BAYERN TENNIS #4 2024

In der neuen Ausgabe unseres Verbandsmagazins BAYERN TENNIS lesen Sie eine sechsseitige Titelstory, wie bayerische Tennis-Vereine durch das große Hochwasser getroffen wurden. Bis heute kämpfen einige Clubs mit den Schäden und um ihre Existenz. Daneben gibt's viele weitere spannende Themen aus der bayerischen, nationalen und internationalen Tennisszene. Zum Beispiel interessante Turnier-Rückblicke auf Wimbledon und die Bayerischen Jugendmeisterschaften, ein Update über das Leben nach der Karriere von Ex-Tennis-Profi Daniel Brands oder das Porträt eines besonders jungen Ehrenamtlers. In der neuen Ausgabe unseres Verbandsmagazins BAYERN TENNIS lesen Sie eine sechsseitige Titelstory, wie bayerische Tennis-Vereine durch das große Hochwasser getroffen wurden. Bis heute kämpfen einige Clubs mit den Schäden und um ihre Existenz. Daneben gibt's viele weitere spannende Themen aus der bayerischen, nationalen und internationalen Tennisszene. Zum Beispiel interessante Turnier-Rückblicke auf Wimbledon und die Bayerischen Jugendmeisterschaften, ein Update über das Leben nach der Karriere von Ex-Tennis-Profi Daniel Brands oder das Porträt eines besonders jungen Ehrenamtlers.

24.07.2024 Aufrufe

BAYERN TENNIS 4 2024 LAND UNTER Das Juni-Hochwasser hat einige Tennisclubs in Bayern komplett überflutet. Ein Situa tionsbericht. DTB FÜHRT WETTKAMPF- GEBÜHR EIN HARTPLÄTZE ALS ECHTE ALTERNATIVE BAYERISCHE JUGEND- MEISTERSCHAFTEN DAS MAGAZIN DES BAYERISCHEN TENNIS-VERBANDES btv.de

<strong>BAYERN</strong><br />

<strong>TENNIS</strong><br />

4<br />

<strong>2024</strong><br />

LAND UNTER<br />

Das Juni-Hochwasser<br />

hat einige Tennisclubs in<br />

Bayern komplett überflutet.<br />

Ein Situa tionsbericht.<br />

DTB FÜHRT WETTKAMPF-<br />

GEBÜHR EIN<br />

HARTPLÄTZE ALS<br />

ECHTE ALTERNATIVE<br />

BAYERISCHE JUGEND-<br />

MEISTERSCHAFTEN<br />

DAS MAGAZIN DES BAYERISCHEN <strong>TENNIS</strong>-VERBANDES<br />

btv.de


[ EDITORIAL<br />

SOLIDARITÄT<br />

IN SCHWIERIGEN ZEITEN<br />

» Ein wichtiger<br />

Schritt in der<br />

zukünftigen<br />

Finanzierung des<br />

Tennissports in<br />

Deutschland «<br />

Überschwemmte Landschaften, zerstörte Häuser, gebrochene<br />

Dämme – die Bilder der riesigen Wassermassen, die Ende Mai und<br />

Anfang Juni große Teile Bayerns überzogen, haben sich tief in unser<br />

Gedächtnis eingebrannt. Das katastrophale Hochwasser hat Leben zerstört<br />

und Existenzen vernichtet. Auch zahlreiche Tennisanlagen wurden<br />

schwer geschädigt. Viele Begegnungen der Sommerrunde konnten nicht<br />

ausgetragen werden, manche Vereine sahen sich gezwungen, Mannschaften<br />

vom Spielbetrieb abzumelden. Aber das Hochwasser hat auch eine<br />

Welle der Solidarität ausgelöst. Überall packten die Mitglieder an, sie halfen<br />

mit, die Plätze und Clubhäuser zu schützen oder – wenn dann doch der<br />

»worst case« eintrat – die teils zerstörten Anlagen wiederherzustellen. Nicht<br />

betroffene Tennisvereine stellten geschädigten Nachbarvereinen bereitwillig<br />

ihre Plätze zur Verfügung.<br />

Ich möchte mich bei allen Helferinnen und Helfern in den vom Hochwasser<br />

betroffenen bayerischen Tennisvereinen ganz herzlich bedanken und hoffe,<br />

dass ihre Clubs bald wieder in die Normalität zurückfinden werden. Die fünfseitige<br />

Titelstory ist Ausdruck unserer Anteilnahme.<br />

Im Editorial der vorhergehenden Ausgabe von <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> habe ich<br />

über die Finanzmisere im Deutschen Tennis Bund geschrieben. Nun hat sich<br />

einiges zum Besseren gewendet. Denn der DTB hat am ersten Juli-Wochenende<br />

einen wichtigen Schritt zur Gestaltung der zukünftigen Finanzierung<br />

des Tennissports in Deutschland unternommen. Im Rahmen einer außerordentlichen<br />

Mitgliederversammlung in Hamburg votierten Vertreter der 17<br />

Landesverbände mit großer Mehrheit für die Einführung einer nationalen<br />

Wettkampfgebühr. Wie diese Gebühr gestaltet ist und wozu die Einnahmen<br />

hauptsächlich verwendet werden sollen, erfahren Sie im Kommentar von<br />

Ludwig Rembold auf Seite 24.<br />

Nun will ich noch auf die 73. Mitgliederversammlung des Bayerischen<br />

Tennis-Verbandes hinweisen. Erstmals werden die dortigen Abstimmungen<br />

mit einem vielfach bewährten Online-Votingsystem durchgeführt. Das ermöglicht<br />

hohe Transparenz und schnelle Entscheidungen. Ich bitte die Vereinsfunktionäre<br />

schon jetzt, sich am 30. November <strong>2024</strong> zahlreich in Bad<br />

Gögging einzufinden. Die Einladung und Tagesordnung finden Sie auf Seite 12.<br />

Viel Spaß bei der Lektüre unseres Verbandsmagazins!<br />

Helmut Schmidbauer<br />

Präsident des Bayerischen Tennis-Verbandes e.V.<br />

Titelfoto: Privat<br />

2 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


INHALT<br />

04 AUFSCHLAG<br />

06 TITELSTORY – HOCHWASSER<br />

12 AUS DEN GBS – GB 1<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

06<br />

LAND UNTER<br />

Einige Tennisclubs<br />

in Bayern wurden<br />

vom Hochwasser<br />

überflutet. Ein<br />

Situationsbericht.<br />

13 ZIELEPROZESS – LEITBILD<br />

14 PARTNER – AV SYNTEC<br />

15 VEREINSEHRUNGEN<br />

16 BESTE IN <strong>BAYERN</strong><br />

1. FC Langfurth<br />

18 STARKES EHRENAMT<br />

Louis Graßmann, Aschaffenburg<br />

19 REGIONAL- UND BTV-LIGEN<br />

13<br />

Herausforderung<br />

LEITBILD<br />

Der BTV<br />

definiert<br />

seine Ziele<br />

neu<br />

Wir möchten mit unseren Maßnahmen möglichst<br />

viele Menschen jeglichen Alters dazu bringen, Tennis<br />

in BTV-Mitgliedsvereinen zu spielen, dies so oft wie<br />

möglich mit maximal viel Spaß und Freude. Uns ist<br />

dabei bewusst, dass Menschen mit unterschiedlichen<br />

Motivationen – zum Beispiel Geselligkeit, Gesundheit,<br />

Leistung , Tradition – die Sportart ausüben.<br />

Ziel<br />

DAS LEITBILD<br />

Dem BTV gelingt es, mit seinen Vereinen<br />

bayernweit in Stadt und Land Mitglieder<br />

zu gewinnen und zu binden. Bis zum Jahr<br />

2030 sind in den Tennisvereinen des BTV<br />

350.000 Mitglieder organisiert. Das entspricht<br />

ab <strong>2024</strong> einem durchschnittlichen<br />

Mitgliederzuwachs von 1% pro Jahr.<br />

inspirierend<br />

DES BTV<br />

Werte<br />

begeisternd, ästhetisch, innovativ<br />

Vision<br />

Mission<br />

Tennis liegt als beliebteste Individualsportart<br />

in Bayern voll im Trend.<br />

Der BTV als Coach<br />

für den Tennissport der Zukunft in Bayern.<br />

Wir fördern den Tennissport in Bayern<br />

nachhaltig mit zukunftsweisenden<br />

Strukturen und Angeboten.<br />

praktisch<br />

implementierungsstark,<br />

serviceorientiert,<br />

easy to use<br />

ergebnisorientiert<br />

fokussiert, konsequent, nachhaltig<br />

20 ITF GERMAN JUNIORS<br />

21 BJM-RÜCKBLICK<br />

22 SCHÖNBUSCH OPEN<br />

24 MATCHBALL<br />

25 OLYMPISCHE SPIELE<br />

26 WIMBLEDON<br />

Im Doppel top<br />

28 AUS DEN REGIONEN<br />

Aktuelles aus Nord- und Südbayern<br />

14<br />

»GELENKSCHONEND,<br />

PFLEGELEICHT UND<br />

NACHHALTIG«<br />

Interview mit<br />

Albert Wagner<br />

vom Platzhersteller<br />

AV Syntec<br />

42 DIE TEENIS<br />

44 WETTSPIELBETRIEB<br />

Mixed- und Winterrunde<br />

45 TALENTFÖRDERUNG<br />

46 MEDIZIN<br />

Meniskusverletzungen im Sport<br />

46 NEWS AUS DER TRAINERAUSBILDUNG<br />

48 TERMINE<br />

49 <strong>TENNIS</strong>RECHT | IMPRESSUM<br />

50 WAS MACHT EIGENTLICH …?<br />

Daniel Brands<br />

28 – 41<br />

AKTUELLES …<br />

aus den Regionen<br />

Nord- und Südbayern<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

3


AUFSCHLAG<br />

Justin Engel<br />

schreibt weiter<br />

Geschichte<br />

Der fränkische TennisBase-Player Justin Engel<br />

(Foto) hat Anfang Juli in Karlsruhe als erster<br />

Spieler des Jahrgangs 2007 ein Hauptfeld-Match<br />

in einem ATP Challenger-Turnier gewonnen –<br />

in Runde eins mit 6:4, 6:4 gegen die ehemalige<br />

Nummer 36 der Welt Pierre-Hugues Herbert<br />

(Frankreich). Im Mai hatte der 16-Jährige mit<br />

dem Gewinn des M15 in Villach (Österreich) auf<br />

der ITF World Tennis Tour ebenfalls für Furore<br />

gesorgt. Damit war der Nürnberger der jüngste<br />

Deutsche, der seit Mischa Zverevs Erfolg beim<br />

Italy 7 Satellite Event im November 2003 einen<br />

Profi-Titel holte. Das beförderte Engel erstmals<br />

in die Top 1000 der ATP-Männer-Weltrangliste.<br />

Seinen zweiten Profi-Titel schnappte er sich<br />

kürzlich beim ITF M15 im niedersächsischen<br />

Uslar und steht damit aktuell auf ATP-Platz 678<br />

(Stand: 22. Juli <strong>2024</strong>).<br />

BTV-Team gewinnt<br />

deutschen Meister titel<br />

im Beach-Tennis<br />

Im Finale der Deutschen Team-Meisterschaften im Beach-Tennis am Strand<br />

von Usedom standen sich am ersten Juli-Wochenende der BTV und der<br />

Tennisverband Niedersachsen-Bremen (TNB) gegenüber. Der BTV konnte<br />

sich durch den Sieg im Damendoppel mit Mareike Biglmaier/Margarete<br />

Pelster und im Herrendoppel mit Benjamin/Manuel Ringlstetter den Titel<br />

sichern. Das bayerische Team, das gleichzeitig auch das Nationalteam<br />

besetzt, gab im gesamten Turnier keinen einzigen Satz ab.<br />

THERME ERDING OPEN <strong>2024</strong><br />

Neues ITF-Damenturnier<br />

in Ismaning<br />

Als Nachfolge-Turnier des Wolffkran Open-<br />

ATP Challengers findet beim TC Ismaning mit den Therme Erding Open<br />

<strong>2024</strong> vom 3. bis 10. November dieses Jahr das mit Abstand größte<br />

Damen-Weltranglisten-Turnier in Bayern statt. Auf die Siegerin des Turniers<br />

der Kategorie ITF W75 warten 60.000 Dollar Preisgeld und 75<br />

Punkte für die Weltrangliste. Aufgrund des günstigen Termins parallel zu<br />

den WTA Finals <strong>2024</strong> ist in Ismaning mit einigen Top-100-Spielerinnen<br />

zu rechnen sowie Teilnehmerinnen der DTB Porsche Nachwuchsteams.<br />

4 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


KraPütz<br />

verteidigen Titel<br />

Hamburg bleibt ein gutes Pflaster für den<br />

Coburger Kevin Krawietz (l.) und seinen<br />

Partner Tim Pütz (r.). Das deutsche Olympiadoppel<br />

gewann den Titel bei den Hamburg<br />

Open <strong>2024</strong> durch einen 7:6, 6:2-Erfolg im<br />

Finale gegen Fabien Reboul/Edouard Roger-<br />

Vasselin. Schon im Vorjahr hat das von BTV-<br />

Coach Lukas Wolff trainierte Duo in Hamburg<br />

triumphiert.<br />

Dunlop feiert 100. Geburtstag<br />

mit Jubiläumsmagazin<br />

Link zum<br />

digitalen<br />

Magazin<br />

Sammle wertvolle LK-Punkte<br />

und spiele dich und deinen<br />

Verein in den Corendon Races<br />

ganz nach vorne.<br />

Für das Corendon Club-Race<br />

werden die Punkte der fünf<br />

punktbesten Spieler:innen<br />

eines Vereins gewertet.<br />

Im Jahres-Livescore werden<br />

die aktuell besten Vereine<br />

des laufenden Kalenderjahres<br />

angezeigt.<br />

Der langjährige BTV-Partner Dunlop feiert dieses Jahr<br />

»100 Years on Court«. Anlässlich dieses Meilensteins gibt<br />

Dunlop eine limitierte Auflage des 100-Jahre-Magazins<br />

inklu sive toller Gewinnspiele heraus – erstellt von Dunlop<br />

Europe. Sportfans sind eingeladen, die Geschichte der<br />

Marke und ihrer Partnerschaften zu lesen.<br />

1<br />

Club-Race<br />

Jahres-Livescore<br />

BTV<br />

GW LUITPOLDPARK<br />

MÜNCHEN<br />

7204,292 PKt<br />

Lust auf ein <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong>-Abo?<br />

Weitere Infos<br />

und Bestellmöglichkeit<br />

im BTV-Portal<br />

Sechs Ausgaben pro<br />

Jahr kosten nur 30 Euro.<br />

Und pro Abo gibt’s einen<br />

10-Euro-Gutschein von<br />

Tennis-Point gratis dazu!<br />

TennisCanada zu Gast in der TennisBase<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

TC GRÜN-WEISS GRÄFELFING<br />

6691,366 PKt<br />

TC SCHIESSGRABEN<br />

AUGSBURG<br />

6303,641 PKt<br />

TC ASCHHEIM<br />

6291,156 PKt<br />

TC ROT-WEISS STRAUBING<br />

5808,713 PKt<br />

Fotos: Beach Tennis Masterclass, BTV, Dunlop, Juergen Hasenkopf, Privat<br />

Im Rahmen einer langjährigen Kooperation zwischen dem BTV und TennisCanada war<br />

Anfang Juli für drei Tage ein kanadisches U14-Team zu Gast in der TennisBase in Oberhaching.<br />

Die vier jungen Tennisspieler aus Kanada bereiteten sich mit Coach Philippe<br />

Courteau auf die TennisEurope-Turniere in Deutschland vor. Für die Trainer ist es eine<br />

gute Gelegenheit, sich über Förderstrategien auszutauschen, und die Base-Spieler freuen<br />

sich über passende Sparringspartner.<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

TC ISMANING<br />

5608,347 PKt<br />

MTTC IPHITOS MÜNCHEN<br />

5443,85 PKt<br />

TSV 1860 ROSENHEIM<br />

5418,627 PKt<br />

MÜNCHNER SPORTCLUB<br />

5304,338 PKt<br />

TSV Haar<br />

5260,24 PKt<br />

Punktestand vom 17.07.<strong>2024</strong><br />

Das gesamte RACE findest du unter:<br />

https://spieler.tennis.de


[ HOCHWASSER<br />

LAND UNTER<br />

AUF <strong>BAYERN</strong>S <strong>TENNIS</strong>ANLAGEN<br />

6 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


Die Sportanlage des FC Gundelfingen<br />

komplett überflutet<br />

Das Hochwasser Anfang Juni hat einige Tennis-Clubs hart<br />

getroffen und ganze Anlagen komplett überflutet, Clubheime<br />

überschwemmt und teils ein Meer der Verwüstung hinterlassen.<br />

Vereine kämpfen bis heute mit den Folgen.<br />

Foto: privat<br />

Dass Gerhard Schoupa, Tennis-Abteilungsleiter<br />

des FC Gundelfingen, keinen Kopf<br />

für seine Punktspiel-Matches hatte, ist<br />

mehr als verständlich. »Der Schock kommt<br />

immer wieder und lässt einen nicht los«,<br />

sagt der 60-Jährige. Als die Plätze 1976<br />

eingeweiht wurden, war er live dabei. Knapp 50 Jahre<br />

später muss er den Untergang miterleben. Mit Feuerwehr,<br />

Bauhof, Technischem Hilfswerk und Club-Mitgliedern<br />

(von 230 waren fast Hundert im Einsatz!) war<br />

noch versucht worden, mit Sandsack-Barrieren die<br />

Sportstätten zu schützen, doch gegen die Wucht der<br />

Wassermassen war damit nicht anzukommen.<br />

Gundelfingen liegt im Landkreis Dillingen – einer von<br />

insgesamt neun bayerischen Landkreisen aus Schwaben<br />

und Oberbayern, in denen am ersten Juni-Wochenende<br />

wegen Starkregens und Hochwassers der Katastrophenfall<br />

ausgerufen wurde. Der Ort ist Luftlinie nur<br />

400 Meter von der Donau entfernt und grenzt an den<br />

Riedstrom, ein breiter Streifen zur Flutung bei Hochwasser.<br />

»Wenn wir gewusst hätten, wie wild das wird,<br />

hätten wir uns die Arbeit mit den Sandsäcken sparen<br />

können, dann hätten wir danach nicht wieder alles<br />

wegräumen müssen«, scherzt Schoupa. Der bisherige<br />

Höchststand wurde weit übertroffen.<br />

Beim an die Sportanlage angrenzenden Badesee war<br />

die Drei-Meter-Plattform des Fünf-Meter-Sprungturms<br />

nicht mehr sichtbar. »Das Fußballstadion war ein großer<br />

Swimmingpool, die Tennisplätze überflutet, das<br />

Clubheim komplett vollgelaufen.« Als sich das Flusswasser<br />

nach einer Woche zurückgezogen hatte, sind<br />

die Wände des Vereinsheims vom Schimmel gezeichnet.<br />

Auf den Sandplätzen (oder das, was davon übrig<br />

ist) liegen Fische. Der Sand wurde teils bis zum Kiesuntergrund<br />

weggespült.<br />

Gerhard Schoupa wollte den Club in den nächsten<br />

eineinhalb bis zwei Jahren in die Hände der jungen<br />

Generation geben – und steht nun mit leeren Händen<br />

da. »Das war nicht mein Plan als Abteilungsleiter so<br />

einen Abgang zu haben und so einen Scherbenhaufen<br />

zu hinterlassen. Der Verein war mein Baby, ich bin hier<br />

groß geworden und habe meinen 20., 40. und letzten<br />

Winter 60. Geburtstag im Clubheim gefeiert und hatte<br />

mich schon auf meinen 80. gefreut.«<br />

Der Tennisverein kämpft weiter mit dem hohen Stand<br />

des Grundwassers, weil die Courts ein Stück tiefer liegen<br />

als das restliche Sportgelände. »Wahrscheinlich<br />

würden die Plätze heute gar nicht mehr so gebaut<br />

werden wie damals vor 50 Jahren, da gibt es ganz<br />

andere Vorschriften«, meint Schoupa.<br />

Die Zukunft ist ungewiss. Die Optionen: Standortwechsel<br />

oder Generalsanierung, wie ein erschütterter<br />

Matthias Renz, Geschäftsführer des Sportstättenbaus<br />

der Firma GartenMoser, die unter anderen die BTV-<br />

TennisBase in Oberhaching und das FC Bayern-Gelände<br />

in der Säbener Straße betreut, bei seinem Besuch<br />

auf der FCG-Anlage feststellte. Für eine Generalsanierung<br />

wäre eine Höhersetzung der Plätze mindestens<br />

um einen Meter notwendig. »Eine Mega-Action verbunden<br />

mit Riesen-Summen«, so Schoupa, geschätzte<br />

Kosten nur für die Tennisanlage mehr als 500.000 Euro.<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

7


[ HOCHWASSER<br />

»Wie und ob es weitergeht, kann ich noch überhaupt nicht sagen.<br />

Wir als Abteilung können das alleine nicht stemmen.« Hilfe von der<br />

Politik wurde in Aussicht gestellt. Der Bayerische Digitalminister<br />

Fabian Mehring, zur diesjährigen Saisoneröffnung selbst aktiv in<br />

Gundelfingen am Start, war eine Woche nach der Katastrophe<br />

mit Landrat Markus Müller und Bürgermeister Dieter<br />

Nägele vor Ort und berichtete BTV-Präsident<br />

Helmut Schmidbauer anschließend über die<br />

schwere Lage.<br />

Gundelfingen startet<br />

SPENDEN-PROJEKT<br />

Der FC Gundelfingen kann die Behebung der Hochwasserschäden<br />

finanziell nicht stemmen, mehrere hunderttausend<br />

Euro sind für die Sanierung der Sportanlagen notwendig.<br />

Daher hat die Tennis-Abteilung auf der Plattform<br />

gofundme ein Crowdfunding-Projekt mit der Zielsumme<br />

150.000 Euro ins Leben gerufen, die auch den Hauptverein<br />

unterstützen soll. Die Spendenaktion ist unbefristet angelegt,<br />

so dass Spenden-Gelder herzlich willkommen sind. Bislang<br />

sind auf diesem Weg knapp 10.000 Euro gesammelt worden.<br />

JETZT<br />

SPENDEN!<br />

Tennis-Abteilungsleiter<br />

vom FC Gundelfingen,<br />

Gerhard Schoupa<br />

BTV unterstützt mit<br />

Regelanpassungen im Spielbetrieb<br />

Der BTV hat auf die Lage so schnell wie möglich reagiert und die<br />

betroffenen Vereine mit Regelanpassungen im Wettspielbetrieb<br />

unterstützt. Durch Verzicht auf das Heimrecht konnte mit Begegnungen<br />

auf benachbarte Vereine ausgewichen, der Spieltermin bis<br />

Ende Juli einvernehmlich verlegt und eine Mannschaft ohne<br />

Bußgeld abgemeldet werden. Sanktionen für die rechtzeitige<br />

Absage von Spielen wurden ausgesetzt. »Wir haben versucht,<br />

den Vereinen so gut es geht entgegenzukommen«, erklärt<br />

BTV-Vizeprä sident Sport Christian Wenning. Aus Rücksichtnahme<br />

gegenüber allen bayerischen Vereinen ergaben sich bei<br />

den Anpassungen aber auch Grenzen. Nicht möglich war es,<br />

wie zu Corona-Zeiten Vereine und Mannschaften vom Spielbetrieb<br />

zu befreien. Ein schwieriger Diskussionspunkt dabei war der<br />

Nachweis und Grad der Betroffenheit, ab dem der Schutz greifen<br />

könnte. »Die Abstiegsregelung konnten wir nach intensiver Prüfung<br />

und Abwägung nicht außer Kraft setzen, weil die Ligastärke<br />

festgesetzt ist und es Auswirkungen auf den Spielbetrieb der kommenden<br />

Saison gehabt hätte, zum Beispiel mehr Spiele und höhere<br />

Kosten für die gegnerischen Mannschaften«, erklärt Wenning –<br />

am ersten Juni-Wochenende selbst vor Ort bei den Bayerischen<br />

Meisterschaften der Aktiven und Senioren in Augsburg, die wegen<br />

Dauerregens in die Halle verlegt werden mussten (siehe Berichterstattung<br />

in <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> #3).<br />

Club zieht alle<br />

Mannschaftsspiele durch<br />

Der FC Gundelfingen trotzte dem Hochwasser und zog durch<br />

Verzicht auf das Heimrecht und Verlegung der Begegnungen mit<br />

Der vergebliche Versuch der Clubmitglieder des FC Gundelfingen, die Wassermassen mit Sandsäcken aufzuhalten.<br />

Fotos: privat


»UNHEIMLICHE WELLE DER<br />

SOLIDARITÄT«<br />

Heftig vom Hochwasser getroffen wurde<br />

auch der TC Kötz im Landkreis Günzburg,<br />

wo ebenfalls der Katastrophenfall ausgerufen<br />

wurde. Durch die Auflösung eines<br />

Staudamms überflutete ein riesiger Wasserschwall<br />

die 3.000 qm große Tennisanlage,<br />

die zwischen Günz und Kötzbach<br />

liegt (siehe Titelfoto). Auf den Sandplätzen<br />

und in der Tennishalle stand das Wasser<br />

fast einen halben Meter hoch, im Keller<br />

(mit Umkleiden und Büro) des anliegenden<br />

Clubheims ein einhalb Meter. Für Damen-<br />

Mannschaftsspielerin Marina Henkel ist<br />

ihre erste komplette Sommersaison als<br />

neue Vereinsvorsitzende zu einer echten<br />

Herausforderung geworden.<br />

Welche Emotionen durchlebt man als<br />

Vorsitzende, wenn der eigene Tennisverein<br />

»untergeht«?<br />

Marina Henkel: Als ich das Ausmaß gesehen<br />

habe, musste ich mit den Tränen<br />

kämpfen und bin immer noch<br />

sehr emotional. Ich habe<br />

die Vorstandschaft erst<br />

letztes Jahr im Juni<br />

übernommen, da hängt<br />

man natürlich sehr daran, dass alles gut<br />

läuft und sich der Verein weiterentwickelt.<br />

Und dann kommt so eine Katastrophe, die<br />

man nicht kennt, das war sehr schwierig.<br />

In dieser Situation konnten Sie sich hoffentlich<br />

auf Ihr Team verlassen …<br />

Was ich sehr berührend finde ist, dass so<br />

ein Unheil einen positiven Blickwinkel hervorbringt.<br />

Wir haben eine unheimliche<br />

Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft<br />

gespürt. So viele freiwillige Helfer und<br />

Club-Mitglieder standen sofort zur Seite<br />

und haben die ersten beiden Wochen<br />

nach der Überschwemmung mehrere<br />

Stunden täglich gearbeitet. Das ist das, was<br />

einen Verein ausmacht und das wurde bei<br />

uns gelebt.<br />

Wie ist die aktuelle Lage?<br />

Die genehmigten Vorarbeiten zur Herstellung<br />

der Plätze konnte unser Verein unter<br />

großem Einsatz selbst durchführen. Auf<br />

den Plätzen war nach dem Rückgang der<br />

Flut eine große Schlammschicht, die wir<br />

erstmal abgetragen haben. Wir mussten<br />

circa 15 Tonnen Sand und Schlamm runterschaufeln.<br />

Das haben wir alles im Team<br />

per Handarbeit geleistet, insgesamt waren<br />

30 bis 40 Helfer involviert. An den Stellen,<br />

wo der Grundbelag fehlt, musste ein Platzbauer<br />

helfen. Eine große Baustelle ist noch<br />

der Keller des Clubheims. Für die Tennishalle<br />

besteht die Hoffnung, den Hallenboden,<br />

der mühsam gereinigt und getrocknet<br />

wurde, zu halten. Das genaue Ausmaß des<br />

Schadens lässt sich noch nicht abschätzen.<br />

Wann kann auf der Anlage wieder Tennis<br />

gespielt werden?<br />

Ich hoffe natürlich auf einen schönen<br />

Spätsommer und dass bis dahin alles<br />

schön hergerichtet ist. Ich peile optimistisch<br />

den Herbst an und hoffe, dass wir bis<br />

September alles im Griff haben. Dann hätten<br />

wir noch vier schöne Wochen, in denen<br />

wir draußen spielen und unsere beliebten<br />

Vereinsmeisterschaften fortführen<br />

könnten. Und ich hoffe, dass wir pünktlich<br />

zur Wintersaison wieder unsere Halle nutzen<br />

können. Wir sind auf einem guten<br />

Weg, es kommen wieder bessere Zeiten!<br />

INTERVIEW: PAMELA LECHNER<br />

Marina Henkel, Vorsitzende des TC Kötz<br />

Unterstützung benachbarter Vereine alle Mannschaftsspiele durch<br />

– bewundernswert angesichts der ausweglosen Situation und des<br />

logistischen Aufwandes, weil auch das Training andernorts organisiert<br />

werden musste. »Wir wollten unbedingt spielen und den Frust<br />

nicht noch höher kochen lassen«, berichtet Schoupa. Viele Clubmitglieder<br />

sind mit Herzblut dabei. Die Frühjahrsinstandsetzung<br />

der Anlage war dieses Jahr besonders aufwendig gewesen. Diese<br />

Arbeit wurde mit einem Schlag zunichte gemacht. »Beim Wegräumen<br />

der Schäden hatten wir Tränen in den Augen. Wir lassen uns<br />

trotz alledem nicht entmutigen und müssen das Beste daraus<br />

machen. Aber im Moment fehlt uns noch jede Perspektive, weil wir<br />

nicht wissen, was aus Verwaltung und Politik an Hilfe kommt«, gibt<br />

der Abteilungsleiter zu bedenken.<br />

Selbsthilfe und Hilfsbereitschaft<br />

Beim TSV Schwabmünchen südlich von Augsburg waren die sechs<br />

Sandplätze bis auf Höhe der Netzkante überschwemmt. Der Club<br />

schaffte es mit Tipps eines Platzbauers die Anlage selbst wieder<br />

bespielbar zu machen. »Wir haben mit vielen unserer Mitglieder<br />

über mehrere Tage die Plätze instandgesetzt«, erzählt Abteilungsleiter<br />

Sebastian Franzock, der für das Engagement in seinem Club<br />

dankbar ist und auf die finanzielle Unterstützung des Hauptvereins<br />

zählen kann. »Die optimalsten Plätze sind es nicht, doch für den<br />

Punktspielbetrieb reicht es erstmal aus.«<br />

Andere Vereine bangen noch um ihre Anlage und haben momentan<br />

Wichtigeres als Tennis zu tun. Der TSV Baar-Ebenhausen südlich<br />

von Ingolstadt hatte sechs seiner zehn Mannschaften beim<br />

BTV abgemeldet. »Die Jungen sollten weiterspielen können, aber<br />

in der Herren 40-Mannschaft hatten wir kein gutes Gefühl zu spielen,<br />

wenn die Menschen rundherum um ihre Existenz kämpfen<br />

und es Schicksalsschläge in der ganzen Ortschaft gibt«, sagte<br />

Sportwart Thomas Meyer. »So eine Tragödie schweißt zusammen.«<br />

Der Fokus der Mannschaftsspieler, von denen selbst viele persönlich<br />

vom Hochwasser betroffen waren, lag erstmal darauf, Haushalte<br />

im Verwandten- und Bekanntenkreis auf Vordermann zu<br />

bringen. »Unsere Tennis-Abteilung hat eine Helfer-Gruppe gegründet<br />

und älteren Menschen aus Verein, Nachbar- und Ortschaft<br />

beim Keller ausräumen und auspumpen unterstützt.« Alle Plätze<br />

des Clubs waren mit einem Gemisch aus Wasser und Heizöl aus<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

9


Foto: privat<br />

FINANZIELLE<br />

UNTERSTÜTZUNG<br />

für Vereine<br />

Nach den ersten Hochrechnungen des Bayerischen<br />

Landes-Sportverbands (BLSV) betragen<br />

die bezifferbaren Hochwasserschäden bei bayerischen<br />

Vereinen rund 20 Millionen Euro. Hiervon<br />

wurden bereits konkrete Bedarfe in Höhe<br />

von 2,2 Millionen Euro an das Ressort Sportstättenförderung<br />

im BLSV gemeldet. Besonders betroffene<br />

Vereine meldeten einen Schaden von<br />

über 100.000 Euro, was eine existentielle Bedrohung<br />

darstellt. Der BLSV bietet Soforthilfen mit<br />

einem erhöhten Fördersatz von bis zu 50 Prozent<br />

Zuschuss auf die förderfähigen Kosten an.<br />

Damit die Sportvereine mit der Beseitigung der<br />

Schäden beginnen können, wird für Fördermaßnahmen<br />

an Vereinssportanlagen, die infolge des<br />

Hochwassers <strong>2024</strong> beschädigt wurden, das<br />

Verbot des vorzeitigen Vorhabenbeginns ausgesetzt.<br />

Was bei der Wiederherstellung geschädigter<br />

Sportstätten beachtet werden muss und welche<br />

Verantwortung die Vereine dabei tragen, ist<br />

im BLSV-Portal beschrieben. Darüber hinaus<br />

können Sportvereine an der Notstandsbeihilfe<br />

des Freistaates Bayern ergänzend partizipieren.<br />

Die Servicehotline des BLSV steht den betroffenen<br />

Vereinen unter 089/15702-400 bzw.<br />

service@blsv.de zur Verfügung.<br />

Alle Infos<br />

Vom Hochwasser und Öl<br />

gezeichneter Tennisplatz<br />

in Baar-Ebenhausen<br />

den umliegenden Häusern überflutet. Drei Plätze konnten hergerichtet<br />

werden, drei Courts sind wegen der Schlacke noch unbespielbar.<br />

Hochwasserresistente Plätze<br />

als Alternative<br />

Der TSV Diedorf, den das Hochwasser durch die beiden Dammbrüche<br />

im Anhauser Tal stark in Mitleidenschaft gezogen hat,<br />

konnte drei von sechs Plätzen dank des Knowhows des ehemaligen<br />

Platzwartes und jetzigen Sportwartes Edgar Schropp reaktivieren.<br />

Für die übrigen drei Courts, die total saniert werden müssen,<br />

plant der Verein einen hochwasserresistenten Belag und ist mit<br />

verschiedenen Fachfirmen in Kontakt. Unterspülungen oder ein zu<br />

hoher Grundwasserspiegel können auch diese Platzaufbauten im<br />

Ausnahmefall beschädigen.<br />

Die BTV-Partner AV Syntec Sportbodensysteme (siehe Interview<br />

Seite 14) und Sportas bieten gute Alternativen zu herkömm lichen<br />

Sandplätzen. »Unser Belag ist natürlich bestens geeignet in den<br />

Hochwassergebieten. Die feste Tennis Force-Basisdecke kann<br />

nicht ‚wegschwimmen‘«, sagt Carsten Schönebeck von Sportas.<br />

Sollten Wassermassen auf die Fläche gelangen, kann mit Hochdruckreiniger<br />

alles freigespült und neu überstreut werden. »Das<br />

wären für die Vereine rein wirtschaftlich betrachtet die geringsten<br />

Kosten bei einem Flutschaden.« Auch den Rebound-Ace-<br />

Outdoor-Belägen (z. B. dem ConiRAce System) macht Hochwasser<br />

generell nichts aus. Ist der Court von Hochwasser betroffen,<br />

muss nach dem Rückgang des Wassers nur der Schlamm und<br />

Schmutz entfernt werden. »Nach der Hochdruckreinigung kann<br />

direkt wieder gespielt werden«, sagt Albert Wagner von AV Syntec<br />

über die allwettertauglichen Hartplätze.<br />

Die aktuellen Hochwasserschäden werden die Vereine noch eine<br />

Weile beschäftigen. Mancherorts steht schon jetzt fest, dass die<br />

Auswirkungen bis in die Wintersaison reichen. So kann etwa die<br />

Tennishalle in Burgau für die Winterrunde nicht zur Verfügung<br />

stehen. Spätestens nächsten Sommer können dann hoffentlich<br />

wieder überall die Bälle fliegen. PL<br />

10 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


Sauber<br />

aufg’stellt!<br />

Wir bringen die Energiewende voran. Mit regional nachhaltiger<br />

Stromerzeugung sowie Projekten zu Wasserstoff und Elektromobilität.<br />

esb.de<br />

© Sebastian Fricke


[ AUS DEN GESCHÄFTSBEREICHEN – GB 1<br />

BESTIMMEN SIE DIE<br />

VERBANDSPOLITIK AKTIV MIT!<br />

VON HELMUT SCHMIDBAUER, PRÄSIDENT DES BAYERISCHEN <strong>TENNIS</strong>-VERBANDES<br />

Bei der jüngsten Bestandserhebung im März <strong>2024</strong> hat der Bayerische Tennis-Verband genau<br />

1960 Mitgliedsvereine gezählt. Vertreter all dieser Vereine sind eingeladen, an der 73. Ordentlichen<br />

Mitgliederversammlung am 30. November <strong>2024</strong> in Bad Gögging teilzunehmen und durch<br />

die Wahlen und Abstimmungen die Entwicklung des BTV aktiv mitzugestalten. Wir freuen uns<br />

sehr, den Bayerischen Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, Joachim Herrmann,<br />

als Gastredner gewonnen zu haben.<br />

EINLADUNG ZUR MITLIEDERVERSAMMLUNG <strong>2024</strong><br />

Sehr geehrtes Verbandsmitglied,<br />

als Präsident des Bayerischen Tennis-Verbandes e.V. lade ich Sie zur 73. Ordentlichen Mitgliederversammlung<br />

am Samstag, den 30. November <strong>2024</strong>, vormittags um 11.00 Uhr in das Hotel »The<br />

Monarch«, Kaiser-Augustus-Str. 36, 93333 Bad Gögging, Tel.: + 49 9445-98-0, Fax: + 49 9445-98-888,<br />

E-Mail: welcome@monarchbadgo,egging.com, herzlich ein.<br />

Staatsminister Joachim<br />

Herrmann war bereis<br />

2019 Gastredner beim<br />

BTV-Verbandstag<br />

TAGESORDNUNG: 1. Begrüßung und Eröffnung. 2. Grußwort Herr Joachim Herrmann MdL, Bayerischer<br />

Staatsminister des Innern, für Sport und Integration. 3. Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung<br />

und der Beschlussfähigkeit. 4. Berichte des Präsidiums und der Kassenprüfer. 5. Entlastung<br />

des Präsidiums. 6. Ehrungen. 7. Genehmigung des Haushaltsplanes für die Geschäftsjahre 2025/2026.<br />

8. Anträge auf Änderung: a. der Satzung; b. der Beitragsordnung; c. der Rechts- und Schiedsgerichtsordnung;<br />

d. der Wettspielbestimmungen; f. der Spiellizenzordnung; i. Sonstiges – redaktionelle Änderungen.<br />

9. Verschiedenes.<br />

– Änderungen vorbehalten – Oberhaching, im Juni <strong>2024</strong><br />

Helmut Schmidbauer, Präsident<br />

EINREICHUNGSTERMIN ZUR<br />

73. ORDENTLICHEN MITGLIEDERVERSAMMLUNG<br />

Einreichungstermin für Anträge zur Änderung der Satzung, der Beitragsordnung,<br />

der Rechts- und Schiedsgerichtsordnung, der Wettspielbestimmungen<br />

und der Spiellizenzordnung<br />

Anschrift:<br />

Bayer. Tennis-Verband e.V., Geschäftsstelle, Im Loh 1, 82041 Oberhaching<br />

Die BTV-Geschäftsstelle bittet um Mitteilung der Änderungsanträge für die<br />

Satzung, die Beitragsordnung, die Rechts- und Schiedsgerichtsordnung, die<br />

Wettspielbestimmungen und die Spiellizenzordnung bis Samstag, 5. Oktober<br />

<strong>2024</strong> zwecks Veröffentlichung im Sonderheft zur Mitgliederversammlung<br />

<strong>2024</strong> gemäß § 12 I Ziffern 7. und 13. der Satzung des Bayerischen Tennis-Verbandes.<br />

Die Anträge müssen acht Wochen vor der Mitgliederversammlung bei der<br />

Geschäftsstelle des Bayerischen Tennis-Verbandes eingegangen sein. Jedem<br />

Antrag ist laut Satzung des BTV eine Begründung beizufügen. Nicht fristgerecht<br />

eingegangene Anträge oder Anträge ohne Begründung sind zurückzuweisen.<br />

ERSTMALS DIGITALE ABSTIMMUNGEN<br />

Einen großen Schritt in die digitale Zukunft wagt der<br />

BTV bei seiner diesjährigen Mitgliederversammlung.<br />

Abstimmungen erfolgen nicht mehr mit Zetteln und<br />

Urne sondern mit einem in der Praxis über 7.000 mal<br />

eingesetzten digitalen Abstimmungssystem.<br />

Der Anbieter sagt uns eine zuverlässige, manipulationsfreie<br />

Stimmerfassung, eine sekundenschnelle Auswertung<br />

sowie eine revisionssichere, fehlerfreie und<br />

transparente Dokumentation aller Abstimmungen zu.<br />

Die Willenserklärung über einen ungültigen Wahlzettel<br />

abzugeben, ist gewährleistet.<br />

Mit den einfach zu bedienenden Tablets werden die<br />

Abstimmungen mit einer zertifizierten Verschlüsselung<br />

präzise und störungsfrei übertragen. Ein Wahlzettel so<br />

einfach wie bei einer Papierwahl. Die Einführung des<br />

sehr einfachen Systems erfolgt rechtzeitig vor der<br />

ersten Abstimmung in Bad Gögging.<br />

Foto: BTV<br />

12 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


ZIELPROZESSE – LEITBILD ]<br />

Herausforderung<br />

Wir möchten mit unseren Maßnahmen möglichst<br />

viele Menschen jeglichen Alters dazu bringen, Tennis<br />

in BTV-Mitgliedsvereinen zu spielen, dies so oft wie<br />

möglich mit maximal viel Spaß und Freude. Uns ist<br />

dabei bewusst, dass Menschen mit unterschiedlichen<br />

Motivationen – zum Beispiel Geselligkeit, Gesundheit,<br />

Leistung , Tradition – die Sportart ausüben.<br />

Ziel<br />

DAS LEITBILD<br />

Dem BTV gelingt es, mit seinen Vereinen<br />

bayernweit in Stadt und Land Mitglieder<br />

zu gewinnen und zu binden. Bis zum Jahr<br />

2030 sind in den Tennisvereinen des BTV<br />

350.000 Mitglieder organisiert. Das entspricht<br />

ab <strong>2024</strong> einem durchschnittlichen<br />

Mitgliederzuwachs von 1% pro Jahr.<br />

DES BTV<br />

Werte<br />

Vision<br />

Tennis liegt als beliebteste Individualsportart<br />

in Bayern voll im Trend.<br />

Der BTV als Coach<br />

für den Tennissport der Zukunft in Bayern.<br />

Mission<br />

Wir fördern den Tennissport in Bayern<br />

nachhaltig mit zukunftsweisenden<br />

Strukturen und Angeboten.<br />

praktisch<br />

implementierungsstark,<br />

serviceorientiert,<br />

easy to use<br />

inspirierend<br />

begeisternd, ästhetisch, innovativ<br />

ergebnisorientiert<br />

fokussiert, konsequent, nachhaltig<br />

WER EIN STARKES WARUM HAT,<br />

DEM IST KEIN WIE ZU SCHWER!<br />

Auf Basis einer repräsentativen Umfrage hat<br />

der Bayerische Tennis-Verband im Jahr<br />

2015 einen umfangreichen Prozess angestoßen.<br />

In zahlreichen Projektschritten wurde<br />

in Zusammenarbeit mit dem Markenexperten Andreas<br />

Heim ein Leitbild für den BTV entwickelt. Darin heißt es<br />

u.a., dass der BTV als »Coach für den Tennissport in<br />

Bayern« agiert und diesen mit zukunftsweisenden<br />

Strukturen und Angeboten fördert – damit Tennis als<br />

beliebteste Individualsportart immer voll im Trend liegt.<br />

Das ist auch heute noch unser Anspruch, unsere<br />

Mission und Vision.<br />

Anfang vergangenen Jahres haben wir auf der alljährlichen<br />

BTV-Strategietagung in einer umfangreichen Diskussion<br />

festgestellt, dass unser Leitbild grundsätzlich<br />

immer noch trägt. Allerdings waren wir mit den Hauptzielen,<br />

die wesentlicher Bestandteil eines Leitbildes sind,<br />

nicht mehr glücklich. Sie waren nicht messbar und zu<br />

kleinteilig formuliert, und es war kein Zusammenhang<br />

zwischen den einzelnen Zielen mehr erkennbar. Daher<br />

hat das BTV-Präsidium auf der Klausurtagung beschlossen,<br />

die Ziele des BTV intensiv zu überarbeiten. Damit<br />

war wieder ein aufwendiger Prozess geboren.<br />

Leitbilder dienen vor allem dem Zweck, Organisationen<br />

und deren Führungskräfte und Mitarbeiter auf übergeordnete<br />

Ziele, Aufgaben und gemeinsame Werte<br />

auszurichten. So soll auch jede Mitarbeiterin und jeder<br />

Mitarbeiter im BTV, egal ob im Ehrenamt oder Hauptamt,<br />

zu jedem Zeitpunkt wissen, warum er etwas macht<br />

und warum das, was er tut, auf das Ziel einzahlt. Und<br />

jeder sollte für sich beurteilen können, ob das, was andere<br />

tun, auch wirklich sinnvoll ist.<br />

Über viele Monate sind wir jeden einzelnen Geschäftsbereich<br />

durchgegangen. Wir haben ein einziges übergeordnetes<br />

Hauptziel festgelegt und in etlichen<br />

Meetings eine Verbindung zu jedem Geschäftsbereich<br />

hergestellt, uns gefragt, wie und warum dieser auf das<br />

Hauptziel einzahlt und wie sich daraus wiederum das<br />

Ziel des einzelnen Geschäftsbereiches ableitet. Dieser<br />

Prozess, der uns immer wieder dazu gezwungen hat,<br />

andere Perspektiven einzunehmen, den Tennissport in<br />

Bayern aus anderen Blickwinkeln – v.a. auch aus der<br />

Vogelperspektive – zu betrachten, hat uns enorm<br />

weitergebracht. Wir bedanken uns bei allen, die am<br />

Prozess mitgewirkt haben, insbesondere bei den beiden<br />

Regionalvorstandmitgliedern Stefan Conrad und<br />

Josef Eisenberger, die uns von ehrenamtlicher Seite<br />

begleitet und beraten haben. Das gesamte Leitbild<br />

hängt in Kürze zusammengefasst und wie oben dargestellt<br />

als große grafische Wandtafel im Eingangsbereich<br />

der BTV-Zentrale, der TennisBase Oberhaching.<br />

Das Ergebnis wirkt einfach. Nicht zuletzt in der Einfachheit<br />

liegt die Stärke von Zielen. Und nur wer ein<br />

starkes »Warum« hat, dem ist kein »Wie« zu schwer.<br />

Ein Beitrag von<br />

Hans Hauska,<br />

Geschäftsführer<br />

des Bayerischen<br />

Tennis-Verbandes<br />

und der BTV<br />

Marketing, Sport<br />

& Service GmbH<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

13


[ PARTNER<br />

Albert Wagner (Foto) ist im bayerischen<br />

Tennissport kein Unbekannter. Als<br />

Junior gehörte der heute 31-Jährige zu den<br />

Besten im Freistaat, gewann mehrfach die<br />

Bayerische Jugendmeisterschaft und sicherte<br />

sich auch zweimal Titel bei Deutschen Jugendmeisterschaften.<br />

Nach einem sechsjährigen<br />

Aufenthalt in den USA, wo er an der University<br />

of Louisville studiert und College-Tennis<br />

gespielt hat, absolvierte er ein Praktikum beim<br />

bayerischen Platzhersteller AV Syntec –<br />

inzwischen ist er dort geschäftsführender<br />

Gesellschafter. Das BTV-Partnerunternehmen<br />

hat sich auf Hartplätze mit der bekannten<br />

Rebound-Ace-Oberfläche spezialisiert. Wir<br />

haben mit Albert, dessen Schwester Stephanie<br />

im vergangenen Dezember das Damenfinale<br />

der Deutschen Meisterschaften erreichte, über<br />

sein Unternehmen sowie die Vorzüge und<br />

Beschaffenheit von Hartplätzen gesprochen.<br />

»GELENKSCHONEND, …<br />

… pflegeleicht und nachhaltig«<br />

Was sind die größten Vorteile eines Rebound-Ace-Belagsystems<br />

im Außenbereich?<br />

Wagner: Unsere ganzjährigen Rebound-Ace-Belagsysteme können<br />

gelenkschonend eingebaut werden, sind pflegeleicht und nachhaltig.<br />

Wenn der Kunde nach etwa 15 Jahren den Platz erneuern<br />

möchte, muss nicht das komplette System entfernt und wieder<br />

eingebaut werden, sondern es genügt, die Nutzschicht anzuschleifen.<br />

Anschließend werden ein bis zwei neue Schichten aufgetragen<br />

– fertig. Der Rebound-Ace-Platz hat nach einer Renovierung<br />

wieder die gleichen Spieleigenschaften wie bei der Erbauung.<br />

Dies ist verhältnismäßig einfach und langfristig auch kostengünstiger<br />

als ein komplettes System auszutauschen.<br />

Muss man einen Rebound-Ace-Platz gar nicht pflegen?<br />

Bei einem Rebound-Ace-Platz empfehlen wir, outdoor einmal pro<br />

Jahr eine Hochdruckreinigung durchzuführen.<br />

Wir haben auf dem Rebound Ace in der TennisBase Oberhaching<br />

oft Hockey gespielt. Das ist schon auch erlaubt, oder?<br />

Ja, denn ein weiterer großer Vorteil von Rebound-Ace-Kunstoffbelägen<br />

ist die Multifunktionalität. Man kann dort gefühlt alle Sportarten<br />

ausüben, nicht nur Tennis. Wir können verschiedene Linierungen<br />

einzeichnen, zuletzt haben wir Tennis und Pickleball integriert.<br />

Die beiden Sportarten sind für viele Vereine eine interessante<br />

Kombination. Mit portablen Netzanlagen kann ein Rebound-Ace-<br />

Platz jederzeit multifunktional über die ganze Fläche genutzt werden.<br />

Darüber hinaus lieben Rollstuhlspieler die Rebound-Ace-Plätze.<br />

Ist der Begriff »Hartplatz« eigentlich passend?<br />

Ein Hardcourt muss nicht hart sein. Trotzdem wird weltweit sehr<br />

oft auf solch harten Plätzen gespielt. Vor allem in Amerika, aber<br />

auch in Spanien und besonders in Frankreich. Die meisten Turniere<br />

auf der Tour, einschließlich der Grand Slams, finden auf Plätzen<br />

statt, die nichts anderes als beschichteter Beton oder Asphalt sind.<br />

Wir dagegen legen viel mehr Wert auf Nachhaltigkeit und Langlebigkeit<br />

und bieten den Vereinen verschiedene Systeme an, die<br />

je nach Komfort und Budget-Verfügbarkeit auch sehr gelenkschonend<br />

sind.<br />

Welche Systeme sind das?<br />

Das kommt auf die Anforderungen an. Handelt es sich um Indoor<br />

oder Outdoor? Geht es um einen Neubau oder um eine Sandplatz-<br />

oder Teppich-Umrüstung? Welche Gelenkschonung und<br />

welchen Komfort wünscht sich der Kunde?<br />

Sicher spielt auch das Budget eine Rolle …<br />

Durchaus. Unsere Belagsysteme liegen preislich netto zwischen 30<br />

bis 85 Euro pro Quadratmeter.<br />

14 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


Infos zu AV Syntec und<br />

Referenzobjekte<br />

VEREIN DES JAHRES<br />

<strong>2024</strong><br />

VEREIN DES JAHRES<br />

<strong>2024</strong><br />

NACHHALTIGKEIT<br />

VEREIN DES JAHRES<br />

<strong>2024</strong><br />

Fotos: BTV<br />

Steigen wir etwas tiefer ein. Können Sie die Bauweise<br />

näher erläutern?<br />

Indoor verlegen wir unsere flächenelastischen Belagsysteme<br />

oft auf einem Schwingboden, zum Beispiel<br />

»schwimmend« auf einem Teppichboden. Outdoor<br />

bieten sich unsere beiden Mattensysteme (HSA-Club<br />

5mm und GS 8mm) und unser ConiRace-Belagsystem<br />

an. Letzteres hat den großen Vorteil, dass sich der<br />

Kunde eine Bodenplatte sparen kann. Die elastische<br />

Tragschicht des ConiRAce-Systems ersetzt die Bodenplatte<br />

und ist gelenkschonend. Die Rebound-Ace-<br />

Nutzschicht, also die Oberfläche, auf der gespielt wird,<br />

ist unabhängig vom Belagsystem immer dieselbe. Hier<br />

können wir die Körnung und damit die Geschwindigkeit<br />

einstellen.<br />

Wie schnell ist der Belag verglichen mit einem Ziegelmehlplatz?<br />

Die einfache Regel lautet: Je rauer die Oberfläche,<br />

desto langsamer ist der Platz, je glatter die Oberfläche,<br />

desto schneller. Für Tennis würde ich die Oberfläche<br />

immer einen Tick rauer beschichten, um so ein Gefühl<br />

ähnlich dem des Ziegelmehlplatzes zu bekommen.<br />

Viele Spieler haben Angst, auf Hartplatz zu rutschen …<br />

Weil sie es meistens gar nicht richtig können (lacht).<br />

Aber es stimmt, ein Sandplatz ermöglicht leichteres<br />

Rutschen, da es ein Gleitbelag ist. Auf Hartplatz ist<br />

Rutschen technisch anspruchsvoller und gewöhnungsbedürftig,<br />

aber durchaus möglich – wie etwa Novak<br />

Djokovic perfekt demonstriert. Ein kleiner Tipp von mir:<br />

Generell ist man schneller, wenn man den Ball ausläuft,<br />

anstatt zu rutschen. Und man hat ein besseres<br />

Timing und damit einen besseren Abstand zum Ball.<br />

Wie schnell ist der Platz nach Regen wieder bespielbar?<br />

Was die Bespielbarkeit nach Starkregen angeht, hängt<br />

dies stark davon ab, wie gut der Unterbau – also die<br />

Feinplanie – unter unserem Rebound-Ace-Belagsystem<br />

ist. Es sollte immer ein gleichmäßiges Gefälle zwischen<br />

0,5 und 1% eingebaut werden. Ist dieses innerhalb der<br />

Toleranz, gibt es wenig Pfützenbildung und das Wasser<br />

trocknet tendenziell schneller ab als bei einem Sandplatz.<br />

Zusätzlich gibt es Schwammroller und Wasserschieber,<br />

mit denen man die ein oder andere kleinere<br />

Pfütze rasch beseitigen kann. Interview: Julia Höhn<br />

MITGLIEDERENTWICKLUNG<br />

HIER KÖNNTE IHR<br />

VEREIN STEHEN!<br />

VEREINE DES JAHRES UND<br />

EHRENAMTSPREISTRÄGER GESUCHT<br />

Der BTV wird bei der Mitgliederversammlung im November zwei<br />

neue Ehrungen durchführen: Erstmals wird der »Verein mit dem<br />

besten Nachhaltigkeitskonzept« ausgezeichnet, zudem wird eine<br />

Auszeichnung für den »Verein mit dem besten Integrations- oder<br />

Inklusionsprojekt« vergeben.<br />

Für diese beiden Auszeichnungen können sich Vereine bis 30. September<br />

<strong>2024</strong> bewerben. Auch für den »Ehrenamtspreisträger<br />

<strong>2024</strong>« können Vorschläge bis zu diesem Datum eingereicht werden.<br />

Für die schon seit einigen Jahren vergebene Ehrung zum<br />

»Verein mit der besten Mitgliederentwicklung« trifft das BTV-<br />

Präsidium eine Wahl aus den 20 wachstumsstärksten Vereinen des<br />

Jahres, die die besten Konzepte einreichen.<br />

EHRENAMT IM VEREIN FÖRDERN<br />

Brauchen Sie Ideen und Anregungen,<br />

• ... wie Sie ihre ehrenamtlichen Mitstreiter im Verein fördern?<br />

• ... wie Sie Jugendliche oder andere Mitglieder zur Mitarbeit<br />

motivieren?<br />

• ... wie Sie effiziente Vorstandssitzungen organisieren oder<br />

den Verein nachhaltig und zielgerichtet führen?<br />

Im BTV-Portal finden Sie zahlreiche Hilfestellungen, Best-Practice-<br />

Beispiele und Unterstützungen von Online-Schulungen bis hin zu<br />

Stellenbeschreibungen.<br />

VEREINSENTWICKLUNGSBERATUNG<br />

Eine weitere effektive Möglichkeit, um motivierte Mitarbeiter im<br />

Verein zu finden, ist eine BTV-Vereinsentwicklungsberatung. Hier<br />

wird der Verein gemeinsam mit der Vorstandschaft tiefgründig<br />

analysiert und strategisch neu aufgestellt. Über Projektgruppen<br />

können Mitglieder teilhaben – jedes Mal sehr erfrischend und bereichernd<br />

für die Vereine.<br />

Zur Bewerbung für<br />

BTV-Ehrungen<br />

HIER KÖNNTE IHR<br />

VEREIN STEHEN!<br />

INKLUSION<br />

HIER KÖNNTE IHR<br />

VEREIN STEHEN!<br />

Infos zur<br />

Förderung des<br />

Ehrenamts<br />

BEI FRAGEN WENDEN<br />

SIE SICH GERNE AN<br />

ALBERT WAGNER<br />

AV Syntec Sportbodensysteme GmbH Europa<br />

E-Mail: info@reboundace.de<br />

Tel: +49-9498-9493101<br />

IHRE ANSPRECHPARTNERIN<br />

JULIA HÖHN<br />

Leiterin Vereinsberatung<br />

und Sportentwicklung<br />

julia.hoehn@btv.de<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

15


TREFFPUNKT<br />

<strong>TENNIS</strong>ANLAGE<br />

1. FC LANGFURTH<br />

Grund zu feiern hat die<br />

Tennis-Abteilung des<br />

1. FC Langfurth! Mit vereinten<br />

Kräften und einem<br />

geschickten Finanzierungskonzept<br />

schaffte sich<br />

der Club mitten in Mittelfranken<br />

eine kleine, aber<br />

feine Tennis-Oase.<br />

16 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


DIE BESTEN IN <strong>BAYERN</strong> ]<br />

Fotos: Privat<br />

Ein Traum!«, sagt Abteilungsleiter Markus<br />

Lechler über die 1986 eröffnete Tennisanlage<br />

des 1. FC Langfurth, die 2023 komplett neugestaltet<br />

und diesen Sommer feierlich eingeweiht<br />

wurde. Die Anlage umfasst drei neue Allwetterplätze,<br />

ein Beach-Tennisfeld, ein Indiaca-Feld, einen<br />

Kinderspielplatz und mittlerweile auch ein Pickleball-Feld.<br />

Motivation für die Sanierung waren Personalknappheit<br />

bei der Frühjahrsinstandsetzung der Sandplätze<br />

und die Einstellung des Wasserverbrauchs als<br />

Beitrag zur Nachhaltigkeit. Die Wahl des neuen Belags<br />

fiel auf Tennis Force® ES des erfahrenen BTV-Partner<br />

Sportas.<br />

Die Allwettercourts sehen Sandplätzen täuschend<br />

ähnlich. Die Oberfläche ist mit einer Leichtathletik-<br />

Tartanbahn vergleichbar, überstreut mit Bio-Kautschuk<br />

als Rutschbelag. Die Herren-50-Mannschaft war gegenüber<br />

den neuen Plätzen zuerst skeptisch, vereinzelt<br />

wurde sogar mit dem Austritt gedroht. Doch nach<br />

ein paar Schlägen änderte sich die Meinung schnell:<br />

»Es sind alle mehr als begeistert, weil der Belag von<br />

der Generation 60+ als muskel- und gelenkschonender<br />

empfunden wird«, berichtet Lechler. Dazu entfällt<br />

das aufwendige Herrichten der Plätze zum Saisonstart<br />

und das Einwintern. Da die Anlage in Waldnähe liegt,<br />

besteht die überschaubare Platzpflege im Abtragen<br />

von Nadeln und Blättern mit Gummirechen und dem<br />

Nachstreuen von Belag.<br />

Innerhalb von drei Wochen war die Umgestaltung der<br />

Anlage mitten in der Saison erledigt. Zur Einsparung<br />

von Kosten haben die Club-Mitglieder in eineinhalb<br />

Tagen in Eigenregie den alten Sandbelag mit Hilfe<br />

von zwei Mini-Baggern abgetragen und insgesamt 80<br />

Tonnen Sand mit Schubkarren rausgefahren – die Entsorgung<br />

war dank der Gemeinde kostenlos. »Bei dieser<br />

Groß-Aktion waren fast 40 Mitglieder dabei«, freut sich<br />

der Abteilungsleiter über den Zusammenhalt. Anschließend<br />

übernahm die Firma Sportas und stellte die<br />

neuen Courts über die Pfingstferien fertig.<br />

Insgesamt investierte die Tennis-Abteilung des 1. FC<br />

Langfurth 157.000 Euro und musste aufgrund eines<br />

genialen Finanzierungskonzeptes davon nur 26.000<br />

Euro selbst aufbringen, Restkredit sind lediglich 9.000<br />

Euro. Der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV) hat<br />

aufgrund der Sonderförderung des Vereins-Sportstättenbaus<br />

in finanzschwächeren Gemeinden einen<br />

Zuschuss von 55 Prozent gewährt. Gemeinde und Landkreis<br />

beteiligten sich mit je 10 Prozent. Die ILE Region<br />

Hesselberg unterstützte die Projekt-Bewerbung mit<br />

einer Fördersumme von 10.000 Euro. Dazu kamen von<br />

der Aktion Mensch für den Punkt Inklusion knapp<br />

5.000 Euro und Spenden von ortsansässigen Firmen.<br />

Die Eigenleistungen des Clubs waren zuschussfähig.<br />

Um die erfolgreiche Beantragung der Fördermittel<br />

kümmerte sich über viele Monate Vereinsmitglied<br />

Peter Engelhard. »Es ist gut, wenn man dafür einen<br />

Pensionär mit viel Zeit hat«, meint Lechler.<br />

Nach dem Umbau 2023 war die Energie der Beteiligten<br />

erstmal erschöpft, so dass die offizielle Einweihung<br />

der neuen Anlage in aller Ruhe erst ein Jahr später<br />

stattfinden sollte. Am ersten Termin im April wurde<br />

wetterbedingt nur der Festakt in der Turnhalle abgehalten,<br />

der sportliche Teil dann endlich Mitte Juni<br />

mit einem Offenen Familientag nachgeholt. Und da<br />

war einiges geboten: Der mehrfache Deutsche Meister<br />

im Rollstuhltennis Peter Seidl und die Bayerischen<br />

Meister im Beachtennis, Marie und Peter Müller sowie<br />

Catherine Reinhardt, zeigten ihr Können und luden<br />

zum Mitmachen ein.<br />

»Unser Club konnte in den vergangenen Monaten<br />

durch die Umwandlung der Gesamtanlage neue Mitglieder<br />

hinzugewinnen«, sagt Markus Lechler, der dies<br />

auch auf das zusätzliche Trainingsangebot für Hobbyspieler<br />

zurückführt. Ein Magnet für Kinder ist der Spielplatz<br />

und das Beach-Tennisfeld, der größte Sandkasten<br />

der Gemeinde. So werden die Kids am Spielfeldrand<br />

auf Tennis aufmerksam. Das einmal jährlich veranstaltete<br />

Indiaca-Turnier zieht Mannschaften aus dem Umkreis<br />

an und das neu aufgezeichnete Pickleballfeld vor<br />

der Ballwand sei »megacool«. Durch diese Abwechslung<br />

der leichter erlernbaren Randsparten greift sogar<br />

ein Fußballer mal zum Schläger. Man trifft sich einfach<br />

gerne auf der neuen Anlage. PL<br />

Mitglieder: 142 (93 Erwachsene, 49 Jugendliche)<br />

Plätze: 3 Freiplätze<br />

Mannschaften: 3 Erwachsene | 1 Kinder<br />

Konkurrenzsituation: 2 Vereine im Umkreis von 5 km<br />

Internet: www.fclangfurth-tennis.de<br />

1. FC Langfurth<br />

Homepage<br />

Großes Foto: Die neue Tennisanlage des 1. FC Langfurth.<br />

Links: Beachtennis, Spielplatz und Pickleballfeld des FCL laden ein.<br />

Rechts: Rathauschef Simon Schäffler (links) und Abteilungsleiter<br />

Markus Lechler (rechts) mit Peter Seidl (mitte) beim Familientag.<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

17


[ STARKES EHRENAMT<br />

LOUIS GRASSMANN –<br />

FRISCHER WIND<br />

FÜR DEN VORSTAND<br />

Dieses Szenario kennen alle Vereinsfunktionäre: Oft wird ein<br />

ehrenamtliches Engagement erst dann in Betracht gezogen,<br />

wenn die Bindung zum Verein über viele Jahre besteht oder<br />

ein gutes Umfeld für die eigenen Kinder geschaffen werden<br />

soll. Doch es geht auch anders: Der erst 19-jährige Louis<br />

Graßmann vom TVA 1860 Aschaffenburg ist ein leuchtendes<br />

Beispiel für junges Engagement in Vereinen.<br />

Foto: Privat<br />

Angefangen hat es für Louis in der U12 beim TVA. Schon<br />

dort konnte er sich durch seinen Einsatz als Mannschaftsführer<br />

auszeichnen. Auf Empfehlung seines<br />

Vaters Lukas, unter anderem Jugendwart des Vereins,<br />

stieß der heutige Student vor drei Jahren auf den Lehrgang zum<br />

Junior-Clubreferenten im BTV. Kurzerhand schnappte er sich<br />

einen Freund und fuhr an den DTB-Bundesstützpunkt nach Oberhaching.<br />

Graßmann war froh, diesen Lehrgang besucht zu haben,<br />

denn »die durch den Austausch entstandenen Impulse«, so sagt<br />

er, »inspirieren für neue Ideen«.<br />

Beim TVA hat der begeisterte Sportler – er ist ebenfalls Handballer<br />

und Radfahrer – seither schon einiges bewegt. So gelang es ihm<br />

als »Jüngerem« deutlich besser, Ballkinder für das ansässige Herrenturnier<br />

zu akquirieren, um eine professionellere und ansprechendere<br />

Atmosphäre zu schaffen. Dass ein solches Engagement Gold<br />

wert ist, wissen Vorstände nur zu gut. Die Beziehung zu den<br />

Jugendlichen ist für beide Seiten eine Herausforderung und geschieht<br />

zumeist, wenn überhaupt, über die Eltern. Dabei gehört<br />

die Jugendarbeit zu den wichtigsten Bausteinen in einem funktionierenden<br />

Vereinsleben.<br />

Dies weiß auch der Aschaffenburger Vorstand. In der letztjährigen<br />

Hauptversammlung wurde Louis Graßmann für die vakante Stelle<br />

als Schriftführer gewählt. Damit ist er nun wahrscheinlich eines der<br />

jüngsten Vorstandsmitglieder in bayerischen Tennisvereinen. Sein<br />

vorheriges Engagement als Junior-Clubreferent und die Erfahrungen,<br />

die er in dieser Rolle gemacht hat, waren eine hervorragende<br />

Basis für den neuen Job.<br />

Heute ist er längst angekommen im Vorstand. Als Bindeglied zur<br />

Jugend und mit frischen Perspektiven ausgestattet, nimmt er mit<br />

seinen Kollegen die Vereinsprojekte in Angriff. Ganz aktuell ist<br />

Organisationstalent für die Aschaffenburger Stadtmeisterschaften<br />

sowie die ganzjährige Vorbereitung des Brass-Cup, ein Tennis-<br />

Highlight in Aschaffenburg, gefragt. Sein Wunsch für die Zukunft?<br />

»Es wäre schön, wenn Jugendliche Tennisspielen lernen, dranbleiben<br />

und etwas aus dieser Zeit mitnehmen. Für die Karriere auf und<br />

neben dem Platz«. In diesem Sinne geht er als Vorbild voran. TK<br />

Beruf: Student Software Design<br />

Alter: 19 Jahre<br />

Verein: TVA 1860 Aschaffenburg<br />

Funktion: Schriftführer, EDV-Verantwortlicher<br />

Leistungsklasse: 5,7<br />

DER JUNIOR-CLUBREFERENT<br />

Wer könnte bessere Ideen haben, den Verein zukunftsorientiert und modern auszurichten,<br />

als die Jugendlichen? Der Junior-Clubreferent wurde vom BTV ins Leben gerufen, um<br />

Jugendliche in die Vereinsarbeit einzubinden und so die Heimatklubs sowohl kurz- als auch<br />

langfristig zu unterstützen. Die Auswirkungen sind immens: Vor allem durch eine starke und<br />

ausgewogene (Alters-)Struktur kann sich der Tennissport am Markt der unzähligen Sportangebote<br />

behaupten.Das praktisch und theoretisch inhaltsreiche Wochenende liefert neben Kenntnissen<br />

im Bereich Social Media und Eventplanung interessante Erfahrungen wie die Durchführung<br />

eines Hobby-Turniers. Dass der Spaß dabei nicht zu kurz kommt, ist für die Kursleiter entscheidend<br />

– dies ist schließlich die Grundlage und Motivation, auf der das Ehrenamt beruht.<br />

Hast auch du<br />

Interesse am Junior-<br />

Clubreferenten?<br />

Mehr Infos<br />

18 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


REGIONAL- UND BTV-LIGEN ]<br />

ALLE MEISTERFOTOS IN DER<br />

BILDERGALERIE IM BTV-PORTAL<br />

umfasst die Regionalliga Süd-Ost<br />

– von den Damen und Herren bis zu den<br />

Herren 75. In den beiden BTV-Ligen gibt es insgesamt<br />

32 Altersklassen, 15 im Norden und 17 15Altersklassen<br />

im Süden. In Summe sind das 47 Meistermannschaften, die am<br />

Ende einer jeden Sommerwettspielrunde in den beiden höchsten<br />

Ligen im BTV ermittelt werden. Auch wenn wir in <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong><br />

gerne all diese Mannschaften am Saisonende mit einem Siegerfoto<br />

ehren würden, ist dies aus Platzgründen schlichtweg unmöglich<br />

(Ausnahme: Damen und Herren siehe Seite 35). Aber wir haben<br />

eine alternative, digitale Plattform eingerichtet, auf der dies problemlos<br />

umsetzbar ist. Im BTV-Portal gibt es in beiden Ligen eine<br />

Bildergalerie mit – sofern vorhanden – den Meisterfotos sämtlicher<br />

Teams. Innerhalb der Bildergalerie kann man nach rechts oder links<br />

wischen und gelangt so einfach durch alle Fotos und Bildbeschreibungen.<br />

Tipp: Funktioniert auch auf dem Handy! AF<br />

Innerhalb des Hauptbereichs<br />

»Spielbetrieb«<br />

des BTV-Portals befinden<br />

sich die Menüpunkte<br />

»Regionalliga<br />

Süd-Ost« und »BTV-<br />

Ligen«. Dort sind die<br />

Meisterfotos sämtlicher<br />

Altersklassen in einer<br />

Bildergalerie hinterlegt.<br />

Über untenstehende<br />

QR-Codes gelangt man<br />

direkt in die jeweilige<br />

Ansicht.<br />

Meister<br />

Regionalligen<br />

Meister<br />

BTV-Ligen<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

19


[ ITF GERMAN JUNIORS<br />

DIEGO DEDURA-PALOMERO<br />

TRIUMPHIERT IN BAMBERG<br />

Gespannt erwarteten die zahlreich erschienenen Zuschauer das<br />

Finale der Junioren zwischen dem DTB-Kaderspieler Diego<br />

Dedura-Palomero (ITF-Juniors Nr. 56) und dem an Position vier<br />

geführten Oskari Paldanius (ITF-Juniors Nr. 60) aus Finnland. Der<br />

16-jährige Dedura-Palomero dominierte von Beginn an und sicherte sich nach<br />

nur 63 Minuten mit einem Rückhand-Winner den 6:1, 6:2-Erfolg und den Einzel-Titel<br />

der »Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften«, für den er<br />

300 Punkte für die Jugend-Weltrangliste erhielt. »Ich habe richtig solide durchgespielt.<br />

Nur am Anfang des Matches war ich etwas zu passiv. Ansonsten bin<br />

ich super zufrieden mit meiner Leistung«, freute sich Dedura-Palomera nach<br />

dem Finale. Im Viertelfinale hatte er sich in drei Sätzen gegen den Nürnberger<br />

Justin Engel durchgesetzt.<br />

TOPFAVORITIN CROSSLEY SETZT SICH BEI DEN JUNIORINNEN DURCH<br />

Den Auftakt auf dem Center Court bestritten die Japanerin Mayu Crossley<br />

(ITF-Juniors Nr. 36) und die Brasilianerin Victoria Luiza Barros (ITF-Juniors<br />

Nr. 79) im Finale der Juniorinnen. Crossley, die in Bamberg ihren 18. Geburtstag<br />

feierte, zeigte in den entscheidenden Phasen, warum sie bereits auf Platz fünf<br />

in der Jugend-Weltrangliste stand und sich den Titel beim traditionsreichen<br />

Orange-Bowl-Turnier in ihrer Wahlheimat Florida sichern konnte. Am Ende<br />

eines hochklassigen und spannenden Matches stand ein 6:4, 7:5-Erfolg für die<br />

Japanerin auf der Anzeigetafel.<br />

EINZEL-FINALS<br />

Junioren: Diego Dedura-Palomero (TVBB) – Oskari Paldanius (FIN) 6:1, 6:2<br />

Juniorinnen: Mayu Crossley (JPN) – Victoria Luiza Barros (BRA) 6:4, 7:5<br />

DOPPEL-FINALS<br />

Junioren: Diego Dedura-Palomero (Berlin)/Niels McDonald (Schwerin) –<br />

Duje Markovina (CRO)/Oskari Paldanius (FIN) 6:1, 7:5<br />

Juniorinnen: Sonja Zhenikhova (TVBB)/Mariella Thamm (BAD) –<br />

Yoana Konstantinova (BUL)/Marie Slamenikova (CZE) 7:6 (7), 6:4<br />

Diego Dedura-Palomero (links) und Mayu Crossley<br />

Beim ITF-Jugend-Weltranglistenturner der<br />

Kategorie J300 sichern sich der Berliner<br />

Diego Dedura-Palomero und die Japanerin<br />

Mayu Crossley die Titel im Einzel.<br />

DTB-DOPPEL HOLEN BEIDE TITEL<br />

Nach ihrem Einzel-Erfolg im Vorjahr konnte Sonja<br />

Zhenikhova ihre Trophäensammlung in Bamberg erweitern.<br />

An der Seite von Mariella Thamm aus Baden<br />

sicherte sich die Berlinerin im Finale gegen die bulgarisch/tschechische<br />

Paarung Yoana Konstantinova/Marie<br />

Slamenikova den Doppel-Titel der Juniorinnen mit<br />

7:6 (8), 6:4. Das Kunststück mit beiden Bamberg-Trophäen<br />

gelang Diego Dedura-Palomero sogar in diesem<br />

Turnier, nachdem er am Samstag im Doppelfinale der<br />

Junioren zusammen mit Niels McDonald das kroatisch/<br />

finnische Doppel Duje Markovina/Oskari Paldanius mit<br />

6:1, 7:5 bezwingen konnte.<br />

STADT UND BTV ZIEHEN POSITIVES FAZIT<br />

BEI DER SIEGEREHRUNG<br />

Bei der Siegerehrung bedankte sich Oberbürgermeister<br />

Andreas Starke für das Vertrauen des Deutschen Tennis<br />

Bunds bzw. des Bayerischen Tennis-Verbands, ein<br />

Turnier in dieser Größenordnung in Bamberg austragen<br />

zu dürfen. Sein Nachfolger als Vorsitzender des TC<br />

Bamberg, Axel Tschache, lobte sein Team für die Unterstützung<br />

während der Veranstaltung. Unisono würden<br />

sie sich über eine Neuauflage des Turniers im nächsten<br />

Jahr an gleicher Stelle freuen. Turnierdirektor Christoph<br />

Poehlmann zeigte sich überwältigt von der Kulisse von<br />

etwa 300 Zuschauern, die bei Jugendturnieren eher<br />

selten anzutreffen ist. Er bedankte sich bei den Mitgliedern<br />

seines Orga-Teams für deren engagierte Mitarbeit<br />

und hofft ebenso auf eine neue Ausgabe des Turniers<br />

im Hainpark. DK<br />

Informationen und<br />

Turnierergebnisse<br />

20 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

Fotos: BTV


BAYERISCHE JUGENDMEISTERSCHAFTEN <strong>2024</strong> ]<br />

Für das Großturnier der<br />

Bayerischen Jugendmeisterschaften<br />

standen auf den<br />

Anlagen der Tennisfreunde<br />

Dachau und des ASV Dachau<br />

insgesamt 29 Plätze zur Verfügung.<br />

Die Jugendmeisterinnen<br />

und Jugendmeister wurden<br />

in den Altersklassen U11, U12,<br />

U14, U16 und U18 ermittelt.<br />

Wegen Regens musste am<br />

Final-Wochenende auf die<br />

Tennishalle der TF Dachau<br />

ausgewichen werden, die<br />

Sieger der Jüngsten wurden in<br />

der TennisBase Oberhaching<br />

ausgespielt.<br />

LINKS: Dritter bayerischer Meistertitel<br />

für Livia Sistermann. RECHTS: Die U14-<br />

Finalisten Samuel Gampenrieder (links)<br />

und Sieger Jannek Ettinger.<br />

ZEHN STARKE TITELTRÄGER<br />

Fotos: BTV<br />

Den Titel in der männlichen U18 sicherte sich der an<br />

Nummer zwei gesetzte Aiden Spoolder (TC Rot-Weiß<br />

Freising) im Endspiel gegen den ein Jahr älteren Timo<br />

Novak (TC Neustadt) mit 6:1, 6:4. Besonders im zweiten<br />

Satz der Hallen-Begegnung boten sich die beiden<br />

einen starken Schlagabtausch. »Es ist der absolute Wahnsinn, dass<br />

ich Bayerischer Meister bin, ich habe dafür keine Worte«, sagte<br />

Spoolder. In der weiblichen U18 hatte sich zuvor bei bestem<br />

Sommerwetter die ungesetzte Livia Sistermann (TC Grün-Weiß<br />

Gräfelfing) mit 6:3, 6:3 gegen Jeanne-Ardenne Taffo Simo (GW<br />

Luitpoldpark München) den Sieg geholt. Für die erst 15-Jährige,<br />

die dreimal in der Woche an der TennisBase in Oberhaching trainiert,<br />

ist es nach zwei Titeln in der Halle (U14 und U16) schon der<br />

dritte bayerische Meistertitel.<br />

In der U16-Klasse gab es bei den Junioren einen glatten Zweisatz-<br />

Sieg (6:1, 6:0) für die Nummer eins des Feldes Jaron Held (TC<br />

Schießgraben Augsburg) über die Nummer zwei Marian Geyer (TB<br />

Erlangen). Bei den U16-Juniorinnen ging auf dem Hallenplatz<br />

nebenan der Sieg an Lara Kralus (Münchner Sportclub), nachdem<br />

ihre Gegnerin Aleksandrina Getterich (TSV Altenfurt) Mitte des<br />

ersten Satzes aufgab.<br />

In der U14-Klasse wurde etwas überraschend der an Nummer<br />

sechs gesetzte Jannek Ettinger (TC Neunkirchen Brand) Bayerischer<br />

Jugendmeister. Der 14-Jährige entschied das Finale gegen<br />

die Nummer eins Samuel Gampenrieder (TC Großhesselohe) klar<br />

mit 6:1 und 6:1 für sich. »Es ist mein erster größerer Titel«, erklärte<br />

Ettinger, der von einer Karriere als Tennisprofi träumt. Bei den U14-<br />

Juniorinnen standen sich die beiden Topgesetzten im Endspiel<br />

gegenüber: Lisa Nothdurft (GW Luitpoldpark München) gewann<br />

mit 6:3, 6:3 gegen Carla Pollmüller (TC Raschke Taufkirchen).<br />

Die Bayerischen Jugendmeister der U11 und U12 wurden wegen<br />

Dauerregens zum Abschluss in der TennisBase Oberhaching ermittelt.<br />

Die neuen Titelträger in der U12 heißen Jost Neermann (TC<br />

Großhesselohe) und Luise-Noelly Taffo Simo (GW Luitpoldpark<br />

München). In der U11 setzten sich in den Endrunden Ferdinand<br />

Garhammer (TC Grün-Weiß Gräfelfing) und Paula Knobloch (TC<br />

Weiss-Blau Landshut) durch.<br />

»Die Bayerischen Jugendmeisterschaften bieten dem Nachwuchs<br />

eine attraktive Bühne, um sich mit den Besten aus Bayern in ihrer<br />

Altersklasse zu messen und ihr Können zu präsentieren«, sagt<br />

BTV-Vizepräsident Talentförderung und Leistungssport Dr. Peter<br />

Aurnhammer. »Wir haben vier Tage lang gutes Tennis der bayerischen<br />

Talente gesehen. Für viele Spielerinnen und Spieler war es<br />

der Saisonhöhepunkt.« PL<br />

BJM <strong>2024</strong><br />

Ergebnisse<br />

BJM <strong>2024</strong><br />

Bilder<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

21


[ SCHÖNBUSCH OPEN<br />

DEUTSCHER TITELTRAUM<br />

IN ASCHAFFENBURG FRÜH BEENDET<br />

Die neue internationale bayerische Meisterin der Damen steht fest: Madison Sieg aus<br />

den USA setzte sich im Finale der 15. Schönbusch Open in Aschaffenburg in einem<br />

spannenden Endspiel gegen die Slowenin Nika Radišić durch.<br />

Eine Woche lang wurde beim TC am Schönbusch Mitte Juli<br />

hochklassiges Damen-Tennis geboten. Die Hoffnung auf<br />

einen deutschen Titel bei den 15. Schönbusch Open, einem<br />

mit 25.000 US-Dollar dotierten Turnier der ITF-World Tour,<br />

hatte sich bereits nach dem Viertelfinale zerschlagen. Trotz dreier<br />

Spielerinnen unter den letzten Acht ging das Turnier mit den Halbfinals<br />

ohne deutsche Beteiligung weiter.<br />

Madison Sieg hatte in ihrem Halbfinale die Nummer eins der Setzliste,<br />

Hanne Vandewinkel aus Belgien, in drei hart umkämpften Sätzen<br />

geschlagen. Die zweite Finalistin, die Slowenin Nika Radišić, gab<br />

der Griechin Martha Matoula in der Vorschlussrunde mit 6:4, 6:1 das<br />

Nachsehen. Die Zuschauer sahen ein Endspiel, das von langen und<br />

präzisen Grundlinien-Schlägen geprägt war. Radišić hatte zunächst<br />

mehr vom Match, zwang ihre Gegnerin zu vielen Fehlern und führte<br />

bereits mit 3:1. Doch die Amerikanerin holte Spiel um Spiel auf und<br />

führte mit 5:3, was zum 6:4 im ersten Durchgang reichte.<br />

Nika Radisic<br />

Im zweiten Satz zeigte sich ein umgekehrtes Bild: Sieg lag mit 3:1<br />

und 4:2 in Front, doch die Slowenin konterte zum 4:4. Und sie<br />

wehrte schließlich drei Matchbälle des US-Girls ab. Beim dritten kam<br />

es zu einer kuriosen Szene, denn Sieg verlor beim Return ihren<br />

Schläger und ehe sie den wieder aufnehmen konnte, hieß es Einstand.<br />

Die 21-Jährige erholte sich jedoch schnell von ihrem kurzen<br />

Schreck und schnappte sich unter den Augen des Regionalvorsitzenden<br />

Nord des Bayerischen Tennis-Verbandes (BTV), Walter<br />

Haun, mit 6:4 und 6:4 den Sieg bei den Schönbusch Open <strong>2024</strong>.<br />

Sie bedankte sich anschließend bei allen, die bei diesem Turnier mithalfen<br />

und »für die große Unterstützung, die sie hier erhalten« habe.<br />

»Es hat viel Spaß gemacht«, so die Amerikanerin weiter.<br />

DÄMPFER IM VIERTELFINALE<br />

Aus deutscher Sicht erhielten die Hoffnungen schon im Viertelfinale<br />

einen Dämpfer. So starteten sowohl Lara Schmidt als auch Emily<br />

Seibold in ihre Partien vielversprechend. Schmidt holte sich den<br />

ersten Satz gegen die Griechin Martha Matoula mit 6:3, musste den<br />

zweiten Satz dann mit 2:6 klar abgeben und konnte den Verlust des<br />

dritten Satzes trotz starkem Kampf mit 5:7 am Ende nicht verhindern.<br />

Seibold ging nach einem 6:4 mit 1:0 Sätzen gegen die spätere<br />

Turniergewinnerin Sieg in Führung und lag im Tiebreak des zweiten<br />

Satzes 6:4 vorne, konnte aber beide Matchbälle nicht verwandeln<br />

und musste sich schließlich in drei Sätzen geschlagen geben. Carolina<br />

Kuhl konnte im Viertelfinale leider nicht an ihre Erfolge aus den<br />

Vortagen anknüpfen und unterlag Radišić mit 2:6 und 1:6.<br />

Im Doppelfinale hatten die an eins gesetzten Niederländerinnen<br />

Gimbrere/Visscher im Match-Tiebreak die besseren Schläge parat<br />

und die besseren Nerven, so dass sie sich am Ende in einem sehenswerten<br />

Spiel mit 6:1, 1:6 und 10:3 gegen die Ungesetzten Andreea<br />

Prisacariu/Julie Struplova den Sieg holten.<br />

Auch bei den parallellaufenden Schönbusch-Rollstuhl-Open gaben<br />

die insgesamt acht Teilnehmer, sechs Herren und zwei Damen, alles.<br />

Am Ende setzte sich der mehrfache Deutsche Meister Peter Seidl<br />

von der DJK-TC Büchlberg durch. SL<br />

Madison Sieg<br />

Fotos: Privat (1), USC (1)<br />

Angelique Kerber<br />

22 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


<strong>TENNIS</strong><br />

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[ MATCHBALL<br />

EIN WICHTIGER SCHRITT<br />

Ab Januar 2025<br />

erhebt der DTB<br />

eine nationale<br />

Wettkampfgebühr<br />

in Höhe von jährlich<br />

20 Euro für<br />

Erwachsen und<br />

10 Euro für<br />

Jugendliche.<br />

Was lange währt, wird endlich gut. Mit<br />

einer derart positiven Einstellung sollte<br />

man die Entscheidung bei der Außerordentlichen<br />

Mitgliederversammlung<br />

des DTB am 6. und 7. Juli in Hamburg für die künftige<br />

wirtschaftliche Grundlage des deutschen Tennissports<br />

übernehmen. In Anwesenheit des Vorstandes und des<br />

Präsidiums stimmten die führenden Vertreter<br />

der 17 Landesverbände mit großer Mehrheit<br />

für die Einführung einer nationalen Wettkampfgebühr.<br />

Sie beträgt ab dem 1.1.2025<br />

für Turnierspielerinnen und -spieler im Erwachsenenbereich<br />

20 Euro pro Jahr und<br />

für Jugendliche 10 Euro. Betroffen sind<br />

davon alle Spieler, die aktiv am Leistungsklassen-<br />

und Ranglistensystem des DTB teilnehmen<br />

möchten. Mit dem Erwerb der Wettkampfberechtigung<br />

erhalten die Aktiven die Teilnahmeberechtigung<br />

an Ranglisten- und LK-Turnieren sowie<br />

den vollen Zugriff auf die digitale Abbildung der Spielerprofile<br />

inklusive aller Details zur LK-Berechnung. Reine<br />

Mannschaftsspieler können die Wettkampfberechtigung<br />

und das damit im Zusammenhang stehende digitale<br />

Leistungsbild auf freiwilliger Basis erwerben.<br />

Auf diesem Weg sollen im ersten Schritt ca. 1,5 Millionen<br />

Euro eingenommen werden. »Wenn wir aktiv<br />

gestalten und auch in Zukunft konkurrenzfähig sein<br />

wollen, brauchen wir neben der klassischen Beitragsfinanzierung<br />

weitere derartige Finanzierungsoptionen.<br />

Nur so schaffen wir Raum, um uns für die Zukunft<br />

sportlich erfolgreicher, nachhaltiger, digitaler und damit<br />

moderner aufzustellen. Dieser Beschluss ist die Grundlage,<br />

um den Tennissport in Deutschland, gemeinsam<br />

mit unserer großen und starken Tennisgemeinschaft, in<br />

eine moderne Zukunft zu führen«, so DTB-Vorstand<br />

Peter Mayer, der damit das Meinungsbild von Vorstand,<br />

Präsidium und Landesverbänden zusammenfasst. Die<br />

Schaffung einer zukunftsfähigen, gesunden wirtschaftlichen<br />

Basis steht seit langem auf der Agenda des DTB<br />

und ist nach der Strukturreform ein weiterer<br />

wichtiger Baustein auf dem Weg der Professionalisierung<br />

der Verbandsstrukturen, der<br />

seit Jahren konsequent eingeschlagen<br />

wird. Grundsätzlich weist der aktuelle<br />

Beschluss den rechten Weg zur damit<br />

vorwiegend angestrebten Förderung von<br />

Spitzensport und Nachwuchs. Dazu zählt<br />

der Ausbau der Turnierlandschaft, damit<br />

Deutschland langfristig erfolgreich im Weltklassebereich<br />

mitspielen kann. Gleichzeitig sollen<br />

Unterstützung und Beratung von Vereinen und Trainern<br />

verstärkt werden.<br />

Doch die Mittelverwendung geht auch in andere Bereiche,<br />

die für eine gesunde Basis des Tennis unerlässlich<br />

sind. Das verabschiedete Finanzierungsmodell konzentriert<br />

sich auf die Zielgruppe derjenigen, die sich für ihre<br />

Leistungsklasse und ihre Rangliste wirklich interessieren<br />

und dadurch die Servicedienstleistungen des Deutschen<br />

Tennis Bundes in diesem Bereich in hohem Maße<br />

in Anspruch nehmen. Zu einem großen Teil sind dies die<br />

aktiven Turnierspieler. Es ist ein erster, dennoch bahnbrechender<br />

Schritt in die richtige Richtung, um Tennis-<br />

Deutschland für die Zukunft auszurichten.<br />

EIN KOMMENTAR VON LUDWIG REMBOLD<br />

Der DTB-Vorstand mit<br />

Veronika Rücker (li.) und<br />

Peter Mayer hatte im<br />

Vorfeld für eine postive<br />

Abstimmung die<br />

Daumen gedrückt.<br />

Foto: Witters for DTB<br />

24 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong>


EIN TITEL<br />

FÜRS LEBEN<br />

Wie Olympische<br />

Spiele funktionieren<br />

Foto: IMAGO/USA TODAY Network<br />

Seit Wochen hängen die fünf Olympischen Ringe am Eiffelturm.<br />

Am 26. Juli wurde das Olympische Feuer in Paris<br />

entzündet. Auf den Sandplätzen im Stade Roland Garros<br />

ging es vom 27. Juli bis 4. August um den Olympischen<br />

Tenniswettbewerb. Aus ihrer Zeit als Vorstandsvorsitzende des<br />

DOSB weiß Veronika Rücker den Wert von Olympischen Spielen –<br />

aus eigenem Erleben – einzuschätzen: »Wer Alexander Zverev<br />

nach seinem Triumph in Tokio 2021 in die Augen geschaut und<br />

verfolgt hat, mit welchem Stolz er noch lange Zeit das Deutschland-Trikot<br />

getragen hat, kann ungefähr erahnen, welche Bedeutung<br />

die Olympischen Spiele für die Aktiven haben.« Tatsächlich ist<br />

die Goldmedaille seither das Gütesiegel des inzwischen 27-Jährigen,<br />

und entsprechend groß auch sein Ehrgeiz, dies in Paris zu<br />

bestätigen.<br />

Für Veronika Rücker in ihrer jetzigen Position als DTB-Vorstand ist<br />

es besonders bedeutsam, zu den Olympischen Sommerspielen ein<br />

großes und starkes deutsches Team mit vier Damen und sechs<br />

Herren entsenden zu können. Die Einzelwettbewerbe werden in<br />

64er-Feldern gespielt. Jeweils 56 Plätze davon werden anhand der<br />

Weltrangliste vergeben. Doch jedes Land darf nur maximal vier<br />

Spieler im Einzel stellen. Bekannterweise haben Nationen wie Italien<br />

oder die USA deutlich mehr als vier Spieler unter den Top 56.<br />

Gemäß der ITF-Regularien, der Basis für die Qualifikation, sollen<br />

die jeweils besten vier antreten. Beim aktuellen »Race to Paris<br />

<strong>2024</strong>« der deutschen Herren waren erst einmal nur der »Titelverteidiger«<br />

von Tokio 2021, Alexander Zverev (derzeit ATP 4), und<br />

Jan-Lennard Struff (ATP 35) sowie Dominik Koepfer, der sich auf<br />

Weltranglistenplatz 65 vorgekämpft hatte und durch die vorab genannte<br />

Regelung, dass pro Nation »nur« vier Spieler antreten dürfen,<br />

direkt qualifiziert. Ob der 30-Jährige antreten kann, hängt<br />

vom Verlauf seiner Bänderverletzung ab. Nachnominiert wurde der<br />

Nürnberger Maximilian Marterer. Um das 64er-Feld aufzufüllen,<br />

hat der internationale Tennisverband (ITF) Sonderregelungen eingeführt:<br />

So geht der sogenannte »Universalitätsplatz« an Aktive,<br />

deren Nation über eine normale Qualifikation überhaupt nicht<br />

vertreten wäre. Weitere fünf ITF-Startplätze gehen an Siegerinnen<br />

und Sieger von Wettbewerben auf dem panamerikanischen Kontinent,<br />

in Asien und in Afrika. Auch für frühere Größen des Spitzensports<br />

im Einzel sind zwei Plätze reserviert. Rafael Nadal sucht die<br />

Chance, seinen Olympiasieg von 2008 in Peking in Roland Garros<br />

zu wiederholen. Als 14-maliger Grand-Slam-Sieger auf dem Sand<br />

von Paris wäre die Goldmedaille für den 37-Jährigen die absolute<br />

Krönung einer unglaublichen Laufbahn. Ähnlich hochmotiviert tritt<br />

Novak Djokovic an.<br />

Glücklicher Olympiasieger 2021 in Tokio – Alexander Zverev<br />

Für das 32er-Feld im Doppel qualifizieren sich die Top Ten dieser<br />

Weltrangliste direkt und dürfen sich einen Partner aussuchen, der<br />

allerdings unter den ersten 300 der Weltrangliste platziert sein<br />

muss. Aus DTB-Sicht sind unsere beiden Doppel-Cracks, Kevin<br />

Krawietz und Tim Pütz (jeweils ATP 17), eine sichere Bank. Die ehemaligen<br />

French-Open-Sieger haben natürlich auf ihrem Lieblings-<br />

Court die ganz großen Hoffnungen. Zusätzlich wird das Doppel<br />

Jan-Lennard Struff und Dominik Koepfer für Deutschland an den<br />

Start gehen.<br />

Bei den Damen wird der DTB durch Angelique Kerber, Tatjana<br />

Maria (WTA 56), Tamara Korpatsch (WTA 74) und Laura Siegemund<br />

(WTA 75) vertreten. Angie Kerber, als ehemalige Nummer eins<br />

der Weltrangliste, tritt bei dem Comeback nach der Geburt ihrer<br />

Tochter mit Protected Ranking (WTA 31) an. »Die Vorfreude auf die<br />

Teilnahme an meinen dritten Olympischen Spielen ist riesig«,<br />

meint die 36-Jährige. »Ich habe beste Erinnerungen an Olympia,<br />

insbesondere an die Spiele in Rio, als ich 2016 die Silbermedaille<br />

für Deutschland gewinnen konnte. Noch einmal vor Ort den<br />

›Olympic Spirit‹ fühlen zu dürfen, noch einmal das Beste aus mir<br />

für meine Heimat herauszuholen, ist für mich eine große Herausforderung<br />

und Motivation«, so Kerber.<br />

Zusammen mit Doppelspezialistin Laura Siegemund wird Kerber<br />

auch im Doppel auf Medaillenjagd gehen. Als zweites Doppel<br />

schickt der DTB Tatjana Maria und Tamara Korpatsch für Deutschland<br />

ins Rennen.<br />

Die endgültige Konstellation im Mixed-Wettbewerb entspricht<br />

ganz den Vorstellungen der beiden Aktiven. So entsendet der DTB<br />

Laura Siegemund zusammen mit Alexander Zverev ins Feld der<br />

16 Teams. LR<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

25


[ WIMBLEDON<br />

Hendrik Jebens (l.) und der Augsburger<br />

Constantin Frantzen erreichten das<br />

Viertelfinale im Herren-Doppel.<br />

26 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


IM DOPPEL TOP<br />

Den Generationswechsel im Welttennis bestätigte Carlos Alcaraz kürzlich in Wimbledon.<br />

Der 21-Jährige wiederholte seinen Vorjahreserfolg gegen Novak Djokovic mit einem klaren,<br />

nur in Satz Drei leicht gefährdeten 6:2, 6:2, 7:6-Triumph. In seinem Alter bereits vier Grand<br />

Slams gewonnen zu haben, bewunderte der 37-jährige Serbe, der Rekordsammler mit 24 Grand-<br />

Slam-Siegen. Bei den Damen holte sich die Tschechin Barbora Krejcikova mit großer Nervenstärke<br />

den Titel im Einzel. In einem hart umkämpften Finale bezwang die 28-jährige French-<br />

Open-Siegerin von 2021 die gleichaltrige Italienerin Jasmine Paolini mit 6:2, 2:6, 6:4.<br />

Alexander Zverevs langer Weg zu einem Grand-<br />

Slam-Triumph ist weiterhin voller Stolpersteine.<br />

Der Auftritt des 27-Jährigen in Wimbledon nahm<br />

am Ende beinahe dramatische Züge an. Der heilige Rasen<br />

war ihm bisher immer zuwider – die Folge in den vergangenen<br />

Jahren: frühes Ausscheiden. Diesmal ging er die<br />

Aufgabe mit großem Optimismus an, aufgrund seiner herausragenden<br />

Leistungen der vergangenen Wochen. Die<br />

bestätigte er in den ersten Runden mit ungefährdeten Siegen.<br />

Bei seinem Auftritt in Runde drei auf dem Center Court<br />

gegen den Lokalmatador Cameron Norrie verneigte sich<br />

sogar das prominente Publikum vor seinem perfekten Spiel.<br />

Dann der »Ausrutscher«. Solche waren auf dem von zahlreichen<br />

Regengüssen besonders glitschigen Rasen keine<br />

Seltenheit. Doch während Alcaraz und Djokovic, um nur<br />

zwei Beispiele zu nennen, dabei von Folgen verschont blieben,<br />

sprach Zverev, nach dem im Tiebreak des dritten Satzes<br />

gewonnenen Spiels gegen Norrie, von Problemen mit<br />

dem Knie. Gegen Taylor Fritz war davon in den ersten beiden<br />

Sätzen nichts zu merken. Danach drehte der 26-jährige<br />

Amerikaner (ATP 12) den Spieß um und bejubelte nach<br />

knapp vier Stunden sein 4:6, 6:7, 6:4, 7:6 und 6:3. Für Zverev<br />

war das Ausscheiden demoralisierend und, wie er danach<br />

meinte, vorwiegend den Problemen mit dem angeschlagenen<br />

Knie geschuldet.<br />

Von seinen DTB-Kollegen im Hauptfeld schied Yannick<br />

Hanfmann in Runde eins in vier Sätzen gegen Jannik Sinner<br />

aus, Maximilian Marterer gegen Roberto Bautista Agut,<br />

Daniel Altmaier in Runde zwei gegen Denis Shapovalov.<br />

Überzeugend der Auftritt von Jan-Lennard Struff in Runde<br />

eins gegen den starken Ungarn Fábián Marozsán (ATP 43)<br />

und danach gegen die chinesische Nummer eins, Zhizhen<br />

Zhang (ATP 38). Gegen Daniil Medvedev (ATP 5), den<br />

späteren Halbfinalisten, verlor er nach hartem Kampf in<br />

vier Sätzen.<br />

Starke Doppel<br />

mit bayerischer Beteiligung<br />

Training in der TennisBase Oberhaching dieses Jahr mit<br />

dem Ziel einer Olympia-Medaille durchzieht, war mit Tim<br />

Pütz bereits im Vorjahr auf dem »goldenen Rasen« einem<br />

Triumph sehr nahe. Sie verloren im Halbfinale gegen Marcel<br />

Granollers/Horacio Zeballos. Genau auf diese Beiden, den<br />

Spanier und den Argentinier, an Nummer eins gesetzt, trafen<br />

sie im Viertelfinale und zogen auch diesmal trotz harter<br />

Gegenwehr den Kürzeren.<br />

Geradezu sensationell verlief der erste Grand-Slam-Auftritt<br />

von Constantin Frantzen (26 Jahre) und Hendrik Jebens<br />

(28). Die Aufschlagriesen, 1,93 Meter der eine, 1,96 Meter<br />

groß der andere, sind erst seit einem guten Jahr in der<br />

Doppel-Partnerschaft unterwegs und haben in der Zeit eine<br />

schier unglaubliche Siegesserie hingelegt, mit acht Triumphen<br />

auf der Challenger-Tour. Beide haben ihre Karriere auf<br />

Colleges in den USA begonnen. Frantzen, der bis zu seinem<br />

Abschluss 2021 an der Baylor University studierte, verdankt<br />

seinen Aufstieg auch dem BTV, da er lange das BTV-Internat<br />

in der TennisBase Oberhaching besucht hat. Der gebürtige<br />

Düsseldorfer, in Augsburg zu Hause, nimmt jede Gelegenheit<br />

für eine internationale Karriere, zusammen mit seinem<br />

Spezi Hendrik Jebens, einem gebürtigen Stuttgarter,<br />

wahr. So kam der Durchbruch auf dem zumeist recht<br />

feuchten Rasen von Wimbledon bis ins Viertelfinale gerade<br />

recht. Dort war gegen die Nummer neun der Welt, Neal<br />

Skupsi/Michael Venus, Schluss.<br />

Eine ähnlich starke Leistung zeigte wieder einmal Laura<br />

Siegemund mit ihrer tschechischen Kollegin Barbora Krejcikova.<br />

Auch sie verloren im Viertelfinale, und zwar gegen die<br />

Nummer zwei der Welt, Gabriela Dabrowski/Erin Routleffe.<br />

Auch im Einzel war die 36-jährige Siegemund (WTA 72) eine<br />

Runde erfolgreich, ehe sie gegen Jelena Rybakina in drei<br />

Sätzen verlor. Ähnlich lief es bei Jule Niemeier, die nach<br />

ihrem Sieg über Victorija Golubic (31) gegen Elina Switolina<br />

ausschied. Für Angelique Kerber (gegen Putinzewa) und<br />

Tatjana Maria (gegen Boulter) war bereits nach der ersten<br />

Runde Schluss.<br />

Foto: IMAGO/Juergen Hasenkopf<br />

Dagegen sorgten die vier deutschen Konkurrenten im 64er-<br />

Doppel-Feld von Wimbledon für großes Aufsehen. Unsere<br />

Davis-Cup-bewährte Starbesetzung mit dem Coburger<br />

Kevin Krawietz und Tim Pütz, an Nummer acht gesetzt,<br />

schlug sich bravourös drei Runden lang. Kevin Krawietz, der<br />

zweifache Sieger der French Open, der sein konzentriertes<br />

Ganz am Ende des Turniers sorgte Max Schönhaus für eine<br />

kleine Sensation. Zusammen mit seinem Partner, dem US-<br />

Amerikaner Alexander Razeghi, siegte er im Doppelfinale<br />

bei den Junioren gegen die Tschechen Jan Klimas und Jan<br />

Kumstat. Der 16-Jährige steht inzwischen auf Platz 16 der<br />

Weltrangliste der ITF-Junioren. LR<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

27


[ AUS DEN REGIONEN<br />

SÜD<br />

72. SCHLIERSEER <strong>TENNIS</strong>TURNIER<br />

TRAUMWETTER UND TRAUMKULISSE BEIM MONTE MARE MASTERS<br />

SCHLIERSEE. Die 72. Ausgabe des Schlierseer Tennisturniers, das monte<br />

mare masters, wies heuer bei den Damen und Herren die Kategorie A-1 auf<br />

und war jeweils mit 10.000 Euro Preisgeld dotiert. Dementsprechend das<br />

Meldeergebnis: unter den 155 Teilnehmenden waren 15 Damen und 17 Herren<br />

aus den Top 100 der deutschen Rangliste. Turnierdirektor Christian Reicherseder<br />

und Oberschiedsrichter Alexander Dittrich waren sich einig, noch nie ein<br />

qualitativ so hochwertiges Feld gesehen zu haben.<br />

Bei den Herren schied Jochen Bertsch, Sieger von 2023 und als aktuelle Nummer<br />

23 in Deutschland topgesetzt, überraschend schon in seinem ersten Spiel<br />

gegen David Eichenseher vom TC Schießgraben Augsburg aus. Sydney Zick,<br />

aktuelle 94 in Deutschland vom TC Blutenburg München, hatte sich zu spät<br />

zum Turnier gemeldet und kam nur durch eine Wildcard in die Qualifikation.<br />

Souverän und ohne Satzverlust kämpfte sich der 17-Jährige bis ins Finale. Dort<br />

wartete dann Jannik Maute, Nummer drei des Turniers und aktuelle Nummer<br />

38 in Deutschland vom TC Weissenhof Stuttgart. Maute hatte im Halbfinale Kai<br />

Lemstra (GW Luitpoldpark München) bezwungen, der das Turnier bereits 2021<br />

und 2022 gewinnen konnte. Im dritten Satz des Endspiels war Zick sichtlich<br />

geplagt von Krämpfen und wurde durch Turnierarzt Florian Kirchner behandelt.<br />

Doch leider musste Zick beim Stand von 1:3 aufgeben. So holte Jannik Maute<br />

seinen ersten Titel in Schliersee und freute sich über die Siegprämie von 2.600<br />

Euro und ein Wellness-Wochenende im monte mare Hotel Andernach.<br />

Bei den Damen standen sich Sarah Gronert (TSC Hansa Dortmund) und Alexandra<br />

Lutz (CaM Nürnberg) im Finale gegenüber. Lutz, aktuelle Nummer 94<br />

DTB und Nummer 15 der Setzliste, warf auf ihrem Weg ins Endspiel erst<br />

Anja Wildgruber (MTTC Iphitos), Nummer zwei<br />

des Turniers und Nummer 37 DTB, und dann die<br />

beiden Rittberger-Schwestern Sabrina und Annika<br />

aus dem Turnier. Sarah Gronert, aktuelle Nummer<br />

50 DTB, setzte sich nach zweieinhalb Stunden<br />

in einem hart umkämpften Match mit 7:6 und 7:6<br />

durch.<br />

Sarah Gronert<br />

Nach insgesamt 173 gespielten Matches und mehr<br />

als 600 verbrauchten Bällen ging die 72. Auflage<br />

des Schlierseer Turniers zu Ende. »Wir danken<br />

allen Partnern, Unterstützern und Helfern, ohne<br />

euch wäre das Turnier nicht möglich. Es war ein<br />

großartiges Turnier mit einer tollen Atmosphäre.<br />

Wir freuen uns auf das 73. Schlierseer Tennisturnier<br />

im nächsten Jahr!« resümierte Vorstand<br />

Werner Zehrer. Julia Seemüller | WB<br />

Jannik Maute<br />

Christian Reicherseder (Turnierdirektor), Sarah Gronert,<br />

Alexandra Lutz, Achim Stauder (Betriebsleiter monte mare) (v.l.)<br />

INFOS<br />

zum Turnier<br />

Fotos: Jens Pohl<br />

28 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


AUS DEN REGIONEN ]<br />

NORD<br />

NORDBAYERISCHE MEISTERSCHAFTEN<br />

JAKOB WIDANI IN DER U16 NICHT ZU SCHLAGEN<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

an Jakob Widani, der sich<br />

verdient den nordbayerischen<br />

U16-Titel holte.<br />

ALTENFURT. »Am Morgen der Nordbayerischen<br />

Meisterschaften in Nürnberg war ich mir noch<br />

nicht einmal sicher, ob ich überhaupt antreten<br />

sollte, da ich über Nacht eine leichte Erkältung<br />

bekommen hatte und mich daher nicht topfit<br />

gefühlt habe. Nach einem kurzen Telefonat mit<br />

meinem Trainer wurde dann aber gemeinsam<br />

entschieden, dass ich es zumindest versuchen<br />

sollte, da ich auch kein Fieber hatte«, blickt<br />

Jakob Widani, Talent des TSV Altenfurt zurück.<br />

»Mein erstes Match gewann ich dann überraschend<br />

souverän mit 6:1 und 6:1 und der<br />

Glaube an ein gutes Turnier stellte sich langsam<br />

ein. Richtige Schwierigkeiten bekam ich erst im<br />

Halbfinale gegen den an eins gesetzten Jan<br />

Vodea. Meine Fehlerquote war viel zu hoch und<br />

Jan hat sehr gut gespielt und vor allem sehr gut<br />

aufgeschlagen«, erinnert er sich.<br />

Die Folge war, dass er den ersten Satz schon<br />

nach circa 25 Minuten mit 0:6 verloren hatte.<br />

Und auch der zweite Satz wie der erste aufgehört<br />

hatte und der U16-Akteur schnell mit 0:2<br />

zurück lag. Dann ließ aber die Konzentration<br />

seines Gegners etwas nach. Beim Stand von 4:3<br />

gab es eine kurze Regenpause, nach der Widani<br />

nur noch zwei Punkte abgab und mit 6:3 gewann.<br />

Im lange ausgeglichenen Match-Tiebreak war der<br />

Altenfurter der mutigere Spieler und gewann diesen<br />

auch mit 10:7. »Natürlich bin ich dann mit einem sehr<br />

positiven Gefühl ins Finale gegangen und spielte dort<br />

gegen Dorian Utiu, gegen den ich im Winter in der<br />

Halle noch verloren hatte, mein bestes Match des<br />

Turniers«, so Widani, der letztendlich mit 6:3 und 6:4<br />

die Oberhand behielt und seinen U14-Titel aus dem<br />

Vorjahr in der nächsten Altersklasse bestätigte. NG<br />

NORD<br />

REGION NORD<strong>BAYERN</strong><br />

MEDIENKOORDINATOR<br />

stephan.landgraf@btv.de<br />

PRESSEREFERENT | AUTOR<br />

Stephan Landgraf [SL]<br />

Natali Gumbrecht [NG]<br />

Hannes Huttinger [HaHu]<br />

SÜD<br />

REGION SÜD<strong>BAYERN</strong><br />

Fotos: Natali Gumbrecht (1), Privat (1)<br />

NORD<br />

EIN GROSSARTIGER TAG FÜR DEN TC BIRKENHAIN<br />

ALBSTADTS HERREN 30 – IM <strong>TENNIS</strong><br />

GANZ VORNE UND NEUE VORBILDER<br />

ALBSTADT/ALZENAU. Die Herren-30-Mannschaft des TC Birkenhain Albstadt<br />

hat es geschafft: Mit einem weiteren überzeugenden Sieg in der Landesliga 1<br />

sicherten sich die Spieler in Grün-Weiß Mitte Juli den Aufstieg in die Bayernliga.<br />

Nach der Einzel-Spielrunde lag man beim TC Reundorf bereits 5:1 vorne<br />

und gewann schlussendlich mit 7:2. Mannschaftsführer Tobias Weiretter zeigte<br />

sich überglücklich: »Dieser Aufstieg ist das Ergebnis mannschaftlicher Geschlossenheit.<br />

In der Bayernliga erwartet uns eine neue Herausforderung, für<br />

die wir bereit sein werden.« Der Mannschaftssponsor, die Pflanzen- und Blumengalerie<br />

Blum, sprach ebenfalls Glückwünsche aus und kündigte bereits die<br />

MEDIENKOORDINATOR<br />

wolfgang.burkhardt@btv.de<br />

PRESSEREFERENT | AUTOR<br />

Wolfgang Burkhardt [WB]<br />

Horst Huber [HH]<br />

Helmi Krug [HK]<br />

Unterstützung für die nächste Saison an. Auch der Vereinsvorstand<br />

ließ es sich nicht nehmen, den Spielern<br />

zu gratulieren. »Das ist ein großartiger Tag für den TCB<br />

Albstadt«, erklärte der 2. Vorsitzende Jochen Pelzer.<br />

»Der Aufstieg unserer H30-Mannschaft in die Bayernliga<br />

ist eine großartige Leistung. Wir sind stolz auf jeden<br />

einzelnen Spieler dieser außergewöhnlichen Mannschaft<br />

und freuen uns auf spannende wie hochklassige<br />

Spiele in der kommenden Saison. Für unsere gut 60<br />

Kinder und Jugendliche im Club sind die Jungs jetzt<br />

schon Vorbilder.« In der Geschichte des TCB spielt nun<br />

erstmals eine Mannschaft in der dritthöchsten Klasse<br />

Deutschlands. SL<br />

Die erfolgreichen Herren 30 (v. l.): Alexander Wenzel,<br />

Antonin Adamcik, Johannes Lipsius, Tobias Grimm,<br />

Marc Frühwacht, Robin Frühwacht, Marco Hornung,<br />

Nico Dittus, Tobias Weiretter und Sebastian Blum.<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

29


[ AUS DEN REGIONEN<br />

NORD<br />

EIN NORDOBERPFÄLZER CLUB MACHT ES VOR<br />

GELEBTE INKLUSION BEIM SV MITTERTEICH<br />

MITTERTEICH. Vor drei Jahren gründete Doris Scharnagl-Lindinger<br />

unter dem Dach der Tennis-Abteilung des SV Mitterteich eine<br />

»Rollstuhl- und Fußgängergruppe Tennis« (RuF-Tennis) und baute<br />

sie mit einigen Mitstreitern auf. Seitdem hat sich auch baulich einiges<br />

vor Ort getan. »Die Voraussetzungen für inklusives Tennis<br />

sind hier optimal, die Vorstandschaft hat meine Ideen mit Rat und<br />

Tat unterstützt«, sagt Scharnagl-Lindinger.<br />

Der Bayerische Tennis-Verband ernannte Mitterteich in der Folge<br />

2022 zum Inklusionsstützpunkt Tennis, damals noch der einzige in<br />

der Oberpfalz. Scharnagl-Lindinger: »Der Bezirk Oberpfalz hat uns<br />

dann bald mit seinem Inklusionspreis ausgezeichnet. Inzwischen<br />

sind wir rund 15 Personen, die sich regelmäßig treffen, um miteinander<br />

Bälle zu schlagen.«<br />

Über den Landkreis hinaus bekannt geworden sei das Engagement<br />

bereits durch mehrere Fernsehbeiträge, unter anderem seitens der<br />

»Aktion Mensch«. Im vergangenen Jahr traten Teams bei Special-<br />

Olympics-Turnieren in Gilching und Hilpoltstein an, zwei Doppel-<br />

Paare fuhren Ende Mai zu einem Unified-Turnier nach Erlangen.<br />

Sie erläutert: »Unified-Doppel ist Inklusion pur: Auf jeder Seite des<br />

Netzes spielt ein Spieler mit Beeinträchtigungen und einer ohne.«<br />

Bei den wöchentlichen Treffen steht der Spaß an der Bewegung im<br />

Mittelpunkt, einige aus der Gruppe treffen sich gern mit Gleichgesinnten<br />

bayernweit. Man stehe auch in Kontakt mit zwei anderen<br />

Tennis-Inklusionsstützpunkten.<br />

Zwei Tafeln »Bayern barrierefrei« der Bayerischen Staatsregierung<br />

verdeutlichen das Ganze nun auch optisch an der Tennisanlage.<br />

Christina Ponader, die Leiterin des Netzwerks Inklusion im Landkreis<br />

Tirschenreuth, hatte die Anlage begutachtet und für das Inklusions-Siegel<br />

vorgeschlagen, wie es heißt. »Es dürfte der erste<br />

Verein mit Tennisanlage in der Region sein, der sich der Inklusion<br />

im Sport verschrieben hat. Ein Dankeschön den Verantwortlichen,<br />

die sich um die Barrierefreiheit gekümmert haben,« so Ponader.<br />

»Die Zugänge zu den Plätzen und zum Clubhaus wie auch zur<br />

Tennishalle mit allen Innenräumen wurden in den letzten drei<br />

Jahren barrierefrei umgestaltet.«<br />

Im Landkreis wurden so bislang rund ein Dutzend Gebäude und<br />

Einrichtungen mit dem Signet ausgezeichnet. Im Fall des Tennisclubs<br />

Mitterteich geht es um ein inklusives Freizeitangebot mit<br />

regelmäßigen Trainingszeiten. »Natürlich freuen wir uns, dass unsere<br />

Arbeit diese Anerkennung erfährt«, erklärt Martin Werner. Er<br />

bildet mit Hans-Peter Kern die Vorstandsspitze der Tennis-Abteilung.<br />

Ponader weiterhin hoffnungsvoll: »Vielleicht machen die<br />

Tennisfreunde auch anderen Sportarten Mut, sich bei der Inklusion<br />

zu engagieren.«<br />

Apropos Mut: Den bewies Scharnagl-Lindinger bei den offenen<br />

bayerischen Meisterschaften Anfang Mai. Dort war es ihr erstes<br />

Rollstuhl-Turnier und vom Ergebnis war sie selbst überrascht: Gleich<br />

mit zwei Pokalen kehrte sie zurück. Ausgerichtet hatte die Meisterschaften<br />

der TC Büchlberg nahe Passau. Das Turnier gehört zu<br />

den Internationalen Wheelchair-Turnieren des Welt-Tennis-Verbands.<br />

16 Spieler aus dem gesamten Bundesgebiet nahmen daran<br />

teil. Bei den Herren entschied der Lokalmatador Peter Seidl das Finale<br />

gegen Carsten Strack aus Wetzlar für sich, im Doppel dominierte<br />

er zusammen mit Thomas Grimm aus Berlin-Zehlendorf.<br />

Für Scharnagl-Lindinger zahlte sich das regelmäßige Training in<br />

der Mitterteicher Rollstuhl- und Fußgängergruppe sowie das Einzeltraining<br />

mit Thomas Hildebrand aus. Im Damen-Einzel setzte<br />

sie sich in einem spannenden Finale<br />

gegen Peggy Blanke vom TC Schönebeck<br />

(nahe Magdeburg) durch. Nach<br />

»Unified-Doppel<br />

ist Inklusion pur. «<br />

zwei ausgeglichenen Sätzen (6:4, 3:6)<br />

behielt die Mitterteicherin die Nerven<br />

und im Tie-Break mit 10:3 auch die<br />

Oberhand. SL<br />

Oben: Gratulation: Doris Scharnagl-<br />

Lindinger (l.) holte bei den offenen<br />

bayerischen Meisterschaften in Büchlberg<br />

bei Passau gleich zwei Titel. Rechts: Immer<br />

wieder interessieren sich Medien für die<br />

»RuF«-Gruppe in der Tennis-Abteilung des<br />

SV Mitterteich. Hier im Bild Leiterin Doris<br />

Scharnagl-Lindinger (l.) bei einem Interview<br />

mit dem Regionalsender Oberpfalz TV.<br />

Fotos: Friedrich Wölfl/SV Mitterteich<br />

30 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


AUS DEN REGIONEN ]<br />

SÜD<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

125 JAHRE TC ROT-WEISS LANDSHUT<br />

DREI BÄLLE FÜR DEN NEUANFANG<br />

LANDSHUT. 125 Jahre Tennissport in Landshut, davon 42 Jahre unter der Präsidentschaft von Helmut<br />

Scholler. Grund genug auf der wunderschönen Anlage des TC Rot-Weiß Landshut und in einem Festzelt<br />

mit zahlreichen Ehrengästen gebührend zu feiern. Helmut Scholler ließ in seiner Festrede über 125<br />

Jahre Clubhistorie auch die Zeitgeschichte lebendig werden, die den Verein immer wieder nachhaltig<br />

beeinflusste. So hat etwa die Bombardierung des Landshuter Bahnhofs durch die Alliierten im April<br />

1945 auch die in der Nähe gelegene Vereinsanlage völlig zerstört. Erst 1947 wurde der Verein durch die<br />

amerikanische Militärregierung wieder zugelassen. Er hatte nur noch 22<br />

Mitglieder. Um den Spielbetrieb wieder aufnehmen zu können, mussten<br />

Schutt und Bombentrichter beseitigt werden. Die finanzielle Lage des Vereins<br />

war mehr als schwierig. So wurde der Bayerische Tennis-Verband um<br />

die Übergabe von drei Tennisbällen gebeten, was anscheinend auch geschah,<br />

denn der Wiederaufbau gelang und mit elf Plätzen und 700 Mitgliedern<br />

war der Club 1977 der größte Niederbayerns. Durch die Errichtung<br />

einer neuen Anlage im Bayerwaldpark mit einer festen Dreifeldhalle<br />

und der Gründung der Tennisschule Arlt gelang dann 1992 endgültig der<br />

sportliche Aufstieg, der die Herrenmannschaft bis in die 2. Bundesliga<br />

führte. Scholler beleuchtete auch die Änderungen, die sich im Laufe der<br />

Zeit im Tennisgeschehen ergeben hatten. Große Auswirkungen sah er hier<br />

in der Medialisierung der Gesellschaft, wodurch das Betätigungsfeld<br />

besonders der Jugend völlig verändert wurde. Hier gelte es, die Kinder aus<br />

einer virtuellen Parallelwelt wieder zum aktiven Spiel, zur körperlichen<br />

Bewegung zu bringen. Die Qualität der Jugendarbeit und neue Trendsportarten<br />

wie Padel-Tennis oder Pickleball würden hier eine große Rolle<br />

spielen. Nach dem Begrüßungszeremoniell zeigten in Schaukämpfen<br />

ehemalige Bundesligaspieler wie Daniel Brands, der im Verein aufgewachsen<br />

war, dass sie seither nichts verlernt haben. Beim anschließenden traditionellen<br />

Sommerfest wurde dann noch ausgiebig gefeiert. WB<br />

1 Daniel Brands | 2 Auch die Vertreter des ehemaligen Tennisbezirks<br />

Niederbayern feierten mit: Ehrenvorsitzender Georg<br />

Kammerer und Karl Dinzinger, Vorsitzender der Region Süd im<br />

BTV | 3 Die Glückwünsche des Bayerischen Tennis-Verbands<br />

überbrachte Vizepräsidentin Sabine Mayer, die Helmut Scholler<br />

die Ehrenurkunde überreichte | 4 Herz und Motor des Clubs:<br />

Steffi und Christian Arlt mit Helmut Scholler<br />

Grade noch in Wimbledon,<br />

heute auf der Tennisanlage<br />

im Bayerwaldpark. Für<br />

Marcel Meinert war das<br />

rot-weiße Jubiläum eine<br />

Zwischenstation auf dem<br />

Weg vom heiligen Rasen<br />

Wimbledons zu den Olympischen<br />

Spielen in Paris,<br />

was ihm umso leichter fiel,<br />

als er sein Domizil in den<br />

Landshuter Schwaigen<br />

hat und dem Verein schon<br />

lange freundschaftlich verbunden<br />

ist. Der TV-Kommentator<br />

und sky-Reporter<br />

führte in launiger und sympathischer<br />

Weise durch das<br />

Festprogramm.<br />

SÜD<br />

SEHR ÜBERSICHTLICHE TEILNEHMERFELDER<br />

<strong>TENNIS</strong>BASE SCHIESSL & SIEBER CUP IN STRAUBING<br />

Fotos: Jachens (2), Privat (5)<br />

STRAUBING. Beim Tennisbase Schießl & Sieber Cup<br />

powered by HEAD, einem DTB-Ranglistenturnier der<br />

Kategorie 4 beim TC Rot-Weiß Straubing, erlaubten die<br />

recht schwachen Meldezahlen laut Oberschiedsrichter<br />

Sven Jachens einen eher gemütlichen Ablauf. Von den<br />

weiblichen Konkurrenzen konnte nur die Altersklasse<br />

U14 mit elf Juniorinnen ausgetragen werden und das<br />

Nachwuchsturnier fiel ganz aus. Die Herkunft der Jugendlichen<br />

war allerdings breit gestreut, so waren neben<br />

den niederbayerischen Vereinen auf den Zulassungslisten<br />

auch Clubs aus München, Regensburg,<br />

Burghausen, Franken und der Oberpfalz verzeichnet.<br />

Vier Jungs reisten sogar aus Dresden an. In der Altersklasse<br />

U16 gewann David Svoboda (DJK-TC Passau-<br />

Grubweg) gegen Bastian Schwinghammer (ESV München)<br />

und bei den Mädchen der U14 siegte Luise Rauscher<br />

(TC Rot-Blau Regensburg) gegen Andrea Adzic<br />

(SV Wacker Burghausen). WB<br />

Links – U16m: David Svoboda und<br />

Bastian Schwinghammer.<br />

Unten – U14w: Luise Rauscher und<br />

Andrea Adzic.<br />

ERGEBNISSE<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

31


[ AUS DEN REGIONEN<br />

NORD<br />

MELDESCHLUSS: 9. SEPTEMBER<br />

WER HOLT DEN<br />

LANDKREIS-TITEL?<br />

INFOS<br />

mybigpoint<br />

AMBERG-SULZBACH. Der Landkreis Amberg-<br />

Sulzbach veranstaltet wieder die Landkreismeisterschaft<br />

im Tennis. Ausrichter ist der TC Kümmersbruck,<br />

wie die Sportförderung des Landratsamtes<br />

meldet. Zusätzlich zum Landkreismeister-Titel<br />

können sich bei dem Leistungsklassenturnier vom<br />

12. bis 15. September die Spieler wichtige Punkte<br />

für die persönliche Wertung erkämpfen. Die<br />

Meisterschaft wird anders als in den Vorjahre, an<br />

zwei Wochenenden stattfinden. Einzel- und Doppelwettkämpfe<br />

werden an einem Wochenende<br />

von Donnerstag bis Sonntag durchgeführt. Die<br />

Siegerehrung findet im Anschluss an die Endspiele<br />

am Sonntag, 15. September, statt. Teilnahmeberechtigt<br />

sind die Mitglieder der Landkreissportvereine,<br />

die Landkreisbürger und die Mitglieder der<br />

Sportvereine der Stadt Amberg. Meldungen per E-<br />

Mail an 1.vorsitzender@tc-kuemmersbruck oder<br />

auch schriftlich an TC Kümmersbruck, Thomas<br />

Kick, Am Butzenweg 37, 92245 Kümmersbruck.<br />

Meldeschluss ist Montag, 9. September, um 20 Uhr<br />

(Posteingang). Nenngebühren:<br />

Einzel 15<br />

Euro, Doppel (pro<br />

Spieler) 10 Euro, Kinder<br />

und Jugend 10<br />

Euro. SL<br />

NORD<br />

DIE GROSSE ÜBERRASCHUNG BLEIBT AUS<br />

TOM SICKENBERGER SCHEIDET<br />

IN WIMBLEDON FRÜH AUS<br />

HÖSBACH. Der Hösbacher Tom Sickenberger hat Anfang Juli beim Rasenturnier<br />

von Wimbledon eine Überraschung verpasst. In der ersten Hauptrunde<br />

der Junioren-Konkurrenz unterlag der 17-Jährige dem US-Amerikaner<br />

Cooper Woestendick, der in der U18-Weltrangliste aktuell auf Position<br />

18 notiert ist, mit 3:6, 2:6. Sickenberger wird seitdem auf dem 79. Platz<br />

geführt. In der Qualifikation der prestigeträchtigen Veranstaltung im All<br />

England Lawn Tennis and Croquet Club hatte er sich gegen zwei höher<br />

eingestufte Spieler durchgesetzt. Für Sickenberger, der anders als Woestendick<br />

auch im kommenden Jahr noch bei den Junioren antreten darf,<br />

war es nach den Australian Open im Januar der zweite Start bei einem<br />

Grand-Slam-Turnier. In Melbourne war er nach überstandener Qualifikation<br />

ebenfalls in Runde eins ausgeschieden. SL<br />

NORD<br />

SPECIAL OLYMPICS <strong>BAYERN</strong> BEIM TB ERLANGEN ZU GAST<br />

22 TEAMS AUS DEUTSCHLAND, LIECHTENSTEIN UND ÖSTERREICH DABEI<br />

ERLANGEN. Am letzten Mai-Wochenende ist die Anlage des TB Erlangen<br />

erstmals Austragungsort der Special Olympics im Tennis<br />

gewesen. Die Special Olympics sind die größte Sportbewegung für<br />

Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. 44 Turnierteilnehmer<br />

aus Bayern, Baden-Württemberg, dem Saarland, aus<br />

Rheinland-Pfalz und sogar aus Liechtenstein und Österreich waren<br />

zum TB gereist, um in 22 Teams gegeneinander anzutreten.<br />

Das Turnier war ein voller Erfolg. Dies haben sowohl die Teilnehmenden<br />

als auch die Organisatoren in vielen Einzelgesprächen<br />

versichert. Der Eifer, mit dem die Spieler bei der Sache waren und<br />

die Dankbarkeit aller Gäste haben alle tief beeindruckt. Das Mitwirken<br />

der vielen freiwilligen Helfer aus der Tennisabteilung trug maßgeblich<br />

zu diesem Ergebnis bei. Der TB hat sich bei dieser Veranstaltung<br />

als würdiger Gastgeber präsentiert. »Auch für uns Helfer<br />

war es das erste Mal, und es gab viele Fragen und Sorgen«, blickt<br />

Organisatorin Ute Blank zurück. All das war jedoch völlig unbegründet.<br />

»Wir wurden als Helfer sensationell gut abgeholt und eingewiesen.<br />

Nachhaltig beeindruckt waren wir über die Qualität der<br />

Spiele.«<br />

Es wurde in sogenannten »Unified Doubles« gespielt, d.h. eine<br />

Doppelpaarung besteht immer aus je einem Athleten mit und ohne<br />

Handicap. »Besonders beeindruckt hat uns, wie positiv motivierend<br />

die jeweiligen Partner mit ihren Athleten umgegangen sind,<br />

genau wissend, was sie einerseits fordern können und wo andererseits<br />

Unterstützung erforderlich ist. Diese Balance zu finden, ist<br />

überragend gelungen«, resümiert Blank. NG<br />

Willkommen in Mittelfranken: Die Special Olympics Bayern gastierten<br />

beim TB Erlangen, bei dem die Tennis-Matches ausgetragen wurden.<br />

Fotos: BTV (1), Natali Gumbrecht (1)<br />

32 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


INTERVIEW ]<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

33


[ AUS DEN REGIONEN<br />

NORD<br />

NORDBAYERISCHE JUGENDMEISTERSCHAFTEN DER U8, U9 UND U10<br />

PREMIERE DER TITELKÄMPFE BEIM TB ERLANGEN<br />

ERLANGEN. Bei sonnigen Temperaturen hat Mitte Mai die nordbayerische<br />

Jugend um die Meistertitel gekämpft. Dieses Jahr fand<br />

das Event erstmals auf der Anlage des TB Erlangen statt.<br />

Theo Auerochs vom TC Dietenhofen kann sich bei den U10-Jungen<br />

als nordbayerischer Meister feiern lassen. Das junge Talent<br />

spielte sich souverän ins Finale und besiegte dort seinen Kontrahenten<br />

Elias Vavouras vom CaM Nürnberg mit 4:2 und 5:3. Sehr<br />

enge Partien gab es in der Konkurrenz der U10-Mädchen zu sehen.<br />

Hier setzte sich in einem spannenden Endspiel Luisa Schmuck<br />

vom 1. Regensburger Tennis-Klub mit 4:2, 2:4 und 11:9 gegen Verena<br />

Velkova vom TSC Neuendettelsau durch. In der U9-Konkurrenz<br />

der Jungen holte sich der topgesetzte Favorit Lenn Bessler<br />

vom TC Weiß-Rot Coburg den Meistertitel und gab dabei im ganzen<br />

Turnier nur drei Spiele ab. Im Finale besiegte er den an Position<br />

zwei gesetzten Vinzenz Gürtler vom TSV Kareth-Lappersorf mit 4:1<br />

und 4:0. Franziska Weber vom ASV Neumarkt wurde bei den U9-<br />

Mädchen Meisterin. Im Finale bezwang sie ihre Kontrahentin Emily<br />

Peipp vom TSV Altenfurt mit 4:2 und 4:1. Thore Höhn vom TC<br />

Weiß-Rot Coburg zeigte eine Glanzleistung und gewann souverän<br />

bei der U8-Konkurrenz. Im Endspiel besiegte er Ferdinand Wiegelmann<br />

(TVA 1860 Aschaffenburg), ohne ein Spiel abzugeben. Zu einem<br />

spannenden Finale kam es bei den U8-Mädchen. Hier ging<br />

am Ende Lena Franke (Coburger Turnerschaft) mit einem 2:4, 4:2,<br />

10:4-Sieg gegen Mia-Sophie Malinov vom TSV Wendelstein als Siegerin<br />

vom Platz. Ein großer Dank galt Turnierleiterin Manuela<br />

Bluhm und ihrem Team für die Organisation. NG<br />

NORD<br />

Alexandra Lutz (CaM Nürnberg)<br />

zeigt eine überragende<br />

Leistung auf dem Platz.<br />

2. MARIENBERG OPEN BEIM CAM NÜRNBERG<br />

ALEXANDRA LUTZ UND VALENTIN<br />

BASEL HOLEN SICH DEN SIEG<br />

Die Siegerehrung nahm Abteilungsleiter Michael Kemnitz vor, um<br />

den Finalisten und Halbfinalisten die Pokale zu überreichen.<br />

SÜD<br />

MIT 84 JAHREN VERSTORBEN<br />

FRANZ XAVER TROIBER<br />

HOFKIRCHEN. Franz Xaver Troiber, Tennis-<br />

Urgestein aus Hofkirchen in Niederbayern,<br />

verstarb im Alter von 84 Jahren nach<br />

kurzer schwerer Krankheit. Sein Name<br />

wird vor allem verbunden bleiben mit<br />

dem Internationalen Herrenturnier des<br />

TC Hofkirchen, das heuer zum 37. Mal<br />

ausgetragen wurde und das als »Troiber<br />

Cup« den Namen seines Hauptsponsors<br />

trägt. »Xav« Troiber war ein »Tennisnarr«<br />

im besten Wortsinn. Seine Tenniskarriere<br />

begann 1980 und führte ihn bis in die<br />

Regionalliga der Herren 60. Als Unternehmer<br />

baute Troiber einen Lebensmittelgroßhandel<br />

auf, der mit 95 Lkws<br />

6.500 Kunden von der Hotelgastronomie<br />

bis zur Binnenkreuzfahrt beliefert.<br />

Xaver Troiber mit<br />

Cedrik-Marcel Stebe<br />

beim Troiber Cup<br />

2019.<br />

NÜRNBERG. Zum zweiten Mal hat auf der<br />

Anlage beim Club am Marienberg (CaM)<br />

ein Damen- und Herrenturnier der Kategorie<br />

A4 stattgefunden. Im Juni waren die<br />

Hauptfelder topbesetzt und Spieler kamen<br />

aus ganz Deutschland angereist, um wertvolle<br />

Ranglistenpunkte zu sammeln.<br />

Die Damen-Konkurrenz gewann Lokalmatadorin<br />

Alexandra Lutz und zeigte dabei<br />

eine sehr starke Performance. Sie startete<br />

mit einem souveränen 6:2, 6:1 gegen Angelina<br />

Flachs vom TC Schondorf. Mit dem<br />

gleichen Ergebnis katapultierte sie auch<br />

die an Position drei gesetzte Sofia Markova<br />

(SportVgg Mögeldorf) aus dem Turnier.<br />

Auch Lola Giza vom Sportpark Dresden,<br />

die aktuell ebenso wie Markova in den Top<br />

100 in Deutschland platziert ist, konnte die<br />

stark aufspielende Nürnbergerin nicht<br />

stoppen. Lutz überzeugte nach wie vor mit<br />

ihren präzisen Grundschlägen und spielte<br />

sich souverän ins Halbfinale. Dort traf sie<br />

auf Karina Hofbauer vom GW Luitpoldpark<br />

München, gegen die sie vor ein paar Wochen<br />

bei den Bayerischen Meisterschaften eine Niederlage kassiert<br />

hatte. Lutz bekam somit die Möglichkeit auf eine Revanche, die sie<br />

mit dem 6:3 und 6:3 nutzte. Im Finale kam es zu einem Wiedersehen<br />

mit der topgesetzten Anja Wildgruber vom MTTC Iphitos<br />

München. Auch dieses Mal setzte sich die Nürnbergerin gegen ihre<br />

starke Kontrahentin durch. Auch in der Herren-Konkurrenz gab es<br />

hochklassige Matches zu sehen. Der topgesetzte Yvo Panak (Nr. 44<br />

DRL) vom MBB SG Manching musste sich nach einem zweistündigen<br />

Match, welches aufgrund des Wetters in die Halle verschoben<br />

wurde, im Viertelfinale gegen Moritz Hoffmann vom Tennis-Club<br />

Weinheim mit 6:7, 6:7 geschlagen geben. Ins Finale spielten sich<br />

überraschend zwei »Außenseiter«: Karol Filar vom TB Erlangen, der<br />

an Position 17 ins Rennen ging und bis dahin keinen Satz abgab,<br />

und Valentin Basel vom TC BW Vaihingen-Rohr, der über die<br />

Qualifikation ins Hauptfeld kam. Nach einer grandiosen Partie, die<br />

über drei Stunden dauerte, ging Basel mit 7:5, 6:7 und 6:2 und dem<br />

Siegerscheck vom Platz. NG<br />

Fotos: Wolfgang Burkhardt (1), Natalie Gumbrecht (2)<br />

34 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


AUS DEN REGIONEN ]<br />

NORD<br />

SÜD<br />

<strong>BAYERN</strong>LIGEN DER DAMEN UND HERREN<br />

ÜBERALL SPANNUNG BIS ZUM LETZTEN SPIELTAG<br />

In der Bayernliga Süd der Damen dominierten die »zweiten Garnituren«<br />

der großen Münchner Clubs. Meister wurde die zweite Mannschaft<br />

von Luitpoldpark mit einem 6:3 Derby-Sieg bei Team 2 der Iphitos-<br />

Damen am Nachholspieltag. Des einen Freud, des anderen Leid –<br />

Iphitos steigt ohne Sieg als Schlusslicht ab. Punktgleich mit Luitpoldpark,<br />

aber mit dem deutlich schlechteren Matchpunkt-Verhältnis,<br />

erreichte der Münchner Sportclub, den zweiten Platz in der Tabelle.<br />

Dritter wurden die Damen des TC RW Gersthofen.<br />

Nicht ganz so überzeugen konnten die Münchner Herren in der Bayernliga<br />

Süd, denn weder Blutenburg noch Großhesselohe 2 spielten im<br />

Titelkampf eine Rolle. Die Meisterschaft ging an den TC Rot-Weiß<br />

Gersthofen, der am letzten Spieltag den bis dato noch ungeschlagenen<br />

TC Rot-Weiß Passau zu Hause knapp mit 5:4 schlagen und sich dank<br />

der besseren Matchpunkte noch an die Tabellenspitze setzen konnte.<br />

Auf Rang drei landete der TC Hengersberg.<br />

In der Bayernliga Nord begann die Saison für die Damen des DRC<br />

Ingolstadt mit einer 4:5-Heimniederlage gegen TC Herzogenaurach.<br />

Doch danach waren die Ingolstädterinnen nicht mehr zu stoppen,<br />

errangen fünf Siege in Folge und damit die Meisterschaft mit 10:2<br />

Punkten. Die zweite Damenmannschaft des TSV Altenfurt belegt in der<br />

Abschlusstabelle Rang zwei, gefolgt von Herzogenaurach.<br />

In der Bayernliga Nord der Herren gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen<br />

zwischen dem TC RB Regensburg und MBB SG Manching. Das direkte<br />

Duell ging mit 6:3 an die mit sechs tschechischen Spielern auflaufenden<br />

Manchinger, den Titel holte sich am Ende aber doch Regensburg<br />

wegen der besseren Matchpunkte. ATV Frankonia Nürnberg, der Manching<br />

die einzige Niederlage zufügte, wurde Dritter. HH | AF<br />

Oben: Karina Hofbauer war für<br />

Luitpoldpark mit 6:0 Einzel- und<br />

5:1 Doppelsiegen die beste Punktesammlerin<br />

in der Bayernliga Süd.<br />

Fotos: Horst Huber (1), Privat (1)<br />

Links: Die Herren des TC RB<br />

Regensburg gewannen die Meisterschaft<br />

in der Bayernliga Nord.<br />

»Damit haben wir unser Saisonziel<br />

erreicht – den Wiederaufstieg in die<br />

Regionalliga«, so Mannschaftsführer<br />

Marcel Strickroth. Auf dem Bild<br />

hinten v.l.: Frederic Schloßmann,<br />

Bernhard Wieand, Alexandre Aubriot<br />

und Dominique Graf. Vorne v.l.:<br />

Christopher Patzanovsky, Marcel<br />

Strickroth und Alexander Fellinger.<br />

Es fehlen Luca Hesselmann und<br />

Matyas Füle.<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

35


[ AUS DEN REGIONEN<br />

NORD<br />

BILANZ-INTERVIEW NACH DEN ITF GERMAN OPEN<br />

DER PERFEKTE WOHLFÜHLORT<br />

BAMBERG. Axel Tschache, Vorsitzender des TC Bamberg, spricht über das Besondere<br />

der ITF German Juniors. Die Zukunft des prestigeträchtigen Turniers ist jedoch ungewiss.<br />

Herr Tschache, die ITF German Juniors sind nun schon seit<br />

einigen Wochen vorbei. Wie fällt Ihr persönliches Fazit aus?<br />

Man selbst geht mit sich ja immer am kritischsten um (lacht). Wir<br />

machen uns jedes Jahr viele Gedanken, wie wir die Veranstaltung<br />

weiter voranbringen und was wir noch verbessern können. Ich<br />

weiß, dass das Turnier unter Spielern und Trainern sehr positiv<br />

wahrgenommen wird. Hier erhalten wir sehr viel positives Feedback.<br />

Diego Dedura-Palomero, der das Turnier in diesem Jahr<br />

gewonnen hat, hat das Turnier ja auch in seiner Siegerrede in<br />

höchsten Tönen gelobt.<br />

Wie viel Arbeit steckt hinter diesem Turnier?<br />

Wir sind seit drei Jahren ein eingespieltes Team, daher hält sich der<br />

Aufwand tatsächlich in Grenzen. Die Infrastruktur vor Ort ist bereits<br />

gegeben, so dass wir nichts großartig umräumen oder herrichten<br />

müssen. Natürlich sind Turnierplanen aufzuhängen, Kameras für<br />

die Live-Übertragung sind zu installieren, ein Fahrservice ist einzurichten<br />

und auch für genügend<br />

personelle Unterstützung ist zu<br />

sorgen. Wir machen das aber gerne<br />

und sind sehr, sehr stolz, dass wir<br />

dieses Event auf der Anlage des TC<br />

Bamberg austragen dürfen.<br />

Was ist denn das Besondere an<br />

dieser Veranstaltung?<br />

Zunächst einmal gibt es in dieser<br />

J300-Turnierkategorie europaweit<br />

im Sommer nur zehn bis 15 Turniere.<br />

Das allein bietet für die Tennis-<br />

Talente einen wahnsinnigen Anreiz,<br />

nach Bamberg zu kommen. Dann<br />

wird unsere Anlage sehr geschätzt.<br />

Wir haben hier 15 Courts, die in<br />

einer wunderschönen und großen<br />

Parkanlage liegen. Der Weg zum<br />

Hotel ist kurz, es fährt alle 15<br />

Minuten ein zuverlässiger Shuttle-<br />

Service – und das Wetter ist auch<br />

immer gut. Hier haben die Spielerinnen<br />

und Spieler also ein perfektes<br />

Umfeld, um sich wohlzufühlen.<br />

Blicken wir voraus: Wie sehen Ihre<br />

Pläne für die nächsten Jahre aus?<br />

Noch steht leider nicht fest, ob die<br />

ITF German Juniors 2025 wieder in<br />

Bamberg stattfinden werden.<br />

Woran liegt das?<br />

Das ist eine finanzielle Frage. Wir<br />

müssen 20.000 bis 30.000 Euro<br />

akquirieren, um die Austragung<br />

beim TCB sicherzustellen. Der BTV<br />

würde das Turnier gerne bei uns<br />

halten, wir wären auch mächtig<br />

NORD<br />

stolz, es im nächsten<br />

Jahr wieder austragen<br />

zu dürfen. Nur muss<br />

eben auch die finanzielle<br />

Ausstattung passen.<br />

Hier sind wir bereits<br />

mit Wirtschaftsvertretern<br />

und auch<br />

der Stadt Bamberg in<br />

Axel Tschache, Vorsitzender des<br />

TC Bamberg, gibt einen Ein- und<br />

Ausblick über die ITF German Juniors.<br />

Gesprächen. Letztlich hoffen wir auch auf ein positives Signal seitens<br />

des DTB, der das Turnier ja auch mitveranstaltet. Insgesamt<br />

wäre es mehr als schade, wenn wir das Turnier verlieren würden.<br />

Wir haben hier ein Event entwickelt, mit dem sich nicht nur die<br />

Bambergerinnen und Bamberger identifizieren, es ist auch eine<br />

Veranstaltung, die international einen hervorragenden Ruf genießt.<br />

Selbst aus Australien reisen Spielerinnen und Spieler an, um bei<br />

den ITF German Juniors aufzuschlagen. HaHu<br />

EIN WAHRLICHER GRUND ZUM FEIERN<br />

SG HERRIEDEN: 50 JAHRE <strong>TENNIS</strong>SPORT<br />

HERRIEDEN. Seit genau einem halben Jahrhundert wird auf der Herrieder Altmühlinsel mit<br />

viel Leidenschaft Tennis gespielt. Die Gründung der Abteilung vor 50 Jahren war nun<br />

wahrlich ein Grund zum Feiern für die Sparte der Sportgemeinschaft (SG) TSV/DJK. Im Mai<br />

wurde daher zu einem Jubiläumsturnier für befreundete Vereine geladen, das für die<br />

Gastgeber ebenfalls ein »Happy End« und Grund zur Freude bot. Nach vielen packenden<br />

Herren-Doppeln und Mixed-Matches sicherten sich die Gastgeber den Turniersieg vor<br />

dem TuS Feuchtwangen II, 1. FC Sachsen, TuS Feuchtwangen I, MTC Wassertrüdingen und<br />

TTC Bruckberg. Bei der Siegerehrung gab es auch viel Lob für die Herriedener Tennisabteilung,<br />

die 1974 mit vier Sandplätzen gegründet und 1992 um ein Tennisheim und einen<br />

Kinder-Hartplatz mit Ballwand erweitert wurde. Zu den zehn Mannschaften im Wettkampfbetrieb<br />

zählen auch die Herren in der Nordliga 1 und die Herren 70 in der Bayernliga mit<br />

Aufstiegsambitionen zur Regionalliga. Schwerpunkt sind auch die Kinder und Jugendlichen,<br />

für die ein fachkundiges Training angeboten wird. Das Fest klang mit gemütlichem<br />

Beisammensein, kulinarischen Spezialitäten und Livemusik in geselliger Runde aus. NG<br />

Die Mannschaftsführer<br />

des Jubiläumsturniers<br />

(v. l.): Felix<br />

Rothgang vom TTC<br />

Bruckberg, Julian Heinz<br />

(MTC Wassertrüdingen),<br />

Peter Hochreuther<br />

(1. FC Sachsen), Marco<br />

Rossi vom Sieger und<br />

Gastgeber SG TSV/<br />

DJK Herrieden,<br />

Peter Krommer<br />

(TuS Feuchtwangen II)<br />

und Florian Krommer<br />

(TuS Feuchtwangen I).<br />

Fotos: Natalie Gumbrecht (1), Hannes Huttinger (1)<br />

36 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


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[ AUS DEN REGIONEN<br />

SÜD<br />

ASV DACHAU<br />

1. DTB-RANGLISTENTURNIER<br />

EIN ÜBERWÄLTIGENDER ERFOLG<br />

DACHAU. 56 Spieler, davon 18 mit DTB-Ranking, nahmen am Premierenturnier<br />

der Tennisabteilung des ASV Dachau teil. Im Finale standen<br />

zwei Spieler aus Württemberg, der Sieg ging an Luma Lemieux-<br />

Monette, der gegen Ivan Nedelko gewann.<br />

Geradezu überwältigt wurde das Turnierteam des ASV Dachau um<br />

Turnierleiter Thomas Gerstner vom Meldeergebnis für das erste DTB-<br />

Ranglistenturnier für Herren, das mit 2.000 Euro Preisgeld dotiert war.<br />

Luma Lemieux-Monette vom SV Böblingen erreichte das Finale ohne<br />

Satzverlust. Im Halbfinale führte der 21-jährige Kanadier 6:1, 4:1, als<br />

der an zwei gesetzte Daniel Sarritzu (TSV Haar) aufgeben musste. Das<br />

Endspiel gegen den 17 Jahre älteren Russen Ivan Nedelko vom TC<br />

Metzingen geriet zu einem wahren Tenniskrimi. Nedelko war als Nummer<br />

47 der DTB-Rangliste topgesetzt und gewann den ersten Satz 6:3.<br />

Lemieux-Monette schlug im zweiten Durchgang mit 6:1 zurück und<br />

setzte sich im Match-Tiebreak schließlich mit 10:8 durch.<br />

Laut Gerstner soll das erste Ranglistenturnier der Tennisabteilung nicht<br />

das letzte gewesen sein »sofern unsere Sponsoren mitspielen.« WB<br />

Links: Ein seltener Schnappschuss gelang Thomas Jäger, als<br />

der Schläger von Ivan Nedelko aus Gummi zu sein schien.<br />

Er benutzte eine Sony A7 Mark 3 mit einem Sony 70-200 mm<br />

Objektiv und einer Belichtungszeit von 1/1000 Sekunde und<br />

versichert glaubhaft, das Foto nicht bearbeitet zu haben.<br />

Links unten: Numa Lemieux-Monette. Unten: Bester Laune<br />

waren Turnierleiter Thomas Gerstner, Ivan Nedelko, Sarah<br />

Pfisterer vom Turnierteam und Numa Lemieux-Monette (v.l.)<br />

»Soll nicht das letzte Ranglistenturnier<br />

gewesen sein. «<br />

Astrid Gerstner<br />

Fotos: Jäger (3)<br />

38 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


AUS DEN REGIONEN ]<br />

NORD<br />

TSV DETAG WERNBERG FEIERT SEIN »65-JÄHRIGES« MIT TOLLEN EVENTS<br />

SELBST DER BAYERISCHE FINANZMINISTER SCHLÄGT AUF!<br />

WERNBERG. Die Tennis-Abteilung des TSV DETAG Wernberg hat<br />

Ende Juni ihr 65-jähriges Bestehen gefeiert. Die Vorstandschaft<br />

um ihren Vorsitzenden Martin Fischer hat sich dafür etwas Besonderes<br />

einfallen lassen: Gemeinsam mit den Loewschen Einrichtungen<br />

und dem Hauptverein feierte sie ein Inklusionssportfest, bei<br />

dem körperlich und geistig gehandicapte Menschen an 20 Stationen<br />

verschiedene sportliche Aufgaben erledigten. Darunter konnte<br />

auch ein Probetraining auf dem Tennisplatz absolviert werden, was<br />

auch der Ehrengast, der Bayerische Finanzminister Albert Füracker,<br />

nutzte.<br />

Zu dem bunten Nachmittag lud die Abteilungsleitung den mehrfachen<br />

Deutschen Meister im Rollstuhltennis, Peter Seidl, sowie<br />

eine Abordnung des SC Mitterteich unter der Leitung von Doris<br />

Scharnagel ein. Scharnagel berichtete, dass in Mitterteich Inklusionssport<br />

bereits seit vier Jahren betrieben werde, und dass jeden<br />

Donnerstag ein Training stattfinde, wo beeinträchtigte und nicht<br />

beeinträchtigte Menschen gemeinsam auf dem Platz stehen und<br />

miteinander spielen würden.<br />

Fischer begrüßte schließlich den Schirmherrn der 65-Jahr-Feier,<br />

den Staatsminister für Finanzen und Heimat, Albert Füracker. In<br />

seiner Rede sprach dieser über die Wichtigkeit des Ehrenamtes<br />

und wie wichtig Inklusionssport sei. »Hier haben wir das beste Beispiel<br />

– ein Sommerfest, das vorlebt, wie Inklusion geht«, betonte<br />

er. Füracker weiter: »Ich weiß, dass Investitionen in den Sport,<br />

insbesondere in die Nachwuchsarbeit, immer gut gewählt sind«.<br />

Zudem richtete er schmunzelnd den Appell an die Verantwortlichen,<br />

trotz des Rentenalters der Tennisabteilung nicht in den<br />

Ruhestand zu gehen. Im Anschluss setzte sich der CSU-Politiker in<br />

einen der Sportrollstühle, welche dem TSV Detag durch Peter<br />

Seidl zur Verfügung gestellt worden war, und probierte das Tennisspielen<br />

im Rollstuhl aus.<br />

Weitere Ehrengäste der Feier waren u.a. der ehemalige Vorsitzende<br />

des Tennisbezirkes Oberpfalz und späterer Vorstand des GB 3 beim<br />

BTV, Johannes Deppisch, Bürgermeister Konrad Kiener und der<br />

Vorstand des Hauptvereines, Manuel Jungwirth. »Wir möchten uns<br />

auf diesem Wege noch bei allen Helferinnen und Helfern bedanken,<br />

die an diesem Tag zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen<br />

haben«, so Fischer. Er stellte dabei in Aussicht, dass die Zusammenarbeit<br />

mit den Loewschen Einrichtungen ausgebaut und<br />

somit die Inklusion in Wernberg vorangetrieben wird. SL<br />

OBEN<br />

Fachsimpelei im Rolli:<br />

Staatsminister Albert<br />

Füracker (l.) und der<br />

Deutsche Meister<br />

Peter Seidl (r.).<br />

MITTE<br />

Ungewohntes Terrain für<br />

den bayerischen Finanzminister<br />

Albert Füracker, der<br />

bei seinen ersten Rollstuhlversuchen<br />

von Doris Scharnagel<br />

(l.) und Peter Seidl (r.)<br />

unterstützt wurde.<br />

UNTEN<br />

Der ehemalige Oberpfälzer<br />

Bezirksvorsitzende Johannes<br />

Deppisch (h.l.) überbrachte<br />

dem TSV DETAG<br />

Wernberg zum 65-jährigen<br />

Jubiläum die Grüße<br />

des Bayerischen Tennis-<br />

Verbandes.<br />

NORD<br />

VETERAN DES TC HOF TRUMPFT IN KROATIEN AUF<br />

KARL KONOFKSY FEIERT EM-TITEL<br />

Fotos: Stephan Landgraf (3), Privat (1)<br />

Karl Konofsky (l.) mit seinem<br />

Doppelpartner Wayne Pascoe.<br />

HOF. Die Senioren-Europameisterschaften <strong>2024</strong> haben Anfang Juni im malerischen Küstenort<br />

Veli Losinj in Kroatien stattgefunden. Es sollte ein Ort sein, an den sich Konofsky gern zurückerinnern<br />

wird. Bei den Herren 65 siegte der Hofer an der Seite des Australiers Wayne Pascoe in<br />

der Herren-65-Konkurrenz. Konofsky und Pascoe, bei der Veranstaltung an Position 1 gesetzt,<br />

hatten hohe Erwartungen und wurden ihrer Favoritenrolle letztlich auch gerecht. Nach einem<br />

kampflosen Sieg im Halbfinale schlugen die Topgesetzten das ungarische Duo Karoly Kovacs<br />

und Kalman Marton im Endspiel souverän mit 6:3, 6:3. Nach dem verwandelten Matchball war<br />

die Freude bei Konofsky/Pascoe riesengroß, allerdings hatte der Hofer gar nicht so wahnsinnig<br />

lange Zeit, sich feiern zu lassen. Kurz nach der EM setzte sich die TCH-Ikone schon wieder in<br />

den Flieger, um bei einem Weltranglistenturnier in Kanada an den Start zu gehen. HaHu<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

39


[ AUS DEN REGIONEN<br />

NORD<br />

BTV-KIDS-CUP DES SV SCHWANDORF-ETTMANNSDORF<br />

23 TALENTE AUS 13 VEREINEN AM START<br />

SÜD<br />

BUNDESLIGA SÜD DER HERREN 30<br />

<strong>TENNIS</strong>FREUNDE DACHAU GEWINNEN LOKALDERBY<br />

Die Einzelsiege von Tommy Haas (Foto links) gegen<br />

Marek Semjan und von Matthias Bachinger<br />

(Foto rechts) gegen Philipp Regnat reichten dem<br />

TC Großhesselohe nicht zum Erfolg gegen die<br />

Tennisfreunde Dachau in der Bundesliga Süd der<br />

Herren 30. Maximilian Wimmer und Sven Weyen<br />

verloren ihre Einzel denkbar knapp jeweils im<br />

Match-Tiebreak mit 8:10 gegen Christian Lichtenegger<br />

bzw. 10:12 gegen Benjamin Ringlstetter.<br />

Maximilian Kuhn gegen Martin Wetzel und Tobias<br />

Dankl gegen Dominik Hansen stellten mit Zweisatz-Siegen<br />

auf 4:2 für Dachau. Die Doppel Semjan/<br />

Kuhn und Regnat/Ringlstetter sicherten schließlich<br />

den 6:3-Erfolg für die Tennisfreunde, die in der<br />

Endtabelle einen Matchpunkt hinter Bad Homburg<br />

und drei Matchpunkte vor Großhesselohe auf dem<br />

vierten Tabellenplatz landeten. Der TC Großhesselohe,<br />

der sich zum zehnten Mal der Herausforderung<br />

in der höchsten Spielklasse stellte, beendete<br />

die Saison mit einem souveränen 7:2-Heimsieg gegen<br />

Eintracht Frankfurt. Von Anfang an auf verlorenem<br />

Posten standen die Augsburger Schwaben.<br />

Am Ende standen nur fünf gewonnene Matches zu<br />

Buche. Meister wurde der TV Ober-Eschbach aus<br />

Bad Homburg. HK<br />

SCHWANDORF/ETTMANNSDORF. Vor kurzem hat beim SV<br />

Schwandorf-Ettmannsdorf ein Kleinfeld-Cup der Kids-Turnierserie<br />

<strong>2024</strong> des Bayerischen Tennis-Verbandes stattgefunden. Bei strahlendem<br />

Sonnenschein und bestem Wetter trafen insgesamt 23<br />

Teilnehmer aus verschiedenen Vereinen aufeinander, um in den<br />

vier Altersklassen U8 w/m, U9 w/m ihr Können unter Beweis zu<br />

stellen.<br />

Die Teilnehmer kamen von Vereinen aus Schwandorf, Maxhütte,<br />

Herzogenaurach, Kareth-Lappersdorf, Amberg, Neustadt/WN, Neumarkt,<br />

Regensburg, Wendelstein, Hainsacker, Vilseck und Burglengenfeld.<br />

Und natürlich waren auch Teilnehmer aus dem eigenen<br />

Verein dabei. Die jüngste Teilnehmerin unter den vielen jungen<br />

Athleten war gerade erst sechs Jahre alt.<br />

Die Matches waren hochklassig und spannend, oft entschieden<br />

sich die Spiele erst in den letzten Ballwechseln. Die Kinder wurden<br />

bei der Siegerehrung mit Urkunden, Medaillen und Sachpreisen<br />

belohnt. In der Kategorie U8-Mädels sicherte sich Mia-Sophie Malinov<br />

den ersten Platz, während bei der U9 weiblich Laura Malich<br />

knapp vorne lag. Bei den Jungs sicherten sich Dominik Isheim in<br />

der U8 und Lion Wollmann in der U9 jeweils den ersten Platz.<br />

Der reibungslose Ablauf des<br />

Turniers war nur möglich dank<br />

der zahlreichen Helfer aus<br />

dem Jugendteam, der Abteilungsleitung<br />

und Freiwilligen<br />

aus dem Kreis der Mitglieder<br />

des SV Schwandorf-Ettmannsdorf.<br />

Insgesamt war der Kleinfeld-Cup<br />

ein gelungener Tag<br />

für alle Beteiligten. SL<br />

Ein voller Erfolg war der<br />

BTV-Kids-Cup beim SV<br />

Schwandorf-Ettmannsdorf,<br />

an dem 23 Spielerinnen und<br />

Spieler aus 13 Vereinen<br />

teilnahmen.<br />

Fotos: SV Schwandorf-Ettmannsdorf (1), Semelink (2)<br />

40 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


AUS DEN REGIONEN ]<br />

SÜD<br />

ÜBER 90 MELDUNGEN IN HAIMHAUSEN<br />

26. CELSION AMPER <strong>TENNIS</strong> CUP<br />

HAIMHAUSEN. Kate Bierhoff und David Eichenseher heißen die<br />

Sieger beim 26. Celsion Amper Tennis Cup des SV Haimhausen.<br />

Kate Bierhoff vom MTTC Iphitos München gewann das Finale der<br />

Damenkonkurrenz gegen Annika Rittberger (Münchner Sportclub)<br />

3:6, 6:3, 10:7. Die 17-jährige Tochter von Oliver Bierhoff erreichte<br />

mit drei souveränen Zweisatzerfolgen das Halbfinale, wo sie gegen<br />

ihre Clubkollegin Alissia Gleixner, Nummer zwei der Setzliste, 6:2,<br />

6:4 gewann. Rittberger hatte im Halbfinale der topgesetzten, erst<br />

13-jährigen Aurelia Löhrer (TC Augsburg Siebentisch, Nr. 182 DTB)<br />

mit 6:1, 6:1 keine Chance gelassen. Das Finale der Herren bestritten<br />

die beiden topgesetzten Spieler des 52er-Feldes. David Eichenseher<br />

vom TC Schießgraben Augsburg (Nr. 134 DTB) bezwang Tim Claus<br />

Gennes vom TC Grün-Weiß Aachen (Nr. 140 DTB) 4:6, 6:2, 10:3.<br />

Eichenseher kam kampflos ins Finale, da sein Gegner Ben Brandl<br />

(TC Friedberg) nach einem absolvierten Spiel aufgegeben hatte. Kate Bierhoff<br />

Gennes setzte sich im Halbfinale gegen Luis Kleinschnitz (TF Dachau)<br />

nach drei Stunden mit 5:7, 6:4, 10:8 durch. Bei herrlichem Wetter fand vor 150 Zuschauern die<br />

Siegerehrung statt. Die Gewinner freuten sich neben einer hochwertigen Glastrophäe über jeweils<br />

700 Euro Preisgeld. Abteilungsleiter Albert Meister und Turnierdirektor Oliver Straube waren hocherfreut,<br />

dass 40 Spielerinnen und Spieler aus der deutschen Rangliste gemeldet hatten. An der Herrenkonkurrenz<br />

nahmen auch Spieler aus Berlin, Sachsen, Mittelrhein und dem Saarland teil. WB<br />

David Eichenseher<br />

INFOS<br />

Celsion Amper<br />

Tennis Cup<br />

NORD<br />

SPENDE FÜR SCHATZTRUHE DER »BLAUEN BERGE«<br />

AKTION DES TC WEISS-BLAU WÜRZBURG<br />

WÜRZBURG. Tolle Aktion des TC Weiß-Blau Würzburg und des Leo-Clubs Würzburg:<br />

Sie spendeten heuer 1.250 Euro an die Station »Blaue Berge« der Universitäts-<br />

Kinderklinik. Das Geld wird ausschließlich dafür verwendet, den kleinen Patientinnen<br />

und Patienten und ihren Begleitpersonen den Aufenthalt so angenehm wie<br />

möglich zu gestalten. »Als erstes möchten wir eine kleine Schatztruhe anschaffen,<br />

aus der sich die Kinder nach Eingriffen oder Untersuchungen eine Belohnung aussuchen<br />

können. Bisher gab es dafür nur eine Plastikbox. Über weitere Anschaffungen<br />

werden wir in Ruhe nachdenken, wir wollen das Geld gut verteilen und optimal<br />

einsetzen«, sagte Fabian Seiler, Kinderkrankenpfleger und stellvertretender Stationsleiter<br />

der Station »Blaue Berge«. In der Klinik werden Kinder ab dem ersten<br />

Lebensmonat bis ins Jugendalter mit neurochirurgischen, neuropädiatrischen und<br />

anderen, allgemeinpädiatrischen Erkrankungen behandelt und betreut. SL<br />

SÜD<br />

VERSTARB MIT 85 JAHREN<br />

SCHORSCH GLITZ<br />

Fotos: Straube (2), Horst Huber (1), Marvin Jeromin (1)<br />

MÜNCHEN. Georg »Schorsch« Glitz (Foto<br />

oben) war aus der Münchner Tennisszene<br />

nicht wegzudenken. Über 30 Jahre lang<br />

war er in der Turnierleitung überwiegend<br />

von Jugendturnieren vertreten und betreute<br />

jedes Jahr etwa 15 Turniere. Viele Jahre<br />

war er Jugendwart des STK Garching. Von<br />

1983 bis 2007 war der »Bezirks-Schorsch«<br />

für den Tennisbezirk München tätig, zunächst<br />

als stellv. Jugendwart und dann<br />

als Bezirkssportwart. Seine Verdienste um<br />

den Tennissport wurden 2005 mit der<br />

silber-vergoldeten Ehrennadel des BTV<br />

gewürdigt.<br />

Spendenübergabe an der Universitäts-Kinderklinik (v. l.): Marvin Jeromin (TC Weiß-<br />

Blau), Marie Nova (Leo-Club), Dr. Monika Müller (Oberärztin »Blaue Berge«), Fabian<br />

Seiler (Kinderkrankenpfleger und stellv. Stationsleitung »Blaue Berge«), Dr. Christina<br />

Wobbe und Vincent Maukner (TC Weiß-Blau).<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

41


[ KIDS<br />

IM TEAM GEHT ALLES LEICHTER<br />

Wenn’s bei Nora auf dem Platz mal nicht so läuft, kann sie fuchsteufelswild werden. Dann schreit<br />

sie rum, zerhackt ihren Schläger und rennt auch schon mal weinend vom Platz. Gut, dass ihre<br />

Teammitglieder immer für sie da sind und sie trösten. Im Mixed mit Timm spielt sie dann groß<br />

auf. Fast so wie Jannik Sinner, der ihr ja ein bisschen ähnlich sieht. Oder etwa nicht?<br />

42 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


Das sind die Teenis: Nora, Timm, Pauli, Lois,<br />

Alin und Lena. Die sechs jungen Freunde lieben<br />

Tennis, verbringen gemeinsam viel Zeit in ihrem<br />

Club und erleben jede Menge Abenteuer.<br />

CHALLENGE<br />

Foto: BTV | Illustrationen: H. Daxl<br />

DIE DOPPELÜBUNG FÜR GEÜBTE<br />

Vier Spieler stehen an der Grundlinie und spielen gleichzeitig cross, also immer zwei miteinander.<br />

Sobald ein Fehler passiert, wird mit dem übrigen Ball zu viert der Punkt ausgespielt. Die Spieler<br />

sollten versuchen anzugreifen und ans Netz aufzurücken. Es zählen nur die Punkte, die im<br />

»Doppelspiel« erzielt werden, gespielt wird bis 10.<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

43


[ WETTSPIELBETRIEB<br />

WINTERRUNDE<br />

KNACKT ERSTMALS 3.000ER-MARKE<br />

Auch für die Winterrunde <strong>2024</strong>/25 wurden so viele Mannschaften gemeldet wie nie zuvor! Am 22. Juli lagen<br />

3.201 Meldungen vor und damit 226 mehr als im Vorjahr, als schon mit 2.975 ein neuer Rekord vermeldet wurde.<br />

»Ich bin sehr erfreut über<br />

diese Entwicklung«, sagt<br />

BTV-Vizepräsident Sport<br />

Christian Wenning,<br />

»allerdings stoßen wir an<br />

manchen Orten an die Kapazitätsgrenze<br />

bei den Hallenplätzen.«<br />

Die ersten<br />

Begegnungen werden am<br />

Wochenende 5./6. Oktober<br />

ausgetragen. Die Winterrunde<br />

pausiert in den<br />

Weihnachtsferien vom<br />

23. Dezember bis 5. Januar<br />

und endet am Wochenende<br />

5./6. April 2025.<br />

Ein Blick auf die Tabelle<br />

zeigt die Zahl der<br />

Mannschaften aus<br />

Nord- und Südbayern<br />

in den unterschiedlichen<br />

Altersklassen.<br />

SO SPIELT DER BTV IM WINTER <strong>2024</strong>/25 STAND 22.07.<strong>2024</strong><br />

Region Region Gesamt Gesamt Differenz<br />

Südbayern Nordbayern <strong>2024</strong>/25 2023/24 zum Vorjahr<br />

Kleinfeld 9 12 17 29 24 +5<br />

Midcourt 10 39 26 65 60 +5<br />

Bambini 12 120 72 192 170 +22<br />

Knaben 15 178 76 254 225 +29<br />

Mädchen 15 59 24 83 66 +17<br />

Junioren 18 130 67 197 171 +26<br />

Juniorinnen 18 67 26 93 85 +8<br />

Damen 214 132 346 318 +28<br />

Herren 419 283 702 660 +42<br />

Damen/Herren Mixed 45 57 102 103 -1<br />

Damen 30 36 36 72 52 +20<br />

Herren 30 109 81 190 179 +11<br />

Damen 40 114 64 178 170 +8<br />

Herren 40 193 119 312 309 +3<br />

Damen 50 59 27 86 88 -2<br />

Herren 50 121 75 196 197 -1<br />

Damen 60 21 3 24 19 +5<br />

Herren 60 27 27 54 54 +0<br />

Damen 65 4 0 4 4 +0<br />

Herren 65 7 10 17 10 +7<br />

Herren 70 5 0 5 11 -6<br />

Ges. Mannschaften 1.979 1.222 3.201 2.975 +226<br />

Differenz zum Vorjahr +187 +39 +226<br />

MELDEREKORD FÜR DIE<br />

MIXED-RUNDE <strong>2024</strong><br />

Zum siebten Mal konnten die BTV-Mitgliedsvereine Mannschaften<br />

für die Mixed-Runde <strong>2024</strong> melden, die in den Kommenden<br />

Wochen in 4er-Mannschaften gespielt wird. Das Ergebnis: Fast<br />

700 Mannschaften wurden von 496 Vereinen bayernweit gemeldet.<br />

Das sind rund 200 Mannschaften und über 100 Vereine mehr<br />

als im Vorjahr. Vielen Dank für diesen Melderekord!<br />

Die Gruppeneinteilung und Terminplanung ist im BTV-Portal veröffentlicht.<br />

Pro Begegnung stehen jeweils zwei Herren-Einzel, zwei<br />

Damen-Einzel und zwei Mixed-Doppel auf dem Programm. Gespielt<br />

wird vom Wochenende 3./4. August bis zum Wochenende<br />

28./29. September. Und wer möchte, kann auch noch am »Tag der<br />

Deutschen Einheit« (3. Oktober) »matchen«.<br />

Alle Infos zur<br />

Mixed-Runde<br />

Foto: Privat<br />

44 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


TALENTFÖRDERUNG ]<br />

ENGE PARTIEN BEI DEN<br />

HERBERT-FUCHS-SPIELEN<br />

IN NÜRNBERG<br />

Beim traditionellen Teamevent<br />

des BTV traten am mittleren<br />

Juliwochenende acht U11-Teams<br />

in einem K.-o.-Wettbewerb gegeneinander<br />

an. Den Sieg sicherte<br />

sich das Team »Gauff«.<br />

Zum Video<br />

und weiteren<br />

Fotos<br />

Alcaraz, Djokovic, Struff, Gauff, Sinner, Nadal, Swiatek und Zverev<br />

– so hießen die acht Teams, die in sechs Einzeln und drei<br />

Doppeln gegeneinander antraten. Zusätzlich wurde noch im<br />

Hockey und in drei Motorik-Aufgaben gegeneinander gekämpft. Den<br />

Titel holte sich das mit Spielerinnen und Spielern aus Südbayern besetzte<br />

Team Gauff vor den Teams Swiatek und Struff. »Es war eine ganz<br />

enge Kiste und lange nicht klar, wer am Ende als Sieger hervorgehen<br />

würde. Fast alle Partien wurden erst in den Doppeln entschieden«, sagt Turnierorganisator<br />

Yannick Paul, Assistent Leistungssport und Veranstaltungen im BTV.<br />

Auch in diesem Jahr gaben die Kids wieder alles für ihre Teams. »Das besondere an diesem Format<br />

ist der Teamgeist, der die Kinder zur Hochform auflaufen lässt«, erklärt Paul. Die Kinder seien<br />

bei den meisten Turnieren auf sich allein gestellt und spielten für sich. »So ist das Format der<br />

Herbert-Fuchs-Spiele, das nach dem ehemaligen BTV-Jugendwart Herbert Fuchs benannt ist,<br />

eine willkommene Abwechslung und schafft für viele der Kinder ein unvergessliches Erlebnis«,<br />

so Paul weiter. Christoph Poehlmann, stellvertretender BTV-Geschäftsführer und Koordinator<br />

Leistungssport sowie Turnierleiter Paul hatten die Zusammenstellung der Teams im Vorfeld aus<br />

verschiedenen Töpfen gelost. Auch die Kapitäne der Teams, allesamt BTV-Partnertrainer, wurden<br />

den fünf Teams aus Südbayern und drei aus Nordbayern zugelost. Der Clou: Die Kinder und<br />

Eltern konnten bei der Verlosung »live« per Zoom zuschauen. AF<br />

Fotos: BTV<br />

GROSSE BANDBREITE BEI DEN SICHTUNGEN<br />

Zu den fünf Sichtungsmaßnahmen, die im Juni<br />

und Juli in der Region Südbayern durchgeführt<br />

wurden, waren insgesamt 164 Kinder gekommen:<br />

38 in Oberschleißheim, 36 in Augsburg, 19 in<br />

Rosenheim, 31 in Dingolfing und 40 in Herrsching.<br />

»Das dürfte im Süden ein neuer Rekord gewesen sein«,<br />

so Korbinian Appl, der als Koordinator Talentförderung<br />

Südbayern zusammen mit seinem Kollegen Wolfgang<br />

Reiner die Maßnahmen organisiert und durchgeführt<br />

hat. Das Hauptaugenmerk lag bei diesen Sichtungen<br />

auf vier Bereichen: Punkte von der Grundlinie, Punkte<br />

mit Aufschlag und Return, Ballkontrolle und Allgemeinsportlichkeit.<br />

Mit 88 Kindern (22 in Amberg, 25 in Bayreuth und 24 in<br />

Würzburg) lag die Quote in Nordbayern dagegen etwas<br />

unter dem Vorjahresniveau. Auch in Sachen Qualität<br />

fällt das Fazit von Christian Höhn, dem Koordinator der<br />

Talentförderung in Nordbayern, eher verhalten aus: »Es<br />

waren sicher zahlreiche sportliche Kinder dabei, allerdings<br />

lässt die Spielfähigkeit oft zu wünschen übrig. Das<br />

kommt daher, dass viele Kinder einfach zu wenig Tennis<br />

spielen. Eine Stunde in der Woche ist nicht ausreichend,<br />

um Tennis später auf leistungssportlichem Niveau betreiben<br />

zu können«. Und das ist schließlich der Sinn der<br />

Sichtungen im Bayerischen Tennis-Verband: Die talentiertesten<br />

und gleichzeitig motiviertesten Kinder zu erkennen<br />

und ihnen in den Folgejahren entsprechende<br />

Fördermaßnahmen zukommen zu lassen. AF<br />

Mehr als 250 Kinder haben bei den diesjährigen<br />

Sichtungsmaßnahmen des BTV teilgenommen.<br />

Einige vielversprechende Talente aus den Jahrgängen<br />

2016–18 waren dabei, aber auch Kids,<br />

die Tennis eher als nachrangig betrachten.<br />

Im Süden wurden 53 der 164 Kinder beim großen Sichtungstag am 20. Juli<br />

noch einmal genauer unter die Lupe genommen (Foto). Im Norden erhielten<br />

22 der zuvor 88 gesichteten Kinder eine Einladung zur zentralen Sichtungsmaßnahme<br />

am 27. Juli. Hinten von links: Christian Binder, Sascha Winkler,<br />

Stefan Poguntke, Korbinian Appl, Tobias Schlokat, Wolfgang Reiner, Cedrik-<br />

Marcel Stebe und Milan Krivohlavek.<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

45


[ MEDIZIN<br />

Fotos: Imago/Bestimage (1), ZFOS (2)<br />

MENISKUSVERLETZUNGEN<br />

im Sport<br />

Novak Djokovic hatte<br />

es, Roger Federer<br />

und auch Mischa<br />

Zverev: Meniskusverletzungen<br />

sind<br />

häufige Verletzungen<br />

bei Tennisspielern.<br />

Die damit<br />

verbundenen<br />

Schmerzen und<br />

Schwellungen hindern<br />

oft an der Ausübung<br />

des Sports.<br />

Im Folgenden werden<br />

Ursachen, Therapiemöglichkeiten<br />

und Prävention von<br />

Meniskusverletzungen<br />

dargestellt.<br />

Wo sitzt der Meniskus eigentlich?<br />

Der Meniskus ist eine knorpelige Struktur im Kniegelenk,<br />

die aus zwei halbmondförmigen Scheiben besteht<br />

– dem Innen- und dem Außenmeniskus. Diese sitzen<br />

zwischen dem Oberschenkelknochen (Femur) und<br />

dem Schienbein (Tibia) und fungieren als Stoßdämpfer,<br />

die die Belastung gleichmäßig verteilen und das Gelenk<br />

stabilisieren.<br />

Wie entstehen Meniskusverletzungen?<br />

Meniskusverletzungen können sowohl im Profi- als auch<br />

im Amateurbereich auftreten und sind keine Seltenheit.<br />

Sie entstehen oft durch plötzliche Drehbewegungen<br />

oder Richtungswechsel, wie sie in vielen Sportarten<br />

vorkommen. Starkes Abbremsen, Überstreckung<br />

oder Verdrehen des Knies sind ebenfalls häufige Ursachen.<br />

Zudem können ein falscher Tritt oder ein Sprung,<br />

aber auch zu starke oder zu lange Belastungen den<br />

Meniskus schädigen. Eine schwache Muskulatur um<br />

das Knie erhöht das Risiko zusätzlich.<br />

Merkt man, dass der Meniskus kaputt ist?<br />

Manche Menschen merken erst nach ein paar Wochen,<br />

dass ihr Knie verletzt ist. Sie spüren dann eine unrunde<br />

Bewegung beim Beugen und Strecken des Knies. Größere<br />

Meniskusrisse sind oft schmerzhafter und lassen<br />

das Knie anschwellen. Zudem können sie Kniebewegungen<br />

stören oder einschränken – als ob das Knie<br />

»klemmt«. Eine MRT-Untersuchung bringt Klarheit und<br />

zeigt, ob Bänder, Knorpel, Sehnen oder Muskulatur<br />

verletzt sind.<br />

Welche Behandlungsmethoden gibt es?<br />

Grundsätzlich sollten immer alle konservativen, also<br />

nicht operativen Behandlungsmethoden ausgeschöpft<br />

werden. Bleiben Beschwerden dennoch, gibt es zwei<br />

Hauptbehandlungsmethoden. Bei der ersten Methode<br />

wird das geschädigte Gewebe des Meniskus entfernt.<br />

Dies führt oft zu einer schnellen Schmerzlinderung<br />

und kürzeren Rehabilitationszeiten. Ein Meniskus, der<br />

teilweise oder vollständig entfernt werden muss, kann<br />

zu einer Instabilität im Knie führen und das Risiko für<br />

eine frühzeitige Arthrose speziell bei jüngeren Patienten<br />

erhöhen. Die zweite Methode ist die Naht des ein-<br />

46 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


NEWS AUS DER TRAINERAUSBILDUNG ]<br />

gerissenen Meniskusgewebes, um diesen zu erhalten. Diese<br />

Methode erfordert eine längere Heilungsphase, bietet aber<br />

bessere Langzeitergebnisse, da der gesamte Meniskus in<br />

seiner Funktion als Stoßdämpfer und Lastverteiler erhalten<br />

bleibt.<br />

Wie lange dauert die Rehabilitation<br />

nach einem Eingriff?<br />

Die Dauer der Rehabilitation nach einem Meniskuseingriff<br />

variiert je nach Art des Eingriffs. Bei einer teilweisen Meniskusentfernung<br />

dauert die Erholungsphase in der Regel nur<br />

wenige Wochen. Dagegen ist die Heilungszeit bei einer Meniskusnaht<br />

deutlich länger und kann drei bis sechs Monate<br />

betragen, da der Meniskus ausreichend Zeit benötigt, um<br />

vollständig zu heilen. Um eine optimale Genesung und die<br />

Prävention zukünftiger Verletzungen zu gewährleisten, sind<br />

medizinische Tests und gezieltes Training essenziell. Diese<br />

Maßnahmen unterstützen die Wiederherstellung der Kniefunktion<br />

und helfen, zukünftigen Verletzungen vorzubeugen.<br />

Ist nach erfolgreicher Behandlung<br />

auch Wettkampfsport wieder möglich?<br />

Natürlich. Das Ziel eines jeden Eingriffs am Meniskus ist<br />

es, die Funktion zu erhalten und auch den Sportlern die<br />

Rückkehr in ihren Sport zu ermöglichen. Im Anschluss an<br />

den Eingriff erfolgt regelmäßige Physiotherapie, an die<br />

sich dann ein gezieltes Aufbautraining anschließt, um das<br />

ursprüngliche Aktivitäts- und Leistungsniveau zu erreichen.<br />

Wie sicher ist ein Meniskuseingriff?<br />

Dank moderner chirurgischer Techniken, wie der Schlüssellochtechnik<br />

(Arthroskopie), ist ein solcher Eingriff heutzutage<br />

extrem sicher. Diese minimalinvasive Methode ermöglicht<br />

es uns, den Eingriff präzise durchzuführen und die<br />

Heilungszeit zu verkürzen. Nach erfolgreicher Behandlung<br />

und disziplinierter Rehabilitation können die meisten Patienten<br />

ihre normalen Aktivitäten wieder aufnehmen.<br />

Ansprechpartner ZFOS und verantwortlich für den Inhalt:<br />

Dr. Tim Kinateder (BTV- und DTB-Verbandsarzt)<br />

Links: Novak Djokovic musste bei den French Open <strong>2024</strong><br />

wegen einer Meniskusverletzung aufgeben. Oben: Meniskus-<br />

Aufsicht im Modell und Ansicht einer Meniskusnaht nach der<br />

Operation<br />

MEDICAL PARTNER DES BTV UND DTB<br />

ZFOS – Zentrum für Orthopädie & Sportmedizin<br />

München | Nymphenburgerstr. 110<br />

www.zfos.de<br />

AUFSTOCKUNG ZWEIER<br />

CP 1-LEHRGÄNGE<br />

Die allgemein positive Entwicklung im Tennissport macht sich glücklicherweise<br />

auch in der Trainerausbildung des BTV bemerkbar.<br />

Vor allem die Nachfrage für den praktischen Auftakt zur C-Trainerausbildung<br />

(CP 1) ist deutlich gestiegen. Daher wurden die beiden<br />

Eintageslehrgänge am 26. und 27. Juli von ursprünglich je 18 auf<br />

je 30 Teilnehmer erweitert. Somit haben an diesem Wochenende<br />

60 Personen ihre praktische Ausbildung in der TennisBase Oberhaching<br />

begonnen. Dazu Jochen Hartmann, Leiter der BTV-Trainerausbildung:<br />

»Den vielen Interessenten eine Absage zu erteilen, kam<br />

für uns nicht in Frage. Uns war es wichtig, allen die Chance zu<br />

geben, an dem CP 1-Lehrgang teilzunehmen. Daher haben wir<br />

die Platzkapazität und die Anzahl der Ausbilder erhöht.« Neben<br />

Hartmann und seinen Kollegen aus der BTV-Verbandsausbildung,<br />

Katrin Sturm und Markus Köpernik, kamen bei den Lehrgängen die<br />

externen Trainer Kathi Schöttl, Stefan Poguntke und Felix Schmaus<br />

zum Einsatz.<br />

IHR ANSPRECHPARTNER<br />

JOCHEN HARTMANN<br />

Leiter Trainerausbildung<br />

jochen.hartmann@btv.de<br />

<strong>TENNIS</strong> IN DER SCHULE<br />

Die Initiative des Geschäftsbereich Vereinsberatung und Sportentwicklung,<br />

Tennis in den Schulen zu etablieren, wird zukünftig<br />

durch die Trainerausbildung unterstützt. Im Detail gestaltet sich<br />

die Initiative wie folgt:<br />

Vereinstrainer führen gemeinsam mit vom BTV geschulten Talentino-<br />

Tennis-Scouts Aktionstage in Schulen durch und laden zu einem<br />

Nachfolgeangebot im Verein ein. In diesen Schnupperstunden soll<br />

auch bei den Sportlehrern Interesse an der Sportart Tennis geweckt<br />

und demonstriert werden, dass Tennis in Schulsporthallen<br />

und mit größeren Gruppen problemlos durchgeführt werden kann.<br />

Die Lehrer erhalten im Anschluss drei ausgearbeitete Tennisstunden<br />

für den Sportunterricht und die Möglichkeit, ein vergünstigtes<br />

Materialpaket der Firma Dunlop für ihre Schule zu bestellen. Um<br />

Sportlehrer fit in der Sportart Tennis zu machen, werden außerdem<br />

Lehrerfortbildungen angeboten. Hier kommt nun die BTV-Trainerausbildung<br />

mit ihrer Expertise ins Spiel.<br />

Der ehemalige Vizepräsident Heinz Wagner sowie der Geschäftsbereich<br />

Vereinsberatung und Sportentwicklung führen bereits seit<br />

Jahren punktuell Fortbildungen für Sportfachberater und Lehrer<br />

durch. Heinz Wagner wird nun im ersten Schritt durch die BTV-<br />

Trainerausbildung bei zwei dreistündigen Veranstaltungen unterstützt,<br />

am 1. Oktober in Rain (Schwaben) und am 17. Oktober in<br />

Hammelburg (Unterfranken).<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

47


[ TERMINE <strong>2024</strong><br />

SAVE THE DATE – WORKSHOP ZUM THEMA<br />

» Nachhaltige Infra- und<br />

Vorstandsstruktur<br />

in bayerischen Tennisvereinen«<br />

SONNTAG, 3. NOVEMBER <strong>2024</strong><br />

11.00–16.00 Uhr, TennisBase Oberhaching<br />

Ausführliche Informationen im nächsten <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> und<br />

in Kürze im Veranstaltungskalender des BTV-Portals.<br />

THEORIE UND PRAXIS<br />

DES VEREINSTRAININGS<br />

19. UND 20. OKTOBER <strong>2024</strong><br />

Bei den großen B-/C-Trainer-Fortbildungen präsentieren zahlreiche<br />

Top-Referentinnen und -Referenten verschiedene Theorie- und Praxisthemen.<br />

Auf dem Programm stehen u.a. »Aufschlag – Erwerben,<br />

Trainieren und Korrekturtipps«, »Inklusion im Tennis« und »Neues<br />

Technik- und Koordinationstraining für Tennis – von der ›Bewegungsbaustelle<br />

Vorschule‹ zum Techniktraining im Leistungsbereich.«<br />

Anmeldeschluss: 01.10.<strong>2024</strong><br />

Vorausgesetzte Lizenz: DTB C-Trainer BS, DTB C-Trainer LS,<br />

DTB B-Trainer BS, DTB B-Trainer LS<br />

Mindestanzahl Teilnehmer: 40<br />

Verfügbare Plätze: 120<br />

Gebühr: € 165,–<br />

mybigpoint-Premium Gebühr: € 150,–<br />

LAVER CUP BERLIN <strong>2024</strong><br />

20. BIS 22. SEPTEMBER <strong>2024</strong><br />

Nach Stationen in Prag, Chicago, Genf, Boston, London<br />

und Vancouver findet die siebte Auflage des Laver<br />

Cup in der Uber Arena in Berlin statt – ein einzigartiges<br />

Tennisturnier. Sechs der besten Profis aus Europa treten<br />

an drei Tagen gegen sechs ihrer Kollegen aus dem<br />

Rest der Welt an. Die<br />

Teams werden von den<br />

legendären Kapitänen<br />

Bjorn Borg (Team Europa)<br />

und John McEnroe<br />

(Team Welt) angeführt.<br />

Infos und<br />

Tickets<br />

Foto: BTV<br />

48 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


<strong>TENNIS</strong>RECHT ]<br />

§§<br />

<strong>TENNIS</strong>RECHT<br />

HITZIG, LAHM UND DISQUALIFIZIERT<br />

Und es gibt sie doch, jene Gegenspielerinnen<br />

und Gegenspieler, gegen die man gerne<br />

spielt, mit denen man gut klar kommt – demgegenüber<br />

aber auch Kontrahenten, die man<br />

gar nicht mag. Auf die zweitgenannte dieser<br />

Alternativen traf Frieda Friedesam* am letzten<br />

Spieltag der Landesliga Süd. Ob es an<br />

den äußeren Temperaturen – schwül bis<br />

knallheiß – gelegen hat, der Wettkampf<br />

von TC Vorwärts Rumpelsdorf gegen den<br />

Gastgeber Schwarz Gold Boxhofen war<br />

geprägt von einer recht hitzigen Atmosphäre.<br />

Hinzu gesellte sich noch Spannung<br />

pur, als beim Spielstand von 3:2 für die Rumpelsdorferin<br />

Frieda nach verlorenem ersten Satz,<br />

sie den zweiten Durchgang mit 6:2 gegen Laura Lahm<br />

für sich entscheiden konnte. Mag sein, dass Laura<br />

nach mittlerweile zwei Stunden Spielzeit etwas müde<br />

war und deshalb ihre Pausen zwischen den Ballwechseln<br />

immer länger werden ließ. Als dann beim Spielstand<br />

von 2:4, beim Seitenwechsel Laura Lahm sich<br />

über eine Minute Zeit ließ – musste sie sich bei allen<br />

ihren drei Energiedrinks intensiv erquicken – bat Friedesam<br />

um Einhaltung der 25-Sekunden-Regel. Möglicherweise<br />

diesen Hinweis nicht so ganz verstanden, sammelte<br />

Laura beim nächsten Aufschlagwechsel zu ihrem<br />

Service jene Bälle auf ihrer Seite, die am weitesten<br />

weg gelegen waren. Daraufhin erfolgte eine weitere<br />

Rüge von Friedesam, nun etwas ungeduldiger. Alsdann<br />

bei 5:4 für Frieda vor deren Aufschlag Laura sich noch<br />

nicht zum Return bereit zeigte, sondern nun die Reißfestigkeit<br />

aller ihrer Schnürsenkel meinte prüfen zu<br />

müssen, platzte Frieda jetzt der Kragen – hier nicht<br />

kleidungstechnisch zu verstehen. »Also jetzt reicht’s,<br />

ich disqualifiziere dich hiermit wegen dauerhafter<br />

Spielverzögerung und Unsportlichkeit. Ich bin als<br />

Oberschiedsrichterin im Spielberichtsbogen eingetragen<br />

und hierzu berechtigt«, so die erkennbar aufgebrachte<br />

Gästemannschaftsführerin. Weiterhin entschied<br />

diese, dass es nun nach den Einzeln 4:2 für den<br />

TC Rumpelsdorf stünde.<br />

Verblüfft wie zugleich schockiert wandte sich die<br />

Schwarz-Gold-Mannschaftsführerin Walli Weisse gegen<br />

diese Entscheidung – mit der Begründung, dass<br />

Frieda doch nicht über den Ausgang ihres eigenen<br />

Matches entscheiden dürfe. Diese meinte hierzu,<br />

dass das unsportliche Verhalten von Laura<br />

Lahm so eindeutig gewesen sei, dass wohl<br />

jede andere an ihrer Stelle genauso entschieden<br />

hätte. Weiter, um Kreativlösungen<br />

nie verlegen, informierte sie ihre<br />

Stellvertreterin, Holly Hoppel, über den<br />

strittigen Vorfall. Daraufhin bestätigte<br />

Hoppel die Disqualifikation sowie auch die<br />

Entscheidung zum 4:2-Zwischenstand. Dies<br />

war nun für die an sich gutmütige Weisse zu viel.<br />

Also rief sie beim zuständigen Spielleiter Seppl Streng<br />

an und bat diesen um seine rechtliche Bewertung.<br />

Lösung:<br />

Der an der BTV-Wettspielfront einschlägig erfahrene<br />

Streng stellt zunächst fest, dass gemäß § 28 Ziffer 3 e)<br />

Wettspielbestimmungen des BTV, Oberschiedsrichter<br />

grundsätzlich befugt sind eine Disqualifikation auszusprechen.<br />

Auch sei das beanstandete Verhalten von<br />

Laura Lahm durchaus sanktionswürdig. Der OSR muss<br />

jedoch bei eigener Spielbeteiligung seine Funktion an<br />

einen Stellvertreter, nach § 27 Ziffer 3 Satz 3 WSB abgeben.<br />

Folglich waren die beiden Entscheidungen –<br />

wegen Unzuständigkeit – rechtswidrig. Daran vermag<br />

auch die nachträgliche »Entscheidung« von Hoppel<br />

nichts zu ändern. Denn die Disqualifikation ist hier eine<br />

Tatsachenentscheidung, die nicht nachgeholt werden<br />

kann. Streng wird von daher das Wettspiel Friedesam<br />

gegen Lahm nochmal neu ansetzen; ggf. dann am<br />

besten mit Stuhlschiedsrichter, der streitbaren Kontrahentinnen<br />

wegen.<br />

* Alle Namen frei erfunden<br />

JÜRGEN RACK,<br />

Vorsitzender des Verbandssportgerichts des BTV<br />

IMPRESSUM<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 04.10.<strong>2024</strong> (Redaktionsschluss 11.09.)<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> ist offizielles Organ des Bayerischen Tennis-Verbandes e.V. (BTV)<br />

Herausgeber: BTV e. V., Im Loh 1, 82041 Oberhaching, Tel. 089 628179-0, www.btv.de<br />

V.i.S.d.P: Helmut Schmidbauer (BTV-Präsident)<br />

Chefredakteur: Achim Fessler (AF), Tel. 089 628179-47, E-Mail: achim.fessler@btv.de<br />

Redaktion: Wolfgang Burkhardt, Stephan Landgraf, Pamela Lechner<br />

Schlussredaktion: Tobias Kanther, Pamela Lechner<br />

Autoren: Wolfgang Burkhardt (WB) | Achim Fessler (AF) | Natali Gumbrecht (NG) |<br />

Horst Huber (HH) | Hannes Huttinger (HaHu) | Dietmar Kaspar (DK) | Tobias Kanther (TK) |<br />

Helmi Krug (HK) | Stephan Landgraf (SL) | Pamela Lechner (PL) | Ludwig Rembold (LR) |<br />

Jürgen Rack (JR)<br />

Anzeigen: BTV Marketing GmbH, Fritz Müller, Manuela Utzmann<br />

Herstellung: Pinsker Druck und Medien GmbH, Pinskerstraße 1, 84048 Mainburg<br />

Layout: Indigo Design Group, Dorfstr. 40a, 85375 Neufahrn, www.indigodesign.de<br />

Illustrator Teenis: H1 Daxl. Abos und Bestellungen unter www.btv.de<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> erscheint sechsmal jährlich. Der Versand erfolgt an Vereine im<br />

BTV sowie an Vereinsfunktionäre und Abonnenten.<br />

Bezugspreis: Bundesrepublik Deutschland jährlich 30,– € einschließlich Versandkosten<br />

und 7% Mehrwertsteuer. Der Bezugspreis ist im Beitrag der Mitgliedsvereine<br />

enthalten. Einzelpreis: 5,– € einschließlich 7% Mehrwertsteuer inkl. Versandkosten.<br />

ISSN 0342-8915<br />

<strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong><br />

49


[ WAS MACHT EIGENTLICH …?<br />

DANIEL BRANDS<br />

Noch immer Tennisprofi<br />

– nur anders<br />

Foto: Message Studios<br />

Wer ihn hat spielen sehen, diesen 1,96 Meter großen<br />

Modellathleten, wird aus seinem Repertoire<br />

vor allem zwei Schläge in Erinnerung behalten:<br />

seinen gewaltigen Aufschlag und die krachende Vorhand.<br />

War er im Tunnel, konnte er mit diesen beiden »Waffen«<br />

auch die besten Spieler auf der ATP-Tour vor große Probleme<br />

stellen. Und auch immer wieder besiegen. Roger Federer ist<br />

das 2013 in Gstaad passiert, Juan Martin del Potro im gleichen<br />

Jahr in Dubai. Auch der große Rafael Nadal sah sich<br />

bei den French Open 2013 diesen brachialen Schlägen von<br />

Daniel Brands gegenüber – und hätte nach 53 Siegen in<br />

Paris fast seine erst zweite Niederlage auf der Terre Battue<br />

einstecken müssen. Brands gewann überraschend den ersten<br />

Satz und lag im Tiebreak des zweiten mit 3:0 vorne, ehe<br />

der Spanier gerade noch den Kopf aus der Schlinge zog und<br />

das Match zu seinen Gunsten wendete. 2013 war das beste<br />

Jahr des Tennisprofis Daniel Brands aus Bogen in Niederbayern.<br />

Den größten Erfolg feierte er indes schon drei Jahre<br />

zuvor mit dem Erreichen des Achtelfinals in Wimbledon.<br />

Platz 51 in der ATP-Weltrangliste war das höchste Ranking<br />

seiner Karriere, die er – wie sollte es anders sein – in Wimbledon<br />

2019 beendete.<br />

Dieser Schritt war lange geplant, und daher fiel der heute<br />

38-Jährige auch nicht in ein Loch, wie es leider vielen Spitzensportlern<br />

passiert. »Klar, ein Tennisprofi hat tägliche<br />

Routinen und damit eine feste Struktur im Tagesablauf. Man<br />

muss sich schon daran gewöhnen, dass das nun alles neu<br />

aufgestellt werden muss. Aber ich fand diese Phase vielmehr<br />

spannend als beängstigend«, sagt der dreifache<br />

Davis-Cup-Spieler rückblickend. Seine<br />

Freundin Julia und seine bald zweijährige<br />

Tochter, mit denen er in seiner langjährigen<br />

Wahlheimat München lebt, haben ihn bei<br />

diesem Schritt begleitet.<br />

Brands war auch immer bewusst, dass er<br />

dem Tennissport treu bleiben möchte. Mit<br />

dem A-Trainerschein des DTB, den er gleich<br />

2019 angefangen hat, hat er die höchste Lizenz in der<br />

Tasche. Und er setzt das bei der Ausbildung Gelernte täglich<br />

auf dem Platz um – als Trainer für ambitionierte Spielerinnen<br />

und Spieler ebenso wie für Breitensportler. »Das sind zwei<br />

höchst unterschiedliche Ansätze und mir macht beides sehr<br />

viel Spaß«, sagt Brands. Im Sommer bietet er bei Rothof<br />

München diverse Tenniscamps für alle Interessensgruppen<br />

an – im Leistungscamp konzentriert er sich dabei individuell<br />

auf ganz wenige Teilnehmer, im Camp für Erwachsene sind<br />

alle Spielstärken willkommen. Im Herbst will er sogar ein<br />

Daniel Brands<br />

Profi<br />

Trainer<br />

Manager<br />

weiteres Erwachsenen-Camp im Tennishotel Tannenhof in<br />

Weiler im Allgäu anbieten, ein Partnerhotel auch des Bayerischen<br />

Tennis-Verbandes. Als Nummer eins der Herren-30-<br />

Regionalligamannschaft des MTTC Iphitos hält er sich selbst<br />

spielerisch und körperlich in Form.<br />

In jüngster Vergangenheit ist nun noch ein weiteres berufliches<br />

Standbein hinzugekommen. Brands fungiert als Standortleiter<br />

des Netzwerks »Tennis to Business«. Das in der<br />

Schweiz gegründete Unternehmen bringt<br />

Unternehmer und Führungskräfte, die eine<br />

hohe Leidenschaft für den Tennissport mitbringen,<br />

zusammen. Als Mitglied des Netzwerkes<br />

genießt man in vielen Veranstaltungen<br />

einen engen Austausch auf und neben<br />

dem Tenniscourt, gemeinsame Besuche von<br />

ATP-Turnieren und den einen oder anderen<br />

exklusiven Tipp ehemaliger Tennisprofis. Das<br />

Netzwerk hat bereits vier Standorte in der<br />

Schweiz, bald einen in Italien, demnächst soll einer in<br />

Österreich/Liechtenstein hinzukommen, und in Deutschland<br />

sind neben München ebenfalls weitere Standorte geplant.<br />

Als Countrymanager ist Brands für die Umsetzung dieser<br />

Strategie in Deutschland verantwortlich. Damit geht auch<br />

ein Rollenwechsel einher, wie er weiß: »Langfristig bedeutet<br />

das für mich, weniger als Trainer auf dem Platz zu stehen<br />

und immer mehr Managementaufgaben zu übernehmen.«<br />

Wie auch immer sein weiterer Weg aussehen wird – Daniel<br />

Brands war und bleibt Tennisprofi. AF<br />

50 <strong>BAYERN</strong> <strong>TENNIS</strong> 4|<strong>2024</strong>


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