MY FACTORY 07-08/2024
MY FACTORY 07-08/2024
MY FACTORY 07-08/2024
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7-8<br />
19186<br />
Juli/Aug. <strong>2024</strong><br />
€ 12,00<br />
DAS MAGAZIN FÜR PRODUKTIONSVERANTWORTLICHE<br />
TITEL<br />
Investitionen für den Mittel-<br />
<strong>08</strong> stand möglich machen<br />
MES als Dreh- und Angel-<br />
12 punkt der Fertigung<br />
Effiziente Antriebstechnik<br />
24 zügelt Energiehunger<br />
EXTRA<br />
Supplement: 16 Seiten Innovationen<br />
aus Montage und Handhabung<br />
myfactory-magazin.de
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EDITORIAL<br />
BLÜHENDE SOFTWARE-<br />
LANDSCHAFTEN!?<br />
Aufträge managen, Prozesse überwachen, Produktionsdaten<br />
auswerten, die Qualität im Blick behalten, Wartungsintervalle<br />
für Maschinen planen: Ziel eines jeden Fertigers heutzutage<br />
sollte es sein, alle Informationen zu den Prozessen in und um<br />
seine Produktion digital abrufen zu können, um auf Basis dieser<br />
Daten Abläufe und damit die Effizienz zu optimieren. Dafür<br />
bedarf es leistungsfähiger Software: Ein MES (Manufacturing<br />
Execution System) spielt hier eine Schlüsselrolle. Als zentrales<br />
Informationssystem im Werk ist es eine wichtige Stellschraube<br />
in Richtung Digitalisierung und Industrie 4.0.<br />
Soweit die Theorie. In der Realität haben viele Mittelständler<br />
zwar eine ERP-Software (Enterprise Resource Planning) zur<br />
Abbildung ihrer betriebswirtschaftlichen Kernprozesse im<br />
Einsatz, die Nutzung eines MES steckt jedoch häufig noch<br />
in den Kinderschuhen. Abschreckend wirken Themen wie<br />
Datenschutz und IT-Sicherheit sowie der Zeit-, Ressourcenund<br />
Kostenaufwand für die Einführung. Dennoch: Der Einsatz<br />
eines MES bietet große Potenziale. Ein Unternehmen, das alle<br />
Hürden erfolgreich genommen hat und bereits seit 20 Jahren<br />
vom vielfältigen Nutzen einer kombinierten ERP- und MES-<br />
Softwarelandschaft profitiert, stellen wir Ihnen in unserer<br />
Serie Production Excellence auf Seite 12 vor.<br />
Weitere zukunftsrelevante Aspekte im Themenbereich<br />
Digitalisierung beleuchten wir auf Seite 18 sowie in unserem<br />
Supplement. Dort erfahren Sie, wie es mit KI in Deutschland<br />
steht und wie Industrie 4.0 die Entwicklungen in der<br />
Montage- und Handhabungstechnik vorantreibt.<br />
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<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 3
EDITORIAL<br />
03 Blühende Softwarelandschaften!?<br />
24<br />
SMART NEWS<br />
06 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />
TITEL<br />
<strong>08</strong> Maßgeschneiderte Finanzierungslösungen<br />
für den Mittelstand<br />
SMART PRODUCTION<br />
12 PRODUCTION EXCELLENCE:<br />
Zentrale Sicht auf‘s Fertigungsgeschehen<br />
– MES als Dreh- und Angelpunkt<br />
16 Produktsicherheit und Qualität auf dem<br />
Prüfstand: Keine Gefahr durch T-Rex und Co.<br />
18 6 FRAGEN AN: Prof. Dr. Günter Bitsch<br />
über die aktuellen Entwicklungen bei KI<br />
19 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
22 Dank individuell anpassbarer Bedienplätze<br />
Wärmepumpenfertigung stets im Blick<br />
TITEL<br />
<strong>08</strong><br />
24 Effiziente Antriebstechnik für die Lebensmittelund<br />
Getränkeindustrie: Energiehunger zügeln<br />
27 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
INTRALOGISTIK<br />
28 Klebstoffe richtig lagern<br />
29 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />
30 Komplettpaket aus einer Hand: Individuelle<br />
Energieführung ersetzt Festoon-Lösung<br />
33 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
AUSBLICK<br />
34 Mobile 3D-Vermessung<br />
Anzeige: GEFA BANK GmbH, Wuppertal<br />
33 Impressum<br />
<br />
Investitionen für den Mittelstand möglich<br />
machen? Mehr dazu in unserem Titelbeitrag.<br />
4 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de
SUPPLEMENT MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
s02 KLARTEXT: Quo vadis Industrie 4.0?<br />
s04 Linearmodule gut gedämpft<br />
s<strong>08</strong> Mitarbeiter per Assistenzsystem qualifizieren<br />
s12 Vakuum-Fixierung in der CNC-Bearbeitung<br />
s14 So gelingt der Einstieg in die Baugruppenmontage<br />
s16 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
MONTAGE UND<br />
HANDHABUNG<br />
SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN DER KONSTRUKTEUR UND <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>.<br />
04<br />
SUPPLEMENT<br />
BILD: stock.adobe.com – ylivdesign<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
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SMART NEWS<br />
„ZWICKROELL SCIENCE AWARD“ VERGEBEN<br />
Den ersten Platz des „ZwickRoell Science Award“ belegt in diesem Jahr Chong-yang<br />
Zeng von der Universität Siegen (Bild). Er entwickelte ein Verfahren zur Messung des<br />
Materialverhaltens von Stahlblechen bei hohen Belastungsgeschwindigkeiten, wie<br />
sie im Crashlastfall auftreten können. Mehr als 160 Wissenschaftler aus 35 Ländern<br />
hatten ihre Arbeiten aus unterschiedlichen Bereichen der Materialprüfung eingereicht.<br />
Die diesjährigen Gewinner präsentieren ihre Projekte während der Fachmesse testXpo<br />
(21.10. bis 24.10.) auf dem Firmencampus von ZwickRoell in Ulm.<br />
www.zwickroell.com<br />
VDMA ROBOTIK UND AUTOMATION HALBIERT<br />
WACHSTUMSPROGNOSE<br />
Die Robotik und Automation in Deutschland wird bei verhaltener<br />
Inlandskonjunktur insbesondere vom Auslandsgeschäft<br />
getragen: Die Branche prognostiziert für <strong>2024</strong> eine Umsatzsteigerung<br />
von insgesamt 2 Prozent auf 16,5 Mrd. Euro. Im Vorjahr<br />
hatten die Unternehmen mit einem Umsatzplus von 13 Prozent<br />
einen Rekord von 16,2 Mrd. Euro erzielt. „Die Branche tritt bei<br />
schwacher Konjunktur im Inlandsgeschäft auf der Stelle“, sagt<br />
Frank Konrad, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation.<br />
„Verunsicherte Kunden sind mit Investitionen zurückhaltend.<br />
Die deutsche Wirtschaft braucht bessere Rahmenbedingungen,<br />
damit wir auf einen soliden Wachstumspfad zurückkehren<br />
können. Impulse erwartet die Branche <strong>2024</strong> allein aus dem<br />
Ausland: Hier stiegen die Auftragseingänge in den ersten vier<br />
Monaten <strong>2024</strong> um 21 Prozent.“<br />
www.vdma.org/robotik-automation<br />
INNOVATORENTREFFEN <strong>2024</strong>:<br />
ENDRESS+HAUSER EHRT ERFINDER<br />
Endress+Hauser hat<br />
einmal mehr sein<br />
Engagement für<br />
Innovation unter<br />
Beweis gestellt. Im<br />
Jahr 2023 brachte<br />
das Unternehmen<br />
20 neue Produkte<br />
auf den Markt und<br />
führte über 1 100<br />
neue Geräteoptionen<br />
ein. Die Menschen<br />
hinter diesen Fortschritten<br />
wurden<br />
beim jährlichen<br />
Innovatorentreffen<br />
im Juni in der Messe Basel ausgezeichnet.<br />
Endress+Hauser schützt seine Innovationen<br />
weiterhin intensiv. Im Jahr 2023 meldete das<br />
Unternehmen 257 neue Erfindungen erstmals zum<br />
Patent an; 723 Patente wurden neu erteilt. Das<br />
Schutzrechte-Portfolio umfasst damit rund 8 900<br />
Patente und Patentanmeldungen, die das geistige<br />
Eigentum hinter den Produkten, Lösungen und<br />
Dienstleistungen des Unternehmens absichern.<br />
Erstmals waren über 400 Mitarbeitende des Unternehmens<br />
an den Patentanmeldungen beteiligt, die<br />
sich über alle Produktbereiche erstreckten.<br />
www.endress.com<br />
NEUE FACHMESSE IN2AI STARTET IN DORTMUND<br />
Vom 4. bis 5. September <strong>2024</strong> feiert die Fachmesse IN2AI Premiere in der<br />
Messe Dortmund. Die IN2AI wird die neuesten Entwicklungen und Lösungen<br />
im Bereich der anwendungsnahen künstlichen Intelligenz in der industriellen<br />
Anwendung sowie in der Logistik präsentieren und Experten und Lösungsanbieter<br />
aus ganz Europa zusammenbringen. Die rasante Entwicklung<br />
von künstlicher Intelligenz hat die Art, wie Unternehmen Prozesse in<br />
Industrie und Logistik optimieren, revolutioniert. Die Aussteller auf der IN2AI kommen u.a. aus den Bereichen<br />
KI-Entwicklung, Logistiklösungen, Softwareentwicklung, Robotik, Automatisierung, Big Data und IoT-Anwendungen.<br />
Ein Rahmenprogramm u.a. mit Impulsvorträgen, Experten-Panels und Interviews rundet das Angebot ab. „Unsere<br />
Mission ist es, Unternehmen und Institutionen dabei zu unterstützen, die Vorteile der industriellen KI schon heute<br />
auszuschöpfen. Wir sind überzeugt, dass der Einsatz von KI einen erheblichen Beitrag dazu leisten wird, die Effizienz<br />
zu steigern und nachhaltige Lösungen weiter zu etablieren, um damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen<br />
auch im internationalen Vergleich langfristig zu sichern“, sagt Sabine Loos, Geschäftsführerin der Messe Dortmund.<br />
www.in2ai.de<br />
6 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART NEWS<br />
Bild: DPMA/Laura Thiesbrummel<br />
„Viele KMU können sich<br />
noch besser entwickeln,<br />
wenn sie die Chancen<br />
durch den Schutz<br />
geistigen Eigentums<br />
erkennen und<br />
konsequent nutzen.“<br />
Eva Schewior, Präsidentin des DPMA,<br />
München<br />
10 %<br />
der KMU europaweit<br />
sind es nur, die<br />
die gewerblichen<br />
Schutzrechte Patent,<br />
Gebrauchsmuster,<br />
Marke und Design<br />
nutzen.<br />
Quelle: KMU-Barometer<br />
2022 des EUIPO<br />
DPMA BAUT INFORMATIONSANGEBOT<br />
FÜR KMU AUS<br />
Geistiges Eigentum<br />
erkennen,<br />
effektiv schützen<br />
und durchsetzen<br />
– und so den Erfolg<br />
des eigenen<br />
Unternehmens<br />
steigern: Auf seinen KMU-Informationsseiten (www.dpma.<br />
de/kmu) klärt das Deutsche Patent- und Markenamt<br />
(DPMA) nun noch umfangreicher und passgenauer<br />
darüber auf, wie KMU mit der richtigen Strategie von<br />
Rechten am geistigen Eigentum profitieren. Der Internetauftritt<br />
wurde umfassend überarbeitet, um viele hilfreiche<br />
Informationen erweitert und noch nutzerfreundlicher<br />
gestaltet. Auf den Internetseiten erfahren Unternehmen,<br />
warum sie ihr geistiges Eigentum schützen sollten und<br />
was überhaupt schutzfähig ist. Zudem wird aufgezeigt,<br />
wie sie eine Schutzrechtsstrategie aufsetzen und was<br />
diese unbedingt beinhalten sollte. Als weiteres wichtiges<br />
Thema für KMU wird zudem die finanzielle Förderung<br />
thematisiert. „Nur wer sein geistiges Eigentum wirksam<br />
schützt, kann dessen volles wirtschaftliches Potenzial<br />
ausschöpfen“, betont DPMA-Präsidentin Eva Schewior.<br />
Bild: stock.adobe.com – Tierney<br />
www.dpma.de<br />
93 %<br />
der europäischen<br />
KMU, die Rechte<br />
des geistigen<br />
Eigentums<br />
eintragen lassen<br />
haben, merken eine<br />
positive Wirkung.<br />
Quelle: KMU-Barometer<br />
2022 des EUIPO<br />
22. – 25. Oktober <strong>2024</strong> | Hannover<br />
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8 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de
MASSGESCHNEIDERTE FINANZIERUNGSLÖSUNGEN<br />
FÜR DEN MITTELSTAND<br />
KLIMASCHONENDE<br />
INVESTITIONEN<br />
MÖGLICH MACHEN<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 9
SMART PRODUCTION<br />
Um im Wettbewerb mithalten zu können, benötigen Produktionsunternehmen<br />
leistungsstarke Maschinen, die auf dem aktuellen Stand der Technik sind.<br />
Allerdings sind Investitionen in neue Infrastruktur kapitalintensiv und oft erst<br />
mit einem starken Finanzierungspartner realisierbar. Bereits seit 75 Jahren<br />
unterstützt die Gefa Bank mittelständische Betriebe herstellerunabhängig mit<br />
passenden Finanzierungslösungen. Wie das Institut Unternehmen dabei<br />
begleiten kann, erfolgreich in klimaschonende Technologien zu investieren und<br />
welche Erfahrungen ein Druckmaschinenhersteller damit gemacht hat, erläutern<br />
Mehriban Valiyeva und Zülfiye Cinar aus dem Kompetenzcenter Industriegüter<br />
der Gefa Bank sowie Jörg Knelleken von Fujifilm.<br />
Frau Valiyeva, was genau sind die Kompetenzen der Gefa Bank,<br />
wenn es um Finanzierungslösungen für KMU geht?<br />
Valiyeva: Wir offerieren mittelständischen Unternehmen, die in<br />
effiziente Maschinen investieren möchten, maßgeschneiderte<br />
Pakete. Dazu zählen Optionen wie Leasing, Kredite und Mietkauf,<br />
die an individuelle Anforderungen angepasst werden<br />
können. Diese Finanzierungslösungen ermöglichen es den<br />
Unternehmen, ihre Liquidität zu schonen und gleichzeitig in<br />
modernste Technologie zu investieren. Wir kooperieren mit<br />
führenden Maschinenherstellern und -händlern. Als Key-<br />
Account-Managerin stehe ich regelmäßig in engem Austausch<br />
mit ihnen, um immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Diese<br />
partnerschaftliche Beziehung zu den Herstellern und Händlern<br />
ermöglicht häufig bessere Konditionen für unsere Kunden und<br />
beschleunigt den Investitionsprozess. Außerdem hat die Gefa<br />
Bank langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Förderbanken<br />
wie der KfW, der Europäischen Investitionsbank (EIB)<br />
sowie regionalen Förderinstituten.Wir unterstützen Unternehmen<br />
dabei, Zugang zu staatlichen Fördergeldern und -zuschüssen<br />
zu erhalten, die Investitionen in energieeffiziente und<br />
ressourcenschonende Maschinen erleichtern. Meist sind diese<br />
Investitionen in nachhaltigere Technologien zunächst mit höheren<br />
Kosten verbunden. Damit diese für unsere Kunden dennoch<br />
wirtschaftlich darstellbar sind, ist die Einbindung von Fördermitteln<br />
in unsere Finanzierungen wichtig.<br />
Frau Cinar, auf welchem Weg können interessierte<br />
Unternehmen ein Finanzierungsangebot bei der<br />
Gefa Bank erhalten?<br />
UMFASSENDE KENNTNISSE IM<br />
BEREICH FÖRDERMITTEL<br />
Besonders schätze ich, dass die Gefa-Bank<br />
umfassende Kenntnisse im Bereich Fördermittel<br />
hat. Zudem kennt sie als Objektfinanzierer die<br />
Werthaltigkeit unserer Maschinen und kann sie<br />
als Sicherheit für die Finanzierung nutzen. Dies<br />
sind entscheidende Vorteile für unsere Kunden,<br />
wenn sie in moderne und effiziente Drucksysteme<br />
investieren möchten.<br />
Jörg Knelleken, Countrymanager von Fujifilm<br />
für Deutschland und Österreich<br />
Cinar: Wir sind über verschiedene Anlaufstellen erreichbar:<br />
Zunächst gibt es die Möglichkeit, eine allgemeine Rate für Leasing-,<br />
Mietkauf oder Kreditverträge in der Online-Kalkulation<br />
auf unserer Website zu erhalten. Diese gibt einen ersten Überblick<br />
über die möglichen Kosten und Konditionen. Unsere<br />
Außendienstmitarbeiter sitzen aber auch in ganz Deutschland<br />
verteilt und besuchen Kunden gerne vor Ort. In einem persönlichen<br />
Beratungsgespräch analysieren unsere Experten die<br />
spezifischen Bedürfnisse der Unternehmen. Dabei werden<br />
sowohl die wirtschaftliche Lage des Unternehmens als auch die<br />
geplanten Investitionen berücksichtigt. Nicht zu vergessen sind<br />
auch unsere Messeauftritte, mit denen wir regelmäßig Kunden<br />
und Interessenten über unsere Finanzierungslösungen informieren<br />
– z.B. aktuell auf der Drupa, wo wir Jörg Knelleken von<br />
Fujifilm getroffen haben, um uns wieder einmal auszutauschen.<br />
Darüber hinaus nutzen wir den Besuch von Messen, um selbst<br />
direkt die neuesten technologischen Entwicklungen der Branche<br />
sehen zu können. So sind wir beispielsweise im Herbst auch<br />
wieder auf der AMB in Stuttgart vertreten.<br />
Herr Knelleken, könnten Sie sich kurz vorstellen<br />
und ein paar Worte zur Zusammenarbeit zwischen<br />
Gefa Bank und Fujifilm sagen?<br />
Knelleken: Gerne. Ich bin Country Manager für Deutschland<br />
und Österreich bei Fujifilm und arbeite seit 2011 eng mit der<br />
Gefa Bank zusammen. Diese Kooperation ist für uns von großer<br />
Bedeutung. Die Gefa hilft uns, die Wettbewerbsfähigkeit unserer<br />
Kunden zu stärken und hat sich für uns als ein äußerst zuverlässiger<br />
Partner etabliert. Besonders schätze ich, dass die Bank<br />
umfassende Kenntnisse im Bereich Fördermittel hat. Zudem<br />
10 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION<br />
01 Der Druckmaschinenhersteller Fujifilm und die<br />
Gefa Bank arbeiten seit 2011 zusammen<br />
01<br />
02 Bereits seit 75 Jahren unterstützt die Gefa Bank mittelständische<br />
Unternehmen in den unterschiedlichsten Branchen<br />
herstellerunabhängig mit passenden Finanzierungslösungen<br />
kennt sie als Objektfinanzierer die Werthaltigkeit unserer<br />
Maschinen und kann sie als Sicherheit für die Finanzierung<br />
nutzen. Dies sind entscheidende Vorteile für unsere Kunden,<br />
wenn sie in moderne und effiziente Druckmaschinen investieren<br />
möchten. Seit Beginn unserer Zusammenarbeit haben wir<br />
zahlreiche Projekte gemeinsam umgesetzt und dabei festgestellt,<br />
dass die Gefa Bank nicht nur ein hervorragendes Verständnis für<br />
die spezifischen Anforderungen der Druckbranche hat, sondern<br />
auch bestens vernetzt ist. Insgesamt ist unsere Partnerschaft<br />
eine große Unterstützung für uns beide.<br />
02<br />
Unternehmen sind heute mehr denn je gefordert, in effiziente<br />
und klimaschonende Technologien zu investieren. Wie wirken<br />
sich Digitalisierung und Smart Production dabei auf die<br />
Wertschöpfungskette aus?<br />
INVESTITIONEN IN MODERNE<br />
TECHNOLOGIE FÜHREN DAZU,<br />
DASS KLIMASCHONENDER<br />
PRODUZIERT WERDEN KANN<br />
Knelleken: Sie haben tiefgreifenden Einfluss auf die gesamte<br />
Wertschöpfungskette – sowohl in der Druckindustrie als auch in<br />
anderen Branchen. Die damit verbundenen Technologien verändern<br />
nicht nur, wie wir produzieren, sondern auch, wie Prozesse<br />
organisiert und optimiert werden können. Durch die Digitalisierung<br />
können Unternehmen ihre Produktionsprozesse<br />
wesentlich effizienter gestalten. Digitale (Druck-)Maschinen<br />
und automatisierte Workflows reduzieren den manuellen Aufwand,<br />
minimieren Fehler und verkürzen die Produktionszeiten.<br />
Dies führt zu einer deutlich höheren Produktivität und ermöglicht<br />
es den Unternehmen, schneller auf Marktanforderungen<br />
zu reagieren. Smart-Production-Systeme erlauben eine flexible<br />
und anpassungsfähige Produktion. Maschinen können schnell<br />
umgestellt werden, um unterschiedliche Aufträge zu bearbeiten,<br />
was insbesondere bei individuellen und personalisierten<br />
Druckanforderungen von Vorteil ist. Dies erhöht die Fähigkeit<br />
der Unternehmen, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten<br />
und sich auf wechselnde Kundenbedürfnisse einzustellen.<br />
Dadurch lassen sich Betriebskosten erheblich senken. Weniger<br />
Materialverschwendung und ein geringerer Energieverbrauch<br />
zahlen auf den Klimaschutz ein und tragen zur Reduktion der<br />
Gesamtkosten bei.<br />
Frau Valiyeva, wie schätzen Sie derzeit den Investitionsbedarf<br />
bzw. die Investitionsneigung in der Druckbranche ein?<br />
Valiyeva: Sehr hoch! Viele Unternehmen erkennen, dass sie<br />
ihre Produktionsprozesse modernisieren müssen, um wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Dies bedeutet Investitionen in neueste<br />
Drucktechnologien, die oft digital und automatisiert sind. Besonders<br />
der Trend zur Smart Production, wie gerade beschrie-<br />
ben, treibt den Investitionsbedarf voran. Dass es sinnvoll ist zu<br />
investieren, hat Herr Knelleken ja bereits erläutert. Grundsätzlich<br />
führen Investitionen in moderne Maschinen und Anlagen<br />
dazu, dass effizienter, ressourcenschonender und damit<br />
klimaneutraler produziert werden kann – und das nicht nur<br />
in der Druckbranche.<br />
Bilder: GEFA BANK<br />
www.gefa-bank.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
GEFA BANK GmbH, Robert-Daum-Platz 1,<br />
42117 Wuppertal<br />
Tel.: +49 202/382-1000,<br />
E-Mail: service@gefa.de<br />
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www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 11
PRODUCTION EXCELLENCE<br />
MES SEIT 20 JAHREN ALS DREH- UND ANGELPUNKT<br />
ZENTRALE SICHT AUF‘S<br />
FERTIGUNGSGESCHEHEN<br />
Reines Trinkwasser – eine der wichtigsten Ressourcen der Welt!<br />
Dass diese jederzeit und zuverlässig aus unseren Leitungen fließt,<br />
ist für uns selbstverständlich. Die E. Hawle Armaturenwerke GmbH hat sich<br />
zum Ziel gesetzt, genau diese Selbstverständlichkeit mit ihren Produkten<br />
sicherzustellen. In der Fertigung vertraut das Unternehmen seit mittlerweile<br />
20 Jahren auf ein vollumfängliches Manufacturing Execution System.<br />
Das Besondere daran: Man greift über verschiedenste Fertigungsverfahren<br />
hinweg auf ein und dasselbe System zu.<br />
12 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> 2023/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de
PRODUCTION<br />
EXCELLENCE<br />
– <strong>2024</strong> –<br />
Für diese Serie wählt<br />
das Redaktionsteam<br />
Unternehmen aus, die ihre<br />
Produktionsprozesse im Hinblick<br />
auf Effizienz, Nachhaltigkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit konsequent<br />
und vorbildlich optimieren<br />
und damit einen echten<br />
Mehrwert schaffen.<br />
Cronetwork MES ist das zentrale Softwaresystem hinsichtlich<br />
Feinplanung und Steuerung, Abwicklung und Verbesserung<br />
aller Fertigungsprozesse. Knapp 300 Mitarbeiter<br />
in fast allen Unternehmensbereichen arbeiten so gut<br />
wie täglich damit“, konstatiert Thomas Riedler, Manager Technical<br />
Services beim Schwerarmaturenhersteller Hawle. Seit circa<br />
15 Jahren begleitet er die rund zwei Jahrzehnte andauernde Partnerschaft<br />
zwischen seinem Unternehmen und der Industrie<br />
Informatik GmbH. „Unsere Produktion ist sehr breit aufgestellt.<br />
So können wir die extrem hohen Qualitätsansprüche an unsere<br />
Produkte am besten sicherstellen“, betont er.<br />
UNTERSCHIEDLICHSTE<br />
FERTIGUNGSVERFAHREN – EIN MES<br />
Die Vielfalt der Prozesse, die die Software umfasst, sind die<br />
mechanische Metallbearbeitung, Oberflächenbehandlung<br />
01 Hawle produziert und<br />
vertreibt weltweit Schwerarmaturen;<br />
die auf<br />
Generationen ausgelegten<br />
Produkte werden von der<br />
Quelle bis zum Hausanschluss<br />
eingesetzt<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> 2023/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 13
PRODUCTION EXCELLENCE<br />
03<br />
03 Die Produktion von Hawle ist sehr breit aufgestellt;<br />
mit dem MES besteht eine integrierte Sicht auf das<br />
gesamte Fertigungsgeschehen<br />
04 Blick auf die Zentrale von Hawle<br />
in Vöcklabruck/Österreich<br />
04<br />
(Strahlerei und Pulverbeschichtung), Thermoplastfertigung,<br />
mechanische Bearbeitung von Kunststoffteilen, Elastomerfertigung<br />
und Montage sowie Produktprüfung. Dadurch kann man<br />
auf branchenspezifische Insellösungen verzichten und hat eine<br />
garantiert integrierte Sicht auf das gesamte Fertigungsgeschehen.<br />
Thomas Riedler dazu: „Im Kern nutzen wir cronetwork BDE und<br />
MDE für verschiedenste Arten von Datenerfassung aus allen Fertigungsbereichen.<br />
Wir sprechen hier sowohl von manuellen als<br />
auch automatischen (Rück-)meldevorgängen wie z.B. Zeiten,<br />
Mengen, Arbeitsgangmeldungen bei ca. 160 Arbeitsplätzen sowie<br />
Maschinenstillstände, Störgrunderfassung, etc. bei den rund<br />
50 wichtigsten Maschinen.“<br />
Für ihn liegen die Erfolgsfaktoren nicht in der Bewältigung<br />
höchst komplexer Aufgaben, sondern im umfassenden und<br />
ganzheitlichen Einsatz der Fertigungssoftware. So setzt man<br />
MEHR ALS EIN SOFTWAREANBIETER<br />
Als international ausgerichtetes Softwareunternehmen<br />
mit Hauptsitz in Linz/Oberösterreich,<br />
unterstützt die Industrie Informatik GmbH seit<br />
30 Jahren produzierende Unternehmen bei der<br />
Optimierung ihrer Fertigungsabläufe und schafft<br />
damit die Basis für eine effiziente Produktion und<br />
eine erfolgreiche Zukunft der Kunden. Mit den<br />
Softwareprodukten zur Fertigungsdigitalisierung<br />
erhalten Unternehmen eine neue Form der<br />
Transparenz, die das Fundament für weitere<br />
Optimierungsmaßnahmen bildet – und zwar unter<br />
Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
auch auf eines der cronetwork-Kernmodule – die leistungsstarke<br />
und hocheffiziente Feinplanungslösung. Im Konkreten werden<br />
Bedarfe in Form von Fertigungsaufträgen von SAP an die Feinplanung<br />
übergeben, gegen endliche Kapazitäten verplant und<br />
im Anschluss an die Fertigung übergeben, wo sie von den einzelnen<br />
Teams abgearbeitet werden. Erst mit der erfolgreichen<br />
Fertigmeldung übernimmt das ERP wieder die Führung. Während<br />
der Auftragsabwicklung übernimmt cronetwork MES und<br />
löst hier sozusagen die „Blackbox“ zwischen Fertigungsauftrag<br />
und Fertigmeldung auf.<br />
Dieser hohe Integrationsgrad beschränkt sich allerdings nicht<br />
auf das führende ERP. Ein weiteres Beispiel zeigt sich in Sachen<br />
Qualitätssicherung. Jeder Schieber und jedes Absperrelement<br />
unterliegt einem strengen Prüfzyklus, der mit der Qualitätsmanagementlösung<br />
von Babtec abgewickelt wird. Hier arbeitet<br />
man aktuell an einem Austausch der beiden Systeme, der nahezu<br />
in Echtzeit erfolgt.<br />
DAS HAWLE-KENNZAHLENCOCKPIT<br />
Die gemeinsame Weiterentwicklung der Anwendungsfelder über<br />
die Jahre hinweg hat cronetwork MES tief in der operativen<br />
Organisation bei Hawle verankert. Thomas Riedler dazu: „cronetwork<br />
hat sich zu unserem ‚Alltagssystem‘ entwickelt.“ Für eine<br />
zentrale Sicht auf das aktuelle Fertigungsgeschehen sorgt das<br />
sogenannte „Hawle-Kennzahlencockpit“. Dieses Meistercockpit<br />
in Form einer operativ, taktischen Produktionsanalyse steht im<br />
Gegensatz zur strategischen Sicht (Qlik-Sense-Integration mit<br />
cronetwork MES) und dient als Analyse- und Überblickstool für<br />
verschiedene Unternehmenshierarchien. Auf Ebene von Abteilungen<br />
oder Fertigungsverfahren werden Anlagen, Maschinenzustände<br />
und deren OEE (Datenerfassung automatisch mittels<br />
Maschinendaten und via Rückmeldungen) visualisiert. Eine<br />
Gesamtzahl zur aktuellen Abteilungsleistung zeigt zudem das<br />
Verhältnis zwischen Soll-Personalzeit auf Fertigungsaufträgen<br />
und den tatsächlich geleisteten Personalstunden.<br />
„Ein weiterer, für uns sehr wichtiger Aspekt in der Bewertung<br />
unserer Fertigungsgeschehnisse ist Termintreue.“ Riedler führt<br />
weiter aus: „Unser Kennzahlencockpit liefert einen Überblick, ob<br />
einzelne Vorgänge sich innerhalb eines Solltermins befinden.<br />
Dadurch haben wir im Bedarfsfall immer noch die Möglichkeit,<br />
kurzfristig einzulenken und Maßnahmen zu setzen. Kommt es<br />
also zu Verzögerungen bei einem einzelnen Fertigungsvorgang,<br />
müssen diese durch die richtigen Korrekturen noch lange nicht<br />
beim Kunden ankommen.“<br />
VOM WERKER BIS ZUR GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Die Nutzung des Hawle-Kennzahlencockpits und der damit verbundene<br />
Mehrwert erstrecken sich von den Mitarbeitern direkt<br />
am Shopfloor über die Team- und Bereichsleitung bis hin zur<br />
14 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> 2023/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de
PRODUCTION EXCELLENCE<br />
GANZHEITLICHER MES-EINSATZ ALS<br />
ZENTRALER ERFOLGSFAKTOR<br />
Durch die vollumfängliche Einführung von Betriebs- und<br />
Maschinendatenerfassung, Feinplanung, OEE-Analyse und<br />
Materialnachschubsteuerung planen und steuern wir die<br />
gesamte Shopfloor-Ebene auf Basis der Live-Daten und sind in<br />
Kombination mit SAP nun in der Lage, Prozesse zu digitalisieren.<br />
Siegfried Mrschtik-Gebetsroither, Head of SCM & Logistics<br />
bei der E. Hawle Armaturenwerke GmbH<br />
Geschäftsführung, wenngleich sich der Nutzungsgrad hier etwas<br />
reduziert. Die angeführten Kernkennzahlen rund um Abteilungseffizienz,<br />
OEE und Termintreue sind DIE Grundlage für jeden<br />
Meister und Teamverantwortlichen in der Fertigung und über die<br />
Werke hinweg. „Jeweils zum Wochenbeginn verschaffen wir uns<br />
ein Bild der Fertigung innerhalb der letzten sieben Tage. Die<br />
Daten werden dann von unseren Teamleitern gemeinsam mit<br />
ihren Mitarbeitern analysiert. Unsere Erfahrung und die hohe<br />
Qualität der Daten zeigen auf einen Blick, ob alles im Soll ist oder<br />
ob sich Abweichungen ergeben haben, auf die wir reagieren müssen.<br />
Ein solches Meeting dauert in der Regel nur 15 bis 30 Minuten<br />
– der positive Effekt trägt um ein Vielfaches länger“, so Thomas<br />
Riedler, der darüber hinaus die Möglichkeit des Absprungs<br />
in die Tiefe der Informationen lobt. Im Drill-Down-Prinzip können<br />
Vorgänge bis auf Einzelmeldungsebene analysiert werden.<br />
Auch auf Management-Ebene schätzt man die vielen Vorzüge<br />
der langjährigen Lösung. Siegfried Mrschtik-Gebetsroither ist<br />
Head of SCM & Logistics und hat bereits bei der Einführung von<br />
cronetwork MES mitgewirkt: „Dank Industrie Informatik haben<br />
wir ein MES-System eingeführt, das uns die notwendige Transparenz<br />
im Shopfloor ermöglicht, um kontinuierlich Verschwendung<br />
in den Prozessen zu reduzieren und im KVP rasch die richtigen<br />
Entscheidungen zu treffen.“ Auch für ihn spielt das breite<br />
Anwendungsfeld eine zentrale Rolle: „Durch die vollumfängliche<br />
Einführung von Betriebs- und Maschinendatenerfassung,<br />
Feinplanung, OEE-Analyse und Materialnachschubsteuerung<br />
planen und steuern wir die gesamte Shopfloor-Ebene auf Basis<br />
der Live-Daten und sind in Kombination mit SAP nun in der<br />
Lage, Prozesse zu digitalisieren. Mit diesen neu gewonnenen<br />
Mengen an Daten ist die Optimierung/Digitalisierung der Prozesse<br />
nahezu unbegrenzt.“<br />
BESONDERE RELEASE-PHILOSOPHIE<br />
Ein wesentlicher Aspekt für einen erfolgreichen Betrieb ist für<br />
Thomas Riedler zudem die einzigartige Release-Philosophie von<br />
Industrie Informatik. In regelmäßigen Updates werden neue<br />
Features in Form von Erweiterungen des Funktionsumfangs und<br />
Technologieentwicklungen angeboten. Mit einem geringen Aufwand<br />
von wenigen Stunden und grundsätzlich in Eigenarbeit<br />
können diese eingespielt werden. Das Besondere daran: Die<br />
Releasegarantie stellt sicher, dass ältere Funktionen immer<br />
erhalten bleiben, selbst dann, wenn ein oder mehrere Updatezyklen<br />
übersprungen wurden. Für Riedler ist das echte Investitionssicherheit:<br />
„Individualisierungen und neue Funktionen aus<br />
anderen Projekten fließen zudem ebenso in den Standard für<br />
alle, wie eigene Entwicklungen. Dieser ‚Community-Gedanke‘<br />
stellt meiner Meinung nach einen echten Mehrwert für alle<br />
cronetwork-User dar!“<br />
FAZIT<br />
Seit rund 20 Jahren ist cronetwork MES zentraler Dreh- und<br />
Angelpunkt in den Fertigungsprozessen der E. Hawle Armaturenwerke<br />
GmbH. Die Nutzeneffekte für eine sehr breit aufgestellte<br />
Fertigung mit unterschiedlichsten Verfahren sind vielfältig. Die<br />
Kontinuität des Systems sorgt für Stabilität und dauerhafte Effizienz<br />
und die alltägliche Präsenz verbunden mit den Mehrwerten<br />
schafft bei den Mitarbeitern eine hohe Akzeptanz. Der<br />
umfängliche Einsatz von Datenerfassung und Rückmeldungen<br />
mittels Betriebs- und Maschinendatenerfassung bildet die<br />
Grundlage für umfassende Transparenz in Form eines unternehmensweit<br />
eingesetzten Meistercockpits mit allen wichtigen<br />
Kennzahlen auf einen Blick. Daraus resultieren eine Reduktion<br />
von Maschinenstillständen und die Möglichkeit, jederzeit korrigierende<br />
Maßnahmen einzuleiten. Nicht zuletzt punktet cronetwork<br />
MES mit umfassenden Integrationsmöglichkeiten, die vor<br />
allem in der einwandfreien Zusammenarbeit zwischen SAP und<br />
der cronetwork Fertigungsfeinplanung münden.<br />
Weitere Projekte in Richtung Produkt-Traceability, Chargenerfassung<br />
und vertiefender Einbindung der Qualitätssysteme<br />
sind bereits in der Umsetzung und so wird der gemeinsame<br />
Erfolgsweg zwischen Hawle und Industrie Informatik auch in den<br />
kommenden Jahren fortgesetzt.<br />
Bilder: Hawle<br />
www.industrieinformatik.com<br />
AUTOR<br />
Markus Maier, BA<br />
Team Leader Corporate Marketing<br />
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit<br />
Industrie Informatik GmbH<br />
Linz/Österreich<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
www.industrieinformatik.com/<br />
die-softwareloesung/<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> 2023/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 15
SMART PRODUCTION<br />
01<br />
PRODUKTSICHERHEIT UND QUALITÄT AUF DEM PRÜFSTAND<br />
Keine Gefahr durch T-Rex und Co.<br />
Der Spielwarenhersteller Schleich ist bekannt für seine detailgetreuen, hochwertigen<br />
Spielfiguren – entsprechend sorgfältig erfolgt die Produktion. Für die Überprüfung<br />
der Qualität kommt eine statische Universalprüfmaschine ProLine Z005 von ZwickRoell<br />
zum Einsatz – für maximales, sicheres Spielvergnügen.<br />
Im Prüflabor von Schleich in Schwäbisch Gmünd bereitet Qualitätsmanager<br />
Alexander Fischer gemeinsam mit Andrea Wolf,<br />
Director Quality, eine Prüfung vor: Sie spannen die beliebte<br />
Großechse Tyrannosaurus Rex – oder vielmehr die Schleich-<br />
Spielwarenversion davon, in die statische Universalprüfmaschine<br />
ProLine Z005 ein. Das Ziel: Die Untersuchung soll ermitteln,<br />
wie stabil der Kopf und, die Besonderheit bei dieser Spielfigur,<br />
ihr beweglicher Unterkiefer sind. „Durch den Einsatz des<br />
Systems von ZwickRoell sind wir nun in der Lage, unsere Produkte<br />
auf höchste Qualität hin zu prüfen und optimieren. Das<br />
hilft uns, dauerhaft Produkte höchster Güte bieten zu können“,<br />
sagt Andrea Wolf.<br />
NORMENGERECHT PRÜFEN<br />
Auf der statischen Universalprüfmaschine ProLine Z005<br />
von ZwickRoell finden anhand genormter Probenkörper<br />
Zugversuche gemäß relevanter Normen – etwa der DIN<br />
EN 71-1 oder der DIN 53540 – statt. Diese Prüfungen<br />
bestimmen Reißfestigkeit und -dehnung sowie Spannungswerte<br />
und gewährleisten die Konformität mit den<br />
Sicherheitsstandards.<br />
16 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION<br />
02<br />
01 Der Prüfstand im Qualitätslabor bei Schleich: Hier geht´s<br />
dem T-Rex an Kopf und Unterkiefer<br />
02 Alexander Fischer, Specialist Product Quality bei Schleich:<br />
„Dank der Universalprüfmaschine von ZwickRoell sind wir<br />
als Unternehmen in puncto Prüftechnik ganz weit vorne“<br />
Schleich wurde 1935 gegründet. Heute ist der Hersteller von<br />
hochwertigem Kinderspielzeug weltweit tätig und genießt einen<br />
exzellentem Ruf. Neben dem T-Rex aus der Dinosaurier-Spielwelt<br />
bietet Schleich eine breite Palette an Spielfiguren und -sets an, die<br />
auf verschiedenen Themen basieren, wie etwa Wild Life, Farm<br />
World, Horse Club oder Fantasy-Charaktere. Bezeichnend für die<br />
Produkte sind die ausgefeilte Gestaltung und die hohe Qualität.<br />
Jede Spielfigur wird mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail entwickelt<br />
– sowie mit teils beweglichen Elementen, wie im Fall des<br />
T-Rex einem beweglichen Unterkiefer, um ein realistisches und<br />
pädagogisch wertvolles Spielerlebnis zu bieten.<br />
MATERIALVORENTWICKLUNG DURCH<br />
PRÜFUNGEN KONTINUIERLICH VERBESSERN<br />
Schleich hat es sich zum Ziel gesetzt, die Materialvorentwicklung<br />
anhand von normativen Prüfungen an Zugstäben und Figuren<br />
gemäß DIN EN 71 kontinuierlich zu verbessern. Die dafür vorgesehenen<br />
Tests beziehen sich auf die Sicherheitsanforderungen,<br />
die Spielzeug erfüllen muss. Konkret legt die EN 71 grundlegende<br />
Anforderungen und Prüfverfahren fest, um sicherzustellen, dass<br />
Spielzeug sicher von Kindern verwendet werden kann. So<br />
umfasst die Norm etwa verschiedene Sicherheitsaspekte wie<br />
mechanische und physische Eigenschaften, die durch die Untersuchungen<br />
ermittelt werden müssen. Im Fall von Spielzeugfiguren<br />
beinhalten die normativen Prüfungen mitunter die Überprüfung<br />
auf verschluckbare Kleinteile, scharfe Kanten oder<br />
Spitzen, Schadstoffgehalt in Materialien, Zugfestigkeit von Teilen<br />
und andere relevante Sicherheitsaspekte.<br />
NEUES PRÜFEQUIPMENT OPTIMIERT<br />
ANALYSE UND DOKUMENTATION<br />
Früher wurden die Zugprüfungen manuell durchgeführt und<br />
waren aufgrund fehlender Digitalisierung schlecht reproduzierbar.<br />
Zudem fehlten digitale Datenwerte, um eine bessere Analyse<br />
und Dokumentation zu ermöglichen. Um hier Abhilfe zu schaffen,<br />
entschied man sich bei Schleich für den Einsatz der ProLine-<br />
5 kN-Zugprüfmaschine von ZwickRoell, um die Materialtests anhand<br />
genormter Probenkörper sowie die Prüfung an Figuren<br />
durchzuführen.<br />
Die ProLine ist speziell auf standardisierte Prüfungen an Materialien<br />
und Bauteilen ausgerichtet. Durch die mechanische<br />
Modularität mit der großen Auswahl an Prüfwerkzeugen und<br />
Probenhaltern lässt sich das System mit kundenspezifischen Vorrichtungen<br />
erweitern. Vorteilhaft sind hierbei das zügig adaptierbare<br />
Steck- und Schiebersystem sowie die Vielzahl an<br />
Traversen-Aufnahmemöglichkeiten. Somit lassen sich jederzeit<br />
Probenhalter und Prüfwerkzeuge wechseln und unterschiedlichste<br />
Tests mit derselben Maschine komfortabel durchführen.<br />
Mit der ZwickRoell-Maschine werden nun die Materialprüfungen<br />
anhand genormter Probenkörper wie Zugstäbe durchgeführt,<br />
um Reißfestigkeit und -dehnung sowie Spannungswerte im Zugversuch<br />
gemäß der relevanten Normen zu bestimmen. Zusätzlich<br />
werden Figuren normativ geprüft, um die Konformität mit den<br />
Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Da viele Spielfiguren<br />
über bewegliche Komponenten verfügen, wie beispielsweise der<br />
Kiefer des T-Rex, ermöglichen die Tests auch die Überprüfung<br />
der Haltekraft von Klebstoffen, um zu verhindern, dass Kleinteile<br />
verschluckt werden.<br />
VERBESSERUNGEN UND VORTEILE<br />
Durch die neue Zugprüfmaschine lassen sich nun alle Arten von<br />
Daten und Werten benutzerfreundlich ermitteln, erfassen, individuell<br />
abrufen und darstellen. Dies trägt zu einer spürbaren Verbesserung<br />
der Produktqualität bei. Überdies erleichtert die<br />
benutzerfreundliche Prüfmaschinen-Software testXpert die<br />
schnelle und komfortable Durchführung der Tests. Durch den<br />
Einsatz der ZwickRoell-Prüfmaschinen konnte Schleich seine<br />
Materialvorentwicklung und die normativen Prüfungen inzwischen<br />
deutlich optimieren.<br />
„Die leicht zu handhabende Maschine ermöglicht es uns, effizient<br />
und präzise zu arbeiten, um sicherzustellen, dass unsere<br />
Produkte den strengen Anforderungen der Normen entsprechen.<br />
So setzen wir uns dafür ein, dass jedes Spielzeug, das unsere Produktionsstätten<br />
verlässt, die Erwartungen unserer großen und<br />
kleinen Kunden in Bezug auf Sicherheit, Langlebigkeit und Spielwert<br />
auch stets erfüllt“, fasst Andrea Wolf zufrieden zusammen.<br />
Übrigens: Kopf und Kiefer von Dino T-Rex haben alle Prüfungen<br />
bestanden. „Wir prüfen zwar Dinosaurier, dank der Maschine<br />
sind wir als Unternehmen in puncto Prüftechnik jedoch<br />
ganz weit vorne und – im übertragenen Sinne gesprochen – gar<br />
kein Dinosaurier“, ergänzt Alexander Fischer mit einem<br />
Augenzwinkern.<br />
Bilder: Schleich<br />
www.zwickroell.com<br />
AUTOR<br />
Daniel Glanz, Marketing Communications,<br />
ZwickRoell GmbH & Co. KG, Ulm<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
bit.ly/4dTsKos<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 17
NACHGEFRAGT<br />
6Fragen<br />
an Prof. Dr. Günter Bitsch über die aktuellen<br />
Entwicklungen bei künstlicher Intelligenz<br />
WIE STEHT ES MIT KI IN DEUTSCHLAND?<br />
1Herr Prof. Bitsch, wie sieht es aus: Brauchen wir<br />
überhaupt künstliche Intelligenz?<br />
Ein klares Ja. Ohne die Integration von KI und den Möglichkeiten,<br />
die uns diese Technologie bietet, wird es nicht mehr<br />
gehen. Im privaten Bereich ebenso wie im industriellen Umfeld.<br />
2Was ist aktuell das größte Hindernis von<br />
KI in der Praxis?<br />
Daten sind Eigentum derjenigen, die sie er zeugen. Die Bereitschaft<br />
relevante Daten zu Traingszwecken der KI zur Verfügung<br />
zu stellen und diese zu teilen, ist nach wie vor gering. Wir brauchen<br />
daher mehr Aufklärung im Umgang mit sensiblen Daten.<br />
3Das heißt, die Bereitstellung der großen Datenmengen,<br />
die benötigt werden, um KI zu trainieren, ist ein Problem?<br />
Ja. Aktuell existieren zwar bereits Apps und kleinere KI-Modelle,<br />
die mit einer geringeren Datenmenge auskommen. Mit ihrer<br />
Hilfe lassen sich durchaus automatisiert Daten erzeugen und<br />
als Entscheidungsgrundlage nutzen. Allerdings ist es so, dass<br />
Abweichungen nicht ausreichend berücksichtigt werden.<br />
Die Vorhersage bildet Standardsituationen ab, Ausreißer oder<br />
Besonderheiten werden in der Regel nicht gezeigt. Und damit<br />
sind wir beim Kern. Je genauer die Vorhersage der KI-basierten<br />
Tools sein soll, desto größer muss das zum Lernen genutzte<br />
Datenvolumen sein. So werden eben auch Ausreißer oder<br />
Störfaktoren berücksichtigt.<br />
5Wir folgen also dem Ruf nach Regulierung. Warum ist<br />
dieser bei uns so stark ausgeprägt?<br />
Regulierung hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Das ist<br />
einerseits positiv, denn Regulierungen geben Sicherheit. Andererseits<br />
hemmt eine Regulierung das Innovationspotenzial.<br />
Wenn wir bei Lösungen den Fokus auf die Restriktionen legen<br />
und nicht auf die Möglichkeiten, schränken wir uns ein, bevor<br />
wir begonnen haben. Innovation braucht Freiheit im Denken<br />
und Handeln. Hierzu gehört, dass bestehende Grenzen und<br />
Restriktionen infrage gestellt werden, um neue Ansätze und<br />
Lösungsmöglichkeiten zu finden. Deshalb plädiere ich für ein<br />
Gleichgewicht zwischen Innovation und Regulierung.<br />
6Wo geht für Sie die Reise der KI hin und welchen Fokus<br />
sollten wir setzen?<br />
Die Risiken müssen wir im Auge behalten. Gleichzeitig sollten<br />
wir uns darauf konzentrieren, die Potenziale neuer Lösungen zu<br />
nutzen. Das gilt für die Wissenschaft ebenso wie für die Praxis.<br />
www.becos.de<br />
Prof. Dr.<br />
Günter Bitsch,<br />
Geschäftsführer<br />
der becos GmbH<br />
4Welche Auswirkungen wird Ihrer Meinung nach der<br />
Data Act der EU auf KI-basierte Lösungen haben?<br />
Die von der EU verabschiedete „Verordnung über harmonisierte<br />
Vorschriften für einen fairen Datenzugang und eine faire<br />
Datennutzung“, kurz Data Act, ist gut gemeint, aber aus meiner<br />
Perspektive zu kurz gesprungen. Ich sehe diese Regelung als<br />
eine Art Nachregulierung. Man geht eher risikoavers an die<br />
anstehenden Herausforderungen heran. Geht es nach dem Data<br />
Act, sind zwei Komponenten zu berücksichtigen: Daten dürfen<br />
nicht manipuliert werden, und es dürfen keine biometrischen<br />
Merkmale zur Ausgrenzung zugrunde gelegt werden. Somit<br />
wäre jede Form der Bildbearbeitung verboten. So lassen sich<br />
aber die Potenziale der Technologie, die im Hintergrund wirken,<br />
nicht ausschöpfen.<br />
18 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de
NEUE MASCHINENBESCHICKUNGSZELLE VEREINFACHT AUTOMATISIERUNG<br />
SMART PRODUCTION<br />
ABB präsentiert mit der neuen OmniVance Collaborative Machine Tending Cell<br />
eine integrierte Komplettlösung für die automatisierte Maschinenbeschickung.<br />
Die OmniVance-Zelle könne den manuellen Zeitaufwand bei repetitiven<br />
Maschinenbeschickungsaufgaben um bis zu 60 Prozent reduzieren, so der<br />
Hersteller. Die Zelle basiert auf einem ABB-Cobot vom Typ GoFa 12, der sich<br />
durch eine große Reichweite von 1,27 m und eine hohe Wiederholgenauigkeit<br />
für Traglasten bis 12 kg auszeichnet. Mit der Schutzart IP67 eignet sich GoFa<br />
ideal für die Maschinenbeschickung in Anwendungen wie der Metallbearbeitung<br />
oder dem Werkzeugmaschinenbau. Zudem verfügt GoFa über eine erstklassige<br />
Leistungs- und Kraftbegrenzung, die es dem Cobot erlaubt, ohne herkömmliche Absperrungen sicher an der Seite<br />
von Menschen eingesetzt zu werden. Alle wesentlichen Komponenten der Zelle einschließlich GoFa-Cobot, Schubladensystem<br />
und Greifer sind vorkonfiguriert und integriert, sodass sich die Lösung innerhalb eines Tages installieren und<br />
einrichten lässt. Die Zelle ist einfach zu programmieren und bietet die notwendige Flexibilität für eine Produktion mit<br />
kleinen Stückzahlen und vielen Varianten.<br />
www.abb.de/robotics<br />
KI-GESTÜTZTES 3D-VISION-SYSTEM<br />
Das 3D-Bildverarbeitungssystem In-Sight L38 der Cognex<br />
Corporation vereint KI-, 2D- und 3D-Bildverarbeitungstechnologien<br />
zur Lösung einer Reihe von Prüf- und Messanwendungen.<br />
Es erzeugt Projektionsbilder, die 3D-Informationen zu<br />
einem 2D-Bild kombinieren, um das Trainieren von Anwendungen<br />
zu vereinfachen und Merkmale<br />
sichtbar zu machen, die mit herkömmlicher<br />
2D-Bildgebung nicht zu<br />
sehen sind. KI-Tools erkennen variable<br />
oder undefinierte Merkmale, während<br />
regelbasierte Algorithmen 3D-Messungen<br />
liefern, um zuverlässige Prüfergebnisse<br />
zu erzielen. In-Sight L38<br />
vereinfacht die Konfiguration von<br />
3D-Systemen dank integrierter<br />
KI-Technologie, die vortrainierte<br />
Modelle mit anwendungsspezifischen<br />
Daten verwendet. Beispielbasiertes<br />
Training ersetzt komplexe Programmierschritte,<br />
die bisher die Kombination vieler regelbasierter<br />
Tools erforderten. Die KI-gesteuerten 3D-Tools lassen sich in<br />
wenigen Minuten einrichten und benötigen nur 5 bis 10<br />
markierte Bilder, um eine Aufgabe zu automatisieren. Mit nur<br />
einem Tool können Anwender Fehler und Abweichungen in<br />
drei Dimensionen erkennen und Ergebnisse in realen Messgrößen<br />
angezeigt bekommen.<br />
www.cognex.com<br />
SCHLÜSSELLOSES BOHRFUTTER<br />
FEIERT JUBILÄUM<br />
1934 präsentierte Josef<br />
Albrecht das weltweit erste<br />
selbstspannende Bohrfutter,<br />
mit dem Fertiger präziser,<br />
schneller und sicherer bohren,<br />
senken und reiben können. Das<br />
Werkzeug wird dank dieser<br />
innovativen Lösung fest und<br />
stabil gespannt – selbst bei<br />
stärksten oder feinsten Arbeiten. Bis heute wurde diese<br />
wegweisende Erfindung kontinuierlich weiter verbessert,<br />
immer mit dem Ziel, Genauigkeit, Leistungsfähigkeit und<br />
Nutzen für die Kunden konsequent zu steigern. Beim kontinuierlichen<br />
Ausbau des Angebots an Präzisions-Werkzeugaufnahmen<br />
ging das Unternehmen auch neue, innovative Wege in der<br />
mechanischen Werkzeugspannung. „So steigern wir heute die<br />
Leistungsfähigkeit von Werkzeugmaschinen“, sagt Geschäftsführer<br />
Martin Schmideder. „Unser APC Präzisions-Spannfutter<br />
etwa hat den Fräsprozess wesentlich beeinflusst. Speed,<br />
Haltemoment, Dämpfung und Sicherheit ermöglichen einen<br />
echten Produktionsvorsprung und höheres Zeitspanvolumen.“<br />
Albrecht Präzision entwickelt und vertreibt zudem auch Spannfutter<br />
für die Microbearbeitung und die Volumenzerspanung,<br />
Spannfutter-Verlängerungen für schwer zugängliche Bearbeitungszonen<br />
sowie Lösungen zum Werkzeugschleifen.<br />
www.albrecht-germany.com<br />
8-SCHNEIDIGE WENDEPLATTE FÜR HOCHPRODUKTIVES PLANFRÄSEN<br />
Ingersoll Werkzeuge stellt die neuen Serien DiPosQuadF zum Schruppen mit 45° Einstellwinkel<br />
und DiPosQuadF für Hochvorschubbearbeitung mit 20° Einstellwinkel vor. Durch verstärkte<br />
Schneidkanten und die wahlweise Option für das Hochvorschubfräsen wird eine höhere<br />
Produktivität als mit herkömmlichen doppelseitigen, 8-schneidigen Wendeschneidplatten für<br />
das Planfräsen erzielt, so der Anbieter. Der stark negative radiale bzw. der hochpositive axiale<br />
Spanwinkel sorgt für eine hervorragende Spanabfuhr. Dank der höheren Steifigkeit der Fräskörper<br />
wird eine exzellente Bearbeitungsleistung unter schwierigen Schnittbedingungen ermöglicht.<br />
Die SQGU11/14 Wendeschneidplatte kann sowohl in 45°-Schruppfräsern als auch 20°-Hochvorschubfräsern verwendet werden,<br />
was die Lagerhaltung erheblich reduzieren kann. Zusätzlich stehen unterschiedliche, werkstoffspezifische Spanformer zur Verfügung.<br />
www.ingersoll-imc.de<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 19
SMART PRODUCTION<br />
MODULARES SYSTEM FÜR DIE KLEINTEILBEARBEITUNG AUF LANGDREHAUTOMATEN<br />
Iscar hat seine Swissturn-Linie zur Bearbeitung von Kleinteilen auf Langdrehautomaten<br />
erweitert. Das neue System umfasst Rückseitenwerkzeuge mit Höhenverstellung<br />
zum Drehen, Stechen und Abstechen. Anwender können aus einem<br />
modularen Baukasten auswählen und so ihre Einsatzgebiete ausdehnen. Mit<br />
Swissturn bietet Iscar ein breites Spektrum an Schneideinsätzen und Werkzeughaltern<br />
mit kleinen Schaftgrößen an. Für die Herstellung kleiner und dünnwandiger<br />
Bauteile sind viele Einsätze in Standardgeometrie auch mit präzisionsgeschliffenen<br />
Schneidkaten und kleinen Radien verfügbar. Klemmhalter mit spezieller<br />
Vorrichtung sorgen auf Langdrehautomaten für eine sichere Fixierung und einen problemlosen Wechsel der Schneideinsätze.<br />
Das neue modulare System kann die meisten Anwendungen auf der Gegenspindel der Maschine abdecken.<br />
Standard-Grundplatten sind in verschiedenen Schaftdurchmessern erhältlich und eignen sich für eine Vielzahl verschiedener<br />
Schnittstellen von Langdrehautomaten. Auch für Hauptspindeln gibt es Grundplatten in unterschiedlichen<br />
Schaftdurchmessern. Abstandhalter in den Stärken von 10 bis 30 mm erweitern das Einsatzgebiet durch eine Verlängerung<br />
des Überhangs und erlauben eine effiziente Kühlmittelzufuhr.<br />
www.iscar.de<br />
NEUE GENERATION FRÄSMASCHINEN<br />
Hermle präsentiert die ersten<br />
drei Maschinen der zukunftsgerichteten<br />
Generation 2. Die<br />
Modelle C 650, C 32 und C 42<br />
sind von ihrer Bau- und Arbeitsraumgröße<br />
dem mittleren<br />
Bearbeitungssegment zuzuordnen.<br />
Die Mechanik, aus der die Präzision und die Langzeitgenauigkeit<br />
der Hermle-Produkte im Wesentlichen resultiert,<br />
wurde nicht verändert. Somit bleiben die wichtigsten Werte<br />
der Maschine auf sehr hohem Niveau. Zahlreiche Soft- und<br />
Hardwarekomponenten wurden auf neueste Technologie<br />
ausgelegt. So wurde die gesamte elektrische Architektur neu<br />
designed, sodass die Maschinen künftig über ProfiNet als<br />
Kommunikationsbus verfügen und eine Vielzahl von Sensoren<br />
auf IO-Link umgestellt sind. Zusätzlich wurde bei Maschinen<br />
mit Heidenhain-Steuerung der gesamte Antriebsverbund<br />
überarbeitet und mit Umrichtern neuester Generation<br />
versehen. – Alles Komponenten, die die Maschinen noch<br />
leistungsfähiger machen. Die gesamte Plattform bietet neue<br />
Technologien und Funktionen, wie modernste Schnittstellentechnik<br />
und Auswerte-/Diagnosemöglichkeiten für eine<br />
optimierte Serviceanalyse im Fehlerfall. Eine Vielzahl der<br />
Nebenaggregate ist auf frequenzgeregelte Antriebe umgestellt.<br />
Auch das KSS-Management wurde komplett optimiert.<br />
www.hermle.de<br />
ZERSPANUNGSWERKZEUGE AUS 99 %<br />
RECYCELTEM HARTMETALL<br />
Die Hoffmann Group wird ihr nachhaltiges Sortiment der Serie<br />
GreenPlus von Garant um Zerspanungswerkzeuge mit einem<br />
reduzierten ökologischen Fußabdruck erweitern. Die neuen<br />
Werkzeuge bestehen aus einem Stab, der zu mehr als 99 % aus<br />
recyceltem Hartmetall-Substrat hergestellt wurde, das dieselben<br />
mechanischen Eigenschaften wie ein vergleichbares,<br />
herkömmlich hergestelltes Hartmetall-Substrat aufweist. Dazu<br />
kommt, dass bei der Wiederaufbereitung<br />
des Hartmetall-Substrats<br />
ausschließlich Strom aus erneuerbaren<br />
Energien verwendet wird.<br />
Daraus ergibt sich ein um ca. 65 %<br />
niedrigerer CO 2<br />
-Fußabdruck des<br />
Hartmetallstabs im Vergleich zur<br />
Herstellung eines herkömmlichen<br />
Referenzstabs (Die angegebene Reduktion des Carbon Footprints<br />
bezieht sich ausschließlich auf das CO 2<br />
-Equivalent bei der<br />
Herstellung des Hartmetallstabs). Die hochwertigen Werkzeuge<br />
lassen sich außerdem mehrfach wirtschaftlich wiederaufbereiten<br />
und bieten durch den deutlich verlängerten Produktlebenszyklus<br />
ein weiteres Plus an Nachhaltigkeit. Für Werkzeuge, die<br />
nicht mehr rentabel nachschleif- und beschichtbar sind, wird es<br />
entsprechende Rückgabe- und Sammeloptionen geben.<br />
www.hoffmann-group.com<br />
BESCHICHTUNGEN FÜR MEHR EFFIZIENZ UND QUALITÄT BEIM FRÄSEN<br />
Ob HM-Fräser oder HSS-Fräser in verschiedenen Kopfdurchmessern, Kopflängen, Zahnungen,<br />
Formen und Schaftdurchmessern, Fräser zum Anfasen, Entgraten, zum präzisen Bearbeiten von<br />
Schweißnähten oder zum Rückwärtsentgraten an schwer erreichbaren Stellen wie Rohren,<br />
Gehäusen oder Behältern: Das umfangreiche Fräser-Sortiment des Werkzeugherstellers Lukas-<br />
Erzett lässt praktisch keine Wünsche offen. Dabei eignen sich die Fräser durch ihre verschiedenen<br />
Verzahnungen und Materialien für die unterschiedlichsten Werkstoffe: Stahl, Guss, Edelstahl, Nichteisenmetalle wie Aluminium<br />
sowie Kunststoff, Holz, Titan, Stein und Baumaterialien. Damit nicht genug. Mit den fünf unterschiedlichen Beschichtungen Heavy-<br />
Duty, LightFlow, AIICoat, ThermoShock und LowFriction können beispielsweise die Verschleißfestigkeit erhöht, die Zerspanungskräfte<br />
reduziert und die Spanabfuhr verbessert werden, so der Werkzeughersteller. Das verbessert nicht nur die Performance des Fräsers,<br />
sondern erhöht auch die Arbeitseffizienz. Zudem tragen die Beschichtungen zu einer erstklassigen OberflächenquaIität bei.<br />
www.lukas-erzett.de<br />
20 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de
ANZEIGE<br />
01<br />
02<br />
03<br />
MES MADE SIMPLE<br />
01 Durch die automatische Errechnung der<br />
OEE leiten Unternehmen Optimierungsmaßnahmen<br />
ab (Bild: FASTEC/stock.adobe.com)<br />
02 smartOEE verfügt über eine hybride Architektur<br />
und erleichtert den Einstieg in die digitale<br />
Produktion mit einem MES (Bild: FASTEC)<br />
03 Produktionsdaten werden mit smartOEE digital<br />
erfasst und können direkt in der Cloud<br />
ausgewertet werden (Bild: FASTEC)<br />
Ein Manufacturing Execution System (MES) sorgt für<br />
mehr Transparenz und liefert Produktionsunternehmen<br />
wichtige KPIs, Analysen sowie Berichte.<br />
Gleichzeitig ist die Einführung umfassend. Damit<br />
eine Potenzialanalyse und so die Optimierung einer Produktion<br />
bereits mit geringem Einsatz möglich ist, hat<br />
FASTEC, Anbieter von IT-Lösungen für Produktionsunternehmen,<br />
smartOEE entwickelt. Es verfügt über eine hybride<br />
Architektur aus Cloud und Edge und erleichtert den<br />
Einstieg in die Digitalisierung der Produktion mit einem<br />
MES. Als Lösungspartner begleitet FASTEC Unternehmen<br />
während der Einführung und darüber hinaus.<br />
smartOEE ist ein „schlüsselfertiges“ System, das Unternehmen<br />
nach einfacher Installation und Freischaltung<br />
direkt nutzen können (Plug & Play). So gelingt der schnelle<br />
und kostengünstige Einstieg in die digitale Fabrik. Produktionsdaten<br />
werden digital erfasst und können direkt in der<br />
Cloud ausgewertet werden. Durch die automatische<br />
Errechnung der Overall Equipment Effectiveness (OEE)<br />
leiten Unternehmen Optimierungsmaßnahmen ab und<br />
steigern die Produktivität ihrer Produktion. Mit der<br />
Nutzung der Cloud stehen die Daten stets zur Verfügung<br />
und können verwendet werden.<br />
Die Edge-Komponenten für smartOEE werden durch<br />
die Produktfamilie FASTedge bereitgestellt. Die FASTedge<br />
Box schafft die Verbindungen zu Cloud, Terminals und<br />
Maschinen. Dabei wird nicht nur die Systemsteuerung<br />
durchgeführt, sondern auch die Ausfallsicherheit garantiert<br />
(Always On). Über das Touch-Terminal FASTedge<br />
SFT15 können Produktionsmitarbeitende Eingaben an<br />
der Maschine vornehmen. Dabei erfolgt die Erfassung von<br />
Maschinensignalen sowohl automatisch als auch manuell.<br />
Durch das hybride Architekturmodell finden das<br />
Management und die Analyse der Daten in der Cloud statt.<br />
Die Datenerfassung erfolgt direkt auf dem Shopfloor und<br />
ist dadurch besonders performant. Haben Unternehmen<br />
die Potenziale der Einstiegslösung smartOEE vollständig<br />
ausgeschöpft, lohnt sich ein Wechsel zum modularen<br />
MES FASTEC 4 PRO.<br />
KONTAKT: FASTEC GmbH,<br />
Technologiepark 24, 33100 Paderborn<br />
Telefon: +49 5251 1647-0, E-Mail: info@fastec.de<br />
Webseite: www.fastec.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
DANK KOMFORTABLER, INDIVIDUELL<br />
ANPASSBARER BEDIENPLÄTZE<br />
WÄRMEPUMPEN-<br />
FERTIGUNG<br />
STETS IM BLICK<br />
Der Heiztechnik-Spezialist Stiebel Eltron plant, die Zahl<br />
der Arbeitsplätze in der Wärmepumpengfertigung<br />
in seinem Stammwerk Holzminden in den nächsten<br />
Jahren auf rund 1200 Stellen ausbauen. Zum Bedienen<br />
und Beobachten der neuen Fertigungslinien setzt das<br />
Unternehmen auf Bedienplätze der Bernstein AG.<br />
Unsere Aufgabe lag zunächst darin, zehn Montagearbeitsplätze<br />
für die Fertigungslinie von Wärmepumpen<br />
mit unseren Bedienplätzen auszustatten. Wir<br />
haben beraten, gezeichnet, verändert, diskutiert und<br />
wieder angepasst. Es war ein gemeinsames Erarbeiten der konkreten<br />
Anforderungen zusammen mit dem Kunden“, beschreibt<br />
Oliver Kossmann, Leiter des Geschäftsbereichs Gehäusetechnik<br />
(Protect) der Bernstein AG, den Projektverlauf. Die Aufgaben,<br />
die an den Arbeitsplätzen ausgeführt werden, sind unterschiedlich.<br />
Dementsprechend ähnelt sich der Aufbau der Säulen zwar,<br />
ist jedoch nicht komplett identisch. An allen Arbeitsplätzen<br />
werden die zu montierenden Bauteile und Komponenten digital<br />
ein- oder ausgecheckt. Diese sind jedoch sehr unterschiedlich,<br />
daher werden an den Bedienplätzen verschiedenartige<br />
Werkzeuge benötigt, die in unterschiedlichen Halterungen<br />
positioniert werden.<br />
AUF PROZESS UND BEDIENER ANPASSBAR<br />
„Die Wahl fiel auf das Modell CS4000neXt, weil es sich Produktionsprozessen<br />
und Mitarbeitenden ebenso individuell wie<br />
ergonomisch anpassen lässt“, so Oliver Kossmann. Anders als<br />
bei herkömmlichen Visualisierungslösungen mit einem einzelnen<br />
Touch Display, erfüllt das Bernstein-Tragsystem durch die<br />
Integration der Not-Halt-Funktion die Anforderungen der<br />
Maschinenrichtlinie 2006/42/EG. Dank der 2-Kammer-Säule<br />
und einer gut durchdachten innenliegenden Kabelführung<br />
kann das System mit Schutzart IP65 punkten. Die Standsäule<br />
besteht aus einem hochwertigen Aluminium-Strangpressprofil<br />
(natur eloxiert). Das CS-4000 neXt lässt sich an die ergonomischen<br />
Anforderungen des Bedieners anpassen: IPC- und Tastaturablage-Halter<br />
sind in der Höhe individuell positionierbar.<br />
Der IPC-Halter ist zudem rastend neigbar. Zur Anbindung des<br />
IPCs stehen standardisierte Bauteile zur Verfügung (VESA 75,<br />
VESA 100, Rohranbindung Ø 48). Vorbestückte herstellerunabhängige<br />
Komponenten erleichtern die Inbetriebnahme. Auf<br />
Wunsch ist das Tragsystem komplett verdrahtet als Plug&Play-<br />
Lösung erhältlich, beispielsweise mit Befehls- und Meldegeräten,<br />
Not-Halt-Geräten, Hauptschaltern, Werkeridentifikationssystemen,<br />
Schlüsselschaltern, Tastaturen, IPCs/Displays, Versorgungsund<br />
Datenleitungen und Ethernet-Komponenten. Dank des<br />
modularen Aufbaus können Systemkomponenten auch nachträglich<br />
ergänzt werden.<br />
FAZIT<br />
„Die Anforderungen für jeden Arbeitsplatz im Einzelnen herauszuarbeiten<br />
und umzusetzen, um am Ende einen reibungslosen<br />
Gesamtprozess von Bedienen und Beobachten innerhalb der<br />
Linie sicherstellen zu können – darin lag die Herausforderung“,<br />
resümiert Frank Grimm, Projektmanager für Bedienplätze bei der<br />
Bernstein AG. „Die Zusammenarbeit mit Bernstein war konstruktiv,<br />
vertrauensvoll und absolut zielführend“, so Jan Müller,<br />
Prozessingenieur Wärmepumpe bei Stiebel Eltron.<br />
Nachdem die erste Fertigungslinie bereits in Betrieb genommen<br />
wurde, arbeiten die Verantwortlichen aktuell an der Umsetzung<br />
einer zweiten Linie zur Herstellung von Wärmepupen für<br />
Ein- und Mehrfamilienhäuser. Und auch eine dritte Fertigungslinie<br />
in Zusammenarbeit mit Bernstein ist bei Stiebel Eltron<br />
bereits in Planung.<br />
Bild: Bernstein<br />
www.bernstein.eu<br />
22 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
GEFAHRLOS ÜBEN: SO NUTZEN UNTERNEHMEN<br />
VR FÜR DEN ARBEITSSCHUTZ<br />
VR – das steht für Virtual Realität. Wer eine VR-Brille trägt, sieht<br />
eine computergenerierte Wirklichkeit mit 3-D-Bild vor sich, kann<br />
sich darin umsehen, bewegen und Dinge verändern. Im Arbeitsschutz<br />
ist die Technologie längst angekommen: Mithilfe ausgefeilter<br />
Software können Unternehmen ihre Mitarbeitenden<br />
effektiv und risikofrei für potenziell gefährliche Arbeitssituationen<br />
fit machen. Die neue Folge des BG ETEM-Podcasts „Ganz sicher“<br />
erklärt das Thema verständlich und praxisnah an einem konkreten<br />
Beispiel. Zu Gast ist Giuseppe Torcoli, Sicherheitsfachkraft<br />
bei Rheinenergie. Der Kölner Energieversorger ist ein Mitgliedsbetrieb<br />
der BG ETEM und nutzt die Technologie seit geraumer<br />
Zeit, um Mitarbeiter regelmäßig zu schulen. Im Gespräch<br />
zwischen Moderatorin Katrin Degenhardt und Rheinenergie-<br />
Sicherheitsfachkraft Torcoli wird klar: VR-basiertes Training<br />
spricht vor allem jüngere Mitarbeitende an, hilft aber auch<br />
routinierten Beschäftigten dabei,<br />
sich selbst immer wieder auf die<br />
Probe zu stellen. Und: Sicherheitstrainings<br />
in der virtuellen Welt<br />
sind nicht nur für große Unternehmen<br />
interessant, sondern<br />
auch für kleine und mittlere<br />
Betriebe. Maßgeschneiderte<br />
Softwarelösungen machen es möglich. Der Podcast ist unter<br />
www.bgetem.de/ganzsicher zu finden.<br />
www.bgetem.de<br />
SECURITYSCHWACHSTELLEN<br />
AUFDECKEN<br />
Mit dem<br />
Dienstleistungsangebot<br />
Industrial<br />
Security<br />
Consulting<br />
Service (ISCS)<br />
unterstützt der<br />
Automatisierungsexperte Pilz Unternehmen<br />
dabei, ihre Maschinen und Anlagen im Hinblick<br />
auf Security abzusichern. Ziel des modular<br />
aufgebauten Angebots ist es, Securityschwachstellen<br />
aufzudecken und Lösungsansätze zu<br />
finden – auf Basis aktueller gesetzlicher Vorgaben<br />
und bevorstehender Änderungen. Damit<br />
gewährleisten Unternehmen den Schutz ihrer<br />
Maschinen, Anlagen und vor allem Mitarbeiter.<br />
ISCS besteht aus vier Modulen: Schutzbedarfsanalyse,<br />
Industrial-Security-Risikobewertung,<br />
Industrial-Security-Konzept und Industrial-<br />
Security-System-Verifikation. Mit Abschluss des<br />
ISCS sind Maschinenhersteller und -betreiber<br />
mit Blick auf Industrial Security gut gerüstet<br />
und die aktuellen und künftigen gesetzlichen<br />
Vorgaben, wie etwa zur CE-Konformität erfüllt.<br />
www.pilz.de<br />
PROFESSIONELLE PRÜFUNG VON STEIGTECHNIK-SONDERLÖSUNGEN<br />
Steigtechnik-Sonderlösungen kommen überall dort zum Einsatz, wo Standardprodukte keinen ausreichenden sicheren Zugang<br />
bzw. Arbeitsplatz bieten. Es wird eine auf den Anwendungsfall genau zugeschnittene Variante. Die verschiedenen Ausführungen<br />
unterscheiden sich in mobile oder stationäre Anlagen, kurze oder lange oder mehrere Plattformen und mit oder ohne elektrische<br />
Komponenten. Stellt ein Unternehmen Sonderlösungen zur Verfügung, sind diese gemäß den Vorgaben der Betriebssicherheitsund<br />
Arbeitsstättenverordnung vor der erstmaligen Verwendung und dann in regelmäßigen<br />
Abständen durch eine dazu befähigte Person (qualifiziert entsprechend BetrSichV<br />
i.V.m. TRBS 1203) zu prüfen. Bei Sonderlösungen ohne elektrische Komponenten empfiehlt<br />
sich ein Prüfintervall von maximal 12 Monaten. Sonderlösungen mit elektrischen<br />
Komponenten sind zusätzlich entsprechend der DGUV Vorschrift 3 zu prüfen. Hierbei<br />
sind je nach Komplexität der Elektroinstallation gegebenenfalls weitere Prüfumfänge<br />
und -fristen zu beachten. In jedem Fall empfiehlt sich auch hier ein maximaler Abstand<br />
von 12 Monaten zwischen den Prüfungen. Letztendlich werden die Prüffristen in<br />
Unternehmen jedoch abschließend im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung festgelegt.<br />
Hierbei spielen insbesondere auch Einflussfaktoren wie Umgebungsbedingungen,<br />
Witterung, Material und Nutzungshäufigkeit eine Rolle. Die Steigtechnik-Experten von<br />
Krause verfügen über langjährige Erfahrung und umfassendes Know-how bei der Prüfung und Zertifizierung von Arbeitsmitteln.<br />
Ein ausführlicher Prüfbericht zeigt anschließend eventuellen Handlungsbedarf auf und mögliche Lösungsvorschläge werden durch<br />
die Krause-Prüfer bereitgestellt. Sie stellen durch detaillierte Prüfungen sicher, dass Sonderlösungen herstellerunabhängig den<br />
geltenden Vorschriften und Normen entsprechen.<br />
www.krause-systems.de<br />
becosMES<br />
Nur wer alle Fakten kennt,<br />
kann optimal entscheiden.<br />
www.becos.de<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 23
BETRIEBSTECHNIK<br />
01 Die<br />
Lebensmittelindustrie<br />
gilt als einer der<br />
energieintensivsten<br />
Industriezweige<br />
EFFIZIENTE ANTRIEBSTECHNIK FÜR<br />
DIE LEBENSMITTEL- UND GETRÄNKEINDUSTRIE<br />
ENERGIEHUNGER ZÜGELN<br />
Die Produktion von Lebensmitteln und Getränken hat eine zentrale Bedeutung für<br />
die Gesellschaft und gilt daher als systemkritisch. Allerdings verursacht die<br />
Branche einen enormen Energieaufwand. Um den Verbrauch flächendeckend zu<br />
senken, steht Unternehmen eine Reihe effektiver Maßnahmen und Werkzeuge<br />
zur Verfügung – von der Energiebewertung über die Optimierung von Motoren<br />
bei der Produktion bis hin zu drehzahlvariablen Antrieben. ABB bietet entlang der<br />
gesamten Prozesskette bewährte Lösungen, mit denen sich die Energieeffizienz<br />
auf eine neue Stufe heben lässt.<br />
24 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
Fundierte Assessments zur Bewertung des Energieverbrauchs<br />
von Produktionsanlagen sind der erste Schritt, um<br />
Effizienzverbesserungen zu erzielen. Die Bewertungen<br />
liefern wichtige Informationen und Erkenntnisse, mit<br />
denen sich das Energiesparpotenzial der elektrischen Anlagen<br />
inklusive Motoren und Antriebe realistisch ermitteln lässt. ABB<br />
beispielsweise bietet hierzu professionelle Energiegutachten.<br />
Dabei bringt das Unternehmen sein fundiertes Wissen über<br />
Motoren, Antriebe und Prozesse in der Lebensmittel- und<br />
Getränkeindustrie ein. Auf dieser Basis werden dann Komplettlösungen<br />
zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Senkung<br />
entsprechender Kosten erarbeitet.<br />
ENERGIEVERBRAUCH UNTERSCHEIDET<br />
SICH JE NACH SEGMENT<br />
Die Prozesse, die in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie am<br />
meisten Energie benötigen, unterscheiden sich je nach Segment.<br />
In einigen Bereichen sind Ventilatoren und Pumpen für den<br />
größten Teil des Energieverbrauchs verantwortlich. In anderen<br />
Segmenten verbrauchen mechanische Prozesstechnologien wie<br />
Mühlen, Mischanlagen oder Zentrifugen die meiste Energie. Ein<br />
Großteil dieser Prozesse wird von Elektromotoren angetrieben,<br />
darunter Dampfsysteme, Pumpen, Kompressoren sowie Heizund<br />
Kühlsysteme. Möglichkeiten zur Energieeinsparung ergeben<br />
sich vor allem dann, wenn die Motoren nicht ständig mit voller<br />
Drehzahl laufen.<br />
Deutlich werden die Einsparpotenziale am Beispiel der<br />
Zuckerherstellung: Da diese sehr energieintensiv ist, verfügen<br />
Zuckerfabriken oft über eigene Kraftwerke. Diese arbeiten in der<br />
Regel nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung und erzeugen<br />
sowohl Dampf als auch Strom. Dabei verbrauchen die Aufbereitung<br />
und das Mahlen des Zuckerrohrs etwa 40 Prozent der<br />
gesamten Energie. Viele ältere Zuckerfabriken betreiben ihre<br />
Prozesse mit Dampf aus ihren Heizkesseln, was jedoch sehr<br />
ineffizient ist. Durch die Umstellung von dampfbetriebenen auf<br />
elektrische Prozesse lässt sich die Energieeffizienz erheblich verbessern.<br />
Wird beispielsweise die Dampfturbine durch einen<br />
drehzahlvariablen Antrieb und einen Elektromotor ersetzt, sind<br />
Einsparungen von bis zu 40 Prozent möglich.<br />
MIT DREHZAHLVARIABLEN ANTRIEBEN DIE<br />
EFFIZIENZ IM TEILLASTBETRIEB ERHÖHEN<br />
Der Markt bietet vielfältige Technologien zur Senkung des Energieverbrauchs<br />
in der Lebensmittel- und Getränkeproduktion.<br />
RECHNER ZEIGT EINSPARPOTENZIALE AUF<br />
Mit einem Online-Rechner unterstützt ABB Unternehmen<br />
dabei, den ersten Schritt auf dem Weg zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz zu machen. Durch die Eingabe von<br />
Informationen zu verbauten Motoren, den Betriebsstunden<br />
und der durchschnittlichen Betriebsleistung<br />
lassen sich Energie- und Emissionseinsparungen sowie<br />
die Amortisationszeit abschätzen.<br />
bit.ly/3Vgyznc<br />
Dazu zählen beispielsweise drehzahlvariable Antriebe. Viele<br />
Anwendungen in der Branche wie etwa Ventilatoren, Pumpen,<br />
Kompressoren und Förderbänder werden überwiegend im Teillastbereich<br />
betrieben. Um deren Geschwindigkeit zu steuern,<br />
kommen traditionell mechanische Methoden wie Ventile, Bremsen<br />
und Drosseln zum Einsatz. Hierbei leistet der Motor jedoch<br />
mehr Arbeit als nötig, und es geht Energie durch die mechanische<br />
Drehzahlregelung verloren.<br />
Mit dem Einsatz von Frequenzumrichtern lassen sich Anwendungen<br />
im Teillastbereich effizienter betreiben, da sie die Drehzahl<br />
und das Drehmoment eines Elektromotors direkt steuern.<br />
Dadurch bedarf es keiner mechanischen Drehzahlregelung samt<br />
überdimensionierter Motoren. Vielmehr lassen sich diese entsprechend<br />
dem tatsächlichen Bedarf regeln, so dass Anwendungen<br />
mit hoher Effizienz bei unterschiedlichen Drehzahlen betrieben<br />
werden können. Auf diese Weise verbessert sich die Energieeffizienz<br />
ganzer Produktionsketten erheblich.<br />
ABB bietet Frequenzumrichter und Steuerungssoftware, die<br />
gepaart mit fundiertem Anwendungs-Know-how verschiedenste<br />
Prozesse in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie optimieren.<br />
Dies stellt sicher, dass motorgetriebene Anwendungen wie Kompressoren,<br />
Pumpen, Extruder und Förderanlagen jederzeit mit<br />
der richtigen Auslastung laufen. So lässt sich durch den Einbau<br />
eines Frequenzumrichters der Energieverbrauch in der Regel um<br />
25 Prozent senken.<br />
Ein weiterer Vorteil von Frequenzumrichtern besteht in der<br />
präzisen Geschwindigkeitsregelung, wodurch sich die Verschwendung<br />
von Energie und Rohstoffen während der Produktion<br />
vermeiden lässt. Denn die Einhaltung des richtigen Maschinentempos<br />
ist in der Lebensmittelindustrie sehr wichtig. So werden<br />
möglicherweise ganze Produktchargen unbrauchbar, wenn<br />
GANZHEITLICHER BLICK<br />
Wir verfügen über tiefgehende Kenntnisse zu typischen Anwendungen<br />
in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Daraus entsteht das<br />
Verständnis, wie sich die Modernisierung und Aufrüstung einzelner<br />
Komponenten auf den Prozess als Ganzes auswirkt.<br />
Ferhat Adivar, Industry Sales Specialist Food & Beverage bei ABB Motion<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 25
BETRIEBSTECHNIK<br />
02<br />
02 Mit Frequenzumrichtern lassen sich Anwendungen<br />
im Teillastbereich effizienter betreiben<br />
03 Der Einsatz von Synchronreluktanzmotoren birgt<br />
reichlich Potenzial für Energie- und Kosteneinsparungen<br />
die Modernisierung mit Steuererleichterungen, staatlichen<br />
Zuschüssen und anderen finanziellen Anreizen.<br />
Zudem lassen sich der Stromverbrauch und die CO 2<br />
-Emissionen<br />
mit digitalen Plug-and-Play-Lösungen reduzieren. Diese<br />
sammeln Anwendungsdaten und bieten so einen detaillierten<br />
Einblick in den Status der Anlagen. Durch die Analyse der Informationen<br />
lassen sich mithilfe von cloudbasierten Technologien<br />
potenzielle Ausfallzeiten realistisch vorhersagen, was die Planung<br />
der Wartungszyklen optimiert. Auch bei der gezielten Modernisierung<br />
von Motoren und Antrieben liefern die gesammelten<br />
Daten eine wertvolle Basis für Effizienzverbesserungen.<br />
Durch fortschrittliche Analyse-Werkzeuge lassen sich Energieeinsparpotenziale<br />
ermitteln, Verschwendungen minimieren und<br />
die finanziellen Erträge für Anlagen und Anwendungen erhöhen.<br />
03<br />
FREQUENZUMRICHTER UND<br />
MOTOREN MIT HOHEM WIRKUNGSGRAD<br />
SIND DER EFFEKTIVSTE WEG, DIE<br />
ENERGIEEFFIZIENZ ZU VERBESSERN<br />
MIT FUNDIERTER BERATUNG UND DIGITALEN<br />
SERVICES ZU MEHR ENERGIEEFFIZIENZ<br />
ABB liefert mit digitalen Lösungen und fundiertem Fachwissen<br />
einen wichtigen Beitrag, um diese Ziele sicher und schnell zu erreichen.<br />
So verfügen die Experten über tiefgehende Kenntnisse<br />
zu typischen Anwendungen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />
Daraus entsteht das Verständnis, wie sich die Modernisierung<br />
und Aufrüstung einzelner Komponenten auf den Prozess<br />
als Ganzes auswirken wird. Verantwortliche in der Branche<br />
können dadurch bessere Entscheidungen treffen und die Energieeffizienz<br />
der Produktionskette auf ein neues Niveau heben.<br />
Bilder: ABB<br />
die Zutaten zu schnell oder zu langsam gemischt werden. Durch<br />
die optimale Mischgeschwindigkeit tragen Frequenzumrichter<br />
dazu bei, Lebensmittelabfälle und den entsprechenden Energieverbrauch<br />
während der Produktion zu minimieren. Zudem reduziert<br />
ein geringeres Müllvolumen die Treibhausgas-Emissionen,<br />
was für ein Plus an Nachhaltigkeit sorgt.<br />
DEN WIRKUNGSGRAD VON<br />
MOTOREN VERBESSERN<br />
Neben Frequenzumrichtern kann auch die Aufrüstung von<br />
Motoren die Gesamteffizienz von Anwendungen in der Lebensmittel-<br />
und Getränkeindustrie verbessern. Derzeit verfügen<br />
viele in der Branche eingesetzten Motoren über einen Wirkungsgrad<br />
von IE3, IE2 oder teilweise sogar IE1. ABB bietet hingegen<br />
Synchronreluktanzmotoren mit einem Wirkungsgrad von IE5.<br />
Da jede IE-Klasse die Verluste um 20 Prozent verringert, birgt die<br />
Aufrüstung reichlich Potenzial für Energie- und Kosteneinsparungen<br />
in sich. Darüber hinaus unterstützen einige Länder<br />
www.abb.de<br />
AUTOR<br />
Ferhat Adivar, Industry Sales Specialist<br />
Food & Beverage, ABB Motion, Mannheim<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
Mehr zur Kompetenz von ABB im Bereich<br />
Lebensmittel- und Getränkeindustrie unter:<br />
bit.ly/3Xew4EK<br />
26 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
AKUSTIKDÄMPFUNG IN PRODUKTIONS-<br />
ANLAGEN UND WERKSHALLEN<br />
Der BASF-Spezialschaumstoff Basotect G+ wird im Werk<br />
Leipzig der BMW Group zur Akustikdämpfung eingesetzt.<br />
Der schallabsorbierende Melaminharzschaumstoff<br />
wurde in einem Vorbereitungsbereich der Lackiererei an<br />
Wänden und Decken montiert und sorgt so für ein<br />
ruhigeres Arbeitsumfeld. Entscheidend für den Einsatz in<br />
der Produktionshalle war, dass Basotect über eine<br />
ausgezeichnete Schallabsorption verfügt, die Brandschutzanforderungen<br />
erfüllt und die Lackverträglichkeitsprüfungen<br />
bestanden hat. Der nach DIN 4102-1 als<br />
schwerentflammbar (B1) klassifizierte Werkstoff lässt<br />
sich darüber hinaus einfach montieren sowie kostengünstig<br />
instandhalten. Dank der leichten Basotect-<br />
Absorber können Arbeitsplätze mit hoher Lärmbelastung<br />
(zum Beispiel im Schwermaschinenbau und in der<br />
Blechverarbeitung) ohne<br />
großen Aufwand nachträglich<br />
akustisch saniert<br />
werden. So können Lärmschutzvorgaben<br />
zum<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
in der industriellen<br />
Fertigung eingehalten<br />
werden.<br />
www.basotect.basf.com<br />
www.basf.com<br />
ADSORPTIONS-TROCKNER MIT<br />
ENERGIEEFFIZIENTEM ROTOR<br />
Mit dem Adsorptions-<br />
Trockner DA 9400 bietet<br />
Condair eine robuste und<br />
energieeffiziente Lösung<br />
für industrielle Anwendungsbereiche.<br />
Das<br />
widerstandsfähige<br />
Gehäuse zeichnet sich durch eine doppelwandige<br />
Sandwichbauweise aus, die mit einer hochwertigen<br />
Magnelis-Beschichtung sowie einer RAL9006-Pulverbeschichtung<br />
versehen ist. Der energieeffiziente Sorptionsrotor<br />
aus hauseigener Fertigung ermöglicht den Einsatz<br />
selbst bei 100 % relativer Luftfeuchtigkeit. Durch die<br />
Einhaltung des ASTM-E84-18b-Standards garantiert er<br />
höchste Sicherheit mit einem Entflammbarkeitsindex<br />
von 0 (FSI) sowie einem Rauchproduktionsindex von<br />
0 (SDI). Die Adsorptions-Trockner der Condair DA 4400-<br />
9400-Serie sind serienmäßig mit einer elektrischen<br />
Regenerationsheizung ausgestattet. Für maximale<br />
Flexibilität können jedoch auch alternative Wärmequellen<br />
wie Warmwasser oder Dampf bzw. eine Kombination<br />
daraus genutzt werden. Zudem besteht die Möglichkeit,<br />
gemäß individuellen Kundenanforderungen, ein Vorund/oder<br />
Nachkühlregister am Gerät zu montieren oder<br />
kundenspezifische Module hinzuzufügen.<br />
www.condair.de<br />
BELÜFTETER SCHUTZANZUG VERBESSERT SCHUTZ UND KOMFORT<br />
DuPont bietet mit dem Modell Tychem 6000 AL einen neuen belüfteten Schutzanzug, der<br />
dazu beiträgt, dass Arbeiter in gefährlichen Umgebungen sicher arbeiten und sich auf ihre<br />
Aufgaben konzentrieren können. Der Anzug kombiniert maximalen Schutz vor schädlichen<br />
Chemikalien mit hohem Tragekomfort. Er ist ideal geeignet für Anwendungen in der<br />
Pharma- und Chemikalienproduktion sowie der Öl- und Gasindustrie. DuPont Tychem<br />
6000 AL verfügt über gesteppte und überklebte Nähte und eine vollständig geschlossene<br />
Überkapuze. Die optional angearbeiteten ableitfähigen Socken, Innenhandschuhe und<br />
Überstiefel bieten Schutz von Kopf bis Fuß und helfen, beim Einsatz in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen eine statische Aufladung zu verhindern. Darüber hinaus ist der Luftdruck<br />
im Inneren des Schutzanzugs deutlich höher als in der Umgebung, was dazu beiträgt, dass keine gefährlichen Partikel und Tröpfchen<br />
eindringen können. Das Belüftungssystem des Anzugs ist auf maximalen Tragekomfort und höchste Benutzerfreundlichkeit<br />
ausgelegt. Das Visier bietet ein Sichtfeld von mehr als 180 °. In Kombination mit der Beleuchtung im Anzug und der Sicht von oben<br />
verbessert dies das Lageverständnis und den Komfort des Trägers.<br />
www.dupont.com<br />
Sicherheit für Helden<br />
Zertifizierte PSA und Arbeitsschutz-Kleidungen für den Einsatz<br />
in Hochtemperatur-Umgebungen<br />
Arbeitssicherheits- und Schweißer-Handschuhe (EN 4<strong>07</strong>/EN 399/EN 12477)<br />
Hitzeschutz-Gamaschen und -Stulpen (EN 4<strong>07</strong>/EN 388/EN ISO 11612)<br />
Hochtemperaturfeste Mäntel, Jacken, Hosen und Schürzen (EN 388/EN ISO 11612)<br />
Kopf-Schulter- und Nacken-Schutzhauben (EN ISO 11612)<br />
Gesichtsschutz-Masken und -brillen (EN ISO 11612)<br />
Zertifiziert nach<br />
DIN EN ISO 9001:2015<br />
Kompetente Beratung. Hohe Verfügbarkeit. Kurzfristige Lieferung kleiner Mengen.<br />
Arbeitssicherheit | Ergonomie | Hochtemperaturtechnik | Qualitätssicherung<br />
www.kager.de
INTRALOGISTIK<br />
ACHTUNG GEFAHRSTOFFE!<br />
KLEBSTOFFE<br />
RICHTIG LAGERN<br />
Klebstoffe sind in vielen industriellen und<br />
handwerklichen Bereichen unverzichtbar,<br />
sie können jedoch aufgrund ihrer<br />
chemischen Zusammensetzung und<br />
damit möglicher Gesundheitsgefahren als<br />
Gefahrstoffe gelten. Die richtige Lagerung<br />
ist entscheidend für die Nutzungsdauer<br />
und Wirksamkeit der Produkte sowie für<br />
die Sicherheit von Personen und<br />
Umgebung. Was gilt es, zu beachten?<br />
Die Fachgruppe „Klebtechnik“ im VTH<br />
Verband Technischer Handel e.V. klärt auf.<br />
Beim Lagern von Gefahrstoffen sind zahlreiche Gesetze,<br />
Verordnungen und technische Regeln zu berücksichtigen.<br />
Dabei geht es nicht allein um die Chemikalien selbst,<br />
sondern auch um die Anforderungen des Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutzes. Auf eine gesetzeskonforme Umsetzung<br />
aller Bestimmungen achten die Versicherungen, die Bauaufsicht,<br />
die aufsichtführenden Behörden und die Berufsgenossenschaften.<br />
Zudem überprüfen die Auftraggeber zunehmend mittels<br />
Lieferantenaudits die Verhältnisse in den Gefahrstofflagern ihrer<br />
Zulieferer.<br />
WAS ZU BEACHTEN IST<br />
Normalerweise liegt die Haltbarkeit von Klebstoffen zwischen<br />
einem und drei Jahren. Generell gilt, dass die Produkte in ihren<br />
Originalverpackungen relativ kühl, trocken und ohne direkte<br />
Sonnenlichteinstrahlung aufbewahrt werden sollten. Die Herstellervorgaben<br />
liefern produktspezifische Informationen. Die<br />
wichtigsten Bedingungen für eine regelkonforme Lagerung sind:<br />
n Trockenheit: Die Luftfeuchtigkeit im Lager sollte unter 65 %<br />
liegen. Extrem trockene Luft sollte ebenfalls vermieden werden.<br />
n Temperatur: Ideal ist eine Temperatur um die 15 °C. Die Raumtemperatur<br />
sollte maximal 25 °C betragen, was im Sommer häufig<br />
eine Kühlung erfordert.<br />
n Helligkeit: Die Produkte dürfen keinem extremen Sonnenlicht<br />
und hoher UV-Strahlung ausgesetzt werden. Auch künstliche UV-<br />
Strahlenquellen sollten dringend vermieden werden. Hat der<br />
Lagerraum Fenster, sind UV-Filter an den Scheiben sinnvoll.<br />
n Elektrische Gefährdung: Im Lager sollten sich keine Geräte wie<br />
Quecksilberdampflampen, fluoreszierende Lichtquellen oder<br />
Elektromotoren befinden, die Funken oder elektrische Hochspannung<br />
erzeugen und zusätzlich Ozon entstehen lassen.<br />
IDEALE BEDINGUNGEN SCHAFFEN<br />
Die Lagerung von Klebstoffen sollte in speziell dafür vorgesehenen<br />
Lagerräumen erfolgen. Sicherheitsschränke gemäß<br />
EN 14470-1 für entzündliche und Gefahrstoffe sind eine wichtige<br />
Sicherheitsmaßnahme und ermöglichen – anders als ein Lagerraum<br />
– die dezentrale Lagerung der Klebstoffe. Diese Schränke<br />
sollten feuerwiderstandsfähig sein und über eine automatische<br />
Schließmechanik verfügen, um im Brandfall zusätzlichen Schutz<br />
zu bieten. Außerdem sollten sie mit einer Auffangwanne ausgestattet<br />
sein, um eventuelle Leckagen sicher aufzufangen und eine<br />
Kontamination des Lagerbereichs zu verhindern. Durch den Einsatz<br />
von Lagerräumen und Sicherheitsschränken, die gemäß<br />
TRGS 510 einen eigenen Lager- bzw. Brandbekämpfungsabschnitt<br />
darstellen, wird das Risiko von Unfällen minimiert und<br />
die sichere Aufbewahrung von Klebstoffen gewährleistet.<br />
Zusätzlich gilt im Gefahrstofflager: Alle Behälter sollten klar<br />
gekennzeichnet sein. Ein Erste-Hilfe-Kasten und zum Produkt<br />
passende Feuerlöscher müssen schnell verfügbar sein.<br />
Die Expertinnen und Experten aus dem Technischen Handel<br />
verfolgen die Entwicklungen bei den stetig wachsenden Anforderungen<br />
an die Lagerung von Klebstoffen sehr genau. Durch die<br />
enge Netzwerkbildung innerhalb der VTH-Fachgruppe „Klebtechnik“,<br />
die sich mit namhaften Markenherstellern austauscht,<br />
sind sie immer auf dem neuesten Stand. Ihre Kunden erhalten<br />
bei ihnen daher nicht nur die passenden Produkte, sondern<br />
lernen, die Stoffe gefahrlos, rechtskonform und ungefährlich zu<br />
lagern und anzuwenden.<br />
Bild: Weicon<br />
www.vth-verband.de/klebtechnik/<br />
28 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de
INTRALOGISTIK<br />
MATERIALFLUSS: SMART UNTERWEGS<br />
VOM LAGER BIS ZUR ABSORTIERUNG<br />
Für die Digitalisierung im Lager hat Kasto einiges im<br />
Portfolio: u. a. das Warehouse Management System<br />
(WMS) KASTOlogic, das speziell für die Langgut- und<br />
Blechlagerung konzipiert wurde. Damit können<br />
Anwender nicht nur die Prozesse im Lager, sondern<br />
auch die Logistik- und Bearbeitungsschritte davor und<br />
danach einheitlich steuern und überwachen. Selbst<br />
manuell bediente Bereiche lassen sich mithilfe der App<br />
KASTOlogic mobile in das System integrieren. Ein<br />
weiteres Highlight ist die platzsparende und vollautomatisierte<br />
Komplettlösung KASTOsort tower. Diese<br />
übernimmt die Anarbeitung inklusive Absortierung<br />
und funktioniert im 24/7-Betrieb. Für das hochproduktive<br />
System wurde ein Kettenmagazin an der Zufuhrseite,<br />
eine Kreissäge KASTOvariospeed, ein Roboter<br />
KASTOsort und ein Lagersystem<br />
KASTOecostore kombiniert.<br />
Smart wird der KASTOsort tower<br />
durch die Steuerung ProControl.<br />
Die Lagerverwaltung ist über<br />
die Software KASTOlogic möglich.<br />
So kann der Anwender<br />
die Ware lückenlos verbuchen<br />
und jederzeit nachvollziehen,<br />
wo sich das Material befindet.<br />
www.kasto.com<br />
TIEFKÜHLLAGER VOR<br />
BRANDGEFAHR SCHÜTZEN<br />
Für das neue Tiefkühllager<br />
der Bio-Frosterei<br />
von Westhof Bio in<br />
Friedrichsgabekoog<br />
realisiert Minimax den<br />
VdS-anerkannten<br />
Brandschutz mit einer<br />
Sauerstoffreduzierungsanlage<br />
auf modernstem Niveau. Das Brandvermeidungssystem<br />
senkt den Luftsauerstoffgehalt durch die<br />
gezielte Zufuhr von Stickstoff soweit ab, dass eine „brandsichere“<br />
Atmosphäre entsteht. Ein Feuer kann so erst gar<br />
nicht entstehen, da die Entwicklung eines Vollbrandes<br />
unterdrückt wird. Wesentlich für den Betrieb von Brandvermeidungssystemen<br />
ist die effiziente Erzeugung des<br />
erforderlichen Stickstoffgases vor Ort. Deshalb hat sich<br />
Minimax entschieden, erstmalig eine wasserstoffbetriebene<br />
Brennstoffzelle der Firma HY.AIR Energy in das Brandschutzsystem<br />
zu integrieren. Diese Kombination ist<br />
besonders wirtschaftlich, weil sie eine CO2-neutrale<br />
Kreislaufwirtschaft ermöglicht. Die Brandschutztechnologie<br />
ist emissionsfrei dank „grünem“ Wasserstoff. Außerdem<br />
bringt sie Autarkie für den Kunden, da Strom und<br />
Wärme erzeugt werden, die zusätzlich gewinnbringend für<br />
die betriebliche Infrastruktur genutzt werden können.<br />
www.minimax.com<br />
SMARTE IOT-TRACKING-LÖSUNG<br />
FÜR LADUNGSTRÄGER<br />
Das Behältermanagement ist ein wichtiger Bestandteil der<br />
Logistik produzierender Unternehmen. Track and Trace, die<br />
smarte Komplettlösung von Bosch, sorgt für durchgängige<br />
Transparenz im Ladungsträgerkreislauf – über Werks- und<br />
Ländergrenzen hinweg, inklusive Anbindung von Lieferanten,<br />
Logistikdienstleistern und Leergutplätzen. Um entsprechendes<br />
Echtzeit-Tracking zu ermöglichen, werden die<br />
Behälter mit Sensoren<br />
ausgestattet. An den<br />
wichtigsten Knotenpunkten<br />
in den Werken<br />
und bei Zulieferern<br />
angebrachte Gateways<br />
sammeln die Daten der<br />
Sensoren, reichern sie<br />
mit Positionsdaten an<br />
und leiten sie an die Anwendung in der Cloud weiter. Über<br />
die Weboberfläche der Software lassen sich die empfangenen<br />
Daten übersichtlich in Form von Dashboards darstellen.<br />
So haben alle beteiligten Nutzergruppen jederzeit Zugriff<br />
auf Position, Transport, Durchlauf- und Stillstandzeiten der<br />
Ladeeinheiten. Neben dem klassischen Asset-Tracking ist<br />
auch die Verfolgung von Materialen oder Waren möglich.<br />
Zudem lassen sich auch Daten zu produktrelevanten<br />
Informationen wie Temperatur, Feuchtigkeit oder Erschütterungen<br />
mit der Tracking-Lösung abbilden.<br />
www.bosch-mobility.com<br />
SAUBERE<br />
PROZESSE<br />
Für eine sichere und saubere Prozesskette.<br />
Die neue Baureihe bietet Reinigungslösungen<br />
für die anspruchsvollen Anforderungen<br />
der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.<br />
www.ruwac.de/food-pharma<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 29
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />
01 Zum Einsatz<br />
kommen zwei<br />
Energieketten des<br />
Typs MC0950<br />
KOMPLETTPAKET AUS EINER HAND<br />
INDIVIDUELLE ENERGIEFÜHRUNG<br />
ERSETZT FESTOON-LÖSUNG<br />
30 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />
Im Bereich der Energieführungsketten für Krane verfügt Tsubaki<br />
Kabelschlepp über langjährige Erfahrung und große Expertise – kein<br />
Wunder also, dass die Aluminium Norf GmbH bei den Spezialisten anfragte,<br />
als das Festoon-System einer Krananlage mit einem Verfahrweg<br />
von 30 Metern ausgetauscht werden sollte. Konzipiert, geliefert und in<br />
Betrieb genommen wurde dann ein Komplettpaket bestehend<br />
aus Kette und Leitungen, Führungskanal inklusive Unterkonstruktion<br />
sowie einer individuellen Mitnehmerlösung. Auch die Wartung des<br />
Energieführungssystems wird Tsubaki Kabelschlepp künftig übernehmen.<br />
Die Aluminium Norf GmbH, kurz „Alunorf“ ist führend in<br />
der Herstellung von warm- und kaltgewalzten Aluminium-Bändern,<br />
aus denen die Endkunden zum<br />
Beispiel Dosen, Folien, Offset-Druckplatten und Automobilteile<br />
fertigen. Rund 1,5 Mio. Tonnen gewalztes Aluminium<br />
verlassen jährlich das Werk im nordrhein-westfälischen Neuss,<br />
in dem rund 2 200 Mitarbeiter beschäftigt sind. Der Hauptstandort<br />
wurde 1965 gegründet und umfasst inzwischen ein Gelände<br />
von rund 577 000 m² – das entspricht etwa 60 Fußballfeldern.<br />
Dazu gehören drei große Produktionsbereiche: das Schmelzwerk<br />
mit dem Recyclingcenter, der Warmbandbereich und der<br />
Kaltbandbereich.<br />
DER KRAN IST EINE SCHLÜSSEL-<br />
STELLE – EIN UNGEPLANTER AUSFALL<br />
BLOCKIERT DIE VORGESCHALTETEN<br />
PRODUKTIONSSCHRITTE<br />
Im Aluminiumschmelzwerk wird zunächst der Werkstoff zu<br />
Barren gegossen. Daraus entstehen im Warmwalzbereich Bänder<br />
mit einer Dicke von wenigen Millimetern und einer Länge<br />
von bis zu zwei Kilometern. Im Kaltwalzbereich werden die<br />
Bänder dann auf eine Dicke von nur 0,15 mm heruntergewalzt –<br />
so dünn wie ein Blatt Papier. Im letzten Schritt werden die Aluminium-Bänder<br />
auf verschiedene Breiten zugeschnitten und auf<br />
Spulen aufgewickelt – sogenannte Coils. Rund 150 000 davon<br />
verlassen im Jahr das Werk.<br />
Für die Handhabung hat Alunorf eine Anlage konzipiert, die als<br />
„Coil-Manipulator Eingang“ bezeichnet wird. Herzstück ist ein<br />
Kran, der das Handling der frisch gewalzten Aluminium-Coils<br />
direkt vor dem Hochregallager übernimmt. „Der Kran ist eine<br />
Schlüsselstelle in der Produktion und stellt hohe Anforderungen<br />
an die Anlagenverfügbarkeit“, erläutert Thomas Bellinghausen,<br />
von der Aluminium Norf GmbH. „Ein ungeplanter Ausfall<br />
blockiert bereits nach kurzer Zeit die vorgeschalteten Produktionsschritte<br />
und ist entsprechend kritisch.“<br />
Kabelschlepp störungsfrei im Einsatz“, so Thomas Bellinghausen.<br />
„Zudem sind das Preis-Leistungs-Verhältnis der Produkte und die<br />
Dienstleistungen hervorragend.“<br />
Im Wesentlichen gab es zwei Gründe für die Erneuerung der<br />
Energieführung: Einerseits waren neue Leitungen für die Datenübertragung<br />
hinzugekommen, die zusätzlich geführt werden<br />
mussten. Andererseits wollte man zeitgleich eine Sicherheitslücke<br />
schließen – der Mitnehmer des alten Festoon-Systems fuhr<br />
auf Stehhöhe und machte einen Aufenthalt während der Verfahrung<br />
etwa zu Wartungszwecken sehr gefährlich. „Es galt, den Mitnehmer<br />
so zu gestalten, dass der Lauf- bzw. Wartungsgang während<br />
des Verfahrens der Anlage frei bleibt“, so Tobias Holschbach,<br />
Team Leader Application Engineering bei Tsubaki Kabelschlepp.<br />
„Eine weitere Anforderung war, die bestehende Struktur der Anlage<br />
aus statischen Gründen so wenig wie möglich zu verändern.“<br />
BEWÄHRTES SYSTEM MIT<br />
INDIVIDUELLEN ANPASSUNGEN<br />
Gesagt, getan: Die Energieführungsexperten konstruierten und<br />
lieferten einen kundenspezifischen Unterbau. Somit ließen sich<br />
die Schnittstellen des alten Hängekabels wiederverwenden und<br />
die neue Energiekette konnte problemlos montiert werden. Zum<br />
Einsatz kommen zwei Ketten des Typs MC0950 in gegenläufiger,<br />
02 Die Experten von Tsubaki Kabelschlepp konstruierten und<br />
lieferten einen kundenspezifischen Unterbau<br />
02<br />
NEUE ENERGIEFÜHRUNG FÜR MEHR<br />
SICHERHEIT UND FUNKTIONALITÄT<br />
Entsprechend wichtig ist es, dass die Anlage stets auf dem neuesten<br />
Stand der Technik gehalten wird. 2021 widmete sich Alunorf<br />
deshalb dem in die Jahre gekommenen Schleppkabelsystem und<br />
holte dafür Tsubaki Kabelschlepp an Bord – und das aus gutem<br />
Grund: „Wir haben in mehreren Bereichen Ketten von Tsubaki<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 31
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />
03<br />
03 Alunorf profitierte davon, dass bei diesem<br />
Projekt alles aus einer Hand erfolgte – vom Erstellen<br />
eines Konzeptes über die Konstruktion des<br />
Mitnehmerarms bis hin zur kompletten Installation<br />
der Kette und nicht zuletzt der Wartung<br />
04 Der Mitnehmer ist so gestaltet, dass<br />
der Lauf- bzw. Wartungsgang während des<br />
Verfahrens der Anlage frei bleibt<br />
04<br />
gleitender Anwendung. Das macht es möglich, die Daten- und<br />
Stromleitungen separat zu führen und somit eventuelle Interferenzen<br />
zu verhindern.<br />
„Die M-Serie gehört zu unserer flexiblen Vario-Line“, erklärt<br />
Tobias Holschbach. „Es handelt sich dabei um eine multivariable<br />
Energieführung mit vielfältigen Stegvarianten.“ Die robusten<br />
Energieführungsketten überzeugen unter anderem mit einer<br />
besonders stabilen Konstruktion der Laschen und einem minimierten<br />
Gelenkverschleiß durch das Topf-Deckel-Prinzip: Hierbei<br />
werden die Zug- und Schubkräfte nicht wie üblich über die<br />
Bohrung-Bolzen-Verbindung, sondern über das großflächige,<br />
gekapselte Anschlagsystem übertragen. Auswechselbare Gleitschuhe<br />
sorgen für eine lange Lebensdauer auch bei hoher Beanspruchung<br />
– wenn sie verschlissen sind, können sie einfach<br />
erneuert werden.<br />
KOMPLETT-SERVICE VON DER KONZEPTION<br />
BIS ZUR INBETRIEBNAHME<br />
Das Service-Team von Tsubaki Kabelschlepp montierte und implementierte<br />
das Komplettsystem mit Ketten, Unterkonstruktion,<br />
Leitungen, Führungskanal und Mitnehmeranbindung während<br />
des weihnachtlichen Anlagenstillstands. „Gemeinsam mit Alunorf<br />
konnten wir so die Wiederverfügbarkeit der Anlage rechtzeitig<br />
zum Produktionsstart im neuen Jahr sicherstellen“, betont<br />
Tobias Holschbach.<br />
Alunorf profitierte davon, dass bei diesem Projekt alles aus<br />
einer Hand erfolgte – vom Erstellen eines Konzeptes über die<br />
Konstruktion des Mitnehmerarms bis hin zur kompletten Installation<br />
der Kette und nicht zuletzt der Wartung. „Wir haben ein<br />
Komplettpaket beauftragt und erhalten“, so Thomas Bellinghausen.<br />
„Während der Projektabwicklung wurden wir mittels Zeichnungen<br />
und Vorortbegehungen über die einzelnen Schritte auf<br />
dem Laufenden gehalten. Probleme wurden direkt angesprochen,<br />
sodass wir gemeinsam Lösungen erarbeiten konnten.“<br />
Inzwischen läuft die Energieführung erfolgreich und reibungslos<br />
im Betrieb. Dabei offenbarte sich eine weitere Verbesserung<br />
gegenüber der alten Lösung: Das Schleppkabelsystem zog den<br />
Kran kurz nach dem Stillstand immer noch einmal zurück, was<br />
einen negativen Einfluss auf die Positionierung der Automatikanlage<br />
hatte. Mit der neuen Energiekette gehört dieser Effekt der<br />
Vergangenheit an – das Ergebnis ist eine Beruhigung des gesamten<br />
Systems. Insgesamt also A-Noten für die neue Energieführung<br />
von Seiten Alunorf – und damit das auch so bleibt, hat<br />
das Unternehmen Tsubaki Kabelschlepp mit Routinewartungen<br />
beauftragt. Alles aus einer Hand eben – für bestmögliche Funktionalität<br />
und Sicherheit.<br />
Bilder: Tsubaki Kabelschlepp<br />
www.tsubaki-kabelschlepp.com<br />
AUTOR<br />
Thorsten Serapinas, Vice President<br />
Engineering & Technical Operations,<br />
Tsubaki Kabelschlepp, Wenden-Gerlingen<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
tsubaki-kabelschlepp.com/de-de/<br />
branchenloesungen/krane/<br />
32 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />
ZUSTANDSÜBERWACHUNG VON<br />
MASCHINENKOMPONENTEN<br />
Betriebsabläufe optimieren und Ausfallzeiten minimieren:<br />
Dabei hilft die neue iComm Box von igus. Mit<br />
dem Kommunikationsmodul können die i.Sense Sensoren<br />
für die Zustandsüberwachung der igus motion<br />
plastics reibungslos in den superwise Service integriert<br />
werden. Intelligente Algorithmen bieten eine detaillierte<br />
Zustandsanalyse der überwachten Maschinen<br />
und Anlagen. Das superwise Dashboard liefert Informationen<br />
in Echtzeit und ermöglicht eine optimale<br />
Überwachung und Steuerung. Wie die iComm Box<br />
funktioniert, sei anhand des i.Sense EC.P Sensors, der<br />
in der Energiekette Zugkräfte und Schubkräfte misst,<br />
demonstriert: Die Messwerte gelangen über eine<br />
Leitung zu einem Auswertemodul im Schaltschrank,<br />
das sich mit der SPS verbinden lässt, um im Notfall<br />
einen automatischen Anlagenstopp zu veranlassen.<br />
Neu ist jetzt die Möglichkeit,<br />
dieses Auswertemodul<br />
über eine weitere Leitung<br />
mit der iComm Box<br />
zu verbinden. Diese sendet<br />
die Daten dann über<br />
das Mobilfunknetz an das<br />
superwise Dashboard –<br />
verschlüsselt, getrennt<br />
vom TCP-IP Netzwerks des<br />
Kunden und so mit maximaler Sicherheit. Im personalisierten<br />
Dashboard sieht der Kunde die verbleibende<br />
Lebensdauer der vernetzten Komponenten sowie den<br />
optimalen Zeitpunkt für die nächste Wartung.<br />
www.igus.de<br />
SCHWINGUNGS-MONITORING FÜR<br />
KONTINUIERLICHE ÜBERWACHUNG<br />
Die Vibrationsüberwachungslösungen<br />
Flir<br />
SV88 und SV89 unterstützen<br />
Anwender bei<br />
der Überwachung<br />
kritischer Anlagen, indem<br />
sie kontinuierlich Schwingungen<br />
analysieren,<br />
Fehler erkennen und auf<br />
potenzielle Defekte und<br />
zukünftige Probleme hinweisen. Mit ihren Multi-Kommunikationsprotokollen,<br />
ihrer Robustheit, der Schutzart IP66<br />
und ihrer WLAN-Fähigkeit ermöglichen die Systeme<br />
wichtige datengestützte Entscheidungen. Die Lösung zur<br />
Schwingungs- und Temperaturüberwachung lässt sich<br />
problemlos in bestehende Industrieplattformen integrieren.<br />
„Das System bietet detaillierte Einblicke für fundierte<br />
Entscheidungen, eine Verbesserung der vorausschauenden<br />
Wartung und für eine optimale Betriebszeit und Zuverlässigkeit<br />
von Anlagen“, so John Gould, Flir Global Director of<br />
Business Development – Condition Monitoring. Die drahtlosen<br />
Funktionen der Lösungen ermöglichen Flexibilität<br />
und den Einsatz in verschiedenen industriellen Umgebungen.<br />
Mit der benutzerfreundlichen, webbasierten grafischen<br />
Benutzeroberfläche des Portals können Anwender<br />
ihre Sensoren einsetzen und Messfrequenzen festlegen<br />
sowie Trenddaten direkt über die Webschnittstelle<br />
beobachten. Sollen Schwingungs- und Temperaturdaten an<br />
externe Systeme gesendet werden, bieten die Kits Konnektivität<br />
über Modbus-, MQTT- und OPC UA-Protokolle.<br />
www.flir.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2024</strong> im 65. Jahrgang,<br />
ISSN 2747-7<strong>08</strong>8 / ISSN E-Paper: 2747-7096<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />
Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />
Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />
SALES<br />
Andreas Zepig,<br />
Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de,<br />
Oliver Jennen<br />
Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic<br />
Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />
LESERSERVICE<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />
Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />
Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
Preise und Lieferbedingungen:<br />
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Jahresabonnement Inland: € 90,- (inkl. Versandkosten)<br />
Jahresabonnement Ausland: € 106,- (inkl. Versandkosten)<br />
Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
VERLAG<br />
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Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
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MOBILE<br />
3D-VERMESSUNG<br />
Wir nehmen Sie<br />
mit in die Zukunft!<br />
Innovative Technologien ermöglichen der Industrie,<br />
ihre Produktionsprozesse weiter zu optimieren.<br />
Gestalten Sie den Wandel mit.<br />
Bild: Fraunhofer IOF<br />
Sei es zur Wartung komplexer Bauteile oder bei der Qualitätskontrolle:<br />
Virtuelle 3D-Modelle ermöglichen die präzise<br />
Dokumentation großer Maschinen und ihrer kleinen<br />
Details. Zu diesem Zweck haben Forschende des Fraunhofer<br />
IOF den mobilen Handscanner goSCOUT3D entwickelt. Er<br />
erlaubt die 2D- und 3D-Digitalisierung komplexer, im Volumen<br />
mehrere Kubikmeter umfassende Objekte mit einer besonders<br />
hohen räumlichen Auflösung von weniger als 0,25 Millimetern.<br />
Bisher musste zur Erstellung dieser digitalen Zwillinge der<br />
Scanner von Menschenhand um das zu vermessende Objekt<br />
bewegt werden. Dabei waren große Präzision in der Ausführung<br />
der Messung sowie eine gleichbleibende Geschwindigkeit in der<br />
Führung des Sensorkopfes und die weitgehend konstante Einhaltung<br />
eines vorgegebenen Messabstandes verlangt. Potenzielle<br />
Ermüdungserscheinungen oder Unvollständigkeit der Messdaten<br />
waren zum Teil die Folge. Diesem Problem aus der Praxis haben<br />
sich die Forschenden angenommen und einen Weg gesucht,<br />
um die Messungen für den Menschen künftig komfortabler und<br />
zugleich für den betrieblichen Prozess effizienter zu gestalten.<br />
Die Lösung: Sie kombinierten den 3D-Scanner mit dem Roboterhund<br />
Spot der US-amerikanischen Firma Boston Dynamics.<br />
„Durch die Integration des Sensorkopfes mit Spot soll der Messprozess<br />
des Scanners künftig automatisiert und ohne den Bedarf<br />
an menschlicher Beaufsichtigung möglich sein“, erklärt Dr. Andreas<br />
Breitbarth, Leiter der Gruppe Bildverarbeitung und Künstliche<br />
Intelligenz am Fraunhofer IOF. „Der Roboterhund kann<br />
goSCOUT3D autonom durch die Messszenerie manövrieren, bei<br />
gleichbleibender Messgeschwindigkeit und -abstand.“<br />
AUTONOME MESSUNG OHNE<br />
MENSCHLICHE INTERAKTION<br />
Im Vergleich zu herkömmlichen Messrobotern, die in der Regel<br />
festmontiert sind, hat der autonome Schreitroboter einen entscheidenden<br />
Vorteil: Dank seiner Möglichkeit, sich frei im Raum<br />
und auf verschiedenen Untergrundarten agil zu bewegen, kann<br />
das Messobjekt von allen Seiten sowie auf verschiedenen Ebenen<br />
– etwa unterhalb einer Führungsschiene – vollständig erfasst werden.<br />
Gleichbleibende Scangeschwindigkeit und weniger Schwankungen<br />
in der Handhabung gewährleisten darüber hinaus eine<br />
größere Reproduzierbarkeit der Ergebnisse und verringern durch<br />
weniger Redundanzen die Messdauer. Das macht die integrierte<br />
Messeinheit besonders interessant für die Anwendung in seriellen<br />
Fertigungsprozessen oder der Qualitätskontrolle.<br />
Um diese Anwendungsziele zu erreichen, bedarf es einer verlässlichen<br />
Koordination zwischen dem Roboter und dem 3D-<br />
Sensor. Hierzu wird mit einer Hand-Auge-Kalibrierung der 3D-<br />
Sensor an das Koordinatensystem des Roboters angekoppelt. Sobald<br />
der Schreitroboter auf diese Weise einmal mit dem Scanner<br />
kalibriert ist, kann er durch menschliche Experten auf die Messung<br />
vordefinierter Objekte hin programmiert werden. Anschließend<br />
kann der Roboterhund die Scans genau wie ein Mensch<br />
durchführen. Auf diese Weise könnte Spot künftig z.B. Routinemessungen<br />
übernehmen. Die menschlichen Experten können<br />
stattdessen ihren Fokus auf kritische Aspekte der Überprüfung<br />
sowie Analyse und Auswertung der mit goSCOUT3D erstellten<br />
2D- sowie 3D-Daten legen. Weiterhin soll die Kopplung des<br />
Scanners mit einem agilen Roboter auch Methoden zur Fernsteuerung<br />
bzw. -überwachung ermöglichen.<br />
www.iof.fraunhofer.de<br />
34 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de
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DAS MAGAZIN FÜR PRODUKTIONSVERANTWORTLICHE<br />
TITEL<br />
<strong>08</strong><br />
18 Sensorproduktion<br />
32<br />
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Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von unregelmäßigen<br />
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Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />
(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />
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MONTAGE UND<br />
HANDHABUNG<br />
SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN DER KONSTRUKTEUR UND <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>.<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG
KLARTEXT<br />
QUO VADIS<br />
INDUSTRIE 4.0<br />
JOHANNES WINDELER-FRICK UND CHRISTIAN FRICK<br />
beide Geschäftsführer der IBF Solutions GmbH<br />
Aufgrund des zunehmenden Automatisierungsgrades spielt die gesetzliche<br />
Forderung zur Integration der Sicherheit in der Phase der Konstruktion von<br />
Maschinen oder Anlagen im Bereich der Montage und Handhabung eine<br />
große Rolle. Das heißt, es wird noch wichtiger, dass jeder Konstrukteur<br />
sicherheitstechnische Aspekte berücksichtigt und die standardisierten und<br />
gesetzlich geforderten Prozesse (Risikobeurteilung) kennt. Damit werden<br />
unnötige Kosten und Haftungsrisiken reduziert. Das Wissen zu einschlägigen<br />
Normen, z. B. EN ISO 12100 zur Risikobeurteilung, und zu Gesetzen, die technische<br />
Anforderungen an die Konstruktion definieren (heute: EU-Maschinenrichtlinie,<br />
in Zukunft: EU-Maschinenverordnung), gehört somit in die Konstruktion.<br />
IBF unterstützt mit Seminaren zur sicheren Konstruktion und ist Hersteller von<br />
„Safexpert“, der branchenweiten Standardlösung zur Risikobeurteilung und<br />
CE-Dokumentation.<br />
Die Montage und<br />
Handhabung von<br />
Produkten verschiedenster<br />
Art nimmt aufgrund des<br />
zunehmend hohen<br />
Automatisierungsgrades<br />
eine Schlüsselrolle in<br />
Produktionsprozessen ein.<br />
Was bedeutet das für die<br />
Entwicklung neuer<br />
Lösungen, welche Ansätze<br />
sind erfolgversprechend<br />
und was sollte bei der<br />
Umsetzung beachtet<br />
werden?<br />
SAFETY BY<br />
DESIGN SOWIE NEUE<br />
NORMEN UND<br />
GESETZE MÜSSEN<br />
IM FOKUS BLEIBEN<br />
WIR SEHEN EINEN<br />
TREND HIN ZU<br />
MODULAREN<br />
SYSTEMLÖSUNGEN<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
TIMM HAMMES<br />
Teamleitung Produktmanagement, item<br />
Die Ansprüche an die zu fertigenden Produkte steigen und damit auch<br />
die Anforderungen an die Produktionsumgebung. Beispiel: Fertigung im<br />
Reinraum. Die starke Nachfrage im Markt bedienen wir mit speziellen<br />
Lösungen wie unseren Mini-Environments. Auch bei der Betriebsmittelausstattung<br />
von ESD-Schutzzonen können Kunden auf uns zählen. Die<br />
Entwicklung geht hin zu Komplettlösungen, die sich flexibel verändern lassen.<br />
Diesen Trend sehen wir auch in der Automatisierung. Unser Baukastensystem<br />
bietet dafür ideale Voraussetzungen. So ermöglichen wir Konstruktionen<br />
in der stationären und mobilen Robotik, die nahezu universell einsetzbar<br />
sind. Mit unseren Konfigurationstools bieten wir dabei eine umfassende<br />
Unterstützung – bei der Konstruktion und Montage. Denn wir sehen den<br />
digitalen Zwilling als Schlüsselkonzept für die Produktion der Zukunft<br />
im Sinne von Industrie 4.0.<br />
S 2 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>
KLARTEXT<br />
DOMINIK SCHERER<br />
Product Sales Mechatronics, Gripping Technology & Automation Technology, Schunk<br />
Die sich immer schneller ändernden Anforderungen bedeuten für uns<br />
deutlich verkürzte Entwicklungszyklen und eine enge Abstimmung mit unseren<br />
Kunden. Neue Handhabungslösungen müssen sich beispielsweise flexibel an<br />
wechselnde Aufgaben anpassen lassen und leicht zu bedienen sein. Hierbei wird<br />
künstliche Intelligenz (KI) künftig eine Schlüsselrolle einnehmen. Ein Paradebeispiel<br />
dafür ist unser prämiertes 2D Grasping-Kit. Die Komplettlösung mit Greifer,<br />
Kamerasystem sowie einem offline Schunk-PC mit KI-Software bewältigt<br />
unterschiedlichste Greifaufgaben mühelos und wird durch Kundenrückmeldungen<br />
stetig weiterentwickelt. Bei der intelligenten Greifplanung werden neben<br />
unterschiedlichen Lichtbedingungen oder beweglichen Greifobjekten auch die<br />
technischen Parameter des Greifers berücksichtigt. Insbesondere bei kleinen<br />
Losgrößen ist die kurze Einrichtungszeit ein wichtiges Argument für unsere Kunden.<br />
Wir sehen die Mehrwerte der Nutzung von KI auch in vielen anderen Bereichen.<br />
KI WIRD EINE<br />
SCHLÜSSELROLLE<br />
EINNEHMEN<br />
HEIKO WEISSGERBER<br />
Group Manager Market Solutions Machines 2, SEW-Eurodrive<br />
NEUE KONZEPTE<br />
IM BEREICH DER<br />
MINIATURISIERUNG<br />
EBNEN DEN WEG<br />
IN DIE ZUKUNFT<br />
Die Zunahme von Komplexität und Varianz fordert eine höhere Flexibilität der<br />
Maschinen. Dies bedingt eine sogenannte „Miniaturisierung“ – das Ersetzen<br />
von Antriebsachsen durch mehrere deutlich kleinere Motoren. Auch im Sinne der<br />
Nachhaltigkeit wird Pneumatik durch Elektromechanik ersetzt. Beides führt dazu,<br />
dass neue Formate und Produkte rein durch Softwareanpassungen produziert werden<br />
können. Außerdem müssen immer komplexere Aufgaben durch weniger Arbeitskräfte<br />
geplant und programmiert werden. Das heißt, wir müssen unseren Kunden die<br />
Komplexität der Aufgaben durch intelligente und perfekt abgestimmte Lösungen<br />
abnehmen. Als SEW-Eurodrive arbeiten wir hierfür an anwendungs spezifischen<br />
Automatisierungsgrundpaketen. So unter anderem unsere Startersets für<br />
Maschinenapplikationen und Robotikanwendungen oder auch unser neues<br />
Verstellantriebs-System mit Schrittmotor, das die Miniaturisierung auf direkte Weise<br />
unterstützt.<br />
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SUPPLEMENT <strong>2024</strong> S 3<br />
Ottemeier.indd 1 11.01.2018 13:54:10
LINEARMODULE GUT GEDÄMPFT<br />
01 Selbsteinstellende<br />
Kleinstoßdämpfer sind<br />
wartungsfrei und dank<br />
vielseitigem Zubehör und<br />
zahlreichen Anschlussteilen<br />
flexibel im Einsatz<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
Anwender von Linearantrieben können aus einem breiten Angebot<br />
an Komponenten und Systemlösungen für die Verzögerung von<br />
Massenkräften wählen: zum einen hydraulische Maschinenelemente<br />
wie Kleinstoßdämpfer für anspruchsvollere Lösungen, zum anderen<br />
kostengünstigere Produkte wie Strukturdämpfer für einfachere Aufgaben.<br />
Es gibt für fast alle Anwendungen und jedes Budget passende Varianten,<br />
wie zwei Praxisbeispiele von ACE verdeutlichen.<br />
Robert Timmerberg M.A., Fachjournalist (DFJV), plus2 GmbH, Düsseldorf<br />
S 4 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>
Kleinstoßdämpfer sind trotz ihrer<br />
geringen Größe technisch anspruchsvolle<br />
Produkte. Sie optimieren<br />
Maschinen zuverlässig und effektiv,<br />
indem sie bewegte Massen schnell und zerstörungsfrei<br />
bremsen. Trifft die Masse auf<br />
den Stoßdämpfer, wird durch den in der<br />
Druckhülse befindlichen Kolben Öl in Bewegung<br />
gesetzt und durch Drosselbohrungen<br />
gedrückt, wodurch die eingeleitete Energie<br />
in Wärme umgewandelt wird. Je nach<br />
Anwendung sind die Bohrungen so über den<br />
Hub angeordnet, dass die Masse mit konstanter<br />
Dämpfkraft verzögert, die kinetische<br />
Energie also gleichmäßig über den gesamten<br />
Hub abgebaut wird. Die konstante lineare<br />
Kennlinie geht mit der geringsten Belastung<br />
für die Maschine einher. Durch rasches,<br />
sanftes Abstoppen ohne Rückprall sind<br />
schnellere Taktungen mit höherer Produktivität<br />
möglich. Zudem wird eine erhebliche<br />
Lärmreduktion erzielt.<br />
KLEINSTOSSDÄMPFER<br />
OPTIMIEREN MASCHINEN,<br />
INDEM SIE BEWEGTE<br />
MASSEN SCHNELL<br />
UND ZERSTÖRUNGSFREI<br />
BREMSEN<br />
Ein Beispiel hierfür sind die Pneumatikmodule<br />
der Firma zipatec Montagetechnik<br />
GmbH & Co. KG aus Kalchreuth, in denen<br />
solche Maschinenelemente für das Abbremsen<br />
zuständig sind. In Abstimmung mit<br />
Anwendern wird von zipatec ermittelt, wie<br />
sich die zu beschleunigende und abzubremsende<br />
Masse in einer definierten Zeiteinheit<br />
verhalten soll. Danach werden die Lineareinheiten<br />
entsprechend angepasst. So sind<br />
deren Anbauflächen variabel und Druckluftzuführungen<br />
lassen sich in mehreren Optionen<br />
planen. Die Verwendung von vorgespannten<br />
Kreuzrollenführungen in gehärteten<br />
Prismenlaufschienen sorgt dabei für<br />
hundertprozentige Spielfreiheit und hohe<br />
Lebensdauer. Durch den Zusammenschluss<br />
EINFACH INTEGRIERBAR<br />
von Führungsschiene, Schlittenteil und<br />
Endplatten zu einer Einheit ist eine hohe<br />
Steifigkeit über Hübe bis 100 mm und bei<br />
einer maximalen Tragkraft von 700 N gewährleistet.<br />
Für speziell diese Aufgaben stellt zipatec<br />
Kunden mit der Lineareinheit vom Typ<br />
LM35 eine kompakte, komplette Lösung zur<br />
Verfügung. Die Module können leicht in<br />
Konstruktionen integriert werden, und die<br />
Hubverstellung gestaltet sich so einfach,<br />
dass viele Kunden sie direkt vor Ort selbst<br />
vornehmen.<br />
LEISTUNGSSTARKE WINZLINGE<br />
HELFEN, BARES GELD ZU SPAREN<br />
Der Bremsvorgang bei Handlingaufgaben<br />
wird in vergleichbaren Modulen oft mithilfe<br />
der Pneumatik bewältigt. In diesem Fall sind<br />
jedoch hydraulische Kleinstoßdämpfer integriert,<br />
um das Abbremsen der Module<br />
kosteneffizienter und langfristig kalkulierbarer<br />
zu gestalten. So stehen den einmaligen<br />
Investitionskosten bei der Anschaffung<br />
von Stoßdämpfern Einsparungen von häufig<br />
mehreren Tausend Euro auf Seiten der<br />
Betriebskosten gegenüber, verglichen mit<br />
dem Fall, dass die Pneumatik auf lange Sicht<br />
das Abbremsen übernehmen würde. Die<br />
Ersparnisse ergeben sich unter anderem<br />
daraus, dass sich dank Stoßdämpfern die<br />
Massen mit dem kleinstmöglichen Pneumatikzylinder<br />
bewegen lassen, wodurch die<br />
Verwendung kleinerer Ventile und Wartungseinheiten<br />
möglich ist. Überdies wird<br />
permanent Druckluft und der zur Verteilung<br />
nötige Strom gespart. So sind bei der pneumatischen<br />
Endlagendämpfung circa 3 bis<br />
4 cm 3 Luft notwendig, die häufig auf bis zu<br />
70 bar verdichtet werden. Mit Kleinstoßdämpfern<br />
ist das nicht nötig, da diese die<br />
Bewegungen sicher und schnell beim Erreichen<br />
der Endlage mit dem zusätzlichen Vorteil<br />
einer deutlich geringeren Maschinenbelastung<br />
abbremsen.<br />
Im beschriebenen Fall übernehmen<br />
Kleinstoßdämpfer vom Typ MC30EUM von<br />
ACE diese Aufgabe. Unterstützt durch die<br />
permanent verfügbaren Online-Berech-<br />
Ein Vorteil, der für Tubus wie auch für Kleinstoßdämpfer von ACE gilt, ist die einfache<br />
Integrierbarkeit. Zudem sind beide Produktreihen auf Anfrage mit Sonderhüben,<br />
-kennlinien, -federraten, -baugrößen und -materialien lieferbar. Überdies lassen sich<br />
die genannten Produkte vielseitig einsetzen, einerseits für einfache Aufgaben,<br />
andererseits für anspruchsvolle Lösungen, sodass Konstrukteure bei ACE alle Optionen<br />
für die Optimierung ihrer Lineartechnik haben.<br />
Die smarte Lösung für<br />
die manuelle Montage.<br />
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Vernetzte Prozesse<br />
Digitale Assistenz<br />
Ergonomisches Arbeiten<br />
www.ace-ace.de/de/produkte/daempfungstechnik.html<br />
bott.de
02<br />
03<br />
02 Die Kleinstoßdämpfer sind leicht<br />
in Linearmodule zu integrieren und<br />
überzeugen durch Kompaktheit, Qualität<br />
und Vielseitigkeit<br />
03 Lisco fertigt Spindel-, Zahnriemenoder<br />
Linearmotorachsen einfach oder<br />
als Mehrachssysteme und stattet diese<br />
zum Schutz der Endlagen und der Gesamtkonstruktion<br />
mit Strukturdämpfern aus<br />
04<br />
04 Tubus-Strukturdämpfer aus der<br />
TA-Familie schützen die Achsen, falls<br />
der Antrieb durch einen Steuerungsoder<br />
Bedienungsfehler über die Endlage<br />
hinausfährt<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
nungsmöglichkeiten unter www.ace-ace.de, kosten lose CAD-<br />
Daten und zusätzliche Testreihen, die man gemeinsam mit ACE<br />
durchführte, fiel bei zipatec die Wahl auf die selbsteinstellenden<br />
und wartungsfreien Dämpfungselemente. Diese sind mit einem<br />
Hub von 8 mm und einer Energieaufnahme von 3,5 Nm pro Hub<br />
bei den hohen Wiederholungszahlen der Linearmodule und den<br />
dadurch ebenfalls relevanten 5.600 Nm an Kräften, die es in der<br />
Stunde abzubauen gilt, in der Lage, die gewünschte hohe Wiederholgenauigkeit<br />
der LM35 bei den Linearbewegungen zu realisieren.<br />
Im ausgefahrenen Zustand gerade einmal 54 mm lang<br />
und 10 g leicht, lassen sich die leistungsstarken Winzlinge von<br />
ACE in nahezu jede Konstruktion integrieren. Ein durchgehendes<br />
M8x1-Gewinde macht dies problemlos möglich.<br />
KLEINE HELFER MIT GROSSEN<br />
LEISTUNGEN BEIM NOTSTOPP<br />
Eine Alternative für den zuverlässigen Schutz in den Endlagen<br />
von Linearmodulen stellen die wegen ihrer rohrähnlichen Form<br />
Tubus genannten Strukturdämpfer von ACE dar. Insgesamt acht<br />
Produktfamilien mit mehr als 150 standardisierten Einzelprodukten<br />
haben eines gemeinsam: Die aus Co-Polyester-Elastomer<br />
gefertigten Elemente sind eine preisgünstigere Alternative zu<br />
hydraulischen Dämpfern, wenn es nicht auf punktgenaues,<br />
unverzügliches Abstoppen ankommt.<br />
Bei der Lisco GmbH aus Bargteheide kommen Tubus-<br />
Dämpfer für folgende Aufgabe zum Einsatz: Als leistungsfähige<br />
Maschinenelemente in verschiedenen Linearachsen, in Handling-<br />
und anderen Bewegungssystemen sorgen sie dafür, dass<br />
es im Fall eines Bedien- oder Software-Fehlers oder eines<br />
Stromausfalls zu keinem unkontrollierten Einschlag der<br />
Massen in den Endlagen kommt. Solche Szenarien führen zu<br />
kostenintensiven Reparaturen und Stillstandzeiten. Da die<br />
Linearachsen bei dem schleswig-holsteinischen Unternehmen<br />
in der Regel mit Profilschienen oder Rollenführungen ausgeliefert<br />
werden, war eine Lösung sinnvoll, die links und rechts<br />
von der jeweiligen Schiene bzw. Führung angebracht werden<br />
kann. Im Anforderungsprofil standen zudem eine kompakte<br />
Bauform sowie eine einfache Montage.<br />
Gemeinsam mit ACE wurde im Vergleich zu den vorgenannten<br />
Dämpfern die preisgünstige Alternative der Tubus vom Typ<br />
TA17-7 als Dämpfungselement der Wahl ermittelt. Dieses zeichnet<br />
sich durch eine degressive Dämpfungskennlinie aus, was<br />
eine hohe Energieaufnahme am Hubanfang zur Folge hat. Trotz<br />
der kompakten Bauform und der geringen Eigenmasse von<br />
nur 40 g sind diese Tubus bei Umgebungstemperaturen von<br />
- 40 bis 90 °C als zuverlässige Maschinenelemente in der Lage,<br />
bis zu 9 Nm pro Hub abzubauen. Diese Angabe trifft für den Notfall<br />
zu. Sehen Konstruktionen das Anfahren der Endlagen als<br />
Regelfall vor, sind immer noch 6 Nm/Hub zulässig. Dann kommt<br />
auch im Vergleich zu alternativen Lösungen wie anderen Feststoffdämpfern<br />
oder Federn ihre hohe Lebensdauer von bis zu<br />
einer Million Lastwechseln voll zum Tragen. Damit halten sie bis<br />
zu 20 Mal länger als Dämpfungen mit Lösungen, die aus Urethan<br />
gefertigt sind, bis zu 10 Mal länger als Gummidämpfungen und<br />
bis zu fünf Mal länger als Stahlfedern. Mit einer bereitgestellten<br />
Schraube sind sie ohne Komplikationen und dazu noch sehr<br />
schnell zu befestigen.<br />
Bilder: Zipatec Montagetechnik, ACE Stoßdämpfer, Lisco<br />
www.ace-ace.de<br />
S 6 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>
PRÄZISIONS-DOPPELROHR-LINEAREIN-<br />
HEITEN IN ZAHLREICHEN VARIANTEN<br />
Noch präziser, reibungsärmer<br />
und dynamischer:<br />
So beschreibt Ganter seine<br />
neuen Präzisions-Doppelrohr-Lineareinheiten.<br />
Dahinter verbirgt sich ein<br />
System, das zahlreiche<br />
Varianten bezüglich der<br />
Führungen, Hübe, Spindelarten,<br />
Schlittengrößen<br />
und Werkstoffe in sich<br />
versammelt. Alle neu entwickelten Versionen ermöglichen<br />
somit deutlich wartungsärmere und wiederholgenauere<br />
Kinematiken, die auch unter Last dauerhaft geringe Verstellkräfte<br />
erfordern. Die Endstücke und die beiden Rundführungen<br />
werden mittels einer raffinierten Innenspreizmechanik<br />
so fixiert, dass sowohl Abstand als auch Parallelität<br />
exakt gewährleistet sind. Zusammen mit dem zweioder<br />
vierfach gelagerten Schlitten resultiert daraus ein<br />
minimales Laufspiel, was die Nutzung für Anwendungen<br />
mit hohen Präzisionsanforderungen ermöglicht. Bei<br />
Bedarf lässt sich die Spindel per integrierter Klemmung<br />
gegen ungewolltes Verdrehen sichern. Alle Lineareinheiten<br />
können in den Werkstoffkombinationen Aluminium-Stahl<br />
oder Aluminium-Edelstahl mit einem<br />
oder zwei Einzel- bzw. Doppelschlitten geordert<br />
werden.<br />
www.ganternorm.com<br />
KLEMMSYSTEM FÜR LINEARFÜHRUNGEN<br />
Linearführungen werden eingesetzt, um Lasten von einem<br />
Ort zum anderen zu transportieren. Die Bewegung kann dabei<br />
hochdynamisch oder auch sehr langsam realisiert werden –<br />
ganz wie es die jeweilige Aufgabe erfordert. Für das sichere<br />
Bremsen und Halten von Lasten in axialer Richtung auf<br />
Linearführungen hat Hema die Klemmsysteme LinClamp<br />
entwickelt. Sie sind in vielen Baugrößen sowohl für niedrige<br />
als auch für hohe Laufwagen verfügbar und können auf<br />
nahezu allen handelsüblichen Linearführungsschienen<br />
montiert werden. Die LinClamp-Klemmsysteme sind in zwei<br />
Versionen erhältlich: als klassische Ausführung (Serien S<br />
und SK), die bei Druckluft-<br />
Beaufschlagung öffnet<br />
und bei Wegfall der<br />
Druckluft-Beaufschlagung<br />
oder Ausfall der Druckluft<br />
klemmt (Fail-Safe), oder<br />
als aktive Version, die bei<br />
Druckluft-Beaufschlagung<br />
klemmt (Serie SA). Für die Klemmsysteme stehen Bremsbacken<br />
aus widerstandsfähigen Sinterbelegen für höchste Bremsund<br />
Klemmkräfte zum Einsatz bei Fail-Safe-Systemen oder<br />
aus Stahlbelegen für die Anwendung auf bearbeiteten Flächen<br />
zur Verfügung. Die Fail-Safe-Versionen sind dabei für Linearführungen<br />
prädestiniert, bei denen aus Sicherheitsgründen<br />
eine Notbremsfunktion realisiert werden muss. Durch ihre<br />
kompakte Bauweise können die Serien S, SK und SA sowohl<br />
bei hohen als auch niedrigen Laufwagen unterschiedlicher<br />
Hersteller eingesetzt werden.<br />
www.hema-group.com<br />
alpha Basic Line<br />
Geared up to Fit<br />
alpha Value Line<br />
Individual Talents<br />
alpha Basic Line<br />
alpha Value Line<br />
Getreu dem Motto „Geared up to Fit“ beeindrucken die Getriebe der<br />
alpha Basic Line. Die Planeten- und Kegelradgetriebe CP, CPS, CPK<br />
und CPSK verbinden eine hohe abtriebsseitige Flexibilität mit einer<br />
optimalen Wirtschaftlichkeit. In Verbindung mit einem Verdrehspiel<br />
≤ 12 arcmin sind die Getriebe in Maschinen mit mittleren bis niedrigen<br />
Ansprüchen an die Positioniergenauigkeit die perfekte Wahl.<br />
Die alpha Value Line überzeugt durch wirtschaftliche und flexible<br />
Lösungen mit einem Verdrehspiel ≤ 5 arcmin. So sind die Planetenund<br />
Kegelradgetriebe der NP- und NPK-Baureihen durch eine Vielzahl<br />
an Übersetzungen und Abtriebsvarianten für verschiedenste<br />
Applikationen geeignet – unsere „Individual Talents“ ermöglichen Ihnen<br />
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WITTENSTEIN alpha – intelligente Antriebssysteme<br />
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01<br />
MITARBEITER PER ASSISTENZSYSTEM<br />
QUALIFIZIEREN<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
Das Assistenzsystem von MiniTec kommt in ganz unterschiedlichen Bereichen<br />
zur Anwendung. Neben Behinderten-Werkstätten gibt es gerade auch in<br />
der Industrie viele sinnvolle Einsatzfelder, etwa die manuelle Montage oder<br />
die Kommissionierung. Der Messerhersteller Martor nutzt das Assistenzsystem<br />
zur Qualifizierung seiner Mitarbeiter – ein Erfahrungsbericht.<br />
Das Solinger Familienunternehmen Martor verbindet<br />
seit über 80 Jahren Qualität mit Innovation, um Premium-Schneidwerkzeuge<br />
herzustellen. Heute ist die<br />
Marke Martor über Partner und Händler in mehr als<br />
70 Ländern präsent.<br />
So vielfältig wie die Anforderungen der Kunden sind auch die<br />
Sicherheitsmesser: Rund 300 verschiedene Typen hat das Unternehmen<br />
im Angebot. Sie alle werden am Stammsitz in Solingen<br />
montiert – von Hand. Manche Messer sind sehr einfach aufgebaut<br />
und bestehen nur aus drei Teilen, andere sind deutlich<br />
komplexer.<br />
Stefan Wache, Leiter Marketing und Kommunikation,<br />
MiniTec GmbH & Co. KG, Schönenberg-Kübelberg<br />
Damit der Zusammenbau reibungslos funktioniert, investiert<br />
Martor viel Geld und Zeit in die Schulung der Mitarbeiter. Bislang<br />
erfolgte diese in der Weise, dass der Mitarbeiter eine Montageanleitung<br />
bekam und ein Teamleiter ihm die einzelnen Schritte<br />
zeigte. Im Anschluss versuchte der Werker, die Montage selbst<br />
durchzuführen. Sein Chef schaute ihm dabei über die Schulter<br />
und gab ihm Tipps. Diese Vorgehensweise erwies sich als nicht<br />
sonderlich effizient und auch als nicht mehr zeitgemäß. Der Mitarbeiter<br />
wurde nicht selten nervös, und der Vorgesetzte konnte<br />
während der Schulungsphasen nicht seinen eigentlichen Tätigkeiten<br />
nachgehen.<br />
S 8 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>
01 Kevin Kowalsky beschreitet neue Wege im Bereich<br />
Mitarbeiterqualifikation: Dank MiniTec SmartAssist<br />
qualifizieren sich die Werker bei Martor in Eigenregie<br />
02 Ergonomischer Montagearbeitsplatz und interaktives<br />
Assistenzsystem bilden eine funktionale Einheit<br />
03 Pick to Light: Lichtsignale zeigen dem Werker,<br />
in welches Fach er greifen muss<br />
02<br />
INTERAKTIVES SCHULUNGSTOOL<br />
Daher wurde man bei Martor hellhörig, als von MiniTec das<br />
Angebot kam, als Pilotkunde für das neue Assistenzsystem<br />
MiniTec SmartAssist zu fungieren. Schnell stimmte man dem<br />
Vorschlag zu und ließ sich einen entsprechenden Tisch konzipieren.<br />
Dessen zentraler Zweck besteht in der interaktiven Schulung<br />
und Ausbildung der Mitarbeiter hinsichtlich der Messermontage.<br />
Er befindet sich jedoch nicht etwa in einem separaten<br />
Schulungsraum, sondern inmitten der „normalen“ Arbeitsplätze<br />
im Montagebereich.<br />
Um zunächst mit dem Assistenzsystem vertraut zu werden,<br />
fokussierte sich Martor im ersten Schritt auf ein ausgewähltes<br />
Produkt als „Versuchsobjekt“, das Secupro 625. Dabei handelt es<br />
sich um ein Zangengriffmesser mit umfangreichen Features, beispielsweise<br />
einem Hebel zum Auslösen der Klinge, vollautomatischem<br />
Klingenrückzug und einem komfortablen Klingenwechsel.<br />
Das Highend-Werkzeug besteht aus insgesamt 16 Bauteilen, die<br />
in verschiedenen, zum Teil komplizierten Montageschritten<br />
zusammengefügt werden.<br />
Geplant sei, zukünftig noch weitere Messer auf dem Assistenzsystem<br />
zu schulen, so Kevin Kowalsky, Schichtleiter Fertigung<br />
bei Martor und gleichzeitig Betreuer für das MiniTec SmartAssist<br />
Projekt: „Wir wollen beispielsweise noch das MegaSafe dazu<br />
nehmen. Oder auch unser neuestes Messer, das 610 XDR sowie<br />
weitere Modelle – alle, die viele Teile aufweisen und komplexer<br />
von den Arbeitsgängen her sind.“<br />
NUTZUNG UNTERSCHIEDLICHER MODULE<br />
Als Assistenz-Module kommen ein Touchscreen, ein Taster sowie<br />
Pick-to-Light-Lichtleisten zum Einsatz, teilweise mit Eingriffs-<br />
Sensorik. Über den Monitor werden dem Werker die einzelnen<br />
Arbeitsschritte mit entsprechenden Hilfsmitteln (Texte, Pfeile<br />
und Bilder) angezeigt. Dabei kann er erledigte Aufgaben direkt<br />
am Bildschirm oder über den Buzzer bestätigen und zum nächsten<br />
Schritt weiterleiten.<br />
Die verschiedenen Bauteile des jeweiligen Messers befinden<br />
sich in Boxen, die in Griffweite des Werkers angeordnet sind.<br />
Über die Pick-to-Light-Lichtleisten wird ihm signalisiert, in welches<br />
Fach er als nächstes greifen muss. Mittels der Eingriffsüberwachung<br />
erkennt das System, ob er dies getan hat und quittiert<br />
dies intern, so dass der nächste Montageschritt angezeigt wird.<br />
Bei bestimmten Komponenten ist der Sensor nicht aktiviert, hier<br />
betätigt der Mitarbeiter den Buzzer, um die Entnahme des Bauteils<br />
zu signalisieren und zum nächsten Schritt weiterzuleiten.<br />
Bei Martor sind 22 solcher Pick-to-Light-Module im Einsatz.<br />
Einige der Bauteile werden schon im Vorfeld zu Baugruppen<br />
montiert. Deshalb verbleiben für den MiniTec-SmartAssist-<br />
Tisch noch 16 Komponenten und damit Arbeitsschritte für die<br />
dortige Montage.<br />
Für die Zukunft ist auch das Einbinden von Videos in die Bildschirm-Anleitung<br />
angedacht, was ab der neuen Version 2.9 möglich<br />
ist. Dazu Kowalsky: „Gerade wenn die Arbeitsschritte etwas<br />
komplexer werden, sind Bilder oft nicht ausreichend. Etwa das<br />
Einhaken von Federösen. Oder wie das Überdehnen der Federn<br />
vermieden werden kann. All das wollen wir künftig mit Videos<br />
unterstützen.“<br />
AUTONOMES LERNEN MIT BESTEN<br />
ERGEBNISSEN<br />
Der Schulungsprozess läuft mit MiniTec SmartAssist heute völlig<br />
anders. Statt wie bisher unter permanenter Beobachtung durch<br />
seinen Vorgesetzten agiert der Mitarbeiter jetzt völlig autark.<br />
Er sitzt alleine, ohne Begleitperson am Schulungstisch und<br />
fängt einfach an. Das System führt ihn strukturiert durch den<br />
Montageprozess, zeigt ihm jeden einzelnen Schritt. So erlernt er<br />
stressfrei in Eigenregie die Montage des Messers, und sein Teamleiter<br />
hat mehr Zeit, sich anderen Aufgaben zu widmen. Dazu<br />
Kowalsky: „Im Ergebnis ist das also eine klassische Win-Win-<br />
Situation. Und nicht zuletzt spart die Firma Martor dadurch<br />
auch enorm Zeit und Geld.“<br />
Bei den Mitarbeitern kommt das System bestens an, so Kowalsky:<br />
„Für die Montage des komplexen 625er Messers haben wir<br />
eine Kollegin ohne Vorkenntnisse an den Schulungstisch gesetzt<br />
– und es funktionierte auf Anhieb hervorragend! Die Mitarbeiterin<br />
KOMPLEXE ARBEITSSCHRITTE<br />
PER VIDEO DARSTELLEN<br />
Mit der Version 2.9. bietet MiniTec SmartAssist neue<br />
Features. So können im Bildschirmmodul nun auch Videos<br />
im mp4-Format zum Einsatz kommen. Dadurch lässt sich<br />
die Verständlichkeit von Anleitungen für den Werker<br />
erheblich verbessern.<br />
03<br />
SUPPLEMENT <strong>2024</strong> S 9
04 Über den Monitor werden dem Werker die<br />
einzelnen Arbeitsschritte angezeigt<br />
05 Kevin Kowalsky kümmert sich um das Erstellen<br />
der Anleitungen im Editor; etwaige Änderungen<br />
lassen sich einfach und schnell einpflegen<br />
04<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
05<br />
hat die Arbeitsschritte sehr gut und schnell umsetzen können<br />
und war von dem Assistenzsystem sehr angetan. Dass sie die<br />
Montage so schnell erlernte, war auch für uns praktisch. Denn so<br />
konnten wir sie knapp eine Stunde später schon an den richtigen<br />
Arbeitsplatz setzen. Und dort lief es sofort reibungslos. Und auch<br />
Personen, die nicht jeden Tag in der Fertigung arbeiten, haben<br />
wir an den Schulungstisch gesetzt, und sie sind ebenfalls hervorragend<br />
damit zurecht gekommen. Das Feedback war sehr positiv!“<br />
ANLEITUNGEN UNKOMPLIZIERT ERSTELLEN<br />
MiniTec SmartAssist ermöglicht Unternehmen, die Anleitungen<br />
per Editor selbst zu erstellen. Bei Martor kümmert sich Kevin<br />
Kowalsky um diese Aufgabe, künftig wird er noch durch zwei<br />
Kollegen unterstützt. Die bisherigen Erfahrungen mit dem Tool<br />
waren durchweg gut, so Kowalsky: „Ich erstelle die Rezepturen<br />
sowohl direkt am Arbeitstisch als auch über TeamViewer-Zugriff.<br />
Zu Beginn gab es eine kurze Eingewöhnungsphase, in der ich die<br />
Bedeutung und Anwendung der verschiedenen Bedienelemente<br />
erlernte. Aber wenn man einmal drin ist, ist es recht intuitiv und<br />
selbsterklärend. Das betrifft alle Bereiche – ganz gleich, ob es um<br />
das Einfügen und Manipulieren von Bildern geht oder um die<br />
Konfiguration des Pick to Light. Hier können wir bei jeder der<br />
Stationen zwei Positionen nutzen. Auch die Farben lassen sich<br />
ändern. Ebenso kann man einstellen, ob es durchgehend leuchten<br />
oder aber blinken soll, die Vielfalt ist sehr groß.“<br />
Auch den Editor generell bewertet Kowalsky sehr positiv: „Dass<br />
wir die Anleitungen selbst erstellen können, sehe ich auf jeden<br />
Fall als Vorteil. Wir sind dadurch autark und viel flexibler. Auch,<br />
wenn es zum Beispiel eine Änderung bei einem Bauteil eines<br />
Messers gibt, können wir diese einfach und schnell hinterlegen.“<br />
VIELE IDEEN ZUM WEITEREN AUSBAU<br />
Aufgrund der guten Erfahrungen will Martor das System in<br />
Zukunft als Dreh- und Angelpunkt für seine Qualifikationsmatrix<br />
nutzen. Darin wird jeder Mitarbeiter bewertet, ob er ein Produkt<br />
montieren kann, ob er es verpacken kann, ob er an einer Maschine<br />
arbeiten kann – also sein Know-how-Status ermittelt. Hier ist<br />
die Idee, zwei bis drei Tische mit MiniTec SmartAssist auszustatten<br />
und die Qualifikationsmatrix darüber laufen zu lassen.<br />
Wenn dann ein Mitarbeiter die Montage eines bestimmten<br />
Messers mit dem Assistenzsystem gelernt hat, bekommt er einen<br />
entsprechenden Eintrag.<br />
Neben dem Einsatz im Schulungsumfeld kann man sich bei<br />
Martor auch vorstellen, das Assistenzsystem zur Qualitätssicherung<br />
zu nutzen, so Kevin Kowalsky: „Beispielsweise müssen die<br />
625er Messer nach Fertigstellung mit der Schraube nach oben in<br />
den KLT gelegt werden, damit der Mitarbeiter prüfen kann, ob<br />
diese eingebracht ist. Würde diese Prüfung über eine Kamera erfolgen,<br />
wäre das von Vorteil. Eine solche Qualitätsprüfung wäre<br />
auch für den abschließenden Funktionstest sinnvoll. Dieser erfolgt<br />
durch die dreimalige Betätigung des Messers und Abziehen<br />
auf einer Schneidmatte. Hier wäre es prima, wenn über einen<br />
Sensor prüft würde, ob der Mitarbeiter das gemacht hat oder<br />
nicht. Zudem könnte dann über das Assistenzsystem dokumentiert<br />
werden, wenn ein Messer ausfällt, also NIO ist – verbunden<br />
mit der Anweisung, es in einen entsprechenden Behälter zu legen.“<br />
Auch sonst haben die Projektbeteiligten bei Martor schon zahlreiche<br />
Ideen und Impulse, wie das Assistenzsystem künftig um<br />
weitere Funktionen und Features ausgebaut werden kann. Und<br />
stoßen damit bei der MiniTec Smart Solutions bzw. den Entwicklern<br />
auf offene Ohren, denn auch das ist ein von MiniTec<br />
gewünschter Effekt bei Pilotkunden.<br />
FAZIT<br />
Aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen kommt Kevin<br />
Kowalsky zu einem überaus positiven Fazit: „MiniTec Smart-<br />
Assist ist für Industrieunternehmen ein sehr nützliches System.<br />
Es ist eine Bereicherung und Erleichterung für Martor, und es<br />
sorgt dafür, dass weniger Fehler passieren. Ganz nebenbei bringt<br />
es für uns auch noch einen Imagegewinn. So haben Großkunden,<br />
die bei uns zu Besuch waren, schon häufiger anerkennende<br />
Worte gefunden, dass wir derart moderne Instrumente für die<br />
Schulung und Qualifikation unserer Mitarbeiter – und damit<br />
auch zur Sicherung der Qualität – einsetzen.“<br />
Bilder: MiniTec<br />
DAS ASSISTENZSYSTEM FÜHRT<br />
STRUKTURIERT DURCH DEN<br />
MONTAGEPROZESS UND ZEIGT<br />
JEDEN EINZELNEN SCHRITT<br />
www.minitec.de<br />
S 10 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>
MECHANISCHE NULLPUNKTSPANNTECHNIK<br />
FÜR GROSSE WERKSTÜCKE<br />
Als Weiterentwicklung des SolidBolt-Systems von<br />
HWR ist das rein mechanische Nullpunktspannsystem<br />
SolidBolt Maxx vor allem für große<br />
Maschinentische perfekt geeignet. Darüber hinaus<br />
ist es für die Drehbearbeitung auf Fräs-Dreh- oder<br />
Vertikaldrehmaschinen bis maximal 800 1/min<br />
freigegeben. Pro Nullpunktplatte erreicht es Haltekräfte von 120 kN. Die<br />
Installation ist einfach: Zum Beispiel lassen sich vorhandene SolidGrip-Zentrierspanner<br />
oder auch Spannfutter der INOFlex VL-Baureihe einfach durch<br />
SolidBolt Maxx umrüsten. Den Abmessungen sind hier so gut wie keine<br />
Grenzen gesetzt. Typisch für die Baureihe SolidBolt ist die wartungsfreie Mechanik,<br />
die sichere Spannung sowie die große Kompatibilität mit gängigen Maschinen<br />
und Befestigungsrastern. SolidBolt Maxx kann auf praktisch jeder Maschine<br />
eingesetzt werden – eine Hydraulik oder Pneumatik ist nicht notwendig.<br />
www.hwr.de<br />
Zur Herstellung von sicheren &<br />
reproduzierbaren Fügeverbindungen:<br />
EG-Baumusterprüfbescheinigung<br />
durch TÜV SÜD<br />
Product Service!*<br />
FÖRDERSYSTEME FÜR NEUE BAGGER- UND<br />
RADLADER-MONTAGELINIEN<br />
Für den Baumaschinenhersteller Yanmar CE hat<br />
Losyco am Standort Crailsheim Fördersysteme für<br />
neue Bagger- und Radlader-Montagelinien installiert.<br />
Die Lösung besteht aus flurebenen LOXrail-Schienen<br />
mit 25 mm-Wellendurchmesser, die für Lastbereiche<br />
bis 20 t ausgelegt sind. Eine besondere Herausforderung<br />
stellten die erforderlichen drei Kurvenfahrten<br />
dar. Für eine verbesserte Kurvengängigkeit hat Losyco<br />
drei motorisch angetriebene Drehteller installiert, auf<br />
denen die Fahrwagen ohne zusätzlichen Rangieraufwand sensorgesteuert die<br />
Fahrtrichtung ändern. Eine weitere Neuerung stellt die separate Linienführung<br />
für Unter- und Oberwagen in der Baggerfertigung dar, die das Handling der<br />
Baugruppen deutlich erleichtert. Zur Hochzeit und anschließenden Endmontage<br />
werden beide Baugruppen per Hand mit einem neu installierten, schienengeführten<br />
Quershuttle zusammengeführt. In die Trassenführung integrierte<br />
Hebebühnen mit sensorgesteuerter Endlagenerfassung sorgen dafür, dass die<br />
Baumaschinen zur Montage der Räder oder Ketten am Ende der Linien sicher<br />
und präzise aus den Schienensträngen herausgehoben werden. Zu den großen<br />
Vorteilen des neuen Schienensystems gehört die geringe Reibung. Daher lassen<br />
sich die Maschinen einfach per Hand von einer Station zur nächsten bewegen.<br />
www.losyco.com<br />
LINEARFÜHRUNGEN MIT BREITEM OPTIONSPAKET<br />
Hiwin bietet Profilschienenführungen in O-Anordnung<br />
an. Mit dem Optionspaket lassen sich die<br />
momentensteifen Linearführungen der CG-Baureihe<br />
individuell an Applikationsanforderungen anpassen.<br />
Durch die O-Anordnung der Wälzkörper lässt die<br />
CG-Profilschiene die Anbringung eines Abdeckbandes<br />
zu. Damit können Montagebohrungen einfach<br />
und schnell dauerhaft verschlossen werden. Die<br />
Dichtungssysteme verhindern zum einen das<br />
Eindringen von Fremdstoffen in die Kugellaufbahnen des Laufwagens. Zum<br />
anderen reduzieren sie das Austragen des Schmierstoffes. Das stirnseitig<br />
angebrachte Abdeckblech bietet zusätzlich einen robusten Schutz für den<br />
Abstreifer und das Umlenksystem der Kugellaufbahn. Als weitere Option bietet<br />
Hiwin Langzeit-Schmiereinheiten an, die das Nachschmierintervall um mehr<br />
als das Fünffache verlängern. Ein zusätzlich integriertes Wegmesssystem<br />
ermöglicht die Ermittlung der exakten Position des Laufwagens.<br />
www.hiwin.de<br />
*Zertifikat-Nr. M6A 040<strong>07</strong>2 0001 Rev. 00<br />
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aiPRESS<br />
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<strong>08</strong>. - 11. Oktober<br />
Messe Stuttgart<br />
Handhabung weitergedacht.
VAKUUM-FIXIERUNG<br />
IN DER CNC-BEARBEITUNG<br />
01<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
Kunststoffe bieten zahlreiche Vorteile beim Bau von elektronischen<br />
Komponenten. Doch die Bearbeitung setzt viel Feingefühl voraus. Die SiSS GmbH<br />
stieß genau hier an Grenzen, denn die eingesetzten Kunststoffplatten nahmen<br />
beim hydraulischen Spannen im CNC-Bearbeitungszentrum regelmäßig Schaden.<br />
Dank eines Vakuum-Aufspannsystems von Schmalz gelingt die Fertigung der<br />
Elemente aus Kunststoff nun endlich prozesssicher und effizient.<br />
SiSS (Solutions in Style, Steinbach) fertigt komplexe Bauteile<br />
und Systeme für verschiedene Branchen. Neben<br />
Komponenten für die Medizintechnik stellen die 65 Beschäftigten<br />
in Baden-Baden Steinbach Lösungen für die<br />
Ladeinfrastruktur sowie die Kälte- und Bahntechnik her.<br />
Unter anderem fertigt SiSS Kunststoffteile aus PVC, PTFE und<br />
Acrylglas auf einem CNC-Bearbeitungszentrum. Zur Fixierung<br />
auf der Arbeitsplatte setzte das Unternehmen bislang einen<br />
Hydraulik-Schraubstock ein. „Dabei kam es immer wieder zu<br />
Beschädigungen der Kunststoffbauteile, die vom Schraubstock<br />
Timo Gans, Leiter Unternehmenskommunikation, J. Schmalz GmbH, Glatten<br />
regelrecht zusammengedrückt wurden“, blickt Sebastian Burster<br />
zurück. Er ist Teamleiter Programmierung bei SiSS und ärgerte<br />
sich über die fehlerhaften Prozesse und den großen Ausschuss.<br />
Mitarbeitende der SiSS-Muttergesellschaft Weinmann Aach<br />
machten ihn auf die Vakuum-Lösungen von Schmalz aufmerksam.<br />
Damit lassen sich unterschiedliche Bauteile in vielen<br />
Größen schnell, unkompliziert und vor allem beschädigungsfrei<br />
spannen. Burster vereinbarte sofort einen Beratungstermin. Sein<br />
Ziel: Erfahrungen sammeln mit dem neuen Spannsystem. Die<br />
Vakuum-Experten von Schmalz legten gemeinsam mit SiSS die<br />
Fixierung passend zu den Anforderungen aus. Die Lösung<br />
besteht aus einer Matrixplatte für den Maschinentisch, die als<br />
Träger für die sogenannte Innospann Steel-Plate dient. Diese<br />
wiederum fixiert dank Elastomermatten die Werkstücke sicher<br />
mit Vakuum. Eine Trockenläufer-Pumpe mit konstanter Saugleistung<br />
stellt das notwendige Vakuum bereit.<br />
S 12 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>
01 Die Kunststoffplatte wird mit Vakuum beschädigungsfrei<br />
aufgespannt; dank der Elastomermatte lassen sich auch Durchbrüche<br />
fertigen, da die Werkzeuge in die Matte hineinfräsen können<br />
02<br />
02 Alexander Klink (rechts), Produktmanager bei Schmalz,<br />
überzeugte den Teamleiter Programmierung, Sebastian Burster,<br />
schnell von den Vorteilen der FlexMat<br />
EINGESPIELTE TECHNIK<br />
Die Matrixplatte für die Metallbearbeitung MPL 600×400×28<br />
besteht aus Aluminium und hat eingefräste Nuten auf der Oberfläche.<br />
Darauf lassen sich saugdichte Werkstücke mit Vakuum<br />
direkt spannen. Das Besondere: Die flächig wirkende Haltekraft<br />
fixiert das Bauteil spannungsarm und eignet sich besonders für<br />
weiche und dünne Produkte. Das eingefräste Raster verteilt das<br />
Vakuum gleichmäßig auf der Oberfläche. Bei der Bearbeitung der<br />
Komponenten begrenzt eine Dichtschnur den evakuierten Raum.<br />
SiSS befestigte die Matrixplatte in leicht erhöhter Position auf<br />
dem Maschinentisch. Die Vakuumversorgung befindet sich<br />
sicher und geschützt unterhalb der Platte. Über das mitgelieferte<br />
Anschlussset verbanden die Fachkräfte die Platte mit dem<br />
Vakuumerzeuger und montierten das Manometer. „Die Installation<br />
war unkompliziert und schnell erledigt“, so Burster.<br />
DIE FLÄCHIG WIRKENDE<br />
HALTEKRAFT FIXIERT DAS<br />
BAUTEIL SPANNUNGSARM<br />
Die Matrixplatte trägt bei SiSS das Spannsystem Innospann Steel-<br />
Plate (ISST). Diese drei Millimeter starke Platte besteht aus magnetischem,<br />
korrosionsbeständigem Stahl. Sie besitzt in regelmäßigen<br />
Abständen Vakuumbohrungen mit einem Durchmesser<br />
von sieben Millimetern. „Dadurch lassen sich die aufgesetzten<br />
Spannmittel mit Unterdruck versorgen, denn ISST ist nicht zum<br />
direkten Aufspannen von Werkstücken geeignet. Dafür benötigen<br />
Anwender entweder die Innospann-Blocksauger oder eine<br />
FlexMat, wie sie SiSS derzeit einsetzt“, erklärt Schmalz-Produktmanager<br />
Alexander Klink.<br />
Die Elastomermatte FlexMat SFM fixiert die Kunststoffplatten<br />
direkt. Sie erlaubt das Fertigen von Durchbrüchen und auch die<br />
Kanten des Werkstücks lassen sich bearbeiten, da die Werkzeuge in<br />
die Matte hineinfräsen können. Auf der Unterseite der FlexMat befinden<br />
sich Noppen, die in die Bohrungen der Innospann Steel-Plate<br />
greifen und den sicheren Sitz garantieren. Das ebenfalls auf der<br />
Unterseite befindliche Raster leitet das Vakuum in die insgesamt 32<br />
separaten Saugzellen nach oben. Die Matte ist als Verschleißartikel<br />
konzipiert, um vielfältige Bearbeitungen zu ermöglichen. Bleibt sie<br />
unbeschädigt, lässt sie sich mehrfach wiederverwenden.<br />
Die robuste und wartungsarme Vakuum-Pumpe EVE-TR-<br />
40-AC3-F in Trockenläufer-Ausführung stellt das nötige Vakuum<br />
bereit. Ihr Vielzellen-Verdichterprinzip sorgt für einen vibrationsfreien<br />
Lauf und eine pulsationsarme, kontinuierliche Förderung.<br />
Dank des geringen Strombedarfs eignet sie sich ausgezeichnet<br />
für den wirtschaftlichen Dauerbetrieb. Die kompakte<br />
Pumpe besitzt einen integrierten Lüfter und eine dauergeschmierte<br />
Lagerung.<br />
ERFOLGREICH IM EINSATZ<br />
Bei SiSS belädt eine Fachkraft die Maschine manuell mit der Rohplatte<br />
aus Kunststoff. Anschließend kann sie das Vakuum mit einem<br />
Handschiebeventil komfortabel direkt am Maschinentisch öffnen.<br />
Durch das Manometer haben die Beschäftigten den Unterdruck<br />
jederzeit im Blick. „Unsere Werkstücke sitzen jetzt fest auf dem<br />
Arbeitstisch, ohne dass sie Schaden nehmen“, freut sich Burster.<br />
Das Werkzeug fräst verschiedene Bauteile aus der Platte. Dabei<br />
trennt die Maschine die Teile jedoch nicht komplett heraus,<br />
sondern lässt eine Schichthöhe von 0,2 Millimetern stehen. Nach<br />
Abschluss des Fräsvorgangs entnimmt eine Person die fertig<br />
bearbeitete Platte, löst die Werkstücke manuell aus und entgratet<br />
sie. „Unsere Mitarbeitenden sind sehr zufrieden mit der einfachen<br />
Fixierung der unterschiedlichen Bauteile“, berichtet der<br />
Teamleiter. Und auch auf wirtschaftlicher Seite überzeugt die<br />
Lösung: „Seit wir mit Vakuum aufspannen, haben wir keine<br />
beschädigten Platten mehr. Das spart nicht nur Kosten“, betont er.<br />
„Wir arbeiten jetzt auch prozesssicher und deutlich schneller als<br />
vorher. Genauigkeit und Qualität der bearbeiteten Teile haben<br />
sich ebenfalls verbessert.“<br />
FÜR DIE ZUKUNFT GUT AUFGESTELLT<br />
Für die Zukunft sieht sich SiSS mit der Vakuum-Lösung gut aufgestellt.<br />
„Das System ist unkompliziert modular erweiterbar“, erklärt<br />
Sebastian Burster. „Wenn wir eine seitliche Bearbeitung mit<br />
geschwenktem Werkstück benötigen, können wir dafür die<br />
Blocksauger ISBL-HD auf der ISST nutzen. Damit sind wir auf<br />
alle Eventualitäten vorbereitet.“ Denn bei SiSS gilt: High mix –<br />
low/medium volume. Das bedeutet, dass das Unternehmen von<br />
Losgröße 1 bis zu Chargen mit 120 Produkten viele unterschiedliche<br />
Geometrien herstellt und damit eine individuelle Fertigung<br />
anbietet. Nur dank der richtigen Technik lassen sich diese<br />
Prozesse profitabel durchführen.<br />
„Die Unterstützung durch Schmalz war klasse“, freut sich Sebastian<br />
Burster. „Die Vertriebsmitarbeiternden haben alle unsere<br />
Fragen schnell und kompetent beantwortet und uns bei der<br />
Installation aktiv unterstützt. Schmalz ist nicht zuletzt deshalb<br />
für Folgeprojekte unsere erste Wahl.“<br />
Bilder: Schmalz<br />
www.schmalz.com<br />
WIE VAKUUM-SPANNTECHNIK DIE<br />
KUNSTSTOFFBEARBEITUNG OPTIMIERT<br />
Effiziente Bearbeitung von Kunststoffwerkstücken<br />
mit wechselnder Geometrie: Hier geht es zu einem<br />
ausführlichen Video: bit.ly/3wUH4My<br />
SUPPLEMENT <strong>2024</strong> S 13
01 02 03<br />
SO GELINGT DER EINSTIEG<br />
IN DIE BAUGRUPPENMONTAGE<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
Als etablierter Experte für Blechbearbeitung<br />
hat Kreiselmeyer Umformtechnik erfolgreich<br />
den Schritt in die Baugruppenfertigung gewagt.<br />
Bei der Einrichtung des neuen Montagebereichs<br />
setzte das Unternehmen auf das avero<br />
Arbeitsplatzsystem von Bott.<br />
Seit 1960 hat sich die Kreiselmeyer Umformtechnik GmbH<br />
& Co. KG mit Metallbearbeitung einen Namen gemacht.<br />
Der Grund für die hohe Wertschätzung, die das Nürnberger<br />
Familienunternehmen seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten<br />
Branchen genießt, ist die Kombination aus<br />
modernster Maschinentechnologie und der langjährigen Erfahrung<br />
der Mitarbeiter. Aber der Markt ist umkämpft, sodass sich<br />
das Unternehmen 2022 dazu entschied, mit einem neuen Alleinstellungsmerkmal<br />
einen Schritt weiterzugehen: Die Baugruppenfertigung<br />
hat das Leistungsspektrum des Systemanbieters deutlich<br />
erweitert. Kunden können ihre in Auftrag gegebenen Produkte<br />
nun gleich von Kreiselmeyer vormontieren lassen. Für den<br />
Einstieg in das neue Geschäftsfeld setzt das Unternehmen auf<br />
eine avero Montagelinie. So hält es sich alle Möglichkeiten offen,<br />
in Zukunft flexibel mit der Kundennachfrage zu wachsen.<br />
EINE MONTAGELINIE MIT QUALITÄTSANSPRUCH<br />
„Unsere Kunden sollen es unserer Montage ansehen können, dass<br />
wir hochwertig und zu gerechtfertigten Preisen produzieren.<br />
Deshalb legen wir Wert auf eine repräsentative und solide Anlage“,<br />
so der stellvertretende Geschäftsführer Julian Kreiselmeyer.<br />
„Einige unserer Auftraggeber haben ihre Baugruppen zuvor selbst<br />
notdürftig auf Paletten montiert. Als Systemanbieter nehmen wir<br />
ihnen diese Arbeit jetzt auf professionelle Weise ab. Unsere Kunden<br />
sparen Zeit, können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren<br />
Michael Kyburz, Bott GmbH & Co KG, Gaildorf<br />
und darauf zählen, dass wir sie mit der gewünschten Qualität<br />
beliefern – auf Wunsch just-in-time“, so Kreiselmeyer weiter.<br />
Getreu dem Motto „Wenn wir’s machen, machen wir’s gescheit“<br />
stand für den Familienbetrieb die qualitativ hochwertige Beschaffenheit<br />
der Montagelösung im Vordergrund. „Die Entscheidung<br />
für bott war schnell getroffen“, erinnert sich der stellvertretende<br />
Geschäftsführer. „Vor Jahren haben wir die Steiko GmbH,<br />
einen bott-Servicepartner, mit dem Ausbau unseres Transporters<br />
betraut. Wir waren mit der Qualität der Fahrzeugeinrichtung sehr<br />
zufrieden und wussten, dass wir von bott diese auch bei der Ausstattung<br />
unserer neuen Montage erwarten durften.“ Dieser Eindruck<br />
sollte sich bestätigen: „Als Experten für Blechbearbeitung<br />
können wir sagen, dass die Anlage hervorragend verarbeitet ist –<br />
scharfe Kanten gibt es nicht und die Konstruktion ist sehr stabil,“<br />
urteilt Julian Kreiselmeyer.<br />
AUF WACHSTUM VORBEREITET<br />
Als Neueinsteiger im Bereich der Baugruppenmontage spielt für<br />
Kreiselmeyer Umformtechnik auch die Flexibilität der Montagelinie<br />
eine besondere Rolle. Schon jetzt montiert das Unternehmen<br />
etwa 200 Baugruppen im Monat, die in unterschiedlichsten<br />
Branchen Verwendung finden. Die Linie ist werktags circa sechs<br />
Stunden lang einschichtig in Betrieb. Zwei Montagemitarbeitende<br />
wurden zu diesem Zweck eingestellt. „Prinzipiell achten wir<br />
darauf, dass unsere Montageabläufe leicht verständlich sind,<br />
sodass bei Bedarf jeder, inklusive mir, einspringen kann“, sagt<br />
Julian Kreiselmeyer. „Mit dem Wissen, die Linie später verändern<br />
und erweitern zu können, sind wir ohne Pick-by-Light- oder digitales<br />
Assistenzsystem gestartet. Sobald unsere Aufträge größer<br />
und komplexer werden, planen wir, die Anlage entsprechend<br />
nachzurüsten.“ Bereits angebrachte Bildschirmhalter weisen auf<br />
die Absicht des Unternehmens hin, die Linie künftig in die vorhandene<br />
IT-Landschaft zu integrieren. In Zukunft will das Unternehmen<br />
die Baugruppenfertigung weiter ausbauen.<br />
ALLE MÖGLICHKEITEN DER LINIE<br />
BESTMÖGLICH GENUTZT<br />
Zu den typischen Montagetätigkeiten zählen das Vernieten und<br />
Verschrauben von Gehäusen, das Einpressen von Platinen sowie<br />
S 14 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>
01 Kreiselmeyer Umformtechnik montiert rund 200<br />
Baugruppen pro Monat für unterschiedlichste Branchen;<br />
die Flexibilität der neuen Montagelinie spielt daher eine<br />
wichtige Rolle<br />
02 Die verschiedenen Bereitstellungswagen sind<br />
kundenspezifisch mit Teilen bestückt und werden zur<br />
Montage an die Linie herangeschoben<br />
03 Abstandshalter auf den Werkstückträgern erleichtern<br />
das Verschrauben der Bauteile<br />
VOM EINZELARBEITSPLATZ<br />
BIS ZUR MONTAGELINIE<br />
Einen Überblick über die vielseitig<br />
einsetzbaren Arbeitsplatzlösungen von bott<br />
finden Sie unter folgendem Link:<br />
bit.ly/4bROIH3<br />
die Installation anderer Elektrokomponenten. Einige der benötigten<br />
Einbauteile stellen die Kunden selbst zur Verfügung. Auf<br />
verschiedenen höhen- und neigungsverstellbaren Bereitstellungswagen<br />
sind sie kundenspezifisch zugeordnet und werden<br />
zu Arbeitsbeginn an die Montagelinie herangeschoben. Die einzelnen<br />
Stationen werden je nach Bedarf auch als Einzelarbeitsplätze<br />
eingesetzt.<br />
Unter Berücksichtigung der Möglichkeiten der avero Linie und<br />
den Eigenschaften des jeweiligen Produkts entwickelt Kreiselmeyer<br />
die Montageprozesse selbst. „Die Herausforderung besteht<br />
darin, zu analysieren, wie unser Kunde üblicherweise montiert<br />
und warum. Dann gilt es, den Prozess auf die Möglichkeiten<br />
in unserer Montage anzupassen“, erklärt Julian Kreiselmeyer. Die<br />
Linie trägt mit ihrer Rollbahn dazu bei, unnötiges Heben der Produkte<br />
zu vermeiden. Abstandshalter auf den Werkstückträgern<br />
erleichtern das Anbringen von Schrauben. Über eine weitere<br />
Rollbahn unterhalb der Arbeitsplätze gelangen sie nach der Montage<br />
an den Anfang der circa sieben Meter langen Linie zurück.<br />
IN ENGER ABSTIMMUNG GEPLANT<br />
Sowohl die ursprüngliche Anlage als auch der spätere Umbau entstanden<br />
mit Hilfe eines 3D-Konfigurators. Julian Kreiselmeyer ist<br />
mit dieser Vorgehensweise sehr zufrieden: „Unsere Fragen hat bott<br />
sehr schnell und unter Zuhilfenahme von bemaßten 3D-Entwürfen<br />
beantwortet. Außerdem bringt unser bott-Ansprechpartner Daniel<br />
Weidenhammer aktiv seine Erfahrung ein. Solche kompetente<br />
Beratung ist sehr wertvoll, gerade für ein Unternehmen, das selbst<br />
erst noch Erfahrungen in diesem Bereich sammeln muss.“ Neben<br />
der Anlagenplanung lobt Kreiselmeyer auch die schnellen Informationen<br />
zu den Lieferzeiten, die für den mit dem Umzug einhergehenden<br />
Umbau wichtig waren. „Wir haben festgestellt, dass bei<br />
bott nicht nur hingehört, sondern zugehört wird,“ ergänzt er.<br />
Bilder: Kreiselmeyer Umformtechnik, bott<br />
www.bott.de<br />
POTENZIAL DER MONTAGELINIE<br />
VOLL AUSSCHÖPFEN<br />
Unseren Kunden bedarfsgerechte Arbeitsplätze zu verkaufen, ist nur ein Teil<br />
unserer Arbeit. Wir wollen, dass sie mit ihrer Montage erfolgreich Fuß fassen.<br />
Deshalb erhalten sie von uns einen umfassenden Service: Wir führen unsere<br />
Produkte an unseren Standorten vor, bringen unsere Erfahrung bei der Gestaltung<br />
ein und begleiten Kunden auf Wunsch bis in die operative Anwendung. So<br />
stellen wir sicher, dass sie das Potenzial ihrer Montagelinie voll ausschöpfen.<br />
DANIEL WEIDENHAMMER,<br />
Key Account Arbeitsplatzsysteme bei bott<br />
Mehr Höhe, mehr<br />
Breite, mehr Platz!<br />
UNIFLEX ADVANCED 1775 & 1995<br />
\\ Viel Platz:<br />
Die Baugrößen 1775 und 1995 mit viel Platz für Ihre Leitungen:<br />
Innenhöhe 56/80 mm | Innenbreiten 100 - 400/85 - 250 mm<br />
\\ Verschleißarm:<br />
Leitungsschonendes Design und optimierte Krümmungsradien<br />
\\ Nachhaltig:<br />
Einsatz von bis zu 35 % sortenreinem Regranulat.<br />
kabelschlepp.de/uniflex-advanced | Fon: +49 (0) 2762/4003-0
ROBOTER-ENERGIEFÜHRUNGSSYSTEM<br />
FÜR DEN TROCKENREINRAUM<br />
Wie eine Roboter-Energieführung aussehen kann, die bei<br />
hohen Geschwindigkeiten und immer kleineren Drehradien<br />
zuverlässig funktioniert, zeigt igus bereits seit einigen Jahren<br />
mit der triflex R: einer dreidimensional beweglichen Energiekette<br />
aus Hochleistungskunststoff für Mehrachs-Roboter.<br />
Doch spezielle Einsatzbereiche wie die Batteriefertigung<br />
stellen immer höhere Anforderungen an die eingesetzten<br />
Maschinenkomponenten. Mit der triflex R TRC und dem<br />
dazugehörigen Federstabmodul bietet igus daher jetzt das<br />
erste für Trockenreinraum-Anwendungen zertifizierte<br />
Roboter-Energieführungssystem. Es wurde speziell für die<br />
Leitungsversorgung von<br />
Industrierobotern entwickelt,<br />
die in der<br />
Batteriezellenfertigung<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Geprüft wurde die<br />
TRC.40 in einem<br />
Trockenreinraum des<br />
Fraunhofer IPA mit<br />
einem Taupunkt von<br />
-40 °C, was einer relativen Luftfeuchtigkeit von weniger als<br />
einem Prozent bei 22 °C Raumtemperatur entspricht. Nach<br />
den Tests erhielt das komplette System aus Kette und<br />
Federstabmodul als erstes Produkt dieser Art die Zertifizierung<br />
für die ISO-Klasse 4 – und damit das bestmögliche<br />
Ergebnis, das mit dem aktuellen Stand der Technik erzielt<br />
werden konnte.<br />
www.igus.de<br />
LINEAREINHEIT MIT ZWEI FLÄCHENPORTALEN<br />
IN EINEM ARBEITSRAUM<br />
Das Modul 160/15 von<br />
IEF-Werner st eine Lineareinheit,<br />
die in der Basisversion<br />
einen Hub von 100 bis<br />
5 500 mm und eine Verfahrgeschwindigkeit<br />
bis 5 m in der<br />
Sekunde bietet. Der Schlitten<br />
der Lineareinheit kann mit bis<br />
zu 80 kg belastet werden. Um<br />
auf spezielle Kundenanforderungen eingehen zu können, hat<br />
IEF-Werner verschiedene Varianten des Moduls im Programm.<br />
Dazu gehört etwa eine Version mit zwei unabhängig voneinander<br />
verfahrbaren Schlitten (Modul 160/15 G). Eine besondere<br />
Variante ist das Modul 160/15 GPA – eine Positioniereinheit, die<br />
als Parallelantrieb ausgeführt ist: Zwei Motoren können zwei<br />
Schlittenpaare unabhängig voneinander verfahren. Mit dieser<br />
Lösung können zwei Flächenportale platzsparend innerhalb des<br />
gleichen Arbeitsraumes betrieben werden. Ein Positioniersystem<br />
mit dem Modul 160/15 GPA lässt sich rationeller montieren als<br />
zwei einzelne Flächenportale, die zueinander ausgerichtet<br />
werden müssten. Ein weiterer Vorteil: Aufgrund des modularen<br />
Aufbaus stehen verschiedene Motoranbauvarianten für einen<br />
flexiblen Motoranbau zur Verfügung. Anwender können das<br />
Modul 160/15 GPA für ganz verschiedene Aufgaben einsetzen.<br />
Dazu gehören Pick & Place-Aufgaben in Palettier-, Montageoder<br />
Verpackungsanlagen, die Verstellung von Anschlägen,<br />
Füge- und Einpressvorgänge in der Feinwerktechnik oder auch<br />
Be- und Entladen von Werkzeugmaschinen.<br />
www.ief.de<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
Einfacher mit Assistenz:<br />
MiniTec-Montagearbeitsplätze<br />
Schnelleres Einlernen, höhere Produktivität,<br />
weniger Fehler – nur einige Effekte von<br />
MiniTec-Montage arbeitsplätzen mit dem<br />
Assistenzsystem MiniTec SmartAssist.<br />
Besonders zu empfehlen<br />
für Variantenfertiger.<br />
Wann entdecken Sie<br />
die Kunst der Einfachheit?<br />
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