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Verfahrenstechnik 7-8/2024

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19098<br />

7-8<br />

August <strong>2024</strong><br />

€ 13,00<br />

TITEL<br />

10 Wärmebehandlung:<br />

Damit es richtig warm wird<br />

20 Wasserstoffverdichtung:<br />

Reaktives sicher verdichten<br />

30<br />

Aufsaugen und absaugen:<br />

Doppeltes Lottchen<br />

verfahrenstechnik.de


19098<br />

Kommen Sie sicher<br />

zu innovativen<br />

Lösungen durch<br />

den Wissensvorsprung<br />

mit Ihrem Abonnement<br />

der Fachzeitschrift<br />

<strong>Verfahrenstechnik</strong>!<br />

TITEL<br />

26<br />

18<br />

38<br />

Dichtemessung von<br />

Erzschlämmen<br />

Vakuumstation spart<br />

Energie<br />

Brennbare Stäube<br />

sicher beherrschen<br />

verfahrenstechnik.de<br />

VTK_SO_Titel_Vega_2022_11_3218695.indd 1 21.11.2022 13:49:57<br />

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Jahresabo nur 99 €:<br />

10 Print-Ausgaben im Jahr<br />

Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />

Die Konturenlehre<br />

Das Kopieren eines Profils war noch nie so einfach!<br />

Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von unregelmäßigen<br />

Objekten messen, um eine Sofortvorlage zu erstellen, mit der präzise<br />

Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />

(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />

+


EDITORIAL<br />

WEITERENTWICKELN<br />

Liebe Lesende,<br />

ES GEHT UM MEHR ALS<br />

NUR MAXIMIERUNG<br />

auf der Achema in Frankfurt gab es erwartungsgemäß viel Interessantes, Neues<br />

und Spannendes zu entdecken. Auch wenn die Messe mittlerweile schon ein paar<br />

Tage her ist, wirkt sie noch nach. Ersichtlich war zum Beispiel, dass sich in diesen<br />

volatilen Zeiten viele Unternehmen Gedanken machen, wie man den Herausforderungen<br />

der Zukunft gerecht wird.<br />

Die unruhigen Zeiten einerseits, aber vor allem die Aufbruchstimmung andererseits<br />

spiegelten sich auf der Messe ebenso wider wie in den Meldungen des<br />

VDMA und VCI. Auch wenn das ifo Institut einen gefallenen Geschäftsklimaindex<br />

sieht (Stand Juni <strong>2024</strong>), so begegnen die Mitglieder des VDMA-Großanlagenbau<br />

den Herausforderungen nach eigener Aussage mit Resilienz, Agilität und Innovationen.<br />

Getragen wird diese Haltung unter anderem durch die gestiegenen Auftragseingänge<br />

im Jahr 2023 (+ 16 %). Und auch die Erkenntnis, dass der Übergang<br />

zu einer klimaneutralen Industrie nicht schlagartig, sondern nur schrittweise<br />

durch einen Mix aus grünen und fossilen<br />

Energieträgern mit integrierter<br />

CO 2<br />

-Speicherung erfolgen kann.<br />

Auch der VCI bescheinigt grundsätzlich,<br />

dass die chemisch-pharmazeutische<br />

Industrie Fahrt aufnimmt. Nachdem Energiekosten, Lieferkettenstörungen sowie<br />

auslaufende Nachfrageimpulse das Geschäft im vergangenen Jahr gedämpft hatten,<br />

befindet sich die Branche wieder auf Wachstumskurs, auch wenn wir noch<br />

vom Vor-Corona-Level weg sind.<br />

Definitiv sind Unternehmen, die sich Gedanken um die Zukunft machen,<br />

auf dem richtigen Weg. Aber auch die Politik muss mitspielen. Es geht<br />

doch nicht nur um Gewinnmaximierung oder die nächste Wahl, sondern<br />

auch um Mitarbeiter und den Standort Deutschland.<br />

Selbstverständlich ist vieles international und sich nur auf ein Land<br />

zu konzentrieren, ist in dieser globalisierten Welt suboptimal. Die<br />

Gesamtheit im Blick haben und sich den Herausforderungen der<br />

Zukunft stellen, das wird sich mittel- und langfristig auszahlen.<br />

Eine denkenswerte Lektüre<br />

wünscht Ihnen<br />

Guido Matthes<br />

Chefredakteur<br />

VERFAHRENSTECHNIK<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 3


42<br />

EDITORIAL<br />

03 Weiterentwickeln<br />

PERSPEKTIVE<br />

06 Quantensensoren zur Durchflussmessung<br />

NACHRICHTEN<br />

07 Aktuelles aus der Branche<br />

TITELSTORY<br />

10 Wärmebehandlung von Fässern und IBC<br />

Damit es richtig warm ist<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

14 Verpackungsmaschine für Getränke<br />

Doppelt abgefüllt<br />

16 Fraunhofer-Einrichtung unterstützt<br />

Mischen für die Zelle<br />

18 Drehrohrofen modernisiert<br />

Grüne Lösungsmittel<br />

17 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

TITEL<br />

10<br />

Kristin Elbe leitet bei SEW die<br />

Service-Werkstatt im Drive<br />

Technology Center Ost<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

20 Wasserstoffverdichtung<br />

Reaktives sicher verdichten<br />

22 Multiport-Membranventile<br />

Zeit, Energie und Einbauplatz sparen<br />

24 AS-i Airbox für Druckluft<br />

Einsparpotential gibt es immer<br />

23 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

26 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

28 Abgasentstaubung von Großfilteranlagen<br />

Reinigen nach Bedarf<br />

30 Wasserdampf aufsaugen, Staub absaugen<br />

Doppeltes Lottchen<br />

32 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

Anzeige: Denios<br />

<br />

Die Titelstory gibt einen wichtig Überblick, über<br />

die verschiedenen Heizsysteme für Fässer und IBC<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


TRENDTHEMA HYGIENIC DESIGN<br />

34 Technik für saubere Lebensmittel<br />

Hygiene regeln<br />

36 Schraubenkompressoren<br />

Für ein reines Medium<br />

38 Hygienegerechte Handhabungsroboter<br />

Sauber handhaben in der Life-Science-Branche<br />

39 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

NEU UND NACHHALTIG<br />

40 Klima- und Umweltschutz in der<br />

Prozessindustrie<br />

MEDIEN<br />

41 Anregend und inspirierend<br />

PERSÖNLICH<br />

42 INTERVIEW Wirtschaftsingenieurin<br />

Kristin Elbe<br />

20<br />

14<br />

33 Impressum<br />

34<br />

30<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 5


PERSPEKTIVE<br />

QUANTENSENSOREN ZUR<br />

DURCHFLUSSMESSUNG<br />

Das Fraunhofer IPM hat ein magnetfeldbasiertes<br />

Verfahren zur berührungslosen<br />

Durchflussmessung entwickelt. Seit Kurzem ist<br />

bekannt, welchen Einfluss dabei das<br />

Strömungsprofil auf das magnetische Signal<br />

hat. Dies eröffnet ganz neue Möglichkeiten.<br />

In vielen Industriezweigen gibt es Herstellungsprozesse, bei<br />

denen fließende Flüssigkeiten eine zentrale Rolle spielen. Will<br />

man solche Prozesse regeln oder gar automatisieren, so benötigt<br />

man verlässliche Angaben zur Strömungsgeschwindigkeit<br />

der Flüssigkeiten. Ein am Fraunhofer IPM entwickeltes magnetfeldbasiertes<br />

Durchflussmessverfahren liefert diese Flussdaten<br />

sehr präzise und ohne Fluidkontakt. Dabei wird das Medium in<br />

einem ersten Schritt mit einem Permanentmagneten magnetisch<br />

polarisiert. In einem zweiten Schritt wird diese Ausrichtung durch<br />

Radiofrequenzimpulse gedreht. So entstehen lokale magnetische<br />

Markierungen im Fluid, die in einem dritten Schritt nach einer<br />

definierten Fließstrecke mithilfe hochempfindlicher Quantensensoren<br />

durch die Rohrwand hindurch erfasst werden. Auf diese<br />

Weise lässt sich die Fließgeschwindigkeit eines magnetisierbaren<br />

Fluids bestimmen.<br />

Bei dieser Messmethode hat das Strömungsprofil einen großen<br />

Einfluss auf die Ausprägung der Markierung. Das konnten die Forschenden<br />

am Fraunhofer IPM nun anhand der in einem Modell<br />

berechneten Magnetisierungsverteilung im fließenden Fluid zeigen.<br />

Sie simulierten sowohl die effektive Flipwinkelverteilung als<br />

auch die zeitliche Entwicklung der Magnetisierung und erkannten,<br />

dass die Variation der Strömungsgeschwindigkeiten über den<br />

Rohrdurchmesser die Verteilung der Flipwinkel verbreitert und so<br />

das magnetische Signal dämpft. Dank dieses tiefen Verständnisses<br />

sind die Forschenden nun in der Lage, ihre Messmethode weiter<br />

zu optimieren. Nach Einschätzung von Leonhard Schmieder, Wissenschaftler<br />

am Fraunhofer IPM und Erstautor der Veröffentlichung,<br />

handelt es sich bei dieser Forschung um die erste erfolgreiche<br />

Umsetzung eines Mapping-Ansatzes in einem Null-zu-Ultra-<br />

Niedrigfeld-Magnetometrie-basierten Experiment mit Kernspinresonanz.<br />

„Unser berührungsloser Messansatz hat das Potenzial<br />

für den breiten Einsatz. Unsere Methode wird immer dann interessant,<br />

wenn eine nicht-invasive, präzise und effiziente Lösung gefragt<br />

ist“, erklärt Schmieder.<br />

Versuchsaufbau: Bei der magnetischen Durchflussmessung polarisiert<br />

ein starker Magnet das Fluid, das in einem Stahlrohr durch<br />

einen Aufbau mit zwei magnetischen Abschirmungen fließt. In der<br />

ersten Abschirmung befindet sich eine HF-Spule, die die Markierung<br />

ins Fluid einprägt. Ein Quantensensor in der nachfolgenden<br />

Abschirmung detektiert diese Markierung. Hintergrund Magnetfeldmessung:<br />

Der Nachweis von Magnetfeldern im Innern von Objekten<br />

ist durch kontaktfreie Messung von außen möglich, weil statische<br />

oder niederfrequente Wechselfelder im Gegensatz zu hochfrequenten<br />

Feldern kaum abgeschirmt werden. Dies ist zugleich<br />

ein Hindernis für Messsysteme, die auf Magnetfeldsensoren basieren,<br />

denn sämtliche Objekte unserer alltäglichen Umgebung erzeugen<br />

Magnetfelder. Deshalb ist es wichtig, die magnetische Umgebung<br />

eines solchen Messsystems sehr gut abzuschirmen.<br />

Bild: add – adobe.stock.com<br />

www.ipm.fraunhofer.de<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN<br />

VERTRAGSUNTERZEICHNUNG VON AERZEN UND HH2E<br />

Nach entsprechenden Verhandlungen wurde auf der<br />

Achema der Vertrag zwischen Aerzen und HH2E unterzeichnet:<br />

HH2E nutzt nun drei Aggregaten des Typs VRW 536M<br />

von Aerzen zur Produktion von Wasserstoff. HH2E plant den<br />

Bau einer Großelektrolyseanlage am Energiestandort<br />

Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern und will dort ab 2026<br />

mit der Produktion von grünem Wasserstoff starten. Dabei<br />

setzt HH2E auch auf die Technologien und Expertise von<br />

Aerzen. So wurde für das Werk an der Ostseeküste die<br />

Lieferung von drei Aggregaten des Typs VRW 536M vereinbart.<br />

Langfristig soll die Partnerschaft intensiviert werden.<br />

Aerzen und HH2E hatten bereits vor längerem eine Zusammenarbeit<br />

beschlossen um gemeinsam die Energiewende<br />

voranzubringen. Krönender Abschluss der geplanten<br />

Zusammenarbeit war nun die Vertragsunterzeichnung am Stand von Aerzen auf der Achema. Für die Wasserstofffabrik in<br />

Lubmin haben HH2E und Aerzen die Lieferung von drei VRW 536M Aggregaten mit einem Volumenstrom von je etwa<br />

4.700 m³/h sowie einem Enddruck von je 8 bar (a) zu einem Auftragswert im oberen siebenstelligen Bereich vereinbart.<br />

www.aerzen.com<br />

UMZUG FEST IM BLICK<br />

Der Sensilo Neubau von Jumo ist laut Projektleiter<br />

Stefan Reith weiterhin im Zeit- und Kostenplan. Bei<br />

dem Neubau gehe es vorrangig um Digitalisierung,<br />

Materialflussoptimierung, Reduzierung von<br />

Kostenstrukturen und somit letztlich um Effizienzgewinne,<br />

wie Jumo-Geschäftsführer Dr. Steffen<br />

Hoßfeld und Jumo-Projektleiter Stefan Reith dem<br />

UNTERSTÜTZUNG IN DER<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Chemie 3 , die Nachhaltigkeitsinitiative<br />

der chemisch-pharmazeutischen<br />

Industrie in Deutschland, wird<br />

Betriebe bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

unterstützen.<br />

Kern des Angebots sind beispielsweise Assessment-Instrumente,<br />

konkrete prozessuale Hilfestellungen sowie Musterund<br />

Entscheidungsvorlagen. Die Inhalte erarbeiten die<br />

Chemie 3 -Allianzpartner BAVC, IGBCE und VCI gemeinsam mit<br />

Unternehmen und Arbeitnehmervertretungen. Dazu wird es<br />

eine Reihe von Werkstattgesprächen geben. Begleitet wird der<br />

Prozess von der Strategieberatung Fors.Earth. Das Unterstützungsangebot<br />

wird schrittweise entwickelt und soll im ersten<br />

Quartal des nächsten Jahres finalisiert vorliegen.<br />

Bild: alinamd – stock.adobe.com<br />

www.bavc.de<br />

Stadtbaurat Daniel Schreiner und Fuldas Oberbürgermeister<br />

Dr. Heiko Wingenfeld erläutern<br />

(von li.). Nach aktueller Planung wird Jumo komplett<br />

auf fossile Energieträger verzichten. Zur<br />

Heizungsunterstützung soll eine Geothermieanlage<br />

eingesetzt werden. Die Kühl- und Lüftungsanlagen<br />

des neuen Werkes werden überwiegend mit selbst<br />

erzeugtem Strom aus einer Photovoltaikanlage<br />

betrieben. Jumo errichtet im Technologiepark ein<br />

Werk für die Fertigung von Temperatur- und<br />

Drucksensoren mit einer Produktionsfläche von<br />

rund 13 000 Quadratmetern. Das Unternehmen<br />

sieht hier auch in den nächsten Jahren ein großes<br />

Potenzial. Bei den Temperatursensoren will man bis<br />

2026 die Produktionsmenge gegenüber 2022<br />

verdoppeln. Auch die Produktion der Drucksensoren<br />

werde deutlich effizienter.<br />

www.jumo.de<br />

PRODUKTION WIRD FORTGEFÜHRT<br />

Das Unternehmen Moog<br />

teilt mit, dass die<br />

Produktion von Radialkolbenpumpen<br />

nach<br />

Schließung des Nürnberger<br />

Werks Ende 2026<br />

am Standort Böblingen<br />

fortgeführt werden soll.<br />

Wie das Unternehmen bereits im September 2023 bekannt<br />

gab, wird die derzeitige Produktionsstätte für Radialkolbenpumpen<br />

(RKP) in Nürnberg bis Ende 2026 geschlossen. Die<br />

RKP-Wertschöpfungskette wird in diesem Zuge an den<br />

größten deutschen Moog-Standort Böblingen verlagert.<br />

Dieser Schritt ist Teil einer umfassenden Strategie des<br />

Unternehmens, das Geschäft durch Konsolidierung der<br />

weltweiten Standorte zu vereinfachen.<br />

www.moog.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 7


50 JAHRE<br />

KELLER<br />

Dipl.-Phys.<br />

Hannes W. Keller,<br />

Erfinder der<br />

integrierten<br />

Silizium-<br />

Messzelle, gründete 1974 die Firma „H.W. Keller Dipl.<br />

Phys. ETH Druck- und Kraftmesstechnik“ in Winterthur<br />

(CH), heute bekannt als Keller Druckmesstechnik.<br />

Dieses Jahr blickt Keller somit auf ein halbes Jahrhundert<br />

Geschichte zurück. Seit 2019 führen die beiden<br />

Brüder Tobias und Mike Keller die Firma. Jährlich<br />

werden 1,3 Millionen Messzellen produziert. Mit rund<br />

500 Mitarbeitenden, derzeit 11 Niederlassungen und<br />

etwa 30 weltweiten Händlervertretungen steht die<br />

Marke international für hochpräzise Druckmesstechnik.<br />

Das komplette Sortiment umfasst Druckaufnehmer<br />

und Drucktransmitter, Manometer, Pegelsonden,<br />

Datenlogger, Fernübertragungseinheiten und Druckkalibratoren.<br />

Die Drucksensoren finden sich in<br />

Tauchcomputern, Kaffeemaschinen und Laboren.<br />

Sie dienen der Grundwasser- und Pegelmessung,<br />

werden eingesetzt in Motorprüfständen, sie regeln<br />

den Kabinendruck in Flugzeugen, kontrollieren<br />

Druckspitzen in der Öl- und Gasindustrie und schützen<br />

in explosionsgefährdeten Anwendungsbereichen.<br />

www.keller-druck.com<br />

PRODUKTION 2023 AUF REKORDNIVEAU<br />

Im Jahr 2023 stieg die Produktion von Nahrungsmittelmaschinen<br />

und Verpackungsmaschinen um 5 % auf 16,5 Milliarden<br />

Euro. Damit übertraf VDMA erstmalig die 16 Milliarden<br />

Euro Marke und erreicht einen neuen Spitzenwert. Innerhalb<br />

des deutschen Maschinenbaus stehen die Branchenunternehmen<br />

für 6 % des gesamten Produktionswertes und<br />

beschäftigen mehr als 62.000 Menschen am Standort<br />

Deutschland. Mit einem durchschnittlichen Exportumsatz von<br />

86 % und einem Welthandelsanteil von 22 % gehört der Fachzweig<br />

Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen<br />

zu den exportstärksten Branchen. Etwa die Hälfte des Produktionswertes<br />

entfällt auf Verpackungsmaschinen. Die Unternehmen<br />

steigerten im Jahr 2023 die Produktion um 10 % auf<br />

knapp 8 Milliarden Euro. Dabei wuchs besonders der Bereich<br />

der Getränkeverpackungsmaschinen und legte um 18 % auf<br />

2,8 Milliarden Euro zu. Die Produktion<br />

der sogenannten anderen Verpackungsmaschinen<br />

stieg um 6 % auf<br />

5,2 Milliarden Euro. Ein großer Teil des<br />

Umsatzes basierte auf Aufträgen aus<br />

dem Jahr 2022, denn 2023 blieb der<br />

Auftragseingang eher verhalten.<br />

www.vdma.org<br />

Beatrix Fraese, stellvertretende Geschäftsführerin<br />

im VDMA Fachverband Nahrungsmittel-<br />

und Verpackungsmaschinen<br />

28. FACHTAGUNG SCHÜTTGUTFÖRDERTECHNIK<br />

Die 28. Fachtagung Schüttgutfördertechnik findet am 18. und 19. September <strong>2024</strong> in Garching bei München statt. Die<br />

Tagung eignet sich für Wissenschaftler, Anlagenbauer und -betreiber. Ab sofort bis 3. September <strong>2024</strong> (Anmeldeschluss) ist<br />

eine Anmeldung für das Event an der Technischen Universität München (TUM) möglich. Auf der Tagung werden die<br />

neuesten Entwicklungen und Innovationen in der Schüttgutfördertechnik gezeigt. Themen<br />

sind zum Beispiel zukunftsweisende Messtechnik oder aktuelle Forschungsergebnissen.<br />

Weiterhin wird es aktuelle Erkenntnisse und Trends aus der Schüttgutfördertechnik und<br />

Massengutlogistik geben. Im Rahmen der begleitenden Industrieausstellung können sich<br />

interessierte Unternehmen der Schüttgutfördertechnik präsentieren. Hierfür ist der gesonderte<br />

Anmeldeschluss der 16. August <strong>2024</strong>. Weitere Informationen und das Anmeldeformular<br />

zur Tagung finden Sie auf der Homepage der TUM, Lehrstuhl für Fördertechnik.<br />

Bild: Maksym – stock.adobe.com<br />

www.mec.ed.tum.de<br />

FRANK STÜHRENBERG ÜBERGIBT AN<br />

DIRK GÖRLITZER<br />

Ende Dezember <strong>2024</strong> wird Frank Stührenberg, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

von Phoenix Contact und CEO, nach 33 Jahren im Unternehmen in den<br />

Ruhestand treten. Seine Nachfolge übernimmt Dirk Görlitzer, seit 2020<br />

Geschäftsführer und Chief Operating Officer (COO). Um einen reibungslosen<br />

Übergang zu ermöglichen, teilen sich Frank Stührenberg und Dirk Görlitzer<br />

bereits ab dem 1. Juli den Vorsitz der Geschäftsführung. Auch in Zukunft wird<br />

Stührenberg der Phoenix Contact-Gruppe als Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

neu gegründeten Phoenix Contact E-Mobility Holding SE verbunden bleiben. Nach dem Ausscheiden von Stührenberg<br />

werden der Geschäftsführung von Phoenix Contact neben Görlitzer (Vorsitz und CEO) weiterhin die bisherigen Mitglieder<br />

Torsten Janwlecke (COO), Ulrich Leidecker (COO), Frank Possel-Dölken (CDO) und Axel Wachholz (CFO) angehören. Im Bild<br />

von rechts: Dr. Dipl.-Ing. Eberhard Veit, Dirk Görlitzer, Frank Stührenberg und Dr. Frank Eisert.<br />

www.phoenixcontact.com<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

VERANSTALTUNG<br />

Veranstaltung IGR-Erfahrungsaustausch<br />

www.igrtechnik.com<br />

Seminar New Ways of Work<br />

www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />

Fachlehrgang Projektmanagement<br />

www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />

Tagung 28. Fachtagung Schüttgutfördertechnik<br />

www.mec.ed.tum.de<br />

Messe Solids<br />

www.solids-recycling-technik.de<br />

DATUM, ORT<br />

04.09. + 05. 09.<strong>2024</strong><br />

Tagungszentrum Mörfelden<br />

10.09. + 11.09.<strong>2024</strong><br />

VDI-Haus, Stuttgart<br />

2 x 4 Termine, 26. 09. bis 20.11.<strong>2024</strong><br />

VDI-Haus, Stuttgart<br />

18. + 19. 09.<strong>2024</strong><br />

Garching bei München (TUM)<br />

9. + 10. Oktober <strong>2024</strong><br />

Messe Dortmund<br />

37 %<br />

beträgt der Frauenanteil an<br />

Habilitationen. Die sind im<br />

Jahr 2023 in Summe um 4 %<br />

gestiegen. Als Zahl ausgedrückt:<br />

1 592.<br />

Quelle: Destatis<br />

„Wir brauchen die Wissenschaft<br />

unbedingt, um Probleme wie<br />

Klimawandel, Welternährung,<br />

Umweltverschmutzung zu lösen.“<br />

Vorstandsvorsitzende Astrid Lambrecht, Forschungszentrum<br />

Jülich (Bild: FZ Jülich / Ralf-Uwe Limbach)<br />

- 48 %<br />

beträgt der Rückgang des<br />

Exports von Plastikmüll ins<br />

Ausland. Dies teilte Destatis<br />

zum Welttag der Ozeane mit.<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

UWE KAHMANN ALS GESCHÄFTSFÜHRER<br />

AUSGESCHIEDEN<br />

Nach 17 Jahren an der Spitze von<br />

Fagus-Grecon schied Uwe Kahmann<br />

(Bild) in einvernehmlicher Abstimmung<br />

mit den Gesellschaftern zum<br />

30.06.<strong>2024</strong> als Geschäftsführer aus.<br />

Kahmann hat laut den Gesellschaftern<br />

maßgeblich dazu beigetragen,<br />

das Unternehmen erfolgreich<br />

weiterzuentwickeln und den<br />

Umsatz nahezu zu verdreifachen.<br />

Unter seiner Leitung wurde Fagus-Grecon stark internationalisiert<br />

und gleichzeitig das in den Märkten führende Kerngeschäft<br />

ausgebaut. Fagus-Grecon kehrt nun zu einer zweiköpfigen<br />

Geschäftsführung zurück, die von Alexander Kuppe und<br />

Mario Haas gebildet wird. Der strategische Ausbau und die<br />

Stärkung weiterer Anwendungsfelder sollen durch den Ausbau<br />

der ersten und zweiten Führungsebene getragen werden.<br />

www.fagus-grecon.com<br />

ESG-BERICHT VON<br />

WIKA GRUPPE<br />

Wika hat seinen ersten<br />

Bericht zu Umwelt,<br />

Sozialverantwortung und<br />

Unternehmensführung<br />

(ESG) vorgestellt und das<br />

zwei Jahre vor der<br />

gesetzlichen Pflicht. Dies bekräftigt das Engagement des<br />

Unternehmens für Nachhaltigkeit und transparente Berichterstattung.<br />

Der ESG-Bericht dokumentiert die Ziele und bisherigen<br />

Aktivitäten des Unternehmens in den drei Kernbereichen<br />

der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Besonders<br />

im Fokus stehen dabei Maßnahmen zum Klimaschutz,<br />

die Arbeitsplatzattraktivität, die Entwicklung und Bindung von<br />

Mitarbeitenden sowie die Fähigkeit des Unternehmens zu<br />

Innovation. Bei der Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts hat<br />

sich Wika an dem international anerkannten Standard Global<br />

Reporting Initiative (GRI) orientiert.<br />

www.wika.com<br />

IGR-ERFAHRUNGSAUSTAUSCH TECHNIK ERSTMALS ÖFFENTLICH<br />

Der IGR-Erfahrungsaustauschs findet am 4. und 5. September <strong>2024</strong> im Kulturund<br />

Tagungszentrum Mörfelden statt. Dieses Jahr öffnet die IGR das Format<br />

erstmals auch für Nicht-IGR-Mitgliedsunternehmen. Die Fachvorträge handeln<br />

von neuesten Entwicklungen der Branche und informieren über aktuelle<br />

Projekte, zum Beispiel aus der Prozesssicherheit und Werkstofftechnik. Weitere<br />

Themen betreffen die Potenziale von Wasserstoff und synthetischer Kraftstoffe<br />

in der Prozessindustrie. Die IGR ist ein Zusammenschluss von aktuell 38 Unternehmen<br />

der Prozessindustrie und ihrer Dienstleister. Verbindliche Anmeldungen<br />

sind bis 4. August <strong>2024</strong> unter office@igrtechnik.de möglich.<br />

www.igrtechnik.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 9


WÄRMEBEHANDLUNG<br />

VON FÄSSERN UND IBC<br />

10 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Wenn Stoffe bei einer Betriebstemperatur bis<br />

zu 150 °C wärmebehandelt werden müssen,<br />

stehen verschiedene anschlussfertige Heizsysteme<br />

zur Verfügung. Es ist wichtig, einen<br />

Überblick über die unterschiedlichen Varianten<br />

zu haben. Nur dann lässt sich die passende<br />

Lösung anhand relevanter Auswahlkriterien<br />

finden. Selbstverständlich sollte immer der<br />

aktuelle Stand der Technik berücksichtigt<br />

werden. Der Fachbeitrag von Denios hilft dabei.<br />

Die gängigsten anschlussfertigen Heizsysteme für Fässer<br />

und IBC sind Heizmäntel, Fassheizer und Wärmekammern.<br />

Die Auswahl erfolgt insbesondere unter Berücksichtigung<br />

des Einsatzzwecks, der Art und Anzahl der zu<br />

erwärmenden Gebinde und der erforderlichen Betriebstemperatur.<br />

Während Heizmäntel und Fassheizer für ein Gebinde ausgelegt<br />

sind und in der Regel direkt bestellt werden können, sind<br />

Wärmekammern eher für eine größere Anzahl von Gebinden<br />

ausgelegt und bieten unterschiedlichste Konfigurationsmöglichkeiten<br />

bis hin zu Projektlösungen.<br />

DAS PASSENDE HEIZSYSTEM BESTIMMEN<br />

Das Behältermaterial wie Stahl und Kunststoff sowie Größe und<br />

Anzahl der Gebinde, die gleichzeitig beheizt werden müssen,<br />

sind entscheidend für die Auswahl des geeigneten Heizsystems.<br />

Denn die Merkmale können die erforderliche Heizleistung, die<br />

Dimensionierung und andere Aspekte der Lösung beeinflussen.<br />

HEIZSYSTEME SIND VIEL MEHR<br />

ALS NUR GERÄTE, DIE PRODUKTE<br />

ERWÄRMEN ODER WARM HALTEN<br />

Eine geringere Wärmeleitfähigkeit, oder eine größere Menge an<br />

Gebinden erfordert möglicherweise eine höhere Heizleistung<br />

oder eine effektivere Wärmeübertragung, um alle Gebinde<br />

gleichmäßig zu erwärmen. Bei schwankenden Produktionskapazitäten<br />

sollte die Lösung skalierbar sein.<br />

ERWÄRMUNGSDAUER UND<br />

ENERGIEVERBRAUCH<br />

Eine effektive Heizlösung ist in der Lage, die gewünschte Prozesstemperatur<br />

schnell sowie zuverlässig zu erreichen und aufrechtzuerhalten,<br />

selbst unter schwankenden Bedingungen. Die Erwärmungsdauer<br />

ist besonders relevant, wenn es um zeitkritische<br />

Prozesse oder um Anwendungen mit häufigem Gebindewechsel<br />

geht. Ein schnelles Erreichen der Betriebstemperatur kann die<br />

Effizienz des gesamten Produktionsablaufs verbessern und die<br />

Gesamtleistung der Anlage optimieren. Der Energieverbrauch<br />

lässt sich durch das Zusammenwirken von zielgerichteter Luftwww.verfahrenstechnik.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 11


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

01 02<br />

führung und effektiver Wärmedämmung optimieren. Hersteller<br />

verfügen in der Regel über Berechnungen, um Annahmen über<br />

Erwärmungsdauer und zu erwartenden Energieverbrauch bezogen<br />

auf die Kundenanwendung zu treffen.<br />

TEMPERATURREGELUNG<br />

Durch eine präzise Temperaturregelung lässt sich der Energieverbrauch<br />

optimieren, indem nur so viel Energie wie nötig für<br />

den Prozess der Wärmebehandlung bereitgestellt wird. Dies<br />

trägt zur Energieeffizienz bei und senkt damit natürlich auch die<br />

Betriebskosten. Eine genaue Kontrolle der Prozesstemperatur<br />

kann auch dazu beitragen, potenzielle Sicherheitsrisiken zu minimieren,<br />

indem gefährliche Bedingungen wie Überhitzung<br />

oder unkontrollierte Reaktionen vermieden werden.<br />

Die Temperaturregelung kann auf sehr unterschiedliche Weise<br />

erfolgen, abhängig von den spezifischen Anforderungen und der<br />

Komplexität des Heizsystems. Mechanische und elektronische<br />

Thermostate bieten einfache Steuerungsmöglichkeiten, während<br />

fortschrittlichere Systeme wie SPS Steuerungen mit PI-Regler<br />

präzise und flexible Lösungen bieten. Bei der Wärmekammer lassen<br />

sich vom mechanischen Regler bis zur SPS verschiedenste<br />

Steuerungskonzepte realisieren.<br />

INTEGRATION UND SICHERHEIT<br />

Die nahtlose Integration der Lösung in bestehende Anlagen und<br />

Prozesse ist entscheidend und sollte ohne größere Umbauten<br />

möglich sein. Die Handhabung und Logistik der Gebinde, inklusive<br />

Größe und Anzahl, beeinflussen maßgeblich die Integration<br />

und die Effizienz sowie Sicherheit des Betriebs. Besonders in<br />

Umgebungen mit chemischen Substanzen muss die Lösung den<br />

geltenden Sicherheitsstandards entsprechen und einen sicheren<br />

Betrieb gewährleisten. Eine benutzerfreundliche Bedienung und<br />

einfache Wartung des Systems reduzieren Fehlerquellen, minimieren<br />

Ausfallzeiten und gewährleisten eine kontinuierliche Produktion.<br />

Ein Anbieter mit qualitativ hochwertigem Kundenservice<br />

und technischem Support kann bei der Implementierung<br />

unterstützen, indem er Beratung, Installationsanleitung und<br />

Schulungen für das Bedienpersonal bereitstellt.<br />

SICHERSTELLUNG DES BETRIEBS<br />

Zur Sicherstellung einer lückenlosen 24/7 Überwachung des<br />

Heizprozesses empfiehlt sich die Implementierung eines Condition<br />

Monitorings. Diese Lösung ermöglicht eine kontinuierliche<br />

Dokumentation und erkennt Prozessabweichungen sofort. Trotzdem<br />

können während des Betriebs Probleme oder technische<br />

Herausforderungen mit der Heizlösung auftreten. Ein fachlich<br />

versierter Kundendienst kann bei der Fehlerdiagnose und -behebung<br />

helfen, um Ausfallzeiten zu minimieren und die Produktivität<br />

aufrechtzuerhalten.<br />

KOSTENFAKTOREN ABWÄGEN<br />

Regelmäßige Wartung und Instandhaltung sind entscheidend für<br />

die langfristige Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Heizlösung.<br />

Werden diese Leistungen bereits beim Kauf mit dem Anbieter<br />

vereinbart, kann dies die planmäßige Durchführung von<br />

Wartungsarbeiten unterstützen und sicherstellen, dass die Heizlösung<br />

dauerhaft ordnungsgemäß funktioniert.<br />

Bei der Kaufentscheidung ist es wichtig, sowohl die Anschaffungskosten<br />

als auch die langfristigen Betriebs- und Energiekosten<br />

zu berücksichtigen. Je stärker die Energiekosten ins Gewicht<br />

fallen, desto mehr profitieren Anwender von effizienter und bedarfsgerechter<br />

Technik. Bei hohem Einsparpotential kann das<br />

Identifizieren nachhaltiger und umweltfreundlicher Heizlösungen<br />

zur Erfüllung von Umweltauflagen beitragen und durch Förderprogramme,<br />

wie die „Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz<br />

in der Wirtschaft“, unterstützt werden. Bedie-<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

04<br />

03<br />

01+02 Die gängigsten anschlussfertigen Heizsysteme für Fässer<br />

und IBC sind Heizmäntel oder Fassheizer<br />

03 Eine effektive Heizlösung ist in der Lage, die gewünschte<br />

Prozesstemperatur schnell sowie zuverlässig zu erreichen und<br />

aufrechtzuerhalten, selbst unter schwankenden Bedingungen<br />

04 Die Heating Box lässt sich in Innenräumen einsetzen<br />

nungs- und Wartungsfreundlichkeit wirken sich ebenfalls positiv<br />

auf die Betriebskosten aus.<br />

LIEFERANT BESTIMMEN<br />

Durch die Zusammenarbeit mit einem Lösungsanbieter, der ein<br />

breites Produktspektrum sowie einen ganzheitlichen Ansatz aus<br />

Beratung, Produkt und Service bietet, können Unternehmen sicherstellen,<br />

dass ihre Heizsysteme den spezifischen Wärmebedarf<br />

optimal decken und langfristig höchsten Sicherheits- und Effizienzstandards<br />

entsprechen.<br />

Ein führender Hersteller und Anbieter anschlussfertiger Heizsysteme<br />

für Betriebstemperaturen bis 150 °C ist Denios. Sein Sortiment<br />

umfasst alle gängigen Heizsysteme in verschiedensten<br />

Ausführungen. Die Wärmekammern sind Eigenentwicklungen<br />

und werden in Eigenfertigung hergestellt. Aufgrund erhöhter<br />

Nachfrage hat Denios in den letzten Monaten intensiv an der Entwicklung<br />

neuer Wärmekammer-Modelle gearbeitet.<br />

Mit der Wärmekammer HB (Heating Box) bringt Denios eine<br />

kleine aber feine, elektrisch betriebene Wärmekammer auf den<br />

Markt. Sie ist äußerst sparsam im Betrieb. Denios meint, dass sie<br />

einen fairen Einkaufspreis hat und beginnt voraussichtlich ab<br />

Oktober mit der Lieferung, anfangs in zwei Größen (für 1-2 IBC<br />

oder 4-8 Fässer). Auf der diesjährigen Achema wurde bereits der<br />

erste Prototyp der Heating Box präsentiert.<br />

Eine weitere Neuheit ist die Wärmekammer HC (Heating Chamber).<br />

Sie versorgt die gesamte Kammer gleichmäßig mit Wärme<br />

für maximale Temperaturgenauigkeit. Die Wärme wird im Mittelteil<br />

der Kammer erzeugt und in der unteren Einstellebene über<br />

zwei Öffnungsschlitze zu beiden Seiten in die Kammer gedrückt.<br />

Dort passieren die beiden Luftströme die Gebinde an der Vorderund<br />

Rückseite, werden am Ende der Ebene nach oben gelenkt<br />

und in der oberen Einstellebene an den Gebinden vorbei wieder<br />

eingesaugt (gut im Bild 03 zu erkennen).<br />

NEUES IM BEREICH WÄRMEKAMMERN<br />

Die beiden Wärmekammern-Modelle ergänzen das Sortiment<br />

rund um die Wärmebehandlung und temperierte Lagerung von<br />

Denios. Einen guten Überblick bietet die Webseite des Herstellers.<br />

Dort lässt sich auch gleich der Auswahlleitfaden „Thermotechnik“,<br />

kostenfrei herunterladen.<br />

Bilder: Denios<br />

www.denios.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

DENIOS SE<br />

Dehmer Straße 54-66<br />

32549 Bad Oeynhausen<br />

Tel. 05731 7530<br />

E-Mail: info@denios.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 13


VERPACKUNGSMASCHINEN<br />

FÜR GETRÄNKE<br />

DOPPELT<br />

ABGEFÜLLT<br />

Im Segment der Getränkedose setzt eine spanische Traditionsbrauerei gleich<br />

zweifach auf ein Verpackungssystem eines Dortmunder Spezialisten. Damit<br />

entscheidet sich die Brauerei laut Eigenaussage für innovative Technologie<br />

und einen zuverlässigen Partner.<br />

Jesús Martínez Garcia, Betriebsleiter des Getränkeherstellers<br />

Hijos de Rivera ist auf die Qualität seiner Produkte stolz: „In<br />

unserer Region ist man sich bewusst, wie wichtig die Herkunft<br />

von Produkten und der Anspruch an die Qualität sind,<br />

um sich in umkämpften Märkten zu behaupten.“ Aus diesem Füllhorn<br />

schöpft auch Estrella Galicia, das Flagschiff des Familienunternehmens.<br />

Bekannt ist die viertgrößte Brauerei des Landes für<br />

ihr Bier, das aus besonders herben Malzen und Hopfen hergestellt<br />

wird. Es benötigt mehr als 20 Tage zum Brauen, Gären und Reifen.<br />

Braumeister Luis Alvar berichtet: „Jährlich brauen wir drei bis vier<br />

Spezialitäten als limitierte Editionen, um ihre Akzeptanz beim<br />

Verbraucher zu testen. Wir haben unser Bier beispielsweise schon<br />

mit Kastanien, Kürbis oder Honig aromatisiert und sogar mit<br />

Entenmuscheln. Für ein Milk Stout haben wir dem Bier Milch von<br />

Kühen zugesetzt, die mit Biertreber gefüttert wurden.“<br />

MIT MODERNE UND TRADITION WEITER<br />

AUF EXPANSIONSKURS<br />

Alvar betont: „Wir setzen zwar modernste Technologie ein, aber<br />

immer unter dem Vorbehalt klassischer Verfahren. Wir haben für<br />

uns im Brauprozess rote Linien definiert, die wir nicht überschreiten.<br />

Und Qualität hat bei uns immer Vorrang vor Quantität<br />

oder Schnelligkeit: Ein gutes Produkt herzustellen kostet einfach<br />

Zeit, und die nehmen wir uns.“<br />

Abgesehen vom Engagement für innovative Produkte ist das<br />

unter dem Namen Estrella Galicia firmierende Lager weiterhin<br />

umsatzstärkstes Zugpferd. Immerhin fast fünf Millionen Hektoliter<br />

Bier will Estrella Galicia 2023 verkaufen. Weil die bisherige<br />

Produktionsstätte Agrela in A Coruña mit neun Abfülllinien an<br />

ihre Kapazitätsgrenze stößt, investiert man in eine neue Fabrik.<br />

Hier stand eine Fläche von insgesamt 500.000 Quadratmeter zur<br />

Verfügung.<br />

Einer der wichtigsten Technologiezulieferer von Hijos de Rivera<br />

ist das in Dortmund ansässige Unternehmen KHS. Insgesamt fünf<br />

Linien in den Behälterkategorien Glas, Getränkedose und Keg hat<br />

der Maschinen- und Anlagenbauer aus Deutschland bisher nach<br />

A Coruña geliefert. Zu den jüngsten gemeinsamen Projekten zählt<br />

etwa eine schlüsselfertige Dosenlinie mit einer Kapazität bis zu<br />

72.000 Behälter pro Stunde. Teil dieser Anlage sind zwei Verpackungsmaschinen:<br />

Einerseits ein Innopack Kisters Nature<br />

Multipacker für den Hochleistungsbereich, in der die Getränkebehälter<br />

ganz ohne Folie oder Karton nur durch lösbare Klebepunkte<br />

zu Packs von vier oder sechs Dosen zusammengefasst<br />

werden.<br />

Über ein Papiereinschlagmodul verfügt andererseits eine Innopack<br />

Kisters TSPP, die 12 bis 24 Behälter statt in Schrumpffolie in<br />

Papier wickelt und für eine Faltung und Verleimung im Packprozess<br />

sorgt. Ziel beider Packer ist es, optimierte Lösungen mit<br />

möglichst geringem Materialverbrauch anzubieten und gleichzeitig<br />

den CO 2<br />

-Fußabdruck der Verpackung zu verringern. Parallel<br />

wurde eine bereits bestehende KHS-Dosenlinie mit einer Leistung<br />

bis zu 60.000 Behälter pro Stunde ebenfalls um einen Innopack<br />

Kisters Nature Multipacker erweitert.<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

01<br />

02<br />

01 Prozess- und Fülltechnik für Getränke: Links der Kurzzeiterhitzer,<br />

rechts der Dosenfüller<br />

03<br />

02 Die Dosenlinie im Überblick: Hinten Pasteur und Füller,<br />

in der Mitte zwei Packer und vorne die Palettierung<br />

03 Schont Ressourcen: Die in Papier eingeschlagenen Packs<br />

bedienen ein stark wachsendes Bedürfnis von Verbrauchern<br />

VERPACKUNGSLÖSUNG MIT ALLEINSTELLUNG<br />

Garcia erklärt die Verpackungen: „Traditionell haben wir unsere<br />

Getränkedosen immer in Kartons verpackt, um keine Kunststofffolie<br />

verwenden zu müssen. Uns ist es wichtig, dass die Verpackungslösungen<br />

unserer Produkte im Markt weiterhin eine<br />

Besonderheit darstellen. Deshalb haben wir uns für das Nature<br />

Multipack entschieden – eine Premiere im spanischen Markt.“<br />

Der Betriebsleiter ergänzt: „Ein wichtiger Teil unserer Aktivitäten<br />

dient der Ressourceneinsparung und der Verringerung des<br />

CO 2<br />

-Fußabdrucks. Das war einer der Gründe, warum wir uns bei<br />

unserer neuesten Dosenlinie erneut für KHS entschieden haben.<br />

Der Maschinen- und Anlagenbauer konnte bei uns nicht nur mit<br />

dem Linien-Layout, sondern auch mit dem niedrigsten Energieverbrauch<br />

im Markt punkten. Über die Implementierung besonders<br />

energieeffizienter Technologien hinaus nutzen wir beispielsweise<br />

Methoden zur Energierückgewinnung. Und wir denken intensiv<br />

über die Verpackung unserer Produkte nach: Wie können<br />

wir noch mehr Material einsparen? Welche Werkstoffe sind dabei<br />

kreislauffähig, weisen eine positive Ökobilanz auf und gelten<br />

gleichzeitig als ökonomisch nachhaltig?“<br />

Neben Sekundärverpackungen wie dem Nature Multipack oder<br />

dem Papiereinschlag von KHS setzt man bei Estrella Galicia deshalb<br />

inzwischen bei der Primärverpackung verstärkt auf die Getränkedose:<br />

„Wir sind davon überzeugt, dass sie aufgrund ihrer<br />

ausgezeichneten Recyclingfähigkeit und ihres einfachen Handlings<br />

für die Verbraucher eine zunehmend größere Rolle spielen<br />

wird“, meint Garcia abschließend.<br />

FAZIT UND AUSBLICK<br />

Produktionsdirektor Carlos Bao resümiert: „Mit KHS haben wir<br />

für diese Entwicklung definitiv den richtigen Technologieanbieter<br />

an unserer Seite.“ Besonders schätzt er die reibungslose Abstimmung<br />

und Zusammenarbeit zwischen dem Projektteam einerseits<br />

und der Montage und Inbetriebnahme andererseits. Am wichtigsten<br />

sind für ihn vor allem der lokale Service und die Betreuung<br />

durch die spanische Niederlassung vor Ort. „Wir sind sehr<br />

zufrieden mit unserer neuen Anlage und vor allem der Verpackungslösung.<br />

Wenn man ein Pionier sein will, ist es gut zu wissen,<br />

dass man sich auf seine Partner verlassen kann. In dieser<br />

Hinsicht haben wir alles richtig gemacht.“ Und damit das auch in<br />

Zukunft so bleibt, wurden beim Dortmunder Systemanbieter,<br />

rechtzeitig für den Umzug in die neue Brauerei, zwei weitere<br />

Turnkey-Linien mit einer Kapazität von jeweils 72.000 Einweg-<br />

Glasflaschen pro Stunde bestellt.<br />

Bilder: KHS / Frank Reinhold<br />

www.khs.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

KHS GmbH<br />

Juchostraße 20, 44143 Dortmund<br />

Tel. 0231 5690<br />

E-Mail: webmaster@khs.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 15


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

FRAUNHOFER-EINRICHTUNG UNTERSTÜTZT<br />

MISCHEN FÜR<br />

DIE ZELLE<br />

In der Forschungsfertigung Batteriezelle FFB<br />

(Fraunhofer FFB) findet auch ein Dispergiersystem<br />

Anwendung. Die F&E-Anlage ist Teil<br />

einer Musterlinie in der Fraunhofer-Einrichtung<br />

und unterstützt Anwender aus Forschung und<br />

Industrie bei der Erprobung von<br />

Fertigungsprozessen.<br />

Der Maschinen- und Anlagenbauer Ystral unterstützt die<br />

in Münster ansässige Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung<br />

Batteriezelle FFB (Fraunhofer FFB)<br />

mit einer Misch- und Dispergieranlage. Sie dient der<br />

Erprobung von Fertigungsprozessen sowie neuer Rezepturen in<br />

der Batteriezellproduktion. Das Dispergiersystem Batt-TDS Navi<br />

wurde speziell für F&E-Zwecke entwickelt und ermöglicht die<br />

Herstellung von Lithium-Ionen-Elektroden-Slurries mit Ansatzgrößen<br />

bis zu 12 l. Das System ist darüber hinaus noch in drei<br />

weiteren Baugrößen verfügbar. Diese werden für mittel- und<br />

großskalige Fertigungsprozesse zur Produktion von Kathodenoder<br />

Anoden-Slurries eingesetzt.<br />

Die Maschine saugt Pulverstoffe staubfrei und unter Vakuum<br />

in einen Flüssigkeitsstrom ein und ermöglicht dadurch eine Dispergierung<br />

der Pulverpartikel innerhalb von Millisekunden.<br />

Die Dispergierung von polymeren Bindemitteln, leitfähigen<br />

Kohlenstoffen und abrasiven Aktivmaterialien wird dabei entsprechend<br />

ihrer spezifischen physikalischen Eigenschaften und<br />

Strukturen angepasst.<br />

Ende vergangenen Jahres war die Batt-TDS Navi zunächst im<br />

FFB Workspace installiert worden. Das ist eine rund 400 m² große<br />

Forschungs- und Erprobungsfläche, wo das System bereits<br />

ersten Anwendern präsentiert wurde. Marcel Berling, wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter in der Gruppe Elektrodenfertigung an<br />

der Fraunhofer FFB freut sich: „Für uns ist das Rotor-Stator-<br />

Wirkprinzip der Dispergiertechnik von besonderem Interesse,<br />

da hierzu im wissenschaftlichen Kontext ansonsten nur wenig<br />

geforscht wird.“<br />

ZELLEN IM FOKUS<br />

In der FFB Prefab mit rund 6.800 m² Forschungsfläche ist die<br />

Misch- und Dispergieranlage nun Teil einer Musterlinie zur<br />

kleinskaligen Batteriezellproduktion. Im Fokus der Forschungsfabrik<br />

steht die Produktion von Pouchzellen und prismatischen<br />

Zellen, wie sie beispielsweise in E-Autos, in der Medizintechnik<br />

und Smart Devices eingesetzt werden.<br />

Zur Ystral-Anlage gehört neben der Batt-TDS Navi auch Handhabungsequipment<br />

für die Verarbeitung der pulverförmigen<br />

Rohstoffe. In einem Isolator lassen sich Säcke mit Gefahrstoffen<br />

wie NMC sicher öffnen und der Anwender kann die pulverförmigen<br />

Rohmaterialien dann sicher wiegen. Ein angedockter Pulvertrichter<br />

führt die Pulverstoffe ohne Umgebungskontakt der Batt-<br />

TDS zu. Teile der Anlage sind zudem eine flexibel erweiterbare<br />

Steuerung sowie mehrere fahrbare Pufferbehälter mit installiertem<br />

Mischer und einem Fassungsvolumen bis zu 50 l.<br />

Bilder: Ystral, Fraunhofer FFB<br />

www.ystral.com<br />

Forschung von oben: Grundriss der Prefab der Fraunhofer-Einrichtung<br />

Forschungsfertigung Batteriezelle FFB in Münster<br />

UNTERNEHMEN<br />

ystral gmbh maschinenbau +<br />

processtechnik<br />

Wettelbrunner Strasse 7<br />

79282 Ballrechten-Dottingen<br />

Tel. 07634 5603-0<br />

E-Mail: ystral@ystral.de<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

MODULARE FILTERKERZE<br />

Mit seiner modularen Filterkerze bietet Paco laut Eigenaussage eine flexible,<br />

kosteneffiziente, wartungs- und umweltfreundliche Lösung für verschiedenste<br />

Filtrationsanforderungen. Die Filtertechnologie besteht aus mehreren<br />

austauschbaren Modulen, die zusammen eine effiziente Filtereinheit<br />

bilden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Filterelementen, die komplett<br />

ersetzt werden müssen, lassen sich bei der modularen Filterkerze einzelne<br />

Segmente separat auswechseln oder reinigen. Ob unterschiedliche Porengrößen<br />

oder spezielle Materialien – durch den modularen Aufbau lässt sich<br />

die Filterkerze individuell anpassen, um genau die Filtrationsanforderungen zu erfüllen, die benötigt werden. Ein<br />

weiterer Vorteil ist die einfache Handhabung. Leichte, handliche Module lassen sich im Handumdrehen austauschen,<br />

was die Stillstandzeiten der Anlagen minimiert. Und nicht zuletzt machen weniger Abfall und die Möglichkeit zur<br />

Wiederverwendung einzelner Module diese Lösung besonders nachhaltig. Das bedeutet für den Nutzer Kosteneinsparungen<br />

und eine längere Lebensdauer seiner Filtereinheit.<br />

www.pacogruppe.de<br />

FERRITISCHE PARTIKEL LEICHT<br />

ABTRENNEN<br />

In etlichen Prozessen müssen feinste metallische<br />

Partikel abgetrennt werden, ohne die<br />

Filtration zu belasten. Der Deckel der WTMF-Magnetfiltergehäuse<br />

von Wolftechnik sind dafür<br />

mit Hüllrohren versehen. Die Eisenpartikel<br />

gelangen mit der Flüssigkeit ins Filtergehäuse.<br />

Dort werden sie vom starken Magnetfeld der<br />

Stäbe angezogen und bleiben an deren Oberfläche<br />

haften. Die je nach Gehäuse 5, 7 oder 9<br />

herausziehbaren Magnetstäbe sind aus Neodym<br />

mit einer Feldstärke von jeweils 1,2 Tesla<br />

(12.000 Gauss). Die Hüllrohre im Deckel bieten<br />

den Vorteil,<br />

dass die auf<br />

den Hüllrohren<br />

abgetrennten,<br />

ferritischen<br />

Partikeln nach<br />

dem Herausziehen<br />

der<br />

Magneteinsätze<br />

sehr einfach<br />

von den<br />

Hüllrohren<br />

entfernt<br />

werden<br />

können. Auf die Filtratqualität haben die<br />

Magnetstäbe keinen Einfluss, da diese durch die<br />

eingesetzten Filtermedien und deren Filterfeinheit<br />

bestimmt wird.<br />

Bei einem maximalen Betriebsdruck von 10 bar<br />

und einer maximalen Betriebstemperatur von<br />

80 °C eigenen sich WTMF-Magnetfiltergehäuse<br />

zur Standzeitverlängerung vorhandener Filter.<br />

Eingesetzt werden können sie als Vorfilter zum<br />

Schutz für Pumpen, Ventile und Düsen. Als<br />

Nachfilter zur Separation allerfeinster Eisenteilchen.<br />

Oder als Partikelfilter für Prozessflüssigkeiten<br />

bei mechanischen Bearbeitungen zum<br />

Beispiel in Spül- und Entfettungsbädern.<br />

www.wolftechnik.de<br />

ALTHEN GRÜNDET<br />

PARTNERSCHAFT<br />

Althen Sensors und<br />

Controls sowie<br />

M&L Smarter Solutions<br />

haben eine Partnerschaft<br />

geschaffen, um maßgeschneiderte<br />

IIoT-Lösungen<br />

anzubieten, die die<br />

Erfassung, Analyse und Steuerung von Produktionsabläufen<br />

ermöglichen. Bisher stehen fehlende Standards und ein<br />

Füllhorn an Protokollen, Gateways, Funkstandards und<br />

Schnittstellen einer Plug-and-play-Nutzung im IIoT im Weg.<br />

Gemeinsam ist bei allen Anwendern aber der Bedarf, die<br />

physikalische Welt über Sensoren zu erfassen und mit der<br />

digitalen Welt zu verknüpfen, um die Messdaten für die<br />

weitere Generierung von Mehrwerten nutzbar zu machen. Dr.<br />

Timo Hartmann (Bild li.), Althen und Matthias Mauer (M&L)<br />

sind sich sicher: „Die Verknüpfung von Business-Intelligence-<br />

Lösungen mit Soft- und Hardware ermöglicht maßgeschneiderte<br />

IIoT-Lösungen. Das Erfassen, Verfolgen, Analysieren und<br />

Steuern von Produktionsabläufen steht dabei Mittelpunkt.“<br />

www.althensensors.com<br />

INSPEKTIONSMASCHINE VERKÜRZT DIE<br />

TIME-TO-MARKET ZEITSPANNE<br />

Körber stellt laut Eigenaussage seine schnellste Inspektionsmaschine<br />

für die Pharmaindustrie vor: Mit einem Durchsatz<br />

von 1.000 Behältern pro Minute kann die DE.SY.RE 1000 „die<br />

Zeit bis zur Markteinführung von Medikamenten sehr<br />

verkürzen. Sie steigert die Produktionsgeschwindigkeit,<br />

optimiert die Qualitätssicherung und ermöglicht die Herstellung<br />

von Blockbuster-Medikamenten in Rekordzeit“. Spritzen<br />

oder Karpulen werden in Nestern in die Maschine geladen und<br />

erschütterungsfrei und ohne Glas-zu-Glas-Kontakt dem<br />

Inspektionsprozess zugeführt. Das minimiert die Bläschenbildung<br />

und damit die False-Reject-Rate. Das Vakuum-Handling-<br />

System verringert die Reibung an den Behältern innerhalb der<br />

Maschine. So lassen sich Beschädigungen der Behälter sowie<br />

Glasbruch reduzieren und Stillstandszeiten verhindern.<br />

www.koerber-pharma.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 17


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

DREHROHROFEN MODERNISIERT<br />

GRÜNE<br />

LÖSUNGSMITTEL<br />

Effektiver Umbau:<br />

Durch die Energie aus<br />

dem Drehrohrofen<br />

spart das Unternehmen<br />

rund ein Viertel Gas<br />

und 1.482 Tonnen CO 2<br />

im Jahr<br />

Ein Unternehmen spart durch den Komplettumbau des hauseigenen<br />

Drehrohrofens und dem Konzept Waste-to-Energy rund 25 Prozent Energie.<br />

Auch der CO 2<br />

-Fußabdruck wird um 1.482 Tonnen pro Jahr verringert.<br />

Bereits seit Jahrzehnten betreibt der Lösemittelspezialist<br />

Richard Geiss aus Offingen Kreislaufwirtschaft. So sparen<br />

laut Unternehmensangaben einige der Destillate bis zu<br />

90 % CO 2<br />

im Vergleich zu Frischware ein. Bis zu 50.000 Tonnen<br />

Altware kann der Hersteller pro Jahr zu hochreinen Destillaten<br />

aufarbeiten. Durch den modernisierten Drehrohrofen sparen<br />

sie nun rund ein Viertel der Energie für den Destillationsprozess<br />

ein. Weiterhin hat sich durch die Modernisierung des Drehrohrofens<br />

auch der Umfang der Stoffe, die dort verwertet werden können,<br />

deutlich erweitert. Das hat auch die Verbrennungskapazität<br />

verdoppelt: von 3.000 Tonnen auf 6.000 Tonnen pro Jahr.<br />

STROMVERSORGUNG FAST AUTARK<br />

Nicht nur Heizenergie, sondern auch 65 Prozent des benötigten<br />

Stroms produziert das Unternehmen selbst, in Form von Wasserkraft<br />

und Solarenergie. Der Lösemittelspezialist verbraucht im<br />

Jahr rund drei Millionen Kilowattstunden Strom, so viel wie<br />

knapp 750 Vier-Personen-Haushalte. Rund zwei Drittel davon<br />

kommen von einem Wasserkraftwerk sowie einer Photovoltaikanlage<br />

am Standort in Offingen. Den Großteil des produzierten<br />

Stroms liefert das Wasserkraftwerk am Standort, das der Lösemittelspezialist<br />

bereits seit Jahrzehnten betreibt. Rund zwei Drittel<br />

des Stroms fließen daraus jährlich in die Produktion. Seit 2014<br />

ergänzt eine Solaranlage die Stromerzeugung am Standort. Mehr<br />

als 260.000 kWh pro Jahr kommen von der PV-Anlage, die ebenfalls<br />

zu 100 Prozent direkt in das Unternehmen einspeist.<br />

Hintergrund: Eine Studie des Verbands der chemischen Industrie<br />

(VCI) aus dem Jahr 2019 hat gezeigt: Eine treibhausgasneutrale<br />

Chemie in Deutschland ist technologisch möglich; der<br />

Schlüssel zu null CO 2<br />

liegt dabei vor allem in der Art der Energieversorgung.<br />

Aktuell kommt diese immer noch zu großen Teilen<br />

aus fossilen Energieträgern.<br />

Bilder: Ingo Jensen/Richard Geiss<br />

www.geiss-gmbh.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Richard Geiss GmbH<br />

Lüßhof 100, 89362 Offingen<br />

Tel. 08224 807 0<br />

E-Mail: info@geiss-gmbh.de<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


Reeeeiiinnnnnniiiggguunnnnnnggg<br />

Sprrrr ühhhttrrrr occkknnnnnnuunnnnnnggg<br />

Veeeerrrrfahhhrrrr eeeennnnnnstteeeecchhhnnnnnniiikk<br />

SSDX<br />

Neeeeeeeehmmeeeeeeeennnnnn SSiiiiieeeeeeee Koonnnnnntttaaaakttt<br />

wwwwwwwww...ddddddiiiiivvaaaa--dddddduuuueeeeeeeessseeeeeeeennnnnn...ddddddeeeeeeee<br />

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+4499 (0000) 440000/85 17 000099 0000<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

PARAMETER FÜR TRINKWASSERÜBERWACHUNG ABDECKEN<br />

Trios, ein Anbieter von optischer Sensorik hat die TW Master Series speziell für die Trinkwasseranalytik entwickelt. Beginnend<br />

mit dem TW Turb und dem TW ph/EC als erste Module, deckt die TW Master Series die kritischen Parameter ab, die für die<br />

Trinkwasserüberwachung unerlässlich sind, darunter Nitrat, gelöster Sauerstoff, Chlor und microFlu-Parameter wie Tryptophan,<br />

Chlorophyll, Cyanobakterien, cdom und PAH. Die Serie hat eine modulare Bauweise und ermöglicht<br />

Kombinationen von Parametern, um unterschiedliche Anwendungsanforderungen zu erfüllen. In<br />

einer Reihe installiert, ermöglichen die Sensoren die gleichzeitige Analyse mehrerer Parameter in nur<br />

einer Bypass-Installation und vereinfachen so die Überwachungsverfahren. Darüber hinaus ermöglicht<br />

die Integration des TW PS300 Versorgungs- und Kommunikationsmoduls eine nahtlose<br />

Datenübertragung an bestehende Systeme. Durch die interne Kalibrierungsspeicherung<br />

entfällt die Notwendigkeit einer Neukalibrierung, wenn der Sensor verlegt wird.<br />

www.trios.de<br />

LABORSIEBMASCHINE ZUR<br />

FÖRDERUNG<br />

Fritsch aus Idar-Oberstein hat der<br />

Hochschule Geisenheim University<br />

eine neue Laborsiebmaschine gespendet.<br />

Um die Lehre des Bachelor- und<br />

Masterstudiengangs Lebensmittelsicherheit<br />

in Theorie und Praxis zu<br />

unterstützen, hat der Spezialist für<br />

Labor- und Technikumsmühlen zur<br />

Probenvorbereitung sowie Messgeräte zur Partikelgrößenanalyse<br />

der Universität die Laborsiebmaschine A-3 Pro geschenkt.<br />

Diese erfüllt eine grundsätzliche Funktion in der <strong>Verfahrenstechnik</strong>:<br />

das Trennen von Partikeln sowie die Analyse der<br />

Partikelgrößenverteilung von Feststoffen und Suspensionen.<br />

Bei der A-3 Pro werden mit Hilfe eines elektromagnetischen<br />

Antriebs die Siebe in eine Vertikalschwingung versetzt. Dabei<br />

ermöglicht das Gerät laut Hersteller durch konstruktiv<br />

verbaute elektronische Mess- und Regeltechnik immer wieder<br />

gleichbleibende Prozessparameter wie Amplitude und Zeit.<br />

Das sich somit vertikal in Bewegung gesetzte Siebgut passiert<br />

dann wiederholend die eingesetzten Siebe mit den unterschiedlichsten<br />

Maschenweiten.<br />

www.fritsch.de<br />

STABILE TRICHTERMÜHLE<br />

Die Trichtermühle RS 45090 von Getecha hat eine Schnittbreite<br />

von 900 mm und verarbeitet laut Hersteller mit einem<br />

stündlichen Durchsatz bis zu 900 kg runde, eckige und stark<br />

verrippte Produktionsreste aus verschiedenen Kunststoffen<br />

oder glasfaserverstärkten Materialien. Um die Öffnung<br />

(925 x 620 mm) zu verschließen,<br />

lässt sich eine klappbare<br />

Schurre ergänzen. Auch ein<br />

zusätzlicher seitlicher Bypasstrichter<br />

für Langteile ist<br />

optional möglich. Im Mahlraum<br />

des Geräts arbeitet ein<br />

Drei-Messer-Rotor mit<br />

Schwungmasse und zusätzlichem dritten Statormesser. Diese<br />

Konfiguration verbessert laut Hersteller die Verarbeitung stark<br />

verrippter Teile und verhindert ein allzu tiefes Eintauchen der<br />

Reststücke. Sowohl die Innenseiten des Trichters als auch das<br />

Mahlgehäuse sind mit gehärteten Verschleißschutzplatten<br />

ausgekleidet, die sich, sobald die Abnutzung es erforderlich<br />

macht, austauschen lassen. Die Mühle hat einen lastabhängig<br />

gesteuerten und somit energieeffizienten 45kW-Antrieb mit<br />

integriertem Überlastschutz.<br />

www.getecha.de<br />

WETTBEWERBSFÄHIG BLEIBEN IN DER PROZESSINDUSTRIE<br />

Schneider Electric möchte unter anderem mit Digitalisierung und Automatisierung in der Prozessindustrie<br />

nachhaltig wirtschaften. Dabei gilt IoT-Digitalisierung als Schlüsseltechnologie. Schneider Electric erklärt<br />

dazu: „Chemieunternehmen, die auf eine durchgängige Digitalisierung setzen, konnten mit IoT ungeplante<br />

Stillstandszeiten um durchschnittlich 30 Prozent reduzieren, die Gesamtanlageneffektivität (OEE) um<br />

20 Prozent steigern und den Energieverbrauch um 15 Prozent senken.“ Erreicht werden soll das unter<br />

anderem mit der Zusammenführung von Energie- und Prozessinformationen (Ecostruxure Automation<br />

Expert). Einer offenen und softwaredefinierten Entwicklungsplattform für die Automatisierungstechnik.<br />

www.se.com


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

WASSERSTOFFVERDICHTUNG MIT SCHRAUBENKOMPRESSOREN<br />

REAKTIVES SICHER<br />

VERDICHTEN<br />

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft und ist ein wichtiger Baustein<br />

zur Dekarbonisierung der Industrie. Das dazugehörige Thema Verdichtung ist<br />

bei einem Kompressorspezialisten schon lange auf der Agenda. Besonders<br />

erwähnenswert sind dabei zwei Baureihen.<br />

Wasserstoff ist das leichteste vorkommende Element,<br />

wodurch eine Verdichtung grundsätzlich erschwert<br />

wird. Da es bezogen auf den Volumenstrom eine<br />

sehr niedrige Energiedichte aufweist (Energiegehalt<br />

pro Volumeneinheit), müssen bei großen Elektrolyseanlagen<br />

auch dementsprechend hohe Volumenströme verdichtet werden,<br />

was sich auf die Baugrößen und damit auf Investitionskosten und<br />

Aufstellungsflächen des Maschinenequipments auswirkt. Außerdem<br />

ist Wasserstoff sehr reaktiv, also leicht entzündlich. Besondere<br />

Beachtung gilt daher dem erforderlichen Explosionsschutz.<br />

Die Bildung eines zündfähigen Gemisches mit dem Luftsauerstoff<br />

muss auf jeden Fall vermieden werden.<br />

Für die Verdichtung von Wasserstoff im Niederdruckbereich<br />

stellen Schraubenkompressoren eine sinnvolle Lösung oder<br />

auch Ergänzung zu Hochdruckkompressoren dar. Durch ihre<br />

bauartbedingte innere Verdichtung ohne freie Massenkräfte<br />

sind Schrauben vor allem zuverlässige und flexible Dauerläufer<br />

mit geringster Wartungsintensität und vergleichsweise geringen<br />

Betriebskosten im Voll- und Teillastbetrieb. Das Sortiment von<br />

Aerzen umfasst sowohl ölfreie (Baureihen VRA und VRW) als<br />

auch ölgeflutete (Baureihe VMY) Ausführungen. Alle Lösungen<br />

werden von den Prozessgasspezialisten passgenau auf den kundenindividuellen<br />

Prozess abgestimmt.<br />

EFFIZIENZ UND ERHÖHTER DIFFERENZDRUCK<br />

Die ölfreien Verdichter der Baureihe VRW (Volumenströme bis<br />

6.000 m 3 /h, Differenzdrücke von 3 bis 9 bar) wurden speziell für<br />

die Verdichtung von gesättigtem Elektrolyse-Wasserstoff mit bisher<br />

unerreichter Effizienz und Differenzdruck entwickelt. Die<br />

Verdichtung basiert auf dem Prinzip der ölgefluteten Schraubenverdichter<br />

– mit einem kleinen, aber feinen Unterschied: Das Öl<br />

FÜR DIE VERDICHTUNG VON<br />

WASSERSTOFF STELLEN<br />

SCHRAUBENKOMPRESSOREN EINE<br />

SINNVOLLE ALTERNATIVE DAR<br />

wurde durch Wasser ersetzt. Das Wasser dient sowohl zur Kühlung<br />

des Gases als auch zur Spaltabdichtung und ermöglicht eine<br />

Verdichtung auf höhere Differenzdrücke mit noch höherem Wirkungsgrad.<br />

Somit kann diese Stufe eine zweistufige Anlage mit<br />

klassischen ölfreien Schraubenverdichtern ersetzen und ist dabei<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


GEMÜ P40, D40 und S40<br />

mit Stellungsrückmelder GEMÜ 12A0<br />

Perfektes Bindeglied:<br />

Die ölfreien Schraubenverdichter<br />

bringen große<br />

H2-Volumenströme auf<br />

höhere Zwischendrücke<br />

sogar noch energieeffizienter. Für den Anwender ergeben sich<br />

dadurch Vorteile hinsichtlich Aufstellfläche sowie Investitionsund<br />

Betriebskosten.<br />

DIFFERENZDRÜCKE UND MAXIMALE<br />

FLEXIBILITÄT<br />

Die öleingespritzten Schraubenverdichter der Baureihe VMY<br />

(s. Aufmacherbild) liefern die höchsten Differenzdrücke im<br />

Aerzen Produktportfolio (Volumenströme von 190 bis<br />

23.000 m 3 /h, Differenzdrücke von 3 bis 20 bar). Sie sind unempfindlich<br />

gegenüber schwankenden Prozessparametern<br />

und Gaszusammensetzungen und mit einem Steuerschieber<br />

zur stufenlosen Regelung des Volumenstroms ausgestattet. Der<br />

Antrieb des Nebenrotors erfolgt nicht über Steuerzahnräder<br />

(wie bei ölfreien Verdichtern), sondern über direkte Kraftübertragung<br />

des angetriebenen Rotors. Die Öleinspritzmenge regelt<br />

die Auslasstemperatur und stellt bei Gasen mit kondensierbaren<br />

Bestandteilen sicher, dass stets oberhalb der spezifischen<br />

Taupunkttemperaturen verdichtet wird. So wird das Ausfallen<br />

von Wasser ins Öl-/Gasgemisch zuverlässig verhindert.<br />

Bilder: Aerzen<br />

www.aerzen.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Aerzener Maschinenfabrik GmbH<br />

Reherweg 28, 31855 Aerzen<br />

Tel. 05154 810<br />

E-Mail: info@aerzen.com<br />

Neue Plattformgeneration<br />

Lean. Effective. Agile. Platformized.– das Versprechen für<br />

innovative, plattformbasierte Ventile:<br />

• Systemübergreifende Schnittstellen für mehr Flexibilität<br />

• Optimale Anpassung an Betriebs- und Anlagenverhältnisse<br />

• Elektrifizierter, intelligenter und vernetzter als je zuvor<br />

Entdecken Sie die Zukunft der Ventiltechnik.<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

Mehr über die Technologie<br />

erfahren Sie hier:<br />

https://bit.ly/3W6BPmG<br />

leap.gemu-group.com


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

MULTIPORT-MEMBRANVENTILE<br />

ZEIT, ENERGIE UND EINBAUPLATZ SPAREN<br />

Wenn Ingenieure Multiport-Membranventile<br />

anstatt herkömmlicher Ringsysteme einsetzen,<br />

lässt sich damit Energie und Einbauplatz sparen.<br />

Wie das funktioniert, beschreibt dieser Artikel.<br />

In der pharmazeutischen und biotechnischen Industrie steigt<br />

der Druck, Anlagen weiter zu optimieren. Gefordert sind dann<br />

neben einem höheren Automatisierungsgrad vor allem auch<br />

eine bessere Energie-, Zeit- und Raumeffizienz. Hier können<br />

die Robolux-Multiportventilmodule von Bürkert Fluid Control<br />

Systems bei der Umsetzung helfen. Mit ihnen lassen sich komplexe<br />

Knotenpunkte mit einer großen Anzahl von Teilnehmern<br />

und Funktionen realisieren, die wenig Platz benötigen und gute<br />

fluidische Eigenschaften haben.<br />

Zudem lassen sie sich wegen des geringeren Totraums schneller<br />

reinigen als herkömmliche Ringsysteme aus Y- und T-Memb-<br />

KOMPAKTE KREUZUNG – SICHER REALISIERT<br />

Mit Robolux-Multiportventilmodulen von Bürkert lassen<br />

sich komplexe Knotenpunkte mit einer großen Anzahl<br />

von Teilnehmern und Funktionen kompakt realisieren.<br />

Das spart Platz, verbessert<br />

fluidische Eigenschaften<br />

und lässt sich<br />

schneller reinigen als<br />

herkömmliche Ringsysteme<br />

aus Y- und<br />

T-Membranventilen.<br />

ranventilen, bei denen abhängig von der Einbaulage der Ventile<br />

eine hundertprozentige Restentleerung nicht immer möglich ist.<br />

Je nach der Ventilposition im Ring kann der Reinigungsaufwand<br />

sehr material-, energie- und zeitintensiv sein.<br />

WENIGER TOTRAUM<br />

Basierend auf der Membranventiltechnologie verbinden die<br />

patentierten Multiport-Ventile unabhängige Umschaltfunktionen<br />

für zwei Prozesse in einem Gehäuse mit nur einer Membran<br />

und nur einem Doppelantrieb. Ein solches Ventil benötigt dann<br />

etwa 40 % weniger Platz und lässt sich einfacher einbauen.<br />

Das geringe Innenvolumen und die Reduzierung von Totraum<br />

beschleunigen zudem die Reinigung und verringern den Energieeinsatz,<br />

da sie bei Sterilisationsprozessen schneller aufheizen<br />

und abkühlen. Das reduziert die Nebenzeiten für die Reinigung<br />

und die Prozesseffizienz steigt. Von kürzeren Sterilisationszeiten<br />

profitiert zudem die Lebensdauer der Membranen, weil sich der<br />

thermische Stress reduziert. In Folge sinkt der Wartungsbedarf.<br />

Auch in anderen Bereichen wie bei der Medientrennung im Rahmen<br />

von Chromatografie-Verfahren profitieren Anwender von<br />

diesen Vorteilen der Mehrwege-Membranventilen.<br />

Bilder: Bürkert<br />

www.buerkert.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Bürkert GmbH & Co. KG<br />

Christian-Bürkert-Str. 13-17,<br />

74653 Ingelfingen<br />

Tel. 07940 100<br />

E-Mail: info@burkert.com<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

WASSERAUFBEREITUNG MIT TURBOGEBLÄSEN<br />

Die Kaeser-Turbogebläse mit Volumenströmen bis 16000 m³/h und<br />

Differenzdrücken bis 1,3 bar sorgen für ölfrei verdichtete Prozessluft im<br />

Niederdruck. Anlagenbetreiber setzen diese häufig zur Luftversorgung in<br />

den Belebungsbecken von kommunalen und industriellen Abwasseraufbereitungsanlagen<br />

ein. Weitere Applikationen sind Flotation, Fermentation<br />

und Fluidisierung bis hin zur Erzeugung von Blas- und Feuerungsluft.<br />

Neben einer hohen Energieeffizienz bieten die Gebläse eine<br />

intelligente Konzeption. Ein High-Speed-Motor treibt das Turbolaufrad direkt an, die Welle ist magnetgelagert. Damit<br />

arbeitet die Lagerung völlig schmiermittel- und verschleißfrei, was weniger Instandhaltungsaufwand bedeutet. Die<br />

intelligente Magnetlagerung ist gegen Netzspannungsausfall abgesichert, überwacht und steuert in jedem Betriebspunkt<br />

aktiv die Rotorposition. Dadurch lässt sich auch ein sehr breiter Regelbereich für den Volumenstrom realisieren.<br />

Zum Stopp der Prozessluftversorung kann der Motor energiesparend in Stillstand versetzt werden. Ein außenluftunabhängiges<br />

Kühlkonzept der Kernkomponenten bewahrt diese vor Feinstaubeintrag und sorgt damit für einen langen,<br />

unterbrechungsfreien Betrieb.<br />

www.kaeser.com<br />

PUMPEN FÜR SO ZIEMLICH ALLES<br />

Lutz Pumpen ist ein Hersteller mit Sitz in Wertheim<br />

am Main und bietet Pumpenlösungen für verschiedene<br />

Branchen. Anwendungsfelder sind in der Chemieund<br />

Lebensmitteltechnik, beim Fördern von Farben,<br />

Lacken, Ölen und Fetten sowie Wasser und Abwasser.<br />

Von vielfältigen Pumpentypen, über<br />

Durchflussmessgeräte bis hin zu<br />

Systemlösungen erfüllt das<br />

Unternehmen viele Anforderungen<br />

der Nutzer. Zum Beispiel bei den<br />

Fasspumpen: Die besteht aus zwei<br />

Hauptelementen: Dem Motor und<br />

dem Pumpwerk. Der Motor dient<br />

als Antrieb und ist für die Förderleistung<br />

der verschiedenen Anforderungen zuständig.<br />

Anwendungsbereiche sind zum Beispiel fördern<br />

von Kleinmengen im Labor, in der Industrie, bei der<br />

Restentleerung, dem Mischen und Pumpen sowie in<br />

der Lebensmittelindustrie. Um sofort loszulegen,<br />

bietet der Hersteller auch Fasspumpensets in<br />

unterschiedlichen Varianten an. Optional lassen sich<br />

die Pumpen auch mit einem Durchflussmesser<br />

kombinieren. Die Pumpen sind nach anerkannten<br />

Normen und Vorschriften zugelassen und erfüllen die<br />

Anforderungen von IEC, ATEX, UL, PTB, VDE und CE.<br />

www.lutz-pumpen.de<br />

NACHHALTIGER FORTSCHRITT IN DER<br />

DICHTUNGSTECHNIK<br />

Das Unternehmen Klinger hat<br />

sein Dichtungsmaterial Gaja<br />

vorgestellt. Laut Angaben ist<br />

das nicht nur ein weiteres<br />

Dichtungsmaterial – es ist der<br />

Beweis für das Engagement von<br />

Klinger für Nachhaltigkeit.<br />

Denn die Entwickler wählten<br />

die Rohstoffe für das Dichtungsmaterial<br />

sorgfältig nach ihren nachhaltigen Eigenschaften<br />

aus. So verzichteten sie bewusst auf die Verwendung<br />

von Farbpigmenten und Mineralölen, um unnötige<br />

Umweltbelastungen zu vermeiden. Der Einsatz des neuen<br />

Dichtungsmaterials kommt nicht nur der Umwelt zugute,<br />

sondern verbessert auch das Markenimage von Unternehmen.<br />

Da Verbraucher zunehmend umweltfreundliche<br />

Produkte bevorzugen (auch in der <strong>Verfahrenstechnik</strong> und<br />

Prozessindustrie), heben sich Unternehmen, die nachhaltige<br />

Lösungen wie Gaja einsetzen, als Vorreiter in ihrer Branche<br />

ab. Deshalb ist sich Klinger sicher, dass das Einsetzen<br />

umweltfreundlicher Alternativen das Geschäftsergebnis<br />

verbessert und jeder einen spürbaren Beitrag zum Kampf<br />

gegen den Klimawandel leistet. Mehr zum Dichtungsmaterial<br />

auf der Webseite des Unternehmens.<br />

www.klinger.de<br />

NEUE ÖLFREIE VAKUUMPUMPEN<br />

Zu den trockenlaufenden Modellen von Edwards Vacuum gehören die ölfreien Vakuumpumpen<br />

EDP 80 - 400 für die chemische Industrie. Die Konstruktion dieser Baureihe basiert auf der berührungslosen<br />

Klauentechnologie. Anhand ihrer vertikalen Bauweise verhindert die Pumpe laut<br />

Unternehmen die Ansammlung von Partikeln und soll für eine langlebige Leistung sorgen. Ein<br />

weiterer Vorteil: Die EDP-Vakuumpumpe ist temperaturgesteuert. Die soll optimale Betriebsbedingungen<br />

ermöglichen: heiß für korrosive Anwendungen und kalt für andere Gase. Die trockenen<br />

Pumpenmodelle sind in den Saugvermögensklassen 80, 160, 250 und 400 m 3 h -1 verfügbar. Durch die<br />

trockene Bauart minimiert sich laut Edwards das Risiko von Prozess- und Abwasserkontaminationen,<br />

wie es bei nassen Vakuumtechnologien häufig der Fall ist. Alle EDP-Modelle sind für eine Mindestlebensdauer<br />

von rund 20 Jahren ausgelegt und können ein Jahr lang ohne Aufsicht betrieben werden.<br />

www.edwardsvacuum.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 23


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

AS-I AIRBOX FÜR DRUCKLUFT<br />

EINSPARPOTENTIAL<br />

GIBT ES IMMER<br />

Unnötigen Druckluftverbrauch zu verhindern,<br />

ist eine wichtige Maßnahme zur Erhöhung der<br />

Energieeffizienz. Eine intelligentere Druckluftinstallation<br />

kann effektiv dazu beitragen.<br />

Idealerweise erfolgt dies in der Nähe<br />

der pneumatischen Antriebe.<br />

Am Puls des<br />

Drucks: Das Gerät<br />

ermöglicht eine<br />

dezentrale<br />

Installation von<br />

Pneumatik-<br />

Aktoren<br />

Bei AS-Interface sorgt eine einzelne durchgehende Leitung<br />

zur Signalübertragung und Spannungsversorgung. Ein<br />

ähnliches Konzept bietet sich auch bei der Installation<br />

von Druckluftleitungen an. Die AS-i Airbox von ifm bietet<br />

genau diese Möglichkeit. Sie wird in unmittelbarer Nähe des<br />

pneumatischen Antriebs installiert. Die elektrische Versorgung<br />

und Ansteuerung erfolgen wie gewohnt über die AS-Interface-<br />

Leitung. Zusätzlich wird eine Druckluftleitung angeschlossen, die<br />

ebenfalls in einer Linientopologie alle Ventile versorgt – quasi<br />

eine Busleitung für Druckluft.<br />

TYPISCHE ANWENDUNG IN DER SILOTECHNIK<br />

Da die Abstände zwischen Airbox und dem Pneumatikzylinder<br />

sehr kurz sind, kann in der Regel der Pneumatikdruck im System<br />

reduziert werden. Trotzdem sind die Schaltzeiten kürzer.<br />

Zusätzlich ist das Volumen der bei jedem Schaltvorgang unter<br />

Druck gesetzten Schläuche geringer, was den Druckluftverbrauch<br />

weiter senkt. Der Verbrauch reduziert sich dabei proportional<br />

zur Länge des Pneumatikschlauchs zwischen Ventil und<br />

Pneumatikzylinder. Bei typischen Parametern in industriellen<br />

Anwendungen kann die Kostenersparnis schnell 1.000 Euro pro<br />

Jahr betragen – und das für einen einzigen Aktor. Dass bei kürzeren<br />

Schläuchen auch seltener Leckagen auftreten, ist hierbei noch<br />

gar nicht berücksichtigt. Der dezentrale Aufbau von Druckluft-<br />

Aktuatoren in einer Anlage senkt nicht nur die Kosten für den<br />

Druckluftverbrauch. Auch eine schnellere und einfache Installation<br />

und Inbetriebnahme kann zur Kostensenkung beitragen.<br />

Der Futtermittelhersteller Forfarmers setzt auf diese Technologie.<br />

Typische Anwendungsgebiete sind in den Betrieben zur Futter-<br />

mittelproduktion beispielsweise pneumatisch angetriebene Absperrschieber<br />

in Silos, die innerhalb der weitläufigen Anlagen<br />

verteilt sind. Die dezentrale Ansteuerung mit der AS-i Airbox<br />

macht die Inbetriebnahme nach Aussage der Verantwortlichen<br />

„so einfach wie noch nie.“ Gleichzeitig führen kürzere Schaltzeiten<br />

durch Dezentralisierung und Druckabsenkung sowie durch weniger<br />

Leckagen zu erheblichen Kostenersparnissen.<br />

AUCH FÜR DEN ATEX-BEREICH<br />

Mit Varianten der Airbox, die für den Betrieb in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen zugelassen sind, können weitere Anwendungsbereiche<br />

von der Technologie profitieren. Die Geräte haben in<br />

Verbindung mit einem entsprechenden Schlagschutz eine ATEX-<br />

Zulassung Gruppe II, Kategorie 3D. AS-i-Mastermodule, Gateways,<br />

IO-Module, Spannungsversorgungen sowie weiteres Zubehör<br />

runden das Spektrum ab.<br />

Bilder: ifm<br />

www.ifm.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

ifm electronic gmbh<br />

Friedrichstr. 1, 45128 Essen<br />

Tel. 0201 24220<br />

E-Mail: info@ifm.com<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

ROHRUMFORMGEHÄUSE FÜR<br />

MEMBRANVENTILE<br />

Vor dem aktuellen Hintergrund von Klimaschutz, Ressourcenschonung<br />

und hohen Energiepreisen ist die Prozessindustrie<br />

gezwungen, unter Berücksichtigung ökonomischer und<br />

ökologischer Aspekte zu produzieren. Selbst Kleinigkeiten<br />

können dabei helfen, den CO 2<br />

-Fußabdruck zu verbessern.<br />

Das beweisen Membranventile von Bürkert Fluid Control<br />

Systems, deren leichte Gehäuse bei SIP-Prozessen zum<br />

Energie- und Kostensparen beitragen. Die vor allem in<br />

sterilen Prozessen und hygienischen Anwendungen üblichen<br />

Membranventile mit herkömmlichen Schmiede- oder<br />

Gussgehäusen verbrauchen nicht nur bei der Herstellung<br />

relativ viel Energie, sondern auch im Betrieb: Bei SIP-Prozessen werden große Mengen teuren Reinstdampfes benötigt, um die<br />

massereichen Ventilkörper auf Sterilisationstemperatur zu bringen. Gleichzeitig verkürzt sich die Zeit, in der produziert werden<br />

kann, da sich die Gehäuse nur langsam erhitzen und abkühlen. Die leichteren Rohrumformgehäuse Tube Valve Body 3 sind hier<br />

eine Alternative. Bei einem 2-Zoll-Ventil beispielsweise kann die Gewichtsreduktion bis zu 75 Prozent betragen. Die Gehäuse<br />

heizen sich dadurch schneller auf und kühlen auch schneller wieder ab. Das wirkt sich positiv auf die Betriebskosten aus. Bei einer<br />

Temperaturdifferenz von 100 K können sich pro SIP-Zyklus Energieeinsparungen von über 50 Prozent ergeben. Die Produktion wird<br />

nachhaltiger, der CO 2<br />

-Fußabdruck des Prozesses reduziert sich. Gleichzeitig steigt die Produktivität der Anlage, da sich durch den<br />

schnellen Aufheiz- und Abkühlprozess die Nebenzeiten für die Reinigung verkürzen. Außerdem haben die temperaturempfindlichen<br />

Membranen weniger thermischen Stress. Je nach Anwendung kann sich ihre Lebensdauer dadurch mehr als verdoppeln. Das<br />

verlängert die notwendigen Servicezyklen und reduziert den kohlenwasserstoffintensiven Elastomer-Müll.<br />

www.buerkert.de<br />

SCHLAUCHPUMPE FÜR FLUIDE<br />

UND PASTEN<br />

Peristaltik- oder Schlauchpumpen fördern Fluide schonend,<br />

selbst bei hohem Feststoffanteil. Mit der Baureihe Peripower<br />

nutzt Flux die Vorteile dieser Technik und bietet eine breite<br />

Palette an Ausführungen. In der kleinsten Variante fördert<br />

eine DN10-Schlauchpumpe mit 50 U/min rund 150 l/h. Sie hat<br />

einen 0,37-kW-Motor. In der größten Ausführung werden 300<br />

m³/h mit einem Schlauchinnendurchmesser von 200 mm<br />

gefördert. Der 90-kW-Motor erzielt bis zu 10 bar Druck.<br />

Pumpengehäuse und Schlauchmaterialien sind jeweils auf<br />

den Einsatzzweck abgestimmt: Kunststoff-, Stahl- und<br />

Edelstahlgehäuse ermöglichen eine lange Lebensdauer im<br />

Industrieeinsatz. Die Pumpe lässt sich einfach aufbauen. Der<br />

Anwender kann das einzige Verschleißteil, den Schlauch,<br />

schnell und ohne Aufwand vor Ort wechseln. Mit einem<br />

zusätzlichen Frequenzumrichter können beliebige Förderraten<br />

eingestellt werden, optionale Pulsationsdämpfer erlauben<br />

kontinuierliche Stoffströme. Die Pumpen sind durch den<br />

gequetschten Schlauch bei Stromausfall auch ohne Ventil<br />

rücklaufdicht. Die Drehrichtung der selbstansaugenden und<br />

trockenlaufsicheren Pumpe ist reversibel. Je nach Drehrichtung<br />

des Rotors können Saug- oder Druckstutzen wahlweise<br />

oben oder unten sein.<br />

www.flux-pumpen.de<br />

VAKUUMPUMPE TROTZT RAUEN<br />

BEDINGUNGEN<br />

Leybold erweitert seine<br />

Serie trockener Klauen-<br />

Vakuumpumpen um ein<br />

neues Modell – die<br />

Clawvac CP B. Die<br />

innovative Grobvakuumpumpe,<br />

konzipiert für<br />

robuste Prozesse in der<br />

Lebensmittel- und Umweltindustrie, ist laut Hersteller<br />

leistungsstark, energieeffizient und leicht zu reinigen. Die<br />

Produkteigenschaften der Grobvakuumpumpe ermöglichen<br />

einen präzisen und störungsfreien Betrieb, auch unter rauen<br />

Bedingungen und insbesondere bei Prozessen mit Partikeln,<br />

Dämpfen und kontaminierten Gasen. Leybold meint, dass<br />

„die einfache und intuitive Handhabung vor allem dem<br />

funktionalen Design zu verdanken ist“, bei dem sich ein<br />

Klauenpaar berührungslos und verschleißfrei im Zylinder<br />

dreht. Zudem verwendet die Pumpe Edelstahlklauen, und die<br />

beschichtete und korrosionsbeständige Vakuumkammer ist<br />

leicht zu reinigen. Ein separates Getriebe verhindert eine<br />

Ölverschmutzung der Prozesse, auch die Kühlung trägt zu<br />

längeren Betriebszeiten bei. Durch den modularen Aufbau<br />

kann der Betreiber die Schöpfkammer und den Schalldämpfer<br />

schnell und ohne fremde Hilfe selbst demontieren und<br />

reinigen. Auch das Entfernen von Schichten sowie das Spülen<br />

des Pumpeninneren ist einfach möglich. Insgesamt soll die<br />

neue Vakuumpumpe für kurze Stillstandszeiten und lange<br />

Wartungsintervalle sorgen. Das Datenblatt gibt 20.000<br />

Stunden zwischen den Ölwechseln und bis zu 48.000 Stunden<br />

zwischen den Generalüberholungen an. Erleichtert wird dies,<br />

durch das nicht benötigte Kühlwasser.<br />

www.leybold.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 25


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

DATEN VISUALISIEREN UND SPEICHERN<br />

Mit dem neuen Mehrkanal-Prozessanzeigegerät MPA 10 von Afriso hat der Anwender<br />

wichtige Daten jederzeit im Blick. Das Gerät für den Schalttafeleinbau zeigt nicht nur<br />

verschiedene frei konfigurierbare Werte auf seinem Farbdisplay an, sondern dient auch<br />

als flexibel nutzbarer Datenlogger. Das MPA 10 ist für den universellen Einsatz im<br />

Schalttafeleinbau ausgelegt. Mit 40 konfigurierbaren Anzeigeelementen und zehn<br />

konfigurierbaren Anzeigen deckt es unterschiedliche Anwendungszwecke ab. Zu den<br />

gängigen Visualisierungen zählen numerische Anzeigen, Balkengrafiken, Zeitdiagramme,<br />

Schleppzeiger oder LEDs. Auch ein Blättern durch mehrere Anzeigearten ist über die drei<br />

Fronttasten, die unter dem Display angeordnet sind, intuitiv möglich. Der Anwender<br />

kann alle Signale im geräteeigenen Speicher zyklisch loggen. Sie werden als Tagesdateien<br />

auf einer internen MicroSD-Karte gespeichert, um sie bei Bedarf auf einen USB-Stick zu exportieren oder über die<br />

Netzwerkschnittstelle herunterzuladen. Durch die verschiedenen Schnittstellen lässt sich das Gerät in eigene Datennetzwerke<br />

einbinden und Messdaten können in Echtzeit ausgelesen werden. Die Konfiguration des Gerätes erfolgt über<br />

den integrierten Webserver der Netzwerkschnittstelle oder die Konfigurationssoftware.<br />

www.afriso.de<br />

MESSUMFORMER FÜR DIE<br />

KOMBINIERTE MESSUNG<br />

GEKÜHLTE WÄRMEBILDKAMERA<br />

Flir stellt die A6301 vor. Die gekühlte<br />

MWIR-Wärmebildkamera wurde für<br />

Inspektions- und 24/7-Automatisierungsanwendungen<br />

entwickelt. Die<br />

Kamera erfasst Hochgeschwindigkeitsbewegungen<br />

von Messobjekten mit bis zu 20-fach geringerer<br />

Belichtungszeit. Die kurzen Integrationszeiten sollen die<br />

Ausbeute, Durchlaufzeit und Kosten verringern. Die A6301<br />

erkennt thermische Abweichungen und misst dabei die<br />

Temperaturen von sich schnell bewegenden Messobjekten.<br />

Kameraschnittstellen, Steuerung und Anschlüsse wurden<br />

konform mit gängigen Industriestandards entwickelt.<br />

Einfache, standardmäßige GEV- und GenICam-Industrieprotokolle<br />

sind verfügbar. Die Kryokühler-Lebensdauer von etwa<br />

27.000 Stunden sorgt für die unterbrechungsfreie Betriebszeit,<br />

für eine zuverlässige Einsatzfähigkeit und kann die<br />

Kosten für Wartungsarbeiten an der Kamera minimieren.<br />

www.teledyneflir.com<br />

SIL-FÄHIGE SENSOREN FÜR SICHERHEIT<br />

Der Messumformer Hygroflex HF5A eignet sich<br />

für die kombinierte Messung von Feuchte,<br />

Temperatur und Taupunkt. Er hat die neueste<br />

NFC-Technologie (Near Field Communication) an<br />

Board, die es ermöglicht, ihn über ein Smartphone<br />

oder einen NFC-fähigen Computer zu programmieren<br />

und abzufragen. Das Gerät ist als<br />

wandmontiertes Gerät in einem abgedichteten<br />

Gehäuse der Schutzart IP65 verfügbar und für<br />

den Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen<br />

ausgelegt. Der Messumformer ist mit verschiedenen<br />

Feuchte- und Temperatursensoren kompatibel<br />

und deckt einen Messbereich von 0 bis<br />

100 %rF (relative Feuchte) und –100 °C bis<br />

+200 °C ab. Zusätzliche Messoptionen umfassen<br />

CO 2<br />

und Differenzdruck. Das LCD-Display auf der<br />

Vorderseite zeigt drei Messparameter gleichzeitig<br />

an. Je nach Betriebszustand werden die Messwerte<br />

in grün (Normalbetrieb), orange (Ausgangssimulation)<br />

oder rot (Alarm) angezeigt. Zur<br />

Standardausstattung bei den Ausgänge gehören<br />

sowohl analoge 4–20mA als auch digitale<br />

RS485-Ausgänge. Die 2-Draht-Startzeit liegt jetzt<br />

bei unter 30 Sekunden, wobei die LED- oder<br />

Display-Anzeige schon nach 10 Sekunden<br />

einschaltet. Als verfügbare Messfühler gibt es<br />

den Zugriff auf RMS-Sonden bei Verwendung<br />

einer 3- oder 4-Leiter-Konfiguration.<br />

www.processsensing.com<br />

Althen bietet verschiedene SIL-fähige Messsysteme an, die<br />

zum Wiegen, für Kraft- und Druckmessung sowie als Messverstärker<br />

eingesetzt werden können. Diese ermöglichen in<br />

sicherheitskritischen Anwendungen präzise Gewichtsmessungen.<br />

Sie ermöglichen beispielsweise, Chemikalien für Mischprozesse<br />

präzise zu verwiegen. Bei der Herstellung von<br />

Arzneimitteln sorgen die Systeme dafür, dass Wirk- und<br />

Hilfsstoffe exakt verwogen werden. Auch in der Lebensmittelund<br />

Getränkeindustrie sorgen die Sensoren dafür, dass die<br />

Zutaten genau verwogen werden. Die Messsysteme überwachen<br />

zudem Abfüllmengen,<br />

damit Verpackungen<br />

korrekt sowie störungsfrei<br />

befüllt werden und<br />

keine Über- oder Unterfüllungen<br />

auftreten.<br />

(Bild: Shinonome Studio –<br />

stock.adobe.com)<br />

www.althen.de<br />

26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

ANALYSATOR ÜBERWACHT UND OPTIMIERT<br />

PROZESSE<br />

Mit dem neuen Online-Raman-Prozessanalysator von Metrohm<br />

Process Analytics lassen sich Prozesse laut Hersteller<br />

effektiv überwachen und optimieren. Weiterer Vorteil des<br />

Systems: Die Datenübertragung erfolgt nahtlos. Die Komplexität<br />

chemischer Prozesse, variable Rohstoffqualitäten,<br />

Betriebsbedingungen und Proben in gefährlichen Umgebungen<br />

erschweren häufig den Arbeitsalltag in der Prozessanalysentechnik.<br />

Herkömmliche Überwachungsansätze passen sich<br />

oft nicht schnell genug diesen Veränderungen an – Prozesseffizienz<br />

und -qualität können leiden. Der 2060 Raman Analyzer<br />

kann diese Herausforderungen meistern<br />

und liefert nahezu in Echtzeit ein komplettes<br />

Bild über den Prozess. Er misst bis<br />

zu fünf Messstellen und eine Vielzahl an<br />

Parametern pro Messung, auch in<br />

Entfernungen von mehreren hundert<br />

Metern. Die integrierten Softwareprodukte<br />

Impact und Vision bieten dem Anwender<br />

weitere Vorteile. Das System lässt sich<br />

einfach bedienen und installieren. Ob<br />

Datenübertragung zwischen mehreren<br />

Systemen oder die Sicherstellung valider,<br />

langzeitstabiler und zuverlässiger<br />

Prozessdaten: Der interne Referenzstandard<br />

des Geräts kann effiziente und<br />

präzise Analysen ermöglichen.<br />

www.metrohm.de<br />

FLUIDEIGENSCHAFTEN ERKENNEN<br />

Die neuen Cortec-Qualitätssensoren QCRB von EBE eröffnen<br />

Möglichkeiten zur Messung von Fluideigenschaften in OEMund<br />

Prozessanwendungen. Sie kombinieren kapazitive und<br />

konduktive Messungen zur präzisen Medienerkennung und<br />

ermöglichen eine umfassende Überwachung von Fluideigenschaften.<br />

Anwendbar für Gase, Flüssigkeiten, Feststoffe und<br />

hochviskose Medien, lassen sich die Sensoren in speziellen<br />

hygienischen, robusten oder Miniaturgehäusen unterbringen<br />

und erfassen Medieneigenschaften ohne direkten Kontakt<br />

zum Medium. Die QCRB-Sensoren decken kapazitive Messbereiche<br />

von 0,1 bis 80 pF ab und ermöglichen die Erfassung von<br />

Medien in einem Bereich der relativen Permittivität (e r<br />

) von<br />

Vakuum bis Wasser und darüber hinaus. Die Leitfähigkeit<br />

kann im Bereich von 0,1 bis 200 mS/cm bestimmt werden.<br />

Zusätzlich bieten die Sensoren eine Echtzeitkalibrierung zur<br />

Kompensation von<br />

Umwelteinflüssen und<br />

ermöglichen eine hohe<br />

Kurz- und Langzeitstabilität<br />

sowie Wiederholbarkeit.<br />

In industriellen und<br />

medizinischen Anwendungen<br />

tragen die Sensoren<br />

laut Hersteller zur Einhaltung<br />

von Vorschriften, zur Verbesserung von Sicherheit und<br />

Gesundheit sowie zur Steigerung der Produktionseffizienz<br />

durch vorausschauende Wartung und Prozessoptimierung bei.<br />

www.ebe.de<br />

EINFACH TEXT UND CODE LESEN<br />

Ein besonderen Vorteil, neben der einfachen Montage des Gerätes, sieht Baumer beim IDC230 in der<br />

zeitsparenden Inbetriebnahme per Webinterface. Via USB-C kann der Anwender das Gerät an einen<br />

Computer anschließen und per Webinterface in Betrieb nehmen. Das Auto-Setup ermöglicht mit einem<br />

Click das Lesen von mehreren, unterschiedlichen Codes. Für die Integration des Gerätes sorgen das<br />

kleine Gehäuse, Ethernet- und USB-C-Schnittstellen und die verfügbaren Protokolle Profinet, Ethernet/<br />

IP, sowie DIOs. Durch ein frei konfigurierbares Datentelegramm lassen sich die Geräte der IDC-Familie<br />

(IDC230, IDC200) in bestehende Systeme einbinden und auf individuelle Datenformate anpassen. Mit<br />

dem Code- und Textleser gibt es eine Lösung, die zeitgleich Texterkennung ermöglicht, beispielsweise<br />

die Überprüfung von Etiketten. Spiegelnde Oberflächen, wechselnde Lichtverhältnisse oder Modulgrössen<br />

an der unteren Auflösungsgrenze bereiten dem Gerät laut Baumer keine Schwierigkeiten.<br />

www.baumer.com<br />

ELEKTRONISCHE THERMOSTATE<br />

Den elektronischen Thermostat zur Hutschienenmontage eTRON T100 hat Jumo speziell für die Temperaturregelung<br />

und -überwachung entwickelt. Er kann optional zur thermostatischen Funktion auch für anspruchsvollere<br />

Regelprozesse eingesetzt werden und liefert in der Ausführung als PID-Zweipunktregler mit Selbstoptimierung<br />

eine deutlich höhere Regelgüte. Er baut kompakt und bietet einen großen Funktionsumfang. Unter<br />

anderem sind Timer, Datenlogger, Service- und Betriebsstundenzähler, ein PhotoMOS-Ausgang für die zusätzliche<br />

Grenzwertsignalisierung sowie ein Digitaleingang integriert. Mithilfe digitaler Steuersignale können<br />

logische Verknüpfungen erstellt und intern verarbeitet werden. Neben den Eingangssignalen für Widerstandsthermometer<br />

und Thermoelemente steht zum Anschluss weiterer Prozessgrößen auch ein Messeingang 0(4)<br />

bis 20 mA zur Verfügung. Neben der UL-Zulassung erfüllt das Gerät die Normen für die Bahnindustrie der<br />

Kategorie 1B. Speziell für die Anforderungen dieser Branche hat Jumo relevante Messeingänge, wie beispielsweise<br />

Ni1000, integriert. Zur Darstellung von Prozesswerten, Parametern, Schaltzuständen sowie dem<br />

elektrischen Anschlussplan verfügt der Thermostat über ein konfigurierbares Dot-Matrix-Display.<br />

www.jumo.net<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 27


BETRIEBSTECHNIK<br />

ABGASENTSTAUBUNG VON GROSSFILTERANLAGEN<br />

REINIGEN NACH<br />

BEDARF<br />

Die Filtermedien industrieller Großfilteranlagen zur Abgasentstaubung<br />

muss der Betreiber regelmäßig reinigen. Nur dann arbeiten sie effizient.<br />

Eine besondere Abreinigungssteuerung kann bis zu 1024 Ventile gleichzeitig<br />

steuern. Ein neues Feature ermöglicht jetzt die maximale Verfügbarkeit<br />

des Entstaubungssystems.<br />

In großen Filteranlagen ermöglichen viele tausend Filterschläuche<br />

die Einhaltung der strengen Abgasgrenzwerte. Beim Filtern<br />

der Abgase entsteht der so genannten Filterkuchen. Dieser<br />

besteht aus Feststoffen und Stäuben, die sich beim Ansaugen<br />

auf der Filteroberfläche absetzen. An den Filterkuchen lagern<br />

sich wiederum feinere Staubpartikel an, die den Filter ansonsten<br />

ungehindert passieren würden.<br />

Um in industriellen Großfilteranlagen die Abgas- und Rauchgasentstaubung<br />

durchzuführen, eignet sich die Abreinigungssteuerung<br />

HE 5750 von Axxeron Hesch. Denn für eine effiziente<br />

Abreinigung der Gewebefilter ist der Zeitpunkt entscheidend, zu<br />

dem die Filterkuchen per Druckluftstoß (Jet Pulse) von den Filtermembranen<br />

gelöst werden. Erfolgt der Druckluftstoß zu früh,<br />

kann sich kein ausreichend großer Filterkuchen bilden. Wird der<br />

Luftstoß dagegen zu spät ausgelöst, steigt der Stromverbrauch<br />

der Absauganlage aufgrund des zugesetzten Filters stark an.<br />

Dann lässt nicht nur die Absaugleistung deutlich nach – es wird<br />

auch viel Energie durch den Sauglüfter verbraucht. Eine optimale<br />

Einstellung der Abreinigungsintervalle kann also die Betriebskosten<br />

des Filters erheblich senken. Genau diese Aufgabe übernimmt<br />

die HE 5750.<br />

ENTSTAUBUNG MUSS KONTINUIERLICH<br />

ERFOLGEN<br />

Typische Einsatzgebiete der Steuerung sind Entstaubungssysteme<br />

Großfilteranlagen. Eines haben alle Anwendungen gemeinsam:<br />

Sie müssen rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche<br />

Wer kennt das nicht, den Staubsaugerbeutel im privaten Heim zu<br />

entleeren ist eine … staubige Angelegenheit. Dies ist in der Industrie<br />

grundsätzlich (!) nicht anders. Selbstverständlich sind hier noch ganz<br />

andere Parameter im Spiel. Positiv ist dann eine technische Lösung,<br />

die nicht nur für die automatische Reinigung sorgt, sondern diese<br />

auch nur dann durchführt, wenn sie notwendig ist. Nicht zu früh,<br />

nicht zu spät. Ob es sowas auch mal für den privaten Staubsauger<br />

geben wird?<br />

GUIDO MATTHES, Chefredakteur<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

01 Nur wenn notwendig: Die Zentralsteuerung regelt die<br />

bedarfsgerechte Abreinigung von Großfilteranlagen<br />

02 Switch on: Die Umschalteinheit sorgt für einen reibungslosen<br />

Weiterbetrieb von Entstaubungsanlagen im Fehlerfall<br />

reibungslos arbeiten. Funktioniert die Filterabreinigung nicht<br />

mehr, hat das Auswirkungen auf den Betrieb der gesamten Anlage.<br />

Aus diesem Grund muss die Funktionsfähigkeit der Ventile<br />

und des Steuerungssystems jederzeit sichergestellt sein.<br />

Werner Brandis, Geschäftsführer von Axxeron Hesch erinnert<br />

sich: „Vor 20 Jahren hat man die Redundanz durch den Bau einer<br />

kompletten zweiten Filteranlage erreicht – mit entsprechend hohen<br />

Kosten“. Eine andere Möglichkeit war und ist die Einlagerung<br />

von Ersatzsteuerungen, um ein defektes Gerät im Fall der Fälle<br />

schnell ersetzen zu können. Das setzt allerdings eine regelmäßige<br />

Prüfung der eingelagerten Steuerungen voraus, denn „die Ersatzgeräte<br />

sollten stets über die aktuelle Anlagen-Parametrierung<br />

verfügen, weil nur so ein reibungsloser Weiterbetrieb der<br />

Anlage nach einem Austausch der Zentralsteuerung möglich ist“,<br />

gibt Marcus Brehe zu bedenken. Der Ingenieur entwickelt beim<br />

Steuerungsspezialisten unter anderem die Software der Ventilund<br />

Abreinigungssteuerungen. Er weiß, wo die Fallstricke lauern,<br />

über die Anwender beim Aufbau eines redundanten Steuerungskonzepts<br />

für ihre Entstaubungsanlage stolpern können. „Die regelmäßige<br />

Prüfung und Aktualisierung eingelagerter Ersatz-Master<br />

ist aufwändig und bindet personelle Ressourcen“, fügt er noch<br />

an. Deshalb gibt es bei der HE 5750 eine extra Umschalteinheit.<br />

UMSCHALTEINHEIT ÜBERWACHT DEN MASTER<br />

Die separat erhältliche Einheit hat die Aufgabe, die CAN-Slave-<br />

Peripherie im Falle eines Kommunikationsausfalls zwischen<br />

Master und Slaves vom aktiven auf den Stand-by-Master umzuschalten.<br />

Brehe beschreibt es so: „Der Master prüft regelmäßig<br />

per Anfrage, ob die CAN-Bus-Slaves korrekt arbeiten oder ausgefallen<br />

sind. Die Umschalteinheit überwacht wiederum ständig,<br />

ob der Master diese Anfragen an die Slaves sendet.“<br />

Findet keine Interaktion zwischen dem aktiven Master und<br />

den Slaves mehr statt, schaltet die Einheit automatisch zum<br />

Stand-by-Master um. Dieser Vorgang dauert nur fünf Sekunden<br />

und funktioniert deshalb so schnell, weil die Umschalteinheit in<br />

Echtzeit die Parametrierung des aktiven Masters auf das Standby-Gerät<br />

kopiert. „Die Umschalteinheit erkennt permanent, ob<br />

sich auf dem aktiven Master-Gerät Parameter geändert haben<br />

und kopiert diese dann automatisch auf den Stand-by-Master“,<br />

erläutert Brehe das Funktionsprinzip.<br />

Der Stand-by-Master verfügt somit immer über die aktuelle Parametrierung<br />

und über ein aktuelles Prozessabbild. Die Filterentstaubung<br />

kann deshalb nach dem Umschalten auf den Stand-by-<br />

Master genau an der Stelle fortgesetzt werden, wo sie beim Ausfall<br />

des aktiven Masters gestoppt hat. Das passiert nahezu ohne<br />

Verzögerung, denn für die Neukonfiguration jedes (Ventil-)Slaves<br />

benötigt die Stand-by-Steuerung lediglich rund 12 Sekunden.<br />

EFFIZIENZ DURCH VORDRUCKREGELUNG<br />

Anwender können durch den Einsatz der Umschalteinheit viel<br />

Zeit sparen. Wird nämlich die Steuerung manuell ausgetauscht,<br />

dauert es eine ganze Weile, bis das Ersatzgerät aus dem Lager an<br />

seinen Einsatzort gelangt. Darüber hinaus muss die Parametrierung<br />

ständig händisch aktualisiert werden. Die Umschalteinheit<br />

reduziert diesen Aufwand laut Axxeron Hesch auf null. Menschliches<br />

Eingreifen ist jetzt im Fall einer fehlerhaften Kommunikation<br />

zwischen Steuerung und Slaves nicht mehr erforderlich.<br />

Brandis ist sich sicher: „Eine so hohe Verfügbarkeit erreicht man<br />

sonst nur mit einer erheblich teureren redundanten SPS-Lösung.“<br />

Die Abreinigungssteuerung kann aber noch mehr: Sie registriert<br />

auch Überstrom oder Kabelbrüche in den Ventil-Stromkreisen<br />

sowie Schlauchbrüche. Ein weiterer großer Vorteil ist die Vordruckregelung,<br />

die den Abreinigungsdruck belastungsabhängig<br />

optimiert. Die Regelung stellt sicher, dass nur so viel Druckluft<br />

abgegeben wird, wie für die Abreinigung des Filters nötig ist.<br />

Durch die exakte Einstellung des Abreinigungsdrucks auf den<br />

aktuellen Bedarf sinken nicht nur die Druckluft-Kosten deutlich.<br />

Die Filtermedien weisen auch eine längere Lebensdauer auf,<br />

denn sie werden bei geringer Belastung weitaus schonender mit<br />

Druckluft beaufschlagt als bisher.<br />

Bilder: Axxeron Hesch, IndustryAndTravel – stock.adobe.com<br />

www.hesch-automation.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

AXXERON HESCH electronics GmbH<br />

Boschstraße 8, 31535 Neustadt<br />

Tel. 05032 95350<br />

E-Mail: info@hesch.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 29


BETRIEBSTECHNIK<br />

WASSERDAMPF AUFSAUGEN, STAUB ABSAUGEN<br />

DOPPELTES<br />

LOTTCHEN<br />

01<br />

Bei einem Entwickler von Pelletieranlagen ist<br />

ein Sauger gleich für zwei Aufgaben zuständig.<br />

Er saugt Dämpfe direkt aus dem Prozess ab<br />

und lässt sich als zweites auch für die Betriebsreinigung<br />

einsetzen.<br />

Das Spektrum der Pelletieranlagen von Ecokraft aus Plattling<br />

ist breit, denn viele Materialien lassen sich in Pelletform<br />

einer sinnvollen Zweitnutzung zuführen, zum Beispiel<br />

als Second-life-Material im Sinne der Kreislaufwirtschaft<br />

oder als Energieträger für Heizanlagen.<br />

Die Anlagen erzeugen 150 kg bis 4 t Pellets pro Stunde. Sie werden<br />

aus mehreren Gründen immer mit Absaugung geliefert. CEO<br />

Kurt Fischer: „Aus unserer Sicht gehört jede unserer Anlagen in<br />

eine saubere, staubfreie Arbeitsumgebung. Das ist von großer<br />

Bedeutung, um die Maschine zu schützen, die Gesundheit der<br />

Mitarbeiter zu erhalten und ein effizientes und qualitätsorientiertes<br />

Arbeiten zu gewährleisten.“<br />

EIN SAUGER – ZWEI AUFGABEN<br />

Beim Aufgabengebiet der mobilen Ruwac-Sauger aus der Baureihe<br />

R01gibt es eine Besonderheit. Die Sauger können Abluft aus<br />

dem Prozess des Pelletierens absaugen. Sie eignen sich aber auch<br />

für die klassische Betriebsreinigung, zum Beispiel das Saugen<br />

des Bodens im Umfeld der Maschine und für das Reinigen der<br />

Maschine selbst.<br />

Damit die Sauger beide Aufgaben gleich gut erledigen können,<br />

sind sie mit zwei Anschlüssen ausgestattet, die unterschiedliche<br />

Durchmesser aufweisen. Über einen Schieber kann der Bediener<br />

jeweils einen der beiden Anschlüsse aktivieren. An den 500 mm-<br />

Anschluss wird bei Bedarf der Saugschlauch für die Betriebsreinigung<br />

angeschlossen, der 700 mm-Anschluss ist für den angebauten<br />

Absaugarm vorgesehen. Er wird verwendet, wenn der Sauger<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


01 Multitalent: Der Anwender kann einfach zwischen<br />

Betriebsreinigung und Absaugung umschalten<br />

02 Der Arm (rechts an der Maschine) saugt Dämpfe ab,<br />

die beim Pelletieren entstehen<br />

02<br />

REMBE®<br />

Druckentlastung<br />

und<br />

Explosionsschutz.<br />

das kontinuierliche Absaugen aus dem Arbeitsraum der Pelletieranlage übernimmt.<br />

Abgesaugt werden dabei die Stäube, die beim Pressen und Fördern anfallen, sowie<br />

Dampf und Feuchteanteile. Denn je nach Material wird beim Pelletieren Wasser<br />

und teilweise auch Wärme zugegeben.<br />

Das heißt: Es können sowohl Stäube als auch Wasserdampf aufgesaugt werden.<br />

Wenn der Sauger nur mit einem normalen Taschenfilter ausgestattet wäre, könnte<br />

schnell eine klebrige Masse entstehen, die das Filter blockiert. Bei dem R01-Saugern<br />

passiert das nicht, weil sie mit einem neuen Filtertyp ausgestattet sind.<br />

Bei den Omikron-Filtern, entwickelt von Herding Filtertechnik, handelt es sich<br />

um Einschraubfilter mit schraubenförmiger Plissierung und sich verjüngendem<br />

Querschnitt. Diese Starrkörper-Oberflächenfilter lassen sich gut abreinigen. Sie<br />

sind robust und temperaturfest und eignen sich auch für Einsatzfälle, bei denen sowohl<br />

Feststoffe wie etwa Stäube als auch (Wasser-)Dämpfe gesaugt werden können.<br />

Das schafft die Voraussetzung für den kombinierten Einsatz im Umfeld der Ecokraft-<br />

Anlagen. Auch die sehr unterschiedlichen Materialien, die pelletiert werden, beeinträchtigen<br />

die Funktion der Filter nicht.<br />

Bilder: Ruwac<br />

www.ruwac.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Ruwac Industriesauger GmbH<br />

Westhoyeler Straße 25, 49328 Melle<br />

Tel. 05226 98300<br />

E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />

REMBE ® GmbH Safety+Control<br />

Gallbergweg 21<br />

59929 Brilon, Germany<br />

T +49 2961 7405-0<br />

hello@rembe.de<br />

© REMBE® | All rights reserved


BETRIEBSTECHNIK<br />

ZWEI STÄNDE FÜR GEFAHRSTOFFE UND SICHERHEIT<br />

Asecos nahm an der Achema teil und war diesmal gleich mit zwei Messeständen<br />

vertreten. Am Stand C21 in Halle 12.0 für Labor- und Analysentechnik präsentierte<br />

das Unternehmen seine innovativen Gefahrstofflagerschränke für das<br />

Labor und am Stand A72 in Halle 11.0 seine überarbeiteten Sicherheitsschränke<br />

für die Lagerung von Lithium-Ionen-Batterien. Darüber hinaus informierten<br />

Expertenvorträge über die Arbeit mit Gefahrstoffen und Sicherheit im Labor<br />

sowie den Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus. Im Mittelpunkt des Hauptmessestandes<br />

C21 in Halle 12.0 standen nachhaltige Produktlösungen für den<br />

Laborbereich, zum Beispiel der Gefahrstoffarbeitsplatz Gap-Line Eco mit<br />

optimierter und energieeffizienter Lüftungsführung.<br />

www.asecos.com<br />

TRAGBARER THERMODRUCKER<br />

Die Filtration Division des Energiemanagementunternehmens<br />

Eaton erweitert ihr CCS 5-Kontaminationskontrollsystem<br />

um einen neuen,<br />

optionalen Thermodrucker. Der tragbare und<br />

akkubetriebene Drucker wird über einen USB-Anschluss<br />

mit dem CCS 5-System verbunden und<br />

ermöglicht es dem Anwender, die Zugänglichkeit<br />

und Archivierung von Messergebnissen durch<br />

gedruckte Papierbelege zu verbessern. Das<br />

CCS 5-System eignet sich sowohl für den laufenden,<br />

druckbeaufschlagten Betrieb als auch für<br />

die drucklose Probeentnahme<br />

von Fluiden. Es ermittelt<br />

schnell und präzise die<br />

Größenverteilung der Feststoffverschmutzung,<br />

die<br />

Wassersättigung und die<br />

Temperatur von Hydraulikfluiden<br />

in Echtzeit. Diese Ergebnisse<br />

können nun jederzeit<br />

und überall mit dem neuen<br />

Thermodrucker ausgedruckt<br />

werden. Der Drucker ist<br />

tragbar, 114 x 80 x 50 mm groß, und verwendet<br />

eine Standard-Thermopapierrolle mit 57 mm<br />

Durchmesser. Er verfügt über einen integrierten<br />

Li-Po-Akku mit einer Kapazität von 2.000 mAh.<br />

Das optionale Druckset umfasst einen Drucker,<br />

vier Rollen Thermopapier und ein USB-Netzteil.<br />

www.eaton.com<br />

NOT-AUS-TASTER<br />

Not-Halt-Taster dienen der manuellen Abschaltung von<br />

Maschinen und Anlagen im Gefahrenfall. Sie sind überlistungssicher<br />

ausgeführt und über einen normgerechten<br />

Pilztaster in der Signalfarbe rot auf gelbem Untergrund leicht<br />

erkennbar. Um einer versehentlichen Betätigung vorzubeugen,<br />

muss der Taster einen<br />

gewissen Druckpunkt<br />

überwinden. Sämtliche<br />

Taster sind mit Blockierschutzkragen<br />

erhältlich.<br />

Die Komponenten entsprechen<br />

DIN EN ISO 13850 und<br />

sollen eine hohe Lebensdauer<br />

von mindestens 50.000 Schaltzyklen haben. Je nach<br />

Ausführung ist eine Dichtigkeit bis zu IP67 verfügbar. Die<br />

Not-Halt-Taster mit zwei Öffnern ausgestattet. Norelem bietet<br />

auchs selbstüberwachte Varianten mit zusätzlichem Schließer<br />

an. Positionsschalter bestehen aus zwei Einheiten: einem<br />

Basisgerät und einem Betätiger. Das Basisgerät ist mit einem<br />

klappbaren und unverlierbaren Gehäusedeckel ausgestattet.<br />

Der Deckel lässt sich mit einem Schraubendrehers öffnen und<br />

werkzeuglos wieder schließen. Für die Leitungseinführung ist<br />

eine Öffnung in der Größe M20 × 1,5 vorgesehen. Der Anschluss<br />

der Leitungen erfolgt über Schraubklemmen. Das<br />

Basisgerät ist mit einem Druckbolzen als Betätiger ausgestattet.<br />

Je nach Anfahrsituation kann dieser optional auch<br />

ausgetauscht werden. Die Betätiger sind in vier unterschiedlichen<br />

Bauformen erhältlich. Die Positionsschalter sind mit<br />

Schutzarten bis IP67 erhältlich.<br />

www.norelem.de<br />

ADAPTERTÜLLE SCHÜTZT PROZESSSYSTEME<br />

Die Adaptertüllen AT-KS-AK entwickelte Icotek speziell für Keystone-Module. Sie<br />

sind mit einer Schutzklappe ausgestattet (bis IP54). Die Adaptertülle basiert auf<br />

der KT Kabeltülle und ermöglicht das einfache Einrasten von nahezu allen<br />

Modulen, die auf dem Keystone-System basieren. Eine frontseitig angebrachte<br />

Schutzklappe schützt die Schnittstelle und lässt sich verplomben. Die Snap-in-<br />

Montage ermöglicht ein einfaches Einrasten. Entriegelt wird mit einem Schraubendreher.<br />

Die Tülle ist als Schnittstelle für Steckverbinder laut Hersteller eine<br />

gute Lösung für vorkonfektionierte Leitungen, die in Verfahrenstechnischen Anlagen Einsatz finden. Vorteile laut<br />

Icotek: Direkte Integration von Steckverbindern in die Kabeleinführung, keine separate Lochung in Gehäusewand<br />

notwendig, kompatibel mit vielen Keystone-Modulen und zertifizierte Schutzart IP54 bei geschlossener Klappe.<br />

www.icotek.com<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

REINIGUNGSTECHNIK FLEXIBEL<br />

FINANZIEREN<br />

Der Reinigungssektor wächst, getrieben von einem steigenden<br />

Bedarf an Sauberkeit und Hygiene. Flexible Finanzierungsmöglichkeiten<br />

können die Möglichkeit schaffen, hier<br />

Investitionen zielgerichtet zu tätigen. Dienstleister erhalten<br />

sich mit geleaster Reinigungstechnik ihre Liquidität, andere<br />

Betriebe können mobile Reinigungslösungen nach einem<br />

Pay-per-Use-Modell nutzen und große Anschaffungen dann<br />

bezahlen, wenn es das Budget zulässt. Bieten Hersteller von<br />

Reinigungstechnik ihren Kunden eine hauseigene Finanzierung<br />

an, so werden<br />

Insellösungen mit<br />

mehreren Finanzierungspartnern<br />

obsolet.<br />

Zudem sind die<br />

Angebote auf den<br />

Reinigungsbedarf<br />

zugeschnitten – laut<br />

Kärcher ein Gewinn für<br />

alle Seiten. Der Hintergrund: Beim Leasing wird der Restwert<br />

einer Maschine nach Ende der Vertragslaufzeit berücksichtigt.<br />

Bei einem Restwert von 20 Prozent werden während des<br />

Leasings nur 80 Prozent des Kaufpreises vom Leasingnehmer<br />

amortisiert. Am Ende kann der Kunde das Produkt zurückgeben,<br />

den Vertrag verlängern oder das System zum Marktwert<br />

kaufen. Möglicherweise ist zu diesem Zeitpunkt auch ein<br />

neues Produkt mit höherer Leistung oder geringerem<br />

Energieverbrauch am Markt verfügbar, das geleast oder<br />

angeschafft werden kann.<br />

www.kaercher.com<br />

KABELLOSE VIDEOENDOSKOPE<br />

Flir stellt die Videoboreskope<br />

der Serie<br />

Extech BR450W für<br />

die Inspektion von<br />

schwer zugänglichen<br />

Bereichen vor. Die<br />

Dualkamera-HD-Modell<br />

BR450W-D bietet<br />

Anwendern Fernsteuerung<br />

und -anzeige, Dokumentations- und Freigabeoptionen<br />

sowie eine intuitive Benutzeroberfläche, die die Fehlersuche<br />

an schwer zugänglichen Stellen vereinfacht. Die BR450W-Serie<br />

lässt sich über WLAN mit der Extech ExView-App verbinden,<br />

um das sichtbare Bild mit einer Auflösung von<br />

1280 x 720 Pixeln auch aus der Ferne zu betrachten. Benutzer<br />

können Bilder, Videos und Audioaufnahmen über die App<br />

erfassen, sie mit Kunden und Kollegen teilen und die Informationen<br />

dann zur Identifizierung und Dokumentation von<br />

Problemen während einer Inspektion verwenden. Die App<br />

bietet eine optionale Ansicht der Bilder nebeneinander zur<br />

einfacheren Fehlersuche und kann mehrere Messgeräte mit<br />

iOS- und Android-Tablets oder -Telefonen verbinden. Flir hat<br />

das kabellose Dualkamera-HD-Video-Endoskop-BR450W-D<br />

für Inspektionen von HLK-Anlagen, schwer zugänglichen<br />

elektrischen Anlagen, Dachböden und Kriechkellern entwickelt.<br />

Es verfügt über zwei Kameras (vorne und seitlich) mit<br />

einem Durchmesser von 5,5 mm an einer 1,5 m langen,<br />

IP67-zertifizierten Sonde, mit der sich Bilder und Videos<br />

aufnehmen und teilen lassen.<br />

www.teledyneflir.com<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 58. Jahrgang,<br />

ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />

Tel.: 06131/992-351, E-Mail: g.matthes@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redaktion: B. A. Melina Hosseinli (mh) (Vol.),<br />

Tel.: 06131/992-349, m.hosseinli@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Andreas Zepig,<br />

Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de,<br />

Oliver Jennen<br />

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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 33


TECHNIK FÜR SAUBERE LEBENSMITTEL<br />

HYGIENE<br />

REGELN<br />

01<br />

Beim Konservieren von Lebensmitteln gelten strikte Vorschriften. Es wird<br />

streng kontrolliert, vor allem wenn es um den Sterilisationsprozess im<br />

Lebensmittelbereich geht. Neben dem Hygienic Design spielt dafür auch<br />

die Steuerung und Überwachung von Autoklaven für effizientere Abläufe<br />

und Energieeinsparungen eine entscheidende Rolle.<br />

Um Lebensmittel haltbar zu machen, werden sie durch<br />

kontrolliertes Erwärmen auf Temperaturen über 100 °C<br />

sterilisiert. Das Erhitzen vernichtet Schadorganismen<br />

oder hemmt zumindest ihre Vermehrung. Weiterhin<br />

verändert es Eiweiße und Enzyme, um den chemischen Zerfall<br />

des Produktes zu verlangsamen oder zu stoppen. Bei der Konservierung<br />

von Milchprodukten wie Joghurt kommt es insbesondere<br />

darauf an, lebende und thermoresistente Mikroorganismen<br />

zu beseitigen, ohne die für die Darmflora des Menschen<br />

wertvollen Mikroben abzutöten.<br />

DREI PHASEN DER STERILISATION<br />

Wenn die konservierten Lebensmittel zugleich auch vor Licht<br />

geschützt werden sollen, erfolgt die Sterilisation in Konservendosen.<br />

Der Prozess kann in drei Phasen unterteilt werden:<br />

Erhitzen: Die Temperatur des Produkts steigt von der Umgebungstemperatur<br />

auf die Sterilisationstemperatur. Halten: Das<br />

Produkt wird für eine vorgegebene Zeit auf Sterilisationstemperatur<br />

gehalten, um schädliche Mikroorganismen sicher abzutöten.<br />

Kühlen: Die Temperatur des Produkts wird auf die Umgebungstemperatur<br />

gebracht.<br />

Um die für die Sterilisation benötigten Temperaturen von über<br />

100 °C zu erreichen, muss die thermische Behandlung unter<br />

Druck in Autoklaven oder Retorten erfolgen. Für kleine Produktionen<br />

wie Marmeladenkonserven oder Soßen werden in der Regel<br />

vertikale Autoklaven mit aufgesetztem Deckel verwendet.<br />

Die typische Sterilisationstemperatur beträgt 121 °C. Es gibt<br />

allerdings hitzeempfindliche Lebensmittel, zum Beispiel den<br />

Joghurt oder andere Milchprodukte, für die diese Temperatur zu<br />

hoch ist. Um sie dennoch haltbar zu machen, werden sie über<br />

einen längeren Zeitraum einer bestimmten, niedrigeren Tem-<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


TRENDTHEMA<br />

02<br />

01 Reinheit im Blick: Der PID-Regler eignet sich<br />

sehr gut für die Messung, Aufzeichnung und<br />

Steuerung von Produktionsprozessen<br />

02 Ruhig Blut: Der Sicherheitsregler verhindert<br />

das Überhitzen industrieller Prozesse<br />

03 Der Drucksensor liefert ein analoges<br />

Ausgangssignal, das für eine präzise PID-Druckregelung<br />

benötigt wird<br />

03<br />

peratur bei weniger als 121 °C (aber mehr als 100 °C) ausgesetzt.<br />

Die Zeitspanne, die bei der geringeren Temperatur die gleiche<br />

thermische Letalität wie eine einminütige Sterilisation bei<br />

121 °C bewirkt, wird als F0-Wert bezeichnet und in Minuten angegeben.<br />

Beim Sterilisationsprozess erfolgt das Erhitzen durch<br />

elektrische Heizelemente. Um Autoklaven oder Retorten für die<br />

Sterilisation unterschiedlicher Lebensmittel verwenden zu können,<br />

müssen sie über ein Steuerungssystem verfügen, das die<br />

verschiedenen Sterilisationsprofile darstellen kann.<br />

PRODUKTPORTFOLIO FÜR DIE<br />

WÄRMEBEHANDLUNG<br />

Gefran bietet ein spezielles Produktprogramm für die Prozesssteuerung<br />

in Wärmebehandlungen. Die Lösungen des Herstellers<br />

zeichnen sich laut Eigenaussage durch ein effizientes Energiemanagement,<br />

eine vorbeugende Instandhaltung sowie innovative<br />

Steuerung des Wärmebehandlungsprozesses aus. Weiterhin<br />

bieten sie die Möglichkeit der Archivierung und Verwaltung<br />

von Prozessdaten.<br />

Für die Lebensmittelsterilisation in Autoklaven bietet sich der<br />

Multifunktions-Controller 3850T an. Er gestattet die notwendige<br />

Mehrkanal-PID-Regelung, hat Programme für die zeitabhängige<br />

Regelung von Druck und Temperatur und zeichnet die Produktionsdaten<br />

auf. Der 3850T ermöglicht eine vollständige und präzise<br />

PID-Regelung bis zu 16 individuellen Regelkreisen mit absolutem<br />

Alarm- und Abweichungsmanagement für Temperaturen zwischen<br />

0 und 150 °C sowie Drücken zwischen 0 und 4 Bar. Mit zwei<br />

unabhängigen Geräten lassen sich die Sollwertprofile für Temperatur<br />

und Druck programmieren, die mit Produktrezepten verknüpft<br />

werden können. Die Berechnung des F0-Wertes erfolgt automatisch<br />

zur Bestimmung der erforderlichen Sterilisationszeit<br />

auf Grundlage des Temperaturwertes und ebenfalls in Verbindung<br />

mit den Produktrezepten. Sie ermöglicht es laut Gefran, die<br />

Qualitätsparameter des Sterilisierguts automatisch zu prüfen, zu<br />

garantieren und zu zertifizieren. Der Regler hat bis zu 32 digitale<br />

Ein- und Ausgänge für die Verriegelungslogik. Er bietet eine integrierte<br />

und erweiterbare Bibliothek mit verschiedenen Funktionsblöcken.<br />

Weiterhin hat das Gerät eine benutzerdefinierte konfigurierbare<br />

Grafikanzeige, mit vorformatierten Seiten und grafischen<br />

Trendanzeigen von Prozessdaten und Alarmseiten.<br />

GESTEUERTE STERILISATION<br />

Die integrierte Logiksteuerung Getlogic dient zur Ausführung<br />

von Anlagenverriegelungen, zum Beispiel beim Be- und Entladen<br />

der Autoklave. Die Kommunikation läuft über Ethernet Modbus<br />

TCP/IP ab. Die VNC-Ethernet-Verbindung ermöglicht darüber<br />

hinaus den Fernzugriff auf den Multifunktionsregler 3850T.<br />

Die Datenaufzeichnung erfolgt mit der Echtzeituhr (RTC). Die<br />

benötigten Informationen zu Chargen und Berichte werden zusammen<br />

mit der Zeit, den Alarmen und weiteren Ereignissen angezeigt.<br />

Sie lassen sich entweder unverschlüsselt in CSV- oder<br />

verschlüsselt speichern und über USB oder Ethernet exportierten.<br />

Die Leistungsregler-Serie GTF besteht aus Geräten für die<br />

präzise Steuerung elektrischer Leistungen bei verschiedenen<br />

Arten von Heizelementen für Erwärmungsprozesse von mittlerer<br />

und hoher Komplexität. Sie decken einen Stromstärkenbereich<br />

von 40 bis 250 A sowie Nennspannungen bis 480 oder 600<br />

Vac ab und lassen sich auf Wunsch mit einer integrierten rückstellbaren<br />

elektronischen Sicherung ausrüsten. Der Steuereingang<br />

unterstützt die Signale 0-10 V, 0/4-20 mA, Potentiometer,<br />

logische Signale und PWM-Modus. Von Vorteil ist der konfigurierbare<br />

Steuerungsmodus des Reglers. Optional gibt es einen<br />

seriellen Anschluss und Modbus-RTU-Protokoll. Der TK-Druckmessumformer<br />

liefert ein analoges Ausgangssignal von<br />

0 bis 10 V. Die Druckmessumformer mit Schutzart IP 65 oder IP<br />

67 basieren auf der Dickschichttechnologie auf Edelstahl. Alle<br />

messstoffberührten Teile sind aus Edelstahl gefertigt und komplett<br />

verschweißt. Weitere Features sind zum Beispiel das<br />

Alarmrelais 650L. Es ist zur Sicherung der Anlage bei Überschreiten<br />

eines bestimmten Sicherheitsgrenzwerts.<br />

Somit sind die genannten Geräte für FDA-konforme Lösungen,<br />

die alle Anforderungen in kritischen Anwendungen wie<br />

dem Sterilisationsprozess von Lebensmitteln erfüllen. Denn neben<br />

einem entsprechenden Design sind auch die verwendeten<br />

Geräte von entscheidender Bedeutung.<br />

Bilder: Gefran, Aufmacher: romankrykh – stock.adobe.com<br />

www.gefran.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Gefran Deutschland GmbH<br />

Philipp-Reis-Str. 9a, 63500 Seligenstadt<br />

Tel. 06182 8090<br />

E-Mail: vertrieb@gefran.de<br />

AUTORIN<br />

Danica Schwarzkopf,<br />

Sales Excellence and Marketing Manager,<br />

Gefran Deutschland GmbH, Seligenstadt<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 35


TRENDTHEMA<br />

SCHRAUBENKOMPRESSOREN<br />

FÜR EIN REINES MEDIUM<br />

Pharma-, Food- und Chemische Industrie: Diese Branchen stellen<br />

besonders hohe Anforderungen an die Druckluftqualität. Wer dies<br />

wirtschaftlich erreichen möchte, liegt mit ölfrei verdichtenden<br />

Schraubenkompressoren nicht falsch.<br />

Die CSG-Baureihe von Kaeser ermöglicht Drucklufterzeugung<br />

auf gleichzeitig 19 Prozent geringerer Stellfläche<br />

als die Vorgängerbaureihe. Die Modelle gibt es<br />

luft- oder wassergekühlt, mit integriertem Kältetrockner<br />

oder i.HOC (Heat of Compression Trockner) und für Volumenströme<br />

von 4 bis 15 m³/min. Für Anwendungen mit schwankendem<br />

Druckluftbedarf stehen drehzahlgeregelte SFC-Versionen<br />

zur Verfügung.<br />

Das Sigma Profil des Herstellers ist jetzt auch in der CSG-Baureihe<br />

verbaut. Die Rotoren sind mit einer Beschichtung versehen,<br />

die besonders verschleiß- und temperaturfest ist. Zudem ist die<br />

PEEK-Beschichtung sehr gut an die Anforderungen der Pharmaund<br />

Lebensmittelindustrie angepasst. Sie ist biokompatibel, FDA<br />

zertifiziert und erfüllt die Anforderungen für Lebensmittelkontaktmaterial<br />

in Europa.<br />

MEHR DRUCK BEIM ENERGIESPAREN<br />

Die Baureihe ist mit Synchron-Reluktanz-Motoren der Energieeffizienzklasse<br />

IE5 ausgestattet und verfügt über eine wirksame<br />

Wassermantelkühlung an beiden Verdichterstufen, sowohl bei<br />

luftgekühlten als auch bei wassergekühlten Anlagen. Die faserfreien<br />

Pulsationsdämpfer der CSG wirken breitbandig und bei<br />

sehr geringem Druckverlust. Die CSG-Baureihe liefert 16 Prozent<br />

mehr Volumenstrom bei gleicher Motornennleistung und den<br />

maximalen Betriebsdruck konnten die Entwickler von 10 auf<br />

11 bar erhöhen.<br />

Ein weiterer zentraler Aspekt in der Produktentwicklung war es,<br />

die Kompressorabwärme nutzbar zu machen und darüber den<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck zu verringern. Deshalb bietet Kaeser bei luftund<br />

wassergekühlten Anlagen den integrierten Adsorptions-<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


TRENDTHEMA<br />

02<br />

01 Maestro: Die Steuerung dirigiert<br />

den Betrieb von mehreren Aggregaten<br />

02 Wasser marsch: Die Geräte sind für<br />

die Wasserwirtschaft und liefern einen<br />

Volumenstrom von 10 bis 40 m³/min<br />

03 Wichtig für hygienesensitive Bereiche:<br />

Diese Baureihe liefert effizient Druckluft<br />

für ölfreie Anwendungen<br />

01<br />

FÜR HYGIENESENSITIVE ANWENDUNGEN<br />

Auf der Achema stellte Kaeser auch das ölfrei verdichtende<br />

Schraubengebläse EBS 410 vor (Bild 02). Speziell für<br />

die Wasserwirtschaft ausgelegt, liefert es einen Volumenstrom<br />

von 10 bis 40 m³/min und Druckdifferenzen von<br />

0,3 bis 1,1. Als Motorisierungen sind Aggregate von 22 bis<br />

75 kW verfügbar. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem<br />

Druckluftmanagement-System Sigma Air Manager 4.0<br />

(Bild 01). Die Steuerung dirigiert den Betrieb von mehreren<br />

Gebläsen und Kompressoren. Durch diese Vernetzung<br />

sind ein Monitoring und Energiemanagement als auch<br />

eine vorausschauende Wartung möglich.<br />

trockner i.HOC an. Er nutzt die Kompressorabwärme zur Regeneration<br />

des Trockenmittels und erzielt dabei ölfreie Druckluft mit<br />

Drucktaupunkten bis minus 30 °C. Bei wassergekühlten Modellen<br />

setzt der Hersteller auf integrierte Wärmerückgewinnungsoptionen,<br />

die sich leicht anpassen lassen.<br />

Die integrierte Kompressor-Steuerung Sigma Control 2 steuert<br />

nicht nur den Betrieb des Kompressors, sondern ermöglicht<br />

auch die Anbindung an ein übergeordnetes Druckluftmanagementsystem.<br />

Zudem überwacht sie serienmäßig Lager- und<br />

Wicklungstemperaturen des Antriebsmotors sowie Schwingungen<br />

im Kompressor.<br />

Bilder: Kaeser<br />

www.kaeser.com<br />

03<br />

UNTERNEHMEN<br />

KAESER KOMPRESSOREN SE<br />

Carl-Kaeser-Straße 26, 96450 Coburg<br />

Tel. 09561 6400<br />

E-Mail: info@kaeser.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 37


TRENDTHEMA<br />

HYGIENEGERECHTE HANDHABUNGSROBOTER<br />

SAUBER HANDHABEN IN DER<br />

LIFE-SCIENCE-BRANCHE<br />

Reine Arme:<br />

Die Maschinen eignen<br />

sich besonders für<br />

hygienesensitive<br />

Roboteranwendungen<br />

Ein Roboterhersteller baut sein Lösungsangebot für hygienesensitive<br />

Anwendungen aus. Jetzt gibt es die ersten beiden<br />

Modelle mit 7 und 8 kg Tragkraft. Die Maschinen wurden<br />

speziell für den Einsatz in den Life Sciences konzipiert.<br />

In hygienerelevanten Bereichen der Laborautomation, der<br />

Pharmabranche oder der Lebensmittelindustrie, erfüllen die<br />

Roboter der neuen Reihe Motoman HD von Yaskawa die hohen<br />

Anforderungen, die an die Steril- und Reinraumumgebungen<br />

gestellt werden.<br />

Neben der Eignung für den Einsatz in Hygienebereichen bis<br />

zur höchsten Reinraumklasse GMP-Klasse A nach EHEDG,<br />

EN 1672-2 und ISO 14159 haben sie auch die Reinraumklasse<br />

nach ISO 14644-1, Reinraumklasse 5 für HD7 und Reinraumklasse<br />

4 für HD8, gemäß dem in ISO 14644-14 definierten Mess- und<br />

Bewertungsverfahren.<br />

HYGIENIC DESIGN<br />

Die Voraussetzung dafür schafft ein hygienegerechtes Design, in<br />

das auch die Expertise des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung IPA eingeflossen ist. Zum einen ermöglichen<br />

konstruktive Details des Manipulators wie eine spezielle<br />

Achsdichtung sowie ein abgerundetes, totraumfreies Design<br />

ohne externe Schrauben, Lücken oder Hinterschneidungen, dass<br />

sich der Roboter gut reinigen lässt. Zum anderen werden Oberflächen<br />

und Materialien eingesetzt, die mechanisch und chemisch<br />

gegen Substanzen und Reiniger beständig sind, wie sie in<br />

den Life Sciences, der Chemie oder der Lebensmittelbranche typischerweise<br />

eingesetzt werden.<br />

Die höchste Schutzklasse IP69K und eine besonders glatte<br />

Oberfläche (Oberflächenrauigkeit < 0,8 Ra) vermindert das Anhaften<br />

von Schmutzpartikeln und Mikroorganismen. Zusätzlich<br />

wird die Reinigung dadurch erleichtert, dass die Applikationska-<br />

bel und Medienleitungen im Innern des Roboterarms verlaufen<br />

und die Kabelführung durch den Fuß des Roboters erfolgen kann.<br />

Weitere Vorteile sind eine geringe Partikelemission (ISO-Klasse 5<br />

für das Modell HD7 bzw. ISO-Klasse 4 für das Modell HD8) sowie<br />

die Verwendung von lebensmitteltauglichem Schmierfett (Food<br />

Grade Grease, FGG).<br />

Die neue Reihe startet mit den Modellen HD7 und HD8 mit 7<br />

und 8 kg Tragkraft. Die HD-Reihe baut dabei auf den 6-achsigen<br />

Hochleistungsrobotern des GP-Portfolios auf. Wie die Motoman-<br />

Industrieroboter nutzen sie die neueste Sigma-7-Servoantriebstechnologie.<br />

Der Bewegungsbereich der Achse 1 beträgt +/- 180°.<br />

Die Roboter lassen sich mit der Steuerung YRC1000 oder mit der<br />

Kompaktsteuerung YRC1000micro kombinieren.<br />

Bilder: Yaskawa Europe, RGtimeline – stock.adobe.com<br />

www.yaskawa.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Yaskawa Europe GmbH<br />

Yaskawastr. 1<br />

85391 Allershausen<br />

Tel: 08166 90-0<br />

E-Mail: robotics@yaskawa.eu<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


TRENDTHEMA<br />

INNOVATIVE WÄRMEKAMMER<br />

Wenn es heiß werden soll, dann kommt Denios<br />

ins Spiel: Das Unternehmen aus Bad Oeynhausen<br />

erweitert sein Produktsortiment mit der<br />

neuen Wärmekammer HB (Heating Box). Durch<br />

eine perfektionierte Luftführung und Isolierung<br />

ermöglicht sie schnelle Aufheizzeiten und eine<br />

hohe Energieeffizienz bei Temperaturen bis zu<br />

120 °C. Der Hersteller meint, dass „diese<br />

innovative Technik somit äußerst sparsam im<br />

Betrieb ist, und das bei einem fairen Einkaufspreis“.<br />

Mit einer Kapazität bis zu zwei IBC oder<br />

acht Fässern bietet die Wärmekammer HB<br />

ausreichend Platz für verschiedene Anwendungsbereiche.<br />

Die Unterfahrbarkeit ermöglicht<br />

eine flexible Bedienung mit Handameise oder<br />

Gabelstapler, was die Handhabung und Integration<br />

in bestehende Betriebsabläufe deutlich<br />

vereinfacht. Ausgestattet mit einer modernen<br />

SPS-Steuerung ermöglicht die Wärmekammer<br />

eine hohe Prozessgenauigkeit durch präzise<br />

Regulierung. Außerdem soll die integrierte<br />

Auffangwanne für ein Höchstmaß an Sicherheit<br />

und Umweltfreundlichkeit sorgen.<br />

www.denios.de<br />

ADDITIVFREIER DICHTSTOFF FÜR<br />

DIE LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />

Henkel Adhesive<br />

Technologies hat<br />

einen additivfreien<br />

Dichtstoff entwickelt.<br />

Der Dichtstoff<br />

Darex WBC 711<br />

bietet laut Hersteller<br />

eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um<br />

mehr als 30 %. Während des bisherigen Prozesses<br />

den Dichtstoff aufzutragen, müssen Additive<br />

zugegeben werden. Bei der Neuentwicklung gibt<br />

es keine Notwendigkeit, Additive zuzugeben.<br />

Somit entfallen Stillstandzeiten für die zusätzliche<br />

Reinigung der Applikationsflächen und der<br />

gesamte Aufwand für die Zugabe und das<br />

Mischen des Additivs. Die Dichtmasse lässt sich<br />

bei Heiß- und Kaltabfüllung, Doppelnaht-Siegelung<br />

(mit/ohne Dampfinjektion) und bei Pasteurisierung<br />

oder Sterilisation einsetzen.<br />

www.henkel.de<br />

DIE KUNST DER LABORPLANUNG<br />

Infraserv weiß, dass<br />

die moderne<br />

Laborplanung<br />

komplex ist.<br />

Deshalb bietet das<br />

Unternehmen<br />

Unterstützung bei<br />

der Planung an.<br />

Diese baut auf fünf<br />

Stufen auf: Herausforderungen und Möglichkeiten der<br />

Laborplanung, wie lässt sich Raum und Ressourcen optimieren,<br />

welche Sicherheit, Energieeffizienz sowie Nachhaltigkeit<br />

benötige ich, Ästhetik und Funktionalität sowie einbinden der<br />

Mitarbeiter in den Planungsprozess. Die Spezialisten haben<br />

laut Eigenaussage langjährigen Erfahrung in der Planung und<br />

dem Betrieb von industriellen Laboren. Deshalb bieten sie ein<br />

Dienstleistungspaket an, das auf die Anforderungen der<br />

Laborplanung und des Laborbetriebs zugeschnitten ist. Von<br />

der anfänglichen Beratung bis zur endgültigen Implementierung<br />

umfasst das Know-how von Infraserv jeden Aspekt des<br />

Prozesses und ermöglich so, dass die Labore nicht nur funktional<br />

sind, sondern auch hinsichtlich Effizienz und Produktivität<br />

optimiert werden. Neben der theoretischen Planung bieten<br />

die Spezialisten die Möglichkeit, verschiedene Labortypen,<br />

Ausstattungsvarianten und Laborlayouts live zu erleben.<br />

www.infraserv.com<br />

TROCKENES MESSSYSTEM<br />

Labom hat sein Portfolio um ein<br />

Druckmessgerät erweitert, das<br />

besonders für den Einsatz in der<br />

Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />

geeignet ist: das BC4200. Bei<br />

vielen Stoffen ist es oft schwierig,<br />

ein geeignetes Messgerät zu<br />

finden, das allen Anforderungen<br />

bezüglich Hygiene, Beständigkeit und Genauigkeit gerecht<br />

wird. Das BC4200 ist ein sogenanntes trockenes Messsystem,<br />

es verfügt über eine frontbündige Plattenfeder und alle<br />

messstoffberührten Teile sind aus Edelstahl der Qualität 316L.<br />

Es lässt sich über zahlreiche EHEDG-zertifizierte Prozessanschlüsse<br />

für hygienische Anforderungen wie Kegelstutzen mit<br />

Nutüberwurfmutter, Clamp-Anschlüsse oder einen Varivent-<br />

Anschluss in Anlagen integrieren. Das Gerät ist außerdem in<br />

diversen Hygieneausführungen mit verschiedenen Oberflächenrauheiten<br />

lieferbar, die nach EHEDG und ASME BPE<br />

ausgeführt sind. In der Zusatzausführung ASME BPE SF4 sind<br />

sowohl die Plattenfeder als auch Schweißnaht und Drehteile<br />

zusätzlich elektropoliert. DasDruckmessgerät hat die Schutzart<br />

IP 65 und ist für die CIP- und SIP-Reinigung geeignet. Es ist<br />

zudem öl- und fettfrei und ist optional in der Genauigkeitsklasse<br />

1,0 verfügbar. Eine weitere Option ist die Ausführung<br />

des mechanischen Druckmessgerätes mit einem elektronischen<br />

Drehwinkelmessumformer mit 4…20 mA Ausgangssignal<br />

(Typenreihe PL11), wodurch eine Fernübertragung der<br />

gemessenen Druckwerte möglich ist.<br />

www.labom.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 39


NEU UND NACHHALTIG<br />

SICK SOWIE ENDRESS+HAUSER BÜNDELN<br />

KOMPETENZEN<br />

Das deutsche Sensorunternehmen Sick<br />

und der Schweizer Messtechnikspezialist<br />

Endress+Hauser haben eine<br />

gemeinsame Absichtserklärung<br />

zur strategischen Partnerschaft<br />

im Bereich Cleaner Industries<br />

unterzeichnet. Es wird beabsichtigt,<br />

dass beide Unternehmen<br />

50 Prozent der Anteile am Joint<br />

Venture halten und die Unternehmensführung<br />

paritätisch<br />

besetzen. Endress und Hauser will<br />

sich finanziell beteiligen, technologische<br />

Expertise einbringen und global neue<br />

Vertriebswege öffnen. Sick soll die produktgenerierenden<br />

Einheiten seines Geschäftsbereichs Cleaner Industries, mit<br />

mehreren Entwicklungs- sowie Produktionsstandorten in<br />

Deutschland, in das Joint Venture einbringen. Die Beschäftigten<br />

in Vertrieb und Service der globalen Sales und Service Units mit<br />

Fokus Cleaner Industries sollen jeweils in die Sales Center von<br />

Endress und Hauser übergehen. Die Vertragsgestaltung soll<br />

geplant noch im ersten Quartal <strong>2024</strong> mit der offiziellen<br />

Unterzeichnung des Vertrags über den Unternehmenszusammenschluss<br />

und zugehörigen Transaktionen (Signing) beider<br />

Partner abgeschlossen werden. Der Vollzug (Closing) ist<br />

voraussichtlich für die Jahresmitte <strong>2024</strong> vorgesehen.<br />

www.sick.de<br />

ZERTIFIZIERT<br />

Yokogawa Europe gab bekannt, dass das Managementsystem „Visual Mesa Greenhouse<br />

Gas Emissions Management“ (VM-GEM) vom TÜV Rheinland geprüft wurde und<br />

das Label Zertifizierte Berechnungsmethode erhalten hat. VM-GEM erfüllte erfolgreich<br />

die Prüfkriterien der Nachvollziehbarkeit, Zuverlässigkeit, Transparenz, Relevanz und<br />

Repräsentativität der verwendeten Methoden und Daten. Damit können die ermittelten<br />

Daten als Grundlage zur Berechnung des Corporate Carbon Footprint oder zur<br />

Erreichung des Klimaneutralitätsstatus nach ISO 14068∶2023 verwendet werden.<br />

www.yokogawa.com<br />

FLAMMHEMMENDE FORSCHUNG<br />

In zahlreichen Anwendungen müssen Kunststoffe flammhemmend sein. Zu diesem<br />

Zweck untersuchen die Forschenden des Fraunhofer LBF Kunststoffen aus verschiedenen<br />

Quellen (PCR und PIR). Dazu gehören Polypropylen (PP) und Polycarbonat/<br />

Acrylnitril-Butadien-Styrol (PCABS) aus WEEE sowie PP und lineares Polyethylen<br />

niedriger Dichte (LLDPE), Polyamid 6, Polyamid 66 und PET aus bedruckten<br />

Verpackungsfolien. Die Forschungen zeigen, dass Rezyklate unterschiedlicher Art<br />

und Herkunft wirksam flammhemmend behandelt werden können. Diese Ergebnisse<br />

ebnen den Weg für weitere Entwicklungen zur Verbesserung der Brandschutzeigenschaften<br />

von recycelten Kunststoffen. Hersteller können auf diese Weise zu<br />

einer nachhaltigeren und sichereren Zukunft für Kunststoffrecycling beitragen.<br />

www.lbf.fraunhofer.de<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


MEDIEN<br />

ELECTRIFY TODAY<br />

Phoenix Contact stellt mit dem Serious<br />

Game Electrifytoday ein Online-Spiel vor,<br />

das Wissen zur Energiewende, die über das Zukunftsbild der<br />

All Electric Society möglich wird, vermitteln möchte. Ziel ist<br />

die spielerische Wissensvermittlung für Auszubildende der<br />

Elektrotechnik und<br />

Mechatronik sowie für<br />

MINT-Lernende. Das<br />

Spiel wurde von<br />

Techeducation, einer<br />

Marke vom Unternehmen<br />

für Bildungsangebote,<br />

gemeinsam mit<br />

der Westsächsischen<br />

Hochschule Zwickau –<br />

Hochschule für<br />

Mobilität, dem<br />

renommierten Spieleentwickler<br />

Paintbucket<br />

Games aus Berlin,<br />

sowie einem interdisziplinären<br />

Team aus<br />

Phoenix Contact<br />

Experten entwickelt. Das Spiel steht über eine Web-Applikation<br />

und als Download kostenfrei zur Verfügung. Für den<br />

Zugang wird lediglich ein Laptop oder Computer mit Internetzugang<br />

benötigt. Eine schnelle Grafikkarte wird zur<br />

optimierten Spielleistung empfohlen.<br />

www.phoenixcontact.com<br />

NEUES AUS DER WELT<br />

Der Film „Neues aus der<br />

Welt“ erzählt die Geschichte<br />

von einer abenteuerlichen<br />

Reise durch den Westen<br />

Amerikas. Fünf Jahre nach<br />

Ende des Bürgerkriegs, im<br />

Jahr 1870, ist der Veteran<br />

Jefferson Kyle Kidd (Tom<br />

Hanks) als Nachrichtenbote<br />

unterwegs. Er trifft auf die<br />

zehnjährige Johanna (Helena<br />

Zengel) und nimmt sie in<br />

seine Obhut, um sie sicher zu<br />

ihrer Familie zu bringen. In eine Welt, die Johanna nicht<br />

kennt, da sie sechs Jahre zuvor vom indigenen Volk der<br />

Kiowa aufgenommen und großgezogen wurde. Gemeinsam<br />

begeben sich die beiden auf eine Reise, die ihr Leben<br />

komplett verändern wird. Mit dem Film feiert die<br />

deutsche Schauspielerin Helena Zengel (bekannt aus Systemsprenger)<br />

ihr US-Debüt. Der Film ist auf der Streamingplattform<br />

Netflix zum Anschauen frei verfügbar.<br />

www.upig.de<br />

WHITEPAPER ZUR NACHHALTIGKEIT<br />

Schneider Electric hat ein<br />

Whitepaper mit dem<br />

Titel Nachhaltigkeits-<br />

Consulting veröffentlicht.<br />

Das Whitepaper befasst<br />

sich eingehend mit der<br />

wachsenden Bedeutung<br />

von Energiesicherheit, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit für<br />

den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Zudem bietet<br />

es laut Unternehmen Einblicke in praxistaugliche Lösungen<br />

und zeigt auf, wie Beratungsdienstleistungen dabei helfen,<br />

wirtschaftlichen Erfolg mit ambitionierten Nachhaltigkeitszielen<br />

zu verbinden. Interessenten können sich auf der<br />

Website vom Unternehmen für das aktuelle Whitepaper<br />

registrieren und erhalten sofortigen Zugang zum Download.<br />

www.se.com<br />

INDUSTRIEPODCAST<br />

VOM VDMA<br />

Der Industriepodcast des VDMA<br />

Software und Digitalisierung will<br />

Fragen zur Digitalisierung praxisnah<br />

beantworten. Im Podcast geht es<br />

darum um verschiedene Themen für die Industrie. Mitglieder<br />

des VDMA erläutern ihre Expertise zu einzelnen Themen der<br />

Digitalisierung oder wie ein mittelständisches Unternehmen<br />

sich solchen Lösungen widmen und diese gewinnbringend<br />

implementieren kann. In einer Episode geht es zum Beispiel<br />

um Künstliche Intelligenz. Der Experte Peter Seeberg von<br />

Softing Industrial erläutert darin, wie man die Technologie im<br />

eigenen Unternehmen einsetzen kann und welches Knowhow<br />

sowie Infrastruktur dazu benötigt wird. Weitere Folgen<br />

befassen sich mit Themen wie Plattformökonomie oder User<br />

Experience. Der Kanal des VDMA Software und Digitalisierung<br />

lässt sich abonnieren; ansonsten sind die Episode auf Podigee<br />

und Spotify verfügbar.<br />

Bild: spaxiax – stock.adobe.com<br />

derindustriepodcast.podigee.io<br />

REPORT: KOSTEN VON AUSFALLZEITEN<br />

Der Siemens-Report hebt die<br />

Kosten ungeplanter Ausfallzeiten<br />

hervor. Die Einführung von<br />

Predictive Maintenance (PdM)<br />

ist effektiv, um Ausfallzeiten zu<br />

reduzieren und an Zugkraft zu<br />

gewinnen. Soll heißen, wenn<br />

Condition Monitoring und PdM-Praktiken implementiert sind,<br />

kann das zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. Der<br />

Report, der auf den Ergebnissen einer Siemens-Umfrage<br />

basiert, enthält Daten aus der SPM Software und von<br />

181 Fachleuten. Der Bericht steht zum kostenfreien Download<br />

hier zur Verfügung: bit.ly/4cKGjVN (oder über die Webseite).<br />

Bild: industrieblick – stock.adobe.com<br />

www.siemens.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 41


PERSÖNLICH<br />

WIRTSCHAFTSINGENIEURIN KRISTIN ELBE<br />

NICHT ABHALTEN<br />

LASSEN – MACHEN!<br />

Frauen sind in Ingenieursberufen noch immer<br />

unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />

erwerbstätigen Ingenieur:innen sind Frauen.<br />

Aber es gibt sie doch. Im Interview erzählt<br />

Kristin Elbe ihre Geschichte.<br />

Die Aufteilung in einem Büro ist oft noch sehr klassisch<br />

(technisch männlich; kaufmännisch weiblich). Sie würden das<br />

Muster gerne durchbrechen. War das ein Grund, sich für einen<br />

technischen Beruf zu entscheiden?<br />

Ich wollte mich mit meiner Berufswahl so breit wie möglich<br />

aufstellen und habe deshalb Wirtschaftsingenieurwesen studiert.<br />

Als Schülerin hatte ich noch keine konkrete Vorstellung<br />

meines Arbeitsalltages. Das Muster würde ich heute gern durchbrechen,<br />

indem ich z. B. im Büroteam eine Technikerin einstellen<br />

oder einen kaufmännischen Sachbearbeiter beschäftigen<br />

würde. Aber auch bei den Bewerbungen geht es immer noch<br />

klassisch zu.<br />

zum Beispiel ein Netzwerk von Frauen, die sich für solche Themen<br />

einsetzen.<br />

Sie haben zwei schulpflichtige Kinder. Wie bekommen Sie die<br />

Balance zwischen Privatleben und Beruf hin?<br />

Mein Mann und ich haben eine gut funktionierende Aufteilung<br />

gefunden. Wir haben das Glück, dass wir im Ort gute Betreuungsmöglichkeiten<br />

haben und die Großeltern in der Nähe sind,<br />

die uns an den Nachmittagen den Rücken freihalten. Wichtig ist<br />

es, die Hilfe auch anzunehmen. Ich habe für mich akzeptiert,<br />

dass ich es ohne die Unterstützung der Familie nicht so gut<br />

schaffen würde. In der Woche arbeiten wir beide viel, der Abend<br />

und die Wochenenden gehören dann der Familie. Wir haben<br />

gemeinsame Hobbys, bei denen wir den Kopf frei bekommen,<br />

zum Beispiel wandern oder Mountain biken. Der Haushalt muss<br />

manchmal einfach warten.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />

REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus? Helfen Ihnen zum Beispiel ihre<br />

Russischkenntnisse?<br />

Heute kann ich in meinem Arbeitsalltag keinen Gebrauch mehr<br />

davon machen. Ich habe Russisch gelernt, als ich während des<br />

Studiums ein Auslandssemester in St. Petersburg absolvierte.<br />

Dafür wollte ich gut vorbereitet sein und selbständig im<br />

Land zurechtkommen.<br />

Ich leite für die SEW die Service-Werkstatt in unserem<br />

Drive Technology Center Ost in Meerane. Mein<br />

Arbeitsalltag wird meist durch unsere Kunden<br />

bestimmt. Im Service muss es oftmals schnell<br />

gehen. Wenn eine Anlage unserer Kunden<br />

steht, sind zügige Entscheidungen und Flexibilität<br />

gefragt. Bei 28 Mitarbeitenden gibt es<br />

auch oft Personalthemen zu klären.<br />

Sie sagten einmal, mit dem Willen und<br />

dem eigenen Zutrauen kann man so<br />

einiges schaffen. Was würden Sie Frauen<br />

raten, die in einen technischen Beruf<br />

ein- oder umsteigen möchten?<br />

Machen. Wenn der Wunsch besteht und<br />

das Interesse da ist, warum sollen sich<br />

Frauen abhalten lassen? Die Aussichten auf<br />

einen guten Job sind hervorragend und<br />

auch viele Industrieunternehmen haben<br />

inzwischen erkannt, dass Frauen in gemischten<br />

Teams ein wichtiger Erfolgsfaktor sind.<br />

Dahingehend wurden traditionelle Regelungen<br />

wie Arbeitszeit, Präsenzkultur oder Führung in<br />

Teilzeit der Neuzeit angepasst. Bei SEW gibt es<br />

KRISTIN ELBE LEITET BEI SEW DIE SERVICE-WERK-<br />

STATT IM DRIVE TECHNOLOGY CENTER OST<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 www.verfahrenstechnik.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 09/<strong>2024</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 27.08.<strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 12.08.<strong>2024</strong><br />

01<br />

02<br />

04<br />

03<br />

01 Für Wasserstoffdichtheit ist passendes Dichtungsmaterial<br />

wichtig. Die Bestimmung der technischen<br />

Dichtheit lesen Sie in der nächsten Ausgabe.<br />

Bild: Klinger<br />

02 Kabellose IoT-Systeme sind auf dem Markt schon<br />

einige vorhanden. In der nächsten Ausgabe schauen wir<br />

auf die Merkmale einer beachtenswerten Systemlösung.<br />

Bild: Dräger<br />

03 Bekannt für seine sauberen Reinigungslösungen gibt<br />

es nun eine Serie für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie.<br />

Unsere Titelstory verrät die Besonder- und<br />

Feinheiten dahinter.<br />

Bild: Ruwac<br />

DER DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

REDAKTION:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

04 Kommt in die Tube! Aber bevor das erfolgt, muss die<br />

korrekte Formatverstellung der Maschinen erfolgen.<br />

Dabei gibt eine überwachte Lösung Prozesssicherheit.<br />

Bild: Siko<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/07-08 43


WASSERSTOFF<br />

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WIR ENTWICKELN ZUKUNFT<br />

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