die Tugenden der Bergleute wie Mut,<br />

Zusammenhalt, Disziplin, Kameradschaft und Pflichtgefühl sind wesentliche Aspekte meines<br />

bergmännischen Selbstverständnisses.<br />

Das Studium hat mich gefordert, der Zusammenhalt mit meinen Kommiliton*innen hat mir<br />

aber damals die Kraft verliehen und den Willen gestärkt, durchzuhalten. Diese Freundschaften<br />

von damals halten bis heute!<br />

Ich habe in der Studienzeit viel gearbeitet, überwiegend in den Ferien und habe dabei nicht<br />

nur gutes Geld verdient, sondern auch verschiedene Länder gesehen und wertvolle Erfahrungen<br />

sammeln können.<br />

32


Nach der Graduierung nahm ich eine Stelle als Universitätsassistent<br />

am Institut für Aufbereitung und Veredlung an. Nicht<br />

unerwähnt bleiben soll, dass ich ein Jahr zuvor geheiratet und<br />

einige Monate zuvor Vater eines wunderbaren Sohnes namens<br />

Wolfgang wurde, der mittlerweile auch schon Montanist<br />

ist, am Lehrstuhl für Mechanik seine Dissertation verfasst und<br />

als Senior Lecturer in die Lehre eingebunden ist. Der Bergkittel<br />

passt ihm mindestens genauso gut wie mir…<br />

In die Endphase der Dissertantenzeit fiel nicht nur der Entschluss, gemeinsam mit meiner Gattin<br />

Sonja Leoben als unseren Lebensmittelpunkt zu wählen und zu gestalten, sondern auch ein<br />

Familiennest zu bauen und den Sprung in die Selbständigkeit zu wagen. Innerhalb weniger<br />

Wochen absolvierte ich nicht nur das Rigorosum, sondern auch die Ziviltechnikerprüfung. Und<br />

dann rollten – so nebenher – noch die Bagger an. Wie ich das damals alles geschafft habe, weiß<br />

ich bis heute nicht.<br />

Der Sprung in die Selbständigkeit gleich nach der Dissertationszeit war hart, die Unsicherheit<br />

wurde durch die professionelle Begleitung durch das Zentrum für Angewandte Technologie<br />

– dem Gründerzentrum der MUL – abgefedert. Die sieben Jahre der Selbständigkeit waren<br />

prägend, meine Geschäftsidee, mich als Consultant in der Bergbauindustrie zu positionieren<br />

und zu etablieren, ging auf. Ich positionierte mich als Gutachter – für Unternehmen, für Behörden,<br />

für Institutionen und für Gerichte. Auch in dieser Zeit war ich viel unterwegs, beispielsweise<br />

war ich gemeinsam mit Prof. Wagner, dem damaligen Bergbau-Professor, mehrmals für<br />

die Weltbank in Laos. Das damals angehäufte Wissen kann ich bis heute sehr gut gebrauchen,<br />

sei es bei der Abwicklung von Forschungsprojekten oder beim präzisen Formulieren im Zuge<br />

einer Gutachtenserstattung oder eines Fachbeitrages.<br />

Meine Geschäftsidee ging zwar auf, aber – ob ihr es mir glaubt oder nicht – irgendetwas fehlte<br />

mir. Als „Ich-AG“ vereinsamte ich zunehmend. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, begann<br />

ich – so nebenbei – zu lehren, nur ein paar Stunden jeweils an der HTL Leoben und an<br />

der Montanuniversität Leoben. Dabei merkte ich rasch, dass es mich glücklich macht, Wissen<br />

weiterzugeben. Als dann die Position eines Professors für Aufbereitung und Veredlung ausgeschrieben<br />

wurde, bewarb ich mich. Ich nenne es eine Fügung des Schicksals, dass ich als vergleichsweise<br />

junger Kandidat schlussendlich mit September 2005 im Alter von nur 38 Jahren<br />

meinen Dienst antreten durfte. Das liegt nun knapp 19 Jahre zurück…<br />

INTERVIEW<br />

In diesen 19 Jahren gesellten sich übrigens noch zwei weitere wunderbare Kinder hinzu, Valerie<br />

studiert Jus in Graz (ich bin damit im Frieden, weil Montanist*innen zwischendurch eine<br />

gute Juristin brauchen) und Matthias schwankt zwischen Fußballer, Influencer und – ich höre<br />

und staune – Bauingenieur! Ich bleibe hoffnungsfroh und würde es akzeptieren, wenn sich<br />

Prof. Galler seiner annimmt. Aber bis dahin fließt noch viel Wasser die Mur hinunter…<br />

Beruflich liegen – aus heutiger Sicht und wenn der Herrgott mich lässt – noch 8 Jahre vor mir.<br />

Das ist ein Zeitraum, in dem sich noch viel Gutes tun lässt, sei es das Erschließen neuer Forschungsfelder,<br />

das Heranziehen eines brauchbaren wissenschaftlichen Nachwuchses, der Heranbildung<br />

global wirkender Führungskräfte im Rohstoffingenieurwesen…<br />

Ihr seht, es wird mir nicht fad!<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024 33


Was hat Sie dazu bewegt, nach Leoben zu kommen / in Leoben zu bleiben?<br />

Ich hatte natürlich von Leoben gehört, auch, dass es ein anspruchsvolles Studium war, das<br />

hat mich damals gereizt. Auch das Arbeiten unter Tage hat mich angesprochen, ich wollte<br />

Abenteuer erleben und mich „beweisen“. Und ich wollte in die weite Welt hinaus und auch<br />

dafür boten sich viele Möglichkeiten. Dass mein Lebensmittelpunkt seit 1987 in Leoben liegt,<br />

hat sich einfach – nebenbei – so ergeben.<br />

Erzählen Sie von einer lustigen Begebenheit mit Studierenden der Montanuniversität.<br />

Wo soll ich anfangen? Es gibt so vieles zu erzählen …<br />

Ich möchte euch von einer Prüfung mit einem Studenten erzählen. Ich fragte und bohrte<br />

nach, es kam immer sehr wenig zurück. Ich wollte ihm die Chance eines positiven Ausganges<br />

nicht nehmen und gab nicht auf. Schließlich verlor der Student die Nerven und flehte mich<br />

mit folgenden Worten an, seinem Martyrium doch ein gnädiges Ende zu bereiten: „Bitte, Herr<br />

Professor, hauen´s mich hinaus, ich kann wirklich nichts!“<br />

Na gut, noch ein G´schichterl, weil ihr es seid: Ich stand als frisch<br />

gebackener Professor am Pissoir im Bergkittel. Ein Student gesellte<br />

sich zu mir, blickte mir freundlich in die Augen und meinte:<br />

„Und, hast du die Prüfung bestanden?“<br />

Eine noch für Insider: Zwei Studenten bei der mit Abstand kürzesten Prüfung aus „Aufbereitung<br />

von Industriemineralen“ in 19 Jahren, diese dauerte exakt 30 Sekunden. Ich frage den<br />

einen: „Welcher Mineral-Gruppe ist der Eisenglimmer zuzuordnen?“. Der eine: „Den Glimmermineralen“.<br />

Ich frage den anderen: „Wofür wird er genutzt?“ Der andere: „Zur Stahlproduktion“.<br />

Dann haben wir alle drei herzlich gelacht (mindestens weitere 30 Sekunden), 1.209.600 Sekunden<br />

später haben die beiden die Prüfung mit Bravour bestanden (Bonmot am Rande: beide<br />

sind mittlerweile „Dr. mont.“ …).<br />

3 Ratschläge an Ihr Schwammerl-/Ersti-Ich.<br />

Lasst euch nicht unterkriegen! Glaubt an euch! Trödelt nicht herum, holt euch Hilfe, bildet<br />

Lerngruppen, motiviert euch und unterstützt euch gegenseitig und seid füreinander da, wenn<br />

es einem/r von euch schlecht geht. Dann wird euch der vielgerühmte Leobener Geist durch<br />

alle Stürme der Studierenden-Zeit leiten.<br />

Bringt euch ein! Engagiert euch! Ja, ich weiß, das Studium ist anstrengend, aber nutzt die vielfältigen<br />

Möglichkeiten außeruniversitärer Aktivitäten. Bringt euch in der ÖH ein, oder in Cu-<br />

Ko´s, oder in das vielfältige Vereinsleben Leobens, in eine Kooperation, in den Chor, in das Universitätsorchester,<br />

in das Universitäts-Blasorchester, um nur einige zu nennen. Besucht einen<br />

Sprachkurs oder schlagt die Broschüre des USI auf, die ist voller guter Ideen. Macht den Segel-<br />

Schein (dann treffen wir uns in Kroatien), den Jagd-Schein (dann treffen wir uns im Wald) oder<br />

den Spreng-Schein (dann treffen wir uns in einem Bergbau), aber nicht zum Schein, sondern<br />

34


zur Freude am lebenslangen Lernen! Geht Eisstockschießen oder auf die Mugel,<br />

geht – so nebenbei – auf das eine oder andere Gösser-Bier, seid aktiv und<br />

genießt das Leben! Meine Milchmädchen-Rechnung lautet: 8 Stunden wird<br />

studiert, 8 Stunden wird geschlafen, es verbleiben somit immerhin weitere 8<br />

Stunden für alles andere, das das Leben oft sehr bereichert und lebenswert<br />

werden lässt.<br />

Steht in der Früh auf! Ich teile nun mit euch das bislang streng bewahrte Geheimnis<br />

meines, für viele überraschenden, Erfolges: Als Student bin ich, egal,<br />

wie spät ich schlafen ging, und egal, wie viel ich getrunken hatte, in der Früh<br />

immer aufgestanden und entweder auf die Uni getrottet oder habe mich an<br />

den Schreibtisch gesetzt. So, jetzt ist es heraußen, gern geschehen.<br />

Möchten Sie uns sonst noch etwas erzählen?<br />

Nein, genug geschwafelt, ich muss wieder arbeiten!<br />

Na gut, weil ihr es seid: Das Leben nimmt manchmal binnen weniger Momente einen unvermuteten<br />

Verlauf. Bei mir war es während einer Praxis in Portugal, wo ich dabei half, einen<br />

Schacht abzuteufen. Mein Kumpel stand keine 2 Meter neben mir, als ihn ein unbedachter<br />

Schritt 9 Meter in die Tiefe fallen ließ. Wiewohl einige Querverstrebungen das Schlimmste verhinderten<br />

und die Rettungskette unverzüglich in Gang gesetzt wurde, war ich knapp 4 Stunden<br />

mit ihm allein und es dauerte weitere 4 Stunden, um ihn mit vereinten Kräften und unter<br />

entsetzlichen Schmerzen „von dort unten“ nach Obertage zu bekommen. Mein Kumpel wäre<br />

ohne mich nicht mehr am Leben. Das half mir in dieser Phase nicht viel, weil ich die Bilder nicht<br />

mehr aus meinem Kopf bekam. Und, was schlimmer wog, die „Unbeschwertheit des Arbeitens<br />

unter Tage“ war weg. Das war für mich schlimm, weil ich ja immer ein unerschrockener Bergmann<br />

sein wollte! Meine kleine Welt und der eine oder andere Zukunftsplan stürzten in sich<br />

zusammen. Im darauffolgenden Wintersemester begannen die Vorlesungen von Prof. Steiner,<br />

meinem Vorgänger. Seine Vorlesungen faszinierten mich vom ersten Tag an und so fasste ich<br />

– so nebenbei – bald den Entschluss, Aufbereiter werden zu wollen und mich in dieses Fach<br />

zu vertiefen.<br />

INTERVIEW<br />

Warum erzähle ich euch das? Weil ich euch vermitteln möchte, dass sich zum einen vieles im<br />

Leben einfach fügt und dass es zum anderen keine Schande ist, wenn man/frau sich zwischenzeitlich<br />

professionelle Hilfe „von außen“ holt. Ich habe meinen inneren Frieden nach einigen<br />

Monaten wieder gefunden, auch weil ich in die Tiefe gegangen bin und – so nebenbei – in<br />

Ergänzung zu diesen „schiachen Bildern“ auch viele Schätze hereingewonnen, zutage gefördert<br />

und verarbeitet habe. Und wer kann das besser als die Bergleute gemeinsam mit den<br />

Aufbereiter*innen?<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024 35


Keramiken belastbarer machen<br />

Keramiken sind aufgrund ihres Materialaufbaus sehr spröde und brechen bei starken<br />

mechanischen Belastungen. Ein Team von Materialwissenschaftler*innen des Erich-<br />

Schmid- Institutes hat nun herausgefunden, dass Leerstellen in der atomaren Struktur<br />

die Festigkeit steigern. Diese Forschung schlägt einen neuen Weg vor, um den Kompromiss<br />

zwischen Festigkeit und Zähigkeit bei Materialien zu überwinden.<br />

Priv.-Doz. Dr. Zaoli Zhang (rechts im Bild) mit seinem Team<br />

Materialeigenschaften von Keramiken verbessern<br />

Ein Team rund um Priv.-Doz. Dr. Zaoli Zhang (Erich Schmid Institute of Materials Science)<br />

konnte in einer kürzlich veröffentlichten Studie nachweisen, dass eine große<br />

Anzahl von stabilen Leerstellen die Festigkeit von Keramiken erheblich steigern kann<br />

und dadurch das Bruchverhalten erheblich verbessert wird. „Für uns alle überraschend<br />

führte dies zu einer bemerkenswerten Formbarkeit“, freut sich Zhang.<br />

Für die Studie verwendete das Team ein hochauflösendes Transmissionselektronenmikroskop.<br />

Um die Leerstellen in der Materialstruktur zu erhalten, wurde das soge-<br />

36 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


nannte Magnetronsputtern angewendet. Sputtern ist ein physikalischer Vorgang, bei<br />

dem Atome aus einem Festkörper durch Beschuss von energiereichen Ionen herausgelöst<br />

werden. Beim Magnetronsputtern wird zusätzlich zum elektrischen Feld noch<br />

ein Magnetfeld angeordnet. Das führt zu einer Intensivierung des Effektes. Die Störung<br />

der Elementarzelle durch Einbau von Leerstellen erklärt die offensichtliche plastische<br />

Verhaltensweise und ist für die hervorragenden mechanischen Eigenschaften verantwortlich.<br />

Durch diesen neu gefundenen Störungsmodus auf dem Maßstab einer Elementarzelle<br />

kann die lokale Konzentration an hohen Spannungen erheblich verringert<br />

werden.<br />

„Die Erkenntnisse aus dieser Arbeit wurden nun in der renommierten Fachzeitschrift<br />

Nature Communications veröffentlicht“, ergänzt Zhang.<br />

Kooperation<br />

Diese Studie wurde vom österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) finanziell unterstützt.<br />

Sie wurde am Erich-Schmid-Institut für Materialwissenschaft der Österreichischen<br />

Akademie der Wissenschaften in Leoben und am Lehrstuhl für Materialphysik<br />

der Montanuniversität Leoben in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen der<br />

Technischen Universität Wien, der Universität Linköping (Schweden), Lehrstuhl für<br />

Struktur- und Funktionskeramik der Montanuniversität Leoben sowie der Technischen<br />

Universität Graz durchgeführt.<br />

Link zum Paper: https://doi.org/10.1038/s41467-023-44060-x<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

Weitere Informationen<br />

Priv.-Doz. Dr. Zaoli Zhang<br />

Erich Schmid Institute of Materials Science<br />

Österreichische Akademie der Wissenschaften<br />

Mail: zaoli.zhang@oeaw.ac.at<br />

Tel.: 03842 804311<br />

Link: https://www.oeaw.ac.at/esi/<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

37


Sub-auspiciis-Promotion<br />

an der Montanuniversität Leoben<br />

Im Rahmen einer festlichen Akademischen Feier promovierte<br />

am 16. Februar 2024 Dipl.-Ing. Sebastian Moser<br />

zum Doktor der montanistischen Wissenschaften „sub<br />

auspiciis Praesidentis rei publicae“. Damit ist er die erst<br />

neunte Person, die diese Auszeichnung an der Montanuniversität<br />

Leoben erhalten hat. Nur wer Oberstufe und<br />

Reifeprüfung einer höheren Schule mit Auszeichnung<br />

abschließt, an der Universität das Bachelor-, Master- und<br />

Doktoratsstudium mit Auszeichnung absolviert und alle<br />

Module sowie Diplomarbeit, Dissertation und Rigorosum<br />

mit bestmöglicher Beurteilung abschließt, wird als<br />

Kandidat für eine Sub-auspiciis-Promotion zugelassen.<br />

„Es freut mich, dass ich gleich zu Beginn meiner Amtszeit<br />

bei einem so herausragenden Ereignis dabei sein durfte.<br />

Ich kann nachvollziehen, wie viel Arbeit und Energie für<br />

einen solchen Erfolg notwendig sind“, zeigte sich Rektor<br />

Peter Moser erfreut.<br />

Dipl.-Ing. Dr.mont. Sebastian Moser, BSc bei seiner<br />

Sub-auspiciis-Promotion an der Montanuniversität Leoben<br />

Zur Person<br />

Sebastian Moser besuchte das BG/BRG Villach St. Martin und studierte anschließend Technische<br />

Physik an der Technischen Universität Wien. Zum Doktoratsstudium kam er an die Montanuniversität<br />

Leoben, wo er sich im Bereich Werkstoffwissenschaft spezialisierte. Die Forschungsarbeit<br />

erfolgte vordergründig bei der Firma KAI Kompetenzzentrum Automobil- und<br />

Industrieelektronik GmbH, einer in Villach ansässigen Tochterfirma der Infineon Technologies<br />

Austria AG. Seitens der Montanuniversität wurde er von Priv.-Doz. Dr. Megan J. Cordill vom<br />

Erich-Schmid-Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem Department<br />

Werkstoffwissenschaft betreut. Seine Doktorarbeit widmete sich der Thematik „Ermüdung<br />

von Metallisierungsschichten in mikroelektronischen Anwendungen“. Die Forschungstätigkeiten<br />

lagen dabei primär in der Entwicklung neuartiger Methoden, um solches Verhalten<br />

unter relevanten Belastungsbedingungen möglichst effizient zu charakterisieren. „Derzeit bin<br />

ich nach wie vor in der Materials Science & Simulation-Gruppe der KAI GmbH tätig und freue<br />

mich, die entwickelten Methoden in einem breiteren Feld innerhalb des Infineon-Konzerns anzuwenden“,<br />

erläutert der Wissenschaftler. Für Sebastian Moser ist diese Auszeichnung natürlich<br />

mit großer Freude verbunden: „Ich bin erst dabei zu begreifen, was diese Auszeichnung für<br />

mich bedeutet. Als ich von offizieller Seite erfuhr, dass ich diese Auszeichnung erhalten werde,<br />

war die Freude natürlich groß. Als ich in weiterer Folge meinen Bekannten davon erzählt habe,<br />

erfuhr ich großen positiven Widerhall, womit sich die Freude verdoppelte.“<br />

Ansprachen<br />

Dissertationsbetreuerin Priv.-Doz. Dr. Megan J. Cordill bekräftigte in ihrer Vorstellung: „Die Dissertation<br />

von Herrn Moser ist das perfekte Beispiel für eine äußerst gelungene Verknüpfung<br />

von Grundlagenforschung und Industrie, die durch die enge Zusammenarbeit von Österrei-<br />

38 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


chische Akademie der Wissenschaft, Infineon und Montanuniversität Leoben ermöglicht wird.<br />

Die Synergie zwischen den Partnern, wobei die Österreichische Akademie der Wissenschaft<br />

die wissenschaftliche Expertise, Infineon das Anwendungs- und Fertigungs-Know-how und<br />

die Montanuniversität Leoben die exzellente Ausbildung beisteuert, führte zu diesem hervorragenden<br />

Ergebnis.“<br />

Die Infineon Technologies Austria Vorstandsvorsitzende Dr. Sabine Herlitschka hielt in ihrer Ansprache<br />

fest: „Die Sub-auspiciis-Promotion ist das Ergebnis einer herausragenden persönlichen<br />

Leistung von Sebastian Moser. Und sie rückt auch seine Arbeit auf dem Gebiet der Materialwissenschaften<br />

und deren Bedeutung für die Energieeffizienz und die Halbleiterindustrie in<br />

den Fokus. Im Zusammenspiel von wissenschaftlicher Exzellenz, anwendungsnaher Forschung<br />

und hoher persönlicher Motivation liegen besondere Erfolgsfaktoren, um zukunftsweisende,<br />

echte Innovationen für die großen Aufgaben der Dekarbonisierung und Digitalisierung zu entwickeln.<br />

Gerade diese Sub-auspiciis-Promotion zeigt auch, dass Exzellenz eine umfassende Fähigkeit<br />

ist, die sowohl in der Grundlagen- wie auch in der anwendungsorientierten Forschung<br />

ihren festen Platz hat. Ich gratuliere Sebastian Moser sehr herzlich und freue mich ganz besonders,<br />

dass er seine Fähigkeiten am KAI-Kompetenzzentrum einbringt, das ihm ein exzellentes<br />

Umfeld für seine Forschungsarbeiten bietet.“<br />

In seiner Ansprache betonte Landeshauptmann<br />

Mag. Christopher Drexler: „Das ‚grüne Herz‘<br />

schlägt für Wissenschaft und Forschung. Ein wesentlicher<br />

Antrieb dafür sind unsere exzellenten<br />

steirischen Hochschulen, ihre Leistungen und Innovationen.<br />

Hinter diesen Erfolgen verbirgt sich<br />

aber auch immer eines: menschliche Leistung.<br />

Eine Sub-auspiciis-Promotion ist Zeugnis einer<br />

außergewöhnlichen wissenschaftlichen Leistung,<br />

von viel Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit.<br />

Ich gratuliere sehr herzlich zu diesem<br />

beeindruckenden Erfolg und diesem Meilenstein<br />

in der akademischen Karriere!“<br />

Dipl.-Ing. Dr.mont. Sebastian Moser (2. v. l.) mit v. l. Landeshauptmann Mag.<br />

Christopher Drexler, Dissertationsbetreuerin Priv.-Doz. Dr. Megan J. Cordill<br />

(Erich-Schmid-Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften<br />

und dem Department Werkstoffwissenschaft), Geschäftsführer der KAI<br />

GmbH Dipl.-Ing. Josef Fugger, Infineon Technologies Austria Vorstandsvorsitzende<br />

Dr. Sabine Herlitschka, Montanuni-Rektor Peter Moser<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

Das Prozedere von Sub-auspiciis-Promotionen wurde von der Präsidentschaftskanzlei vor Kurzem<br />

verändert: Ein Mal im Jahr werden alle Promovierten in die Hofburg zu einem Empfang<br />

geladen, wo sie den Ring erhalten.<br />

Weitere Informationen<br />

Mag. Julia Mayerhofer-Lillie<br />

Marketing and Communication<br />

E-Mail: julia.mayerhofer-lillie@unileoben.ac.at<br />

Tel.: 03842 402 7223<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

39


Vom Labor zur Industrie – Innovativer Katalysator ermöglicht<br />

effiziente CO2-Verwertung<br />

Eine Forschungsgruppe unter der Leitung von<br />

Univ.-Prof. Dr. Christoph Rameshan an der Montanuniversität<br />

Leoben beschäftigt sich seit Jahren<br />

mit Reaktionen zur Nutzung von CO2. Dabei wird<br />

CO2 in Kohlenmonoxid umgewandelt, das als Bestandteil<br />

von Synthesegas ein wesentlicher Baustein<br />

der chemischen Industrie für wichtige Produkte<br />

wie Methanol oder synthetische Treibstoffe<br />

ist. Damit diese Reaktion effizient abläuft, werden<br />

geeignete Katalysatoren benötigt, die in den letzten<br />

Jahren erforscht und bereits im Labor erprobt<br />

Das Sisyphus-Team von links:<br />

Dipl.-Ing. Lorenz Lindenthal, Dr. Tom Cotter und Univ.-Prof. Christoph<br />

Rameshan (alle Lehrstuhl für Physikalische Chemie)<br />

wurden. Dr. Tom Cotter und Dipl.-Ing. Lorenz Lindenthal<br />

aus der Arbeitsgruppe von Prof. Rameshan<br />

wollen nun als Fellows im Rahmen eines FFG<br />

Spin-off Fellowship diese Technologie in Richtung kommerzieller Nutzung vorantreiben.<br />

Die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Treibstoffen und Chemikalien aufgrund<br />

des durch Treibhausgase verursachten Klimawandels stellt uns vor große Herausforderungen.<br />

Weltweit versuchen alle Wirtschaftssektoren, insbesondere Luftfahrt, Schifffahrt, Industrie<br />

und Mobilität, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Dabei kommen Technologien zum<br />

Einsatz, die eine Abkehr von fossilen Rohstoffen ermöglichen und gleichzeitig wichtige Güter<br />

für Gesellschaft und Wirtschaft bereitstellen. Sie tragen zu einer nachhaltigen und CO2-<br />

neutralen Entwicklung bei.<br />

Verbesserte Katalysatoren als Problemlöser<br />

Mit einem vielversprechenden Katalysator auf Perowskit-Basis, der im Rahmen eines European<br />

Research Council (ERC) Starting Grants entwickelt wurde, konnte das Forscherteam<br />

bereits zeigen, dass CO2 auch bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen (unter 600 Grad<br />

Celsius) effektiv umgewandelt werden kann. Bisherige Verfahren benötigen dafür mindestens<br />

900 Grad Celsius. Perowskit ist ein weit verbreitetes Mineral, das vor allem im Erdmantel<br />

vorkommt. Für die Versuche wurde jedoch eine spezielle Variante im Labor chemisch hergestellt.<br />

„Mit Hilfe des neuen Katalysatormaterials können wir den Energieaufwand im Prozess<br />

extrem senken“, erklärt Cotter.<br />

Die einzigartigen Eigenschaften des Katalysators ermöglichen ein neuartiges Prozesskonzept<br />

bei niedrigeren Temperaturen, was positive Gesamtaspekte wie Kosten- und Energieeffizienz<br />

sowie die einfache Integration in größere Prozessketten mit sich bringt. Die Techno-<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

logie hat das Potenzial, die industrielle Nutzung von CO2 zu Franz-Josef-Straße revolutionieren. 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

40 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


Industrielle Umsetzung<br />

Die kommerzielle Verwertbarkeit des neuen<br />

Materials wurde im Rahmen eines ERC Proof<br />

of Concept Grant erfolgreich getestet und<br />

das Spin-off-Projekt „Sisyphus“ ins Leben<br />

gerufen. „Sisyphus“ ermöglicht die kostengünstige<br />

Umsetzung eines geschlossenen<br />

Kohlendioxid-Kreislaufs. „Durch die Kombination<br />

unserer speziellen Katalysatortechnologie<br />

mit bestehenden Elementen der<br />

chemischen Prozesstechnik erreichen wir<br />

eine effiziente Nutzung von CO2“, ergänzt<br />

Lindenthal. Die Idee wird nun im Rahmen<br />

des FFG Spin-off Fellowship zur industriellen<br />

Anwendung weiterentwickelt, wobei der<br />

Schwerpunkt auf der Optimierung des Katalysators<br />

und der großtechnischen Materialproduktion<br />

liegt.<br />

Das Prozesskonzept wird detailliert ausgearbeitet<br />

und durch Simulationen validiert.<br />

Basierend auf Kundenfeedback und unter<br />

Berücksichtigung industrieller Rahmenbedingungen<br />

wird schließlich ein Produkt<br />

entwickelt. „Am Ende der Förderung werden<br />

wir in der Lage sein, die Technologie in<br />

größerem Maßstab in einer Pilotanlage zu<br />

demonstrieren“, sagt Cotter. „Damit leistet<br />

Sisyphus einen wichtigen Beitrag zur Transformation<br />

in eine nachhaltige Zukunft“, so<br />

Rameshan abschließend.<br />

Catalyst Production: Der Katalysator auf Perowit-Basis wurde vom Team<br />

entwickelt.<br />

Weitere Informationen:<br />

Dr. Thomas Cotter, Lehrstuhl für Physikalische Chemie<br />

Mobil: +43 6707754404<br />

Mail: thomas.cotter@unileoben.ac.at<br />

Dipl.-Ing. Lorenz Lindenthal, Lehrstuhl für Physikalische Chemie<br />

Mobil: +43 699 12684928<br />

Mail: lorenz.lindenthal@unileoben.ac.at<br />

Univ.-Prof. Dr. Christoph Rameshan, Lehrstuhl für Physikalische<br />

Chemie<br />

Mail: christoph.rameshan@unileoben.ac.at<br />

Website: www.sisyphus.energy<br />

LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/sisyphus-energy<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

41


Neuer Professor<br />

für Automation und Messtechnik<br />

Mit Jahresbeginn übernahm Univ.-Prof. Dr. Thomas Thurner den Lehrstuhl für Automation<br />

und Messtechnik. Sensorik und Messtechnik, Automation und Data Science<br />

werden seine wichtigsten Schwerpunkte sein.<br />

Fotocredit: MUL<br />

Univ.-Prof. Dr. Thomas Thurner übernahm den Lehrstuhl für Automation<br />

uns Messtechnik.<br />

Forschung<br />

Der Lehrstuhl für Automation ist einer der jüngsten an der Montanuniversität und wurde nun<br />

um den Bereich Messtechnik erweitert. „Automatisierung und Messtechnik spielen in allen<br />

technologischen Sparten eine große Rolle und werden in Zukunft noch mehr an Bedeutung<br />

gewinnen“, ist sich der neue Professor sicher. Die Schwerpunkte des Lehrstuhls reichen von<br />

Sensorik und Sensorsystemen – Sensoren im Kontext des Internet-of-Things - über die Datenverarbeitung<br />

und Datenanalyse bis hin zur Automation von Prozessen und komplexen Applikationen.<br />

Im Zuge der Auseinandersetzung mit den zentralen Forschungsbereichen der Montanuniversität<br />

wurde Thurner auch immer mehr bewusst, wie wichtig Themen wie Nachhaltigkeit,<br />

erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft auch für seinen Arbeitsbereich sind. „Ich möchte<br />

die Welt mit meiner Arbeit auch ein Stückchen besser machen, und ich bin mir sicher, dass<br />

die Automation und die Messtechnik mit all ihren Möglichkeiten dazu signifikant beitragen<br />

können“, ist der Wissenschaftler überzeugt.<br />

Lehre<br />

Besonders am Herzen liegt ihm ergänzend zu fundierter Theorie eine praxisnahe Ausbildung.<br />

„Ich möchte, dass die Studierenden die Möglichkeit haben, erlernte Inhalte selbst anzuwenden<br />

und auszuprobieren. Sie sollen selbst etwa eine Messchaltung oder ein automatisiertes<br />

42 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


System aufbauen können, denn – davon bin ich überzeugt – was man einmal eigenhändig<br />

realisiert und ausprobiert hat, das versteht man auch besser“, unterstreicht Thurner. Die Lehrveranstaltungen,<br />

für die der Lehrstuhl verantwortlich ist, sind in mehreren Studienrichtungen<br />

der Montanuniversität vertreten. Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung werden die vom<br />

Lehrstuhl vertretenen Inhalte immer mehr an Bedeutung gewinnen. Neben dem Montanmaschinenbau,<br />

der Industrielogistik und der Industrial Data Science wird Automation und Messtechnik<br />

auch in Bereichen wie Materialwissenschaften, Recyclingtechnologie und Energietechnik<br />

wichtig werden.<br />

Auch auf Seiten der Infrastruktur werden einige Investitionen am Lehrstuhl notwendig sein.<br />

„Mir ist es wichtig, dass die Mitarbeiter*innen ein anständiges Arbeitsumfeld mit hochwertigem<br />

Equipment haben.“ In den verschiedenen Labors werden neue Geräte angeschafft und<br />

Räumlichkeiten renoviert.<br />

Zur Person<br />

Der gebürtige Kärntner ist in einem bäuerlichen Umfeld sehr naturverbunden aufgewachsen.<br />

Schon sehr früh zeigte sich seine Begeisterung für technische Zusammenhänge, und er besuchte<br />

die HTL für Elektrotechnik in Klagenfurt. Nach der Matura entschloss er sich zum Studium<br />

der Elektrotechnik an der Technischen Universität Graz. Nach einer Anstellung als Universitätsassistent<br />

am Institut für Elektrische Messtechnik und Messsignalverarbeitung blieb er<br />

für vier weitere Jahre als Assistenzprofessor am Lehrstuhl, um sich intensiv mit verschiedensten<br />

Bereichen der Messtechnik zu beschäftigen. 2008 wurde er zum Leiter der Schwingprüfhalle an<br />

der TU Graz bestellt, wo er seine Liebe zur Automation und Mechatronik entdeckte. Nach seiner<br />

Zeit an der Universität suchte der Elektrotechniker eine neue Herausforderung und wechselte<br />

zu Infineon am Standort Graz. Dort beschäftigte er sich mit der Entwicklung und Validierung<br />

von Halbleitersensorik für die Automobilindustrie und den Consumer-Bereich in Smartphones<br />

und Wearables.<br />

Professor Thurner ist mit einer Molekularbiologin verheiratet und Vater von zwei Söhnen.<br />

Schon als Student war er sportlich sehr aktiv: Er spielte American Football und war begeisterter<br />

Leichtathlet. Sportliche Betätigung und Natur als Ausgleich ist ihm nach wie vor sehr wichtig.<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

Weitere Informationen<br />

Univ.-Prof. Dr. Thomas Thurner<br />

Lehrstuhl für Automation und Messtechnik<br />

E-Mail: thomas.thurner@unileoben.ac.at<br />

Tel.: 03842 402 5300<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

43


Neuer Professor<br />

für Leistungselektronik<br />

Mit Univ.-Prof. Dr. Markus Makoschitz konnte ein ausgewiesener Experte auf dem<br />

Gebiet der Leistungselektronik als Leiter des Lehrstuhls für Elektrotechnik gewonnen<br />

werden. Leistungselektronik umgibt uns überall im Alltag, dementsprechend<br />

forschungsorientiert ist auch die Lehre.<br />

Fotocredit: Nitsche Wien<br />

Univ.-Prof. Dr. Markus Makoschitz ist der neue Professor für Leistungselektronik und<br />

übernimmt auch den Lehrstuhl für Elektrotechnik.<br />

Forschung<br />

Leistungselektronik begegnet uns allen im Alltag: Ob im Netzteil des Laptops oder in der E-<br />

Ladestation - ohne sie wäre unsere Gesellschaft nicht mehr denkbar. Umso wichtiger ist es,<br />

zukünftige Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet auszubilden. „Ein großes Forschungsfeld<br />

wird die Mittelspannungs-Leistungselektronik sein. Hier habe ich zum Beispiel daran gearbeitet,<br />

dass Hochleistungsladesäulen direkt an die Mittelspannung angeschlossen werden<br />

können und so die Ladezeit deutlich verkürzt wird“, erklärt Makoschitz. Ziel ist es auch, in Zukunft<br />

mehr Forschungsprojekte an Land zu ziehen, den Lehrstuhl international zu positionieren<br />

und mehr Studierende für dieses Forschungsgebiet zu begeistern. Eine Kooperation mit<br />

dem AIT ist bereits erfolgreich angelaufen.<br />

44 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


Lehre<br />

Studierende aller Studienrichtungen an der Montanuniversität müssen Lehrveranstaltungen in<br />

Elektrotechnik absolvieren, daher hat die Lehre einen besonders hohen Stellenwert. „Ich habe<br />

schon immer gerne mit Studierenden gearbeitet und es ist mir besonders wichtig, dass sie<br />

sich mit den Fragen der Zukunft auseinandersetzen“, betont der neue Professor. Geplant ist<br />

ein neues Mittelspannungslabor, die Modernisierung der bestehenden Räumlichkeiten und<br />

die Anschaffung einiger neuer Geräte. „Das Wichtigste ist aber, die Studierenden zu begeistern<br />

und ihre Neugier zu wecken, sich mit dem spannenden Gebiet der Leistungselektronik näher<br />

zu beschäftigen“, so Makoschitz. Um mehr Studierende aus dem Ausland zu gewinnen, setzt<br />

der neue Professor auf eine verstärkte Internationalisierung in der Lehre.<br />

Zur Person<br />

Makoschitz wuchs in Niederösterreich auf und besuchte das Konrad-Lorenz-Gymnasium in<br />

Gänserndorf. Schon immer an Mathematik interessiert, entschied er sich für das Studium der<br />

Elektrotechnik an der Technischen Universität Wien. Nach dem Masterstudiumstudium arbeitete<br />

er ein Jahr in der Schweiz, kehrte dann aber für das Doktoratsstudium an die TU Wien zurück.<br />

Bereits in seiner Dissertation beschäftigte er sich mit Leistungselektronik. Danach wechselte er<br />

an das Austrian Institute of Technology (AIT), wo er den Schwerpunkt Halbleiter-Leistungselektronik<br />

aufbaute. Während seiner Studienzeit war er als Leistungssportler in der Leichtathletik<br />

aktiv und auch heute ist dem Vater einer kleinen Tochter der Sport, insbesondere die Bewegung<br />

in der Natur, sehr wichtig.<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

Weitere Informationen<br />

Uni.-Prof. Dr. Markus Makoschitz<br />

Lehrstuhl für Elektrotechnik<br />

E-Mail: markus.makoschitz@unileoben.ac.at<br />

Tel.: 03842 402 2400<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

45


Montanuni setzt auf Nachhaltigkeit<br />

Der Monat März stand an der Montanuniversität Leoben wieder ganz im Zeichen der<br />

Nachhaltigkeit. In Kooperation mit der österreichischen Hochschüler*innen und Höchschüler-schaft<br />

Leoben und dem Resources Innovation Center (kurz: RIC) wurde ein abwechslungsreiches<br />

Programm auf die Beine gestellt. Das Angebot reichte von Podiumsdiskussionen<br />

über Ausstellungen bis hin zu Vorträgen und sogenannten RepairCafes.<br />

Das RepairCafe war gut besucht. (Credit: MUL)<br />

Die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit in den Bereichen Ressourcen,<br />

Klima, Energie und Umwelt erfordern eine Anpassung unseres gesellschaftlichen<br />

Verhaltens, aber auch der Ausrichtung der Montanuniversität. Die Wissenschaftler*innen<br />

entwickeln daher technische und wissenschaftliche Methoden, um die<br />

heutigen Herausforderungen zu lösen. In der Lehre bekommen die Studierenden das<br />

Rüstzeug für die Bewältigung von Umweltproblemen und Herrausforderungen durch<br />

den Klimawandel. Daher bereitet die Universität sie auf ihre künftige Schlüsselrolle bei<br />

der Verbesserung unserer Umwelt vor. Während des gesamten Monats März gab es<br />

eine Reihe von Veranstaltungen, Workshops und Diskussionen, die das Bewusstsein für<br />

Nachhaltigkeit schulen und Möglichkeiten zum Handeln bieten sollen.<br />

46 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


„Wir glauben, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Ziel ist, sondern ein Weg, der gemeinsame<br />

Anstrengungen und kontinuierliches Engagement erfordert. Indem wir uns als<br />

Gemeinschaft zusammenschließen, können wir unser Fachwissen und unsere Ressourcen<br />

nutzen, um die globalen Herausforderungen der Nachhaltigkeit zu meistern und<br />

eine widerstandsfähigere und gerechtere Welt für künftige Generationen zu schaffen“,<br />

unterstrich Anna Meyer vom Resources Innovation Center der Montanuniversität.<br />

Resources Innovation Center<br />

Das Resources Innovation Center unterstützt die Einbindung der Montanuniversität in<br />

(inter-) nationalen Projekten in den Bereichen Nachhaltigkeit, Klimawandel, Rohstoffe<br />

und Bildung. Die Vision des RIC ist es, eine nachhaltige Zukunft mitzugestalten und die<br />

Universität am Pfad zu nachhaltiger Transformation in Lehre, Forschung, Betrieb und<br />

Einbindung der Gesellschaft zu begleiten. Das Center arbeitet daraufhin, einen wertvollen<br />

Beitrag zum globalen Ziel – ein nachhaltiger Planet Erde – zu liefern.<br />

Alle Infos mit dem Programm zum Nachhaltigkeitsmonat:<br />

https://www.unileoben.ac.at/nachhaltigkeit/<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

Weitere Informationen<br />

Anna Meyer, BA MA<br />

Resources Innovation Center<br />

E-Mail: anna.meyer@unileoben.ac.at<br />

Tel.: 03842 402 7604<br />

Mobil: 0664 80898 7604<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

47


Karrieremesse<br />

an der Montanuni Leoben<br />

Die TECONOMY Leoben, die größte Karrieremesse der Montanuniversität Leoben,<br />

präsentiert sich erneut als Pflichtveranstaltung für Studierende und Unternehmen.<br />

Am 06. März öffnete die Veranstaltung ihre Pforten für einen inspirierenden und produktiven<br />

Austausch zwischen Studierenden und Akteur*innen der Wirtschaft.<br />

Das Team seitens der IAESTE bei der Eröffnung mit Vizebürgermeisterin Birgit Sandler, Vizerektor Helmut Antrekowitsch, Vizerektorin<br />

Christina Holweg und Vizerektorin Barbara Romauer<br />

Organisiert wird die TECONOMY von IAESTE Leoben, einer Vereinigung, die ganzjährig internationale<br />

Austauschprogramme anbietet und bezahlte Auslandspraktika für Studierende<br />

der Montanuniversität ermöglicht.<br />

Auf der jährlich stattfindenden Karrieremesse wird deshalb ein breites Spektrum an Möglichkeiten<br />

sowohl für Studierende als auch für Unternehmen präsentiert. Studierenden wird<br />

die einmalige Chance geboten, direkt mit den Recruiter*innen ihrer Wunschunternehmen in<br />

Kontakt zu treten, sich mögliche Praktika oder Abschlussarbeiten zu sichern und die zahlreichen<br />

IAESTE-Angebote wie Goodie-Bags und Gewinnspiele zu nutzen. Gleichzeitig bietet die<br />

Veranstaltung den teilnehmenden Unternehmen die Möglichkeit, talentierte und technisch<br />

versierte Fachkräfte zu rekrutieren, sich einem breiten Publikum optimal zu präsentieren und<br />

mit Hilfe der exklusiven TECONOMY-Kataloge gezielt Absolvent*innen bestimmter Fachrichtungen<br />

anzusprechen.<br />

48 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


Die TECONOMY findet nicht nur in Leoben, sondern auch an den Standorten Graz, Wien und<br />

Linz statt und bringt die lokalen IAESTE-Komitees zusammen, um an den jeweiligen Universitäten<br />

erstklassige Karrieremessen zu organisieren und dadurch die Verbindung zwischen<br />

Studierenden und Wirtschaft zu stärken.<br />

Besonders hervorzuheben ist auch die Teilnahme ehemaliger Absolvent*innen der Montanuniversität,<br />

die nach erfolgreicher Karriere für einen Tag nach Leoben zurückkehren. Die<br />

Alumni nehmen sich die Zeit, ihre Nachfolger*innen in informellen Gesprächen kennenzulernen<br />

und ihre Begeisterung für ihre Unternehmen weiterzugeben.<br />

Weitere Infos<br />

https://www.iaeste.at/studierende/teconomy/teconomy-leoben/<br />

Serena Tourey<br />

Mail: serena.tourey@iaeste.at<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

Studierende kommen bei der TECONOMY mit zukünftigen Arbeitgeber*innen in Kontakt.<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

49


Vom Sperrmüll zum Wertstoff:<br />

Projekt WINTRUST<br />

schließt den Kreislauf für Wintersportartikel<br />

Wintersportartikel wie Ski und Bindung, Ski-Schuhe, Stöcke oder Helme landen am<br />

Ende ihres Lebens meist im Sperrmüll, und gehen so als wertvolle Rohstoffe für die<br />

Herstellung von neuen Produkten verloren. Im neuen interdisziplinären Projekt WIN-<br />

TRUST soll nun der Grundstein für das Recycling von Wintersportartikel und die Kreislaufschließung<br />

gelegt werden.<br />

In den vergangenen fünf Jahren wurden in<br />

Österreich ca. 1,8 Millionen Paar Ski und Ski-<br />

Schuhen, ca. 2,3 Millionen Paar Ski-Stöcke<br />

und ca. 1,4 Millionen Ski-Helme verkauft– die<br />

Wiederverwertung dieser Artikel ist ein junges<br />

Forschungsfeld für die Montanuniversität<br />

Leoben und die Industrie. Es birgt ein immenses<br />

Potenzial, um den ökologischen Fußabdruck<br />

zu reduzieren und einen Beitrag zur<br />

Erfüllung des Green Deals der EU zu leisten.<br />

Unter der Projektleitung von ecoplus. Niederösterreichs<br />

Wirtschaftsagentur GmbH und<br />

unter dem Motto „Made in Austria“ haben<br />

sich im Projekt WINTRUST Wintersportartikelhersteller,<br />

Zulieferer und Händler, Betriebe<br />

im Bereich der Sammlung, Aufbereitung und<br />

des Recyclings, aber auch Forschungsinstitutionen<br />

zusammengeschlossen, um in den<br />

nächsten drei Jahren ein solides Fundament<br />

für das Recycling von Wintersportartikeln zu<br />

legen. Dazu werden zunächst Artikel aller vier<br />

Use Cases des Projekts (1: Ski + Bindung, 2:<br />

Ski-Schuhe, 3: Ski-Helme und 4: Ski-Stöcke) in<br />

den Pilotregionen Pinzgau und Pongau von<br />

der ZEMKA GmbH. gesammelt und danach<br />

zerlegt. Die erste Demontage übernimmt die<br />

GW St. Pölten, ein integrativer Betrieb, bei<br />

dem zunächst alle Teile auseinandergebaut<br />

werden, die händisch zerlegt werden können.<br />

Anschließend kommen die Materialien an das<br />

Transfercenter für Kunststofftechnik TCKT in<br />

Wels, wo die restlichen Materialverbunde so<br />

gut es geht getrennt werden.<br />

Department für Kunststofftechnik – Expertise<br />

im Kunststoffbereich<br />

Ski-Equipment besteht zu einem großen Teil<br />

aus Kunststoffen – kunststofftechnisches<br />

Know-How bringen daher gleich drei Lehrstühle<br />

an der Montanuniversität Leoben in<br />

das Projekt ein: Kunststoffverarbeitung, Chemie<br />

der Kunststoffe sowie Verarbeitung von<br />

Verbundwerkstoffen und Design für Recycling.<br />

Viele Materialien in Skiern, Ski-Bindungen<br />

und -Schuhen werden mit starken Klebstoffen<br />

verbunden, damit daraus ein robustes<br />

Verbundmaterial wird. Diese Klebeverbindungen<br />

können rein mechanisch – also beispielsweise<br />

durch Schreddern – nicht aufgetrennt<br />

werden. Daher befasst sich der Lehrstuhl für<br />

Chemie der Kunststoffe im Projekt WINTRUST<br />

damit, diese Klebeverbindungen chemisch zu<br />

lösen. Vor allem bei Epoxid-Klebstoffen ist dies<br />

eine Herausforderung: etablierte Methoden<br />

wie Erhitzen oder die Behandlung mit Säuren<br />

können einerseits bei zu gut haftenden Klebern<br />

versagen und andererseits die restlichen<br />

Materialien angreifen. Daher werden hier von<br />

unseren Wissenschaftlern*innen auch innovative<br />

Ansätze wie der Einsatz von Laserstoßwellen<br />

und Mikrowellen zum Aufbrechen der<br />

Klebeverbindungen untersucht.<br />

Der Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung be-<br />

50 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


Das Projektteam v.l.: Ulrike Kirschnick, MEng. MSc, Ing.-Dipl.-Wirt Nina Krempl und<br />

Dipl.-Ing. Dr. Christine Bandl<br />

schäftigt sich mit der Aufbereitung der unterschiedlichsten<br />

Materialfamilien. Untersucht<br />

werden jene Materialien, die zuvor bestmöglich<br />

getrennt werden konnten und in ausreichender<br />

Menge zur Verfügung stehen - nur so<br />

können Analysen und Experimente auch reproduzierbar<br />

gestaltet werden. In Extrusionsanlagen<br />

am Zentrum für Kunststofftechnik<br />

werden die Kunststoffe aufgeschmolzen und<br />

durch die Zugabe von Zusatzstoffen so angepasst,<br />

dass sie im besten Fall wieder für die Ursprungsprodukte<br />

verwendet werden können.<br />

All jene Stoffe, die zuvor nicht ausreichend<br />

getrennt oder nicht mehr aufgeschmolzen<br />

werden können, sollen als Füllstoff für andere<br />

Anwendungen eingesetzt und ebenfalls an<br />

den Lehrstühlen für Kunststoffverarbeitung<br />

und Chemie der Kunststoffe untersucht werden.<br />

Produkt aus dem gewonnen Recyclingmaterial<br />

werden die potenziellen Umweltwirkungen<br />

und die Energiebilanz systematisch<br />

analysiert. Die Berechnungen sollen dabei<br />

von Beginn an mitlaufen, und nicht wie bei<br />

anderen Projekten erst am Ende der Laufzeit<br />

erstellt werden. Dies ermöglicht eine frühzeitige<br />

Einschätzung der ökologischen und<br />

ökonomischen Machbarkeit, und damit eine<br />

bessere Planbarkeit sowie Justierbarkeit der<br />

Recyclingversuche.<br />

Kontakt:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Nina Krempl<br />

Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung<br />

E-Mail: nina.krempl@unileoben.ac.at<br />

Tel.: +43 3842 402 3521<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

Eine besondere Hürde im Projekt ist das Recycling<br />

von Skiern. Hierzu gibt es nur wenige<br />

bis keine Erfahrungswerte. Daher zielt<br />

die Arbeit in Leoben neben der Entwicklung<br />

eines prozessnahen Workflows auch darauf<br />

ab, reproduzierbare Realdaten zu erheben<br />

und diese dann in Handlungsempfehlungen<br />

umzuwandeln. Am Lehrstuhl für Verarbeitung<br />

von Verbundwerkstoffen und Design für Recycling<br />

soll dafür eine umfangreiche Lebenszyklusanalyse<br />

(life cycle assessment, LCA) der<br />

oben genannten Prozesse durchgeführt werden:<br />

Von der Sammlung bis hin zum neuen<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

51


Auszeichnung für Wissenschaftlerinnen<br />

der Montanuniversität<br />

Die Montanuniversität vergibt jährlich den Wissenschaftspreis für Montanistinnen an Wissenschaftlerinnen<br />

und Studentinnen für hervorragende Leistungen in der Forschung.<br />

Bei der Preisverleihung am 8. März v.l.: Vizerektor Helmut Antrekowitsch, Dipl.-Ing. Kathrin Thiele, Antonia Siebenbrunner, Ass.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Barbara Putz, Dr.<br />

Susanne Feiel (Leiterin International Relations and European University), Dr. Eva Wegerer (Credit: MUL/Martina Stöbbauer)<br />

In Anlehnung an die verschiedenen Stadien eines wissenschaftlichen Werdegangs wird der<br />

Wissenschaftspreis in vier Kategorien vergeben: PostDoc, PraeDoc, Master und Bachelor. Die<br />

Verleihung des Preises soll die Leistungen von Frauen vor dem Hintergrund des Internationalen<br />

Frauentages besonders hervorheben.<br />

Preisverleihung am Internationalen Frauentag<br />

Die Auswahl der Preisträgerinnen erfolgte durch eine hochkarätig besetzte Kommission.<br />

Auswahlkriterien für den Wissenschaftspreis sind die außergewöhnliche Forschungsleistung,<br />

die wissenschaftliche Exzellenz, die Bedeutung der Forschungsergebnisse für die<br />

Weiterentwicklung des Fachbereichs, das hohe Anwendungspotential und die nachhaltige<br />

Wirkung der erbrachten Leistung. Die Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen<br />

Dr. Eva Wegerer, MBA, betont: „Die Preisträgerinnen sind Vorbilder für junge Frauen,<br />

die an technischen Studienrichtungen interessiert sind“. Der Preis ist mit insgesamt 8.000<br />

Euro dotiert. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem Vortrag von Dr. Susanne Feiel,<br />

Leiterin der Service-Abteilung International Relations and European University der Montanuniversität.<br />

52 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


Die Preisträgerinnen<br />

Kategorie POSTDOC<br />

Ass.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Barbara Putz, Lehrstuhl für Struktur- und Funktionskeramik<br />

Die gebürtige Leobenerin Barbara Putz ist Assistenzprofessorin am Department für Werkstoffwissenschaften.<br />

Das Forschungsgebiet von Barbara Putz umfasst die Entwicklung von<br />

Dünnschichtsystemen, die sowohl in der Mikro- und flexiblen Elektronik als auch in der<br />

Raumfahrt eingesetzt werden können. Im Alltag findet diese Technologie unter anderem in<br />

Mobiltelefonen, in Rettungsdecken und als Isolationsmaterial für Satelliten Anwendung. Im<br />

Rahmen der Forschungsarbeit von Barbara Putz wurde ein einzigartiger Abscheidungsaufbau<br />

entwickelt, um Metalloxid-Nanolaminatfilme auf flexiblen Polymeren herzustellen. Zur<br />

Analyse des Verformungsverhaltens wurden mechanische Tests am Synchrotron durchgeführt.<br />

Es wurde festgestellt, dass die Rissbeständigkeit der Filme mit steigender Dichte der<br />

Oxidschicht zunimmt. Zur Beschreibung des mechanischen Verhaltens unter mehrachsigen<br />

Belastungsbedingungen wurde ein biaxiales Fließflächenmodell der Filme entwickelt. Dies<br />

ist von großer Bedeutung für die Anwendung in verschiedenen flexiblen Trägersystemen<br />

und Belastungsfällen in der Elektronik.<br />

Kategorie PRAEDOC<br />

Dipl.-Ing. Kathrin Thiele, Lehrstuhl für Eisen- und Stahlmetallurgie<br />

Kathrin Thiele stammt aus der Südsteiermark und ist Dissertantin im Christian Doppler Labor<br />

für Einschlussmetallurgie in der modernen Stahlerzeugung. Die Einführung in das Studium<br />

der Metallurgie an der Montanuniversität hat Kathrin Thiele davon überzeugt, dass es möglich<br />

ist, einen aktiven Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten. Ein aktueller Forschungsschwerpunkt<br />

der Metallurgie ist die CO2-Transformation bzw. die CO2-freie Stahlproduktion. Aus diesem<br />

Forschungsschwerpunkt ergeben sich neue Herausforderungen und Anforderungen, bei<br />

denen die Einschlussmetallurgie von Kathrin Thiele zum Einsatz kommt. Die Forschungsarbeit<br />

von Kathrin Thiele konzentriert sich auf die Nachverfolgung von nichtmetallischen Einschlüssen<br />

(NME) in Stählen. Die Entstehung von NME und deren Modifikationen haben einen großen<br />

Einfluss auf die Stahlqualität und den Produktionsprozess. In diesem Projekt wird die Optimierung<br />

der aktiven Tracing-Methode sowohl im Labor- als auch im Industriemaßstab untersucht.<br />

Darüber hinaus wird die Charakterisierung markierter NME mittels künstlicher Intelligenz<br />

durchgeführt. Zur Herkunftsbestimmung von NME wird eine innovative Methode auf Basis des<br />

Seltene Erden Fingerabdrucks eingesetzt. Insbesondere bei Stählen Mag. Christine für die Adacker Automobilindustrie<br />

spielt die Reinheit eine wichtige Rolle.<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

53


Kategorie Master<br />

Dipl.-Ing. Christina Pölzl, Studentische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mineral Processing<br />

Christina Pölzl stammt aus Mürzzuschlag und studierte am Lehrstuhl für Aufbereitung der<br />

Montanuniversität Leoben. Ihre Masterarbeit verfasste Christina Pölzl während eines siebenmonatigen<br />

Forschungsaufenthaltes in Boston. Dabei kooperierte Christina Pölzl mit der<br />

US-amerikanischen Firma ST Equipment & Technology LLC (STET). In ihrer Masterarbeit beschäftigt<br />

sich Christina Pölzl speziell mit einer nachhaltigen Alternative für die Aufbereitung<br />

von sehr feinem Eisenerz.<br />

In ihrer wissenschaftlichen Arbeit untersucht Christina Pölzl die trockene Eisenerzaufbereitung<br />

durch elektrostatische Abscheidung. Der Prozess wird mit statistischem Design (DoE)<br />

und der JMP-Software optimiert. Das Ziel ist die Herstellung von hochwertigen Eisenerzkonzentraten<br />

durch den Einsatz des triboelektrischen Separators von STET, der das derzeitige<br />

Verfahren der trockenen Magnetabscheidung ergänzt. Der elektrostatische Abscheider, der<br />

speziell für feines Material entwickelt wurde, erfüllt die Qualitätsstandards der Produktion.<br />

Diese Anwendung stellt einen Fortschritt in der Eisenerzindustrie dar, da sie auf die Herausforderungen<br />

der Wasserknappheit und der Umweltprobleme, insbesondere in Bezug auf<br />

chemische Verschmutzung und Dammbrüche, reagiert.<br />

Kategorie Bachelor<br />

Antonia Siebenbrunner, Masterstudentin Umwelt- und Klimaschutztechnik,<br />

Studentische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine und Analytische Chemie<br />

Die Bachelorarbeit von Antonia Siebenbrunner entstand im Rahmen des Projektes MURmap,<br />

das sich mit der geochemischen Charakterisierung der Mur beschäftigt. Im Rahmen ihrer<br />

Bachelorarbeit beschäftigte sich Antonia Siebenbrunner mit der Entwicklung einer Methode<br />

zur In-situ-Bestimmung von Strontium (Sr)-Konzentrationen und Isotopenverhältnissen in<br />

natürlichen Gewässern mittels DGT-Passivsamplern. Im Zuge der Forschungsarbeiten wurden<br />

auch die Konzentrationen anderer Elemente wie Blei, Barium und Calcium ermittelt. Die<br />

Ziele der Arbeit umfassten die Validierung im Labor, das Testen der Sampler in kontrollierten<br />

Experimenten sowie die Untersuchung der zeitintegrierten passiven Probenahme. Zur<br />

Elementquantifizierung und für die Isotopenverhältnisanalyse von 87Sr/86Sr wurden massenspektrometrische<br />

Methoden angewandt. In einem einwöchigen Feldversuch wurden die<br />

Sampler erfolgreich eingesetzt. Antonia Siebenbrunner beabsichtigt, die Methode in einem<br />

weiteren Forschungsschritt in einem anderen Bereich der Mur einzusetzen.<br />

54 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


Frauenförderung an der Montanuniversität<br />

Der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen und die Stabstelle für Diversity Management<br />

engagieren sich für Frauenförderung, Chancengleichheit und Diversität. An der Montanuniversität<br />

wird auf eine gendergerechte Zusammensetzung in universitären Kollegialorganen<br />

geachtet und die Erhöhung des Frauenanteils im wissenschaftlichen Bereich forciert. Als<br />

sehr weitreichende Maßnahme zur Frauenförderung hat das Rektorat der Montanuniversität<br />

Laufbahnstellen für Frauen geschaffen, mit der Zielsetzung einer Erhöhung des Frauenanteils<br />

bei Professorinnen.<br />

Weitere Informationen<br />

Dipl.-Ing. Dr. Eva Wegerer, MBA<br />

Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen<br />

E-Mail: eva.wegerer@unileoben.ac.at<br />

Tel.: 03842 402 7004<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

55


Auf dem Weg zum grünen Haushalt:<br />

Effektive Kühl- und Heizlösungen<br />

Lebensmittel kühlen, Wäsche waschen und trocknen, Geschirr im Geschirrspüler reinigen<br />

– in all diesen Szenarien kommen Haushaltsgeräte zum Einsatz, die wir uns nicht<br />

mehr wegdenken können. Doch Luft kühlen oder Wasser erhitzen benötigt sehr viel<br />

Energie. Im neuen von FFG und SFG geförderten Projekt ECHODA - Energy Efficient<br />

Cooling and Heating of Domestic Appliances – sucht der Lehrstuhl für Werkstoffkunde<br />

und Prüfung der Kunststoffe der Montanuniversität Leoben gemeinsam mit der TU<br />

Graz als wissenschaftlichem Partner und zahlreichen Industriepartnern nach Wegen,<br />

Haushaltsgeräte effizienter zu machen.<br />

Am Department Kunststofftechnik der Montanuni wird an Lösungen für einen “grüneren” Haushalt gearbeitet.<br />

Sie sind nicht mehr aus unseren Küchen und<br />

Badezimmern wegzudenken: Kühl- und Gefrierschrank,<br />

Waschmaschine und Trockner,<br />

Geschirrspüler oder Heißwasserbereiter. Beim<br />

laufenden Betrieb benötigen sie aber ganz<br />

schön viel Strom und belasten damit nicht nur<br />

das Geldbörserl des Endnutzers, sondern haben<br />

auch einen negativen Einfluss auf unseren<br />

ökologischen Fußabdruck. Dabei gäbe es zahlreiche<br />

Schrauben, an denen gedreht werden<br />

könnte, um die Klimabilanz von Haushaltsgeräten<br />

mit Kühl- und Heizbedarf, so der Fachterminus,<br />

zu verbessern. Dabei setzt man im<br />

Projekt ECHODA beispielsweise auf den Einsatz<br />

von optimierten Kühl- und Heizkreisläufen mit<br />

Sensoren, die automatisch ihre Leistung an die<br />

Umgebungsverhältnisse anpassen können,<br />

oder auf die Substitution von klassischen Heizelementen<br />

durch deutlich effizientere Wärmepumpen.<br />

Die Effizienz der überarbeiteten bzw.<br />

neu entwickelten Komponenten und Anlagenteile<br />

wird in einem nächsten Schritt sehr genau<br />

unter die Lupe genommen: Von der Entwicklung<br />

über die Nutzung bis hin zur Entsorgung<br />

und Wiederverwertung wird der gesamte<br />

Lebenszyklus der Produkte im Rahmen einer<br />

Lebenszyklusanalyse (LCA) betrachtet.<br />

Montanuni bringt Know-how<br />

zu Hochleistungskunststoffen ein<br />

Am Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Prüfung<br />

der Kunststoffe an der Montanuniversi-<br />

56 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


tät Leoben wird auf höchstem Niveau in den<br />

Bereichen Polymerphysik, Materialwissenschaften<br />

sowie Prüfung und Anwendungen<br />

von Hochleistungskunststoffen geforscht,<br />

und diese Expertise bringt das Wissenschaftler*innen-Team<br />

auch in das Projekt ECHODA<br />

ein: Man fokussiert sich dabei einerseits auf<br />

die Optimierung von bereits verwendeten<br />

Kunststoffkomponenten in den Haushaltsgeräten<br />

und andererseits auf die Entwicklung<br />

von neuen polymerbasierten Composites<br />

für innovative Kompressor-Technologien.<br />

Verbessert werden sollen dabei vor allem<br />

die akustischen Eigenschaften sowie der<br />

thermische Wirkungsgrad: Durch ein verbessertes<br />

Wärmemanagement kann verhindert<br />

werden, dass elektrische Energie während<br />

des Betriebs ungenutzt verpufft. Zugleich<br />

erschließen Kunststoffkomponenten neue<br />

Möglichkeiten hinsichtlich Schallreduktion<br />

und Gerätekomfort. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt<br />

wird sein, die bestehenden<br />

und neuen Bauteile so zu designen bzw. zu<br />

überarbeiten, dass ein weitgehend werkstoffliches<br />

Recycling möglich wird.<br />

Kontakt:<br />

Dipl.-Ing. Dr.mont. Gerald Pilz<br />

gerald.pilz@unileoben.ac.at<br />

Tel.: +43 3842 402 - 2109<br />

Projektname: ECHODA - Energy Efficient Cooling<br />

and Heating of Domestic Appliances<br />

Förderung: FFG COMET Antragsnummer<br />

50248130 und SFG - Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

m.b.H.<br />

Laufzeit: 01.01.2024 - 31.12.2027<br />

Partner: Nidec Global Appliance Austria GmbH,<br />

BSH Hausgeräte GmbH, Electrolux Italia S.P.A.,<br />

Quooker International B.V., TDK Electronics GmbH<br />

& Co OG, Infineon Technologies Austria AG, ec²t<br />

GmbH, Technische Universität Graz – Institute für<br />

Thermodynamik und nachhaltige Antriebssysteme,<br />

Wärmetechnik, Elektrische Antriebstechnik<br />

und Maschinen, Werkstoffkunde, Fügetechnik<br />

und Umformtechnik, Grundlagen und Theorie<br />

der Elektrotechnik, Montanuniversität Leoben<br />

– Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Prüfung der<br />

Kunststoffe<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

Dr. Gerald Pilz leitet das Projekt zur Verbesserung<br />

der Effektivität von Kühl- und Heizlösungen<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

57


Professor der Montanuniversität unterstützt<br />

Mondmission „Gateway“<br />

In der Raumstation soll untersucht werden, wie sich Weltraumbedingungen auf Pflanzensamen und Materialien auswirken. (Copyright: ESA)<br />

Im Rahmen des Projekts „Gateway“ soll in den nächsten Jahren ein internationaler Außenposten<br />

in der Mondumlaufbahn errichtet werden. Die Raumstation „Gateway“ ist weiter von<br />

der Erde entfernt als die internationale Raumstation (ISS) und soll als Zwischenstation für<br />

Missionen zum Mond dienen. Univ.-Prof. Dr. Stefan Pogatscher vom Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie<br />

unterstützt die European Space Agency (ESA) bei der Konzeption des Moduls<br />

METIS (Multifunctional Exposure Testbed In deep Space).<br />

Modul für Versuche<br />

Pogatscher und zwölf weitere Wissenschaftler*innen der ESA, JAXA (Japan Aerospace Exploration<br />

Agency), CSA (Canadian Space Agency) und NASA (National Aeronautics and Space<br />

Administration) entwickeln dabei die Anforderungen an die Expositionsplattform METIS für<br />

Biologie und Materialwissenschaften. So kann damit zum Beispiel untersucht werden, wie<br />

sich die Weltraumbedingungen auf Pflanzensamen oder Materialien auswirken. Pogatscher<br />

bringt dabei seine Expertise als Materialwissenschaftler ein: „Es hat mich sehr gefreut, als ich<br />

von der ESA angesprochen wurde, bei einem so spannenden Projekt mitzuarbeiten“, meint<br />

Pogatscher.<br />

58 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


Univ.-Prof. Dr. Stefan Pogatscher arbeitet an den Materialien für die<br />

Raumstation “Gateway” mit. (MUL/Stöbbauer)<br />

Gateway<br />

Die elliptische Flugbahn der Raumstation hat zum Ziel, dass Astronauten und Versorgungsgüter<br />

leichter von der Erde abgeholt werden können. Die Raumstation wird auch als Kommunikationszentrum<br />

und als Basis für die wissenschaftliche Forschung dienen. Der Außenposten<br />

wird bis zu 90 Tage am Stück für Astronaut*innen bewohnbar sein und aus einem<br />

Servicemodul, einem Kommunikationsmodul, einem Verbindungsmodul, einer Luftschleuse<br />

für Weltraumspaziergänge, einem Wohnbereich für die Astronaut*innen und einer Betriebsstation<br />

zur Steuerung des Roboterarms oder der Rover auf dem Mond bestehen.<br />

„Gateway“ ermöglicht den Raumfahrtbehörden zudem die Erprobung von Technologien wie<br />

elektrischen Antrieben, bei denen die Schwerkraft der Erde stören würde. Für den Außenposten<br />

sind neue Möglichkeiten der Weltraumforschung außerhalb des Magnetfelds und<br />

der Atmosphäre der Erde geplant. Die Nähe des Außenpostens ermöglicht zudem schnelle<br />

Reaktionszeiten für Astronaut*innen, die Rover auf dem Mond steuern. Zu den ersten wissenschaftlichen<br />

Instrumenten für Gateway gehören die Heliophysics Environmental and Radiation<br />

Measurement Experiment Suite (HERMES) und das European Radiation Sensors Array<br />

(ERSA), die außerhalb von Gateway liegen werden, um die Strahlungsumgebung der Sonne<br />

und das Weltraumwetter zu überwachen.<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

Weitere Informationen<br />

Univ.-Prof. Dr. Stefan Pogatscher<br />

Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie<br />

Tel.: 03842 402 5228<br />

E-Mail: stefan.pogatscher@unileoben.ac.at<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

59


Leobener Wissenschaftlerin<br />

erhält Förderpreis<br />

Dipl.-Ing. Dr. techn. Jessica Michalke, Postdoc<br />

am Lehrstuhl für Physikalische Chemie<br />

an der Montanuniversität Leoben, erhielt für<br />

ihr Forschungsprojekt die „Disruptive Innovation“-<br />

Förderung. Dabei handelt es sich um<br />

ein neues Förderprogramm der Österreichischen<br />

Akademie der Wissenschaften (ÖAW)<br />

in Kooperation mit dem Fonds zur Förderung<br />

der wissenschaftlichen Forschung (FWF).<br />

Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit<br />

der Nutzbarmachung von Vanadium in Fliegenpilzen<br />

(Amanita Muscaria). Im Rahmen<br />

des Forschungsprozesses wird eine Pyrolyse<br />

(Verbrennung ohne Sauerstoff) der Fliegenpilze<br />

durchgeführt, um einen Vanadium-basierten<br />

Katalysator herzustellen.<br />

Forschungsprojekt zur Herstellung von<br />

Vanadium-basierten Katalysatoren<br />

Fliegenpilze eignen sich laut Michalke für<br />

dieses Verfahren besonders gut, da sie viel<br />

Vanadium im Fruchtkörper anreichern. Das<br />

Endziel ist die Herstellung von Essigsäure,<br />

einer wichtigen Basischemikalie, von der laut<br />

der Leobener Wissenschaftlerin jährlich über<br />

sieben Millionen Tonnen hergestellt werden.<br />

Essigsäure wird nicht nur in der Lebensmittelindustrie,<br />

in Pharmazeutika, Farbstoffen und<br />

Kosmetik gebraucht, sondern ist auch ein<br />

wichtiger Bestandteil von Reinigungsmitteln<br />

und Beschichtungen. Zur Gewinnung von<br />

Essigsäure durch Oxidation werden bislang<br />

Katalysatoren auf Edelmetallbasis (PGMs)<br />

verwendet. Michalke machte Nachhaltigkeit<br />

und Ressourcenschonung zur Priorität ihres<br />

Forschungsprojektes. „Pilze verfügen über<br />

ein umfangreiches Wurzelsystem, wenn also<br />

nur der Fruchtkörper verwendet wird, dann<br />

ist es in etwa so, als ob man einen Apfel<br />

vom Baum pflückt – der Baum trägt keinen<br />

60 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


Schaden davon und die Frucht wächst ohne<br />

Probleme nach“, erklärt die Wissenschaftlerin.<br />

Die Entsorgung der Katalysatoren nach<br />

dem Ende ihrer Funktionsfähigkeit steht bei<br />

diesem Forschungsprojekt ganz im Sinne<br />

von Responsible Circular Systems im Vordergrund,<br />

denn „das lokale Ökosystem soll nicht<br />

geschädigt werden“, so die Chemikerin.<br />

Neues Förderprogramm um insgesamt<br />

zwei Millionen Euro<br />

Mit dem 2024 zum ersten Mal vergebenen<br />

Förderprogramm „Disruptive Innovation<br />

– Early Career Seed Money“ unterstützen<br />

die Österreichische Akademie der Wissenschaften<br />

(ÖAW) und der Österreichische<br />

Wissenschaftsfonds (FWF) junge Wissenschaftler*innen<br />

bei der Umsetzung innovativer<br />

Forschungsideen mit insgesamt zwei<br />

Millionen Euro. Die 60 Teilnehmer*innen<br />

konnten in einem neuen dialogorientierten<br />

Evaluierungsformat ihre Forschungsideen<br />

vorstellen. Das Forschungsprojekt von Michalke<br />

wurde gemeinsam mit 29 anderen<br />

Forschungsideen von einer Jury aus internationalen<br />

Expert*innen ausgewählt und mit<br />

einer Summe von 69.000 Euro gefördert. „Bei<br />

der Bewertung der Projekte stellte neben der<br />

fachlichen Exzellenz auch das wissenschaftliche<br />

Entwicklungspotential der Forschenden<br />

ein zentrales Auswahlkriterium dar“, erklärt<br />

FWF-Präsident Christoph Gattringer. ÖAW-<br />

Präsident Heinz Faßmann erklärte: „Ich bin<br />

froh, dass wir mit dem „Disruptive Innovation“-<br />

Programm 30 junge Forschende fördern<br />

können, die unkonventionelle Projekte<br />

umsetzen werden. Wir schlagen damit auch<br />

einen Weg abseits der konformer werdenden<br />

Wissenschaft ein“.<br />

Zur Person<br />

Die gebürtige Oberösterreicherin Michalke<br />

studierte an der Johannes Kepler Universität<br />

Linz (JKU) Technische Chemie und Management<br />

in Chemical Technologies. Seit Dezember<br />

2023 forscht und lehrt die Wissenschaftlerin<br />

an der Montanuniversität Leoben. Ihr<br />

Interesse an der Pyrolyse von Stoffen und ein<br />

akademischer Vortrag über das Vanadium-<br />

Vorkommen in Pilzen auf einer Konferenz<br />

inspirierten die Chemikerin zu ihrem unkonventionellen<br />

Forschungsprojekt.<br />

Weitere Informationen<br />

Dipl.-Ing. Dr. techn. Jessica Michalke<br />

Lehrstuhl für Physikalische Chemie<br />

Tel.: +4338424024812<br />

E-Mail: jessica.michalke@unileoben.ac.at<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

61<br />

MONTANUNI AKTUELL


Erstmals 50 Prozent Frauen<br />

in einem Ausbildungsprogramm an der<br />

Montanuniversität Leoben<br />

Die DELTA-Akademie der Montanuniversität Leoben bietet den Studierenden durch die Vernetzung in die Wirtschaft einen wertvollen Mehrwert zum technischen Studium.<br />

Das Ausbildungsprogramm „Delta Akademie“ bietet nun schon im 9. Jahr engagierten<br />

Studierenden aus den Bachelor- Master- und Doktoratsstudien eine wertvolle Ergänzung<br />

zum regulären Technik-Studium an der Montanuniversität und unterstützt sie dabei, sich<br />

erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren. In Kooperation mit der renommierten<br />

Universität St. Gallen werden hochwertige Unterrichtseinheiten in den Themenbereichen<br />

Business und Management angeboten und in gemeinsamen Projekten mit den<br />

Industriepartnern direkt umgesetzt.<br />

Für die Teilnahme ist eine Bewerbung erforderlich. Nun wurden die Studierenden für<br />

den Jahrgang 2024/25 ausgewählt. „Heuer gab es wieder eine hohe Anzahl an Bewerber*innen.<br />

Die begrenzten Plätze in der studienbegleitenden Ausbildung sind sehr<br />

begehrt“, so der Programm-Manager der Delta Akademie, Jürgen Löschnauer. „Es ist<br />

immer wieder eine Freude, so hochmotivierte Studierende zu erleben“, lobt der Vorsitzende<br />

des Leitungsbeirates und mit seinem Unternehmen selbst an der Delta Akademie<br />

Beteiligte sowie Uniratsvorsitzender der Montanuniversität, Stefan Pierer. „Heuer haben<br />

Technikerinnen die Nase vorne - 50 Prozent des neuen Jahrgangs sind Frauen“, betont<br />

62 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


Iris Filzwieser, Geschäftsführerin der METTOP und UrbanGold GmbH sowie Präsidentin<br />

des ACR. „Die Delta Akademie ist ein einzigartiges Beispiel einer umfassenden hochqualitativen<br />

Ausbildung unserer Studierenden“, meint Thomas Prohaska, Vizerektor der<br />

Montanuniversität Leoben.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen, Ausbildungsseinrichtungen und Behörden<br />

bietet die Delta Akademie der Montanuniversität Leoben den teilnehmenden<br />

Studierenden neben einer praxisnahen Ausbildung den Zugang zu hervorragenden Expertisen<br />

und Netzwerken. Dies ermöglicht es ihnen, wertvolle Kontakte für die Zukunft<br />

zu knüpfen und ihr berufliches Netzwerk aufzubauen. Durch die enge Verbindung zur<br />

Industrie erhöhen sich die Karrierechancen der Studierenden für attraktive Positionen in<br />

Unternehmen.<br />

Insgesamt bietet die Delta Akademie den teilnehmenden Studierenden somit einen<br />

wertvollen Mehrwert zum technischen Studium. Durch die Vertiefung ihrer akademischen<br />

Erfahrungen und dem Erwerb zusätzlicher Management-Kenntnisse werden sie<br />

bestmöglich auf ihre beruflichen Herausforderungen vorbereitet.<br />

Weitere Informationen<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Löschnauer<br />

Delta Akademie<br />

Mail: deltaakademie@unileoben.ac.at<br />

Web: https://deltaakademie.unileoben.ac.at<br />

Tel.: +43 3842 402 8412<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

63


Leobener Werkstoffwissenschaftler*innen<br />

forschen an Verbesserung von Implantaten<br />

Ein Team von Leobener Werkstoffwissenschaftler*innen an der Montanuniversität Leoben<br />

und am Erich-Schmid-Institut für Materialwissenschaften der Österreichischen Akademie<br />

der Wissenschaften beschäftigt sich damit, mit Hilfe der Additiven Fertigung medizinische<br />

Implantate zu verbessern. Ihre Forschungsarbeit wurde kürzlich in der Fachzeitschrift<br />

„Advanced Functional Materials“ veröffentlicht.<br />

Dipl.-Ing. Sepide Hadibeik, Dr. Florian Spieckermann und Univ.-Prof. Dr. Jürgen Eckert vom<br />

Department Werkstoffwissenschaft der Montanuniversität Leoben haben, in Kooperation<br />

mit dem Swiss Advanced Manufacturing Center in Biel, erstmals ein fortschrittliches<br />

Verfahren für die additive Fertigung von metallischen Gläsern angewendet. Derzeit<br />

werden Standardlegierungen für den 3-D-Druck verwendet, erreichen aber häufig nicht die<br />

Eigenschaften klassischer Fertigungsverfahren. „Wir forschen daran, neue Legierungen zu<br />

finden, die das ändern sollen“, beschreibt Spieckermann. Sie verwenden dafür einen starken<br />

Laserstrahl, um diese speziellen Metalle zu formen.<br />

Metallische Gläser<br />

Ausgangspunkt für die Untersuchungen sind sogenannte metallische Gläser. Diese haben<br />

im Gegensatz zu üblichen Fenster- oder Brillengläser andere Eigenschaften. Ihre Strukturen<br />

sind amorph, das heißt die Atome haben keine sich wiederholende Struktur, sind also nicht<br />

kristallin. Durch diese Struktur ändern sich auch die physikalischen Eigenschaften: Sie sind<br />

härter, korrosionsbeständiger und fester als gewöhnliche Metalle. Im Rahmen der Studie<br />

konnten nahezu vollständig amorphe und dichte Proben aus metallischem Glas hergestellt<br />

werden, wobei die atomare Ordnung optimiert wurde, um die Produktivität und die<br />

Bruchdruckfestigkeit zu verbessern.<br />

Neue Methode<br />

Die bisherigen Methoden, um solche Metallgläser herzustellen, konnten nur kleine Teile<br />

produzieren. Aber jetzt zeigen die Forscher*innen, dass ihr neuer Laserstrahlprozess<br />

vielversprechende Ergebnisse für die Herstellung großer und komplizierter Strukturen liefert.<br />

Bisher hatten 3D-Duckmaschinen, die ähnliche Metalle herstellten, ein Problem: Die bereits<br />

erstarrten Schichten wurden beim Aufwärmen wieder zu heiß. Das hat ihre mechanischen<br />

Eigenschaften beeinträchtigt. Aber mit der neuen Methode können die Forscher die<br />

Temperatur besser kontrollieren und die Eigenschaften des Glases verbessern, indem sie den<br />

Laserstrahl mit einer Spezialoptik in eine flache, breite Form bringen. Das macht das Material<br />

stabiler und flexibler.<br />

„Mit dieser neuen Technik könnten die Möglichkeiten für die Herstellung von Metallgläsern<br />

und anderen Legierungen stark erweitert werden“, erläutert die Wissenschaftlerin Hadibeik.<br />

Auf die Frage, wo diese Erkenntnisse angewendet werden können, denkt das Forscherteam<br />

an medizinische Implantate ebenso wie an Komponenten für die Elektronikindustrie.<br />

64 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


Link zur Veröffentlichung:<br />

https://doi.org/10.1002/adfm.202470066<br />

Erich-Schmid-Institut<br />

Das Erich-Schmid-Institut für Materialwissenschaften (kurz: ESI) der Österreichischen<br />

Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ist ein Forschungsinstitut, das in Kooperation mit<br />

der Montanuniversität Leoben geführt wird. Der Leiter des Lehrstuhls für Materialphysik<br />

der Montanuniversität ist gleichzeitig der Leiter des Akademieinstituts. Es ist auf die<br />

mikrostrukturelle Untersuchung, sowie Experimenten an und Modellierung von Materialien<br />

wie Stahl oder Legierungen aber auch auf funktionale Materialien (z.B. Implantatmanterialien)<br />

spezialisiert.<br />

Vol. 34 • No. 12 • March 18 • 2024<br />

www.afm-journal.de<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

Cover-Foto der Fachzeitschrift “Advanced Functional Materials”<br />

adfm202470066_IFC_eonly.indd 1<br />

23/02/24 10:40 AM<br />

Kontakt:<br />

Mag. Dr. Florian Spieckermann<br />

Lehrstuhl für Materialphysik<br />

E-Mail: florian.spieckermann@unileoben.ac.at<br />

Tel.: 03842 804 112<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

65


Ehrungen für herausragende Verdienste<br />

Am Montag und Dienstag, dem 06. und 07. Mai, wurden Wilfried Eichlseder, Martha<br />

Mühlburger und Reinhold Ebner hohe Ehrungen zuteil. Martha Mühlburger, die<br />

ehemalige Vizerektorin der Montanuniversität Leoben, wurde mit dem großen<br />

Ehrenzeichen des Landes Steiermark und dem Ehrenring der Stadt Leoben für<br />

ihren Verdienst geehrt. Wilfried Eichlseder, Altrektor der Montanuniversität, wurde<br />

für seine Leistungen und sein Wirken der Ehrenring der Stadt Leoben verliehen.<br />

Reinhold Ebner, der ehemalige Geschäftsführer des Materials Center Leoben (MCL),<br />

erhielt ebenfalls den Ehrenring der Stadt Leoben.<br />

Martha Mühlburger<br />

erhält hohe Landesauszeichnung und<br />

Ehrenring der Stadt Leoben<br />

Am Montag dem 06. Mai wurde Martha<br />

Mühlburger durch Landeshauptmann<br />

Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stellvertreter<br />

Anton Land in der<br />

Aula der Alten Universität in Graz das<br />

große Ehrenzeichen des Landes Steiermark<br />

verliehen. Die ehemalige Vizerektorin<br />

der Montanuniversität ist eine<br />

von insgesamt 16 Personen, die diese<br />

hohe Landesauszeichnung erhalten. „Mit<br />

außergewöhnlicher Initiative, beständigem<br />

Einsatz und Tatkraft haben die<br />

heute ausgezeichneten Persönlichkeiten<br />

auf unterschiedlichen Gebieten Großes<br />

geleistet, weshalb ich mich freue, ihnen<br />

zu den verliehenen Ehrenzeichen herzlich<br />

gratulieren zu dürfen“, hob Landeshauptmann<br />

Christopher Drexler in seiner<br />

Laudatio hervor. Am Dienstag dem 07.<br />

Mai wurde Mühlburger außerdem der<br />

Ehrenring der Stadt Leoben von Bürgermeister<br />

Kurt Wallner verliehen.<br />

Als ehemalige Vizerektorin der Montanuniversität<br />

Leoben hat Martha Mühlburger<br />

die Universität als Lehr- und Forschungsstätte<br />

mitgeprägt. Zudem lagen<br />

66<br />

verschiedene Ressorts wie Verwaltung,<br />

Personalagenden, Infrastruktur und Finanzen<br />

in ihrem Verantwortungsbereich.<br />

Darüber hinaus war Mühlburger Leiterin<br />

des Außeninstituts und Geschäftsführerin<br />

des „Zentrums für Angewandte<br />

Technologie“ (ZAT). Die ehemalige Vizerektorin<br />

nahm außerdem eine wichtige<br />

Rolle bei der Projektierung des Zentrums<br />

am Berg (ZaB) ein, das einen Meilenstein<br />

in der montanistischen Wissenschaftslandschaft<br />

darstellt.<br />

Verleihung von Ehrenringen der Stadt<br />

Leoben an Wilfried Eichlseder und<br />

Reinhold Ebner<br />

Ebenso wurde der Ehrenring der Stadt<br />

Leoben an Wilfried Eichlseder, Altrektor<br />

der Montanuniversität Leoben und Reinhold<br />

Ebner, ehemaliger Geschäftsführer<br />

des MCL, verliehen. „Die Stadt Leoben<br />

dankt dem neuen Ehrenbürger sowie<br />

den Ehrenringträger*innen sehr herzlich<br />

für ihr Wirken und möchte mit der heutigen<br />

Verleihung diese Leistungen für<br />

alle Zeiten sichtbar dokumentieren. Wir<br />

wählen daher auch sehr sorgfältig aus,<br />

damit die Auszeichnung stets ihren Wert<br />

behält“, hob der Leobener Bürgermeister<br />

Kurt Wallner bei seiner Ansprache hervor.<br />

WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


LH Christopher Drexler (l.) und LH-Stv. Anton Lang (r.) mit Vizerektorin a.D. Martha Mühlburger. © Foto: Land Steiermark/Foto Fischer/Schuster<br />

Wilfried Eichlseder,<br />

Altrektor der Montanuniversität<br />

Wilfried Eichlseder wurde 1999 als Professor<br />

für Allgemeinen Maschinenbau an<br />

die Montanuniversität Leoben berufen.<br />

Von 2011 bis 2023 war Eichlseder als Rektor<br />

der Montanuniversität Leoben aktiv.<br />

Unter seinem Rektorat kam es zum Ausbau<br />

bestehender Forschungsfelder und<br />

zur Anpassung an aktuelle Anforderungen<br />

wie Klimaverträglichkeit oder Energieeffizienz.<br />

Außerdem wurden neue<br />

Forschungsthemen rund um Digitalisierung<br />

und Wasserstoff forciert. Unter<br />

Eichlseders Rektorat kam es außerdem<br />

zur Gründung der Europäischen Universität<br />

EURECA-Pro, einer gemeinsamen<br />

Forschungsplattform für neun Universitäten<br />

unter der Leitung der Montanuniversität<br />

Leoben. Zudem wurden zahlreiche<br />

Infrastrukturprojekte für Forschung<br />

und Lehre, wie beispielsweise das Zentrum<br />

am Berg (ZaB) oder das neue Studienzentrum<br />

angestoßen.<br />

Reinhold Ebner,<br />

ehemaliger Geschäftsführer des MCL<br />

Reinhold Ebner studierte Hüttenwesen,<br />

Fachrichtung Metallkunde, an der Montanuniversität<br />

Leoben und war bis zu<br />

seiner Habilitation im Jahr 1995 in unterschiedlichen<br />

Positionen an der Montanuniversität<br />

Leoben tätig. Von 1999 bis zu<br />

seiner Pensionierung im Jahr 2022 war<br />

der Montanist Geschäftsführer der Materials<br />

Center Leoben Forschung GmbH<br />

(MCL).In seinen über zwanzig Jahren als<br />

Geschäftsführer baute Ebner das MCL zu<br />

einem international anerkannten Kompetenzzentrum<br />

mit rund 170 Mitarbeiter*innen<br />

aus.<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

Sabrina Baumgartner BA.<br />

MARKETING AND COMMUNICATION<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7220, +43 664 80 898 7220<br />

E-Mail: sabrina.baumgartner@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

67


FFG Bridge-Projekt<br />

an Montanuniversität Leoben gestartet<br />

Im November 2023 startete ein FFG BRIDGE-Projekt am Lehrstuhl für Struktur- und<br />

Funktionskeramik (ISFK) der Montanuniversität Leoben in Kooperation mit der Firma<br />

Lithoz GmbH. Das Projekt soll unter anderem an frühere Forschungsarbeiten des ISFK<br />

im Bereich der additiven Fertigung und der Kombination verschiedener Keramiken<br />

(Multimaterialien) anknüpfen und zu einem besseren Verständnis der Sinterung<br />

3D-gedruckter Hochleistungs-Keramiken beitragen. Im besonderen Fokus des gestarteten<br />

BRIDGE-Projekts steht hierbei die gezielte Kombination verschiedener Materialien<br />

mit unterschiedlichen Eigenschaften mittels Multimaterial 3D-Drucks. Die<br />

Gesamtdauer des Projekts beträgt 36 Monate.<br />

Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) fördert in BRIDGE-Projekten<br />

die Zusammenarbeit von wissenschaftlichen Instituten und Unternehmen an<br />

grundlagennahen Themen, die durch Wissenschaftstransfer eine wirtschaftliche Verwertungsperspektive<br />

aufweisen sollen.<br />

Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft<br />

Die additive Fertigung von keramischen Komponenten ermöglicht die Herstellung<br />

von 3D-Architekturen mit hochkomplexen Geometrien. Dadurch eröffnen sich vielfältige<br />

Anwendungsbereiche, von technischen Applikationen bis hin zu medizinischen<br />

Implantaten. Mit den von Lithoz eingesetzten 3D-Druckern können besonders<br />

hochauflösende Komponenten im Lithography-based Ceramic Manufacturing<br />

(LCM)-Verfahren hergestellt werden. Mit einem Multimaterial 3D-Drucker können<br />

sogar mehrere Materialien in einem Bauteil kombiniert werden.<br />

Forschung der Montanuniversität Leoben ebnete den Weg<br />

Als möglicher limitierender Faktor für den Einsatz von Strukturkeramiken ist das<br />

spröde Bruchverhalten zu betrachten. Aus diesem Grund wird kontinuierlich daran<br />

gearbeitet, die mechanische Belastbarkeit und / oder Festigkeit von Keramiken zu<br />

erhöhen. Im Jahr 2019 wurde am ISFK Leoben das ERC-Projekt „CERATEXT“ gestartet.<br />

Das Projekt erforscht bioinspirierte texturierte Strukturen, um die Schadenstoleranz<br />

von Keramiken zu erhöhen. Die Festigkeit und Schadenstoleranz von keramischen<br />

Bauteilen kann in Multimaterialdesigns durch das gezielte Einbringen von<br />

Eigenspannungen erfolgreich erhöht werden.<br />

68 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD


Das FFG BRIDGE-Projekt zwischen ISFK Leoben und der Lithoz GmbH ist mit einem Kick-off-Meeting bei Lithoz erfolgreich gestartet. (Foto: MUL)<br />

Projektziele<br />

Aufbauend auf den bereits am ISFK geleisteten Vorarbeiten und mithilfe neu entwickelter<br />

Technologien der Lithoz GmbH, wie dem keramischen Multimaterial 3D-Drucker,<br />

sollen im Rahmen dieses BRIDGE-Projekts neuartige Konzepte in Bezug auf das<br />

architektonische Design erstellt werden. Ein fundiertes Verständnis für das Sintern<br />

von additiv gefertigten (Multi)Materialien soll die Grundlage für die kontrollierte<br />

Einstellung der Mikrostruktur bilden und schließlich die Herstellung anforderungsgerechter<br />

und mechanisch belastbarer 3D-gedruckter Keramikteile ermöglichen.<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

Weitere Infos<br />

Univ. Prof. Dr. Raúl Bermejo<br />

Lehrstuhl für Struktur- und Funktionskeramik<br />

Tel.: +43 (0) 3842 402 4100<br />

E-Mail: raul.bermejo@unileoben.ac.at<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

69


Kooperation mit der Mongolei<br />

Kürzlich unterschrieb Montanuni-Rektor Peter Moser ein Abkommen mit der Mongolei (Education<br />

Loan Fund Ministry of Education and Science). Neben forschungsrelvanten Themen<br />

wurde auch vereinbart, dass Studierende zum Bachelorstudium an die Montanuniversität<br />

Leoben kommen.<br />

Starke Kooperation<br />

Im kommen Wintersemester werden sechs Bachelorstudierende – vier Frauen und zwei Männer<br />

– an der Montanuniversität das Studium beginnen. Folgende Studienrichtungen werden<br />

sie absolvieren: Energietechnik, Industrial Data Science, Umwelt- und Klimaschutztechnik,<br />

Montanmaschinenbau, Industrielogistik sowie Materialwissenschaft und Werkstofftechnologie.<br />

Im ersten Studienjahr stehen allerdings intensive Deutschkurse auf dem Programm.<br />

„Dieses Abkommen stärkt die Zusammenarbeit unserer beiden Länder im Bereich der Energie-<br />

und der Rohstoffgewinnung. Wir können bei uns an der Montanuniversität ausgezeichnete<br />

Fachkräfte für das aufstrebende Land ausbilden“, betont Rektor Peter Moser.<br />

„Diese Vereinbarungen markieren den Beginn einer spannenden Reise des gemeinsamen<br />

Lernens und Wachstums. Sie öffnen den mongolischen Studierenden die Türen zu einer qualitativ<br />

hochwertigen Ausbildung und zu Möglichkeiten des akademischen und kulturellen<br />

Austauschs an der Montanuniversität Leoben“, betont der mongolische Botschafter Tsengeg<br />

Mijiddorj.<br />

Sollte diese erste Zusammenarbeit gut funktionieren, ist angedacht diese Kooperation auszubauen<br />

und in den kommenden Jahren fortzuführen.<br />

MONTANUNI AKTUELL<br />

Weitere Informationen<br />

Johannes Caliskan, MA<br />

International Relations and European University<br />

johannes.caliskan@unileoben.ac.at<br />

Tel.: 03842 402 8003<br />

Mobil: 0664 808987620<br />

Rektor Moser (re.) bei der Vertragsunterzeichnung in der mongolischen<br />

Botschaft<br />

Mag. Christine Adacker<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />

Tel.: +43 3842 402 7224<br />

E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

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Studienreise PRO SCIENTIA Leoben<br />

Die Studienstiftung PRO SCIENTIA fördert hochleistungsbereite Studierende interdisziplinär.<br />

Stipendiat*innen dürfen an der Sommerakademie sowie an Weiterbildungs- und<br />

Vernetzungsveranstaltungen teilnehmen und erhalten finanzielle Unterstützung für<br />

Literatur, Fortbildungen und Konferenzen. Bewerbungen für das Studienjahr 2025/26<br />

sind bis zum 15. Dezember 2024 willkommen.<br />

Dieses Jahr führte die PRO SCIENTIA Studienreise der Ortsgruppe Leoben uns in die<br />

malerischen Landschaften Norditaliens und Sloweniens. In Venzone erlebten wir eine<br />

Stadt, die nach einem schweren Erdbeben 1976 detailgetreu restauriert wurde, und<br />

ihren historischen Charme wiedererlangte. Die Einwohner*innen Venzones demonstrierten<br />

nach dem Erdbeben große Widerstandsfähigkeit, was sich im Wunsch nach<br />

Wiederaufbau "dov’era e com’era" („wo es war und wie es war“) widerspiegelte. Diese<br />

Restauration betont die Bedeutung von Erinnerung und kulturellem Erbe.<br />

In Slowenien besuchten wir das Kobarider Museum, das die Isonzoschlachten thematisiert,<br />

besonders das Leiden der Soldaten im Hochgebirge. Diese heftigen Schlachten,<br />

Teil des Ersten Weltkriegs, zogen sich über das raue Terrain der Julischen Alpen. Das Museum<br />

zeigt eindrucksvoll, wie die natürlichen Gegebenheiten die Kämpfe beeinflussten<br />

und das Leid der Soldaten verstärkten, die unter extremen Bedingungen kämpfen<br />

mussten. Exponate wie persönliche Briefe, Militärausrüstungen und fotografische Zeitdokumente<br />

bieten tiefe Einblicke in die menschlichen Aspekte des Krieges. Anschließend<br />

reisten wir nach Görz, die 2025 Kulturhauptstadt Europas wird. Nach dem Frieden<br />

von Paris 1947 entstanden durch die neue Grenzziehung zwischen Italien und dem<br />

damaligen Jugoslawien die Städte Nova Gorica und Görz. Die prächtige Kirche in Görz,<br />

bekannt für ihre zwei markanten Türme und die atmosphärischen goldgelben Farbtöne,<br />

sticht besonders hervor.<br />

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Ein Highlight der Woche war der Besuch in Aquileia, wo sich das bedeutendste frühchristliche<br />

Fußbodenmosaik Italiens in der Basilika befindet, datiert auf das frühe 4.<br />

Jahrhundert. Die Mosaiken, die biblische Szenen und historische Figuren darstellen,<br />

zeigen die tiefgreifende historische und religiöse Bedeutung des Ortes. Besonders<br />

eindrucksvoll ist das Mosaik, das eine Begegnung zwischen einem Hahn und einer<br />

Schildkröte zeigt. Dieses Motiv symbolisiert die ewige Auseinandersetzung zwischen<br />

christlicher Wachsamkeit, vertreten durch den Hahn, und dem 'Tier der Unterwelt', repräsentiert<br />

durch die Schildkröte. Diese Darstellung reflektiert das damalige christliche<br />

Verständnis von Wachsamkeit gegenüber dem Bösen und die Hoffnung auf Erlösung,<br />

was das Mosaik zu einem faszinierenden Zeugnis frühchristlicher Kunst und Symbolik<br />

macht.<br />

Unsere Reise führte uns weiter nach Padua zur Basilika des Heiligen Antonius, ursprünglich<br />

eine kleine Kapelle, die später zu einer prächtigen Kirche ausgebaut wurde. Der<br />

Innenraum, durchflutet von sanftem Licht und verziert mit feinen Fresken und Gold,<br />

präsentiert die Reliquien des Heiligen Antonius auf eindrucksvolle Weise.<br />

Unser letzter Halt war Venedig, bekannt für seine einzigartige Atmosphäre und reiche<br />

Geschichte. Die Stadt beeindruckt mit ihren Kanälen, Brücken und der Markuskirche,<br />

deren Inneres mit Goldmosaiken glänzt. In der Stadt zeigt sich eine faszinierende Welt,<br />

in der das Alltägliche zu einer Symphonie der Komplexität wird. Selbst alltägliche Vorgänge<br />

wie die Paketauslieferung oder die Müllabfuhr gewinnen in dieser Umgebung<br />

an besonderer Faszination.<br />

Mit unvergesslichen Eindrücken kehrten wir in das alte, traute Leoben zurück, bereichert<br />

durch die Erfahrungen der Studienreise.<br />

ALLES AUßER UNI<br />

Sei auch du Teil unserer nächsten Reise. Weitere Infos zur Studienstiftung PRO SCIENTIA<br />

und zum Bewerbungsprozess findest du unter https://www.proscientia.at/.<br />

Karoline Moser & Lucas Weitering<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

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Staplerschein am WIFI Niklasdorf<br />

Vom 05. bis 08. Februar fand am WIFI Niklasdorf ein von der Studienvertretung für<br />

Industrielogistik organisierter Kurs zum „Führen von Hubstaplern“ statt. Insgesamt<br />

27 engagierte Studierende nahmen an dem Kurs teil und erhielten eine umfassende<br />

Schulung in der sicheren Handhabung von Staplern.<br />

Die Kursinhalte waren vielfältig und praxisnah gestaltet. An den ersten beiden Tagen<br />

wurden theoretische Grundlagen vermittelt, darunter Informationen über den Betrieb<br />

von Hubstaplern, Vorschriften und Normen, Grundlagen der Mechanik, Elektrotechnik<br />

und Hydraulik des Hubstaplers sowie dem Aufbau und den Sicherheitseinrichtungen<br />

des Fahrzeugs.<br />

In der praktischen Phase des Kurses erhielten die Teilnehmer*innen eine tiefgehende<br />

Einführung in das Führen eines Staplers, wobei die Unterschiede zum Autofahren<br />

deutlich gemacht wurden. Übungen wie das Fahren eines 8er-Kurses, vorwärts und<br />

rückwärts, das Aufnehmen von Paletten aus einem Palettenturm sowie das Einparken<br />

in eine Garage wurden intensiv trainiert.<br />

Der Kurs vermittelte den Teilnehmer*innen die essenziellen Fachkenntnisse für das sichere<br />

Führen von Hubstaplern. Nach erfolgreicher Teilnahme an der abschließenden<br />

Prüfung erhielten die Absolvent*innen das behördlich vorgeschriebene Zeugnis.<br />

Die Studienvertretung für Industrielogistik gratuliert allen Absolvent*innen herzlich<br />

zu ihrem Erfolg!<br />

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ALLES AUßER UNI<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

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Hauptexkursion nach München der STV MMB und<br />

VLM: Ein Ausflug voller Innovation und Kultur<br />

Von Dienstag, 2. April bis Donnerstag, 4. April begaben sich 23 motivierte Maschinenbaustudierende<br />

auf eine faszinierende Hauptexkursion nach München, um die neuesten<br />

Errungenschaften in Technologie und Wissenschaft zu erkunden.<br />

Die Anreise erfolgte bequem mit dem Zug und schon am ersten Tag erwartete die Teilnehmenden<br />

ein Höhepunkt nach dem anderen.<br />

Am Dienstag öffnete die renommierte Firma KraussMaffei ihre Türen für uns. Dort<br />

konnten wir den neu errichteten Produktionsstandort des Kunststoffmaschinenherstellers<br />

besichtigen und einen Überblick über die Produktpalette erlangen. Der Abend<br />

wurde mit kulinarischen Genüssen in der traditionellen Münchner Stuben abgerundet,<br />

wo wir lokale Spezialitäten probierten und uns in geselliger Runde austauschten.<br />

Am Mittwoch standen weitere spannende Führungen auf dem Programm. Zuerst besichtigten<br />

wir das BMW-Werk, wo wir Zeugen der Präzision und Innovation der Produktionslinien<br />

des legendären Automobilherstellers wurden. Anschließend führte<br />

uns unser Weg zu deren Kompetenzzentrum für Batteriezellen, wo wir Einblicke in die<br />

Zukunft der E-Mobilität erhielten. Der Tag fand seinen gemütlichen Ausklang im berühmten<br />

Hofbräuhaus, wo wir bei bayerischer Musik und gutem Bier die Eindrücke des<br />

Tages Revue passieren ließen.<br />

Am letzten Tag unserer Exkursion besuchten wir die bekannte Technische Universität<br />

München. Dort tauchten wir ein in die Welt der Forschung und Innovation im Bereich<br />

der Zahnräder und Getriebesysteme. Wir konnten die direkten Eindrücke eines MMB-<br />

Absolventen bekommen, welcher jetzt an seiner Dissertation in München arbeitet.<br />

Mit vielen Impressionen und Erkenntnissen kehrten wir am Ende unserer Reise nach<br />

Leoben zurück. Die Exkursion nach München war zweifellos ein unvergessliches Erlebnis,<br />

das uns inspiriert und bereichert hat.<br />

STV MMB<br />

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ALLES AUßER UNI<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

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Hauptexkursion nach München der STV MMB und<br />

VLM: Ein Ausflug voller Innovation und Kultur<br />

Hungarian geology, karst bauxites and more<br />

The SEG (Society of Economic Geologists) Student Chapter at Montanuniversität<br />

Leoben (MUL) together with the Chair of Geology and Economic Geology and<br />

the SEG Student Chapter at Eötvös Loránd University (ELU) in Budapest<br />

conducted a 2-day field trip to Hungary from March 25-26, 2024. A total of 11<br />

participants from Leoben were accompanied by several students from the ELU<br />

and guided by Dr. Andrea Mindszenty (ELU), Dr. Gabriella B. Kiss (ELU) and Dr.<br />

Ferdinand Hampl (MUL).<br />

The first day was focused on the general topic of karst bauxites (world’s most<br />

important raw material for aluminum!). The first stop and meeting with the ELU<br />

SEG Student Chapter was at the abandoned bauxite mine in Gánt (Hungary). As<br />

an introduction, Dr. Mindszenty and Dr. Hampl gave informative talks about the<br />

mining history and formation of karst bauxites in Hungary and Austria. During the<br />

subsequent visit of the Balás Jenő Museum of Bauxite Mining and a hike through<br />

the geological park of Gánt, the students had the opportunity to examine in detail<br />

the connection between regional geological structures and their importance for<br />

bauxite formation.<br />

After a successful first day, the evening was spent in Budapest having dinner<br />

and further interesting discussions together with colleagues from the ELU.<br />

Geological park of bauxite and the Balás Jenő Museum of Bauxite Mining in Gánt.<br />

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Historical mineral collection of the Eötvös Loránd<br />

University.<br />

ALLES AUßER UNI<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

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Exkursion in die Welt der Halbleiter:<br />

Ein Tag bei Infineon Villach<br />

Am 1. Februar erlebten interessierte Werkstoffwissenschaftsstudent*innen im Rahmen<br />

der Mastervorlesung "Halbleiterwerkstoffe" eine spannende Exkursion nach Infineon<br />

Villach, dem Herzstück der österreichischen Halbleiterforschung und -produktion. Früh<br />

morgens brach die Gruppe von Leoben aus auf, um pünktlich um 9:30 Villach zu erreichen.<br />

In Villach angekommen wurden die Teilnehmer*innen herzlichst mit einem reichhaltigen<br />

Frühstück begrüßt, welches ihre noch müden Kreisläufe wieder in Schwung<br />

brachte.<br />

Dr. Elke Napetschnig und Dr. Martin Mischitz führten die Studierenden durch das abwechslungsreiche<br />

Programm. Zu Beginn stand ein Vortrag über die Struktur und Bedeutung von<br />

Infineon auf dem europäischen und internationalen Halbleitermarkt auf dem Programm.<br />

Besonders beeindruckend war die Offenlegung der finanziellen Mittel, die Infineon in seine<br />

Forschungs- und Entwicklungsabteilung investiert. Mit stolzen 650 Millionen Euro setzt das<br />

Unternehmen einen Maßstab für Innovation und Fortschritt in Österreich und darüber hinaus.<br />

Mit Standorten weltweit und sechs Standorten in Österreich (Villach, Klagenfurt, Innsbruck,<br />

Linz, Wien, Graz) bietet Infineon seinen Mitarbeiter*innen zudem eine Vielzahl von Möglichkeiten.<br />

Etwas werkstoffwissenschaftlich interessanter begann es dann mit den Vorträgen ehemaliger<br />

Abgänger unserer Universität zu werden, welche einen Einblick in ihre jeweiligen Arbeitsgebiete<br />

boten. Zu den Vortragenden gehörten die beiden ehemaligen Absolventen der Montanuniversität<br />

Dr. Matthias Wegscheider, welcher 2005 seine Dissertation an der JKU machte und<br />

Dr. Patrice Kreiml der 2016 seine Dissertation über Zellulosefasern abschließ.<br />

Von den Grundlagen der Werkstoffwissenschaften bis hin zu den neuesten Entwicklungen im<br />

Bereich des Quantum Computings boten die Vorträge einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben<br />

und Herausforderungen, denen sich die Mitarbeiter*innen von Infineon täglich stellen.<br />

Besonders faszinierend war die Führung durch das Quantum Lab, in welchem Ion Trapped<br />

Quibits realisiert werden. Es sei gesagt, dass die Welt des Quantum Computings hauptsächlich<br />

durch zwei konkurrierende Herangehensweisen geprägt ist, die bereits erwähnten<br />

Ion Trap Qubits und Superconducting Qubits. Diesbezüglich war es nicht nur interessant die<br />

Technik hinter ersterem zu verstehen und vor eigenen Augen zu sehen, sondern auch die Vorund<br />

Nachteile der jeweiligen Methoden zu begreifen.<br />

Der Nachmittag…<br />

Nach einem köstlichen Mittagessen in der Kantine tauchten die Studierenden in die Welt des<br />

automatisierten Clean Rooms ein, in dem Roboter die Prozesse steuern und lediglich zwei Personen<br />

im Clean Room alle Prozesse überwachen. Die Vision einer vollautomatisierten Produk-<br />

80


tion, ferngesteuert von außerhalb des Reinraums zeigte die beeindruckende technologische<br />

Kompetenz von Infineon.<br />

Eine abschließende Führung durch die Forschungs- und Entwicklungsabteilung gewährte<br />

den Studierenden Einblicke in die Welt der Mikroskopie und Materialanalyse. Mit modernsten<br />

Geräten wie REMs, FIBs, AFMs und TEMs werden hier die Grundlagen für die Zukunft der Halbleitertechnologie<br />

gelegt.<br />

Nach der letzten Führung ging es für die Studierenden auch direkt wieder mit dem Bus zurück<br />

nach Leoben. Bei der Heimfahrt bot sich diesmal zu unserer Rechten noch ein Anblick auf die<br />

in Abendrot getränkten Karawanken und den Wörthersee.<br />

Ein herzlicher Dank gilt der Firma Infineon und dem Lehrstuhl für Physik, welche diese Exkursion<br />

ermöglichten und den Student*innen einen spannenden Blick hinter die Technologie<br />

und Produktion der modernen Halbleiterindustrie boten. Ein zusätzliches Dankeschön auch<br />

an Professor Dr. Christian Teichert, welcher der Hauptverantwortliche für die Organisation der<br />

Exkursion war.<br />

Lena Schwarz und Maximilian Molnar<br />

im Namen aller 17 Teilnehmer*innen.<br />

ALLES AUßER UNI<br />

Copyright INFINEON<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

81


Best of Flachwitze der letzten Jahre<br />

1.Wann gehen U-Boote unter?<br />

-Am Tag der offenen Tür!<br />

Ausgabe 2022/1<br />

2. Was ist der Unterscheid zwischen einem<br />

Telefonhörer und einem Politiker?<br />

-Den Telefonhörer kann man aufhängen,<br />

wenn man sich verwählt hat.<br />

Ausgabe 2012/06<br />

3. If you´re here for the yodeling lesson,<br />

please form an orderly, orderly orderly queue.<br />

neu<br />

4. Warum steht ein Pils im Wald?<br />

-Weil die Tannen zapfen<br />

Ausgabe 2007/04<br />

82


5. „Weißt du, was der Hammer ist??“<br />

- Ein Werkzeug.<br />

neu<br />

6. Achtung, Mama hat gerade einen pH-Wert von 2!“<br />

- Bruder (21), Chemie Student, warnt mich,<br />

dass meine Mutter ziemlich sauer ist.<br />

Ausgabe 2020/01<br />

7. Was ist ein Häufungspunkt von Polen?<br />

Warschau.<br />

Ausgabe 2020/2<br />

ALLES AUßER UNI<br />

8. Was macht ein Mathematiker der vor dem Fliegen Angst hat, dass<br />

eine Bombe im Flugzeug ist?<br />

- Er nimmt eine eigene Bombe mit, da die statistische<br />

Wahrscheinlichkeit, dass sich in einem Flugzeug zwei Bomben<br />

befinden nahezu Null ist.<br />

Ausgabe 2014/3<br />

9. Als ich hörte dass Sauerstoff und Magnesium was am<br />

laufen haben dachte ich nur so „OMg“<br />

Ausgabe 2022/3<br />

83<br />

<strong>Diagonal</strong> <strong>Diagonal</strong><br />

01/2024<br />

02/2024<br />

83


Florianitag 2024<br />

Den Todestag/Gedenktag des Heiligen Florian<br />

hat die Freiwillige Feuerwehr Leoben-Stadt<br />

am 5. Mai unter Einbeziehung der Familienangehörigen<br />

der Wehrmitglieder „gefeiert“.<br />

Im Zuge dieser Feier wurde auch das neue<br />

HLF 1 offiziell der Feuerwehr übergeben und<br />

in Dienst gestellt.<br />

Eine sehr große Abordnung der Feuerwehr<br />

hat dem von Stadtpfarrer Msg. Dr. Markus J.<br />

Plöbst in der Stadtpfarrkirche St. Xaver sehr<br />

feierlich gestaltetem Gottesdienst beigewohnt.<br />

Mit den Feuerwehrkamerad*innen<br />

gefeiert haben Bürgermeister Kurt Wallner, 1.<br />

Vizebürgermeisterin Birgit Sandler, Stadtrat<br />

Mag. Dr. Johannes Gsaxner und der Bereichsfeuerwehrkommandant<br />

OBR Ing. Johann<br />

Diethart.<br />

Den Schlusspunkt der Floriani-Feier bildete<br />

die Segnung des neuen Einsatzfahrzeuges<br />

der Freiwilligen Feuerwehr Leoben-Stadt.<br />

MSg. Dr. Markus J. Plöbst segnete das neue<br />

HLF 1 sowie die Mannschaft der FF Leoben-<br />

Stadt und Bürgermeister Kurt Wallner übergab<br />

an BM Fabian Mitterhuber die Fahrzeugschlüssel.<br />

Den festlichen Blumenschmuck für das neue<br />

Feuerwehrfahrzeug spendete die Blumenhandlung<br />

Schacherl – herzlichen Dank dafür.<br />

Freiwillige Feuerwehr Leoben-Stadt<br />

Mühltalerstraße 17<br />

8700 Leoben<br />

Tel.Nr.: +43 (0)3842 42670<br />

Fax Nr.: +43 (0)3842 42670 16<br />

Email: kdo.013@bfvle.steiermark.at<br />

Im Anschluss an die Hl. Messe wurden vom<br />

Kommandanten HBI Mario Burger folgende<br />

Auszeichnungen verliehen: EBI Wolfgang<br />

Frisch wurde mit dem Verdienstkreuz in Bronze<br />

der Stmk. Landesregierung ausgezeichnet.<br />

BM d.V. Hubert Demmerer erhielt das<br />

Verdienstzeichen des Landesfeuerwehrverbandes<br />

Steiermark 2. Stufe (Silber) und das<br />

Verdienstzeichen des Bereichsfeuerwehrverbandes<br />

Leoben 2. Stufe (Silber).<br />

Bürgermeister Kurt Wallner und Bereichsfeuerwehrkommandant<br />

OBR Ing. Johann<br />

Diethart betonten in ihren Grußworten die<br />

Wichtigkeit der Freiwilligen Feuerwehr und<br />

dankten den Kamerad*innen für ihren wertvollen<br />

ehrenamtlichen Einsatz zum Schutz<br />

der Stadt und ihrer Bevölkerung.<br />

84<br />

Klaus Pressberger


Veranstaltungen in Leoben<br />

Titel: Oberlandler Kirchtag<br />

Wann: So, 23.06.2024 von 10:00 Uhr bis 23:00 Uhr<br />

Wo: Massenburg, Massenbergstraße 38, 8700 Leoben<br />

Beschreibung:<br />

Gegründet 1895, sind die Leobener Oberlandler der älteste Wohltätigkeitsverein der Montanstadt.<br />

Neben der Wohltätigkeit ist den Oberlandlern die Pflege des steirischen Brauchtums ein wichtiges<br />

Anliegen.<br />

Der Oberlandler Kirchtag zählt zu den schönsten Brauchtumsfesten der Steiermark. Die<br />

Besucher:innen dürfen sich auf kulinarische Schmankerl, erlesene Getränke und echte steirische<br />

Volksmusik freuen.<br />

Den Auftakt zum Kirchtag bildet um 10:00 Uhr eine Feldmesse, die musikalisch umrahmt wird.<br />

Begleitet von Kanonenschüssen erfolgt um 11:00 Uhr mit dem schon traditionellen Kirchtagsanblasen<br />

und dem Einzug der Oberlandler z’Loibn der offizielle Startschuss.<br />

Links: http://leoben.oberlandler.at/<br />

Eintritt: Teilnahme kostenlos<br />

Titel: Beratung: Kinderschutzzentrum Oberes Murtal<br />

Wann: Di, 25.06.2024 von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

Wo: Familientreff, Timmersdorfergasse 14, 8700 Leoben<br />

Beschreibung: Im Kinderschutzzentrum Oberes Murtal – Außenstelle Leoben können von Gewalt<br />

betroffene Kinder, Jugendliche, deren Bezugspersonen sowie Helfer:innen, die mit von Gewalt<br />

betroffenen Kindern arbeiten, kostenlos und vertraulich Unterstützung in Form von Beratung in<br />

Anspruch nehmen.<br />

Kooperation mit dem Kinderschutzzentrum Oberes Murtal<br />

Leitung: Mag. Ilma Moser; Beraterin vor Ort: Mag. Nicole Luf, nicole.luf@kinderfreunde-steiermark.at<br />

Anmeldung: Bitte um telefonische Terminvereinbarung unter +43 664 80 55 373, um Wartezeiten zu<br />

vermeiden.<br />

Teilnahme: kostenlos<br />

Kontakt: Familientreff der Stadt Leoben, familie@leoben.at, +43 3842 4062 357<br />

Titel: Doula Sprechstunde<br />

Wann: Do, 27.06.2024 von 15:00 Uhr bis 16:30 Uhr<br />

Wo: Familientreff, Timmersdorfergasse 14, 8700 Leoben<br />

Beschreibung: Die Geburt des eigenen Kindes ist ein wundervolles und einzigartiges Ereignis im<br />

Leben der Eltern. Es gibt viele wunderbare Möglichkeiten, mit denen die Geburt noch wundervoller<br />

und liebevoller werden kann. Eine davon ist die Begleitung durch eine Doula. In diesem Gespräch<br />

erfährst du, was eine Doula ist, was sie macht, was sie nicht macht und wie sie dich dabei<br />

unterstützen kann, eine selbstbestimmte Geburt zu erleben. Auch für Eltern, die ihr Kind leider nicht<br />

lebend begrüßen dürfen.<br />

Anmeldung für genaue Terminvereinbarung erforderlich.<br />

Anmeldung: Julia Luschin, kontakt@julia-luschin.com, +43 676 470 228 7<br />

Teilnahme: kostenlos<br />

Kontakt: Familientreff der Stadt Leoben, familie@leoben.at, +43 3842 4062 357<br />

Fachbereich Kultur<br />

Erzherzog Johann-Straße 2<br />

8700 Leoben<br />

+43 3842 4062-221<br />

kultur@leoben.at<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Alle Termine online: www.leoben.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

85


Titel: Workshop: Römer in Leoben<br />

Wann: Do, 27.06.2024 15:30 Uhr<br />

Wo: KulturQuartier, Leopoldine-Pohl-Platz 1, 8700 Leoben<br />

Beschreibung: Workshop - ab 6 Jahren<br />

Kaum zu glauben, aber bei uns in der Nähe wurden bei Bauarbeiten Reste eines römischen<br />

Grabdenkmals entdeckt. Die sind jetzt im Museum und lassen dich eine Zeitreise machen. Wer wird<br />

in römische Kleidung schlüpfen? Lasst die Würfel fallen und entscheiden! Im Anschluss werden wir<br />

ein römisches Mühlespiel herstellen. Es lässt sich überall hin mitnehmen. Toll, nicht wahr?<br />

Preis: 3 Euro/Kind<br />

• Telefonische Voranmeldung erforderlich – Anmeldung bis 2 Tage vorher<br />

• Anmeldungen und Informationen unter +43 3842 4062 408<br />

Links: https://kulturquartier.leoben.at/<br />

Kontakt: KulturQuartier Leoben, kulturquartier@leoben.at<br />

Titel: Sternenelterntreff<br />

Wann: Do, 27.06.2024 von 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

Wo: Familientreff, Timmersdorfergasse 14, 8700 Leoben<br />

Beschreibung: Leider endet nicht jede Schwangerschaft im Guten. Viele Eltern müssen ihre Kinder<br />

viel zu früh gehen lassen. Der Sternenelterntreff soll betroffenen Eltern die Möglichkeit bieten, sich mit<br />

anderen Betroffenen auszutauschen. In einem geschützten Raum können wir uns gegenseitig von<br />

unseren Kindern erzählen und austauschen. Egal in welcher Woche du dein Kind gehen lassen<br />

musstest, du bist herzlich Willkommen hier bei uns zu sein.<br />

Anmeldung für genaue Terminvereinbarung erforderlich.<br />

Anmeldung: Julia Luschin, kontakt@julia-luschin.com, +43 676 470 228 7<br />

Teilnahme: kostenlos<br />

Kontakt: Familientreff der Stadt Leoben, familie@leoben.at, +43 3842 4062 357<br />

Titel: Tag des Sports<br />

Wann: Fr, 28.06.2024 von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr<br />

Wo: Tivoli Sportzentrum, Zeltenschlagstraße 1, 8700 Leoben<br />

Beschreibung: Verschiedenste Leobener Sportvereine und Sportarten kennenlernen – das bietet<br />

euch der "Tag des Sports".<br />

Ob Fußball oder Klettern, Eishockey oder Kampfsport: Zahlreiche Leobener Sportvereine und<br />

Sportinstitutionen präsentieren am 28. Juni 2024 wieder die sportliche Vielfalt der Montanstadt,<br />

dieses Jahr am Tivoli Leoben.<br />

Sportstadt Leoben erleben<br />

Bereits zum 8. Mal bietet der "Tag des Sports" die Möglichkeit, an nur einem Tag verschiedenste<br />

Sportarten auszuprobieren und das Angebot der Leobener Sportvereine kennenzulernen. Die Palette<br />

umfasst sowohl Sommer- wie auch Wintersport, Indoor- und Outdoor-Sport, etc. Rund 30 Vereine<br />

sind heuer wieder mit dabei.<br />

Folgende Sportvereine sind mit dabei:<br />

• DSV Leoben Wintersport<br />

Fachbereich Kultur<br />

Erzherzog Johann-Straße 2<br />

8700 Leoben<br />

+43 3842 4062-221<br />

kultur@leoben.at<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Alle Termine online: www.leoben.at<br />

86


• DSV Leoben<br />

• SV Hinterberg<br />

• SV Leoben (Tischtennis)<br />

• Alpenverein Sektion Leoben<br />

• IBC Leoben<br />

• SV Mayr Melnhof Tennis<br />

• Schachklub Leoben<br />

• 1.DFC Leoben<br />

• Hapkido Leoben<br />

• Judo & Freizeit Leoben<br />

• PSV Leoben Leichtathletik<br />

• ARC Leoben<br />

• LEts BIKE Leoben<br />

• Radteam Leoben<br />

• Union Leoben Handball<br />

• Alpfox Berg und Skischule Präbichl<br />

• ASFC Timmersdorf<br />

• Catch Wrestling Dojo Leoben<br />

• USI Leoben<br />

• IKMF Steiermark<br />

• Blue Tomato Leoben (Skaten)<br />

• Dartverein Leoben Crazy Darts Monkeys<br />

• Warhammer Leoben<br />

• Arnis Fight Club Leoben<br />

• Eishockeyclub LE KAIF Kings<br />

• Wolfgang Jast<br />

• Paddelsportclub Leoben<br />

Links: https://www.leoben.at/kontakte/dienststellen/abteilung-soziales-und-gesellschaft/referat-sport/<br />

Kontakt: Referat Sport, sport@leoben.at, +43 3842 4062 458,<br />

REDAKTIONELLE RICHTLINIEN<br />

• Leseransprache wird klein geschrieben (du, euch, ihr, etc.)<br />

• Gender-Richtlinie: Einheitliche Kurzform - Genderstern z.B. Student*innen oder genderneutrale<br />

Formulierung z.B. Studierende.<br />

• Tausenderstellen werden mit einem Punkt gekennzeichnet (1.500 bbl)<br />

• Semesteranzahl wird in Zahlen geschrieben (1. Semester)<br />

• Zahlen von null bis zwölf werden ausgeschrieben, außer es gibt einen technischen Bezug<br />

(10 mD)<br />

• Technische Einheiten werden abgekürzt (40 Pa)<br />

• Eigennamen werden unter Anführungsstriche gesetzt, außer sie sind allgemein bekannt (Audi,<br />

Apple)<br />

Beiträge von Fraktionen und Beiträge mit fraktionsbezogenem Inhalt werden nicht gedruckt.<br />

ECKDATEN<br />

Fachbereich Kultur<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Erzherzog Johann-Straße 2<br />

8700 Format: Leoben B5<br />

+43<br />

Text:<br />

3842 4062-221<br />

Sollte möglichst wenig formatiert sein, da jede Formatierung gelöscht werden muss.<br />

kultur@leoben.at<br />

Wenn allerdings eine bestimmte Formatierung erwünscht ist, kann eine PDF<br />

beigelegt Alle Termine werden. online: www.leoben.at<br />

Bilder: Müssen eine ausreichende Qualität haben und extra mitgeschickt werden, nicht<br />

nur in einem Word-Dokument eingefügt<br />

Länge: 2.600 Zeichen (inkl. Leerzeichen) und ein Bild füllen eine einfache Seite<br />

3.800 Zeichen (inkl. Leerzeichen) und ein Bild füllen eine Doppel-Seite<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

Bis zur nächsten Ausgabe,<br />

eure Redaktion!<br />

presse@oeh.unileoben.ac.at<br />

<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />

87


Österreichische Post AG, MZ 02Z032269 M<br />

ÖH Leoben, Franz-Josef-Straße 18, 8700 Leoben

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