genüsslich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Für Sie zum Mitnehmen • 2/2024<br />
katholisch<br />
im zabergäu<br />
<strong>genüsslich</strong><br />
IM GESPRÄCH MIT<br />
LUKAS GANSKY<br />
Pfarrer und Sommelier<br />
über Genuss und Glauben<br />
DIE HARMONIE<br />
DES SUMMENS<br />
Bienen, Imkerei und<br />
Entspannung im Einklang<br />
ROSENKRANZ<br />
RELOADED<br />
Meditative Gebete<br />
wie am Schnürchen
Das ist drin:<br />
KONTAKTE AUF<br />
EINEN BLICK<br />
4 aufgekreuzt<br />
Fundstücke & Informatives<br />
6 interview<br />
Lukas Gansky<br />
Sekretariat<br />
Sattelmayerstraße 3<br />
74336 Brackenheim<br />
Tel. 07135 5304<br />
stmichael.brackenheim@drs.de<br />
www.kath-kirche-zabergaeu.de<br />
8<br />
da<br />
hab’ ich was gelernt<br />
Besuch beim Imker<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo, Di, Mi, Fr: 9.00–12.00 Uhr<br />
Di: 14.00–19.00 Uhr<br />
10 lieblingsorte<br />
Spitzenberg<br />
11 spiritualität<br />
Gott spricht zu jedem nur, eh er ihn macht<br />
13<br />
warum beten wir eigentlich ...<br />
den Rosenkranz?<br />
14 wissenswert<br />
Wer, was, wie, wo?<br />
15 gottesdienste<br />
Übersicht<br />
Oliver Westerhold<br />
Pfarrer<br />
Tel. 07135 5304<br />
oliver.westerhold@drs.de<br />
Laura Sünder<br />
Gemeindereferentin<br />
Tel. 07135 9307282<br />
laura.suender@drs.de<br />
Willi Forstner<br />
Diakon<br />
Tel. 0171 3082849<br />
willi.forstner@t-online.de<br />
Viola Haas<br />
Vorsitzende KGR<br />
haas@kath-kirche-zabergaeu.de<br />
16<br />
17<br />
18<br />
was ich gerade lese<br />
Zwei Lesetipps<br />
unsere orte<br />
Ambonen<br />
für die kleinen<br />
Zitroneneis<br />
Sie finden uns auch auf Facebook,<br />
Youtube und Instagram unter<br />
„Katholisch im Zabergäu“<br />
19 impuls<br />
auskosten<br />
Unterstützen Sie<br />
gerne unsere Arbeit!<br />
KSK Heilbronn<br />
DE41 6205 0000 0005 7812 69<br />
Danke!<br />
„katholisch im Zabergäu“ ist das Magazin<br />
der Kirchengemeinde St. Michael, Wächter des Zabergäus<br />
V.i.S.d.P. Oliver Westerhold<br />
Ausgabe Nr. 5 / Juli 2024<br />
Layout und Satz: wunderlichundweigand,<br />
Schwäbisch Hall<br />
Titelfoto: Chalabala/istockphoto<br />
Auflage: 4.000
„Genuss<br />
besteht darin,<br />
die kleinen<br />
Dinge zu<br />
schätzen.“<br />
Charles Baudelaire<br />
In der Hektik des Alltags übersehen wir oft die kleinen Glücksmomente.<br />
Doch gerade diese Momente sind es, die uns innehalten<br />
lassen. Gerade die kleinen Freuden des Alltäglichen sind es, die<br />
unser Leben leichter machen und zu einer tieferen Verbindung mit<br />
unserem Leben und Glauben führen können: Glaube und Genuss –<br />
zwei Seiten einer Medaille.<br />
Die Freude des Fühlens<br />
Denken Sie zurück an die kindliche Freude, mit den Händen die<br />
Erde zu erforschen. Diese Freude können wir auch als Erwachsene<br />
erleben – beim Backen, Basteln oder dem Friedensgruß. Unsere<br />
Hände sind ein Symbol unserer Kreativität und Liebe.<br />
Die Magie der Düfte<br />
Unsere Nase führt uns zu den feinsten Gerüchen, die unsere Stimmung<br />
heben können. Düfte wie Myrrhe und Weihrauch haben eine<br />
entspannende und bereichernde Wirkung. Sie rufen Erinnerungen<br />
wach und schenken uns Gefühle von Geborgenheit und Glück.<br />
Genuss in Stille und Klang<br />
Unsere Ohren sind das Tor zu einer Welt voller Klänge, die unser<br />
Herz berühren. Bewusstes Lauschen ermöglicht uns, in der Stille<br />
des Gebets und dem Klang von Orgelspiel eine tiefe Erfahrung zu<br />
machen.<br />
Himmlische Momente auf Erden<br />
Das Leben ist eine ständige Bewegung, ein Balanceakt zwischen<br />
den Anforderungen des Alltags. Doch vergessen wir nicht, zwischendurch<br />
tief durchzuatmen und die kleinen Freuden zu erkennen<br />
– das Lächeln eines Kindes, ein gemeinsames Essen, oder ein<br />
Moment des Gebets. Diese Augenblicke sind es, die unser Dasein<br />
bereichern.<br />
Die Sinne – Unsere Brücke zu mehr Lebensfreude<br />
Nutzen wir unsere Sinne bewusst, um Genuss und Freude zu<br />
erleben. Sie sind die Brücke zu unserem inneren Ich und ermöglichen<br />
es uns, die Fülle des Lebens (und des Glaubens) zu spüren.<br />
Ich wünsche Ihnen eine leichte und genussvolle Sommerzeit –<br />
voller Lebensfreude!<br />
oben: Only background/shuttertsock.com<br />
Sehen und Erkennen – Eine harmonische Verbindung<br />
Es mag ungewöhnlich erscheinen, doch der Glaube lehrt uns, das<br />
Leben in all seinen Farben zu genießen. Er öffnet unsere Augen für<br />
die Schönheit um uns – den Duft frischen Brotes, das Flüstern des<br />
Windes, das Licht, das durch ein Kirchenfenster scheint. Diese kleinen<br />
Geschenke des Lebens gilt es zu schätzen.<br />
Pia Winkler genießt das süße<br />
Nichtstun – am liebsten beim<br />
Kuscheln mit dem Hund auf dem<br />
heimischen Sofa.<br />
INHALT & EDITORIAL<br />
3
Flucht aus dem Alltag<br />
Das Auszeithaus<br />
hilft beim Neustart<br />
Im Auszeithaus Hohenlohe e.V. können<br />
Menschen zur Ruhe kommen und neue<br />
Energie tanken – getreu dem Motto „porta<br />
patet, cor magis“ (Die Türe steht offen, das<br />
Herz noch mehr). Sie werden durch Gespräche<br />
und verschiedene spirituelle, kreative<br />
und heilpraktische Angebote unterstützt,<br />
sich selbst zu finden und zu stärken. Das<br />
Haus ist offen für alle, unabhängig von Religion<br />
oder sozialer Herkunft, und unterstützt<br />
sie, sich neu zu orientieren und auf sich<br />
selbst zu konzentrieren.<br />
Zeit zum Mensch sein!<br />
Das inklusive Café Theo<br />
Im Neckarbogen Heilbronn bietet das Café Theo leckere Kaffee- sowie<br />
Kuchen- und Tortenvariationen aus eigener Herstellung. 2018 eröffnet,<br />
ist das Café eine Werkstattgruppe der Evangelischen Stiftung<br />
Lichtenstern. Das Motto "Miteinander Mensch sein" prägt sowohl<br />
die Atmosphäre im Team als auch den Umgang mit den Gästen.<br />
Aus dem inklusiven Konzept des Cafés ergeben sich zwei positive<br />
Effekte: sinnvolle und erfüllende Arbeitsplätze für Menschen mit und<br />
ohne Unterstützungsbedarf sowie Entspannung und Genuss für die<br />
Besucher. Am besten einfach mal vorbeischauen. Das Team freut<br />
sich, Gäste im Café willkommen zu heißen und zu verwöhnen.<br />
oben: Auszeithaus Hohenlohe e.V.; unten: Café Theo<br />
4 AUFGEKREUZT
Rettet die Artenvielfalt<br />
Bee Steez – Quentin und die Erhaltung des Planeten<br />
Quentin Kupfer ist ein junger Filmemacher,<br />
Skater und Umweltfreund. Ihm liegt der<br />
Schutz von Wildbienen, Honigbienen und<br />
heimischen Vögeln besonders am Herzen.<br />
Mit seinem Wissen über Bienen und ökologische<br />
Zusammenhänge begeistert er<br />
Millionen Menschen jeden Alters auf TikTok<br />
und anderen Social-Media-Kanälen. Seine<br />
Bee-Steez-Community verbreitet seine Botschaft<br />
weiter: Konzentriert euch auf die positiven<br />
Dinge in dieser Welt und lasst uns die<br />
Zukunft gestalten, die wir uns wünschen –<br />
für uns, die Bienen und den Planeten!<br />
Der Bee-Fluencer hat auch ein informatives<br />
Buch unter dem Motto #meetthebeefamily<br />
verfasst. Neben spannenden Fakten<br />
und erstaunlichen Geschichten gibt es<br />
praktische Tipps für bienenfreundliche Gärten<br />
und Blumenwiesen, Anleitungen für<br />
DIY-Projekte wie Insektentränken, Sandarien<br />
oder Wildbienenhotels. QR-Codes im<br />
Buch führen zu Info-Videos auf Quentins<br />
Youtube-Account.<br />
Kultur ist altersund<br />
klassenlos<br />
KulturTafel Heilbronn e.V.<br />
ermöglicht kulturelles Leben<br />
für alle Menschen<br />
unten: Melinda Nagy/shutterstock.com; oben: Verlag Eugen Ulmer<br />
Die KulturTafel Heilbronn wurde im März<br />
2014 ins Leben gerufen, um Menschen mit<br />
geringem Einkommen die Möglichkeit zu<br />
geben, kostenfrei an Kultur- und Sportveranstaltungen<br />
teilzunehmen. Gäste der Kultur-<br />
Tafel können zum Beispiel Personen sein,<br />
die Bürgergeld erhalten, ältere Menschen<br />
mit Grundsicherung, Alleinerziehende oder<br />
Familien mit niedrigem Einkommen. Um<br />
Gratis-Tickets für Veranstaltungen zu bekommen,<br />
ist lediglich ein Antrag nötig. Die<br />
Arbeit der KulturTafel lässt sich durch die<br />
Spende von Eintrittskarten fördern. Alle, die<br />
nicht wollen, dass ihre Eintrittskarte ungenutzt<br />
bleibt, sind herzlich willkommen, diese<br />
dem Verein zur Verfügung zu stellen.<br />
AUFGEKREUZT<br />
5
WIR STELLEN DIE GRETCHENFRAGE ...<br />
„Nun sagen Sie,<br />
wie haben Sie es<br />
mit Genuss<br />
und Glaube?“<br />
Glauben und Genießen passen auf<br />
den ersten Blick nicht zusammen.<br />
Oder doch? Der evangelische Pfarrer<br />
Lukas Gansky veranstaltet unter<br />
anderem Benefiz-Weinproben oder<br />
spricht in Genuss-Podcasts, für ihn<br />
ergänzen sich beide Themen hervorragend.<br />
Wir fragen nach.<br />
Herr Gansky, was verstehen Sie unter Genuss?<br />
Genuss bedeutet für mich, dass ich mich an etwas erfreuen kann<br />
und ein positives, vielleicht auch spannendes Erlebnis erwarte. Das<br />
setzt bei mir selbst eine gewisse Offenheit dieser Welt gegenüber<br />
voraus. Ich interessiere mich und bin offen für eine neue Erfahrung.<br />
Genuss ist ein großes Wort, aber ich glaube es beginnt im ganz<br />
Kleinen. Die Freude an den kleinen, unscheinbaren Blüten während<br />
eines Waldspaziergangs gehört für mich ebenso zum Genuss, wie<br />
das Öffnen einer reifen Flasche Wein aus meinem Keller.<br />
Und wie sieht Ihr persönlicher Genussfavorit aus?<br />
Die Weinwelt hat es mir sehr angetan. Mich begeistert, dass es dort<br />
immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt. Das beginnt mit den<br />
Rebsorten und dieser unglaublichen Vielfalt, und der Handschrift<br />
eines Weinguts. Die Unterschiedlichkeit der Jahrgänge ist unglaublich<br />
faszinierend und nicht zuletzt ist es immer wieder spannend, wie<br />
sich Weine mit der Zeit in der Flasche entwickeln. Am meisten Spaß<br />
macht mir der Wein aber in Verbindung mit einem guten Essen.<br />
Genuss hat viel mit Zeit zu tun, Exklusivität, dem Nichtalltäglichen.<br />
Inwieweit können wir in unserer Überflussgesellschaft überhaupt<br />
noch genießen?<br />
Ich glaube nicht, dass Genuss etwas mit Exklusivität zu tun hat.<br />
Das mag uns der Konsum in unserer Gesellschaft suggerieren. Ein<br />
selbstgebackenes Brot, die blühenden Duftrosen im Garten oder<br />
ein Sonnenaufgang über dem Neckartal – all das hat nichts mit<br />
Exklusivität, nicht mal mit dem „Nichtalltäglichen“ zu tun. Ich glaube<br />
sogar, dass gerade das Streben nach dem scheinbar Exklusiven<br />
oder Nichtalltäglichen uns ein Stück unserer Genussfähigkeit nimmt.<br />
Welche Rolle spielt der Verzicht, damit wir uns wieder an Dingen<br />
erfreuen können?<br />
Im Januar verzichte ich immer auf Alkohol. Auch aus einer gesundheitlichen<br />
Perspektive. Aber: Nach diesem Monat schmeckt der<br />
Wein wieder ganz anders. Verzicht hilft mir, mich neu zu fokussieren.<br />
Ich bin überzeugt: In einer Gesellschaft, die mehr hat als sie<br />
eigentlich braucht, ist es an uns, dass wir uns selbst Grenzen setzen,<br />
um unseren Blick zu schärfen. Die Natur macht das ganz von<br />
selbst. Die ersten Blumen im Frühjahr sehen besonders schön aus,<br />
eben weil ich im Winter darauf verzichten musste.<br />
6 INTERVIEW
Lukas Gansky<br />
Fotos: fornStudio/shutterstock; Portrait: privat<br />
Genuss und Glaube: Was verbindet die beiden Worte außer dem<br />
gleichen Anfangsbuchstaben?<br />
Glaube ist für mich in erster Linie ein Beziehungsgeschehen zwischen<br />
Gott, mir und meinen Mitmenschen. Genuss ist eine Beziehung<br />
zwischen dieser Welt und mir. Im Protestantismus gibt es<br />
eine lange Tradition, Leiblichkeit und Genuss sehr kritisch zu betrachten.<br />
Aber Leiblichkeit gehört zu unserem Menschsein dazu.<br />
Ich wünsche mir, dass wir das wieder entdecken und sehe, dass<br />
es viele Ansätze gibt, die sich in den letzten Jahren sehr positiv mit<br />
Leiblichkeit und Genusskultur auseinandergesetzt haben. Auch der<br />
ökumenische Austausch ist hier sehr bereichernd und ich schätze<br />
sehr die sinnlich-ästhetische Spiritualität, die ich immer wieder in<br />
der katholischen Kirche wahrnehmen konnte.<br />
Genuss klingt Ich-bezogen, ist Ausdruck unserer westlichen Individualgesellschaft.<br />
Wie bringen Sie dies mit Ihrem Beruf als Pfarrer,<br />
der Seelsorge, dem Engagement in der Gemeinde in Einklang?<br />
Ich wünsche mir, dass Genuss eben nicht Ausdruck einer „Ich-bezogenen“<br />
„westlichen Individualgesellschaft“ ist. Feste wurden<br />
schon immer gefeiert und Genussgeschichten gibt es schon immer.<br />
Die Frage ist für mich, wie wir genießen. In meinem Beruf geht<br />
es um Beziehung und der Frage nach Beziehungsfähigkeit. Sowohl<br />
in einer spirituellen, geistlichen Dimension, als auch in einer Zwischenmenschlichen<br />
und nicht zuletzt auch in der Frage, wie ich<br />
als Mensch dieser Welt begegne. Konkret: Ich darf mit Menschen<br />
Abendmahl feiern. Das ist eine gemeinschaftliche, sinnliche Gottesbegegnung.<br />
Aber auch bei scheinbar einfacheren Anlässen, wie<br />
einem gemeinsamen Arbeitseinsatz im Kirchgarten, gehört es für<br />
mich dazu, dass es einen richtigen Feierabend gibt – zum Beispiel<br />
mit Gesprächen am Grill und einem zufriedenen Blick auf das, was<br />
zusammen geleistet wurde.<br />
Bewusster Genuss macht den Menschen zufriedener, so eine<br />
aktuelle Studie der Universität Zürich und der Radboud University<br />
(Niederlande). Welche Tipps haben Sie, um bewussten Genuss zu<br />
erlernen?<br />
In meiner Ausbildung zum Sommelier sollte ich mir Zeit für Gerüche<br />
nehmen. Einfach mal die Nase in die verschiedenen Pflanzen<br />
im Garten stecken. Beim Spazierengehen die Hände durch den<br />
Waldboden gleiten lassen und den Geruch wahrnehmen oder die<br />
Gewürzschublade öffnen und mal an jeder Dose schnuppern. Das<br />
schafft schon nach kurzer Zeit ein Bewusstsein für die unglaubliche<br />
Duftvielfalt und lässt mich innehalten, wenn ich wieder einmal<br />
ein Glas Wein vor mir habe.<br />
Viola Haas glaubt an den Genuss<br />
und genießt den Glauben – jeden<br />
Tag ein bisschen mehr.<br />
Lukas Gansky ist seit März 2024 evangelischer Pfarrer in Cleebronn.<br />
Während des Theologiestudiums hat er eine Ausbildung<br />
zum Sommelier gemacht und sich viel mit Geschmack<br />
und Genuss beschäftigt. Verheiratet ist er mit Hannah Gansky,<br />
ebenfalls Pfarrerin im Kirchenbezirk. Gemeinsam sind die<br />
Beiden gerne draußen unterwegs, sei es im Garten oder beim<br />
Spazieren in den Weinbergen.<br />
INTERVIEW<br />
7
Vor Bernd Schickner liegt ein prall mit<br />
Weinkorken gefüllter Beutel. „Was<br />
willst du damit“, frage ich schmunzelnd.<br />
„Das sind Landungshilfen für meine<br />
Bienen, damit sie im Winter nicht in der Nährlösung<br />
ertrinken.“ Logisch, eigentlich simpel.<br />
Schon was gelernt.<br />
Ich bin neugierig: „Wie oft besuchst du<br />
deine Bienen?“ – „Im Winter lasse ich sie in<br />
Ruhe. Sie sitzen dicht gedrängt in ihrem Stock<br />
und wärmen sich durch Muskelzittern. Erst<br />
März/April schaue ich das erste Mal nach<br />
ihnen. Du darfst gerne mitkommen.“ Ich frage<br />
Bernd nach der passenden Kleidung.<br />
„Nichts Flauschiges!“ Ich befolge seinen Rat<br />
und bin gespannt, was ich zu sehen bekommen<br />
werde. Bernd packt sein Auto. „Steig<br />
ein, wir besuchen zuerst einen Jungimker.“<br />
Bernd Schickner ist in Sachen Imkerei<br />
ein alter Hase. Lange Jahre war er Vorsitzender<br />
des bereits 1880 gegründeten Bezirksimkerverein<br />
Zabergäu. „Anfang der<br />
2000er stand es um die Imkerei in Deutschland<br />
nicht gut, immer weniger Imker und<br />
Imkerinnen pflegten immer weniger Bienenvölker“<br />
erinnert sich Bernd. Diese Zeiten<br />
Ohne Imker käme der Honig nicht ins<br />
Glas. Doch was macht die Beschäftigung<br />
mit den stachligen Insekten so attraktiv?<br />
Eine Reise in die spannende Welt<br />
zwischen Smoker und Waben.<br />
Gottes Werk<br />
und Biene’s<br />
Beitrag<br />
sind zum Glück vorbei. „Insgesamt ist die<br />
Mitgliederzahl beim Deutschen Imkerbund<br />
seit über zehn Jahren wieder gewachsen“,<br />
so Bernd. Die Imkerei liegt im Trend, gerade<br />
bei jungen Menschen.<br />
Eigene Bienen für die<br />
Obstplantage<br />
In der Plantage von Jungimker Norman bin<br />
ich erstaunt! Niemand trägt Schutzkleidung!<br />
„Die brauchen wir nicht, wir haben ausgesprochen<br />
friedliche Bienen.“ Ich bin skeptisch<br />
und zurückhaltend. „Komm näher, damit<br />
du etwas siehst!“ Die Menge an<br />
abgelegten Eiern und geschlüpften Maden<br />
geben Aufschluss, wie gut die Königin überwintert<br />
hat und das Volk sich entwickelt.<br />
Norman öffnet den Stock. Die Honigwaben<br />
sind leer. Die Bienen sollen erst für sich und<br />
ihre Brut Nektar, Pollen und Propolis einlagern.<br />
Durch das Absperrgitter unter den<br />
Honigwaben können nur die Arbeiterbienen<br />
schlüpfen. „Auf diese Weise verhindern wir,<br />
dass sich Brut, Futter und Honig vermischen.<br />
Oder willst du etwa Pollen im Honig haben?“<br />
Fotos: Ulrike Vogt-Wager<br />
8<br />
DA HAB’ ICH WAS GELERNT
„da hab’ ich<br />
was gelernt“<br />
Mit „da hab’ ich was gelernt“<br />
ist die Reihe betitelt,<br />
in der Menschen aus unserer<br />
Gemeinde die gewohnten<br />
Bahnen verlassen und einen<br />
Tag mal einen anderen Beruf<br />
oder eine andere Rolle einnehmen.<br />
Schließlich lernt man<br />
nie aus – und schafft es so,<br />
andere besser zu verstehen.<br />
Nicht umsonst gelten Bienen als fleißig:<br />
Für 500 Gramm Honig müssen<br />
Arbeitsbienen rund 40.000-mal ausfliegen<br />
und dabei eine Flugstrecke<br />
von rund 120.000 km zurücklegen.<br />
Hierbei entsteht das gesündeste Lebensmittel,<br />
das sich der Mensch seit<br />
mehreren tausend Jahren zu Nutzen<br />
macht. Rund 140.000 Imkerinnen und<br />
Imker mit insgesamt etwa 960.000<br />
Bienenvölkern sorgen in Deutschland<br />
für eine reich gedeckte Honigtafel.<br />
Wer Imker werden will, kann sich<br />
beim Imkerverein bewerben und<br />
durchläuft dort eine zweijährige Jungimkerausbildung<br />
mit Schulungen, wird<br />
mit einem kleinen Volk und einer Königin<br />
ausgestattet, erhält eine Futter-,<br />
eine Brutwabe und eine Mittelwand.<br />
Anfangs steht ein erfahrener Imker<br />
zur Seite.<br />
Ulrike Vogt-Wager schwingt<br />
Nadel und Faden und gerne<br />
auch mal das Tanzbein.<br />
grinst Bernd schelmisch. Unter dem Gitter<br />
krabbeln die Bienen zwischen den Waben<br />
herum. Sie umschwärmen uns. Ich will abwehrend<br />
den Kopf schütteln und mich wegdrehen.<br />
Doch dann sehe ich beeindruckt zu,<br />
wie Norman eine Wabe nach der anderen<br />
herausnimmt. Vorsichtig, fast schon liebevoll<br />
schiebt er beim Bewegen der Waben<br />
das eine oder andere Bienchen mit dem<br />
Finger zur Seite, um es nicht zu verletzen.<br />
Und dann! Eine Biene setzt sich auf meine<br />
Hand. Mein erster Gedanke: abschütteln!<br />
Doch ich halte still und beobachte, wie sie<br />
herumkrabbelt. Erst als ich leicht blase, fliegt<br />
sie davon. Ich staune – ich habe keine Panik<br />
bekommen!<br />
Wir brauchen die Bienen,<br />
sie brauchen uns<br />
Inspiriert durch erste Versuche mit Wildbienen<br />
ist die Imkerei für Bernd ein leidenschaftliches<br />
Hobby geworden. Bei ihm darf ich<br />
mithelfen. Ich soll mit wenigen Stößen aus<br />
dem Smoker die Bienen ablenken. Nun kann<br />
er den Stock öffnen. Bernd nimmt eine Wabe<br />
heraus und reicht sie mir. Ich zögere. „Nimm<br />
sie!“ Ich greife sie mit spitzen Fingern, geheuer<br />
ist mir nicht. „Nicht fallen lassen! Du<br />
musst sie richtig festhalten! Dreh sie mal<br />
und schau sie dir von allen Seiten an!“ Auf<br />
der Wabe und an meinen Fingern vorbei<br />
krabbelt es. Ich schnaufe tief durch und tue,<br />
was er sagt, bin aber erleichtert, als er die<br />
Wabe wieder nimmt und zurückstellt. Bernd<br />
entfernt dem Stock die Drohnenwabe. „Meine<br />
Jungköniginnen werden handbesamt. So<br />
gewährleisten wir Züchter bei den Bienen<br />
nur ‚gute‘ Eigenschaften, wie Friedfertigkeit<br />
und Krankheitsresistenz der Völker als auch<br />
eine produktive Königin.“ Ohne die Pflege<br />
und Fürsorge des Imkers hat ein Volk kaum<br />
noch eine Chance zu überleben.<br />
So langsam erschließt sich mir die Faszination<br />
Imkerei. Bienen zählen zu den wichtigsten<br />
Nutztieren, sie bestäuben rund 80<br />
Prozent der heimischen Pflanzen. Bienenschutz<br />
ist also Umweltschutz, sichert die<br />
Artenvielfalt und stärkt das Ökosystem. Er<br />
dient uns allen. Aber auch jedem einzelnen<br />
Imker. Wissenschaftler haben nachgewiesen,<br />
dass Imkerei eine enorm entspannende<br />
Wirkung zeigt, ähnlich Meditation und Achtsamkeitsübungen.<br />
Summende Bienen beim<br />
Pollensammeln sind wahrlich beruhigend.<br />
Genießen beginnt also nicht erst beim Endprodukt<br />
Honig, sondern bereits auf dem<br />
spannenden Weg dahin. „Nebenbei kann<br />
man auch noch ein bisschen Geld verdienen“,<br />
freut sich Bernd mit einem Augenzwinkern.<br />
Welches Hobby kann das schon von<br />
sich sagen.<br />
DA HAB’ ICH WAS GELERNT<br />
9
Lieblingsorte<br />
Wo ist Ihr Lieblingsort, welcher<br />
Platz zieht Sie immer wieder in den<br />
Bann? In dieser Serie erzählen<br />
Menschen aus der Gemeinde von<br />
ihren persönlichen Plätzen.<br />
Seelenbaumeln<br />
am Spitzenberg<br />
Ich habe das große Glück in einer wunderschönen Gegend wohnen<br />
zu dürfen, im Oberen Zabergäu, in Zaberfeld. Zaberfeld ist<br />
eingerahmt von Natur pur – von drei Seen umgeben, im Norden<br />
schützt der Heuchelberg mit seinen Weinbergen, im Süden die bewaldeten<br />
Höhen des Stromberg vor schlechtem Wetter. Diese traumhafte<br />
abwechslungsreiche Landschaft ermöglicht es mir an sieben<br />
Tagen in der Woche neue Wege zu erkunden, sei es zu Fuß oder mit<br />
dem Fahrrad.<br />
Einer meiner Lieblingsplätze ist jedoch der Spitzenberg, der<br />
Hausberg von Zaberfeld, direkt vor meiner Haustür. So oft ich<br />
kann, gehe ich den Berg hinauf, von hier oben hat man einen<br />
herrlichen Blick übers Zabergäu, am Fuß liegt das heimatliche<br />
Zaberfeld. Ganz besonders gerne komme ich im Frühjahr her,<br />
dann, wenn der Rotmilan wieder da ist und seine Kreise zieht.<br />
Immer wieder aufs Neue lohnt sich eine Erkundungstour rund um<br />
den Berg: das saftige Grün schmeichelt den Augen, die blühenden<br />
Streuobstwiesen zeigen, wie sich Naturnähe und schwäbische<br />
Schaffigkeit perfekt vereinen, von oben streift der Blick über<br />
die Ehmetsklinge, den Katzenbachsee und den Michelbacher See<br />
und reicht bei guter Sicht bis zum Michaelsberg. Diese und noch<br />
viele weitere Ausblicke sind alles Gründe, regelmäßig meinen<br />
Lieblingsplatz aufzusuchen und einfach nur die Seele baumeln<br />
lassen. Der Spitzenberg ist einfach – spitze!<br />
Gisela Sell engagiert sich seit vielen Jahren<br />
in der Arbeit mit Senior:innen in der Kirchengemeinde.<br />
links: Gisela Sell; rechts: Tycho Atsma/Unsplash.com<br />
10 LIEBLINGSORTE
Gott spricht zu jedem nur, eh er ihn macht,<br />
dann geht er schweigend mit ihm aus der Nacht.<br />
Aber die Worte, eh jeder beginnt,<br />
diese wolkigen Worte sind:<br />
Von deinen Sinnen hinausgesandt,<br />
geh bis an deiner Sehnsucht Rand;<br />
gib mir Gewand.<br />
Hinter den Dingen wachse als Brand,<br />
daß ihre Schatten ausgespannt<br />
immer mich ganz bedecken.<br />
Laß dir alles geschehn: Schönheit und Schrecken.<br />
Man muß nur gehn: Kein Gefühl ist das fernste.<br />
Laß dich von mir nicht trennen.<br />
Nah ist das Land,<br />
das sie das Leben nennen.<br />
Du wirst es erkennen<br />
an seinem Ernste.<br />
Gib mir die Hand.<br />
Rainer Maria Rilke<br />
Foto: Sophie Rieger<br />
LIEBLINGSORTE<br />
11
Woher kommt der Begriff<br />
Rosenkranz?<br />
Der Name „Rosenkranz“ leitet sich<br />
vom lateinischen Wort „rosarium“ ab,<br />
was einen „Rosengarten“ oder einen<br />
„Kranz aus Rosen“ darstellt. Dieser<br />
Ausdruck steht für eine Reihe von Gebeten,<br />
die ähnlich wie Rosen zu einem<br />
Kranz verflochten sind. Der Rosenkranz<br />
als Gebetsweise entstand im<br />
Mittelalter und die Verbindung zu Rosen<br />
könnte von der Sitte herrühren,<br />
dass Rosen ein Zeichen für die Jungfrau<br />
Maria sind. So ist der Rosenkranz<br />
eine geistliche Blumenkrone, die Maria<br />
zugeeignet ist. Der lateinische Begriff<br />
Rosarium wurde später auf die Gebetskette<br />
übernommen. Es wird vermutet,<br />
dass die Kette ursprünglich<br />
aus Rosenblüten bestand, die auf einer<br />
Schnur aufgereiht waren.<br />
12 WAS MEINEN WIR EIGENTLICH MIT ...
Warum beten<br />
wir eigentlich<br />
den<br />
Rosenkranz?<br />
Wie viele Rosenkränze wohl im hintersten Eck einer Schublade schlummern,<br />
seit sie zur Erstkommunion geschenkt wurden? Zeit, ihn aus seinem Versteck<br />
zu holen und ihm neues Leben einzuhauchen. Denn die Idee hinter<br />
dem Rosenkranzgebet ist eigentlich ziemlich hip.<br />
links: Jayakri/shutterstock.com<br />
Zugegeben, ich bin auch keine große Rosenkranzbeterin. In<br />
meiner Familie hat er nie eine Rolle gespielt. Deshalb habe ich<br />
das Gebet in meiner Kindheit und Jugend auch nie gelernt.<br />
Meinen ersten eigenen Rosenkranz habe ich mir daher erst während<br />
des Studiums zugelegt. Ich dachte, so etwas braucht man als Gemeindereferentin.<br />
Ich habe mir dann auch selbst beigebracht, wie<br />
man ihn betet, allerdings tue ich das sehr unregelmäßig. Im wahrsten<br />
Sinne des Wortes aus der Schublade geholt habe ich ihn im vergangenen<br />
März, als Ehrenamtliche für unsere Erstkommunionkinder<br />
einen Termin zum Rosenkranzbasteln angeboten haben. Kaum zu<br />
glauben, aber es kamen 20 Kinder und haben ihren eigenen Rosenkranz<br />
gebastelt – und auch gelernt, ihn zu beten.<br />
Gebetsschnüre wie der Rosenkranz haben eine lange Tradition<br />
in vielen verschiedenen Religionen und Konfessionen. Der Kartäuser<br />
Dominikus von Preußen aus Trier entwickelte im 15. Jahrhundert<br />
das heutige Rosenkranzgebet und gab den schon bekannten<br />
Gebetsschnüren die Struktur des Rosenkranzes. Er fasste das Leben<br />
Jesu in 50 Betrachtungssätzen zusammen und hob bei jedem<br />
„Gegrüßet seist du Maria“ einen Aspekt seines Lebens aus Sicht<br />
Marias hervor. Daraus entwickelten sich im Laufe der Zeit die 15<br />
Rosenkranzgeheimnisse, wie wir sie heute noch beten.<br />
Das Rosenkranzgebet lebt von der Wiederholung. Wer die Gebete<br />
und Rosenkranzgeheimnisse einmal verinnerlicht hat, kann<br />
mit ihrer Hilfe sehr gut meditieren. Auch in anderen Religionen<br />
spielt die Meditation durch Rezitieren eine wichtige Rolle. So gibt<br />
es im Islam die Gebetsschnur „Misbaha“, deren 99 Perlen Gott preisen.<br />
Und auch Hinduismus und Buddhismus kennen Gebets schnüre<br />
mit je 109 Perlen, mit denen sich ein Mantra rezitieren lässt.<br />
Heute, wo immer mehr Reize, Aufgaben und Informationen auf<br />
uns einprasseln, ist Meditation zusehends beliebter. Sie hilft, Gedanken<br />
aus dem Kopf zu bekommen, um zu sich selbst zu finden<br />
oder christlich gedacht, um Gott nahe zu kommen. Vielleicht ist es<br />
an der Zeit, den Rosenkranz mal wieder aus der Schublade zu holen<br />
und mit Hilfe des Rosenkranzgebets zu sich selbst und zu Christus<br />
zu finden.<br />
Tipp: Eine Anleitung wie der Rosenkranz gebetet wird,<br />
ist im Gotteslob unter der Nummer 4 zu finden.<br />
Laura Sünder nimmt gerne vermeintlich<br />
überholte Traditionen unter die Lupe – und<br />
ist immer wieder überrascht, wie modern<br />
sie immer noch sind.<br />
WARUM BETEN WIR EIGENTLICH ...<br />
13
Im Trauerfall<br />
Erstkommunion<br />
Taufe<br />
Als Pastoralteam begleiten wir Sie gerne<br />
auf dem Weg zur Trauerfeier und gestalten<br />
mit Ihnen das Abschiednehmen. Auch anschließend<br />
sind wir für Sie ansprechbar und<br />
haben ein offenes Ohr für Ihre Trauer. So<br />
laden wir Sie gerne zu unserem offenen Angebot<br />
des monatlich stattfindenden Abends<br />
für Trauernde ein. Wenden Sie sich gerne<br />
an das Pfarrbüro oder direkt an ein Mitglied<br />
des Pastoralteams.<br />
Firmung<br />
Im Sakrament der Firmung stärkt uns Gott<br />
für alles Herausfordernde und Schwierige.<br />
Wir dürfen uns von Gott begleitet wissen.<br />
Am Übergang zum Erwachsenwerden brauchen<br />
junge Menschen Kraft und Halt. In der<br />
Taufe hat Gott zu ihnen Ja gesagt. Bei der<br />
Firmung dürfen sie ihr eigenes Ja zu Gott<br />
sprechen. Noch vor den Sommerferien können<br />
sich Jugendliche zur Firmvorbereitung<br />
anmelden. Von September bis Ende November<br />
bereiten sie sich dann auf das Sakrament<br />
vor. Am Samstag vor dem ersten<br />
Advent wird ihnen Bischof em. Dr. Gebhard<br />
Fürst die Firmung spenden.<br />
Was in der Taufe begonnen hat, findet im<br />
Empfang der Kommunion seine Vertiefung:<br />
wir feiern ‚communio‘ (Gemeinschaft) mit<br />
Jesus Christus, der in Gestalt von Brot und<br />
Wein, in Leib und Blut gegenwärtig ist, sich<br />
mit uns verbindet und uns seiner Freundschaft<br />
vergewissert. Die Vorbereitung auf<br />
das Sakrament ist eine intensive und erlebnisreiche<br />
Zeit. Dieses Glaubensfest feiern<br />
wir am Samstag nach Ostermontag. Eltern<br />
katholischer Kinder der dritten Klassen werden<br />
im Herbst angeschrieben und eingeladen.<br />
Ansprechperson für die Vorbereitung<br />
auf die Erstkommunion ist Gemeindereferentin<br />
Laura Sünder.<br />
Trauung<br />
Das JA zueinander unter Gottes Segen stellen.<br />
Dies ist in allen unseren Kirchen möglich.<br />
Auch wenn Sie sich noch unsicher sind,<br />
ob eine kirchliche Trauung für Sie das Richtige<br />
ist oder wenn Sie noch offene Fragen<br />
haben, so beraten wir Sie gerne. Vereinbaren<br />
Sie dazu gerne einen Gesprächstermin<br />
mit uns.<br />
Die Taufe steht oft am Anfang des Lebens.<br />
Vom ersten bis zum letzten Tag begleitet<br />
uns Gott mit seiner Liebe. Das feiern wir in<br />
der Taufe. Taufgottesdienste können in der<br />
Regel sonntags in einem Gemeindegottesdienst<br />
oder um 12:00 Uhr stattfinden. In<br />
einem Taufgespräch gehen wir gerne auf<br />
Ihre Wünsche und Fragen zur Gestaltung<br />
des Taufgottesdienstes ein.<br />
Das Team<br />
Oliver Westerhold<br />
Tel. 07135 5304<br />
Oliver.Westerhold@drs.de<br />
Laura Sünder<br />
Tel. 07135 9307282<br />
Laura.Suender@drs.de<br />
Wilhelm Forstner<br />
Tel. 0171 3082849<br />
Willi.Forstner@t-online.de<br />
Pfarramt St. Michael<br />
Sattelmayerstr. 3<br />
74336 Brackenheim<br />
Tel. 07135 5304<br />
Fax 07135 15117<br />
stmichael.brackenheim@drs.de<br />
links: Katharina Gebauer; Irina Wilhauk/shuttersock.com; Kzenon/shutterstock.com; Martin Ahls/pfarrbriefservice; Kseniya Maruk/shuttertsock.com; rechts: Katharina Gebauer<br />
14 WISSENSWERT
Gottesdienste<br />
im Zabergäu<br />
DIENSTAG<br />
18:30 Uhr | St. Ulrich, Stockheim<br />
MITTWOCH<br />
18:30 Uhr | Hl. Dreifaltigkeit, Güglingen<br />
DONNERSTAG<br />
8:00 Uhr | Christus König, Brackenheim<br />
FREITAG<br />
18:30 Uhr | St. Michael, Michaelsberg<br />
FEIER DES SONNTAGS<br />
SA 18:30 Uhr | Stockheim<br />
Vorabendmesse<br />
SO 9:00 Uhr | Michaelsberg<br />
SO 10:30 Uhr |<br />
Brackenheim und Güglingen (im Wechsel)<br />
Gottesdienstzeiten und besondere Termine finden<br />
Sie immer aktuell unter<br />
WWW.KATH-KIRCHE-ZABERGAEU.DE<br />
Unsere einfach gehaltenen<br />
Gottesdienste an den Werktagen<br />
von Dienstag bis Freitag<br />
wollen Oasen für Sie<br />
sein. Herzliche Einladung, die<br />
schlichte und ruhige Atmosphäre<br />
der Liturgien und das<br />
gemeinsame Gebet Ihren Alltag<br />
prägen zu lassen.<br />
In den Sommerferien reduziert<br />
sich das gottesdienstliche Angebot<br />
auf je einen Gottesdienst<br />
am Dienstag, Samstag und<br />
Sonntag.
Was ich<br />
gerade lese<br />
/ Was mich<br />
inspiriert<br />
Anne Scheller<br />
Sternenschweif,<br />
Das geheime Einhornbuch<br />
Franckh Kosmos Verlag 2019<br />
Hardcover, 192 Seiten<br />
ISBN 978-3440162545<br />
Anne Scheller<br />
Sternenschweif,<br />
Das geheime Einhornbuch<br />
Für mich ist das Buch ein „magisches Buch“. Es hat viele Geheimnisse<br />
zu entdecken und ist sehr abwechslungsreich, weil immer<br />
wieder Rätselseiten dazwischenkommen. Erst wenn man diese gelöst<br />
hat, kann man in der Geschichte weiterlesen. Das hat mir richtig<br />
gut gefallen. Man kann ganz viel eigene Fantasie in das Buch<br />
einbringen, wenn man möchte. Das finde ich super. Das Buch ist<br />
leicht zu lesen und es gibt viele schöne Bilder darin von Einhörnern<br />
und Menschen. Irgendwie habe ich mir beim Lesen auch ein Einhorn<br />
gewünscht. Die Geschichte ist auch spannend, weil man unbedingt<br />
möchte, dass das Land der Einhörner, Arkadia, gerettet<br />
wird und nicht verloren geht. Es gibt noch weitere Bände dieser<br />
Art. Sie heißen „Das Buch der Freundschaft“ und „Das geheime<br />
Zauberbuch“. Ich habe schon alle gelesen. Mein Favorit ist aber<br />
wirklich dieses hier.<br />
Meister Hans, Trude Ehlert<br />
Maister Hannsen<br />
des von Wirtenberg Koch<br />
In den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts hat Tupperware<br />
nicht nur Küchen- und Haushaltsartikel aus Kunststoff produziert,<br />
sondern gab auch Kochbücher heraus. Hierzu zählen unter<br />
anderem fünf Faksimile-Ausgaben mittelalterlicher und frühneuzeitlicher<br />
Kochbücher. Die Ausgaben wurden nur einmal aufgelegt,<br />
entsprechend selten sind sie heute.<br />
Maister Hannsen des von Wirtenberg<br />
Koch ist das letzte Buch der<br />
Reihe, das mir noch in meiner kleinen<br />
Sammlung fehlte. Es handelt<br />
sich um eine Transkription und Übersetzung<br />
einer Rezeptsammlung aus<br />
dem Spätmittelalter. Eines der bekanntesten<br />
Rezepte kennen wir auch<br />
heute noch durch den Kinderreim<br />
„Backe, backe Kuchen...“.<br />
Bei Maister Hannsen heißt es:<br />
„Wer eine gute Speise haben will,<br />
der braucht siebenerlei Sachen, du<br />
musst Milch haben, Salz und<br />
Schmalz, Zucker, Eier und Mehl,<br />
Safran dazu, dann wird es gelb.“<br />
Meister Hans, Trude Ehlert<br />
„Maister Hannsen des von<br />
Wirtenberg Koch (1460)“<br />
Tupperware, Frankfurt, 1996<br />
Hardcover, 349 S.<br />
ISBN 3-403-02861-5<br />
Ob Beilage, Hauptgericht oder Nachtisch – die Rezepte sind gut<br />
beschrieben, enthalten aber keine Mengen- und Zeitangaben. Die<br />
Bandbreite reicht von einfachen Rezepten, zum Beispiel für Senf, bis<br />
hin zu sehr aufwändig zubereitetem Fisch, der sich auf dreierlei Art<br />
zubereiten lässt: gebacken, gekocht und gebraten. Der nur als Gedächtnisstütze<br />
(also nicht für den Laien) geschriebene Text ist oft<br />
nur für Leser verständlich, die sich bereits in der mittelalterlichen<br />
Küche auskennen. Dann erlauben die 289 (!) Gerichte aus dem Jahr<br />
1460 eine kulinarische Entdeckungsreise in die Vergangenheit.<br />
Mich faszinieren die alten Rezepte. Sie sind eine willkommene authentische<br />
Ergänzung unserer Lagerdarstellungen mittelalterlichen<br />
Lebens, bei der wir die Zeit um 1525 wiederbeleben. Wer einmal in<br />
die Essgewohnheiten der Oberschicht im Spätmittelalter eintauchen<br />
will, bekommt mit dieser Sammlung einen schönen Überblick und<br />
vielleicht auch Lust, das eine oder andere Gericht zu kochen.<br />
Stefan Schulz ist Mitglied im Orts ausschuss<br />
Stockheim. In seiner Freizeit beschäftigt er sich<br />
mit dem Leben im Mittelalter.<br />
Lesetipp von Carlotta Höfler,<br />
die dieses Jahr bei uns zur Erst kommunion gegangen<br />
ist und während der Vorbereitung verraten hat, dass<br />
sie ein großer Bücherwurm ist.<br />
Fotos: privat<br />
16 WAS ICH GERADE LESE
Unsere Orte<br />
Brackenheim | Christus König<br />
Ambonen –<br />
Orte für das<br />
Wort Gottes<br />
Güglingen | Heilige Dreifaltigkeit<br />
rechts: Katharina Gebauer; rechts unten: Archivbild<br />
Selbst eingefleischte Kirchgänger dürften<br />
erstaunt sein: Die Mehrzahl von Ambo heißt<br />
Ambonen? Richtig. Und als Ambo wird der<br />
Ort in einer katholischen Kirche bezeichnet,<br />
an dem das Wort Gottes verkündet wird. Er<br />
ist ein Lesepult, den wir aber seit dem Zweiten<br />
Vatikanischen Konzil viel lieber ‚Tisch<br />
des Wortes‘ nennen, da an ihm das Wort<br />
Gottes ähnlich einer Speise zur geistlichen<br />
Nahrung verkündet wird. Seinen Namen hat<br />
der Ambo vom griechischen Wort ‚anabainein‘,<br />
was „hinaufsteigen“ bedeutet. Von<br />
seiner Entstehung her ist der Ambo ein etwas<br />
erhöhter Platz, von dem aus die gottesdienstlichen<br />
Lesungen aus der Heiligen<br />
Schrift vorgetragen werden. Wer beispielsweise<br />
schon einmal die Kirchen San Clemente<br />
oder Santa Maria in Cosmedin in<br />
Rom besuchte, hat sozusagen die Urform<br />
von Ambonen vor dem geistigen Auge. Heute<br />
ist der Ambo als liturgischer Ort für die<br />
Eucharistiefeier in einer Kirche verpflichtend<br />
vorgeschrieben und als Ort des Wortgottesdienstes<br />
reserviert für die Lesungen, den<br />
Antwortpsalm, das Exsultet in der Osternacht<br />
sowie die Predigt und die Fürbitten.<br />
Seit dem letzten Konzil werden Ambonen<br />
häufig ganz ähnlich zur Altargestaltung ausgeführt.<br />
Der Tisch des Wortes und der Tisch<br />
des Mahles zeigen so die zwei großen Teile<br />
des Gottesdienstes und gleichzeitig die<br />
Einheit der gesamten Feier auf.<br />
Oliver Westerhold<br />
träumt vom Tiny House.<br />
Cleebronn | St. Michael<br />
Stockheim | St. Ulrich<br />
UNSERE ORTE<br />
17
Zartschmelzendes Zitroneneis<br />
Stell dir vor, du genießt ein leckeres Zitroneneis,<br />
das in einer echten Zitronenschale serviert wird!<br />
Es ist eine tolle Mischung aus cremiger Süße und<br />
dem spritzigen Geschmack der Zitrone.<br />
So erfrischend und besonders - einfach perfekt<br />
für einen heißen Sommertag!<br />
1. 2.<br />
1. Schneide die vier Zitronen in der Mitte durch<br />
und hole das Fruchtfleisch heraus.<br />
2. Drücke das Fruchtfleisch gut aus, um den Saft<br />
zu bekommen.<br />
3. Messe den Saft ab und gib ihn zusammen mit<br />
den anderen Zutaten in einen Topf.<br />
4. Koche alles kurz auf, Drehe dann die Temperatur<br />
runter und lass es 15 Minuten lang bei niedriger<br />
Temperatur köcheln.<br />
5. Nimm den Topf vom Herd und fülle die Mischung<br />
in die ausgehöhlten Zitronenschalen.<br />
6. Stell die Zitronenschalen am besten auf<br />
Eierbecher oder Ringe aus Alufolie, damit sie<br />
nicht umkippen.<br />
7. Ab damit in den Gefrierschrank<br />
für 2-3 Stunden.<br />
8. Jetzt kannst du dein selbstgemachtes<br />
Zitroneneis genießen.<br />
Das brauchst du<br />
Für 8 Portionen:<br />
• 4 Bio-Zitronen<br />
(+1 für den Zitronenabrieb)<br />
• 200 ml Bio-Sahne<br />
(die ist so schön cremig)<br />
• 60 ml Zitronensaft<br />
• 3 Minzblätter<br />
• Zitronenabrieb einer Bio-Zitrone<br />
• 50 g Zucker<br />
Dieses leckere Rezept stammt von<br />
Steffi Biedermann, die viele aus der<br />
SWR-Sendung „Kaffee oder Tee“<br />
kennen. Aber psst, unsere Freundschaft<br />
begann schon vor über<br />
20 Jahren in der Krabbelgruppe<br />
unserer Kinder.<br />
Fotos: Pia Winkler, Portrait: privat<br />
18 KINDERSEITE
auskosten<br />
der duft von kaffee<br />
besonders je früher der morgen<br />
die aussicht auf urlaub<br />
und das rauschen der wellen<br />
deine umarmung<br />
nach einem lang ersehnten wiedersehn<br />
dass du mich verstehst<br />
auch wortlos<br />
ein selbstgemachtes vesperbrot<br />
irgendwo auf halber strecke<br />
und hoffnung<br />
die sich breit macht<br />
das meer an margeriten<br />
dem rasenmäher noch einmal entkommen<br />
sonntagnachmittags<br />
zwischen zimtschnecken und erdbeerkuchen<br />
die warmen strahlen der sonne<br />
am ende des tages<br />
auskosten und<br />
sich im herzen zergehen lassen<br />
wenn nötig<br />
davon zehren können<br />
Claudia Weiler<br />
IMPULS<br />
19
Kleidersammlung der Aktion Hoffnung<br />
im Dekanat Heilbronn – Neckarsulm<br />
Am 4. Mai 2024 beteiligten sich 20 Kirchengemeinden des Dekanats Heilbronn-Neckarsulm<br />
an der Aktion Hoffnung und sammelten insgesamt 17.120 kg gebrauchte Textilien und<br />
Schuhe. Auch unsere Gemeinde war dabei. Die Hälfte des Erlöses kommt missionarischen<br />
und entwicklungspolitischen Zwecken des Dekanats zugute. Im Jahr 2023 kamen bei der<br />
Aktion Hoffnung insgesamt fast 247 Tonnen Textilien zusammen. Kleidung, die noch gut<br />
erhalten ist, wird in den SECONTIQUE-Boutiquen verkauft, um soziale Projekte nachhaltig<br />
zu fördern. Kleiderspenden können jederzeit in die Sammelbehälter bei der Kirche<br />
Heilige Dreifaltigkeit in Güglingen und dem Gemeindehaus St. Franziskus in Stockheim<br />
eingeworfen werden.<br />
Foto: Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart e.V.<br />
www.kath-kirche-zabergaeu.de<br />
Unsere Schöpfung ist uns wichtig.<br />
Der Umschlag des Magazins ist<br />
auf Recycling-Papier gedruckt.