Verfahrenstechnik 7-8/2024
Verfahrenstechnik 7-8/2024
Verfahrenstechnik 7-8/2024
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19098<br />
7-8<br />
August <strong>2024</strong><br />
€ 13,00<br />
TITEL<br />
10 Wärmebehandlung:<br />
Damit es richtig warm wird<br />
20 Wasserstoffverdichtung:<br />
Reaktives sicher verdichten<br />
30<br />
Aufsaugen und absaugen:<br />
Doppeltes Lottchen<br />
verfahrenstechnik.de
19098<br />
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zu innovativen<br />
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<strong>Verfahrenstechnik</strong>!<br />
TITEL<br />
26<br />
18<br />
38<br />
Dichtemessung von<br />
Erzschlämmen<br />
Vakuumstation spart<br />
Energie<br />
Brennbare Stäube<br />
sicher beherrschen<br />
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Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />
Die Konturenlehre<br />
Das Kopieren eines Profils war noch nie so einfach!<br />
Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von unregelmäßigen<br />
Objekten messen, um eine Sofortvorlage zu erstellen, mit der präzise<br />
Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />
(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />
+
EDITORIAL<br />
WEITERENTWICKELN<br />
Liebe Lesende,<br />
ES GEHT UM MEHR ALS<br />
NUR MAXIMIERUNG<br />
auf der Achema in Frankfurt gab es erwartungsgemäß viel Interessantes, Neues<br />
und Spannendes zu entdecken. Auch wenn die Messe mittlerweile schon ein paar<br />
Tage her ist, wirkt sie noch nach. Ersichtlich war zum Beispiel, dass sich in diesen<br />
volatilen Zeiten viele Unternehmen Gedanken machen, wie man den Herausforderungen<br />
der Zukunft gerecht wird.<br />
Die unruhigen Zeiten einerseits, aber vor allem die Aufbruchstimmung andererseits<br />
spiegelten sich auf der Messe ebenso wider wie in den Meldungen des<br />
VDMA und VCI. Auch wenn das ifo Institut einen gefallenen Geschäftsklimaindex<br />
sieht (Stand Juni <strong>2024</strong>), so begegnen die Mitglieder des VDMA-Großanlagenbau<br />
den Herausforderungen nach eigener Aussage mit Resilienz, Agilität und Innovationen.<br />
Getragen wird diese Haltung unter anderem durch die gestiegenen Auftragseingänge<br />
im Jahr 2023 (+ 16 %). Und auch die Erkenntnis, dass der Übergang<br />
zu einer klimaneutralen Industrie nicht schlagartig, sondern nur schrittweise<br />
durch einen Mix aus grünen und fossilen<br />
Energieträgern mit integrierter<br />
CO 2<br />
-Speicherung erfolgen kann.<br />
Auch der VCI bescheinigt grundsätzlich,<br />
dass die chemisch-pharmazeutische<br />
Industrie Fahrt aufnimmt. Nachdem Energiekosten, Lieferkettenstörungen sowie<br />
auslaufende Nachfrageimpulse das Geschäft im vergangenen Jahr gedämpft hatten,<br />
befindet sich die Branche wieder auf Wachstumskurs, auch wenn wir noch<br />
vom Vor-Corona-Level weg sind.<br />
Definitiv sind Unternehmen, die sich Gedanken um die Zukunft machen,<br />
auf dem richtigen Weg. Aber auch die Politik muss mitspielen. Es geht<br />
doch nicht nur um Gewinnmaximierung oder die nächste Wahl, sondern<br />
auch um Mitarbeiter und den Standort Deutschland.<br />
Selbstverständlich ist vieles international und sich nur auf ein Land<br />
zu konzentrieren, ist in dieser globalisierten Welt suboptimal. Die<br />
Gesamtheit im Blick haben und sich den Herausforderungen der<br />
Zukunft stellen, das wird sich mittel- und langfristig auszahlen.<br />
Eine denkenswerte Lektüre<br />
wünscht Ihnen<br />
Guido Matthes<br />
Chefredakteur<br />
VERFAHRENSTECHNIK<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 3
42<br />
EDITORIAL<br />
03 Weiterentwickeln<br />
PERSPEKTIVE<br />
06 Quantensensoren zur Durchflussmessung<br />
NACHRICHTEN<br />
07 Aktuelles aus der Branche<br />
TITELSTORY<br />
10 Wärmebehandlung von Fässern und IBC<br />
Damit es richtig warm ist<br />
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
14 Verpackungsmaschine für Getränke<br />
Doppelt abgefüllt<br />
16 Fraunhofer-Einrichtung unterstützt<br />
Mischen für die Zelle<br />
18 Drehrohrofen modernisiert<br />
Grüne Lösungsmittel<br />
17 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
TITEL<br />
10<br />
Kristin Elbe leitet bei SEW die<br />
Service-Werkstatt im Drive<br />
Technology Center Ost<br />
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
20 Wasserstoffverdichtung<br />
Reaktives sicher verdichten<br />
22 Multiport-Membranventile<br />
Zeit, Energie und Einbauplatz sparen<br />
24 AS-i Airbox für Druckluft<br />
Einsparpotential gibt es immer<br />
23 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
26 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
28 Abgasentstaubung von Großfilteranlagen<br />
Reinigen nach Bedarf<br />
30 Wasserdampf aufsaugen, Staub absaugen<br />
Doppeltes Lottchen<br />
32 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
Anzeige: Denios<br />
<br />
Die Titelstory gibt einen wichtig Überblick, über<br />
die verschiedenen Heizsysteme für Fässer und IBC<br />
4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA HYGIENIC DESIGN<br />
34 Technik für saubere Lebensmittel<br />
Hygiene regeln<br />
36 Schraubenkompressoren<br />
Für ein reines Medium<br />
38 Hygienegerechte Handhabungsroboter<br />
Sauber handhaben in der Life-Science-Branche<br />
39 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
NEU UND NACHHALTIG<br />
40 Klima- und Umweltschutz in der<br />
Prozessindustrie<br />
MEDIEN<br />
41 Anregend und inspirierend<br />
PERSÖNLICH<br />
42 INTERVIEW Wirtschaftsingenieurin<br />
Kristin Elbe<br />
20<br />
14<br />
33 Impressum<br />
34<br />
30<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 5
PERSPEKTIVE<br />
QUANTENSENSOREN ZUR<br />
DURCHFLUSSMESSUNG<br />
Das Fraunhofer IPM hat ein magnetfeldbasiertes<br />
Verfahren zur berührungslosen<br />
Durchflussmessung entwickelt. Seit Kurzem ist<br />
bekannt, welchen Einfluss dabei das<br />
Strömungsprofil auf das magnetische Signal<br />
hat. Dies eröffnet ganz neue Möglichkeiten.<br />
In vielen Industriezweigen gibt es Herstellungsprozesse, bei<br />
denen fließende Flüssigkeiten eine zentrale Rolle spielen. Will<br />
man solche Prozesse regeln oder gar automatisieren, so benötigt<br />
man verlässliche Angaben zur Strömungsgeschwindigkeit<br />
der Flüssigkeiten. Ein am Fraunhofer IPM entwickeltes magnetfeldbasiertes<br />
Durchflussmessverfahren liefert diese Flussdaten<br />
sehr präzise und ohne Fluidkontakt. Dabei wird das Medium in<br />
einem ersten Schritt mit einem Permanentmagneten magnetisch<br />
polarisiert. In einem zweiten Schritt wird diese Ausrichtung durch<br />
Radiofrequenzimpulse gedreht. So entstehen lokale magnetische<br />
Markierungen im Fluid, die in einem dritten Schritt nach einer<br />
definierten Fließstrecke mithilfe hochempfindlicher Quantensensoren<br />
durch die Rohrwand hindurch erfasst werden. Auf diese<br />
Weise lässt sich die Fließgeschwindigkeit eines magnetisierbaren<br />
Fluids bestimmen.<br />
Bei dieser Messmethode hat das Strömungsprofil einen großen<br />
Einfluss auf die Ausprägung der Markierung. Das konnten die Forschenden<br />
am Fraunhofer IPM nun anhand der in einem Modell<br />
berechneten Magnetisierungsverteilung im fließenden Fluid zeigen.<br />
Sie simulierten sowohl die effektive Flipwinkelverteilung als<br />
auch die zeitliche Entwicklung der Magnetisierung und erkannten,<br />
dass die Variation der Strömungsgeschwindigkeiten über den<br />
Rohrdurchmesser die Verteilung der Flipwinkel verbreitert und so<br />
das magnetische Signal dämpft. Dank dieses tiefen Verständnisses<br />
sind die Forschenden nun in der Lage, ihre Messmethode weiter<br />
zu optimieren. Nach Einschätzung von Leonhard Schmieder, Wissenschaftler<br />
am Fraunhofer IPM und Erstautor der Veröffentlichung,<br />
handelt es sich bei dieser Forschung um die erste erfolgreiche<br />
Umsetzung eines Mapping-Ansatzes in einem Null-zu-Ultra-<br />
Niedrigfeld-Magnetometrie-basierten Experiment mit Kernspinresonanz.<br />
„Unser berührungsloser Messansatz hat das Potenzial<br />
für den breiten Einsatz. Unsere Methode wird immer dann interessant,<br />
wenn eine nicht-invasive, präzise und effiziente Lösung gefragt<br />
ist“, erklärt Schmieder.<br />
Versuchsaufbau: Bei der magnetischen Durchflussmessung polarisiert<br />
ein starker Magnet das Fluid, das in einem Stahlrohr durch<br />
einen Aufbau mit zwei magnetischen Abschirmungen fließt. In der<br />
ersten Abschirmung befindet sich eine HF-Spule, die die Markierung<br />
ins Fluid einprägt. Ein Quantensensor in der nachfolgenden<br />
Abschirmung detektiert diese Markierung. Hintergrund Magnetfeldmessung:<br />
Der Nachweis von Magnetfeldern im Innern von Objekten<br />
ist durch kontaktfreie Messung von außen möglich, weil statische<br />
oder niederfrequente Wechselfelder im Gegensatz zu hochfrequenten<br />
Feldern kaum abgeschirmt werden. Dies ist zugleich<br />
ein Hindernis für Messsysteme, die auf Magnetfeldsensoren basieren,<br />
denn sämtliche Objekte unserer alltäglichen Umgebung erzeugen<br />
Magnetfelder. Deshalb ist es wichtig, die magnetische Umgebung<br />
eines solchen Messsystems sehr gut abzuschirmen.<br />
Bild: add – adobe.stock.com<br />
www.ipm.fraunhofer.de<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
NACHRICHTEN<br />
VERTRAGSUNTERZEICHNUNG VON AERZEN UND HH2E<br />
Nach entsprechenden Verhandlungen wurde auf der<br />
Achema der Vertrag zwischen Aerzen und HH2E unterzeichnet:<br />
HH2E nutzt nun drei Aggregaten des Typs VRW 536M<br />
von Aerzen zur Produktion von Wasserstoff. HH2E plant den<br />
Bau einer Großelektrolyseanlage am Energiestandort<br />
Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern und will dort ab 2026<br />
mit der Produktion von grünem Wasserstoff starten. Dabei<br />
setzt HH2E auch auf die Technologien und Expertise von<br />
Aerzen. So wurde für das Werk an der Ostseeküste die<br />
Lieferung von drei Aggregaten des Typs VRW 536M vereinbart.<br />
Langfristig soll die Partnerschaft intensiviert werden.<br />
Aerzen und HH2E hatten bereits vor längerem eine Zusammenarbeit<br />
beschlossen um gemeinsam die Energiewende<br />
voranzubringen. Krönender Abschluss der geplanten<br />
Zusammenarbeit war nun die Vertragsunterzeichnung am Stand von Aerzen auf der Achema. Für die Wasserstofffabrik in<br />
Lubmin haben HH2E und Aerzen die Lieferung von drei VRW 536M Aggregaten mit einem Volumenstrom von je etwa<br />
4.700 m³/h sowie einem Enddruck von je 8 bar (a) zu einem Auftragswert im oberen siebenstelligen Bereich vereinbart.<br />
www.aerzen.com<br />
UMZUG FEST IM BLICK<br />
Der Sensilo Neubau von Jumo ist laut Projektleiter<br />
Stefan Reith weiterhin im Zeit- und Kostenplan. Bei<br />
dem Neubau gehe es vorrangig um Digitalisierung,<br />
Materialflussoptimierung, Reduzierung von<br />
Kostenstrukturen und somit letztlich um Effizienzgewinne,<br />
wie Jumo-Geschäftsführer Dr. Steffen<br />
Hoßfeld und Jumo-Projektleiter Stefan Reith dem<br />
UNTERSTÜTZUNG IN DER<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Chemie 3 , die Nachhaltigkeitsinitiative<br />
der chemisch-pharmazeutischen<br />
Industrie in Deutschland, wird<br />
Betriebe bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
unterstützen.<br />
Kern des Angebots sind beispielsweise Assessment-Instrumente,<br />
konkrete prozessuale Hilfestellungen sowie Musterund<br />
Entscheidungsvorlagen. Die Inhalte erarbeiten die<br />
Chemie 3 -Allianzpartner BAVC, IGBCE und VCI gemeinsam mit<br />
Unternehmen und Arbeitnehmervertretungen. Dazu wird es<br />
eine Reihe von Werkstattgesprächen geben. Begleitet wird der<br />
Prozess von der Strategieberatung Fors.Earth. Das Unterstützungsangebot<br />
wird schrittweise entwickelt und soll im ersten<br />
Quartal des nächsten Jahres finalisiert vorliegen.<br />
Bild: alinamd – stock.adobe.com<br />
www.bavc.de<br />
Stadtbaurat Daniel Schreiner und Fuldas Oberbürgermeister<br />
Dr. Heiko Wingenfeld erläutern<br />
(von li.). Nach aktueller Planung wird Jumo komplett<br />
auf fossile Energieträger verzichten. Zur<br />
Heizungsunterstützung soll eine Geothermieanlage<br />
eingesetzt werden. Die Kühl- und Lüftungsanlagen<br />
des neuen Werkes werden überwiegend mit selbst<br />
erzeugtem Strom aus einer Photovoltaikanlage<br />
betrieben. Jumo errichtet im Technologiepark ein<br />
Werk für die Fertigung von Temperatur- und<br />
Drucksensoren mit einer Produktionsfläche von<br />
rund 13 000 Quadratmetern. Das Unternehmen<br />
sieht hier auch in den nächsten Jahren ein großes<br />
Potenzial. Bei den Temperatursensoren will man bis<br />
2026 die Produktionsmenge gegenüber 2022<br />
verdoppeln. Auch die Produktion der Drucksensoren<br />
werde deutlich effizienter.<br />
www.jumo.de<br />
PRODUKTION WIRD FORTGEFÜHRT<br />
Das Unternehmen Moog<br />
teilt mit, dass die<br />
Produktion von Radialkolbenpumpen<br />
nach<br />
Schließung des Nürnberger<br />
Werks Ende 2026<br />
am Standort Böblingen<br />
fortgeführt werden soll.<br />
Wie das Unternehmen bereits im September 2023 bekannt<br />
gab, wird die derzeitige Produktionsstätte für Radialkolbenpumpen<br />
(RKP) in Nürnberg bis Ende 2026 geschlossen. Die<br />
RKP-Wertschöpfungskette wird in diesem Zuge an den<br />
größten deutschen Moog-Standort Böblingen verlagert.<br />
Dieser Schritt ist Teil einer umfassenden Strategie des<br />
Unternehmens, das Geschäft durch Konsolidierung der<br />
weltweiten Standorte zu vereinfachen.<br />
www.moog.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 7
50 JAHRE<br />
KELLER<br />
Dipl.-Phys.<br />
Hannes W. Keller,<br />
Erfinder der<br />
integrierten<br />
Silizium-<br />
Messzelle, gründete 1974 die Firma „H.W. Keller Dipl.<br />
Phys. ETH Druck- und Kraftmesstechnik“ in Winterthur<br />
(CH), heute bekannt als Keller Druckmesstechnik.<br />
Dieses Jahr blickt Keller somit auf ein halbes Jahrhundert<br />
Geschichte zurück. Seit 2019 führen die beiden<br />
Brüder Tobias und Mike Keller die Firma. Jährlich<br />
werden 1,3 Millionen Messzellen produziert. Mit rund<br />
500 Mitarbeitenden, derzeit 11 Niederlassungen und<br />
etwa 30 weltweiten Händlervertretungen steht die<br />
Marke international für hochpräzise Druckmesstechnik.<br />
Das komplette Sortiment umfasst Druckaufnehmer<br />
und Drucktransmitter, Manometer, Pegelsonden,<br />
Datenlogger, Fernübertragungseinheiten und Druckkalibratoren.<br />
Die Drucksensoren finden sich in<br />
Tauchcomputern, Kaffeemaschinen und Laboren.<br />
Sie dienen der Grundwasser- und Pegelmessung,<br />
werden eingesetzt in Motorprüfständen, sie regeln<br />
den Kabinendruck in Flugzeugen, kontrollieren<br />
Druckspitzen in der Öl- und Gasindustrie und schützen<br />
in explosionsgefährdeten Anwendungsbereichen.<br />
www.keller-druck.com<br />
PRODUKTION 2023 AUF REKORDNIVEAU<br />
Im Jahr 2023 stieg die Produktion von Nahrungsmittelmaschinen<br />
und Verpackungsmaschinen um 5 % auf 16,5 Milliarden<br />
Euro. Damit übertraf VDMA erstmalig die 16 Milliarden<br />
Euro Marke und erreicht einen neuen Spitzenwert. Innerhalb<br />
des deutschen Maschinenbaus stehen die Branchenunternehmen<br />
für 6 % des gesamten Produktionswertes und<br />
beschäftigen mehr als 62.000 Menschen am Standort<br />
Deutschland. Mit einem durchschnittlichen Exportumsatz von<br />
86 % und einem Welthandelsanteil von 22 % gehört der Fachzweig<br />
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen<br />
zu den exportstärksten Branchen. Etwa die Hälfte des Produktionswertes<br />
entfällt auf Verpackungsmaschinen. Die Unternehmen<br />
steigerten im Jahr 2023 die Produktion um 10 % auf<br />
knapp 8 Milliarden Euro. Dabei wuchs besonders der Bereich<br />
der Getränkeverpackungsmaschinen und legte um 18 % auf<br />
2,8 Milliarden Euro zu. Die Produktion<br />
der sogenannten anderen Verpackungsmaschinen<br />
stieg um 6 % auf<br />
5,2 Milliarden Euro. Ein großer Teil des<br />
Umsatzes basierte auf Aufträgen aus<br />
dem Jahr 2022, denn 2023 blieb der<br />
Auftragseingang eher verhalten.<br />
www.vdma.org<br />
Beatrix Fraese, stellvertretende Geschäftsführerin<br />
im VDMA Fachverband Nahrungsmittel-<br />
und Verpackungsmaschinen<br />
28. FACHTAGUNG SCHÜTTGUTFÖRDERTECHNIK<br />
Die 28. Fachtagung Schüttgutfördertechnik findet am 18. und 19. September <strong>2024</strong> in Garching bei München statt. Die<br />
Tagung eignet sich für Wissenschaftler, Anlagenbauer und -betreiber. Ab sofort bis 3. September <strong>2024</strong> (Anmeldeschluss) ist<br />
eine Anmeldung für das Event an der Technischen Universität München (TUM) möglich. Auf der Tagung werden die<br />
neuesten Entwicklungen und Innovationen in der Schüttgutfördertechnik gezeigt. Themen<br />
sind zum Beispiel zukunftsweisende Messtechnik oder aktuelle Forschungsergebnissen.<br />
Weiterhin wird es aktuelle Erkenntnisse und Trends aus der Schüttgutfördertechnik und<br />
Massengutlogistik geben. Im Rahmen der begleitenden Industrieausstellung können sich<br />
interessierte Unternehmen der Schüttgutfördertechnik präsentieren. Hierfür ist der gesonderte<br />
Anmeldeschluss der 16. August <strong>2024</strong>. Weitere Informationen und das Anmeldeformular<br />
zur Tagung finden Sie auf der Homepage der TUM, Lehrstuhl für Fördertechnik.<br />
Bild: Maksym – stock.adobe.com<br />
www.mec.ed.tum.de<br />
FRANK STÜHRENBERG ÜBERGIBT AN<br />
DIRK GÖRLITZER<br />
Ende Dezember <strong>2024</strong> wird Frank Stührenberg, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
von Phoenix Contact und CEO, nach 33 Jahren im Unternehmen in den<br />
Ruhestand treten. Seine Nachfolge übernimmt Dirk Görlitzer, seit 2020<br />
Geschäftsführer und Chief Operating Officer (COO). Um einen reibungslosen<br />
Übergang zu ermöglichen, teilen sich Frank Stührenberg und Dirk Görlitzer<br />
bereits ab dem 1. Juli den Vorsitz der Geschäftsführung. Auch in Zukunft wird<br />
Stührenberg der Phoenix Contact-Gruppe als Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
neu gegründeten Phoenix Contact E-Mobility Holding SE verbunden bleiben. Nach dem Ausscheiden von Stührenberg<br />
werden der Geschäftsführung von Phoenix Contact neben Görlitzer (Vorsitz und CEO) weiterhin die bisherigen Mitglieder<br />
Torsten Janwlecke (COO), Ulrich Leidecker (COO), Frank Possel-Dölken (CDO) und Axel Wachholz (CFO) angehören. Im Bild<br />
von rechts: Dr. Dipl.-Ing. Eberhard Veit, Dirk Görlitzer, Frank Stührenberg und Dr. Frank Eisert.<br />
www.phoenixcontact.com<br />
8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
NACHRICHTEN<br />
SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />
VERANSTALTUNG<br />
Veranstaltung IGR-Erfahrungsaustausch<br />
www.igrtechnik.com<br />
Seminar New Ways of Work<br />
www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />
Fachlehrgang Projektmanagement<br />
www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />
Tagung 28. Fachtagung Schüttgutfördertechnik<br />
www.mec.ed.tum.de<br />
Messe Solids<br />
www.solids-recycling-technik.de<br />
DATUM, ORT<br />
04.09. + 05. 09.<strong>2024</strong><br />
Tagungszentrum Mörfelden<br />
10.09. + 11.09.<strong>2024</strong><br />
VDI-Haus, Stuttgart<br />
2 x 4 Termine, 26. 09. bis 20.11.<strong>2024</strong><br />
VDI-Haus, Stuttgart<br />
18. + 19. 09.<strong>2024</strong><br />
Garching bei München (TUM)<br />
9. + 10. Oktober <strong>2024</strong><br />
Messe Dortmund<br />
37 %<br />
beträgt der Frauenanteil an<br />
Habilitationen. Die sind im<br />
Jahr 2023 in Summe um 4 %<br />
gestiegen. Als Zahl ausgedrückt:<br />
1 592.<br />
Quelle: Destatis<br />
„Wir brauchen die Wissenschaft<br />
unbedingt, um Probleme wie<br />
Klimawandel, Welternährung,<br />
Umweltverschmutzung zu lösen.“<br />
Vorstandsvorsitzende Astrid Lambrecht, Forschungszentrum<br />
Jülich (Bild: FZ Jülich / Ralf-Uwe Limbach)<br />
- 48 %<br />
beträgt der Rückgang des<br />
Exports von Plastikmüll ins<br />
Ausland. Dies teilte Destatis<br />
zum Welttag der Ozeane mit.<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
UWE KAHMANN ALS GESCHÄFTSFÜHRER<br />
AUSGESCHIEDEN<br />
Nach 17 Jahren an der Spitze von<br />
Fagus-Grecon schied Uwe Kahmann<br />
(Bild) in einvernehmlicher Abstimmung<br />
mit den Gesellschaftern zum<br />
30.06.<strong>2024</strong> als Geschäftsführer aus.<br />
Kahmann hat laut den Gesellschaftern<br />
maßgeblich dazu beigetragen,<br />
das Unternehmen erfolgreich<br />
weiterzuentwickeln und den<br />
Umsatz nahezu zu verdreifachen.<br />
Unter seiner Leitung wurde Fagus-Grecon stark internationalisiert<br />
und gleichzeitig das in den Märkten führende Kerngeschäft<br />
ausgebaut. Fagus-Grecon kehrt nun zu einer zweiköpfigen<br />
Geschäftsführung zurück, die von Alexander Kuppe und<br />
Mario Haas gebildet wird. Der strategische Ausbau und die<br />
Stärkung weiterer Anwendungsfelder sollen durch den Ausbau<br />
der ersten und zweiten Führungsebene getragen werden.<br />
www.fagus-grecon.com<br />
ESG-BERICHT VON<br />
WIKA GRUPPE<br />
Wika hat seinen ersten<br />
Bericht zu Umwelt,<br />
Sozialverantwortung und<br />
Unternehmensführung<br />
(ESG) vorgestellt und das<br />
zwei Jahre vor der<br />
gesetzlichen Pflicht. Dies bekräftigt das Engagement des<br />
Unternehmens für Nachhaltigkeit und transparente Berichterstattung.<br />
Der ESG-Bericht dokumentiert die Ziele und bisherigen<br />
Aktivitäten des Unternehmens in den drei Kernbereichen<br />
der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Besonders<br />
im Fokus stehen dabei Maßnahmen zum Klimaschutz,<br />
die Arbeitsplatzattraktivität, die Entwicklung und Bindung von<br />
Mitarbeitenden sowie die Fähigkeit des Unternehmens zu<br />
Innovation. Bei der Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts hat<br />
sich Wika an dem international anerkannten Standard Global<br />
Reporting Initiative (GRI) orientiert.<br />
www.wika.com<br />
IGR-ERFAHRUNGSAUSTAUSCH TECHNIK ERSTMALS ÖFFENTLICH<br />
Der IGR-Erfahrungsaustauschs findet am 4. und 5. September <strong>2024</strong> im Kulturund<br />
Tagungszentrum Mörfelden statt. Dieses Jahr öffnet die IGR das Format<br />
erstmals auch für Nicht-IGR-Mitgliedsunternehmen. Die Fachvorträge handeln<br />
von neuesten Entwicklungen der Branche und informieren über aktuelle<br />
Projekte, zum Beispiel aus der Prozesssicherheit und Werkstofftechnik. Weitere<br />
Themen betreffen die Potenziale von Wasserstoff und synthetischer Kraftstoffe<br />
in der Prozessindustrie. Die IGR ist ein Zusammenschluss von aktuell 38 Unternehmen<br />
der Prozessindustrie und ihrer Dienstleister. Verbindliche Anmeldungen<br />
sind bis 4. August <strong>2024</strong> unter office@igrtechnik.de möglich.<br />
www.igrtechnik.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 9
WÄRMEBEHANDLUNG<br />
VON FÄSSERN UND IBC<br />
10 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Wenn Stoffe bei einer Betriebstemperatur bis<br />
zu 150 °C wärmebehandelt werden müssen,<br />
stehen verschiedene anschlussfertige Heizsysteme<br />
zur Verfügung. Es ist wichtig, einen<br />
Überblick über die unterschiedlichen Varianten<br />
zu haben. Nur dann lässt sich die passende<br />
Lösung anhand relevanter Auswahlkriterien<br />
finden. Selbstverständlich sollte immer der<br />
aktuelle Stand der Technik berücksichtigt<br />
werden. Der Fachbeitrag von Denios hilft dabei.<br />
Die gängigsten anschlussfertigen Heizsysteme für Fässer<br />
und IBC sind Heizmäntel, Fassheizer und Wärmekammern.<br />
Die Auswahl erfolgt insbesondere unter Berücksichtigung<br />
des Einsatzzwecks, der Art und Anzahl der zu<br />
erwärmenden Gebinde und der erforderlichen Betriebstemperatur.<br />
Während Heizmäntel und Fassheizer für ein Gebinde ausgelegt<br />
sind und in der Regel direkt bestellt werden können, sind<br />
Wärmekammern eher für eine größere Anzahl von Gebinden<br />
ausgelegt und bieten unterschiedlichste Konfigurationsmöglichkeiten<br />
bis hin zu Projektlösungen.<br />
DAS PASSENDE HEIZSYSTEM BESTIMMEN<br />
Das Behältermaterial wie Stahl und Kunststoff sowie Größe und<br />
Anzahl der Gebinde, die gleichzeitig beheizt werden müssen,<br />
sind entscheidend für die Auswahl des geeigneten Heizsystems.<br />
Denn die Merkmale können die erforderliche Heizleistung, die<br />
Dimensionierung und andere Aspekte der Lösung beeinflussen.<br />
HEIZSYSTEME SIND VIEL MEHR<br />
ALS NUR GERÄTE, DIE PRODUKTE<br />
ERWÄRMEN ODER WARM HALTEN<br />
Eine geringere Wärmeleitfähigkeit, oder eine größere Menge an<br />
Gebinden erfordert möglicherweise eine höhere Heizleistung<br />
oder eine effektivere Wärmeübertragung, um alle Gebinde<br />
gleichmäßig zu erwärmen. Bei schwankenden Produktionskapazitäten<br />
sollte die Lösung skalierbar sein.<br />
ERWÄRMUNGSDAUER UND<br />
ENERGIEVERBRAUCH<br />
Eine effektive Heizlösung ist in der Lage, die gewünschte Prozesstemperatur<br />
schnell sowie zuverlässig zu erreichen und aufrechtzuerhalten,<br />
selbst unter schwankenden Bedingungen. Die Erwärmungsdauer<br />
ist besonders relevant, wenn es um zeitkritische<br />
Prozesse oder um Anwendungen mit häufigem Gebindewechsel<br />
geht. Ein schnelles Erreichen der Betriebstemperatur kann die<br />
Effizienz des gesamten Produktionsablaufs verbessern und die<br />
Gesamtleistung der Anlage optimieren. Der Energieverbrauch<br />
lässt sich durch das Zusammenwirken von zielgerichteter Luftwww.verfahrenstechnik.de<br />
VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 11
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
01 02<br />
führung und effektiver Wärmedämmung optimieren. Hersteller<br />
verfügen in der Regel über Berechnungen, um Annahmen über<br />
Erwärmungsdauer und zu erwartenden Energieverbrauch bezogen<br />
auf die Kundenanwendung zu treffen.<br />
TEMPERATURREGELUNG<br />
Durch eine präzise Temperaturregelung lässt sich der Energieverbrauch<br />
optimieren, indem nur so viel Energie wie nötig für<br />
den Prozess der Wärmebehandlung bereitgestellt wird. Dies<br />
trägt zur Energieeffizienz bei und senkt damit natürlich auch die<br />
Betriebskosten. Eine genaue Kontrolle der Prozesstemperatur<br />
kann auch dazu beitragen, potenzielle Sicherheitsrisiken zu minimieren,<br />
indem gefährliche Bedingungen wie Überhitzung<br />
oder unkontrollierte Reaktionen vermieden werden.<br />
Die Temperaturregelung kann auf sehr unterschiedliche Weise<br />
erfolgen, abhängig von den spezifischen Anforderungen und der<br />
Komplexität des Heizsystems. Mechanische und elektronische<br />
Thermostate bieten einfache Steuerungsmöglichkeiten, während<br />
fortschrittlichere Systeme wie SPS Steuerungen mit PI-Regler<br />
präzise und flexible Lösungen bieten. Bei der Wärmekammer lassen<br />
sich vom mechanischen Regler bis zur SPS verschiedenste<br />
Steuerungskonzepte realisieren.<br />
INTEGRATION UND SICHERHEIT<br />
Die nahtlose Integration der Lösung in bestehende Anlagen und<br />
Prozesse ist entscheidend und sollte ohne größere Umbauten<br />
möglich sein. Die Handhabung und Logistik der Gebinde, inklusive<br />
Größe und Anzahl, beeinflussen maßgeblich die Integration<br />
und die Effizienz sowie Sicherheit des Betriebs. Besonders in<br />
Umgebungen mit chemischen Substanzen muss die Lösung den<br />
geltenden Sicherheitsstandards entsprechen und einen sicheren<br />
Betrieb gewährleisten. Eine benutzerfreundliche Bedienung und<br />
einfache Wartung des Systems reduzieren Fehlerquellen, minimieren<br />
Ausfallzeiten und gewährleisten eine kontinuierliche Produktion.<br />
Ein Anbieter mit qualitativ hochwertigem Kundenservice<br />
und technischem Support kann bei der Implementierung<br />
unterstützen, indem er Beratung, Installationsanleitung und<br />
Schulungen für das Bedienpersonal bereitstellt.<br />
SICHERSTELLUNG DES BETRIEBS<br />
Zur Sicherstellung einer lückenlosen 24/7 Überwachung des<br />
Heizprozesses empfiehlt sich die Implementierung eines Condition<br />
Monitorings. Diese Lösung ermöglicht eine kontinuierliche<br />
Dokumentation und erkennt Prozessabweichungen sofort. Trotzdem<br />
können während des Betriebs Probleme oder technische<br />
Herausforderungen mit der Heizlösung auftreten. Ein fachlich<br />
versierter Kundendienst kann bei der Fehlerdiagnose und -behebung<br />
helfen, um Ausfallzeiten zu minimieren und die Produktivität<br />
aufrechtzuerhalten.<br />
KOSTENFAKTOREN ABWÄGEN<br />
Regelmäßige Wartung und Instandhaltung sind entscheidend für<br />
die langfristige Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Heizlösung.<br />
Werden diese Leistungen bereits beim Kauf mit dem Anbieter<br />
vereinbart, kann dies die planmäßige Durchführung von<br />
Wartungsarbeiten unterstützen und sicherstellen, dass die Heizlösung<br />
dauerhaft ordnungsgemäß funktioniert.<br />
Bei der Kaufentscheidung ist es wichtig, sowohl die Anschaffungskosten<br />
als auch die langfristigen Betriebs- und Energiekosten<br />
zu berücksichtigen. Je stärker die Energiekosten ins Gewicht<br />
fallen, desto mehr profitieren Anwender von effizienter und bedarfsgerechter<br />
Technik. Bei hohem Einsparpotential kann das<br />
Identifizieren nachhaltiger und umweltfreundlicher Heizlösungen<br />
zur Erfüllung von Umweltauflagen beitragen und durch Förderprogramme,<br />
wie die „Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz<br />
in der Wirtschaft“, unterstützt werden. Bedie-<br />
12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
04<br />
03<br />
01+02 Die gängigsten anschlussfertigen Heizsysteme für Fässer<br />
und IBC sind Heizmäntel oder Fassheizer<br />
03 Eine effektive Heizlösung ist in der Lage, die gewünschte<br />
Prozesstemperatur schnell sowie zuverlässig zu erreichen und<br />
aufrechtzuerhalten, selbst unter schwankenden Bedingungen<br />
04 Die Heating Box lässt sich in Innenräumen einsetzen<br />
nungs- und Wartungsfreundlichkeit wirken sich ebenfalls positiv<br />
auf die Betriebskosten aus.<br />
LIEFERANT BESTIMMEN<br />
Durch die Zusammenarbeit mit einem Lösungsanbieter, der ein<br />
breites Produktspektrum sowie einen ganzheitlichen Ansatz aus<br />
Beratung, Produkt und Service bietet, können Unternehmen sicherstellen,<br />
dass ihre Heizsysteme den spezifischen Wärmebedarf<br />
optimal decken und langfristig höchsten Sicherheits- und Effizienzstandards<br />
entsprechen.<br />
Ein führender Hersteller und Anbieter anschlussfertiger Heizsysteme<br />
für Betriebstemperaturen bis 150 °C ist Denios. Sein Sortiment<br />
umfasst alle gängigen Heizsysteme in verschiedensten<br />
Ausführungen. Die Wärmekammern sind Eigenentwicklungen<br />
und werden in Eigenfertigung hergestellt. Aufgrund erhöhter<br />
Nachfrage hat Denios in den letzten Monaten intensiv an der Entwicklung<br />
neuer Wärmekammer-Modelle gearbeitet.<br />
Mit der Wärmekammer HB (Heating Box) bringt Denios eine<br />
kleine aber feine, elektrisch betriebene Wärmekammer auf den<br />
Markt. Sie ist äußerst sparsam im Betrieb. Denios meint, dass sie<br />
einen fairen Einkaufspreis hat und beginnt voraussichtlich ab<br />
Oktober mit der Lieferung, anfangs in zwei Größen (für 1-2 IBC<br />
oder 4-8 Fässer). Auf der diesjährigen Achema wurde bereits der<br />
erste Prototyp der Heating Box präsentiert.<br />
Eine weitere Neuheit ist die Wärmekammer HC (Heating Chamber).<br />
Sie versorgt die gesamte Kammer gleichmäßig mit Wärme<br />
für maximale Temperaturgenauigkeit. Die Wärme wird im Mittelteil<br />
der Kammer erzeugt und in der unteren Einstellebene über<br />
zwei Öffnungsschlitze zu beiden Seiten in die Kammer gedrückt.<br />
Dort passieren die beiden Luftströme die Gebinde an der Vorderund<br />
Rückseite, werden am Ende der Ebene nach oben gelenkt<br />
und in der oberen Einstellebene an den Gebinden vorbei wieder<br />
eingesaugt (gut im Bild 03 zu erkennen).<br />
NEUES IM BEREICH WÄRMEKAMMERN<br />
Die beiden Wärmekammern-Modelle ergänzen das Sortiment<br />
rund um die Wärmebehandlung und temperierte Lagerung von<br />
Denios. Einen guten Überblick bietet die Webseite des Herstellers.<br />
Dort lässt sich auch gleich der Auswahlleitfaden „Thermotechnik“,<br />
kostenfrei herunterladen.<br />
Bilder: Denios<br />
www.denios.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
DENIOS SE<br />
Dehmer Straße 54-66<br />
32549 Bad Oeynhausen<br />
Tel. 05731 7530<br />
E-Mail: info@denios.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 13
VERPACKUNGSMASCHINEN<br />
FÜR GETRÄNKE<br />
DOPPELT<br />
ABGEFÜLLT<br />
Im Segment der Getränkedose setzt eine spanische Traditionsbrauerei gleich<br />
zweifach auf ein Verpackungssystem eines Dortmunder Spezialisten. Damit<br />
entscheidet sich die Brauerei laut Eigenaussage für innovative Technologie<br />
und einen zuverlässigen Partner.<br />
Jesús Martínez Garcia, Betriebsleiter des Getränkeherstellers<br />
Hijos de Rivera ist auf die Qualität seiner Produkte stolz: „In<br />
unserer Region ist man sich bewusst, wie wichtig die Herkunft<br />
von Produkten und der Anspruch an die Qualität sind,<br />
um sich in umkämpften Märkten zu behaupten.“ Aus diesem Füllhorn<br />
schöpft auch Estrella Galicia, das Flagschiff des Familienunternehmens.<br />
Bekannt ist die viertgrößte Brauerei des Landes für<br />
ihr Bier, das aus besonders herben Malzen und Hopfen hergestellt<br />
wird. Es benötigt mehr als 20 Tage zum Brauen, Gären und Reifen.<br />
Braumeister Luis Alvar berichtet: „Jährlich brauen wir drei bis vier<br />
Spezialitäten als limitierte Editionen, um ihre Akzeptanz beim<br />
Verbraucher zu testen. Wir haben unser Bier beispielsweise schon<br />
mit Kastanien, Kürbis oder Honig aromatisiert und sogar mit<br />
Entenmuscheln. Für ein Milk Stout haben wir dem Bier Milch von<br />
Kühen zugesetzt, die mit Biertreber gefüttert wurden.“<br />
MIT MODERNE UND TRADITION WEITER<br />
AUF EXPANSIONSKURS<br />
Alvar betont: „Wir setzen zwar modernste Technologie ein, aber<br />
immer unter dem Vorbehalt klassischer Verfahren. Wir haben für<br />
uns im Brauprozess rote Linien definiert, die wir nicht überschreiten.<br />
Und Qualität hat bei uns immer Vorrang vor Quantität<br />
oder Schnelligkeit: Ein gutes Produkt herzustellen kostet einfach<br />
Zeit, und die nehmen wir uns.“<br />
Abgesehen vom Engagement für innovative Produkte ist das<br />
unter dem Namen Estrella Galicia firmierende Lager weiterhin<br />
umsatzstärkstes Zugpferd. Immerhin fast fünf Millionen Hektoliter<br />
Bier will Estrella Galicia 2023 verkaufen. Weil die bisherige<br />
Produktionsstätte Agrela in A Coruña mit neun Abfülllinien an<br />
ihre Kapazitätsgrenze stößt, investiert man in eine neue Fabrik.<br />
Hier stand eine Fläche von insgesamt 500.000 Quadratmeter zur<br />
Verfügung.<br />
Einer der wichtigsten Technologiezulieferer von Hijos de Rivera<br />
ist das in Dortmund ansässige Unternehmen KHS. Insgesamt fünf<br />
Linien in den Behälterkategorien Glas, Getränkedose und Keg hat<br />
der Maschinen- und Anlagenbauer aus Deutschland bisher nach<br />
A Coruña geliefert. Zu den jüngsten gemeinsamen Projekten zählt<br />
etwa eine schlüsselfertige Dosenlinie mit einer Kapazität bis zu<br />
72.000 Behälter pro Stunde. Teil dieser Anlage sind zwei Verpackungsmaschinen:<br />
Einerseits ein Innopack Kisters Nature<br />
Multipacker für den Hochleistungsbereich, in der die Getränkebehälter<br />
ganz ohne Folie oder Karton nur durch lösbare Klebepunkte<br />
zu Packs von vier oder sechs Dosen zusammengefasst<br />
werden.<br />
Über ein Papiereinschlagmodul verfügt andererseits eine Innopack<br />
Kisters TSPP, die 12 bis 24 Behälter statt in Schrumpffolie in<br />
Papier wickelt und für eine Faltung und Verleimung im Packprozess<br />
sorgt. Ziel beider Packer ist es, optimierte Lösungen mit<br />
möglichst geringem Materialverbrauch anzubieten und gleichzeitig<br />
den CO 2<br />
-Fußabdruck der Verpackung zu verringern. Parallel<br />
wurde eine bereits bestehende KHS-Dosenlinie mit einer Leistung<br />
bis zu 60.000 Behälter pro Stunde ebenfalls um einen Innopack<br />
Kisters Nature Multipacker erweitert.<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
01<br />
02<br />
01 Prozess- und Fülltechnik für Getränke: Links der Kurzzeiterhitzer,<br />
rechts der Dosenfüller<br />
03<br />
02 Die Dosenlinie im Überblick: Hinten Pasteur und Füller,<br />
in der Mitte zwei Packer und vorne die Palettierung<br />
03 Schont Ressourcen: Die in Papier eingeschlagenen Packs<br />
bedienen ein stark wachsendes Bedürfnis von Verbrauchern<br />
VERPACKUNGSLÖSUNG MIT ALLEINSTELLUNG<br />
Garcia erklärt die Verpackungen: „Traditionell haben wir unsere<br />
Getränkedosen immer in Kartons verpackt, um keine Kunststofffolie<br />
verwenden zu müssen. Uns ist es wichtig, dass die Verpackungslösungen<br />
unserer Produkte im Markt weiterhin eine<br />
Besonderheit darstellen. Deshalb haben wir uns für das Nature<br />
Multipack entschieden – eine Premiere im spanischen Markt.“<br />
Der Betriebsleiter ergänzt: „Ein wichtiger Teil unserer Aktivitäten<br />
dient der Ressourceneinsparung und der Verringerung des<br />
CO 2<br />
-Fußabdrucks. Das war einer der Gründe, warum wir uns bei<br />
unserer neuesten Dosenlinie erneut für KHS entschieden haben.<br />
Der Maschinen- und Anlagenbauer konnte bei uns nicht nur mit<br />
dem Linien-Layout, sondern auch mit dem niedrigsten Energieverbrauch<br />
im Markt punkten. Über die Implementierung besonders<br />
energieeffizienter Technologien hinaus nutzen wir beispielsweise<br />
Methoden zur Energierückgewinnung. Und wir denken intensiv<br />
über die Verpackung unserer Produkte nach: Wie können<br />
wir noch mehr Material einsparen? Welche Werkstoffe sind dabei<br />
kreislauffähig, weisen eine positive Ökobilanz auf und gelten<br />
gleichzeitig als ökonomisch nachhaltig?“<br />
Neben Sekundärverpackungen wie dem Nature Multipack oder<br />
dem Papiereinschlag von KHS setzt man bei Estrella Galicia deshalb<br />
inzwischen bei der Primärverpackung verstärkt auf die Getränkedose:<br />
„Wir sind davon überzeugt, dass sie aufgrund ihrer<br />
ausgezeichneten Recyclingfähigkeit und ihres einfachen Handlings<br />
für die Verbraucher eine zunehmend größere Rolle spielen<br />
wird“, meint Garcia abschließend.<br />
FAZIT UND AUSBLICK<br />
Produktionsdirektor Carlos Bao resümiert: „Mit KHS haben wir<br />
für diese Entwicklung definitiv den richtigen Technologieanbieter<br />
an unserer Seite.“ Besonders schätzt er die reibungslose Abstimmung<br />
und Zusammenarbeit zwischen dem Projektteam einerseits<br />
und der Montage und Inbetriebnahme andererseits. Am wichtigsten<br />
sind für ihn vor allem der lokale Service und die Betreuung<br />
durch die spanische Niederlassung vor Ort. „Wir sind sehr<br />
zufrieden mit unserer neuen Anlage und vor allem der Verpackungslösung.<br />
Wenn man ein Pionier sein will, ist es gut zu wissen,<br />
dass man sich auf seine Partner verlassen kann. In dieser<br />
Hinsicht haben wir alles richtig gemacht.“ Und damit das auch in<br />
Zukunft so bleibt, wurden beim Dortmunder Systemanbieter,<br />
rechtzeitig für den Umzug in die neue Brauerei, zwei weitere<br />
Turnkey-Linien mit einer Kapazität von jeweils 72.000 Einweg-<br />
Glasflaschen pro Stunde bestellt.<br />
Bilder: KHS / Frank Reinhold<br />
www.khs.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
KHS GmbH<br />
Juchostraße 20, 44143 Dortmund<br />
Tel. 0231 5690<br />
E-Mail: webmaster@khs.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 15
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
FRAUNHOFER-EINRICHTUNG UNTERSTÜTZT<br />
MISCHEN FÜR<br />
DIE ZELLE<br />
In der Forschungsfertigung Batteriezelle FFB<br />
(Fraunhofer FFB) findet auch ein Dispergiersystem<br />
Anwendung. Die F&E-Anlage ist Teil<br />
einer Musterlinie in der Fraunhofer-Einrichtung<br />
und unterstützt Anwender aus Forschung und<br />
Industrie bei der Erprobung von<br />
Fertigungsprozessen.<br />
Der Maschinen- und Anlagenbauer Ystral unterstützt die<br />
in Münster ansässige Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung<br />
Batteriezelle FFB (Fraunhofer FFB)<br />
mit einer Misch- und Dispergieranlage. Sie dient der<br />
Erprobung von Fertigungsprozessen sowie neuer Rezepturen in<br />
der Batteriezellproduktion. Das Dispergiersystem Batt-TDS Navi<br />
wurde speziell für F&E-Zwecke entwickelt und ermöglicht die<br />
Herstellung von Lithium-Ionen-Elektroden-Slurries mit Ansatzgrößen<br />
bis zu 12 l. Das System ist darüber hinaus noch in drei<br />
weiteren Baugrößen verfügbar. Diese werden für mittel- und<br />
großskalige Fertigungsprozesse zur Produktion von Kathodenoder<br />
Anoden-Slurries eingesetzt.<br />
Die Maschine saugt Pulverstoffe staubfrei und unter Vakuum<br />
in einen Flüssigkeitsstrom ein und ermöglicht dadurch eine Dispergierung<br />
der Pulverpartikel innerhalb von Millisekunden.<br />
Die Dispergierung von polymeren Bindemitteln, leitfähigen<br />
Kohlenstoffen und abrasiven Aktivmaterialien wird dabei entsprechend<br />
ihrer spezifischen physikalischen Eigenschaften und<br />
Strukturen angepasst.<br />
Ende vergangenen Jahres war die Batt-TDS Navi zunächst im<br />
FFB Workspace installiert worden. Das ist eine rund 400 m² große<br />
Forschungs- und Erprobungsfläche, wo das System bereits<br />
ersten Anwendern präsentiert wurde. Marcel Berling, wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter in der Gruppe Elektrodenfertigung an<br />
der Fraunhofer FFB freut sich: „Für uns ist das Rotor-Stator-<br />
Wirkprinzip der Dispergiertechnik von besonderem Interesse,<br />
da hierzu im wissenschaftlichen Kontext ansonsten nur wenig<br />
geforscht wird.“<br />
ZELLEN IM FOKUS<br />
In der FFB Prefab mit rund 6.800 m² Forschungsfläche ist die<br />
Misch- und Dispergieranlage nun Teil einer Musterlinie zur<br />
kleinskaligen Batteriezellproduktion. Im Fokus der Forschungsfabrik<br />
steht die Produktion von Pouchzellen und prismatischen<br />
Zellen, wie sie beispielsweise in E-Autos, in der Medizintechnik<br />
und Smart Devices eingesetzt werden.<br />
Zur Ystral-Anlage gehört neben der Batt-TDS Navi auch Handhabungsequipment<br />
für die Verarbeitung der pulverförmigen<br />
Rohstoffe. In einem Isolator lassen sich Säcke mit Gefahrstoffen<br />
wie NMC sicher öffnen und der Anwender kann die pulverförmigen<br />
Rohmaterialien dann sicher wiegen. Ein angedockter Pulvertrichter<br />
führt die Pulverstoffe ohne Umgebungskontakt der Batt-<br />
TDS zu. Teile der Anlage sind zudem eine flexibel erweiterbare<br />
Steuerung sowie mehrere fahrbare Pufferbehälter mit installiertem<br />
Mischer und einem Fassungsvolumen bis zu 50 l.<br />
Bilder: Ystral, Fraunhofer FFB<br />
www.ystral.com<br />
Forschung von oben: Grundriss der Prefab der Fraunhofer-Einrichtung<br />
Forschungsfertigung Batteriezelle FFB in Münster<br />
UNTERNEHMEN<br />
ystral gmbh maschinenbau +<br />
processtechnik<br />
Wettelbrunner Strasse 7<br />
79282 Ballrechten-Dottingen<br />
Tel. 07634 5603-0<br />
E-Mail: ystral@ystral.de<br />
16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
MODULARE FILTERKERZE<br />
Mit seiner modularen Filterkerze bietet Paco laut Eigenaussage eine flexible,<br />
kosteneffiziente, wartungs- und umweltfreundliche Lösung für verschiedenste<br />
Filtrationsanforderungen. Die Filtertechnologie besteht aus mehreren<br />
austauschbaren Modulen, die zusammen eine effiziente Filtereinheit<br />
bilden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Filterelementen, die komplett<br />
ersetzt werden müssen, lassen sich bei der modularen Filterkerze einzelne<br />
Segmente separat auswechseln oder reinigen. Ob unterschiedliche Porengrößen<br />
oder spezielle Materialien – durch den modularen Aufbau lässt sich<br />
die Filterkerze individuell anpassen, um genau die Filtrationsanforderungen zu erfüllen, die benötigt werden. Ein<br />
weiterer Vorteil ist die einfache Handhabung. Leichte, handliche Module lassen sich im Handumdrehen austauschen,<br />
was die Stillstandzeiten der Anlagen minimiert. Und nicht zuletzt machen weniger Abfall und die Möglichkeit zur<br />
Wiederverwendung einzelner Module diese Lösung besonders nachhaltig. Das bedeutet für den Nutzer Kosteneinsparungen<br />
und eine längere Lebensdauer seiner Filtereinheit.<br />
www.pacogruppe.de<br />
FERRITISCHE PARTIKEL LEICHT<br />
ABTRENNEN<br />
In etlichen Prozessen müssen feinste metallische<br />
Partikel abgetrennt werden, ohne die<br />
Filtration zu belasten. Der Deckel der WTMF-Magnetfiltergehäuse<br />
von Wolftechnik sind dafür<br />
mit Hüllrohren versehen. Die Eisenpartikel<br />
gelangen mit der Flüssigkeit ins Filtergehäuse.<br />
Dort werden sie vom starken Magnetfeld der<br />
Stäbe angezogen und bleiben an deren Oberfläche<br />
haften. Die je nach Gehäuse 5, 7 oder 9<br />
herausziehbaren Magnetstäbe sind aus Neodym<br />
mit einer Feldstärke von jeweils 1,2 Tesla<br />
(12.000 Gauss). Die Hüllrohre im Deckel bieten<br />
den Vorteil,<br />
dass die auf<br />
den Hüllrohren<br />
abgetrennten,<br />
ferritischen<br />
Partikeln nach<br />
dem Herausziehen<br />
der<br />
Magneteinsätze<br />
sehr einfach<br />
von den<br />
Hüllrohren<br />
entfernt<br />
werden<br />
können. Auf die Filtratqualität haben die<br />
Magnetstäbe keinen Einfluss, da diese durch die<br />
eingesetzten Filtermedien und deren Filterfeinheit<br />
bestimmt wird.<br />
Bei einem maximalen Betriebsdruck von 10 bar<br />
und einer maximalen Betriebstemperatur von<br />
80 °C eigenen sich WTMF-Magnetfiltergehäuse<br />
zur Standzeitverlängerung vorhandener Filter.<br />
Eingesetzt werden können sie als Vorfilter zum<br />
Schutz für Pumpen, Ventile und Düsen. Als<br />
Nachfilter zur Separation allerfeinster Eisenteilchen.<br />
Oder als Partikelfilter für Prozessflüssigkeiten<br />
bei mechanischen Bearbeitungen zum<br />
Beispiel in Spül- und Entfettungsbädern.<br />
www.wolftechnik.de<br />
ALTHEN GRÜNDET<br />
PARTNERSCHAFT<br />
Althen Sensors und<br />
Controls sowie<br />
M&L Smarter Solutions<br />
haben eine Partnerschaft<br />
geschaffen, um maßgeschneiderte<br />
IIoT-Lösungen<br />
anzubieten, die die<br />
Erfassung, Analyse und Steuerung von Produktionsabläufen<br />
ermöglichen. Bisher stehen fehlende Standards und ein<br />
Füllhorn an Protokollen, Gateways, Funkstandards und<br />
Schnittstellen einer Plug-and-play-Nutzung im IIoT im Weg.<br />
Gemeinsam ist bei allen Anwendern aber der Bedarf, die<br />
physikalische Welt über Sensoren zu erfassen und mit der<br />
digitalen Welt zu verknüpfen, um die Messdaten für die<br />
weitere Generierung von Mehrwerten nutzbar zu machen. Dr.<br />
Timo Hartmann (Bild li.), Althen und Matthias Mauer (M&L)<br />
sind sich sicher: „Die Verknüpfung von Business-Intelligence-<br />
Lösungen mit Soft- und Hardware ermöglicht maßgeschneiderte<br />
IIoT-Lösungen. Das Erfassen, Verfolgen, Analysieren und<br />
Steuern von Produktionsabläufen steht dabei Mittelpunkt.“<br />
www.althensensors.com<br />
INSPEKTIONSMASCHINE VERKÜRZT DIE<br />
TIME-TO-MARKET ZEITSPANNE<br />
Körber stellt laut Eigenaussage seine schnellste Inspektionsmaschine<br />
für die Pharmaindustrie vor: Mit einem Durchsatz<br />
von 1.000 Behältern pro Minute kann die DE.SY.RE 1000 „die<br />
Zeit bis zur Markteinführung von Medikamenten sehr<br />
verkürzen. Sie steigert die Produktionsgeschwindigkeit,<br />
optimiert die Qualitätssicherung und ermöglicht die Herstellung<br />
von Blockbuster-Medikamenten in Rekordzeit“. Spritzen<br />
oder Karpulen werden in Nestern in die Maschine geladen und<br />
erschütterungsfrei und ohne Glas-zu-Glas-Kontakt dem<br />
Inspektionsprozess zugeführt. Das minimiert die Bläschenbildung<br />
und damit die False-Reject-Rate. Das Vakuum-Handling-<br />
System verringert die Reibung an den Behältern innerhalb der<br />
Maschine. So lassen sich Beschädigungen der Behälter sowie<br />
Glasbruch reduzieren und Stillstandszeiten verhindern.<br />
www.koerber-pharma.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 17
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
DREHROHROFEN MODERNISIERT<br />
GRÜNE<br />
LÖSUNGSMITTEL<br />
Effektiver Umbau:<br />
Durch die Energie aus<br />
dem Drehrohrofen<br />
spart das Unternehmen<br />
rund ein Viertel Gas<br />
und 1.482 Tonnen CO 2<br />
im Jahr<br />
Ein Unternehmen spart durch den Komplettumbau des hauseigenen<br />
Drehrohrofens und dem Konzept Waste-to-Energy rund 25 Prozent Energie.<br />
Auch der CO 2<br />
-Fußabdruck wird um 1.482 Tonnen pro Jahr verringert.<br />
Bereits seit Jahrzehnten betreibt der Lösemittelspezialist<br />
Richard Geiss aus Offingen Kreislaufwirtschaft. So sparen<br />
laut Unternehmensangaben einige der Destillate bis zu<br />
90 % CO 2<br />
im Vergleich zu Frischware ein. Bis zu 50.000 Tonnen<br />
Altware kann der Hersteller pro Jahr zu hochreinen Destillaten<br />
aufarbeiten. Durch den modernisierten Drehrohrofen sparen<br />
sie nun rund ein Viertel der Energie für den Destillationsprozess<br />
ein. Weiterhin hat sich durch die Modernisierung des Drehrohrofens<br />
auch der Umfang der Stoffe, die dort verwertet werden können,<br />
deutlich erweitert. Das hat auch die Verbrennungskapazität<br />
verdoppelt: von 3.000 Tonnen auf 6.000 Tonnen pro Jahr.<br />
STROMVERSORGUNG FAST AUTARK<br />
Nicht nur Heizenergie, sondern auch 65 Prozent des benötigten<br />
Stroms produziert das Unternehmen selbst, in Form von Wasserkraft<br />
und Solarenergie. Der Lösemittelspezialist verbraucht im<br />
Jahr rund drei Millionen Kilowattstunden Strom, so viel wie<br />
knapp 750 Vier-Personen-Haushalte. Rund zwei Drittel davon<br />
kommen von einem Wasserkraftwerk sowie einer Photovoltaikanlage<br />
am Standort in Offingen. Den Großteil des produzierten<br />
Stroms liefert das Wasserkraftwerk am Standort, das der Lösemittelspezialist<br />
bereits seit Jahrzehnten betreibt. Rund zwei Drittel<br />
des Stroms fließen daraus jährlich in die Produktion. Seit 2014<br />
ergänzt eine Solaranlage die Stromerzeugung am Standort. Mehr<br />
als 260.000 kWh pro Jahr kommen von der PV-Anlage, die ebenfalls<br />
zu 100 Prozent direkt in das Unternehmen einspeist.<br />
Hintergrund: Eine Studie des Verbands der chemischen Industrie<br />
(VCI) aus dem Jahr 2019 hat gezeigt: Eine treibhausgasneutrale<br />
Chemie in Deutschland ist technologisch möglich; der<br />
Schlüssel zu null CO 2<br />
liegt dabei vor allem in der Art der Energieversorgung.<br />
Aktuell kommt diese immer noch zu großen Teilen<br />
aus fossilen Energieträgern.<br />
Bilder: Ingo Jensen/Richard Geiss<br />
www.geiss-gmbh.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Richard Geiss GmbH<br />
Lüßhof 100, 89362 Offingen<br />
Tel. 08224 807 0<br />
E-Mail: info@geiss-gmbh.de<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
Reeeeiiinnnnnniiiggguunnnnnnggg<br />
Sprrrr ühhhttrrrr occkknnnnnnuunnnnnnggg<br />
Veeeerrrrfahhhrrrr eeeennnnnnstteeeecchhhnnnnnniiikk<br />
SSDX<br />
Neeeeeeeehmmeeeeeeeennnnnn SSiiiiieeeeeeee Koonnnnnntttaaaakttt<br />
wwwwwwwww...ddddddiiiiivvaaaa--dddddduuuueeeeeeeessseeeeeeeennnnnn...ddddddeeeeeeee<br />
mmiiiiittt uuuunnnnnnsss aaaauuuuff! iiiiinnnnnnffoo@ddddddiiiiivvaaaa--dddddduuuueeeeeeeessseeeeeeeennnnnn...ddddddeeeeeeee<br />
+4499 (0000) 440000/85 17 000099 0000<br />
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
PARAMETER FÜR TRINKWASSERÜBERWACHUNG ABDECKEN<br />
Trios, ein Anbieter von optischer Sensorik hat die TW Master Series speziell für die Trinkwasseranalytik entwickelt. Beginnend<br />
mit dem TW Turb und dem TW ph/EC als erste Module, deckt die TW Master Series die kritischen Parameter ab, die für die<br />
Trinkwasserüberwachung unerlässlich sind, darunter Nitrat, gelöster Sauerstoff, Chlor und microFlu-Parameter wie Tryptophan,<br />
Chlorophyll, Cyanobakterien, cdom und PAH. Die Serie hat eine modulare Bauweise und ermöglicht<br />
Kombinationen von Parametern, um unterschiedliche Anwendungsanforderungen zu erfüllen. In<br />
einer Reihe installiert, ermöglichen die Sensoren die gleichzeitige Analyse mehrerer Parameter in nur<br />
einer Bypass-Installation und vereinfachen so die Überwachungsverfahren. Darüber hinaus ermöglicht<br />
die Integration des TW PS300 Versorgungs- und Kommunikationsmoduls eine nahtlose<br />
Datenübertragung an bestehende Systeme. Durch die interne Kalibrierungsspeicherung<br />
entfällt die Notwendigkeit einer Neukalibrierung, wenn der Sensor verlegt wird.<br />
www.trios.de<br />
LABORSIEBMASCHINE ZUR<br />
FÖRDERUNG<br />
Fritsch aus Idar-Oberstein hat der<br />
Hochschule Geisenheim University<br />
eine neue Laborsiebmaschine gespendet.<br />
Um die Lehre des Bachelor- und<br />
Masterstudiengangs Lebensmittelsicherheit<br />
in Theorie und Praxis zu<br />
unterstützen, hat der Spezialist für<br />
Labor- und Technikumsmühlen zur<br />
Probenvorbereitung sowie Messgeräte zur Partikelgrößenanalyse<br />
der Universität die Laborsiebmaschine A-3 Pro geschenkt.<br />
Diese erfüllt eine grundsätzliche Funktion in der <strong>Verfahrenstechnik</strong>:<br />
das Trennen von Partikeln sowie die Analyse der<br />
Partikelgrößenverteilung von Feststoffen und Suspensionen.<br />
Bei der A-3 Pro werden mit Hilfe eines elektromagnetischen<br />
Antriebs die Siebe in eine Vertikalschwingung versetzt. Dabei<br />
ermöglicht das Gerät laut Hersteller durch konstruktiv<br />
verbaute elektronische Mess- und Regeltechnik immer wieder<br />
gleichbleibende Prozessparameter wie Amplitude und Zeit.<br />
Das sich somit vertikal in Bewegung gesetzte Siebgut passiert<br />
dann wiederholend die eingesetzten Siebe mit den unterschiedlichsten<br />
Maschenweiten.<br />
www.fritsch.de<br />
STABILE TRICHTERMÜHLE<br />
Die Trichtermühle RS 45090 von Getecha hat eine Schnittbreite<br />
von 900 mm und verarbeitet laut Hersteller mit einem<br />
stündlichen Durchsatz bis zu 900 kg runde, eckige und stark<br />
verrippte Produktionsreste aus verschiedenen Kunststoffen<br />
oder glasfaserverstärkten Materialien. Um die Öffnung<br />
(925 x 620 mm) zu verschließen,<br />
lässt sich eine klappbare<br />
Schurre ergänzen. Auch ein<br />
zusätzlicher seitlicher Bypasstrichter<br />
für Langteile ist<br />
optional möglich. Im Mahlraum<br />
des Geräts arbeitet ein<br />
Drei-Messer-Rotor mit<br />
Schwungmasse und zusätzlichem dritten Statormesser. Diese<br />
Konfiguration verbessert laut Hersteller die Verarbeitung stark<br />
verrippter Teile und verhindert ein allzu tiefes Eintauchen der<br />
Reststücke. Sowohl die Innenseiten des Trichters als auch das<br />
Mahlgehäuse sind mit gehärteten Verschleißschutzplatten<br />
ausgekleidet, die sich, sobald die Abnutzung es erforderlich<br />
macht, austauschen lassen. Die Mühle hat einen lastabhängig<br />
gesteuerten und somit energieeffizienten 45kW-Antrieb mit<br />
integriertem Überlastschutz.<br />
www.getecha.de<br />
WETTBEWERBSFÄHIG BLEIBEN IN DER PROZESSINDUSTRIE<br />
Schneider Electric möchte unter anderem mit Digitalisierung und Automatisierung in der Prozessindustrie<br />
nachhaltig wirtschaften. Dabei gilt IoT-Digitalisierung als Schlüsseltechnologie. Schneider Electric erklärt<br />
dazu: „Chemieunternehmen, die auf eine durchgängige Digitalisierung setzen, konnten mit IoT ungeplante<br />
Stillstandszeiten um durchschnittlich 30 Prozent reduzieren, die Gesamtanlageneffektivität (OEE) um<br />
20 Prozent steigern und den Energieverbrauch um 15 Prozent senken.“ Erreicht werden soll das unter<br />
anderem mit der Zusammenführung von Energie- und Prozessinformationen (Ecostruxure Automation<br />
Expert). Einer offenen und softwaredefinierten Entwicklungsplattform für die Automatisierungstechnik.<br />
www.se.com
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
WASSERSTOFFVERDICHTUNG MIT SCHRAUBENKOMPRESSOREN<br />
REAKTIVES SICHER<br />
VERDICHTEN<br />
Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft und ist ein wichtiger Baustein<br />
zur Dekarbonisierung der Industrie. Das dazugehörige Thema Verdichtung ist<br />
bei einem Kompressorspezialisten schon lange auf der Agenda. Besonders<br />
erwähnenswert sind dabei zwei Baureihen.<br />
Wasserstoff ist das leichteste vorkommende Element,<br />
wodurch eine Verdichtung grundsätzlich erschwert<br />
wird. Da es bezogen auf den Volumenstrom eine<br />
sehr niedrige Energiedichte aufweist (Energiegehalt<br />
pro Volumeneinheit), müssen bei großen Elektrolyseanlagen<br />
auch dementsprechend hohe Volumenströme verdichtet werden,<br />
was sich auf die Baugrößen und damit auf Investitionskosten und<br />
Aufstellungsflächen des Maschinenequipments auswirkt. Außerdem<br />
ist Wasserstoff sehr reaktiv, also leicht entzündlich. Besondere<br />
Beachtung gilt daher dem erforderlichen Explosionsschutz.<br />
Die Bildung eines zündfähigen Gemisches mit dem Luftsauerstoff<br />
muss auf jeden Fall vermieden werden.<br />
Für die Verdichtung von Wasserstoff im Niederdruckbereich<br />
stellen Schraubenkompressoren eine sinnvolle Lösung oder<br />
auch Ergänzung zu Hochdruckkompressoren dar. Durch ihre<br />
bauartbedingte innere Verdichtung ohne freie Massenkräfte<br />
sind Schrauben vor allem zuverlässige und flexible Dauerläufer<br />
mit geringster Wartungsintensität und vergleichsweise geringen<br />
Betriebskosten im Voll- und Teillastbetrieb. Das Sortiment von<br />
Aerzen umfasst sowohl ölfreie (Baureihen VRA und VRW) als<br />
auch ölgeflutete (Baureihe VMY) Ausführungen. Alle Lösungen<br />
werden von den Prozessgasspezialisten passgenau auf den kundenindividuellen<br />
Prozess abgestimmt.<br />
EFFIZIENZ UND ERHÖHTER DIFFERENZDRUCK<br />
Die ölfreien Verdichter der Baureihe VRW (Volumenströme bis<br />
6.000 m 3 /h, Differenzdrücke von 3 bis 9 bar) wurden speziell für<br />
die Verdichtung von gesättigtem Elektrolyse-Wasserstoff mit bisher<br />
unerreichter Effizienz und Differenzdruck entwickelt. Die<br />
Verdichtung basiert auf dem Prinzip der ölgefluteten Schraubenverdichter<br />
– mit einem kleinen, aber feinen Unterschied: Das Öl<br />
FÜR DIE VERDICHTUNG VON<br />
WASSERSTOFF STELLEN<br />
SCHRAUBENKOMPRESSOREN EINE<br />
SINNVOLLE ALTERNATIVE DAR<br />
wurde durch Wasser ersetzt. Das Wasser dient sowohl zur Kühlung<br />
des Gases als auch zur Spaltabdichtung und ermöglicht eine<br />
Verdichtung auf höhere Differenzdrücke mit noch höherem Wirkungsgrad.<br />
Somit kann diese Stufe eine zweistufige Anlage mit<br />
klassischen ölfreien Schraubenverdichtern ersetzen und ist dabei<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
GEMÜ P40, D40 und S40<br />
mit Stellungsrückmelder GEMÜ 12A0<br />
Perfektes Bindeglied:<br />
Die ölfreien Schraubenverdichter<br />
bringen große<br />
H2-Volumenströme auf<br />
höhere Zwischendrücke<br />
sogar noch energieeffizienter. Für den Anwender ergeben sich<br />
dadurch Vorteile hinsichtlich Aufstellfläche sowie Investitionsund<br />
Betriebskosten.<br />
DIFFERENZDRÜCKE UND MAXIMALE<br />
FLEXIBILITÄT<br />
Die öleingespritzten Schraubenverdichter der Baureihe VMY<br />
(s. Aufmacherbild) liefern die höchsten Differenzdrücke im<br />
Aerzen Produktportfolio (Volumenströme von 190 bis<br />
23.000 m 3 /h, Differenzdrücke von 3 bis 20 bar). Sie sind unempfindlich<br />
gegenüber schwankenden Prozessparametern<br />
und Gaszusammensetzungen und mit einem Steuerschieber<br />
zur stufenlosen Regelung des Volumenstroms ausgestattet. Der<br />
Antrieb des Nebenrotors erfolgt nicht über Steuerzahnräder<br />
(wie bei ölfreien Verdichtern), sondern über direkte Kraftübertragung<br />
des angetriebenen Rotors. Die Öleinspritzmenge regelt<br />
die Auslasstemperatur und stellt bei Gasen mit kondensierbaren<br />
Bestandteilen sicher, dass stets oberhalb der spezifischen<br />
Taupunkttemperaturen verdichtet wird. So wird das Ausfallen<br />
von Wasser ins Öl-/Gasgemisch zuverlässig verhindert.<br />
Bilder: Aerzen<br />
www.aerzen.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Aerzener Maschinenfabrik GmbH<br />
Reherweg 28, 31855 Aerzen<br />
Tel. 05154 810<br />
E-Mail: info@aerzen.com<br />
Neue Plattformgeneration<br />
Lean. Effective. Agile. Platformized.– das Versprechen für<br />
innovative, plattformbasierte Ventile:<br />
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• Optimale Anpassung an Betriebs- und Anlagenverhältnisse<br />
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KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
MULTIPORT-MEMBRANVENTILE<br />
ZEIT, ENERGIE UND EINBAUPLATZ SPAREN<br />
Wenn Ingenieure Multiport-Membranventile<br />
anstatt herkömmlicher Ringsysteme einsetzen,<br />
lässt sich damit Energie und Einbauplatz sparen.<br />
Wie das funktioniert, beschreibt dieser Artikel.<br />
In der pharmazeutischen und biotechnischen Industrie steigt<br />
der Druck, Anlagen weiter zu optimieren. Gefordert sind dann<br />
neben einem höheren Automatisierungsgrad vor allem auch<br />
eine bessere Energie-, Zeit- und Raumeffizienz. Hier können<br />
die Robolux-Multiportventilmodule von Bürkert Fluid Control<br />
Systems bei der Umsetzung helfen. Mit ihnen lassen sich komplexe<br />
Knotenpunkte mit einer großen Anzahl von Teilnehmern<br />
und Funktionen realisieren, die wenig Platz benötigen und gute<br />
fluidische Eigenschaften haben.<br />
Zudem lassen sie sich wegen des geringeren Totraums schneller<br />
reinigen als herkömmliche Ringsysteme aus Y- und T-Memb-<br />
KOMPAKTE KREUZUNG – SICHER REALISIERT<br />
Mit Robolux-Multiportventilmodulen von Bürkert lassen<br />
sich komplexe Knotenpunkte mit einer großen Anzahl<br />
von Teilnehmern und Funktionen kompakt realisieren.<br />
Das spart Platz, verbessert<br />
fluidische Eigenschaften<br />
und lässt sich<br />
schneller reinigen als<br />
herkömmliche Ringsysteme<br />
aus Y- und<br />
T-Membranventilen.<br />
ranventilen, bei denen abhängig von der Einbaulage der Ventile<br />
eine hundertprozentige Restentleerung nicht immer möglich ist.<br />
Je nach der Ventilposition im Ring kann der Reinigungsaufwand<br />
sehr material-, energie- und zeitintensiv sein.<br />
WENIGER TOTRAUM<br />
Basierend auf der Membranventiltechnologie verbinden die<br />
patentierten Multiport-Ventile unabhängige Umschaltfunktionen<br />
für zwei Prozesse in einem Gehäuse mit nur einer Membran<br />
und nur einem Doppelantrieb. Ein solches Ventil benötigt dann<br />
etwa 40 % weniger Platz und lässt sich einfacher einbauen.<br />
Das geringe Innenvolumen und die Reduzierung von Totraum<br />
beschleunigen zudem die Reinigung und verringern den Energieeinsatz,<br />
da sie bei Sterilisationsprozessen schneller aufheizen<br />
und abkühlen. Das reduziert die Nebenzeiten für die Reinigung<br />
und die Prozesseffizienz steigt. Von kürzeren Sterilisationszeiten<br />
profitiert zudem die Lebensdauer der Membranen, weil sich der<br />
thermische Stress reduziert. In Folge sinkt der Wartungsbedarf.<br />
Auch in anderen Bereichen wie bei der Medientrennung im Rahmen<br />
von Chromatografie-Verfahren profitieren Anwender von<br />
diesen Vorteilen der Mehrwege-Membranventilen.<br />
Bilder: Bürkert<br />
www.buerkert.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Bürkert GmbH & Co. KG<br />
Christian-Bürkert-Str. 13-17,<br />
74653 Ingelfingen<br />
Tel. 07940 100<br />
E-Mail: info@burkert.com<br />
22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
WASSERAUFBEREITUNG MIT TURBOGEBLÄSEN<br />
Die Kaeser-Turbogebläse mit Volumenströmen bis 16000 m³/h und<br />
Differenzdrücken bis 1,3 bar sorgen für ölfrei verdichtete Prozessluft im<br />
Niederdruck. Anlagenbetreiber setzen diese häufig zur Luftversorgung in<br />
den Belebungsbecken von kommunalen und industriellen Abwasseraufbereitungsanlagen<br />
ein. Weitere Applikationen sind Flotation, Fermentation<br />
und Fluidisierung bis hin zur Erzeugung von Blas- und Feuerungsluft.<br />
Neben einer hohen Energieeffizienz bieten die Gebläse eine<br />
intelligente Konzeption. Ein High-Speed-Motor treibt das Turbolaufrad direkt an, die Welle ist magnetgelagert. Damit<br />
arbeitet die Lagerung völlig schmiermittel- und verschleißfrei, was weniger Instandhaltungsaufwand bedeutet. Die<br />
intelligente Magnetlagerung ist gegen Netzspannungsausfall abgesichert, überwacht und steuert in jedem Betriebspunkt<br />
aktiv die Rotorposition. Dadurch lässt sich auch ein sehr breiter Regelbereich für den Volumenstrom realisieren.<br />
Zum Stopp der Prozessluftversorung kann der Motor energiesparend in Stillstand versetzt werden. Ein außenluftunabhängiges<br />
Kühlkonzept der Kernkomponenten bewahrt diese vor Feinstaubeintrag und sorgt damit für einen langen,<br />
unterbrechungsfreien Betrieb.<br />
www.kaeser.com<br />
PUMPEN FÜR SO ZIEMLICH ALLES<br />
Lutz Pumpen ist ein Hersteller mit Sitz in Wertheim<br />
am Main und bietet Pumpenlösungen für verschiedene<br />
Branchen. Anwendungsfelder sind in der Chemieund<br />
Lebensmitteltechnik, beim Fördern von Farben,<br />
Lacken, Ölen und Fetten sowie Wasser und Abwasser.<br />
Von vielfältigen Pumpentypen, über<br />
Durchflussmessgeräte bis hin zu<br />
Systemlösungen erfüllt das<br />
Unternehmen viele Anforderungen<br />
der Nutzer. Zum Beispiel bei den<br />
Fasspumpen: Die besteht aus zwei<br />
Hauptelementen: Dem Motor und<br />
dem Pumpwerk. Der Motor dient<br />
als Antrieb und ist für die Förderleistung<br />
der verschiedenen Anforderungen zuständig.<br />
Anwendungsbereiche sind zum Beispiel fördern<br />
von Kleinmengen im Labor, in der Industrie, bei der<br />
Restentleerung, dem Mischen und Pumpen sowie in<br />
der Lebensmittelindustrie. Um sofort loszulegen,<br />
bietet der Hersteller auch Fasspumpensets in<br />
unterschiedlichen Varianten an. Optional lassen sich<br />
die Pumpen auch mit einem Durchflussmesser<br />
kombinieren. Die Pumpen sind nach anerkannten<br />
Normen und Vorschriften zugelassen und erfüllen die<br />
Anforderungen von IEC, ATEX, UL, PTB, VDE und CE.<br />
www.lutz-pumpen.de<br />
NACHHALTIGER FORTSCHRITT IN DER<br />
DICHTUNGSTECHNIK<br />
Das Unternehmen Klinger hat<br />
sein Dichtungsmaterial Gaja<br />
vorgestellt. Laut Angaben ist<br />
das nicht nur ein weiteres<br />
Dichtungsmaterial – es ist der<br />
Beweis für das Engagement von<br />
Klinger für Nachhaltigkeit.<br />
Denn die Entwickler wählten<br />
die Rohstoffe für das Dichtungsmaterial<br />
sorgfältig nach ihren nachhaltigen Eigenschaften<br />
aus. So verzichteten sie bewusst auf die Verwendung<br />
von Farbpigmenten und Mineralölen, um unnötige<br />
Umweltbelastungen zu vermeiden. Der Einsatz des neuen<br />
Dichtungsmaterials kommt nicht nur der Umwelt zugute,<br />
sondern verbessert auch das Markenimage von Unternehmen.<br />
Da Verbraucher zunehmend umweltfreundliche<br />
Produkte bevorzugen (auch in der <strong>Verfahrenstechnik</strong> und<br />
Prozessindustrie), heben sich Unternehmen, die nachhaltige<br />
Lösungen wie Gaja einsetzen, als Vorreiter in ihrer Branche<br />
ab. Deshalb ist sich Klinger sicher, dass das Einsetzen<br />
umweltfreundlicher Alternativen das Geschäftsergebnis<br />
verbessert und jeder einen spürbaren Beitrag zum Kampf<br />
gegen den Klimawandel leistet. Mehr zum Dichtungsmaterial<br />
auf der Webseite des Unternehmens.<br />
www.klinger.de<br />
NEUE ÖLFREIE VAKUUMPUMPEN<br />
Zu den trockenlaufenden Modellen von Edwards Vacuum gehören die ölfreien Vakuumpumpen<br />
EDP 80 - 400 für die chemische Industrie. Die Konstruktion dieser Baureihe basiert auf der berührungslosen<br />
Klauentechnologie. Anhand ihrer vertikalen Bauweise verhindert die Pumpe laut<br />
Unternehmen die Ansammlung von Partikeln und soll für eine langlebige Leistung sorgen. Ein<br />
weiterer Vorteil: Die EDP-Vakuumpumpe ist temperaturgesteuert. Die soll optimale Betriebsbedingungen<br />
ermöglichen: heiß für korrosive Anwendungen und kalt für andere Gase. Die trockenen<br />
Pumpenmodelle sind in den Saugvermögensklassen 80, 160, 250 und 400 m 3 h -1 verfügbar. Durch die<br />
trockene Bauart minimiert sich laut Edwards das Risiko von Prozess- und Abwasserkontaminationen,<br />
wie es bei nassen Vakuumtechnologien häufig der Fall ist. Alle EDP-Modelle sind für eine Mindestlebensdauer<br />
von rund 20 Jahren ausgelegt und können ein Jahr lang ohne Aufsicht betrieben werden.<br />
www.edwardsvacuum.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 23
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
AS-I AIRBOX FÜR DRUCKLUFT<br />
EINSPARPOTENTIAL<br />
GIBT ES IMMER<br />
Unnötigen Druckluftverbrauch zu verhindern,<br />
ist eine wichtige Maßnahme zur Erhöhung der<br />
Energieeffizienz. Eine intelligentere Druckluftinstallation<br />
kann effektiv dazu beitragen.<br />
Idealerweise erfolgt dies in der Nähe<br />
der pneumatischen Antriebe.<br />
Am Puls des<br />
Drucks: Das Gerät<br />
ermöglicht eine<br />
dezentrale<br />
Installation von<br />
Pneumatik-<br />
Aktoren<br />
Bei AS-Interface sorgt eine einzelne durchgehende Leitung<br />
zur Signalübertragung und Spannungsversorgung. Ein<br />
ähnliches Konzept bietet sich auch bei der Installation<br />
von Druckluftleitungen an. Die AS-i Airbox von ifm bietet<br />
genau diese Möglichkeit. Sie wird in unmittelbarer Nähe des<br />
pneumatischen Antriebs installiert. Die elektrische Versorgung<br />
und Ansteuerung erfolgen wie gewohnt über die AS-Interface-<br />
Leitung. Zusätzlich wird eine Druckluftleitung angeschlossen, die<br />
ebenfalls in einer Linientopologie alle Ventile versorgt – quasi<br />
eine Busleitung für Druckluft.<br />
TYPISCHE ANWENDUNG IN DER SILOTECHNIK<br />
Da die Abstände zwischen Airbox und dem Pneumatikzylinder<br />
sehr kurz sind, kann in der Regel der Pneumatikdruck im System<br />
reduziert werden. Trotzdem sind die Schaltzeiten kürzer.<br />
Zusätzlich ist das Volumen der bei jedem Schaltvorgang unter<br />
Druck gesetzten Schläuche geringer, was den Druckluftverbrauch<br />
weiter senkt. Der Verbrauch reduziert sich dabei proportional<br />
zur Länge des Pneumatikschlauchs zwischen Ventil und<br />
Pneumatikzylinder. Bei typischen Parametern in industriellen<br />
Anwendungen kann die Kostenersparnis schnell 1.000 Euro pro<br />
Jahr betragen – und das für einen einzigen Aktor. Dass bei kürzeren<br />
Schläuchen auch seltener Leckagen auftreten, ist hierbei noch<br />
gar nicht berücksichtigt. Der dezentrale Aufbau von Druckluft-<br />
Aktuatoren in einer Anlage senkt nicht nur die Kosten für den<br />
Druckluftverbrauch. Auch eine schnellere und einfache Installation<br />
und Inbetriebnahme kann zur Kostensenkung beitragen.<br />
Der Futtermittelhersteller Forfarmers setzt auf diese Technologie.<br />
Typische Anwendungsgebiete sind in den Betrieben zur Futter-<br />
mittelproduktion beispielsweise pneumatisch angetriebene Absperrschieber<br />
in Silos, die innerhalb der weitläufigen Anlagen<br />
verteilt sind. Die dezentrale Ansteuerung mit der AS-i Airbox<br />
macht die Inbetriebnahme nach Aussage der Verantwortlichen<br />
„so einfach wie noch nie.“ Gleichzeitig führen kürzere Schaltzeiten<br />
durch Dezentralisierung und Druckabsenkung sowie durch weniger<br />
Leckagen zu erheblichen Kostenersparnissen.<br />
AUCH FÜR DEN ATEX-BEREICH<br />
Mit Varianten der Airbox, die für den Betrieb in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen zugelassen sind, können weitere Anwendungsbereiche<br />
von der Technologie profitieren. Die Geräte haben in<br />
Verbindung mit einem entsprechenden Schlagschutz eine ATEX-<br />
Zulassung Gruppe II, Kategorie 3D. AS-i-Mastermodule, Gateways,<br />
IO-Module, Spannungsversorgungen sowie weiteres Zubehör<br />
runden das Spektrum ab.<br />
Bilder: ifm<br />
www.ifm.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
ifm electronic gmbh<br />
Friedrichstr. 1, 45128 Essen<br />
Tel. 0201 24220<br />
E-Mail: info@ifm.com<br />
24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
ROHRUMFORMGEHÄUSE FÜR<br />
MEMBRANVENTILE<br />
Vor dem aktuellen Hintergrund von Klimaschutz, Ressourcenschonung<br />
und hohen Energiepreisen ist die Prozessindustrie<br />
gezwungen, unter Berücksichtigung ökonomischer und<br />
ökologischer Aspekte zu produzieren. Selbst Kleinigkeiten<br />
können dabei helfen, den CO 2<br />
-Fußabdruck zu verbessern.<br />
Das beweisen Membranventile von Bürkert Fluid Control<br />
Systems, deren leichte Gehäuse bei SIP-Prozessen zum<br />
Energie- und Kostensparen beitragen. Die vor allem in<br />
sterilen Prozessen und hygienischen Anwendungen üblichen<br />
Membranventile mit herkömmlichen Schmiede- oder<br />
Gussgehäusen verbrauchen nicht nur bei der Herstellung<br />
relativ viel Energie, sondern auch im Betrieb: Bei SIP-Prozessen werden große Mengen teuren Reinstdampfes benötigt, um die<br />
massereichen Ventilkörper auf Sterilisationstemperatur zu bringen. Gleichzeitig verkürzt sich die Zeit, in der produziert werden<br />
kann, da sich die Gehäuse nur langsam erhitzen und abkühlen. Die leichteren Rohrumformgehäuse Tube Valve Body 3 sind hier<br />
eine Alternative. Bei einem 2-Zoll-Ventil beispielsweise kann die Gewichtsreduktion bis zu 75 Prozent betragen. Die Gehäuse<br />
heizen sich dadurch schneller auf und kühlen auch schneller wieder ab. Das wirkt sich positiv auf die Betriebskosten aus. Bei einer<br />
Temperaturdifferenz von 100 K können sich pro SIP-Zyklus Energieeinsparungen von über 50 Prozent ergeben. Die Produktion wird<br />
nachhaltiger, der CO 2<br />
-Fußabdruck des Prozesses reduziert sich. Gleichzeitig steigt die Produktivität der Anlage, da sich durch den<br />
schnellen Aufheiz- und Abkühlprozess die Nebenzeiten für die Reinigung verkürzen. Außerdem haben die temperaturempfindlichen<br />
Membranen weniger thermischen Stress. Je nach Anwendung kann sich ihre Lebensdauer dadurch mehr als verdoppeln. Das<br />
verlängert die notwendigen Servicezyklen und reduziert den kohlenwasserstoffintensiven Elastomer-Müll.<br />
www.buerkert.de<br />
SCHLAUCHPUMPE FÜR FLUIDE<br />
UND PASTEN<br />
Peristaltik- oder Schlauchpumpen fördern Fluide schonend,<br />
selbst bei hohem Feststoffanteil. Mit der Baureihe Peripower<br />
nutzt Flux die Vorteile dieser Technik und bietet eine breite<br />
Palette an Ausführungen. In der kleinsten Variante fördert<br />
eine DN10-Schlauchpumpe mit 50 U/min rund 150 l/h. Sie hat<br />
einen 0,37-kW-Motor. In der größten Ausführung werden 300<br />
m³/h mit einem Schlauchinnendurchmesser von 200 mm<br />
gefördert. Der 90-kW-Motor erzielt bis zu 10 bar Druck.<br />
Pumpengehäuse und Schlauchmaterialien sind jeweils auf<br />
den Einsatzzweck abgestimmt: Kunststoff-, Stahl- und<br />
Edelstahlgehäuse ermöglichen eine lange Lebensdauer im<br />
Industrieeinsatz. Die Pumpe lässt sich einfach aufbauen. Der<br />
Anwender kann das einzige Verschleißteil, den Schlauch,<br />
schnell und ohne Aufwand vor Ort wechseln. Mit einem<br />
zusätzlichen Frequenzumrichter können beliebige Förderraten<br />
eingestellt werden, optionale Pulsationsdämpfer erlauben<br />
kontinuierliche Stoffströme. Die Pumpen sind durch den<br />
gequetschten Schlauch bei Stromausfall auch ohne Ventil<br />
rücklaufdicht. Die Drehrichtung der selbstansaugenden und<br />
trockenlaufsicheren Pumpe ist reversibel. Je nach Drehrichtung<br />
des Rotors können Saug- oder Druckstutzen wahlweise<br />
oben oder unten sein.<br />
www.flux-pumpen.de<br />
VAKUUMPUMPE TROTZT RAUEN<br />
BEDINGUNGEN<br />
Leybold erweitert seine<br />
Serie trockener Klauen-<br />
Vakuumpumpen um ein<br />
neues Modell – die<br />
Clawvac CP B. Die<br />
innovative Grobvakuumpumpe,<br />
konzipiert für<br />
robuste Prozesse in der<br />
Lebensmittel- und Umweltindustrie, ist laut Hersteller<br />
leistungsstark, energieeffizient und leicht zu reinigen. Die<br />
Produkteigenschaften der Grobvakuumpumpe ermöglichen<br />
einen präzisen und störungsfreien Betrieb, auch unter rauen<br />
Bedingungen und insbesondere bei Prozessen mit Partikeln,<br />
Dämpfen und kontaminierten Gasen. Leybold meint, dass<br />
„die einfache und intuitive Handhabung vor allem dem<br />
funktionalen Design zu verdanken ist“, bei dem sich ein<br />
Klauenpaar berührungslos und verschleißfrei im Zylinder<br />
dreht. Zudem verwendet die Pumpe Edelstahlklauen, und die<br />
beschichtete und korrosionsbeständige Vakuumkammer ist<br />
leicht zu reinigen. Ein separates Getriebe verhindert eine<br />
Ölverschmutzung der Prozesse, auch die Kühlung trägt zu<br />
längeren Betriebszeiten bei. Durch den modularen Aufbau<br />
kann der Betreiber die Schöpfkammer und den Schalldämpfer<br />
schnell und ohne fremde Hilfe selbst demontieren und<br />
reinigen. Auch das Entfernen von Schichten sowie das Spülen<br />
des Pumpeninneren ist einfach möglich. Insgesamt soll die<br />
neue Vakuumpumpe für kurze Stillstandszeiten und lange<br />
Wartungsintervalle sorgen. Das Datenblatt gibt 20.000<br />
Stunden zwischen den Ölwechseln und bis zu 48.000 Stunden<br />
zwischen den Generalüberholungen an. Erleichtert wird dies,<br />
durch das nicht benötigte Kühlwasser.<br />
www.leybold.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 25
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
DATEN VISUALISIEREN UND SPEICHERN<br />
Mit dem neuen Mehrkanal-Prozessanzeigegerät MPA 10 von Afriso hat der Anwender<br />
wichtige Daten jederzeit im Blick. Das Gerät für den Schalttafeleinbau zeigt nicht nur<br />
verschiedene frei konfigurierbare Werte auf seinem Farbdisplay an, sondern dient auch<br />
als flexibel nutzbarer Datenlogger. Das MPA 10 ist für den universellen Einsatz im<br />
Schalttafeleinbau ausgelegt. Mit 40 konfigurierbaren Anzeigeelementen und zehn<br />
konfigurierbaren Anzeigen deckt es unterschiedliche Anwendungszwecke ab. Zu den<br />
gängigen Visualisierungen zählen numerische Anzeigen, Balkengrafiken, Zeitdiagramme,<br />
Schleppzeiger oder LEDs. Auch ein Blättern durch mehrere Anzeigearten ist über die drei<br />
Fronttasten, die unter dem Display angeordnet sind, intuitiv möglich. Der Anwender<br />
kann alle Signale im geräteeigenen Speicher zyklisch loggen. Sie werden als Tagesdateien<br />
auf einer internen MicroSD-Karte gespeichert, um sie bei Bedarf auf einen USB-Stick zu exportieren oder über die<br />
Netzwerkschnittstelle herunterzuladen. Durch die verschiedenen Schnittstellen lässt sich das Gerät in eigene Datennetzwerke<br />
einbinden und Messdaten können in Echtzeit ausgelesen werden. Die Konfiguration des Gerätes erfolgt über<br />
den integrierten Webserver der Netzwerkschnittstelle oder die Konfigurationssoftware.<br />
www.afriso.de<br />
MESSUMFORMER FÜR DIE<br />
KOMBINIERTE MESSUNG<br />
GEKÜHLTE WÄRMEBILDKAMERA<br />
Flir stellt die A6301 vor. Die gekühlte<br />
MWIR-Wärmebildkamera wurde für<br />
Inspektions- und 24/7-Automatisierungsanwendungen<br />
entwickelt. Die<br />
Kamera erfasst Hochgeschwindigkeitsbewegungen<br />
von Messobjekten mit bis zu 20-fach geringerer<br />
Belichtungszeit. Die kurzen Integrationszeiten sollen die<br />
Ausbeute, Durchlaufzeit und Kosten verringern. Die A6301<br />
erkennt thermische Abweichungen und misst dabei die<br />
Temperaturen von sich schnell bewegenden Messobjekten.<br />
Kameraschnittstellen, Steuerung und Anschlüsse wurden<br />
konform mit gängigen Industriestandards entwickelt.<br />
Einfache, standardmäßige GEV- und GenICam-Industrieprotokolle<br />
sind verfügbar. Die Kryokühler-Lebensdauer von etwa<br />
27.000 Stunden sorgt für die unterbrechungsfreie Betriebszeit,<br />
für eine zuverlässige Einsatzfähigkeit und kann die<br />
Kosten für Wartungsarbeiten an der Kamera minimieren.<br />
www.teledyneflir.com<br />
SIL-FÄHIGE SENSOREN FÜR SICHERHEIT<br />
Der Messumformer Hygroflex HF5A eignet sich<br />
für die kombinierte Messung von Feuchte,<br />
Temperatur und Taupunkt. Er hat die neueste<br />
NFC-Technologie (Near Field Communication) an<br />
Board, die es ermöglicht, ihn über ein Smartphone<br />
oder einen NFC-fähigen Computer zu programmieren<br />
und abzufragen. Das Gerät ist als<br />
wandmontiertes Gerät in einem abgedichteten<br />
Gehäuse der Schutzart IP65 verfügbar und für<br />
den Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen<br />
ausgelegt. Der Messumformer ist mit verschiedenen<br />
Feuchte- und Temperatursensoren kompatibel<br />
und deckt einen Messbereich von 0 bis<br />
100 %rF (relative Feuchte) und –100 °C bis<br />
+200 °C ab. Zusätzliche Messoptionen umfassen<br />
CO 2<br />
und Differenzdruck. Das LCD-Display auf der<br />
Vorderseite zeigt drei Messparameter gleichzeitig<br />
an. Je nach Betriebszustand werden die Messwerte<br />
in grün (Normalbetrieb), orange (Ausgangssimulation)<br />
oder rot (Alarm) angezeigt. Zur<br />
Standardausstattung bei den Ausgänge gehören<br />
sowohl analoge 4–20mA als auch digitale<br />
RS485-Ausgänge. Die 2-Draht-Startzeit liegt jetzt<br />
bei unter 30 Sekunden, wobei die LED- oder<br />
Display-Anzeige schon nach 10 Sekunden<br />
einschaltet. Als verfügbare Messfühler gibt es<br />
den Zugriff auf RMS-Sonden bei Verwendung<br />
einer 3- oder 4-Leiter-Konfiguration.<br />
www.processsensing.com<br />
Althen bietet verschiedene SIL-fähige Messsysteme an, die<br />
zum Wiegen, für Kraft- und Druckmessung sowie als Messverstärker<br />
eingesetzt werden können. Diese ermöglichen in<br />
sicherheitskritischen Anwendungen präzise Gewichtsmessungen.<br />
Sie ermöglichen beispielsweise, Chemikalien für Mischprozesse<br />
präzise zu verwiegen. Bei der Herstellung von<br />
Arzneimitteln sorgen die Systeme dafür, dass Wirk- und<br />
Hilfsstoffe exakt verwogen werden. Auch in der Lebensmittelund<br />
Getränkeindustrie sorgen die Sensoren dafür, dass die<br />
Zutaten genau verwogen werden. Die Messsysteme überwachen<br />
zudem Abfüllmengen,<br />
damit Verpackungen<br />
korrekt sowie störungsfrei<br />
befüllt werden und<br />
keine Über- oder Unterfüllungen<br />
auftreten.<br />
(Bild: Shinonome Studio –<br />
stock.adobe.com)<br />
www.althen.de<br />
26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
ANALYSATOR ÜBERWACHT UND OPTIMIERT<br />
PROZESSE<br />
Mit dem neuen Online-Raman-Prozessanalysator von Metrohm<br />
Process Analytics lassen sich Prozesse laut Hersteller<br />
effektiv überwachen und optimieren. Weiterer Vorteil des<br />
Systems: Die Datenübertragung erfolgt nahtlos. Die Komplexität<br />
chemischer Prozesse, variable Rohstoffqualitäten,<br />
Betriebsbedingungen und Proben in gefährlichen Umgebungen<br />
erschweren häufig den Arbeitsalltag in der Prozessanalysentechnik.<br />
Herkömmliche Überwachungsansätze passen sich<br />
oft nicht schnell genug diesen Veränderungen an – Prozesseffizienz<br />
und -qualität können leiden. Der 2060 Raman Analyzer<br />
kann diese Herausforderungen meistern<br />
und liefert nahezu in Echtzeit ein komplettes<br />
Bild über den Prozess. Er misst bis<br />
zu fünf Messstellen und eine Vielzahl an<br />
Parametern pro Messung, auch in<br />
Entfernungen von mehreren hundert<br />
Metern. Die integrierten Softwareprodukte<br />
Impact und Vision bieten dem Anwender<br />
weitere Vorteile. Das System lässt sich<br />
einfach bedienen und installieren. Ob<br />
Datenübertragung zwischen mehreren<br />
Systemen oder die Sicherstellung valider,<br />
langzeitstabiler und zuverlässiger<br />
Prozessdaten: Der interne Referenzstandard<br />
des Geräts kann effiziente und<br />
präzise Analysen ermöglichen.<br />
www.metrohm.de<br />
FLUIDEIGENSCHAFTEN ERKENNEN<br />
Die neuen Cortec-Qualitätssensoren QCRB von EBE eröffnen<br />
Möglichkeiten zur Messung von Fluideigenschaften in OEMund<br />
Prozessanwendungen. Sie kombinieren kapazitive und<br />
konduktive Messungen zur präzisen Medienerkennung und<br />
ermöglichen eine umfassende Überwachung von Fluideigenschaften.<br />
Anwendbar für Gase, Flüssigkeiten, Feststoffe und<br />
hochviskose Medien, lassen sich die Sensoren in speziellen<br />
hygienischen, robusten oder Miniaturgehäusen unterbringen<br />
und erfassen Medieneigenschaften ohne direkten Kontakt<br />
zum Medium. Die QCRB-Sensoren decken kapazitive Messbereiche<br />
von 0,1 bis 80 pF ab und ermöglichen die Erfassung von<br />
Medien in einem Bereich der relativen Permittivität (e r<br />
) von<br />
Vakuum bis Wasser und darüber hinaus. Die Leitfähigkeit<br />
kann im Bereich von 0,1 bis 200 mS/cm bestimmt werden.<br />
Zusätzlich bieten die Sensoren eine Echtzeitkalibrierung zur<br />
Kompensation von<br />
Umwelteinflüssen und<br />
ermöglichen eine hohe<br />
Kurz- und Langzeitstabilität<br />
sowie Wiederholbarkeit.<br />
In industriellen und<br />
medizinischen Anwendungen<br />
tragen die Sensoren<br />
laut Hersteller zur Einhaltung<br />
von Vorschriften, zur Verbesserung von Sicherheit und<br />
Gesundheit sowie zur Steigerung der Produktionseffizienz<br />
durch vorausschauende Wartung und Prozessoptimierung bei.<br />
www.ebe.de<br />
EINFACH TEXT UND CODE LESEN<br />
Ein besonderen Vorteil, neben der einfachen Montage des Gerätes, sieht Baumer beim IDC230 in der<br />
zeitsparenden Inbetriebnahme per Webinterface. Via USB-C kann der Anwender das Gerät an einen<br />
Computer anschließen und per Webinterface in Betrieb nehmen. Das Auto-Setup ermöglicht mit einem<br />
Click das Lesen von mehreren, unterschiedlichen Codes. Für die Integration des Gerätes sorgen das<br />
kleine Gehäuse, Ethernet- und USB-C-Schnittstellen und die verfügbaren Protokolle Profinet, Ethernet/<br />
IP, sowie DIOs. Durch ein frei konfigurierbares Datentelegramm lassen sich die Geräte der IDC-Familie<br />
(IDC230, IDC200) in bestehende Systeme einbinden und auf individuelle Datenformate anpassen. Mit<br />
dem Code- und Textleser gibt es eine Lösung, die zeitgleich Texterkennung ermöglicht, beispielsweise<br />
die Überprüfung von Etiketten. Spiegelnde Oberflächen, wechselnde Lichtverhältnisse oder Modulgrössen<br />
an der unteren Auflösungsgrenze bereiten dem Gerät laut Baumer keine Schwierigkeiten.<br />
www.baumer.com<br />
ELEKTRONISCHE THERMOSTATE<br />
Den elektronischen Thermostat zur Hutschienenmontage eTRON T100 hat Jumo speziell für die Temperaturregelung<br />
und -überwachung entwickelt. Er kann optional zur thermostatischen Funktion auch für anspruchsvollere<br />
Regelprozesse eingesetzt werden und liefert in der Ausführung als PID-Zweipunktregler mit Selbstoptimierung<br />
eine deutlich höhere Regelgüte. Er baut kompakt und bietet einen großen Funktionsumfang. Unter<br />
anderem sind Timer, Datenlogger, Service- und Betriebsstundenzähler, ein PhotoMOS-Ausgang für die zusätzliche<br />
Grenzwertsignalisierung sowie ein Digitaleingang integriert. Mithilfe digitaler Steuersignale können<br />
logische Verknüpfungen erstellt und intern verarbeitet werden. Neben den Eingangssignalen für Widerstandsthermometer<br />
und Thermoelemente steht zum Anschluss weiterer Prozessgrößen auch ein Messeingang 0(4)<br />
bis 20 mA zur Verfügung. Neben der UL-Zulassung erfüllt das Gerät die Normen für die Bahnindustrie der<br />
Kategorie 1B. Speziell für die Anforderungen dieser Branche hat Jumo relevante Messeingänge, wie beispielsweise<br />
Ni1000, integriert. Zur Darstellung von Prozesswerten, Parametern, Schaltzuständen sowie dem<br />
elektrischen Anschlussplan verfügt der Thermostat über ein konfigurierbares Dot-Matrix-Display.<br />
www.jumo.net<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 27
BETRIEBSTECHNIK<br />
ABGASENTSTAUBUNG VON GROSSFILTERANLAGEN<br />
REINIGEN NACH<br />
BEDARF<br />
Die Filtermedien industrieller Großfilteranlagen zur Abgasentstaubung<br />
muss der Betreiber regelmäßig reinigen. Nur dann arbeiten sie effizient.<br />
Eine besondere Abreinigungssteuerung kann bis zu 1024 Ventile gleichzeitig<br />
steuern. Ein neues Feature ermöglicht jetzt die maximale Verfügbarkeit<br />
des Entstaubungssystems.<br />
In großen Filteranlagen ermöglichen viele tausend Filterschläuche<br />
die Einhaltung der strengen Abgasgrenzwerte. Beim Filtern<br />
der Abgase entsteht der so genannten Filterkuchen. Dieser<br />
besteht aus Feststoffen und Stäuben, die sich beim Ansaugen<br />
auf der Filteroberfläche absetzen. An den Filterkuchen lagern<br />
sich wiederum feinere Staubpartikel an, die den Filter ansonsten<br />
ungehindert passieren würden.<br />
Um in industriellen Großfilteranlagen die Abgas- und Rauchgasentstaubung<br />
durchzuführen, eignet sich die Abreinigungssteuerung<br />
HE 5750 von Axxeron Hesch. Denn für eine effiziente<br />
Abreinigung der Gewebefilter ist der Zeitpunkt entscheidend, zu<br />
dem die Filterkuchen per Druckluftstoß (Jet Pulse) von den Filtermembranen<br />
gelöst werden. Erfolgt der Druckluftstoß zu früh,<br />
kann sich kein ausreichend großer Filterkuchen bilden. Wird der<br />
Luftstoß dagegen zu spät ausgelöst, steigt der Stromverbrauch<br />
der Absauganlage aufgrund des zugesetzten Filters stark an.<br />
Dann lässt nicht nur die Absaugleistung deutlich nach – es wird<br />
auch viel Energie durch den Sauglüfter verbraucht. Eine optimale<br />
Einstellung der Abreinigungsintervalle kann also die Betriebskosten<br />
des Filters erheblich senken. Genau diese Aufgabe übernimmt<br />
die HE 5750.<br />
ENTSTAUBUNG MUSS KONTINUIERLICH<br />
ERFOLGEN<br />
Typische Einsatzgebiete der Steuerung sind Entstaubungssysteme<br />
Großfilteranlagen. Eines haben alle Anwendungen gemeinsam:<br />
Sie müssen rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche<br />
Wer kennt das nicht, den Staubsaugerbeutel im privaten Heim zu<br />
entleeren ist eine … staubige Angelegenheit. Dies ist in der Industrie<br />
grundsätzlich (!) nicht anders. Selbstverständlich sind hier noch ganz<br />
andere Parameter im Spiel. Positiv ist dann eine technische Lösung,<br />
die nicht nur für die automatische Reinigung sorgt, sondern diese<br />
auch nur dann durchführt, wenn sie notwendig ist. Nicht zu früh,<br />
nicht zu spät. Ob es sowas auch mal für den privaten Staubsauger<br />
geben wird?<br />
GUIDO MATTHES, Chefredakteur<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
01 Nur wenn notwendig: Die Zentralsteuerung regelt die<br />
bedarfsgerechte Abreinigung von Großfilteranlagen<br />
02 Switch on: Die Umschalteinheit sorgt für einen reibungslosen<br />
Weiterbetrieb von Entstaubungsanlagen im Fehlerfall<br />
reibungslos arbeiten. Funktioniert die Filterabreinigung nicht<br />
mehr, hat das Auswirkungen auf den Betrieb der gesamten Anlage.<br />
Aus diesem Grund muss die Funktionsfähigkeit der Ventile<br />
und des Steuerungssystems jederzeit sichergestellt sein.<br />
Werner Brandis, Geschäftsführer von Axxeron Hesch erinnert<br />
sich: „Vor 20 Jahren hat man die Redundanz durch den Bau einer<br />
kompletten zweiten Filteranlage erreicht – mit entsprechend hohen<br />
Kosten“. Eine andere Möglichkeit war und ist die Einlagerung<br />
von Ersatzsteuerungen, um ein defektes Gerät im Fall der Fälle<br />
schnell ersetzen zu können. Das setzt allerdings eine regelmäßige<br />
Prüfung der eingelagerten Steuerungen voraus, denn „die Ersatzgeräte<br />
sollten stets über die aktuelle Anlagen-Parametrierung<br />
verfügen, weil nur so ein reibungsloser Weiterbetrieb der<br />
Anlage nach einem Austausch der Zentralsteuerung möglich ist“,<br />
gibt Marcus Brehe zu bedenken. Der Ingenieur entwickelt beim<br />
Steuerungsspezialisten unter anderem die Software der Ventilund<br />
Abreinigungssteuerungen. Er weiß, wo die Fallstricke lauern,<br />
über die Anwender beim Aufbau eines redundanten Steuerungskonzepts<br />
für ihre Entstaubungsanlage stolpern können. „Die regelmäßige<br />
Prüfung und Aktualisierung eingelagerter Ersatz-Master<br />
ist aufwändig und bindet personelle Ressourcen“, fügt er noch<br />
an. Deshalb gibt es bei der HE 5750 eine extra Umschalteinheit.<br />
UMSCHALTEINHEIT ÜBERWACHT DEN MASTER<br />
Die separat erhältliche Einheit hat die Aufgabe, die CAN-Slave-<br />
Peripherie im Falle eines Kommunikationsausfalls zwischen<br />
Master und Slaves vom aktiven auf den Stand-by-Master umzuschalten.<br />
Brehe beschreibt es so: „Der Master prüft regelmäßig<br />
per Anfrage, ob die CAN-Bus-Slaves korrekt arbeiten oder ausgefallen<br />
sind. Die Umschalteinheit überwacht wiederum ständig,<br />
ob der Master diese Anfragen an die Slaves sendet.“<br />
Findet keine Interaktion zwischen dem aktiven Master und<br />
den Slaves mehr statt, schaltet die Einheit automatisch zum<br />
Stand-by-Master um. Dieser Vorgang dauert nur fünf Sekunden<br />
und funktioniert deshalb so schnell, weil die Umschalteinheit in<br />
Echtzeit die Parametrierung des aktiven Masters auf das Standby-Gerät<br />
kopiert. „Die Umschalteinheit erkennt permanent, ob<br />
sich auf dem aktiven Master-Gerät Parameter geändert haben<br />
und kopiert diese dann automatisch auf den Stand-by-Master“,<br />
erläutert Brehe das Funktionsprinzip.<br />
Der Stand-by-Master verfügt somit immer über die aktuelle Parametrierung<br />
und über ein aktuelles Prozessabbild. Die Filterentstaubung<br />
kann deshalb nach dem Umschalten auf den Stand-by-<br />
Master genau an der Stelle fortgesetzt werden, wo sie beim Ausfall<br />
des aktiven Masters gestoppt hat. Das passiert nahezu ohne<br />
Verzögerung, denn für die Neukonfiguration jedes (Ventil-)Slaves<br />
benötigt die Stand-by-Steuerung lediglich rund 12 Sekunden.<br />
EFFIZIENZ DURCH VORDRUCKREGELUNG<br />
Anwender können durch den Einsatz der Umschalteinheit viel<br />
Zeit sparen. Wird nämlich die Steuerung manuell ausgetauscht,<br />
dauert es eine ganze Weile, bis das Ersatzgerät aus dem Lager an<br />
seinen Einsatzort gelangt. Darüber hinaus muss die Parametrierung<br />
ständig händisch aktualisiert werden. Die Umschalteinheit<br />
reduziert diesen Aufwand laut Axxeron Hesch auf null. Menschliches<br />
Eingreifen ist jetzt im Fall einer fehlerhaften Kommunikation<br />
zwischen Steuerung und Slaves nicht mehr erforderlich.<br />
Brandis ist sich sicher: „Eine so hohe Verfügbarkeit erreicht man<br />
sonst nur mit einer erheblich teureren redundanten SPS-Lösung.“<br />
Die Abreinigungssteuerung kann aber noch mehr: Sie registriert<br />
auch Überstrom oder Kabelbrüche in den Ventil-Stromkreisen<br />
sowie Schlauchbrüche. Ein weiterer großer Vorteil ist die Vordruckregelung,<br />
die den Abreinigungsdruck belastungsabhängig<br />
optimiert. Die Regelung stellt sicher, dass nur so viel Druckluft<br />
abgegeben wird, wie für die Abreinigung des Filters nötig ist.<br />
Durch die exakte Einstellung des Abreinigungsdrucks auf den<br />
aktuellen Bedarf sinken nicht nur die Druckluft-Kosten deutlich.<br />
Die Filtermedien weisen auch eine längere Lebensdauer auf,<br />
denn sie werden bei geringer Belastung weitaus schonender mit<br />
Druckluft beaufschlagt als bisher.<br />
Bilder: Axxeron Hesch, IndustryAndTravel – stock.adobe.com<br />
www.hesch-automation.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
AXXERON HESCH electronics GmbH<br />
Boschstraße 8, 31535 Neustadt<br />
Tel. 05032 95350<br />
E-Mail: info@hesch.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 29
BETRIEBSTECHNIK<br />
WASSERDAMPF AUFSAUGEN, STAUB ABSAUGEN<br />
DOPPELTES<br />
LOTTCHEN<br />
01<br />
Bei einem Entwickler von Pelletieranlagen ist<br />
ein Sauger gleich für zwei Aufgaben zuständig.<br />
Er saugt Dämpfe direkt aus dem Prozess ab<br />
und lässt sich als zweites auch für die Betriebsreinigung<br />
einsetzen.<br />
Das Spektrum der Pelletieranlagen von Ecokraft aus Plattling<br />
ist breit, denn viele Materialien lassen sich in Pelletform<br />
einer sinnvollen Zweitnutzung zuführen, zum Beispiel<br />
als Second-life-Material im Sinne der Kreislaufwirtschaft<br />
oder als Energieträger für Heizanlagen.<br />
Die Anlagen erzeugen 150 kg bis 4 t Pellets pro Stunde. Sie werden<br />
aus mehreren Gründen immer mit Absaugung geliefert. CEO<br />
Kurt Fischer: „Aus unserer Sicht gehört jede unserer Anlagen in<br />
eine saubere, staubfreie Arbeitsumgebung. Das ist von großer<br />
Bedeutung, um die Maschine zu schützen, die Gesundheit der<br />
Mitarbeiter zu erhalten und ein effizientes und qualitätsorientiertes<br />
Arbeiten zu gewährleisten.“<br />
EIN SAUGER – ZWEI AUFGABEN<br />
Beim Aufgabengebiet der mobilen Ruwac-Sauger aus der Baureihe<br />
R01gibt es eine Besonderheit. Die Sauger können Abluft aus<br />
dem Prozess des Pelletierens absaugen. Sie eignen sich aber auch<br />
für die klassische Betriebsreinigung, zum Beispiel das Saugen<br />
des Bodens im Umfeld der Maschine und für das Reinigen der<br />
Maschine selbst.<br />
Damit die Sauger beide Aufgaben gleich gut erledigen können,<br />
sind sie mit zwei Anschlüssen ausgestattet, die unterschiedliche<br />
Durchmesser aufweisen. Über einen Schieber kann der Bediener<br />
jeweils einen der beiden Anschlüsse aktivieren. An den 500 mm-<br />
Anschluss wird bei Bedarf der Saugschlauch für die Betriebsreinigung<br />
angeschlossen, der 700 mm-Anschluss ist für den angebauten<br />
Absaugarm vorgesehen. Er wird verwendet, wenn der Sauger<br />
30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
01 Multitalent: Der Anwender kann einfach zwischen<br />
Betriebsreinigung und Absaugung umschalten<br />
02 Der Arm (rechts an der Maschine) saugt Dämpfe ab,<br />
die beim Pelletieren entstehen<br />
02<br />
REMBE®<br />
Druckentlastung<br />
und<br />
Explosionsschutz.<br />
das kontinuierliche Absaugen aus dem Arbeitsraum der Pelletieranlage übernimmt.<br />
Abgesaugt werden dabei die Stäube, die beim Pressen und Fördern anfallen, sowie<br />
Dampf und Feuchteanteile. Denn je nach Material wird beim Pelletieren Wasser<br />
und teilweise auch Wärme zugegeben.<br />
Das heißt: Es können sowohl Stäube als auch Wasserdampf aufgesaugt werden.<br />
Wenn der Sauger nur mit einem normalen Taschenfilter ausgestattet wäre, könnte<br />
schnell eine klebrige Masse entstehen, die das Filter blockiert. Bei dem R01-Saugern<br />
passiert das nicht, weil sie mit einem neuen Filtertyp ausgestattet sind.<br />
Bei den Omikron-Filtern, entwickelt von Herding Filtertechnik, handelt es sich<br />
um Einschraubfilter mit schraubenförmiger Plissierung und sich verjüngendem<br />
Querschnitt. Diese Starrkörper-Oberflächenfilter lassen sich gut abreinigen. Sie<br />
sind robust und temperaturfest und eignen sich auch für Einsatzfälle, bei denen sowohl<br />
Feststoffe wie etwa Stäube als auch (Wasser-)Dämpfe gesaugt werden können.<br />
Das schafft die Voraussetzung für den kombinierten Einsatz im Umfeld der Ecokraft-<br />
Anlagen. Auch die sehr unterschiedlichen Materialien, die pelletiert werden, beeinträchtigen<br />
die Funktion der Filter nicht.<br />
Bilder: Ruwac<br />
www.ruwac.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Ruwac Industriesauger GmbH<br />
Westhoyeler Straße 25, 49328 Melle<br />
Tel. 05226 98300<br />
E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />
REMBE ® GmbH Safety+Control<br />
Gallbergweg 21<br />
59929 Brilon, Germany<br />
T +49 2961 7405-0<br />
hello@rembe.de<br />
© REMBE® | All rights reserved
BETRIEBSTECHNIK<br />
ZWEI STÄNDE FÜR GEFAHRSTOFFE UND SICHERHEIT<br />
Asecos nahm an der Achema teil und war diesmal gleich mit zwei Messeständen<br />
vertreten. Am Stand C21 in Halle 12.0 für Labor- und Analysentechnik präsentierte<br />
das Unternehmen seine innovativen Gefahrstofflagerschränke für das<br />
Labor und am Stand A72 in Halle 11.0 seine überarbeiteten Sicherheitsschränke<br />
für die Lagerung von Lithium-Ionen-Batterien. Darüber hinaus informierten<br />
Expertenvorträge über die Arbeit mit Gefahrstoffen und Sicherheit im Labor<br />
sowie den Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus. Im Mittelpunkt des Hauptmessestandes<br />
C21 in Halle 12.0 standen nachhaltige Produktlösungen für den<br />
Laborbereich, zum Beispiel der Gefahrstoffarbeitsplatz Gap-Line Eco mit<br />
optimierter und energieeffizienter Lüftungsführung.<br />
www.asecos.com<br />
TRAGBARER THERMODRUCKER<br />
Die Filtration Division des Energiemanagementunternehmens<br />
Eaton erweitert ihr CCS 5-Kontaminationskontrollsystem<br />
um einen neuen,<br />
optionalen Thermodrucker. Der tragbare und<br />
akkubetriebene Drucker wird über einen USB-Anschluss<br />
mit dem CCS 5-System verbunden und<br />
ermöglicht es dem Anwender, die Zugänglichkeit<br />
und Archivierung von Messergebnissen durch<br />
gedruckte Papierbelege zu verbessern. Das<br />
CCS 5-System eignet sich sowohl für den laufenden,<br />
druckbeaufschlagten Betrieb als auch für<br />
die drucklose Probeentnahme<br />
von Fluiden. Es ermittelt<br />
schnell und präzise die<br />
Größenverteilung der Feststoffverschmutzung,<br />
die<br />
Wassersättigung und die<br />
Temperatur von Hydraulikfluiden<br />
in Echtzeit. Diese Ergebnisse<br />
können nun jederzeit<br />
und überall mit dem neuen<br />
Thermodrucker ausgedruckt<br />
werden. Der Drucker ist<br />
tragbar, 114 x 80 x 50 mm groß, und verwendet<br />
eine Standard-Thermopapierrolle mit 57 mm<br />
Durchmesser. Er verfügt über einen integrierten<br />
Li-Po-Akku mit einer Kapazität von 2.000 mAh.<br />
Das optionale Druckset umfasst einen Drucker,<br />
vier Rollen Thermopapier und ein USB-Netzteil.<br />
www.eaton.com<br />
NOT-AUS-TASTER<br />
Not-Halt-Taster dienen der manuellen Abschaltung von<br />
Maschinen und Anlagen im Gefahrenfall. Sie sind überlistungssicher<br />
ausgeführt und über einen normgerechten<br />
Pilztaster in der Signalfarbe rot auf gelbem Untergrund leicht<br />
erkennbar. Um einer versehentlichen Betätigung vorzubeugen,<br />
muss der Taster einen<br />
gewissen Druckpunkt<br />
überwinden. Sämtliche<br />
Taster sind mit Blockierschutzkragen<br />
erhältlich.<br />
Die Komponenten entsprechen<br />
DIN EN ISO 13850 und<br />
sollen eine hohe Lebensdauer<br />
von mindestens 50.000 Schaltzyklen haben. Je nach<br />
Ausführung ist eine Dichtigkeit bis zu IP67 verfügbar. Die<br />
Not-Halt-Taster mit zwei Öffnern ausgestattet. Norelem bietet<br />
auchs selbstüberwachte Varianten mit zusätzlichem Schließer<br />
an. Positionsschalter bestehen aus zwei Einheiten: einem<br />
Basisgerät und einem Betätiger. Das Basisgerät ist mit einem<br />
klappbaren und unverlierbaren Gehäusedeckel ausgestattet.<br />
Der Deckel lässt sich mit einem Schraubendrehers öffnen und<br />
werkzeuglos wieder schließen. Für die Leitungseinführung ist<br />
eine Öffnung in der Größe M20 × 1,5 vorgesehen. Der Anschluss<br />
der Leitungen erfolgt über Schraubklemmen. Das<br />
Basisgerät ist mit einem Druckbolzen als Betätiger ausgestattet.<br />
Je nach Anfahrsituation kann dieser optional auch<br />
ausgetauscht werden. Die Betätiger sind in vier unterschiedlichen<br />
Bauformen erhältlich. Die Positionsschalter sind mit<br />
Schutzarten bis IP67 erhältlich.<br />
www.norelem.de<br />
ADAPTERTÜLLE SCHÜTZT PROZESSSYSTEME<br />
Die Adaptertüllen AT-KS-AK entwickelte Icotek speziell für Keystone-Module. Sie<br />
sind mit einer Schutzklappe ausgestattet (bis IP54). Die Adaptertülle basiert auf<br />
der KT Kabeltülle und ermöglicht das einfache Einrasten von nahezu allen<br />
Modulen, die auf dem Keystone-System basieren. Eine frontseitig angebrachte<br />
Schutzklappe schützt die Schnittstelle und lässt sich verplomben. Die Snap-in-<br />
Montage ermöglicht ein einfaches Einrasten. Entriegelt wird mit einem Schraubendreher.<br />
Die Tülle ist als Schnittstelle für Steckverbinder laut Hersteller eine<br />
gute Lösung für vorkonfektionierte Leitungen, die in Verfahrenstechnischen Anlagen Einsatz finden. Vorteile laut<br />
Icotek: Direkte Integration von Steckverbindern in die Kabeleinführung, keine separate Lochung in Gehäusewand<br />
notwendig, kompatibel mit vielen Keystone-Modulen und zertifizierte Schutzart IP54 bei geschlossener Klappe.<br />
www.icotek.com<br />
32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
REINIGUNGSTECHNIK FLEXIBEL<br />
FINANZIEREN<br />
Der Reinigungssektor wächst, getrieben von einem steigenden<br />
Bedarf an Sauberkeit und Hygiene. Flexible Finanzierungsmöglichkeiten<br />
können die Möglichkeit schaffen, hier<br />
Investitionen zielgerichtet zu tätigen. Dienstleister erhalten<br />
sich mit geleaster Reinigungstechnik ihre Liquidität, andere<br />
Betriebe können mobile Reinigungslösungen nach einem<br />
Pay-per-Use-Modell nutzen und große Anschaffungen dann<br />
bezahlen, wenn es das Budget zulässt. Bieten Hersteller von<br />
Reinigungstechnik ihren Kunden eine hauseigene Finanzierung<br />
an, so werden<br />
Insellösungen mit<br />
mehreren Finanzierungspartnern<br />
obsolet.<br />
Zudem sind die<br />
Angebote auf den<br />
Reinigungsbedarf<br />
zugeschnitten – laut<br />
Kärcher ein Gewinn für<br />
alle Seiten. Der Hintergrund: Beim Leasing wird der Restwert<br />
einer Maschine nach Ende der Vertragslaufzeit berücksichtigt.<br />
Bei einem Restwert von 20 Prozent werden während des<br />
Leasings nur 80 Prozent des Kaufpreises vom Leasingnehmer<br />
amortisiert. Am Ende kann der Kunde das Produkt zurückgeben,<br />
den Vertrag verlängern oder das System zum Marktwert<br />
kaufen. Möglicherweise ist zu diesem Zeitpunkt auch ein<br />
neues Produkt mit höherer Leistung oder geringerem<br />
Energieverbrauch am Markt verfügbar, das geleast oder<br />
angeschafft werden kann.<br />
www.kaercher.com<br />
KABELLOSE VIDEOENDOSKOPE<br />
Flir stellt die Videoboreskope<br />
der Serie<br />
Extech BR450W für<br />
die Inspektion von<br />
schwer zugänglichen<br />
Bereichen vor. Die<br />
Dualkamera-HD-Modell<br />
BR450W-D bietet<br />
Anwendern Fernsteuerung<br />
und -anzeige, Dokumentations- und Freigabeoptionen<br />
sowie eine intuitive Benutzeroberfläche, die die Fehlersuche<br />
an schwer zugänglichen Stellen vereinfacht. Die BR450W-Serie<br />
lässt sich über WLAN mit der Extech ExView-App verbinden,<br />
um das sichtbare Bild mit einer Auflösung von<br />
1280 x 720 Pixeln auch aus der Ferne zu betrachten. Benutzer<br />
können Bilder, Videos und Audioaufnahmen über die App<br />
erfassen, sie mit Kunden und Kollegen teilen und die Informationen<br />
dann zur Identifizierung und Dokumentation von<br />
Problemen während einer Inspektion verwenden. Die App<br />
bietet eine optionale Ansicht der Bilder nebeneinander zur<br />
einfacheren Fehlersuche und kann mehrere Messgeräte mit<br />
iOS- und Android-Tablets oder -Telefonen verbinden. Flir hat<br />
das kabellose Dualkamera-HD-Video-Endoskop-BR450W-D<br />
für Inspektionen von HLK-Anlagen, schwer zugänglichen<br />
elektrischen Anlagen, Dachböden und Kriechkellern entwickelt.<br />
Es verfügt über zwei Kameras (vorne und seitlich) mit<br />
einem Durchmesser von 5,5 mm an einer 1,5 m langen,<br />
IP67-zertifizierten Sonde, mit der sich Bilder und Videos<br />
aufnehmen und teilen lassen.<br />
www.teledyneflir.com<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2024</strong> im 58. Jahrgang,<br />
ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />
Tel.: 06131/992-351, E-Mail: g.matthes@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redaktion: B. A. Melina Hosseinli (mh) (Vol.),<br />
Tel.: 06131/992-349, m.hosseinli@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />
SALES<br />
Andreas Zepig,<br />
Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de,<br />
Oliver Jennen<br />
Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic,<br />
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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 33
TECHNIK FÜR SAUBERE LEBENSMITTEL<br />
HYGIENE<br />
REGELN<br />
01<br />
Beim Konservieren von Lebensmitteln gelten strikte Vorschriften. Es wird<br />
streng kontrolliert, vor allem wenn es um den Sterilisationsprozess im<br />
Lebensmittelbereich geht. Neben dem Hygienic Design spielt dafür auch<br />
die Steuerung und Überwachung von Autoklaven für effizientere Abläufe<br />
und Energieeinsparungen eine entscheidende Rolle.<br />
Um Lebensmittel haltbar zu machen, werden sie durch<br />
kontrolliertes Erwärmen auf Temperaturen über 100 °C<br />
sterilisiert. Das Erhitzen vernichtet Schadorganismen<br />
oder hemmt zumindest ihre Vermehrung. Weiterhin<br />
verändert es Eiweiße und Enzyme, um den chemischen Zerfall<br />
des Produktes zu verlangsamen oder zu stoppen. Bei der Konservierung<br />
von Milchprodukten wie Joghurt kommt es insbesondere<br />
darauf an, lebende und thermoresistente Mikroorganismen<br />
zu beseitigen, ohne die für die Darmflora des Menschen<br />
wertvollen Mikroben abzutöten.<br />
DREI PHASEN DER STERILISATION<br />
Wenn die konservierten Lebensmittel zugleich auch vor Licht<br />
geschützt werden sollen, erfolgt die Sterilisation in Konservendosen.<br />
Der Prozess kann in drei Phasen unterteilt werden:<br />
Erhitzen: Die Temperatur des Produkts steigt von der Umgebungstemperatur<br />
auf die Sterilisationstemperatur. Halten: Das<br />
Produkt wird für eine vorgegebene Zeit auf Sterilisationstemperatur<br />
gehalten, um schädliche Mikroorganismen sicher abzutöten.<br />
Kühlen: Die Temperatur des Produkts wird auf die Umgebungstemperatur<br />
gebracht.<br />
Um die für die Sterilisation benötigten Temperaturen von über<br />
100 °C zu erreichen, muss die thermische Behandlung unter<br />
Druck in Autoklaven oder Retorten erfolgen. Für kleine Produktionen<br />
wie Marmeladenkonserven oder Soßen werden in der Regel<br />
vertikale Autoklaven mit aufgesetztem Deckel verwendet.<br />
Die typische Sterilisationstemperatur beträgt 121 °C. Es gibt<br />
allerdings hitzeempfindliche Lebensmittel, zum Beispiel den<br />
Joghurt oder andere Milchprodukte, für die diese Temperatur zu<br />
hoch ist. Um sie dennoch haltbar zu machen, werden sie über<br />
einen längeren Zeitraum einer bestimmten, niedrigeren Tem-<br />
34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA<br />
02<br />
01 Reinheit im Blick: Der PID-Regler eignet sich<br />
sehr gut für die Messung, Aufzeichnung und<br />
Steuerung von Produktionsprozessen<br />
02 Ruhig Blut: Der Sicherheitsregler verhindert<br />
das Überhitzen industrieller Prozesse<br />
03 Der Drucksensor liefert ein analoges<br />
Ausgangssignal, das für eine präzise PID-Druckregelung<br />
benötigt wird<br />
03<br />
peratur bei weniger als 121 °C (aber mehr als 100 °C) ausgesetzt.<br />
Die Zeitspanne, die bei der geringeren Temperatur die gleiche<br />
thermische Letalität wie eine einminütige Sterilisation bei<br />
121 °C bewirkt, wird als F0-Wert bezeichnet und in Minuten angegeben.<br />
Beim Sterilisationsprozess erfolgt das Erhitzen durch<br />
elektrische Heizelemente. Um Autoklaven oder Retorten für die<br />
Sterilisation unterschiedlicher Lebensmittel verwenden zu können,<br />
müssen sie über ein Steuerungssystem verfügen, das die<br />
verschiedenen Sterilisationsprofile darstellen kann.<br />
PRODUKTPORTFOLIO FÜR DIE<br />
WÄRMEBEHANDLUNG<br />
Gefran bietet ein spezielles Produktprogramm für die Prozesssteuerung<br />
in Wärmebehandlungen. Die Lösungen des Herstellers<br />
zeichnen sich laut Eigenaussage durch ein effizientes Energiemanagement,<br />
eine vorbeugende Instandhaltung sowie innovative<br />
Steuerung des Wärmebehandlungsprozesses aus. Weiterhin<br />
bieten sie die Möglichkeit der Archivierung und Verwaltung<br />
von Prozessdaten.<br />
Für die Lebensmittelsterilisation in Autoklaven bietet sich der<br />
Multifunktions-Controller 3850T an. Er gestattet die notwendige<br />
Mehrkanal-PID-Regelung, hat Programme für die zeitabhängige<br />
Regelung von Druck und Temperatur und zeichnet die Produktionsdaten<br />
auf. Der 3850T ermöglicht eine vollständige und präzise<br />
PID-Regelung bis zu 16 individuellen Regelkreisen mit absolutem<br />
Alarm- und Abweichungsmanagement für Temperaturen zwischen<br />
0 und 150 °C sowie Drücken zwischen 0 und 4 Bar. Mit zwei<br />
unabhängigen Geräten lassen sich die Sollwertprofile für Temperatur<br />
und Druck programmieren, die mit Produktrezepten verknüpft<br />
werden können. Die Berechnung des F0-Wertes erfolgt automatisch<br />
zur Bestimmung der erforderlichen Sterilisationszeit<br />
auf Grundlage des Temperaturwertes und ebenfalls in Verbindung<br />
mit den Produktrezepten. Sie ermöglicht es laut Gefran, die<br />
Qualitätsparameter des Sterilisierguts automatisch zu prüfen, zu<br />
garantieren und zu zertifizieren. Der Regler hat bis zu 32 digitale<br />
Ein- und Ausgänge für die Verriegelungslogik. Er bietet eine integrierte<br />
und erweiterbare Bibliothek mit verschiedenen Funktionsblöcken.<br />
Weiterhin hat das Gerät eine benutzerdefinierte konfigurierbare<br />
Grafikanzeige, mit vorformatierten Seiten und grafischen<br />
Trendanzeigen von Prozessdaten und Alarmseiten.<br />
GESTEUERTE STERILISATION<br />
Die integrierte Logiksteuerung Getlogic dient zur Ausführung<br />
von Anlagenverriegelungen, zum Beispiel beim Be- und Entladen<br />
der Autoklave. Die Kommunikation läuft über Ethernet Modbus<br />
TCP/IP ab. Die VNC-Ethernet-Verbindung ermöglicht darüber<br />
hinaus den Fernzugriff auf den Multifunktionsregler 3850T.<br />
Die Datenaufzeichnung erfolgt mit der Echtzeituhr (RTC). Die<br />
benötigten Informationen zu Chargen und Berichte werden zusammen<br />
mit der Zeit, den Alarmen und weiteren Ereignissen angezeigt.<br />
Sie lassen sich entweder unverschlüsselt in CSV- oder<br />
verschlüsselt speichern und über USB oder Ethernet exportierten.<br />
Die Leistungsregler-Serie GTF besteht aus Geräten für die<br />
präzise Steuerung elektrischer Leistungen bei verschiedenen<br />
Arten von Heizelementen für Erwärmungsprozesse von mittlerer<br />
und hoher Komplexität. Sie decken einen Stromstärkenbereich<br />
von 40 bis 250 A sowie Nennspannungen bis 480 oder 600<br />
Vac ab und lassen sich auf Wunsch mit einer integrierten rückstellbaren<br />
elektronischen Sicherung ausrüsten. Der Steuereingang<br />
unterstützt die Signale 0-10 V, 0/4-20 mA, Potentiometer,<br />
logische Signale und PWM-Modus. Von Vorteil ist der konfigurierbare<br />
Steuerungsmodus des Reglers. Optional gibt es einen<br />
seriellen Anschluss und Modbus-RTU-Protokoll. Der TK-Druckmessumformer<br />
liefert ein analoges Ausgangssignal von<br />
0 bis 10 V. Die Druckmessumformer mit Schutzart IP 65 oder IP<br />
67 basieren auf der Dickschichttechnologie auf Edelstahl. Alle<br />
messstoffberührten Teile sind aus Edelstahl gefertigt und komplett<br />
verschweißt. Weitere Features sind zum Beispiel das<br />
Alarmrelais 650L. Es ist zur Sicherung der Anlage bei Überschreiten<br />
eines bestimmten Sicherheitsgrenzwerts.<br />
Somit sind die genannten Geräte für FDA-konforme Lösungen,<br />
die alle Anforderungen in kritischen Anwendungen wie<br />
dem Sterilisationsprozess von Lebensmitteln erfüllen. Denn neben<br />
einem entsprechenden Design sind auch die verwendeten<br />
Geräte von entscheidender Bedeutung.<br />
Bilder: Gefran, Aufmacher: romankrykh – stock.adobe.com<br />
www.gefran.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Gefran Deutschland GmbH<br />
Philipp-Reis-Str. 9a, 63500 Seligenstadt<br />
Tel. 06182 8090<br />
E-Mail: vertrieb@gefran.de<br />
AUTORIN<br />
Danica Schwarzkopf,<br />
Sales Excellence and Marketing Manager,<br />
Gefran Deutschland GmbH, Seligenstadt<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 35
TRENDTHEMA<br />
SCHRAUBENKOMPRESSOREN<br />
FÜR EIN REINES MEDIUM<br />
Pharma-, Food- und Chemische Industrie: Diese Branchen stellen<br />
besonders hohe Anforderungen an die Druckluftqualität. Wer dies<br />
wirtschaftlich erreichen möchte, liegt mit ölfrei verdichtenden<br />
Schraubenkompressoren nicht falsch.<br />
Die CSG-Baureihe von Kaeser ermöglicht Drucklufterzeugung<br />
auf gleichzeitig 19 Prozent geringerer Stellfläche<br />
als die Vorgängerbaureihe. Die Modelle gibt es<br />
luft- oder wassergekühlt, mit integriertem Kältetrockner<br />
oder i.HOC (Heat of Compression Trockner) und für Volumenströme<br />
von 4 bis 15 m³/min. Für Anwendungen mit schwankendem<br />
Druckluftbedarf stehen drehzahlgeregelte SFC-Versionen<br />
zur Verfügung.<br />
Das Sigma Profil des Herstellers ist jetzt auch in der CSG-Baureihe<br />
verbaut. Die Rotoren sind mit einer Beschichtung versehen,<br />
die besonders verschleiß- und temperaturfest ist. Zudem ist die<br />
PEEK-Beschichtung sehr gut an die Anforderungen der Pharmaund<br />
Lebensmittelindustrie angepasst. Sie ist biokompatibel, FDA<br />
zertifiziert und erfüllt die Anforderungen für Lebensmittelkontaktmaterial<br />
in Europa.<br />
MEHR DRUCK BEIM ENERGIESPAREN<br />
Die Baureihe ist mit Synchron-Reluktanz-Motoren der Energieeffizienzklasse<br />
IE5 ausgestattet und verfügt über eine wirksame<br />
Wassermantelkühlung an beiden Verdichterstufen, sowohl bei<br />
luftgekühlten als auch bei wassergekühlten Anlagen. Die faserfreien<br />
Pulsationsdämpfer der CSG wirken breitbandig und bei<br />
sehr geringem Druckverlust. Die CSG-Baureihe liefert 16 Prozent<br />
mehr Volumenstrom bei gleicher Motornennleistung und den<br />
maximalen Betriebsdruck konnten die Entwickler von 10 auf<br />
11 bar erhöhen.<br />
Ein weiterer zentraler Aspekt in der Produktentwicklung war es,<br />
die Kompressorabwärme nutzbar zu machen und darüber den<br />
CO 2<br />
-Fußabdruck zu verringern. Deshalb bietet Kaeser bei luftund<br />
wassergekühlten Anlagen den integrierten Adsorptions-<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA<br />
02<br />
01 Maestro: Die Steuerung dirigiert<br />
den Betrieb von mehreren Aggregaten<br />
02 Wasser marsch: Die Geräte sind für<br />
die Wasserwirtschaft und liefern einen<br />
Volumenstrom von 10 bis 40 m³/min<br />
03 Wichtig für hygienesensitive Bereiche:<br />
Diese Baureihe liefert effizient Druckluft<br />
für ölfreie Anwendungen<br />
01<br />
FÜR HYGIENESENSITIVE ANWENDUNGEN<br />
Auf der Achema stellte Kaeser auch das ölfrei verdichtende<br />
Schraubengebläse EBS 410 vor (Bild 02). Speziell für<br />
die Wasserwirtschaft ausgelegt, liefert es einen Volumenstrom<br />
von 10 bis 40 m³/min und Druckdifferenzen von<br />
0,3 bis 1,1. Als Motorisierungen sind Aggregate von 22 bis<br />
75 kW verfügbar. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem<br />
Druckluftmanagement-System Sigma Air Manager 4.0<br />
(Bild 01). Die Steuerung dirigiert den Betrieb von mehreren<br />
Gebläsen und Kompressoren. Durch diese Vernetzung<br />
sind ein Monitoring und Energiemanagement als auch<br />
eine vorausschauende Wartung möglich.<br />
trockner i.HOC an. Er nutzt die Kompressorabwärme zur Regeneration<br />
des Trockenmittels und erzielt dabei ölfreie Druckluft mit<br />
Drucktaupunkten bis minus 30 °C. Bei wassergekühlten Modellen<br />
setzt der Hersteller auf integrierte Wärmerückgewinnungsoptionen,<br />
die sich leicht anpassen lassen.<br />
Die integrierte Kompressor-Steuerung Sigma Control 2 steuert<br />
nicht nur den Betrieb des Kompressors, sondern ermöglicht<br />
auch die Anbindung an ein übergeordnetes Druckluftmanagementsystem.<br />
Zudem überwacht sie serienmäßig Lager- und<br />
Wicklungstemperaturen des Antriebsmotors sowie Schwingungen<br />
im Kompressor.<br />
Bilder: Kaeser<br />
www.kaeser.com<br />
03<br />
UNTERNEHMEN<br />
KAESER KOMPRESSOREN SE<br />
Carl-Kaeser-Straße 26, 96450 Coburg<br />
Tel. 09561 6400<br />
E-Mail: info@kaeser.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 37
TRENDTHEMA<br />
HYGIENEGERECHTE HANDHABUNGSROBOTER<br />
SAUBER HANDHABEN IN DER<br />
LIFE-SCIENCE-BRANCHE<br />
Reine Arme:<br />
Die Maschinen eignen<br />
sich besonders für<br />
hygienesensitive<br />
Roboteranwendungen<br />
Ein Roboterhersteller baut sein Lösungsangebot für hygienesensitive<br />
Anwendungen aus. Jetzt gibt es die ersten beiden<br />
Modelle mit 7 und 8 kg Tragkraft. Die Maschinen wurden<br />
speziell für den Einsatz in den Life Sciences konzipiert.<br />
In hygienerelevanten Bereichen der Laborautomation, der<br />
Pharmabranche oder der Lebensmittelindustrie, erfüllen die<br />
Roboter der neuen Reihe Motoman HD von Yaskawa die hohen<br />
Anforderungen, die an die Steril- und Reinraumumgebungen<br />
gestellt werden.<br />
Neben der Eignung für den Einsatz in Hygienebereichen bis<br />
zur höchsten Reinraumklasse GMP-Klasse A nach EHEDG,<br />
EN 1672-2 und ISO 14159 haben sie auch die Reinraumklasse<br />
nach ISO 14644-1, Reinraumklasse 5 für HD7 und Reinraumklasse<br />
4 für HD8, gemäß dem in ISO 14644-14 definierten Mess- und<br />
Bewertungsverfahren.<br />
HYGIENIC DESIGN<br />
Die Voraussetzung dafür schafft ein hygienegerechtes Design, in<br />
das auch die Expertise des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik<br />
und Automatisierung IPA eingeflossen ist. Zum einen ermöglichen<br />
konstruktive Details des Manipulators wie eine spezielle<br />
Achsdichtung sowie ein abgerundetes, totraumfreies Design<br />
ohne externe Schrauben, Lücken oder Hinterschneidungen, dass<br />
sich der Roboter gut reinigen lässt. Zum anderen werden Oberflächen<br />
und Materialien eingesetzt, die mechanisch und chemisch<br />
gegen Substanzen und Reiniger beständig sind, wie sie in<br />
den Life Sciences, der Chemie oder der Lebensmittelbranche typischerweise<br />
eingesetzt werden.<br />
Die höchste Schutzklasse IP69K und eine besonders glatte<br />
Oberfläche (Oberflächenrauigkeit < 0,8 Ra) vermindert das Anhaften<br />
von Schmutzpartikeln und Mikroorganismen. Zusätzlich<br />
wird die Reinigung dadurch erleichtert, dass die Applikationska-<br />
bel und Medienleitungen im Innern des Roboterarms verlaufen<br />
und die Kabelführung durch den Fuß des Roboters erfolgen kann.<br />
Weitere Vorteile sind eine geringe Partikelemission (ISO-Klasse 5<br />
für das Modell HD7 bzw. ISO-Klasse 4 für das Modell HD8) sowie<br />
die Verwendung von lebensmitteltauglichem Schmierfett (Food<br />
Grade Grease, FGG).<br />
Die neue Reihe startet mit den Modellen HD7 und HD8 mit 7<br />
und 8 kg Tragkraft. Die HD-Reihe baut dabei auf den 6-achsigen<br />
Hochleistungsrobotern des GP-Portfolios auf. Wie die Motoman-<br />
Industrieroboter nutzen sie die neueste Sigma-7-Servoantriebstechnologie.<br />
Der Bewegungsbereich der Achse 1 beträgt +/- 180°.<br />
Die Roboter lassen sich mit der Steuerung YRC1000 oder mit der<br />
Kompaktsteuerung YRC1000micro kombinieren.<br />
Bilder: Yaskawa Europe, RGtimeline – stock.adobe.com<br />
www.yaskawa.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Yaskawa Europe GmbH<br />
Yaskawastr. 1<br />
85391 Allershausen<br />
Tel: 08166 90-0<br />
E-Mail: robotics@yaskawa.eu<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA<br />
INNOVATIVE WÄRMEKAMMER<br />
Wenn es heiß werden soll, dann kommt Denios<br />
ins Spiel: Das Unternehmen aus Bad Oeynhausen<br />
erweitert sein Produktsortiment mit der<br />
neuen Wärmekammer HB (Heating Box). Durch<br />
eine perfektionierte Luftführung und Isolierung<br />
ermöglicht sie schnelle Aufheizzeiten und eine<br />
hohe Energieeffizienz bei Temperaturen bis zu<br />
120 °C. Der Hersteller meint, dass „diese<br />
innovative Technik somit äußerst sparsam im<br />
Betrieb ist, und das bei einem fairen Einkaufspreis“.<br />
Mit einer Kapazität bis zu zwei IBC oder<br />
acht Fässern bietet die Wärmekammer HB<br />
ausreichend Platz für verschiedene Anwendungsbereiche.<br />
Die Unterfahrbarkeit ermöglicht<br />
eine flexible Bedienung mit Handameise oder<br />
Gabelstapler, was die Handhabung und Integration<br />
in bestehende Betriebsabläufe deutlich<br />
vereinfacht. Ausgestattet mit einer modernen<br />
SPS-Steuerung ermöglicht die Wärmekammer<br />
eine hohe Prozessgenauigkeit durch präzise<br />
Regulierung. Außerdem soll die integrierte<br />
Auffangwanne für ein Höchstmaß an Sicherheit<br />
und Umweltfreundlichkeit sorgen.<br />
www.denios.de<br />
ADDITIVFREIER DICHTSTOFF FÜR<br />
DIE LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />
Henkel Adhesive<br />
Technologies hat<br />
einen additivfreien<br />
Dichtstoff entwickelt.<br />
Der Dichtstoff<br />
Darex WBC 711<br />
bietet laut Hersteller<br />
eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um<br />
mehr als 30 %. Während des bisherigen Prozesses<br />
den Dichtstoff aufzutragen, müssen Additive<br />
zugegeben werden. Bei der Neuentwicklung gibt<br />
es keine Notwendigkeit, Additive zuzugeben.<br />
Somit entfallen Stillstandzeiten für die zusätzliche<br />
Reinigung der Applikationsflächen und der<br />
gesamte Aufwand für die Zugabe und das<br />
Mischen des Additivs. Die Dichtmasse lässt sich<br />
bei Heiß- und Kaltabfüllung, Doppelnaht-Siegelung<br />
(mit/ohne Dampfinjektion) und bei Pasteurisierung<br />
oder Sterilisation einsetzen.<br />
www.henkel.de<br />
DIE KUNST DER LABORPLANUNG<br />
Infraserv weiß, dass<br />
die moderne<br />
Laborplanung<br />
komplex ist.<br />
Deshalb bietet das<br />
Unternehmen<br />
Unterstützung bei<br />
der Planung an.<br />
Diese baut auf fünf<br />
Stufen auf: Herausforderungen und Möglichkeiten der<br />
Laborplanung, wie lässt sich Raum und Ressourcen optimieren,<br />
welche Sicherheit, Energieeffizienz sowie Nachhaltigkeit<br />
benötige ich, Ästhetik und Funktionalität sowie einbinden der<br />
Mitarbeiter in den Planungsprozess. Die Spezialisten haben<br />
laut Eigenaussage langjährigen Erfahrung in der Planung und<br />
dem Betrieb von industriellen Laboren. Deshalb bieten sie ein<br />
Dienstleistungspaket an, das auf die Anforderungen der<br />
Laborplanung und des Laborbetriebs zugeschnitten ist. Von<br />
der anfänglichen Beratung bis zur endgültigen Implementierung<br />
umfasst das Know-how von Infraserv jeden Aspekt des<br />
Prozesses und ermöglich so, dass die Labore nicht nur funktional<br />
sind, sondern auch hinsichtlich Effizienz und Produktivität<br />
optimiert werden. Neben der theoretischen Planung bieten<br />
die Spezialisten die Möglichkeit, verschiedene Labortypen,<br />
Ausstattungsvarianten und Laborlayouts live zu erleben.<br />
www.infraserv.com<br />
TROCKENES MESSSYSTEM<br />
Labom hat sein Portfolio um ein<br />
Druckmessgerät erweitert, das<br />
besonders für den Einsatz in der<br />
Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />
geeignet ist: das BC4200. Bei<br />
vielen Stoffen ist es oft schwierig,<br />
ein geeignetes Messgerät zu<br />
finden, das allen Anforderungen<br />
bezüglich Hygiene, Beständigkeit und Genauigkeit gerecht<br />
wird. Das BC4200 ist ein sogenanntes trockenes Messsystem,<br />
es verfügt über eine frontbündige Plattenfeder und alle<br />
messstoffberührten Teile sind aus Edelstahl der Qualität 316L.<br />
Es lässt sich über zahlreiche EHEDG-zertifizierte Prozessanschlüsse<br />
für hygienische Anforderungen wie Kegelstutzen mit<br />
Nutüberwurfmutter, Clamp-Anschlüsse oder einen Varivent-<br />
Anschluss in Anlagen integrieren. Das Gerät ist außerdem in<br />
diversen Hygieneausführungen mit verschiedenen Oberflächenrauheiten<br />
lieferbar, die nach EHEDG und ASME BPE<br />
ausgeführt sind. In der Zusatzausführung ASME BPE SF4 sind<br />
sowohl die Plattenfeder als auch Schweißnaht und Drehteile<br />
zusätzlich elektropoliert. DasDruckmessgerät hat die Schutzart<br />
IP 65 und ist für die CIP- und SIP-Reinigung geeignet. Es ist<br />
zudem öl- und fettfrei und ist optional in der Genauigkeitsklasse<br />
1,0 verfügbar. Eine weitere Option ist die Ausführung<br />
des mechanischen Druckmessgerätes mit einem elektronischen<br />
Drehwinkelmessumformer mit 4…20 mA Ausgangssignal<br />
(Typenreihe PL11), wodurch eine Fernübertragung der<br />
gemessenen Druckwerte möglich ist.<br />
www.labom.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 39
NEU UND NACHHALTIG<br />
SICK SOWIE ENDRESS+HAUSER BÜNDELN<br />
KOMPETENZEN<br />
Das deutsche Sensorunternehmen Sick<br />
und der Schweizer Messtechnikspezialist<br />
Endress+Hauser haben eine<br />
gemeinsame Absichtserklärung<br />
zur strategischen Partnerschaft<br />
im Bereich Cleaner Industries<br />
unterzeichnet. Es wird beabsichtigt,<br />
dass beide Unternehmen<br />
50 Prozent der Anteile am Joint<br />
Venture halten und die Unternehmensführung<br />
paritätisch<br />
besetzen. Endress und Hauser will<br />
sich finanziell beteiligen, technologische<br />
Expertise einbringen und global neue<br />
Vertriebswege öffnen. Sick soll die produktgenerierenden<br />
Einheiten seines Geschäftsbereichs Cleaner Industries, mit<br />
mehreren Entwicklungs- sowie Produktionsstandorten in<br />
Deutschland, in das Joint Venture einbringen. Die Beschäftigten<br />
in Vertrieb und Service der globalen Sales und Service Units mit<br />
Fokus Cleaner Industries sollen jeweils in die Sales Center von<br />
Endress und Hauser übergehen. Die Vertragsgestaltung soll<br />
geplant noch im ersten Quartal <strong>2024</strong> mit der offiziellen<br />
Unterzeichnung des Vertrags über den Unternehmenszusammenschluss<br />
und zugehörigen Transaktionen (Signing) beider<br />
Partner abgeschlossen werden. Der Vollzug (Closing) ist<br />
voraussichtlich für die Jahresmitte <strong>2024</strong> vorgesehen.<br />
www.sick.de<br />
ZERTIFIZIERT<br />
Yokogawa Europe gab bekannt, dass das Managementsystem „Visual Mesa Greenhouse<br />
Gas Emissions Management“ (VM-GEM) vom TÜV Rheinland geprüft wurde und<br />
das Label Zertifizierte Berechnungsmethode erhalten hat. VM-GEM erfüllte erfolgreich<br />
die Prüfkriterien der Nachvollziehbarkeit, Zuverlässigkeit, Transparenz, Relevanz und<br />
Repräsentativität der verwendeten Methoden und Daten. Damit können die ermittelten<br />
Daten als Grundlage zur Berechnung des Corporate Carbon Footprint oder zur<br />
Erreichung des Klimaneutralitätsstatus nach ISO 14068∶2023 verwendet werden.<br />
www.yokogawa.com<br />
FLAMMHEMMENDE FORSCHUNG<br />
In zahlreichen Anwendungen müssen Kunststoffe flammhemmend sein. Zu diesem<br />
Zweck untersuchen die Forschenden des Fraunhofer LBF Kunststoffen aus verschiedenen<br />
Quellen (PCR und PIR). Dazu gehören Polypropylen (PP) und Polycarbonat/<br />
Acrylnitril-Butadien-Styrol (PCABS) aus WEEE sowie PP und lineares Polyethylen<br />
niedriger Dichte (LLDPE), Polyamid 6, Polyamid 66 und PET aus bedruckten<br />
Verpackungsfolien. Die Forschungen zeigen, dass Rezyklate unterschiedlicher Art<br />
und Herkunft wirksam flammhemmend behandelt werden können. Diese Ergebnisse<br />
ebnen den Weg für weitere Entwicklungen zur Verbesserung der Brandschutzeigenschaften<br />
von recycelten Kunststoffen. Hersteller können auf diese Weise zu<br />
einer nachhaltigeren und sichereren Zukunft für Kunststoffrecycling beitragen.<br />
www.lbf.fraunhofer.de<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
MEDIEN<br />
ELECTRIFY TODAY<br />
Phoenix Contact stellt mit dem Serious<br />
Game Electrifytoday ein Online-Spiel vor,<br />
das Wissen zur Energiewende, die über das Zukunftsbild der<br />
All Electric Society möglich wird, vermitteln möchte. Ziel ist<br />
die spielerische Wissensvermittlung für Auszubildende der<br />
Elektrotechnik und<br />
Mechatronik sowie für<br />
MINT-Lernende. Das<br />
Spiel wurde von<br />
Techeducation, einer<br />
Marke vom Unternehmen<br />
für Bildungsangebote,<br />
gemeinsam mit<br />
der Westsächsischen<br />
Hochschule Zwickau –<br />
Hochschule für<br />
Mobilität, dem<br />
renommierten Spieleentwickler<br />
Paintbucket<br />
Games aus Berlin,<br />
sowie einem interdisziplinären<br />
Team aus<br />
Phoenix Contact<br />
Experten entwickelt. Das Spiel steht über eine Web-Applikation<br />
und als Download kostenfrei zur Verfügung. Für den<br />
Zugang wird lediglich ein Laptop oder Computer mit Internetzugang<br />
benötigt. Eine schnelle Grafikkarte wird zur<br />
optimierten Spielleistung empfohlen.<br />
www.phoenixcontact.com<br />
NEUES AUS DER WELT<br />
Der Film „Neues aus der<br />
Welt“ erzählt die Geschichte<br />
von einer abenteuerlichen<br />
Reise durch den Westen<br />
Amerikas. Fünf Jahre nach<br />
Ende des Bürgerkriegs, im<br />
Jahr 1870, ist der Veteran<br />
Jefferson Kyle Kidd (Tom<br />
Hanks) als Nachrichtenbote<br />
unterwegs. Er trifft auf die<br />
zehnjährige Johanna (Helena<br />
Zengel) und nimmt sie in<br />
seine Obhut, um sie sicher zu<br />
ihrer Familie zu bringen. In eine Welt, die Johanna nicht<br />
kennt, da sie sechs Jahre zuvor vom indigenen Volk der<br />
Kiowa aufgenommen und großgezogen wurde. Gemeinsam<br />
begeben sich die beiden auf eine Reise, die ihr Leben<br />
komplett verändern wird. Mit dem Film feiert die<br />
deutsche Schauspielerin Helena Zengel (bekannt aus Systemsprenger)<br />
ihr US-Debüt. Der Film ist auf der Streamingplattform<br />
Netflix zum Anschauen frei verfügbar.<br />
www.upig.de<br />
WHITEPAPER ZUR NACHHALTIGKEIT<br />
Schneider Electric hat ein<br />
Whitepaper mit dem<br />
Titel Nachhaltigkeits-<br />
Consulting veröffentlicht.<br />
Das Whitepaper befasst<br />
sich eingehend mit der<br />
wachsenden Bedeutung<br />
von Energiesicherheit, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit für<br />
den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Zudem bietet<br />
es laut Unternehmen Einblicke in praxistaugliche Lösungen<br />
und zeigt auf, wie Beratungsdienstleistungen dabei helfen,<br />
wirtschaftlichen Erfolg mit ambitionierten Nachhaltigkeitszielen<br />
zu verbinden. Interessenten können sich auf der<br />
Website vom Unternehmen für das aktuelle Whitepaper<br />
registrieren und erhalten sofortigen Zugang zum Download.<br />
www.se.com<br />
INDUSTRIEPODCAST<br />
VOM VDMA<br />
Der Industriepodcast des VDMA<br />
Software und Digitalisierung will<br />
Fragen zur Digitalisierung praxisnah<br />
beantworten. Im Podcast geht es<br />
darum um verschiedene Themen für die Industrie. Mitglieder<br />
des VDMA erläutern ihre Expertise zu einzelnen Themen der<br />
Digitalisierung oder wie ein mittelständisches Unternehmen<br />
sich solchen Lösungen widmen und diese gewinnbringend<br />
implementieren kann. In einer Episode geht es zum Beispiel<br />
um Künstliche Intelligenz. Der Experte Peter Seeberg von<br />
Softing Industrial erläutert darin, wie man die Technologie im<br />
eigenen Unternehmen einsetzen kann und welches Knowhow<br />
sowie Infrastruktur dazu benötigt wird. Weitere Folgen<br />
befassen sich mit Themen wie Plattformökonomie oder User<br />
Experience. Der Kanal des VDMA Software und Digitalisierung<br />
lässt sich abonnieren; ansonsten sind die Episode auf Podigee<br />
und Spotify verfügbar.<br />
Bild: spaxiax – stock.adobe.com<br />
derindustriepodcast.podigee.io<br />
REPORT: KOSTEN VON AUSFALLZEITEN<br />
Der Siemens-Report hebt die<br />
Kosten ungeplanter Ausfallzeiten<br />
hervor. Die Einführung von<br />
Predictive Maintenance (PdM)<br />
ist effektiv, um Ausfallzeiten zu<br />
reduzieren und an Zugkraft zu<br />
gewinnen. Soll heißen, wenn<br />
Condition Monitoring und PdM-Praktiken implementiert sind,<br />
kann das zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. Der<br />
Report, der auf den Ergebnissen einer Siemens-Umfrage<br />
basiert, enthält Daten aus der SPM Software und von<br />
181 Fachleuten. Der Bericht steht zum kostenfreien Download<br />
hier zur Verfügung: bit.ly/4cKGjVN (oder über die Webseite).<br />
Bild: industrieblick – stock.adobe.com<br />
www.siemens.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 41
PERSÖNLICH<br />
WIRTSCHAFTSINGENIEURIN KRISTIN ELBE<br />
NICHT ABHALTEN<br />
LASSEN – MACHEN!<br />
Frauen sind in Ingenieursberufen noch immer<br />
unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />
erwerbstätigen Ingenieur:innen sind Frauen.<br />
Aber es gibt sie doch. Im Interview erzählt<br />
Kristin Elbe ihre Geschichte.<br />
Die Aufteilung in einem Büro ist oft noch sehr klassisch<br />
(technisch männlich; kaufmännisch weiblich). Sie würden das<br />
Muster gerne durchbrechen. War das ein Grund, sich für einen<br />
technischen Beruf zu entscheiden?<br />
Ich wollte mich mit meiner Berufswahl so breit wie möglich<br />
aufstellen und habe deshalb Wirtschaftsingenieurwesen studiert.<br />
Als Schülerin hatte ich noch keine konkrete Vorstellung<br />
meines Arbeitsalltages. Das Muster würde ich heute gern durchbrechen,<br />
indem ich z. B. im Büroteam eine Technikerin einstellen<br />
oder einen kaufmännischen Sachbearbeiter beschäftigen<br />
würde. Aber auch bei den Bewerbungen geht es immer noch<br />
klassisch zu.<br />
zum Beispiel ein Netzwerk von Frauen, die sich für solche Themen<br />
einsetzen.<br />
Sie haben zwei schulpflichtige Kinder. Wie bekommen Sie die<br />
Balance zwischen Privatleben und Beruf hin?<br />
Mein Mann und ich haben eine gut funktionierende Aufteilung<br />
gefunden. Wir haben das Glück, dass wir im Ort gute Betreuungsmöglichkeiten<br />
haben und die Großeltern in der Nähe sind,<br />
die uns an den Nachmittagen den Rücken freihalten. Wichtig ist<br />
es, die Hilfe auch anzunehmen. Ich habe für mich akzeptiert,<br />
dass ich es ohne die Unterstützung der Familie nicht so gut<br />
schaffen würde. In der Woche arbeiten wir beide viel, der Abend<br />
und die Wochenenden gehören dann der Familie. Wir haben<br />
gemeinsame Hobbys, bei denen wir den Kopf frei bekommen,<br />
zum Beispiel wandern oder Mountain biken. Der Haushalt muss<br />
manchmal einfach warten.<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />
REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus? Helfen Ihnen zum Beispiel ihre<br />
Russischkenntnisse?<br />
Heute kann ich in meinem Arbeitsalltag keinen Gebrauch mehr<br />
davon machen. Ich habe Russisch gelernt, als ich während des<br />
Studiums ein Auslandssemester in St. Petersburg absolvierte.<br />
Dafür wollte ich gut vorbereitet sein und selbständig im<br />
Land zurechtkommen.<br />
Ich leite für die SEW die Service-Werkstatt in unserem<br />
Drive Technology Center Ost in Meerane. Mein<br />
Arbeitsalltag wird meist durch unsere Kunden<br />
bestimmt. Im Service muss es oftmals schnell<br />
gehen. Wenn eine Anlage unserer Kunden<br />
steht, sind zügige Entscheidungen und Flexibilität<br />
gefragt. Bei 28 Mitarbeitenden gibt es<br />
auch oft Personalthemen zu klären.<br />
Sie sagten einmal, mit dem Willen und<br />
dem eigenen Zutrauen kann man so<br />
einiges schaffen. Was würden Sie Frauen<br />
raten, die in einen technischen Beruf<br />
ein- oder umsteigen möchten?<br />
Machen. Wenn der Wunsch besteht und<br />
das Interesse da ist, warum sollen sich<br />
Frauen abhalten lassen? Die Aussichten auf<br />
einen guten Job sind hervorragend und<br />
auch viele Industrieunternehmen haben<br />
inzwischen erkannt, dass Frauen in gemischten<br />
Teams ein wichtiger Erfolgsfaktor sind.<br />
Dahingehend wurden traditionelle Regelungen<br />
wie Arbeitszeit, Präsenzkultur oder Führung in<br />
Teilzeit der Neuzeit angepasst. Bei SEW gibt es<br />
KRISTIN ELBE LEITET BEI SEW DIE SERVICE-WERK-<br />
STATT IM DRIVE TECHNOLOGY CENTER OST<br />
42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 09/<strong>2024</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 27.08.<strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 12.08.<strong>2024</strong><br />
01<br />
02<br />
04<br />
03<br />
01 Für Wasserstoffdichtheit ist passendes Dichtungsmaterial<br />
wichtig. Die Bestimmung der technischen<br />
Dichtheit lesen Sie in der nächsten Ausgabe.<br />
Bild: Klinger<br />
02 Kabellose IoT-Systeme sind auf dem Markt schon<br />
einige vorhanden. In der nächsten Ausgabe schauen wir<br />
auf die Merkmale einer beachtenswerten Systemlösung.<br />
Bild: Dräger<br />
03 Bekannt für seine sauberen Reinigungslösungen gibt<br />
es nun eine Serie für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie.<br />
Unsere Titelstory verrät die Besonder- und<br />
Feinheiten dahinter.<br />
Bild: Ruwac<br />
DER DIREKTE WEG<br />
INTERNET:<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
E-PAPER:<br />
digital.verfahrenstechnik.de<br />
REDAKTION:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
04 Kommt in die Tube! Aber bevor das erfolgt, muss die<br />
korrekte Formatverstellung der Maschinen erfolgen.<br />
Dabei gibt eine überwachte Lösung Prozesssicherheit.<br />
Bild: Siko<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 43
WASSERSTOFF<br />
DRUCKTRANSMITTER<br />
WIR ENTWICKELN ZUKUNFT<br />
H 2<br />
KELLER H2-PORTFOLIO<br />
23SY-Ei-H2<br />
• Verschiedene Genauigkeitsklassen je Einsatzgebiet<br />
• Selektierte Edelstahllegierung für minimale<br />
Materialversprödung<br />
• Vergoldete Membran zur Reduktion der H2-Diffusion<br />
• Metallisch dichtende Prozessanschlüsse<br />
• Vollverschweisste Konstruktion, kein Elastomer in<br />
Kontakt mit dem Medium<br />
• Hervorrangende Langzeitstabilität und Langlebigkeit<br />
• ATEX-zertifiziert<br />
keller-druck.com