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architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 4 2024

Zwei Seiten derselben Medaille Die räumlichen Konzepte für zeitgemäße Arbeits- und Bildungsbauten mögen auf den ersten Blick recht unterschiedlich wirken, doch bei genauerer Betrachtung offenbaren sich mehr tiefgreifende Gemeinsamkeiten als Unterschiede. In beiden Bereichen wird zunehmend erkannt, dass starre, festgelegte Strukturen dem heutigen Zeitgeist nicht mehr gerecht werden. Begegnung, Interaktion und Zusammenarbeit stehen im Mittelpunkt, um den Austausch von Ideen und Kompetenzen zu fördern. Offene Grundrisse, Kommunikationszonen und informelle Treffpunkte sind mittlerweile charakteristisch für beide Umfelder. Ein weiteres zentrales Thema, das Arbeits- und Bildungsarchitektur verbindet, ist die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Wohlbefinden. Energieeffiziente Gebäude, die Nutzung erneuerbarer Energien und die Schaffung gesunder Innenräume durch natürliche Belüftung, Beleuchtung und Materialien sind heute essenziell. Zudem teilen beide Bereiche den Ansatz der nutzerzentrierten Gestaltung, wobei die Bedürfnisse und Vorlieben von Schülern, Lehrern oder Mitarbeitern stärker in den Planungsprozess einbezogen werden. Partizipative Planungskonzepte gewinnen an Bedeutung und tragen zu höherer Identifikation, Zufriedenheit und Nutzungseffizienz bei. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Notwendigkeit, zukunftssichere Umgebungen zu schaffen. Räume müssen so konzipiert werden, dass sie sich an zukünftige Gegebenheiten und technologische Fortschritte anpassen können. Arbeiten und Lernen sind dynamische Prozesse, die kontinuierlich weiterentwickelt werden. Auch Inklusion und Barrierefreiheit werden heute umfassender gedacht als nur bis zur Rollstuhlrampe. Die Projektvorstellungen dieser Ausgabe, angefangen beim Ágnes-Heller-Haus der Universität Innsbruck, sollen zeigen, wie diese Konzepte in ganz unterschiedlichen Gegebenheiten aussehen können.

Zwei Seiten derselben Medaille

Die räumlichen Konzepte für zeitgemäße Arbeits- und Bildungsbauten mögen auf den ersten Blick recht unterschiedlich wirken, doch bei genauerer Betrachtung offenbaren sich mehr tiefgreifende Gemeinsamkeiten als Unterschiede.
In beiden Bereichen wird zunehmend erkannt, dass starre, festgelegte Strukturen dem heutigen Zeitgeist nicht mehr gerecht werden. Begegnung, Interaktion und Zusammenarbeit stehen im Mittelpunkt, um den Austausch von Ideen und Kompetenzen zu fördern. Offene Grundrisse, Kommunikationszonen und informelle Treffpunkte sind mittlerweile charakteristisch für beide Umfelder.
Ein weiteres zentrales Thema, das Arbeits- und Bildungsarchitektur verbindet, ist die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Wohlbefinden. Energieeffiziente Gebäude, die Nutzung erneuerbarer Energien und die Schaffung gesunder Innenräume durch natürliche Belüftung, Beleuchtung und Materialien sind heute essenziell. Zudem teilen beide Bereiche den Ansatz der nutzerzentrierten Gestaltung, wobei die Bedürfnisse und Vorlieben von Schülern, Lehrern oder Mitarbeitern stärker in den Planungsprozess einbezogen werden. Partizipative Planungskonzepte gewinnen an Bedeutung und tragen zu höherer Identifikation, Zufriedenheit und Nutzungseffizienz bei.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Notwendigkeit, zukunftssichere Umgebungen zu schaffen. Räume müssen so konzipiert werden, dass sie sich an zukünftige Gegebenheiten und technologische Fortschritte anpassen können. Arbeiten und Lernen sind dynamische Prozesse, die kontinuierlich weiterentwickelt werden. Auch Inklusion und Barrierefreiheit werden heute umfassender gedacht als nur bis zur Rollstuhlrampe.
Die Projektvorstellungen dieser Ausgabe, angefangen beim Ágnes-Heller-Haus der Universität Innsbruck, sollen zeigen, wie diese Konzepte in ganz unterschiedlichen Gegebenheiten aussehen können.

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<strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />

Erscheinungsort Vösendorf, Verlagspostamt 2331 Vösendorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />

04<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Mai/Juni <strong>2024</strong><br />

Arbeit &<br />

Bildung<br />

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Editorial<br />

Zwei Seiten<br />

derselben Medaille<br />

Die räumlichen Konzepte für zeitgemäße Arbeits- und<br />

Bildungsbauten mögen auf den ersten Blick recht unterschiedlich<br />

wirken, doch bei genauerer Betrachtung<br />

offenbaren sich mehr tiefgreifende Gemeinsamkeiten<br />

als Unterschiede.<br />

In beiden Bereichen wird zunehmend erkannt, dass starre,<br />

festgelegte Strukturen dem heutigen Zeitgeist nicht mehr gerecht<br />

werden. Begegnung, Interaktion und Zusammenarbeit<br />

stehen im Mittelpunkt, um den Austausch von Ideen und Kompetenzen<br />

zu fördern. Offene Grundrisse, Kommunikationszonen<br />

und informelle Treffpunkte sind mittlerweile charakteristisch<br />

für beide Umfelder.<br />

Ein weiteres zentrales Thema, das Arbeits- und Bildungs<strong>architektur</strong><br />

verbindet, ist die Bedeutung von Nachhaltigkeit und<br />

Wohlbefinden. Energieeffiziente Gebäude, die Nutzung erneuerbarer<br />

Energien und die Schaffung gesunder Innenräume<br />

durch natürliche Belüftung, Beleuchtung und Materialien sind<br />

heute essenziell. Zudem teilen beide Bereiche den Ansatz der<br />

nutzerzentrierten Gestaltung, wobei die Bedürfnisse und Vorlieben<br />

von Schülern, Lehrern oder Mitarbeitern stärker in den<br />

Planungsprozess einbezogen werden. Partizipative Planungskonzepte<br />

gewinnen an Bedeutung und tragen zu höherer<br />

Identifikation, Zufriedenheit und Nutzungseffizienz bei.<br />

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Notwendigkeit, zukunftssichere<br />

Umgebungen zu schaffen. Räume müssen so konzipiert<br />

werden, dass sie sich an zukünftige Gegebenheiten und<br />

technologische Fortschritte anpassen können. Arbeiten und<br />

Lernen sind dynamische Prozesse, die kontinuierlich weiterentwickelt<br />

werden. Auch Inklusion und Barrierefreiheit werden<br />

heute umfassender gedacht als nur bis zur Rollstuhlrampe.<br />

Die Projektvorstellungen dieser <strong>Ausgabe</strong>, angefangen beim<br />

Ágnes-Heller-Haus der Universität Innsbruck, sollen zeigen,<br />

wie diese Konzepte in ganz unterschiedlichen Gegebenheiten<br />

aussehen können. Das Gebäude vereint verschiedene Fakultäten<br />

und schafft durch großzügige Freiräume und ein lebendiges<br />

Campustreiben einen Ort der Begegnung und des Austauschs.<br />

Vergleichbar dazu ist das London College of Fashion<br />

von Allies and Morrison, das als vertikaler Campus konzipiert<br />

wurde. Die Sforzacosta Vorschule, geplant vom BDR bureau,<br />

zeigt, wie durchdachte Raumgestaltung die pädagogische<br />

Entwicklung der Kinder unterstützen kann. Diesen Ansatz<br />

teilt das Kinderhaus im Park von bernardo bader architekten,<br />

das besonders durch seine Holz<strong>architektur</strong> und naturnahe<br />

Gestaltung überzeugt. Das Bonfiglioli Headquarter von Peter<br />

Pichler Architecture beeindruckt durch seine innovative Geometrie<br />

und die auffällige Aluminiumgewebe-Fassade. Im Kontrast<br />

dazu setzt das Bürogebäude Ekos in Vahrn von Partner<br />

und Partner Architekten auf schlichte Formen aus industriell<br />

vorgefertigten Bauteilen sowie eine ökologische Bauweise mit<br />

Massivholz und Recycling-Beton.<br />

Darüber hinaus bietet diese <strong>Ausgabe</strong> wieder viele weitere<br />

spannende Artikel, Projekte und Produktneuheiten. Ich wünsche<br />

Ihnen viel Freude beim Schmökern und Entdecken.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

4<br />

Inhalt<br />

Editorial 03<br />

Magazin 06<br />

Im Geiste von 28<br />

Leben und Freiheit<br />

Ágnes-Heller-Haus /<br />

Universität Innsbruck /<br />

mohr niklas architekten<br />

Moderne Modefabrik 34<br />

London College of Fashion /<br />

Stratford, London /<br />

Allies and Morrison<br />

Nachhaltig geformt 40<br />

Bonfiglioli Headquarter /<br />

Calderara de Reno, Bologna /<br />

Peter Pichler Architecture<br />

Offen für neue Arbeitswelten 46<br />

Bürogebäude Ekos /<br />

Vahrn, Südtirol /<br />

Partner und Partner Architekten<br />

Leer(n)raum 52<br />

Die Sforzacosta Vorschule /<br />

Macerata, Italien / BDR bureau<br />

Ein Dorf für Kinder 58<br />

Kinderhaus im Park /<br />

Egg, Vorarlberg /<br />

bernardo bader architekten<br />

Universal Design 64<br />

Produkt News 70<br />

edv 96<br />

Künstliche Intelligenz<br />

Teil 1: KI im Architekturbüro<br />

28<br />

40<br />

52<br />

34<br />

46<br />

58<br />

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Ortsstraße 212/2/5, 2331 Vösendorf, Österreich<br />

CHEFREDAKTION Andreas Laser (andreas.laser@laserverlag.at) n REDAKTION DI Linda Pezzei, Edina Obermoser, Roland Kanfer, DI Marian Behaneck<br />

LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14 n RESSORT WETTBEWERBE Roland Kanfer (wettbewerbe@<strong>architektur</strong>-online.com)<br />

GRAFISCHE GESTALTUNG & WEB Andreas Laser n LEKTORAT Mag. Heidrun Schwinger n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />

GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at)<br />

ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 <strong>Ausgabe</strong>n/Jahr): € 109,- / Ausland: € 133,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />

€ 75,- / Ausland: € 105,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten <strong>Ausgabe</strong> eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)<br />

EINZELHEFTPREIS € 15,- / Ausland € 20,- n ABOSERVICE office@laserverlag.at<br />

BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />

IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />

Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied<br />

der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.


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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

6<br />

Magazin<br />

Im Zeichen der Zukunft<br />

Am 14. Mai <strong>2024</strong> war das Architekturzentrum Wien Schauplatz der vierten Auflage<br />

der Future Brick Days von Wienerberger Österreich. Mit über 170 Besuchern<br />

verzeichnete die Veranstaltung einen neuen Rekord und bewies einmal mehr die Relevanz<br />

ihres Themenschwerpunkts: „Die Zukunft des Wohnens“. Hochkarätige nationale<br />

und internationale Speaker setzten sich in inspirierenden Keynotes kritisch<br />

mit den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Wohnbaus auseinander.<br />

Fotos: Philipp Podesser<br />

Die Herausforderungen<br />

des modernen Wohnbaus<br />

Der urbane Wohnraum steht weltweit unter<br />

Druck: Steigende Bevölkerungszahlen<br />

treffen auf einen Mangel an bezahlbarem<br />

Wohnraum, während gleichzeitig nachhaltige,<br />

CO 2 -neutrale und ressourcenschonende<br />

Bauweisen gefordert sind. Die Finanzierbarkeit<br />

eines „grünen“ Wohnbaus ist ebenfalls<br />

eine zentrale Frage, die dringend beantwortet<br />

werden muss. Diese brisanten und<br />

hochaktuellen Themen boten reichlich Diskussionsstoff<br />

und wurden von Experten aus<br />

unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.<br />

Einblicke in die Zukunft des Wohnens<br />

Angelika Fitz, Direktorin des Architekturzentrum<br />

Wien, eröffnete den Nachmittag<br />

mit ihrer Keynote „Wohnen und den Planeten<br />

bewohnen“. Sie betonte die Verantwortung,<br />

die jeder Einzelne als Bewohner<br />

dieses Planeten trägt, und gab einen umfassenden<br />

Überblick über internationale<br />

Trends im Wohnbau und deren Auswirkungen<br />

auf das Zusammenleben.<br />

Sebastian Kofink, Architekt und Partner bei<br />

Konfink Schels in München, thematisierte in<br />

seinem Vortrag „Future, Past, Perfect – wie es<br />

‚einfach‘ war“ den Kontrast zwischen einfachem<br />

Bauen und den zunehmend komplexen<br />

Konzepten im modernen Wohnbau. Dabei<br />

stellte er die Frage, ob es tatsächlich Bedarf<br />

für diese anspruchsvollen Lösungen gibt.<br />

Caroline Nagel von COBE Architects aus<br />

Kopenhagen präsentierte die dänische<br />

Hauptstadt als Beispiel einer der lebenswertesten<br />

Städte der Welt. Sie erläuterte,<br />

wie die Bauindustrie und Stadtplanung das<br />

Stadtbild prägen und stellte innovative Lösungen<br />

wie eine sich der Sonne anpassende<br />

Fassade vor.<br />

Visionäre Lösungsansätze<br />

und Best-Practice-Beispiele<br />

Andreas Kleboth von Kleboth und Dolling in<br />

Linz stellte in seiner Präsentation die Vision<br />

der „wertvollen Stadt“ vor. Mit seinem 5x5<br />

der Stadtstrategie zeigte er auf, wie eine<br />

gezielte Transformation zu einer zukunftsfähigen<br />

Stadtgestaltung führen kann.<br />

Thomas Beyerle von Catella Real Estate<br />

AG in München beleuchtete die Treiber<br />

des europäischen Wohnungsmarktes und<br />

diskutierte die Herausforderungen des urbanen<br />

Lebens. Sein Vortrag „Die Zukunft<br />

des Wohnens – enger, zentraler, grüner &<br />

teurer?“ stellte die 15-Minuten-Stadt als<br />

möglichen Lösungsansatz vor.<br />

Andrea Jany vom Institut für Wohnbauforschung<br />

in Wien setzte sich kritisch mit dem<br />

Bodenverbrauch in Österreichs Wohnbau<br />

auseinander. Sie präsentierte die Aktivierung<br />

von Bestandsmobilisierung und die Stärkung<br />

des geförderten Wohnbaus als zentrale Maßnahmen,<br />

um Bodenversiegelung zu reduzieren.<br />

Ein Beispiel hierfür war eine Wohngruppe<br />

in Wien, die gemeinschaftliches Wohnen<br />

bis ins hohe Alter ermöglicht.<br />

Den Abschluss bildete Katharina Bayer von<br />

einszueins <strong>architektur</strong> ZT GmbH in Wien. Sie<br />

thematisierte, wie die Sehnsüchte und Qualitäten<br />

des Einfamilienhauses in verdichteten,<br />

ökologisch sinnvolleren Wohnbau integriert<br />

werden können. Dabei stellte sie erfolgreich<br />

umgesetzte Baugruppenprojekte vor.<br />

Die Future Brick Days setzen sich seit 2021<br />

mit relevanten Bauthemen auseinander.<br />

2025 wird die Veranstaltung „Digitale Bauwelten“<br />

thematisieren.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

8<br />

Magazin<br />

Austausch und Inspiration<br />

Vom 15. bis 16. Mai <strong>2024</strong> verwandelte sich Ljubljana in das Zentrum der Architekturwelt<br />

Südosteuropas. Das BIG Architecture Ljubljana Festival, das größte Architekturevent<br />

der Region, zog mehr als 2.000 Fachleute aus Architektur, Innen<strong>architektur</strong>,<br />

Ingenieurwesen, Stadtplanung sowie Entscheidungsträger, Investoren und<br />

Studierende an.<br />

Fotos: Matic Dolenc<br />

Die zweitägige Veranstaltung war geprägt<br />

von regem Austausch und inspirierenden<br />

Präsentationen. Das Festival begann mit<br />

einem Vortrag von Borbála Marosán vom<br />

MOME Innovation Centre in Budapest, die<br />

über die Einbindung von Kindern in die architektonische<br />

Gestaltung sicherer Schulzonen<br />

sprach. Es folgte eine Podiumsdiskussion<br />

zum Thema italienisches Design<br />

mit Professor Francesco Scullica vom Politecnico<br />

di Milano sowie Špela Leskovec und<br />

Aleš Košak von AKSL Architects. Der erste<br />

Tag endete mit der internationalen Konferenz<br />

„In Search of Beauty: Between Tradition<br />

and Innovation“ unter der Moderation<br />

von Aleksander Ostan.<br />

Der zweite Tag bot weitere Highlights, darunter<br />

eine Diskussion internationaler Kuratoren<br />

und Redakteure über den Einsatz<br />

digitaler Medien zur Vermittlung von Architektur<br />

an die breite Öffentlichkeit. Dekane<br />

der Architektur-Fakultäten aus der<br />

SEE-Region diskutierten über experimentelle<br />

Methoden in der architektonischen<br />

Ausbildung. Weitere Podiumsdiskussionen<br />

widmeten sich der Beziehung zwischen Politik<br />

und Architektur sowie der Organisation<br />

von Architekturwettbewerben in verschiedenen<br />

Gemeinden. Darüber hinaus gaben<br />

über 70 Aussteller auf der Messe „Innovation<br />

Premieres“ Einblicke in die neuesten Innovationen<br />

und Entwicklungen im Bereich<br />

Architektur und Design.<br />

Der Höhepunkt des Festivals war die Verleihung<br />

der BIG SEE Grand Prix Awards,<br />

bei der 13 Preisträger in den Kategorien<br />

Architektur und Innen<strong>architektur</strong> ausgezeichnet<br />

wurden. Diese prestigeträchtigen<br />

Auszeichnungen würdigen herausragende<br />

Leistungen und innovative Projekte in<br />

der Region. Zavod BIG, der Veranstalter<br />

des Festivals, hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

die kreativen Industrien der Region<br />

zu fördern und zu vernetzen. Zmago Novak,<br />

Direktor der Organisation, betonte die Bedeutung<br />

der regionalen Zusammenarbeit<br />

und die Rolle des BIG SEE Netzwerks, das<br />

21 Länder und einen Markt von 350 Millionen<br />

Menschen umfasst.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

10<br />

Magazin<br />

Schule mit Zukunft<br />

Das renommierte Architekturbüro De Zwarte Hond hat in der Niederländischen Stadt<br />

Amersfoort ein Schulgebäude für Het Element entworfen, das nicht nur zwei berufsbildende<br />

Schulen für die Sekundarstufe I und II (VMBO) beherbergt, sondern auch<br />

drei Sporthallen, ein Dojo und ein Sprachenzentrum integriert. Mit der Entscheidung<br />

für einen kompakten Baukörper wird zusätzlicher grüner Außenraum geschaffen.<br />

Fotos: Eva Bloem<br />

Der Neubau, der mitten im stark versiegelten industriell<br />

geprägten Gebiet Isselt liegt, stellt hohe Anforderungen<br />

an eine gesunde und sichere Lernumgebung.<br />

Bart van Kampen, Architekt und Partner bei<br />

De Zwarte Hond, betont: „Wir sind aufgefallen, weil<br />

wir auf die Verbindung mit der Nachbarschaft gesetzt<br />

haben. Wir erkannten gleich das Potenzial des<br />

grünen Felds. Dieses wurde nun in einen Vorgarten<br />

umgewandelt und wir haben auch die Seitenbereiche<br />

und den rückwärtigen Bereich ökologischer gestaltet<br />

und damit begonnen, das Quartier klimaresilient<br />

zu machen.“<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

12<br />

Magazin<br />

Das Gebäude mit einer Fläche von 12.000 m² für<br />

rund 1.000 Schülerinnen und Schüler wurde mit<br />

kurzen Wegen und einer zentralen, lichtdurchfluteten<br />

Mitte, die die verschiedenen Cluster miteinander<br />

verbindet, entworfen. Diese Mitte fungiert als<br />

Innenhof, umgeben von verschiedenen „Klubhäusern“,<br />

die jeweils durch eine eigene Farbpalette und<br />

Ausstattung individuell gestaltet sind. Die Fassade<br />

aus Ziegelsteinmosaiken reflektiert die praktischen<br />

Unterrichtsfächer, die in der Schule angeboten werden,<br />

während das holzverkleidete Innendach und<br />

der Lichteinfall über die Sheddächer eine Verbindung<br />

zur industriellen Umgebung herstellen.<br />

Ein weiteres Highlight des Entwurfs ist die Flexibilität<br />

und Nachhaltigkeit des Gebäudes. Van Kampen<br />

erläutert: „Das Gebäude ist nachhaltig, weil es kompakt<br />

ist, geringe Wärmeverluste hat und instandhaltungsfreundlich<br />

ist. Bei der Fassade haben wir<br />

Ziegelsteine eingesetzt. Innen dagegen wurde Holz<br />

verwendet, wodurch die Innenbereiche warm und<br />

heimelig wirken. Die verwendeten Details und Materialien,<br />

zum Beispiel Beton und Aluminiumfenster,<br />

halten lange. Außerdem ist das ganze Dach mit Solarmodulen<br />

belegt.“ Neben der Energieeffizienz und<br />

dem klugen Einsatz von Materialien spielt die langfristige<br />

Nutzung des Gebäudes eine zentrale Rolle<br />

im Konzept der Nachhaltigkeit. Das flexible Tragskelett<br />

ermöglicht zukünftige Umnutzungen des<br />

Gebäudes, sei es als Gewerbeimmobilie, Pflegeeinrichtung<br />

oder Wohngebäude. „Unsere Vision ist: nie<br />

wieder abreißen“, sagt Bart van Kampen. „In diesem<br />

Fall heißt das für Het Element, dass wir ein Gebäude<br />

geschaffen haben, das anpassungsfähig ist und sich<br />

später auch anderweitig nutzen lässt.“<br />


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13<br />

Magazin<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

14<br />

Magazin<br />

Raum für<br />

kreative Köpfe<br />

Mit dem InnoDom Cologne hat das Team von kadawittfeld<strong>architektur</strong> ein Gebäude<br />

geschaffen, das nicht nur durch seine funktionale und ästhetische Gestaltung<br />

überzeugt, sondern auch als Katalysator für Innovation und Zusammenarbeit<br />

dient. Die partizipativ entwickelte Arbeitslandschaft bietet eine Umgebung, die<br />

den kreativen Austausch fördert und gleichzeitig den hohen Anforderungen an<br />

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gerecht wird.<br />

Fotos: Jens Kirchner


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15<br />

Magazin<br />

Architektonische Vision und Gestaltung<br />

Das barrierefreie Gebäude dient dem Hauptnutzer<br />

GATEWAY (Exzellenz Start-Up Center der Universität<br />

zu Köln) sowie studentischen Gründer:innen und<br />

Start-Up-nahen Dienstleistern nicht nur zum Arbeiten<br />

und Tüfteln, sondern auch zum Verweilen, Erleben<br />

und Veranstalten.<br />

Die Architektur des InnoDom Cologne verfolgt das<br />

Ziel, mehr als nur ein konventionelles Bürogebäude<br />

zu sein. Stattdessen verkörpert es eine Denkfabrik<br />

mit einem industriellen Werkstatt-Charakter, was<br />

durch das Motto „Keep it simple“ unterstrichen<br />

wird. Als städtebaulicher Solitär integriert sich das<br />

fünfgeschossige Gebäude harmonisch in die Höhen<br />

und Fluchten der umliegenden Bebauung und<br />

schafft durch seine polygonale Form und die markanten<br />

Vor- und Rücksprünge vielfältige Bezüge<br />

zur Nachbarschaft.<br />

Räumliche Vielfalt und Flexibilität<br />

Das Innere bietet eine anpassungsfähige Arbeitslandschaft,<br />

die den kreativen Austausch und die Zusammenarbeit<br />

von Start-Up-Unternehmen, Universität<br />

und Wirtschaft fördert. Die offenen Büroflächen<br />

erstrecken sich um den zentralen Erschließungskern,<br />

und bieten sowohl Platz für konzentriertes Arbeiten<br />

als auch für Teamwork und informelle Begegnungen.<br />

Das Design setzt auf eine Mischung aus industriellem<br />

Werkstatt-Charakter und freundlichem<br />

Ambiente. Das Farbspektrum der Arbeitsbereiche<br />

ist bewusst in hellen, neutralen Grautönen gehalten<br />

und schafft eine ruhige, konzentrierte Atmosphäre.<br />

Akustisch wirksame Wand- und Deckenoberflächen<br />

sowie Deckenabsorber und Möbel sorgen für optimale<br />

Arbeitsbedingungen. Farbenfrohe Akzente setzen<br />

die Funktionsmodule rund um den Erschließungskern:<br />

Bunte Coffee-Points, Schließfächer, Sitznischen<br />

sowie Videokonferenz- und Werkstattboxen bringen<br />

Leben und Abwechslung in den Alltag.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

16<br />

Magazin<br />

Platz zum Lümmeln<br />

Ein besonderes Highlight sind zwei doppelgeschossige<br />

Gemeinschaftsbereiche, die sogenannten LIKE<br />

IT (Lümmeln, Inspirieren, Kommunizieren, Erleben,<br />

Informieren, Treffen). Diese Räume, die durch ihre<br />

Panoramaverglasung und monochrome Farbigkeit<br />

bestechen, fungieren als Schaufenster zur Stadt und<br />

kommunizieren die dynamische und unkonventionelle<br />

Nutzung des Gebäudes. LIKE IT 1, im Obergeschoss<br />

gelegen, bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten<br />

von Sitzstufen und Klettereinrichtungen bis<br />

hin zu einem Video und Gaming-Bereich. LIKE IT 2,<br />

auf Straßen-Niveau, beeindruckt durch eine große<br />

Sitzstufen-Anlage und dient als einladender Treffpunkt<br />

für informelle Meetings und Veranstaltungen.<br />

Von außen zieht der leuchtend gelbe Raum die<br />

Aufmerksamkeit auf sich und verleiht den Start-ups<br />

Präsenz im Quartier. Im Erdgeschoss befinden sich<br />

zudem das Foyer, eine Cafeteria und flexible Konferenz-<br />

und Veranstaltungsflächen.


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17<br />

Magazin<br />

Nachhaltigkeit und Funktionalität<br />

Bei der Materialauswahl und dem Energiekonzept des<br />

InnoDom wurde großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt.<br />

Die Fassade aus geschosshohen Verglasungen<br />

und gelochten Aluminiumblechen ist demontierbar<br />

und recycelbar. Energieeffiziente Technik mit Wärmerückgewinnung<br />

und eine hochwertige Gebäudehülle<br />

tragen dazu bei, den Primärenergiebedarf auf etwa<br />

die Hälfte des Anforderungswertes gemäß Energiebedarfsausweis<br />

zu reduzieren. Bei der Materialauswahl<br />

wurde viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, wie<br />

z.B. bei den mit dem Österreichischen Umweltzeichen<br />

zertifizierten NoraPlan-Kautschuk-Böden in den<br />

Obergeschossen. Die Büroausstattung besteht überwiegend<br />

aus Stahl, Holz, Linoleum und Stoff. Sie ist<br />

recycelbar, enthält recycelte Materialien oder stammt<br />

aus wiederverwendeten Möbelstücken.<br />

Drei vielfältig nutzbare Terrassen, darunter eine „Early<br />

Bird“-Terrasse für Yoga und Frühstück, eine „Green<br />

Thumb“-Terrasse für Urban Gardening und eine<br />

„Sundowner“-Terrasse für Abendveranstaltungen,<br />

bieten den Nutzern des InnoDom abwechslungsreiche<br />

Möglichkeiten, den Arbeitsalltag zu gestalten und<br />

die Außenbereiche in den Workflow zu integrieren.<br />

Die Dachflächen, die nicht als Terrasse oder für Technik<br />

genutzt werden, sind zudem extensiv begrünt. •<br />

SKYFOLD<br />

Das vertikale Trennwandsystem öffnet sich<br />

komplett in den Deckenbereich. Es ist platzsparend,<br />

benötigt keine Führungs- oder<br />

Laufschienen und bietet Schalldämmung<br />

bis zu Rw 59 dB. Die elegante, stabile<br />

Trennwand lässt sich per Knopfdruck schnell<br />

und vollautomatisch Verfahren.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

18<br />

Magazin<br />

© Richard Wett/Salzburg Wohnbau<br />

Bei der Volksschule Anif setzte der Bauträger Salzburg Wohnbau erstmals Recyclingbeton und den klinkerreduzierten Zement CEM II/C ein.<br />

Zukunftsfitte Zemente<br />

Die Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie, VÖZ, entwickelte gemeinsam<br />

mit den Mitgliedswerken und mit der Smart Minerals GmbH die klimafitten<br />

CEM-II/C-Zemente. Das Erfolgsgeheimnis hinter diesen Zementen, von denen<br />

bereits 15 eine Bautechnische Zulassung (BTZ) des Österreichischen Instituts für<br />

Bautechnik (OIB) aufweisen und die aktuell in verschiedenen Projekten eingesetzt<br />

werden, ist die drastische Reduktion des Klinkeranteils.<br />

Die Volksschule Adnet, deren Fertigstellung<br />

für 2025 geplant ist, ist eines dieser Einsatzbeispiele:<br />

Geplant von Huber-Theissl Architekten<br />

handelt es sich um eine Sanierung<br />

und Erweiterung in Hybridbauweise mit<br />

größtmöglichem Bestandserhalt. Wesentlicher<br />

Teil des Bauprojekts ist die Verwendung<br />

von CEM II/C in Kombination mit Recyclingbeton,<br />

wodurch die CO 2 -Emissionen<br />

beim Bau um rund 35 Tonnen reduziert und<br />

Ressourcen geschont werden: Deisl- Beton<br />

stellt den Transportbeton in der nahe gelegenen<br />

Mischanlage Hallein her, Leube liefert<br />

dafür den „grünen Zement“.<br />

Ein weiteres Vorzeigeprojekt wird im<br />

Herbst <strong>2024</strong> fertig: der mit dem klima:aktiv<br />

Gold zertifizierte Schulkomplex Reininghaus,<br />

eine AHS mit 38 Klassen sowie eine<br />

Volksschule mit 20 Klassen. Die Volksschule<br />

wird nach den Plänen von 3plus Architekten<br />

mit einem CEM II/C von Holcim gebaut.<br />

Insgesamt werden bei diesem Projekt 4.500<br />

Kubikmeter Beton verbaut, davon 1.600 Kubikmeter<br />

mit CEM II/C.<br />

VÖZ Vereinigung der<br />

Österreichischen Zementindustrie<br />

T +43 (0)1 714 66 85-23<br />

www.zement.at<br />

© Salzburg Wohnbau<br />

Die Volksschule Adnet, eine<br />

Sanierung und Erweiterung,<br />

wird mit CEM II/C und Recyclingbeton<br />

errichtet.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

19<br />

Magazin


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

20<br />

Magazin<br />

© Salzburg Wohnbau


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

21<br />

Magazin<br />

Brillux Design Award 2025<br />

Der Brillux Design Award, der alle zwei<br />

Jahre ausgelobt wird, geht in die nächste<br />

Runde: Ab Mai können Handwerksbetriebe,<br />

Architekturbüros oder auch<br />

die Bauherrschaft ihre Fassaden- und<br />

Innenraumgestaltungen in fünf Kategorien<br />

einreichen. Der internationale Preis<br />

ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert<br />

und verspricht Preisträger:innen und<br />

Nominierten viel Aufmerksamkeit für<br />

ihre ausgezeichneten Leistungen.<br />

Anfang 2025 widmet sich dann die internationale<br />

Fachjury wieder Fassaden- und<br />

Innenraumgestaltungen in den Kategorien<br />

Wohnbauten, Öffentliche Gebäude und Gewerbebauten,<br />

Historische Gebäude/Stilfassaden<br />

sowie Innenraumkonzepte in den<br />

Bereichen Wohnen und Leben sowie Arbeiten.<br />

Pro Kategorie werden traditionell drei<br />

Wettbewerbsprojekte nominiert, von denen<br />

eins bei der feierlichen Preisverleihung im<br />

November 2025 zum Gewinner gekürt wird.<br />

Die Gewinner:innen und Nominierten des<br />

Awards profitieren gleich mehrfach: Sie<br />

erhalten ein umfangreiches PR-Unterstützungspaket,<br />

damit verbunden internationale<br />

Aufmerksamkeit sowie die Möglichkeit,<br />

das Logo des Brillux Design Awards<br />

zu nutzen – auf die Gewinner:innen wartet<br />

zusätzlich ein Preisgeld von insgesamt<br />

25.000 Euro. Eine Neuheit in diesem Jahr:<br />

Unter allen Einreichungen wird in jeder der<br />

fünf Kategorien jeweils ein professionelles<br />

Fotoshooting verlost.<br />

Einreichungen sind ab 1. Mai und bis zum<br />

31. Dezember <strong>2024</strong> möglich. Alle Informationen<br />

zum Brillux Design Award und zur<br />

Einreichung der Teilnahmeunterlagen gibt<br />

es unter: www.brillux.de/design-award<br />

Brillux Farben GmbH<br />

T +43 (0)732 370740-0<br />

info@brillux.at<br />

www.brillux.at<br />

Weg zur Modellstadt<br />

Das Haus der Architektur (HDA) in Graz<br />

präsentiert vom 13. Juni bis 15. September<br />

<strong>2024</strong> die Ausstellung „Mutige Stadt,<br />

mutige Entscheidungen – Wie sich Groningen<br />

in eine Modellstadt verwandelte“.<br />

Diese Ausstellung, entwickelt vom<br />

renommierten Architektur- und Stadtplanungsbüro<br />

De Zwarte Hond, beleuchtet<br />

die transformative Stadtentwicklung<br />

Groningens und lädt zu einem Austausch<br />

über die Herausforderungen und<br />

Zukunftsvisionen von Städten ein.<br />

Im Jahr <strong>2024</strong> wird das 60-jährige Bestehen<br />

der Städtepartnerschaft zwischen Graz und<br />

Groningen gefeiert. Die Ausstellung präsentiert<br />

Groningens historische Entwicklung<br />

anhand von drei zentralen Entscheidungen,<br />

die die Stadt geprägt haben: den Stadterweiterungsplan<br />

von Hendrik Petrus Berlage,<br />

den Verkehrsplan von Max van den Berg<br />

und die Unterstützung innovativer architektonischer<br />

Projekte unter Ypke Gietema.<br />

Die Ausstellung zielt darauf ab, einen Dialog<br />

über die zukünftige Entwicklung von<br />

Städten anzuregen und Möglichkeiten für<br />

© Gemeente Groningen<br />

eine sozial und ökologisch nachhaltige Gestaltung<br />

zu diskutieren. Sie soll sowohl Experten<br />

als auch Bürger inspirieren und zum<br />

Nachdenken anregen.<br />

www.hda-graz.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

22<br />

Magazin<br />

Topografie der Werte<br />

Pichler & Traupmann Architekten haben mit dem Aist Business Center ein<br />

anspruchsvolles neues Kompetenzzentrum für eine Raiffeisenregionalbank<br />

geschaffen, dass die Prinzipien von Natur und Nachhaltigkeit in den Vordergrund<br />

stellt. Unter dem Leitmotiv „Schwingungen der Natur“ manifestiert<br />

sich eine Architektur, die tief in der Geschichte und den Werten des Unternehmens<br />

verwurzelt ist.<br />

Fotos: Toni Rappersberger<br />

Das Projekt begann mit einer detaillierten Analyse<br />

des Grundstücks, dessen markante Topografie den<br />

Entwurfsprozess maßgeblich beeinflusste. Sanft geschwungene<br />

Abhänge und ein kleiner Teich auf dem<br />

Gelände wurden als Inspirationsquelle genutzt. Die<br />

natürlichen Schichtlinien des Geländes wurden in<br />

die Form des Gebäudes integriert und transformiert,<br />

wodurch ein harmonischer Baukörper entstand, der<br />

mit Ebenen, Kanten und Terrassen die natürlichen<br />

Gegebenheiten widerspiegelt. Das Gebäude wird so<br />

zur Resonanz der umgebenden Natur.<br />

Während die landschaftsseitige Ausrichtung eine<br />

großzügige Büroanordnung ermöglicht, die weite<br />

Blicke in die Natur bietet, zeigt sich die Eingangsseite<br />

zur Straße hin in einer klaren, rationalen Fassade.<br />

Diese duale Gestaltung erzeugt einen einladenden<br />

Gestus und stellt eine optimale Kommunikation mit<br />

dem städtischen Umfeld sicher.<br />

u


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

23<br />

Magazin<br />

los<br />

grenzen<br />

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Individuelle Steine nach Ihren Ideen.<br />

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Mit dem umfassenden Standardsortiment und individuellen<br />

Sonderproduktionen bei Farben und Formaten eröffnen Friedl<br />

Steinwerke neue Möglichkeiten in der Gestaltung von Plätzen und<br />

Wegen. Wir stehen für Beratung und Bemusterung gerne bereit:<br />

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© weinfranz


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

24<br />

Magazin<br />

Die innere Struktur des Gebäudes ist durchdacht<br />

und reagiert sensibel auf die topografische Gesamtsituation.<br />

Das öffentlich zugängliche Geschoss liegt<br />

auf Straßenniveau und bietet direkten Zugang. Beim<br />

Betreten öffnet sich ein großzügiger Raum, der sich<br />

stufenweise in kleinere, vertraulichere Einheiten zurückzieht.<br />

Die obersten Geschosse beherbergen<br />

Büros der Geschäftsleitung und Bereiche, die Ruhe<br />

und Individualität erfordern. Die untere Ebene ist für<br />

Veranstaltungen vorgesehen und verfügt über großzügige<br />

Terrassen die auch der Erschließung dienen.<br />

Ein zentrales Element des Innenraums ist das Atrium,<br />

welches als Kommunikationszentrum fungiert.<br />

Es sorgt für optimale Orientierung und wechselseitige<br />

Wahrnehmung und schafft somit ein Gefühl der<br />

Zusammengehörigkeit. Über die kreuzförmige Treppenanlage<br />

ermöglicht es eine diagonale Vernetzung<br />

zwischen den verschiedenen Bereichen und durch<br />

seine lichtdurchflutete Offenheit sorgt es zudem<br />

dafür, dass auch die angrenzenden Innenräume mit<br />

reichlich Tageslicht versorgt werden.


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25<br />

Magazin<br />

Die geschwungene Form des Bürogebäudes bietet<br />

größtmögliche Flexibilität hinsichtlich der Aufteilung<br />

der Einheiten. Diese können sich fließend anpassen,<br />

ohne dass funktionale Verschiebungen notwendig<br />

werden. Ein zentraler Kern mit dienenden Funktionen<br />

schafft eine Pufferzone zu den Partnerflächen, wodurch<br />

bei Bedarf eine gewisse Unabhängigkeit der<br />

einzelnen Einheiten gewährleistet wird.<br />

Die „Schwingungen der Natur“ spiegeln sich auch in<br />

der Materialwahl des Gebäudes wider. Die Böden, sowie<br />

einige Wände und Decken sind mit verschiedenen<br />

Holzapplikationen versehen, und an den Fassaden, wo<br />

Innen und Außen verschmelzen, kommen Holzlamellen<br />

als Abschattungssystem zum Einsatz. Die opaken Fassadenteile<br />

sind mit weiß-gelb changierenden Alucobond-Tafeln<br />

verkleidet, die eine robuste und langlebige<br />

Außenhaut bilden und gleichzeitig durch ihre artikulierte<br />

Horizontalität Dynamik und Modernität ausstrahlen.<br />

Die barrierefreie Gestaltung und die Photovoltaikanlage<br />

zur nachhaltigen Energieversorgung sind weitere<br />

Aspekte, die das Gebäude auszeichnen.<br />


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

26<br />

Arbeit & Bildung<br />

Im Geiste von<br />

Leben und Freiheit<br />

Ágnes-Heller-Haus – Universität Innsbruck / mohr niklas architekten<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: David Schreyer<br />

Das Ágnes-Heller-Haus der Universität Innsbruck beweist, wie man weitläufige<br />

innerstädtische Grünräume schaffen und urbane Areale beleben kann, ohne bei der<br />

Architektur Abstriche machen zu müssen. mohr niklas architekten trafen schon zu<br />

Beginn des Projekts eine klare städtebauliche Entscheidung und setzten zugunsten<br />

der Allgemeinheit auf eine Komprimierung der Grundfläche des Gebäudes. Die markante<br />

Kubatur des Universitätsneubaus ist ein Resultat dieser Entscheidung.


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27<br />

mohr niklas architekten<br />

Die 2019 verstorbene ungarische Philosophin Ágnes<br />

Heller ist die Namenspatronin des neuen Baus am<br />

Campus Innrain, welcher die Institute der geistes-,<br />

kultur- und bildungswissenschaftlichen Fakultäten<br />

an einem Standort vereint. Leben und Freiheit galten<br />

Ágnes Heller als höchstes Gut. Großzügige Freiräume<br />

und ein lebendiges Campustreiben sollen diese<br />

Werte widerspiegeln. Die angrenzenden Grünflächen<br />

wurden im Sinne der Nachhaltigkeit auf sozialer, ökologischer,<br />

ökonomischer und klimatischer Ebene als<br />

Naherholungsraum für Studierende, Anrainer und<br />

Vorüberspazierende konzipiert. Das Gebäude selbst<br />

soll als neuer Hochpunkt im übergeordneten Stadtsystem<br />

dem voranschreitenden Verdichtungsprozess<br />

Innsbrucks Rechnung tragen.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

28<br />

Arbeit & Bildung


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29<br />

mohr niklas architekten<br />

Ein Platz für alle<br />

Mit der Positionierung und Ausgestaltung des<br />

Baukörpers zielten mohr niklas architekten darauf<br />

ab, zwei klar differenzierte Freiräume zu schaffen:<br />

während der Christoph-Probst-Platz dem Universitätsbau<br />

zugeordnet wurde und den Neubau stadträumlich<br />

fasst, ist die über eine Grüntreppe zu den<br />

Hörsälen im Untergeschoss abfallende Campuswiese<br />

als offen zugänglicher Günraum ausformuliert. Dazwischen<br />

bilden zwei Unter- und fünf Obergeschosse<br />

einen Sockel mit Terrasse. Während sich das Gebäude<br />

in Richtung Inn zurückhaltend zeigt, wächst<br />

es straßenseitig mit einem weitere fünf Geschosse<br />

hohen Turm selbstbewusst in die Höhe.<br />

Zur Innpromenade – einer beliebten und belebten<br />

Flaniermeile, Laufstrecke und Radroute – hin lädt die<br />

öffentliche Mensa mit ihrer Terrasse zum Anhalten<br />

und Verweilen ein. Der Eingang zur Straße führt zu<br />

Ausstellungsräumen des Archäologischen Museums<br />

der Universität Innsbruck, das sich im ersten Untergeschoss<br />

befindet. Sogar über jeweils zwei Untergeschosse<br />

erstrecken sich die beiden überhöht<br />

ausgebildeten Hörsäle. Diese können mit Tageslicht<br />

versorgt werden, wobei der 600 Sitzplätze umfassende<br />

Hörsaal als Audimax der Universität fungiert<br />

und Ausblicke auf die Nordkette bietet. Die darüber<br />

liegenden Ebenen beherbergen Seminarräume,<br />

Lese- und Lernzonen für die Studierenden sowie<br />

Büroräume für das Universitätspersonal. Herzstück<br />

des Gebäudes ist ein großzügig gestaltetes, tageslichtdurchflutetes<br />

Atrium mit freitragenden Treppen,<br />

das der Orientierung und Kommunikation dient. Die<br />

Architekten bezeichnen den Erschließungsbereich<br />

als demokratischen Vermittler, eigens gestaltete Geländer<br />

verleihen der Raumstruktur eine skulpturale<br />

Anmutung. Während sich hier innenliegende, temporäre<br />

Arbeitsplätze finden lassen, orientieren sich<br />

die Büros und ständigen Arbeitsplätze nach außen,<br />

bieten natürliche Belichtung und Belüftung sowie<br />

eine Blickverbindung zur Stadt.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

30<br />

Arbeit & Bildung<br />

Ein Zeichen setzen<br />

Die Beziehung des Ágnes-Heller-Hauses zur Umgebung<br />

und Stadt spielte für mohr niklas architekten<br />

eine entscheidende Rolle, was die Gestaltung der<br />

Fassade anbelangt: in Anlehnung an die Innsbrucker<br />

Arkaden spannten die Planer einen gestalterischen<br />

Bogen von der nutzungsspezifischen Kleinteiligkeit<br />

zum großen Ganzen. Der größte Bogen markiert den<br />

Haupteingang – er trägt den Titel „Portal“ und ist ein<br />

Kunst-am-Bau-Projekt von Peter Sandbichler, das<br />

vom Architekten und Leuchtenplaner Georg Bechter<br />

ins rechte Licht gerückt wurde.


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31<br />

mohr niklas architekten<br />

Die auffällige Farbgebung ist eine Reminiszenz an<br />

das rötliche Gestein, das im vergangenen Jahrhundert<br />

für viele Gründerzeitbauten Innsbrucks verwendet<br />

wurde: die Höttinger Brekzie. Der charakteristische<br />

Stein besteht aus eckigen Gesteinstrümmern,<br />

die durch eine feinkörnige Grundmasse verkittet<br />

sind. Übersetzt in rot eingefärbte Betonfertigteile<br />

zollen die Architekten diesem Erbe Tribut. Die Fassade<br />

wurde sandgestrahlt, die Laibungen geschliffen<br />

– sie verdrehen sich vom Erdgeschoss ausgehend<br />

bis in das neunte Obergeschoss von 90 auf 135 Grad.<br />

Die Pfeiler verjüngen sich nach oben, vollziehen ein<br />

subtiles Spiel mit Laibungsgeometrien und verleihen<br />

dem Gebäude eine aufstrebende Geste.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

32<br />

Arbeit & Bildung<br />

Rund um das luftige<br />

Atrium ergeben sich aus<br />

allen Ebenen verbindende<br />

Blickbeziehungen und<br />

spannende Perspektiven<br />

sowie Orte zum Austauschen<br />

und Entspannen.<br />

Nachgefragt bei Markus Niklas und Günter Mohr<br />

Wie hebt sich das Projekt von anderen Bildungsbauten<br />

in Tirol und Innsbruck ab bzw. inwiefern darf es<br />

als Ergänzung gelten?<br />

Das Ágnes Heller Haus versammelt viele Einrichtungen,<br />

die vorher über die Stadt verstreut waren, wieder<br />

an einem zentralen Ort. Es definiert mit dem Park<br />

den Campusgedanken rund um die 1924 eröffnete<br />

Hauptuniversität neu. Am Abend ist dieser Bereich<br />

des Inns der Treffpunkt der Jugend und Student:innen.<br />

Diese sitzen auf der Kaimauer, lassen die Füße<br />

darüber baumeln und genießen die Abendsonne.<br />

Wie haben Sie das Konzept entwickelt,<br />

was ist die Botschaft?<br />

Das Gebäude sollte sich mit seinem Hochpunkt am<br />

Innrain markant in der Stadt verorten. Ein umlaufender<br />

Betonsockel hebt sich farblich von der Rasterfassade<br />

ab und überhöht sich im Bereich des Eingangs<br />

zu großzügigen Arkaden. Sie markieren die Adresse<br />

des Hauses und treten in einen stadträumlichen Dialog<br />

mit der Umgebung. Dieses Motiv von Sockel und<br />

Fassade ist invers zum Gebäude der Hauptuniversität,<br />

welche einen Sockel aus roter Höttinger Brekzie<br />

mit einer weiß geputzten Fassade darüber aufweist.<br />

Ein Wunsch für das Themenfeld Bildungsbauten in<br />

Österreich aus architektonischer Sicht?<br />

Mit der BIG gibt es eine Bauherrin, die das Instrument<br />

der offenen Wettbewerbe konsequent für sich<br />

zu nutzen weiß. Sie vertraut darauf, dass über diese<br />

Vergabe das beste Projekt zum Zuge kommt. Es<br />

sind wir Architekt:innen, die die Kompetenzen für die<br />

Raumgestaltung und auch für die Abwicklung haben.<br />

Davor Angst zu haben, nützt niemandem. Am Anfang<br />

eines Bauvorhabens steht eine genau Analyse, was<br />

von der Bauherrschaft gewünscht wird, was das Gebäude<br />

können und leisten soll. Aus dieser genauen<br />

Definition kann ein gutes Haus entstehen. Dafür ist<br />

es auch notwendig, den Architekturschaffenden in<br />

ihrer Sphäre genügend Spielraum zu lassen, sodass<br />

etwas weiterentwickelt bzw. Neues entstehen kann.<br />

Dies zu verrechtlichen und zu glauben, dass dadurch<br />

Risiken vermieden und die Kosten klar kalkulierbar<br />

sind, ist ein Trugschluss.<br />

•<br />

Wie wirkt sich die Architektur in Ihren Augen auf unser<br />

Lernumfeld aus und wo haben Sie hier bewusst<br />

Akzente gesetzt?<br />

Das Atrium bildet das Herz des Unigebäudes. Es<br />

gibt Orientierung, schafft Raum für Begegnung und<br />

Kommunikation und versteht sich als demokratischer<br />

Vermittler in der Funktionsvielfalt des Hauses.<br />

Es erschließt alle Funktionsbereiche, stellt visuelle<br />

Beziehungen her und ermöglicht die natürliche Belichtung<br />

innenliegender offener Lernzonen, Besprechungs-<br />

und Gruppenräume. Büros und ständige<br />

Arbeitsplätze orientieren sich nach außen, bieten<br />

natürliche Belichtung und Belüftung sowie Ausblicke<br />

über die Stadt. Die Struktur des Gebäudes entwickelt<br />

sich unmittelbar aus seiner Programmatik und vermittelt<br />

fließend zwischen den Öffentlichkeitsgraden<br />

seiner Funktionen.


ÄNDERUNGEN<br />

ÄNDERUNGEN<br />

ARCHITEKTUR<br />

mohr niklas architekten ZT GmbH<br />

Maria-Lassnig-Straße 33 / Top 2.13<br />

1100 Wien<br />

T +43 1 236 7068<br />

E presse@mohr-niklas.at<br />

ARCHITEKTUR<br />

mohr niklas architekten ZT GmbH<br />

Maria-Lassnig-Straße 33 / Top 2.13<br />

1100 Wien<br />

T +43 1 236 7068<br />

E presse@mohr-niklas.at<br />

AUFTRAGGEBER / NUTZER<br />

Bundesimmobilienges.m.b.H<br />

Eduard-Bodem-Gasse 1<br />

6020 Innsbruck<br />

T +43 5 0244-0<br />

E emilie.brandl@big.at<br />

AUFTRAGGEBER / NUTZER<br />

Bundesimmobilienges.m.b.H<br />

Eduard-Bodem-Gasse 1<br />

6020 Innsbruck<br />

T +43 5 0244-0<br />

E emilie.brandl@big.at<br />

Universität Innsbruck<br />

Innrain 52<br />

6020 Innsbruck<br />

T +43 512 507-0<br />

E public-relations@uibk.ac.at<br />

Universität Innsbruck<br />

Innrain 52<br />

6020 Innsbruck<br />

T +43 512 507-0<br />

E public-relations@uibk.ac.at<br />

PROJEKT<br />

Innrain 52a<br />

6020 Innsbruck<br />

PROJEKT<br />

Innrain 52a<br />

6020 Innsbruck<br />

PROJEKTNR.<br />

MASSSTAB<br />

PROJEKTNR.<br />

MASSSTAB<br />

PHASE<br />

FORMAT<br />

PHASE<br />

FORMAT<br />

PLANINHALT<br />

PLANNUMMER<br />

PLANINHALT<br />

PLANNUMMER<br />

DATUM<br />

INDEX<br />

DATUM<br />

INDEX<br />

ÄNDERUNGEN<br />

ÄNDERUNGEN<br />

ARCHITEKTUR<br />

mohr niklas architekten ZT GmbH<br />

Maria-Lassnig-Straße 33 / Top 2.13<br />

1100 Wien<br />

T +43 1 236 7068<br />

E presse@mohr-niklas.at<br />

ARCHITEKTUR<br />

mohr niklas architekten ZT GmbH<br />

Maria-Lassnig-Straße 33 / Top 2.13<br />

1100 Wien<br />

T +43 1 236 7068<br />

E presse@mohr-niklas.at<br />

AUFTRAGGEBER / NUTZER<br />

Bundesimmobilienges.m.b.H<br />

Eduard-Bodem-Gasse 1<br />

6020 Innsbruck<br />

T +43 5 0244-0<br />

E emilie.brandl@big.at<br />

AUFTRAGGEBER / NUTZER<br />

Bundesimmobilienges.m.b.H<br />

Eduard-Bodem-Gasse 1<br />

6020 Innsbruck<br />

T +43 5 0244-0<br />

E emilie.brandl@big.at<br />

Universität Innsbruck<br />

Innrain 52<br />

6020 Innsbruck<br />

T +43 512 507-0<br />

E public-relations@uibk.ac.at<br />

Universität Innsbruck<br />

Innrain 52<br />

6020 Innsbruck<br />

T +43 512 507-0<br />

E public-relations@uibk.ac.at<br />

PROJEKT<br />

Innrain 52a<br />

6020 Innsbruck<br />

PROJEKT<br />

Innrain 52a<br />

6020 Innsbruck<br />

PROJEKTNR.<br />

MASSSTAB<br />

PROJEKTNR.<br />

MASSSTAB<br />

PHASE<br />

FORMAT<br />

PHASE<br />

FORMAT<br />

PLANINHALT<br />

PLANNUMMER<br />

PLANINHALT<br />

PLANNUMMER<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

33<br />

mohr niklas architekten<br />

Ágnes-Heller-Haus<br />

Ágnes-Heller-H<br />

EG<br />

OG 2<br />

01-G 15.03.<strong>2024</strong> Erste <strong>Ausgabe</strong><br />

mohr niklas architekten<br />

Ágnes-Heller<br />

Haus<br />

1801<br />

1:250<br />

BE<br />

A3<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

AHH-BE-02.6<br />

15.03.<strong>2024</strong><br />

01-G<br />

01-G 15.03.<strong>2024</strong> Erste <strong>Ausgabe</strong><br />

mohr niklas architekten<br />

Ágnes-Heller<br />

Haus<br />

1801<br />

1:250<br />

BE<br />

A3<br />

Grundriss 2.Obergeschoss<br />

Ágnes-Heller-H<br />

AHH-BE-02.4<br />

Ágnes-Heller-Haus<br />

UG 1<br />

01-G 15.03.<strong>2024</strong> Erste <strong>Ausgabe</strong><br />

mohr niklas architekten<br />

Ágnes-Heller<br />

Haus<br />

1801<br />

1:250<br />

BE<br />

A3<br />

Schnitt 1 ohne Staffagen u. Möbel<br />

AHH-BE-03.2<br />

01-G 15.03.<strong>2024</strong> Erste <strong>Ausgabe</strong><br />

mohr niklas architekten<br />

Ágnes-Heller<br />

Haus<br />

1801<br />

1:250<br />

BE<br />

A3<br />

Grundriss -1.Untergeschoss<br />

AHH-BE-02.7<br />

15.03.<strong>2024</strong><br />

01-G<br />

Ágnes-Heller-Haus – Universität Innsbruck<br />

Innsbruck, Österreich<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Projektteam:<br />

Statik:<br />

BIG – Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.<br />

mohr niklas architekten ZT-GmbH<br />

Ulf Steinbrecher, Margit Haider, Patrick Gröller,<br />

Faruch Achmetov, Emma Peneder, Gregor Laurent,<br />

Simon Thalhammer, Angela Truschzinski,<br />

Eric Sviratchev, Hannah Neumann<br />

Alfred Brunnsteiner – dibral<br />

Grundstücksfläche: 12.500 m 2<br />

Nutzfläche: 12.800 m 2<br />

BGF: 24.800 m 2<br />

Planungsbeginn: Wettbewerb 11 / 2017<br />

Fertigstellung: 2023<br />

Baukosten:<br />

54.3 Mio. Euro<br />

www.mohr-niklas.at<br />

© Michael Teso<br />

„Der Leitgedanke für das Ágnes-Heller-Haus war die<br />

Komprimierung des Footprints auf dem Grundstück.<br />

Durch die partielle Erhöhung der Bebauung wurde<br />

Platz geschaffen für einen wertvollen innerstädtischen<br />

Park.“<br />

Markus Niklas und Günter Mohr


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

34<br />

Arbeit & Bildung<br />

Moderne<br />

Modefabrik<br />

London College of Fashion / Stratford, London / Allies and Morrison<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Simon Menges<br />

Eine Modefabrik des 21. Jahrhunderts – so bezeichnen<br />

die Architekten Allies and Morrison das<br />

kürzlich von ihnen in der britischen Hauptstadt<br />

fertiggestellte London College of Fashion. Auf<br />

über 40.000 m² und über 17 Geschosse verteilt,<br />

vereint der Neubau wie ein vertikaler Campus<br />

erstmals in der Geschichte sämtliche Abteilungen<br />

der Hochschule unter einem Dach und bietet<br />

dabei Platz für 5.000 Studierende. Besonders<br />

eindrucksvoll? Trotz seiner Dimensionen überzeugt<br />

das Gebäude mit raffinierten Details.<br />

Im Zuge der Olympischen Spiele und der<br />

Paralympics 2012 transformierte man – mit<br />

dem heute als Queen Elizabeth Olympic<br />

Park bezeichneten Gelände – im Osten von<br />

London eine einstige Industriebrache in ein<br />

parkartiges Gelände mit etlichen Sportanlagen.<br />

Nach der Austragung der Großveranstaltung<br />

nutzte man einige Bauten um und<br />

hauchte dem Areal im Stadtteil Stratford<br />

mit Wohnungen und Gesundheitseinrichtungen<br />

sowie Infrastruktur und Gewerbeflächen<br />

neues Leben ein. Unter dem Titel<br />

„East Bank“ setzt man sich außerdem zum<br />

Ziel, das Herzstück des ehemaligen Olympiaparks<br />

in ein renommiertes Kultur- und Bildungszentrum<br />

zu verwandeln. Den Anfang<br />

machte 2016 ein Zentrum für verschiedene<br />

Akteure aus der Kreativ- und Digitalindustrie.<br />

2020 kamen ein Neubau des English<br />

National Ballet und 2023 schließlich mit<br />

Marshgate ein erstes Fakultätsgebäude<br />

des neuen Campus des University College<br />

London (UCL). Mit dem London College of<br />

Fashion realisierte das lokale Büro Allies<br />

and Morrison nun das jüngste Projekt im<br />

ehemaligen Olympiapark.<br />

u


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35<br />

Allies and Morrison


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

36<br />

Arbeit & Bildung


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37<br />

Allies and Morrison<br />

Inspiriert von Industriebauten,<br />

ist das Innere<br />

robust, hell und flexibel<br />

konzipiert. Skulpturale<br />

Treppen werden vor dem<br />

schlichten Materialmix<br />

aus Beton, Holz und<br />

Metall zum vertikalen<br />

Laufsteg.<br />

Unter einem Dach zusammengeführt<br />

Die renommierte Hochschule für Modedesign und<br />

Textiltechnologie befand sich vor ihrem Umzug quer<br />

über ganz London verstreut an sechs verschiedenen<br />

Standorten. Mit Kursen von Journalismus, Illustration<br />

und Marketing bis hin zu Schmuck- und Schuhdesign<br />

fasst man in dem Neubau nun alle Fachbereiche gebündelt<br />

zusammen und möchte mit dem College eine<br />

moderne und hochkarätige Fashion-Fabrik schaffen.<br />

In der neuen Hochschule sollte der Schwerpunkt<br />

neben theoretischem Wissen vor allem auf einem<br />

praxisorientierten Angebot liegen: Deshalb galt es,<br />

in dem Gebäude nicht nur flexibel bespielbare Unterrichtsräume,<br />

sondern auch gut ausgestattete<br />

Ateliers und Werkstätten zu integrieren. Um dieses<br />

Vorhaben möglichst effizient umsetzen zu können,<br />

ließen sich die Architekten von den bestehenden<br />

Standorten und ihren individuellen Qualitäten inspirieren.<br />

Außerdem analysierten sie Fabriken und Lagerhallen<br />

aus dem 19. Jahrhundert und nahmen sich<br />

deren hohe, lichtdurchflutete und wandelbare Räume<br />

zum Vorbild. Im Anschluss entwickelte das Planerteam<br />

daraus ein Konzept für das neue Gebäude. Das<br />

Ergebnis ist ein vertikaler Campus mit reichlich Raum<br />

für Kreativität und Produktivität. Raumhohe Fenster<br />

verleihen dem Neubau sowohl einen rohen Touch<br />

als auch ein charakteristisches Aussehen. Mit seiner<br />

regelmäßig rhythmisierten Glasfassade erinnert der<br />

Bau damit auf subtile Weise an die vormalige, industrielle<br />

Nutzung des Geländes. Gleichzeitig garantiert<br />

ein geradliniges Säulenraster die notwendige Stabilität<br />

des Bildungskomplexes und bildet die Basis für<br />

den Innenausbau.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

38<br />

Arbeit & Bildung<br />

Pragmatisch & dramatisch<br />

Sämtliche Funktionen ordnen sich in dem quadratischen<br />

Grundriss auf 17 Etagen übereinandergeschichtet,<br />

rund um einen zentralen Erschließungskern<br />

mit Treppen, Aufzügen und Sanitäranlagen<br />

an. Dieser vereint alle Bereiche, die sich auf einem<br />

konventionellen Campusgelände horizontal aneinanderfügen:<br />

Wege und Rampen, Höfe und Plätze.<br />

Das Herzstück des Gebäudes wird von einem – sich<br />

ständig verändernden – Atrium umspielt, welches die<br />

gemeinschaftlichen Bereiche bis unters Dach weiter<br />

verbindet. Der Luftraum erstreckt sich von der großzügigen<br />

Eingangshalle, Auditorium, Galerie, Café und<br />

Bibliothek in den unteren Stockwerken, vorbei an<br />

den Werkstatt- und Unterrichtsflächen in der Mitte,<br />

bis hin zu Mensa, Zeichenräumen und Dachterrassen<br />

in den oberen Niveaus. Während die Treppen in den<br />

öffentlich zugänglichen Geschossen skulptural und<br />

weitläufig gestaltet als repräsentativer Laufsteg und<br />

Ort zum „Sehen und Gesehen-Werden“ dienen, steht<br />

weiter oben die Funktionalität im Fokus. Einfache<br />

Stahltreppen ermöglichen hier vielfältige Blickbezüge<br />

zwischen den einzelnen Ebenen, erleichtern die<br />

Orientierung im Gebäude und lassen genügend Licht<br />

und Luft ins Innere des London College of Fashion.<br />

Die verschiedenen Disziplinen docken direkt an die<br />

Zirkulationszonen an und sollen den Austausch und<br />

das Gemeinschaftsgefühl der Nutzer fördern. Weiter<br />

außen sind die übrigen Arbeitsbereiche wie Seminar-,<br />

Vorlesungs- und Zeichenräume sowie Büros,<br />

Fotostudios, Lager und Archive untergebracht. Sie<br />

können dank nichttragender Zwischenwände flexibel<br />

an veränderte Bedürfnisse angepasst werden und<br />

komplettieren das vielseitige Raumprogramm.<br />

The Bare Minimum<br />

Die schlichte Materialpalette des Mode-Colleges<br />

setzt sich mit Sichtbeton, Holz und Metall aus nur<br />

drei Komponenten zusammen. Diese zeichnen sich<br />

durch ihre Langlebigkeit aus. Sie kombinieren Konstruktion<br />

und Design, machen zusätzliche Verkleidungen<br />

überflüssig und verleihen dem gigantischen Bau<br />

– dank hohem Detaillierungsgrad – einen einheitlichen,<br />

eleganten Look. Während Beton als strukturelles<br />

Rückgrat des Gebäudes fungiert, sorgen Einbauten,<br />

Türen und andere Elemente aus Ahornholz für<br />

die nötige Wärme. Dunkle Metalloberflächen kommen<br />

z.B. an der Vorhangfassade in Form von recycelten<br />

Aluminiumpaneelen zum Einsatz und runden die<br />

reduzierte Gestaltung des Neubaus stimmig ab. So<br />

entsteht ein dezenter Hintergrund, der die kreativen<br />

Prozesse in der Hochschule inmitten der britischen<br />

Metropole in den Mittelpunkt rückt und das imposante<br />

Gebäude zum neuen Zuhause für Fashion und<br />

die Trends von morgen macht.<br />


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39<br />

Allies and Morrison<br />

OG 6<br />

EG<br />

KG / Mezzanin<br />

London College of Fashion<br />

Stratford, London<br />

Bauherr:<br />

University of the Arts London,<br />

London Legacy Development Corporation<br />

Planung:<br />

Allies and Morrison<br />

Statik & Fassade:<br />

Buro Happold<br />

Akustik & Beleuchtung:<br />

Buro Happold<br />

Nachhaltigkeit & Brandschutz: Buro Happold<br />

Landschaftsplanung:<br />

LDA Design<br />

Gesamtfläche: 41.200 m 2<br />

Planungsbeginn: 2015<br />

Fertigstellung: 2023<br />

www.alliesandmorrison.com<br />

„Das London College of Fashion ist das Ergebnis einer<br />

engagierten Zusammenarbeit. Architektur und<br />

Technik sind miteinander verschmolzen. Jedes Element<br />

erfüllt mehrere Aufgaben: Tragende Säulen<br />

fungieren als Fensterlaibung. Treppengeländer werden<br />

zu Balken und das Atrium dient zugleich als Kamin<br />

zur natürlichen Belüftung.“<br />

Alex Wraight, Allies and Morrison


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40<br />

Arbeit & Bildung


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41<br />

Peter Pichler Architecture<br />

Nachhaltig geformt<br />

Bonfiglioli Headquarter / Calderara de Reno, Bologna / Peter Pichler Architecture<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Gustav Willeit<br />

Qualität, Innovation und<br />

Nachhaltigkeit – dafür<br />

steht das italienische<br />

Familienunternehmen<br />

Bonfiglioli. In Calderara<br />

de Reno bei Bologna<br />

realisierte das Büro<br />

Peter Pichler Architecture<br />

den neuen Bonfiglioli<br />

Hauptsitz: Das Gebäude<br />

fällt nicht nur durch seine<br />

intelligent geformte Geometrie<br />

und plissierte Aluminiumgewebe-Fassaden<br />

auf, sondern entspricht<br />

auch der nachhaltigen<br />

Firmenphilosophie.<br />

Seit seiner Gründung 1956 entwickelt der Technologiekonzern<br />

Getriebemotoren und Antriebssysteme<br />

und gilt dabei als Vorreiter im Bereich der industriellen<br />

Automatisierung und der erneuerbaren Energien.<br />

Um seine Position als Marktführer zu stärken und<br />

weiter auszubauen und die Abläufe noch effizienter<br />

zu gestalten, stellte Bonfiglioli 2016 das EVO-Projekt<br />

vor. Dieses sollte in der Gemeinde im Norden von Bologna<br />

zum größten italienischen Standort der Gruppe<br />

werden. Außerdem ging es darum, symbolisch den<br />

Weg in eine innovative, grünere Zukunft zu weisen.<br />

Deshalb standen bei der Umsetzung von EVO vor allem<br />

zwei Dinge im Vordergrund: Die höchsten Energieeffizienz-Standards<br />

sollten erfüllt werden und die<br />

Realisierung möglichst geringe Auswirkungen auf die<br />

Umwelt haben. Auf 150.000 m 2 umfasst das moderne<br />

Industriegelände heute eine große Produktionshalle,<br />

einen Forschungs- und Entwicklungstrakt sowie ein<br />

Restaurant und diverse andere Gebäude. Die Umweltbilanz<br />

des nachhaltigen Bonfilgioli-Campus kann<br />

sich sehen lassen: Neben 455 gepflanzten Bäumen<br />

und 3.000 m 2 Dachgärten stellt die Nutzung der Sonne<br />

für erneuerbare Energie das Herzstück des umweltfreundlichen<br />

Konzepts dar. Photovoltaik-Module<br />

legen sich über die Mitarbeiterparkplätze und finden<br />

trotz der Bepflanzung genügend Platz auf den Gebäudedächern.<br />

Mit 3 MW-Spitzenleistung produziert<br />

die Anlage mehr Energie als am gesamten Standort<br />

verbraucht wird.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

42<br />

Arbeit & Bildung<br />

Repräsentativ finalisiert<br />

Das neue Headquarter-Gebäude stellt mit rund 6.200<br />

m 2 Arbeitsfläche das letzte Puzzlestück auf dem Areal<br />

dar und komplettiert das EVO-Projekt. Es sollte<br />

sowohl die Geschichte als auch die Werte des Traditionsunternehmens<br />

bestmöglich zum Ausdruck bringen<br />

und so zum repräsentativen Aushängeschild werden.<br />

Peter Pichler und seinem Team gelang es, sich<br />

im Wettbewerb mit einem Entwurf mit hohem Wiedererkennungswert<br />

durchzusetzen. Die Mailänder Architekten<br />

verpackten sämtliche Anforderungen in ein<br />

funktionales Bürogebäude mit geneigtem Dach. Dank<br />

der markanten Geometrie erfüllt der Baukörper nicht<br />

nur alle Vorgaben in Sachen Nachhaltigkeit, sondern<br />

sticht gleichzeitig als neues Wahrzeichen deutlich<br />

hervor. Auf Niedrigstenergieniveau geplant, integriert<br />

sich das Bonfiglioli HQ als „Nearly Zero Energy Building“<br />

(NZEB) ideal auf dem EVO-Gelände. Der Neubau<br />

verfügt über klimafreundliche Erdwärmepumpen<br />

und nutzt thermische Bauteilaktivierung zur ergänzenden<br />

Erwärmung bzw. Kühlung des Gebäudes über<br />

die Geschossdecken. Auf diese Weise minimiert man<br />

den Energieverbrauch und legt den Grundstein für ein<br />

angenehmes Raum- und Arbeitsklima.


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43<br />

Peter Pichler Architecture<br />

Funktional trifft expressiv<br />

Bei der Gestaltung orientierte man sich an den bestehenden<br />

Bauten auf dem Industriecampus und wählte<br />

eine Typologie mit Innenhof. Der zentrale Hof fungiert<br />

als geschützter Außenbereich und soll mittels Kamineffekt<br />

außerdem die natürliche Belüftung des Bürogebäudes<br />

unterstützen. Rund um eine grüne Mitte sind<br />

sämtliche Funktionen in einem schlichten, quadratischen<br />

Grundriss organisiert. Die Raffinesse zeigt sich<br />

erst im Querschnitt: Während das Bürogebäude im<br />

Süden lediglich vier Geschosse hoch ist, umfasst es in<br />

nördlicher Richtung sieben Stockwerke. Eine geneigte<br />

Dachfläche bildet den oberen Abschluss.<br />

Design mit Mehrwert<br />

Die expressive Form hat laut Planerteam nicht nur<br />

optische Gründe: Vielmehr reagiert man dadurch<br />

auf die Sonneneinstrahlung. An der flächenmäßig<br />

größeren Nordseite schafft man hinter den komplett<br />

verglasten Fassaden Arbeitsbereiche mit indirekter<br />

Belichtung und sorgt damit für maximalen Nutzerkomfort.<br />

Die nach Süden gewandten Ansichten sowie<br />

das Dach sind neben den Glasfronten mit einer zweiten<br />

Haut versehen. Aus plissiertem Aluminiumgewebe<br />

gefertigt, filtert die Verkleidung die direkte Sonne,<br />

schützt die Innenräume vor Überhitzung und lässt<br />

trotzdem ausreichend Tageslicht in die Office-Flächen.<br />

Die gefaltete, transluzente Gewebestruktur soll<br />

zudem die vielschichtigen Abläufe und Verzahnungen<br />

des internationalen Konzerns widerspiegeln. u<br />

Ein gefaltetes Aluminiumgewebe<br />

legt sich<br />

schützend vor die südlichen<br />

Ansichten und das<br />

Dach. Die transluzente<br />

Haut filtert die Sonne und<br />

reguliert das Raumklima,<br />

schafft aber trotzdem ein<br />

helles und freundliches<br />

Arbeitsumfeld.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

44<br />

Arbeit & Bildung<br />

Flexibel, modern & angenehm<br />

Die Konstruktion des neuen Hauptsitzes beruht auf<br />

den massiven Geschossdecken sowie den beiden Erschließungskernen.<br />

Dank des tragenden Exoskeletts<br />

ließen sich die einzelnen Etagen stützenfrei ausführen<br />

und können in Zukunft flexibel an veränderte<br />

Nutzungsszenarien angepasst werden. Die durchdachte<br />

Raumaufteilung des Bürogebäudes orientiert<br />

sich am regelmäßigen Raster der Tragstruktur und<br />

ist auf eine einfache Zusammenarbeit und einen optimalen<br />

Workflow der unterschiedlichen Abteilungen<br />

ausgelegt. Im dritten Stock verkürzt eine Brücke<br />

quer durch den Hof die internen Wege zwischen den<br />

beiden Gebäudehälften. Ergänzend verbinden zwei<br />

skulpturale Wendeltreppen aus Stahl die Ebenen miteinander<br />

und stehen für den kreativen Fluss im Inneren.<br />

Mit Grünflächen, optimaler Tageslichtversorgung<br />

und mehreren Terrassen an der Südseite des<br />

Hauses will man das Wohlbefinden weiter steigern.<br />

So soll eine moderne Arbeitsatmosphäre entstehen,<br />

die die Produktivität der Mitarbeiter fortan nachhaltig<br />

fördert.<br />

Zukunftsgerichtetes Statement<br />

Mit der Bonfiglioli Firmenzentrale in Calderara di<br />

Reno geht das Technologieunternehmen mit gutem<br />

Beispiel voran und stellt die Weichen für seinen zukünftigen<br />

Erfolg. Zusätzlich demonstriert der effiziente<br />

Bürobau von Peter Pichler Architecture einmal<br />

mehr das Potenzial nachhaltiger Architektur im Industriesektor:<br />

CO 2 -arme, energieautarke Gebäude<br />

schaffen nicht nur qualitative Arbeitsplätze – sie setzen<br />

ein Statement.<br />


0 1 5 10 15 m<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

45<br />

Peter Pichler Architecture<br />

CROSS SECTION<br />

CROSS SECTION<br />

0 1 5 10<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1 1<br />

1<br />

1 1 1<br />

3<br />

4<br />

2<br />

1<br />

10<br />

1<br />

2<br />

5<br />

6<br />

5<br />

7<br />

10<br />

5<br />

1<br />

9<br />

8<br />

3<br />

2<br />

4<br />

2<br />

3<br />

9<br />

2<br />

4<br />

1<br />

8<br />

1<br />

3 3<br />

1. OFFICE<br />

2. OPEN OFFICES<br />

3. MEETING ROOM<br />

4. TOILETS<br />

5. KITCHENETTE<br />

6. COPY ROOM<br />

7. LOUNGE<br />

8. DEPOSIT<br />

9. TECHNICAL AREA<br />

10. TERRACE<br />

1<br />

PLAN - FOURTH FLOOR<br />

0 1 5 10 15 m<br />

N<br />

9<br />

1. MEETING ROOM<br />

2. FOYER<br />

3. SHOW KITCHEN<br />

4. TERRACE<br />

5. TOILET<br />

OG 4 OG 5 OG 7<br />

PLAN - FIFTH FLOOR<br />

0 1 5 10 15 m<br />

N<br />

1<br />

2<br />

3 3<br />

2<br />

5<br />

1<br />

1<br />

8<br />

10<br />

7<br />

8<br />

1 1 1 1<br />

2<br />

6<br />

6<br />

5<br />

3<br />

7<br />

4<br />

3<br />

2<br />

10<br />

7<br />

D<br />

6<br />

4<br />

4<br />

9 4<br />

8<br />

2<br />

5 6<br />

1<br />

1<br />

1. OFFICE<br />

1. OFFICE<br />

2. OPEN OFFICES<br />

2. OPEN OFFICES<br />

3. MEETING ROOM<br />

1 1 1<br />

3. MEETING ROOM<br />

4. TOILETS<br />

3 3 4. TOILETS 3<br />

1<br />

3<br />

5. KITCHENETTE<br />

5. KITCHENETTE<br />

6. COPY ROOM<br />

6. COPY ROOM<br />

EG<br />

7. LOUNGE<br />

7. LOUNGE<br />

8. DEPOSIT<br />

N<br />

8. DEPOSIT<br />

9. TECHNICAL AREA<br />

OG 1 9. TECHNICAL AREA<br />

OG 3<br />

10. AUDITORIUM<br />

10. BRIDGE<br />

PLAN - GROUND FLOOR<br />

11. TERRACE<br />

PLAN - FIRST FLOOR<br />

2<br />

N<br />

3<br />

2<br />

9<br />

4<br />

8<br />

11<br />

Bonfiglioli Headquarter<br />

Calderara de Reno, Bologna<br />

0 1 5 10 15 m<br />

0 1 5 10 15 m<br />

Bauherr:<br />

Bonfiglioli<br />

Planung:<br />

Peter Pichler Architecture<br />

Statik & TGA:<br />

Arup<br />

Fassadenplanung: Pichler Projects<br />

Brandschutzplanung: ICS Ingegneria<br />

Akustikplanung:<br />

Solarraum<br />

Fläche: 6.200 m 2<br />

Planungsbeginn: Okt. 2021<br />

Bauzeit: 2 Jahre<br />

Fertigstellung: Jan. <strong>2024</strong><br />

www.peterpichler.eu<br />

„Unsere Projekte schlagen eine Brücke<br />

zwischen Innen- und Außenraum. Sie<br />

schaffen eine zeitgemäße Neuinterpretation<br />

der Vergangenheit, die dem<br />

aktuellen Zeitgeist entspricht – so wird<br />

auch das Bonfiglioli Headquarter zum<br />

modernen Vorbild, das die Grundsätze<br />

der Kreislaufwirtschaft verkörpert und<br />

sich an die sich wandelnden Bedürfnisse<br />

des Unternehmens und seiner Mitarbeiter<br />

anpassen kann.“<br />

Peter Pichler Architecture


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

46<br />

Arbeit & Bildung


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

47<br />

Partner und Partner Architekten<br />

Offen für neue<br />

Arbeitswelten<br />

Bürogebäude Ekos / Vahrn, Südtirol / Partner und Partner Architekten<br />

Text: Roland Kanfer, Fotos: Oliver Jaist<br />

Einem Unternehmen,<br />

das jährlich rund 20.000<br />

Tonnen an flüssigen und<br />

schlammartigen Abfällen<br />

behandelt und den<br />

größten Teil davon als<br />

sauberes Wasser zurück<br />

in die Umwelt leitet, dem<br />

wird der Ökologiegedanke<br />

nicht fremd sein. So<br />

wie dem Entsorger und<br />

Brennstoffhändler Ekos<br />

aus Südtirol, der sich entschloss,<br />

seine Geschäftsbereiche<br />

an einem Ort zu<br />

versammeln und dafür<br />

einen neuen Firmensitz<br />

in Massivholzbauweise zu<br />

errichten.<br />

Die Besichtigung eines Informationszentrums in<br />

Berlin-Marzahn hatte die Unternehmensleitung von<br />

Ekos so sehr beeindruckt, dass sie dessen Designer,<br />

das Berliner Büro Partner und Partner Architekten,<br />

mit der Planung ihrer neuen Firmenzentrale in Vahrn<br />

in Südtirol beauftragten.<br />

Die Gebäudestruktur des ersten fünfgeschossigen<br />

Bürogebäudes aus Holz in Südtirol wurde von den<br />

Architekten kompakt gestaltet, um den ökologischen<br />

Fußabdruck zu reduzieren. Die Konstruktion besteht<br />

aus einem einfachen Tragwerk aus Massivholz mit<br />

den Maßen 17x17x17 Meter. Auf ein Untergeschoss<br />

wurde verzichtet. Dank der industriellen Vorfertigung<br />

der Massivholzwände in der Fabrik konnte das<br />

Gebäude in nur einem Jahr realisiert werden. 45 m 3<br />

Brettschichtholz sowie 500 m 3 Brettsperrholzelemente<br />

wurden dabei verarbeitet und an die Baustelle<br />

transportiert. Die besonderen Herausforderungen<br />

bei diesem Projekt lagen in der Montage der Holzteile<br />

bei stark wechselnden Witterungseinflüssen und<br />

in der sehr schwierigen Baustellenlogistik. Selbst<br />

der Aufzugschacht wurde aus Massivholz geplant, in<br />

zwei Teilen vorgefertigt und vor Ort montiert. Für die<br />

Bodenplatte wurde anstelle von XPS-Dämmung das<br />

Recyclingprodukt Glasschaumschotter verlegt, dazu<br />

kam für die Bodenplatte selbst Recycling-Beton zum<br />

Einsatz. Aus dem Verschnitt der Brettsperrholzwände<br />

ließen die Architekten hochwertige Türblätter für<br />

die Türöffnungen in den Innenwänden herstellen.<br />

Spezielle Türbänder können das hohe Gewicht des<br />

BSP-Türblattes aufnehmen.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

48<br />

Arbeit & Bildung<br />

Das zentrale, zweigeschossige<br />

Foyer<br />

ermöglicht effiziente<br />

Kommunikation zwischen<br />

Firmenleitung und Mitarbeitern.


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49<br />

Partner und Partner Architekten<br />

Neue Bürostandards<br />

Das Bürogebäude der Kostner Unternehmensgruppe<br />

befindet sich in der Industriezone im Bereich der Autobahnein-<br />

und ausfahrt in Vahrn. Eine der Vorgaben<br />

der Bauherren lautete, das Gebäude für mögliche<br />

Veränderungen in der Arbeitsweise, der Nutzung und<br />

beim Personalzuwachs fit zu machen. Zugleich war<br />

dem Unternehmen die Einbeziehung aller Mitarbeiter<br />

in einen partizipativen Planungsprozess ein Anliegen,<br />

um nicht nur die Arbeitsmethoden zu optimieren,<br />

sondern auch neue Bürostandards zu etablieren.<br />

Dazu gehört eine effiziente Kommunikation zwischen<br />

der Firmenleitung und ihren Mitarbeitern in einem<br />

Gebäude, das drei Unternehmen vereint.<br />

Diesen Ansatz verwirklichten die Architekten, indem<br />

sie dem Gebäude mit einer bebauten Fläche von<br />

293 m 2 ein zentrales, zweigeschossiges Foyer verpassten,<br />

das im Erdgeschoss als Anlaufpunkt für<br />

Besucher dient und von dem aus sämtliche Räume<br />

erschlossen werden. Eine zentrale Freitreppe mit<br />

überkreuzenden Stiegenläufen verbindet die einzelnen<br />

Geschosse an verschiedenen Positionen und<br />

schafft dadurch unterschiedliche Sichtbeziehungen.<br />

Im zweiten Obergeschoss befindet sich ein offener<br />

Aufenthaltsraum mit Teeküche für die Mitarbeiter,<br />

die im obersten Geschoss gelegene Gemeinschaftsküche<br />

ist mit einer geräumigen Dachterrasse verbunden.<br />

Über Verbindungsgänge in den Geschossen 0<br />

bis 2 ist das neue Firmengebäude an eine bestehende<br />

Halle angebunden, ein externes Stiegenhaus bildet<br />

einen Puffer zwischen Bestand und Neubau.<br />

Um dem Wunsch der Auftraggeber nach Nutzungsflexibilität<br />

zu entsprechen, planten die Architekten in<br />

bestimmten Abständen Trennfugen im Bodenaufbau<br />

und in den Wänden ein, um nachträglich Bürotrennwände<br />

einziehen zu können und die entstehenden<br />

Räume auch schalltechnisch trennen zu können.<br />

Beleuchtung, Heizung und Belüftung sind ebenfalls<br />

so konzipiert, dass die Nutzer ohne technische Anpassungen<br />

zwischen Großraumbüros und kleineren<br />

Büroeinheiten wechseln können.<br />

u


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50<br />

Arbeit & Bildung<br />

Holz als bestimmendes Element<br />

Die Architekten legten bei der Ausführung Wert auf<br />

ökologische Materialien: Die massiven Holzwände<br />

wurden ebenso wie der Stiegenlauf aus Massivholz<br />

nicht verkleidet, sondern in Sichtqualität belassen<br />

und nur mit atmungsaktiver Holzlasur behandelt.<br />

Sämtliche Holzverbindungen wurden nicht sichtbar<br />

ausgeführt. Die nichttragenden Innenwände sind mit<br />

Lehm verputzt, der die Luftfeuchtigkeit bei durchschnittlich<br />

50 Prozent hält. Der Bodenaufbau in den<br />

Obergeschossen besteht aus Trockenestrich, hergestellt<br />

aus Wellpappe und verdichtetem Quarzsand.<br />

Als Bodenbelag dient Linoleum.<br />

Holz bildet auch das bestimmende Element der Fassade:<br />

Das Gebäude ist mit Tannenholz verschalt, das<br />

verkohlt wurde und so widerstandsfähiger gegen Witterung<br />

und Schädlinge ist – eine alte japanische Technik<br />

zur Holzkonservierung. Vor der Holzfassade ist<br />

außerdem eine Grünfassade im Entstehen, die zur außenliegenden<br />

Verschattung und als Staubfilter dient<br />

und außerdem im Sommer einen optisch spannenden<br />

Kontrast zum Schwarz der Holzfassade bildet. Es wurden<br />

Pflanzen ausgewählt, die im Sommer grün sind<br />

und damit als Sonnenschutz dienen und im Winter<br />

ihre Blätter verlieren und so Sonneneinstrahlung ins<br />

Gebäude lassen. Die Rankpflanzen sind geschossweise<br />

hydrophonisch, also ohne Erde, angesetzt, werden<br />

automatisch bewässert und wachsen entlang von vertikal<br />

gespannten Drähten.<br />

•<br />

Die massiven Holzwände<br />

wurden nicht verkleidet,<br />

sondern in Sichtqualität<br />

belassen.


GSPublisherVersion 4.0.98.6<br />

GSPublisherVersion 4.0.98.6<br />

Sämtliche Maße sind vom Unternehmer eigenverantwortlich am Bau zu prüfen.<br />

Alle Werkpläne sind nur in Verbindung mit den gültigen Schal- und<br />

Bewehrungsplänen des Tragwerks-planers, sowie den Durchbruchsplänen der<br />

Fachingenieure gültig und/oder den ergänzenden Angaben.<br />

Dehnungsfugen sind nach Angabe Tragwerksplaner auszuführen.<br />

Der Ausführende ist verpflichtet, den Auftraggeber auf etwaige<br />

Unstimmigkeiten der Ausführungsunterlagen vor Ausführung hinzuweisen<br />

(VOB, § 3.3).<br />

- Hinsichtlich der Brandschutzanforderungen ist das Brandschutzkonzept<br />

maßgeblich<br />

- Hinsichtlich der Wärmeschutzanforderungen ist der Wärmeschutznachweis<br />

maßgeblich<br />

- Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich alle Höhenangaben auf<br />

Baunull = OKFF EG<br />

- Durchbrüche und Kernbohrungen nach Angabe Haustechnik<br />

- Bauteile nach Angabe Bauteilbeschreibung, sowie Tür- / Fensterliste<br />

- Alle Maßangaben: B/T/H, sofern nicht anders angegeben<br />

INDEX DATUM ÄNDERUNGEN BEARB. GEPR.<br />

GSPublisherVersion 4.0.98.6<br />

Sämtliche Maße sind vom Unternehmer eigenverantwortlich am Bau zu prüfen.<br />

Alle Werkpläne sind nur in Verbindung mit den gültigen Schal- und<br />

Bewehrungsplänen des Tragwerks-planers, sowie den Durchbruchsplänen der<br />

Fachingenieure gültig und/oder den ergänzenden Angaben.<br />

Dehnungsfugen sind nach Angabe Tragwerksplaner auszuführen.<br />

Der Ausführende ist verpflichtet, den Auftraggeber auf etwaige<br />

Unstimmigkeiten der Ausführungsunterlagen vor Ausführung hinzuweisen<br />

(VOB, § 3.3).<br />

- Hinsichtlich der Brandschutzanforderungen ist das Brandschutzkonzept<br />

maßgeblich<br />

- Hinsichtlich der Wärmeschutzanforderungen ist der Wärmeschutznachweis<br />

maßgeblich<br />

- Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich alle Höhenangaben auf<br />

Baunull = OKFF EG<br />

- Durchbrüche und Kernbohrungen nach Angabe Haustechnik<br />

- Bauteile nach Angabe Bauteilbeschreibung, sowie Tür- / Fensterliste<br />

- Alle Maßangaben: B/T/H, sofern nicht anders angegeben<br />

INDEX DATUM ÄNDERUNGEN BEARB. GEPR.<br />

GSPublisherVersion 4.0.98.6<br />

GSPublisherVersion 4.0.98.6<br />

Sämtliche Maße sind vom Unterne<br />

Alle Werkpläne sind nur in Verbind<br />

Bewehrungsplänen des Tragwerks<br />

Fachingenieure gültig und/oder de<br />

Dehnungsfugen sind nach Angabe<br />

Der Ausführende ist verpflichtet, d<br />

Unstimmigkeiten der Ausführungs<br />

(VOB, § 3.3).<br />

- Hinsichtlich der Brandschutzanfo<br />

maßgeblich<br />

- Hinsichtlich der Wärmeschutzanf<br />

maßgeblich<br />

- Soweit nicht anders angegeben,<br />

Baunull = OKFF EG<br />

- Durchbrüche und Kernbohrungen<br />

- Bauteile nach Angabe Bauteilbes<br />

- Alle Maßangaben: B/T/H, sofern<br />

INDEX DATUM ÄNDERUNGEN<br />

Sämtliche Maße sind vom Unterne<br />

Alle Werkpläne sind nur in Verbind<br />

Bewehrungsplänen des Tragwerks<br />

Fachingenieure gültig und/oder de<br />

Dehnungsfugen sind nach Angabe<br />

Der Ausführende ist verpflichtet, d<br />

Unstimmigkeiten der Ausführungsu<br />

Sämtliche Maße sind vom Unterne<br />

(VOB, § 3.3).<br />

Alle Werkpläne sind nur in Verbind<br />

Bewehrungsplänen des Tragwerks<br />

- Hinsichtlich der Brandschutzanfo<br />

Fachingenieure gültig und/oder de<br />

maßgeblich<br />

Dehnungsfugen sind nach Angabe<br />

- Hinsichtlich der Wärmeschutzanf<br />

Der Ausführende ist verpflichtet, d<br />

maßgeblich<br />

Unstimmigkeiten der Ausführungsu<br />

- Soweit nicht anders angegeben,<br />

(VOB, § 3.3).<br />

Baunull = OKFF EG<br />

Durchbrüche und Kernbohrungen<br />

- Hinsichtlich der Brandschutzanfo<br />

Bauteile nach Angabe Bauteilbes<br />

maßgeblich<br />

Alle Maßangaben: B/T/H, sofern<br />

- Hinsichtlich der Wärmeschutzanf<br />

maßgeblich<br />

- Soweit nicht anders angegeben,<br />

Baunull = OKFF EG<br />

- Durchbrüche und Kernbohrungen<br />

- Bauteile nach Angabe Bauteilbes<br />

- Alle Maßangaben: B/T/H, sofern<br />

INDEX DATUM ÄNDERUNGEN<br />

INDEX DATUM ÄNDERUNGEN<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

51<br />

Partner und Partner Architekten<br />

BESTANDSHALLE<br />

BESTANDSHALLE<br />

LEGENDE<br />

Bauteil verdeckt<br />

OK Fertigbau<br />

LEGENDE<br />

Ba<br />

Bauteil Untersicht<br />

OK Rohbau<br />

Ba<br />

OK Fertigbau<br />

OK Rohbau<br />

EG<br />

AK Außenkante<br />

BSP Brettsperrholz<br />

FB Fußbodenbelag<br />

FBH Fußbodenheizung<br />

FF Fertigboden<br />

IK Innenkante<br />

OK Oberkante<br />

OKG Oberkante Gelände<br />

PH Parapethöhe ü.OKFF<br />

RD Rohdecke<br />

(li.) RH (lichte) Raumhöhe<br />

RR Regenrohr<br />

TB Trockenbau<br />

UK Unterkante<br />

UZ Unterzug<br />

ÜZ Überzug<br />

WB Wandbelag<br />

1.OG<br />

AK Außenkante<br />

BSP Brettsperrholz<br />

FB Fußbodenbelag<br />

FBH Fußbodenheizung<br />

FF Fertigboden<br />

IK Innenkante<br />

OK Oberkante<br />

OKG Oberkante Gelände<br />

PH Parapethöhe ü.OKFF<br />

RD Rohdecke<br />

(li.) RH (lichte) Raumhöhe<br />

INDEXVERLAUF<br />

INDEXVERLAUF<br />

BESTAND<br />

BESTAND<br />

Präsentationspläne<br />

N<br />

Präsentation<br />

LAGE / HÖHENSYSTEM<br />

± 0,00 = 715,23 m üNN = OKFF EG<br />

PLANNAME<br />

Grundriss EG<br />

PLANNAME<br />

Grundriss 1.O<br />

±<br />

Wiese<br />

PROJEKT<br />

AUFTRAGGEBER*IN<br />

1818 - EKT - Büroneubau EKOS<br />

Plattnerstraße/ Via Plattner 4<br />

39040 Vahrn<br />

Kostner GmbH/Srl<br />

Bsackerau 8<br />

39040 Vahrn / Varna (BZ)<br />

Tel: +39 0472 979 610<br />

E-Mail: info@ekos.bz.it<br />

PROJEKT<br />

AUFTRAGGEBER*IN<br />

ARCHITEKT*IN Partner und Partner Architekten<br />

Reichenbergerstr. 124, Geb. A, 2.OG<br />

10999 Berlin<br />

Tel: +49 30-54494377 // Fax: +49 3212-104 42 94<br />

E-Mail: ekt@partnerundpartner.com<br />

Web: www.partnerundpartner.com<br />

ARCHITEKT*IN P<br />

Reiche<br />

Tel: +49 30-544943<br />

E-Ma<br />

Web<br />

LKW-Waage<br />

0m<br />

5m<br />

10m<br />

PLANNUMMER<br />

MAßSTAB BLATTGRÖßE DATUM GEZEICHNET<br />

1:100 420x297 A3 28.02.2022 SG/OE<br />

Erdgeschoss<br />

EG OG 1<br />

1818-EKT-A<br />

GEPRÜFT<br />

SG<br />

Partner und Partner<br />

Architekten<br />

0m<br />

5m<br />

10m<br />

PLANNUMMER<br />

MAßSTAB BLATTGRÖßE<br />

1:100<br />

1. Oberge<br />

420x297 A3<br />

DACH BESTANDSHALLE<br />

LEGENDE<br />

Bauteil verdeckt<br />

Bauteil Untersicht<br />

OK Fertigbau<br />

OK Rohbau<br />

OK Fertigbau<br />

OK Rohbau<br />

DACH BESTANDSHALLE<br />

LEGENDE<br />

Ba<br />

Ba<br />

LEGENDE<br />

Ba<br />

AK<br />

Außenkante<br />

RR<br />

Regenrohr<br />

AK Außenkante<br />

Ba<br />

BSP<br />

Brettsperrholz<br />

TB<br />

Trockenbau<br />

BSP Brettsperrholz<br />

FB<br />

Fußbodenbelag<br />

UK<br />

Unterkante<br />

FB<br />

Fußbodenbelag<br />

FBH<br />

Fußbodenheizung<br />

UZ<br />

Unterzug<br />

FBH Fußbodenheizung<br />

FF<br />

IK<br />

OK<br />

OKG<br />

Fertigboden<br />

Innenkante<br />

Oberkante<br />

Oberkante Gelände<br />

ÜZ<br />

WB<br />

Überzug<br />

Wandbelag<br />

BD 0,50 /0,20<br />

AK FF Außenkante<br />

Fertigboden<br />

BSP IK Brettsperrholz<br />

Innenkante<br />

FB OK Fußbodenbelag<br />

Oberkante<br />

FBH OKG Fußbodenheizung<br />

Oberkante Gelände<br />

PH<br />

Parapethöhe ü.OKFF<br />

FF PH Fertigboden<br />

Parapethöhe ü.OKFF<br />

RD<br />

Rohdecke<br />

IK RD Innenkante Rohdecke<br />

4.OG<br />

(li.) RH<br />

(lichte) Raumhöhe<br />

OK (li.) RH Oberkante (lichte) Raumhöhe<br />

OKG Oberkante Gelände<br />

PH Parapethöhe ü.OKFF<br />

RD Rohdecke<br />

INDEXVERLAUF<br />

(li.) RH (lichte) Raumhöhe<br />

INDEXVERLAUF<br />

INDEXVERLAUF<br />

DACH<br />

BESTANDSHALLE<br />

BESTANDSHALLE<br />

Präsentationspläne<br />

Grundriss 4.OG<br />

DACH<br />

BESTANDSHALLE<br />

LAGE / HÖHENSYSTEM<br />

± 0,00 = 715,23 m üNN = OKFF EG<br />

PLANNAME<br />

N<br />

Präsentations<br />

±<br />

Präsentations<br />

PLANNAME<br />

Dach<br />

±<br />

PROJEKT<br />

1818 - EKT - Büroneubau EKOS<br />

Plattnerstraße/ Via Plattner 4<br />

39040 Vahrn<br />

PLANNAME<br />

PROJEKT<br />

Schnitt BB<br />

AUFTRAGGEBER*IN<br />

Kostner GmbH/Srl<br />

Bsackerau 8<br />

39040 Vahrn / Varna (BZ)<br />

Tel: +39 0472 979 610<br />

E-Mail: info@ekos.bz.it<br />

AUFTRAGGEBER*IN<br />

PROJEKT<br />

AUFTRAGGEBER*IN<br />

OG 4<br />

0m<br />

5m<br />

10m<br />

ARCHITEKT*IN Partner und Partner Architekten<br />

Reichenbergerstr. 124, Geb. A, 2.OG<br />

10999 Berlin<br />

Tel: +49 30-54494377 // Fax: +49 3212-104 42 94<br />

E-Mail: ekt@partnerundpartner.com<br />

Web: www.partnerundpartner.com<br />

PLANNUMMER<br />

1818-EKT-A<br />

MAßSTAB BLATTGRÖßE DATUM GEZEICHNET GEPRÜFT<br />

1:100<br />

4. Obergeschoss<br />

420x297 A3 28.02.2022 SG/OE SG<br />

0m<br />

0m<br />

5m<br />

5m<br />

10m<br />

10m<br />

ARCHITEKT*IN P<br />

Reiche<br />

Tel: +49 30-544943<br />

E-Ma<br />

ARCHITEKT*IN Web P<br />

Reiche<br />

PLANNUMMER<br />

Tel: +49 30-544943<br />

E-Ma<br />

MAßSTAB BLATTGRÖßE Web<br />

1:100 420x297 A3<br />

PLANNUMMER Schnitt<br />

MAßSTAB BLATTGRÖßE<br />

1:100 420x297 A3<br />

Bürogebäude Ekos<br />

Vahrn, Südtirol<br />

Bauherr: Kostner Unternehmensgruppe, Vahrn, Südtirol<br />

Planung: Partner und Partner Architekten, Berlin<br />

Statik, Technische Gebäudeausrüstung, Brandschutz:<br />

Bergmeister Ingenieure, München<br />

Grundstücksfläche: 525 m 2<br />

Bebaute Fläche: 293 m 2<br />

Nutzfläche: 679 m 2<br />

Bruttogeschoßfläche: 1.737 m 2<br />

Planungsbeginn: 09/2018<br />

Baubeginn: 03/2021<br />

Fertigstellung: 03/2022<br />

www.partnerundpartner.com<br />

„An unserer Zukunft können wir nur gemeinsam und<br />

nachhaltig bauen. Auf Augenhöhe mit allen Beteiligten,<br />

mit nachwachsenden Rohstoffen und in einer<br />

konsequent ökologischen Bauweise.“<br />

Partner und Partner Architekten


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

52<br />

Arbeit & Bildung<br />

Leer(n)raum<br />

Die Sforzacosta Vorschule / Macerata, Italien / BDR bureau<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Federico Farinatti | BDR bureau<br />

Das Duo Alberto Bottero und Simona Della Rocca vom<br />

Turiner BDR bureau hat in Macerata eine neue Vorschule<br />

geplant, die auf typologischen Merkmalen und<br />

einfachen Konstruktionslösungen basiert. Der Holzbau<br />

besteht aus einer Reihe eigenständiger Volumen, die ein<br />

großzügiges Satteldach eint. Die interne Verflechtung<br />

und die Beziehung zwischen Innen- und Außenraum sollen<br />

den Kindern ein offenes Lernumfeld und zahlreiche<br />

Möglichkeiten für persönliche Entdeckungen bieten.<br />

Der 600 Quadratmeter große, ebenerdig angelegte<br />

neue Schulbau der 40.000-Einwohner-Gemeinde<br />

in den Marken konnte dank der durchdachten Konstruktion<br />

in Holzbauweise in nur 150 Tagen errichtet<br />

werden. 70 Kinder finden seit Januar <strong>2024</strong> in zwei<br />

Vorschulgruppen, einer Kindergartengruppe sowie<br />

dem Krippenbereich damit viel Fläche für soziale<br />

Interaktion und räumliche Erfahrung. Umgesetzt<br />

werden konnte dieses wegweisende Projekt, das aus<br />

einem Wettbewerb hervorgegangen war, dank einer<br />

Förderung durch die ABF – Andrea-Bocelli-Stiftung –<br />

in Kooperation mit der Gemeinde Macerata. u


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53<br />

BDR bureau


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

54<br />

Arbeit & Bildung<br />

Chancen erkennen und nutzen<br />

Die Vorschule für Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren<br />

hatte es auch deswegen in dieses Sanierungsförderungsprogramm<br />

geschafft, weil es sich um eine<br />

umfassendere Initiative zur Wiederbelebung eines<br />

bestehenden Schulkomplexes im Bezirk Sforzacosta<br />

handelte. Parameter wie ein kleines Grundstück<br />

und ein knappes Bauzeitfenster inspirierten das<br />

Team von BDR bureau zu folgendem Konzept: Die<br />

Gestalt des neuen Gebäudes fußt auf einem System<br />

von scheinbar unzusammenhängenden Volumen und<br />

Zwischenräumen, wobei das große Schrägdach die<br />

eigentliche Nutzfläche der Grundschule definiert.<br />

Drei für sich stehende Körper bieten in unterschiedlichen<br />

Formen und Proportionen Raum für die Klassen,<br />

Büros und technischen Einrichtungen. In Summe<br />

ergibt dies ein durchlässiges System, das sich<br />

nahtlos in den umgebenden Grünraum einfügt und<br />

interessante Blickwinkel in die Umgebung eröffnet.<br />

Bewusst inszenierte architektonische Elemente wie<br />

ein markantes Portal, ein Oberlicht über einem überhöhten<br />

Bereich und eine alleinstehende Stütze setzen<br />

Akzente innerhalb der Übergangsbereiche und<br />

sollen zum spielerischen Entdecken der Räumlichkeiten<br />

einladen. Zum pädagogischen Angebot zählen<br />

auch ein Musikraum, eine Sinneswerkstatt zur Erforschung<br />

von Gerüchen und Geschmäckern und eine<br />

Bibliothek. Dank einer vollausgestatten Küche können<br />

die Kinder direkt vor Ort versorgt werden und<br />

gemeinsam essen.<br />

u<br />

Die Architekten haben die<br />

Innenräume der Vorschule<br />

bewusst lichtdurchflutet, hell,<br />

offen und natürlich gestaltet, um<br />

für die Kinder ein angenehmes<br />

Umfeld zu schaffen, in dem sie<br />

sich frei entfalten dürfen.


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55<br />

BDR bureau


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

56<br />

Arbeit & Bildung<br />

Offen und freundlich<br />

Der Holzrahmenbau basiert auf vertikalen Strukturen,<br />

wobei sich die gewünschte Transparenz der<br />

Fassaden als formgebend erwies. Diese Bauweise<br />

ermöglichte es den Architekt:innen außerdem, den<br />

regelmäßigen Rhythmus der vertikalen Tragelemente<br />

auch von außen sichtbar zu machen. Fassadenrücksprünge,<br />

die sich aus der verdrehten Anordnung<br />

der Volumen zueinander ergeben, schaffen großzügige<br />

überdachte Außenräume, die einen natürlichen<br />

Schutz vor der Sonne sowie wettergeschützte Aufenthaltsräume<br />

im Freien schaffen.<br />

Strahlende Oberflächen, lebhaft gemaserte helle<br />

Hölzer, einfache Formen und gezielt eingesetzte<br />

Textilien schaffen im Innenraum eine freundliche<br />

und einladende Atmosphäre, die viel Raum für die<br />

eigene Entfaltung lässt. Die Räume sind hoch und<br />

lichtdurchflutet gestaltet, wecken auf und regen<br />

zu gemeinsamen Aktivitäten an. Großzügige Fensterflächen,<br />

die bis zum Boden reichen, schaffen in<br />

Holz gerahmt den direkten Bezug zum Außenraum.<br />

Minimalistisch gehaltene Einbaumöbel zonieren den<br />

Raum, schaffen verschiedene Ebenen und bieten die<br />

Möglichkeit, Utensilien zu verstauen.<br />

Damit dient der Raum als wertfreier Rahmen, als eine<br />

Art leere Leinwand, die erst durch die Kinder und<br />

mitgebrachten Objekte in Farbe getaucht und zum<br />

Leben erweckt wird. In der nächsten Phase soll im<br />

Rahmen der Fertigstellung der Baumaßnahmen rund<br />

um das Bildungszentrum die Renovierung der Grundschulgebäude<br />

und der Turnhalle im Jahr <strong>2024</strong> abgeschlossen<br />

werden.<br />


0 1 2<br />

5<br />

0 1 2<br />

5<br />

0 1 5<br />

2 10<br />

0 1 2<br />

5<br />

0 1 2<br />

5<br />

0 1 2<br />

5<br />

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57<br />

BDR bureau<br />

Ansicht Süd-Ost<br />

Ansicht Nord-Ost<br />

Sforzacosta Vorschule<br />

Macerata, Italien<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Projektteam:<br />

Statik:<br />

BGF: 530 m 2<br />

Planungsbeginn: 02 / 2023<br />

Bauzeit: 06 - 11 / 2023<br />

Fertigstellung: 11 / 2023<br />

www.bdrbureau.com<br />

ABF Andrea Bocelli Foundation<br />

BDR bureau<br />

Partner: Alberto Bottero, Simona Della Rocca<br />

Mitarbeiter: Morena Gagliardi, Alina Salahoru<br />

Andrea Montagna<br />

„Wir waren schon immer daran interessiert, Räume zu gestalten,<br />

die einen positiven Einfluss auf das Leben der Menschen<br />

haben, die diese bewohnen oder nutzen. Wir glauben,<br />

dass dies für Architekturschaffende generell ein wichtiges<br />

Ziel ist. Das kann bedeuten, dass man radikal oder schnell<br />

und mit wenig Aufwand interveniert. Ein solcher Eingriff<br />

kann für die Raumnutzenden offensichtlich sein oder aber<br />

subtil, allein für das Auge der Architekt:innen erkennbar.“<br />

Alberto Bottero und Simona Della Rocca, BDR bureau


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

58<br />

Arbeit & Bildung<br />

Ein Dorf<br />

für Kinder<br />

Kinderhaus im Park / Egg, Vorarlberg / bernardo bader architekten<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Adolf Bereuter<br />

„Ihre Unübersetzbarkeit ist ein wichtiger Schlüssel in<br />

meinem persönlichen Verständnis von Architektur. Ich<br />

misstraue mehr und mehr den Worten, dem, was nur<br />

mit freundlicher Beharrlichkeit erdacht wurde. Es ist<br />

Teil meiner Rezeptions- und Gestaltungsstrategie, das<br />

Vertraute, die Erinnerungen und den eigenen Körper in<br />

die Wahrnehmung einzubringen“, sagt Bernardo Bader.<br />

Was er damit meint: Architektur soll die Nutzer:innen<br />

berühren und sinnlich ansprechen. Zuallererst die Kinder.


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59<br />

bernardo bader architekten<br />

Finden statt erfinden – Bernardo Bader und sein<br />

Team versuchen stets offen und unvoreingenommen<br />

an neue Aufgaben heranzugehen. Im Mittelpunkt<br />

stehen bei allen Überlegungen zuerst der Ort und die<br />

späteren Nutzergruppen: „Wir greifen auf, was schon<br />

da ist, und fügen dem etwas möglichst Stimmiges<br />

hinzu.“ Dieses Konzept gilt auch für das Kinderhaus<br />

im Park in Egg, einer Bregenzerwälder Marktgemeinde<br />

mit nicht einmal 4.000 Einwohner:innen.<br />

Wohl behütet<br />

Sechs Dachspitzen markieren – nahtlos aneinandergereiht<br />

– scheinbar mitten auf der grünen Wiese<br />

einen wichtigen Teil des Dorfkerns der größten Gemeinde<br />

des Bregenzerwaldes. Umgeben von hügeligen<br />

Wiesen und alten Baumbeständen und doch mitten<br />

im Zentrum gelegen ist das neue Kinderhaus als<br />

Antwort auf den umgebenden Dorfraum zu verstehen<br />

– und als Verdichtung der örtlichen Typologie zum<br />

Kindergarten. Das einladend gestaltete Gebäude umfasst<br />

vier Gruppen – jede unter einem Satteldach –,<br />

Gemeinschafts- und Bewegungszonen, Servicebereiche<br />

und ein Stockwerk tiefer eine Parkgarage.<br />

Auch wer achtlos an dem Baukörper vorbeifährt<br />

oder -spaziert, dem sticht der markante Bau sofort<br />

ins Auge. Dennoch fügt sich das langgezogene Volumen<br />

auf eine gewisse Weise zurückhaltend in die<br />

Umgebung ein. Es will und soll gefunden werden,<br />

aufdrängen tut sich das Kinderhaus dabei aber nicht.<br />

Dadurch, dass die Architekten das Objekt bewusst<br />

von der Landesstraße abgerückt haben, ist ein großzügiger<br />

Vorplatz entstanden – ein Drehkreuz sozusagen<br />

für das Ankommen und Abholen der Kinder.<br />

Zum Außenraumkonzept gehört auch ein Bach, der<br />

sich nordseitig am Kindergarten entlang schlängelt.<br />

Der umgebende Grünraum bietet zusätzlich attraktive<br />

Spiel- und Platzflächen und setzt das Gebäude in<br />

einen zentrumsnahen Naturraum. Neben dem Bach<br />

erschließt eine Zufahrtsstraße die dahinter liegenden<br />

landwirtschaftlichen Grundstücke sowie die Parkgarage<br />

im Untergeschoss.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

60<br />

Arbeit & Bildung<br />

Naturnah gebaut<br />

Bereits versiert, was das Bauen für Kinder anbelangt,<br />

soll der von bernardo bader architekten pavillonartig<br />

konzipierte Kindergarten den Kindern eine leicht zu<br />

überblickende Welt samt intensivem Bezug zum Außenraum<br />

und zur Natur eröffnen. Der an der kurzen<br />

Seite positionierte Eingang führt in den öffentlichen<br />

Bereich des Kinderhauses mit Küche, Essplatz und<br />

Bewegungsraum. Dieser Bereich wurde so flexibel<br />

konzipiert, dass die gesamte Fläche je nach Bedarf<br />

als eine Art kleine Mehrzweckhalle, als Familienzentrum<br />

oder für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden<br />

kann.<br />

Im Sinne der Typologie einer gewachsenen Dorfstruktur<br />

reihen sich daran anschließend entlang der<br />

„Dorfstraße“ auf beiden Seiten die Räume für die Kinder<br />

lose aneinander. So wie sich unter Nachbarn an<br />

verschiedenen Stellen Kontaktpunkte oder Sichtbezüge<br />

ergeben, so stehen auch die Gruppenräume in<br />

einem offenen und zugleich spannungsvollen Bezug<br />

zueinander. Der „Marktplatz“ in der Gebäudemitte<br />

dient als zentraler Treffpunkt und ist Dreh- und Angelpunkt<br />

des Kindergartenlebens.<br />

u


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61<br />

bernardo bader architekten


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

62<br />

Arbeit & Bildung<br />

So viel Holz wie möglich<br />

Decke, Böden, Wände, Fassaden, Einbaumöbel,<br />

Sportgeräte – Bernardo Bader setzte auch bei diesem<br />

Projekt auf das bregenzerwäldertypische Baumaterial<br />

Holz in all seinen Facetten von Täfer in<br />

Weißtanne bis zur Fassade aus Lärche und Holzdielen<br />

in Kombination mit Lehm-Kasein: „Wir versuchen,<br />

Gebäude gesamtheitlich zu sehen, gute Materialien<br />

angemessen einzusetzen und dadurch dauerhafte<br />

Architektur zu entwickeln.“ Abseits von aktuellen<br />

Trends oder bestimmten gesellschaftsfähigen Tendenzen<br />

ist es dem Architekten mit Sitz in Bregenz<br />

ein Anliegen, Konzepte zu entwickeln, die Bestand<br />

haben und Modeerscheinungen im Sinne der Nutzerfreundlichkeit<br />

überdauern.<br />

Aus konstruktiver Sicht wurde das Kinderhaus bei<br />

vollständigem Verzicht auf industrielle Holzprodukte<br />

durchgehend als eingeschossiger Holzelementbau in<br />

Vollholz ausgeführt.<br />

Vorgefertigte Außenwand- und Dachelemente ermöglichten<br />

in diesem Zuge eine entsprechend kurze<br />

Bauzeit von weniger als 16 Monaten. Allein die Kernzone<br />

besteht aus Beton, das Dach ist kupfergedeckt.<br />

Allseitig belichtet und dank Raumhöhen von bis zu<br />

sechs Metern wirken sowohl Gruppen- und Gemeinschaftsbereiche<br />

mehr als Atelier denn als ein gewöhnlicher<br />

Kindergarten. Die Kombination aus dem<br />

gewachsten Kaseinboden, großzügigen Glasfronten<br />

und weich anmutenden Holzoberflächen verstärkt<br />

diesen wertigen Eindruck. „Das Dorf nach Maß für<br />

kleine Menschen soll diese zum selbstständigen Werken<br />

und Begreifen animieren“, sagt Bernardo Bader,<br />

der unlängst für seine Verdienste um die Stärkung<br />

regionaler Architekturlandschaften mit dem Nodi del<br />

CITRAC ausgezeichnet wurde.<br />


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63<br />

bernardo bader architekten<br />

Projekt Planinhalt Maßstab<br />

0 5 10<br />

Kinderhaus im Park<br />

kindergarten in the park<br />

Schnitt<br />

section<br />

Projekt<br />

GSPublisherVersion 565.86.86.100<br />

Project Planinhalt Content Maßstab Scale<br />

Kinderhaus im Park<br />

kindergarten in the park<br />

Ebene 0<br />

level 0<br />

0 5 10<br />

bernardo bader architekten<br />

Kinderhaus im Park<br />

Egg, Vorarlberg<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Tragwerksplanung:<br />

Zimmermann:<br />

Marktgemeinde Egg<br />

bernardo bader architekten<br />

merz kley partner<br />

Fetz Holzbau<br />

BGF: 2.000 m 2<br />

Bauzeit: Mai 2021 – August 2022<br />

Fertigstellung: August 2022<br />

www.bernardobader.com<br />

© Lisa Duenser<br />

„Für mich ist es wichtig, dass das, was wir tun, nicht<br />

nur das Auge, den Blick der Kamera anspricht, sondern<br />

den Körper des Nutzers berührt. Unsere Arbeit<br />

sollte ein maßgeschneidertes Etui für alle Sinne sein.<br />

Und so wird Menschsein plötzlich zu etwas, das Nutzer<br />

und Designer verbindet und den Umweg über<br />

eine trennende Intellektualität vermeidet.“<br />

Bernardo Bader


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

64<br />

Universal Design<br />

Design für alle<br />

Universal Design gewinnt von Produkten bis hin zur Architektur zunehmend an Bedeutung.<br />

Dabei geht es darum, gut gestaltete Lebensumgebungen zu schaffen, die<br />

von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen gleichermaßen<br />

genutzt werden können.<br />

Text: Linda Pezzei<br />

Barrieren abbauen und die Zugänglichkeit<br />

zu Angeboten unabhängig von Alter, Geschlecht,<br />

körperlichen Fähigkeiten oder anderen<br />

individuellen Merkmalen verbessern<br />

– so der Sinn und Zweck von universellem<br />

Design. Dabei geht es in erster Linie darum,<br />

intuitiv und einfach zu nutzende Lösungen<br />

ohne spezielle Hilfsmittel für eine breite<br />

Palette an Nutzer:innen zu entwickeln. Ein<br />

großes Feld mit wegweisenden Konzepten<br />

und Ideen von Stadtmöbeln und Signaletik<br />

über Sanitärobjekte bis hin zu inklusiven<br />

Architekturkonzepten.<br />

Wer bei universellem Design zuerst an<br />

Rampen und Aufzüge, behindertengerechte<br />

WCs oder taktile Bodenindikatoren<br />

denkt, hat zwar Recht, die gesamte Bandbreite<br />

an Einsatzmöglichkeiten oder potenziellen<br />

Nutzergruppen aber noch nicht<br />

ganz im Blick. Gerade in der Architektur<br />

geht es in diesem Zusammenhang darum,<br />

Gebäude, Räume und öffentliche Plätze so<br />

zu gestalten, dass sie für alle Menschen<br />

unabhängig von deren körperlichen Voraussetzungen<br />

zugänglich und nutzbar sind.<br />

Orbit von mmcité eignet sich nicht nur für den Außenraum, sondern auch für Gastronomieeinrichtungen<br />

und lädt alle an einen runden Tisch ein.<br />

© mmcité<br />

Neben automatisch öffnenden Türen und<br />

breiteren Gänge für Menschen mit Kinderwagen,<br />

Rollator oder im Rollstuhl erleichtern<br />

auch höhenverstellbare Arbeitsflächen<br />

und Waschbecken in Badezimmern den<br />

Alltag vieler Nutzer:innen. Gut beleuchtete<br />

und kontrastreiche Wege ermöglichen sehbehinderten<br />

Menschen ebenso die Orientierung<br />

wie akustische Signale. Aber auch<br />

Sitzgelegenheiten und Ruhebereiche für<br />

Besucher:innen mit eingeschränkter Mobilität<br />

können dabei helfen, Umgebungen zu<br />

schaffen, die für alle Menschen zugänglich,<br />

sicher und komfortabel sind.<br />

Städte wie Bratislava setzen gezielt auf Tactical<br />

Urbanism oder Urban Prototyping, um mit wenig<br />

Zeit, Geld und Aufwand unsere gebaute Umwelt<br />

zum Wohle aller zu verändern.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

65<br />

Universal Design<br />

Dass die inklusive Gestaltung von Architektur<br />

und urbanen Räumen derzeit eine große<br />

Rolle spielt, zeigen auch Veranstaltungen<br />

wie die internationale Konferenz „Start with<br />

Children“ in Bratislava, deren Fokus auf einer<br />

kindgerechten Gestaltung unserer Stadtlandschaften<br />

liegt. Unter dem Motto „weil<br />

eine kinderfreundliche Stadt dem Wohle aller<br />

dient“ sollen in Zukunft sichere, integrative<br />

und die körperliche und geistige Gesundheit<br />

fördernde Projekte entstehen, welche unsere<br />

Städte auch für künftige Generationen<br />

attraktiv gestalten und für die demografischen,<br />

wirtschaftlichen und klimatischen<br />

Herausforderungen rüsten. Dabei ist ein<br />

solcher Bedarf nicht nur im urbanen Raum<br />

gegeben, sagt Alexander Meissl: „Unser Konzept<br />

für die Jochbahn und den Bergsalon im<br />

Skigebiet Rosshütte in Seefeld in Tirol sieht<br />

vor, auch Rollifahrer:innen vom Parkplatz der<br />

Talstation bis auf den Berg Seefelder Joch<br />

und via Lift weiter in das angegliederte Restaurant<br />

zu bringen.“ Für den Architekten<br />

ist es in seinem Planungsalltag wichtig, dass<br />

möglichst viele Menschen dank unserer gebauten<br />

Umwelt am gesellschaftlichen Leben<br />

teilnehmen können, „egal, ob es dabei um<br />

© viewture<br />

Der Bergsalon Seefeld Joch sieht vor, dass auch körperlich eingeschränkte Gäste Gastronomie<br />

und Gipfel genießen können.<br />

Bildungseinrichtungen, Ämter oder öffentliche<br />

Gebäude geht – wobei für mich in unserem<br />

touristisch geprägten Umfeld gerade<br />

Restaurants, Bars, Clubs, Campingplätze und<br />

Hotels ein spannendes Planungsfeld darstellen.“<br />

Meissl betont außerdem, dass von<br />

solchen Konzepten nicht nur Menschen mit<br />

Einschränkungen, sondern auch ältere Generationen,<br />

Eltern mit Kinderwagen, Kinder<br />

und Jugendliche profitieren würden: „Das<br />

fördert die Gleichberechtigung aller Menschen<br />

in unserer Gesellschaft.“<br />

Wie wichtig und nützlich ein inklusives Erlebnis<br />

am Berg sein kann, weiß auch Markus<br />

Scheiber von motasdesign: „Unsere<br />

Wegschilder auf den Pisten im SKICIRCUS<br />

Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn<br />

lehnen sich an die visuelle Sprache<br />

von Straßenverkehrsschildern an und helfen<br />

damit, das System leichter zu lernen.<br />

Einfache Piktogramme unterstützen die<br />

Wintersportler:innen dabei, sich auf der Piste<br />

sicherer zu fühlen.“ Dieser Aspekt lässt<br />

sich auf viele andere Beschilderungssituationen<br />

vom Parkhaus über den Flughafen<br />

bis hin zum Museum oder Einkaufszentrum<br />

übertragen und zeigt: Eine durchdachte<br />

Signaletik erleichtert nicht nur die intuitive<br />

Orientierung, sondern kann auch ein<br />

Gefühl der Sicherheit vermitteln, welches<br />

uns Räume wiederum leichter zugänglich<br />

macht. In diesem Zusammenhang lassen<br />

sich außerdem digitale und analoge Services<br />

kombinieren, sodass beispielsweise<br />

durch Brailleschrift oder audiobasierte Informationen<br />

ergänzte Beschilderungen die<br />

Teilhabe oder ein selbstständiges Navigieren<br />

durch (Stadt-)Räume auch für sehbehinderte<br />

Menschen unterstützen. u<br />

Das Pistenleitsystem im SKICIRCUS Saalbach<br />

Hinterglemm Leogang Fieberbrunn ist medienübergreifend<br />

und in allen Sprachen verständlich.<br />

Fotos: motasdesign


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

66<br />

Universal Design<br />

Das Design der Bar UNNORM ist ein sozial orientiertes Konzept mit<br />

dem Ziel, Inklusion und selbstbestimmte Mobilität zu fördern.<br />

BAR UNNORM | Dean Weigand & Luise Kempf<br />

Mit ihrer inklusiven Bar konnten Dean Weigand und<br />

Luise Kempf das Finale im Rimowa Design Prize erreichen.<br />

Der Clou des Konzepts: Dank ihres modularen<br />

Aufbaus kann die Bar an vielfältige Anforderungen<br />

von Menschen in verschiedenen Situationen des<br />

Miteinanders und der Zusammenarbeit angepasst<br />

werden, sodass ein barrierefreier Ort der Begegnung<br />

entstehen kann. Der Entwurf, der an der HBKsaar<br />

Studierenden soll auch dazu beitragen, die Vielfalt<br />

und unterschiedlichen Perspektiven in unserer Gesellschaft<br />

sichtbar zu machen.<br />

Fotos: Marc Krause für RIMOWA


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

MMCITÉ | Stadtmobiliar<br />

Mit den bunten, oft verspielten und multifunktionalen<br />

Stadtmöbeln möchte mmcité unsere Stadtlandschaften<br />

mit qualitativ hochwertigem Design verbessern<br />

und für alle zugänglich machen. Wie das im Ergebnis<br />

aussehen kann, zeigt der Busbahnhof Mlynské<br />

Nivy in Bratislava: Die Londoner Studios Benoy und<br />

Space Syntax haben eine organisch anmutenden Begegnungszone<br />

geschaffen, die auch dank der breiten<br />

Palette an Outdoor-Mobiliar samt einer Laufbahn und<br />

Entspannungszone zum Verweilen und zu Begegnungen<br />

in einem einladenden Ambiente anregen. u<br />

67<br />

Universal Design<br />

Fotos: mmcité<br />

RIDI Leuchten GmbH, Industriepark Nord, Rudolf-Hausner-Gasse 16, 1220 Wien<br />

Tel.: 01/73 44 210, Fax: 01/73 44 210 5; E-Mail: office@ridi.at, www.ridi.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

68<br />

Universal Design<br />

ORTO | Lukas Hartz<br />

Dass Design gerade im Kontext der körperlichen und<br />

sinnlichen Einschränkung im Alltag eine wesentliche<br />

Rolle einnehmen kann, zeigt die Abschlussarbeit<br />

„Design for special needs – Assistierende Hilfmittel<br />

für Menschen mit Sehbehinderung“ von Lukas Hartz.<br />

Sein Langstock ORTO kann neben Hindernissen in<br />

Bodennähe dank einem Scanner über ein Dauerstrichradar<br />

auch Dinge in Kopfhöhe erfassen und so<br />

die Bewegungsfreiheit blinder Menschen erhöhen.<br />

© Lukas Hartz<br />

HEWI | Türgriffe, Sanitär-Accessoires,<br />

Beschläge, Handläufe und Beschilderungen<br />

Mit dem Produktportfolio an barrierefreien Ausstattungslösungen<br />

hat HEWI schon vor mehr als<br />

35 Jahren die Nachfrage am Markt erkannt, dass<br />

auch universelles Design gut aussehen und sich in<br />

das jeweilige Ambiente einfügen soll. Ein Beispiel<br />

sind die barrierefrei ausgestatteten Bäder in Hotels<br />

wie dem Lighthouse Hotel & Spa Büsum der<br />

Architektengemeinschaft Ladehoff + Hannemann &<br />

Krützfeldt. Christiane Strathaus, Senior Produktmanagerin<br />

bei HEWI, sagt: „Die Philosophie des Universal<br />

Designs stellt die Menschen mit ihren individuellen<br />

Bedürfnissen in den Fokus und ist ein wichtiger<br />

Baustein für den Abbau von Barrieren. Wir von HEWI<br />

verstehen Universal Design als Zukunftsaufgabe für<br />

eine ganze Gesellschaft.“<br />

© Andrea Flak<br />

Funktional und dennoch ansprechend<br />

gestaltet: die barrierefreien Bäder im<br />

Lighthouse Hotel & Spa Büsum.<br />

VRUIT | Juliane Kühr<br />

Bunt und facettenreich wie ein Obstsalat ist Juliane<br />

Kührs Sextoy-Set „Vruit“ für die Eigen-Insemination<br />

gestaltet. Es soll eine Alternative zur klinischen Insemination<br />

bieten und dabei eine sinnliche und entspannte<br />

Choreografie für alle Beteiligten ermöglichen.<br />

Zur Zielgruppe zählen damit neben queeren Personen<br />

und Singles alle Menschen, die ihren Kinderwunsch<br />

selbstbestimmt verwirklichen möchten.<br />

© Juliane Kühr


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

69<br />

Universal Design<br />

Nachgefragt bei Designer Mark Braun<br />

Sein Studio samt Werkstatt gründete Mark<br />

Braun 2006 in Berlin. Das Portfolio des Designers<br />

umfasst ausgewählte Projekte für<br />

Unternehmen wie Lobmeyr, Mono, Nomos<br />

Glashütte oder Thonet, aber auch individuelle<br />

Maßarbeiten. Der gelernte Tischler und<br />

Industriedesigner hält außerdem eine Professur<br />

für Produkt- und Industriedesign an<br />

der HBK Saar. Gerade wenn es um Studioprojekte<br />

geht, spielen neben der Ästhetik<br />

und Funktion auch Themen wie Langlebigkeit,<br />

Nachhaltigkeit oder gendergerechtes<br />

Design eine wichtige Rolle. Im Interview<br />

spricht Mark Braun über sein Verständnis<br />

von universeller Gestaltung.<br />

Wie definieren Sie „universelles Design“?<br />

Die Uhr Metro Datum Gangreserve von Mark Braun für Nomos Glashütte<br />

ist in ihrer Gestaltung bewusst für Männer wie auch Frauen tragbar.<br />

© Nomos Glashütte / Sarah Illenberger<br />

In meinen Augen ist universelles Design<br />

oder der Anspruch, Design für alle zu gestalten,<br />

ein wichtiger und aktueller Aspekt,<br />

der inklusiv auf die Bedürfnisse von Jung<br />

bis Alt und Gesund bis gesundheitlich Eingeschränkt<br />

eingeht. Ein hehres Ziel, das immer<br />

auch mit dem Satz: wie universell kann<br />

mein universelles Design sein? in Frage gestellt<br />

werden wird.<br />

Warum gewinnt universelles Design zunehmend<br />

an Bedeutung und welche Zielgruppen<br />

sehen Sie?<br />

Ich denke, im öffentlichen Raum und auch<br />

in der Bildung ist es besonders relevant, um<br />

gesellschaftlich niemanden auszuschließen.<br />

Zielgruppen sind potenziell benachtei-<br />

ligte Personen oder Personengruppen, die<br />

sich aber durch universelles Design auch<br />

nicht übervorteilt oder positiv diskriminiert<br />

sehen wollen. Es geht aus meiner Sicht um<br />

Förderung und Integration im besten Sinne.<br />

Ihre Herangehensweise, wenn es um universelles<br />

Design geht?<br />

Ich bin als Produktdesigner ständig mit<br />

dem Thema konfrontiert und prüfe mit meinem<br />

Team in jedem Entwicklungsprozess<br />

die Optionen, das Design so universell wie<br />

möglich auszulegen. Manchmal hilft es aber<br />

eben auch, komplexere Produktsysteme zu<br />

entwerfen als alles in einem Produkt vereinen<br />

zu wollen.<br />

“Es gibt sicher klare Definitionen zu<br />

Universal Design – mein Verständnis<br />

ist da eher intuitiver und weniger<br />

angelesener Natur …”<br />

Sie lehren Produkt- und Industriedesign an<br />

der HBKsaar – inwiefern ist universelles Design<br />

da ein Thema?<br />

Es ist – wie auch das Thema Nachhaltigkeit<br />

– ein Must-have in meiner Lehre und wird<br />

in die Recherche und die Entwurfsfindung<br />

selbstverständlich integriert. Je nach Themensetzung<br />

der Studierenden rückt das<br />

Thema dann auch immer wieder an die erste<br />

Stelle der Problemlösung. Spannend zu<br />

sehen ist aber auch, dass universelles Design<br />

in vielen Abschlussarbeiten ganz nach<br />

oben auf die Prioritätenliste rutscht, wie die<br />

erfolgreichen Abschlüsse von Lukas Hartz<br />

und Juliane Kühr zeigen.<br />

Was haben Sie persönlich von universellem<br />

Design gelernt?<br />

Dass es nicht leicht ist, allem zu 100 Prozent<br />

gerecht zu werden – dass es sich aber<br />

immer wieder lohnt, das Thema anzugehen<br />

– eine motivierende und inspirierende Herausforderung.<br />

Ein universell gestaltetes Produkt, an dem<br />

Sie momentan arbeiten?<br />

Wir arbeiten an einem Systemstuhl, der<br />

möglichst viele Aspekte des Universal Design<br />

zu inkludieren versucht – aber auch<br />

hier sind uns Grenzen gesetzt. Ich bin trotzdem<br />

optimistisch, mit dem Entwurf einen<br />

guten Schritt weiterzukommen. •<br />

© Sonja Müller


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

70<br />

Produkt News<br />

Zielgerichtetes Licht aus dem Boden<br />

Ein innovatives optisches System erweitert die BEGA Bodeneinbauleuchten um<br />

eine Lösung für individuelle Lichtanforderungen und Beleuchtungseffekte. Die<br />

Matrix-Scheinwerfer mit dynamisch einstellbarer Lichtstärkeverteilung verfügen<br />

über eine Matrix mit 25 einzeln ansteuerbaren LEDs, die in einem 5x5-Raster<br />

angeordnet sind.<br />

Das ermöglicht die präzise Einstellung von Lichtstärkeverteilungen<br />

und -szenen – sei es symmetrisch,<br />

asymmetrisch, eng- oder breitstrahlend. Diese<br />

lassen sich auch dynamisch in einer Sequenz abspielen.<br />

Die Leuchten sind sowohl für den Einbau in<br />

Kernbohrungen oder Bodenausschnitte in Oberböden<br />

geeignet als auch für den Einbau in Kies, Rasenflächen,<br />

Beete oder befestigte Flächen. Die Gehäuse<br />

aus Edelstahl werden ebenso wie die Gesamtqualität<br />

aller Bauteile höchsten Ansprüchen gerecht. Die<br />

Leuchten können von Fahrzeugen mit luftgefüllten<br />

Reifen überrollt werden.<br />

BEGA Leuchten GmbH<br />

Competence Center Innsbruck<br />

T +43 (0)512 343150<br />

info-austria@bega.com<br />

www.bega.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

71<br />

Produkt News<br />

TRIFLEX PRODETAIL<br />

25 JAHRE ERFAHRUNG<br />

40 JAHRE SICHERHEIT<br />

Lichtqualität und Design<br />

Die neue Downlight-Familie ALBA von<br />

RIDI Downlights bietet universelle Werkzeuge,<br />

um Architektur nicht nur funktional<br />

zu beleuchten, sondern darüber hinaus<br />

auch Raumerlebnisse zu gestalten.<br />

Mit der neuen Downlight-Familie können<br />

Planer und Anwender auch komplexe Projekte<br />

effizient, differenziert und komfortabel<br />

beleuchten. Das durchgängige Design<br />

und die innovative Lichttechnik schaffen<br />

eine harmonische visuelle Verbindung im<br />

gesamten Gebäude: So lassen sich alle<br />

typischen Downlight-Anwendungen, zum<br />

Beispiel in Büros und Verwaltungsbauten,<br />

in Hotels, Shops oder dem Bereich Bildung<br />

und Kultur, in durchgängig hoher Lichtqualität<br />

und mit einem einheitlichen, minimalistischen,<br />

aber wiedererkennbaren<br />

Design realisieren. Das modulare System<br />

umfasst fünf Größen in entsprechenden<br />

Lumenklassen von 600 lm bis 4000 lm,<br />

je vier unterschiedliche Optiken, drei Reflektorfarben<br />

sowie diverse Optionen bei<br />

LED-Lichtfarben und Treibern.<br />

RIDI Leuchten GmbH<br />

T +43 (0)1 7344 210-0<br />

office@ridi.at<br />

www.ridi-group.com<br />

Sicherheit<br />

Jahre<br />

Mit einer bewiesenen Langlebigkeit von<br />

40 Jahren trotzte Triflex ProDetail den extremen<br />

Prüfungsbedingungen wie UV-Strahlung, Hitze<br />

und mechanischer Belastung. Für Architekten<br />

und Verarbeiter, die keine Kompromisse bei<br />

Qualität und Sicherheit ihrer Bauvorhaben<br />

eingehen möchten, bietet Triflex ProDetail eine<br />

unübertroffene Zuverlässigkeit und setzt damit<br />

neue Maßstäbe in der Flüssigabdichtung von<br />

Balkonen, Dächern und Parkhäusern.<br />

www.triflex.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

72<br />

Produkt News<br />

Bürogebäude der nächsten Generation<br />

Die kompromisslos nachhaltige Bauweise und die bis ins Detail geplante<br />

Ausstattung der FREE CITY in Freistadt machen diesen Büro-Komplex zu<br />

einem überregionalen Leuchtturm-Projekt. Vom ersten Planungsansatz<br />

an standen klimafreundliches Bauen und die nachhaltige Gebäudetechnik<br />

sowie der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen im Fokus. Sowohl<br />

im Bereich des klimafreundlichen Bauwesens und der nachhaltigen Gebäudetechnik<br />

als auch bei der eingesetzten Beleuchtungslösung galt der Fokus<br />

schon in der Planungsphase einem verantwortungsvollen Umgang mit<br />

Energie und Ressourcen. Molto Luce, österreichischer Hersteller moderner,<br />

energieeffizienter Lichtlösungen, war Projektpartner.<br />

Bei den Großraumbüros<br />

kommen die innovativen<br />

Akustikelemente von<br />

Molto Luce zum Einsatz.<br />

Die Baffeln mit und ohne<br />

Lichteinsatz sorgen<br />

gleichermaßen für angenehme<br />

Lichtatmosphäre<br />

sowie beste Raumakustik.<br />

Die Schreibtische werden<br />

zusätzlich mit funktionalen<br />

Officeleuchten der<br />

Serie LOG50 mit mikroprismatischer<br />

Abdeckung<br />

beleuchtet.<br />

Das Akustik-Konzept erstreckt sich auch auf die stilvoll<br />

ausgestalteten Besprechungsräume der FREE CITY -<br />

ACOUSTIC BAFFELN plus LOG50 Pendelleuchten ergeben<br />

eine funktionale Lichtlösung.<br />

Ein alles umspannendes Gesamtkonzept, bestehend aus ACOUSTIC BAFFELN in<br />

Kombination mit MOVA-Spots zur gezielten Akzentuierung sowie LOG50 mit Rastereinsatz<br />

für optimale, gut entblendete Grundbeleuchtung, ist für die FREE CITY<br />

charakteristisch.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Das Gebäude mit einer Gesamtfläche von 6.000 m² wurde<br />

komplett mit energieeffizienter Beleuchtung von Molto<br />

Luce ausgestattet, die insgesamt dem gewünschten Industrial<br />

Look des Gebäudekomplexes entspricht. Geachtet<br />

wurde zudem auf perfekte Entblendung und im gesamten<br />

Gebäude ermöglicht die DALI-Dimmbarkeit der<br />

Beleuchtung eine individuelle Anpassung nach Bedarf,<br />

persönlichem Empfinden und im Tagesverlauf.<br />

Auch der akustischen Ausgestaltung der Räumlichkeiten<br />

widmeten die Projektpartner viel Aufmerksamkeit:<br />

So wurden funktionale und optisch ansprechende,<br />

schlichte Akustik-Elemente aus thermisch verfestigtem<br />

Vliesstoff verbaut, die mit und ohne Lichteinsätze im<br />

Projekt FREE CITY zum Einsatz kamen. Die sogenannten<br />

ACOUSTIC-BAFFELN von Molto Luce sind nicht nur lärmschluckende<br />

Wohltäter, sondern auch Lichtspender und<br />

markantes Gestaltungselement.<br />

Die FREE CITY ist ein Paradebeispiel für moderne, nachhaltige<br />

Office-Architektur und -Ausstattung sowie für die<br />

harmonische Zusammenarbeit von Bauherr, Interieur-Designer<br />

und dem Team von Licht-Spezialisten im Bereich<br />

Planung und Umsetzung.<br />

Molto Luce GmbH<br />

T +43 (0)7242 698-0<br />

office@moltoluce.com<br />

www.moltoluce.com<br />

73<br />

Die Aufenthalts- bzw. Event-Bereiche<br />

bieten genügend Raum und<br />

modernste technische Ausstattung<br />

für Veranstaltungen und<br />

Präsentationen. Durch die dimmbare<br />

Lichtlösung sind variable<br />

Lichtszenarien sehr einfach und<br />

ohne viel Mühe umsetzbar. Akustik<br />

und Raumatmosphäre bleiben<br />

auch hier Aufgabe der ACOUSTIC<br />

BAFFELN von Molto Luce.<br />

Produkt News<br />

By<br />

0.5<br />

kg CO 2<br />

e pro kg Aluminium<br />

CO2<br />

BILANZ<br />

Der neue Maßstab für Nachhaltigkeit!<br />

Wir treiben unser Engagement für das nachhaltige Bauen konsequent weiter voran und führen<br />

als erstes Aluminiumsystemhaus hochwertige Tür-, Fenster- und Fassadenprofile aus 100 %<br />

recyceltem End-of-Life-Aluminium im Markt ein. Der CO 2<br />

-Fußabdruck der Aluminiumlegierung<br />

Hydro CIRCAL 100R gehört mit durchschnittlich 0,5 kg CO 2<br />

e pro kg Aluminium zu den geringsten<br />

weltweit. Ein entscheidender Schritt in Richtung einer echten Kreislaufwirtschaft.<br />

www.wicona.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

74<br />

Produkt News<br />

Coole Schalterdesigns<br />

Kaum ein Architekturbüro verkörpert urbane Lässigkeit und Coolness so galant wie<br />

GRAFT. Das Studio für „Architektur, Stadtplanung, Design, Musik und das Streben<br />

nach Glück” – wie sie sich selbst beschreiben – ist international bekannt für seine<br />

kreativen und experimentellen Architekturentwürfe. Für sein neues Headquarter<br />

entwickelte die Kreativschmiede gemeinsam mit JUNG die urbane Schalterkollektion<br />

JUNG UNIQUE by GRAFT – gedacht für Urbanisten und Urbanauten, für Individualisten<br />

und Streetart-Fans, also für alle, denen „normal“ nicht genug ist.<br />

Mit der hippen Schalterkollektion werden Urban<br />

Art-Elemente von der Straße als Statement in die<br />

Innenräume geholt und Schalter und Taster zum individuellen<br />

Kommunikationselement im Raum. Die<br />

verfügbaren Designs tragen mit Kreuzberg, Wedding,<br />

Friedrichshain, Schöneberg, Mitte und Grunewald<br />

stolz die Namen Berliner Stadtteile und Berlinfans<br />

werden dabei auch direkt für die Viertel charakteristische<br />

Gestaltungskriterien erkennen.<br />

Mit der Plattform JUNG UNIQUE bietet der Hersteller<br />

auch ein Tool für die projektbezogene Einzelanfertigung<br />

an: Mit dem JUNG GRAPHIC Tool<br />

lassen sich Bedienelemente individualisieren und als<br />

zusätzliche Kommunikationsebene nutzen. Die Gestaltungsmöglichkeit<br />

reicht von der Serie über das<br />

Programm zur Oberfläche und Farbe bis zum Einfügen<br />

von Symbolen, Bildern und Texten auf Schalter,<br />

Steckdosen oder Taster.<br />

Euro Unitech Elektrotechnik<br />

Gesellschaft .m.b.H.<br />

T +43 (0)1 662 72 50<br />

office@eurounitech.at<br />

www.eurounitech.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Ästhetik im Quadrat<br />

75<br />

Produkt News<br />

Mitten im 17. Wiener Gemeindebezirk wurde von der<br />

HEIMSPIEL <strong>architektur</strong> ZT gmbh eine bestehende<br />

Volksschule an den angrenzenden Neubau angeschlossen.<br />

Eine Gestaltungskomponente dieses<br />

Projekts sind dabei die Fußböden: Die in zwei zarten<br />

Grüntönen und einem harmonischen Blau verlegten<br />

noraplan signa Kautschukfliesen korrespondieren<br />

perfekt mit den Deckenelementen im gleichen Maßstab.<br />

Das Pixel-Muster im Boden ist aber nicht nur<br />

ein attraktiver Blickfang, sondern dient auch der Signaletik:<br />

Es markiert die Verkehrsflächen und Fluchtwege,<br />

die frei bleiben müssen. Weil sich die robusten,<br />

beschichtungsfreien Kautschukböden einfach und<br />

wirtschaftlich reinigen lassen, punkten sie auch in<br />

Sachen Lebenszykluskosten.<br />

Die Kautschukbeläge überzeugen aber nicht nur in<br />

punkto Komfort, etwa durch fußwarme Beläge, sondern<br />

bieten zusätzlich umfassende Sicherheit: Sie sind<br />

rutschfest sowie geprüft emissionsarm und leisten einen<br />

Beitrag zu einer guten Raumluft: nora Böden sind<br />

frei von PVC und Phthalat-Weichmachern. Sie wurden<br />

als erste elastische Beläge mit dem Blauen Engel (DE-<br />

UZ 120) ausgezeichnet, tragen das Österreichische<br />

Umweltzeichen (UZ 42), das Indoor Air Comfort Gold<br />

Siegel und das finnische Prüfzeichen M1.<br />

Fotos: tschinkersten fotografie<br />

nora flooring<br />

systems GesmbH<br />

+43 (0)7242 74 001-0<br />

info-at@nora.com<br />

www.nora.com<br />

Dämmen! Und<br />

Generationen<br />

schützen.<br />

Andreas Jäger<br />

Klimaexperte<br />

Kein Wunder, dass junge Menschen<br />

mehr Maßnahmen zum Klimaschutz<br />

einfordern – schließlich wollen sie in<br />

einer lebensfreundlichen Umwelt leben.<br />

Austrotherm, ein traditioneller Familienbetrieb,<br />

denkt an die nächste Generation – und setzt<br />

seit Jahren starke Zeichen für den Klimaschutz:<br />

mit langlebigen, recycelbaren Dämmstoffen,<br />

die die CO 2<br />

-Emissionen eindämmen und Ihnen<br />

dabei auch helfen Kosten zu sparen.<br />

austrotherm.com<br />

AUSTROTHERM<br />

Recycling-Service


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

76<br />

Produkt News<br />

Moderne Bürogestaltung<br />

Das flexible Raumelement „foild“ und die Sitzlandschaft „pads“ sind auf die neuen<br />

Anforderungen moderner Büroumgebungen ausgerichtet und ermöglichen die<br />

Schaffung neuer Bereiche im Büro.<br />

Foild steht für die flexible Raumgestaltung in sich<br />

wandelnden Arbeitsumgebungen: Die leicht positionierbaren<br />

Paravents können je nach Variante stufenlos<br />

in gerader Linie oder sanft gebogen ausgefahren<br />

und platzsparend zusammengeklappt werden. Dies<br />

beruht auf einer innovativen Gestellkonstruktion, bei<br />

der eine clevere Steckverbindung das charakteristische<br />

Scherensystem und die großzügig geschwungenen<br />

Aluminiumstäbe zusammenhält. Dazwischen<br />

befinden sich hochwertige, blickdichte Textilien, die<br />

temporäre Raumstrukturen schaffen.<br />

Die Sitzlandschaft „pads“ erobert das Büro: Während<br />

das neue Sofa einen gemütlichen Treffpunkt für informelle<br />

Gespräche bietet, ist der bewegliche Sessel<br />

vielseitig einsetzbar – egal ob auf Gleitern oder Rollen,<br />

mit oder ohne Armlehnen, optional mit Schreibtablar<br />

und je nach Ausführung mit einem Griff im<br />

Rücken. Die Bezugsvarianten, einfarbig, zweifarbig<br />

oder in einer Stoff-Leder-Kombination, verleihen dem<br />

Büroalltag Abwechslung.<br />

Selmer GmbH<br />

T +43 (0)6216 20210<br />

info@selmer.at<br />

www.selmer.at


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77<br />

Produkt News<br />

Modulares Raumsystem<br />

Mit POINTS bietet Bene ein modulares, freistehendes und raumbildendes<br />

Baukastensystem, das keinen Eingriff in die Gebäudestruktur erfordert<br />

und so maximale Flexibilität bietet.<br />

Designed von Pearson Lloyd lässt sich damit unmittelbar<br />

auf spontane Veränderungswünsche und<br />

aktuelle Trends im Büro reagieren und Räume schaffen,<br />

die sowohl den benötigten Platz als auch den<br />

Komfort für die gewünschten Aktivitäten bieten.<br />

Beispiele hierfür sind entspannte Loungebereiche<br />

für den informellen Austausch, aber auch funktionale<br />

Workshopräume für aktive Teamarbeit und gemeinsame<br />

Projektarbeit.<br />

Zur individuellen Gestaltung steht eine Vielzahl an<br />

sogenannten On- und Infills in verschiedenen Materialien,<br />

Texturen und Farben zur Verfügung. Die Kombination<br />

der Module mit der passenden Beleuchtung,<br />

additiven Elementen und Accessoires sorgt dabei für<br />

das gewünschte Ambiente.<br />

Der Gestaltungsfreiheit sind hier keine Grenzen gesetzt:<br />

Anpassungen, Erweiterungen oder der Austausch<br />

einzelner Komponenten sind problemlos<br />

möglich. Optional kann POINTS mit blickdichten und<br />

akustisch wirksamen Vorhängen ausgestattet werden.<br />

Bene GmbH<br />

T +43 (0)7442 500<br />

office@bene.com<br />

www.bene.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

78<br />

Produkt News<br />

Fotos: Oliver Jaist<br />

Offene Bürolandschaft<br />

Um den großen Aufgaben und Chancen rund um Nachhaltigkeit, Industrie 5.0,<br />

Elektrifizierung und Smart Mobility begegnen zu können, benötigt Südtirol hochspezialisierte<br />

Fachkräfte, moderne Infrastrukturen und eine starke Vernetzung<br />

von Forschung und Unternehmen. All das bündelt der NOI Techpark in Bruneck,<br />

der eine Erweiterung des NOI Techpark in Bozen darstellt.<br />

In dem Gebäudekomplex, der auch das neue Veranstaltungszentrum<br />

NOBIS beherbergt, arbeiten das Netzwerk<br />

– Automotive Excellence Südtirol – und die Freie<br />

Universität Bozen Tür an Tür an innovativen, nachhaltigen<br />

Lösungen in der Automotive-Branche. Daneben<br />

beherbergt NOI einen Coworking Space und ein Restaurant<br />

und das angrenzende Veranstaltungszentrum<br />

bietet den nötigen Raum für Events und Konferenzen.<br />

Die offenen, modernen Büroräumlichkeiten spiegeln<br />

dabei die Kultur der Kooperation des Techparks wider<br />

und schaffen ein ideales Umfeld für Austausch<br />

und Kreativität. Bei der Gestaltung der Bürofläche<br />

entschied man sich für Akustikelemente aus der Serie<br />

TERIO PLUS sowie Arbeitstische aus der Serie<br />

PENSUM, beide aus dem Programm des Büroeinrichters<br />

PALMBERG. So wurde eine Bürolandschaft mit<br />

Zwischenzonen geschaffen, in denen unterschiedliche<br />

Arbeitsweisen ermöglicht werden.<br />

PALMBERG<br />

Büroeinrichtungen +<br />

Service GmbH<br />

T +49 (0)38828 38-0<br />

info@palmberg.de<br />

www.palmberg.de


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

79<br />

Produkt News<br />

Fotos: raumweltenheiss / Frank Thies<br />

Flexibel und kommunikativ<br />

Für den Hauptstandort von Brückner Maschinenbau<br />

in Oberbayern nahe des Chiemsees entwickelte<br />

raumweltenheiss ein neues Einrichtungskonzept<br />

für die administrativen Bereiche von Finanzen und<br />

Logistik. Auf Basis mehrerer Workshops wurde ein<br />

Umbaukonzept mit entsprechender Büroplanung erarbeitet<br />

und einerseits großzügige kommunikative<br />

Loungebereiche und andererseits flexibel nutzbare<br />

Desksharing-Arbeitsplätze entwickelt. Somit konnte<br />

das Unternehmen sowohl dem Wunsch nach mehr<br />

Homeoffice gerecht werden und andererseits beim<br />

Zusammentreffen im Unternehmen die für die intensive<br />

Kommunikation erforderliche Plattform bieten. Für<br />

Meetings und diskreten Austausch stehen hinter Glasfronten<br />

abgetrennte Bereiche zur Verfügung.<br />

In den Meetingräumen kamen die Drehstühle Linq<br />

zum Einsatz – auch in der Version als Hochstuhl. Stühle<br />

und Bänke der Produktfamilie Biala finden sich in<br />

weiteren Besprechungs- und Rückzugsbereichen.<br />

Girsberger GmbH<br />

T +43 (0)1 799 97 97<br />

mail_Wien@girsberger.com<br />

www.girsberger.com<br />

Die Abfallbehälter<br />

Serie CITYrund A7<br />

nun auch mit<br />

Holzverkleidung<br />

50 JAHRE<br />

Abb. zeigt A7SAD-H120<br />

Stausberg Stadtmöbel GmbH<br />

4531 Kematen a. d. Krems<br />

Telefon +43 (0)7258 / 5711<br />

stausberg.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

80<br />

Produkt News<br />

Perfekte Symbiose<br />

Für den Neubau der Maria-Ward-Schulen Nürnberg, ein Zusammenschluss von<br />

Grundschule, Realschule und Gymnasium, setzten die Architekten H2M auf eine<br />

gemeinschaftliche Raumnutzung der Lern- und Begegnungsorte, sowie das große<br />

Atrium im Zentrum der Schule.<br />

Bei den Materialien entschieden sich die Architekten<br />

neben viel Glas, Beton und Weißtanne für Messing als<br />

herausstechendes Designelement. Überraschend im<br />

Designkonzept ist die elegante Farb- und Materialwahl,<br />

kombiniert mit klaren Linien und edlen Details.<br />

Passend hierzu entwickelte Lindner die F90 geprüfte<br />

Glastrennwand Lindner Life Fire, die sich dank Nuten<br />

im Boden und Decke rahmenlos in den Raum einfügt.<br />

Die Konstruktion des Systems ermöglicht eine<br />

schnelle Montage direkt vor Ort und erlaubt zudem<br />

die flexible Anpassung an die räumlichen Gegebenheiten,<br />

sowie einen vollständigen Rückbau. Optisch<br />

ergänzt wurde das Ganze mit Lindner Brandschutztüren,<br />

welche flächenbündig und ohne zusätzliche<br />

Zarge direkt in die Glaswände integriert wurden. Für<br />

die Türen wählte man echtholzfurnierte Oberflächen<br />

aus Weißtanne, die in den Treppenhäusern teils mit<br />

lackiertem Messingblech verkleidet wurden.<br />

Lindner GmbH<br />

T +43 (0)2252 86160-0<br />

austria@lindner-group.com<br />

www.lindner-group.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

81<br />

Produkt News<br />

Meisterhafte Fusion<br />

Der Drehstuhl se:flair von Sedus ist speziell dafür<br />

konzipiert, in verschiedenen Arbeitsumgebungen –<br />

vom Büroarbeitsplatz über den Konferenzraum bis<br />

hin zum Homeoffice – nicht nur funktional zu überzeugen,<br />

sondern auch optisch zu punkten. Er ist eine<br />

meisterhafte Fusion aus ergonomischem Komfort<br />

und eleganter Schalensessel-Ästhetik, die Bequemlichkeit<br />

und Stil nahtlos miteinander verbindet. Die<br />

Neuentwicklung punktet nicht nur mit sorgfältig<br />

ausgewählten Materialien und Farbakzenten, die<br />

hochwertige Strickmembran für den Rücken passt<br />

sich optimal an den Körper an und unterstützt individuelle<br />

Bewegungen sowie Sitzpositionen. Die<br />

Kinetic-Swing-Mechanik, der Öffnungswinkel sowie<br />

die integrierte Lordosenunterstützung machen den<br />

Wohlfühlstuhl komplett.<br />

Sedus Stoll GmbH<br />

T +43 (0)1 982 94 17 12<br />

sedus.at@sedus.at<br />

www.sedus.com<br />

Mehrfach ausgezeichnet<br />

Nachdem Sattler für LUMERA LEAF All Weather bereits<br />

den German Design Award 2023 erhalten hat,<br />

wurde die Kollektion nun auch mit dem begehrten<br />

Red Dot Design Award <strong>2024</strong> in der Kategorie Materialien<br />

& Oberflächen ausgezeichnet.<br />

Inspiriert von der faszinierenden Vielfalt der Natur<br />

und den subtilen Nuancen von Farbenspielen und<br />

Ton-in-Ton-Variationen, bringt LUMERA LEAF durch<br />

die Verwendung effektvoller Garne die Schönheit der<br />

Natur in die Textilwelt. Ein herausragendes Merkmal<br />

ist das hauchdünne Finish mit der intelligenten Beschichtung<br />

IPC, das das Gewebe wasserdicht macht,<br />

ohne dabei die Geschmeidigkeit des Materials zu<br />

beeinträchtigen. Die Kollektion bietet eine Vielzahl<br />

von Designs aus den beliebten Designlinien LUME-<br />

RA LEAF, LUMERA LANDSCAPE & LANDSCAPE<br />

Mini sowie LUMERA SOLIDS. Die schönsten Dessins<br />

aus diesen Linien sind auch in der LUMERA ALL<br />

WEATHER Qualität erhältlich.<br />

Sattler SUN-TEX GmbH<br />

T +43 (0)316 4104-550<br />

mail@sattler-global.com<br />

www.suntex.sattler.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

82<br />

Produkt News<br />

Historisches Studentenwohnheim<br />

Seit 2018 führt die Akademikerhilfe das ehemalige Redemptoristen-Kloster in<br />

Innsbruck als Studentenwohnheim, das Studierenden ein modernes Wohnambiente<br />

bietet. Nach einer umfassenden zweijährigen Revitalisierung wurde der eindrucksvolle<br />

Klosterbau im Herbst 2022 wiedereröffnet und erstrahlt nun in neuem Glanz.<br />

Peneder wurde als Experte für Brandschutztüren engagiert,<br />

das historische Gebäude mit Brandschutztüren<br />

auszustatten: Insgesamt wurden über 200 Naturmaßpunkte<br />

vermessen, wobei die an den Bestand<br />

angepassten Rundbögen mit ihren verschiedenen<br />

Radien besondere Aufmerksamkeit erforderten. Die<br />

Sonderformen und die vielfältigen Anpassungen<br />

wurden mit präziser Planung und sorgfältiger Ausführung<br />

erfolgreich nach Kundenwunsch umgesetzt.<br />

Die Kombination aus Altbestand und den schwarzen<br />

Rundbogenportalen schafft nun eine ästhetisch ansprechende<br />

Atmosphäre, die die Revitalisierung zu<br />

einem Erfolg macht. Verbaut wurden sechs EI 2 30-C<br />

Rundbogenportale, zwei EI30 Rundbogen-Fixfenster<br />

in Sonderform und ein einbruchshemmendes RC2<br />

Rundbogenportal im Eingangsbereich.<br />

Peneder Bau-Elemente GmbH<br />

T +43 (0)50 5603-0<br />

brandschutz@peneder.com<br />

www.peneder.com


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83<br />

Produkt News<br />

Freiheit in<br />

der Architektur<br />

Das schlanke Verbundtragwerk<br />

von Peikko<br />

Perfekt in Szene gesetzt<br />

DELTABEAM®<br />

Verbundträger<br />

Fünf Büroräume der AK, der Kammer für<br />

Arbeiter und Angestellte, in der Prinz Eugen<br />

Straße in Wien bekamen einen neuen<br />

Parkettboden. Nach der Demontage<br />

des schadhaften Parketts auf den insgesamt<br />

rund 200 Quadratmetern wurde der<br />

Estrich geschliffen, gründlich gereinigt<br />

und mit Murexin Tiefengrund D 7 grundiert.<br />

Nach ausreichender Trocknungszeit<br />

konnte dann mit der Verlegung des<br />

neuen Bodenbelags begonnen werden,<br />

wobei die Wahl auf einen edlen Fischgrätparkett<br />

aus massiven, fertig geölten<br />

Eichenstäben im Format 500 x 70 mm fiel.<br />

Die Stäbe wurden direkt in das mit einer<br />

Zahnspachtel aufgetragene Kleberbett<br />

des Parkettklebstoffs MS-K 539 eingelegt.<br />

Bei der Verklebung von Stabparkett<br />

spielt dieser Klebstoff von Murexin seine<br />

Vorzüge in vollem Umfang aus: Er ist ein<br />

hochwertiger, einkomponentiger, wasser-<br />

und lösemittelfreier Klebstoff auf Basis<br />

von MSP-Technologie. Mit seiner hartelastischen<br />

Klebstoffriefe eignet er sich<br />

für nahezu alle Parkettarten. Er ist frei<br />

von migrationsfähigen Bestandteilen und<br />

ohne schädliche Wechselwirkungen mit<br />

Murexin-Parkettlacken.<br />

Murexin GmbH<br />

T +43 (0)2622 27401-0<br />

info@murexin.com<br />

www.murexin.com<br />

ATLANT® Strong<br />

Verbundstütze<br />

www.peikko.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

84<br />

Produkt News<br />

Elegant & individualisierbar<br />

AXOR Citterio C ist die wegweisende Neuinterpretation der Waschtischarmatur.<br />

Mit ihren sanften Konturen und der sinnlichen Form verspricht diese minimalistische<br />

Armatur ein außergewöhnliches haptisches und ästhetisches Erlebnis. Das<br />

markante Detail, eine feine, umlaufende Fase um Auslauf und Hebelgriff, findet sich<br />

bei allen Produkten der Kollektion wieder.<br />

Für ein persönlicheres Statement gibt es die<br />

Griffe standardmäßig auch mit exklusivem<br />

Cubic cut. Außerdem kann aus den vordefinierten<br />

Oberflächenstrukturen von AXOR<br />

Signature und dem kompletten Sortiment<br />

der AXOR FinishPlus Oberflächen gewählt<br />

werden. AXOR ShowerSelect ID bietet eine<br />

beispiellose Präzision und Personalisierung<br />

des Duscherlebnisses. Innerhalb des<br />

schlanken Fertigsets ermöglicht der zentrale<br />

Thermostatgriff ein komfortables haptisches<br />

und auditives Feedback, während<br />

die umliegenden Paddles mit der neuesten<br />

Select-Technologie schnell und bequem<br />

zwischen Strahlarten und Verbrauchern<br />

wechseln können. Das in Zusammenarbeit<br />

mit PHOENIX entwickelte Unterputzthermostat<br />

steht nur 45 mm von der Wand ab:<br />

Mit drei unterschiedlichen Formensprachen<br />

– rund, eckig oder softsquare – sowie einer<br />

großen Auswahl an AXOR FinishPlus Oberflächen<br />

und individuellen AXOR Signature<br />

Material-Inlays ist die Duscharmatur mehr<br />

als nur ein Technologie- und Designwunder.<br />

Hansgrohe Handelsges.m.b.H.<br />

info@hansgrohe.at<br />

www.hansgrohe.at<br />

www.axor-design.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Für weniger Plastikflaschen<br />

Um den Verbrauch von Einweg-Plastikflaschen zu reduzierten<br />

sind Kommunen aufgefordert, Trinkwasserbrunnen an möglichst<br />

vielen öffentlichen Orten aufzustellen, beispielsweise<br />

in Parks, Fußgängerzonen und Einkaufspassagen. Um den öffentlichen<br />

Bereich bei der Ausstattung zu unterstützen, bietet<br />

DELABIE eine breite Palette an Trinkbrunnen aus Edelstahl an,<br />

die widerstandsfähig gegenüber intensiver Nutzung und Vandalismus<br />

(bruchfest) sind. Dank der bakteriostatischen Eigenschaften<br />

ist Edelstahl ein Must-Have beim Thema Hygiene und<br />

wird seit langem in Krankenhäusern und Großküchen eingesetzt.<br />

Die glatten Oberflächen sowie die abgerundeten Kanten<br />

begrenzen Bakteriennischen und erleichtern die Reinigung.<br />

Die Edelstahl-Trinkbrunnen von DELABIE sind mit schnellschließenden<br />

Armaturen mit einstellbarer Durchflussmenge<br />

ausgestattet und in Ausführungen für Wandmontage oder für<br />

Standmontage auf Säule erhältlich. Ebenso sind Modelle mit<br />

Trinksprudler oder mit Schwanenhalsarmatur verfügbar, um<br />

Trinkflaschen leicht befüllen zu können.<br />

DELABIE GmbH<br />

+49 (0)231 496634-0<br />

www.delabie.de<br />

UMERA LEAF<br />

Produkt News<br />

Ausgezeichnete<br />

Qualität trifft<br />

ausgezeichnetes<br />

Design.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

86<br />

Produkt News<br />

Fotos: HGEsch Photography<br />

„Blickmaschine“ in die Natur<br />

In Stadt Blankenberg ist ein von den Architekten von Nebel Pössl Architekten<br />

geplantes modernes Bürogebäude entstanden, das durch eine dem Ort und der<br />

Nutzung angemessene Architektur besticht.<br />

Der Neubau mit der intensiven Dachbegrünung fügt<br />

sich sowohl mit seiner Materialität als auch durch das<br />

Gebäudevolumen in die gewachsene Dorfstruktur<br />

behutsam ein. Wesentliches Merkmal des Entwurfs<br />

ist eine talseitige, zweigeschossige Panoramaöffnung,<br />

die sinnbildlich als „Blickmaschine“ in die Natur<br />

dient. Betritt man das Gebäude auf der Ebene Null,<br />

ist die komplette Glasfassade erlebbar. Durch ihre<br />

filigrane Konstruktion aus cero-Schiebefenstern von<br />

Solarlux strömt ungehindert Tageslicht in das Innere.<br />

Die schmale Aluminium-Konstruktion des hochwärmegedämmten<br />

Systems mit Dreifachverglasung bietet<br />

einen nur 34 Millimeter schmalen, umlaufenden<br />

Flügelrahmen. Die ebenso schlanken Profile ermöglichen<br />

einen Glasanteil von bis zu 98 Prozent. In beiden<br />

Geschossen ist die Solarlux-Schiebefenster-Anlage<br />

jeweils ca. 5,70 Meter breit und ca. 3,30 Meter hoch.<br />

Grundsätzlich sind bei dieser cero Baureihe maximale<br />

Elementgrößen bis zu 4 x 6 Meter realisierbar.<br />

Solarlux<br />

Austria GmbH<br />

T +43 (0)512 209023<br />

info.at@solarlux.com<br />

www.solarlux.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

87<br />

Produkt News<br />

Nachhaltiges Regenwassermanagement<br />

Regenwasser stellt eine wertvolle Ressource dar. In<br />

natürlichen Umgebungen wird ein Großteil des Niederschlags<br />

vom Boden absorbiert, doch in Städten<br />

mit hoher Bodenversiegelung und überlasteten Kanalisationssystemen<br />

gestaltet sich eine naturähnliche<br />

Ableitung und Aufbereitung des Regenwassers<br />

äußerst schwierig. Gesucht sind deshalb innovative<br />

Lösungen wie der ACO WaterCycle, um die urbane<br />

Infrastruktur zu entlasten: Damit wird das Wasser<br />

gesammelt, gereinigt, zwischengespeichert und<br />

kontrolliert abgeleitet. Das ist nicht nur für die Architektur<br />

und Stadtplanung von Bedeutung, sondern<br />

trägt auch zum Umweltschutz bei.<br />

Der ACO Stormclean TF ist integraler Bestandteil<br />

dieses Systems und dient der Reinigung von Regenwasser,<br />

insbesondere von Verkehrsflächen. Durch<br />

den Einsatz eines nach ÖNORM 2506-3 zertifizierten<br />

Filtersubstrats werden Schadstoffe effizient aus<br />

dem Wasser entfernt, bevor es in den natürlichen<br />

Wasserkreislauf zurückgeführt wird. Dies ermöglicht<br />

eine optimale Nutzung der Oberfläche und trägt sowohl<br />

zur Sicherheit als auch zum Umweltschutz bei.<br />

Aufgrund der innovativen Technologie können mit<br />

einem einzigen Quadratmeter der technischen Filterfläche<br />

bis zu 250 m 2 angeschlossene Flächen, wie<br />

beispielsweise Parkplätze, entwässert werden.<br />

ACO GmbH<br />

T +43 (0)2252 22420-0<br />

info@aco.at<br />

www.aco.at<br />

++<br />

Klemmmarkise<br />

mit Gelenkarmen<br />

Die Balkonmarkise „markilux 900“ ist ein Klemm-System,<br />

das mit Gelenkarmen und einer Vollkassette<br />

ausgestattet ist, nur wenig Platz benötigt und einen<br />

Balkon bereits bei fünf Grad Neigung gut beschatten<br />

kann. Die Markise lässt sich per Klemm-Mechanismus<br />

mit zwei Standrohren zwischen Boden und<br />

Decke fixieren. Da die Standrohre mit nur wenigen<br />

Schrauben befestigt werden, entfällt die bei Gelenkarmmarkisen<br />

sonst übliche Wand- oder Deckenmontage.<br />

Als Alternative zu klassischen Gelenkarmmarkisen<br />

kann man das Klemm-System aber ebenso<br />

über spezielle Halter an der Balkondecke befestigen.<br />

Es ist außerdem möglich, die Standrohre bei höheren<br />

Stockwerken am Balkongeländer zu sichern.<br />

Die Markise eignet sich besonders für Wohnungen<br />

in Städten und Ballungsräumen und ist das erste<br />

Modell dieser Art, das mit Gelenkarmen und einer<br />

pflegeleichten Vollkassette ausgestattet ist. In den<br />

Maßen orientiert sich das Modell an klassischen Balkongrößen<br />

und lässt sich ganz leicht montieren und<br />

auch wieder abbauen.<br />

markilux Vertriebs- und Servicezentrum<br />

T +43 (0)662 85 22 06 333<br />

info@markilux.at<br />

www.markilux.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

88<br />

Produkt News<br />

Designstarke Sonnenschutzlösung<br />

Mit der Renovierung eines mediterranen Reihenhauses, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

gebaut wurde, schuf das Architekturbüro Energiehaus Arquitectos das<br />

erste CO 2 -neutrale Passivhaus in Barcelona. Das Passivhaus beherbergt neben den<br />

Wohnräumen der Familie der Architekten auch einen Showroom, welcher die Machbarkeit<br />

von Passivhauslösungen im Mittelmeerraum demonstriert.<br />

Beim außenliegenden Sonnenschutz hat<br />

sich das Architekturbüro für eine hochwertige<br />

Beschattungslösung von Griesser<br />

entschieden: Mit den Metalunic Sinus®-Lamellenstoren<br />

leistet der Schweizer Sonnenschutzspezialist<br />

einen zentralen Beitrag zur<br />

CO 2 -Neutralität des Objekts.<br />

Der Sonnenschutz optimiert die Fensterfronten,<br />

wodurch die Solarwärme im Sommer<br />

minimiert wird, ohne dabei die natürliche<br />

Belichtung zu beeinträchtigen. Im<br />

Winter wird die Sonnenenergie maximiert.<br />

Zudem dienen die Lamellenstoren zur<br />

nächtlichen Verdunkelung. Die Steuerung<br />

des Sonnenschutzes erfolgt über einen Außenmotor,<br />

der an das Modbus-System des<br />

Hauses angeschlossen ist. Die smarte Steuerung<br />

erfolgt automatisch, lässt sich aber<br />

ebenfalls über eine App oder mittels Touchscreens<br />

betätigen.<br />

Griesser AST GmbH<br />

T +43 (0)5525 64222-0<br />

info@griesser.at<br />

www.griesser.at


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89<br />

Produkt News<br />

Fotos: Markus Guhl<br />

Nachhaltigkeit und Purismus<br />

Mit dem Neubau der Konzernzentrale für Enercity entstand mit 20.000 m 2 Fläche<br />

das derzeit größte Passivhaus Norddeutschlands in Hannover. Die Architekten<br />

von haascookzemmrich STUDIO 2050 übersetzten den Nachhaltigkeitsansatz des<br />

Energiedienstleisters in eine puristische, der Kommunikation und Energieeffizienz<br />

verpflichteten Architektur.<br />

Den Komplex umhüllen fein gegliederte Fassaden, die<br />

jeweils leicht unterschiedliche Ansichten bieten. Die<br />

mittleren vier Geschosse weisen jedoch eine einheitliche,<br />

äußerst puristische Gestaltung auf. Durch allseitig<br />

auskragende Bodenplatten wird der Massivität des<br />

Baukörpers entgegengewirkt und eine horizontale<br />

Gliederung erzielt. Versetzt angeordnete, bodentiefe<br />

Fenster wechseln sich jeweils mit weißen, opaken und<br />

fein gerillten Flächen ab. Diese sind als vorgehängte,<br />

hinterlüftete Konstruktionen mit Keramikplatten von<br />

MOEDING bekleidet. Gemeinsam mit den Architekten<br />

entwickelte der Keramikspezialist eine Strukturplatte<br />

sowie die passende Glasur. Dazu wurden insbesondere<br />

Format, Oberflächenbeschaffenheit, Ausrichtung<br />

sowie technische Details zur Typenstatik und Befestigung<br />

abgestimmt. Durch vorab gelieferte Musterplatten<br />

konnten das Planungsteam und der Bauherr<br />

die für das Projekt optimale Strukturplatte wählen. Im<br />

Ergebnis präsentiert sich die neue Zentrale des Energiekonzerns<br />

aus Hannover als moderne Arbeitsumgebung,<br />

die sich reduziert und dennoch anspruchsvoll<br />

gestaltet in das Stadtbild integriert.<br />

Moeding Keramikfassaden GmbH<br />

T +49 (0)8732 2460-0<br />

info@moeding.de<br />

www.moeding.de


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

90<br />

Produkt News<br />

Fugenlose Neugestaltung<br />

Stilvoll und harmonisch zum Gesamtkonzept sollte bei diesem Projekt<br />

die Terrasse und die Poolumrandung mit insgesamt 160 m 2 mit ARDEX<br />

stoneCARPET fugenlos realisiert werden.<br />

Neben der leichten Reinigung und einer hohen Widerstandsfähigkeit<br />

war die farbliche Abstimmung<br />

zum Gebäude und zur dunklen Poolfolie mit abgesetzten<br />

Aktzenten als optische Abtrennung und<br />

Einbettung gewünscht. Eine unbedingte Forderung<br />

des Bauherrn des Einfamilienhauses war zudem, die<br />

Terrassenfläche nicht zu versiegeln: Den ARDEX<br />

stoneCARPET Natursteinteppich zeichnet nicht nur<br />

seine Festigkeit und Widerstandsfähigkeit, speziell<br />

im Außenbereich, aus, sondern auch seine sehr gute<br />

Drainagewirkung, die das Wasser an Ort und Stelle<br />

über die Fläche versickert. Durch die Errichtung des<br />

Natursteinteppichs auf Drainbeton wird der Wasserkreislauf<br />

gewährleistet.<br />

Alle ARDEX stoneCARPET-Varianten sind hochwertige<br />

Lösungen und vereinen den Stil von Moderne und<br />

Tradition mit höchstem Komfort - nicht nur im Außenbereich<br />

für Terrasse, Balkon oder Poolumrandungen,<br />

sondern gleichermaßen im Wohnraum, im Bad,<br />

im Duschbereich oder im Wellnessbereich.<br />

ARDEX<br />

Baustoff GmbH<br />

T +43 (0)2754 7021-0<br />

stone-carpet@ardex.at<br />

www.stone-carpet.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

91<br />

Produkt News<br />

Anspruchsvoll verkleidet<br />

Das „The Strong National Museum of Play“ in Rochester im Bundesstaat New York<br />

wurde von CJS Architects um über 8.000 Quadratmeter auf rund 30.000 Quadratmeter<br />

erweitert und im Juli 2023 wieder eröffnet.<br />

In der neu entwickelten Nachbarschaft „Neighborhood<br />

of Play“ als lebendigem Knotenpunkt der Stadt<br />

mussten die Materialien und Formen der Fassade<br />

des Museums mit dem Gesamtkonzept der Umgebung<br />

harmonieren. Aufgrund ihrer Designvielfalt und<br />

Langlebigkeit fiel die Wahl der Architekten dabei auf<br />

die Max Compact Exterior-Platten von Fundermax, die<br />

nun Teil des Fassadenkonzepts im 3D-Design sind.<br />

Für die Fassade und die Vordächer des weltweit einzigen<br />

Museums, das sich mit Ausstellungen Spielen<br />

aller Art widmet, wurden Max Compact Exterior Platten<br />

in den Dekoren Goldgelb 0647, Purpurrot 0691,<br />

Safrangelb 0736, Atlantik 0717, Enzianblau 0237,<br />

Eisblau 0706, Starlight 0091, Pastellgrau 0074, Dunkelgrau<br />

0075 und Elfenbein 0065 in der Oberfläche<br />

NT verwendet. Die doppelseitige Beschaffenheit der<br />

Platten und die farblich abgestimmten Schrauben<br />

sorgen für eine unübertroffene Vielseitigkeit. Sie ermöglichen<br />

die Umsetzung komplexer Entwürfe mit<br />

einem hervorragenden Finish.<br />

FunderMax GmbH<br />

T +43 (0)5 9494-0<br />

www.fundermax.at<br />

office@fundermax.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

92<br />

Produkt News<br />

Energieeffiziente Zukunft<br />

Mit dem BauderSOLAR F XL System setzte der Dachsystem-Komplettanbieter<br />

Bauder neue Maßstäbe in der Photovoltaiktechnologie für Flachdächer: Speziell<br />

für größere gerahmte Standardmodule konzipiert und ideal für die Nutzung auf<br />

weitläufigen Dachflächen, wie sie bei Gewerbe- und Industriebauten üblich sind,<br />

überzeugt das System durch seine einfache, werkzeugfreie Montage.<br />

Die Unterkonstruktion wird mit einer Manschette aus<br />

Bitumen oder Kunststoff direkt auf die Dachabdichtung<br />

angebracht, ohne die Dachmembran zu durchdringen.<br />

Dies minimiert das Risiko von Leckagen<br />

und erhält die Integrität der Dachstruktur. Und die<br />

spezielle Federklemmung ermöglicht eine schnelle<br />

und sichere Befestigung der Photovoltaikmodule auf<br />

der Unterkonstruktion. Installiert werden kann das<br />

System auf nahezu allen Flachdächern, die nach den<br />

geltenden Regelwerken ausgeführt wurden. Seine<br />

leichte Unterkonstruktion und die besondere Befestigungstechnik<br />

sorgen dafür, dass nur wenig zusätzliche<br />

Belastung für die Dachkonstruktion entsteht und<br />

eine zusätzliche Ballastierung nicht notwendig ist.<br />

Für Bauherren und Investoren bietet das BauderSO-<br />

LAR F XL eine attraktive Möglichkeit, ihre Immobilien<br />

ökologisch aufzuwerten und langfristig Energiekosten<br />

zu senken. Die Möglichkeit, Solarenergie zu<br />

nutzen und gleichzeitig die Dachflächen effizient<br />

zu bewirtschaften, ohne die Dachleistung zu beeinträchtigen,<br />

macht das System zu einer zukunftssicheren<br />

Investition.<br />

Bauder Österreich<br />

T +43 7229 691 30<br />

info@bauder.at<br />

www.bauder.at<br />

Direkt zum Produktvideo


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

93<br />

Produkt News<br />

© GLUATNEST<br />

Innovative Sanierung<br />

Die ehemalige Landwirtschaftsschule im oberösterreichischen Freistadt, ein<br />

Gebäude aus den 60er Jahren, wurde zu einem modernen Betriebsstandort umgebaut.<br />

Entstanden ist dabei nicht nur der neue Firmensitz von INNOVAMETALL<br />

sondern mit dem „GLUATNEST“ auch ein Kompetenzzentrum für Innovation.<br />

Durch Aufstockung und Nachverdichtung wurde die<br />

Nutzfläche des Altbaus um 1.200 m² erweitert und<br />

zum Einsatz kam bei diesem Projekt der deckengleiche<br />

Verbundträger DELTABEAM® von Peikko. Die<br />

Wahl fiel auf ihn, weil der Träger für schlanke Deckenkonstruktionen<br />

mit nahezu allen Deckenplattentypen<br />

kombiniert werden kann und ohne zusätzliche<br />

Maßnahmen eine Feuerwiderstandsklasse von R 90<br />

erreicht. Zusammen mit den von INNOVAMETALL<br />

selbst entwickelten Stahlformrohrstützen entstand<br />

für die Aufstockung ein äußerst tragfähiges Duo, auf<br />

dem die Decke als Holzverbundkonstruktion aufliegt.<br />

Die geflammten Holzfassadenelemente und die großzügigen<br />

Glasfronten sowie die farblich abgesetzten<br />

Laubengänge, die als Terrassen und Erschließung<br />

der Geschosse und Büros dienen, ergeben ein harmonisches<br />

Gesamtbild und sorgen für Wiedererkennungswert<br />

und Wohlfühlatmosphäre.<br />

Peikko Austria GmbH<br />

T +43 (0)5523 521 210<br />

austria@peikko.com<br />

www.peikko.at<br />

© GLUATNEST


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

94<br />

Produkt News<br />

Fotos: Mediashots<br />

Vorreiter für zirkuläres Bauen<br />

Mit Hydro CIRCAL bietet WICONA als erster Anbieter in der Fenster- und Fassadenbranche<br />

eine Aluminiumlegierung, die aus bis zu 100 % recyceltem End-of-Life- Aluminium besteht.<br />

Bei dem Pionierprojekt in Bremen wurde jetzt erstmalig eine Aluminium-Glas-Fassade<br />

zurückgebaut, recycelt und wieder montiert.<br />

Die Aluminium-Glas-Fassade des Verwaltungsgebäudes<br />

der Firma Lenderoth wurde zurückgebaut,<br />

sortenrein getrennt, recycelt und an gleicher<br />

Stelle wieder fachgerecht montiert – eine wegweisende<br />

Kooperation von Lenderoth, WICONA und<br />

Saint-Gobain Glass. Im Ergebnis konnten bei der<br />

Revitalisierung der rund 370 m² großen Pfosten-Riegel-Fassade<br />

24,6 t CO 2 eingespart werden – dank<br />

der Verwendung von 100 % recycelten Aluminiumprofilen<br />

und 64 % recyceltem Glas.<br />

Schon heute fertigt WICONA alle Aluminiumsysteme<br />

aus der Standardlegierung Hydro CIRCAL 75R, die zu<br />

mindestens 75 % aus recyceltem End-of-Life-Aluminium<br />

besteht und über eine CO 2 -Bilanz von nur 1,9 kg<br />

CO 2 /kg Aluminium verfügt. Hydro CIRCAL 100R bietet<br />

eine nochmals deutlich geringere CO 2 -Bilanz von<br />

weniger als 0,5 kg CO 2 /kg Aluminium.<br />

Hydro Building Systems Austria GmbH<br />

T +43 (0)6212 20000<br />

info@wicona.at<br />

www.wicona.at<br />

Das für Hydro CIRCAL verwendete End-of Life-Aluminium wird im Hydro<br />

Recycling-Werk in Dormagen gesammelt und wiederaufbereitet.


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95<br />

Produkt News<br />

Edle Mülltrennung<br />

Stausberg Stadtmöbel, Experte für Möblierungen<br />

im öffentlichen Freiraum, hat unlängst<br />

100 Abfallbehälter vom Typ Bermuda<br />

Triple in Edelstahl an den Flughafen<br />

Wien geliefert. Diese innovativen Abfallbehälter<br />

wurden speziell für die Mülltrennung<br />

konzipiert, verfügen über drei verschiedene<br />

Einwurfmöglichkeiten und leisten so einen<br />

wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Umweltbelastung<br />

und zum Schutz der Ressourcen.<br />

Die FINBIN® Abfallbehälterserie<br />

Bermuda vereint Funktionalität mit ansprechendem<br />

Design und zeigt eindrucksvoll,<br />

dass Nachhaltigkeit und Ästhetik Hand in<br />

Hand gehen können. Die Serie Bermuda ist<br />

überdies auch in verschiedenen anderen<br />

Varianten und Abmessungen erhältlich.<br />

Stausberg Stadtmöbel GmbH<br />

T +43 (0)7258 5711<br />

info@stausberg.at<br />

www.stausberg.at<br />

40 Jahre Sicherheit<br />

Seit 25 Jahren bewährt sich Triflex Pro-<br />

Detail für die sichere Abdichtung in einer<br />

Vielzahl von Anwendungsbereichen. Das<br />

vliesarmierte Produkt auf Basis von Polymethylmethacrylatharz<br />

(PMMA) ist ein<br />

speziell für die Abdichtung von Details<br />

entwickeltes System, das diese dauerhaft<br />

und zuverlässig schützt. Die Vielseitigkeit<br />

erstreckt sich über eine breite Palette von<br />

Anwendungen, darunter Lichtkuppeln auf<br />

Dächern, Gullys auf Balkonen, Geländerpfosten<br />

auf Treppen, Stützen in Parkhäusern<br />

und vielen mehr. Die herausragende<br />

Leistungsfähigkeit des Systems, das selbst<br />

bei Temperaturen von -40 °C bis +90 °C<br />

innerhalb kürzester Zeit abdichtet und auf<br />

mehr als 2.000 geprüften Untergründen<br />

haftet, wurde nun durch eine erweiterte<br />

ETA-Prüfung erneut bestätigt, wodurch die<br />

erwartbare Nutzungsdauer von 25 Jahren<br />

auf bis zu 40 Jahre erhöht werden kann.<br />

Triflex GesmbH<br />

T +43 (0)7667 21505<br />

info@triflex.at<br />

www.triflex.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

96<br />

edv<br />

Künstliche Intelligenz<br />

Teil 1: KI im Architekturbüro<br />

Die Künstliche Intelligenz (KI) ist im Baubereich angekommen – und beeinflusst<br />

damit auch den Praxisalltag von Architekten. Was gibt es schon und<br />

was kommt morgen? Dieser Beitrag beschäftigt sich mit KI-Werkzeugen und<br />

deren Einsatzmöglichkeiten in Planungsbüros.<br />

Text: Marian Behaneck<br />

KI-Software nutzen inzwischen auch viele<br />

Architekten – beispielsweise für Recherchen,<br />

Schreibarbeiten und Bürotätigkeiten oder<br />

für die Entwurfs- und Designoptimierung.<br />

Welche aktuellen Anwendungen und Entwicklungen<br />

gibt es, welche Möglichkeiten,<br />

aber auch Herausforderungen entstehen dadurch?<br />

Teil 1 dieses zweiteiligen KI-Beitrags<br />

stellt KI-Werkzeuge für Architekturbüros<br />

vor, Teil 2 geht in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> auf<br />

KI-Anwendungen auf Baustellen ein.<br />

KI für Bürotätigkeiten<br />

Smarte Dialogsysteme wie ChatGPT,<br />

YouChat oder Microsoft Bing KI sind zu einem<br />

Synonym für KI-Anwendungen in vielen<br />

Lebens- und Wirtschaftsbereichen geworden.<br />

Auch im Architekturbüro können<br />

sie zeitraubende Tätigkeiten übernehmen:<br />

die Formulierung von Kundenanschreiben,<br />

Stellenanzeigen, Marketingtexten, Pressemitteilungen,<br />

Webtexten oder Social-Media-Posts.<br />

Smarte Dialogsysteme basieren<br />

auf einem mit maschinellen Lerntechnologien<br />

trainierten Künstlichen Neuronalen Netz<br />

und können nicht nur selbstständig Texte<br />

verfassen. Sie beantworten auch Fragen,<br />

führen Dialoge oder erstellen Programmcode.<br />

Sie sind auch in der Lage, einfache<br />

Kundenfragen automatisiert zu beantworten<br />

oder das Recherchieren im Internet zu<br />

vereinfachen. So können komplexe Suchanfragen<br />

in natürlicher Sprache formuliert<br />

und ebenso beantwortet werden. Das spart<br />

Zeit, weil man keine langen Ergebnislisten<br />

durchsuchen muss. Ist die Antwort nicht<br />

zufriedenstellend, fordert man das System<br />

zum Nachbessern auf. Allerdings ist es ratsam,<br />

jede Antwort auf Fakten und Plausibilität<br />

zu prüfen und rechtlich Relevantes<br />

– etwa die Formulierung von Mängelrügen,<br />

KI-Werkzeuge haben das Potenzial, neben den Planungsabläufen auch die Formensprache von<br />

Planern zu prägen und zu verändern. © Studio Tim Fu<br />

Behinderungsanzeigen oder Abmahnungen<br />

etc. – weiterhin konventionell zu erledigen.<br />

Ein weiterer Anwendungsbereich ist<br />

die Webseitengestaltung mit KI-Website<br />

Buildern wie Durable, GetResponse oder<br />

Wix, die in wenigen Schritten ein Webseiten-Grundgerüst<br />

erstellen können, das man<br />

individuell anpassen kann. Im Gegensatz zu<br />

Standardprogrammen wie Microsoft 365,<br />

Microsoft Paint oder Deepl verfügen praktisch<br />

noch keine bauspezifischen Büro- und<br />

Projektmanagement- (BMSP), Dokumenten-Management-<br />

(DMS) oder AVA-Programme<br />

über KI-Funktionen. Dabei könnten<br />

etwa eingehende E-Mails, Anschreiben<br />

oder Rechnungen per KI-gestützter Texterkennung<br />

digitalisiert, analysiert, die Daten<br />

extrahiert und im BMSP-System verarbeitet<br />

werden. So ließen sich zeitaufwendige Prüfund<br />

Zuweisungsarbeiten erübrigen. Diese<br />

oder ähnliche Funktionen sind vermutlich<br />

gerade in der Entwicklung – schließlich<br />

ist die KI auch zu einem wichtigen Marketing-Zugpferd<br />

geworden. Allerdings ist<br />

nicht immer, wo KI draufsteht, auch KI drin.<br />

Manchmal stehen hinter den angeblichen<br />

smarten Funktionen lediglich konventionelle<br />

Algorithmen.<br />

KI für Entwurf und Planung<br />

Auch für das ureigenste Betätigungsfeld<br />

von Architekten – für den Entwurf und die<br />

Planung – werden inzwischen zahlreiche<br />

KI-Werkzeuge angeboten. KI-Bildgenerato-


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

97<br />

edv<br />

KI-basierte Dialogsysteme, können nicht nur Fragen beantworten, komplexe<br />

Recherchen oder Konzeptentwicklungen assistieren, sondern auch<br />

Schreibarbeiten übernehmen. © YouChat<br />

KI-Bildgenerierer benötigen für die Bilderstellung, beispielsweise eines<br />

Holzstuhls in einem bestimmten Designstil, nur wenige Sekunden. © Prodia<br />

ren zum Beispiel nutzen neuronale Netze<br />

und maschinelles Lernen, um große Mengen<br />

von Bilddaten zu analysieren, Muster<br />

und Zusammenhänge zu erkennen und daraus<br />

Neues zu generieren. Damit lassen sich<br />

unter anderem Design- oder Entwurfsideen<br />

entwickeln – etwa für ein Möbelstück,<br />

eine Küchen- oder Badeinrichtung oder ein<br />

komplettes Gebäude – ohne diese Objekte<br />

skizzieren oder dreidimensional modellieren<br />

zu müssen. Es genügt eine textliche Anweisung,<br />

„Prompt“ genannt, was abgebildet<br />

werden soll. Je genauer die Beschreibung<br />

ist, desto besser entsprechen die Ergebnisse<br />

den Anforderungen. Durch präziser formulierte<br />

Prompts können sie optimiert und<br />

als Inspiration für die weitere Entwurfsausarbeitung<br />

benutzt werden. Vereinzelt nutzen<br />

auch schon CAD-Programme KI-Bildgeneratoren.<br />

Diese können anhand eines<br />

beschreibenden Textes erste Konzeptmodelle<br />

für das Interieur oder ein komplettes<br />

Gebäude generieren und entsprechend den<br />

Wünschen des Nutzers<br />

anschließend variieren.<br />

Darüber hinaus kann um<br />

KI-Funktionen erweitertes<br />

CAD das Zeichnen<br />

oder dreidimensionale<br />

Modellieren unterstützen<br />

oder Konstruktionen<br />

im Hinblick auf die<br />

Statik oder den Materialverbrauch<br />

optimieren.<br />

KI erweitert auch die<br />

Möglichkeiten Generativer<br />

Designprozesse, die<br />

eine mit konventionellen<br />

CAD-Planungsmethoden<br />

nicht erzielbare<br />

© Arthur Harsuvanakit<br />

Form- und Gestaltungsfreiheit ermöglichen.<br />

So können die automatisch generierten<br />

Entwurfsvarianten einer maschinellen Vorauswahl<br />

unterzogen und diese anschließend<br />

vom Anwender bewertet werden, der<br />

daraus schließlich die bestmögliche Lösung<br />

Entwürfe, etwa eines Stuhls, können KI-gestützt statisch oder im<br />

Hinblick auf den Materialeinsatz optimiert werden.<br />

auswählt. Da der Computer sehr viele Alternativen<br />

in sehr kurzer Zeit generieren kann,<br />

lassen sich für eine Entwurfsaufgabe mit<br />

weniger Zeitaufwand weitaus mehr Lösungen<br />

finden, als dies herkömmlich möglich<br />

und wirtschaftlich vertretbar wäre. u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

98<br />

edv<br />

Konzeptionelles Modell Text-Eingabeaufforderung AI-generiertes Bild Neue Aufforderung: Holz Neue Aufforderung: Ziegel<br />

In CAD-Programme integrierte KI-Visualisierer generieren Konzeptmodelle anhand beschreibender Texte. © Graphisoft<br />

Architekturspezifische<br />

KI-Anwendungen<br />

Es gibt auch schon für Architekten, Innenarchitekten<br />

oder Designer zugeschnittene<br />

KI-Werkzeuge mit unterschiedlichem<br />

Anspruch. Die Bandbreite reicht von „einfachen“,<br />

speziell für Architekten und Innenarchitekten<br />

zugeschnittenen Text-zu-<br />

Bild- oder Bild-zu-Bild-Generatoren bis<br />

hin zu KI-Anwendungen, die planerische<br />

Abläufe von der Grundriss-Entwurfsskizze<br />

bis zum BIM-Modell nicht nur unterstützen<br />

und optimieren, sondern auch verändern<br />

werden. So verspricht zum Beispiel<br />

die webbasierte Entwurfsplattform Architechtures<br />

neuartige Entwurfsprozesse für<br />

Wohngebäude im Zusammenspiel zwischen<br />

Mensch und Maschine. Anwender können<br />

damit in einem iterativen Prozess Lösungen<br />

finden, die am besten zu den vorgegebenen<br />

Geometrien, Zielen und Entwurfskriterien<br />

passen. Die Ergebnisse werden in Echtzeit<br />

als BIM-Modell angezeigt, das im IFC-,<br />

XLSX- und DXF-Format heruntergeladen<br />

werden kann. (www.architechtures.com).<br />

Über die KI-Plattform Ark können Architekten<br />

auf spezifische Projektanforderungen<br />

zugeschnittene und im Hinblick auf<br />

Faktoren wie Raumnutzung, Rentabilität,<br />

Energieeffizienz etc. optimierte schematische<br />

Entwürfe erstellen (www.arkdesign.ai).<br />

RoomGPT erzeugt auf der Grundlage eines<br />

hochgeladenen Raum- oder Gebäude-Fotos<br />

und des gewählten Design-Stiles<br />

Ideen für eine Neu- oder Umgestaltung<br />

(www.roomgpt.io). Getfloorplan generiert<br />

aus einem hochgeladenen Grundriss wahlweise<br />

einen 2D-Grundrissplan oder ein<br />

3D-Modell, das modifiziert und optional<br />

auch per VR-Brille virtuell erkundet werden<br />

kann (www.getfloorplan.com). Finch<br />

3D ist ein von Architekten entwickeltes<br />

parametrisches Designwerkzeug, mit dem<br />

Grundriss-Varianten entsprechend den<br />

Vorgaben des Anwenders automatisiert<br />

erstellt und beispielsweise bezüglich der<br />

Flächengrößen optimiert werden können<br />

(www.finch3d.com). Mit der cloudbasierten<br />

KI-Software Forma von Autodesk lassen<br />

sich beispielsweise städtebauliche Entwurfsvarianten<br />

in früher Projektphase in<br />

Echtzeit unter verschiedenen Aspekten,<br />

wie Sonnenexposition, Tageslichtpotenzial,<br />

Wind und Mikroklima oder CO 2 -Emissionen<br />

untersuchen, vergleichen und optimieren<br />

(www.autodesk.at). Skema ist ein in das<br />

BIM-Autorenprogramm Revit integrierbares<br />

Die Bandbreite der <strong>architektur</strong>spezifischen KI-Werkzeuge reicht von „einfachen“ Text-zu-Bild- oder Bild-zu-Bild-Generatoren … © Evolvelab, Veras<br />

… bis hin zu KI-Anwendungen, die planerische Abläufe nicht nur unterstützen und optimieren, sondern auch verändern werden.<br />

© Smart Scapes Studio, Architechtures


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

99<br />

edv<br />

Städtebauliche Entwürfe lassen sich unter verschiedenen Aspekten miteinander vergleichen<br />

und optimieren. © Autodesk<br />

Auch für eine fiktive Baulücke kann die KI<br />

mithilfe komfortabler Schieberegler individuelle<br />

Entwurfsvorschläge machen. © Evolvelab, Veras<br />

Online-Designwerkzeug, mit dem Schemapläne<br />

auf der Grundlage von Anwendervorgaben<br />

und früherer Entwürfe generiert<br />

und daraus automatisiert BIM-Modelle bis<br />

zum Detaillierungsgrad LOD 350 erstellt<br />

werden können (www.skema.ai). Maket generiert<br />

individuelle Wohnungsgrundrisse,<br />

macht Designvorschläge beispielsweise zur<br />

Raum einrichtung, die anschließend individuell<br />

modifiziert werden können, bietet eine<br />

virtuelle Beratung zu Kosten-, Design- und<br />

Materialfragen oder Bauvorschriften und<br />

soll so die Architekturplanung vereinfachen<br />

(www.maket.ai). Swapp beschleunigt das<br />

Entwerfen, Modellieren und Planen individueller<br />

Gebäude. Auf der Grundlage einfacher<br />

Raumlayouts können entsprechend<br />

den konstruktiven Vorgaben des Anwenders<br />

komplette Revit-Modelle inklusive aller<br />

Grundriss-, Schnitt- und Detailzeichnungen<br />

erstellt werden (www.swapp.ai). Veras ist<br />

ein KI-unterstütztes Visualisierungswerkzeug,<br />

das als Plugin für Autodesk Revit und<br />

Forma, Rhino, Sketchup oder Vectorworks<br />

aus 3D-Modellen nicht nur Renderings, sondern<br />

mithilfe komfortabler Schieberegler<br />

auch Gestaltungsvorschläge für ein vorgegebenes<br />

3D-Modell oder einen markierten<br />

Bildbereich generieren kann (www.evolvelab.io/veras).<br />

Auch beim Bauen im Bestand<br />

können KI-unterstützte Funktionen<br />

wie Scan-to-BIM oder Photo-to-3D Object<br />

Entwurfs- und Planungsprozesse beschleunigen.<br />

KI-Werkzeuge wie Aurivus, Voxelgrid,<br />

Alpha3D, Luma AI oder MagicScan scannen<br />

Innenräume, Gebäude oder Objekte und<br />

wandeln sie automatisch in digitale 3Doder<br />

BIM-Modelle um (www.aurivus.com,<br />

www.voxelgrid.com, www.alpha3d.io, www.<br />

lumalabs.ai, www.magiscan.app).<br />

Chancen und Risiken der KI<br />

KI ist auch in die Arbeitswelt von Architekten<br />

eingezogen - und sie wird bleiben.<br />

Dass die KI kreative Prozesse nicht nur unterstützen,<br />

sondern teilweise auch selbst<br />

kreativ werden kann, mag für einige beunruhigend,<br />

für andere inspirierend sein. Diese<br />

unterschiedlichen Reaktionen rief aber auch<br />

schon CAD-Software hervor, als sie vor über<br />

30 Jahren in den Architekturbüros Einzug<br />

hielt. Die KI kann eine ganze Menge mehr, ist<br />

aber letztlich auch nur ein unterstützendes<br />

Werkzeug, das richtig eingesetzt werden<br />

will. Spontanität, Genialität, Intuition, künstlerisch-schöpferische<br />

Fähigkeiten oder das<br />

„Bauchgefühl“ wird die KI (bis auf weiteres)<br />

nicht ersetzen können. Auch die Berücksichtigung<br />

wichtiger Entwurfsparameter und deren<br />

Wechselwirkungen, wie städtebaulicher<br />

Kontext, Raumprogramm, Raumbeziehungen,<br />

Sichtachsen, Material und Konstruktion,<br />

Kosten, Öko- und Nachhaltigkeitsaspekte<br />

oder baurechtliche Vorgaben etc. sind noch<br />

Schwachpunkte von KI-Systemen. Die Einsatzmöglichkeiten<br />

sind dennoch vielverspre-<br />

Link- und Literaturtipps (Auswahl)<br />

www.aecmag.com/ai<br />

www.designundki.de<br />

www.ki-campus.org<br />

www.handwerkdigital.de<br />

chend und werden nicht nur Software-Werkzeuge<br />

wie BMSP, CAD und AVA verändern,<br />

sondern auch die Arbeitsweise von Architekten.<br />

Ungeklärt sind noch urheberrechtliche<br />

Aspekte oder juristische Fragen von KI-Anwendungen:<br />

Wem gehören KI-generierte<br />

Inhalte, wer haftet für KI-Fehler? Auch die<br />

dahinterstehende Technik wirft Fragen auf:<br />

KI-Systeme setzen große Datenmengen (Big<br />

Data) voraus, anhand derer sie ihre Algorithmen,<br />

etwa zur Mustererkennung, trainieren<br />

und optimieren. Je größer die Datenbasis ist,<br />

umso besser sind die KI-Ergebnisse. Welche<br />

Quantität und Qualität diese Trainingsdaten<br />

allerdings haben, wie sie verknüpft sind und<br />

welche Bewertungs- und Entscheidungskriterien<br />

herangezogen werden, bleibt häufig<br />

im Dunkeln. Das ist aus vielen Gründen problematisch.<br />

Das KI-Gesetz der EU (AI-Act)<br />

ist ein wichtiger Schritt in Richtung rechtlich<br />

reglementierter, sicherer, transparenter und<br />

nachvollziehbarer KI-Anwendungen. Bleibt<br />

zu hoffen, dass es sich bewährt und auch<br />

weltweit Schule macht.<br />

•<br />

KI-News vom AECMagazine<br />

Infos zum Thema „Design und KI“<br />

Kostenlose Online-Kurse zur KI<br />

Themen, Künstliche Intelligenz<br />

Engenhart, M., Löwe, S.: Design und künstliche Intelligenz. Theoretische und praktische<br />

Grundlagen der Gestaltung mit maschinell lernenden Systemen, Birkhäuser, Basel, 2022<br />

Giannakidis, A., Weber-Lewerenz, B., Stolze, D.: KI in der Bauwirtschaft. Einsatzmöglichkeiten<br />

für Planung, Realisierung und Betrieb von Bauwerken, Fraunhofer IAO, Eigenverlag,<br />

Stuttgart 2021<br />

Haghsheno, S., Satzger, G., Lauble, S., Vössing, M.: Künstliche Intelligenz im Bauwesen.<br />

Grundlagen und Anwendungsfälle, Springer-Verlag, Heidelberg <strong>2024</strong>


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

100<br />

edv<br />

Zuverlässige Kalkulationssoftware<br />

Die Kalkulation von Angebotspreisen ist in<br />

einem Unternehmen von strategischer Bedeutung.<br />

ABK bietet eine zuverlässige Kalkulationssoftware,<br />

um die Preise eines Angebots<br />

schnell und doch detailliert gemäß<br />

ÖNORM B 2061 zu berechnen.<br />

Bereits seit 1999 setzt die Pauzenberger<br />

GmbH, Spezialist für Turn- und Sportgerätebau,<br />

auf die ABK-Software und sieht darin<br />

einen großen Wettbewerbsvorteil: In relativ<br />

kurzer Zeit ein aussagekräftiges Angebot<br />

zu erstellen und besonders in den Bereichen<br />

Kostenschätzungen, Angebotskalkulation,<br />

Bauabrechnung sowie Nachkalkulation<br />

eine zuverlässige Software im Einsatz<br />

zu haben, ist dem Unternehmen wichtig.<br />

„Eine gute Kalkulation ist das Um und Auf<br />

eines seriös geführten Unternehmens, um<br />

mögliche Fehlentwicklungen im Unternehmen<br />

frühzeitig zu erkennen. Umso besser,<br />

dass es einen Softwareanbieter wie ABK<br />

gibt, der das auch so sieht und auch lebt“,<br />

ist Prok. Mst. Reinhard Zitzenbacher, kaufmännisch-technischer<br />

Leiter der Pauzenberger<br />

GmbH, überzeugt.<br />

ib-data GmbH | ABK Bausoftware<br />

T +43 (0)1 492 5570-0<br />

abkinfo@abk.at<br />

www.abk.at<br />

Nahtlos und effizient<br />

Advanced Workflows, eine Initiative von<br />

Graphisoft und seinen Partnermarken in<br />

der Nemetschek Group, unterstützt eine<br />

möglichst nahtlose sowie effiziente Zusammenarbeit<br />

aller Planungsbeteiligten und<br />

Fachdisziplinen im Baubereich.<br />

Die Partner der Initiative setzen dabei auf<br />

den Austausch digitaler Planungsinformationen<br />

nach der Open BIM-Methode.<br />

Dieser branchenübergreifende Standard<br />

ermöglicht maximale Interoperabilität zwischen<br />

unterschiedlicher Software – stets<br />

herstellerunabhängig und offen für alle.<br />

Die Zusammenarbeit in Echtzeit mithilfe<br />

verschiedener Live-Schnittstellen und am<br />

gemeinsamen BIM-Modell schafft darüber<br />

hinaus Sicherheit in der Planung und späteren<br />

Ausführung. Denn Problempunkte<br />

lassen sich damit zusammen beheben und<br />

Fehlerquellen gemeinsam eliminieren.<br />

Neben dem Bauprozess rückt Advanced<br />

Workflows auch den gesamten Lebenszyklus<br />

eines Gebäudes in den Mittelpunkt – vom<br />

Entwurf über den Betrieb bis zum Rückbau<br />

und Recycling wertvoller Baustoffe.<br />

GRAPHISOFT Deutschland GmbH<br />

Vertrieb Österreich<br />

mail@graphisoft.at<br />

www.archicad.at<br />

www.graphisoft.com/de/workflows


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