NK_08_2024 _Titel_Markus_Hofmann
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
WWW.NETWORK-KARRIERE.COM <strong>08</strong>.<strong>2024</strong><br />
4,75 €<br />
EUROPAS GRÖSSTE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN DIREKTVERTRIEB<br />
MARKUS HOFMANN<br />
BRINGT IHRE GRAUEN<br />
ZELLEN AUF TOUREN<br />
Erfahren Sie in der Network Karriere,<br />
wie Sie Ihr Gedächtnis fit für die<br />
Herausforderungen des digitalen Alltags<br />
im dritten Jahrtausend machen<br />
Rolf Sorg<br />
FitLine wird offizieller Partner<br />
der ATP-Tour<br />
Bund der Steuerzahler<br />
Einkommen: Von einem Euro<br />
bleiben nur 47,4 Cent<br />
Boris Grundl<br />
Reden oder schweigen?<br />
„Doppelt so viel hinhören<br />
wie reden“<br />
www.network-karriere.com<br />
<strong>Markus</strong> Miller<br />
Mobile Payments sind<br />
das Bargeld der Zukunft<br />
www.seitz-mediengruppe.de<br />
NETWORK-<br />
KARRIERE<br />
VERBINDET
TITEL STORY<br />
17<br />
© Paul Träger<br />
GEDÄCHTNISTRAINING<br />
ALS ERFOLGSFAKTOR<br />
Unser Gedächtnis ist die Basis für Alles. Nur durch ein gutes Gedächtnis<br />
können wir unser Leben so gestalten, wie wir es wollen. Wir speichern Erfahrungen<br />
ab, können reflektieren, analysieren und dadurch bessere Entscheidungen<br />
treffen. Das Gedächtnis ist die Schatzkammer unseres Seins.<br />
Wie wir es am besten nutzen, fordern und fördern können, weiß am besten<br />
<strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong>. Er ist Europas innovativster Gedächtnisexperte.<br />
Es gibt Situationen im Berufsleben, da<br />
wundert einen gar nichts mehr. Kürzlich<br />
erzählte eine Kollegin, dass ihr<br />
ehemaliger Vorgesetzter bei den<br />
Teammitgliedern nicht besonders beliebt<br />
war. Der Grund: Er wirkte distanziert<br />
und irgendwie sehr sperrig. Später<br />
stellte sich heraus, der Mann konnte<br />
sich einfach keine Namen merken<br />
und war dementsprechend zurückhaltend.<br />
Eine bekannte Geschichte oder<br />
ein Einzelphänomen? Und – kann man<br />
diese Blockaden aufweichen?<br />
Jeder kennt diese Defizite aus dem Arbeitsalltag.<br />
Das Handy verlegt und keine<br />
einzige Nummer ist im Kopf gespeichert,<br />
TO DO-Listen fliegen kreuz und<br />
quer durch die Kladden oder im elektronischen<br />
Kalender und werden trotzdem<br />
vergessen. Die diversen Ansprechpartner<br />
kriegt man schon<br />
längst nicht mehr auf Abruf namentlich<br />
aktiviert und der Horror schlechthin:<br />
wie merke ich mir den Inhalt des<br />
Vortrages, den ich auf der Präsentation<br />
am Freitag halten muss?<br />
Unser Gehirn kann viel mehr als wir<br />
denken<br />
ten Organe des Menschen: Sitz der<br />
Seele und der Persönlichkeit, zentrale<br />
Steuereinheit des ganzen Körpers, Sinnes-<br />
und Gedächtniszentrum, Steuerungsorgan<br />
für alle Bewegungen –<br />
zahlreich sind die Ansichten, die sich<br />
seit Jahrtausenden in allen Kulturen um<br />
die Funktion des Gehirns ranken. Unser<br />
Gehirn ist keine Maschine, aber es gibt<br />
gewisse Tricks und Trainingsabfolgen,<br />
die es leichter machen, das Maschinchen<br />
auf Trab zu bringen. Dazu muss<br />
man jedoch regelmäßig trainieren –<br />
täglich 15 Minuten können schon ausreichen,<br />
um das Potential unseres Gehirnes<br />
dauerhaft zu steigern. So formuliert<br />
es <strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong>, Deutschlands<br />
innovativster Gedächtnistrainer und<br />
TOP Speaker aus München. Bei seinen<br />
Workshops, Vorträgen in Firmen und<br />
Auftritten in Schulen sind selbst diejenigen<br />
verblüfft und vom Trainingserfolg<br />
überzeugt, die sich für hoffnungslose<br />
Fälle hielten. <strong>Hofmann</strong> vermittelt die<br />
Grundlagen der Mnemo-Technik. Namensgeberin<br />
der Technik ist Mnemosyne,<br />
die Göttin der Erinnerung. Schon<br />
Sokrates und seine Studenten haben<br />
sich diese Technik zunutze gemacht,<br />
um möglichst viel Wissen zu speichern.<br />
Faden durch ein Zimmer legt: Man<br />
wählt im Uhrzeigersinn zehn Gegenstände<br />
im Raum aus und benutzt sie<br />
als „Schubladen“. Später speichert<br />
man in Assoziation mit jeder Schublade,<br />
sprich dem gewählten Gegenstand,<br />
ein Schlüsselwort oder eine Information<br />
ab, je nachdem, was man<br />
sich merken will. Und es ist erstaunlich,<br />
wie schnell diese Informationen<br />
wieder abrufbar sind.<br />
Für den Laien klingt das erstmal komisch<br />
und vielleicht kompliziert, ist<br />
es aber nicht. <strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong> erläutert<br />
es so: Es besteht ein Zusammenhang<br />
zwischen Emotionen und<br />
Gedächtnisbildung: Sachverhalte<br />
oder Situationen, die wir als besonders<br />
eindrücklich erleben – sei es<br />
nun positiv oder negativ –, werden<br />
leichter erinnert als emotional „flache“<br />
Eindrücke. „Der Trick an der<br />
ganzen Geschichte ist, dass man beide<br />
Gehirnhälften nutzt. Die Linke, die<br />
vorwiegend für Logik zuständig ist<br />
und bei den Mitteleuropäern im Vordergrund<br />
steht und die rechte, emotional<br />
geprägte Seite. Wenn man nun<br />
beide Gehirnhälften gleichzeitig ein-<br />
Art jede Menge Wissen abspeichern.<br />
Die Skandinavier vermitteln diese<br />
Lerntechniken im Unterricht. Deshalb<br />
haben die Finnen bei der Pisa-<br />
Studie so gut abgeschnitten.“<br />
Tipp von <strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong>: Wir brauchen<br />
nach wie vor Briefkästen, in denen<br />
wir den Namen einer Person „ablegen<br />
und wieder finden“ können. In<br />
Zukunft, wenn Sie sich den Namen einer<br />
Person merken wollen, müssen Sie<br />
sich einen mentalen Briefkasten in Ihrem<br />
Kopf einrichten. Damit können<br />
Sie sich Namen zu einem Ge-<br />
Wie leistungsfhig unser<br />
Gedächtnis ist, hängt<br />
davon ab, wie wir<br />
selbst es fördern.<br />
sicht blitzschnell abspeichern und<br />
wieder abrufen. Noch bevor sich diese<br />
Person vorstellt, suchen Sie sich ein<br />
charakteristisches Merkmal, welches<br />
Ihnen spontan ins Auge fällt, wenn Sie<br />
diese Person betrachten. Eigenheiten<br />
im Gesicht wie ausgeprägte Falten,<br />
eine hohe Stirn, ein markanter Mittelscheitel,<br />
lange Kotletten, auffälliger<br />
Schmuck oder besondere Kleidung.<br />
Jetzt geht es darum,<br />
© AdobeStock /psychoshadow<br />
setzt und abstrakte Informationen mit<br />
Schon immer galt das Gehirn als eines<br />
der geheimnisvollsten und aufregends-<br />
Beispiel: Eine Möglichkeit ist, dass<br />
man sich eine Route wie einen roten<br />
Hilfe von Fantasie und Bildern verknüpft,<br />
lässt sich auf unterhaltsame
18<br />
TITEL STORY<br />
© Alexandra Palmizi<br />
<strong>Markus</strong><br />
<strong>Hofmann</strong><br />
begeistert<br />
Menschen oft durch<br />
die innovativen<br />
Methoden, mit denen er<br />
sein Wissen anschaulich<br />
weitergibt.<br />
die beschriebene Methode an, indem<br />
Sie sich zu jeder Person einen menta-<br />
den Namen<br />
mit dem ausgewählten<br />
Briefkasten – also dem Merkmal<br />
– zu verknüpfen. Da der Name für<br />
sich kein Bild bzw. nicht „merk“-würdig<br />
ist, müssen Sie diesen erst in ein<br />
Bild verwandeln. Ein Christian könnte<br />
zum Beispiel ein Kreuz symbolisieren.<br />
Ein Thomas, eine Tomate und eine<br />
Anna, eine Ananas. Wenn Sie sich z.B.<br />
die große Nase einer Person namens<br />
Thomas als Briefkasten merken, dann<br />
könnten Sie in Gedanken die Tomate<br />
auf seiner Nase ausdrücken. Als Strategie<br />
empfehle ich Ihnen gängige Vorund<br />
Nachnamen einmal auf einer Liste<br />
zu notieren und mit Bildern zu versehen.<br />
Der Vorteil ist, wenn Sie einen<br />
dieser Namen hören, brauchen Sie<br />
sich nicht mehr die Mühe machen, ein<br />
kreatives Bild dafür zu erstellen. Sie<br />
haben es sofort griffbereit.“<br />
Auch schwierige Namen merken –<br />
ein Kinderspiel<br />
Was geschieht bei einem Wechsel der<br />
Kleidung oder des Schmucks? Ist der<br />
Mann mit dem gestreiften Pulli bei der<br />
zweiten Begegnung noch wieder erkennbar,<br />
wenn er einen Anzug mit Krawatte<br />
trägt? Ja, er<br />
ist! Zwar<br />
ist der Anker dann nicht mehr vorhanden,<br />
aber er wird auch lediglich zu Beginn<br />
des Lernprozesses benötigt. Er<br />
dient als Einstieg, um sich an eine Person<br />
zu erinnern. Das Gehirn speichert<br />
viele weitere Einzelheiten ab, so dass<br />
man sich auch bei einem<br />
Wechsel von Kleidung<br />
oder Schmuck an die Person<br />
erinnern wird.<br />
Schwierige Namen wie zum Beispiel<br />
„Daihatsu“ enthalten keine bildhaften<br />
Informationen, sondern sind rationale<br />
Klang- oder Schriftbilder. Sobald man<br />
sie aber in ein Bild verwandelt, lassen<br />
sie sich leichter behalten. Die richtige<br />
Schreibweise der Nachnamen spielt<br />
zunächst keine Rolle; wichtig ist, dass<br />
Sie die Personen<br />
b e i m<br />
nächsten Treffen<br />
mit dem richtigen Namen ansprechen.<br />
(Bsp. Daihatsu - stellen Sie<br />
sich ein Café mit Namen Dai vor. Leider<br />
hat dieses Café Dai heut geschlossen.<br />
Folge: Dai hat zu.)<br />
Eine weitere Möglichkeit, einen Anker<br />
zu setzen, besteht darin,<br />
dass man einen Namen<br />
mit einer bekannten Person<br />
verbindet. Sollte man<br />
Wir beanspruchen unser Gehirn<br />
immer weniger und nutzen seine<br />
Fähigkeiten immer weniger.<br />
MARKUS HOFMANN<br />
einen Herrn Beckenbauer kennen-<br />
lernen, liegt es nah, den Namen mit<br />
dem berühmten Fußballer zu verbinden<br />
und dabei einen Fußball als Anker<br />
zu verwenden.<br />
Die Vornamen sind übrigens meistens<br />
leichter zu lernen als die Nachnamen,<br />
denn es gibt nicht so viele davon, und<br />
sie kommen im alltäglichen Sprachgebrauch<br />
öfter vor. Die<br />
deutsche Sprache hat<br />
auch nur etwa 350 bis 400 Silben<br />
und wir können uns viele Vornamen<br />
einprägen, indem wir uns z. B. zu<br />
jeder Silbe ein Bild überlegen (Na =<br />
Nacht, Ne = Nebel, Re = Reh im Wald,<br />
Te = Tee). Aus Renate wird dann ein<br />
Reh, das in der Nacht Tee trinkt.<br />
Selten kommt es vor, dass man zehn<br />
Personen gleichzeitig kennen lernt.<br />
Meist reicht es schon aus, zwei oder<br />
drei Namen auf einmal abzuspeichern.<br />
Als zusätzliche Strategie kann<br />
ich Ihnen empfehlen, lassen Sie sich<br />
die Teilnehmerliste eines Meetings<br />
schon im Vorfeld geben und verwandeln<br />
Sie die Namen gleich in ein emotionales<br />
Bild. Wenn Sie die Person<br />
dann zum ersten Mal sehen, können<br />
Sie unmittelbar das zuvor überlegte<br />
Bild an das markante Merkmal hängen.<br />
Das spart Zeit und Sie kommen<br />
nicht in Stress.<br />
Tägliche Übung, um das Namensgedächtnis<br />
zu trainieren:<br />
Nehmen Sie sich vor dem Frühstück<br />
ein Magazin oder eine Illustrierte und<br />
greifen Sie sich die erstbesten zehn<br />
Personen, die Sie sehen, heraus, ganz<br />
gleich, ob ein Name unter dem Foto<br />
steht oder nicht. Wenn kein Name darunter<br />
steht, denken Sie sich einfach<br />
einen aus. Wenden Sie anschließend<br />
len Briefkasten - sprich Anker - überlegen<br />
und den Anker mit dem Vor- und<br />
dem Nachnamen verknüpfen. Sie werden<br />
sehen, das macht richtig Spaß! Und<br />
schon bald haben Sie keine Probleme<br />
mehr, sich Namen zu merken.<br />
5 Mythen über Intelligenz,<br />
Kreativität und Lernen<br />
Schlau sein will jeder. Kreativ, konzentriert,<br />
jung im Kopf und gedächtnisstark<br />
natürlich auch – und zwar am<br />
besten bis ins hohe Alter hinein. Die<br />
Vorstellung, im Laufe des Lebens geistig<br />
abzubauen oder gar an einer Demenz<br />
zu erkranken, ist ein weitverbreiteter<br />
Albtraum in Deutschland. <strong>Markus</strong><br />
<strong>Hofmann</strong> beruhigt: Mit ein paar<br />
Regeln bleiben die geistigen Fähigkeiten<br />
ein Leben lang – und lassen sich<br />
sogar noch ausbauen. Auch ältere<br />
Menschen sind in der Lage, ihren Kopf<br />
klug und kreativ zu halten und dem<br />
schleichenden geistigen Verfall Einhalt<br />
zu gebieten.<br />
Hier sind die fünf berühmtesten Legenden<br />
– und die Maßnahmen, die<br />
von <strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong> und vielen Wissenschaftlern<br />
empfohlen werden.<br />
Mythos 1: Was Hänschen nicht<br />
lernt, lernt Hans nimmermehr<br />
Sigmund Freud hatte viel für die<br />
menschliche Psyche übrig und behandelte<br />
auch scheinbar hoffnungslose<br />
© Dominik Pfau<br />
<strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong> versteht, wie<br />
das Gedächtnis funktioniert<br />
und vermittelt Menschen,<br />
wie Sie es mit Hilfe<br />
dieser Erkenntnisse<br />
effektiver nutzen<br />
können.<br />
Kostenloses Webinar zum<br />
perfekten Gedächtnis<br />
<strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong> hat extra für „Network-Karriere“ die besten Techniken<br />
und Übungen der Gedächtnisweltmeister zusammengestellt und<br />
ein kostenfreies Webinar für unsere Leser aufgesetzt, damit jeder diese<br />
leicht in seinem Alltag integrieren kann.<br />
Erfahre hier, wie du dir „Einfach. Alles. Merken" kannst und starte noch<br />
heute dein Gedächtnistraining für deinen Vorsprung durch Wissen. Damit<br />
legst du die Basis für ein unschlagbares Gedächtnis.<br />
LIVE-Inhalte:<br />
© AdobeStock/pathdoc<br />
© Xxxxxx<br />
03.2023 <strong>08</strong>.<strong>2024</strong><br />
Namen und Gesichter merken<br />
Fach und Allgemeinwissen super schnell im Kopf<br />
Zahlen, Daten, Fakten immer Griffbereit.<br />
https://www.unvergesslich.de/ot<br />
Gleich QR-Code scannen, Termin aussuchen und loslegen.
TITEL STORY<br />
19<br />
Fälle. Nur alte Menschen hielt er für<br />
geistige Niveau halten. Putzen Sie als<br />
fort ein inneres Bild ihres Esszimmers<br />
nicht mehr therapierbar, da ihnen die<br />
Rechtshänder einmal Ihre Zähne mit<br />
mit dem dazugehörigen Tisch und den<br />
„Plastizität der seelischen Vorgänge zu<br />
der linken Hand. Nehmen Sie einen<br />
Stühlen, die dann gedanklich durchge-<br />
fehlen pflegt“, sie also nicht mehr zu<br />
neuen Weg zur Arbeit oder Uni. Viel-<br />
zählt werden. Dies zeigt uns, dass wir<br />
ändern seien. Heute dagegen berich-<br />
leicht könnte man auch familiäre<br />
alle ein bildhaftes Gedächtnis haben,<br />
tet <strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong>, dass Ältere über<br />
50 Jahre sogar besonders gut zu therapieren<br />
sind. Studien zeigen, dass<br />
Menschen bis ins hohe Alter hinein lernen.<br />
Auch dass abgestorbene Hirnzellen<br />
nicht mehr ersetzt werden, ist wohl<br />
ein Mythos. Das Gehirn scheint sich<br />
Zeit seines Lebens zu verändern, dafür<br />
Strukturen insofern durcheinanderwirbeln,<br />
als man Schluss macht mit<br />
der gewohnten Sitzordnung bei Tisch.<br />
Auch wenn Sie keine neue Sprache<br />
mehr lernen, allein das Anwenden und<br />
Umschalten zwischen zwei verschiedenen<br />
Sprachen kann Demenzprozes-<br />
mit dem wir uns jede Art von Information<br />
merken. Diese Fähigkeit, in Bildern<br />
zu denken, nutzt unser Gedächtnis,<br />
wenn wir Lerntechniken einsetzen.<br />
Somit ist praktisch jeder in der Lage,<br />
sein Gedächtnis mit den richtigen<br />
Techniken dramatisch zu verbessern.<br />
© www.maks-richter.com<br />
muss es allerdings auch trainiert wer-<br />
se im Alter um etliche Jährchen verzö-<br />
den – und zwar möglichst vielfältig.<br />
gern.<br />
Mythos 4: Unter Druck lernt<br />
sich’s besser<br />
Mythos 2: Hirnjogging macht schlau<br />
Also nicht das x-te Kreuzworträtsel lösen,<br />
sondern Denksport machen, der<br />
Viele Studenten beginnen erst kurz<br />
Ist es wirklich so, dass ein Computer-<br />
Sie wirklich fordert. Die Magie des An-<br />
vor den Klausuren mit dem Lernen<br />
spiel, ein Sodoku oder ein Kreuzwort-<br />
fangs. Die Magie der Neu-<br />
und glauben, dass sie<br />
© <strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong><br />
rätsel unser Gehirn auf die Sprünge<br />
bringt? Das hängt vom Potential ab.<br />
Grob gesprochen: Alles, was anders<br />
ist, als das, was Sie bisher gemacht haben,<br />
also alles, was Sie aus der Routine<br />
herausführt, Ihrem Gehirn neue Reize<br />
setzt und es zu neuen Denkmustern<br />
zwingt, ist Gehirnjogging. Wenn Sie<br />
täglich Ihre Tageszeitung lesen, ist das<br />
kein Gehirnjogging. Wenn Sie täglich<br />
Ihre gewohnte Arbeit erledigen, und<br />
sei diese auf einem noch so hohen intellektuellen<br />
Niveau, dann ist das kein<br />
rogenese, der Neuproduktion<br />
von Nervenzel-<br />
durch den Druck effektiver<br />
arbeiten können.<br />
Humor ist das Vehikel,<br />
Wissen ins Langzeitgedächtnis<br />
zu transportieren.<br />
MARKUS HOFMANN<br />
Gehirnjogging.<br />
len, die Sie damit in Ihrem Gehirn in<br />
Aber vielleicht haben sie es vorher<br />
Tun Sie etwas anderes!<br />
Gang setzen.<br />
einfach gar nicht probiert? Studien<br />
jedenfalls legen das entspannte Ler-<br />
Halten Sie den Text, den Sie lesen<br />
Wichtig ist: Gehirntraining ist immer<br />
nen nahe. Bei Stress werden ver-<br />
möchten, verkehrt. Lernen Sie ein In-<br />
Individualtraining. Nur was uns fordert<br />
schiedene Hormone wie Cortisol und<br />
strument. Durch Musik wird sowohl<br />
und neu ist, macht uns stark.<br />
Adrenalin im Körper freigesetzt. Sie<br />
die rechte als auch die linke Gehirn-<br />
versetzen den gesamten Körper in ei-<br />
hälfte aktiviert. Die rechte durch die<br />
Mythos 3: Lerntechniken sind nur<br />
nen aufmerksamen Zustand, berei-<br />
Melodie, die linke durch den Takt. Eine<br />
was für Hochbegabte<br />
ten ihn aber auch auf Bewegung,<br />
andere Methode, Ihr Gehirn durch<br />
Kampf oder Flucht vor. Ein mittlerer<br />
Musik positiv zu stimulieren: Hören Sie<br />
Hier gibt es einen einfachen Test, um<br />
Stresslevel könne sich durchaus posi-<br />
Ihre Lieblings-Musik und dirigieren Sie<br />
herauszufinden, ob Lerntechniken bei<br />
tiv auf das Lernen auswirken und sei<br />
das Orchester!<br />
Ihnen funktionieren oder nicht. Kön-<br />
auch bei Prüfungen nicht von Nach-<br />
nen Sie folgende Frage aus dem Steg-<br />
teil, erklärt <strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong>. Sobald<br />
Eignen Sie sich eine Fremdsprache an.<br />
reif beantworten:<br />
ein gewisser Punkt allerdings über-<br />
Lernen Sie ein Gedicht auswendig.<br />
schritten ist, werden Inhalte nicht<br />
Nehmen Sie die Mathematikbücher<br />
Wie viele Stühle stehen zu Hause<br />
mehr gründlich verarbeitet und ge-<br />
Ihrer Kinder oder Enkelkinder (wenn<br />
um Ihren Esstisch?<br />
speichert. Daher sollten auch Eltern<br />
Sie welche haben :-)), beginnen Sie mit<br />
und Lehrer darauf verzichten, ihre<br />
einfachen Aufgaben.<br />
Wahrscheinlich konnten Sie sofort dar-<br />
Kinder oder Schüler unter psychi-<br />
auf antworten! Wenn ja, dann können<br />
schen Druck zu setzen. Entspannung<br />
<strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong> plädiert für Neurobis<br />
Sie ebenfalls die Lerntechniken – die<br />
und Ruhe helfen vor allem beim ver-<br />
- Aerobic fürs Gehirn. Und damit ist ge-<br />
angeblich nur Hochbegabte nutzen<br />
stehenden Lernen und beim Lösen<br />
meint: weg von Routinedenken, weg<br />
können – ebenfalls anwenden. Was<br />
komplizierter Aufgaben.<br />
von Routinehandlungen. So kann man<br />
genau ist passiert? 99 Prozent der<br />
auch mit zunehmendem Alter das<br />
Menschen sehen bei dieser Frage so-<br />
Mythos 5: Sport macht dumm<br />
Die 66 besten<br />
Gehirnjoggingaufgaben<br />
GRATIS<br />
Als Unterstützung für dein unschlagbares Gedächtnis stellen wir dir<br />
gerne ein kostenloses eBook zur Verfügung. Dieses eBook enthält<br />
die 66 besten und effektivsten Denksportaufgaben, die es weltweit<br />
gibt. Sie wurden extra dafür entwickelt, dein Gedächtnis gezielt zu<br />
trainieren und zu stärken. Die Aufgaben umfassen verschiedene Arten<br />
von Gedächtnisübungen, Logikrätseln, Wortspielen und visuellen<br />
Herausforderungen. Jede Aufgabe ist dabei sowohl unterhaltsam<br />
als auch herausfordernd und wird dir dabei helfen, mit Witz und<br />
Spaß dein Gedächtnis auf spielerische Weise zu trainieren.<br />
https://www.unvergesslich.de/dsp<br />
Gleich QR-Code scannen<br />
und deine grauen Zellen<br />
kostenlos aktivieren.<br />
Trainieren Sportler ihre Muskeln auf<br />
Kosten des Kopfes? Von wegen. Sport<br />
ist nicht nur für Kinder wichtig – er regt<br />
die Reifung des kindlichen Gehirns an<br />
–, sondern auch für Ältere, denn er beeinflusst<br />
den Abbau von Gehirnzellen.<br />
Körperliche Bewegung trägt zur Steigerung<br />
der Hirnfitness bei. „Es ist wissenschaftlich<br />
nachgewiesen, dass regelmäßiges<br />
körperliches Ausdauertraining<br />
die Hirndurchblutung steigert<br />
und die Bildung neuer Blutgefäße und<br />
Nervenzellverbindungen anregt“, sagt<br />
<strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong>. Ausdauertraining<br />
steigere die Aufmerksamkeit, das<br />
Denkvermögen und die Gedächtnisleistung.<br />
„Körperliches Training ist ein<br />
vielversprechender Ansatz zur Steigerung<br />
der kognitiven Leistungsfähigkeit“,<br />
so <strong>Hofmann</strong>.<br />
<strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong><br />
<strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong> gilt als einer der inspirierendsten und effektivsten<br />
Gedächtnisexperten Europas. Er ist Bestseller-Autor von mittlerweile 7<br />
Büchern und vielgefragter Vortragsredner für Unternehmen aller<br />
Branchen, aber auch Coach für Schüler, Eltern und Lehrer. Das Magazin<br />
TRAiNiNG hat ihn zum Speaker des Jahres gekürt. 2023 wurde er vom<br />
deutschen Rednerverband (GSA) in die Speaker Hall of Fame gewählt.<br />
Als Träger des Deutschen Weiterbildungspreis ist es ihm ein Herzensanliegen,<br />
eine Delle ins Bildungsuniversum zu schlagen.<br />
Er lebt mit seiner Familie am Ammersee in Bayern.
20TITEL STORY<br />
vorteil, den wir in unserer globalisier-<br />
© <strong>Markus</strong> Hofman n<br />
Interview<br />
mit <strong>Markus</strong><br />
<strong>Hofmann</strong><br />
Network-Karriere: Das Berufsbild des<br />
Gedächtnistrainers ist ja kein klassischer<br />
Ausbildungsberuf. Wie wurden<br />
Sie, was Sie heute sind?<br />
<strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong>: Das war zu Beginn<br />
meines Studiums 2001. Ich hatte zuvor<br />
schon einige Zeit bei einer Bank gearbeitet,<br />
war also aus dem Lernen draußen<br />
und hatte auch nicht das beste<br />
Abiturzeugnis. Da ich parallel zu meiner<br />
beruflichen Tätigkeit abends und<br />
am Wochenende studierte, musste ich<br />
effektiv lernen. Deshalb ging ich auf die<br />
Suche nach entsprechenden Techniken,<br />
habe sie auch entdeckt und mit<br />
sensationellem Erfolg angewandt. Ich<br />
konnte meinen Notendurchschnitt von<br />
3,2 im Abitur auf 1,3 im Studium steigern<br />
und das Studium als einer der<br />
Besten in der Hälfte der regulären Zeit<br />
absolvieren. Ich dachte immer, dass<br />
ich selber ein sehr schlechtes Gedächtnis<br />
habe. Aber nach dem tollen<br />
Abschneiden im Studium, habe ich am<br />
eigenen Leib gespürt, welche sensationelle<br />
Leistung meine grauen Zellen<br />
vollbringen können. Seit diesem Zeitpunkt<br />
war ich vom Gedächtnis-Virus im<br />
positiven Sinne infiziert. Daraufhin<br />
zeigte ich die Techniken meinen Kommilitonen,<br />
die ebenfalls tolle Erfolge<br />
damit erzielen konnten. Ich speicherte<br />
mir immer mehr Informationen im Gedächtnis<br />
ab und es machte mir sogar<br />
noch Spaß. Dies war die Initialzündung,<br />
mich auf das Thema Gedächtnistraining<br />
zu fokussieren und anderen<br />
Menschen ebenfalls diese Techniken<br />
näher zu bringen.<br />
<strong>NK</strong>: Ein gutes Gedächtnis zu haben, ist<br />
toll. Aber ist es auch wirklich wichtig?<br />
Viele Dinge – gerade im Job - können<br />
wir uns ja notieren, in unseren Smartphones<br />
abspeichern und damit mangelnde<br />
Gedächtnisleistung ersetzen?<br />
<strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong>: Wie viele Telefonnummern<br />
können Sie heute noch auswendig?<br />
Und wie viele Telefonnummern<br />
kannten Sie noch vor 20 Jahren<br />
auswendig? Sicherlich konnten Sie<br />
damals mehr. Dies ist nur ein Beispiel<br />
dafür, dass wir unser Gehirn immer<br />
weniger beanspruchen und seine Fähigkeiten<br />
immer weniger nutzen. Und<br />
das ist das Problem. Im digitalen Zeitalter<br />
droht die Vergesslichkeit.<br />
Mit den überall zugänglichen digitalen<br />
Speichern als ausgelagertem Gedächtnis<br />
müssen wir nur noch suchen und<br />
brauchen uns nichts mehr merken.<br />
Schritt für Schritt verlagern wir unser<br />
Gedächtnis nach außen. Wir nutzen<br />
Handy, Terminkalender, Laptop oder<br />
Notizzettel. Auch via Internet finden wir<br />
die Information, die wir gerade benötigen.<br />
Mehr denn je brauchen wir unser<br />
Gedächtnis für eine optimale, schnelle<br />
und nachhaltige Wissensabspeicherung.<br />
Nur durch ein breites Basiswissen<br />
können wir Transferwissen herstellen.<br />
Diese Gedankenleistung benötigen<br />
wir, um kreative neue Lösungen zu<br />
finden. Unser Geist und unser Wissen<br />
sind der Wettbewerbsvorteil, den wir in<br />
unserer globalisierten Welt fördern und<br />
fordern müssen.<br />
<strong>NK</strong>: Warum sollten sich Unternehmen<br />
um das Gedächtnis ihrer Mitarbeiter<br />
kümmern?<br />
<strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong>: Wissen wird heute<br />
in immer kürzerer Zeit geschaffen,<br />
gleichzeitig steigt die Verbreitungsgeschwindigkeit.<br />
Für eine bestimmte Datenmenge,<br />
die heute in einer Sekunde<br />
global übertragen werden kann, benötigte<br />
man 1997 noch 30 Tage. Einst<br />
besaßen Gelehrte wie Sokrates, Da<br />
Vinci und Newton noch einen großen<br />
Teil des menschlichen Wissens. Heute<br />
versteht ein Mathematiker die Rechnungen<br />
seines Kollegen, der in einem<br />
anderen mathematischen Bereich tätig<br />
ist, nicht mehr. Der naturwissenschaftliche<br />
Lehrstoff an den Universitäten<br />
muss alle<br />
zehn Jahre<br />
neu geschrieben<br />
werden. Zwischen 1800 und<br />
1900 hat sich das Wissen der Menschheit<br />
verdoppelt. In den Jahren von<br />
1900 bis 2000 verzehnfacht. Alle vier<br />
Minuten gibt es heute eine neue medizinische<br />
Erkenntnis, alle drei Minuten<br />
wird ein neuer physikalischer Zusammenhang<br />
gefunden, jede Minute eine<br />
neue chemische Formel.<br />
Wenn Unternehmen keine Möglichkeiten<br />
zur beruflichen Weiterbildung anbieten<br />
oder keinen Nährboden für persönliche<br />
Weiterentwicklung liefern,<br />
werden Sie als Arbeitgeber unattraktiv.<br />
Mitarbeiter wandern ab, die Qualität<br />
der Produkte und Dienstleistungen<br />
schwindet. Lebenslanges Lernen ist<br />
die Devise! Ab 2050 wird sich bereits<br />
das Wissen der Menschheit täglich<br />
verdoppeln. Ich kann dies<br />
auf einen Satz zusammenfassen,<br />
der gleichzeitig<br />
auch mein Unternehmensleitsatz<br />
ist: VORSPRUNG durch<br />
Wissen.<br />
<strong>NK</strong>: Unser Gedächtnis funktioniert<br />
nicht grenzenlos. Brauchen wir einen<br />
anderen Umgang mit der Informationsflut?<br />
<strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong>: Das stimmt nicht.<br />
Wir haben ein grenzenloses Gedächtnis.<br />
Ich möchte die Frage von einem<br />
anderen Blickwinkel beantworten.<br />
Heute gibt es sog. „Savants“ oder<br />
Wissende, die ein phänomenales Gedächtnis<br />
haben und unglaublich große<br />
Mengen an Wissen speichern.<br />
Meistens sind das Inselbegabungen<br />
und rund die Hälfte der Savants sind<br />
Autisten. Trotzdem zeigen sie uns,<br />
was unser Gedächtnis in der Lage ist<br />
zu leisten. Z.B. Steven Wiltshire, den<br />
man „the human camera“ nennt. Er<br />
ist unter anderem in der Lage, nach<br />
einem einmaligen Rundflug über eine<br />
Großstadt wie Rom sämtliche Details<br />
dessen, was er lediglich in Bruchteilen<br />
von Sekunden gesehen hat, im<br />
Kopf abzuspeichern. Wie eine lebend<br />
e<br />
Kamera<br />
kann er<br />
aus dem<br />
Gedächtnis<br />
nicht nur jedes<br />
Haus, das er gesehen<br />
hat, sondern auch<br />
noch jedes Fenster in jedem<br />
Haus erinnern und maßstabsgetreu<br />
sowie perspektivisch<br />
auf metergroßen Leinwänden aufzeichnen.<br />
Letztendlich wären wir alle<br />
in der Lage, solche Gedächtnisleistungen<br />
zu vollbringen. Unser Gehirn<br />
speichert alles ab. Irgendwo in unserem<br />
Datenspeicher liegen die Informationen,<br />
die wir gerade brauchen.<br />
Leider haben wir nicht immer den Zugang<br />
dazu. Im Bewusstsein sind nur<br />
die Daten, die für uns wichtig und<br />
zum Überleben geeignet sind. Die<br />
Englischvokabeln oder der Name des<br />
neuen Kollegen gehören dann erst<br />
einmal nicht dazu. Um auch auf diese<br />
Informationen schnell und sicher zugreifen<br />
zu können, wenn man das<br />
möchte, gibt es die von mir gezeigten<br />
Gedächtnistechniken.<br />
<strong>NK</strong>: Viele Menschen haben den Eindruck,<br />
dass ihre Gedächtnisleistung<br />
im Alter abnimmt. Lässt sich das durch<br />
Training tatsächlich aufhalten?<br />
<strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong>: Indem wir unserem<br />
Gehirn jeden Tag neue<br />
Herausforderungen stellen.<br />
Alles, was anders ist<br />
als das, was Sie bisher<br />
Alles, was anders ist als das,<br />
was Sie bisher gemacht haben,<br />
ist Gehirnjogging.<br />
MARKUS HOFMANN<br />
gemacht haben, also alles, was Sie aus<br />
der Routine herausführt, Ihrem Gehirn<br />
neue Reize setzt und es zu neuen<br />
Denkmustern zwingt, ist Gehirnjogging.<br />
Wenn Sie täglich Ihre Tageszeitung<br />
lesen, ist das kein Gehirnjogging.<br />
Wenn Sie täglich Ihre gewohnte Arbeit<br />
erledigen und sei diese auf einem<br />
noch so hohen intellektuellen Niveau,<br />
dann ist das kein Gehirnjogging. Meine<br />
Empfehlung: Tun Sie etwas anderes!<br />
(siehe Artikel „5 Mythen über Intelligenz,<br />
Kreativität und Lernen“)<br />
<strong>NK</strong>: Seit einigen Jahrzehnten öffnet<br />
sich in Deutschland eine soziale<br />
Schere, was die Punkte Bildung und<br />
Einkommen angeht – eine Gruppe<br />
bekommt immer mehr von beidem,<br />
eine immer weniger, die Mitte<br />
schwindet. Halten die Deutschen<br />
noch ihre „Hirne in Hochform“, auch<br />
im Hinblick auf die Ergebnisse der PI-<br />
SA-Studien? Schwanken wir zwischen<br />
Verblödung und Elitenbildung?<br />
<strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong>: Unser Geist und<br />
unser Wissen sind der Wettbewerbs-<br />
ten Welt fördern und fordern müssen.<br />
Deswegen muss die Bildung mit an<br />
oberster Stelle des Staates stehen und<br />
jedem zugänglich sein. Koste es, was<br />
es wolle. Es kann nicht sein, dass sich<br />
nur die Besserverdienenden mit Bildung<br />
schmücken können. Bildung<br />
muss für jeden zugänglich sein, Bildung<br />
ist die Basis der Demokratie, Bildung<br />
ist der Garant für unseren Lebensstandard,<br />
Bildung ist unsere Zukunft.<br />
Deswegen müssen Lernen und<br />
Wissensvermittlung wieder „IN“ werden.<br />
<strong>NK</strong>: Wie kann man Kinder nachhaltig<br />
zum Lernen motivieren?<br />
<strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong>: Kinder müssen vor<br />
allem Spaß haben am Lernen. Das ist<br />
der entscheidende Punkt. Humor ist<br />
das Vehikel, Wissen ins Langzeitgedächtnis<br />
zu transportieren. Wenn Kinder<br />
am eigenen Leib sehen, dass das<br />
Lernen mit den richtigen Techniken<br />
funktioniert, sie sich sofort alles merken<br />
können und das sogar noch Spaß<br />
macht, dann werden die richtigen Motivationsknöpfe<br />
gedrückt. Es kommt zu<br />
einer positiven Lernspirale.<br />
<strong>NK</strong>: Sie arbeiten mit einer bestimmten<br />
Technik – der sogenannten Mnemotechnik.<br />
Können Sie uns kurz skizzieren,<br />
wie das funktioniert?<br />
<strong>Markus</strong> <strong>Hofmann</strong>: Die MNEMO-Technik<br />
macht nichts anderes, als beide<br />
Gehirnhälften miteinander zu verbinden.<br />
Sie verknüpft Logik mit Kreativität<br />
und generiert daraus ein groteskes,<br />
übertriebenes oder humorvolles<br />
Bild.<br />
Machen wir ein Beispiel. Wenn Sie<br />
guten Rednern auf den Spickzettel sehen,<br />
werden Sie feststellen, dass dort<br />
nur die Schlüsselwörter – sprich der<br />
„rote Faden“ – niedergeschrieben<br />
wurden. Diese Keywords können Sie<br />
nun abspeichern, indem Sie sie mit<br />
einem fest installierten Ort (das ist die<br />
Logik) auf emotionale Weise verknüpfen.<br />
Dafür nehmen wir den Körper zur<br />
Hilfe, an dem wir 10 solcher markanten<br />
Orte installieren. Wir beginnen<br />
unten: Füße (1), Knie (2), Oberschenkel<br />
(3) Gesäß (4) Taille (5) Brust (6)<br />
Schulter (7) Hals (8) Gesicht (9) und<br />
Haare (10). Angenommen, das erste<br />
Schlüsselwort wäre 'Wirtschaftswachstum'.<br />
Dieses Wort können Sie<br />
nun mit dem ersten Briefkasten – den<br />
Zehen – verbinden. Stellen Sie sich<br />
vor, auf Ihren Zehen steht eine gut besuchte<br />
Wirtschaft (Kneipe), die immer<br />
größer wird und aus allen Nähten<br />
platzt. Das zweite Schlüsselwort wäre<br />
'Cash-Flow'. Jetzt stellen Sie sich vor,<br />
wie aus Ihrem Knie Geld herausfließt.<br />
Das dritte Schlüsselwort wäre 'Konkurrenz'.<br />
Auf Ihrem Oberschenkel<br />
sitzt Ihr Konkurrent aus Asien. Das<br />
vierte Schlüsselwort wäre „Marktsituation“<br />
welches Sie nun selbst mit Ihrem<br />
Gesäß verbinden können.<br />
Machen Sie sich ein sehr starkes,<br />
emotionales Bild. Dann bleibt es im<br />
Gedächtnis haften.<br />
© Dominik Pfau<br />
<strong>08</strong>.<strong>2024</strong>
36BRANCHE<br />
WER MACHT WAS IM DIREKTVERTRIEB?<br />
Jeden Monat wissen was im Direktvertrieb läuft<br />
www.network-karriere.com<br />
www.initiative-nebentaetigkeit.de<br />
06.<strong>2024</strong> 04.<strong>2024</strong>