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Leo August / September 2024

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MÜNCHEN<br />

AUGUST / SEPTEMBER <strong>2024</strong> І HEFT 192<br />

WIESN<br />

Beer-Bam-Boom<br />

REISE<br />

Auszeit vom Alltag<br />

Fesch zur Wiesn mit<br />

Angermaier Trachten<br />

25 JAHRE FORUM QUEERES ARCHIV 25 JAHRE LSVD BAYERN<br />

CHARLI XCX LEVAN AKIN NORBERT BISKY


All flags<br />

on board.<br />

All colors on board!<br />

Feiert die Pride Season <strong>2024</strong><br />

mit uns gemeinsam.


Intro 3<br />

INHALT<br />

München<br />

04 Szene<br />

04 BEER-BAM-BOOM:<br />

Die Wiesn unterm Regenbogen<br />

18 Politik<br />

20 Wellbeing<br />

24 Stadtplan<br />

26 Eye Candy<br />

28 Kultur<br />

32 „Spielen am Rand“:<br />

Hommage an die Fetisch-<br />

Community<br />

Bundesweit<br />

• Musik<br />

• Film<br />

• Kunst<br />

• „LUDOLOGY“:<br />

Norbert Bisky stellt aus<br />

• Reise<br />

• Barcelona<br />

Immer was los<br />

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IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Christian Fischer (cf) & Michael Rädel (rä)<br />

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Redaktion: Felix Müller (fm), Michael Rädel (rä),<br />

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Patrick Heidmann, Christian K. L. Fischer (fis)<br />

Lektorat (ausgewählte Texte): Tomas M. Mielke,<br />

www.sprachdesign.de<br />

Grafik: Mark Pfitzinger, Janis Cimbulis, Viktoriia Izotova<br />

Cover: Angermaier Trachten<br />

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Labortermine zu allen unseren Zeiten möglich<br />

Telefonsprechstunde täglich von 12-13 Uhr<br />

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4 szene<br />

DIE WIESN UNTERM REGENBOGEN<br />

BEER-BAM-BOOM!<br />

„O´zapft is´!“ Wenn Oberbürgermeister Dieter Reiter am 21. <strong>September</strong> diesen berühmten<br />

Satz in Mikrofone und Kameras ruft, dann hört den auch die queere Szene gern und macht<br />

sich bereit für ihren Auftritt in Lederhosn und Dirndl. Denn seit vielen Jahren hat sie sich ihren<br />

Platz beim größten Volksfest der Welt gesichert. Hier ein Überblick über die Wiesn-Events in<br />

rosarot. Wir sagen„Prost“ und wünschen eine fantastische Zeit! *bm<br />

Rosa Wiesn-Anstich bei Käfer<br />

Bereits zum neunten Mal gibt es am<br />

ersten Tag des Oktoberfests ab 10:30<br />

Uhr einen queeren Wiesn-Anstich im<br />

Biergarten des Käfer-Zelts. Patrick Mini<br />

und Andreas Guhl erwarten rund um den<br />

Maibaum im hinteren Teil rund 300 feierfreudige<br />

Gäste und haben dazu mit dem<br />

„Wiesn-Ministerium“ sogar einen eigenen<br />

e.V. gegründet. Beliebtes Mitbringsel: Der<br />

Jahrespin, den man schon im Vorfeld auf<br />

der Facebook-Seite des Vereins bestellen<br />

kann.<br />

GaySunday in der Bräurosl<br />

Die Mutter aller queeren Oktoberfestpartys<br />

– was soll man dazu noch sagen?<br />

Gleich am Tag nach besagtem Anstich<br />

findet das größte Event der Community<br />

statt: Dann finden sich Tausende im<br />

Zelt der „Bräurosl“ ein, um beim „Gay<br />

Sunday“ zu feiern und zu flirten. Die<br />

Initialzündung für diesen Tag gab der<br />

schwule Leder- und Fetischclub MLC<br />

schon vor 45 Jahren, als er (damals<br />

noch im Armbrustschützenzelt) einen<br />

Balkon für seine Mitglieder reservierte.<br />

Schon bald zog man zur Wirtefamilie<br />

Heide in die „Bräurosl“ wo sich die queere<br />

Community Jahr für Jahr in immer<br />

stärkerem Maße dazu gesellte. Heute<br />

ist das 7.000 Personen fassende Zelt an<br />

diesem Tag spätestens ab dem frühen<br />

Nachmittag fest in queerer Hand und<br />

immer das erste, das wegen Überfüllung<br />

geschlossen werden muss.<br />

RoslMontag in der Bräurosl<br />

Als „Überlaufbecken“ des oftmals<br />

proppenvollen GaySunday bietet sich der<br />

RoslMontag am 23.9. ab 15 Uhr an – ein<br />

inoffizieller Treff am Tag danach, bei dem<br />

sich die queere Community primär im<br />

Biergarten und unter der Balkon trifft.<br />

Prosecco-Wiesn in der Fischer-Vroni<br />

Nach dem Gay Sunday ist natürlich die<br />

„Prosecco-Wiesn“ das andere, ganz große<br />

Highlight im rosa Oktoberfest-Kalender.<br />

Auch in diesem Jahr wird am zweiten<br />

Montag (1.10.) das Zelt der Fischer Vroni<br />

zur mehrheitlich queeren Partymeile.<br />

Das ganz besonderes Schmankerl ist der<br />

abendliche Auftritt diverser Münchner<br />

Drag Queens, die heuer unter der Leitung<br />

von Betty Pearl auftreten.<br />

ProudWiesn im<br />

Armbrustschützenzelt<br />

Zum neunten Mal steigt am 29.<br />

<strong>September</strong> PROUD Wiesn der Gay &<br />

Lesbian Community. Initiiert von zwei<br />

LGTBIQ*-Unternehmensgruppen (BMW


szene 5<br />

FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

und Diversity Tourism) feiern seit 2016<br />

rund 350 Gäste im Armbrustschützenzelt.<br />

Geschunkelt wird aber nur mit Voranmeldung:<br />

www.proud.business<br />

Subavaria<br />

In Kufflers Weinzelt startet das schwulqueere<br />

Zentrum Sub ein neues Event<br />

auf dem Oktoberfest: Unter dem Titel<br />

„ Subavaria“ sind am Dienstag, 24.9. ab<br />

18 Uhr 300 Plätze für die Community<br />

reserviert. An den Tischen beträgt der<br />

Mindestverzehr 90 Euro/Person, im Stehbereich<br />

gibt es keinen Mindestverzehr.<br />

Doch hier wird nicht nur gefeiert, das Sub<br />

sammelt auch Spenden für seine Projekte.<br />

Reservierungen unter:<br />

subavaria@subonline.org<br />

Schwuler Wiesn-Ausklang im<br />

Schottenhamel<br />

Am letzten Tag der Wiesn trifft man sich<br />

zum zwanglosen Ausklang der 16 Tage<br />

Oktoberfest-Irrsinn im Schottenhamel-<br />

Zelt. Wo? An der Warmküche, natürlich!<br />

Gegen Mittag wird’s hier langsam eng,<br />

andere nennen es gemütlich. In jedem Fall:<br />

Ein schöner Abschluss!<br />

Homophobie auf der Wiesn?<br />

Es war ein beeindruckendes Bild: Bei der Wiesn 2019 setzte die Landeshauptstadt München ein Zeichen und hisste drei Tage lang zwei<br />

Regenbogen-Flaggen am Eingang. Doch das kam nicht ganz von ungefähr, waren doch zuvor zwei junge Männer, die Arm in Arm durch die<br />

Wirtsbudenstraßen liefen, von einer Männergruppe homophob beleidigt, verfolgt und geschlagen. „Toleranz ist eine wesentliche Maßeinheit<br />

für die Friedlichkeit der Wiesn“, so Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner. Das größte Volksfest der Welt stünde für Weltoffenheit, Toleranz<br />

und Diversität. Und tatsächlich: Eine übertriebene Angst vor queerfeindlichen Übergriffen auf der Wiesn ist nicht angebracht. So wurden<br />

der Städtischen Koordinierungsstelle LGBTI in den letzten Jahren keine Vorfälle gemeldet. Dennoch: Augen auf! Und wenn es doch zu<br />

einem Vorfall kommt, sollte man ihn sofort anzeigen und Hilfe holen, zum Beispiel unter der 110.<br />

Warm-up in der „Eiche“<br />

FOTO: DEUTSCHE EICHE<br />

Am Vorabend des Wiesn-Wahnsinns lädt das Restaurant „Deutsche Eiche“ zum Warm-up<br />

auf ihre Dachterrasse. Partystimmung, Bier und coole Drinks, dazu Musik, die perfekt<br />

auf das Oktoberfest einstimmt. Wer auch danach im schwulen Traditionshaus weiterschunkeln<br />

möchte: Während der gesamten Festzeit herrscht im Restaurant zünftige<br />

Bierzeltstimmung bei rustikaler Deko und bayerischen Schmankerln. *bm<br />

20.9., Deutsche Eiche, Reichenbachstr. 14, 17:00 bis 21:30 Uhr,<br />

www.deutsche-eiche.com


6 szene<br />

FOTO: MARK KAMIN<br />

25 JAHRE FORUM QUEERES ARCHIV<br />

Das Gedächtnis der<br />

Community<br />

1999 wurde das „Forum<br />

Queeres Archiv München e.V.<br />

– LesBi/Schwul/TransInter*<br />

in Geschichte und Kultur“<br />

gegründet. Seit 25 Jahren werden hier<br />

Beiträge zu queerem Leben aus München<br />

und der Region gesammelt und<br />

zugänglich gemacht. Wir sprachen mit<br />

Vorstandsfrau Sabrina Berndt (69) über<br />

das Jubiläum.<br />

Sabrina, was sind die Aufgaben<br />

eures Vereins?<br />

Zunächst archivieren wir alles, was<br />

queeres Leben ausmacht: Printprodukte,<br />

Audio- oder Videoaufnahmen, Tagebücher,<br />

Fotos und auch Gegenstände.<br />

Darüber hinaus veröffentlichen wir<br />

Publikationen über die Zeitgeschichte der<br />

Community und organisieren Ausstellungen<br />

mit unseren Archivmaterialen.<br />

Ist das Archiv öffentlich<br />

zugänglich?<br />

Ja, man kann uns, am besten nach<br />

Voranmeldung, besuchen und recherchieren,<br />

außerdem machen wir Archivführungen<br />

für alle, die bei uns einmal<br />

reinschnuppern wollen. Zu uns kommen<br />

nicht nur Privatpersonen, sondern auch<br />

Schulklassen oder Student*innen.<br />

Warum ist eure Arbeit und queeres<br />

Geschichtsbewusstsein so wichtig?<br />

Vergangenes darf nicht einfach vergessen<br />

werden – es ist das Fundament, auf dem wir<br />

heute stehen. Der Blick zurück schärft oft<br />

auch den Blick nach vorn. Gerade in Zeiten<br />

eines drohenden Rechtsrucks gilt auch hier<br />

das Motto: „Wehret den Anfängen!“<br />

Auf welche Ausstellungsstücke seid<br />

ihr besonders stolz?<br />

Da gibt es natürlich jede Menge schöner<br />

und beeindruckender Stücke. Für mich<br />

gehört eine Ausgabe der Zeitschrift „Die<br />

Freundin“ aus den 1920er-Jahren zu den<br />

Highlights – sie gilt als erstes lesbisches<br />

Magazin und erschien in der Weimarer<br />

Republik.<br />

Wie kommt ihr an eure<br />

Archivstücke?<br />

Das meiste stammt aus privatem Besitz.<br />

Wir nehmen also gern Nachlässe aber<br />

auch Dokumente, Materialien und Fundstücke<br />

aus der Zeitgeschichte an.<br />

Platzt ihr nicht langsam aus allen<br />

Nähten?<br />

Wir haben vor einiger Zeit zwei neue<br />

Räume dazu bekommen, das war schon<br />

sehr hilfreich. Natürlich wünschen wir uns<br />

auf lange Sicht ein Queeres Museum, aber<br />

wir wissen auch, dass dessen Realisierung<br />

nicht einfach ist.<br />

Wie werdet ihr euer Jubiläum<br />

feiern?<br />

Wir feiern am 28. <strong>September</strong> mit rund<br />

200 Gästen aus Politik, Community und<br />

natürlich unseren Mitgliedern im Eine-<br />

Welt-Haus – darauf freuen wir uns schon<br />

jetzt sehr.<br />

www.forummuenchen.org


szene 7<br />

GOC PRIDE HIKE<br />

Jubiläumswandern<br />

FOTO: GOC<br />

Seit 20 Jahren ist der Gay Outdoor<br />

Club (GOC) die queere Sektion des<br />

Deutschen Alpenvereins.<br />

Und da sich der Verein ganz den Outdoor-<br />

Aktivitäten verschrieben hat, ist es nur<br />

logisch, dass nach der große Party im<br />

Alpinen Museum Ende Juni auch eine<br />

Jubiläumsaktion unter freiem Himmel<br />

stattfindet. Am 14. <strong>September</strong> werden<br />

mit dem „Pride Hike“ gleich mehrere<br />

Wanderungen in unterschiedlichen<br />

Schwierigkeitsgraden angeboten. Der Clou:<br />

Sie alle haben ein gemeinsames Ziel. Am<br />

Abend treffen sich Wander-, Rennradoder<br />

Laufgruppen am Schliersee, um dort<br />

den Tag gemeinschaftlich ausklingen zu<br />

lassen. Eine wunderbare Idee! *bm<br />

Alle Touren, alle Termine:<br />

www.dav-goc.de *bm<br />

Wir laden Dich herzlich ein zum<br />

Pink Donnerstag<br />

Donnerstag, 12. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />

Beginn: 17:00 Uhr<br />

Filiale An der Frauenkirche<br />

Frauenplatz 2, 80331 München<br />

Jetzt QR-Code scannen<br />

und direkt anmelden!


8 szene<br />

FOTO: VERA JOHANNSEN .<br />

PODCAST ZUR AIDS-KRISE<br />

I Will Survive<br />

Die Aids-Krise in den 1980er-<br />

Jahren. Für viele eine Zeit,<br />

die sie am liebsten vergessen<br />

möchten. Doch gerade junge<br />

Queers und LGBTIQ-Künstler*innen<br />

nehmen sich dieses Themas in den letzten<br />

Jahren vermehrt wieder an, erschreckt und<br />

irgendwie fasziniert zugleich.<br />

„I Will Survive“ ist ein siebenteiliger Podcast,<br />

der in der ARD-Audiothek abrufbar ist.<br />

Er erzählt die Geschichte der queeren<br />

Community in München, die sich am Rand<br />

der Gesellschaft durch die AIDS-Epidemie<br />

kämpfen muss. „Die Partystimmung<br />

wird zum Fiebertraum“, so bezeichnen<br />

es die Autor*innen Niklas Eckert, Sarah<br />

Fischbacher, Meret Reh, Judith Rubatscher<br />

und Host Phillip Syvarth (Bild). Sie erzählen<br />

von Ekstase, Einbildung und Ernüchterung,<br />

Politik, Personen und Pillen, Mythen, Medikamenten<br />

und Menschen – auch solche, die<br />

ihre besten Freund*innen verloren haben.<br />

Interessanter Abschluss: Das halbstündige<br />

Interview mit dem damaligen Kreisverwaltungsreferenten<br />

und Innenstaatssekretär<br />

Peter Gauweiler. Er war das Gesicht der<br />

harten bayerischen Linie der Aids-<br />

Bekämpfung – und er ist es, der heute zwar<br />

das ein oder andere bedauert, aber auch<br />

sagt: „Ich will es mit der Selbstkritik nicht<br />

übertreiben“. Sieben hörenswerte Folgen<br />

rund um das Thema Aids in der Hochzeit<br />

der Krise – spannend, vielschichtig und mit<br />

hochkarätigen Gesprächspartner*innen aus<br />

Medizin und Community. Wir empfehlen:<br />

Reinhören! *bm<br />

www.ardaudiothek.de


szene 9<br />

HANS-SACHS-STRASSENFEST<br />

Summer Feeling<br />

So wie auf unserem Bild wird es<br />

vermutlich nie wieder: Das Hans-<br />

Sachs-Straßenfest war einmal das größte<br />

seiner Art in München und mit knapp<br />

10.000 Gästen einer der Höhepunkte des<br />

queeren Sommers.<br />

Doch seit 2022 musste die offizielle<br />

Geburtstagsfeier des Sub-Zentrums,<br />

schmerzlich schrumpfen: Schanigärten,<br />

fest installierte Fahrradständer, nicht<br />

zuletzt gestiegene Kosten für Sicherheit<br />

sowie städtische Auflagen machten den<br />

Organisatoren das Leben schwer. Doch<br />

verzichten muss man auch heuer nicht<br />

darauf: Am 17. <strong>August</strong> steigt das beliebte<br />

Sommerevent ab 14:00 Uhr im vorderen<br />

Teil der Hans-Sachs-Straße bis hin zur<br />

Kreuzung Ickstattstraße. Mit dabei DJ<br />

Andy, Mr. Kosmix, Glitzerqueen Roxy Rued,<br />

die Queens of Munich und DJ Seba. Früh<br />

dran sein könnte sich lohnen, bei allzu<br />

starkem Andrang droht eine Zulassungsbeschränkung.<br />

*bm<br />

17.8., Hans-Sachs-Straße, 14-22 Uhr,<br />

www.subonline.org<br />

www.hellabrunn.de/jahreskarten<br />

JAHRESKARTE<br />

AB 59 €<br />

Foto: Daniela Hierl<br />

FOTO: MARK KAMIN


10 szene<br />

FOTO: KORNELIJA RADE<br />

„Eine Utopie, für die es<br />

sich zu streiten lohnt“<br />

Sabine Holm (79) ist seit<br />

Jahrzehnten engagiert in<br />

der feministischen Lesben-,<br />

Frauen- und Queer- Bewegung.<br />

Über ihre Geschichte und darum, warum<br />

sie bis heute für mehr lesbische Sichtbarkeit<br />

und den Zusammenhalt von LGBTIQ<br />

kämpft, schreibt sie hier.<br />

Ich gehöre zu der Generation, die sich<br />

Ende der 1960er-Jahre politisiert hat. Wir<br />

haben zunächst gegen die konservative<br />

Familienpolitik gekämpft. Denn obwohl<br />

es den Artikel 3 im GG hieß, ‚Männer<br />

und Frauen sind gleichberechtigt‘, hatte<br />

die konservative Adenauer-Regierung<br />

CDU/CSU mit ihrem rückständigen<br />

Familienrecht die Frauen wieder in die<br />

vollkommene Abhängigkeit gedrängt. Der<br />

Mann hatte das Bestimmungsrecht und<br />

konnte über Frau und Kinder bestimmen.<br />

Frauen durften nicht arbeiten ohne<br />

Zustimmung des Mannes, eheliche Pflichten<br />

mussten erfüllt werden, Gewalt in der<br />

Ehe war Privatsache, Vergewaltigung in der<br />

Ehe war keine Straftat, Abtreibung sehr<br />

wohl. Am § 218 entzündete sich die Wut<br />

der Frauen. Auch die Lesben kämpften für<br />

ein selbstbestimmtes Leben, für unsere<br />

Sexualität und gegen Gewalt. In diesem<br />

befreienden, stärkenden und identitätsstiftenden<br />

Umfeld, Seite an Seite mit den<br />

heterosexuellen Feministinnen, haben wir<br />

uns entdeckt, waren lesbisch, stolz und<br />

verkehrten Beschimpfungen, Vorurteile<br />

und Beleidigungen so in ihr Gegenteil. Wir<br />

haben lesbisch sein und lesbische Sexualität<br />

salonfähig gemacht und gemeinsam<br />

mit vielen LGBTQI-Menschen erreicht,<br />

dass wir alle heute leben können, was wir<br />

sind. Darauf sind wir sehr stolz. Übrigens:<br />

Ihr dürft euch ein lesbisches Leben auch<br />

im Alter als durchaus glücklich und erfüllt<br />

vorstellen. Weibliches Begehren endet<br />

nicht mit den Wechseljahren. Unser Glück<br />

und unsere Liebe können wir leben und<br />

feiern bis zum letzten Atemzug. So gehöre<br />

ich gemeinsam mit Lising Pagenstecher<br />

und Christine Schäfer zu den Initiatorinnen<br />

des LesbenSalons, der seit 13 Jahren ein<br />

Treff- und Kommunikationsort für ältere<br />

Lesben ist.<br />

„AM ERFOLGREICHSTEN WAREN WIR<br />

IMMER ZUSAMMEN“<br />

Ich wünsche mir, dass wir bei allen<br />

Unterschieden unsere gemeinsamen<br />

Interessen nicht aus den Augen verlieren.<br />

Am erfolgreichsten waren wir immer<br />

zusammen. Wir alle sind LGBTQI, wir alle<br />

kennen Diskriminierung und Ausgrenzung,<br />

aufgrund unserer sexuellen Orientierung<br />

oder Identität. Wenn jede und jeder akzeptiert<br />

wird, wenn Differenzen offen und<br />

konstruktiv ausgehalten und ausgetragen<br />

werden, leisten wir alle einen aktiven<br />

Beitrag dazu, dass in der Community die<br />

Vielfalt auch in Zukunft leben wird. Eine<br />

Utopie, für die es sich zu streiten lohnt.<br />

Text: Sabine Holm


szene 11<br />

PARTY<br />

Ana Paula<br />

aus Brasilien<br />

2016 ist es dem Team des NY.Clubs in<br />

München zum ersten Mal gelungen,<br />

eine der gefragtesten DJanes der internationalen<br />

Partyszene nach München<br />

zu holen.<br />

KLUBWELT<br />

Queerer Klubspaß in München!<br />

Die Sommerpause ist vorbei, die<br />

Party-Crew meldet sich zurück.<br />

Und verrät: „Am 6. <strong>September</strong> gehen<br />

wir voll aufgetankt wieder an den Start<br />

mit unserer Eventreihe, die vor allem<br />

im LGBTIQ*-Universum Anklang findet.<br />

Zum Season-Opening freuen wir uns auf<br />

die in Berlin lebende Italienerin Budino,<br />

Deep-Initiator Erhyc und PhiPhi Cumfort<br />

als Drag-Host.“<br />

Mit am Start ist auch eine Künstlerin,<br />

die #mensch von „Cocktail d‘Amore“ aus<br />

Berlin kennen kann: Budino. „Budinos<br />

außergewöhnlichen Musikgeschmack<br />

kann {…} auch auf der vierten Ausgabe<br />

der Compilationreihe The Sound of Love<br />

International des Love International<br />

Festivals nachempfunden werden. Denn<br />

diesen Sampler hat sie 2022 persönlich<br />

kuratiert und rückt darauf sogar alte<br />

Helden der Electronic Body Music (EBM)<br />

wie Kirlian Camera und Clock DVA ins<br />

Rampenlicht.“ Nicht weniger spannend<br />

ist Dragqueen PhiPhi Cumfort. Die gibt es<br />

zwar erst seit knapp zwei Jahren, doch sie<br />

weiß, wie #mensch als guter Host glänzt.<br />

Wir freuen uns drauf! *rä<br />

6.9., „DEEP SEASON“,<br />

PALAIS Privat Club, Arnulfstr. 16–18,<br />

München, palaisclub.de, 22 Uhr<br />

Jetzt ist sie wieder da – im Rahmen<br />

Ihrer „World Tour <strong>2024</strong>“. Producerin und<br />

Multitalent Ana Paula aus Rio de Janeiro,<br />

Brasilien wird Ende <strong>August</strong> begeistern!<br />

Mit ihren energiegeladenen Musik-Sets<br />

ist sie in Süd- und Nordamerika bereits<br />

zu einer DJ-Legende geworden. Nun<br />

erobert Ana den Rest der Welt. Aber<br />

zuerst mal München!<br />

31.8., NY.Club, Elisenstr. 3, München,<br />

www.nyclub.de<br />

MAIKÖNIGINNEN-DINNER <strong>2024</strong><br />

Ein Ja zum Leben<br />

Das Dinner zu Ehren der Maikönigin <strong>2024</strong> war einmal mehr ein<br />

großartiger Abend, bei der sich nicht nur ihre Hoheit Kris Blaq<br />

prächtig amüsierte.<br />

Die „Küche im Kraftwerk“ ließ die Herdplatten glühen, das<br />

Dekoteam des KARE Einrichtungshauses raffen alles zusammen,<br />

was glitzerte und Restaurant sowie die spektakuläre Dachterrasse<br />

gaben einen großartigen Rahmen ab. Neben der Kulinarik und<br />

der Atmo sorgten die natürlich die Gäste der Maikönigin mit<br />

ihren abwechslungsreichen Performances für stimmungsvolle<br />

Höhepunkte. „Es ist ein schöner Luxus, so leben zu können, wie wir<br />

leben“, resümierte KARE Creative Director Wolfgang Hückelheim<br />

in seiner Ansprache. „Dieser Abend ist ein Ja zum Leben!“ Gute<br />

Nachricht: Diesen Abend kann man auch 2025 wieder erleben –<br />

freut euch drauf! *bm<br />

FOTOS: KARE


12 szene<br />

FOTO: MARK KAMIN<br />

RUN FOR LIFE <strong>2024</strong><br />

TogetherRun<br />

Am 8. <strong>September</strong> fällt die<br />

Startklappe zum diesjährigen<br />

Run for Life, dem Benefizlauf<br />

zu Gunsten der Münchner<br />

Aids-Hilfe – diesmal unter dem Motto<br />

„TogetheRun“, um die Verbindung der<br />

queeren Community mit allen Teilen der<br />

Gesellschaft zu verdeutlichen.<br />

Treffpunkt für alle Teilnehmer*innen<br />

ist der Vorplatz des Bayerischen<br />

Nationalmuseums, Prinzregentenstr.<br />

3. Hier kann man sich mit Getränken<br />

und Snacks versorgen, Leute treffen,<br />

Informationen sowie das diesjährige Run<br />

for Life-T-Shirt erhalten und sich bis 13<br />

Uhr spontan für den Lauf registrieren.<br />

Von diesem Ort werden die Läufer*innen<br />

gemeinsam die kurze Strecke zum<br />

Startpunkt im Englischen Garten gehen,<br />

bevor der eigentliche Run beginnt. Die<br />

Strecke führt wie gewohnt über 5,8 bzw.<br />

10 km durch den Englischen Garten und<br />

garantiert, dass auch bei höheren Temperaturen<br />

die meisten Kilometer angenehm<br />

im Schatten absolviert werden können.<br />

Die Startgebühr beträgt 21 €, Kurzentschlossene<br />

zahlen 24 € vor Ort.<br />

Und wie immer geht es her nicht nur<br />

um Sport und Gemeinschaft: Der Run<br />

for Life ist ein Benefizlauf, der seit 24<br />

Jahren die Arbeit der Münchner Aids-<br />

Hilfe unterstützt. Auch das ein Grund,<br />

warum Dieter Reiter die Schirmherrschaft<br />

übernommen hat. „Schließlich ist<br />

München auch stolz darauf, ein sicherer<br />

Ort für alle zu sein, die mit HIV leben und<br />

davon betroffen sind“, so der Münchner<br />

Oberbürgermeister. „München ist ein Ort<br />

konsequenter Politik gegen jede Form<br />

von Diskriminierung und Ausgrenzung.<br />

Dafür steht nicht zuletzt auch der Run<br />

for Life.“ Anmeldeschluss ist der 5. <strong>September</strong>,<br />

alle Infos gibt´s auf der Webseite<br />

des Laufs. *bm<br />

8.9., 14 Uhr (Treff ab 12 Uhr),<br />

Bayerisches Nationalmuseum,<br />

Prinzregentenstr. 3,<br />

www.runforlife.de


Szene 13<br />

LGBTQ+ EURO HANDBALL CHAMPIONSHIPS<br />

Handball goes Munich<br />

Oberbürgermeister<br />

Wir machen uns stark!<br />

Für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*,<br />

inter* und queere Menschen<br />

Als Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ*<br />

ist es unser Ziel, die LGBTIQ*-Community in München<br />

zu stärken und Benachteiligungen abzubauen.<br />

Wir machen uns stark. Für LGBTIQ*.<br />

GRAFIKEN: TEAM MÜNCHEN<br />

Mehr Informationen unter:<br />

muenchen.de/lgbti<br />

Im Hochsommer kommt das größte europäische Handball-Event<br />

nach München: Die LGBTQ+ Euro Handball<br />

Championships bringen am 15. und 16. <strong>August</strong> queere Teams<br />

aus ganz Europa an die Isar.<br />

Die Turniere finden in einer<br />

Frauen- und einer All-Gender-<br />

Klasse statt. Das ist insofern<br />

passend, da der Sport 1917<br />

zunächst für Mädchen<br />

angeboten wurde – als eine<br />

Möglichkeit sich auszutoben, da<br />

Jungenspiele, wie beispielsweise<br />

Fußball, zu körperbetont<br />

erschienen. Doch schon zwei<br />

Jahre später eroberten auch<br />

Männer die Handballfelder und<br />

diese schnelle, körperbetonte<br />

Sportart. Ort des Geschehens<br />

ist der Sportpark in der Messestadt<br />

Riem, in deren Hallen bis<br />

zu 500 Zuschauer*innen Platz<br />

finden. Eine Abschlussparty in<br />

der “Villa Flora“ beendet das<br />

Wochenende. Wir wünschen viel<br />

Erfolg und noch mehr Tore! *bm<br />

FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />

15.-16.8. Bildungscampus Riem, Paul-Wassermann-Str. 18,<br />

www.teammuenchen.de


14 szene<br />

VIP<br />

FOTOS: FOX, M. RÄDEL<br />

Rinaldo Hopf:<br />

„Die riesige queere<br />

Familie genießen!“<br />

Der international bekannte<br />

Maler wurde einst in Freiburg<br />

geboren, bei uns verrät er seinen<br />

ganz persönlichen<br />

CSD-Rückblick. *rä<br />

1981 war ich das erste Mal auf einem CSD,<br />

in San Francisco, wo ich damals lebte. Es<br />

war eine überwältigende Erfahrung, groß,<br />

bunt und fröhlich. Zwölf Jahre nach den<br />

Stonewall Riots waren schon viele Freiheiten<br />

erkämpft – und von Aids wussten wir<br />

noch nichts. Diese Zeit wird im Nachhinein<br />

im schwulen Amerika der „Candy Store“<br />

genannt, das „Schlaraffenland“: Alles<br />

schien möglich zu sein und wir feierten<br />

ausgelassen unsere Freiheit. „So Many Men,<br />

So Little Time“ brachte die euphorische<br />

Stimmung dieser sehr speziellen Zeit<br />

genau auf den Punkt.<br />

Im Herbst des Jahres tauchten schon die<br />

ersten beunruhigenden Nachrichten über<br />

einen spezifischen „Schwulenkrebs“ auf –<br />

so wurde Aids anfänglich bezeichnet – und<br />

lösten bei mir sofort Panik aus. Dieser frühe<br />

Schock hat mir das Leben gerettet, weil ich<br />

als Hypochonder von da an vorsichtig war.<br />

Es folgten viele weitere CSDs, erst in<br />

Paris, dann immer wieder in Berlin und<br />

auch in meiner Heimatstadt Freiburg,<br />

was für mich am aufregendsten war, weil<br />

es so viel mit meiner persönlichen Entwicklung,<br />

meiner Schulzeit und meiner<br />

Familie zu tun hatte. Als besonderes<br />

Bonbon kommt für mich dazu, dass<br />

der CSD oft an meinem Geburtstag<br />

Ende Juni stattfindet. 2019 jährten sich<br />

die Stonewall Riots zum 50. Mal. Eine<br />

Razzia in der Schwulenbar Stonewall<br />

Inn auf der Christopher Street in New<br />

York hatte zu tagelangen Krawallen und<br />

Auseinandersetzungen der queeren<br />

Szene mit der Polizei geführt – und in<br />

der Folge jedes Jahr am letzten Juniwochenende<br />

zu Demonstrationszügen.<br />

Daraus entwickelten sich die weltweiten<br />

Christopher-Street-Day-Paraden, kurz<br />

CSDs. Aus diesem Anlass habe ich ein<br />

umfangreiches künstlerisches Projekt<br />

geschaffen, „Stonewall Riots 1969“,<br />

das ich in verschiedenen Städten<br />

ausgestellt habe. Letztes Jahr endlich<br />

auch in New York zum CSD. Ich hatte mir<br />

vorgenommen, eine Podiumsdiskussion<br />

mit Teilnehmern des ursprünglichen<br />

Aufstands vor über fünfzig Jahren zu<br />

machen, und fand tatsächlich drei<br />

Veteranen, die gerne mitmachten! Es war<br />

großartig: Die toughe Lesbe und die zwei<br />

sehr unterschiedlichen männlichen Aktivisten<br />

hatten sehr viel zu erzählen. Beim<br />

New Yorker CSD selbst war ich begeistert<br />

von der schieren Masse und Vielfalt der<br />

TeilnehmerInnen. Besonders auffällig<br />

fand ich die rigiden Absperrungen, das<br />

hohe Polizeiaufgebot und dass die unterschiedlichsten<br />

gesellschaftlichen Gruppierungen<br />

jeweils ihre eigene Abteilung<br />

der Parade bildeten. So z. B. die queeren<br />

Mitarbeiter der Deutschen Bank, queere<br />

Mitglieder religiöser Gruppierungen, der<br />

Polizei, der Feuerwehr und sämtlicher<br />

ethnischer Gruppierungen. Das ist schon<br />

ein großer Unterschied zu deutschen CSD<br />

Veranstaltungen, wo die Themenwagen<br />

das Bild bestimmen und Musik und Party<br />

jahrelang den Zug dominiert haben.<br />

Also, ich werde wieder zum CSD gehen<br />

und die riesige queere Familie genießen!<br />

www.rinaldohopf.com


szene 15<br />

PRIDE<br />

Queere Sichtbarkeit im Allgäu<br />

„Tradition und Toleranz gehen Hand in Hand“, so der Verein Allgäu<br />

Pride e. V., der die LGBTIQ*-Community unterstützen will.<br />

DEINE GESUNDHEIT?<br />

DEIN MAGAZIN!<br />

Gratis in Apotheken, Arztpraxen,<br />

Beratungsstellen und Szeneläden<br />

Lebensfreude, Diversity und Queerness in wunderschöner<br />

Landschaft. Dort, wo so viele Urlauber*innen in der Natur und<br />

beim Wandern entlang von Kuhweiden Ruhe und Erholung<br />

suchen, leben auch queere Menschen. Womöglich mit anderen<br />

Berufen als in der Stadt, aber genauso mitten in der Gesellschaft<br />

wie in den Metropolen.<br />

Gesundheit | Sexualität | Wellbeing<br />

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CBD Produkte im Test<br />

II/24<br />

FOTO: M. RÄDEL<br />

MIDLIFE-<br />

CRISIS<br />

Treten auch bei Männern<br />

"Wechseljahre" auf?<br />

KRAFT-<br />

TRAINING<br />

10 GRÜNDE INS SCHWITZEN ZU KOMMEN<br />

BONER<br />

KILLER<br />

Erektionsstörungen<br />

Ursachen und Hinweise<br />

„Ja, wir haben Berge, Käse und Kühe – aber wir wollen auch für<br />

Toleranz, Offenheit und Gleichberechtigung stehen. Gemeinsam<br />

wollen wir zeigen, dass zum Glück auch auf dem Land<br />

jede Form der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität<br />

zuhause ist. {…} Auf den ersten Blick sind queere Menschen und<br />

die LGBTQIA+ Community eine Seltenheit im Allgäu und noch<br />

immer bedient sich eine Vielzahl an Menschen der üblichen<br />

Klischee-Kiste, wenn es um Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans<br />

Personen oder intergeschlechtliche Personen geht“, so der<br />

Verein auf seiner Homepage. „Doch wir vom Allgäu Pride e. V.<br />

sind davon überzeugt: Wir Allgäuer*innen können noch mehr!“<br />

Eine Pride Week, dass #mensch queere Menschen bemerkt,<br />

dass sie einander bemerken. Dass ihre Mitmenschen nicht<br />

aus allen Wolken fallen, wenn die andere Art der Liebe, nicht<br />

die vermutete Heterosexualität erkennbar wird, etwa auf<br />

Dorffesten, dafür gibt es Prides und CSDs. Auch hier im Allgäu.<br />

Wunderbar.<br />

Und wichtig, denn noch immer werden queere Menschen<br />

diskriminiert und die Straftaten gegen die LGBTIQ*-Community<br />

nehmen zu. Sichtbarkeit schafft Aufklärung, sorgt letztendlich<br />

für Toleranz. Wir freuen uns daher, dass Ende <strong>August</strong> hier in der<br />

Region die „Allgäu Pride Week“ stattfinden soll.<br />

Schriftlich erklärt der Verein: „Um für mehr queere Sichtbarkeit<br />

im Allgäu zu sorgen veranstalten wir die Allgäu Pride Week.<br />

Sie findet dieses Jahr vom 24. – 31. <strong>August</strong> {…} statt. Neben<br />

unserer Veranstaltungswoche sind wir auch zu Gast bei anderen<br />

Formaten wie Diskussionsrunden oder Interviews. Zudem sind<br />

wir gerade im Aufbau eines aktiven Vereinslebens, bei dem wir<br />

mit unseren Mitgliedern regelmäßig zusammenkommen und<br />

uns austauschen können. So schaffen wir einen Safe-Space<br />

für LGBTQIA+-Personen in unserer Region.“ Wer mitmachen<br />

will, der kann zum Beispiel zum Stammtisch kommen. Genaue<br />

Informationen gibt es per E-Mail: hello@allgaeu-pride.de. *rä<br />

24. – 31.8., „Allgäu Pride Week“, www.allgaeu-pride.de<br />

www.epaper.maenner.media<br />

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16 szene<br />

25 JAHRE LSVD BAYERN<br />

FOTO: SANDRA SINGH<br />

„Queere Liebe ist politisch!“<br />

In diesem Jahr feiert der<br />

Lesben- und Schwulenverband<br />

Deutschland (LSVD) das 25.<br />

Jubiläum seines bayerischen<br />

Landesverbandes. Darüber sprachen wir<br />

mit Markus Apel, seit 2018 Pressesprecher<br />

und im Vorstand zuständig für die<br />

Bereiche Kultur, Medien sowie Intersektionalität.<br />

Markus, ihr habt euer Jubiläum ja<br />

bereits gefeiert …<br />

… und zwar angemessen beim größten<br />

CSD im Freistaat! Beim Munich Pride<br />

waren wir nicht nur Teil der Demoparade,<br />

sondern haben das Jubiläum auf der<br />

Community-Bühne mit einem frisch<br />

getrauten Paar, einer Regenbogen-<br />

Cupcake-Torte und allen Anwesenden<br />

dann zelebriert. Alles unter dem Motto<br />

„Queere Liebe ist politisch!“<br />

Was hat der LSVD in dieser Zeit<br />

geleistet?<br />

Ohne das konsequente fachliche Engagement<br />

des LSVD hätten wir wohl weder<br />

die „Ehe für Alle“ noch ein „Selbstbestimmungsgesetz“<br />

errungen. Es gäbe keine<br />

außenpolitischen Strategien Deutschlands,<br />

die auch die Menschenrechtslage<br />

von LSBTIQ* fest in den Blick nehmen.<br />

Ohne uns und unsere Partner*innen hätte<br />

sich Bayern im Jahr <strong>2024</strong> nicht auf den<br />

Weg gemacht, endlich einen Aktionsplan<br />

gegen Queerfeindlichkeit zu erarbeiten.<br />

Kann man sich jetzt zurücklehnen<br />

und das Erreichte genießen?<br />

Nein, denn der Kampf ist nicht zu<br />

Ende. Die derzeitige politische Lage<br />

lässt kaum ein Durchatmen zu. Überall<br />

steigen die Bedrohungslagen und Zahlen<br />

queerfeindlicher Angriffe. Zudem müssen<br />

Regenbogenfamilien und Beziehungsformen<br />

abseits der Heteronormativität in<br />

Deutschland endlich rechtlich anerkannt<br />

und abgesichert werden. Und wir<br />

brauchen einen diskriminierungsfreien<br />

Zugang zu medizinischen Leistungen,<br />

insbesondere für trans*, inter* und nicht<br />

binäre Menschen. Diese und viele andere<br />

Themen sind es wert, weiter zu kämpfen.<br />

Warum ist eine Institution wie der<br />

LSVD gerade in Bayern noch immer<br />

wichtig?<br />

Bayern ist das queerpolitische Schlusslicht<br />

Deutschlands und hat weder eine Strategie<br />

gegen Queerfeindlichkeit, noch ausreichend<br />

Anlaufstellen im ländlichen Raum<br />

oder ein Landesantidiskriminierungsgesetz.<br />

In Bayern fehlt es an finanzierten<br />

Strukturen für queere Bildungsarbeit an<br />

Schulen und für Erwachsene. Es mangelt<br />

an Sensibilisierung in der Polizei und Justiz<br />

und einem Vertretungssitz für LSBTIQ* im<br />

Rundfunkrat. Während Ministerpräsident<br />

Markus Söder und die Staatsregierung mit<br />

Sprachverboten und Hetze in Bierzelten<br />

aktiv queerfeindliche Politik betreibt, geht<br />

es vielen queeren Menschen in Bayern<br />

schlecht.<br />

Historisch vermittelbar, klingt der<br />

Name „Lesben- und Schwulenverband“<br />

heutzutage veraltet …<br />

Aktuell stehen wir vor dem nächsten<br />

Schritt, hin zum „LSVD“ – Verband<br />

Queere Vielfalt“ um genau das abzubilden,<br />

was wir sind: Ein Verband, der sich für<br />

die Interessen aller queeren Menschen<br />

einsetzt. Wir kämpfen für ein solidarisches<br />

und erfolgreiches Miteinander, für mehr<br />

Freiheit und Selbstbestimmung für jede*n.<br />

Das hilft uns allen und genau das ist unser<br />

Ziel.<br />

https://bayern.lsvd.de<br />

Interview: Bernd Müller


szene 17<br />

Polizeipräsidium<br />

München<br />

WIR FÜR EUCH<br />

Der CSD <strong>2024</strong> erstrahlte auch dieses Jahr in<br />

den buntesten Farben und setzte ein großartiges<br />

Zeichen für eine offene Gesellschaft!<br />

Fast 325.000 Menschen versammelten sich,<br />

um für die Rechte der LGBTIQ*­Community<br />

einzustehen und Liebe, Respekt und Gleichberechtigung<br />

auszudrücken.<br />

Die Münchner Polizei war mit fast 1.000 Polizeibeamtinnen<br />

und Polizeibeamten aus Bayern und<br />

Baden-Württemberg für Euch im Einsatz, um für<br />

eine friedliche und vor allem sichere Veranstaltung<br />

zu sorgen. Auch der Polizeihubschrauber „Edelweiß“<br />

behielt zum Veranstaltungsschutz die Lage<br />

aus der Luft im Blick.<br />

Die Kolleginnen und Kollegen vom Kommissariat<br />

105 (Opferschutz und Prävention) und die Einstellungsberatung<br />

waren mittendrin. Sie betreuten<br />

den Stand der Münchner Polizei und informierten<br />

im direkten Austausch über unsere Arbeit, die<br />

gemeinsame Kampagne „Zeig Flagge. Zeig´s an!“<br />

mit der Koordinierungsstelle zur Gleichstellung<br />

von LGBTIQ* und standen für Fragen zu Einstellungsmöglichkeiten<br />

bei der Polizei bereit.<br />

FOTO: BERND MÜLLER<br />

MÜNCHEN IST „FAST TRACK CITY“<br />

München engagiert gegen HIV<br />

Am 22. Juli, dem ersten Tag der Konferenz AIDS <strong>2024</strong>,<br />

unterzeichnete Münchens Bürgermeisterin Verena Dietl<br />

gemeinsam mit Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek den<br />

Beitritt der Landeshauptstadt zur „Fast Track Cities“-Initiative<br />

von UNAIDS.<br />

Die Münchner Polizei bedankt sich für den friedlichen<br />

und respektvollen Ablauf des CSD, für<br />

unzählige positive Gespräche, spontane Liegestützen-Challenges<br />

mit unserer 16,5 kg schweren<br />

Schutzausstattung und hunderte Selfies mit der<br />

Polizeimütze sowie unserem Polizeimini.<br />

Unser besonderer Dank gilt den zahlreichen Helferinnen<br />

und Helfern sowie den Organisations teams,<br />

die diesen Tag ermöglicht haben.<br />

Wir freuen uns auf nächstes Jahr!<br />

Eure Münchner Polizei<br />

Die Initiative hat die Beendigung der HIV-Pandemie bis 2030<br />

zum Ziel. Deren Ziele werden in der Zahlenfolge 95-95-<br />

95-0 zusammengefasst: 95% aller HIV-Infektionen sind<br />

bekannt, 95% der bekannten HIV-Infektionen unter Therapie<br />

und 95% der HIV-Infektionen unter Therapie sind so erfolgreich,<br />

dass kein HI-Virus mehr nachweisbar ist. Nicht zuletzt soll<br />

es bis dahin 0% Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen,<br />

die von HIV betroffen oder bedroht sind, geben. Über<br />

350 Städte weltweit bekennen sich bereits zu diesem Ziel und<br />

bemühen sich intensiv um einen wirksameren Kampf gegen<br />

HIV sowie gegen andere sexuell übertragbare Krankheiten. „Ich<br />

freue mich, dass wir dadurch einen weiteren Schritt in Richtung<br />

der Anti-Diskriminierung, -stigmatisierung und des gemeinsamen<br />

Kampfes gegen HIV und Aids in München gehen“, so<br />

Tobias Oliveira Weismantel von der Münchner Aids-Hilfe. *bm<br />

Ein Kooperationsprojekt der<br />

Landeshauptstadt München mit<br />

dem Polizeipräsidium München<br />

und der Fachstelle Strong!<br />

Mehr Informationen<br />

unter www.zeigs-an.de<br />

Instagram<br />

@zeigs_an


18 politik<br />

KOLUMNE<br />

Hochzeitspläne<br />

In seiner Kolumne schreibt AZ-<br />

Lokalchef Felix Müller über die<br />

Hochzeitspläne von Bürgermeister<br />

Dominik Krause, den<br />

neuen OB-Kandidaten der CSU und die<br />

Geldsorgen der Stadt.<br />

In der Schule verpasst Dominik Krause den<br />

Tanzkurs. Doch der 17-Jährige will Tanzen<br />

lernen. Und entscheidet sich für einen<br />

Kurs in einer Tanzschule. Es ist 2007 – und<br />

es ist eine Entscheidung, die sein Leben<br />

verändern wird. Denn Krause lernt dort<br />

den 15-jährigen Sebastian Müller kennen.<br />

„Wir haben den Standard-Kurs zusammen<br />

gemacht, dann den Folgekurs und uns<br />

angefreundet“, so hat es Müller kürzlich<br />

der AZ erzählt. „Es war das erste Mal, dass<br />

ich Interesse an einem Mann hatte“, so<br />

sagt es Dominik Krause, der immer noch<br />

erst 33 ist. „Es hat gebraucht zu verstehen,<br />

was das für ein Gefühl ist.“<br />

Sebastian Müller ist Arzt geworden,<br />

Krause Zweite Bürgermeister – geblieben<br />

sind sie ein Paar. In Giesing sind sie schon<br />

seit zehn Jahren daheim. Müller, der gerade<br />

seinen Assistenzarzt macht, danach<br />

als Allgemeinmediziner in Haidhausen<br />

arbeiten will, mag die Rolle als Mann an<br />

der Seite eines Bürgermeisters. Er sei nun<br />

öfter auch bei offiziellen Terminen mit<br />

dabei, sagt er. Kürzlich hat Sebastian Müller<br />

Krause im Andalusien-Urlaub gefragt<br />

hat, ob er nicht sein Ehemann werden will.<br />

In Andalusien war das, ein sehr warmer<br />

sommerlicher Abend, vor der Kathedrale<br />

im Granada spielte ein Orchester.<br />

Klar, übers Heiraten hatten die beiden<br />

schon öfter gesprochen, beide können<br />

vom Gefühl schwärmen, als der Bundestag<br />

2017 die komplett gleichberechtigte „Ehe<br />

für alle“ beschloss. Doch ganz konkret<br />

machte es Müller an jenem andalusischen<br />

Abend in diesem<br />

Frühsommer <strong>2024</strong>.<br />

Was es den beiden<br />

bedeutet, bald Mann<br />

und Mann zu sein?<br />

„Es hat natürlich auch<br />

mit Romantik zu tun“,<br />

sagt Dominik Krause.<br />

„Aber es ist auch<br />

schön, wenn es etwas<br />

Offizielles hat – und das<br />

gibt natürlich auch Sicherheit.“<br />

Sebastian Müller sagt:<br />

„Ich fand es gerade in der letzten<br />

Zeit auch unpassend, nach 16 Jahren<br />

Beziehung von Dominik als sein Freund<br />

vorgestellt zu werden. Ich freue mich darauf,<br />

wenn er bald ganz selbstverständlich<br />

sagen kann: Das ist mein Mann.“<br />

Auch die Münchner CSU hat kürzlich<br />

ihrem Mann präsentiert – und zwar ihren<br />

OB-Kandidaten für 2026. Es wird: Clemens<br />

Baumgärtner, Wirtschaftsreferent,<br />

Wiesn-Chef und ein Typ, der durchaus<br />

polarisiert. Kritiker sehen in ihm ein<br />

Symbol für einen Rechtsruck, in der<br />

CSU will man das freilich ganz anders<br />

interpretiert sehen, betont, es handle<br />

sich um einen liberalen Politiker, der halt<br />

nun mal gerne Klartext spreche (wovon<br />

man sich offenbar im Wahlkampf viel<br />

verspricht). Immerhin: Beim CSD lässt sich<br />

Baumgärtner blicken. Und sonst? Einen<br />

ersten Slogan für den Wahlkampf scheint<br />

er schon gefunden zu haben: „Stau,<br />

Stillstand und Schikane“, das<br />

sei, wofür Grün-Rot stehe,<br />

sagt Baumgärtner.<br />

Der Wahlkampf dürfte<br />

auf jeden Fall davon<br />

geprägt werden,<br />

dass der Stadt das<br />

Geld ausgeht. Eine<br />

Situation, die man<br />

im Rathaus nicht<br />

gewöhnt ist, wo man<br />

viele Jahre Konflikte<br />

verdeckt hat, indem halt<br />

alle Seiten was abbekamen für<br />

ihre Lieblingsprojekte (und ihr Klientel).<br />

„München ist pleite“, heißt es gar aus der<br />

Rathaus-CSU. So ganz will man das in der<br />

Kämmerei zwar nicht stehen lassen. Aber<br />

klar ist: Es müssen viele, viele Millionen<br />

eingespart werden. Neue Großprojekte<br />

dürfte es in vielen Bereichen nicht mehr<br />

geben. Und das in einer Zeit, in der<br />

besonders die Spannungen innerhalb des<br />

grün-roten Bündnisses auf politischer und<br />

persönlicher Ebene ohnehin immer wieder<br />

aufbrechen. Es kommen unruhige Zeiten<br />

auf die Stadtpolitik zu. *Felix Müller<br />

FOTO: PRIVAT


politik 19<br />

In jeder<br />

Stadt<br />

zu Hause<br />

Übernachten bei queeren<br />

Gastgebern in über 70 Ländern!<br />

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FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/ PEOPLEIMAGES<br />

Seit 20 Jahren in der Community bekannt unter ebab


20 wellbeing<br />

Massagetechniken<br />

aus aller Welt<br />

HOT-STONE-MASSAGE<br />

Die Hot-Stone-Massage verbindet<br />

klassische Massagegriffe mit dem Einsatz<br />

heißer Steine. Diese werden im Wasserbad<br />

auf ca. 60 Grad Celsius erwärmt und<br />

bestehen meistens aus Basalt. Die<br />

Griffkombinationen geben dem Körper ein<br />

Wohlgefühl, beruhigen und fördern gleichzeitig<br />

die Durchblutung, unterstützen den<br />

Lymphfluss und lösen Verspannung in der<br />

Muskulatur. Hot-Stone-Massagen lassen<br />

sich individuell als Ganzkörperbehandlung,<br />

Gesichts-, Schulter-, Nacken- oder<br />

Rückenmassage einsetzen.<br />

THAI-YOGA-MASSAGE<br />

Die Thai-Massage ist eine Kombination<br />

aus Akupressur, Dehn- und Streckübungen<br />

(passives Yoga), Energiearbeit und<br />

Meditation. Durch das Zusammenwirken<br />

von sanften Gelenkmanipulationen und<br />

ruhig fließenden Bewegungen stellt<br />

sich schon kurz nach der Massage ein<br />

vitalisierendes und tief entspannendes<br />

Körpergefühl ein. Die Thai-Yoga-Massage<br />

wird traditionell auf einer Matte am Boden<br />

praktiziert.<br />

ÄGYPTISCHE ISIS-MASSAGE<br />

Die ägyptische Isismassage hat ihren<br />

Ursprung im Land der Pharaonen und<br />

wurde schon in der ägyptischen Hochkultur<br />

in den „Hohen Häusern“ angewandt.<br />

Klassischerweise ist diese Form eine<br />

Streichmassage, eingeleitet durch ein<br />

kräftiges Waschritual im Hamam. Bei<br />

der Massage wird mit ägyptischen Aromaessenzen<br />

gearbeitet. Die ägyptische<br />

Isismassage wirkt entspannend und<br />

harmonisierend und schließt mit dem<br />

Auflegen kleiner Energiepyramiden und<br />

einem erfrischenden Minzritual ab.<br />

SPAZIO UOMO - ITALIENISCHE KOPF-,<br />

NACKEN- UND SCHULTERMASSAGE<br />

Bei der Spazio Uomo-Massage werden<br />

neben dem Gesicht auch die besonders<br />

verspannten Regionen wie Rücken,<br />

Schultern und Nacken behandelt. Gezielt<br />

eingesetzte Massagegriffe mit Steinen<br />

(kalt oder warm) runden dieses Männerkonzept<br />

ab.<br />

BAOBAB – AFRIKANISCHE<br />

GANZKÖRPERMASSAGE<br />

Die Baobab stellt eine kräftig durchgeführte<br />

Behandlungsform mit Teakholzstempeln,<br />

Körperpinseln und kräftigenden<br />

Baobabextrakten dar. Das Körpergewebe<br />

wird zur Entschlackung angeregt, die Haut<br />

wird durch den Peelingeffekt samtweich.<br />

Die Muskulatur wird kräftig durchblutet,<br />

Spannungszustände werden dadurch<br />

beseitigt.


wellbeing 21<br />

FOTO: DRAZENZIGIC _FREEPIK.COM, ILLUSTRATIONEN: FREEPIK.COM<br />

CHILL-OUT FEET CONCEPT<br />

Einzigartiges Fußbehandlungskonzept<br />

unter Verwendung 100%ig natürlicher<br />

Fußbehandlungsprodukte – die Wellnesspediküre.<br />

Einleitend ein entspannendes<br />

Blütenfußbad und anschließend ein<br />

sanftes Salz-/Ölpeeling, um Hornschüppchen<br />

zu entfernen. Darauf folgt<br />

die klassische Wellnessfußpflege. Eine<br />

Energiezonenmassage mit warmen Steinen<br />

oder speziellen Fußkräuterstempeln<br />

löst Verspannungen und harmonisiert<br />

den Energiefluss. Abgerundet wird dieses<br />

Fußkonzept mit einer Spezialmaske.<br />

KLANGSCHALENMASSAGE<br />

Hier werden mehrere Klangschalen auf<br />

den Körper gelegt und angeschlagen. Die<br />

feinen Vibrationen und Töne erreichen<br />

den gesamten Körper und sorgen für<br />

innere Ruhe und Wohlbefinden. Da unser<br />

Körper überwiegend aus Wasser besteht,<br />

werden die Schallwellen der Bewegung<br />

weitergeleitet. Dadurch erreicht man<br />

selbst tief im Inneren liegende Organe.<br />

So lassen sich physische und psychische<br />

Verspannungen lösen. Die Töne sprechen<br />

auch die verschiedenen Chakren an<br />

und können diese harmonisieren und<br />

kräftigen.<br />

HAWAIIANISCHE<br />

LOMI-LOMI-NUI-MASSAGE<br />

Lomi Lomi Nui ist eine traditionelle<br />

Massageform aus Hawaii. In der<br />

Landessprache bedeutet „lomi“ so viel<br />

wie „reiben“, „kneten“ oder „drücken“,<br />

die Verdoppelung verstärkt diese<br />

Bedeutung. „Nui“ heißt „groß“, „wichtig“<br />

oder „einzigartig“. Diese Massage wurde<br />

von schamanischen Heilern (Kahuna)<br />

ausgeübt. Jeder Heiler entwickelte<br />

seinen eigenen Massagestil gemäß der<br />

familiären Tradition und Überlieferung,<br />

sodass es auch auf Hawaii nie nur einen<br />

„echten“ Lomi-Stil gegeben hat. Die<br />

Massage soll Blockaden auf körperlicher<br />

und seelischer Ebene lösen und die<br />

Harmonie von Körper, Geist und Seele<br />

wiederherstellen.<br />

Bei Lomi Lomi Nui wird viel Öl verwendet.<br />

Der Behandelnde arbeitet nicht nur mit<br />

den Händen, sondern mit dem gesamten<br />

Unterarm einschließlich der Ellenbogen.<br />

Die Bewegungen sind grundsätzlich<br />

fließend und leicht schaukelnd, wobei die<br />

Behandlung von hawaiianischen Gesängen<br />

begleitet wird. Die Massage kann<br />

in ihrer Stärke variieren, auch innerhalb<br />

einer Behandlung. So kann sie sehr sanft<br />

und beruhigend sein, aber auch fordernd<br />

und in den Schmerz gehend, um tief<br />

liegende Spannungen aufzulösen.


22 wellbeing<br />

vorher<br />

nachher<br />

Gesichtsstraffung per Laser<br />

Wahre Schönheit kommt<br />

von innen… und von Dr. Welf<br />

Prager. Dieser spricht häufig<br />

von einem „Sanierungsstau“<br />

bei seinen Patienten. Wer sich<br />

in seine Hände begibt, kann sich jetzt für<br />

ein neues, minimalinvasives Verfahren<br />

entscheiden.<br />

Beim Endolifting wird die behandelte<br />

Haut nachhaltig gestrafft. Mit einem<br />

kleinen, feinen Laser geht Dr. Prager und<br />

die Hautschicht. Diese erzeugen Hitze,<br />

regen damit die Kollagenneubildung an<br />

und schmelzen gleichzeitig unliebsame<br />

Fettpölsterchen weg. Und das ganze ohne<br />

Operation und völlig schmerzfrei. Die zu<br />

behandelnden Stellen werden zuerst mit<br />

einem kleinen Pieks betäubt. Anschließend<br />

wird der Laser subkutan, also direkt<br />

unter der Hautschicht von innen an die<br />

betreffenden stellen geführt. Dieser Laser<br />

entfern Fettstellen, die unerwünscht sind,<br />

fördert die Neubildung von Kollagen und<br />

somit ein strafferes Hautbild.<br />

Geschwollene Unterlider können so einfach<br />

weggelasert werden, eine aufwendige<br />

Operation unter Narkose ist nun nicht<br />

mehr nötig. Unerwünschte Pausbäckcken<br />

oder ein Doppelkinn, der Laser zerstört die<br />

Fettpolster nachhaltig und durch die neue<br />

Kollagenproduktion bekommt man die<br />

gewünschten Effekte.<br />

Selbst Modellierungen der Gesichtsform<br />

sind möglich. Bisher konnte die beliebte<br />

Jawline nur mit Botox gespritzt werden.<br />

Diese Behandlung hält in der Regel ca.<br />

sechs Monate. Die<br />

Gesichtsstraffung durch Endolifting ist<br />

nachhaltig und hält ein lebenlang. So<br />

dauert es auch bis zu einem halben Jahr,<br />

bis das endgültige Ergebnis der Laserbehandlung<br />

zu sehen ist.<br />

Dr. Prager bietet diese Behandlung in<br />

seinen Praxen in Hamburg und München<br />

an. Nach ca. 20 Minuten sieht man<br />

sofort die Veränderungen. An den<br />

Einstichstellen kann es zu kleinen blauen<br />

Flecken kommen. Im Gegensatz zu einer<br />

Liftingoperation wirklich kaum<br />

zu erwähnen.<br />

Dr. Welf Prager<br />

Derma Hamburg Zentrum<br />

Hohe Bleichen 10<br />

20354 Hamburg<br />

Derma Hamburg Elbvororte<br />

Hemmingstedter Weg 168<br />

22609 Hamburg<br />

Dermatologikum am Sendlinger Tor<br />

Sendlinger Str. 29<br />

80331 München<br />

www.derma-hamburg.de<br />

WELLNESS<br />

Relax and Enjoy<br />

FOTO: MASSAGE FOTOLIA<br />

Steffen von Massage-Munich geht<br />

seit vielen Jahren auf Kundenwünsche<br />

ein und erweitert ständig seine<br />

Angebote. Unweit vom Glockenbachviertel<br />

bietet er im gemütlich eingerichteten<br />

Studio diverse Massagen an.<br />

Neu im Angebot hat er „Die Streichelmassage“<br />

und ab <strong>August</strong> die Nuru Gel Massage,<br />

wobei du mit dem glitschigen, neutralen,<br />

geruchslosen Nuru Gel aus Japan mit Aloe<br />

Vera Inhaltsstoffen deinen Wohlfühlmoment<br />

voll und ganz genießen kannst. Grade<br />

nach einer langen City Tour durch München,<br />

einem langen Arbeitstag vor dem Computer<br />

oder nach dem Jogging: Eine entspannende<br />

Massage tut immer gut. Oft vernachlässigt<br />

und dabei anspruchsvoll: der Po!<br />

Durch sanftes Kneten und Dehnen der<br />

drei Gesäßmuskel bewirkt man wunderbar<br />

entspannende und stimulierende Effekte.<br />

Ein entspannendes und auch aufregendes<br />

Gefühl.<br />

Außerdem voll im Trend ist die Fesselmassage.<br />

Während einer Massage gefesselt sein<br />

ist schon etwas Besonderes. Hände, Beine,<br />

Hals, Brust mit Seilen gefesselt ... dazu auf<br />

Wunsch eine schwarze Augenbinde. Es ist<br />

ein außergewöhnliches Gefühl dann dem<br />

Masseur ausgeliefert zu sein. Dabei wird<br />

unglaublich die Fantasie angeregt! Mensch<br />

muss nicht immer auf Fetisch stehen, sein,<br />

um es mal auszuprobieren.<br />

Studio Tal 30, 4. OG, 80331 München,<br />

Terminvereinbarung unter 0175. 617 52 55,<br />

www.massage-munich.com,<br />

info@massage-munich.com


Anzeige<br />

Wir Gemeinsam können die HIV-Epidemie beenden<br />

Deutschland ist auf einem guten Weg, doch Stigmatisierung<br />

und die Diagnoserate bleiben das Problem<br />

szene 23<br />

„95 – 95 – 95“ ist die Formel, die<br />

UNAIDS als Ziel auf dem Weg zum<br />

Ende der HIV-Epidemie ausgegeben<br />

hat – begleitet von einer „0“ für „Zero<br />

Stigma“. Bis 2025 sollen weltweit 95<br />

Prozent der Menschen mit HIV eine<br />

Diagnose erhalten haben, 95 Prozent<br />

davon eine geeignete Behandlung<br />

begonnen haben, und davon bei<br />

95 Prozent die Viruslast unter der<br />

Nachweisgrenze liegen 1 . Doch dieses<br />

große Ziel ist selbst in Deutschland<br />

noch nicht erreicht. Die Biotech-Firma<br />

Gilead Sciences setzt deshalb auf<br />

Partnerschaft und interdisziplinären<br />

Austausch, um die HIV-Epidemie<br />

zu beenden – in Deutsch-land und<br />

weltweit.<br />

Geschätzt leben ca. 8.600 Menschen<br />

in Deutschland mit HIV, ohne ihren<br />

Status zu kennen – nur etwa 90<br />

Prozent haben ihre Diagnose<br />

demzufolge bereits erhalten. Damit<br />

werden die ersten 95 Prozent der<br />

UNAIDS-Ziele im kommenden Jahr<br />

voraussichtlich nicht erreicht. Doch vor<br />

allem die individuellen Auswirkungen,<br />

wenn Diagnosen bspw. erst nach dem<br />

Auftreten von AIDS-definierenden<br />

Erkrankungen gestellt werden, sind das<br />

Problem. Durch eine frühe Diagnose<br />

und die Einleitung einer modernen<br />

HIV-Therapie sind sie vermeidbar:<br />

96% der Menschen mit HIV-Diagnose<br />

sind in Deutschland bereits auf einer<br />

HIV-Therapie und 96% davon ohne<br />

nachweisbare Viruslast. 2 Doch das<br />

anhaltende HIV-assoziierte Stigma<br />

hemmt weitere Erfolge auf dem Weg<br />

zum Ende der HIV-Epidemie.<br />

Eigentlich stehen die entsprechenden<br />

Instrumente wie niederschwellige Testangebote,<br />

Aufklärungskampagnen und<br />

psychosoziale Beratung in Deutschland<br />

zur Verfügung. Moderne Therapien<br />

werden von den Krankenkassen<br />

übernommen und auch die PrEP für<br />

Menschen, die ein erhöhtes HIV-Risiko<br />

haben, findet immer mehr Verbreitung.<br />

Warum beenden wir die HIV-Epidemie<br />

denn dann nicht einfach? Mit dieser<br />

Frage hat sich Ende März <strong>2024</strong><br />

ein Expert*innen-Panel auf den<br />

Quellen:<br />

1<br />

World Aids Day Report | 2020. Prevailing Against<br />

Pandemics. By Putting People at the Centre.<br />

2<br />

RKI, Epid Bull 2022;47:3-18.<br />

3<br />

FCAA-Support Report 2021. Verfügbar unter:<br />

https://resourcetracking.fcaaids.org/. Abgerufen<br />

am: 10.04.<strong>2024</strong>.<br />

„ Es gibt ganz viele fachübergreifende<br />

Ansätze, aber wir<br />

schaffen es zu wenig, uns an<br />

diesen Punkten zu treffen und<br />

gemeinsam weiterzugehen.“<br />

Paula Maria Bögel,<br />

Transformationsforscherin<br />

19. Münchner AIDS- und Infektiologie-<br />

Tagen, dem größten deutschlandweiten<br />

HIV-Kongress, beschäftigt.<br />

Auf Initiative von Gilead Sciences wurde<br />

in der Diskussion „Transformation<br />

leben, Zukunft gestalten, HIV eliminieren:<br />

Was uns heute (noch) daran<br />

hindert, HIV zu beenden“ der Blick<br />

über den Tellerrand gewagt. Expertise<br />

aus der communitynahen Beratung<br />

und der medizinischen Ver-sorgung<br />

wurden mit Erkenntnissen aus der<br />

Transformationsforschung zusammen-<br />

Prof.in Dr.in Paula Maria Bögel, Universität Vechta<br />

gebracht: „Allianzen bilden, über das<br />

eigene Betätigungs-Feld hinaus, neue<br />

Ideen bekommen und einfach machen“,<br />

das ist der Rat von Professorin<br />

Paula Maria Bögel, die an der Uni<br />

Vechta zu Transformationsmanagement<br />

in ländlichen Räumen forscht. Sie brachte<br />

mit ihrer externen Perspektive innovative<br />

Ansätze aus ihrer Forschung ein, die<br />

von den Expert*innen direkt aufgegriffen<br />

und auf ihre Anwendbarkeit im HIV-Feld<br />

besprochen wurden.<br />

Mehr Informationen<br />

und weitere<br />

inspirierende<br />

HIV-Projekte<br />

findest du auf<br />

www.gileadpro.de/wirgemeinsam<br />

Gilead Sciences engagiert sich seit über 35 Jahren mit einer Vielzahl von<br />

Initiativen gegen das HI-Virus – im Schulterschluss mit der Community,<br />

Patient*innenorganisationen und Mediziner*innen weltweit. Dazu leistet das<br />

Unternehmen über die Erforschung und Bereitstellung von Arzneimitteln<br />

hinaus einen bedeutenden Beitrag: Als größter philanthropischer Geldgeber<br />

im Bereich HIV unterstützt es weltweit Projekte zur Aufklärung, Diagnose,<br />

Anti-Diskriminierungsarbeit und Unterstützung von Menschen mit HIV<br />

– im Jahr 2021 weltweit mit über 239 Mio. Dollar 3 . Der Ansatz hierbei ist<br />

stets partnerschaftlich und ermöglicht die Umsetzung von Projekten und<br />

Initiativen aus Community, Wissenschaft und Medizin, die Menschen mit HIV<br />

in den Mittelpunkt stellen.<br />

Engagement und Austausch, lokal und im internationalen Rahmen:<br />

Die AIDS <strong>2024</strong> findet vom 22.-26. Juli in München statt.<br />

„Put people first“, das ist auch das Motto der 25. Internationalen AIDS-<br />

Konferenz, die im Juli in München stattfinden wird und gleichfalls einen<br />

Blick über den Tellerrand wirft: Der internationale Austausch ermöglicht es<br />

Expert*innen mit verschiedenen Hintergründen, neue Ansätze und Ideen zu<br />

diskutieren, um gemeinsam die HIV-Epidemie zu beenden, für alle und überall.<br />

Unterstützt von Gilead Sciences GmbH, Martinsried b. München | DE-COR-0179


Goethestr.<br />

ODEONSPLATZ<br />

U<br />

24 STADTPLAN<br />

CityGuide<br />

21<br />

Elisenstr.<br />

Ottostr.<br />

Maximilianspl.<br />

63<br />

APOTHEKEN<br />

1. Isartor Apotheke,<br />

Isartorplatz 6, (089) 2199290,<br />

www.isartor-apotheke.de<br />

2. Regenbogen Apotheke,<br />

Sonnenstr. 31, (089) 593659,<br />

www.hieristsgesund.de<br />

3. Rumford Apotheke,<br />

Reichenbachstraße 9,<br />

rumford-aptheke.de<br />

4. Stachus Apotheke am<br />

Goetheplatz,<br />

Waltherstraße 32a,<br />

stachus-apotheke.de<br />

5. Stachus Apotheke,<br />

Karlsplatz 4,<br />

stachus-apotheke.de<br />

6. Wittelsbacher Apotheke,<br />

Lindwurmstr. 97, (089) 537844,<br />

www.wittelsbacher-apotheke.de<br />

ÄRZTE<br />

10. Gemeinschaftspraxis am Isartor<br />

(Allgemein-, Männer- und<br />

Innere Medizin, Infektiologie),<br />

Dr. Werner Becker, Dr. Ramona<br />

Pauli, Dr. Marcel Lee,<br />

Isartorplatz 6, (089) 229216,<br />

www.isarpraxis.de<br />

11. Dr. Timo Bachmann (Zahnarzt)<br />

Schweigerstr. 4, (089) 663242,<br />

www.timobachmann.de<br />

• Dr. Ulrich Kastenbauer (Allgemeinmedizin,<br />

Infektiologie),<br />

Ainmillerstr. 26, (089) 333863,<br />

www.infektiologie-schwabing.de<br />

• HNO Haidhausen,<br />

Wörthstrasse 24,<br />

www.HNO-haidhausen.de<br />

• Physiotherapie Stengel,<br />

Balanstrasse 63,<br />

www.physio-stengel.de<br />

• Wolf Schuck (Facharzt für<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde),<br />

Nymphenburger Str.<br />

154, (089) 595131,<br />

www.hno-wolf-schuck.de<br />

BEAUTY<br />

• Massage Andreas,<br />

www.dein-wellness-masseur.de<br />

15. Massage Munich<br />

Steffen Robak,<br />

Studio Tal 30, 0175 6175255,<br />

www.massage-munich.com<br />

• Kahuna Body & Soul,<br />

Baldestraße 14,<br />

kahuna-bodyandsoul.com<br />

PARTY<br />

20. Harry Klein,<br />

Maximiliansplatz 5<br />

21. NY.C,<br />

Elisenstr. 3<br />

SHOPPING<br />

25. Bruno‘s, GayLifeStyle,<br />

Thalkirchner Str. 4<br />

Eingang Fliegenstraße<br />

• Beschattungen München,<br />

Waldeckstr. 24<br />

• Orion SHOP<br />

Frauenstraße 20<br />

27. Optik Vogel e.K., Optik,<br />

Sonnenstr. 32<br />

MÜNCHEN HBF S<br />

6<br />

Häberlstr.<br />

Bayerstr.<br />

Schwanthalerstr.<br />

74<br />

28. Rosa-Reisen,<br />

Hans-Sachs-Str. 22<br />

29. Team7,<br />

Herzogspitalstr. 3<br />

SZENE<br />

30. CAMP MUNICH,<br />

Bar & Cruising, Reisingerstr.15<br />

31. Deutsche Eiche, GaySauna,<br />

Reichenbachstr. 13<br />

32. Duplexx, Theresienstr. 130<br />

• Diburnium,<br />

Thalkirchner Str. 5<br />

33<br />

Schillerstr.<br />

U GOETHEPLATZ<br />

33. Erotixx, Poccistr. 2 und<br />

Rosenheimer Str. 81<br />

• Herrensauna am Hauptbahnhof,<br />

Dachauerstraße 9a<br />

• Schwabinger Mensauna,<br />

GaySauna, Düsseldorfer Str. 7<br />

34. Spexter Erotic-Store,<br />

Müllerstr. 54<br />

• UnderGround des MLC,<br />

Machtlfingerstr. 28<br />

UNTERKUNFT<br />

40. Deutsche Eiche, Hotel,<br />

Reichenbachstr. 13<br />

41. Hotel Brunnenhof,<br />

Schillerstr. 36,<br />

www.brunnenhof.de<br />

Landwehrstr.<br />

Pettenkofferstr.<br />

Nußbaumstr.<br />

Waltherstr.<br />

Lindwurmst.<br />

46<br />

62<br />

61<br />

20<br />

Resingerstr.<br />

Karlspl.<br />

U S KARLSPLATZ (STACHUS)<br />

30<br />

Sonnenstr.<br />

27<br />

Thalkirchner Str.<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

45. Bar zur Feuerwache,<br />

Blumenstrasse 21a<br />

46. Café Regenbogen,<br />

Lindwurmstr. 71<br />

47. Café im Sub,<br />

Müllerstr. 14<br />

19. Deutsche Eiche,<br />

Reichenbachstr. 13<br />

48. Edelheiss Bar,<br />

Pestalozzistr. 6<br />

Herzog-Wilhelm-Str.<br />

Pestalozzistr.<br />

49. Eiscafé Eismeer,<br />

Pestalozzistr. 21<br />

50. Jenny was a friend of mine,<br />

Holzstr. 14<br />

51. Kiosk an der Reichenbachbrücke,<br />

Fraunhoferstr. 46<br />

52. Kraftwerk,<br />

Thalkirchnerstr. 4<br />

53. Fesch Restaurant ,<br />

Müllerstr. 30<br />

54. NiL,<br />

Hans-Sachs-Str. 2<br />

55. Prosecco, Theklastr. 4,<br />

www.prosecco-munich.de<br />

• Self Bar/Restaurant,<br />

Schäftlarnstr. 62,<br />

www.self-bar.de<br />

56. satt & gut - Regionale<br />

Grundnahrungsmittel ,<br />

Viktualien 3, Abt. V, Laden 8<br />

KULTUR<br />

60. Bayerische Staatsoper,<br />

Max-Joseph-Platz 2,<br />

www.bayerische-staatsoper.de<br />

61. City Filmtheater, Kino,<br />

Sonnenstr. 12,<br />

www.city-kinos.de<br />

2<br />

Neuhauser Str.<br />

Damenstiftstr.<br />

U SENDLINGER TOR<br />

25 52 32<br />

48<br />

31<br />

49<br />

50<br />

29<br />

76<br />

Blumenstr.<br />

Müllerstr.<br />

Maxburgstr.<br />

28<br />

Hans-Sachs-Str.<br />

54<br />

Oberanger<br />

Unter Anger<br />

73<br />

53<br />

72 75<br />

Färbergraben<br />

Blumenstr.<br />

Rindermarkt<br />

70<br />

47<br />

71<br />

3977<br />

45<br />

Müllerstr.<br />

Fraunhoferstr.<br />

Corneliusstr.<br />

Klenzestr.<br />

62. Deutsches Theater,<br />

Schwanthalerstr. 13,<br />

www.deutsches-theater.de<br />

• Gasteig (Philharmonie),<br />

Rosenheimer Str. 5,<br />

www.gasteig.de<br />

• GOP Varieté-Theater,<br />

Maximilianstr. 47,<br />

www.variete.de<br />

• Kultur im Schlachthof,<br />

Zenettistr. 9,<br />

www.im-schlachthof.de<br />

63. Kunsthalle München,<br />

heatinerstr. 8<br />

• Lenbachhaus -<br />

Städtische Galerie,<br />

Luisenstr. 33,<br />

www.lenbachhaus.de<br />

• Museum Brandhorst,<br />

Theresienstr. 35a<br />

64. Münchner Kammerspiele,<br />

Maximilianstr. 26-28,<br />

www.muenchnerkammerspiele.de<br />

• Münchner<br />

Philharmoniker,<br />

Rosenheimer Str. 5<br />

• Münchner Volkstheater, Tumblingerstraße<br />

29,<br />

www.muenchnervolkstheater.de<br />

65. Staatstheater am<br />

Gärtnerplatz,<br />

Gärtnerplatz 3, (089) <strong>2024</strong>11,<br />

www.staatstheater-amgaertnerplatz.de<br />

• Tierpark Hellabrun,<br />

Tierparkstr. 20<br />

MARIENPLATZ U S<br />

FRAUENHOFERST. U<br />

Erhardtstr.<br />

Gärtnerplatz<br />

65<br />

Reichenbachstr. Reichenbachstr.<br />

28<br />

RAT & TAT<br />

• Caritas Ambulanter Hospiz<br />

Dienst, Queer-Sprechstunde,<br />

jeden 1. Montag im Monat,<br />

ASZ Isarvorstadt,<br />

Hans-Sachs-Str. 14,<br />

caritas-hospizdienst@<br />

barmherzige-muenchen.de<br />

19<br />

56<br />

Frauenstr.<br />

Rumfordstr.<br />

Buttermelcherstr.<br />

Baaderstr.<br />

Reichenbachbrücke<br />

ISAR<br />

60<br />

Maximilianstr.<br />

15<br />

Tal<br />

Steindorfstr.<br />

Corneliusbrücke<br />

70. Diversity Jugendzentrum,<br />

Blumenstr. 11,<br />

www.diversity-muenchen.de<br />

71. Gay Outdoor Club<br />

München e.V.,<br />

Sportverein,<br />

Müllerstr. 14,<br />

www.gocmuenchen.de<br />

• Isarhechte e.V.,<br />

Sportverein, Meindlstr. 11a,<br />

www.isarhechte.de<br />

72. Koordinierungsstelle zur<br />

Gleichstellung von LGBTI*,<br />

Angertorstr. 7<br />

(Eingang Müllerstraße)<br />

73. LeTRa,<br />

Blumenstr. 29,<br />

www.letra.de<br />

• Marikas Beratungsstelle für<br />

anschaffende junge Männer,<br />

Dreimühlenstr. 1,<br />

www.marikas.de<br />

74. Münchner Aids-Hilfe,<br />

Lindwurmstr. 71,<br />

www.aidshilfe-muenchen.de<br />

75. Münchner Regenbogen-<br />

Stiftung, Angertorstr. 7<br />

(Eingang Müllerstr.)<br />

76. Rechtsanwälte Schuster &<br />

Riedl, Eisenmannstr. 4 (Fußgängerzone),<br />

(089) 23888930,<br />

www.ra-srk.de<br />

• Regenbogenfamilien,<br />

Fach- und Beratungsstelle,<br />

Saarstr. 5/II, (089) 46224606<br />

www.regenbogenfamilienmuenchen.de<br />

77. Sub e.V.,<br />

Müllerstr. 14,<br />

info@subonline.org<br />

78. Team München, Sportverein,<br />

Rumfordstr. 39<br />

www.teammuenchen.de<br />

• TransMann e.V.,<br />

Parzivalstr. 41,<br />

www.transmann.de<br />

64<br />

Isartorpl.<br />

ISARTOR S<br />

78<br />

1<br />

10<br />

11


25<br />

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STI, Hepatitis, HIV, PrEP und PEP – wir sind gerne für Sie da!<br />

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26 Eye candy<br />

DESIGN<br />

leer<br />

Peter Schmid & KURT PRYNNE:<br />

Mode, Kunst, Testosteron<br />

„A NIGHT IN VIENNA“:<br />

Der Wiener Fotograf Peter<br />

Schmid inszenierte Tänzer Lukas<br />

für das angesagte Berliner Modelabel<br />

KURT PRYNNE.<br />

Und, der Name der Fotostrecke nahm es schon vorweg, das tat er im schönen<br />

Wien in einer aufgeladenen Nacht. Aber nicht nur Lukas („The Dancer“),<br />

auch Eric („The Cowboy“) und Stefan („The Player“) wurden in dem erotischen<br />

Fotoshooting abgelichtet.<br />

FOTOS: PETER SCHMID / @WHEN_THERE_IS_LIGHT<br />

„In einer Welt, in der Nacktheit tabu<br />

ist, entsteht ein verborgenes Reich,<br />

in dem Hemmungen aufgegeben<br />

werden. Inmitten der Dunkelheit<br />

verstärkt sich das Verlangen, als<br />

Exhibitionist im Lichtblitz auf<br />

Voyeur trifft“, so Peter Schmid über<br />

die – heiße – Inszenierung. „Ein<br />

schlichter schwarzer Stoff zieht<br />

den Fokus auf sich und umrahmt<br />

muskulöse Kurven mit zarten<br />

Trägern. Hier erschafft Peter, der<br />

visionäre Fotograf, drei fesselnde<br />

Erzählungen mit drei unterschiedlichen<br />

Modellen, die Betrachtende<br />

jeweils in eine verführerische Welt<br />

einladen, in der die Leidenschaft an<br />

erster Stelle steht.“ *rä<br />

www.kurtprynne.com


leer<br />

Eye candy 27


28 kultur<br />

FOTO: MARKUS TORDIK<br />

Gärtnerplatztheater<br />

Saisonstart im Herbst<br />

Der Vorverkauf für die kommenden<br />

Spielzeit hat schon<br />

begonnen, am 13. <strong>September</strong><br />

geht es im Traditionshaus am<br />

Gärtnerplatz wieder los.<br />

Eröffnet wird die Saison <strong>2024</strong>/25 mit<br />

Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Die<br />

Zauberflöte“ in der Inszenierung von Josef E.<br />

Köpplinger (Bild). Mit einem Tag der offenen<br />

Tür ermöglicht das Theater am 15. <strong>September</strong><br />

von 11:00 bis 15:00 Uhr einen Blick hinter<br />

die Kulissen und öffnet alle Werkstätten,<br />

Probebühnen und weitere dem Publikum<br />

sonst verschlossene Türen. Es folgt ab dem<br />

18. <strong>September</strong> das komische Oratorium<br />

„Monty Python’s Not the Messiah“ nach<br />

dem Kultfilm „Das Leben des Brian“. Ab dem<br />

21. <strong>September</strong> sind weitere Vorstellungen<br />

des Balletts „Troja“ von Andonis Foniadakis<br />

zu sehen, des Weiteren sind ab dem 26.<br />

<strong>September</strong> vier Vorstellungen der Operette<br />

„Die lustige Witwe« von Franz Lehár und ab<br />

dem 4. Oktober sechs Vorstellungen der<br />

Studiobühnenproduktion „Oh! Oh! Amelio!“<br />

von Thomas Pigor angesetzt. Die ersten<br />

Premieren sind ab Oktober zu sehen – mehr<br />

dazu im nächsten Heft. *bm<br />

www.gaertnerplatztheater.de<br />

„EUGEN ONEGIN“ IN DER STAATSOPER<br />

„Eine unausgesprochene Liebe. Ein Gedanke.“<br />

Da ist er wieder, der russische Lebenskünstler Eugen Onegin. Blasiert, kaltschnäuzig,<br />

angeödet – und eine der bekanntesten Männerfiguren der Operngeschichte.<br />

Die Münchner Inszenierung von Krzysztof Warlikowski hebt einen Aspekt der Geschichte<br />

hervor, der umstritten ist und deshalb zuverlässig für Buh-Rufe des noch immer mehrheitlich<br />

konservativen Opernpublikums sorgt: Den Aspekt einer möglichen schwulen Liebe zu<br />

seinem besten Freund Lensky, den er im Duell erschießt. Anschließend wird Onegin des<br />

Nächtens von homoerotischen Fantasien heimgesucht. „Vielleicht eine Leidenschaft für<br />

einen anderen Mann. Eine unausgesprochene Liebe. Das ist ein Gedanke.“, so Regisseur<br />

Warlikowsky. Ein Gedanke, der vielleicht nicht völlig unrealistisch ist, bedenkt man die<br />

Homosexualität des „Onegin“-Komponisten Peter Iljitsch Tschaikowsky. Den Unmut eines<br />

Teils des Publikums ertragen muss jedenfalls das halbnackte Cowboy-Männerballett, das<br />

diese Theorie tänzerisch illustriert – und das mit dieser Form der Kritik gelassen umgeht.<br />

Homoerotik hin oder her: Die Inszenierung unter der musikalischen Leitung von Igor<br />

Zangiev ist definitiv einen Besuch wert! *bm<br />

28.9., Bayerisches Nationaltheater, Max-Joseph-Platz1, 19:30 Uhr, www.staatsoper.de<br />

FOTO: WILFRIED HÖSL


kultur 29<br />

FOTO: WWW.IKENNA.DE<br />

ZUVERSICHT<br />

IST UNSERE<br />

LIEBLINGS-RUBRIK.<br />

„MIRAGE SHOW“ IM SILBERSAAL<br />

Travestie-Entertainment<br />

Drag ist in München ja mittlerweile ein unübersehbares<br />

Phänomen, gut so! Dennoch ist es auch mal wieder<br />

schön, klassische Travestie auf der Bühne zu erleben.<br />

Das kann man schon bald bei der „Mirage Show“ im Deutschen<br />

Theater tun, die nach dem Erfolg des letzten Jahres am 19.<br />

<strong>September</strong> eine Neuauflage erlebt. Diesmal dabei sind Donna<br />

de Luxe, Whitney-Double Ikenna Amaechi (Foto), Conferencier<br />

Liz Fabray und Sängerin Sushi Glas. Die vier präsentieren eine<br />

bunte, schillernde Revue mit Elementen aus Comedy, Schlager,<br />

Musical und Tanz. Da heißt es: Zurücklehnen und eintauchen<br />

in eine wohl bekannte, aber hochkarätige und unterhaltsame<br />

Glitzerwelt! *bm<br />

19.9., Deutsches Theater/Silbersaal,<br />

Schwanthalerstr. 11, 20 Uhr, 34 €<br />

CABARET CUBERDON<br />

Eye Candy<br />

Aktuelle Club- & Dance-Hits aus den Charts.<br />

www.GAYFM.de<br />

Ein Cuberdon ist eigentlich eine belgische Süßware, die aussieht<br />

wie ein Mini-Vulkan.<br />

Wenn das Team von<br />

„Cabaret Cuberdon“<br />

zu seiner Show<br />

einlädt, erweist sich<br />

der Name als durchaus<br />

passend: Denn<br />

Bibi Lebon, Boom<br />

Boom Bob, Ding<br />

Dong Dolores, Nina<br />

Nightingale, Zoe Bizoe<br />

und Kollge*innen<br />

bieten jede Menge<br />

Eye-Candys und ihr<br />

Show ist hochexplosiv!<br />

Vor allem aber laden sie zu einer neuen Erfahrung, die euere<br />

tiefsten Fantasien zum Leben erwecken sollen. Sie fordern ihr<br />

Publikum auf sich kinky zu kleiden und eine Maske mitzubringen,<br />

um das sinnliche Nachtgeschöpf zu enthüllen. Oha! Bitte<br />

beachtet: The show will be hosted in English. *bm<br />

07.9., Theater Drehleier,<br />

Rosenheimer Straße 123, 20:00 Uhr, 29/35 €<br />

FOTO: CABARET CUBERDON<br />

Jetzt kostenlos<br />

downloaden<br />

Hor<br />

GAYFM<br />

immer &<br />

uberall.


30 kultur<br />

„MUNICH SOUNDS BETTER WITH YOU“ VON JENS POENITSCH<br />

München glitzert<br />

Dass es Anfang der 1980er-<br />

Jahre einmal einen weltweit<br />

anerkannten „Munich Sound“<br />

gab, dass die Stadt ein Zentrum<br />

des internationalen Pop-Business<br />

war – man mag es heute kaum glauben.<br />

DJ, Sänger und Songschreiber Jens<br />

Poenitsch erinnert daran in seinem Buch<br />

„Munich Sounds Better With You“ und<br />

vermittelt außerdem Geschichte und<br />

Geschichten der Popkultur Münchens<br />

bis heute.<br />

Wenn es um Weltstars und internationalen<br />

Glamour geht, hat die bayerische<br />

Landeshauptstadt traditionell eher wenig<br />

zu bieten. München, das sind Rudolph<br />

Moshammer, Uschi Glas und Pumuckl<br />

– von internationalem Glamour doch ein<br />

ganzes Stück weit entfernt. Der einzige<br />

Weltstar des Pop, der mit München in<br />

Verbindung gebracht wird, bleibt Freddie<br />

Mercury, dessen Geist seit 33 Jahren<br />

immer wieder heraufbeschworen und oft<br />

genug schamlos vereinnahmt wird. Doch<br />

es gab sie, die Zeit, in der die Stadt (Pop-)<br />

Musikgeschichte schrieb. Ein paar Jahre,<br />

in denen hiesige in Clubs und Studios an<br />

der ganz großen Glitzerkugel drehten.<br />

Eine Zeit, in der die Musicland Studios<br />

im Arabella Hochhaus den Sound zum<br />

vorherrschenden Lebensgefühl lieferten,<br />

Queen ihre Alben hier aufnahmen und<br />

Musikgiganten wie Harold Faltermeyer<br />

oder Giorgio Moroder Stars wie Donna<br />

Summer oder Amanda Lear produzierten.<br />

Einer, der diese Zeit persönlich miterlebt<br />

hat, ist Jens Poenitsch, in München<br />

bestens bekannt als immer gut gelaunter<br />

und ideenreicher DJ und Produzent.<br />

Er hat sich der Aufgabe<br />

gestellt, ein Bild davon<br />

zu entwerfen, was<br />

diesen „Munich Sound“<br />

ausgemacht hat, wie er<br />

die Menschen und die<br />

Szene veränderte und<br />

welchen Einfluss diese<br />

Jahre bis heute haben.<br />

Dass diese Aufgabe eine<br />

Herzensangelegenheit für<br />

den mittlerweile 64-Jährigen ist,<br />

spürt man dem Buch auf jeder Seite an.<br />

Ob Schwabylon, Ultraschall oder Ochsengarten<br />

– mit all´ diesen Orten verbindet er<br />

eine Geschichte. Die will er erzählen oder<br />

erzählen lassen. So kommen eine große<br />

Anzahl an Freund*innen und Akteuren, die<br />

die Musikstadt München in den letzten<br />

Jahrzehnten geprägt haben, zu Wort –<br />

und nutzen die Gelegenheit, ein wenig an<br />

der eigenen Legende zu stricken.<br />

„ASSOZIATIV AUS DER HÜFTE“<br />

Im Look eines 80er-Jahre Fanzines ist<br />

„Munich Sounds Better With You“ keine<br />

akribische Aufarbeitung, sondern eine Fundgrube.<br />

„Statistikfrei, nicht chronologisch,<br />

sondern assoziativ aus der Hüfte und der<br />

persönlichen Sicht des Zeitzeugen“, wie<br />

es Jens Poenitsch beschreibt. Es geht<br />

durchaus um Fakten und Historie,<br />

vor allem aber um Lebensgefühl.<br />

Dass Jens Poenitsch (nicht<br />

ganz uneitel) die letzten<br />

30 Seiten seiner eigenen<br />

Vita widmet, verzeiht<br />

man gern, eine intensivere<br />

Bildrecherche hätte dem<br />

Projekt allerdings gut getan.<br />

Dennoch ist „Munich Sounds<br />

Better With You“ ein wunderbares,<br />

unterhaltsames Stück Zeitgeschichte,<br />

das in dieser Form seinesgleichen sucht.<br />

Ein Kompliment auch an den Münchner<br />

Hirschkäfer-Verlag um Martin Arz, der dieses<br />

Projekt umgesetzt und sein Portfolio so um<br />

einen glitzernden Beitrag erweitert hat. *bm<br />

Jens Poenitsch,<br />

Munich Sounds Better With You,<br />

Hirschkäfer Verlag, 208 S. 19,90 €,<br />

www.hirschkaefer-verlag.de


kultur 31<br />

FOTO: CHOSEN FAMILY<br />

„CHOSEN FAMILY“ IM SCHWERE REITER<br />

Wahlverwandtschaften<br />

Blut ist dicker als Wasser – das ist<br />

ein bekanntes Sprichwort. Aber<br />

stimmt das?<br />

Im Internet kursiert eine längere Form des<br />

Sprichworts, das für queere Menschen<br />

oft mehr Sinn ergibt: „The blood of the<br />

covenant is thicker than the water of the<br />

womb”. Was soviel bedeutet wie: Die Verbindungen,<br />

die wir durch Gemeinschaft<br />

eigenständig knüpfen, sind dicker als die<br />

Verbindung, die uns durch Verwandtschaft<br />

auferlegt wird. Oder anders: Die<br />

Wahlverwandtschaft ist stärker als die<br />

Ursprungsfamilie. Wahlverwandtschaft<br />

oder „Chosen Family“ heißt auch die<br />

Residenz eines Münchner Künstler*innen-<br />

Kollektivs, das mit interdisziplinären<br />

künstlerischen Methoden nach einer<br />

Definition für diesen Begriff für uns als<br />

Gruppe forscht. Mit unterschiedlichen<br />

Materialien und Medien wird sich dem<br />

Thema Wahlverwandschaften angenähert:<br />

Songtexte, Schriftrollen, Tagebücher<br />

entstehen. Durch Storytelling werden<br />

eigene Erfahrungen mit den anderen<br />

Teilnehmenden ausgetauscht und<br />

beflügeln zu weiterem künstlerischem<br />

Schaffen. Geschichten werden in Musik<br />

und Tanz ausgedrückt und inspirieren zu<br />

Makeup-Looks, Fotografien und Collagen.<br />

Jay Miniano, Alexander Goy, Saige Danyluk,<br />

Johannes Geitl und Laura Sanchez<br />

präsentieren ihre Interpretationen eine<br />

Woche lang in einem Open Atelier im Kreativquartier<br />

an der Lachauer Straße. Der<br />

Besuch ist kostenlos, alle sind eingeladen,<br />

sich mit dem Team auszutauschen und<br />

deren Arbeitsweise kennenzulernen. *bm<br />

26. – 31.8. schwere reiter,<br />

Dachauer Str. 114a, 14:00 – 18:00 Uhr


32 kultur<br />

FOTO: ERWIN HARBECK<br />

„Spielen am Rand“ von Thomas Tetzner<br />

Hommage an die Fetisch-Community<br />

Im Rahmen des 50. Jubiläums<br />

des Münchner Löwen Clubs<br />

(MLC) erschien vor kurzem<br />

das reich bebilderte Buch<br />

„Spielen am Rand – 60 Jahre Leben in der<br />

schwulen Leder- und Fetisch-Szene“. Die<br />

ersten Kapitel widmen sich der gesellschaftspolitischen<br />

Geschichte schwulen<br />

Lebens in Deutschland und deutschsprachigen<br />

Nachbarländern von der Weimarer<br />

Republik bis heute.<br />

Im Zentrum des knapp 450 Seiten starken<br />

Bands stehen jedoch 50 Interviews<br />

mit Männern zwischen 24 und 84 Jahren.<br />

Ob Professor, Journalist, Handwerker,<br />

Gastronom oder Beamter, ob Pfleger<br />

Informatiker oder Sozialpädagoge: Sie alle<br />

gehören zur großen Leder- und Fetisch-<br />

Community, sie alle sind Lederkerl, Gummiliebhaber,<br />

Puppy, Masochist, Skin, Punk<br />

und so vieles andere mehr. Und sie alle<br />

erzählen ihre Geschichte rund um ihren<br />

Fetisch, ihr Coming-out, den politischen<br />

Kampf, rund um Freundschaft, Liebe und<br />

(natürlich!) Lust. Dabei lässt Autor Thomas<br />

Tetzner (im Bild bei der Präsentation<br />

im Literaturhaus) seine Interviewpartner<br />

immer gut aussehen: So manches Porträt<br />

ist nicht mehr ganz taufrisch und zeigt<br />

den Mann in dessen besten Jahren und<br />

von seiner besseren Seite. „Ich wollte<br />

Werbung für diese Szene machen“, meint<br />

Thomas augenzwinkernd, „und da sollen<br />

natürlich alle so rüberkommen, wie sie<br />

sich gerne sehen möchten.“ Dass „Spielen<br />

am Rand“ Werbung für die Community<br />

sein will, ist nicht verwunderlich, denn<br />

der Rechtsanwalt ist wahrlich kein<br />

Unbekannter, war er doch selbst lange<br />

Zeit im Vorstand des MLC und sorgte<br />

dort um die Jahrtausendwende für eine<br />

Neuorientierung, von der der Verein bis<br />

heute profitiert. Das Buch nimmt mit auf<br />

eine Tour durch ganz individuelle Erzählungen<br />

aller Altersklassen. Sie handeln<br />

vom Suchen und Finden des Fetisch – von<br />

Zweifeln und Zwängen, Freundschaft<br />

und Frust, von Sex und Scham. Es sind<br />

berührende Berichte und beeindruckende<br />

Biografien, in denen Politisches wie Privates<br />

mit viel Offenheit und Haltung vor<br />

dem Leser ausgebreitet werden. Doch es<br />

gibt nicht nur viel zu lesen, sondern auch<br />

eine Menge zu sehen: Werke von Sepp<br />

of Vienna und den Fetischfotografen<br />

Andreas Fux oder Ulli Richter sorgen auch<br />

optisch dafür, dass die Lektüre immer<br />

abwechslungsreich und spannend bleibt.<br />

„Spielen am Rand“ ist ein außergewöhnliches,<br />

informatives und spannendes Buch<br />

voll guter Typen und starker Männer.<br />

Ohnehin ein „Muss“ für Freunde der<br />

Szene ist es aber auch gewinnbringend<br />

für diejenigen, die im Fetisch bisher nicht<br />

mehr gesehen haben als eine triebgesteuerte<br />

Gesellschaft, die im schwülen<br />

Halbdunkel ihr verschwitztes Unwesen<br />

treibt. Lesen! *bm<br />

Thomas Tetzner, Spielen am Rand,<br />

448 S., Klappenbroschur auf<br />

Strukturkarton mit Fadenheftung,<br />

Querverlag, 49,90 €


kultur 33<br />

„Mit euren Spuren“<br />

„Queeres Erbe sichtbar machen<br />

FOTO: RICHARDGRAMMEL©JOSEPHWOLFGANGOHLE<br />

<strong>2024</strong> feiern wir das 30. Jubiläum der<br />

Abschaffung des homofeindlichen<br />

Paragrafen §175, der bis 1994 sexuelle<br />

Handlungen zwischen Männern kriminalisierte.<br />

Menschen, die unter diesem Paragrafen<br />

litten, portraitiert die Ausstellung und der<br />

parallel erschienene Bildband „Mit euren<br />

Spuren“. Über ein Jahr dokumentierten<br />

Teo Apostolescu, Mara Fischer, Francesco<br />

Giordano, Joseph Wolfgang Ohlert, Florian<br />

Tenk und Stella Deborah Traub acht<br />

LGBTQIA+ Senior*innen. Das Resultat ist<br />

ein transgenerationaler Austausch über<br />

queeres Leben und die Erfahrungen der<br />

jeweiligen Generationen. In Fotografien,<br />

Texten und durch die künstlerische Aufbereitung<br />

von Archivmaterialien widmet sich<br />

die Ausstellung dem Alter und Altern jenseits<br />

der Norm. „Unser Ziel ist es, von den<br />

Errungenschaften früherer Generationen<br />

zu lernen und das queere Erbe sichtbar zu<br />

machen“, so Francesco Giordano. Inhaltlich<br />

fokussieren wir uns auf die Aspekte: `Altern<br />

jenseits der Cis-Heteronorm´ und `Queere<br />

Kämpfe´“. Die nächste Ausstellung der<br />

Bilder findet am 28.9. im Rahmen des<br />

Festivals „AnderArt“ auf dem Münchner<br />

Odeonsplatz statt. In Kulturzelten gibt es<br />

ein Programm mit Ausstellungen und Aktionen.<br />

„Mit euren Spuren“ ist als Bildband<br />

für 38 € im Distanz Verlag (www.distanz.<br />

de/mit-euren-spuren) erhältlich. *bm<br />

www.mit-euren-spuren.de<br />

Foto: Vincent Kolibius<br />

FOTO: SABRINABERNDT_©FRANCESCOGIORDANO<br />

FOTO: CHRISTINEBANDILLA©STELLADEBORAHTRAUB<br />

Archives in Residence 21.6.24 – 23.2.25<br />

Glamour und Geschichte. 40 Jahre P1<br />

3 Haus der Kunst


34 kultur<br />

AUSSTELLUNG<br />

„Glamour und Geschichte.<br />

40 Jahre P1”<br />

Die noch bis zum Februar<br />

2025 laufende Ausstellung<br />

„Glamour und Geschichte“ gibt<br />

einen Einblick in die 40-jährige<br />

Geschichte des Münchner Klubs P1 und<br />

seine Verbindung mit dem Haus der Kunst<br />

– denn die lagen einst Tür an Tür.<br />

DANIEL BARENBOIM<br />

ANNE-SOPHIE MUTTER<br />

WEST-EASTERN DIVAN<br />

ORCHESTRA<br />

FR, 9.8. | 20 UHR<br />

WALDBUHNE BERLIN<br />

Infos & Tickets: boulezsaal.de | 030 4799 7411<br />

Im Rahmen der Ausstellungsreihe<br />

„Archives in Residence“ bietet sie den<br />

Besucher*innen neben einer Reise durch<br />

Münchens berühmteste Disco auch die<br />

Möglichkeit der Teilhabe durch eigene<br />

Erinnerungen. Das P1 zählt seit seiner<br />

Neueröffnung im Jahr 1984 als feste<br />

Größe in der deutschen Klubwelt und hat<br />

zahlreiche legendäre Veranstaltungen<br />

erlebt. Darunter Whitney Houstons<br />

(1963 – 2012) erstes Konzert vor<br />

europäischem Publikum und eine Party für<br />

Tina Turner (1939 – 2023), bei der falsche<br />

D-Mark Scheine von der Decke regneten.<br />

Anlässlich seines 40. Geburtstags widmet<br />

das Haus der Kunst dem Klub nun diese<br />

Ausstellung, die auf Archivmaterial basiert<br />

und eine immersive Erfahrung bietet.<br />

Die Besucher*innen werden eingeladen,<br />

ihre persönlichen Geschichten und<br />

Erinnerungsstücke zum P1 zu teilen und<br />

die Ausstellung zu bereichern. Ein Magazin<br />

über das P1 und seine Geschichten wird<br />

zur Ausstellung publiziert und während der<br />

Laufzeit mit ausgewählten Beiträgen der<br />

Besucher*innen erweitert.<br />

www.hausderkunst.de


FÜR QUEERE<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Gesellschaft, Kultur, Reise & Gesundheit<br />

News für Dich<br />

www.männer.media


musik<br />

FOTO: WARNER MUSIC GERMANY<br />

POP<br />

Wo die wilden Gören tanzen –<br />

Charli XCX<br />

Eigentlich sind die Zeiten, in<br />

denen Charli XCX wie eine Göre<br />

durch die Musiklandschaft zog,<br />

um jedem zu zeigen, dass ihr<br />

jetzt der Laden hier gehört,<br />

schon lange vorbei. Wie damals, als sie<br />

mit Iggy Azalea „Fancy“ aufnahm, uns mit<br />

Icona Pop den ewigen Klassiker „I Love<br />

It“ schenkte und als sie – vor über zehn<br />

Jahren – kurz nach der Veröffentlichung<br />

ihres ersten Albums „True Romance“ mit<br />

dem Electro-Rock-Radau-Duo Sleigh Bells<br />

durch die Welt zog, um auf ihre Art „Hallo“<br />

zu sagen. Mittlerweile gehört Charlotte<br />

Emma Aitchison, wie sie bürgerlich heißt,<br />

zu den etabliertesten und erfolgreichsten<br />

Frauen im Business, nicht nur als<br />

Solokünstlerin, sondern auch hinter den<br />

Kulissen als Songwriterin und Produzentin.<br />

Aber ihre Einstellung hat sich über die<br />

Jahre anscheinend nicht geändert, nennt<br />

Charli ihr neues Album eben doch genau<br />

so: „Brat“. Das ergibt allerdings schon<br />

Sinn, denn obwohl sie heutzutage so<br />

einen hohen Status hat, ist sie weit davon<br />

entfernt, zu einer Sia oder Taylor oder gar<br />

Beyoncé zu werden: Wenn Queen Bee in<br />

den Klub geht, dann strahlt alles in Glitzer<br />

und Gold und die besten DJs der Welt<br />

legen auf – wenn Charli XCX tanzt, dann in<br />

Kellern und leer stehenden Industriehallen<br />

zwischen den Weirdos und Ausgestoßenen,<br />

um dort zu unbekannten Beats<br />

weiß der Himmel was für gottlose Sachen<br />

anzustellen. Und genau darum geht es im<br />

neuen Album: „Ich bin geboren worden,<br />

um Dance Music zu machen“, proklamiert<br />

Charli laut und voller Stolz. „Ich bin in den<br />

Klubs aufgewachsen.“ Es geht mit den<br />

neuen Tracks gewissermaßen zu ihr nach<br />

Hause, auch wenn dort mal wieder jemand<br />

sauber machen könnte. Aber daran hat<br />

irgendwie niemand Interesse, geschweige<br />

denn dafür Zeit.<br />

Man höre nur die ersten Singles, die schon<br />

einen Vorgeschmack<br />

davon geben, wie<br />

es dort klingt, zum<br />

Beispiel „Club Classics“<br />

und „B2B“. Beides<br />

sind chaotische, wilde<br />

Banger, die diverse Stile der elektronischen<br />

Tanzwelt durcheinanderwirbeln und sich<br />

einfach die ganzen Traditionen schnappen,<br />

um sie weit in die Zukunft zu werfen. Im<br />

Netz gehen dank „Club Classics“ sogar<br />

Vergleiche mit SOPHIE um, der viel zu früh<br />

verstorbenen, visionären Transgender-<br />

Musikproduzentin, die Grenzen immer<br />

nur als etwas zum Einreißen betrachtete.<br />

Und schon vor Monaten erschien „Von<br />

Dutch“, eine pumpende EDM-Hymne, die<br />

„Ich bin geboren worden,<br />

um Dance Music zu machen“<br />

pure Ekstase in Sound gegossen hat und<br />

in deren Video man fast Angst hat, dass<br />

Charli gleich den Airbus A380 komplett<br />

zerlegt, auf dessen Flügeln sie tanzt. Troye<br />

Sivan glaubt, hier sogar schon den Song<br />

des Jahres <strong>2024</strong> gehört zu haben, aber<br />

zugegebenermaßen ist er auch voreingenommen,<br />

gehen beide doch diesen<br />

Sommer zusammen auf Tour. Und dann<br />

ist da ja noch das wilde Gerücht, dass die<br />

beiden mit Lil Nas X eine Band gründen<br />

wollen … Was wir ehrlich gesagt unbedingt<br />

erleben und hören wollen.<br />

Auf „Brat“ jedenfalls wird Charli XCX<br />

jetzt erst einmal mit<br />

satten 15 Tracks dem<br />

staunenden Mainstream<br />

zeigen, was im Untergrund<br />

so abgeht und<br />

wie man wirklich feiert.<br />

Hier heißt es, sich zügellos und befreit<br />

von allen Hemmungen im Rhythmus und<br />

dem Wahnsinn der Produktion zu verlieren<br />

und dabei vielleicht sogar zu entdecken,<br />

dass man plötzlich selber Lust hat, völlig<br />

gottlose Sachen anzustellen. Wie eine<br />

verzogene Göre eben, die auf niemanden<br />

hört, weil sie genau weiß, was sie will. Nein,<br />

Charli XCX ist auf keinen Fall ein Role<br />

Model für jeden – aber definitiv für uns!<br />

*Christian K. L. Fischer


MUSIK<br />

FOTO: UNIVERSAL MUSIC<br />

frei<br />

POP<br />

Donna Summer:<br />

„Japanese Singles Collection – Greatest Hits“<br />

DIESE Box ist einmal<br />

mehr etwas für echte<br />

Sammler*innen und<br />

Liebhaber*innen der Musik von<br />

Donna Summer (1948 – 2012).<br />

Alle Singles, die in Japan veröffentlicht<br />

wurden, chronologisch geordnet und mit<br />

allen japanischen Single-Hüllen.<br />

Und ganz gleich, wie grandios die Musikkompositionen<br />

der Hits – unter anderem<br />

von Giorgio Moroder – auch sind, es ist<br />

Donna Summers unglaublich wandelbare,<br />

volle, mal sanfte, mal wilde Stimme, die<br />

jedes Lied herausragend macht. Und<br />

einzigartig. Los geht die musikalische<br />

Zeitreise mit „The Hostage“, ihrem ersten<br />

Hit (Platz 2 in den Niederlanden 1974),<br />

es folgt ihr Durchbruch und einer ihrer<br />

Klassiker: „Love to Love You Baby“ (1975,<br />

Platz 2 in den USA). Und dann geht es<br />

Schlag auf Schlag, Hit auf Hit.<br />

Zum Beispiel mit „I Feel Love“ (1977, Platz<br />

3 Deutschland, Platz 1 USA Dance), „No<br />

More Tears (Enough Is Enough)“ (mit<br />

Barbra Streisand, Platz 1 USA 1979),<br />

„State of Independence“ (Platz 1 in den<br />

Niederlanden 1982 **), „This Time I Know<br />

It’s for Real“ (Platz 3 UK 1989) und natürlich<br />

„Melody of Love (Wanna Be Loved)“<br />

(1994, Platz 1 USA Dance und 5 in den<br />

Niederlanden) sowie „To Paris with Love“<br />

(Platz 1 USA Dance 2010).<br />

Donna Summers Evergreens „Hot Stuff“,<br />

„On the Radio“, „I Don’t Wanna Get Hurt“<br />

und „She Works Hard for the Money“<br />

wurden natürlich auch nicht vergessen.<br />

Diese und alle anderen Hits gibt es noch<br />

auf einer beiliegenden DVD!<br />

Abschließend: Die durch falsches Zitieren<br />

entstandene Mär, sie hätte sich von der<br />

LGBTIQ*-Szene distanziert oder gar<br />

Homosexualität verurteilt, taucht immer<br />

wieder auf. Donna Summer hat dies jedoch<br />

zu Lebzeiten unter anderem mit einem<br />

offenen Brief an ACT UP klargestellt: „I did<br />

not say God is punishing gays with AIDS, I<br />

did not sit with ill intentions in judgement<br />

over your lives. I haven’t stopped talking<br />

to my friends who are gay, nor have I<br />

ever chosen my friends by their sexual<br />

preferences.“ *rä<br />

** Hier singt Michael Jackson mit beim Chor.


MUSIK<br />

20 JAHRE Bohème<br />

DAS JUBILÄUMSKONZERT<br />

INDIE<br />

Cults: „To the Ghosts“<br />

Ende Juli erscheint von den 1960ern geküsster Pop, der<br />

leichtfüßiger und dann doch etwas melancholischer kaum<br />

sein könnte, „To the Ghosts“ von Cults. Brian Oblivion und<br />

Madeline Follin beweisen einmal mehr, dass sie ein Händchen<br />

haben für perfekten Pop, der irgendwie (sehr angenehm!) aus<br />

der Zeit gefallen zu sein scheint.<br />

„Unbewusst haben wir unsere ganze Karriere damit<br />

verbracht, eine eigene Welt aufzubauen“, so Brian. „Wir<br />

versuchen einfach, die Emotion zu schaffen, die wir fühlen<br />

wollen. Dieses Album ist ein weiteres Stück des Puzzles,<br />

aber das Bild ist noch nicht fertig. Wir wären trotzdem in<br />

Cults, egal was passiert. So leben wir unser Leben.“ Und<br />

Madeline ergänzt: „Wir haben nie ein anderes Leben gekannt.<br />

Wir haben die Band im College gegründet, und wir haben<br />

nicht aufgehört.“ Am 26. Juli erscheint das neue Album. Wir<br />

konnten schon reinhören und sind begeistert. *rä<br />

06.09.<strong>2024</strong> Lübeck<br />

07.+ 08.09.<strong>2024</strong> Berlin<br />

15.09.<strong>2024</strong> Leipzig<br />

16.09.<strong>2024</strong> Dresden<br />

17.09.<strong>2024</strong> Erfurt<br />

18.09.<strong>2024</strong> Halle / Saale<br />

25. - 29.09.<strong>2024</strong> Hamburg<br />

30.09.<strong>2024</strong> Frankfurt /Main<br />

ANDREA<br />

BERG<br />

DIE TOURNEE<br />

01.02.2025 Wetzlar<br />

14.02.2025 Magdeburg<br />

15.02.2025 Berlin<br />

21.02.2025 Kiel<br />

22.02.2025 Hamburg<br />

23.02.2025 Halle / Westf.<br />

28.02.2025 Mannheim<br />

01.03.2025 Neu-Ulm<br />

07.03.2025 Dortmund<br />

08.03.2025 Köln<br />

09.03.2025 Oberhausen<br />

14.03.2025 Nürnberg<br />

14.10.<strong>2024</strong> Hannover<br />

15.10.<strong>2024</strong> Düsseldorf<br />

16.10.<strong>2024</strong> Rheda-Wiedenbrück<br />

17.10.<strong>2024</strong> Osnabrück<br />

18.10.<strong>2024</strong> Dortmund<br />

20.10.<strong>2024</strong> Neunkirchen<br />

21.10.<strong>2024</strong> Stuttgart<br />

+ weitere Städte<br />

TICKETS auf eventim.de<br />

15.03.2025 München<br />

20.03.2025 Erfurt<br />

21.03.2025 Leipzig<br />

22.03.2025 Hannover<br />

23.03.2025 Bremen<br />

+ weitere Städte<br />

VINYL<br />

Twenty 4 Seven<br />

zum Jubiläum<br />

In jeder<br />

Stadt<br />

zu Hause<br />

Queere Gastgeber in über<br />

70 Ländern erwarten dich!<br />

1994 erschien mit „I Wanna Show You“ das dritte Album<br />

des zwischen 1989 und 1999 so erfolgreichen Eurodance-<br />

Projekts Twenty 4 Seven aus den Niederlanden.<br />

Unter anderem in Südafrika erreichte es Platz 1 der Charts<br />

und warf Hits wie „Keep on Tryin‘“ und „Oh Baby!“ ab. Zum<br />

30. Jubiläum veröffentlicht es Producer Ruud van Rijen nun<br />

auf Vinyl. Das Projekt Twenty 4 Seven, das bei uns vor allem<br />

für seine Erfolge wie „I Can’t Stand It!“ (1990, damals noch<br />

mit Captain Hollywood), „We Are the World“ (1996), „Is It<br />

Love“ und „Slave to the Music“ (1993) bekannt ist, ist ein<br />

Phänomen. Weiterhin ist Sängerin Nancy Coolen erfolgreich<br />

bei 1990er-Festivals am Start, die Hits laufen auch jetzt<br />

noch im Radio oder auf Retro-Partys. Wer sich besten 90er-<br />

Dance-Sound geben will, dem sei dieses Album ans Herz<br />

gelegt. Unsere Anspieltipps sind das trancige „Paradise“ und<br />

das „von House geküsste“ Safer-Sex-Lied „You Gotta Be<br />

Safe“. Aber auch „Oh Baby! (Atlantic Ocean Dance Mix)“ ist<br />

ein Reinhören wert. Mindestens! *rä<br />

Seit 20 Jahren in der Community bekannt unter ebab


MUSIK<br />

FOTO: FREEPIK<br />

VERLOSUNG<br />

Déepalma Records:<br />

„Déepalma Ibiza <strong>2024</strong>“<br />

Musik, die Energie gibt, wenn<br />

kaum noch was geht.<br />

Jede(r) hat da so seine<br />

Lieblingskünstler*innen,<br />

Musikarten, die wieder<br />

Lebensfreude geben, wenn der Alltag zur<br />

Belastung wird. Und eine CD voller „Beach<br />

Feelings“ ist da doch ein ganz wunderbares<br />

Versprechen, oder? Also guck dir mal<br />

„Déepalma Ibiza <strong>2024</strong>“ an ...<br />

Denn die dritte CD dieser wie immer<br />

wirklich großartigen Compilation aus dem<br />

Hause Déepalma Records widmet sich<br />

dem Strandvergnügen, der Musik dazu.<br />

Die erste CD ist da noch etwas ruhiger,<br />

die liefert „Sunset Moods“, CD Nummer<br />

zwei bringt dir „Pool Party Grooves“.<br />

Alle drei Tonträger funktionieren aber<br />

auch hervorragend zu anderen Tageszeiten<br />

und ohne Pool! Und auch außerhalb<br />

von Ibiza. Dafür sorgen Künstler*innen<br />

wie Carl Cox, Yves Murasca und Purple<br />

Disco Machine mit ihren (Klub-)<br />

Hits. House, jene kluborientierte Musikart,<br />

die sich in den 1980ern aus High Energy<br />

und Disco entwickelte, sorgt auch <strong>2024</strong><br />

mit ihrem Schuss Soul und den mal<br />

knackigen, mal smoothen Beats für beste<br />

Laune und den mitunter notwendigen<br />

Kick im Alltag. Hier bekommst du klasse<br />

aktuelle Tracks! *rä<br />

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MUSIK<br />

FOTO: MARCMARTEL<br />

KONZERT<br />

„One Vision of Queen“ – die Tour<br />

Sänger Marc Martel begeisterte allein im<br />

deutschsprachigen Raum bereits mehr<br />

als 70.000 Zuschauer mit der grandiosen<br />

Liveshow „One Vision of Queen“, die hier<br />

im Jahr 2020 zum ersten Mal stattfand.<br />

Bei „One Vision of Queen“ singt er die<br />

Hymnen des legendären Queen-Sängers<br />

Freddie Mercury. Schon mehr als zehn<br />

Jahre tourt der gebürtig aus Kanada stammende<br />

und in Nashville lebende Sänger<br />

und Entertainer Marc Martel mit seinen<br />

Queen-Shows um die Welt und zieht<br />

das Publikum mit seinem ganz eigenen<br />

Charme in den Bann. Kaum dass seine<br />

Stimme erklingt, werden die Zuschauer<br />

wie magisch auf einem Zeitstrahl zurück<br />

in die Vergangenheit katapultiert – und<br />

zwar genau dorthin, wo die Rockband<br />

Queen mit Frontmann Freddie Mercury<br />

ihre größten Erfolge feierte: in Europa.<br />

Während Marc Martel bei seinen Queen-<br />

Interpretationen künstlerisch so nah an<br />

Freddie Mercury dran sein möchte, wie<br />

nur möglich, will er menschlich doch einen<br />

eigenen Fingerabdruck hinterlassen: „Die<br />

Menschen hätten es natürlich gern, dass<br />

ich mich so kleide und so bewege, wie<br />

Freddie Mercury es tat. Ich denke jedoch,<br />

dass meine Stimme genug ist, um sie<br />

an ihn zu erinnern, und liebe es, auf der<br />

Bühne ich selbst zu sein.“ Ab <strong>September</strong><br />

unter anderem in Bremen, Erfurt und<br />

München zu erleben! Alle Tourdaten<br />

findest du hier:<br />

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ich auch mit hiv<br />

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musik<br />

VINYL<br />

„The Sun Singles Collection“<br />

ELVIS PRESLEY<br />

Die frühen Aufnahmen des größten<br />

Stars der Rock ’n’ Roll-Ära<br />

sind hier versammelt. Anfang der<br />

1950er entstanden in den Sun-Studios<br />

in Memphis, Tennessee, Lieder wie „Good<br />

Rockin’ Tonight“ und „That’s When Your<br />

Heartaches Begin“, die diese LP (auf<br />

farbigem Vinyl!) vereint: „The Sun Singles<br />

Collection“.<br />

Elvis Presley (8. Januar 1935 – 16. <strong>August</strong><br />

1977) ist DER Musiker der USA, der „King<br />

of Rock ’n’ Roll“. Der Künstler inspiriert<br />

bis heute Musiker*innen auf der ganzen<br />

Welt, zum Beispiel Cher. Los ging seine<br />

Karriere in den 1950ern, als er es (höchst<br />

erfolgreich) wagte, „schwarzen“ Blues<br />

und „weiße“ Country-Klänge zu mischen:<br />

Sein Rock ’n’ Roll ließ auf der ganzen<br />

Welt ausflippen, Hits wie „Heartbreak<br />

Hotel“ und „Jailhouse Rock“ kamen<br />

nonstop.<br />

Der Sänger beschritt im Verlauf der<br />

1960er-Jahre äußerst erfolgreich neue<br />

musikalische Pfade, landete Hits wie<br />

„Can’t Help Falling in Love“ und „It’s Now<br />

or Never“. Ein Gospel-Album ermöglichte<br />

ihm seinen ersten Grammy, sein TV-Special<br />

vom Dezember 1968 katapultierte<br />

ihn in neue Sphären der Publikumsgunst.<br />

Presleys stilistisch vielfältige Aufnahmen<br />

gipfelten in Klassikern wie „Suspicious<br />

Minds“, „Way Down“ und das gesellschaftskritische<br />

„In the Ghetto“. 1977<br />

verstarb der Musiker an „Herztod<br />

aufgrund jahrelangen Missbrauchs von<br />

verschreibungspflichtigen Medikamenten<br />

und ungesunder Essgewohnheiten“.<br />

2002 schaffte Elvis Presley es mit „A<br />

Little Less Conversation (Remix vs. JXL)“<br />

posthum auf Platz 1 der UK-Hitliste. *rä<br />

www.elvisthemusic.com<br />

LP<br />

„Diana Ross“ – Goldenes Vinyl für Sammler*innen<br />

Das 1976er-Album der damals schon<br />

legendären Künstlerin Diana Ross gibt es<br />

nun als goldenen Hingucker, der den Glamour<br />

der Platte und den Glanz der Frauenund<br />

PoC-Ikone bestens transportiert.<br />

Das Album – eigentlich ohne Namen –<br />

erschien etwa sieben Jahre, nachdem die<br />

Künstlerin The Supremes verlassen hatte,<br />

mit denen sie seit 1964 Hits wie „Stop! In<br />

the Name of Love“, „Where Did Our Love<br />

Go“ und „Someday We’ll Be Together“<br />

gelandet und eine weltweite Karriere<br />

begonnen hatte. „Ain’t No Mountain High<br />

Enough“ oder „Touch Me in the Morning“<br />

etwa führten die Charts an.<br />

Als das Album 1976 erschien, vollzog sich<br />

bei Diana Ross musikalisch ein Wandel:<br />

Mit ihrem Team und Mitmusiker*innen<br />

bewegte sie sich etwas weg von „nur“<br />

Pop-Soul und Blues, sie entdeckte Disco<br />

für sich, ein Genre mit dem Gloria Gaynor<br />

und Donna Summer damals schon Erfolge<br />

feiern konnten.<br />

Ihre discoide Klubnummer „Love<br />

Hangover“ aus dem Album wurde zum<br />

Top-10-Hit in UK und erreichte Platz<br />

1 der US-Charts. Trotzdem ist es kein<br />

Disco-Album, findet #mensch hier doch<br />

auch Balladen wie „Theme from Mahogany<br />

(Do You Know Where You’re Going To)“ (ein<br />

Nummer-1-Hit von 1975) und „I Thought<br />

It Took a Little Time (But Today I Fell in<br />

Love)“. Es ist ein Pop-Album mit Disco-<br />

Einflüssen – und eines ihrer erfolgreichsten<br />

Alben, bis sie 1980 mit dem (Disco-)<br />

Album „Diana“ und Hits wie „Upside Down“<br />

nochmals erfolgreicher wurde. Jetzt<br />

kannst du es auf goldenem Vinyl bekommen,<br />

eine edle Würdigung großer Kunst!<br />

Unsere Anspieltipps sind neben den schon<br />

erwähnten Liedern noch das dramatische<br />

„After You“ und das fröhlich-swingende<br />

„Kiss Me Now“. *rä<br />

www.bravado.de


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film<br />

INTERVIEW<br />

Levan Akin<br />

Mit den schwedischen Filmen<br />

„Katinkas kalas“ und „Zirkel“ begann<br />

Levan Akin seine Karriere, bevor er mit<br />

„Als wir tanzten“ seinen georgischen Wurzeln<br />

nachspürte und den internationalen<br />

Durchbruch feierte. Die Geschichte eines<br />

Tänzers, der sich in seinen Konkurrenten<br />

verliebt, wurde beim Filmfestival in<br />

Cannes gezeigt, war Schwedens Oscar-<br />

Anwärter und bekam zwei Nominierungen<br />

für den Europäischen Filmpreis. Nun legt<br />

der schwule Regisseur seinen neuen Film<br />

„Crossing – Auf der Suche nach Tekla“ vor,<br />

der auf der Berlinale von der Teddy-Jury<br />

ausgezeichnet wurde und ab dem 18.7. in<br />

den deutschen Kinos zu sehen ist.<br />

„CROSSING“<br />

Herr Akin, Sie sind gebürtiger<br />

Schwede, Ihre Eltern stammen aus<br />

Georgien. Dort beginnt auch Ihr<br />

neuer Film „Crossing – Auf der Suche<br />

nach Tekla“, bevor sich die Handlung<br />

nach Istanbul verlegt. Haben Sie<br />

auch einen Bezug zur Türkei?<br />

Meine Eltern sind zwar aus Georgien,<br />

wurden aber beide in der Türkei geboren.<br />

Nicht in Istanbul allerdings, sondern näher<br />

am Schwarzen Meer. Es gibt in der Türkei<br />

eine ziemlich große georgische Diaspora,<br />

rund eine Million Menschen. Viele<br />

Georgier sind früher unter Stalin dorthin<br />

geflüchtet. Bis heute habe ich also<br />

Verwandtschaft dort, auch in Istanbul.<br />

Welche Auswirkung haben die sehr<br />

unterschiedlichen Wurzeln und<br />

Einflüsse, die Sie in sich vereinen,<br />

auf Ihre Arbeit als Regisseur?<br />

Die Frage, ob ich mich als schwedischer<br />

oder als georgischer Filmemacher verstehe,<br />

kann ich nie wirklich beantworten.<br />

Ich komme von überall und nirgends,<br />

und so richtig zuhause fühle ich mich<br />

nirgends. In Schweden stellt man mir<br />

immer die Frage, wo ich denn nun wirklich<br />

herkomme, aber auch in Georgien bin ich<br />

natürlich nie ein Einheimischer. Das ist<br />

schon ein seltsames Gefühl. Kein Wunder<br />

also, dass ich in meinen Filmen immer<br />

wieder von Außenseitern und Menschen<br />

am Rand der Gesellschaft erzähle. Das<br />

war in „Als wir tanzten“ so und ist nun<br />

auch in „Crossing – Auf der Suche nach<br />

Tekla“ der Fall. Die Protagonistin Lea, die<br />

nach Istanbul fährt, um ihre Nichte zu<br />

finden, ist ebenso eine Außenseiterin, wie<br />

der junge Nachbar Achi, der sie spontan<br />

begleitet.<br />

Die Nichte Tekla, nach der die<br />

beiden suchen, ist eine junge trans<br />

Frau, weswegen Lea und Achi in<br />

Istanbul auch mit der Trans-Community<br />

in Berührung kommen und<br />

die Anwältin Evrim kennen lernen,<br />

die sich über ebendiese einsetzt.<br />

Wie entstand diese Geschichte?<br />

Anfangs war es gar nicht mein Ziel, einen<br />

Film über trans Menschen zu drehen.<br />

Mein Ausgangspunkt war diese eigenwillige<br />

Lehrerin im Ruhestand, von der ich<br />

erzählen wollte. Bei meinen Recherchen<br />

stieß ich dann auf die Geschichte<br />

eines älteren Herren in Georgien, der<br />

zum größten Unterstützer seines trans<br />

Enkelkinds wurde. Das hat mich sehr<br />

gerührt. Und überhaupt hatte ich im Zuge<br />

von „Als wir tanzten“, der in Georgien mit<br />

seiner schwulen Geschichte auf einigen<br />

Gegenwind stieß, dass es durchaus viele<br />

Menschen älterer Generationen gibt,<br />

die hinter ihren LGBTQ+-Kindern und<br />

-Enkeln stehen. Es ist nicht so, dass<br />

nur die jungen Menschen progressiv<br />

und tolerant sind. Deswegen wollte ich<br />

wirklich gerne eine Geschichte über eine<br />

ältere Frau erzählen, die sich um eine<br />

trans Person in ihrer Familie sorgt.<br />

Trotzdem stellen Sie diese trans<br />

Person nicht ins Zentrum des Films …<br />

Das hätte mir nicht wirklich zugestanden,<br />

schließlich bin ich selbst cis und habe<br />

entsprechend eine andere Perspektive.<br />

Deswegen fand ich es angemessener,<br />

mich dieser Community von außen zu<br />

nähern, genau wie meine beiden Hauptfiguren.<br />

Auch deswegen habe ich die Figur<br />

des Achi in die Geschichte eingebaut, der<br />

ebenfalls ein Außenseiter ist, der zuhause<br />

unter seinem Bruder leidet und ausbrechen<br />

will ausbrechen aus den Strukturen<br />

seiner georgischen Provinzheimat. Genau<br />

wie Lia und alle anderen Menschen, die<br />

„Crossing“ zeigt, ist auch er jemand, der<br />

unter dem Patriarchat leidet.<br />

Das Ergebnis ist nun ein Film, der<br />

deutlich weniger tragisch verläuft, als<br />

man es anfangs vermuten könnte.<br />

Ja, weil ich es leid bin, Filme zu sehen, in<br />

denen immer nur Schreckliches passiert.<br />

Das meine ich gar nicht nur mit Blick auf<br />

queere Geschichten oder solche über<br />

trans Menschen, sondern ganz allgemein.<br />

Wir befinden uns in so düsteren,


film<br />

schrecklichen Zeiten, dass ich es für<br />

mich wichtig fand, etwas Realistisches,<br />

aber Hoffnungsvolles und Freundliches<br />

zu erzählen. Mein Film ist einer über<br />

Inklusion, Mitgefühl und Solidarität.<br />

Ihre wunderbare Hauptdarstellerin<br />

Mzia Arabuli ist eine erfahrene<br />

Schauspielerin, aber Sie haben auch<br />

viele Laiendarsteller*innen vor die<br />

Kamera geholt. Funktioniert diese<br />

Kombination immer?<br />

Ich finde das immer besonders spannend.<br />

Bei „Als wir tanzten“ habe ich genauso<br />

gearbeitet. Um meinen Lebensunterhalt<br />

zu finanzieren, inszeniere ich ja auch<br />

immer wieder Episoden verschiedener<br />

Fernsehserien, da habe ich es natürlich<br />

immer nur mit Vollprofis zu tun. Aber<br />

bei meinen eigenen Filmen ist es mir ein<br />

Anliegen, anders zu arbeiten. Ich liebe<br />

die Arbeit mit realen Menschen, die noch<br />

nie vor einer Kamera standen. Für mich<br />

als Regisseur ist es aufregend, Momente<br />

zu entdecken, die nicht bis ins Letzte<br />

durchgeplant sind. Natürlich bin ich kein<br />

Dokumentarfilmer, sondern denke mir<br />

meine Geschichten aus und bereite die<br />

Szenen entsprechend vor. Doch es gibt in<br />

„Crossing“ viele Momente, etwa in einer<br />

Arztpraxis oder auf der Polizeiwache, in<br />

denen ich einfach neugierig beobachtet<br />

habe, was passiert.<br />

Wo Sie gerade Ihre Serien-Arbeit<br />

erwähnen: wie haben Sie nach dem<br />

Erfolg von „Als wir tanzten“ entschieden,<br />

was als nächstes kommt?<br />

Das war gar nicht so einfach. Es gab<br />

durchaus einige Angebote aus den USA,<br />

aber ich wusste schon, dass ich unbedingt<br />

„Crossing“ drehen wollte. Allerdings<br />

musste ich, wie gesagt, auch Geld<br />

verdienen. Deswegen erschien es mir ein<br />

guter Kompromiss, einzelne Serien-Folgen<br />

zu inszenieren. Mein Glück war, dass eine<br />

der Serien, die auf meinem Tisch landete,<br />

„Interview With the Vampire“ war – und ich<br />

ein großer Fan der Romane von Anne Rice<br />

bin. Der erste war eines der ersten Bücher<br />

mit schwuler Geschichte, die ich in meiner<br />

Jugend gelesen habe. Ich habe zwei Folgen<br />

der ersten und dann vier der zweiten<br />

Staffel inszeniert. Für mich ein großes<br />

Glück, denn die Serie ist wirklich gut, das<br />

Ensemble super und die Autor*innen verdammt<br />

smart. Was für eine Freude, dass<br />

es im Hollywood-System manchmal Fälle<br />

wie diesen gibt, wo man gut bezahlt wird<br />

und trotzdem etwas Kunstvolles schaffen<br />

kann. Das habe ich in Schweden so noch<br />

nicht erlebt.<br />

*Interview: Patrick Heidmann<br />

FOTOS: MUBI


film<br />

DVD / STREAMING<br />

ROMAN POLANSKI:<br />

„THE<br />

PALACE“<br />

Wunderbare Schauspieler*innen in<br />

einem schwarzhumorigen Film: „The<br />

Palace – Die Party des Jahrtausends!“.<br />

Eine derbe Satire, bitterböse und extrem<br />

unterhaltend, eine Party zum Millennium,<br />

die aus dem Ruder läuft. Seit Ende Mai<br />

als DVD und zum Streamen zu haben.<br />

„Sich nach Herzenslust mit Kaviar<br />

vollstopfen“ – der Hotelmanager<br />

erwartet von seinem Team Perfektion,<br />

Präzision und Verständnis dafür, dass<br />

die Allgemeinheit davon profitiert, wenn<br />

es diesen illustren Gästen gut geht. In<br />

Roman Polanskis gefeiertem Film zeigen<br />

der Wiener Stern Oliver Masucci, die<br />

französische Charakterdarstellerin<br />

Fanny Ardant, der britische Meister<br />

der Komik John Cleese, Hollywoodstar<br />

Mickey Rourke (grandios arrogant!) und<br />

der Berliner Publikumsliebling Milan<br />

Peschel, wie die Reichen und (gar nicht<br />

so) Schönen es in einem altehrwürdigen<br />

Luxushotel in den verschneiten Alpen<br />

an Silvester krachen lassen wollen. Es<br />

läuft aber alles aus dem Ruder ... Ein<br />

Film, der den Jetset perfekt parodiert,<br />

ohne ihn platt vorzuführen, ein Film, der<br />

scharfe Beobachtungen in kleine und<br />

große Seitenhiebe und Szenen umsetzt.<br />

Beim Genuss muss #mensch einfach<br />

durchgehend lachen und schmunzeln,<br />

manchmal aber auch würgen. Klasse! *rä<br />

GRUSEL<br />

Endlich auf DVD und Blu-Ray: „WEDNESDAY“<br />

Der legendäre Filmemacher Tim Burton<br />

(„Ed Wood“, „Sweeney Todd – Der<br />

teuflische Barbier aus der Fleet Street“,<br />

„Beetlejuice“ ...) begeisterte ab 2022 einmal<br />

mehr. Und zwar mit einer lustig-düsteren<br />

Serie über einen Spross der Addams<br />

Family **: Wednesday Addams (grandios<br />

gespielt von Jenna Ortega).<br />

Die wird auf die „Nevermore Academy“<br />

geschickt, ein Internat für Monster und<br />

besondere Außenseiter. Sie will aber gar<br />

nicht dorthin! Denn hier waren schon<br />

ihre Eltern Morticia Addams (Catherine<br />

Zeta-Jones) und Gomez Addams<br />

(Luis Guzmán), und somit stehen viele<br />

Ungereimtheiten wie der sprichwörtliche<br />

Elefant im Raum. Ebenso belastend ist<br />

ihre ganz besondere Pubertät, denn zu<br />

ihrer Verwirrung erwachen nach und nach<br />

ihre übersinnlichen Fähigkeiten – die ihr<br />

noch sehr nützen werden ...<br />

Damit nicht genug, muss sich Wednesday<br />

zudem mit einer mitunter nervenden<br />

Mitbewohnerin und einer Mordserie<br />

auseinandersetzen – und gerät selbst<br />

immer wieder in Verdacht! Monster,<br />

Morde, Nebel und schwarzhumorige,<br />

urkomische Szenen begeisterten acht<br />

Episoden lang weltweit. Jetzt kann<br />

#mensch den gruseligen Spaß endlich<br />

kaufen. Die komplette erste Staffel der<br />

für zwölf „Emmy® Awards“ nominierten<br />

Serie „WEDNESDAY“ ist seit Mai auf Blu-<br />

Ray und DVD erhältlich. *rä<br />

** In (fast) unzähligen Büchern, Filmen<br />

und Serien wurden die Charaktere der<br />

Addams Family schon inszeniert, es gab<br />

sogar eine Art Plagiat: „The Munsters – (K)<br />

eine alltägliche Familie“. Während „The<br />

Addams Family“ seit den 1930ern als Cartoon<br />

erfreute, starteten „The Munsters“<br />

etwa zeitgleich mit dem Original in den<br />

1960ern als Serie.


film<br />

KINO<br />

Moritz Bleibtreu & Laura Tonke: „ALLES FIFTY FIFTY“<br />

FOTOS: LEONINE STUDIOS<br />

FOTOS: WELTKINO FILMVERLEIH, M. ABRAMOWSKA<br />

Die Produzent*innen von Kinoerfolgen<br />

wie „Wochenendrebellen“ und<br />

„Die Goldfische“ lassen uns lachen. Lachen<br />

über einen extrem spaßigen Scheidungskrieg<br />

– mit viel Humor und Herzenswärme<br />

erzählt von Regisseur Alireza Golafshan.<br />

Überall lachen sie einen an: Familienharmonie<br />

und Patchworkfamilien,<br />

Partnerschaften, die „total freundlich<br />

auseinandergegangen sind“ und alles<br />

klappt immer ganz wunderbar. Dem ist<br />

natürlich selten so. Denn das, was wir auf<br />

Social Media sehen, ist ja immer nur ein<br />

Ausschnitt aus dem Alltagschaos, aus all<br />

den Debatten und Stressmomenten.<br />

Der schwarzhumorige Film „ALLES FIFTY<br />

FIFTY“ lässt uns mit toller Besetzung –<br />

unter anderem Moritz Bleibtreu („Cortex“,<br />

„Ich war noch niemals in New York“), Laura<br />

Tonke („Wann wird es endlich wieder so,<br />

wie es nie war“, „Mängelexemplar“), David<br />

Kross („Krabat“, „Der Pfau“, „Ballon“)<br />

und Axel Stein („Die Goldfische“, „JGA –<br />

Jasmin. Gina. Anna.“) sind dabei – mal die<br />

andere Seite erleben. In dem Film entdeckt<br />

Sohn Milan (Valentin Thatenhorst) die<br />

ersten Liebesgefühle und Marions (Laura<br />

Tonke) neuer Freund (David Kross) den<br />

Stress mit deren Ex (Moritz Bleibtreu als<br />

Andi). Natürlich im Familienurlaub in (natürlich)<br />

Italien. Sehenswert! Der Kinostart von<br />

„ALLES FIFTY FIFTY“ ist Ende <strong>August</strong>. *rä


kunst<br />

MALEREI<br />

„LUDOLOGY“:<br />

Norbert Bisky stellt aus<br />

FOTOS: NORBERT BISKY STUDIO<br />

Norbert Bisky – „Alles Lüge“, 2023


kunst<br />

Vor wenigen Wochen<br />

eröffnete derWahlberliner<br />

Künstler Norbert Bisky seine<br />

neue Ausstellung „LUDOLOGY“<br />

in der Galerie Templon in New<br />

York. Die Vernissage war Anfang<br />

Mai, die gefeierte Ausstellung<br />

läuft noch bis Ende Juli.<br />

Ganze zwölf Jahre ist es her, dass<br />

der 1970 in Leipzig geborene<br />

Maler im „Big Apple“ ausstellte.<br />

Im Frühling <strong>2024</strong> ist es endlich<br />

wieder so weit. Der Künstler<br />

feiere seine Rückkehr mit<br />

einer „explosiven Ausstellung<br />

aus Ölgemälden auf Leinwand<br />

und Papier sowie einer großen<br />

Installation, die sich mit der<br />

Frage des Zusammenspiels in<br />

menschlichen Gesellschaften<br />

auseinandersetzt“, so die Galerie<br />

über sein USA-Comeback.<br />

Norbert Bisky – „Im Grünen“, 2023<br />

Der ungewöhnliche Ausstellungsname<br />

geht auf den niederländischen<br />

Kulturhistoriker Johan<br />

Huizinga zurück, der in seiner<br />

Arbeit den Homo Faber, rational<br />

und fortschrittsorientiert, mit<br />

Homo ludens vergleicht, einem<br />

Wesen, das von den Eigenschaften<br />

des Spiels beherrscht wird.<br />

Biskys Bilder lassen rätseln, was<br />

eigentlich zu sehen ist, wie das<br />

Team der Galerie verrät: „Jedes<br />

Gemälde kann auf zwei verschiedene<br />

Arten verstanden werden:<br />

Ist die Truppe von Jungen in<br />

Schutzoveralls ein Zeichen einer<br />

bevorstehenden Katastrophe<br />

oder eine Anspielung auf eine<br />

fetischistische Performance?<br />

Geht der Clown, der einen Strauß<br />

Luftballons festhält, auf eine<br />

Geburtstagsfeier oder spielt er<br />

die Hauptrolle in einem Horrorfilm?<br />

Zeugt das Flugzeugwrack<br />

von einem Kriegsgebiet oder<br />

gehört es zur Dekoration einer<br />

Rave-Party in der Wüste?“<br />

Spätestens seit dem Überfall<br />

der Terrororganisation Hamas<br />

auf Israel auf mehreren Ebenen<br />

beklemmend. *rä<br />

2.5. – 27.7.,<br />

Norbert Bisky: „LUDOLOGY“,<br />

Galerie Templon,<br />

293 Tenth Avenue,<br />

New York, NY 10001,<br />

www.templon.com<br />

Norbert Bisky – „Sandsturm“, 2023


KUNST<br />

KULT<br />

AUSSTELLUNG<br />

The KLF:<br />

„23 Secounds to Eternity“<br />

Andy Warhol:<br />

„Velvet Rage and Beauty“<br />

BILD:© THE ANDY WARHOL FOUNDATION FOR THE VISUAL ARTS, INC.<br />

ANDY WARHOL TORSO (MALE GENITALS),<br />

1977 Acrylic and silkscreen ink on linen, 127 × 101.6 cm<br />

The Andy Warhol Museum, Pittsburgh, © <strong>2024</strong> The Andy Warhol Foundation<br />

for the Visual Arts, Inc. / Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York<br />

Mitte Juni eröffnet eine neue<br />

Ausstellung in Berlin, die sich mit<br />

einem der wichtigsten Pop-Art-Künstler<br />

überhaupt beschäftigt: Andy Warhol.<br />

Die Ausstellung wird kuratiert von Klaus<br />

Biesenbach, dem Direktor der Neuen<br />

Nationalgalerie und Lisa Botti.<br />

Um aktuelle elektronische Musik verstehen zu können, muss deren Geschichte<br />

verstanden werden, zumindest erlebbar sein. Maßgeblich an deren Weiterentwicklung<br />

hin zu Techno und House waren auch The KLF beteiligt. Und die gibt es jetzt als<br />

Blu-Ray und DVD.<br />

Immer etwas okkult angehaucht, mystisch und voller Ideen. So bezogen sich die beiden<br />

Künstler Jimmy Cauty und Bill Drummond – Musiker, Producer und geniale Kritiker der<br />

Musikwelt – meist auf das sagenhafte Land Mu, das auch in Hits wie „Justified & Ancient<br />

(Stand by the JAMs)“ besungen wurde. Eine Art Atlantis, erstmals von <strong>August</strong>us Le<br />

Plongeon (1825 – 1908) beschrieben.<br />

Musikalisch zu der Zeit absolute Avantgarde: 1987 aus der UK-Hip-Hop-Szene und der<br />

frühen Klubmusik-Community kommend, begannen Jimmy und Bill Musikstücke (fast) nur<br />

mithilfe der damals neuen Samplingtechnik zu erschaffen. Dazu noch eingängige Melodien<br />

und je nach Lied viel Acid-House-Effekte (etwa beim erstmals 1988 veröffentlichten „What<br />

Time Is Love?“) oder auch chillige Harmonien, gepaart mit wirren Sounds, die irgendwie<br />

dann doch entspannen, etwa auf dem wegweisenden Album „Chill Out“ von 1990.<br />

In Sachen Popmusik meinten die beiden, sie hätten die Formel für einen garantierten<br />

Nummer-eins-Hit gefunden, und das gelang ihnen auch, zum Beispiel 1991 mit „3 a.m.<br />

Eternal“ (der KLF-Schrei kommt von der legendären Sängerin PP Arnold) und 1988 mit<br />

„Doctorin’ the Tardis“. Ihr Wissen verarbeiteten The KLF in einem Buch, das für Furore<br />

sorgte. Das österreichische Spaßprojekt EDELWEISS etwa schaffte mit dieser Anleitung<br />

einen internationalen Hit: „Bring Me Edelweiss“ ...<br />

Obwohl Jimmy und Bill sich Mitte, Ende der 1990er zurückzogen – eine letzte Single, ein<br />

letzter Hit erschien 1997 als 2K: „Fuck the Millennium“ –, beeinflussen sie bis heute. Und<br />

sie werden weiterhin kopiert oder zumindest verarbeitet, etwa bei Scooter, die nicht nur<br />

das eben erwähnte Lied auf ihre Weise verwursteten, sondern auch gerne die klassische<br />

The-KLF-Optik zitieren. Aber auch mal Effekte, Melodien und Hooks. Die Blu-Ray/DVD<br />

„23 Seconds to Eternity“ vereint die populärsten Videoclips, etwa zu „Kylie Said to Jason“,<br />

„It’s Grim Up North“ (veröffentlicht als The Justified Ancients of Mu-Mu) und „Last Train to<br />

Trancentral“, spannende Backstage-Impressionen und ein ausführliches Interview (nicht<br />

nur) zum Kult-Clip „The Rites of Mu“. Funfact: Róisín Murphy ist Fan des Duos The KLF. *rä<br />

Die Neue Nationalgalerie stellt mit über<br />

zweihundertfünfzig Werken, Gemälde,<br />

Drucke, Zeichnungen, Fotografien, Polaroids,<br />

Filme und Collagen, einen großen<br />

Überblick aus, der sich den verschiedenen<br />

Schaffensphasen und Karrierestadien Warhols<br />

widmet. Die Ausstellung „Andy Warhol.<br />

Velvet Rage and Beauty“ sei eine „Hommage<br />

an das Buch The Velvet Rage, in<br />

dem beschrieben wird, wie es sich anfühlt,<br />

als schwuler Mann in einer überwiegend<br />

heterosexuellen Welt aufzuwachsen und<br />

zu leben“. Über Andy Warhol: Er war der<br />

jüngste Sohn einer Bauernfamilie, die aus<br />

der heutigen Slowakei (damals: Königreich<br />

Ungarn) in die USA gekommen war. Andy<br />

Warhol (6. <strong>August</strong> 1928 – 22. Februar<br />

1987) studierte Gebrauchsgrafik am<br />

Carnegie Institute of Technology und lebte<br />

in den 1950ern von Gelegenheitsjobs<br />

als Grafiker. 1956 hatte Andy seine erste<br />

wichtige Einzelausstellung im New Yorker<br />

Museum of Modern Art. Ab den 1960ern<br />

widmete er sich auch immer mehr dem<br />

Film und wurde durch seine Siebdrucke<br />

weltberühmt. Der einstige „Studio 54“-Fan<br />

war einer der wichtigsten Vertreter der<br />

US-Pop-Art. *rä<br />

9.6. – 6.10., „ANDY WARHOL.<br />

VELVET RAGE AND BEAUTY“,<br />

Neue Nationalgalerie,<br />

Potsdamer Straße 50, Berlin


© Inter IKEA Systems B.V. <strong>2024</strong><br />

reise 50<br />

„Die Familie,<br />

die ich immer wollte!“<br />

Bei IKEA zählt das, was du kannst –<br />

und was dir Freude bereitet.<br />

Darum bewirb dich doch bei uns:<br />

Dann arbeiten wir gemeinsam an<br />

deiner Zukunft!<br />

Mehr als ein Job.<br />

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advertorial<br />

FOTO: WELTWÄRTS / ANNE WELSING<br />

weltwärts<br />

der internationale Freiwilligendienst für alle<br />

In der heutigen Zeit ist es so wichtig wie<br />

nie, sich für eine gerechtere Welt stark zu<br />

machen, offen für andere Kulturen zu bleiben,<br />

Demokratie und Frieden zu fördern.<br />

Mit dem weltwärts-Freiwilligendienst<br />

können sich junge Menschen in unterschiedlichen<br />

Ländern der Welt engagieren,<br />

sie lernen andere Lebensweisen kennen<br />

und unterstützen vielfältige soziale oder<br />

ökologische Projekte.<br />

Karina Heinz arbeitet bei der Koordinierungsstelle<br />

weltwärts von Engagement<br />

Global und erzählt, warum die erstmalige<br />

Teilnahme von weltwärts am CSD in Köln<br />

ein Herzensprojekt ist.<br />

Warum nehmt ihr dieses Jahr am<br />

CSD teil?<br />

Karina Heinz: Diversität und Offenheit sind<br />

wichtige Grundpfeiler für das weltwärts-<br />

Programm. weltwärts ermöglicht einen<br />

Perspektivwechsel. Junge Deutsche gehen<br />

in Länder des Globalen Südens, aber auch<br />

andersrum machen Leute aus dem Globalen<br />

Süden ihr FSJ hier in Deutschland.<br />

Ganz nach dem diesjährigen CSD-Motto<br />

„Menschenrechte. Viele. Gemeinsam.<br />

Stark“ wollen wir mit weltwärts die Welt<br />

ein Stück näher zusammenbringen<br />

und aufzeigen, dass Menschenrechte<br />

grenzenlos sind. Daher haben wir einige<br />

der über 50.000 ehemaligen und aktuellen<br />

Freiwilligen eingeladen, zusammen mit<br />

uns auf dem Truck dabei zu sein. Wir<br />

möchten Menschen aus der LGBTQ+<br />

Community ermutigen, einen Freiwilligendienst<br />

zu machen und setzen uns<br />

gleichzeitig für die Anliegen der LGBTQ+<br />

Community ein. Wer übrigens weltwärts<br />

geht, erhält dreiviertel der Kosten vom<br />

Bundesentwicklungsministerium.<br />

Was sollten queere Menschen<br />

beachten, die einen weltwärts-<br />

Freiwilligendienst machen<br />

möchten?<br />

Karina Heinz: weltwärts steht allen offen<br />

und wir freuen uns über jeden, der einen<br />

Freiwilligendienst machen möchte!<br />

Queere Freiwillige sind teilweise mit<br />

zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert<br />

und es ist wichtig, sich mit diesen<br />

zu befassen. In einigen Ländern können<br />

gleichgeschlechtliche Beziehungen oder<br />

LGBTQ-Reisende diskriminiert oder<br />

strafverfolgt werden. Queere Menschen<br />

sollten sich vorab gut über ihr Wunsch-<br />

Einsatzland informieren. Damit lassen<br />

wir sie jedoch nicht allein. Initiativen wie<br />

beispielsweise QueerTausch, aber auch<br />

viele andere Organisationen im weltwärts-<br />

Netzwerk helfen bei der Vorbereitung und<br />

begleiten die Freiwilligen während des<br />

Dienstes.<br />

Du bist selbst homosexuell und hast<br />

einen weltwärts-Freiwilligendienst<br />

gemacht. Wie war das für dich?<br />

Karina Heinz: Mein Freiwilligendienst<br />

in Malawi ist nun schon 15 Jahre her.<br />

Und noch immer ist es eine meiner prägendsten<br />

und wertvollsten Erfahrungen.<br />

In Seminaren wurde ich vorab sehr gut<br />

auf den Freiwilligendienst, auf kulturelle<br />

Unterschiede und rechtliche Situationen<br />

im Land vorbereitet. Es wird immer auf<br />

die Sicherheit geachtet. Und wie bei so<br />

vielen anderen kulturellen Aspekten habe<br />

ich auch mit Blick auf meine Homosexualität<br />

ein Gefühl dafür entwickelt, was ich<br />

wo offen ansprechen kann. Auch wenn es<br />

zwischendurch herausfordernd war, war<br />

es eine tolle und lehrreiche Zeit, die ich<br />

nicht missen möchte.<br />

FOTO: WELTWÄRTS / MICHAL DZIKOWSKI<br />

Weitere Informationen zu weltwärts gibt<br />

es auf www.weltwärts.de<br />

QueerTausch berät queere Menschen zu<br />

Freiwilligendiensten:<br />

www.queertausch.de<br />

Du möchtest dich entwicklungspolitisch<br />

engagieren? Wende dich an Engagement<br />

Global unter 0800 188 7 188 (kostenfrei)<br />

info@engagement-global.de


enjoyillinois.de<br />

Unterwegs zu einem unvergesslichen Abenteuer<br />

In Illinois gibt es viel zu erleben. Die Reise beginnt in Chicago, einer Metropole mit faszinierender<br />

Skyline, erstklassigen Theatern, unvergleichlicher Küche und einer lebendigen Community. Danach<br />

führt Sie die Reise entlang der legendären Route 66, wo ein typisch amerikanischer Roadtrip-Traum<br />

in Erfüllung geht! Halten Sie am Neon Park in Springfield und bewundern Sie die bunten Lichter der<br />

Neonschilder. Verpassen Sie nicht die charmanten Flussstädte entlang des Mississippi wie Galena<br />

und gönnen Sie sich Outdoor-Spaß in den State Parks!<br />

Legends<br />

Neon Park,<br />

Springfield


eise<br />

Österreich<br />

Queeres Hotel<br />

eröffnet<br />

News<br />

In der idyllischen Bergwelt der<br />

westlichen Steiermark empfängt die<br />

Absteige zur bärtigen Therese queere<br />

Gäste in familiärer Atmosphäre. Als<br />

Österreichs erstes dezidiert queeres<br />

Hotel hat die “Absteige zur bärtigen<br />

Therese“ im Örtchen Trahütten seit<br />

Februar <strong>2024</strong> ihre Türen geöffnet.<br />

FOTOS: TUI CRUISES GMBH, JOHANNES MINK<br />

TUI Cruises<br />

Aufbruch zu „bunten Horizonten“<br />

Vom 6. bis 13. <strong>September</strong> begibt sich die<br />

zu TUI Cruises gehörende „Mein Schiff<br />

5“ auf eine Themenreise unter dem Titel<br />

„Bunte Horizonte.“<br />

An Bord der durch das östliche Mittelmeer<br />

mit Start- und Zielhafen Kreta stattfindenden<br />

Kreuzfahrt befinden sich unter anderen<br />

das Model Papis Loveday sowie der Sänger<br />

Maximilian Arland. In einer Pressemitteilung<br />

zur Reise heißt es: „Ab dem 06. <strong>September</strong><br />

<strong>2024</strong> verspricht diese Reise an Bord der<br />

Mein Schiff 5 nicht nur atemberaubende<br />

griechische Sonnenuntergänge und<br />

beeindruckende kulturelle Einblicke, sondern<br />

auch eine Programmauswahl an Bord,<br />

die noch gezielter auf Diversität, Authentizität<br />

und Inklusion ausgerichtet ist. (…) Die<br />

Themenreise „Bunte Horizonte“, die noch<br />

weitere thematisch passende Highlights<br />

bieten wird, steht für Liebe, Akzeptanz und<br />

Vielfalt. Gemeinsam feiern die Gäste der<br />

Mein Schiff Flotte auf dieser Mittelmeer-<br />

Kreuzfahrt Lebensstile, Identitäten und die<br />

bunte Welt der Kulturen – ein inspirierendes<br />

Erlebnis für alle Gäste.“ *dax<br />

www.meinschiff.com<br />

FOTO: THOMAS GALLI-MAGERL<br />

Die kreativen Köpfe hinter diesem<br />

wegweisenden Projekt, Io Tondolo<br />

und Itshe Petz, haben nicht nur eine<br />

Herberge geschaffen, sondern eine einladende<br />

Oase für Menschen aus allen<br />

Ecken der queeren Welt. Die Absteige<br />

zur bärtigen Therese verspricht, nicht<br />

nur ein Ort des Aufenthalts zu sein,<br />

sondern ein Ort der Begegnung,<br />

Akzeptanz und des gemeinsamen<br />

Feierns der Vielfalt. Mit einem einzigartigen<br />

Mix aus traditionellen Elementen<br />

und zeitgemäßem Design bietet die<br />

Herberge eine warme, einladende<br />

Atmosphäre. Die Zimmer erzählen<br />

Geschichten vergangener Zeiten durch<br />

antike Bettkopfteile und recycelte<br />

Möbel, während goldene Heizkörper<br />

und restaurierte Dielen aus dem ehemaligen<br />

Atelier des Paares einen Hauch<br />

von Modernität einbringen. *dax<br />

www.absteige.eu<br />

FOTO: LOUÍSA, @BYLUISA.PHOTO<br />

Reiseführer Pride on Tour<br />

Die unter anderen auf die Themengebiete<br />

Reisejournalismus, Queer Culture und<br />

Feminismus spezialisierte Autorin Simone<br />

Bauer präsentiert in ihrem neuen Buch<br />

„Pride on Tour“ 35 Reiseziele in Europa,<br />

die sich besonders für Reisen queerer<br />

Menschen eignen.<br />

Für diese queerfreundlichen Reiseziele<br />

gibt sie zahlreiche fabelhafte Tipps – unter<br />

anderem zu den Themen Community-<br />

Treffs, Festivals, Ausgehen, Kultur und<br />

Sehenswürdigkeiten. Der Autorin war es<br />

dabei wichtig, den Reiseführer so inklusive<br />

wie möglich zu gestalten und lässt daher<br />

auch viele Stimmen aus der Community zu<br />

Wort kommen - unter anderen die Dragqueens<br />

Olivia Jones, Jurassisch Parka und<br />

Vicky Voyage aber auch die Filmemacherin<br />

Venus Patel und Vertreter der Projekts<br />

„Flamenco Queer“. *dax<br />

Pride on Tour - 35 queere Reiseziele in<br />

Europa, Conbook <strong>2024</strong>


eise<br />

Zürich<br />

Das 25hours Hotel Zürich West mitten im<br />

gleichnamigen Stadtteil präsentiert sich<br />

fortan mit frischem Konzept. Mit seinem<br />

Team hat der Interior Designer Alfredo<br />

Häberli zusammen mit 25hours eine neue<br />

Vision entwickelt. Unter dem Motto „The<br />

World of Sports“ wird das Thema Sport in<br />

den Vordergrund gerückt.<br />

Ab sofort bietet das Hotel ein modernes<br />

Gym und wechselnde Sportkurse, die<br />

Jetzt wird’s sportlich!<br />

sowohl indoor als auch outdoor auf dem<br />

Vorplatz stattfinden. Auch die 123 Zimmer<br />

und Suiten verfügen über sportliches<br />

Equipment wie Yogamatte, Liegestützegriffe<br />

und einem AB-Roller für ein Workout<br />

zwischendurch. Besonderes Highlight wird<br />

ein im Herbst <strong>2024</strong> fertiggestellter 25<br />

Meter langer Außenpool sein, den es so<br />

in Zürich noch nicht gibt. In kulinarischer<br />

Hinsicht dürfen sich Reisende schon in der<br />

Früh über eine Müsli Bar, eine Saftpresse<br />

FOTO: 25HOURS, STEPHAN LEMKE<br />

zum eigenständigen Bedienen für<br />

selbstgemachte Frucht- und Gemüsesäfte<br />

sowie über weitere gesunde Optionen am<br />

Buffet freuen. In einem offenen Lobbyund<br />

Co-Working Bereich mit eigener Maxi-<br />

Bar und weiteren Meetingräumen gibt es<br />

optische Besonderheiten wie zwei überdimensionale<br />

Ledersessel in Form eines<br />

Box- und Baselballhandschuhs oder einen<br />

als Meetingraum designten und schallisolierten<br />

„Boxring“. Die Neugestaltung zieht<br />

sich bis in die Zimmer und Suiten fort. Im<br />

Zuge der Renovierung wurden vier Zimmer<br />

zu zwei Vitality Suiten umgebaut, die über<br />

eine Kitchenette, ein zusätzliches Bettsofa<br />

und Indoor-Bikes verfügen. Alle bestehenden<br />

Zimmer wurden mit den Fitness<br />

Gadgets der Firma Kettler ausgestattet. Im<br />

obersten Stockwerk des Hotels wartet der<br />

Gym- und separate Yoga- und Wellness-<br />

Bereich auf die Gäste. Zum Abschluss des<br />

Tages steht zur Entspannung die Sauna<br />

im Wellness-Bereich zur Verfügung. Durch<br />

ihre rosarote Glasfront können Gäste<br />

einen verträumten Blick über Zürich und<br />

den Uetliberg werfen.<br />

www.25hours-hotels.com<br />

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eise<br />

Hudson Valley<br />

Tal der Vielfalt<br />

loszufahren“, so Hengst. „Jedes Städtchen,<br />

sei es Woodstock, Beacon, Rhinebeck,<br />

Tivoli, Kingston oder Hyde Park, hat sein<br />

eigenes Flair. Viele davon feiern sogar ihren<br />

eigenen Pride“.<br />

Präsidenten & Propeller<br />

Nicht nur New Yorker wissen die Region<br />

entlang des Hudson River zu schätzen. Ob<br />

Natur, Kunst oder Kulinarik: Das Hudson<br />

Valley verspricht eine erholsame Auszeit von<br />

der Großstadt und bietet auch für LGBTIQ*-<br />

Reisende jede Menge Abwechslung. Schon<br />

gut 45 Minuten, nachdem man mit dem Zug<br />

die Penn Station im Herzen Manhattans<br />

verlassen hat, öffnet sich die Landschaft.<br />

Statt Beton, Stahl und Asphalt prägen<br />

Bäume, sanfte Hügel, Auwälder und der<br />

breite, ruhig dahinfließende Strom des<br />

Hudson River die Szenerie.<br />

Mekka für Gourmets<br />

Stephan Hengst könnte einer jener Nachfahren<br />

holländischer Siedler sein, die einst<br />

das Hudson Valley zu ihrer neuen Heimat<br />

machten. 1996 kam er zum ersten Mal<br />

ins Hudson Valley, wo er eine Ausbildung<br />

am Culinary Institute of America (CIA)<br />

begann – und dort später auch seinen Mann<br />

Patrick kennenlernte. Die 1946 gegründete<br />

Kochschule gehört zu den renommiertesten<br />

Ausbildungsstätten für Gastronomie<br />

weltweit und steht auch Besuchern offen,<br />

die sich in mehreren Restaurants, darunter<br />

dem Edelrestaurant Bocuse, von den<br />

Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler<br />

überzeugen können.<br />

Queere Vielfalt<br />

Statt für eine Karriere hinter dem Herd<br />

entschied sich Stephan Hengst nach seinem<br />

Abschluss am CIA jedoch dafür, ins Fach<br />

Marketing und Public Relations zu wechseln.<br />

Inzwischen kümmert sich Stephan Vollzeit<br />

um die 2008 als Hobby-Projekt ins Leben<br />

gerufene Website BigGayHudsonValley.<br />

com, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die<br />

LGBTIQ*-Community im Hudson Valley zu<br />

vernetzen und Veranstaltungen wie den im<br />

Herbst stattfindenden Event „Out on the<br />

Farm“, After-Work-Partys oder den Pride in<br />

the Sky auf dem ikonischen Walkway Over<br />

the Hudson zu organisieren.<br />

Starke Community<br />

Der im Jahr 1889 offiziell als Eisenbahnbrücke<br />

eröffnete Walkway ist heute mit über<br />

zwei Kilometern die längste Fußgängerbrücke<br />

der Erde, die auf 64 Meter Höhe den<br />

Hudson River überspannt. Mitten im Herzen<br />

des Hudson Valley gelegen, ist der Walkway<br />

Over the Hudson eine der Hauptattraktionen<br />

der Region. „Das Angebot hier ist riesig – von<br />

Museen über exzellente Restaurants und viel<br />

Natur bis zu speziellen Veranstaltungen für<br />

die Community wie Naked Yoga, erotische<br />

Kunstausstellungen oder sogar Fetischpartys<br />

reicht die Palette. Ich rate Besuchern<br />

immer, sich einfach ins Auto zu setzen und<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO, CTRAIXAXU<br />

FOTO: DAX<br />

Stephan & Patrick<br />

In Hyde Park wurde 1882 der 32. Präsident<br />

der USA, Franklin D. Roosevelt, geboren. Sein<br />

Geburtshaus, die FDR Presidential Library &<br />

Museum sowie sweine Grabstätte sind Teil<br />

der Home of Franklin D. Roosevelt National<br />

Historic Site und Teil des amerikanischen<br />

Nationalpark-Systems. Von hier sind es gut<br />

zwanzig Autominuten in das kleine Städtchen<br />

Rhinebeck. Auf dem Weg dorthin passiert<br />

man die Sommerresidenzen des New<br />

Yorker Geldadels aus dem 19. Jahrhundert,<br />

allen voran das prächtige, im Beaux-Arts-Stil<br />

erbaute Landhaus der Eisenbahndynastie<br />

Vanderbilt. Im malerischen Rhinebeck<br />

finden sich entlang der Hauptstraße<br />

zahlreiche kleine Boutiquen, Restaurants<br />

und historische Gebäude, die im National<br />

Register of Historic Places verzeichnet sind.<br />

Für Fans der Luftfahrtgeschichte ist vor<br />

allem während der Sommermonate das Old<br />

Rhinebeck Aerodrome einen Abstecher wert.<br />

Hier hat man zwischen Mai und Oktober<br />

die Gelegenheit, in einem historischen<br />

Doppeldecker aus dem Jahr 1929 mitzufliegen<br />

und so das Hudson Valley mit seinen<br />

ausgedehnten Wäldern und den sich in der<br />

Ferne abzeichnenden Catskill Mountains aus<br />

der Vogelperspektive zu betrachten.<br />

Moderne Kunst<br />

Wer einen fotogenen Wasserfall sucht,<br />

aber keine Lust zum Wandern hat, sollte<br />

in Beacon vorbeischauen. Am Ende der<br />

schmucken Main Street stürzt das Wasser<br />

der Beacon Falls auf dem Weg in den<br />

Hudson River mitten durch den Ort. Beacon<br />

ist zudem ein beliebtes Ziel für die Fans<br />

zeitgenössischer Kunst. Seit 2003 steht<br />

hier das Museum der in New York ansässigen<br />

Dia Art Foundation. Im Dia:Beacon,<br />

das in den Hallen einer früheren Keksfabrik<br />

beheimatet ist, sind monumentale Werke<br />

von Richard Serra sowie Arbeiten von<br />

Joseph Beuys, Andy Warhol, Larry Bell, Gerhard<br />

Richter und vielen jungen Künstlern zu<br />

sehen. Die Vielfalt im Hudson Valley kennt<br />

keine Grenzen. *dax<br />

www.dutchesstourism.com<br />

www.biggayhudsonvalley.com


eise<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/ELOI_OMELLA<br />

Ein Trip nach Barcelona gehört zu den<br />

attraktivsten Städtereisen Europas. Kein<br />

Wunder, hat die Hauptstadt Kataloniens<br />

doch alles zu bieten, was sich Touristen<br />

wünschen: Zwischen Bergen und Mittelmeer<br />

gelegen, vereint die Metropole<br />

an beeindruckenden 300 Sonnentagen<br />

im Jahr Kultur, Kulinarik, Architektur,<br />

Freizeit, Lifestyle und Sport – und verfügt<br />

nicht zuletzt über einen vier Kilometer<br />

langen Stadtstrand. Auch für LGBTIQ*<br />

ist Barcelona seit Jahrzehnten eine Top-<br />

Destination. Seit dem Ende der Franco-<br />

Diktatur 1975 setzt die 1,5 Millionen<br />

Einwohner zählende Metropole ganz auf<br />

Weltoffenheit und Toleranz und hat sich so<br />

einen festen Platz im Herzen der queeren<br />

Community erobert. Nicht zuletzt liegt mit<br />

dem pittoresken Badeort Sitges nur dreißig<br />

Kilometer entfernt einer der Hotspots<br />

queerer Sommersehnsüchte schlechthin.<br />

„Gaixample“ – Eine ganze queere<br />

Welt auf wenigen Kilometern<br />

Das Zentrum des queeren Lebens in<br />

Barcelona befindet sich im Stadtviertel<br />

Eixample, das mittlerweile auch auf<br />

offiziellen Stadtkarten immer öfter zu<br />

„Gaixample“ wird. Zu Recht: Nördlich<br />

der Altstadt gelegen, wurde ab Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts das alte Zentrum<br />

um eine „Erweiterung“ (so die wörtliche<br />

Übersetzung von Eixample) im markanten<br />

Grundriss eines Schachbretts ergänzt. Elegant<br />

und großzügig sollte das Viertel sein<br />

– und das ist es bis heute geblieben. Hier<br />

haben sich Szene-Läden, Galerien und<br />

Restaurants mit traditionellen, modernen<br />

und experimentellen Speisekarten etabliert<br />

– und genau hier fühlt sich auch die<br />

queere Community heimisch. Dutzende<br />

Bars, Klubs, Saunen, Spas oder Shops<br />

hissen die Regenbogenflagge. Ob Fetisch,<br />

Cruising, Drag, Café, Bar, Party oder Wellness:<br />

Im Eixample kann man eine ganze<br />

queere Welt auf überschaubarer Strecke<br />

Barcelona<br />

entdecken. Ein spannender Geheimtipp<br />

für Kunstinteressierte ist übrigens das<br />

Museu de L’Art Prohibit (Museum der<br />

verbotenen Kunst), das Objekte ausstellt,<br />

die von den Behörden ursprünglich<br />

verboten, nach Protesten abgehängt oder<br />

von protestierenden Museumsbesuchern<br />

attackiert wurden. Nicht überraschend:<br />

Hier sind auch zahlreiche Werke zu sehen,<br />

die sich offensiv mit Homosexualität<br />

und nicht-heteronormativer Identität<br />

auseinandersetzen.<br />

Sommer-Highlights Gay Pride<br />

und Circuit-Festival<br />

Höhepunkt des Regenbogen-Jahres ist<br />

der Gay Pride Barcelona, der jeweils Mitte<br />

Juli (in diesem Jahr vom 18. bis zum 21.7.)<br />

rund 120.000 Menschen auf die Straßen<br />

lockt. Organisiert wird der Mega-Event<br />

von einer bemerkenswerten Institution,<br />

der „Chamber of Commerce“, in der sich<br />

rund 120 Unternehmen der Community<br />

zusammengeschlossen haben. Ein<br />

FOTO: BM<br />

Museum verbotene Künste<br />

Immer was los<br />

weiteres Highlight ist das alljährliche<br />

Circuit Festival im <strong>August</strong>, das größte<br />

europäische Gay-Festival mit zehn Tagen<br />

Strandspaß, Poolpartys und abendlichen<br />

Events. Neben kommerziellen Angeboten<br />

gibt es natürlich eine große Anzahl an<br />

Gruppen, Vereinen und Freizeitaktivitäten<br />

für die LGBTIQ*-Community. Wer sich<br />

einen Überblick darüber verschaffen<br />

möchte, ist im „Centre LGBTI de Barcelona“<br />

richtig. Diese öffentliche Institution<br />

ist ein moderner, zentraler Treffpunkt und<br />

bietet neben einer breiten Palette von<br />

Beratungs- und Hilfsdiensten Informationen<br />

und Community-Aktionen aller Art.<br />

Abschließend ein Hinweis (nicht nur) für<br />

Feinschmecker: Bekanntlich ist Spanien<br />

berühmt für seine Tapas, diese vielfältigen<br />

Appetithäppchen, die von Einheimischen<br />

übrigens oft nur nebenbei im Stehen<br />

verzehrt werden. Doch wer die großartige<br />

Küche Spaniens entdecken möchte, sollte<br />

sich nicht allein auf diese kleinen Speisen<br />

stürzen – ein paar Euro mehr für ein gutes<br />

Restaurant sind eine lohnende Investition,<br />

um sich die Vielfalt des Landes auf der<br />

Zunge zergehen zu lassen!<br />

Fazit: Barcelona ist ein queerer Hotspot,<br />

den man nicht verpassen darf und der für<br />

Interessierte an Kunst, Architektur (Gaudí!)<br />

und Kultur in wenigen Tagen kaum „abzuarbeiten“<br />

ist. Natürlich leidet die Stadt<br />

unter dem Phänomen des Overtourism,<br />

doch wer Barcelona entdecken möchte, ist<br />

auch abseits der Ferienmonate im Hochsommer<br />

hier bestens aufgehoben, denn es<br />

gilt: „Sempre passa alguna cosa!“ – hier ist<br />

immer was los! *bm<br />

www.barcelonaturisme.com<br />

www.spain.info


REISE<br />

Mallorca Traumziel<br />

Mallorca ist ein Traumziel für Urlauber aus<br />

aller Welt und bietet Touristen viele unterschiedliche<br />

Unterbringungsmöglichkeiten<br />

auf dieser wunderschönen Insel. Sei es ein<br />

ruhiger Rückzugsort inmitten der Natur<br />

oder ein lebhafter Strandurlaub, Mallorca<br />

hält eine breite Palette von Unterkünften<br />

bereit, um den Bedürfnissen und Vorlieben<br />

jedes Reisenden gerecht zu werden.<br />

Fincas – Authentische ländliche<br />

Erlebnisse<br />

Mallorca ist für seine charmanten Fincas<br />

bekannt, traditionelle Landhäuser mit<br />

oft atemberaubender Aussicht auf die<br />

Landschaft. Diese Unterkünfte haben<br />

häufig eine rustikale und authentische<br />

Atmosphäre, die ideal ist, um dem Trubel<br />

des Stadtlebens zu entfliehen. Fincas liegen<br />

in der Regel in ruhiger Umgebung und<br />

verfügen nicht selten über Poolbereiche<br />

und Gärten, die perfekt sind, um sich zu<br />

entspannen und die Natur zu genießen.<br />

Mit über 1.500 Objekten ist fincallorca<br />

der Marktführer bei der Vermittlung von<br />

Fincas und Ferienhäusern auf Mallorca.<br />

Im Jahr 2006 gegründet, hat sich das<br />

Unternehmen mit seinem ausgesuchten<br />

Sortiment an hochwertigen Häusern und<br />

einem individuellen Beratungsservice in der<br />

Touristik-Branche etabliert. Die über Fincas,<br />

Villen und Ferienwohnungen liegen über<br />

die ganze Insel verteilt. Die Villa Can Eolo<br />

befindet sich in Cala Ratjada, das über eine<br />

gute Infrastruktur mit vielen Restaurants<br />

verfügt. Vier Schlafzimmer verteilen sich<br />

entlang des großzügigen Außenbereichs<br />

mit seinem spektakulären Küstenblick.<br />

Ein Finca-Urlaub eignet sich grundsätzlich<br />

für alle Reisende, die auch im Urlaub<br />

Wert auf Individualität und Flexibilität<br />

legen. Über fincallorca können Häuser<br />

verschiedener Größe ausgewählt werden.<br />

Im Angebot gibt es Fincas von zwei bis<br />

zu 34 Personen. Vor allem für Freundesgruppen<br />

ist ein Finca-Aufenthalt ideal, da<br />

die Häuser sehr geräumig sind und in der<br />

Regel über eine großzügige Außenanlage<br />

verfügen. Große Gruppen haben somit die<br />

Möglichkeit einen gemeinsamen Urlaub zu<br />

verbringen, ohne sich eingeengt zu fühlen.<br />

Ebenso geeignet ist ein Finca-Aufenthalt<br />

aber auch für Paare, die sich im Urlaub<br />

Ruhe und Zweisamkeit wünschen fernab<br />

von ausgebuchten Hotels. *oa<br />

www.fincallorca.de<br />

FOTOS: © OLAF ALP


uch 58


REISE<br />

FOTO: KAUPO KALDA/VISIT ESTONIA<br />

Als erstes Land in Osteuropa hat Estland<br />

Anfang <strong>2024</strong> die Ehe für alle legalisiert.<br />

Die Hauptstadt Tallinn galt schon<br />

während der Sowjetzeit als überaus<br />

westlich. Mit ihrer von der UNESCO als<br />

Weltkulturerbe geschützten Altstadt und<br />

coolen Industrievierteln ist die Stadt ein<br />

ideales Wochenendziel.<br />

Bei einem kurzen Exkurs durch die<br />

abwechslungsreiche Geschichte Tallinns<br />

kann einem schon schwindlig werden:<br />

Dänen, Deutsche, Schweden, Russen – sie<br />

alle haben in der estnischen Hauptstadt<br />

über kurz oder lang ihre Spuren hinterlassen.<br />

Doch der estnischen Identität<br />

konnten die jeweils Regierenden über die<br />

Jahrhunderte hinweg nichts anhaben.<br />

Geschichtsbewusst<br />

Dass LGBTIQ*-Themen in Estland immer<br />

mehr an Bedeutung gewinnen, zeigt ein<br />

Besuch im Vabamu. Das „Museum der<br />

Besetzung und Freiheit“ ist Estlands<br />

größtes privates und nicht kommerzielles<br />

Museum, das sich mit der sowjetischen<br />

Okkupation und dem estnischen Kampf<br />

um Unabhängigkeit beschäftigt. Neben<br />

zahlreichen Exponaten, die von der Zeit<br />

der Besatzung und der Lebensumstände<br />

zeugen und die anhand eines Audioguides<br />

erklärt werden, wurde vor Kurzem die<br />

Geschichte von Estlands LGBTIQ*-<br />

Community als eigener Erzählstrang in<br />

die Ausstellung eingebaut. Anhand von<br />

Fotos, Zeitungsartikeln und persönlichen<br />

Schicksalen wie dem von Estlands erster<br />

Transfrau A. Oinatski führt eine eigene<br />

Audiospur durch das gesamte Museum bis<br />

in die Zeit kurz nach der Unabhängigkeit<br />

und zum Wunsch nach völliger Gleichstellung,<br />

etwa durch die Legalisierung der Ehe<br />

für alle.<br />

Queeres Nachtleben<br />

Die älteste queere Bar des Baltikums<br />

befindet sich ebenfalls in Tallinn. Direkt am<br />

Rande der Stadtmauer liegt die X-Bar, die<br />

Tallinn Lichtblick im Osten<br />

sich über zwei Etagen erstreckt und mit<br />

einer großen Tanzfläche am Wochenende<br />

und meist weit nach Mitternacht ein<br />

ziemlich diverses Publikum anlockt.<br />

Etwas kleiner und daher gemütlicher ist<br />

die inmitten der Altstadt gelegene Hello<br />

Bar, die vor gut einem Jahr eröffnete und<br />

ebenfalls mit einer kleinen Tanzfläche<br />

aufwartet. Nur freitags und samstags ist<br />

die queer-alternative Bar Hungr geöffnet,<br />

die mit wechselnden Veranstaltungen ein<br />

angesagter Treffpunkt für Künstler und<br />

junge Queers ist. Seinen Pride teilt sich<br />

Tallinn aktuell mit den anderen baltischen<br />

Hauptstädten Riga und Vilnius abwechselnd<br />

unter dem Namen Baltic Pride,<br />

der jedes Jahr in einer der drei Städte<br />

stattfindet. Nach Tallinn im Jahr 2023<br />

ist <strong>2024</strong> Riga an der Reihe, ein weiterer<br />

Pride in Estland findet dieses Jahr in der<br />

nicht weit von Tallinn entfernten Universitätsstadt<br />

Tartu statt. Zu den jährlichen<br />

Highlights gehört auch das jeweils im April<br />

stattfindenden Bären-Treffen Bearty.<br />

Schmucke Altstadt<br />

Am Finnischen Meerbusen gelegen<br />

und nur rund achtzig Kilometer von<br />

Helsinki entfernt gehört Tallinn sicher<br />

zu einer der schönsten Städte entlang<br />

der Ostseeküste. Von einer mächtigen,<br />

noch gut erhaltenen Stadtmauer mit<br />

26 Wehrtürmen umgeben, ist die von<br />

Kopfsteinpflaster durchzogene Altstadt<br />

ein echtes Schmuckstück, das 1997 in<br />

die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes<br />

aufgenommen wurde. Im Zentrum der<br />

Unterstadt liegt der Rathausplatz, der von<br />

historischen Gebäuden wie dem bereits<br />

im 13. Jahrhundert errichteten gotischen<br />

Rathaus umschlossen wird. Hier befindet<br />

sich auch eine der ältesten bis heute<br />

betriebenen Apotheken Europas. Weitere<br />

Highlights sind neben der Nikolaikirche die<br />

Heiliggeistkirche, die Olaikirche sowie das<br />

Haus der Schwarzhäupterbruderschaft.<br />

Besonders malerisch ist der Katariina-<br />

Gang – eine schmale Gasse, die zwischen<br />

der Katariina-Kirche und Wohnhäusern aus<br />

dem 15. bis 17. Jahrhundert hindurchführt<br />

und von steinernen Bögen überspannt<br />

wird. In Werkstätten der benachbarten<br />

Katariina-Gilde sind es ausschließlich<br />

Frauen, die ihr Kunsthandwerk von<br />

Lederwaren, Textil, Hüten, Schmuck, Glas<br />

und Keramik herstellen und verkaufen. In<br />

der Oberstadt auf dem Domberg beeindruckt<br />

vor allem die russisch-orthodoxe<br />

Alexander-Newski-Kathedrale mit ihren<br />

weithin sichtbaren Zwiebeltürmen,<br />

die Ende des 19. Jahrhunderts erbaut<br />

wurde. Das gegenüberliegende Schloss,<br />

das im 18. Jahrhundert auf Initiative der<br />

russischen Zarin Katharina II. umgebaut<br />

wurde, ist heute der Sitz des estnischen<br />

Parlaments, das mit der Einführung der<br />

Ehe für alle osteuropäische Geschichte<br />

schrieb. *dax<br />

www.visitestonia.com<br />

FOTO: RASMUS JURKATAM/VISIT ESTONIA<br />

Paar in der Altstadt


Medienpartner:<br />

buch 60<br />

MÄNNER.<br />

UND MEER.<br />

DEINE GAY CRUISE<br />

20. – 27. MAI 2025<br />

KROATIEN – ALBANIEN – ITALIEN<br />

CIVITAVECCIA<br />

(ROM)<br />

DUBROVNIK<br />

KOTOR<br />

NEAPEL (POMPEJI)<br />

AMALFI<br />

GALLIPOLI<br />

SARANDA (ALBANIEN)<br />

SIZILIEN<br />

Info-Hotline: 030 443 198-50 (Mo – Do 11 – 17 Uhr)<br />

www.spartacus.cruises


REISE<br />

FOTO: HÉLÈNE HAVARD/TAHITI TOURISME<br />

Verliebtes Paar auf Bora Bora<br />

Romantischer geht es kaum. Seit Generationen<br />

gelten Tahiti und seine Inseln als<br />

Traumziel für verliebte Paare - gerade auch<br />

für Mitglieder der LGBTIQ*-Community.<br />

Wie sehr das Südseeparadies auch auf<br />

queere Urlauber setzt, beweist das<br />

Tourismusbüro von Tahiti ganz aktuell mit<br />

einer Kampagne, in der schwule, lesbische<br />

und trans* Paare zu Wort kommen.<br />

Eingeladen von Tahiti Tourisme hatten die<br />

Paare aus Frankreich, den USA und Japan<br />

die Gelegenheit, mit einem „Wohlfühltest“<br />

die Inselwelt Tahitis selbst zu erkunden<br />

um dann in Videointerviews über ihre<br />

Erlebnisse und Erfahrungen zu berichten,<br />

wie vielfältig und inklusiv das französische<br />

Überseegebiet tatsächlich ist. Dem<br />

Tourismusbüro war dabei bewusst, dass<br />

die LGBTIQ*-Community sehr empfindlich<br />

auf oberflächliche Versuche des „Rainbow<br />

Washing“ reagiert und fand es daher<br />

essenziell, „dass die neue Kampagne<br />

an einem Ort stattfindet, an dem die<br />

Reisenden Verständnis erfahren, Authentizität<br />

erleben und sich willkommen und<br />

geborgen fühlen“, so die dazugehörige<br />

Pressemitteilung. Als Antwort konzipierte<br />

Tahiti Tourisme in Zusammenarbeit mit der<br />

Agentur Circul8 und in Partnerschaft mit<br />

Air Tahiti Nui eben jenen „Wohlfühltest“<br />

– eine Einladung an LGBTIQ*-Reisende,<br />

die Herzlichkeit und Akzeptanz während<br />

ihres Aufenthalts auf den Inseln von<br />

Tahiti zu erleben und zu beurteilen, ob<br />

sie sich authentisch „willkommen und<br />

Tahiti Paradies für Verliebte<br />

wertgeschätzt“ fühlen. Die dabei entstandenen<br />

Interviews kann man sich auf der<br />

Website von Tahiti Tourisme ansehen.<br />

Authentische Kultur<br />

Am besten macht man sich jedoch<br />

selbst einen Eindruck vom Paradies im<br />

Südpazifik. Die insgesamt 118 Inseln und<br />

Atolle sind umgeben von kristallklarem<br />

Wasser und bunten Korallenriffen. Weiße<br />

Sandstrände gehören ebenso zur Kulisse<br />

FOTO: DAX<br />

Museum Te Fare Mahana<br />

wie türkisfarbene Lagunen, steile Vulkangipfel<br />

und von tropischen Regenwäldern<br />

bewachsene Bergketten. Dazu gesellt sich<br />

eine vielfältige und authentische Kultur,<br />

auf die man überall auf Tahiti und seinen<br />

Inseln erleben kann. Wer sich einen Überblick<br />

über Geschichte und Kultur der Inselbewohner<br />

machen möchte, sollte nach<br />

seiner Ankunft in Papeete, der auf Tahiti<br />

gelegenen Hauptstadt mit ihrem internationalen<br />

Flughafen, das Museum Te Fare<br />

Mahana im nahe gelegenen Ort Punaauia<br />

FOTO: DAX<br />

Perlenfarm auf Tahaa


eise<br />

FOTO: DAX<br />

besuchen. Das 2023 renovierte und neu<br />

konzipierte Museum widmet sich neben<br />

der geologischen Entstehungsgeschichte<br />

der Inselwelt Französisch-Polynesiens vor<br />

allem den unterschiedlichen Kulturen und<br />

Bräuchen der Bewohner. Zu sehen sind<br />

zahlreiche Artefakte und Kultgegenstände<br />

wie Boote, Statuen und Schmuck, aber<br />

auch Videos und Animationen wie etwa<br />

zur Geschichte der Tätowierung. Die<br />

ersten Tage auf Tahiti kann man gut dazu<br />

nutzen, sich mit der Insel vertraut zu<br />

machen - sei es mit einer geführten Jeep-<br />

Tour ins Hinterland oder einer Bootsfahrt<br />

mit einem traditionellen Segelkanu - die<br />

jeweiligen Guides geben dabei stets tiefere<br />

Einblicke in die Geschichte ihrer Vorfahren<br />

und deren Kultur.<br />

Viel Privatsphäre<br />

Tahiti gehört wie die per Fähre zu<br />

erreichende Nachbarinsel Moorea, deren<br />

magisch wirkende Silhouette von Papeete<br />

aus deutlich zu sehen ist, zum Archipel<br />

der Gesellschaftsinseln. Hier lebt der<br />

größte Teil der Bevölkerung Französisch<br />

Polynesiens und hier finden sich auch<br />

die bekanntesten und malerischsten<br />

Inseln wie Tahaa, Raiatea und Bora Bora.<br />

Letztere gilt als eines der romantischsten<br />

Urlaubsziele der Welt, denn hier kommt<br />

alles zusammen, was Tahiti und seine<br />

Inseln ausmacht: Eine perfekte, von<br />

Korallenriffen gesäumte Lagune, ein<br />

dramatisch steil aufragender Berg in der<br />

Inselmitte sowie etliche Luxusresorts,<br />

deren Villen über dem Wasser liegen und<br />

genau jene Privatsphäre bieten, die man<br />

sich als frisch verliebtes Paar wünscht.<br />

Bora Bora ist wie dafür gemacht, sich<br />

eine Auszeit zu gönnen um Sonne,<br />

Wasser und Aussicht zu genießen. Für<br />

Abwechslung sorgt ein Tagesausflug rund<br />

um die Lagune - am besten mit einem<br />

traditionellen Kanu -, bei dem man mit<br />

Rochen baden, mit Riffhaien schwimmen<br />

und mit tropischen Fischen schnorcheln<br />

kann. Taucher haben hier zudem die<br />

Gelegenheit, große Mantarochen zu<br />

beobachten, die in der Lagune täglich<br />

eine Putzstation aufsuchen.<br />

Schwule Hoteliers<br />

Fahrt mit dem Segelkanu vor Tahiti<br />

Auch Raiatea und Tahaa sind von einem<br />

Riff umgeben und teilen sich gemeinsam<br />

eine in allen Blautönen schimmernde<br />

Lagune, in der man ebenfalls exzellent<br />

schnorcheln und mit Haien schwimmen<br />

kann. Berühmt für ihre Vanilleproduktion<br />

kann man auf Tahaa entsprechende Plantagen<br />

besuchen und auch die exklusiven<br />

Tahiti-Perlen werden in der Lagune rund<br />

um die Inseln gezüchtet. Zudem sind die<br />

Inseln eine etwas preisgünstigere Alternative<br />

zu Bora Bora, wobei Luxusresorts<br />

wie das Le Taha’a by Pearl Resort oder<br />

das auf einer Privatinsel gelegene Vahine<br />

Island Private Resort denen auf Bora Bora<br />

in nichts nachstehen. Locker entspannt<br />

und fast schon familiär geht es in dem<br />

auf Raiatea gelegenen Opoa Beach Hotel<br />

zu. Das kleine 3-Sterne-Boutiquehotel<br />

mit seinen zehn Bungalows, kleinem<br />

Pool und exzellentem Restaurant wurde<br />

von dem französischen Ehepaar Arnaud<br />

und Cédric 2023 komplett renoviert<br />

und ist der perfekte Ort für alle, die das<br />

Tropenparadies in aller Ruhe genießen<br />

wollen und zwischen all dem „Insel-<br />

Hopping“ ein paar Tage Erholung suchen.<br />

Die schwulen Hoteliers geben dabei gerne<br />

Tipps für Wanderungen auf Raiatea und<br />

organisieren Ausflüge in die Lagune oder<br />

zu Nachbarinsel Tahaa. Einen „Wohlfühltest“<br />

für LGBTIQ*-Paare würde ihr Hotel<br />

jedenfalls mit Bravour bestehen. *dax<br />

www.tahititourisme.de/kampagne/lgbt/<br />

FOTO: DAX<br />

Arnaud und Cédric<br />

FOTO: DAX<br />

Strand auf Vahine Island


REISE<br />

Von Dubrovnik über Albanien nach Italien<br />

Spartacus Cruise 2025<br />

Im Mai 2025 startet die nächste Spartacus<br />

Cruise zu einer Tour mit den Höhepunkten<br />

der Adria. Von Dubrovnik führt die einmalige<br />

Cruise über Albanien und Sizilien zu<br />

den historischen Städten von Pompeji bis<br />

nach Rom.<br />

FOTO: NIKO CRUISES<br />

dem legendären Pompeji einen Besuch<br />

abstatten kann, bevor die Kreuzfahrt in<br />

Rom endet. Als Schiff steht wieder die<br />

umweltfreundliche Vasco da Gama mit<br />

ihrer überschaubaren Gästezahl von unter<br />

1.000 Reisenden zur Verfügung. Das Schiff<br />

besticht durch seine zwei Pools, von denen<br />

der größere mit einem verschließbaren<br />

Glasdach versehen ist und somit bei jedem<br />

Wetter genutzt werden kann.<br />

Dubrovnik<br />

Die Altstadt von Dubrovnik, auch als „Perle<br />

der Adria“ bekannt, beeindruckt Besucher<br />

mit ihrem gut erhaltenen mittelalterlichen<br />

Stadtbild. Die gepflasterten Straßen führen<br />

zu prächtigen Palästen, Kirchen und<br />

Plätzen, die Zeugen einer glorreichen Vergangenheit<br />

sind. Die Stradun, Dubrovniks<br />

Hauptstraße, ist gesäumt von eleganten<br />

Geschäften und gemütlichen Cafés. Hier<br />

wurden auch maßgebliche Szenen aus<br />

„Game of Thrones“ gedreht. Seit Kurzem<br />

gibt es mit dem „Milk“ in der Altstadt auch<br />

eine täglich geöffnete Gay-Bar.<br />

FOTO: OA<br />

FOTO: PIXABAY.COM<br />

Saranda<br />

Vasco Da Gama<br />

In Dubrovnik liegt man bis kurz vor Mitternacht,<br />

was es ermöglicht, die historische<br />

Altstadt nach dem Einchecken noch zu<br />

erkunden. Am nächsten Morgen läuft das<br />

Schiff in die dreißig Kilometer lange Bucht<br />

von Kotor ein. Diese wird auch als südlichster<br />

Fjord Europas bezeichnet und gilt<br />

als eine der schönsten Hafeneinfahrten.<br />

Albanien, das vermutlich am wenigsten<br />

bekannte Land Europas, wird mit der<br />

Bucht von Saranda besucht, wo gleich<br />

zwei UNESCO-Weltkulturerbestätten auf<br />

dem Programm stehen. Alternativ kann<br />

man auch nach Korfu übersetzen und den<br />

Palast von Kaiserin Sisi besichtigen. Das<br />

nächste Ziel ist Gallipoli in Apulien, das<br />

nicht nur wegen seiner auf einer Halbinsel<br />

vorgelagerten Altstadt ausgesucht wurde.<br />

Der Strand gilt als einer der fünf schönsten<br />

Italiens mit einem eigenen Gay Beach.<br />

Über die malerische Hafenstadt Taormina<br />

auf Sizilien geht es weiter zur pittoresken<br />

Amalfiküste und nach Neapel, wo man<br />

Die hufeisenförmige Bucht von Saranda an<br />

der albanischen Riviera liegt zwischen dem<br />

Ionischen Meer und sanften Hügeln mit<br />

Olivenhainen. Hier lohnt ein Besuch des<br />

Nationalparks Butrint. In dem UNESCO-<br />

Weltkulturerbe von internationaler<br />

Bedeutung finden sich die Überreste einer<br />

Stadt aus dem Römischen Reich, eine<br />

malerische Lagune und atemberaubende<br />

Berge. Die Stadt thront am Ionischen<br />

Meer und ist bekannt für ihre strahlend<br />

weißen Strände. Die Promenade bietet<br />

einen Blick auf die griechische Insel Korfu,<br />

wohin man mit regelmäßigen kurzen<br />

Fährverbindungen übersetzen kann, um<br />

etwa den berühmten Palast von Kaiserin<br />

Sisi zu besichtigen. Der Palast verbindet<br />

neoklassizistische Architektur mit antiken<br />

griechischen Elementen. Die Gärten sind<br />

mit Skulpturen geschmückt, darunter<br />

der berühmte „Achilles“, und ziehen den<br />

Besucher mit ihrer Schönheit in den Bann.<br />

Taormina<br />

Taormina an der Ostküste Siziliens thront<br />

majestätisch auf einem Hügel. Die Altstadt<br />

besticht durch enge Gassen, charmante


REISE<br />

Plätze und historische Bauwerke. Die<br />

Kathedrale von Taormina, ein Meisterwerk<br />

normannisch-arabischer Architektur,<br />

beeindruckt ebenso wie das antike<br />

Theater aus dem 3. Jahrhundert vor<br />

Christus. In unmittelbarer Nähe erhebt<br />

sich der Ehrfurcht gebietende Ätna,<br />

Europas höchster und aktivster Vulkan, zu<br />

dessen Gipfel Touren angeboten werden.<br />

Die idyllische Insel Isola Bella liegt vor der<br />

Küste und ist ein Naturschutzgebiet mit<br />

kristallklarem Wasser zum Schnorcheln<br />

und Schwimmen.<br />

Amalfi<br />

Palast Achilleion auf Kreta<br />

FOTO: PIXABAY.COM<br />

Pompeji<br />

Die Amalfiküste, ein Juwel Süditaliens,<br />

fasziniert mit malerischen Landschaften<br />

und charmanten Küstenstädten. Sie<br />

erstreckt sich entlang des Golfs von<br />

Salerno und beeindruckt mit steilen<br />

Klippen, die ins azurblaue Mittelmeer<br />

abfallen. Die Küstenstraße, gesäumt von<br />

Zitronen- und Olivenhainen, verbindet<br />

bezaubernde Orte wie Positano, Amalfi<br />

und Ravello. Jeder Ort hat seinen eigenen<br />

einzigartigen Charakter: Positano lockt<br />

mit pastellfarbenen Häusern und<br />

exklusiven Boutiquen, Amalfi bezaubert<br />

mit einer imposanten Kathedrale und der<br />

Geschichte als Seemacht des Mittelalters,<br />

während Ravello für seine eleganten Villen<br />

und den atemberaubenden Blick über die<br />

Küste bekannt ist. Die Region ist nicht nur<br />

für ihre natürliche Schönheit berühmt,<br />

sondern auch für ihre kulinarischen Köstlichkeiten.<br />

Die Amalfiküste ist ein Paradies<br />

für Naturliebhaber und Kulturinteressierte<br />

gleichermaßen – mit malerischen<br />

Wanderwegen entlang der Klippen und<br />

idyllischen Strände.<br />

Neapel<br />

Die historische Altstadt von Neapel ist ein<br />

Labyrinth aus engen Gassen, in dem sich<br />

das wahre Herz der Stadt verbirgt.<br />

Ein Highlight sind die unterirdischen<br />

Gänge, die einen faszinierenden Einblick<br />

in das antike Aquädukt-System geben.<br />

Kunstliebhaber sollten das Nationalmuseum<br />

Neapel besuchen, das mit<br />

reichen Sammlungen antiker Artefakte<br />

beeindruckt. Vor den Toren der Stadt<br />

liegt das antike Pompeji: Im Jahr 79 nach<br />

Christus wurde die Stadt von einem<br />

verheerenden Vulkanausbruch verschüttet,<br />

der viele Gebäude mit Mosaiken und<br />

anderen Kunstwerken über Jahrhunderte<br />

konservierte.<br />

20. bis 27.05.2025<br />

Amalfiküste<br />

www.spartacus.cruises


eise ADVERTORIAL<br />

NP-DE-HVU-ADVR-230002<br />

INDIVIDUELLE<br />

THERAPIE-<br />

MÖGLICHKEITEN<br />

FÜR HIV-POSITIVE MENSCHEN<br />

Jeder Mensch besitzt eine völlig einzigartige<br />

Persönlichkeit, die einen großen Einfluss<br />

darauf hat, wie man das eigene Leben<br />

gestaltet. Die individuellen Eigenschaften,<br />

Wünsche und Bedürfnisse sind allesamt ein<br />

wichtiger Teil dieser Persönlichkeit.<br />

Besonders die eigenen Bedürfnisse<br />

bestimmen, wie wir unser Leben führen. Oft<br />

sind wir uns derer aber selbst gar nicht so<br />

wirklich klar. Dabei können wir unser Leben<br />

nur dann bewusst so gestalten, dass wir<br />

glücklich sind und eine hohe Lebensqualität<br />

verspüren, wenn wir unsere Bedürfnisse<br />

wirklich kennen.<br />

DIE KUNST, SICH SELBST ZU<br />

AKZEPTIEREN<br />

Für HIV-positive Menschen spielt zudem<br />

das Akzeptieren der Diagnose eine Schlüsselrolle<br />

beim Erhalt der eigenen Lebensqualität:<br />

Denn HIV kann nur zu einem kleineren<br />

Teil im Leben werden, wenn man sich im<br />

Alltag nicht davon dominieren lässt.<br />

DAS LEBEN MIT HIV BEWUSST SELBST<br />

GESTALTEN<br />

Wenn man sich selbst so akzeptieren<br />

kann, wie man ist, dann hat man eine gute<br />

Basis, um sich ganz bewusst im Leben<br />

mit HIV neu einzurichten. Denn auch<br />

wenn die Diagnose womöglich schon eine<br />

längere Zeit zurückliegt, gibt es neben den<br />

regelmäßigen Arztbesuchen auch andere<br />

Routinen, mit denen es als HIV-positiver<br />

Mensch gut zurechtzukommen gilt.<br />

Beispielsweise ist es wichtig, die Therapie<br />

gut in den Alltag zu integrieren, sodass<br />

diese einen möglichst wenig einschränkt<br />

oder belastet – wie etwa durch unerwünschte<br />

Wirkungen oder psychische<br />

Belastungen, wie das Verstecken der<br />

HIV-Medikamente aus Angst, dass diese<br />

entdeckt werden.<br />

Man benötigt dazu also auch eine HIV-<br />

Therapie, die sich nach einem selbst und<br />

der einzigartigen Persönlichkeit richtet,<br />

ganz nach dem Motto „Meine Therapie<br />

richtet sich nach mir, nicht ich mich nach<br />

der Therapie“.<br />

WIE FINDE ICH EINE THERAPIE, DIE SICH<br />

NACH MIR RICHTET?<br />

Um eine für sich selbst optimale Therapie<br />

zu finden, hilft es, sich als Erstes einmal<br />

Gedanken zur aktuellen Situation zu<br />

machen: Ist man viel unterwegs und fühlt<br />

sich gestresst durch die Sorge, die Tabletten<br />

vielleicht doch mal zu vergessen? Oder<br />

belastet einen womöglich die tägliche<br />

Einnahme der Tabletten, da sie eine<br />

regelmäßige Erinnerung an den eigenen<br />

HIV-Status ist, der im Leben ansonsten<br />

keine Rolle spielt?<br />

Psychische Belastungen oder<br />

unerwünschte Wirkungen muss man<br />

dabei nicht einfach hinnehmen. Es gibt<br />

mittlerweile vielfältige und innovative<br />

Therapieoptionen, die auch verträglicher<br />

sind als viele der alten Therapien.<br />

Während einige mit einer täglichen Pille<br />

bestens klarkommen, kann für andere eine<br />

Therapie mit einer regelmäßigen Spritze<br />

die bessere Lösung sein. Ein Wissen um<br />

die verschiedenen Therapieoptionen ist<br />

von großer Bedeutung, denn so kann man<br />

selbst aktiv nach Lösungen suchen und<br />

unter den unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten<br />

gemeinsam mit dem/der Ärzt*in<br />

diejenige auswählen, die am besten zum<br />

eigenen Leben passt und HIV dadurch zu<br />

kleinerem Teil im Alltag macht.<br />

Auch der Austausch mit anderen HIVpositiven<br />

Menschen über deren jeweilige<br />

Therapie, etwa mit Freund*innen oder im<br />

Rahmen der Selbsthilfe, kann hilfreich<br />

sein. Bei solchen Gesprächen erfährt man<br />

andere Perspektiven und bemerkt dabei<br />

schnell, dass es kein „one fits all“ HIV-<br />

Medikament gibt, sondern jeder Mensch<br />

eine individuelle und zum eigenen Leben<br />

passende Therapie verdient.<br />

GEMEINSAM MIT DEM/DER ÄRZT*IN DIE<br />

OPTIMALE THERAPIE FINDEN<br />

Ein offenes Gespräch mit dem/der Ärzt*in<br />

zu den verschiedenen Therapieoptionen<br />

hat den Vorteil, dass man nicht nur die<br />

aktuelle Situation betrachtet, sondern<br />

auch über zukünftige Entwicklungen<br />

informiert ist.<br />

Bei der Auswahl aus den unterschiedlichen<br />

Möglichkeiten befindet man sich heutzutage<br />

in der glücklichen Situation, dass man<br />

diese nach den eigenen Bedürfnissen und<br />

passend zum eigenen Leben auswählen<br />

kann und sich dabei keine Gedanken mehr<br />

über die Wirksamkeit moderner Therapien<br />

machen muss. Die Wahl einer geeigneten<br />

HIV-Therapie kommt nicht mehr aus der<br />

Not heraus. Es ist also diese freie Wahl aus<br />

einer Vielzahl an Möglichkeiten, welche<br />

dazu beiträgt, dass HIV zu einem kleineren<br />

Teil im Leben wird.<br />

Unterstützt von ViiV Healthcare<br />

NP-DE-HVU-ADVR-230002<br />

Weitere Informationen zum Leben mit HIV sowie persönliche Geschichten<br />

von HIV-positiven Menschen findest du unter<br />

www.livlife.de


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GO ALL IN.<br />

Plant euren nächsten Strandurlaub in St. Pete-Clearwater.<br />

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