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<strong>Diagonal</strong> 01/2024<br />
1
www.oeh-leoben.at/de/diagonal<br />
presse@oeh.unileoben.ac.at<br />
www.oeh-leoben.at/de/diagonal<br />
presse@oeh.unileoben.ac.at
EDITORIAL<br />
Dear readers!<br />
How quickly we got to the end of the<br />
summer semester! Before the well-deserved<br />
summer break we have one last special issue<br />
of <strong>Diagonal</strong> for you to celebrate its 50th<br />
anniversary. In 1974 the first issue was published and we are looking back on<br />
half a century of <strong>Diagonal</strong>. This time on the cover you can see the development<br />
of the layout over the last 50 years, furthermore we have the first head of the<br />
press department in an interview. Enjoy our little time travel before your real<br />
travels and internships start.<br />
The press department wishes you an amazing summer!<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaber und Herausgeber:<br />
Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der Montanuniversität Leoben, Franz-Josef-Straße 18, 8700<br />
Leoben, Tel +43 3842 402 8101, Fax +43 3842 402 8102<br />
Pressereferentin: Verena Pardametz (presse@oeh.unileoben.ac.at)<br />
Pressereferentin-Stellvertreterin: Helena Körner<br />
Sachbearbeiter*innen: Christina Neuper, Katharina Kargl, Marlene Wallisch, Lisa Handl<br />
Freie Mitarbeiter*innen: Sabrina Kicker, Magdalena Kirchmair, Daniel Schaller, Simone Schachner,<br />
Benjamin Suppan, Rebecca Seywerth<br />
Fotos: ÖH Leoben, Shutterstock, Canva | Cover: Pressereferat-Archiv<br />
Druck: www.universaldruckerei.at, Gösser Str. 11, 8700 Leoben<br />
Die Zeitschrift DIAGONAL ist ein periodisch erscheinendes Medienwerk der Hochschülerinnen- und<br />
Hochschülerschaft an der Montanuniversität Leoben. Die grundlegende Richtung der Zeitschrift ist die<br />
Berichterstattung über studentische Anliegen im Sinne der im Hochschülerschaftsgesetz festgelegten<br />
Aufgaben und fachbezogene Berichte, sowie das Universitätsgeschehen i.w.S. betreffende Informationen.<br />
Die in den Beiträgen vertretenen Meinungen der Autoren sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion<br />
identisch.
INHALT<br />
Vorsitz Aktuell<br />
Das Sozialreferat<br />
Referat für Bildungspolitik<br />
50 Jahre <strong>Diagonal</strong><br />
Erster Pressereferent an der ÖH Leoben im Interview<br />
Prof Interview<br />
6<br />
8<br />
12<br />
14<br />
28<br />
32<br />
Montanuni Aktuell<br />
Keramiken belastbarer machen<br />
Sub-auspiciis-Promotion an der Montanuniversität Leoben<br />
Vom Labor zur Industrie<br />
Neuer Professor für Automation und Messtechnik<br />
Neuer Professor für Leistungselektronik<br />
Montanuni setzt auf Nachhaltigkeit<br />
Karrieremesse an der Montanuni Leoben<br />
Vom Sperrmüll zum Werkstoff<br />
Auszeichnung für Wissenschaftlerinnen<br />
Auf dem Weg zum grünen Haushalt<br />
Mondmission „Gateway“<br />
Leobner Wissenschaftlerin erhält Förderpreis<br />
Erstmals 50% Frauen in einem Ausbildungprogramm der Montanuni<br />
Werkstoggwissenschaftler forschen an Verbesserung von Implantaten<br />
Ehrungen für herrausragende Dienste<br />
FFG Bridge-Projekt<br />
Kooperation mit der Mongolei<br />
36<br />
38<br />
40<br />
42<br />
44<br />
46<br />
48<br />
50<br />
52<br />
56<br />
58<br />
60<br />
62<br />
64<br />
66<br />
68<br />
71<br />
Alles außer Uni<br />
Pro SCIENTA Studienreise<br />
Staplerschein am WIFI Niklasdorf<br />
Ein Ausflug voller Innovation und Kultur<br />
Excursion Hungary<br />
Ein Tag bei Infinion Villach<br />
Flachwitze<br />
Florianitag<br />
Veranstaltungen in Leoben<br />
72<br />
74<br />
76<br />
78<br />
80<br />
82<br />
84<br />
85
Liebe Mitstudierende,<br />
wir hoffen, dass euer Semester bisher reibungslos über die Bühne gegangen ist und ihr weiterhin mit<br />
ausreichend Motivation durchstartet, besonders mit den wärmeren Temperaturen, die uns nun begleiten.<br />
Falls ihr Fragen habt oder Unterstützung benötigt, könnt ihr euch jederzeit an uns wenden.<br />
ECTS für Ehrenamt:<br />
Ab diesem Sommersemester gibt es nun auch die<br />
Möglichkeit, ECTS für ehrenamtliches Engagement<br />
zu erhalten. Bist du bei der Rettung, Feuerwehr,<br />
Landjugend oder in ähnlichen Bereichen aktiv?<br />
Diese wertvollen Tätigkeiten kannst du dir jetzt anrechnen<br />
lassen. Alle Informationen dazu findest du<br />
in MUonline unter der LV "Ehrenamt. Freiwilliges<br />
soziales Engagement" (LV-Nr. 641.060).<br />
Innenhoffest:<br />
Wie jedes Semester fand auch dieses<br />
Jahr wieder unser Innenhoffest statt.<br />
Trotz Regenwetters fanden einige den<br />
Weg in den Innenhof und trugen dazu<br />
bei, den Abend zu einem Erfolg zu machen.<br />
Klimaticketverleih:<br />
Seit Kurzem bieten wir im Frontoffice<br />
zwei Klimatickets Steiermark<br />
zum Ausleihen an. Du kannst sie für<br />
nur 1€ pro Tag ausleihen. Eine Reservierung<br />
ist ganz einfach über unsere<br />
ÖH-Website möglich.<br />
Wings for life world run:<br />
Dieses Jahr haben wir gemeinsam mit der<br />
Montanuniversität den Lauf in Leoben organisiert.<br />
Wir möchten uns bei allen bedanken,<br />
die bei der Organisation geholfen haben und<br />
an dem Lauf teilgenommen haben. Insgesamt<br />
starteten wir mit 113 Teilnehmer*innen<br />
und erreichten damit im Global Ranking für<br />
die Gesamtdistanz den 55. Platz. Zusammen<br />
konnten wir 3.723€ Spenden sammeln und<br />
legten insgesamt 1.515,84 km zurück.<br />
6
Preis der Lehre:<br />
Auch in diesem Jahr hatten wir die Ehre, den<br />
Preis der Lehre an drei unserer Dozent*innen<br />
für ihren hervorragenden Einsatz zu verleihen.<br />
Die Preise erhielten:<br />
• Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Helmut<br />
Antrekowitsch<br />
• Ass.Prof. MSc PhD Eva Caspari<br />
• Dipl.-Ing. Dr.mont. Benoît Loridant<br />
Mobilitätsförderung:<br />
Wie in den letzten Jahren konnten wir als<br />
ÖH gemeinsam mit der Montanuniversität<br />
und der Bundes-ÖH wieder 10.000€ zusammentragen,<br />
um die Studierenden, die<br />
eine Öffi-Karte besitzen, zu unterstützen.<br />
KI-Richtlinie:<br />
Gemeinsam mit der Universität haben<br />
wir präzise Richtlinien zur Verwendung<br />
von KI bei Abschluss- und Bachelorarbeiten<br />
erstellt. Die detaillierten Richtlinien<br />
sind auf der Website der ÖH verfügbar.<br />
Nachhaltigkeitsmonat:<br />
Im März stand wieder der Nachhaltigkeitsmonat<br />
an. Während dieser Zeit fanden mehrere<br />
Veranstaltungen statt, darunter der Start<br />
der Ringvorlesung "Campus of Change", der<br />
Klaub-auf-Lauf, ein Flohmarkt, das Klimapuzzle,<br />
das RepairCáfe und vieles mehr.<br />
Carrels:<br />
Wurdest du wieder einmal aus dem Carrel ausgesperrt?<br />
Leider passiert das viel zu oft. Deshalb<br />
haben wir uns dafür eingesetzt, einen Generalschlüssel<br />
zu erhalten. Falls du dich also aussperrst,<br />
komm einfach zu uns in die ÖH und wir sperren dir<br />
wieder auf.<br />
Raum der Stille:<br />
Der Raum der Stille wurde speziell eingerichtet,<br />
um den Angehörigen der Montanuniversität<br />
einen Rückzugsort zu bieten, sei es zum<br />
Beten, Meditieren oder einfach nur, um Ruhe<br />
zu finden. Du findest ihn im 3. Stock der alten<br />
Universität über der Bibliothek.<br />
Clubs:<br />
Das gesamte Projekt begann mit einem Spieleclub, der sich bereits mehrmals getroffen hat und ein voller Erfolg<br />
ist. Möchtest auch du an einem Spieleabend teilnehmen? Dann komm in unsere WhatsApp-Gruppe. Den Link<br />
dazu findest du auf der Website der ÖH.<br />
Wenn du gerne weitere Clubs hättest, schreib uns eine Mail oder sprich uns direkt im STZ an!<br />
Möchtest auch du Teil der ÖH werden? Wir suchen immer wieder<br />
Sachbearbeiter*innen, Freie-Mitarbeiter*innen oder Referent*innen.<br />
Melde dich ganz einfach bei uns!<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
7
Wo sind wir erreichbar?<br />
Wöchentliche Sprechstunde<br />
• in der du persönlich mit jeglichen Anliegen auf uns zukommen kannst.<br />
• Im Sommersemester ‘24 sind wir jeden Dienstag von 10:00 bis 11:00 Uhr im privaten<br />
Besprechungszimmer der ÖH erreichbar<br />
Voranmeldung per Email: soziales@oeh.unileoben.ac.at oder spontan vorbeikommen<br />
NEU wir sind während der Sprechstunde per Telefon erreichbar unter +43 3842 402 8104.<br />
Unter unserer E-Mail kannst du uns jederzeit mit deinen Anliegen erreichen.<br />
Wir geben uns Mühe, dir schnellstmöglich mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.<br />
Wir wünschen dir noch viel Erfolg im restlichen Sommersemester, entspannte Ferien und<br />
informieren dich weiterhin gerne!<br />
8<br />
Liebe Grüße,<br />
dein Sozialreferat
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
9
Herzliches Dankeschön<br />
an den Professorenverband der Universität<br />
Der Professorenverband der Universität unterstützt das Sozialreferat der ÖH mit einer<br />
Spende in der Höhe von über 10.000€! Die Summe wird vorrangig als Unterstützung<br />
für die Bezahlung der Studiengebühren von Studierenden in finanziellen Notlagen<br />
verwendet.<br />
Dank dieser Spende können wir dazu beitragen, dass Studierende die gleichen Chancen<br />
haben, ihr Studium erfolgreich abzuschließen. Diese Großzügigkeit ist ein wichtiger<br />
Beitrag zur Förderung von Bildung und Chancengleichheit an unserer Universität.<br />
Im Namen des Sozialreferats möchten wir uns herzlich<br />
für die großzügige Spende bedanken!<br />
10
Du will st Gutes tun?<br />
Spende Plasma und rette Leben!<br />
Als Dankeschön für deinen Zeitaufwand<br />
erhältst du € 40,- pro Spende!<br />
Spendezentrum Seiersberg<br />
Shopping City Seiersberg, Haus 1, Ebene 3<br />
8055 Seiersberg-Pirka<br />
Telefon: +43 316 29 33 33<br />
Darum solltest auch du Plasma spenden:<br />
• Weil aus menschlichem Blutplasma lebensrettende Medikamente<br />
hergestellt werden, die nicht künstlich erzeugt werden können.<br />
• Weil du tausenden von Menschen helfen kannst, die lebenslang<br />
darauf angewiesen sind.<br />
• Weil Plasma spenden einfach und<br />
sicher ist und dein Gesundheitszustand<br />
regelmäßig überprüft wird.<br />
Vereinbare telefonisch einen Termin<br />
in einem unserer Spendezentren.<br />
Spendezentrum Leoben<br />
Leoben City Shopping, 1. Stock, Top 125<br />
Hauptplatz 19, 8700 Leoben<br />
Telefon: +43 3842 44 404<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
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Referat für Bildungspolitik<br />
Wer sind wir?<br />
Das Referat für Bildungspolitik funktioniert als<br />
Sprachrohr zwischen Studierenden und Lehrenden.<br />
Das Referat wird geleitet vom BiPol-Referenten<br />
Lucas Weitering und mit im Team sind auch David<br />
Siebenhofer, Laurin Weninger, Antonia Wabnegg<br />
und Helena Körner. Zusammen arbeiten wir kontinuierlich<br />
an euren Anliegen.<br />
Was machen wir?<br />
Wir sind deine Anlaufstelle für alle Anliegen, die du hinsichtlich der Lehre oder Lehrenden<br />
an der Montanuniversität hast. Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit Aufgaben, die dein<br />
Studium verbessern und es dir erlauben dich voll auf dein Studium zu konzentrieren.<br />
Beispielsweise sind die folgenden Tätigkeiten Teile unserer täglichen Arbeit:<br />
• Vermittlung zwischen Studierenden und Lehrenden<br />
• Einfordern der Einhaltung von rechtlichen Rahmenbedingungen seitens der<br />
Lehrenden und der Universität<br />
• Einsatz für ECTS-Gerechtigkeit<br />
• Beratung von Studierenden zu studienrechtlichen Fragen<br />
• Bearbeitung und Weiterentwicklung eurer Curricula<br />
• Vernetzung der Studienvertretungen<br />
• Einsatz für Sommerprüfungstermine<br />
• Modernisierung und Anpassung der studienrechtlichen Rahmenbedingungen<br />
soziales@oeh.unileoben.ac.at<br />
Wenn du ein Anliegen hast oder bei uns<br />
mitmachen möchtest, dann sprich uns<br />
gerne jederzeit persönlich an, schreib uns an<br />
bildungspolitik@oeh.unileoben.ac.at oder<br />
verwende unser anonymes Kontaktformular<br />
auf der ÖH-Homepage.<br />
12
Die KI-Revolution an der Montanuniversität Leoben:<br />
Eine neue Ära der wissenschaftlichen Arbeiten<br />
In den Laboren und Büros der Montanuniversität Leoben bahnt sich eine Revolution an - eine<br />
Revolution, die von Nullen und Einsen geprägt wird. Die Universität hat eine neue Richtlinie für<br />
den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) bei wissenschaftlichen Arbeiten eingeführt und<br />
setzt damit Maßstäbe für die Zukunft des Studiums.<br />
Die neue Richtlinie, die seit dem 4. April 2024 in Kraft ist, betrifft insbesondere Abschlussarbeiten<br />
und Bachelorarbeiten. Doch was bedeutet das für die Studierenden?<br />
„Die Zeiten, in denen wir uns allein auf unsere menschliche Intelligenz verlassen konnten, sind<br />
vorbei“, erklärt Professorin Dr. Anna Müller, Leiterin des Instituts für Künstliche Intelligenz an<br />
der Montanuniversität Leoben. (anm. der Redaktion: es gibt an der Montanuniversität weder eine<br />
Anna Müller noch ein Institut für KI)<br />
Die Studierenden müssen nun alle verwendeten KI-basierten generativen Werkzeuge angeben,<br />
einschließlich ihrer Versionsnummer. Doch das ist nicht alles. Auch die Prompts, also die<br />
Aufgabenstellungen für die KI-Werkzeuge, müssen angegeben werden - sowohl Fragestellung<br />
als auch das daraus resultierende Ergebnis.<br />
„Es geht darum, Transparenz zu schaffen und sicherzustellen, dass die Studierenden verstehen,<br />
wie ihre Arbeit entstanden ist“, erklärt Müller. „Wir möchten, dass sie nicht nur die Technologie<br />
nutzen, sondern sie auch verstehen und verantwortungsvoll einsetzen.“<br />
Doch nicht nur das: In den Prompts dürfen keine personenbezogenen Daten enthalten sein.<br />
Sensible Daten, wie streng vertrauliche Unternehmensdaten, müssen entsprechend behandelt<br />
werden und die genaue Vorgehensweise ist mit dem Unternehmen abzustimmen.<br />
„Diese Richtlinie markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer neuen Ära des wissenschaftlichen<br />
Arbeitens“, sagt Müller. „Wir stehen erst am Anfang, aber ich bin zuversichtlich,<br />
dass wir die Chancen der KI voll ausschöpfen können, um bahnbrechende Forschung zu betreiben.“<br />
Es ist faszinierend zu beobachten, wie die Montanuniversität Leoben die Grenzen des traditionellen<br />
Studiums verschiebt und sich an die Spitze der KI-Revolution setzt. Und während wir<br />
uns von Nullen und Einsen leiten lassen, ist es wichtig zu bedenken, dass sogar dieser Artikel<br />
von KI generiert wurde - ein Beweis dafür, dass die Zukunft bereits begonnen hat.<br />
Das Referat für Bildungspolitik und ChatGPT<br />
Wenn wir schon einen Artikel zu KI verfassen dürfen, lassen wir diesen natürlich von ChatGPT schreiben. Dabei haben<br />
wir das FAQ des Referates für Bildungspolitik zur KI-Richtlinie als Input genommen und eine Reportage dazu gefordert.<br />
In diesem Text sind die Inhalte der Richtlinie richtig wiedergegeben worden, jedoch sieht man gleich, dass auch ChatGPT<br />
kreativ und unrichtig werden kann - siehe Prof. Müller!<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
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ZOA.) C CD --4(D —6<br />
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50 Jahre<br />
– ein Überblick über ein halbes<br />
Die Anfänge des „<strong>Diagonal</strong>“<br />
Die Namensgebung der neuen Hochschulzeitschrift<br />
war damals eine „gröbere Debatte“,<br />
wie Josef Scherer, der erste Pressereferent, in<br />
einem Interview zum 10-jährigen Jubiläum<br />
des „<strong>Diagonal</strong>“ verraten hat. Schlussendlich<br />
soll mit diesem Titel verdeutlicht werden,<br />
dass zwei sich überschneidende <strong>Diagonal</strong>en<br />
mittig treffen und damit einen gemeinsamen<br />
(Stand-)Punkt finden (müssen). Das soll auf<br />
die Funktion der Zeitschrift hindeuten, die<br />
nicht nur die Informationen des Hauptausschusses<br />
(heute sind das die Ergebnisse der<br />
Hochschulvertretungssitzungen) in einem<br />
regelmäßigen Abstand vermitteln, sondern<br />
auch ein Kommunikationsmittel für Studierende<br />
sein sollte, um auf aktuelle Probleme<br />
einzugehen und Lösungsvorschläge äußern<br />
zu können. Diese Aufgaben verfolgt das „<strong>Diagonal</strong>“<br />
bis heute.<br />
(Josef Scherer im Interview auf Seite 28)<br />
Somit erschien im März 1974 die erste Ausgabe,<br />
wodurch ein Versprechen<br />
der vorangegangenen<br />
ÖH-Wahl<br />
eingelöst worden ist. Die<br />
ursprüngliche Idee, das<br />
Incorõlonszetschrlgr<br />
Cover der ersten Ausgabe 1974<br />
„<strong>Diagonal</strong>“ monatlich<br />
erscheinen zu lassen,<br />
ging nicht immer ganz<br />
auf, dennoch stellte sich<br />
rasch eine gewisse Periodizität<br />
ein. Zudem wurde<br />
in dieser Zeitschrift ein Veranstaltungskalender<br />
abgedruckt, der das Pendant zum heutigen<br />
Wochenprogramm darstellt und somit<br />
den Grundstein für dieses gelegt hat.<br />
Zudem ist zu bedenken, dass die ersten Ausgaben<br />
in Schwarz-Weiß erfolgt sind, wobei<br />
hin und wieder buntes Papier für den Druck<br />
des Covers herangezogen wurde. Das erste<br />
bunte Titelblatt findet sich in der Ausgabe<br />
04/2000, während erste einige Jahre später<br />
zum ersten Mal das komplette Heft farbig gedruckt<br />
wurde.<br />
Inhalte aus den ersten Ausgaben<br />
Zwischen Werbung für Taschenrechner aller<br />
Art und das Taschenbuchlager der Buchhandlung<br />
Leykam finden sich unter anderem<br />
Comics über „Monty – Der Leobener Geist“<br />
und „Monsti“, einem langhalsigen Drachen,<br />
der selbst Siegfried in die Flucht schlägt. Alle<br />
Zeichnungen der ersten Ausgaben wurden<br />
von Roland Kirschner, einem Mitarbeiter des<br />
Pressereferates, selbst gefertigt und zauberten<br />
der Leserschaft sicherlich das ein oder<br />
andere Schmunzeln ins Gesicht (zumindest<br />
taten sie das jetzt, 50 Jahre später).<br />
(0<br />
A) ( 0<br />
Monty Comic 1981<br />
Natürlich waren die Ausgaben auch immer<br />
durch die ÖH-Wahlen geprägt und die damit<br />
einhergehenden Veränderungen. So stößt<br />
man im Zuge dieser Zeitschriften auf diver-<br />
CT<br />
CD<br />
14
„<strong>Diagonal</strong>“<br />
Jahrhundert Pressereferat<br />
se Namen von Referaten, die es heute nicht<br />
mehr, bzw. nicht in dieser Form gibt. Beispiele<br />
dafür sind das Computerreferat, das Ballreferat,<br />
das Skriptenreferat und das Frauenreferat.<br />
In der ersten Ausgabe wurde eine Umfrage<br />
gestartet, in der es um eine noch heute aktuelle<br />
Diskussion ging: die Aufteilung der<br />
Semester- bzw. Osterferien nach Wochen.<br />
Die Abstimmung musste in Form von Zetteln<br />
abgeben werden, und da nur 30 Studierende<br />
eine Rückmeldung gegeben haben, wurde<br />
dieses Umfrageformat wieder eingestellt.<br />
Einige Probleme haben sich in diesen 50<br />
Jahren jedoch nicht geändert. Das lange Anstellen<br />
beispielsweise, um Karten für den Ledersprung<br />
zu ergattern. Andere haben sich<br />
komplett ins Gegenteil verkehrt. Dazu zählt<br />
etwa die Zahl der Wohnplätze in Leoben. Probleme<br />
damals vs. heute: „Zu wenig Wohnplätze<br />
für Leobens Studenten“ hieß es dazu 1981<br />
in der Oststeirischen Zeitung. Das ist definitiv<br />
ein Problem, das uns heute nicht mehr betrifft.<br />
gewesen ist. Durch E-Mails und Social-Media-Beiträge<br />
können heute solche Informationen<br />
viel schneller und mit weniger Aufwand<br />
geteilt werden. Dennoch ist die Zeitschrift<br />
immer noch ein wichtiges Instrument, sich<br />
über derzeitige Forschungsbeiträge, die Aktivitäten<br />
der ÖH Leoben und die Lebenswege<br />
unserer Professor*innen und Absolvent*innen<br />
auf dem Laufenden zu halten.<br />
Wer nun die Lust verspürt, in die vergangenen<br />
50 Jahre der Uni und der ÖH eintauchen zu<br />
wollen, kann dies im Zeitschriftenleseraum in<br />
der alten Uni machen. Wir versprechen, es ist<br />
ein Erlebnis und es zahlt sich definitiv aus. :)<br />
Rebecca Seywerth<br />
Alles in allem sind die älteren Versionen in vielerlei<br />
Hinsicht kritisch zu hinterfragen, da sich<br />
die Gesellschaft stark weiterentwickelt hat.<br />
Dennoch legen sie Zeugnis über damalige<br />
Verhältnisse ab und zeigen, dass sich bereits<br />
viele gesellschaftliche Einstellungen zum Besseren<br />
gewandt haben.<br />
Fazit „<strong>Diagonal</strong>“ früher und heute<br />
Obgleich das „<strong>Diagonal</strong>“ die Prämisse hat, alle<br />
Studierenden über aktuelle Entwicklungen zu<br />
informieren, gelingt dies sicher nicht in dem<br />
Ausmaß, wie es noch vor 50 Jahren der Fall<br />
<strong>Diagonal</strong><br />
<strong>Diagonal</strong><br />
01/2024<br />
02/2024<br />
15
50 Jahre „<strong>Diagonal</strong>“<br />
Ein Auszug der Themen die unsere<br />
Studierenden in den letzten 50 Jahren<br />
beschäftigt haben<br />
(und teilweise noch heute beschäftigen)<br />
Ausgabe November 1975<br />
16
Ausgabe November 1994<br />
Ausgabe März 1993<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
17
Ausgabe November 1978<br />
18<br />
ÖH Leoben 2024
Ausgabe Jänner 1994<br />
Der Text des Artikels ist aufgrund<br />
der besseren Lesbarkeit unten zusätzlich<br />
angeführt<br />
Die Traditionen im österreichischen<br />
Bergbau um die Jahrhundertwende<br />
Unverständlicherweise wurde vor kurzer Zeit auch<br />
Frauen gestattet, in Leoben an der Montanuniversität<br />
zu „studieren“ – Ganz abgesehen davon,<br />
dass sich die meisten jungen Dinger ohnehin nur<br />
einen Mann angeln wollen, erfrechen sich einige<br />
Mannweiber auch noch, maßlose Forderungen zu<br />
stellen.<br />
Vor kurzer Zeit verlangten sogar drei dieser „Studentinnen“<br />
Einlass in den Galgenbergtunnel zu<br />
Besichtigungszwecken. Das ist ein Skandal!<br />
Wenn diese „Damen“ unbedingt Bergbau studieren<br />
müssen, sollten sie wenigstens wissen, dass<br />
ihre Anwesenheit im Vortrieb – solange der Tunnel<br />
nicht durchgeschlagen ist - nur Unglück bringt!<br />
Anscheinend sind sie allein damit schon geistig<br />
überfordert.<br />
Wo kämen wir denn hin, wenn plötzlich Weiber,<br />
welche untertage nichts zu suchen haben, in den<br />
Stollen kämen und uns bei der Arbeit störten! Sie<br />
missachten ihre althergebrachten Pflichten wie<br />
Kindererziehung und Haushalt und sollten sich<br />
schämen, unser gerechtfertigtes Verhalten als<br />
„Frechheit“ oder „Diskriminierung“ zu bezeichnen.<br />
Denn dass sie nicht in der Lage sind die Belastungen<br />
untertage zu ertragen, ist uns doch wohl allen<br />
klar. So rufe ich Sie, meine Herren Kollegen, auf, es<br />
mir gleichzutun und die Frauen an den ihnen von<br />
Natur aus angestammten Platz zu verweisen.<br />
Lieber Leser!<br />
Solltest du jetzt glauben, es handle sich um die Zeit<br />
um 1900, so bist Du leider nicht gut genug informiert.<br />
Der Galgenbergtunnel wurde im Juni 1993 aufgefahren.<br />
Im Dezember 1993 veranstaltet das Bergbauinstitut<br />
der Montanuniversität Leoben eine Exkursion,<br />
an der auch drei Studentinnen teilnahmen (für<br />
zwei der Frauen war das Teil einer Pflichtübung).<br />
Leider wurde ihnen der Zutritt mit oben genannter<br />
Begründung verwehrt: Es bringe Unglück, wenn<br />
eine Frau vor Durchschlag des Tunnels diesen betritt.<br />
Traditionen sind doch etwas Nettes, nicht wahr?<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
19
20
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
21
22
ÖH Leoben 2023<br />
Ausgabe April 1997<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
23
Ausgabe 05/2003<br />
24
Ausgabe 03/2004<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
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<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
27
Erster Pressereferent an der ÖH Leoben<br />
Dipl.Ing. Dr. mont. Josef Scherer<br />
Sachverständiger für Bodenschutz<br />
Was hast du studiert und von wann bis wann?<br />
Bergwesen 1971-1982, Montangeologische Dissertation mit<br />
Promotion 1985.<br />
Wie bist du zu der Position des ersten Pressereferenten gekommen?<br />
Die Voraussetzung dafür war die Einführung des aktiven Wahlrechts für die<br />
ausländischen Studierenden 1973, die fast die Hälfte der damals etwa 600<br />
Studenten ausmachten. Dadurch wurde die damalige Allmacht des RFS<br />
(Ring freiheitlicher Studenten) gebrochen. Ich selbst kandidierte für eine<br />
Wahlgruppe unabhängiger Studierender, die zwei von neun Mandaten errang<br />
und willens war, Referatsarbeit zu leisten. Ich wurde für die Leitung<br />
des Pressereferats berufen und sah meine Hauptaufgabe darin, eine aktuelle<br />
Informationszeitschrift für die Angehörigen der Montanuniversität zu<br />
gründen, die nicht mit der damals existierenden ÖH-Hochglanzpublikation<br />
GLÜCKAUF konkurrieren sollte, die ja mehr eine Huldigung der Industrie<br />
und der Leobener Traditionen zum Inhalt hatte.<br />
28
Wer waren die Personen, die die erste Ausgabe des <strong>Diagonal</strong> gemacht haben?<br />
Wir bildeten anfangs ein Redaktionsteam von fünf Leuten, die allerdings aktiv bzw. in<br />
zählbar geschriebenen Worten nicht allzu viel beitrugen. Da ging es mehr darum, die<br />
Interessen der Studierenden auszuloten, die Themen zu sammeln, über die berichtet<br />
werden sollte und Leute anzusprechen, die etwas Schriftliches beizutragen bereit<br />
waren. Weiters waren von Anfang an einige freie Mitarbeiter nominiert, die beim<br />
Schreiben wesentlich produktiver waren und erst nach und nach sich wieder mehr<br />
dem eigenen Studium widmeten. Einen davon, Roland Kirschner, darf ich deutlich<br />
hervorheben. Er war ein sehr kreativer Geist mit einer ganz eigenen Art von Humor<br />
und war bis zum Ende meiner Arbeit im Pressereferat mit dabei. Er kreierte zum Beispiel<br />
basierend auf der damals sehr häufigen Erwähnung des besonderen „Leobener<br />
Geistes“ für das DIAGONAL die unsichtbare Figur „Monty – der Leobener Geist“, der<br />
in allen folgenden Ausgaben des Blattes mal mehr, mal weniger witzige Kommentare<br />
zu verschiedenen Fragen abgab. Auch sonst war er sehr fleißig als Illustrator der<br />
Zeitung tätig.<br />
Ab dem Wintersemester 1975 bildete sich für die Zeitungsredaktion ein neues Viererteam<br />
und unter den freien Mitarbeitern waren in der Zwischenzeit auch Professoren<br />
und Assistenten mit dabei.<br />
Wie lang warst du als Pressereferent tätig<br />
und wie sah der Arbeitsalltag im Referat aus?<br />
INTERVIEW<br />
Wenn ich mich recht erinnere, brachte ich die erste Ausgabe des DIAGO-<br />
NAL im Sommersemester 1974, meine letzte im Sommersemester 1976<br />
heraus, mit dem ich meine Tätigkeit als Pressereferent auch abschloss.<br />
Der Alltag spielte sich für mich so ab, dass ich mit Abstand von allen Referenten<br />
am meisten Zeit im Büro verbrachte. Da waren Telefonate zu führen<br />
mit Leobener Geschäftsleuten, die im DIAGONAL inserierten und da und<br />
dort Kritik anbrachten. Es waren Termine mit Professoren zu vereinbaren,<br />
von denen wir Vorstellungsartikel bringen wollten. Es waren auch die<br />
Sprechstunden angeboten, die überraschend häufig genutzt wurden,<br />
um Fragen zu stellen, Wünsche zu deponieren und Themenvorschläge<br />
einzubringen. Außerdem war ich der damaligen ÖH-Sekretärin Fr.<br />
Pachler durch meine häufige Anwesenheit schon ein bisschen ans Herz<br />
gewachsen, sodass sie Anfragen verschiedenster Art häufig an mich<br />
weiterleitete, telefonisch und auch persönlich.<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024 29
Was war das Schönste/Spannendste an deiner Tätigkeit im Pressereferat?<br />
Am Anfang war es nicht ganz leicht, für das Projekt DIAGONAL auf Seite der Professoren<br />
und Assistenten Sympathie zu finden. Das dürfte bei mir einen kleinen Frustrationsstau<br />
bewirkt haben, denn eines Abends ging ich zugegebenermaßen nicht mehr<br />
ganz nüchtern nach Hause ins Studentenheim am Murweg und hörte aus zwei oder<br />
drei Fenstern oder Gassen jeweils den mentalen Entlastungsschrei „Sch--- Leoben!“.<br />
Unabhängig voneinander. Dieses Erlebnis beschäftigte mich so, dass ich mich zuhause an den<br />
Tisch setzte und meine Gedanken zu diesem unanständigen Ausdruck bzw. dazu, was diese<br />
Gefühlsausbrüche verursacht haben könnte, zu Papier brachte. Am Morgen zeigte ich das Elaborat<br />
einem Studienkollegen, der übrigens in der Zwischenzeit emeritierter Universitätsprofessor<br />
an einer anderen Uni ist. Dieser sagte zu mir: „Wenn du dich das im DIAGONAL schreiben<br />
traust, falle ich vor dir auf die Knie!“<br />
Natürlich habe ich das publiziert mit dem Titel entsprechend dem obigen unanständigen Ausdruck.<br />
Die Reaktion war fürchterlich. Geschäftsleute riefen an und stornierten ihr Inserat für<br />
kommende Ausgaben. Und das nicht bei mir, sondern bei meinem obersten Fachprofessor,<br />
der mich in der nächsten Vorlesung ziemlich zu maßregeln versuchte, wozu er die ganze Vorlesungsstunde<br />
brauchte. Dann aber wurde es richtig spannend. Denn der damalige Rektor<br />
Prof. Oberhofer las etwas tiefer in den Text hinein und erkannte, dass da offenbar ein Süppchen<br />
am Kochen war, auf das auch er als Chefkoch ein Auge richten sollte. Nach etlichen Gesprächen<br />
mit Studierenden, Assistenten und Professorenkollegen gelang es ihm, den damals<br />
so genannten „Rat der Weisen“ zu installieren, der aus Studierenden, Assistenten, Professoren<br />
und sogar dem Hochschulseelsorger als moralischer Instanz gebildet wurde. Dort wurde vor<br />
allem diskutiert, was einerseits an der Uni, andererseits aber auch in Zusammenarbeit mit<br />
der Stadtgemeinde für das Wohl(er)befinden der Studierenden außerhalb des Lehrbetriebes<br />
unternommen werden könnte. Das Erfreulichste an diesem Gremium war die Tatsache, dass<br />
die zunächst emotional starke Opposition einiger Professoren in kurzer Zeit zu einem neuen<br />
Umgangston mit den Studierenden führte, der sich schnell durchsetzte.<br />
30
Welche Themen wurden vor 50 Jahren im <strong>Diagonal</strong> gedruckt?<br />
In 50 Jahren hat mein Erinnerungsvermögen schon ein bisschen nachgelassen, aber es waren<br />
vor allem Mitteilungen aus den einzelnen ÖH-Referaten, auch Vorstellungen der neuen<br />
Professoren. Einzelartikel wurden auch von Vorkämpfern des Umweltschutzes geliefert. Sogar<br />
Intellektuelles und Humorvolles fand seinen Platz. Ich kann mich sogar an zwei Faschingsausgaben<br />
erinnern, in denen wir fast nur geblödelt haben. Meist wurde auch das reichhaltige<br />
Sportangebot des IBuS (heute USI) präsentiert sowie die Ergebnisse sportlicher Bewerbe. Und<br />
halt wahrscheinlich noch viel anderes.<br />
Liest du immer noch das <strong>Diagonal</strong>?<br />
INTERVIEW<br />
Ich habe in den achtziger Jahren das DIAGO-<br />
NAL vom damaligen Pressereferenten Dietmar<br />
Kirchebner zugesandt bekommen und es mit<br />
Vergnügen gelesen. Da ich aber 1987 beruflich<br />
wieder nach Vorarlberg gewechselt habe, ist der<br />
Kontakt mit der Uni Leoben etwas ausgedünnt,<br />
bis auf ein paar Studierende, denen ich Projektarbeiten<br />
vermitteln konnte. Dass ich von euch<br />
um dieses Interview gebeten wurde, hat mich<br />
überrascht (Was? Das DIAGONAL gibt’s noch immer?)<br />
und noch mehr gefreut.<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024 31
PROF INTERVIEW<br />
Name:<br />
Helmut Flachberger<br />
Titel:<br />
Dipl.-Ing. Dr. mont.<br />
Berufsbezeichnung:<br />
Universitätsprofessor<br />
Wie ist Ihr Werdegang?<br />
Ich bin in Bad Ischl geboren und aufgewachsen. Ich habe ebendort das Gymnasium besucht<br />
und im Jahr 1986 maturiert. Im Anschluss daran habe ich mich dazu entschieden, das einjährige<br />
Freiwilligen-Jahr beim ÖBH zu absolvieren. In diesem Jahr reiften – so nebenbei – die<br />
Idee und der Wunsch heran, nach Leoben an die Montanuniversität Leoben zu gehen und dort<br />
„Bergwesen“ (heute „Rohstoffingenieurwesen“) zu studieren. Ich habe mich von Anfang an in<br />
Leoben wohlgefühlt, als Student und als Mitglied beim Corps Erz zu Leoben. Ich tauchte damals<br />
ein in eine neue Welt der bergmännischen bzw. montanistischen Rituale und Bräuche,<br />
von denen es sehr viele wunderbare und erhaltenswerte gibt: Etwa das Tragen des Bergkittels,<br />
den ich bis heute sehr gerne und mit Stolz trage, der den jungen Studierenden gleichermaßen<br />
gut steht wie einem „mittelalterlichen“ Professor wie mir, der Ledersprung, das Aufnahmeritual<br />
in die Gemeinschaft der Leobener Montanist*innen oder der Bierauszug, bei dem der Rektor<br />
und die Professor*innen die Studierenden in die Sommerferien und damit in eine (zumindest<br />
früher) oftmals sehr gefährliche Praxiszeit entlassen. Die Tugenden der Bergleute wie Mut,<br />
Zusammenhalt, Disziplin, Kameradschaft und Pflichtgefühl sind wesentliche Aspekte meines<br />
bergmännischen Selbstverständnisses.<br />
Das Studium hat mich gefordert, der Zusammenhalt mit meinen Kommiliton*innen hat mir<br />
aber damals die Kraft verliehen und den Willen gestärkt, durchzuhalten. Diese Freundschaften<br />
von damals halten bis heute!<br />
Ich habe in der Studienzeit viel gearbeitet, überwiegend in den Ferien und habe dabei nicht<br />
nur gutes Geld verdient, sondern auch verschiedene Länder gesehen und wertvolle Erfahrungen<br />
sammeln können.<br />
32
Nach der Graduierung nahm ich eine Stelle als Universitätsassistent<br />
am Institut für Aufbereitung und Veredlung an. Nicht<br />
unerwähnt bleiben soll, dass ich ein Jahr zuvor geheiratet und<br />
einige Monate zuvor Vater eines wunderbaren Sohnes namens<br />
Wolfgang wurde, der mittlerweile auch schon Montanist<br />
ist, am Lehrstuhl für Mechanik seine Dissertation verfasst und<br />
als Senior Lecturer in die Lehre eingebunden ist. Der Bergkittel<br />
passt ihm mindestens genauso gut wie mir…<br />
In die Endphase der Dissertantenzeit fiel nicht nur der Entschluss, gemeinsam mit meiner Gattin<br />
Sonja Leoben als unseren Lebensmittelpunkt zu wählen und zu gestalten, sondern auch ein<br />
Familiennest zu bauen und den Sprung in die Selbständigkeit zu wagen. Innerhalb weniger<br />
Wochen absolvierte ich nicht nur das Rigorosum, sondern auch die Ziviltechnikerprüfung. Und<br />
dann rollten – so nebenher – noch die Bagger an. Wie ich das damals alles geschafft habe, weiß<br />
ich bis heute nicht.<br />
Der Sprung in die Selbständigkeit gleich nach der Dissertationszeit war hart, die Unsicherheit<br />
wurde durch die professionelle Begleitung durch das Zentrum für Angewandte Technologie<br />
– dem Gründerzentrum der MUL – abgefedert. Die sieben Jahre der Selbständigkeit waren<br />
prägend, meine Geschäftsidee, mich als Consultant in der Bergbauindustrie zu positionieren<br />
und zu etablieren, ging auf. Ich positionierte mich als Gutachter – für Unternehmen, für Behörden,<br />
für Institutionen und für Gerichte. Auch in dieser Zeit war ich viel unterwegs, beispielsweise<br />
war ich gemeinsam mit Prof. Wagner, dem damaligen Bergbau-Professor, mehrmals für<br />
die Weltbank in Laos. Das damals angehäufte Wissen kann ich bis heute sehr gut gebrauchen,<br />
sei es bei der Abwicklung von Forschungsprojekten oder beim präzisen Formulieren im Zuge<br />
einer Gutachtenserstattung oder eines Fachbeitrages.<br />
Meine Geschäftsidee ging zwar auf, aber – ob ihr es mir glaubt oder nicht – irgendetwas fehlte<br />
mir. Als „Ich-AG“ vereinsamte ich zunehmend. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, begann<br />
ich – so nebenbei – zu lehren, nur ein paar Stunden jeweils an der HTL Leoben und an<br />
der Montanuniversität Leoben. Dabei merkte ich rasch, dass es mich glücklich macht, Wissen<br />
weiterzugeben. Als dann die Position eines Professors für Aufbereitung und Veredlung ausgeschrieben<br />
wurde, bewarb ich mich. Ich nenne es eine Fügung des Schicksals, dass ich als vergleichsweise<br />
junger Kandidat schlussendlich mit September 2005 im Alter von nur 38 Jahren<br />
meinen Dienst antreten durfte. Das liegt nun knapp 19 Jahre zurück…<br />
INTERVIEW<br />
In diesen 19 Jahren gesellten sich übrigens noch zwei weitere wunderbare Kinder hinzu, Valerie<br />
studiert Jus in Graz (ich bin damit im Frieden, weil Montanist*innen zwischendurch eine<br />
gute Juristin brauchen) und Matthias schwankt zwischen Fußballer, Influencer und – ich höre<br />
und staune – Bauingenieur! Ich bleibe hoffnungsfroh und würde es akzeptieren, wenn sich<br />
Prof. Galler seiner annimmt. Aber bis dahin fließt noch viel Wasser die Mur hinunter…<br />
Beruflich liegen – aus heutiger Sicht und wenn der Herrgott mich lässt – noch 8 Jahre vor mir.<br />
Das ist ein Zeitraum, in dem sich noch viel Gutes tun lässt, sei es das Erschließen neuer Forschungsfelder,<br />
das Heranziehen eines brauchbaren wissenschaftlichen Nachwuchses, der Heranbildung<br />
global wirkender Führungskräfte im Rohstoffingenieurwesen…<br />
Ihr seht, es wird mir nicht fad!<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024 33
Was hat Sie dazu bewegt, nach Leoben zu kommen / in Leoben zu bleiben?<br />
Ich hatte natürlich von Leoben gehört, auch, dass es ein anspruchsvolles Studium war, das<br />
hat mich damals gereizt. Auch das Arbeiten unter Tage hat mich angesprochen, ich wollte<br />
Abenteuer erleben und mich „beweisen“. Und ich wollte in die weite Welt hinaus und auch<br />
dafür boten sich viele Möglichkeiten. Dass mein Lebensmittelpunkt seit 1987 in Leoben liegt,<br />
hat sich einfach – nebenbei – so ergeben.<br />
Erzählen Sie von einer lustigen Begebenheit mit Studierenden der Montanuniversität.<br />
Wo soll ich anfangen? Es gibt so vieles zu erzählen …<br />
Ich möchte euch von einer Prüfung mit einem Studenten erzählen. Ich fragte und bohrte<br />
nach, es kam immer sehr wenig zurück. Ich wollte ihm die Chance eines positiven Ausganges<br />
nicht nehmen und gab nicht auf. Schließlich verlor der Student die Nerven und flehte mich<br />
mit folgenden Worten an, seinem Martyrium doch ein gnädiges Ende zu bereiten: „Bitte, Herr<br />
Professor, hauen´s mich hinaus, ich kann wirklich nichts!“<br />
Na gut, noch ein G´schichterl, weil ihr es seid: Ich stand als frisch<br />
gebackener Professor am Pissoir im Bergkittel. Ein Student gesellte<br />
sich zu mir, blickte mir freundlich in die Augen und meinte:<br />
„Und, hast du die Prüfung bestanden?“<br />
Eine noch für Insider: Zwei Studenten bei der mit Abstand kürzesten Prüfung aus „Aufbereitung<br />
von Industriemineralen“ in 19 Jahren, diese dauerte exakt 30 Sekunden. Ich frage den<br />
einen: „Welcher Mineral-Gruppe ist der Eisenglimmer zuzuordnen?“. Der eine: „Den Glimmermineralen“.<br />
Ich frage den anderen: „Wofür wird er genutzt?“ Der andere: „Zur Stahlproduktion“.<br />
Dann haben wir alle drei herzlich gelacht (mindestens weitere 30 Sekunden), 1.209.600 Sekunden<br />
später haben die beiden die Prüfung mit Bravour bestanden (Bonmot am Rande: beide<br />
sind mittlerweile „Dr. mont.“ …).<br />
3 Ratschläge an Ihr Schwammerl-/Ersti-Ich.<br />
Lasst euch nicht unterkriegen! Glaubt an euch! Trödelt nicht herum, holt euch Hilfe, bildet<br />
Lerngruppen, motiviert euch und unterstützt euch gegenseitig und seid füreinander da, wenn<br />
es einem/r von euch schlecht geht. Dann wird euch der vielgerühmte Leobener Geist durch<br />
alle Stürme der Studierenden-Zeit leiten.<br />
Bringt euch ein! Engagiert euch! Ja, ich weiß, das Studium ist anstrengend, aber nutzt die vielfältigen<br />
Möglichkeiten außeruniversitärer Aktivitäten. Bringt euch in der ÖH ein, oder in Cu-<br />
Ko´s, oder in das vielfältige Vereinsleben Leobens, in eine Kooperation, in den Chor, in das Universitätsorchester,<br />
in das Universitäts-Blasorchester, um nur einige zu nennen. Besucht einen<br />
Sprachkurs oder schlagt die Broschüre des USI auf, die ist voller guter Ideen. Macht den Segel-<br />
Schein (dann treffen wir uns in Kroatien), den Jagd-Schein (dann treffen wir uns im Wald) oder<br />
den Spreng-Schein (dann treffen wir uns in einem Bergbau), aber nicht zum Schein, sondern<br />
34
zur Freude am lebenslangen Lernen! Geht Eisstockschießen oder auf die Mugel,<br />
geht – so nebenbei – auf das eine oder andere Gösser-Bier, seid aktiv und<br />
genießt das Leben! Meine Milchmädchen-Rechnung lautet: 8 Stunden wird<br />
studiert, 8 Stunden wird geschlafen, es verbleiben somit immerhin weitere 8<br />
Stunden für alles andere, das das Leben oft sehr bereichert und lebenswert<br />
werden lässt.<br />
Steht in der Früh auf! Ich teile nun mit euch das bislang streng bewahrte Geheimnis<br />
meines, für viele überraschenden, Erfolges: Als Student bin ich, egal,<br />
wie spät ich schlafen ging, und egal, wie viel ich getrunken hatte, in der Früh<br />
immer aufgestanden und entweder auf die Uni getrottet oder habe mich an<br />
den Schreibtisch gesetzt. So, jetzt ist es heraußen, gern geschehen.<br />
Möchten Sie uns sonst noch etwas erzählen?<br />
Nein, genug geschwafelt, ich muss wieder arbeiten!<br />
Na gut, weil ihr es seid: Das Leben nimmt manchmal binnen weniger Momente einen unvermuteten<br />
Verlauf. Bei mir war es während einer Praxis in Portugal, wo ich dabei half, einen<br />
Schacht abzuteufen. Mein Kumpel stand keine 2 Meter neben mir, als ihn ein unbedachter<br />
Schritt 9 Meter in die Tiefe fallen ließ. Wiewohl einige Querverstrebungen das Schlimmste verhinderten<br />
und die Rettungskette unverzüglich in Gang gesetzt wurde, war ich knapp 4 Stunden<br />
mit ihm allein und es dauerte weitere 4 Stunden, um ihn mit vereinten Kräften und unter<br />
entsetzlichen Schmerzen „von dort unten“ nach Obertage zu bekommen. Mein Kumpel wäre<br />
ohne mich nicht mehr am Leben. Das half mir in dieser Phase nicht viel, weil ich die Bilder nicht<br />
mehr aus meinem Kopf bekam. Und, was schlimmer wog, die „Unbeschwertheit des Arbeitens<br />
unter Tage“ war weg. Das war für mich schlimm, weil ich ja immer ein unerschrockener Bergmann<br />
sein wollte! Meine kleine Welt und der eine oder andere Zukunftsplan stürzten in sich<br />
zusammen. Im darauffolgenden Wintersemester begannen die Vorlesungen von Prof. Steiner,<br />
meinem Vorgänger. Seine Vorlesungen faszinierten mich vom ersten Tag an und so fasste ich<br />
– so nebenbei – bald den Entschluss, Aufbereiter werden zu wollen und mich in dieses Fach<br />
zu vertiefen.<br />
INTERVIEW<br />
Warum erzähle ich euch das? Weil ich euch vermitteln möchte, dass sich zum einen vieles im<br />
Leben einfach fügt und dass es zum anderen keine Schande ist, wenn man/frau sich zwischenzeitlich<br />
professionelle Hilfe „von außen“ holt. Ich habe meinen inneren Frieden nach einigen<br />
Monaten wieder gefunden, auch weil ich in die Tiefe gegangen bin und – so nebenbei – in<br />
Ergänzung zu diesen „schiachen Bildern“ auch viele Schätze hereingewonnen, zutage gefördert<br />
und verarbeitet habe. Und wer kann das besser als die Bergleute gemeinsam mit den<br />
Aufbereiter*innen?<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024 35
Keramiken belastbarer machen<br />
Keramiken sind aufgrund ihres Materialaufbaus sehr spröde und brechen bei starken<br />
mechanischen Belastungen. Ein Team von Materialwissenschaftler*innen des Erich-<br />
Schmid- Institutes hat nun herausgefunden, dass Leerstellen in der atomaren Struktur<br />
die Festigkeit steigern. Diese Forschung schlägt einen neuen Weg vor, um den Kompromiss<br />
zwischen Festigkeit und Zähigkeit bei Materialien zu überwinden.<br />
Priv.-Doz. Dr. Zaoli Zhang (rechts im Bild) mit seinem Team<br />
Materialeigenschaften von Keramiken verbessern<br />
Ein Team rund um Priv.-Doz. Dr. Zaoli Zhang (Erich Schmid Institute of Materials Science)<br />
konnte in einer kürzlich veröffentlichten Studie nachweisen, dass eine große<br />
Anzahl von stabilen Leerstellen die Festigkeit von Keramiken erheblich steigern kann<br />
und dadurch das Bruchverhalten erheblich verbessert wird. „Für uns alle überraschend<br />
führte dies zu einer bemerkenswerten Formbarkeit“, freut sich Zhang.<br />
Für die Studie verwendete das Team ein hochauflösendes Transmissionselektronenmikroskop.<br />
Um die Leerstellen in der Materialstruktur zu erhalten, wurde das soge-<br />
36 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
nannte Magnetronsputtern angewendet. Sputtern ist ein physikalischer Vorgang, bei<br />
dem Atome aus einem Festkörper durch Beschuss von energiereichen Ionen herausgelöst<br />
werden. Beim Magnetronsputtern wird zusätzlich zum elektrischen Feld noch<br />
ein Magnetfeld angeordnet. Das führt zu einer Intensivierung des Effektes. Die Störung<br />
der Elementarzelle durch Einbau von Leerstellen erklärt die offensichtliche plastische<br />
Verhaltensweise und ist für die hervorragenden mechanischen Eigenschaften verantwortlich.<br />
Durch diesen neu gefundenen Störungsmodus auf dem Maßstab einer Elementarzelle<br />
kann die lokale Konzentration an hohen Spannungen erheblich verringert<br />
werden.<br />
„Die Erkenntnisse aus dieser Arbeit wurden nun in der renommierten Fachzeitschrift<br />
Nature Communications veröffentlicht“, ergänzt Zhang.<br />
Kooperation<br />
Diese Studie wurde vom österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) finanziell unterstützt.<br />
Sie wurde am Erich-Schmid-Institut für Materialwissenschaft der Österreichischen<br />
Akademie der Wissenschaften in Leoben und am Lehrstuhl für Materialphysik<br />
der Montanuniversität Leoben in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen der<br />
Technischen Universität Wien, der Universität Linköping (Schweden), Lehrstuhl für<br />
Struktur- und Funktionskeramik der Montanuniversität Leoben sowie der Technischen<br />
Universität Graz durchgeführt.<br />
Link zum Paper: https://doi.org/10.1038/s41467-023-44060-x<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
Weitere Informationen<br />
Priv.-Doz. Dr. Zaoli Zhang<br />
Erich Schmid Institute of Materials Science<br />
Österreichische Akademie der Wissenschaften<br />
Mail: zaoli.zhang@oeaw.ac.at<br />
Tel.: 03842 804311<br />
Link: https://www.oeaw.ac.at/esi/<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
37
Sub-auspiciis-Promotion<br />
an der Montanuniversität Leoben<br />
Im Rahmen einer festlichen Akademischen Feier promovierte<br />
am 16. Februar 2024 Dipl.-Ing. Sebastian Moser<br />
zum Doktor der montanistischen Wissenschaften „sub<br />
auspiciis Praesidentis rei publicae“. Damit ist er die erst<br />
neunte Person, die diese Auszeichnung an der Montanuniversität<br />
Leoben erhalten hat. Nur wer Oberstufe und<br />
Reifeprüfung einer höheren Schule mit Auszeichnung<br />
abschließt, an der Universität das Bachelor-, Master- und<br />
Doktoratsstudium mit Auszeichnung absolviert und alle<br />
Module sowie Diplomarbeit, Dissertation und Rigorosum<br />
mit bestmöglicher Beurteilung abschließt, wird als<br />
Kandidat für eine Sub-auspiciis-Promotion zugelassen.<br />
„Es freut mich, dass ich gleich zu Beginn meiner Amtszeit<br />
bei einem so herausragenden Ereignis dabei sein durfte.<br />
Ich kann nachvollziehen, wie viel Arbeit und Energie für<br />
einen solchen Erfolg notwendig sind“, zeigte sich Rektor<br />
Peter Moser erfreut.<br />
Dipl.-Ing. Dr.mont. Sebastian Moser, BSc bei seiner<br />
Sub-auspiciis-Promotion an der Montanuniversität Leoben<br />
Zur Person<br />
Sebastian Moser besuchte das BG/BRG Villach St. Martin und studierte anschließend Technische<br />
Physik an der Technischen Universität Wien. Zum Doktoratsstudium kam er an die Montanuniversität<br />
Leoben, wo er sich im Bereich Werkstoffwissenschaft spezialisierte. Die Forschungsarbeit<br />
erfolgte vordergründig bei der Firma KAI Kompetenzzentrum Automobil- und<br />
Industrieelektronik GmbH, einer in Villach ansässigen Tochterfirma der Infineon Technologies<br />
Austria AG. Seitens der Montanuniversität wurde er von Priv.-Doz. Dr. Megan J. Cordill vom<br />
Erich-Schmid-Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem Department<br />
Werkstoffwissenschaft betreut. Seine Doktorarbeit widmete sich der Thematik „Ermüdung<br />
von Metallisierungsschichten in mikroelektronischen Anwendungen“. Die Forschungstätigkeiten<br />
lagen dabei primär in der Entwicklung neuartiger Methoden, um solches Verhalten<br />
unter relevanten Belastungsbedingungen möglichst effizient zu charakterisieren. „Derzeit bin<br />
ich nach wie vor in der Materials Science & Simulation-Gruppe der KAI GmbH tätig und freue<br />
mich, die entwickelten Methoden in einem breiteren Feld innerhalb des Infineon-Konzerns anzuwenden“,<br />
erläutert der Wissenschaftler. Für Sebastian Moser ist diese Auszeichnung natürlich<br />
mit großer Freude verbunden: „Ich bin erst dabei zu begreifen, was diese Auszeichnung für<br />
mich bedeutet. Als ich von offizieller Seite erfuhr, dass ich diese Auszeichnung erhalten werde,<br />
war die Freude natürlich groß. Als ich in weiterer Folge meinen Bekannten davon erzählt habe,<br />
erfuhr ich großen positiven Widerhall, womit sich die Freude verdoppelte.“<br />
Ansprachen<br />
Dissertationsbetreuerin Priv.-Doz. Dr. Megan J. Cordill bekräftigte in ihrer Vorstellung: „Die Dissertation<br />
von Herrn Moser ist das perfekte Beispiel für eine äußerst gelungene Verknüpfung<br />
von Grundlagenforschung und Industrie, die durch die enge Zusammenarbeit von Österrei-<br />
38 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
chische Akademie der Wissenschaft, Infineon und Montanuniversität Leoben ermöglicht wird.<br />
Die Synergie zwischen den Partnern, wobei die Österreichische Akademie der Wissenschaft<br />
die wissenschaftliche Expertise, Infineon das Anwendungs- und Fertigungs-Know-how und<br />
die Montanuniversität Leoben die exzellente Ausbildung beisteuert, führte zu diesem hervorragenden<br />
Ergebnis.“<br />
Die Infineon Technologies Austria Vorstandsvorsitzende Dr. Sabine Herlitschka hielt in ihrer Ansprache<br />
fest: „Die Sub-auspiciis-Promotion ist das Ergebnis einer herausragenden persönlichen<br />
Leistung von Sebastian Moser. Und sie rückt auch seine Arbeit auf dem Gebiet der Materialwissenschaften<br />
und deren Bedeutung für die Energieeffizienz und die Halbleiterindustrie in<br />
den Fokus. Im Zusammenspiel von wissenschaftlicher Exzellenz, anwendungsnaher Forschung<br />
und hoher persönlicher Motivation liegen besondere Erfolgsfaktoren, um zukunftsweisende,<br />
echte Innovationen für die großen Aufgaben der Dekarbonisierung und Digitalisierung zu entwickeln.<br />
Gerade diese Sub-auspiciis-Promotion zeigt auch, dass Exzellenz eine umfassende Fähigkeit<br />
ist, die sowohl in der Grundlagen- wie auch in der anwendungsorientierten Forschung<br />
ihren festen Platz hat. Ich gratuliere Sebastian Moser sehr herzlich und freue mich ganz besonders,<br />
dass er seine Fähigkeiten am KAI-Kompetenzzentrum einbringt, das ihm ein exzellentes<br />
Umfeld für seine Forschungsarbeiten bietet.“<br />
In seiner Ansprache betonte Landeshauptmann<br />
Mag. Christopher Drexler: „Das ‚grüne Herz‘<br />
schlägt für Wissenschaft und Forschung. Ein wesentlicher<br />
Antrieb dafür sind unsere exzellenten<br />
steirischen Hochschulen, ihre Leistungen und Innovationen.<br />
Hinter diesen Erfolgen verbirgt sich<br />
aber auch immer eines: menschliche Leistung.<br />
Eine Sub-auspiciis-Promotion ist Zeugnis einer<br />
außergewöhnlichen wissenschaftlichen Leistung,<br />
von viel Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit.<br />
Ich gratuliere sehr herzlich zu diesem<br />
beeindruckenden Erfolg und diesem Meilenstein<br />
in der akademischen Karriere!“<br />
Dipl.-Ing. Dr.mont. Sebastian Moser (2. v. l.) mit v. l. Landeshauptmann Mag.<br />
Christopher Drexler, Dissertationsbetreuerin Priv.-Doz. Dr. Megan J. Cordill<br />
(Erich-Schmid-Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften<br />
und dem Department Werkstoffwissenschaft), Geschäftsführer der KAI<br />
GmbH Dipl.-Ing. Josef Fugger, Infineon Technologies Austria Vorstandsvorsitzende<br />
Dr. Sabine Herlitschka, Montanuni-Rektor Peter Moser<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
Das Prozedere von Sub-auspiciis-Promotionen wurde von der Präsidentschaftskanzlei vor Kurzem<br />
verändert: Ein Mal im Jahr werden alle Promovierten in die Hofburg zu einem Empfang<br />
geladen, wo sie den Ring erhalten.<br />
Weitere Informationen<br />
Mag. Julia Mayerhofer-Lillie<br />
Marketing and Communication<br />
E-Mail: julia.mayerhofer-lillie@unileoben.ac.at<br />
Tel.: 03842 402 7223<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
39
Vom Labor zur Industrie – Innovativer Katalysator ermöglicht<br />
effiziente CO2-Verwertung<br />
Eine Forschungsgruppe unter der Leitung von<br />
Univ.-Prof. Dr. Christoph Rameshan an der Montanuniversität<br />
Leoben beschäftigt sich seit Jahren<br />
mit Reaktionen zur Nutzung von CO2. Dabei wird<br />
CO2 in Kohlenmonoxid umgewandelt, das als Bestandteil<br />
von Synthesegas ein wesentlicher Baustein<br />
der chemischen Industrie für wichtige Produkte<br />
wie Methanol oder synthetische Treibstoffe<br />
ist. Damit diese Reaktion effizient abläuft, werden<br />
geeignete Katalysatoren benötigt, die in den letzten<br />
Jahren erforscht und bereits im Labor erprobt<br />
Das Sisyphus-Team von links:<br />
Dipl.-Ing. Lorenz Lindenthal, Dr. Tom Cotter und Univ.-Prof. Christoph<br />
Rameshan (alle Lehrstuhl für Physikalische Chemie)<br />
wurden. Dr. Tom Cotter und Dipl.-Ing. Lorenz Lindenthal<br />
aus der Arbeitsgruppe von Prof. Rameshan<br />
wollen nun als Fellows im Rahmen eines FFG<br />
Spin-off Fellowship diese Technologie in Richtung kommerzieller Nutzung vorantreiben.<br />
Die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Treibstoffen und Chemikalien aufgrund<br />
des durch Treibhausgase verursachten Klimawandels stellt uns vor große Herausforderungen.<br />
Weltweit versuchen alle Wirtschaftssektoren, insbesondere Luftfahrt, Schifffahrt, Industrie<br />
und Mobilität, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Dabei kommen Technologien zum<br />
Einsatz, die eine Abkehr von fossilen Rohstoffen ermöglichen und gleichzeitig wichtige Güter<br />
für Gesellschaft und Wirtschaft bereitstellen. Sie tragen zu einer nachhaltigen und CO2-<br />
neutralen Entwicklung bei.<br />
Verbesserte Katalysatoren als Problemlöser<br />
Mit einem vielversprechenden Katalysator auf Perowskit-Basis, der im Rahmen eines European<br />
Research Council (ERC) Starting Grants entwickelt wurde, konnte das Forscherteam<br />
bereits zeigen, dass CO2 auch bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen (unter 600 Grad<br />
Celsius) effektiv umgewandelt werden kann. Bisherige Verfahren benötigen dafür mindestens<br />
900 Grad Celsius. Perowskit ist ein weit verbreitetes Mineral, das vor allem im Erdmantel<br />
vorkommt. Für die Versuche wurde jedoch eine spezielle Variante im Labor chemisch hergestellt.<br />
„Mit Hilfe des neuen Katalysatormaterials können wir den Energieaufwand im Prozess<br />
extrem senken“, erklärt Cotter.<br />
Die einzigartigen Eigenschaften des Katalysators ermöglichen ein neuartiges Prozesskonzept<br />
bei niedrigeren Temperaturen, was positive Gesamtaspekte wie Kosten- und Energieeffizienz<br />
sowie die einfache Integration in größere Prozessketten mit sich bringt. Die Techno-<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
logie hat das Potenzial, die industrielle Nutzung von CO2 zu Franz-Josef-Straße revolutionieren. 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
40 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
Industrielle Umsetzung<br />
Die kommerzielle Verwertbarkeit des neuen<br />
Materials wurde im Rahmen eines ERC Proof<br />
of Concept Grant erfolgreich getestet und<br />
das Spin-off-Projekt „Sisyphus“ ins Leben<br />
gerufen. „Sisyphus“ ermöglicht die kostengünstige<br />
Umsetzung eines geschlossenen<br />
Kohlendioxid-Kreislaufs. „Durch die Kombination<br />
unserer speziellen Katalysatortechnologie<br />
mit bestehenden Elementen der<br />
chemischen Prozesstechnik erreichen wir<br />
eine effiziente Nutzung von CO2“, ergänzt<br />
Lindenthal. Die Idee wird nun im Rahmen<br />
des FFG Spin-off Fellowship zur industriellen<br />
Anwendung weiterentwickelt, wobei der<br />
Schwerpunkt auf der Optimierung des Katalysators<br />
und der großtechnischen Materialproduktion<br />
liegt.<br />
Das Prozesskonzept wird detailliert ausgearbeitet<br />
und durch Simulationen validiert.<br />
Basierend auf Kundenfeedback und unter<br />
Berücksichtigung industrieller Rahmenbedingungen<br />
wird schließlich ein Produkt<br />
entwickelt. „Am Ende der Förderung werden<br />
wir in der Lage sein, die Technologie in<br />
größerem Maßstab in einer Pilotanlage zu<br />
demonstrieren“, sagt Cotter. „Damit leistet<br />
Sisyphus einen wichtigen Beitrag zur Transformation<br />
in eine nachhaltige Zukunft“, so<br />
Rameshan abschließend.<br />
Catalyst Production: Der Katalysator auf Perowit-Basis wurde vom Team<br />
entwickelt.<br />
Weitere Informationen:<br />
Dr. Thomas Cotter, Lehrstuhl für Physikalische Chemie<br />
Mobil: +43 6707754404<br />
Mail: thomas.cotter@unileoben.ac.at<br />
Dipl.-Ing. Lorenz Lindenthal, Lehrstuhl für Physikalische Chemie<br />
Mobil: +43 699 12684928<br />
Mail: lorenz.lindenthal@unileoben.ac.at<br />
Univ.-Prof. Dr. Christoph Rameshan, Lehrstuhl für Physikalische<br />
Chemie<br />
Mail: christoph.rameshan@unileoben.ac.at<br />
Website: www.sisyphus.energy<br />
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/sisyphus-energy<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
41
Neuer Professor<br />
für Automation und Messtechnik<br />
Mit Jahresbeginn übernahm Univ.-Prof. Dr. Thomas Thurner den Lehrstuhl für Automation<br />
und Messtechnik. Sensorik und Messtechnik, Automation und Data Science<br />
werden seine wichtigsten Schwerpunkte sein.<br />
Fotocredit: MUL<br />
Univ.-Prof. Dr. Thomas Thurner übernahm den Lehrstuhl für Automation<br />
uns Messtechnik.<br />
Forschung<br />
Der Lehrstuhl für Automation ist einer der jüngsten an der Montanuniversität und wurde nun<br />
um den Bereich Messtechnik erweitert. „Automatisierung und Messtechnik spielen in allen<br />
technologischen Sparten eine große Rolle und werden in Zukunft noch mehr an Bedeutung<br />
gewinnen“, ist sich der neue Professor sicher. Die Schwerpunkte des Lehrstuhls reichen von<br />
Sensorik und Sensorsystemen – Sensoren im Kontext des Internet-of-Things - über die Datenverarbeitung<br />
und Datenanalyse bis hin zur Automation von Prozessen und komplexen Applikationen.<br />
Im Zuge der Auseinandersetzung mit den zentralen Forschungsbereichen der Montanuniversität<br />
wurde Thurner auch immer mehr bewusst, wie wichtig Themen wie Nachhaltigkeit,<br />
erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft auch für seinen Arbeitsbereich sind. „Ich möchte<br />
die Welt mit meiner Arbeit auch ein Stückchen besser machen, und ich bin mir sicher, dass<br />
die Automation und die Messtechnik mit all ihren Möglichkeiten dazu signifikant beitragen<br />
können“, ist der Wissenschaftler überzeugt.<br />
Lehre<br />
Besonders am Herzen liegt ihm ergänzend zu fundierter Theorie eine praxisnahe Ausbildung.<br />
„Ich möchte, dass die Studierenden die Möglichkeit haben, erlernte Inhalte selbst anzuwenden<br />
und auszuprobieren. Sie sollen selbst etwa eine Messchaltung oder ein automatisiertes<br />
42 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
System aufbauen können, denn – davon bin ich überzeugt – was man einmal eigenhändig<br />
realisiert und ausprobiert hat, das versteht man auch besser“, unterstreicht Thurner. Die Lehrveranstaltungen,<br />
für die der Lehrstuhl verantwortlich ist, sind in mehreren Studienrichtungen<br />
der Montanuniversität vertreten. Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung werden die vom<br />
Lehrstuhl vertretenen Inhalte immer mehr an Bedeutung gewinnen. Neben dem Montanmaschinenbau,<br />
der Industrielogistik und der Industrial Data Science wird Automation und Messtechnik<br />
auch in Bereichen wie Materialwissenschaften, Recyclingtechnologie und Energietechnik<br />
wichtig werden.<br />
Auch auf Seiten der Infrastruktur werden einige Investitionen am Lehrstuhl notwendig sein.<br />
„Mir ist es wichtig, dass die Mitarbeiter*innen ein anständiges Arbeitsumfeld mit hochwertigem<br />
Equipment haben.“ In den verschiedenen Labors werden neue Geräte angeschafft und<br />
Räumlichkeiten renoviert.<br />
Zur Person<br />
Der gebürtige Kärntner ist in einem bäuerlichen Umfeld sehr naturverbunden aufgewachsen.<br />
Schon sehr früh zeigte sich seine Begeisterung für technische Zusammenhänge, und er besuchte<br />
die HTL für Elektrotechnik in Klagenfurt. Nach der Matura entschloss er sich zum Studium<br />
der Elektrotechnik an der Technischen Universität Graz. Nach einer Anstellung als Universitätsassistent<br />
am Institut für Elektrische Messtechnik und Messsignalverarbeitung blieb er<br />
für vier weitere Jahre als Assistenzprofessor am Lehrstuhl, um sich intensiv mit verschiedensten<br />
Bereichen der Messtechnik zu beschäftigen. 2008 wurde er zum Leiter der Schwingprüfhalle an<br />
der TU Graz bestellt, wo er seine Liebe zur Automation und Mechatronik entdeckte. Nach seiner<br />
Zeit an der Universität suchte der Elektrotechniker eine neue Herausforderung und wechselte<br />
zu Infineon am Standort Graz. Dort beschäftigte er sich mit der Entwicklung und Validierung<br />
von Halbleitersensorik für die Automobilindustrie und den Consumer-Bereich in Smartphones<br />
und Wearables.<br />
Professor Thurner ist mit einer Molekularbiologin verheiratet und Vater von zwei Söhnen.<br />
Schon als Student war er sportlich sehr aktiv: Er spielte American Football und war begeisterter<br />
Leichtathlet. Sportliche Betätigung und Natur als Ausgleich ist ihm nach wie vor sehr wichtig.<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
Weitere Informationen<br />
Univ.-Prof. Dr. Thomas Thurner<br />
Lehrstuhl für Automation und Messtechnik<br />
E-Mail: thomas.thurner@unileoben.ac.at<br />
Tel.: 03842 402 5300<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
43
Neuer Professor<br />
für Leistungselektronik<br />
Mit Univ.-Prof. Dr. Markus Makoschitz konnte ein ausgewiesener Experte auf dem<br />
Gebiet der Leistungselektronik als Leiter des Lehrstuhls für Elektrotechnik gewonnen<br />
werden. Leistungselektronik umgibt uns überall im Alltag, dementsprechend<br />
forschungsorientiert ist auch die Lehre.<br />
Fotocredit: Nitsche Wien<br />
Univ.-Prof. Dr. Markus Makoschitz ist der neue Professor für Leistungselektronik und<br />
übernimmt auch den Lehrstuhl für Elektrotechnik.<br />
Forschung<br />
Leistungselektronik begegnet uns allen im Alltag: Ob im Netzteil des Laptops oder in der E-<br />
Ladestation - ohne sie wäre unsere Gesellschaft nicht mehr denkbar. Umso wichtiger ist es,<br />
zukünftige Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet auszubilden. „Ein großes Forschungsfeld<br />
wird die Mittelspannungs-Leistungselektronik sein. Hier habe ich zum Beispiel daran gearbeitet,<br />
dass Hochleistungsladesäulen direkt an die Mittelspannung angeschlossen werden<br />
können und so die Ladezeit deutlich verkürzt wird“, erklärt Makoschitz. Ziel ist es auch, in Zukunft<br />
mehr Forschungsprojekte an Land zu ziehen, den Lehrstuhl international zu positionieren<br />
und mehr Studierende für dieses Forschungsgebiet zu begeistern. Eine Kooperation mit<br />
dem AIT ist bereits erfolgreich angelaufen.<br />
44 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
Lehre<br />
Studierende aller Studienrichtungen an der Montanuniversität müssen Lehrveranstaltungen in<br />
Elektrotechnik absolvieren, daher hat die Lehre einen besonders hohen Stellenwert. „Ich habe<br />
schon immer gerne mit Studierenden gearbeitet und es ist mir besonders wichtig, dass sie<br />
sich mit den Fragen der Zukunft auseinandersetzen“, betont der neue Professor. Geplant ist<br />
ein neues Mittelspannungslabor, die Modernisierung der bestehenden Räumlichkeiten und<br />
die Anschaffung einiger neuer Geräte. „Das Wichtigste ist aber, die Studierenden zu begeistern<br />
und ihre Neugier zu wecken, sich mit dem spannenden Gebiet der Leistungselektronik näher<br />
zu beschäftigen“, so Makoschitz. Um mehr Studierende aus dem Ausland zu gewinnen, setzt<br />
der neue Professor auf eine verstärkte Internationalisierung in der Lehre.<br />
Zur Person<br />
Makoschitz wuchs in Niederösterreich auf und besuchte das Konrad-Lorenz-Gymnasium in<br />
Gänserndorf. Schon immer an Mathematik interessiert, entschied er sich für das Studium der<br />
Elektrotechnik an der Technischen Universität Wien. Nach dem Masterstudiumstudium arbeitete<br />
er ein Jahr in der Schweiz, kehrte dann aber für das Doktoratsstudium an die TU Wien zurück.<br />
Bereits in seiner Dissertation beschäftigte er sich mit Leistungselektronik. Danach wechselte er<br />
an das Austrian Institute of Technology (AIT), wo er den Schwerpunkt Halbleiter-Leistungselektronik<br />
aufbaute. Während seiner Studienzeit war er als Leistungssportler in der Leichtathletik<br />
aktiv und auch heute ist dem Vater einer kleinen Tochter der Sport, insbesondere die Bewegung<br />
in der Natur, sehr wichtig.<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
Weitere Informationen<br />
Uni.-Prof. Dr. Markus Makoschitz<br />
Lehrstuhl für Elektrotechnik<br />
E-Mail: markus.makoschitz@unileoben.ac.at<br />
Tel.: 03842 402 2400<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
45
Montanuni setzt auf Nachhaltigkeit<br />
Der Monat März stand an der Montanuniversität Leoben wieder ganz im Zeichen der<br />
Nachhaltigkeit. In Kooperation mit der österreichischen Hochschüler*innen und Höchschüler-schaft<br />
Leoben und dem Resources Innovation Center (kurz: RIC) wurde ein abwechslungsreiches<br />
Programm auf die Beine gestellt. Das Angebot reichte von Podiumsdiskussionen<br />
über Ausstellungen bis hin zu Vorträgen und sogenannten RepairCafes.<br />
Das RepairCafe war gut besucht. (Credit: MUL)<br />
Die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit in den Bereichen Ressourcen,<br />
Klima, Energie und Umwelt erfordern eine Anpassung unseres gesellschaftlichen<br />
Verhaltens, aber auch der Ausrichtung der Montanuniversität. Die Wissenschaftler*innen<br />
entwickeln daher technische und wissenschaftliche Methoden, um die<br />
heutigen Herausforderungen zu lösen. In der Lehre bekommen die Studierenden das<br />
Rüstzeug für die Bewältigung von Umweltproblemen und Herrausforderungen durch<br />
den Klimawandel. Daher bereitet die Universität sie auf ihre künftige Schlüsselrolle bei<br />
der Verbesserung unserer Umwelt vor. Während des gesamten Monats März gab es<br />
eine Reihe von Veranstaltungen, Workshops und Diskussionen, die das Bewusstsein für<br />
Nachhaltigkeit schulen und Möglichkeiten zum Handeln bieten sollen.<br />
46 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
„Wir glauben, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Ziel ist, sondern ein Weg, der gemeinsame<br />
Anstrengungen und kontinuierliches Engagement erfordert. Indem wir uns als<br />
Gemeinschaft zusammenschließen, können wir unser Fachwissen und unsere Ressourcen<br />
nutzen, um die globalen Herausforderungen der Nachhaltigkeit zu meistern und<br />
eine widerstandsfähigere und gerechtere Welt für künftige Generationen zu schaffen“,<br />
unterstrich Anna Meyer vom Resources Innovation Center der Montanuniversität.<br />
Resources Innovation Center<br />
Das Resources Innovation Center unterstützt die Einbindung der Montanuniversität in<br />
(inter-) nationalen Projekten in den Bereichen Nachhaltigkeit, Klimawandel, Rohstoffe<br />
und Bildung. Die Vision des RIC ist es, eine nachhaltige Zukunft mitzugestalten und die<br />
Universität am Pfad zu nachhaltiger Transformation in Lehre, Forschung, Betrieb und<br />
Einbindung der Gesellschaft zu begleiten. Das Center arbeitet daraufhin, einen wertvollen<br />
Beitrag zum globalen Ziel – ein nachhaltiger Planet Erde – zu liefern.<br />
Alle Infos mit dem Programm zum Nachhaltigkeitsmonat:<br />
https://www.unileoben.ac.at/nachhaltigkeit/<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
Weitere Informationen<br />
Anna Meyer, BA MA<br />
Resources Innovation Center<br />
E-Mail: anna.meyer@unileoben.ac.at<br />
Tel.: 03842 402 7604<br />
Mobil: 0664 80898 7604<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
47
Karrieremesse<br />
an der Montanuni Leoben<br />
Die TECONOMY Leoben, die größte Karrieremesse der Montanuniversität Leoben,<br />
präsentiert sich erneut als Pflichtveranstaltung für Studierende und Unternehmen.<br />
Am 06. März öffnete die Veranstaltung ihre Pforten für einen inspirierenden und produktiven<br />
Austausch zwischen Studierenden und Akteur*innen der Wirtschaft.<br />
Das Team seitens der IAESTE bei der Eröffnung mit Vizebürgermeisterin Birgit Sandler, Vizerektor Helmut Antrekowitsch, Vizerektorin<br />
Christina Holweg und Vizerektorin Barbara Romauer<br />
Organisiert wird die TECONOMY von IAESTE Leoben, einer Vereinigung, die ganzjährig internationale<br />
Austauschprogramme anbietet und bezahlte Auslandspraktika für Studierende<br />
der Montanuniversität ermöglicht.<br />
Auf der jährlich stattfindenden Karrieremesse wird deshalb ein breites Spektrum an Möglichkeiten<br />
sowohl für Studierende als auch für Unternehmen präsentiert. Studierenden wird<br />
die einmalige Chance geboten, direkt mit den Recruiter*innen ihrer Wunschunternehmen in<br />
Kontakt zu treten, sich mögliche Praktika oder Abschlussarbeiten zu sichern und die zahlreichen<br />
IAESTE-Angebote wie Goodie-Bags und Gewinnspiele zu nutzen. Gleichzeitig bietet die<br />
Veranstaltung den teilnehmenden Unternehmen die Möglichkeit, talentierte und technisch<br />
versierte Fachkräfte zu rekrutieren, sich einem breiten Publikum optimal zu präsentieren und<br />
mit Hilfe der exklusiven TECONOMY-Kataloge gezielt Absolvent*innen bestimmter Fachrichtungen<br />
anzusprechen.<br />
48 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
Die TECONOMY findet nicht nur in Leoben, sondern auch an den Standorten Graz, Wien und<br />
Linz statt und bringt die lokalen IAESTE-Komitees zusammen, um an den jeweiligen Universitäten<br />
erstklassige Karrieremessen zu organisieren und dadurch die Verbindung zwischen<br />
Studierenden und Wirtschaft zu stärken.<br />
Besonders hervorzuheben ist auch die Teilnahme ehemaliger Absolvent*innen der Montanuniversität,<br />
die nach erfolgreicher Karriere für einen Tag nach Leoben zurückkehren. Die<br />
Alumni nehmen sich die Zeit, ihre Nachfolger*innen in informellen Gesprächen kennenzulernen<br />
und ihre Begeisterung für ihre Unternehmen weiterzugeben.<br />
Weitere Infos<br />
https://www.iaeste.at/studierende/teconomy/teconomy-leoben/<br />
Serena Tourey<br />
Mail: serena.tourey@iaeste.at<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
Studierende kommen bei der TECONOMY mit zukünftigen Arbeitgeber*innen in Kontakt.<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
49
Vom Sperrmüll zum Wertstoff:<br />
Projekt WINTRUST<br />
schließt den Kreislauf für Wintersportartikel<br />
Wintersportartikel wie Ski und Bindung, Ski-Schuhe, Stöcke oder Helme landen am<br />
Ende ihres Lebens meist im Sperrmüll, und gehen so als wertvolle Rohstoffe für die<br />
Herstellung von neuen Produkten verloren. Im neuen interdisziplinären Projekt WIN-<br />
TRUST soll nun der Grundstein für das Recycling von Wintersportartikel und die Kreislaufschließung<br />
gelegt werden.<br />
In den vergangenen fünf Jahren wurden in<br />
Österreich ca. 1,8 Millionen Paar Ski und Ski-<br />
Schuhen, ca. 2,3 Millionen Paar Ski-Stöcke<br />
und ca. 1,4 Millionen Ski-Helme verkauft– die<br />
Wiederverwertung dieser Artikel ist ein junges<br />
Forschungsfeld für die Montanuniversität<br />
Leoben und die Industrie. Es birgt ein immenses<br />
Potenzial, um den ökologischen Fußabdruck<br />
zu reduzieren und einen Beitrag zur<br />
Erfüllung des Green Deals der EU zu leisten.<br />
Unter der Projektleitung von ecoplus. Niederösterreichs<br />
Wirtschaftsagentur GmbH und<br />
unter dem Motto „Made in Austria“ haben<br />
sich im Projekt WINTRUST Wintersportartikelhersteller,<br />
Zulieferer und Händler, Betriebe<br />
im Bereich der Sammlung, Aufbereitung und<br />
des Recyclings, aber auch Forschungsinstitutionen<br />
zusammengeschlossen, um in den<br />
nächsten drei Jahren ein solides Fundament<br />
für das Recycling von Wintersportartikeln zu<br />
legen. Dazu werden zunächst Artikel aller vier<br />
Use Cases des Projekts (1: Ski + Bindung, 2:<br />
Ski-Schuhe, 3: Ski-Helme und 4: Ski-Stöcke) in<br />
den Pilotregionen Pinzgau und Pongau von<br />
der ZEMKA GmbH. gesammelt und danach<br />
zerlegt. Die erste Demontage übernimmt die<br />
GW St. Pölten, ein integrativer Betrieb, bei<br />
dem zunächst alle Teile auseinandergebaut<br />
werden, die händisch zerlegt werden können.<br />
Anschließend kommen die Materialien an das<br />
Transfercenter für Kunststofftechnik TCKT in<br />
Wels, wo die restlichen Materialverbunde so<br />
gut es geht getrennt werden.<br />
Department für Kunststofftechnik – Expertise<br />
im Kunststoffbereich<br />
Ski-Equipment besteht zu einem großen Teil<br />
aus Kunststoffen – kunststofftechnisches<br />
Know-How bringen daher gleich drei Lehrstühle<br />
an der Montanuniversität Leoben in<br />
das Projekt ein: Kunststoffverarbeitung, Chemie<br />
der Kunststoffe sowie Verarbeitung von<br />
Verbundwerkstoffen und Design für Recycling.<br />
Viele Materialien in Skiern, Ski-Bindungen<br />
und -Schuhen werden mit starken Klebstoffen<br />
verbunden, damit daraus ein robustes<br />
Verbundmaterial wird. Diese Klebeverbindungen<br />
können rein mechanisch – also beispielsweise<br />
durch Schreddern – nicht aufgetrennt<br />
werden. Daher befasst sich der Lehrstuhl für<br />
Chemie der Kunststoffe im Projekt WINTRUST<br />
damit, diese Klebeverbindungen chemisch zu<br />
lösen. Vor allem bei Epoxid-Klebstoffen ist dies<br />
eine Herausforderung: etablierte Methoden<br />
wie Erhitzen oder die Behandlung mit Säuren<br />
können einerseits bei zu gut haftenden Klebern<br />
versagen und andererseits die restlichen<br />
Materialien angreifen. Daher werden hier von<br />
unseren Wissenschaftlern*innen auch innovative<br />
Ansätze wie der Einsatz von Laserstoßwellen<br />
und Mikrowellen zum Aufbrechen der<br />
Klebeverbindungen untersucht.<br />
Der Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung be-<br />
50 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
Das Projektteam v.l.: Ulrike Kirschnick, MEng. MSc, Ing.-Dipl.-Wirt Nina Krempl und<br />
Dipl.-Ing. Dr. Christine Bandl<br />
schäftigt sich mit der Aufbereitung der unterschiedlichsten<br />
Materialfamilien. Untersucht<br />
werden jene Materialien, die zuvor bestmöglich<br />
getrennt werden konnten und in ausreichender<br />
Menge zur Verfügung stehen - nur so<br />
können Analysen und Experimente auch reproduzierbar<br />
gestaltet werden. In Extrusionsanlagen<br />
am Zentrum für Kunststofftechnik<br />
werden die Kunststoffe aufgeschmolzen und<br />
durch die Zugabe von Zusatzstoffen so angepasst,<br />
dass sie im besten Fall wieder für die Ursprungsprodukte<br />
verwendet werden können.<br />
All jene Stoffe, die zuvor nicht ausreichend<br />
getrennt oder nicht mehr aufgeschmolzen<br />
werden können, sollen als Füllstoff für andere<br />
Anwendungen eingesetzt und ebenfalls an<br />
den Lehrstühlen für Kunststoffverarbeitung<br />
und Chemie der Kunststoffe untersucht werden.<br />
Produkt aus dem gewonnen Recyclingmaterial<br />
werden die potenziellen Umweltwirkungen<br />
und die Energiebilanz systematisch<br />
analysiert. Die Berechnungen sollen dabei<br />
von Beginn an mitlaufen, und nicht wie bei<br />
anderen Projekten erst am Ende der Laufzeit<br />
erstellt werden. Dies ermöglicht eine frühzeitige<br />
Einschätzung der ökologischen und<br />
ökonomischen Machbarkeit, und damit eine<br />
bessere Planbarkeit sowie Justierbarkeit der<br />
Recyclingversuche.<br />
Kontakt:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Nina Krempl<br />
Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung<br />
E-Mail: nina.krempl@unileoben.ac.at<br />
Tel.: +43 3842 402 3521<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
Eine besondere Hürde im Projekt ist das Recycling<br />
von Skiern. Hierzu gibt es nur wenige<br />
bis keine Erfahrungswerte. Daher zielt<br />
die Arbeit in Leoben neben der Entwicklung<br />
eines prozessnahen Workflows auch darauf<br />
ab, reproduzierbare Realdaten zu erheben<br />
und diese dann in Handlungsempfehlungen<br />
umzuwandeln. Am Lehrstuhl für Verarbeitung<br />
von Verbundwerkstoffen und Design für Recycling<br />
soll dafür eine umfangreiche Lebenszyklusanalyse<br />
(life cycle assessment, LCA) der<br />
oben genannten Prozesse durchgeführt werden:<br />
Von der Sammlung bis hin zum neuen<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
51
Auszeichnung für Wissenschaftlerinnen<br />
der Montanuniversität<br />
Die Montanuniversität vergibt jährlich den Wissenschaftspreis für Montanistinnen an Wissenschaftlerinnen<br />
und Studentinnen für hervorragende Leistungen in der Forschung.<br />
Bei der Preisverleihung am 8. März v.l.: Vizerektor Helmut Antrekowitsch, Dipl.-Ing. Kathrin Thiele, Antonia Siebenbrunner, Ass.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Barbara Putz, Dr.<br />
Susanne Feiel (Leiterin International Relations and European University), Dr. Eva Wegerer (Credit: MUL/Martina Stöbbauer)<br />
In Anlehnung an die verschiedenen Stadien eines wissenschaftlichen Werdegangs wird der<br />
Wissenschaftspreis in vier Kategorien vergeben: PostDoc, PraeDoc, Master und Bachelor. Die<br />
Verleihung des Preises soll die Leistungen von Frauen vor dem Hintergrund des Internationalen<br />
Frauentages besonders hervorheben.<br />
Preisverleihung am Internationalen Frauentag<br />
Die Auswahl der Preisträgerinnen erfolgte durch eine hochkarätig besetzte Kommission.<br />
Auswahlkriterien für den Wissenschaftspreis sind die außergewöhnliche Forschungsleistung,<br />
die wissenschaftliche Exzellenz, die Bedeutung der Forschungsergebnisse für die<br />
Weiterentwicklung des Fachbereichs, das hohe Anwendungspotential und die nachhaltige<br />
Wirkung der erbrachten Leistung. Die Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen<br />
Dr. Eva Wegerer, MBA, betont: „Die Preisträgerinnen sind Vorbilder für junge Frauen,<br />
die an technischen Studienrichtungen interessiert sind“. Der Preis ist mit insgesamt 8.000<br />
Euro dotiert. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem Vortrag von Dr. Susanne Feiel,<br />
Leiterin der Service-Abteilung International Relations and European University der Montanuniversität.<br />
52 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
Die Preisträgerinnen<br />
Kategorie POSTDOC<br />
Ass.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Barbara Putz, Lehrstuhl für Struktur- und Funktionskeramik<br />
Die gebürtige Leobenerin Barbara Putz ist Assistenzprofessorin am Department für Werkstoffwissenschaften.<br />
Das Forschungsgebiet von Barbara Putz umfasst die Entwicklung von<br />
Dünnschichtsystemen, die sowohl in der Mikro- und flexiblen Elektronik als auch in der<br />
Raumfahrt eingesetzt werden können. Im Alltag findet diese Technologie unter anderem in<br />
Mobiltelefonen, in Rettungsdecken und als Isolationsmaterial für Satelliten Anwendung. Im<br />
Rahmen der Forschungsarbeit von Barbara Putz wurde ein einzigartiger Abscheidungsaufbau<br />
entwickelt, um Metalloxid-Nanolaminatfilme auf flexiblen Polymeren herzustellen. Zur<br />
Analyse des Verformungsverhaltens wurden mechanische Tests am Synchrotron durchgeführt.<br />
Es wurde festgestellt, dass die Rissbeständigkeit der Filme mit steigender Dichte der<br />
Oxidschicht zunimmt. Zur Beschreibung des mechanischen Verhaltens unter mehrachsigen<br />
Belastungsbedingungen wurde ein biaxiales Fließflächenmodell der Filme entwickelt. Dies<br />
ist von großer Bedeutung für die Anwendung in verschiedenen flexiblen Trägersystemen<br />
und Belastungsfällen in der Elektronik.<br />
Kategorie PRAEDOC<br />
Dipl.-Ing. Kathrin Thiele, Lehrstuhl für Eisen- und Stahlmetallurgie<br />
Kathrin Thiele stammt aus der Südsteiermark und ist Dissertantin im Christian Doppler Labor<br />
für Einschlussmetallurgie in der modernen Stahlerzeugung. Die Einführung in das Studium<br />
der Metallurgie an der Montanuniversität hat Kathrin Thiele davon überzeugt, dass es möglich<br />
ist, einen aktiven Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten. Ein aktueller Forschungsschwerpunkt<br />
der Metallurgie ist die CO2-Transformation bzw. die CO2-freie Stahlproduktion. Aus diesem<br />
Forschungsschwerpunkt ergeben sich neue Herausforderungen und Anforderungen, bei<br />
denen die Einschlussmetallurgie von Kathrin Thiele zum Einsatz kommt. Die Forschungsarbeit<br />
von Kathrin Thiele konzentriert sich auf die Nachverfolgung von nichtmetallischen Einschlüssen<br />
(NME) in Stählen. Die Entstehung von NME und deren Modifikationen haben einen großen<br />
Einfluss auf die Stahlqualität und den Produktionsprozess. In diesem Projekt wird die Optimierung<br />
der aktiven Tracing-Methode sowohl im Labor- als auch im Industriemaßstab untersucht.<br />
Darüber hinaus wird die Charakterisierung markierter NME mittels künstlicher Intelligenz<br />
durchgeführt. Zur Herkunftsbestimmung von NME wird eine innovative Methode auf Basis des<br />
Seltene Erden Fingerabdrucks eingesetzt. Insbesondere bei Stählen Mag. Christine für die Adacker Automobilindustrie<br />
spielt die Reinheit eine wichtige Rolle.<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
53
Kategorie Master<br />
Dipl.-Ing. Christina Pölzl, Studentische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mineral Processing<br />
Christina Pölzl stammt aus Mürzzuschlag und studierte am Lehrstuhl für Aufbereitung der<br />
Montanuniversität Leoben. Ihre Masterarbeit verfasste Christina Pölzl während eines siebenmonatigen<br />
Forschungsaufenthaltes in Boston. Dabei kooperierte Christina Pölzl mit der<br />
US-amerikanischen Firma ST Equipment & Technology LLC (STET). In ihrer Masterarbeit beschäftigt<br />
sich Christina Pölzl speziell mit einer nachhaltigen Alternative für die Aufbereitung<br />
von sehr feinem Eisenerz.<br />
In ihrer wissenschaftlichen Arbeit untersucht Christina Pölzl die trockene Eisenerzaufbereitung<br />
durch elektrostatische Abscheidung. Der Prozess wird mit statistischem Design (DoE)<br />
und der JMP-Software optimiert. Das Ziel ist die Herstellung von hochwertigen Eisenerzkonzentraten<br />
durch den Einsatz des triboelektrischen Separators von STET, der das derzeitige<br />
Verfahren der trockenen Magnetabscheidung ergänzt. Der elektrostatische Abscheider, der<br />
speziell für feines Material entwickelt wurde, erfüllt die Qualitätsstandards der Produktion.<br />
Diese Anwendung stellt einen Fortschritt in der Eisenerzindustrie dar, da sie auf die Herausforderungen<br />
der Wasserknappheit und der Umweltprobleme, insbesondere in Bezug auf<br />
chemische Verschmutzung und Dammbrüche, reagiert.<br />
Kategorie Bachelor<br />
Antonia Siebenbrunner, Masterstudentin Umwelt- und Klimaschutztechnik,<br />
Studentische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine und Analytische Chemie<br />
Die Bachelorarbeit von Antonia Siebenbrunner entstand im Rahmen des Projektes MURmap,<br />
das sich mit der geochemischen Charakterisierung der Mur beschäftigt. Im Rahmen ihrer<br />
Bachelorarbeit beschäftigte sich Antonia Siebenbrunner mit der Entwicklung einer Methode<br />
zur In-situ-Bestimmung von Strontium (Sr)-Konzentrationen und Isotopenverhältnissen in<br />
natürlichen Gewässern mittels DGT-Passivsamplern. Im Zuge der Forschungsarbeiten wurden<br />
auch die Konzentrationen anderer Elemente wie Blei, Barium und Calcium ermittelt. Die<br />
Ziele der Arbeit umfassten die Validierung im Labor, das Testen der Sampler in kontrollierten<br />
Experimenten sowie die Untersuchung der zeitintegrierten passiven Probenahme. Zur<br />
Elementquantifizierung und für die Isotopenverhältnisanalyse von 87Sr/86Sr wurden massenspektrometrische<br />
Methoden angewandt. In einem einwöchigen Feldversuch wurden die<br />
Sampler erfolgreich eingesetzt. Antonia Siebenbrunner beabsichtigt, die Methode in einem<br />
weiteren Forschungsschritt in einem anderen Bereich der Mur einzusetzen.<br />
54 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
Frauenförderung an der Montanuniversität<br />
Der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen und die Stabstelle für Diversity Management<br />
engagieren sich für Frauenförderung, Chancengleichheit und Diversität. An der Montanuniversität<br />
wird auf eine gendergerechte Zusammensetzung in universitären Kollegialorganen<br />
geachtet und die Erhöhung des Frauenanteils im wissenschaftlichen Bereich forciert. Als<br />
sehr weitreichende Maßnahme zur Frauenförderung hat das Rektorat der Montanuniversität<br />
Laufbahnstellen für Frauen geschaffen, mit der Zielsetzung einer Erhöhung des Frauenanteils<br />
bei Professorinnen.<br />
Weitere Informationen<br />
Dipl.-Ing. Dr. Eva Wegerer, MBA<br />
Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen<br />
E-Mail: eva.wegerer@unileoben.ac.at<br />
Tel.: 03842 402 7004<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
55
Auf dem Weg zum grünen Haushalt:<br />
Effektive Kühl- und Heizlösungen<br />
Lebensmittel kühlen, Wäsche waschen und trocknen, Geschirr im Geschirrspüler reinigen<br />
– in all diesen Szenarien kommen Haushaltsgeräte zum Einsatz, die wir uns nicht<br />
mehr wegdenken können. Doch Luft kühlen oder Wasser erhitzen benötigt sehr viel<br />
Energie. Im neuen von FFG und SFG geförderten Projekt ECHODA - Energy Efficient<br />
Cooling and Heating of Domestic Appliances – sucht der Lehrstuhl für Werkstoffkunde<br />
und Prüfung der Kunststoffe der Montanuniversität Leoben gemeinsam mit der TU<br />
Graz als wissenschaftlichem Partner und zahlreichen Industriepartnern nach Wegen,<br />
Haushaltsgeräte effizienter zu machen.<br />
Am Department Kunststofftechnik der Montanuni wird an Lösungen für einen “grüneren” Haushalt gearbeitet.<br />
Sie sind nicht mehr aus unseren Küchen und<br />
Badezimmern wegzudenken: Kühl- und Gefrierschrank,<br />
Waschmaschine und Trockner,<br />
Geschirrspüler oder Heißwasserbereiter. Beim<br />
laufenden Betrieb benötigen sie aber ganz<br />
schön viel Strom und belasten damit nicht nur<br />
das Geldbörserl des Endnutzers, sondern haben<br />
auch einen negativen Einfluss auf unseren<br />
ökologischen Fußabdruck. Dabei gäbe es zahlreiche<br />
Schrauben, an denen gedreht werden<br />
könnte, um die Klimabilanz von Haushaltsgeräten<br />
mit Kühl- und Heizbedarf, so der Fachterminus,<br />
zu verbessern. Dabei setzt man im<br />
Projekt ECHODA beispielsweise auf den Einsatz<br />
von optimierten Kühl- und Heizkreisläufen mit<br />
Sensoren, die automatisch ihre Leistung an die<br />
Umgebungsverhältnisse anpassen können,<br />
oder auf die Substitution von klassischen Heizelementen<br />
durch deutlich effizientere Wärmepumpen.<br />
Die Effizienz der überarbeiteten bzw.<br />
neu entwickelten Komponenten und Anlagenteile<br />
wird in einem nächsten Schritt sehr genau<br />
unter die Lupe genommen: Von der Entwicklung<br />
über die Nutzung bis hin zur Entsorgung<br />
und Wiederverwertung wird der gesamte<br />
Lebenszyklus der Produkte im Rahmen einer<br />
Lebenszyklusanalyse (LCA) betrachtet.<br />
Montanuni bringt Know-how<br />
zu Hochleistungskunststoffen ein<br />
Am Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Prüfung<br />
der Kunststoffe an der Montanuniversi-<br />
56 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
tät Leoben wird auf höchstem Niveau in den<br />
Bereichen Polymerphysik, Materialwissenschaften<br />
sowie Prüfung und Anwendungen<br />
von Hochleistungskunststoffen geforscht,<br />
und diese Expertise bringt das Wissenschaftler*innen-Team<br />
auch in das Projekt ECHODA<br />
ein: Man fokussiert sich dabei einerseits auf<br />
die Optimierung von bereits verwendeten<br />
Kunststoffkomponenten in den Haushaltsgeräten<br />
und andererseits auf die Entwicklung<br />
von neuen polymerbasierten Composites<br />
für innovative Kompressor-Technologien.<br />
Verbessert werden sollen dabei vor allem<br />
die akustischen Eigenschaften sowie der<br />
thermische Wirkungsgrad: Durch ein verbessertes<br />
Wärmemanagement kann verhindert<br />
werden, dass elektrische Energie während<br />
des Betriebs ungenutzt verpufft. Zugleich<br />
erschließen Kunststoffkomponenten neue<br />
Möglichkeiten hinsichtlich Schallreduktion<br />
und Gerätekomfort. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt<br />
wird sein, die bestehenden<br />
und neuen Bauteile so zu designen bzw. zu<br />
überarbeiten, dass ein weitgehend werkstoffliches<br />
Recycling möglich wird.<br />
Kontakt:<br />
Dipl.-Ing. Dr.mont. Gerald Pilz<br />
gerald.pilz@unileoben.ac.at<br />
Tel.: +43 3842 402 - 2109<br />
Projektname: ECHODA - Energy Efficient Cooling<br />
and Heating of Domestic Appliances<br />
Förderung: FFG COMET Antragsnummer<br />
50248130 und SFG - Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
m.b.H.<br />
Laufzeit: 01.01.2024 - 31.12.2027<br />
Partner: Nidec Global Appliance Austria GmbH,<br />
BSH Hausgeräte GmbH, Electrolux Italia S.P.A.,<br />
Quooker International B.V., TDK Electronics GmbH<br />
& Co OG, Infineon Technologies Austria AG, ec²t<br />
GmbH, Technische Universität Graz – Institute für<br />
Thermodynamik und nachhaltige Antriebssysteme,<br />
Wärmetechnik, Elektrische Antriebstechnik<br />
und Maschinen, Werkstoffkunde, Fügetechnik<br />
und Umformtechnik, Grundlagen und Theorie<br />
der Elektrotechnik, Montanuniversität Leoben<br />
– Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Prüfung der<br />
Kunststoffe<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
Dr. Gerald Pilz leitet das Projekt zur Verbesserung<br />
der Effektivität von Kühl- und Heizlösungen<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
57
Professor der Montanuniversität unterstützt<br />
Mondmission „Gateway“<br />
In der Raumstation soll untersucht werden, wie sich Weltraumbedingungen auf Pflanzensamen und Materialien auswirken. (Copyright: ESA)<br />
Im Rahmen des Projekts „Gateway“ soll in den nächsten Jahren ein internationaler Außenposten<br />
in der Mondumlaufbahn errichtet werden. Die Raumstation „Gateway“ ist weiter von<br />
der Erde entfernt als die internationale Raumstation (ISS) und soll als Zwischenstation für<br />
Missionen zum Mond dienen. Univ.-Prof. Dr. Stefan Pogatscher vom Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie<br />
unterstützt die European Space Agency (ESA) bei der Konzeption des Moduls<br />
METIS (Multifunctional Exposure Testbed In deep Space).<br />
Modul für Versuche<br />
Pogatscher und zwölf weitere Wissenschaftler*innen der ESA, JAXA (Japan Aerospace Exploration<br />
Agency), CSA (Canadian Space Agency) und NASA (National Aeronautics and Space<br />
Administration) entwickeln dabei die Anforderungen an die Expositionsplattform METIS für<br />
Biologie und Materialwissenschaften. So kann damit zum Beispiel untersucht werden, wie<br />
sich die Weltraumbedingungen auf Pflanzensamen oder Materialien auswirken. Pogatscher<br />
bringt dabei seine Expertise als Materialwissenschaftler ein: „Es hat mich sehr gefreut, als ich<br />
von der ESA angesprochen wurde, bei einem so spannenden Projekt mitzuarbeiten“, meint<br />
Pogatscher.<br />
58 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
Univ.-Prof. Dr. Stefan Pogatscher arbeitet an den Materialien für die<br />
Raumstation “Gateway” mit. (MUL/Stöbbauer)<br />
Gateway<br />
Die elliptische Flugbahn der Raumstation hat zum Ziel, dass Astronauten und Versorgungsgüter<br />
leichter von der Erde abgeholt werden können. Die Raumstation wird auch als Kommunikationszentrum<br />
und als Basis für die wissenschaftliche Forschung dienen. Der Außenposten<br />
wird bis zu 90 Tage am Stück für Astronaut*innen bewohnbar sein und aus einem<br />
Servicemodul, einem Kommunikationsmodul, einem Verbindungsmodul, einer Luftschleuse<br />
für Weltraumspaziergänge, einem Wohnbereich für die Astronaut*innen und einer Betriebsstation<br />
zur Steuerung des Roboterarms oder der Rover auf dem Mond bestehen.<br />
„Gateway“ ermöglicht den Raumfahrtbehörden zudem die Erprobung von Technologien wie<br />
elektrischen Antrieben, bei denen die Schwerkraft der Erde stören würde. Für den Außenposten<br />
sind neue Möglichkeiten der Weltraumforschung außerhalb des Magnetfelds und<br />
der Atmosphäre der Erde geplant. Die Nähe des Außenpostens ermöglicht zudem schnelle<br />
Reaktionszeiten für Astronaut*innen, die Rover auf dem Mond steuern. Zu den ersten wissenschaftlichen<br />
Instrumenten für Gateway gehören die Heliophysics Environmental and Radiation<br />
Measurement Experiment Suite (HERMES) und das European Radiation Sensors Array<br />
(ERSA), die außerhalb von Gateway liegen werden, um die Strahlungsumgebung der Sonne<br />
und das Weltraumwetter zu überwachen.<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
Weitere Informationen<br />
Univ.-Prof. Dr. Stefan Pogatscher<br />
Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie<br />
Tel.: 03842 402 5228<br />
E-Mail: stefan.pogatscher@unileoben.ac.at<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
59
Leobener Wissenschaftlerin<br />
erhält Förderpreis<br />
Dipl.-Ing. Dr. techn. Jessica Michalke, Postdoc<br />
am Lehrstuhl für Physikalische Chemie<br />
an der Montanuniversität Leoben, erhielt für<br />
ihr Forschungsprojekt die „Disruptive Innovation“-<br />
Förderung. Dabei handelt es sich um<br />
ein neues Förderprogramm der Österreichischen<br />
Akademie der Wissenschaften (ÖAW)<br />
in Kooperation mit dem Fonds zur Förderung<br />
der wissenschaftlichen Forschung (FWF).<br />
Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit<br />
der Nutzbarmachung von Vanadium in Fliegenpilzen<br />
(Amanita Muscaria). Im Rahmen<br />
des Forschungsprozesses wird eine Pyrolyse<br />
(Verbrennung ohne Sauerstoff) der Fliegenpilze<br />
durchgeführt, um einen Vanadium-basierten<br />
Katalysator herzustellen.<br />
Forschungsprojekt zur Herstellung von<br />
Vanadium-basierten Katalysatoren<br />
Fliegenpilze eignen sich laut Michalke für<br />
dieses Verfahren besonders gut, da sie viel<br />
Vanadium im Fruchtkörper anreichern. Das<br />
Endziel ist die Herstellung von Essigsäure,<br />
einer wichtigen Basischemikalie, von der laut<br />
der Leobener Wissenschaftlerin jährlich über<br />
sieben Millionen Tonnen hergestellt werden.<br />
Essigsäure wird nicht nur in der Lebensmittelindustrie,<br />
in Pharmazeutika, Farbstoffen und<br />
Kosmetik gebraucht, sondern ist auch ein<br />
wichtiger Bestandteil von Reinigungsmitteln<br />
und Beschichtungen. Zur Gewinnung von<br />
Essigsäure durch Oxidation werden bislang<br />
Katalysatoren auf Edelmetallbasis (PGMs)<br />
verwendet. Michalke machte Nachhaltigkeit<br />
und Ressourcenschonung zur Priorität ihres<br />
Forschungsprojektes. „Pilze verfügen über<br />
ein umfangreiches Wurzelsystem, wenn also<br />
nur der Fruchtkörper verwendet wird, dann<br />
ist es in etwa so, als ob man einen Apfel<br />
vom Baum pflückt – der Baum trägt keinen<br />
60 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
Schaden davon und die Frucht wächst ohne<br />
Probleme nach“, erklärt die Wissenschaftlerin.<br />
Die Entsorgung der Katalysatoren nach<br />
dem Ende ihrer Funktionsfähigkeit steht bei<br />
diesem Forschungsprojekt ganz im Sinne<br />
von Responsible Circular Systems im Vordergrund,<br />
denn „das lokale Ökosystem soll nicht<br />
geschädigt werden“, so die Chemikerin.<br />
Neues Förderprogramm um insgesamt<br />
zwei Millionen Euro<br />
Mit dem 2024 zum ersten Mal vergebenen<br />
Förderprogramm „Disruptive Innovation<br />
– Early Career Seed Money“ unterstützen<br />
die Österreichische Akademie der Wissenschaften<br />
(ÖAW) und der Österreichische<br />
Wissenschaftsfonds (FWF) junge Wissenschaftler*innen<br />
bei der Umsetzung innovativer<br />
Forschungsideen mit insgesamt zwei<br />
Millionen Euro. Die 60 Teilnehmer*innen<br />
konnten in einem neuen dialogorientierten<br />
Evaluierungsformat ihre Forschungsideen<br />
vorstellen. Das Forschungsprojekt von Michalke<br />
wurde gemeinsam mit 29 anderen<br />
Forschungsideen von einer Jury aus internationalen<br />
Expert*innen ausgewählt und mit<br />
einer Summe von 69.000 Euro gefördert. „Bei<br />
der Bewertung der Projekte stellte neben der<br />
fachlichen Exzellenz auch das wissenschaftliche<br />
Entwicklungspotential der Forschenden<br />
ein zentrales Auswahlkriterium dar“, erklärt<br />
FWF-Präsident Christoph Gattringer. ÖAW-<br />
Präsident Heinz Faßmann erklärte: „Ich bin<br />
froh, dass wir mit dem „Disruptive Innovation“-<br />
Programm 30 junge Forschende fördern<br />
können, die unkonventionelle Projekte<br />
umsetzen werden. Wir schlagen damit auch<br />
einen Weg abseits der konformer werdenden<br />
Wissenschaft ein“.<br />
Zur Person<br />
Die gebürtige Oberösterreicherin Michalke<br />
studierte an der Johannes Kepler Universität<br />
Linz (JKU) Technische Chemie und Management<br />
in Chemical Technologies. Seit Dezember<br />
2023 forscht und lehrt die Wissenschaftlerin<br />
an der Montanuniversität Leoben. Ihr<br />
Interesse an der Pyrolyse von Stoffen und ein<br />
akademischer Vortrag über das Vanadium-<br />
Vorkommen in Pilzen auf einer Konferenz<br />
inspirierten die Chemikerin zu ihrem unkonventionellen<br />
Forschungsprojekt.<br />
Weitere Informationen<br />
Dipl.-Ing. Dr. techn. Jessica Michalke<br />
Lehrstuhl für Physikalische Chemie<br />
Tel.: +4338424024812<br />
E-Mail: jessica.michalke@unileoben.ac.at<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
61<br />
MONTANUNI AKTUELL
Erstmals 50 Prozent Frauen<br />
in einem Ausbildungsprogramm an der<br />
Montanuniversität Leoben<br />
Die DELTA-Akademie der Montanuniversität Leoben bietet den Studierenden durch die Vernetzung in die Wirtschaft einen wertvollen Mehrwert zum technischen Studium.<br />
Das Ausbildungsprogramm „Delta Akademie“ bietet nun schon im 9. Jahr engagierten<br />
Studierenden aus den Bachelor- Master- und Doktoratsstudien eine wertvolle Ergänzung<br />
zum regulären Technik-Studium an der Montanuniversität und unterstützt sie dabei, sich<br />
erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren. In Kooperation mit der renommierten<br />
Universität St. Gallen werden hochwertige Unterrichtseinheiten in den Themenbereichen<br />
Business und Management angeboten und in gemeinsamen Projekten mit den<br />
Industriepartnern direkt umgesetzt.<br />
Für die Teilnahme ist eine Bewerbung erforderlich. Nun wurden die Studierenden für<br />
den Jahrgang 2024/25 ausgewählt. „Heuer gab es wieder eine hohe Anzahl an Bewerber*innen.<br />
Die begrenzten Plätze in der studienbegleitenden Ausbildung sind sehr<br />
begehrt“, so der Programm-Manager der Delta Akademie, Jürgen Löschnauer. „Es ist<br />
immer wieder eine Freude, so hochmotivierte Studierende zu erleben“, lobt der Vorsitzende<br />
des Leitungsbeirates und mit seinem Unternehmen selbst an der Delta Akademie<br />
Beteiligte sowie Uniratsvorsitzender der Montanuniversität, Stefan Pierer. „Heuer haben<br />
Technikerinnen die Nase vorne - 50 Prozent des neuen Jahrgangs sind Frauen“, betont<br />
62 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
Iris Filzwieser, Geschäftsführerin der METTOP und UrbanGold GmbH sowie Präsidentin<br />
des ACR. „Die Delta Akademie ist ein einzigartiges Beispiel einer umfassenden hochqualitativen<br />
Ausbildung unserer Studierenden“, meint Thomas Prohaska, Vizerektor der<br />
Montanuniversität Leoben.<br />
Durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen, Ausbildungsseinrichtungen und Behörden<br />
bietet die Delta Akademie der Montanuniversität Leoben den teilnehmenden<br />
Studierenden neben einer praxisnahen Ausbildung den Zugang zu hervorragenden Expertisen<br />
und Netzwerken. Dies ermöglicht es ihnen, wertvolle Kontakte für die Zukunft<br />
zu knüpfen und ihr berufliches Netzwerk aufzubauen. Durch die enge Verbindung zur<br />
Industrie erhöhen sich die Karrierechancen der Studierenden für attraktive Positionen in<br />
Unternehmen.<br />
Insgesamt bietet die Delta Akademie den teilnehmenden Studierenden somit einen<br />
wertvollen Mehrwert zum technischen Studium. Durch die Vertiefung ihrer akademischen<br />
Erfahrungen und dem Erwerb zusätzlicher Management-Kenntnisse werden sie<br />
bestmöglich auf ihre beruflichen Herausforderungen vorbereitet.<br />
Weitere Informationen<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Löschnauer<br />
Delta Akademie<br />
Mail: deltaakademie@unileoben.ac.at<br />
Web: https://deltaakademie.unileoben.ac.at<br />
Tel.: +43 3842 402 8412<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
63
Leobener Werkstoffwissenschaftler*innen<br />
forschen an Verbesserung von Implantaten<br />
Ein Team von Leobener Werkstoffwissenschaftler*innen an der Montanuniversität Leoben<br />
und am Erich-Schmid-Institut für Materialwissenschaften der Österreichischen Akademie<br />
der Wissenschaften beschäftigt sich damit, mit Hilfe der Additiven Fertigung medizinische<br />
Implantate zu verbessern. Ihre Forschungsarbeit wurde kürzlich in der Fachzeitschrift<br />
„Advanced Functional Materials“ veröffentlicht.<br />
Dipl.-Ing. Sepide Hadibeik, Dr. Florian Spieckermann und Univ.-Prof. Dr. Jürgen Eckert vom<br />
Department Werkstoffwissenschaft der Montanuniversität Leoben haben, in Kooperation<br />
mit dem Swiss Advanced Manufacturing Center in Biel, erstmals ein fortschrittliches<br />
Verfahren für die additive Fertigung von metallischen Gläsern angewendet. Derzeit<br />
werden Standardlegierungen für den 3-D-Druck verwendet, erreichen aber häufig nicht die<br />
Eigenschaften klassischer Fertigungsverfahren. „Wir forschen daran, neue Legierungen zu<br />
finden, die das ändern sollen“, beschreibt Spieckermann. Sie verwenden dafür einen starken<br />
Laserstrahl, um diese speziellen Metalle zu formen.<br />
Metallische Gläser<br />
Ausgangspunkt für die Untersuchungen sind sogenannte metallische Gläser. Diese haben<br />
im Gegensatz zu üblichen Fenster- oder Brillengläser andere Eigenschaften. Ihre Strukturen<br />
sind amorph, das heißt die Atome haben keine sich wiederholende Struktur, sind also nicht<br />
kristallin. Durch diese Struktur ändern sich auch die physikalischen Eigenschaften: Sie sind<br />
härter, korrosionsbeständiger und fester als gewöhnliche Metalle. Im Rahmen der Studie<br />
konnten nahezu vollständig amorphe und dichte Proben aus metallischem Glas hergestellt<br />
werden, wobei die atomare Ordnung optimiert wurde, um die Produktivität und die<br />
Bruchdruckfestigkeit zu verbessern.<br />
Neue Methode<br />
Die bisherigen Methoden, um solche Metallgläser herzustellen, konnten nur kleine Teile<br />
produzieren. Aber jetzt zeigen die Forscher*innen, dass ihr neuer Laserstrahlprozess<br />
vielversprechende Ergebnisse für die Herstellung großer und komplizierter Strukturen liefert.<br />
Bisher hatten 3D-Duckmaschinen, die ähnliche Metalle herstellten, ein Problem: Die bereits<br />
erstarrten Schichten wurden beim Aufwärmen wieder zu heiß. Das hat ihre mechanischen<br />
Eigenschaften beeinträchtigt. Aber mit der neuen Methode können die Forscher die<br />
Temperatur besser kontrollieren und die Eigenschaften des Glases verbessern, indem sie den<br />
Laserstrahl mit einer Spezialoptik in eine flache, breite Form bringen. Das macht das Material<br />
stabiler und flexibler.<br />
„Mit dieser neuen Technik könnten die Möglichkeiten für die Herstellung von Metallgläsern<br />
und anderen Legierungen stark erweitert werden“, erläutert die Wissenschaftlerin Hadibeik.<br />
Auf die Frage, wo diese Erkenntnisse angewendet werden können, denkt das Forscherteam<br />
an medizinische Implantate ebenso wie an Komponenten für die Elektronikindustrie.<br />
64 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
Link zur Veröffentlichung:<br />
https://doi.org/10.1002/adfm.202470066<br />
Erich-Schmid-Institut<br />
Das Erich-Schmid-Institut für Materialwissenschaften (kurz: ESI) der Österreichischen<br />
Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ist ein Forschungsinstitut, das in Kooperation mit<br />
der Montanuniversität Leoben geführt wird. Der Leiter des Lehrstuhls für Materialphysik<br />
der Montanuniversität ist gleichzeitig der Leiter des Akademieinstituts. Es ist auf die<br />
mikrostrukturelle Untersuchung, sowie Experimenten an und Modellierung von Materialien<br />
wie Stahl oder Legierungen aber auch auf funktionale Materialien (z.B. Implantatmanterialien)<br />
spezialisiert.<br />
Vol. 34 • No. 12 • March 18 • 2024<br />
www.afm-journal.de<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
Cover-Foto der Fachzeitschrift “Advanced Functional Materials”<br />
adfm202470066_IFC_eonly.indd 1<br />
23/02/24 10:40 AM<br />
Kontakt:<br />
Mag. Dr. Florian Spieckermann<br />
Lehrstuhl für Materialphysik<br />
E-Mail: florian.spieckermann@unileoben.ac.at<br />
Tel.: 03842 804 112<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
65
Ehrungen für herausragende Verdienste<br />
Am Montag und Dienstag, dem 06. und 07. Mai, wurden Wilfried Eichlseder, Martha<br />
Mühlburger und Reinhold Ebner hohe Ehrungen zuteil. Martha Mühlburger, die<br />
ehemalige Vizerektorin der Montanuniversität Leoben, wurde mit dem großen<br />
Ehrenzeichen des Landes Steiermark und dem Ehrenring der Stadt Leoben für<br />
ihren Verdienst geehrt. Wilfried Eichlseder, Altrektor der Montanuniversität, wurde<br />
für seine Leistungen und sein Wirken der Ehrenring der Stadt Leoben verliehen.<br />
Reinhold Ebner, der ehemalige Geschäftsführer des Materials Center Leoben (MCL),<br />
erhielt ebenfalls den Ehrenring der Stadt Leoben.<br />
Martha Mühlburger<br />
erhält hohe Landesauszeichnung und<br />
Ehrenring der Stadt Leoben<br />
Am Montag dem 06. Mai wurde Martha<br />
Mühlburger durch Landeshauptmann<br />
Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stellvertreter<br />
Anton Land in der<br />
Aula der Alten Universität in Graz das<br />
große Ehrenzeichen des Landes Steiermark<br />
verliehen. Die ehemalige Vizerektorin<br />
der Montanuniversität ist eine<br />
von insgesamt 16 Personen, die diese<br />
hohe Landesauszeichnung erhalten. „Mit<br />
außergewöhnlicher Initiative, beständigem<br />
Einsatz und Tatkraft haben die<br />
heute ausgezeichneten Persönlichkeiten<br />
auf unterschiedlichen Gebieten Großes<br />
geleistet, weshalb ich mich freue, ihnen<br />
zu den verliehenen Ehrenzeichen herzlich<br />
gratulieren zu dürfen“, hob Landeshauptmann<br />
Christopher Drexler in seiner<br />
Laudatio hervor. Am Dienstag dem 07.<br />
Mai wurde Mühlburger außerdem der<br />
Ehrenring der Stadt Leoben von Bürgermeister<br />
Kurt Wallner verliehen.<br />
Als ehemalige Vizerektorin der Montanuniversität<br />
Leoben hat Martha Mühlburger<br />
die Universität als Lehr- und Forschungsstätte<br />
mitgeprägt. Zudem lagen<br />
66<br />
verschiedene Ressorts wie Verwaltung,<br />
Personalagenden, Infrastruktur und Finanzen<br />
in ihrem Verantwortungsbereich.<br />
Darüber hinaus war Mühlburger Leiterin<br />
des Außeninstituts und Geschäftsführerin<br />
des „Zentrums für Angewandte<br />
Technologie“ (ZAT). Die ehemalige Vizerektorin<br />
nahm außerdem eine wichtige<br />
Rolle bei der Projektierung des Zentrums<br />
am Berg (ZaB) ein, das einen Meilenstein<br />
in der montanistischen Wissenschaftslandschaft<br />
darstellt.<br />
Verleihung von Ehrenringen der Stadt<br />
Leoben an Wilfried Eichlseder und<br />
Reinhold Ebner<br />
Ebenso wurde der Ehrenring der Stadt<br />
Leoben an Wilfried Eichlseder, Altrektor<br />
der Montanuniversität Leoben und Reinhold<br />
Ebner, ehemaliger Geschäftsführer<br />
des MCL, verliehen. „Die Stadt Leoben<br />
dankt dem neuen Ehrenbürger sowie<br />
den Ehrenringträger*innen sehr herzlich<br />
für ihr Wirken und möchte mit der heutigen<br />
Verleihung diese Leistungen für<br />
alle Zeiten sichtbar dokumentieren. Wir<br />
wählen daher auch sehr sorgfältig aus,<br />
damit die Auszeichnung stets ihren Wert<br />
behält“, hob der Leobener Bürgermeister<br />
Kurt Wallner bei seiner Ansprache hervor.<br />
WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
LH Christopher Drexler (l.) und LH-Stv. Anton Lang (r.) mit Vizerektorin a.D. Martha Mühlburger. © Foto: Land Steiermark/Foto Fischer/Schuster<br />
Wilfried Eichlseder,<br />
Altrektor der Montanuniversität<br />
Wilfried Eichlseder wurde 1999 als Professor<br />
für Allgemeinen Maschinenbau an<br />
die Montanuniversität Leoben berufen.<br />
Von 2011 bis 2023 war Eichlseder als Rektor<br />
der Montanuniversität Leoben aktiv.<br />
Unter seinem Rektorat kam es zum Ausbau<br />
bestehender Forschungsfelder und<br />
zur Anpassung an aktuelle Anforderungen<br />
wie Klimaverträglichkeit oder Energieeffizienz.<br />
Außerdem wurden neue<br />
Forschungsthemen rund um Digitalisierung<br />
und Wasserstoff forciert. Unter<br />
Eichlseders Rektorat kam es außerdem<br />
zur Gründung der Europäischen Universität<br />
EURECA-Pro, einer gemeinsamen<br />
Forschungsplattform für neun Universitäten<br />
unter der Leitung der Montanuniversität<br />
Leoben. Zudem wurden zahlreiche<br />
Infrastrukturprojekte für Forschung<br />
und Lehre, wie beispielsweise das Zentrum<br />
am Berg (ZaB) oder das neue Studienzentrum<br />
angestoßen.<br />
Reinhold Ebner,<br />
ehemaliger Geschäftsführer des MCL<br />
Reinhold Ebner studierte Hüttenwesen,<br />
Fachrichtung Metallkunde, an der Montanuniversität<br />
Leoben und war bis zu<br />
seiner Habilitation im Jahr 1995 in unterschiedlichen<br />
Positionen an der Montanuniversität<br />
Leoben tätig. Von 1999 bis zu<br />
seiner Pensionierung im Jahr 2022 war<br />
der Montanist Geschäftsführer der Materials<br />
Center Leoben Forschung GmbH<br />
(MCL).In seinen über zwanzig Jahren als<br />
Geschäftsführer baute Ebner das MCL zu<br />
einem international anerkannten Kompetenzzentrum<br />
mit rund 170 Mitarbeiter*innen<br />
aus.<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
Sabrina Baumgartner BA.<br />
MARKETING AND COMMUNICATION<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7220, +43 664 80 898 7220<br />
E-Mail: sabrina.baumgartner@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
67
FFG Bridge-Projekt<br />
an Montanuniversität Leoben gestartet<br />
Im November 2023 startete ein FFG BRIDGE-Projekt am Lehrstuhl für Struktur- und<br />
Funktionskeramik (ISFK) der Montanuniversität Leoben in Kooperation mit der Firma<br />
Lithoz GmbH. Das Projekt soll unter anderem an frühere Forschungsarbeiten des ISFK<br />
im Bereich der additiven Fertigung und der Kombination verschiedener Keramiken<br />
(Multimaterialien) anknüpfen und zu einem besseren Verständnis der Sinterung<br />
3D-gedruckter Hochleistungs-Keramiken beitragen. Im besonderen Fokus des gestarteten<br />
BRIDGE-Projekts steht hierbei die gezielte Kombination verschiedener Materialien<br />
mit unterschiedlichen Eigenschaften mittels Multimaterial 3D-Drucks. Die<br />
Gesamtdauer des Projekts beträgt 36 Monate.<br />
Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) fördert in BRIDGE-Projekten<br />
die Zusammenarbeit von wissenschaftlichen Instituten und Unternehmen an<br />
grundlagennahen Themen, die durch Wissenschaftstransfer eine wirtschaftliche Verwertungsperspektive<br />
aufweisen sollen.<br />
Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft<br />
Die additive Fertigung von keramischen Komponenten ermöglicht die Herstellung<br />
von 3D-Architekturen mit hochkomplexen Geometrien. Dadurch eröffnen sich vielfältige<br />
Anwendungsbereiche, von technischen Applikationen bis hin zu medizinischen<br />
Implantaten. Mit den von Lithoz eingesetzten 3D-Druckern können besonders<br />
hochauflösende Komponenten im Lithography-based Ceramic Manufacturing<br />
(LCM)-Verfahren hergestellt werden. Mit einem Multimaterial 3D-Drucker können<br />
sogar mehrere Materialien in einem Bauteil kombiniert werden.<br />
Forschung der Montanuniversität Leoben ebnete den Weg<br />
Als möglicher limitierender Faktor für den Einsatz von Strukturkeramiken ist das<br />
spröde Bruchverhalten zu betrachten. Aus diesem Grund wird kontinuierlich daran<br />
gearbeitet, die mechanische Belastbarkeit und / oder Festigkeit von Keramiken zu<br />
erhöhen. Im Jahr 2019 wurde am ISFK Leoben das ERC-Projekt „CERATEXT“ gestartet.<br />
Das Projekt erforscht bioinspirierte texturierte Strukturen, um die Schadenstoleranz<br />
von Keramiken zu erhöhen. Die Festigkeit und Schadenstoleranz von keramischen<br />
Bauteilen kann in Multimaterialdesigns durch das gezielte Einbringen von<br />
Eigenspannungen erfolgreich erhöht werden.<br />
68 WO AUS FORSCHUNG ZUKUNFT WIRD
Das FFG BRIDGE-Projekt zwischen ISFK Leoben und der Lithoz GmbH ist mit einem Kick-off-Meeting bei Lithoz erfolgreich gestartet. (Foto: MUL)<br />
Projektziele<br />
Aufbauend auf den bereits am ISFK geleisteten Vorarbeiten und mithilfe neu entwickelter<br />
Technologien der Lithoz GmbH, wie dem keramischen Multimaterial 3D-Drucker,<br />
sollen im Rahmen dieses BRIDGE-Projekts neuartige Konzepte in Bezug auf das<br />
architektonische Design erstellt werden. Ein fundiertes Verständnis für das Sintern<br />
von additiv gefertigten (Multi)Materialien soll die Grundlage für die kontrollierte<br />
Einstellung der Mikrostruktur bilden und schließlich die Herstellung anforderungsgerechter<br />
und mechanisch belastbarer 3D-gedruckter Keramikteile ermöglichen.<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
Weitere Infos<br />
Univ. Prof. Dr. Raúl Bermejo<br />
Lehrstuhl für Struktur- und Funktionskeramik<br />
Tel.: +43 (0) 3842 402 4100<br />
E-Mail: raul.bermejo@unileoben.ac.at<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
69
Kooperation mit der Mongolei<br />
Kürzlich unterschrieb Montanuni-Rektor Peter Moser ein Abkommen mit der Mongolei (Education<br />
Loan Fund Ministry of Education and Science). Neben forschungsrelvanten Themen<br />
wurde auch vereinbart, dass Studierende zum Bachelorstudium an die Montanuniversität<br />
Leoben kommen.<br />
Starke Kooperation<br />
Im kommen Wintersemester werden sechs Bachelorstudierende – vier Frauen und zwei Männer<br />
– an der Montanuniversität das Studium beginnen. Folgende Studienrichtungen werden<br />
sie absolvieren: Energietechnik, Industrial Data Science, Umwelt- und Klimaschutztechnik,<br />
Montanmaschinenbau, Industrielogistik sowie Materialwissenschaft und Werkstofftechnologie.<br />
Im ersten Studienjahr stehen allerdings intensive Deutschkurse auf dem Programm.<br />
„Dieses Abkommen stärkt die Zusammenarbeit unserer beiden Länder im Bereich der Energie-<br />
und der Rohstoffgewinnung. Wir können bei uns an der Montanuniversität ausgezeichnete<br />
Fachkräfte für das aufstrebende Land ausbilden“, betont Rektor Peter Moser.<br />
„Diese Vereinbarungen markieren den Beginn einer spannenden Reise des gemeinsamen<br />
Lernens und Wachstums. Sie öffnen den mongolischen Studierenden die Türen zu einer qualitativ<br />
hochwertigen Ausbildung und zu Möglichkeiten des akademischen und kulturellen<br />
Austauschs an der Montanuniversität Leoben“, betont der mongolische Botschafter Tsengeg<br />
Mijiddorj.<br />
Sollte diese erste Zusammenarbeit gut funktionieren, ist angedacht diese Kooperation auszubauen<br />
und in den kommenden Jahren fortzuführen.<br />
MONTANUNI AKTUELL<br />
Weitere Informationen<br />
Johannes Caliskan, MA<br />
International Relations and European University<br />
johannes.caliskan@unileoben.ac.at<br />
Tel.: 03842 402 8003<br />
Mobil: 0664 808987620<br />
Rektor Moser (re.) bei der Vertragsunterzeichnung in der mongolischen<br />
Botschaft<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
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Studienreise PRO SCIENTIA Leoben<br />
Die Studienstiftung PRO SCIENTIA fördert hochleistungsbereite Studierende interdisziplinär.<br />
Stipendiat*innen dürfen an der Sommerakademie sowie an Weiterbildungs- und<br />
Vernetzungsveranstaltungen teilnehmen und erhalten finanzielle Unterstützung für<br />
Literatur, Fortbildungen und Konferenzen. Bewerbungen für das Studienjahr 2025/26<br />
sind bis zum 15. Dezember 2024 willkommen.<br />
Dieses Jahr führte die PRO SCIENTIA Studienreise der Ortsgruppe Leoben uns in die<br />
malerischen Landschaften Norditaliens und Sloweniens. In Venzone erlebten wir eine<br />
Stadt, die nach einem schweren Erdbeben 1976 detailgetreu restauriert wurde, und<br />
ihren historischen Charme wiedererlangte. Die Einwohner*innen Venzones demonstrierten<br />
nach dem Erdbeben große Widerstandsfähigkeit, was sich im Wunsch nach<br />
Wiederaufbau "dov’era e com’era" („wo es war und wie es war“) widerspiegelte. Diese<br />
Restauration betont die Bedeutung von Erinnerung und kulturellem Erbe.<br />
In Slowenien besuchten wir das Kobarider Museum, das die Isonzoschlachten thematisiert,<br />
besonders das Leiden der Soldaten im Hochgebirge. Diese heftigen Schlachten,<br />
Teil des Ersten Weltkriegs, zogen sich über das raue Terrain der Julischen Alpen. Das Museum<br />
zeigt eindrucksvoll, wie die natürlichen Gegebenheiten die Kämpfe beeinflussten<br />
und das Leid der Soldaten verstärkten, die unter extremen Bedingungen kämpfen<br />
mussten. Exponate wie persönliche Briefe, Militärausrüstungen und fotografische Zeitdokumente<br />
bieten tiefe Einblicke in die menschlichen Aspekte des Krieges. Anschließend<br />
reisten wir nach Görz, die 2025 Kulturhauptstadt Europas wird. Nach dem Frieden<br />
von Paris 1947 entstanden durch die neue Grenzziehung zwischen Italien und dem<br />
damaligen Jugoslawien die Städte Nova Gorica und Görz. Die prächtige Kirche in Görz,<br />
bekannt für ihre zwei markanten Türme und die atmosphärischen goldgelben Farbtöne,<br />
sticht besonders hervor.<br />
72
Ein Highlight der Woche war der Besuch in Aquileia, wo sich das bedeutendste frühchristliche<br />
Fußbodenmosaik Italiens in der Basilika befindet, datiert auf das frühe 4.<br />
Jahrhundert. Die Mosaiken, die biblische Szenen und historische Figuren darstellen,<br />
zeigen die tiefgreifende historische und religiöse Bedeutung des Ortes. Besonders<br />
eindrucksvoll ist das Mosaik, das eine Begegnung zwischen einem Hahn und einer<br />
Schildkröte zeigt. Dieses Motiv symbolisiert die ewige Auseinandersetzung zwischen<br />
christlicher Wachsamkeit, vertreten durch den Hahn, und dem 'Tier der Unterwelt', repräsentiert<br />
durch die Schildkröte. Diese Darstellung reflektiert das damalige christliche<br />
Verständnis von Wachsamkeit gegenüber dem Bösen und die Hoffnung auf Erlösung,<br />
was das Mosaik zu einem faszinierenden Zeugnis frühchristlicher Kunst und Symbolik<br />
macht.<br />
Unsere Reise führte uns weiter nach Padua zur Basilika des Heiligen Antonius, ursprünglich<br />
eine kleine Kapelle, die später zu einer prächtigen Kirche ausgebaut wurde. Der<br />
Innenraum, durchflutet von sanftem Licht und verziert mit feinen Fresken und Gold,<br />
präsentiert die Reliquien des Heiligen Antonius auf eindrucksvolle Weise.<br />
Unser letzter Halt war Venedig, bekannt für seine einzigartige Atmosphäre und reiche<br />
Geschichte. Die Stadt beeindruckt mit ihren Kanälen, Brücken und der Markuskirche,<br />
deren Inneres mit Goldmosaiken glänzt. In der Stadt zeigt sich eine faszinierende Welt,<br />
in der das Alltägliche zu einer Symphonie der Komplexität wird. Selbst alltägliche Vorgänge<br />
wie die Paketauslieferung oder die Müllabfuhr gewinnen in dieser Umgebung<br />
an besonderer Faszination.<br />
Mit unvergesslichen Eindrücken kehrten wir in das alte, traute Leoben zurück, bereichert<br />
durch die Erfahrungen der Studienreise.<br />
ALLES AUßER UNI<br />
Sei auch du Teil unserer nächsten Reise. Weitere Infos zur Studienstiftung PRO SCIENTIA<br />
und zum Bewerbungsprozess findest du unter https://www.proscientia.at/.<br />
Karoline Moser & Lucas Weitering<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
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Staplerschein am WIFI Niklasdorf<br />
Vom 05. bis 08. Februar fand am WIFI Niklasdorf ein von der Studienvertretung für<br />
Industrielogistik organisierter Kurs zum „Führen von Hubstaplern“ statt. Insgesamt<br />
27 engagierte Studierende nahmen an dem Kurs teil und erhielten eine umfassende<br />
Schulung in der sicheren Handhabung von Staplern.<br />
Die Kursinhalte waren vielfältig und praxisnah gestaltet. An den ersten beiden Tagen<br />
wurden theoretische Grundlagen vermittelt, darunter Informationen über den Betrieb<br />
von Hubstaplern, Vorschriften und Normen, Grundlagen der Mechanik, Elektrotechnik<br />
und Hydraulik des Hubstaplers sowie dem Aufbau und den Sicherheitseinrichtungen<br />
des Fahrzeugs.<br />
In der praktischen Phase des Kurses erhielten die Teilnehmer*innen eine tiefgehende<br />
Einführung in das Führen eines Staplers, wobei die Unterschiede zum Autofahren<br />
deutlich gemacht wurden. Übungen wie das Fahren eines 8er-Kurses, vorwärts und<br />
rückwärts, das Aufnehmen von Paletten aus einem Palettenturm sowie das Einparken<br />
in eine Garage wurden intensiv trainiert.<br />
Der Kurs vermittelte den Teilnehmer*innen die essenziellen Fachkenntnisse für das sichere<br />
Führen von Hubstaplern. Nach erfolgreicher Teilnahme an der abschließenden<br />
Prüfung erhielten die Absolvent*innen das behördlich vorgeschriebene Zeugnis.<br />
Die Studienvertretung für Industrielogistik gratuliert allen Absolvent*innen herzlich<br />
zu ihrem Erfolg!<br />
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ALLES AUßER UNI<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
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Hauptexkursion nach München der STV MMB und<br />
VLM: Ein Ausflug voller Innovation und Kultur<br />
Von Dienstag, 2. April bis Donnerstag, 4. April begaben sich 23 motivierte Maschinenbaustudierende<br />
auf eine faszinierende Hauptexkursion nach München, um die neuesten<br />
Errungenschaften in Technologie und Wissenschaft zu erkunden.<br />
Die Anreise erfolgte bequem mit dem Zug und schon am ersten Tag erwartete die Teilnehmenden<br />
ein Höhepunkt nach dem anderen.<br />
Am Dienstag öffnete die renommierte Firma KraussMaffei ihre Türen für uns. Dort<br />
konnten wir den neu errichteten Produktionsstandort des Kunststoffmaschinenherstellers<br />
besichtigen und einen Überblick über die Produktpalette erlangen. Der Abend<br />
wurde mit kulinarischen Genüssen in der traditionellen Münchner Stuben abgerundet,<br />
wo wir lokale Spezialitäten probierten und uns in geselliger Runde austauschten.<br />
Am Mittwoch standen weitere spannende Führungen auf dem Programm. Zuerst besichtigten<br />
wir das BMW-Werk, wo wir Zeugen der Präzision und Innovation der Produktionslinien<br />
des legendären Automobilherstellers wurden. Anschließend führte<br />
uns unser Weg zu deren Kompetenzzentrum für Batteriezellen, wo wir Einblicke in die<br />
Zukunft der E-Mobilität erhielten. Der Tag fand seinen gemütlichen Ausklang im berühmten<br />
Hofbräuhaus, wo wir bei bayerischer Musik und gutem Bier die Eindrücke des<br />
Tages Revue passieren ließen.<br />
Am letzten Tag unserer Exkursion besuchten wir die bekannte Technische Universität<br />
München. Dort tauchten wir ein in die Welt der Forschung und Innovation im Bereich<br />
der Zahnräder und Getriebesysteme. Wir konnten die direkten Eindrücke eines MMB-<br />
Absolventen bekommen, welcher jetzt an seiner Dissertation in München arbeitet.<br />
Mit vielen Impressionen und Erkenntnissen kehrten wir am Ende unserer Reise nach<br />
Leoben zurück. Die Exkursion nach München war zweifellos ein unvergessliches Erlebnis,<br />
das uns inspiriert und bereichert hat.<br />
STV MMB<br />
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ALLES AUßER UNI<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
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Hauptexkursion nach München der STV MMB und<br />
VLM: Ein Ausflug voller Innovation und Kultur<br />
Hungarian geology, karst bauxites and more<br />
The SEG (Society of Economic Geologists) Student Chapter at Montanuniversität<br />
Leoben (MUL) together with the Chair of Geology and Economic Geology and<br />
the SEG Student Chapter at Eötvös Loránd University (ELU) in Budapest<br />
conducted a 2-day field trip to Hungary from March 25-26, 2024. A total of 11<br />
participants from Leoben were accompanied by several students from the ELU<br />
and guided by Dr. Andrea Mindszenty (ELU), Dr. Gabriella B. Kiss (ELU) and Dr.<br />
Ferdinand Hampl (MUL).<br />
The first day was focused on the general topic of karst bauxites (world’s most<br />
important raw material for aluminum!). The first stop and meeting with the ELU<br />
SEG Student Chapter was at the abandoned bauxite mine in Gánt (Hungary). As<br />
an introduction, Dr. Mindszenty and Dr. Hampl gave informative talks about the<br />
mining history and formation of karst bauxites in Hungary and Austria. During the<br />
subsequent visit of the Balás Jenő Museum of Bauxite Mining and a hike through<br />
the geological park of Gánt, the students had the opportunity to examine in detail<br />
the connection between regional geological structures and their importance for<br />
bauxite formation.<br />
After a successful first day, the evening was spent in Budapest having dinner<br />
and further interesting discussions together with colleagues from the ELU.<br />
Geological park of bauxite and the Balás Jenő Museum of Bauxite Mining in Gánt.<br />
78
Historical mineral collection of the Eötvös Loránd<br />
University.<br />
ALLES AUßER UNI<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
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Exkursion in die Welt der Halbleiter:<br />
Ein Tag bei Infineon Villach<br />
Am 1. Februar erlebten interessierte Werkstoffwissenschaftsstudent*innen im Rahmen<br />
der Mastervorlesung "Halbleiterwerkstoffe" eine spannende Exkursion nach Infineon<br />
Villach, dem Herzstück der österreichischen Halbleiterforschung und -produktion. Früh<br />
morgens brach die Gruppe von Leoben aus auf, um pünktlich um 9:30 Villach zu erreichen.<br />
In Villach angekommen wurden die Teilnehmer*innen herzlichst mit einem reichhaltigen<br />
Frühstück begrüßt, welches ihre noch müden Kreisläufe wieder in Schwung<br />
brachte.<br />
Dr. Elke Napetschnig und Dr. Martin Mischitz führten die Studierenden durch das abwechslungsreiche<br />
Programm. Zu Beginn stand ein Vortrag über die Struktur und Bedeutung von<br />
Infineon auf dem europäischen und internationalen Halbleitermarkt auf dem Programm.<br />
Besonders beeindruckend war die Offenlegung der finanziellen Mittel, die Infineon in seine<br />
Forschungs- und Entwicklungsabteilung investiert. Mit stolzen 650 Millionen Euro setzt das<br />
Unternehmen einen Maßstab für Innovation und Fortschritt in Österreich und darüber hinaus.<br />
Mit Standorten weltweit und sechs Standorten in Österreich (Villach, Klagenfurt, Innsbruck,<br />
Linz, Wien, Graz) bietet Infineon seinen Mitarbeiter*innen zudem eine Vielzahl von Möglichkeiten.<br />
Etwas werkstoffwissenschaftlich interessanter begann es dann mit den Vorträgen ehemaliger<br />
Abgänger unserer Universität zu werden, welche einen Einblick in ihre jeweiligen Arbeitsgebiete<br />
boten. Zu den Vortragenden gehörten die beiden ehemaligen Absolventen der Montanuniversität<br />
Dr. Matthias Wegscheider, welcher 2005 seine Dissertation an der JKU machte und<br />
Dr. Patrice Kreiml der 2016 seine Dissertation über Zellulosefasern abschließ.<br />
Von den Grundlagen der Werkstoffwissenschaften bis hin zu den neuesten Entwicklungen im<br />
Bereich des Quantum Computings boten die Vorträge einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben<br />
und Herausforderungen, denen sich die Mitarbeiter*innen von Infineon täglich stellen.<br />
Besonders faszinierend war die Führung durch das Quantum Lab, in welchem Ion Trapped<br />
Quibits realisiert werden. Es sei gesagt, dass die Welt des Quantum Computings hauptsächlich<br />
durch zwei konkurrierende Herangehensweisen geprägt ist, die bereits erwähnten<br />
Ion Trap Qubits und Superconducting Qubits. Diesbezüglich war es nicht nur interessant die<br />
Technik hinter ersterem zu verstehen und vor eigenen Augen zu sehen, sondern auch die Vorund<br />
Nachteile der jeweiligen Methoden zu begreifen.<br />
Der Nachmittag…<br />
Nach einem köstlichen Mittagessen in der Kantine tauchten die Studierenden in die Welt des<br />
automatisierten Clean Rooms ein, in dem Roboter die Prozesse steuern und lediglich zwei Personen<br />
im Clean Room alle Prozesse überwachen. Die Vision einer vollautomatisierten Produk-<br />
80
tion, ferngesteuert von außerhalb des Reinraums zeigte die beeindruckende technologische<br />
Kompetenz von Infineon.<br />
Eine abschließende Führung durch die Forschungs- und Entwicklungsabteilung gewährte<br />
den Studierenden Einblicke in die Welt der Mikroskopie und Materialanalyse. Mit modernsten<br />
Geräten wie REMs, FIBs, AFMs und TEMs werden hier die Grundlagen für die Zukunft der Halbleitertechnologie<br />
gelegt.<br />
Nach der letzten Führung ging es für die Studierenden auch direkt wieder mit dem Bus zurück<br />
nach Leoben. Bei der Heimfahrt bot sich diesmal zu unserer Rechten noch ein Anblick auf die<br />
in Abendrot getränkten Karawanken und den Wörthersee.<br />
Ein herzlicher Dank gilt der Firma Infineon und dem Lehrstuhl für Physik, welche diese Exkursion<br />
ermöglichten und den Student*innen einen spannenden Blick hinter die Technologie<br />
und Produktion der modernen Halbleiterindustrie boten. Ein zusätzliches Dankeschön auch<br />
an Professor Dr. Christian Teichert, welcher der Hauptverantwortliche für die Organisation der<br />
Exkursion war.<br />
Lena Schwarz und Maximilian Molnar<br />
im Namen aller 17 Teilnehmer*innen.<br />
ALLES AUßER UNI<br />
Copyright INFINEON<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
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Best of Flachwitze der letzten Jahre<br />
1.Wann gehen U-Boote unter?<br />
-Am Tag der offenen Tür!<br />
Ausgabe 2022/1<br />
2. Was ist der Unterscheid zwischen einem<br />
Telefonhörer und einem Politiker?<br />
-Den Telefonhörer kann man aufhängen,<br />
wenn man sich verwählt hat.<br />
Ausgabe 2012/06<br />
3. If you´re here for the yodeling lesson,<br />
please form an orderly, orderly orderly queue.<br />
neu<br />
4. Warum steht ein Pils im Wald?<br />
-Weil die Tannen zapfen<br />
Ausgabe 2007/04<br />
82
5. „Weißt du, was der Hammer ist??“<br />
- Ein Werkzeug.<br />
neu<br />
6. Achtung, Mama hat gerade einen pH-Wert von 2!“<br />
- Bruder (21), Chemie Student, warnt mich,<br />
dass meine Mutter ziemlich sauer ist.<br />
Ausgabe 2020/01<br />
7. Was ist ein Häufungspunkt von Polen?<br />
Warschau.<br />
Ausgabe 2020/2<br />
ALLES AUßER UNI<br />
8. Was macht ein Mathematiker der vor dem Fliegen Angst hat, dass<br />
eine Bombe im Flugzeug ist?<br />
- Er nimmt eine eigene Bombe mit, da die statistische<br />
Wahrscheinlichkeit, dass sich in einem Flugzeug zwei Bomben<br />
befinden nahezu Null ist.<br />
Ausgabe 2014/3<br />
9. Als ich hörte dass Sauerstoff und Magnesium was am<br />
laufen haben dachte ich nur so „OMg“<br />
Ausgabe 2022/3<br />
83<br />
<strong>Diagonal</strong> <strong>Diagonal</strong><br />
01/2024<br />
02/2024<br />
83
Florianitag 2024<br />
Den Todestag/Gedenktag des Heiligen Florian<br />
hat die Freiwillige Feuerwehr Leoben-Stadt<br />
am 5. Mai unter Einbeziehung der Familienangehörigen<br />
der Wehrmitglieder „gefeiert“.<br />
Im Zuge dieser Feier wurde auch das neue<br />
HLF 1 offiziell der Feuerwehr übergeben und<br />
in Dienst gestellt.<br />
Eine sehr große Abordnung der Feuerwehr<br />
hat dem von Stadtpfarrer Msg. Dr. Markus J.<br />
Plöbst in der Stadtpfarrkirche St. Xaver sehr<br />
feierlich gestaltetem Gottesdienst beigewohnt.<br />
Mit den Feuerwehrkamerad*innen<br />
gefeiert haben Bürgermeister Kurt Wallner, 1.<br />
Vizebürgermeisterin Birgit Sandler, Stadtrat<br />
Mag. Dr. Johannes Gsaxner und der Bereichsfeuerwehrkommandant<br />
OBR Ing. Johann<br />
Diethart.<br />
Den Schlusspunkt der Floriani-Feier bildete<br />
die Segnung des neuen Einsatzfahrzeuges<br />
der Freiwilligen Feuerwehr Leoben-Stadt.<br />
MSg. Dr. Markus J. Plöbst segnete das neue<br />
HLF 1 sowie die Mannschaft der FF Leoben-<br />
Stadt und Bürgermeister Kurt Wallner übergab<br />
an BM Fabian Mitterhuber die Fahrzeugschlüssel.<br />
Den festlichen Blumenschmuck für das neue<br />
Feuerwehrfahrzeug spendete die Blumenhandlung<br />
Schacherl – herzlichen Dank dafür.<br />
Freiwillige Feuerwehr Leoben-Stadt<br />
Mühltalerstraße 17<br />
8700 Leoben<br />
Tel.Nr.: +43 (0)3842 42670<br />
Fax Nr.: +43 (0)3842 42670 16<br />
Email: kdo.013@bfvle.steiermark.at<br />
Im Anschluss an die Hl. Messe wurden vom<br />
Kommandanten HBI Mario Burger folgende<br />
Auszeichnungen verliehen: EBI Wolfgang<br />
Frisch wurde mit dem Verdienstkreuz in Bronze<br />
der Stmk. Landesregierung ausgezeichnet.<br />
BM d.V. Hubert Demmerer erhielt das<br />
Verdienstzeichen des Landesfeuerwehrverbandes<br />
Steiermark 2. Stufe (Silber) und das<br />
Verdienstzeichen des Bereichsfeuerwehrverbandes<br />
Leoben 2. Stufe (Silber).<br />
Bürgermeister Kurt Wallner und Bereichsfeuerwehrkommandant<br />
OBR Ing. Johann<br />
Diethart betonten in ihren Grußworten die<br />
Wichtigkeit der Freiwilligen Feuerwehr und<br />
dankten den Kamerad*innen für ihren wertvollen<br />
ehrenamtlichen Einsatz zum Schutz<br />
der Stadt und ihrer Bevölkerung.<br />
84<br />
Klaus Pressberger
Veranstaltungen in Leoben<br />
Titel: Oberlandler Kirchtag<br />
Wann: So, 23.06.2024 von 10:00 Uhr bis 23:00 Uhr<br />
Wo: Massenburg, Massenbergstraße 38, 8700 Leoben<br />
Beschreibung:<br />
Gegründet 1895, sind die Leobener Oberlandler der älteste Wohltätigkeitsverein der Montanstadt.<br />
Neben der Wohltätigkeit ist den Oberlandlern die Pflege des steirischen Brauchtums ein wichtiges<br />
Anliegen.<br />
Der Oberlandler Kirchtag zählt zu den schönsten Brauchtumsfesten der Steiermark. Die<br />
Besucher:innen dürfen sich auf kulinarische Schmankerl, erlesene Getränke und echte steirische<br />
Volksmusik freuen.<br />
Den Auftakt zum Kirchtag bildet um 10:00 Uhr eine Feldmesse, die musikalisch umrahmt wird.<br />
Begleitet von Kanonenschüssen erfolgt um 11:00 Uhr mit dem schon traditionellen Kirchtagsanblasen<br />
und dem Einzug der Oberlandler z’Loibn der offizielle Startschuss.<br />
Links: http://leoben.oberlandler.at/<br />
Eintritt: Teilnahme kostenlos<br />
Titel: Beratung: Kinderschutzzentrum Oberes Murtal<br />
Wann: Di, 25.06.2024 von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
Wo: Familientreff, Timmersdorfergasse 14, 8700 Leoben<br />
Beschreibung: Im Kinderschutzzentrum Oberes Murtal – Außenstelle Leoben können von Gewalt<br />
betroffene Kinder, Jugendliche, deren Bezugspersonen sowie Helfer:innen, die mit von Gewalt<br />
betroffenen Kindern arbeiten, kostenlos und vertraulich Unterstützung in Form von Beratung in<br />
Anspruch nehmen.<br />
Kooperation mit dem Kinderschutzzentrum Oberes Murtal<br />
Leitung: Mag. Ilma Moser; Beraterin vor Ort: Mag. Nicole Luf, nicole.luf@kinderfreunde-steiermark.at<br />
Anmeldung: Bitte um telefonische Terminvereinbarung unter +43 664 80 55 373, um Wartezeiten zu<br />
vermeiden.<br />
Teilnahme: kostenlos<br />
Kontakt: Familientreff der Stadt Leoben, familie@leoben.at, +43 3842 4062 357<br />
Titel: Doula Sprechstunde<br />
Wann: Do, 27.06.2024 von 15:00 Uhr bis 16:30 Uhr<br />
Wo: Familientreff, Timmersdorfergasse 14, 8700 Leoben<br />
Beschreibung: Die Geburt des eigenen Kindes ist ein wundervolles und einzigartiges Ereignis im<br />
Leben der Eltern. Es gibt viele wunderbare Möglichkeiten, mit denen die Geburt noch wundervoller<br />
und liebevoller werden kann. Eine davon ist die Begleitung durch eine Doula. In diesem Gespräch<br />
erfährst du, was eine Doula ist, was sie macht, was sie nicht macht und wie sie dich dabei<br />
unterstützen kann, eine selbstbestimmte Geburt zu erleben. Auch für Eltern, die ihr Kind leider nicht<br />
lebend begrüßen dürfen.<br />
Anmeldung für genaue Terminvereinbarung erforderlich.<br />
Anmeldung: Julia Luschin, kontakt@julia-luschin.com, +43 676 470 228 7<br />
Teilnahme: kostenlos<br />
Kontakt: Familientreff der Stadt Leoben, familie@leoben.at, +43 3842 4062 357<br />
Fachbereich Kultur<br />
Erzherzog Johann-Straße 2<br />
8700 Leoben<br />
+43 3842 4062-221<br />
kultur@leoben.at<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Alle Termine online: www.leoben.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
85
Titel: Workshop: Römer in Leoben<br />
Wann: Do, 27.06.2024 15:30 Uhr<br />
Wo: KulturQuartier, Leopoldine-Pohl-Platz 1, 8700 Leoben<br />
Beschreibung: Workshop - ab 6 Jahren<br />
Kaum zu glauben, aber bei uns in der Nähe wurden bei Bauarbeiten Reste eines römischen<br />
Grabdenkmals entdeckt. Die sind jetzt im Museum und lassen dich eine Zeitreise machen. Wer wird<br />
in römische Kleidung schlüpfen? Lasst die Würfel fallen und entscheiden! Im Anschluss werden wir<br />
ein römisches Mühlespiel herstellen. Es lässt sich überall hin mitnehmen. Toll, nicht wahr?<br />
Preis: 3 Euro/Kind<br />
• Telefonische Voranmeldung erforderlich – Anmeldung bis 2 Tage vorher<br />
• Anmeldungen und Informationen unter +43 3842 4062 408<br />
Links: https://kulturquartier.leoben.at/<br />
Kontakt: KulturQuartier Leoben, kulturquartier@leoben.at<br />
Titel: Sternenelterntreff<br />
Wann: Do, 27.06.2024 von 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
Wo: Familientreff, Timmersdorfergasse 14, 8700 Leoben<br />
Beschreibung: Leider endet nicht jede Schwangerschaft im Guten. Viele Eltern müssen ihre Kinder<br />
viel zu früh gehen lassen. Der Sternenelterntreff soll betroffenen Eltern die Möglichkeit bieten, sich mit<br />
anderen Betroffenen auszutauschen. In einem geschützten Raum können wir uns gegenseitig von<br />
unseren Kindern erzählen und austauschen. Egal in welcher Woche du dein Kind gehen lassen<br />
musstest, du bist herzlich Willkommen hier bei uns zu sein.<br />
Anmeldung für genaue Terminvereinbarung erforderlich.<br />
Anmeldung: Julia Luschin, kontakt@julia-luschin.com, +43 676 470 228 7<br />
Teilnahme: kostenlos<br />
Kontakt: Familientreff der Stadt Leoben, familie@leoben.at, +43 3842 4062 357<br />
Titel: Tag des Sports<br />
Wann: Fr, 28.06.2024 von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr<br />
Wo: Tivoli Sportzentrum, Zeltenschlagstraße 1, 8700 Leoben<br />
Beschreibung: Verschiedenste Leobener Sportvereine und Sportarten kennenlernen – das bietet<br />
euch der "Tag des Sports".<br />
Ob Fußball oder Klettern, Eishockey oder Kampfsport: Zahlreiche Leobener Sportvereine und<br />
Sportinstitutionen präsentieren am 28. Juni 2024 wieder die sportliche Vielfalt der Montanstadt,<br />
dieses Jahr am Tivoli Leoben.<br />
Sportstadt Leoben erleben<br />
Bereits zum 8. Mal bietet der "Tag des Sports" die Möglichkeit, an nur einem Tag verschiedenste<br />
Sportarten auszuprobieren und das Angebot der Leobener Sportvereine kennenzulernen. Die Palette<br />
umfasst sowohl Sommer- wie auch Wintersport, Indoor- und Outdoor-Sport, etc. Rund 30 Vereine<br />
sind heuer wieder mit dabei.<br />
Folgende Sportvereine sind mit dabei:<br />
• DSV Leoben Wintersport<br />
Fachbereich Kultur<br />
Erzherzog Johann-Straße 2<br />
8700 Leoben<br />
+43 3842 4062-221<br />
kultur@leoben.at<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Alle Termine online: www.leoben.at<br />
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• DSV Leoben<br />
• SV Hinterberg<br />
• SV Leoben (Tischtennis)<br />
• Alpenverein Sektion Leoben<br />
• IBC Leoben<br />
• SV Mayr Melnhof Tennis<br />
• Schachklub Leoben<br />
• 1.DFC Leoben<br />
• Hapkido Leoben<br />
• Judo & Freizeit Leoben<br />
• PSV Leoben Leichtathletik<br />
• ARC Leoben<br />
• LEts BIKE Leoben<br />
• Radteam Leoben<br />
• Union Leoben Handball<br />
• Alpfox Berg und Skischule Präbichl<br />
• ASFC Timmersdorf<br />
• Catch Wrestling Dojo Leoben<br />
• USI Leoben<br />
• IKMF Steiermark<br />
• Blue Tomato Leoben (Skaten)<br />
• Dartverein Leoben Crazy Darts Monkeys<br />
• Warhammer Leoben<br />
• Arnis Fight Club Leoben<br />
• Eishockeyclub LE KAIF Kings<br />
• Wolfgang Jast<br />
• Paddelsportclub Leoben<br />
Links: https://www.leoben.at/kontakte/dienststellen/abteilung-soziales-und-gesellschaft/referat-sport/<br />
Kontakt: Referat Sport, sport@leoben.at, +43 3842 4062 458,<br />
REDAKTIONELLE RICHTLINIEN<br />
• Leseransprache wird klein geschrieben (du, euch, ihr, etc.)<br />
• Gender-Richtlinie: Einheitliche Kurzform - Genderstern z.B. Student*innen oder genderneutrale<br />
Formulierung z.B. Studierende.<br />
• Tausenderstellen werden mit einem Punkt gekennzeichnet (1.500 bbl)<br />
• Semesteranzahl wird in Zahlen geschrieben (1. Semester)<br />
• Zahlen von null bis zwölf werden ausgeschrieben, außer es gibt einen technischen Bezug<br />
(10 mD)<br />
• Technische Einheiten werden abgekürzt (40 Pa)<br />
• Eigennamen werden unter Anführungsstriche gesetzt, außer sie sind allgemein bekannt (Audi,<br />
Apple)<br />
Beiträge von Fraktionen und Beiträge mit fraktionsbezogenem Inhalt werden nicht gedruckt.<br />
ECKDATEN<br />
Fachbereich Kultur<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Erzherzog Johann-Straße 2<br />
8700 Format: Leoben B5<br />
+43<br />
Text:<br />
3842 4062-221<br />
Sollte möglichst wenig formatiert sein, da jede Formatierung gelöscht werden muss.<br />
kultur@leoben.at<br />
Wenn allerdings eine bestimmte Formatierung erwünscht ist, kann eine PDF<br />
beigelegt Alle Termine werden. online: www.leoben.at<br />
Bilder: Müssen eine ausreichende Qualität haben und extra mitgeschickt werden, nicht<br />
nur in einem Word-Dokument eingefügt<br />
Länge: 2.600 Zeichen (inkl. Leerzeichen) und ein Bild füllen eine einfache Seite<br />
3.800 Zeichen (inkl. Leerzeichen) und ein Bild füllen eine Doppel-Seite<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
Bis zur nächsten Ausgabe,<br />
eure Redaktion!<br />
presse@oeh.unileoben.ac.at<br />
<strong>Diagonal</strong> 02/2024<br />
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Österreichische Post AG, MZ 02Z032269 M<br />
ÖH Leoben, Franz-Josef-Straße 18, 8700 Leoben