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männer* | II/24

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<strong>II</strong>/<strong>24</strong><br />

Gesundheit | Sexualität | Wellbeing<br />

THE POWER<br />

OF GREEN<br />

CBD Produkte im Test<br />

MIDLIFE-<br />

CRISIS<br />

Treten auch bei Männern<br />

"Wechseljahre" auf?<br />

BONER<br />

KILLER<br />

Erektionsstörungen<br />

Ursachen und Hinweise<br />

KRAFT-<br />

TRAINING<br />

10 GRÜNDE INS SCHWITZEN ZU KOMMEN


SCHÖNER<br />

Es gibt sie nicht, die 90-60-90 für den<br />

Mann. Es ist keine Einheitsgröße, die<br />

den idealen Männerkörper beschreibt,<br />

sondern die Proportionen unterschiedlicher<br />

Körperregionen. Das Verhältnis<br />

der Schultern zur Hüfte zum Beispiel.<br />

Den meisten Sportlern und Kunststudenten<br />

sind die 1,618 als Goldener Schnitt<br />

bekannt. Auf dieses Ergebnis kommt der<br />

David-gleiche Mann nämlich, wenn er<br />

seinen Burstumfang durch den seines<br />

Bauchs teilt. Auch Männer mit einem<br />

Volumen-Größe-Index oder einfach<br />

Body-Mass-Index (BMI) von 17,5 bis 18<br />

sollen besonders attraktiv auf potenzielle<br />

Geschlechtspartner wirken. Wirklich vertrauen<br />

darf man aber dem BMI nicht, da<br />

auch der Körperfettanteil die Attraktivitätskurve<br />

nicht unwesentlich beeinflusst,<br />

in der Formel aber unbeachtet bleibt.<br />

Perfektion aber ist ohnehin so spannend<br />

wie ein Kerl ohne Humor. Macken,<br />

Falten, Grübchen: Nichts ist sexyer als<br />

ein Mann mit Geschichte. Trotzdem besuchen<br />

rund 15 Prozent der Deutschen<br />

sehr häufig und immerhin noch knapp<br />

zehn Prozent regelmäßig ein Fitnessstudio.<br />

Länger, härter, dicker. So mancher<br />

verbringt jede freie Minute im Schwitzkasten.<br />

Ein anderer vergisst darüber<br />

sogar, die mühsam aufgebauten Muskeln<br />

auch mal vorzuführen. In dieser Ausgabe<br />

der <strong>männer*</strong> sagen wir dir, warum Krafttraining<br />

nicht nur bei der Partnersuche<br />

unterstützend wirkt. Wir haben neue<br />

und alte Diäten verglichen und stellen<br />

die besten Abnehmtherapien vor. Was ist<br />

Kryolipolyse? Welche Diät passt zu mir?<br />

Darf ich abends noch Kohlenhydrate essen?<br />

Alle Antworten auf diese und mehr<br />

Fragen in <strong>männer*</strong>!<br />

Viel Spaß beim Lesen<br />

Felix Just und dein <strong>männer*</strong> Team<br />

<strong>II</strong> /<strong>24</strong><br />

Das Team:<br />

/ INTRO<br />

Felix Just<br />

ist der Chefredakteur der<br />

<strong>männer*</strong> Er plant das Heft und<br />

versorgt es mit Inhalten.<br />

Mark Pfitzinger<br />

gestaltet als Grafik Designer<br />

die <strong>männer*</strong>. Er gehört zum<br />

Layoutteam der blu Media<br />

Stadtmagazine.<br />

Olaf Alp<br />

hat sich seit vielen Jahren auf<br />

das Themengebiet Andrologie<br />

spezialisiert, ist Herausgeber<br />

des Magazins mate und Redakteur<br />

der <strong>männer*</strong>.<br />

Martin Lewicki<br />

ist als langjähriger freier<br />

Journalist in den Bereichen<br />

Gesundheit und Wellbeing tätig.<br />

Zu seinen Schwerpunkten<br />

zählen Ernährung und Fitness.<br />

03


INTRO<br />

/ Inhalt<br />

08<br />

Midlife-Crisis<br />

Gesundheit<br />

12<br />

Hormonelle Unterstützung für Training und Diät<br />

18<br />

Ratgeber<br />

Ernährungstipps für ein gesundes Herz<br />

22<br />

Mundhygiene<br />

26<br />

Ratgeber<br />

Wie man Zähne vor Zahnschmelzverlust schützt<br />

30<br />

Better Smile<br />

32<br />

Schmerzfrei & nachhaltig die Zähne aufhellen<br />

Sexualität<br />

36<br />

Stigmatisierung und Diskriminierung aufgrund des HIV-Status<br />

40<br />

Long Acting<br />

42<br />

Affenpocken<br />

44<br />

Liebe, Lust und Inklusion<br />

48<br />

Anzeichen für einen Testosteronmangel<br />

50<br />

Boner Killer<br />

54<br />

Penisring<br />

56<br />

Die Prostatamassage<br />

04 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>


62<br />

Detox<br />

ein Selbsttest<br />

Wellbeing<br />

66<br />

Natural Energizer<br />

Muntermacher aus dem Schosse der Natur<br />

68<br />

Naturheilmittel<br />

Wie wirksam ist die Wunderwurzel Ginseng wirklich?<br />

72<br />

The Power of Green<br />

Der Siegeszug des CBD-Öls und ob es hält, was es verspricht<br />

76<br />

Zeitverschwender<br />

80<br />

Fatfree(ze)<br />

Kryolipolyse ob´s funktioniert und wie es sich anfühlt<br />

82<br />

Vorteile einer Unterspritzung mit Eigenfett<br />

86<br />

Gute Gründe ins Schwitzen zu geraten<br />

90<br />

Man vs. Machine<br />

Die besten Geräte für den Beachbody<br />

92<br />

Powder Rules<br />

Welche Proteinpulver sind für wen Ideal? Und was bringen sie mir?<br />

94<br />

Durchhalten<br />

Das grosse <strong>männer*</strong>-Ausdauertraining<br />

96<br />

Running Mates<br />

Diese Lebensmittel halten dich am laufen<br />

98<br />

Impressum<br />

05


GESUNDHEIT<br />

FOTO: VECSTOCK_FREEPIK.COM


FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM


GESUNDHEIT<br />

/<br />

Wechseljahre<br />

MIDLIFE-CRISIS<br />

FOTOS: STEWART MACLEAN_UNSPLASH.COM<br />

Treten auch bei Männern „Wechseljahre“ auf?<br />

Wenn man von Wechseljahren spricht, werden damit meist Frauen in der Lebensmitte assoziiert.<br />

Dabei können auch Männer in eine Art von Wechseljahren kommen. Die Gründe dafür sind<br />

unterschiedlich und nicht nur hormonell bedingt.<br />

08<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


Text: Martin Lewicki<br />

Mit dem Begriff Wechseljahre meint man<br />

die hormonellen Veränderungen der<br />

Frau, die meist zwischen dem 40. und 50.<br />

Lebensjahr auftreten und zur Unfruchtbarkeit<br />

führen. Weil Männer in der Regel bis<br />

ins hohe Alter noch Spermien produzieren<br />

und zeugungsfähig bleiben, wird allgemein<br />

angenommen, dass sie keine Wechseljahre<br />

erleben. Doch<br />

Fruchtbarkeit ist<br />

nicht das einzige<br />

Merkmal von<br />

Wechseljahren.<br />

So erleben auch<br />

Männer eine<br />

hormonelle Umstellung,<br />

wenn<br />

auch anders als<br />

Frauen.<br />

Schon ab dem 30.<br />

Lebensjahr sinkt<br />

beim Mann langsam,<br />

aber stetig<br />

die Produktion des männlichen Sexualhormons<br />

Testosteron um etwa ein bis zwei<br />

Prozent jährlich. Weil diese hormonelle<br />

Umstellung nicht so rapide wie bei Frauen<br />

in den Wechseljahren abläuft, werden die<br />

Symptome oft übersehen. Zudem ist der<br />

Testosteronrückgang nicht zwangsläufig mit<br />

einer Unfruchtbarkeit<br />

verbunden.<br />

Deswegen<br />

wird beim Mann<br />

eher selten von<br />

Wechseljahren<br />

gesprochen. Das<br />

bedeutet jedoch<br />

nicht, dass auch<br />

Männer unter<br />

bestimmten<br />

Bedingungen<br />

Anzeichen für<br />

Wechseljahre<br />

zeigen.<br />

Libidoverlust<br />

SYMPTOME, DIE AUF<br />

„WECHSELJAHRE“ BEIM<br />

MANN HINWEISEN<br />

Der Begriff Wechseljahre wird meist in<br />

Zusammenhang mit Frauen benutzt. Bei<br />

Männern verwendet man Bezeichnungen<br />

wie „Andropause“, „PADAM“ (partielles<br />

Androgendefizit des alternden Mannes)<br />

oder „Klimakterium des Mannes“. Diese<br />

Begriffe beschreiben einen altersbedingten<br />

Testosteronmangel beim Mann, der zu<br />

ähnlichen Symptomen führt wie die Umstellung<br />

des Hormonhaushalts bei Frauen<br />

in den Wechseljahren.<br />

Antriebsschwäche<br />

Muskelabnahme<br />

und Kraftverlust<br />

Gewichtszunahme<br />

insbesondere<br />

am Bauch<br />

Stimmungsschwankungen<br />

dünner werdende<br />

Körperbehaarung<br />

09


GESUNDHEIT<br />

/<br />

Wechseljahre<br />

MIDLIFE-CRISIS<br />

Laut der Deutschen Gesellschaft<br />

für Endokrinologie<br />

(DGE) sind in Deutschland<br />

lediglich drei bis fünf Prozent<br />

der Männer über 60 von<br />

einem echten Testosteronmangel<br />

betroffen. Deswegen<br />

benutzt man selten den Begriff<br />

Wechseljahre im Zusammenhang<br />

mit Männern.<br />

WAS MÄNNER DAGEGEN<br />

TUN KÖNNEN<br />

Im Unterschied zu Frauen können Männer<br />

gegen die durch Testosteronmangel<br />

ausgelösten Wechseljahre vorgehen.<br />

Dabei haben sie zwei Stellschrauben:<br />

Den Lebensstil optimieren oder mit einer<br />

Hormontherapie gegensteuern. Oftmals<br />

reicht es schon, gesunde Alltagsroutinen<br />

zu entwickeln, um die Testosteronproduktion<br />

anzukurbeln. Ein wichtiger Testosteron-Booster<br />

ist sportliche Aktivität. Mit<br />

Ausdauersport lässt sich beispielsweise<br />

ungesundes Bauchfett loswerden. Kraftsport<br />

wiederum wirkt dem Muskelabbau<br />

entgegen, kurbelt die Proteinsynthese<br />

und die Hormonproduktion im Körper<br />

an. Auch eine nährstoffreiche Ernährung,<br />

wenig Stress im Alltag sowie ausreichend<br />

Schlaf verbessern nicht nur die allgemeine<br />

Gesundheit, sondern wirken sich<br />

positiv auf den Hormonhaushalt aus.<br />

Falls eine Lebensumstellung nicht hilft,<br />

kann unter ärztlicher Aufsicht eine<br />

Hormonsubstitution erfolgen. Durch die<br />

Einnahme von Testosteron-Präparaten<br />

wird der Mangel schnell behoben. Dies<br />

ist durch das regelmäßige Auftragen eines<br />

Gels auf die Haut möglich oder durch<br />

regelmäßige Injektionen per Spritze.<br />

HINTER DEN WECHSE-<br />

JAHREN STECKT OFT<br />

EINE „MIDLIFE-CRISIS“<br />

Wenn Männer das Gefühl haben, sich<br />

in einer Art Wechseljahren zu befinden,<br />

könnte auch die Psyche eine Rolle spielen.<br />

Dahinter verbirgt sich oft die sogenannte<br />

„Midlife-Crisis“. Dieser Begriff beschreibt<br />

eine Sinnkrise, die viele Männer in der<br />

Mitte ihres Lebens, meist zwischen dem<br />

40. und 55. Lebensjahr, spüren. Es ist ein<br />

komplexes Zusammenspiel verschiedener<br />

Faktoren, die zu einer Midlife-Crisis führen.<br />

Der Verlust an Vitalität und Attraktivität,<br />

die Konfrontation mit jüngeren<br />

Männern, eine negative Lebensbilanz,<br />

10<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


verfehlte Ziele oder keine Ziele für die<br />

Zukunft, Unzufriedenheit in der Partnerschaft,<br />

hormonelle Veränderungen und<br />

gesundheitliche Beschwerden – all das<br />

kann eine Sinnkrise hervorrufen.<br />

MÖGLICHE HINWEISE<br />

AUF EINE MIDLIFE-CRISIS:<br />

verstärktes Konkurrenzdenken<br />

negatives Selbstbild<br />

verstärkte Auseinandersetzung mit<br />

Krankheit und Tod<br />

Fokussierung auf Gesundheit und<br />

Aussehen<br />

gesteigerte Reizbarkeit<br />

übertriebene Spontaneität<br />

der Hang zur Abschottung<br />

extremes Verhalten wie Alkoholoder<br />

Drogenmissbrauch<br />

hohe Risikobereitschaft<br />

viele Affären<br />

Die betroffenen Männer wünschen es<br />

sich oft, wertgeschätzt zu werden, Verständnis<br />

für ihre Krise entgegengebracht<br />

zu bekommen und eine positive Bestärkung<br />

von außen zu erfahren. Dadurch<br />

können sie wieder ein besseres Selbstwertgefühl<br />

entwickeln und die Krise<br />

letztendlich überstehen. Allerdings sind<br />

viele Außenstehende wie Freunde und<br />

Partner mit dieser Situation überfordert.<br />

Wer eine Sinnkrise, eine Midlife-Crisis<br />

oder Wechseljahre erlebt und wenig<br />

Freude am Leben empfindet, der sollte<br />

am besten auf eine therapeutische Begleitung<br />

setzen.<br />

11


GESUNDHEIT<br />

/<br />

Hormone<br />

CH 3<br />

HORMONELLE<br />

UNTERSTÜTZUNG<br />

für Training und Diät<br />

Viele Faktoren kommen beim Entstehen des Traum-Bodys zusammen:<br />

Zuerst einmal eine gesunde Ernährung und im richtigen Alter körperliche<br />

Betätigung, die nicht einmal Kraftsport sein muss. Mit dem Schlagwort<br />

„richtiges Alter“ wird der zentrale Ansatzpunkt für eine mögliche Intervention<br />

bezeichnet. Es existiert nur ein relativ kleines Zeitfenster nach<br />

der Pubertät bis in die Mitte der Zwanziger, in dem der Körper natürlicherweise<br />

eine hormonelle Verfassung aufweist, die Muskelwachstum<br />

und Fettverbrennung unterstützt. Jenseits der Dreißig ist im Prinzip nur<br />

noch Erhaltung möglich, aber keine durchschlagende Veränderung des<br />

Körpers mehr zu erzielen. Es sei denn, man verändert die hormonelle Basis<br />

derart, dass sie den optimalen Zustand des jüngeren Mannes imitiert.<br />

FOTO: COOKIE-STUDIO_FREEPIK.COM<br />

12 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>


CH 3<br />

OH<br />

CH 3<br />

13


GESUNDHEIT<br />

/<br />

Hormone<br />

TESTOSTERON<br />

Das männliche Sexualhormon Testosteron<br />

fördert die Biosynthese, wobei ein beschleunigter<br />

Muskelaufbau durch angeregten<br />

Stoffwechsel und aktivere Fettverbrennung<br />

bewirkt werden. Einen klaren<br />

Zusammenhang zwischen Körperfett und<br />

Testosteronspiegel zeigt eine Studie aus<br />

Norwegen. Dabei wurden Blutproben von<br />

1.548 Männern im Alter zwischen 25 und<br />

84 Jahren auf ihren Testosterongehalt<br />

untersucht. Die Norweger stellten fest,<br />

dass Männer mit einem Bauchumfang von<br />

mindestens 102 Zentimetern ein niedrigeres<br />

Gesamttestosteron haben als Probanden<br />

mit einem Bauchumfang von unter<br />

94 Zentimetern. Überraschend ist, dass<br />

kräftig gebaute Männer ohne Bauch und<br />

mit einem hohen Body Mass Index (BMI)<br />

die höchsten Werte an Gesamttestosteron<br />

zeigten, während schlanke Männer mit<br />

großem Bauchumfang und einem niedrigen<br />

BMI die niedrigsten Werte aufwiesen.<br />

Noch mehr Schatten wirft eine Studie aus<br />

Finnland. Darin zeigte sich, dass Männer<br />

mit den niedrigsten Testosteronwerten ein<br />

mehrfach erhöhtes Risiko hatten, an Stoffwechselstörungen<br />

zu erkranken.<br />

Testosteron ist die Basis fast aller gängigen<br />

Steroide, die im Kraftsport Verwendung<br />

finden, da es preisgünstig und leicht zu<br />

beschaffen ist. Der männliche Körper<br />

produziert es im gesunden Zustand in<br />

ausreichender, aber individuell sehr unterschiedlicher<br />

Menge. Bereits in den frühen<br />

Zwanzigern reduziert sich die Produktion<br />

jährlich um etwa ein Prozent, sodass relativ<br />

schnell der Punkt erreicht ist, an dem eine<br />

zum Muskelwachstum notwendige Mindestkonzentration<br />

nicht mehr gegeben ist.<br />

Jenseits dieses Alters ist Hormonsubstitution<br />

eine ärztlich anerkannte Heilmethode<br />

bei einem nachgewiesenen Mangelzustand.<br />

Immer weniger Andrologen haben einen<br />

Einwand, den hormonellen Normalzustand<br />

eines jungen Mannes wiederherzustellen,<br />

da damit auch eine größere Vitalität und<br />

ein besseres Gesamtgefühl verbunden<br />

sind.<br />

Im Gegensatz zu den täglich anzuwendenden<br />

Gels ist eine Injektion, die nur etwa<br />

alle drei Monate verabreicht werden muss,<br />

die bequemere Variante einer Testosteron-<br />

Substitution. In klinischen Studien wurde<br />

nachgewiesen, dass bereits in der ersten<br />

Woche nach der Injektion von „Nebido“<br />

der Testosteronspiegel in den Normbereich<br />

angehoben wird. Bemerkenswert ist, dass<br />

die Werte 12 Wochen lang konstant bleiben.<br />

Währenddessen wurde nicht nur die<br />

Stimmung der Patienten positiv beeinflusst,<br />

sondern auch deren Libido, Sexualfunktion<br />

und Muskelkraft. Es veränderte sich auch<br />

die Körperzusammensetzung der Patienten<br />

durch die Zunahme fettfreier Körpermasse<br />

bei gleichzeitiger Abnahme des Fettanteils.<br />

Leider wird Testosteron von vielen Sportlern<br />

intramuskulär in meist überhöhten<br />

Dosen gespritzt. Diese Übertreibung ist<br />

sportlich gar nicht notwendig und gesundheitlich<br />

abträglich.<br />

"Ein überzogener<br />

Testosteronspiegel führt zu<br />

Stimmungsschwankungen<br />

und Aggression."<br />

Außerdem wird die körpereigene Produktion<br />

zurückgefahren, und auch nach<br />

Beendigung der äußeren Zuführung gelingt<br />

es dem Körper häufig nicht, selbst das ursprüngliche<br />

Niveau wiederherzustellen.<br />

14<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


FOTO: KJPARGETER_FREEPIK.COM<br />

Krankenkasse keine Behandlung, es<br />

sei denn, es liegt eine Wachstumsstörung<br />

beim Kind vor.<br />

Ein Doping mit Somatropin liegt<br />

vor, wenn der IGF1-Spiegel außerhalb<br />

des Normalbereichs liegt.<br />

Wiederum muss gesagt werden,<br />

dass für eine Anwendung im Sport<br />

solche Übertreibung nicht notwendig<br />

ist. Bereits ein Pegel im oberen<br />

Normbereich des IGF1-Spiegels<br />

reicht schon für höchst beeindruckende<br />

Ergebnisse (Startgewicht:<br />

78,5 Kilogramm, Muskelmasse: 36,1<br />

Kilogramm, Fett: 15,1 Kilogramm;<br />

Endgewicht: 79,9 Kilogramm, Muskelmasse<br />

39,9 Kilogramm, Fett 9,9<br />

Kilogramm). Ärztliche Aufsicht ist<br />

auch hierbei ein absolutes Muss.<br />

WACHSTUMSHORMON<br />

Das Wachstumshormon Somatropin ist ein im<br />

Körper natürlich vorkommendes Polypeptid aus<br />

191 Aminosäuren. Anders als der Name suggeriert,<br />

steuert es weit mehr als nur das Wachstum,<br />

sondern ist verantwortlich für alle Faktoren der<br />

Regeneration und Zellalterung. Letztlich ist es das<br />

Jugendhormon schlechthin, was schon andeutet,<br />

dass es ebenfalls einen mit der Alterung einhergehenden<br />

Rückgang durchmacht. Ein hoher Spiegel<br />

dieses Hormons bedeutet gesteigerte physische<br />

wie psychische Vitalität. Nebenbei ist es auch das<br />

effektivste Anabolikum für Muskelaufbau und Fettabbau.<br />

Anders als Testosteron ist es nicht leicht<br />

verfügbar und extrem teuer. Auch übernimmt die<br />

Der Preis einer mittleren vierwöchigen<br />

Dosierung liegt bei etwa<br />

2.500 Euro. Sie kann als Injektion<br />

subkutan (unter die Haut) selbst<br />

auf täglicher Basis verabreicht<br />

werden. Durch den komplizierten<br />

Abbauprozess des Hormons<br />

im Körper ist das Training nur in<br />

einem bestimmten Zeitfenster sehr<br />

effektiv. Fast beeindruckender als<br />

der Muskelaufbau ist der Fettabbau<br />

ohne jede Einschränkung bei<br />

den Essgewohnheiten. Vor allem<br />

wird auch viszerales Fett abgebaut,<br />

also für Stoffwechselkrankheiten<br />

verantwortliches, gefährliches<br />

Organfett.<br />

15


GESUNDHEIT<br />

HCG<br />

/<br />

Hormone<br />

Ein großer Irrtum auf dem Weg zu einem<br />

athletischen Körper ist der Glaube, eine<br />

Veränderung wäre maßgeblich über<br />

Sport zu erreichen. Tatsächlich ist es die<br />

Ernährung, die den Schlüssel zu einem<br />

sportlichen Körper liefert, denn Body is<br />

build in the kitchen – not in the gym. Eine<br />

dauerhafte geeignete Ernährung (siehe<br />

Folgeseiten) ist daher die unerlässliche<br />

Voraussetzung für die Standfigur. Was aber<br />

tun, wenn bereits zu viele Kilo Fett angesetzt<br />

wurden? Natürlich gibt es unzählige<br />

Diäten, die mehr oder weniger effektiv<br />

sind. Die meisten radikalen Diäten beruhen<br />

darauf, die Kalorienzufuhr unterhalb<br />

des Bedarfs einzupegeln. Dies führt natürlich,<br />

gewollter Weiser, zu einer Unterzuckerung<br />

des Körpers mit einhergehender<br />

physischen und psychischen Kraftverlust.<br />

Wer diese Einschränkung aus beruflichen<br />

Gründen nicht hinnehmen will, kann sich<br />

einen hormoneller Trick zu Eigen machen.<br />

Das Hormon HCG wird vom weiblichen<br />

Körper während der Schwangerschaft<br />

gebildet, ist aber geschlechtsunspezifisch,<br />

also kein Sexualhormon. Es wurde im Laufe<br />

der Evolution von der Natur erfunden,<br />

um einer ungleichmäßigen Nährstoffversorgung<br />

des Embryos vorzubeugen. Auch<br />

in Zeiten mit schlechter Ernährungslage<br />

sollte dieser stabil versorgt werden können.<br />

Das HCG hilft daher bei einer ungewollten<br />

Verknappung der Nahrung sofort<br />

die Fettdepots abzubauen. Dieser Effekt<br />

kann bei einer gewollten Verknappung<br />

(Diät) eingesetzt werden und hilft dabei,<br />

die ansonsten einhergehende Unterzuckerung<br />

und einen damit verbundenen<br />

Leistungsabfall zu vermeiden. Außerdem<br />

wirkt es wie ein Booster der Diät, da der<br />

Körper mit deutlich unter 1.000 Kalorien<br />

täglich auskommt.<br />

Das HCG wird täglich selbst mit einer<br />

Insulinspritze ins Fettgewebe verabreicht,<br />

beispielsweise im Bauchbereich. Da das<br />

Präparat verschreibungspflichtig ist, sollte<br />

man einen spezialisierten Arzt aufsuchen,<br />

der beratend und kontrollierend die vier<br />

bis sechswöchige Diät begleitet. In dieser<br />

Phase ist es möglich, circa zehn bis fünfzehn<br />

Prozent seines Körpergewichts zu<br />

verlieren.<br />

FOTO: FREEPIK.COM<br />

Ohne die Substitution von Hormonen<br />

ist im Alter über dreißig Jahren effektiv<br />

kaum noch eine positive Veränderung<br />

des Körpers möglich. Es ist dabei nicht<br />

notwendig, außerhalb des Normbereiches<br />

zu intervenieren. Auswahl<br />

und Anwendung sollte allerdings nur<br />

unter ärztlicher Beratung erfolgen. Die<br />

Ergebnisse werden dabei von weiteren<br />

Faktoren, insbesondere der richtigen<br />

Ernährung, beeinflusst.<br />

16<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


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17


GESUNDHEIT<br />

/<br />

Ernährung<br />

Text: Martin Lewicki<br />

RAT-<br />

GEBER<br />

Der amerikanische<br />

Verband für Herzgesundheit<br />

„American Heart Association“<br />

hat zehn Empfehlungen zum<br />

Ernährungsverhalten für ein gesundes<br />

Herz-Kreislauf-System veröffentlicht. Zudem<br />

stellten die Ärzte fest, dass von den gesunden<br />

Essgewohnheiten auch die Umwelt profitiert.<br />

Ernährungstipps<br />

für ein gesundes<br />

Herz<br />

FOTO:<br />

TANGERINE_<br />

UNSPLASH.COM<br />

Laut Angaben des Dateninstituts Statista<br />

sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen in<br />

Deutschland die häufigste Todesursache.<br />

Herzinfarkte und Erkrankungen der<br />

Herzkranzgefäße sind für ungefähr ein<br />

Drittel der Todesfälle verantwortlich.<br />

Umso wichtiger ist es, mit einer gesunden<br />

Lebensweise der Todesursache Nummer<br />

eins vorzubeugen. Dazu aktualisierte die<br />

„American Heart Association“ ihren Ratgeber<br />

mit zehn Ernährungstipps für ein<br />

gesundes Herz. Wer diese Regeln befolge,<br />

könne sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

deutlich senken, so die verantwortlichen<br />

Forscher.<br />

In den Ratgeber flossen nicht nur die<br />

neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />

ein. Die Forscher haben ihre Ernährungstipps<br />

auch so formuliert, dass Gestaltungsspielraum<br />

für persönliche Vorlieben,<br />

ethnische und religiöse Praktiken sowie<br />

das Umsetzen in verschiedenen Lebenssituationen<br />

möglich ist. „Wir alle können<br />

unabhängig von der Lebensphase von<br />

einem gesunden Ernährungsmuster fürs<br />

Herz profitieren. Es muss nicht kompliziert,<br />

zeitaufwendig, teuer oder unappetitlich<br />

sein“, sagt Alice H. Lichtenstein,<br />

leitende Wissenschaftlerin und Direktorin<br />

des kardiovaskulären Ernährungsteams<br />

am „Jean Mayer USDA Human Nutrition<br />

Research Center on Aging“ der Tufts Universität<br />

in Boston.<br />

Zudem betonen die Verfasser des Ratgebers,<br />

dass es wichtig sei, die Ernährungsmuster<br />

ganzheitlich zu betrachten. Dabei gehe es<br />

nicht um eine Unterteilung in gute und<br />

schlechte Lebensmittel. Stattdessen basiere<br />

ein gesundes Ernährungsmuster auf Ausgewogenheit,<br />

Vielfalt, Menge und der Kombination<br />

von Lebensmitteln und Getränken,<br />

die regelmäßig verzehrt werden.<br />

18<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


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Vereinbaren Sie gerne einen individuellen Beratungstermin – digital,<br />

telefonisch oder persönlich vor Ort.<br />

Witzleben Apotheke <strong>24</strong><br />

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GESUNDHEIT<br />

/<br />

Ernährung<br />

GESUNDE UND GLEICHZEITIG NACHHALTIGE<br />

ERNÄHRUNG<br />

Erstmals wird auch ein Zusammenhang<br />

zwischen Nachhaltigkeit und gesunder Ernährung<br />

fürs Herz aufgezeigt. „Es ist wichtig,<br />

zu erkennen, dass die Leitlinien nicht<br />

nur der Herzgesundheit, sondern auch der<br />

Nachhaltigkeit entsprechen – es ist eine<br />

‘Win-Win-Situation‘ für den Einzelnen und<br />

unsere Umwelt“, betont Forscherin Lichtenstein.<br />

So sind häufig verzehrte tierische<br />

Produkte wie rotes Fleisch (Rind, Lamm,<br />

Schwein, Kalb, Wild oder Ziege), die eher<br />

nicht gut für das Herz sind, gleichzeitig<br />

auch stark für Treibhausgasemissionen<br />

verantwortlich. Zudem haben sie negativen<br />

Einfluss auf Wasserverbrauch und<br />

Landnutzung. Daher trägt der Umstieg auf<br />

pflanzliches Protein dazu bei, nicht nur die<br />

Gesundheit des Einzelnen, sondern auch<br />

die Umwelt zu verbessern.<br />

Außerdem nennen die Wissenschaftler<br />

mehrere gesellschaftliche Herausforderungen<br />

sowie Maßnahmen, durch die<br />

sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

reduzieren lässt. Dazu gehört zum<br />

Beispiel die frühzeitige Einführung von<br />

Ernährungserziehung an den Schulen.<br />

„Es ist wichtig, Kinder jeden<br />

Alters dahingehend zu erziehen,<br />

dass sie beim Übergang<br />

ins Erwachsenenalter fundierte<br />

Ernährungsentscheidungen<br />

treffen können. So dienen sie<br />

als positive Vorbilder für kommende<br />

Generationen“, sagt<br />

die leitende Wissenschaftlerin<br />

Lichtenstein.<br />

Auf Basis aktueller wissenschaftlicher<br />

Daten geben die Forscher folgende zehn<br />

Ernährungstipps für ein gesundes Herz:<br />

01. Die Nahrungs- und Kalorienaufnahme<br />

sollte man mit körperlicher<br />

Aktivität ausgleichen, um ein gesundes<br />

Körpergewicht zu halten.<br />

02. Lebensmittelvielfalt mit einem<br />

hohen Anteil an Obst und Gemüse<br />

ist wichtig, um ein vollständiges<br />

Spektrum an Nährstoffen durch<br />

Nahrung und nicht durch Nahrungsergänzungsmittel<br />

aufzunehmen.<br />

03. Vollkornprodukte gilt es zu<br />

priorisieren.<br />

04. Man sollte gesunde Quellen für mageres<br />

und/oder ballaststoffreiches<br />

Protein wie Pflanzenproteine (Nüsse<br />

und Hülsenfrüchte), Fisch oder<br />

Meeresfrüchte, fettarme oder fettfreie<br />

Milchprodukte sowie mageres<br />

Fleisch bevorzugen. Rotes und verarbeitetes<br />

Fleisch (z.B. Wurst) sollte<br />

man hingegen meiden.<br />

05. Flüssige nicht-tropische Pflanzenöle<br />

wie Oliven- oder Sonnenblumenöl<br />

werden empfohlen.<br />

06. So viel wie möglich unverarbeitete<br />

Lebensmittel verzehren und stark<br />

verarbeitet Lebensmitteln<br />

(z.B. Fertiggerichte) meiden.<br />

07. Den Verzehr von zuckerhaltigen<br />

Getränken und Speisen minimieren.<br />

08. Möglichst wenig Salz beim Kochen<br />

und Essen verwenden.<br />

09. Den Alkoholkonsum einschränken.<br />

10. Diese Regeln beachten unabhängig<br />

davon, wo die Lebensmittel zubereitet<br />

oder verzehrt (z.B. im Restaurant)<br />

werden.<br />

20<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


21


GESUNDHEIT<br />

/<br />

Zahnhygiene<br />

MUNDHYGIENE<br />

Wie man für eine gesunde<br />

Mundflora sorgt?<br />

FOTO: FREEPIK.COM<br />

Die Mundflora ist erst dann ein Thema, wenn sie aus dem Gleichgewicht gerät.<br />

Das äußert sich beispielsweise durch Mundgeruch und häufiges Zahnfleischbluten.<br />

Unser Experte erklärt, wie man am besten vorbeugt und was man tun kann,<br />

um eine geschädigte Mundflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen.<br />

22 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>


Text: Martin Lewicki<br />

Als Mundflora bezeichnet man die Gesamtheit<br />

der Bakterien und Pilze, die sich im<br />

Mund befinden. Allein im Mundraum<br />

haben wir Hunderte von Bakterienarten.<br />

„Die Bakterien leben nicht einzeln, sondern<br />

bilden einen sogenannten Biofilm, der sich<br />

als Belag auf den Zähnen und der Zunge<br />

befindet“, sagt Prof. Dr. Dr. Thomas Beikler,<br />

Facharzt für Parodontologie und Direktor<br />

des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf<br />

(UKE).<br />

Solange die Bakterien des Biofilms im<br />

Gleichgewicht sind, ist das kein Problem.<br />

Allerdings kann es zu einer sogenannten<br />

Dysbakterie kommen, wenn sich einzelne<br />

Erreger stärker ausbreiten. In diesem<br />

Fall können Mundgeruch (Halitosis),<br />

Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und<br />

im späteren Verlauf Zahnbettentzündung<br />

(Parodontitis) entstehen. „Bei Parodontitis<br />

weiß man nicht genau, wie sie entsteht.<br />

Eventuell könnten einzelne Bakterien zum<br />

Umkippen des Mikrobioms führen“, erklärt<br />

Prof. Beikler. Mundhygiene spiele zwar<br />

eine wichtige Rolle, doch auch unabhängig<br />

davon könne Parodontitis entstehen.<br />

„Es ist ein schleichender und<br />

oft unbemerkter Prozess, eine<br />

chronische Entzündung, die<br />

über Jahre verlaufen kann,<br />

bevor man sie feststellt.“<br />

BEI HÄUFIGEM<br />

ZAHNFLEISCHBLUTEN<br />

DEN ZAHNARZT<br />

KONSULTIEREN<br />

Zahnfleischbluten könne ein Indikator für<br />

Parodontitis sein. Um festzustellen, ob sie<br />

tatsächlich vorliegt, empfiehlt Prof. Beikler,<br />

eine sogenannte Screening-Untersuchung<br />

beim Zahnarzt. Dabei werden die Zahnfleischtaschen<br />

mit einer Sonde kontrolliert.<br />

Unabhängig davon: Eine gute Mundhygiene<br />

ist wichtig, um beispielsweise Karies auslösenden<br />

Bakterien keine Chance zu geben.<br />

Wenig überraschend ist die Empfehlung,<br />

zweimal täglich Zähne zu putzen. Nur so<br />

kann man Zahnbelag (Plaque) regelmäßig<br />

beseitigen. Werden die Ansammlungen<br />

von Bakterien aus Speichel und Nahrungsresten<br />

über einen längeren Zeitraum nicht<br />

entfernt, können sie sich vermehren und<br />

Säuren produzieren.<br />

Eine der gefährlichen Bakterienarten heißt<br />

„Streptococcus mutans“. Der Karieskeim<br />

zersetzt Kohlenhydrate zu Milchsäure. Bei<br />

diesem Prozess werden dem Zahn Mineralien<br />

entzogen, was im schlimmsten Fall<br />

Karies und somit Löcher verursacht. Weil<br />

diese Bakterien Zucker aus der Nahrung<br />

zu Säuren abbauen, gelten unter anderem<br />

Süßigkeiten als Kariesauslöser. Wer jedoch<br />

seine Zähne zweimal täglich gründlich<br />

reinigt, sollte mit Karies keine Probleme<br />

bekommen.<br />

ZAHNZWISCHENRÄU<br />

ME BEIM ZÄHNEPUTZEN<br />

NICHT VERGESSEN<br />

Viele Menschen vergessen beim Putzen der<br />

Zähne die Zahnzwischenräume. Speziell<br />

dort können sich die gefährlichen Bakterien<br />

einnisten und für üblen Mundgeruch<br />

oder andere Probleme sorgen. Für eine<br />

gesunde Mundflora hilft das Reinigen mit<br />

Zahnseide oder Interdentalbürsten, um in<br />

die Zahnzwischenräume zu gelangen und<br />

dort Ablagerungen zu beseitigen. Empfehlenswert<br />

ist auch eine professionelle<br />

Zahnreinigung beim Zahnarzt. Denn nur so<br />

können alle Reste entfernt werden, die sich<br />

im Lauf der letzten Monate angesammelt<br />

haben. Mindestens einmal im Jahr sollte<br />

man sie durchführen lassen. In einigen Fällen<br />

übernehmen Krankenkasse die Kosten.<br />

Es lohnt sich, vorher bei der Krankenkasse<br />

nachzufragen, ob eine vollständige oder<br />

zumindest teilweise Erstattung der Zahnreinigungskosten<br />

möglich ist.<br />

23


GESUNDHEIT<br />

/<br />

Zahnhygiene<br />

10 TIPPS FÜR EINE<br />

GESUNDE MUNDFLORA<br />

01.<br />

Zweimal täglich Zähneputzen. Aber<br />

Vorsicht: Wer zu stark die Zahnbürste<br />

aufdrückt oder zu lange putzt, kann das<br />

Zahnfleisch verletzen und den Zahnschmelz<br />

schädigen.<br />

02.<br />

Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder<br />

schmalen Interdentalbürsten reinigen.<br />

03.<br />

Beim Putzen die Zunge nicht vergessen,<br />

da sich auch dort Bakterien befinden,<br />

die Mundgeruch verursachen können.<br />

04.<br />

Einmal jährlich professionelle Zahnreinigung<br />

beim Zahnarzt in Anspruch<br />

nehmen.<br />

05.<br />

Zahnbürste bzw. den Bürstenkopf spätestens<br />

alle drei Monate auswechseln.<br />

06.<br />

Bei Zahnspülungen empfehlen sich<br />

kräuterbasierte Produkte. Mit Kamille-,<br />

Thymian-, Salbei- oder Ringelblumen-<br />

Extrakt aus der Apotheke kann man sich<br />

eine Spülung herstellen lassen.<br />

07.<br />

Hartnäckige „schlechte“ Bakterien<br />

werden am besten mit Chlorhexidin-<br />

Spülungen abgetötet. Allerdings töten<br />

solche Spülungen auch „gute“ Bakterien<br />

ab. Deswegen wird nur zu einer kurzzeitigen<br />

Behandlung mit Chlorhexidin-<br />

Mundspülungen geraten.<br />

08.<br />

Entzündungshemmendes Gemüse<br />

wie Knoblauch, Zwiebeln, Brokkoli,<br />

Tomaten, Chili und Ingwer schützen vor<br />

Entzündungen auch im Mundraum.<br />

09.<br />

Hilfreich sind Speichelanreger wie<br />

Karotten oder Kohlrabi, die ein langes<br />

Kauen erfordern. Dadurch wird ein<br />

Überschuss an guten Speichelbakterien<br />

produziert, wodurch die schlechten in<br />

Schach gehalten werden.<br />

10.<br />

Speichelanregend wirken ebenfalls<br />

zuckerfreie Zahnpflegekaugummis, die<br />

das Süßungsmittel Xylit (Birkenzucker)<br />

enthalten. Dieses schützt vor Karies,<br />

Zahnschmelzabbau und senkt den Säuregehalt<br />

im Mundraum.<br />

<strong>24</strong><br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


Uwe Michael Bänsch<br />

Prakt. Arzt, Infektiologe (DGI)<br />

Schönhauser Allee<br />

Hausarzt • HIV • Hepatitis<br />

STDs • HIV-Schnelltest<br />

Eberswalder Str.<br />

HNO-PRAXIS<br />

Kastanienallee TRAM M1/12<br />

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Sprechzeiten:<br />

Mo/Di 9-13 und 15-18<br />

Mi 9-13<br />

Do 9-12 und 15-19 n.V.<br />

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Sa 10-12 PrEP<br />

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10719 Berlin<br />

U3/U9 Spichernstr., U9/U1 Ku‘damm,<br />

Bus 119/<strong>24</strong>9<br />

Tel: 88 1 99 66 /-14<br />

uwe-michael.baensch@t-online.de<br />

Dr. med. Markus Seidel<br />

Hals Nasen Ohren Arzt<br />

Kastanienallee 2 10435 Berlin<br />

Tel.: 030 448 35 68<br />

Fax: 030 440 17 918<br />

www.hno-kastanienallee-berlin.de<br />

Mo: 9:00-12:00 15:00-18:00<br />

Di: 10:00-13:00 16:00-19:00<br />

Mi: 9:00-12:00<br />

Do: 10:00-13:00 16:00-19:00<br />

Fr: 9:00-12:00<br />

sowie nach individueller Vereinbarung<br />

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10715 Berlin<br />

Tel. 030 853 28 89<br />

Mo. 9.00-12.00<br />

14.30-18.30<br />

Di/Do. 9.00-12.00<br />

13.30-18.30<br />

Fr. 9-14<br />

www.zahnarztpraxis-andreas-kretschmer.de<br />

25


GESUNDHEIT<br />

/<br />

ZAHNHYGIENE<br />

RAT-<br />

GEBER<br />

Wie man Zähne vor<br />

Zahnschmelzverlust<br />

schützt<br />

FOTO: WAYHOMESTUDIO_FREEPIK.COM<br />

Der Zahnschmelz ist die<br />

härteste Substanz in unserem<br />

Körper. Dennoch kann er durch<br />

Zähneknirschen oder säurehaltige<br />

Lebensmittel Stück für Stück<br />

zerstört werden. Besonders<br />

problematisch: Zahnschmelz<br />

wächst nicht nach. Wir erklären,<br />

wie man einen Zahnschmelzverlust<br />

vermeidet.<br />

Unsere Zähne sind von einer schützenden<br />

Schicht umgeben, dem sogenannten<br />

Zahnschmelz. Darunter befindet sich das<br />

ebenfalls harte Zahnbein, auch Dentin<br />

genannt. Gemeinsam bilden sie die Zahnkrone,<br />

den sichtbaren Teil eines Zahns. Sie<br />

sorgen dafür, dass wir bedenkenlos Nüsse<br />

knabbern, einen Apfel durchbeißen und<br />

selbst einen Knoten mit den Zähnen lösen<br />

können. Obwohl der Zahnschmelz das härteste<br />

Material des menschlichen Körpers<br />

ist, kann er unwiederbringlich geschädigt<br />

werden. Deswegen ist es besonders wichtig,<br />

den Zahnschmelz zu schützen und ihn<br />

zu stärken.<br />

26 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>


ZAHNSCHMELZVERLUST<br />

DURCH „ABRASION“<br />

Unter dem Begriff „Abrasion“ versteht<br />

man die mechanische Abnutzung des<br />

Zahnschmelzes. Dies geschieht zum Beispiel<br />

beim Zähneputzen, wenn man eine<br />

zu harte Zahnbürste benutzt, zu stark aufdrückt,<br />

zu häufig seine Zähne reinigt oder<br />

zu oft eine zahnaufhellende Zahnpasta<br />

mit Schleifpartikeln benutzt. Eine weitere<br />

mechanische Abnutzung entsteht beim<br />

Zähneknirschen. Der Fachausdruck dafür<br />

lautet „Bruxismus“. Dies geschieht meist<br />

von uns unbemerkt im Schlaf. Wer morgens<br />

nach dem Aufwachen Kieferschmerzen<br />

oder Verspannungen im Kauapparat<br />

spürt, der hat vermutlich im Schlaf stark<br />

mit den Zähnen geknirscht.<br />

Obwohl der Zahnschmelz härter ist als jeder<br />

Knochen, kann auch er dem Kaudruck<br />

des Gebisses nicht dauerhaft standhalten.<br />

Text: Martin Lewicki<br />

oder Zahnkronen dafür verantwortlich.<br />

Sie führen zu Fehl- oder Frühkontakten<br />

im Gebiss, an denen man sich im Schlaf<br />

abarbeitet. Zum anderen führt auch Stress<br />

im Alltag zu Verspannungen im Kausystem<br />

und dem daraus resultierenden Zähneknirschen.<br />

Es ist also wichtig, frühzeitig die<br />

Ursachen für das Zähneknirschen zu erkennen<br />

und zu beseitigen, sonst droht der<br />

dauerhafte Verlust des Zahnschmelzes.<br />

ZAHNSCHMELZVERLUST<br />

DURCH „EROSION“<br />

Ein weiterer Aspekt beim Zahnschmelzverlust<br />

ist die dentale „Erosion“. Damit meint<br />

man die Schädigung des Zahnschmelzes<br />

durch die direkte Einwirkung von Säuren.<br />

Dabei wird zuerst der Zahnschmelz und<br />

dann das darunterliegende Dentin aufgeweicht<br />

und abgetragen. Dies geschieht<br />

insbesondere beim Essen und Trinken.<br />

Laut der „Gesellschaft für<br />

Zahngesundheit, Funktion<br />

und Ästhetik“ (GZFA) kann<br />

die punktuelle Kaukraft bis zu<br />

800 Newton betragen und<br />

während des Schlafs 20 bis<br />

40 Minuten anhalten.<br />

Dies kann zu Rissen im Zahnschmelz,<br />

Defekten am Zahnhals bis hin zu Absplitterungen<br />

führen. Im fortgeschrittenen<br />

Stadium erkennt man den Verlust des<br />

Zahnschmelzes und des Dentins an einer<br />

Verkürzung der Zähne. Sie sind regelrecht<br />

abgeschliffen.<br />

Ursächlich für das Zähneknirschen sind<br />

meistens zwei Faktoren. Zum einen sind<br />

Störkontakte im Kauapparat wie schiefe<br />

Zähne, Zahnlücken, zu hohe Füllungen<br />

Den meisten Menschen ist wohl bekannt,<br />

dass zuckerhaltige Speisen schlecht für die<br />

Zähne sind, weil sie Karies verursachen.<br />

Weniger bekannt ist hingegen, dass auch<br />

säurehaltige Lebensmittel schädlich sind.<br />

Vor allem Zitrusfrüchte wie Ananas und<br />

Kiwi, aber auch Fruchtsäfte und Speisen wie<br />

Sauerkraut, saure Gurken etc. können den<br />

Zahnschmelz angreifen. Deswegen raten<br />

Zahnärzte dazu, niemals die Zähne direkt<br />

nach dem Verzehr säurehaltiger Lebensmittel<br />

zu reinigen, da man den angegriffenen<br />

Zahn zusätzlich mechanisch schädigt.<br />

27


GESUNDHEIT<br />

/<br />

ZAHNHYGIENE<br />

SCHÄDLICHE<br />

SÄUREN IM MUND<br />

NEUTRALISIEREN<br />

Die gute Nachricht: Unser<br />

Speichel neutralisiert die<br />

Säuren im Mund und schützt<br />

so auf natürliche Weise den<br />

Zahnschmelz.<br />

Experten empfehlen, zusätzlich nach<br />

Mahlzeiten zuckerfreien Kaugummi<br />

mit dem Süßungsmittel Xylit (Birkenzucker)<br />

zu kauen, da er den Speichelfluss<br />

anregt, wodurch Säuren im<br />

Mund schneller neutralisiert werden.<br />

Wer jedoch zu häufig saure<br />

Lebensmittel isst oder bereits<br />

vorgeschädigte Zähne hat -<br />

zum Beispiel durch das Zähneknirschen<br />

oder zu intensives<br />

Zähneputzen - der wird es<br />

meist an schmerzempfindlichen<br />

Zähnen selbst spüren.<br />

In diesem Fall ist der Zahnschmelz<br />

stark geschädigt.<br />

FOTO: FREEPIK.COM<br />

Auch wer an Reflux, dem Aufstoßen<br />

von Magensäure, oder<br />

Bulimie, dem Erbrechen nach<br />

dem Essen, leidet, schädigt<br />

durch die aggressive Magensäure<br />

den Zahnschmelz.<br />

Selbst Mundtrockenheit führt<br />

dazu, dass Säurebakterien<br />

die Zähne leichter angreifen<br />

können, da der schützende<br />

Speichel fehlt. Dies ist häufig<br />

bei Menschen der Fall, die mit<br />

geöffnetem Mund schlafen.<br />

28 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>


FOTO: GUSTAVO FRING_PEXELS.COM<br />

FOTO: IVAN SAMKOV_PEXELS.COM<br />

STÄRKT MAN DEN<br />

ZAHNSCHMELZ<br />

Der einfachste Tipp, um den Zahnschmelz<br />

zu schützen: Zweimal täglich beim<br />

Zähneputzen eine fluoridhaltige Zahnpasta<br />

benutzen, denn sie unterstützt die<br />

Remineralisierung des Zahnschmelzes.<br />

Fluoride und Kalziumphosphate werden in<br />

den Zahnschmelz eingebaut und schützen<br />

so vor einer Demineralisation des Zahnes,<br />

wie die „Kassenärztliche Bundesvereinigung“,<br />

erklärt.<br />

Empfehlenswert ist zusätzlich die Anwendung<br />

eines hochkonzentrierten<br />

Fluorid-Gels einmal wöchentlich. Das<br />

führt zu einer schnellen Remineralisierung<br />

des Zahnschmelzes und hilft zudem<br />

gegen schmerzempfindliche Zahnhälse.<br />

Allerdings sollte man zuvor einen Zahnarzt<br />

konsultieren, ob ein Fluorid-Gel<br />

im persönlichen Fall notwendig ist. Ein<br />

weiterer Tipp kommt von der „Deutschen<br />

Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde“<br />

(DGZMK), der in der Leitlinie<br />

zur Kariesprophylaxe steht: Nach dem<br />

Essen sollte man am besten zuckerfreien<br />

Kaugummi mit Xylit kauen. Denn durch<br />

das Kauen wird der Speichelfluss angeregt,<br />

wodurch die schädlichen Säuren schneller<br />

neutralisiert werden. Zusätzlich sorgt Xylit<br />

dafür, dass sich weniger Zahnbelag bildet<br />

und reduziert das Wachstum von Kariesbakterien.<br />

Besonders wichtig ist die Prophylaxe<br />

beim Zahnarzt. Damit Zahnschmelzverlust<br />

rechtzeitig erkannt wird, sollte man<br />

mindestens einmal jährlich zur Zahnuntersuchung.<br />

Nur so kann man sichergehen,<br />

dass beispielsweise Zähneknirschen<br />

nicht unbemerkt nachts den Zahnschmelz<br />

schädigt. In solchen Fällen kann eine beim<br />

Zahnarzt angefertigte Aufbiss-Schiene für<br />

Abhilfe sorgen.<br />

29


GESUNDHEIT<br />

/<br />

Zahnmedizin<br />

Interview: Felix Just<br />

FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

BETTER<br />

SMILE<br />

SCHÖNER LÄCHELN MIT TIPPS VOM PROFI<br />

Ist Bleaching schädlich für den Zahnschmelz? Müssen Wurzelbehandlungen<br />

schmerzhaft sein? Was ist dran am Mythos<br />

„Zahnseide“? Alles was du einen Zahnarzt schon immer mal<br />

fragen wolltest, haben wir für dich Mohammed Alef von<br />

The Urban Dentist gefragt.<br />

30<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


Du betreibst mit anderen Zahnärzten<br />

eine Praxis in Berlin, Friedrichshain,<br />

mit Fokus auf Ästhetische Zahnmedizin.<br />

Was würdest du sagen, ist ein<br />

einfacher Eingriff, der das Erscheinungsbild<br />

der Zähne auf simple und<br />

effektive Weise verbessert?<br />

Der einfachste Ansatz wäre die Zahnfarbe.<br />

Durch eine professionelle Zahnreinigung<br />

lassen sich effektiv Verfärbungen<br />

entfernen. Mit einem Bleaching lassen<br />

sich mit geringem Aufwand die Zähne<br />

aufhellen. Bei kleinen Zahnfehlstellungen<br />

oder ungünstiger Zahnform können<br />

sogenannte Veneers helfen, Keramikverblendschalen,<br />

die zu tollen ästhetischen<br />

Ergebnissen führen.<br />

Für Patienten mit Zahnfehlstellungen<br />

bietet ihr auch Korrekturen per<br />

Invisalign an. Was ist der Vorteil der<br />

Methode? Und wie lange dauert die<br />

Behandlung in etwa?<br />

Sagen wir bei einer leichten Fehlstellung.<br />

Mit Invisalign haben wir die Möglichkeit<br />

kieferorthopädische Korrekturen unkompliziert<br />

mit durchsichtigen Kunststoffschienen<br />

durchzuführen. Keine<br />

störenden Metalldrähte, keine optische<br />

Beeinträchtigung beim Tragen im Alltag.<br />

Die Therapie ist nach 12 Wochen abgeschlossen.<br />

Viele potentielle Patienten sind skeptisch<br />

gegenüber einem Bleaching, da<br />

sie befürchten, dass der Zahnschmelz<br />

angegriffen wird. Kannst du ihnen<br />

diese Angst nehmen?<br />

In unserer Praxis verwenden wir mit dem<br />

Philips Zoom System ein hochwirksames<br />

und gleichzeitig schonendes Bleaching-<br />

System, das sich bewährt hat. In der<br />

Regel ist das Bleaching unproblematisch,<br />

eine vorherige Beratung durch den Zahnarzt<br />

aber unabdingbar.<br />

Ihr arbeitet auch mit Implantaten. Die<br />

allgemeine Meinung lautet hier: Das<br />

kann nur teuer werden. Stimmt das?<br />

Implantate sind eine sehr hochwertige<br />

Art des Zahnersatzes. Keine andere Versorgung<br />

kommt einem eigenen Zahn so<br />

nahe. Auch wenn die Kosten höher sein<br />

können, so investiert man hier in eine<br />

sehr langlebige Versorgung.<br />

Muss eine Wurzelbehandlung<br />

schmerzhaft sein?<br />

Nein, überhaupt nicht. Mit einer Anästhesie<br />

können wir so gut wie jede<br />

Behandlung schmerzfrei gestalten, auch<br />

eine Wurzelkanalbehandlung. Mit den<br />

heutigen technischen Möglichkeiten,<br />

die wir nutzen, ist selbst eine angenehme<br />

Wurzelkanalbehandlung mit hohen<br />

Erfolgsaussichten möglich.<br />

Unser Zahnfleisch ist mehr oder<br />

weniger nicht reparabel. Was kann ich<br />

bei der täglichen Zahnpflege tun, um<br />

mein Zahnfleisch zu schützen?<br />

Zweimal am Tag Zähne putzen, ruhig<br />

auch das Zahnfleisch mit der Zahnbürste<br />

massieren. Nicht zu viel Druck, und<br />

bitte kein „wildes Schrubben“. Mit der<br />

Zahnbürste von rot nach weiß, also vom<br />

Zahnfleisch wegputzen. Und natürlich<br />

Zahnseide verwenden.<br />

Mythos Zahnseide: Wie wichtig ist die<br />

regelmäßige Anwendung?<br />

Sehr wichtig. In die Zahnzwischenräume<br />

kommt leider keine Zahnbürste. Werden<br />

diese nicht sauber gehalten kann es zu<br />

Karies oder Zahnfleischentzündungen<br />

kommen, langfristig zu Parodontitis.<br />

Dein Tipp für Angstpatienten?<br />

Das Wichtigste: Einen Zahnarzt finden,<br />

dem man vertraut und der genügend Zeit<br />

und Empathie aufbringt um einem die<br />

Angst zu nehmen. Wenn alles nicht hilft<br />

besteht die Möglichkeit zahnärztliche<br />

Behandlungen in Sedierung durchzuführen,<br />

zum Beispiel mit Lachgas oder<br />

Dormicum.<br />

www.theurbandentist.de<br />

The Urban Dentist, Warschauer Str. 32,<br />

10<strong>24</strong>3 Berlin<br />

31


GESUNDHEIT<br />

/<br />

Zahnmedizin<br />

Text: Philipp Müller<br />

SCHMERZFREI &<br />

NACHHALTIG<br />

die Zähne aufhellen<br />

„Ohaguro“ ist japanisch für „Zahnschwärzen“<br />

und beschreibt eine im<br />

20. Jahrhundert verbreitete Mode<br />

unter Frauen des Hochadels – sowie<br />

Prostituierten –, sich die Zähne<br />

mittels einer eigens dafür angerührten<br />

Paste schwarz zu färben. Es<br />

ist gleichzeitig die einzige jemals<br />

überlieferte Praxis, bei der es erwünscht<br />

war, die Zähne einzudunkeln.<br />

Abgesehen von dieser Episode der<br />

Geschichte galt und gilt die Regel:<br />

Zähne sollten möglichst gerade und<br />

vor allem weiß sein. Und während<br />

die hellste Naturzahnfarbe „B1“ bei<br />

genauer Betrachtung eher Elfenbeinweiß<br />

ist, läuft in Hollywood so manch<br />

sonnengebräuntes Starlet mit absurd<br />

weißen Veneers durch die Gegend.<br />

Meinen Zahnarzt und mich brachte die Diskussion<br />

über meine Zahnfarbe gar in einen<br />

langjährigen Konflikt. Ich wollte immer<br />

hellere Zähne. Kein Hollywood-Weiß, aber<br />

mindestens heller als das bereits eingangs<br />

erwähnte B1. Leider vertrug ich konventionelle<br />

Bleachings nicht sehr gut, wie wir beide<br />

bald feststellen mussten. Zu groß waren<br />

die Schmerzen, zu gering die Aufhellung,<br />

nicht nachhaltig die Ergebnisse. Meine<br />

Lösung des Problems lag in dem Wunsch<br />

nach Veneers.<br />

Mein Zahnarzt war davon leider gar nicht<br />

begeistert, denn er möchte (der gültigen<br />

Lehre folgend) meinen Zahnschmelz so lange<br />

wie möglich erhalten. Für das Aufsetzen<br />

der Veneers müssten die Zähne allerdings<br />

angeschliffen werden. Eine Horrorvorstellung<br />

für meinen Zahnarzt. Mit dem neuen<br />

32<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


Zahnaufhellungssystem von Aura One wollten<br />

wir noch einen Versuch wagen.<br />

Aura One ist ein All-in-One Home Bleaching<br />

System, das nur in Zusammenarbeit mit<br />

einer Zahnarztpraxis durchgeführt wird.<br />

UND SO FUNKTIONIERT<br />

AURA ONE<br />

Zunächst wird mittels eines Dental-Scanners<br />

das gesamte Gebiss erfasst, um eine<br />

passgenaue 3-D-Bleaching-Schiene herzustellen.<br />

In diese Silikonschiene werde ich in<br />

den nächsten vierzig Tagen einmal täglich<br />

das Bleaching-Gel in die dafür vorgesehene<br />

Kammer (Dosierblasen) spritzen und die<br />

Schiene anschließend sechzig Minuten<br />

lang tragen.<br />

WAS IST NEU AN DIESEM<br />

SYSTEM?<br />

Diese Schiene ist ein wichtiger Baustein im<br />

Gesamtkonzept von Aura One, denn sie hat<br />

eine spezielle Fähigkeit: Anders als billige<br />

Bleaching-Sets aus dem Internet schließt<br />

die mithilfe des Dental-Scanners erstellte<br />

Schiene am Zahnfleischrand exakt ab, sodass<br />

während des Tragens kein Speichel an<br />

die Zähne gelangt. Das ist wichtig, weil das<br />

Hydrogel von Aura One mit sechs Prozent<br />

Wasserstoffperoxid bleicht. Wasserstoffperoxid<br />

wird seit vielen Jahrzehnten zum<br />

Aufhellen von Zähnen eingesetzt. Leider<br />

verträgt sich das Peroxid nicht mit menschlichem<br />

Speichel. Dieser zersetzt das Peroxid<br />

rasch und verringert so die Wirkung. Durch<br />

das Abschotten der Zähne wird dies verhindert<br />

und der Effekt des Wasserstoffperoxids<br />

bleibt voll und ganz erhalten.<br />

WAS SIND DIE VORTEILE<br />

DIESES VERFAHRENS?<br />

Durch die Anwendung von Wasserstoffperoxid<br />

kann die Einwirkungszeit auf eine<br />

Stunde pro Anwendung reduziert werden.<br />

So wird die Empfindlichkeit der Zähne nicht<br />

auf die Probe gestellt. Alle vierzig Anwendung<br />

waren völlig schmerzfrei. Zudem war<br />

es durch die geringe Konzentration von<br />

Wasserstoffperoxid nicht nötig, während<br />

des Behandlungszeitraums auf den Konsum<br />

bestimmter farbhaltiger Lebensmittel<br />

zu verzichten.<br />

Die Ergebnisse sind dauerhaft und die<br />

Behandlung kann beliebig lange weitergeführt<br />

oder jährlich aufgefrischt werden.<br />

Erhältlich ist Aura One beispielsweise bei<br />

The Urban Dentist in Berlin – oder lass dich<br />

Beraten auf<br />

halloaura.com.<br />

Behandlungsstand nach 40 Anwendungen in 40 Tagen<br />

VORHER<br />

NACHER<br />

33


SEXUALITÄT


FOTO: KIREYONOK_YULIYA_FREEPIK.COM


SEXUALITÄT<br />

/<br />

Infektiologie<br />

Stigmatisierung und<br />

Diskriminierung aufgrund des<br />

HIV-Status<br />

Was kann HIV-positiven<br />

Menschen im Umgang damit helfen?<br />

36 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>


WOHER KOMMT DIESE<br />

PAUSCHALE NEGATIVBE-<br />

WERTUNG VON<br />

MENSCHEN MIT HIV?<br />

Die Ursache für Stigmatisierung und den<br />

daraus resultierenden diskriminierenden<br />

Verhaltensweisen liegt häufig darin,<br />

dass ein großer Teil der Gesellschaft noch<br />

immer die veralteten Bilder aus den 1980er<br />

Jahren im Kopf hat: Schwule HIV-positive<br />

Menschen, die an Aids erkrankten, damals<br />

nicht angemessen behandelt werden konnten<br />

und verstarben.<br />

Das Wissen darüber, was<br />

Leben mit HIV heutzutage<br />

eigentlich bedeutet,<br />

ist noch nicht bei allen<br />

Menschen angekommen.<br />

Daher setzen manche<br />

eine HIV-Infektion immer<br />

noch mit einer stark<br />

eingeschränkten Lebensqualität,<br />

dem Ausbruch<br />

von Aids und damit einem<br />

Todesurteil gleich, was es<br />

heute aber nicht mehr ist.<br />

Dank innovativer Medikamente<br />

können Menschen<br />

mit HIV heutzutage gut und lange leben.<br />

Auch bezüglich der Übertragungswege fehlen<br />

vielen Menschen die richtigen Informationen.<br />

Deshalb halten sich Vorurteile und<br />

Ängste gegenüber HIV-positiven Menschen<br />

noch immer hartnäckig. Fakt ist: Sie sind<br />

schlichtweg unbegründet, denn im Alltag<br />

besteht keinerlei Ansteckungsgefahr.<br />

STIGMATISIERUNG AUS<br />

DEM EIGENEN INNEREN<br />

Menschen mit HIV<br />

können mittlerweile ein gesundes<br />

und langes Leben führen. Auch<br />

wenn sich ihre Lebensqualität in<br />

den letzten Jahren aufgrund der<br />

innovativen Therapien enorm verbessert<br />

hat, besteht nach wie vor<br />

eine große Herausforderung: Im<br />

Alltag sind HIV-positive Menschen<br />

häufig mit Stigmatisierung und<br />

Diskriminierung konfrontiert.<br />

Stigmatisierung kann aber nicht nur von<br />

außen erfolgen, sondern in HIV-positiven<br />

Menschen auch aus dem eigenen Inneren<br />

heraus entstehen. Macht man sich selbst<br />

Vorwürfe, empfindet Scham oder verurteilt<br />

sich selbst für die HIV-Infektion, nennt<br />

man das Selbststigmatisierung. Als HIV-positiver<br />

Mensch ist ein solides Wissen rund<br />

um HIV sehr wichtig, um Selbststigmatisierung<br />

zu vermeiden und sich so zu akzeptieren,<br />

wie man ist – auch mit dem Virus.<br />

WELCHE AUSWIRKUNGEN<br />

HABEN STIGMATISIE-<br />

RUNG UND DISKRIMINIE-<br />

RUNG?<br />

Die Ergebnisse des kürzlich veröffentlichten<br />

Forschungsprojekts „positive stimmen<br />

2.0“ der Deutschen Aidshilfe zeigen, dass<br />

sich Stigmatisierung und<br />

Diskriminierung von<br />

Menschen mit HIV auch<br />

auf deren Lebensqualität<br />

auswirken können. So<br />

berichteten mehr als die<br />

Hälfte der HIV-positiven<br />

Menschen, dass Vorurteile<br />

gegenüber HIV ihr eigenes<br />

Leben beeinträchtigen1.<br />

Viele Menschen mit HIV<br />

haben auch Angst davor,<br />

dass Personen im Umfeld<br />

von ihrer Infektion erfahren.<br />

Wenn man die Sorge<br />

hat, dass jemand die Medikamente<br />

entdecken oder einen bei deren<br />

Einnahme beobachten könnte, kann das zu<br />

bestimmten Handlungen führen, die dazu<br />

dienen, den HIV-Status zu verheimlichen.<br />

Beispielsweise werden HIV-Medikamente<br />

zu Hause häufig versteckt. Das kann zu<br />

einer andauernden, unbewussten Belastung<br />

führen und damit die Lebensqualität<br />

und die mentale Gesundheit negativ beeinflussen.<br />

Ein Wissen um die verschiedenen Therapieoptionen,<br />

die es heutzutage gibt, ist<br />

von großer Bedeutung, denn so kann man<br />

selbst aktiv nach Lösungen suchen und<br />

muss mental belastende Situationen wie<br />

das Verstecken der Medikamente nicht<br />

weiter hinnehmen.<br />

Während einige mit einer täglichen Pille<br />

bestens klarkommen, kann für andere eine<br />

37


SEXUALITÄT<br />

/<br />

infektiologie<br />

Therapie mit einer regelmäßigen Spritze<br />

die bessere Lösung sein. Wenn man offen<br />

mit dem/der Ärzt*in darüber spricht, kann<br />

man gemeinsam unter den unterschiedlichen<br />

Therapiemöglichkeiten diejenige auswählen,<br />

die am besten zum eigenen Leben<br />

passt und HIV dadurch zu einem kleineren<br />

Teil im Alltag macht.<br />

EINEN GUTEN UMGANG<br />

MIT HIV FINDEN<br />

Es ist vorteilhaft, wenn man als HIV-positiver<br />

Mensch offen und selbstbewusst mit der<br />

eigenen Infektion umgehen kann und sich<br />

so Stigmatisierung und Diskriminierung<br />

entgegenstellt. Nicht jeder kann oder möchte<br />

das, was absolut in Ordnung ist. Sobald<br />

allerdings Sorgen und Ängste ins Spiel kommen,<br />

gilt es wachsam zu sein und darüber<br />

offen mit dem/r Ärzt*in zu sprechen.<br />

Außerdem kann man sich als HIV-positiver<br />

Mensch zusammen mit dem/r Ärzt*in die<br />

vielfältigen Therapiemöglichkeiten ansehen<br />

und besprechen, ob es eine Therapie gibt,<br />

die besser zum eigenen Leben passt und<br />

sich leichter in den Alltag integrieren lässt.<br />

Weitere Informationen zum Leben mit<br />

HIV sowie persönliche Geschichten von<br />

HIV-positiven Menschen findest du unter<br />

www.livlife.de<br />

Unterstützt von ViiV Healthcare<br />

Referenzen:<br />

1. Deutsche Aidshilfe, „positive stimmen 2.0“ Umfrage<br />

zu HIV-bezogener Diskriminierung, broschuere_finale_version.pdf<br />

(hiv-diskriminierung.de) Last<br />

accessed: May 20<strong>24</strong><br />

NP-DE-HVU-ADVR-<strong>24</strong>0006<br />

38<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


PRAXISTEAM<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

Reise- &<br />

Tauchmedizin<br />

Hepatitis<br />

B & C<br />

Behandlung<br />

PrEP<br />

HIV<br />

Diagnose &<br />

Therapie<br />

Mpox<br />

Impfung<br />

DR. MED. INGO OCHLAST<br />

FA für Allgemein- und Arbeits-<br />

Gesundheitsheft_105x148_0118.indd 35 medizin, Hausärztliche Versorgung 13.12.17 15:01<br />

Petersburger Str. 94, 10<strong>24</strong>7 Berlin<br />

Tel. 030 420 82 47 70<br />

www.praxisteam-friedrichshain.de<br />

Paradies_Apotheke_60x180.indd 1 28.03.22 14:22<br />

39


SEXUALITÄT<br />

/<br />

infektiologie<br />

FOTO: DANIEL FRANK, PEXELS.COM<br />

Long Acting<br />

Innovation in der HIV-Therapie?<br />

Die neueste Entwicklung in der Behandlung<br />

von HIV ist die erste antiretrovirale<br />

Therapie, die als Depotinjektion<br />

verabreicht wird – das heißt durch<br />

eine Spritze, die über einen längeren<br />

Zeitraum den Wirkstoff abgibt, was eine<br />

enorme Erleichterung für den Alltag<br />

von HIV-Patient*innen bedeutet. „Long<br />

Acting“ nennt sich diese neue Behandlungsform.<br />

Dr. med. Junaid Owasil vom<br />

Infektiologikum Frankfurt erklärt die<br />

Details. *bjö<br />

Wie sieht die Long-Acting-Therapie für<br />

die Patient*innen im Alltag aus?<br />

Die Long Acting Therapie hat im Alltag<br />

viele Vorteile gegenüber einer konventionellen<br />

Tablettentherapie. Der Alltag<br />

wird nicht durch die Tabletteneinnahme<br />

definiert und vermeidet auch den ständigen<br />

Stress: Habe ich meine Tabletten heute<br />

schon eingenommen? Außerdem ist es in<br />

einem familiären Umfeld eine besondere<br />

Entlastung für diejenigen, die unter ständiger<br />

Beobachtung von Angehörigen stehen<br />

und Angst vor einer Stigmatisierung haben,<br />

falls die Tabletten gefunden werden.<br />

Für wen ist Long Acting geeignet?<br />

Long Acting ist für viele Menschen geeignet,<br />

die in erster Linie unter konventioneller<br />

Therapie eine supprimierte Viruslast<br />

haben, also unter der Nachweisgrenze<br />

40<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


liegen, und auf die tägliche Tabletteneinnahme<br />

verzichten möchten. Auch andere,<br />

die berufsbedingt zum Beispiel im Schichtdienst<br />

oder reisebedingt, Schwierigkeiten<br />

haben, die Zeitabstände zwischen den Tabletteneinnahmen<br />

zu respektieren, können<br />

bei der Long Acting Therapie eine Entlastung<br />

spüren. Wichtig ist, dass es keine bekannten<br />

Resistenzen gegen die Wirkstoffe<br />

bekannt sind. Bei Adipositas oder bei einer<br />

Blutverdünnung ist die Verabreichung der<br />

Medikation aber nicht möglich.<br />

Können alle derzeitigen HIV-Wirkstoffe<br />

als Depotinjektion verabreicht werden?<br />

In Deutschland sind derzeit zwei zugelassene<br />

Wirkstoffe für die Long Acting Therapie<br />

zugelassen. Die werden zusammen<br />

verabreicht und sind bekannte Wirkstoffe,<br />

beziehungsweise gehören zu bekannten<br />

Wirkstoffgruppen. Nach einer ärztlichen<br />

Beratung entscheidet der behandelnde<br />

Arzt, ob man die Verträglichkeit der neuen<br />

Therapie mit einer oralen Medikation<br />

überprüft, dann werden die Depotspritzen<br />

geplant. In der Routine ist nach erfolgreicher<br />

Aufsättigung alle zwei Monate eine<br />

Verabreichung notwendig.<br />

Hat die Behandlung neue<br />

Nebenwirkungen?<br />

Die Injektionen werden intramuskulär verabreicht<br />

und können in den ersten Tagen<br />

zu leichten Schmerzen führen. In den Zulassungsstudien<br />

verschwanden in 88% der<br />

Fälle diese Beschwerden drei bis sieben<br />

Tagen nach Verabreichung. Eine Entzündung<br />

der Stelle kann in seltenen Fällen<br />

auftreten. Allgemeine Nebenwirkungen<br />

wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Magen-<br />

Darm-Beschwerden waren selten, können<br />

aber auftreten. Diese Nebenwirkungen<br />

werden im Aufklärungsgespräch mit dem<br />

behandelnden Arzt häufig angesprochen.<br />

Seit wann kann man diese Therapieform<br />

in Deutschland bekommen – und<br />

ist sie theoretisch in allen Schwerpunktpraxen<br />

erhältlich?<br />

Diese Art von Therapie ist seit 2020 verfügbar,<br />

wird aber nicht von allen Praxen<br />

angeboten, da eine spezielle Schulung des<br />

Fachpersonals erforderlich ist und ein<br />

geeignetes Zeitfenster für die Injektionen<br />

geplant werden muss. Das Infektiologikum<br />

Frankfurt hat an den Zulassungsstudien<br />

teilgenommen und bietet diese Art von<br />

Therapie seit der Zulassung in Deutschland<br />

in 2020 an.<br />

Wie teuer ist eine<br />

Long-Acting-Therapie?<br />

Für gesetzlich Versicherte wird diese Art<br />

der Therapie von den Krankenkassen übernommen.<br />

Für Selbstzahler und Privatversicherte<br />

sind die Kosten ähnlich wie bei<br />

einer konventionellen oralen Therapie.<br />

Ist Long Acting auch eine Möglichkeit<br />

für die PrEP?<br />

Da haben Sie eine interessante Frage<br />

gestellt! Das wird die Zukunft sein, aber<br />

zurzeit ist die Long Acting in Deutschland<br />

noch nicht als PrEP zugelassen. Die Daten<br />

sind vielversprechend und es besteht in<br />

den USA bereits eine Zulassung für einen<br />

der beiden Wirkstoffe. Man muss allerdings<br />

erwähnen, dass diese Art von PrEP<br />

nicht für alle geeignet ist.<br />

Infektiologikum,<br />

Stresemannallee 3, Frankfurt,<br />

www.infektiologikum.de<br />

FOTO: KAROLINA KABOOMPICS, PEXELS.COM<br />

41


SEXUALITÄT<br />

/<br />

infektiologie / adv.<br />

Affenpocken:<br />

Impfung gegen<br />

Mpox schützt vor<br />

schwerem<br />

Krankheitsverlauf<br />

Mpox (=Affenpocken) sind immer<br />

noch gefährlich. Eine neue Virusvariante<br />

breitet sich gerade im Kongo aus. Beim<br />

weltweiten Ausbruch 2022 waren vor<br />

allem Männer betroffen, die Sex mit<br />

anderen Männern haben. Aktuell trifft es<br />

insbesondere Frauen. Wissenschaftler<br />

vermuten, dass die neue Variante in erster<br />

Linie durch Geschlechtsverkehr übertragen<br />

wird, da 29 % der Patientinnen<br />

sich als „sex worker“ bezeichnen.¹ Sollte<br />

diese Virusvariante durch Reisende in alle<br />

Welt verschleppt werden, ist ein erneuter<br />

globaler Ausbruch nicht auszuschließen.²<br />

Schutzmaßnahmen, insbesondere mit<br />

Blick auf die Pride- und Urlaubs-Saison,<br />

sind deshalb weiterhin empfehlenswert.<br />

WIE HOCH IST DIE<br />

ANSTECKUNGSGEFAHR IN<br />

DEUTSCHLAND?<br />

Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt<br />

das Risiko für die breite Bevölkerung als<br />

gering ein.3 Allerdings werden seit August<br />

2023 erneut Mpox-Fälle in verschiedenen<br />

Bundesländern gemeldet. 20<strong>24</strong> sind es bisher<br />

42 Infektionen (Stand: <strong>24</strong>.05.<strong>24</strong>). Ende<br />

Mai 2023 waren es nur 13.4 Eine Ansteckung<br />

erfolgt hauptsächlich durch direkten<br />

Kontakt mit infektiösen Wunden, Schorf<br />

und Körperflüssigkeiten oder mit kontaminiertem<br />

Material wie Kleidung, Bettwäsche,<br />

Handtücher oder Sexspielzeug. Bei<br />

sexuellen Kontakten ist die Übertragungswahrscheinlichkeit<br />

deutlich erhöht.5<br />

42<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


Gekommen, um zu bleiben?<br />

WELCHE SYMPTOME<br />

TRETEN AUF?<br />

4 bis 21 Tage nach Kontakt mit einer infizierten<br />

Person können Fieber, Kopf-,<br />

Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene<br />

Lymphknoten, Frösteln und starke<br />

körperliche Schwäche auftreten. Auch<br />

schmerzhafte Hautveränderungen, die als<br />

Pickel, Blasen, Ausschlag oder Wunden<br />

im Gesicht, auf Brust, Händen, Füßen,<br />

im Mund, im Genital- und Analbereich<br />

oder im Auge sichtbar werden, sind möglich.<br />

Seltene schwere Verläufe kommen<br />

insbesondere bei immungeschwächten<br />

Personen (z. B. HIV) vor. Diese können mit<br />

Komplikationen wie Sekundärinfektionen,<br />

Entzündung der Lunge und des angrenzenden<br />

Bindegewebes, Blutvergiftung, Gehirnund<br />

Hornhautentzündung bis hin zum<br />

Verlust des Sehvermögens einhergehen.5<br />

WER SOLLTE SICH<br />

IMPFEN LASSEN?<br />

Die Ständige Impfkommission (STIKO)<br />

empfiehlt eine vorbeugende Impfung für<br />

Personen mit erhöhtem Expositions- und<br />

Infektionsrisiko. Dazu zählen Männer ab<br />

18 Jahre, die Sex mit Männern haben und<br />

dabei häufig die Partner wechseln. Auch<br />

nach dem Kontakt mit Infizierten kann<br />

eine rasche Impfung das Erkrankungsrisiko<br />

verringern.<br />

Diese postexpositionelle Impfung wird<br />

symptomfreien, erwachsenen Menschen<br />

empfohlen, die enge körperliche Kontakte<br />

mit Infizierten über nicht intakte Haut oder<br />

Schleimhäute hatten, z.B. sexuelle Kontakte<br />

und enge zwischenmenschliche Kontakte<br />

im Haushalt oder Familienkreis.<br />

Eine Impfempfehlung gibt es außerdem für<br />

Laborpersonal, das Kontakt mit infektiösen<br />

Proben hat und als infektionsgefährdet gilt.6<br />

AB WANN WIRKT DER<br />

IMPFSCHUTZ?<br />

Etwa zwei Wochen nach der ersten Impfdosis<br />

ist das Risiko für eine Erkrankung<br />

deutlich reduziert. Für die Grundimmunisierung<br />

ist eine zweite Impfdosis im<br />

Abstand von mindestens 28 Tagen erforderlich.<br />

Wer in der Vergangenheit bereits gegen<br />

Pocken geimpft wurde, benötigt nur eine<br />

Impfdosis.5<br />

Grundsätzlich ist der Impfstoff für alle<br />

Arztpraxen verfügbar. Fragen Sie z.B. Ihren<br />

Hausarzt oder Ihre Hausärztin danach.<br />

Gesetzliche Krankenkassen erstatten die<br />

Kosten, wenn Sie zum Personenkreis gehören,<br />

für den die Impfung empfohlen wird.<br />

DE-POX-<strong>24</strong>00005<br />

Mehr Information:<br />

www.mein-impfschutz.de<br />

1Vakaniaki EH et al. Sustained Human Outbreak of a New MPXV Clade I Lineage in Eastern Democratic Republic of the Congo.<br />

medRxiv 20<strong>24</strong>.04.12.<strong>24</strong>305195<br />

2DPA-News aus Gesundheitswesen - Krankenkassen.de, dpa-infocom, dpa:231215-99-311133/2;<br />

https://www.krankenkassen.de/dpa/444796.html<br />

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/148107/13-000-Mpox-Faelle-im-Kongo-WHO-sieht-globales-Risiko<br />

https://www.spektrum.de/news/gefaehrliche-variante-des-mpox-virus-droht-sich-global-zu-verbreiten/2199976,<br />

aufgerufen am 10.06.20<strong>24</strong><br />

3RKI - Mpox/Affenpocken - Mpox in Deutschland, aufgerufen am <strong>24</strong>.05.20<strong>24</strong>,<br />

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Affenpocken/Ausbruch-2022-Situation-Deutschland.html<br />

4https://survstat.rki.de, aufgerufen am <strong>24</strong>.05.20<strong>24</strong><br />

5Mpox-Flyer_DE.pdf (rki.de), aufgerufen am <strong>24</strong>.05.20<strong>24</strong>,<br />

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Affenpocken/Mpox-Flyer_DE.pdf?__blob=publicationFile<br />

6RKI - Mpox/Affenpocken - Schutzimpfung gegen Mpox, aufgerufen am <strong>24</strong>.05.20<strong>24</strong>,<br />

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/Affenpocken/Affenpocken.html?nn=16732866<br />

43


SEXUALITÄT /<br />

BODY<br />

Kody McCree<br />

ist ein Amerikaner in<br />

Berlin und arbeitet als<br />

erotischer Perfomer<br />

sowohl auf der Bühne<br />

als auch im digitalen<br />

Raum sowie als sogenannter<br />

„Sex Educator“.<br />

Was es mit diesem Titel<br />

auf sich hat, wie die<br />

Branche noch inklusiver<br />

werden kann und was<br />

gegen Performance-<br />

Druck hilft, verrät er<br />

im Interview.<br />

LIEBE, LUST<br />

UND<br />

INKLUSION<br />

GESPRÄCH MIT SEX EDUCATOR<br />

KODY MCCREE<br />

FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

44 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>


Kody, du trittst auf der Bühne in<br />

erotischen Shows auf, du bist Sex<br />

Educator und Performer. Als wir uns<br />

kennenlernten*, hast du mir außerdem<br />

erzählt, dass du vier Sprachen sprichst,<br />

unter anderem Japanisch. Würdest du<br />

dich als Kosmopoliten bezeichnen?<br />

Man hat mich in der Vergangenheit schon<br />

das ein oder andere Mal als Kosmopoliten<br />

bezeichnet. (lacht) Also, ja! In meiner<br />

Highschool in Dallas kamen über hundert<br />

Nationen zusammen. Ein Lehrer hat meine<br />

Abschlussklasse als eine Tüte Skittles beschrieben.<br />

Was ist für dich der größte Unterschied<br />

zwischen Europäern und Amerikanern,<br />

wenn es um Sex geht?<br />

Europäer sind auf jeden Fall viel sex-positiver<br />

als Amerikaner. Amerika ist dafür<br />

bekannt, stark religiös geprägt zu sein, und<br />

das beinhaltet auch eine Verteufelung von<br />

Sex. Gleichzeitig findet sexuelle Bildung<br />

kaum statt. In Texas, wo ich aufgewachsen<br />

bin, war es den Lehrkräften zum Beispiel<br />

untersagt, über Kondome und die korrekte<br />

Anwendung von Verhütungsmitteln<br />

zu sprechen. Frei nach dem Motto: Wer<br />

schwanger wird, ist selber schuld.<br />

Du selbst arbeitest heute auch als Sex<br />

Educator, sprichst also in Kursen und in<br />

Panel-Diskussionen offen über Liebe,<br />

Sex und Zärtlichkeit.<br />

Genau! Ich habe mir mein Wissen selbst<br />

angeeignet, nachdem ich mit dem öffentlichen<br />

Angebot zum Beispiel an meiner<br />

Schule nicht zufrieden war. Ich bin lange<br />

kein Experte in Sachen Sex, sondern verstehe<br />

mich eher als Philosoph, der sich mit<br />

der Frage beschäftigt, wie Sex in einem<br />

Kontext stattfinden kann, in dem sich jeder<br />

Einzelne, aber auch Paare wohlfühlen und<br />

loslassen können.<br />

Sind wir als Gesellschaft in den letzten<br />

Jahren besser geworden, wenn es<br />

darum geht, erotische Inhalte zu produzieren<br />

und zu konsumieren? Dürfen<br />

wir uns alle wohlfühlen und loslassen?<br />

Die Branche und die Inhalte sind heute<br />

wesentlich demokratischer. Das liegt vor<br />

Interview: Felix Just<br />

allem daran, dass jeder, der es möchte,<br />

sein Telefon in die Hand nehmen und<br />

Inhalte selbst kreieren kann. Es steht dann<br />

jedem Creator frei, diese Inhalte zu teilen<br />

und damit sogar Geld zu verdienen. Jeder,<br />

der das tut, wird sich zwangsläufig auch<br />

mit seiner eigenen Einstellung zu Sex auseinandersetzen<br />

und hoffentlich gelassener<br />

an die Sache herangehen.<br />

„Wenn die Darsteller zu<br />

viel darüber nachdenken,<br />

wie ihr Arsch aussieht,<br />

oder ihre Brustmuskeln,<br />

verlieren sie häufig den<br />

Bezug zur Szene und sich<br />

selbst. Diese Bezugslosigkeit<br />

sieht man den<br />

Inhalten schnell an.“<br />

Gibt es falsche Vorstellungen über<br />

Personen, die erotische Inhalte kreieren,<br />

mit denen du an dieser Stelle gern<br />

aufräumen würdest?<br />

Zunächst einmal würde ich gerne sagen,<br />

dass die Menschen, die in der Branche<br />

arbeiten, ganz normale Menschen wie<br />

du und ich sind. Das Stereotyp, dass alle<br />

Performer Kriminelle sind, drogenabhängig<br />

oder auf andere Weise gestört, ist<br />

Unsinn. Ich habe die tollsten Menschen<br />

in der Branche kennengelernt. Sie sind<br />

in den allermeisten Fällen offener und<br />

empathischer als andere, auch weil sie<br />

den Mut haben, sich ungeschönt selbst<br />

zu betrachten.<br />

45


SEXUALITÄT<br />

/<br />

body<br />

Was macht denn „guten“ erotischen<br />

Content für dich aus?<br />

Dass die Performer sie selbst sein können<br />

und Spaß bei der Sache haben. Wenn die<br />

Darsteller zu viel darüber nachdenken,<br />

wie ihr Arsch aussieht, oder ihre Brustmuskeln,<br />

verlieren sie häufig den Bezug<br />

zur Szene und sich selbst. Diese Bezugslosigkeit<br />

sieht man den Inhalten schnell an.<br />

„Erotische Inhalte sind seit<br />

jeher diverser, was Alter,<br />

Körpertypen und Ethnien<br />

angeht. Menschen mit<br />

Behinderungen werden<br />

nach wie vor<br />

ausgeschlossen.“<br />

Wie können die Branche und die<br />

Inhalte noch inklusiver werden? Oder<br />

sind sie das schon?<br />

Ich bin ziemlich glücklich mit der Branche.<br />

Jeder, der will, kann mitbestimmen,<br />

mitmachen und Geld verdienen. Erotische<br />

Inhalte sind seit jeher diverser, was Alter,<br />

Körpertypen und Ethnien angeht. Wo wir<br />

noch besser werden können: Menschen<br />

mit Behinderungen werden nach wie vor<br />

ausgeschlossen. Ich würde mir wünschen,<br />

dass mehr Performer mit Behinderungen<br />

präsent sind und gleichzeitig Szenen beispielsweise<br />

für Menschen mit Sehbehinderungen<br />

zugänglicher machen, indem<br />

wir die entsprechenden Audioinhalte bereitstellen.<br />

Wie sieht es aus mit Geschlechterrollen?<br />

Müssen wir uns von dem traditionellen<br />

Männerbild verabschieden?<br />

Ich glaube nicht, dass wir uns vom traditionellen<br />

Männerbild völlig verabschieden<br />

werden, aber Geschlechterrollen weichen<br />

auf. Das Wichtigste ist und bleibt,<br />

man selbst sein zu können. So lange<br />

man sich selbst wohlfühlt und Spaß hat,<br />

haben auch die User Spaß, die die Inhalte<br />

konsumieren. Wer sich zu sehr darauf<br />

fokussiert, dem Männerbild zu entsprechen,<br />

das uns lange Zeit vorgelebt wurde,<br />

wird früher oder später auf Eigenschaften<br />

stoßen, die ihm nicht gefallen – und das<br />

führt zu Frustration.<br />

Und Druck. Was würdest du Männern<br />

raten, die darunter leiden, dem Macho<br />

zu entsprechen, den sie so häufig im<br />

Internet sehen?<br />

Zunächst würde ich ihnen sagen, dass<br />

sie mit diesem Problem nicht alleine dastehen.<br />

Ich würde sogar behaupten, dass<br />

die Mehrheit der Männer diesen Druck<br />

mindestens schon einmal, meist aber öfter,<br />

gespürt haben. Dabei macht es überhaupt<br />

keinen Sinn, sich mit Perfomern zu<br />

vergleichen, die in stark editierten Szenen<br />

vermeintlich den Superhengst geben. Da<br />

passiert so viel hinter den Kulissen, von<br />

denen die User gar nichts mitbekommen.<br />

Auf der anderen Seite findet man sich<br />

oft mit einer Person im Bett, die lieber<br />

ganz romantisch Sex haben möchte, und<br />

keinen Presslufthammer. Also, am besten<br />

erst mal fragen, was der Partner sich<br />

denn wünscht, bevor man sich selbst verrückt<br />

macht.<br />

*Kennengelernt haben sich Chefredakteur<br />

Felix Just und Kody McCree auf einem Event<br />

der Community-Plattform CHEEX, die als<br />

eine der wenigen Websites im Erotik-Kontext<br />

versucht, Sex auf besonders reale und<br />

authentische Weise wiederzugeben und zu<br />

erklären. Auf der Website findest du diverse<br />

und sexpositive Inhalte rund um die schönste<br />

Nebensache der Welt.<br />

46<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

www.getcheex.com<br />

47


SEXUALITÄT<br />

/<br />

body<br />

Ab dem 30. Lebensjahr<br />

8<br />

Anzeichen für einen<br />

Testosteronmangel<br />

Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon. Allerdings ist es nicht nur für<br />

die Sexualität zuständig, sondern beeinflusst viele andere Funktionen im Körper. Je älter<br />

Männer werden, desto weniger produzieren sie von dem wichtigen Hormon. Doch woran<br />

erkennt man eigentlich, dass ein Testosteronmangel vorliegt?<br />

So wird Testosteronmangel<br />

diagnostiziert<br />

Testosteronmangel lässt sich am besten<br />

durch eine Blutuntersuchung beim Arzt<br />

diagnostizieren. Denn fast alle Symptome,<br />

die auf einen Hormonmangel hinweisen,<br />

können auch andere Gründe haben.<br />

Zudem gehört die Reduktion der Testosteronproduktion<br />

in den Hoden zum Alterungsprozesses<br />

beim Mann und ist damit<br />

ein völlig natürlicher Vorgang. Deswegen<br />

raten Experten zur Behandlung eines<br />

Testosteronmangels erst dann, wenn die<br />

Lebensqualität darunter leidet.<br />

Die Gründe für einen Testosteronmangel<br />

sind vielfältig. Zunächst gehört der<br />

Rückgang der Hormonproduktion zum<br />

natürlichen Alterungsprozess. Aber auch<br />

Stress im Beruf und Privatleben, eine<br />

ungesunde Ernährung, Schlafstörungen<br />

sowie Krankheiten wie Diabetes, Krebs<br />

und eine Niereninsuffizienz führen zu<br />

einem niedrigen Testosteronwert. Zudem<br />

nehmen Substanzen wie Anabolika, Drogen,<br />

Alkohol, Nikotin und einige Medikamente<br />

Einfluss auf den Hormonhaushalt<br />

des Körpers und können den Rückgang<br />

von Testosteron bedingen.<br />

Symptome, die auf Testosteronmangel<br />

hinweisen können<br />

1. Libidoverlust – keine Lust auf Sex<br />

Egal, ob in der Partnerschaft oder als Single:<br />

Wer bei sich feststellt, dass die Lust am<br />

Sexleben über einen längeren Zeitraum<br />

deutlich vermindert ist oder Erektionsprobleme<br />

auftreten, kann dies ein Indikator<br />

für Testosteronmangel sein. Dahinter können<br />

aber auch Stress, Beziehungsprobleme<br />

und andere Gründe stecken.<br />

2. Antriebsschwäche, niedriger<br />

Energielevel<br />

Männer mit Testosteronmangel beschweren<br />

sich oft über Antriebsschwäche. Kein<br />

Wunder, schließlich ist das männliche<br />

Sexualhormon dafür verantwortlich, dass<br />

wir aktiv und energiegeladen sind.<br />

3. Fettgewebezunahme am Bauch,<br />

schmale Schultern<br />

Zum optischen Männerideal gehören breite<br />

Schultern und eine schmale Taille. Wer<br />

sich im Spiegel anschaut und genau das<br />

Gegenteil sieht – also schmale Schultern<br />

und Speck am Bauch – der könnte womöglich<br />

einen Testosteronmangel haben.<br />

48<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


Text: Martin Lewicki<br />

4. Depressive Verstimmungen<br />

Sowohl der Mangel an Testosteron als<br />

auch die dadurch ausgelösten Symptome<br />

wie Libidoverlust, Antriebsschwäche und<br />

Gewichtszunahme können zu depressiven<br />

Verstimmungen führen. Dies ist häufig<br />

mit schlechter Laune, Aggressivität und<br />

Unzufriedenheit mit sich selbst und dem<br />

Leben verbunden. Betroffene sollten in<br />

jedem Fall einen Arzt oder eine Beratungsstelle<br />

konsultieren, wenn sie keinen Sinn<br />

im Leben sehen.<br />

5. Rückgang der Körperbehaarung<br />

Bei Männern mit einem Mangel an Testosteron<br />

verändert sich zudem die Körperbehaarung.<br />

Insbesondere im Gesicht unter<br />

den Achseln und im Schamhaarbereich<br />

wird es lichter.<br />

6. Veränderter Stoffwechsel<br />

Männer mit Übergewicht, Typ-2-Diabetes<br />

und einem metabolischen Syndrom weisen<br />

häufiger Testosteronmangel auf. Man<br />

spricht von einem metabolischen Syndrom,<br />

wenn Fettleibigkeit, Bluthochdruck,<br />

erhöhte Cholesterin- und hohe Blutzuckerwerte<br />

gleichzeitig auftreten.<br />

7. Reduzierte Knochendichte<br />

Eine reduzierte Knochendichte bis hin zu<br />

Osteoporose ist ebenfalls ein Indikator für<br />

einen Testosteronmangel. Wer bei kleinen<br />

Verletzung eine Knochenfraktur erleidet,<br />

könnte womöglich eine verringerte Knochenfestigkeit<br />

aufgrund eines Testosteronmangels<br />

aufweisen.<br />

8. Starke Ausprägung der Brust<br />

beim Mann<br />

Wenn sich die Brustdrüsen beim Mann<br />

vergrößern, spricht man von Gynäkomastie.<br />

So sieht man häufig insbesondere bei<br />

älteren Männern eine Tendenz zur weiblich<br />

anmutenden Brustausbildung. Diese<br />

kann ein Hinweis auf hormonelle Veränderungen<br />

im Körper sein.<br />

Therapiemöglichkeiten<br />

bei Testosteronmangel<br />

Im Gespräch mit einem Arzt lässt<br />

sich klären, ob eine Therapie bei<br />

diagnostizierten niedrigen Testosteronwerten<br />

notwendig ist oder<br />

bereits eine Lebensstilumstellung<br />

ausreicht, den Testosteronwert zu<br />

normalisieren. Leidet die Lebensqualität<br />

sehr, gibt es die Möglichkeit,<br />

zum Beispiel mit Gels zum<br />

Auftragen auf die Haut oder durch<br />

regelmäßige Injektionen den Testosteronwert<br />

künstlich anzuheben.<br />

Jedoch sollte man dabei beachten,<br />

dass es ein Eingriff in den sensiblen<br />

Hormonhaushalt des Körpers<br />

ist. So kann beispielsweise eine<br />

Testosteronsubstitution das Risiko<br />

für Prostatakrebs erhöhen oder die<br />

Entwicklung unentdeckter Tumore<br />

beschleunigen. Deswegen muss<br />

der behandelnde Arzt vorher abklären,<br />

ob Risikofaktoren wie eine<br />

vergrößerte Prostata vorliegen.<br />

FOTO: WAYHOMESTUDIO/FREEPIK.COM<br />

49


BONER<br />

SEXUALITÄT<br />

/<br />

body<br />

Erektionsstörungen<br />

sind allermeistens auf physische Ursachen (bis zu neunzig Prozent<br />

der Fälle) wie verengte Blutgefäße zurückzuführen oder<br />

hängen mit mentalen Blockaden (beispielsweise verursacht<br />

durch Stress) zusammen. Häufig sind sie gut behandelbar.<br />

Aber was genau sind die Auslöser und wie stehst du bald<br />

wieder deinen Mann?<br />

SMOKE & VAPE<br />

Einer der typischsten „Boner Killer“ ist das Rauchen, denn<br />

der Konsum von Zigaretten beeinflusst die Blutzufuhr zum<br />

Penis negativ und sorgt so für das Ausbleiben der Erektion.<br />

Das Gleiche gilt übrigens fürs Vapen.<br />

BELLY FAT<br />

Neben der Gefahr, an Diabetes und diversen Herzleiden zu<br />

erkranken, wird Übergewicht mit reduzierten Testosteronund<br />

erhöhten Östrogenlevel in Verbindung gebracht. Eine<br />

„Killer“-Kombination für deinen Ständer.<br />

BPA<br />

Bisphenol A ist eine chemische Substanz, die oft in Kunststoffen<br />

wie Wasserflaschen zu finden ist. BPA kann ähnlich<br />

wie ein Bierbauch dein Testosteronlevel senken. Deshalb<br />

immer darauf achten, Produkte – vor allem, wenn es um<br />

Nahrungsmittel geht – zu kaufen, die in BPA-freien Verpackungen<br />

angeboten werden.<br />

BAD DIET<br />

Eine Ernährung, die zu großen Teilen aus Fast Food, Fertiggerichten<br />

und Süßigkeiten besteht, enthält besonders<br />

viel Fett, Salz und Zucker. Dies wiederum schädigt deine<br />

Arterien und somit deine Fähigkeit, eine Erektion aufrechtzuerhalten.<br />

50 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>


KILLER<br />

OVER-WORKOUT<br />

Genau wie ein Leben auf dem Sofa dein Erektionsvermögen<br />

mindert, kann übermäßiges Training deinen Körper<br />

kaputtmachen. Du entwickelst Entzündungen, Gelenkschäden<br />

und eine schlechtere Performance im Bett – oft<br />

auch, weil du schlichtweg zu müde bist …<br />

BAD SLEEP<br />

Schlaf ist wichtig, weil dein Körper in der Nacht regeneriert<br />

und sowohl dein Herz-Kreislauf-System als auch dein<br />

zentrales Nervensystem sich von den Anstrengungen des<br />

Tages erholen. Beide sind essenziell für eine andauernde<br />

Erektion. Lies doch mal unser „Schlaf schön!“-Feature in<br />

Ausgabe #58 der Mate!*<br />

STRESS<br />

Ähnlich wie physische Faktoren kann deine mentale<br />

Gesundheit direkten Einfluss auf deine Libido und dein<br />

Erektionsvermögen nehmen. Männer, die unter besonders<br />

viel Stress zum Beispiel auf der Arbeit leiden oder<br />

depressive Gefühle hegen, sind häufiger von erektiler Dysfunktion<br />

betroffen als solche, die sorgenfrei und glücklich<br />

durchs Leben gehen. Auf Seite 38 dieser Ausgabe geben<br />

wir dir wertvolle Tipps, wie du deine mentale Gesundheit<br />

förderst. In Ausgabe #67 sagen wir dir außerdem, wie du<br />

noch besser relaxt.*<br />

ALCOHOL & DRUGS<br />

Alkohol und Drogen beeinträchtigen das Gehirn und dein<br />

zentrales Nervensystem und können so langfristig zum<br />

„Boner Killer“ werden.<br />

*Alle vergangenen Ausgaben können über die Mate-App, Pressreader, Yumpu, Media<br />

Carrier, Magzter oder Readly bezogen werden.<br />

51


SEXUALITÄT<br />

/<br />

BODY<br />

UP!<br />

Befolge diese Hinweise, um in Zukunft<br />

(wieder) deinen Mann zu stehen.<br />

• Gib das Rauchen auf!<br />

• Iss mehr Obst und Gemüse und weniger<br />

Fleisch! Auf Fast Food und Süßigkeiten<br />

verzichten.<br />

• Alkohol in Maßen genießen.<br />

• Trainiere regelmäßig!<br />

• Versuche dich in Meditations- und<br />

Achtsamkeitsübungen!<br />

• Hol dir deine tägliche Portion Vitamin D!<br />

Ein (kurzes) Sonnenbad kann die Laune<br />

und den Blutkreislauf verbessern.<br />

• Sorge für ausreichend Schlaf in der Nacht!<br />

Erlebst du eine langfristige Erektionsstörung, sprich mit deinem Arzt. Die meisten Fälle<br />

erektiler Dysfunktion sind behandelbar.<br />

52 <strong>II</strong> / <strong>24</strong> FOTOS: ASIERROMERO/FREEPIK.COM


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Von Potenzstörung bis Depression:<br />

Auf Testosteronmangel achten!<br />

Ein Testosteronmangel kann zu Potenzstörungen<br />

führen. Aber nicht nur! Es gibt auch<br />

zahlreiche andere Erkrankungen, die bei einem<br />

Mangel an dem „Männlichkeitshormon“ auftreten<br />

können.<br />

Leiden Männer unter einem Testosteronmangel, kann<br />

das zu zahlreichen Beschwerden führen, allen voran zu<br />

Potenzstörungen (Erektile Dysfunktion, ED) und Libidoverlust.<br />

Aber auch andere Symptome werden durch<br />

einen Testosteronmangel begünstigt: Hierzu zählen<br />

Antriebslosigkeit, Konzentrations- und Schlafstörungen,<br />

Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen,<br />

sowie die Entwicklung eines Diabetes Typ 2, Muskelabbau<br />

und Adipositas. In Deutschland ist rund jeder<br />

vierte Mann ab 60 Jahren betroffen. Aber Achtung,<br />

auch jüngere Männer können einen Testosteronmangel<br />

entwickeln.<br />

Ein Bluttest in der Arztpraxis gibt schnell und einfach<br />

Aufschluss darüber, ob ein Testosteronmangel vorliegt.<br />

Bei den genannten Beschwerden gilt also: Ab zum Arzt<br />

bzw. zur Ärztin!<br />

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Testosteron anzuwenden,<br />

z. B. als Gel, das die Patienten selbst täglich<br />

auf die Haut auftragen – oder als intramuskuläre<br />

Spritzen, die in der Arztpraxis verabreicht werden.<br />

Immer handelt es sich um rezeptpflichtige Medikamente,<br />

die nur ein Arzt bzw. eine Ärztin verschreiben<br />

kann. Ziel der Therapie ist es, den Testosteronspiegel zu<br />

normalisieren und die Symptome zu lindern. Einige Beschwerden<br />

können sich unter der Testosterontherapie<br />

bereits nach wenigen Wochen bessern oder komplett<br />

verschwinden – je nach Symptom dauert es aber auch<br />

mehrere Monate. Eine Testosterontherapie kann die<br />

Lebensqualität eines hypogonadalen Mannes deutlich<br />

erhöhen – und auch ernsthafte Spätfolgen wie z.B.<br />

Typ-2-Diabetes verhindern .<br />

Von Expertinnen und<br />

Experten entwickelt:<br />

Jetzt gratis und anonym<br />

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SEXUALITÄT<br />

/<br />

body<br />

Penisring<br />

Ein Schmuck mit Nutzen<br />

Die Anwendung des BACKUP Ringes der<br />

Firma medintim ist anders. Das Material<br />

erlaubt es, den Ring jederzeit auf das bereits<br />

erigierte Glied zu führen. Der Backupring<br />

kann daher jederzeit wieder entfernt<br />

werden und nicht erst nach Abschwellen der<br />

Erektion. Der Backup Ring hat eine breitere<br />

Auflage auf dem Penis als dünne Cockringe,<br />

die tiefer einschneiden. Das ist nicht nur angenehmer,<br />

sondern erzeugt auch den Vorteil,<br />

dass die Hoden etwas nach vorne „geführt“<br />

werden.<br />

Mindestens einer von zehn Männern hat gelegentlich<br />

Probleme, eine Erektion zu bekommen<br />

oder aufrechtzuerhalten. Wer darunter nur<br />

gelegentlich leidet und nicht zum Arzt gehen<br />

will, kann mit einem Cockring diesem Problem<br />

Abhilfe schaffen. Dieser wird, egal ob aus Kunststoff,<br />

Leder oder Metall im „schlaffen Zustand“<br />

übergestreift. Zunächst werden die Hoden und<br />

dann das schlaffe Glied in den Ring geführt. Mit<br />

der Erektion schwillt das Volumen des Penis<br />

auch am Schaftende an. Nun tritt die Wirkung<br />

ein: der Ring drückt von unten auf den Penisboden<br />

im Übergang zum Körper und reduziert den<br />

Blutrückfluss zum Körper. Folge: die Erektion<br />

wird kräftiger und hält länger an, auch nach<br />

dem „Kommen“. Zum Entfernen muss erst die<br />

Erektion wieder weg sein. Sonst geht es nicht,<br />

den Penis und die Hoden wieder herauszuziehen.<br />

Ein „Performanz Effekt“, der gut ankommt.<br />

Ein Cockring ist also mehr als Schmuck, sondern<br />

hilft direkt am Penisboden die Erektion<br />

zu verbessern.<br />

Ein flexibles Material ist auf jeden Fall zu<br />

bevorzugen, weil der Ring im Ernstfall ohne<br />

Schwierigkeiten mittels Durchschneidens<br />

entfernt werden kann. Cockringe aus Metall<br />

können den Penis abschnüren und schädigen<br />

– also besser nicht benutzen! Die Idee<br />

des Penisrings ist bereits sehr alt. So sind<br />

historische Varianten aus Jade, Elfenbein<br />

oder Tierhäuten bekannt. Leider wird er von<br />

den Krankenkassen nicht übernommen.<br />

Zu bestellen bei www.medintim.de<br />

(EUR 11,95)<br />

54<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


Du bist individuell und verdienst<br />

eine HIV-Therapie, die das auch ist.<br />

PILLe?<br />

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Was passt<br />

zu Dir?<br />

Sprich mit deinem/r Ärzt*in<br />

über deine Möglichkeiten.<br />

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SEXUALITÄT<br />

/<br />

body<br />

Die Prostata<br />

Eine Betrachtung (nicht nur)<br />

Die Prostata<br />

ist ein zentraler Bestandteil des<br />

männlichen Genitalsystems. Oft<br />

wird sie als der "G-Punkt des<br />

Mannes" bezeichnet, denn neben<br />

ihrer Funktion bei der Produktion<br />

von Samenflüssigkeit kann sie<br />

auch als erogene Zone gelten. In<br />

diesem Artikel werden wir uns<br />

zunächst mit den medizinischen<br />

Aspekten einer Prostatamassage<br />

bei Untersuchung oder Therapie<br />

beschäftigen. Darüber hinaus<br />

kann eine Prostatamassage aber<br />

auch eine aufregende sexuelle<br />

Erfahrung sein.<br />

FOTO: YANALYA/FREEPIK.COM<br />

56<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


massage<br />

aus medizinischer Sicht<br />

DIE LAGE DER PROSTATA<br />

Die Prostata ist ein kleines, walnussförmiges<br />

Organ, das sich im männlichen<br />

Beckenraum befindet. Genauer gesagt<br />

liegt sie unterhalb der Harnblase und auf<br />

dem Beckenboden. Dabei umgibt sie die<br />

Harnröhre, die den Urin aus der Blase<br />

transportiert. Die Position der Prostata ermöglicht<br />

es der Ärztin oder dem Arzt, dass<br />

sie sowohl von außen über den Enddarm<br />

als auch von innen durch die Harnröhre<br />

erreicht werden kann.<br />

DIE FUNKTIONEN DER<br />

PROSTATA<br />

GRAFIK: BRGFX/FREEPIK.COM<br />

Die Prostata hat mehrere wichtige Funktionen<br />

im männlichen Körper. Ihre Hauptaufgabe<br />

besteht darin, Prostatasekret<br />

zu produzieren, das einen Großteil der<br />

Samenflüssigkeit ausmacht. Dieses Sekret<br />

enthält Enzyme und Nährstoffe, die den<br />

Spermien während ihrer Reise durch die<br />

weiblichen Fortpflanzungsorgane helfen<br />

und die Lebensfähigkeit der Spermien<br />

fördern. Während einer Ejakulation steuert<br />

die Prostata den Fluss der Samenflüssigkeit<br />

aus den Samenbläschen und den Nebenhoden.<br />

Durch Muskelkontraktionen während<br />

der Ejakulation hilft sie dabei, den Samen<br />

aus der Harnröhre herauszuschleudern.<br />

Aufgrund ihrer Position um die Harnröhre<br />

herum kann die Prostata den Harnfluss beeinträchtigen.<br />

Bei einer Vergrößerung der<br />

Prostata, wie sie im Alter häufig vorkommt,<br />

kann dies zu Harnproblemen führen, da<br />

die Harnröhre eingeengt wird.<br />

DAS PROSTATASEKRET<br />

Das Prostatasekret besteht aus einer<br />

klaren, dünnflüssigen Flüssigkeit, die<br />

verschiedene Komponenten enthält. Dazu<br />

gehören Enzyme, Proteine, Elektrolyte<br />

und zelluläre Bestandteile. Ein wichtiger<br />

Bestandteil ist das Enzym PSA (Prostataspezifisches<br />

Antigen), das dazu dient, das<br />

Sperma zu verflüssigen und die Spermienmobilität<br />

zu erhöhen. Diese Verflüssigung<br />

ist notwendig, damit die Spermien in<br />

Richtung Eizelle losschwimmen können.<br />

Das Prostatasekret trägt auch zur Neutralisierung<br />

des pH-Wertes bei, damit die<br />

Spermien im sauren Milieu der weiblichen<br />

Scheide überleben können. Die Prostata<br />

leistet eine erstaunliche Arbeit, da sie im<br />

Durchschnitt etwa 7000 Ejakulationen mit<br />

jeweils etwa 5 ml Sekret im Laufe eines<br />

männlichen Lebens produziert. Dies entspricht<br />

einer Lebensleistung von etwa 35<br />

Litern Prostatasekret.<br />

57


SEXUALITÄT<br />

/<br />

body<br />

DIE PROSTATAMASSAGE<br />

UNTER SEXUELLEN<br />

ASPEKTEN<br />

Die Prostatamassage ist eine intime Praktik,<br />

die in vielen Partnerschaften als sinnlicher<br />

Akt genossen wird. Sie kann sowohl<br />

dem Empfänger als auch dem Gebenden<br />

erotische Freuden bereiten und eine tiefere<br />

Bindung zwischen den Partnern schaffen.<br />

DER G-PUNKT DES<br />

MANNES<br />

Die Prostata wird oft als der "G-Punkt des<br />

Mannes" bezeichnet. Sie ist von einer<br />

festen Kapsel umgeben und gut mit Nerven<br />

versorgt. Als erogene Zone kann sie bei<br />

sexueller Stimulation eine starke erotische<br />

Reaktion hervorrufen. Die Prostatamassage<br />

ermöglicht so eine gezielte, sinnliche<br />

Stimulation dieses empfindlichen Organs,<br />

was zu starken Lustgefühlen und intensiven<br />

Höhepunkten führen kann. In einer<br />

Beziehung kann die Prostatamassage ein<br />

Weg sein, die Intimität zu vertiefen. Viele<br />

Paare erkunden gemeinsam neue Wege der<br />

Erotik und finden in der Prostatamassage<br />

eine Bereicherung für ihr Liebesleben.<br />

Bevor die Prostatamassage jedoch in die<br />

erotische Beziehung mit einbezogen wird,<br />

ist es wichtig, die Wünsche, Grenzen und<br />

Vorlieben mit der Partnerin oder dem<br />

Partner zu besprechen. Die Zustimmung<br />

und das Einvernehmen beider Partner<br />

sind von entscheidender Bedeutung.<br />

Eine offene und ehrliche Kommunikation<br />

fördert das Vertrauen und die Intimität in<br />

der Partnerschaft. Schließlich sollten sich<br />

beide Partner wohlfühlen und die Praktik<br />

als sinnlich und erotisch empfinden.<br />

WAS IST ZU BEACHTEN?<br />

Wenn ihr selbst eine Prostatamassage<br />

durchführen oder von eurer Partnerin oder<br />

eurem Partner erhalten möchtet, ist dies<br />

in der Regel sicher. Es ist jedoch wichtig,<br />

einige Hinweise zu beachten.<br />

Schafft eine entspannte Atmosphäre, um<br />

Schmerzen zu vermeiden, da Verspannungen<br />

zu unangenehmen Empfindungen führen<br />

können. Ein warmes Bad vorher kann<br />

helfen. Der massierende Partner sollte<br />

kurze Fingernägel haben, um Verletzungen<br />

zu vermeiden. Einmalhandschuhe sowie<br />

reichlich Gleitcreme sind hilfreich.<br />

Sobald der Finger etwa zur Hälfte in den<br />

Anus eingeführt ist, kann die Prostata<br />

als Erhebung auf der Vorderwand des<br />

Enddarms ertastet und nach Belieben mit<br />

sanften Bewegungen massiert werden.<br />

Eine gründliche Hygiene ist wichtig, um<br />

keine Darmbakterien während des weiteren<br />

Geschlechtsverkehrs zu verbreiten. Es<br />

gibt eine Vielzahl von Lovetoys, die speziell<br />

für die einfache Stimulation der Prostata<br />

designt wurden. Oberstes Gebot muss dabei<br />

immer sein, das Risiko von Infektionen<br />

oder Verletzungen zu minimieren.<br />

FAZIT<br />

Die Prostatamassage kann eine aufregende<br />

neue Art der Stimulation für Männer<br />

und außerdem eine sinnliche Bereicherung<br />

für Paare sein, die neue Wege der<br />

Intimität und Lust erkunden möchten.<br />

Denkt daran, dass eine offene Kommunikation<br />

sowie maximale Sicherheit und<br />

Hygiene wichtige Aspekte sind, die bei der<br />

Prostatamassage berücksichtigt werden<br />

sollten. Eine einfühlsame und respektvolle<br />

Herangehensweise an diese Praktik<br />

trägt dazu bei, das sexuelle Vergnügen<br />

und die Bindung zwischen den Partnern<br />

zu vertiefen.<br />

Dieser Text ist in Kooperation mit dem Sex-<br />

Toy-Hersteller EIS.de entstanden.<br />

EIS ist mit über 8,5 Millionen Kunden der<br />

führende deutsche Onlineshop für intime<br />

Lifestyle-Produkte. Gegründet 2006 in Bielefeld,<br />

richtet sich das kunterbunte Sortiment<br />

an Frauen, Männer und Paare, die ihre<br />

Sexualität und Leidenschaft bewusst leben,<br />

lieben und spielerisch genießen.<br />

58<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


NX-DE-HVU-ADVT-230001 – April 20<strong>24</strong><br />

ich weiß, wo<br />

ich mich über<br />

hiv-therapien<br />

informiere.<br />

wissen fürs leben<br />

findest du hier!<br />

Mach dich schlau - mit<br />

der digitalen HIV-Broschüre<br />

59


SEXUALITÄT<br />

/<br />

WELLBEING<br />

60<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


61<br />

FOTO: LIFEFORSTOCK/FREEPIK.COM


WELLBEING<br />

/<br />

mental health<br />

Detox<br />

ein Selbsttest<br />

Entgiftungskuren, Detox-Programme<br />

und Entschlackungstechniken sind so<br />

angesagt wie nie. Ingwerteewoche, Saft<br />

statt Schinken, Fasten, fasten, fasten –<br />

wir wollten wissen, was es auf sich hat<br />

mit Detox und Co und testeten für eine<br />

Woche die Saft-Kur eines bekannten<br />

deutschen Anbieters. In der Regel wird<br />

bei diesen Kuren für eine Woche auf<br />

feste Nahrung verzichtet. Stattdessen<br />

versorgen Säfte und Suppen den Körper<br />

mit den notwendigen Nährstoffen.<br />

(Andere Kuren bieten eine Kombination<br />

aus Säften und veganen Gerichten an.)<br />

Genussmittel wie Kaffee, Zigaretten<br />

oder Alkohol sollten zumindest stark<br />

eingeschränkt werden. Wie wir die Kur<br />

erlebt haben und was sie uns gebracht<br />

hat, sagen wir dir hier.<br />

Text: Felix Just<br />

FOTO: RACOOL_STUDIO/FREEPIK.COM<br />

FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

62 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>


TAG 1<br />

Jeden Dienstag gehe ich in aller Herrgottsfrühe<br />

schwimmen. Dann ist der Verkehr<br />

in Berlin noch in den Morgenschlappen<br />

und ich muss mir die Halle lediglich mit<br />

ein paar Senioren teilen. Zurück zu Hause<br />

freue ich mich auf meine erste Lieferung.<br />

Anders als die meisten Menschen<br />

habe ich nach dem Schwimmen keinen<br />

besonders großen Hunger und es fällt<br />

mir nicht schwer, einen Bogen um den<br />

Kühlschrank zu machen. Das Paket ist da.<br />

Es ist größer, als ich erwartet hatte. In der<br />

weißen Kunststoffkiste befinden sich zwei<br />

Dutzen Flaschen, eine kleine Dose mit Tee<br />

und ein Fläschchen Ingwer-Essenz. Dem<br />

Paket liegen außerdem Strohhalme und<br />

drei Menüpläne für die kommenden drei<br />

Tage bei. Ich bin gespannt auf mein erstes<br />

Detox-Frühstück. Es schmeckt: gesund.<br />

Das Frühstück aus der Flasche ist dickflüssig<br />

und macht satt.<br />

Den Rest des Tages führe ich mir die Säfte<br />

zu Gemüte. Bis auf das Chlorophyll Water<br />

schmecken sie alle gut. Am Abend gibt es<br />

noch ein proteinreiches Gurkengetränk.<br />

Hunger habe ich, aber wer will schon am<br />

ersten Tag aufgeben? Ich fühle mich fit,<br />

habe aber leichte Kopfschmerzen.<br />

FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

TAG 3<br />

Der Kopfschmerz ist weg. Ich führe ihn<br />

auf den plötzlichen Koffeinmangel zurück.<br />

Den gestrigen Tag habe ich gut überstanden.<br />

Die wahre Prüfung erwartet mich<br />

heute. Zweimal in der Woche treffe ich<br />

mich mit Freunden zum Lunch. Dann gibt<br />

es Sushi. Heute muss ich allerdings zusehen,<br />

wie die Maki-Rollen nacheinander<br />

vom Teller in den Mägen meiner Begleitung<br />

verschwinden. So langsam bekomme<br />

ich wirklich Appetit. Dabei esse ich nie<br />

besonders viel. Ich achte nicht darauf, was<br />

ich esse, aber Heißhunger und Appetit kenne<br />

ich kaum. Ich habe sogar schon die eine<br />

oder andere Entgiftungskur hinter mir. Allerdings<br />

habe ich mir dabei durchaus auch<br />

mal ein Fischfilet oder einen Salat gegönnt.<br />

Auf Alkohol habe ich dann weitestgehend<br />

verzichtet und meinen Nikotinkonsum<br />

stark eingeschränkt. Redakteure trinken<br />

mindestens genauso gern wie Ärzte. Ich<br />

vielleicht noch lieber. Dieses Mal will ich<br />

alles richtig machen, lasse den Wein im<br />

Kühlschrank und diszipliniere mich auf<br />

drei Zigaretten am Tag herunter. Vielleicht<br />

ist es die Kombination aus Flüssignahrung<br />

und Nikotinmangel, die es mir dieses Mal<br />

so schwer macht? Vielleicht der völlige Verzicht<br />

auf Kaffee und Tee?<br />

FOTO: AZERBAIJAN_STOCKERS/FREEPIK.COM<br />

63


WELLBEING<br />

/<br />

mental health<br />

TAG 5<br />

Schwer? Überraschend leicht fühle ich<br />

mich nach fünf Tagen Flüssignahrung.<br />

Nach einem besonders schweren Tag 4 bin<br />

ich zwar etwas wackelig auf den Beinen,<br />

aber sowohl Hunger als auch Kopfschmerzen<br />

sind völlig verschwunden, und die<br />

ersten positiven Effekte treten ein: Meine<br />

Haut scheint verändert, glatter und mein<br />

Gesicht wirkt insgesamt viel frischer. Dem<br />

Rest meines Körpers scheint die Kur auch<br />

zu bekommen. Muskelpartien treten stärker<br />

heraus, und wo zuvor vielleicht noch<br />

ein wenig Bauch zu sehen war, erstreckt<br />

sich nun eine flache Ebene, die man schon<br />

fast als Sixpack bezeichnen kann. Das<br />

Chlorophyll Water bekomme weiter nur<br />

unter Protest meiner Geschmacksnerven<br />

herunter. Schlimmer noch: Als Nebeneffekt<br />

der Detox-Delight-Kur ist mein olfaktorischer<br />

Sinne geschärft. Ich rieche auf<br />

der Straße nicht nur die Mittagsmenüs der<br />

halben Stadt, ich schmecke meinen grünen<br />

Widersacher noch intensiver.<br />

FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

TAG 7<br />

Es ist der letzte Tag meiner Kur, und<br />

allen Widrigkeiten zum Trotz sollten jene<br />

Freunde recht behalten, die schon einmal<br />

gedetoxt haben. Wollte ich an Tag 3 schon<br />

alles hinschmeißen, habe ich nun das<br />

Gefühl, ich könnte mich auf unbestimmte<br />

Zeit weiter von Protein- und Fruchtdrinks<br />

ernähren. So eine Detox-Kur braucht<br />

Disziplin und Willensstärke und ist sicher<br />

nicht für jeden. Fakt ist auch, dass eine<br />

solche Kur – vor allem in den ersten drei<br />

Tagen – kein Vergnügen ist. Es ist schwer,<br />

ohne Kaffee über den Tag zu kommen. Es<br />

ist unheimlich schwer, in geselliger Runde<br />

auf Alkohol zu verzichten. Es macht keinen<br />

Spaß, Saft zu trinken, wenn alle anderen<br />

es sich bei Schnitzel und Steak schmecken<br />

lassen. Aber: Wer detoxt, gewinnt eine völlig<br />

neue Einstellung zum Essen. Tage nach<br />

meiner Kur habe ich weder Pizza noch<br />

Döner auf dem Teller gehabt und werde<br />

wohl auch in Zukunft auf Fast Food völlig<br />

verzichten. Meinen Alkoholkonsum habe<br />

ich weiter reguliert. Rauchen will ich nur<br />

noch am Abend. Chlorophyll Water trinke<br />

ich noch immer nicht.<br />

FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

64 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>


WARUM DETOXEN?<br />

Wir nehmen im Alltag mitunter Produkte<br />

zu uns, die eigentlich verboten gehören.<br />

Da greifen wir schon mal zu gepressten<br />

Fleischresten, die uns abgepackt im Supermarkt<br />

als Frikadellen verkauft werden. Wir<br />

lassen uns von Appetit und Stress zu Chips<br />

und Schokolade in der Mittagspause überreden.<br />

Pizza, Konservierungsstoffe, Fett –<br />

wer viel arbeitet, ist mitunter gezwungen,<br />

zu Fast Food und Süßigkeiten zu greifen.<br />

Ist er das? Natürlich nicht, aber genau<br />

da kann ein Detox-Kur wahre Wunder<br />

bewirken. Wir setzen uns bewusster mit<br />

dem Thema Ernährung auseinander. Wir<br />

nehmen uns für eine Woche oder länger<br />

vor, uns gesund zu ernähren. Wir setzen<br />

uns ein Ziel. Selbst wer keine volle Kur<br />

durchhält, weil der Hunger zu stark oder<br />

die Nerven zu schwach sind, wird für einen<br />

Moment und im besten Fall dauerhaft<br />

sensibilisiert für das, was sich da so täglich<br />

auf dem Teller tummelt.<br />

Ansonsten ist so eine Detox-Kur ganz wunderbar<br />

für Verdauung und Stoffwechsel.<br />

Unser Körper kann nur begrenzt Giftstoffe<br />

aus Nahrung und Umwelt bewältigen. Eine<br />

Kur wie die von Detox Delight gibt dem<br />

Körper Zeit, sich zu erholen und Schadstoffe<br />

auszustoßen.<br />

INTEGRATION IN<br />

DEN ALLTAG<br />

Eine Entgiftungskur lässt sich unproblematisch<br />

in den Alltag integrieren. Auch Workaholics<br />

und Dauergestresste können sich<br />

mit etwas Disziplin an eine so drastische<br />

Umstellung der Ernährung schnell gewöhnen.<br />

Es empfiehlt sich allerdings, schon<br />

im Voraus weniger zu essen, und zwei bis<br />

drei Tage vor dem Detoxen sollte bereits<br />

eine Entlastung des Körpers stattfinden.<br />

Gemüse, Obst und Suppen sind eine gute<br />

Alternative zu Fleisch, Kartoffeln und Brot.<br />

Auf Kaffee, Tee und Alkohol sollte soweit<br />

möglich verzichtet werden, da diese<br />

Getränke den Detox-Prozess ungemein<br />

stören. Der Körper verwendet während<br />

der Entschlackung viel Energie darauf<br />

Giftstoffe auszuscheiden und sollte nicht<br />

unnötig belastet werden. Bei gemeinsamen<br />

Abendessen mit Freunden und anderen<br />

gesellschaftlichen Verpflichtungen gilt es<br />

stark zu bleiben und sich die Säfte der Kur<br />

mitzubringen.<br />

BEKOMME ICH<br />

GENÜGEND PROTEINE?<br />

Für jeden, der regelmäßig Sport treibt,<br />

durchaus eine berechtigte und nicht unwesentliche<br />

Frage. In den morgendlichen<br />

Breakfast-Drinks und den Molkedrinks am<br />

Abend sind ausreichend Proteine enthalten.<br />

Wer sich keine Gewichtsreduktion<br />

zum Ziel gesetzt hat, muss auch nicht<br />

fürchten, die in monatelanger Schweißarbeit<br />

erkämpfte Muskelmasse wieder zu<br />

verlieren. Im Normalfall purzelt etwa ein<br />

halbes bis ein Kilo pro Detox-Tag.<br />

Von Leistungssport und extrem belastender<br />

körperlicher Anstrengung sollte während<br />

der Detox-Kur abgesehen werden. Es<br />

empfehlen sich sanfte Übungen wie Yoga,<br />

Pilates, Walken oder Schwimmen.<br />

FOTO: RACOOL_STUDIO/FREEPIK.COM<br />

65


WELLBEING/ mental health<br />

Text: Felix Just<br />

NATURAL<br />

ENERGIZER<br />

MUNTERMACHER AUS DEM SCHOSSE<br />

DER NATUR<br />

FOTOS: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

Wenn Kaffee und Tee ihrem Zweck<br />

nicht mehr zur Gänze erfüllen und die<br />

Trägheit der Motivation davonläuft,<br />

greifen viele gerne zum Gummibärentrank<br />

aus dem österreichischen<br />

Fuschl am See. Ein anderer setzt auf<br />

Club-Mate, der fälschlicherweise oft<br />

als gesündere Alternative zum roten<br />

Bullen dargestellt wird, dabei aber<br />

immer noch halb so viel Zucker pro<br />

100 Milliliter enthält wie die Konkurrenz<br />

mit Hang zum Extremsportsponsoring.<br />

Ein wieder anderer setzt<br />

bei Ermüdungserscheinungen auf<br />

literweise Cola. Was ein zuverlässiges<br />

Lösungsmittel für angebrannte<br />

Pfannenböden ist, wird doch auch als<br />

Muntermacher etwas taugen! Genau<br />

wie Red Bull und Club-Mate enthält<br />

die reguläre Coca Cola aber mehr<br />

raffinierten Zucker, als Ernährungsexperten<br />

und der Strandfigur lieb<br />

ist. Dabei gibt es nahezu unendlich<br />

viele natürliche Energizer. Manche<br />

sind sogar doppelt effektiv und regen<br />

nicht nur den Geist, sondern auch die<br />

Libido an – Äpfel zum Beispiel oder<br />

Maca; die neue alte Wunderwurzel<br />

aus Südamerika.<br />

66<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


MACA<br />

Die Erfolgsgeschichte der Maca-Pflanze<br />

begann bereits vor tausenden von Jahren.<br />

Die Ureinwohner Perus machten sich die<br />

stärkende Wirkung der Pflanzenwurzel<br />

zunutze und verarbeiteten sie zu Brei oder<br />

backten die Knolle im Ganzen. Die Spanier<br />

stellten das nahrhafte Gewächs im 16. Jahrhundert<br />

erstmals der westlichen Welt vor.<br />

Maca wächst in Höhen von über 4.000 Metern<br />

in felsigem Boden. Um überleben zu<br />

können, saugt die Wurzel die Mineralvorkommen<br />

seiner Umgebung auf und gibt sie<br />

schließlich an seine Konsumenten weiter.<br />

Außerdem enthält Maca einen hohen Anteil<br />

an Protein und Aminosäuren, mehr als<br />

beispielsweise Kartoffeln. Maca ist reich<br />

an Vitamin C, Vitamin A, Vitamin D3, Vitamin<br />

B1, B2 und B12. Heute ist die Pflanze<br />

vor allem wegen der Potenzsteigerung<br />

beliebt, die ihr nachgesagt wird. In Studien<br />

weltweit gaben Probanden an, nach einer<br />

meist zwei- bis dreimonatigen Maca-Kur<br />

ein gesteigertes sexuelles Verlangen zu verspüren<br />

und darüber hinaus im Bett mehr<br />

Standhaftigkeit zu erleben. Die Superwurzel<br />

ist in Kapsel- und Pulverform in<br />

Reformhäusern erhältlich. Die gemahlene<br />

Variante schmeckt leicht nussig und ein<br />

wenig wie Malzbier und kann zum Beispiel<br />

Joghurt oder Saft beigefügt werden.<br />

ACAI<br />

Acai – die Beauty-Beere. Aufgrund ihrer<br />

hohen Konzentration an Antioxidantien,<br />

Amino- und Omega-3-Fettsäuren wird der<br />

Beere nachgesagt, den Alterungsprozess<br />

zu verlangsamen und unseren Körper<br />

vor schädlichen äußeren Einflüssen zu<br />

schützen. Antioxidantien sind verantwortlich<br />

für die Dezimierung freier Radikaler<br />

im Körper und den Schutz unserer Zellen.<br />

Aminosäuren lassen Haut, Haar und Nägel<br />

gesund aussehen, Omega-3-Fettsäuren<br />

verlangsamen den natürlichen Alterungsprozess<br />

unserer Zellen. Weiterhin enthält<br />

die weintraubengroße Beere verhältnismäßig<br />

viel Protein und Ballaststoffe, die<br />

eine geregelte Verdauung motivieren.<br />

Dass Acai-Beeren schlank machen, wie es<br />

oft behauptet wird, konnte bislang nicht<br />

belegt werden. Eine energiesteigernde und<br />

gemäßigte Anti-Aging-Wirkung wurde in<br />

Studien allerdings bereits bewiesen. Die<br />

Beere der Kohlpalme wird im Amazonasgebiet<br />

noch von Hand gelesen und von den<br />

Indianerstämmen seit Jahrhunderten als<br />

Nahrungsergänzung genossen. Hierzulande<br />

wird die Beere wie Maca und die<br />

meisten Reformprodukte in Pulver- oder<br />

Kapselform angeboten.<br />

CHIA<br />

Run, Baby, Run! Die Chia-Samen aus<br />

Mexiko können, in Wasser getränkt, ihr<br />

Eigengewicht bis zu zwölf Mal in Flüssigkeit<br />

aufnehmen und bilden während dieses<br />

Prozesses eine gelatineartige Masse. Ein<br />

echter Wasserspeicher also, der gerade bei<br />

Langstrecken den Körper zuverlässig mit<br />

Flüssigkeit versorgt. Im Magen angekommen,<br />

bildet die Masse außerdem eine Art<br />

Schutzhaut, die Kohlenhydrate und die<br />

Verdauungsenzyme des Magens voneinander<br />

trennt. So kann der Läufer größere Distanzen<br />

bewältigen, bevor er wieder Zucker<br />

zu sich nehmen muss. Es war der US-Autor<br />

Chris McDougall, der der Welt 2009 in<br />

„Born to Run“ von der Wunderwirkung der<br />

Chia-Samen berichtete. Das Aufquellen im<br />

Magen sorgt zudem für ein Sättigungsgefühl,<br />

das hilfreich sein kann bei dem Ziel,<br />

Gewicht zu verlieren. Chia enthält mit rund<br />

21 Gramm pro 100 Gramm mehr Protein als<br />

zum Beispiel Eier und ist reich an Kalzium,<br />

Antioxidantien und Magnesium. Letzteres<br />

beugt Muskelentzündungen vor und wirkt<br />

als Treibstoff für Herz und Gehirn.<br />

67


WELLBEING<br />

/<br />

mental health<br />

NATURHEIL-<br />

MITTEL<br />

Wie wirksam ist die Wunderwurzel<br />

Ginseng wirklich?<br />

Die asiatische Wurzel Ginseng gilt als Allheilmittel. Sie<br />

soll das Immunsystem stärken, bei geistiger und körperlicher<br />

Beanspruchung helfen und sogar potenzsteigernd<br />

sein. Doch was davon stimmt wirklich?<br />

Die einen schwören auf Naturheilmittel,<br />

die anderen halten es für Humbug. Das gilt<br />

auch für Ginseng. Allerdings handelt es<br />

sich hierbei um eine Wurzel, die bereits vor<br />

Jahrtausenden in der fernöstlichen Medizin<br />

Verwendung fand. Zeitweise war Ginseng<br />

wertvoller als Gold. Der Grund dafür liegt<br />

in der jahrelangen Reifezeit. So benötigt<br />

eine hochwertige Pflanze mindestens sechs<br />

Jahre, um ihre Wirkstoffe optimal zu entfalten.<br />

Generell gilt: Je älter die Ginseng-Wurzel,<br />

desto stärker soll die Wirkung sein und<br />

umso höher auch der Preis.<br />

Man unterscheidet zwischen dem koreanischen<br />

Ginseng (Panax Ginseng C. A.<br />

68 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>


Text: Martin Lewicki<br />

Wunderwurzel wird sie mittlerweile auch<br />

auf Plantagen angebaut, die vorrangig im<br />

asiatischen Raum zu finden sind und aufwendig<br />

beschattet werden müssen. Obwohl<br />

noch selten, wird auch in Deutschland<br />

Ginseng kultiviert.<br />

FOTO: BENCAOQUAN_UNSPLASH.COM<br />

MEYER), dem sibirischen Ginseng, dem<br />

chinesischen Ginseng und dem amerikanischen<br />

Ginseng. Die beste Wirkung wird<br />

dem koreanischen Panax Ginseng nachgesagt.<br />

Alle Sorten sind lichtempfindlich,<br />

weshalb sie meistens in schattigen und<br />

feuchten Wäldern sowie Gebirgsregionen<br />

wachsen. Durch die starke Popularität der<br />

Die Wurzel wächst nicht nur sehr langsam,<br />

sie entzieht dem Boden auch viele wertvolle<br />

Nährstoffe. So muss sich der Boden nach<br />

der Ernte etwa zehn Jahre lang erholen,<br />

bevor an gleicher Stelle wieder Ginseng<br />

angebaut werden kann. Das erklärt den<br />

immer noch recht hohen Preis für hochwertige<br />

Ginseng-Wurzeln.<br />

AUF DIE GINSENOSIDE<br />

KOMMT ES AN<br />

Die Wurzel enthält sogenannte Ginsenoside.<br />

Das sind jene speziellen Inhaltsstoffe,<br />

die eine positive Wirkung auf Menschen<br />

haben sollen. Viele von ihnen wurden<br />

bereits wissenschaftlich erforscht. Dabei<br />

haben sie teilweise eine gegensätzliche<br />

Wirkung. So erhöht beispielsweise ein<br />

Ginsenosid den Blutdruck und wirkt leistungsfördernd,<br />

während ein anderes den<br />

Blutdruck senkt und entspannend wirkt.<br />

Damit erklärt sich zum Teil das breite<br />

Anwendungsspektrum von Ginseng. Es<br />

wird nicht nur bei Abgeschlagenheit und<br />

Müdigkeit empfohlen, sondern auch bei<br />

Angespanntheit und innerer Unruhe.<br />

69


WELLBEING<br />

/<br />

mental health<br />

Je älter die Wurzeln sind, desto höher ihr<br />

Gehalt an Ginsenosiden. Mindestens 1,5<br />

Prozent Ginsenoside sollte das Präparat<br />

enthalten, um seine Wirkung voll entfalten<br />

zu können. Prinzipiell gilt: Je höher<br />

der Anteil, desto besser der Wirkungsgrad.<br />

Unabhängig davon braucht Ginseng<br />

eine gewisse Zeit, um seine Wirkung zu<br />

entfalten. Deswegen sollte man es über<br />

mehrere Wochen bis hin zu drei Monaten<br />

einnehmen. Im Allgemeinen soll Ginseng<br />

harmonisierend wirken, indem es den<br />

Organismus ins Gleichgewicht bringt.<br />

Somit ist eine Wirkung meistens nur dann<br />

zu spüren, wenn ein Defizit vorhanden ist,<br />

also bei einem Leistungsabfall, bei Müdigkeit<br />

sowie Potenzproblemen. Bei gesunden<br />

Menschen ist hingegen ein positiver<br />

Effekt weniger gut wahrnehmbar.<br />

GINSENG IST EINES DER<br />

AM MEISTEN UNTE-<br />

SUCHTEN ARZNEIMITTEL<br />

Mittlerweile gibt es unzählige Studien zu<br />

Ginseng und seiner Wirkung. Es gilt als<br />

eines der am meisten untersuchten Arzneimittel.<br />

So wurde in einer Untersuchung<br />

aus dem Jahr 2001 in der Fachzeitschrift<br />

„International Immunopharmacology“<br />

gezeigt, dass die Beigabe von Ginseng<br />

zusätzlich zu einem HIV-Medikament, bei<br />

einigen HIV-Infizierten dabei half, das<br />

Immunsystem zu stärken und vor Resistenzen<br />

gegen das verabreichte Medikament<br />

zu schützen. Allerdings handelte es sich<br />

hier um eine relativ kleine Gruppe von<br />

insgesamt 18 Probanden, die in die Studie<br />

eingeschlossen wurden.<br />

In dem „Journal of Urology“ wurde 2002<br />

von einer Studie mit Patienten berichtet,<br />

die an erektiler Dysfunktion litten. Ein Teil<br />

der Probanden erhielt drei Mal täglich über<br />

mehrere Wochen 900 mg Ginseng verabreicht,<br />

der andere Teil ein Placebo. Laut<br />

den Forschern berichteten 60 Prozent der<br />

Ginseng-Konsumenten - und damit doppelt<br />

so viele wie in der Placebogruppe - von<br />

einer positiven Wirkung auf die Libido.<br />

Im Jahr 2012 stellte die Mayo-Klinik aus<br />

den USA eine Studie mit 340 Krebspatienten<br />

vor, die an dem krebsbedingten Fatigue-Syndrom<br />

litten. Laut den Forschern<br />

betrifft das etwa 90 Prozent der Krebspatienten,<br />

die sich einer Chemotherapie<br />

unterziehen und währenddessen oder<br />

danach an dieser Art der starken Müdigkeit<br />

und Antriebslosigkeit leiden. Ein Teil der<br />

340 Probanden erhielt mehrere wochenlang<br />

ein Präparat mit 2.000 mg Ginseng,<br />

während ein anderer Teil ein Placebo<br />

bekam. „Nach acht Wochen haben wir eine<br />

20-Punkte-Verbesserung der Müdigkeit bei<br />

Krebspatienten festgestellt, die auf einer<br />

standardisierten 100-Punkte-Ermüdungsskala<br />

gemessen wurde“, sagte eine der<br />

verantwortlichen Forscherinnen Dr. Debra<br />

L. Barton. Nebenwirkungen seien keine<br />

festgestellt worden.<br />

"Wenn wir den Körper während einer Therapie mithilfe von<br />

Ginseng besser unterstützen, können wir womöglich die<br />

schwere Langzeitermüdung verhindern“,<br />

konstatierte Dr. Barton.<br />

70<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


FOTO: DROBOTDEAN_FREEPIK.COM<br />

GINSENG TAUGT ALS NATÜRLICHER<br />

ENERGIEBOOSTER<br />

Das Problem mit Ginseng-Studien ist, dass<br />

oft unterschiedliche Wurzel-Arten verwendet<br />

werden und somit auch der Ginsenosid-Anteil<br />

stark schwankt. Dennoch gibt es viele<br />

Hinweise darauf, dass Extrakte insbesondere<br />

aus der Spezies Panax Ginseng C. A. MEYER<br />

als natürlicher Energiebooster funktionieren.<br />

Sie stärken das Immunsystem, wirken<br />

aktivierend und leistungsfördernd bei chronischer<br />

Müdigkeit und wirken sich positiv<br />

bei verminderter Libido aus. Selbst kognitive<br />

Fähigkeiten wie die Gedächtnisleistung können<br />

durch Ginseng verbessert werden.<br />

Experten empfehlen eine Ginsenosid-<br />

Tagesmindestmenge von zehn Milligramm.<br />

Das entspricht etwa zwei Gramm Ginseng<br />

täglich, die mindestens 1,5 Prozent<br />

Ginsenoside enthalten sollten. Je nach<br />

Vorliebe kann der Wirkstoff in Form von<br />

Tee, Extrakt oder Arzneimittel eingenommen<br />

werden. Die Anwendungsdauer kann<br />

von wenigen Tagen bis zu drei Monaten<br />

betragen. Danach wird zu einer zwei- bis<br />

dreimonatigen Pause geraten, da die<br />

Wirkung oft mehrere Wochen nach dem<br />

Absetzen anhält.<br />

71


WELLBEING/ beauty<br />

Text: Felix Just<br />

THE POWER<br />

OF GREEN<br />

DER SIEGESZUG DES CBD-ÖLS UND OB ES HÄLT,<br />

WAS ES VERSPRICHT<br />

Cannabidiol oder CBD<br />

steckt mittlerweile in allen<br />

möglichen Nahrungsmitteln<br />

und Getränken: in Kaugummis,<br />

in Gummibärchen, sogar in<br />

Hamburgern! Selbst Getränkeriese<br />

Coca Cola hatte bereits<br />

mit der Idee gespielt, ein<br />

CBD-Produkt auf den Markt<br />

zu bringen, um sich später<br />

aber dagegen zu entscheiden.<br />

Das Geschäft mit Cannabidiol<br />

boomt nicht NUR in den USA,<br />

aber vor allem dort. Allein im<br />

Jahr 2022 wurden mit CBD<br />

weltweit rund 5 Milliarden US-<br />

Dollar umgesetzt. Bis 2025<br />

soll sich dieses Volumen verfünffacht<br />

haben. In Deutschland<br />

und Europa steht man<br />

dem pflanzlichen Heilsbringer<br />

noch skeptisch gegenüber.<br />

Was ist dran am CBDHype?<br />

FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

72<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

CBD steht für Cannabidiol und ist eine<br />

von zwei chemischen Verbindungen, die<br />

der Hanfpflanze entnommen werden und<br />

denen man besonders starke Effekte auf<br />

den menschlichen Körper und die Psyche<br />

nachsagt. Das andere der beiden sogenannten<br />

Cannbinoiden ist Tetrahydrocannabinol<br />

oder THC – der Stoff, der Konsumenten<br />

high macht.<br />

Während THC-Produkte in Deutschland<br />

seit 2017 als verschreibungspflichtige<br />

Medikamente verabreicht werden dürfen,<br />

unterliegt CBD aufgrund seiner nichtpsychoaktiven<br />

Wirkung keinerlei Auflagen.<br />

In den USA wird bereits eine ganze<br />

Bandbreite verschiedener CBD-Produkte<br />

angeboten – vom Lollipop bis hin zum<br />

Nagellack. Die meisten Europäer und<br />

Deutschen kennen CBD aber vor allem<br />

als Mundspray oder in Form eines Öls.<br />

Als solches wird es in Tropfen unter die<br />

Zunge geträufelt und dort für etwa sechzig<br />

Sekunden gehalten. Es soll so eine ganze<br />

Reihe von Krankheiten und Wehwehchen<br />

bekämpfen, darunter Akne, Angststörungen,<br />

Depression, Drogensucht, Muskelschmerzen,<br />

Schlaflosigkeit und sogar<br />

Parkinson. Als Grund für die heilsamen<br />

Resultate werden die CB1- und CB2-Rezeptoren<br />

genannt, an denen das CBD im<br />

Gehirn andockt und die unter anderem<br />

für die Stimmung und die Regulierung<br />

Das Schweizer Unternehmen<br />

ALPINOLS<br />

hat Öle mit (Full<br />

Spectrum) und ohne<br />

(Zero) kleinsten<br />

THC-Beständen im<br />

Sortiment, Kosmetik,<br />

Massageöle und sogar<br />

CBD-Produkte für Tiere.<br />

Alle Inhaltsstoffe<br />

für die Öle werden in<br />

der Schweiz nachhaltig<br />

angebaut und verarbeitet.<br />

www.alpinols.com<br />

von Entzündungen verantwortlich sind.<br />

Viele Wirkweisen sind bislang aber nicht<br />

oder nur lückenhaft belegt.<br />

73


WELLBEING<br />

/<br />

beauty<br />

Dass CBD als Stress- und Angstlöser eingesetzt<br />

werden kann, wurde zumindest<br />

teilweise in Studien bewiesen. In den USA<br />

gibt der Großteil der Konsumenten an,<br />

CBD zu diesem Zweck zu verwenden. Eine<br />

entzündungshemmende und krampflösende<br />

Wirkung des Mittels ist belegt,<br />

weshalb es auch bei Athleten und Hobbysportlern<br />

immer häufiger zum Einsatz<br />

kommt. Menschen mit starken und chronischen<br />

Gelenkschmerzen sind dagegen<br />

oft enttäuscht, da nicht der heilende<br />

Effekt einsetzt, den sie sich erhofft hatten.<br />

Eine Behandlung von zu hohem Blutdruck<br />

mit CBD war in Studien wenigstens in<br />

Kombination mit anderen Medikamenten<br />

zu kleinen Teilen erfolgreich. Weitere<br />

Untersuchungen in den USA und auch in<br />

Deutschland beschäftigen sich mit CBD<br />

und psychischen Erkrankungen sowie<br />

Epilepsie bei Kindern. Viele Ergebnisse<br />

und mögliche Langzeiteffekte stehen noch<br />

aus. Klar ist: Die Dosis macht das Gift. In<br />

großen Mengen wirkt auch CBD sedierend<br />

und nimmt gleichzeitig die Gesundheit<br />

der Leber in Anspruch. Wer aber nur auf<br />

der Suche nach einem pflanzlichen Mittel<br />

gegen Nervosität und Unruhe ist, sollte<br />

sich einmal in unterschiedlichen CBD-<br />

Produkten ausprobieren.<br />

CBD im Bett:<br />

Mit dem The Lubricant vom CBD-Experten<br />

Tom Hemp's gibt es nun auch<br />

ein Gleitgel, das sich die beruhigende<br />

und gleichzeitig stimulierende Wirkung<br />

des CBD zunutze macht.<br />

Das CBD in diesem Produkt stammt<br />

aus EU-zertifiziertem Nutzhanf und<br />

ist frei von Pestiziden und Herbiziden.<br />

Während reichhaltiges und<br />

feuchtigkeitsspendendes Avocado-,<br />

Hanf- und Sonnenblumenöl für ein<br />

besonders zartes Hineingleiten und<br />

wunderbar intensive Stimulation sorgen,<br />

verspricht das enthaltene CBD<br />

länger anhaltenden Spaß.<br />

The Lubricant kann ohne Bedenken<br />

in Kombination mit Kondomen verwendet<br />

werden.<br />

www.tomhemps.com<br />

74<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


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Spezialisiert auf:<br />

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Öffnungszeiten<br />

Mo. 9 - 14 Uhr<br />

Di. 9 - 12 & 14 -18 Uhr<br />

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Telefon: 030 / 7231896<br />

Termine auf<br />

doctolib.de<br />

75


WELLBEING beauty<br />

Felix Just<br />

ZEITVERSCHWENDER /Text:<br />

FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

Egal ob Yoga, Fitnessstudio,<br />

Lesen, Laufen oder einfach nur<br />

Rumliegen: Wer im Immer-erreichbar-immer-Leistung-erbringen-Alltag<br />

bestehen will, sollte dafür sorgen, sein<br />

Stress-Konto regelmäßig mit entspannenden<br />

Tätigkeiten auszugleichen.<br />

Minieinheiten solcher Stressabbaukuren<br />

können wir täglich zum Beispiel<br />

ganz einfach in unser Badezimmerritual<br />

einbauen. Wellness bedeutet, sich<br />

Zeit zu nehmen und ein bisschen auch<br />

Zeit zu verschwenden. Hier drei Dinge,<br />

die man nicht unbedingt braucht, aber<br />

das gute Gefühl verleihen, etwas für<br />

sich selbst getan zu haben.<br />

76<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


KRYPTON NO. 36<br />

Es ist das mittlerweile dritte Parfüm der<br />

Berliner Männerpflegeserie sober. Krypton<br />

No. 36 kommt orientalisch-hölzern daher<br />

und erhält einen Extra-Frischekick durch<br />

den Zusatz von Bergamotte und Lavendel.<br />

Der Duft wirkt verführerisch, verfliegt dank<br />

der Eau-de-Parfum-Qualität nur sehr langsam<br />

und ist somit ein perfekter Begleiter für<br />

lange Nächte und erste Dates.<br />

www.soberberlin.com<br />

VERSO<br />

Die Nourishing Gesichtscreme vom<br />

schwedischen Hersteller Verso verspricht<br />

aufgrund von hoch konzentriertem Niacinamid<br />

– einer Form des Vitamins B3 –,<br />

die Haut für lange Zeit mit Feuchtigkeit zu<br />

versorgen und somit vor Austrocknung zu<br />

schützen. Kleine Falten und Hautrötungen<br />

werden verhindert, gleichzeitig fördert die<br />

Creme ein gesundes, strahlendes Äußeres.<br />

www.versoskincare.eu<br />

SKINJAY<br />

Was aussieht wie eine Kapsel<br />

für deine Espressomaschine,<br />

ist tatsächlich ein Behälter<br />

voll ätherischer Öle und Entspannung.<br />

Ein Diffuser für<br />

die Skinjay-Kapseln wird ganz<br />

einfach zwischen Mischbatterie<br />

und Duschschlauch<br />

installiert und kreiert so eine<br />

Art heimische Aromatherapie<br />

zum Selbermischen. Und<br />

keine Sorge: Alle Inhaltsstoffe<br />

sind natürlichen Ursprungs<br />

und jede einzelne Kapsel wird<br />

aus recycelbaren Materialien<br />

hergestellt.<br />

www.skinjay.com<br />

77


GESUNDHEIT<br />

/<br />

beauty<br />

MÄNNER.<br />

UND MEER.<br />

DEINE GAY CRUISE<br />

20. – 27. MAI 2025<br />

KROATIEN – ALBANIEN – ITALIEN<br />

78<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong><br />

Info-Hotline: 030 443 198-50 (Mo – Do 11 – 17 Uhr)


DUBROVNIK<br />

KOTOR<br />

CIVITAVECCIA<br />

(ROM)<br />

NEAPEL (POMPEJI)<br />

AMALFI<br />

GALLIPOLI<br />

SARANDA (ALBANIEN)<br />

SIZILIEN<br />

www.spartacus.cruises<br />

79


WELLBEING/ beauty<br />

Text: Felix Just<br />

FATFREE(ZE)<br />

KRYOLIPOLYSE – OB'S FUNKTIONIERT UND<br />

WIE ES SICH ANFÜHLT<br />

Urin-Injektionen schwangerer<br />

Frauen, ein auf die Zunge<br />

genähtes Pflaster, das die<br />

Aufnahme fester Nahrung zur<br />

Schmerzerfahrung macht, ja<br />

sogar der Versuch, sich über<br />

einen durch die Nase eingeführten<br />

Schlauch zu ernähren<br />

– flüssig versteht sich ...<br />

FOTOS: RACOOL_STUDIO/FREEPIK.COM<br />

80<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


Es gab schon ungewöhnliche bis bizarre<br />

Versuche, schnell und effektiv Gewicht<br />

zu verlieren. Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

verfiel der diätbedürftige<br />

Westeuropäer dem Irrglauben, Schwitzen<br />

wäre eine zuverlässige Methode,<br />

überschüssiges Fett loszuwerden. Die<br />

industrielle Revolution erlaubte die<br />

Massenproduktion und Weiterentwicklung<br />

von Gummiprodukten. Wer etwas<br />

auf sich hielt und mehr als genug auf<br />

die Waage brachte, sperrte die Schwarte<br />

in Gummikorsetts. Geholfen hat das<br />

niemandem, nur den Ärzten ihrer Zeit,<br />

die sich über einen regen Zulauf von<br />

Patienten mit Hautinfektionen freuten.<br />

In der Reihe außergewöhnlicher<br />

Fett-weg-Therapien läuft Kryolipolyse<br />

in der Kategorie „gesundheitlich unbedenklich“.<br />

Aber ob’s funktioniert?<br />

Männer* hat testgefroren.<br />

Die Kryolipolyse ist eine Therapieform,<br />

die sich das Verhalten von<br />

Lipiden auf Kälte zunutze macht.<br />

Zwischen zwei Kühlpads wird ein<br />

Vakuum erzeugt, das die zu behandelnden<br />

Körperpartien einsaugt, bevor<br />

sie auf drei bis vier Grad heruntergekühlt<br />

werden. Dann heißt es aushalten.<br />

35 bis 45 Minuten dauert es, bis<br />

die Fettzellen kristallisieren. Unter<br />

dem Mikroskop erkennt man, dass sie<br />

nach der Behandlung Zacken wie eine<br />

Schneeflocke aufweisen. Die äußere<br />

Membran der Fettzelle wird zerstört<br />

und sie stirbt ab. Wer die Fettreduktion<br />

weiter beschleunigen will, kombiniert<br />

die Kryolipolyse mit anschließender<br />

Radiofrequenztherapie. Elektromagnetische<br />

Wellen versetzen die Wassermoleküle<br />

im Fettgewebe in Schwingung<br />

und bewirken eine Erhitzung der<br />

Zellen. Der Stoffwechsel wird aktiviert,<br />

zuvor mit Kryolipolyse angegriffene<br />

Fettzellen werden besser abtransportiert.<br />

Außerdem verursacht die<br />

Radiofrequenztherapie die Neubildung<br />

von Kollagen: Das Bindegewebe wird<br />

gestrafft und Hautfalten reduziert.<br />

Im Männer*-Test hat sich die Kryolipolyse<br />

bewährt. Nach der ersten Behandlung<br />

verlor unser Redakteur 3,4 Zentimeter<br />

Bauchumfang, nach einer<br />

vierten Behandlung war es immerhin<br />

noch ein Zentimeter. Insgesamt ist das<br />

Prozedere schmerzlos, nur das Einsaugen<br />

der Haut und des inliegenden Fettgewebes<br />

wirkt zunächst ungewohnt.<br />

Während der eigentlichen Behandlung<br />

vertreibt man mit einem Magazin oder<br />

dem Smartphone die aufkommende<br />

Langeweile, und nach einer halben<br />

Stunde ist alles vorbei. Wer vorhat,<br />

vor dem Urlaub eben noch schnell in<br />

Form zu kommen, sollte wissen, dass<br />

die Kryolipolyse Blutergüsse hinterlassen<br />

kann, die nach einer Woche aber<br />

wieder verschwunden sind. Generell<br />

hat unser Redakteur die Erfahrung<br />

gemacht, dass einige Areale besser<br />

auf die Therapie reagieren als andere,<br />

und empfiehlt für einen nachhaltigen<br />

Effekt, zusätzlich zur Kältebehandlung<br />

regelmäßig Sport zu treiben und seine<br />

Ernährung umzustellen.<br />

Deutschlandweit ist KRYOFORM das<br />

einzige Schönheitsinstitut, das sich<br />

auf die Anwendung der Kryolipolyse<br />

spezialisiert hat. Mit bereits über<br />

4.000 durchgeführten Behandlungen<br />

ist KRYOFORM einer der erfahrensten<br />

Anbieter für dieses Verfahren zur<br />

Fettreduktion. Das Unternehmen ist<br />

mit Instituten in München, Stuttgart,<br />

Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Köln<br />

und Frankfurt vertreten.<br />

www.kryoform.de<br />

81


WELLBEING<br />

/<br />

beauty<br />

Text: Olaf Alp<br />

Vorteile einer Unterspritzung mit<br />

Eigenfett<br />

In der ästhetischen Medizin sind<br />

Unterspritzungen ein weit verbreitetes<br />

Verfahren, um Falten zu glätten,<br />

Volumen aufzubauen und das Gesicht<br />

zu verjüngen. Dabei stehen verschiedene<br />

Materialien zur Verfügung,<br />

wobei Eigenfett und Hyaluronsäure zu<br />

den beliebtesten Optionen gehören.<br />

Beide Methoden haben ihre Vorzüge,<br />

jedoch gibt es spezifische Vorteile,<br />

die eine Unterspritzung mit Eigenfett<br />

besonders attraktiv machen.<br />

GRAFIK: STARLINE/FREEPIK.COM<br />

Natürlichkeit und Biokompatibilität<br />

Ein wesentlicher Vorteil der Eigenfettunterspritzung<br />

ist die Natürlichkeit des Materials.<br />

Eigenfett stammt aus dem Körper des<br />

Patienten selbst, was die Biokompatibilität<br />

und Verträglichkeit maximiert. Da es sich<br />

um körpereigenes Gewebe handelt, besteht<br />

kein Risiko einer allergischen Reaktion<br />

oder Abstoßung. Im Gegensatz dazu ist<br />

Hyaluronsäure ein synthetisch hergestelltes<br />

Material, auch wenn es in der Regel gut<br />

verträglich ist.<br />

Langfristige Ergebnisse<br />

Die Ergebnisse einer Eigenfettunterspritzung<br />

sind in der Regel länger anhaltend als<br />

bei Hyaluronsäure. Während Hyaluronsäure<br />

vom Körper nach etwa sechs bis zwölf<br />

Monaten abgebaut wird und somit regelmäßige<br />

Nachbehandlungen erforderlich<br />

sind, kann Eigenfett über Jahre im Gewebe<br />

verbleiben. Ein Teil des injizierten<br />

Fetts wird zwar resorbiert, doch der verbleibende<br />

Anteil kann langfristig erhalten<br />

bleiben, was weniger häufige Eingriffe und<br />

somit auch geringere Kosten über die Zeit<br />

hinweg bedeutet.<br />

Natürliches Volumen und Hautqualität<br />

Eigenfett bietet nicht nur Volumen, sondern<br />

kann auch die Qualität der Haut verbessern.<br />

Fettgewebe enthält Stammzellen,<br />

die regenerative Eigenschaften besitzen.<br />

Diese Stammzellen können die Hautstruktur<br />

und -elastizität positiv beeinflussen,<br />

was zu einem insgesamt jüngeren und<br />

frischeren Hautbild führt. Hyaluronsäure<br />

hingegen bietet hauptsächlich Volumen<br />

und Hydratation, ohne diese regenerativen<br />

Vorteile.<br />

Besonders für HIV-positive Patienten, die<br />

häufig unter einer speziellen Form der<br />

Lipodystrophie infolge antiretroviraler<br />

Therapien leiden, stellt die Eigenfettbe-<br />

82 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>


handlung eine wichtige Option dar. Diese<br />

Patienten entwickeln oft Fettverlust im<br />

Gesicht sowie eine verstärkte Fettansammlung<br />

in anderen Körperbereichen. Die<br />

Eigenfetttransplantation kann das ästhetische<br />

Erscheinungsbild signifikant verbessern.<br />

Darüber hinaus hilft die Behandlung,<br />

die Stigmatisierung, die mit dem veränderten<br />

Körperbild einhergeht, zu reduzieren.<br />

Vielseitigkeit des Verfahrens<br />

Die Eigenfettunterspritzung ist äußerst<br />

vielseitig und kann in verschiedenen Bereichen<br />

des Körpers eingesetzt werden.<br />

Neben dem Gesicht können auch Hände,<br />

Brüste oder das Gesäß behandelt werden.<br />

Diese Vielseitigkeit macht Eigenfett zu<br />

einer attraktiven Option für Patienten, die<br />

eine umfassendere ästhetische Verbesserung<br />

wünschen, denn Hyaluronsäure<br />

wird primär für Gesichtsanwendungen<br />

genutzt. Obwohl die initialen Kosten einer<br />

Eigenfettunterspritzung höher sind als<br />

bei Hyaluronsäure, könnte sie langfristig<br />

kostengünstiger sein. Da die Ergebnisse<br />

langlebiger sind, sind weniger häufige<br />

Auffrischungsbehandlungen erforderlich.<br />

Dies spart auf lange Sicht sowohl Zeit als<br />

auch Geld.<br />

Verfahren und Erholungszeit<br />

Das Verfahren der Eigenfettunterspritzung<br />

ist umfangreicher als das der Hyaluronsäure.<br />

Es beinhaltet die Entnahme von<br />

Fettgewebe durch eine Liposuktion, dessen<br />

Aufbereitung und anschließende Injektion.<br />

Verbesserung des Körperbildes<br />

Die Eigenfettentnahme erfolgt häufig aus<br />

Körperbereichen, in denen überschüssiges<br />

Fett vorhanden ist, wie zum Beispiel<br />

Bauch, Hüfte oder Oberschenkel. Dies<br />

kann nicht nur zur ästhetischen Verbesserung<br />

des Gesichts beitragen, sondern<br />

gleichzeitig auch zu einer verbesserten<br />

Körperkonturierung und einem positiveren<br />

Körperbild führen. Dieser „Doppelnutzen“<br />

ist ein attraktiver Aspekt für viele<br />

Patienten.<br />

Fazit<br />

Die Entscheidung zwischen einer Unterspritzung<br />

mit Eigenfett und Hyaluronsäure<br />

hängt von den individuellen Bedürfnissen,<br />

Zielen und dem gesundheitlichen Zustand<br />

des Patienten ab. Eigenfett bietet zahlreiche<br />

Vorteile, darunter eine hohe Verträglichkeit,<br />

langanhaltende Ergebnisse,<br />

regenerative Effekte und eine vielseitige<br />

Anwendbarkeit. Auch wenn der Eingriff<br />

aufwendiger und initial kostenintensiver<br />

sein kann, überwiegen für viele Patienten<br />

die langfristigen ästhetischen und gesundheitlichen<br />

Vorteile.<br />

Dr. Stephanie Engel<br />

ist in Berlin Friedrichshain geboren<br />

und nach Stationen wie Zürich<br />

und Köln seit acht Jahren wieder<br />

in ihrer Geburtsstadt tätig. Nach<br />

ihrer Ausbildung zur Humanmedizinerin<br />

arbeitet sie seit 2005 in der<br />

ästhetischen und rekonstruktiven<br />

Chirurgie. Neben ihrer Tätigkeit als<br />

Ärztin ist sie auch, soweit es die Zeit<br />

zulässt, als Schauspielerin tätig. Die<br />

Erfahrung auf der Bühne und im<br />

Fernsehen hat sie besonders sensibilisiert<br />

für natürliche Korrekturen<br />

von Körper und vor allem Gesicht.<br />

www.engelaesthetics.com<br />

83


ANZEIGE<br />

vorher<br />

nachher<br />

Gesichtsstraffung per Laser<br />

Wahre Schönheit kommt von innen… und von Dr.<br />

Welf Prager. Dieser spricht häufig von einem<br />

„Sanierungsstau“ bei seinen Patienten. Wer sich<br />

in seine Hände begibt, kann sich jetzt für ein<br />

neues, minimalinvasives Verfahren entscheiden.<br />

Beim Endolifting wird die behandelte Haut<br />

nachhaltig gestrafft. Mit einem kleinen,<br />

feinen Laser geht Dr. Prager und die Hautschicht.<br />

Diese erzeugen Hitze, regen damit<br />

die Kollagenneubildung an und schmelzen<br />

gleichzeitig unliebsame Fettpölsterchen<br />

weg. Und das ganze ohne Operation und<br />

völlig schmerzfrei. Die zu behandelnden<br />

Stellen werden zuerst mit einem kleinen<br />

Pieks betäubt. Anschließend wird der<br />

Laser subkutan, also direkt unter der<br />

Hautschicht von innen an die betreffenden<br />

stellen geführt. Dieser Laser entfern<br />

Fettstellen, die unerwünscht sind, fördert<br />

die Neubildung von Kollagen und somit ein<br />

strafferes Hautbild.<br />

sind möglich. Bisher konnte die beliebte<br />

Jawline nur mit Botox gespritzt werden.<br />

Diese Behandlung hält in der Regel ca.<br />

sechs Monate. Die<br />

Gesichtsstraffung durch Endolifting ist<br />

nachhaltig und hält ein lebenlang. So dauert<br />

es auch bis zu einem halben Jahr, bis<br />

das endgültige Ergebnis der Laserbehandlung<br />

zu sehen ist.<br />

Dr. Prager bietet diese Behandlung in<br />

seinen Praxen in Hamburg und München<br />

an. Nach ca. 20 Minuten sieht man sofort<br />

die Veränderungen. An den Einstichstellen<br />

kann es zu kleinen blauen Flecken kommen.<br />

Im Gegensatz zu einer Liftingoperation<br />

wirklich kaum zu erwähnen.<br />

Dr. Welf Prager<br />

Derma Hamburg Zentrum<br />

Hohe Bleichen 10<br />

20354 Hamburg<br />

Geschwollene Unterlider können so einfach<br />

weggelasert werden, eine aufwendige<br />

Operation unter Narkose ist nun nicht<br />

mehr nötig. Unerwünschte Pausbäckcken<br />

oder ein Doppelkinn, der Laser zerstört die<br />

Fettpolster nachhaltig und durch die neue<br />

Kollagenproduktion bekommt man die gewünschten<br />

Effekte.<br />

Selbst Modellierungen der Gesichtsform<br />

Derma Hamburg Elbvororte<br />

Hemmingstedter Weg 168<br />

22609 Hamburg<br />

Dermatologikum am Sendlinger Tor<br />

Sendlinger Str. 29<br />

80331 München<br />

Www.derma-Hamburg.de


.com<br />

85


WELLBEING<br />

/<br />

sport<br />

Text: Felix Just<br />

10<br />

GUTE GRÜNDE INS<br />

SCHWITZEN ZU GERATEN<br />

WARUM KRAFTTRAINING UNSER<br />

LEBEN BESSER MACHT<br />

Es riecht nach Schweiß – im<br />

schlimmsten Fall nach alten Socken<br />

–, aus allen vier Ecken schwelt<br />

leise, aber noch so laut, dass man<br />

es nicht ignorieren kann, das neue<br />

Pitbull-Album und dein Ex ist da.<br />

Die wenigsten Fitnessstudios hatten<br />

das Glück, jemals einen Innenarchitekten<br />

kennenzulernen, am Eingang<br />

werden die Mitglieder von fanatisch<br />

lächelnden Pappaufstellern begrüßt,<br />

die von der Sonne schon ganz bleich<br />

sind. Drei bis fünf Mal die Woche<br />

zwängt sich der gemeine Studiogänger<br />

in Polyester und viel zu teure<br />

Sportschuhe, die er eigentlich nicht<br />

braucht, denn auf dem Laufband sieht<br />

man ihn selten. Dicke Muckis stellen<br />

TV-Werbung und Printkampagnen<br />

der Studios in Aussicht – und so<br />

auszusehen wie die Helden aus den<br />

großen Hollywood-Blockbustern.<br />

Dabei ist ein nicht unwesentlicher<br />

Faktor beim Aufbau von Muskelmasse<br />

die genetische Disposition. Und das<br />

Zac-Efron-Sixpack wird sowieso in<br />

der Küche konzipiert, nicht auf der<br />

löchrigen Studiomatratze. Warum<br />

also überhaupt schwitzen, stöhnen,<br />

muskelkatern? Darum: Hier sind zehn<br />

gute Gründe, warum Krafttraining<br />

das Leben besser macht.<br />

86<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


Kieser Training steht seit vielen Jahren<br />

für einen ganzheitlichen Trainingsansatz,<br />

der sich zwar vor allem auf die Kräftigung<br />

der Muskulatur und eine starke Haltung<br />

konzentriert, dabei aber den psychologischen<br />

Effekt, den ein gesunder Bewegungsapparat<br />

mit sich bringt, nicht außer Acht<br />

lässt. Das Unternehmen hat zehn Gründe<br />

zusammengestellt, die für einen regelmäßigen<br />

Besuch in der Muckibude sprechen.<br />

KRAFTTRAINING MACHT<br />

GLÜCKLICH!<br />

Endorphine gleich Wohlbefinden. Jede<br />

sportliche Aktivität vermehrt den Anteil der<br />

körpereigenen Glückshormone, die in unseren<br />

Blutgefäßen zirkulieren und für gute<br />

Laune sorgen. Außerdem beeinflusst Krafttraining<br />

einen niedrigeren Säurewert im<br />

Blut, der wiederum unser Stresslevel senkt.<br />

... MACHT SCHLAU!<br />

Bei jeder Muskelkontraktion schüttet<br />

der Körper das Protein BDNF aus, das<br />

das Wachstum der Nervenzellen anregt.<br />

Zusammen mit einer generell besseren<br />

Durchblutung des Gehirns verbessert sich<br />

so die geistige Leistungsfähigkeit.<br />

... MACHT STARK!<br />

Regelmäßiges Muskeltraining sorgt dafür,<br />

dass dem Körper pro Kilogramm Gewicht<br />

mehr Kraft zur Verfügung steht. Alltägliche<br />

Aufgaben wie Einkaufsbeutel schleppen<br />

fallen weniger schwer, und ein genereller<br />

Zustand des Leicht-Seins stellt sich ein.<br />

Rückenschmerzen werden durch gezieltes<br />

Training vermindert, Beschwerden der<br />

Bandscheiben kann vorgebeugt werden.<br />

... MACHT SCHÖN!<br />

Wenn wir uns schon jede Woche aufs<br />

Neue ins Fitnessstudio schleppen, wollen<br />

wir Kollegen und Freunde bitte auch mit<br />

unserem Astralkörper neidisch machen.<br />

Bevor der den meisten Fitnessjunkies wohl<br />

vertraute Effekt eintritt und das wöchentliche<br />

Work-out als so etwas wie ein Mind-<br />

Cleansing funktioniert, haben viele nur<br />

ein Ziel: gut aussehen. Aber ein Sixpack<br />

allein macht nicht schön. Krafttraining<br />

verbessert die Haltung und macht aus dem<br />

lahmenden Bürogaul schnell den agilen<br />

Bürohengst, den wir aus der BOSS-Werbung<br />

kennen.<br />

... MACHT SCHLANK!<br />

Neben dem allgemeinen Wunsch, besser<br />

auszusehen, ist die erhoffte Gewichtsabnahme<br />

ein weiterer entscheidender Faktor<br />

bei der Vertragsunterzeichnung für eine<br />

Mitgliedschaft im Fitnessstudio. Muskeln<br />

lassen Fett schmelzen – und das sogar im<br />

Schlaf! Selbst in Ruhephasen verbrennt<br />

ein trainierter Körper mehr Fett als ein untrainierter<br />

Körper.<br />

... MACHT JUNG!<br />

Sport regt die Regeneration der Zellen an<br />

und man fühlt sich fitter und jugendlicher.<br />

Die Medizinische Hochschule Hannover<br />

bestätigt: Das biologische Alter lässt sich<br />

durch ein aktives Leben deutlich senken.<br />

... MACHT LUST!<br />

87


WELLBEING<br />

/<br />

sport<br />

Mehr Sport, mehr Durchblutung, mehr<br />

Potenz: Wer sich regelmäßig im Studio<br />

abmüht, darf sich zu Hause über verbessertes<br />

Stehvermögen freuen. Selbst die<br />

Libido profitiert von Kraft- und Muskeltraining,<br />

denn immer, wenn der Körper<br />

sportlich beansprucht wird, schüttet er<br />

Testosteron aus, das für die sexuelle Lust<br />

verantwortlich ist.<br />

... MACHT GESUND!<br />

Einer der wichtigsten Nebeneffekte<br />

regelmäßigen Trainings: Sport macht<br />

gesund. Wer pumpt, beugt nicht nur<br />

Rücken- und Gelenkschmerzen vor,<br />

selbst Leiden wie Herzprobleme, Diabetes,<br />

Osteoporose und sogar Alzheimer<br />

und Depressionen kann entgegengewirkt<br />

werden.<br />

... MACHT STABILE<br />

KNOCHEN!<br />

Bei Gerätetraining kontrahieren sich<br />

die Muskeln. Diese Zug-, Druck- und<br />

Biegekräfte werden auf die Knochen<br />

übertragen, die bei Belastung neue<br />

Knochensubstanz aufbauen. Eine gute<br />

Durchblutung fördert weiterhin die Belastbarkeit<br />

unseres Skeletts.<br />

FOTOS: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

... MACHT FITTE FÜSSE!<br />

Wer das Verletzungsrisiko bei Stürzen<br />

oder Stolpern verringern will, sollte beim<br />

Training auf eine ausgewogene Verteilung<br />

der Belastung achten und auch die<br />

Unterschenkel, die Waden nicht vergessen.<br />

Mitunter müssen unsere Sprunggelenke<br />

das Siebenfache unseres Körpergewichts<br />

tragen. Da macht es sich bezahlt,<br />

die umliegenden Muskeln zu fördern.<br />

Mehr gute Gründe für das Krafttraining<br />

sowie Work-out-Tipps hier:<br />

www.kieser-training.de<br />

88<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


PrEP<br />

HAUTARZTPRAXIS<br />

DR. MARC OLIVER<br />

ARMBRUSTER<br />

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13593 Berlin<br />

Tel 030 - 333 666 9<br />

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Mo. + Di. 8:30 - 13:00 | 14:00 - 18:00<br />

Mi. + Fr. 8:30 - 13:00<br />

Do. 8:30 - 12:30 | 14:30 - 18:00<br />

Daniel Prziwara<br />

Facharzt im Bereich Innere Medizin<br />

und Allgemeinmedizin<br />

• HIV-Infektion + Therapie<br />

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Neue Schönhauser Str. 10 • 10178 Berlin<br />

Tel. (030) 28042760<br />

www.praxisteammitte.de<br />

Praxis in der Luisenstadt<br />

HIV<br />

Infektiologischer Schwerpunkt<br />

Allgemeinmedizin<br />

Suchtmedizin<br />

Bilder: rawpixel.com & onlyyouqj / Freepik<br />

Wir sind eine lebendige Kreuzberger Kiezpraxis<br />

und bieten neben der hausärztlichen<br />

Versorgung Beratung und Therapie für die<br />

Themen HIV, PreP, STDs, Hepatitis, Chemsex,<br />

riskanter/ süchtiger Konsum, Reisemedizin,<br />

Impfungen, Gesundheitscheck.<br />

Für Frauen, Männer, LGBTQI* jeder Nation<br />

Wir sprechen Englisch, Spanisch und Deutsch<br />

COME AS YOU ARE!<br />

www.praxis-in-der-luisenstadt.de<br />

Oranienstr. 159, 10969 Berlin, Tel: 030 616 53 903, FAX: 030 616 53 904<br />

89


WELLBEING/ sport<br />

Text: Felix Just<br />

MAN VS. MACHINE<br />

DIE BESTEN GERÄTE FÜR DEN BEACHBODY<br />

Lang ist’s her, als uns Billy Blank „Innovationen“ wie Tae Bo, den Abdominizer oder Vibro-Belt in<br />

schlecht synchronisierten Infomercials verkaufen wollte. Der Unterhaltungswert der Mitternachtssendungen<br />

war hoch, der Nutzen der Geräte gleich null. Heute sind viele Geräte allerdings echte<br />

Hightech-Maschinen, ausgestattet mit automatischen Widerstandsreglern, die den Trainingsfortschritt<br />

selbst erkennen, Körperfettwaagen und Tracking-Funktion, die über das WLAN aktuelle<br />

Erfolge in die Cloud speist und mit alten Werten zu einem Durchschnittswert addiert. Anders als<br />

Vibro-Belt und Co. halten diese drei, was sie versprechen, und verwandeln überschüssiges Fett in<br />

Muskeln. Hasta la vista, Pfunde!<br />

STRONGBOARD<br />

BALANCE<br />

Nachdem gut gelaunte Hausfrauen<br />

mit Sixpack lange Zeit versucht<br />

haben, uns Glauben zu machen,<br />

es würde ausreichen, jeden<br />

Tag eine halbe Stunde auf einer<br />

vibrierenden Plattform herumzustehen,<br />

um den Traumkörper<br />

zu bauen, hat Strongboard nun<br />

in Sachen Plateau-Training alles<br />

richtig gemacht. Vibrating Platforms<br />

schienen für kurze Zeit die<br />

Antwort auf alle Fitness-Fragen<br />

zu sein, wirklich gebracht hat<br />

das Schüttelprogramm allerdings<br />

nichts. Auch Strongboard setzt<br />

gleichermaßen auf den Widerstand<br />

„Gleichgewicht“, erweitert<br />

das Training aber um echte<br />

Übungen, die der Strongboard-<br />

Eigentümer auf der Website und<br />

auf YouTube nachschlagen kann.<br />

Tolles Gerät für alle, die ihre<br />

Körpermitte trainieren wollen<br />

und Spaß an Gleichgewichtsübungen<br />

haben.<br />

www.strongboardbalance.com<br />

90<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


BOWFLEX MAX<br />

TRAINER M5<br />

In kurzer Zeit aufgebaut, der Start erfolgt<br />

intuitiv: Der Bowflex Max Trainer M5 ist<br />

ein Sofort-Loslegen-Gerät und bedarf<br />

weder des Studierens einer Bedienungsanleitung<br />

noch irgendwelcher Fitnessvorkenntnisse.<br />

Deshalb ist er auch für Männer<br />

geeignet, die nach Jahren des Vor-sich-<br />

Herschiebens endlich mit dem Sport<br />

anfangen wollen. Zu Beginn lassen sich<br />

ein oder mehrere User festgelegen. Der<br />

Bowflex kann also auch in einem Mehrpersonenhaushalt<br />

genutzt werden, ohne<br />

dass Fortschritte kompliziert aufgeschrieben<br />

werden müssen. Ein Brustgurt misst<br />

weitere Werte, eine App synchronisiert diese<br />

bei Bedarf auch mit dem Smartphone.<br />

Die Widerstände können individuell und<br />

jederzeit angepasst werden, im Männer*-<br />

Test überzeugte das Gerät aber vor allem<br />

im 14-Minuten-Intensiv-Work-out. Hierbei<br />

wird das Training in „softe“ (1:30 Minuten)<br />

und „harte“ (0:30 Minuten) Intervalle getrennt.<br />

Ein Signalton leitet in die jeweils<br />

nächste Stufe ein. Weiter gibt es klassische<br />

Work-outs, deren Level von anspruchsvoll<br />

bis ausdauernd reichen. Der Bowflex ist<br />

für die Formung von Waden, Oberschenkeln<br />

und Po eine gute Wahl, trainiert aber<br />

auch Arme und Bauchmuskeln. Bereits<br />

nach zwei Wochen konnte unser Männer*-<br />

Redakteur feststellen: Da tut sich was!<br />

Der größte Vorteil des Bowflex gegenüber<br />

ähnlichen Geräten aber ist sein Look.<br />

Anders als die meisten Crosstrainer muss<br />

man ihn nicht im Hobbyraum verstecken,<br />

sondern kann den Schönen durchaus im<br />

Wohnzimmer präsentieren. Wirkt er auf<br />

den ersten Blick vielleicht etwas massig,<br />

schwindet der Eindruck fast so schnell wie<br />

der Hintern.<br />

SKIERG<br />

Skifahren mitten in der Stadt? Mit dem<br />

SkiErg geht das sogar in der eigenen Wohnung!<br />

Nach dem Concept2 Indoor Rower,<br />

der den Bewegungen des Ruderns nachempfunden<br />

ist, hat das deutsche Unternehmen<br />

nun auch eine Ski-Maschine auf den<br />

Weg gebracht, die sowohl Doppelstock- als<br />

auch die Diagonaltechnik simuliert. Der<br />

SkiErg trainiert vornehmlich die Arme,<br />

aber auch Bauch- und Rückenmuskulatur.<br />

Der sogenannte Performance Monitor<br />

misst die Leistung und gibt sie in Echtzeit<br />

an den Nutzer weiter. Skifahren, auch<br />

wenn’s mal nicht schneit!<br />

www.concept2.de<br />

91


WELLBEING<br />

/<br />

sport<br />

Text: Felix Just<br />

POWDER RULES<br />

WELCHE PROTEINPULVER SIND FÜR WEN IDEAL?<br />

UND WAS BRINGEN SIE MIR?<br />

Protein, Casein, Kreatin:<br />

Unterschiedliche Fitnesspulver<br />

sollten unterschiedlich eingesetzt<br />

werden, denn sie erzielen<br />

unterschiedliche Ergebnisse.<br />

Wir sagen dir, was du beim Kauf<br />

von Muskelaufbau-Supplements<br />

beachten und welche Produkte<br />

du vermeiden solltest.<br />

Zunächst stellt sich für Sportler und alle,<br />

die es werden wollen, die Frage: Brauche<br />

ich überhaupt ein Proteinpulver? Während<br />

sich die Experten noch streiten, ob man<br />

nun täglich 1, 1,5 oder 2 Gramm Protein pro<br />

Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen<br />

soll (oder sogar mehr), sind sich die meisten<br />

von ihnen aber darüber einig, dass es dem<br />

Körper ziemlich egal ist, ob das Eiweiß nun<br />

aus dem Shaker kommt oder aus einer gewöhnlichen<br />

Mahlzeit. 100 bis 120 Gramm<br />

Hähnchen, Fisch oder schwarze Bohnen<br />

enthalten in etwa so viel Protein wie ein<br />

normal portionierter Shake, nämlich rund<br />

22 Gramm. Ein erwachsener Mann von<br />

rund 85 Kilogramm müsste demnach circa<br />

400 Gramm der eben erwähnten Speisen<br />

verdrücken. Das ist nicht nur wahnsinnig<br />

viel Hähnchen, sondern auch extrem unpraktisch.<br />

Die Eiweißzufuhr per Shake ist da<br />

schon wesentlich handlicher und zumeist<br />

sogar günstiger. Studien weisen überdies<br />

92<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


darauf hin, dass eine Stückelung der Proteineinnahme<br />

über den Tag hinweg zu noch<br />

besseren Ergebnissen führt. Mit regulären<br />

Mahlzeiten ist das eigentlich kaum möglich.<br />

Aber welche Pulver sind denn nun die<br />

besten für meinen Körper?<br />

Sogenanntes Whey Protein ist das am häufigsten<br />

genutzte Proteinpulver. Es besteht<br />

aus Molkenprotein und enthält neun der<br />

essenziellen Aminosäuren, die in Proteinen<br />

zu finden sind. Es kann unterschieden werden<br />

in Konzentrat, Isolat und hydrolysiertes<br />

Whey Protein. Während die ersten beiden<br />

Varianten sich vor allem in der enthaltenen<br />

Menge des Eiweißes (und der Laktose)<br />

unterscheiden, ist das hydrolysierte Whey<br />

Protein quasi vorverdaut, sodass der Magen<br />

nur einen Bruchteil seiner eigentlichen<br />

Arbeit tun muss. Entscheidend für die eine<br />

oder andere Variante ist also neben der<br />

Laktoseverträglichkeit auch die allgemeine<br />

Belastbarkeit des Magens.<br />

Casein wird wie Whey Protein aus Milch<br />

gewonnen und besteht ebenso aus Proteinen<br />

und damit aus Aminosäuren, verfügt<br />

aber über geringfügig unterschiedliche<br />

Eigenschaften. So legt sich Casein wie eine<br />

Art Gel auf den Magen und wird damit<br />

langsamer verwertet. Dieser Slow-Release<br />

eignet sich vor allem für die Nacht, da wir<br />

den Körper über einen längeren Zeitraum<br />

verlässlich mit Protein versorgen können,<br />

ohne zwischendurch aufstehen zu müssen.<br />

Das gerade in jüngerer Vergangenheit viel<br />

besprochene Kreatin besteht aus lediglich<br />

drei Aminosäuren und ist damit weniger<br />

gehaltvoll als Whey Protein oder Casein.<br />

Darüber hinaus produziert der Körper die<br />

benötigten Mengen Kreatin sogar selbst.<br />

Dennoch kann eine zusätzliche Versorgung<br />

über ein Supplement sinnvoll sein, da ein<br />

leichter Überschuss die Leistungsfähigkeit<br />

beim Training um einige Prozent steigert.<br />

Kreatin ist also vor allem für Profisportler,<br />

Vegetarier und Veganer sinnvoll. Letztere<br />

weisen grundsätzlich einen geringeren<br />

Kreatingehalt im Blut auf.<br />

Wichtig bei der Wahl des Pulvers ist neben<br />

der Art des Proteins außerdem die Qualität.<br />

Am besten sind Supplements aus Bio-Produkten<br />

und ohne Süßstoffe. Wer außerdem<br />

seinen CO2-Fußabdruck klein halten möchte,<br />

greift zu pflanzenbasierten Pulvern. Diese<br />

werden auch häufig vom Magen besser<br />

vertragen. Aber Achtung: Geschmacklich<br />

wird bei veganen Pulvern oft mit jeder Menge<br />

Zucker und Aromen nachgeholfen!<br />

Und in Sachen Timing: Wer seine Muskeln<br />

lieber über Mahlzeiten als über Shakes mit<br />

Proteinen versorgen möchte, aber nicht<br />

jedes Mal die Tupperdose mit ins Fitnessstudio<br />

schleppen will, braucht sich keine<br />

Sorgen zu machen. Zwar ist das beste<br />

Zeitfenster für die Eiweißeinnahme direkt<br />

nach dem Sport, allerdings haben Studien<br />

gezeigt, dass die Unterschiede bei einer<br />

Proteinzufuhr bis zu sechs Stunden nach<br />

dem Training minimal sind.<br />

FOTOS: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

93


WELLBEING/ sport<br />

Text: Felix Just<br />

DAS GROSSE MÄNNER*-AUSDAUERTRAINING<br />

Dicke Arme, breite<br />

Schultern:<br />

Wenn man eine Umfrage<br />

starten würde, würden die allermeisten<br />

Männer wohl sagen,<br />

sie gehen ins Fitnessstudio,<br />

um Muskeln aufzubauen. Ein<br />

voluminöser Bizeps beeindruckt<br />

nämlich nicht nur potenzielle<br />

Sexualpartner, sondern schreckt<br />

auch noch die Konkurrenz ab.<br />

Auf dem Laufband oder der<br />

Rudermaschine sieht man<br />

dagegen häufig nur wenige oder<br />

gar keine Geschlechtsgenossen.<br />

Dabei ist Ausdauertraining nicht<br />

nur gut für deine allgemeine<br />

Fitness, es hilft außerdem, neue<br />

Etappenziele beim Gewichtheben<br />

zu erreichen.<br />

WARUM?<br />

Regelmäßiges Ausdauertraining hat eine<br />

Vielzahl von Vorteilen. Schon eine halbe<br />

Stunde pro Woche verbessert die Herzgesundheit,<br />

kann Diabetes vorbeugen und<br />

verlängert dein Leben um mehrere Jahre.<br />

Darüber hinaus sorgt Cardio für bessere<br />

Stimmung und optimiert deinen Schlaf.<br />

Laufen macht die Knie kaputt? Das Gegenteil<br />

ist der Fall! Wer öfter mal Joggen geht,<br />

stärkt die Knochen und wirkt Knieverletzungen<br />

vor. Dein Immunsystem erhält<br />

einen Boost und dein Gehirn wird besser<br />

mit Sauerstoff versorgt und kann so noch<br />

besser arbeiten. Ausdauertraining wie Laufen<br />

oder Schwimmen wirkt sich positiv auf<br />

deinen gesamten Körper aus und du wirst<br />

bald noch schwerere Gewichte stemmen<br />

können. Also, auf die Plätze, fertig …<br />

WIE?<br />

Gut Ding will Weile haben. Wer sich zum<br />

ersten Mal aufs Laufband oder auf die<br />

Rudermaschine begibt, tut gut daran, sich<br />

nicht gleich beim ersten Versuch zu überfordern.<br />

Beginne dein Ausdauertraining<br />

mit kleinen Einheiten, die du wiederholst.<br />

Zum Beispiel: drei Minuten laufen,<br />

94<br />

<strong>II</strong> / <strong>24</strong>


FOTOS: PILISUPERSTAR/FREEPIK.COM<br />

zwei Minuten gehen und so weiter. Jede<br />

Woche erhöhst du die Laufintervalle und<br />

verringerst die Ruhephasen. Ähnlich gehst<br />

du beim Schwimmen oder auf dem Rower<br />

vor. Am besten du dokumentierst deine<br />

Fortschritte, so kannst du deine Erfolge<br />

und Misserfolge besser bewerten und<br />

schaffst gleichzeitig Motivation für dein<br />

nächstes Training. Und nicht vergessen: Es<br />

ist noch kein Marathonläufer vom Himmel<br />

gefallen. Also immer mit der Ruhe, und<br />

erwarte nicht zu viel, zu schnell etwas von<br />

deinem Körper.<br />

fürs Training. So gehst du im Vorfeld eine<br />

Verpflichtung ein und wirst weniger oft<br />

das Sofa dem Fitnessstudio vorziehen. Ein<br />

weiterer Tipp: Pack deine Gym Bag schon<br />

am Vorabend und leg sie direkt neben<br />

deine Haustür.<br />

UND SONST?<br />

Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass<br />

Musik nicht nur unsere Laune verbessert,<br />

sondern auch unsere körperliche Leistung<br />

steigern kann. Beim Joggen lenkt sie uns<br />

ab und reguliert unsere Geschwindigkeit.<br />

Idealerweise haben die Songs in deiner<br />

Lauf-Playlist ein Tempo zwischen 120 und<br />

130 Beats per Minute (z. B. „I will Survive“<br />

von Gloria Gaynor oder „Just Dance“<br />

von Lady Gaga). Songs mit motivierenden<br />

Lyrics können dich außerdem dabei unterstützen,<br />

neue Etappen zu erreichen. Für<br />

dein Stretching im Anschluss wählst du<br />

ruhigere Töne. Diese helfen deinem Körper<br />

dabei, zu entspannen sowie Blutdruck und<br />

Herzschlag herunterzufahren.<br />

Bei Schmerzen das Training unbedingt<br />

unterbrechen. Außerdem ein bis zwei Tage<br />

Pause zwischen deinen Besuchen im Fitnessstudio<br />

einlegen. Hat der Körper keine<br />

Gelegenheit zu regenerieren, riskierst<br />

du Verletzungen.<br />

Ganz wichtig: Vor dem Training den<br />

Körper mindestens fünf Minuten lang<br />

aufwärmen – beispielsweise mit Lunges<br />

und Jumping Jacks – und im Anschluss<br />

ausgiebig dehnen. Das reduziert potenzielle<br />

Entzündungen und hilft zudem, noch<br />

effektiver Muskeln aufzubauen.<br />

Dein innerer Schweinehund ist stärker<br />

als du? Verabrede dich mit einem Freund<br />

Die „Beats Flex“-Kopfhörer halten bis zu<br />

zwölf Stunden durch und starten und pausieren<br />

die Musik ganz automatisch, wenn<br />

du sie einsetzt bzw. aus dem Ohr nimmst.<br />

www.beatsbydre.com<br />

95


WELLBEING<br />

/<br />

sport<br />

Text: Felix Just<br />

RUNNING<br />

MATES<br />

DIESE LEBENSMITTEL HALTEN DICH<br />

AM LAUFEN<br />

Die richtige Versorgung mit Nährstoffen und<br />

Energie kann deine Fähigkeit, als Läufer lange<br />

Strecken zu bewältigen, maßgeblich beeinflussen.<br />

Welche Lebensmittel sind echte Running<br />

Mates und welche solltest du besser vermeiden?<br />

Und wann ist der optimale Zeitpunkt für die<br />

Kalorienzufuhr? Die Antworten gibt es hier.<br />

FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

DAS TIMING<br />

Grundsätzlich solltest du niemals mit leerem<br />

Magen laufen gehen. Während einige<br />

Studien von zwei bis drei Stunden Vorlauf<br />

ausgehen, gibt es auch Untersuchungen,<br />

die eine Kalorienzufuhr circa eine Stunde<br />

vor dem Training suggerieren. Die Wissenschaft<br />

ist sich über das Timing also nicht<br />

ganz einig. Mindestens eine halbe Stunde<br />

solltest du deinem Körper aber geben, um<br />

die zugeführten Kalorien aufzunehmen.<br />

Am besten probierst du aus, welches<br />

Zeitfenster für dich gut funktioniert.<br />

Wirst du schnell müde oder bekommst<br />

Seitenstechen, bedarf es einer Anpassung<br />

96 <strong>II</strong> / <strong>24</strong>


deiner Snackzeit. Und was soll drin sein in<br />

deinem Pre-Work-out-Meal?<br />

DIE ZUSAMMENSETZUNG<br />

Kohlenhydrate sind die Nummer-1-Energiequelle<br />

für Läufer und andere Ausdauersportler.<br />

Je nach Intensität sollten<br />

Kohlenhydrate zwischen 50 (Langstreckenläufer)<br />

und 65 Prozent (Sprinter) deiner<br />

Diät ausmachen. Vollkornbrot und -pasta<br />

enthalten besonders viele Kohlenhydrate<br />

und sind darüber hinaus besonders ballaststoffreich,<br />

weshalb sie Hungergefühlen<br />

vorbeugen. Auch gut: Reis oder Bohnen.<br />

Protein ist für dein Training ebenso<br />

essenziell, da der Körper mithilfe von Protein<br />

verletztes Gewebe repariert. Je nach<br />

Trainingsintensität und -frequenz sollten<br />

Läufer zwischen 1,1 und 1,5 Gramm pro<br />

Kilogramm Körpergewicht am Tag zu sich<br />

nehmen. Eier, Fisch und mageres Fleisch<br />

sind tolle fettarme Lebensmittel, die deinen<br />

Körper mit Protein versorgen.<br />

Fette sollten abhängig von deinen Trainingszielen<br />

etwa 15 bis 30 Prozent deiner<br />

täglichen Kalorienaufnahme darstellen<br />

und sind für deinen Körper eine alternative<br />

Quelle für mehr Energie gleich nach<br />

den Kohlenhydraten. Sie sind deshalb für<br />

Langstrecken- und Marathonläufer von<br />

besonderer Bedeutung. Nüsse, Avocados<br />

oder Süßwasserfische enthalten viel Fett,<br />

aber Achtung: Der Körper benötigt mehr<br />

Zeit, um Fette in Treibstoff umzuwandeln,<br />

deshalb diese am besten mehrere Stunden<br />

vor dem Training oder im Anschluss zu<br />

sich nehmen.<br />

DER PERFEKTE SCHUH<br />

Du suchst noch nach dem idealen Lauf-<br />

Buddy? Mit dem HOVR MEGA 2 CLONE hat<br />

der Fitnessexperte Under Armour einen<br />

Laufschuh entwickelt, der durch anpassungsfähige<br />

Materialien für jeden Läufer<br />

die perfekte Passform kreiert. Der doppelt<br />

gewebte Jaquard-Stoff sowie die Schichten<br />

aus Polyestergarn ergeben ein Obermaterial,<br />

das sich an jede Bewegung des Fußes<br />

anpasst und danach wieder in seine 3-D-<br />

Ausgangsform zurückkehrt.<br />

Das vielschichtige und qualitativ hochwertige<br />

Material hält nicht nur jeglicher<br />

Belastung stand, sondern erhöht zusätzlich<br />

die Atmungsaktivität des Schuhs.<br />

Integrierte Carbon-Elemente in der Sohle<br />

sorgen für eine noch bessere Dämpfung<br />

während des Laufens. Zusätzlich wurden<br />

alle Reibungs- und Hitzepunkte auf ein Minimum<br />

reduziert und die eingelegte Sohle<br />

so angepasst, dass sie einen festen Halt im<br />

Schuh bietet.<br />

In der Sohle des Schuhs ist außerdem ein<br />

Sensor eingebettet, der sich mit der App<br />

„Under Armour Map My Run“ verbindet<br />

und detaillierte Laufdaten speichert. So<br />

kannst du deine Trainingserfolge optimieren<br />

und noch schneller und weiter laufen.<br />

www.underarmour.de<br />

NACH DEM TRAINING<br />

Jetzt ist es Zeit für deinen Körper sich zu<br />

erholen. Führe ihm ausreichend Flüssigkeit<br />

zu und iss einen Snack, der besonders<br />

reich an Proteinen und leicht verdaulich<br />

ist. Griechischer Joghurt mit Früchten zum<br />

Beispiel oder eine Portion Tofu.<br />

97


Gesundheit | Sexualität | Wellbeing<br />

IMPRESSUM<br />

CHEFREDAKTEUR:<br />

Felix Just (V.i.S.d.P.)<br />

HERAUSGEBER:<br />

blu media network GmbH<br />

Degnerstr. 9b, 13053 Berlin,<br />

Tel: 030 4431980, Fax: 030 44319877<br />

GESCHÄFTSFÜHRER: Christian Fischer<br />

VERTRIEB:<br />

Eigenvertrieb,<br />

Möller Medien Versand GmbH,<br />

Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde<br />

Unsere Anzeigenpartner ermöglichen, dass die<br />

<strong>männer*</strong> dreimal im Jahr erscheint.<br />

Bitte unterstütze beim Ausgehen oder Einkaufen<br />

unsere Werbepartner.<br />

REDAKTION:<br />

Olaf Alp, Philipp Müller, Martin Lewicki<br />

GRAFIK: Mark Pfitzinger, Viktoriia Izotova<br />

COVER: Beaunitta V W/peopleimages.com /<br />

stock.adobe.com<br />

ANZEIGEN:<br />

Christian Fischer:<br />

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Olaf Alp: olaf.alp@blumediengruppe.de<br />

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VERWALTUNG: Sonja Ohnesorge<br />

Es gilt die <strong>männer*</strong> Anzeigenpreisliste (gültig<br />

seit 1. Dezember 2023). Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Redaktion wieder. Die Abbildung<br />

oder Erwähnung einer Person ist kein Hinweis<br />

auf deren sexuelle Identität. Wir freuen uns<br />

über eingesandte Beiträge, behalten uns aber<br />

eine Veröffentlichung oder Kürzung vor. Für<br />

eingesandte Manuskripte und Fotos wird nicht<br />

gehaftet. Der Nachdruck von Text, Fotos, Grafik<br />

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Für den Inhalt der Anzeigen sind die Inserenten<br />

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ist Berlin.<br />

DRUCKEREI:<br />

Möller Pro Media GmbH<br />

Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde<br />

<strong>II</strong>/<strong>24</strong><br />

WIR FREUEN UNS AUF DIE<br />

NÄCHSTE AUSGABE:<br />

AUSGABE <strong>II</strong>I/<strong>24</strong><br />

Druckunterlagenschluss: 14.11.20<strong>24</strong><br />

Auslage: Dezember 20<strong>24</strong> – März 2025<br />

THE POWER<br />

OF GREEN<br />

CBD Produkte im Test<br />

MIDLIFE-<br />

CRISIS<br />

Treten auch bei Männern<br />

"Wechseljahre" auf?<br />

KRAFT-<br />

TRAINING<br />

10 GRÜNDE INS SCHWITZEN ZU KOMMEN<br />

BONER<br />

KILLER<br />

Erektionsstörungen<br />

Ursachen und Hinweise<br />

98 3/2023


Wir sind da<br />

für Euch!<br />

Dr. med. Thomas Buhk<br />

Dr. med. Stefan Fenske<br />

Dr. med. Guido Schäfer<br />

Grindelallee 35<br />

20146 Hamburg<br />

Dr. med. Axel Adam<br />

Stefan Hansen<br />

Prof. Dr. med. Christian Hoffmann<br />

Dr. med. Michael Sabranski<br />

Dr. med. Carl Knud Schewe<br />

Glockengießerwall 1<br />

20095 Hamburg<br />

www.ich-hamburg-stendal.de<br />

Dr. med. Hauke Walter<br />

Lübecker Straße 10<br />

39576 Stendal


STAY IN<br />

CONTROL OF<br />

YOUR SEX<br />

LIFE.<br />

Infektiologie Berlin MVZ

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