Projekt Lebenswege 2024/2025
„Projekt Lebenswege“ – das Magazin nicht nur für aktive Senioren, sondern auch für Menschen mit Behinderungen oder vorübergehender Mobilitätseinschränkung, die Informationen suchen, um ihre persönlichen Lebenswege bewusst gestalten zu können.
„Projekt Lebenswege“ – das Magazin nicht nur für aktive Senioren, sondern auch für Menschen mit Behinderungen oder vorübergehender Mobilitätseinschränkung, die Informationen suchen, um ihre persönlichen Lebenswege bewusst gestalten zu können.
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<strong>2024</strong>/<strong>2025</strong><br />
MIT ZWEI<br />
GEWINNSPIELEN<br />
AUF SEITE 1 UND 3<br />
VERTEILUNG: SCHWARZWALD-BAAR-KREIS<br />
LANDKREIS ROTTWEIL<br />
LANDKREIS TUTTLINGEN<br />
VIELE<br />
www.lebenswege-sbh.de<br />
ANGEBOTE, WICHTIGE TIPPS, WOHN- UND LEBENSKONZEPTE FÜR BETREUUNG UND PFLEGE<br />
Tradition & Moderne<br />
Der Spitalfonds Villingen<br />
Unser Leistungsangebot umfasst:
Wir sind da, wenn es<br />
um die Pflege geht.<br />
Sind Pflegeleistungen plötzlich ein Thema?<br />
In die Situation kann jeder kommen. Im akuten Pflegefall müssen innerhalb kurzer Zeit viele Entscheidungen<br />
getroffen werden. Braucht ein Mensch Hilfe, kümmert sich meist zuerst ein nahestehender<br />
Angehöriger um Dinge, die akut anstehen. Eine gute Pflege setzt eine durchdachte Planung voraus.<br />
Die individuelle Situation und die Wünsche des Pflegebedürftigen sowie die Handlungsmöglichkeiten<br />
der Angehörigen müssen in Einklang gebracht werden. Viele Fragen stehen im Raum:<br />
• Wer übernimmt die Pflege?<br />
• Was hat es mit den Pflegegraden auf sich?<br />
• Welche Leistungen stehen Pflegebedürftigen zu?<br />
• Welche Unterstützung können Sie beantragen?<br />
• Wo finden Sie die passende Pflegeeinrichtung?<br />
• Was sollten Sie nun konkret machen?<br />
Die vivida bkk ist für Sie da und unterstützt Sie persönlich mit<br />
Expertenwissen und einem umfangreichen Informations- und<br />
Leistungspaket, damit Ihnen schon mal eine kleine Last vom<br />
Herzen fällt.<br />
www.vividabkk.de<br />
07720 9727-0<br />
Jetzt direkt<br />
informieren.<br />
Gemeinsam<br />
für Ihre Gesundheit
VORWORT<br />
»Halte dir jeden Tag dreißig Minuten für deine Sorgen<br />
frei, und in dieser Zeit mache ein Nickerchen.« A. Lincoln<br />
<strong>Lebenswege</strong><br />
GEWINNSPIEL<br />
Eintrittskarten für drei Museen<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
<strong>Lebenswege</strong> entstehen aus jährlich addierten<br />
Etappen. Wir können Standorte wechseln, uns<br />
mit eigenen Ideen unterschiedliche Pfade suchen.<br />
Immer bleibt es ein Weg vom Start bis<br />
zum ungewissen Ziel, bebaut mit Glück und<br />
Pech, mit erfreulichen Abschnitten, mit unausweichlichen<br />
Schicksalsschlägen, Krankheiten<br />
und Behinderungen. Rein mathematisch sind<br />
weder Überholen noch ein Zurück möglich.<br />
Wir bestimmen das Tempo und wünschen uns<br />
barrierefreie Strecken. Barrierefreiheit ist ein<br />
vielfältiges Thema mit zahlreichen Facetten.<br />
Eine ist unser Alltag drinnen und draußen,<br />
die andere betrifft verbal aufgetürmte Barrieren<br />
im Miteinander. Gemeinsam sind wir<br />
unterwegs mit denen, die nach uns kommen,<br />
neben uns gehen oder mit Menschen, die vor<br />
uns ihre schwierige Etappe bewältigen. Keiner<br />
möchte auf seiner letzten Wegstrecke belehrt<br />
werden, dass man auf das eigene Alter<br />
schauen solle oder von der Therapie nicht zu<br />
viel erwarten könne. Man müsse bescheidener<br />
werden und zurückstecken. Wer will das<br />
hören, wenn man noch Lebenslust verspürt?<br />
Experten mit diesen Weisheiten kommen<br />
vermutlich erst später dort an. Pessimismus<br />
zerstört jede Motivation, macht sprach- und<br />
mutlos und ist zum Glück selten. Allen Wegen<br />
gleich sind Erfahrungen rechts und links der<br />
Strecke, die wir wie bunte Sträuße pflücken<br />
können. Ob gut oder schlecht, man kann sie<br />
mitnehmen oder stehenlassen.<br />
Beeindruckende Mutmacher-Geschichten<br />
haben wir viele gehört. Ihre Erzähler kennen<br />
dunkle Ecken, haben dennoch Auswege gefunden.<br />
Da ist das Pflegepersonal, das Perle,<br />
Sonne oder Buzzi genannt wird. Bitte, möge<br />
sich keiner mokieren und Respektlosigkeit beklagen.<br />
Mit der Meinung ist man vermutlich<br />
noch nicht an diesem, seinen Lebensabschnitt<br />
angekommen. Wir lernten sie kennen, die<br />
Ärzte, Therapeuten, Helfer in Not und Mitmenschen,<br />
die sich um gute Alltagsbewältigung<br />
kümmern. Ihr erster Blick gilt nicht der<br />
Uhr, sondern den Wanderern auf beschwerlichen<br />
Lebenskilometern. Ihnen allen ein Danke<br />
für ihre Geschichten, Einblicke und Ratgeber,<br />
die zu neuen Wegen inspirieren können. Kein<br />
Navi kann sie anzeigen. Was sie brauchen,<br />
sind unsere Wünsche, Ideen und neue Ziele,<br />
nur keine Barrieren. Allen Wanderern wünschen<br />
wir einen gelingenden Lebensweg,<br />
Ihr <strong>Projekt</strong>-<strong>Lebenswege</strong>-Team.<br />
FRAGE |<br />
Welches Auto<br />
wurde im Volksmund<br />
»Knutschkugel« genannt?<br />
Die Auflösung finden Sie<br />
auf den Seiten 6 und 7<br />
EINSENDESCHLUSS |<br />
31. August <strong>2024</strong><br />
MITMACHEN<br />
UND GEWINNEN!<br />
EINTRITTS-<br />
KARTEN FÜR<br />
3 MUSEEN<br />
LÖSUNGSWORT AN |<br />
Kuhn Fachverlag GmbH & Co. KG<br />
Redaktion <strong>Lebenswege</strong><br />
Marktplatz 7<br />
78054 VS-Schwenningen<br />
oder per Mail:<br />
magazin@lebenswege-sbh.de<br />
Eine spannende Zeitreise<br />
in die Erlebniswelten: Auto- und Uhrenmuseum<br />
»ErfinderZeiten«, Eisenbahnmuseum<br />
und Dieselmuseum in Schramberg<br />
Steffi Findeisen | Steffi Scherr mit Pauline | Yvonne Jäschke | Petra Klose<br />
www.lebenswege-sbh.de<br />
Das Auto- und Uhrenmuseum dokumentiert auf<br />
fünf Etagen mit Fahrzeugen die Volksmotorisierung,<br />
den Alltag und den Pioniergeist des »Kleinen<br />
Mannes«. Erinnerungen werden wach durch<br />
eingerichtete Szenen des täglichen Lebens mit<br />
zeittypischen Gebrauchsgegenständen. Und für<br />
Uhrenliebhaber drehen sich die Räder der Uhrengeschichte<br />
von der Holzuhr bis zum heutigen präzisen<br />
Zeitmesser. Unmittelbar daneben befinden<br />
sich das Eisenbahnmuseum Schwarzwald und das<br />
Dieselmuseum. Am letzten Septemberwochenende<br />
<strong>2024</strong> findet dazu noch ein Dampfmaschinenfest<br />
und das Echtdampftre˛ en statt.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.auto-und-uhrenwelt.de
Günter Reichert<br />
Geschäftsführer<br />
Spitalfonds Villingen<br />
Abt-Gaisser-Haus, Schulgasse 23<br />
78050 Villingen-Schwenningen<br />
»Mit unseren vielfältigen Einrichtungen unterstützt<br />
der Spitalfonds Villingen hilfe- und pflegebedürftige<br />
Personen.«<br />
Lesen Sie weiter auf Seite U4<br />
Ileana Rupp<br />
Stiftsdirektorin<br />
KWA Kurstift Bad Dürrheim<br />
Am Salinensee 2<br />
78073 Bad Dürrheim<br />
»Durch individuelles Wohnen können Senioren mit uns<br />
ihre Vorstellungen von einem selbstbestimmten Leben<br />
im Alter verwirklichen.«<br />
Lesen Sie weiter auf Seite<br />
43<br />
Matthias Trautmann<br />
Heimleiter<br />
Bürgerheim VS<br />
Mauthestraße 7–9<br />
78054 Villingen-Schwenningen<br />
»Überzeugen Sie sich selbst bei einem Besuch über<br />
unsere liebevolle Pflege und die besondere Atmosphäre<br />
unseres Hauses.«<br />
Lesen Sie weiter auf Seite<br />
37<br />
Maria Noce | Gründerin und Geschäftsführerin<br />
Hospiz Via Luce<br />
gemeinnützige GmbH<br />
Virchowweg 22<br />
78054 Villingen-Schwenningen<br />
»Bei uns im Hospiz steht das Leben im Fokus.<br />
Unsere Gäste leben würdevoll und selbstbestimmt<br />
bis zuletzt.«<br />
Lesen Sie weiter auf Seite<br />
13<br />
Martin Hayer | Heimleiter<br />
AWO Seniorenzentrum<br />
Am Stadtpark<br />
Reutlinger Straße 10<br />
78054 Villingen-Schwenningen<br />
»Die <strong>Lebenswege</strong> unterschiedlichster Menschen, die<br />
bei uns leben oder arbeiten, machen mich demütig<br />
und dankbar.«<br />
Lesen Sie weiter auf Seite<br />
9<br />
Markus Schrieder | Geschäftsführer<br />
Evangelische Altenpflege<br />
St. Georgen gGmbH<br />
August-Springer-Weg 20<br />
78122 St. Georgen<br />
»Themen wie Alter und Krankheit werfen Fragen<br />
auf. Wir haben nicht auf jede eine Antwort –<br />
aber die passende Pflegelösung.«<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 31<br />
Andrea Oldach<br />
Gesellschafterin/Geschäftsführerin<br />
Casa Vitale Betreuungs GmbH<br />
Salinenstraße 32<br />
78073 Bad Dürrheim<br />
»Es ist uns eine Herzensangelegenheit, Ihnen durch<br />
individuelle Unterstützung ein selbstbestimmtes<br />
Leben zu ermöglichen.«<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 17<br />
Thomas Brobeil<br />
Geschäftsführer<br />
Vinzenz von Paul Hospital gGmbH<br />
Schwenninger Straße 55<br />
78628 Rottweil<br />
»Das Vinzenz von Paul Hospital steht für moderne<br />
Medizin, gute Pflege und menschliche Zuwendung.«<br />
Lesen Sie weiter auf Seite<br />
11<br />
Angelika Gebauer | Geschäftsführerin<br />
Pro Vita GmbH | Geriatrische Rehabilitation<br />
Am Klosterwald GmbH<br />
Wilhelm-Schickard-Straße 15<br />
78052 Villingen-Schwenningen<br />
»Zur Erhaltung, Besserung oder Wiederherstellung<br />
der Gesundheit ist eine medizinische Rehabilitation<br />
unverzichtbar.«<br />
Lesen Sie weiter auf Seite<br />
37<br />
Isabel von Au<br />
Referat Kommunikation<br />
Fundraising & Nachlässe<br />
Stiftung St. Franziskus<br />
Kloster 2, 78713 Schramberg<br />
»Hinterlassen Sie ›ein Stückchen Ewigkeit‹ und<br />
gestalten Sie so die Zukunft der Stiftung<br />
St. Franziskus mit.«<br />
Lesen Sie weiter auf Seite<br />
35<br />
2
Tradition & Moderne<br />
Der Spitalfonds Vi lingen<br />
ist eine rechtsfähige örtliche<br />
Stiftung des ö fentlichen<br />
Recht sowie die älteste und<br />
bedeutendste soziale Stiftung in<br />
Vi lingen. Seit über 730 Jahren<br />
sorgen wir für den Betrieb<br />
des Pflegeheims Heilig-Geist-<br />
Spital sowie die Betre ung<br />
und Unterstützung hilfs- und<br />
pflegebedürftiger<br />
Personen.<br />
Verwaltung unserer<br />
Wohnanlagen im<br />
Abt-Gai ser-Haus<br />
Schulga se 23, im 2. OG<br />
78050 Vi lingen-Schwe ningen<br />
Tel.: 721 82 -1080<br />
Fax: 0 721 / 82 -1087<br />
info@spitalfonds-vi lingen.de<br />
Unser Leistungsangebot umfa st:<br />
Pflegeheim Heilig-Geist-Spital<br />
Seniorenwohnanlage Wohnpark Ha merhalde<br />
Betreutes Wohnen Am Warenbach<br />
A lgemeine Mietwohnungen<br />
Veranstaltungsräume<br />
Pflegeheim<br />
Heilig-Geist-Spital<br />
Am Warenbach<br />
Bleichestr. 54<br />
78050 Vi lingen-Schwe ningen<br />
Tel.: 721 804-4 0<br />
Fax: 0 721 / 804-4 9<br />
hgs@spitalfonds-vi lingen.de<br />
w.spitalfonds-vi lingen.de<br />
Jetzt direkt<br />
informieren.<br />
Inserentenverzeichnis<br />
AcuMax Med AG<br />
Promenadestrasse 6, 5330 Zurzach (Schweiz<br />
www.reha-lift.com .................................................53<br />
Altec GmbH<br />
Rudolf-Diesel-Str. 7,78224 Singen<br />
www.altec.de .........................................................49<br />
Ambulanter Dienst IGEL GmbH<br />
Niederwiesenstr. 34, 78050 VS-Villingen<br />
www.ambulanter-dienst-igel.de ..........................59<br />
Auto & Uhrenwelt Schramberg<br />
Gewerbepark H.A.U. 3/5, 78713 Schramberg<br />
www.auto-und-uhrenwelt.de ...............................49<br />
AWO Seniorenzentrum Am Stadtpark<br />
Reutlinger Str. 10, 78054 VS-Schwenningen<br />
www.awo-seniorenzentrum-am-stadtpark.de ......... 9<br />
AWO Soziale Dienste gGmbH<br />
An der Halde 41, 78628 Rottweil a.N.<br />
www.awo-rottweil.de ...........................................55<br />
Bestattungs-Dienst Laufer GmbH<br />
Am Waldfriedhof 7-9, 78056 VS-Schwenningen<br />
www.bestattungsdienst-laufer.de ........................58<br />
Bestattungsgesellschaft Hafa mbh<br />
Königstr. 22, 78628 Rottweil<br />
www.bestattungen-hafa.de .................................55<br />
Bettenhaus Schlenker-Kayser<br />
Dauchinger Str. 20, 78056 VS-Schwenningen<br />
www.schlenker-kayser.de .....................................53<br />
BruderhausDiakonie<br />
Bruderhausweg 11, 78737 Fluorn-Winzeln<br />
www.bruderhausdiakonie.de ...............................23<br />
Brugger Elektrotechnik<br />
Zollhäusleweg 9, 78052 VS-Villingen<br />
www.brugger-elektrotechnik.de ..........................58<br />
Bürgerheim Villingen-Schwenningen<br />
Mauthestr. 7-9, 78054 VS-Schwenningen<br />
www.buergerheim.de ...........................................37<br />
Casa Vitale Betreuungs GmbH<br />
Salinenstr. 32, 78073 Bad Dürrheim<br />
www.casavitale.care ..............................................17<br />
Claudio Pinchi<br />
Bertha-von-Suttner-Str. 46, VS-Schwenningen<br />
www.pinchi.de .......................................................58<br />
Dennis + Stefanie Klose<br />
Mozartstr. 66, 78054 VS-Schwenningen .............58<br />
Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband<br />
Villingen-Schwenningen<br />
Albert-Schweitzer-Str. 16<br />
78052 VS-Schwenningen<br />
www.drk-vs.de .......................................................27<br />
Die Zieglerschen - Süd - gem. GmbH<br />
Eugen-Bolz-Str. 13, 78554 Aldingen<br />
www.zieglersche.de/sz-aldingen .........................47<br />
Die Zieglerschen - West - gem. GmbH<br />
Konrad-Adenauer-Str. 6-8, 78050 VS-Villingen<br />
www.zieglersche.de/sz-villingen .........................47<br />
Evangelische Altenhilfe St. Georgen gGmbH<br />
August-Springer-Weg 20, 78112 St. Georgen<br />
www.altenhilfe-st-georgen.de .............................31<br />
Fachdienste Netzwerker gGmbH<br />
Zinkenstr. 10, 78658 Zimmern ob Rottweil<br />
www.fachdienste-netzwerker.de .........................47<br />
FbM Fahrschule und Beratungsstelle<br />
für Menschen mit Handicap<br />
Hummelbergstr. 17, 75337 Enzklösterle<br />
www.fbm-badwildbad.de .....................................58<br />
FriedWald GmbH<br />
Im Leuschnerpark 3, 64347 Griesheim<br />
www.friedwald.de .................................................49<br />
FWD Hausbau- u. Grundstücks GmbH<br />
Gerhart-Hauptmann-Str. 28, 69221 Dossenheim<br />
www.fwd-hausbau.de ...........................................U3<br />
G & G Hairdressers<br />
Marktplatz 9, 78054 VS-Schwenningen<br />
www.g-g-hairdressers.de......................................59<br />
Geriatrische Rehaklinik Am Klosterwald GmbH<br />
Wilhelm-Schickard-Str. 15<br />
78052 VS-Schwenningen<br />
www.geriatrie-vs.de ..............................................37<br />
Hospiz Via Luce gGmbH<br />
78054 VS-Schwenningen<br />
www.hospiz-via-luce.de ........................................13<br />
KWA Kuratorium Wohnen im Alter gAG<br />
Am Salinensee 2, 78073 Bad Dürrheim<br />
www.kwa.de ..........................................................43<br />
PalliativNETZ Landkreis Tuttlingen e.V.<br />
Paul-Ehrlich-Weg 10, 78549 Spaichingen<br />
www.palliativnetz-tut.de ......................................53<br />
PfaNie Reha-Technik GbR<br />
Alleenstr. 7, 78054 VS-Schwenningen<br />
www.pfanie-reha.de .............................................57<br />
ROTH GmbH<br />
Kohlbergstrasse, 72213 Altensteig<br />
www.mobeli.de .....................................................59<br />
Schwarzwald-Baar Klinikum<br />
Klinikstr. 11, 78052 VS-Villingen<br />
www.sbk-vs.de ......................................................... 5<br />
SKM-Kath. Verein für soziale Dienste<br />
Schwarzwald-Baar<br />
Prinz-Fritzi-Allee 2, 78166 Donaueschingen<br />
www.skm-schwarzwald-baar.de ..........................57<br />
Sozialdienst Katholischer Frauen e.V.<br />
Kanzleigasse 30, 78050 VS-Villingen<br />
www.skf-villingen.de .............................................55<br />
Sparkasse Schwarzwald-Baar<br />
Gerberstr. 45, 78050 VS-Villingen<br />
www.spk-swb.de/immobilien ..............................19<br />
Spitalfonds Villingen<br />
Schulgasse 23, 78050 VS-Villingen<br />
www.spitalfonds-villingen.de ...............................U4<br />
Stadt Rottweil - Volkshochschule<br />
Kameralamtsgasse 1, 78628 Rottweil<br />
www.vhs-rottweil.de .............................................58<br />
Stadtbauamt Stadt Villingen-Schwenningen<br />
Marktplatz 1, 78054 S-Schwenningen<br />
www.vs-bus.de ......................................................41<br />
Stiftung St. Franziskus<br />
Kloster 2, 78713 Schramberg<br />
www.stiftung-st-franziskus.de ..............................35<br />
Vinzenz von Paul Hospital gGmbH<br />
Schwenninger Str. 55, 78628 Rottweil<br />
www.VvPH.de .........................................................11<br />
vivida bkk<br />
Spittelstr. 50, 78056 Villingen-Schwenningen<br />
www.vividabkk.de .................................................U2<br />
Volksbank Deisslingen eG<br />
Stauffenbergstr 43, 78652 Deißlingen<br />
www.voba-deisslingen.de ....................................15<br />
Volksbank Schwarzwald-Donau-Neckar eG<br />
Am Seltenbach 15, 78532 Tuttlingen<br />
www-vbsdn-de ......................................................55<br />
Wohnanlage „Löwen“<br />
Vordere Straße 4, 78083 Dauchingen<br />
www.dauchingen.de .............................................49<br />
Zentrum für Betreuung und Pflege<br />
Hirschhalde 1, 78073 Bad Dürrheim<br />
www.korian.de.......................................................53<br />
Zweckverband Verkehrsverbund<br />
Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />
Luisenstraße 4, 78048 VS-Schwenningen<br />
www.mein-move.de ..............................................21<br />
Das Bild zur Gewinnspielfrage!<br />
Frage beantworten und mit etwas<br />
Glück zwei Eintrittskarten für das<br />
Erlebnisressort Europa-Park oder<br />
die Wasserwelt Rulantica in Rust<br />
gewinnen!<br />
Gewinnspiel<br />
Frage |<br />
Nach einem schweren Schlaganfall und einem mühsamen Weg<br />
hatte der Kappeler eine Vision: Den Helm aufsetzen und endlich<br />
wieder fahren können. Wie nennt er seine BMW R1250 GS liebevoll?<br />
(Kleine Hilfe: Auf den Seiten 18/19 unseres Magazins finden Sie die Lösung)<br />
Gewinn |<br />
4 x 2 Eintrittskarten für den Europa-Park oder<br />
die Wasserwelt Rulantica in Rust<br />
Die Auflösung |<br />
finden Sie in unserem Magazin und auf unserer Internetseite:<br />
www.lebenswege-sbh.de<br />
und in unserer Onlineausgabe.<br />
Antwort | Bitte unbedingt mit Ihrem Absender!<br />
Per E-Mail: magazin@lebenswege-sbh.de<br />
oder per Post:<br />
Redaktion »<strong>Lebenswege</strong>«, Kuhn Fachverlag GmbH & Co. KG,<br />
Marktplatz 7, 78054 VS-Schwenningen<br />
Einsendeschluss ist der 4. September <strong>2024</strong><br />
Sie finden das Magazin zum Blättern und Lesen auch auf unserer<br />
Internetseite unter der Rubrik »Das Magazin«.<br />
ACHTUNG nicht verpassen:<br />
MIT ZWEI<br />
GEWINNSPIELEN<br />
AUF SEITE 1 UND 3<br />
www.lebenswege-sbh.de<br />
Wie gewohnt starten wir auch<br />
im nächsten Frühjahr <strong>2025</strong><br />
wieder ein Europa-Park-Gewinnspiel<br />
auf unserer Internetseite.<br />
<strong>2024</strong>/<strong>2025</strong><br />
VERTEILUNG: SCHWARZWALD-BAAR-KREIS<br />
LANDKREIS ROTTWEIL<br />
LANDKREIS TUTTLINGEN<br />
VIELE ANGEBOTE, WICHTIGE TIPPS, WOHN- UND LEBENSKONZEPTE FÜR BETREUUNG UND PFLEGE<br />
Ba rierefreie Wohnungen für Senioren und Menschen mit B einträchtigung<br />
Abt-Gai ser-Haus, Zentrum für Senioren und Menschen mit B einträchtigung<br />
Wir sind da, wenn es<br />
um die Pflege geht.<br />
Sind Pflegeleistungen plötzlich ein Thema?<br />
In die Situation kann jeder kommen. Im akuten Pflegefa l müssen innerhalb kurzer Zeit viele Ent<br />
dungen getroffen werden. Braucht ein Mensch Hilfe, kümmert sich meist zuerst ein nahestehen<br />
Angehöriger um Dinge, die akut anstehen. Eine gute Pflege setzt eine durchdachte Planung vo<br />
Die individue le Situation und die Wünsche des Pflegebedürftigen sowie die Handlungsmöglich<br />
der Angehörigen mü sen in Einklang gebracht werden. Viele Fragen stehen im Raum:<br />
• Wer übernimmt die Pflege?<br />
• Was hat es mit den Pflegegraden auf sich?<br />
• Welche Leistungen stehen Pflegebedürftigen zu?<br />
• Welche Unterstützung können Sie beantragen?<br />
• Wo finden Sie die passende Pflegeeinrichtung?<br />
• Was so lten Sie nun konkret machen?<br />
Die vivida bkk ist für Sie da und unterstützt Sie persönlich mit<br />
Expertenwi sen und einem umfangreichen Informations- und<br />
Leistungspaket, damit Ihnen schon mal eine kleine Last vom<br />
Herzen fällt.<br />
www.vividabkk.de<br />
07720 9727-0<br />
Gemeinsam<br />
für Ihre Gesundheit
Mutmacher<br />
VERENA WEBER-FRITZSCH (85)<br />
»Ein Ehrenamt kann den Kopf fit halten«<br />
dem Bild meines Mannes und bete jeden Tag<br />
für ihn. Oft denke ich an die täglichen Briefe<br />
mit schwarzem Rand. Jedes Mal blieb mir das<br />
Herz stehen. Es war schrecklich. Inzwischen<br />
habe ich eine nette Betreuerin, mit der ich vieles<br />
besprochen habe, auch wie ich mir meine<br />
Beisetzung vorstelle. Zu ihr habe ich Vertrauen<br />
und das beruhigt mich.<br />
»Erinnerungen sind die Stärkung<br />
meiner Seele<br />
In ihrem gemütlichen Wohnzimmer kann Verena Weber-Fritzsch versinken und Erinnerungen aufleben<br />
lassen.<br />
Die letzten Tage eines gemeinsamen Lebens<br />
können wie ein Damoklesschwert<br />
über den Gedanken schweben. Erfahrungen<br />
einer der schwierigsten Lebenssituationen<br />
prägen das Leben von Verena<br />
Weber-Fritzsch.<br />
»Seit 13 Jahren bin ich allein. Viel zu früh verstarb<br />
mein Mann. Er konnte nicht daheim bleiben<br />
und hatte am Schluss krankheitsbedingt<br />
keine gute Zeit mehr. Mir kam der Gedanke an<br />
ein Hospiz, aber ich konnte mit ihm nicht über<br />
das Sterben reden. Heute ist mir klar, sein Lebensende<br />
war sichtbar, nur ich wollte es nicht<br />
sehen und habe alles verdrängt. Fast täglich<br />
haben wir gemeinsam Logopädie-Übungen<br />
durchgeführt. Eines Tages machte er nicht<br />
mehr mit, starrte nur noch auf die Wand. Aus<br />
Lourdes habe ich mal eine Postkarte mitgebracht.<br />
Dort wollte mein Mann nochmal hin.<br />
Ich ließ das Bild vergrößern und hing es an die<br />
kahle Wand. Heute hängt es zu Hause und erinnert<br />
mich an seine letzten Tage. Damals bat<br />
ich meine Freundin um Rat. Sie ist spirituell unterwegs<br />
und hatte ein Gefühl für unsere Situation.<br />
Von ihr kam der Rat, ihm zu signalisieren,<br />
dass ich ihn gehen lasse. Das wollte ich nicht,<br />
erst recht nicht darüber reden. Ich habe nachgedacht<br />
und mir überlegt, dass ich eigentlich<br />
kein Recht habe, ihn daran zu hindern. Das<br />
wäre auch seine religiöse Einstellung gewesen.<br />
Dann fasste ich mir ein Herz, setzte mich<br />
an sein Bett und nahm seinen linken Arm in<br />
beide Hände. In Gedanken befolgte ich den<br />
Rat und das war gut. Mein Mann schaute<br />
mich an, plötzlich entspannte sich sein Gesicht.<br />
Für mich war das das Schlimmste, was<br />
ich in meinem Leben erledigen musste. Sicher<br />
war es richtig und meiner Freundin war ich<br />
dankbar. Inzwischen habe ich auf einem langen<br />
Weg mein Problem mit schlechten Gedanken<br />
verarbeitet. Dafür hatte ich einen Spruch:<br />
›Geh weg, du bist ein schlechter Gedanke,<br />
ich werde dich nicht denken.‹ Ich spreche mit<br />
Wunderbare Erinnerungen habe ich an meine<br />
Zeit bei den Grünen Schwestern, im Villinger<br />
Krankenhaus nannte man uns Grüne Damen,<br />
das gefiel mir besser. Wir haben ehrenamtlich<br />
Patienten betreut, sie angemeldet, ihr Gepäck<br />
getragen oder sie im Rollstuhl auf ihre Station<br />
gebracht. Mit Bücherkarren bin ich auch durch<br />
die Gänge gefahren und habe Bücher ausgeliehen.<br />
Und einmal verlor ich meinen Patienten.<br />
Ich musste für ihn was erledigen und bat<br />
ihn, schon mal mit dem Aufzug nach oben zu<br />
fahren. Als ich kam, war er weg. Viele halfen<br />
mir beim Suchen. Nur keiner wusste, dass die<br />
Handchirurgie, in die ich ihn bringen sollte,<br />
inzwischen nach St. Georgen verlegt wurde.<br />
Weil ich mehrere Sprachen spreche, konnte<br />
ich vielen Patienten helfen. Da war die Spanierin,<br />
für die ich ein Formular ausfüllte, weil<br />
sie nicht lesen und schreiben konnte. Aufregend<br />
war auch, als eine Französin ihr viertes<br />
Kind bekam und so nervös war, dass ich sie<br />
überhaupt nicht verstehen konnte, zumal ich<br />
Französisch nur radebrechend kann. Ihre spanische<br />
Freundin kam dazu, sagte mir alles auf<br />
Spanisch und ich konnte die Krankenschwester<br />
auf Deutsch informieren. Solche Einsätze<br />
gab es viele. Das war ein gutes Gefühl, helfen<br />
zu können.<br />
Aufgrund meiner Sprachkenntnisse habe ich<br />
an der Volkshochschule Kurse für Englisch,<br />
Spanisch, Esperanto und Steno gegeben. Ehrenamtlich<br />
war ich mit Sprachkursen an der<br />
Senioren-VHS unterwegs. Dort waren wir eine<br />
unschlagbar tolle Gruppe. Später änderte sich<br />
manches und wurde mir zu anstrengend. Der<br />
Dampf war raus. Nach 20 ehrenamtlich tätigen<br />
Jahren habe ich mit 80 Jahren Knall auf Fall aufgehört.<br />
Zuerst hat mich der Gedanke befreit,<br />
inzwischen bereue ich das. Hätte ich weitergemacht,<br />
wäre mein Kopf vielleicht besser dran.«<br />
4
Altersmedizin<br />
am Schwarzwald-Baar Klinikum<br />
Krankheiten bei älteren Menschen sind häufig durch die<br />
Gleichzeitigkeit mehrerer, auch chronischer Erkrankungen<br />
gekennzeichnet. Die Reserven sind, besonders wenn zusätzliche<br />
Probleme hinzukommen, rasch erschöpft und es<br />
können Hilfsbedürftigkeit mit Verlust der Selbstständigkeit<br />
drohen.<br />
Die Altersmedizin stellt den erkrankten Menschen ganzheitlich<br />
mit seinen Angehörigen in den Mittelpunkt ihrer<br />
Behandlung. Im geriatrischen Team arbeiten verschiedenste<br />
Berufsgruppen eng miteinander zusammen wie<br />
Pflegetherapeuten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten,<br />
Logopäden, Sozialarbeiter, Seelsorger und Ärzte.<br />
Die Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Altersmedizin<br />
in Donaueschingen hat sich der Bedürfnisse älterer Menschen<br />
besonders angenommen. Die alters-medizinische<br />
Zusatzversorgung dient dem Erhalt der Selbstständigkeit<br />
und der Mobilität, die speziell bei unseren älteren Patienten<br />
durch schwere Erkrankung gefährdet sein können.<br />
Klinik für Innere Medizin IV,<br />
Allgemeine Innere Medizin und<br />
Altersmedizin<br />
Dr. med. Ilse Gehrke<br />
Kliniken Donaueschingen<br />
Sonnhaldenstraße 2<br />
78166 Donaueschingen<br />
Tel.: +49 771 88-5311<br />
Fax: +49 771 88-5550<br />
E-Mail: ima@sbk-vs.de<br />
www.sbk-vs.de
Mutmacher<br />
HELMUT BANHOLZER (80)<br />
»Ohne Herzblut geht das nicht«<br />
So sieht der Ruhestand des ehemaligen<br />
Schulleiters aus: täglich aktiv im Förderverein<br />
der Auto- und Uhrenwelt Schramberg.<br />
Spitze Zungen behaupten, seine<br />
Frau unterstütze ihn, damit sie ihn auch<br />
mal sieht. Und zweimal in der Woche ist<br />
mit seinem Freund schnelles Wandern angesagt.<br />
Warum Helmut Banholzer nichts<br />
von einem passiven Ruhestand hält.<br />
»Alles fing damit an, dass der Unternehmer<br />
Martin Sauter der Stadt Schramberg eine umfangreiche<br />
Sammlung an Kleinfahrzeugen<br />
als Leihgaben angeboten hatte. Euphorisch<br />
stimmte der Gemeinderat dem Gedanken an<br />
ein tolles Museum zu. Unser Oberbürgermeister<br />
kam auf mich zu und meinte, dass jemand<br />
gebraucht werde, der Druck mache, da sonst<br />
die Eröffnung nach einem Jahr nicht zu halten<br />
sei. Für ihn war klar, dass ich genug Zeit hätte,<br />
da ich absehbar in Rente gehe. Ich fand den<br />
Gedanken spannend, übernahm die <strong>Projekt</strong>leitung<br />
und habe mich mitsamt meinen Mitstreitern<br />
begeistert in das Thema gekniet. Wir verständigten<br />
uns darauf, dass die Verantwortung<br />
für das Museum dem Förderverein übertragen<br />
wird, in dem ich Vorsitzender war. Die Stadt<br />
stellte Geld und Personal zur Verfügung. Im<br />
Laufe der Jahre haben wir vier Etagen zum Thema<br />
Auto-Zeiten von 1945 bis 1970 konzipiert,<br />
Texte geschrieben, geplant und immer wieder<br />
nach frischen Ideen gesucht. Termingerecht öffneten<br />
wir die Türen und präsentierten auf 3500<br />
Quadratmetern die Auto- und Uhrenwelt. Ich<br />
muss zugeben, dass ich ein Außenseiter war.<br />
Ich war nie Oldtimerfan und habe mit keiner<br />
Eisenbahn gespielt. Uhren waren für mich ein<br />
Gebrauchsgegenstand. Aber mir machte die<br />
neue Arbeit Spaß, sehr viel sogar. Zu Hause<br />
füllten sich meine Bücherschränke. Die für mich<br />
neue Materie ließ mich nicht mehr los. Meine<br />
Kollegen behaupten heute, ich hätte oft folgenden<br />
Spruch drauf gehabt: ›Ich habe heute Nacht<br />
schlecht geschlafen und habe mir folgendes<br />
überlegt.‹ Und dann hätte ich wieder einen<br />
Vorschlag gehabt, wie man was so oder so<br />
machen kann. Ich weiß nicht, wie viele Kilometer<br />
ich durch die Etagen mit einem Meterstab<br />
gerannt bin. Vieles war Millimetersache. In der<br />
Aufbauphase wurde hinter vorgehaltener Hand<br />
geflüstert, dass meine Frau nur mitschafft, damit<br />
sie mich ab und zu sieht. Sie hat uns ganz<br />
wesentlich geholfen. Inzwischen sind sogar<br />
Die zweite Heimat und das größte Hobby von Helmut Banholzer: das Auto- und Uhrenmuseum in<br />
Schramberg mit dem Schmuckstück Borgward Isabella 1959 in der Eingangshalle.<br />
Puppenstuben, Puppenbetten und Kaufladen<br />
am Start, die mein akribisch genauer Schwiegervater<br />
in der Nachkriegszeit zum Spielen für<br />
meine Frau gebaut hat.<br />
»Jetzt genieße ich, ein bisschen von<br />
außen drauf zu gucken<br />
Nach meinen 17 Jahren ›Ruhestandserfahrungen‹<br />
möchte ich jedem raten, der dazu in der<br />
Lage ist, sich nicht auf ein passives Rentnerleben<br />
und aufs süße Nichtstun zu freuen. Ich<br />
habe es erlebt, wenn jemand nichts mit sich<br />
anzufangen weiß. Dann geht es körperlich sehr<br />
schnell bergab. Schon nach einem Jahr sieht<br />
man den Menschen an, dass ihre körperliche<br />
Fitness abgebaut hat, sobald das Gehirn nicht<br />
mehr viel leistet. Das ist nicht erstrebenswert.<br />
Seit 17 Jahren wandere ich nach einem festen<br />
Plan mit meinem Freund zweimal in der Woche<br />
vier Stunden. Wir laufen zügig zwischen zehn<br />
und 15 Kilometer, bergauf, bergab, Sommer<br />
wie Winter. Natürlich gibt es bei mir auch den<br />
inneren Schweinehund. Aber ich spüre, wenn<br />
ich einmal draußen bin, ist alles gut. Und der<br />
eigene Stolz lässt nicht zu, dem anderen abzusagen.<br />
Wichtig sind diese festen Termine,<br />
da lasse ich mir auch nichts in den Kalender<br />
setzen.<br />
Nach wie vor ist das Museum mein Hobby. Wir<br />
haben die Ausstellung immer weiter entwickelt,<br />
was zur Folge hat, dass wir viele Angebote<br />
bekommen, für die wir keinen Platz mehr haben.<br />
Ich bin jetzt 80. Man muss sich in meinem<br />
Alter mal zugestehen, dass es genug ist. Unser<br />
Verein hat Ende letzten Jahres die Verantwortung<br />
für das Museum an die Stadt zurückgegeben.<br />
Dadurch bin ich um vieles entlastet. Den<br />
Förderverein führe ich noch und der wird auch<br />
zukünftig das Museum finanziell unterstützen.<br />
Wir Ehrenamtliche bieten viele interessante<br />
Führungen an. Die sind spannend und dürfen<br />
nicht trockene Kost sein. Ein Augenzwinkern<br />
zu mancher Glosse gehört dazu und natürlich<br />
auch ein paar flotte Sprüche. Ein Großteil<br />
unserer Besucher sind ältere Jahrgänge, die<br />
noch den Messerschmitt, die Hamsterzeit, den<br />
Tante-Emma-Laden, einfach alles kennen, was<br />
6
ei uns steht. Das sind Dinge, die sie daran erinnern,<br />
dass sie mal zu ihrem Alltag gehörten.<br />
Euphorisch erzählen sie uns ihre Geschichten.<br />
Von den Besuchern bekommen wir sehr viel<br />
zurück. Wenn beispielsweise ein Adler-Fan im<br />
dritten Stock noch kein Adler-Motorrad entdeckt<br />
hat und meint, dass wir das bestimmt<br />
nicht haben. Irrtum, der freut sich dann ein<br />
Stockwerk tiefer auf seinen Traum. Oder die<br />
Frau, die vor ein paar Tagen entzückt ausrief: ›In<br />
so einem Auto hat mich mein Mann zum ersten<br />
Mal geküsst.‹ Und da waren auch die drei älteren<br />
Herren, die sich daran erinnerten, dass sie<br />
auf dem Schulhof ihres Gymnasiums das Goggomobil<br />
ihres Lehrers so nah an die Hauswand<br />
getragen haben, dass er nicht mehr wegfahren<br />
konnte. Wir machen natürlich auch Aktionen<br />
mit Kindern. Aber anders als noch vor Jahren.<br />
Die heutige Generation kann mit Puppenstuben<br />
nichts mehr anfangen, die sind denen zu<br />
einfach. Heute muss alles Mögliche drin sein,<br />
es muss blinken, piepen und fahren. Mit einfachen<br />
Dingen können die kaum spielen. Da geht<br />
meiner Meinung nach die Kreativität verloren.«<br />
Wir gehen mit Helmut Banholzer über fünf Etagen auf Tour:<br />
Puppenstube: Im Schlafzimmer durfte der Wecker nicht fehlen.<br />
Leichtmotorrad Imme von einem begnadeten<br />
Ingenieur gebaut, der kein guter Kaufmann war.<br />
Knutschkugel«<br />
(BMW Isetta)<br />
Und wer es treibt noch toller,<br />
fährt Messerschmitt<br />
Kabinenroller.«<br />
Schneewittchensarg«<br />
(Messerschmitt FK 175)<br />
Leichtmotorrad, damals »Flüchtlingsporsche«<br />
genannt. Gehört zu den Lieblingsstücken von<br />
Helmut Banholzer.<br />
Sparuhr: Nur wenn ein<br />
Spargroschen eingeworfen wurde,<br />
konnte sie aufgezogen werden.<br />
Wer den Tod nicht scheut<br />
fährt Lloyd.«<br />
Messerschmitt mit Peilstäben wurde als »Düsenjäger des<br />
kleinen Mannes« bezeichnet.<br />
7
Mutmacher<br />
ERIKA BONCZYK (94)<br />
»Kinder, jetzt haben wir unseren Trauring gegessen«<br />
Geboren in Schlesien - Flucht nach Bad<br />
Belzig: Die damals zehnjährige Erika<br />
Bonczyk erinnert sich nicht an Angst. Sie<br />
empfand diesen Weg als Abenteuerreise<br />
mit ihrer Mutter und den drei Geschwistern.<br />
Mit Lust und Neugier schmiedete<br />
sie ihre damals eher ungewöhnliche Karriere.<br />
»Vater musste zum Volkssturm und Mutter<br />
flüchtete mit uns vier Kindern. Ich war zehn<br />
und die Älteste. Die vielen Etappen auf unserem<br />
Weg waren für mich spannend. Jeder hatte<br />
eine Tasche dabei und Mutter hielt Angst von<br />
uns fern. Mal schliefen wir in einer Scheune,<br />
wir im Heu und auf der anderen Seite standen<br />
die Kühe. Im nächsten Bauernhof durften wir<br />
in der Zinkbadewanne übernachten. Mutter<br />
war pragmatisch. Wenn es hieß, wir sollen unsere<br />
Tasche packen, war ich neugierig auf die<br />
nächste Station. Es gab keine Widerrede von<br />
uns. Natürlich erlebten wir auch böse Stunden.<br />
Wir hatten Hunger, Mutter gab mir ihren Trauring.<br />
Ich sollte ihn beim Bauern gegen etwas<br />
zum Essen eintauschen. Mit einem Brot kam<br />
ich nach Hause. Das war bei uns kein Drama,<br />
sondern fand nach der Devise statt: Problem<br />
erkannt und gelöst. Der Hunger ist gestillt.<br />
Mutters typischer Kommentar dazu war: ›Kinder,<br />
jetzt haben wir den Trauring gegessen.‹ Als<br />
Vater uns gefunden hatte, bekam er eine Arbeit<br />
als Lokführer. Oft bin ich mit ihm mitgefahren,<br />
ganz vorn in der großen Lok. Wir zogen nach<br />
Bad Belzig. Anstrengend war für mich, dass ich<br />
für die Mittelschule Latein lernen musste und<br />
dafür Privatunterricht bekam. Alles andere war<br />
für mich eine abenteuerliche spannende Reise.<br />
»Meine Arbeit machte mir Freude,<br />
deshalb lief es im Beruf auch gut<br />
Nach dem Schulabschluss begann meine Lehre<br />
in der Krankenpflegeschule in Potsdam. Bald<br />
bot sich eine bessere Gelegenheit in Trier. Dort<br />
bestand ich mein Examen und arbeitete vier<br />
Jahre als Krankenschwester. Mein nächstes Ziel<br />
war die Charité in Berlin. Hier machte ich mein<br />
zweites Examen als Narkoseschwester. Als Belastung<br />
habe ich das nicht empfunden, auch<br />
wenn ich oft nachts aufstehen musste. Es gab<br />
keine 38 Stunden Arbeitszeit. Wir haben gearbeitet,<br />
wenn es notwendig war.<br />
»Ich rege mich eigentlich nicht auf. Das ist eine Gnade Gottes und bei mir vielleicht naturbedingt.<br />
Mein Spruch, den ich gut finde: Das Leben ist ein Kampf? Dann siege!«<br />
Nach Jahren zog ich weiter an die Uniklinik<br />
Münster. Aus einer Laune heraus bewarb<br />
ich mich als Pflegedienstleiterin<br />
in der neu erbauten Hüttenbühlklinik in<br />
Bad Dürrheim. In Kliniknähe bekam ich<br />
eine neue große Wohnung. Von hier aus<br />
kam ich nur im Bademantel über den Hof<br />
in unsere Sauna und das Schwimmbad.<br />
Da ich nicht verheiratet war, habe ich mein<br />
Geld für wunderbare Studienreisen ausgegeben.<br />
Die schönsten waren neun komfortable<br />
Kreuzschifffahrten. Ich war fast überall auf<br />
dieser Welt. Das war großartig, vor allem in<br />
Thailand und Indonesien. Das Besondere waren<br />
die Natur und die Menschen, die ärmer<br />
aber zufriedener sind. Solche Reisen waren<br />
für mich richtig gut. Trotzdem habe ich mich<br />
immer wieder auf zu Hause gefreut. Hier ist<br />
alles geordneter und Bad Dürrheim ist eine<br />
wunderschöne Kleinstadt geworden. Mit 90<br />
bin ich noch Auto gefahren. An ein Pflegeheim<br />
habe ich nie gedacht.<br />
Dann kam der Tag, an dem ich beim Telefonieren<br />
aus dem Stand gestürzt bin und mir die Knochen<br />
gebrochen habe. Es folgte eine OP nach<br />
der anderen. Ich wollte das alles nicht wahrhaben,<br />
bis mir mein Hausarzt ins Gewissen redete<br />
und mir den Platz im Bürgerheim organisierte.<br />
Ich musste akzeptieren, dass es keine andere<br />
Lösung gab. Ich habe mich eingelebt und eine<br />
sehr, sehr liebe Betreuung im Haus. Die nehmen<br />
sich auch Zeit zum Reden und schauen ständig,<br />
ob alles in Ordnung ist. Auch die Nachtschwester<br />
kommt zweimal ins Zimmer. Bei Schichtwechsel<br />
melden sich die Pfleger, damit man<br />
weiß, wer jetzt da ist. Die Betreuung und die<br />
Fürsorge sind sehr gut. Sicher gibt es auch mal<br />
etwas mufflige, aber die anderen überwiegen.<br />
Ich habe keine Ziele mehr, meine Kräfte lassen<br />
das nicht zu. Kommen mal wehmütige Gefühle,<br />
verdränge ich sie und lenke mich mit politischen<br />
Beiträgen in der Zeitung und mit Fernsehen ab.<br />
Am besten gefällt mir Markus Lanz. Das sind<br />
heute meine Chancen.«<br />
8
ANSPRECHPARTNER Martin Martin Hayer Hayer<br />
PFLEGEHEIM<br />
ADRESSE Reutlinger Reutlinger Straße Straße 10 10<br />
78054 78054 Villingen-Schwenningen<br />
TELEFON 0077772020838306-0<br />
06-0<br />
TELEFAX 0077772020838306-7 06-70000<br />
E-MAIL E-MAIL info.szschwenningen@awo-baden.de<br />
INTERNET<br />
www.awo-seniorenzentrum-am-stadtpark.de<br />
Über uns<br />
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Pflege- und Betreuungskräfte auf die Bedürfnisse<br />
Pflege- unserer und Betreuungskräfte Bewohnerinnen und auf Bewohner die Bedürfnisse<br />
unserer und auch Bewohnerinnen auf das seelische und Bewohner Wohlbe-<br />
eingehen<br />
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achten Wert ihre legen. Persönlichkeit, ihre Lebens-<br />
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das und Leben respektieren im Seniorenzentrum ihre Gewohnheiten. soll für<br />
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Begleitung durch den Alltag.<br />
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geht geht durch durch den den Magen…<br />
Unsere Unsere hauseigene hauseigene Küche Küche bietet bietet täglich täglich mehrere<br />
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Mit Herz und Qualität führen wir unsere<br />
Mit Herz und Qualität führen wir unsere<br />
Einrichtung nach dem offenen Hauskonzept<br />
und gewähren so intensive Ange-<br />
Einrichtung nach dem offenen Hauskonzept<br />
und gewähren so intensive Angehörigenarbeit.<br />
Der Garten der Sinne lädt<br />
hörigenarbeit. Der Garten der Sinne lädt<br />
Bewohner*innen und Angehörige zum<br />
Einwohner und Anghörigen zum Verweilen<br />
ein. Unsere Bewohner haben die<br />
Verweilen ein. Unsere Bewohner*innen<br />
haben die Möglichkeit ihre Arztwahl frei<br />
Möglichkeit ihre Arztwahl frei zu treffen.<br />
zu treffen. Wir können stolz auf ein starkes<br />
Wir können stolz auf ein starkes Ehrenamtengagement<br />
blicken.<br />
Ehrenamtengagement blicken.<br />
ESSENSANGEBOT<br />
ESSENSANGEBOT<br />
Unsere Unsere hauseigene hauseigene Küche Küche bietet bietet täglich täglich<br />
mehrere mehrer Menüs Menüs zur zur Auswahl. Auswahl.<br />
MEHR ALS PFLEGE<br />
Gute Pflege ist ist nicht nicht nur nur unsere unsere Verpflichtung,<br />
sondern auch auch unsere Leidenschaft.<br />
Doch wir wir lieben auch auch die die Kür! Kür! Unsere Unsere<br />
Bewohnerinnen und und Bewohner sollen sollen sich<br />
rundum sich rundum wohlfühlen! wohlfühlen! Individualität, Individualität, Qualität<br />
Qualität und Herzlichkeit und Herzlichkeit zeichnen zeichnen daher sowohl daher<br />
die sowohl räumliche die räumliche Ausstattung, Ausstattung, wie auch wie<br />
unsere auch unsere Arbeit und Arbeit Haltung und Haltung aus. Lassen aus. Sie<br />
sich Lassen überraschen. Sie sich überraschen.<br />
LEBENDIGER ALLTAG<br />
Neben einem qualitativ hohen Pflegestandard<br />
bietet unser Haus Haus auch auch eine eine Vielzahl<br />
an an Betreuungs- und und Unterhaltungsangebo-<br />
Unterhaltungsangedartenboten.<br />
Zum Beispiel finden regelmäßig statt: statt:<br />
•• Sturzprävention und und Sitz- Sitz- oder oder<br />
Rollatortanz<br />
•• Spielnachmittage, Singkreis und und<br />
Vorleserunden<br />
Literaturtreff<br />
•• evang., kath. und und ökumenische<br />
Gottesdienste<br />
•• Gedächtnistraining und und Gartentherapie<br />
•• Spaziergänge und und Sommerausflüge<br />
•• gemeinsames Skatrunde, Handarbeitsgruppe<br />
Backen<br />
•• Filmvorführungen, Konzerte und und<br />
Ausstellungen<br />
•• Hundebesuchsdienste<br />
•• Tanzcafè, Trommelgruppe<br />
9
Mutmacher<br />
HERTA ILG (85)<br />
»Mein Leben war sehr bewegt – nicht zu meinem Schaden«<br />
Auf den ersten Blick wird sichtbar: Hier<br />
wohnt eine Frau, die kunterbunte Farben<br />
liebt und sich wohl fühlt. Ein Leben lang<br />
hat sie genäht: Bettwäsche, Tischwäsche,<br />
Kleidung ... einfach alles. Ihr großes Glück<br />
war jedes Mal der Einkauf von schönen<br />
Stöffle.<br />
»Zwei Wochen nach meinem Umzug in den<br />
Dauchinger Löwen konnte ich in unserem großen<br />
Aufenthaltsraum meinen 85. Geburtstag<br />
feiern. Das war mein Einstand und seither fühle<br />
ich mich gut aufgenommen. Jahrelang habe ich<br />
in unserem großen Haus in Deißlingen allein<br />
gewohnt. Mein Mann ist leider früh verstorben.<br />
Seine schwere Krankheit hatte ihn stark<br />
gezeichnet. Das kriege ich auch nach 20 Jahren<br />
nicht aus meinem Kopf. In den letzten Jahren<br />
hat sich unsere Tochter täglich um mich gekümmert<br />
und ich habe gespürt, was diese zusätzliche<br />
Last für sie bedeutet. Als sie mir vorschlug,<br />
darüber nachzudenken, ob ich mir ein kleines<br />
Pflegeappartement vorstellen könnte, war ich<br />
sofort bereit umzuziehen. Schon deshalb, weil<br />
ich im Haus und bei der Gartenarbeit gestürzt<br />
bin und ins Krankenhaus musste. Meine Tochter<br />
wohnt in Dauchingen und fragte dort in der<br />
Wohnanlage an. Wir hatten Glück, ich konnte<br />
mir eine kleine Wohnung ansehen und habe<br />
sofort gesagt: Da mache ich gar nicht lang rum,<br />
hier ziehe ich ein. Jetzt wohne ich einen Steinwurf<br />
von ihr entfernt und kann mit dem Rollator<br />
bis zu ihrem Haus laufen. Meine Tochter und ihr<br />
Mann haben mir ein paar schöne Möbel gekauft.<br />
Die beiden haben mein Bad farbenfreudig hergerichtet,<br />
alles ist harmonisch aufeinander abgestimmt.<br />
Mitgebracht habe ich nur mein Bett.<br />
Geboren bin ich in Deißlingen. Meine Eltern<br />
hatten dort eine Wagnerei und Schreinerei. Als<br />
ich gearbeitet habe, war unsere Tochter viel bei<br />
den Großeltern und hat gern bei ihnen geschlafen,<br />
am liebsten in Opas Bett, weil es für sie<br />
dort am wärmsten war. Mein Vater kümmerte<br />
sich viel um die Kleine.<br />
Ihr Zimmer hat Herta Ilg in bunte Farben getaucht.<br />
Manchmal hat er sogar die Werkstatt geschlossen,<br />
weil ihm sein Enkele wichtiger war. Meine<br />
Mutter hat mit unserer umtriebigen Tochter viel<br />
gebastelt.<br />
»Vater hat immer dafür gesorgt,<br />
dass ich was kann<br />
Mein Mann und ich haben in Rottweil geheiratet<br />
und dort ein paar Jahre gewohnt, bis wir<br />
in Deißlingen ein Haus bauen konnten. Jeden<br />
Abend ging mein Vater auf unsere Baustelle<br />
und hat kontrolliert, ob die Handwerker alles<br />
richtig gemacht haben. Ich habe in einer Deißlinger<br />
Firma 20 Jahre gearbeitet. Später wurde<br />
sie von Jerger Uhren übernommen. Jahrelang<br />
habe ich mich um die Reparatur von Weckern<br />
gekümmert. Alle vier Wochen mussten mein<br />
Kollege oder ich in die Schweiz fahren, um<br />
dort unsere Wecker zu reparieren, die von einer<br />
Firma verkauft wurden. Der Kontakt zu den<br />
Leuten hält heute noch. Nach 60 Jahren habe<br />
ich mein Auto abgegeben, weil mir beim Fahren<br />
nicht mehr wohl war. Ich hatte eine schöne<br />
Kindheit und Jugend, obwohl mein Vater<br />
wirklich rustikal war. Aber er hatte auch viele<br />
gute Seiten. Mein Gott, es war ja nicht verkehrt,<br />
dass er streng war. Er hat meinen Führerschein<br />
bezahlt mit den Worten: ›Mädle, mach den<br />
Führerschein, ich brauch dich zum Helfen.‹<br />
Zu meinem Hobby kam ich durch meine Mutter.<br />
Von ihr habe ich Nähen gelernt und ein Leben<br />
lang dafür jede freie Stunde genutzt. Vater hatte<br />
mir eine moderne Nähmaschine gekauft.<br />
Jetzt, wo meine kleine Wohnung schön eingerichtet<br />
ist, lockt es mich wieder. Früher habe<br />
ich in Rottweil wunderschöne Stöffle gekauft.<br />
Das hat mich jedes Mal rundum zufrieden und<br />
glücklich gemacht. Und jetzt möchte ich mit<br />
meiner Tochter wieder dahin gehen. Die Finger<br />
und Hände wollen nicht mehr so wie früher,<br />
aber ich probiere es mit kleinen Sachen. Wenn<br />
ich zurückschaue, hatte ich immer ein schönes<br />
Leben. Ich glaube, man sieht auch besser aus,<br />
weil Zufriedenheit von innen kommt. Manchmal<br />
kämpfe ich noch ein bisschen mit dem Unterschied<br />
zwischen meiner kleinen Wohnung<br />
und dem großen Haus. Aber die Pflegerinnen<br />
gucken viel nach mir. Rundum werde ich versorgt<br />
und selbst meine seit langem kaputten<br />
Füße sehen jetzt wieder besser aus.«<br />
10
VINZENZ VON PAUL HOSPITAL<br />
ROTTENMÜNSTER<br />
Das Vinzenz von Paul Hospital ist eine moderne psychiatrische<br />
und neurologische Fachklinik mit einer mehr als 125-jährigen<br />
Tradition. Die Einrichtung steht für moderne Medizin, gute Pflege<br />
und menschliche Zuwendung.<br />
Als einer der großen Arbeitgeber der Region Schwarzwald-Baar-<br />
Heuberg bieten wir vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten und<br />
Ausbildungsangebote.<br />
Weitere Informationen und attraktive Stellenangebote<br />
finden Sie auf unserer Homepage:<br />
www.VvPH.de<br />
Vinzenz von Paul Hospital gGmbH, Schwenninger Straße 55, 78628 Rottweil, Tel. 0741 241-0
Mutmacher<br />
ANDRÉ STIER (43)<br />
»Mit Übermut und Leichtsinn in die Katastrophe«<br />
Besondere Momente<br />
im kleinen Park am Haus:<br />
Laufente Cornelia schmust<br />
gern ab und zu und<br />
Huhn Helga mit den zwei<br />
unterschiedlichen Augen<br />
lässt sich seelenruhig von<br />
André Stier streicheln.<br />
Der Lebensweg von André Stier hat Ecken<br />
und Kanten. Jahrelang war er nach dem<br />
Motto »Was kostet die Welt, sie gehört<br />
mir« unterwegs. Heute braucht er stationäre<br />
Pflege und Betreuung und freut sich,<br />
mit seinem Rollstuhl mobil zu sein. André<br />
spricht leise und versucht sich genau zu<br />
erinnern.<br />
»Mit 16 begann ich Drogen zu nehmen. Zehn<br />
Jahre später hatte ich einen schweren Unfall<br />
und seit 2011 bin ich im Zentrum für Betreuung<br />
und Pflege. Allein könnte ich nicht mehr leben.<br />
Mir geht’s gut hier. Meine Heimat ist der Vogelsbergkreis<br />
in Hessen. Ich habe viel falsch gemacht,<br />
weil ich immer die große Klappe hatte.<br />
Meine erste Ausbildung war eine Maurerlehre.<br />
Sehr früh bin ich da wieder rausgeflogen. Ein<br />
Freund hat mir dann erzählt, dass eine Lehrstelle<br />
als Steinmetz frei sei. Dafür habe ich mich<br />
beworben, aber nach drei Wochen war ich auch<br />
wieder draußen. Eigentlich hätte mir das Spaß<br />
gemacht. Doch jeden Tag auf den Friedhof zu<br />
gehen und die Grabsteine zu putzen, das war<br />
mir zu blöd. Heute denke ich, es gehörte wahrscheinlich<br />
dazu. Ich habe weitergesucht. Meine<br />
Lieblingsausbildung war Raumausstatter. Am<br />
meisten Spaß hat mir Bodenlegen gemacht.<br />
Bei der Zwischenprüfung hatte ich in technischer<br />
Mathematik eine Fünf. Die Aufgaben<br />
waren von mir alle falsch gelöst. Meiner Mutter<br />
habe ich gesagt, das ich nicht geübt habe. Sie<br />
12<br />
meinte, dass wäre ein Fehler gewesen. Meine<br />
Drogensucht hatte mir zugesetzt. Dann kam<br />
mein Schicksalstag. Ein Kumpel sollte mich zu<br />
einem Freund fahren, weil ich bei dem etwas<br />
holen wollte. Ich denke heute, dass ich schuld<br />
an dem Unfall war, obwohl ich nicht gefahren<br />
bin. Aber ich hatte den Kumpel trotz seiner<br />
1,8 Promille überredet. Vielleicht war es ganz<br />
gut, dass mir das passiert ist. Denn wenn ich<br />
noch weiter das Zeugs genommen hätte, wäre<br />
ich wahrscheinlich schon gestorben, weil mein<br />
Herz nicht mehr mitmachen würde. Einem<br />
Freund ging es auch so, er stieg auf Heroin<br />
um und starb schon nach dem ersten Schuss.<br />
Bei dem Unfall wurde ich schwer verletzt, weil<br />
ich mich nicht angeschnallt hatte. Unser Auto<br />
überschlug sich. Ich bin rausgeflogen und auf<br />
einer Wiese gelandet. Es war abends und zum<br />
Glück kam eine Bekannte vorbei und alarmierte<br />
den Notarzt.<br />
»Mit dem Hubschrauber wurde<br />
ich nach Offenbach geflogen<br />
Ich glaube, ich hatte alles außer Hände und<br />
Arme gebrochen. Durch den Unfall kann ich<br />
nicht mehr laufen. Aber ich bin selbst das Problem,<br />
weil ich zu faul für Übungen bin. Meinen<br />
Kumpel schätze ich heute anders ein. Ich denke,<br />
der wäre am liebsten abgehauen. Bei der ersten<br />
Verhandlung hat er den Führerschein abgeben<br />
müssen und noch behauptet, dass ich gefahren<br />
wäre. Dem würde ich gern eine draufhauen. In<br />
mehreren Krankenhäusern wurde ich behandelt<br />
und war in verschiedenen Rehas. Das hatte den<br />
Grund, dass ich auch dort immer wieder Mist<br />
gebaut habe und rausgeflogen bin. Das war<br />
richtig dumm von mir. Heute weiß ich das und<br />
ich weiß auch, dass ich falsche Freunde hatte.<br />
Die haben sich nicht um mich gekümmert, auch<br />
nicht gefragt, was mit mir passiert ist. Nur mein<br />
ehemaliger Chef aus der Bodenlegerfirma hat<br />
meine Mutter angerufen. Jetzt wohne ich schon<br />
über 12 Jahre hier auf der Hirschhalde in Bad<br />
Dürrheim. Meine Schwester hat mich mit ihrem<br />
kleinen Sohn mal besucht. Der Kleine ist super.<br />
Allein kann ich nicht zu meiner Familie fahren.<br />
Jeden Sonntag ruft mich meine Mutter an. Und<br />
die schönen Tierposter an der Wand hat sie mir<br />
auch geschickt. Ab und zu lese ich in der Bibel.<br />
Ich glaube an Gott und gehe samstags hier im<br />
Haus zum Gottesdienst. Zwischen evangelisch<br />
und katholisch unterscheide ich nicht. Da sehe<br />
ich keinen Unterschied. Alle glauben doch an<br />
Gott. Ich bete auch gern das Vaterunser. Beim<br />
letzten Mal habe ich vorgeschlagen, mal das<br />
Glaubensbekenntnis zu beten. Ein Wendepunkt<br />
in meinem Leben war auch der Tod meiner<br />
größten Liebe. Das war meine Freundin, die hat<br />
mit 18 geheiratet und sich nach vier Jahren mit<br />
ihrem Kind totgefahren. Ich habe sie über alles<br />
geliebt. Vielleicht hat sie sich für mich umgebracht.<br />
Ich weiß es nicht.«
PFLEGE<br />
Maria Noce | Gründerin und Geschäftsführerin<br />
» Leben bis zuletzt und in Würde sterben - das ist unsere Grundeinstellung<br />
im Hospiz. Jeder Moment ist kostbar und soll auch voll ausgekostet werden.«<br />
ANSPRECHPARTNER Hospiz Via Luce<br />
gemeinnützige GmbH<br />
ADRESSE Virchowweg 22<br />
78054 Villingen-Schwenningen<br />
TELEFON 07720 / 99 58 9-20<br />
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Leben bis zuletzt – Alltag im Hospiz<br />
Mechtild Wohnhaas-Ziegler<br />
Pflegedienstleitung<br />
Leben im Hospiz<br />
In unserem Hospiz Via Luce finden acht Gäste<br />
eine Herberge für ihren letzten Lebensabschnitt.<br />
Angehörige sind jederzeit willkommen und haben<br />
die Möglichkeit, bei uns im Haus zu übernachten,<br />
um die wertvolle Zeit mit ihren Lieben<br />
so gut wie möglich ausschöpfen zu können. Wir<br />
legen den Fokus auf das verbleibende Leben<br />
und hoffen, unseren Gästen durch verschiedene<br />
Aktionen und individuelle Anteilnahme viele<br />
Glücksmomente bereiten zu dürfen. Jeder Gast<br />
hat das Recht, selbstbestimmt und in Würde bis<br />
zuletzt im Hospiz leben zu können. Damit sich<br />
jeder Mensch einen angemessenen Aufenthalt<br />
im Hospiz leisten kann, ist dieser kostenlos. Daher<br />
sind wir zur vollen Refinanzierung auf Spenden<br />
angewiesen.<br />
Pflege, Zuwendung und Fürsorge<br />
Für die Arbeit mit erkrankten Menschen benötigen<br />
unsere Mitarbeiter neben palliativmedizinischem<br />
Fachwissen viel Einfühlungsvermögen.<br />
Eine wunderbare nonverbale<br />
Brücke schaffen hier auch unsere tierischen<br />
Mitarbeiter, die Hunde Loki und Timmy sowie<br />
Hospizkater Felix. Das bestehende Angebot<br />
aus Aroma-, Schmerz- und Physiotherapie<br />
wurde vor Kurzem um die Kunsttherapie<br />
erweitert. Hier kann jeder Gast der Mensch<br />
sein, der er wirklich ist, ohne Fassade, ohne<br />
Oberflächlichkeiten.<br />
Bei jedem Treffen begegnet der Gast sich<br />
selbst und seinen Bedürfnissen. Es entsteht<br />
etwas Bleibendes und Greifbares, das auch<br />
den Angehörigen erhalten bleibt.<br />
» Die Arbeit im stationären<br />
Hospiz erfordert<br />
ein hohes Maß an<br />
Empathie und Mitgefühl.<br />
Es ist eine erfüllende<br />
Arbeit und eine Ehre,<br />
Menschen auf dem<br />
letzten Lebensweg zu<br />
begleiten.«<br />
Michaela Schenk | Kunsttherapeutin<br />
» Die begrenzte<br />
Lebensdauer der Gäste<br />
ist eine besondere<br />
Herausforderung.<br />
In der Kunsttherapie im<br />
Hospiz geht es alleine<br />
darum zu erfassen, was<br />
jeder Einzelne in seiner<br />
letzten Lebensphase<br />
braucht.«<br />
Sibylle Bendel | Hospiz-Gast<br />
» Als ich ins Hospiz kam,<br />
spürte ich keinerlei<br />
Beklemmung.<br />
Im Gegenteil. Ich blühe<br />
noch einmal richtig<br />
auf, nehme Ruhe und<br />
Frieden wahr. Es gibt<br />
viel Zeit zum Erzählen,<br />
getröstet werden und<br />
ganz wichtig: zum<br />
gemeinsam Lachen.«<br />
Spendenkonto:<br />
Hospiz Via Luce gGmbH<br />
Volksbank Donau Neckar eG<br />
BIC: GENODES1TUT<br />
IBAN: DE 83 643 901 300 229 545 009<br />
13
Mutmacher<br />
INGE (72) UND EBERHARD (74) JOOS<br />
»Die Krankheit habe ich nie auf einem Schild vor mir hergetragen«<br />
Vor 50 Jahren erhielt der junge Mann die<br />
lebenslang begleitende Diagnose: Multiple<br />
Sklerose. Gedanken machte er sich<br />
nicht. Sein Vorbild zeigte ihm, wie trotz<br />
allem ein gutes Leben möglich ist. Seit 47<br />
Jahren ist er mit seiner Frau Inge verheiratet.<br />
»Mit 22 spürte ich ein Kribbeln und Taubheit in<br />
den Händen. Die einzige Untersuchungsmethode<br />
war eine Rückenmarkpunktion. In Tübingen<br />
und Freiburg wurde die Diagnose bestätigt.<br />
Medikamente gab es nicht. Meine Familie<br />
war in der Herrnhuter Brüdergemeinde in Königsfeld<br />
und kannte Bruder B. (Name ist der<br />
Redaktion bekannt), der die selbe Erkrankung<br />
hatte. Er war ein lebensbejahender Mensch<br />
und fuhr täglich bei jedem Wetter mit dem<br />
Fahrrad, auch nach Villingen, um Sprachunterricht<br />
zu geben. Der Mann war erfinderisch und<br />
brachte an der Unterseite der Stange seines<br />
Herrenfahrrades eine Klick-Befestigung an, um<br />
seinen Stock mitzunehmen. Den brauchte er<br />
als Stütze, wenn er absteigen musste. Für mich<br />
war er ein Geschenk und Vorbild. Aufgrund seiner<br />
Lebenseinstellung sah auch ich in meiner<br />
Krankheit keine Bedrohung. Natürlich hielt sich<br />
Sport bei mir in Grenzen. Selten war ich Skifahren,<br />
weil ich merkte, dass die Schwünge nicht<br />
mehr gut gingen und beschwerlich wurden.<br />
Ich lernte meine tolle Frau kennen, habe ihr<br />
von meiner Krankheit erzählt, sie hakte meine<br />
Info ab und nahm mich trotzdem. Mit der Zeit<br />
lernte ich, dass MS-Erkrankte unterschiedliche<br />
Symptome haben und verschiedene Entwicklungen<br />
möglich sind. Vergleiche mit anderen<br />
gehen nicht. Ein Freiburger Professor sagte mal<br />
zu mir ›Sie wissen was es ist. Jeder Schub geht<br />
wieder weg. Wann er wiederkommt, weiß ich<br />
nicht.‹ Medikamente gab es wenig, ab und zu<br />
wurden neue probiert. Auf die Geburt unserer<br />
beiden Kinder hätten Medikamente Einfluss<br />
haben können. Zum Glück sind beide gesund.<br />
Wir waren eine ganz normale Familie. Als die<br />
Kinder klein waren, machten wir um die Krankheit<br />
kein Aufheben, sie war nie Thema oder gar<br />
Anlass nach dem Motto, auf mich Rücksicht<br />
nehmen zu müsste. Lange wussten die Kinder<br />
nichts, bis mal ein superschlauer Klassenkamerad<br />
unserem Sohn erzählte, dass seine Mutter<br />
wisse, dass ich bald im Rollstuhl sitzen würde.<br />
Wir haben das kurz und bündig aufgeklärt,<br />
aber daraus keine Katastrophe gemacht.<br />
14<br />
Inge Joos<br />
»Ich liebe meinen Mann und mich hat<br />
nie interessiert, ob er eine Krankheit<br />
hat. Niemand weiß, wie sein Schicksal<br />
läuft. Meine Mutter war bei der<br />
Nachricht entsetzt. Sie gehörte zu der<br />
Generation, die in der NS-Zeit erlebte,<br />
dass Behinderte entsorgt wurden und<br />
sterben mussten. Das wissen heute<br />
viele nicht. Wir haben vom ambulanten<br />
Pflegedienst eine junge IGEL-Frau, die<br />
wir unsere Sonne nennen. Ihr ist kein<br />
Handgriff zu viel, sie geht auch mit mir<br />
zum Einkaufen. Das ist eine echte Erleichterung,<br />
zumal wir kein Auto mehr<br />
haben.«<br />
»Man nimmt das Leben anders auf –<br />
meine Erkrankung ist nicht planbar<br />
In unserer Freizeit haben wir tolle Weltreisen<br />
gemacht und dabei auch festgestellt, dass Sonne<br />
Gift für mich war. Da muss man umdenken,<br />
Ich hatte Glück, viel Glück, denn ich traf auf tolle<br />
Menschen, die es gut mit mir meinten. Dieses<br />
Bild im Hintergrund haben meine Enkelbuben<br />
gemalt, als sie kleiner waren. Mit denen bin ich<br />
gern zusammen und bin stolz auf die drei.<br />
weil das Wort ›wollen‹ eine Rolle spielt. Wir<br />
hatten nicht unendlich Zeit. Ich wollte mich<br />
beruflich mal verändern, habe bei meinen Bewerbungen<br />
die MS benannt. Für einige war das<br />
eine Hürde. Zum Glück kam von einem großen<br />
Betrieb eine Einladung. Die hatten kein Problem<br />
mit mir und unterstützten mich. Bis zur<br />
Rente – das war mein Ziel – war ich dort 18<br />
Jahre als Personalleiter tätig. Mir hat die Arbeit<br />
große Freude gemacht. Für mich war das die<br />
beste Medizin, ich kann das nur jedem empfehlen.<br />
Natürlich war ich abends oft erschöpft.<br />
In der Zeit stellte mir mein Neurologe ein Medikament<br />
vor, dass mir mehr Schwung gab, aber<br />
leider auch die Knochen kaputt machen werde.<br />
Bewusst riskierte ich das, denn Arbeit war<br />
mein Lebenselixier. Zuerst kam die mühsame<br />
Wiedereingliederung, nach einer Woche fuhr<br />
ich fröhlich pfeifend zur Arbeit. Jetzt sitze ich inzwischen<br />
im Rollstuhl. Unsere Wege zu Ärzten<br />
und in Restaurants richten sich nach Treppenstufen.<br />
Selbst kleine Urlaube in der Nähe gehen<br />
nicht, auch behindertengerechte Hotels haben<br />
Boxspringbetten. Tagesfahrten stehen noch im<br />
Plan. Gerne möchte ich noch auf den Rottweiler<br />
Turm.«
Sich im Alter nochmal was gönnen – Sind Kredite da noch möglich?<br />
Im Gespräch: Ähnliche Fragen – wie die des Kunden – stehen häufig am Anfang des<br />
Beratungsgesprächs: Gibt es Altersgrenzen für einen Kredit? Nein.<br />
Muss ich den Kredit zweckgebunden für meine Immobilie verwenden? Nein.<br />
Ein teilweise existenzielles Thema treibt Menschen im Rentenalter um, weil sie häufig<br />
hören, dass sie keine Kredite bekommen. Im Gegensatz dazu laden Sie diese Altersgruppe<br />
ein, sich über den Kredit »VR Immoflex« zu informieren.<br />
Wäre ein Kredit bei Ihnen realisierbar?<br />
Ja, wir bieten faire Lösungen an. Absagen anderer<br />
Banken sind nicht primär deren Schuld.<br />
Das ist das Ergebnis der europäischen Wohnimmobilienkreditrichtlinie,<br />
die in Deutschland<br />
mehrfach modifiziert wurde und viel Kritik<br />
geerntet hat. Nach dem Hin und Her mit den<br />
energetischen Maßnahmen zur Gebäudesanierung<br />
sind ältere Kunden oft verunsichert und<br />
haben Angst, Wohnung oder Haus verkaufen<br />
zu müssen.<br />
Sie sehen also bei diesem Thema<br />
kein Problem?<br />
Im Kreditbereich halten wir es für grenzwertig,<br />
eine Beschränkung älterer Menschen in Kauf<br />
zu nehmen und damit eine Negativstimmung<br />
zu erzeugen. Warum sollen Ältere nach langer<br />
Lebensleistung von normalen Bankgeschäften<br />
ausgeschlossen werden? Auch sie dürfen<br />
Lebensträume haben und möchten sich was<br />
gönnen und haben Investitionsbedarf. Über<br />
unseren Verbundpartner, die DZ Privatbank,<br />
können wir die entsprechende Lösung bieten.<br />
Können Wünsche über die<br />
Sanierung hinausgehen?<br />
Ja natürlich, das ist Lebensqualität. Wir hatten<br />
sehr unterschiedliche Anfragen: nach Wohnmobil,<br />
Inneneinrichtung, altersgerechtem Umbau,<br />
einem bequemeren Auto oder persönlicher<br />
Pflege daheim. Ältere Menschen haben auch<br />
das Recht, sich das Leben noch schön zu machen.<br />
Wir prüfen nicht den Verwendungszweck.<br />
Gerne nehmen wir die späteren Erben mit ins<br />
Boot.<br />
Wie sieht das in der Praxis aus?<br />
Ein Beispiel von uns: Die Immobilie ist 500.000<br />
Euro wert und kann beliehen werden. Bis<br />
260.000 Euro war in diesem Fall ein Kredit<br />
möglich. Die Betroffenen konnten sich damit<br />
eine Betreuung ins Haus holen. Auch das ist ein<br />
Thema im Alter. Die Kinder erben später das<br />
Haus, auf dem die Grundschuld im Grundbuch<br />
eingetragen ist. Sie können dann entscheiden,<br />
ob sie das Haus verkaufen, den Kredit zurückzahlen<br />
oder mit uns neue Vereinbarungen treffen<br />
möchten.<br />
Sind den Bedürfnissen Grenzen gesetzt?<br />
Nein, es spielt überhaupt keine Rolle, ob ein<br />
80-jähriger vier Wochen nach Amerika will oder<br />
sein Haus umgebaut bzw. saniert werden soll.<br />
Ist eine Immobilie vorhanden, kann diese für<br />
individuelle Ziele verwendet werden.<br />
Welche Option bieten Sie<br />
für die Kredittilgung?<br />
Das ist individuell: Beispielsweise können Zinsen<br />
mitfinanziert werden. Möglich ist auch, dass<br />
monatlich nur die Zinsen bezahlt werden. Die<br />
Kunden können auch entscheiden, ob sie Zinsen<br />
und einen Teil der Kreditschuld zu Lebzeiten zurück<br />
zahlen wollen. Wir schauen, was machbar<br />
ist und legen gemeinsam den finanziellen Rahmen<br />
fest.<br />
Wo Licht ist, kann auch Schatten sein –<br />
gibt’s Nachteile?<br />
Die beste Lösung ist, vor der eigenen Entscheidung<br />
einen individuellen Beratungstermin zu<br />
vereinbaren.<br />
Kein Fall gleicht dem anderen. Auch wer<br />
bei uns nicht Kunde ist, wird beraten und<br />
kann sich entsprechend seiner Lebenssituation<br />
Möglichkeiten anbieten lassen.<br />
Es ist auch möglich, dass wir beispielsweise<br />
einen Kreditrahmen von gewünschten<br />
100.000 Euro abstecken und wir mit dem<br />
Kunden eine monatliche Auszahlung in diesem<br />
Rahmen vereinbaren. Benötigen sie<br />
am Ende nicht die ursprünglich vereinbarte<br />
Summe, ist das kein Problem. Dann ist eben<br />
der Kredit geringer. Das Konzept muss zum<br />
Kunden passen. Unsere Bank gilt als bodenständig<br />
und in der Region verwurzelt und wir<br />
tragen damit auch Verantwortung. Der einzige<br />
Nachteil für unsere Kunden wäre, dass<br />
man mit einem vorhandenen Kredit kein<br />
lastenfreies Haus vererben kann. Ziel unserer<br />
Beratung ist die Entscheidung der Kunden:<br />
Entweder erfülle ich mir Träume oder vererbe<br />
am Ende alles schuldenfrei.<br />
» Klare Botschaft:<br />
Jeder kann sich bei uns<br />
beraten lassen.<br />
Nachgefragt: Gerold Braun,<br />
Prokurist und seit 23 Jahren bei der<br />
Volksbank Deisslingen eG für die<br />
Erfüllung von Wohnträumen zuständig.<br />
Tel.: 07420/ 9292-0<br />
E-Mail: gerold.braun@voba-deisslingen.de<br />
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Mutmacher<br />
REGINA HIGLER (85)<br />
»Solange man neugierig ist, kann einem das Alter nichts anhaben«<br />
aber wieder abgestellt. Im Moment ist mir das<br />
zu unsicher.<br />
Ein Beispiel: Irgendwann hörte ich mal was von<br />
einem Friedwald und habe gegoogelt. Das Unternehmen<br />
mit gleichem Namen bot einen digitalen<br />
Newsletter an und ich bestellte mir den.<br />
Obwohl unsere Familie in meiner Nähe wohnt,<br />
möchte ich keinem die Grabpflege zumuten.<br />
Meiner Meinung nach ist ein Friedwald eine<br />
zeitgemäße Form der Bestattung. Die Urnen<br />
sind biologisch abbaubar und für den Grabschmuck<br />
sorgt allein der Wald. Vor einiger Zeit<br />
schaute ich mir den Wald in Friedenweiler an.<br />
Die Mitarbeiter haben mich telefonisch beraten.<br />
Und an Samstagen war ein Rundgang mit der<br />
Försterin möglich. Ich entschied mich für einen<br />
Familienbaum. Das passte zu mir und meiner<br />
Familie am besten. Es gab auch andere Bestattungsmöglichkeiten,<br />
beispielsweise an einem<br />
Gemeinschaftsbaum. Meine Familie fand meine<br />
Entscheidung toll.<br />
»Mein Computer hat mir<br />
viele Möglichkeiten eröffnet<br />
Trotz einiger Hürden schätzt Regina Higler sehr, dass sie in ihrem Alter ein zufriedener und dankbarer<br />
Mensch ist. Ihr Mittelpunkt ist ihre reiselustige Familie, die auf der Weltkarte im Wohnzimmer<br />
die bereisten Länder mit bunten Nadeln markiert hat.<br />
An der Wohnungstür grüßt ein Hällo-Schild.<br />
Im Wohnzimmer weckt die große Weltkarte<br />
mit unendlich vielen farbigen Nadeln die<br />
Neugier. Daneben hängen Bilder einer großen<br />
Familie, von der Regina Higler liebevoll<br />
»Elektro-Oma« genannt wird. In der Tat<br />
passt sie nicht in den fertigen Schubkasten,<br />
der ihrer Generation gern leichtfertig zugesprochen<br />
wird.<br />
»Mein großes Glück sind die Familien meiner<br />
Tochter und meines Sohnes. Inzwischen gehören<br />
dazu vier Enkel und eine Urenkelin. Alle sind<br />
für mich da, das schätze ich sehr. Meinen Mann<br />
habe ich früh verloren. Unsere Kinder waren<br />
noch in der Ausbildung. Heute sind alle reiseverrückt<br />
und auf der ganzen Welt unterwegs.<br />
Jeder hat eine bestimmte Farbe und pinnt nach<br />
seiner Reise die Nadeln an meine Landkarte. Für<br />
mich ist das toll und gibt mir das Gefühl, dabei<br />
gewesen zu sein. Zum Glück bin ich unerschrocken,<br />
was die heutige Technik betrifft. Bis zur<br />
Rente habe ich gearbeitet und mir dann sofort<br />
einen gebrauchten Computer gekauft, ohne davon<br />
Ahnung zu haben. Ich war neugierig. Mein<br />
Schwiegersohn hat alles eingerichtet. Als ich mir<br />
einzelne Schritte erklären lassen und aufschreiben<br />
wollte war seine Antwort: ›Nix, probiere es<br />
selbst.‹ Und er hatte Recht, ich habe probiert<br />
und probiert und mir vieles selbst erarbeitet.<br />
Nur so kapiert man das. Heute bin ich für meine<br />
Bedürfnisse gut gerüstet, lese meine Zeitung<br />
digital und nutze Onlinebanking. Natürlich sollte<br />
man bei problematischen Mails oder Internetseiten<br />
wachsam sein. Wichtig ist, keine Angst<br />
zu haben. Zurzeit telefoniere ich ab und zu mit<br />
meinem Enkel in Südafrika. Wir sind mit Skype<br />
unterwegs, reden nicht nur, sondern sehen uns<br />
auch. Wenigstens sollte man WhatsApp oder<br />
Signal haben. Das ist kein Problem und für uns<br />
Ältere fantastisch, weil wir so mittendrin in der<br />
Familie sind. Ich bin auch im Familien-Chatroom,<br />
schreibe meine Nachricht nur einmal und trotzdem<br />
sind alle informiert. KI habe ich probiert,<br />
Im letzten Herbst kam die Überraschung. Praktisch<br />
vor der Haustür wurde ein Friedwald in<br />
Donaueschingen eröffnet. Ich überlegte mir,<br />
dass das ja noch genialer wäre und rief das Unternehmen<br />
an. Problemlos wurde mein alter Vertrag<br />
mit ein paar Bedingungen umgeschrieben.<br />
Mein Sohn fuhr mit mir nach Donaueschingen.<br />
Anhand der Bändelfarbe und der Nummern für<br />
die Anzahl weiterer Bestattungsplätze um den<br />
Baum herum habe ich diesmal eine junge Buche<br />
als Familienbaum ausgesucht, unter dem<br />
wir die nächsten 99 Jahre Platz finden können.<br />
Wer sich aus der Familie hier bestatten lassen<br />
möchte, hat seinen Platz sicher. Verpflichten<br />
musste sich heute noch keiner. Die Namen habe<br />
ich registrieren lassen, denn Fremde kommen<br />
nicht zu einem Familienbaum. Der Gedanke an<br />
eine Bestattung im Wald ist für mich faszinierend.<br />
Rundum blühen Waldblumen, wachsen<br />
Walderdbeeren und Pilze. Von meiner Familie<br />
habe ich mir als Beisetzung eine fröhliche Feier<br />
gewünscht. Wir haben mehrere Musiker, die<br />
an dem Tag auch Livemusik am Grab spielen<br />
dürfen. Lobhudelei mag ich nicht. Den Rest soll<br />
meine Familie entscheiden. Natürlich ist eine Beerdigung<br />
immer traurig, aber trotzdem kann sie<br />
doch bunt sein. Ein Enkel spielt Schlagzeug, der<br />
16
hat mir das schon versprochen. Seine musikalische<br />
Laufbahn habe ich von Anfang an begleitet<br />
und ihn zum Musikunterricht gefahren. Als sein<br />
Lehrer meinte, er solle doch in den Schuldienst<br />
gehen, hat der kleine Kerl gesagt ›Nee, ich werde<br />
Orchestermusiker.‹ Das hat er durchgezogen und<br />
mit viel Fleiß und Ausdauer geschafft.<br />
»Bus- und Bahnfahren mit Rollator<br />
ist für mich eine Herausforderung<br />
Auch mein Alltag ist nicht nur eitel Sonnenschein.<br />
Wir waren acht Kinder. Wer wollte, konnte<br />
ein Musikinstrument lernen. Ich habe Gitarre<br />
gespielt und 40 Jahre in Chören gesungen. Gemeinsam<br />
haben wir Musik gemacht und hatten<br />
nie das Bedürfnis, Freundschaften zu pflegen.<br />
Zwei meiner Schwestern wohnten fußläufig von<br />
mir entfernt und wir haben viel unternommen.<br />
Alles war unkompliziert. Wir telefonierten und<br />
fragten, ob die anderen Lust haben mitzukommen.<br />
Leider verstarben beide vor einem Jahr<br />
kurz hintereinander. Es ist schwierig, neue Kontakte<br />
zu finden. Die meisten haben Freundinnen<br />
oder Vereine, in denen sie eingebunden sind.<br />
Inzwischen bin ich an einen Rollator gebunden,<br />
möchte aber trotzdem wieder beweglicher werden.<br />
Den Führerschein habe ich abgegeben. Nun<br />
ist mein Problem das Bus- und Bahnfahren. Beim<br />
ersten Mal mit Rollator erklärte mir der Fahrer,<br />
dass ich hinten einsteigen solle. Aber es ist nicht<br />
einfach, hinten einzusteigen, mit dem Rollator<br />
nach vorn zu fahren, um zu bezahlen. Dann<br />
wieder nach hinten zu gehen, um auszusteigen.<br />
Einmal hat ein Fahrer das Problem erkannt<br />
und kam zu mir, damit ich die Fahrkarte kaufen<br />
konnte. Um das Problem zu lösen, habe ich mir<br />
jetzt ein Deutschland-Ticket gekauft, muss es nur<br />
hochhalten und kann hinten einsteigen und dort<br />
bleiben. Aber noch schwieriger ist für mich das<br />
Aussteigen, das aufgrund meiner Behinderung<br />
nur rückwärts geht. Doch manchmal parken die<br />
Busse anders, oder Unebenheiten auf der Straße<br />
werden zu Stolperstellen. Ich war überzeugt,<br />
dass Menschen mit Behinderung vielleicht eine<br />
kleine Schulung irgendwo bekommen, wie ihnen<br />
Busfahren am besten gelingt. Bisher habe<br />
ich umsonst viele Telefonate geführt. Schade<br />
eigentlich.«<br />
Wechselnde Jahreszeiten – die Bestattung in<br />
einem Friedwald hat eine große Faszination<br />
auf die »Elektro-Oma«. Sie hat alles arrangiert<br />
und eine jungen Buche als Familienbaum gekauft.<br />
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Leistungen im<br />
Überblick<br />
• Leistungen der<br />
Häuslichen<br />
Kranken und<br />
Altenpflege<br />
• Grund, Be handlungs, Verhinderungspflege<br />
• Betreutes Wohnen<br />
• 24 Stunden Erreichbarkeit<br />
• Beratungsbesuche<br />
• Hauswirtschaftliche Versorgung –<br />
Einkaufen, Kochen, Reinigungsdienste<br />
• Nachsorge nach Krankenhaus aufenthalt<br />
• DemenzBetreuung: Pflege von<br />
dementen Menschen<br />
• Palliativ Versorgung – Sterbebegleitung<br />
• Beratung in allen Fragen rund um die<br />
Pflege<br />
Betreuung im<br />
WOHN.PARK in<br />
Mönchweiler<br />
Der Pflegedienst<br />
Casa Vitale ist Betreuungsträger<br />
der ambulanten Wohngruppe im<br />
WOHN.PARK Mönchweiler. Unser Angebot<br />
richtet sich an ältere Menschen mit Pflegebedarf<br />
und/oder einer dementiellen<br />
Erkrankung, die nicht mehr allein zu Hause<br />
leben können und die ein selbstbestimmtes<br />
Leben in einer Gemeinschaft schätzen.<br />
Unsere Einrichtung bietet soziale Kontakte<br />
und gegenseitige Unterstützung im Alltag,<br />
um eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen.<br />
Wir verstehen uns als Wegbegleiter<br />
in einer Gemeinschaft, in der Sie oder Ihre<br />
Familien angehörigen auch zukünftig ein<br />
möglichst selbstbestimmtes Leben führen.<br />
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17
Mutmacher<br />
DIETER BUCK (60)<br />
»Motorradfahren trotz Schlaganfall – ein steiniger Weg«<br />
Nach einem schweren Schlaganfall war Dieter Buck im Krankenhaus froh, noch zu leben. Doch<br />
nach Krankenhaus und langer Reha hatte er wieder eine Vision: Den Helm aufsetzen und endlich<br />
wieder fahren können.<br />
Vor einem Jahr steckte sich Dieter Buck<br />
ein großes Ziel und wollte zurück in sein<br />
glückliches Leben. Aufgeben war für ihn<br />
keine Alternative. Er fühlte sich zu jung,<br />
um seine frühere Zeit nur noch in Erinnerungen<br />
zu behalten. Was unmöglich<br />
schien, ist nach zwei Jahren geglückt. Mit<br />
viel Unterstützung gelang es ihm, die Auswirkungen<br />
seines schweren Schlaganfalls<br />
zu besiegen.<br />
»Den Tag vor zwei Jahren werde ich nie vergessen.<br />
Morgens hatte ich ein komisches Gefühl<br />
und fuhr trotzdem zur Arbeit. Eine Stunde später<br />
lag ich in Rottweil im Krankenhaus, meine rechte<br />
Seite war gelähmt, sprechen und schlucken<br />
wurden immer schwieriger. Im MRT erkannten<br />
die Ärzte einen Pfropfen in meinem Hirn. An<br />
einen Schlaganfall habe ich nie gedacht. Ich<br />
bekam eine Lyse und dachte mir: Alles gut, ich<br />
lebe noch. Dann aber spielte mein Blutdruck<br />
verrückt, war zu hoch, mal tief, mal sehr hoch,<br />
mal sehr tief. Der Pfropfen hatte sich leider nicht<br />
aufgelöst. Am Abend wurde ich nach Villingen<br />
in die Stroke Unit gefahren. Nach vier Tagen Intensivstation<br />
kam ich auf die normale Station.<br />
Von Tag zu Tag ging es mir besser. Eine Logopädin<br />
übte mit mir sprechen und selbstständig<br />
essen. Täglich waren Kliniktherapeuten mit mir<br />
zu Gange.<br />
»Ich wagte mir wieder<br />
Ziele zu stecken<br />
Drei starke Säulen haben mich zurück auf die<br />
Füße gestellt und mir viel Motivation gegeben.<br />
Eine davon ist die meiner tollen Therapeuten<br />
im Klinikum und in der Reha in Gailingen. Hier<br />
entstand zum ersten Mal mein Wunsch für einen<br />
noch weit entfernten Traum. Denn meine<br />
Lebenspartnerin und ich sind leidenschaftliche<br />
Motorradfahrer. Dass ich diesem Traum näher<br />
kam, habe ich meinem jetzigen Therapeuten<br />
zu verdanken. Aber der zweijährige Weg<br />
dahin war alles andere als leicht. Das hat viel<br />
Kraft gekostet und war oft schmerzhaft. Aber<br />
es hat sich gelohnt. Meine Reha war einmalig<br />
gut. Nach dem Krankenhaus kam ich dort im<br />
Rollstuhl an und ging nach acht Wochen ohne<br />
Gehhilfe zurück nach Hause. Meine zweite<br />
Säule und mein ganz großes Glück ist meine<br />
Lebenspartnerin, die mir mit ihren Kindern und<br />
meinem Sohn einen sicheren Halt in der Familie<br />
gibt. Dabei haben wir uns erst ein Dreivierteljahr<br />
vor meinem Schlaganfall kennengelernt.<br />
Unsere Partnerschaft war noch nicht gefestigt<br />
und mir gingen viele Fragen durch den Kopf:<br />
Wird sie mit mir durch das Tal gehen? Bleibt<br />
sie bei mir oder kann sie die Situation vielleicht<br />
gar nicht ertragen? Sie ist geblieben, hat mich<br />
ständig besucht, mir geholfen und Mut gegeben.<br />
Und ich hatte noch das Glück, in Kappel<br />
eine wunderschöne ebenerdige Wohnung beziehen<br />
zu können. Dadurch konnte ich meine<br />
Wohnung verkaufen, denn Treppen steigen<br />
wäre für mich zu einem Problem geworden.<br />
Mein Therapeut im Nachbarort Niedereschach<br />
ist ein richtiger Mutmacher. Sein Schlagwort<br />
heißt: Dranbleiben, da geht noch viel. Mit ihm<br />
fasste ich Mut, gab Vollgas und mein Ziel wurde<br />
konkreter und rückte näher. Zu Hause übe ich<br />
täglich mit einem Gerät, damit meine rechte<br />
Hand beweglicher wird. Eine Faust kann ich<br />
wieder bilden, aber die Hand noch nicht wieder<br />
aufmachen. Die Finger wollen nicht so recht.<br />
Aufgrund meiner eingeschränkten rechten Hand<br />
brauchte ich eine Idee zum Motorradfahren.<br />
Im Internet fand ich den Verein ›Einarmhelden<br />
& Einbeinhelden e.V.‹, für Motorradfahrer mit<br />
Behinderung, Handicap an Arm und Hand. Genau<br />
das war mein Problem und ist meine Säule<br />
Nummer drei. Der Gründer und Vorsitzende des<br />
Vereins hat selbst eine Armbehinderung und<br />
kennt alle Regeln und Maßnahmen, die Menschen<br />
mit Behinderungen beachten müssen,<br />
bevor sie wieder Motorradfahren dürfen. Ich<br />
habe den Chef angerufen und merkte sofort,<br />
die wissen, wovon sie reden, hier bekomme<br />
ich alle Informationen und meine Fragen beantwortet.<br />
Mein Motorrad musste aufgrund<br />
meiner Handbehinderung umgebaut werden.<br />
Ich telefonierte mit der Werkstatt und organisierte<br />
eine Spedition, die das Motorrad bei mir<br />
abholte, in die Werkstatt fuhr und mir nach<br />
dem Umbau wieder zurückbrachte. Das Gutachten<br />
vom TÜV bekam ich auch. Der Umbau<br />
bedeutet, dass das Gas jetzt am linken Lenker<br />
und die Handbremse im Fußbereich ist. Meine<br />
rechte Hand brauche ich nicht. Mit ihr halte ich<br />
mich nur am Lenker fest. Vom Verein bekam ich<br />
den Hinweis, dass ich unbedingt ein Gutachten<br />
eines Verkehrsmediziners benötige, bevor ich<br />
überhaupt mit meiner Behinderung fahren darf.<br />
Das habe ich inzwischen in der Tasche und auch<br />
18
einen Fahrlehrer an meiner Seite, der mich zur<br />
Fahreignungsprüfung begleitet. Um alles zum<br />
Abschluss zu bringen, musste ich extra für die<br />
Zulassung nach Freiburg aufs Regierungspräsidium.<br />
Auch das habe ich hinbekommen.<br />
»Jetzt kann es losgehen –<br />
das bedeutet üben, üben, üben<br />
Ich habe mein altes Leben zurück. Ob ich wieder<br />
nach Sardinien fahren kann, sei mal dahingestellt.<br />
Die ersten Schritte sind der Verkehrsübungsplatz,<br />
hier hilft mir mein Sohn sehr viel.<br />
Ich habe keine Angst, aber Respekt. Wenn ich<br />
nicht sicher bin, dass ich fahren kann, steige<br />
ich auch nicht auf. So verantwortungsbewusst<br />
muss man sein. Das Ziel ist ganz nah und meine<br />
Motivation ist sehr hoch. Natürlich muss ich<br />
noch mehr üben, weiterhin Muskeltraining machen.<br />
Mein Problem ist Helm aufsetzen, Gurt<br />
zuziehen und Helm schließen. Dafür habe ich<br />
inzwischen meine Technik gefunden. Schon<br />
letztes Jahr habe ich mir gesagt, du musst dich<br />
Nach zwei Jahren ging sein Wunsch in Erfüllung. Dieter Buck hat sein Hobby und sein früheres<br />
Leben zurück und kann mit seiner »Elsa« unterwegs sein.<br />
auch selbst anziehen können. Und das ist gar<br />
nicht so einfach. Hose und Jacke kann ich anziehen,<br />
Stiefel und Handschuhe auch. Ich brauche<br />
halt Zeit, aber es geht. Schwierig ist noch, den<br />
Verbindungsreißverschluss zwischen Hose und<br />
Jacke zu schließen. Das ist mir wichtig, weil es<br />
Sicherheit bringt. Dafür brauche ich Hilfe. Mein<br />
Handicap wird mich noch länger begleiten. Ich<br />
weiß, ich muss am Ball bleiben und trainieren.<br />
Aber mein altes Leben habe ich zurück und<br />
meine ›Elsa‹ auch. Warum mein Motorrad ›Elsa‹<br />
heißt? Ganz einfach, im Volksmund sagte man<br />
zu einer BMW GS das sei eine Kuh. Also habe<br />
ich meine R 1250 ›Elsa‹ genannt.«<br />
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19
Mutmacher<br />
ANJA (70) UND REINHARD (77) GACKOWSKI<br />
»Mit gewohnten Möbeln umzuziehen war für uns keine gute Idee«<br />
Die beiden hatten ein Ziel: Das neue Domizil sollte alltagstauglich und luftig sein und eine leichte,<br />
helle Atmosphäre bieten.<br />
Die Haustür öffnet sich automatisch nach<br />
außen, am Ende des lichtdurchfluteten<br />
Hausflurs ein fröhliches Hallo an der Wohnungstür.<br />
Hier also ist das angekündigte<br />
Paradies, mit bodenlangen Fenstern, Terrasse<br />
und Blick ins Grüne. Dafür verließ<br />
Familie Gackowski vor vier Jahren ihr geliebtes<br />
Haus. Ein sich eventuell aufdrängendes<br />
Heimweh haben beide im Voraus<br />
originell abgewehrt und einen strategischen<br />
Plan entwickelt.<br />
Als Anja zu Hause einen Rollator brauchte,<br />
hatten die Ärzte ihr einen dauerhaften Bandscheibenschaden<br />
diagnostiziert. Jetzt musste<br />
die Vernunft das Gefühl überzeugen. Ihr Haus<br />
auf mehreren Wohnebenen war nicht mehr<br />
alltagstauglich. Die Treppen konnte sie nur<br />
mit Armkraft und Mühe überwinden. Stürze<br />
wurden immer häufiger: »Es war Zeit, eine Entscheidung<br />
zu treffen. Das Haus zu verkaufen<br />
war innerhalb von zwei Tagen erledigt. Eine<br />
geeignete Wohnung für uns zu finden, war<br />
ein Unding und langwierig. Unser Wunsch<br />
war, im Wohnquartier zu bleiben, hier sind wir<br />
verwurzelt. Wir setzten das Ziel, dass unser<br />
Umzug innerhalb eines Jahres abgeschlossen<br />
sein muss. Die Hauskäufer bekamen die Kaufoption<br />
und hatten Verständnis. Wir begannen<br />
strategisch Pläne zu machen. Unser Sohn war<br />
erschrocken, er verstand die Welt nicht mehr.<br />
Ihm haben wir gesagt, dass er nur Plan B sei,<br />
wenn was nicht klappt. Unser Ehrgeiz war,<br />
alles allein zu bewältigen. Stück für Stück<br />
haben wir unseren Haushalt aufgelöst. Das<br />
war Schwerstarbeit, aber wir sind gut durchgekommen<br />
und heute stolz auf uns. Täglich<br />
stellten wir uns die Frage: Was heben wir auf,<br />
wovon trennen wir uns? Im Nachhinein war<br />
das Entrümpeln eine große Erleichterung. Für<br />
uns war das ein Erfolg, denn unser Motto hieß:<br />
Wir stimmen uns ab. Zweifelte einer, wurde<br />
eine Nacht darüber geschlafen, am nächsten<br />
Tag gab es immer eine Lösung.<br />
»Eine Frage hat beide beschäftigt:<br />
Wo werden wir wohnen?<br />
Uns half der berühmte Zufall mit dem Tipp, mal<br />
bei Spitalfonds anzufragen. Vom fast neuen<br />
Haus in unserer Nähe und den Wohnungen waren<br />
wir begeistert, alles passte: Fußbodenheizung,<br />
breite Türöffnungen, Schiebetüren, lichtdurchflutete<br />
Wohnungen, sich selbst öffnende<br />
Türen im Hausflur und Fahrstuhl bis Keller und<br />
Tiefgarage. Hier hat sich jemand Gedanken um<br />
das Leben im Alter gemacht. Haus und Garten<br />
werden gepflegt, der Müll versorgt. Wir müssen<br />
uns um nichts mehr kümmern.<br />
Zum Neuanfang gehörte für uns, dass wir nicht<br />
weiter in denselben Möbeln leben wollten. Mit<br />
nur drei Möbelstücken sind wir aus unserem<br />
Haus ausgezogen. Alles andere ist neu. Oft<br />
waren wir unterwegs, suchten nach Ideen und<br />
guter Beratung. Das war kein leichtes Unterfangen.<br />
Wieder kam uns der Zufall mit einem Tipp<br />
zu einem Villinger Unternehmen entgegen. Das<br />
war ein Glücksgriff. Die haben uns gezeigt, was<br />
möglich ist und woran wir entsprechend unserer<br />
Lebensumstände denken sollten. Da ging es<br />
beispielsweise um Fragen, wie groß und hoch<br />
Betten sein sollten und welche Funktionen<br />
unseren Alltag erleichtern könnten. Wir selbst<br />
hätten auch nicht an seniorengerechte Sitzhöhen<br />
bei Couch und Stühlen gedacht, gleich gar<br />
nicht an Stühle mit Armlehnen. Unsere neu eingebaute<br />
Küche ist unschlagbar und bietet allen<br />
notwendigen Komfort. Phantastisch – so hatten<br />
wir uns einen Neuanfang gewünscht. Als unser<br />
Sohn unsere eingerichtete Wohnung zum ersten<br />
Mal sah, bekamen wir ein dickes Lob: ›Ich<br />
hätte nicht gedacht, dass ihr das so super hinbekommt.‹<br />
»Brücken bauen zum Loslassen<br />
von alten Erinnerungen und<br />
gegen Heimweh<br />
Zu unserer Absicht, dem Heimweh rechtzeitig<br />
vorzubeugen, gehörte auch, dass wir über ein<br />
ganzes Jahr lang unser Haus von außen und<br />
innen und den Garten fotografierten. Aus Hunderten<br />
von Bildern hat unser Sohn ein tolles Fotobuch<br />
gestaltet. Das ist eine gute Möglichkeit,<br />
mit schönen Erinnerungen und Freude auf einen<br />
Neubeginn leben zu können. Wir waren uns<br />
nicht sicher, ob wir Heimweh bekommen und<br />
hatten als dritte Option die Idee, eventuell später<br />
ein Äuglein in unser Haus werfen zu können.<br />
Für die neuen Eigentümer war das kein Problem.<br />
20
Eine gute Idee: Um einem einschleichenden<br />
Heimweh vorzubeugen, hat Familie Gackowski<br />
ein ganzes Jahr lang ihr Haus von außen und<br />
innen und auch den Garten fotografiert.<br />
Als ihr Anruf kam, war das für uns aber nicht<br />
mehr wichtig. Unser neues Zuhause war<br />
längst unser Paradies. Wenn wir am ehemaligen<br />
Haus vorbeigehen, ist das für uns so<br />
neutral wie die Schweiz. Wir blättern gern im<br />
Buch und freuen uns an den Erinnerungen.<br />
Weil sich alles so gut fügte, waren wir auch<br />
nicht gestresst. Wir hatten eine To-do-Liste<br />
vor uns, auf der wir notiert haben, was zu erledigen<br />
ist. Der Grundgedanke war, Probleme<br />
nicht groß werden zu lassen und sie nicht als<br />
Wand vor uns herzuschieben. Wir glauben an<br />
den Spruch, von einem Türchen das immer<br />
aufgeht. Oft haben wir uns gefragt: Welcher<br />
Schutzengel hat heute wieder gewurstelt?<br />
Letztendlich war das Ganze so ähnlich, wie<br />
eine Wohnung in jungen Jahren einzurichten.«<br />
»Trotz allem haben beide ihre Hobbys<br />
gepflegt, die viel Freizeit kosten<br />
Reinhard spielt seit 30 Jahren am Villinger<br />
Theater am Turm. Nicht nur den Butler im Dinner<br />
for One, sehr häufig übernahm er Vaterrollen.<br />
Er war der Vater von Anne Frank – ein<br />
Stück, welches ihm selbst viel abverlangt hat.<br />
Mal war er der Vater eines Türken, Zuschauer<br />
fragten ihn, wie lange er schon in Deutschland<br />
lebe. Seine Rolle als Dr. Stern brachte ihm auf<br />
der Straße oft Zurufe mit ›Hallo Dr. Stern‹ ein.<br />
Für viele Zuschauer war er authentisch. Also<br />
alles richtig gemacht, oder besser: Beide haben<br />
alles richtig gemacht. Anja fragt ihn die<br />
Texte ab, verfolgt seine Bewegungen und die<br />
Entwicklung eines Stückes: »Mit jedem Handschuh,<br />
den die Schauspieler anzogen, jeder<br />
Mütze, die sie aufsetzten, wuchsen sie in die<br />
Rollen hinein. Interessant und spannend war<br />
für mich, wie sich die Schauspieler beim Ankleiden<br />
total veränderten. Plötzlich waren sie<br />
ein anderer Mensch. Die Erfahrung möchte<br />
ich nicht missen. Zusätzlich sind mein Hobby<br />
Halbedelsteine, die begeistern mich, und<br />
mich interessiert die Geschichte und deren<br />
Zusammenhänge. Ich glaube, bei einem Quiz<br />
wäre ich ein guter Telefonjoker. Seit 52 Jahren<br />
sind wir verheiratet und haben dafür unsere<br />
Lösung: Man muss sich einig sein, sich miteinander<br />
unterhalten und gemeinsam Pläne<br />
machen. Oft machen wir uns schon am Morgen<br />
einen Spaß und fragen uns, wie wir denn<br />
heute drauf sind. Allein die Frage ist ein Grund<br />
für Heiterkeit. Und die gehört unbedingt zu<br />
unserem Alltag.«<br />
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21
Mutmacher<br />
ADOLF UITZ (84)<br />
»Ich bin nicht umsonst hier, denn mein Schatz spricht mit mir«<br />
Park umher. Dort saßen zwei Damen im Rollstuhl<br />
und ohne Kopfbedeckung in der Sonne.<br />
Auf die beiden bin ich zugefahren, habe die<br />
Hand einer Dame genommen und gesagt, dass<br />
sie nicht in der Hitze verzweifeln soll, denn ich<br />
werde Hilfe holen. Eine Mitarbeiterin kam sofort<br />
und fuhr die beiden in den Schatten. Das<br />
war der Beginn meiner Liebe. Die Frau, die ich<br />
bei der Hand genommen hatte, schaute mir so<br />
in die Augen, dass mit mir etwas passiert war.<br />
»Ihr Blick ließ mich nie mehr los<br />
Adolf Uitz ist auch im Alter zufrieden mit seinem Leben. Das hat für ihn ganz viel mit seinen selbst<br />
gestellten Aufgaben zu tun.<br />
Geboren und aufgewachsen im schönen<br />
Kärnten, weitergereist in die Schweiz,<br />
später Jahre in Heidelberg und Dauchingen<br />
verbracht und jetzt angekommen in<br />
Schwenningen. Den Müllerberuf habe er<br />
bis zum Exzess betrieben, wie er nebenbei<br />
seine Entwicklung zum Betriebsleiter<br />
erwähnt. Adolf Uitz hat sich im Alter noch<br />
Aufgaben gesetzt, um nicht umsonst gelebt<br />
zu haben. Und er genießt einen berührenden<br />
Lebensabschnitt.<br />
»Der tiefere Hintergrund zu einem Spruch<br />
von Albert Einstein hat mich geprägt. Was ist<br />
relativ? Relativ ist, wenn man sich mit einem<br />
guten Freund zwei Stunden unterhält und am<br />
Ende meint, man hätte sich nur zehn Minuten<br />
mit ihm unterhalten. Sitzt man aber zehn<br />
Minuten auf einer heißen Herdplatte, meint<br />
man, es seien zwei Stunden gewesen. Das ist<br />
relativ und beim tieferen Nachdenken ist mir<br />
eine Idee gekommen, die ich mir zur Aufgabe<br />
gemacht habe: Wenn ich jeden Tag einen Menschen<br />
zum Lachen bringen kann, habe ich nicht<br />
umsonst gelebt. Das wäre mein Erfolg und mir<br />
ist bewusst, dass dahinter auch etwas Egoismus<br />
steckt. Denn ich profitiere auch von dem<br />
Lachen. Und ich habe mir vorgenommen, besonders<br />
auf kranke Menschen zu achten, mit ihnen<br />
ein paar Worte zu sprechen oder sogar ins<br />
Gespräch zu kommen. Dann kann ich abends<br />
zufrieden ins Bett gehen und meine Worte an<br />
Gott richten: Lieber Gott, ich danke Dir für die<br />
Kraft, die du mir gegeben hast, und die Liebe,<br />
die ich bekommen habe, und dafür, dass ich<br />
weiterleben durfte. Ich selber lebe jetzt sehr<br />
glücklich. Aber ich weiß heute nicht, was noch<br />
auf mich zukommt und ich weiß auch nicht, wie<br />
ich reagieren werde, wenn es mir schlechter<br />
gehen sollte. Diese Frage habe ich mir oft gestellt.<br />
Ich bin mir klar darüber, dass man sich<br />
selbst nicht kennt und niemals nie sagen sollte.<br />
Zu all diesen Gedanken gehört, dass ich schon<br />
84 Jahre alt bin und hier im Pflegeheim einen<br />
Menschen getroffen und mich plötzlich verliebt<br />
habe. Genau das ist voriges Jahr im September<br />
passiert. Es war sehr heiß und ich fuhr mit<br />
meinem Rollstuhl in unserem wunderschönen<br />
In ihren Augen habe ich gelesen, dass sie<br />
meint: Du bist da und hilfst mir. Ein andermal<br />
traf ich sie wieder im Park und dann immer öfter.<br />
Einmal war ihre Tochter dabei. Ich sprach<br />
sie an und sagte ihr, dass sie eine wunderbare<br />
Mutter hat, die sie so oft es geht besuchen<br />
sollte. Das versprach sie mir und erzählte, dass<br />
auch ihre drei anderen Schwestern häufig zu<br />
Besuch kommen. Ein andermal wollte es der<br />
Zufall, dass ich in unserem Café saß und Christel<br />
wieder mittendrin in einer Gruppe war und<br />
mich intensiv anguckte. Da war mir klar, das<br />
ist etwas Größeres. Ich fragte die Pflegerin, wo<br />
ich diese Frau im Haus finden kann, Sie hat mir<br />
die Station genannt und ich bin hingefahren.<br />
Sie war nicht da, sondern wieder im Park mit<br />
mehreren Bewohnern. Also bin ich rausgefahren<br />
und habe am Rosenstrauch eine Rose<br />
abgeschnitten. Dann bin ich auf die Christel<br />
zu und habe ihr die Rose gegeben. Und wieder<br />
schaute sie mir ganz tief in die Augen,<br />
sagte aber niemals ein Wort. Ab da besuchte<br />
ich sie oft. Ich habe nicht gewusst, warum sie<br />
nicht spricht, aber konnte sehr viel aus ihren<br />
Augen lesen. Später erfuhr ich, dass sie eine<br />
Demenz hat. Mir war das egal, ich war von ihr<br />
fasziniert. Die Pflegerinnen waren so nett, sie<br />
zu mir zu bringen und erzählten mir später,<br />
dass sie sich immer freut, wenn sie auf meine<br />
Etage gefahren wird. Einmal, als sie wieder in<br />
mein Zimmer gebracht wurde, sagte sie: Ich<br />
habe dich lieb. Das waren die ersten Worte<br />
und ich war sprachlos. Ich kann es nicht wirklich<br />
glauben, dass man sich in meinem Alter<br />
noch so intensiv verlieben kann. Natürlich<br />
tut mir die Frau auch leid und für mich ist es<br />
wunderbar, wenn ich ihr immer wenn wir uns<br />
sehen, ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.<br />
Auf ihrer Station ist sie reserviert, deshalb wird<br />
22
Einen besonderen Zauber haben für Christel und Adolf ihre vielen Begegnungen miteinander.<br />
sie jetzt zu mir gebracht. Früher hieß es, die<br />
heimliche Liebe ist die schönste. Vielleicht lebt<br />
sie in dieser Welt. Ich weiß es nicht. Wenn sie<br />
zur Tür herein gefahren wird begrüße ich sie<br />
mit: Hallo mein lieber Schatz. Und dann strahlt<br />
sie. An Heiligabend hat sie Geburtstag, den<br />
wollte ich ihr so schön wie möglich machen.<br />
Ich bat eine Helferin, mir Torte, Kaffee und ein<br />
Geschenk zu besorgen. Wir hatten eine wunderbare<br />
Feier, zwei ihrer Töchter kamen auch<br />
in mein Zimmer und wir stießen gemeinsam<br />
mit Sekt auf Christels Geburtstag an. Von ihr<br />
habe ich sogar einen kleinen Liebesbrief bekommen,<br />
auf dem ein Herz mit den Worten<br />
›Christel und Adolf‹ gemalt war. Um ehrlich zu<br />
sein, habe ich als 20-Jähriger gelacht, wenn<br />
ich sah, dass ältere Menschen verliebt waren.<br />
Ich bin körperlich nicht so gut drauf und an<br />
den Rollstuhl gebunden. Aber mein Kopf ist<br />
noch fit. Bevor ich im vergangenen Jahr ins<br />
Pflegeheim kam, habe ich sechs Jahre in Dauchingen<br />
gewohnt. Dort sind zwei wunderbare<br />
Ärztinnen, denen ich sehr, sehr viel verdanke.<br />
Eine hat mich immer betreut und mir ans Herz<br />
gelegt, mal an ein Pflegeheim zu denken, weil<br />
es das Beste für mich sei. Und sie hat mir bei<br />
der Suche nach einem Heimplatz geholfen. In<br />
meinem Zustand ist es sehr schwer, den Alltag<br />
allein zu bewältigen. Und noch immer ist sie<br />
meine Hausärztin. Am liebsten würde ich sie<br />
umarmen. Mit ihrer Hilfe bin ich hierher in die<br />
AWO am Stadtpark gekommen. Eigentlich hatte<br />
ich keine Vorstellung von einem Pflegeheim<br />
und habe nichts Besonderes erwartet. Und<br />
jetzt bin ich sehr positiv überrascht, zufrieden<br />
mit meinem Leben und in meine Christel verliebt.<br />
Es gibt Tage, da fahre ich singend unseren<br />
Flur entlang.«<br />
Teil haben. Teil sein.<br />
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Menschen mit besonderen Fähigkeiten<br />
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23
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ZEHN GEBOTE FÜR BESTMÖGLICHE ANÄSTHESIE<br />
Macht Narkose dumm und schusselig?<br />
Prof. Dr. med. Sebastian Russo<br />
Direktor der Klinik für Anästhesiologie,<br />
Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin<br />
»Wir bieten ein Leistungsspektrum<br />
vergleichbar der Maximalversorgung an.<br />
Mit allen Mitarbeitern zusammen<br />
sind wir im ärztlichen Bereich knapp über<br />
80 Narkoseärzte, die zusammen jährlich<br />
fünfzehn- bis siebzehntausend Narkosen<br />
durchführen. Und das in allen Altersklassen,<br />
von den Kleinsten bis hin zu<br />
hochbetagten Menschen.«<br />
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78052 Villingen-Schwenningen<br />
Telefon (07721) 93-2601<br />
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24<br />
Eine Operation ohne Narkose? Nicht vorstellbar.<br />
Trotzdem treibt das Thema bei<br />
vielen die Sorge um, wie es ihnen nach<br />
dem Aufwachen ergehen wird: Ist man<br />
konfus, braucht es Zeit, sich wieder im<br />
Leben einzusortieren, fühlt man sich<br />
schlecht? Ob und wie dem entgegengewirkt<br />
werden kann, darüber sprechen wir<br />
mit dem Direktor der Klinik für Anästhesiologie<br />
am Schwarzwald-Baar Klinikum,<br />
Prof. Dr. med. Sebastian Russo, der seit<br />
Jahren aufgrund neuer wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse unter anderem auch<br />
alte Zöpfe abgeschnitten hat. Und das mit<br />
spürbaren Ergebnissen für die Patienten.<br />
Herr Professor Russo, wie sehen Ihre<br />
Patienten die Narkose?<br />
Für Patienten ist die Anästhesie ein bisschen<br />
wie Voodoo. Man versteht sie nicht genau,<br />
schläft, hat Kontrollverlust, weiß nicht was passiert<br />
und vergisst Raum und Zeit. Viele sorgen<br />
sich, ob sie wieder aufwachen. Wir Narkoseärzte<br />
betreuen unsere Patienten während der OP<br />
bis hin zum Aufwachraum und müssen immer<br />
versuchen, für die Patienten eine wohlfühlende<br />
und angstfreie Atmosphäre zu schaffen. Ein<br />
zentraler Punkt unserer Aufgabe ist Einschätzung<br />
der Narkosetiefe.<br />
Was ist darunter zu verstehen?<br />
Das Ziel ist immer, dass Patienten von der OP<br />
nichts mitbekommen. Besonders bei Älteren<br />
kann Vollnarkose Probleme bereiten. Deshalb<br />
messen wir permanent die Gehirnströme und<br />
sorgen dafür, dass die richtige Narkosetiefe<br />
eingestellt ist und unsere Patienten zur richtigen<br />
Zeit aufwachen. Kurz formuliert heißt<br />
das, keine zu flache und keine zu tiefe Narkose.<br />
Genau das ist der Korridor, in dem wir uns<br />
befinden. Voraussetzung ist, dass wir Risiken<br />
vorher abschätzen und diese mit Patienten und<br />
Angehörigen besprechen. Der Regelfall sind<br />
geplante OPs. Wie der Operateur führen auch<br />
wir in unserer Anästhesieambulanz Gespräche,<br />
untersuchen die Patienten, fragen nach<br />
ihren Ängsten, schauen auch, ob ein kognitives<br />
Defizit vorhanden ist. Wichtig ist, einen Überblick<br />
über die Gehirnleistung zu bekommen,<br />
um letztendlich ein bestmögliches Ergebnis<br />
individuell für jeden einzelnen Patienten zu<br />
erreichen. Selbstverständlich klären wir über<br />
Narkoseverfahren, Möglichkeiten und Risiken<br />
auf, letztendlich müssen Patienten auch einwilligen.<br />
Welches sind Ihre Fixpunkte für eine<br />
zielorientierte individuelle Narkose?<br />
Das sind unsere zehn Gebote – die zehn ›Ns ‹,<br />
die wir für alle Altersgruppen im Blick haben<br />
müssen: No fear (keine Angst) und normaler<br />
Blutdruck, der stabil gehalten werden muss,<br />
damit alle Organe vernünftig durchblutet<br />
werden. Gleichberechtigt gehören noch dazu:<br />
normale Herzfrequenz, normaler Flüssigkeitshaushalt,<br />
normaler Sauerstoffgehalt im Blut,<br />
normaler Kohlendioxidgehalt im Blut, normaler<br />
Elektrolythaushalt (Salzhaushalt), normaler Zuckergehalt<br />
im Blut, normale Körpertemperatur,<br />
no pain (keine Schmerzen). Wir Narkoseärzte<br />
betreuen unsere Patienten vom Beginn der OP<br />
bis hin zum Aufwachraum und kümmern uns<br />
darum, dass wir deren Körpergleichgewicht<br />
halten. Das heißt unter anderem, den Körper<br />
mit einer Decke warm halten, vernünftig Kohlendioxid<br />
abatmen, ausreichend Flüssigkeit,<br />
ausreichend Blutzucker, Herzfrequenz und Blutdruck<br />
im Normbereich halten.<br />
Voll- oder Teilnarkose, nach welchen<br />
Gesichtspunkten wägen Sie ab?<br />
Es gibt Eingriffe, bei denen wir eine Vollnarkose<br />
machen müssen. Dabei sind Patienten bewusstlos,<br />
werden künstlich beatmet und schlafen.<br />
Das betrifft vor allem Eingriffe im Brustkorb<br />
oder im Bauchraum. Und bei Notfällen ist Eile<br />
geboten. Bei anderen Operationen gibt es die<br />
Chance einer Risikoabwägung. Nehmen wir als<br />
Beispiel-OP eine Knieprothese. Mit Patienten<br />
ohne besondere Vorerkrankungen wie Herz-<br />
Kreislauf- oder Lungen-Erkrankungen sprechen<br />
wir darüber, ob sie Vollnarkose oder Teilnarkose<br />
(Spinalanästhesie) wünschen, klären sie<br />
über Vor- und Nachteile und individuelle Risiken<br />
auf. Bei dieser OP ist Teilnarkose Standard.<br />
Sie wirkt mehrere Stunden und ist angenehm<br />
für Patienten, Operateur und die Schmerztherapie.<br />
Will man ausdrücklich nichts mitbekommen,<br />
können wir mehrere Varianten anbieten:<br />
Erstens eine Vollnarkose. Möglichkeit zwei ist
Anästhesist an den Geräten im OP.<br />
die Teilnarkose mit der Option zum Schlafen<br />
und selbstständigen Atmen. Diese Patienten<br />
können jederzeit geweckt werden. Möglichkeit<br />
drei wird oft von Jüngeren bevorzugt. Sie bringen<br />
Smartphone und Kopfhörer mit und hören<br />
ihre Lieblingsmusik. Zusätzlich bieten wir eine<br />
Art 3D-Brille mit Kopfhörer an. Hierbei kann<br />
man entscheiden, ob man eine Dokumentation<br />
oder einen Film ansehen will. Bei kleineren<br />
Operationen, beispielsweise an den Händen<br />
oder Weichteilen, geht das sehr gut.<br />
In dem Zusammenhang hört man auch<br />
von einer Homöostase.<br />
Was bedeutet das?<br />
Das ist ein dynamisches Gleichgewicht und<br />
damit ein essenzielles Prinzip für die Lebenserhaltung<br />
und Funktion des Organismus oder<br />
der Organe während der OP. Wichtig ist für uns,<br />
konstante Verhältnisse für den ganzen Menschen<br />
zu schaffen, um ihn bestmöglich über die<br />
Zeit der Narkose zu bringen.<br />
Was hat die Befürchtung befeuert, dass<br />
Narkose dumm und schusselig macht?<br />
Früher gab man zusätzlich Beruhigungstabletten,<br />
die nicht zielgenau auf den Zeitpunkt eingesetzt<br />
werden konnten und auch die Schusseligkeit<br />
fördern können. Darauf versuchen wir zu<br />
verzichten. Das postoperative Defizit, bei dem<br />
Angehörige mitunter empfinden, dass der Opa<br />
nicht mehr so fit wie vorher sei, hat manchmal<br />
Monate gedauert. Das wollen wir unbedingt<br />
vermeiden. Doch wir haben nicht nur die Langzeitnebenwirkungen,<br />
sondern auch gezielt kurzfristiges<br />
Aufwachen der Patienten im Blick. Alle<br />
Menschen brauchen eine Orientierungsphase.<br />
Dazu gehören vermeintliche Kleinigkeiten, die<br />
extrem wichtig sind und den Patienten schnell<br />
ein Stück Alltag zurückgeben. Kurz gesagt: Brille<br />
auf, Hörgerät rein, Prothese in den Mund und<br />
möglichst rasch eine Bezugsperson am Bett.<br />
Und welche sind die alten Zöpfe, die<br />
heute nicht mehr zu einer OP gehören?<br />
Das sind die, die dringend abgeschnitten gehören.<br />
Zum Beispiel Essen und Trinken vor und<br />
nach einer OP. Früher geltende Zeitabstände<br />
sind oft noch in den Köpfen manifestiert, aber<br />
längst nicht mehr Stand der Wissenschaft. Man<br />
hat Stunden vor und nach der OP weder essen<br />
noch trinken dürfen. Das ist falsch und unterstützt<br />
nicht stabile Körperfunktionen. Wasser<br />
geht innerhalb von zehn Minuten durch den<br />
Magen. Deshalb empfehlen wir, dass klare Flüssigkeit<br />
getrunken werden kann, bis man in den<br />
OP-Raum kommt. Und im Aufwachraum gibt’s<br />
sofort Getränke, auch Kaffee mit Milch, Apfelsaft<br />
oder einen Keks und ein Wassereis. Was man<br />
möchte. Es soll einem doch wieder gut gehen.<br />
Der positive Effekt für Patienten ist offensichtlich,<br />
die Schmerzen werden geringer, der Blutdruck<br />
stabiler und Erbrechen tritt seltener auf. Unsere<br />
Aufgabe ist, sicherzustellen, dass Patienten nicht<br />
mit Übelkeit und Schmerzen auf Station kommen.<br />
Anästhesistin vor der Narkoseeinleitung im Gespräch mit einem Patienten.<br />
25
Mutmacher<br />
BRUNO RUF (94)<br />
»Manches braucht man einfach, sonst geht’s bergab«<br />
»Linkshänder wurden schräg angesehen<br />
– aber nicht von mir<br />
Bruno Ruf hat ein Lebensmotto: »Ich brauche Aufgaben, sonst geht›s mit mir bergab.« Mit einem<br />
Augenzwinkern schiebt er hinterher: »Wer klapprig ist, ist nicht so beliebt.«<br />
Kommunikativ und immer zu einem Spaß<br />
aufgelegt. Bruno Ruf ist in seinem Geburtsort<br />
Kappel verwurzelt und überall bekannt.<br />
Seinen Alltag meistert er allein, nennt das<br />
eine wichtige Aufgabe, ohne die es im Alter<br />
bergab gehen würde. Im Fokus seines<br />
langen Lebens steht die kleine Familie und<br />
seine Arbeit, die ihm bis über den möglichen<br />
Rentenbeginn hinaus einfach Freude<br />
gemacht hat.<br />
»Von früher Jugend an hatte ich Lust daran, mir<br />
neue Ideen zu überlegen, mit denen die Arbeit<br />
effektiver werden könnte. Fast immer ist es mir<br />
gelungen, meine Chefs davon zu überzeugen.<br />
Mein Vater war bei der Saba. Auch ich wollte<br />
dort mit einer Lehre anfangen. Es kam anders.<br />
Der Termin für eine Aufnahmeprüfung wurde<br />
verschoben, ohne dass ich davon erfuhr. Kurzerhand<br />
beschloss ich, dass mein Weg von Kappel<br />
nach Villingen mit dem Fahrrad bei strömenden<br />
Regen nicht umsonst sein sollte. Ich klopfte bei<br />
Kaiser Uhren an und wurde freundlich empfangen.<br />
Die Aufnahmeprüfung habe ich bestanden<br />
und konnte die Lehre beginnen. Mein Vater<br />
war nicht begeistert, dass ich alles so schnell<br />
geregelt und meinen Vertrag in der Tasche hatte.<br />
Er haderte, weil er nicht wusste, wie er das<br />
seinem Personalchef beibringen sollte. Anfangs<br />
verlief in meiner dreijährigen Lehre nicht alles<br />
reibungslos. Es war üblich, dass die Lehrlinge<br />
aus dem zweiten und dritten Lehrjahr die neuen<br />
anweisen konnten. Und sie haben mich provoziert,<br />
zumal ich klein und schmächtig war. Als<br />
ein Kamerad mich hochgehoben hatte und der<br />
andere mir Schläge verpasste, stand mein Vorsatz<br />
fest: Das sollten meine letzten zwei Schläge<br />
gewesen sein. Ich fand für mich einen Judolehrer.<br />
Der meinte, dass ich zwar nicht der kräftigste<br />
sei, aber er wollte etwas aus mir machen. Von<br />
ihm habe ich vieles gelernt, das mein ganzes<br />
Leben geprägt hat. Er brachte mir bei, meinem<br />
Gegenüber immer direkt in die Augen zu schauen,<br />
mich daran zu orientieren und erkennen, was<br />
der andere will und tun wird. Und er gab mir den<br />
Tipp, niemals als erster einen Streit oder eine<br />
Schlägerei zu beginnen. Das war genial. Meine<br />
Sorge war, wie ich mit meiner Körpergröße mit<br />
anderen auf Augenhöhe komme. Er meinte nur,<br />
ich solle das Knie anheben, dann käme der andere<br />
von allein runter. Ich war gut trainiert und<br />
hatte Kraft wie der Teufel. Später habe ich selbst<br />
Lehrlinge ausgebildet, war streng, aber ich denke<br />
auch gerecht. Meinem Judolehrer verdanke<br />
ich, dass ich immer eine gerade Linie vertreten<br />
habe, wenn ich davon überzeugt war.<br />
Als ich nach der Lehre einen Job als Ausbilder<br />
bekam, versuchte mein Vorgänger, aufzupassen<br />
und mich zu korrigieren. Einmal sah er<br />
meinen Lehrling, wie der mit der linken Hand<br />
schaffte. Ich sollte das unbedingt ändern und<br />
ihn nur mit der rechten Hand schaffen lassen.<br />
Damals war das ein Problem. Dem Kollegen<br />
habe ich geantwortet, dass ich nichts ändere<br />
und der Linkshänder das gleiche schafft wie ein<br />
Rechtshänder. Ich habe mich durchgesetzt und<br />
es hat funktioniert.<br />
Die nächsten Schritte meiner Laufbahn waren<br />
mein Gesellenabschluss und danach der Meisterbrief.<br />
Als ich hörte, dass die Firma Jerger<br />
Uhren in Niedereschach jemand suchte, bewarb<br />
ich mich, weil ich neue Herausforderungen wollte.<br />
Ich wurde durch alle Abteilungen geführt<br />
und bekam sofort einen Vertrag. Wir haben<br />
3500 Wecker am Tag gebaut und dann die ganze<br />
Firma auf den Kopf gestellt. Kein Stein blieb<br />
auf dem anderen. Anschließend produzierten<br />
wir 8.000 Wecker pro Tag. Das war ein Kraftakt,<br />
der aber Spaß gemacht hat. Einmal war<br />
ich in den USA bei General Electric. Ohne Englischkenntnisse<br />
konnte ich die überzeugen, zu<br />
Jerger zu kommen. Das Thema waren damals<br />
geräuschlose Uhrwerke, die nicht so schnell den<br />
Geist aufgaben. Ich wurde Betriebsleiter und<br />
habe weiter als Praktiker gearbeitet. Das war<br />
mir wichtig. Kurz vor meinem Rentenbeginn<br />
nahm ich Kontakt mit dem Fraunhofer Institut<br />
auf. Dort traf ich einen Abteilungsleiter, mit dem<br />
ich auch das Thema Reinraumtechnik besprochen<br />
habe und den ich unbedingt zu Jerger für<br />
den Chefposten holen wollte. Das ist mir gelungen.<br />
Mit ihm konnte ich sehr gut arbeiten, obwohl<br />
wir nicht immer einer Meinung waren und<br />
er manches lockerer sah. Trotzdem konnte ich<br />
mit ihm reden, wenn er meiner Meinung nach<br />
übers Ziel schoss. Produziert haben wir dann<br />
Reinraumtechnik und Wecker. Meinen Rentenbeginn<br />
habe ich rausgeschoben und wurde in<br />
der neuen Firma Technischer Leiter. Heute noch<br />
denke ich an meinen Judolehrer und schaue<br />
den Menschen in die Augen. Sprichwörtliche<br />
Schubladen sollten meiner Meinung nach nie<br />
zugemacht werden. Es ist sinnvoll, sie offen<br />
zu lassen, und sich zu überlegen, was der Gesprächspartner<br />
meint und warum.<br />
26
»Privat war ich Motorradfan und meine<br />
spätere Frau spielte Blinker<br />
Mein größter Wunsch war eine BMW. Mit 18<br />
Jahren kratzte ich mein Geld zusammen und<br />
knüpfte wichtige Kontakte. Man konnte damals<br />
nicht in ein Geschäft gehen und ein Motorrad<br />
bestellen. Zwei Jahre vergingen, dann saß meine<br />
spätere Frau hintendrauf und wir fuhren stolz<br />
nach Heidelberg. Ihr habe ich damals immer<br />
gesagt, in welche Richtung wir abbiegen werden<br />
und sie hat ihren Arm ausgestreckt. Bei<br />
mir dachte ich, dass das keinen Wert hat und<br />
anders gehen muss. Zufällig sah ich einen Bus<br />
mit Blinklichtern und baute ein Muster nach<br />
meiner Idee. Nach zwei Jahren hatte ich mein<br />
erstes Patent, dem weitere folgten. Schade war,<br />
dass BMW kein Interesse an den Blinkern hatte.<br />
Irgendwann habe ich das Patent verkauft, und<br />
wir bauten damit unser erstes Haus in Obereschach.<br />
Und heute mit 94? Leider ist meine<br />
Frau schon gestorben. Außer meiner Putzfrau<br />
habe ich auch liebe Leute in meiner Nähe, die<br />
mich täglich anrufen, fragen wie es geht und<br />
ob ich etwas brauche. Meine Tochter ist Ärztin<br />
und wohnt weit weg. Sie meldet sich ständig<br />
bei mir und besucht mich. Das ist ein super Gefühl.<br />
Mein starker Wille ist, den Alltag allein zu<br />
organisieren.«<br />
»Mein erstes Patent und mein Meisterstück: Damit werden Rundteile für Drehmaschinen griffiger. Zur Prüfung haben alle gestaunt: Was ist das, so<br />
was haben wir noch nie gesehen.«<br />
Hausnotruf, Mobilruf, Aktivierender<br />
Hausbesuch, Gesundheitskurse,<br />
Betreutes Wohnen, Rotkreuzkurse…<br />
... bei uns sind Sie versorgt!<br />
Unterstützungsangebote des DRK<br />
Bunter, sicherer, unbeschwerter<br />
Tel. 07721 8988-0 • mail@drk-vs.de • www.drk-vs.de<br />
27
RatGeber<br />
ERKRANKUNG IM JUNGEN ALTER UND LEICHT STEIGENDE FALLZAHLEN<br />
Angst vor Multipler Sklerose – muss das sein?<br />
Dr. Klaus Demuth<br />
Chefarzt des Zentrums für Neurologie<br />
Vinzenz von Paul Hospital<br />
Zustand verschlechtert sich ohne Ruhepause<br />
zunehmend. Von vornherein chronische Verläufe<br />
sind körperlich am schlimmsten, zum Glück<br />
aber seltener. Andererseits gibt es Patienten,<br />
die im Körper Herde haben, aber keine Symptome<br />
zeigen. Das erleben wir häufig, wenn<br />
Menschen zu uns kommen, die zum ersten Mal<br />
Symptome erkannt haben. Wenn wir bei denen<br />
eine Erstdiagnose erstellen, finden wir schon<br />
viele Herde in ihrem Kopf und der Wirbelsäule.<br />
Multiple Sklerose (MS) ist eine neurologische<br />
Erkrankung, die vor allem in Ländern<br />
vorkommt, die am weitesten vom Äquator<br />
weg liegen. Aktuell leben in Deutschland<br />
280.000 MS-Erkrankte. Jährlich kommen<br />
rund 15.000 neue Fälle hinzu. Der Neurologe<br />
Dr. Klaus Demuth sieht anhand von<br />
Studienergebnissen der letzten Jahrzehnte<br />
vielversprechende Behandlungsmöglichkeiten<br />
für eine lange und gute Lebensqualität.<br />
Herr Dr. Demuth, was ist MS – wie es<br />
kurz genannt wird – und wo liegt die<br />
Ursache?<br />
Bisher wird als Auslöser das Epstein-Barr-Virus<br />
diskutiert, das bei den meisten Patienten den<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
Vinzenz von Paul Hospital gGmbH<br />
78628 Rottweil<br />
Telefon (0741) 241-0<br />
neurologie@vvph.de<br />
www.vvph.de<br />
28<br />
Impuls für eine chronische Entzündung gegeben<br />
hat, die vor allem im Rückenmark und<br />
Gehirn vorkommt. Dieses Virus greift T- und<br />
B-Zellen an, die wir zur Abwehr in den Lymphknoten<br />
brauchen. Für die Akutreaktion sind<br />
die T-Zellen und für die Gedächtnisreaktionen<br />
die B-Zellen zuständig. Beide sind an der Autoimmunerkrankung<br />
beteiligt. Die Reaktion des<br />
Körpers richtet sich sozusagen gegen eigene<br />
Substanzen.<br />
Gibt es unterschiedliche Formen<br />
der Erkrankung?<br />
Ja, die häufigste Verlaufsform ist schubförmig.<br />
So wird die Erkrankung meistens zum ersten<br />
Mal wahrgenommen. Die Symptome gehen in<br />
der Regel wieder zurück. In dem Fall sind alle<br />
Bewegungsmöglichkeiten wieder ungehindert<br />
vorhanden. Es kommt aber vor, dass sie nur<br />
zum Teil rückläufig sind. Die heftigste Form ist<br />
ein chronischer Verlauf.<br />
Bedeutet Ersteres, dass die Krankheit<br />
zwischendurch schläft?<br />
Genau, aber die MS selbst ist immer aktiv<br />
und geht nur nach einem Schub in den Schlaf.<br />
Nimmt die Erkrankung einen chronischen Verlauf,<br />
ist sie schlechter behandelbar, denn der<br />
Welche Symptome deuten auf MS hin?<br />
Ein sehr präsentes Thema für junge Menschen<br />
sind Sehstörungen. Im Unterschied zum Schlaganfall<br />
entwickeln sich diese langsam. Eine Sehnerventzündung<br />
macht sich in der Sehstärke<br />
erkennbar, Betroffene registrieren ein immer<br />
schlechter werdendes Sehen. Hinzu können<br />
auch Gefühlsstörungen, Lähmungen oder auch<br />
Müdigkeit und Spastik kommen. Bei MS geht<br />
das nicht von einer Sekunde auf die andere, das<br />
ist ein schleichender Prozess.<br />
Ist das ein gutes Zeichen, wenn die<br />
Symptome wieder weggehen?<br />
Natürlich, nach einem Schub wird das Sehen<br />
wieder besser. Allerdings entstehen Narben<br />
in Hirn und Wirbelsäule, die nach der Entzündung<br />
kleiner werden, aber dort verbleiben.<br />
Man sollte sich unbedingt schon bei ersten<br />
Symptomen untersuchen lassen. Eine Sehstörung<br />
muss nicht zwingend eine MS sein.<br />
Wenn der Verdacht besteht, untersuchen wir<br />
das Nervenwasser und können anhand einer<br />
Kernspintomographie und dem zeitlichen<br />
Verlauf eine ziemlich sichere Diagnose stellen.<br />
Wenn notwendig machen wir zusätzlich<br />
Nervenfunktionstests. All das ist in maximal<br />
drei Tagen erledigt. Sobald wir die sichere Diagnose<br />
haben, empfehlen wir Medikamente,<br />
die das Fortschreiten der MS verlangsamen.<br />
Sie sprachen es bereits an:<br />
Gibt es eine Altershäufigkeit bei MS?<br />
In der Tat befindet sich der Altersgipfel in sehr<br />
jungen Jahren im Alter zwischen 20 und 40.<br />
Das bedeutet nicht, dass nicht auch Kinder und<br />
hochbetagte Menschen erkranken können. Die<br />
Symptome sind immer gleich und erkennbar<br />
frauenlastig.
Bedeutet das generell, dass Patienten<br />
engmaschig betreut werden sollten?<br />
Auf jeden Fall. Jeder Neurologe sollte seine<br />
Patienten regelmäßig sehen, um den Verlauf<br />
besser beurteilen und gegebenenfalls die<br />
medikamentöse Behandlung anpassen zu<br />
können. Ein schubförmiger Verlauf kann in einen<br />
dann sekundär chronisch fortschreitenden<br />
Verlauf übergehen.<br />
Das klingt nach guten Botschaften, die<br />
der Angst keinen Raum geben. Sind für<br />
jeden individuelle Prognosen möglich?<br />
Für eine sichere Diagnose bei Verdacht auf MS: Vorbereitung und Durchführung von Computertomographien<br />
(CT) am Kopf.<br />
Kann man innerhalb kurzer Zeit<br />
an MS versterben?<br />
MS ist nicht heilbar, aber man verstirbt auch<br />
nicht kurz- oder mittelfristig daran. Es gibt<br />
schwere Verläufe, die man aber sehr effektiv<br />
mit hochwirksamen Medikamenten behandeln<br />
kann. Wichtig ist, sich rechtzeitig behandeln zu<br />
lassen, um eine lange und gute Lebensqualität<br />
zu haben. Selbstverständlich können wir auch<br />
Patienten im höheren Alter, die vorher noch<br />
keine Diagnose hatten, schützend behandeln<br />
und mit Medikamenten sinnvoll versorgen.<br />
Wie lange können Patienten eine<br />
gute Lebensqualität erzielen?<br />
Heute gibt es hochwirksame Medikamente,<br />
mit denen wir unseren Patienten noch 25 Jahre<br />
einen guten körperlichen Zustand ermöglichen.<br />
Wie die Erfahrungen zeigen, können daraus<br />
auch 40 gute Jahre werden. Alles ist eine Frage<br />
der Krankheitsaktivität und des Verlaufs. Eine<br />
hochaktive Erkrankung muss man frühzeitig<br />
auch hochaktiv behandeln. Das empfehlen<br />
wir und wir diskutieren mit unseren Patienten<br />
auch Nebenwirkungen, die bei hoch dosierten<br />
Medikamenten stärker sein können. Wichtig<br />
ist, dass Erkrankte die Behandlung aktiv unterstützen.<br />
Wenn der Zustand stabil bleibt, kann<br />
man auch überlegen, wenn Kinderwunsch besteht,<br />
mit den Medikamenten zu pausieren. Es<br />
gibt eine familiäre Belastung, aber MS ist keine<br />
Erbkrankheit.<br />
Leider ein klares Nein. Die Erkrankung ist<br />
selbstständig und bis heute nicht gänzlich<br />
erforscht. Sichere Prognosen sind nicht möglich.<br />
Aber Studienergebnisse machen Hoffnung.<br />
Es gibt eine sogenannte EDSS-Skala<br />
von eins bis zehn. Das ist ein System zur Erfassung<br />
der Behinderungen von MS-Erkrankten.<br />
Entsprechend des Wertes ist erkennbar, ob<br />
eine Gangstörung vorliegt, wie viele Meter<br />
gelaufen werden können, ob der Patient arbeitsfähig<br />
ist, ob das Gehen nur mit Stock gelingt<br />
oder ein Rollstuhl noch ein aktives Leben<br />
möglich macht oder die Unterstützung einer<br />
anderen Person benötigt wird. Veränderungen<br />
der Skalenwerte zeigen uns, wie die Behandlung<br />
weiter erfolgen muss. Es ist durchaus<br />
möglich, dass Gymnastik und Physiotherapien<br />
die individuellen Skalenwerte eines Menschen<br />
verbessern. Heute zeigen Studienergebnisse,<br />
dass nach 25 Jahren 65 Prozent der MS-Patienten<br />
weiterhin gehfähig sind. Erkenntnisse<br />
aus den 80er Jahren zeigen, dass nach 15 Jahren<br />
für damals 50 Prozent der Betroffenen ein<br />
EDSS-Wert von sechs angezeigt wurde, der erhebliche<br />
Einschränkungen mit Stock bedeutete.<br />
Schaut man sich das Jahr 2010 an, beträfe<br />
das weniger als zehn Prozent der Erkrankten.<br />
Was geben Sie den Patienten für<br />
ihren Alltag mit an die Hand?<br />
Auch wenn es seltsam klingt: Wichtig ist, lange<br />
arbeitsfähig und aktiv zu bleiben. Das ist<br />
die beste Reha. Dafür geben wir eine Langzeitverordnung<br />
für Krankengymnastik. Es gibt<br />
auch gute MS-Kliniken, in denen man alle<br />
zwei bis drei Jahre eine Reha mit Physiotherapie<br />
und Logopädie wahrnehmen sollte. Das<br />
betrifft auch Ältere, denn es geht nicht nur<br />
um Arbeitsfähigkeit, sondern vor allem um<br />
Lebensqualität.<br />
29
Mutmacher<br />
SIBYLLE BENDEL (63)<br />
»Mein Leben wurde von heute auf morgen aus der Bahn geworfen«<br />
Immer wieder geht der Blick von Sibylle Bendel während unseres Gesprächs an ihren Lieblingsplatz – der Basteltisch, an dem sie ihre guten Stunden<br />
verbringt.<br />
Das sieht nach viel kreativer Arbeit aus: Ein<br />
voll bepackter Tisch mit Farbstiften, Scheren,<br />
Kleber, farbigem Karton, Buntpapier,<br />
beschriebenen To-do-Listen … und dahinter<br />
Sibylle Bendel, die die ihr noch verbleibende<br />
Zeit nutzen möchte. Ihre Phantasie<br />
für bunte Hingucker ist grenzenlos.<br />
30<br />
»Natürlich zwackte es mal hier, mal da. Ich hatte<br />
Wehwehchen, die ich für mein Alter normal hielt.<br />
Ansonsten fühlte ich mich gesund. Zur Wahrheit<br />
gehört auch, dass ich Vorsorgeuntersuchungen<br />
vernachlässigte. Seit 14 Jahren habe ich Morbus<br />
Crohn, begleitet von Operationen und Klinikaufenthalten.<br />
Aber daran stirbt man nicht. Mein Verdacht<br />
im Juni letzten Jahres brachte mich dazu,<br />
mich mal wieder beim Gynäkologen anzumelden.<br />
Schon beim Abtasten meiner Brust stellte<br />
er fest, dass etwas nicht stimmt. Dann lief die<br />
ganze Maschinerie an: Biopsie, Mammografie,<br />
MRT, Skelettszintigrafie und so weiter. Im Ergebnis<br />
gab es keine Zweifel. Für meine vermeintlichen<br />
Wehwehchen war mein Krebs die Ursache.<br />
Nicht bemerkte Knochenbrüche waren das Werk<br />
der Metastasen. Die Ärzte zeigten und erklärten<br />
mir alles genau. Ich bekam Chemos und Bestrahlungen,<br />
die meinem Körper furchtbar zugesetzt<br />
haben, sodass ich zwischen diversen Krankenhausaufenthalten<br />
am Ende nicht mehr allein zu<br />
Hause leben konnte. Kurz vor der dritten Chemo<br />
ging es mir zunehmend schlechter, der detaillierte<br />
Behandlungsplan wurde neu bewertet. Meine<br />
Ärzte bemühten sich sehr, mussten mir aber<br />
auch erklären, dass trotz ›starker Keule‹ keine<br />
Aussicht auf Heilung bestand. Lediglich könne<br />
die Krankheit etwas hinausgezögert werden. Da<br />
meine Nebenwirkungen so heftig waren, habe<br />
ich meinen Ärzten klar vermittelt, dass ich keine<br />
Behandlung mehr wünsche und ich mich für<br />
eine palliative Behandlung entschieden habe.<br />
Zwischen Ende Juni bis Mitte Oktober gab es ein<br />
paar Tage, an denen es mir gut ging und ich Hoffnung<br />
schöpfte. Aber im Oktober gings mir sehr,<br />
sehr schlecht. Auf meiner Lunge wurde Wasser<br />
festgestellt, dazu kam eine Blutvergiftung und<br />
ein akuter Morbus Crohn-Schub. Meinen Zustand<br />
konnte ich nur mit einer Katastrophe vergleichen.<br />
Ich wurde ins Palliativzentrum verlegt. Mein<br />
Eindruck von Ärzten und Pflegepersonal: In den<br />
Räumen schwebte das Motto ›Ich versorge Dich‹.<br />
Dort wurde ich auch seelisch aufgepäppelt und<br />
darüber aufgeklärt, dass ich – falls ich mir doch<br />
noch eine Behandlung mit Chemo oder ähnlichem<br />
vorstellen könnte – jederzeit wieder ins<br />
Krankenhaus zurück könne. Daran hatte ich kein<br />
Interesse. Ich wurde im Hospiz in Schwenningen<br />
angemeldet und konnte hier kurz vor Weihnachten<br />
einziehen. Auch hier werde ich medizinisch<br />
betreut, ich muss keine Schmerzen mehr ertragen<br />
und bin glücklich, die mir noch verbleibende Zeit<br />
sinnvoll zu gestalten. Natürlich weiß ich, dass ich<br />
sterbenskrank bin, da bin ich realistisch. Ich nehme<br />
jedes Angebot dankbar an. Dazu gehört wie<br />
im Palliativzentrum auch hier im Schwenninger<br />
Hospiz, dass alle jederzeit gesprächsbereit sind.<br />
»Das Hospiz ist eine Chance –<br />
eine schöne komplette Einhüllung<br />
Außer der Krankheit trage ich auch noch einen<br />
Problemrucksack mit mir herum. Ich bin alleinerziehende<br />
Mutter mit einem langjährigen persönlichen<br />
Problem, mit dem ich meine Familie vor<br />
den Kopf gestoßen habe. Das wollte ich ändern<br />
und mein Leben nochmal in die Hand nehmen.<br />
Vier Wochen vor der Diagnose zog ich in eine<br />
kleinere Wohnung und habe vieles entrümpelt.<br />
Ich hatte einen Therapieplatz für August und<br />
wollte mich auf einen neuen Lebensweg machen.<br />
Doch es war zu spät. Mit meiner Familie<br />
habe ich hin und wieder Kontakt. In dringenden<br />
Fällen bekomme ich ihre Unterstützung. Aber ich<br />
kann jetzt nicht so tun, als müssten sich alle vor<br />
Mitleid um mich kümmern und möchte keinem<br />
ein schlechtes Gewissen machen. Ich muss die<br />
Situation so akzeptieren. Ob diese Lösung die<br />
richtige ist, weiß ich nicht. Für mich ist sie momentan<br />
richtig, eine andere Option habe ich<br />
nicht. Vielleicht ist es meine gedankliche Freiheit,<br />
den Weg gehen zu wollen, weil der Druck weg<br />
ist. Das ist nicht einfach, kostet auch Tränen und<br />
Kraft.
Eine Endzeitstimmung habe ich noch nicht. Aber<br />
ich versuche, so lange ich laufen und basteln<br />
kann, unseren Gemeinschaftsraum und mein<br />
Zimmer mit bunten Blumen zu schmücken. Ich<br />
weiß, dass die Zeit kommt, in der ich im Bett<br />
liegen muss. Dann lese ich vielleicht mehr und<br />
mache Kreuzworträtsel.<br />
Es gibt natürlich Momente, in denen ich weine<br />
oder eine Stinkwut auf meine Krankheit habe,<br />
und sie als Frechheit bezeichne. Manchmal realisiere<br />
ich ganz plötzlich, dass ich im Hospiz bin<br />
und hier irgendwann sterben werde. In solchen<br />
Momenten finde ich alles unfassbar. Das ist sicher<br />
normal. Nebenher schreibe ich auch meine<br />
Gedanken auf. Nach dem ›Warum‹ frage ich<br />
nicht. Das würde bedeuten, dass ich ja damit<br />
gleichzeitig meine: Warum nicht ein anderer?<br />
Das ist Quatsch. Natürlich sind auch Ängste da,<br />
ich stelle hier Fragen, wie im Palliativzentrum:<br />
Wie werde ich sterben und woran sterbe ich<br />
dann? Was dabei mit einem passiert, das bewegt<br />
mich schon. Es ist schön hier, jede Stunde<br />
kommt jemand ins Zimmer, erkundigt sich, wie<br />
es mir geht. Die fangen mich sofort auf, wenn<br />
Farbenfreudige Blumen und Blüten und ein interessantes Murmelbild schmücken inzwischen ihr<br />
Zimmer und den Gemeinschaftsraum im Hospiz. Vorzeitig haben Frühling und Sommer mit ihrer<br />
Buntheit hier Einzug gehalten.<br />
sie merken, dass bei mir Gesprächsbedarf da<br />
ist. Seit ich hier eingezogen bin, habe ich viele<br />
Gäste gehen sehen. Und plötzlich wird der Tod<br />
so normal. Und ich sehe auch, dass Angehörige<br />
genauso friedlich rausgehen, wie diejenigen, die<br />
verstorben sind. Allen wurde einfach eine Last<br />
genommen.<br />
Kurzum, man kann sich ironisch, humorvoll oder<br />
auch sarkastisch über dieses ganze Scheißthema<br />
unterhalten. Wenn mein Kopfkino anschlägt,<br />
habe ich im Palliativzentrum und hier Hilfe bekommen<br />
und mit bestimmten Techniken gelernt<br />
loszulassen. Mal gelingt mir das, mal nicht.<br />
Dazu gehört folgendes Bild als Hilfestellung:<br />
Ein Monster sitzt auf einem Wagen, der mir den<br />
Weg versperrt. Man muss verstehen lernen, dass<br />
man das Monster mitnehmen muss, sonst geht<br />
es nicht weg und ich komme nicht weiter. Auch<br />
Atemübungen gehören zum Loslassen. Vieles<br />
läuft im Unterbewusstsein ab. Dass es mir noch<br />
mal so gut geht wie jetzt hier, damit habe ich<br />
nicht gerechnet.«<br />
Jubiläum <strong>2024</strong>.<br />
Lasst und feiern!<br />
DAHEIM IST<br />
ÜBERALL.<br />
Weil wir da<br />
sind.<br />
ambulant teilstationär stationär<br />
Mehr unter:<br />
daheim-ist-überall.de<br />
#daheimistüberall<br />
31
RatGeber<br />
EIN ORGAN OHNE FRÜHWARNSYSTEM<br />
Bevor es heißt: Alarm im Darm<br />
Prof. Dr. med.<br />
Hans Christian Spangenberg<br />
Direktor der Klinik für Innere Medizin I<br />
Schwerpunkt Gastroenterologie<br />
Schwarzwald-Baar Klinikum<br />
Jährlich erhalten 55.000 Menschen in<br />
Deutschland die Diagnose Darmkrebs. Einerseits<br />
schreckt der Befund auf, andererseits<br />
löst der Appell, das Vorsorgeangebot<br />
zu nutzen, Unbehagen aus. Das Prozedere<br />
einer Darmspiegelung (Koloskopie) gilt<br />
als unangenehm und schmerzhaft. Solange<br />
sich der Darm nicht meldet und keine<br />
Probleme macht, hat das Thema einen<br />
hohen Verdrängungsfaktor. Ob die vermeintliche<br />
Einschätzung der Praxis entspricht,<br />
darüber sprechen wir mit Prof. Dr.<br />
med. Hans Christian Spangenberg, dem<br />
Direktor der Klinik für Innere Medizin I im<br />
Schwarzwald-Baar Klinikum.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
Schwarzwald-Baar Klinikum<br />
Klinik für Innere Medizin I:<br />
Gastroenterologie<br />
78052 Villingen-Schwenningen<br />
Telefon (07721) 93-2001<br />
www.sbk-vs.de<br />
32<br />
Herr Professor Spangenberg, also alles<br />
halb so schlimm, so lange man nichts<br />
spürt?<br />
Leider ein deutliches Nein. Seit 2002 wurde<br />
die Vorsorgekoloskopie deklariert und wird<br />
von den Krankenkassen bezahlt. Ohne Koloskopie<br />
erkranken 25 von tausend Menschen<br />
und mit Vorsorge 15. Bei letzteren sind Heilungschancen<br />
größer, weil selbst Vorboten<br />
zu einem möglichen Darmkrebs im früheren<br />
Stadium erkannt werden können. Ist der Tumor<br />
bereits vorhanden, hat aber noch keine<br />
Metastasen gestreut, reicht oft eine chirurgische<br />
Behandlung. Mit einer sogenannten Tumorformel<br />
ist erkennbar, wie groß und wie tief<br />
der Tumor in den Bauchraum eingedrungen ist<br />
und wie viele Lymphknoten befallen sind. Je<br />
nach Intensität macht man zusätzlich noch<br />
eine Chemotherapie.<br />
Für wen wird die Vorsorgekoloskopie<br />
empfohlen und in welchem Abstand?<br />
Empfohlen werden zwei jeweils im Abstand<br />
von zehn Jahren ab dem 55. Lebensjahr bei<br />
Frauen und dem 50. bei Männern, vorausgesetzt,<br />
dass nichts gefunden wurde. Je<br />
nach Anzahl und Größe der Polypen können<br />
deutlich kürzere Überwachungsintervalle angesetzt<br />
werden. Es gibt durchaus familiäre<br />
Häufungen, bei denen gefährdete Angehörige<br />
engmaschiger überwacht werden.<br />
Wie sensibel ist der Darm –<br />
wann werden Symptome spürbar?<br />
Die Sensibilität des Darmes ist sehr individuell.<br />
Schmerzen, Blähungen und Durchfälle sind<br />
mögliche Symptome des Darms, die jedoch<br />
nicht zwingend bei einem Tumor vorliegen<br />
müssen. Tumore können ohne Symptome entstehen,<br />
darum ist die Vorsorge so wichtig!<br />
Welche Aufgabe übernimmt der Darm<br />
im Körper?<br />
Das ist unterschiedlich, jeder Abschnitt hat<br />
eine Aufgabe. Wir unterscheiden zwischen<br />
Dünndarm, der um das Fünf- bis Sechsfache<br />
länger ist als der Dickdarm, und nur selten<br />
Tumore hat. Dieser ist für die Aufnahme der<br />
Nahrung und Flüssigkeit zuständig. Der Dickdarm,<br />
zu dem der Enddarm gehört, ist derjenige,<br />
der das Ganze eindickt und verarbeitet.<br />
Aufgrund der längeren Liegezeit des Stuhlgangs<br />
im Dickdarm ist die Gefahr höher, dass<br />
dort Tumore entstehen. Deshalb untersuchen<br />
wir hauptsächlich diesen Bereich. Zirka ein<br />
Drittel der Tumore entstehen im Enddarmbereich<br />
und zwei Drittel im Dickdarmbereich.<br />
Damit sind wir beim Thema Darmspiegelung,<br />
wie unbehaglich wird das<br />
für Patienten?<br />
Eigentlich gar nicht. Die Untersuchung ist für<br />
Patienten angenehmer als früher. Im Vorgespräch<br />
werden Ablauf und Bedenken besprochen.<br />
Heutzutage bekommen Patienten eine<br />
leichte Narkose. Das ist auch für uns angenehmer,<br />
weil der Patient entspannter ist. Denn<br />
wenn Patienten Druck oder Schmerzen spüren,<br />
wird automatisch die Bauchdecke angespannt<br />
und uns die Untersuchung erschwert.<br />
Für beide ist das eine Win-win-Situation. Der<br />
Patient bekommt nichts mit, schläft die ganze<br />
Zeit und atmet selbstständig. Kurz danach<br />
wachen die Patienten auf, sind ansprechbar<br />
und aufnahmefähig, und wir machen eine<br />
Befundbesprechung. Anschließend können sie<br />
in Begleitung nach Hause gehen, allerdings<br />
ist an dem Tag das Auto/Fahrrad fahren nicht<br />
erlaubt. Das sind die Vorgaben der Richtlinien.<br />
Wer bei vollem Bewusstsein bleiben<br />
möchte, dem empfehle ich die vorsorgliche<br />
Anlage eines Zugangs in die Vene. So kann<br />
bei Schmerzen während der Untersuchung<br />
mit dem Patienten Rücksprache gehalten und<br />
gegebenenfalls doch eine Narkose verabreicht<br />
werden. Als das Unangenehmste der<br />
Darmspiegelung wird heutzutage die vorher<br />
einzunehmende salzige Flüssigkeit empfunden.<br />
Mittlerweile reduzierte sich das Volumen<br />
der Medikation deutlich. Patienten müssen<br />
nur noch einen halben Liter des Abführmedikaments<br />
am Tag davor und einen halben<br />
Liter morgens am Untersuchungstag trinken<br />
in Kombination mit weiterer klarer Flüssigkeit<br />
(zum Beispiel Wasser, Tee).<br />
Was passiert aus der Sicht des Arztes,<br />
wenn der Patient schläft?<br />
Bei der Darmspiegelung geht man den gesamten<br />
Dickdarm (Dickdarm und Enddarm ge-
Wichtig ist, dass der Patient gut mitmacht<br />
und sich auf die Koloskopie vorbereitet hat.<br />
Nur über einen extrem gut gesäuberten Darm<br />
können Ärzte eine hundertprozentige Aussage<br />
treffen. Ansonsten wird es schwierig und<br />
in manchen Fällen empfehlen wir eine kurzfristige<br />
zweite Untersuchung. Manche Patienten<br />
waren auch der Meinung, dass fünf Tage<br />
Nichtessen ausreicht. Das alleine führt zu keinem<br />
sauberen Darm.<br />
Gibt es zusätzliche Erkenntnisse<br />
bei der Untersuchung?<br />
Als Beiprodukt können wir sehen, ob beispielsweise<br />
Divertikel oder Entzündungen<br />
vorhanden sind. Divertikel sind Aussackungen<br />
im Darm, sozusagen kleine Bruchsäcke, in denen<br />
sich Kot festsetzen und zu schmerzhaften<br />
Entzündungen mit Fieber führen kann.<br />
Prof. Spangenberg: »Für eine Darmspiegelung gibt es keine Alternative. Ich plädiere immer dafür,<br />
weil man nur dabei sieht, was sich im Darm abspielt.«<br />
Sind neue Heilungschancen bei<br />
Darmkrebs in greifbarer Nähe?<br />
Heilungschancen für den Dickdarm sind durch<br />
die Tumortherapie erheblich gesteigert. Zur<br />
Chemo- und Antikörpertherapie sind noch<br />
Immuntherapien gekommen. Das sind Möglichkeiten,<br />
den Dickdarmkrebs gut zu beeinflussen<br />
und Patienten viele Lebensjahre zu<br />
geben. Es gibt Therapien, die sich gezielt auf<br />
den Patienten und gegen seinen Tumor richten.<br />
Damit sind wir auf einem guten Weg zu<br />
personalisierter Medizin.<br />
Noch eine Frage zur Alternative<br />
Stuhltest. Wie aussagekräftig ist der?<br />
Er wird Männern und Frauen alle zwei Jahre<br />
angeboten und ist sinnvoll, wenn Patienten<br />
eine Koloskopie absolut ablehnen. Der Bluttest<br />
im Stuhl ist ein direkter Beweis dafür, dass<br />
Blut vorhanden ist, was da nicht hingehört,<br />
aber auch nicht aus dem Dickdarm kommen<br />
muss. Ansonsten hat der Stuhltest auch eine<br />
gute Sensitivität, um etwas zu erkennen.<br />
In einem gut gereinigten Darm sind bereits Vorboten erkennbar, die einen Tumor auslösen können.<br />
Eine Hürde für die Koloskopie ist für die<br />
meisten, einen Termin zu bekommen...<br />
hören zusammen) durch und schaut noch ein<br />
kleines Stück in den Dünndarm hinein. Dann<br />
geht es langsamer wieder zurück, um die<br />
Schleimhaut auf sogenannte Polypen genau<br />
zu prüfen. Sie werden für die histologische<br />
Untersuchung abgetragen. In diesen Vorstufen<br />
kann es zum Krebs kommen, deshalb lässt<br />
man sie nicht größer werden. Im Idealfall wollen<br />
wir nicht nur die Polypen, sondern auch etwas<br />
gesundes Gewebe drumherum entfernen,<br />
damit wir sicher sind, dass die kompletten Polypen<br />
entfernt wurden.<br />
Das ist richtig! Allerdings sind Vorsorge-Koloskopien<br />
planbar und bedürfen in der Regel<br />
nicht der raschen Vorstellung beim Gastroenterologen.<br />
Im Gegensatz hierzu sollten<br />
Patienten mit Durchfall, Blut im Stuhl oder<br />
Gewichtsabnahme sich rasch endoskopisch<br />
abklären lassen. Hierzu findet sich meist ein<br />
zeitnaher Termin.<br />
33
Mutmacher<br />
ERIKA BUROW (84)<br />
»Im Langsamlaufen bin ich nicht gut«<br />
Mutter wird 80, die soll sich jetzt neu einrichten.<br />
In der Tat wollte ich helle Küchenmöbel.<br />
Drin standen nämlich dunkelbraune. Dann<br />
bin ich losgezogen, habe moderne Möbel<br />
gekauft und alles sparsam möbliert. Darüber<br />
bin ich heute noch glücklich, denn die Wohnung<br />
kommt einem richtig groß vor. Kein alter<br />
Mensch sollte sich mit alten Möbeln die Zimmer<br />
vollstellen. Täglich koche ich mir etwas,<br />
immer mit rotem und grünem Gemüse. Bei mir<br />
wird stark gewürzt, weil ich sehr wenig rieche<br />
und schmecke. Ich hatte zweimal Corona und<br />
muss mich damit abfinden. An Dinge, die ich<br />
selbst zubereite, kann ich mich geschmacklich<br />
gut erinnern. Und ich esse gern und sehr viel,<br />
aber ich laufe fast jeden Tag, mache Qigong<br />
und täglich nach dem Aufstehen eine halbe<br />
Stunde Gymnastik. Da bin ich streng mit mir.<br />
Das hält jung. Das Laufen hat mich süchtig gemacht.<br />
Ich will immer laufen, vor allem schnell,<br />
selbst hier im Haus. Im Sommer laufe ich bei<br />
gutem Wetter morgens um 8 Uhr eine Stunde.<br />
»Dankbarkeit ist für mich eine ganz wichtige Sache. Morgens und abends bin ich glücklich, dankbar<br />
und zufrieden. Eigentlich wünsche ich mir nichts weiter als das. Und wenn dann noch die<br />
Sonne scheint, ist alles in bester Ordnung.«<br />
Sie lacht gern, hat ein sprühendes Temperament<br />
und ist das, was man ohne Übertreibung<br />
einen Bewegungsfan nennt. Erika<br />
Burow hats immer eilig, auch in ihren<br />
vier Wänden, in denen sie sich seit fünf<br />
Jahren wohl fühlt. Blumen sind ihre große<br />
Leidenschaft. Und davon ist sie überzeugt:<br />
Kontakt findet jeder. Man braucht<br />
nur vor die Tür rausgehen, schon hat man<br />
Kontakt.<br />
»Lange 40 Jahre wohnte ich in St. Georgen<br />
in einer großen Wohnung mit großem Balkon<br />
und vielen Blumen. Und heute renne ich selbst<br />
bei Regen ins Städtle zu meinem kleinen Lieblingsblumenladen.<br />
Ohne Blumen wäre ich unglücklich,<br />
die gönne ich mir einfach. In meiner<br />
neuen Villinger Wohnung am Warenbach ist<br />
der Balkon kleiner. Meine Pflanzen stehen im<br />
Winter am Küchenfenster und fühlen sich dort<br />
wohl. Solange sie leben, bleiben sie bei mir.<br />
Wegwerfen bringe ich nicht übers Herz. Mich<br />
wirft man schließlich auch nicht weg. Meinen<br />
Umzug hierher habe ich fast allein erledigt,<br />
ohne dass meine drei Töchter etwas Genaueres<br />
wussten. Jede hätte wahrscheinlich eine<br />
andere Idee gehabt und ich hätte mich damit<br />
auseinandersetzen müssen. Darauf hatte ich<br />
keine Lust. Die Idee zum Umzug hierher kam<br />
von einer Freundin, mit der ich oft spazieren<br />
gegangen bin. Sie hat mir von den neuen Häusern<br />
für betreutes Wohnen erzählt. Wir zwei<br />
gingen zur Verwaltung ins Abt-Gaisser-Haus<br />
und haben nach einer Wohnung gefragt. Spaßeshalber<br />
habe ich ergänzt, dass eine Sauna<br />
halt schon dabei sein sollte. Darüber amüsierten<br />
sich die Damen und wir hatten ein nettes<br />
lockeres Gespräch, und ich habe ein Formular<br />
ausgefüllt. Mit anderen Freundinnen bin ich<br />
hier um die Häuser gelaufen. Ein Bewohner<br />
kam zu uns und fragte: ›na Mädels, wollt ihr<br />
eine Wohnung?‹ Kurz darauf kam die Nachricht,<br />
dass für mich eine Wohnung da sei. Tatsächlich<br />
haben die mir einige gezeigt, die mir<br />
aber nicht gefielen, weil sie ganz unten waren.<br />
Bald wurde diese Wohnung frei, die mir gefiel.<br />
Aber ich wollte sie absolut leer übernehmen.<br />
Meine Tochter kommunizierte das so: Meine<br />
»Ich habe viele Ideen,<br />
die sicher nicht schlecht sind<br />
Sehr gesellig bin ich hier im Haus eigentlich<br />
nicht, aber irgendwie präsent. Vor einiger Zeit<br />
habe ich den Vorschlag gemacht, dass wir einmal<br />
in der Woche ein gemeinsames Frühstück<br />
anbieten sollten, damit sich alle Bewohner<br />
besser kennenlernen. Das kam sehr gut an.<br />
Gleichzeitig habe ich mich angeboten, die<br />
Arbeit zu übernehmen und werde von zwei<br />
Helfern aus unserem Haus unterstützt. Jeden<br />
Freitag kommen um die 24 Bewohner und wir<br />
genießen in unserem Gemeinschaftsraum ein<br />
kostenloses Frühstück. Der Spitalfonds spendiert<br />
Rosinenkuchen, frische Brezeln, Kaffee,<br />
Milch, Marmelade, was man so braucht. Am<br />
Abend vorher bekommen wir Geschirr und<br />
Besteck und decken die Tische. Pünktlich<br />
morgens wird uns ein Wagen mit Essen und<br />
Trinken gebracht. Mit meinen Helfern räumen<br />
wir hinterher auf und stellen das schmutzige<br />
Geschirr zurück auf den Wagen. Von den Teilnehmern<br />
kommen auch immer Spenden, die<br />
wir sofort für leckere Kuchen oder anderes<br />
verwenden. Auf jeden Fall ist das gemeinsame<br />
Frühstück sehr lustig und laut.<br />
Dank Telefon, Handy und Computer habe ich<br />
viele Freunde und Bekannte. Alle zwei Wochen<br />
34
»Mein Spruch seit meinem Umzug.«<br />
telefoniere ich fast zwei Stunden mit meiner<br />
Tochter in England. Dazu kommt täglich um<br />
dieselbe Uhrzeit das Skype-Treffen mit meiner<br />
Freundin. Wir haben beide kein Auto mehr.<br />
Meins habe ich verkauft. Manchmal frage ich<br />
mich, ob ich verrückt bin. Aber 300 Euro im<br />
Monat fast nur fürs Auto waren mir doch zu<br />
viel. Mein Hausarzt ist in St. Georgen. Manchmal<br />
fährt mich meine Tochter oder ich kann ihr<br />
Auto benutzen. Und trübe Stunden vertreibe<br />
ich mir mit Musik, die ich bei YouTube aussuche:<br />
mit Vorliebe Rap oder Popmusik, also<br />
mehr neuere Sachen, das alte ist nichts für<br />
mich.<br />
Immer schon war ich modeaffin und habe<br />
mir dann mit 50 ein Mode-Geschäft gekauft<br />
und zehn Jahre betrieben. Ich weiß, ich bin<br />
verrückt, aber nur ein bisschen. Wenn ich<br />
ins Städtle gehe, kaufe ich immer etwas,<br />
und wenn es eine Kleinigkeit ist. Ich habe<br />
Freude daran, mir was mitzubringen. Bevor<br />
ich etwas Neues kaufe, muss was Altes<br />
weg. Ich will einfach nicht zu viel haben. Vor<br />
ein paar Jahren hatte ich einen Herzinfarkt<br />
und mein Gehör hat stark nachgelassen.<br />
Wenn wir zum Kaffeetrinken gehen, sind wir<br />
halt etwas lauter, was aber nicht tragisch<br />
ist. Denn fast alle hören nicht mehr gut.<br />
Wichtig sind für mich meine drei Töchter. Das<br />
sind tolle Frauen. Vor allem bin ich stolz auf<br />
meine Enkelin. Sie studiert Jura und hat auch<br />
schon das erste Staatsexamen geschafft. Generell<br />
behaupte ich: Ich lebe jetzt und morgen,<br />
gestern ist vorbei.«<br />
Ein Stückchen<br />
Ewigkeit<br />
Seit mehr als 160 Jahren erhalten Menschen mit Behinderung,<br />
pflegebedürftige Menschen sowie Kinder und Jugendliche und<br />
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35
Mutmacher<br />
KLARA CLEMENS (88)<br />
»Barfußbaden bringt den Kreislauf in Schwung«<br />
Das ist Klara: Sie lacht gern, ist fröhlich,<br />
ständig in Bewegung, oft unterwegs<br />
oder in Bücher vertieft. Klara wohnt in<br />
Mönchweiler in einer ambulanten Wohngruppe<br />
für Menschen mit Pflegebedarf, die<br />
dennoch selbstbestimmt leben möchten.<br />
»In Villingen bin ich aufgewachsen. Mein Vater<br />
war Kölner und dort wollte ich hin. Die Stadt gefiel<br />
mir, für zwei Jahre zog ich zu meiner Tante.<br />
In Köln lernte ich meinen Mann kennen, wir haben<br />
geheiratet und wollten eine Wohnung. Auf<br />
dem Wohnungsamt haben die uns gefragt, was<br />
wir uns einbilden. Sie hätten nicht mal für Leute,<br />
die zehn Jahre verheiratet sind, eine Wohnung,<br />
gleich gar nicht für uns. Damit war das Thema<br />
erledigt und ich schrieb das meinem Vater. Die<br />
kurze Antwort war: Dann zieht doch hierunter.<br />
Arbeit bekamen wir sofort. Mein Mann ist vor<br />
sieben Jahren gestorben. Wir beide waren leidenschaftliche<br />
Camper, zuerst mit einem Wohnwagen,<br />
später kauften wir uns ein Wohnmobil.<br />
Als wir in Rente waren, sind wir oft monatelang<br />
unterwegs gewesen. Meistens in Italien, Portugal,<br />
Spanien oder Frankreich, aber immer am<br />
Meer. Schwimmen war uns wichtig. Als wir mal<br />
ewig unterwegs waren, haben wir unsere Tochter<br />
veralbert. Wir wollten, dass sie ein paar Tage<br />
ausspannen sollte. Also haben wir aus Portugal<br />
geschrieben, dass es Papa nicht gut geht und<br />
sie solle den Flieger nehmen. Und dann standen<br />
wir beide gesund und munter am Flughafen und<br />
haben sie abgeholt. Wir sind halt eine lustige<br />
Familie.<br />
»Vor einem Jahr musste ich einsehen,<br />
dass ich nicht mehr allein leben kann<br />
Klara in ihrem Element: Heute gibt es Camembert mit Preiselbeeren, Früchten und Salat.<br />
Ab und zu vergaß ich etwas, auch der Haushalt<br />
war zu viel. Meine Tochter redete mir gut zu,<br />
dass ich mir doch mal die neue Wohnanlage bei<br />
ihr in Mönchweiler ansehen sollte. Einen ganzen<br />
Tag war ich dort und fand es gut. Als eines der<br />
zwölf Zimmer in der kleinen betreuten Wohngruppe<br />
frei wurde, kamen mir Zweifel. Ich wollte<br />
nicht umziehen. Gelockt hat mich dann, dass<br />
meine große Familie hier wohnt, mit der ich mich<br />
gut vertrage. Wir haben zwei Enkel, vier Urenkel<br />
und sogar schon einen Ururenkel. Kurzerhand<br />
kündigte ich doch meine Villinger Wohnung und<br />
zog vor einem Jahr hier ein. Jetzt bin ich hier zu<br />
Hause. Wichtig ist meine eigene kleine Terrasse.<br />
Seit Jahren gehe ich täglich bei jedem Wetter<br />
zum Barfußbaden, zur Not mit Schirm. Nach<br />
dem Aufstehen laufe ich in der Wiese barfuß.<br />
Das brauche ich, ohne dem geht der Tag nicht<br />
los. Dann ist der Kreislauf in Schwung und es<br />
wird gefrühstückt. Mein Mann hat das früher<br />
auch mitgemacht, nur nicht so gerne wie ich.<br />
Wir haben es hier gemütlich, eine große Couchecke,<br />
die Gemeinschaftsräume und irgendwas<br />
ist immer los, Zeitung lesen, Spiele, Gedächtnistraining,<br />
Gymnastik ... alles Mögliche. Fernsehen<br />
schaue ich nur abends, das reicht, sonst wäre<br />
mir das zu langweilig. Aber Kreuzworträtsel<br />
und Bücher liebe ich. Manchmal setze ich mich<br />
in unsere Couchecke. Die anderen um mich herum<br />
gucken Fernsehen. Das stört mich nicht, ich<br />
bekomme nichts mit. So vertieft und konzentriert<br />
bin ich beim Lesen. Wenn nach den Nachrichten<br />
im Fernsehen nichts Gescheites kommt, lese ich<br />
abends im Bett. Auch Laufen steht auf meinem<br />
täglichen Plan. Ich laufe sehr zügig, mal im Ort<br />
und mal in unserem Riesenpark vorm Haus. Da<br />
kommen manchmal Jüngere nicht nach. Auf<br />
die nehme ich Rücksicht und gehe langsamer.<br />
Einen Rollator brauche ich nicht. Und einmal in<br />
der Woche gehe ich abends zum Gottesdienst<br />
in die Kirche. Häufig holt unser Bruder meine<br />
Schwester und mich sonntags mit dem Auto zum<br />
Essen ab. Das Lokal suchen wir spontan aus, und<br />
anschließend laufen wir, so wie jeder kann. Ich<br />
habe mich früher schon mit meinen Geschwistern<br />
gut verstanden, auch mit den drei Brüdern.<br />
Auf die musste ich als Älteste immer aufpassen.<br />
Richtig gut gefällt mir in meiner Wohngruppe,<br />
dass mittags gekocht wird und ich mich nützlich<br />
machen darf. In die Rezepte mische ich mich<br />
nicht ein. Meine Aufgabe sind die Salate oder<br />
Kartoffeln schälen.«<br />
Pflegerin Kerstin steht mit in der Küche: »Das ist typisch<br />
unsere Klara. Sie schneidet Kartoffeln, das ist wahnsinnig,<br />
zackzack sind kleine akurate Vierecke geschnitten,<br />
wie hier auch bei den Radieschen. Wenn alles fertig ist,<br />
räumt sie eilig den Müll weg und stellt benutztes Geschirr<br />
in die Spülmaschine. Nach dem Essen greift Klara<br />
zum Lappen und putzt den Tisch. Es ist schon fast ein Lieblingsspruch von uns: Klara, dädsch mir mol ... Klara ist nicht zu bremsen.«<br />
36
Reha – wo hin? »Klosterwald« – wo sonst!<br />
Pro Vita Rehazentrum Am Klosterwald<br />
Unser Haus bietet<br />
• anspruchsvolle Einzel- und<br />
Doppelzimmer<br />
• große Dusche mit WC<br />
• Full-HD-Fernsehen/Radio<br />
• Fitnessraum mit medizinischen<br />
Geräten<br />
• Bewegungsbad, Lifter<br />
• Fußpflege und Frisör<br />
• Bistro mit Sonnenterrasse<br />
• Lehrküche<br />
• Lese- und Aufenthaltsräume<br />
• Großzügige Gartenanlage<br />
mit Therapiepark<br />
Geriatrische Rehabilitation<br />
• Mehrfacherkrankungen u. a.<br />
• Knochenbrüche<br />
• Orthopädische Erkrankungen<br />
• Amputationen<br />
• Herz- und Gefäßerkrankungen<br />
• verzögerte Erholung nach<br />
Akuterkrankungen<br />
Neurologische Rehabilitation<br />
• Schlaganfall<br />
• Morbus Parkinson<br />
• Multiple Sklerose<br />
• Schädelhirntrauma<br />
• Entzündungen<br />
des Nervensystems<br />
• Wirbelsäulenverletzungen<br />
Therapieangebote<br />
• Physiotherapie<br />
• Ergotherapie<br />
• Logopädie<br />
• Neuropsychologie<br />
• Sozialdienst<br />
• Diätküche<br />
Pro Vita GmbH – Geriatrische Rehaklinik Am Klosterwald GmbH<br />
Wilhelm-Schickard-Straße 15 Tel. 0 77 21 / 8 78-0 info@rehazentrum-vs.de Geschäftsführerin:<br />
78052 Villingen-Schwenningen www.geriatrie-vs.de www.rehazentrum-vs.de Angelika Gebauer M. A.<br />
37
Mutmacher<br />
ISABELL WERNER (28)<br />
»Und plötzlich fragst du dich: Was ist wirklich wichtig?«<br />
Tiere mit viel Erinnerungen:<br />
Babybär, Leopard Sally,<br />
Seepferdchen Silly,<br />
Hase Schnuffel,<br />
der weiße Teddy und<br />
Flauschwolke, die Freundin<br />
Miii gehäkelt hat.<br />
Timy ist die treue vierbeinige<br />
Seele im Hospiz. Er legt sich gern<br />
zu den Gästen und lässt sich mit<br />
Vergnügen geduldig kraulen.<br />
Weihnachtswelt im Hospiz: Für Isabell ist eine<br />
stimmungsvolle Atmosphäre in ihrem Zimmer wichtig.<br />
Überraschung von der Mama: ein besonders schicker Adventskalender.<br />
Hinter einem Türchen befindet sich nicht nur Schokolade.<br />
Mit dem Handy geht Isabell auf den QR-Code und kann einen kurzen<br />
Weihnachtsfilm ansehen.
In der Weihnachtszeit 2023 lernten wir<br />
Isabell kennen – nicht in einem Café, sondern<br />
im Pflegebett im Hospiz Via Luce.<br />
Mit ihrem Lächeln machte die junge Frau<br />
nicht den Eindruck, ihren letzten Lebensweg<br />
gehen zu müssen. Das Wort ›müssen‹<br />
wurde sofort in ›dürfen‹ korrigiert. Überzeugend<br />
erzählt sie von liebevoller Pflege<br />
und schönen Momenten, die sie jetzt noch<br />
erleben darf. Ihre Mama hatte das Zimmer<br />
in eine stimmungsvolle Weihnachtswelt<br />
getaucht. Trotzdem: Isabell ist realistisch<br />
und beginnt mit der traurigen Seite ihres<br />
Lebens.<br />
»Schöne Erinnerungen geben mir die Chance,<br />
auch über meine traurige Seite sprechen zu<br />
können. Vor drei Jahren wurde mein Tumor<br />
entdeckt: Darmkrebs. Im Kindesalter diagnostizierten<br />
mir die Ärzte bereits eine chronische<br />
Dickdarm-Entzündung. Vor vier Jahren traten<br />
dauerhafte höllische Schmerzen auf der linken<br />
Seite auf – vom Bauchbereich bis zum Rücken.<br />
Ich bekam Schmerzmittel mit der Vermutung,<br />
dass ich Schmerzen wegen falscher Körperhaltung<br />
habe. Ich verstand die Welt nicht, mein<br />
Vertrauen war weg. Die Beschwerden wurden<br />
unerträglich. Ich ahnte, dass mit mir etwas<br />
nicht stimmt und suchte eine Heilpraktikerin.<br />
Zum ersten Mal hörte mir jemand zu und nahm<br />
sich Zeit. Sie bezweifelte, dass eine leichte Rückenkrümmung<br />
die Ursache meiner Schmerzen<br />
sei und äußerte nach einer Untersuchung der<br />
Fußreflexzonen den Verdacht, dass mit meinem<br />
Darm etwas nicht stimmt. Zum ersten Mal wurde<br />
mein Oberkörper gründlich abgetastet und<br />
schnell ließ sie mich die verhärtete Stelle an der<br />
linken Körperseite spüren. Meine Befürchtung<br />
war also richtig und ich bat meine Heilpraktikerin,<br />
die Hausärztin anzurufen. Umgehend kam<br />
ich ins Krankenhaus. Nach vielen Untersuchungen<br />
waren sich die Ärzte sicher, dass etwas am<br />
Darm ist, was aber nicht eindeutig identifiziert<br />
werden konnte. Ein Abszess wurde ausgedrückt<br />
und die Darmspiegelung ergab lediglich zwei<br />
Verengungen. Sanitäter brachten mich zu Spezialisten<br />
ins Böblinger Krankenhaus. Dort hatte<br />
ich richtig gute Arztgespräche und gab ihnen<br />
meinen Ordner, in dem ich alle Krankenberichte<br />
gesammelt hatte. Die Ärzte haben viel<br />
gelesen und mich befragt. Bei ihnen fühlte ich<br />
mich sicher. Nach den Untersuchungen folgte<br />
die Entscheidung, ein Stück Darm zu entfernen<br />
und zur Untersuchung einzuschicken. Dort wurde<br />
mein Tumor erkannt. Er hatte sich im Darm<br />
hinter einer Verengung versteckt und bereits die<br />
Darmwand durchbrochen. Mein Arzt sagte mir<br />
verzweifelt, dass er nicht weiß, wie er mir das<br />
sagen soll und ihm alles sehr leid tut. Ich bin in<br />
Tränen ausgebrochen, um mich stürzte die Welt<br />
ein. Er sprach kein Wort mehr, ließ mich weinen<br />
und gab mir ein Tempo. Es folgten weitere Operationen,<br />
teilweise mit Komplikationen, weil ich<br />
mit dem Stoma nicht zurechtkam und nach der<br />
Chemo mein Körper rebellierte, und, und, und ...<br />
»Ich hatte die Horror-Geschichten vor<br />
Augen: Tumor Tod, Tumor Tod ...<br />
Mir ist klar, dass das Scheiße ist, was auf mich<br />
zukommt. Aber es ist besser als rumsitzen,<br />
furchtbare Schmerzen und das Gefühl zu haben,<br />
dass alle zugucken. Jetzt bin ich auf meinem<br />
letzten Weg und zum Glück im Hospiz angekommen.<br />
Alle sind total herzlich. Jeder Wunsch<br />
wird erfüllt, unglaublich. Das fängt beim liebevoll<br />
zubereiteten Essen an. Als Überraschung<br />
hatte meine Mama einen Zauberer bestellt. Die<br />
Show fand im Speiseraum für alle statt. Dreimal<br />
in der Woche massiert ein netter Lymphtherapeut<br />
die Füße. Jeden Montag kommt eine<br />
Kunsttherapeutin. Farben, Leinwand, Acrylkreide,<br />
Pinsel, alles bringt sie mit. Meine Mama und<br />
ich haben uns für ein gemeinsames Großprojekt<br />
– unser Herzbild – entschieden.<br />
Ich bin einen anstrengenden Weg gegangen,<br />
der mich so viel Kraft gekostet hat, dass ich die<br />
meiste Zeit im Bett verbringe. Natürlich greift<br />
das meine Psyche an. Das geht nicht anders.<br />
Mit Gedanken an die Zukunft komme ich nicht<br />
weit. Ich sag das mal drastisch: Man wird blöd<br />
im Kopf und hat einfach eine große Leere. Denken<br />
ist anstrengend.<br />
»Viele kleine Alltagsfreuden geben mir<br />
heute Mut und auch Glück<br />
Ihre Verbundenheit haben Luzia Werner und<br />
Isabell im Herzprojekt vergoldet. Isabell wählte<br />
Pink für ihre Herzhälfte und die Mama entschied<br />
sich für Lila.<br />
Meine Mama hat mir besonders viele Überraschungen<br />
in der Weihnachtszeit gemacht. Das<br />
spielte in meiner Kinderzeit schon eine große<br />
Rolle. Mutter und ich wurden aus der Küche verbannt.<br />
Nur mein Bruder und Papa durften hinter<br />
verschlossener Tür werkeln. Die haben gekocht,<br />
gekocht und nochmal gekocht. Jedes Weihnachten<br />
gab es ein umfangreiches Menü mit<br />
Menükarte und einem wunderschön gedeckten<br />
Tisch. Was ich außerdem mag? Ich gucke gern<br />
Fernsehen und habe mich hier für Disney plus<br />
angemeldet. Ein Film ist richtig toll, weil er eine<br />
wundervolle Message hat: ›Die Schöne und das<br />
Biest‹. Die bedeutet ja, dass sich die schöne Belle<br />
in ein Biest verliebt, in das man sich eigentlich<br />
nicht verlieben kann, weil es so hässlich ist.<br />
Aber das Biest ist im Innern liebevoll. Die Fassade<br />
ist egal, innere Werte zählen. Unwichtig<br />
ist, wie lang deine Haare sind oder ob die Nase<br />
krumm und schief ist, du groß, klein oder dick<br />
bist. Ich genieße plötzliche Überraschungen,<br />
wenn mir eine Freundin schreibt, dass sie mich<br />
lieb hat. Oder meine Cousine aus Spanien anruft.<br />
Ich habe drei sehr, sehr gute Freunde, die<br />
ich während meiner Ausbildung zur Fachinformatikerin<br />
im Internat kennengelernt habe. Die<br />
sind da, wenn es mir richtig schlecht geht und<br />
ich heulen muss. Wichtig ist Sarah, die ich Miii<br />
oder Seelenschwester nenne, weil sie für mich<br />
wie eine Schwester ist. Das sagt sie auch zu mir.<br />
Wir haben viele Gemeinsamkeiten, unsere Ansichten<br />
und der Humor sind sehr ähnlich. Der<br />
zweite ist Fabricio, ein Italiener. Für ihn war ich<br />
mal die Königin, weil wir in einem Restaurant<br />
waren, in der ich eine Krone aufgesetzt habe.<br />
Ich wollte aber lieber Prinzessin sein. So nennt<br />
er mich heute noch. Er meldet sich oft bei mir.<br />
Neulich fragte er, was er mir vom Weihnachtsmarkt<br />
mitbringen könnte. Er kam mit einer<br />
Maschine ins Hospiz und zauberte tatsächlich<br />
Zuckerwatte. Die dritte ist die Beate. Wir reden<br />
nicht oft miteinander. Aber wenn, dann so, als<br />
hätten wir uns erst gestern gesehen. Sie ist eine<br />
treue Seele und wird mich bald besuchen.<br />
Früher in meinem Normalleben habe ich vieles<br />
nicht beachtet. Das merke ich jetzt. Man muss<br />
sich klar machen, dass kein Leben unendlich ist.<br />
Irgendwann stirbst du und kannst nichts mitnehmen.<br />
Was ist wirklich wichtig? Das ist das,<br />
was man sich nicht für Geld kaufen kann. Ich bin<br />
sehr dankbar, von so tollen Menschen umgeben<br />
zu sein und vor allem dankbar für meine Mutter<br />
und meine treuen Freunde, die mich immer begleitet<br />
und tatkräftig unterstützt haben.«<br />
39
Mutmacher<br />
ERIKA (92) UND TITUS (95) HÖNLE<br />
»Und immer lässt man ein Stück Leben zurück«<br />
»Wir zwei sind immer ein Team und bleiben es. Auch wenn wir bei unseren Umzügen immer ein<br />
Stück unseres Lebens zurücklassen mussten, haben wir uns nie verloren.«<br />
Erika und Titus bauten ihren Lebensweg<br />
gemeinsam, steckten Ziele und pflegten<br />
ihre Hobbys. Beide lachen gern und sind<br />
voller Gedanken an ihre schöne Zeit. Jetzt<br />
wird der Radius kleiner, von Umzug zu<br />
Umzug müssen sie ein Stück ihres Lebens<br />
zurücklassen, sich umgewöhnen. Die Geschichte<br />
ihrer über 70-jährigen Ehe erzählen<br />
sie miteinander.<br />
»Wir kommen von Schramberg und Locherhof.<br />
Zur Fasnacht beim Tanzen haben wir uns kennengelernt.<br />
Bei viel Sympathie hat es gefunkt.<br />
Ohne Handy verabredeten wir uns. Von Anfang<br />
an hatten wir immer ein liebevolles Wort füreinander.<br />
Das ist heute noch so. Zwei Jahre<br />
später beschlossen wir, evangelisch zu heiraten.<br />
Für unsere Eltern und Geschwister war<br />
das kein Problem. Aber Titus war Katholik, da<br />
war die Verwandtschaft verschnupft und hielt<br />
sich fern. Unsere kirchliche Trauung in der Alpirsbacher<br />
Klosterkirche war wunderschön,<br />
nur wir und unsere zwei Trauzeugen. Zoff gab<br />
es bei uns kaum und wenn, dann wurde das<br />
ausgesprochen. Wir machen einfach alles gemeinsam.<br />
Fünf Jahre war eine kleine Villinger<br />
Dachwohnung unser Zuhause. Wir haben sogar<br />
fast nebeneinander gearbeitet. Bei Junghans in<br />
Schramberg hatte ich Monteur gelernt. Nach<br />
dem Krieg mussten die schließen. Ich bewarb<br />
mich in Villingen bei Kienzle. Da fiel der Satz:<br />
›Sie kommen von Junghans, sie sind eingestellt.‹<br />
In den 42 Jahren bei Kienzle habe ich<br />
(Titus) die Entwicklungen von der Büromaschine<br />
bis zum Computer mitgemacht. Und ich (Erika)<br />
habe beim Binder in der Qualitätskontrolle<br />
geschafft. Am Morgen sind wir zusammen zur<br />
Arbeit und am Abend gemeinsam nach Hause.<br />
Erika und ich hatten zum Glück dieselben Hobbys.<br />
Wir sind Motorrad und Fahrrad gefahren<br />
und viel gewandert, solange das ging. Unser<br />
Lieblingsort war St. Moritz. Auf dem Campingplatz<br />
unterhalb der Schanze waren wir oft. Im<br />
Winter sind wir Ski gefahren, Langlauf und<br />
Abfahrt. Wir hatten viele Ziele, nicht nur den<br />
Schwarzwald, auch die Alb, das Markgräflerland,<br />
Österreich, Schweiz, Vogesen, überall<br />
machten wir unsere Touren.<br />
Als wir nach acht Jahren unser Haus geplant<br />
und gebaut haben, war auch unsere Familienplanung<br />
gemacht, und unser Nachwuchs<br />
machte die Familie komplett. Zwei Buben<br />
wurden uns geschenkt. Wir beide haben gern<br />
und richtig gut gekocht, manchmal auch zusammen.<br />
Samstags gab es immer leckere<br />
Kartoffelsuppe mit Rauchfleisch. Titus machte<br />
die besten Dampfnudeln mit selbst gepflückten<br />
frischen Heidelbeeren. Da sind alle ins<br />
Schwärmen gekommen. Als die Buben da<br />
waren, bin ich (Titus) jeden Tag 14 Kilometer<br />
mit dem Fahrrad bei jedem Wetter zur Arbeit<br />
gefahren, mittags fuhr ich nach Hause, da hat<br />
Mama gekocht. Einmal in der Woche habe ich<br />
mich mit meinen Kollegen nach der Arbeit im<br />
Trainingscenter vom AC Germania zum Krafttraining<br />
getroffen. Zum Abschluss gab es eine<br />
gemütliche Runde. Nach einem Viertele oder<br />
mehr sind wir dann nach Hause gegangen. Wir<br />
hatten eine tolle Kameradschaft. Der Hönle war<br />
Kassierer und von dem Geld haben wir einen<br />
gemeinsamen Ausflug gemacht. Jetzt sind wir<br />
nur noch vier und jeder ist gebrechlich. Mehr<br />
als 30 Jahre waren wir beieinander. Und ich<br />
(Erika) war in einer Frauengymnastikgruppe in<br />
der Markusgemeinde.<br />
»In meinem Schoppen muss Benzin<br />
gewesen sein<br />
Als kleiner Bub saß ich (Titus) beim Vater auf<br />
dem Motorrad hintendrauf. Und als Jugendlicher<br />
bin ich mit dem Fahrrad nach Singen gefahren<br />
und habe aus einem Dreckhaufen Teile<br />
ausgesucht und damit mein erstes Motorrad<br />
gebaut und zum Laufen gebracht. Gemeinsam<br />
mit Erika sind wir drei Jahre damit gefahren.<br />
Nach der Hochzeit haben wir eine Zündapp 600<br />
mit Seitenwagen gekauft. Das war die zweite<br />
Investition nach dem Schlafzimmer. Die Küche<br />
war zum Glück in der kleinen Wohnung eingebaut.<br />
Im Laufe unseres Lebens hatten wir acht<br />
Motorräder, alles Tourenmaschinen, die wir alle<br />
vier Jahre gewechselt haben, aber meine Frau<br />
habe ich behalten. Er war immer ein besonnener<br />
Fahrer, sonst hätte ich (Erika) das nicht<br />
akzeptiert. Unser erstes Auto war ein Fiat. Den<br />
haben wir Fröschle genannt. Damit waren wir<br />
mal mit den Buben auf dem Campingplatz in<br />
St. Moritz. Die beiden haben im Zelt geschlafen<br />
und wir auf umgeklappten Sitzen im Auto.<br />
Einmal im Oktober sind wir über Nacht eingeschneit<br />
und das Auto war zugefroren. Erst gab<br />
es ein Gewitter und am Morgen hatten wir 20<br />
Zentimeter Schnee auf dem Dach und kamen<br />
40
nicht mehr aus dem Auto raus. Die Buben<br />
mussten helfen und uns befreien. Das war ein<br />
Erlebnis. So tolle Sachen hatten wir viele gemacht.<br />
Das beste Auto, das wir hatten, war ein<br />
Zafira. Ich (Erika) habe mit 42 meinen Führerschein<br />
problemlos gemacht. Sie war eine sehr<br />
gute Fahrerin und mein Navi als Beifahrerin auf<br />
unseren Reisen mit dem gemieteten Wohnmobil.<br />
Auch da waren wir immer ein Team. Als es<br />
uns finanziell besser ging, da waren wir so Anfang<br />
40, haben wir in Hotels übernachtet. Das<br />
war schon bequemer.<br />
»Zum Abschied haben mir die<br />
Kienzle-Lehrlinge die handgefertigte<br />
Kanone geschenkt.<br />
Und mein erstes Motorrad<br />
habe ich noch als Modell.<br />
Das bleibt, bis zum Schluss.«<br />
»Schritt für Schritt müssen wir jetzt<br />
unser früheres Leben zurücklassen<br />
Aus Altersgründen sind wir aus unserem Haus<br />
ausgezogen. Wir bekamen eine große helle<br />
Wohnung mit einem geräumigen Balkon im<br />
betreuten Wohnen im Zieglerschen Seniorenzentrum<br />
im Welvert in Villingen. Ich vermisste<br />
den Garten, meine Werkstatt und das Werkzeug.<br />
Das ging auch unserem Enkel Jörg so,<br />
mit dem ich viel an seinem Motorrad montiert<br />
habe. Heute ist er der einzige Enkel, der noch<br />
in Villingen lebt und ohne Übertreibung unser<br />
Goldstück ist. Die Enkelin studiert in Waldshut<br />
und unser anderer Enkel ist Elektriker auf einem<br />
Seenotschiff im Mittelmeer. Seit einem Jahr<br />
sitzt Erika im Rollstuhl und musste gegenüber<br />
ins Pflegeheim ziehen. Von ihrem Fenster sah<br />
sie auf unsere Wohnung. Jeden Tag habe ich sie<br />
nach Hause geholt. Und jetzt gehen wir wieder<br />
einen Schritt zurück, unser Lebensbereich wird<br />
immer kleiner. Ich muss auch ins Pflegeheim.<br />
Zum Glück liegt mein Zimmer fast neben Erika.<br />
Wir besprechen gerade, was wir dringend aus<br />
der Wohnung brauchen. Unser Jörg macht sehr<br />
viel für uns und räumt mit seinem Papa unsere<br />
große Wohnung aus. Die Erinnerungen an unser<br />
schönes Leben tun mir (Titus) schon weh.<br />
Mir (Erika) ist es mit Titus immer gut gegangen,<br />
heute noch. Alles andere war einmal.«<br />
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41
Mutmacher<br />
SUSANNE TROST (47)<br />
»Ich kann, ich will, ich muss . . .«<br />
Susanne Trost schätzt die kleinen Alltäglichkeiten:<br />
»Jeden Tag erlebe ich Dinge, wo ich mir<br />
sage, cool, das kann ich wieder.«<br />
Sommerausklang 2023 für Susanne Trost<br />
und ihre Familie: Entspannter Wohnmobil-<br />
Familienurlaub in Spanien, Heimfahrt und<br />
eine Woche später der schwere Schlaganfall.<br />
Drei Wochen Intensivstation, zehn<br />
Wochen Reha in Konstanz. Zu Hause managt<br />
ihr Mann den Alltag, und fünf Kinder<br />
zwischen 23 und vier Jahren bangen um<br />
ihre Mama.<br />
»Normalerweise fahre ich leidenschaftlich<br />
gern Motorrad, Auto oder Wohnmobil. Auf der<br />
Heimfahrt von Spanien spürte ich Schmerzen<br />
im Nacken.<br />
Letzte Urlaubstage in Spanien.<br />
Für die letzten 500 Kilometer übernahm mein<br />
Mann das Lenkrad.<br />
Zu Hause in Schramberg kamen starke Kopfschmerzen<br />
hinzu. Tabletten halfen nicht, deshalb<br />
presste ich meinen Kopf sehr fest auf<br />
ein Massagekissen. Nach drei Tagen kam der<br />
Knall. Ich war mit den beiden Kleinen zu Hause.<br />
Plötzlich wurde mir vor der Haustür schwindelig.<br />
Ich legte mich auf die Stufen und krabbelte<br />
auf allen Vieren ins Haus. Unser Achtjähriger<br />
brachte mir das Handy, damit ich meinen<br />
Mann anrufen konnte. Mein erster Gedanke<br />
war, erst den Krankenwagen rufen, wenn der<br />
Papa da ist und die Kinder versorgt sind. Das<br />
alles habe ich noch bewusst erlebt, auch, dass<br />
ich meine linke Gesichtshälfte nicht bewegen<br />
konnte. Später erfuhr ich, dass der Auslöser<br />
für meinen Schlaganfall mein starkes Pressen<br />
auf das Massagekissen war. In meiner Arterie<br />
entstand ein Riss, der nach innen umgeklappt<br />
ist. Dadurch floss Blut in die Arterie und verstopfte<br />
sie. Einige Tage lag ich im Koma, die<br />
Ärzte kämpften um mein Leben. Mein Mann<br />
wurde informiert, dass nicht sicher ist, ob und<br />
wie ich überleben werde. Ich erinnere mich an<br />
wirre Wahrnehmungen und das Gefühl, in einer<br />
Wabe zu liegen. Angst oder Panik hatte ich<br />
nie. Aber ich konnte keine Uhr lesen. Ständig<br />
erkundigte ich mich nach der Uhrzeit und meinem<br />
Mann. Auf den Uhren erkannte ich nur einen<br />
Zeiger und ein verschobenes Ziffernblatt.<br />
Ich lag 16 Tage auf der Intensivstation und<br />
konnte weder mein Handy halten noch in die<br />
Hände klatschen. Mehrere Therapeuten arbeiteten<br />
mit mir bereits im Villinger Klinikum.<br />
Ich musste die kleinste Bewegung und das<br />
Sprechen neu lernen. Liegend wurde ich im<br />
Anschluss zur Reha nach Konstanz transportiert.<br />
Zehn Wochen Schwerstarbeit mit täglich<br />
vielen Therapien. Ich war abends fix und alle.<br />
Aber dafür bin ich sehr, sehr dankbar.<br />
»Eine Pflegerin hat in der Klinik meinen<br />
Mann getröstet: Die wird wieder,<br />
die hat fünf Kinder<br />
Mein Mann hat sofort mein Büro übernommen<br />
und mithilfe unseres zweitältesten Sohnes<br />
auch den Computer beherrscht. Die haben<br />
mich nicht einmal was gefragt, auch nicht<br />
nach dem Passwort.<br />
Mein erstes Ziel in der Reha war sitzen zu<br />
können, damit ich mich mit dem Rollstuhl<br />
bewegen kann. So konnte ich meine Wege<br />
minimieren und mir erkämpfen, dass ich allein<br />
auf die Toilette kam. Ich hatte ein Problem<br />
damit, dass mich andere auf die Toilette<br />
setzen mussten. Mein Endziel war, ohne Rollstuhl<br />
und ohne Rollator wieder nach Hause zu<br />
gehen. Ich habe es geschafft und stehe heute<br />
allein in der Dusche und kann mich mühelos<br />
bücken. Das sind Kleinigkeiten, die ich mir<br />
mit eisernem Willen erarbeiten musste. Die<br />
Sozialarbeiterin in der Reha hatte für mich<br />
die Pflegestufe und vieles für meine Pflege<br />
daheim vorbereitet. Dazu gehörte auch die<br />
Betreuung für die Sondenernährung. Im Stillen<br />
nahm ich mir vor, dass ich das alles nicht<br />
brauche. Als ich nach Hause kam, konnte ich<br />
noch nicht sprechen. Ich bekomme sehr viel<br />
Ergo und Logo und hoffe, dass ich damit mein<br />
altes Leben zurückholen kann. In meinem Hinterkopf<br />
steht ein Spruch von einem Menschen,<br />
der weniger Glück als ich hatte: Ich kann, ich<br />
will, ich muss. Normalerweise bin ich zu Hause<br />
Hansdampf in allen Gassen. Mein Mann war<br />
schon immer der Ruhepol. Aber ob ich noch<br />
einmal so kämpfen könnte, glaube ich nicht.<br />
Das hat sehr, sehr viel Kraft gekostet.<br />
Seit drei Jahren bin ich selbstständig. Mein<br />
Mann hat schon immer viel im Haushalt übernommen.<br />
Deshalb funktioniert bei uns alles<br />
auch jetzt. Ich koche und arbeite. Das ist für<br />
mich einfacher, weil zum Glück mein Kopf<br />
funktioniert. Das war für mich ein tolles Erlebnis:<br />
Im Kopf ist alles wie früher. Ich kann körperlich<br />
noch nicht das leisten, was ich vorher<br />
geleistet habe, aber mich Schritt um Schritt<br />
langsam steigern. Meine Familie und viele um<br />
uns herum achten darauf, was ich für Signale<br />
sende. Ich will in Zukunft nichts anders machen,<br />
nur mein früheres Leben zurückbekommen.<br />
Erst jetzt spüren wir, wie gut unser Netzwerk<br />
greift. Viele bieten Hilfe an, kommen auf uns<br />
zu und sind sehr umsichtig mit mir. Selbst unser<br />
Schulleiter hat mich zweimal in der Reha<br />
angerufen. Ich war bis zum Schlaganfall Elternvertreter<br />
der Stadt Schramberg und bin<br />
im Vorstand bei den Freien Wählern. Meine<br />
Cousine ist Steuerberaterin und meine Tante<br />
hat ein Büro für Buchführung. Beide waren für<br />
meine vier Mitarbeiterinnen da und haben zusätzlich<br />
Arbeit übernommen. Ich muss ja auch<br />
die Löhne zahlen, alles muss weiterlaufen.
Eine Woche später: Susanne T. erleidet einen<br />
schweren Schlaganfall, liegt 16 Tage auf Intensivstation,<br />
trainiert mühsam mit eisernem<br />
Willen und täglichem Training mit ihren Therapeuten,<br />
um einfachste Bewegungen wieder<br />
zu erlernen.<br />
In der Reha in Konstanz: Zum ersten Mal<br />
ohne Rollstuhl wieder mit ihrem Mann<br />
und dem Achtjährigen auf der Bank<br />
sitzen.<br />
»Ich will nicht zulassen, dass meine<br />
Krankheit mein Leben beeinflusst<br />
Alle unsere Kinder sind Wunschkinder. Als die<br />
heute Vierjährige geboren wurde, war ich bereits<br />
42 Jahre alt. Mir war immer wichtig, mit<br />
meinen Kindern sinnvoll so viel wie möglich<br />
Zeit zu verbringen. Auch mal nur übers Wochenende<br />
allein mit ihnen wegzufahren, wenn<br />
mein Mann nicht kann. Ich weiß nicht, wie viel<br />
Zeit mir dafür noch bleibt. Mit unserer Fünfzehnjährigen<br />
war ich im letzten Jahr in Paris<br />
und davon einen Tag im Louvre. Unser Achtjähriger<br />
möchte mal nach Bayern. Die Jüngste<br />
wünschte sich zum Geburtstag ein paar Tage<br />
Spanien. Daraus wurde leider nichts. Mein Plan<br />
ist, mit ihr die iberische Halbinsel zu erkunden,<br />
bevor sie in die Schule kommt. Ich möchte ihr<br />
Olivenbäume und Andalusier-Pferde zeigen.<br />
Das ist mein Plan. Im Moment kann ich kürzere<br />
Autostrecken bewältigen. An einem Wochenende<br />
wollen wir mal nach Straßburg fahren und<br />
dann entscheiden wir weiter.<br />
Wenn es mit mir vorbei gewesen wäre, wäre<br />
es natürlich zu früh. Aber meine Kinder hätten<br />
sicher aus unserer gemeinsamen intensiven<br />
Zeit etwas von mir mitgenommen für ihr Leben.<br />
Und für mich war es wichtig zu erkennen, wie<br />
oft mein Mann in meinem Sinne gehandelt und<br />
entschieden hat, obwohl wir nicht immer einer<br />
Meinung sind.«<br />
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43
Einblicke<br />
SACHLICHE UND GEZIELTE FRAGEN FÜR EINSATZVORBEREITUNGEN<br />
»Notruf 112, wo genau ist der Notfallort?«<br />
Dirk Sautter<br />
Leitstellenleiter<br />
Pilot im Cockpit des Hubschraubers.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
Integrierte Leitstelle<br />
Schwarzwald-Baar-Kreis<br />
Klinikstraße 22<br />
78052 Villingen-Schwenningen<br />
www.drk-vs.de<br />
44<br />
Rettungswagen, Martinshorn, Blaulicht,<br />
Notarztfahrzeug, Hubschraubereinsatz …<br />
sachlich und unaufgeregt ermitteln Disponenten<br />
in der Leitstelle, welche dringende<br />
medizinische Unterstützung für die Rettung<br />
und Versorgung von Notfall-Patienten<br />
eingeleitet werden muss. Im Schwarzwald-Baar-Kreis<br />
hat Leitstellenleiter Dirk<br />
Sautter beeindruckende Informationen<br />
über jährliche Einsätze schwarz auf weiß:<br />
Wie viele Telefonate gingen im vergangenen<br />
Jahr über die Tische Ihrer<br />
Disponenten?<br />
Insgesamt hat unsere Leitstelle 19 Personalstellen.<br />
Wir kennen die Spitzenzeiten, in denen<br />
fünf Mitarbeiter die Gespräche annehmen.<br />
Nachts genügen auch zwei Disponenten. Jeder<br />
Anruf findet bei uns schnell einen Ansprechpartner<br />
rund um die Uhr an sieben Tagen in<br />
der Woche. Der Notruf 112 klingelte 51.650<br />
Mal, und insgesamt führten wir von hier aus<br />
171.000 Telefonate. Unser Landkreis ist groß<br />
und reicht grob von Blumberg bis Triberg. Da<br />
braucht es viele Fahrzeuge, die nicht nur vom<br />
DRK, sondern auch von Johannitern, Maltesern<br />
und vom ASB von uns angefordert werden.<br />
Welche Reichweite hat die 112,<br />
kommen die Anrufe ausschließlich<br />
aus dem Landkreis?<br />
Der Notruf 112 gilt europaweit und benötigt<br />
keine Vorwahl. Die Technik funktioniert so<br />
exakt, dass wir davon ausgehen können, dass<br />
der Notruf bis auf wenige Ausnahmen aus unserem<br />
Landkreis erfolgt. Im Notfall schicken<br />
wir den Rettungswagen, der in kürzester Zeit<br />
vor Ort sein kann und dann das zum Notfallort<br />
nächstgelegene und geeignete Krankenhaus<br />
anfährt. Ein Beispiel ist die Außenstelle<br />
des Schwarzwald-Baar Klinikums (SBK) in<br />
Donaueschingen: Erleiden Menschen einen<br />
Schlaganfall in der Donaustadt, werden sie<br />
selbstverständlich in die Spezialklinik nach<br />
Villingen gebracht. Passiert einem Tuttlinger<br />
in Schwenningen ein Schlaganfall, fahren wir<br />
ihn nicht nach Tuttlingen, sondern bringen ihn<br />
ebenfalls nach Villingen, weil das SBK geeignet<br />
und schneller erreichbar ist. Andersherum<br />
schicken wir zu Patienten aus Weigheim den<br />
Rettungswagen aus Trossingen, der sie dann<br />
ins Schwarzwald-Baar Klinikum (SBK) bringt.<br />
Oberste Priorität hat immer die kürzeste Strecke<br />
und die geeignete medizinische Betreuung.<br />
Nach welchen Kriterien wird der<br />
optimale Einsatz zusammengestellt?<br />
Uns stehen drei Fahrzeugkategorien zur Verfügung:<br />
Das Notarzteinsatzfahrzeug mit Notfallsanitäter<br />
und Notarzt an Bord, das aber<br />
keine Transportmöglichkeit hat. Je nach Notfall<br />
können wir auch einen Rettungswagen mit<br />
Notfallsanitäter und Rettungssanitäter rausschicken.<br />
Das ist eine kleine fahrende Intensivstation<br />
mit EKG-Gerät, Beatmungsgeräten und<br />
Notfallmedikamenten. Bei einem Herzanfall<br />
schreiben Notfallsanitäter bereits vor Ort ein<br />
EKG und können das bei Bedarf an die Klinik<br />
senden. Dort schaut ein Kardiologe drauf und<br />
schätzt die Dringlichkeit ein. Wir haben alles<br />
dabei, um lebensnotwendige Maßnahmen ergreifen<br />
zu können. Und der dritte Fahrzeugtyp<br />
ist der Krankentransportwagen, den Patienten<br />
bestellen können, wenn sie beispielsweise liegend<br />
in die Dialyse, zur Arztpraxis oder Reha<br />
transportiert werden müssen.<br />
Und wann geht der Hubschrauber an<br />
den Start?<br />
Im Notfall kommt immer ein Rettungswagen.<br />
Wird zusätzlich ein Notarzt benötigt, kommt<br />
dieser je nach Entfernung mit dem Auto oder<br />
dem Hubschrauber. Ausschlaggebend ist wieder<br />
der Faktor Zeit. Landet ein Notarzt mit dem<br />
Hubschrauber am Einsatzort, dann entscheidet<br />
er je nach Zustand des Patienten, ob er mit diesem<br />
dringend in ein geeignetes Krankenhaus<br />
fliegen muss oder zur Betreuung und Versorgung<br />
des Patienten gemeinsam mit ihm im<br />
Rettungswagen zur Klinik fährt. Bei schweren<br />
Fällen wird vorab das Klinikum informiert, damit<br />
dort notwendige Vorbereitungen für eine<br />
sofortige Behandlung getroffen werden können.<br />
Steht bei Ihnen tatsächlich der einzige<br />
Hubschrauber, der nachts fliegt?<br />
Ja, für Baden-Württemberg stimmt das. Wir<br />
haben eine Kooperation mit der Deutschen
Neben dem DRK als Betreiber der Station stellt die DRF Luftrettung<br />
den Hubschrauber und den Flugbetrieb sicher. Im Bild<br />
werden die Hubschraubersysteme an der Station geladen. Im<br />
Einsatz ist ein Hubschrauber mit Fünfblattrotor.<br />
Für den Notfall vorbereitet – ein Blick ins Innere eines Rettungswagens, sozusagen<br />
als kleine rollende Intensivstation für schwer erkrankte Personen.<br />
Rettungsflugwacht, die uns auch Piloten zur<br />
Verfügung stellt, die die Entscheidung zum<br />
Flug treffen, je nach Wetter und Sicht.<br />
Fliegt der Hubschrauber nur für Ihren<br />
Landkreis?<br />
Nein, der Radius liegt gemessen an der Luftlinie<br />
zwischen 50 bis 60 Kilometern. Da gehören<br />
benachbarte Landkreise dazu. Die nächsten<br />
Hubschrauber um uns herum sind in Friedrichshafen,<br />
Freiburg und Stuttgart oder in der<br />
Schweiz stationiert.<br />
Apropos Gesprächsführung: Liegt vor<br />
Ihren Disponenten ein Fragenkatalog?<br />
Nein, nur der erste Satz ist immer: »Notruf 112,<br />
wo genau ist der Notfallort?« Das ist nicht unhöflich<br />
knapp. Es geht um Schnelligkeit. Wir<br />
fragen, ob die Patienten bei Bewusstsein sind<br />
und die Atmung funktioniert. Kann der Patient<br />
atmen und sprechen, versuchen wir, ihn ans<br />
Telefon zu bekommen und erkundigen uns<br />
auch nach Grunderkrankungen. Einen Fragenkatalog<br />
gibt es nicht. Unser Personal ist gut geschult<br />
und stellt individuelle Fragen. Am Ende<br />
des Gesprächs sind die Rettungskräfte bereits<br />
unterwegs. Das teilen wir den Anrufern mit<br />
und bitten sie, dass sie sich nochmal melden<br />
sollten, falls sich der Zustand des Patienten bis<br />
zur Ankunft der Rettungskräfte verändert hat.<br />
Mitunter müssen wir Patienten auch erst überzeugen,<br />
dass eine Untersuchung im Krankenhaus<br />
das Beste für sie wäre.<br />
Welche Ausbildung haben Ihre<br />
Mitarbeiter?<br />
Hier sitzen Notfallsanitäter, die zusätzlich zu<br />
ihrer dreijährigen Ausbildung eine Feuerwehrausbildung<br />
und eine Ausbildung zum Disponenten<br />
haben.<br />
Ist die Notfalldose ein wichtiger Faktor,<br />
wird danach gefragt?<br />
Am Telefon nicht, aber draußen vor Ort erkundigen<br />
sich die Rettungskräfte nach entsprechenden<br />
Daten. Teilweise haben die Leute auch<br />
Aufkleber markant auf die Rückseite der Wohnungstür<br />
geklebt. Der Hinweis, dass die Dose<br />
im Kühlschrank stehen sollte, ist eine gute Idee,<br />
denn so etwas gibt es sicher in jedem Haushalt.<br />
Und wenn in der Dose alle Hinweise auf Medikamente<br />
und Erkrankungen zur Person stehen,<br />
ist das für die schnelle Behandlung sehr, sehr<br />
hilfreich.<br />
Was, wenn der Notfall keiner ist und die<br />
Menschen sich nicht sicher sind?<br />
Unser Appell ist immer: Lieber einmal zu viel<br />
als zu wenig die Notfallnummer anrufen. Wer<br />
das Gefühl hat, dass mit einem Menschen etwas<br />
nicht stimmt oder der Patient selbst spürt,<br />
dass er Hilfe braucht, dann sollte man die 112<br />
wählen, auch wenn man sich unsicher ist, ob<br />
es ein Notfall ist. Wir fragen auch nicht nach<br />
dem Versicherungsstatus. Schnelle Hilfe ist die<br />
oberste Priorität.<br />
Arbeiten Sie mit den Landkreisen<br />
Tuttlingen und Rottweil zusammen?<br />
Selbstverständlich, aber beide haben auch eine<br />
eigene Leitstelle. Kern unserer Zusammenarbeit<br />
ist der Faktor Zeit. Unsere Computer zeigen<br />
an, ob und wo sich in der Nähe Einsatzfahrzeuge<br />
befinden. Jeder nimmt für seine Einsätze<br />
das erstbeste Fahrzeug für schnelle Hilfe. Das<br />
geht untereinander völlig unbürokratisch, egal,<br />
ob das ein Rottweiler oder Tuttlinger Kennzeichen<br />
hat. Es ist so gewollt, dass sich die umliegenden<br />
Landkreise gegenseitig unterstützen.<br />
INFO<br />
Zahlen zu Einsätzen, die 2023 von<br />
den Disponenten der Leitstelle im<br />
Schwarzwald-Baar-Kreis koordiniert<br />
worden:<br />
Rettungswagen: 25.000<br />
Notarzteinsatzfahrzeug: 7.800<br />
Krankentransportwagen: 32.000<br />
Hubschrauber: 1.700<br />
Feuerwehr: 2.000<br />
Die europaweite Notrufnummer:<br />
112 (ohne Vorwahlnummer)<br />
Für die Anmeldung eines Krankentransportfahrzeuges<br />
für liegend<br />
transportierte Patienten:<br />
Hier gehört die Villinger Vorwahl<br />
dazu: 07721/19222.<br />
45
Mutmacher<br />
PETRA (82) UND ANTON KRODY (83)<br />
»Für unsere Rachana sind wir hier Oma und Opa«<br />
Wie aufs Stichwort klopft es und die Therapeutin<br />
kommt zum Training. Heute ist die Hand an<br />
der Reihe. Zweimal in der Woche übt sie mit<br />
Anton, macht ihre Späße mit ihm und Anton<br />
genießt es. Einmal in der Woche kommt eine<br />
Logopädin. Und ständig um ihn herum ist Rachana,<br />
die bei unserem Gespräch Arm in Arm<br />
mit Petra auf dem Bett sitzt.<br />
»In Antons Zimmer sind<br />
die drei eine Familie<br />
Petra und Anton Krody mit Rachana Poudel, die für beide ihre Enkelin ist. Rachana mag die beiden<br />
sehr: »Ich weiß, dass beruflich Opi und Omi so nicht von mir genannt werden sollen, aber hier im<br />
Zimmer unter uns hören es die zwei sehr gern und mir tun beide gut.«<br />
Anton hatte zwei Schlaganfälle. Der Rollstuhl<br />
ist sein Fortbewegungsmittel und<br />
er kann sich durch Laute und Gesten am<br />
Gespräch beteiligen. Eines haben er und<br />
seine Frau gemeinsam: Sie lachen einfach<br />
gern und schauen auf die schönen Dinge<br />
in ihrem Leben. Seine Petra erinnert sich<br />
zwei Jahre zurück, als sie spürte, dass mit<br />
ihrem Anton etwas nicht stimmt.<br />
»Ich habe die Notfallnummer angerufen. Anton<br />
suchte seinen Führerschein und wollte selbst<br />
ins Klinikum fahren. Zum Glück waren die<br />
Sanitäter schnell bei uns und haben ihm das<br />
ausgeredet. Nach ein paar Tagen ging es ihm<br />
besser und er konnte in die Reha. Dort schlug<br />
der Schlaganfall ein zweites Mal zu, dieses Mal<br />
schlimmer. Anton kam ins Krankenhaus und<br />
danach wieder zur Reha. Am Rollator konnte<br />
er laufen, aber nicht mehr die vielen Treppen<br />
zu unserer Wohnung hinaufsteigen. Zum<br />
Glück bekamen wir einen Platz in der AWO in<br />
Schwenningen. Das Pflegeheim hat einen großen<br />
Garten, in dem einfache Sportgeräte stehen.<br />
Hier hat mein Mann gern trainiert und im<br />
Haus ist er fleißig auf dem langen Flur gelaufen.<br />
Ab und zu holten wir ihn nach Hause. Einmal<br />
im Sommer ist er tatsächlich abgehauen.<br />
Er wollte mich besuchen und hatte bereits die<br />
halbe Strecke geschafft, war aber dann nicht sicher,<br />
ob sein Weg richtig ist. Passanten ist das<br />
aufgefallen und riefen die Polizei. Wir alle haben<br />
uns gefragt, wie er so weit laufen konnte.«<br />
Wochen später stürzte er, hatte einen Oberschenkelhalsbruch<br />
und sitzt seither im Rollstuhl.<br />
Beide blicken heute auf ein langes gemeinsames<br />
Leben zurück, und Petra erzählt<br />
gern von früher: »Mein Mann hatte immer viel<br />
Humor, zum Glück heute noch. Er kann auch<br />
schimpfen, aber nicht ernst, er widerspricht<br />
nur. Obwohl er nicht sprechen kann, verstehe<br />
ich, was er meint. Wir beide sind als Kinder von<br />
Serbien hierher gekommen. Kennengelernt<br />
haben wir uns erst später und sagen immer:<br />
Das war beim Dreckplatz, da hat›s gefunkt.<br />
Ich habe bei Emes Uhren geschafft und nachmittags<br />
war ich ab und zu draußen im Hof an<br />
der frischen Luft. Immer wieder kam ein LKW<br />
vorbei. Am Lenkrad saß mein späterer Mann.<br />
Seit 47 Jahren kennen wir uns und sind 45<br />
Jahre verheiratet. Ohne ihn fühle ich mich zu<br />
Hause oft sehr allein. Ich sehe leider nicht gut,<br />
stricken und häkeln sind schon lange vorbei.<br />
Manchmal beneide ich ihn, er hat hier immer<br />
viele Menschen um sich, die sich um ihn kümmern.«<br />
Rachana Poudel ist 25 Jahre alt und kommt<br />
aus Nepal. Wenn sie ins Zimmer kommt, geht<br />
für Petra die Sonne auf. »Unsere Tochter hat<br />
keine Kinder, aber hier im Pflegeheim haben<br />
wir unser Enkelkind gefunden. Von Anfang<br />
an ging sie mir und Anton sofort ans Herz.<br />
Man merkt schnell, wenn ein Mensch gut ist.«<br />
Rachana nickt: »Mir geht es wie Omi. Für mich<br />
ist es schön, hier zusammen zu sitzen und ein<br />
bissel zu reden. Ihre Tochter ist auch richtig nett.<br />
Und unser Opalein auch, aber manchmal nervt<br />
er schon. Stimmts?« fragt sie in Richtung Anton,<br />
der sich darüber lauthals freut. Rachana ist Pflegefachkraft<br />
mit einem weiten und verschlungenen<br />
Ausbildungsweg: »Ich wollte in ein anderes<br />
Land gehen und Kultur und Traditionen dort<br />
erleben. Dafür habe ich meinen Lebensweg<br />
geplant, in Nepal am Goethe-Institut Deutsch<br />
gelernt und die Prüfungen bestanden. Die haben<br />
mir auch geholfen, dass ich ein Visum für<br />
Deutschland als Au-pair-Mädchen bekam. Für<br />
ein Jahr war ich in Bremen bei einer Gastfamilie<br />
und habe mich danach für ein Freiwilliges Soziales<br />
Jahr in einem Wohnheim für Menschen<br />
mit Behinderungen in Bruchsal beworben. Dort<br />
lernte ich meine Freundin kennen, die auch aus<br />
Nepal kam. Mein nächstes Ziel war eine Berufsausbildung.<br />
An das Pflegeheim am Stadtpark in<br />
Schwenningen schickte ich meine Bewerbung<br />
und hatte Glück. Nach einem weiteren halben<br />
Sozialen Jahr begann meine Ausbildung über<br />
zweieinhalb Jahre. Seit Oktober 2023 bin ich<br />
hier als Pflegefachkraft angestellt. Eigentlich<br />
wollte ich in Nepal Krankenschwester werden.<br />
Das hätte zehntausend Euro gekostet. Damit<br />
wollte ich meine Eltern nicht belasten. Wir sind<br />
vier Geschwister und mein Vater ist krank. In<br />
Deutschland bekam ich die Chance und konnte<br />
kostenlos lernen, bekam sogar Lehrlingsgeld.<br />
Und jetzt verdiene ich gut und möchte<br />
46
hier bleiben. Aber als ich mein erstes Gehalt<br />
bekam, war ich zuerst traurig, denn Steuern<br />
kannte ich nicht. In der AWO haben mir viele<br />
geholfen, auch die Menschen aus dem Haus, in<br />
dem ich wohne. Nepal und meine Familie vermisse<br />
ich schon, am Anfang war es sehr schwer,<br />
doch seit einem Jahr bin ich verheiratet. Mein<br />
Mann kommt auch aus Nepal und wir haben<br />
dort mit mehr als 400 Leuten Hochzeit gefeiert.<br />
Er lebt und arbeitet in Mailand, ist Elektroingenieur<br />
und hat auch seinen Doktor gemacht.<br />
Mein Mann spricht fließend Englisch, aber wir<br />
möchten als Familie in Deutschland bleiben.<br />
Für ihn konnten wir jetzt ein Visum beantragen,<br />
denn die Voraussetzungen dafür haben<br />
wir mit meinem Verdienst und einer Wohnung<br />
in Deutschland erfüllt. Jetzt hoffen wir<br />
sehr, dass wir bald zusammenleben können.<br />
In Nepal gibt es viel Straßenessen. Ich liebe<br />
scharfen und salzigen Nudelsalat mit getrockneten<br />
Nudeln. Auf Fleisch habe ich keine Lust.<br />
Was mich stört ist der Papierkram. Überall muss<br />
ich viele Seiten Papier ausfüllen. Manchmal<br />
verstehe ich auch nicht alles. Ich habe sogar<br />
Rachana Poudel: »Unser Heimleiter hatte mal zwei Mönche aus Nepal für ein paar Tage ins Pflegeheim<br />
eingeladen. Sie haben für uns ein Sand-Mandala gestreut. Dafür war ich sehr dankbar.<br />
Diese Mandalas haben im tibetischen Buddhismus eine alte Tradition.«<br />
Strafe zahlen müssen, weil ich den Müll nicht<br />
bezahlt habe. Früher in der WG war das im<br />
Mietpreis, deshalb habe ich nicht reagiert. Und<br />
einmal behauptete das Amt, ich hätte etwas<br />
nicht gezahlt. Das ging hin und her. Erst als ich<br />
meinen Kontoausdruck als Nachweis vorlegte,<br />
war das zu Ende. Dagegen ist die Ausländerbehörde<br />
richtig gut. Die macht mich immer<br />
aufmerksam, damit ich rechtzeitig mein Visum<br />
verlängere. Mal war es ein Jahr, mal zwei, das<br />
wechselte. Ich hoffe sehr, dass wir bald einen<br />
dauerhaften Aufenthalt beantragen können.«<br />
Platz +<br />
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seelischen, geistigen und<br />
körperlichen Behinderungen<br />
Haben Sie ein Zimmer frei und Interesse?<br />
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Senioren, die anstatt im Heim<br />
bei Gastfamilien versorgt und<br />
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47
Mutmacher<br />
WALBURGA KIENLE (81)<br />
»Zwickt es mal, dann ist es halt das Alter, fertig, aus!«<br />
wir bei Einheimischen am Stammtisch und<br />
horchten sie nach den schönsten Strecken<br />
aus. Trotz körperlicher Anstrengung war das<br />
immer Erholung pur. Unsere zweite Heimat<br />
war das Montafon. Das ist heute noch mein<br />
Sehnsuchtsort. Ich war glücklich, dass meine<br />
Freundin mit mir gemeinsam jetzt dahin gefahren<br />
ist.<br />
Unser Familienleben ist schön. Jeder tut etwas dafür. Das genieße ich.<br />
Auf ihrem Balkon würde Naturfreunden<br />
das Herz aufgehen – hier flattert und<br />
zwitschert es. Walburga Kienle redet von<br />
einem Paradies und meint ihr neues Zuhause<br />
am Warenbach.<br />
»Ich bin Naturfreund. Scharenweise besuchen<br />
alle möglichen Singvögel das Futterhäuschen.<br />
Amseln haben ihren Extraplatz und bekommen<br />
täglich eine Portion Rosinen. Mein<br />
Mann starb 2020 nur vier Tage nach seinem<br />
80. Geburtstag. Genau an dem Tag, an dem<br />
die große Familienfeier geplant war. Er war<br />
der fitteste Mensch und dann kam alles auf<br />
einmal. In dieser Zeit bin ich durch einen unglücklichen<br />
Zufall gestürzt. Das Ergebnis war<br />
ein gebrochener Beckenring. Vier Schrauben<br />
mussten im Kreuzbein verankert werden,<br />
das seither steif ist und mir Schmerzen bereitet.<br />
Ein Leben in Haus und Garten wurde<br />
für mich zu beschwerlich. Unsere Tochter<br />
machte den Vorschlag, zu ihnen nach Fürth<br />
zu ziehen. Das war lieb gemeint, trotzdem<br />
lehnte ich ab, weil ich nicht in einer fremden<br />
Stadt von den beiden abhängig sein wollte.<br />
Ich dachte an meine Mutter. Als sehr später<br />
Nachzügler erlebte ich eher eine Großeltern-<br />
Enkel-Beziehung zu meinen Eltern. Als Vater<br />
starb, blieb sie bei mir. Das war eine Belastung,<br />
sie hatte feste Prinzipien. Dazu gehörte<br />
pünktliches Mittagessen um 12 Uhr. Ausnahmen<br />
gab es nicht. Meine beiden Enkeltöchter<br />
sind Ärztinnen, eine wohnt in Konstanz.<br />
Jeden Monat fahre ich mit dem Zug zu ihr.<br />
Es war Glückssache, dass ich in meiner schweren<br />
Zeit diese Wohnung im betreuten Wohnen<br />
bekam und die meisten Möbel mitnehmen<br />
konnte. Beim Einkaufen spürte ich, dass mir<br />
das Schieben eines Einkaufswagens gut tut.<br />
Ich legte mir einen Rollator zu und stellte ihn<br />
hoch ein, sodass ich aufrecht damit gehen<br />
kann. Das entlastet mich und ermöglicht mir<br />
tägliche Spaziergänge in die Natur oder in die<br />
Stadt. Bei Arztbesuchen versuche ich zumindest<br />
eine Strecke zu laufen und eine mit dem<br />
Bus zu fahren. Mein Weg vom Goldenbühl bis<br />
nach Hause ohne Pause ist schon ein Stück.<br />
»Bewegung an frischer Luft<br />
ist mein Balsam<br />
Mein Mann und ich waren Naturmenschen.<br />
Am Meer liegen war für uns nichts. Wir machten<br />
Radtouren in Deutschland oder waren<br />
in den Bergen zum Wandern. Abends saßen<br />
Mein Vater hatte Lebensmut. Er kam aus<br />
dem Krieg, war halbseitig gelähmt und bewegte<br />
sich mit zwei Krücken. Um für die Familie<br />
etwas zu tun, grub er den Garten um.<br />
Mit dem gesunden Bein bediente er den<br />
Spaten und das kranke Bein wurde auf den<br />
Krücken abgestützt. Dabei trainierte er auch<br />
seine Beinmuskeln. Das Ergebnis war, dass<br />
er ohne Krücken laufen konnte und nur noch<br />
ein Bein etwas hinterher zog. Sein Spruch<br />
war: Ich muss, ich will. Eine Portion Lebensmut<br />
habe ich wohl von ihm abbekommen.<br />
Zum Glück bin ich nervlich stabil und gehe<br />
vom Positiven aus. Das kam mir auch im Berufsleben<br />
als Buchhalterin zu Gute. Zuletzt<br />
war ich bei einem Konkursverwalter. Das war<br />
anstrengend. Mein größter Auftrag war ein<br />
Konkursbericht mit 1600 Seiten mit jeweils 50<br />
Positionen. Mir hat das Spaß gemacht. Schon<br />
in der Schule war Deutsch nicht meins. Aber<br />
alles, was mit Zahlen zu tun hatte, war meine<br />
Welt, heute noch.<br />
»Ich bin am liebsten unter Leuten<br />
und gern unterwegs<br />
Mein Schwager wohnt hier im Haus. Einmal<br />
in der Woche treffen wir uns, trinken Kaffee<br />
und vespern. Alle zwei Wochen kommt meine<br />
Freundin zu einem ausgiebigen Frühstück zu<br />
mir. Und wie in unserem Nachbarhaus findet<br />
auch für unsere Bewohner wöchentlich ein<br />
kostenloses Frühstück statt. Ich habe die Organisation<br />
übernommen und dekoriere einen<br />
Tag vorher die Tische. Getränke, Zopf, Brezeln<br />
und Belag spendiert die Heimleitung. Hat jemand<br />
Geburtstag, lasse ich mir was Besonderes<br />
einfallen. Beim Abräumen unterstützt<br />
mich eine Nachbarin. Gründonnerstag haben<br />
wir zum ersten Mal gemeinsam mit dem Haus<br />
nebendran gefrühstückt. Wir beiden Orga-<br />
Teams waren uns einig, haben alles abgesprochen<br />
und es war richtig gut.«<br />
48
Gemeinde Dauchingen<br />
Wohnanlage Löwen<br />
Die Wohnanlage Löwen – zwei Modelle in einem Haus:<br />
Modell 1: 14 seniorengerechte, barrierefreie Wohnungen<br />
zwischen 47 m² und 64 m²<br />
• die 2-Zimmer-Wohnungen können mit eigenen Möbeln<br />
ausgestattet werden<br />
• jede Wohnung verfügt über eine komplette Küche<br />
• seperat abschließbarer Speicherplatz im DG für<br />
jede Wohnung<br />
• Nachtwache im Haus als Sofortkontakt<br />
• Grundleistungen durch eine Fachkraft<br />
• Wahlleistungen zusätzlich buchbar<br />
Modell 2: 12 Pflegeappartements in Wohngemeinschaft<br />
• ambulante Pflege vor Ort<br />
• individuelle Pflegeverträge für jeden Pflegegrad<br />
• jederzeit Besucherempfänge möglich<br />
• in der Gemeinschaftsküche wird täglich frisch gekocht<br />
• die Mahlzeiten werden gemeinsam eingenommen<br />
• die Wohngemeinschaft bestimmt den Alltag<br />
• über den Pflegedienst und die Versorgung wird<br />
eigenständig entschieden<br />
Die gemeinsame Konzeption:<br />
• Eigentümerin und Vermieterin ist die Gemeinde<br />
• kostenlose Alltagsbegleitung<br />
• freie Plätze in der Pflegewohngruppe werden zuerst mit<br />
Bewohnern aus den betreuten Wohnungen belegt<br />
Bei Interesse oder Fragen zur Wohnanlage Löwen wenden<br />
Sie sich bitte an die Gemeinde Dauchingen, Deißlinger Str. 1,<br />
78083 Dauchingen, Tel. 07720/9777-0,<br />
E-Mail: gemeinde@dauchingen.de.<br />
<br />
<br />
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Die Bestattung<br />
in der Natur<br />
Lernen Sie bei einer kostenlosen Waldführung<br />
den FriedWald Donaueschingen<br />
kennen. Die FriedWald-Försterinnen<br />
und -Förster zeigen Ihnen den Wald<br />
und beantworten alle Fragen rund um<br />
Baumbestattung, Kosten und Vorsorge.<br />
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Rudolf-Diesel-Straße 7 | 78224 Singen<br />
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Jetzt informieren und anmelden:<br />
Tel. 06155 848-100 oder unter<br />
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49
Einblicke<br />
PRAKTISCHE ALLTAGSHELFER STATT DEKO<br />
Eine Wohnung zum Ausprobieren<br />
Wir begleiten Alex Glatz in eine Musterwohnung<br />
der besonderen Art. Sie nennt<br />
sich BEATE, ist zehn Jahre alt und beherbergt<br />
unzählige nützlich Alltagshelfer. Ihr<br />
Kunstname setzt sich zusammen aus Barrierefreiheit,<br />
Erleben und Ausprobieren, Alltagshelfer,<br />
Technische Unterstützung und<br />
Einzelberatung. Die Wohnungstür steht<br />
offen, wir werden erwartet.<br />
Alex Glatz (67) hatte vor zwölf Jahren einen<br />
schweren Schlaganfall. Seither hat er sich Stück<br />
für Stück mit zahlreichen Therapien und Training<br />
in sein Leben zurückgekämpft.<br />
Die linke Hand und das linke Bein brauchen<br />
heute noch Unterstützung. Ihm ist wichtig,<br />
rechtzeitig nach Möglichkeiten zu suchen, die<br />
seinen Alltag zukünftig erleichtern können.<br />
Fabienne Klausmann, Alex Glatz und Ines Adamietz im barrierefreien Badezimmer (von links).<br />
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Musterwohnungen in den<br />
Landkreisen Schwarzwald-Baar,<br />
Rottweil und Tuttlingen<br />
Landkreis Schwarzwald-Baar:<br />
Beratungsstelle Alter & Technik<br />
Landratsamt Schwarzwald-Baar<br />
Telefon: (07721) 913-7074<br />
alterundtechnik@lrasbk.de<br />
www.lrasbk.de/beratungsstelle-alterund-technik<br />
Musterwohnung (nach Terminvereinbarung)<br />
Erzbergerstraße 28 (VS-Schwenningen)<br />
Landkreis Tuttlingen:<br />
Ulrike Betzler, Ronja Windmüller<br />
Fachstelle für Pflege und Selbsthilfe<br />
Telefon: (07461) 926 4610<br />
fps@landkreis-tuttlingen.de<br />
www.fps.landkreis-tuttlingen.de/Beratung<br />
Musterwohnung (nach Terminvereinbarung)<br />
Robert-Koch-Str. 31 (Spaichingen)<br />
Landkreis Rottweil:<br />
Carmen Kopf<br />
Beratungsstelle Alter & Technik<br />
Telefon: (0741) 244 8161<br />
alterundtechnik@landkreis-rottweil.de<br />
www.seniorenarbeit-kreis-rottweil.de<br />
Musterwohnung (nach Terminvereinbarung)<br />
Parktorweg 1 (Schramberg)<br />
50<br />
Heute ist Vor-Ort-Termin mit Ines Adamietz und<br />
Fabienne Klausmann von der Beratungsstelle Alter<br />
& Technik im Schwarzwald-Baar-Kreis. Beide<br />
unterstützen Menschen mit Einschränkungen<br />
oder ältere Menschen, denen nützliche Alltagshelfer<br />
eine große Hilfe sein können. Die 70 Quadratmeter<br />
große Musterwohnung ist dekoriert mit<br />
zirka 250 Produkten. An jedem einzelnen hängen<br />
Folientaschen mit Infoblättern – für Interessierte<br />
zum Mitnehmen. Darauf stehen kurz und<br />
bündig Angaben zum Produkt, zu Funktionen,<br />
zum Preis und zum Anbieter sowie zu möglichen<br />
finanziellen Zuschüssen. Ein erster Rundumblick,<br />
und man kommt aus dem Staunen nicht raus.<br />
Trotz der Fülle sind die zwei Beraterinnen mit<br />
Sammelleidenschaft, wie sie selbst zugeben,<br />
noch immer mit offenen Augen unterwegs. »Wir<br />
müssen erfinderisch sein, gehen auf Messen und<br />
blättern in Werbeprospekten. Einige Kleinigkeiten<br />
finden wir beim Discounter oder bitten auch<br />
unsere Kooperationspartner um Unterstützung.<br />
Selbst Firmen informieren uns. Jedes in den Bestand<br />
aufgenommene Produkt wird vorher von<br />
uns oder einer Testperson geprüft. Nur wenn wir<br />
das Produkt als geeignet bewerten, nehmen wir<br />
es auf. Neutralität ist das oberste Gebot. Wir sind<br />
nicht die Verkäufer der Produkte und benennen<br />
auch nicht einzelne Händler namentlich. In der<br />
Tat werden auch immer wieder Produkte aussortiert,<br />
um die Musterwohnung aktuell zu halten.«<br />
In engen Abständen liegen Produkt an Produkt,<br />
die neugierig machen und zum Anfassen und<br />
Ausprobieren verlocken. Genau das ist ausdrücklich<br />
gewünscht.<br />
»Schlagworte zu den Themen:<br />
Barrierefreiheit, Sicherheit, Ergonomie,<br />
Alltags-, Seh- und Hörhilfen<br />
Ob mit oder ohne Handicap – von Aufstehhilfe<br />
nach Stürzen über verschiedene Notrufmöglichkeiten<br />
bis hin zu Popodusche und Treppenlift<br />
findet jeder Anregungen für mehr Lebensqualität.<br />
Nach Anmeldung bieten beide Mitarbeiterinnen<br />
kostenlose und neutrale Beratungen<br />
nicht nur in der Musterwohnung, sondern auch<br />
daheim an. Unzählige Male waren sie mit Zollstock,<br />
Musterkoffer und einer übersichtlichen<br />
Produktbroschüre im Schwarzwald-Baar-Kreis<br />
unterwegs. Beide finden schade, dass »viele<br />
Betroffene oder ihre Angehörigen erst im Akutfall<br />
kommen. Man könnte sich rechtzeitig schon<br />
eine Menge Erleichterungen nach Hause holen<br />
und sich frühzeitig und in Ruhe Gedanken machen,<br />
was aufgrund der eigenen Behinderungen<br />
oder auch bei vorübergehenden Mobilitätseinschränkungen<br />
Erleichterung bringen könnte.<br />
Manche staunen, welche Zuschüsse möglich<br />
sind und was alles verordnungsfähig ist und bedauern,<br />
sich nicht schon früher Alltagshelfer ins<br />
Haus geholt zu haben. Selbst jüngere Menschen<br />
finden hier Ideen für mehr Komfort. Es gibt bei<br />
uns Produkte, die auch wir daheim nutzen.«<br />
Kein Wunder, dass so ein <strong>Projekt</strong> nach Nachahmung<br />
ruft. Inzwischen existieren für die Einwohner<br />
der benachbarten Landkreise Rottweil<br />
und Tuttlingen ebenfalls Musterwohnungen, in<br />
denen Mitarbeiter Beratungen anbieten.
Unser Rundgang beginnt mit der Frage an Alex Glatz von Ines Adamietz:<br />
»Welche Erkrankung und Einschränkungen<br />
machen Ihnen Probleme?«<br />
Alex Glatz: »Ich habe einen Pflegegrad und<br />
Probleme mit Hand und Bein. Ich stelle mir<br />
die Frage, wie ich im Alter in die zweite Etage<br />
meiner Wohnung komme. Ich denke an einen<br />
Treppenlift. An wen kann ich mich wenden, wie<br />
teuer ist er in etwa und ist der Einbau in einem<br />
Mehrfamilienhaus überhaupt möglich?<br />
Ines Adamietz: Gerne gebe ich Ihnen eine Liste<br />
mit Treppenliftanbietern aus der Umgebung<br />
mit. Ein Treppenlift kostet zirka 12.000 Euro pro<br />
Stockwerk. Dies variiert je nach Treppenform.<br />
Zuschüsse können Sie bei der Pflegekasse<br />
(4.000 Euro bei Vorliegen eines Pflegegrades)<br />
oder alternativ bei der KfW-Bank (10 Prozent)<br />
beantragen. Grundsätzlich muss beachtet werden,<br />
dass bei einem Einbau für die anderen<br />
Bewohner ein Fluchtweg mit einer durchgängig<br />
lichten Breite von einem Meter garantiert ist.<br />
Alex Glatz: »In meiner Duschwanne ist eine<br />
hohe Kante. Schon jetzt habe ich Probleme mit<br />
dem Einstieg. Ein Handwerker hat sich das angeschaut<br />
und gemeint, dass der Einbau einer<br />
barrierefreien Dusche bei mir aufgrund des<br />
hohen Abflusses schwierig sei. Gibt es andere<br />
Chancen?«<br />
Fabienne Klausmann: »Alternativ ist es möglich<br />
ein Pumpsystem einzubauen oder eine<br />
ebenerdige Dusche auf ein Podest zu setzen.<br />
Gerne gebe ich Ihnen eine zertifizierte Liste<br />
mit seniorenfreundlichen Handwerkern aus der<br />
Umgebung mit. Wir beraten Sie selbstverständlich<br />
gern kostenlos und neutral und sind auch<br />
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51
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BRIGITTE (81) UND HASSO KONOPKA (87)<br />
»Wir waren immer zusammen, einer brauchte den anderen«<br />
Jahrzehnte pflegten beide ein gemeinsames<br />
Hobby: Mit Begeisterung fuhren Brigitte<br />
und Hasso an den Wochenenden über<br />
Land, um auf Flohmärkten ihre Schätze<br />
anzubieten oder neue zu kaufen. Bis sie ihren<br />
Schlussstrich unter diese Lebensepoche<br />
ziehen mussten.<br />
Hasso war stark erkältet. Da beide gewohnt<br />
sind, dass einer für den anderen spricht, übernahm<br />
Brigitte das Gespräch.<br />
»Mein Mann kommt aus dem Norden. Ich wuchs<br />
in Bayern auf. Dort schloss ich meine Lehre als<br />
Friseuse ab und suchte eine neue Stelle, weil ich<br />
immer das Lehrmädel war. Ein Angebot kam aus<br />
Villingen. Nach 14 Tagen wollte meine Mutter<br />
bei mir nach dem Rechten sehen. Wir gingen Essen<br />
zum ›Wilden Mann‹. Am Nachbartisch saßen<br />
drei junge Männer, mit denen wir viel gelacht<br />
haben. Als wir gehen wollten, bot sich mein späterer<br />
Mann an, und wollte uns Villingen zeigen.<br />
Meine Mutter war absolut beruhigt und meinte<br />
nur, dass ich ja jetzt einen Bekannten hätte und<br />
nicht mehr allein rumlaufen müsste. Mein Mann<br />
wurde als Postbeamter nach Villingen versetzt<br />
und bekam eine schöne Wohnung. Wir suchten<br />
neue Möbel für Küche, Schlafzimmer und Wohnzimmer<br />
aus. Ich war sehr stolz auf ihn, als er die<br />
Rechnung über 30.000 DM bar bezahlte. Überhaupt<br />
muss ich meine Schwiegermutter loben.<br />
Die hat immer darauf geachtet, dass ihre beiden<br />
Kinder gespart haben. Wir zwei bekamen drei<br />
Buben. Als die selbstständiger waren, machte<br />
mein Mann den Vorschlag, dass wir gemeinsam<br />
Flohmarktartikel anbieten könnten. Ich dachte<br />
bei mir, wenn er das will, ist das für mich in<br />
Ordnung. Aber dazu mussten wir erst einmal<br />
ein Auto kaufen. Schon länger hatte ich den<br />
Wunsch, Auto fahren zu können und machte mit<br />
33 Jahren den Führerschein. Dazu hatte mein<br />
Mann keine Lust. Er war lieber Beifahrer. Unsere<br />
Flohmarkt-Idee ließ uns nicht mehr los.<br />
»Handeln ist wie das Salz in der Suppe<br />
Freiburg, Stuttgart, Offenburg, Straßburg... Flohmärkte<br />
wurden unsere Leidenschaft. Manchmal<br />
waren wir morgens um 5 Uhr schon vor Ort und<br />
bauten auf dem Tapeziertisch unsere Ware auf.<br />
Danach ging mein Mann selbst über den Flohmarkt<br />
und suchte bei anderen Händlern nach<br />
neuen Stücken. Er war ein sehr guter Einkäufer.<br />
Man kaufte etwas und versuchte, das teurer<br />
wieder zu verkaufen, weil einem das mehr wert<br />
erschien. Auch Haushaltsauflösungen haben<br />
wir gemacht. Wir bekamen alles weg, was wir<br />
verkaufen wollten. Manchmal mussten wir auf<br />
etwas verzichten, weil wir Geld brauchten, um<br />
anderes zu kaufen. Das war ein unglaubliches<br />
Kribbeln. Jeder versuchte mit Blick auf seinen<br />
Geldbeutel zu handeln, Kunden und Verkäufer.<br />
So etwas gehört dazu und macht Spaß. Man<br />
spürte, wenn jemand schwindelte. Einmal bekamen<br />
wir statt unserem Geld Dinar in einer geschlossenen<br />
Rolle. Bei so einem Geschäft muss<br />
man damit rechnen. Geklaut wurde auch mal.<br />
Das war uns egal. Es gab mehr gute als schlechte<br />
Leute. Wir beide hatten immer Gesprächsstoff<br />
und mir geht das Herz auf, wenn ich davon erzählen<br />
kann.<br />
Es war mit die schönste Zeit unseres Lebens. Jetzt<br />
sind wir 58 Jahre verheiratet und haben bis vor<br />
einem Jahr in unserer Wohnung gelebt. Plötzlich<br />
bin ich aus dem Stand schwer gestürzt. Nach<br />
vier Wochen Krankenhaus saß ich im Rollstuhl<br />
»Früher hatten wir schon mal über das Bürgerheim<br />
gesprochen. Und heute sind wir beide<br />
hier. Ich kann gut mit was Neuem anfangen.«<br />
und mir wurde empfohlen, in ein Pflegeheim<br />
zu gehen. Im Bürgerheim bekam ich schnell ein<br />
großes helles Zimmer mit einem schönen Ambiente.<br />
Vor meinem Fenster ist die hübsche Anlage<br />
mit Springbrunnen. Ich war zufrieden, machte<br />
mir aber um meinen Mann zu Hause Sorgen. Er<br />
ist zuckerkrank und kann nicht kochen. Ich habe<br />
im Heim gefragt, ob er nicht auch ein Zimmer<br />
bekommen könnte. Das hat geklappt, sogar bei<br />
mir auf dem Gang. Und jetzt sind wir beide hier<br />
und erzählen immer noch viel von früher. Wir haben<br />
eine gute Ehe, mein Leben ist ausgefüllt, ich<br />
bin zufrieden. Uns hat nichts gefehlt, wir haben<br />
alles erreicht, was wir wollten. Oft passiert es<br />
mir, dass ich die alte Zeit in Gedanken zurückhole.<br />
Da kann ich richtig eintauchen und danach<br />
tauche ich zufrieden wieder auf.«<br />
Die Konopkas in ihrer interessanten<br />
Wohnung, die ein Spiegel ihrer Leidenschaft<br />
war. Auf Opas Arm ist ihre Enkeltochter<br />
Shannen, die heute selbst schon Mama ist.<br />
Hasso und Brigitte Konopka:<br />
»Wunderschön war unser Leben.<br />
Wir hatten uns und wir hatten<br />
was wir brauchten. Das waren aber<br />
keine Reichtümer.«<br />
<br />
52
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KERSTIN DONAT (65)<br />
»Beim Rentenstart plötzlich ausgebremst«<br />
mich die WG keine Option mehr. Die Mitbewohner<br />
waren nicht oder nur wenig mobil.<br />
Schon früher hatte ich mir vorgenommen,<br />
höchstens 75 zu werden. Die Vorstellung, zu<br />
erleben wie der Körper langsam verfällt, ist<br />
für mich ein Graus. Mein dringender Wunsch<br />
ist noch heute, bis zum letzten Moment Eigenverantwortung<br />
zu haben, um rechtzeitig<br />
Schluss zu machen. Das wäre für mich völlig<br />
in Ordnung. Ich weiß, in Deutschland gibt es<br />
keine Chance, aber ich bin überzeugt, einen<br />
guten Weg für mich zu finden. In meiner<br />
Patientenverfügung habe ich erklärt, dass<br />
ich nicht an Schläuchen hängen möchte.<br />
Wichtig ist mir, keine Schmerzen zu haben<br />
und dass ich niemals das Gefühl bekomme,<br />
zu ersticken oder zu verdursten. Mit meiner<br />
Familie habe ich entschieden, im Oktober<br />
2023 ins KWA nach Bad Dürrheim zu ziehen.<br />
Eine meiner vier Schwestern wohnt in der<br />
Nähe und wir hatten kurze Zeit vorher unsere<br />
Mutter nach einem Schlaganfall auch hierhergebracht.<br />
Meine neue Zweizimmerwohnung<br />
richtete ich mir gemütlich ein und bin<br />
zufrieden, dass rund um die Uhr jemand da<br />
ist und ich bei Bedarf versorgt werden kann.<br />
Allmählich geht es mir besser, bin aber bis<br />
heute nicht geheilt. Als ich mal wieder einen<br />
Tiefpunkt hatte, ließ mich der Gedanke<br />
nicht los, dass ich das Ganze vielleicht nicht<br />
überleben könnte. Energisch forderte meine<br />
Familie von mir, endlich mal zu kämpfen.<br />
»Vielleicht lohnt es sich nochmal<br />
Kerstin Donat schwärmt von ihren kleinen Kunstwerken: Bemalte Ostereier aus der rumänischen<br />
Bukowina.<br />
Lebenslustig und reisefreudig ins Rentnerleben.<br />
Genauso stellte sich Kerstin<br />
Donat ihren verlockenden Unruhestand<br />
vor. Und dann das: Plötzlich spielt der<br />
Körper verrückt, beeinträchtigt den<br />
Alltag, lässt Ängste aufkommen. War<br />
es das? Ihr Alltag füllt sich mit Arztbesuchen,<br />
Untersuchungen, Klinikaufenthalten<br />
und Therapien. Dann kam ein<br />
Hoffnungsschimmer ihrer Ärztin, dass<br />
die Diagnose kein Todesurteil sei. Aber<br />
wie kann es gelingen, die Situation in<br />
ihre Wünsche zu integrieren? Für unser<br />
Gespräch vereinbaren wir, dass Details<br />
nicht wichtig sind.<br />
»Kurz vor der Rente hatte ich Pläne. Plötzlich<br />
ging es mir immer schlechter, ich bekam<br />
Atemprobleme, hatte oft keine Luft und<br />
musste zum Notarzt. Die Attacken wurden<br />
zur Belastung. Allein fühlte ich mich unsicher<br />
und zog in eine Wohngemeinschaft in meinem<br />
Wohnort Berlin. Nach kurzer Zeit war für<br />
Mir kam eine Idee. Ich lud alle Frauen meiner<br />
Familie in ein Hotel mit allem Drum und<br />
Dran zu einem Wellness Wochenende ein.<br />
Das war toll und immer häufiger erkannte ich<br />
mich in unserer Mutter wieder, die gegen ihre<br />
halbseitige Lähmung ankämpfte. Sie meinte,<br />
dass sie nur üben müsse, dann werde alles<br />
wieder. Und genau das tut sie. Sie weigert<br />
sich, ihre Krankheit zu akzeptieren. Von ihrer<br />
Sturheit habe ich ein Stück geerbt. Als ich mal<br />
wieder im Krankenhaus lag, sprach ich mit<br />
einer Krankenschwester über meine Tiefs.<br />
Daraufhin erzählte sie mir die Geschichte<br />
einer jungen Frau, die eine Chemo machen<br />
musste und kleine Kinder hatte. Sie hatte ihre<br />
Einstellung zur Chemo geändert und kommunizierte<br />
mit den Beuteln, in denen das Medikament<br />
war: ›Wenn ich euch schon in meinen<br />
Körper reinlasse, dann erwarte ich von euch,<br />
dass ich am Ende auch geheilt bin.‹ Sie hatte<br />
alles gut vertragen und ist heute geheilt. Mir<br />
imponierte das und sie wurde mein Vorbild,<br />
nur etwas anders, aber die Richtung stimmt.<br />
Ich schloss einen Deal mit meiner Krankheit,<br />
wurde auch schon mal laut und streng zu ihr.<br />
Als Medikamente mir Probleme bereiteten,<br />
schimpfte ich los: ›Was soll denn das, wieso<br />
geht es mir so sch...? Seht zu, dass ihr das<br />
geregelt bekommt.‹ Die Psyche hat eine große<br />
Bedeutung und mir war so, als ob ich die<br />
Oberhand über die Krankheit hätte, zumindest<br />
hatte ich das Gefühl, einen Schritt vor<br />
ihr zu sein. Und ich habe mir geschworen,<br />
Ziele wieder zu erreichen. Wenn ich die Option<br />
habe, werde ich es mir gut gehen lassen.<br />
Dafür habe ich gespart und lange gearbeitet.<br />
Ich liebe Queen Kreuzfahrtschiffe und die tolle<br />
Atmosphäre, möchte einmal mit den Emirates<br />
fliegen und vielleicht für zwei Jahre an<br />
die Ostsee ziehen.«<br />
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ILSE BEYER (98)<br />
»Alexa verbindet mich mit meinem Sohn, egal wo er auf der Welt ist«<br />
Bis vor zwei Jahren konnte Ilse Beyer ihren<br />
Alltag mühelos allein bewältigen. Das<br />
änderte sich, als sich ihre Sehkraft immer<br />
schneller verschlechterte. Sie musste<br />
das Kochen aufgeben. Einstellungen am<br />
Elektroherd waren für sie nicht mehr gut<br />
erkennbar. Zunehmend wurde ihr das Alleinleben<br />
immer riskanter und unsicherer.<br />
»Körperlich geht es mir gut. Ich habe – fast<br />
möchte ich sagen – nur weißen Hautkrebs und<br />
den grünen Star, der mich unsicher werden<br />
lässt, vor allem beim Gehen. Ich könnte mich<br />
noch gut ohne Rollator durchs Leben bewegen,<br />
wenn die Augen mitmachen würden. Geboren<br />
bin ich 1925 in Chemnitz. Ein Rezept zum Älterwerden<br />
habe ich nicht. Das hat man nicht selbst<br />
in der Hand. Ich habe mich viel bewegt, was<br />
mir sicher gutgetan hat. Bis vor zwei Jahren<br />
war ich aktiv in der Frauengymnastikgruppe im<br />
56<br />
»In meinem Zimmer<br />
gehören die Bilder für<br />
mich zu den schönen<br />
Erinnerungen. Leider<br />
ist mein Mann Günther<br />
schon vor elf Jahren<br />
verstorben.«<br />
Turnverein Villingen. Zu gern wäre ich Handarbeitslehrerin<br />
geworden. Ich hatte sogar ein<br />
Stipendium von der Schule dafür bekommen.<br />
Nach der Volksschule hätte meine Ausbildung<br />
am ersten September 1939 beginnen sollen.<br />
Genau an dem Tag begann der Krieg. Meine<br />
Eltern hatten eine Metzgerei, und mein Vater<br />
musste am dritten Mobilmachungstag eintreffen<br />
und konnte nicht mehr im Geschäft arbeiten.<br />
Mutter war mit uns drei Kindern allein.<br />
Da konnte ich nicht weg, das verbot sich von<br />
selbst. Ich war 14 und die Älteste. Also blieb<br />
ich daheim und half in der Metzgerei. Meine<br />
Schwester war fünf und mein Bruder 13 Jahre<br />
alt. Nicht mal seine Metzgerlehre konnte er beenden,<br />
so früh musste er in den Krieg. Er kam<br />
zuerst zum Holzfällen ins Erzgebirge. Dann ging<br />
es nach Berlin und von da ins damalige Kurland.<br />
Er schrieb uns noch, dass sie mit dem Schiff abgeholt<br />
wurden. Als das Schiff anlegte und alle<br />
von Bord gingen, wurden sie erschossen. Das<br />
waren harte Zeiten. So was bleibt im Kopf, das<br />
prägt einen. Wenn ich an die Kindheit zu Hause<br />
denke, war Disziplin selbstverständlich, aber<br />
ohne Drill. Es galt das erste Wort und nichts<br />
musste zehn Mal gesagt werden. Das war kein<br />
Kadavergehorsam. Wir wurden schon früh zur<br />
Selbstständigkeit erzogen. Es war selbstverständlich,<br />
dass wir unseren Eltern verpflichtet<br />
und die wiederum uns verpflichtet waren. Gegenseitig<br />
bestand absolutes Vertrauen. Auch<br />
wenn uns manchmal was nicht gepasst hat.<br />
»Es gab viel Schönes in meinem Leben,<br />
aber auch viel Trauriges durch den<br />
Krieg<br />
Mein Mann kam auch aus Chemnitz. Nach der<br />
Schlosserlehre wollte er zum Studium und Ingenieur<br />
werden. Dazu kam es nicht, er musste<br />
zum Militär in den Krieg. Mit 26 Jahren kam<br />
er zurück. Ein Studium an einer Hochschule<br />
bekam er nicht. Dazu hätte er damals in Ostdeutschland<br />
in die Partei eintreten müssen. Das<br />
wollte er nicht. Seinen Abschluss zum Konstrukteur<br />
machte er in einer Abendschule. Und dann<br />
wollte die Partei meinen Mann zum Spitzel<br />
machen. Ich vergesse den Satz nie: › Glauben<br />
Sie ja nicht, dass Sie abhauen können, sie werden<br />
beobachtet.‹ Das war eine sehr bewegte<br />
und schlimme Zeit. Mein Mann hatte eine<br />
Schwester, die bereits mit ihrem Mann nach<br />
Wendlingen gezogen war. Unser Schwager hat<br />
Kontakte aufgenommen und meinen Mann<br />
mit Adressen versorgt. Mitte der fünfziger<br />
Jahre sind wir in Villingen angekommen und<br />
mein Mann konnte als Ingenieur bei Kienzle<br />
Apparate anfangen. Ein Jahr später kam unser<br />
Claus zur Welt. Es war für uns nicht schwer, hier<br />
heimisch zu werden. Beide haben wir uns im<br />
Turnverein Villingen eingebracht. Noch heute<br />
habe ich gute Kontakte zu den Frauen unserer<br />
Gymnastikgruppe. Inzwischen sind wir fast alle<br />
alte Schachteln. Einige besuchen mich, und wir<br />
pflegen einen Stammtisch im Goldenbühl beim<br />
Hilsenbeck. Noch im letzten Jahr bin ich mit<br />
einer Turnkameradin mit dem Bus zum Treffen<br />
gefahren. Leider ist sie nicht mehr gesund und<br />
ich muss jetzt mal schauen, wie ich allein dahin<br />
komme. Was mir Mut macht, wenn es mal nicht<br />
so gut läuft? Da habe ich nur einen Spruch: Da<br />
musst du durch. Alles andere hilft doch nichts.
»Das sind meine Gymnastikfrauen beim<br />
Stammtisch. Mit meinem Lesegerät kann ich<br />
mich auf der linken Seite sogar gut erkennen.«<br />
Vor elf Jahren ist mein Mann gestorben und seit<br />
zwei Jahren wohne ich hier im Heilig-Geist-Spital<br />
am Warenbach. Mit meinen Augen wird es<br />
immer schlimmer, das macht mich unsicher und<br />
vorsichtiger. Wie gern würde ich heute noch kochen<br />
und Weihnachten eine Gans braten, auf<br />
die sich meine Jungs, also mein Mann, unser<br />
Sohn und die zwei erwachsenen Enkel, immer<br />
gefreut haben.<br />
Unser Sohn ist viel in der Welt herumgekommen,<br />
aktuell arbeitet er in den USA und lebt für<br />
seinen Beruf. Mir hat er Alexa geschenkt und<br />
so eingerichtet, dass ich ihn mühelos überall<br />
auf der Welt anrufen kann, egal wo er ist.<br />
Und ich verstehe alles klar und deutlich. Das<br />
ist toll und beruhigt mich sehr. Er hat an alles<br />
gedacht, was mir mein Leben und meine Kontakte<br />
erleichtert. Ein handgeschriebenes großes<br />
Telefonbuch, in dem ich meine wichtigen<br />
Kontaktdaten schnell finde und gut umblättern<br />
kann. Mein Radio ist so eingestellt, dass ich nur<br />
auf Knöpfe drücken muss, wenn ich Nachrichten<br />
oder meine Wunschmusik hören will. Claus<br />
ist zwar oft und manchmal länger weit weg,<br />
aber er lebt für seinen Beruf, und ich bin sehr<br />
stolz auf ihn und die beiden Enkel. Hier im Haus<br />
habe ich schon schöne Feiern erlebt, besonders<br />
die Weihnachtsfeier war richtig nett gemacht.<br />
Ich mache eigentlich alles mit, was angeboten<br />
wird, Bewegung auf dem Stuhl, Gedächtnistraining<br />
oder unsere regelmäßige Zeitungsschau.<br />
Es gibt immer Anregungen und viele Dinge,<br />
die mir auch den Alltag erleichtern. Meine<br />
Familie hat mir eine große Kerze mit Batterie<br />
geschenkt. Ich würde im Zimmer niemals eine<br />
echte Kerze anzünden, das ist sicher auch gar<br />
nicht erlaubt. Aber diese Kerze ist toll. An Weihnachten<br />
haben mir die Jungs einen großen<br />
Stern aufgehängt, an dem ich jeden Abend,<br />
wenn es dunkel wurde, Licht anschalten konnte.<br />
Alles geht mit Batterien und ohne Gefahr.<br />
Das gefällt mir, da kann nichts passieren.<br />
Was mich ärgert? Wenn jemand nur negativ<br />
eingestellt ist, keinen Dank findet, über alles<br />
meckert und selber auch nicht alles richtig<br />
macht.<br />
Schimpfen ist einfach, aber besser machen oft<br />
nicht. Wenn was nicht klappt, sind dann immer<br />
andere schuld. Von solchen Menschen distanziere<br />
ich mich.«<br />
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● Möglichkeiten, sich zu aktuellen Themen zu informieren und auszutauschen<br />
● Veranstaltungen in den Bereichen Gesundheit, EDV ...<br />
● Kulturelle Bildung<br />
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Geschäftsführer: Benedikt Stauber https://ambulanter-dienst-igel.de<br />
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Steffi Findeisen | magazin@lebenswege-sbh.de<br />
Mediaberatung<br />
Yvonne Jäschke | y.jaeschke@lebenswege-sbh.de<br />
Petra Klose | p.klose@lebenswege-sbh.de<br />
Layout und technische Gestaltung<br />
Steffi Scherr | technik@lebenswege-sbh.de<br />
Druck<br />
Silber Druck GmbH & Co. KG | Otto-Hahn-Straße 25 | 34253 Lohfelden<br />
Bildnachweis<br />
Steffi Findeisen; Wolfgang Jarausch; Schwarzwald-Baar Klinikum;<br />
Vinzenz von Paul Hospital; AWO VS-Schwenningen, DRK Villingen-Schwenningen,<br />
DRF Luftrettung, Hospiz Via Luce, Europa-Park, Dieter Buck, fotolia.com,<br />
fotomek – fotolia.com<br />
Eine rechtliche Gewähr für die Richtigkeit der redaktionellen Beiträge und der Anzeigen<br />
wird nicht geleistet und eine Haftung nicht übernommen. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Fotos und Texte sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />
Genehmigung des Verlages. Hinweis zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG):<br />
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59
Service<br />
Medizinische Versorgungszentren und<br />
Medizinische Zentren des Schwarzwald-Baar Klinikums<br />
In den Medizinischen Versorgungszentren<br />
(MVZ) an den beiden Standorten<br />
Villingen-Schwenningen und Donaueschingen<br />
können Patienten ambulant<br />
behandelt werden. Die enge Zusammenarbeit<br />
mit den Ärzten des Klinikums ermöglicht<br />
es, stationäre und ambulante<br />
Behandlungen optimal zu koordinieren.<br />
Die Zentren sind zu den üblichen Sprechzeiten<br />
unter den nachstehenden Kontaktinformationen<br />
erreichbar.<br />
Medizinische<br />
Versorgungszentren<br />
Kliniken Villingen-Schwenningen<br />
Praxis für Anästhesiologie und<br />
Schmerzmedizin<br />
Das Angebotsspektrum umfasst sämtliche<br />
modernen Anästhesietechniken, die bei ambulanten<br />
Operationen angewandt werden.<br />
Besonders wichtig sind für uns eine für den<br />
Patienten passgenaue Behandlung sowie optimal<br />
geeignete Narkoseverfahren. Aufgrund<br />
der Verknüpfung mit der Klinik für Anästhesiologie,<br />
Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin<br />
besteht in unserem MVZ eine ausgewiesene<br />
Expertise im Bereich der Kinderanästhesie sowie<br />
der Schmerzmedizin.<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-4221<br />
E-Mail: mvz-ains@sbk-vs.de<br />
Praxis für Chirurgie<br />
(Orthopädie und Unfallchirurgie)<br />
Unsere Leistungen:<br />
· Ambulante Operationen<br />
· Arthroskopien<br />
· Kleinchirurgische Eingriffe<br />
· Allgemeinchirurgische Versorgung<br />
· Ultraschall Bewegungsapparat<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-4201<br />
E-Mail: mvz-chi@sbk-vs.de<br />
Zweigpraxis in Donauscheschingen.<br />
Praxis für Chirurgie<br />
(Allgemein- und Viszeralchirurgie)<br />
Unsere Leistungen:<br />
· Behandlung von Hämorrhoiden<br />
· Behandlung chronisch entzündlicher<br />
Darmerkrankungen<br />
· Rektoskopie<br />
· Ultraschall Bauchorgane<br />
· Kleinchirurgische Eingriffe<br />
· Wundversorgung<br />
· Adipositassprechstunde<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-4920<br />
E-Mail: mvz-avc@sbk-vs.de<br />
60<br />
Praxis für Gynäkologie<br />
(Schwerpunkt gynäkologische<br />
Onkologie)<br />
Die Praxis für Gynäkologie betreut schwerpunktmäßig<br />
Patientinnen mit gynäkologischen<br />
Krebserkrankungen. Das Leistungsspektrum<br />
umfasst alle modernen Chemo-,<br />
Hormon- und Antikörpertherapien. Die Praxis<br />
ist Hauptkooperationspartner des Interdisziplinären<br />
Brustzentrums Villingen-Schwenningen/Tuttlingen<br />
sowie des gynäkologischen<br />
Krebszentrums Schwarzwald-Baar-Heuberg.<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-4241<br />
E-Mail: mvz-fra@sbk-vs.de<br />
Praxis für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />
In der Praxis für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />
erfolgt die fachärztliche Diagnostik und Behandlung<br />
für den gesamten HNO-Bereich, im<br />
Besonderen Tumoren, Allergien, Erkrankungen<br />
des Ohres und der Nasennebenhöhle.<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-4220<br />
E-Mail: mvz-hno@sbk-vs.de<br />
Zweigpraxis in St. Georgen.<br />
Praxis für Innere Medizin/Onkologie<br />
Die Praxis für Innere Medizin bietet im Rahmen<br />
der Onkologievereinbarung alle Möglichkeiten<br />
der Diagnostik und Therapie bei<br />
Blut- und Krebserkrankungen an. Dazu zählen<br />
auch unterstützende Maßnahmen bei<br />
Schmerzen und Beschwerden. Die Praxis ist<br />
Kooperationspartner aller Krebszentren des<br />
Schwarzwald-Baar Klinikums und arbeitet eng<br />
mit niedergelassenen Haus- und Fachärzten,<br />
dem Palliative Care Team Schwarzwald-Baar<br />
und dem Psychoonkologischen Dienst des Klinikums<br />
zusammen.<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-4251<br />
E-Mail: mvz-inn@sbk-vs.de<br />
Praxis für Neurochirurgie<br />
Die Praxis für Neurochirurgie führt Patienten<br />
mit Krankheiten aus diesem Formenkreis<br />
durch die Diagnostik und Behandlung. Sie sichert<br />
einen optimierten Behandlungsverlauf<br />
vor und nach stationären Eingriffen.<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-4291<br />
E-Mail: mvz-nch@sbk-vs.de<br />
Praxis für Neurologie<br />
Unsere Leistungen:<br />
· Elektroencephalografie (EEG)<br />
· Elektroneurographie und Elektromyographie<br />
(ENG, EMG)<br />
· Evozierte Potentiale (VEP, AEP, SEP)<br />
· Schwindeldiagnostik<br />
· Ultraschall der hirnversorgenden Gefäße<br />
· Demenztest<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-4930<br />
E-Mail: mvz-neu@sbk-vs.de<br />
Zweigpraxis in Donaueschingen.<br />
Praxis für Nuklearmedizin<br />
In der Praxis für Nuklearmedizin werden radioaktive<br />
Stoffe mit sehr kurzer Halbwertszeit<br />
eingesetzt, um Stoffwechselvorgänge darzustellen<br />
oder eine Lokalisationsdiagnostik<br />
durchzuführen. Außerdem können ambulant<br />
Magnetresonanz-Untersuchungen vorgenommen<br />
werden.<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-4271<br />
E-Mail: mvz-nuk@sbk-vs.de<br />
Praxis für Pädiatrie<br />
In der Praxis für Pädiatrie werden verschiedene<br />
Spezialgebiete der Kinderheilkunde behandelt.<br />
Hierzu gehören Lungen- oder allergologische<br />
Erkrankungen, Herzerkrankungen,<br />
Hormon- und Wachstumsstörungen sowie<br />
Diabetes und Mukoviszidose. Die Praxis bietet<br />
ein breites Spektrum diagnostischer Möglichkeiten<br />
– auch solche, die in der Regel in Kurznarkose<br />
vorgenommen werden.<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-4261<br />
E-Mail: mvz-kin@sbk-vs.de<br />
Praxis für Strahlentherapie<br />
Die Praxis für Strahlentherapie bietet das gesamte<br />
Spektrum der ambulanten Radiotherapie<br />
gut- und bösartiger Erkrankungen an.<br />
Einen besonderen Wert legt die Praxis dabei<br />
auf die interdisziplinäre Absprache zwischen<br />
den behandelnden Ärzten aller Fachrichtungen<br />
und die Einhaltung von evidenzbasierten<br />
Diagnostik- und Therapiepfaden.<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-4281<br />
E-Mail: mvz-str@sbk-vs.de
Kliniken Donaueschingen<br />
Praxis für Chirurgie<br />
Besondere Schwerpunkte stellen die Bereiche<br />
chronische und komplexe Wunden dar. Darüber<br />
hinaus erfolgt eine qualifizierte Beratung<br />
bei plastisch-rekonstruktiven Fragestellungen<br />
bei Unfällen oder Tumorleiden (Hauttumore,<br />
Weichteiltumore), die eine Wiederherstellung<br />
der Körperoberfläche erfordern. Eine ausführliche<br />
Beratung zum Umgang mit Hautüberschuss<br />
nach starkem Gewichtsverlust wird<br />
ebenfalls angeboten. Ein weiterer wesentlicher<br />
Schwerpunkt stellt das gesamte Spektrum der<br />
Handchirurgie (Erkrankungen und Unfälle) dar.<br />
DS: Telefon: +49 (0)771 / 88-54231<br />
E-Mail: mvzds-chi@sbk-vs.de<br />
Praxis für Frauenheilkunde<br />
und Geburtshilfe<br />
Die Praxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
in Donaueschingen stellt das umfassende<br />
Spektrum einer frauenärztlichen Praxis sowohl<br />
im gynäkologischen als auch im geburtshilflichen<br />
Bereich zur Verfügung.<br />
DS: Telefon: +49 (0)771 / 88-5180<br />
E-Mail: mvz-gyn@sbk-vs.de<br />
Praxis für Innere Medizin/Pneumologie<br />
Das Ärzteteam in der Praxis für Innere Medizin/Pneumologie<br />
behandelt und betreut Patienten<br />
mit Erkrankungen der Lunge und des<br />
Brustkorbs. Schwerpunkte bilden obstruktive<br />
Erkrankungen der Lungen und der Bronchien<br />
wie die COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung)<br />
und das Asthma bronchiale.<br />
Ein weiterer Fokus liegt auf der Abklärung von<br />
Lungengerüsterkrankungen (Lungenfibrose),<br />
Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) und<br />
berufsbedingten Atemwegserkrankungen.<br />
DS: Telefon: +49 (0)771 / 88-5460<br />
E-Mail: mvz-pne@sbk-vs.de<br />
Medizinische Zentren<br />
Adipositas-Zentrum Südwest –<br />
Prof. Dr. med. Stefan Beckert<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-3374<br />
E-Mail: adipositas@sbk-vs.de<br />
Interdisziplinäres Brustzentrum –<br />
Prof. Dr. med. Christoph Domschke<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-3101<br />
E-Mail: fra@sbk-vs.de<br />
Brustschmerzambulanz (Chest-Pain-<br />
Unit) – Prof. Dr. med. Sebastian Ewen<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-3001<br />
E-Mail: imk@sbk-vs.de<br />
Darmzentrum Südwest –<br />
Prof. Dr. med. Stefan Beckert<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-3390<br />
E-Mail: darmzentrum@sbk-vs.de<br />
Diabetes Zentrum am<br />
Schwarzwald-Baar Klinikum –<br />
Dr. med. Nicole Weh<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-2051<br />
E-Mail: diabetesschule@sbk-vs.de<br />
EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung<br />
– Dr. med. Ladislav Plesak<br />
DS: Telefon: +49 (0)771 / 88-5331<br />
E-Mail: ort@sbk-vs.de<br />
Gefäßzentrum – Dr. med. Stephan Eder<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-3701<br />
E-Mail: stephan.eder@sbk-vs.de<br />
Geriatrischer Schwerpunkt –<br />
Dr. med. Albrecht Kehr<br />
DS: Telefon: +49 (0)771/ 88-5309<br />
E-Mail: ima@sbk-vs.de<br />
Gynäkologisches Krebszentrum –<br />
Prof. Dr. med. Christoph Domschke<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-3190<br />
E-Mail: fra@sbk-vs.de<br />
Kontinenz- und Beckenbodenzentrum –<br />
Prof. Dr. med. Daniela Schultz-Lampel<br />
DS: Telefon: +49 (0)771 / 88-53501<br />
E-Mail: ksw@sbk-vs.de<br />
Lungenzentrum –<br />
Prof. Dr. med. Christian Stremmel,<br />
Dr. med. Hinrich Bremer<br />
DS: Telefon: +49 (0)771 / 88-5901<br />
E-Mail: ute.semeth@sbk-vs.de<br />
Onkologisches Zentrum / Onkologischer<br />
Schwerpunkt (OSP)<br />
Schwarzwald-Baar-Heuberg –<br />
Prof. Dr. med. Paul Graf La Rosée<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-4312<br />
E-Mail: osp@sbk-vs.de<br />
Palliativzentrum –<br />
Dr. med. Frank Schaumann<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-1020<br />
E-Mail: palliativzentrum@sbk-vs.de<br />
Perinatologisches Zentrum – Level I<br />
PD Dr. med. Matthias Henschen,<br />
Prof. Dr. med. Christoph Domschke<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-1100<br />
E-Mail: kin@sbk-vs.de<br />
Prostata-Karzinom-Zentrum –<br />
Prof. Dr. med. Alexander Lampel<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-2401<br />
E-Mail: uro@sbk-vs.de<br />
Regionales Arzneimittelinformationszentrum<br />
der Landesapothekerkammer<br />
Baden-Württemberg – Moritz Vitt<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-3901<br />
E-Mail: apo@sbk-vs.de<br />
Regionales Schmerzzentrum –<br />
Prof. Dr. med. Sebastian G. Russo<br />
DS: Telefon: + 49 (0)771 / 88-52690<br />
E-Mail: schmerzmedizin@sbk-vs.de<br />
Internet: www.asist.de<br />
Überregionale Stroke Unit<br />
(Schlaganfallschwerpunkt) –<br />
Prof. Dr. med. Hubert Kimmig<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-2201<br />
E-Mail: neu@sbk-vs.de<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) –<br />
PD Dr. med. Matthias Henschen<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-3201<br />
E-Mail: kin.ambulanz@sbk-vs.de<br />
Viszeralonkologisches Zentrum<br />
Südwest –<br />
Prof. Dr. med. Stefan Beckert<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-3390<br />
E-Mail: vzs@sbk-vs.de<br />
Wund- und Stomazentrum –<br />
Prof. Dr. med. Stefan Beckert<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-3380<br />
E-Mail: avc@sbk-vs.de<br />
Zertifiziertes überregionales<br />
Traumazentrum (Traumanetzwerk<br />
Schwarzwald-Bodensee) –<br />
PD Dr. med. Jörg Bayer<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-2390<br />
E-Mail: uch@sbk-vs.de<br />
Zentrum für Alterstraumatologie –<br />
Dr. med. Ilse Gehrke<br />
DS: Telefon: +49 (0)771 / 88-5311<br />
E-Mail: ima@sbk-vs.de<br />
Zentrum für Hämatologische Neoplasien<br />
Schwarzwald Baar Heuberg –<br />
Prof. Dr. med. Paul Graf La Rosée<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-4001<br />
E-Mail: imo@sbk-vs.de<br />
Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie –<br />
Prof. Dr. med. Rainer Ritz<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-2190<br />
E-Mail: nch@sbk-vs.de<br />
CyberKnife Centrum Süd<br />
(zielgerichtete „chirurgische“ Bestrahlung, die<br />
das Tumorgewebe zerstört, gleichzeitig das<br />
umgebende Gewebe bestmöglich schont) –<br />
Prof. Dr. med. Stephan Mose,<br />
Prof. Dr. med. Rainer Ritz<br />
VS: Telefon: +49 (0)7721 / 93-4790<br />
E-Mail: cyberknife@sbk-vs.de<br />
Internet: www.sbk-vs.de<br />
61
Service<br />
Einrichtungen und Abteilungen<br />
des Vinzenz von Paul Hospitals<br />
Die Vinzenz von Paul Hospital gGmbH bietet<br />
ein umfassendes Leistungsspektrum zur<br />
Diagnose und Behandlung psychisch kranker<br />
Menschen. Die Zentren für Psychiatrie,<br />
Psychotherapie, Abhängigkeitserkrankungen,<br />
Altersmedizin und Neurologie mit 467<br />
Betten sind für die vollstationäre Versorgung<br />
der Landkreise Rottweil, Schwarzwald-Baar,<br />
Zollernalbund den nördlichen Teil des Kreises<br />
Tuttlingen zuständig. Die zu versorgende Region<br />
umfasst insgesamt 600.000 Einwohner.<br />
Der teilstationäre Bereich setzt sich aus den<br />
drei Tageskliniken für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
in VS-Villingen, Balingen und Spaichingen<br />
mit jeweils 25 Behandlungsplätzen<br />
zusammen. Sie sind wichtige Bestandteile<br />
des gemeindenahen psychiatrischen Versorgungsauftrags.<br />
Psychiatrische Institutsambulanzen in VS-Villingen,<br />
Tuttlingen, Balingen, Albstadt und Hechingen<br />
sowie der Gemeindepsychiatrische<br />
Verbund mit seinen Diensten, dem Betreuten<br />
Wohnen, dem Betreuten Wohnen in Familien,<br />
dem Sozialpsychiatrischen Dienst sowie einer<br />
Tagesstätte, bilden das ambulante Leistungsangebot.<br />
Das zum Hospital gehörende Luisenheim ist<br />
mit 243 Heimplätzen auf die Betreuung und<br />
Pflege chronisch psychisch kranker Menschen<br />
spezialisiert und bietet getrennte Bereiche für<br />
die Psychiatrische Pflege und die Psychiatrische<br />
Rehabilitation. Weiterhin stehen 100 Bewohnerplätze<br />
im Altenpflegeheim Spital am<br />
Nägelesgraben zur Verfügung.<br />
In den Vinzenz-Werkstätten (Werkstatt für behinderte<br />
Menschen) ermöglicht das Hospital<br />
den Beschäftigten und Rehabilitanden die<br />
Teilhabe am Arbeitsleben und eröffnet durch<br />
berufliche Bildung neue Perspektiven.<br />
Eine besondere Bedeutung wird der Qualifikation<br />
der rd. 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
beigemessen. Wesentliche Bestandteile<br />
sind die Ausbildung an der hauseigenen<br />
Berufsfachschule für Pflege, die Ausbildung<br />
zum/zur Altenpflegehelfer/in, Ausbildungen<br />
im Bereich der Hauswirtschaft sowie die Hospital-Akademie,<br />
welche ein breites Spektrum<br />
an Fort- und Weiterbildungen anbietet.<br />
Vinzenz von Paul Hospital gGmbH<br />
Schwenninger Straße 55 | 78628 Rottweil<br />
Telefon: 0741/241-0 | Telefax: 0741/241-2265<br />
E-Mail: Info@VvPH.de<br />
62
Fachabteilungen<br />
am Vinzenz von Paul Hospital<br />
Zentrum für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie<br />
Chefärztin Dr. Anna Drews<br />
Ärztlicher Leiter Dr. Karsten Tschauner<br />
Telefon: 0741/241-2211<br />
E-Mail: Allgemeinpsychiatrie@VvPH.de<br />
Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen<br />
Chefarzt Dr. Eberhard Tutsch<br />
Telefon: 0741/241-2406<br />
E-Mail: Abh.Erkrankungen@VvPH.de<br />
Zentrum für Altersmedizin<br />
Chefarzt Dr. Ralf Kozian<br />
Telefon: 0741/241-2252<br />
E-Mail: Altersmedizin@VvPH.de<br />
Zentrum für Neurologie<br />
Chefarzt Dr. Klaus Demuth<br />
Telefon: 0741/241-2381<br />
E-Mail: Neurologie@VvPH.de<br />
Psychiatrische<br />
Institutsambulanzen<br />
Psychiatrische Institutsambulanz<br />
Rottweil<br />
Schwenninger Straße 55<br />
78628 Rottweil<br />
Telefon: 0741 241-2861<br />
Telefax: 0741 241-2862<br />
E-Mail: PIA-RW@VvPH.de<br />
Suchtambulanz<br />
Schwenninger Straße 55<br />
78628 Rottweil<br />
Telefon: 0741 241-2861<br />
Telefax: 0741 241-2862<br />
E-Mail: PIA-RW@VvPH.de<br />
Gerontopsychiatrische<br />
Institutsambulanz<br />
Schwenninger Straße 55<br />
78628 Rottweil<br />
Telefon: 0741 241-2921<br />
Telefax: 0741 241-99292<br />
E-Mail: PIA-Geronto@VvPH.de<br />
Psychiatrische Institutsambulanz<br />
Villingen<br />
Gerwigstraße 6<br />
78050 Villingen<br />
Telefon: 07721 404191-0<br />
Telefax: 07721 404191-9<br />
E-Mail: PIA-VS@VvPH.de<br />
Psychiatrische Institutsambulanz<br />
Tuttlingen<br />
Königstraße 23<br />
78532 Tuttlingen<br />
Telefon: 07461 16554-0<br />
Telefax: 07461 16554-29<br />
E-Mail: PIA-TUT@VvPH.de<br />
Psychiatrische Institutsambulanz<br />
Balingen<br />
Schwanenstraße 19<br />
72336 Balingen<br />
Telefon: 07433 904611-0<br />
Telefax: 07433 904611-1<br />
E-Mail: PIA-ZAK@VvPH.de<br />
Psychiatrische Institutsambulanz<br />
Albstadt<br />
Sigmaringer Straße 47<br />
72458 Albstadt<br />
Telefon: 07431 98973-0<br />
Telefax: 07431 98973-29<br />
E-Mail: PIA-ZAK@VvPH.de<br />
Psychiatrische Institutsambulanz<br />
Hechingen<br />
Martinstr. 20<br />
72379 Hechingen<br />
Tel.: 07471/73976-0<br />
Fax: 07471/73976-29<br />
E-Mail: PIA-Hechingen@VvPH.de<br />
Tageskliniken für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie<br />
Tagesklinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie Schwarzwald-Baar-Kreis<br />
Wilhelm-Schickard-Straße 11<br />
78052 VS-Villingen<br />
Telefon: 07721 87864-0<br />
Telefax: 07721 87864-120<br />
E-Mail: Tagesklinik-VS@VvPH.de<br />
Tagesklinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie Landkreis Tuttlingen<br />
Paul Ehrlich Weg 14<br />
78549 Spaichingen<br />
Telefon: 07424 940010-0<br />
Telefax.:07424 940010-4440<br />
E-Mail: Tagesklinik-TUT@VvPH.de<br />
Tagesklinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie Zollernalbkreis<br />
Albrechtstraße 43<br />
72336 Balingen<br />
Telefon: 07433 99744-3<br />
Telefax: 07433 99744-4325<br />
E-Mail:Tagesklinik-ZAK@VvPH.de<br />
Pflegeheime<br />
Luisenheim<br />
Schwenninger Straße 55<br />
78628 Rottweil<br />
Telefon: 0741 241-0<br />
Telefax: 0741 241-65<br />
E-Mail: Luisenheim@VvPH.de<br />
Spital am Nägelesgraben<br />
Nägelesgrabenstraße 25<br />
78628 Rottweil<br />
Telefon: 0741 471-0<br />
Telefax: 0741 471-200<br />
E-Mail:Spital@VvPh.de<br />
Vinzenz-Werkstätten<br />
Schwenninger Straße 55<br />
78628 Rottweil<br />
Telefon: 0741 241-2790<br />
Telefax: 0741 241-2804<br />
E-Mail: WfbM@VvPH.de<br />
Gemeindepsychiatrischer<br />
Verbund gGmbH<br />
Schwenninger Straße 55<br />
78628 Rottweil<br />
Telefon: 0741 241-0<br />
Telefax: 0741 241-2265<br />
E-Mail: GPV@VvPH.de<br />
Weitere Informationen zu unseren<br />
Diensten und Einrichtungen<br />
finden Sie auch im Internet unter<br />
www.VvPH.de<br />
63
Mutmacher<br />
HERBERT FISCHINGER (97)<br />
»Ein Glücksmensch – zur richtigen Zeit am richtigen Ort«<br />
Herbert Fischinger sitzt in seiner Erinnerungsecke: mit dem Tuch von seinen spanischen Freunden<br />
im Flamenco Verein, dem Hut seiner Frau, darunter der Schal der Tochter, seinem Lieblingshut und<br />
seiner Gitarre.<br />
Zur Definition Glücksmensch gehören<br />
für Herbert Fischinger seine sprühenden<br />
Ideen. Gemeint sind der Tisch der Begegnung,<br />
das abendliche Sandmann-Ritual<br />
und vor allem seine Offenheit. Zu Beginn<br />
unseres Kennenlernens singt er mit Gesten<br />
verschmitzter Schüchternheit den<br />
Gassenhauer: »Ich brech› die Herzen der<br />
stolzesten Frauen.«<br />
»Mein größter Wunsch ist, dass mein Gesundheitszustand<br />
trotz Mängel nicht schlechter<br />
wird. In meiner Wohnung mit Blick auf die<br />
Bäume am Salinensee finde ich Ruhe. Körper<br />
und Alter zwingen mich zu Pausen, die ich<br />
akzeptieren kann. Trotz meines Drehschwindels<br />
möchte ich Kraft haben, um anderen<br />
Freude zu bringen. Mein Leben besteht aus<br />
Glückssträhnen. Als der Krieg kam, wollte ich<br />
zur Luftwaffe und hatte auf dem Klippeneck<br />
meine Klasse 1 zum Segelflieger gemacht.<br />
Hinzu kam die Funkerausbildung. Über mehrere<br />
Stationen landete ich in Gefangenschaft<br />
in Frankreich. Elektronisch war ich auf Draht<br />
und musste vor allem Geräte reparieren. Später<br />
nach meinem Abschluss in der Feintechnikschule<br />
hatte ich wieder Glück, lernte bei<br />
einem Friseur Herrn Schlenker kennen, erzählte<br />
von meiner Jobsuche, wurde Mustermacher<br />
bei Schlenker-Grusen und danach Assistent.<br />
Nach 12 Jahren wechselte ich zur Firma Urgos.<br />
Bis zum Ruhestand war ich dort Betriebsleiter.<br />
Und das alles, obwohl ich nur Volksschüler<br />
war. Mit meiner Frau, die vor 25 Jahren viel zu<br />
früh starb, hatte ich eine wunderbare Zeit. Im<br />
Ruhestand verbrachten wir die Wintermonate<br />
in unserem Reihenbungalow in Malaga. Bis<br />
vor drei Jahren war ich allein in Andalusien.<br />
Damals half mir die Familie Schlageter, die in<br />
Spanien lebte und zu der ich jeden Tag kommen<br />
durfte. Wir wurden enge Freunde.<br />
»Ich lernte meinen besten Freund<br />
kennen, der heute mein Betreuer ist<br />
Als Urschwenninger wurde Bad Dürrheim<br />
meine neue Heimat. Immer war ich absolut<br />
eigenständig und habe mich selbst versorgt.<br />
Mit 94 begann mein Drehschwindel und ich<br />
fragte meinen Freund, ob ich mir in meinem<br />
Alter noch was Gutes tun kann. Und er antwortete,<br />
dass er sich nie getraut habe, mir einen<br />
Vorschlag zu machen. Ich war überrascht<br />
und er fragte, warum ich nicht ins Kurstift ginge?<br />
Wie ein Schatten fiel es von meinen Augen.<br />
Am anderen Tag fuhren wir hierher. Ich<br />
war begeistert und wusste sofort, hier gehöre<br />
ich hin. Zuerst zog ich in eine freie Einzimmerwohnung,<br />
später in die Zweizimmerwohnung<br />
mit Südseite. Mein Freund nahm alles in die<br />
Hand, ich hatte keine Arbeit. Ganz wichtig<br />
waren mir die selbst gedrehten 50 Spanienfilme.<br />
Mit meinem alten Fernseher habe ich sie<br />
oft ansehen können. Aber seit drei Wochen<br />
habe ich ein neues Gerät. Das einzurichten<br />
dauert ewig. Es ist furchtbar, obwohl mir mein<br />
Freund hilft und ich auch mit dem Handy fit<br />
bin. Hoffentlich kann ich bald wieder in meine<br />
Vergangenheit eintauchen. Das freut sicher<br />
auch eine Bekannte. Inzwischen wohnt die<br />
Frau meines leider schon verstorbenen Freundes<br />
aus Spanien hier im KWA. Es ist schön,<br />
Bekannte wieder zu treffen.<br />
Schnell habe ich hier erkannt, dass viele Mitbewohner<br />
Unterstützung brauchen. Oft geht<br />
es ums Handy, oder einfach nur ums Zuhören<br />
und miteinander reden. Ich hatte eine Idee<br />
und richte ab 15.30 Uhr einen täglichen Tisch<br />
der Begegnungen in der Eingangshalle ein.<br />
Sollte der belegt sein, nehmen wir einen anderen.<br />
Irgendwann kam die Idee, abends ein<br />
paar Worte miteinander zu reden, weil viele<br />
über schlechten Schlaf klagten. Ich überlegte,<br />
was ich tun könnte und bin jetzt ab 18 Uhr allabendlich<br />
der Sandmann. Ich gehe an die Tische,<br />
komme mit Menschen ins Gespräch und<br />
erkundige mich, wie ihr Tag verlaufen sei. Jedem<br />
einzelnen wünsche ich, dass er gut schlafen<br />
kann und empfehle, wenn man nachts<br />
aufwacht und nicht einschlafen kann, so lange<br />
die Hände zu reiben, bis man müde einschläft.<br />
Abschließend wünsche ich allen, dass sie morgen<br />
früh ihre Füße aus dem Bett bringen, gut<br />
aufstehen können und dann sagen: Gott sei<br />
Dank habe ich einen Tag und eine Nacht gut<br />
überstanden. Anschließend schwätzen und<br />
lachen wir gemeinsam. Für mich ist das kein<br />
Stress, denn ich beende so auch meinen Tag<br />
mit einem guten Gefühl.«<br />
64
<strong>Projekt</strong>e in der<br />
Region:<br />
Deißlingen<br />
Neue Ortsmitte<br />
St. Georgen<br />
Schönblick<br />
Tuttlingen<br />
Alte Feuerwache<br />
Brigachtal<br />
Ortsmitte Überauchen
Tradition & Moderne<br />
Der Spitalfonds Villingen<br />
ist eine rechtsfähige örtliche<br />
Stiftung des öffentlichen<br />
Rechts sowie die älteste und<br />
bedeutendste soziale Stiftung in<br />
Villingen. Seit über 730 Jahren<br />
sorgen wir für den Betrieb<br />
des Pflegeheims Heilig-Geist-<br />
Spital sowie die Betreuung<br />
und Unterstützung hilfs- und<br />
pflegebedürftiger<br />
Personen.<br />
Unser Leistungsangebot umfasst:<br />
Pflegeheim Heilig-Geist-Spital<br />
Seniorenwohnanlage Wohnpark Hammerhalde<br />
Betreutes Wohnen Am Warenbach<br />
Barrierefreie Wohnungen für Senioren und Menschen mit Beeinträchtigung<br />
Abt-Gaisser-Haus, Zentrum für Senioren und Menschen mit Beeinträchtigung<br />
Allgemeine Mietwohnungen<br />
Veranstaltungsräume<br />
Verwaltung unserer<br />
Wohnanlagen im<br />
Abt-Gaisser-Haus<br />
Schulgasse 23, im 2. OG<br />
78050 Villingen-Schwenningen<br />
Tel.: 07721 / 82 -1080<br />
Fax: 07721 / 82 -1087<br />
info@spitalfonds-villingen.de<br />
Pflegeheim<br />
Heilig-Geist-Spital<br />
Am Warenbach<br />
Bleichestr. 54<br />
78050 Villingen-Schwenningen<br />
Tel.: 07721 / 804-400<br />
Fax: 07721 / 804-499<br />
hgs@spitalfonds-villingen.de<br />
www.spitalfonds-villingen.de