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BETRUG BEIM ONLINE-BA<strong>NK</strong>ING:<br />
WIE SICH PHISHING-OPFER WEHREN KÖNNEN<br />
Wenn plötzlich hohe Geldsummen vom Konto abgebucht werden, sollten Betroffene schnell<br />
ren. Das Opfer gelangt bei seinem<br />
So gehst Du vor<br />
handeln. Sie könnten auf Phishing hereingefallen sein. Dabei verschaffen sich Kriminelle mit<br />
perfiden Methoden online Zugang zum Bankkonto ihrer Opfer und plündern es. Der Geldratgeber<br />
Finanztip erklärt, welche Möglichkeiten Betroffene haben, um sich zu wehren. Denn,<br />
obwohl die Bank das gestohlene Geld den Betroffenen wieder gutschreiben muss, sieht die<br />
Realität oft anders aus. Mit dem Vorwurf, die Kunden und Kundinnen hätten grob fahrlässig gehandelt,<br />
ziehen sich Banken aus der Verantwortung. Als letzte Instanz bleibt den Betrugsopfern<br />
oft nur noch die Klage vor Gericht. Finanztip empfiehlt Betroffenen daher neun Anwaltskanzleien,<br />
die auf Phishing-Fälle im Bankbereich spezialisiert sind.<br />
Das Geld ist weg – was tun? Wenn Betrüger<br />
erst einmal vom Konto abgebucht<br />
haben, sollten Betroffene Strafanzeige<br />
bei der Polizei stellen. Auch<br />
die Bank muss schnellstmöglich informiert<br />
werden: Betrugsopfer müssen<br />
dort ihr Konto sperren lassen und<br />
das Kreditinstitut auffordern, den fehlenden<br />
Geldbetrag auf das Konto zu<br />
überweisen. „Die Schadensmeldung<br />
an die Bank und die Aufforderung,<br />
das Geld wieder dem Konto gutzuschreiben,<br />
sollten schriftlich erfolgen<br />
– in einem Brief oder einer E-Mail“,<br />
rät Finanztip-Rechtsexpertin Dr. Britta<br />
<strong>Beate</strong> Schön. „Denn der Nachweis<br />
kann im weiteren Prozess wichtig<br />
werden. Phishing-Opfer sollten gegenüber<br />
der Polizei oder Bank keine<br />
Vermutungen anstellen, wie es zu<br />
dem Online-Betrug gekommen ist.”<br />
Denn alles, was die Bankkunden sagen,<br />
kann auch gegen sie verwendet<br />
werden.<br />
wieder gutschreiben (§ 675u BGB).<br />
Finanztip-Recherchen haben jedoch<br />
gezeigt: Einige Bankengruppen lehnen<br />
es kategorisch ab, ohne Gericht<br />
auch nur einen Cent zu ersetzen.<br />
„Banken versuchen nachzuweisen,<br />
dass der Kunde die Buchung autorisiert<br />
hat oder sie werfen ihm vor,<br />
„grob fahrlässig“ gehandelt zu haben<br />
– also nicht mit der nötigen Sorgfalt“,<br />
erklärt Schön. „Gelingt der Bank der<br />
Nachweis, muss sie nichts erstatten<br />
und der Kontoinhaber bleibt auf seinem<br />
Schaden sitzen.“<br />
Der Weg zum Anwalt kann sich<br />
lohnen<br />
Wer alleine nicht weiterkommt, kann<br />
sich zunächst an die kostenlose<br />
Schlichtungsstelle für das jeweilige<br />
Kreditinstitut wenden. Hilft auch das<br />
nicht, bleibt nur noch die Klage. „Bei<br />
größeren Summen empfehlen wir,<br />
sich anwaltliche Unterstützung zu holen“,<br />
größer die Schadenssumme ist, desto<br />
teurer wird der Prozess.“<br />
Typische Betrugsmaschen<br />
beim Online-Banking<br />
Phishing E-Mails oder SMS<br />
Gefälschte Nachrichten verleiten das<br />
Opfer, eine Website zu öffnen und<br />
dort seine Bankdaten einzugeben.<br />
Verkaufsplattformen<br />
Das Opfer bietet über ein Verkaufsportal<br />
Dinge an. Ein möglicher Käufer<br />
meldet sich und bietet Kauf und eine<br />
sichere Abwicklung der Zahlung über<br />
eine besondere Website an. Dort werden<br />
die Bankdaten abgefischt.<br />
Pin-Briefe<br />
Betrüger verschicken Briefe und bitten<br />
Kunden um Angabe ihrer Pin.<br />
Oder sie veranlassen Kunden, online<br />
eine neue Pin zu beantragen und fangen<br />
sie ab, um Zugang zum Konto zu<br />
Einige Banken reagieren erst nach<br />
erklärt Finanztip-Expertin bekommen.<br />
einer Klage<br />
Schön. Zumal die Rechtslage kompliziert<br />
Die Rechtslage ist eindeutig: Wenn<br />
Dritte unbefugt auf ein Konto zugreifen,<br />
muss die Bank den Betrag sofort<br />
ist. „Phishing-Opfer sollten sich<br />
beraten lassen und klären, wie groß<br />
die Chancen auf Erfolg stehen und<br />
welche Kosten entstehen. Denn je<br />
Gefälschte Bank-Webseiten<br />
Es gelingt einem Betrüger, eine gefälschte<br />
Webseite einer Bank im Ranking<br />
einer Suchmaschine zu platzie-<br />
Online-Banking über eine Suchmaschine<br />
auf die gefälschte Seite und<br />
gibt dort seine Zugangsdaten ein.<br />
Anrufe von Bankmitarbeitern<br />
Der Betrüger ruft als vermeintlicher<br />
Bankmitarbeiter an und verleitet das<br />
Opfer, Bankdaten weiterzugeben.<br />
Vorher hatten die Betrüger meist<br />
schon Zugang zum Konto.<br />
Konto wurde geplündert? So holst<br />
Du Dein Geld zurück<br />
Wenn Du online auf Betrüger reingefallen<br />
bist und Geld auf Deinem<br />
Konto fehlt, wurdest Du wahrscheinlich<br />
Opfer von sogenanntem<br />
Phishing.<br />
Laut Gesetz hast Du einen Anspruch<br />
darauf, dass die Bank Dir<br />
Überweisungen wieder auf Dein<br />
Konto gutschreibt, sofern Du sie<br />
nicht veranlasst hast.<br />
Banken verteidigen sich in<br />
der Regel damit, dass Du<br />
als Kontoinhaber grob<br />
fahrlässig gehandelt<br />
hättest. Aber diesen<br />
Vorwurf muss<br />
die Bank spätestens<br />
vor Gericht<br />
beweisen.<br />
Du musst nicht<br />
auf dem Schaden<br />
sitzen bleiben.<br />
Mit anwaltlicher<br />
Unterstützung<br />
hast Du gute<br />
Chancen, dass die<br />
Bank Dir das Geld<br />
zurückzahlt.<br />
Wurde von Deinem Konto von Betrügern<br />
Geld abgebucht, musst Du<br />
umgehend Deine Bank anrufen,<br />
das Konto sperren lassen und den<br />
Schaden melden.<br />
Genauso schnell musst Du Deinen<br />
Fall bei der Polizei anzeigen. Das<br />
kannst Du vor Ort tun oder Du erstellst<br />
online eine Strafanzeige wegen<br />
Betrugs beim Online-Banking.<br />
Du forderst die Bank auf, Dir das<br />
Geld wieder gutzuschreiben. Lehnt<br />
sie ab, brauchst Du wohl rechtliche<br />
Unterstützung.<br />
Dr. Britta <strong>Beate</strong> Schön<br />
Finanztip-Expertin für Recht<br />
Quelle: Finanztip- Recherche<br />
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06.<strong>2024</strong> 04.<strong>2024</strong>