männer* | II/24
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<strong>II</strong>/<strong>24</strong><br />
Gesundheit | Sexualität | Wellbeing<br />
THE POWER<br />
OF GREEN<br />
CBD Produkte im Test<br />
MIDLIFE-<br />
CRISIS<br />
Treten auch bei Männern<br />
"Wechseljahre" auf?<br />
BONER<br />
KILLER<br />
Erektionsstörungen<br />
Ursachen und Hinweise<br />
KRAFT-<br />
TRAINING<br />
10 GRÜNDE INS SCHWITZEN ZU KOMMEN
SCHÖNER<br />
Es gibt sie nicht, die 90-60-90 für den<br />
Mann. Es ist keine Einheitsgröße, die<br />
den idealen Männerkörper beschreibt,<br />
sondern die Proportionen unterschiedlicher<br />
Körperregionen. Das Verhältnis<br />
der Schultern zur Hüfte zum Beispiel.<br />
Den meisten Sportlern und Kunststudenten<br />
sind die 1,618 als Goldener Schnitt<br />
bekannt. Auf dieses Ergebnis kommt der<br />
David-gleiche Mann nämlich, wenn er<br />
seinen Burstumfang durch den seines<br />
Bauchs teilt. Auch Männer mit einem<br />
Volumen-Größe-Index oder einfach<br />
Body-Mass-Index (BMI) von 17,5 bis 18<br />
sollen besonders attraktiv auf potenzielle<br />
Geschlechtspartner wirken. Wirklich vertrauen<br />
darf man aber dem BMI nicht, da<br />
auch der Körperfettanteil die Attraktivitätskurve<br />
nicht unwesentlich beeinflusst,<br />
in der Formel aber unbeachtet bleibt.<br />
Perfektion aber ist ohnehin so spannend<br />
wie ein Kerl ohne Humor. Macken,<br />
Falten, Grübchen: Nichts ist sexyer als<br />
ein Mann mit Geschichte. Trotzdem besuchen<br />
rund 15 Prozent der Deutschen<br />
sehr häufig und immerhin noch knapp<br />
zehn Prozent regelmäßig ein Fitnessstudio.<br />
Länger, härter, dicker. So mancher<br />
verbringt jede freie Minute im Schwitzkasten.<br />
Ein anderer vergisst darüber<br />
sogar, die mühsam aufgebauten Muskeln<br />
auch mal vorzuführen. In dieser Ausgabe<br />
der <strong>männer*</strong> sagen wir dir, warum Krafttraining<br />
nicht nur bei der Partnersuche<br />
unterstützend wirkt. Wir haben neue<br />
und alte Diäten verglichen und stellen<br />
die besten Abnehmtherapien vor. Was ist<br />
Kryolipolyse? Welche Diät passt zu mir?<br />
Darf ich abends noch Kohlenhydrate essen?<br />
Alle Antworten auf diese und mehr<br />
Fragen in <strong>männer*</strong>!<br />
Viel Spaß beim Lesen<br />
Felix Just und dein <strong>männer*</strong> Team<br />
<strong>II</strong> /<strong>24</strong><br />
Das Team:<br />
/ INTRO<br />
Felix Just<br />
ist der Chefredakteur der<br />
<strong>männer*</strong> Er plant das Heft und<br />
versorgt es mit Inhalten.<br />
Mark Pfitzinger<br />
gestaltet als Grafik Designer<br />
die <strong>männer*</strong>. Er gehört zum<br />
Layoutteam der blu Media<br />
Stadtmagazine.<br />
Olaf Alp<br />
hat sich seit vielen Jahren auf<br />
das Themengebiet Andrologie<br />
spezialisiert, ist Herausgeber<br />
des Magazins mate und Redakteur<br />
der <strong>männer*</strong>.<br />
Martin Lewicki<br />
ist als langjähriger freier<br />
Journalist in den Bereichen<br />
Gesundheit und Wellbeing tätig.<br />
Zu seinen Schwerpunkten<br />
zählen Ernährung und Fitness.<br />
03
INTRO<br />
/ Inhalt<br />
08<br />
Midlife-Crisis<br />
Gesundheit<br />
12<br />
Hormonelle Unterstützung für Training und Diät<br />
18<br />
Ratgeber<br />
Ernährungstipps für ein gesundes Herz<br />
22<br />
Mundhygiene<br />
26<br />
Ratgeber<br />
Wie man Zähne vor Zahnschmelzverlust schützt<br />
30<br />
Better Smile<br />
32<br />
Schmerzfrei & nachhaltig die Zähne aufhellen<br />
Sexualität<br />
36<br />
Stigmatisierung und Diskriminierung aufgrund des HIV-Status<br />
40<br />
Long Acting<br />
42<br />
Affenpocken<br />
44<br />
Liebe, Lust und Inklusion<br />
48<br />
Anzeichen für einen Testosteronmangel<br />
50<br />
Boner Killer<br />
54<br />
Penisring<br />
56<br />
Die Prostatamassage<br />
04 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>
62<br />
Detox<br />
ein Selbsttest<br />
Wellbeing<br />
66<br />
Natural Energizer<br />
Muntermacher aus dem Schosse der Natur<br />
68<br />
Naturheilmittel<br />
Wie wirksam ist die Wunderwurzel Ginseng wirklich?<br />
72<br />
The Power of Green<br />
Der Siegeszug des CBD-Öls und ob es hält, was es verspricht<br />
76<br />
Zeitverschwender<br />
80<br />
Fatfree(ze)<br />
Kryolipolyse ob´s funktioniert und wie es sich anfühlt<br />
82<br />
Vorteile einer Unterspritzung mit Eigenfett<br />
86<br />
Gute Gründe ins Schwitzen zu geraten<br />
90<br />
Man vs. Machine<br />
Die besten Geräte für den Beachbody<br />
92<br />
Powder Rules<br />
Welche Proteinpulver sind für wen Ideal? Und was bringen sie mir?<br />
94<br />
Durchhalten<br />
Das grosse <strong>männer*</strong>-Ausdauertraining<br />
96<br />
Running Mates<br />
Diese Lebensmittel halten dich am laufen<br />
98<br />
Impressum<br />
05
GESUNDHEIT<br />
FOTO: VECSTOCK_FREEPIK.COM
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM
GESUNDHEIT<br />
/<br />
Wechseljahre<br />
MIDLIFE-CRISIS<br />
FOTOS: STEWART MACLEAN_UNSPLASH.COM<br />
Treten auch bei Männern „Wechseljahre“ auf?<br />
Wenn man von Wechseljahren spricht, werden damit meist Frauen in der Lebensmitte assoziiert.<br />
Dabei können auch Männer in eine Art von Wechseljahren kommen. Die Gründe dafür sind<br />
unterschiedlich und nicht nur hormonell bedingt.<br />
08<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
Text: Martin Lewicki<br />
Mit dem Begriff Wechseljahre meint man<br />
die hormonellen Veränderungen der<br />
Frau, die meist zwischen dem 40. und 50.<br />
Lebensjahr auftreten und zur Unfruchtbarkeit<br />
führen. Weil Männer in der Regel bis<br />
ins hohe Alter noch Spermien produzieren<br />
und zeugungsfähig bleiben, wird allgemein<br />
angenommen, dass sie keine Wechseljahre<br />
erleben. Doch<br />
Fruchtbarkeit ist<br />
nicht das einzige<br />
Merkmal von<br />
Wechseljahren.<br />
So erleben auch<br />
Männer eine<br />
hormonelle Umstellung,<br />
wenn<br />
auch anders als<br />
Frauen.<br />
Schon ab dem 30.<br />
Lebensjahr sinkt<br />
beim Mann langsam,<br />
aber stetig<br />
die Produktion des männlichen Sexualhormons<br />
Testosteron um etwa ein bis zwei<br />
Prozent jährlich. Weil diese hormonelle<br />
Umstellung nicht so rapide wie bei Frauen<br />
in den Wechseljahren abläuft, werden die<br />
Symptome oft übersehen. Zudem ist der<br />
Testosteronrückgang nicht zwangsläufig mit<br />
einer Unfruchtbarkeit<br />
verbunden.<br />
Deswegen<br />
wird beim Mann<br />
eher selten von<br />
Wechseljahren<br />
gesprochen. Das<br />
bedeutet jedoch<br />
nicht, dass auch<br />
Männer unter<br />
bestimmten<br />
Bedingungen<br />
Anzeichen für<br />
Wechseljahre<br />
zeigen.<br />
Libidoverlust<br />
SYMPTOME, DIE AUF<br />
„WECHSELJAHRE“ BEIM<br />
MANN HINWEISEN<br />
Der Begriff Wechseljahre wird meist in<br />
Zusammenhang mit Frauen benutzt. Bei<br />
Männern verwendet man Bezeichnungen<br />
wie „Andropause“, „PADAM“ (partielles<br />
Androgendefizit des alternden Mannes)<br />
oder „Klimakterium des Mannes“. Diese<br />
Begriffe beschreiben einen altersbedingten<br />
Testosteronmangel beim Mann, der zu<br />
ähnlichen Symptomen führt wie die Umstellung<br />
des Hormonhaushalts bei Frauen<br />
in den Wechseljahren.<br />
Antriebsschwäche<br />
Muskelabnahme<br />
und Kraftverlust<br />
Gewichtszunahme<br />
insbesondere<br />
am Bauch<br />
Stimmungsschwankungen<br />
dünner werdende<br />
Körperbehaarung<br />
09
GESUNDHEIT<br />
/<br />
Wechseljahre<br />
MIDLIFE-CRISIS<br />
Laut der Deutschen Gesellschaft<br />
für Endokrinologie<br />
(DGE) sind in Deutschland<br />
lediglich drei bis fünf Prozent<br />
der Männer über 60 von<br />
einem echten Testosteronmangel<br />
betroffen. Deswegen<br />
benutzt man selten den Begriff<br />
Wechseljahre im Zusammenhang<br />
mit Männern.<br />
WAS MÄNNER DAGEGEN<br />
TUN KÖNNEN<br />
Im Unterschied zu Frauen können Männer<br />
gegen die durch Testosteronmangel<br />
ausgelösten Wechseljahre vorgehen.<br />
Dabei haben sie zwei Stellschrauben:<br />
Den Lebensstil optimieren oder mit einer<br />
Hormontherapie gegensteuern. Oftmals<br />
reicht es schon, gesunde Alltagsroutinen<br />
zu entwickeln, um die Testosteronproduktion<br />
anzukurbeln. Ein wichtiger Testosteron-Booster<br />
ist sportliche Aktivität. Mit<br />
Ausdauersport lässt sich beispielsweise<br />
ungesundes Bauchfett loswerden. Kraftsport<br />
wiederum wirkt dem Muskelabbau<br />
entgegen, kurbelt die Proteinsynthese<br />
und die Hormonproduktion im Körper<br />
an. Auch eine nährstoffreiche Ernährung,<br />
wenig Stress im Alltag sowie ausreichend<br />
Schlaf verbessern nicht nur die allgemeine<br />
Gesundheit, sondern wirken sich<br />
positiv auf den Hormonhaushalt aus.<br />
Falls eine Lebensumstellung nicht hilft,<br />
kann unter ärztlicher Aufsicht eine<br />
Hormonsubstitution erfolgen. Durch die<br />
Einnahme von Testosteron-Präparaten<br />
wird der Mangel schnell behoben. Dies<br />
ist durch das regelmäßige Auftragen eines<br />
Gels auf die Haut möglich oder durch<br />
regelmäßige Injektionen per Spritze.<br />
HINTER DEN WECHSE-<br />
JAHREN STECKT OFT<br />
EINE „MIDLIFE-CRISIS“<br />
Wenn Männer das Gefühl haben, sich<br />
in einer Art Wechseljahren zu befinden,<br />
könnte auch die Psyche eine Rolle spielen.<br />
Dahinter verbirgt sich oft die sogenannte<br />
„Midlife-Crisis“. Dieser Begriff beschreibt<br />
eine Sinnkrise, die viele Männer in der<br />
Mitte ihres Lebens, meist zwischen dem<br />
40. und 55. Lebensjahr, spüren. Es ist ein<br />
komplexes Zusammenspiel verschiedener<br />
Faktoren, die zu einer Midlife-Crisis führen.<br />
Der Verlust an Vitalität und Attraktivität,<br />
die Konfrontation mit jüngeren<br />
Männern, eine negative Lebensbilanz,<br />
10<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
verfehlte Ziele oder keine Ziele für die<br />
Zukunft, Unzufriedenheit in der Partnerschaft,<br />
hormonelle Veränderungen und<br />
gesundheitliche Beschwerden – all das<br />
kann eine Sinnkrise hervorrufen.<br />
MÖGLICHE HINWEISE<br />
AUF EINE MIDLIFE-CRISIS:<br />
verstärktes Konkurrenzdenken<br />
negatives Selbstbild<br />
verstärkte Auseinandersetzung mit<br />
Krankheit und Tod<br />
Fokussierung auf Gesundheit und<br />
Aussehen<br />
gesteigerte Reizbarkeit<br />
übertriebene Spontaneität<br />
der Hang zur Abschottung<br />
extremes Verhalten wie Alkoholoder<br />
Drogenmissbrauch<br />
hohe Risikobereitschaft<br />
viele Affären<br />
Die betroffenen Männer wünschen es<br />
sich oft, wertgeschätzt zu werden, Verständnis<br />
für ihre Krise entgegengebracht<br />
zu bekommen und eine positive Bestärkung<br />
von außen zu erfahren. Dadurch<br />
können sie wieder ein besseres Selbstwertgefühl<br />
entwickeln und die Krise<br />
letztendlich überstehen. Allerdings sind<br />
viele Außenstehende wie Freunde und<br />
Partner mit dieser Situation überfordert.<br />
Wer eine Sinnkrise, eine Midlife-Crisis<br />
oder Wechseljahre erlebt und wenig<br />
Freude am Leben empfindet, der sollte<br />
am besten auf eine therapeutische Begleitung<br />
setzen.<br />
11
GESUNDHEIT<br />
/<br />
Hormone<br />
CH 3<br />
HORMONELLE<br />
UNTERSTÜTZUNG<br />
für Training und Diät<br />
Viele Faktoren kommen beim Entstehen des Traum-Bodys zusammen:<br />
Zuerst einmal eine gesunde Ernährung und im richtigen Alter körperliche<br />
Betätigung, die nicht einmal Kraftsport sein muss. Mit dem Schlagwort<br />
„richtiges Alter“ wird der zentrale Ansatzpunkt für eine mögliche Intervention<br />
bezeichnet. Es existiert nur ein relativ kleines Zeitfenster nach<br />
der Pubertät bis in die Mitte der Zwanziger, in dem der Körper natürlicherweise<br />
eine hormonelle Verfassung aufweist, die Muskelwachstum<br />
und Fettverbrennung unterstützt. Jenseits der Dreißig ist im Prinzip nur<br />
noch Erhaltung möglich, aber keine durchschlagende Veränderung des<br />
Körpers mehr zu erzielen. Es sei denn, man verändert die hormonelle Basis<br />
derart, dass sie den optimalen Zustand des jüngeren Mannes imitiert.<br />
FOTO: COOKIE-STUDIO_FREEPIK.COM<br />
12 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>
CH 3<br />
OH<br />
CH 3<br />
13
GESUNDHEIT<br />
/<br />
Hormone<br />
TESTOSTERON<br />
Das männliche Sexualhormon Testosteron<br />
fördert die Biosynthese, wobei ein beschleunigter<br />
Muskelaufbau durch angeregten<br />
Stoffwechsel und aktivere Fettverbrennung<br />
bewirkt werden. Einen klaren<br />
Zusammenhang zwischen Körperfett und<br />
Testosteronspiegel zeigt eine Studie aus<br />
Norwegen. Dabei wurden Blutproben von<br />
1.548 Männern im Alter zwischen 25 und<br />
84 Jahren auf ihren Testosterongehalt<br />
untersucht. Die Norweger stellten fest,<br />
dass Männer mit einem Bauchumfang von<br />
mindestens 102 Zentimetern ein niedrigeres<br />
Gesamttestosteron haben als Probanden<br />
mit einem Bauchumfang von unter<br />
94 Zentimetern. Überraschend ist, dass<br />
kräftig gebaute Männer ohne Bauch und<br />
mit einem hohen Body Mass Index (BMI)<br />
die höchsten Werte an Gesamttestosteron<br />
zeigten, während schlanke Männer mit<br />
großem Bauchumfang und einem niedrigen<br />
BMI die niedrigsten Werte aufwiesen.<br />
Noch mehr Schatten wirft eine Studie aus<br />
Finnland. Darin zeigte sich, dass Männer<br />
mit den niedrigsten Testosteronwerten ein<br />
mehrfach erhöhtes Risiko hatten, an Stoffwechselstörungen<br />
zu erkranken.<br />
Testosteron ist die Basis fast aller gängigen<br />
Steroide, die im Kraftsport Verwendung<br />
finden, da es preisgünstig und leicht zu<br />
beschaffen ist. Der männliche Körper<br />
produziert es im gesunden Zustand in<br />
ausreichender, aber individuell sehr unterschiedlicher<br />
Menge. Bereits in den frühen<br />
Zwanzigern reduziert sich die Produktion<br />
jährlich um etwa ein Prozent, sodass relativ<br />
schnell der Punkt erreicht ist, an dem eine<br />
zum Muskelwachstum notwendige Mindestkonzentration<br />
nicht mehr gegeben ist.<br />
Jenseits dieses Alters ist Hormonsubstitution<br />
eine ärztlich anerkannte Heilmethode<br />
bei einem nachgewiesenen Mangelzustand.<br />
Immer weniger Andrologen haben einen<br />
Einwand, den hormonellen Normalzustand<br />
eines jungen Mannes wiederherzustellen,<br />
da damit auch eine größere Vitalität und<br />
ein besseres Gesamtgefühl verbunden<br />
sind.<br />
Im Gegensatz zu den täglich anzuwendenden<br />
Gels ist eine Injektion, die nur etwa<br />
alle drei Monate verabreicht werden muss,<br />
die bequemere Variante einer Testosteron-<br />
Substitution. In klinischen Studien wurde<br />
nachgewiesen, dass bereits in der ersten<br />
Woche nach der Injektion von „Nebido“<br />
der Testosteronspiegel in den Normbereich<br />
angehoben wird. Bemerkenswert ist, dass<br />
die Werte 12 Wochen lang konstant bleiben.<br />
Währenddessen wurde nicht nur die<br />
Stimmung der Patienten positiv beeinflusst,<br />
sondern auch deren Libido, Sexualfunktion<br />
und Muskelkraft. Es veränderte sich auch<br />
die Körperzusammensetzung der Patienten<br />
durch die Zunahme fettfreier Körpermasse<br />
bei gleichzeitiger Abnahme des Fettanteils.<br />
Leider wird Testosteron von vielen Sportlern<br />
intramuskulär in meist überhöhten<br />
Dosen gespritzt. Diese Übertreibung ist<br />
sportlich gar nicht notwendig und gesundheitlich<br />
abträglich.<br />
"Ein überzogener<br />
Testosteronspiegel führt zu<br />
Stimmungsschwankungen<br />
und Aggression."<br />
Außerdem wird die körpereigene Produktion<br />
zurückgefahren, und auch nach<br />
Beendigung der äußeren Zuführung gelingt<br />
es dem Körper häufig nicht, selbst das ursprüngliche<br />
Niveau wiederherzustellen.<br />
14<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
FOTO: KJPARGETER_FREEPIK.COM<br />
Krankenkasse keine Behandlung, es<br />
sei denn, es liegt eine Wachstumsstörung<br />
beim Kind vor.<br />
Ein Doping mit Somatropin liegt<br />
vor, wenn der IGF1-Spiegel außerhalb<br />
des Normalbereichs liegt.<br />
Wiederum muss gesagt werden,<br />
dass für eine Anwendung im Sport<br />
solche Übertreibung nicht notwendig<br />
ist. Bereits ein Pegel im oberen<br />
Normbereich des IGF1-Spiegels<br />
reicht schon für höchst beeindruckende<br />
Ergebnisse (Startgewicht:<br />
78,5 Kilogramm, Muskelmasse: 36,1<br />
Kilogramm, Fett: 15,1 Kilogramm;<br />
Endgewicht: 79,9 Kilogramm, Muskelmasse<br />
39,9 Kilogramm, Fett 9,9<br />
Kilogramm). Ärztliche Aufsicht ist<br />
auch hierbei ein absolutes Muss.<br />
WACHSTUMSHORMON<br />
Das Wachstumshormon Somatropin ist ein im<br />
Körper natürlich vorkommendes Polypeptid aus<br />
191 Aminosäuren. Anders als der Name suggeriert,<br />
steuert es weit mehr als nur das Wachstum,<br />
sondern ist verantwortlich für alle Faktoren der<br />
Regeneration und Zellalterung. Letztlich ist es das<br />
Jugendhormon schlechthin, was schon andeutet,<br />
dass es ebenfalls einen mit der Alterung einhergehenden<br />
Rückgang durchmacht. Ein hoher Spiegel<br />
dieses Hormons bedeutet gesteigerte physische<br />
wie psychische Vitalität. Nebenbei ist es auch das<br />
effektivste Anabolikum für Muskelaufbau und Fettabbau.<br />
Anders als Testosteron ist es nicht leicht<br />
verfügbar und extrem teuer. Auch übernimmt die<br />
Der Preis einer mittleren vierwöchigen<br />
Dosierung liegt bei etwa<br />
2.500 Euro. Sie kann als Injektion<br />
subkutan (unter die Haut) selbst<br />
auf täglicher Basis verabreicht<br />
werden. Durch den komplizierten<br />
Abbauprozess des Hormons<br />
im Körper ist das Training nur in<br />
einem bestimmten Zeitfenster sehr<br />
effektiv. Fast beeindruckender als<br />
der Muskelaufbau ist der Fettabbau<br />
ohne jede Einschränkung bei<br />
den Essgewohnheiten. Vor allem<br />
wird auch viszerales Fett abgebaut,<br />
also für Stoffwechselkrankheiten<br />
verantwortliches, gefährliches<br />
Organfett.<br />
15
GESUNDHEIT<br />
HCG<br />
/<br />
Hormone<br />
Ein großer Irrtum auf dem Weg zu einem<br />
athletischen Körper ist der Glaube, eine<br />
Veränderung wäre maßgeblich über<br />
Sport zu erreichen. Tatsächlich ist es die<br />
Ernährung, die den Schlüssel zu einem<br />
sportlichen Körper liefert, denn Body is<br />
build in the kitchen – not in the gym. Eine<br />
dauerhafte geeignete Ernährung (siehe<br />
Folgeseiten) ist daher die unerlässliche<br />
Voraussetzung für die Standfigur. Was aber<br />
tun, wenn bereits zu viele Kilo Fett angesetzt<br />
wurden? Natürlich gibt es unzählige<br />
Diäten, die mehr oder weniger effektiv<br />
sind. Die meisten radikalen Diäten beruhen<br />
darauf, die Kalorienzufuhr unterhalb<br />
des Bedarfs einzupegeln. Dies führt natürlich,<br />
gewollter Weiser, zu einer Unterzuckerung<br />
des Körpers mit einhergehender<br />
physischen und psychischen Kraftverlust.<br />
Wer diese Einschränkung aus beruflichen<br />
Gründen nicht hinnehmen will, kann sich<br />
einen hormoneller Trick zu Eigen machen.<br />
Das Hormon HCG wird vom weiblichen<br />
Körper während der Schwangerschaft<br />
gebildet, ist aber geschlechtsunspezifisch,<br />
also kein Sexualhormon. Es wurde im Laufe<br />
der Evolution von der Natur erfunden,<br />
um einer ungleichmäßigen Nährstoffversorgung<br />
des Embryos vorzubeugen. Auch<br />
in Zeiten mit schlechter Ernährungslage<br />
sollte dieser stabil versorgt werden können.<br />
Das HCG hilft daher bei einer ungewollten<br />
Verknappung der Nahrung sofort<br />
die Fettdepots abzubauen. Dieser Effekt<br />
kann bei einer gewollten Verknappung<br />
(Diät) eingesetzt werden und hilft dabei,<br />
die ansonsten einhergehende Unterzuckerung<br />
und einen damit verbundenen<br />
Leistungsabfall zu vermeiden. Außerdem<br />
wirkt es wie ein Booster der Diät, da der<br />
Körper mit deutlich unter 1.000 Kalorien<br />
täglich auskommt.<br />
Das HCG wird täglich selbst mit einer<br />
Insulinspritze ins Fettgewebe verabreicht,<br />
beispielsweise im Bauchbereich. Da das<br />
Präparat verschreibungspflichtig ist, sollte<br />
man einen spezialisierten Arzt aufsuchen,<br />
der beratend und kontrollierend die vier<br />
bis sechswöchige Diät begleitet. In dieser<br />
Phase ist es möglich, circa zehn bis fünfzehn<br />
Prozent seines Körpergewichts zu<br />
verlieren.<br />
FOTO: FREEPIK.COM<br />
Ohne die Substitution von Hormonen<br />
ist im Alter über dreißig Jahren effektiv<br />
kaum noch eine positive Veränderung<br />
des Körpers möglich. Es ist dabei nicht<br />
notwendig, außerhalb des Normbereiches<br />
zu intervenieren. Auswahl<br />
und Anwendung sollte allerdings nur<br />
unter ärztlicher Beratung erfolgen. Die<br />
Ergebnisse werden dabei von weiteren<br />
Faktoren, insbesondere der richtigen<br />
Ernährung, beeinflusst.<br />
16<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
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17
GESUNDHEIT<br />
/<br />
Ernährung<br />
Text: Martin Lewicki<br />
RAT-<br />
GEBER<br />
Der amerikanische<br />
Verband für Herzgesundheit<br />
„American Heart Association“<br />
hat zehn Empfehlungen zum<br />
Ernährungsverhalten für ein gesundes<br />
Herz-Kreislauf-System veröffentlicht. Zudem<br />
stellten die Ärzte fest, dass von den gesunden<br />
Essgewohnheiten auch die Umwelt profitiert.<br />
Ernährungstipps<br />
für ein gesundes<br />
Herz<br />
FOTO:<br />
TANGERINE_<br />
UNSPLASH.COM<br />
Laut Angaben des Dateninstituts Statista<br />
sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen in<br />
Deutschland die häufigste Todesursache.<br />
Herzinfarkte und Erkrankungen der<br />
Herzkranzgefäße sind für ungefähr ein<br />
Drittel der Todesfälle verantwortlich.<br />
Umso wichtiger ist es, mit einer gesunden<br />
Lebensweise der Todesursache Nummer<br />
eins vorzubeugen. Dazu aktualisierte die<br />
„American Heart Association“ ihren Ratgeber<br />
mit zehn Ernährungstipps für ein<br />
gesundes Herz. Wer diese Regeln befolge,<br />
könne sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
deutlich senken, so die verantwortlichen<br />
Forscher.<br />
In den Ratgeber flossen nicht nur die<br />
neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />
ein. Die Forscher haben ihre Ernährungstipps<br />
auch so formuliert, dass Gestaltungsspielraum<br />
für persönliche Vorlieben,<br />
ethnische und religiöse Praktiken sowie<br />
das Umsetzen in verschiedenen Lebenssituationen<br />
möglich ist. „Wir alle können<br />
unabhängig von der Lebensphase von<br />
einem gesunden Ernährungsmuster fürs<br />
Herz profitieren. Es muss nicht kompliziert,<br />
zeitaufwendig, teuer oder unappetitlich<br />
sein“, sagt Alice H. Lichtenstein,<br />
leitende Wissenschaftlerin und Direktorin<br />
des kardiovaskulären Ernährungsteams<br />
am „Jean Mayer USDA Human Nutrition<br />
Research Center on Aging“ der Tufts Universität<br />
in Boston.<br />
Zudem betonen die Verfasser des Ratgebers,<br />
dass es wichtig sei, die Ernährungsmuster<br />
ganzheitlich zu betrachten. Dabei gehe es<br />
nicht um eine Unterteilung in gute und<br />
schlechte Lebensmittel. Stattdessen basiere<br />
ein gesundes Ernährungsmuster auf Ausgewogenheit,<br />
Vielfalt, Menge und der Kombination<br />
von Lebensmitteln und Getränken,<br />
die regelmäßig verzehrt werden.<br />
18<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
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GESUNDHEIT<br />
/<br />
Ernährung<br />
GESUNDE UND GLEICHZEITIG NACHHALTIGE<br />
ERNÄHRUNG<br />
Erstmals wird auch ein Zusammenhang<br />
zwischen Nachhaltigkeit und gesunder Ernährung<br />
fürs Herz aufgezeigt. „Es ist wichtig,<br />
zu erkennen, dass die Leitlinien nicht<br />
nur der Herzgesundheit, sondern auch der<br />
Nachhaltigkeit entsprechen – es ist eine<br />
‘Win-Win-Situation‘ für den Einzelnen und<br />
unsere Umwelt“, betont Forscherin Lichtenstein.<br />
So sind häufig verzehrte tierische<br />
Produkte wie rotes Fleisch (Rind, Lamm,<br />
Schwein, Kalb, Wild oder Ziege), die eher<br />
nicht gut für das Herz sind, gleichzeitig<br />
auch stark für Treibhausgasemissionen<br />
verantwortlich. Zudem haben sie negativen<br />
Einfluss auf Wasserverbrauch und<br />
Landnutzung. Daher trägt der Umstieg auf<br />
pflanzliches Protein dazu bei, nicht nur die<br />
Gesundheit des Einzelnen, sondern auch<br />
die Umwelt zu verbessern.<br />
Außerdem nennen die Wissenschaftler<br />
mehrere gesellschaftliche Herausforderungen<br />
sowie Maßnahmen, durch die<br />
sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
reduzieren lässt. Dazu gehört zum<br />
Beispiel die frühzeitige Einführung von<br />
Ernährungserziehung an den Schulen.<br />
„Es ist wichtig, Kinder jeden<br />
Alters dahingehend zu erziehen,<br />
dass sie beim Übergang<br />
ins Erwachsenenalter fundierte<br />
Ernährungsentscheidungen<br />
treffen können. So dienen sie<br />
als positive Vorbilder für kommende<br />
Generationen“, sagt<br />
die leitende Wissenschaftlerin<br />
Lichtenstein.<br />
Auf Basis aktueller wissenschaftlicher<br />
Daten geben die Forscher folgende zehn<br />
Ernährungstipps für ein gesundes Herz:<br />
01. Die Nahrungs- und Kalorienaufnahme<br />
sollte man mit körperlicher<br />
Aktivität ausgleichen, um ein gesundes<br />
Körpergewicht zu halten.<br />
02. Lebensmittelvielfalt mit einem<br />
hohen Anteil an Obst und Gemüse<br />
ist wichtig, um ein vollständiges<br />
Spektrum an Nährstoffen durch<br />
Nahrung und nicht durch Nahrungsergänzungsmittel<br />
aufzunehmen.<br />
03. Vollkornprodukte gilt es zu<br />
priorisieren.<br />
04. Man sollte gesunde Quellen für mageres<br />
und/oder ballaststoffreiches<br />
Protein wie Pflanzenproteine (Nüsse<br />
und Hülsenfrüchte), Fisch oder<br />
Meeresfrüchte, fettarme oder fettfreie<br />
Milchprodukte sowie mageres<br />
Fleisch bevorzugen. Rotes und verarbeitetes<br />
Fleisch (z.B. Wurst) sollte<br />
man hingegen meiden.<br />
05. Flüssige nicht-tropische Pflanzenöle<br />
wie Oliven- oder Sonnenblumenöl<br />
werden empfohlen.<br />
06. So viel wie möglich unverarbeitete<br />
Lebensmittel verzehren und stark<br />
verarbeitet Lebensmitteln<br />
(z.B. Fertiggerichte) meiden.<br />
07. Den Verzehr von zuckerhaltigen<br />
Getränken und Speisen minimieren.<br />
08. Möglichst wenig Salz beim Kochen<br />
und Essen verwenden.<br />
09. Den Alkoholkonsum einschränken.<br />
10. Diese Regeln beachten unabhängig<br />
davon, wo die Lebensmittel zubereitet<br />
oder verzehrt (z.B. im Restaurant)<br />
werden.<br />
20<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
21
GESUNDHEIT<br />
/<br />
Zahnhygiene<br />
MUNDHYGIENE<br />
Wie man für eine gesunde<br />
Mundflora sorgt?<br />
FOTO: FREEPIK.COM<br />
Die Mundflora ist erst dann ein Thema, wenn sie aus dem Gleichgewicht gerät.<br />
Das äußert sich beispielsweise durch Mundgeruch und häufiges Zahnfleischbluten.<br />
Unser Experte erklärt, wie man am besten vorbeugt und was man tun kann,<br />
um eine geschädigte Mundflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen.<br />
22 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>
Text: Martin Lewicki<br />
Als Mundflora bezeichnet man die Gesamtheit<br />
der Bakterien und Pilze, die sich im<br />
Mund befinden. Allein im Mundraum<br />
haben wir Hunderte von Bakterienarten.<br />
„Die Bakterien leben nicht einzeln, sondern<br />
bilden einen sogenannten Biofilm, der sich<br />
als Belag auf den Zähnen und der Zunge<br />
befindet“, sagt Prof. Dr. Dr. Thomas Beikler,<br />
Facharzt für Parodontologie und Direktor<br />
des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf<br />
(UKE).<br />
Solange die Bakterien des Biofilms im<br />
Gleichgewicht sind, ist das kein Problem.<br />
Allerdings kann es zu einer sogenannten<br />
Dysbakterie kommen, wenn sich einzelne<br />
Erreger stärker ausbreiten. In diesem<br />
Fall können Mundgeruch (Halitosis),<br />
Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und<br />
im späteren Verlauf Zahnbettentzündung<br />
(Parodontitis) entstehen. „Bei Parodontitis<br />
weiß man nicht genau, wie sie entsteht.<br />
Eventuell könnten einzelne Bakterien zum<br />
Umkippen des Mikrobioms führen“, erklärt<br />
Prof. Beikler. Mundhygiene spiele zwar<br />
eine wichtige Rolle, doch auch unabhängig<br />
davon könne Parodontitis entstehen.<br />
„Es ist ein schleichender und<br />
oft unbemerkter Prozess, eine<br />
chronische Entzündung, die<br />
über Jahre verlaufen kann,<br />
bevor man sie feststellt.“<br />
BEI HÄUFIGEM<br />
ZAHNFLEISCHBLUTEN<br />
DEN ZAHNARZT<br />
KONSULTIEREN<br />
Zahnfleischbluten könne ein Indikator für<br />
Parodontitis sein. Um festzustellen, ob sie<br />
tatsächlich vorliegt, empfiehlt Prof. Beikler,<br />
eine sogenannte Screening-Untersuchung<br />
beim Zahnarzt. Dabei werden die Zahnfleischtaschen<br />
mit einer Sonde kontrolliert.<br />
Unabhängig davon: Eine gute Mundhygiene<br />
ist wichtig, um beispielsweise Karies auslösenden<br />
Bakterien keine Chance zu geben.<br />
Wenig überraschend ist die Empfehlung,<br />
zweimal täglich Zähne zu putzen. Nur so<br />
kann man Zahnbelag (Plaque) regelmäßig<br />
beseitigen. Werden die Ansammlungen<br />
von Bakterien aus Speichel und Nahrungsresten<br />
über einen längeren Zeitraum nicht<br />
entfernt, können sie sich vermehren und<br />
Säuren produzieren.<br />
Eine der gefährlichen Bakterienarten heißt<br />
„Streptococcus mutans“. Der Karieskeim<br />
zersetzt Kohlenhydrate zu Milchsäure. Bei<br />
diesem Prozess werden dem Zahn Mineralien<br />
entzogen, was im schlimmsten Fall<br />
Karies und somit Löcher verursacht. Weil<br />
diese Bakterien Zucker aus der Nahrung<br />
zu Säuren abbauen, gelten unter anderem<br />
Süßigkeiten als Kariesauslöser. Wer jedoch<br />
seine Zähne zweimal täglich gründlich<br />
reinigt, sollte mit Karies keine Probleme<br />
bekommen.<br />
ZAHNZWISCHENRÄU<br />
ME BEIM ZÄHNEPUTZEN<br />
NICHT VERGESSEN<br />
Viele Menschen vergessen beim Putzen der<br />
Zähne die Zahnzwischenräume. Speziell<br />
dort können sich die gefährlichen Bakterien<br />
einnisten und für üblen Mundgeruch<br />
oder andere Probleme sorgen. Für eine<br />
gesunde Mundflora hilft das Reinigen mit<br />
Zahnseide oder Interdentalbürsten, um in<br />
die Zahnzwischenräume zu gelangen und<br />
dort Ablagerungen zu beseitigen. Empfehlenswert<br />
ist auch eine professionelle<br />
Zahnreinigung beim Zahnarzt. Denn nur so<br />
können alle Reste entfernt werden, die sich<br />
im Lauf der letzten Monate angesammelt<br />
haben. Mindestens einmal im Jahr sollte<br />
man sie durchführen lassen. In einigen Fällen<br />
übernehmen Krankenkasse die Kosten.<br />
Es lohnt sich, vorher bei der Krankenkasse<br />
nachzufragen, ob eine vollständige oder<br />
zumindest teilweise Erstattung der Zahnreinigungskosten<br />
möglich ist.<br />
23
GESUNDHEIT<br />
/<br />
Zahnhygiene<br />
10 TIPPS FÜR EINE<br />
GESUNDE MUNDFLORA<br />
01.<br />
Zweimal täglich Zähneputzen. Aber<br />
Vorsicht: Wer zu stark die Zahnbürste<br />
aufdrückt oder zu lange putzt, kann das<br />
Zahnfleisch verletzen und den Zahnschmelz<br />
schädigen.<br />
02.<br />
Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder<br />
schmalen Interdentalbürsten reinigen.<br />
03.<br />
Beim Putzen die Zunge nicht vergessen,<br />
da sich auch dort Bakterien befinden,<br />
die Mundgeruch verursachen können.<br />
04.<br />
Einmal jährlich professionelle Zahnreinigung<br />
beim Zahnarzt in Anspruch<br />
nehmen.<br />
05.<br />
Zahnbürste bzw. den Bürstenkopf spätestens<br />
alle drei Monate auswechseln.<br />
06.<br />
Bei Zahnspülungen empfehlen sich<br />
kräuterbasierte Produkte. Mit Kamille-,<br />
Thymian-, Salbei- oder Ringelblumen-<br />
Extrakt aus der Apotheke kann man sich<br />
eine Spülung herstellen lassen.<br />
07.<br />
Hartnäckige „schlechte“ Bakterien<br />
werden am besten mit Chlorhexidin-<br />
Spülungen abgetötet. Allerdings töten<br />
solche Spülungen auch „gute“ Bakterien<br />
ab. Deswegen wird nur zu einer kurzzeitigen<br />
Behandlung mit Chlorhexidin-<br />
Mundspülungen geraten.<br />
08.<br />
Entzündungshemmendes Gemüse<br />
wie Knoblauch, Zwiebeln, Brokkoli,<br />
Tomaten, Chili und Ingwer schützen vor<br />
Entzündungen auch im Mundraum.<br />
09.<br />
Hilfreich sind Speichelanreger wie<br />
Karotten oder Kohlrabi, die ein langes<br />
Kauen erfordern. Dadurch wird ein<br />
Überschuss an guten Speichelbakterien<br />
produziert, wodurch die schlechten in<br />
Schach gehalten werden.<br />
10.<br />
Speichelanregend wirken ebenfalls<br />
zuckerfreie Zahnpflegekaugummis, die<br />
das Süßungsmittel Xylit (Birkenzucker)<br />
enthalten. Dieses schützt vor Karies,<br />
Zahnschmelzabbau und senkt den Säuregehalt<br />
im Mundraum.<br />
<strong>24</strong><br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
Uwe Michael Bänsch<br />
Prakt. Arzt, Infektiologe (DGI)<br />
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25
GESUNDHEIT<br />
/<br />
ZAHNHYGIENE<br />
RAT-<br />
GEBER<br />
Wie man Zähne vor<br />
Zahnschmelzverlust<br />
schützt<br />
FOTO: WAYHOMESTUDIO_FREEPIK.COM<br />
Der Zahnschmelz ist die<br />
härteste Substanz in unserem<br />
Körper. Dennoch kann er durch<br />
Zähneknirschen oder säurehaltige<br />
Lebensmittel Stück für Stück<br />
zerstört werden. Besonders<br />
problematisch: Zahnschmelz<br />
wächst nicht nach. Wir erklären,<br />
wie man einen Zahnschmelzverlust<br />
vermeidet.<br />
Unsere Zähne sind von einer schützenden<br />
Schicht umgeben, dem sogenannten<br />
Zahnschmelz. Darunter befindet sich das<br />
ebenfalls harte Zahnbein, auch Dentin<br />
genannt. Gemeinsam bilden sie die Zahnkrone,<br />
den sichtbaren Teil eines Zahns. Sie<br />
sorgen dafür, dass wir bedenkenlos Nüsse<br />
knabbern, einen Apfel durchbeißen und<br />
selbst einen Knoten mit den Zähnen lösen<br />
können. Obwohl der Zahnschmelz das härteste<br />
Material des menschlichen Körpers<br />
ist, kann er unwiederbringlich geschädigt<br />
werden. Deswegen ist es besonders wichtig,<br />
den Zahnschmelz zu schützen und ihn<br />
zu stärken.<br />
26 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>
ZAHNSCHMELZVERLUST<br />
DURCH „ABRASION“<br />
Unter dem Begriff „Abrasion“ versteht<br />
man die mechanische Abnutzung des<br />
Zahnschmelzes. Dies geschieht zum Beispiel<br />
beim Zähneputzen, wenn man eine<br />
zu harte Zahnbürste benutzt, zu stark aufdrückt,<br />
zu häufig seine Zähne reinigt oder<br />
zu oft eine zahnaufhellende Zahnpasta<br />
mit Schleifpartikeln benutzt. Eine weitere<br />
mechanische Abnutzung entsteht beim<br />
Zähneknirschen. Der Fachausdruck dafür<br />
lautet „Bruxismus“. Dies geschieht meist<br />
von uns unbemerkt im Schlaf. Wer morgens<br />
nach dem Aufwachen Kieferschmerzen<br />
oder Verspannungen im Kauapparat<br />
spürt, der hat vermutlich im Schlaf stark<br />
mit den Zähnen geknirscht.<br />
Obwohl der Zahnschmelz härter ist als jeder<br />
Knochen, kann auch er dem Kaudruck<br />
des Gebisses nicht dauerhaft standhalten.<br />
Text: Martin Lewicki<br />
oder Zahnkronen dafür verantwortlich.<br />
Sie führen zu Fehl- oder Frühkontakten<br />
im Gebiss, an denen man sich im Schlaf<br />
abarbeitet. Zum anderen führt auch Stress<br />
im Alltag zu Verspannungen im Kausystem<br />
und dem daraus resultierenden Zähneknirschen.<br />
Es ist also wichtig, frühzeitig die<br />
Ursachen für das Zähneknirschen zu erkennen<br />
und zu beseitigen, sonst droht der<br />
dauerhafte Verlust des Zahnschmelzes.<br />
ZAHNSCHMELZVERLUST<br />
DURCH „EROSION“<br />
Ein weiterer Aspekt beim Zahnschmelzverlust<br />
ist die dentale „Erosion“. Damit meint<br />
man die Schädigung des Zahnschmelzes<br />
durch die direkte Einwirkung von Säuren.<br />
Dabei wird zuerst der Zahnschmelz und<br />
dann das darunterliegende Dentin aufgeweicht<br />
und abgetragen. Dies geschieht<br />
insbesondere beim Essen und Trinken.<br />
Laut der „Gesellschaft für<br />
Zahngesundheit, Funktion<br />
und Ästhetik“ (GZFA) kann<br />
die punktuelle Kaukraft bis zu<br />
800 Newton betragen und<br />
während des Schlafs 20 bis<br />
40 Minuten anhalten.<br />
Dies kann zu Rissen im Zahnschmelz,<br />
Defekten am Zahnhals bis hin zu Absplitterungen<br />
führen. Im fortgeschrittenen<br />
Stadium erkennt man den Verlust des<br />
Zahnschmelzes und des Dentins an einer<br />
Verkürzung der Zähne. Sie sind regelrecht<br />
abgeschliffen.<br />
Ursächlich für das Zähneknirschen sind<br />
meistens zwei Faktoren. Zum einen sind<br />
Störkontakte im Kauapparat wie schiefe<br />
Zähne, Zahnlücken, zu hohe Füllungen<br />
Den meisten Menschen ist wohl bekannt,<br />
dass zuckerhaltige Speisen schlecht für die<br />
Zähne sind, weil sie Karies verursachen.<br />
Weniger bekannt ist hingegen, dass auch<br />
säurehaltige Lebensmittel schädlich sind.<br />
Vor allem Zitrusfrüchte wie Ananas und<br />
Kiwi, aber auch Fruchtsäfte und Speisen wie<br />
Sauerkraut, saure Gurken etc. können den<br />
Zahnschmelz angreifen. Deswegen raten<br />
Zahnärzte dazu, niemals die Zähne direkt<br />
nach dem Verzehr säurehaltiger Lebensmittel<br />
zu reinigen, da man den angegriffenen<br />
Zahn zusätzlich mechanisch schädigt.<br />
27
GESUNDHEIT<br />
/<br />
ZAHNHYGIENE<br />
SCHÄDLICHE<br />
SÄUREN IM MUND<br />
NEUTRALISIEREN<br />
Die gute Nachricht: Unser<br />
Speichel neutralisiert die<br />
Säuren im Mund und schützt<br />
so auf natürliche Weise den<br />
Zahnschmelz.<br />
Experten empfehlen, zusätzlich nach<br />
Mahlzeiten zuckerfreien Kaugummi<br />
mit dem Süßungsmittel Xylit (Birkenzucker)<br />
zu kauen, da er den Speichelfluss<br />
anregt, wodurch Säuren im<br />
Mund schneller neutralisiert werden.<br />
Wer jedoch zu häufig saure<br />
Lebensmittel isst oder bereits<br />
vorgeschädigte Zähne hat -<br />
zum Beispiel durch das Zähneknirschen<br />
oder zu intensives<br />
Zähneputzen - der wird es<br />
meist an schmerzempfindlichen<br />
Zähnen selbst spüren.<br />
In diesem Fall ist der Zahnschmelz<br />
stark geschädigt.<br />
FOTO: FREEPIK.COM<br />
Auch wer an Reflux, dem Aufstoßen<br />
von Magensäure, oder<br />
Bulimie, dem Erbrechen nach<br />
dem Essen, leidet, schädigt<br />
durch die aggressive Magensäure<br />
den Zahnschmelz.<br />
Selbst Mundtrockenheit führt<br />
dazu, dass Säurebakterien<br />
die Zähne leichter angreifen<br />
können, da der schützende<br />
Speichel fehlt. Dies ist häufig<br />
bei Menschen der Fall, die mit<br />
geöffnetem Mund schlafen.<br />
28 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>
FOTO: GUSTAVO FRING_PEXELS.COM<br />
FOTO: IVAN SAMKOV_PEXELS.COM<br />
STÄRKT MAN DEN<br />
ZAHNSCHMELZ<br />
Der einfachste Tipp, um den Zahnschmelz<br />
zu schützen: Zweimal täglich beim<br />
Zähneputzen eine fluoridhaltige Zahnpasta<br />
benutzen, denn sie unterstützt die<br />
Remineralisierung des Zahnschmelzes.<br />
Fluoride und Kalziumphosphate werden in<br />
den Zahnschmelz eingebaut und schützen<br />
so vor einer Demineralisation des Zahnes,<br />
wie die „Kassenärztliche Bundesvereinigung“,<br />
erklärt.<br />
Empfehlenswert ist zusätzlich die Anwendung<br />
eines hochkonzentrierten<br />
Fluorid-Gels einmal wöchentlich. Das<br />
führt zu einer schnellen Remineralisierung<br />
des Zahnschmelzes und hilft zudem<br />
gegen schmerzempfindliche Zahnhälse.<br />
Allerdings sollte man zuvor einen Zahnarzt<br />
konsultieren, ob ein Fluorid-Gel<br />
im persönlichen Fall notwendig ist. Ein<br />
weiterer Tipp kommt von der „Deutschen<br />
Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde“<br />
(DGZMK), der in der Leitlinie<br />
zur Kariesprophylaxe steht: Nach dem<br />
Essen sollte man am besten zuckerfreien<br />
Kaugummi mit Xylit kauen. Denn durch<br />
das Kauen wird der Speichelfluss angeregt,<br />
wodurch die schädlichen Säuren schneller<br />
neutralisiert werden. Zusätzlich sorgt Xylit<br />
dafür, dass sich weniger Zahnbelag bildet<br />
und reduziert das Wachstum von Kariesbakterien.<br />
Besonders wichtig ist die Prophylaxe<br />
beim Zahnarzt. Damit Zahnschmelzverlust<br />
rechtzeitig erkannt wird, sollte man<br />
mindestens einmal jährlich zur Zahnuntersuchung.<br />
Nur so kann man sichergehen,<br />
dass beispielsweise Zähneknirschen<br />
nicht unbemerkt nachts den Zahnschmelz<br />
schädigt. In solchen Fällen kann eine beim<br />
Zahnarzt angefertigte Aufbiss-Schiene für<br />
Abhilfe sorgen.<br />
29
GESUNDHEIT<br />
/<br />
Zahnmedizin<br />
Interview: Felix Just<br />
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
BETTER<br />
SMILE<br />
SCHÖNER LÄCHELN MIT TIPPS VOM PROFI<br />
Ist Bleaching schädlich für den Zahnschmelz? Müssen Wurzelbehandlungen<br />
schmerzhaft sein? Was ist dran am Mythos<br />
„Zahnseide“? Alles was du einen Zahnarzt schon immer mal<br />
fragen wolltest, haben wir für dich Mohammed Alef von<br />
The Urban Dentist gefragt.<br />
30<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
Du betreibst mit anderen Zahnärzten<br />
eine Praxis in Berlin, Friedrichshain,<br />
mit Fokus auf Ästhetische Zahnmedizin.<br />
Was würdest du sagen, ist ein<br />
einfacher Eingriff, der das Erscheinungsbild<br />
der Zähne auf simple und<br />
effektive Weise verbessert?<br />
Der einfachste Ansatz wäre die Zahnfarbe.<br />
Durch eine professionelle Zahnreinigung<br />
lassen sich effektiv Verfärbungen<br />
entfernen. Mit einem Bleaching lassen<br />
sich mit geringem Aufwand die Zähne<br />
aufhellen. Bei kleinen Zahnfehlstellungen<br />
oder ungünstiger Zahnform können<br />
sogenannte Veneers helfen, Keramikverblendschalen,<br />
die zu tollen ästhetischen<br />
Ergebnissen führen.<br />
Für Patienten mit Zahnfehlstellungen<br />
bietet ihr auch Korrekturen per<br />
Invisalign an. Was ist der Vorteil der<br />
Methode? Und wie lange dauert die<br />
Behandlung in etwa?<br />
Sagen wir bei einer leichten Fehlstellung.<br />
Mit Invisalign haben wir die Möglichkeit<br />
kieferorthopädische Korrekturen unkompliziert<br />
mit durchsichtigen Kunststoffschienen<br />
durchzuführen. Keine<br />
störenden Metalldrähte, keine optische<br />
Beeinträchtigung beim Tragen im Alltag.<br />
Die Therapie ist nach 12 Wochen abgeschlossen.<br />
Viele potentielle Patienten sind skeptisch<br />
gegenüber einem Bleaching, da<br />
sie befürchten, dass der Zahnschmelz<br />
angegriffen wird. Kannst du ihnen<br />
diese Angst nehmen?<br />
In unserer Praxis verwenden wir mit dem<br />
Philips Zoom System ein hochwirksames<br />
und gleichzeitig schonendes Bleaching-<br />
System, das sich bewährt hat. In der<br />
Regel ist das Bleaching unproblematisch,<br />
eine vorherige Beratung durch den Zahnarzt<br />
aber unabdingbar.<br />
Ihr arbeitet auch mit Implantaten. Die<br />
allgemeine Meinung lautet hier: Das<br />
kann nur teuer werden. Stimmt das?<br />
Implantate sind eine sehr hochwertige<br />
Art des Zahnersatzes. Keine andere Versorgung<br />
kommt einem eigenen Zahn so<br />
nahe. Auch wenn die Kosten höher sein<br />
können, so investiert man hier in eine<br />
sehr langlebige Versorgung.<br />
Muss eine Wurzelbehandlung<br />
schmerzhaft sein?<br />
Nein, überhaupt nicht. Mit einer Anästhesie<br />
können wir so gut wie jede<br />
Behandlung schmerzfrei gestalten, auch<br />
eine Wurzelkanalbehandlung. Mit den<br />
heutigen technischen Möglichkeiten,<br />
die wir nutzen, ist selbst eine angenehme<br />
Wurzelkanalbehandlung mit hohen<br />
Erfolgsaussichten möglich.<br />
Unser Zahnfleisch ist mehr oder<br />
weniger nicht reparabel. Was kann ich<br />
bei der täglichen Zahnpflege tun, um<br />
mein Zahnfleisch zu schützen?<br />
Zweimal am Tag Zähne putzen, ruhig<br />
auch das Zahnfleisch mit der Zahnbürste<br />
massieren. Nicht zu viel Druck, und<br />
bitte kein „wildes Schrubben“. Mit der<br />
Zahnbürste von rot nach weiß, also vom<br />
Zahnfleisch wegputzen. Und natürlich<br />
Zahnseide verwenden.<br />
Mythos Zahnseide: Wie wichtig ist die<br />
regelmäßige Anwendung?<br />
Sehr wichtig. In die Zahnzwischenräume<br />
kommt leider keine Zahnbürste. Werden<br />
diese nicht sauber gehalten kann es zu<br />
Karies oder Zahnfleischentzündungen<br />
kommen, langfristig zu Parodontitis.<br />
Dein Tipp für Angstpatienten?<br />
Das Wichtigste: Einen Zahnarzt finden,<br />
dem man vertraut und der genügend Zeit<br />
und Empathie aufbringt um einem die<br />
Angst zu nehmen. Wenn alles nicht hilft<br />
besteht die Möglichkeit zahnärztliche<br />
Behandlungen in Sedierung durchzuführen,<br />
zum Beispiel mit Lachgas oder<br />
Dormicum.<br />
www.theurbandentist.de<br />
The Urban Dentist, Warschauer Str. 32,<br />
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31
GESUNDHEIT<br />
/<br />
Zahnmedizin<br />
Text: Philipp Müller<br />
SCHMERZFREI &<br />
NACHHALTIG<br />
die Zähne aufhellen<br />
„Ohaguro“ ist japanisch für „Zahnschwärzen“<br />
und beschreibt eine im<br />
20. Jahrhundert verbreitete Mode<br />
unter Frauen des Hochadels – sowie<br />
Prostituierten –, sich die Zähne<br />
mittels einer eigens dafür angerührten<br />
Paste schwarz zu färben. Es<br />
ist gleichzeitig die einzige jemals<br />
überlieferte Praxis, bei der es erwünscht<br />
war, die Zähne einzudunkeln.<br />
Abgesehen von dieser Episode der<br />
Geschichte galt und gilt die Regel:<br />
Zähne sollten möglichst gerade und<br />
vor allem weiß sein. Und während<br />
die hellste Naturzahnfarbe „B1“ bei<br />
genauer Betrachtung eher Elfenbeinweiß<br />
ist, läuft in Hollywood so manch<br />
sonnengebräuntes Starlet mit absurd<br />
weißen Veneers durch die Gegend.<br />
Meinen Zahnarzt und mich brachte die Diskussion<br />
über meine Zahnfarbe gar in einen<br />
langjährigen Konflikt. Ich wollte immer<br />
hellere Zähne. Kein Hollywood-Weiß, aber<br />
mindestens heller als das bereits eingangs<br />
erwähnte B1. Leider vertrug ich konventionelle<br />
Bleachings nicht sehr gut, wie wir beide<br />
bald feststellen mussten. Zu groß waren<br />
die Schmerzen, zu gering die Aufhellung,<br />
nicht nachhaltig die Ergebnisse. Meine<br />
Lösung des Problems lag in dem Wunsch<br />
nach Veneers.<br />
Mein Zahnarzt war davon leider gar nicht<br />
begeistert, denn er möchte (der gültigen<br />
Lehre folgend) meinen Zahnschmelz so lange<br />
wie möglich erhalten. Für das Aufsetzen<br />
der Veneers müssten die Zähne allerdings<br />
angeschliffen werden. Eine Horrorvorstellung<br />
für meinen Zahnarzt. Mit dem neuen<br />
32<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
Zahnaufhellungssystem von Aura One wollten<br />
wir noch einen Versuch wagen.<br />
Aura One ist ein All-in-One Home Bleaching<br />
System, das nur in Zusammenarbeit mit<br />
einer Zahnarztpraxis durchgeführt wird.<br />
UND SO FUNKTIONIERT<br />
AURA ONE<br />
Zunächst wird mittels eines Dental-Scanners<br />
das gesamte Gebiss erfasst, um eine<br />
passgenaue 3-D-Bleaching-Schiene herzustellen.<br />
In diese Silikonschiene werde ich in<br />
den nächsten vierzig Tagen einmal täglich<br />
das Bleaching-Gel in die dafür vorgesehene<br />
Kammer (Dosierblasen) spritzen und die<br />
Schiene anschließend sechzig Minuten<br />
lang tragen.<br />
WAS IST NEU AN DIESEM<br />
SYSTEM?<br />
Diese Schiene ist ein wichtiger Baustein im<br />
Gesamtkonzept von Aura One, denn sie hat<br />
eine spezielle Fähigkeit: Anders als billige<br />
Bleaching-Sets aus dem Internet schließt<br />
die mithilfe des Dental-Scanners erstellte<br />
Schiene am Zahnfleischrand exakt ab, sodass<br />
während des Tragens kein Speichel an<br />
die Zähne gelangt. Das ist wichtig, weil das<br />
Hydrogel von Aura One mit sechs Prozent<br />
Wasserstoffperoxid bleicht. Wasserstoffperoxid<br />
wird seit vielen Jahrzehnten zum<br />
Aufhellen von Zähnen eingesetzt. Leider<br />
verträgt sich das Peroxid nicht mit menschlichem<br />
Speichel. Dieser zersetzt das Peroxid<br />
rasch und verringert so die Wirkung. Durch<br />
das Abschotten der Zähne wird dies verhindert<br />
und der Effekt des Wasserstoffperoxids<br />
bleibt voll und ganz erhalten.<br />
WAS SIND DIE VORTEILE<br />
DIESES VERFAHRENS?<br />
Durch die Anwendung von Wasserstoffperoxid<br />
kann die Einwirkungszeit auf eine<br />
Stunde pro Anwendung reduziert werden.<br />
So wird die Empfindlichkeit der Zähne nicht<br />
auf die Probe gestellt. Alle vierzig Anwendung<br />
waren völlig schmerzfrei. Zudem war<br />
es durch die geringe Konzentration von<br />
Wasserstoffperoxid nicht nötig, während<br />
des Behandlungszeitraums auf den Konsum<br />
bestimmter farbhaltiger Lebensmittel<br />
zu verzichten.<br />
Die Ergebnisse sind dauerhaft und die<br />
Behandlung kann beliebig lange weitergeführt<br />
oder jährlich aufgefrischt werden.<br />
Erhältlich ist Aura One beispielsweise bei<br />
The Urban Dentist in Berlin – oder lass dich<br />
Beraten auf<br />
halloaura.com.<br />
Behandlungsstand nach 40 Anwendungen in 40 Tagen<br />
VORHER<br />
NACHER<br />
33
SEXUALITÄT
FOTO: KIREYONOK_YULIYA_FREEPIK.COM
SEXUALITÄT<br />
/<br />
Infektiologie<br />
Stigmatisierung und<br />
Diskriminierung aufgrund des<br />
HIV-Status<br />
Was kann HIV-positiven<br />
Menschen im Umgang damit helfen?<br />
36 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>
WOHER KOMMT DIESE<br />
PAUSCHALE NEGATIVBE-<br />
WERTUNG VON<br />
MENSCHEN MIT HIV?<br />
Die Ursache für Stigmatisierung und den<br />
daraus resultierenden diskriminierenden<br />
Verhaltensweisen liegt häufig darin,<br />
dass ein großer Teil der Gesellschaft noch<br />
immer die veralteten Bilder aus den 1980er<br />
Jahren im Kopf hat: Schwule HIV-positive<br />
Menschen, die an Aids erkrankten, damals<br />
nicht angemessen behandelt werden konnten<br />
und verstarben.<br />
Das Wissen darüber, was<br />
Leben mit HIV heutzutage<br />
eigentlich bedeutet,<br />
ist noch nicht bei allen<br />
Menschen angekommen.<br />
Daher setzen manche<br />
eine HIV-Infektion immer<br />
noch mit einer stark<br />
eingeschränkten Lebensqualität,<br />
dem Ausbruch<br />
von Aids und damit einem<br />
Todesurteil gleich, was es<br />
heute aber nicht mehr ist.<br />
Dank innovativer Medikamente<br />
können Menschen<br />
mit HIV heutzutage gut und lange leben.<br />
Auch bezüglich der Übertragungswege fehlen<br />
vielen Menschen die richtigen Informationen.<br />
Deshalb halten sich Vorurteile und<br />
Ängste gegenüber HIV-positiven Menschen<br />
noch immer hartnäckig. Fakt ist: Sie sind<br />
schlichtweg unbegründet, denn im Alltag<br />
besteht keinerlei Ansteckungsgefahr.<br />
STIGMATISIERUNG AUS<br />
DEM EIGENEN INNEREN<br />
Menschen mit HIV<br />
können mittlerweile ein gesundes<br />
und langes Leben führen. Auch<br />
wenn sich ihre Lebensqualität in<br />
den letzten Jahren aufgrund der<br />
innovativen Therapien enorm verbessert<br />
hat, besteht nach wie vor<br />
eine große Herausforderung: Im<br />
Alltag sind HIV-positive Menschen<br />
häufig mit Stigmatisierung und<br />
Diskriminierung konfrontiert.<br />
Stigmatisierung kann aber nicht nur von<br />
außen erfolgen, sondern in HIV-positiven<br />
Menschen auch aus dem eigenen Inneren<br />
heraus entstehen. Macht man sich selbst<br />
Vorwürfe, empfindet Scham oder verurteilt<br />
sich selbst für die HIV-Infektion, nennt<br />
man das Selbststigmatisierung. Als HIV-positiver<br />
Mensch ist ein solides Wissen rund<br />
um HIV sehr wichtig, um Selbststigmatisierung<br />
zu vermeiden und sich so zu akzeptieren,<br />
wie man ist – auch mit dem Virus.<br />
WELCHE AUSWIRKUNGEN<br />
HABEN STIGMATISIE-<br />
RUNG UND DISKRIMINIE-<br />
RUNG?<br />
Die Ergebnisse des kürzlich veröffentlichten<br />
Forschungsprojekts „positive stimmen<br />
2.0“ der Deutschen Aidshilfe zeigen, dass<br />
sich Stigmatisierung und<br />
Diskriminierung von<br />
Menschen mit HIV auch<br />
auf deren Lebensqualität<br />
auswirken können. So<br />
berichteten mehr als die<br />
Hälfte der HIV-positiven<br />
Menschen, dass Vorurteile<br />
gegenüber HIV ihr eigenes<br />
Leben beeinträchtigen1.<br />
Viele Menschen mit HIV<br />
haben auch Angst davor,<br />
dass Personen im Umfeld<br />
von ihrer Infektion erfahren.<br />
Wenn man die Sorge<br />
hat, dass jemand die Medikamente<br />
entdecken oder einen bei deren<br />
Einnahme beobachten könnte, kann das zu<br />
bestimmten Handlungen führen, die dazu<br />
dienen, den HIV-Status zu verheimlichen.<br />
Beispielsweise werden HIV-Medikamente<br />
zu Hause häufig versteckt. Das kann zu<br />
einer andauernden, unbewussten Belastung<br />
führen und damit die Lebensqualität<br />
und die mentale Gesundheit negativ beeinflussen.<br />
Ein Wissen um die verschiedenen Therapieoptionen,<br />
die es heutzutage gibt, ist<br />
von großer Bedeutung, denn so kann man<br />
selbst aktiv nach Lösungen suchen und<br />
muss mental belastende Situationen wie<br />
das Verstecken der Medikamente nicht<br />
weiter hinnehmen.<br />
Während einige mit einer täglichen Pille<br />
bestens klarkommen, kann für andere eine<br />
37
SEXUALITÄT<br />
/<br />
infektiologie<br />
Therapie mit einer regelmäßigen Spritze<br />
die bessere Lösung sein. Wenn man offen<br />
mit dem/der Ärzt*in darüber spricht, kann<br />
man gemeinsam unter den unterschiedlichen<br />
Therapiemöglichkeiten diejenige auswählen,<br />
die am besten zum eigenen Leben<br />
passt und HIV dadurch zu einem kleineren<br />
Teil im Alltag macht.<br />
EINEN GUTEN UMGANG<br />
MIT HIV FINDEN<br />
Es ist vorteilhaft, wenn man als HIV-positiver<br />
Mensch offen und selbstbewusst mit der<br />
eigenen Infektion umgehen kann und sich<br />
so Stigmatisierung und Diskriminierung<br />
entgegenstellt. Nicht jeder kann oder möchte<br />
das, was absolut in Ordnung ist. Sobald<br />
allerdings Sorgen und Ängste ins Spiel kommen,<br />
gilt es wachsam zu sein und darüber<br />
offen mit dem/r Ärzt*in zu sprechen.<br />
Außerdem kann man sich als HIV-positiver<br />
Mensch zusammen mit dem/r Ärzt*in die<br />
vielfältigen Therapiemöglichkeiten ansehen<br />
und besprechen, ob es eine Therapie gibt,<br />
die besser zum eigenen Leben passt und<br />
sich leichter in den Alltag integrieren lässt.<br />
Weitere Informationen zum Leben mit<br />
HIV sowie persönliche Geschichten von<br />
HIV-positiven Menschen findest du unter<br />
www.livlife.de<br />
Unterstützt von ViiV Healthcare<br />
Referenzen:<br />
1. Deutsche Aidshilfe, „positive stimmen 2.0“ Umfrage<br />
zu HIV-bezogener Diskriminierung, broschuere_finale_version.pdf<br />
(hiv-diskriminierung.de) Last<br />
accessed: May 20<strong>24</strong><br />
NP-DE-HVU-ADVR-<strong>24</strong>0006<br />
38<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
PRAXISTEAM<br />
FRIEDRICHSHAIN<br />
Reise- &<br />
Tauchmedizin<br />
Hepatitis<br />
B & C<br />
Behandlung<br />
PrEP<br />
HIV<br />
Diagnose &<br />
Therapie<br />
Mpox<br />
Impfung<br />
DR. MED. INGO OCHLAST<br />
FA für Allgemein- und Arbeits-<br />
Gesundheitsheft_105x148_0118.indd 35 medizin, Hausärztliche Versorgung 13.12.17 15:01<br />
Petersburger Str. 94, 10<strong>24</strong>7 Berlin<br />
Tel. 030 420 82 47 70<br />
www.praxisteam-friedrichshain.de<br />
Paradies_Apotheke_60x180.indd 1 28.03.22 14:22<br />
39
SEXUALITÄT<br />
/<br />
infektiologie<br />
FOTO: DANIEL FRANK, PEXELS.COM<br />
Long Acting<br />
Innovation in der HIV-Therapie?<br />
Die neueste Entwicklung in der Behandlung<br />
von HIV ist die erste antiretrovirale<br />
Therapie, die als Depotinjektion<br />
verabreicht wird – das heißt durch<br />
eine Spritze, die über einen längeren<br />
Zeitraum den Wirkstoff abgibt, was eine<br />
enorme Erleichterung für den Alltag<br />
von HIV-Patient*innen bedeutet. „Long<br />
Acting“ nennt sich diese neue Behandlungsform.<br />
Dr. med. Junaid Owasil vom<br />
Infektiologikum Frankfurt erklärt die<br />
Details. *bjö<br />
Wie sieht die Long-Acting-Therapie für<br />
die Patient*innen im Alltag aus?<br />
Die Long Acting Therapie hat im Alltag<br />
viele Vorteile gegenüber einer konventionellen<br />
Tablettentherapie. Der Alltag<br />
wird nicht durch die Tabletteneinnahme<br />
definiert und vermeidet auch den ständigen<br />
Stress: Habe ich meine Tabletten heute<br />
schon eingenommen? Außerdem ist es in<br />
einem familiären Umfeld eine besondere<br />
Entlastung für diejenigen, die unter ständiger<br />
Beobachtung von Angehörigen stehen<br />
und Angst vor einer Stigmatisierung haben,<br />
falls die Tabletten gefunden werden.<br />
Für wen ist Long Acting geeignet?<br />
Long Acting ist für viele Menschen geeignet,<br />
die in erster Linie unter konventioneller<br />
Therapie eine supprimierte Viruslast<br />
haben, also unter der Nachweisgrenze<br />
40<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
liegen, und auf die tägliche Tabletteneinnahme<br />
verzichten möchten. Auch andere,<br />
die berufsbedingt zum Beispiel im Schichtdienst<br />
oder reisebedingt, Schwierigkeiten<br />
haben, die Zeitabstände zwischen den Tabletteneinnahmen<br />
zu respektieren, können<br />
bei der Long Acting Therapie eine Entlastung<br />
spüren. Wichtig ist, dass es keine bekannten<br />
Resistenzen gegen die Wirkstoffe<br />
bekannt sind. Bei Adipositas oder bei einer<br />
Blutverdünnung ist die Verabreichung der<br />
Medikation aber nicht möglich.<br />
Können alle derzeitigen HIV-Wirkstoffe<br />
als Depotinjektion verabreicht werden?<br />
In Deutschland sind derzeit zwei zugelassene<br />
Wirkstoffe für die Long Acting Therapie<br />
zugelassen. Die werden zusammen<br />
verabreicht und sind bekannte Wirkstoffe,<br />
beziehungsweise gehören zu bekannten<br />
Wirkstoffgruppen. Nach einer ärztlichen<br />
Beratung entscheidet der behandelnde<br />
Arzt, ob man die Verträglichkeit der neuen<br />
Therapie mit einer oralen Medikation<br />
überprüft, dann werden die Depotspritzen<br />
geplant. In der Routine ist nach erfolgreicher<br />
Aufsättigung alle zwei Monate eine<br />
Verabreichung notwendig.<br />
Hat die Behandlung neue<br />
Nebenwirkungen?<br />
Die Injektionen werden intramuskulär verabreicht<br />
und können in den ersten Tagen<br />
zu leichten Schmerzen führen. In den Zulassungsstudien<br />
verschwanden in 88% der<br />
Fälle diese Beschwerden drei bis sieben<br />
Tagen nach Verabreichung. Eine Entzündung<br />
der Stelle kann in seltenen Fällen<br />
auftreten. Allgemeine Nebenwirkungen<br />
wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Magen-<br />
Darm-Beschwerden waren selten, können<br />
aber auftreten. Diese Nebenwirkungen<br />
werden im Aufklärungsgespräch mit dem<br />
behandelnden Arzt häufig angesprochen.<br />
Seit wann kann man diese Therapieform<br />
in Deutschland bekommen – und<br />
ist sie theoretisch in allen Schwerpunktpraxen<br />
erhältlich?<br />
Diese Art von Therapie ist seit 2020 verfügbar,<br />
wird aber nicht von allen Praxen<br />
angeboten, da eine spezielle Schulung des<br />
Fachpersonals erforderlich ist und ein<br />
geeignetes Zeitfenster für die Injektionen<br />
geplant werden muss. Das Infektiologikum<br />
Frankfurt hat an den Zulassungsstudien<br />
teilgenommen und bietet diese Art von<br />
Therapie seit der Zulassung in Deutschland<br />
in 2020 an.<br />
Wie teuer ist eine<br />
Long-Acting-Therapie?<br />
Für gesetzlich Versicherte wird diese Art<br />
der Therapie von den Krankenkassen übernommen.<br />
Für Selbstzahler und Privatversicherte<br />
sind die Kosten ähnlich wie bei<br />
einer konventionellen oralen Therapie.<br />
Ist Long Acting auch eine Möglichkeit<br />
für die PrEP?<br />
Da haben Sie eine interessante Frage<br />
gestellt! Das wird die Zukunft sein, aber<br />
zurzeit ist die Long Acting in Deutschland<br />
noch nicht als PrEP zugelassen. Die Daten<br />
sind vielversprechend und es besteht in<br />
den USA bereits eine Zulassung für einen<br />
der beiden Wirkstoffe. Man muss allerdings<br />
erwähnen, dass diese Art von PrEP<br />
nicht für alle geeignet ist.<br />
Infektiologikum,<br />
Stresemannallee 3, Frankfurt,<br />
www.infektiologikum.de<br />
FOTO: KAROLINA KABOOMPICS, PEXELS.COM<br />
41
SEXUALITÄT<br />
/<br />
infektiologie / adv.<br />
Affenpocken:<br />
Impfung gegen<br />
Mpox schützt vor<br />
schwerem<br />
Krankheitsverlauf<br />
Mpox (=Affenpocken) sind immer<br />
noch gefährlich. Eine neue Virusvariante<br />
breitet sich gerade im Kongo aus. Beim<br />
weltweiten Ausbruch 2022 waren vor<br />
allem Männer betroffen, die Sex mit<br />
anderen Männern haben. Aktuell trifft es<br />
insbesondere Frauen. Wissenschaftler<br />
vermuten, dass die neue Variante in erster<br />
Linie durch Geschlechtsverkehr übertragen<br />
wird, da 29 % der Patientinnen<br />
sich als „sex worker“ bezeichnen.¹ Sollte<br />
diese Virusvariante durch Reisende in alle<br />
Welt verschleppt werden, ist ein erneuter<br />
globaler Ausbruch nicht auszuschließen.²<br />
Schutzmaßnahmen, insbesondere mit<br />
Blick auf die Pride- und Urlaubs-Saison,<br />
sind deshalb weiterhin empfehlenswert.<br />
WIE HOCH IST DIE<br />
ANSTECKUNGSGEFAHR IN<br />
DEUTSCHLAND?<br />
Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt<br />
das Risiko für die breite Bevölkerung als<br />
gering ein.3 Allerdings werden seit August<br />
2023 erneut Mpox-Fälle in verschiedenen<br />
Bundesländern gemeldet. 20<strong>24</strong> sind es bisher<br />
42 Infektionen (Stand: <strong>24</strong>.05.<strong>24</strong>). Ende<br />
Mai 2023 waren es nur 13.4 Eine Ansteckung<br />
erfolgt hauptsächlich durch direkten<br />
Kontakt mit infektiösen Wunden, Schorf<br />
und Körperflüssigkeiten oder mit kontaminiertem<br />
Material wie Kleidung, Bettwäsche,<br />
Handtücher oder Sexspielzeug. Bei<br />
sexuellen Kontakten ist die Übertragungswahrscheinlichkeit<br />
deutlich erhöht.5<br />
42<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
Gekommen, um zu bleiben?<br />
WELCHE SYMPTOME<br />
TRETEN AUF?<br />
4 bis 21 Tage nach Kontakt mit einer infizierten<br />
Person können Fieber, Kopf-,<br />
Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene<br />
Lymphknoten, Frösteln und starke<br />
körperliche Schwäche auftreten. Auch<br />
schmerzhafte Hautveränderungen, die als<br />
Pickel, Blasen, Ausschlag oder Wunden<br />
im Gesicht, auf Brust, Händen, Füßen,<br />
im Mund, im Genital- und Analbereich<br />
oder im Auge sichtbar werden, sind möglich.<br />
Seltene schwere Verläufe kommen<br />
insbesondere bei immungeschwächten<br />
Personen (z. B. HIV) vor. Diese können mit<br />
Komplikationen wie Sekundärinfektionen,<br />
Entzündung der Lunge und des angrenzenden<br />
Bindegewebes, Blutvergiftung, Gehirnund<br />
Hornhautentzündung bis hin zum<br />
Verlust des Sehvermögens einhergehen.5<br />
WER SOLLTE SICH<br />
IMPFEN LASSEN?<br />
Die Ständige Impfkommission (STIKO)<br />
empfiehlt eine vorbeugende Impfung für<br />
Personen mit erhöhtem Expositions- und<br />
Infektionsrisiko. Dazu zählen Männer ab<br />
18 Jahre, die Sex mit Männern haben und<br />
dabei häufig die Partner wechseln. Auch<br />
nach dem Kontakt mit Infizierten kann<br />
eine rasche Impfung das Erkrankungsrisiko<br />
verringern.<br />
Diese postexpositionelle Impfung wird<br />
symptomfreien, erwachsenen Menschen<br />
empfohlen, die enge körperliche Kontakte<br />
mit Infizierten über nicht intakte Haut oder<br />
Schleimhäute hatten, z.B. sexuelle Kontakte<br />
und enge zwischenmenschliche Kontakte<br />
im Haushalt oder Familienkreis.<br />
Eine Impfempfehlung gibt es außerdem für<br />
Laborpersonal, das Kontakt mit infektiösen<br />
Proben hat und als infektionsgefährdet gilt.6<br />
AB WANN WIRKT DER<br />
IMPFSCHUTZ?<br />
Etwa zwei Wochen nach der ersten Impfdosis<br />
ist das Risiko für eine Erkrankung<br />
deutlich reduziert. Für die Grundimmunisierung<br />
ist eine zweite Impfdosis im<br />
Abstand von mindestens 28 Tagen erforderlich.<br />
Wer in der Vergangenheit bereits gegen<br />
Pocken geimpft wurde, benötigt nur eine<br />
Impfdosis.5<br />
Grundsätzlich ist der Impfstoff für alle<br />
Arztpraxen verfügbar. Fragen Sie z.B. Ihren<br />
Hausarzt oder Ihre Hausärztin danach.<br />
Gesetzliche Krankenkassen erstatten die<br />
Kosten, wenn Sie zum Personenkreis gehören,<br />
für den die Impfung empfohlen wird.<br />
DE-POX-<strong>24</strong>00005<br />
Mehr Information:<br />
www.mein-impfschutz.de<br />
1Vakaniaki EH et al. Sustained Human Outbreak of a New MPXV Clade I Lineage in Eastern Democratic Republic of the Congo.<br />
medRxiv 20<strong>24</strong>.04.12.<strong>24</strong>305195<br />
2DPA-News aus Gesundheitswesen - Krankenkassen.de, dpa-infocom, dpa:231215-99-311133/2;<br />
https://www.krankenkassen.de/dpa/444796.html<br />
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/148107/13-000-Mpox-Faelle-im-Kongo-WHO-sieht-globales-Risiko<br />
https://www.spektrum.de/news/gefaehrliche-variante-des-mpox-virus-droht-sich-global-zu-verbreiten/2199976,<br />
aufgerufen am 10.06.20<strong>24</strong><br />
3RKI - Mpox/Affenpocken - Mpox in Deutschland, aufgerufen am <strong>24</strong>.05.20<strong>24</strong>,<br />
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Affenpocken/Ausbruch-2022-Situation-Deutschland.html<br />
4https://survstat.rki.de, aufgerufen am <strong>24</strong>.05.20<strong>24</strong><br />
5Mpox-Flyer_DE.pdf (rki.de), aufgerufen am <strong>24</strong>.05.20<strong>24</strong>,<br />
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Affenpocken/Mpox-Flyer_DE.pdf?__blob=publicationFile<br />
6RKI - Mpox/Affenpocken - Schutzimpfung gegen Mpox, aufgerufen am <strong>24</strong>.05.20<strong>24</strong>,<br />
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/Affenpocken/Affenpocken.html?nn=16732866<br />
43
SEXUALITÄT /<br />
BODY<br />
Kody McCree<br />
ist ein Amerikaner in<br />
Berlin und arbeitet als<br />
erotischer Perfomer<br />
sowohl auf der Bühne<br />
als auch im digitalen<br />
Raum sowie als sogenannter<br />
„Sex Educator“.<br />
Was es mit diesem Titel<br />
auf sich hat, wie die<br />
Branche noch inklusiver<br />
werden kann und was<br />
gegen Performance-<br />
Druck hilft, verrät er<br />
im Interview.<br />
LIEBE, LUST<br />
UND<br />
INKLUSION<br />
GESPRÄCH MIT SEX EDUCATOR<br />
KODY MCCREE<br />
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
44 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>
Kody, du trittst auf der Bühne in<br />
erotischen Shows auf, du bist Sex<br />
Educator und Performer. Als wir uns<br />
kennenlernten*, hast du mir außerdem<br />
erzählt, dass du vier Sprachen sprichst,<br />
unter anderem Japanisch. Würdest du<br />
dich als Kosmopoliten bezeichnen?<br />
Man hat mich in der Vergangenheit schon<br />
das ein oder andere Mal als Kosmopoliten<br />
bezeichnet. (lacht) Also, ja! In meiner<br />
Highschool in Dallas kamen über hundert<br />
Nationen zusammen. Ein Lehrer hat meine<br />
Abschlussklasse als eine Tüte Skittles beschrieben.<br />
Was ist für dich der größte Unterschied<br />
zwischen Europäern und Amerikanern,<br />
wenn es um Sex geht?<br />
Europäer sind auf jeden Fall viel sex-positiver<br />
als Amerikaner. Amerika ist dafür<br />
bekannt, stark religiös geprägt zu sein, und<br />
das beinhaltet auch eine Verteufelung von<br />
Sex. Gleichzeitig findet sexuelle Bildung<br />
kaum statt. In Texas, wo ich aufgewachsen<br />
bin, war es den Lehrkräften zum Beispiel<br />
untersagt, über Kondome und die korrekte<br />
Anwendung von Verhütungsmitteln<br />
zu sprechen. Frei nach dem Motto: Wer<br />
schwanger wird, ist selber schuld.<br />
Du selbst arbeitest heute auch als Sex<br />
Educator, sprichst also in Kursen und in<br />
Panel-Diskussionen offen über Liebe,<br />
Sex und Zärtlichkeit.<br />
Genau! Ich habe mir mein Wissen selbst<br />
angeeignet, nachdem ich mit dem öffentlichen<br />
Angebot zum Beispiel an meiner<br />
Schule nicht zufrieden war. Ich bin lange<br />
kein Experte in Sachen Sex, sondern verstehe<br />
mich eher als Philosoph, der sich mit<br />
der Frage beschäftigt, wie Sex in einem<br />
Kontext stattfinden kann, in dem sich jeder<br />
Einzelne, aber auch Paare wohlfühlen und<br />
loslassen können.<br />
Sind wir als Gesellschaft in den letzten<br />
Jahren besser geworden, wenn es<br />
darum geht, erotische Inhalte zu produzieren<br />
und zu konsumieren? Dürfen<br />
wir uns alle wohlfühlen und loslassen?<br />
Die Branche und die Inhalte sind heute<br />
wesentlich demokratischer. Das liegt vor<br />
Interview: Felix Just<br />
allem daran, dass jeder, der es möchte,<br />
sein Telefon in die Hand nehmen und<br />
Inhalte selbst kreieren kann. Es steht dann<br />
jedem Creator frei, diese Inhalte zu teilen<br />
und damit sogar Geld zu verdienen. Jeder,<br />
der das tut, wird sich zwangsläufig auch<br />
mit seiner eigenen Einstellung zu Sex auseinandersetzen<br />
und hoffentlich gelassener<br />
an die Sache herangehen.<br />
„Wenn die Darsteller zu<br />
viel darüber nachdenken,<br />
wie ihr Arsch aussieht,<br />
oder ihre Brustmuskeln,<br />
verlieren sie häufig den<br />
Bezug zur Szene und sich<br />
selbst. Diese Bezugslosigkeit<br />
sieht man den<br />
Inhalten schnell an.“<br />
Gibt es falsche Vorstellungen über<br />
Personen, die erotische Inhalte kreieren,<br />
mit denen du an dieser Stelle gern<br />
aufräumen würdest?<br />
Zunächst einmal würde ich gerne sagen,<br />
dass die Menschen, die in der Branche<br />
arbeiten, ganz normale Menschen wie<br />
du und ich sind. Das Stereotyp, dass alle<br />
Performer Kriminelle sind, drogenabhängig<br />
oder auf andere Weise gestört, ist<br />
Unsinn. Ich habe die tollsten Menschen<br />
in der Branche kennengelernt. Sie sind<br />
in den allermeisten Fällen offener und<br />
empathischer als andere, auch weil sie<br />
den Mut haben, sich ungeschönt selbst<br />
zu betrachten.<br />
45
SEXUALITÄT<br />
/<br />
body<br />
Was macht denn „guten“ erotischen<br />
Content für dich aus?<br />
Dass die Performer sie selbst sein können<br />
und Spaß bei der Sache haben. Wenn die<br />
Darsteller zu viel darüber nachdenken,<br />
wie ihr Arsch aussieht, oder ihre Brustmuskeln,<br />
verlieren sie häufig den Bezug<br />
zur Szene und sich selbst. Diese Bezugslosigkeit<br />
sieht man den Inhalten schnell an.<br />
„Erotische Inhalte sind seit<br />
jeher diverser, was Alter,<br />
Körpertypen und Ethnien<br />
angeht. Menschen mit<br />
Behinderungen werden<br />
nach wie vor<br />
ausgeschlossen.“<br />
Wie können die Branche und die<br />
Inhalte noch inklusiver werden? Oder<br />
sind sie das schon?<br />
Ich bin ziemlich glücklich mit der Branche.<br />
Jeder, der will, kann mitbestimmen,<br />
mitmachen und Geld verdienen. Erotische<br />
Inhalte sind seit jeher diverser, was Alter,<br />
Körpertypen und Ethnien angeht. Wo wir<br />
noch besser werden können: Menschen<br />
mit Behinderungen werden nach wie vor<br />
ausgeschlossen. Ich würde mir wünschen,<br />
dass mehr Performer mit Behinderungen<br />
präsent sind und gleichzeitig Szenen beispielsweise<br />
für Menschen mit Sehbehinderungen<br />
zugänglicher machen, indem<br />
wir die entsprechenden Audioinhalte bereitstellen.<br />
Wie sieht es aus mit Geschlechterrollen?<br />
Müssen wir uns von dem traditionellen<br />
Männerbild verabschieden?<br />
Ich glaube nicht, dass wir uns vom traditionellen<br />
Männerbild völlig verabschieden<br />
werden, aber Geschlechterrollen weichen<br />
auf. Das Wichtigste ist und bleibt,<br />
man selbst sein zu können. So lange<br />
man sich selbst wohlfühlt und Spaß hat,<br />
haben auch die User Spaß, die die Inhalte<br />
konsumieren. Wer sich zu sehr darauf<br />
fokussiert, dem Männerbild zu entsprechen,<br />
das uns lange Zeit vorgelebt wurde,<br />
wird früher oder später auf Eigenschaften<br />
stoßen, die ihm nicht gefallen – und das<br />
führt zu Frustration.<br />
Und Druck. Was würdest du Männern<br />
raten, die darunter leiden, dem Macho<br />
zu entsprechen, den sie so häufig im<br />
Internet sehen?<br />
Zunächst würde ich ihnen sagen, dass<br />
sie mit diesem Problem nicht alleine dastehen.<br />
Ich würde sogar behaupten, dass<br />
die Mehrheit der Männer diesen Druck<br />
mindestens schon einmal, meist aber öfter,<br />
gespürt haben. Dabei macht es überhaupt<br />
keinen Sinn, sich mit Perfomern zu<br />
vergleichen, die in stark editierten Szenen<br />
vermeintlich den Superhengst geben. Da<br />
passiert so viel hinter den Kulissen, von<br />
denen die User gar nichts mitbekommen.<br />
Auf der anderen Seite findet man sich<br />
oft mit einer Person im Bett, die lieber<br />
ganz romantisch Sex haben möchte, und<br />
keinen Presslufthammer. Also, am besten<br />
erst mal fragen, was der Partner sich<br />
denn wünscht, bevor man sich selbst verrückt<br />
macht.<br />
*Kennengelernt haben sich Chefredakteur<br />
Felix Just und Kody McCree auf einem Event<br />
der Community-Plattform CHEEX, die als<br />
eine der wenigen Websites im Erotik-Kontext<br />
versucht, Sex auf besonders reale und<br />
authentische Weise wiederzugeben und zu<br />
erklären. Auf der Website findest du diverse<br />
und sexpositive Inhalte rund um die schönste<br />
Nebensache der Welt.<br />
46<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
www.getcheex.com<br />
47
SEXUALITÄT<br />
/<br />
body<br />
Ab dem 30. Lebensjahr<br />
8<br />
Anzeichen für einen<br />
Testosteronmangel<br />
Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon. Allerdings ist es nicht nur für<br />
die Sexualität zuständig, sondern beeinflusst viele andere Funktionen im Körper. Je älter<br />
Männer werden, desto weniger produzieren sie von dem wichtigen Hormon. Doch woran<br />
erkennt man eigentlich, dass ein Testosteronmangel vorliegt?<br />
So wird Testosteronmangel<br />
diagnostiziert<br />
Testosteronmangel lässt sich am besten<br />
durch eine Blutuntersuchung beim Arzt<br />
diagnostizieren. Denn fast alle Symptome,<br />
die auf einen Hormonmangel hinweisen,<br />
können auch andere Gründe haben.<br />
Zudem gehört die Reduktion der Testosteronproduktion<br />
in den Hoden zum Alterungsprozesses<br />
beim Mann und ist damit<br />
ein völlig natürlicher Vorgang. Deswegen<br />
raten Experten zur Behandlung eines<br />
Testosteronmangels erst dann, wenn die<br />
Lebensqualität darunter leidet.<br />
Die Gründe für einen Testosteronmangel<br />
sind vielfältig. Zunächst gehört der<br />
Rückgang der Hormonproduktion zum<br />
natürlichen Alterungsprozess. Aber auch<br />
Stress im Beruf und Privatleben, eine<br />
ungesunde Ernährung, Schlafstörungen<br />
sowie Krankheiten wie Diabetes, Krebs<br />
und eine Niereninsuffizienz führen zu<br />
einem niedrigen Testosteronwert. Zudem<br />
nehmen Substanzen wie Anabolika, Drogen,<br />
Alkohol, Nikotin und einige Medikamente<br />
Einfluss auf den Hormonhaushalt<br />
des Körpers und können den Rückgang<br />
von Testosteron bedingen.<br />
Symptome, die auf Testosteronmangel<br />
hinweisen können<br />
1. Libidoverlust – keine Lust auf Sex<br />
Egal, ob in der Partnerschaft oder als Single:<br />
Wer bei sich feststellt, dass die Lust am<br />
Sexleben über einen längeren Zeitraum<br />
deutlich vermindert ist oder Erektionsprobleme<br />
auftreten, kann dies ein Indikator<br />
für Testosteronmangel sein. Dahinter können<br />
aber auch Stress, Beziehungsprobleme<br />
und andere Gründe stecken.<br />
2. Antriebsschwäche, niedriger<br />
Energielevel<br />
Männer mit Testosteronmangel beschweren<br />
sich oft über Antriebsschwäche. Kein<br />
Wunder, schließlich ist das männliche<br />
Sexualhormon dafür verantwortlich, dass<br />
wir aktiv und energiegeladen sind.<br />
3. Fettgewebezunahme am Bauch,<br />
schmale Schultern<br />
Zum optischen Männerideal gehören breite<br />
Schultern und eine schmale Taille. Wer<br />
sich im Spiegel anschaut und genau das<br />
Gegenteil sieht – also schmale Schultern<br />
und Speck am Bauch – der könnte womöglich<br />
einen Testosteronmangel haben.<br />
48<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
Text: Martin Lewicki<br />
4. Depressive Verstimmungen<br />
Sowohl der Mangel an Testosteron als<br />
auch die dadurch ausgelösten Symptome<br />
wie Libidoverlust, Antriebsschwäche und<br />
Gewichtszunahme können zu depressiven<br />
Verstimmungen führen. Dies ist häufig<br />
mit schlechter Laune, Aggressivität und<br />
Unzufriedenheit mit sich selbst und dem<br />
Leben verbunden. Betroffene sollten in<br />
jedem Fall einen Arzt oder eine Beratungsstelle<br />
konsultieren, wenn sie keinen Sinn<br />
im Leben sehen.<br />
5. Rückgang der Körperbehaarung<br />
Bei Männern mit einem Mangel an Testosteron<br />
verändert sich zudem die Körperbehaarung.<br />
Insbesondere im Gesicht unter<br />
den Achseln und im Schamhaarbereich<br />
wird es lichter.<br />
6. Veränderter Stoffwechsel<br />
Männer mit Übergewicht, Typ-2-Diabetes<br />
und einem metabolischen Syndrom weisen<br />
häufiger Testosteronmangel auf. Man<br />
spricht von einem metabolischen Syndrom,<br />
wenn Fettleibigkeit, Bluthochdruck,<br />
erhöhte Cholesterin- und hohe Blutzuckerwerte<br />
gleichzeitig auftreten.<br />
7. Reduzierte Knochendichte<br />
Eine reduzierte Knochendichte bis hin zu<br />
Osteoporose ist ebenfalls ein Indikator für<br />
einen Testosteronmangel. Wer bei kleinen<br />
Verletzung eine Knochenfraktur erleidet,<br />
könnte womöglich eine verringerte Knochenfestigkeit<br />
aufgrund eines Testosteronmangels<br />
aufweisen.<br />
8. Starke Ausprägung der Brust<br />
beim Mann<br />
Wenn sich die Brustdrüsen beim Mann<br />
vergrößern, spricht man von Gynäkomastie.<br />
So sieht man häufig insbesondere bei<br />
älteren Männern eine Tendenz zur weiblich<br />
anmutenden Brustausbildung. Diese<br />
kann ein Hinweis auf hormonelle Veränderungen<br />
im Körper sein.<br />
Therapiemöglichkeiten<br />
bei Testosteronmangel<br />
Im Gespräch mit einem Arzt lässt<br />
sich klären, ob eine Therapie bei<br />
diagnostizierten niedrigen Testosteronwerten<br />
notwendig ist oder<br />
bereits eine Lebensstilumstellung<br />
ausreicht, den Testosteronwert zu<br />
normalisieren. Leidet die Lebensqualität<br />
sehr, gibt es die Möglichkeit,<br />
zum Beispiel mit Gels zum<br />
Auftragen auf die Haut oder durch<br />
regelmäßige Injektionen den Testosteronwert<br />
künstlich anzuheben.<br />
Jedoch sollte man dabei beachten,<br />
dass es ein Eingriff in den sensiblen<br />
Hormonhaushalt des Körpers<br />
ist. So kann beispielsweise eine<br />
Testosteronsubstitution das Risiko<br />
für Prostatakrebs erhöhen oder die<br />
Entwicklung unentdeckter Tumore<br />
beschleunigen. Deswegen muss<br />
der behandelnde Arzt vorher abklären,<br />
ob Risikofaktoren wie eine<br />
vergrößerte Prostata vorliegen.<br />
FOTO: WAYHOMESTUDIO/FREEPIK.COM<br />
49
BONER<br />
SEXUALITÄT<br />
/<br />
body<br />
Erektionsstörungen<br />
sind allermeistens auf physische Ursachen (bis zu neunzig Prozent<br />
der Fälle) wie verengte Blutgefäße zurückzuführen oder<br />
hängen mit mentalen Blockaden (beispielsweise verursacht<br />
durch Stress) zusammen. Häufig sind sie gut behandelbar.<br />
Aber was genau sind die Auslöser und wie stehst du bald<br />
wieder deinen Mann?<br />
SMOKE & VAPE<br />
Einer der typischsten „Boner Killer“ ist das Rauchen, denn<br />
der Konsum von Zigaretten beeinflusst die Blutzufuhr zum<br />
Penis negativ und sorgt so für das Ausbleiben der Erektion.<br />
Das Gleiche gilt übrigens fürs Vapen.<br />
BELLY FAT<br />
Neben der Gefahr, an Diabetes und diversen Herzleiden zu<br />
erkranken, wird Übergewicht mit reduzierten Testosteronund<br />
erhöhten Östrogenlevel in Verbindung gebracht. Eine<br />
„Killer“-Kombination für deinen Ständer.<br />
BPA<br />
Bisphenol A ist eine chemische Substanz, die oft in Kunststoffen<br />
wie Wasserflaschen zu finden ist. BPA kann ähnlich<br />
wie ein Bierbauch dein Testosteronlevel senken. Deshalb<br />
immer darauf achten, Produkte – vor allem, wenn es um<br />
Nahrungsmittel geht – zu kaufen, die in BPA-freien Verpackungen<br />
angeboten werden.<br />
BAD DIET<br />
Eine Ernährung, die zu großen Teilen aus Fast Food, Fertiggerichten<br />
und Süßigkeiten besteht, enthält besonders<br />
viel Fett, Salz und Zucker. Dies wiederum schädigt deine<br />
Arterien und somit deine Fähigkeit, eine Erektion aufrechtzuerhalten.<br />
50 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>
KILLER<br />
OVER-WORKOUT<br />
Genau wie ein Leben auf dem Sofa dein Erektionsvermögen<br />
mindert, kann übermäßiges Training deinen Körper<br />
kaputtmachen. Du entwickelst Entzündungen, Gelenkschäden<br />
und eine schlechtere Performance im Bett – oft<br />
auch, weil du schlichtweg zu müde bist …<br />
BAD SLEEP<br />
Schlaf ist wichtig, weil dein Körper in der Nacht regeneriert<br />
und sowohl dein Herz-Kreislauf-System als auch dein<br />
zentrales Nervensystem sich von den Anstrengungen des<br />
Tages erholen. Beide sind essenziell für eine andauernde<br />
Erektion. Lies doch mal unser „Schlaf schön!“-Feature in<br />
Ausgabe #58 der Mate!*<br />
STRESS<br />
Ähnlich wie physische Faktoren kann deine mentale<br />
Gesundheit direkten Einfluss auf deine Libido und dein<br />
Erektionsvermögen nehmen. Männer, die unter besonders<br />
viel Stress zum Beispiel auf der Arbeit leiden oder<br />
depressive Gefühle hegen, sind häufiger von erektiler Dysfunktion<br />
betroffen als solche, die sorgenfrei und glücklich<br />
durchs Leben gehen. Auf Seite 38 dieser Ausgabe geben<br />
wir dir wertvolle Tipps, wie du deine mentale Gesundheit<br />
förderst. In Ausgabe #67 sagen wir dir außerdem, wie du<br />
noch besser relaxt.*<br />
ALCOHOL & DRUGS<br />
Alkohol und Drogen beeinträchtigen das Gehirn und dein<br />
zentrales Nervensystem und können so langfristig zum<br />
„Boner Killer“ werden.<br />
*Alle vergangenen Ausgaben können über die Mate-App, Pressreader, Yumpu, Media<br />
Carrier, Magzter oder Readly bezogen werden.<br />
51
SEXUALITÄT<br />
/<br />
BODY<br />
UP!<br />
Befolge diese Hinweise, um in Zukunft<br />
(wieder) deinen Mann zu stehen.<br />
• Gib das Rauchen auf!<br />
• Iss mehr Obst und Gemüse und weniger<br />
Fleisch! Auf Fast Food und Süßigkeiten<br />
verzichten.<br />
• Alkohol in Maßen genießen.<br />
• Trainiere regelmäßig!<br />
• Versuche dich in Meditations- und<br />
Achtsamkeitsübungen!<br />
• Hol dir deine tägliche Portion Vitamin D!<br />
Ein (kurzes) Sonnenbad kann die Laune<br />
und den Blutkreislauf verbessern.<br />
• Sorge für ausreichend Schlaf in der Nacht!<br />
Erlebst du eine langfristige Erektionsstörung, sprich mit deinem Arzt. Die meisten Fälle<br />
erektiler Dysfunktion sind behandelbar.<br />
52 <strong>II</strong> / <strong>24</strong> FOTOS: ASIERROMERO/FREEPIK.COM
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Von Potenzstörung bis Depression:<br />
Auf Testosteronmangel achten!<br />
Ein Testosteronmangel kann zu Potenzstörungen<br />
führen. Aber nicht nur! Es gibt auch<br />
zahlreiche andere Erkrankungen, die bei einem<br />
Mangel an dem „Männlichkeitshormon“ auftreten<br />
können.<br />
Leiden Männer unter einem Testosteronmangel, kann<br />
das zu zahlreichen Beschwerden führen, allen voran zu<br />
Potenzstörungen (Erektile Dysfunktion, ED) und Libidoverlust.<br />
Aber auch andere Symptome werden durch<br />
einen Testosteronmangel begünstigt: Hierzu zählen<br />
Antriebslosigkeit, Konzentrations- und Schlafstörungen,<br />
Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen,<br />
sowie die Entwicklung eines Diabetes Typ 2, Muskelabbau<br />
und Adipositas. In Deutschland ist rund jeder<br />
vierte Mann ab 60 Jahren betroffen. Aber Achtung,<br />
auch jüngere Männer können einen Testosteronmangel<br />
entwickeln.<br />
Ein Bluttest in der Arztpraxis gibt schnell und einfach<br />
Aufschluss darüber, ob ein Testosteronmangel vorliegt.<br />
Bei den genannten Beschwerden gilt also: Ab zum Arzt<br />
bzw. zur Ärztin!<br />
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Testosteron anzuwenden,<br />
z. B. als Gel, das die Patienten selbst täglich<br />
auf die Haut auftragen – oder als intramuskuläre<br />
Spritzen, die in der Arztpraxis verabreicht werden.<br />
Immer handelt es sich um rezeptpflichtige Medikamente,<br />
die nur ein Arzt bzw. eine Ärztin verschreiben<br />
kann. Ziel der Therapie ist es, den Testosteronspiegel zu<br />
normalisieren und die Symptome zu lindern. Einige Beschwerden<br />
können sich unter der Testosterontherapie<br />
bereits nach wenigen Wochen bessern oder komplett<br />
verschwinden – je nach Symptom dauert es aber auch<br />
mehrere Monate. Eine Testosterontherapie kann die<br />
Lebensqualität eines hypogonadalen Mannes deutlich<br />
erhöhen – und auch ernsthafte Spätfolgen wie z.B.<br />
Typ-2-Diabetes verhindern .<br />
Von Expertinnen und<br />
Experten entwickelt:<br />
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SEXUALITÄT<br />
/<br />
body<br />
Penisring<br />
Ein Schmuck mit Nutzen<br />
Die Anwendung des BACKUP Ringes der<br />
Firma medintim ist anders. Das Material<br />
erlaubt es, den Ring jederzeit auf das bereits<br />
erigierte Glied zu führen. Der Backupring<br />
kann daher jederzeit wieder entfernt<br />
werden und nicht erst nach Abschwellen der<br />
Erektion. Der Backup Ring hat eine breitere<br />
Auflage auf dem Penis als dünne Cockringe,<br />
die tiefer einschneiden. Das ist nicht nur angenehmer,<br />
sondern erzeugt auch den Vorteil,<br />
dass die Hoden etwas nach vorne „geführt“<br />
werden.<br />
Mindestens einer von zehn Männern hat gelegentlich<br />
Probleme, eine Erektion zu bekommen<br />
oder aufrechtzuerhalten. Wer darunter nur<br />
gelegentlich leidet und nicht zum Arzt gehen<br />
will, kann mit einem Cockring diesem Problem<br />
Abhilfe schaffen. Dieser wird, egal ob aus Kunststoff,<br />
Leder oder Metall im „schlaffen Zustand“<br />
übergestreift. Zunächst werden die Hoden und<br />
dann das schlaffe Glied in den Ring geführt. Mit<br />
der Erektion schwillt das Volumen des Penis<br />
auch am Schaftende an. Nun tritt die Wirkung<br />
ein: der Ring drückt von unten auf den Penisboden<br />
im Übergang zum Körper und reduziert den<br />
Blutrückfluss zum Körper. Folge: die Erektion<br />
wird kräftiger und hält länger an, auch nach<br />
dem „Kommen“. Zum Entfernen muss erst die<br />
Erektion wieder weg sein. Sonst geht es nicht,<br />
den Penis und die Hoden wieder herauszuziehen.<br />
Ein „Performanz Effekt“, der gut ankommt.<br />
Ein Cockring ist also mehr als Schmuck, sondern<br />
hilft direkt am Penisboden die Erektion<br />
zu verbessern.<br />
Ein flexibles Material ist auf jeden Fall zu<br />
bevorzugen, weil der Ring im Ernstfall ohne<br />
Schwierigkeiten mittels Durchschneidens<br />
entfernt werden kann. Cockringe aus Metall<br />
können den Penis abschnüren und schädigen<br />
– also besser nicht benutzen! Die Idee<br />
des Penisrings ist bereits sehr alt. So sind<br />
historische Varianten aus Jade, Elfenbein<br />
oder Tierhäuten bekannt. Leider wird er von<br />
den Krankenkassen nicht übernommen.<br />
Zu bestellen bei www.medintim.de<br />
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54<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
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eine HIV-Therapie, die das auch ist.<br />
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über deine Möglichkeiten.<br />
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SEXUALITÄT<br />
/<br />
body<br />
Die Prostata<br />
Eine Betrachtung (nicht nur)<br />
Die Prostata<br />
ist ein zentraler Bestandteil des<br />
männlichen Genitalsystems. Oft<br />
wird sie als der "G-Punkt des<br />
Mannes" bezeichnet, denn neben<br />
ihrer Funktion bei der Produktion<br />
von Samenflüssigkeit kann sie<br />
auch als erogene Zone gelten. In<br />
diesem Artikel werden wir uns<br />
zunächst mit den medizinischen<br />
Aspekten einer Prostatamassage<br />
bei Untersuchung oder Therapie<br />
beschäftigen. Darüber hinaus<br />
kann eine Prostatamassage aber<br />
auch eine aufregende sexuelle<br />
Erfahrung sein.<br />
FOTO: YANALYA/FREEPIK.COM<br />
56<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
massage<br />
aus medizinischer Sicht<br />
DIE LAGE DER PROSTATA<br />
Die Prostata ist ein kleines, walnussförmiges<br />
Organ, das sich im männlichen<br />
Beckenraum befindet. Genauer gesagt<br />
liegt sie unterhalb der Harnblase und auf<br />
dem Beckenboden. Dabei umgibt sie die<br />
Harnröhre, die den Urin aus der Blase<br />
transportiert. Die Position der Prostata ermöglicht<br />
es der Ärztin oder dem Arzt, dass<br />
sie sowohl von außen über den Enddarm<br />
als auch von innen durch die Harnröhre<br />
erreicht werden kann.<br />
DIE FUNKTIONEN DER<br />
PROSTATA<br />
GRAFIK: BRGFX/FREEPIK.COM<br />
Die Prostata hat mehrere wichtige Funktionen<br />
im männlichen Körper. Ihre Hauptaufgabe<br />
besteht darin, Prostatasekret<br />
zu produzieren, das einen Großteil der<br />
Samenflüssigkeit ausmacht. Dieses Sekret<br />
enthält Enzyme und Nährstoffe, die den<br />
Spermien während ihrer Reise durch die<br />
weiblichen Fortpflanzungsorgane helfen<br />
und die Lebensfähigkeit der Spermien<br />
fördern. Während einer Ejakulation steuert<br />
die Prostata den Fluss der Samenflüssigkeit<br />
aus den Samenbläschen und den Nebenhoden.<br />
Durch Muskelkontraktionen während<br />
der Ejakulation hilft sie dabei, den Samen<br />
aus der Harnröhre herauszuschleudern.<br />
Aufgrund ihrer Position um die Harnröhre<br />
herum kann die Prostata den Harnfluss beeinträchtigen.<br />
Bei einer Vergrößerung der<br />
Prostata, wie sie im Alter häufig vorkommt,<br />
kann dies zu Harnproblemen führen, da<br />
die Harnröhre eingeengt wird.<br />
DAS PROSTATASEKRET<br />
Das Prostatasekret besteht aus einer<br />
klaren, dünnflüssigen Flüssigkeit, die<br />
verschiedene Komponenten enthält. Dazu<br />
gehören Enzyme, Proteine, Elektrolyte<br />
und zelluläre Bestandteile. Ein wichtiger<br />
Bestandteil ist das Enzym PSA (Prostataspezifisches<br />
Antigen), das dazu dient, das<br />
Sperma zu verflüssigen und die Spermienmobilität<br />
zu erhöhen. Diese Verflüssigung<br />
ist notwendig, damit die Spermien in<br />
Richtung Eizelle losschwimmen können.<br />
Das Prostatasekret trägt auch zur Neutralisierung<br />
des pH-Wertes bei, damit die<br />
Spermien im sauren Milieu der weiblichen<br />
Scheide überleben können. Die Prostata<br />
leistet eine erstaunliche Arbeit, da sie im<br />
Durchschnitt etwa 7000 Ejakulationen mit<br />
jeweils etwa 5 ml Sekret im Laufe eines<br />
männlichen Lebens produziert. Dies entspricht<br />
einer Lebensleistung von etwa 35<br />
Litern Prostatasekret.<br />
57
SEXUALITÄT<br />
/<br />
body<br />
DIE PROSTATAMASSAGE<br />
UNTER SEXUELLEN<br />
ASPEKTEN<br />
Die Prostatamassage ist eine intime Praktik,<br />
die in vielen Partnerschaften als sinnlicher<br />
Akt genossen wird. Sie kann sowohl<br />
dem Empfänger als auch dem Gebenden<br />
erotische Freuden bereiten und eine tiefere<br />
Bindung zwischen den Partnern schaffen.<br />
DER G-PUNKT DES<br />
MANNES<br />
Die Prostata wird oft als der "G-Punkt des<br />
Mannes" bezeichnet. Sie ist von einer<br />
festen Kapsel umgeben und gut mit Nerven<br />
versorgt. Als erogene Zone kann sie bei<br />
sexueller Stimulation eine starke erotische<br />
Reaktion hervorrufen. Die Prostatamassage<br />
ermöglicht so eine gezielte, sinnliche<br />
Stimulation dieses empfindlichen Organs,<br />
was zu starken Lustgefühlen und intensiven<br />
Höhepunkten führen kann. In einer<br />
Beziehung kann die Prostatamassage ein<br />
Weg sein, die Intimität zu vertiefen. Viele<br />
Paare erkunden gemeinsam neue Wege der<br />
Erotik und finden in der Prostatamassage<br />
eine Bereicherung für ihr Liebesleben.<br />
Bevor die Prostatamassage jedoch in die<br />
erotische Beziehung mit einbezogen wird,<br />
ist es wichtig, die Wünsche, Grenzen und<br />
Vorlieben mit der Partnerin oder dem<br />
Partner zu besprechen. Die Zustimmung<br />
und das Einvernehmen beider Partner<br />
sind von entscheidender Bedeutung.<br />
Eine offene und ehrliche Kommunikation<br />
fördert das Vertrauen und die Intimität in<br />
der Partnerschaft. Schließlich sollten sich<br />
beide Partner wohlfühlen und die Praktik<br />
als sinnlich und erotisch empfinden.<br />
WAS IST ZU BEACHTEN?<br />
Wenn ihr selbst eine Prostatamassage<br />
durchführen oder von eurer Partnerin oder<br />
eurem Partner erhalten möchtet, ist dies<br />
in der Regel sicher. Es ist jedoch wichtig,<br />
einige Hinweise zu beachten.<br />
Schafft eine entspannte Atmosphäre, um<br />
Schmerzen zu vermeiden, da Verspannungen<br />
zu unangenehmen Empfindungen führen<br />
können. Ein warmes Bad vorher kann<br />
helfen. Der massierende Partner sollte<br />
kurze Fingernägel haben, um Verletzungen<br />
zu vermeiden. Einmalhandschuhe sowie<br />
reichlich Gleitcreme sind hilfreich.<br />
Sobald der Finger etwa zur Hälfte in den<br />
Anus eingeführt ist, kann die Prostata<br />
als Erhebung auf der Vorderwand des<br />
Enddarms ertastet und nach Belieben mit<br />
sanften Bewegungen massiert werden.<br />
Eine gründliche Hygiene ist wichtig, um<br />
keine Darmbakterien während des weiteren<br />
Geschlechtsverkehrs zu verbreiten. Es<br />
gibt eine Vielzahl von Lovetoys, die speziell<br />
für die einfache Stimulation der Prostata<br />
designt wurden. Oberstes Gebot muss dabei<br />
immer sein, das Risiko von Infektionen<br />
oder Verletzungen zu minimieren.<br />
FAZIT<br />
Die Prostatamassage kann eine aufregende<br />
neue Art der Stimulation für Männer<br />
und außerdem eine sinnliche Bereicherung<br />
für Paare sein, die neue Wege der<br />
Intimität und Lust erkunden möchten.<br />
Denkt daran, dass eine offene Kommunikation<br />
sowie maximale Sicherheit und<br />
Hygiene wichtige Aspekte sind, die bei der<br />
Prostatamassage berücksichtigt werden<br />
sollten. Eine einfühlsame und respektvolle<br />
Herangehensweise an diese Praktik<br />
trägt dazu bei, das sexuelle Vergnügen<br />
und die Bindung zwischen den Partnern<br />
zu vertiefen.<br />
Dieser Text ist in Kooperation mit dem Sex-<br />
Toy-Hersteller EIS.de entstanden.<br />
EIS ist mit über 8,5 Millionen Kunden der<br />
führende deutsche Onlineshop für intime<br />
Lifestyle-Produkte. Gegründet 2006 in Bielefeld,<br />
richtet sich das kunterbunte Sortiment<br />
an Frauen, Männer und Paare, die ihre<br />
Sexualität und Leidenschaft bewusst leben,<br />
lieben und spielerisch genießen.<br />
58<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
NX-DE-HVU-ADVT-230001 – April 20<strong>24</strong><br />
ich weiß, wo<br />
ich mich über<br />
hiv-therapien<br />
informiere.<br />
wissen fürs leben<br />
findest du hier!<br />
Mach dich schlau - mit<br />
der digitalen HIV-Broschüre<br />
59
SEXUALITÄT<br />
/<br />
WELLBEING<br />
60<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
61<br />
FOTO: LIFEFORSTOCK/FREEPIK.COM
WELLBEING<br />
/<br />
mental health<br />
Detox<br />
ein Selbsttest<br />
Entgiftungskuren, Detox-Programme<br />
und Entschlackungstechniken sind so<br />
angesagt wie nie. Ingwerteewoche, Saft<br />
statt Schinken, Fasten, fasten, fasten –<br />
wir wollten wissen, was es auf sich hat<br />
mit Detox und Co und testeten für eine<br />
Woche die Saft-Kur eines bekannten<br />
deutschen Anbieters. In der Regel wird<br />
bei diesen Kuren für eine Woche auf<br />
feste Nahrung verzichtet. Stattdessen<br />
versorgen Säfte und Suppen den Körper<br />
mit den notwendigen Nährstoffen.<br />
(Andere Kuren bieten eine Kombination<br />
aus Säften und veganen Gerichten an.)<br />
Genussmittel wie Kaffee, Zigaretten<br />
oder Alkohol sollten zumindest stark<br />
eingeschränkt werden. Wie wir die Kur<br />
erlebt haben und was sie uns gebracht<br />
hat, sagen wir dir hier.<br />
Text: Felix Just<br />
FOTO: RACOOL_STUDIO/FREEPIK.COM<br />
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
62 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>
TAG 1<br />
Jeden Dienstag gehe ich in aller Herrgottsfrühe<br />
schwimmen. Dann ist der Verkehr<br />
in Berlin noch in den Morgenschlappen<br />
und ich muss mir die Halle lediglich mit<br />
ein paar Senioren teilen. Zurück zu Hause<br />
freue ich mich auf meine erste Lieferung.<br />
Anders als die meisten Menschen<br />
habe ich nach dem Schwimmen keinen<br />
besonders großen Hunger und es fällt<br />
mir nicht schwer, einen Bogen um den<br />
Kühlschrank zu machen. Das Paket ist da.<br />
Es ist größer, als ich erwartet hatte. In der<br />
weißen Kunststoffkiste befinden sich zwei<br />
Dutzen Flaschen, eine kleine Dose mit Tee<br />
und ein Fläschchen Ingwer-Essenz. Dem<br />
Paket liegen außerdem Strohhalme und<br />
drei Menüpläne für die kommenden drei<br />
Tage bei. Ich bin gespannt auf mein erstes<br />
Detox-Frühstück. Es schmeckt: gesund.<br />
Das Frühstück aus der Flasche ist dickflüssig<br />
und macht satt.<br />
Den Rest des Tages führe ich mir die Säfte<br />
zu Gemüte. Bis auf das Chlorophyll Water<br />
schmecken sie alle gut. Am Abend gibt es<br />
noch ein proteinreiches Gurkengetränk.<br />
Hunger habe ich, aber wer will schon am<br />
ersten Tag aufgeben? Ich fühle mich fit,<br />
habe aber leichte Kopfschmerzen.<br />
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
TAG 3<br />
Der Kopfschmerz ist weg. Ich führe ihn<br />
auf den plötzlichen Koffeinmangel zurück.<br />
Den gestrigen Tag habe ich gut überstanden.<br />
Die wahre Prüfung erwartet mich<br />
heute. Zweimal in der Woche treffe ich<br />
mich mit Freunden zum Lunch. Dann gibt<br />
es Sushi. Heute muss ich allerdings zusehen,<br />
wie die Maki-Rollen nacheinander<br />
vom Teller in den Mägen meiner Begleitung<br />
verschwinden. So langsam bekomme<br />
ich wirklich Appetit. Dabei esse ich nie<br />
besonders viel. Ich achte nicht darauf, was<br />
ich esse, aber Heißhunger und Appetit kenne<br />
ich kaum. Ich habe sogar schon die eine<br />
oder andere Entgiftungskur hinter mir. Allerdings<br />
habe ich mir dabei durchaus auch<br />
mal ein Fischfilet oder einen Salat gegönnt.<br />
Auf Alkohol habe ich dann weitestgehend<br />
verzichtet und meinen Nikotinkonsum<br />
stark eingeschränkt. Redakteure trinken<br />
mindestens genauso gern wie Ärzte. Ich<br />
vielleicht noch lieber. Dieses Mal will ich<br />
alles richtig machen, lasse den Wein im<br />
Kühlschrank und diszipliniere mich auf<br />
drei Zigaretten am Tag herunter. Vielleicht<br />
ist es die Kombination aus Flüssignahrung<br />
und Nikotinmangel, die es mir dieses Mal<br />
so schwer macht? Vielleicht der völlige Verzicht<br />
auf Kaffee und Tee?<br />
FOTO: AZERBAIJAN_STOCKERS/FREEPIK.COM<br />
63
WELLBEING<br />
/<br />
mental health<br />
TAG 5<br />
Schwer? Überraschend leicht fühle ich<br />
mich nach fünf Tagen Flüssignahrung.<br />
Nach einem besonders schweren Tag 4 bin<br />
ich zwar etwas wackelig auf den Beinen,<br />
aber sowohl Hunger als auch Kopfschmerzen<br />
sind völlig verschwunden, und die<br />
ersten positiven Effekte treten ein: Meine<br />
Haut scheint verändert, glatter und mein<br />
Gesicht wirkt insgesamt viel frischer. Dem<br />
Rest meines Körpers scheint die Kur auch<br />
zu bekommen. Muskelpartien treten stärker<br />
heraus, und wo zuvor vielleicht noch<br />
ein wenig Bauch zu sehen war, erstreckt<br />
sich nun eine flache Ebene, die man schon<br />
fast als Sixpack bezeichnen kann. Das<br />
Chlorophyll Water bekomme weiter nur<br />
unter Protest meiner Geschmacksnerven<br />
herunter. Schlimmer noch: Als Nebeneffekt<br />
der Detox-Delight-Kur ist mein olfaktorischer<br />
Sinne geschärft. Ich rieche auf<br />
der Straße nicht nur die Mittagsmenüs der<br />
halben Stadt, ich schmecke meinen grünen<br />
Widersacher noch intensiver.<br />
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
TAG 7<br />
Es ist der letzte Tag meiner Kur, und<br />
allen Widrigkeiten zum Trotz sollten jene<br />
Freunde recht behalten, die schon einmal<br />
gedetoxt haben. Wollte ich an Tag 3 schon<br />
alles hinschmeißen, habe ich nun das<br />
Gefühl, ich könnte mich auf unbestimmte<br />
Zeit weiter von Protein- und Fruchtdrinks<br />
ernähren. So eine Detox-Kur braucht<br />
Disziplin und Willensstärke und ist sicher<br />
nicht für jeden. Fakt ist auch, dass eine<br />
solche Kur – vor allem in den ersten drei<br />
Tagen – kein Vergnügen ist. Es ist schwer,<br />
ohne Kaffee über den Tag zu kommen. Es<br />
ist unheimlich schwer, in geselliger Runde<br />
auf Alkohol zu verzichten. Es macht keinen<br />
Spaß, Saft zu trinken, wenn alle anderen<br />
es sich bei Schnitzel und Steak schmecken<br />
lassen. Aber: Wer detoxt, gewinnt eine völlig<br />
neue Einstellung zum Essen. Tage nach<br />
meiner Kur habe ich weder Pizza noch<br />
Döner auf dem Teller gehabt und werde<br />
wohl auch in Zukunft auf Fast Food völlig<br />
verzichten. Meinen Alkoholkonsum habe<br />
ich weiter reguliert. Rauchen will ich nur<br />
noch am Abend. Chlorophyll Water trinke<br />
ich noch immer nicht.<br />
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
64 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>
WARUM DETOXEN?<br />
Wir nehmen im Alltag mitunter Produkte<br />
zu uns, die eigentlich verboten gehören.<br />
Da greifen wir schon mal zu gepressten<br />
Fleischresten, die uns abgepackt im Supermarkt<br />
als Frikadellen verkauft werden. Wir<br />
lassen uns von Appetit und Stress zu Chips<br />
und Schokolade in der Mittagspause überreden.<br />
Pizza, Konservierungsstoffe, Fett –<br />
wer viel arbeitet, ist mitunter gezwungen,<br />
zu Fast Food und Süßigkeiten zu greifen.<br />
Ist er das? Natürlich nicht, aber genau<br />
da kann ein Detox-Kur wahre Wunder<br />
bewirken. Wir setzen uns bewusster mit<br />
dem Thema Ernährung auseinander. Wir<br />
nehmen uns für eine Woche oder länger<br />
vor, uns gesund zu ernähren. Wir setzen<br />
uns ein Ziel. Selbst wer keine volle Kur<br />
durchhält, weil der Hunger zu stark oder<br />
die Nerven zu schwach sind, wird für einen<br />
Moment und im besten Fall dauerhaft<br />
sensibilisiert für das, was sich da so täglich<br />
auf dem Teller tummelt.<br />
Ansonsten ist so eine Detox-Kur ganz wunderbar<br />
für Verdauung und Stoffwechsel.<br />
Unser Körper kann nur begrenzt Giftstoffe<br />
aus Nahrung und Umwelt bewältigen. Eine<br />
Kur wie die von Detox Delight gibt dem<br />
Körper Zeit, sich zu erholen und Schadstoffe<br />
auszustoßen.<br />
INTEGRATION IN<br />
DEN ALLTAG<br />
Eine Entgiftungskur lässt sich unproblematisch<br />
in den Alltag integrieren. Auch Workaholics<br />
und Dauergestresste können sich<br />
mit etwas Disziplin an eine so drastische<br />
Umstellung der Ernährung schnell gewöhnen.<br />
Es empfiehlt sich allerdings, schon<br />
im Voraus weniger zu essen, und zwei bis<br />
drei Tage vor dem Detoxen sollte bereits<br />
eine Entlastung des Körpers stattfinden.<br />
Gemüse, Obst und Suppen sind eine gute<br />
Alternative zu Fleisch, Kartoffeln und Brot.<br />
Auf Kaffee, Tee und Alkohol sollte soweit<br />
möglich verzichtet werden, da diese<br />
Getränke den Detox-Prozess ungemein<br />
stören. Der Körper verwendet während<br />
der Entschlackung viel Energie darauf<br />
Giftstoffe auszuscheiden und sollte nicht<br />
unnötig belastet werden. Bei gemeinsamen<br />
Abendessen mit Freunden und anderen<br />
gesellschaftlichen Verpflichtungen gilt es<br />
stark zu bleiben und sich die Säfte der Kur<br />
mitzubringen.<br />
BEKOMME ICH<br />
GENÜGEND PROTEINE?<br />
Für jeden, der regelmäßig Sport treibt,<br />
durchaus eine berechtigte und nicht unwesentliche<br />
Frage. In den morgendlichen<br />
Breakfast-Drinks und den Molkedrinks am<br />
Abend sind ausreichend Proteine enthalten.<br />
Wer sich keine Gewichtsreduktion<br />
zum Ziel gesetzt hat, muss auch nicht<br />
fürchten, die in monatelanger Schweißarbeit<br />
erkämpfte Muskelmasse wieder zu<br />
verlieren. Im Normalfall purzelt etwa ein<br />
halbes bis ein Kilo pro Detox-Tag.<br />
Von Leistungssport und extrem belastender<br />
körperlicher Anstrengung sollte während<br />
der Detox-Kur abgesehen werden. Es<br />
empfehlen sich sanfte Übungen wie Yoga,<br />
Pilates, Walken oder Schwimmen.<br />
FOTO: RACOOL_STUDIO/FREEPIK.COM<br />
65
WELLBEING/ mental health<br />
Text: Felix Just<br />
NATURAL<br />
ENERGIZER<br />
MUNTERMACHER AUS DEM SCHOSSE<br />
DER NATUR<br />
FOTOS: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
Wenn Kaffee und Tee ihrem Zweck<br />
nicht mehr zur Gänze erfüllen und die<br />
Trägheit der Motivation davonläuft,<br />
greifen viele gerne zum Gummibärentrank<br />
aus dem österreichischen<br />
Fuschl am See. Ein anderer setzt auf<br />
Club-Mate, der fälschlicherweise oft<br />
als gesündere Alternative zum roten<br />
Bullen dargestellt wird, dabei aber<br />
immer noch halb so viel Zucker pro<br />
100 Milliliter enthält wie die Konkurrenz<br />
mit Hang zum Extremsportsponsoring.<br />
Ein wieder anderer setzt<br />
bei Ermüdungserscheinungen auf<br />
literweise Cola. Was ein zuverlässiges<br />
Lösungsmittel für angebrannte<br />
Pfannenböden ist, wird doch auch als<br />
Muntermacher etwas taugen! Genau<br />
wie Red Bull und Club-Mate enthält<br />
die reguläre Coca Cola aber mehr<br />
raffinierten Zucker, als Ernährungsexperten<br />
und der Strandfigur lieb<br />
ist. Dabei gibt es nahezu unendlich<br />
viele natürliche Energizer. Manche<br />
sind sogar doppelt effektiv und regen<br />
nicht nur den Geist, sondern auch die<br />
Libido an – Äpfel zum Beispiel oder<br />
Maca; die neue alte Wunderwurzel<br />
aus Südamerika.<br />
66<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
MACA<br />
Die Erfolgsgeschichte der Maca-Pflanze<br />
begann bereits vor tausenden von Jahren.<br />
Die Ureinwohner Perus machten sich die<br />
stärkende Wirkung der Pflanzenwurzel<br />
zunutze und verarbeiteten sie zu Brei oder<br />
backten die Knolle im Ganzen. Die Spanier<br />
stellten das nahrhafte Gewächs im 16. Jahrhundert<br />
erstmals der westlichen Welt vor.<br />
Maca wächst in Höhen von über 4.000 Metern<br />
in felsigem Boden. Um überleben zu<br />
können, saugt die Wurzel die Mineralvorkommen<br />
seiner Umgebung auf und gibt sie<br />
schließlich an seine Konsumenten weiter.<br />
Außerdem enthält Maca einen hohen Anteil<br />
an Protein und Aminosäuren, mehr als<br />
beispielsweise Kartoffeln. Maca ist reich<br />
an Vitamin C, Vitamin A, Vitamin D3, Vitamin<br />
B1, B2 und B12. Heute ist die Pflanze<br />
vor allem wegen der Potenzsteigerung<br />
beliebt, die ihr nachgesagt wird. In Studien<br />
weltweit gaben Probanden an, nach einer<br />
meist zwei- bis dreimonatigen Maca-Kur<br />
ein gesteigertes sexuelles Verlangen zu verspüren<br />
und darüber hinaus im Bett mehr<br />
Standhaftigkeit zu erleben. Die Superwurzel<br />
ist in Kapsel- und Pulverform in<br />
Reformhäusern erhältlich. Die gemahlene<br />
Variante schmeckt leicht nussig und ein<br />
wenig wie Malzbier und kann zum Beispiel<br />
Joghurt oder Saft beigefügt werden.<br />
ACAI<br />
Acai – die Beauty-Beere. Aufgrund ihrer<br />
hohen Konzentration an Antioxidantien,<br />
Amino- und Omega-3-Fettsäuren wird der<br />
Beere nachgesagt, den Alterungsprozess<br />
zu verlangsamen und unseren Körper<br />
vor schädlichen äußeren Einflüssen zu<br />
schützen. Antioxidantien sind verantwortlich<br />
für die Dezimierung freier Radikaler<br />
im Körper und den Schutz unserer Zellen.<br />
Aminosäuren lassen Haut, Haar und Nägel<br />
gesund aussehen, Omega-3-Fettsäuren<br />
verlangsamen den natürlichen Alterungsprozess<br />
unserer Zellen. Weiterhin enthält<br />
die weintraubengroße Beere verhältnismäßig<br />
viel Protein und Ballaststoffe, die<br />
eine geregelte Verdauung motivieren.<br />
Dass Acai-Beeren schlank machen, wie es<br />
oft behauptet wird, konnte bislang nicht<br />
belegt werden. Eine energiesteigernde und<br />
gemäßigte Anti-Aging-Wirkung wurde in<br />
Studien allerdings bereits bewiesen. Die<br />
Beere der Kohlpalme wird im Amazonasgebiet<br />
noch von Hand gelesen und von den<br />
Indianerstämmen seit Jahrhunderten als<br />
Nahrungsergänzung genossen. Hierzulande<br />
wird die Beere wie Maca und die<br />
meisten Reformprodukte in Pulver- oder<br />
Kapselform angeboten.<br />
CHIA<br />
Run, Baby, Run! Die Chia-Samen aus<br />
Mexiko können, in Wasser getränkt, ihr<br />
Eigengewicht bis zu zwölf Mal in Flüssigkeit<br />
aufnehmen und bilden während dieses<br />
Prozesses eine gelatineartige Masse. Ein<br />
echter Wasserspeicher also, der gerade bei<br />
Langstrecken den Körper zuverlässig mit<br />
Flüssigkeit versorgt. Im Magen angekommen,<br />
bildet die Masse außerdem eine Art<br />
Schutzhaut, die Kohlenhydrate und die<br />
Verdauungsenzyme des Magens voneinander<br />
trennt. So kann der Läufer größere Distanzen<br />
bewältigen, bevor er wieder Zucker<br />
zu sich nehmen muss. Es war der US-Autor<br />
Chris McDougall, der der Welt 2009 in<br />
„Born to Run“ von der Wunderwirkung der<br />
Chia-Samen berichtete. Das Aufquellen im<br />
Magen sorgt zudem für ein Sättigungsgefühl,<br />
das hilfreich sein kann bei dem Ziel,<br />
Gewicht zu verlieren. Chia enthält mit rund<br />
21 Gramm pro 100 Gramm mehr Protein als<br />
zum Beispiel Eier und ist reich an Kalzium,<br />
Antioxidantien und Magnesium. Letzteres<br />
beugt Muskelentzündungen vor und wirkt<br />
als Treibstoff für Herz und Gehirn.<br />
67
WELLBEING<br />
/<br />
mental health<br />
NATURHEIL-<br />
MITTEL<br />
Wie wirksam ist die Wunderwurzel<br />
Ginseng wirklich?<br />
Die asiatische Wurzel Ginseng gilt als Allheilmittel. Sie<br />
soll das Immunsystem stärken, bei geistiger und körperlicher<br />
Beanspruchung helfen und sogar potenzsteigernd<br />
sein. Doch was davon stimmt wirklich?<br />
Die einen schwören auf Naturheilmittel,<br />
die anderen halten es für Humbug. Das gilt<br />
auch für Ginseng. Allerdings handelt es<br />
sich hierbei um eine Wurzel, die bereits vor<br />
Jahrtausenden in der fernöstlichen Medizin<br />
Verwendung fand. Zeitweise war Ginseng<br />
wertvoller als Gold. Der Grund dafür liegt<br />
in der jahrelangen Reifezeit. So benötigt<br />
eine hochwertige Pflanze mindestens sechs<br />
Jahre, um ihre Wirkstoffe optimal zu entfalten.<br />
Generell gilt: Je älter die Ginseng-Wurzel,<br />
desto stärker soll die Wirkung sein und<br />
umso höher auch der Preis.<br />
Man unterscheidet zwischen dem koreanischen<br />
Ginseng (Panax Ginseng C. A.<br />
68 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>
Text: Martin Lewicki<br />
Wunderwurzel wird sie mittlerweile auch<br />
auf Plantagen angebaut, die vorrangig im<br />
asiatischen Raum zu finden sind und aufwendig<br />
beschattet werden müssen. Obwohl<br />
noch selten, wird auch in Deutschland<br />
Ginseng kultiviert.<br />
FOTO: BENCAOQUAN_UNSPLASH.COM<br />
MEYER), dem sibirischen Ginseng, dem<br />
chinesischen Ginseng und dem amerikanischen<br />
Ginseng. Die beste Wirkung wird<br />
dem koreanischen Panax Ginseng nachgesagt.<br />
Alle Sorten sind lichtempfindlich,<br />
weshalb sie meistens in schattigen und<br />
feuchten Wäldern sowie Gebirgsregionen<br />
wachsen. Durch die starke Popularität der<br />
Die Wurzel wächst nicht nur sehr langsam,<br />
sie entzieht dem Boden auch viele wertvolle<br />
Nährstoffe. So muss sich der Boden nach<br />
der Ernte etwa zehn Jahre lang erholen,<br />
bevor an gleicher Stelle wieder Ginseng<br />
angebaut werden kann. Das erklärt den<br />
immer noch recht hohen Preis für hochwertige<br />
Ginseng-Wurzeln.<br />
AUF DIE GINSENOSIDE<br />
KOMMT ES AN<br />
Die Wurzel enthält sogenannte Ginsenoside.<br />
Das sind jene speziellen Inhaltsstoffe,<br />
die eine positive Wirkung auf Menschen<br />
haben sollen. Viele von ihnen wurden<br />
bereits wissenschaftlich erforscht. Dabei<br />
haben sie teilweise eine gegensätzliche<br />
Wirkung. So erhöht beispielsweise ein<br />
Ginsenosid den Blutdruck und wirkt leistungsfördernd,<br />
während ein anderes den<br />
Blutdruck senkt und entspannend wirkt.<br />
Damit erklärt sich zum Teil das breite<br />
Anwendungsspektrum von Ginseng. Es<br />
wird nicht nur bei Abgeschlagenheit und<br />
Müdigkeit empfohlen, sondern auch bei<br />
Angespanntheit und innerer Unruhe.<br />
69
WELLBEING<br />
/<br />
mental health<br />
Je älter die Wurzeln sind, desto höher ihr<br />
Gehalt an Ginsenosiden. Mindestens 1,5<br />
Prozent Ginsenoside sollte das Präparat<br />
enthalten, um seine Wirkung voll entfalten<br />
zu können. Prinzipiell gilt: Je höher<br />
der Anteil, desto besser der Wirkungsgrad.<br />
Unabhängig davon braucht Ginseng<br />
eine gewisse Zeit, um seine Wirkung zu<br />
entfalten. Deswegen sollte man es über<br />
mehrere Wochen bis hin zu drei Monaten<br />
einnehmen. Im Allgemeinen soll Ginseng<br />
harmonisierend wirken, indem es den<br />
Organismus ins Gleichgewicht bringt.<br />
Somit ist eine Wirkung meistens nur dann<br />
zu spüren, wenn ein Defizit vorhanden ist,<br />
also bei einem Leistungsabfall, bei Müdigkeit<br />
sowie Potenzproblemen. Bei gesunden<br />
Menschen ist hingegen ein positiver<br />
Effekt weniger gut wahrnehmbar.<br />
GINSENG IST EINES DER<br />
AM MEISTEN UNTE-<br />
SUCHTEN ARZNEIMITTEL<br />
Mittlerweile gibt es unzählige Studien zu<br />
Ginseng und seiner Wirkung. Es gilt als<br />
eines der am meisten untersuchten Arzneimittel.<br />
So wurde in einer Untersuchung<br />
aus dem Jahr 2001 in der Fachzeitschrift<br />
„International Immunopharmacology“<br />
gezeigt, dass die Beigabe von Ginseng<br />
zusätzlich zu einem HIV-Medikament, bei<br />
einigen HIV-Infizierten dabei half, das<br />
Immunsystem zu stärken und vor Resistenzen<br />
gegen das verabreichte Medikament<br />
zu schützen. Allerdings handelte es sich<br />
hier um eine relativ kleine Gruppe von<br />
insgesamt 18 Probanden, die in die Studie<br />
eingeschlossen wurden.<br />
In dem „Journal of Urology“ wurde 2002<br />
von einer Studie mit Patienten berichtet,<br />
die an erektiler Dysfunktion litten. Ein Teil<br />
der Probanden erhielt drei Mal täglich über<br />
mehrere Wochen 900 mg Ginseng verabreicht,<br />
der andere Teil ein Placebo. Laut<br />
den Forschern berichteten 60 Prozent der<br />
Ginseng-Konsumenten - und damit doppelt<br />
so viele wie in der Placebogruppe - von<br />
einer positiven Wirkung auf die Libido.<br />
Im Jahr 2012 stellte die Mayo-Klinik aus<br />
den USA eine Studie mit 340 Krebspatienten<br />
vor, die an dem krebsbedingten Fatigue-Syndrom<br />
litten. Laut den Forschern<br />
betrifft das etwa 90 Prozent der Krebspatienten,<br />
die sich einer Chemotherapie<br />
unterziehen und währenddessen oder<br />
danach an dieser Art der starken Müdigkeit<br />
und Antriebslosigkeit leiden. Ein Teil der<br />
340 Probanden erhielt mehrere wochenlang<br />
ein Präparat mit 2.000 mg Ginseng,<br />
während ein anderer Teil ein Placebo<br />
bekam. „Nach acht Wochen haben wir eine<br />
20-Punkte-Verbesserung der Müdigkeit bei<br />
Krebspatienten festgestellt, die auf einer<br />
standardisierten 100-Punkte-Ermüdungsskala<br />
gemessen wurde“, sagte eine der<br />
verantwortlichen Forscherinnen Dr. Debra<br />
L. Barton. Nebenwirkungen seien keine<br />
festgestellt worden.<br />
"Wenn wir den Körper während einer Therapie mithilfe von<br />
Ginseng besser unterstützen, können wir womöglich die<br />
schwere Langzeitermüdung verhindern“,<br />
konstatierte Dr. Barton.<br />
70<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
FOTO: DROBOTDEAN_FREEPIK.COM<br />
GINSENG TAUGT ALS NATÜRLICHER<br />
ENERGIEBOOSTER<br />
Das Problem mit Ginseng-Studien ist, dass<br />
oft unterschiedliche Wurzel-Arten verwendet<br />
werden und somit auch der Ginsenosid-Anteil<br />
stark schwankt. Dennoch gibt es viele<br />
Hinweise darauf, dass Extrakte insbesondere<br />
aus der Spezies Panax Ginseng C. A. MEYER<br />
als natürlicher Energiebooster funktionieren.<br />
Sie stärken das Immunsystem, wirken<br />
aktivierend und leistungsfördernd bei chronischer<br />
Müdigkeit und wirken sich positiv<br />
bei verminderter Libido aus. Selbst kognitive<br />
Fähigkeiten wie die Gedächtnisleistung können<br />
durch Ginseng verbessert werden.<br />
Experten empfehlen eine Ginsenosid-<br />
Tagesmindestmenge von zehn Milligramm.<br />
Das entspricht etwa zwei Gramm Ginseng<br />
täglich, die mindestens 1,5 Prozent<br />
Ginsenoside enthalten sollten. Je nach<br />
Vorliebe kann der Wirkstoff in Form von<br />
Tee, Extrakt oder Arzneimittel eingenommen<br />
werden. Die Anwendungsdauer kann<br />
von wenigen Tagen bis zu drei Monaten<br />
betragen. Danach wird zu einer zwei- bis<br />
dreimonatigen Pause geraten, da die<br />
Wirkung oft mehrere Wochen nach dem<br />
Absetzen anhält.<br />
71
WELLBEING/ beauty<br />
Text: Felix Just<br />
THE POWER<br />
OF GREEN<br />
DER SIEGESZUG DES CBD-ÖLS UND OB ES HÄLT,<br />
WAS ES VERSPRICHT<br />
Cannabidiol oder CBD<br />
steckt mittlerweile in allen<br />
möglichen Nahrungsmitteln<br />
und Getränken: in Kaugummis,<br />
in Gummibärchen, sogar in<br />
Hamburgern! Selbst Getränkeriese<br />
Coca Cola hatte bereits<br />
mit der Idee gespielt, ein<br />
CBD-Produkt auf den Markt<br />
zu bringen, um sich später<br />
aber dagegen zu entscheiden.<br />
Das Geschäft mit Cannabidiol<br />
boomt nicht NUR in den USA,<br />
aber vor allem dort. Allein im<br />
Jahr 2022 wurden mit CBD<br />
weltweit rund 5 Milliarden US-<br />
Dollar umgesetzt. Bis 2025<br />
soll sich dieses Volumen verfünffacht<br />
haben. In Deutschland<br />
und Europa steht man<br />
dem pflanzlichen Heilsbringer<br />
noch skeptisch gegenüber.<br />
Was ist dran am CBDHype?<br />
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
72<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
CBD steht für Cannabidiol und ist eine<br />
von zwei chemischen Verbindungen, die<br />
der Hanfpflanze entnommen werden und<br />
denen man besonders starke Effekte auf<br />
den menschlichen Körper und die Psyche<br />
nachsagt. Das andere der beiden sogenannten<br />
Cannbinoiden ist Tetrahydrocannabinol<br />
oder THC – der Stoff, der Konsumenten<br />
high macht.<br />
Während THC-Produkte in Deutschland<br />
seit 2017 als verschreibungspflichtige<br />
Medikamente verabreicht werden dürfen,<br />
unterliegt CBD aufgrund seiner nichtpsychoaktiven<br />
Wirkung keinerlei Auflagen.<br />
In den USA wird bereits eine ganze<br />
Bandbreite verschiedener CBD-Produkte<br />
angeboten – vom Lollipop bis hin zum<br />
Nagellack. Die meisten Europäer und<br />
Deutschen kennen CBD aber vor allem<br />
als Mundspray oder in Form eines Öls.<br />
Als solches wird es in Tropfen unter die<br />
Zunge geträufelt und dort für etwa sechzig<br />
Sekunden gehalten. Es soll so eine ganze<br />
Reihe von Krankheiten und Wehwehchen<br />
bekämpfen, darunter Akne, Angststörungen,<br />
Depression, Drogensucht, Muskelschmerzen,<br />
Schlaflosigkeit und sogar<br />
Parkinson. Als Grund für die heilsamen<br />
Resultate werden die CB1- und CB2-Rezeptoren<br />
genannt, an denen das CBD im<br />
Gehirn andockt und die unter anderem<br />
für die Stimmung und die Regulierung<br />
Das Schweizer Unternehmen<br />
ALPINOLS<br />
hat Öle mit (Full<br />
Spectrum) und ohne<br />
(Zero) kleinsten<br />
THC-Beständen im<br />
Sortiment, Kosmetik,<br />
Massageöle und sogar<br />
CBD-Produkte für Tiere.<br />
Alle Inhaltsstoffe<br />
für die Öle werden in<br />
der Schweiz nachhaltig<br />
angebaut und verarbeitet.<br />
www.alpinols.com<br />
von Entzündungen verantwortlich sind.<br />
Viele Wirkweisen sind bislang aber nicht<br />
oder nur lückenhaft belegt.<br />
73
WELLBEING<br />
/<br />
beauty<br />
Dass CBD als Stress- und Angstlöser eingesetzt<br />
werden kann, wurde zumindest<br />
teilweise in Studien bewiesen. In den USA<br />
gibt der Großteil der Konsumenten an,<br />
CBD zu diesem Zweck zu verwenden. Eine<br />
entzündungshemmende und krampflösende<br />
Wirkung des Mittels ist belegt,<br />
weshalb es auch bei Athleten und Hobbysportlern<br />
immer häufiger zum Einsatz<br />
kommt. Menschen mit starken und chronischen<br />
Gelenkschmerzen sind dagegen<br />
oft enttäuscht, da nicht der heilende<br />
Effekt einsetzt, den sie sich erhofft hatten.<br />
Eine Behandlung von zu hohem Blutdruck<br />
mit CBD war in Studien wenigstens in<br />
Kombination mit anderen Medikamenten<br />
zu kleinen Teilen erfolgreich. Weitere<br />
Untersuchungen in den USA und auch in<br />
Deutschland beschäftigen sich mit CBD<br />
und psychischen Erkrankungen sowie<br />
Epilepsie bei Kindern. Viele Ergebnisse<br />
und mögliche Langzeiteffekte stehen noch<br />
aus. Klar ist: Die Dosis macht das Gift. In<br />
großen Mengen wirkt auch CBD sedierend<br />
und nimmt gleichzeitig die Gesundheit<br />
der Leber in Anspruch. Wer aber nur auf<br />
der Suche nach einem pflanzlichen Mittel<br />
gegen Nervosität und Unruhe ist, sollte<br />
sich einmal in unterschiedlichen CBD-<br />
Produkten ausprobieren.<br />
CBD im Bett:<br />
Mit dem The Lubricant vom CBD-Experten<br />
Tom Hemp's gibt es nun auch<br />
ein Gleitgel, das sich die beruhigende<br />
und gleichzeitig stimulierende Wirkung<br />
des CBD zunutze macht.<br />
Das CBD in diesem Produkt stammt<br />
aus EU-zertifiziertem Nutzhanf und<br />
ist frei von Pestiziden und Herbiziden.<br />
Während reichhaltiges und<br />
feuchtigkeitsspendendes Avocado-,<br />
Hanf- und Sonnenblumenöl für ein<br />
besonders zartes Hineingleiten und<br />
wunderbar intensive Stimulation sorgen,<br />
verspricht das enthaltene CBD<br />
länger anhaltenden Spaß.<br />
The Lubricant kann ohne Bedenken<br />
in Kombination mit Kondomen verwendet<br />
werden.<br />
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74<br />
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Fr. 9 - 12 Uhr<br />
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12279 Berlin<br />
Telefon: 030 / 7231896<br />
Termine auf<br />
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75
WELLBEING beauty<br />
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ZEITVERSCHWENDER /Text:<br />
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Zeit zu verschwenden. Hier drei Dinge,<br />
die man nicht unbedingt braucht, aber<br />
das gute Gefühl verleihen, etwas für<br />
sich selbst getan zu haben.<br />
76<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
KRYPTON NO. 36<br />
Es ist das mittlerweile dritte Parfüm der<br />
Berliner Männerpflegeserie sober. Krypton<br />
No. 36 kommt orientalisch-hölzern daher<br />
und erhält einen Extra-Frischekick durch<br />
den Zusatz von Bergamotte und Lavendel.<br />
Der Duft wirkt verführerisch, verfliegt dank<br />
der Eau-de-Parfum-Qualität nur sehr langsam<br />
und ist somit ein perfekter Begleiter für<br />
lange Nächte und erste Dates.<br />
www.soberberlin.com<br />
VERSO<br />
Die Nourishing Gesichtscreme vom<br />
schwedischen Hersteller Verso verspricht<br />
aufgrund von hoch konzentriertem Niacinamid<br />
– einer Form des Vitamins B3 –,<br />
die Haut für lange Zeit mit Feuchtigkeit zu<br />
versorgen und somit vor Austrocknung zu<br />
schützen. Kleine Falten und Hautrötungen<br />
werden verhindert, gleichzeitig fördert die<br />
Creme ein gesundes, strahlendes Äußeres.<br />
www.versoskincare.eu<br />
SKINJAY<br />
Was aussieht wie eine Kapsel<br />
für deine Espressomaschine,<br />
ist tatsächlich ein Behälter<br />
voll ätherischer Öle und Entspannung.<br />
Ein Diffuser für<br />
die Skinjay-Kapseln wird ganz<br />
einfach zwischen Mischbatterie<br />
und Duschschlauch<br />
installiert und kreiert so eine<br />
Art heimische Aromatherapie<br />
zum Selbermischen. Und<br />
keine Sorge: Alle Inhaltsstoffe<br />
sind natürlichen Ursprungs<br />
und jede einzelne Kapsel wird<br />
aus recycelbaren Materialien<br />
hergestellt.<br />
www.skinjay.com<br />
77
GESUNDHEIT<br />
/<br />
beauty<br />
MÄNNER.<br />
UND MEER.<br />
DEINE GAY CRUISE<br />
20. – 27. MAI 2025<br />
KROATIEN – ALBANIEN – ITALIEN<br />
78<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong><br />
Info-Hotline: 030 443 198-50 (Mo – Do 11 – 17 Uhr)
DUBROVNIK<br />
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79
WELLBEING/ beauty<br />
Text: Felix Just<br />
FATFREE(ZE)<br />
KRYOLIPOLYSE – OB'S FUNKTIONIERT UND<br />
WIE ES SICH ANFÜHLT<br />
Urin-Injektionen schwangerer<br />
Frauen, ein auf die Zunge<br />
genähtes Pflaster, das die<br />
Aufnahme fester Nahrung zur<br />
Schmerzerfahrung macht, ja<br />
sogar der Versuch, sich über<br />
einen durch die Nase eingeführten<br />
Schlauch zu ernähren<br />
– flüssig versteht sich ...<br />
FOTOS: RACOOL_STUDIO/FREEPIK.COM<br />
80<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
Es gab schon ungewöhnliche bis bizarre<br />
Versuche, schnell und effektiv Gewicht<br />
zu verlieren. Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
verfiel der diätbedürftige<br />
Westeuropäer dem Irrglauben, Schwitzen<br />
wäre eine zuverlässige Methode,<br />
überschüssiges Fett loszuwerden. Die<br />
industrielle Revolution erlaubte die<br />
Massenproduktion und Weiterentwicklung<br />
von Gummiprodukten. Wer etwas<br />
auf sich hielt und mehr als genug auf<br />
die Waage brachte, sperrte die Schwarte<br />
in Gummikorsetts. Geholfen hat das<br />
niemandem, nur den Ärzten ihrer Zeit,<br />
die sich über einen regen Zulauf von<br />
Patienten mit Hautinfektionen freuten.<br />
In der Reihe außergewöhnlicher<br />
Fett-weg-Therapien läuft Kryolipolyse<br />
in der Kategorie „gesundheitlich unbedenklich“.<br />
Aber ob’s funktioniert?<br />
Männer* hat testgefroren.<br />
Die Kryolipolyse ist eine Therapieform,<br />
die sich das Verhalten von<br />
Lipiden auf Kälte zunutze macht.<br />
Zwischen zwei Kühlpads wird ein<br />
Vakuum erzeugt, das die zu behandelnden<br />
Körperpartien einsaugt, bevor<br />
sie auf drei bis vier Grad heruntergekühlt<br />
werden. Dann heißt es aushalten.<br />
35 bis 45 Minuten dauert es, bis<br />
die Fettzellen kristallisieren. Unter<br />
dem Mikroskop erkennt man, dass sie<br />
nach der Behandlung Zacken wie eine<br />
Schneeflocke aufweisen. Die äußere<br />
Membran der Fettzelle wird zerstört<br />
und sie stirbt ab. Wer die Fettreduktion<br />
weiter beschleunigen will, kombiniert<br />
die Kryolipolyse mit anschließender<br />
Radiofrequenztherapie. Elektromagnetische<br />
Wellen versetzen die Wassermoleküle<br />
im Fettgewebe in Schwingung<br />
und bewirken eine Erhitzung der<br />
Zellen. Der Stoffwechsel wird aktiviert,<br />
zuvor mit Kryolipolyse angegriffene<br />
Fettzellen werden besser abtransportiert.<br />
Außerdem verursacht die<br />
Radiofrequenztherapie die Neubildung<br />
von Kollagen: Das Bindegewebe wird<br />
gestrafft und Hautfalten reduziert.<br />
Im Männer*-Test hat sich die Kryolipolyse<br />
bewährt. Nach der ersten Behandlung<br />
verlor unser Redakteur 3,4 Zentimeter<br />
Bauchumfang, nach einer<br />
vierten Behandlung war es immerhin<br />
noch ein Zentimeter. Insgesamt ist das<br />
Prozedere schmerzlos, nur das Einsaugen<br />
der Haut und des inliegenden Fettgewebes<br />
wirkt zunächst ungewohnt.<br />
Während der eigentlichen Behandlung<br />
vertreibt man mit einem Magazin oder<br />
dem Smartphone die aufkommende<br />
Langeweile, und nach einer halben<br />
Stunde ist alles vorbei. Wer vorhat,<br />
vor dem Urlaub eben noch schnell in<br />
Form zu kommen, sollte wissen, dass<br />
die Kryolipolyse Blutergüsse hinterlassen<br />
kann, die nach einer Woche aber<br />
wieder verschwunden sind. Generell<br />
hat unser Redakteur die Erfahrung<br />
gemacht, dass einige Areale besser<br />
auf die Therapie reagieren als andere,<br />
und empfiehlt für einen nachhaltigen<br />
Effekt, zusätzlich zur Kältebehandlung<br />
regelmäßig Sport zu treiben und seine<br />
Ernährung umzustellen.<br />
Deutschlandweit ist KRYOFORM das<br />
einzige Schönheitsinstitut, das sich<br />
auf die Anwendung der Kryolipolyse<br />
spezialisiert hat. Mit bereits über<br />
4.000 durchgeführten Behandlungen<br />
ist KRYOFORM einer der erfahrensten<br />
Anbieter für dieses Verfahren zur<br />
Fettreduktion. Das Unternehmen ist<br />
mit Instituten in München, Stuttgart,<br />
Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Köln<br />
und Frankfurt vertreten.<br />
www.kryoform.de<br />
81
WELLBEING<br />
/<br />
beauty<br />
Text: Olaf Alp<br />
Vorteile einer Unterspritzung mit<br />
Eigenfett<br />
In der ästhetischen Medizin sind<br />
Unterspritzungen ein weit verbreitetes<br />
Verfahren, um Falten zu glätten,<br />
Volumen aufzubauen und das Gesicht<br />
zu verjüngen. Dabei stehen verschiedene<br />
Materialien zur Verfügung,<br />
wobei Eigenfett und Hyaluronsäure zu<br />
den beliebtesten Optionen gehören.<br />
Beide Methoden haben ihre Vorzüge,<br />
jedoch gibt es spezifische Vorteile,<br />
die eine Unterspritzung mit Eigenfett<br />
besonders attraktiv machen.<br />
GRAFIK: STARLINE/FREEPIK.COM<br />
Natürlichkeit und Biokompatibilität<br />
Ein wesentlicher Vorteil der Eigenfettunterspritzung<br />
ist die Natürlichkeit des Materials.<br />
Eigenfett stammt aus dem Körper des<br />
Patienten selbst, was die Biokompatibilität<br />
und Verträglichkeit maximiert. Da es sich<br />
um körpereigenes Gewebe handelt, besteht<br />
kein Risiko einer allergischen Reaktion<br />
oder Abstoßung. Im Gegensatz dazu ist<br />
Hyaluronsäure ein synthetisch hergestelltes<br />
Material, auch wenn es in der Regel gut<br />
verträglich ist.<br />
Langfristige Ergebnisse<br />
Die Ergebnisse einer Eigenfettunterspritzung<br />
sind in der Regel länger anhaltend als<br />
bei Hyaluronsäure. Während Hyaluronsäure<br />
vom Körper nach etwa sechs bis zwölf<br />
Monaten abgebaut wird und somit regelmäßige<br />
Nachbehandlungen erforderlich<br />
sind, kann Eigenfett über Jahre im Gewebe<br />
verbleiben. Ein Teil des injizierten<br />
Fetts wird zwar resorbiert, doch der verbleibende<br />
Anteil kann langfristig erhalten<br />
bleiben, was weniger häufige Eingriffe und<br />
somit auch geringere Kosten über die Zeit<br />
hinweg bedeutet.<br />
Natürliches Volumen und Hautqualität<br />
Eigenfett bietet nicht nur Volumen, sondern<br />
kann auch die Qualität der Haut verbessern.<br />
Fettgewebe enthält Stammzellen,<br />
die regenerative Eigenschaften besitzen.<br />
Diese Stammzellen können die Hautstruktur<br />
und -elastizität positiv beeinflussen,<br />
was zu einem insgesamt jüngeren und<br />
frischeren Hautbild führt. Hyaluronsäure<br />
hingegen bietet hauptsächlich Volumen<br />
und Hydratation, ohne diese regenerativen<br />
Vorteile.<br />
Besonders für HIV-positive Patienten, die<br />
häufig unter einer speziellen Form der<br />
Lipodystrophie infolge antiretroviraler<br />
Therapien leiden, stellt die Eigenfettbe-<br />
82 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>
handlung eine wichtige Option dar. Diese<br />
Patienten entwickeln oft Fettverlust im<br />
Gesicht sowie eine verstärkte Fettansammlung<br />
in anderen Körperbereichen. Die<br />
Eigenfetttransplantation kann das ästhetische<br />
Erscheinungsbild signifikant verbessern.<br />
Darüber hinaus hilft die Behandlung,<br />
die Stigmatisierung, die mit dem veränderten<br />
Körperbild einhergeht, zu reduzieren.<br />
Vielseitigkeit des Verfahrens<br />
Die Eigenfettunterspritzung ist äußerst<br />
vielseitig und kann in verschiedenen Bereichen<br />
des Körpers eingesetzt werden.<br />
Neben dem Gesicht können auch Hände,<br />
Brüste oder das Gesäß behandelt werden.<br />
Diese Vielseitigkeit macht Eigenfett zu<br />
einer attraktiven Option für Patienten, die<br />
eine umfassendere ästhetische Verbesserung<br />
wünschen, denn Hyaluronsäure<br />
wird primär für Gesichtsanwendungen<br />
genutzt. Obwohl die initialen Kosten einer<br />
Eigenfettunterspritzung höher sind als<br />
bei Hyaluronsäure, könnte sie langfristig<br />
kostengünstiger sein. Da die Ergebnisse<br />
langlebiger sind, sind weniger häufige<br />
Auffrischungsbehandlungen erforderlich.<br />
Dies spart auf lange Sicht sowohl Zeit als<br />
auch Geld.<br />
Verfahren und Erholungszeit<br />
Das Verfahren der Eigenfettunterspritzung<br />
ist umfangreicher als das der Hyaluronsäure.<br />
Es beinhaltet die Entnahme von<br />
Fettgewebe durch eine Liposuktion, dessen<br />
Aufbereitung und anschließende Injektion.<br />
Verbesserung des Körperbildes<br />
Die Eigenfettentnahme erfolgt häufig aus<br />
Körperbereichen, in denen überschüssiges<br />
Fett vorhanden ist, wie zum Beispiel<br />
Bauch, Hüfte oder Oberschenkel. Dies<br />
kann nicht nur zur ästhetischen Verbesserung<br />
des Gesichts beitragen, sondern<br />
gleichzeitig auch zu einer verbesserten<br />
Körperkonturierung und einem positiveren<br />
Körperbild führen. Dieser „Doppelnutzen“<br />
ist ein attraktiver Aspekt für viele<br />
Patienten.<br />
Fazit<br />
Die Entscheidung zwischen einer Unterspritzung<br />
mit Eigenfett und Hyaluronsäure<br />
hängt von den individuellen Bedürfnissen,<br />
Zielen und dem gesundheitlichen Zustand<br />
des Patienten ab. Eigenfett bietet zahlreiche<br />
Vorteile, darunter eine hohe Verträglichkeit,<br />
langanhaltende Ergebnisse,<br />
regenerative Effekte und eine vielseitige<br />
Anwendbarkeit. Auch wenn der Eingriff<br />
aufwendiger und initial kostenintensiver<br />
sein kann, überwiegen für viele Patienten<br />
die langfristigen ästhetischen und gesundheitlichen<br />
Vorteile.<br />
Dr. Stephanie Engel<br />
ist in Berlin Friedrichshain geboren<br />
und nach Stationen wie Zürich<br />
und Köln seit acht Jahren wieder<br />
in ihrer Geburtsstadt tätig. Nach<br />
ihrer Ausbildung zur Humanmedizinerin<br />
arbeitet sie seit 2005 in der<br />
ästhetischen und rekonstruktiven<br />
Chirurgie. Neben ihrer Tätigkeit als<br />
Ärztin ist sie auch, soweit es die Zeit<br />
zulässt, als Schauspielerin tätig. Die<br />
Erfahrung auf der Bühne und im<br />
Fernsehen hat sie besonders sensibilisiert<br />
für natürliche Korrekturen<br />
von Körper und vor allem Gesicht.<br />
www.engelaesthetics.com<br />
83
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vorher<br />
nachher<br />
Gesichtsstraffung per Laser<br />
Wahre Schönheit kommt von innen… und von Dr.<br />
Welf Prager. Dieser spricht häufig von einem<br />
„Sanierungsstau“ bei seinen Patienten. Wer sich<br />
in seine Hände begibt, kann sich jetzt für ein<br />
neues, minimalinvasives Verfahren entscheiden.<br />
Beim Endolifting wird die behandelte Haut<br />
nachhaltig gestrafft. Mit einem kleinen,<br />
feinen Laser geht Dr. Prager und die Hautschicht.<br />
Diese erzeugen Hitze, regen damit<br />
die Kollagenneubildung an und schmelzen<br />
gleichzeitig unliebsame Fettpölsterchen<br />
weg. Und das ganze ohne Operation und<br />
völlig schmerzfrei. Die zu behandelnden<br />
Stellen werden zuerst mit einem kleinen<br />
Pieks betäubt. Anschließend wird der<br />
Laser subkutan, also direkt unter der<br />
Hautschicht von innen an die betreffenden<br />
stellen geführt. Dieser Laser entfern<br />
Fettstellen, die unerwünscht sind, fördert<br />
die Neubildung von Kollagen und somit ein<br />
strafferes Hautbild.<br />
sind möglich. Bisher konnte die beliebte<br />
Jawline nur mit Botox gespritzt werden.<br />
Diese Behandlung hält in der Regel ca.<br />
sechs Monate. Die<br />
Gesichtsstraffung durch Endolifting ist<br />
nachhaltig und hält ein lebenlang. So dauert<br />
es auch bis zu einem halben Jahr, bis<br />
das endgültige Ergebnis der Laserbehandlung<br />
zu sehen ist.<br />
Dr. Prager bietet diese Behandlung in<br />
seinen Praxen in Hamburg und München<br />
an. Nach ca. 20 Minuten sieht man sofort<br />
die Veränderungen. An den Einstichstellen<br />
kann es zu kleinen blauen Flecken kommen.<br />
Im Gegensatz zu einer Liftingoperation<br />
wirklich kaum zu erwähnen.<br />
Dr. Welf Prager<br />
Derma Hamburg Zentrum<br />
Hohe Bleichen 10<br />
20354 Hamburg<br />
Geschwollene Unterlider können so einfach<br />
weggelasert werden, eine aufwendige<br />
Operation unter Narkose ist nun nicht<br />
mehr nötig. Unerwünschte Pausbäckcken<br />
oder ein Doppelkinn, der Laser zerstört die<br />
Fettpolster nachhaltig und durch die neue<br />
Kollagenproduktion bekommt man die gewünschten<br />
Effekte.<br />
Selbst Modellierungen der Gesichtsform<br />
Derma Hamburg Elbvororte<br />
Hemmingstedter Weg 168<br />
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85
WELLBEING<br />
/<br />
sport<br />
Text: Felix Just<br />
10<br />
GUTE GRÜNDE INS<br />
SCHWITZEN ZU GERATEN<br />
WARUM KRAFTTRAINING UNSER<br />
LEBEN BESSER MACHT<br />
Es riecht nach Schweiß – im<br />
schlimmsten Fall nach alten Socken<br />
–, aus allen vier Ecken schwelt<br />
leise, aber noch so laut, dass man<br />
es nicht ignorieren kann, das neue<br />
Pitbull-Album und dein Ex ist da.<br />
Die wenigsten Fitnessstudios hatten<br />
das Glück, jemals einen Innenarchitekten<br />
kennenzulernen, am Eingang<br />
werden die Mitglieder von fanatisch<br />
lächelnden Pappaufstellern begrüßt,<br />
die von der Sonne schon ganz bleich<br />
sind. Drei bis fünf Mal die Woche<br />
zwängt sich der gemeine Studiogänger<br />
in Polyester und viel zu teure<br />
Sportschuhe, die er eigentlich nicht<br />
braucht, denn auf dem Laufband sieht<br />
man ihn selten. Dicke Muckis stellen<br />
TV-Werbung und Printkampagnen<br />
der Studios in Aussicht – und so<br />
auszusehen wie die Helden aus den<br />
großen Hollywood-Blockbustern.<br />
Dabei ist ein nicht unwesentlicher<br />
Faktor beim Aufbau von Muskelmasse<br />
die genetische Disposition. Und das<br />
Zac-Efron-Sixpack wird sowieso in<br />
der Küche konzipiert, nicht auf der<br />
löchrigen Studiomatratze. Warum<br />
also überhaupt schwitzen, stöhnen,<br />
muskelkatern? Darum: Hier sind zehn<br />
gute Gründe, warum Krafttraining<br />
das Leben besser macht.<br />
86<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
Kieser Training steht seit vielen Jahren<br />
für einen ganzheitlichen Trainingsansatz,<br />
der sich zwar vor allem auf die Kräftigung<br />
der Muskulatur und eine starke Haltung<br />
konzentriert, dabei aber den psychologischen<br />
Effekt, den ein gesunder Bewegungsapparat<br />
mit sich bringt, nicht außer Acht<br />
lässt. Das Unternehmen hat zehn Gründe<br />
zusammengestellt, die für einen regelmäßigen<br />
Besuch in der Muckibude sprechen.<br />
KRAFTTRAINING MACHT<br />
GLÜCKLICH!<br />
Endorphine gleich Wohlbefinden. Jede<br />
sportliche Aktivität vermehrt den Anteil der<br />
körpereigenen Glückshormone, die in unseren<br />
Blutgefäßen zirkulieren und für gute<br />
Laune sorgen. Außerdem beeinflusst Krafttraining<br />
einen niedrigeren Säurewert im<br />
Blut, der wiederum unser Stresslevel senkt.<br />
... MACHT SCHLAU!<br />
Bei jeder Muskelkontraktion schüttet<br />
der Körper das Protein BDNF aus, das<br />
das Wachstum der Nervenzellen anregt.<br />
Zusammen mit einer generell besseren<br />
Durchblutung des Gehirns verbessert sich<br />
so die geistige Leistungsfähigkeit.<br />
... MACHT STARK!<br />
Regelmäßiges Muskeltraining sorgt dafür,<br />
dass dem Körper pro Kilogramm Gewicht<br />
mehr Kraft zur Verfügung steht. Alltägliche<br />
Aufgaben wie Einkaufsbeutel schleppen<br />
fallen weniger schwer, und ein genereller<br />
Zustand des Leicht-Seins stellt sich ein.<br />
Rückenschmerzen werden durch gezieltes<br />
Training vermindert, Beschwerden der<br />
Bandscheiben kann vorgebeugt werden.<br />
... MACHT SCHÖN!<br />
Wenn wir uns schon jede Woche aufs<br />
Neue ins Fitnessstudio schleppen, wollen<br />
wir Kollegen und Freunde bitte auch mit<br />
unserem Astralkörper neidisch machen.<br />
Bevor der den meisten Fitnessjunkies wohl<br />
vertraute Effekt eintritt und das wöchentliche<br />
Work-out als so etwas wie ein Mind-<br />
Cleansing funktioniert, haben viele nur<br />
ein Ziel: gut aussehen. Aber ein Sixpack<br />
allein macht nicht schön. Krafttraining<br />
verbessert die Haltung und macht aus dem<br />
lahmenden Bürogaul schnell den agilen<br />
Bürohengst, den wir aus der BOSS-Werbung<br />
kennen.<br />
... MACHT SCHLANK!<br />
Neben dem allgemeinen Wunsch, besser<br />
auszusehen, ist die erhoffte Gewichtsabnahme<br />
ein weiterer entscheidender Faktor<br />
bei der Vertragsunterzeichnung für eine<br />
Mitgliedschaft im Fitnessstudio. Muskeln<br />
lassen Fett schmelzen – und das sogar im<br />
Schlaf! Selbst in Ruhephasen verbrennt<br />
ein trainierter Körper mehr Fett als ein untrainierter<br />
Körper.<br />
... MACHT JUNG!<br />
Sport regt die Regeneration der Zellen an<br />
und man fühlt sich fitter und jugendlicher.<br />
Die Medizinische Hochschule Hannover<br />
bestätigt: Das biologische Alter lässt sich<br />
durch ein aktives Leben deutlich senken.<br />
... MACHT LUST!<br />
87
WELLBEING<br />
/<br />
sport<br />
Mehr Sport, mehr Durchblutung, mehr<br />
Potenz: Wer sich regelmäßig im Studio<br />
abmüht, darf sich zu Hause über verbessertes<br />
Stehvermögen freuen. Selbst die<br />
Libido profitiert von Kraft- und Muskeltraining,<br />
denn immer, wenn der Körper<br />
sportlich beansprucht wird, schüttet er<br />
Testosteron aus, das für die sexuelle Lust<br />
verantwortlich ist.<br />
... MACHT GESUND!<br />
Einer der wichtigsten Nebeneffekte<br />
regelmäßigen Trainings: Sport macht<br />
gesund. Wer pumpt, beugt nicht nur<br />
Rücken- und Gelenkschmerzen vor,<br />
selbst Leiden wie Herzprobleme, Diabetes,<br />
Osteoporose und sogar Alzheimer<br />
und Depressionen kann entgegengewirkt<br />
werden.<br />
... MACHT STABILE<br />
KNOCHEN!<br />
Bei Gerätetraining kontrahieren sich<br />
die Muskeln. Diese Zug-, Druck- und<br />
Biegekräfte werden auf die Knochen<br />
übertragen, die bei Belastung neue<br />
Knochensubstanz aufbauen. Eine gute<br />
Durchblutung fördert weiterhin die Belastbarkeit<br />
unseres Skeletts.<br />
FOTOS: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
... MACHT FITTE FÜSSE!<br />
Wer das Verletzungsrisiko bei Stürzen<br />
oder Stolpern verringern will, sollte beim<br />
Training auf eine ausgewogene Verteilung<br />
der Belastung achten und auch die<br />
Unterschenkel, die Waden nicht vergessen.<br />
Mitunter müssen unsere Sprunggelenke<br />
das Siebenfache unseres Körpergewichts<br />
tragen. Da macht es sich bezahlt,<br />
die umliegenden Muskeln zu fördern.<br />
Mehr gute Gründe für das Krafttraining<br />
sowie Work-out-Tipps hier:<br />
www.kieser-training.de<br />
88<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
PrEP<br />
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89
WELLBEING/ sport<br />
Text: Felix Just<br />
MAN VS. MACHINE<br />
DIE BESTEN GERÄTE FÜR DEN BEACHBODY<br />
Lang ist’s her, als uns Billy Blank „Innovationen“ wie Tae Bo, den Abdominizer oder Vibro-Belt in<br />
schlecht synchronisierten Infomercials verkaufen wollte. Der Unterhaltungswert der Mitternachtssendungen<br />
war hoch, der Nutzen der Geräte gleich null. Heute sind viele Geräte allerdings echte<br />
Hightech-Maschinen, ausgestattet mit automatischen Widerstandsreglern, die den Trainingsfortschritt<br />
selbst erkennen, Körperfettwaagen und Tracking-Funktion, die über das WLAN aktuelle<br />
Erfolge in die Cloud speist und mit alten Werten zu einem Durchschnittswert addiert. Anders als<br />
Vibro-Belt und Co. halten diese drei, was sie versprechen, und verwandeln überschüssiges Fett in<br />
Muskeln. Hasta la vista, Pfunde!<br />
STRONGBOARD<br />
BALANCE<br />
Nachdem gut gelaunte Hausfrauen<br />
mit Sixpack lange Zeit versucht<br />
haben, uns Glauben zu machen,<br />
es würde ausreichen, jeden<br />
Tag eine halbe Stunde auf einer<br />
vibrierenden Plattform herumzustehen,<br />
um den Traumkörper<br />
zu bauen, hat Strongboard nun<br />
in Sachen Plateau-Training alles<br />
richtig gemacht. Vibrating Platforms<br />
schienen für kurze Zeit die<br />
Antwort auf alle Fitness-Fragen<br />
zu sein, wirklich gebracht hat<br />
das Schüttelprogramm allerdings<br />
nichts. Auch Strongboard setzt<br />
gleichermaßen auf den Widerstand<br />
„Gleichgewicht“, erweitert<br />
das Training aber um echte<br />
Übungen, die der Strongboard-<br />
Eigentümer auf der Website und<br />
auf YouTube nachschlagen kann.<br />
Tolles Gerät für alle, die ihre<br />
Körpermitte trainieren wollen<br />
und Spaß an Gleichgewichtsübungen<br />
haben.<br />
www.strongboardbalance.com<br />
90<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
BOWFLEX MAX<br />
TRAINER M5<br />
In kurzer Zeit aufgebaut, der Start erfolgt<br />
intuitiv: Der Bowflex Max Trainer M5 ist<br />
ein Sofort-Loslegen-Gerät und bedarf<br />
weder des Studierens einer Bedienungsanleitung<br />
noch irgendwelcher Fitnessvorkenntnisse.<br />
Deshalb ist er auch für Männer<br />
geeignet, die nach Jahren des Vor-sich-<br />
Herschiebens endlich mit dem Sport<br />
anfangen wollen. Zu Beginn lassen sich<br />
ein oder mehrere User festgelegen. Der<br />
Bowflex kann also auch in einem Mehrpersonenhaushalt<br />
genutzt werden, ohne<br />
dass Fortschritte kompliziert aufgeschrieben<br />
werden müssen. Ein Brustgurt misst<br />
weitere Werte, eine App synchronisiert diese<br />
bei Bedarf auch mit dem Smartphone.<br />
Die Widerstände können individuell und<br />
jederzeit angepasst werden, im Männer*-<br />
Test überzeugte das Gerät aber vor allem<br />
im 14-Minuten-Intensiv-Work-out. Hierbei<br />
wird das Training in „softe“ (1:30 Minuten)<br />
und „harte“ (0:30 Minuten) Intervalle getrennt.<br />
Ein Signalton leitet in die jeweils<br />
nächste Stufe ein. Weiter gibt es klassische<br />
Work-outs, deren Level von anspruchsvoll<br />
bis ausdauernd reichen. Der Bowflex ist<br />
für die Formung von Waden, Oberschenkeln<br />
und Po eine gute Wahl, trainiert aber<br />
auch Arme und Bauchmuskeln. Bereits<br />
nach zwei Wochen konnte unser Männer*-<br />
Redakteur feststellen: Da tut sich was!<br />
Der größte Vorteil des Bowflex gegenüber<br />
ähnlichen Geräten aber ist sein Look.<br />
Anders als die meisten Crosstrainer muss<br />
man ihn nicht im Hobbyraum verstecken,<br />
sondern kann den Schönen durchaus im<br />
Wohnzimmer präsentieren. Wirkt er auf<br />
den ersten Blick vielleicht etwas massig,<br />
schwindet der Eindruck fast so schnell wie<br />
der Hintern.<br />
SKIERG<br />
Skifahren mitten in der Stadt? Mit dem<br />
SkiErg geht das sogar in der eigenen Wohnung!<br />
Nach dem Concept2 Indoor Rower,<br />
der den Bewegungen des Ruderns nachempfunden<br />
ist, hat das deutsche Unternehmen<br />
nun auch eine Ski-Maschine auf den<br />
Weg gebracht, die sowohl Doppelstock- als<br />
auch die Diagonaltechnik simuliert. Der<br />
SkiErg trainiert vornehmlich die Arme,<br />
aber auch Bauch- und Rückenmuskulatur.<br />
Der sogenannte Performance Monitor<br />
misst die Leistung und gibt sie in Echtzeit<br />
an den Nutzer weiter. Skifahren, auch<br />
wenn’s mal nicht schneit!<br />
www.concept2.de<br />
91
WELLBEING<br />
/<br />
sport<br />
Text: Felix Just<br />
POWDER RULES<br />
WELCHE PROTEINPULVER SIND FÜR WEN IDEAL?<br />
UND WAS BRINGEN SIE MIR?<br />
Protein, Casein, Kreatin:<br />
Unterschiedliche Fitnesspulver<br />
sollten unterschiedlich eingesetzt<br />
werden, denn sie erzielen<br />
unterschiedliche Ergebnisse.<br />
Wir sagen dir, was du beim Kauf<br />
von Muskelaufbau-Supplements<br />
beachten und welche Produkte<br />
du vermeiden solltest.<br />
Zunächst stellt sich für Sportler und alle,<br />
die es werden wollen, die Frage: Brauche<br />
ich überhaupt ein Proteinpulver? Während<br />
sich die Experten noch streiten, ob man<br />
nun täglich 1, 1,5 oder 2 Gramm Protein pro<br />
Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen<br />
soll (oder sogar mehr), sind sich die meisten<br />
von ihnen aber darüber einig, dass es dem<br />
Körper ziemlich egal ist, ob das Eiweiß nun<br />
aus dem Shaker kommt oder aus einer gewöhnlichen<br />
Mahlzeit. 100 bis 120 Gramm<br />
Hähnchen, Fisch oder schwarze Bohnen<br />
enthalten in etwa so viel Protein wie ein<br />
normal portionierter Shake, nämlich rund<br />
22 Gramm. Ein erwachsener Mann von<br />
rund 85 Kilogramm müsste demnach circa<br />
400 Gramm der eben erwähnten Speisen<br />
verdrücken. Das ist nicht nur wahnsinnig<br />
viel Hähnchen, sondern auch extrem unpraktisch.<br />
Die Eiweißzufuhr per Shake ist da<br />
schon wesentlich handlicher und zumeist<br />
sogar günstiger. Studien weisen überdies<br />
92<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
darauf hin, dass eine Stückelung der Proteineinnahme<br />
über den Tag hinweg zu noch<br />
besseren Ergebnissen führt. Mit regulären<br />
Mahlzeiten ist das eigentlich kaum möglich.<br />
Aber welche Pulver sind denn nun die<br />
besten für meinen Körper?<br />
Sogenanntes Whey Protein ist das am häufigsten<br />
genutzte Proteinpulver. Es besteht<br />
aus Molkenprotein und enthält neun der<br />
essenziellen Aminosäuren, die in Proteinen<br />
zu finden sind. Es kann unterschieden werden<br />
in Konzentrat, Isolat und hydrolysiertes<br />
Whey Protein. Während die ersten beiden<br />
Varianten sich vor allem in der enthaltenen<br />
Menge des Eiweißes (und der Laktose)<br />
unterscheiden, ist das hydrolysierte Whey<br />
Protein quasi vorverdaut, sodass der Magen<br />
nur einen Bruchteil seiner eigentlichen<br />
Arbeit tun muss. Entscheidend für die eine<br />
oder andere Variante ist also neben der<br />
Laktoseverträglichkeit auch die allgemeine<br />
Belastbarkeit des Magens.<br />
Casein wird wie Whey Protein aus Milch<br />
gewonnen und besteht ebenso aus Proteinen<br />
und damit aus Aminosäuren, verfügt<br />
aber über geringfügig unterschiedliche<br />
Eigenschaften. So legt sich Casein wie eine<br />
Art Gel auf den Magen und wird damit<br />
langsamer verwertet. Dieser Slow-Release<br />
eignet sich vor allem für die Nacht, da wir<br />
den Körper über einen längeren Zeitraum<br />
verlässlich mit Protein versorgen können,<br />
ohne zwischendurch aufstehen zu müssen.<br />
Das gerade in jüngerer Vergangenheit viel<br />
besprochene Kreatin besteht aus lediglich<br />
drei Aminosäuren und ist damit weniger<br />
gehaltvoll als Whey Protein oder Casein.<br />
Darüber hinaus produziert der Körper die<br />
benötigten Mengen Kreatin sogar selbst.<br />
Dennoch kann eine zusätzliche Versorgung<br />
über ein Supplement sinnvoll sein, da ein<br />
leichter Überschuss die Leistungsfähigkeit<br />
beim Training um einige Prozent steigert.<br />
Kreatin ist also vor allem für Profisportler,<br />
Vegetarier und Veganer sinnvoll. Letztere<br />
weisen grundsätzlich einen geringeren<br />
Kreatingehalt im Blut auf.<br />
Wichtig bei der Wahl des Pulvers ist neben<br />
der Art des Proteins außerdem die Qualität.<br />
Am besten sind Supplements aus Bio-Produkten<br />
und ohne Süßstoffe. Wer außerdem<br />
seinen CO2-Fußabdruck klein halten möchte,<br />
greift zu pflanzenbasierten Pulvern. Diese<br />
werden auch häufig vom Magen besser<br />
vertragen. Aber Achtung: Geschmacklich<br />
wird bei veganen Pulvern oft mit jeder Menge<br />
Zucker und Aromen nachgeholfen!<br />
Und in Sachen Timing: Wer seine Muskeln<br />
lieber über Mahlzeiten als über Shakes mit<br />
Proteinen versorgen möchte, aber nicht<br />
jedes Mal die Tupperdose mit ins Fitnessstudio<br />
schleppen will, braucht sich keine<br />
Sorgen zu machen. Zwar ist das beste<br />
Zeitfenster für die Eiweißeinnahme direkt<br />
nach dem Sport, allerdings haben Studien<br />
gezeigt, dass die Unterschiede bei einer<br />
Proteinzufuhr bis zu sechs Stunden nach<br />
dem Training minimal sind.<br />
FOTOS: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
93
WELLBEING/ sport<br />
Text: Felix Just<br />
DAS GROSSE MÄNNER*-AUSDAUERTRAINING<br />
Dicke Arme, breite<br />
Schultern:<br />
Wenn man eine Umfrage<br />
starten würde, würden die allermeisten<br />
Männer wohl sagen,<br />
sie gehen ins Fitnessstudio,<br />
um Muskeln aufzubauen. Ein<br />
voluminöser Bizeps beeindruckt<br />
nämlich nicht nur potenzielle<br />
Sexualpartner, sondern schreckt<br />
auch noch die Konkurrenz ab.<br />
Auf dem Laufband oder der<br />
Rudermaschine sieht man<br />
dagegen häufig nur wenige oder<br />
gar keine Geschlechtsgenossen.<br />
Dabei ist Ausdauertraining nicht<br />
nur gut für deine allgemeine<br />
Fitness, es hilft außerdem, neue<br />
Etappenziele beim Gewichtheben<br />
zu erreichen.<br />
WARUM?<br />
Regelmäßiges Ausdauertraining hat eine<br />
Vielzahl von Vorteilen. Schon eine halbe<br />
Stunde pro Woche verbessert die Herzgesundheit,<br />
kann Diabetes vorbeugen und<br />
verlängert dein Leben um mehrere Jahre.<br />
Darüber hinaus sorgt Cardio für bessere<br />
Stimmung und optimiert deinen Schlaf.<br />
Laufen macht die Knie kaputt? Das Gegenteil<br />
ist der Fall! Wer öfter mal Joggen geht,<br />
stärkt die Knochen und wirkt Knieverletzungen<br />
vor. Dein Immunsystem erhält<br />
einen Boost und dein Gehirn wird besser<br />
mit Sauerstoff versorgt und kann so noch<br />
besser arbeiten. Ausdauertraining wie Laufen<br />
oder Schwimmen wirkt sich positiv auf<br />
deinen gesamten Körper aus und du wirst<br />
bald noch schwerere Gewichte stemmen<br />
können. Also, auf die Plätze, fertig …<br />
WIE?<br />
Gut Ding will Weile haben. Wer sich zum<br />
ersten Mal aufs Laufband oder auf die<br />
Rudermaschine begibt, tut gut daran, sich<br />
nicht gleich beim ersten Versuch zu überfordern.<br />
Beginne dein Ausdauertraining<br />
mit kleinen Einheiten, die du wiederholst.<br />
Zum Beispiel: drei Minuten laufen,<br />
94<br />
<strong>II</strong> / <strong>24</strong>
FOTOS: PILISUPERSTAR/FREEPIK.COM<br />
zwei Minuten gehen und so weiter. Jede<br />
Woche erhöhst du die Laufintervalle und<br />
verringerst die Ruhephasen. Ähnlich gehst<br />
du beim Schwimmen oder auf dem Rower<br />
vor. Am besten du dokumentierst deine<br />
Fortschritte, so kannst du deine Erfolge<br />
und Misserfolge besser bewerten und<br />
schaffst gleichzeitig Motivation für dein<br />
nächstes Training. Und nicht vergessen: Es<br />
ist noch kein Marathonläufer vom Himmel<br />
gefallen. Also immer mit der Ruhe, und<br />
erwarte nicht zu viel, zu schnell etwas von<br />
deinem Körper.<br />
fürs Training. So gehst du im Vorfeld eine<br />
Verpflichtung ein und wirst weniger oft<br />
das Sofa dem Fitnessstudio vorziehen. Ein<br />
weiterer Tipp: Pack deine Gym Bag schon<br />
am Vorabend und leg sie direkt neben<br />
deine Haustür.<br />
UND SONST?<br />
Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass<br />
Musik nicht nur unsere Laune verbessert,<br />
sondern auch unsere körperliche Leistung<br />
steigern kann. Beim Joggen lenkt sie uns<br />
ab und reguliert unsere Geschwindigkeit.<br />
Idealerweise haben die Songs in deiner<br />
Lauf-Playlist ein Tempo zwischen 120 und<br />
130 Beats per Minute (z. B. „I will Survive“<br />
von Gloria Gaynor oder „Just Dance“<br />
von Lady Gaga). Songs mit motivierenden<br />
Lyrics können dich außerdem dabei unterstützen,<br />
neue Etappen zu erreichen. Für<br />
dein Stretching im Anschluss wählst du<br />
ruhigere Töne. Diese helfen deinem Körper<br />
dabei, zu entspannen sowie Blutdruck und<br />
Herzschlag herunterzufahren.<br />
Bei Schmerzen das Training unbedingt<br />
unterbrechen. Außerdem ein bis zwei Tage<br />
Pause zwischen deinen Besuchen im Fitnessstudio<br />
einlegen. Hat der Körper keine<br />
Gelegenheit zu regenerieren, riskierst<br />
du Verletzungen.<br />
Ganz wichtig: Vor dem Training den<br />
Körper mindestens fünf Minuten lang<br />
aufwärmen – beispielsweise mit Lunges<br />
und Jumping Jacks – und im Anschluss<br />
ausgiebig dehnen. Das reduziert potenzielle<br />
Entzündungen und hilft zudem, noch<br />
effektiver Muskeln aufzubauen.<br />
Dein innerer Schweinehund ist stärker<br />
als du? Verabrede dich mit einem Freund<br />
Die „Beats Flex“-Kopfhörer halten bis zu<br />
zwölf Stunden durch und starten und pausieren<br />
die Musik ganz automatisch, wenn<br />
du sie einsetzt bzw. aus dem Ohr nimmst.<br />
www.beatsbydre.com<br />
95
WELLBEING<br />
/<br />
sport<br />
Text: Felix Just<br />
RUNNING<br />
MATES<br />
DIESE LEBENSMITTEL HALTEN DICH<br />
AM LAUFEN<br />
Die richtige Versorgung mit Nährstoffen und<br />
Energie kann deine Fähigkeit, als Läufer lange<br />
Strecken zu bewältigen, maßgeblich beeinflussen.<br />
Welche Lebensmittel sind echte Running<br />
Mates und welche solltest du besser vermeiden?<br />
Und wann ist der optimale Zeitpunkt für die<br />
Kalorienzufuhr? Die Antworten gibt es hier.<br />
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
DAS TIMING<br />
Grundsätzlich solltest du niemals mit leerem<br />
Magen laufen gehen. Während einige<br />
Studien von zwei bis drei Stunden Vorlauf<br />
ausgehen, gibt es auch Untersuchungen,<br />
die eine Kalorienzufuhr circa eine Stunde<br />
vor dem Training suggerieren. Die Wissenschaft<br />
ist sich über das Timing also nicht<br />
ganz einig. Mindestens eine halbe Stunde<br />
solltest du deinem Körper aber geben, um<br />
die zugeführten Kalorien aufzunehmen.<br />
Am besten probierst du aus, welches<br />
Zeitfenster für dich gut funktioniert.<br />
Wirst du schnell müde oder bekommst<br />
Seitenstechen, bedarf es einer Anpassung<br />
96 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>
deiner Snackzeit. Und was soll drin sein in<br />
deinem Pre-Work-out-Meal?<br />
DIE ZUSAMMENSETZUNG<br />
Kohlenhydrate sind die Nummer-1-Energiequelle<br />
für Läufer und andere Ausdauersportler.<br />
Je nach Intensität sollten<br />
Kohlenhydrate zwischen 50 (Langstreckenläufer)<br />
und 65 Prozent (Sprinter) deiner<br />
Diät ausmachen. Vollkornbrot und -pasta<br />
enthalten besonders viele Kohlenhydrate<br />
und sind darüber hinaus besonders ballaststoffreich,<br />
weshalb sie Hungergefühlen<br />
vorbeugen. Auch gut: Reis oder Bohnen.<br />
Protein ist für dein Training ebenso<br />
essenziell, da der Körper mithilfe von Protein<br />
verletztes Gewebe repariert. Je nach<br />
Trainingsintensität und -frequenz sollten<br />
Läufer zwischen 1,1 und 1,5 Gramm pro<br />
Kilogramm Körpergewicht am Tag zu sich<br />
nehmen. Eier, Fisch und mageres Fleisch<br />
sind tolle fettarme Lebensmittel, die deinen<br />
Körper mit Protein versorgen.<br />
Fette sollten abhängig von deinen Trainingszielen<br />
etwa 15 bis 30 Prozent deiner<br />
täglichen Kalorienaufnahme darstellen<br />
und sind für deinen Körper eine alternative<br />
Quelle für mehr Energie gleich nach<br />
den Kohlenhydraten. Sie sind deshalb für<br />
Langstrecken- und Marathonläufer von<br />
besonderer Bedeutung. Nüsse, Avocados<br />
oder Süßwasserfische enthalten viel Fett,<br />
aber Achtung: Der Körper benötigt mehr<br />
Zeit, um Fette in Treibstoff umzuwandeln,<br />
deshalb diese am besten mehrere Stunden<br />
vor dem Training oder im Anschluss zu<br />
sich nehmen.<br />
DER PERFEKTE SCHUH<br />
Du suchst noch nach dem idealen Lauf-<br />
Buddy? Mit dem HOVR MEGA 2 CLONE hat<br />
der Fitnessexperte Under Armour einen<br />
Laufschuh entwickelt, der durch anpassungsfähige<br />
Materialien für jeden Läufer<br />
die perfekte Passform kreiert. Der doppelt<br />
gewebte Jaquard-Stoff sowie die Schichten<br />
aus Polyestergarn ergeben ein Obermaterial,<br />
das sich an jede Bewegung des Fußes<br />
anpasst und danach wieder in seine 3-D-<br />
Ausgangsform zurückkehrt.<br />
Das vielschichtige und qualitativ hochwertige<br />
Material hält nicht nur jeglicher<br />
Belastung stand, sondern erhöht zusätzlich<br />
die Atmungsaktivität des Schuhs.<br />
Integrierte Carbon-Elemente in der Sohle<br />
sorgen für eine noch bessere Dämpfung<br />
während des Laufens. Zusätzlich wurden<br />
alle Reibungs- und Hitzepunkte auf ein Minimum<br />
reduziert und die eingelegte Sohle<br />
so angepasst, dass sie einen festen Halt im<br />
Schuh bietet.<br />
In der Sohle des Schuhs ist außerdem ein<br />
Sensor eingebettet, der sich mit der App<br />
„Under Armour Map My Run“ verbindet<br />
und detaillierte Laufdaten speichert. So<br />
kannst du deine Trainingserfolge optimieren<br />
und noch schneller und weiter laufen.<br />
www.underarmour.de<br />
NACH DEM TRAINING<br />
Jetzt ist es Zeit für deinen Körper sich zu<br />
erholen. Führe ihm ausreichend Flüssigkeit<br />
zu und iss einen Snack, der besonders<br />
reich an Proteinen und leicht verdaulich<br />
ist. Griechischer Joghurt mit Früchten zum<br />
Beispiel oder eine Portion Tofu.<br />
97
Gesundheit | Sexualität | Wellbeing<br />
IMPRESSUM<br />
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blu media network GmbH<br />
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<strong>II</strong>/<strong>24</strong><br />
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Druckunterlagenschluss: 14.11.20<strong>24</strong><br />
Auslage: Dezember 20<strong>24</strong> – März 2025<br />
THE POWER<br />
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CRISIS<br />
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"Wechseljahre" auf?<br />
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Erektionsstörungen<br />
Ursachen und Hinweise<br />
98 3/2023
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