Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
© Florian Lehner<br />
Ausgabe <strong>#37</strong> – Sommer 2024<br />
All Filler No Killer<br />
Nova Rock, Masters Of Rock<br />
Reading Rock, Burgrock<br />
und Bands, Bands, Bands ...<br />
<strong>STARK</strong>!<strong>STROM</strong> Partner
Julia Giacomini / Unsplash<br />
Die größten<br />
Rocksongs<br />
aller Zeiten!<br />
Wien UKW 104,6<br />
Landesweit DAB+ | Web | App<br />
Dreh auf!<br />
Eine Lanze für die Kleinen!<br />
Liebe Leserschaft!<br />
Wie immer freue ich mich über eure Anregungen<br />
und natürlich auch euer Lob (geht runter wie Öl<br />
und wärmt wie ein Kaschmirpulli...), aber einige<br />
Leserbriefe der letzten Zeit beschäftigen sich mit dem<br />
wachsenden Anteil an relativ unbekannten Bands<br />
und damit, ob uns wohl die internationalen Kontakte<br />
ausgegangen wären - das sind sie nicht, da kann ich<br />
gleich beruhigen!<br />
Natürlich lieben wir die Großmeister und<br />
-meisterinnen des Metal und sind definitiv stark!<br />
geehrt, wenn sie den Weg in diese Seiten finden, das ist<br />
mal klar, aber auch diese haben zum überwiegenden<br />
Teil klein angefangen und waren auf mediale<br />
Aufmerksamkeit angewiesen.<br />
Diese ist in unserem schönen Land, wo es eine, sagen<br />
wir mal, bescheidene Tradition gibt, was Rock und<br />
Metal betrifft, schwer zu ergattern und mit großen<br />
Mühen verbunden.<br />
zumindest war das bisher so und ich denke, das<br />
bleibt auch so - für die reviewten und interviewten<br />
Bands eine schöne und erfreuliche Tatsache ist, im<br />
Stark!Strom vorzukommen.<br />
Deshalb ist unsere Coverstory den BAITS gewidmet, es<br />
gibt ein Interview mit OUT OF NOTHING, wir stellen<br />
ANCHORAGE vor, werben einmal mehr für den ganz<br />
hervorragenden SUPPORT THE UNDERGROUND-<br />
Sampler, der nebenbei ganz schön international ist,<br />
dazu Festivals, Festivals, Festivals und noch vieles,<br />
vieles mehr!<br />
Dann bleibt mir nur, mich bei der besten Redaktion<br />
der Welt und unserem Chef-Grafiker Jeff für den<br />
unermüdlichen Einsatz und den kreativen Output zu<br />
bedanken! Beides ist für die Entstehung auch dieser<br />
Ausgabe unerlässlich!<br />
Viel Spaß beim Schmökern, Entdecken, Gustieren!<br />
Habt einen schönen Sommer und bleibt uns gewogen!<br />
Deshalb liegt unser Fokus manchmal bei den noch<br />
nicht so arrivierten Bands. Ohne unseren Einfluss<br />
überschätzen zu wollen, wir sind sicher (noch) keine<br />
Königsmacher, aber doch schon so weit über den<br />
Tellerrand hinausgewachsen, dass es grundsätzlich -<br />
Eure Claudia Jusits (Herausgeberin)<br />
www.starkstrom.live<br />
Facebook/StarkStromMag<br />
Instagram/starkstrom_magazin<br />
3
Killer!Strom<br />
Baits zählen zu den absoluten Aufsteigern<br />
der heimischen Hard and Heavy-Szene.<br />
Ihre Musik ist erfrischend modern gehalten,<br />
dennoch mit Ehrung von dem, was<br />
schon musikalisch existiert, versehen. Sie<br />
strahlen eine junge Leichtigkeit auf und<br />
neben den Stages aus. Sie haben auch<br />
eine sehr nahbare „Ich scheiß mir nix-<br />
Mentalität“.<br />
D<br />
iese Attitude nicht nur sich glatt streichen<br />
zu lassen, kommt sehr gut an und zieht absolut.<br />
Shows hierzulande erfreuen sich großer<br />
Beliebtheit. Nicht zuletzt war der Releasegig<br />
ihres aktuellen Albums „All Filler No Killer“ (das<br />
auch wahrscheinlich nicht ganz zufällig das erste<br />
Album von Sum41 heißt) in der Arena ausverkauft.<br />
Doch auch über die Grenzen ist diese Band über den<br />
Status Insider-Tipp längst hinaus. Zwischen Tour<br />
in Deutschland und der Amadeus Gala (bei der sie<br />
auch nominiert waren) führten wir ein kurzweiliges<br />
Interview mit Sängerin Sonja.<br />
Hi Sonja, euer zweites Album ist ja jetzt schon eine Zeit<br />
lang draußen. Was hat sich für euch persönlich im<br />
Vergleich Release geändert, vor allem musikalisch?<br />
S: Wir sagen immer gerne, dass unser erstes<br />
Album wie ein Bierausschank aus verschieden<br />
Sorten war, während das neue Album fein destillierter<br />
Birnenschnaps ist. Wir sind einfach in jedem<br />
Bereich besser geworden. Spielerisch, vom<br />
Songwriting und Texten und natürlich auch im<br />
Bereich Produktion. Musikalisch waren wir diesmal<br />
vor allem auch besser und mit mehr Songs aufgestellt,<br />
aus denen wir dann die besten rausgesucht<br />
haben. Somit war es viel leichter, ein stimmiges<br />
Album zu kreieren.<br />
Was an eurer Produktionsweise hat sich verändert oder<br />
ist gleichgeblieben?<br />
© Florian Lehner<br />
BAITS<br />
Reif für die Oper<br />
S: Produziert und recorded hat das Album unser<br />
Schlagzeuger FAZO666. Sham war als Sound<br />
Engineer dabei und hat es auch gemastered. Diese<br />
Zusammenarbeit hat schon bei unseren letzten<br />
Singles super funktioniert. Wir haben uns diesmal<br />
für eine klassische Produktion entschieden mit<br />
Writing Sessions, Pre-Productions und einer Menge<br />
Zeit. Der wichtigste Unterschied zum ersten Album<br />
ist sicher, dass unser Line-up diesmal komplett ist<br />
und Bernd (Bass) und Fazo alle ihre Parts selbst eingespielt<br />
und arrangiert und nicht übernommen haben.<br />
Für uns fühlt sich dieses Album sehr viel mehr<br />
nach „ersten“ Album an als das tatsächlich Erste.<br />
4<br />
5
Killer!Strom<br />
Stark!e Sammlung<br />
Manche Bands sind Tüftler und nehmen Spuren zuhauf<br />
auf, andere sind recht rasch happy mit den ersten<br />
Try-Outs. Ab wann ist der Moment für euch persönlich<br />
erreicht, bei dem ihr sagt, ein Album/ein Konzert war<br />
erfolgreich?<br />
S: Einerseits, wenn es am Merch Tisch gut läuft und<br />
Menschen tatsächlich Platten oder Shirts wollen<br />
und auch kaufen. Aber gleichzeitig gibt es auch<br />
schon eine schwer zu erklärende Energie in einem<br />
Club, wenn der Gig super war. Alles dampft,<br />
die Nagelmaschine glüht, fröhliche und teils geflashte<br />
Gesichter sind überall und wir körperlich<br />
am Ende. Wie die Platte ankommt, merken wir immer<br />
erst im Laufe der Zeit. Aber allein zu wissen,<br />
dass wir den Prozess zu unserer Zufriedenheit erledigt<br />
haben und happy mit dem Outcome sind, ist eigentlich<br />
erfolgreich genug.<br />
Was macht diese Szene für euch aus, wo sind denn eure<br />
Roots in der Szene?<br />
S: Unsere Band hat verschiedene Roots, die sich<br />
auch bei uns in den musikalischen Einflüssen sicher<br />
niederschlagen. Chrisi, unser Gitarrist, hört<br />
gerne Hardcore und modernes Metal Zeug, Bernd<br />
kommt aus dem Do it yourself Punk, Sonja liebt<br />
Black Metal und Fazo hat in Metal und Punk Bands<br />
gespielt. Wir haben also alle einen großen Platz<br />
für härtere Musik in unseren schwarzen Herzen.<br />
Die Szene in Österreich nehmen wir auf jeden Fall<br />
wahr. Es gibt sehr viel geile Bands, geile Festivals<br />
und Locations.<br />
Worauf freut ihr euch bei der anstehenden Tour in DE<br />
am meisten? (Das Interview wurde mit der Band vor<br />
den Terminen geführt)<br />
Euer Album feierte ein viel umjubeltes<br />
Releaseparty samt Gig<br />
in der Arena? Wie war es, dort<br />
vor so vielen Leuten zu spielen?<br />
Immerhin war die Location sogar<br />
schon vor dem Event selbst<br />
ausverkauft!<br />
S: Die Arena Show war echt<br />
etwas ganz Besonderes<br />
und wir werden uns lange<br />
dran erinnern. Vor allem<br />
von den Arena Technikern<br />
Komplimente und lobende<br />
Worte zu kriegen, ist geil.<br />
Die Arena ist einfach die<br />
beste Location in Wien. Zu<br />
100 %. Fazo hatte außerdem<br />
auch noch Geburtstag am Tag des Gigs. Das war<br />
natürlich auch nochmal extra special. Nach dem<br />
Konzert waren wir mit unseren Friends noch im<br />
Café Stadtbahn in Gersthof. Das war einfach die<br />
beste After Show, die man sich wünschen kann.<br />
Was ist für euch besonders wichtig, worauf achtet ihr,<br />
wenn ihr Gigs selbst spielt oder auch, wenn ihr euch<br />
Gigs von anderen Artists anschaut?<br />
S: Der Sound wurde für uns immer wichtiger im<br />
Laufe der Zeit. Und dass die Umgebung, in der wir<br />
uns befinden, angenehm ist und am Ende wir uns<br />
einfach wohlfühlen. Das ist bei stressigen Gigs<br />
manchmal nicht so leicht, aber mittlerweile schaffen<br />
wir das. Bei anderen Bands kommt´s eigentlich<br />
immer nur auf die Energie an. Ähnlich wie bei der,<br />
die wir bei unseren eigenen Shows erzeugen wollen.<br />
Wenn die passt, sind wir sehr schnell Fans, von<br />
dem, was wir hören dürfen.<br />
Wenn ihr auf die heimische Szene in Musik der härteren<br />
Art also Hard Rock bis Metal und Co. schaut.<br />
S: Deutschland ist immer<br />
gut zu uns eigentlich. Wir<br />
waren jetzt schon vier Mal<br />
auf mehr als zehn Tagen<br />
Tour dort, sind also schon<br />
erfahren, wie es läuft. Ganz<br />
speziell freuen wir uns auf<br />
die Städte, in denen wir<br />
noch nicht gespielt haben.<br />
Aber natürlich auch aufs<br />
Spielen in Hamburg und<br />
Berlin freuen wir uns natürlich<br />
auch. Touren mit BAITS<br />
ist immer intensiv. Intensiv<br />
lustig, intensiv nervig und<br />
intensiv geil. Und auf diese<br />
Intensivität freuen wir uns.<br />
Welche Konzerthalle oder Location ist euer größtes Ziel,<br />
in der ihr noch unbedingt auftreten wollt?<br />
S: In Österreich ist das die Stadthalle und international,<br />
hm, lass mich nachdenken, keine Ahnung...<br />
Die Oper in Sidney wäre aber dann schon ziemlich<br />
episch.<br />
Zum Abschluss, was bedeutet euch die Nominierung<br />
für den Amadeus, bei dem ihr in der Kategorie Hard<br />
and Heavy nominiert gewesen seid?<br />
Ganz ehrlich, mehr als wir ursprünglich dachten.<br />
Wenn man so lange im DIY und im Business arbeitet,<br />
wie jeder von uns, dann ist es schon toll, eine<br />
Form von Anerkennung zu bekommen. Woher diese<br />
am Ende tatsächlich auch herkommen mag. Ein<br />
Highlight bei der Gala war Sonjas Red-Carpet-Outfit<br />
und das Flachmann-Saufen während der Show.<br />
www.baitsmusic.com<br />
Patrick<br />
© Picasa<br />
Support the Underground Vol. 4 Sampler:<br />
Mike Ramone, begeisterter Stark!Strömer und unermüdlicher Jäger und Sampler, was den heimischen und<br />
internationalen Underground betrifft, hat es wieder getan. Zum Glück!<br />
Und so ist erneut ein weiterer Support The Underground-Sampler am Start.<br />
Kaufen! Kaufen! Kaufen!<br />
Der Sampler wird am 28.06.24 veröffentlich und<br />
bei der 6- Jahresfeier von Musicjunky Bookings &<br />
Records präsentiert.<br />
Wie jedes Jahr veröffentliche ich den Sampler<br />
zusammen mit Mars Music Productions und als<br />
Supportpartner sind wieder Café Carina, Cafe<br />
Queer, Rattlesnake, Recordbag, Stark!Strom, SBÄM,<br />
4400.ironcity Webradio, SLAM und earshot.at mit<br />
dabei.<br />
Folgende Bands sind am Sampler vertreten:<br />
SWEATPANTS PARTY (Innsbruck), GAFFA (Stuttgart),<br />
GLAM CLAMS (Wien), THE MORPHINE PILGRIMS (Wien),<br />
BURNING FUEL (Wien / Nö), DIE BÖSLINGE (Wien),<br />
glam clams<br />
© Band<br />
burning fuel<br />
DOPAMIN (Wien), DIE DORKS (Reut / Deutschland),<br />
INTIMSPRAY (Wien), LAUT FRAGEN (Wien), DAZED<br />
PILOTS (Linz / Salzburg), THE SINO HEARTS (Peking /<br />
China), PACEMENT (Kärnten), SLITHER (Nö), TRIGGER<br />
KID & THE ENDING MAN (Dresden), TIN ROCKETS<br />
(Wien), THE SICK PACK RAT ATTACK (Wien / Nö),<br />
FRANTISEK (Wien), OUT OF NOTHING (Wien) und<br />
FAEDED REALITY (Wien).<br />
© Band<br />
www.facebook.com/p/Musicjunky-Bookings-Records<br />
Mike<br />
Musicjunky Bookings & Records<br />
MJ Events<br />
die böslinge<br />
© Band<br />
sweatpants party<br />
6<br />
7
Strom-schlag<br />
LIVE IM<br />
8<br />
In Memoriam<br />
Wolfgang „Sü“ Süssenbeck<br />
Und wieder einer weniger. Mit großer Bestürzung<br />
räume ich diesmal meinen Kolumnen-Platz<br />
und lasse ein paar Weggefährten von Wolfgang<br />
„Sü“ Süssenbeck zu Wort kommen. Als Musiker<br />
hat er in Bands wie DISGRACE, DECEIVER und<br />
DARKSIDE Pionierarbeit geleistet, mit CITIZEN X,<br />
DEMOLITION und ANGRY NATION auch in jüngerer<br />
Zeit seine Duftmarken gesetzt. Und immer ein<br />
offenes Ohr gehabt für Nachwuchsbands, geholfen<br />
wo es nur geht, vermittelt, eingefädelt. Nicht<br />
zu vergessen auch die legendäre „Metals Rockbar“,<br />
die er mit seiner Frau Alex einige Jahre lang in<br />
Wiener Neustadt betrieben hat, und die unzähligen<br />
Bands und Musiker, die von ihm „Starthilfe“<br />
bekommen haben. Ohne Sü würde es - vor allem<br />
die Wiener Neustädter, aber auch Teile der tschechischen<br />
- Metalszene nicht so geben wie es sie<br />
heute gibt. Er war ein Networker im wahrsten<br />
Sinne, schon lange bevor es diesen Begriff gab. Er<br />
war ein Charakter mit Ecken und Kanten, wie es<br />
heute leider selten geworden ist. Ehrlich, geradeaus,<br />
nie um den heißen Brei geredet. Ein kluger<br />
Geist, hochintelligent, ein Kreativling durch und<br />
durch und vor allem immer: Mensch.<br />
Mike<br />
Für mich war der Sü der Inbegriff des österreichischen<br />
Metal, jahrelang mein „Bandpapa“<br />
bei DARKSIDE, der von Konzerten über Studioaufnahmen<br />
bis hin zur Verpflegung auf Tour<br />
alles gemanagt hat. Nicht zu vergessen: er hatte<br />
ein beeindruckendes Allgemeinwissen und eine<br />
unglaubliche Sprachbegabung - kurz gesagt: er<br />
war einfach ein toller Mensch.<br />
Roach Grögler<br />
(ex-DARKSIDE)<br />
Wir waren 30 Jahre lang enge Freunde, vor allem<br />
in den Neunzigern, als wir mit KRABATHOR beschlossen,<br />
mit diversen internationalen Bands<br />
zusammen zu arbeiten. Wolf und Peter hatten<br />
ja damals jeweils Frauen aus Tschechien, Wolfs<br />
Frau Eva wohnte in der Nähe von uns und so<br />
kam unser Manager in Kontakt mit ihm. Wolf<br />
sprach so fließend Tschechisch, dass ich anfangs<br />
gar nicht wusste, dass er Österreicher ist. Wir haben<br />
viele Shows mit DARKSIDE gespielt damals<br />
und obwohl er nicht der klassische Frontman<br />
war, so stach er doch hervor. Was meine Karriere<br />
betrifft, war er der wichtigste Mensch in der österreichischen<br />
Szene, ich war immer verwundert<br />
über seine Erfahrung, Ideen und seine<br />
Kontakte, etwa mit Lars Ulrich von METALLICA.<br />
Als ich von seinem Tod erfuhr, habe ich mir das<br />
„Melancholia Of A Dying World“-Album und das<br />
„Herbst“-Demo von DARKSIDE angehört. Ich<br />
kann noch nicht glauben, dass er nicht mehr<br />
unter uns weilt …. Ruhe in Frieden, mein Freund!<br />
Bruno Kovařík<br />
(KRABATHOR, HYPNOS)<br />
Wolfs große Leidenschaft war seine Familie, seine<br />
Musik und sein Fußballclub SSC Napoli - und<br />
diesen Leidenschaften schenkte er sein Herz<br />
und seine Seele. Er spielte den Metal nicht, er<br />
zelebrierte ihn. Jetzt versuche ich Worte zu finden,<br />
wo es keine gibt. Ich danke dir von ganzem<br />
Herzen und bin voll Stolz, dass ich dich auf<br />
einem Teil deines Weges begleiten durfte. Ich<br />
vermisse dich - „Shine On You Crazy Diamond“!<br />
Peter Durst<br />
(ex-DARKSIDE, ex-THE ANTIPRODUCT)<br />
Tragischer noch als sein Tod ist die Konsequenz,<br />
mit der sich dieser hochbegabte Künstler sein<br />
Leben lang selbst im Weg gestanden ist.<br />
Joachim Luetke,<br />
Künstler<br />
© Privat<br />
MI 11.12.<br />
FR 20.12.<br />
SALZBURG<br />
Schallmooser Hauptstraße 46, 5020 Salzburg, www.rockhouse.at<br />
NAPALM DEATH<br />
DESTRUCTION<br />
HAVOK<br />
BORKNAGAR<br />
KAMPFAR DESTRÖYER 666<br />
OBSCURA MALEVOLENT CREATION<br />
VOMITORY HEATHEN UADA<br />
THYRFING SAOR MORK<br />
BEWITCHED DISTANT<br />
BRUTAL SPHINCTER<br />
HELLRIPPER RECTAL SMEGMA<br />
BODYFARM THE STONE<br />
BASEMENT TORTURE KILLINGS<br />
TEETHGRINDER ANIME TORMENT<br />
INFERNAL TENEBRA SUCKING LEECH<br />
SODOMIZED CADAVER ASMODEUS<br />
ELYSIUM LICHTBLICK AUSZAAT<br />
RAVENOUS GUYOÐ SCHÄNDER<br />
REEK OF DEATH SHIMMER
Exit!Strom<br />
Dem Tintifax* kanns wurscht sein<br />
Treffen sich ein Grieche, ein Drumkid, ein Punker und eine RAMMELHOF-Sängerin.<br />
Ok, kein Witz - die bunte Truppe OUT OF NOTHING kam zwar wirklich aus dem Nichts, hat aber eine klare Vorstellung<br />
vom Leben als Band. Erste Details konnte ich von Bassistin Voidhex, Gitarrero Mortn und Sänger Mr. Nothing<br />
bei ein paar Bier erfahren …<br />
10<br />
Gina<br />
„Voidhex“<br />
Holzmann<br />
Bass<br />
Martin<br />
„Mortn“<br />
Bjetak-Müller<br />
Guitars<br />
Alexandros<br />
„Mr. Nothing“<br />
Karavias<br />
Vocals<br />
Heinz<br />
„Drumkid“<br />
Kittner<br />
Drums<br />
© Koen Smet<br />
Wie kam die Band denn zustande, erzählt mal.<br />
Mr. Nothing (MN): Es begann vor gut sieben Jahren<br />
mit einem Freund, wir haben gejammt. Da war die<br />
Idee einer Band schon da. Irgendwann kam dann<br />
die Voidhex dazu und ich hatte auch schon Songs<br />
geschrieben. Das Mysterium „Wie schreibe ich einen<br />
guten Song?“ hab‘ ich ja anfangs nicht wirklich<br />
durchschaut. Es kam noch ein weiterer Freund dazu,<br />
der Produzent war, was uns ziemlich Auftrieb gab<br />
- wir haben uns aber dann zerstritten – mit dem<br />
Produzenten und dem Freund.<br />
Voidhex (VH): Der jetzt auch kein<br />
Freund mehr ist.<br />
MN: Leider, ja. Eine Band zu haben<br />
ist ja sehr emotional, wie<br />
eine Beziehung. Man findet relativ<br />
schnell heraus, wenn etwas nicht<br />
funktioniert, und dann muss man<br />
sich trennen. Natürlich passierte<br />
das alles relativ knapp vor einem<br />
Gig mit NIGHTSTALKER [griechische<br />
Stoner Rock-Band; Anm.].<br />
Ein anderer Freund, der Gidon<br />
von GEWÜRZTRAMINER, ist dann für den Gig eingesprungen.<br />
Ein Monat später war schon der nächste<br />
Auftritt im Arena-Beisl vereinbart, den hatte ich<br />
schon etwa zwei Jahre vorher so „auf Verdacht“ mit<br />
dem Promoter dort ausgemacht. Und Mortn hier<br />
hat mit mir bei der „Interspot“ als Kameramann<br />
gearbeitet, und ich hatte ihm mein Leid geklagt …<br />
Mortn (MO): Alex meinte: „Wüst ned einspringan?“<br />
Und ich meinte erst: Du, danke, ganz lieb, aber eher<br />
nicht (lacht)!<br />
Und wie kam es zu eurem Bandnamen OUT OF<br />
NOTHING?<br />
MN: Naja, das Projekt ist einfach so aus dem Nichts<br />
entstanden.<br />
VH: So ist es!<br />
Wie der Tintifax, aus dem Nichts kommend, quasi …<br />
MN: Tintifax (lacht)! Das wäre ein gutes Gimmick<br />
für den nächsten Auftritt!<br />
VH: Oder die nächste EP heißt dann einfach<br />
„Tintifax“!<br />
MN: Und das „Nichts“ ist auch irgendwo philosophisch.<br />
The Void. The Nothing.<br />
MN: Tatsächlich gab es anfangs auch andere<br />
Band namen. Der erste war K.O.PILOT, danach<br />
kam TURBOSTEAMROLLER, weil das in einem unserer<br />
Texte vorkommt. Der Name ging aber leider<br />
nicht so gut über die Zunge und dann dacht ich<br />
mir: wir sind alle eigentlich keine<br />
„echten“ Musiker, wenn dann<br />
eher Hobby-Musiker - und das<br />
ganze Projekt ist irgendwie aus<br />
dem Nichts entstanden, ergo: OUT<br />
OF NOTHING!<br />
VH: Es gab auch schon ein paar<br />
Songs, und außer uns dreien gibt<br />
es ja noch den Schlagzeuger -<br />
Drumkid Kittner, der schon mit<br />
ERNST MOLDEN gespielt hat –<br />
wir arbeiten übrigens alle mit<br />
Pseudonymen. Er ist eine superangenehme<br />
Person, dem ist viel<br />
wurscht, und was ihm nicht wurscht ist … ist ihm<br />
eigentlich auch wurscht! Hahaha! Als dann Mortn<br />
dazu kam, war das Feeling noch angenehmer für<br />
mich. Ich bin die Voidhex, Bassistin, hab zwar klassische<br />
Gitarre gelernt und E-Gitarre gespielt, finde<br />
es aber viel leiwander, Bass zu spielen. Ich bin damals<br />
bei RAMMELHOF als Sängerin ausgestiegen<br />
und jetzt halt am Bass. Und natürlich: Unser Mister<br />
Nothing hier!<br />
MN: Ich habe vorher original nix gemacht, kein<br />
Projekt oder irgendwo gespielt. Ich wollte halt irgendwann<br />
dann einfach eine Band haben.<br />
VH: Ich wollte nie eine Band haben (lacht)!<br />
MN: Und wie gesagt, hab ich ewig lange gebraucht,<br />
um rauszufinden, wie man Songs schreibt.<br />
Jetzt gibt’s von euch schon eine EP, die heißt …?<br />
VH: „Looking For The Exit”. Weil das Coverartwork<br />
vom Bokos auch so heißt. Vier Songs sind da drauf.<br />
11
Exit!Strom<br />
MN: Der Giorgos Bokos ist auch unser Mix- und<br />
Master-Engineer in Athen.<br />
Oha, jetzt wird’s international …<br />
MN: Genau! Er ist ein langjähriger Freund von<br />
mir. Er war mal Gitarrist bei ROTTING CHRIST und<br />
auch bei NIGHTFALL, und hat ein feines Studio,<br />
das „Grindhouse“ in Athen. Aufgenommen haben<br />
wir die Songs mit Florian Jauker in Wien in der<br />
„Audiomanufaktur“, und Giorgos hat das ganze<br />
gemischt und gemastert. Und ab dem 17. Mai sind<br />
die Songs dann für die Öffentlichkeit zu haben, aber<br />
halt erst mal ausschließlich digital (siehe Link am<br />
Ende des Artikels). Sollten wir auf Tour gehen, machen<br />
wir eventuell auch Vinyl.<br />
Von welchen Einflüssen zehrt ihr denn so musikalisch?<br />
MN: Also meine Einflüsse sind zum Beispiel<br />
ORANGE GOBLIN oder MONSTER MAGNET … wir<br />
gehen auch so etwa in diese Richtung, mit gutem<br />
Groove durch unseren Drummer.<br />
VH: Ich weiß gar nicht … mein Musikgeschmack<br />
ist sehr breit gefächert. Alex und ich schreiben<br />
die Songs je selbst, normal schreib ich den Song<br />
und Alex macht die Vocals dazu. Stoner Rock per se<br />
oder eben zum Beispiel Bands wie NIGHTSTALKER<br />
beeinflussen mich schon sehr stark. Ich hab zum<br />
Alex immer gesagt „Ich will auch eine Stoner Rock-<br />
Band!“ - und jetzt haben wir eben eine Stoner Rock-<br />
Band!<br />
MO: Und ich hätte nie geglaubt, dass ich mal in einer<br />
Stoner-Band spiele! Ich hab die letzten 20 Jahre<br />
in Punk- oder Hardcore-Bands gespielt, etwa bei<br />
ONLY FIVE DOLLARS, und da kommen auch meine<br />
Einflüsse her.<br />
VH: In Kombination mit dem Kittner ist das halt<br />
geil, der spielt ein bisschen soulig und ein bisschen<br />
bluesig.<br />
MO: Ich finde unterschiedliche Einflüsse innerhalb<br />
der Band auch wichtig. Mit unterschiedlichen Ideen<br />
kann man auch mehr basteln.<br />
professionell unterwegs, und stolz auf das, was wir<br />
schon geschafft haben. Und es geht nie um irgendwas,<br />
egal. Aber es macht Spaß!<br />
MN: Und ich wollte, wie bereits erwähnt, eine<br />
Band haben seitdem ich 14 bin. Ich habe aber<br />
immer nur mit Freunden Rembetiko [griechische<br />
Volksmusik, auch oft als „Griechischer Blues“ bezeichnet;<br />
Anm.] gesungen. Und jetzt habe ich endlich<br />
meine Band!<br />
Mike<br />
https://oontheband.com/music<br />
© Mike<br />
Vorbericht<br />
Metal Night<br />
Am 06.07.2024 ist es soweit –<br />
die zweite Ausgabe der Metal Night<br />
am Petersberg in Ternitz steht an.<br />
Das Event findet im Rahmen des Kirtags in Ternitz<br />
statt. Das Ganze wurde von Mediaking und der<br />
größten österreichischen Facebook Metal Gruppe,<br />
Metal Fans Austria (bald 8000 Mitglieder!), auf die<br />
Beine gestellt. Ganze 6 Bands werden auftreten, die<br />
Wiener Band DAMAGE RECONSTRUCT, HELLEVATOR,<br />
die Female Fronted Band LIES BURN BRIGHT, ARIS,<br />
die steirische Groove Metal Band PAIN IS und on<br />
top gibt es das lang ersehnte Comeback der Power<br />
Metal Formation VALSANS. Ein Abend voller musikalischer<br />
Highlights, guter Stimmung und gekühltem<br />
Bier, und das zu einem fairen Eintrittspreis<br />
von 10 Euro. Die Tore öffnen sich um 17:00 und um<br />
18:30 geht es auch schon los. Sollte man sich nicht<br />
entgehen lassen!<br />
www.petersbert.at/Programm<br />
Philipp<br />
12<br />
Voidhex, kannst du bei OUT OF NOTHING denn irgendwas<br />
machen, was du als „Gina der Gino“ bei<br />
RAMMELHOF nicht konntest?<br />
VH: Bass spielen! Hahaha! Nein, im Ernst: Bei<br />
RAMMELHOF kam ich ja in eine Band, wo alle<br />
schon superprofessionell gearbeitet haben. Und<br />
bei OUT OF NOTHING ging’s ja wirklich aus dem<br />
Nichts los. Es war echt so: Wir wollen eine Band,<br />
wissen aber nicht, wie das geht. Ich finde, wir sind<br />
aber in kürzester Zeit ziemlich gut geworden, recht<br />
wissen<br />
*Der „Tintifax” war eine Erfindung des<br />
bekannten Puppenspielers und Clowns<br />
„Habakuk“ Arminio Rothstein und der<br />
böse Gegenspieler des guten Kasperls.<br />
Mit seiner grünen Fratze tauchte er meist<br />
unvermittelt aus einer Rauchwolke,<br />
quasi aus dem Nichts, auf.
Falk!Strom<br />
Vom Rollenspiel zur Musik und zurück<br />
Die Rockband Saltatio Mortis zelebriert mit ihrem neuen Album „Finsterwacht“ ihre Leidenschaft für<br />
Musik, Fantasie und Rollenspiel. Gründungsmitglied Gunter Kopf alias Falk strahlt bei der Erinnerung an seine ersten<br />
Pen-and-Paper-Abenteuer und verrät im Interview, wie ihn dieses Hobby zur Musik brachte.<br />
L<br />
Alle Fotos © Christian Barz<br />
wollte ich auch gerne historische Tänze aufführen,<br />
für die man aber Musik brauchte. Also lernte ich ein<br />
Instrument und fing an, diese Musik dazu selbst zu<br />
machen. So bin ich zu Drehleier und Dudelsack gekommen.<br />
Ich würde sagen, Rollenspiel ist eine ganz<br />
wichtige Komponente, die überhaupt erst dafür gesorgt<br />
hat, dass ich diese Art von Musik mache, die<br />
ich heute mache.“<br />
Und so kombinierten Saltatio Mortis zuletzt<br />
ihre Leidenschaft für Musik und Rollenspiel.<br />
„Finsterwacht“ erschien am 7. Juni daher nicht einfach<br />
nur als Album, sondern in Verbindung dazu gibt<br />
es einen Fantasy-Roman sowie ein<br />
Gruppen- und ein Solo-Abenteuer<br />
in Form eines Pen-and-Paper-<br />
Rollenspiels. Dabei hatte die Band<br />
ursprünglich nur vor, ein paar<br />
Lieder für ihre aktuelle Burgentour<br />
zu schreiben. „Wir wollten nicht<br />
nur normale Konzerte auf Burgen<br />
spielen, sondern diese zu speziellen<br />
Shows machen. Also überlegten<br />
wir, die Burgen in einen fantastischen<br />
Hintergrund zu setzen.<br />
Da ich sehr gute und langjährige<br />
Kontakte zum Schwarzen Auge<br />
habe und hierfür selbst früher<br />
als Autor tätig war, dachte ich, es<br />
wäre schön, wenn diese Burgen in<br />
Aventurien, der Fantasiewelt des<br />
Schwarzen Auges, stehen würden.“<br />
Danach führte eins zum anderen.<br />
DSA-Chefredakteur Nikolai Hoch<br />
stand der Band unterstützend<br />
zur Seite, ebenso wie die beiden<br />
Autoren Bernhard Hennen und<br />
Torsten Weitze, die den Fantasy-<br />
Roman gemeinsam schrieben.<br />
„Dann kamen Zeichner noch dazu,<br />
die die Figuren entwarfen. Es gab<br />
Grafiker und auf einmal nimmt<br />
das alles Gestalt an und diese Welt,<br />
die man sich ausgedacht hat, beginnt<br />
zu leben und zu atmen. Das<br />
war eine unfassbare Erfahrung“,<br />
berichtet Falk mit einem Strahlen<br />
in den Augen.<br />
"Rollenspiele<br />
könnte man ja auch mal<br />
in echt ausprobieren."<br />
Am wichtigsten sei ihm dabei der persönliche Austausch<br />
gewesen: „Die Fantasie dahinter war, dass es doch mal<br />
schön wäre, sich mit gleichgesinnten Geistern anderer<br />
Profession über seine Gefühle auszutauschen. Das ist<br />
leider superselten. Manchmal klappt es im Backstage-<br />
Bereich auf einem Festival, wenn man andere Kollegen<br />
kennenlernt, die auch offen sind und nicht nur in ihrer<br />
Box existieren. Denn man muss ja schon viel preisgeben<br />
bei solchen Gesprächen. Aber wir haben festgestellt,<br />
dass wir uns das wünschen und deswegen führten<br />
wir musikalisch auch schon die absurdesten Projekte<br />
durch. Einfach, weil wir die Menschen dahinter kennenlernen<br />
wollten.“<br />
Musikalisch haben sich Saltatio<br />
Mortis auf „Finsterwacht“ ordentlich<br />
ausgetobt. Wie man es bei einem<br />
Konzeptalbum, dem eine ganze<br />
Fantasy-Geschichte zugrun de<br />
liegt, vorstellen kann, vermitteln<br />
die Lieder ganz unterschiedliche<br />
Atmosphären und Gefühlszustände.<br />
„Wir sind eine Gruppe von Spielleuten,<br />
die in diesem Roman von<br />
einem Turm der Finsterwacht zum<br />
nächsten reisen. Also gibt es natürlich<br />
ein Lied über die Finsterwacht<br />
selbst. Dann haben wir es mit einer<br />
diffusen Bedrohung von Orks und<br />
mit Schlachten zu tun. Dort werden<br />
vielleicht Menschen sterben,<br />
weswegen es mit Sicherheit auch<br />
Trauer gibt und so haben wir ein<br />
Abschiedslied geschrieben.“ Trotz<br />
komplexem Handlungsverlauf soll<br />
das Album aber für jeden zugänglich<br />
sein, meint Falk: „Wir haben einen<br />
ganz bunten Strauß an Musikalität<br />
auf dem Album. Das war uns auch<br />
wichtig, dass wir kein Album schreiben,<br />
das nur Menschen verstehen<br />
können, die 20 Jahre lang aventurische<br />
Geschichte studiert haben. Wir<br />
haben es also vermieden, zu viele<br />
Fachtermini einzubringen.“<br />
ange Zeit galten Pen-and-Paper-Rollenspiele Abenteuer ‚Im Wirtshaus zum schwarzen Keiler’ –<br />
als eine Art Nischen-Gesellschaftsspiel, das für mich die Initialzündung! Freunde von mir hatten<br />
„Finsterwacht“ lebt wie auch Falk<br />
vorrangig in Fankreisen Wellen schlug. Später<br />
auch davon mitbekommen und so tauschten wir<br />
selbst durch viel Fantasie. Autoren<br />
halfen Serien wie „Stranger Things“ oder „The Big uns aus. Es war genau das, was wir schon immer mal<br />
wie Tolkien und Terry Pratchett<br />
Bang Theory“, die Fantasy-Abenteuern, bei denen die spielen wollten. Also besorgten wir uns diese Box und<br />
prägten den Musiker und fantasievollen<br />
Spieler in fiktive Rollen schlüpfen und sich von den<br />
Erzählungen eines Spielleiters lotsen lassen, einem<br />
breiteren Publikum zugänglich zu machen. Während<br />
sich Dungeons & Dragons zunächst vorrangig in<br />
Amerika als Pen-and-Paper-Rollenspiel etablierte,<br />
schaffte Das Schwarze Auge später eine Art Pendant<br />
im deutschsprachigen Raum. An seine erste Box<br />
kann sich Saltatio Mortis-Gründungsmitglied Falk<br />
alias Gunter Kopf noch bestens erinnern: „Damals<br />
bauten den Speicher hübsch aus, wie Kinder das eben<br />
tun. Es gab eine Höhle und Kerzen.<br />
Es war ein einschneidendes Erlebnis, das mich seitdem<br />
nicht mehr losgelassen hat.“ Tatsächlich waren<br />
es sogar die Rollenspiele, die Falk später auch<br />
zur Musik brachten. „Ich dachte irgendwann:<br />
Rollenspiele könnte man ja auch mal in echt ausprobieren.<br />
Diese Idee wurde dann zu einem Mittelalter-<br />
Die Liebe zur Arbeit merkt man<br />
dem Musiker, der auch selbst am<br />
Rollenspielabenteuer mitgeschrieben hat, in jedem<br />
Satz an: „Es waren so großartige Erlebnisse. Für mich<br />
sind Spieler, und Autoren tatsächlich auch noch bedeutsamer<br />
als Musiker. Ich kann das nicht anders<br />
sagen. Da erstarre ich. Musiker sind Kollegen, die<br />
vielleicht auch besser sind als ich, was ich großartig<br />
finde und auch genießen kann. Aber jemand, der ein<br />
Geschichten gaben ihm et-<br />
was Wertvolles für seine Realität:<br />
„Als Kind der 80er-Jahre, beschäftigten mich Themen<br />
wie saurer Regen, Waldsterben, Atomkraftwerke oder<br />
der mögliche Beginn eines dritten Weltkriegs. Manche<br />
Menschen sind Punks geworden und ich bin halt in<br />
die Fantastik geflüchtet und habe meine Welt dort gefunden.“<br />
erschien die erste Das Schwarze Auge-Box und das Verein, der sich mit Reenactment beschäftigte. Dazu<br />
ganz anderes Genre bedienen kann als ich…“<br />
www.saltatio-mortis.com<br />
Celia<br />
14 15<br />
Falk
Strom!Teiler 1 Strom!Teiler 2<br />
Jo Quail<br />
Noch mehr Moshpits,<br />
Neo Klassik und<br />
Eskapismus<br />
Ihsahn<br />
Über Dinge, für die es keine Worte gibt<br />
Ein Album – zwei Versionen: Ihsahn besinnt sich mit seinem gleichnamigen neuen<br />
Soloalbum zurück auf die beiden Kernelemente, die bereits in den Anfangsjahren<br />
seiner Band Emperor eine wichtige Rolle spielten: Extreme Metal und<br />
orchestrale Musik. Letzteres baute der Musiker soweit aus,<br />
dass es als filmisches, eigenständigen Werk funktioniert.<br />
© Andy Ford<br />
16<br />
D<br />
ie Cellistin und Komponistin Jo Quail aus<br />
London spielt zwar immer noch nicht in einer<br />
Metal-Band, trotzdem schwirrt die GESAMTE<br />
METAL SZENE nach wie vor um ihren Namen herum.<br />
Jo kreierte 2020 ein orchestrales Monumentalwerk<br />
namens „The Cartographer“ welches von den<br />
Veranstaltern des renommierten Roadburn Festival<br />
in Auftrag gegeben wurde. Internationales Interesse<br />
und Bewunderung ließen nicht lange auf sich warten.<br />
Im zweiten Teil dieses Interviews versuchen wir<br />
herauszufinden, wo es bei Jo Quail so richtig menschelt<br />
…<br />
Du magst Kunst sehr, hast du einen Lieblingskünstler?<br />
Jo: Ja! Ich mag die Kunst von Henri Rousseau und René<br />
Magritte. Er ist mir besonders wichtig! Surrealismus.<br />
Das ist in gewisser Weise eines der kompositorischen<br />
Ziele, die ich anstrebe. „La Clairvoyance“ ist eines dieser<br />
Gemälde von Magritte, die mich inspirieren. Ich<br />
kann es nicht sehr treffend ausdrücken, aber ich verstehe<br />
DAS. Es gibt ein Stück von mir, das „Forge“ heißt,<br />
wo das Timing nicht das ist, was es zu sein scheint,<br />
inspiriert von genau dieser Art Kunst.<br />
Bist du immer noch nervös, wenn du auf die Bühne gehst?<br />
Jo: Nein, aber du brauchst so etwas wie ein Alter Ego.<br />
Nicht wie eine Diva, sondern etwas, das es einem<br />
ermöglicht, auf die Bühne zu gehen. Ich erinnere<br />
mich, wie ich, sagen wir, ziemlich nachdenklich war<br />
(lacht), als ich beim Hell Festival auf die Bühne ging.<br />
Es war eine sehr große Bühne. Ich habe zwischen<br />
Combichrist und Cradle of Filth gespielt. Aber sobald<br />
man sich auf den Weg zur Bühne macht, ändert sich<br />
etwas. Das Ego verschwindet und es geht nicht mehr<br />
darum, wer ich bin oder um meinen Namen. Ich bringe<br />
etwas mit und gebe mein Bestes.<br />
Träumst du manchmal von Musik?<br />
Jo: JA! Es ist nervig! Und dann wache ich auf und habe<br />
ein brillantes Stück gehört. Was ich regelmäßig habe,<br />
sind seltsame Auftrittsträume! Ich träume sehr oft<br />
davon, den Stachel meines Cellos zu verlieren. Sehr<br />
symbolisch!<br />
Wie entsteht deine Musik?<br />
Jo: Ich gehe auf keinen Fall irgendwohin ohne Papier<br />
oder Notizbücher. Was ich beim Schreiben am meisten<br />
brauche, ist Platz und tatsächlich Einsamkeit.<br />
Meine Tochter und mein Mann wissen das. Wenn<br />
ich also das tue, was ich als schwere Arbeit für ein<br />
Album bezeichne, gehe ich, um etwas zu erschaffen.<br />
Es geht um einen bestimmten Zustand, eine Mischung<br />
aus Hyperfokus und Dissoziation, oder?<br />
Jo: Genauso ist es und in diesem Zeitraum konzentriere<br />
ich mich ausschließlich auf mich selbst.<br />
Und nach einem Auftritt – was machst du da?<br />
Jo: Zuerst brauche ich Limonade. Nur Limonade. Und<br />
dann WILL ich mit den Fans reden, das hat für mich<br />
oberste Priorität!<br />
www.joquail.co.uk<br />
© Privat<br />
Denise<br />
Jo Quail (li) und<br />
unsere Denise<br />
„Auf der anderen Seite gibt es dann die reguläre<br />
Metal-Besetzung“, führt der Norweger weiter aus.<br />
„Von Beginn an wusste ich, dass beides soll sowohl<br />
zusammen als auch separat funktionieren soll. Auch<br />
weil ich finde, dass die Genauigkeit der Melodie im<br />
Extrem eines traditionellen Metal-Albums häufig<br />
verloren geht. Es ist interessant zu sehen, dass die<br />
Melodien und Akkorde dieselben sind, ich die emotionale<br />
und dynamische Reichweite derselben Musik<br />
aber besser erforschen kann.“<br />
Eine Komposition, zwei völlig andere<br />
Gefühlszustände. Ihsahn ist in seiner<br />
aktuellen Arbeit sehr weit über sich<br />
hinausgewachsen: „Ich habe im Laufe<br />
der Jahre einiges aufgeschnappt, aber<br />
ich musste hierfür wirklich Partituren<br />
und orchestrale Texturen studieren, da<br />
es sich nicht nur um eine Verzierung<br />
für eine Metal-Produktion handelte.<br />
Das ist ein Teil meiner Begeisterung für<br />
dieses Album. Ich habe so viel gelernt!“<br />
Der Musiker sei ganz versessen darauf,<br />
eine bestimmte Richtung zu erkennen<br />
und darauf hinzuarbeiten, sagt er und<br />
begründet das vor allem mit seiner<br />
Vorliebe für Konzeptalben. Ein prägnantes<br />
Beispiel sei POWERSLAVE von<br />
Iron Maiden: „Man sieht das Album,<br />
man hört die Musik und es ergibt einfach<br />
Sinn. Das ist, was ich mit meinen<br />
Werken ebenfalls machen möchte. Seit<br />
der ersten Soloplatte, habe ich immer<br />
ausgeführt, was für eine Art Album ich<br />
machen möchte. Den Grundstein bildet<br />
eine Kerninspiration. Ich bekomme<br />
ein Gefühl - noch ganz ohne konkrete<br />
Melodien - wie sich das Album anfühlen<br />
Metal-Version<br />
Orchester-Version<br />
soll und dann addiere ich Bilder und Szenarien -<br />
quasi eine kleine Welt zum Album.“<br />
Auch wenn Ihsahn bereits in der Vergangenheit<br />
Konzeptalben geschrieben hat, so lagen diesen bisher<br />
keine klassischen Geschichten mit chronologischem<br />
Handlungsstrang zugrunde. Für „Ihsahn“ ist das anders.<br />
Die Story selbst hat er als Zusammenfassung<br />
einer Novelle niedergeschrieben, um die Texte anschließend<br />
danach zu bilden.<br />
Dadurch gibt es in der Musik Leitmotive<br />
und wiederkehrende Themen<br />
wie in einem Soundtrack. Allein musikalisch<br />
wirkt „Ihsahn“ dadurch bereits<br />
sehr filmisch. Am Ende ist es für den<br />
Musiker aber nicht von Bedeutung,<br />
ob jeder nachvollziehen kann, welche<br />
Geschichten und Bilder seiner Arbeit<br />
zugrunde liegen. „Es ist nicht wichtig,<br />
dass die Leute meine Geschichte<br />
verstehen. In keiner Weise wurde hier<br />
das Rad neu erfunden. Ich habe meine<br />
Erfahrungen und Bilder zu der Musik<br />
und andere Menschen haben ganz andere.<br />
Das möchte ich als Fan.<br />
Es ist mir egal, was der Künstler meint,<br />
mich beschäftigt eher, wie es mich<br />
fühlen lässt. Diese zwei Sachen müssen<br />
dabei nicht zusammenpassen.<br />
Das ist das Schöne an der Kunst allgemein.<br />
So können wir uns mit verbinden.<br />
Über Dinge, für die wir keine<br />
Worte haben.“<br />
www.ihsahn.com<br />
Celia Woitas<br />
17
Craft-Strom<br />
18<br />
Lesen, Lieben,<br />
Lauschen<br />
oder<br />
Grundbedürfnisse<br />
und Lesestoff<br />
Jeff Hartlaub<br />
Der<br />
mann<br />
hut!<br />
mit dem<br />
W<br />
ährend sich der geneigte Leser nun<br />
also in die sommerlichen Stark!Strom-<br />
Ausgabe Nummer 37 vertieft, erholt sich<br />
Der Mann mit dem Hut von einer Kieferoperation.<br />
Neue Bescheidenheit ist derzeit für ihn angesagt<br />
oder wie die Anästhesistin trefflich, wenn auch augenzwinkernd,<br />
meinte: „Kekse, Küsse, Cunnilingus ist<br />
jetzt ein paar Tage nicht!“<br />
Ich werde allerdings die nächsten Tage dennoch<br />
nicht bei „Kakao, Krapfen und Kindergeburtstagen“<br />
verbringen. „Konzerte, Grappa und Gelati“ heißt die<br />
Alternative. Und sollten die Beschwerden allzu stark<br />
werden, kann ich gänzlich ungeniert - IDEALerweise<br />
schmerzbefreiend - „Sekt und Grappa saufen mit<br />
von Hohenstaufen“ oder mir „the way to he next<br />
whisky bar“ zeigen lassen.<br />
Für den Fall, dass sich Ihr Kolumnist mit frisch operierter<br />
Visage in Gesellschaft nicht blicken lassen<br />
kann, hat er sich Stoff besorgt, Lesestoff, frei nach<br />
dem Motto „Wer Lesen kann, ist klar im Vorteil“:<br />
– When Monsters Roar and Angels Sing -<br />
Eine kleine Soziologie des Heavy Metal<br />
– Make Metal Small Again - 20 Jahre Malmzeit<br />
– Highway to Hell - Das Satanische im Heavy Metal<br />
– Wild Side - Sex, Drugs and Metal<br />
by Till Philippi<br />
Schon nach dem ersten Reinlesen, steigt die die<br />
Vorfreude auf die nächsten Seiten und Volumes<br />
der Metal Book Reihe. Volume vier verspricht laut<br />
Verlag besonders reizvoll und sinnlich zu werden,<br />
denn „Tom Lubowski erzählt die spannende<br />
Geschichte der Vermischung von Erotik und<br />
Metal, deren Aussage vor allem eines ist: Rebellion,<br />
Individualismus und Selbstbestimmung“. Alle übrigens<br />
erschienen bei Kohlhammer um wohlfeile<br />
20- EUR je Volume.<br />
Selbstverständlich gibt`s auch „was auf die Ohren“,<br />
das zweite Album von Coma System, released vom<br />
steirischen „Bad Music for Bad People“ -Label Grazil:<br />
„wired machines“. Thematisch beschäftigt sich das<br />
Album mit der Schnittstelle zwischen Menschen<br />
und Technologie und untersucht, wie unsere zunehmend<br />
digitale Welt unser Leben und unsere<br />
Identität prägt. Erfreulicherweise ist das Album<br />
bereits zur Releaseshow im Grazer PPC auf Vinyl erhältlich,<br />
digital auf diversen Plattformen ohnehin.<br />
Der Sound ist progressiv mit ungeraden Takten,<br />
experimentell, von noisigen Elementen geprägt<br />
und von melancholischen Stellen durchzogen. Mal<br />
laut, mal leise, mal wild, mal ruhig, wired machines<br />
rockt, dass Mauern und Ohren wackeln - mit Pausen.<br />
Apropos, genug gebetet, dachten sich wohl jüngst<br />
auch die Benediktinermönche von Stift Göttweig.<br />
Frei nach dem aus den 70ern bekannten Pocket<br />
Coffee-Jingle „Was immer man tut, eine Pause tut<br />
gut“, beschlossen sie, ab Herbst Bier zu brauen. Ich<br />
bin überzeugt, dass sie dabei das ursprüngliche<br />
Motto des Ordens im Sinn hatten: „Ut in omnibus<br />
glorificetur Deus - auf dass Gott in allem verherrlicht<br />
werde!“.<br />
Das Brauen von Bier durch Mönche geht historisch<br />
betrachtet bis ins Mittelalter zurück. Klöster waren<br />
oft selbstversorgende Gemeinschaften und betrieben<br />
Landwirtschaft, Bäckereien und Brauereien, um<br />
die Bedürfnisse der Mönche und der Gemeinschaft<br />
zu decken. Womit nun quasi bewiesen wurde, dass<br />
Bier ein gottgegebenes Grundbedürfnis ist. Hicks,<br />
ähm, sic est!<br />
„Cross selling“ der etwas anderen Art bietet "Blumiges<br />
zu Hause", Wiens einziges Blumengeschäft, das<br />
Schallplatten verkauft. Hier treffen florale Arrangements<br />
auf Secondhand-Vinyl, ein Ort, der die Flower-<br />
Power-Ära aufleben lässt. Besucher können sich<br />
inspirieren lassen, zwischen Blumen und Musik<br />
stöbern und ein Stück Vergangenheit neu erleben.<br />
Musik und Vinyl dürfen, meiner Meinung nach,<br />
getrost auch als Grundbedürfnisse bezeichnet werden<br />
- nicht nur „alter weißer Männer“. Es mag überraschend<br />
klingen, aber laut einer aktuellen Studie<br />
des britischen Vinyl-Verpackungsunternehmens<br />
Key Production ist die Beliebtheit von Vinyl bei<br />
den Altersgruppen zwischen 18 und 24 Jahren besonders<br />
stark gestiegen. Knapp 60% der befragten<br />
jungen Erwachsenen gaben an, physische Tonträger<br />
wie Vinyl, Kassetten und CDs zu kaufen. Diese<br />
Entwicklung spiegelt sich auch beim Ottakringer<br />
Vinyl & Music Festival in Wien und seiner „kleinen<br />
Schwester“, den Vinyl & Music Summer Nights wider,<br />
dürfen wir doch bei beiden Events zunehmend<br />
mehr „junge Erwachsene“ begrüßen.<br />
Und da wir alle jung geblieben sind, hoffe ich, wir<br />
sehen einander ebendort, bei den Vinyl & Music<br />
Summer Nights (9. & 10. August) natürlich in der<br />
Ottakringer Brauerei!<br />
Bis dahin, schönen Sommer und „always take the<br />
weather with you”, wohin Euch immer es verschlägt.<br />
www.vinyl-music.at<br />
19
Stark!e Männer, stark!e Frauen<br />
Catch-<br />
Wrestling-<br />
Night<br />
Enns<br />
In der Catch-Wrestling-Night<br />
wurde die EWA am 27.05.2024 nach<br />
zwölfjähriger Pause wieder in Enns vorstellig.<br />
Die älteste Stadt Österreichs war Austragungsort<br />
einer gepflegten Fetzerei.<br />
Team Energy Chris Colen (re) und Damon Brix (li)<br />
bleiben Champions<br />
Titelbild:<br />
Igooor<br />
reißt am<br />
Astl von<br />
Kovac<br />
Moxie<br />
setzt bei<br />
Reka Szokolai<br />
zum Stomp an<br />
E<br />
ingepeitscht vom Ringsprecher Rob Steamhammer<br />
eröffnet Michael Kovacs den Reigen distinguierter<br />
Brutalität mit einer gekonnten Publikumsbeleidigung.<br />
Auf diesem Weg hat sein Gegner<br />
Igooor leichtes Spiel, die Sympathien der Fans an sich<br />
zu ziehen. Diese freuen sich am Ende, zumal Kovacs<br />
durch sauberen Pin nach einem School-Boy eindeutig<br />
den Kürzeren zieht. Gewinner Igooor.<br />
Ein Tripple-Threat steht danach am Programm. Der<br />
Wiener Darius, der staatlose Sultanov und Papazois<br />
aus Griechenland, der sein Österreich-Debut gibt, treten<br />
zum Kräftemessen an. Darius swanton-bommt<br />
den in der Ringmitte liegenden Papazois und setzt<br />
umgehend zum Cover an. Sultanov unterbricht die<br />
Aktion, schubbst Darius zur Seite und zieht den Pin<br />
durch. Billiger Abstauber-Sieg des Unsympathlers.<br />
Dann geht es ums große Gold. Der PWÖ-Schwergewichts-Titel<br />
steht am Spiel. Titelträger Martn Pain<br />
wird von Marius Al-Ani herausgefordert. Beide sind<br />
exzellente Techniker. Dementsprechend brennen sie<br />
ein dynamisches Feuerwerk an Moves ab, bei denen<br />
jedem Wrestling-Fan das Herz aufgeht. Mit seinem<br />
Signature-Move (Elbow Drop vom dritten Seil) plättet<br />
Pain seinen Gegner und verteidigt somit den prestigeträchtigen<br />
Titel.<br />
Ein technisch anspruchsvolles Match mit zahlreichen<br />
guten Aktionen zeigen die Ungarn Vilmos Gulyás und<br />
Maverick danach. Der krönende Abschluss der Auseinandersetzung<br />
ist ein Piledriver, den Maverick verpasst<br />
bekommt, ehe er von Vilmos Gulyás gecovert wird.<br />
Das Damen-Match folgt. Die Ungarin Reka „The Hungarian<br />
Diamond“ Szokolai steht der Oberösterreicherin<br />
Moxie gegenüber. Die Ungarin hat keine Chance<br />
gegen die Lokalmatadorin. Moxie donnert mit einem<br />
Stomp den Kopf von Reka derart auf die Matte, dass<br />
bei der Ungarin das Licht ausgeht. 1, 2, 3, Sieg für Moxie<br />
durch Schulterfesselung.<br />
Alle Fotos © King of Pics Alex Singer<br />
Papazois würgt Darius am Seil<br />
Maverick<br />
fliegt auf<br />
Vilmos Gulyás<br />
Den Main-Event bestreiten Team Energy (Chris Colen,<br />
Damon Brix) und Team Visegrád (David Oliwa, Ricky<br />
Sky). Gerangelt wird um die EWA-Tag-Team-Champion-Titel.<br />
Die Burschen vom Team Energy haben<br />
umgehend das Publikum hinter sich, zumal Oliwa<br />
und Sky massiv präpotent zum Ring stolzieren. Es<br />
ist ein Main-Event, der diesen Namen verdient. Einfallreicher<br />
Ablauf, Brawl im Publikum, dramaturgisches<br />
Auf und Ab und nicht zuletzt ein blutender<br />
Chris Colen. Wrestling-Herz, was willst du mehr?<br />
Team Energy gewinnt und behält die Championship-Gürtel.<br />
Die Rückkehr der EWA nach Enns ist hochgradig gelungen.<br />
Oberösterreich hat wieder einmal eine stattliche<br />
Dosis Wrestling erhalten.<br />
Ronny Raab-Bauki<br />
20<br />
www.indegoschn.at<br />
21
Strom!Burg<br />
Folgende Bands<br />
waren zu sehen:<br />
Mittwoch 8.5.24<br />
cross connection<br />
18:30<br />
Eventbeginn in der Rüstkammer<br />
19:00-22:00<br />
AUSTROPOP-Edition mit ,ANSGEHTIMMANO‘ - live<br />
22:00-00:00<br />
AFTER SHOW PARTY – DJ<br />
Donnerstag 9.5.24 (Feiertag)<br />
18:30<br />
Eventbeginn in der Rüstkammer<br />
19:00-22:00<br />
DISCO-Edition mit ,DISCO-REVIEW‘ - 80ties live<br />
herrbart & fraulicht<br />
Freitag 10.5.24 -<br />
OPEN AIR BURGVORPLATZ<br />
17:00-18:00<br />
MYKAGE<br />
22<br />
Perchtholdsdorf, 08.05. - 10.05.2024<br />
Auch heuer wurde wieder am Burgvorplatz der niederösterreichischen, historischen Marktgemeinde<br />
eine legendäre und fulminante Rock-Show-Reihe geboten. Mittlerweile nicht nur EINZIGARTIG,<br />
sonder auch LEGENDÄR GROSSARTIG! Knappe 4.000 Besucher konnte man an den letzten beiden Tagen verzeichnen.<br />
Es war ein grandioses Event! Nicht nur heimisch angesagte Bands spielten Rockcovers,<br />
sondern auch Eigenkompositionen standen am Programm!<br />
Das dreitägige Festival, welches sich mittlerweile zum<br />
größten niederösterreichischen Rock-Open-Air entwickelte,<br />
hatte diesmal verschiedenste Örtlichkeiten.<br />
Einerseits die beeindruckende Freiluftbühne<br />
am Vorplatz der Burg und andererseits die große<br />
Rüstkammer innerhalb der Burgmauern. Die<br />
hauptsächlich an den ersten zwei Eventtagen für<br />
Indoor-Auftritte sorgten und an allen Tagen für alle<br />
nächtlichen Party- & Tanzbegeisterten, die bei verschiedensten<br />
Musikstyles bei DJ-Party-Music-Mixes<br />
ausgiebig bei Cocktails feiern konnten!<br />
Es wurde wahrhaftig gefeiert & abgetanzt bei extrem<br />
sensationellen Bands, die ihr musikalisches Können<br />
garantiert unter Beweis stellen konnten! Die beiden<br />
Headliner „Stiletto Rock Band“ nach dem Motto:<br />
„Roh, Wild & Sexy“ mit den besten Rockcovern aller<br />
Zeiten und „Ozzyfied“ - Tributeband für Fans von<br />
Ozzy Osbourne, die die berühmtesten Songs und<br />
Shows der damaligen Zeit mit genialen & authentischen<br />
Sounds zum Besten gaben. Das Publikum war<br />
nicht nur von den Headlinern fasziniert, alle Bands<br />
waren musikalisch TOP! Somit wurden alle gefühlsmässig<br />
in die großen Zeiten des Rock katapultiert.<br />
Erlebnisfaktor: ROCKFEELING PUR!<br />
Und gewiss, ohne den Veranstalter Ing. Wolfgang<br />
Ruthhofer (Ultralux Eventtechnik) und die unterstützenden<br />
und oder/auch tätigen Betriebe (u.A.<br />
Flotec: Ton- und Lichttechnik & Rigging / Elektro<br />
Kainrath / Steinhoff Immobilien / Wildschek Lacke,<br />
u.v.m.) wäre eine so eine tolle Veranstaltung gar<br />
nicht möglich gewesen!<br />
<br />
Riki für Vienna Event Pictures<br />
Alle Fotos © Simon Zwiefler, Vienna Event Pictures<br />
king's club<br />
ozzyfied<br />
18:15-19:15<br />
ZUG NACH WIEN<br />
19:30-22:00<br />
STILETTO ROCK BAND / „HEADLINER DES TAGES“<br />
22:30-02:00<br />
DJ - Aftershow Party in der Rüstkammer der Burg<br />
Samstag 11.5.24 -<br />
OPEN AIR BURGVORPLATZ<br />
17:00-17:45<br />
CROSS CONNECTION<br />
18:00-19:00<br />
HERRBART & FRAULICHT<br />
19:15-20:15<br />
KING‘S CLUB<br />
20:30-22:00<br />
OZZYFIED - best Ozzy Osbourne<br />
tribute from Germany / „HEADLINER DES TAGES“<br />
22:30-02:00<br />
DJ - Aftershow Party in der Rüstkammer der Burg<br />
www.burgrock.at<br />
23
Nova-Strom<br />
Alle Fotos © Lisa Kudernatsch<br />
Tag 1:<br />
96 Stunden Wahnsinn vom Feinsten!<br />
Die insgesamt 18. Ausgabe des Nova Rock im Jahr 2024 stellte rein meteorologisch<br />
zu den Vorjahren eine fast schon angenehme Abwechslung dar.<br />
Bis auf ein Gewitter in der Nacht vom 3. auf den 4. Festivaltag war es meist angenehm warm.<br />
Ein Umstand, der sich gefühlt sehr stark auf die Stimmung der Besucher niederschlug<br />
und massiv dazu beitrug, dass man heuer eine der vielleicht<br />
besten Ausgaben des Festivals erleben durfte.<br />
Der erste Tag startete wie bereits Eingangs angedeutet<br />
mit der Überraschung, dass wir uns wesentlich<br />
mehr Bands ansehen konnten, als wir dachten. Zu<br />
Alien Weaponry, die ihr Set mit einem Haka von<br />
Schlagzeuger Henry de Jong starteten, gab es die ersten<br />
Circle Pits und Wall of Deaths. AsInHell kämpften<br />
zu Beginn mit einer abwandernden Crowd, die aber<br />
doch wieder zurückkam, als sich herumsprach, dass<br />
ein gewisser Michael Poulsen, der hauptberuflich<br />
eigentlich bei Volbeat trällert, dort an der Klampfe<br />
stand. Böse Zungen im Publikum behaupteten, dass<br />
seine Teilnahme an dem Projekt vermutlich der einzige<br />
Grund war, wieso man auf so ein großes Festival<br />
gebucht wurde.<br />
beide absolut hitbepackte Sets spielten. Dazwischen<br />
ging es zu den Underdogs des heutigen Abends: Die<br />
Bloodsucking Zombies From Outer Space sprangen<br />
spontan für den ausgefallenen Corey Taylor ein und<br />
die Zombies wussten sichtlich und hörbar durch<br />
über 20 Jahre Erfahrung im Musikbusiness auch auf<br />
einer großen Bühne zu begeistern.<br />
Tag 2:<br />
Die Groove Metal-Titanen Machine Head enterten um<br />
18:50 mit Imperium die Bühne und packten in das<br />
bisschen Spielzeit, das sie hatten, so viele Hits wie<br />
möglich. Mit im Gepäck waren mit „CHØKE ØN THE<br />
ASHES ØF YØUR HATE“ und „NØ GØDS, NØ MASTERS“<br />
2 Banger vom aktuellen Album. Die Crowd dankte es<br />
mit riesigen Circle Pits. Bei Ten Ton Hammer schossen<br />
plötzlich aufblasbare Hämmer ins Publikum und<br />
abgerundet wurde das Set klassisch mit Davidian<br />
und Halo. Ein dauergrinsender Robb Flynn bedankte<br />
sich artig beim Publikum und man fragte sich an<br />
dieser Stelle, wer das jetzt noch toppen hätte können.<br />
Abgerundet hatten wir den Tag dann noch mit<br />
Pendulum, die ihr gewohnt farbenfrohes Elektro-<br />
Rock-Fest auf die Meute losließen. Nach den vielen<br />
Pits war es eine mehr als angenehme Abwechslung,<br />
einfach mal die Hüften wackeln zu lassen.<br />
Kerry King präsentierte mit seiner Band sein erstes<br />
Solowerk, packte aber auch die Slayer-Klassiker<br />
Alles in allem ausgesprochen gelungenes Festival mit<br />
vielen, tollen musikalischen Highlights, das schon<br />
Disciple, Repentless und Raining Blood aus. Sänger<br />
große Vorfreude auf die 20-Jahres-Ausgabe im kommenden<br />
Jahr macht!<br />
Mark Osegueda machte dabei so einen guten Job, dass<br />
man sich ernsthaft die Frage stellen muss, warum<br />
Slayer im Herbst nochmal Shows spielen müssen.<br />
www.novarock.at<br />
Der Abend wurde dann ausgesprochen gelungen<br />
durch Billy Talent und Green Day abgeschlossen, die<br />
Stefan<br />
24 25<br />
Tag 3:<br />
Unser erster Act an diesem Tag war die Oberösterreichische<br />
Metalcore-Combo We Blame The<br />
Empire. Der doch noch recht junge Vierer heizte das<br />
Publikum so sehr an, dass es bereits kurz vor 14:00<br />
die ersten Circle Pits und Wall Of Deaths gab. Die charismatische<br />
Frontsau Borsti hatte die Crowd sichtlich<br />
in der Hand. Nach einer kurzen Umbaupause<br />
stürmten dann die Alternative-Metal-Veteranen<br />
Kontrust in ihrer seit letztem Jahr neuen Besatzung<br />
die Bühne. Selten um diese Uhrzeit bei einem Act so<br />
viele Leute gesehen! Es wurden alte Hits, aber auch<br />
Songs vom neuen Album wie „I Physically Like You“<br />
oder „Lederhosen Overkill“ gespielt. Und natürlich<br />
beendete man das Set mit dem Disco-Hit "Bomba"!<br />
Tag 4:<br />
Ein heftiges Unwetter zog in der Nacht auf Sonntag<br />
über die Fields, die großen Gatschmengen sind aber<br />
dennoch ausgeblieben. Black Stone Cherry sind alte<br />
Nova-Veteranen, die sich mehrfach dazu äußern, wie<br />
gerne sie am Nova spielen und darum baten, 2025<br />
wiederkommen zu dürfen. Ihr Southern Rock ist auf<br />
jeden Fall die perfekte Musik für diesen sonnigen<br />
Nachmittag! Beast in Black streiften wir nur kurz,<br />
wohingegen wir uns Biohazard komplett widmeten.<br />
Die New Yorker Hardcore-Urgesteine wirkten zwar<br />
eingangs etwas fehlplatziert auf diesem Slot, rissen<br />
das Publikum jedoch mit jedem Song etwas mehr mit.<br />
Unterm Strich der perfekte Anheizer für Babymetal,<br />
die dann die erste große Menschenmenge des letzten<br />
Tages vor die Blue Stage zerrten. Besonders RATATATA,<br />
die neue Single gemeinsam mit Electric Callboy, deren<br />
Parts über die Leinwände gezeigt wurden, brachte die<br />
Massen zum Springen und Mitsingen. Man merkte<br />
den Hype, den beide Bands aktuell haben, gerade an<br />
dieser Nummer sehr stark.<br />
Im Anschluss sollte eine Frage beantwortet werden,<br />
die sich viele Leute heute gestellt haben: Können die<br />
Dropkick Murphys ohne Al Barr? Sein Co-Part als<br />
Sänger, Ken Casey, hatte in den vergangenen Jahren<br />
durchwachsene Performances abgeliefert, weshalb<br />
viele Fans der Band meinten, dass sie lieber wieder<br />
auf Als Rückkehr warten würden. An diesem Abend jedoch<br />
merkte man davon nichts mehr: Ken motivierte,<br />
machte tolle Ansagen und seine Bühnenperformance<br />
war endlich soweit, dass sie den derzeitigen Ausfall<br />
seines Kollegen stemmen konnte.<br />
Wer die „There is a hell…“-Tour von Bring Me The<br />
Horizon aus dem Jahr 2011 erlebt hatte, wird sich<br />
damals eventuell auch nicht unbedingt „Die Jungs<br />
werden mal die ganz großen Festivals headlinen!“ gedacht<br />
haben. But now here they are! Sich so dermaßen<br />
von einem der schlechtesten Live Acts zu einem mehr<br />
als verdienten Headliner zu entwickeln, schaffen nur<br />
die allerwenigsten Bands. Bühnenshow, Lichtshow,<br />
Sound, Gesang und vor allem die Songauswahl: Das<br />
Set war voll mit Hits der Marke „Shadow Moses“, „Can<br />
you feel my heart?“, „Drown“ oder „Kool Aid“. Da hat<br />
einfach absolut alles gestimmt! Bring Me The Horizon<br />
sind die große, neue Band der jungen Generation.
Masters of Strom!<br />
Meine Huldigung an den<br />
Open-Air Bringer in Vizovice<br />
Es gibt diese und jene Festivals. Es gibt solche, die tolle Bands zuhauf haben, dafür vergessen,<br />
dass es vielleicht die eine oder andere Toilette mehr am Gelände auch tun würde.<br />
Es gibt andere, die sich darin verlieren, es gefühlt jedem recht zu machen, um dann gänzlich keine Linie am Line-up<br />
zu haben. Andere wachsen so in Größe, dass der Begriff Massen am Gelände noch fast schon lieb ist.<br />
Z<br />
Und dann gibt es diese Festivals, die wirklich schauen, dass es einfach von Anfang bis Ende ein Genuss ist,<br />
hinzufahren und man von Anfang an einfach weiß, dass einen legendäre Momente erwarten.<br />
u diesen (immer rarer gesäten) zählt absolut<br />
das Masters of Rock Festival in Vizovice. Heuer<br />
ist es von 11. Juli bis 14. Juli. Das Line-up bietet<br />
jährlich einen Mix aus thrashigeren Gefilden, kombiniert<br />
mit Power- und vor allem auch Symphonic<br />
Metal. Anderswo vielleicht ein Stilbruch, doch diese<br />
Beständigkeit macht schon einiges her. Heuer<br />
legt das Veranstaltungsteam gerade im Sektor der<br />
großen Acts nochmal einen drauf. Immerhin gelang<br />
es Mastermind George zum zweiten Mal nach<br />
2022 JUDAS PRIEST zu holen und dazu auch noch<br />
Bruce Dickinson mit seiner Solo-Partie ebenso.<br />
Rob Halford UND Dickinson auf einem Festival,<br />
das ist dann doch schon mal eine Ansage, die für<br />
Metalfans wie Öl runtergeht.<br />
Oder eben wie der legendäre Jelinek Sliwowitz, dessen<br />
Distillery das Gelände des Festivals markiert.<br />
Hier gibt es somit nicht nur für die Tschechen typisches<br />
extra ordinary gutes Bier, sondern auch<br />
Spirituosen in Topqualität und zu vernünftigen<br />
Preisen. Aber nicht nur die Top-Artists sind hier<br />
mehr als sehenswert. Neben den Genres, die das<br />
Festival zu bieten hat, vergisst der Veranstalter auch<br />
nie, andere Höhepunkte im Programm zu etablieren.<br />
Zum einen gibt es die zweite Bühne, die von<br />
zumeist lokalen Artists bespielt wird. Außerdem ist<br />
jedes Jahr eine Band mit einem eigens einstudierten<br />
orchestralen Set auf der Hauptbühne. In diesen<br />
Genuss kamen unter anderem vor zwei Jahren<br />
VISIONS OF ATLANTIS, auch SABATON (2017) spielten<br />
ihre Songs in diesem epischen Gewand. An dieser<br />
Tradition wird bis heute festgehalten. In diesem<br />
Jahr sind RAGE dran.<br />
CALLBOY sind nur ein kleiner Auszug dessen, was<br />
da am Start ist.<br />
Kulinarisch gibt es neben prozentiger Flüssignahrung<br />
auch einiges zu entdecken. Neben den<br />
Klassikern, die hier sehr gut schmecken, gehört es<br />
am Masters auch dazu, dass außerhalb vom Gelände<br />
die Einheimischen ihre eigenen Köstlichkeiten verkaufen.<br />
Selbstgebackene Kuchen oder großartig<br />
zubereitete Grillereien, aufgebaut auf improvisierten<br />
Standerln, machen das Festival noch epischer.<br />
Hierzulande wahrscheinlich eher undenkbar,<br />
funktioniert dieser Mini-Verkauf hier absolut<br />
reibungslos und zeigt, dass Mastermind George<br />
auch die Menschen der Umgebung wirklich wichtig<br />
sind. Hier ist im Laufe der Festivalhistorie eine<br />
richtig gesunde Balance aus Geben und Nehmen<br />
entstanden, die merklich auch bei den anderen<br />
Gästen ankommt.<br />
Generell besticht dieses Festival mit toller Stimmung<br />
und einer sehr großgeschrieben Hospitality auf allen<br />
Ebenen. Wer Hilfe braucht, dem wird geholfen.<br />
Wer mal nichts sieht, der wird vom Vordermann /<br />
der Vorderfrau vorgelassen. Außerdem bekommt<br />
auch selbst die vermeintlich kleinste Band einen<br />
tollen Support aus dem Publikum, selbst wenn man<br />
sie nicht kennt. Wie eingangs bereits erwähnt, es<br />
gibt solche und solche Festivals. Das Masters of Rock<br />
ist einfach grandios.<br />
Vielen Dank an alle Beteiligten, die ein solches<br />
Open-Air-Partyprogramm auf solchem Niveau möglich<br />
machen!<br />
Auch sonst ist heuer das Line-up gespickt mit<br />
großartigen Acts, MOONSPELL, STRATOVARIUS,<br />
SOILWORK, AVANTASIA, DORO oder selbst ELECTRIC<br />
www.mastersofrock.cz<br />
Patrick<br />
26<br />
© Lucas Urbanik<br />
27
Nova!Strom Nachtrag<br />
Bloodsucking Zombies<br />
from Outer Space<br />
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort<br />
Im Zuge des Nova Rock Festivals ergab sich dann noch eine nette Gelegenheit für uns:<br />
Wir konnten kurz mit Dead Richy Gein, dem Sänger der Bloodsucking Zombies From Outer Space plaudern,<br />
die ja spontan für den ausgefallenen Corey Taylor eingesprungen sind. Der große Alice Cooper-Fan<br />
wäre eigentlich nur für sein Idol einen „Hupfer“ aufs Nova gekommen, durch ihre Performance<br />
verbrachten sie dann aber doch etwas mehr Zeit als gedacht auf dem Acker.<br />
W<br />
ie es ihm geht? „Jetzt wieder ganz gut!“,<br />
lacht er kurz auf. So ein spontaner Gig<br />
– vor allem auf so einer großen Bühne<br />
zu späterer Stunde – kann selbst einem so<br />
routinierten Sänger wie Richy vorab etwas<br />
Lampenfieber bereiten. „Aber nur, bis ich auf<br />
der Bühne stehe!“, wie er betont. Danach legt sich<br />
die Nervosität und eine so fulminante Show wie<br />
die der BZFOS kann stattfinden!<br />
Die Umstände dieses Autritts und auch die<br />
Uhrzeit, zu der ihre Show hätte stattfinden sollen,<br />
waren für die Jungs jedoch am Anfang etwas<br />
verwirrend. „Man hat uns nichts gesagt. Es hieß,<br />
es sei jemand ausgefallen. Man hat uns aber<br />
nicht gesagt, wer. Es hieß, wir sollen um 16:00<br />
bitte am Gelände sein, man kann uns aber nicht<br />
sagen, wann wir wirklich spielen. Ob uns des<br />
passt? Ok passt, mia kumman!“, lacht er abermals,<br />
sichtlich gut gelaunt.<br />
Was an diesem Gig für Richy das Highlight war?:<br />
„Die Chemie in der Band, dass wir uns alle innerhalb<br />
kürzester Zeit für diesen Gig committen<br />
konnten! Das ist ja auch nicht selbstverständlich,<br />
dass sich 5 Leute in unter 24 Stunden zusammenpacken,<br />
alle Verpflichtungen verschieben<br />
und auf der Matte stehen! Aber nicht nur<br />
wir, sondern auch unsere Crew! Das ist einfach<br />
ein tolles Gefühl, wenn alle so an einem Strang<br />
ziehen!“.<br />
28<br />
© Lisa Kudernatsch<br />
Was uns persönlich an dieser Stelle begeistert<br />
hat, war, dass die Zombies so flott eine so tolle<br />
Show auf die Beine stellen konnten. Wer das<br />
Schauspiel verpasst hat, der hat am 27.7.2024 die<br />
Chance, sie live im Triebwerk Wiener Neustadt<br />
erleben zu können!<br />
www.zombies.at<br />
Stefan
Stark!e Überraschung II<br />
Tränenstrom<br />
It’s all about the „he said, she said“ …<br />
M<br />
Was fängt mit „F“ an und hört mit „Baby“ auf? FOO FIGHTERS, BABY!<br />
ein Freund und Co- Autor Stefan hatte letztes<br />
Wochenende Geburtstag. Da ich es mir zu meiner<br />
persönlichen Mission machte, das beste<br />
Geschenk aller Zeiten zu finden, welches ihn in eine<br />
absolute Existenzkrise zu meinem Geburtstag bringen<br />
soll, brauchte es einiges an Vorbereitung.<br />
Und wie das Schicksal so wollte, gab es für die Foo<br />
Fighters in London nochmal einen Ticketverkauf –<br />
für das Konzert am Tag vor seinem Geburtstag. Da<br />
Dave Grohl sein persönlicher Gott ist wusste ich: Hier<br />
weint er fix! Hinzu kommt, dass mein Freund unter<br />
Flugangst leidet. Adrenalin und Trauma zum Preis<br />
von einem also.<br />
Am 22. Juni ging es also mit dem Flieger nach UK und<br />
ins London Stadium. Am Weg durch die Stadt erkannten<br />
wir dann, dass sich die Musikfans an diesem Tag in<br />
zwei Lager, äh Stadien teilten. Am gleichen Tag spielte<br />
nämlich auch Taylor Swift im Wembley Stadium<br />
– somit bestand die U-Bahn aus Pailletten und Vans.<br />
Angekommen am London Stadium war die gute<br />
Stimmung sofort spürbar. Mit einer Masse aus feierlustigen<br />
Briten machten wir uns auf den Weg hinein<br />
und kämpften uns durch die Menge nach vorne.<br />
Als die ersten Töne von „All my life“ durch das Stadium<br />
dröhnten flossen hinter mir bereits die ersten Tränen.<br />
© Privat<br />
Fotos © Privat<br />
30<br />
she said:<br />
Über den Wolken...<br />
muss die Panik wohl grenzenlos sein<br />
Wie oben bereits erwähnt, war es meine Mission<br />
Stefan zu seinem Geburtstag zu überraschen. Also<br />
habe ich mit meinem Komplizen (und Stefans bestem<br />
Freund) ein Lügenkonstrukt über Wochen hinweg<br />
gespannt, welches am Flughafen mündete. Nun,<br />
Jokes on us, denn was wir beide unterschätzt hatten,<br />
war Stefans große Flugangst. Nach ein paar Mut-Bier<br />
standen wir dann aber doch am Gate und machten<br />
uns bereit.<br />
London, baby!<br />
Mein Herz schlägt für London. Ich liebe diese Stadt<br />
und war von Sekunde eins im absoluten Touri Modus.<br />
In Camden angekommen parkten wir die Rucksäcke<br />
schnell im Zimmer und los gings ins erste Pub. Nach<br />
den ersten Getränken ging es auch schon Richtung<br />
Stadium. Am Weg erhaschte ich immer wieder Blicke<br />
auf Foo Fighters Shirts von den unterschiedlichen<br />
Tourneen und hoffte, dass der Merch auch dieses<br />
Mal wieder cool ist.<br />
foo fighters / london<br />
he said:<br />
Ein paar Bier? Das liest sich gerade harmloser, als es<br />
war. Von dem Moment, als ich den Flughafen sah, bis<br />
zur Landung in London Stansted Airport hatte ich 2<br />
Panikattacken, 5 Bier, 2 doppelte Jack Daniels Shots,<br />
eine halbe Packung Beruhigungs-Dragees und 3 Klo-<br />
Aufenthalte, bei denen ich mich beinahe innerlich<br />
verausgabt hätte. Zum Glück war Lisa so toll und<br />
hat mir mehr als nur eine Ersatz-Unterhose für unseren<br />
Trip eingepackt, sonst hätte es diesbezüglich<br />
ein größeres Drama gegeben (oder ich hätte mir die<br />
Foos ohne Hosen ansehen müssen).<br />
Wenn man so loslegen „muss“, wie ich das bereits in<br />
Schwechat getan habe, dann muss man definitiv den<br />
Pegel halten. Dementsprechend selektiv war mein persönlicher<br />
Touri-Modus. Zum Glück hat dieses London<br />
an jeder Ecke ein Pub und eine wunderbare Auswahl<br />
an Bieren und Cidre! Als wir dann beim Stadion angekommen<br />
waren, hatte ich vermutlich bereits mehr<br />
Geld für Alkohol ausgegeben, als ich es vor Ort für<br />
Merch hätte können. Versucht hab ichs trotzdem!<br />
he and she: Stefan, Lisa<br />
und dazwischen<br />
"der komplize"<br />
Wie es den beiden schlussendlich<br />
und tatsächlich beim Gig<br />
ergangen ist, lest ihr in unserer<br />
nächsten Ausgabe!<br />
In Memoriam<br />
Herbert „Blondl“ Wieser<br />
Diese Seite gehört einem ganz besonderen<br />
Menschen, der leider weit vor der Zeit von uns<br />
gegangen ist! Ich habe sie bewusst „mitten im<br />
Leben“ platziert, denn nur das wird ihm gerecht.<br />
Stark!Strom-Leser der ersten Stunde, Leserbriefund<br />
auch Gastbeitrag-Schreiber, öfters auch zu<br />
Gast bei unseren Festen, zum Beispiel im Nice<br />
Guys oder auch weitläufig im Blind-Petition-<br />
Umfeld. ich erinnere mich an einen „lässigen<br />
Kampel“, mit dem man hervorragend ein<br />
Bierchen trinken und vorzugsweise über Musik<br />
theoretisieren konnte! Leb´wohl, mein Lieber!<br />
Und was ist tröstlicher als sehr persönliche<br />
Abschiedsworte von einem wirklich guten<br />
Freund, dessen ehrlich empfundenen Schmerz<br />
wohl jeder teilt, der Herbert gekannt hat:<br />
Leider muss ich die traurige Nachricht verkünden,<br />
dass mein lieber und langjähriger Freund<br />
Herbert Wieser nach kürzerer, aber schwerer<br />
Krankheit von uns gegangen ist. Er hat mich<br />
noch einen Tag vor seinem Ableben angerufen<br />
und mich um einen kleinen Nachruf an alle<br />
gebeten, damit er nicht in Vergessenheit gerät.<br />
Er war für mich immer ein absolut zuverlässiger,<br />
dankbarer, umgänglicher, entgegen- sowie<br />
zuvorkommender Kumpel, den man sich als<br />
Freund nur wünschen kann, und zwischen uns<br />
ist auch nie ein einziges böses Wort gefallen! Er<br />
hat sich immer total gefreut, wenn ich ihm KISS-<br />
Sachen mitbestellt oder -organisiert habe, und<br />
sein Enthusiasmus und seine Leidenschaft für<br />
Musiker, Konzerte und Platten war höchst überschwänglich.<br />
Unsere Wertschätzung beruhte auf<br />
Gegenseitigkeit, wobei seine gegenüber meiner<br />
Wenigkeit mich vom Ausmaß her des Öfteren rot<br />
anlaufen hat lassen. Und ich erinnere mich gerne<br />
an die superklassen Biker-Feste in Hausleiten<br />
beim MC Wild Eagles, wo er alias Blondl immer<br />
für die tollen Live-Bands und Musik zuständig<br />
war, sowie an einige Zusammenkommen im<br />
Clubhaus.<br />
Herbert, du hattest es im Leben nicht immer<br />
ganz einfach, aber du hast dich nie wirklich<br />
unterkriegen lassen und immer versucht das<br />
Beste daraus zu machen. Und ich werde dich und<br />
natürlich auch unsere regelmäßigen Treffen<br />
sehr vermissen, mit Musikfachsimpeleien bei<br />
einer guten Pizza beim Giovanni, wo du oft<br />
heimlich die Rechnung übernommen hast, um<br />
dich bei mir zu revanchieren - und vor einigen<br />
Wochen hast du dort noch ein Video-Interview<br />
mit mir als Musiker und KISS-Fan gemacht,<br />
was mich sehr freute, aber erneut ein wenig in<br />
Verlegenheit brachte!<br />
Mach’s gut, mein Freund! Wir werden dich nie<br />
vergessen, und in Erinnerung wirst du immer<br />
bei uns sein!<br />
Rock in Peace<br />
Hannes „Master“ Lenhardt<br />
31
Wut!Strom<br />
Stark!er Metal-Mix<br />
Favourite<br />
Austrian<br />
Metal Songs<br />
© Band<br />
32<br />
Und da ist ja auch das „Rage“ im Namen und ja,<br />
wütend waren die Burschen besonders, als die allseits<br />
bekannte, elende Pandemie sie drohte, aus der<br />
Bahn zu werfen und eine schon recht gut geölte<br />
Maschinerie brutal zum Stoppen brachte.<br />
Gegründet wurden ANCHORAGE 2016, zwei Jahre<br />
später folgten dann die Singles „Default“ und „A<br />
Voice Within“, die schon einiges an Aufmerksamkeit<br />
generieren konnten. Das Händchen für die richtigen<br />
Leute ist vielleicht auch etwas, dass die Band<br />
auszeichnet, denn beide Tracks wurden von Daniel<br />
Fellner produziert, der bekanntlich sein Handwerk<br />
versteht.<br />
Dann folgten etliche Auftritte im In- und Ausland,<br />
die weiter dazu beitrugen, den Stil der Band zu festigen<br />
und zu verfeinern. Auch das Nova Rock war<br />
dabei und das ganz ohne „Vitamin B“! Respekt!<br />
Dann aber kam die Zeit des Wartens, weil - eh scho<br />
wiss´n!<br />
Das aber gehört hoffentlich für längere Zeit der<br />
Vergangenheit an, denn jetzt geht es umso mehr<br />
um die Gegenwart und die Zukunft und so ist es<br />
ANCHORAGE gelungen, sich aus allen Schlamasseln<br />
herauszuarbeiten und am 21. Juni diesen Jahres<br />
ihr lang erwartetes Debütalbum "Uncontrolled"<br />
herauszubringen.<br />
ANCHORAGE<br />
Gepflegter Kontrollverlust<br />
Die österreichische Post-Hardcore-Partie ANCHORAGE ist auf jeden Fall eine fleißige, zielstrebige und<br />
ehrgeizige Formation, die auch die Tugend des regelmäßigen Probens pflegt und sich nicht, obwohl das auch<br />
nicht schlecht ist, im nahegelegenen Nice Guys - statt zu proben wohlgemerkt - die Kante gibt.<br />
„Wir haben sehr viel in die Produktion investiert, was<br />
dank der Wacken Foundation und dem SKE Fonds<br />
möglich war.“ Ebenso arbeiten wir einem deutschen<br />
Label sowie der „Nuclear Blast-Tochter Bloodblast/<br />
Believe zusammen“, beschreibt Bandgründer<br />
Chris Wiesinger (git) die Umstände des Entstehens<br />
und - das klingt ja schon mal nach einem Plan.<br />
Grundsätzlich bleiben ANCHORAGE aber dabei,<br />
möglichst viel selbst zu erledigen, sprich, Artwork,<br />
Videos, Merch und teilweise die Produktionsarbeit<br />
ebenfalls. Gäste waren auf „Unkontrolled“ hingegen<br />
gerne gesehen und so musizieren NEVER BACK<br />
DOWN, MAELFOY und DEAD LIKE JULIET mit auf einem<br />
Album, das hoffentlich weite Kreise zieht.<br />
Gezockt wird herzhaft und mit Begeisterung, die<br />
Jungs verstehen sich aufs Schweißen genauso wie<br />
auf gelungene Mitsing-Passagen, die live sicher<br />
ausgezeichnet funktionieren. Die insgesamt acht<br />
Tracks machen allesamt Laune, sind abwechslungsreich<br />
instrumentiert und hervorragend gesungen.<br />
Textlich gibt man sich im Hause ANCHORAGE kritisch<br />
bis pessimistisch, was die Welt an sich betrifft.<br />
Ja, kann man machen, für „Uncontrolled“ speziell<br />
ist Optimismus durchaus angebracht.<br />
www.anchorageofficial.com<br />
Claudia<br />
Part II<br />
Hier ist wieder euer Austrian-Metal-Spezialist mit dem fünften Beitrag für Stark!Strom.<br />
Ich habe euch eine weitere Liste meiner Lieblingssongs von Bands aus Österreich erstellt.<br />
In jedem Metal Genre haben wir Bands, die unglaublich geile Lieder veröffentlicht haben.<br />
Hier sind sie:<br />
Black Metal<br />
Unholy Obscurity – No Worth, No Empathy<br />
Astaroth – Onward To Destroy<br />
Svartalfar – Im Morgengrauen<br />
Graufar – Lies<br />
Death Metal<br />
Amongst The Deceit – Dark Science<br />
Catastrofear – Funeral Waltz<br />
Scävenger – Quartered<br />
Seduced – Slay The Fucking Jesus Christ<br />
Slam<br />
Child Cemetery – Cheering For Murder<br />
Vault – Mundl<br />
VxPxOxAxAxWxAxMxCx – The Daily Shower...<br />
Bitchfork – We Are Bitchfork<br />
Female Fronted<br />
Darkwell – Golem<br />
Doomed Era – Bloodred Reality<br />
Die Verbannten Kinder Evas – Misery<br />
Daedric Tales – Cult Of Ashes<br />
Metalcore<br />
A New Chapter – Mirage<br />
All Faces Down – Stop To Fall<br />
Daemion – Child Of Fire<br />
Embrace The Fire – No Regrets<br />
Melodic Death Metal<br />
Calverhine – Back Home<br />
Beyond Infinity – Embrace The Fire<br />
Crown The Fallen – Imbeciles Bringing Disaster<br />
Dark Deception – Last Day Of Humanity<br />
Besucht meine Instagram Seite: (metal_xes) und meinen YouTube-Kanal (Austrian Metal : metal_xes)<br />
Euer Mario „Ragnar“ Glöckl<br />
Jeff Hartlaub<br />
33
Tintenstrom<br />
Lauter (schöne Geschichten) !<br />
© Clarissa Sopper<br />
N<br />
am 31.08. ab 18h im Soundgarden der Szene Wien<br />
Eintritt frei<br />
ach der äußerst stimmigen Premiere 2023 lädt<br />
das READING ROCK Team auch heuer zur großen<br />
GALA in den lauschigen Szene-Garten. Und<br />
präsentiert unter der Simmeringer Abendsonne<br />
den lieb gewonnenen Mix aus Lesung und Live-<br />
Musik, Schmäh und Tiefgang mit einer wunderbaren<br />
Ansammlung großartiger Musiker*innen und<br />
Autor*innen.<br />
Dem nicht genug, gibt’s Antworten auf uns alle quälende<br />
Fragen:<br />
Wie ermöglichten ein paar Langhaar-Hasen(leitner)<br />
das Wunder von Cordoba?<br />
oder<br />
Was macht Lemmy beim Lidl in Mistelbach ?<br />
An diesem letzten Feriensamstag wird nämlich zudem<br />
das erste READING ROCK Buch vorgestellt, mit<br />
nicht weniger als 23 packenden, witzigen und berührenden<br />
Kurzgeschichten. Manche davon bereits<br />
Klassiker, viele aber auch noch unveröffentlicht!<br />
Musik!<br />
Vorgetragen werden die unterhaltsamen Lese-Texte<br />
bei freiem Eintritt am 31.08. im Soundgarden zwischen<br />
musikalischen Darbietungen so unterschiedlicher<br />
wie hochkarätiger Live-Acts der Marke Erik<br />
Trauner (Mojo Blues Band), Die Wödmasta, Gernot<br />
Feldner oder The Inner Me. Sie alle, und noch viele<br />
mehr, sind auch mit je einem Song auf einer exklusiven<br />
READING ROCK Youtube-Playlist vertreten, zu<br />
der man u.a. auch durch eine im Buch gedruckten<br />
QR-Code gelangt.<br />
Und wer jetzt noch immer nicht oft genug die beiden<br />
Worte READING ROCK gelesen hat, notiert sich gleich<br />
den 28. September dazu, da findet nämlich der erste,<br />
Achtung, READING ROCK WANDERTAG statt!<br />
Na dann.<br />
Infos zu all dem unter<br />
www.facebook.com/ReadingRockAustria<br />
34<br />
Mit Beiträgen der mehrfach ausgezeichneten<br />
Schriftstellerin Barbara Kadletz, Blues-Koryphäe<br />
Dietmar Hoscher, Wolfgang-Ambros-Gitarrist<br />
Roland Vogl, Spitz(en)-Buchhändlerin Bianca Dobler,<br />
Journalisten-Legende Hannes Kropik oder, nebst vielen<br />
weiteren, von Stark!Strom-Chefin Claudia Jusits<br />
und unserer Vinyl-Edelfeder Christian Prenger sowie<br />
natürlich von den READING ROCK „Gründervätern“<br />
Gordon McMichael und Andi Appel.<br />
Das volle Soundgarden-Programm gibt’s auf<br />
www.szene.wien oder auf der Heftrückseite.<br />
Soundgarden<br />
Summer 24<br />
Andi
Strom-kreis<br />
BIG SUN<br />
Rite De Passage<br />
Mighty Music / Target / SPV<br />
Der Name dieser Formation geht<br />
gewissermaßen auf den schwedischen<br />
König Karl Johann XIV. zurück.<br />
Der gute Mann, der eigentlich<br />
Jean-Baptiste Jules Bernadotte hieß, und vor seiner Krönung<br />
u.a. gegen Napoleon kämpfte, gilt als Gründer der „Loge der<br />
großen Sonne“. Auf diese hatte er sich - getreu einer Aussage<br />
seines berühmten Widersachers - nicht nur berufen, sondern<br />
die Sonne zudem auch als einzige Gottheit akzeptiert.<br />
Naja. Ihr wisst ja, wie das ist mit der Religion und so….. Aber<br />
egal, ein Zusammenhang lässt sich auf jeden Fall herleiten.<br />
Denn das BIG SUN genannte, offenbar unerkannt bleibend<br />
wollende Trio aus Skandinavien zeigt sich definitiv begeistert<br />
von einem Papst. Von Papa Emeritus konkret, wie sich nicht nur<br />
in ‚Lovers Die At Midnight‘ aufgrund der edlen Arrangements<br />
und des ähnlich gelagerten Gesangs nachvollziehen lässt.<br />
Zudem hat der Sänger der Formation auch das Werk und<br />
Wirken des „Diamanten-Königs“ verinnerlicht, lässt er uns<br />
doch mehrfach wissen, wie mühelos dessen Höhenlagen für<br />
ihn erreichbar sind.<br />
Aber auch stilistisch geht es sehr abwechslungsreich zur Sache.<br />
Ohrwurmstichiger Melodic Rock/AOR (‚Stronger Than Anyone’<br />
wird mit freundlichen Grüßen vom NIGHT-FLIGHT ORCHESTRA<br />
serviert) und heftige Rhythmen (‚Ra Horaktus‘ kommt phasenweise<br />
gar als RAMMSTEIN-Marsch aus den Boxen) gibt<br />
es ebenso so vernehmen wie klassischen 80er Po(m)p im<br />
Rockgewand. Coole Mucke, keine Frage. Auch wenn diese Jungs<br />
irgendwie schräg drauf sein dürften…<br />
https://www.facebook.com/bigsundk<br />
Walter<br />
REVIEWS<br />
CLEAR BLUE SKY<br />
Here And Now<br />
Eigenproduktion<br />
Simon, der Fronter der in München<br />
und Augsburg verortbaren<br />
sechsköpfigen Combo, ist einer<br />
jener Sänger, der auch verhältnismäßig<br />
leise schreien kann. Nicht, dass CLEAR BLUE SKY nicht<br />
imstande wären, verschiedene Härtegrade zu evozieren, denn<br />
das sind sie. Nein, es geht hier schlicht und ergreifend um die<br />
hohe Emotionalität der insgesamt fünf Tracks auf vorliegender<br />
EP, die allesamt filigran ausgearbeitet sind - obwohl hier wie<br />
gesagt, ganze sechs Musiker am Werken sind, bleiben die<br />
Kompositionen leicht<br />
und mit einer besonderen Sorgfalt versehen. Da passt es halt<br />
nicht, alles durch die Bank niederzubrüllen - es gibt schließlich,<br />
was das betrifft, ausreichend Negativbeispiele.<br />
CLEAR BLUE SKY machen ihre Sache ausgesprochen gut und<br />
sollte das jemanden irritieren, dass sie in so gar kein Genre<br />
richtig hineinpassen, denke ich, ist das Programm und beflügelt<br />
die Band nur, auf ihrem Weg zu bleiben beziehungsweise<br />
weiterzugehen.<br />
2023 hat die Band am „Emergenza“ in Bayern teilgenommen<br />
und wurde ohne großartige Live-Erfahrung von Publikum und<br />
Jury mit dem dritten Platz geehrt. Das sollte mit der aktuellen<br />
EP - in welchem Ranking auch immer - mindestens gelingen!<br />
Am besten „Here and Now“!<br />
www.clearbluesky.de<br />
Claudia<br />
DARKTHRONE<br />
It Beckons Us All<br />
Peaceville Records<br />
Ja, DARKTHRONE ist halt<br />
DARKTHRONE – werden wieder<br />
viele sagen. Und recht haben.<br />
DARKTHRONE alias Nocturno Culto<br />
und Fenriz sind zwar (noch) nicht unbedingt die MOTÖRHEAD<br />
des Black Metal, aber sie sind mittlerweile auch nicht mehr<br />
unbedingt nur Black Metal. Aber waren sie denn das jemals?<br />
DARKTHRONE waren eh schon alles: Punk, Brachial-Rock, Post-<br />
Dingens und eben auch Black Metal. Aber bizarrerweise sind sie<br />
immer sie selbst geblieben, haben trotz wenig selbstauferlegtem<br />
Innovationsspielraum Wiedererkennungswert (oder gerade deswegen?)<br />
und die nötige Scheißdrauf-Attitüde, um der sich ständig<br />
verändernden Metal-Welt den Stinkefinger nicht nur zu zeigen,<br />
sondern ihr ihn tief in die Nase bis rauf ins Hirn zu rammen.<br />
Ach ja, bevor ich’s vergesse: „It Beckons Us All“ ist hier! 110 %<br />
DARKTHRONE und den Rest könnt ihr euch aus obigen Zeilen<br />
zusammenreimen. Anspieltipps: „The Bird People Of Nordland“<br />
und „The Lone Pines Of The Lost Planet“! Hier kann man<br />
quasi blind zugreifen.<br />
https://www.facebook.com/Darkthroneofficial/<br />
Mike<br />
DESOLAT<br />
Get Sick And Let Me Watch<br />
You Die<br />
Reptilian Records<br />
Ein weiteres, lebensbejahendes<br />
Werk von DESOLAT (mit ebensolchem<br />
Titel). Die Band hat ihre<br />
Soundnische ja schon auf den<br />
Vorgängern „Songs Of Love In The Age Of Anarchy“ (2020)<br />
und „Elegance Is An Attitude … To Shit On“ (2022) gefunden,<br />
und die liegt irgendwo zwischen Noise-Rock, Post-Punk<br />
und Underground-Crust. Repetitive Gitarrenkaskaden ziehen<br />
einen in ihren hypnotischen Bann, dissonant erscheinende<br />
Moll-Stakkatos lullen dich nachhaltig ein, irgendwo tief unten<br />
im Gedärm des ewigen Jammertals schreit und leidet eine<br />
Stimme: Liedgut wie „Pregnant Meth Addict With Cancer“ oder<br />
„Great White Northern Shitlicker“ laden nicht unbedingt zum<br />
Mitsingen, aber durchaus zum Nachdenken ein. Ein wuchtiges<br />
Werk, das den Zeitgeist trifft, obwohl die Halbwertszeit<br />
dieses Stil-Mischmaschs vielleicht schon länger überschritten<br />
ist – aber: depressive times demand for depressive music!<br />
Einziger Wermutstropfen: Für ein so rotziges Werk ist der Sound<br />
eigentlich noch viel zu gut (Dan Swanö ist auch diesmal wieder<br />
schuld). Erhältlich auch auf Vinyl!<br />
https://desolatvienna.bandcamp.com/<br />
Mike<br />
DIE KAMMER<br />
Season V Maybe Forgotten.<br />
Maybe Glorious<br />
Delicious Releases<br />
Einen neuartigen, vertrauten, wohligen<br />
Schauer offeriert DIE KAMMER<br />
auf ihrem soeben erschienenen<br />
Album „Maybe Forgotten. Maybe Glorious“. Marcus Testory<br />
und Matthias Ambré kreieren einmal mehr jene spezielle,<br />
einzigartige Symbiose, die den so uniquen Sound der Kammer<br />
definiert. Eingängige, mitreißende, hymnische Refrains und<br />
Hooklines erschaffen jene so typische positive Melancholie,<br />
die das „kammermusikalische“ Gesamtwerk durchdringt. Das<br />
neue Album und die begleitende „Season“ mag das ernsteste,<br />
schwermütigste, erwachsenste der bisherigen Bandgeschichte<br />
sein. Dennoch zeigt sich die Kammer auf Season V erfrischend<br />
offen und experimentierfreudig. Die ursprünglich größere<br />
Stammbesetzung wurde auf Akustikgitarren, Cello und Bass<br />
– reduziert. Die Konstante ist aber weiterhin Testorys kraftvolle,<br />
prägnante Stimme, von bittersüßen Cellolinien umspielt,<br />
gebettet in semiakustische Klangwelten. „Maybe forgotten.<br />
Maybe glorious.“ - vielleicht vergessen, vielleicht glorreich.<br />
Einen festen Platz im Herzen der Kammerfans hat dieses<br />
Album jetzt schon sicher.<br />
www.die-kammer.com<br />
Claudia<br />
GILLES ZEIMET<br />
Suicide Pact Of Gods<br />
Eigenproduktion<br />
Da gibst du aus Recherchezwecken<br />
obige Zeile in die Suchmaschine<br />
deiner Wahl ein und in der<br />
Sekunde meldet sich am<br />
Bildschirm die Helpline der Telefonseelsorge mit der dringenden<br />
Bitte um ein Gespräch - das ist mir so auch noch<br />
nie passiert! Genauso, aber weit angenehmer, geht es sicher<br />
vielen nach einer Begegnung mit dem überaus versierten<br />
Vollblutmusiker GILLES ZEIMET, der mit „Suicide Pact of<br />
Gods“ ein aktuelles Werk vorlegt, dass man getrost als außergewöhnlich<br />
bezeichnen kann. Erzählt wird die dramatische<br />
Geschichte eines Krieges unter Göttern, der die Menschen<br />
auszulöschen droht. Keine guten Nachrichten an sich, aber<br />
jetzt auch nicht so genrefremd! Ja, welches Genre eigentlich?<br />
Egal, welches GILLES ZEIMET in seine Finger kriegt, es<br />
wird etwas gänzlich eigenes daraus und dann holt er sich<br />
die unterschiedlichsten Gesangskünstler dazu, um seine<br />
musikalischen Vorstellungen umsetzen zu können. „Mit<br />
diesem dritten Soloalbum wollte ich einmal mehr meine<br />
Vision von Rockmusik repräsentieren und meine musikalische<br />
Vielseitigkeit zum Ausdruck bringen“, sagt Zeimet über<br />
36 37
Strom-kreis<br />
sein neuestes Werk. „Es ist eine Hommage an die Vielfalt und<br />
Energie von Rock und Pop, und ich bin stolz darauf, sie mit<br />
meinen Fans teilen zu können.“<br />
Völlig zu recht!<br />
www.gilleszeimet.de<br />
Claudia<br />
JD MILLER<br />
Empyrean<br />
(Mighty Music / Target / SPV)<br />
Beim vierten Album sind auch<br />
die Melodie-Spezialisten aus dem<br />
schwedischen Borås mittlerweile<br />
angelangt. Seit dem letzten Dreher<br />
„Afterglow“ hat man den zunächst nur als Aushilfskraft engagierten<br />
Bassisten Jonny Trobro zum fixen Bandmitglied auserkoren<br />
und zudem kehrte mit Gitarrist Tommy Timonen ein<br />
ehemaliger Kollege wieder zu den beiden „Langzeit-Müllern“<br />
(korrekt, keiner der Musiker heißt JD MILLER!) Peter Halldén<br />
(voc.) und Emil Eriksson (der offenbar nicht nur als Drummer,<br />
sondern im Studio auch als Keyboarder und Gitarrist fungiert)<br />
zurück. Das Ergebnis spricht für sich, denn der schon in der<br />
Vergangenheit immer wieder als „Heaviest AOR“ bezeichnete<br />
Stil der Burschen erweist sich abermals als Hit-Kollektion<br />
der Extraklasse.<br />
Auffällig ist erneut, dass es diesen Jungs keineswegs darauf<br />
ankommt, in welchem Härtegrad ihre Tracks gezockt werden,<br />
sondern lediglich, dass sich diese sofort und ohne Umschweife<br />
den Weg ins Langzeitgedächtnis bahnen. Mit Erfolg, denn selbst<br />
vergleichsweise heftig fetzende Nummern wie ‚Enemy‘ verfügen<br />
über einen gewissen Hitfaktor, und erst recht poppiges, 80erinfiltriertes<br />
Material wie ‚The Butterfly‘ oder ‚Call The Police‘.<br />
Ein Dreher mit Ohrwurmgarantie!<br />
https://jdmiller.rocks/<br />
Walter<br />
KRATER<br />
Phrenesis<br />
Eisenwald<br />
Jessas. Da geht sie gleich mal ab,<br />
die Luzi. Das bajuwarisch-sächsiche<br />
Joint-Venture KRATER hat sich das<br />
Thema „Misanthropie“ auf die<br />
lyrischen Fahnen geheftet, musikalisch unterfüttert mit einer<br />
schon fast an Perfektionismus grenzenden Intensität.<br />
Handwerklich gibt’s hier absolut nichts zu bekritteln, songschreiberisch<br />
auch nicht wirklich. Einzig die Tatsache, dass<br />
KRATER aus der mittlerweile unübersichtlichen Masse an<br />
Schwarztodbands (ja, ich weiß, ich wiederhole mich) auch<br />
mit hohem technischen Standard nur peripher herausragen,<br />
könnte hier ein wenig die Messlatte senken. Aber hey, das<br />
ist Jammern auf misanthropisch hohem Niveau, denn die<br />
sieben auralen Kleinode können allesamt auf voller Breite<br />
überzeugen – epische Melodien, konterkariert von dissonanten<br />
Stimmungsbögen, überragt von einem treibenden Schlagzeug,<br />
untergraben von einer flehenden, leidenden Stimme. Wirklich<br />
tipptopp, oder wie wir hier in der Redaktion sagen: Diese gut!<br />
https://www.metal-archives.com/bands/Krater/26981<br />
Mike<br />
THE OBSESSED<br />
Gilded Sorrow<br />
(Ripple Music)<br />
The Obsessed sind back. Nach dem<br />
Comeback Album “Sacred” im Jahr<br />
2017 kam Anfang Februar diesen<br />
Jahres die Scheibe „Gilded Sorrow“<br />
heraus. Und sie kann mit dem Vorgänger auf jeden Fall mithalten<br />
– die Truppe um Scott „Wino“ Weinrich liefert 36 Minuten<br />
lang die perfekte Mischung aus groovigen Stoner, Doom und<br />
Hard Rock-Elementen ab. Das Album startet bereits mit einem<br />
der Highlights „Daughter Of An Echo“ – Wino klingt stimmlich<br />
gereift und sorgt standesgemäß für Gänsehautmomente.<br />
„It’s Not Ok“, die erste Singleauskopplung, groovt ordentlich<br />
und hat das Potential, fester Bestandteil auch zukünftiger<br />
Setlists zu werden. Mein persönlicher Favorit bleibt „Realize<br />
A Dream“, eine schwerfällige Nummer mit balladenartigen<br />
Passagen. „Stoned Back To The Bomb Age” lässt das Stoner-<br />
Herz höher schlagen. Auch „Jailine“ überrascht als flotte Hard<br />
Rock Nummer positiv. On top gibt es eine Reprise des eigenen<br />
Klassikers „Yen Sleep“. Alles in allem eine wie gewohnt sehr<br />
gelungene Scheibe der Doom-Legenden aus Washington D.C.,<br />
die es seit sage und schreibe 45 Jahren gibt! Meine Wenigkeit<br />
darf sie dann am Brutal Assault live genießen, die Vorfreude<br />
ist enorm!<br />
https://www.facebook.com/TheObsessedOfficial<br />
Philipp<br />
WHITE STONES<br />
Memoria Viva<br />
Reigning Phoenix Music<br />
Auch nachdem der Stark!Strom-<br />
Kritiker den mittlerweile dritten<br />
Langspieler, genannt „Memoria<br />
Vida“, der Herrschaften rund um<br />
Opeth-Bassist Martin Méndez zum xten Male gehört hat, stellt<br />
sich ihm jedes Mal dieselbe Frage: Wie facettenreich ist dieses<br />
Album eigentlich und wie ist es möglich, dass es ihn noch<br />
mehr beeindruckt als das vorhergehende Album „Dancing Into<br />
Oblivion“? Werter Leser, werte Leserin, bitte gestatten Sie ihm<br />
den Versuch einer Antwort. Bis auf wenige Ausnahmen – im<br />
Detail, sphärische und rhythmische Instrumentale wie „Zamba<br />
de Orun“ – sind die neun Titel wieder verstärkt dem Death-<br />
Metal zuzuordnen. Doch wirken sie in den Ohren des Kritikers<br />
dieses Mal etwas weniger hektisch arrangiert. Auch dürfte sich<br />
etwas beim Mix getan haben, denn die Titel wirken im Vergleich<br />
zu jenen auf dem Vorgänger noch einmal etwas wärmer, die<br />
Instrumente jedes für sich besser hörbar. Was dieses Album<br />
zudem interessant macht, ist, dass die Lyrik auf „Memoria<br />
Viva“ gänzlich auf Spanisch gehalten ist. Senor Mendez meint<br />
dazu: „Wir versuchten, diesen Schritt auf dem zweiten Album<br />
zu gehen, konnten uns aber nicht davon überzeugen, dass<br />
er dafür passt. Jetzt sind wir ihn gegangen und sind stolz auf<br />
das Ergebnis.“ „Memoria Viva“ erscheint am 28. Juni 2024.<br />
www.facebook.com/WhiteStonesOfficial/<br />
Flo<br />
BEYOND THE BLACK<br />
The Story Of METAL CHURCH<br />
(James R. Beach /<br />
Brian L. Naron)<br />
(NW Metalworx Music & Books,<br />
362 Seiten,<br />
ISBN-13: 979-8989761319)<br />
Der Titel sagt alles über den Inhalt dieses (Pflicht - eh kloar,<br />
oder?) Buches, das im letzten September erstmals veröffentlicht<br />
wurde. Die beiden Autoren, die sich (völlig zu Recht!)<br />
in erster Linie als Musikhistoriker sehen, darüber hinaus<br />
aber auch das rührige Label NW Metalworx Music betreiben<br />
(und auf diesem neben raren Westküsten-Samplern auch<br />
bereits für diverse Re-Releases von „Edel-Trüffel-Exponaten“<br />
von TKO, CRUELLA und MISTRUST verantwortlich zeichneten)<br />
haben sich der Karriere der Szene-Legende angenommen<br />
und diese in akribischer Detailarbeit auf mehr als 350 Seiten<br />
niedergeschrieben.<br />
Logischerweise geht die Bandhistory mit der persönlichen<br />
Geschichte von Kurdt Vanderhoof einher. Selbst Kenner der<br />
Materie werden in den ersten Kapiteln überrascht sein, wie<br />
sich der gute Mann seinen Weg bahnen hat müssen. Neben<br />
sämtlichen Stationen der Prä-MC-Ära kommen dabei auch<br />
etliche ehemalige Bandkollegen zu Wort. So unter anderem der<br />
spätere ANVIL CHORUS- und HEATHEN-Gitarrist Doug Piercy,<br />
der zusammen mit Kurdt (und einigen anderen) in einer, dem<br />
Abriss geweihten Baracke im Industrieviertel von San Francisco<br />
hauste, die von den Bewohnern jedoch liebevoll „The Church<br />
Of Metal“ genannt wurde.<br />
Zumindest dieser Name sollte für die Nachwelt erhalten bleiben,<br />
denn als sich Kurdt zu Beginn der 80er- Jahre wieder in seiner<br />
ehemaligen Heimat, dem Bundesstaat Washington, ansiedelte,<br />
und sich nach und nach (bzw. nach zig Besetzungswechseln<br />
und Umbenennungen) das legendäre Line-Up des Debüts<br />
zusammenfand, entschied er, den Namen METAL CHURCH<br />
für das Unternehmen beizubehalten.<br />
Als im Juli 1984 das selbstbetitelte Erstlingswerk mit dem<br />
ikonischen Cover erschien, konnte niemand ahnen, welch’<br />
musikgewordene Göttergabe die Herrschaften damit veröffentlicht<br />
haben.<br />
Der Rest ist Geschichte, selbst wenn diese nicht zwingend<br />
von durchgehendem Erfolg gekrönt war. Doch das hat die<br />
Band selbst, die trotz der zu betrauernden Todesfälle ihrer<br />
ehemaligen Mitglieder Kirk Arrington, David Wayne und Mike<br />
Howe, denen dieser Schmöker gewidmet ist, keineswegs aufgeben<br />
lassen. So gesehen endet das Buch (das zudem mit<br />
unzähligen Fotos und Konzertflyern reichlich bebildert wurde)<br />
auch verheißungsvoll mit dem Kapitel „The Future“, ehe die<br />
Autoren als „Nachschlag“ neben einer Diskografie auch noch<br />
eine chronologische Auflistung sämtlicher Konzertdaten des<br />
Ensembles dokumentiert haben.<br />
Zu haben ist das Buch entweder bei<br />
NW Metalworx (https://nwmetalworxmusic.com/)<br />
direkt, aber auch bei Lost Realm Records<br />
(https://www.lostrealmrecords.com/),<br />
Reaper Entertainment<br />
(https://www.reaper-entertainment.com/) und<br />
Underground Power<br />
(https://www.underground-power.de/)<br />
sollten Exemplare auf Vorrat haben.<br />
Walter<br />
38 39
Strom-Schmiede<br />
40<br />
Einmal Metal, immer Metal!<br />
TRÜFFELSCHWEINCHEN of<br />
Bevor der Sommer endgültig ins Land zieht, und es euch zu diversen Festivals hinzieht, um den Größ(t)<br />
en der Stromgitarrenmusik zu huldigen, wollte ich einmal mehr darauf hinweisen, dass eines der wohl<br />
bemerkenswertesten Phänomene der Rockmusik seit jeher das Durchhaltevermögen mancher Künstler<br />
und Bands ist.<br />
Vielen der hier erwähnten Formationen war das Glück zwar leider bislang (bzw. überhaupt nie) dermaßen<br />
hold, um auf den ganz großen Bühnen zu agieren. „Aufgeben“ kennen die hier erwähnten Formationen<br />
aber wohl auch nur vom Weg zum Postamt:<br />
Als „Stehaufmännlein“ der besonderen Art<br />
gilt bekanntermaßen Paul DI’ANNO. Den<br />
alten Haudegen vorzustellen ist müßig, für<br />
sein aktuelles Unternehmen trifft das jedoch<br />
noch nicht zu. Bevor er gemeinsam mit seinen<br />
neuen Mitstreitern unter dem Banner<br />
WARHORSE den ersten Longplayer kredenzen<br />
wird, gibt es die EP „Stop The War“<br />
(BraveWords Records) zu hören. Die drei<br />
Tracks lassen einiges erwarten, zumal Pauls<br />
Stimme immer noch unverkennbar, und sein<br />
Wille ohnehin unzerstörbar ist.<br />
https://www.facebook.com/WarhorseBandOfficial<br />
Der NWOBHM waren ursprünglich auch<br />
CLOVEN HOOF zuzurechnen, die<br />
jedoch 1990 aufgelöst wurden. Seit der<br />
Wiederaufnahme des Bandbetriebs 2001<br />
läuft es jedoch bestens. Deshalb tischt man<br />
uns das bereits siebente Studioalbum seit der<br />
Reunion auf. „Heathen Cross“ (High Roller<br />
Records) setzt den seit der letzten Dekade<br />
erkennbaren Hang zum klassischen US Metal<br />
nicht nur fort, mit JAG PANZER-Fronter Harry<br />
Conklin hat die Truppe um Mastermind Lee<br />
Payne nun sogar eine Power Metal-Koryphäe<br />
im Line-Up.<br />
https://clovenhoof.net/<br />
In die Kategorie „Legendär“ müssen fraglos<br />
auch WARLORD eingeordnet werden. Die<br />
US-Kult-Truppe rund um Mark Zonder hat<br />
sich nach dem Tod von Bandchef William J.<br />
Tsamis auf den Fortbestand geeinigt, und lässt<br />
auf „Free Sprit Soar“ (High Roller Records)<br />
den Neuseeländer Giles Lavery, der seit<br />
knapp einer Dekade mit der Band auftritt,<br />
erstmals auch zu Studioehren kommen. Der<br />
by Walter<br />
Gitarrensound klingt zwar gewöhnungsbedürftig,<br />
der Ohrwurmfaktor und der epische<br />
Ansatz der Tracks dürften aber auch dem<br />
unvergessenen Oberhaupt ein posthumes<br />
Lächeln ins Antlitz zaubern. Episch!<br />
https://www.facebook.com/OfficialWarlord<br />
Zu den ersten Bands, denen man den<br />
Terminus „Epic Metal“ anheftete, zählen die<br />
kauzigen US Metalheads von BROCAS<br />
HELM. Das Trio aus San Francisco wurde<br />
nicht zuletzt deshalb schon früh zu einem<br />
wahren „Trüffellieferanten“, da trotz laufender<br />
Vinyl- (bzw. später CD-)Veröffentlichungen<br />
zwischenzeitlich immer wieder Demos in<br />
Umlauf gebracht wurden. Um ein komplettes<br />
„Abnudeln“ der Musikkassetten zu vermeiden,<br />
liefern Arkeyn Steel mit „Helm’s Deep<br />
(The Demo Anthology)“ nun Abhilfe. Ganze<br />
22 Songs (von vier Demos bzw. der 94er EP<br />
„Ghost Story“) sind darauf verewigt, allesamt<br />
neu abgemischt und zudem mit einem reichlich<br />
bebilderten Booklet ausgestattet.<br />
https://www.facebook.com/people/Brocas-Helm/<br />
Hhmm, dieser Titel? Da war doch was…<br />
Klar, „Battle At Helm’s Deep“ nannte<br />
sich das Debüt der New Jersey-Metaller<br />
ATTACKER. Auch diese Band ist noch<br />
aktiv und hat mit „The God Particle“ (Cruz Del<br />
Sur Music) nach acht Jahren wieder ein Album<br />
aufgenommen. Erneut unfassbar in Form:<br />
Bobby „Iron Lungs“ Lucas, dessen Vibrato in<br />
den Stimmbändern zwar nicht jedermanns<br />
Sache sein mag, viel intensiver lässt sich diese<br />
Art von Metal gesanglich aber kaum umsetzen.<br />
Yeeeaaahhhhh!<br />
https://www.facebook.com/AttackerBand<br />
© Privat<br />
Auf prominente Unterstützung unzähliger<br />
Szene-Granden und Wegbegleiter konnten<br />
auch Dan Lorenzo (git., NON-FICTION /<br />
HADES) und Johnny Kelly (drums, TYPE O<br />
NEGATIVE / DANZIG) setzen. Mit „Visioning“<br />
(Metalville) veröffentlichen die beiden US-<br />
Recken das mittlerweile dritte Album ihres<br />
Unternehmens PATRIARCHS IN<br />
BLACK. Unter anderem als Sänger mit dabei<br />
waren Karl Agell (Ex-COC), WATCHTOWER-<br />
Fronter Jason McMaster und EXHORDER-<br />
Rampensau Kyle Thomas. Noch Fragen?<br />
https://www.instagram.com/patriarchsinblack/<br />
In ähnlichem Fahrwasser schippern auch<br />
die Schweden STILLBORN, die mit<br />
„Netherworlds“ (Black Lodge) das zweite<br />
Album seit der Reunion kredenzen.<br />
Dunkelgrau getünchte Düsterepen wie<br />
‚Children Of Darkness‘ oder ‚Dead Black<br />
Wood‘ machen auf Anhieb deutlich, was Sache<br />
ist. Cool, dass die Herrschaften ihren elektrisierenden<br />
Gothic/Doom-Mix immer noch<br />
mit sprödem Charme und einprägsamen<br />
Melodien zu servieren imstande sind.<br />
https://www.stillbornsweden.com/<br />
Voller Tatendrang war zuletzt auch Bruno<br />
Masulli wieder, der mit „Darkness, The<br />
Light“ (Metal On Metal Records) ein neues<br />
Scheibchen seiner Stammband IN AEVUM<br />
AGERE fertiggestellt hat. Doom in epischer<br />
Manier, dargeboten auf einem fein arrangierten<br />
Heavy Metal-Unterbau, der mitunter überraschend<br />
temporeich ausgefallen ist und nicht<br />
zuletzt dadurch zu einem überaus abwechslungsreichen<br />
Hörvergnügen geworden ist.<br />
https://www.facebook.com/inaevumagere/<br />
Für ein solches sorgen auch die zypriotischen<br />
Veteranen HARDRAW. An sich zwar erst<br />
2011 gegründet, legt die Truppe, in der<br />
sich Musiker von u.a. SOLITARY SABRED<br />
und DRAGONBREATH zusammengetan haben,<br />
um dem Metal in kraftvoller Variante<br />
zu frönen, auf ihrem dritten Album „Abyss<br />
Of Mankind“ (Pitch Black Records) erneut<br />
edlen Stoff vor. Mitunter zwar überraschend<br />
flott unterwegs, steht dennoch das epische<br />
Element im Mittelpunkt. Als Dank für die<br />
Inspiration zollt man Mark Shelton mit ‚The<br />
Riddle Disciples‘ gesondert Tribut und holte<br />
dafür Harry Conklin und DARK QUARTERER-<br />
Barden Gianni Nepi als Gäste ins Studio.<br />
http://hardrawband.com/<br />
‚Cult Status’, wie der zweite Track von „Opus<br />
Ferox II – Mark Of The Beast“ (ViciSolum<br />
Productions) getauft wurde, haben auch die<br />
schwedischen Proggies LOCH VOSTOK<br />
längst inne. Ihre mittlerweile nahezu sämtliche<br />
Subgenres beinhaltende Melange lebt<br />
von abgefahrenen Passagen ebenso wie von<br />
emotionsgeladenen Momenten, und wird von<br />
der ebenso sämtliche Facetten umfassenden<br />
Stimme von Teddy Möller zusammengehalten.<br />
Nicht gerade „Easy Listening“, aber erneut<br />
definitiv eine Entdeckung wert!<br />
https://promo.lochvostok.com/<br />
Wer solchen generell nicht abgeneigt<br />
ist und zudem einen Hang für das<br />
Ungewöhnliche mitbringt, sollte mit<br />
ARKA’N ASRAFOKOR (übersetzt in<br />
etwa „Musik der Krieger“) sein Glück finden.<br />
Diese Jungs aus Togo haben auf „Dzikkuh“<br />
(Reigning Phoenix Music) nicht nur knallharten,<br />
fett groovenden Metal im Sinne von<br />
SEPULTURAs„Roots“ bzw. frühen SOULFLY<br />
anzubieten, sondern diesen obendrein um<br />
rhythmische Elemente ihrer Herkunft angereichert.<br />
Live sind diese Burschen mit Sicherheit der<br />
absolute Hammer, aber auch auf Konserve<br />
verfehlen Tracks wie ‚Angry God Of Earth‘<br />
oder ‚Asrafo‘ ihre Wirkung nicht.<br />
https://www.facebook.com/arkanasrafokor<br />
Abgefahren klangen LYPSWITCH zwar<br />
auch retrospektiv betrachtet nicht, zumindest<br />
aber konnte sich diese Truppe aus Orlando,<br />
Florida Ende der 80er-Jahre einen großen<br />
Traum erfüllen: Die Musiker zogen nach<br />
Hollywood, um mit ihrem melodiösen US<br />
Hard Rock für Furore zu sorgen. Und das<br />
gelang zunächst sogar überraschend gut,<br />
denn mit ‚Rattlesnake Skin‘ konnten die Jungs<br />
sogar einen regionalen Hit verbuchen. Was<br />
bald danach in L.A. bzw. „Musik-USA“ geschah,<br />
ist bekannt…<br />
Deshalb sollte es auch gut 35 Jahre dauern,<br />
ehe wir uns an „World Of Sin“ (Eonian<br />
Records) erfreuen dürfen. 17 Songs, die es<br />
mit der Essenz der damaligen Creme der<br />
LA.Sleaze/Glam-Szene aufnehmen können.<br />
Drei davon sogar brandneu - ob da noch mal<br />
was kommt?<br />
https://www.lypswitch.com/<br />
Einen ähnlichen Traum verfolgten auch<br />
REVELATION aus Boston. Doch leider<br />
konnte das Quintett, trotz der Tatsache, dass<br />
der melodische US Metal mit Prog-Schlagseite<br />
(RIOT meets HEIR APPARENT in etwa) auf<br />
dem 90er-Demo „Secrets In The Dark“ wohlwollend<br />
aufgenommen wurde, nicht wirklich<br />
reüssieren.<br />
Neben den sechs Tracks davon gibt es auf dem<br />
nun ebenso betitelten Compilation-Album<br />
(Arkeyn Steel) auch noch einige weitere (allesamt<br />
logischerweise soundtechnisch überarbeitet),<br />
bislang unveröffentlichte Demos<br />
sowie einen Live-Track zu hören.<br />
https://www.steelgallery.com/metal-store<br />
41
Schwarz!Strom<br />
42<br />
200 Stab Wounds<br />
„Manual Manic Procedures“<br />
(Metal Blade/Sony)<br />
Stimmige Kombinationen von Underground-<br />
Charisma und zeitgemäßer Modernisierung werden<br />
zumeist als Dogma der Unvereinbarkeit eingeordnet.<br />
Diese Scheibe widerlegt jene Annahme<br />
mit revitalisiertem Death-Gore-Grind, der sich an<br />
ursprünglichen Leitlinien orientiert. Die Scheibe<br />
liefert pure Wucht und massive Grooves, definitiv<br />
brachiale Kost für die Basis. Mehrere Farben<br />
runden ein Furioso ab, das den Maniacs die<br />
Kaufprozedur abverlangen könnte.<br />
Deicide<br />
„Banished By Sin“<br />
(Reigning Phoenix Music/Major Babies)<br />
Glen Benton, Mastermind von Deicide und<br />
markttechnisch versierter Verkünder blasphemischer<br />
Bekenntnisse, forciert wieder vermehrt<br />
90er-Death Metal. Am Programm steht eine rasante<br />
Darbietung mit eingängigen Tunes und<br />
kompakten Strukturen, überwiegend an der Old<br />
School-Tradition orientiert. Die Vinyl-Version mit<br />
Klappcover und typischem Artwork besitzt einen<br />
sehr guten Sound und ist neben Gold, Silber und<br />
Rot in Weiß erhältlich. Also bitte.<br />
Glen Ample<br />
„Living In Desire“<br />
(Blind Rope Records/Hoanzl)<br />
Szene-Besserwisser orten Hardrock oft als<br />
Symbolbegriff für museale Nostalgie.<br />
Tatsächlich existieren kompetente<br />
Unterfangen, jene Stilistik von<br />
jeglichem Staubballast zu reinigen.<br />
In besagte Kategorie passen<br />
Glen Ample, die mit ihrem Debut deutlich<br />
über dem Durchschnitt agieren. Das heimische<br />
Trio forciert qualitatives Songwriting und effizientes<br />
Teamwork auf einer professionell gestalteten<br />
LP mit Bonustrack. Diese Karriere-Ample<br />
zeigt freie Fahrt.<br />
Kvaen<br />
„The Formless Fire“<br />
(Metal Blade/Sony)<br />
Jene Formation liefert ein anschauliches Exempel<br />
für gelungene Genre-Architekturoptimierung.<br />
Kvaen bauen aus den besten Elementen des<br />
melodischen Black/Death-Metal ein hochwertiges<br />
Klanggebäude, das auf Säulen wie überzeugenden<br />
Hooks und dynamisch-treibender<br />
Aufbereitung beruht. Ausgefeilte Songs sowie eine<br />
erdige Produktion kommen auf Vinyl bestens zur<br />
Geltung. 300 Stück sind in Orange/Rot-Splatter<br />
erhältlich. Helles Feuer.<br />
Moonlight Sorcery<br />
„Horned Lord Of The Thorned Castle“<br />
(Avantgarde Music/Edel)<br />
Falls in den Ohren langsam eine Mauer entsteht,<br />
so ist das eine Abwehrreaktion des künstlerischen<br />
Immunsystems. Ein Mittel gegen Nebenwirkungen<br />
der stetigen stilistischen Reproduktion sind solche<br />
Kontrapunkte. Moonlight Sorcery interpretieren<br />
Black Metal vielfältig, frisch, anders und variabel,<br />
die Tracks stehen für episch-kraftvolle<br />
Originalität. Jenes Album, erwerbbar in<br />
Gold und Purpur, ist aufwändig<br />
gestaltet mit Klappcover<br />
und Booklet.<br />
Betörende<br />
Lichter.<br />
Klangkultur für Hörer.<br />
Vinyl only<br />
by Christian Prenger<br />
Gard Nilssen Acoustic Unity<br />
„Elastic Wave“<br />
(ECM/Universal Music)<br />
Diese Einheit steht für Reformation ohne<br />
Revolution, für stilistische Erweiterung ohne<br />
plakative Alles Anders-Posen. Die Formation<br />
von Drummer Gard Nilssen schafft kreative<br />
Begegnungszonen, die mit pulsierendem Drive<br />
und melodischer Intensität gefüllt werden. Dort<br />
entsteht Jazz ohne pragmatischen Ballast auf einer<br />
LP, die in jeder Hinsicht den Ansprüchen von<br />
ECM genügt. Ästhetisches Cover, feinstes Vinyl und<br />
ein Topklang. Hochwertige Welle.<br />
Portrait<br />
„The Host“<br />
(Metal Blade/Sony)<br />
Konzeptalben bergen gewisse orthopädische<br />
Risiken. Zu viele Bands überheben sich bei<br />
solchen Unterfangen kreativ oder überdehnen<br />
ihre kompositorische Muskulatur. An zu hohen<br />
Erwartungen werden Portrait hingegen nicht<br />
scheitern. Das Album hält seine Spannung bis zum<br />
Finale und liefert zudem kompetenten straighten<br />
Metal mit individueller sowie düsterer Prägung.<br />
Erhältlich auch als marmorierte Schwarz/Weiß-<br />
Edition. Ein attraktives Portrait.<br />
Special:<br />
Firstmovernachkaufoption<br />
Das Pionier-Prädikat ist in der Branche oft ein optisches Zerfallsprodukt.<br />
Bei näherem Hinsehen löst sich die Oberfläche auf, darunter entweicht heiße Luft.<br />
Dismember hingegen zählen tatsächlich zum Kreis der verdienten First Mover des<br />
Death Metal. Nuclear Blast hat die Alben der Schweden neu veröffentlicht und jeder kann<br />
Klassiker wie „Like An Ever Flowing Stream“ oder „The God That Never Was“ nachkaufen.<br />
Alle LPs sind farbtechnisch wirklich cool gestaltet, die Fertigung passt ebenfalls.<br />
Prädikat Würdig.<br />
Live on stage<br />
ABBATH DOOM OCCULTA<br />
01.08.2024, Arena Wien (große Halle)<br />
THE BLACK DAHLIA MURDER<br />
09.08.2024, Szene Wien<br />
SUPPORTS: SPIRE OF LAZARUS & GYFTH<br />
METAL FIELDS FESTIVAL<br />
09.-10.08.2024, Festivalgelände Wiesen<br />
ROTTING CHRIST, HARAKIRI FOR THE SKY,<br />
PAIN IS, BELPHEGOR u.a.<br />
THE BLACK DAHLIA MURDER<br />
13.08.2024, Rockhouse Bar Salzburg<br />
SUPPORTS: VOR DIE HUNDE & LIFEDRAINER<br />
KALTENBACH<br />
22.-24.08.2024, Spital am Semmering<br />
NAPALM DEATH, DESTRUCION, ASMODEUS,<br />
BODYFARM u. v. a.<br />
https://arena.wien<br />
www.szenewien.at<br />
www.wiesen.at/festivals/Metalfields24<br />
www.rockhouse.at/17/bar<br />
www.kaltenbach-openair.at<br />
FFS BOO-KINGS SOMMERFEST & MERCHIVAL<br />
24.08.2024, Szene Wien Gastgarten, EINTRITT FREI<br />
LIVE & UNPLUGGED: PÄM, CHRIZ (SILENZER), VERTILIZAR,<br />
DAVEO (UP CLOSE) feat. LISA HARRER<br />
HEARTBREAK FESTIVAL 2024<br />
28.9.2024, Arena Wien ( kleine Halle)<br />
https://szene.wien/<br />
Live: IGEL VS. SHARK (Releaseshow), REVEREND BACKLASH (Farewell Show),<br />
MUDFIGHT - WET SPINACH, Aftershowparty!<br />
https://arena.wien<br />
DOOL & HANGMAN'S CHAIR<br />
19.10.2024, Viper Room<br />
www.viperroom.at<br />
WIENER ROCK & METAL ZOMBIEBALL 2024<br />
31.10.2024, Szene Wien<br />
LIVE: DYMYTRY, VULVARINE, VERTILIZAR; CHAOS INSIDE, VAMPY POP<br />
Aftershowparty mit DJ Rokko Ramirez<br />
Stark!Strom empfiehlt:<br />
https://szene.wien/<br />
43
Zu guter Letzt<br />
Bezahlte Anzeige<br />
© Privat<br />
stark! und gratis:<br />
Unser Mag liegt in vielen Clubs und<br />
Stores gratis auf (eine Liste findet ihr<br />
unter www.starkstrom.live),<br />
wird euch aber auch gerne ins Haus<br />
geschickt (+ Versandspesen),<br />
bei Interesse einfach Mail an<br />
strom@starkstrom.live<br />
Laut und finster:<br />
stark!strom auf insta!<br />
Instagram/starkstrom_magazin<br />
Mami auf<br />
da Maschin'<br />
Ein besonders herzlicher Gruß erreicht uns aus der Südsteiermark,<br />
genauer gesagt aus Maxendorf/Kirchberg.<br />
Theresia Trummer (89!), begeisterte Stark!Strom-Leserin - praktischerweise<br />
bekommt Sohnemann Hannes „Froas“ Trummer, den<br />
aufmerksame LeserInnen immer wieder auf unseren Seiten entdecken<br />
können unser Magazin regelmäßig nach Hause geliefert und<br />
„überschwemmt“ damit gefühlt die gesamte südsteirische Region!<br />
Danke auch dafür! - Theresias Nachricht also lautet: „Bleibt’s g’sund<br />
und huacht’s vui Metal!“<br />
Das können wir mal getrost versprechen und noch eins ist sicher:<br />
Theresia ist der inspirierende Beweis dafür, dass Lebensfreude<br />
Einstellungssache ist!<br />
Schaut’s euch nur das Video an:<br />
https://www.youtube.com/watch?v=g2Lo8ydkpwE<br />
Stark!strom auch im<br />
sozialen netz<br />
Facebook/StarkStromMag<br />
IMPRESSUM /<br />
Offenlegung gem. Gesetz:<br />
Stark!Strom – das neue<br />
österreichische Rock & Metal Magazin<br />
Medieninhaber:<br />
Stark!Strom, Claudia Jusits,<br />
Baumgasse 50/1/14, 1030 Wien,<br />
claudia@starkstrom.live,<br />
+43 664 510 94 18, ATU 77669346<br />
Herausgeberin: Claudia Jusits<br />
Chefredaktion:<br />
Mike Seidinger & Claudia Jusits<br />
Redaktion: Anita Petzold, Claudia Jusits,<br />
Christine Cizek, Walter Scheurer,<br />
Willi Winter, Christian Prenger,<br />
Manfred „wahnfred“ Wadsack, Christian<br />
König, Matej Lastro, Manuel Dauböck,<br />
Mansn, Doris Gapp, Florian Meingast,<br />
Patrick Meerwald, Anna Otto,<br />
Julian Dürnberger, Sabina Lorenzetto<br />
Gabriel Niederberger, Charles Steiner,<br />
Thomas Hutterer, Stefan Mair, Christian<br />
Orou, Bernhard Weber, Celia Woitas,<br />
Kinga Wölger, Andi Appel<br />
Lektorat: Claudia Jusits<br />
FOTOS: Falls nicht anders angegeben,<br />
handelt es sich um uns zur Verfügung<br />
gestelltes Promotionmaterial der Künstler<br />
und Firmen.<br />
Art-Direction, Layouts & Designs:<br />
Stephan „Jeff“ Ohorn<br />
Druck: Print Alliance HAV Produktions<br />
GmbH, 2540 Bad Vöslau,<br />
Druckhausstraße 1, www.printalliance.at<br />
Erscheinungsweise: 4x im Jahr<br />
Homepage: www.starkstrom.live<br />
Facebook/StarkStromMag<br />
Instagram/starkstrom_magazin<br />
Lebe deine Liebe!<br />
In der Regenbogenhauptstadt kannst du deine Lebens- und Liebesentwürfe<br />
frei leben. Die Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten<br />
(WASt) leistet aktiv Aufklärungsarbeit und unterstützt alle, die von Diskriminierung<br />
betroffen sind, anonym und kostenlos – und das seit mittlerweile 25 Jahren.<br />
Hol dir jetzt Beratung!<br />
46<br />
Dieser E.Sooter fährt definitv mit Stark!Strom!<br />
Claudia<br />
<strong>STARK</strong>!<strong>STROM</strong> #38<br />
ERSCHEINT AM 27. september 2024<br />
wien.gv.at/queer
Soundgarden<br />
Summer 24<br />
PROGRAMM<br />
celebrating 50 years of ac/dc Mo, 24.6.<br />
thunder/balls | dj filthy beatz<br />
manic days | the generation Fr, 28.6.<br />
the thunderjunkies Sa, 29.6.<br />
| bad sellin‘ record<br />
pretty pleas | goodhair brothers So, 30.6.<br />
album release show<br />
ostpartie - die ostbahn-kurti tribute band Do, 4.7.<br />
| ferdl<br />
butterbread | soul seduction Fr, 5.7.<br />
seaside king | mikk Sa, 6.7.<br />
michaela rabitsch & robert pawlik quartet Do, 11.7.<br />
| vienna swing syndicate<br />
letz zeppelin | akka/dakka Fr, 12.7.<br />
cupiditas | honestly, the worst Sa, 13.7.<br />
developing colours #4 So, 14.7.<br />
caterpillar | slothmachine<br />
distress resilience | devils smoke Do, 18.7.<br />
unerhört | essigschurkal Fr, 19.7.<br />
maierpartie 3.0 feat. Sa, 20.7.<br />
metthisto | highthauer |<br />
körperfresser mc | praxes | xam |<br />
kaisa minelli | funky<br />
mencari | everise Do, 25.7.<br />
hog meets frog | puca Fr, 26.7.<br />
hairy pussylovers Sa, 27.7.<br />
| rotzpipn | anti cornettos<br />
Do, 1.8. 5:15 - the who tribute |<br />
roswell 606 - foo fighters coverband<br />
Fr, 2.8.<br />
Sa, 3.8.<br />
dirty blues sommerfest<br />
feat. dirty alex blues connection<br />
tommy lee | rautöne<br />
Sa, 10.8. mars music productions sommerfest<br />
ecliptica | pflichttermin | la jetta<br />
Mi, 14.8. johnny favourit‘ | de köllarozzn<br />
Do, 15.8. phidelity | the cosmic colours |<br />
mental time machine<br />
Fr, 16.8. wir & jetzt | sankt krinzinger<br />
Sa, 17.8. emex | fixnoamoi<br />
Do, 22.8. objekt 15 | zoitog<br />
Fr, 23.8. pendl | inked sugardaisy<br />
Sa, 24.8. ffs boo-kings<br />
sommerfest & merchival<br />
feat. päm | chr!z (silenzer) |<br />
vertilizar | daveo (up close)<br />
feat. lisa harrer<br />
So, 25.8. chris zitta & band | zug nach wien<br />
Do, 29.8. rock the garden #1<br />
edgar | horsefly<br />
Fr, 30.8. da winkla & seine hödn | metternich<br />
Sa, 31.8. reading rock gala 2.0<br />
So, 1.9.<br />
elephant planet | jlp<br />
presented<br />
by:<br />
EINTRITT FREI<br />
Hauffgasse 26, 1110 Wien<br />
www.szene.wien<br />
facebook.com/szenesoundgarden<br />
@szene_soundgarden