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MY FACTORY 07-08/2024

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7-8<br />

19186<br />

Juli/Aug. <strong>2024</strong><br />

€ 12,00<br />

DAS MAGAZIN FÜR PRODUKTIONSVERANTWORTLICHE<br />

TITEL<br />

Investitionen für den Mittel-<br />

<strong>08</strong> stand möglich machen<br />

MES als Dreh- und Angel-<br />

12 punkt der Fertigung<br />

Effiziente Antriebstechnik<br />

24 zügelt Energiehunger<br />

EXTRA<br />

Supplement: 16 Seiten Innovationen<br />

aus Montage und Handhabung<br />

myfactory-magazin.de


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Carmen Müller-Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

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EDITORIAL<br />

BLÜHENDE SOFTWARE-<br />

LANDSCHAFTEN!?<br />

Aufträge managen, Prozesse überwachen, Produktionsdaten<br />

auswerten, die Qualität im Blick behalten, Wartungsintervalle<br />

für Maschinen planen: Ziel eines jeden Fertigers heutzutage<br />

sollte es sein, alle Informationen zu den Prozessen in und um<br />

seine Produktion digital abrufen zu können, um auf Basis dieser<br />

Daten Abläufe und damit die Effizienz zu optimieren. Dafür<br />

bedarf es leistungsfähiger Software: Ein MES (Manufacturing<br />

Execution System) spielt hier eine Schlüsselrolle. Als zentrales<br />

Informationssystem im Werk ist es eine wichtige Stellschraube<br />

in Richtung Digitalisierung und Industrie 4.0.<br />

Soweit die Theorie. In der Realität haben viele Mittelständler<br />

zwar eine ERP-Software (Enterprise Resource Planning) zur<br />

Abbildung ihrer betriebswirtschaftlichen Kernprozesse im<br />

Einsatz, die Nutzung eines MES steckt jedoch häufig noch<br />

in den Kinderschuhen. Abschreckend wirken Themen wie<br />

Datenschutz und IT-Sicherheit sowie der Zeit-, Ressourcenund<br />

Kostenaufwand für die Einführung. Dennoch: Der Einsatz<br />

eines MES bietet große Potenziale. Ein Unternehmen, das alle<br />

Hürden erfolgreich genommen hat und bereits seit 20 Jahren<br />

vom vielfältigen Nutzen einer kombinierten ERP- und MES-<br />

Softwarelandschaft profitiert, stellen wir Ihnen in unserer<br />

Serie Production Excellence auf Seite 12 vor.<br />

Weitere zukunftsrelevante Aspekte im Themenbereich<br />

Digitalisierung beleuchten wir auf Seite 18 sowie in unserem<br />

Supplement. Dort erfahren Sie, wie es mit KI in Deutschland<br />

steht und wie Industrie 4.0 die Entwicklungen in der<br />

Montage- und Handhabungstechnik vorantreibt.<br />

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Martina Laun<br />

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CLEAN AIR TECHNOLOGY<br />

<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 3


EDITORIAL<br />

03 Blühende Softwarelandschaften!?<br />

24<br />

SMART NEWS<br />

06 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />

TITEL<br />

<strong>08</strong> Maßgeschneiderte Finanzierungslösungen<br />

für den Mittelstand<br />

SMART PRODUCTION<br />

12 PRODUCTION EXCELLENCE:<br />

Zentrale Sicht auf‘s Fertigungsgeschehen<br />

– MES als Dreh- und Angelpunkt<br />

16 Produktsicherheit und Qualität auf dem<br />

Prüfstand: Keine Gefahr durch T-Rex und Co.<br />

18 6 FRAGEN AN: Prof. Dr. Günter Bitsch<br />

über die aktuellen Entwicklungen bei KI<br />

19 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

22 Dank individuell anpassbarer Bedienplätze<br />

Wärmepumpenfertigung stets im Blick<br />

TITEL<br />

<strong>08</strong><br />

24 Effiziente Antriebstechnik für die Lebensmittelund<br />

Getränkeindustrie: Energiehunger zügeln<br />

27 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

INTRALOGISTIK<br />

28 Klebstoffe richtig lagern<br />

29 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

30 Komplettpaket aus einer Hand: Individuelle<br />

Energieführung ersetzt Festoon-Lösung<br />

33 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

AUSBLICK<br />

34 Mobile 3D-Vermessung<br />

Anzeige: GEFA BANK GmbH, Wuppertal<br />

33 Impressum<br />

<br />

Investitionen für den Mittelstand möglich<br />

machen? Mehr dazu in unserem Titelbeitrag.<br />

4 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


SUPPLEMENT MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

s02 KLARTEXT: Quo vadis Industrie 4.0?<br />

s04 Linearmodule gut gedämpft<br />

s<strong>08</strong> Mitarbeiter per Assistenzsystem qualifizieren<br />

s12 Vakuum-Fixierung in der CNC-Bearbeitung<br />

s14 So gelingt der Einstieg in die Baugruppenmontage<br />

s16 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

MONTAGE UND<br />

HANDHABUNG<br />

SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN DER KONSTRUKTEUR UND <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>.<br />

04<br />

SUPPLEMENT<br />

BILD: stock.adobe.com – ylivdesign<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

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SMART NEWS<br />

„ZWICKROELL SCIENCE AWARD“ VERGEBEN<br />

Den ersten Platz des „ZwickRoell Science Award“ belegt in diesem Jahr Chong-yang<br />

Zeng von der Universität Siegen (Bild). Er entwickelte ein Verfahren zur Messung des<br />

Materialverhaltens von Stahlblechen bei hohen Belastungsgeschwindigkeiten, wie<br />

sie im Crashlastfall auftreten können. Mehr als 160 Wissenschaftler aus 35 Ländern<br />

hatten ihre Arbeiten aus unterschiedlichen Bereichen der Materialprüfung eingereicht.<br />

Die diesjährigen Gewinner präsentieren ihre Projekte während der Fachmesse testXpo<br />

(21.10. bis 24.10.) auf dem Firmencampus von ZwickRoell in Ulm.<br />

www.zwickroell.com<br />

VDMA ROBOTIK UND AUTOMATION HALBIERT<br />

WACHSTUMSPROGNOSE<br />

Die Robotik und Automation in Deutschland wird bei verhaltener<br />

Inlandskonjunktur insbesondere vom Auslandsgeschäft<br />

getragen: Die Branche prognostiziert für <strong>2024</strong> eine Umsatzsteigerung<br />

von insgesamt 2 Prozent auf 16,5 Mrd. Euro. Im Vorjahr<br />

hatten die Unternehmen mit einem Umsatzplus von 13 Prozent<br />

einen Rekord von 16,2 Mrd. Euro erzielt. „Die Branche tritt bei<br />

schwacher Konjunktur im Inlandsgeschäft auf der Stelle“, sagt<br />

Frank Konrad, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation.<br />

„Verunsicherte Kunden sind mit Investitionen zurückhaltend.<br />

Die deutsche Wirtschaft braucht bessere Rahmenbedingungen,<br />

damit wir auf einen soliden Wachstumspfad zurückkehren<br />

können. Impulse erwartet die Branche <strong>2024</strong> allein aus dem<br />

Ausland: Hier stiegen die Auftragseingänge in den ersten vier<br />

Monaten <strong>2024</strong> um 21 Prozent.“<br />

www.vdma.org/robotik-automation<br />

INNOVATORENTREFFEN <strong>2024</strong>:<br />

ENDRESS+HAUSER EHRT ERFINDER<br />

Endress+Hauser hat<br />

einmal mehr sein<br />

Engagement für<br />

Innovation unter<br />

Beweis gestellt. Im<br />

Jahr 2023 brachte<br />

das Unternehmen<br />

20 neue Produkte<br />

auf den Markt und<br />

führte über 1 100<br />

neue Geräteoptionen<br />

ein. Die Menschen<br />

hinter diesen Fortschritten<br />

wurden<br />

beim jährlichen<br />

Innovatorentreffen<br />

im Juni in der Messe Basel ausgezeichnet.<br />

Endress+Hauser schützt seine Innovationen<br />

weiterhin intensiv. Im Jahr 2023 meldete das<br />

Unternehmen 257 neue Erfindungen erstmals zum<br />

Patent an; 723 Patente wurden neu erteilt. Das<br />

Schutzrechte-Portfolio umfasst damit rund 8 900<br />

Patente und Patentanmeldungen, die das geistige<br />

Eigentum hinter den Produkten, Lösungen und<br />

Dienstleistungen des Unternehmens absichern.<br />

Erstmals waren über 400 Mitarbeitende des Unternehmens<br />

an den Patentanmeldungen beteiligt, die<br />

sich über alle Produktbereiche erstreckten.<br />

www.endress.com<br />

NEUE FACHMESSE IN2AI STARTET IN DORTMUND<br />

Vom 4. bis 5. September <strong>2024</strong> feiert die Fachmesse IN2AI Premiere in der<br />

Messe Dortmund. Die IN2AI wird die neuesten Entwicklungen und Lösungen<br />

im Bereich der anwendungsnahen künstlichen Intelligenz in der industriellen<br />

Anwendung sowie in der Logistik präsentieren und Experten und Lösungsanbieter<br />

aus ganz Europa zusammenbringen. Die rasante Entwicklung<br />

von künstlicher Intelligenz hat die Art, wie Unternehmen Prozesse in<br />

Industrie und Logistik optimieren, revolutioniert. Die Aussteller auf der IN2AI kommen u.a. aus den Bereichen<br />

KI-Entwicklung, Logistiklösungen, Softwareentwicklung, Robotik, Automatisierung, Big Data und IoT-Anwendungen.<br />

Ein Rahmenprogramm u.a. mit Impulsvorträgen, Experten-Panels und Interviews rundet das Angebot ab. „Unsere<br />

Mission ist es, Unternehmen und Institutionen dabei zu unterstützen, die Vorteile der industriellen KI schon heute<br />

auszuschöpfen. Wir sind überzeugt, dass der Einsatz von KI einen erheblichen Beitrag dazu leisten wird, die Effizienz<br />

zu steigern und nachhaltige Lösungen weiter zu etablieren, um damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen<br />

auch im internationalen Vergleich langfristig zu sichern“, sagt Sabine Loos, Geschäftsführerin der Messe Dortmund.<br />

www.in2ai.de<br />

6 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART NEWS<br />

Bild: DPMA/Laura Thiesbrummel<br />

„Viele KMU können sich<br />

noch besser entwickeln,<br />

wenn sie die Chancen<br />

durch den Schutz<br />

geistigen Eigentums<br />

erkennen und<br />

konsequent nutzen.“<br />

Eva Schewior, Präsidentin des DPMA,<br />

München<br />

10 %<br />

der KMU europaweit<br />

sind es nur, die<br />

die gewerblichen<br />

Schutzrechte Patent,<br />

Gebrauchsmuster,<br />

Marke und Design<br />

nutzen.<br />

Quelle: KMU-Barometer<br />

2022 des EUIPO<br />

DPMA BAUT INFORMATIONSANGEBOT<br />

FÜR KMU AUS<br />

Geistiges Eigentum<br />

erkennen,<br />

effektiv schützen<br />

und durchsetzen<br />

– und so den Erfolg<br />

des eigenen<br />

Unternehmens<br />

steigern: Auf seinen KMU-Informationsseiten (www.dpma.<br />

de/kmu) klärt das Deutsche Patent- und Markenamt<br />

(DPMA) nun noch umfangreicher und passgenauer<br />

darüber auf, wie KMU mit der richtigen Strategie von<br />

Rechten am geistigen Eigentum profitieren. Der Internetauftritt<br />

wurde umfassend überarbeitet, um viele hilfreiche<br />

Informationen erweitert und noch nutzerfreundlicher<br />

gestaltet. Auf den Internetseiten erfahren Unternehmen,<br />

warum sie ihr geistiges Eigentum schützen sollten und<br />

was überhaupt schutzfähig ist. Zudem wird aufgezeigt,<br />

wie sie eine Schutzrechtsstrategie aufsetzen und was<br />

diese unbedingt beinhalten sollte. Als weiteres wichtiges<br />

Thema für KMU wird zudem die finanzielle Förderung<br />

thematisiert. „Nur wer sein geistiges Eigentum wirksam<br />

schützt, kann dessen volles wirtschaftliches Potenzial<br />

ausschöpfen“, betont DPMA-Präsidentin Eva Schewior.<br />

Bild: stock.adobe.com – Tierney<br />

www.dpma.de<br />

93 %<br />

der europäischen<br />

KMU, die Rechte<br />

des geistigen<br />

Eigentums<br />

eintragen lassen<br />

haben, merken eine<br />

positive Wirkung.<br />

Quelle: KMU-Barometer<br />

2022 des EUIPO<br />

22. – 25. Oktober <strong>2024</strong> | Hannover<br />

THE POWER OF<br />

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Technologiekette der Blechbearbeitung ab:<br />

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Kunststoff) Verbinden, Schweißen, Befestigen Additive Fertigung<br />

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SMART PRODUCTION<br />

8 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


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KLIMASCHONENDE<br />

INVESTITIONEN<br />

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www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 9


SMART PRODUCTION<br />

Um im Wettbewerb mithalten zu können, benötigen Produktionsunternehmen<br />

leistungsstarke Maschinen, die auf dem aktuellen Stand der Technik sind.<br />

Allerdings sind Investitionen in neue Infrastruktur kapitalintensiv und oft erst<br />

mit einem starken Finanzierungspartner realisierbar. Bereits seit 75 Jahren<br />

unterstützt die Gefa Bank mittelständische Betriebe herstellerunabhängig mit<br />

passenden Finanzierungslösungen. Wie das Institut Unternehmen dabei<br />

begleiten kann, erfolgreich in klimaschonende Technologien zu investieren und<br />

welche Erfahrungen ein Druckmaschinenhersteller damit gemacht hat, erläutern<br />

Mehriban Valiyeva und Zülfiye Cinar aus dem Kompetenzcenter Industriegüter<br />

der Gefa Bank sowie Jörg Knelleken von Fujifilm.<br />

Frau Valiyeva, was genau sind die Kompetenzen der Gefa Bank,<br />

wenn es um Finanzierungslösungen für KMU geht?<br />

Valiyeva: Wir offerieren mittelständischen Unternehmen, die in<br />

effiziente Maschinen investieren möchten, maßgeschneiderte<br />

Pakete. Dazu zählen Optionen wie Leasing, Kredite und Mietkauf,<br />

die an individuelle Anforderungen angepasst werden<br />

können. Diese Finanzierungslösungen ermöglichen es den<br />

Unternehmen, ihre Liquidität zu schonen und gleichzeitig in<br />

modernste Technologie zu investieren. Wir kooperieren mit<br />

führenden Maschinenherstellern und -händlern. Als Key-<br />

Account-Managerin stehe ich regelmäßig in engem Austausch<br />

mit ihnen, um immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Diese<br />

partnerschaftliche Beziehung zu den Herstellern und Händlern<br />

ermöglicht häufig bessere Konditionen für unsere Kunden und<br />

beschleunigt den Investitionsprozess. Außerdem hat die Gefa<br />

Bank langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Förderbanken<br />

wie der KfW, der Europäischen Investitionsbank (EIB)<br />

sowie regionalen Förderinstituten.Wir unterstützen Unternehmen<br />

dabei, Zugang zu staatlichen Fördergeldern und -zuschüssen<br />

zu erhalten, die Investitionen in energieeffiziente und<br />

ressourcenschonende Maschinen erleichtern. Meist sind diese<br />

Investitionen in nachhaltigere Technologien zunächst mit höheren<br />

Kosten verbunden. Damit diese für unsere Kunden dennoch<br />

wirtschaftlich darstellbar sind, ist die Einbindung von Fördermitteln<br />

in unsere Finanzierungen wichtig.<br />

Frau Cinar, auf welchem Weg können interessierte<br />

Unternehmen ein Finanzierungsangebot bei der<br />

Gefa Bank erhalten?<br />

UMFASSENDE KENNTNISSE IM<br />

BEREICH FÖRDERMITTEL<br />

Besonders schätze ich, dass die Gefa-Bank<br />

umfassende Kenntnisse im Bereich Fördermittel<br />

hat. Zudem kennt sie als Objektfinanzierer die<br />

Werthaltigkeit unserer Maschinen und kann sie<br />

als Sicherheit für die Finanzierung nutzen. Dies<br />

sind entscheidende Vorteile für unsere Kunden,<br />

wenn sie in moderne und effiziente Drucksysteme<br />

investieren möchten.<br />

Jörg Knelleken, Countrymanager von Fujifilm<br />

für Deutschland und Österreich<br />

Cinar: Wir sind über verschiedene Anlaufstellen erreichbar:<br />

Zunächst gibt es die Möglichkeit, eine allgemeine Rate für Leasing-,<br />

Mietkauf oder Kreditverträge in der Online-Kalkulation<br />

auf unserer Website zu erhalten. Diese gibt einen ersten Überblick<br />

über die möglichen Kosten und Konditionen. Unsere<br />

Außendienstmitarbeiter sitzen aber auch in ganz Deutschland<br />

verteilt und besuchen Kunden gerne vor Ort. In einem persönlichen<br />

Beratungsgespräch analysieren unsere Experten die<br />

spezifischen Bedürfnisse der Unternehmen. Dabei werden<br />

sowohl die wirtschaftliche Lage des Unternehmens als auch die<br />

geplanten Investitionen berücksichtigt. Nicht zu vergessen sind<br />

auch unsere Messeauftritte, mit denen wir regelmäßig Kunden<br />

und Interessenten über unsere Finanzierungslösungen informieren<br />

– z.B. aktuell auf der Drupa, wo wir Jörg Knelleken von<br />

Fujifilm getroffen haben, um uns wieder einmal auszutauschen.<br />

Darüber hinaus nutzen wir den Besuch von Messen, um selbst<br />

direkt die neuesten technologischen Entwicklungen der Branche<br />

sehen zu können. So sind wir beispielsweise im Herbst auch<br />

wieder auf der AMB in Stuttgart vertreten.<br />

Herr Knelleken, könnten Sie sich kurz vorstellen<br />

und ein paar Worte zur Zusammenarbeit zwischen<br />

Gefa Bank und Fujifilm sagen?<br />

Knelleken: Gerne. Ich bin Country Manager für Deutschland<br />

und Österreich bei Fujifilm und arbeite seit 2011 eng mit der<br />

Gefa Bank zusammen. Diese Kooperation ist für uns von großer<br />

Bedeutung. Die Gefa hilft uns, die Wettbewerbsfähigkeit unserer<br />

Kunden zu stärken und hat sich für uns als ein äußerst zuverlässiger<br />

Partner etabliert. Besonders schätze ich, dass die Bank<br />

umfassende Kenntnisse im Bereich Fördermittel hat. Zudem<br />

10 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

01 Der Druckmaschinenhersteller Fujifilm und die<br />

Gefa Bank arbeiten seit 2011 zusammen<br />

01<br />

02 Bereits seit 75 Jahren unterstützt die Gefa Bank mittelständische<br />

Unternehmen in den unterschiedlichsten Branchen<br />

herstellerunabhängig mit passenden Finanzierungslösungen<br />

kennt sie als Objektfinanzierer die Werthaltigkeit unserer<br />

Maschinen und kann sie als Sicherheit für die Finanzierung<br />

nutzen. Dies sind entscheidende Vorteile für unsere Kunden,<br />

wenn sie in moderne und effiziente Druckmaschinen investieren<br />

möchten. Seit Beginn unserer Zusammenarbeit haben wir<br />

zahlreiche Projekte gemeinsam umgesetzt und dabei festgestellt,<br />

dass die Gefa Bank nicht nur ein hervorragendes Verständnis für<br />

die spezifischen Anforderungen der Druckbranche hat, sondern<br />

auch bestens vernetzt ist. Insgesamt ist unsere Partnerschaft<br />

eine große Unterstützung für uns beide.<br />

02<br />

Unternehmen sind heute mehr denn je gefordert, in effiziente<br />

und klimaschonende Technologien zu investieren. Wie wirken<br />

sich Digitalisierung und Smart Production dabei auf die<br />

Wertschöpfungskette aus?<br />

INVESTITIONEN IN MODERNE<br />

TECHNOLOGIE FÜHREN DAZU,<br />

DASS KLIMASCHONENDER<br />

PRODUZIERT WERDEN KANN<br />

Knelleken: Sie haben tiefgreifenden Einfluss auf die gesamte<br />

Wertschöpfungskette – sowohl in der Druckindustrie als auch in<br />

anderen Branchen. Die damit verbundenen Technologien verändern<br />

nicht nur, wie wir produzieren, sondern auch, wie Prozesse<br />

organisiert und optimiert werden können. Durch die Digitalisierung<br />

können Unternehmen ihre Produktionsprozesse<br />

wesentlich effizienter gestalten. Digitale (Druck-)Maschinen<br />

und automatisierte Workflows reduzieren den manuellen Aufwand,<br />

minimieren Fehler und verkürzen die Produktionszeiten.<br />

Dies führt zu einer deutlich höheren Produktivität und ermöglicht<br />

es den Unternehmen, schneller auf Marktanforderungen<br />

zu reagieren. Smart-Production-Systeme erlauben eine flexible<br />

und anpassungsfähige Produktion. Maschinen können schnell<br />

umgestellt werden, um unterschiedliche Aufträge zu bearbeiten,<br />

was insbesondere bei individuellen und personalisierten<br />

Druckanforderungen von Vorteil ist. Dies erhöht die Fähigkeit<br />

der Unternehmen, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten<br />

und sich auf wechselnde Kundenbedürfnisse einzustellen.<br />

Dadurch lassen sich Betriebskosten erheblich senken. Weniger<br />

Materialverschwendung und ein geringerer Energieverbrauch<br />

zahlen auf den Klimaschutz ein und tragen zur Reduktion der<br />

Gesamtkosten bei.<br />

Frau Valiyeva, wie schätzen Sie derzeit den Investitionsbedarf<br />

bzw. die Investitionsneigung in der Druckbranche ein?<br />

Valiyeva: Sehr hoch! Viele Unternehmen erkennen, dass sie<br />

ihre Produktionsprozesse modernisieren müssen, um wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Dies bedeutet Investitionen in neueste<br />

Drucktechnologien, die oft digital und automatisiert sind. Besonders<br />

der Trend zur Smart Production, wie gerade beschrie-<br />

ben, treibt den Investitionsbedarf voran. Dass es sinnvoll ist zu<br />

investieren, hat Herr Knelleken ja bereits erläutert. Grundsätzlich<br />

führen Investitionen in moderne Maschinen und Anlagen<br />

dazu, dass effizienter, ressourcenschonender und damit<br />

klimaneutraler produziert werden kann – und das nicht nur<br />

in der Druckbranche.<br />

Bilder: GEFA BANK<br />

www.gefa-bank.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

GEFA BANK GmbH, Robert-Daum-Platz 1,<br />

42117 Wuppertal<br />

Tel.: +49 202/382-1000,<br />

E-Mail: service@gefa.de<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.gefa-bank.de/industriegueter/<br />

www.gefa-bank.de/foerdergelder-der-eib/<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 11


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

MES SEIT 20 JAHREN ALS DREH- UND ANGELPUNKT<br />

ZENTRALE SICHT AUF‘S<br />

FERTIGUNGSGESCHEHEN<br />

Reines Trinkwasser – eine der wichtigsten Ressourcen der Welt!<br />

Dass diese jederzeit und zuverlässig aus unseren Leitungen fließt,<br />

ist für uns selbstverständlich. Die E. Hawle Armaturenwerke GmbH hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, genau diese Selbstverständlichkeit mit ihren Produkten<br />

sicherzustellen. In der Fertigung vertraut das Unternehmen seit mittlerweile<br />

20 Jahren auf ein vollumfängliches Manufacturing Execution System.<br />

Das Besondere daran: Man greift über verschiedenste Fertigungsverfahren<br />

hinweg auf ein und dasselbe System zu.<br />

12 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> 2023/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


PRODUCTION<br />

EXCELLENCE<br />

– <strong>2024</strong> –<br />

Für diese Serie wählt<br />

das Redaktionsteam<br />

Unternehmen aus, die ihre<br />

Produktionsprozesse im Hinblick<br />

auf Effizienz, Nachhaltigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit konsequent<br />

und vorbildlich optimieren<br />

und damit einen echten<br />

Mehrwert schaffen.<br />

Cronetwork MES ist das zentrale Softwaresystem hinsichtlich<br />

Feinplanung und Steuerung, Abwicklung und Verbesserung<br />

aller Fertigungsprozesse. Knapp 300 Mitarbeiter<br />

in fast allen Unternehmensbereichen arbeiten so gut<br />

wie täglich damit“, konstatiert Thomas Riedler, Manager Technical<br />

Services beim Schwerarmaturenhersteller Hawle. Seit circa<br />

15 Jahren begleitet er die rund zwei Jahrzehnte andauernde Partnerschaft<br />

zwischen seinem Unternehmen und der Industrie<br />

Informatik GmbH. „Unsere Produktion ist sehr breit aufgestellt.<br />

So können wir die extrem hohen Qualitätsansprüche an unsere<br />

Produkte am besten sicherstellen“, betont er.<br />

UNTERSCHIEDLICHSTE<br />

FERTIGUNGSVERFAHREN – EIN MES<br />

Die Vielfalt der Prozesse, die die Software umfasst, sind die<br />

mechanische Metallbearbeitung, Oberflächenbehandlung<br />

01 Hawle produziert und<br />

vertreibt weltweit Schwerarmaturen;<br />

die auf<br />

Generationen ausgelegten<br />

Produkte werden von der<br />

Quelle bis zum Hausanschluss<br />

eingesetzt<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> 2023/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 13


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

03<br />

03 Die Produktion von Hawle ist sehr breit aufgestellt;<br />

mit dem MES besteht eine integrierte Sicht auf das<br />

gesamte Fertigungsgeschehen<br />

04 Blick auf die Zentrale von Hawle<br />

in Vöcklabruck/Österreich<br />

04<br />

(Strahlerei und Pulverbeschichtung), Thermoplastfertigung,<br />

mechanische Bearbeitung von Kunststoffteilen, Elastomerfertigung<br />

und Montage sowie Produktprüfung. Dadurch kann man<br />

auf branchenspezifische Insellösungen verzichten und hat eine<br />

garantiert integrierte Sicht auf das gesamte Fertigungsgeschehen.<br />

Thomas Riedler dazu: „Im Kern nutzen wir cronetwork BDE und<br />

MDE für verschiedenste Arten von Datenerfassung aus allen Fertigungsbereichen.<br />

Wir sprechen hier sowohl von manuellen als<br />

auch automatischen (Rück-)meldevorgängen wie z.B. Zeiten,<br />

Mengen, Arbeitsgangmeldungen bei ca. 160 Arbeitsplätzen sowie<br />

Maschinenstillstände, Störgrunderfassung, etc. bei den rund<br />

50 wichtigsten Maschinen.“<br />

Für ihn liegen die Erfolgsfaktoren nicht in der Bewältigung<br />

höchst komplexer Aufgaben, sondern im umfassenden und<br />

ganzheitlichen Einsatz der Fertigungssoftware. So setzt man<br />

MEHR ALS EIN SOFTWAREANBIETER<br />

Als international ausgerichtetes Softwareunternehmen<br />

mit Hauptsitz in Linz/Oberösterreich,<br />

unterstützt die Industrie Informatik GmbH seit<br />

30 Jahren produzierende Unternehmen bei der<br />

Optimierung ihrer Fertigungsabläufe und schafft<br />

damit die Basis für eine effiziente Produktion und<br />

eine erfolgreiche Zukunft der Kunden. Mit den<br />

Softwareprodukten zur Fertigungsdigitalisierung<br />

erhalten Unternehmen eine neue Form der<br />

Transparenz, die das Fundament für weitere<br />

Optimierungsmaßnahmen bildet – und zwar unter<br />

Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

auch auf eines der cronetwork-Kernmodule – die leistungsstarke<br />

und hocheffiziente Feinplanungslösung. Im Konkreten werden<br />

Bedarfe in Form von Fertigungsaufträgen von SAP an die Feinplanung<br />

übergeben, gegen endliche Kapazitäten verplant und<br />

im Anschluss an die Fertigung übergeben, wo sie von den einzelnen<br />

Teams abgearbeitet werden. Erst mit der erfolgreichen<br />

Fertigmeldung übernimmt das ERP wieder die Führung. Während<br />

der Auftragsabwicklung übernimmt cronetwork MES und<br />

löst hier sozusagen die „Blackbox“ zwischen Fertigungsauftrag<br />

und Fertigmeldung auf.<br />

Dieser hohe Integrationsgrad beschränkt sich allerdings nicht<br />

auf das führende ERP. Ein weiteres Beispiel zeigt sich in Sachen<br />

Qualitätssicherung. Jeder Schieber und jedes Absperrelement<br />

unterliegt einem strengen Prüfzyklus, der mit der Qualitätsmanagementlösung<br />

von Babtec abgewickelt wird. Hier arbeitet<br />

man aktuell an einem Austausch der beiden Systeme, der nahezu<br />

in Echtzeit erfolgt.<br />

DAS HAWLE-KENNZAHLENCOCKPIT<br />

Die gemeinsame Weiterentwicklung der Anwendungsfelder über<br />

die Jahre hinweg hat cronetwork MES tief in der operativen<br />

Organisation bei Hawle verankert. Thomas Riedler dazu: „cronetwork<br />

hat sich zu unserem ‚Alltagssystem‘ entwickelt.“ Für eine<br />

zentrale Sicht auf das aktuelle Fertigungsgeschehen sorgt das<br />

sogenannte „Hawle-Kennzahlencockpit“. Dieses Meistercockpit<br />

in Form einer operativ, taktischen Produktionsanalyse steht im<br />

Gegensatz zur strategischen Sicht (Qlik-Sense-Integration mit<br />

cronetwork MES) und dient als Analyse- und Überblickstool für<br />

verschiedene Unternehmenshierarchien. Auf Ebene von Abteilungen<br />

oder Fertigungsverfahren werden Anlagen, Maschinenzustände<br />

und deren OEE (Datenerfassung automatisch mittels<br />

Maschinendaten und via Rückmeldungen) visualisiert. Eine<br />

Gesamtzahl zur aktuellen Abteilungsleistung zeigt zudem das<br />

Verhältnis zwischen Soll-Personalzeit auf Fertigungsaufträgen<br />

und den tatsächlich geleisteten Personalstunden.<br />

„Ein weiterer, für uns sehr wichtiger Aspekt in der Bewertung<br />

unserer Fertigungsgeschehnisse ist Termintreue.“ Riedler führt<br />

weiter aus: „Unser Kennzahlencockpit liefert einen Überblick, ob<br />

einzelne Vorgänge sich innerhalb eines Solltermins befinden.<br />

Dadurch haben wir im Bedarfsfall immer noch die Möglichkeit,<br />

kurzfristig einzulenken und Maßnahmen zu setzen. Kommt es<br />

also zu Verzögerungen bei einem einzelnen Fertigungsvorgang,<br />

müssen diese durch die richtigen Korrekturen noch lange nicht<br />

beim Kunden ankommen.“<br />

VOM WERKER BIS ZUR GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Die Nutzung des Hawle-Kennzahlencockpits und der damit verbundene<br />

Mehrwert erstrecken sich von den Mitarbeitern direkt<br />

am Shopfloor über die Team- und Bereichsleitung bis hin zur<br />

14 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> 2023/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

GANZHEITLICHER MES-EINSATZ ALS<br />

ZENTRALER ERFOLGSFAKTOR<br />

Durch die vollumfängliche Einführung von Betriebs- und<br />

Maschinendatenerfassung, Feinplanung, OEE-Analyse und<br />

Materialnachschubsteuerung planen und steuern wir die<br />

gesamte Shopfloor-Ebene auf Basis der Live-Daten und sind in<br />

Kombination mit SAP nun in der Lage, Prozesse zu digitalisieren.<br />

Siegfried Mrschtik-Gebetsroither, Head of SCM & Logistics<br />

bei der E. Hawle Armaturenwerke GmbH<br />

Geschäftsführung, wenngleich sich der Nutzungsgrad hier etwas<br />

reduziert. Die angeführten Kernkennzahlen rund um Abteilungseffizienz,<br />

OEE und Termintreue sind DIE Grundlage für jeden<br />

Meister und Teamverantwortlichen in der Fertigung und über die<br />

Werke hinweg. „Jeweils zum Wochenbeginn verschaffen wir uns<br />

ein Bild der Fertigung innerhalb der letzten sieben Tage. Die<br />

Daten werden dann von unseren Teamleitern gemeinsam mit<br />

ihren Mitarbeitern analysiert. Unsere Erfahrung und die hohe<br />

Qualität der Daten zeigen auf einen Blick, ob alles im Soll ist oder<br />

ob sich Abweichungen ergeben haben, auf die wir reagieren müssen.<br />

Ein solches Meeting dauert in der Regel nur 15 bis 30 Minuten<br />

– der positive Effekt trägt um ein Vielfaches länger“, so Thomas<br />

Riedler, der darüber hinaus die Möglichkeit des Absprungs<br />

in die Tiefe der Informationen lobt. Im Drill-Down-Prinzip können<br />

Vorgänge bis auf Einzelmeldungsebene analysiert werden.<br />

Auch auf Management-Ebene schätzt man die vielen Vorzüge<br />

der langjährigen Lösung. Siegfried Mrschtik-Gebetsroither ist<br />

Head of SCM & Logistics und hat bereits bei der Einführung von<br />

cronetwork MES mitgewirkt: „Dank Industrie Informatik haben<br />

wir ein MES-System eingeführt, das uns die notwendige Transparenz<br />

im Shopfloor ermöglicht, um kontinuierlich Verschwendung<br />

in den Prozessen zu reduzieren und im KVP rasch die richtigen<br />

Entscheidungen zu treffen.“ Auch für ihn spielt das breite<br />

Anwendungsfeld eine zentrale Rolle: „Durch die vollumfängliche<br />

Einführung von Betriebs- und Maschinendatenerfassung,<br />

Feinplanung, OEE-Analyse und Materialnachschubsteuerung<br />

planen und steuern wir die gesamte Shopfloor-Ebene auf Basis<br />

der Live-Daten und sind in Kombination mit SAP nun in der<br />

Lage, Prozesse zu digitalisieren. Mit diesen neu gewonnenen<br />

Mengen an Daten ist die Optimierung/Digitalisierung der Prozesse<br />

nahezu unbegrenzt.“<br />

BESONDERE RELEASE-PHILOSOPHIE<br />

Ein wesentlicher Aspekt für einen erfolgreichen Betrieb ist für<br />

Thomas Riedler zudem die einzigartige Release-Philosophie von<br />

Industrie Informatik. In regelmäßigen Updates werden neue<br />

Features in Form von Erweiterungen des Funktionsumfangs und<br />

Technologieentwicklungen angeboten. Mit einem geringen Aufwand<br />

von wenigen Stunden und grundsätzlich in Eigenarbeit<br />

können diese eingespielt werden. Das Besondere daran: Die<br />

Releasegarantie stellt sicher, dass ältere Funktionen immer<br />

erhalten bleiben, selbst dann, wenn ein oder mehrere Updatezyklen<br />

übersprungen wurden. Für Riedler ist das echte Investitionssicherheit:<br />

„Individualisierungen und neue Funktionen aus<br />

anderen Projekten fließen zudem ebenso in den Standard für<br />

alle, wie eigene Entwicklungen. Dieser ‚Community-Gedanke‘<br />

stellt meiner Meinung nach einen echten Mehrwert für alle<br />

cronetwork-User dar!“<br />

FAZIT<br />

Seit rund 20 Jahren ist cronetwork MES zentraler Dreh- und<br />

Angelpunkt in den Fertigungsprozessen der E. Hawle Armaturenwerke<br />

GmbH. Die Nutzeneffekte für eine sehr breit aufgestellte<br />

Fertigung mit unterschiedlichsten Verfahren sind vielfältig. Die<br />

Kontinuität des Systems sorgt für Stabilität und dauerhafte Effizienz<br />

und die alltägliche Präsenz verbunden mit den Mehrwerten<br />

schafft bei den Mitarbeitern eine hohe Akzeptanz. Der<br />

umfängliche Einsatz von Datenerfassung und Rückmeldungen<br />

mittels Betriebs- und Maschinendatenerfassung bildet die<br />

Grundlage für umfassende Transparenz in Form eines unternehmensweit<br />

eingesetzten Meistercockpits mit allen wichtigen<br />

Kennzahlen auf einen Blick. Daraus resultieren eine Reduktion<br />

von Maschinenstillständen und die Möglichkeit, jederzeit korrigierende<br />

Maßnahmen einzuleiten. Nicht zuletzt punktet cronetwork<br />

MES mit umfassenden Integrationsmöglichkeiten, die vor<br />

allem in der einwandfreien Zusammenarbeit zwischen SAP und<br />

der cronetwork Fertigungsfeinplanung münden.<br />

Weitere Projekte in Richtung Produkt-Traceability, Chargenerfassung<br />

und vertiefender Einbindung der Qualitätssysteme<br />

sind bereits in der Umsetzung und so wird der gemeinsame<br />

Erfolgsweg zwischen Hawle und Industrie Informatik auch in den<br />

kommenden Jahren fortgesetzt.<br />

Bilder: Hawle<br />

www.industrieinformatik.com<br />

AUTOR<br />

Markus Maier, BA<br />

Team Leader Corporate Marketing<br />

Presse- & Öffentlichkeitsarbeit<br />

Industrie Informatik GmbH<br />

Linz/Österreich<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.industrieinformatik.com/<br />

die-softwareloesung/<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> 2023/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 15


SMART PRODUCTION<br />

01<br />

PRODUKTSICHERHEIT UND QUALITÄT AUF DEM PRÜFSTAND<br />

Keine Gefahr durch T-Rex und Co.<br />

Der Spielwarenhersteller Schleich ist bekannt für seine detailgetreuen, hochwertigen<br />

Spielfiguren – entsprechend sorgfältig erfolgt die Produktion. Für die Überprüfung<br />

der Qualität kommt eine statische Universalprüfmaschine ProLine Z005 von ZwickRoell<br />

zum Einsatz – für maximales, sicheres Spielvergnügen.<br />

Im Prüflabor von Schleich in Schwäbisch Gmünd bereitet Qualitätsmanager<br />

Alexander Fischer gemeinsam mit Andrea Wolf,<br />

Director Quality, eine Prüfung vor: Sie spannen die beliebte<br />

Großechse Tyrannosaurus Rex – oder vielmehr die Schleich-<br />

Spielwarenversion davon, in die statische Universalprüfmaschine<br />

ProLine Z005 ein. Das Ziel: Die Untersuchung soll ermitteln,<br />

wie stabil der Kopf und, die Besonderheit bei dieser Spielfigur,<br />

ihr beweglicher Unterkiefer sind. „Durch den Einsatz des<br />

Systems von ZwickRoell sind wir nun in der Lage, unsere Produkte<br />

auf höchste Qualität hin zu prüfen und optimieren. Das<br />

hilft uns, dauerhaft Produkte höchster Güte bieten zu können“,<br />

sagt Andrea Wolf.<br />

NORMENGERECHT PRÜFEN<br />

Auf der statischen Universalprüfmaschine ProLine Z005<br />

von ZwickRoell finden anhand genormter Probenkörper<br />

Zugversuche gemäß relevanter Normen – etwa der DIN<br />

EN 71-1 oder der DIN 53540 – statt. Diese Prüfungen<br />

bestimmen Reißfestigkeit und -dehnung sowie Spannungswerte<br />

und gewährleisten die Konformität mit den<br />

Sicherheitsstandards.<br />

16 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

02<br />

01 Der Prüfstand im Qualitätslabor bei Schleich: Hier geht´s<br />

dem T-Rex an Kopf und Unterkiefer<br />

02 Alexander Fischer, Specialist Product Quality bei Schleich:<br />

„Dank der Universalprüfmaschine von ZwickRoell sind wir<br />

als Unternehmen in puncto Prüftechnik ganz weit vorne“<br />

Schleich wurde 1935 gegründet. Heute ist der Hersteller von<br />

hochwertigem Kinderspielzeug weltweit tätig und genießt einen<br />

exzellentem Ruf. Neben dem T-Rex aus der Dinosaurier-Spielwelt<br />

bietet Schleich eine breite Palette an Spielfiguren und -sets an, die<br />

auf verschiedenen Themen basieren, wie etwa Wild Life, Farm<br />

World, Horse Club oder Fantasy-Charaktere. Bezeichnend für die<br />

Produkte sind die ausgefeilte Gestaltung und die hohe Qualität.<br />

Jede Spielfigur wird mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail entwickelt<br />

– sowie mit teils beweglichen Elementen, wie im Fall des<br />

T-Rex einem beweglichen Unterkiefer, um ein realistisches und<br />

pädagogisch wertvolles Spielerlebnis zu bieten.<br />

MATERIALVORENTWICKLUNG DURCH<br />

PRÜFUNGEN KONTINUIERLICH VERBESSERN<br />

Schleich hat es sich zum Ziel gesetzt, die Materialvorentwicklung<br />

anhand von normativen Prüfungen an Zugstäben und Figuren<br />

gemäß DIN EN 71 kontinuierlich zu verbessern. Die dafür vorgesehenen<br />

Tests beziehen sich auf die Sicherheitsanforderungen,<br />

die Spielzeug erfüllen muss. Konkret legt die EN 71 grundlegende<br />

Anforderungen und Prüfverfahren fest, um sicherzustellen, dass<br />

Spielzeug sicher von Kindern verwendet werden kann. So<br />

umfasst die Norm etwa verschiedene Sicherheitsaspekte wie<br />

mechanische und physische Eigenschaften, die durch die Untersuchungen<br />

ermittelt werden müssen. Im Fall von Spielzeugfiguren<br />

beinhalten die normativen Prüfungen mitunter die Überprüfung<br />

auf verschluckbare Kleinteile, scharfe Kanten oder<br />

Spitzen, Schadstoffgehalt in Materialien, Zugfestigkeit von Teilen<br />

und andere relevante Sicherheitsaspekte.<br />

NEUES PRÜFEQUIPMENT OPTIMIERT<br />

ANALYSE UND DOKUMENTATION<br />

Früher wurden die Zugprüfungen manuell durchgeführt und<br />

waren aufgrund fehlender Digitalisierung schlecht reproduzierbar.<br />

Zudem fehlten digitale Datenwerte, um eine bessere Analyse<br />

und Dokumentation zu ermöglichen. Um hier Abhilfe zu schaffen,<br />

entschied man sich bei Schleich für den Einsatz der ProLine-<br />

5 kN-Zugprüfmaschine von ZwickRoell, um die Materialtests anhand<br />

genormter Probenkörper sowie die Prüfung an Figuren<br />

durchzuführen.<br />

Die ProLine ist speziell auf standardisierte Prüfungen an Materialien<br />

und Bauteilen ausgerichtet. Durch die mechanische<br />

Modularität mit der großen Auswahl an Prüfwerkzeugen und<br />

Probenhaltern lässt sich das System mit kundenspezifischen Vorrichtungen<br />

erweitern. Vorteilhaft sind hierbei das zügig adaptierbare<br />

Steck- und Schiebersystem sowie die Vielzahl an<br />

Traversen-Aufnahmemöglichkeiten. Somit lassen sich jederzeit<br />

Probenhalter und Prüfwerkzeuge wechseln und unterschiedlichste<br />

Tests mit derselben Maschine komfortabel durchführen.<br />

Mit der ZwickRoell-Maschine werden nun die Materialprüfungen<br />

anhand genormter Probenkörper wie Zugstäbe durchgeführt,<br />

um Reißfestigkeit und -dehnung sowie Spannungswerte im Zugversuch<br />

gemäß der relevanten Normen zu bestimmen. Zusätzlich<br />

werden Figuren normativ geprüft, um die Konformität mit den<br />

Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Da viele Spielfiguren<br />

über bewegliche Komponenten verfügen, wie beispielsweise der<br />

Kiefer des T-Rex, ermöglichen die Tests auch die Überprüfung<br />

der Haltekraft von Klebstoffen, um zu verhindern, dass Kleinteile<br />

verschluckt werden.<br />

VERBESSERUNGEN UND VORTEILE<br />

Durch die neue Zugprüfmaschine lassen sich nun alle Arten von<br />

Daten und Werten benutzerfreundlich ermitteln, erfassen, individuell<br />

abrufen und darstellen. Dies trägt zu einer spürbaren Verbesserung<br />

der Produktqualität bei. Überdies erleichtert die<br />

benutzerfreundliche Prüfmaschinen-Software testXpert die<br />

schnelle und komfortable Durchführung der Tests. Durch den<br />

Einsatz der ZwickRoell-Prüfmaschinen konnte Schleich seine<br />

Materialvorentwicklung und die normativen Prüfungen inzwischen<br />

deutlich optimieren.<br />

„Die leicht zu handhabende Maschine ermöglicht es uns, effizient<br />

und präzise zu arbeiten, um sicherzustellen, dass unsere<br />

Produkte den strengen Anforderungen der Normen entsprechen.<br />

So setzen wir uns dafür ein, dass jedes Spielzeug, das unsere Produktionsstätten<br />

verlässt, die Erwartungen unserer großen und<br />

kleinen Kunden in Bezug auf Sicherheit, Langlebigkeit und Spielwert<br />

auch stets erfüllt“, fasst Andrea Wolf zufrieden zusammen.<br />

Übrigens: Kopf und Kiefer von Dino T-Rex haben alle Prüfungen<br />

bestanden. „Wir prüfen zwar Dinosaurier, dank der Maschine<br />

sind wir als Unternehmen in puncto Prüftechnik jedoch<br />

ganz weit vorne und – im übertragenen Sinne gesprochen – gar<br />

kein Dinosaurier“, ergänzt Alexander Fischer mit einem<br />

Augenzwinkern.<br />

Bilder: Schleich<br />

www.zwickroell.com<br />

AUTOR<br />

Daniel Glanz, Marketing Communications,<br />

ZwickRoell GmbH & Co. KG, Ulm<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/4dTsKos<br />

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NACHGEFRAGT<br />

6Fragen<br />

an Prof. Dr. Günter Bitsch über die aktuellen<br />

Entwicklungen bei künstlicher Intelligenz<br />

WIE STEHT ES MIT KI IN DEUTSCHLAND?<br />

1Herr Prof. Bitsch, wie sieht es aus: Brauchen wir<br />

überhaupt künstliche Intelligenz?<br />

Ein klares Ja. Ohne die Integration von KI und den Möglichkeiten,<br />

die uns diese Technologie bietet, wird es nicht mehr<br />

gehen. Im privaten Bereich ebenso wie im industriellen Umfeld.<br />

2Was ist aktuell das größte Hindernis von<br />

KI in der Praxis?<br />

Daten sind Eigentum derjenigen, die sie er zeugen. Die Bereitschaft<br />

relevante Daten zu Traingszwecken der KI zur Verfügung<br />

zu stellen und diese zu teilen, ist nach wie vor gering. Wir brauchen<br />

daher mehr Aufklärung im Umgang mit sensiblen Daten.<br />

3Das heißt, die Bereitstellung der großen Datenmengen,<br />

die benötigt werden, um KI zu trainieren, ist ein Problem?<br />

Ja. Aktuell existieren zwar bereits Apps und kleinere KI-Modelle,<br />

die mit einer geringeren Datenmenge auskommen. Mit ihrer<br />

Hilfe lassen sich durchaus automatisiert Daten erzeugen und<br />

als Entscheidungsgrundlage nutzen. Allerdings ist es so, dass<br />

Abweichungen nicht ausreichend berücksichtigt werden.<br />

Die Vorhersage bildet Standardsituationen ab, Ausreißer oder<br />

Besonderheiten werden in der Regel nicht gezeigt. Und damit<br />

sind wir beim Kern. Je genauer die Vorhersage der KI-basierten<br />

Tools sein soll, desto größer muss das zum Lernen genutzte<br />

Datenvolumen sein. So werden eben auch Ausreißer oder<br />

Störfaktoren berücksichtigt.<br />

5Wir folgen also dem Ruf nach Regulierung. Warum ist<br />

dieser bei uns so stark ausgeprägt?<br />

Regulierung hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Das ist<br />

einerseits positiv, denn Regulierungen geben Sicherheit. Andererseits<br />

hemmt eine Regulierung das Innovationspotenzial.<br />

Wenn wir bei Lösungen den Fokus auf die Restriktionen legen<br />

und nicht auf die Möglichkeiten, schränken wir uns ein, bevor<br />

wir begonnen haben. Innovation braucht Freiheit im Denken<br />

und Handeln. Hierzu gehört, dass bestehende Grenzen und<br />

Restriktionen infrage gestellt werden, um neue Ansätze und<br />

Lösungsmöglichkeiten zu finden. Deshalb plädiere ich für ein<br />

Gleichgewicht zwischen Innovation und Regulierung.<br />

6Wo geht für Sie die Reise der KI hin und welchen Fokus<br />

sollten wir setzen?<br />

Die Risiken müssen wir im Auge behalten. Gleichzeitig sollten<br />

wir uns darauf konzentrieren, die Potenziale neuer Lösungen zu<br />

nutzen. Das gilt für die Wissenschaft ebenso wie für die Praxis.<br />

www.becos.de<br />

Prof. Dr.<br />

Günter Bitsch,<br />

Geschäftsführer<br />

der becos GmbH<br />

4Welche Auswirkungen wird Ihrer Meinung nach der<br />

Data Act der EU auf KI-basierte Lösungen haben?<br />

Die von der EU verabschiedete „Verordnung über harmonisierte<br />

Vorschriften für einen fairen Datenzugang und eine faire<br />

Datennutzung“, kurz Data Act, ist gut gemeint, aber aus meiner<br />

Perspektive zu kurz gesprungen. Ich sehe diese Regelung als<br />

eine Art Nachregulierung. Man geht eher risikoavers an die<br />

anstehenden Herausforderungen heran. Geht es nach dem Data<br />

Act, sind zwei Komponenten zu berücksichtigen: Daten dürfen<br />

nicht manipuliert werden, und es dürfen keine biometrischen<br />

Merkmale zur Ausgrenzung zugrunde gelegt werden. Somit<br />

wäre jede Form der Bildbearbeitung verboten. So lassen sich<br />

aber die Potenziale der Technologie, die im Hintergrund wirken,<br />

nicht ausschöpfen.<br />

18 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


NEUE MASCHINENBESCHICKUNGSZELLE VEREINFACHT AUTOMATISIERUNG<br />

SMART PRODUCTION<br />

ABB präsentiert mit der neuen OmniVance Collaborative Machine Tending Cell<br />

eine integrierte Komplettlösung für die automatisierte Maschinenbeschickung.<br />

Die OmniVance-Zelle könne den manuellen Zeitaufwand bei repetitiven<br />

Maschinenbeschickungsaufgaben um bis zu 60 Prozent reduzieren, so der<br />

Hersteller. Die Zelle basiert auf einem ABB-Cobot vom Typ GoFa 12, der sich<br />

durch eine große Reichweite von 1,27 m und eine hohe Wiederholgenauigkeit<br />

für Traglasten bis 12 kg auszeichnet. Mit der Schutzart IP67 eignet sich GoFa<br />

ideal für die Maschinenbeschickung in Anwendungen wie der Metallbearbeitung<br />

oder dem Werkzeugmaschinenbau. Zudem verfügt GoFa über eine erstklassige<br />

Leistungs- und Kraftbegrenzung, die es dem Cobot erlaubt, ohne herkömmliche Absperrungen sicher an der Seite<br />

von Menschen eingesetzt zu werden. Alle wesentlichen Komponenten der Zelle einschließlich GoFa-Cobot, Schubladensystem<br />

und Greifer sind vorkonfiguriert und integriert, sodass sich die Lösung innerhalb eines Tages installieren und<br />

einrichten lässt. Die Zelle ist einfach zu programmieren und bietet die notwendige Flexibilität für eine Produktion mit<br />

kleinen Stückzahlen und vielen Varianten.<br />

www.abb.de/robotics<br />

KI-GESTÜTZTES 3D-VISION-SYSTEM<br />

Das 3D-Bildverarbeitungssystem In-Sight L38 der Cognex<br />

Corporation vereint KI-, 2D- und 3D-Bildverarbeitungstechnologien<br />

zur Lösung einer Reihe von Prüf- und Messanwendungen.<br />

Es erzeugt Projektionsbilder, die 3D-Informationen zu<br />

einem 2D-Bild kombinieren, um das Trainieren von Anwendungen<br />

zu vereinfachen und Merkmale<br />

sichtbar zu machen, die mit herkömmlicher<br />

2D-Bildgebung nicht zu<br />

sehen sind. KI-Tools erkennen variable<br />

oder undefinierte Merkmale, während<br />

regelbasierte Algorithmen 3D-Messungen<br />

liefern, um zuverlässige Prüfergebnisse<br />

zu erzielen. In-Sight L38<br />

vereinfacht die Konfiguration von<br />

3D-Systemen dank integrierter<br />

KI-Technologie, die vortrainierte<br />

Modelle mit anwendungsspezifischen<br />

Daten verwendet. Beispielbasiertes<br />

Training ersetzt komplexe Programmierschritte,<br />

die bisher die Kombination vieler regelbasierter<br />

Tools erforderten. Die KI-gesteuerten 3D-Tools lassen sich in<br />

wenigen Minuten einrichten und benötigen nur 5 bis 10<br />

markierte Bilder, um eine Aufgabe zu automatisieren. Mit nur<br />

einem Tool können Anwender Fehler und Abweichungen in<br />

drei Dimensionen erkennen und Ergebnisse in realen Messgrößen<br />

angezeigt bekommen.<br />

www.cognex.com<br />

SCHLÜSSELLOSES BOHRFUTTER<br />

FEIERT JUBILÄUM<br />

1934 präsentierte Josef<br />

Albrecht das weltweit erste<br />

selbstspannende Bohrfutter,<br />

mit dem Fertiger präziser,<br />

schneller und sicherer bohren,<br />

senken und reiben können. Das<br />

Werkzeug wird dank dieser<br />

innovativen Lösung fest und<br />

stabil gespannt – selbst bei<br />

stärksten oder feinsten Arbeiten. Bis heute wurde diese<br />

wegweisende Erfindung kontinuierlich weiter verbessert,<br />

immer mit dem Ziel, Genauigkeit, Leistungsfähigkeit und<br />

Nutzen für die Kunden konsequent zu steigern. Beim kontinuierlichen<br />

Ausbau des Angebots an Präzisions-Werkzeugaufnahmen<br />

ging das Unternehmen auch neue, innovative Wege in der<br />

mechanischen Werkzeugspannung. „So steigern wir heute die<br />

Leistungsfähigkeit von Werkzeugmaschinen“, sagt Geschäftsführer<br />

Martin Schmideder. „Unser APC Präzisions-Spannfutter<br />

etwa hat den Fräsprozess wesentlich beeinflusst. Speed,<br />

Haltemoment, Dämpfung und Sicherheit ermöglichen einen<br />

echten Produktionsvorsprung und höheres Zeitspanvolumen.“<br />

Albrecht Präzision entwickelt und vertreibt zudem auch Spannfutter<br />

für die Microbearbeitung und die Volumenzerspanung,<br />

Spannfutter-Verlängerungen für schwer zugängliche Bearbeitungszonen<br />

sowie Lösungen zum Werkzeugschleifen.<br />

www.albrecht-germany.com<br />

8-SCHNEIDIGE WENDEPLATTE FÜR HOCHPRODUKTIVES PLANFRÄSEN<br />

Ingersoll Werkzeuge stellt die neuen Serien DiPosQuadF zum Schruppen mit 45° Einstellwinkel<br />

und DiPosQuadF für Hochvorschubbearbeitung mit 20° Einstellwinkel vor. Durch verstärkte<br />

Schneidkanten und die wahlweise Option für das Hochvorschubfräsen wird eine höhere<br />

Produktivität als mit herkömmlichen doppelseitigen, 8-schneidigen Wendeschneidplatten für<br />

das Planfräsen erzielt, so der Anbieter. Der stark negative radiale bzw. der hochpositive axiale<br />

Spanwinkel sorgt für eine hervorragende Spanabfuhr. Dank der höheren Steifigkeit der Fräskörper<br />

wird eine exzellente Bearbeitungsleistung unter schwierigen Schnittbedingungen ermöglicht.<br />

Die SQGU11/14 Wendeschneidplatte kann sowohl in 45°-Schruppfräsern als auch 20°-Hochvorschubfräsern verwendet werden,<br />

was die Lagerhaltung erheblich reduzieren kann. Zusätzlich stehen unterschiedliche, werkstoffspezifische Spanformer zur Verfügung.<br />

www.ingersoll-imc.de<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 19


SMART PRODUCTION<br />

MODULARES SYSTEM FÜR DIE KLEINTEILBEARBEITUNG AUF LANGDREHAUTOMATEN<br />

Iscar hat seine Swissturn-Linie zur Bearbeitung von Kleinteilen auf Langdrehautomaten<br />

erweitert. Das neue System umfasst Rückseitenwerkzeuge mit Höhenverstellung<br />

zum Drehen, Stechen und Abstechen. Anwender können aus einem<br />

modularen Baukasten auswählen und so ihre Einsatzgebiete ausdehnen. Mit<br />

Swissturn bietet Iscar ein breites Spektrum an Schneideinsätzen und Werkzeughaltern<br />

mit kleinen Schaftgrößen an. Für die Herstellung kleiner und dünnwandiger<br />

Bauteile sind viele Einsätze in Standardgeometrie auch mit präzisionsgeschliffenen<br />

Schneidkaten und kleinen Radien verfügbar. Klemmhalter mit spezieller<br />

Vorrichtung sorgen auf Langdrehautomaten für eine sichere Fixierung und einen problemlosen Wechsel der Schneideinsätze.<br />

Das neue modulare System kann die meisten Anwendungen auf der Gegenspindel der Maschine abdecken.<br />

Standard-Grundplatten sind in verschiedenen Schaftdurchmessern erhältlich und eignen sich für eine Vielzahl verschiedener<br />

Schnittstellen von Langdrehautomaten. Auch für Hauptspindeln gibt es Grundplatten in unterschiedlichen<br />

Schaftdurchmessern. Abstandhalter in den Stärken von 10 bis 30 mm erweitern das Einsatzgebiet durch eine Verlängerung<br />

des Überhangs und erlauben eine effiziente Kühlmittelzufuhr.<br />

www.iscar.de<br />

NEUE GENERATION FRÄSMASCHINEN<br />

Hermle präsentiert die ersten<br />

drei Maschinen der zukunftsgerichteten<br />

Generation 2. Die<br />

Modelle C 650, C 32 und C 42<br />

sind von ihrer Bau- und Arbeitsraumgröße<br />

dem mittleren<br />

Bearbeitungssegment zuzuordnen.<br />

Die Mechanik, aus der die Präzision und die Langzeitgenauigkeit<br />

der Hermle-Produkte im Wesentlichen resultiert,<br />

wurde nicht verändert. Somit bleiben die wichtigsten Werte<br />

der Maschine auf sehr hohem Niveau. Zahlreiche Soft- und<br />

Hardwarekomponenten wurden auf neueste Technologie<br />

ausgelegt. So wurde die gesamte elektrische Architektur neu<br />

designed, sodass die Maschinen künftig über ProfiNet als<br />

Kommunikationsbus verfügen und eine Vielzahl von Sensoren<br />

auf IO-Link umgestellt sind. Zusätzlich wurde bei Maschinen<br />

mit Heidenhain-Steuerung der gesamte Antriebsverbund<br />

überarbeitet und mit Umrichtern neuester Generation<br />

versehen. – Alles Komponenten, die die Maschinen noch<br />

leistungsfähiger machen. Die gesamte Plattform bietet neue<br />

Technologien und Funktionen, wie modernste Schnittstellentechnik<br />

und Auswerte-/Diagnosemöglichkeiten für eine<br />

optimierte Serviceanalyse im Fehlerfall. Eine Vielzahl der<br />

Nebenaggregate ist auf frequenzgeregelte Antriebe umgestellt.<br />

Auch das KSS-Management wurde komplett optimiert.<br />

www.hermle.de<br />

ZERSPANUNGSWERKZEUGE AUS 99 %<br />

RECYCELTEM HARTMETALL<br />

Die Hoffmann Group wird ihr nachhaltiges Sortiment der Serie<br />

GreenPlus von Garant um Zerspanungswerkzeuge mit einem<br />

reduzierten ökologischen Fußabdruck erweitern. Die neuen<br />

Werkzeuge bestehen aus einem Stab, der zu mehr als 99 % aus<br />

recyceltem Hartmetall-Substrat hergestellt wurde, das dieselben<br />

mechanischen Eigenschaften wie ein vergleichbares,<br />

herkömmlich hergestelltes Hartmetall-Substrat aufweist. Dazu<br />

kommt, dass bei der Wiederaufbereitung<br />

des Hartmetall-Substrats<br />

ausschließlich Strom aus erneuerbaren<br />

Energien verwendet wird.<br />

Daraus ergibt sich ein um ca. 65 %<br />

niedrigerer CO 2<br />

-Fußabdruck des<br />

Hartmetallstabs im Vergleich zur<br />

Herstellung eines herkömmlichen<br />

Referenzstabs (Die angegebene Reduktion des Carbon Footprints<br />

bezieht sich ausschließlich auf das CO 2<br />

-Equivalent bei der<br />

Herstellung des Hartmetallstabs). Die hochwertigen Werkzeuge<br />

lassen sich außerdem mehrfach wirtschaftlich wiederaufbereiten<br />

und bieten durch den deutlich verlängerten Produktlebenszyklus<br />

ein weiteres Plus an Nachhaltigkeit. Für Werkzeuge, die<br />

nicht mehr rentabel nachschleif- und beschichtbar sind, wird es<br />

entsprechende Rückgabe- und Sammeloptionen geben.<br />

www.hoffmann-group.com<br />

BESCHICHTUNGEN FÜR MEHR EFFIZIENZ UND QUALITÄT BEIM FRÄSEN<br />

Ob HM-Fräser oder HSS-Fräser in verschiedenen Kopfdurchmessern, Kopflängen, Zahnungen,<br />

Formen und Schaftdurchmessern, Fräser zum Anfasen, Entgraten, zum präzisen Bearbeiten von<br />

Schweißnähten oder zum Rückwärtsentgraten an schwer erreichbaren Stellen wie Rohren,<br />

Gehäusen oder Behältern: Das umfangreiche Fräser-Sortiment des Werkzeugherstellers Lukas-<br />

Erzett lässt praktisch keine Wünsche offen. Dabei eignen sich die Fräser durch ihre verschiedenen<br />

Verzahnungen und Materialien für die unterschiedlichsten Werkstoffe: Stahl, Guss, Edelstahl, Nichteisenmetalle wie Aluminium<br />

sowie Kunststoff, Holz, Titan, Stein und Baumaterialien. Damit nicht genug. Mit den fünf unterschiedlichen Beschichtungen Heavy-<br />

Duty, LightFlow, AIICoat, ThermoShock und LowFriction können beispielsweise die Verschleißfestigkeit erhöht, die Zerspanungskräfte<br />

reduziert und die Spanabfuhr verbessert werden, so der Werkzeughersteller. Das verbessert nicht nur die Performance des Fräsers,<br />

sondern erhöht auch die Arbeitseffizienz. Zudem tragen die Beschichtungen zu einer erstklassigen OberflächenquaIität bei.<br />

www.lukas-erzett.de<br />

20 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


ANZEIGE<br />

01<br />

02<br />

03<br />

MES MADE SIMPLE<br />

01 Durch die automatische Errechnung der<br />

OEE leiten Unternehmen Optimierungsmaßnahmen<br />

ab (Bild: FASTEC/stock.adobe.com)<br />

02 smartOEE verfügt über eine hybride Architektur<br />

und erleichtert den Einstieg in die digitale<br />

Produktion mit einem MES (Bild: FASTEC)<br />

03 Produktionsdaten werden mit smartOEE digital<br />

erfasst und können direkt in der Cloud<br />

ausgewertet werden (Bild: FASTEC)<br />

Ein Manufacturing Execution System (MES) sorgt für<br />

mehr Transparenz und liefert Produktionsunternehmen<br />

wichtige KPIs, Analysen sowie Berichte.<br />

Gleichzeitig ist die Einführung umfassend. Damit<br />

eine Potenzialanalyse und so die Optimierung einer Produktion<br />

bereits mit geringem Einsatz möglich ist, hat<br />

FASTEC, Anbieter von IT-Lösungen für Produktionsunternehmen,<br />

smartOEE entwickelt. Es verfügt über eine hybride<br />

Architektur aus Cloud und Edge und erleichtert den<br />

Einstieg in die Digitalisierung der Produktion mit einem<br />

MES. Als Lösungspartner begleitet FASTEC Unternehmen<br />

während der Einführung und darüber hinaus.<br />

smartOEE ist ein „schlüsselfertiges“ System, das Unternehmen<br />

nach einfacher Installation und Freischaltung<br />

direkt nutzen können (Plug & Play). So gelingt der schnelle<br />

und kostengünstige Einstieg in die digitale Fabrik. Produktionsdaten<br />

werden digital erfasst und können direkt in der<br />

Cloud ausgewertet werden. Durch die automatische<br />

Errechnung der Overall Equipment Effectiveness (OEE)<br />

leiten Unternehmen Optimierungsmaßnahmen ab und<br />

steigern die Produktivität ihrer Produktion. Mit der<br />

Nutzung der Cloud stehen die Daten stets zur Verfügung<br />

und können verwendet werden.<br />

Die Edge-Komponenten für smartOEE werden durch<br />

die Produktfamilie FASTedge bereitgestellt. Die FASTedge<br />

Box schafft die Verbindungen zu Cloud, Terminals und<br />

Maschinen. Dabei wird nicht nur die Systemsteuerung<br />

durchgeführt, sondern auch die Ausfallsicherheit garantiert<br />

(Always On). Über das Touch-Terminal FASTedge<br />

SFT15 können Produktionsmitarbeitende Eingaben an<br />

der Maschine vornehmen. Dabei erfolgt die Erfassung von<br />

Maschinensignalen sowohl automatisch als auch manuell.<br />

Durch das hybride Architekturmodell finden das<br />

Management und die Analyse der Daten in der Cloud statt.<br />

Die Datenerfassung erfolgt direkt auf dem Shopfloor und<br />

ist dadurch besonders performant. Haben Unternehmen<br />

die Potenziale der Einstiegslösung smartOEE vollständig<br />

ausgeschöpft, lohnt sich ein Wechsel zum modularen<br />

MES FASTEC 4 PRO.<br />

KONTAKT: FASTEC GmbH,<br />

Technologiepark 24, 33100 Paderborn<br />

Telefon: +49 5251 1647-0, E-Mail: info@fastec.de<br />

Webseite: www.fastec.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

DANK KOMFORTABLER, INDIVIDUELL<br />

ANPASSBARER BEDIENPLÄTZE<br />

WÄRMEPUMPEN-<br />

FERTIGUNG<br />

STETS IM BLICK<br />

Der Heiztechnik-Spezialist Stiebel Eltron plant, die Zahl<br />

der Arbeitsplätze in der Wärmepumpengfertigung<br />

in seinem Stammwerk Holzminden in den nächsten<br />

Jahren auf rund 1200 Stellen ausbauen. Zum Bedienen<br />

und Beobachten der neuen Fertigungslinien setzt das<br />

Unternehmen auf Bedienplätze der Bernstein AG.<br />

Unsere Aufgabe lag zunächst darin, zehn Montagearbeitsplätze<br />

für die Fertigungslinie von Wärmepumpen<br />

mit unseren Bedienplätzen auszustatten. Wir<br />

haben beraten, gezeichnet, verändert, diskutiert und<br />

wieder angepasst. Es war ein gemeinsames Erarbeiten der konkreten<br />

Anforderungen zusammen mit dem Kunden“, beschreibt<br />

Oliver Kossmann, Leiter des Geschäftsbereichs Gehäusetechnik<br />

(Protect) der Bernstein AG, den Projektverlauf. Die Aufgaben,<br />

die an den Arbeitsplätzen ausgeführt werden, sind unterschiedlich.<br />

Dementsprechend ähnelt sich der Aufbau der Säulen zwar,<br />

ist jedoch nicht komplett identisch. An allen Arbeitsplätzen<br />

werden die zu montierenden Bauteile und Komponenten digital<br />

ein- oder ausgecheckt. Diese sind jedoch sehr unterschiedlich,<br />

daher werden an den Bedienplätzen verschiedenartige<br />

Werkzeuge benötigt, die in unterschiedlichen Halterungen<br />

positioniert werden.<br />

AUF PROZESS UND BEDIENER ANPASSBAR<br />

„Die Wahl fiel auf das Modell CS4000neXt, weil es sich Produktionsprozessen<br />

und Mitarbeitenden ebenso individuell wie<br />

ergonomisch anpassen lässt“, so Oliver Kossmann. Anders als<br />

bei herkömmlichen Visualisierungslösungen mit einem einzelnen<br />

Touch Display, erfüllt das Bernstein-Tragsystem durch die<br />

Integration der Not-Halt-Funktion die Anforderungen der<br />

Maschinenrichtlinie 2006/42/EG. Dank der 2-Kammer-Säule<br />

und einer gut durchdachten innenliegenden Kabelführung<br />

kann das System mit Schutzart IP65 punkten. Die Standsäule<br />

besteht aus einem hochwertigen Aluminium-Strangpressprofil<br />

(natur eloxiert). Das CS-4000 neXt lässt sich an die ergonomischen<br />

Anforderungen des Bedieners anpassen: IPC- und Tastaturablage-Halter<br />

sind in der Höhe individuell positionierbar.<br />

Der IPC-Halter ist zudem rastend neigbar. Zur Anbindung des<br />

IPCs stehen standardisierte Bauteile zur Verfügung (VESA 75,<br />

VESA 100, Rohranbindung Ø 48). Vorbestückte herstellerunabhängige<br />

Komponenten erleichtern die Inbetriebnahme. Auf<br />

Wunsch ist das Tragsystem komplett verdrahtet als Plug&Play-<br />

Lösung erhältlich, beispielsweise mit Befehls- und Meldegeräten,<br />

Not-Halt-Geräten, Hauptschaltern, Werkeridentifikationssystemen,<br />

Schlüsselschaltern, Tastaturen, IPCs/Displays, Versorgungsund<br />

Datenleitungen und Ethernet-Komponenten. Dank des<br />

modularen Aufbaus können Systemkomponenten auch nachträglich<br />

ergänzt werden.<br />

FAZIT<br />

„Die Anforderungen für jeden Arbeitsplatz im Einzelnen herauszuarbeiten<br />

und umzusetzen, um am Ende einen reibungslosen<br />

Gesamtprozess von Bedienen und Beobachten innerhalb der<br />

Linie sicherstellen zu können – darin lag die Herausforderung“,<br />

resümiert Frank Grimm, Projektmanager für Bedienplätze bei der<br />

Bernstein AG. „Die Zusammenarbeit mit Bernstein war konstruktiv,<br />

vertrauensvoll und absolut zielführend“, so Jan Müller,<br />

Prozessingenieur Wärmepumpe bei Stiebel Eltron.<br />

Nachdem die erste Fertigungslinie bereits in Betrieb genommen<br />

wurde, arbeiten die Verantwortlichen aktuell an der Umsetzung<br />

einer zweiten Linie zur Herstellung von Wärmepupen für<br />

Ein- und Mehrfamilienhäuser. Und auch eine dritte Fertigungslinie<br />

in Zusammenarbeit mit Bernstein ist bei Stiebel Eltron<br />

bereits in Planung.<br />

Bild: Bernstein<br />

www.bernstein.eu<br />

22 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

GEFAHRLOS ÜBEN: SO NUTZEN UNTERNEHMEN<br />

VR FÜR DEN ARBEITSSCHUTZ<br />

VR – das steht für Virtual Realität. Wer eine VR-Brille trägt, sieht<br />

eine computergenerierte Wirklichkeit mit 3-D-Bild vor sich, kann<br />

sich darin umsehen, bewegen und Dinge verändern. Im Arbeitsschutz<br />

ist die Technologie längst angekommen: Mithilfe ausgefeilter<br />

Software können Unternehmen ihre Mitarbeitenden<br />

effektiv und risikofrei für potenziell gefährliche Arbeitssituationen<br />

fit machen. Die neue Folge des BG ETEM-Podcasts „Ganz sicher“<br />

erklärt das Thema verständlich und praxisnah an einem konkreten<br />

Beispiel. Zu Gast ist Giuseppe Torcoli, Sicherheitsfachkraft<br />

bei Rheinenergie. Der Kölner Energieversorger ist ein Mitgliedsbetrieb<br />

der BG ETEM und nutzt die Technologie seit geraumer<br />

Zeit, um Mitarbeiter regelmäßig zu schulen. Im Gespräch<br />

zwischen Moderatorin Katrin Degenhardt und Rheinenergie-<br />

Sicherheitsfachkraft Torcoli wird klar: VR-basiertes Training<br />

spricht vor allem jüngere Mitarbeitende an, hilft aber auch<br />

routinierten Beschäftigten dabei,<br />

sich selbst immer wieder auf die<br />

Probe zu stellen. Und: Sicherheitstrainings<br />

in der virtuellen Welt<br />

sind nicht nur für große Unternehmen<br />

interessant, sondern<br />

auch für kleine und mittlere<br />

Betriebe. Maßgeschneiderte<br />

Softwarelösungen machen es möglich. Der Podcast ist unter<br />

www.bgetem.de/ganzsicher zu finden.<br />

www.bgetem.de<br />

SECURITYSCHWACHSTELLEN<br />

AUFDECKEN<br />

Mit dem<br />

Dienstleistungsangebot<br />

Industrial<br />

Security<br />

Consulting<br />

Service (ISCS)<br />

unterstützt der<br />

Automatisierungsexperte Pilz Unternehmen<br />

dabei, ihre Maschinen und Anlagen im Hinblick<br />

auf Security abzusichern. Ziel des modular<br />

aufgebauten Angebots ist es, Securityschwachstellen<br />

aufzudecken und Lösungsansätze zu<br />

finden – auf Basis aktueller gesetzlicher Vorgaben<br />

und bevorstehender Änderungen. Damit<br />

gewährleisten Unternehmen den Schutz ihrer<br />

Maschinen, Anlagen und vor allem Mitarbeiter.<br />

ISCS besteht aus vier Modulen: Schutzbedarfsanalyse,<br />

Industrial-Security-Risikobewertung,<br />

Industrial-Security-Konzept und Industrial-<br />

Security-System-Verifikation. Mit Abschluss des<br />

ISCS sind Maschinenhersteller und -betreiber<br />

mit Blick auf Industrial Security gut gerüstet<br />

und die aktuellen und künftigen gesetzlichen<br />

Vorgaben, wie etwa zur CE-Konformität erfüllt.<br />

www.pilz.de<br />

PROFESSIONELLE PRÜFUNG VON STEIGTECHNIK-SONDERLÖSUNGEN<br />

Steigtechnik-Sonderlösungen kommen überall dort zum Einsatz, wo Standardprodukte keinen ausreichenden sicheren Zugang<br />

bzw. Arbeitsplatz bieten. Es wird eine auf den Anwendungsfall genau zugeschnittene Variante. Die verschiedenen Ausführungen<br />

unterscheiden sich in mobile oder stationäre Anlagen, kurze oder lange oder mehrere Plattformen und mit oder ohne elektrische<br />

Komponenten. Stellt ein Unternehmen Sonderlösungen zur Verfügung, sind diese gemäß den Vorgaben der Betriebssicherheitsund<br />

Arbeitsstättenverordnung vor der erstmaligen Verwendung und dann in regelmäßigen<br />

Abständen durch eine dazu befähigte Person (qualifiziert entsprechend BetrSichV<br />

i.V.m. TRBS 1203) zu prüfen. Bei Sonderlösungen ohne elektrische Komponenten empfiehlt<br />

sich ein Prüfintervall von maximal 12 Monaten. Sonderlösungen mit elektrischen<br />

Komponenten sind zusätzlich entsprechend der DGUV Vorschrift 3 zu prüfen. Hierbei<br />

sind je nach Komplexität der Elektroinstallation gegebenenfalls weitere Prüfumfänge<br />

und -fristen zu beachten. In jedem Fall empfiehlt sich auch hier ein maximaler Abstand<br />

von 12 Monaten zwischen den Prüfungen. Letztendlich werden die Prüffristen in<br />

Unternehmen jedoch abschließend im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung festgelegt.<br />

Hierbei spielen insbesondere auch Einflussfaktoren wie Umgebungsbedingungen,<br />

Witterung, Material und Nutzungshäufigkeit eine Rolle. Die Steigtechnik-Experten von<br />

Krause verfügen über langjährige Erfahrung und umfassendes Know-how bei der Prüfung und Zertifizierung von Arbeitsmitteln.<br />

Ein ausführlicher Prüfbericht zeigt anschließend eventuellen Handlungsbedarf auf und mögliche Lösungsvorschläge werden durch<br />

die Krause-Prüfer bereitgestellt. Sie stellen durch detaillierte Prüfungen sicher, dass Sonderlösungen herstellerunabhängig den<br />

geltenden Vorschriften und Normen entsprechen.<br />

www.krause-systems.de<br />

becosMES<br />

Nur wer alle Fakten kennt,<br />

kann optimal entscheiden.<br />

www.becos.de<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 23


BETRIEBSTECHNIK<br />

01 Die<br />

Lebensmittelindustrie<br />

gilt als einer der<br />

energieintensivsten<br />

Industriezweige<br />

EFFIZIENTE ANTRIEBSTECHNIK FÜR<br />

DIE LEBENSMITTEL- UND GETRÄNKEINDUSTRIE<br />

ENERGIEHUNGER ZÜGELN<br />

Die Produktion von Lebensmitteln und Getränken hat eine zentrale Bedeutung für<br />

die Gesellschaft und gilt daher als systemkritisch. Allerdings verursacht die<br />

Branche einen enormen Energieaufwand. Um den Verbrauch flächendeckend zu<br />

senken, steht Unternehmen eine Reihe effektiver Maßnahmen und Werkzeuge<br />

zur Verfügung – von der Energiebewertung über die Optimierung von Motoren<br />

bei der Produktion bis hin zu drehzahlvariablen Antrieben. ABB bietet entlang der<br />

gesamten Prozesskette bewährte Lösungen, mit denen sich die Energieeffizienz<br />

auf eine neue Stufe heben lässt.<br />

24 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

Fundierte Assessments zur Bewertung des Energieverbrauchs<br />

von Produktionsanlagen sind der erste Schritt, um<br />

Effizienzverbesserungen zu erzielen. Die Bewertungen<br />

liefern wichtige Informationen und Erkenntnisse, mit<br />

denen sich das Energiesparpotenzial der elektrischen Anlagen<br />

inklusive Motoren und Antriebe realistisch ermitteln lässt. ABB<br />

beispielsweise bietet hierzu professionelle Energiegutachten.<br />

Dabei bringt das Unternehmen sein fundiertes Wissen über<br />

Motoren, Antriebe und Prozesse in der Lebensmittel- und<br />

Getränkeindustrie ein. Auf dieser Basis werden dann Komplettlösungen<br />

zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Senkung<br />

entsprechender Kosten erarbeitet.<br />

ENERGIEVERBRAUCH UNTERSCHEIDET<br />

SICH JE NACH SEGMENT<br />

Die Prozesse, die in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie am<br />

meisten Energie benötigen, unterscheiden sich je nach Segment.<br />

In einigen Bereichen sind Ventilatoren und Pumpen für den<br />

größten Teil des Energieverbrauchs verantwortlich. In anderen<br />

Segmenten verbrauchen mechanische Prozesstechnologien wie<br />

Mühlen, Mischanlagen oder Zentrifugen die meiste Energie. Ein<br />

Großteil dieser Prozesse wird von Elektromotoren angetrieben,<br />

darunter Dampfsysteme, Pumpen, Kompressoren sowie Heizund<br />

Kühlsysteme. Möglichkeiten zur Energieeinsparung ergeben<br />

sich vor allem dann, wenn die Motoren nicht ständig mit voller<br />

Drehzahl laufen.<br />

Deutlich werden die Einsparpotenziale am Beispiel der<br />

Zuckerherstellung: Da diese sehr energieintensiv ist, verfügen<br />

Zuckerfabriken oft über eigene Kraftwerke. Diese arbeiten in der<br />

Regel nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung und erzeugen<br />

sowohl Dampf als auch Strom. Dabei verbrauchen die Aufbereitung<br />

und das Mahlen des Zuckerrohrs etwa 40 Prozent der<br />

gesamten Energie. Viele ältere Zuckerfabriken betreiben ihre<br />

Prozesse mit Dampf aus ihren Heizkesseln, was jedoch sehr<br />

ineffizient ist. Durch die Umstellung von dampfbetriebenen auf<br />

elektrische Prozesse lässt sich die Energieeffizienz erheblich verbessern.<br />

Wird beispielsweise die Dampfturbine durch einen<br />

drehzahlvariablen Antrieb und einen Elektromotor ersetzt, sind<br />

Einsparungen von bis zu 40 Prozent möglich.<br />

MIT DREHZAHLVARIABLEN ANTRIEBEN DIE<br />

EFFIZIENZ IM TEILLASTBETRIEB ERHÖHEN<br />

Der Markt bietet vielfältige Technologien zur Senkung des Energieverbrauchs<br />

in der Lebensmittel- und Getränkeproduktion.<br />

RECHNER ZEIGT EINSPARPOTENZIALE AUF<br />

Mit einem Online-Rechner unterstützt ABB Unternehmen<br />

dabei, den ersten Schritt auf dem Weg zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz zu machen. Durch die Eingabe von<br />

Informationen zu verbauten Motoren, den Betriebsstunden<br />

und der durchschnittlichen Betriebsleistung<br />

lassen sich Energie- und Emissionseinsparungen sowie<br />

die Amortisationszeit abschätzen.<br />

bit.ly/3Vgyznc<br />

Dazu zählen beispielsweise drehzahlvariable Antriebe. Viele<br />

Anwendungen in der Branche wie etwa Ventilatoren, Pumpen,<br />

Kompressoren und Förderbänder werden überwiegend im Teillastbereich<br />

betrieben. Um deren Geschwindigkeit zu steuern,<br />

kommen traditionell mechanische Methoden wie Ventile, Bremsen<br />

und Drosseln zum Einsatz. Hierbei leistet der Motor jedoch<br />

mehr Arbeit als nötig, und es geht Energie durch die mechanische<br />

Drehzahlregelung verloren.<br />

Mit dem Einsatz von Frequenzumrichtern lassen sich Anwendungen<br />

im Teillastbereich effizienter betreiben, da sie die Drehzahl<br />

und das Drehmoment eines Elektromotors direkt steuern.<br />

Dadurch bedarf es keiner mechanischen Drehzahlregelung samt<br />

überdimensionierter Motoren. Vielmehr lassen sich diese entsprechend<br />

dem tatsächlichen Bedarf regeln, so dass Anwendungen<br />

mit hoher Effizienz bei unterschiedlichen Drehzahlen betrieben<br />

werden können. Auf diese Weise verbessert sich die Energieeffizienz<br />

ganzer Produktionsketten erheblich.<br />

ABB bietet Frequenzumrichter und Steuerungssoftware, die<br />

gepaart mit fundiertem Anwendungs-Know-how verschiedenste<br />

Prozesse in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie optimieren.<br />

Dies stellt sicher, dass motorgetriebene Anwendungen wie Kompressoren,<br />

Pumpen, Extruder und Förderanlagen jederzeit mit<br />

der richtigen Auslastung laufen. So lässt sich durch den Einbau<br />

eines Frequenzumrichters der Energieverbrauch in der Regel um<br />

25 Prozent senken.<br />

Ein weiterer Vorteil von Frequenzumrichtern besteht in der<br />

präzisen Geschwindigkeitsregelung, wodurch sich die Verschwendung<br />

von Energie und Rohstoffen während der Produktion<br />

vermeiden lässt. Denn die Einhaltung des richtigen Maschinentempos<br />

ist in der Lebensmittelindustrie sehr wichtig. So werden<br />

möglicherweise ganze Produktchargen unbrauchbar, wenn<br />

GANZHEITLICHER BLICK<br />

Wir verfügen über tiefgehende Kenntnisse zu typischen Anwendungen<br />

in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Daraus entsteht das<br />

Verständnis, wie sich die Modernisierung und Aufrüstung einzelner<br />

Komponenten auf den Prozess als Ganzes auswirkt.<br />

Ferhat Adivar, Industry Sales Specialist Food & Beverage bei ABB Motion<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 25


BETRIEBSTECHNIK<br />

02<br />

02 Mit Frequenzumrichtern lassen sich Anwendungen<br />

im Teillastbereich effizienter betreiben<br />

03 Der Einsatz von Synchronreluktanzmotoren birgt<br />

reichlich Potenzial für Energie- und Kosteneinsparungen<br />

die Modernisierung mit Steuererleichterungen, staatlichen<br />

Zuschüssen und anderen finanziellen Anreizen.<br />

Zudem lassen sich der Stromverbrauch und die CO 2<br />

-Emissionen<br />

mit digitalen Plug-and-Play-Lösungen reduzieren. Diese<br />

sammeln Anwendungsdaten und bieten so einen detaillierten<br />

Einblick in den Status der Anlagen. Durch die Analyse der Informationen<br />

lassen sich mithilfe von cloudbasierten Technologien<br />

potenzielle Ausfallzeiten realistisch vorhersagen, was die Planung<br />

der Wartungszyklen optimiert. Auch bei der gezielten Modernisierung<br />

von Motoren und Antrieben liefern die gesammelten<br />

Daten eine wertvolle Basis für Effizienzverbesserungen.<br />

Durch fortschrittliche Analyse-Werkzeuge lassen sich Energieeinsparpotenziale<br />

ermitteln, Verschwendungen minimieren und<br />

die finanziellen Erträge für Anlagen und Anwendungen erhöhen.<br />

03<br />

FREQUENZUMRICHTER UND<br />

MOTOREN MIT HOHEM WIRKUNGSGRAD<br />

SIND DER EFFEKTIVSTE WEG, DIE<br />

ENERGIEEFFIZIENZ ZU VERBESSERN<br />

MIT FUNDIERTER BERATUNG UND DIGITALEN<br />

SERVICES ZU MEHR ENERGIEEFFIZIENZ<br />

ABB liefert mit digitalen Lösungen und fundiertem Fachwissen<br />

einen wichtigen Beitrag, um diese Ziele sicher und schnell zu erreichen.<br />

So verfügen die Experten über tiefgehende Kenntnisse<br />

zu typischen Anwendungen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />

Daraus entsteht das Verständnis, wie sich die Modernisierung<br />

und Aufrüstung einzelner Komponenten auf den Prozess<br />

als Ganzes auswirken wird. Verantwortliche in der Branche<br />

können dadurch bessere Entscheidungen treffen und die Energieeffizienz<br />

der Produktionskette auf ein neues Niveau heben.<br />

Bilder: ABB<br />

die Zutaten zu schnell oder zu langsam gemischt werden. Durch<br />

die optimale Mischgeschwindigkeit tragen Frequenzumrichter<br />

dazu bei, Lebensmittelabfälle und den entsprechenden Energieverbrauch<br />

während der Produktion zu minimieren. Zudem reduziert<br />

ein geringeres Müllvolumen die Treibhausgas-Emissionen,<br />

was für ein Plus an Nachhaltigkeit sorgt.<br />

DEN WIRKUNGSGRAD VON<br />

MOTOREN VERBESSERN<br />

Neben Frequenzumrichtern kann auch die Aufrüstung von<br />

Motoren die Gesamteffizienz von Anwendungen in der Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie verbessern. Derzeit verfügen<br />

viele in der Branche eingesetzten Motoren über einen Wirkungsgrad<br />

von IE3, IE2 oder teilweise sogar IE1. ABB bietet hingegen<br />

Synchronreluktanzmotoren mit einem Wirkungsgrad von IE5.<br />

Da jede IE-Klasse die Verluste um 20 Prozent verringert, birgt die<br />

Aufrüstung reichlich Potenzial für Energie- und Kosteneinsparungen<br />

in sich. Darüber hinaus unterstützen einige Länder<br />

www.abb.de<br />

AUTOR<br />

Ferhat Adivar, Industry Sales Specialist<br />

Food & Beverage, ABB Motion, Mannheim<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

Mehr zur Kompetenz von ABB im Bereich<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie unter:<br />

bit.ly/3Xew4EK<br />

26 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

AKUSTIKDÄMPFUNG IN PRODUKTIONS-<br />

ANLAGEN UND WERKSHALLEN<br />

Der BASF-Spezialschaumstoff Basotect G+ wird im Werk<br />

Leipzig der BMW Group zur Akustikdämpfung eingesetzt.<br />

Der schallabsorbierende Melaminharzschaumstoff<br />

wurde in einem Vorbereitungsbereich der Lackiererei an<br />

Wänden und Decken montiert und sorgt so für ein<br />

ruhigeres Arbeitsumfeld. Entscheidend für den Einsatz in<br />

der Produktionshalle war, dass Basotect über eine<br />

ausgezeichnete Schallabsorption verfügt, die Brandschutzanforderungen<br />

erfüllt und die Lackverträglichkeitsprüfungen<br />

bestanden hat. Der nach DIN 4102-1 als<br />

schwerentflammbar (B1) klassifizierte Werkstoff lässt<br />

sich darüber hinaus einfach montieren sowie kostengünstig<br />

instandhalten. Dank der leichten Basotect-<br />

Absorber können Arbeitsplätze mit hoher Lärmbelastung<br />

(zum Beispiel im Schwermaschinenbau und in der<br />

Blechverarbeitung) ohne<br />

großen Aufwand nachträglich<br />

akustisch saniert<br />

werden. So können Lärmschutzvorgaben<br />

zum<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

in der industriellen<br />

Fertigung eingehalten<br />

werden.<br />

www.basotect.basf.com<br />

www.basf.com<br />

ADSORPTIONS-TROCKNER MIT<br />

ENERGIEEFFIZIENTEM ROTOR<br />

Mit dem Adsorptions-<br />

Trockner DA 9400 bietet<br />

Condair eine robuste und<br />

energieeffiziente Lösung<br />

für industrielle Anwendungsbereiche.<br />

Das<br />

widerstandsfähige<br />

Gehäuse zeichnet sich durch eine doppelwandige<br />

Sandwichbauweise aus, die mit einer hochwertigen<br />

Magnelis-Beschichtung sowie einer RAL9006-Pulverbeschichtung<br />

versehen ist. Der energieeffiziente Sorptionsrotor<br />

aus hauseigener Fertigung ermöglicht den Einsatz<br />

selbst bei 100 % relativer Luftfeuchtigkeit. Durch die<br />

Einhaltung des ASTM-E84-18b-Standards garantiert er<br />

höchste Sicherheit mit einem Entflammbarkeitsindex<br />

von 0 (FSI) sowie einem Rauchproduktionsindex von<br />

0 (SDI). Die Adsorptions-Trockner der Condair DA 4400-<br />

9400-Serie sind serienmäßig mit einer elektrischen<br />

Regenerationsheizung ausgestattet. Für maximale<br />

Flexibilität können jedoch auch alternative Wärmequellen<br />

wie Warmwasser oder Dampf bzw. eine Kombination<br />

daraus genutzt werden. Zudem besteht die Möglichkeit,<br />

gemäß individuellen Kundenanforderungen, ein Vorund/oder<br />

Nachkühlregister am Gerät zu montieren oder<br />

kundenspezifische Module hinzuzufügen.<br />

www.condair.de<br />

BELÜFTETER SCHUTZANZUG VERBESSERT SCHUTZ UND KOMFORT<br />

DuPont bietet mit dem Modell Tychem 6000 AL einen neuen belüfteten Schutzanzug, der<br />

dazu beiträgt, dass Arbeiter in gefährlichen Umgebungen sicher arbeiten und sich auf ihre<br />

Aufgaben konzentrieren können. Der Anzug kombiniert maximalen Schutz vor schädlichen<br />

Chemikalien mit hohem Tragekomfort. Er ist ideal geeignet für Anwendungen in der<br />

Pharma- und Chemikalienproduktion sowie der Öl- und Gasindustrie. DuPont Tychem<br />

6000 AL verfügt über gesteppte und überklebte Nähte und eine vollständig geschlossene<br />

Überkapuze. Die optional angearbeiteten ableitfähigen Socken, Innenhandschuhe und<br />

Überstiefel bieten Schutz von Kopf bis Fuß und helfen, beim Einsatz in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen eine statische Aufladung zu verhindern. Darüber hinaus ist der Luftdruck<br />

im Inneren des Schutzanzugs deutlich höher als in der Umgebung, was dazu beiträgt, dass keine gefährlichen Partikel und Tröpfchen<br />

eindringen können. Das Belüftungssystem des Anzugs ist auf maximalen Tragekomfort und höchste Benutzerfreundlichkeit<br />

ausgelegt. Das Visier bietet ein Sichtfeld von mehr als 180 °. In Kombination mit der Beleuchtung im Anzug und der Sicht von oben<br />

verbessert dies das Lageverständnis und den Komfort des Trägers.<br />

www.dupont.com<br />

Sicherheit für Helden<br />

Zertifizierte PSA und Arbeitsschutz-Kleidungen für den Einsatz<br />

in Hochtemperatur-Umgebungen<br />

Arbeitssicherheits- und Schweißer-Handschuhe (EN 4<strong>07</strong>/EN 399/EN 12477)<br />

Hitzeschutz-Gamaschen und -Stulpen (EN 4<strong>07</strong>/EN 388/EN ISO 11612)<br />

Hochtemperaturfeste Mäntel, Jacken, Hosen und Schürzen (EN 388/EN ISO 11612)<br />

Kopf-Schulter- und Nacken-Schutzhauben (EN ISO 11612)<br />

Gesichtsschutz-Masken und -brillen (EN ISO 11612)<br />

Zertifiziert nach<br />

DIN EN ISO 9001:2015<br />

Kompetente Beratung. Hohe Verfügbarkeit. Kurzfristige Lieferung kleiner Mengen.<br />

Arbeitssicherheit | Ergonomie | Hochtemperaturtechnik | Qualitätssicherung<br />

www.kager.de


INTRALOGISTIK<br />

ACHTUNG GEFAHRSTOFFE!<br />

KLEBSTOFFE<br />

RICHTIG LAGERN<br />

Klebstoffe sind in vielen industriellen und<br />

handwerklichen Bereichen unverzichtbar,<br />

sie können jedoch aufgrund ihrer<br />

chemischen Zusammensetzung und<br />

damit möglicher Gesundheitsgefahren als<br />

Gefahrstoffe gelten. Die richtige Lagerung<br />

ist entscheidend für die Nutzungsdauer<br />

und Wirksamkeit der Produkte sowie für<br />

die Sicherheit von Personen und<br />

Umgebung. Was gilt es, zu beachten?<br />

Die Fachgruppe „Klebtechnik“ im VTH<br />

Verband Technischer Handel e.V. klärt auf.<br />

Beim Lagern von Gefahrstoffen sind zahlreiche Gesetze,<br />

Verordnungen und technische Regeln zu berücksichtigen.<br />

Dabei geht es nicht allein um die Chemikalien selbst,<br />

sondern auch um die Anforderungen des Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutzes. Auf eine gesetzeskonforme Umsetzung<br />

aller Bestimmungen achten die Versicherungen, die Bauaufsicht,<br />

die aufsichtführenden Behörden und die Berufsgenossenschaften.<br />

Zudem überprüfen die Auftraggeber zunehmend mittels<br />

Lieferantenaudits die Verhältnisse in den Gefahrstofflagern ihrer<br />

Zulieferer.<br />

WAS ZU BEACHTEN IST<br />

Normalerweise liegt die Haltbarkeit von Klebstoffen zwischen<br />

einem und drei Jahren. Generell gilt, dass die Produkte in ihren<br />

Originalverpackungen relativ kühl, trocken und ohne direkte<br />

Sonnenlichteinstrahlung aufbewahrt werden sollten. Die Herstellervorgaben<br />

liefern produktspezifische Informationen. Die<br />

wichtigsten Bedingungen für eine regelkonforme Lagerung sind:<br />

n Trockenheit: Die Luftfeuchtigkeit im Lager sollte unter 65 %<br />

liegen. Extrem trockene Luft sollte ebenfalls vermieden werden.<br />

n Temperatur: Ideal ist eine Temperatur um die 15 °C. Die Raumtemperatur<br />

sollte maximal 25 °C betragen, was im Sommer häufig<br />

eine Kühlung erfordert.<br />

n Helligkeit: Die Produkte dürfen keinem extremen Sonnenlicht<br />

und hoher UV-Strahlung ausgesetzt werden. Auch künstliche UV-<br />

Strahlenquellen sollten dringend vermieden werden. Hat der<br />

Lagerraum Fenster, sind UV-Filter an den Scheiben sinnvoll.<br />

n Elektrische Gefährdung: Im Lager sollten sich keine Geräte wie<br />

Quecksilberdampflampen, fluoreszierende Lichtquellen oder<br />

Elektromotoren befinden, die Funken oder elektrische Hochspannung<br />

erzeugen und zusätzlich Ozon entstehen lassen.<br />

IDEALE BEDINGUNGEN SCHAFFEN<br />

Die Lagerung von Klebstoffen sollte in speziell dafür vorgesehenen<br />

Lagerräumen erfolgen. Sicherheitsschränke gemäß<br />

EN 14470-1 für entzündliche und Gefahrstoffe sind eine wichtige<br />

Sicherheitsmaßnahme und ermöglichen – anders als ein Lagerraum<br />

– die dezentrale Lagerung der Klebstoffe. Diese Schränke<br />

sollten feuerwiderstandsfähig sein und über eine automatische<br />

Schließmechanik verfügen, um im Brandfall zusätzlichen Schutz<br />

zu bieten. Außerdem sollten sie mit einer Auffangwanne ausgestattet<br />

sein, um eventuelle Leckagen sicher aufzufangen und eine<br />

Kontamination des Lagerbereichs zu verhindern. Durch den Einsatz<br />

von Lagerräumen und Sicherheitsschränken, die gemäß<br />

TRGS 510 einen eigenen Lager- bzw. Brandbekämpfungsabschnitt<br />

darstellen, wird das Risiko von Unfällen minimiert und<br />

die sichere Aufbewahrung von Klebstoffen gewährleistet.<br />

Zusätzlich gilt im Gefahrstofflager: Alle Behälter sollten klar<br />

gekennzeichnet sein. Ein Erste-Hilfe-Kasten und zum Produkt<br />

passende Feuerlöscher müssen schnell verfügbar sein.<br />

Die Expertinnen und Experten aus dem Technischen Handel<br />

verfolgen die Entwicklungen bei den stetig wachsenden Anforderungen<br />

an die Lagerung von Klebstoffen sehr genau. Durch die<br />

enge Netzwerkbildung innerhalb der VTH-Fachgruppe „Klebtechnik“,<br />

die sich mit namhaften Markenherstellern austauscht,<br />

sind sie immer auf dem neuesten Stand. Ihre Kunden erhalten<br />

bei ihnen daher nicht nur die passenden Produkte, sondern<br />

lernen, die Stoffe gefahrlos, rechtskonform und ungefährlich zu<br />

lagern und anzuwenden.<br />

Bild: Weicon<br />

www.vth-verband.de/klebtechnik/<br />

28 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

MATERIALFLUSS: SMART UNTERWEGS<br />

VOM LAGER BIS ZUR ABSORTIERUNG<br />

Für die Digitalisierung im Lager hat Kasto einiges im<br />

Portfolio: u. a. das Warehouse Management System<br />

(WMS) KASTOlogic, das speziell für die Langgut- und<br />

Blechlagerung konzipiert wurde. Damit können<br />

Anwender nicht nur die Prozesse im Lager, sondern<br />

auch die Logistik- und Bearbeitungsschritte davor und<br />

danach einheitlich steuern und überwachen. Selbst<br />

manuell bediente Bereiche lassen sich mithilfe der App<br />

KASTOlogic mobile in das System integrieren. Ein<br />

weiteres Highlight ist die platzsparende und vollautomatisierte<br />

Komplettlösung KASTOsort tower. Diese<br />

übernimmt die Anarbeitung inklusive Absortierung<br />

und funktioniert im 24/7-Betrieb. Für das hochproduktive<br />

System wurde ein Kettenmagazin an der Zufuhrseite,<br />

eine Kreissäge KASTOvariospeed, ein Roboter<br />

KASTOsort und ein Lagersystem<br />

KASTOecostore kombiniert.<br />

Smart wird der KASTOsort tower<br />

durch die Steuerung ProControl.<br />

Die Lagerverwaltung ist über<br />

die Software KASTOlogic möglich.<br />

So kann der Anwender<br />

die Ware lückenlos verbuchen<br />

und jederzeit nachvollziehen,<br />

wo sich das Material befindet.<br />

www.kasto.com<br />

TIEFKÜHLLAGER VOR<br />

BRANDGEFAHR SCHÜTZEN<br />

Für das neue Tiefkühllager<br />

der Bio-Frosterei<br />

von Westhof Bio in<br />

Friedrichsgabekoog<br />

realisiert Minimax den<br />

VdS-anerkannten<br />

Brandschutz mit einer<br />

Sauerstoffreduzierungsanlage<br />

auf modernstem Niveau. Das Brandvermeidungssystem<br />

senkt den Luftsauerstoffgehalt durch die<br />

gezielte Zufuhr von Stickstoff soweit ab, dass eine „brandsichere“<br />

Atmosphäre entsteht. Ein Feuer kann so erst gar<br />

nicht entstehen, da die Entwicklung eines Vollbrandes<br />

unterdrückt wird. Wesentlich für den Betrieb von Brandvermeidungssystemen<br />

ist die effiziente Erzeugung des<br />

erforderlichen Stickstoffgases vor Ort. Deshalb hat sich<br />

Minimax entschieden, erstmalig eine wasserstoffbetriebene<br />

Brennstoffzelle der Firma HY.AIR Energy in das Brandschutzsystem<br />

zu integrieren. Diese Kombination ist<br />

besonders wirtschaftlich, weil sie eine CO2-neutrale<br />

Kreislaufwirtschaft ermöglicht. Die Brandschutztechnologie<br />

ist emissionsfrei dank „grünem“ Wasserstoff. Außerdem<br />

bringt sie Autarkie für den Kunden, da Strom und<br />

Wärme erzeugt werden, die zusätzlich gewinnbringend für<br />

die betriebliche Infrastruktur genutzt werden können.<br />

www.minimax.com<br />

SMARTE IOT-TRACKING-LÖSUNG<br />

FÜR LADUNGSTRÄGER<br />

Das Behältermanagement ist ein wichtiger Bestandteil der<br />

Logistik produzierender Unternehmen. Track and Trace, die<br />

smarte Komplettlösung von Bosch, sorgt für durchgängige<br />

Transparenz im Ladungsträgerkreislauf – über Werks- und<br />

Ländergrenzen hinweg, inklusive Anbindung von Lieferanten,<br />

Logistikdienstleistern und Leergutplätzen. Um entsprechendes<br />

Echtzeit-Tracking zu ermöglichen, werden die<br />

Behälter mit Sensoren<br />

ausgestattet. An den<br />

wichtigsten Knotenpunkten<br />

in den Werken<br />

und bei Zulieferern<br />

angebrachte Gateways<br />

sammeln die Daten der<br />

Sensoren, reichern sie<br />

mit Positionsdaten an<br />

und leiten sie an die Anwendung in der Cloud weiter. Über<br />

die Weboberfläche der Software lassen sich die empfangenen<br />

Daten übersichtlich in Form von Dashboards darstellen.<br />

So haben alle beteiligten Nutzergruppen jederzeit Zugriff<br />

auf Position, Transport, Durchlauf- und Stillstandzeiten der<br />

Ladeeinheiten. Neben dem klassischen Asset-Tracking ist<br />

auch die Verfolgung von Materialen oder Waren möglich.<br />

Zudem lassen sich auch Daten zu produktrelevanten<br />

Informationen wie Temperatur, Feuchtigkeit oder Erschütterungen<br />

mit der Tracking-Lösung abbilden.<br />

www.bosch-mobility.com<br />

SAUBERE<br />

PROZESSE<br />

Für eine sichere und saubere Prozesskette.<br />

Die neue Baureihe bietet Reinigungslösungen<br />

für die anspruchsvollen Anforderungen<br />

der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.<br />

www.ruwac.de/food-pharma<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 29


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

01 Zum Einsatz<br />

kommen zwei<br />

Energieketten des<br />

Typs MC0950<br />

KOMPLETTPAKET AUS EINER HAND<br />

INDIVIDUELLE ENERGIEFÜHRUNG<br />

ERSETZT FESTOON-LÖSUNG<br />

30 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

Im Bereich der Energieführungsketten für Krane verfügt Tsubaki<br />

Kabelschlepp über langjährige Erfahrung und große Expertise – kein<br />

Wunder also, dass die Aluminium Norf GmbH bei den Spezialisten anfragte,<br />

als das Festoon-System einer Krananlage mit einem Verfahrweg<br />

von 30 Metern ausgetauscht werden sollte. Konzipiert, geliefert und in<br />

Betrieb genommen wurde dann ein Komplettpaket bestehend<br />

aus Kette und Leitungen, Führungskanal inklusive Unterkonstruktion<br />

sowie einer individuellen Mitnehmerlösung. Auch die Wartung des<br />

Energieführungssystems wird Tsubaki Kabelschlepp künftig übernehmen.<br />

Die Aluminium Norf GmbH, kurz „Alunorf“ ist führend in<br />

der Herstellung von warm- und kaltgewalzten Aluminium-Bändern,<br />

aus denen die Endkunden zum<br />

Beispiel Dosen, Folien, Offset-Druckplatten und Automobilteile<br />

fertigen. Rund 1,5 Mio. Tonnen gewalztes Aluminium<br />

verlassen jährlich das Werk im nordrhein-westfälischen Neuss,<br />

in dem rund 2 200 Mitarbeiter beschäftigt sind. Der Hauptstandort<br />

wurde 1965 gegründet und umfasst inzwischen ein Gelände<br />

von rund 577 000 m² – das entspricht etwa 60 Fußballfeldern.<br />

Dazu gehören drei große Produktionsbereiche: das Schmelzwerk<br />

mit dem Recyclingcenter, der Warmbandbereich und der<br />

Kaltbandbereich.<br />

DER KRAN IST EINE SCHLÜSSEL-<br />

STELLE – EIN UNGEPLANTER AUSFALL<br />

BLOCKIERT DIE VORGESCHALTETEN<br />

PRODUKTIONSSCHRITTE<br />

Im Aluminiumschmelzwerk wird zunächst der Werkstoff zu<br />

Barren gegossen. Daraus entstehen im Warmwalzbereich Bänder<br />

mit einer Dicke von wenigen Millimetern und einer Länge<br />

von bis zu zwei Kilometern. Im Kaltwalzbereich werden die<br />

Bänder dann auf eine Dicke von nur 0,15 mm heruntergewalzt –<br />

so dünn wie ein Blatt Papier. Im letzten Schritt werden die Aluminium-Bänder<br />

auf verschiedene Breiten zugeschnitten und auf<br />

Spulen aufgewickelt – sogenannte Coils. Rund 150 000 davon<br />

verlassen im Jahr das Werk.<br />

Für die Handhabung hat Alunorf eine Anlage konzipiert, die als<br />

„Coil-Manipulator Eingang“ bezeichnet wird. Herzstück ist ein<br />

Kran, der das Handling der frisch gewalzten Aluminium-Coils<br />

direkt vor dem Hochregallager übernimmt. „Der Kran ist eine<br />

Schlüsselstelle in der Produktion und stellt hohe Anforderungen<br />

an die Anlagenverfügbarkeit“, erläutert Thomas Bellinghausen,<br />

von der Aluminium Norf GmbH. „Ein ungeplanter Ausfall<br />

blockiert bereits nach kurzer Zeit die vorgeschalteten Produktionsschritte<br />

und ist entsprechend kritisch.“<br />

Kabelschlepp störungsfrei im Einsatz“, so Thomas Bellinghausen.<br />

„Zudem sind das Preis-Leistungs-Verhältnis der Produkte und die<br />

Dienstleistungen hervorragend.“<br />

Im Wesentlichen gab es zwei Gründe für die Erneuerung der<br />

Energieführung: Einerseits waren neue Leitungen für die Datenübertragung<br />

hinzugekommen, die zusätzlich geführt werden<br />

mussten. Andererseits wollte man zeitgleich eine Sicherheitslücke<br />

schließen – der Mitnehmer des alten Festoon-Systems fuhr<br />

auf Stehhöhe und machte einen Aufenthalt während der Verfahrung<br />

etwa zu Wartungszwecken sehr gefährlich. „Es galt, den Mitnehmer<br />

so zu gestalten, dass der Lauf- bzw. Wartungsgang während<br />

des Verfahrens der Anlage frei bleibt“, so Tobias Holschbach,<br />

Team Leader Application Engineering bei Tsubaki Kabelschlepp.<br />

„Eine weitere Anforderung war, die bestehende Struktur der Anlage<br />

aus statischen Gründen so wenig wie möglich zu verändern.“<br />

BEWÄHRTES SYSTEM MIT<br />

INDIVIDUELLEN ANPASSUNGEN<br />

Gesagt, getan: Die Energieführungsexperten konstruierten und<br />

lieferten einen kundenspezifischen Unterbau. Somit ließen sich<br />

die Schnittstellen des alten Hängekabels wiederverwenden und<br />

die neue Energiekette konnte problemlos montiert werden. Zum<br />

Einsatz kommen zwei Ketten des Typs MC0950 in gegenläufiger,<br />

02 Die Experten von Tsubaki Kabelschlepp konstruierten und<br />

lieferten einen kundenspezifischen Unterbau<br />

02<br />

NEUE ENERGIEFÜHRUNG FÜR MEHR<br />

SICHERHEIT UND FUNKTIONALITÄT<br />

Entsprechend wichtig ist es, dass die Anlage stets auf dem neuesten<br />

Stand der Technik gehalten wird. 2021 widmete sich Alunorf<br />

deshalb dem in die Jahre gekommenen Schleppkabelsystem und<br />

holte dafür Tsubaki Kabelschlepp an Bord – und das aus gutem<br />

Grund: „Wir haben in mehreren Bereichen Ketten von Tsubaki<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 31


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

03<br />

03 Alunorf profitierte davon, dass bei diesem<br />

Projekt alles aus einer Hand erfolgte – vom Erstellen<br />

eines Konzeptes über die Konstruktion des<br />

Mitnehmerarms bis hin zur kompletten Installation<br />

der Kette und nicht zuletzt der Wartung<br />

04 Der Mitnehmer ist so gestaltet, dass<br />

der Lauf- bzw. Wartungsgang während des<br />

Verfahrens der Anlage frei bleibt<br />

04<br />

gleitender Anwendung. Das macht es möglich, die Daten- und<br />

Stromleitungen separat zu führen und somit eventuelle Interferenzen<br />

zu verhindern.<br />

„Die M-Serie gehört zu unserer flexiblen Vario-Line“, erklärt<br />

Tobias Holschbach. „Es handelt sich dabei um eine multivariable<br />

Energieführung mit vielfältigen Stegvarianten.“ Die robusten<br />

Energieführungsketten überzeugen unter anderem mit einer<br />

besonders stabilen Konstruktion der Laschen und einem minimierten<br />

Gelenkverschleiß durch das Topf-Deckel-Prinzip: Hierbei<br />

werden die Zug- und Schubkräfte nicht wie üblich über die<br />

Bohrung-Bolzen-Verbindung, sondern über das großflächige,<br />

gekapselte Anschlagsystem übertragen. Auswechselbare Gleitschuhe<br />

sorgen für eine lange Lebensdauer auch bei hoher Beanspruchung<br />

– wenn sie verschlissen sind, können sie einfach<br />

erneuert werden.<br />

KOMPLETT-SERVICE VON DER KONZEPTION<br />

BIS ZUR INBETRIEBNAHME<br />

Das Service-Team von Tsubaki Kabelschlepp montierte und implementierte<br />

das Komplettsystem mit Ketten, Unterkonstruktion,<br />

Leitungen, Führungskanal und Mitnehmeranbindung während<br />

des weihnachtlichen Anlagenstillstands. „Gemeinsam mit Alunorf<br />

konnten wir so die Wiederverfügbarkeit der Anlage rechtzeitig<br />

zum Produktionsstart im neuen Jahr sicherstellen“, betont<br />

Tobias Holschbach.<br />

Alunorf profitierte davon, dass bei diesem Projekt alles aus<br />

einer Hand erfolgte – vom Erstellen eines Konzeptes über die<br />

Konstruktion des Mitnehmerarms bis hin zur kompletten Installation<br />

der Kette und nicht zuletzt der Wartung. „Wir haben ein<br />

Komplettpaket beauftragt und erhalten“, so Thomas Bellinghausen.<br />

„Während der Projektabwicklung wurden wir mittels Zeichnungen<br />

und Vorortbegehungen über die einzelnen Schritte auf<br />

dem Laufenden gehalten. Probleme wurden direkt angesprochen,<br />

sodass wir gemeinsam Lösungen erarbeiten konnten.“<br />

Inzwischen läuft die Energieführung erfolgreich und reibungslos<br />

im Betrieb. Dabei offenbarte sich eine weitere Verbesserung<br />

gegenüber der alten Lösung: Das Schleppkabelsystem zog den<br />

Kran kurz nach dem Stillstand immer noch einmal zurück, was<br />

einen negativen Einfluss auf die Positionierung der Automatikanlage<br />

hatte. Mit der neuen Energiekette gehört dieser Effekt der<br />

Vergangenheit an – das Ergebnis ist eine Beruhigung des gesamten<br />

Systems. Insgesamt also A-Noten für die neue Energieführung<br />

von Seiten Alunorf – und damit das auch so bleibt, hat<br />

das Unternehmen Tsubaki Kabelschlepp mit Routinewartungen<br />

beauftragt. Alles aus einer Hand eben – für bestmögliche Funktionalität<br />

und Sicherheit.<br />

Bilder: Tsubaki Kabelschlepp<br />

www.tsubaki-kabelschlepp.com<br />

AUTOR<br />

Thorsten Serapinas, Vice President<br />

Engineering & Technical Operations,<br />

Tsubaki Kabelschlepp, Wenden-Gerlingen<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

tsubaki-kabelschlepp.com/de-de/<br />

branchenloesungen/krane/<br />

32 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

ZUSTANDSÜBERWACHUNG VON<br />

MASCHINENKOMPONENTEN<br />

Betriebsabläufe optimieren und Ausfallzeiten minimieren:<br />

Dabei hilft die neue iComm Box von igus. Mit<br />

dem Kommunikationsmodul können die i.Sense Sensoren<br />

für die Zustandsüberwachung der igus motion<br />

plastics reibungslos in den superwise Service integriert<br />

werden. Intelligente Algorithmen bieten eine detaillierte<br />

Zustandsanalyse der überwachten Maschinen<br />

und Anlagen. Das superwise Dashboard liefert Informationen<br />

in Echtzeit und ermöglicht eine optimale<br />

Überwachung und Steuerung. Wie die iComm Box<br />

funktioniert, sei anhand des i.Sense EC.P Sensors, der<br />

in der Energiekette Zugkräfte und Schubkräfte misst,<br />

demonstriert: Die Messwerte gelangen über eine<br />

Leitung zu einem Auswertemodul im Schaltschrank,<br />

das sich mit der SPS verbinden lässt, um im Notfall<br />

einen automatischen Anlagenstopp zu veranlassen.<br />

Neu ist jetzt die Möglichkeit,<br />

dieses Auswertemodul<br />

über eine weitere Leitung<br />

mit der iComm Box<br />

zu verbinden. Diese sendet<br />

die Daten dann über<br />

das Mobilfunknetz an das<br />

superwise Dashboard –<br />

verschlüsselt, getrennt<br />

vom TCP-IP Netzwerks des<br />

Kunden und so mit maximaler Sicherheit. Im personalisierten<br />

Dashboard sieht der Kunde die verbleibende<br />

Lebensdauer der vernetzten Komponenten sowie den<br />

optimalen Zeitpunkt für die nächste Wartung.<br />

www.igus.de<br />

SCHWINGUNGS-MONITORING FÜR<br />

KONTINUIERLICHE ÜBERWACHUNG<br />

Die Vibrationsüberwachungslösungen<br />

Flir<br />

SV88 und SV89 unterstützen<br />

Anwender bei<br />

der Überwachung<br />

kritischer Anlagen, indem<br />

sie kontinuierlich Schwingungen<br />

analysieren,<br />

Fehler erkennen und auf<br />

potenzielle Defekte und<br />

zukünftige Probleme hinweisen. Mit ihren Multi-Kommunikationsprotokollen,<br />

ihrer Robustheit, der Schutzart IP66<br />

und ihrer WLAN-Fähigkeit ermöglichen die Systeme<br />

wichtige datengestützte Entscheidungen. Die Lösung zur<br />

Schwingungs- und Temperaturüberwachung lässt sich<br />

problemlos in bestehende Industrieplattformen integrieren.<br />

„Das System bietet detaillierte Einblicke für fundierte<br />

Entscheidungen, eine Verbesserung der vorausschauenden<br />

Wartung und für eine optimale Betriebszeit und Zuverlässigkeit<br />

von Anlagen“, so John Gould, Flir Global Director of<br />

Business Development – Condition Monitoring. Die drahtlosen<br />

Funktionen der Lösungen ermöglichen Flexibilität<br />

und den Einsatz in verschiedenen industriellen Umgebungen.<br />

Mit der benutzerfreundlichen, webbasierten grafischen<br />

Benutzeroberfläche des Portals können Anwender<br />

ihre Sensoren einsetzen und Messfrequenzen festlegen<br />

sowie Trenddaten direkt über die Webschnittstelle<br />

beobachten. Sollen Schwingungs- und Temperaturdaten an<br />

externe Systeme gesendet werden, bieten die Kits Konnektivität<br />

über Modbus-, MQTT- und OPC UA-Protokolle.<br />

www.flir.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 65. Jahrgang,<br />

ISSN 2747-7<strong>08</strong>8 / ISSN E-Paper: 2747-7096<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />

SALES<br />

Andreas Zepig,<br />

Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de,<br />

Oliver Jennen<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 12,- (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 90,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 106,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

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Karl-Härle-Straße 2, 56<strong>07</strong>5 Koblenz<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

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Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

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gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

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Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

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Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

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zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

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jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

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MOBILE<br />

3D-VERMESSUNG<br />

Wir nehmen Sie<br />

mit in die Zukunft!<br />

Innovative Technologien ermöglichen der Industrie,<br />

ihre Produktionsprozesse weiter zu optimieren.<br />

Gestalten Sie den Wandel mit.<br />

Bild: Fraunhofer IOF<br />

Sei es zur Wartung komplexer Bauteile oder bei der Qualitätskontrolle:<br />

Virtuelle 3D-Modelle ermöglichen die präzise<br />

Dokumentation großer Maschinen und ihrer kleinen<br />

Details. Zu diesem Zweck haben Forschende des Fraunhofer<br />

IOF den mobilen Handscanner goSCOUT3D entwickelt. Er<br />

erlaubt die 2D- und 3D-Digitalisierung komplexer, im Volumen<br />

mehrere Kubikmeter umfassende Objekte mit einer besonders<br />

hohen räumlichen Auflösung von weniger als 0,25 Millimetern.<br />

Bisher musste zur Erstellung dieser digitalen Zwillinge der<br />

Scanner von Menschenhand um das zu vermessende Objekt<br />

bewegt werden. Dabei waren große Präzision in der Ausführung<br />

der Messung sowie eine gleichbleibende Geschwindigkeit in der<br />

Führung des Sensorkopfes und die weitgehend konstante Einhaltung<br />

eines vorgegebenen Messabstandes verlangt. Potenzielle<br />

Ermüdungserscheinungen oder Unvollständigkeit der Messdaten<br />

waren zum Teil die Folge. Diesem Problem aus der Praxis haben<br />

sich die Forschenden angenommen und einen Weg gesucht,<br />

um die Messungen für den Menschen künftig komfortabler und<br />

zugleich für den betrieblichen Prozess effizienter zu gestalten.<br />

Die Lösung: Sie kombinierten den 3D-Scanner mit dem Roboterhund<br />

Spot der US-amerikanischen Firma Boston Dynamics.<br />

„Durch die Integration des Sensorkopfes mit Spot soll der Messprozess<br />

des Scanners künftig automatisiert und ohne den Bedarf<br />

an menschlicher Beaufsichtigung möglich sein“, erklärt Dr. Andreas<br />

Breitbarth, Leiter der Gruppe Bildverarbeitung und Künstliche<br />

Intelligenz am Fraunhofer IOF. „Der Roboterhund kann<br />

goSCOUT3D autonom durch die Messszenerie manövrieren, bei<br />

gleichbleibender Messgeschwindigkeit und -abstand.“<br />

AUTONOME MESSUNG OHNE<br />

MENSCHLICHE INTERAKTION<br />

Im Vergleich zu herkömmlichen Messrobotern, die in der Regel<br />

festmontiert sind, hat der autonome Schreitroboter einen entscheidenden<br />

Vorteil: Dank seiner Möglichkeit, sich frei im Raum<br />

und auf verschiedenen Untergrundarten agil zu bewegen, kann<br />

das Messobjekt von allen Seiten sowie auf verschiedenen Ebenen<br />

– etwa unterhalb einer Führungsschiene – vollständig erfasst werden.<br />

Gleichbleibende Scangeschwindigkeit und weniger Schwankungen<br />

in der Handhabung gewährleisten darüber hinaus eine<br />

größere Reproduzierbarkeit der Ergebnisse und verringern durch<br />

weniger Redundanzen die Messdauer. Das macht die integrierte<br />

Messeinheit besonders interessant für die Anwendung in seriellen<br />

Fertigungsprozessen oder der Qualitätskontrolle.<br />

Um diese Anwendungsziele zu erreichen, bedarf es einer verlässlichen<br />

Koordination zwischen dem Roboter und dem 3D-<br />

Sensor. Hierzu wird mit einer Hand-Auge-Kalibrierung der 3D-<br />

Sensor an das Koordinatensystem des Roboters angekoppelt. Sobald<br />

der Schreitroboter auf diese Weise einmal mit dem Scanner<br />

kalibriert ist, kann er durch menschliche Experten auf die Messung<br />

vordefinierter Objekte hin programmiert werden. Anschließend<br />

kann der Roboterhund die Scans genau wie ein Mensch<br />

durchführen. Auf diese Weise könnte Spot künftig z.B. Routinemessungen<br />

übernehmen. Die menschlichen Experten können<br />

stattdessen ihren Fokus auf kritische Aspekte der Überprüfung<br />

sowie Analyse und Auswertung der mit goSCOUT3D erstellten<br />

2D- sowie 3D-Daten legen. Weiterhin soll die Kopplung des<br />

Scanners mit einem agilen Roboter auch Methoden zur Fernsteuerung<br />

bzw. -überwachung ermöglichen.<br />

www.iof.fraunhofer.de<br />

34 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


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DAS MAGAZIN FÜR PRODUKTIONSVERANTWORTLICHE<br />

TITEL<br />

<strong>08</strong><br />

18 Sensorproduktion<br />

32<br />

EXTRA<br />

So meistert ein Cobot ein<br />

komplexes Bin-Picking<br />

intelligent automatisiert<br />

Das kann professionelle<br />

Reinigungstechnik 4.0<br />

Supplement Umwelttechnik –<br />

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Die Konturenlehre<br />

Das Kopieren eines Profils war noch nie so einfach!<br />

Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von unregelmäßigen<br />

Objekten messen, um eine Sofortvorlage zu erstellen, mit der präzise<br />

Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />

(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />

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MONTAGE UND<br />

HANDHABUNG<br />

SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN DER KONSTRUKTEUR UND <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>.<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG


KLARTEXT<br />

QUO VADIS<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

JOHANNES WINDELER-FRICK UND CHRISTIAN FRICK<br />

beide Geschäftsführer der IBF Solutions GmbH<br />

Aufgrund des zunehmenden Automatisierungsgrades spielt die gesetzliche<br />

Forderung zur Integration der Sicherheit in der Phase der Konstruktion von<br />

Maschinen oder Anlagen im Bereich der Montage und Handhabung eine<br />

große Rolle. Das heißt, es wird noch wichtiger, dass jeder Konstrukteur<br />

sicherheitstechnische Aspekte berücksichtigt und die standardisierten und<br />

gesetzlich geforderten Prozesse (Risikobeurteilung) kennt. Damit werden<br />

unnötige Kosten und Haftungsrisiken reduziert. Das Wissen zu einschlägigen<br />

Normen, z. B. EN ISO 12100 zur Risikobeurteilung, und zu Gesetzen, die technische<br />

Anforderungen an die Konstruktion definieren (heute: EU-Maschinenrichtlinie,<br />

in Zukunft: EU-Maschinenverordnung), gehört somit in die Konstruktion.<br />

IBF unterstützt mit Seminaren zur sicheren Konstruktion und ist Hersteller von<br />

„Safexpert“, der branchenweiten Standardlösung zur Risikobeurteilung und<br />

CE-Dokumentation.<br />

Die Montage und<br />

Handhabung von<br />

Produkten verschiedenster<br />

Art nimmt aufgrund des<br />

zunehmend hohen<br />

Automatisierungsgrades<br />

eine Schlüsselrolle in<br />

Produktionsprozessen ein.<br />

Was bedeutet das für die<br />

Entwicklung neuer<br />

Lösungen, welche Ansätze<br />

sind erfolgversprechend<br />

und was sollte bei der<br />

Umsetzung beachtet<br />

werden?<br />

SAFETY BY<br />

DESIGN SOWIE NEUE<br />

NORMEN UND<br />

GESETZE MÜSSEN<br />

IM FOKUS BLEIBEN<br />

WIR SEHEN EINEN<br />

TREND HIN ZU<br />

MODULAREN<br />

SYSTEMLÖSUNGEN<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

TIMM HAMMES<br />

Teamleitung Produktmanagement, item<br />

Die Ansprüche an die zu fertigenden Produkte steigen und damit auch<br />

die Anforderungen an die Produktionsumgebung. Beispiel: Fertigung im<br />

Reinraum. Die starke Nachfrage im Markt bedienen wir mit speziellen<br />

Lösungen wie unseren Mini-Environments. Auch bei der Betriebsmittelausstattung<br />

von ESD-Schutzzonen können Kunden auf uns zählen. Die<br />

Entwicklung geht hin zu Komplettlösungen, die sich flexibel verändern lassen.<br />

Diesen Trend sehen wir auch in der Automatisierung. Unser Baukastensystem<br />

bietet dafür ideale Voraussetzungen. So ermöglichen wir Konstruktionen<br />

in der stationären und mobilen Robotik, die nahezu universell einsetzbar<br />

sind. Mit unseren Konfigurationstools bieten wir dabei eine umfassende<br />

Unterstützung – bei der Konstruktion und Montage. Denn wir sehen den<br />

digitalen Zwilling als Schlüsselkonzept für die Produktion der Zukunft<br />

im Sinne von Industrie 4.0.<br />

S 2 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>


KLARTEXT<br />

DOMINIK SCHERER<br />

Product Sales Mechatronics, Gripping Technology & Automation Technology, Schunk<br />

Die sich immer schneller ändernden Anforderungen bedeuten für uns<br />

deutlich verkürzte Entwicklungszyklen und eine enge Abstimmung mit unseren<br />

Kunden. Neue Handhabungslösungen müssen sich beispielsweise flexibel an<br />

wechselnde Aufgaben anpassen lassen und leicht zu bedienen sein. Hierbei wird<br />

künstliche Intelligenz (KI) künftig eine Schlüsselrolle einnehmen. Ein Paradebeispiel<br />

dafür ist unser prämiertes 2D Grasping-Kit. Die Komplettlösung mit Greifer,<br />

Kamerasystem sowie einem offline Schunk-PC mit KI-Software bewältigt<br />

unterschiedlichste Greifaufgaben mühelos und wird durch Kundenrückmeldungen<br />

stetig weiterentwickelt. Bei der intelligenten Greifplanung werden neben<br />

unterschiedlichen Lichtbedingungen oder beweglichen Greifobjekten auch die<br />

technischen Parameter des Greifers berücksichtigt. Insbesondere bei kleinen<br />

Losgrößen ist die kurze Einrichtungszeit ein wichtiges Argument für unsere Kunden.<br />

Wir sehen die Mehrwerte der Nutzung von KI auch in vielen anderen Bereichen.<br />

KI WIRD EINE<br />

SCHLÜSSELROLLE<br />

EINNEHMEN<br />

HEIKO WEISSGERBER<br />

Group Manager Market Solutions Machines 2, SEW-Eurodrive<br />

NEUE KONZEPTE<br />

IM BEREICH DER<br />

MINIATURISIERUNG<br />

EBNEN DEN WEG<br />

IN DIE ZUKUNFT<br />

Die Zunahme von Komplexität und Varianz fordert eine höhere Flexibilität der<br />

Maschinen. Dies bedingt eine sogenannte „Miniaturisierung“ – das Ersetzen<br />

von Antriebsachsen durch mehrere deutlich kleinere Motoren. Auch im Sinne der<br />

Nachhaltigkeit wird Pneumatik durch Elektromechanik ersetzt. Beides führt dazu,<br />

dass neue Formate und Produkte rein durch Softwareanpassungen produziert werden<br />

können. Außerdem müssen immer komplexere Aufgaben durch weniger Arbeitskräfte<br />

geplant und programmiert werden. Das heißt, wir müssen unseren Kunden die<br />

Komplexität der Aufgaben durch intelligente und perfekt abgestimmte Lösungen<br />

abnehmen. Als SEW-Eurodrive arbeiten wir hierfür an anwendungs spezifischen<br />

Automatisierungsgrundpaketen. So unter anderem unsere Startersets für<br />

Maschinenapplikationen und Robotikanwendungen oder auch unser neues<br />

Verstellantriebs-System mit Schrittmotor, das die Miniaturisierung auf direkte Weise<br />

unterstützt.<br />

Damit<br />

Ihre Ideen<br />

funktionieren!<br />

Systemlösungen,<br />

Sondermaschinen<br />

und<br />

Werkzeuge<br />

für Ihre Blechbearbeitung.<br />

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SUPPLEMENT <strong>2024</strong> S 3<br />

Ottemeier.indd 1 11.01.2018 13:54:10


LINEARMODULE GUT GEDÄMPFT<br />

01 Selbsteinstellende<br />

Kleinstoßdämpfer sind<br />

wartungsfrei und dank<br />

vielseitigem Zubehör und<br />

zahlreichen Anschlussteilen<br />

flexibel im Einsatz<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Anwender von Linearantrieben können aus einem breiten Angebot<br />

an Komponenten und Systemlösungen für die Verzögerung von<br />

Massenkräften wählen: zum einen hydraulische Maschinenelemente<br />

wie Kleinstoßdämpfer für anspruchsvollere Lösungen, zum anderen<br />

kostengünstigere Produkte wie Strukturdämpfer für einfachere Aufgaben.<br />

Es gibt für fast alle Anwendungen und jedes Budget passende Varianten,<br />

wie zwei Praxisbeispiele von ACE verdeutlichen.<br />

Robert Timmerberg M.A., Fachjournalist (DFJV), plus2 GmbH, Düsseldorf<br />

S 4 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>


Kleinstoßdämpfer sind trotz ihrer<br />

geringen Größe technisch anspruchsvolle<br />

Produkte. Sie optimieren<br />

Maschinen zuverlässig und effektiv,<br />

indem sie bewegte Massen schnell und zerstörungsfrei<br />

bremsen. Trifft die Masse auf<br />

den Stoßdämpfer, wird durch den in der<br />

Druckhülse befindlichen Kolben Öl in Bewegung<br />

gesetzt und durch Drosselbohrungen<br />

gedrückt, wodurch die eingeleitete Energie<br />

in Wärme umgewandelt wird. Je nach<br />

Anwendung sind die Bohrungen so über den<br />

Hub angeordnet, dass die Masse mit konstanter<br />

Dämpfkraft verzögert, die kinetische<br />

Energie also gleichmäßig über den gesamten<br />

Hub abgebaut wird. Die konstante lineare<br />

Kennlinie geht mit der geringsten Belastung<br />

für die Maschine einher. Durch rasches,<br />

sanftes Abstoppen ohne Rückprall sind<br />

schnellere Taktungen mit höherer Produktivität<br />

möglich. Zudem wird eine erhebliche<br />

Lärmreduktion erzielt.<br />

KLEINSTOSSDÄMPFER<br />

OPTIMIEREN MASCHINEN,<br />

INDEM SIE BEWEGTE<br />

MASSEN SCHNELL<br />

UND ZERSTÖRUNGSFREI<br />

BREMSEN<br />

Ein Beispiel hierfür sind die Pneumatikmodule<br />

der Firma zipatec Montagetechnik<br />

GmbH & Co. KG aus Kalchreuth, in denen<br />

solche Maschinenelemente für das Abbremsen<br />

zuständig sind. In Abstimmung mit<br />

Anwendern wird von zipatec ermittelt, wie<br />

sich die zu beschleunigende und abzubremsende<br />

Masse in einer definierten Zeiteinheit<br />

verhalten soll. Danach werden die Lineareinheiten<br />

entsprechend angepasst. So sind<br />

deren Anbauflächen variabel und Druckluftzuführungen<br />

lassen sich in mehreren Optionen<br />

planen. Die Verwendung von vorgespannten<br />

Kreuzrollenführungen in gehärteten<br />

Prismenlaufschienen sorgt dabei für<br />

hundertprozentige Spielfreiheit und hohe<br />

Lebensdauer. Durch den Zusammenschluss<br />

EINFACH INTEGRIERBAR<br />

von Führungsschiene, Schlittenteil und<br />

Endplatten zu einer Einheit ist eine hohe<br />

Steifigkeit über Hübe bis 100 mm und bei<br />

einer maximalen Tragkraft von 700 N gewährleistet.<br />

Für speziell diese Aufgaben stellt zipatec<br />

Kunden mit der Lineareinheit vom Typ<br />

LM35 eine kompakte, komplette Lösung zur<br />

Verfügung. Die Module können leicht in<br />

Konstruktionen integriert werden, und die<br />

Hubverstellung gestaltet sich so einfach,<br />

dass viele Kunden sie direkt vor Ort selbst<br />

vornehmen.<br />

LEISTUNGSSTARKE WINZLINGE<br />

HELFEN, BARES GELD ZU SPAREN<br />

Der Bremsvorgang bei Handlingaufgaben<br />

wird in vergleichbaren Modulen oft mithilfe<br />

der Pneumatik bewältigt. In diesem Fall sind<br />

jedoch hydraulische Kleinstoßdämpfer integriert,<br />

um das Abbremsen der Module<br />

kosteneffizienter und langfristig kalkulierbarer<br />

zu gestalten. So stehen den einmaligen<br />

Investitionskosten bei der Anschaffung<br />

von Stoßdämpfern Einsparungen von häufig<br />

mehreren Tausend Euro auf Seiten der<br />

Betriebskosten gegenüber, verglichen mit<br />

dem Fall, dass die Pneumatik auf lange Sicht<br />

das Abbremsen übernehmen würde. Die<br />

Ersparnisse ergeben sich unter anderem<br />

daraus, dass sich dank Stoßdämpfern die<br />

Massen mit dem kleinstmöglichen Pneumatikzylinder<br />

bewegen lassen, wodurch die<br />

Verwendung kleinerer Ventile und Wartungseinheiten<br />

möglich ist. Überdies wird<br />

permanent Druckluft und der zur Verteilung<br />

nötige Strom gespart. So sind bei der pneumatischen<br />

Endlagendämpfung circa 3 bis<br />

4 cm 3 Luft notwendig, die häufig auf bis zu<br />

70 bar verdichtet werden. Mit Kleinstoßdämpfern<br />

ist das nicht nötig, da diese die<br />

Bewegungen sicher und schnell beim Erreichen<br />

der Endlage mit dem zusätzlichen Vorteil<br />

einer deutlich geringeren Maschinenbelastung<br />

abbremsen.<br />

Im beschriebenen Fall übernehmen<br />

Kleinstoßdämpfer vom Typ MC30EUM von<br />

ACE diese Aufgabe. Unterstützt durch die<br />

permanent verfügbaren Online-Berech-<br />

Ein Vorteil, der für Tubus wie auch für Kleinstoßdämpfer von ACE gilt, ist die einfache<br />

Integrierbarkeit. Zudem sind beide Produktreihen auf Anfrage mit Sonderhüben,<br />

-kennlinien, -federraten, -baugrößen und -materialien lieferbar. Überdies lassen sich<br />

die genannten Produkte vielseitig einsetzen, einerseits für einfache Aufgaben,<br />

andererseits für anspruchsvolle Lösungen, sodass Konstrukteure bei ACE alle Optionen<br />

für die Optimierung ihrer Lineartechnik haben.<br />

Die smarte Lösung für<br />

die manuelle Montage.<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Vernetzte Prozesse<br />

Digitale Assistenz<br />

Ergonomisches Arbeiten<br />

www.ace-ace.de/de/produkte/daempfungstechnik.html<br />

bott.de


02<br />

03<br />

02 Die Kleinstoßdämpfer sind leicht<br />

in Linearmodule zu integrieren und<br />

überzeugen durch Kompaktheit, Qualität<br />

und Vielseitigkeit<br />

03 Lisco fertigt Spindel-, Zahnriemenoder<br />

Linearmotorachsen einfach oder<br />

als Mehrachssysteme und stattet diese<br />

zum Schutz der Endlagen und der Gesamtkonstruktion<br />

mit Strukturdämpfern aus<br />

04<br />

04 Tubus-Strukturdämpfer aus der<br />

TA-Familie schützen die Achsen, falls<br />

der Antrieb durch einen Steuerungsoder<br />

Bedienungsfehler über die Endlage<br />

hinausfährt<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

nungsmöglichkeiten unter www.ace-ace.de, kosten lose CAD-<br />

Daten und zusätzliche Testreihen, die man gemeinsam mit ACE<br />

durchführte, fiel bei zipatec die Wahl auf die selbsteinstellenden<br />

und wartungsfreien Dämpfungselemente. Diese sind mit einem<br />

Hub von 8 mm und einer Energieaufnahme von 3,5 Nm pro Hub<br />

bei den hohen Wiederholungszahlen der Linearmodule und den<br />

dadurch ebenfalls relevanten 5.600 Nm an Kräften, die es in der<br />

Stunde abzubauen gilt, in der Lage, die gewünschte hohe Wiederholgenauigkeit<br />

der LM35 bei den Linearbewegungen zu realisieren.<br />

Im ausgefahrenen Zustand gerade einmal 54 mm lang<br />

und 10 g leicht, lassen sich die leistungsstarken Winzlinge von<br />

ACE in nahezu jede Konstruktion integrieren. Ein durchgehendes<br />

M8x1-Gewinde macht dies problemlos möglich.<br />

KLEINE HELFER MIT GROSSEN<br />

LEISTUNGEN BEIM NOTSTOPP<br />

Eine Alternative für den zuverlässigen Schutz in den Endlagen<br />

von Linearmodulen stellen die wegen ihrer rohrähnlichen Form<br />

Tubus genannten Strukturdämpfer von ACE dar. Insgesamt acht<br />

Produktfamilien mit mehr als 150 standardisierten Einzelprodukten<br />

haben eines gemeinsam: Die aus Co-Polyester-Elastomer<br />

gefertigten Elemente sind eine preisgünstigere Alternative zu<br />

hydraulischen Dämpfern, wenn es nicht auf punktgenaues,<br />

unverzügliches Abstoppen ankommt.<br />

Bei der Lisco GmbH aus Bargteheide kommen Tubus-<br />

Dämpfer für folgende Aufgabe zum Einsatz: Als leistungsfähige<br />

Maschinenelemente in verschiedenen Linearachsen, in Handling-<br />

und anderen Bewegungssystemen sorgen sie dafür, dass<br />

es im Fall eines Bedien- oder Software-Fehlers oder eines<br />

Stromausfalls zu keinem unkontrollierten Einschlag der<br />

Massen in den Endlagen kommt. Solche Szenarien führen zu<br />

kostenintensiven Reparaturen und Stillstandzeiten. Da die<br />

Linearachsen bei dem schleswig-holsteinischen Unternehmen<br />

in der Regel mit Profilschienen oder Rollenführungen ausgeliefert<br />

werden, war eine Lösung sinnvoll, die links und rechts<br />

von der jeweiligen Schiene bzw. Führung angebracht werden<br />

kann. Im Anforderungsprofil standen zudem eine kompakte<br />

Bauform sowie eine einfache Montage.<br />

Gemeinsam mit ACE wurde im Vergleich zu den vorgenannten<br />

Dämpfern die preisgünstige Alternative der Tubus vom Typ<br />

TA17-7 als Dämpfungselement der Wahl ermittelt. Dieses zeichnet<br />

sich durch eine degressive Dämpfungskennlinie aus, was<br />

eine hohe Energieaufnahme am Hubanfang zur Folge hat. Trotz<br />

der kompakten Bauform und der geringen Eigenmasse von<br />

nur 40 g sind diese Tubus bei Umgebungstemperaturen von<br />

- 40 bis 90 °C als zuverlässige Maschinenelemente in der Lage,<br />

bis zu 9 Nm pro Hub abzubauen. Diese Angabe trifft für den Notfall<br />

zu. Sehen Konstruktionen das Anfahren der Endlagen als<br />

Regelfall vor, sind immer noch 6 Nm/Hub zulässig. Dann kommt<br />

auch im Vergleich zu alternativen Lösungen wie anderen Feststoffdämpfern<br />

oder Federn ihre hohe Lebensdauer von bis zu<br />

einer Million Lastwechseln voll zum Tragen. Damit halten sie bis<br />

zu 20 Mal länger als Dämpfungen mit Lösungen, die aus Urethan<br />

gefertigt sind, bis zu 10 Mal länger als Gummidämpfungen und<br />

bis zu fünf Mal länger als Stahlfedern. Mit einer bereitgestellten<br />

Schraube sind sie ohne Komplikationen und dazu noch sehr<br />

schnell zu befestigen.<br />

Bilder: Zipatec Montagetechnik, ACE Stoßdämpfer, Lisco<br />

www.ace-ace.de<br />

S 6 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>


PRÄZISIONS-DOPPELROHR-LINEAREIN-<br />

HEITEN IN ZAHLREICHEN VARIANTEN<br />

Noch präziser, reibungsärmer<br />

und dynamischer:<br />

So beschreibt Ganter seine<br />

neuen Präzisions-Doppelrohr-Lineareinheiten.<br />

Dahinter verbirgt sich ein<br />

System, das zahlreiche<br />

Varianten bezüglich der<br />

Führungen, Hübe, Spindelarten,<br />

Schlittengrößen<br />

und Werkstoffe in sich<br />

versammelt. Alle neu entwickelten Versionen ermöglichen<br />

somit deutlich wartungsärmere und wiederholgenauere<br />

Kinematiken, die auch unter Last dauerhaft geringe Verstellkräfte<br />

erfordern. Die Endstücke und die beiden Rundführungen<br />

werden mittels einer raffinierten Innenspreizmechanik<br />

so fixiert, dass sowohl Abstand als auch Parallelität<br />

exakt gewährleistet sind. Zusammen mit dem zweioder<br />

vierfach gelagerten Schlitten resultiert daraus ein<br />

minimales Laufspiel, was die Nutzung für Anwendungen<br />

mit hohen Präzisionsanforderungen ermöglicht. Bei<br />

Bedarf lässt sich die Spindel per integrierter Klemmung<br />

gegen ungewolltes Verdrehen sichern. Alle Lineareinheiten<br />

können in den Werkstoffkombinationen Aluminium-Stahl<br />

oder Aluminium-Edelstahl mit einem<br />

oder zwei Einzel- bzw. Doppelschlitten geordert<br />

werden.<br />

www.ganternorm.com<br />

KLEMMSYSTEM FÜR LINEARFÜHRUNGEN<br />

Linearführungen werden eingesetzt, um Lasten von einem<br />

Ort zum anderen zu transportieren. Die Bewegung kann dabei<br />

hochdynamisch oder auch sehr langsam realisiert werden –<br />

ganz wie es die jeweilige Aufgabe erfordert. Für das sichere<br />

Bremsen und Halten von Lasten in axialer Richtung auf<br />

Linearführungen hat Hema die Klemmsysteme LinClamp<br />

entwickelt. Sie sind in vielen Baugrößen sowohl für niedrige<br />

als auch für hohe Laufwagen verfügbar und können auf<br />

nahezu allen handelsüblichen Linearführungsschienen<br />

montiert werden. Die LinClamp-Klemmsysteme sind in zwei<br />

Versionen erhältlich: als klassische Ausführung (Serien S<br />

und SK), die bei Druckluft-<br />

Beaufschlagung öffnet<br />

und bei Wegfall der<br />

Druckluft-Beaufschlagung<br />

oder Ausfall der Druckluft<br />

klemmt (Fail-Safe), oder<br />

als aktive Version, die bei<br />

Druckluft-Beaufschlagung<br />

klemmt (Serie SA). Für die Klemmsysteme stehen Bremsbacken<br />

aus widerstandsfähigen Sinterbelegen für höchste Bremsund<br />

Klemmkräfte zum Einsatz bei Fail-Safe-Systemen oder<br />

aus Stahlbelegen für die Anwendung auf bearbeiteten Flächen<br />

zur Verfügung. Die Fail-Safe-Versionen sind dabei für Linearführungen<br />

prädestiniert, bei denen aus Sicherheitsgründen<br />

eine Notbremsfunktion realisiert werden muss. Durch ihre<br />

kompakte Bauweise können die Serien S, SK und SA sowohl<br />

bei hohen als auch niedrigen Laufwagen unterschiedlicher<br />

Hersteller eingesetzt werden.<br />

www.hema-group.com<br />

alpha Basic Line<br />

Geared up to Fit<br />

alpha Value Line<br />

Individual Talents<br />

alpha Basic Line<br />

alpha Value Line<br />

Getreu dem Motto „Geared up to Fit“ beeindrucken die Getriebe der<br />

alpha Basic Line. Die Planeten- und Kegelradgetriebe CP, CPS, CPK<br />

und CPSK verbinden eine hohe abtriebsseitige Flexibilität mit einer<br />

optimalen Wirtschaftlichkeit. In Verbindung mit einem Verdrehspiel<br />

≤ 12 arcmin sind die Getriebe in Maschinen mit mittleren bis niedrigen<br />

Ansprüchen an die Positioniergenauigkeit die perfekte Wahl.<br />

Die alpha Value Line überzeugt durch wirtschaftliche und flexible<br />

Lösungen mit einem Verdrehspiel ≤ 5 arcmin. So sind die Planetenund<br />

Kegelradgetriebe der NP- und NPK-Baureihen durch eine Vielzahl<br />

an Übersetzungen und Abtriebsvarianten für verschiedenste<br />

Applikationen geeignet – unsere „Individual Talents“ ermöglichen Ihnen<br />

neue konstruktive Freiheiten!<br />

Wir beraten Sie gerne: Tel. +49 7931 493-0<br />

WITTENSTEIN alpha – intelligente Antriebssysteme<br />

www.wittenstein-alpha.de


01<br />

MITARBEITER PER ASSISTENZSYSTEM<br />

QUALIFIZIEREN<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Das Assistenzsystem von MiniTec kommt in ganz unterschiedlichen Bereichen<br />

zur Anwendung. Neben Behinderten-Werkstätten gibt es gerade auch in<br />

der Industrie viele sinnvolle Einsatzfelder, etwa die manuelle Montage oder<br />

die Kommissionierung. Der Messerhersteller Martor nutzt das Assistenzsystem<br />

zur Qualifizierung seiner Mitarbeiter – ein Erfahrungsbericht.<br />

Das Solinger Familienunternehmen Martor verbindet<br />

seit über 80 Jahren Qualität mit Innovation, um Premium-Schneidwerkzeuge<br />

herzustellen. Heute ist die<br />

Marke Martor über Partner und Händler in mehr als<br />

70 Ländern präsent.<br />

So vielfältig wie die Anforderungen der Kunden sind auch die<br />

Sicherheitsmesser: Rund 300 verschiedene Typen hat das Unternehmen<br />

im Angebot. Sie alle werden am Stammsitz in Solingen<br />

montiert – von Hand. Manche Messer sind sehr einfach aufgebaut<br />

und bestehen nur aus drei Teilen, andere sind deutlich<br />

komplexer.<br />

Stefan Wache, Leiter Marketing und Kommunikation,<br />

MiniTec GmbH & Co. KG, Schönenberg-Kübelberg<br />

Damit der Zusammenbau reibungslos funktioniert, investiert<br />

Martor viel Geld und Zeit in die Schulung der Mitarbeiter. Bislang<br />

erfolgte diese in der Weise, dass der Mitarbeiter eine Montageanleitung<br />

bekam und ein Teamleiter ihm die einzelnen Schritte<br />

zeigte. Im Anschluss versuchte der Werker, die Montage selbst<br />

durchzuführen. Sein Chef schaute ihm dabei über die Schulter<br />

und gab ihm Tipps. Diese Vorgehensweise erwies sich als nicht<br />

sonderlich effizient und auch als nicht mehr zeitgemäß. Der Mitarbeiter<br />

wurde nicht selten nervös, und der Vorgesetzte konnte<br />

während der Schulungsphasen nicht seinen eigentlichen Tätigkeiten<br />

nachgehen.<br />

S 8 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>


01 Kevin Kowalsky beschreitet neue Wege im Bereich<br />

Mitarbeiterqualifikation: Dank MiniTec SmartAssist<br />

qualifizieren sich die Werker bei Martor in Eigenregie<br />

02 Ergonomischer Montagearbeitsplatz und interaktives<br />

Assistenzsystem bilden eine funktionale Einheit<br />

03 Pick to Light: Lichtsignale zeigen dem Werker,<br />

in welches Fach er greifen muss<br />

02<br />

INTERAKTIVES SCHULUNGSTOOL<br />

Daher wurde man bei Martor hellhörig, als von MiniTec das<br />

Angebot kam, als Pilotkunde für das neue Assistenzsystem<br />

MiniTec SmartAssist zu fungieren. Schnell stimmte man dem<br />

Vorschlag zu und ließ sich einen entsprechenden Tisch konzipieren.<br />

Dessen zentraler Zweck besteht in der interaktiven Schulung<br />

und Ausbildung der Mitarbeiter hinsichtlich der Messermontage.<br />

Er befindet sich jedoch nicht etwa in einem separaten<br />

Schulungsraum, sondern inmitten der „normalen“ Arbeitsplätze<br />

im Montagebereich.<br />

Um zunächst mit dem Assistenzsystem vertraut zu werden,<br />

fokussierte sich Martor im ersten Schritt auf ein ausgewähltes<br />

Produkt als „Versuchsobjekt“, das Secupro 625. Dabei handelt es<br />

sich um ein Zangengriffmesser mit umfangreichen Features, beispielsweise<br />

einem Hebel zum Auslösen der Klinge, vollautomatischem<br />

Klingenrückzug und einem komfortablen Klingenwechsel.<br />

Das Highend-Werkzeug besteht aus insgesamt 16 Bauteilen, die<br />

in verschiedenen, zum Teil komplizierten Montageschritten<br />

zusammengefügt werden.<br />

Geplant sei, zukünftig noch weitere Messer auf dem Assistenzsystem<br />

zu schulen, so Kevin Kowalsky, Schichtleiter Fertigung<br />

bei Martor und gleichzeitig Betreuer für das MiniTec SmartAssist<br />

Projekt: „Wir wollen beispielsweise noch das MegaSafe dazu<br />

nehmen. Oder auch unser neuestes Messer, das 610 XDR sowie<br />

weitere Modelle – alle, die viele Teile aufweisen und komplexer<br />

von den Arbeitsgängen her sind.“<br />

NUTZUNG UNTERSCHIEDLICHER MODULE<br />

Als Assistenz-Module kommen ein Touchscreen, ein Taster sowie<br />

Pick-to-Light-Lichtleisten zum Einsatz, teilweise mit Eingriffs-<br />

Sensorik. Über den Monitor werden dem Werker die einzelnen<br />

Arbeitsschritte mit entsprechenden Hilfsmitteln (Texte, Pfeile<br />

und Bilder) angezeigt. Dabei kann er erledigte Aufgaben direkt<br />

am Bildschirm oder über den Buzzer bestätigen und zum nächsten<br />

Schritt weiterleiten.<br />

Die verschiedenen Bauteile des jeweiligen Messers befinden<br />

sich in Boxen, die in Griffweite des Werkers angeordnet sind.<br />

Über die Pick-to-Light-Lichtleisten wird ihm signalisiert, in welches<br />

Fach er als nächstes greifen muss. Mittels der Eingriffsüberwachung<br />

erkennt das System, ob er dies getan hat und quittiert<br />

dies intern, so dass der nächste Montageschritt angezeigt wird.<br />

Bei bestimmten Komponenten ist der Sensor nicht aktiviert, hier<br />

betätigt der Mitarbeiter den Buzzer, um die Entnahme des Bauteils<br />

zu signalisieren und zum nächsten Schritt weiterzuleiten.<br />

Bei Martor sind 22 solcher Pick-to-Light-Module im Einsatz.<br />

Einige der Bauteile werden schon im Vorfeld zu Baugruppen<br />

montiert. Deshalb verbleiben für den MiniTec-SmartAssist-<br />

Tisch noch 16 Komponenten und damit Arbeitsschritte für die<br />

dortige Montage.<br />

Für die Zukunft ist auch das Einbinden von Videos in die Bildschirm-Anleitung<br />

angedacht, was ab der neuen Version 2.9 möglich<br />

ist. Dazu Kowalsky: „Gerade wenn die Arbeitsschritte etwas<br />

komplexer werden, sind Bilder oft nicht ausreichend. Etwa das<br />

Einhaken von Federösen. Oder wie das Überdehnen der Federn<br />

vermieden werden kann. All das wollen wir künftig mit Videos<br />

unterstützen.“<br />

AUTONOMES LERNEN MIT BESTEN<br />

ERGEBNISSEN<br />

Der Schulungsprozess läuft mit MiniTec SmartAssist heute völlig<br />

anders. Statt wie bisher unter permanenter Beobachtung durch<br />

seinen Vorgesetzten agiert der Mitarbeiter jetzt völlig autark.<br />

Er sitzt alleine, ohne Begleitperson am Schulungstisch und<br />

fängt einfach an. Das System führt ihn strukturiert durch den<br />

Montageprozess, zeigt ihm jeden einzelnen Schritt. So erlernt er<br />

stressfrei in Eigenregie die Montage des Messers, und sein Teamleiter<br />

hat mehr Zeit, sich anderen Aufgaben zu widmen. Dazu<br />

Kowalsky: „Im Ergebnis ist das also eine klassische Win-Win-<br />

Situation. Und nicht zuletzt spart die Firma Martor dadurch<br />

auch enorm Zeit und Geld.“<br />

Bei den Mitarbeitern kommt das System bestens an, so Kowalsky:<br />

„Für die Montage des komplexen 625er Messers haben wir<br />

eine Kollegin ohne Vorkenntnisse an den Schulungstisch gesetzt<br />

– und es funktionierte auf Anhieb hervorragend! Die Mitarbeiterin<br />

KOMPLEXE ARBEITSSCHRITTE<br />

PER VIDEO DARSTELLEN<br />

Mit der Version 2.9. bietet MiniTec SmartAssist neue<br />

Features. So können im Bildschirmmodul nun auch Videos<br />

im mp4-Format zum Einsatz kommen. Dadurch lässt sich<br />

die Verständlichkeit von Anleitungen für den Werker<br />

erheblich verbessern.<br />

03<br />

SUPPLEMENT <strong>2024</strong> S 9


04 Über den Monitor werden dem Werker die<br />

einzelnen Arbeitsschritte angezeigt<br />

05 Kevin Kowalsky kümmert sich um das Erstellen<br />

der Anleitungen im Editor; etwaige Änderungen<br />

lassen sich einfach und schnell einpflegen<br />

04<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

05<br />

hat die Arbeitsschritte sehr gut und schnell umsetzen können<br />

und war von dem Assistenzsystem sehr angetan. Dass sie die<br />

Montage so schnell erlernte, war auch für uns praktisch. Denn so<br />

konnten wir sie knapp eine Stunde später schon an den richtigen<br />

Arbeitsplatz setzen. Und dort lief es sofort reibungslos. Und auch<br />

Personen, die nicht jeden Tag in der Fertigung arbeiten, haben<br />

wir an den Schulungstisch gesetzt, und sie sind ebenfalls hervorragend<br />

damit zurecht gekommen. Das Feedback war sehr positiv!“<br />

ANLEITUNGEN UNKOMPLIZIERT ERSTELLEN<br />

MiniTec SmartAssist ermöglicht Unternehmen, die Anleitungen<br />

per Editor selbst zu erstellen. Bei Martor kümmert sich Kevin<br />

Kowalsky um diese Aufgabe, künftig wird er noch durch zwei<br />

Kollegen unterstützt. Die bisherigen Erfahrungen mit dem Tool<br />

waren durchweg gut, so Kowalsky: „Ich erstelle die Rezepturen<br />

sowohl direkt am Arbeitstisch als auch über TeamViewer-Zugriff.<br />

Zu Beginn gab es eine kurze Eingewöhnungsphase, in der ich die<br />

Bedeutung und Anwendung der verschiedenen Bedienelemente<br />

erlernte. Aber wenn man einmal drin ist, ist es recht intuitiv und<br />

selbsterklärend. Das betrifft alle Bereiche – ganz gleich, ob es um<br />

das Einfügen und Manipulieren von Bildern geht oder um die<br />

Konfiguration des Pick to Light. Hier können wir bei jeder der<br />

Stationen zwei Positionen nutzen. Auch die Farben lassen sich<br />

ändern. Ebenso kann man einstellen, ob es durchgehend leuchten<br />

oder aber blinken soll, die Vielfalt ist sehr groß.“<br />

Auch den Editor generell bewertet Kowalsky sehr positiv: „Dass<br />

wir die Anleitungen selbst erstellen können, sehe ich auf jeden<br />

Fall als Vorteil. Wir sind dadurch autark und viel flexibler. Auch,<br />

wenn es zum Beispiel eine Änderung bei einem Bauteil eines<br />

Messers gibt, können wir diese einfach und schnell hinterlegen.“<br />

VIELE IDEEN ZUM WEITEREN AUSBAU<br />

Aufgrund der guten Erfahrungen will Martor das System in<br />

Zukunft als Dreh- und Angelpunkt für seine Qualifikationsmatrix<br />

nutzen. Darin wird jeder Mitarbeiter bewertet, ob er ein Produkt<br />

montieren kann, ob er es verpacken kann, ob er an einer Maschine<br />

arbeiten kann – also sein Know-how-Status ermittelt. Hier ist<br />

die Idee, zwei bis drei Tische mit MiniTec SmartAssist auszustatten<br />

und die Qualifikationsmatrix darüber laufen zu lassen.<br />

Wenn dann ein Mitarbeiter die Montage eines bestimmten<br />

Messers mit dem Assistenzsystem gelernt hat, bekommt er einen<br />

entsprechenden Eintrag.<br />

Neben dem Einsatz im Schulungsumfeld kann man sich bei<br />

Martor auch vorstellen, das Assistenzsystem zur Qualitätssicherung<br />

zu nutzen, so Kevin Kowalsky: „Beispielsweise müssen die<br />

625er Messer nach Fertigstellung mit der Schraube nach oben in<br />

den KLT gelegt werden, damit der Mitarbeiter prüfen kann, ob<br />

diese eingebracht ist. Würde diese Prüfung über eine Kamera erfolgen,<br />

wäre das von Vorteil. Eine solche Qualitätsprüfung wäre<br />

auch für den abschließenden Funktionstest sinnvoll. Dieser erfolgt<br />

durch die dreimalige Betätigung des Messers und Abziehen<br />

auf einer Schneidmatte. Hier wäre es prima, wenn über einen<br />

Sensor prüft würde, ob der Mitarbeiter das gemacht hat oder<br />

nicht. Zudem könnte dann über das Assistenzsystem dokumentiert<br />

werden, wenn ein Messer ausfällt, also NIO ist – verbunden<br />

mit der Anweisung, es in einen entsprechenden Behälter zu legen.“<br />

Auch sonst haben die Projektbeteiligten bei Martor schon zahlreiche<br />

Ideen und Impulse, wie das Assistenzsystem künftig um<br />

weitere Funktionen und Features ausgebaut werden kann. Und<br />

stoßen damit bei der MiniTec Smart Solutions bzw. den Entwicklern<br />

auf offene Ohren, denn auch das ist ein von MiniTec<br />

gewünschter Effekt bei Pilotkunden.<br />

FAZIT<br />

Aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen kommt Kevin<br />

Kowalsky zu einem überaus positiven Fazit: „MiniTec Smart-<br />

Assist ist für Industrieunternehmen ein sehr nützliches System.<br />

Es ist eine Bereicherung und Erleichterung für Martor, und es<br />

sorgt dafür, dass weniger Fehler passieren. Ganz nebenbei bringt<br />

es für uns auch noch einen Imagegewinn. So haben Großkunden,<br />

die bei uns zu Besuch waren, schon häufiger anerkennende<br />

Worte gefunden, dass wir derart moderne Instrumente für die<br />

Schulung und Qualifikation unserer Mitarbeiter – und damit<br />

auch zur Sicherung der Qualität – einsetzen.“<br />

Bilder: MiniTec<br />

DAS ASSISTENZSYSTEM FÜHRT<br />

STRUKTURIERT DURCH DEN<br />

MONTAGEPROZESS UND ZEIGT<br />

JEDEN EINZELNEN SCHRITT<br />

www.minitec.de<br />

S 10 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>


MECHANISCHE NULLPUNKTSPANNTECHNIK<br />

FÜR GROSSE WERKSTÜCKE<br />

Als Weiterentwicklung des SolidBolt-Systems von<br />

HWR ist das rein mechanische Nullpunktspannsystem<br />

SolidBolt Maxx vor allem für große<br />

Maschinentische perfekt geeignet. Darüber hinaus<br />

ist es für die Drehbearbeitung auf Fräs-Dreh- oder<br />

Vertikaldrehmaschinen bis maximal 800 1/min<br />

freigegeben. Pro Nullpunktplatte erreicht es Haltekräfte von 120 kN. Die<br />

Installation ist einfach: Zum Beispiel lassen sich vorhandene SolidGrip-Zentrierspanner<br />

oder auch Spannfutter der INOFlex VL-Baureihe einfach durch<br />

SolidBolt Maxx umrüsten. Den Abmessungen sind hier so gut wie keine<br />

Grenzen gesetzt. Typisch für die Baureihe SolidBolt ist die wartungsfreie Mechanik,<br />

die sichere Spannung sowie die große Kompatibilität mit gängigen Maschinen<br />

und Befestigungsrastern. SolidBolt Maxx kann auf praktisch jeder Maschine<br />

eingesetzt werden – eine Hydraulik oder Pneumatik ist nicht notwendig.<br />

www.hwr.de<br />

Zur Herstellung von sicheren &<br />

reproduzierbaren Fügeverbindungen:<br />

EG-Baumusterprüfbescheinigung<br />

durch TÜV SÜD<br />

Product Service!*<br />

FÖRDERSYSTEME FÜR NEUE BAGGER- UND<br />

RADLADER-MONTAGELINIEN<br />

Für den Baumaschinenhersteller Yanmar CE hat<br />

Losyco am Standort Crailsheim Fördersysteme für<br />

neue Bagger- und Radlader-Montagelinien installiert.<br />

Die Lösung besteht aus flurebenen LOXrail-Schienen<br />

mit 25 mm-Wellendurchmesser, die für Lastbereiche<br />

bis 20 t ausgelegt sind. Eine besondere Herausforderung<br />

stellten die erforderlichen drei Kurvenfahrten<br />

dar. Für eine verbesserte Kurvengängigkeit hat Losyco<br />

drei motorisch angetriebene Drehteller installiert, auf<br />

denen die Fahrwagen ohne zusätzlichen Rangieraufwand sensorgesteuert die<br />

Fahrtrichtung ändern. Eine weitere Neuerung stellt die separate Linienführung<br />

für Unter- und Oberwagen in der Baggerfertigung dar, die das Handling der<br />

Baugruppen deutlich erleichtert. Zur Hochzeit und anschließenden Endmontage<br />

werden beide Baugruppen per Hand mit einem neu installierten, schienengeführten<br />

Quershuttle zusammengeführt. In die Trassenführung integrierte<br />

Hebebühnen mit sensorgesteuerter Endlagenerfassung sorgen dafür, dass die<br />

Baumaschinen zur Montage der Räder oder Ketten am Ende der Linien sicher<br />

und präzise aus den Schienensträngen herausgehoben werden. Zu den großen<br />

Vorteilen des neuen Schienensystems gehört die geringe Reibung. Daher lassen<br />

sich die Maschinen einfach per Hand von einer Station zur nächsten bewegen.<br />

www.losyco.com<br />

LINEARFÜHRUNGEN MIT BREITEM OPTIONSPAKET<br />

Hiwin bietet Profilschienenführungen in O-Anordnung<br />

an. Mit dem Optionspaket lassen sich die<br />

momentensteifen Linearführungen der CG-Baureihe<br />

individuell an Applikationsanforderungen anpassen.<br />

Durch die O-Anordnung der Wälzkörper lässt die<br />

CG-Profilschiene die Anbringung eines Abdeckbandes<br />

zu. Damit können Montagebohrungen einfach<br />

und schnell dauerhaft verschlossen werden. Die<br />

Dichtungssysteme verhindern zum einen das<br />

Eindringen von Fremdstoffen in die Kugellaufbahnen des Laufwagens. Zum<br />

anderen reduzieren sie das Austragen des Schmierstoffes. Das stirnseitig<br />

angebrachte Abdeckblech bietet zusätzlich einen robusten Schutz für den<br />

Abstreifer und das Umlenksystem der Kugellaufbahn. Als weitere Option bietet<br />

Hiwin Langzeit-Schmiereinheiten an, die das Nachschmierintervall um mehr<br />

als das Fünffache verlängern. Ein zusätzlich integriertes Wegmesssystem<br />

ermöglicht die Ermittlung der exakten Position des Laufwagens.<br />

www.hiwin.de<br />

*Zertifikat-Nr. M6A 040<strong>07</strong>2 0001 Rev. 00<br />

Servopresse<br />

aiPRESS<br />

• Kraftbereich bis 100 kN<br />

• Hub bis 200 mm<br />

• Maulweite 350 mm<br />

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• Sehr leicht zu bedienen<br />

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<strong>08</strong>. - 11. Oktober<br />

Messe Stuttgart<br />

Handhabung weitergedacht.


VAKUUM-FIXIERUNG<br />

IN DER CNC-BEARBEITUNG<br />

01<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Kunststoffe bieten zahlreiche Vorteile beim Bau von elektronischen<br />

Komponenten. Doch die Bearbeitung setzt viel Feingefühl voraus. Die SiSS GmbH<br />

stieß genau hier an Grenzen, denn die eingesetzten Kunststoffplatten nahmen<br />

beim hydraulischen Spannen im CNC-Bearbeitungszentrum regelmäßig Schaden.<br />

Dank eines Vakuum-Aufspannsystems von Schmalz gelingt die Fertigung der<br />

Elemente aus Kunststoff nun endlich prozesssicher und effizient.<br />

SiSS (Solutions in Style, Steinbach) fertigt komplexe Bauteile<br />

und Systeme für verschiedene Branchen. Neben<br />

Komponenten für die Medizintechnik stellen die 65 Beschäftigten<br />

in Baden-Baden Steinbach Lösungen für die<br />

Ladeinfrastruktur sowie die Kälte- und Bahntechnik her.<br />

Unter anderem fertigt SiSS Kunststoffteile aus PVC, PTFE und<br />

Acrylglas auf einem CNC-Bearbeitungszentrum. Zur Fixierung<br />

auf der Arbeitsplatte setzte das Unternehmen bislang einen<br />

Hydraulik-Schraubstock ein. „Dabei kam es immer wieder zu<br />

Beschädigungen der Kunststoffbauteile, die vom Schraubstock<br />

Timo Gans, Leiter Unternehmenskommunikation, J. Schmalz GmbH, Glatten<br />

regelrecht zusammengedrückt wurden“, blickt Sebastian Burster<br />

zurück. Er ist Teamleiter Programmierung bei SiSS und ärgerte<br />

sich über die fehlerhaften Prozesse und den großen Ausschuss.<br />

Mitarbeitende der SiSS-Muttergesellschaft Weinmann Aach<br />

machten ihn auf die Vakuum-Lösungen von Schmalz aufmerksam.<br />

Damit lassen sich unterschiedliche Bauteile in vielen<br />

Größen schnell, unkompliziert und vor allem beschädigungsfrei<br />

spannen. Burster vereinbarte sofort einen Beratungstermin. Sein<br />

Ziel: Erfahrungen sammeln mit dem neuen Spannsystem. Die<br />

Vakuum-Experten von Schmalz legten gemeinsam mit SiSS die<br />

Fixierung passend zu den Anforderungen aus. Die Lösung<br />

besteht aus einer Matrixplatte für den Maschinentisch, die als<br />

Träger für die sogenannte Innospann Steel-Plate dient. Diese<br />

wiederum fixiert dank Elastomermatten die Werkstücke sicher<br />

mit Vakuum. Eine Trockenläufer-Pumpe mit konstanter Saugleistung<br />

stellt das notwendige Vakuum bereit.<br />

S 12 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>


01 Die Kunststoffplatte wird mit Vakuum beschädigungsfrei<br />

aufgespannt; dank der Elastomermatte lassen sich auch Durchbrüche<br />

fertigen, da die Werkzeuge in die Matte hineinfräsen können<br />

02<br />

02 Alexander Klink (rechts), Produktmanager bei Schmalz,<br />

überzeugte den Teamleiter Programmierung, Sebastian Burster,<br />

schnell von den Vorteilen der FlexMat<br />

EINGESPIELTE TECHNIK<br />

Die Matrixplatte für die Metallbearbeitung MPL 600×400×28<br />

besteht aus Aluminium und hat eingefräste Nuten auf der Oberfläche.<br />

Darauf lassen sich saugdichte Werkstücke mit Vakuum<br />

direkt spannen. Das Besondere: Die flächig wirkende Haltekraft<br />

fixiert das Bauteil spannungsarm und eignet sich besonders für<br />

weiche und dünne Produkte. Das eingefräste Raster verteilt das<br />

Vakuum gleichmäßig auf der Oberfläche. Bei der Bearbeitung der<br />

Komponenten begrenzt eine Dichtschnur den evakuierten Raum.<br />

SiSS befestigte die Matrixplatte in leicht erhöhter Position auf<br />

dem Maschinentisch. Die Vakuumversorgung befindet sich<br />

sicher und geschützt unterhalb der Platte. Über das mitgelieferte<br />

Anschlussset verbanden die Fachkräfte die Platte mit dem<br />

Vakuumerzeuger und montierten das Manometer. „Die Installation<br />

war unkompliziert und schnell erledigt“, so Burster.<br />

DIE FLÄCHIG WIRKENDE<br />

HALTEKRAFT FIXIERT DAS<br />

BAUTEIL SPANNUNGSARM<br />

Die Matrixplatte trägt bei SiSS das Spannsystem Innospann Steel-<br />

Plate (ISST). Diese drei Millimeter starke Platte besteht aus magnetischem,<br />

korrosionsbeständigem Stahl. Sie besitzt in regelmäßigen<br />

Abständen Vakuumbohrungen mit einem Durchmesser<br />

von sieben Millimetern. „Dadurch lassen sich die aufgesetzten<br />

Spannmittel mit Unterdruck versorgen, denn ISST ist nicht zum<br />

direkten Aufspannen von Werkstücken geeignet. Dafür benötigen<br />

Anwender entweder die Innospann-Blocksauger oder eine<br />

FlexMat, wie sie SiSS derzeit einsetzt“, erklärt Schmalz-Produktmanager<br />

Alexander Klink.<br />

Die Elastomermatte FlexMat SFM fixiert die Kunststoffplatten<br />

direkt. Sie erlaubt das Fertigen von Durchbrüchen und auch die<br />

Kanten des Werkstücks lassen sich bearbeiten, da die Werkzeuge in<br />

die Matte hineinfräsen können. Auf der Unterseite der FlexMat befinden<br />

sich Noppen, die in die Bohrungen der Innospann Steel-Plate<br />

greifen und den sicheren Sitz garantieren. Das ebenfalls auf der<br />

Unterseite befindliche Raster leitet das Vakuum in die insgesamt 32<br />

separaten Saugzellen nach oben. Die Matte ist als Verschleißartikel<br />

konzipiert, um vielfältige Bearbeitungen zu ermöglichen. Bleibt sie<br />

unbeschädigt, lässt sie sich mehrfach wiederverwenden.<br />

Die robuste und wartungsarme Vakuum-Pumpe EVE-TR-<br />

40-AC3-F in Trockenläufer-Ausführung stellt das nötige Vakuum<br />

bereit. Ihr Vielzellen-Verdichterprinzip sorgt für einen vibrationsfreien<br />

Lauf und eine pulsationsarme, kontinuierliche Förderung.<br />

Dank des geringen Strombedarfs eignet sie sich ausgezeichnet<br />

für den wirtschaftlichen Dauerbetrieb. Die kompakte<br />

Pumpe besitzt einen integrierten Lüfter und eine dauergeschmierte<br />

Lagerung.<br />

ERFOLGREICH IM EINSATZ<br />

Bei SiSS belädt eine Fachkraft die Maschine manuell mit der Rohplatte<br />

aus Kunststoff. Anschließend kann sie das Vakuum mit einem<br />

Handschiebeventil komfortabel direkt am Maschinentisch öffnen.<br />

Durch das Manometer haben die Beschäftigten den Unterdruck<br />

jederzeit im Blick. „Unsere Werkstücke sitzen jetzt fest auf dem<br />

Arbeitstisch, ohne dass sie Schaden nehmen“, freut sich Burster.<br />

Das Werkzeug fräst verschiedene Bauteile aus der Platte. Dabei<br />

trennt die Maschine die Teile jedoch nicht komplett heraus,<br />

sondern lässt eine Schichthöhe von 0,2 Millimetern stehen. Nach<br />

Abschluss des Fräsvorgangs entnimmt eine Person die fertig<br />

bearbeitete Platte, löst die Werkstücke manuell aus und entgratet<br />

sie. „Unsere Mitarbeitenden sind sehr zufrieden mit der einfachen<br />

Fixierung der unterschiedlichen Bauteile“, berichtet der<br />

Teamleiter. Und auch auf wirtschaftlicher Seite überzeugt die<br />

Lösung: „Seit wir mit Vakuum aufspannen, haben wir keine<br />

beschädigten Platten mehr. Das spart nicht nur Kosten“, betont er.<br />

„Wir arbeiten jetzt auch prozesssicher und deutlich schneller als<br />

vorher. Genauigkeit und Qualität der bearbeiteten Teile haben<br />

sich ebenfalls verbessert.“<br />

FÜR DIE ZUKUNFT GUT AUFGESTELLT<br />

Für die Zukunft sieht sich SiSS mit der Vakuum-Lösung gut aufgestellt.<br />

„Das System ist unkompliziert modular erweiterbar“, erklärt<br />

Sebastian Burster. „Wenn wir eine seitliche Bearbeitung mit<br />

geschwenktem Werkstück benötigen, können wir dafür die<br />

Blocksauger ISBL-HD auf der ISST nutzen. Damit sind wir auf<br />

alle Eventualitäten vorbereitet.“ Denn bei SiSS gilt: High mix –<br />

low/medium volume. Das bedeutet, dass das Unternehmen von<br />

Losgröße 1 bis zu Chargen mit 120 Produkten viele unterschiedliche<br />

Geometrien herstellt und damit eine individuelle Fertigung<br />

anbietet. Nur dank der richtigen Technik lassen sich diese<br />

Prozesse profitabel durchführen.<br />

„Die Unterstützung durch Schmalz war klasse“, freut sich Sebastian<br />

Burster. „Die Vertriebsmitarbeiternden haben alle unsere<br />

Fragen schnell und kompetent beantwortet und uns bei der<br />

Installation aktiv unterstützt. Schmalz ist nicht zuletzt deshalb<br />

für Folgeprojekte unsere erste Wahl.“<br />

Bilder: Schmalz<br />

www.schmalz.com<br />

WIE VAKUUM-SPANNTECHNIK DIE<br />

KUNSTSTOFFBEARBEITUNG OPTIMIERT<br />

Effiziente Bearbeitung von Kunststoffwerkstücken<br />

mit wechselnder Geometrie: Hier geht es zu einem<br />

ausführlichen Video: bit.ly/3wUH4My<br />

SUPPLEMENT <strong>2024</strong> S 13


01 02 03<br />

SO GELINGT DER EINSTIEG<br />

IN DIE BAUGRUPPENMONTAGE<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Als etablierter Experte für Blechbearbeitung<br />

hat Kreiselmeyer Umformtechnik erfolgreich<br />

den Schritt in die Baugruppenfertigung gewagt.<br />

Bei der Einrichtung des neuen Montagebereichs<br />

setzte das Unternehmen auf das avero<br />

Arbeitsplatzsystem von Bott.<br />

Seit 1960 hat sich die Kreiselmeyer Umformtechnik GmbH<br />

& Co. KG mit Metallbearbeitung einen Namen gemacht.<br />

Der Grund für die hohe Wertschätzung, die das Nürnberger<br />

Familienunternehmen seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten<br />

Branchen genießt, ist die Kombination aus<br />

modernster Maschinentechnologie und der langjährigen Erfahrung<br />

der Mitarbeiter. Aber der Markt ist umkämpft, sodass sich<br />

das Unternehmen 2022 dazu entschied, mit einem neuen Alleinstellungsmerkmal<br />

einen Schritt weiterzugehen: Die Baugruppenfertigung<br />

hat das Leistungsspektrum des Systemanbieters deutlich<br />

erweitert. Kunden können ihre in Auftrag gegebenen Produkte<br />

nun gleich von Kreiselmeyer vormontieren lassen. Für den<br />

Einstieg in das neue Geschäftsfeld setzt das Unternehmen auf<br />

eine avero Montagelinie. So hält es sich alle Möglichkeiten offen,<br />

in Zukunft flexibel mit der Kundennachfrage zu wachsen.<br />

EINE MONTAGELINIE MIT QUALITÄTSANSPRUCH<br />

„Unsere Kunden sollen es unserer Montage ansehen können, dass<br />

wir hochwertig und zu gerechtfertigten Preisen produzieren.<br />

Deshalb legen wir Wert auf eine repräsentative und solide Anlage“,<br />

so der stellvertretende Geschäftsführer Julian Kreiselmeyer.<br />

„Einige unserer Auftraggeber haben ihre Baugruppen zuvor selbst<br />

notdürftig auf Paletten montiert. Als Systemanbieter nehmen wir<br />

ihnen diese Arbeit jetzt auf professionelle Weise ab. Unsere Kunden<br />

sparen Zeit, können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren<br />

Michael Kyburz, Bott GmbH & Co KG, Gaildorf<br />

und darauf zählen, dass wir sie mit der gewünschten Qualität<br />

beliefern – auf Wunsch just-in-time“, so Kreiselmeyer weiter.<br />

Getreu dem Motto „Wenn wir’s machen, machen wir’s gescheit“<br />

stand für den Familienbetrieb die qualitativ hochwertige Beschaffenheit<br />

der Montagelösung im Vordergrund. „Die Entscheidung<br />

für bott war schnell getroffen“, erinnert sich der stellvertretende<br />

Geschäftsführer. „Vor Jahren haben wir die Steiko GmbH,<br />

einen bott-Servicepartner, mit dem Ausbau unseres Transporters<br />

betraut. Wir waren mit der Qualität der Fahrzeugeinrichtung sehr<br />

zufrieden und wussten, dass wir von bott diese auch bei der Ausstattung<br />

unserer neuen Montage erwarten durften.“ Dieser Eindruck<br />

sollte sich bestätigen: „Als Experten für Blechbearbeitung<br />

können wir sagen, dass die Anlage hervorragend verarbeitet ist –<br />

scharfe Kanten gibt es nicht und die Konstruktion ist sehr stabil,“<br />

urteilt Julian Kreiselmeyer.<br />

AUF WACHSTUM VORBEREITET<br />

Als Neueinsteiger im Bereich der Baugruppenmontage spielt für<br />

Kreiselmeyer Umformtechnik auch die Flexibilität der Montagelinie<br />

eine besondere Rolle. Schon jetzt montiert das Unternehmen<br />

etwa 200 Baugruppen im Monat, die in unterschiedlichsten<br />

Branchen Verwendung finden. Die Linie ist werktags circa sechs<br />

Stunden lang einschichtig in Betrieb. Zwei Montagemitarbeitende<br />

wurden zu diesem Zweck eingestellt. „Prinzipiell achten wir<br />

darauf, dass unsere Montageabläufe leicht verständlich sind,<br />

sodass bei Bedarf jeder, inklusive mir, einspringen kann“, sagt<br />

Julian Kreiselmeyer. „Mit dem Wissen, die Linie später verändern<br />

und erweitern zu können, sind wir ohne Pick-by-Light- oder digitales<br />

Assistenzsystem gestartet. Sobald unsere Aufträge größer<br />

und komplexer werden, planen wir, die Anlage entsprechend<br />

nachzurüsten.“ Bereits angebrachte Bildschirmhalter weisen auf<br />

die Absicht des Unternehmens hin, die Linie künftig in die vorhandene<br />

IT-Landschaft zu integrieren. In Zukunft will das Unternehmen<br />

die Baugruppenfertigung weiter ausbauen.<br />

ALLE MÖGLICHKEITEN DER LINIE<br />

BESTMÖGLICH GENUTZT<br />

Zu den typischen Montagetätigkeiten zählen das Vernieten und<br />

Verschrauben von Gehäusen, das Einpressen von Platinen sowie<br />

S 14 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>


01 Kreiselmeyer Umformtechnik montiert rund 200<br />

Baugruppen pro Monat für unterschiedlichste Branchen;<br />

die Flexibilität der neuen Montagelinie spielt daher eine<br />

wichtige Rolle<br />

02 Die verschiedenen Bereitstellungswagen sind<br />

kundenspezifisch mit Teilen bestückt und werden zur<br />

Montage an die Linie herangeschoben<br />

03 Abstandshalter auf den Werkstückträgern erleichtern<br />

das Verschrauben der Bauteile<br />

VOM EINZELARBEITSPLATZ<br />

BIS ZUR MONTAGELINIE<br />

Einen Überblick über die vielseitig<br />

einsetzbaren Arbeitsplatzlösungen von bott<br />

finden Sie unter folgendem Link:<br />

bit.ly/4bROIH3<br />

die Installation anderer Elektrokomponenten. Einige der benötigten<br />

Einbauteile stellen die Kunden selbst zur Verfügung. Auf<br />

verschiedenen höhen- und neigungsverstellbaren Bereitstellungswagen<br />

sind sie kundenspezifisch zugeordnet und werden<br />

zu Arbeitsbeginn an die Montagelinie herangeschoben. Die einzelnen<br />

Stationen werden je nach Bedarf auch als Einzelarbeitsplätze<br />

eingesetzt.<br />

Unter Berücksichtigung der Möglichkeiten der avero Linie und<br />

den Eigenschaften des jeweiligen Produkts entwickelt Kreiselmeyer<br />

die Montageprozesse selbst. „Die Herausforderung besteht<br />

darin, zu analysieren, wie unser Kunde üblicherweise montiert<br />

und warum. Dann gilt es, den Prozess auf die Möglichkeiten<br />

in unserer Montage anzupassen“, erklärt Julian Kreiselmeyer. Die<br />

Linie trägt mit ihrer Rollbahn dazu bei, unnötiges Heben der Produkte<br />

zu vermeiden. Abstandshalter auf den Werkstückträgern<br />

erleichtern das Anbringen von Schrauben. Über eine weitere<br />

Rollbahn unterhalb der Arbeitsplätze gelangen sie nach der Montage<br />

an den Anfang der circa sieben Meter langen Linie zurück.<br />

IN ENGER ABSTIMMUNG GEPLANT<br />

Sowohl die ursprüngliche Anlage als auch der spätere Umbau entstanden<br />

mit Hilfe eines 3D-Konfigurators. Julian Kreiselmeyer ist<br />

mit dieser Vorgehensweise sehr zufrieden: „Unsere Fragen hat bott<br />

sehr schnell und unter Zuhilfenahme von bemaßten 3D-Entwürfen<br />

beantwortet. Außerdem bringt unser bott-Ansprechpartner Daniel<br />

Weidenhammer aktiv seine Erfahrung ein. Solche kompetente<br />

Beratung ist sehr wertvoll, gerade für ein Unternehmen, das selbst<br />

erst noch Erfahrungen in diesem Bereich sammeln muss.“ Neben<br />

der Anlagenplanung lobt Kreiselmeyer auch die schnellen Informationen<br />

zu den Lieferzeiten, die für den mit dem Umzug einhergehenden<br />

Umbau wichtig waren. „Wir haben festgestellt, dass bei<br />

bott nicht nur hingehört, sondern zugehört wird,“ ergänzt er.<br />

Bilder: Kreiselmeyer Umformtechnik, bott<br />

www.bott.de<br />

POTENZIAL DER MONTAGELINIE<br />

VOLL AUSSCHÖPFEN<br />

Unseren Kunden bedarfsgerechte Arbeitsplätze zu verkaufen, ist nur ein Teil<br />

unserer Arbeit. Wir wollen, dass sie mit ihrer Montage erfolgreich Fuß fassen.<br />

Deshalb erhalten sie von uns einen umfassenden Service: Wir führen unsere<br />

Produkte an unseren Standorten vor, bringen unsere Erfahrung bei der Gestaltung<br />

ein und begleiten Kunden auf Wunsch bis in die operative Anwendung. So<br />

stellen wir sicher, dass sie das Potenzial ihrer Montagelinie voll ausschöpfen.<br />

DANIEL WEIDENHAMMER,<br />

Key Account Arbeitsplatzsysteme bei bott<br />

Mehr Höhe, mehr<br />

Breite, mehr Platz!<br />

UNIFLEX ADVANCED 1775 & 1995<br />

\\ Viel Platz:<br />

Die Baugrößen 1775 und 1995 mit viel Platz für Ihre Leitungen:<br />

Innenhöhe 56/80 mm | Innenbreiten 100 - 400/85 - 250 mm<br />

\\ Verschleißarm:<br />

Leitungsschonendes Design und optimierte Krümmungsradien<br />

\\ Nachhaltig:<br />

Einsatz von bis zu 35 % sortenreinem Regranulat.<br />

kabelschlepp.de/uniflex-advanced | Fon: +49 (0) 2762/4003-0


ROBOTER-ENERGIEFÜHRUNGSSYSTEM<br />

FÜR DEN TROCKENREINRAUM<br />

Wie eine Roboter-Energieführung aussehen kann, die bei<br />

hohen Geschwindigkeiten und immer kleineren Drehradien<br />

zuverlässig funktioniert, zeigt igus bereits seit einigen Jahren<br />

mit der triflex R: einer dreidimensional beweglichen Energiekette<br />

aus Hochleistungskunststoff für Mehrachs-Roboter.<br />

Doch spezielle Einsatzbereiche wie die Batteriefertigung<br />

stellen immer höhere Anforderungen an die eingesetzten<br />

Maschinenkomponenten. Mit der triflex R TRC und dem<br />

dazugehörigen Federstabmodul bietet igus daher jetzt das<br />

erste für Trockenreinraum-Anwendungen zertifizierte<br />

Roboter-Energieführungssystem. Es wurde speziell für die<br />

Leitungsversorgung von<br />

Industrierobotern entwickelt,<br />

die in der<br />

Batteriezellenfertigung<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Geprüft wurde die<br />

TRC.40 in einem<br />

Trockenreinraum des<br />

Fraunhofer IPA mit<br />

einem Taupunkt von<br />

-40 °C, was einer relativen Luftfeuchtigkeit von weniger als<br />

einem Prozent bei 22 °C Raumtemperatur entspricht. Nach<br />

den Tests erhielt das komplette System aus Kette und<br />

Federstabmodul als erstes Produkt dieser Art die Zertifizierung<br />

für die ISO-Klasse 4 – und damit das bestmögliche<br />

Ergebnis, das mit dem aktuellen Stand der Technik erzielt<br />

werden konnte.<br />

www.igus.de<br />

LINEAREINHEIT MIT ZWEI FLÄCHENPORTALEN<br />

IN EINEM ARBEITSRAUM<br />

Das Modul 160/15 von<br />

IEF-Werner st eine Lineareinheit,<br />

die in der Basisversion<br />

einen Hub von 100 bis<br />

5 500 mm und eine Verfahrgeschwindigkeit<br />

bis 5 m in der<br />

Sekunde bietet. Der Schlitten<br />

der Lineareinheit kann mit bis<br />

zu 80 kg belastet werden. Um<br />

auf spezielle Kundenanforderungen eingehen zu können, hat<br />

IEF-Werner verschiedene Varianten des Moduls im Programm.<br />

Dazu gehört etwa eine Version mit zwei unabhängig voneinander<br />

verfahrbaren Schlitten (Modul 160/15 G). Eine besondere<br />

Variante ist das Modul 160/15 GPA – eine Positioniereinheit, die<br />

als Parallelantrieb ausgeführt ist: Zwei Motoren können zwei<br />

Schlittenpaare unabhängig voneinander verfahren. Mit dieser<br />

Lösung können zwei Flächenportale platzsparend innerhalb des<br />

gleichen Arbeitsraumes betrieben werden. Ein Positioniersystem<br />

mit dem Modul 160/15 GPA lässt sich rationeller montieren als<br />

zwei einzelne Flächenportale, die zueinander ausgerichtet<br />

werden müssten. Ein weiterer Vorteil: Aufgrund des modularen<br />

Aufbaus stehen verschiedene Motoranbauvarianten für einen<br />

flexiblen Motoranbau zur Verfügung. Anwender können das<br />

Modul 160/15 GPA für ganz verschiedene Aufgaben einsetzen.<br />

Dazu gehören Pick & Place-Aufgaben in Palettier-, Montageoder<br />

Verpackungsanlagen, die Verstellung von Anschlägen,<br />

Füge- und Einpressvorgänge in der Feinwerktechnik oder auch<br />

Be- und Entladen von Werkzeugmaschinen.<br />

www.ief.de<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Einfacher mit Assistenz:<br />

MiniTec-Montagearbeitsplätze<br />

Schnelleres Einlernen, höhere Produktivität,<br />

weniger Fehler – nur einige Effekte von<br />

MiniTec-Montage arbeitsplätzen mit dem<br />

Assistenzsystem MiniTec SmartAssist.<br />

Besonders zu empfehlen<br />

für Variantenfertiger.<br />

Wann entdecken Sie<br />

die Kunst der Einfachheit?<br />

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