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DVS_Bericht_394LP

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liegt bei identischen Simulationsbedingungen eine Temperatur < 800°C vor, womit das Erreichen einer konstanten<br />

Abkühlrate möglich ist, was einer homogenen Prozessführung dienlich wäre. Unter Verwendung eines<br />

Aluschweißtisches ist festzustellen, dass die Abkühlraten bis zur ca. 40. Schicht signifikant zur Referenz erhöht<br />

sind. Vergleicht man den Effekt der 150°C und 300°C Vorwärmung mit der auf 10°C gekühlten Aluminiumplatte<br />

und reduzierter Umgebungstemperatur, ist zu erkennen, dass die Vortemperierung lediglich in den ersten fünf<br />

Schichten eine merkliche Verminderung aufweist. Zudem variieren die Abkühlraten von permanent- zu vorgekühltem<br />

Schweißtisch in einem vernachlässigbaren Bereich. Mittels der lokalen Temperierungen ist erneut<br />

eine nachhaltige Manipulation des Plateau-Wertes zu beobachten. Die lokale Kühlung zeigt zur dauergekühlten<br />

Aluplatte eine deutlich erhöhte Abkühlrate bis zur ca. 25. Schicht. Von dort an herrscht ein konstanter<br />

Offset von fast 20 K/s. Die lokale Erwärmung führt zu einer Verdoppelung des Plateau-Wertes.<br />

600<br />

Abkühlrate in K/s<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

10°C Substratplatte<br />

20°C Substratplatte (Referenzversuch)<br />

150°C Substratplatte<br />

300°C Substratplatte<br />

500°C Substratplatte<br />

800°C Substratplatte<br />

Lokale Kühlung 200 W (20 mm Nachlauf)<br />

Lokale Erwärmung 200 W (20 mm Nachlauf)<br />

150°C Substratplatte (mit Aluschweißtisch)<br />

300°C Substratplatte (mit Aluschweißtisch)<br />

10°C Aluschweißtisch und 20°C Substratplatte<br />

10°C Aluschweißtisch gekühlt bei 10°C Umgebungst.<br />

100<br />

20<br />

0<br />

0 300 600 900 1200 1500 1800 2100<br />

Prozesszeit in s<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Abbildung 8. Zeitabhängiger Verlauf der Abkühlraten bei verschiedenen Temperierungsmethoden<br />

6 Diskussion<br />

Abgelegte Schichten<br />

Die angestellten numerischen Untersuchungen liefern erste Erkenntnisse und Tendenzen hinsichtlich des Einflusses<br />

der konzipierten Substratplattentemperierung sowie lokaler Heiz- und Kühlstrategien. Allerdings sind<br />

die Resultate als erste Näherungs- und Abschätzungsgrundlage anzusehen und nicht bedingungslos in Realbedingungen<br />

übertragbar. Aus diesem Grund gibt es auch einige Diskussionspunkte zu den durchgeführten<br />

Simulationen, welche keineswegs vernachlässigt werden können.<br />

Zuerst ist auf die Vergleichbarkeit des Simulationsmodells mit den realen Gegebenheiten zu verweisen. Vorrangig<br />

sind hier die idealisierten Vorwärm-Betrachtungen zu nennen, welche isoliert durch die Umgebungsluft<br />

erfolgten. Diese beinhalten bewusst keine Modellierung einer vordefinierten Grundplatte, da hierbei die Anforderungen<br />

erst aus den Simulationen abgeleitet werden. Somit dient der Einsatz von Aluminium beispielsweise<br />

zur deutlichen Verbesserung der Kühlwirkung, wohingegen für eine benötigte Vorwärmung ein isolierendes<br />

Material bzw. ein schlechter Wärmeleiter in Betracht gezogen werden sollte. Möchte man beides in einem<br />

Prozess vereinen, ist ein Kompromiss zu treffen. Weiter wurden vereinfacht homogene Substratplattentemperaturen<br />

angenommen. Wie signifikant eine mögliche Inhomogenität von Induktor-basierter Vorwärmung oder<br />

wendelförmig angeordneter Wasserkühlung ist, gilt es in Folgeuntersuchungen festzustellen. Gleiches gilt für<br />

den möglichen Einfluss der vorerst vernachlässigten Spannvorrichtungen. Zudem ist auf die Limitation der<br />

Resultate auf die gegebenen Schweißparameter sowie die definierte Bauteilgeometrie zu verweisen. Eine<br />

allgemeingültige Übertragbarkeit der Resultate ist ohne weitere Untersuchungen nicht gegeben.<br />

Außerdem gilt es, die Modellierungsmethode hinsichtlich des Schmelz- und Erstarrungsprozesses als kritisch<br />

anzusehen. Da im vorliegenden Fall die geometrischen Bauteildaten in der Simulation vorgegeben wurden,<br />

kann keine Aussage zu den resultierenden Abweichungen in der Schweißnaht- bzw. Schichtgeometrie getätigt<br />

werden. Für diesen Fall sind experimentelle Untersuchungen oder geometrieerzeugende Simulationsansätze<br />

zu bevorzugen. Neben der Betrachtung der Geometrien kann ein genauerer Blick auf den modellierten Wärmeeintrag<br />

Informationen zu einer möglichen Abweichung im Schmelz- und Erstarrungsprozess liefern. Dabei<br />

lässt sich anhand der berechneten Temperaturverläufe einschätzen, ob potenziell eine Unterkühlung oder<br />

Überhitzung naheliegend ist, was wiederum im Prozess zu Problemen führen kann und in einer variierenden<br />

Schichtgeometrie resultiert. Wird beispielsweise die Schmelztemperatur nicht über die gesamte vorab definierte<br />

Schichtdicke erreicht, deutet dies auf eine vorliegende Unterkühlung hin (vgl. Abbildung 9 links). Daraus<br />

8<br />

<strong>DVS</strong> 394

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