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SWW Geschäftsbericht 2023

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GESCHÄFTSBERICHT // LAGEBERICHT<br />

20<br />

23


© meikefischer.com für Agentur Eselsohr<br />

WOHNEN.<br />

LEBEN.<br />

ZUKUNFT.


3<br />

IM MARATHON DES KLIMASCHUTZES:<br />

EINE REISE DURCH VERANTWORTUNG UND WANDEL.<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong><br />

Mit einem klaren Fokus auf die Zukunft und einem entschlossenen Schritt in Richtung Klimaneutralität<br />

stehen wir vor einer Herausforderung, die nicht nur unsere Unternehmen betrifft, sondern auch<br />

die gesamte Gesellschaft. Die Bundesregierung hat mit dem klaren Ziel der Treibhausgasneutralität<br />

bis 2045 und der Verschärfung mit einem Zeithorizont bis 2040 für ein klimaneutrales Bayern eine<br />

Marschroute gesetzt, die uns zu einem regelrechten Marathonlauf herausfordert.<br />

Doch dieser Lauf ist nicht nur ein Wettstreit gegen die Zeit, sondern auch ein Ringen mit dem ständigen<br />

Wandel technologischer Innovationen. Wie in einem Marathonlauf, wo die Strecke stets neue<br />

Hindernisse bereithält, sehen wir uns einem stetigen Zyklus gegenüber: Wir setzen neue Technologien<br />

in unseren Gebäuden ein, nur um festzustellen, dass sich bereits bessere Alternativen am<br />

Horizont abzeichnen. Ein Teufelskreis, den wir durchbrechen müssen, um unsere Ziele zu erreichen.<br />

Die Entwicklung einer effektiven Klimastrategie ist dabei von entscheidender Bedeutung. Wir stehen<br />

vor der Aufgabe, nicht nur unsere Gebäude zu transformieren, sondern auch die Art und Weise, wie<br />

wir leben und arbeiten. Dabei müssen wir Engpässe überwinden, sei es bei den Handwerkskapazitäten,<br />

den Lieferketten oder der Finanzierung.<br />

Aber auch jenseits der technischen Aspekte liegt eine Herausforderung: Es geht um den Zusammenhalt<br />

in der Gesellschaft und den Schutz unserer Lebensräume. In Zeiten globaler Krisen und<br />

unsicherer Entwicklungen ist es von entscheidender Bedeutung, an unseren Werten festzuhalten.<br />

Denn wie Wilhelm von Humboldt treffend sagte: „Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit<br />

Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.“<br />

In diesem Bericht möchten wir Ihnen nicht nur Zahlen und Fakten präsentieren, sondern auch<br />

Einblicke in unsere Werte und unser Handeln geben. Denn nur durch gemeinsames Engagement<br />

und ein klares Bekenntnis zu Verantwortung und Nachhaltigkeit können wir die Herausforderungen<br />

unserer Zeit meistern und eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen sichern.<br />

Martin Kaiser, Geschäftsführer<br />

Titelbild: © meikefischer.com für Agentur Eselsohr


4<br />

6GESCHÄFTSBERICHT<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong><br />

16<br />

WIRTSCHAFTS-<br />

BERICHT<br />

12<br />

LAGEBERICHT<br />

INHALT<br />

18<br />

01 SOLIDE<br />

GESCHÄFTSBERICHT 06<br />

Gesellschafter und Stammkapital 06<br />

Aufsichtsrat 08<br />

Geschäftsführung 08<br />

Tätigkeit der Aufsichtsorgane 10<br />

Bericht des Aufsichtsrats 10<br />

Dank 11<br />

LAGEBERICHT FÜR DAS<br />

GESCHÄFTSJAHR <strong>2023</strong> 12<br />

GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS 13<br />

Geschäftsmodell des Unternehmens 13<br />

Ziele und Strategien 14<br />

WIRTSCHAFTSBERICHT 16<br />

Gesamtwirtschaftliche Branchenbezogene<br />

Rahmenbedingungen 16<br />

01 SOLIDE 18<br />

Bestandsbewirtschaftung 20<br />

Neubautätigkeit 22<br />

Instandhaltung und Modernisierung 24<br />

02 INDIVIDUELL 26<br />

Bauträgergeschäft und Verkäufe 28


30<br />

03 ENGAGIERT<br />

26<br />

02 INDIVIDUELL<br />

5<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong><br />

34<br />

04 INNOVATIV<br />

38<br />

05 SERVICE<br />

52<br />

JAHRESABSCHLUSS<br />

03 ENGAGIERT 30<br />

Nachhaltigkeit 32<br />

Spenden 33<br />

04 INNOVATIV 34<br />

Entwicklungen und Planungen 36<br />

05 SERVICE 38<br />

Drittverwaltung /<br />

Sondereigentumsverwaltung 40<br />

Gewerbe 41<br />

Baubetreuung 41<br />

WIRTSCHAFTSBERICHT 42<br />

Ertragslage 42<br />

Finanzlage 43<br />

Vermögenslage 44<br />

Weitere finanzielle und nichtfinanzielle<br />

Leistungsindikatoren 45<br />

Prognose-, Risiko- und Chancenbericht 47<br />

- Prognosebericht 47<br />

- Risikobericht 49<br />

- Chancenbericht 51<br />

JAHRESABSCHLUSS 52<br />

Bilanz zum 31.12.<strong>2023</strong> 52<br />

- Gewinn- und Verlustrechnung 54<br />

- Anhang des Jahresabschlusses 31.12.<strong>2023</strong> 56<br />

- Bestätigungsvermerk des unabhängigen<br />

Abschlussprüfers 68


6<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong><br />

GESCHÄFTSBERICHT<br />

GESELLSCHAFTER UND STAMMKAPITAL<br />

ANTEIL IN PROZENT UND STAMMEINLAGE<br />

Gesellschafter<br />

Euro<br />

1. Landkreis Oberallgäu 7.281.790,00<br />

2. Gemeinde Balderschwang 1.200,00<br />

3. Gemeinde Blaichach 341.360,00<br />

4. Gemeinde Bolsterlang 10.180,00<br />

5. Gemeinde Burgberg 54.850,00<br />

6. Gemeinde Fischen 73.680,00<br />

7. Marktgemeinde Bad Hindelang 227.500,00<br />

8. Stadt Immenstadt 1.339.130,00<br />

9. Gemeinde Missen-Wilhams 6.240,00<br />

10. Gemeinde Obermaiselstein 4.510,00<br />

11. Marktgemeinde Oberstaufen 154.060,00<br />

12. Marktgemeinde Oberstdorf 859.860,00<br />

13. Gemeinde Ofterschwang 22.360,00<br />

14. Gemeinde Rettenberg 37.450,00<br />

15. Stadt Sonthofen 1.517.730,00<br />

16. Marktgemeinde Sulzberg 5.240,00<br />

17. Gemeinde Waltenhofen 8.440,00<br />

18. Marktgemeinde Wertach 13.170,00<br />

19. Sparkasse Allgäu, Kempten 552.614,00<br />

20. Dr. Walter Kopp-Erben, Tiefenbach 760,00<br />

21. Allgäuer Überlandwerk GmbH, Kempten 63.960,00<br />

22. Raiffeisenbank Kempten-Oberallgäu eG, Sonthofen 423.916,00<br />

13.000.000,00<br />

Das Stammkapital insgesamt blieb im Berichtsjahr unverändert.


7<br />

LANDKREIS<br />

OBERALLGÄU<br />

56,02 %<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong><br />

GEMEINDE<br />

WALTENHOFEN<br />

0,06 %<br />

MARKTGEMEINDE<br />

SULZBERG<br />

0,04 %<br />

MARKTGEMEINDE<br />

OBERSTAUFEN<br />

1,19 %<br />

GEMEINDE<br />

MISSEN-WILHAMS<br />

0,05 %<br />

GEMEINDE<br />

BALDERSCHWANG<br />

0,01 %<br />

STADT<br />

IMMENSTADT<br />

10,30 %<br />

GEMEINDE<br />

BLAICHACH<br />

2,63 %<br />

GEMEINDE<br />

OFTERSCHWANG<br />

0,17 %<br />

GEMEINDE<br />

BOLSTERLANG<br />

0,08 %<br />

GEMEINDE<br />

OBERMAISELSTEIN<br />

0,03 %<br />

GEMEINDE<br />

RETTENBERG<br />

0,29 %<br />

GEMEINDE<br />

BURGBERG<br />

0,42 %<br />

STADT<br />

SONTHOFEN<br />

11,67 %<br />

GEMEINDE<br />

FISCHEN<br />

0,57 %<br />

MARKTGEMEINDE<br />

BAD HINDELANG<br />

1,75 %<br />

MARKTGEMEINDE<br />

WERTACH<br />

0,10 %<br />

SPARKASSE ALLGÄU<br />

KEMPTEN<br />

4,25 %<br />

RAIFFEISENBANK<br />

KEMPTEN-OBERALLGÄU EG<br />

SONTHOFEN<br />

3,26 %<br />

ALLGÄUER ÜBERLANDWERK<br />

GMBH<br />

KEMPTEN<br />

0,49 %<br />

DR. WALTER KOPP-ERBEN<br />

TIEFENBACH<br />

0,01 %<br />

MARKTGEMEINDE<br />

OBERSTDORF<br />

6,61 %<br />

© werbe-blank.com


8<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong><br />

AUFSICHTSRAT<br />

Ständiges Mitglied für die Dauer der Amtszeit:<br />

Die Landrätin des Landkreises Oberallgäu:<br />

Baier-Müller Indra<br />

Immenstadt<br />

(Aufsichtsratsvorsitzende seit 30.06.2020 bis 2026)<br />

Wahlmitglieder (seit 30.06.2020 bis 2026):<br />

Wilhelm Christian<br />

Wurmbäck Thomas<br />

Beckel Martin<br />

Beerenwinkel Heinrich<br />

Blaser-Reimund Steffanie<br />

Endreß Christof<br />

Gehring Simon<br />

Huschka Vera<br />

King Klaus<br />

Mies Laurent<br />

Steiger Otto<br />

Paintner Tobias<br />

Ried Alois<br />

Dr. Rödel Sabine<br />

Roth Elfriede<br />

Sentner Nico<br />

Schwarz Heribert<br />

1. Bürgermeister Sonthofen, Kreisrat<br />

(stellv. Aufsichtsratsvorsitzender)<br />

Kreisrat, Immenstadt (Schriftführer)<br />

1. Bürgermeister, Oberstaufen<br />

Vorstand, Sonthofen<br />

Stadträtin, Sonthofen<br />

1. Bürgermeister, Blaichach<br />

Kreisrat, Durach<br />

Kreisrätin, Immenstadt<br />

1. Bürgermeister, Oberstdorf<br />

Kreisrat, Oberstdorf – ausgeschieden am 30.06.<strong>2023</strong><br />

Kreisrat, Blaichach – eingetreten am 01.07.<strong>2023</strong><br />

Kreisrat, Immenstadt<br />

1. Bürgermeister, Ofterschwang<br />

1. Bürgermeisterin, Bad Hindelang<br />

Kreisrätin, Sonthofen<br />

1. Bürgermeister, Immenstadt<br />

Vorstand, Sonthofen<br />

Mitglieder des Prüfungsausschusses:<br />

Baier-Müller Indra<br />

Gehring Simon<br />

Dr. Rödel Sabine<br />

Schwarz Heribert<br />

Wurmbäck Thomas<br />

Landrätin<br />

Kreisrat, Durach<br />

1. Bürgermeisterin, Bad Hindelang<br />

Vorstand, Sonthofen<br />

Kreisrat, Immenstadt<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Geschäftsführer:<br />

Kaiser Martin<br />

Prokuristen:<br />

Kracker Tobias<br />

Weizenegger Jörg<br />

Wiggensbach<br />

Ofterschwang<br />

Durach<br />

In der Geschäftsführung<br />

gab es im vergangenen<br />

Jahr keine personellen<br />

Veränderungen.<br />

Handlungsbevollmächtigte:<br />

Islar Martina<br />

Wernick Manuel<br />

Luschtenetz Ramona<br />

Bauereiß Florian<br />

Sonthofen<br />

Sonthofen<br />

Sonthofen<br />

Immenstadt


9<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong>


10<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong><br />

TÄTIGKEIT DER AUFSICHTSORGANE<br />

Der VdW Bayern führte im Auftrag des Aufsichtsrates eine Überwachungsprüfung durch.<br />

Diese Prüfung gab zu Beanstandungen keinen Anlass.<br />

Der Prüfungsbericht wurde dem Prüfungsausschuss und dem Aufsichtsrat zur Kenntnisnahme<br />

und, soweit erforderlich, zur Beschlussfassung vorgelegt.<br />

Die Gesellschafterversammlung am 04.07.<strong>2023</strong> nahm den Bericht über die gesetzliche<br />

Prüfung für das Jahr 2022, den Geschäfts- und Lagebericht 2022 und den Bericht des<br />

Aufsichtsrates sowie den Bericht der Geschäftsführung entgegen. Sie genehmigte den<br />

Jahresabschluss zum 31.12.2022 und beschloss die vorgeschlagene Verteilung des ausgewiesenen<br />

Bilanzgewinns.<br />

Aufsichtsrat und Geschäftsführung<br />

wurde Entlastung erteilt.<br />

BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />

Im Berichtsjahr fanden vier Sitzungen des Aufsichtsrates des <strong>SWW</strong> statt. Der Aufsichtsrat<br />

hat die Geschäftsführung nach den gesetzlichen und vertraglichen Vorschriften überwacht.<br />

Die Geschäftsführung hat den Aufsichtsrat laufend über alle relevanten geschäftspolitischen,<br />

strategischen und wirtschaftlichen Themen mündlich und schriftlich unterrichtet,<br />

insbesondere durch Sachstandsberichte über die laufenden und geplanten Bau- und<br />

Modernisierungsmaßnahmen.<br />

Der Aufsichtsrat fasste Beschlüsse, für die er nach dem Gesellschaftsvertrag zuständig ist.<br />

Der vom Aufsichtsrat eingesetzte Prüfungsausschuss hat den Aufsichtsrat im Berichtsjahr<br />

in seiner Arbeit unterstützt. Schwerpunkt der Arbeit des Aufsichtsrats im Berichtsjahr waren<br />

weiterhin die Überwachung der wirtschaftlichen Entwicklung, die Budgetentwicklung<br />

und die Beratung der Prüfungsberichte. Der Aufsichtsrat hat der SONNTAG GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Augsburg, den Auftrag zur Prüfung des Jahresabschlusses<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2023</strong> und des Lageberichts für <strong>2023</strong> erteilt. Der von der Geschäftsführung<br />

vorgelegte Jahresabschluss zum 31.12.<strong>2023</strong> wurde von der SONNTAG GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Augsburg, geprüft. Die Prüfungen haben keine Beanstandungen<br />

ergeben, der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk wurde erteilt.<br />

Der Aufsichtsrat hat keine Einwendungen gegen den ihm vorgelegten Jahresabschluss<br />

erhoben.<br />

Der Aufsichtsrat dankt der Geschäftsführung sowie den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern des <strong>SWW</strong> für die im Jahr <strong>2023</strong> geleistete Arbeit.<br />

Sonthofen, den 8. April 2024<br />

Indra Baier-Müller, Landrätin<br />

Aufsichtsratsvorsitzende


11<br />

DANK DER AUFSICHTSRATSVORSITZENDEN<br />

Die Herausforderungen in der Baubranche sind enorm. Arbeitskräfte- und Fachkräftegewinnung<br />

sowie -bindung machen sich genauso bemerkbar wie erhöhte Zinsen und<br />

Unsicherheiten hinsichtlich gesetzlicher Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten<br />

im sozialen Wohnungsbau. Dies bei einer gleichzeitigen Mangellage an bezahlbaren<br />

Wohnungen und vermehrten Migrationsbewegungen erfordert neue, kreative und pragmatische<br />

Ideen.<br />

Diese Aufgaben werden wir in den kommenden Jahren meistern müssen. Mit einem<br />

Unternehmen wie dem <strong>SWW</strong>, das in den vergangenen Jahren viel in die Zukunft und in<br />

nachhaltige Lösungen investiert hat, und einem dynamischen Team, das motiviert an die<br />

Aufgaben herangeht, wird uns dies, davon bin ich überzeugt, gelingen.<br />

Danke an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in den Dienst der Menschen<br />

stellen und ihnen ein Dach über dem Kopf und damit ein Zuhause geben.<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong><br />

Indra Baier-Müller, Landrätin<br />

Aufsichtsratsvorsitzende<br />

DANK DES GESCHÄFTSFÜHRERS<br />

Die Erfüllung unseres Gesellschaftszwecks bringt vielfältige Herausforderungen mit sich,<br />

die wir nur gemeinsam bewältigen können. Auch im Jahr <strong>2023</strong> ist uns dies erfolgreich<br />

gelungen.<br />

Ich möchte unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meinen tief empfundenen Dank<br />

aussprechen. Ihr Engagement und ihre hervorragende Arbeit haben maßgeblich zum<br />

Erfolg des Geschäftsjahres <strong>2023</strong> beigetragen.<br />

Ein besonderer Dank geht an die Gesellschafter und den Aufsichtsrat, die die Entwicklung<br />

der Gesellschaft aktiv begleiten und überwachen. Der Aufsichtsrat unter der Führung<br />

von Landrätin Indra Baier-Müller stand der Geschäftsleitung stets unterstützend und<br />

mit wertvollen Ratschlägen zur Seite.<br />

Unsere besondere Anerkennung gilt den Mietern und Eigentümern, die uns oft über viele<br />

Jahre hinweg die Treue gehalten haben. Im Namen des gesamten <strong>SWW</strong>-Teams möchten<br />

wir ihnen dafür herzlich danken.<br />

Ebenso möchten wir unseren Geschäftspartnern, den Behörden und Institutionen, der<br />

Regierung von Schwaben sowie unseren Gesellschaftern für die vertrauensvolle und<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit danken.<br />

Sonthofen, den 8. April 2024<br />

Martin Kaiser, Geschäftsführer


LAGEBERICHT<br />

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR<br />

<strong>2023</strong><br />

20<br />

GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS<br />

WIRTSCHAFTSBERICHT<br />

01 SOLIDE<br />

02 INDIVIDUELL<br />

03 ENGAGIERT<br />

04 INNOVATIV<br />

05 SERVICE<br />

WIRTSCHAFTSBERICHT<br />

23


13<br />

GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS<br />

GESCHÄFTSMODELL DES UNTERNEHMENS<br />

Die SOZIAL-WIRTSCHAFTS-WERK des Landkreises Oberallgäu Wohnungsbau GmbH ist eine<br />

juristische Person des privaten Rechts. Sie wurde am 21.08.1947 gegründet. Geschäftsgebiet<br />

ist der Landkreis Oberallgäu.<br />

Die Gesellschaft besitzt Objekte an den Standorten Sonthofen, Immenstadt, Oberstdorf,<br />

Blaichach, Oberstaufen, Altusried, Bad Hindelang, Fischen, Burgberg, Balderschwang,<br />

Rettenberg, Missen und Waltenhofen.<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht<br />

Nach dem Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 15.07.2014 widmet sich die Gesellschaft<br />

der Errichtung, dem Betrieb, der Bewirtschaftung und Verwaltung von Bauten aller Art. Insbesondere<br />

gehört dazu der Bau von preiswertem Wohnraum in Miet- und Eigentumsmaßnahmen.<br />

Die Bewirtschaftung und Entwicklung des eigenen Wohnungsbestandes im Landkreis ist das<br />

Kerngeschäft der Gesellschaft. Geschäftsfelder liegen in der Drittverwaltung für gemeindliche,<br />

kirchliche und private Objekte und der technischen Betreuung für verschiedene Bauvorhaben.<br />

Ferner wurde der Gesellschaft mit Bescheid vom 27.07.1993 die Erlaubnis zur Ausübung eines<br />

Gewerbes nach § 34c Abs. 1 Nr. 3 der Gewerbeordnung erteilt.<br />

Die Gesellschaft ist an folgenden Unternehmen beteiligt:<br />

• <strong>SWW</strong>-Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH, Sonthofen<br />

• GOS Grundstücksgesellschaft Oberallgäu-Süd mbH, Sonthofen<br />

• Hausverwaltung Oberallgäu GmbH, Sonthofen<br />

• Grundstücks-Vermietungsgesellschaft Gesundheitszentrum<br />

Waltenhofen GmbH & Co. KG, Sonthofen<br />

• Grundstücks-Vermietungsgesellschaft<br />

Flurstraße GmbH & Co. KG, Sonthofen<br />

<strong>SWW</strong><br />

ÖKONOMIE ÖKOLOGIE SOZIALES


14<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht<br />

ZIELE UND STRATEGIEN<br />

Die Geschäftsleitung hat im Jahre 2022 die bisherigen Strategien aus dem Jahr 2010 neu<br />

überarbeitet. Wir haben die gesellschaftlichen Themen, Demografischer Wandel, Digitale<br />

Transformation, Klima und Ressourcen, die Globalisierung und die Auswirkungen der<br />

Inflation neu bewertet.<br />

Unseren nach wie vor unveränderten Gesellschaftszweck bzw. unsere Mission können<br />

wir komprimiert in folgendem Satz zusammenfassen: „Sozial und wirtschaftlich verantwortlich<br />

stellen wir breiten Schichten der Bevölkerung adäquaten Wohnraum nachhaltig<br />

zur Verfügung.“<br />

Ganz konkrete Fragen beschäftigen uns in unseren Maßnahmen. Diese sind immer wieder<br />

neu zu bewerten und auf die Visionen und die Mission abzustimmen.<br />

Unsere Leitfragen für die Strategieentwicklung:<br />

• Wie erhalten wir Grundstücke zum Bauen von bezahlbarem<br />

Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung?<br />

• Wie können wir die gesetzlichen Auflagen (GEG, Statik, Brandschutz,<br />

Stellplätze, Nachbarschaftsrechte usw.) in einen Abwägungsprozess<br />

einbinden, der ein konstruktives und rechtlich sicheres Vorgehen<br />

ermöglicht?<br />

• Wie können wir die Möglichkeiten des Wohnungspaktes Bayern<br />

mit seiner für uns relevanten 3. Säule sozial angemessen in unseren<br />

ländlichen Strukturen umsetzen?<br />

• Wie schaffen wir die Transformation unserer Gebäude zur Klimaneutralität?<br />

Es kristallisiert sich heraus, dass wir kontinuierlich die Maßnahmen auf die Wirksamkeit<br />

auf unsere Visionsfelder und unsere Mission überprüfen müssen. Mit der Änderung des<br />

Klimaschutzgesetzes hat die Bundesregierung die Klimaschutzvorgaben verschärft und<br />

das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 verankert. Bereits bis 2030 sollen die Emissionen<br />

um 65 Prozent gegenüber 1990 sinken. Hierzulande gilt eine weitere Verschärfung<br />

mit einem Zeithorizont bis 2040 für ein klimaneutrales Bayern. Hintergrund bildet auch das<br />

überarbeitete Gebäude-Energie-Gesetz (GEG), das zum 01.01.2024 in Kraft getreten ist.<br />

Als Beitrag der Wohnungswirtschaft und hier insbesondere des <strong>SWW</strong> zur CO₂-Reduktion<br />

gilt es, einen Maßnahmenplan für die Bestandsgebäude und im Neubau aufzustellen, um<br />

die Emissionen in den folgenden 20 Jahren wesentlich zu reduzieren.


15<br />

Basis für den Maßnahmenplan bilden unsere vier Normstrategien: Strategie 1: Desinvestition<br />

< 5 Jahre; Strategie 2: Kurzfristig halten 5-10 Jahre; Strategie 3: Mittelfristig halten<br />

10-20 Jahre; Strategie 4: Langfristig halten > 20 Jahre. Im Prognosebericht wird darauf<br />

verwiesen, wie diese Ziele mit dem Bild des Marathonlaufs sehr gut verbunden werden<br />

können. Im vergangenen Jahr haben wir auf einen Teufelskreis hingewiesen, der lautete:<br />

Wir bauen in unseren Neubauten eine neue Technik ein, und sind gleichzeitig darauf<br />

angewiesen, über mindestens drei, besser fünf Jahre ein Monitoring von dem Gebäude<br />

im Zusammenspiel mit dem Nutzerverhalten zu analysieren. In diesem Zeitraum gibt es<br />

aber schon wieder neue Techniken, die eine bessere Klimabilanz versprechen. Das ist<br />

ein „Teufelskreis“.<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht<br />

Gleiches gilt für die Maßnahme „Entwicklung einer Klimastrategie“. Wir erkennen, dass<br />

das Ziel der Politik, 2045 oder gar 2035 klimaneutral zu sein, für unsere Unternehmen<br />

eine große Herausforderung darstellt. Es sind vor allem die Engpässe bei den Kapazitäten<br />

der Handwerker, die Störung der Lieferketten und die Herausforderungen bei der<br />

Finanzierung der erforderlichen Maßnahmen, die eine Umsetzung verzögern werden.<br />

Wir werden unabhängig davon, im Rahmen unserer Gebäudestrategien, der Einbindung<br />

der Quartiersentwicklung und den wichtigen Feldern der Lebenszyklusbetrachtung und<br />

Ökobilanz eine Strategie in Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat entwickeln, die dem<br />

großen Ziel der Klimaneutralität bis 2045 Rechnung tragen wird. Die besondere Herausforderung<br />

des <strong>SWW</strong> ist die Transformation unserer Gebäude. Der quantitativ sehr hohe<br />

Wohnungsbau von 1947 – 1965 von 2.000 Wohneinheiten bringt es mit sich, dass wir bei<br />

den Themen Demografie (barrierefreie Wohnungen), Klima und Ressourcen (Primärenergie<br />

meist noch Gas) und digitale Transformation noch immensen Aufholbedarf im<br />

ländlichen Raum haben. Neben diesen produkt- und marktbezogenen Aspekten ist ein<br />

mindestens gleich wichtiges Ziel die Werte des Unternehmens mit den Mitarbeitern lebendig<br />

zu gestalten. In dem Zitat von Wilhelm von Humboldt „Im Grunde sind es doch<br />

die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben“ wird die gesamte<br />

Bedeutung von Werten in einem Satz zusammengefasst.<br />

Wir haben in unserem Unternehmen im Sommerforum 2022 und allen weiteren Foren<br />

unseren Verhaltenskodex allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern präsentiert.<br />

„ Wir respektieren die Würde und Autonomie aller Menschen.<br />

Wir tragen mit unserem Handeln Verantwortung für das Unternehmen,<br />

den Zusammenhalt in der Gesellschaft und den Schutz unserer Lebensräume.”<br />

Die Herausforderungen des Überfalls der Ukraine durch Russland und die damit einhergehenden<br />

Probleme der Inflation, der Energieversorgung und Lieferkettenschwierigkeiten,<br />

des Verbreitens von Hass, die Tendenzen mit Fake-News die Gesellschaft zu<br />

spalten waren prägend im Geschäftsjahr <strong>2023</strong>. Das Besinnen auf unsere Werte in diesen<br />

unsicheren Zeiten, und von den Medien als Dauerkrise bezeichnete Jahr, hilft, die unfassbaren<br />

Entwicklungen in der Ukraine, in Israel und in anderen Krisengebieten auf dieser<br />

Erde erträglich zu gestalten.


16<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht<br />

WIRTSCHAFTSBERICHT<br />

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE<br />

BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN<br />

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE<br />

RAHMENBEDINGUNGEN<br />

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland<br />

kam im Jahr <strong>2023</strong> in einem nach wie vor krisengeprägten<br />

Umfeld ins Stocken. Zwar hat im Verlauf<br />

des Jahres die Inflation nachgelassen und sich der<br />

Anstieg der Lohneinkommen im Vergleich zum<br />

Vorjahr beschleunigt. Allerdings blieb die Erholung<br />

beim privaten Konsum bislang aus. In realer<br />

Rechnung sind die Einkommen in Deutschland über<br />

längere Zeit zurückgegangen.<br />

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war<br />

im Jahr <strong>2023</strong> nach ersten Berechnungen des Statistischen<br />

Bundesamtes (Destatis) um 0,3 % niedriger<br />

als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor<br />

Beginn der Corona-Pandemie, war das BIP <strong>2023</strong><br />

um 0,7 % höher.<br />

Die Verbraucherpreise in Deutschland haben sich<br />

im Jahresdurchschnitt <strong>2023</strong> um 5,9 % gegenüber<br />

2022 erhöht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)<br />

mitteilt, fiel die Inflationsrate für <strong>2023</strong> damit<br />

geringer aus als im Jahr zuvor.<br />

Die Arbeitslosenquote in Deutschland lag im Jahresdurchschnitt<br />

<strong>2023</strong> bei 5,7 % und ist demnach um<br />

0,4 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Jahresdurchschnitt<br />

waren 2,6 Millionen Menschen arbeitslos<br />

gemeldet, rund 191.000 mehr als vor einem Jahr.<br />

Nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes<br />

(Destatis) stieg die jahresdurchschnittliche<br />

Zahl der Erwerbstätigen im Jahr <strong>2023</strong> gegenüber<br />

dem Vorjahr um 333.000 Personen (+0,7 %).<br />

Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte damit einen<br />

neuen historischen Höchststand, nachdem bereits<br />

im Jahr 2022 der vormalige Höchstwert aus dem<br />

Jahr 2019 (45,3 Millionen Personen) um 320.000<br />

oder 0,7 % überschritten worden war. Im Oberallgäu<br />

lag die Arbeitslosigkeit im Dezember <strong>2023</strong> bei<br />

2,8 % (Vj: 2,6 %).<br />

Nach einer Serie von zehn Zinsanhebungen seit<br />

Juli 2022 im Kampf gegen die hohe Inflation hat die<br />

Europäische Zentralbank (EZB) erstmals im Oktober<br />

<strong>2023</strong> pausiert und den Leitzins seitdem unverändert<br />

belassen. Der Refinanzierungssatz für den<br />

Euroraum verharrt aktuell bei 4,5 %. Im Hinblick<br />

auf zukünftige Zinssenkungen äußert sich der EZB-<br />

Rat vorsichtig. Vor dem Hintergrund der anhaltend<br />

erhöhten Inflation soll der Leitzins so lange wie erforderlich<br />

auf ein ausreichend restriktives Niveau<br />

festgelegt werden, um sich dem 2,0 %-Ziel weiter<br />

anzunähern. Experten rechnen mit einer ersten<br />

Leitzinssenkung im Frühsommer 2024.<br />

Wegen des anhaltenden Ukraine-Kriegs können<br />

weiterhin Risiken für die Geschäftsentwicklung und<br />

den zukünftigen Geschäftsverlauf des Unternehmens<br />

nicht ausgeschlossen werden. Zu nennen sind<br />

Risiken aus der Verzögerung bei der Durchführung<br />

von Instandhaltungs-, Modernisierungs- und Baumaßnahmen<br />

verbunden mit dem Risiko von Kostensteigerungen<br />

und der Verzögerung von geplanten<br />

Einnahmen. Darüber hinaus ist mit einem Anstieg<br />

der Mietausfälle, mit krisenbedingten Einschränkungen<br />

der eigenen operativen Prozesse sowie ggf.<br />

mit verschlechterten Finanzierungsbedingungen zu<br />

rechnen.<br />

6,26 €/m 2<br />

Durchschnittsmiete<br />

2.596<br />

Wohnungsbewerber<br />

zum 31.12.<strong>2023</strong><br />

+ 63 Bewerber zum Vorjahr


17<br />

BRANCHENSPEZIFISCHE<br />

RAHMENBEDINGUNGEN<br />

Im Jahr <strong>2023</strong> dürften nach letzten Schätzungen des<br />

GdW die Genehmigungen für rund 260.000 neue Wohnungen<br />

auf den Weg gebracht worden sein. Damit<br />

wurden 27 % weniger Wohnungen bewilligt als im<br />

Jahr zuvor. Damit setzt sich der bereits im Vorjahr<br />

begonnene Abwärtstrends im Wohnungsbau (2022:<br />

-7 %) dramatisch verstärkt fort. Aktuell ist die Gemengelage<br />

für den Wohnungsbau äußerst schwierig:<br />

Ein historischer Preisanstieg bei den Bauleistungen<br />

trifft auf deutlich gestiegene Bauzinsen und eine<br />

durch die Haushaltslage bedingte Unklarheit bezüglich<br />

der gültigen Förderkonditionen. Diese schwierigen<br />

Rahmenbedingungen für den Wohnungsneubau<br />

schlugen sich <strong>2023</strong> sowohl bei Genehmigungen von<br />

Ein- und Zweifamilienhäusern als auch im Geschosswohnungsbau<br />

nieder. Dabei ging die Zahl der neu<br />

genehmigten Ein- und Zweifamilienhäuser (-41 %)<br />

noch deutlich stärker zurück als die genehmigten<br />

Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (-25 %).<br />

Die Zahl neu genehmigter Eigentumswohnungen<br />

sank dabei ersten Schätzungen des GdW etwas weniger<br />

stark (-22 %) als die Genehmigungen für neue<br />

Mietwohnungen (-27 %). Insgesamt wurden <strong>2023</strong> wohl<br />

rund 64.000 Eigentumswohnungen und 79.000 Mietwohnungen<br />

im Geschosswohnungsbau genehmigt.<br />

Auch bei den Wohnungsfertigstellungen kam es im<br />

Jahr <strong>2023</strong> zu einem deutlichen Rückgang um -14 %<br />

auf voraussichtlich rund 255.000 Wohneinheiten.<br />

Für 2024 zeichnet sich laut GdW keine Umkehr dieses<br />

Negativtrends aus: Für das Jahr 2024 ist auf Grundlage<br />

der Entwicklungen bei den Genehmigungen ein<br />

noch stärkerer Einbruch zu erwarten. Die Fertigstellungen<br />

dürften dann um weitere 18 % auf rund<br />

208.000 neu errichtete Wohnungen einbrechen. Auch<br />

2025 wird sich dieser Trend fortsetzen, wenn auch<br />

deutlich abgeschwächt. Die Fertigstellungen dürften<br />

dann erstmals seit 2011 wieder unterhalb der<br />

200.000-Marke liegen.<br />

„Das ifo Institut rechnet für 2024 mit einer weiteren<br />

Abkühlung der Baukonjunktur. Vor allem im Wohnungsbau<br />

dürfte seiner Einschätzung nach die Auftragslage<br />

angespannt bleiben, da die Baupreise nach<br />

wie vor hoch sind und die Kreditzinsen nur sehr langsam<br />

sinken. Dementsprechend pessimistisch zeigten<br />

sich die befragten Unternehmen des Bauhauptgewerbes<br />

in der ifo Konjunkturumfrage im Januar<br />

2024.“<br />

klar, dass die Bezahlbarkeit von Bauen und Wohnen<br />

nicht alleine steht, sondern nur in Verbindung mit<br />

Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Barrierearmut und<br />

Innovation wirksam und zukunftsfähig verfolgt werden<br />

kann.<br />

Im südlichen Oberallgäu ist der Immobilienmarkt<br />

immer noch geprägt von einem hohen Wohnraumbedarf,<br />

insbesondere bei bezahlbaren Wohnungen.<br />

Im Wohnungseigentumssektor ist der Markt am sogenannten<br />

„Peak“ angekommen. Die Verkaufspreise<br />

sind, bedingt durch die hohen Grundstücks- und Herstellungskosten,<br />

sowie die Zinsentwicklung bereits<br />

bei über € 7.000 /m² angelangt. Für Selbstnutzer<br />

sind wir bei breiten Schichten der Bevölkerung trotz<br />

der Erbengeneration an der Obergrenze dessen, was<br />

noch bezahlt werden kann. Für den Kapitalanleger<br />

wird der Mietermarkt, der mehr als € 14/m² zahlen<br />

kann, immer kleiner. Die Rendite beträgt häufig nur<br />

noch weniger als 2 %. Eine Nische für die sogenannten<br />

Schwellenhaushalte stellt unser Reihenhausangebot<br />

dar.<br />

Im Mietsektor schaffen wir mit den Fördersystematiken<br />

der EOF für die Mitte der Bevölkerung Wohnraum.<br />

Die Neubauangebote bringen damit Bewegung<br />

in den Immobilienmarkt.<br />

Zeitgemäß ausgestattete Bestandswohnungen werden<br />

gesteigert angefragt. Einfach ausgestattete<br />

Wohnungen werden aufgrund des Preises weiterhin<br />

nachgefragt. Der Trend zu größerem Wohnraum reduziert<br />

sich, was unmittelbar mit den Kosten korreliert.<br />

Diese Entwicklung müssen wir intensiv beobachten,<br />

da anerkannte Asylbewerber mit dem Zuzug<br />

ihrer Angehörigen sicherlich Bedarf nach größeren<br />

Wohnungen auslösen werden.<br />

Die Gesellschaft vermietet ihre Wohnungen an Personen<br />

aller sozialen Schichten. Zum 31.12.<strong>2023</strong> betrug<br />

die Anzahl der Wohnungsbewerber 2.596. Wir<br />

nehmen einen stetigen Nachfrageüberhang an bezahlbarem<br />

Wohnraum wahr. Aus diesem Grund setzen<br />

wir den Neubau bezahlbarer, bedarfsgerechter<br />

Wohnungen weiter fort. Freifinanzierter Mietwohnungsbau,<br />

mittelbare Belegung und EOF-Förderung<br />

werden weiter ausgeführt.<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht<br />

Die Herausforderung, bezahlbaren Wohnraum zu<br />

schaffen, hat sich jüngst durch Materialknappheit<br />

und Fachkräftemangel noch zugespitzt. Dabei wird<br />

Die durchschnittliche Mietpreisentwicklung <strong>2023</strong><br />

fällt in unserem Unternehmen mit 3,52 % insgesamt<br />

marktüblich aus.


© meikefischer.com für Agentur Eselsohr<br />

Schönes Miteinander<br />

in der Marktwaage in Sonthofen


SOLIDE<br />

Die Schaffung von Wohnraum war im<br />

Jahr unserer Gründung 1947 unser<br />

wichtigster gesellschaftlicher Auftrag –<br />

und ist es bis heute geblieben.<br />

Ob frei finanziert oder öffentlich gefördert,<br />

heute leben 3.767 Haushalte in<br />

einer Wohnung des <strong>SWW</strong>. Im Jahr <strong>2023</strong><br />

haben wir rund 25,7 Mio. € in die Instand-<br />

haltung, Modernisierung und den Neubau<br />

von bezahlbarem Wohnraum investiert.<br />

01


20<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // 01 Solide<br />

BESTANDSBEWIRTSCHAFTUNG<br />

Der <strong>SWW</strong>-Wohnungsbestand verteilt sich auf die einzelnen Gemeinden wie folgt:<br />

Gemeinden<br />

Wirtschaftseinheiten (WIE)<br />

Objekte (OBJ)<br />

Verwaltungseinheiten (VE)<br />

Garagen<br />

Carports<br />

Sonthofen<br />

82<br />

294<br />

1.517<br />

552<br />

16<br />

Immenstadt<br />

74<br />

214<br />

1.187<br />

196<br />

53<br />

Oberstdorf<br />

30<br />

98<br />

406<br />

78<br />

8<br />

Blaichach<br />

22<br />

74<br />

326<br />

70<br />

14<br />

Oberstaufen<br />

12<br />

23<br />

103<br />

2<br />

0<br />

Altusried (Kimratshofen)<br />

1<br />

5<br />

2<br />

3<br />

0<br />

Bad Hindelang<br />

9<br />

23<br />

72<br />

59<br />

3<br />

Fischen<br />

6<br />

15<br />

63<br />

2<br />

23<br />

Burgberg<br />

3<br />

3<br />

13<br />

0<br />

0<br />

Balderschwang<br />

2<br />

3<br />

22<br />

0<br />

0<br />

Rettenberg<br />

3<br />

3<br />

9<br />

0<br />

0<br />

Missen<br />

1<br />

2<br />

6<br />

0<br />

0<br />

Waltenhofen<br />

3<br />

7<br />

41<br />

26<br />

0<br />

Gesamt<br />

248<br />

764<br />

3.767<br />

988<br />

117


21<br />

Die Gesamtwohnfläche des Wohnungsbestandes am<br />

31. Dezember <strong>2023</strong> beläuft sich auf 238.229,95 m²; die<br />

Durchschnittsgröße je Wohnung beträgt rund 63 m².<br />

Die Durchschnittsmiete aller Wohnungen betrug<br />

am 1. Januar <strong>2023</strong> (ohne Betriebskosten) € 6,05/m²<br />

Wohnfläche und Monat; sie hat sich zum 31.12.<strong>2023</strong><br />

auf € 6,26/m² Wohnfläche und Monat erhöht.<br />

Die ebenfalls als Wohnraum ausgewiesenen Asylbewerberheime<br />

mit 5.991,64 m² weisen kurze Nutzungsdauern<br />

auf. Unter Einbezug dieser Objekte läge<br />

die Durchschnittsmiete bei € 6,39/m² Wohnfläche.<br />

Die nicht steuerpflichtigen Mieten erhöhten sich um<br />

Mio. € 0,9 auf Mio. € 19,7.<br />

Grundsätzlich sind Steigerungen auf Neubezüge sowie<br />

auf Mietanpassungen bei Mieterwechsel, wertverbessernde<br />

Sanierungsmaßnahmen und Kostendeckungsmaßnahmen<br />

im nicht preisgebundenen<br />

Wohnraum sowie auf allgemeine Mietanpassungen<br />

gemäß BGB zurückzuführen.<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // 01 Solide<br />

Der gesamte vom <strong>SWW</strong> verwaltete Wohnungs- und Gewerbebestand beträgt zum 31.12.<strong>2023</strong>:<br />

4.272<br />

WOHNUNGEN UND<br />

GEWERBE INSGESAMT<br />

3.767<br />

Mietwohnungen<br />

74<br />

Gewerbeeinheiten<br />

21<br />

Gewerbeeinheiten<br />

für Dritte<br />

410<br />

Mietwohnungen<br />

für Dritte


22<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // 01 Solide<br />

NEUBAUTÄTIGKEIT<br />

© Mathias Struck<br />

Großbaustelle Goethe+, Sonthofen<br />

Lieferkettenschwierigkeiten und Materialverknappung, die 2022 noch zu Verzögerungen im Bauablauf geführt<br />

hatten, spielten <strong>2023</strong> keine wesentliche Rolle mehr. Der Anstieg der Baupreise setzte sich hingegen fort,<br />

wenngleich in abgeschwächter Form.<br />

Vor der Realisierung von neuen Bauvorhaben wurde die Abwägung von Kostenrisiken intensiviert. Bei einigen<br />

Projekten musste der Beginn der Bauarbeiten verschoben oder sogar ausgesetzt werden. Das <strong>SWW</strong> liegt hier<br />

im sich deutschlandweit abzeichnenden Trend mit der Reduzierung von Bauinvestitionen.<br />

Das Quartier Goethestraße in Sonthofen stellt mit 421<br />

Wohnungen in 28 Gebäuden ein Kerngebiet des <strong>SWW</strong><br />

dar. In Anlehnung an die Goethestraße, die sich als<br />

zentrale Achse durch das Wohngebiet zieht, entstand<br />

der Name Goethe+. Es wurde ein Gesamtkonzept entwickelt,<br />

das die Aspekte „Wohnen, soziales Umfeld<br />

und Mobilität“ sowie Nachhaltigkeit berücksichtigt.<br />

Dabei sind neben der Aufwertung der Bestandsgebäude<br />

und der Außenanlagen auch die Schaffung<br />

neuen Wohnraums durch ergänzende Bebauung<br />

vorgesehen. Auf Grundlage des 2018 durch interdisziplinäre<br />

Planungen unter Beteiligung der Bewohner<br />

entwickelten städtebaulichen Rahmenplans wurde<br />

2019 ein Architektenwettbewerb zur Konkretisierung<br />

der baulichen Umsetzung vorgenommen. In der Fortfolge<br />

wurde mit den beauftragten Architekten und<br />

Fachplanern ein Konzept entwickelt, das die Schaffung<br />

von rund 160 neuen Wohnungen in mehreren Bau-<br />

abschnitten vorsieht. Parallel sollen die Außenanlagen<br />

und die Sanierungsstrategien der Bestandsgebäude<br />

entwickelt und realisiert werden. Die Änderung<br />

der Erschließungswege für das Quartier, die<br />

Unterbringung von Stellplätzen sowie die Erneuerung<br />

der technischen Infrastruktur stellen weitere<br />

Herausforderungen dar.<br />

Im ersten Bauabschnitt entstehen 66 öffentlich geförderte<br />

Mietwohnungen sowie ca. 100 Tiefgaragen-<br />

Stellplätze. Der Neubau wird in Holz-Hybrid-Bauweise<br />

realisiert und erreicht den KfW 40-Standard. Die<br />

Fertigstellung und Bezug des ersten Bauabschnitts<br />

mit sechs Teilgebäuden erfolgt schrittweise seit September<br />

<strong>2023</strong>. Die letzten beiden Teilgebäude wurden<br />

Anfang 2024 zur Nutzung übergeben. Parallel zur Erstellung<br />

der Neubauten wurden die angrenzenden<br />

fünf Bestandsgebäude Goethestraße 14-22 generalsaniert.


23<br />

© meikefischer.com<br />

© BOKEHdesignstudio<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // 01 Solide<br />

© meikefischer.com © meikefischer.com<br />

Großbaustelle Goethe+, Sonthofen<br />

Als eigenständiges Bauwerk wurde die gemeinsame<br />

Tiefgaragenzufahrt für den ersten und zweiten<br />

Bauabschnitt errichtet. Nach Erweiterung der Bundesstraße<br />

durch das Staatliche Bauamt wurde eine<br />

direkte Zufahrt in die <strong>SWW</strong> Tiefgarage möglich.<br />

Die Planung für den zweiten Bauabschnitt konnte bis<br />

zur Bauantragstellung fortgeführt werden. In zentraler<br />

Lage im Quartier sollen ab 2024 weitere 48<br />

geförderte Wohnungen und eine Tiefgarage mit 91<br />

Stellplätzen entstehen. Im Erdgeschoß sind darüber<br />

hinaus Gewerbe und eine Kita geplant. Ab dem<br />

1.Obergeschoss wird das 8-geschossige Gebäude in<br />

Holzkonstruktion und insgesamt in EH 55 Standard<br />

errichtet.<br />

Begleitend zur Erstellung des ersten Bauabschnitts<br />

wurde <strong>2023</strong> der Umbau der Goethestraße zur Spielstraße<br />

mit Erneuerung aller Sparten realisiert. Das<br />

<strong>SWW</strong> trat hierbei als Erschließungsträger für die<br />

Stadt Sonthofen auf.<br />

In der Elsa-Brandström-Straße in Sonthofen errichtete<br />

das <strong>SWW</strong> ein Wohngebäude für bis zu 54<br />

geflüchtete Menschen. Die Belegung erfolgt durch<br />

das Landratsamt und ist Teil der kreiskommunalen<br />

Verpflichtung zur Wohnraumversorgung für Geflüchtete.<br />

Das Gebäude wurde nachhaltig errichtet und<br />

soll zu einem späteren Zeitpunkt in normal genutzte<br />

Wohnungen umgewidmet werden. Entstanden ist<br />

ein optisch ansprechendes und energetisch vorbildliches<br />

Gebäude in Holzbauweise. Die Fertigstellung<br />

und Übergabe zur Nutzung durch das Landratsamt<br />

erfolgte im November <strong>2023</strong>.<br />

© Manfred Köhler<br />

Elsa-Brandström-Straße, Sonthofen


24<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // 01 Solide<br />

INSTANDHALTUNG UND MODERNISIERUNG<br />

© Manfred Köhler<br />

Burgsiedlung, Mietshaus, Sonthofen<br />

Für Instandhaltungen und Modernisierungen sind im<br />

Jahr <strong>2023</strong> einschließlich der Lohnkosten für das eigene<br />

Handwerks- und Verwaltungspersonal Mio. € 9,5<br />

angefallen (Vorjahr Mio. € 8,4).<br />

Dies entspricht einem Bruttoaufwand von rd. € 37 je<br />

m² Nutzfläche (Vorjahr rd. € 33 je m²).<br />

Der von eigenem Handwerkspersonal erledigte Anteil<br />

des Instandhaltungsaufwandes beträgt ca. Mio. € 2,6,<br />

was einem Anteil von ca. 27 % des Gesamtaufwandes<br />

entspricht.<br />

Im Rahmen des Quartierskonzepts Goethe+ wurden<br />

an fünf Bestandsgebäuden mit insgesamt 60 Wohnungen<br />

umfassende Sanierungen vorgenommen, die<br />

<strong>2023</strong> abgeschlossen wurden.<br />

Umfangreiche Dach- und Fassadensanierungen wurden<br />

an einem Gebäude in der Julius-Kunert-Straße<br />

(Immenstadt), an drei weiteren Gebäuden in der<br />

Sudentenstraße/Oberes Feld (Immenstadt), an zwei<br />

Gebäuden in der Burgsiedlung (Sonthofen), an drei<br />

Gebäuden in der Hermann-von-Barth-Straße und<br />

zwei weiteren Gebäuden in der Holzerstraße sowie in<br />

der Oytalstraße (Oberstdorf) vorgenommen.<br />

Im Oberen Feld in Immenstadt konnte bereits 2022<br />

eine Heizzentrale mit dem Anschluss der ersten<br />

beiden Bauabschnitte in der „Südstadt“ in Betrieb<br />

genommen werden. Die Biomasseanlage ermöglicht<br />

den Umstieg von bislang fossilen auf nun erneuerbare<br />

Energien. <strong>2023</strong> wurde dann der dritte Bauabschnitt<br />

realisiert, so dass nun rund 300 Wohnungen<br />

angeschlossen sind.<br />

Für das Wohnquartier Julius-Kunert-Straße in Immenstadt<br />

wurde eine weitere Heizzentrale mit Nahwärmenetz<br />

projektiert. Die Versorgung der rund 100<br />

Wohnungen im Quartier soll mittels Pelletsheizkessel<br />

von Erdgas auf erneuerbare Energien umgestellt<br />

werden. Die Bauarbeiten wurden im Herbst <strong>2023</strong><br />

begonnen. Der Umschluss der Gebäude erfolgt zur<br />

Heizperiode 2024/25.<br />

Für eine Reihe von Heizungsmodernisierungen<br />

wurde der Austausch der Erdgasheizungen durch<br />

Wärmepumpen projektiert. Die Ausführung musste<br />

jedoch aufgrund Liefer- und Ausführungsengpässen<br />

auf 2024 verschoben werden.<br />

Für die Jahre 2024 bis 2026 ist die umfassende Sanierung<br />

des Gebäudes Jahnstraße 33 in Sonthofen mit<br />

63 Wohnungen vorgesehen. Neben der Erneuerung<br />

der Versorgungsstränge und damit verbundenen<br />

Badsanierungen sind weitere bauliche Maßnahmen<br />

geplant, die Komfort und Barrierefreiheit verbessern.<br />

Vorbereitend wurde <strong>2023</strong> bereits die zentrale Heiztechnik<br />

erneuert.


25<br />

© meikefischer.com<br />

Goethe+ Strangsanierung, Sonthofen<br />

© Manfred Köhler<br />

Hermann-von-Barth-Straße, Mietshäuser, Oberstdorf<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // 01 Solide<br />

© Manfred Köhler<br />

© Manfred Köhler<br />

Julius-Kunert-Straße, Mietshäuser, Immenstadt<br />

Sudetenstraße, Mietshäuser, Immenstadt<br />

© Manfred Köhler<br />

© Manfred Köhler<br />

Oberes Feld, Mietshäuser, Immenstadt<br />

Oytalstraße, Mietshäuser, Oberstdorf<br />

© Manfred Köhler<br />

© Manfred Köhler<br />

Oberes Feld, Mietshäuser, Immenstadt<br />

Jahnstraße, Mobilheime als Ersatzunterkünfte, Sonthofen


INDI<br />

Manuel Wernick<br />

verantwortlich für den Verkauf von<br />

Grundstücken, Reihenhäusern und<br />

Eigentumswohnungen des <strong>SWW</strong><br />

© meikefischer.com


VIDUELL<br />

INDIVIDUELL<br />

Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist eine Herzensangelegenheit<br />

vieler Menschen im Oberallgäu. Bei uns unterstützen<br />

Sie Spezialisten bei der Realisierung Ihrer ganz persönlichen<br />

Wohnvorstellung. Wir beraten Sie von Anfang an mit dem Ziel,<br />

die eigenen Wünsche möglichst weit umzusetzen. Von der Auswahl<br />

der Fliesen über die Verteilung der Steckdosen bis zur<br />

Bestimmung der Wandfarbe steht Ihnen unser Team zur Seite.<br />

02


28<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // 02 Individuell<br />

BAUTRÄGERGESCHÄFT UND VERKÄUFE<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2023</strong> wurden aus dem Anlagevermögen 8 Wohnungen und 8 Tiefgaragenstellplätze<br />

veräußert.<br />

In Sonthofen konnte ein Grundstück am Dammweg zur Bebauung erworben werden und Baurecht<br />

für drei Reihenhäuser mit Garagen erlangt werden. Nach Abbruch der bestehenden<br />

Bebauung wurde 2022 mit den Bauarbeiten begonnen. Die Fertigstellung und Übergabe der<br />

schlüsselfertigen Wohngebäude erfolgten im Sommer <strong>2023</strong>.<br />

Auf einem Bestandsgrundstück in Immenstadt beabsichtigt das <strong>SWW</strong> die Errichtung von vier<br />

Doppelhaushälften als schlüsselfertige Bauträgermaßnahme. Die Planung und Baugenehmigung<br />

konnten <strong>2023</strong> so weit vorangebracht werden, dass im Sommer 2024 die Bauarbeiten beginnen<br />

können. Die Vermarktung des Projekts soll Anfang 2024 starten.<br />

Weitere Bauträgerprojekte wurden aufgrund der Zinsentwicklung und der Baupreise zurückgestellt.<br />

Siedlerstraße, Doppelhaushälften, Immenstadt<br />

DH 02 DH 01<br />

DH 03


29<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // 02 Individuell<br />

© meikefischer.com<br />

Dammweg, Reihenhäuser, Sonthofen


Indra Baier-Müller<br />

Landrätin und Aufsichtsratsvorsitzende<br />

des <strong>SWW</strong>


ENGAGIERT<br />

Unsere unternehmerische Strategie ist auf Nachhaltigkeit angelegt. Erfolgreiches,<br />

wirtschaftliches Handeln, Verantwortung gegenüber unserer Umwelt und Heimat<br />

sowie die Verpflichtung zu unserem sozialen Auftrag: Das sind die Kernpunkte unserer<br />

Unternehmenskultur und daran lassen wir unsere tägliche Arbeit messen.<br />

03


32<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // 03 Engagiert<br />

Das <strong>SWW</strong> als regional verankertes und agierendes Unternehmen ist sich seiner Verantwortung bezüglich der<br />

Gesellschaft und Umwelt bewusst. „Wir respektieren die Würde und Autonomie aller Menschen. Wir tragen<br />

mit unserem Handeln Verantwortung für das Unternehmen, den Zusammenhalt in der Gesellschaft und den<br />

Schutz unserer Lebensräume.“ Dieser Leitsatz spiegelt das Ziel der Geschäftsleitung wider, unternehmensumfassend<br />

ethische Normen zu stärken und ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das Integrität, Respekt sowie<br />

faires und nachhaltiges Verhalten fördert. Nachhaltigkeit bedeutet dabei zuallererst ein kritisches Denken und<br />

bedingt einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Themen Soziales, Ökologie und Ökonomie.<br />

© meikefischer.com<br />

SOZIALES<br />

Für unsere Mieter werden Quartiere entwickelt, die<br />

passende Wohnformen für verschiedene Lebenslagen<br />

zur Verfügung stellen. Durch Gestaltung von<br />

Grün- und Gemeinschaftsflächen wird die Lebensqualität<br />

im Quartier erhöht. Die Sozialverträglichkeit<br />

von Quartieren steigt, da die Wohnungen des <strong>SWW</strong><br />

bewusst und gemischt belegt werden. Das Zusammenleben<br />

von Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen,<br />

mit unterschiedlichem Einkommen und<br />

aus verschiedenen Kulturkreisen soll auf diese Weise<br />

gefördert werden.<br />

Für unsere Mitarbeiter werden individuell abgestimmte<br />

Entwicklungsmaßnahmen angeboten, Seminarangebote<br />

können selbst vorgeschlagen und<br />

die Erkenntnisse danach mit den Kollegen bspw.<br />

im Intranet oder durch interne Schulungen geteilt<br />

werden. Ein zentrales Thema ist weiterhin die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie. Neben flexiblen<br />

Arbeitszeitmodellen bieten wir ein mobiles Arbeiten<br />

an. Für die Ermöglichung eines flexiblen Arbeitsplatzes<br />

wurde in den letzten Jahren verstärkt in die technische<br />

Ausstattung investiert. Zudem unterstützen<br />

wir den Bereich Gesundheit und Sport. Es werden<br />

regelmäßig Kurse zur Gesundheitsförderung, z.B.<br />

Rückenfit angeboten und wöchentlich ein Obstkorb<br />

bereitgestellt. Unser soziales Handeln wird von den<br />

Werten Vertrauen, Wertschätzung, Tradition und Bescheidenheit<br />

geprägt..<br />

ÖKOLOGIE<br />

Nachhaltigkeit, Verantwortung gegenüber unserer<br />

Natur, Innovation und Sparsamkeit prägen unsere<br />

Überlegungen und Ziele im Bereich Ökologie.<br />

Unsere Gebäude werden ständig so verbessert, damit<br />

der CO2 Verbrauch sinkt. Bei unseren 3.767 Wohn-<br />

einheiten weisen wir CO2-Emissionen in Höhe von<br />

5.180,4 t CO2 äq/a zum Stand 31.12.<strong>2023</strong> aus. Insbesondere<br />

einzelne Gebäude verfügen über einen deutlich<br />

besseren energetischen Standard. Neubauten<br />

erfolgen auf Basis der jeweils gültigen Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV). Im Neubau streben wir mit<br />

den Förderbedingungen das EH 40 mit Energieeffizienz<br />

an.<br />

Bei Sanierungen, Modernisierungen und Neubauten<br />

wird stets auf die Auswahl umweltfreundlicher regionaler<br />

Baustoffe geachtet. Es werden beispielsweise<br />

nahezu ausschließlich mineralische Dämmstoffe<br />

eingesetzt. Ziele dabei sind ein gesundes Wohnen,<br />

ressourcenschonendes Bauen sowie eine lange Haltbarkeit<br />

der Gebäude. Auch die umweltfreundliche<br />

Entsorgung am Ende des Gebäude-Lebenszyklus<br />

spielt eine entscheidende Rolle.<br />

Durch ergänzendes und flächensparendes Bauen<br />

wird bei Neubauvorhaben ein möglichst geringer Flächenverbrauch<br />

angestrebt. Gleichzeitig bemühen wir<br />

uns, Grünflächen soweit möglich zu erhalten.<br />

ÖKONOMIE<br />

Das Kerngeschäft des <strong>SWW</strong> ist die Bewirtschaftung,<br />

der Erhalt und somit die Sicherung des eigenen Gebäudebestandes.<br />

Ein zeitgemäßer Bestand bildet die<br />

Grundlage für das Hauptgeschäftsfeld Vermietung.<br />

Unter dem ökonomischen Gesichtspunkt wird deshalb<br />

eine Eigenkapitalrendite von ca. 3 % angestrebt,<br />

um neuen sozialen Wohnraum erstellen zu können.<br />

Neben der Aufgabe der Beschaffung von günstigen<br />

Grundstücken wird hierbei das Verhältnis Mietwohnungsbau<br />

zu Eigentumsbau entsprechend gewichtet.<br />

Sicherheit, Verlässlichkeit und Ordnung, aber auch<br />

der Erfolg stehen hier für uns an erster Stelle.


33<br />

© Feuerwehr Sonthofen<br />

01<br />

© Corbinian Kling<br />

01 Feuerwehr Sonthofen<br />

02 Martin Kaiser und Oliver Kühner<br />

03 Promi Night Charity Curling<br />

04 Oberstdorfer Musiksommer<br />

05 EUREGIO Konzert in Fischen<br />

05 Armutsorientiertes Bauen Indien<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // 03 Engagiert<br />

04<br />

05<br />

© meikefischer.com für Agentur Eselsohr<br />

02<br />

© DESWOS e.V.<br />

06<br />

SPENDEN<br />

03<br />

© Dominik Berchtold<br />

FÜR MENSCHEN IN DER REGION<br />

Mit unseren jährlichen Spenden an verschiedene Organisationen<br />

und Vereine engagieren wir uns für die<br />

Menschen in unserer Region, im Oberallgäu.<br />

Es liegt uns am Herzen, die Menschen direkt dort<br />

zu unterstützen, wo auch wir als <strong>SWW</strong> Wohnraum<br />

anbieten. Im Geschäftsjahr <strong>2023</strong> haben wir beispielsweise<br />

an Organisationen und Vereine aus den<br />

Bereichen Kultur (z.B. Oberstdorfer Musiksommer,<br />

Euregio Musikfestival) und Soziales (z.B. Förderverein<br />

der Albert-Schweitzer-Schule, VdK Sonthofen,<br />

Freiwillige Feuerwehr, Promi Night Charity Curling)<br />

gespendet.<br />

Insgesamt wurde das Engagement regionaler Organisationen<br />

und Vereine vom <strong>SWW</strong> mit einem Betrag<br />

von rund € 33.000 gewürdigt.<br />

FÜR MENSCHEN IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN<br />

Die Lebensbedingungen für Menschen in Afrika,<br />

Asien und Lateinamerika verbessern ist eine gesellschaftspolitische<br />

Aufgabe der fachlichen Institutionen<br />

und Unternehmen der reichen Industrieländer.<br />

Die Wohnungsnot in diesen Ländern zu bekämpfen,<br />

sehen wir als eine gesellschaftliche Verpflichtung in<br />

der Wohnungswirtschaft.<br />

Dieser Verantwortung kommen wir über die DESWOS<br />

Deutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungsund<br />

Siedlungswesen e.V. nach. Sie ist unsere Fachorganisation<br />

für wohnungswirtschaftliche Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Bereits seit 2014 unterstützt das <strong>SWW</strong> die Projekte<br />

der DESWOS als Mitglied und Förderer. Denn mit<br />

einem Mitgliedsbeitrag und den Spenden fördern<br />

wir die soziale und wirtschaftliche Entwicklung benachteiligter<br />

Menschen in den Projekten in Afrika,<br />

Asien und Lateinamerika.<br />

Mit unseren Spenden und unserem Mitgliedsbeitrag<br />

fördern wir den Bau von Häusern in Selbsthilfe,<br />

errichten wir Kindergärten und Schulen, schaffen<br />

Arbeitsplätze und vieles mehr..


INNOVATIV<br />

In unserem Geschäftsfeld <strong>SWW</strong> INNOVATIV entwickeln wir die<br />

bauliche Antwort auf die großen Fragestellungen unserer Zeit,<br />

seien es demografische Entwicklungen, Fragen der Inklusion,<br />

Herausforderungen der Migration oder Konzepte für bezahlbaren<br />

Wohnraum. Gleichzeitig erschließen unsere Spezialisten hier neue<br />

Baugebiete und sind die kompetenten Ansprechpartner für unsere<br />

besonderen Immobilien.<br />

04<br />

© meikefischer.com für Agentur Eselsohr


Anni<br />

tobt auf den erneuerten<br />

Spielplätzen des <strong>SWW</strong>


36<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // 04 Innovativ<br />

ENTWICKLUNGEN UND PLANUNGEN<br />

© HOF437.at<br />

In Blaichach wird auf einem innerörtlichen Grundstück ein Gemeinschaftsprojekt<br />

mit der Gemeinde entwickelt. Entstehen soll im Erdgeschoss<br />

eine 5-gruppige Kinderbetreuungseinrichtung mit den<br />

entsprechenden Aufenthalts- und Nebenräumen, sowie Freiflächen.<br />

In den beiden Obergeschossen werden 12 geförderte Wohnungen<br />

(EOF) untergebracht. Das <strong>SWW</strong> fungiert<br />

als Bauträger und wird nach<br />

Fertigstellung die Wohnungen in<br />

den eigenen Bestand übernehmen.<br />

Die Kindertagesstätte geht in das<br />

Eigentum der Gemeinde über. Im<br />

Jahr <strong>2023</strong> konnten die Planungen<br />

bis zur Bauantragsstellung geführt<br />

werden. Der Baubeginn für das Gebäude<br />

ist im Frühjahr 2024, die Fertigstellung<br />

2025 vorgesehen.<br />

Visualisierung Gemeinschaftsprojekt in Blaichach


37<br />

Auf einem bislang gewerblich genutzten Grundstück mit rd. 7.500 m² in Waltenhofen,<br />

Ludwig-Prandtl-Straße, entwickelt das <strong>SWW</strong> Wohnbauflächen. Das bereits 2021 entworfene<br />

bauliche Konzept mit einem Mix aus Mehrfamiliengebäude und Reihenhäusern<br />

wurde gemeinsam mit der Gemeinde weiterentwickelt. Auf Wunsch der Gemeinde soll<br />

auf dem Grundstück auch eine Kinderbetreuungseinrichtung und bezahlbarer, barrierefreier<br />

Wohnraum räumlich integriert werden. 2022 wurde der Auslegungsbeschluss des<br />

Bebauungsplans durch die Gemeinde verabschiedet. Aufgrund von Hinweisen des Wasserwirtschaftsamtes<br />

konnte der Bebauungsplan bislang nicht in Kraft gesetzt werden. Zudem<br />

ist die Vermarktbarkeit der Bauträgermaßnahme durch die aktuelle Marktlage erschwert.<br />

Das <strong>SWW</strong> beabsichtigt auf dem Bestandsgrundstück Siedlerstraße 28, 28 1/2 und 30,<br />

30 1/2 (Immenstadt) den Neubau von Mietwohnungen. Für die bisher vorhandenen Gebäude<br />

ließ sich aufgrund schlechter Bausubstanz eine Modernisierung wirtschaftlich<br />

nicht darstellen. Die Gebäude wurden bereits abgebrochen und die Grundstücke für die<br />

Neubebauung hergerichtet. Geplant sind nun zwei Gebäude mit insgesamt 32 Wohnungen<br />

in Holz-Hybrid-Bauweise mit EH 55 Standard. Die Wohnungen werden mit Hilfe des EOF-<br />

Förderprogramms des Freistaats Bayern errichtet. Der Baubeginn soll in 2024 erfolgen.<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // 04 Innovativ<br />

Das <strong>SWW</strong> besitzt ein Grundstück in exponierter Hanglage oberhalb von Immenstadt in<br />

der Welzereute. Die ursprüngliche Bebauung mit Einfachwohnungen aus den 50er Jahren<br />

ist nicht mehr vorhanden. Das entwickelte bauliche Konzept sieht insbesondere Doppelhäuser<br />

vor, kombiniert mit einem Mehrfamiliengebäude. Der Baubeginn ist aufgrund der<br />

aktuellen Baupreisentwicklung noch nicht terminiert.<br />

Im Jahresverlauf wurden zudem konkrete Planungen für Grundstücke in Blaichach,<br />

Sonthofen und Immenstadt erstellt. Es handelt sich dabei um den Ersatz von Bestandsgebäuden,<br />

deren Erhalt bzw. Sanierung aufgrund des Baualters und minderwertiger<br />

Wohnqualität nicht sinnvoll ist.<br />

Lageplan Mehrfamiliengebäude in Immenstadt


© meikefischer.com für Agentur Eselsohr


05<br />

Ann-Kathrin Ries<br />

Duale Studentin<br />

SERVICE<br />

Mit zahlreichen Dienstleistungsangeboten<br />

rund um Wohnraum und Wohnungsverwaltung<br />

sind wir nicht nur im eigenen Bestand<br />

aktiv, sondern bieten diese auch frei am<br />

Markt an. Ob die Drittverwaltung von Wohnungen<br />

oder Eigentümerverwaltung, Regiebetrieb<br />

und Hausmeisterei: unsere Erfahrung<br />

ist unser großes Plus.


40<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // 05 Service<br />

DRITTVERWALTUNG /<br />

SONDEREIGENTUMSVERWALTUNG<br />

Altstädten<br />

Gemeinden<br />

4<br />

Mietwohnungen für Dritte<br />

0<br />

Gewerbeeinheiten für Dritte<br />

Bad Hindelang<br />

5<br />

0<br />

Balderschwang<br />

30<br />

4<br />

Blaichach<br />

53<br />

3<br />

Burgberg<br />

4<br />

0<br />

Hinterstein<br />

1<br />

0<br />

Immenstadt<br />

31<br />

0<br />

Immenstadt-Stein<br />

3<br />

0<br />

Kempten<br />

Lindau<br />

Lindenberg<br />

Memhölz<br />

Nesselwang<br />

Obermaiselstein<br />

Oberstaufen<br />

17<br />

6<br />

1<br />

6<br />

8<br />

9<br />

5<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Für die Stadibau - Gesellschaft für den Staatsbedienstetenwohnungsbau<br />

in Bayern mbH werden 79<br />

Wohnungen und für die Kommunen im Oberallgäu 93<br />

Wohnungen und 9 weitere Sondereinheiten verwaltet.<br />

Neben der Verwaltung von 106 Wohnungen und<br />

5 Sondereinheiten in kirchlichen Dienstgebäuden<br />

werden 132 Wohnungen und 7 Sondereinheiten für<br />

private Eigentümer verwaltet. Insgesamt werden<br />

431 Einheiten für Dritte verwaltet.<br />

Oberstdorf<br />

77<br />

10<br />

Rettenberg<br />

3<br />

0<br />

Schöllang<br />

7<br />

0<br />

Sonthofen<br />

91<br />

3<br />

Thalkirchdorf<br />

4<br />

0<br />

Untermaiselstein<br />

3<br />

0<br />

Waltenhofen<br />

12<br />

0<br />

Wertach<br />

8<br />

1<br />

Wiggensbach<br />

22<br />

0<br />

Gesamt<br />

410<br />

21


41<br />

GEWERBE<br />

Insgesamt werden vom <strong>SWW</strong> 74 Gewerbeeinheiten<br />

verwaltet. Die gesamte Gewerbefläche beträgt per<br />

31. Dezember <strong>2023</strong> 13.133,81 m². Die Gewerbemieten<br />

blieben mit knapp über Mio. € 1,0 nahezu<br />

unverändert. Die durchschnittliche Sollmiete für<br />

die gewerbliche Nutzung beläuft sich am 31.12.<strong>2023</strong><br />

auf € 6,61/m² Nutzfläche/mtl.<br />

Sonthofen<br />

Immenstadt<br />

Oberstdorf<br />

Blaichach<br />

Bad Hindelang<br />

Fischen<br />

Gemeinden<br />

45<br />

12<br />

1<br />

1<br />

10<br />

3<br />

Gewerbe & sonstige<br />

Einheiten<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // 05 Service<br />

Burgberg<br />

1<br />

Rettenberg<br />

1<br />

Gesamt<br />

74<br />

BAUBETREUUNG<br />

Die Kreisspitalstiftung Kempten errichtet auf einem<br />

zentral in Altusried gelegenen Grundstück eine stationäre<br />

Pflegeeinrichtung und Seniorenwohnungen.<br />

Das Raumprogramm wird durch Tagespflegeplätze<br />

und ambulanten Pflegedienst sowie Verwaltungsräume<br />

und Begegnungsräume ergänzt. Das <strong>SWW</strong><br />

betreut im Rahmen eines Geschäftsbesorgungsvertrages<br />

die Planung und Realisierung des Projektes.<br />

2022 erfolgte der Baubeginn und Errichtung des<br />

Rohbaus, <strong>2023</strong> wurden die Ausbauarbeiten fortgeführt.<br />

Die Fertigstellung und Übergabe des Gebäudes<br />

zur Nutzung sind für Frühjahr 2024 vorgesehen.<br />

Die Allgäuer Kraftwerke GmbH, Sonthofen, und das<br />

<strong>SWW</strong> realisieren in einer gemeinsamen Gesellschaft<br />

ein Wohn- und Geschäftshaus in der Flurstraße in<br />

Sonthofen. Das Gebäude umfasst im Erdgeschoss<br />

Gewerbeflächen sowie 27 Wohnungen in den drei<br />

Obergeschossen. Im Untergeschoss ist eine Tiefgarage<br />

mit 29 Stellplätzen vorgesehen. Das <strong>SWW</strong><br />

begleitet das Projekt mit der Aufgabe der Baubetreuung<br />

in der Projektgesellschaft. Mit den Bauarbeiten<br />

wurde 2021 begonnen. Die Fertigstellung<br />

des Holz-Hybrid-Gebäudes mit Übergabe der Wohnungen<br />

und der Gewerbeeinheit an die Käufer erfolgte<br />

bis Ende <strong>2023</strong> (Haus Nord und Gewerbe) bzw.<br />

Anfang 2024 (Haus Süd).<br />

Die Stadt Sonthofen beabsichtigt ein neues Jugendhaus<br />

zu errichten. Im Rahmen eines Geschäftsbesorgungs-<br />

und Generalplanervertrages ist das <strong>SWW</strong><br />

von der Stadt Sonthofen <strong>2023</strong> als Dienstleister für<br />

dieses Projekt beauftragt worden.<br />

Das technische Personal des <strong>SWW</strong> übernahm auch<br />

<strong>2023</strong> Baubetreuungsleistungen für Wohnungseigentümergemeinschaften,<br />

die von der Hausverwaltung<br />

Oberallgäu (HVOA) betreut werden, ebenso<br />

wie vom <strong>SWW</strong> für Dritte verwaltete Gebäude. In<br />

diesem Rahmen wurden Leistungen für Planung,<br />

Ausschreibung und Bauüberwachung von Instandhaltungsarbeiten<br />

an mehreren Gebäuden erbracht.<br />

Die Geschäftsführung des <strong>SWW</strong> ist mit dem<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden.


42<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // Wirtschaftsbericht<br />

WIRTSCHAFTSBERICHT<br />

ERTRAGSLAGE<br />

Das Jahresergebnis setzt sich wie folgt zusammen:<br />

In T €<br />

Rohertrag<br />

(Vorjahr)<br />

Betriebsergebnis<br />

Hausbewirtschaftung<br />

14.528,4<br />

(13.705,7)<br />

8.544,7<br />

1.978,5<br />

(801,0)<br />

1.961,5<br />

Verkaufstätigkeit<br />

Baubetreuung<br />

168,4<br />

(148,0)<br />

168,4<br />

163,8<br />

(165,3)<br />

154,6<br />

Verwaltungsbetreuung<br />

Summe<br />

16.838,9<br />

(14.820,0)<br />

10.829,2<br />

(Vorjahr)<br />

(7.553,9)<br />

(769,2)<br />

(148,0)<br />

(158,2)<br />

(8.629,3)<br />

Ergebnis vor Steuern<br />

7.475,1<br />

1.960,2<br />

168,4<br />

154,6<br />

9.758,3<br />

(Vorjahr)<br />

(6.684,2)<br />

(767,3)<br />

(148,0)<br />

(158,2)<br />

(7.757,7)<br />

DB I<br />

7.471,8<br />

1.960,2<br />

168,4<br />

154,6<br />

9.755,0<br />

(Vorjahr)<br />

(6.680,9)<br />

(767,3)<br />

(148,0)<br />

(158,2)<br />

(7.754,4)<br />

Umlage OP<br />

3.168,4<br />

210,9<br />

166,4<br />

128,6<br />

3.674,2<br />

(Vorjahr)<br />

(2.741,6)<br />

(320,7)<br />

(132,8)<br />

(174,2)<br />

(3.369,4)<br />

DB II<br />

4.303,4<br />

1.749,4<br />

2,0<br />

26,1<br />

6.080,8<br />

(Vorjahr)<br />

(3.939,3)<br />

(446,5)<br />

(15,2)<br />

(-16,0)<br />

(4.385,0)<br />

Umlage NOP<br />

2.052,0<br />

122,3<br />

4,1<br />

55,7<br />

2.234,1<br />

(Vorjahr)<br />

(1.693,2)<br />

(103,2)<br />

(11,6)<br />

(50,9)<br />

(1.858,8)<br />

DB III<br />

2.251,4<br />

1.627,1<br />

-2,1<br />

-29,7<br />

3.846,7<br />

(Vorjahr)<br />

(2.246,2)<br />

(343,3)<br />

(3,6)<br />

(-66,9)<br />

(2.526,2)<br />

343,3<br />

Jahresüberschuss<br />

2.251,4<br />

1.627,1<br />

-2,1<br />

-29,7<br />

3.846,7<br />

(Vorjahr)<br />

(2.246,2)<br />

(343,3)<br />

(3,6)<br />

(-66,9)<br />

(2.526,2)<br />

Das Jahresergebnis setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Die Ertragslage wurde wesentlich durch das Hausbewirtschaftungsergebnis<br />

und die Verkaufstätigkeit<br />

beeinflusst.<br />

In der Hauptsparte Hausbewirtschaftung liegen die<br />

Umsatzerlöse mit T € 27.349,4 um T € 796,6 höher als<br />

im Vorjahr. Die Steigerung ist in erster Linie auf turnusmäßige<br />

Mietanpassungen und die allgemeine Preissteigerung<br />

bei den Betriebskosten zurückzuführen.<br />

In den sonstigen betrieblichen Erträgen wirken im<br />

Berichtsjahr Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen,<br />

speziell für Gewährleistungen aus dem<br />

Bauträgergeschäft und für Heizkosten. Dabei fiel die<br />

Auflösung insgesamt bei T € 760,2 etwas höher als<br />

im Vorjahr mit T € 613,9 aus.<br />

Der sonstige betriebliche Aufwand lag mit T € 1.599,2<br />

(i. Vj. T € 1.979,2) niedriger. Insbesondere entfielen<br />

einmalige Steigerungen des Vorjahres im Bereich


43<br />

Unternehmenswerbung. Angefallene Abbruchkosten<br />

lagen bei T € 78,9 (i. Vj. T € 323,2).<br />

Die Aufwendungen für bezogene Lieferungen und<br />

Leistungen haben sich um T € 5.891,9 auf T € 14.735,6<br />

reduziert. Die Aufwendungen für bezogene Lieferungen<br />

und Leistungen aus der Hausbewirtschaftung i.<br />

H. v. T € 13.730,2 wurden wie im Vorjahr (T € 13.388,3)<br />

maßgeblich durch die Betriebskosten und die Instandhaltungskosten<br />

geprägt. Die deutliche Reduzierung<br />

der Aufwendungen für bezogene Lieferungen und<br />

Leistungen resultiert aus wesentlich geringeren<br />

Aufwendungen für Verkaufsgrundstücken aus abgeschlossenen<br />

Bauträgerprojekten des Vorjahres<br />

T € 935,3 (i. Vj. T € 7.171,0). Eine geringe Kompensation<br />

fand durch höhere Großinstandhaltungskosten<br />

T € 4.041,2 (i. Vj. T € 3.445,5) statt.<br />

In den Personalkosten i. H. v. T € 5.683,6 (i. Vj. T € 5.107,3)<br />

bilden sich in erster Linie die Lohn- und Gehaltsanpassungen<br />

aus den Tarifrunden und Auszahlungen<br />

im Rahmen der Inflationsprämie ab.<br />

In der Sparte Verkaufstätigkeit (ohne Verkauf von<br />

Bestandsgrundstücken) wurden Umsatzerlöse mit<br />

T € 1.892,6 (i. Vj. T € 13.269,5) realisiert. Im Bereich<br />

Verkauf von Bestandsgrundstücken konnten Umsatzerlöse<br />

i. H. v. T € 972,6 (i. Vj. T € 280,0) verbucht<br />

werden.<br />

Im Geschäftsjahr wurden mit T € 175,1 erneut konstante<br />

Baubetreuungsleistungen, wie im Vorjahr<br />

mit T € 186,4, an Externe verrechnet. Die zur Leistungserstellung<br />

erforderlichen direkten Personalaufwendungen<br />

lagen hingegen bei deutlich höheren<br />

T € 162,4 (i. Vj. T € 129,4).<br />

Das Umsatzvolumen der Verwaltungsbetreuungsleistungen<br />

lag nahezu gleich bei T € 163,8 (i. Vj.<br />

T € 165,3). Dabei lagen die gesamten Personalumlagen<br />

mit T € 184,3 unter denen des Vorjahres mit<br />

T € 225,1.<br />

Die Ertragslage der Gesellschaft ist insgesamt<br />

über alle Geschäftsbereiche zufriedenstellend.<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // Wirtschaftsbericht<br />

FINANZLAGE<br />

Anhand einer Kapitalflussrechnung auf Basis des Jahresabschlusses <strong>2023</strong> stellt sich die finanzielle<br />

Entwicklung für <strong>2023</strong> wie folgt dar:<br />

T €<br />

Finanzmittelbestand am 01.01.<br />

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit<br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit<br />

Finanzmittelbestand am 31.12.<br />

13.879,0<br />

14.426,2<br />

-20.804,1<br />

4.877,7<br />

12.378,8<br />

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit wurde teilweise durch Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit<br />

und der Finanzierungstätigkeit kompensiert. In den Finanzmitteln ist per 31.12.<strong>2023</strong> ein Guthaben<br />

in Form von Bausparverträgen i. H. v. T€ 1.082,8 enthalten.<br />

Die Zahlungsbereitschaft war im Berichtszeitraum jederzeit gegeben und ist auch für die geplante Zukunft<br />

gewährleistet.<br />

Die Finanzverhältnisse<br />

der Gesellschaft sind geordnet.


44<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // Wirtschaftsbericht<br />

VERMÖGENSLAGE<br />

Ausgehend vom Jahresabschluss zum 31.12.<strong>2023</strong> ergibt sich folgende Vermögens- und Kapitalstruktur:<br />

Vermögensstruktur<br />

Langfristige Investitionen<br />

Verkaufstätigkeit<br />

Sonstiges kurzfr. Vermögen<br />

Gesamtvermögen<br />

Kapitalstruktur<br />

31.12.<strong>2023</strong> 31.12.2022 Veränderung<br />

T €<br />

167.154,5<br />

250,7<br />

20.802,0<br />

188.207,2<br />

%<br />

88,8<br />

0,1<br />

11,1<br />

100,0<br />

T €<br />

151.003,0<br />

1.024,6<br />

22.931,3<br />

174.958,8<br />

%<br />

86,3<br />

0,6<br />

13,1<br />

100,0<br />

T €<br />

16.151,5<br />

-773,8<br />

-2.129,3<br />

13.248,4<br />

31.12.<strong>2023</strong> 31.12.2022 Veränderung<br />

T €<br />

%<br />

T €<br />

%<br />

T €<br />

%<br />

10,7<br />

-75,5<br />

-9,3<br />

7,6<br />

%<br />

Eigenmittel<br />

80.928,9<br />

43,0<br />

77.200,2<br />

44,1<br />

3.728,8<br />

4,8<br />

Langfristiges Fremdkapital<br />

83.131,6<br />

44,2<br />

78.351,2<br />

44,8<br />

4.780,4<br />

6,1<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

24.146,7<br />

12,8<br />

19.407,5<br />

11,1<br />

4.739,2<br />

24,4<br />

Gesamtkapital<br />

188.207,2<br />

100,0<br />

174.958,8<br />

100,0<br />

13.248,4<br />

7,6<br />

Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um T € 13.248,4.<br />

Auf der Vermögensseite liegen bei den langfristigen<br />

Investitionen im Anlagevermögen die Kostenzugänge<br />

für die Neubau- und Umbaumaßnahmen,<br />

Nachtragskosten für frühere Maßnahmen über den<br />

planmäßigen Abschreibungen und den Buchwertabgängen.<br />

Der Bestand an Verkaufsgrundstücken sank aufgrund<br />

abgeschlossener Bauträgermaßnahmen.<br />

Beim sonstigen kurzfristigen Vermögen wirkt<br />

hauptsächlich ein Rückgang der Forderungen aus<br />

dem Verkauf von Grundstücken des Umlaufvermögens<br />

und ein Rückgang des Bestandes an flüssigen<br />

Mitteln.<br />

Auf der Kapitalseite erhöhten sich die Eigenmittel vor<br />

allem aufgrund des erzielten Jahresüberschusses.<br />

Die langfristigen Fremdmittel erhöhten sich, da die<br />

Neuaufnahmen von Darlehen zur Finanzierung von<br />

Neubautätigkeiten die planmäßige und außerplanmäßige<br />

Tilgung von Darlehen übersteigen.<br />

Das kurzfristige Fremdkapital erhöhte sich im Vergleich<br />

zum Vorjahr hauptsächlich aufgrund der<br />

Zunahme bei Rückstellungen für noch anfallende<br />

Baukosten aus den laufenden Bauprojekten i. H. v.<br />

T€ 4.581,9. Gegenläufige Bewegungen ergaben sich<br />

hauptsächlich aus den erhaltenen Anzahlungen für<br />

Bauprojekte des Umlaufvermögens i. H. v. T€ 978,2.<br />

Das Eigenkapital zum 31. Dezember <strong>2023</strong> beträgt<br />

42,54 % (Vorjahr: 43,56 % der Bilanzsumme. Die<br />

Eigenmittel (einschließlich Rückstellungen für<br />

Bauinstandhaltung und der Rückstellung für Kanalsanierung)<br />

betragen 43,00 % (Vorjahr: 44,12 %) der<br />

Bilanzsumme.<br />

Die Gesellschaft verfügt über eine angemessene<br />

Eigenkapitalausstattung.<br />

Zum 31. Dezember <strong>2023</strong> sind die langfristigen Investitionen<br />

und die größtenteils nicht kurzfristig realisierbaren<br />

Grundstücksvorräte geeignet mit Eigenmitteln<br />

und langfristigem Fremdkapital finanziert.<br />

Durch eine kurzfristige Zwischenfinanzierung eines<br />

größeren Bauprojektes sind bis zur bereits vertraglichen<br />

abgesicherten Umfinanzierung im Jahre 2026<br />

die langfristigen Investitionen i. H. v. T€ 3.094,0 nicht<br />

durch langfristige Mittel abgedeckt.<br />

Die Vermögenslage der Gesellschaft ist geordnet.


45<br />

WEITERE FINANZIELLE UND NICHTFINANZIELLE<br />

LEISTUNGSINDIKATOREN<br />

Die im Folgenden genannten Leistungsindikatoren<br />

werden im Rahmen des Risikomanagements laufend<br />

mit Einschätzung und wo möglich auch mit entsprechenden<br />

Kennzahlen halbjährlich nachverfolgt und<br />

dokumentiert.<br />

GESAMTKAPITALRENTABILITÄT<br />

Die Gesamtkapitalrentabilität liegt im Geschäftsjahr<br />

mit 2,53 % (i. Vj. 1,93 %) im Vergleich zu geplanten<br />

1,37 % deutlich über Plan. Ursächlich waren hier<br />

mehrere Effekte, sowohl auf der Kapital- als auch<br />

auf der Ergebnisseite. So führten höhere Fremdkapitalaufnahmen<br />

zu einer gestiegenen Bilanzsumme<br />

und zu einem höheren Zinsaufwand. Ein höherer<br />

Personalaufwand und gleichzeitig angestiegene Abschreibungen<br />

belasteten das Ergebnis. Größere Verschiebungen<br />

bei den Abbruchkosten von <strong>2023</strong> nach<br />

2024 wirkten positiv auf das Ergebnis innerhalb der<br />

sonstigen betriebliche Aufwendungen. In den sonstigen<br />

betrieblichen Erträgen löste die Auflösung<br />

von Rückstellungen von Gewährleistungen und Betriebskosten<br />

ebenfalls Ergebnisverbesserungen aus.<br />

Weitere positive Ergebniseffekte ergaben sich durch<br />

höher realisierte Mietanpassungen und durch die<br />

Hebung von stillen Reserven aus einem Verkauf von<br />

Wohnungen des Anlagevermögens. Das Unternehmen<br />

arbeitet durch Ertrags- und Aufwandssteuerung<br />

kontinuierlich daran, eine Gesamtkapitalrentabilität<br />

größer 2 % zu realisieren. Wir erwarten aufgrund<br />

weiterhin hohem Großinstandhaltungsaufwand in<br />

2024 eine Gesamtkapitalrentabilität i. H. v. 0,99 %.<br />

FINANZIERUNGSSTRUKTUR<br />

Die Fremdkapitalquote liegt im Berichtsjahr bei<br />

57,5 % (i. Vj. 56,4 %). Im Berichtsjahr stieg der Anteil<br />

an Fremdfinanzierungen vor allem durch die laufenden<br />

Großprojekte an. Fremdkapitalanteile jenseits<br />

der 70 % verfolgen wir kritisch, da sich Zinssatzänderungen<br />

dann stärker auf das Jahresergebnis auswirken<br />

können. Dieses Ziel wurde im Geschäftsjahr<br />

<strong>2023</strong> erreicht. In diesem Zusammenhang achten wir<br />

grundsätzlich auch auf langfristige Finanzierungen<br />

für langfristig gebundene Mittel. Für 2024 planen wir<br />

trotz größerer Neubauinvestitionen für unseren Wohnungsbestand<br />

mit konstanten Fremdfinanzierungen<br />

und einer Quote von rund 60 %.<br />

MIETPOTENTIALAUSSCHÖPFUNG<br />

Aufgrund der hohen Inflation, den gestiegenen Instandhaltungs-<br />

und Bewirtschaftungskosten sowie<br />

steigenden Zinskosten, aber auch um in einen klimaneutralen<br />

Wohnungsbestand investieren zu können,<br />

sind Mietpreissteigerungen zwingend notwendig.<br />

Als Anbieter von preiswertem Wohnraum lag unser<br />

Zielbereich bei 80-90%. Abhängig von der Entwicklung<br />

der Mietspiegelspannen wird es künftig auch<br />

zu Ausschöpfungen oberhalb dieses Zielbereiches<br />

kommen.<br />

INSTANDHALTUNGSKOSTEN<br />

Um unseren Wohnungsbestand attraktiv zu halten,<br />

investieren wir in den Erhalt unserer Wirtschaftseinheiten.<br />

Dabei haben wir eine Untergrenze der<br />

Instandhaltungsaufwendungen pro m² und Jahr mit<br />

€ 21 festgelegt. Im Berichtszeitraum lagen wir mit<br />

€ 36,74/m² (i. Vj. € 33,22/m²) deutlich über diesem<br />

Wert. Für 2024 sind weitere Maßnahmen auf diesem<br />

bzw. noch höheren Niveau geplant, die dazu führen,<br />

dass wir deutlich über dem Mindestzielwert liegen<br />

werden.<br />

PERSONAL<br />

Die Bezahlung der Betriebsangehörigen erfolgt<br />

nach dem Manteltarif- bzw. Vergütungstarifvertrag<br />

für Arbeitnehmer in der Wohnungswirtschaft. Für<br />

die nebenberuflich tätigen Hausmeister gelten freie<br />

Vereinbarungen.<br />

Neben der tariflichen Bezahlung werden vom Unternehmen<br />

weitere soziale Leistungen gewährt, und<br />

zwar eine zusätzliche Altersversorgung und eine<br />

Beihilfe-Krankenversicherung.<br />

Altersstruktur der <strong>SWW</strong>-Belegschaft:<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // Wirtschaftsbericht


46<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // Wirtschaftsbericht<br />

ALTERSSTRUKTUR DER <strong>SWW</strong>-BELEGSCHAFT<br />

bis 20<br />

21 – 30<br />

31 – 40<br />

41 – 50<br />

51 – 60<br />

über 60<br />

insgesamt<br />

gewerbliche Arbeitnehmer<br />

hauptberuflich<br />

0<br />

1<br />

5<br />

3<br />

11<br />

1<br />

21<br />

nebenberuflich<br />

teilzeit<br />

0<br />

0<br />

0<br />

2<br />

2<br />

8<br />

12<br />

angestellte Arbeitnehmer<br />

hauptberuflich<br />

1<br />

9<br />

12<br />

12<br />

8<br />

2<br />

44<br />

nebenberuflich<br />

teilzeit<br />

0<br />

1<br />

3<br />

1<br />

9<br />

0<br />

14<br />

insgesamt<br />

Freiwerdende Stellen werden immer auf die Notwendigkeit der Wiederbesetzung hin überprüft. Stellenneubesetzungen<br />

werden grundsätzlich zuerst intern ausgeschrieben. In allen Fällen konnten Arbeitsplätze mit<br />

qualifiziertem Personal neu besetzt werden. Gleichwohl beobachten wir die Entwicklungen am Arbeitsmarkt<br />

wachsam und passen auch unsere Rahmenbedingungen an, um weitere Attraktivitätsanreize für Fachpersonal<br />

zu schaffen. Unsere Mitarbeiter nehmen regelmäßig an Fort- und Weiterbildungslehrgängen sowie<br />

berufsbezogenen Seminaren teil. Das Unternehmen bildet zur Deckung des Personalbedarfs kontinuierlich<br />

selbst aus. Grundsätzlich streben wir eine ausgewogene Altersstruktur an. Diese soll dem Unternehmen<br />

eine gesunde Mischung aus Dynamik, Innovation, Beständigkeit und Erfahrung gewährleisten. Dieses Ziel<br />

sehen wir mit der aktuellen Verteilung erreicht.<br />

1<br />

11<br />

20<br />

18<br />

30<br />

11<br />

91<br />

Mieterwechsel<br />

241<br />

WEITERE KENNZAHLEN<br />

ERLÖSSCHMÄLERUNGEN, LEERSTÄNDE UND<br />

FORDERUNGSAUSFÄLLE<br />

Die Erlösschmälerungen auf Vermietungserlöse<br />

betrugen 0,3 % (Vorjahr 0,4 %). Im Wesentlichen<br />

sind diese Schmälerungen auf unterschiedlichste<br />

Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen,<br />

sowie Leerstände zurückzuführen.<br />

Zum 31. Dezember <strong>2023</strong> waren 15 Wohnungsleerstände<br />

(Vorjahr 11) zu verzeichnen.<br />

Die leerstehenden Wohnungen betreffen die, die am<br />

Stichtag tatsächlich noch zur Weitervermietung vorgesehen<br />

sind. Eine Angabe der Anzahl zum Abriss<br />

und aufgrund unwirtschaftlichen Renovierungsbedarfes<br />

leerstehender Wohnungen entfällt.<br />

Die Mietausfälle belaufen sich auf 0,4 % der Sollmieten<br />

und Umlageerträge (Vorjahr 0,7 %).<br />

6,40%<br />

Fluktuation<br />

Im Jahr <strong>2023</strong> sind 5 Räumungsklagen (Vorjahr 0)<br />

bei Gericht eingereicht worden. Von diesen Klagen<br />

führten 0 (Vorjahr 0) zu Zwangsräumungen. Es wurden<br />

3 (Vorjahr 11) Mahnbescheide erstellt.<br />

Der Forderungsausfall bei den Mietern beträgt im<br />

Geschäftsjahr <strong>2023</strong> T€ 51,2 (Vorjahr T€ 46,5).<br />

MIETERWECHSEL<br />

Im Jahr <strong>2023</strong> haben 241 Mieterwechsel (Vorjahr 266)<br />

stattgefunden. Bei einem Wohnungsbestand per<br />

31. Dezember <strong>2023</strong> von 3.767 Wohneinheiten ergibt<br />

dies eine Fluktuationsrate von 6,40 % (Vorjahr<br />

7,10 %). Hauptgründe für den Wohnungswechsel<br />

sind im Wesentlichen wie in den Vorjahren das Alter<br />

der Bewohner sowie berufliche und persönliche<br />

Veränderungen der Mieter.


47<br />

PROGNOSE-, RISIKO- UND CHANCENBERICHT<br />

PROGNOSEBERICHT<br />

Wir werden unseren soliden Mietwohnungsneubau<br />

in Verbindung mit Eigentumswohnungsbau stetig<br />

beibehalten. Schwierigkeiten bereiten uns hierbei<br />

immer wieder die Grundstücksfrage sowie die Erlangung<br />

des Baurechts. Erschwerend kamen im<br />

Jahre <strong>2023</strong> die nochmals gestiegene Baupreisentwicklung<br />

und die Zinssteigerungen hinzu. Die Zinslage<br />

beruhigte sich in <strong>2023</strong> auf einem Niveau von ca.<br />

4% im Bereich des Fremdkapitalzinses, die Baupreise<br />

machten nur eine leichte Seitwärtsbewegung, sodass<br />

der Neubau eine Herkulesaufgabe bleibt.<br />

Die Aufgabe, den Dreiklang Soziales - Ökologie – Ökonomie<br />

in Einklang zu bringen, ist dabei eine Herausforderung,<br />

die immer wieder von einem Abwägungsprozess<br />

begleitet wird.<br />

Im Rahmen der Zusammenführung unserer Gebäude-<br />

und Klimastrategie können wir feststellen, dass<br />

wir vor grundsätzlichen Systemfragen stehen. Wir<br />

sehen, wie schwierig das alles mit der Klimaneutralität<br />

werden wird. Welches der Nachhaltigkeitsszenarien<br />

wird sich durchsetzen? Pragmatisch betrachtet<br />

ist die Bewahrung der Schöpfung bzw. der Erhalt unserer<br />

Lebensgrundlagen das Wichtigste! – Ökologie -<br />

Aber wer ist bereit, die Verantwortung für den nächsten<br />

wichtigen Nachhaltigkeitsaspekt – Soziales – zu<br />

übernehmen? Wir haben z.B. aktuell keine Wohnungen<br />

im niedrigen Preissegment, die wir nach den Vorgaben<br />

des GEG für den Personenkreis anbieten können,<br />

d.h. Mieten zwischen € 3,80/m² und € 5,20/m².<br />

Sollen wir die Menschen auf die Straße setzen, weil<br />

wir modernisieren oder abreißen müssen? Wohl nicht<br />

– das würde nicht unserem Leitbild und unserer Mission<br />

entsprechen. Und die Ökonomie wirkt natürlich<br />

– siehe oben – immer mit. Unser Unternehmen wäre<br />

nicht mehr handlungsfähig, d.h. insolvent, wenn wir<br />

die aktuellen gesetzlichen Vorgaben bis zum Jahre<br />

2045 realisieren müssten. Das wird und kann nicht die<br />

Absicht der politisch Verantwortlichen sein.<br />

Also was tun? Was könnte eine Lösung darstellen?<br />

In der aktuellen Diskussion zwischen Konservativen<br />

und Ökofreaks, von der Regierung bis zu den Umweltverbänden,<br />

ist ein Spruch überall zu hören: „Der<br />

Weg der Klimaneutralität ist kein Sprint, sondern ein<br />

Marathonlauf.“<br />

Dieses Bild kann eine Lösung darstellen, so fern wie<br />

oben beschrieben, pragmatisch das Überleben der<br />

Menschheit als wichtigster Aspekt der Nachhaltigkeit<br />

anerkannt wird. Wir beim <strong>SWW</strong> tun das!<br />

Was braucht ein Marathon? Er braucht Training und<br />

braucht eine Laufstrecke. Viele Jogger die zum Läufer<br />

werden, erkennen bald, dass das Training und<br />

eigene Lebensbedingungen bald wichtiger werden<br />

als der Wettkampf. Aber trotzdem braucht es eine<br />

Laufstrecke. Ich zitiere hier gerne aus Denkanstöße<br />

<strong>2023</strong> – Bernhard Pötter, Seite 53 ff. „Wo genau<br />

ist das Ziel? Und über welche Wege kommen wir da<br />

hin? Diese Navigation ist die Aufgabe der Politik. Die<br />

Regierungen im Bund, den Ländern und den Kommunen<br />

und die jeweiligen Parlamente müssen ihre<br />

eigenen Beschlüsse, von denen es mehr als genug<br />

gibt, mit Leben füllen. All die Klimaschutzgesetze<br />

von Bund und Ländern, die völkerrechtlichen Verträge,<br />

EU-Normen, Ressortpläne, Kabinettsbeschlüsse,<br />

Selbstverpflichtungen, Sonntagsreden und Klimanotstandarderklärungen<br />

haben eigentlich nur ein Ziel:<br />

die bisherigen Anstrengungen zum Klimaschutz zu<br />

bündeln, sie zu erhöhen und sie ernsthaft umzusetzen.<br />

Es bedarf keiner neuen Pläne mehr. Im Gegenteil:<br />

Es sollte ein Gesetz gegen weitere Beschlüsse<br />

zum Klimaschutz geben. Mit der Entscheidung zu<br />

Klimaneutralität ist alles gesagt“.<br />

Der Marathonläufer braucht Verpflegung und Energie.<br />

Für uns bedeutet das, wir arbeiten intensiv an<br />

unserer Klima- und Gebäudestrategie weiter. Wir<br />

sind mit unserem Wissen (Mitarbeiter) und unseren<br />

Daten bereits sehr gut aufgestellt, um mit kleinen und<br />

größeren Maßnahmen das Ziel im Auge zu behalten.<br />

Um die Etappenziele und das große Ziel nicht aus den<br />

Augen zu verlieren, braucht es eine gute Organisation.<br />

Mit unserer Mission, Vision, strategischen Eckpfeilern<br />

und Maßnahmen sind die Grundlagen vorhanden, die<br />

wir halbjährlich mit unserem erweiterten Strategieteam<br />

diskutieren und mögliche Anpassungen vornehmen<br />

können. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht,<br />

bei jeder Maßnahme ans Klima zu denken.<br />

Unsere Aufsichtsgremien – Aufsichtsrat und Gesellschafter<br />

– nehmen einen wichtigen Part ein: Sie können<br />

uns „anfeuern“. Das Beraten und Überwachen<br />

als Unterstützung zu erleben, stärkt alle und bringt<br />

uns gemeinsam dem Ziel näher.<br />

Und wenn dann nichts mehr geht, die Luft ausgeht,<br />

alles weh tut, die Lust weg ist? Dann heißt es: die Zähne<br />

zusammenbeißen. Alle Läufer wissen: die größte<br />

Gefahr lauert auf dem Sofa. Lassen wir es nicht so<br />

weit kommen, weil wir wissen, dass die Gewohnheit<br />

und die Routine die größten Hemmschuhe auf diesem<br />

Wettlauf in die Zukunft sind.<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // Wirtschaftsbericht


48<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // Wirtschaftsbericht<br />

Ich wünsche allen Mitarbeitenden, meinen Nachfolgern<br />

und der ganzen Menschheit, dass wir uns<br />

diesem Bild des Marathonlaufs stellen. Denn das Ziel<br />

der Klimaneutralität ist es wert.<br />

Neben dem Bild des Marathonlaufs bleibt der Blick<br />

auf unsere Kunden von höchster Bedeutung. Wie<br />

schaffen wir es, den Zusammenhalt in der Gesellschaft<br />

mit unseren Quartiersideen zu unterstützen?<br />

Zuvorderst gilt es, die Interessen aktueller und zukünftiger<br />

Mieterinnen und Mieter zu erkennen und<br />

Lösungsvorschläge anzubieten. Der Quartiersgedanke<br />

unterstützt uns hierbei stark. Unsere Visionen<br />

und Ziele zum Thema Quartier basieren auf dem<br />

Ziel, einen lebendigen sozialen Raum, mit starkem<br />

bürgerschaftlichen Engagement zu schaffen, mit<br />

dem sich die dort lebenden Menschen identifizieren<br />

können. Daher ist es von zentraler Bedeutung den<br />

sozialen Zusammenhalt im Quartier zu organisieren.<br />

Von besonderer Bedeutung ist hierbei für uns das<br />

Vier-Säulen-Modell der Unterstützung, das auf den<br />

folgenden Stufen basiert:<br />

1. Selbsthilfe<br />

2. Nachbarschaftshilfe<br />

3. Semi-Professionelle Hilfe<br />

4. Professionelle Hilfe<br />

Die Unterstützung innerhalb dieses Modells funktioniert<br />

am besten, wenn Nahversorgung, Verkehrs- und<br />

Mobilitätsfragen, Gesundheitsvorsorge und das Bedürfnis<br />

nach Sicherheit im Quartier geklärt sind bzw.<br />

entwickelt werden.<br />

dargestellten Kreisläufe mit konkreten Entscheidungen<br />

für die Menschen, für das Klima und für die<br />

Finanzen voranzubringen.<br />

NACHBAR-<br />

SCHAFT<br />

VERSORGUNG<br />

SOZIALES<br />

STRASSE<br />

ÖKONOMIE<br />

NEUBAU<br />

ÖKOLOGIE<br />

FREIFLÄCHEN<br />

BESTAND<br />

Und wer soll das alles machen? Allenthalben ist das<br />

Thema Fachkräftemangel auf der Top-Agenda. Ja, es<br />

ist einfach klar, wenn mehr Menschen in einem Jahr<br />

aus dem Berufsleben ausscheiden als nachkommen,<br />

habe wir zu wenig Menschen, die die bisherige Arbeit<br />

erledigen können. Wir setzen mit unserer Strategie<br />

„Mitarbeiter binden – Mitarbeiter finden“ auf die<br />

sinnstiftenden Inhalte unseres Wirkens. Verbunden<br />

mit einem sehr flexiblen und familienfreundlichen<br />

Arbeitsmodell, guter Bezahlung und wertschätzendem<br />

menschlichen Verhalten. Trotzdem wissen wir,<br />

dass auch uns der Fachkräftemangel betreffen kann.<br />

Im Neubau wägen wir intensiv die Vor- und Nachteile<br />

von ökologischen Vorgaben ab. Nicht jede Vorgabe<br />

des Gesetzgebers oder der Lobbyvertreter ist<br />

für alle Menschen, die zukünftig in den Wohnungen<br />

leben werden, von Vorteil (z.B. zentrale Be- und Entlüftungsanlage).<br />

Die Lebenszyklusbetrachtung und<br />

die Ökobilanzen von Baustoffen nehmen einen immer<br />

wichtigeren Platz bei den baukonstruktions- und gebäudetechnischen<br />

Entscheidungen ein. Wir wissen<br />

um die Bedeutung des Klimaschutzes. Wir wissen<br />

auch, dass wir durch unsere Neubaumaßnahmen, die<br />

aktuell im Schnitt ca. 40 Wohnungen pro Jahr umfassen,<br />

lediglich 1% unseres Wohnungsbestandes pro<br />

Jahr erneuern. Unser Ziel ist der Neubau von rund<br />

60 Wohnungen pro Jahr. Unsere Anstrengungen in<br />

Bezug auf die Klimaziele müssen deshalb im gleichen<br />

Maße im Wohnungsbestand erfolgen. Hier schlummert<br />

vor allem ein ökonomisches Risiko. Deshalb ist<br />

es so immens wichtig, die im folgenden Schaubild<br />

Unser nachhaltiges Handeln in ökonomischen, ökologischen<br />

und sozialen Themen prägt unser Tun seit<br />

1947. Mit einem Rund-um-Service bieten wir unseren<br />

Kunden eine bestmögliche Dienstleistung. Die aktuelle<br />

Nachfragesituation nach bezahlbaren, individuellen<br />

und innovativen Wohnungs- und Gewerbebauten<br />

lassen eine positive Geschäftsentwicklung erwarten.<br />

An Instandhaltungs- und Modernisierungskosten<br />

sind 6,4 Mio. € ohne Leistungen des eigenen Personals<br />

eingeplant.<br />

Unsere Aktivitäten mit unseren Tochtergesellschaften,<br />

die insbesondere im sozialen und kommunalen<br />

Bereich investieren, bringen für die heimische Bauwirtschaft<br />

eine positive Auftragslage. Bei all diesen<br />

Investitionen ist insbesondere darauf zu achten, dass<br />

wir die Einnahmenseite von unserem Kerngeschäft,<br />

der Vermietung von Wohnraum, nicht vernachlässigen.<br />

Diese oben angeführten Investitionen können


49<br />

Da unser Wohnungsbestand sich insgesamt in einem<br />

guten Zustand befindet, wir bei der Summe der Innur<br />

getragen werden, wenn es uns gelingt, die Balance<br />

von Investition und Refinanzierung zu finden.<br />

Durch zielorientierte und marktgerechte Angebote in<br />

den Bereichen „Mietwohnungen“ und „Eigentumsobjekte“<br />

wird – auch im Hinblick auf den demografischen<br />

Wandel – davon ausgegangen, dass die mit den<br />

Gremien abgestimmten Planziele erreicht werden.<br />

Die Mobilitätsstrategie, den Platzbedarf des ruhenden<br />

Verkehrs durch innovative Lösungsansätze (Carsharing,<br />

ÖPNV, Share-Place, usw.) zu reduzieren, wird<br />

ein weiterer wichtiger Baustein unserer Handlungen<br />

werden müssen.<br />

RISIKOBERICHT<br />

Im zentralen Geschäftsfeld „Immobilienmanagement<br />

eigener Objekte“ wird von einem nachhaltigen Anstieg<br />

der Umsatzerlöse von ca. 3 bis 6 % p.a. für die<br />

nächsten Jahre ausgegangen.<br />

Die Angebote im Bauträgerbereich werden aufgrund<br />

des Einbruchs des Käufermarktes nur mit großer Vorsicht<br />

realisierbar sein. Sofern sich bei den Baupreisen<br />

und den Zinsen keine Verbesserungen ergeben, werden<br />

wir nur ausschließlich an den Marktgegebenheiten<br />

neue Bauträgermaßnahmen anbieten.<br />

In Abhängigkeit der tatsächlich erforderlichen Instandhaltungs-<br />

und Investitionsaufwendungen können<br />

sich Abweichungen zur Planung ergeben.<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // Wirtschaftsbericht<br />

RISIKOMANAGEMENTSYSTEM<br />

Das angewandte Risikomanagement wird regelmäßig<br />

überprüft und fortgeschrieben. Das Risikomanagement<br />

umfasst alle wesentlichen Bereiche des Unternehmens.<br />

Aus den ermittelten Kennzahlen wird das<br />

unternehmerische Risiko kontrolliert und gesteuert.<br />

RISIKEN<br />

MARKTRISIKO<br />

Die Gesellschaft sieht sich im Oberallgäuer Wohnungsmarkt<br />

vermehrten Herausforderungen gegenüber.<br />

Die im Rahmen der Hausbewirtschaftung erzielten<br />

Überschüsse müssen sowohl ausreichen den<br />

Wohnungsbestand zu erhalten und zu verbessern als<br />

auch neue Investitionen zu tätigen. Die Erwartungshaltung<br />

an uns als soziales Wohnungsbauunternehmen<br />

ist, dass wir preiswerten Wohnraum anbieten,<br />

gleichzeitig aber diesen kontinuierlich in einem<br />

guten Zustand erhalten. Vor dem Hintergrund der<br />

anhaltend starken Verteuerung der Bauleistungen<br />

wird es zunehmend schwieriger in ausreichendem<br />

Maße freie Mittel zu generieren, um auch neue Investitionen<br />

tätigen zu können. Weiter belastet wird<br />

diese Entwicklung durch die Teuerungsentwicklung<br />

bei den Grundstückspreisen, den langanhaltenden<br />

hohen Baukosten und die gestiegenen Zinsen. Die<br />

bedauerlicherweise immer wieder feststellbare<br />

Änderung von politischen Rahmenbedingungen<br />

(KfW-Mittel, neue nicht durchdachte gesetzliche<br />

Änderungen usw.) erschweren den so wichtigen<br />

Grundsatz „Planbarkeit“ für eine verlässliche Unternehmenspolitik<br />

und -führung.<br />

standhaltungsaufwendungen im Berichtsjahr noch<br />

deutlich über dem Werteverzehr durch die Abschreibungen<br />

liegen, sind Vermarktungsrisiken im<br />

Bestand eher gering. Die Herausforderungen liegen<br />

in der Transformation der Gebäude bezogen auf den<br />

demografischen Wandel (Barrierefreiheit), den energetischen<br />

Anforderungen und gesetzlichen Vorgaben<br />

sowie der Digitalisierung des Gebäudebestandes.<br />

Das Risiko schätzen wir hoch ein.<br />

RISIKEN MIT WESENTLICHEM EINFLUSS AUF DIE<br />

VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE<br />

Das geplante Jahresergebnis könnte nicht erreicht<br />

werden, wenn die Instandhaltungsbudgets nicht eingehalten<br />

werden können oder wenn die Annahmen<br />

über die Mietentwicklung oder über die Entwicklung<br />

der Refinanzierungskosten nicht eintreten.<br />

Derzeit stufen wir das Risiko als gering ein.<br />

RISIKEN AUS DEM UKRAINE-KRIEG<br />

Risiken können durch die zwischenzeitlich zwar gesunkene,<br />

aber immer noch über der Zielmarke von<br />

2% liegende Inflation und Materialknappheit entstehen.<br />

Es besteht ein erhöhtes Zahlungsausfallrisiko<br />

bei Miet- und Betriebskostenforderungen. Darüber<br />

hinaus belastet eine Geldentwertung auch die Möglichkeiten<br />

für zukünftige Mieterhöhungen. Im Bausektor<br />

können Materialknappheiten zu terminlichen<br />

Verzögerungen und zu erhöhten Baupreisen führen.<br />

Insgesamt werden die Risiken daraus als moderat<br />

eingeschätzt.<br />

Die Geschäftsführung beobachtet laufend die weitere<br />

Entwicklung zur Identifikation der damit verbundenen<br />

Risiken und reagiert bedarfsweise unter<br />

Zugrundelegung des Risikomanagementsystems


50<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // Wirtschaftsbericht<br />

des Unternehmens mit angemessenen Maßnahmen<br />

zum Umgang mit den identifizierten Risiken. Davon<br />

umfasst sind auch Maßnahmen zur Anpassung von<br />

operativen Geschäftsprozessen unter Nutzung neuer<br />

technologischer Möglichkeiten.<br />

Das Risiko wird derzeit als gering eingeschätzt.<br />

BAUWIRTSCHAFT<br />

Die Handwerkerkapazitäten in der Region sind weitgehend<br />

ausgelastet. Bedingt durch Fachkräftemangel<br />

arbeiten viele Betriebe an der Auslastungsgrenze.<br />

Probleme bei Termineinhaltung und Zuverlässigkeit<br />

traten bisher in Einzelfällen auf. Die Auftragsbücher<br />

bei den Handwerksbetrieben sind gut gefüllt. Im<br />

Jahr 2024 wird mit weiteren Baupreissteigerungen<br />

gerechnet, mit der Hoffnung auf eine Abschwächung<br />

gegenüber dem Jahre <strong>2023</strong>. In einzelnen Gewerken<br />

spielen Material- und Lohnpreissteigerungen eine<br />

große Rolle. In Kombination von Fachkräftemangel<br />

und Auslastung können sich bei einigen Gewerken<br />

überproportionale Preissteigerungen ergeben. Teilweise<br />

kommt es zu Anbieterengpässen und Lieferschwierigkeiten.<br />

Wir rechnen auch in Zukunft mit<br />

stärker anziehenden Baupreisen, die sich aus verschärften<br />

Umweltauflagen und Krisenszenarien, wie<br />

den Krieg von Russland gegen die Ukraine, ergeben.<br />

Ein hohes Risiko sehen wir in der Entwicklung der<br />

Arbeitszeitmodelle unserer Handwerker. Viele bieten<br />

ihren Mitarbeitern die 4-Tage-Woche an. D.h. eines<br />

der Projektziele – Zeit – tritt mehr in den Vordergrund.<br />

Zukünftige Bauprojekte können sich dadurch<br />

um 20% zeitlich nach hinten verschieben. Was wiederum<br />

mehr Liquidität seitens der Bauherrschaft<br />

voraussetzt, oder nochmal ein Verteuerungsfaktor<br />

hinzukommt, wenn dafür Fremdkapital aufgenommen<br />

werden muss.<br />

Bei Sanierungen und Modernisierungen wirken<br />

sich die daraus resultierenden Investitionskostenmehrungen<br />

auf die Mieten aus. Das frühere günstige<br />

Zinsniveau fällt weg. Die Verbindung von hohen<br />

Baukosten und relativ hohen Zinsen (im Verhältnis<br />

zu Inflation erträgliche Zinsen) stellt eine immense<br />

Herausforderung dar, was die Baukonjunktur negativ<br />

beeinträchtigen wird. Das gleiche Szenario wie im<br />

Neubau bzgl. der Arbeitszeitmodelle wird es auch bei<br />

Sanierungen und Modernisierungen geben.<br />

Weitere Risiken für die Wohnungswirtschaft bestehen<br />

durch die Belastungen, die sich durch weitergehende<br />

Anforderungen an das energetische und umweltschonende<br />

Bauen z.B. durch das neu beschlossene<br />

GEG (Gebäude Energie Gesetz). Wir sollten in unserem<br />

Handeln den Zielkonflikt zwischen Ökologie und<br />

Ökonomie in der Gewichtung näher zur Ökologie<br />

bringen. Die Herausforderung sehen wir in der Aufgabe,<br />

die Kommunalgremien unter anderem davon<br />

zu begeistern, dass der Verbrauch von Flächen nur<br />

dadurch eingedämmt werden kann, wenn diese es<br />

zulassen, in ihren Gemeinden und Städten höhere<br />

Gebäude zuzulassen. Ein lebens- und liebenswertes<br />

Oberallgäu wird nur zu erhalten sein, wenn die<br />

Lebensgrundlagen, wie gute Luft, saubere Böden<br />

und ressourcenschonender Energieverbrauch aufrechterhalten<br />

werden. Ein weiteres Risiko besteht bei<br />

uns als ehemaliges gemeinnütziges Wohnungsunternehmen<br />

mit dem Namen „Sozial-Wirtschafts-Werk“.<br />

Es wird unterstellt, dass Investitionen nicht refinanziert<br />

werden müssen bzw. nichts kosten dürfen.<br />

Das Risiko wird als hoch eingeschätzt.<br />

RISIKOBERICHTERSTATTUNG ÜBER DIE<br />

VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN<br />

Die originären Finanzinstrumente auf der Aktivseite<br />

der Bilanz umfassen im Wesentlichen kurzfristige<br />

Forderungen und flüssige Mittel. Soweit bei den Vermögenswerten<br />

Ausfallrisiken erkennbar sind, werden<br />

diese durch Wertberichtigungen berücksichtigt.<br />

Durch Streuung der angelegten Finanzmittel auf<br />

Geschäftsbanken und Sparkassen werden die verschiedenen<br />

Sicherungssysteme voll genutzt.<br />

Auf der Passivseite der Bilanz bestehen originäre<br />

Finanzinstrumente insbesondere in Form von Bankverbindlichkeiten,<br />

die ausschließlich Objektfinanzierungen<br />

betreffen. Wesentliche Risiken ergeben sich<br />

bezüglich der Bankverbindlichkeiten insbesondere<br />

aus Finanzierungsrisiken (Zinsanpassungsrisiken,<br />

Liquiditätsrisiken). Aufgrund festverzinslicher Darlehen<br />

ist die Gesellschaft jedoch keinem Zinsänderungsrisiko<br />

ausgesetzt. Die Entwicklung der Zinsen<br />

wird laufend überwacht und bei anstehenden Zinsanpassungen<br />

rechtzeitig eine Verlängerung bzw. ein<br />

Neuabschluss angestrebt, um die Zinsanpassungsrisiken<br />

so gering wie möglich zu halten. Zur Vermeidung<br />

eines sogenannten „Klumpenrisikos“ verteilen<br />

sich die Darlehensverbindlichkeiten der Gesellschaft<br />

auf verschiedene Darlehensgeber mit unterschiedlichen<br />

Laufzeiten.<br />

Zur Sicherung können auch Forwarddarlehen in Anspruch<br />

genommen werden.


51<br />

Rein spekulative Finanzinstrumente werden nicht<br />

eingesetzt. Die Entwicklung auf den Finanzmärkten<br />

wird im Rahmen unseres Risikomanagementsystems<br />

äußerst aufmerksam verfolgt, um Risiken möglichst<br />

frühzeitig zu erkennen und diesen somit rechtzeitig<br />

begegnen zu können.<br />

Das Risiko wird als gering eingeschätzt.<br />

CHANCENBERICHT<br />

Es besteht weiterhin regelmäßig ein hoher Nachfrageüberhang<br />

an Interessenten, die bei <strong>SWW</strong> gerne<br />

bezahlbaren Wohnraum mieten wollen. So waren<br />

zum 31.12.<strong>2023</strong> 2.596 Wohnungsbewerber gemeldet.<br />

Diesem anhaltenden hohen Nachfragevolumen<br />

tragen wir mit zahlreichen aktuell laufenden und in<br />

den nächsten Jahren geplanten Neubauprojekten<br />

vor allem im Zentralbereich Sonthofen und Immenstadt<br />

Rechnung. Aufgrund des hohen Freizeitwertes<br />

im Oberallgäu, der touristischen Anziehungskraft<br />

und der Änderung des Arbeitsmobilitätsverhaltens<br />

sehen wir gute Chancen, den zusätzlich geschaffenen<br />

Wohnraum zu den geplanten Preisen vollständig<br />

vermieten zu können. Vermehrte Möglichkeiten des<br />

mobilen Arbeitens können eventuell bisher berufliche<br />

Abwanderungsbewegungen, die in der Vergangenheit<br />

hauptsächlich in Richtung der nähergelegenen<br />

Metropolen München, Stuttgart und Augsburg<br />

stattgefunden haben, verlangsamen. Dabei kann<br />

gleichzeitig auch der Wohnflächenbedarf steigen,<br />

wenn zusätzliche Arbeitszimmer in der Wohnung<br />

nachgefragt werden.<br />

Unsere zum Verkauf bestimmten Baumaßnahmen<br />

lassen sich derzeit nur unter größten Anstrengungen<br />

veräußern. Hier wird ähnlich dem Bild des Marathonlaufs<br />

vom Prognosebericht agiert werden müssen.<br />

Unser Produkt Reihenhaus ist weiterhin stark nachgefragt.<br />

Sobald die Rahmenbedingungen auf dem<br />

Eigentumswohnungsmarkt in die positive Richtung<br />

zeigen, werden wir auf den vorhandenen Grundstücken<br />

des <strong>SWW</strong> sofort wieder Angebote schaffen.<br />

Nicht zuletzt durch diese zusätzlichen Einnahmen<br />

können wir langfristige Investitionen in preiswerten<br />

Wohnraum tätigen bzw. realisieren.<br />

ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG<br />

DER RISIKOLAGE<br />

Es bestehen keine Rechtsstreitigkeiten, die wesentlichen<br />

Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

haben.<br />

Weder für <strong>2023</strong> noch für die überschaubare Zukunft<br />

waren bzw. sind für das Unternehmen derzeit existenzgefährdende<br />

Risiken erkennbar.<br />

Verbindung mit anderen, sozialen Dienstleistern. Aufgrund<br />

der demografischen Entwicklung sehen wir<br />

insbesondere eine steigende Nachfrage nach mobilen<br />

Pflege- und Unterstützungsdienstleistungen zur Bewältigung<br />

des Alltags für ältere und pflegebedürftige<br />

Menschen. Es wird vermehrt die Unterstützung von<br />

Nachbarschaften erforderlich werden. Die personelle<br />

Begleitung wird durch das <strong>SWW</strong> erfolgen müssen.<br />

VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN<br />

Es werden zukünftig langfristige Zinssicherungsinstrumente<br />

in Form von Forward-Darlehen für aktuell<br />

geplante Großbauprojekte mit einer Laufzeit bis zur<br />

Endtilgung eingesetzt. Damit wurden langfristige,<br />

sichere und, gemessen am bisherigen Festzinsgefüge,<br />

günstige Finanzierungsbasen geschaffen. Die<br />

Gesellschaft hat sich damit für die entsprechenden<br />

Vorhaben von der zukünftigen Zinsentwicklung weitgehend<br />

unabhängig gemacht. Rein spekulative Finanzinstrumente<br />

werden nicht eingesetzt. Bezüglich<br />

der Entwicklung auf den Finanzmärkten verweisen<br />

wir auf unser Risikomanagement. Dort werden die<br />

Trends aufmerksam verfolgt, um Risiken möglichst<br />

frühzeitig zu erkennen und diesen somit rechtzeitig<br />

begegnen zu können.<br />

Sonthofen, den 8. April 2024<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Lagebericht // Wirtschaftsbericht<br />

Neue Geschäftsfelder ergeben sich bei der Umsetzung<br />

des nachhaltigen Wirtschaftens, besonders in<br />

Martin Kaiser<br />

Geschäftsführer


52 JAHRESABSCHLUSS<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

BILANZ ZUM 31.12.<strong>2023</strong><br />

AKTIVA<br />

A. ANLAGEVERMÖGEN<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbl. Schutzrechte u. ä.<br />

Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten<br />

2. Grundstücke und grundstücksgl. Rechte mit Geschäfts- u. anderen Bauten<br />

3. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte ohne Bauten<br />

4. Bauten auf fremden Grundstücken<br />

5. Technische Anlagen und Maschinen<br />

6. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

7. Anlagen im Bau<br />

8. Bauvorbereitungskosten<br />

9. Geleistete Anzahlungen<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

2. Beteiligungen<br />

B. UMLAUFVERMÖGEN<br />

I. Zum Verkauf bestimmte Grundstücke und andere Vorräte<br />

1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte ohne Bauten<br />

2. Bauvorbereitungskosten<br />

3. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit unfertigen Bauten<br />

4. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit fertigen Bauten<br />

5. Unfertige Leistungen<br />

6. Andere Vorräte<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen aus Vermietung<br />

2. Forderungen aus dem Verkauf von Grundstücken<br />

3. Forderungen aus Betreuungstätigkeit<br />

4. Forderungen aus anderen Lieferungen und Leistungen<br />

5. Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

6. Sonstige Vermögensgegenstände<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten u. Bausparguthaben<br />

1. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten<br />

2. Bausparguthaben<br />

31.12.<strong>2023</strong> € 31.12.2022 €<br />

18.462,94<br />

7.634,63<br />

131.669.093,55 115.431.044,59<br />

10.552.061,62 10.999.647,43<br />

3.147.362,46 2.206.451,09<br />

16.566,11<br />

20.008,55<br />

139.908,13<br />

63.675,35<br />

715.434,68<br />

544.279,03<br />

15.387.344,28 18.074.009,50<br />

3.012.735,74 1.682.048,43<br />

521.291,64<br />

0,00<br />

165.161.798,21 149.021.163,97<br />

1.237.200,00 1.237.200,00<br />

737.021,19<br />

737.021,19<br />

1.974.221,19 1.974.221,19<br />

21.130,34<br />

21.130,34<br />

53.518,68<br />

0,00<br />

0,00<br />

827.343,42<br />

176.088,94<br />

176.088,94<br />

7.200.000,00 7.191.750,00<br />

168.950,57<br />

209.438,15<br />

7.619.688,53 8.425.750,85<br />

101.776,20<br />

87.590,73<br />

15.638,00<br />

506.640,50<br />

330.759,67<br />

601.349,84<br />

319.948,16<br />

71.558,93<br />

4.103,44<br />

2.318,92<br />

229.800,26<br />

324.547,93<br />

1.002.025,73 1.594.006,85<br />

11.296.036,79 12.804.134,10<br />

1.082.803,14 1.074.889,28<br />

12.378.839,93 13.879.023,38<br />

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN<br />

BILANZSUMME<br />

52.169,67<br />

188.207.206,20<br />

163.914.094,23<br />

57.047,75<br />

174.958.848,62


53<br />

PASSIVA<br />

A. EIGENKAPITAL<br />

I. Gezeichnetes Kapital<br />

II. Gewinnrücklagen<br />

1. Satzungsmäßige Rücklage<br />

2. Bauerneuerungsrücklage<br />

3. Andere Gewinnrücklagen<br />

III. Bilanzgewinn<br />

31.12.<strong>2023</strong> € 31.12.2022 €<br />

13.000.000,00 13.000.000,00<br />

5.093.958,46 4.709.287,93<br />

400.000,00<br />

400.000,00<br />

58.101.667,94 55.828.072,42<br />

63.595.626,40 60.937.360,35<br />

3.462.034,75 2.273.595,52<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

B. RÜCKSTELLUNGEN<br />

1. Steuerrückstellungen<br />

2. Rückstellungen für Bauinstandhaltung<br />

3. Sonstige Rückstellungen<br />

C. VERBINDLICHKEITEN<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern<br />

3. Erhaltene Anzahlungen<br />

4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

5. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

- davon aus Steuern € 77.267,22 (€ 46.503,28)<br />

- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 5.800,50 (€ 5.519,61)<br />

28.263,00<br />

871.286,88<br />

10.923.171,18<br />

11.822.721,06<br />

85.124.111,41<br />

1.588.536,34<br />

8.025.462,29<br />

1.299.732,70<br />

288.981,25<br />

96.326.823,99<br />

1.586,01<br />

989.205,40<br />

5.412.622,36<br />

6.403.413,77<br />

80.145.592,90<br />

1.689.340,93<br />

8.711.566,38<br />

1.578.031,58<br />

219.747,19<br />

92.344.278,98<br />

D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN<br />

BILANZSUMME<br />

0,00<br />

188.207.206,20<br />

200,00<br />

174.958.848,62


54<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />

für das Geschäftsjahr vom 01.01.bis zum 31.12. <strong>2023</strong><br />

1. Umsatzerlöse<br />

a) aus der Hausbewirtschaftung<br />

b) aus Verkauf von Grundstücken<br />

c) aus Betreuungstätigkeit<br />

d) aus anderen Lieferungen und Leistungen<br />

<strong>2023</strong> € 2022 €<br />

27.286.789,19 26.512.897,19<br />

3.248.793,72 13.626.487,91<br />

375.686,70<br />

387.765,59<br />

319.155,07<br />

182.236,90<br />

2. Verminderung (im Vj. Erhöhung) des Bestands an zum<br />

Verkauf bestimmten Grundstücken mit fertigen Bauten<br />

sowie unfertigen Leistungen<br />

3. Andere aktivierte Eigenleistungen<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge<br />

5. Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leistungen<br />

a) Aufwendungen für Hausbewirtschaftung<br />

b) Aufwendungen für Verkaufsgrundstücke<br />

c) Aufwendungen für andere Lieferungen und Leistungen<br />

6. Personalaufwand<br />

a) Löhne und Gehälter<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersvorsorgung<br />

und für Unterstützung<br />

- davon für Altersversorgung € -299.450,93 (€ -294.709,08)<br />

31.230.424,68<br />

-710.786,38<br />

314.613,12<br />

930.723,71<br />

-13.730.187,78<br />

-935.343,43<br />

-69.091,52<br />

-14.734.622,73<br />

-4.493.195,60<br />

-1.190.396,75<br />

-5.683.592,35<br />

40.709.387,59<br />

-5.763.579,14<br />

297.168,46<br />

807.285,33<br />

-13.388.340,98<br />

-7.171.025,80<br />

-67.169,56<br />

-20.626.536,34<br />

-4.013.724,77<br />

-1.093.624,14<br />

-5.107.348,91<br />

7. Abschreibungen<br />

auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

12. Ergebnis nach Steuern<br />

-4.967.859,94<br />

-1.599.205,85<br />

202.408,55<br />

-1.076.307,75<br />

-43.313,42<br />

3.862.481,64<br />

-4.948.189,82<br />

-1.979.240,77<br />

16.498,61<br />

-872.705,98<br />

853,15<br />

2.533.592,18<br />

13. Sonstige Steuern<br />

14. Jahresüberschuss<br />

-15.776,36<br />

3.846.705,28<br />

-7.374,94<br />

2.526.217,24<br />

15. Einstellungen in satzungsmäßige Rücklagen<br />

-384.670,53<br />

-252.621,72<br />

16. BILANZGEWINN<br />

3.462.034,75<br />

2.273.595,52


© meikefischer.com<br />

Martin Kaiser<br />

Geschäftsführer des <strong>SWW</strong>


56<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

ANHANG DES JAHRESABSCHLUSSES<br />

A. ALLGEMEINE ANGABEN<br />

Die Gesellschaft mit Sitz in der Grüntenstraße 43a,<br />

87527 Sonthofen, Deutschland, ist im Handelsregister<br />

beim Registergericht des Amtsgerichts Kempten<br />

(Allgäu) unter der Registernummer HRB 1024 eingetragen.<br />

Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung entspricht den §§ 266, 275 HGB<br />

i.V.m. Bestimmungen der Verordnung über Formblätter<br />

für die Gliederung des Jahresabschlusses<br />

von Wohnungsunternehmen. Für die Gewinn- und<br />

31. Dezember <strong>2023</strong><br />

Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren<br />

angewendet.<br />

Die Gesellschaft ist zum Abschlussstichtag als mittelgroße<br />

Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 HGB<br />

einzustufen.<br />

Aufgrund der Bestimmungen im Gesellschaftsvertrag<br />

sowie gemäß Art. 94 Abs. 1 Nr. 2 der BayGO und<br />

Art. 82 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 BayLKrO ist der Jahresabschluss<br />

nach den für große Kapitalgesellschaften<br />

geltenden Vorschriften des HGB aufgestellt.<br />

B. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN BILANZIERUNGS-<br />

UND BEWERTUNGSMETHODEN<br />

Bei der Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung wurden – unverändert gegenüber<br />

dem Vorjahr – folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

angewandt:<br />

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände<br />

werden zu Anschaffungskosten<br />

angesetzt. Die Abschreibungssätze basieren auf Nutzungsdauern<br />

von 3 bis 5 Jahren; die Abschreibungen<br />

erfolgen linear.<br />

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungsbzw.<br />

Herstellungskosten angesetzt und – soweit abnutzbar<br />

– abzüglich planmäßiger Abschreibungen<br />

bewertet. Bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung<br />

wird auf den niedrigeren beizulegenden Wert<br />

abgeschrieben.<br />

Neben den Fremdkosten wurden eigene Architektenund<br />

Bauleiterkosten aktiviert.<br />

Die für die Modernisierung von Gebäuden anfallenden<br />

Kosten werden aktiviert, soweit sie zu einer<br />

über den ursprünglichen Zustand hinausgehenden<br />

wesentlichen Verbesserung der Gebäude führen.<br />

Die Neuzugänge des Sachanlagevermögens werden<br />

zeitanteilig abgeschrieben.<br />

Wohngebäude bis 1989 und ab 2000 bezogen sowie<br />

1996/97 erworben, werden linear mit 2 % abgeschrieben.<br />

Wohngebäude ab 1990 bezogen, 1991 bezogen und<br />

Bauantrag vor 1.1.1996 gestellt sowie in den Jahren<br />

1998–1999 bezogen, werden degressiv mit 1,25 % bis<br />

2,4 % (gestaffelt) abgeschrieben.<br />

Die ab 2006 durchgeführten Modernisierungsmaßnahmen<br />

werden seit dem Jahr 2008 über 30 Jahre<br />

ab Beginn der Modernisierung abgeschrieben (bei<br />

einer Restnutzungsdauer vor Modernisierung bis<br />

zu 30 Jahre), sofern die Restnutzungsdauer vor Modernisierung<br />

mehr als 30 Jahre beträgt, werden die<br />

Modernisierungskosten auf die Restnutzungsdauer<br />

verteilt.<br />

Bei den in 2010 durchgeführten Maßnahmen Heinrich-Gyr-Straße<br />

3, 5 sowie 7, 9 wurde ab 2011 die<br />

Restnutzungsdauer neu festgelegt (40 Jahre nach<br />

erfolgter Modernisierung).<br />

Garagen und TG-Stellplätze werden zu Anschaffungs-<br />

bzw. Herstellungskosten angesetzt, vermindert<br />

um lineare Abschreibung (3,03 % – 5 %).<br />

Die Geschäfts- und anderen Bauten werden grundsätzlich<br />

linear mit 2 % – 20 %, die Bauten auf fremden<br />

Grundstücken linear mit 5 % und die Außenanlagen<br />

linear mit 7 % abgeschrieben. Das Verwaltungsgebäude<br />

wird seit 2008 mit 4 % abgeschrieben (voraussichtliche<br />

Nutzungsdauer 25 Jahre).<br />

Die unbebauten Grundstücke im Anlagevermögen<br />

sind zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren<br />

beizulegenden Wert bewertet.<br />

Maschinen werden linear mit 10 % und die Betriebsund<br />

Geschäftsausstattung (einschließlich der Ausstattung<br />

für Gaststätten und Pflegeeinrichtungen)<br />

linear mit 6,67 % – 33,33 % abgeschrieben.<br />

Die Photovoltaikanlage wird linear mit 5 % - 6,67%<br />

abgeschrieben.


57<br />

Wirtschaftsgüter bis € 250,00 werden als sofort abzugsfähige<br />

Betriebsausgabe verbucht. Geringwertige<br />

Wirtschaftsgüter von 250,01 bis 800,00 € werden im<br />

Zugangsjahr voll abgeschrieben.<br />

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bewertet<br />

bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert.<br />

Das Umlaufvermögen wurde unter Beachtung des<br />

strengen Niederstwertprinzips zu Anschaffungsbzw.<br />

Herstellungskosten bewertet.<br />

Neben Fremdkosten wurden bei Grundstücken mit<br />

unfertigen Bauten auch eigene Architekten- und Bauleiterkosten<br />

aktiviert.<br />

Die unfertigen Leistungen sind in Höhe der voraussichtlich<br />

abrechenbaren Kosten angesetzt. Die Bewertung<br />

der unter anderen Vorräten ausgewiesenen<br />

Heizölbestände erfolgte zu Anschaffungskosten nach<br />

der Fifo-Methode. Der Bestand an Holzpellets wurde<br />

ebenfalls nach der Fifo-Methode bewertet.<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

sind zu Nominalwerten abzüglich Einzelwert- und<br />

Pauschalwertberichtigungen angesetzt. Die Forderungen<br />

aus Vermietung enthalten zum 31.12.<strong>2023</strong><br />

einen Korrektur-/Wertberichtigungsposten mit<br />

€ 23.755,03 (Vorjahr € 44.862,03). Sämtliche Forderungen<br />

und sonstige Vermögensgegenstände haben<br />

eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.<br />

Aus unterschiedlichen Wertansätzen beim Grundvermögen<br />

und bei den Rückstellungen in der Handels-<br />

und der Steuerbilanz resultieren ausschließlich<br />

aktive Differenzen. Weiterhin bestehen steuerliche<br />

Verlustvorträge.<br />

Im Einklang mit § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wird die<br />

sich dadurch insgesamt ergebende Steuerentlastung<br />

nicht als aktive latente Steuer angesetzt.<br />

Aufgrund bestehender steuerlicher Verlustvorträge<br />

ist, in Abhängigkeit der Höhe des Jahresüberschusses,<br />

eine geringere steuerliche Belastung zu erwarten.<br />

Die Bildung der Rückstellungen erfolgte in Höhe des<br />

nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung voraussichtlich<br />

notwendigen Erfüllungsbetrages. Die<br />

erwarteten künftigen Preis- und Kostensteigerungen<br />

wurden bei der Bewertung berücksichtigt. Rückstellungen<br />

mit einer Restlaufzeit von mehr als einem<br />

Jahr werden nach Maßgabe der Rückstellungsabzinsungsverordnung<br />

mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden<br />

Zinssatz abgezinst.<br />

Die nach § 249 Abs. 2 HGB i.d.F. vor dem BilMoG gebildeten<br />

Rückstellungen für Bauinstandhaltungen bzw.<br />

für Kanalsanierung wurden zum Umstellungszeitpunkt<br />

1.1.2010 gem. Art. 67 Abs. 3 Satz 1 EGHGB teilweise<br />

beibehalten; sie werden zukünftig verbraucht.<br />

Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem<br />

Jahr wurden mit den von der Bundesbank veröffentlichten<br />

Abzinsungssätzen (Aufbewahrung von<br />

Geschäftsunterlagen 0,99 % bis 1,51 %, Gewährleistungsverpflichtungen<br />

0,99 % bis 1,18 %) abgezinst.<br />

Bei der Rückstellung für die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen<br />

wurden Preissteigerungen von<br />

+3,7 % berücksichtigt.<br />

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag<br />

bewertet.<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

C. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ UND<br />

ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />

I. BILANZ<br />

1. ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens wird als<br />

Anlage zum Anhang dargestellt.<br />

2. VERBUNDENE UNTERNEHMEN<br />

UND BETEILIGUNGEN<br />

Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen<br />

den 100 %igen Anteilsbesitz an der <strong>SWW</strong>-Beteiligungs-<br />

und Verwaltungs GmbH mit Sitz in Sonthofen.<br />

Die Gesellschaft wurde 2010 mit einem Stammkapital<br />

von € 50.000,00 gegründet. Die Gesellschaft weist<br />

zum 31.12.<strong>2023</strong> im Jahresabschluss ein Eigenkapital<br />

von € 95.957,21 (i. Vj. € 88.578,69) aus und hat im Jahr<br />

<strong>2023</strong> einen Jahresüberschuss von € 7.378,52 (i. Vj. €<br />

9.479,15) erzielt.<br />

Am 27.06.2018 wurde mit Unterzeichnung des Gesellschaftsvertrages<br />

die Grundstücks-Vermietungs-


58<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

gesellschaft Gesundheitszentrum Waltenhofen<br />

GmbH & Co. KG, Sonthofen, gegründet. Gegenstand<br />

der Gesellschaft ist der Erwerb von Grundstücken<br />

und das Errichten lassen eines Gesundheitszentrums<br />

nebst sonstigen medizinnahen Einrichtungen<br />

sowie die anschließende Vermietung des Gebäudes<br />

in Waltenhofen. An dieser Gesellschaft hält<br />

das <strong>SWW</strong> 50 % der Geschäftsanteile von insgesamt<br />

€ 30.000,00 als Kommanditist. Die restlichen Anteile<br />

werden zu gleichen Teilen von 3 weiteren Kommanditisten<br />

gehalten. Insgesamt existieren 120<br />

Stimmrechtsanteile, von denen 110 auf die Gesellschafter<br />

(davon 50 Stimmen auf <strong>SWW</strong>) und weitere<br />

10 auf die <strong>SWW</strong>-Beteiligungs- und Verwaltungs<br />

GmbH, als persönlich haftende Gesellschafterin<br />

(Komplementärin), ohne Einlage und Beteiligungsverhältnis,<br />

entfallen. Die GmbH & Co. KG weist<br />

zum 31.12.<strong>2023</strong> ein Eigenkapital von € 1.107.812,83<br />

(i. Vj € 1.107.632,35) aus und hat im Jahr <strong>2023</strong> einen<br />

Jahresüberschuss i. H. v. € 180,48 (i. Vj. Jahresüberschuss<br />

€ 12.160,00) realisiert.<br />

Mit dem Joint-Venture-Vertrag vom 01.07.2021 wurde<br />

zwischen der Allgäuer Kraftwerke GmbH (AKW) und<br />

dem <strong>SWW</strong> die Grundstücks-Vermietungsgesellschaft<br />

Flurstraße GmbH & Co. KG gegründet. Zweck der Gesellschaft<br />

ist der Erwerb und die Verwaltung eigener<br />

Grundstücke sowie deren anschließende Bebauung.<br />

Dies umfasst insbesondere die Bebauung von in der<br />

Flur- und Sudetenstraße gelegener Grundstücke mit<br />

einem Wohn- und Geschäftshaus inkl. Tiefgaragenstellplätzen<br />

und sonstigen Stellplätzen. An dieser<br />

Gesellschaft halten beide Partner Geschäftsanteile<br />

von jeweils 50 % als Kommanditisten. Das Festkapital<br />

beträgt in Summe € 20.000,00. Beide Gesellschafter<br />

haben jeweils durch Einlage weitere € 597.200,00 in<br />

Form von Grundstücken bzw. in Form einer Bareinlage<br />

geleistet. Als Komplementär fungiert die <strong>SWW</strong><br />

Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH, Sonthofen, die<br />

selbst keine Einlage leistet und am Vermögen der<br />

Gesellschaft nicht beteiligt ist. Die GmbH & Co. KG<br />

weist zum 31.12.<strong>2023</strong> ein Eigenkapital von<br />

€ 1.049.163,25 aus (i. Vj € 1.087.075,52) und hat im<br />

Jahr <strong>2023</strong> einen Jahresfehlbetrag von € -37.912,27<br />

erzielt (i. Vj. Jahresfehlbetrag € 107.898,57).<br />

Die Gesellschaft gründete zusammen mit der Sozialbau<br />

Kempten, Wohnungs- und Städtebau- ges. mbH<br />

eine Projektgesellschaft unter dem Namen Stiftsstadt-Wohnen<br />

GbR, Kempten. Zweck dieser Gesellschaft<br />

war die zur Verfügungstellung von 76 Wohnungen<br />

im Kauf- und Mietmarkt. An dieser Gesellschaft<br />

war das <strong>SWW</strong> mit einem 25 %igen Anteil beteiligt, die<br />

Sozialbau Kempten mit 75 %. Alle erstellten Wohneinheiten<br />

wurden verkauft. Im Jahr 2017 wurden sämtliche<br />

Einlagen zurückbezahlt. Seither entspricht die<br />

Gesellschaftereinlage € 0. Mit einem Beschluss aus<br />

2020 erfolgte nach vollständiger und erfolgreicher<br />

Verwirklichung des Gesellschaftszweckes die Auflösung<br />

der Gesellschaft zum 21.12.2020. Die Rechtsnachfolge<br />

der aufgelösten GbR übernimmt die Sozialbau<br />

Kempten. Für Gewährleistungsverpflichtungen<br />

sind Rückstellungen i. H. v. € 897.364,94 gebildet, die<br />

noch bis 2024 bestehen. Sofern Inanspruchnahmen<br />

die gebildeten Rückstellungen übersteigen, tragen<br />

die ehemaligen Gesellschafter diese basierend auf<br />

den vertraglichen Anteilen aus dem Gesellschaftsvertrag.<br />

Spätere Auflösungen fließen den Vertragsparteien<br />

entsprechend anteilig zu.<br />

Durch Unternehmenskauf wurden zum 01.01.2015<br />

100 % der Anteile an der Hausverwaltung Oberallgäu<br />

GmbH mit Sitz in Sonthofen erworben. Gegenstand<br />

der Gesellschaft ist das Verwalten von Wohneigentum<br />

und Gewerbeeinheiten nach dem WEG-Gesetz<br />

sowie die Teileigentumsverwaltung. Zum 01.01.2016<br />

traten durch Erwerb von Geschäftsanteilen die Raiffeisenbank<br />

Kempten-Oberallgäu eG und die Sparkasse<br />

Allgäu als zusätzliche Gesellschafter bei. Die<br />

drei Gesellschafter halten zum Stichtag 31.12.<strong>2023</strong><br />

unverändert jeweils 1/3 der Geschäftsanteile. Die<br />

GmbH weist zum 31.12.<strong>2023</strong> ein Eigenkapital von<br />

€ 213.585,95 aus (i. Vj € 184.679,07) und hat im<br />

Jahr <strong>2023</strong> einen Jahresüberschuss von € 28.906,88<br />

erzielt (i. Vj. Jahresüberschuss € 62.210,43).<br />

An der GOS Grundstücksgesellschaft Oberallgäu-Süd<br />

mbH mit Sitz in Sonthofen, ist das <strong>SWW</strong> mit 17,5 %<br />

beteiligt. Das Eigenkapital der Gesellschaft betrug<br />

zum 31.12.2022 € 1.870.145,42 (i. Vj. € 1.698,514,78).<br />

Der Jahresüberschuss lag im Geschäftsjahr 2022 bei<br />

€ 171.630,64 (i. Vj. € 15.110,59). Für <strong>2023</strong> liegt der<br />

Jahresabschluss zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung<br />

bei <strong>SWW</strong> noch nicht vor.<br />

Die Anteile an verbundenen Unternehmen belaufen<br />

sich zum 31.12.<strong>2023</strong> auf € 1.237.200,00.<br />

3. UNFERTIGE LEISTUNGEN<br />

In der Position „unfertige Leistungen“ sind € 7.200.000<br />

(Vorjahr € 7.185.000) noch nicht abgerechnete Betriebskosten<br />

enthalten.


59<br />

4. FORDERUNGEN GEGEN GESELLSCHAFTER<br />

Die Guthaben bei Kreditinstituten enthalten in folgender Höhe Forderungen gegen Gesellschafter:<br />

BANKGUTHABEN Geschäftsjahr Vorjahr<br />

Sparkasse Allgäu 2.259.875,39 7.579.162,85<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

Raiffeisenbank Kempten-Oberallgäu eG<br />

100.541,47 99.999,00<br />

2.360.416,86 7.679.161,85<br />

in Euro<br />

5. EIGENKAPITAL<br />

Im vergangenen Geschäftsjahr veräußerte der Gesellschafter Allgäuer Anzeigeblatt seine Anteile an<br />

der Gesellschaft i. H. v. 0,01 % des Gezeichneten Kapitals an den Landkreis Oberallgäu.<br />

Rücklagenspiegel<br />

Bestand am Ende<br />

des Vorjahres in €<br />

Einstellung aus dem<br />

Bilanzgewinn<br />

des Vorjahres in €<br />

Einstellung aus dem<br />

Jahresüberschuss<br />

des Geschäftsjahres in €<br />

Bestand am Ende des<br />

Geschäftsjahres in €<br />

Satzungsmäßige Rücklage<br />

Bauerneuerungsrücklage<br />

Andere Gewinnrücklagen<br />

4.709.287,93<br />

400.000,00<br />

55.828.072,42 2.273.595,52<br />

384.670,53 5.093.958,46<br />

400.000,00<br />

58.101.667,94<br />

Die satzungsmäßige Rücklage wird gem. § 20 Abs. 1 des Gesellschaftsvertrags dotiert.<br />

Die Dotierung der Bauerneuerungsrücklage erfolgte gem. § 20 Abs. 3 des Gesellschaftsvertrags.


60<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

6. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN<br />

Rückstellung für unterlassene Instandh. 3 Monate<br />

Rückstellung für Prozesskosten<br />

Geschäftsjahr<br />

168.010,05<br />

17.000,00<br />

Vorjahr<br />

99.601,47<br />

10.000,00<br />

in Euro<br />

Rückstellungen für Prozessrisiken<br />

15.000,00<br />

104.214,62<br />

Rückstellungen für Miet- und Räumungsklagen<br />

30.000,00<br />

0,00<br />

Rückstellung für Gewährleistungsverpflichtung<br />

789.241,36<br />

1.013.318,04<br />

Rückstellung für eigene Kosten BK-Abrechnung<br />

35.000,00<br />

34.000,00<br />

Rückstellung für Betriebskosten<br />

390.150,00<br />

449.500,00<br />

Rückstellung für Heizkosten<br />

350.000,00<br />

400.000,00<br />

Rückstellungen für CO2-Ausgleich Vermieter<br />

23.000,00<br />

0,00<br />

Rückstellungen für Kosten aus WEG Abrechnung<br />

117.250,00<br />

165.950,00<br />

Rückstellung für Hydraulischer Abgleich<br />

1.100.875,00<br />

0,00<br />

Rückstellung für Prüfungskosten<br />

21.000,00<br />

23.000,00<br />

Rückstellung für Veröffentlichung<br />

12.000,00<br />

12.500,00<br />

Rückstellung für Steuerberatungskosten<br />

20.230,00<br />

20.230,00<br />

Rückstellung für eigene Jahresabschlusskosten<br />

53.000,00<br />

48.500,00<br />

Rückstellung für Urlaub<br />

38.550,99<br />

37.159,76<br />

Rückstellung für Überstunden<br />

39.560,72<br />

21.308,00<br />

Rückstellung für Aufbewahrungskosten<br />

34.584,03<br />

40.706,96<br />

Rückstellungen für Tantiemen<br />

34.000,00<br />

34.000,00<br />

Rückstellung für noch anf. Baukosten<br />

7.083.836,47<br />

2.501.927,83<br />

Rückstellung für n. anf. Rechnungen<br />

550.882,56<br />

396.705,68<br />

10.923.171,18<br />

5.412.622,36


61<br />

7. VERBINDLICHKEITEN<br />

Die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten sowie die zur Sicherheit gewährten Pfandrechte o.ä. Rechte stellen sich wie folgt dar:<br />

Verbindlichkeiten<br />

gegenüber<br />

Kreditinstituten<br />

85.124.111,41<br />

42.975.928,79<br />

bis zu 1 Jahr zwischen 1<br />

und 5 Jahre<br />

3.480.171,83<br />

davon<br />

Restlaufzeit<br />

27.945.946,05<br />

über 5 Jahre gesichert Art der<br />

Sicherung<br />

53.697.993,53<br />

83.729.400,90<br />

Verbindlichkeiten insgesamt ggb. Gesellschaftern<br />

Grundpfandrecht<br />

in Euro<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

(Vorjahr)<br />

80.145.592,90<br />

42.003.848,41<br />

3.382.902,38<br />

27.877.533,34<br />

48.885.157,18<br />

-<br />

1.237.463,76<br />

offene Zession<br />

Bürgschaft<br />

Verbindlichkeiten<br />

gegenüber anderen<br />

Kreditgebern<br />

1.588.536,34<br />

1.431.132,56<br />

100.919,46<br />

343.701,89<br />

1.143.914,99<br />

157.381,82<br />

Grundpfandrecht<br />

(Vorjahr)<br />

1.689.340,93<br />

1.527.132,98<br />

100.826,50<br />

369.599,64<br />

1.218.914,79<br />

Erhaltene<br />

Anzahlungen<br />

8.025.462,29<br />

8.025.462,29<br />

(Vorjahr)<br />

8.711.566,38<br />

8.711.566,38<br />

Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

1.299.732,70<br />

1.299.732,70<br />

(Vorjahr)<br />

1.578.031,58<br />

1.578.031,58<br />

Sonstige<br />

Verbindlichkeiten<br />

288.981,25<br />

288.981,25<br />

(Vorjahr)<br />

219.747,19<br />

219.747,19<br />

Gesamtbetrag<br />

96.326.823,99<br />

44.407.061,35<br />

13.195.267,53<br />

28.289.647,94<br />

54.841.908,52<br />

85.124.246,48<br />

(Vorjahr)<br />

92.344.278,98<br />

43.530.981,39<br />

13.993.074,03<br />

28.247.132,98<br />

50.104.071,97<br />

8. VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER GESELLSCHAFTERN<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthalten in folgender Höhe Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern:<br />

Sparkasse Allgäu<br />

Geschäftsjahr<br />

23.898.871,77<br />

Vorjahr<br />

25.092.130,93<br />

in Euro<br />

Raiffeisenbank Kempten-Oberallgäu eG<br />

19.077.057,02<br />

16.911.717,48<br />

Summe<br />

42.975.928,79<br />

42.003.848,41


62<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

II. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />

Umsatzerlöse Geschäftsjahr Vorjahr<br />

a / aus der Hausbewirtschaftung<br />

b / aus Verkauf von Grundstücken<br />

c / aus Betreuungstätigkeit<br />

d / anderen Lieferungen und Leistungen<br />

27.286.789,19<br />

3.248.793,72<br />

375.686,70<br />

319.155,07<br />

26.512.897,19<br />

13.626.487,91<br />

387.765,59<br />

182.236,90<br />

in Euro<br />

Summe<br />

31.230.424,68<br />

40.709.387,59<br />

1. Von den Umsatzerlösen aus der Hausbewirtschaftung entfallen auf Betriebskosten und<br />

Heizkosten aus 2022 T € 6.593,0 (Vorjahr T € 6.845,4).<br />

In den Umsatzerlösen aus Verkauf von Grundstücken sind <strong>2023</strong> Erlöse mit T € 1.892,7<br />

(i. Vj. T € 13.269,5) aus dem Verkauf von Objekten aus dem im Umlaufvermögen abgebildeten<br />

Bauträgergeschäft enthalten. Aus bereits abgeschlossenen Projekten sind<br />

Erlösschmälerungen i. H. v. T € 3,3 (i. Vj. T € 0) enthalten. Darüber hinaus werden aus<br />

diversen Verkäufen von Wohnungen des Anlagevermögens T € 1.359,5 (i. Vj. T € 357,0)<br />

ausgewiesen.<br />

2. Im Posten „Sonstige betriebliche Erträge“ sind mit T € 760,2 (Vorjahr T € 613,9) periodenfremde<br />

Rückstellungsauflösungen enthalten. Daneben sind periodenfremde<br />

Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen in Höhe von T € 35,6 (i. Vj. T € 13,9),<br />

aus dem Eingang abgeschriebener Forderungen in Höhe von T € 7,4 (i. Vj. T € 41,8)<br />

sowie übrige periodenfremde Erträge in Höhe von T € 38,4 (i. Vj. 49,9) in den sonstigen<br />

betrieblichen Erträgen enthalten.<br />

3. In den Aufwendungen für die Hausbewirtschaftung sind Erbbauzinsen i. H. v. T € 86,7<br />

(Vorjahr T € 81,6) und Pachtaufwendungen mit T € 166,6 (Vorjahr T € 192,9) enthalten.<br />

4. Die Aufwendungen für Verkaufsgrundstücke mit T € 935,3 (Vorjahr T € 7.171,0)<br />

enthalten Buchwertabgänge aus dem Verkauf von Anlagevermögen i. H. v. T € 293,3<br />

(Vorjahr T € 27,9).<br />

5. Im Posten „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ sind Aufwendungen für frühere Jahre<br />

T € 6,4 (Vorjahr T € 62,4) sowie T € 65,7 (Vorjahr T € 82,1) Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />

(einzeln und pauschal) auf Forderungen enthalten.<br />

+ -


63<br />

Zinserträge<br />

Zinsaufwendungen<br />

6. Aus der Auf- bzw. Abzinsung von langfristigen Rückstellungen ergaben sich<br />

folgende Beträge:<br />

Geschäftsjahr<br />

Vorjahr<br />

5.603,05 1.369,01<br />

6.752,56 3.612,40<br />

in Euro<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

7. Vom Jahresüberschuss werden T € 384,7 (Vorjahr T € 252,6) der satzungsmäßigen<br />

Rücklage gem. § 20 Abs. 1 des Gesellschaftsvertrags zugeführt.<br />

8. Die Geschäftsführung schlägt vor, den Bilanzgewinn i. H. v. T € 3.462,0 (Vorjahr<br />

T € 2.273,6) auf neue Rechnung vorzutragen und den freien Rücklagen zuzuführen.<br />

D. SONSTIGE ANGABEN<br />

1. Es bestehen folgende, nicht in der Bilanz ausgewiesene oder vermerkte finanzielle Verpflichtungen:<br />

aus Erbbaurechtsverträgen<br />

nach derzeitigem Verbraucherindex<br />

aus Leasingverträgen/Mietverträgen<br />

Bürogeräte/Softwarelizenzen/KFZ<br />

5.478,6 T €<br />

76,0 T €


64<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

2. Die Gesellschaft haftet mit einer Patronatserklärung für die Grundstücksvermietungsgesellschaft<br />

Flurstraße GmbH & Co. KG i. H. v. T € 2.000,0. Mit einer Inanspruchnahme<br />

ist nicht zu rechnen.<br />

3. Gegenüber der <strong>SWW</strong> Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH besteht darüber hinaus<br />

eine Patronatserklärung im Rahmen der Komplementärhaftung für die Grundstücks-Vermietungsgesellschaft<br />

Gesundheitszentrum Waltenhofen GmbH & Co.<br />

KG i. H. v. T € 2.500,0. Mit einer Inanspruchnahme ist nicht zu rechnen.<br />

4. Für den Abschlussprüfer wurden für das Geschäftsjahr <strong>2023</strong> € 22.610,00 als Honorar<br />

für Abschlussprüfungsleistungen sowie € 2.618,00 für andere Bestätigungsleistungen<br />

als Aufwand erfasst.<br />

5. Die Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer betrug am 31.12.<strong>2023</strong>:<br />

Vollzeit Teilzeit Alterszeit Elternzeit<br />

kaufmännische Mitarbeiter<br />

32<br />

12<br />

0<br />

3<br />

technische Mitarbeiter<br />

8<br />

2<br />

0<br />

1<br />

Mitarbeiter im Regiebetrieb,<br />

Hauswarte usw.<br />

21<br />

12<br />

0<br />

0<br />

61<br />

26<br />

0<br />

4<br />

4<br />

AZUBIS<br />

<strong>2023</strong><br />

Des Weiteren wurden im Jahr<br />

<strong>2023</strong> durchschnittlich<br />

4 Auszubildende beschäftigt.<br />

6. GESAMTBEZÜGE:<br />

des Aufsichtsrates (Entschädigungen, Sitzungsgelder) € 44.308,00<br />

Bezüglich der Bezüge des Geschäftsführers wird auf die Angabe der Gesamtbezüge<br />

gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.


65<br />

7. MITGLIEDER DER GESCHÄFTSFÜHRUNG (ZU- UND VORNAME):<br />

Kaiser Martin<br />

Geschäftsführer<br />

8. MITGLIEDER DES AUFSICHTSRATES (ZU- UND VORNAME):<br />

Ständiges Mitglied für die Dauer der Amtszeit:<br />

Die Landrätin des Landkreises Oberallgäu:<br />

Baier-Müller Indra<br />

Wahlmitglieder (seit 30.06.2020 bis 2026):<br />

Immenstadt<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

Wilhelm Christian<br />

Wurmbäck Thomas<br />

Beckel Martin<br />

Beerenwinkel Heinrich<br />

Blaser-Reimund Steffanie<br />

Endreß Christof<br />

Gehring Simon<br />

Huschka Vera<br />

King Klaus<br />

Mies Laurent<br />

Steiger Otto<br />

Paintner Tobias<br />

Ried Alois<br />

Dr. Rödel Sabine<br />

Roth Elfriede<br />

Sentner Nico<br />

Schwarz Heribert<br />

1. Bürgermeister Sonthofen, Kreisrat<br />

(stellv. Aufsichtsratsvorsitzender)<br />

Kreisrat, Immenstadt (Schriftführer)<br />

1. Bürgermeister, Oberstaufen<br />

Vorstand, Sonthofen<br />

Stadträtin, Sonthofen<br />

1. Bürgermeister, Blaichach<br />

Kreisrat, Durach<br />

Kreisrätin, Immenstadt<br />

1. Bürgermeister, Oberstdorf<br />

Kreisrat, Oberstdorf – ausgeschieden am 30.06.<strong>2023</strong><br />

Kreisrat, Blaichach – eingetreten am 01.07.<strong>2023</strong><br />

Kreisrat, Immenstadt<br />

1. Bürgermeister, Ofterschwang<br />

1. Bürgermeisterin, Bad Hindelang<br />

Kreisrätin, Sonthofen<br />

1. Bürgermeister, Immenstadt<br />

Vorstand, Sonthofen<br />

Mitglieder des Prüfungsausschusses:<br />

Baier-Müller Indra<br />

Gehring Simon<br />

Dr. Rödel Sabine<br />

Schwarz Heribert<br />

Wurmbäck Thomas<br />

Landrätin<br />

Kreisrat, Durach<br />

1. Bürgermeisterin, Bad Hindelang<br />

Vorstand, Sonthofen<br />

Kreisrat, Immenstadt<br />

Sonthofen, den 8. April 2024<br />

SOZIAL-WIRTSCHAFTS-WERK<br />

des Landkreises Oberallgäu<br />

Wohnungsbau GmbH<br />

Die Geschäftsführung<br />

Martin Kaiser


66<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS<br />

IMMATERIELLE<br />

VERMÖGENSGEGENSTÄNDE<br />

SACHANLAGEN<br />

Stand 01.01. Zugang Abgang Umbuchung Stand 31.12.<br />

918.340,99<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

21.184,91<br />

-625.369,78<br />

0,00<br />

314.156,12<br />

Grundstücke und grundstücksgleiche<br />

Rechte mit Wohnbauten<br />

224.127.307,58<br />

803.758,78<br />

-1.294.553,67<br />

20.050.982,25<br />

243.687.494,94<br />

Grundstücke und grundstücksgleiche<br />

Rechte mit Geschäfts- u. anderen Bauten<br />

16.454.210,05<br />

-267,64<br />

0,00<br />

0,00<br />

16.453.942,41<br />

Grundstücke und grundstücksgleiche<br />

Rechte ohne Bauten<br />

2.443.129,16<br />

690.170,30<br />

0,00<br />

250.741,07<br />

3.384.040,53<br />

Bauten auf fremden Grundstücken<br />

172.855,66<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

172.855,66<br />

Technische Anlagen und Maschinen<br />

203.650,28<br />

31.826,07<br />

0,00<br />

54.000,00<br />

289.476,35<br />

Andere Anlagen, Betriebsund<br />

Geschäftsausstattung<br />

2.841.553,92<br />

375.216,37<br />

-107.371,79<br />

0,00<br />

3.109.398,50<br />

Anlagen im Bau<br />

20.653.988,94<br />

17.367.519,28<br />

0,00<br />

-20.054.184,50<br />

17.967.323,72<br />

Bauvorbereitungskosten<br />

1.682.048,43<br />

1.381.485,06<br />

0,00<br />

-50.797,75<br />

3.012.735,74<br />

Geleistete Anzahlungen<br />

0,00<br />

772.032,71<br />

0,00<br />

-250.741,07<br />

521.291,64<br />

268.578.744,02<br />

21.421.740,93<br />

-1.401.925,46<br />

0,00<br />

288.598.559,49<br />

FINANZANLAGEN<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

1.237.200,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

1.237.200,00<br />

Beteiligungen<br />

737.021,19<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

737.021,19<br />

1.974.221,19<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

1.974.221,19<br />

271.471.306,20<br />

21.442.925,84<br />

-2.027.295,24<br />

0,00<br />

290.886.936,80


<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

67<br />

Stand 01.01. 31.12.<strong>2023</strong><br />

Zugang<br />

Berichtsjahr<br />

31.12.2022<br />

Abgang Umbuchung Stand 31.12.<br />

910.706,36<br />

108.696.262,99<br />

5.454.562,62<br />

236.678,07<br />

152.847,11<br />

139.974,93<br />

2.297.274,89<br />

2.579.979,44<br />

0,00<br />

0,00<br />

119.557.580,05<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

120.468.286,41<br />

-625.367,78<br />

-1.001.221,86<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

-77.102,25<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

-1.078.324,11<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

-1.703.691,89<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

295.693,18<br />

112.018.401,39<br />

5.901.880,79<br />

236.678,07<br />

156.289,55<br />

149.568,22<br />

2.393.963,82<br />

2.579.979,44<br />

0,00<br />

0,00<br />

123.436.761,28<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

123.732.454,46<br />

in Euro<br />

Abschreibungen (kumuliert)<br />

Buchwert<br />

10.354,60<br />

4.323.360,26<br />

447.318,17<br />

0,00<br />

3.442,44<br />

9.593,29<br />

173.791,18<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

4.957.505,34<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

4.967.859,94<br />

18.462,94<br />

131.669.093,55<br />

10.552.061,62<br />

3.147.362,46<br />

16.566,11<br />

139.908,13<br />

715.434,68<br />

15.387.344,28<br />

3.012.735,74<br />

521.291,64<br />

165.161.798,21<br />

1.237.200,00<br />

737.021,19<br />

1.974.221,19<br />

167.154.482,34<br />

7.634,63<br />

115.431.044,59<br />

10.999.647,43<br />

2.206.451,09<br />

20.008,55<br />

63.675,35<br />

544.279,03<br />

18.074.009,50<br />

1.682.048,43<br />

0,00<br />

149.021.163,97<br />

1.237.200,00<br />

737.021,19<br />

1.974.221,19<br />

151.003.019,79


68<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN<br />

ABSCHLUSSPRÜFERS<br />

An die SOZIAL-WIRTSCHAFTS-WERK des Landkreises Oberallgäu Wohnungsbau-Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung, Sonthofen<br />

PRÜFUNGSURTEILE<br />

Wir haben den Jahresabschluss der SOZIAL-WIRT-<br />

SCHAFTS-WERK des Landkreises Oberallgäu Wohnungsbau-Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung,<br />

Sonthofen, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember<br />

<strong>2023</strong> und der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar <strong>2023</strong> bis zum<br />

31. Dezember <strong>2023</strong> sowie dem Anhang, einschließlich<br />

der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

– geprüft. Darüber hinaus haben<br />

wir den Lagebericht der SOZIAL-WIRTSCHAFTS-<br />

WERK des Landkreises Oberallgäu Wohnungsbau-<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Sonthofen,<br />

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar <strong>2023</strong> bis zum<br />

31. Dezember <strong>2023</strong> geprüft.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der<br />

Prüfung gewonnenen Erkenntnisse<br />

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen<br />

wesentlichen Belangen den deutschen, für<br />

Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen<br />

Vorschriften und vermittelt unter Beachtung<br />

der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild der Vermögens- und<br />

Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember<br />

<strong>2023</strong> sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Januar <strong>2023</strong> bis zum 31. Dezember<br />

<strong>2023</strong> und<br />

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt<br />

ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft.<br />

In allen wesentlichen Belangen steht<br />

dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss,<br />

entspricht den deutschen gesetzlichen<br />

Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken<br />

der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass<br />

unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die<br />

Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des<br />

Lageberichts geführt hat.<br />

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE<br />

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses<br />

und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317<br />

HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.<br />

Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften<br />

und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung<br />

des Abschlussprüfers für die Prüfung des<br />

Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres<br />

Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.<br />

Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung<br />

mit den deutschen handelsrechtlichen<br />

und berufsrechtlichen Vorschriften und haben<br />

unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung<br />

mit diesen Anforderungen erfüllt.<br />

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten<br />

Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind,<br />

um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum<br />

Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.<br />

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN<br />

VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN<br />

JAHRESABSCHLUSS UND DEN LAGEBERICHT<br />

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die<br />

Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen,<br />

für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen<br />

Vorschriften in allen wesentlichen<br />

Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss<br />

unter Beachtung der deutschen Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.<br />

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich<br />

für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung<br />

mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger<br />

Buchführung als notwendig bestimmt haben,<br />

um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu<br />

ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen<br />

Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen<br />

(d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen)<br />

oder Irrtümern ist.


69<br />

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind<br />

die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich,<br />

die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der<br />

Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren<br />

haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang<br />

mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit,<br />

sofern einschlägig, anzugeben. Darüber<br />

hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der<br />

Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der<br />

Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren,<br />

sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche<br />

Gegebenheiten entgegenstehen.<br />

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich<br />

für die Aufstellung des Lageberichts, der<br />

insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der<br />

Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen<br />

Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang<br />

steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht<br />

und die Chancen und Risiken der zukünftigen<br />

Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die<br />

gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen<br />

und Maßnahmen (Systeme), die sie als<br />

notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines<br />

Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden<br />

deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen<br />

und um ausreichende geeignete Nachweise<br />

für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu<br />

können.<br />

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung<br />

des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft<br />

zur Aufstellung des Jahresabschlusses und<br />

des Lageberichts.<br />

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS<br />

FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES<br />

UND DES LAGEBERICHTS<br />

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit<br />

darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als<br />

Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen<br />

aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern<br />

ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein<br />

zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft<br />

vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen<br />

mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der<br />

Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang<br />

steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften<br />

entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen<br />

Entwicklung zutreffend darstellt, sowie<br />

einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere<br />

Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht<br />

beinhaltet.<br />

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit,<br />

aber keine Garantie dafür, dass eine in<br />

Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung<br />

der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten<br />

deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine<br />

wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt.<br />

Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen<br />

oder Irrtümern resultieren und werden als<br />

wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet<br />

werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt<br />

die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses<br />

und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen<br />

Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.<br />

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes<br />

Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.<br />

Darüber hinaus<br />

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher<br />

falscher Darstellungen im Jahresabschluss<br />

und im Lagebericht aufgrund von dolosen<br />

Handlungen oder Irrtümern, planen und führen<br />

Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken<br />

durch sowie erlangen Prüfungsnachweise,<br />

die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage<br />

für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das<br />

Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende<br />

wesentliche falsche Darstellungen nicht<br />

aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass<br />

aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche<br />

Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose<br />

Handlungen kollusives Zusammenwirken,<br />

Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten,<br />

irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen<br />

interner Kontrollen beinhalten können.<br />

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die<br />

Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen<br />

Kontrollsystem und den für die Prüfung des<br />

Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen,<br />

um Prüfungshandlungen zu planen, die<br />

unter den gegebenen Umständen angemessen<br />

sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil<br />

zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft<br />

abzugeben.<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss


70<br />

<strong>SWW</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2023</strong> // Jahresabschluss<br />

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den<br />

gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden<br />

sowie die Vertretbarkeit<br />

der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten<br />

geschätzten Werte und damit zusammenhängenden<br />

Angaben.<br />

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit<br />

des von den gesetzlichen Vertretern<br />

angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der<br />

Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf<br />

der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise,<br />

ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang<br />

mit Ereignissen oder Gegebenheiten<br />

besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit<br />

der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit<br />

aufwerfen können. Falls wir<br />

zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche<br />

Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im<br />

Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben<br />

im Jahresabschluss und im Lagebericht<br />

aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben<br />

unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil<br />

zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen<br />

auf der Grundlage der bis zum Datum<br />

unseres Bestätigungsvermerks erlangten<br />

Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder<br />

Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass<br />

die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht<br />

mehr fortführen kann.<br />

• beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des<br />

Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der<br />

Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde<br />

liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse<br />

so darstellt, dass der Jahresabschluss unter<br />

Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.<br />

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit<br />

dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung<br />

und das von ihm vermittelte Bild von der<br />

Lage der Gesellschaft.<br />

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den<br />

gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten<br />

Angaben im Lagebericht durch.<br />

Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise<br />

vollziehen wir dabei insbesondere<br />

die den zukunftsorientierten Angaben von den<br />

gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen<br />

Annahmen nach und beurteilen die<br />

sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten<br />

Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges<br />

Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten<br />

Angaben sowie zu den zugrunde liegenden<br />

Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches<br />

unvermeidbares Risiko, dass künftige<br />

Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten<br />

Angaben abweichen.<br />

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die<br />

Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer<br />

Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.<br />

Augsburg, den 8. April 2024<br />

SONNTAG GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

gez. Kanus<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

gez. ppa. Egger<br />

Wirtschaftsprüferin


Literaturquelle: Nelte, Isabella (Hrsg.) (2022): Denkanstöße <strong>2023</strong>: aus Gesellschaft, Philosophie und Wissenschaft. München, Piper.<br />

Fotografen: © Manfred Köhler, © Mathias Struck, © meikefischer.com, © meikefischer.com für Agentur Eselsohr, © Corbinian Kling,<br />

© Dominik Berchtold, ©DESWOS e.V., © Landratsamt Oberallgäu, © <strong>SWW</strong>


20<br />

23<br />

<strong>SWW</strong> OBERALLGÄU<br />

Wohnungsbau GmbH<br />

Grüntenstraße 43 a<br />

87527 Sonthofen<br />

Tel. 08321 / 6615-0<br />

info@sww-oa.de<br />

www.sww-oa.de

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