Leo August / September 2024
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MÜNCHEN<br />
AUGUST / SEPTEMBER <strong>2024</strong> І HEFT 192<br />
WIESN<br />
Beer-Bam-Boom<br />
REISE<br />
Auszeit vom Alltag<br />
Fesch zur Wiesn mit<br />
Angermaier Trachten<br />
25 JAHRE FORUM QUEERES ARCHIV 25 JAHRE LSVD BAYERN<br />
CHARLI XCX LEVAN AKIN NORBERT BISKY
All flags<br />
on board.<br />
All colors on board!<br />
Feiert die Pride Season <strong>2024</strong><br />
mit uns gemeinsam.
Intro 3<br />
INHALT<br />
München<br />
04 Szene<br />
04 BEER-BAM-BOOM:<br />
Die Wiesn unterm Regenbogen<br />
18 Politik<br />
20 Wellbeing<br />
24 Stadtplan<br />
26 Eye Candy<br />
28 Kultur<br />
32 „Spielen am Rand“:<br />
Hommage an die Fetisch-<br />
Community<br />
Bundesweit<br />
• Musik<br />
• Film<br />
• Kunst<br />
• „LUDOLOGY“:<br />
Norbert Bisky stellt aus<br />
• Reise<br />
• Barcelona<br />
Immer was los<br />
epaper.männer.media<br />
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IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Christian Fischer (cf) & Michael Rädel (rä)<br />
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Patrick Heidmann, Christian K. L. Fischer (fis)<br />
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Grafik: Mark Pfitzinger, Janis Cimbulis, Viktoriia Izotova<br />
Cover: Angermaier Trachten<br />
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Telefonsprechstunde täglich von 12-13 Uhr<br />
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4 szene<br />
DIE WIESN UNTERM REGENBOGEN<br />
BEER-BAM-BOOM!<br />
„O´zapft is´!“ Wenn Oberbürgermeister Dieter Reiter am 21. <strong>September</strong> diesen berühmten<br />
Satz in Mikrofone und Kameras ruft, dann hört den auch die queere Szene gern und macht<br />
sich bereit für ihren Auftritt in Lederhosn und Dirndl. Denn seit vielen Jahren hat sie sich ihren<br />
Platz beim größten Volksfest der Welt gesichert. Hier ein Überblick über die Wiesn-Events in<br />
rosarot. Wir sagen„Prost“ und wünschen eine fantastische Zeit! *bm<br />
Rosa Wiesn-Anstich bei Käfer<br />
Bereits zum neunten Mal gibt es am<br />
ersten Tag des Oktoberfests ab 10:30<br />
Uhr einen queeren Wiesn-Anstich im<br />
Biergarten des Käfer-Zelts. Patrick Mini<br />
und Andreas Guhl erwarten rund um den<br />
Maibaum im hinteren Teil rund 300 feierfreudige<br />
Gäste und haben dazu mit dem<br />
„Wiesn-Ministerium“ sogar einen eigenen<br />
e.V. gegründet. Beliebtes Mitbringsel: Der<br />
Jahrespin, den man schon im Vorfeld auf<br />
der Facebook-Seite des Vereins bestellen<br />
kann.<br />
GaySunday in der Bräurosl<br />
Die Mutter aller queeren Oktoberfestpartys<br />
– was soll man dazu noch sagen?<br />
Gleich am Tag nach besagtem Anstich<br />
findet das größte Event der Community<br />
statt: Dann finden sich Tausende im<br />
Zelt der „Bräurosl“ ein, um beim „Gay<br />
Sunday“ zu feiern und zu flirten. Die<br />
Initialzündung für diesen Tag gab der<br />
schwule Leder- und Fetischclub MLC<br />
schon vor 45 Jahren, als er (damals<br />
noch im Armbrustschützenzelt) einen<br />
Balkon für seine Mitglieder reservierte.<br />
Schon bald zog man zur Wirtefamilie<br />
Heide in die „Bräurosl“ wo sich die queere<br />
Community Jahr für Jahr in immer<br />
stärkerem Maße dazu gesellte. Heute<br />
ist das 7.000 Personen fassende Zelt an<br />
diesem Tag spätestens ab dem frühen<br />
Nachmittag fest in queerer Hand und<br />
immer das erste, das wegen Überfüllung<br />
geschlossen werden muss.<br />
RoslMontag in der Bräurosl<br />
Als „Überlaufbecken“ des oftmals<br />
proppenvollen GaySunday bietet sich der<br />
RoslMontag am 23.9. ab 15 Uhr an – ein<br />
inoffizieller Treff am Tag danach, bei dem<br />
sich die queere Community primär im<br />
Biergarten und unter der Balkon trifft.<br />
Prosecco-Wiesn in der Fischer-Vroni<br />
Nach dem Gay Sunday ist natürlich die<br />
„Prosecco-Wiesn“ das andere, ganz große<br />
Highlight im rosa Oktoberfest-Kalender.<br />
Auch in diesem Jahr wird am zweiten<br />
Montag (1.10.) das Zelt der Fischer Vroni<br />
zur mehrheitlich queeren Partymeile.<br />
Das ganz besonderes Schmankerl ist der<br />
abendliche Auftritt diverser Münchner<br />
Drag Queens, die heuer unter der Leitung<br />
von Betty Pearl auftreten.<br />
ProudWiesn im<br />
Armbrustschützenzelt<br />
Zum neunten Mal steigt am 29.<br />
<strong>September</strong> PROUD Wiesn der Gay &<br />
Lesbian Community. Initiiert von zwei<br />
LGTBIQ*-Unternehmensgruppen (BMW
szene 5<br />
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
und Diversity Tourism) feiern seit 2016<br />
rund 350 Gäste im Armbrustschützenzelt.<br />
Geschunkelt wird aber nur mit Voranmeldung:<br />
www.proud.business<br />
Subavaria<br />
In Kufflers Weinzelt startet das schwulqueere<br />
Zentrum Sub ein neues Event<br />
auf dem Oktoberfest: Unter dem Titel<br />
„ Subavaria“ sind am Dienstag, 24.9. ab<br />
18 Uhr 300 Plätze für die Community<br />
reserviert. An den Tischen beträgt der<br />
Mindestverzehr 90 Euro/Person, im Stehbereich<br />
gibt es keinen Mindestverzehr.<br />
Doch hier wird nicht nur gefeiert, das Sub<br />
sammelt auch Spenden für seine Projekte.<br />
Reservierungen unter:<br />
subavaria@subonline.org<br />
Schwuler Wiesn-Ausklang im<br />
Schottenhamel<br />
Am letzten Tag der Wiesn trifft man sich<br />
zum zwanglosen Ausklang der 16 Tage<br />
Oktoberfest-Irrsinn im Schottenhamel-<br />
Zelt. Wo? An der Warmküche, natürlich!<br />
Gegen Mittag wird’s hier langsam eng,<br />
andere nennen es gemütlich. In jedem Fall:<br />
Ein schöner Abschluss!<br />
Homophobie auf der Wiesn?<br />
Es war ein beeindruckendes Bild: Bei der Wiesn 2019 setzte die Landeshauptstadt München ein Zeichen und hisste drei Tage lang zwei<br />
Regenbogen-Flaggen am Eingang. Doch das kam nicht ganz von ungefähr, waren doch zuvor zwei junge Männer, die Arm in Arm durch die<br />
Wirtsbudenstraßen liefen, von einer Männergruppe homophob beleidigt, verfolgt und geschlagen. „Toleranz ist eine wesentliche Maßeinheit<br />
für die Friedlichkeit der Wiesn“, so Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner. Das größte Volksfest der Welt stünde für Weltoffenheit, Toleranz<br />
und Diversität. Und tatsächlich: Eine übertriebene Angst vor queerfeindlichen Übergriffen auf der Wiesn ist nicht angebracht. So wurden<br />
der Städtischen Koordinierungsstelle LGBTI in den letzten Jahren keine Vorfälle gemeldet. Dennoch: Augen auf! Und wenn es doch zu<br />
einem Vorfall kommt, sollte man ihn sofort anzeigen und Hilfe holen, zum Beispiel unter der 110.<br />
Warm-up in der „Eiche“<br />
FOTO: DEUTSCHE EICHE<br />
Am Vorabend des Wiesn-Wahnsinns lädt das Restaurant „Deutsche Eiche“ zum Warm-up<br />
auf ihre Dachterrasse. Partystimmung, Bier und coole Drinks, dazu Musik, die perfekt<br />
auf das Oktoberfest einstimmt. Wer auch danach im schwulen Traditionshaus weiterschunkeln<br />
möchte: Während der gesamten Festzeit herrscht im Restaurant zünftige<br />
Bierzeltstimmung bei rustikaler Deko und bayerischen Schmankerln. *bm<br />
20.9., Deutsche Eiche, Reichenbachstr. 14, 17:00 bis 21:30 Uhr,<br />
www.deutsche-eiche.com
6 szene<br />
FOTO: MARK KAMIN<br />
25 JAHRE FORUM QUEERES ARCHIV<br />
Das Gedächtnis der<br />
Community<br />
1999 wurde das „Forum<br />
Queeres Archiv München e.V.<br />
– LesBi/Schwul/TransInter*<br />
in Geschichte und Kultur“<br />
gegründet. Seit 25 Jahren werden hier<br />
Beiträge zu queerem Leben aus München<br />
und der Region gesammelt und<br />
zugänglich gemacht. Wir sprachen mit<br />
Vorstandsfrau Sabrina Berndt (69) über<br />
das Jubiläum.<br />
Sabrina, was sind die Aufgaben<br />
eures Vereins?<br />
Zunächst archivieren wir alles, was<br />
queeres Leben ausmacht: Printprodukte,<br />
Audio- oder Videoaufnahmen, Tagebücher,<br />
Fotos und auch Gegenstände.<br />
Darüber hinaus veröffentlichen wir<br />
Publikationen über die Zeitgeschichte der<br />
Community und organisieren Ausstellungen<br />
mit unseren Archivmaterialen.<br />
Ist das Archiv öffentlich<br />
zugänglich?<br />
Ja, man kann uns, am besten nach<br />
Voranmeldung, besuchen und recherchieren,<br />
außerdem machen wir Archivführungen<br />
für alle, die bei uns einmal<br />
reinschnuppern wollen. Zu uns kommen<br />
nicht nur Privatpersonen, sondern auch<br />
Schulklassen oder Student*innen.<br />
Warum ist eure Arbeit und queeres<br />
Geschichtsbewusstsein so wichtig?<br />
Vergangenes darf nicht einfach vergessen<br />
werden – es ist das Fundament, auf dem wir<br />
heute stehen. Der Blick zurück schärft oft<br />
auch den Blick nach vorn. Gerade in Zeiten<br />
eines drohenden Rechtsrucks gilt auch hier<br />
das Motto: „Wehret den Anfängen!“<br />
Auf welche Ausstellungsstücke seid<br />
ihr besonders stolz?<br />
Da gibt es natürlich jede Menge schöner<br />
und beeindruckender Stücke. Für mich<br />
gehört eine Ausgabe der Zeitschrift „Die<br />
Freundin“ aus den 1920er-Jahren zu den<br />
Highlights – sie gilt als erstes lesbisches<br />
Magazin und erschien in der Weimarer<br />
Republik.<br />
Wie kommt ihr an eure<br />
Archivstücke?<br />
Das meiste stammt aus privatem Besitz.<br />
Wir nehmen also gern Nachlässe aber<br />
auch Dokumente, Materialien und Fundstücke<br />
aus der Zeitgeschichte an.<br />
Platzt ihr nicht langsam aus allen<br />
Nähten?<br />
Wir haben vor einiger Zeit zwei neue<br />
Räume dazu bekommen, das war schon<br />
sehr hilfreich. Natürlich wünschen wir uns<br />
auf lange Sicht ein Queeres Museum, aber<br />
wir wissen auch, dass dessen Realisierung<br />
nicht einfach ist.<br />
Wie werdet ihr euer Jubiläum<br />
feiern?<br />
Wir feiern am 28. <strong>September</strong> mit rund<br />
200 Gästen aus Politik, Community und<br />
natürlich unseren Mitgliedern im Eine-<br />
Welt-Haus – darauf freuen wir uns schon<br />
jetzt sehr.<br />
www.forummuenchen.org
szene 7<br />
GOC PRIDE HIKE<br />
Jubiläumswandern<br />
FOTO: GOC<br />
Seit 20 Jahren ist der Gay Outdoor<br />
Club (GOC) die queere Sektion des<br />
Deutschen Alpenvereins.<br />
Und da sich der Verein ganz den Outdoor-<br />
Aktivitäten verschrieben hat, ist es nur<br />
logisch, dass nach der große Party im<br />
Alpinen Museum Ende Juni auch eine<br />
Jubiläumsaktion unter freiem Himmel<br />
stattfindet. Am 14. <strong>September</strong> werden<br />
mit dem „Pride Hike“ gleich mehrere<br />
Wanderungen in unterschiedlichen<br />
Schwierigkeitsgraden angeboten. Der Clou:<br />
Sie alle haben ein gemeinsames Ziel. Am<br />
Abend treffen sich Wander-, Rennradoder<br />
Laufgruppen am Schliersee, um dort<br />
den Tag gemeinschaftlich ausklingen zu<br />
lassen. Eine wunderbare Idee! *bm<br />
Alle Touren, alle Termine:<br />
www.dav-goc.de *bm<br />
Wir laden Dich herzlich ein zum<br />
Pink Donnerstag<br />
Donnerstag, 12. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />
Beginn: 17:00 Uhr<br />
Filiale An der Frauenkirche<br />
Frauenplatz 2, 80331 München<br />
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und direkt anmelden!
8 szene<br />
FOTO: VERA JOHANNSEN .<br />
PODCAST ZUR AIDS-KRISE<br />
I Will Survive<br />
Die Aids-Krise in den 1980er-<br />
Jahren. Für viele eine Zeit,<br />
die sie am liebsten vergessen<br />
möchten. Doch gerade junge<br />
Queers und LGBTIQ-Künstler*innen<br />
nehmen sich dieses Themas in den letzten<br />
Jahren vermehrt wieder an, erschreckt und<br />
irgendwie fasziniert zugleich.<br />
„I Will Survive“ ist ein siebenteiliger Podcast,<br />
der in der ARD-Audiothek abrufbar ist.<br />
Er erzählt die Geschichte der queeren<br />
Community in München, die sich am Rand<br />
der Gesellschaft durch die AIDS-Epidemie<br />
kämpfen muss. „Die Partystimmung<br />
wird zum Fiebertraum“, so bezeichnen<br />
es die Autor*innen Niklas Eckert, Sarah<br />
Fischbacher, Meret Reh, Judith Rubatscher<br />
und Host Phillip Syvarth (Bild). Sie erzählen<br />
von Ekstase, Einbildung und Ernüchterung,<br />
Politik, Personen und Pillen, Mythen, Medikamenten<br />
und Menschen – auch solche, die<br />
ihre besten Freund*innen verloren haben.<br />
Interessanter Abschluss: Das halbstündige<br />
Interview mit dem damaligen Kreisverwaltungsreferenten<br />
und Innenstaatssekretär<br />
Peter Gauweiler. Er war das Gesicht der<br />
harten bayerischen Linie der Aids-<br />
Bekämpfung – und er ist es, der heute zwar<br />
das ein oder andere bedauert, aber auch<br />
sagt: „Ich will es mit der Selbstkritik nicht<br />
übertreiben“. Sieben hörenswerte Folgen<br />
rund um das Thema Aids in der Hochzeit<br />
der Krise – spannend, vielschichtig und mit<br />
hochkarätigen Gesprächspartner*innen aus<br />
Medizin und Community. Wir empfehlen:<br />
Reinhören! *bm<br />
www.ardaudiothek.de
szene 9<br />
HANS-SACHS-STRASSENFEST<br />
Summer Feeling<br />
So wie auf unserem Bild wird es<br />
vermutlich nie wieder: Das Hans-<br />
Sachs-Straßenfest war einmal das größte<br />
seiner Art in München und mit knapp<br />
10.000 Gästen einer der Höhepunkte des<br />
queeren Sommers.<br />
Doch seit 2022 musste die offizielle<br />
Geburtstagsfeier des Sub-Zentrums,<br />
schmerzlich schrumpfen: Schanigärten,<br />
fest installierte Fahrradständer, nicht<br />
zuletzt gestiegene Kosten für Sicherheit<br />
sowie städtische Auflagen machten den<br />
Organisatoren das Leben schwer. Doch<br />
verzichten muss man auch heuer nicht<br />
darauf: Am 17. <strong>August</strong> steigt das beliebte<br />
Sommerevent ab 14:00 Uhr im vorderen<br />
Teil der Hans-Sachs-Straße bis hin zur<br />
Kreuzung Ickstattstraße. Mit dabei DJ<br />
Andy, Mr. Kosmix, Glitzerqueen Roxy Rued,<br />
die Queens of Munich und DJ Seba. Früh<br />
dran sein könnte sich lohnen, bei allzu<br />
starkem Andrang droht eine Zulassungsbeschränkung.<br />
*bm<br />
17.8., Hans-Sachs-Straße, 14-22 Uhr,<br />
www.subonline.org<br />
www.hellabrunn.de/jahreskarten<br />
JAHRESKARTE<br />
AB 59 €<br />
Foto: Daniela Hierl<br />
FOTO: MARK KAMIN
10 szene<br />
FOTO: KORNELIJA RADE<br />
„Eine Utopie, für die es<br />
sich zu streiten lohnt“<br />
Sabine Holm (79) ist seit<br />
Jahrzehnten engagiert in<br />
der feministischen Lesben-,<br />
Frauen- und Queer- Bewegung.<br />
Über ihre Geschichte und darum, warum<br />
sie bis heute für mehr lesbische Sichtbarkeit<br />
und den Zusammenhalt von LGBTIQ<br />
kämpft, schreibt sie hier.<br />
Ich gehöre zu der Generation, die sich<br />
Ende der 1960er-Jahre politisiert hat. Wir<br />
haben zunächst gegen die konservative<br />
Familienpolitik gekämpft. Denn obwohl<br />
es den Artikel 3 im GG hieß, ‚Männer<br />
und Frauen sind gleichberechtigt‘, hatte<br />
die konservative Adenauer-Regierung<br />
CDU/CSU mit ihrem rückständigen<br />
Familienrecht die Frauen wieder in die<br />
vollkommene Abhängigkeit gedrängt. Der<br />
Mann hatte das Bestimmungsrecht und<br />
konnte über Frau und Kinder bestimmen.<br />
Frauen durften nicht arbeiten ohne<br />
Zustimmung des Mannes, eheliche Pflichten<br />
mussten erfüllt werden, Gewalt in der<br />
Ehe war Privatsache, Vergewaltigung in der<br />
Ehe war keine Straftat, Abtreibung sehr<br />
wohl. Am § 218 entzündete sich die Wut<br />
der Frauen. Auch die Lesben kämpften für<br />
ein selbstbestimmtes Leben, für unsere<br />
Sexualität und gegen Gewalt. In diesem<br />
befreienden, stärkenden und identitätsstiftenden<br />
Umfeld, Seite an Seite mit den<br />
heterosexuellen Feministinnen, haben wir<br />
uns entdeckt, waren lesbisch, stolz und<br />
verkehrten Beschimpfungen, Vorurteile<br />
und Beleidigungen so in ihr Gegenteil. Wir<br />
haben lesbisch sein und lesbische Sexualität<br />
salonfähig gemacht und gemeinsam<br />
mit vielen LGBTQI-Menschen erreicht,<br />
dass wir alle heute leben können, was wir<br />
sind. Darauf sind wir sehr stolz. Übrigens:<br />
Ihr dürft euch ein lesbisches Leben auch<br />
im Alter als durchaus glücklich und erfüllt<br />
vorstellen. Weibliches Begehren endet<br />
nicht mit den Wechseljahren. Unser Glück<br />
und unsere Liebe können wir leben und<br />
feiern bis zum letzten Atemzug. So gehöre<br />
ich gemeinsam mit Lising Pagenstecher<br />
und Christine Schäfer zu den Initiatorinnen<br />
des LesbenSalons, der seit 13 Jahren ein<br />
Treff- und Kommunikationsort für ältere<br />
Lesben ist.<br />
„AM ERFOLGREICHSTEN WAREN WIR<br />
IMMER ZUSAMMEN“<br />
Ich wünsche mir, dass wir bei allen<br />
Unterschieden unsere gemeinsamen<br />
Interessen nicht aus den Augen verlieren.<br />
Am erfolgreichsten waren wir immer<br />
zusammen. Wir alle sind LGBTQI, wir alle<br />
kennen Diskriminierung und Ausgrenzung,<br />
aufgrund unserer sexuellen Orientierung<br />
oder Identität. Wenn jede und jeder akzeptiert<br />
wird, wenn Differenzen offen und<br />
konstruktiv ausgehalten und ausgetragen<br />
werden, leisten wir alle einen aktiven<br />
Beitrag dazu, dass in der Community die<br />
Vielfalt auch in Zukunft leben wird. Eine<br />
Utopie, für die es sich zu streiten lohnt.<br />
Text: Sabine Holm
szene 11<br />
PARTY<br />
Ana Paula<br />
aus Brasilien<br />
2016 ist es dem Team des NY.Clubs in<br />
München zum ersten Mal gelungen,<br />
eine der gefragtesten DJanes der internationalen<br />
Partyszene nach München<br />
zu holen.<br />
KLUBWELT<br />
Queerer Klubspaß in München!<br />
Die Sommerpause ist vorbei, die<br />
Party-Crew meldet sich zurück.<br />
Und verrät: „Am 6. <strong>September</strong> gehen<br />
wir voll aufgetankt wieder an den Start<br />
mit unserer Eventreihe, die vor allem<br />
im LGBTIQ*-Universum Anklang findet.<br />
Zum Season-Opening freuen wir uns auf<br />
die in Berlin lebende Italienerin Budino,<br />
Deep-Initiator Erhyc und PhiPhi Cumfort<br />
als Drag-Host.“<br />
Mit am Start ist auch eine Künstlerin,<br />
die #mensch von „Cocktail d‘Amore“ aus<br />
Berlin kennen kann: Budino. „Budinos<br />
außergewöhnlichen Musikgeschmack<br />
kann {…} auch auf der vierten Ausgabe<br />
der Compilationreihe The Sound of Love<br />
International des Love International<br />
Festivals nachempfunden werden. Denn<br />
diesen Sampler hat sie 2022 persönlich<br />
kuratiert und rückt darauf sogar alte<br />
Helden der Electronic Body Music (EBM)<br />
wie Kirlian Camera und Clock DVA ins<br />
Rampenlicht.“ Nicht weniger spannend<br />
ist Dragqueen PhiPhi Cumfort. Die gibt es<br />
zwar erst seit knapp zwei Jahren, doch sie<br />
weiß, wie #mensch als guter Host glänzt.<br />
Wir freuen uns drauf! *rä<br />
6.9., „DEEP SEASON“,<br />
PALAIS Privat Club, Arnulfstr. 16–18,<br />
München, palaisclub.de, 22 Uhr<br />
Jetzt ist sie wieder da – im Rahmen<br />
Ihrer „World Tour <strong>2024</strong>“. Producerin und<br />
Multitalent Ana Paula aus Rio de Janeiro,<br />
Brasilien wird Ende <strong>August</strong> begeistern!<br />
Mit ihren energiegeladenen Musik-Sets<br />
ist sie in Süd- und Nordamerika bereits<br />
zu einer DJ-Legende geworden. Nun<br />
erobert Ana den Rest der Welt. Aber<br />
zuerst mal München!<br />
31.8., NY.Club, Elisenstr. 3, München,<br />
www.nyclub.de<br />
MAIKÖNIGINNEN-DINNER <strong>2024</strong><br />
Ein Ja zum Leben<br />
Das Dinner zu Ehren der Maikönigin <strong>2024</strong> war einmal mehr ein<br />
großartiger Abend, bei der sich nicht nur ihre Hoheit Kris Blaq<br />
prächtig amüsierte.<br />
Die „Küche im Kraftwerk“ ließ die Herdplatten glühen, das<br />
Dekoteam des KARE Einrichtungshauses raffen alles zusammen,<br />
was glitzerte und Restaurant sowie die spektakuläre Dachterrasse<br />
gaben einen großartigen Rahmen ab. Neben der Kulinarik und<br />
der Atmo sorgten die natürlich die Gäste der Maikönigin mit<br />
ihren abwechslungsreichen Performances für stimmungsvolle<br />
Höhepunkte. „Es ist ein schöner Luxus, so leben zu können, wie wir<br />
leben“, resümierte KARE Creative Director Wolfgang Hückelheim<br />
in seiner Ansprache. „Dieser Abend ist ein Ja zum Leben!“ Gute<br />
Nachricht: Diesen Abend kann man auch 2025 wieder erleben –<br />
freut euch drauf! *bm<br />
FOTOS: KARE
12 szene<br />
FOTO: MARK KAMIN<br />
RUN FOR LIFE <strong>2024</strong><br />
TogetherRun<br />
Am 8. <strong>September</strong> fällt die<br />
Startklappe zum diesjährigen<br />
Run for Life, dem Benefizlauf<br />
zu Gunsten der Münchner<br />
Aids-Hilfe – diesmal unter dem Motto<br />
„TogetheRun“, um die Verbindung der<br />
queeren Community mit allen Teilen der<br />
Gesellschaft zu verdeutlichen.<br />
Treffpunkt für alle Teilnehmer*innen<br />
ist der Vorplatz des Bayerischen<br />
Nationalmuseums, Prinzregentenstr.<br />
3. Hier kann man sich mit Getränken<br />
und Snacks versorgen, Leute treffen,<br />
Informationen sowie das diesjährige Run<br />
for Life-T-Shirt erhalten und sich bis 13<br />
Uhr spontan für den Lauf registrieren.<br />
Von diesem Ort werden die Läufer*innen<br />
gemeinsam die kurze Strecke zum<br />
Startpunkt im Englischen Garten gehen,<br />
bevor der eigentliche Run beginnt. Die<br />
Strecke führt wie gewohnt über 5,8 bzw.<br />
10 km durch den Englischen Garten und<br />
garantiert, dass auch bei höheren Temperaturen<br />
die meisten Kilometer angenehm<br />
im Schatten absolviert werden können.<br />
Die Startgebühr beträgt 21 €, Kurzentschlossene<br />
zahlen 24 € vor Ort.<br />
Und wie immer geht es her nicht nur<br />
um Sport und Gemeinschaft: Der Run<br />
for Life ist ein Benefizlauf, der seit 24<br />
Jahren die Arbeit der Münchner Aids-<br />
Hilfe unterstützt. Auch das ein Grund,<br />
warum Dieter Reiter die Schirmherrschaft<br />
übernommen hat. „Schließlich ist<br />
München auch stolz darauf, ein sicherer<br />
Ort für alle zu sein, die mit HIV leben und<br />
davon betroffen sind“, so der Münchner<br />
Oberbürgermeister. „München ist ein Ort<br />
konsequenter Politik gegen jede Form<br />
von Diskriminierung und Ausgrenzung.<br />
Dafür steht nicht zuletzt auch der Run<br />
for Life.“ Anmeldeschluss ist der 5. <strong>September</strong>,<br />
alle Infos gibt´s auf der Webseite<br />
des Laufs. *bm<br />
8.9., 14 Uhr (Treff ab 12 Uhr),<br />
Bayerisches Nationalmuseum,<br />
Prinzregentenstr. 3,<br />
www.runforlife.de
Szene 13<br />
LGBTQ+ EURO HANDBALL CHAMPIONSHIPS<br />
Handball goes Munich<br />
Oberbürgermeister<br />
Wir machen uns stark!<br />
Für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*,<br />
inter* und queere Menschen<br />
Als Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ*<br />
ist es unser Ziel, die LGBTIQ*-Community in München<br />
zu stärken und Benachteiligungen abzubauen.<br />
Wir machen uns stark. Für LGBTIQ*.<br />
GRAFIKEN: TEAM MÜNCHEN<br />
Mehr Informationen unter:<br />
muenchen.de/lgbti<br />
Im Hochsommer kommt das größte europäische Handball-Event<br />
nach München: Die LGBTQ+ Euro Handball<br />
Championships bringen am 15. und 16. <strong>August</strong> queere Teams<br />
aus ganz Europa an die Isar.<br />
Die Turniere finden in einer<br />
Frauen- und einer All-Gender-<br />
Klasse statt. Das ist insofern<br />
passend, da der Sport 1917<br />
zunächst für Mädchen<br />
angeboten wurde – als eine<br />
Möglichkeit sich auszutoben, da<br />
Jungenspiele, wie beispielsweise<br />
Fußball, zu körperbetont<br />
erschienen. Doch schon zwei<br />
Jahre später eroberten auch<br />
Männer die Handballfelder und<br />
diese schnelle, körperbetonte<br />
Sportart. Ort des Geschehens<br />
ist der Sportpark in der Messestadt<br />
Riem, in deren Hallen bis<br />
zu 500 Zuschauer*innen Platz<br />
finden. Eine Abschlussparty in<br />
der “Villa Flora“ beendet das<br />
Wochenende. Wir wünschen viel<br />
Erfolg und noch mehr Tore! *bm<br />
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
15.-16.8. Bildungscampus Riem, Paul-Wassermann-Str. 18,<br />
www.teammuenchen.de
14 szene<br />
VIP<br />
FOTOS: FOX, M. RÄDEL<br />
Rinaldo Hopf:<br />
„Die riesige queere<br />
Familie genießen!“<br />
Der international bekannte<br />
Maler wurde einst in Freiburg<br />
geboren, bei uns verrät er seinen<br />
ganz persönlichen<br />
CSD-Rückblick. *rä<br />
1981 war ich das erste Mal auf einem CSD,<br />
in San Francisco, wo ich damals lebte. Es<br />
war eine überwältigende Erfahrung, groß,<br />
bunt und fröhlich. Zwölf Jahre nach den<br />
Stonewall Riots waren schon viele Freiheiten<br />
erkämpft – und von Aids wussten wir<br />
noch nichts. Diese Zeit wird im Nachhinein<br />
im schwulen Amerika der „Candy Store“<br />
genannt, das „Schlaraffenland“: Alles<br />
schien möglich zu sein und wir feierten<br />
ausgelassen unsere Freiheit. „So Many Men,<br />
So Little Time“ brachte die euphorische<br />
Stimmung dieser sehr speziellen Zeit<br />
genau auf den Punkt.<br />
Im Herbst des Jahres tauchten schon die<br />
ersten beunruhigenden Nachrichten über<br />
einen spezifischen „Schwulenkrebs“ auf –<br />
so wurde Aids anfänglich bezeichnet – und<br />
lösten bei mir sofort Panik aus. Dieser frühe<br />
Schock hat mir das Leben gerettet, weil ich<br />
als Hypochonder von da an vorsichtig war.<br />
Es folgten viele weitere CSDs, erst in<br />
Paris, dann immer wieder in Berlin und<br />
auch in meiner Heimatstadt Freiburg,<br />
was für mich am aufregendsten war, weil<br />
es so viel mit meiner persönlichen Entwicklung,<br />
meiner Schulzeit und meiner<br />
Familie zu tun hatte. Als besonderes<br />
Bonbon kommt für mich dazu, dass<br />
der CSD oft an meinem Geburtstag<br />
Ende Juni stattfindet. 2019 jährten sich<br />
die Stonewall Riots zum 50. Mal. Eine<br />
Razzia in der Schwulenbar Stonewall<br />
Inn auf der Christopher Street in New<br />
York hatte zu tagelangen Krawallen und<br />
Auseinandersetzungen der queeren<br />
Szene mit der Polizei geführt – und in<br />
der Folge jedes Jahr am letzten Juniwochenende<br />
zu Demonstrationszügen.<br />
Daraus entwickelten sich die weltweiten<br />
Christopher-Street-Day-Paraden, kurz<br />
CSDs. Aus diesem Anlass habe ich ein<br />
umfangreiches künstlerisches Projekt<br />
geschaffen, „Stonewall Riots 1969“,<br />
das ich in verschiedenen Städten<br />
ausgestellt habe. Letztes Jahr endlich<br />
auch in New York zum CSD. Ich hatte mir<br />
vorgenommen, eine Podiumsdiskussion<br />
mit Teilnehmern des ursprünglichen<br />
Aufstands vor über fünfzig Jahren zu<br />
machen, und fand tatsächlich drei<br />
Veteranen, die gerne mitmachten! Es war<br />
großartig: Die toughe Lesbe und die zwei<br />
sehr unterschiedlichen männlichen Aktivisten<br />
hatten sehr viel zu erzählen. Beim<br />
New Yorker CSD selbst war ich begeistert<br />
von der schieren Masse und Vielfalt der<br />
TeilnehmerInnen. Besonders auffällig<br />
fand ich die rigiden Absperrungen, das<br />
hohe Polizeiaufgebot und dass die unterschiedlichsten<br />
gesellschaftlichen Gruppierungen<br />
jeweils ihre eigene Abteilung<br />
der Parade bildeten. So z. B. die queeren<br />
Mitarbeiter der Deutschen Bank, queere<br />
Mitglieder religiöser Gruppierungen, der<br />
Polizei, der Feuerwehr und sämtlicher<br />
ethnischer Gruppierungen. Das ist schon<br />
ein großer Unterschied zu deutschen CSD<br />
Veranstaltungen, wo die Themenwagen<br />
das Bild bestimmen und Musik und Party<br />
jahrelang den Zug dominiert haben.<br />
Also, ich werde wieder zum CSD gehen<br />
und die riesige queere Familie genießen!<br />
www.rinaldohopf.com
szene 15<br />
PRIDE<br />
Queere Sichtbarkeit im Allgäu<br />
„Tradition und Toleranz gehen Hand in Hand“, so der Verein Allgäu<br />
Pride e. V., der die LGBTIQ*-Community unterstützen will.<br />
DEINE GESUNDHEIT?<br />
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Lebensfreude, Diversity und Queerness in wunderschöner<br />
Landschaft. Dort, wo so viele Urlauber*innen in der Natur und<br />
beim Wandern entlang von Kuhweiden Ruhe und Erholung<br />
suchen, leben auch queere Menschen. Womöglich mit anderen<br />
Berufen als in der Stadt, aber genauso mitten in der Gesellschaft<br />
wie in den Metropolen.<br />
Gesundheit | Sexualität | Wellbeing<br />
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II/24<br />
FOTO: M. RÄDEL<br />
MIDLIFE-<br />
CRISIS<br />
Treten auch bei Männern<br />
"Wechseljahre" auf?<br />
KRAFT-<br />
TRAINING<br />
10 GRÜNDE INS SCHWITZEN ZU KOMMEN<br />
BONER<br />
KILLER<br />
Erektionsstörungen<br />
Ursachen und Hinweise<br />
„Ja, wir haben Berge, Käse und Kühe – aber wir wollen auch für<br />
Toleranz, Offenheit und Gleichberechtigung stehen. Gemeinsam<br />
wollen wir zeigen, dass zum Glück auch auf dem Land<br />
jede Form der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität<br />
zuhause ist. {…} Auf den ersten Blick sind queere Menschen und<br />
die LGBTQIA+ Community eine Seltenheit im Allgäu und noch<br />
immer bedient sich eine Vielzahl an Menschen der üblichen<br />
Klischee-Kiste, wenn es um Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans<br />
Personen oder intergeschlechtliche Personen geht“, so der<br />
Verein auf seiner Homepage. „Doch wir vom Allgäu Pride e. V.<br />
sind davon überzeugt: Wir Allgäuer*innen können noch mehr!“<br />
Eine Pride Week, dass #mensch queere Menschen bemerkt,<br />
dass sie einander bemerken. Dass ihre Mitmenschen nicht<br />
aus allen Wolken fallen, wenn die andere Art der Liebe, nicht<br />
die vermutete Heterosexualität erkennbar wird, etwa auf<br />
Dorffesten, dafür gibt es Prides und CSDs. Auch hier im Allgäu.<br />
Wunderbar.<br />
Und wichtig, denn noch immer werden queere Menschen<br />
diskriminiert und die Straftaten gegen die LGBTIQ*-Community<br />
nehmen zu. Sichtbarkeit schafft Aufklärung, sorgt letztendlich<br />
für Toleranz. Wir freuen uns daher, dass Ende <strong>August</strong> hier in der<br />
Region die „Allgäu Pride Week“ stattfinden soll.<br />
Schriftlich erklärt der Verein: „Um für mehr queere Sichtbarkeit<br />
im Allgäu zu sorgen veranstalten wir die Allgäu Pride Week.<br />
Sie findet dieses Jahr vom 24. – 31. <strong>August</strong> {…} statt. Neben<br />
unserer Veranstaltungswoche sind wir auch zu Gast bei anderen<br />
Formaten wie Diskussionsrunden oder Interviews. Zudem sind<br />
wir gerade im Aufbau eines aktiven Vereinslebens, bei dem wir<br />
mit unseren Mitgliedern regelmäßig zusammenkommen und<br />
uns austauschen können. So schaffen wir einen Safe-Space<br />
für LGBTQIA+-Personen in unserer Region.“ Wer mitmachen<br />
will, der kann zum Beispiel zum Stammtisch kommen. Genaue<br />
Informationen gibt es per E-Mail: hello@allgaeu-pride.de. *rä<br />
24. – 31.8., „Allgäu Pride Week“, www.allgaeu-pride.de<br />
www.epaper.maenner.media<br />
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16 szene<br />
25 JAHRE LSVD BAYERN<br />
FOTO: SANDRA SINGH<br />
„Queere Liebe ist politisch!“<br />
In diesem Jahr feiert der<br />
Lesben- und Schwulenverband<br />
Deutschland (LSVD) das 25.<br />
Jubiläum seines bayerischen<br />
Landesverbandes. Darüber sprachen wir<br />
mit Markus Apel, seit 2018 Pressesprecher<br />
und im Vorstand zuständig für die<br />
Bereiche Kultur, Medien sowie Intersektionalität.<br />
Markus, ihr habt euer Jubiläum ja<br />
bereits gefeiert …<br />
… und zwar angemessen beim größten<br />
CSD im Freistaat! Beim Munich Pride<br />
waren wir nicht nur Teil der Demoparade,<br />
sondern haben das Jubiläum auf der<br />
Community-Bühne mit einem frisch<br />
getrauten Paar, einer Regenbogen-<br />
Cupcake-Torte und allen Anwesenden<br />
dann zelebriert. Alles unter dem Motto<br />
„Queere Liebe ist politisch!“<br />
Was hat der LSVD in dieser Zeit<br />
geleistet?<br />
Ohne das konsequente fachliche Engagement<br />
des LSVD hätten wir wohl weder<br />
die „Ehe für Alle“ noch ein „Selbstbestimmungsgesetz“<br />
errungen. Es gäbe keine<br />
außenpolitischen Strategien Deutschlands,<br />
die auch die Menschenrechtslage<br />
von LSBTIQ* fest in den Blick nehmen.<br />
Ohne uns und unsere Partner*innen hätte<br />
sich Bayern im Jahr <strong>2024</strong> nicht auf den<br />
Weg gemacht, endlich einen Aktionsplan<br />
gegen Queerfeindlichkeit zu erarbeiten.<br />
Kann man sich jetzt zurücklehnen<br />
und das Erreichte genießen?<br />
Nein, denn der Kampf ist nicht zu<br />
Ende. Die derzeitige politische Lage<br />
lässt kaum ein Durchatmen zu. Überall<br />
steigen die Bedrohungslagen und Zahlen<br />
queerfeindlicher Angriffe. Zudem müssen<br />
Regenbogenfamilien und Beziehungsformen<br />
abseits der Heteronormativität in<br />
Deutschland endlich rechtlich anerkannt<br />
und abgesichert werden. Und wir<br />
brauchen einen diskriminierungsfreien<br />
Zugang zu medizinischen Leistungen,<br />
insbesondere für trans*, inter* und nicht<br />
binäre Menschen. Diese und viele andere<br />
Themen sind es wert, weiter zu kämpfen.<br />
Warum ist eine Institution wie der<br />
LSVD gerade in Bayern noch immer<br />
wichtig?<br />
Bayern ist das queerpolitische Schlusslicht<br />
Deutschlands und hat weder eine Strategie<br />
gegen Queerfeindlichkeit, noch ausreichend<br />
Anlaufstellen im ländlichen Raum<br />
oder ein Landesantidiskriminierungsgesetz.<br />
In Bayern fehlt es an finanzierten<br />
Strukturen für queere Bildungsarbeit an<br />
Schulen und für Erwachsene. Es mangelt<br />
an Sensibilisierung in der Polizei und Justiz<br />
und einem Vertretungssitz für LSBTIQ* im<br />
Rundfunkrat. Während Ministerpräsident<br />
Markus Söder und die Staatsregierung mit<br />
Sprachverboten und Hetze in Bierzelten<br />
aktiv queerfeindliche Politik betreibt, geht<br />
es vielen queeren Menschen in Bayern<br />
schlecht.<br />
Historisch vermittelbar, klingt der<br />
Name „Lesben- und Schwulenverband“<br />
heutzutage veraltet …<br />
Aktuell stehen wir vor dem nächsten<br />
Schritt, hin zum „LSVD“ – Verband<br />
Queere Vielfalt“ um genau das abzubilden,<br />
was wir sind: Ein Verband, der sich für<br />
die Interessen aller queeren Menschen<br />
einsetzt. Wir kämpfen für ein solidarisches<br />
und erfolgreiches Miteinander, für mehr<br />
Freiheit und Selbstbestimmung für jede*n.<br />
Das hilft uns allen und genau das ist unser<br />
Ziel.<br />
https://bayern.lsvd.de<br />
Interview: Bernd Müller
szene 17<br />
Polizeipräsidium<br />
München<br />
WIR FÜR EUCH<br />
Der CSD <strong>2024</strong> erstrahlte auch dieses Jahr in<br />
den buntesten Farben und setzte ein großartiges<br />
Zeichen für eine offene Gesellschaft!<br />
Fast 325.000 Menschen versammelten sich,<br />
um für die Rechte der LGBTIQ*Community<br />
einzustehen und Liebe, Respekt und Gleichberechtigung<br />
auszudrücken.<br />
Die Münchner Polizei war mit fast 1.000 Polizeibeamtinnen<br />
und Polizeibeamten aus Bayern und<br />
Baden-Württemberg für Euch im Einsatz, um für<br />
eine friedliche und vor allem sichere Veranstaltung<br />
zu sorgen. Auch der Polizeihubschrauber „Edelweiß“<br />
behielt zum Veranstaltungsschutz die Lage<br />
aus der Luft im Blick.<br />
Die Kolleginnen und Kollegen vom Kommissariat<br />
105 (Opferschutz und Prävention) und die Einstellungsberatung<br />
waren mittendrin. Sie betreuten<br />
den Stand der Münchner Polizei und informierten<br />
im direkten Austausch über unsere Arbeit, die<br />
gemeinsame Kampagne „Zeig Flagge. Zeig´s an!“<br />
mit der Koordinierungsstelle zur Gleichstellung<br />
von LGBTIQ* und standen für Fragen zu Einstellungsmöglichkeiten<br />
bei der Polizei bereit.<br />
FOTO: BERND MÜLLER<br />
MÜNCHEN IST „FAST TRACK CITY“<br />
München engagiert gegen HIV<br />
Am 22. Juli, dem ersten Tag der Konferenz AIDS <strong>2024</strong>,<br />
unterzeichnete Münchens Bürgermeisterin Verena Dietl<br />
gemeinsam mit Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek den<br />
Beitritt der Landeshauptstadt zur „Fast Track Cities“-Initiative<br />
von UNAIDS.<br />
Die Münchner Polizei bedankt sich für den friedlichen<br />
und respektvollen Ablauf des CSD, für<br />
unzählige positive Gespräche, spontane Liegestützen-Challenges<br />
mit unserer 16,5 kg schweren<br />
Schutzausstattung und hunderte Selfies mit der<br />
Polizeimütze sowie unserem Polizeimini.<br />
Unser besonderer Dank gilt den zahlreichen Helferinnen<br />
und Helfern sowie den Organisations teams,<br />
die diesen Tag ermöglicht haben.<br />
Wir freuen uns auf nächstes Jahr!<br />
Eure Münchner Polizei<br />
Die Initiative hat die Beendigung der HIV-Pandemie bis 2030<br />
zum Ziel. Deren Ziele werden in der Zahlenfolge 95-95-<br />
95-0 zusammengefasst: 95% aller HIV-Infektionen sind<br />
bekannt, 95% der bekannten HIV-Infektionen unter Therapie<br />
und 95% der HIV-Infektionen unter Therapie sind so erfolgreich,<br />
dass kein HI-Virus mehr nachweisbar ist. Nicht zuletzt soll<br />
es bis dahin 0% Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen,<br />
die von HIV betroffen oder bedroht sind, geben. Über<br />
350 Städte weltweit bekennen sich bereits zu diesem Ziel und<br />
bemühen sich intensiv um einen wirksameren Kampf gegen<br />
HIV sowie gegen andere sexuell übertragbare Krankheiten. „Ich<br />
freue mich, dass wir dadurch einen weiteren Schritt in Richtung<br />
der Anti-Diskriminierung, -stigmatisierung und des gemeinsamen<br />
Kampfes gegen HIV und Aids in München gehen“, so<br />
Tobias Oliveira Weismantel von der Münchner Aids-Hilfe. *bm<br />
Ein Kooperationsprojekt der<br />
Landeshauptstadt München mit<br />
dem Polizeipräsidium München<br />
und der Fachstelle Strong!<br />
Mehr Informationen<br />
unter www.zeigs-an.de<br />
Instagram<br />
@zeigs_an
18 politik<br />
KOLUMNE<br />
Hochzeitspläne<br />
In seiner Kolumne schreibt AZ-<br />
Lokalchef Felix Müller über die<br />
Hochzeitspläne von Bürgermeister<br />
Dominik Krause, den<br />
neuen OB-Kandidaten der CSU und die<br />
Geldsorgen der Stadt.<br />
In der Schule verpasst Dominik Krause den<br />
Tanzkurs. Doch der 17-Jährige will Tanzen<br />
lernen. Und entscheidet sich für einen<br />
Kurs in einer Tanzschule. Es ist 2007 – und<br />
es ist eine Entscheidung, die sein Leben<br />
verändern wird. Denn Krause lernt dort<br />
den 15-jährigen Sebastian Müller kennen.<br />
„Wir haben den Standard-Kurs zusammen<br />
gemacht, dann den Folgekurs und uns<br />
angefreundet“, so hat es Müller kürzlich<br />
der AZ erzählt. „Es war das erste Mal, dass<br />
ich Interesse an einem Mann hatte“, so<br />
sagt es Dominik Krause, der immer noch<br />
erst 33 ist. „Es hat gebraucht zu verstehen,<br />
was das für ein Gefühl ist.“<br />
Sebastian Müller ist Arzt geworden,<br />
Krause Zweite Bürgermeister – geblieben<br />
sind sie ein Paar. In Giesing sind sie schon<br />
seit zehn Jahren daheim. Müller, der gerade<br />
seinen Assistenzarzt macht, danach<br />
als Allgemeinmediziner in Haidhausen<br />
arbeiten will, mag die Rolle als Mann an<br />
der Seite eines Bürgermeisters. Er sei nun<br />
öfter auch bei offiziellen Terminen mit<br />
dabei, sagt er. Kürzlich hat Sebastian Müller<br />
Krause im Andalusien-Urlaub gefragt<br />
hat, ob er nicht sein Ehemann werden will.<br />
In Andalusien war das, ein sehr warmer<br />
sommerlicher Abend, vor der Kathedrale<br />
im Granada spielte ein Orchester.<br />
Klar, übers Heiraten hatten die beiden<br />
schon öfter gesprochen, beide können<br />
vom Gefühl schwärmen, als der Bundestag<br />
2017 die komplett gleichberechtigte „Ehe<br />
für alle“ beschloss. Doch ganz konkret<br />
machte es Müller an jenem andalusischen<br />
Abend in diesem<br />
Frühsommer <strong>2024</strong>.<br />
Was es den beiden<br />
bedeutet, bald Mann<br />
und Mann zu sein?<br />
„Es hat natürlich auch<br />
mit Romantik zu tun“,<br />
sagt Dominik Krause.<br />
„Aber es ist auch<br />
schön, wenn es etwas<br />
Offizielles hat – und das<br />
gibt natürlich auch Sicherheit.“<br />
Sebastian Müller sagt:<br />
„Ich fand es gerade in der letzten<br />
Zeit auch unpassend, nach 16 Jahren<br />
Beziehung von Dominik als sein Freund<br />
vorgestellt zu werden. Ich freue mich darauf,<br />
wenn er bald ganz selbstverständlich<br />
sagen kann: Das ist mein Mann.“<br />
Auch die Münchner CSU hat kürzlich<br />
ihrem Mann präsentiert – und zwar ihren<br />
OB-Kandidaten für 2026. Es wird: Clemens<br />
Baumgärtner, Wirtschaftsreferent,<br />
Wiesn-Chef und ein Typ, der durchaus<br />
polarisiert. Kritiker sehen in ihm ein<br />
Symbol für einen Rechtsruck, in der<br />
CSU will man das freilich ganz anders<br />
interpretiert sehen, betont, es handle<br />
sich um einen liberalen Politiker, der halt<br />
nun mal gerne Klartext spreche (wovon<br />
man sich offenbar im Wahlkampf viel<br />
verspricht). Immerhin: Beim CSD lässt sich<br />
Baumgärtner blicken. Und sonst? Einen<br />
ersten Slogan für den Wahlkampf scheint<br />
er schon gefunden zu haben: „Stau,<br />
Stillstand und Schikane“, das<br />
sei, wofür Grün-Rot stehe,<br />
sagt Baumgärtner.<br />
Der Wahlkampf dürfte<br />
auf jeden Fall davon<br />
geprägt werden,<br />
dass der Stadt das<br />
Geld ausgeht. Eine<br />
Situation, die man<br />
im Rathaus nicht<br />
gewöhnt ist, wo man<br />
viele Jahre Konflikte<br />
verdeckt hat, indem halt<br />
alle Seiten was abbekamen für<br />
ihre Lieblingsprojekte (und ihr Klientel).<br />
„München ist pleite“, heißt es gar aus der<br />
Rathaus-CSU. So ganz will man das in der<br />
Kämmerei zwar nicht stehen lassen. Aber<br />
klar ist: Es müssen viele, viele Millionen<br />
eingespart werden. Neue Großprojekte<br />
dürfte es in vielen Bereichen nicht mehr<br />
geben. Und das in einer Zeit, in der<br />
besonders die Spannungen innerhalb des<br />
grün-roten Bündnisses auf politischer und<br />
persönlicher Ebene ohnehin immer wieder<br />
aufbrechen. Es kommen unruhige Zeiten<br />
auf die Stadtpolitik zu. *Felix Müller<br />
FOTO: PRIVAT
politik 19<br />
In jeder<br />
Stadt<br />
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Übernachten bei queeren<br />
Gastgebern in über 70 Ländern!<br />
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FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/ PEOPLEIMAGES<br />
Seit 20 Jahren in der Community bekannt unter ebab
20 wellbeing<br />
Massagetechniken<br />
aus aller Welt<br />
HOT-STONE-MASSAGE<br />
Die Hot-Stone-Massage verbindet<br />
klassische Massagegriffe mit dem Einsatz<br />
heißer Steine. Diese werden im Wasserbad<br />
auf ca. 60 Grad Celsius erwärmt und<br />
bestehen meistens aus Basalt. Die<br />
Griffkombinationen geben dem Körper ein<br />
Wohlgefühl, beruhigen und fördern gleichzeitig<br />
die Durchblutung, unterstützen den<br />
Lymphfluss und lösen Verspannung in der<br />
Muskulatur. Hot-Stone-Massagen lassen<br />
sich individuell als Ganzkörperbehandlung,<br />
Gesichts-, Schulter-, Nacken- oder<br />
Rückenmassage einsetzen.<br />
THAI-YOGA-MASSAGE<br />
Die Thai-Massage ist eine Kombination<br />
aus Akupressur, Dehn- und Streckübungen<br />
(passives Yoga), Energiearbeit und<br />
Meditation. Durch das Zusammenwirken<br />
von sanften Gelenkmanipulationen und<br />
ruhig fließenden Bewegungen stellt<br />
sich schon kurz nach der Massage ein<br />
vitalisierendes und tief entspannendes<br />
Körpergefühl ein. Die Thai-Yoga-Massage<br />
wird traditionell auf einer Matte am Boden<br />
praktiziert.<br />
ÄGYPTISCHE ISIS-MASSAGE<br />
Die ägyptische Isismassage hat ihren<br />
Ursprung im Land der Pharaonen und<br />
wurde schon in der ägyptischen Hochkultur<br />
in den „Hohen Häusern“ angewandt.<br />
Klassischerweise ist diese Form eine<br />
Streichmassage, eingeleitet durch ein<br />
kräftiges Waschritual im Hamam. Bei<br />
der Massage wird mit ägyptischen Aromaessenzen<br />
gearbeitet. Die ägyptische<br />
Isismassage wirkt entspannend und<br />
harmonisierend und schließt mit dem<br />
Auflegen kleiner Energiepyramiden und<br />
einem erfrischenden Minzritual ab.<br />
SPAZIO UOMO - ITALIENISCHE KOPF-,<br />
NACKEN- UND SCHULTERMASSAGE<br />
Bei der Spazio Uomo-Massage werden<br />
neben dem Gesicht auch die besonders<br />
verspannten Regionen wie Rücken,<br />
Schultern und Nacken behandelt. Gezielt<br />
eingesetzte Massagegriffe mit Steinen<br />
(kalt oder warm) runden dieses Männerkonzept<br />
ab.<br />
BAOBAB – AFRIKANISCHE<br />
GANZKÖRPERMASSAGE<br />
Die Baobab stellt eine kräftig durchgeführte<br />
Behandlungsform mit Teakholzstempeln,<br />
Körperpinseln und kräftigenden<br />
Baobabextrakten dar. Das Körpergewebe<br />
wird zur Entschlackung angeregt, die Haut<br />
wird durch den Peelingeffekt samtweich.<br />
Die Muskulatur wird kräftig durchblutet,<br />
Spannungszustände werden dadurch<br />
beseitigt.
wellbeing 21<br />
FOTO: DRAZENZIGIC _FREEPIK.COM, ILLUSTRATIONEN: FREEPIK.COM<br />
CHILL-OUT FEET CONCEPT<br />
Einzigartiges Fußbehandlungskonzept<br />
unter Verwendung 100%ig natürlicher<br />
Fußbehandlungsprodukte – die Wellnesspediküre.<br />
Einleitend ein entspannendes<br />
Blütenfußbad und anschließend ein<br />
sanftes Salz-/Ölpeeling, um Hornschüppchen<br />
zu entfernen. Darauf folgt<br />
die klassische Wellnessfußpflege. Eine<br />
Energiezonenmassage mit warmen Steinen<br />
oder speziellen Fußkräuterstempeln<br />
löst Verspannungen und harmonisiert<br />
den Energiefluss. Abgerundet wird dieses<br />
Fußkonzept mit einer Spezialmaske.<br />
KLANGSCHALENMASSAGE<br />
Hier werden mehrere Klangschalen auf<br />
den Körper gelegt und angeschlagen. Die<br />
feinen Vibrationen und Töne erreichen<br />
den gesamten Körper und sorgen für<br />
innere Ruhe und Wohlbefinden. Da unser<br />
Körper überwiegend aus Wasser besteht,<br />
werden die Schallwellen der Bewegung<br />
weitergeleitet. Dadurch erreicht man<br />
selbst tief im Inneren liegende Organe.<br />
So lassen sich physische und psychische<br />
Verspannungen lösen. Die Töne sprechen<br />
auch die verschiedenen Chakren an<br />
und können diese harmonisieren und<br />
kräftigen.<br />
HAWAIIANISCHE<br />
LOMI-LOMI-NUI-MASSAGE<br />
Lomi Lomi Nui ist eine traditionelle<br />
Massageform aus Hawaii. In der<br />
Landessprache bedeutet „lomi“ so viel<br />
wie „reiben“, „kneten“ oder „drücken“,<br />
die Verdoppelung verstärkt diese<br />
Bedeutung. „Nui“ heißt „groß“, „wichtig“<br />
oder „einzigartig“. Diese Massage wurde<br />
von schamanischen Heilern (Kahuna)<br />
ausgeübt. Jeder Heiler entwickelte<br />
seinen eigenen Massagestil gemäß der<br />
familiären Tradition und Überlieferung,<br />
sodass es auch auf Hawaii nie nur einen<br />
„echten“ Lomi-Stil gegeben hat. Die<br />
Massage soll Blockaden auf körperlicher<br />
und seelischer Ebene lösen und die<br />
Harmonie von Körper, Geist und Seele<br />
wiederherstellen.<br />
Bei Lomi Lomi Nui wird viel Öl verwendet.<br />
Der Behandelnde arbeitet nicht nur mit<br />
den Händen, sondern mit dem gesamten<br />
Unterarm einschließlich der Ellenbogen.<br />
Die Bewegungen sind grundsätzlich<br />
fließend und leicht schaukelnd, wobei die<br />
Behandlung von hawaiianischen Gesängen<br />
begleitet wird. Die Massage kann<br />
in ihrer Stärke variieren, auch innerhalb<br />
einer Behandlung. So kann sie sehr sanft<br />
und beruhigend sein, aber auch fordernd<br />
und in den Schmerz gehend, um tief<br />
liegende Spannungen aufzulösen.
22 wellbeing<br />
vorher<br />
nachher<br />
Gesichtsstraffung per Laser<br />
Wahre Schönheit kommt<br />
von innen… und von Dr. Welf<br />
Prager. Dieser spricht häufig<br />
von einem „Sanierungsstau“<br />
bei seinen Patienten. Wer sich<br />
in seine Hände begibt, kann sich jetzt für<br />
ein neues, minimalinvasives Verfahren<br />
entscheiden.<br />
Beim Endolifting wird die behandelte<br />
Haut nachhaltig gestrafft. Mit einem<br />
kleinen, feinen Laser geht Dr. Prager und<br />
die Hautschicht. Diese erzeugen Hitze,<br />
regen damit die Kollagenneubildung an<br />
und schmelzen gleichzeitig unliebsame<br />
Fettpölsterchen weg. Und das ganze ohne<br />
Operation und völlig schmerzfrei. Die zu<br />
behandelnden Stellen werden zuerst mit<br />
einem kleinen Pieks betäubt. Anschließend<br />
wird der Laser subkutan, also direkt<br />
unter der Hautschicht von innen an die<br />
betreffenden stellen geführt. Dieser Laser<br />
entfern Fettstellen, die unerwünscht sind,<br />
fördert die Neubildung von Kollagen und<br />
somit ein strafferes Hautbild.<br />
Geschwollene Unterlider können so einfach<br />
weggelasert werden, eine aufwendige<br />
Operation unter Narkose ist nun nicht<br />
mehr nötig. Unerwünschte Pausbäckcken<br />
oder ein Doppelkinn, der Laser zerstört die<br />
Fettpolster nachhaltig und durch die neue<br />
Kollagenproduktion bekommt man die<br />
gewünschten Effekte.<br />
Selbst Modellierungen der Gesichtsform<br />
sind möglich. Bisher konnte die beliebte<br />
Jawline nur mit Botox gespritzt werden.<br />
Diese Behandlung hält in der Regel ca.<br />
sechs Monate. Die<br />
Gesichtsstraffung durch Endolifting ist<br />
nachhaltig und hält ein lebenlang. So<br />
dauert es auch bis zu einem halben Jahr,<br />
bis das endgültige Ergebnis der Laserbehandlung<br />
zu sehen ist.<br />
Dr. Prager bietet diese Behandlung in<br />
seinen Praxen in Hamburg und München<br />
an. Nach ca. 20 Minuten sieht man<br />
sofort die Veränderungen. An den<br />
Einstichstellen kann es zu kleinen blauen<br />
Flecken kommen. Im Gegensatz zu einer<br />
Liftingoperation wirklich kaum<br />
zu erwähnen.<br />
Dr. Welf Prager<br />
Derma Hamburg Zentrum<br />
Hohe Bleichen 10<br />
20354 Hamburg<br />
Derma Hamburg Elbvororte<br />
Hemmingstedter Weg 168<br />
22609 Hamburg<br />
Dermatologikum am Sendlinger Tor<br />
Sendlinger Str. 29<br />
80331 München<br />
www.derma-hamburg.de<br />
WELLNESS<br />
Relax and Enjoy<br />
FOTO: MASSAGE FOTOLIA<br />
Steffen von Massage-Munich geht<br />
seit vielen Jahren auf Kundenwünsche<br />
ein und erweitert ständig seine<br />
Angebote. Unweit vom Glockenbachviertel<br />
bietet er im gemütlich eingerichteten<br />
Studio diverse Massagen an.<br />
Neu im Angebot hat er „Die Streichelmassage“<br />
und ab <strong>August</strong> die Nuru Gel Massage,<br />
wobei du mit dem glitschigen, neutralen,<br />
geruchslosen Nuru Gel aus Japan mit Aloe<br />
Vera Inhaltsstoffen deinen Wohlfühlmoment<br />
voll und ganz genießen kannst. Grade<br />
nach einer langen City Tour durch München,<br />
einem langen Arbeitstag vor dem Computer<br />
oder nach dem Jogging: Eine entspannende<br />
Massage tut immer gut. Oft vernachlässigt<br />
und dabei anspruchsvoll: der Po!<br />
Durch sanftes Kneten und Dehnen der<br />
drei Gesäßmuskel bewirkt man wunderbar<br />
entspannende und stimulierende Effekte.<br />
Ein entspannendes und auch aufregendes<br />
Gefühl.<br />
Außerdem voll im Trend ist die Fesselmassage.<br />
Während einer Massage gefesselt sein<br />
ist schon etwas Besonderes. Hände, Beine,<br />
Hals, Brust mit Seilen gefesselt ... dazu auf<br />
Wunsch eine schwarze Augenbinde. Es ist<br />
ein außergewöhnliches Gefühl dann dem<br />
Masseur ausgeliefert zu sein. Dabei wird<br />
unglaublich die Fantasie angeregt! Mensch<br />
muss nicht immer auf Fetisch stehen, sein,<br />
um es mal auszuprobieren.<br />
Studio Tal 30, 4. OG, 80331 München,<br />
Terminvereinbarung unter 0175. 617 52 55,<br />
www.massage-munich.com,<br />
info@massage-munich.com
Anzeige<br />
Wir Gemeinsam können die HIV-Epidemie beenden<br />
Deutschland ist auf einem guten Weg, doch Stigmatisierung<br />
und die Diagnoserate bleiben das Problem<br />
szene 23<br />
„95 – 95 – 95“ ist die Formel, die<br />
UNAIDS als Ziel auf dem Weg zum<br />
Ende der HIV-Epidemie ausgegeben<br />
hat – begleitet von einer „0“ für „Zero<br />
Stigma“. Bis 2025 sollen weltweit 95<br />
Prozent der Menschen mit HIV eine<br />
Diagnose erhalten haben, 95 Prozent<br />
davon eine geeignete Behandlung<br />
begonnen haben, und davon bei<br />
95 Prozent die Viruslast unter der<br />
Nachweisgrenze liegen 1 . Doch dieses<br />
große Ziel ist selbst in Deutschland<br />
noch nicht erreicht. Die Biotech-Firma<br />
Gilead Sciences setzt deshalb auf<br />
Partnerschaft und interdisziplinären<br />
Austausch, um die HIV-Epidemie<br />
zu beenden – in Deutsch-land und<br />
weltweit.<br />
Geschätzt leben ca. 8.600 Menschen<br />
in Deutschland mit HIV, ohne ihren<br />
Status zu kennen – nur etwa 90<br />
Prozent haben ihre Diagnose<br />
demzufolge bereits erhalten. Damit<br />
werden die ersten 95 Prozent der<br />
UNAIDS-Ziele im kommenden Jahr<br />
voraussichtlich nicht erreicht. Doch vor<br />
allem die individuellen Auswirkungen,<br />
wenn Diagnosen bspw. erst nach dem<br />
Auftreten von AIDS-definierenden<br />
Erkrankungen gestellt werden, sind das<br />
Problem. Durch eine frühe Diagnose<br />
und die Einleitung einer modernen<br />
HIV-Therapie sind sie vermeidbar:<br />
96% der Menschen mit HIV-Diagnose<br />
sind in Deutschland bereits auf einer<br />
HIV-Therapie und 96% davon ohne<br />
nachweisbare Viruslast. 2 Doch das<br />
anhaltende HIV-assoziierte Stigma<br />
hemmt weitere Erfolge auf dem Weg<br />
zum Ende der HIV-Epidemie.<br />
Eigentlich stehen die entsprechenden<br />
Instrumente wie niederschwellige Testangebote,<br />
Aufklärungskampagnen und<br />
psychosoziale Beratung in Deutschland<br />
zur Verfügung. Moderne Therapien<br />
werden von den Krankenkassen<br />
übernommen und auch die PrEP für<br />
Menschen, die ein erhöhtes HIV-Risiko<br />
haben, findet immer mehr Verbreitung.<br />
Warum beenden wir die HIV-Epidemie<br />
denn dann nicht einfach? Mit dieser<br />
Frage hat sich Ende März <strong>2024</strong><br />
ein Expert*innen-Panel auf den<br />
Quellen:<br />
1<br />
World Aids Day Report | 2020. Prevailing Against<br />
Pandemics. By Putting People at the Centre.<br />
2<br />
RKI, Epid Bull 2022;47:3-18.<br />
3<br />
FCAA-Support Report 2021. Verfügbar unter:<br />
https://resourcetracking.fcaaids.org/. Abgerufen<br />
am: 10.04.<strong>2024</strong>.<br />
„ Es gibt ganz viele fachübergreifende<br />
Ansätze, aber wir<br />
schaffen es zu wenig, uns an<br />
diesen Punkten zu treffen und<br />
gemeinsam weiterzugehen.“<br />
Paula Maria Bögel,<br />
Transformationsforscherin<br />
19. Münchner AIDS- und Infektiologie-<br />
Tagen, dem größten deutschlandweiten<br />
HIV-Kongress, beschäftigt.<br />
Auf Initiative von Gilead Sciences wurde<br />
in der Diskussion „Transformation<br />
leben, Zukunft gestalten, HIV eliminieren:<br />
Was uns heute (noch) daran<br />
hindert, HIV zu beenden“ der Blick<br />
über den Tellerrand gewagt. Expertise<br />
aus der communitynahen Beratung<br />
und der medizinischen Ver-sorgung<br />
wurden mit Erkenntnissen aus der<br />
Transformationsforschung zusammen-<br />
Prof.in Dr.in Paula Maria Bögel, Universität Vechta<br />
gebracht: „Allianzen bilden, über das<br />
eigene Betätigungs-Feld hinaus, neue<br />
Ideen bekommen und einfach machen“,<br />
das ist der Rat von Professorin<br />
Paula Maria Bögel, die an der Uni<br />
Vechta zu Transformationsmanagement<br />
in ländlichen Räumen forscht. Sie brachte<br />
mit ihrer externen Perspektive innovative<br />
Ansätze aus ihrer Forschung ein, die<br />
von den Expert*innen direkt aufgegriffen<br />
und auf ihre Anwendbarkeit im HIV-Feld<br />
besprochen wurden.<br />
Mehr Informationen<br />
und weitere<br />
inspirierende<br />
HIV-Projekte<br />
findest du auf<br />
www.gileadpro.de/wirgemeinsam<br />
Gilead Sciences engagiert sich seit über 35 Jahren mit einer Vielzahl von<br />
Initiativen gegen das HI-Virus – im Schulterschluss mit der Community,<br />
Patient*innenorganisationen und Mediziner*innen weltweit. Dazu leistet das<br />
Unternehmen über die Erforschung und Bereitstellung von Arzneimitteln<br />
hinaus einen bedeutenden Beitrag: Als größter philanthropischer Geldgeber<br />
im Bereich HIV unterstützt es weltweit Projekte zur Aufklärung, Diagnose,<br />
Anti-Diskriminierungsarbeit und Unterstützung von Menschen mit HIV<br />
– im Jahr 2021 weltweit mit über 239 Mio. Dollar 3 . Der Ansatz hierbei ist<br />
stets partnerschaftlich und ermöglicht die Umsetzung von Projekten und<br />
Initiativen aus Community, Wissenschaft und Medizin, die Menschen mit HIV<br />
in den Mittelpunkt stellen.<br />
Engagement und Austausch, lokal und im internationalen Rahmen:<br />
Die AIDS <strong>2024</strong> findet vom 22.-26. Juli in München statt.<br />
„Put people first“, das ist auch das Motto der 25. Internationalen AIDS-<br />
Konferenz, die im Juli in München stattfinden wird und gleichfalls einen<br />
Blick über den Tellerrand wirft: Der internationale Austausch ermöglicht es<br />
Expert*innen mit verschiedenen Hintergründen, neue Ansätze und Ideen zu<br />
diskutieren, um gemeinsam die HIV-Epidemie zu beenden, für alle und überall.<br />
Unterstützt von Gilead Sciences GmbH, Martinsried b. München | DE-COR-0179
Goethestr.<br />
ODEONSPLATZ<br />
U<br />
24 STADTPLAN<br />
CityGuide<br />
21<br />
Elisenstr.<br />
Ottostr.<br />
Maximilianspl.<br />
63<br />
APOTHEKEN<br />
1. Isartor Apotheke,<br />
Isartorplatz 6, (089) 2199290,<br />
www.isartor-apotheke.de<br />
2. Regenbogen Apotheke,<br />
Sonnenstr. 31, (089) 593659,<br />
www.hieristsgesund.de<br />
3. Rumford Apotheke,<br />
Reichenbachstraße 9,<br />
rumford-aptheke.de<br />
4. Stachus Apotheke am<br />
Goetheplatz,<br />
Waltherstraße 32a,<br />
stachus-apotheke.de<br />
5. Stachus Apotheke,<br />
Karlsplatz 4,<br />
stachus-apotheke.de<br />
6. Wittelsbacher Apotheke,<br />
Lindwurmstr. 97, (089) 537844,<br />
www.wittelsbacher-apotheke.de<br />
ÄRZTE<br />
10. Gemeinschaftspraxis am Isartor<br />
(Allgemein-, Männer- und<br />
Innere Medizin, Infektiologie),<br />
Dr. Werner Becker, Dr. Ramona<br />
Pauli, Dr. Marcel Lee,<br />
Isartorplatz 6, (089) 229216,<br />
www.isarpraxis.de<br />
11. Dr. Timo Bachmann (Zahnarzt)<br />
Schweigerstr. 4, (089) 663242,<br />
www.timobachmann.de<br />
• Dr. Ulrich Kastenbauer (Allgemeinmedizin,<br />
Infektiologie),<br />
Ainmillerstr. 26, (089) 333863,<br />
www.infektiologie-schwabing.de<br />
• HNO Haidhausen,<br />
Wörthstrasse 24,<br />
www.HNO-haidhausen.de<br />
• Physiotherapie Stengel,<br />
Balanstrasse 63,<br />
www.physio-stengel.de<br />
• Wolf Schuck (Facharzt für<br />
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde),<br />
Nymphenburger Str.<br />
154, (089) 595131,<br />
www.hno-wolf-schuck.de<br />
BEAUTY<br />
• Massage Andreas,<br />
www.dein-wellness-masseur.de<br />
15. Massage Munich<br />
Steffen Robak,<br />
Studio Tal 30, 0175 6175255,<br />
www.massage-munich.com<br />
• Kahuna Body & Soul,<br />
Baldestraße 14,<br />
kahuna-bodyandsoul.com<br />
PARTY<br />
20. Harry Klein,<br />
Maximiliansplatz 5<br />
21. NY.C,<br />
Elisenstr. 3<br />
SHOPPING<br />
25. Bruno‘s, GayLifeStyle,<br />
Thalkirchner Str. 4<br />
Eingang Fliegenstraße<br />
• Beschattungen München,<br />
Waldeckstr. 24<br />
• Orion SHOP<br />
Frauenstraße 20<br />
27. Optik Vogel e.K., Optik,<br />
Sonnenstr. 32<br />
MÜNCHEN HBF S<br />
6<br />
Häberlstr.<br />
Bayerstr.<br />
Schwanthalerstr.<br />
74<br />
28. Rosa-Reisen,<br />
Hans-Sachs-Str. 22<br />
29. Team7,<br />
Herzogspitalstr. 3<br />
SZENE<br />
30. CAMP MUNICH,<br />
Bar & Cruising, Reisingerstr.15<br />
31. Deutsche Eiche, GaySauna,<br />
Reichenbachstr. 13<br />
32. Duplexx, Theresienstr. 130<br />
• Diburnium,<br />
Thalkirchner Str. 5<br />
33<br />
Schillerstr.<br />
U GOETHEPLATZ<br />
33. Erotixx, Poccistr. 2 und<br />
Rosenheimer Str. 81<br />
• Herrensauna am Hauptbahnhof,<br />
Dachauerstraße 9a<br />
• Schwabinger Mensauna,<br />
GaySauna, Düsseldorfer Str. 7<br />
34. Spexter Erotic-Store,<br />
Müllerstr. 54<br />
• UnderGround des MLC,<br />
Machtlfingerstr. 28<br />
UNTERKUNFT<br />
40. Deutsche Eiche, Hotel,<br />
Reichenbachstr. 13<br />
41. Hotel Brunnenhof,<br />
Schillerstr. 36,<br />
www.brunnenhof.de<br />
Landwehrstr.<br />
Pettenkofferstr.<br />
Nußbaumstr.<br />
Waltherstr.<br />
Lindwurmst.<br />
46<br />
62<br />
61<br />
20<br />
Resingerstr.<br />
Karlspl.<br />
U S KARLSPLATZ (STACHUS)<br />
30<br />
Sonnenstr.<br />
27<br />
Thalkirchner Str.<br />
ESSEN & TRINKEN<br />
45. Bar zur Feuerwache,<br />
Blumenstrasse 21a<br />
46. Café Regenbogen,<br />
Lindwurmstr. 71<br />
47. Café im Sub,<br />
Müllerstr. 14<br />
19. Deutsche Eiche,<br />
Reichenbachstr. 13<br />
48. Edelheiss Bar,<br />
Pestalozzistr. 6<br />
Herzog-Wilhelm-Str.<br />
Pestalozzistr.<br />
49. Eiscafé Eismeer,<br />
Pestalozzistr. 21<br />
50. Jenny was a friend of mine,<br />
Holzstr. 14<br />
51. Kiosk an der Reichenbachbrücke,<br />
Fraunhoferstr. 46<br />
52. Kraftwerk,<br />
Thalkirchnerstr. 4<br />
53. Fesch Restaurant ,<br />
Müllerstr. 30<br />
54. NiL,<br />
Hans-Sachs-Str. 2<br />
55. Prosecco, Theklastr. 4,<br />
www.prosecco-munich.de<br />
• Self Bar/Restaurant,<br />
Schäftlarnstr. 62,<br />
www.self-bar.de<br />
56. satt & gut - Regionale<br />
Grundnahrungsmittel ,<br />
Viktualien 3, Abt. V, Laden 8<br />
KULTUR<br />
60. Bayerische Staatsoper,<br />
Max-Joseph-Platz 2,<br />
www.bayerische-staatsoper.de<br />
61. City Filmtheater, Kino,<br />
Sonnenstr. 12,<br />
www.city-kinos.de<br />
2<br />
Neuhauser Str.<br />
Damenstiftstr.<br />
U SENDLINGER TOR<br />
25 52 32<br />
48<br />
31<br />
49<br />
50<br />
29<br />
76<br />
Blumenstr.<br />
Müllerstr.<br />
Maxburgstr.<br />
28<br />
Hans-Sachs-Str.<br />
54<br />
Oberanger<br />
Unter Anger<br />
73<br />
53<br />
72 75<br />
Färbergraben<br />
Blumenstr.<br />
Rindermarkt<br />
70<br />
47<br />
71<br />
3977<br />
45<br />
Müllerstr.<br />
Fraunhoferstr.<br />
Corneliusstr.<br />
Klenzestr.<br />
62. Deutsches Theater,<br />
Schwanthalerstr. 13,<br />
www.deutsches-theater.de<br />
• Gasteig (Philharmonie),<br />
Rosenheimer Str. 5,<br />
www.gasteig.de<br />
• GOP Varieté-Theater,<br />
Maximilianstr. 47,<br />
www.variete.de<br />
• Kultur im Schlachthof,<br />
Zenettistr. 9,<br />
www.im-schlachthof.de<br />
63. Kunsthalle München,<br />
heatinerstr. 8<br />
• Lenbachhaus -<br />
Städtische Galerie,<br />
Luisenstr. 33,<br />
www.lenbachhaus.de<br />
• Museum Brandhorst,<br />
Theresienstr. 35a<br />
64. Münchner Kammerspiele,<br />
Maximilianstr. 26-28,<br />
www.muenchnerkammerspiele.de<br />
• Münchner<br />
Philharmoniker,<br />
Rosenheimer Str. 5<br />
• Münchner Volkstheater, Tumblingerstraße<br />
29,<br />
www.muenchnervolkstheater.de<br />
65. Staatstheater am<br />
Gärtnerplatz,<br />
Gärtnerplatz 3, (089) <strong>2024</strong>11,<br />
www.staatstheater-amgaertnerplatz.de<br />
• Tierpark Hellabrun,<br />
Tierparkstr. 20<br />
MARIENPLATZ U S<br />
FRAUENHOFERST. U<br />
Erhardtstr.<br />
Gärtnerplatz<br />
65<br />
Reichenbachstr. Reichenbachstr.<br />
28<br />
RAT & TAT<br />
• Caritas Ambulanter Hospiz<br />
Dienst, Queer-Sprechstunde,<br />
jeden 1. Montag im Monat,<br />
ASZ Isarvorstadt,<br />
Hans-Sachs-Str. 14,<br />
caritas-hospizdienst@<br />
barmherzige-muenchen.de<br />
19<br />
56<br />
Frauenstr.<br />
Rumfordstr.<br />
Buttermelcherstr.<br />
Baaderstr.<br />
Reichenbachbrücke<br />
ISAR<br />
60<br />
Maximilianstr.<br />
15<br />
Tal<br />
Steindorfstr.<br />
Corneliusbrücke<br />
70. Diversity Jugendzentrum,<br />
Blumenstr. 11,<br />
www.diversity-muenchen.de<br />
71. Gay Outdoor Club<br />
München e.V.,<br />
Sportverein,<br />
Müllerstr. 14,<br />
www.gocmuenchen.de<br />
• Isarhechte e.V.,<br />
Sportverein, Meindlstr. 11a,<br />
www.isarhechte.de<br />
72. Koordinierungsstelle zur<br />
Gleichstellung von LGBTI*,<br />
Angertorstr. 7<br />
(Eingang Müllerstraße)<br />
73. LeTRa,<br />
Blumenstr. 29,<br />
www.letra.de<br />
• Marikas Beratungsstelle für<br />
anschaffende junge Männer,<br />
Dreimühlenstr. 1,<br />
www.marikas.de<br />
74. Münchner Aids-Hilfe,<br />
Lindwurmstr. 71,<br />
www.aidshilfe-muenchen.de<br />
75. Münchner Regenbogen-<br />
Stiftung, Angertorstr. 7<br />
(Eingang Müllerstr.)<br />
76. Rechtsanwälte Schuster &<br />
Riedl, Eisenmannstr. 4 (Fußgängerzone),<br />
(089) 23888930,<br />
www.ra-srk.de<br />
• Regenbogenfamilien,<br />
Fach- und Beratungsstelle,<br />
Saarstr. 5/II, (089) 46224606<br />
www.regenbogenfamilienmuenchen.de<br />
77. Sub e.V.,<br />
Müllerstr. 14,<br />
info@subonline.org<br />
78. Team München, Sportverein,<br />
Rumfordstr. 39<br />
www.teammuenchen.de<br />
• TransMann e.V.,<br />
Parzivalstr. 41,<br />
www.transmann.de<br />
64<br />
Isartorpl.<br />
ISARTOR S<br />
78<br />
1<br />
10<br />
11
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26 Eye candy<br />
DESIGN<br />
leer<br />
Peter Schmid & KURT PRYNNE:<br />
Mode, Kunst, Testosteron<br />
„A NIGHT IN VIENNA“:<br />
Der Wiener Fotograf Peter<br />
Schmid inszenierte Tänzer Lukas<br />
für das angesagte Berliner Modelabel<br />
KURT PRYNNE.<br />
Und, der Name der Fotostrecke nahm es schon vorweg, das tat er im schönen<br />
Wien in einer aufgeladenen Nacht. Aber nicht nur Lukas („The Dancer“),<br />
auch Eric („The Cowboy“) und Stefan („The Player“) wurden in dem erotischen<br />
Fotoshooting abgelichtet.<br />
FOTOS: PETER SCHMID / @WHEN_THERE_IS_LIGHT<br />
„In einer Welt, in der Nacktheit tabu<br />
ist, entsteht ein verborgenes Reich,<br />
in dem Hemmungen aufgegeben<br />
werden. Inmitten der Dunkelheit<br />
verstärkt sich das Verlangen, als<br />
Exhibitionist im Lichtblitz auf<br />
Voyeur trifft“, so Peter Schmid über<br />
die – heiße – Inszenierung. „Ein<br />
schlichter schwarzer Stoff zieht<br />
den Fokus auf sich und umrahmt<br />
muskulöse Kurven mit zarten<br />
Trägern. Hier erschafft Peter, der<br />
visionäre Fotograf, drei fesselnde<br />
Erzählungen mit drei unterschiedlichen<br />
Modellen, die Betrachtende<br />
jeweils in eine verführerische Welt<br />
einladen, in der die Leidenschaft an<br />
erster Stelle steht.“ *rä<br />
www.kurtprynne.com
leer<br />
Eye candy 27
28 kultur<br />
FOTO: MARKUS TORDIK<br />
Gärtnerplatztheater<br />
Saisonstart im Herbst<br />
Der Vorverkauf für die kommenden<br />
Spielzeit hat schon<br />
begonnen, am 13. <strong>September</strong><br />
geht es im Traditionshaus am<br />
Gärtnerplatz wieder los.<br />
Eröffnet wird die Saison <strong>2024</strong>/25 mit<br />
Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Die<br />
Zauberflöte“ in der Inszenierung von Josef E.<br />
Köpplinger (Bild). Mit einem Tag der offenen<br />
Tür ermöglicht das Theater am 15. <strong>September</strong><br />
von 11:00 bis 15:00 Uhr einen Blick hinter<br />
die Kulissen und öffnet alle Werkstätten,<br />
Probebühnen und weitere dem Publikum<br />
sonst verschlossene Türen. Es folgt ab dem<br />
18. <strong>September</strong> das komische Oratorium<br />
„Monty Python’s Not the Messiah“ nach<br />
dem Kultfilm „Das Leben des Brian“. Ab dem<br />
21. <strong>September</strong> sind weitere Vorstellungen<br />
des Balletts „Troja“ von Andonis Foniadakis<br />
zu sehen, des Weiteren sind ab dem 26.<br />
<strong>September</strong> vier Vorstellungen der Operette<br />
„Die lustige Witwe« von Franz Lehár und ab<br />
dem 4. Oktober sechs Vorstellungen der<br />
Studiobühnenproduktion „Oh! Oh! Amelio!“<br />
von Thomas Pigor angesetzt. Die ersten<br />
Premieren sind ab Oktober zu sehen – mehr<br />
dazu im nächsten Heft. *bm<br />
www.gaertnerplatztheater.de<br />
„EUGEN ONEGIN“ IN DER STAATSOPER<br />
„Eine unausgesprochene Liebe. Ein Gedanke.“<br />
Da ist er wieder, der russische Lebenskünstler Eugen Onegin. Blasiert, kaltschnäuzig,<br />
angeödet – und eine der bekanntesten Männerfiguren der Operngeschichte.<br />
Die Münchner Inszenierung von Krzysztof Warlikowski hebt einen Aspekt der Geschichte<br />
hervor, der umstritten ist und deshalb zuverlässig für Buh-Rufe des noch immer mehrheitlich<br />
konservativen Opernpublikums sorgt: Den Aspekt einer möglichen schwulen Liebe zu<br />
seinem besten Freund Lensky, den er im Duell erschießt. Anschließend wird Onegin des<br />
Nächtens von homoerotischen Fantasien heimgesucht. „Vielleicht eine Leidenschaft für<br />
einen anderen Mann. Eine unausgesprochene Liebe. Das ist ein Gedanke.“, so Regisseur<br />
Warlikowsky. Ein Gedanke, der vielleicht nicht völlig unrealistisch ist, bedenkt man die<br />
Homosexualität des „Onegin“-Komponisten Peter Iljitsch Tschaikowsky. Den Unmut eines<br />
Teils des Publikums ertragen muss jedenfalls das halbnackte Cowboy-Männerballett, das<br />
diese Theorie tänzerisch illustriert – und das mit dieser Form der Kritik gelassen umgeht.<br />
Homoerotik hin oder her: Die Inszenierung unter der musikalischen Leitung von Igor<br />
Zangiev ist definitiv einen Besuch wert! *bm<br />
28.9., Bayerisches Nationaltheater, Max-Joseph-Platz1, 19:30 Uhr, www.staatsoper.de<br />
FOTO: WILFRIED HÖSL
kultur 29<br />
FOTO: WWW.IKENNA.DE<br />
ZUVERSICHT<br />
IST UNSERE<br />
LIEBLINGS-RUBRIK.<br />
„MIRAGE SHOW“ IM SILBERSAAL<br />
Travestie-Entertainment<br />
Drag ist in München ja mittlerweile ein unübersehbares<br />
Phänomen, gut so! Dennoch ist es auch mal wieder<br />
schön, klassische Travestie auf der Bühne zu erleben.<br />
Das kann man schon bald bei der „Mirage Show“ im Deutschen<br />
Theater tun, die nach dem Erfolg des letzten Jahres am 19.<br />
<strong>September</strong> eine Neuauflage erlebt. Diesmal dabei sind Donna<br />
de Luxe, Whitney-Double Ikenna Amaechi (Foto), Conferencier<br />
Liz Fabray und Sängerin Sushi Glas. Die vier präsentieren eine<br />
bunte, schillernde Revue mit Elementen aus Comedy, Schlager,<br />
Musical und Tanz. Da heißt es: Zurücklehnen und eintauchen<br />
in eine wohl bekannte, aber hochkarätige und unterhaltsame<br />
Glitzerwelt! *bm<br />
19.9., Deutsches Theater/Silbersaal,<br />
Schwanthalerstr. 11, 20 Uhr, 34 €<br />
CABARET CUBERDON<br />
Eye Candy<br />
Aktuelle Club- & Dance-Hits aus den Charts.<br />
www.GAYFM.de<br />
Ein Cuberdon ist eigentlich eine belgische Süßware, die aussieht<br />
wie ein Mini-Vulkan.<br />
Wenn das Team von<br />
„Cabaret Cuberdon“<br />
zu seiner Show<br />
einlädt, erweist sich<br />
der Name als durchaus<br />
passend: Denn<br />
Bibi Lebon, Boom<br />
Boom Bob, Ding<br />
Dong Dolores, Nina<br />
Nightingale, Zoe Bizoe<br />
und Kollge*innen<br />
bieten jede Menge<br />
Eye-Candys und ihr<br />
Show ist hochexplosiv!<br />
Vor allem aber laden sie zu einer neuen Erfahrung, die euere<br />
tiefsten Fantasien zum Leben erwecken sollen. Sie fordern ihr<br />
Publikum auf sich kinky zu kleiden und eine Maske mitzubringen,<br />
um das sinnliche Nachtgeschöpf zu enthüllen. Oha! Bitte<br />
beachtet: The show will be hosted in English. *bm<br />
07.9., Theater Drehleier,<br />
Rosenheimer Straße 123, 20:00 Uhr, 29/35 €<br />
FOTO: CABARET CUBERDON<br />
Jetzt kostenlos<br />
downloaden<br />
Hor<br />
GAYFM<br />
immer &<br />
uberall.
30 kultur<br />
„MUNICH SOUNDS BETTER WITH YOU“ VON JENS POENITSCH<br />
München glitzert<br />
Dass es Anfang der 1980er-<br />
Jahre einmal einen weltweit<br />
anerkannten „Munich Sound“<br />
gab, dass die Stadt ein Zentrum<br />
des internationalen Pop-Business<br />
war – man mag es heute kaum glauben.<br />
DJ, Sänger und Songschreiber Jens<br />
Poenitsch erinnert daran in seinem Buch<br />
„Munich Sounds Better With You“ und<br />
vermittelt außerdem Geschichte und<br />
Geschichten der Popkultur Münchens<br />
bis heute.<br />
Wenn es um Weltstars und internationalen<br />
Glamour geht, hat die bayerische<br />
Landeshauptstadt traditionell eher wenig<br />
zu bieten. München, das sind Rudolph<br />
Moshammer, Uschi Glas und Pumuckl<br />
– von internationalem Glamour doch ein<br />
ganzes Stück weit entfernt. Der einzige<br />
Weltstar des Pop, der mit München in<br />
Verbindung gebracht wird, bleibt Freddie<br />
Mercury, dessen Geist seit 33 Jahren<br />
immer wieder heraufbeschworen und oft<br />
genug schamlos vereinnahmt wird. Doch<br />
es gab sie, die Zeit, in der die Stadt (Pop-)<br />
Musikgeschichte schrieb. Ein paar Jahre,<br />
in denen hiesige in Clubs und Studios an<br />
der ganz großen Glitzerkugel drehten.<br />
Eine Zeit, in der die Musicland Studios<br />
im Arabella Hochhaus den Sound zum<br />
vorherrschenden Lebensgefühl lieferten,<br />
Queen ihre Alben hier aufnahmen und<br />
Musikgiganten wie Harold Faltermeyer<br />
oder Giorgio Moroder Stars wie Donna<br />
Summer oder Amanda Lear produzierten.<br />
Einer, der diese Zeit persönlich miterlebt<br />
hat, ist Jens Poenitsch, in München<br />
bestens bekannt als immer gut gelaunter<br />
und ideenreicher DJ und Produzent.<br />
Er hat sich der Aufgabe<br />
gestellt, ein Bild davon<br />
zu entwerfen, was<br />
diesen „Munich Sound“<br />
ausgemacht hat, wie er<br />
die Menschen und die<br />
Szene veränderte und<br />
welchen Einfluss diese<br />
Jahre bis heute haben.<br />
Dass diese Aufgabe eine<br />
Herzensangelegenheit für<br />
den mittlerweile 64-Jährigen ist,<br />
spürt man dem Buch auf jeder Seite an.<br />
Ob Schwabylon, Ultraschall oder Ochsengarten<br />
– mit all´ diesen Orten verbindet er<br />
eine Geschichte. Die will er erzählen oder<br />
erzählen lassen. So kommen eine große<br />
Anzahl an Freund*innen und Akteuren, die<br />
die Musikstadt München in den letzten<br />
Jahrzehnten geprägt haben, zu Wort –<br />
und nutzen die Gelegenheit, ein wenig an<br />
der eigenen Legende zu stricken.<br />
„ASSOZIATIV AUS DER HÜFTE“<br />
Im Look eines 80er-Jahre Fanzines ist<br />
„Munich Sounds Better With You“ keine<br />
akribische Aufarbeitung, sondern eine Fundgrube.<br />
„Statistikfrei, nicht chronologisch,<br />
sondern assoziativ aus der Hüfte und der<br />
persönlichen Sicht des Zeitzeugen“, wie<br />
es Jens Poenitsch beschreibt. Es geht<br />
durchaus um Fakten und Historie,<br />
vor allem aber um Lebensgefühl.<br />
Dass Jens Poenitsch (nicht<br />
ganz uneitel) die letzten<br />
30 Seiten seiner eigenen<br />
Vita widmet, verzeiht<br />
man gern, eine intensivere<br />
Bildrecherche hätte dem<br />
Projekt allerdings gut getan.<br />
Dennoch ist „Munich Sounds<br />
Better With You“ ein wunderbares,<br />
unterhaltsames Stück Zeitgeschichte,<br />
das in dieser Form seinesgleichen sucht.<br />
Ein Kompliment auch an den Münchner<br />
Hirschkäfer-Verlag um Martin Arz, der dieses<br />
Projekt umgesetzt und sein Portfolio so um<br />
einen glitzernden Beitrag erweitert hat. *bm<br />
Jens Poenitsch,<br />
Munich Sounds Better With You,<br />
Hirschkäfer Verlag, 208 S. 19,90 €,<br />
www.hirschkaefer-verlag.de
kultur 31<br />
FOTO: CHOSEN FAMILY<br />
„CHOSEN FAMILY“ IM SCHWERE REITER<br />
Wahlverwandtschaften<br />
Blut ist dicker als Wasser – das ist<br />
ein bekanntes Sprichwort. Aber<br />
stimmt das?<br />
Im Internet kursiert eine längere Form des<br />
Sprichworts, das für queere Menschen<br />
oft mehr Sinn ergibt: „The blood of the<br />
covenant is thicker than the water of the<br />
womb”. Was soviel bedeutet wie: Die Verbindungen,<br />
die wir durch Gemeinschaft<br />
eigenständig knüpfen, sind dicker als die<br />
Verbindung, die uns durch Verwandtschaft<br />
auferlegt wird. Oder anders: Die<br />
Wahlverwandtschaft ist stärker als die<br />
Ursprungsfamilie. Wahlverwandtschaft<br />
oder „Chosen Family“ heißt auch die<br />
Residenz eines Münchner Künstler*innen-<br />
Kollektivs, das mit interdisziplinären<br />
künstlerischen Methoden nach einer<br />
Definition für diesen Begriff für uns als<br />
Gruppe forscht. Mit unterschiedlichen<br />
Materialien und Medien wird sich dem<br />
Thema Wahlverwandschaften angenähert:<br />
Songtexte, Schriftrollen, Tagebücher<br />
entstehen. Durch Storytelling werden<br />
eigene Erfahrungen mit den anderen<br />
Teilnehmenden ausgetauscht und<br />
beflügeln zu weiterem künstlerischem<br />
Schaffen. Geschichten werden in Musik<br />
und Tanz ausgedrückt und inspirieren zu<br />
Makeup-Looks, Fotografien und Collagen.<br />
Jay Miniano, Alexander Goy, Saige Danyluk,<br />
Johannes Geitl und Laura Sanchez<br />
präsentieren ihre Interpretationen eine<br />
Woche lang in einem Open Atelier im Kreativquartier<br />
an der Lachauer Straße. Der<br />
Besuch ist kostenlos, alle sind eingeladen,<br />
sich mit dem Team auszutauschen und<br />
deren Arbeitsweise kennenzulernen. *bm<br />
26. – 31.8. schwere reiter,<br />
Dachauer Str. 114a, 14:00 – 18:00 Uhr
32 kultur<br />
FOTO: ERWIN HARBECK<br />
„Spielen am Rand“ von Thomas Tetzner<br />
Hommage an die Fetisch-Community<br />
Im Rahmen des 50. Jubiläums<br />
des Münchner Löwen Clubs<br />
(MLC) erschien vor kurzem<br />
das reich bebilderte Buch<br />
„Spielen am Rand – 60 Jahre Leben in der<br />
schwulen Leder- und Fetisch-Szene“. Die<br />
ersten Kapitel widmen sich der gesellschaftspolitischen<br />
Geschichte schwulen<br />
Lebens in Deutschland und deutschsprachigen<br />
Nachbarländern von der Weimarer<br />
Republik bis heute.<br />
Im Zentrum des knapp 450 Seiten starken<br />
Bands stehen jedoch 50 Interviews<br />
mit Männern zwischen 24 und 84 Jahren.<br />
Ob Professor, Journalist, Handwerker,<br />
Gastronom oder Beamter, ob Pfleger<br />
Informatiker oder Sozialpädagoge: Sie alle<br />
gehören zur großen Leder- und Fetisch-<br />
Community, sie alle sind Lederkerl, Gummiliebhaber,<br />
Puppy, Masochist, Skin, Punk<br />
und so vieles andere mehr. Und sie alle<br />
erzählen ihre Geschichte rund um ihren<br />
Fetisch, ihr Coming-out, den politischen<br />
Kampf, rund um Freundschaft, Liebe und<br />
(natürlich!) Lust. Dabei lässt Autor Thomas<br />
Tetzner (im Bild bei der Präsentation<br />
im Literaturhaus) seine Interviewpartner<br />
immer gut aussehen: So manches Porträt<br />
ist nicht mehr ganz taufrisch und zeigt<br />
den Mann in dessen besten Jahren und<br />
von seiner besseren Seite. „Ich wollte<br />
Werbung für diese Szene machen“, meint<br />
Thomas augenzwinkernd, „und da sollen<br />
natürlich alle so rüberkommen, wie sie<br />
sich gerne sehen möchten.“ Dass „Spielen<br />
am Rand“ Werbung für die Community<br />
sein will, ist nicht verwunderlich, denn<br />
der Rechtsanwalt ist wahrlich kein<br />
Unbekannter, war er doch selbst lange<br />
Zeit im Vorstand des MLC und sorgte<br />
dort um die Jahrtausendwende für eine<br />
Neuorientierung, von der der Verein bis<br />
heute profitiert. Das Buch nimmt mit auf<br />
eine Tour durch ganz individuelle Erzählungen<br />
aller Altersklassen. Sie handeln<br />
vom Suchen und Finden des Fetisch – von<br />
Zweifeln und Zwängen, Freundschaft<br />
und Frust, von Sex und Scham. Es sind<br />
berührende Berichte und beeindruckende<br />
Biografien, in denen Politisches wie Privates<br />
mit viel Offenheit und Haltung vor<br />
dem Leser ausgebreitet werden. Doch es<br />
gibt nicht nur viel zu lesen, sondern auch<br />
eine Menge zu sehen: Werke von Sepp<br />
of Vienna und den Fetischfotografen<br />
Andreas Fux oder Ulli Richter sorgen auch<br />
optisch dafür, dass die Lektüre immer<br />
abwechslungsreich und spannend bleibt.<br />
„Spielen am Rand“ ist ein außergewöhnliches,<br />
informatives und spannendes Buch<br />
voll guter Typen und starker Männer.<br />
Ohnehin ein „Muss“ für Freunde der<br />
Szene ist es aber auch gewinnbringend<br />
für diejenigen, die im Fetisch bisher nicht<br />
mehr gesehen haben als eine triebgesteuerte<br />
Gesellschaft, die im schwülen<br />
Halbdunkel ihr verschwitztes Unwesen<br />
treibt. Lesen! *bm<br />
Thomas Tetzner, Spielen am Rand,<br />
448 S., Klappenbroschur auf<br />
Strukturkarton mit Fadenheftung,<br />
Querverlag, 49,90 €
kultur 33<br />
„Mit euren Spuren“<br />
„Queeres Erbe sichtbar machen<br />
FOTO: RICHARDGRAMMEL©JOSEPHWOLFGANGOHLE<br />
<strong>2024</strong> feiern wir das 30. Jubiläum der<br />
Abschaffung des homofeindlichen<br />
Paragrafen §175, der bis 1994 sexuelle<br />
Handlungen zwischen Männern kriminalisierte.<br />
Menschen, die unter diesem Paragrafen<br />
litten, portraitiert die Ausstellung und der<br />
parallel erschienene Bildband „Mit euren<br />
Spuren“. Über ein Jahr dokumentierten<br />
Teo Apostolescu, Mara Fischer, Francesco<br />
Giordano, Joseph Wolfgang Ohlert, Florian<br />
Tenk und Stella Deborah Traub acht<br />
LGBTQIA+ Senior*innen. Das Resultat ist<br />
ein transgenerationaler Austausch über<br />
queeres Leben und die Erfahrungen der<br />
jeweiligen Generationen. In Fotografien,<br />
Texten und durch die künstlerische Aufbereitung<br />
von Archivmaterialien widmet sich<br />
die Ausstellung dem Alter und Altern jenseits<br />
der Norm. „Unser Ziel ist es, von den<br />
Errungenschaften früherer Generationen<br />
zu lernen und das queere Erbe sichtbar zu<br />
machen“, so Francesco Giordano. Inhaltlich<br />
fokussieren wir uns auf die Aspekte: `Altern<br />
jenseits der Cis-Heteronorm´ und `Queere<br />
Kämpfe´“. Die nächste Ausstellung der<br />
Bilder findet am 28.9. im Rahmen des<br />
Festivals „AnderArt“ auf dem Münchner<br />
Odeonsplatz statt. In Kulturzelten gibt es<br />
ein Programm mit Ausstellungen und Aktionen.<br />
„Mit euren Spuren“ ist als Bildband<br />
für 38 € im Distanz Verlag (www.distanz.<br />
de/mit-euren-spuren) erhältlich. *bm<br />
www.mit-euren-spuren.de<br />
Foto: Vincent Kolibius<br />
FOTO: SABRINABERNDT_©FRANCESCOGIORDANO<br />
FOTO: CHRISTINEBANDILLA©STELLADEBORAHTRAUB<br />
Archives in Residence 21.6.24 – 23.2.25<br />
Glamour und Geschichte. 40 Jahre P1<br />
3 Haus der Kunst
34 kultur<br />
AUSSTELLUNG<br />
„Glamour und Geschichte.<br />
40 Jahre P1”<br />
Die noch bis zum Februar<br />
2025 laufende Ausstellung<br />
„Glamour und Geschichte“ gibt<br />
einen Einblick in die 40-jährige<br />
Geschichte des Münchner Klubs P1 und<br />
seine Verbindung mit dem Haus der Kunst<br />
– denn die lagen einst Tür an Tür.<br />
DANIEL BARENBOIM<br />
ANNE-SOPHIE MUTTER<br />
WEST-EASTERN DIVAN<br />
ORCHESTRA<br />
FR, 9.8. | 20 UHR<br />
WALDBUHNE BERLIN<br />
Infos & Tickets: boulezsaal.de | 030 4799 7411<br />
Im Rahmen der Ausstellungsreihe<br />
„Archives in Residence“ bietet sie den<br />
Besucher*innen neben einer Reise durch<br />
Münchens berühmteste Disco auch die<br />
Möglichkeit der Teilhabe durch eigene<br />
Erinnerungen. Das P1 zählt seit seiner<br />
Neueröffnung im Jahr 1984 als feste<br />
Größe in der deutschen Klubwelt und hat<br />
zahlreiche legendäre Veranstaltungen<br />
erlebt. Darunter Whitney Houstons<br />
(1963 – 2012) erstes Konzert vor<br />
europäischem Publikum und eine Party für<br />
Tina Turner (1939 – 2023), bei der falsche<br />
D-Mark Scheine von der Decke regneten.<br />
Anlässlich seines 40. Geburtstags widmet<br />
das Haus der Kunst dem Klub nun diese<br />
Ausstellung, die auf Archivmaterial basiert<br />
und eine immersive Erfahrung bietet.<br />
Die Besucher*innen werden eingeladen,<br />
ihre persönlichen Geschichten und<br />
Erinnerungsstücke zum P1 zu teilen und<br />
die Ausstellung zu bereichern. Ein Magazin<br />
über das P1 und seine Geschichten wird<br />
zur Ausstellung publiziert und während der<br />
Laufzeit mit ausgewählten Beiträgen der<br />
Besucher*innen erweitert.<br />
www.hausderkunst.de
FÜR QUEERE<br />
PERSPEKTIVEN<br />
Gesellschaft, Kultur, Reise & Gesundheit<br />
News für Dich<br />
www.männer.media
musik<br />
FOTO: WARNER MUSIC GERMANY<br />
POP<br />
Wo die wilden Gören tanzen –<br />
Charli XCX<br />
Eigentlich sind die Zeiten, in<br />
denen Charli XCX wie eine Göre<br />
durch die Musiklandschaft zog,<br />
um jedem zu zeigen, dass ihr<br />
jetzt der Laden hier gehört,<br />
schon lange vorbei. Wie damals, als sie<br />
mit Iggy Azalea „Fancy“ aufnahm, uns mit<br />
Icona Pop den ewigen Klassiker „I Love<br />
It“ schenkte und als sie – vor über zehn<br />
Jahren – kurz nach der Veröffentlichung<br />
ihres ersten Albums „True Romance“ mit<br />
dem Electro-Rock-Radau-Duo Sleigh Bells<br />
durch die Welt zog, um auf ihre Art „Hallo“<br />
zu sagen. Mittlerweile gehört Charlotte<br />
Emma Aitchison, wie sie bürgerlich heißt,<br />
zu den etabliertesten und erfolgreichsten<br />
Frauen im Business, nicht nur als<br />
Solokünstlerin, sondern auch hinter den<br />
Kulissen als Songwriterin und Produzentin.<br />
Aber ihre Einstellung hat sich über die<br />
Jahre anscheinend nicht geändert, nennt<br />
Charli ihr neues Album eben doch genau<br />
so: „Brat“. Das ergibt allerdings schon<br />
Sinn, denn obwohl sie heutzutage so<br />
einen hohen Status hat, ist sie weit davon<br />
entfernt, zu einer Sia oder Taylor oder gar<br />
Beyoncé zu werden: Wenn Queen Bee in<br />
den Klub geht, dann strahlt alles in Glitzer<br />
und Gold und die besten DJs der Welt<br />
legen auf – wenn Charli XCX tanzt, dann in<br />
Kellern und leer stehenden Industriehallen<br />
zwischen den Weirdos und Ausgestoßenen,<br />
um dort zu unbekannten Beats<br />
weiß der Himmel was für gottlose Sachen<br />
anzustellen. Und genau darum geht es im<br />
neuen Album: „Ich bin geboren worden,<br />
um Dance Music zu machen“, proklamiert<br />
Charli laut und voller Stolz. „Ich bin in den<br />
Klubs aufgewachsen.“ Es geht mit den<br />
neuen Tracks gewissermaßen zu ihr nach<br />
Hause, auch wenn dort mal wieder jemand<br />
sauber machen könnte. Aber daran hat<br />
irgendwie niemand Interesse, geschweige<br />
denn dafür Zeit.<br />
Man höre nur die ersten Singles, die schon<br />
einen Vorgeschmack<br />
davon geben, wie<br />
es dort klingt, zum<br />
Beispiel „Club Classics“<br />
und „B2B“. Beides<br />
sind chaotische, wilde<br />
Banger, die diverse Stile der elektronischen<br />
Tanzwelt durcheinanderwirbeln und sich<br />
einfach die ganzen Traditionen schnappen,<br />
um sie weit in die Zukunft zu werfen. Im<br />
Netz gehen dank „Club Classics“ sogar<br />
Vergleiche mit SOPHIE um, der viel zu früh<br />
verstorbenen, visionären Transgender-<br />
Musikproduzentin, die Grenzen immer<br />
nur als etwas zum Einreißen betrachtete.<br />
Und schon vor Monaten erschien „Von<br />
Dutch“, eine pumpende EDM-Hymne, die<br />
„Ich bin geboren worden,<br />
um Dance Music zu machen“<br />
pure Ekstase in Sound gegossen hat und<br />
in deren Video man fast Angst hat, dass<br />
Charli gleich den Airbus A380 komplett<br />
zerlegt, auf dessen Flügeln sie tanzt. Troye<br />
Sivan glaubt, hier sogar schon den Song<br />
des Jahres <strong>2024</strong> gehört zu haben, aber<br />
zugegebenermaßen ist er auch voreingenommen,<br />
gehen beide doch diesen<br />
Sommer zusammen auf Tour. Und dann<br />
ist da ja noch das wilde Gerücht, dass die<br />
beiden mit Lil Nas X eine Band gründen<br />
wollen … Was wir ehrlich gesagt unbedingt<br />
erleben und hören wollen.<br />
Auf „Brat“ jedenfalls wird Charli XCX<br />
jetzt erst einmal mit<br />
satten 15 Tracks dem<br />
staunenden Mainstream<br />
zeigen, was im Untergrund<br />
so abgeht und<br />
wie man wirklich feiert.<br />
Hier heißt es, sich zügellos und befreit<br />
von allen Hemmungen im Rhythmus und<br />
dem Wahnsinn der Produktion zu verlieren<br />
und dabei vielleicht sogar zu entdecken,<br />
dass man plötzlich selber Lust hat, völlig<br />
gottlose Sachen anzustellen. Wie eine<br />
verzogene Göre eben, die auf niemanden<br />
hört, weil sie genau weiß, was sie will. Nein,<br />
Charli XCX ist auf keinen Fall ein Role<br />
Model für jeden – aber definitiv für uns!<br />
*Christian K. L. Fischer
MUSIK<br />
FOTO: UNIVERSAL MUSIC<br />
frei<br />
POP<br />
Donna Summer:<br />
„Japanese Singles Collection – Greatest Hits“<br />
DIESE Box ist einmal<br />
mehr etwas für echte<br />
Sammler*innen und<br />
Liebhaber*innen der Musik von<br />
Donna Summer (1948 – 2012).<br />
Alle Singles, die in Japan veröffentlicht<br />
wurden, chronologisch geordnet und mit<br />
allen japanischen Single-Hüllen.<br />
Und ganz gleich, wie grandios die Musikkompositionen<br />
der Hits – unter anderem<br />
von Giorgio Moroder – auch sind, es ist<br />
Donna Summers unglaublich wandelbare,<br />
volle, mal sanfte, mal wilde Stimme, die<br />
jedes Lied herausragend macht. Und<br />
einzigartig. Los geht die musikalische<br />
Zeitreise mit „The Hostage“, ihrem ersten<br />
Hit (Platz 2 in den Niederlanden 1974),<br />
es folgt ihr Durchbruch und einer ihrer<br />
Klassiker: „Love to Love You Baby“ (1975,<br />
Platz 2 in den USA). Und dann geht es<br />
Schlag auf Schlag, Hit auf Hit.<br />
Zum Beispiel mit „I Feel Love“ (1977, Platz<br />
3 Deutschland, Platz 1 USA Dance), „No<br />
More Tears (Enough Is Enough)“ (mit<br />
Barbra Streisand, Platz 1 USA 1979),<br />
„State of Independence“ (Platz 1 in den<br />
Niederlanden 1982 **), „This Time I Know<br />
It’s for Real“ (Platz 3 UK 1989) und natürlich<br />
„Melody of Love (Wanna Be Loved)“<br />
(1994, Platz 1 USA Dance und 5 in den<br />
Niederlanden) sowie „To Paris with Love“<br />
(Platz 1 USA Dance 2010).<br />
Donna Summers Evergreens „Hot Stuff“,<br />
„On the Radio“, „I Don’t Wanna Get Hurt“<br />
und „She Works Hard for the Money“<br />
wurden natürlich auch nicht vergessen.<br />
Diese und alle anderen Hits gibt es noch<br />
auf einer beiliegenden DVD!<br />
Abschließend: Die durch falsches Zitieren<br />
entstandene Mär, sie hätte sich von der<br />
LGBTIQ*-Szene distanziert oder gar<br />
Homosexualität verurteilt, taucht immer<br />
wieder auf. Donna Summer hat dies jedoch<br />
zu Lebzeiten unter anderem mit einem<br />
offenen Brief an ACT UP klargestellt: „I did<br />
not say God is punishing gays with AIDS, I<br />
did not sit with ill intentions in judgement<br />
over your lives. I haven’t stopped talking<br />
to my friends who are gay, nor have I<br />
ever chosen my friends by their sexual<br />
preferences.“ *rä<br />
** Hier singt Michael Jackson mit beim Chor.
MUSIK<br />
20 JAHRE Bohème<br />
DAS JUBILÄUMSKONZERT<br />
INDIE<br />
Cults: „To the Ghosts“<br />
Ende Juli erscheint von den 1960ern geküsster Pop, der<br />
leichtfüßiger und dann doch etwas melancholischer kaum<br />
sein könnte, „To the Ghosts“ von Cults. Brian Oblivion und<br />
Madeline Follin beweisen einmal mehr, dass sie ein Händchen<br />
haben für perfekten Pop, der irgendwie (sehr angenehm!) aus<br />
der Zeit gefallen zu sein scheint.<br />
„Unbewusst haben wir unsere ganze Karriere damit<br />
verbracht, eine eigene Welt aufzubauen“, so Brian. „Wir<br />
versuchen einfach, die Emotion zu schaffen, die wir fühlen<br />
wollen. Dieses Album ist ein weiteres Stück des Puzzles,<br />
aber das Bild ist noch nicht fertig. Wir wären trotzdem in<br />
Cults, egal was passiert. So leben wir unser Leben.“ Und<br />
Madeline ergänzt: „Wir haben nie ein anderes Leben gekannt.<br />
Wir haben die Band im College gegründet, und wir haben<br />
nicht aufgehört.“ Am 26. Juli erscheint das neue Album. Wir<br />
konnten schon reinhören und sind begeistert. *rä<br />
06.09.<strong>2024</strong> Lübeck<br />
07.+ 08.09.<strong>2024</strong> Berlin<br />
15.09.<strong>2024</strong> Leipzig<br />
16.09.<strong>2024</strong> Dresden<br />
17.09.<strong>2024</strong> Erfurt<br />
18.09.<strong>2024</strong> Halle / Saale<br />
25. - 29.09.<strong>2024</strong> Hamburg<br />
30.09.<strong>2024</strong> Frankfurt /Main<br />
ANDREA<br />
BERG<br />
DIE TOURNEE<br />
01.02.2025 Wetzlar<br />
14.02.2025 Magdeburg<br />
15.02.2025 Berlin<br />
21.02.2025 Kiel<br />
22.02.2025 Hamburg<br />
23.02.2025 Halle / Westf.<br />
28.02.2025 Mannheim<br />
01.03.2025 Neu-Ulm<br />
07.03.2025 Dortmund<br />
08.03.2025 Köln<br />
09.03.2025 Oberhausen<br />
14.03.2025 Nürnberg<br />
14.10.<strong>2024</strong> Hannover<br />
15.10.<strong>2024</strong> Düsseldorf<br />
16.10.<strong>2024</strong> Rheda-Wiedenbrück<br />
17.10.<strong>2024</strong> Osnabrück<br />
18.10.<strong>2024</strong> Dortmund<br />
20.10.<strong>2024</strong> Neunkirchen<br />
21.10.<strong>2024</strong> Stuttgart<br />
+ weitere Städte<br />
TICKETS auf eventim.de<br />
15.03.2025 München<br />
20.03.2025 Erfurt<br />
21.03.2025 Leipzig<br />
22.03.2025 Hannover<br />
23.03.2025 Bremen<br />
+ weitere Städte<br />
VINYL<br />
Twenty 4 Seven<br />
zum Jubiläum<br />
In jeder<br />
Stadt<br />
zu Hause<br />
Queere Gastgeber in über<br />
70 Ländern erwarten dich!<br />
1994 erschien mit „I Wanna Show You“ das dritte Album<br />
des zwischen 1989 und 1999 so erfolgreichen Eurodance-<br />
Projekts Twenty 4 Seven aus den Niederlanden.<br />
Unter anderem in Südafrika erreichte es Platz 1 der Charts<br />
und warf Hits wie „Keep on Tryin‘“ und „Oh Baby!“ ab. Zum<br />
30. Jubiläum veröffentlicht es Producer Ruud van Rijen nun<br />
auf Vinyl. Das Projekt Twenty 4 Seven, das bei uns vor allem<br />
für seine Erfolge wie „I Can’t Stand It!“ (1990, damals noch<br />
mit Captain Hollywood), „We Are the World“ (1996), „Is It<br />
Love“ und „Slave to the Music“ (1993) bekannt ist, ist ein<br />
Phänomen. Weiterhin ist Sängerin Nancy Coolen erfolgreich<br />
bei 1990er-Festivals am Start, die Hits laufen auch jetzt<br />
noch im Radio oder auf Retro-Partys. Wer sich besten 90er-<br />
Dance-Sound geben will, dem sei dieses Album ans Herz<br />
gelegt. Unsere Anspieltipps sind das trancige „Paradise“ und<br />
das „von House geküsste“ Safer-Sex-Lied „You Gotta Be<br />
Safe“. Aber auch „Oh Baby! (Atlantic Ocean Dance Mix)“ ist<br />
ein Reinhören wert. Mindestens! *rä<br />
Seit 20 Jahren in der Community bekannt unter ebab
MUSIK<br />
FOTO: FREEPIK<br />
VERLOSUNG<br />
Déepalma Records:<br />
„Déepalma Ibiza <strong>2024</strong>“<br />
Musik, die Energie gibt, wenn<br />
kaum noch was geht.<br />
Jede(r) hat da so seine<br />
Lieblingskünstler*innen,<br />
Musikarten, die wieder<br />
Lebensfreude geben, wenn der Alltag zur<br />
Belastung wird. Und eine CD voller „Beach<br />
Feelings“ ist da doch ein ganz wunderbares<br />
Versprechen, oder? Also guck dir mal<br />
„Déepalma Ibiza <strong>2024</strong>“ an ...<br />
Denn die dritte CD dieser wie immer<br />
wirklich großartigen Compilation aus dem<br />
Hause Déepalma Records widmet sich<br />
dem Strandvergnügen, der Musik dazu.<br />
Die erste CD ist da noch etwas ruhiger,<br />
die liefert „Sunset Moods“, CD Nummer<br />
zwei bringt dir „Pool Party Grooves“.<br />
Alle drei Tonträger funktionieren aber<br />
auch hervorragend zu anderen Tageszeiten<br />
und ohne Pool! Und auch außerhalb<br />
von Ibiza. Dafür sorgen Künstler*innen<br />
wie Carl Cox, Yves Murasca und Purple<br />
Disco Machine mit ihren (Klub-)<br />
Hits. House, jene kluborientierte Musikart,<br />
die sich in den 1980ern aus High Energy<br />
und Disco entwickelte, sorgt auch <strong>2024</strong><br />
mit ihrem Schuss Soul und den mal<br />
knackigen, mal smoothen Beats für beste<br />
Laune und den mitunter notwendigen<br />
Kick im Alltag. Hier bekommst du klasse<br />
aktuelle Tracks! *rä<br />
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MUSIK<br />
FOTO: MARCMARTEL<br />
KONZERT<br />
„One Vision of Queen“ – die Tour<br />
Sänger Marc Martel begeisterte allein im<br />
deutschsprachigen Raum bereits mehr<br />
als 70.000 Zuschauer mit der grandiosen<br />
Liveshow „One Vision of Queen“, die hier<br />
im Jahr 2020 zum ersten Mal stattfand.<br />
Bei „One Vision of Queen“ singt er die<br />
Hymnen des legendären Queen-Sängers<br />
Freddie Mercury. Schon mehr als zehn<br />
Jahre tourt der gebürtig aus Kanada stammende<br />
und in Nashville lebende Sänger<br />
und Entertainer Marc Martel mit seinen<br />
Queen-Shows um die Welt und zieht<br />
das Publikum mit seinem ganz eigenen<br />
Charme in den Bann. Kaum dass seine<br />
Stimme erklingt, werden die Zuschauer<br />
wie magisch auf einem Zeitstrahl zurück<br />
in die Vergangenheit katapultiert – und<br />
zwar genau dorthin, wo die Rockband<br />
Queen mit Frontmann Freddie Mercury<br />
ihre größten Erfolge feierte: in Europa.<br />
Während Marc Martel bei seinen Queen-<br />
Interpretationen künstlerisch so nah an<br />
Freddie Mercury dran sein möchte, wie<br />
nur möglich, will er menschlich doch einen<br />
eigenen Fingerabdruck hinterlassen: „Die<br />
Menschen hätten es natürlich gern, dass<br />
ich mich so kleide und so bewege, wie<br />
Freddie Mercury es tat. Ich denke jedoch,<br />
dass meine Stimme genug ist, um sie<br />
an ihn zu erinnern, und liebe es, auf der<br />
Bühne ich selbst zu sein.“ Ab <strong>September</strong><br />
unter anderem in Bremen, Erfurt und<br />
München zu erleben! Alle Tourdaten<br />
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musik<br />
VINYL<br />
„The Sun Singles Collection“<br />
ELVIS PRESLEY<br />
Die frühen Aufnahmen des größten<br />
Stars der Rock ’n’ Roll-Ära<br />
sind hier versammelt. Anfang der<br />
1950er entstanden in den Sun-Studios<br />
in Memphis, Tennessee, Lieder wie „Good<br />
Rockin’ Tonight“ und „That’s When Your<br />
Heartaches Begin“, die diese LP (auf<br />
farbigem Vinyl!) vereint: „The Sun Singles<br />
Collection“.<br />
Elvis Presley (8. Januar 1935 – 16. <strong>August</strong><br />
1977) ist DER Musiker der USA, der „King<br />
of Rock ’n’ Roll“. Der Künstler inspiriert<br />
bis heute Musiker*innen auf der ganzen<br />
Welt, zum Beispiel Cher. Los ging seine<br />
Karriere in den 1950ern, als er es (höchst<br />
erfolgreich) wagte, „schwarzen“ Blues<br />
und „weiße“ Country-Klänge zu mischen:<br />
Sein Rock ’n’ Roll ließ auf der ganzen<br />
Welt ausflippen, Hits wie „Heartbreak<br />
Hotel“ und „Jailhouse Rock“ kamen<br />
nonstop.<br />
Der Sänger beschritt im Verlauf der<br />
1960er-Jahre äußerst erfolgreich neue<br />
musikalische Pfade, landete Hits wie<br />
„Can’t Help Falling in Love“ und „It’s Now<br />
or Never“. Ein Gospel-Album ermöglichte<br />
ihm seinen ersten Grammy, sein TV-Special<br />
vom Dezember 1968 katapultierte<br />
ihn in neue Sphären der Publikumsgunst.<br />
Presleys stilistisch vielfältige Aufnahmen<br />
gipfelten in Klassikern wie „Suspicious<br />
Minds“, „Way Down“ und das gesellschaftskritische<br />
„In the Ghetto“. 1977<br />
verstarb der Musiker an „Herztod<br />
aufgrund jahrelangen Missbrauchs von<br />
verschreibungspflichtigen Medikamenten<br />
und ungesunder Essgewohnheiten“.<br />
2002 schaffte Elvis Presley es mit „A<br />
Little Less Conversation (Remix vs. JXL)“<br />
posthum auf Platz 1 der UK-Hitliste. *rä<br />
www.elvisthemusic.com<br />
LP<br />
„Diana Ross“ – Goldenes Vinyl für Sammler*innen<br />
Das 1976er-Album der damals schon<br />
legendären Künstlerin Diana Ross gibt es<br />
nun als goldenen Hingucker, der den Glamour<br />
der Platte und den Glanz der Frauenund<br />
PoC-Ikone bestens transportiert.<br />
Das Album – eigentlich ohne Namen –<br />
erschien etwa sieben Jahre, nachdem die<br />
Künstlerin The Supremes verlassen hatte,<br />
mit denen sie seit 1964 Hits wie „Stop! In<br />
the Name of Love“, „Where Did Our Love<br />
Go“ und „Someday We’ll Be Together“<br />
gelandet und eine weltweite Karriere<br />
begonnen hatte. „Ain’t No Mountain High<br />
Enough“ oder „Touch Me in the Morning“<br />
etwa führten die Charts an.<br />
Als das Album 1976 erschien, vollzog sich<br />
bei Diana Ross musikalisch ein Wandel:<br />
Mit ihrem Team und Mitmusiker*innen<br />
bewegte sie sich etwas weg von „nur“<br />
Pop-Soul und Blues, sie entdeckte Disco<br />
für sich, ein Genre mit dem Gloria Gaynor<br />
und Donna Summer damals schon Erfolge<br />
feiern konnten.<br />
Ihre discoide Klubnummer „Love<br />
Hangover“ aus dem Album wurde zum<br />
Top-10-Hit in UK und erreichte Platz<br />
1 der US-Charts. Trotzdem ist es kein<br />
Disco-Album, findet #mensch hier doch<br />
auch Balladen wie „Theme from Mahogany<br />
(Do You Know Where You’re Going To)“ (ein<br />
Nummer-1-Hit von 1975) und „I Thought<br />
It Took a Little Time (But Today I Fell in<br />
Love)“. Es ist ein Pop-Album mit Disco-<br />
Einflüssen – und eines ihrer erfolgreichsten<br />
Alben, bis sie 1980 mit dem (Disco-)<br />
Album „Diana“ und Hits wie „Upside Down“<br />
nochmals erfolgreicher wurde. Jetzt<br />
kannst du es auf goldenem Vinyl bekommen,<br />
eine edle Würdigung großer Kunst!<br />
Unsere Anspieltipps sind neben den schon<br />
erwähnten Liedern noch das dramatische<br />
„After You“ und das fröhlich-swingende<br />
„Kiss Me Now“. *rä<br />
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film<br />
INTERVIEW<br />
Levan Akin<br />
Mit den schwedischen Filmen<br />
„Katinkas kalas“ und „Zirkel“ begann<br />
Levan Akin seine Karriere, bevor er mit<br />
„Als wir tanzten“ seinen georgischen Wurzeln<br />
nachspürte und den internationalen<br />
Durchbruch feierte. Die Geschichte eines<br />
Tänzers, der sich in seinen Konkurrenten<br />
verliebt, wurde beim Filmfestival in<br />
Cannes gezeigt, war Schwedens Oscar-<br />
Anwärter und bekam zwei Nominierungen<br />
für den Europäischen Filmpreis. Nun legt<br />
der schwule Regisseur seinen neuen Film<br />
„Crossing – Auf der Suche nach Tekla“ vor,<br />
der auf der Berlinale von der Teddy-Jury<br />
ausgezeichnet wurde und ab dem 18.7. in<br />
den deutschen Kinos zu sehen ist.<br />
„CROSSING“<br />
Herr Akin, Sie sind gebürtiger<br />
Schwede, Ihre Eltern stammen aus<br />
Georgien. Dort beginnt auch Ihr<br />
neuer Film „Crossing – Auf der Suche<br />
nach Tekla“, bevor sich die Handlung<br />
nach Istanbul verlegt. Haben Sie<br />
auch einen Bezug zur Türkei?<br />
Meine Eltern sind zwar aus Georgien,<br />
wurden aber beide in der Türkei geboren.<br />
Nicht in Istanbul allerdings, sondern näher<br />
am Schwarzen Meer. Es gibt in der Türkei<br />
eine ziemlich große georgische Diaspora,<br />
rund eine Million Menschen. Viele<br />
Georgier sind früher unter Stalin dorthin<br />
geflüchtet. Bis heute habe ich also<br />
Verwandtschaft dort, auch in Istanbul.<br />
Welche Auswirkung haben die sehr<br />
unterschiedlichen Wurzeln und<br />
Einflüsse, die Sie in sich vereinen,<br />
auf Ihre Arbeit als Regisseur?<br />
Die Frage, ob ich mich als schwedischer<br />
oder als georgischer Filmemacher verstehe,<br />
kann ich nie wirklich beantworten.<br />
Ich komme von überall und nirgends,<br />
und so richtig zuhause fühle ich mich<br />
nirgends. In Schweden stellt man mir<br />
immer die Frage, wo ich denn nun wirklich<br />
herkomme, aber auch in Georgien bin ich<br />
natürlich nie ein Einheimischer. Das ist<br />
schon ein seltsames Gefühl. Kein Wunder<br />
also, dass ich in meinen Filmen immer<br />
wieder von Außenseitern und Menschen<br />
am Rand der Gesellschaft erzähle. Das<br />
war in „Als wir tanzten“ so und ist nun<br />
auch in „Crossing – Auf der Suche nach<br />
Tekla“ der Fall. Die Protagonistin Lea, die<br />
nach Istanbul fährt, um ihre Nichte zu<br />
finden, ist ebenso eine Außenseiterin, wie<br />
der junge Nachbar Achi, der sie spontan<br />
begleitet.<br />
Die Nichte Tekla, nach der die<br />
beiden suchen, ist eine junge trans<br />
Frau, weswegen Lea und Achi in<br />
Istanbul auch mit der Trans-Community<br />
in Berührung kommen und<br />
die Anwältin Evrim kennen lernen,<br />
die sich über ebendiese einsetzt.<br />
Wie entstand diese Geschichte?<br />
Anfangs war es gar nicht mein Ziel, einen<br />
Film über trans Menschen zu drehen.<br />
Mein Ausgangspunkt war diese eigenwillige<br />
Lehrerin im Ruhestand, von der ich<br />
erzählen wollte. Bei meinen Recherchen<br />
stieß ich dann auf die Geschichte<br />
eines älteren Herren in Georgien, der<br />
zum größten Unterstützer seines trans<br />
Enkelkinds wurde. Das hat mich sehr<br />
gerührt. Und überhaupt hatte ich im Zuge<br />
von „Als wir tanzten“, der in Georgien mit<br />
seiner schwulen Geschichte auf einigen<br />
Gegenwind stieß, dass es durchaus viele<br />
Menschen älterer Generationen gibt,<br />
die hinter ihren LGBTQ+-Kindern und<br />
-Enkeln stehen. Es ist nicht so, dass<br />
nur die jungen Menschen progressiv<br />
und tolerant sind. Deswegen wollte ich<br />
wirklich gerne eine Geschichte über eine<br />
ältere Frau erzählen, die sich um eine<br />
trans Person in ihrer Familie sorgt.<br />
Trotzdem stellen Sie diese trans<br />
Person nicht ins Zentrum des Films …<br />
Das hätte mir nicht wirklich zugestanden,<br />
schließlich bin ich selbst cis und habe<br />
entsprechend eine andere Perspektive.<br />
Deswegen fand ich es angemessener,<br />
mich dieser Community von außen zu<br />
nähern, genau wie meine beiden Hauptfiguren.<br />
Auch deswegen habe ich die Figur<br />
des Achi in die Geschichte eingebaut, der<br />
ebenfalls ein Außenseiter ist, der zuhause<br />
unter seinem Bruder leidet und ausbrechen<br />
will ausbrechen aus den Strukturen<br />
seiner georgischen Provinzheimat. Genau<br />
wie Lia und alle anderen Menschen, die<br />
„Crossing“ zeigt, ist auch er jemand, der<br />
unter dem Patriarchat leidet.<br />
Das Ergebnis ist nun ein Film, der<br />
deutlich weniger tragisch verläuft, als<br />
man es anfangs vermuten könnte.<br />
Ja, weil ich es leid bin, Filme zu sehen, in<br />
denen immer nur Schreckliches passiert.<br />
Das meine ich gar nicht nur mit Blick auf<br />
queere Geschichten oder solche über<br />
trans Menschen, sondern ganz allgemein.<br />
Wir befinden uns in so düsteren,
film<br />
schrecklichen Zeiten, dass ich es für<br />
mich wichtig fand, etwas Realistisches,<br />
aber Hoffnungsvolles und Freundliches<br />
zu erzählen. Mein Film ist einer über<br />
Inklusion, Mitgefühl und Solidarität.<br />
Ihre wunderbare Hauptdarstellerin<br />
Mzia Arabuli ist eine erfahrene<br />
Schauspielerin, aber Sie haben auch<br />
viele Laiendarsteller*innen vor die<br />
Kamera geholt. Funktioniert diese<br />
Kombination immer?<br />
Ich finde das immer besonders spannend.<br />
Bei „Als wir tanzten“ habe ich genauso<br />
gearbeitet. Um meinen Lebensunterhalt<br />
zu finanzieren, inszeniere ich ja auch<br />
immer wieder Episoden verschiedener<br />
Fernsehserien, da habe ich es natürlich<br />
immer nur mit Vollprofis zu tun. Aber<br />
bei meinen eigenen Filmen ist es mir ein<br />
Anliegen, anders zu arbeiten. Ich liebe<br />
die Arbeit mit realen Menschen, die noch<br />
nie vor einer Kamera standen. Für mich<br />
als Regisseur ist es aufregend, Momente<br />
zu entdecken, die nicht bis ins Letzte<br />
durchgeplant sind. Natürlich bin ich kein<br />
Dokumentarfilmer, sondern denke mir<br />
meine Geschichten aus und bereite die<br />
Szenen entsprechend vor. Doch es gibt in<br />
„Crossing“ viele Momente, etwa in einer<br />
Arztpraxis oder auf der Polizeiwache, in<br />
denen ich einfach neugierig beobachtet<br />
habe, was passiert.<br />
Wo Sie gerade Ihre Serien-Arbeit<br />
erwähnen: wie haben Sie nach dem<br />
Erfolg von „Als wir tanzten“ entschieden,<br />
was als nächstes kommt?<br />
Das war gar nicht so einfach. Es gab<br />
durchaus einige Angebote aus den USA,<br />
aber ich wusste schon, dass ich unbedingt<br />
„Crossing“ drehen wollte. Allerdings<br />
musste ich, wie gesagt, auch Geld<br />
verdienen. Deswegen erschien es mir ein<br />
guter Kompromiss, einzelne Serien-Folgen<br />
zu inszenieren. Mein Glück war, dass eine<br />
der Serien, die auf meinem Tisch landete,<br />
„Interview With the Vampire“ war – und ich<br />
ein großer Fan der Romane von Anne Rice<br />
bin. Der erste war eines der ersten Bücher<br />
mit schwuler Geschichte, die ich in meiner<br />
Jugend gelesen habe. Ich habe zwei Folgen<br />
der ersten und dann vier der zweiten<br />
Staffel inszeniert. Für mich ein großes<br />
Glück, denn die Serie ist wirklich gut, das<br />
Ensemble super und die Autor*innen verdammt<br />
smart. Was für eine Freude, dass<br />
es im Hollywood-System manchmal Fälle<br />
wie diesen gibt, wo man gut bezahlt wird<br />
und trotzdem etwas Kunstvolles schaffen<br />
kann. Das habe ich in Schweden so noch<br />
nicht erlebt.<br />
*Interview: Patrick Heidmann<br />
FOTOS: MUBI
film<br />
DVD / STREAMING<br />
ROMAN POLANSKI:<br />
„THE<br />
PALACE“<br />
Wunderbare Schauspieler*innen in<br />
einem schwarzhumorigen Film: „The<br />
Palace – Die Party des Jahrtausends!“.<br />
Eine derbe Satire, bitterböse und extrem<br />
unterhaltend, eine Party zum Millennium,<br />
die aus dem Ruder läuft. Seit Ende Mai<br />
als DVD und zum Streamen zu haben.<br />
„Sich nach Herzenslust mit Kaviar<br />
vollstopfen“ – der Hotelmanager<br />
erwartet von seinem Team Perfektion,<br />
Präzision und Verständnis dafür, dass<br />
die Allgemeinheit davon profitiert, wenn<br />
es diesen illustren Gästen gut geht. In<br />
Roman Polanskis gefeiertem Film zeigen<br />
der Wiener Stern Oliver Masucci, die<br />
französische Charakterdarstellerin<br />
Fanny Ardant, der britische Meister<br />
der Komik John Cleese, Hollywoodstar<br />
Mickey Rourke (grandios arrogant!) und<br />
der Berliner Publikumsliebling Milan<br />
Peschel, wie die Reichen und (gar nicht<br />
so) Schönen es in einem altehrwürdigen<br />
Luxushotel in den verschneiten Alpen<br />
an Silvester krachen lassen wollen. Es<br />
läuft aber alles aus dem Ruder ... Ein<br />
Film, der den Jetset perfekt parodiert,<br />
ohne ihn platt vorzuführen, ein Film, der<br />
scharfe Beobachtungen in kleine und<br />
große Seitenhiebe und Szenen umsetzt.<br />
Beim Genuss muss #mensch einfach<br />
durchgehend lachen und schmunzeln,<br />
manchmal aber auch würgen. Klasse! *rä<br />
GRUSEL<br />
Endlich auf DVD und Blu-Ray: „WEDNESDAY“<br />
Der legendäre Filmemacher Tim Burton<br />
(„Ed Wood“, „Sweeney Todd – Der<br />
teuflische Barbier aus der Fleet Street“,<br />
„Beetlejuice“ ...) begeisterte ab 2022 einmal<br />
mehr. Und zwar mit einer lustig-düsteren<br />
Serie über einen Spross der Addams<br />
Family **: Wednesday Addams (grandios<br />
gespielt von Jenna Ortega).<br />
Die wird auf die „Nevermore Academy“<br />
geschickt, ein Internat für Monster und<br />
besondere Außenseiter. Sie will aber gar<br />
nicht dorthin! Denn hier waren schon<br />
ihre Eltern Morticia Addams (Catherine<br />
Zeta-Jones) und Gomez Addams<br />
(Luis Guzmán), und somit stehen viele<br />
Ungereimtheiten wie der sprichwörtliche<br />
Elefant im Raum. Ebenso belastend ist<br />
ihre ganz besondere Pubertät, denn zu<br />
ihrer Verwirrung erwachen nach und nach<br />
ihre übersinnlichen Fähigkeiten – die ihr<br />
noch sehr nützen werden ...<br />
Damit nicht genug, muss sich Wednesday<br />
zudem mit einer mitunter nervenden<br />
Mitbewohnerin und einer Mordserie<br />
auseinandersetzen – und gerät selbst<br />
immer wieder in Verdacht! Monster,<br />
Morde, Nebel und schwarzhumorige,<br />
urkomische Szenen begeisterten acht<br />
Episoden lang weltweit. Jetzt kann<br />
#mensch den gruseligen Spaß endlich<br />
kaufen. Die komplette erste Staffel der<br />
für zwölf „Emmy® Awards“ nominierten<br />
Serie „WEDNESDAY“ ist seit Mai auf Blu-<br />
Ray und DVD erhältlich. *rä<br />
** In (fast) unzähligen Büchern, Filmen<br />
und Serien wurden die Charaktere der<br />
Addams Family schon inszeniert, es gab<br />
sogar eine Art Plagiat: „The Munsters – (K)<br />
eine alltägliche Familie“. Während „The<br />
Addams Family“ seit den 1930ern als Cartoon<br />
erfreute, starteten „The Munsters“<br />
etwa zeitgleich mit dem Original in den<br />
1960ern als Serie.
film<br />
KINO<br />
Moritz Bleibtreu & Laura Tonke: „ALLES FIFTY FIFTY“<br />
FOTOS: LEONINE STUDIOS<br />
FOTOS: WELTKINO FILMVERLEIH, M. ABRAMOWSKA<br />
Die Produzent*innen von Kinoerfolgen<br />
wie „Wochenendrebellen“ und<br />
„Die Goldfische“ lassen uns lachen. Lachen<br />
über einen extrem spaßigen Scheidungskrieg<br />
– mit viel Humor und Herzenswärme<br />
erzählt von Regisseur Alireza Golafshan.<br />
Überall lachen sie einen an: Familienharmonie<br />
und Patchworkfamilien,<br />
Partnerschaften, die „total freundlich<br />
auseinandergegangen sind“ und alles<br />
klappt immer ganz wunderbar. Dem ist<br />
natürlich selten so. Denn das, was wir auf<br />
Social Media sehen, ist ja immer nur ein<br />
Ausschnitt aus dem Alltagschaos, aus all<br />
den Debatten und Stressmomenten.<br />
Der schwarzhumorige Film „ALLES FIFTY<br />
FIFTY“ lässt uns mit toller Besetzung –<br />
unter anderem Moritz Bleibtreu („Cortex“,<br />
„Ich war noch niemals in New York“), Laura<br />
Tonke („Wann wird es endlich wieder so,<br />
wie es nie war“, „Mängelexemplar“), David<br />
Kross („Krabat“, „Der Pfau“, „Ballon“)<br />
und Axel Stein („Die Goldfische“, „JGA –<br />
Jasmin. Gina. Anna.“) sind dabei – mal die<br />
andere Seite erleben. In dem Film entdeckt<br />
Sohn Milan (Valentin Thatenhorst) die<br />
ersten Liebesgefühle und Marions (Laura<br />
Tonke) neuer Freund (David Kross) den<br />
Stress mit deren Ex (Moritz Bleibtreu als<br />
Andi). Natürlich im Familienurlaub in (natürlich)<br />
Italien. Sehenswert! Der Kinostart von<br />
„ALLES FIFTY FIFTY“ ist Ende <strong>August</strong>. *rä
kunst<br />
MALEREI<br />
„LUDOLOGY“:<br />
Norbert Bisky stellt aus<br />
FOTOS: NORBERT BISKY STUDIO<br />
Norbert Bisky – „Alles Lüge“, 2023
kunst<br />
Vor wenigen Wochen<br />
eröffnete derWahlberliner<br />
Künstler Norbert Bisky seine<br />
neue Ausstellung „LUDOLOGY“<br />
in der Galerie Templon in New<br />
York. Die Vernissage war Anfang<br />
Mai, die gefeierte Ausstellung<br />
läuft noch bis Ende Juli.<br />
Ganze zwölf Jahre ist es her, dass<br />
der 1970 in Leipzig geborene<br />
Maler im „Big Apple“ ausstellte.<br />
Im Frühling <strong>2024</strong> ist es endlich<br />
wieder so weit. Der Künstler<br />
feiere seine Rückkehr mit<br />
einer „explosiven Ausstellung<br />
aus Ölgemälden auf Leinwand<br />
und Papier sowie einer großen<br />
Installation, die sich mit der<br />
Frage des Zusammenspiels in<br />
menschlichen Gesellschaften<br />
auseinandersetzt“, so die Galerie<br />
über sein USA-Comeback.<br />
Norbert Bisky – „Im Grünen“, 2023<br />
Der ungewöhnliche Ausstellungsname<br />
geht auf den niederländischen<br />
Kulturhistoriker Johan<br />
Huizinga zurück, der in seiner<br />
Arbeit den Homo Faber, rational<br />
und fortschrittsorientiert, mit<br />
Homo ludens vergleicht, einem<br />
Wesen, das von den Eigenschaften<br />
des Spiels beherrscht wird.<br />
Biskys Bilder lassen rätseln, was<br />
eigentlich zu sehen ist, wie das<br />
Team der Galerie verrät: „Jedes<br />
Gemälde kann auf zwei verschiedene<br />
Arten verstanden werden:<br />
Ist die Truppe von Jungen in<br />
Schutzoveralls ein Zeichen einer<br />
bevorstehenden Katastrophe<br />
oder eine Anspielung auf eine<br />
fetischistische Performance?<br />
Geht der Clown, der einen Strauß<br />
Luftballons festhält, auf eine<br />
Geburtstagsfeier oder spielt er<br />
die Hauptrolle in einem Horrorfilm?<br />
Zeugt das Flugzeugwrack<br />
von einem Kriegsgebiet oder<br />
gehört es zur Dekoration einer<br />
Rave-Party in der Wüste?“<br />
Spätestens seit dem Überfall<br />
der Terrororganisation Hamas<br />
auf Israel auf mehreren Ebenen<br />
beklemmend. *rä<br />
2.5. – 27.7.,<br />
Norbert Bisky: „LUDOLOGY“,<br />
Galerie Templon,<br />
293 Tenth Avenue,<br />
New York, NY 10001,<br />
www.templon.com<br />
Norbert Bisky – „Sandsturm“, 2023
KUNST<br />
KULT<br />
AUSSTELLUNG<br />
The KLF:<br />
„23 Secounds to Eternity“<br />
Andy Warhol:<br />
„Velvet Rage and Beauty“<br />
BILD:© THE ANDY WARHOL FOUNDATION FOR THE VISUAL ARTS, INC.<br />
ANDY WARHOL TORSO (MALE GENITALS),<br />
1977 Acrylic and silkscreen ink on linen, 127 × 101.6 cm<br />
The Andy Warhol Museum, Pittsburgh, © <strong>2024</strong> The Andy Warhol Foundation<br />
for the Visual Arts, Inc. / Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York<br />
Mitte Juni eröffnet eine neue<br />
Ausstellung in Berlin, die sich mit<br />
einem der wichtigsten Pop-Art-Künstler<br />
überhaupt beschäftigt: Andy Warhol.<br />
Die Ausstellung wird kuratiert von Klaus<br />
Biesenbach, dem Direktor der Neuen<br />
Nationalgalerie und Lisa Botti.<br />
Um aktuelle elektronische Musik verstehen zu können, muss deren Geschichte<br />
verstanden werden, zumindest erlebbar sein. Maßgeblich an deren Weiterentwicklung<br />
hin zu Techno und House waren auch The KLF beteiligt. Und die gibt es jetzt als<br />
Blu-Ray und DVD.<br />
Immer etwas okkult angehaucht, mystisch und voller Ideen. So bezogen sich die beiden<br />
Künstler Jimmy Cauty und Bill Drummond – Musiker, Producer und geniale Kritiker der<br />
Musikwelt – meist auf das sagenhafte Land Mu, das auch in Hits wie „Justified & Ancient<br />
(Stand by the JAMs)“ besungen wurde. Eine Art Atlantis, erstmals von <strong>August</strong>us Le<br />
Plongeon (1825 – 1908) beschrieben.<br />
Musikalisch zu der Zeit absolute Avantgarde: 1987 aus der UK-Hip-Hop-Szene und der<br />
frühen Klubmusik-Community kommend, begannen Jimmy und Bill Musikstücke (fast) nur<br />
mithilfe der damals neuen Samplingtechnik zu erschaffen. Dazu noch eingängige Melodien<br />
und je nach Lied viel Acid-House-Effekte (etwa beim erstmals 1988 veröffentlichten „What<br />
Time Is Love?“) oder auch chillige Harmonien, gepaart mit wirren Sounds, die irgendwie<br />
dann doch entspannen, etwa auf dem wegweisenden Album „Chill Out“ von 1990.<br />
In Sachen Popmusik meinten die beiden, sie hätten die Formel für einen garantierten<br />
Nummer-eins-Hit gefunden, und das gelang ihnen auch, zum Beispiel 1991 mit „3 a.m.<br />
Eternal“ (der KLF-Schrei kommt von der legendären Sängerin PP Arnold) und 1988 mit<br />
„Doctorin’ the Tardis“. Ihr Wissen verarbeiteten The KLF in einem Buch, das für Furore<br />
sorgte. Das österreichische Spaßprojekt EDELWEISS etwa schaffte mit dieser Anleitung<br />
einen internationalen Hit: „Bring Me Edelweiss“ ...<br />
Obwohl Jimmy und Bill sich Mitte, Ende der 1990er zurückzogen – eine letzte Single, ein<br />
letzter Hit erschien 1997 als 2K: „Fuck the Millennium“ –, beeinflussen sie bis heute. Und<br />
sie werden weiterhin kopiert oder zumindest verarbeitet, etwa bei Scooter, die nicht nur<br />
das eben erwähnte Lied auf ihre Weise verwursteten, sondern auch gerne die klassische<br />
The-KLF-Optik zitieren. Aber auch mal Effekte, Melodien und Hooks. Die Blu-Ray/DVD<br />
„23 Seconds to Eternity“ vereint die populärsten Videoclips, etwa zu „Kylie Said to Jason“,<br />
„It’s Grim Up North“ (veröffentlicht als The Justified Ancients of Mu-Mu) und „Last Train to<br />
Trancentral“, spannende Backstage-Impressionen und ein ausführliches Interview (nicht<br />
nur) zum Kult-Clip „The Rites of Mu“. Funfact: Róisín Murphy ist Fan des Duos The KLF. *rä<br />
Die Neue Nationalgalerie stellt mit über<br />
zweihundertfünfzig Werken, Gemälde,<br />
Drucke, Zeichnungen, Fotografien, Polaroids,<br />
Filme und Collagen, einen großen<br />
Überblick aus, der sich den verschiedenen<br />
Schaffensphasen und Karrierestadien Warhols<br />
widmet. Die Ausstellung „Andy Warhol.<br />
Velvet Rage and Beauty“ sei eine „Hommage<br />
an das Buch The Velvet Rage, in<br />
dem beschrieben wird, wie es sich anfühlt,<br />
als schwuler Mann in einer überwiegend<br />
heterosexuellen Welt aufzuwachsen und<br />
zu leben“. Über Andy Warhol: Er war der<br />
jüngste Sohn einer Bauernfamilie, die aus<br />
der heutigen Slowakei (damals: Königreich<br />
Ungarn) in die USA gekommen war. Andy<br />
Warhol (6. <strong>August</strong> 1928 – 22. Februar<br />
1987) studierte Gebrauchsgrafik am<br />
Carnegie Institute of Technology und lebte<br />
in den 1950ern von Gelegenheitsjobs<br />
als Grafiker. 1956 hatte Andy seine erste<br />
wichtige Einzelausstellung im New Yorker<br />
Museum of Modern Art. Ab den 1960ern<br />
widmete er sich auch immer mehr dem<br />
Film und wurde durch seine Siebdrucke<br />
weltberühmt. Der einstige „Studio 54“-Fan<br />
war einer der wichtigsten Vertreter der<br />
US-Pop-Art. *rä<br />
9.6. – 6.10., „ANDY WARHOL.<br />
VELVET RAGE AND BEAUTY“,<br />
Neue Nationalgalerie,<br />
Potsdamer Straße 50, Berlin
© Inter IKEA Systems B.V. <strong>2024</strong><br />
reise 50<br />
„Die Familie,<br />
die ich immer wollte!“<br />
Bei IKEA zählt das, was du kannst –<br />
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deiner Zukunft!<br />
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FOTO: WELTWÄRTS / ANNE WELSING<br />
weltwärts<br />
der internationale Freiwilligendienst für alle<br />
In der heutigen Zeit ist es so wichtig wie<br />
nie, sich für eine gerechtere Welt stark zu<br />
machen, offen für andere Kulturen zu bleiben,<br />
Demokratie und Frieden zu fördern.<br />
Mit dem weltwärts-Freiwilligendienst<br />
können sich junge Menschen in unterschiedlichen<br />
Ländern der Welt engagieren,<br />
sie lernen andere Lebensweisen kennen<br />
und unterstützen vielfältige soziale oder<br />
ökologische Projekte.<br />
Karina Heinz arbeitet bei der Koordinierungsstelle<br />
weltwärts von Engagement<br />
Global und erzählt, warum die erstmalige<br />
Teilnahme von weltwärts am CSD in Köln<br />
ein Herzensprojekt ist.<br />
Warum nehmt ihr dieses Jahr am<br />
CSD teil?<br />
Karina Heinz: Diversität und Offenheit sind<br />
wichtige Grundpfeiler für das weltwärts-<br />
Programm. weltwärts ermöglicht einen<br />
Perspektivwechsel. Junge Deutsche gehen<br />
in Länder des Globalen Südens, aber auch<br />
andersrum machen Leute aus dem Globalen<br />
Süden ihr FSJ hier in Deutschland.<br />
Ganz nach dem diesjährigen CSD-Motto<br />
„Menschenrechte. Viele. Gemeinsam.<br />
Stark“ wollen wir mit weltwärts die Welt<br />
ein Stück näher zusammenbringen<br />
und aufzeigen, dass Menschenrechte<br />
grenzenlos sind. Daher haben wir einige<br />
der über 50.000 ehemaligen und aktuellen<br />
Freiwilligen eingeladen, zusammen mit<br />
uns auf dem Truck dabei zu sein. Wir<br />
möchten Menschen aus der LGBTQ+<br />
Community ermutigen, einen Freiwilligendienst<br />
zu machen und setzen uns<br />
gleichzeitig für die Anliegen der LGBTQ+<br />
Community ein. Wer übrigens weltwärts<br />
geht, erhält dreiviertel der Kosten vom<br />
Bundesentwicklungsministerium.<br />
Was sollten queere Menschen<br />
beachten, die einen weltwärts-<br />
Freiwilligendienst machen<br />
möchten?<br />
Karina Heinz: weltwärts steht allen offen<br />
und wir freuen uns über jeden, der einen<br />
Freiwilligendienst machen möchte!<br />
Queere Freiwillige sind teilweise mit<br />
zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert<br />
und es ist wichtig, sich mit diesen<br />
zu befassen. In einigen Ländern können<br />
gleichgeschlechtliche Beziehungen oder<br />
LGBTQ-Reisende diskriminiert oder<br />
strafverfolgt werden. Queere Menschen<br />
sollten sich vorab gut über ihr Wunsch-<br />
Einsatzland informieren. Damit lassen<br />
wir sie jedoch nicht allein. Initiativen wie<br />
beispielsweise QueerTausch, aber auch<br />
viele andere Organisationen im weltwärts-<br />
Netzwerk helfen bei der Vorbereitung und<br />
begleiten die Freiwilligen während des<br />
Dienstes.<br />
Du bist selbst homosexuell und hast<br />
einen weltwärts-Freiwilligendienst<br />
gemacht. Wie war das für dich?<br />
Karina Heinz: Mein Freiwilligendienst<br />
in Malawi ist nun schon 15 Jahre her.<br />
Und noch immer ist es eine meiner prägendsten<br />
und wertvollsten Erfahrungen.<br />
In Seminaren wurde ich vorab sehr gut<br />
auf den Freiwilligendienst, auf kulturelle<br />
Unterschiede und rechtliche Situationen<br />
im Land vorbereitet. Es wird immer auf<br />
die Sicherheit geachtet. Und wie bei so<br />
vielen anderen kulturellen Aspekten habe<br />
ich auch mit Blick auf meine Homosexualität<br />
ein Gefühl dafür entwickelt, was ich<br />
wo offen ansprechen kann. Auch wenn es<br />
zwischendurch herausfordernd war, war<br />
es eine tolle und lehrreiche Zeit, die ich<br />
nicht missen möchte.<br />
FOTO: WELTWÄRTS / MICHAL DZIKOWSKI<br />
Weitere Informationen zu weltwärts gibt<br />
es auf www.weltwärts.de<br />
QueerTausch berät queere Menschen zu<br />
Freiwilligendiensten:<br />
www.queertausch.de<br />
Du möchtest dich entwicklungspolitisch<br />
engagieren? Wende dich an Engagement<br />
Global unter 0800 188 7 188 (kostenfrei)<br />
info@engagement-global.de
enjoyillinois.de<br />
Unterwegs zu einem unvergesslichen Abenteuer<br />
In Illinois gibt es viel zu erleben. Die Reise beginnt in Chicago, einer Metropole mit faszinierender<br />
Skyline, erstklassigen Theatern, unvergleichlicher Küche und einer lebendigen Community. Danach<br />
führt Sie die Reise entlang der legendären Route 66, wo ein typisch amerikanischer Roadtrip-Traum<br />
in Erfüllung geht! Halten Sie am Neon Park in Springfield und bewundern Sie die bunten Lichter der<br />
Neonschilder. Verpassen Sie nicht die charmanten Flussstädte entlang des Mississippi wie Galena<br />
und gönnen Sie sich Outdoor-Spaß in den State Parks!<br />
Legends<br />
Neon Park,<br />
Springfield
eise<br />
Österreich<br />
Queeres Hotel<br />
eröffnet<br />
News<br />
In der idyllischen Bergwelt der<br />
westlichen Steiermark empfängt die<br />
Absteige zur bärtigen Therese queere<br />
Gäste in familiärer Atmosphäre. Als<br />
Österreichs erstes dezidiert queeres<br />
Hotel hat die “Absteige zur bärtigen<br />
Therese“ im Örtchen Trahütten seit<br />
Februar <strong>2024</strong> ihre Türen geöffnet.<br />
FOTOS: TUI CRUISES GMBH, JOHANNES MINK<br />
TUI Cruises<br />
Aufbruch zu „bunten Horizonten“<br />
Vom 6. bis 13. <strong>September</strong> begibt sich die<br />
zu TUI Cruises gehörende „Mein Schiff<br />
5“ auf eine Themenreise unter dem Titel<br />
„Bunte Horizonte.“<br />
An Bord der durch das östliche Mittelmeer<br />
mit Start- und Zielhafen Kreta stattfindenden<br />
Kreuzfahrt befinden sich unter anderen<br />
das Model Papis Loveday sowie der Sänger<br />
Maximilian Arland. In einer Pressemitteilung<br />
zur Reise heißt es: „Ab dem 06. <strong>September</strong><br />
<strong>2024</strong> verspricht diese Reise an Bord der<br />
Mein Schiff 5 nicht nur atemberaubende<br />
griechische Sonnenuntergänge und<br />
beeindruckende kulturelle Einblicke, sondern<br />
auch eine Programmauswahl an Bord,<br />
die noch gezielter auf Diversität, Authentizität<br />
und Inklusion ausgerichtet ist. (…) Die<br />
Themenreise „Bunte Horizonte“, die noch<br />
weitere thematisch passende Highlights<br />
bieten wird, steht für Liebe, Akzeptanz und<br />
Vielfalt. Gemeinsam feiern die Gäste der<br />
Mein Schiff Flotte auf dieser Mittelmeer-<br />
Kreuzfahrt Lebensstile, Identitäten und die<br />
bunte Welt der Kulturen – ein inspirierendes<br />
Erlebnis für alle Gäste.“ *dax<br />
www.meinschiff.com<br />
FOTO: THOMAS GALLI-MAGERL<br />
Die kreativen Köpfe hinter diesem<br />
wegweisenden Projekt, Io Tondolo<br />
und Itshe Petz, haben nicht nur eine<br />
Herberge geschaffen, sondern eine einladende<br />
Oase für Menschen aus allen<br />
Ecken der queeren Welt. Die Absteige<br />
zur bärtigen Therese verspricht, nicht<br />
nur ein Ort des Aufenthalts zu sein,<br />
sondern ein Ort der Begegnung,<br />
Akzeptanz und des gemeinsamen<br />
Feierns der Vielfalt. Mit einem einzigartigen<br />
Mix aus traditionellen Elementen<br />
und zeitgemäßem Design bietet die<br />
Herberge eine warme, einladende<br />
Atmosphäre. Die Zimmer erzählen<br />
Geschichten vergangener Zeiten durch<br />
antike Bettkopfteile und recycelte<br />
Möbel, während goldene Heizkörper<br />
und restaurierte Dielen aus dem ehemaligen<br />
Atelier des Paares einen Hauch<br />
von Modernität einbringen. *dax<br />
www.absteige.eu<br />
FOTO: LOUÍSA, @BYLUISA.PHOTO<br />
Reiseführer Pride on Tour<br />
Die unter anderen auf die Themengebiete<br />
Reisejournalismus, Queer Culture und<br />
Feminismus spezialisierte Autorin Simone<br />
Bauer präsentiert in ihrem neuen Buch<br />
„Pride on Tour“ 35 Reiseziele in Europa,<br />
die sich besonders für Reisen queerer<br />
Menschen eignen.<br />
Für diese queerfreundlichen Reiseziele<br />
gibt sie zahlreiche fabelhafte Tipps – unter<br />
anderem zu den Themen Community-<br />
Treffs, Festivals, Ausgehen, Kultur und<br />
Sehenswürdigkeiten. Der Autorin war es<br />
dabei wichtig, den Reiseführer so inklusive<br />
wie möglich zu gestalten und lässt daher<br />
auch viele Stimmen aus der Community zu<br />
Wort kommen - unter anderen die Dragqueens<br />
Olivia Jones, Jurassisch Parka und<br />
Vicky Voyage aber auch die Filmemacherin<br />
Venus Patel und Vertreter der Projekts<br />
„Flamenco Queer“. *dax<br />
Pride on Tour - 35 queere Reiseziele in<br />
Europa, Conbook <strong>2024</strong>
eise<br />
Zürich<br />
Das 25hours Hotel Zürich West mitten im<br />
gleichnamigen Stadtteil präsentiert sich<br />
fortan mit frischem Konzept. Mit seinem<br />
Team hat der Interior Designer Alfredo<br />
Häberli zusammen mit 25hours eine neue<br />
Vision entwickelt. Unter dem Motto „The<br />
World of Sports“ wird das Thema Sport in<br />
den Vordergrund gerückt.<br />
Ab sofort bietet das Hotel ein modernes<br />
Gym und wechselnde Sportkurse, die<br />
Jetzt wird’s sportlich!<br />
sowohl indoor als auch outdoor auf dem<br />
Vorplatz stattfinden. Auch die 123 Zimmer<br />
und Suiten verfügen über sportliches<br />
Equipment wie Yogamatte, Liegestützegriffe<br />
und einem AB-Roller für ein Workout<br />
zwischendurch. Besonderes Highlight wird<br />
ein im Herbst <strong>2024</strong> fertiggestellter 25<br />
Meter langer Außenpool sein, den es so<br />
in Zürich noch nicht gibt. In kulinarischer<br />
Hinsicht dürfen sich Reisende schon in der<br />
Früh über eine Müsli Bar, eine Saftpresse<br />
FOTO: 25HOURS, STEPHAN LEMKE<br />
zum eigenständigen Bedienen für<br />
selbstgemachte Frucht- und Gemüsesäfte<br />
sowie über weitere gesunde Optionen am<br />
Buffet freuen. In einem offenen Lobbyund<br />
Co-Working Bereich mit eigener Maxi-<br />
Bar und weiteren Meetingräumen gibt es<br />
optische Besonderheiten wie zwei überdimensionale<br />
Ledersessel in Form eines<br />
Box- und Baselballhandschuhs oder einen<br />
als Meetingraum designten und schallisolierten<br />
„Boxring“. Die Neugestaltung zieht<br />
sich bis in die Zimmer und Suiten fort. Im<br />
Zuge der Renovierung wurden vier Zimmer<br />
zu zwei Vitality Suiten umgebaut, die über<br />
eine Kitchenette, ein zusätzliches Bettsofa<br />
und Indoor-Bikes verfügen. Alle bestehenden<br />
Zimmer wurden mit den Fitness<br />
Gadgets der Firma Kettler ausgestattet. Im<br />
obersten Stockwerk des Hotels wartet der<br />
Gym- und separate Yoga- und Wellness-<br />
Bereich auf die Gäste. Zum Abschluss des<br />
Tages steht zur Entspannung die Sauna<br />
im Wellness-Bereich zur Verfügung. Durch<br />
ihre rosarote Glasfront können Gäste<br />
einen verträumten Blick über Zürich und<br />
den Uetliberg werfen.<br />
www.25hours-hotels.com<br />
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brunos.de
eise<br />
Hudson Valley<br />
Tal der Vielfalt<br />
loszufahren“, so Hengst. „Jedes Städtchen,<br />
sei es Woodstock, Beacon, Rhinebeck,<br />
Tivoli, Kingston oder Hyde Park, hat sein<br />
eigenes Flair. Viele davon feiern sogar ihren<br />
eigenen Pride“.<br />
Präsidenten & Propeller<br />
Nicht nur New Yorker wissen die Region<br />
entlang des Hudson River zu schätzen. Ob<br />
Natur, Kunst oder Kulinarik: Das Hudson<br />
Valley verspricht eine erholsame Auszeit von<br />
der Großstadt und bietet auch für LGBTIQ*-<br />
Reisende jede Menge Abwechslung. Schon<br />
gut 45 Minuten, nachdem man mit dem Zug<br />
die Penn Station im Herzen Manhattans<br />
verlassen hat, öffnet sich die Landschaft.<br />
Statt Beton, Stahl und Asphalt prägen<br />
Bäume, sanfte Hügel, Auwälder und der<br />
breite, ruhig dahinfließende Strom des<br />
Hudson River die Szenerie.<br />
Mekka für Gourmets<br />
Stephan Hengst könnte einer jener Nachfahren<br />
holländischer Siedler sein, die einst<br />
das Hudson Valley zu ihrer neuen Heimat<br />
machten. 1996 kam er zum ersten Mal<br />
ins Hudson Valley, wo er eine Ausbildung<br />
am Culinary Institute of America (CIA)<br />
begann – und dort später auch seinen Mann<br />
Patrick kennenlernte. Die 1946 gegründete<br />
Kochschule gehört zu den renommiertesten<br />
Ausbildungsstätten für Gastronomie<br />
weltweit und steht auch Besuchern offen,<br />
die sich in mehreren Restaurants, darunter<br />
dem Edelrestaurant Bocuse, von den<br />
Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler<br />
überzeugen können.<br />
Queere Vielfalt<br />
Statt für eine Karriere hinter dem Herd<br />
entschied sich Stephan Hengst nach seinem<br />
Abschluss am CIA jedoch dafür, ins Fach<br />
Marketing und Public Relations zu wechseln.<br />
Inzwischen kümmert sich Stephan Vollzeit<br />
um die 2008 als Hobby-Projekt ins Leben<br />
gerufene Website BigGayHudsonValley.<br />
com, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die<br />
LGBTIQ*-Community im Hudson Valley zu<br />
vernetzen und Veranstaltungen wie den im<br />
Herbst stattfindenden Event „Out on the<br />
Farm“, After-Work-Partys oder den Pride in<br />
the Sky auf dem ikonischen Walkway Over<br />
the Hudson zu organisieren.<br />
Starke Community<br />
Der im Jahr 1889 offiziell als Eisenbahnbrücke<br />
eröffnete Walkway ist heute mit über<br />
zwei Kilometern die längste Fußgängerbrücke<br />
der Erde, die auf 64 Meter Höhe den<br />
Hudson River überspannt. Mitten im Herzen<br />
des Hudson Valley gelegen, ist der Walkway<br />
Over the Hudson eine der Hauptattraktionen<br />
der Region. „Das Angebot hier ist riesig – von<br />
Museen über exzellente Restaurants und viel<br />
Natur bis zu speziellen Veranstaltungen für<br />
die Community wie Naked Yoga, erotische<br />
Kunstausstellungen oder sogar Fetischpartys<br />
reicht die Palette. Ich rate Besuchern<br />
immer, sich einfach ins Auto zu setzen und<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO, CTRAIXAXU<br />
FOTO: DAX<br />
Stephan & Patrick<br />
In Hyde Park wurde 1882 der 32. Präsident<br />
der USA, Franklin D. Roosevelt, geboren. Sein<br />
Geburtshaus, die FDR Presidential Library &<br />
Museum sowie sweine Grabstätte sind Teil<br />
der Home of Franklin D. Roosevelt National<br />
Historic Site und Teil des amerikanischen<br />
Nationalpark-Systems. Von hier sind es gut<br />
zwanzig Autominuten in das kleine Städtchen<br />
Rhinebeck. Auf dem Weg dorthin passiert<br />
man die Sommerresidenzen des New<br />
Yorker Geldadels aus dem 19. Jahrhundert,<br />
allen voran das prächtige, im Beaux-Arts-Stil<br />
erbaute Landhaus der Eisenbahndynastie<br />
Vanderbilt. Im malerischen Rhinebeck<br />
finden sich entlang der Hauptstraße<br />
zahlreiche kleine Boutiquen, Restaurants<br />
und historische Gebäude, die im National<br />
Register of Historic Places verzeichnet sind.<br />
Für Fans der Luftfahrtgeschichte ist vor<br />
allem während der Sommermonate das Old<br />
Rhinebeck Aerodrome einen Abstecher wert.<br />
Hier hat man zwischen Mai und Oktober<br />
die Gelegenheit, in einem historischen<br />
Doppeldecker aus dem Jahr 1929 mitzufliegen<br />
und so das Hudson Valley mit seinen<br />
ausgedehnten Wäldern und den sich in der<br />
Ferne abzeichnenden Catskill Mountains aus<br />
der Vogelperspektive zu betrachten.<br />
Moderne Kunst<br />
Wer einen fotogenen Wasserfall sucht,<br />
aber keine Lust zum Wandern hat, sollte<br />
in Beacon vorbeischauen. Am Ende der<br />
schmucken Main Street stürzt das Wasser<br />
der Beacon Falls auf dem Weg in den<br />
Hudson River mitten durch den Ort. Beacon<br />
ist zudem ein beliebtes Ziel für die Fans<br />
zeitgenössischer Kunst. Seit 2003 steht<br />
hier das Museum der in New York ansässigen<br />
Dia Art Foundation. Im Dia:Beacon,<br />
das in den Hallen einer früheren Keksfabrik<br />
beheimatet ist, sind monumentale Werke<br />
von Richard Serra sowie Arbeiten von<br />
Joseph Beuys, Andy Warhol, Larry Bell, Gerhard<br />
Richter und vielen jungen Künstlern zu<br />
sehen. Die Vielfalt im Hudson Valley kennt<br />
keine Grenzen. *dax<br />
www.dutchesstourism.com<br />
www.biggayhudsonvalley.com
eise<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/ELOI_OMELLA<br />
Ein Trip nach Barcelona gehört zu den<br />
attraktivsten Städtereisen Europas. Kein<br />
Wunder, hat die Hauptstadt Kataloniens<br />
doch alles zu bieten, was sich Touristen<br />
wünschen: Zwischen Bergen und Mittelmeer<br />
gelegen, vereint die Metropole<br />
an beeindruckenden 300 Sonnentagen<br />
im Jahr Kultur, Kulinarik, Architektur,<br />
Freizeit, Lifestyle und Sport – und verfügt<br />
nicht zuletzt über einen vier Kilometer<br />
langen Stadtstrand. Auch für LGBTIQ*<br />
ist Barcelona seit Jahrzehnten eine Top-<br />
Destination. Seit dem Ende der Franco-<br />
Diktatur 1975 setzt die 1,5 Millionen<br />
Einwohner zählende Metropole ganz auf<br />
Weltoffenheit und Toleranz und hat sich so<br />
einen festen Platz im Herzen der queeren<br />
Community erobert. Nicht zuletzt liegt mit<br />
dem pittoresken Badeort Sitges nur dreißig<br />
Kilometer entfernt einer der Hotspots<br />
queerer Sommersehnsüchte schlechthin.<br />
„Gaixample“ – Eine ganze queere<br />
Welt auf wenigen Kilometern<br />
Das Zentrum des queeren Lebens in<br />
Barcelona befindet sich im Stadtviertel<br />
Eixample, das mittlerweile auch auf<br />
offiziellen Stadtkarten immer öfter zu<br />
„Gaixample“ wird. Zu Recht: Nördlich<br />
der Altstadt gelegen, wurde ab Mitte<br />
des 19. Jahrhunderts das alte Zentrum<br />
um eine „Erweiterung“ (so die wörtliche<br />
Übersetzung von Eixample) im markanten<br />
Grundriss eines Schachbretts ergänzt. Elegant<br />
und großzügig sollte das Viertel sein<br />
– und das ist es bis heute geblieben. Hier<br />
haben sich Szene-Läden, Galerien und<br />
Restaurants mit traditionellen, modernen<br />
und experimentellen Speisekarten etabliert<br />
– und genau hier fühlt sich auch die<br />
queere Community heimisch. Dutzende<br />
Bars, Klubs, Saunen, Spas oder Shops<br />
hissen die Regenbogenflagge. Ob Fetisch,<br />
Cruising, Drag, Café, Bar, Party oder Wellness:<br />
Im Eixample kann man eine ganze<br />
queere Welt auf überschaubarer Strecke<br />
Barcelona<br />
entdecken. Ein spannender Geheimtipp<br />
für Kunstinteressierte ist übrigens das<br />
Museu de L’Art Prohibit (Museum der<br />
verbotenen Kunst), das Objekte ausstellt,<br />
die von den Behörden ursprünglich<br />
verboten, nach Protesten abgehängt oder<br />
von protestierenden Museumsbesuchern<br />
attackiert wurden. Nicht überraschend:<br />
Hier sind auch zahlreiche Werke zu sehen,<br />
die sich offensiv mit Homosexualität<br />
und nicht-heteronormativer Identität<br />
auseinandersetzen.<br />
Sommer-Highlights Gay Pride<br />
und Circuit-Festival<br />
Höhepunkt des Regenbogen-Jahres ist<br />
der Gay Pride Barcelona, der jeweils Mitte<br />
Juli (in diesem Jahr vom 18. bis zum 21.7.)<br />
rund 120.000 Menschen auf die Straßen<br />
lockt. Organisiert wird der Mega-Event<br />
von einer bemerkenswerten Institution,<br />
der „Chamber of Commerce“, in der sich<br />
rund 120 Unternehmen der Community<br />
zusammengeschlossen haben. Ein<br />
FOTO: BM<br />
Museum verbotene Künste<br />
Immer was los<br />
weiteres Highlight ist das alljährliche<br />
Circuit Festival im <strong>August</strong>, das größte<br />
europäische Gay-Festival mit zehn Tagen<br />
Strandspaß, Poolpartys und abendlichen<br />
Events. Neben kommerziellen Angeboten<br />
gibt es natürlich eine große Anzahl an<br />
Gruppen, Vereinen und Freizeitaktivitäten<br />
für die LGBTIQ*-Community. Wer sich<br />
einen Überblick darüber verschaffen<br />
möchte, ist im „Centre LGBTI de Barcelona“<br />
richtig. Diese öffentliche Institution<br />
ist ein moderner, zentraler Treffpunkt und<br />
bietet neben einer breiten Palette von<br />
Beratungs- und Hilfsdiensten Informationen<br />
und Community-Aktionen aller Art.<br />
Abschließend ein Hinweis (nicht nur) für<br />
Feinschmecker: Bekanntlich ist Spanien<br />
berühmt für seine Tapas, diese vielfältigen<br />
Appetithäppchen, die von Einheimischen<br />
übrigens oft nur nebenbei im Stehen<br />
verzehrt werden. Doch wer die großartige<br />
Küche Spaniens entdecken möchte, sollte<br />
sich nicht allein auf diese kleinen Speisen<br />
stürzen – ein paar Euro mehr für ein gutes<br />
Restaurant sind eine lohnende Investition,<br />
um sich die Vielfalt des Landes auf der<br />
Zunge zergehen zu lassen!<br />
Fazit: Barcelona ist ein queerer Hotspot,<br />
den man nicht verpassen darf und der für<br />
Interessierte an Kunst, Architektur (Gaudí!)<br />
und Kultur in wenigen Tagen kaum „abzuarbeiten“<br />
ist. Natürlich leidet die Stadt<br />
unter dem Phänomen des Overtourism,<br />
doch wer Barcelona entdecken möchte, ist<br />
auch abseits der Ferienmonate im Hochsommer<br />
hier bestens aufgehoben, denn es<br />
gilt: „Sempre passa alguna cosa!“ – hier ist<br />
immer was los! *bm<br />
www.barcelonaturisme.com<br />
www.spain.info
REISE<br />
Mallorca Traumziel<br />
Mallorca ist ein Traumziel für Urlauber aus<br />
aller Welt und bietet Touristen viele unterschiedliche<br />
Unterbringungsmöglichkeiten<br />
auf dieser wunderschönen Insel. Sei es ein<br />
ruhiger Rückzugsort inmitten der Natur<br />
oder ein lebhafter Strandurlaub, Mallorca<br />
hält eine breite Palette von Unterkünften<br />
bereit, um den Bedürfnissen und Vorlieben<br />
jedes Reisenden gerecht zu werden.<br />
Fincas – Authentische ländliche<br />
Erlebnisse<br />
Mallorca ist für seine charmanten Fincas<br />
bekannt, traditionelle Landhäuser mit<br />
oft atemberaubender Aussicht auf die<br />
Landschaft. Diese Unterkünfte haben<br />
häufig eine rustikale und authentische<br />
Atmosphäre, die ideal ist, um dem Trubel<br />
des Stadtlebens zu entfliehen. Fincas liegen<br />
in der Regel in ruhiger Umgebung und<br />
verfügen nicht selten über Poolbereiche<br />
und Gärten, die perfekt sind, um sich zu<br />
entspannen und die Natur zu genießen.<br />
Mit über 1.500 Objekten ist fincallorca<br />
der Marktführer bei der Vermittlung von<br />
Fincas und Ferienhäusern auf Mallorca.<br />
Im Jahr 2006 gegründet, hat sich das<br />
Unternehmen mit seinem ausgesuchten<br />
Sortiment an hochwertigen Häusern und<br />
einem individuellen Beratungsservice in der<br />
Touristik-Branche etabliert. Die über Fincas,<br />
Villen und Ferienwohnungen liegen über<br />
die ganze Insel verteilt. Die Villa Can Eolo<br />
befindet sich in Cala Ratjada, das über eine<br />
gute Infrastruktur mit vielen Restaurants<br />
verfügt. Vier Schlafzimmer verteilen sich<br />
entlang des großzügigen Außenbereichs<br />
mit seinem spektakulären Küstenblick.<br />
Ein Finca-Urlaub eignet sich grundsätzlich<br />
für alle Reisende, die auch im Urlaub<br />
Wert auf Individualität und Flexibilität<br />
legen. Über fincallorca können Häuser<br />
verschiedener Größe ausgewählt werden.<br />
Im Angebot gibt es Fincas von zwei bis<br />
zu 34 Personen. Vor allem für Freundesgruppen<br />
ist ein Finca-Aufenthalt ideal, da<br />
die Häuser sehr geräumig sind und in der<br />
Regel über eine großzügige Außenanlage<br />
verfügen. Große Gruppen haben somit die<br />
Möglichkeit einen gemeinsamen Urlaub zu<br />
verbringen, ohne sich eingeengt zu fühlen.<br />
Ebenso geeignet ist ein Finca-Aufenthalt<br />
aber auch für Paare, die sich im Urlaub<br />
Ruhe und Zweisamkeit wünschen fernab<br />
von ausgebuchten Hotels. *oa<br />
www.fincallorca.de<br />
FOTOS: © OLAF ALP
uch 58
REISE<br />
FOTO: KAUPO KALDA/VISIT ESTONIA<br />
Als erstes Land in Osteuropa hat Estland<br />
Anfang <strong>2024</strong> die Ehe für alle legalisiert.<br />
Die Hauptstadt Tallinn galt schon<br />
während der Sowjetzeit als überaus<br />
westlich. Mit ihrer von der UNESCO als<br />
Weltkulturerbe geschützten Altstadt und<br />
coolen Industrievierteln ist die Stadt ein<br />
ideales Wochenendziel.<br />
Bei einem kurzen Exkurs durch die<br />
abwechslungsreiche Geschichte Tallinns<br />
kann einem schon schwindlig werden:<br />
Dänen, Deutsche, Schweden, Russen – sie<br />
alle haben in der estnischen Hauptstadt<br />
über kurz oder lang ihre Spuren hinterlassen.<br />
Doch der estnischen Identität<br />
konnten die jeweils Regierenden über die<br />
Jahrhunderte hinweg nichts anhaben.<br />
Geschichtsbewusst<br />
Dass LGBTIQ*-Themen in Estland immer<br />
mehr an Bedeutung gewinnen, zeigt ein<br />
Besuch im Vabamu. Das „Museum der<br />
Besetzung und Freiheit“ ist Estlands<br />
größtes privates und nicht kommerzielles<br />
Museum, das sich mit der sowjetischen<br />
Okkupation und dem estnischen Kampf<br />
um Unabhängigkeit beschäftigt. Neben<br />
zahlreichen Exponaten, die von der Zeit<br />
der Besatzung und der Lebensumstände<br />
zeugen und die anhand eines Audioguides<br />
erklärt werden, wurde vor Kurzem die<br />
Geschichte von Estlands LGBTIQ*-<br />
Community als eigener Erzählstrang in<br />
die Ausstellung eingebaut. Anhand von<br />
Fotos, Zeitungsartikeln und persönlichen<br />
Schicksalen wie dem von Estlands erster<br />
Transfrau A. Oinatski führt eine eigene<br />
Audiospur durch das gesamte Museum bis<br />
in die Zeit kurz nach der Unabhängigkeit<br />
und zum Wunsch nach völliger Gleichstellung,<br />
etwa durch die Legalisierung der Ehe<br />
für alle.<br />
Queeres Nachtleben<br />
Die älteste queere Bar des Baltikums<br />
befindet sich ebenfalls in Tallinn. Direkt am<br />
Rande der Stadtmauer liegt die X-Bar, die<br />
Tallinn Lichtblick im Osten<br />
sich über zwei Etagen erstreckt und mit<br />
einer großen Tanzfläche am Wochenende<br />
und meist weit nach Mitternacht ein<br />
ziemlich diverses Publikum anlockt.<br />
Etwas kleiner und daher gemütlicher ist<br />
die inmitten der Altstadt gelegene Hello<br />
Bar, die vor gut einem Jahr eröffnete und<br />
ebenfalls mit einer kleinen Tanzfläche<br />
aufwartet. Nur freitags und samstags ist<br />
die queer-alternative Bar Hungr geöffnet,<br />
die mit wechselnden Veranstaltungen ein<br />
angesagter Treffpunkt für Künstler und<br />
junge Queers ist. Seinen Pride teilt sich<br />
Tallinn aktuell mit den anderen baltischen<br />
Hauptstädten Riga und Vilnius abwechselnd<br />
unter dem Namen Baltic Pride,<br />
der jedes Jahr in einer der drei Städte<br />
stattfindet. Nach Tallinn im Jahr 2023<br />
ist <strong>2024</strong> Riga an der Reihe, ein weiterer<br />
Pride in Estland findet dieses Jahr in der<br />
nicht weit von Tallinn entfernten Universitätsstadt<br />
Tartu statt. Zu den jährlichen<br />
Highlights gehört auch das jeweils im April<br />
stattfindenden Bären-Treffen Bearty.<br />
Schmucke Altstadt<br />
Am Finnischen Meerbusen gelegen<br />
und nur rund achtzig Kilometer von<br />
Helsinki entfernt gehört Tallinn sicher<br />
zu einer der schönsten Städte entlang<br />
der Ostseeküste. Von einer mächtigen,<br />
noch gut erhaltenen Stadtmauer mit<br />
26 Wehrtürmen umgeben, ist die von<br />
Kopfsteinpflaster durchzogene Altstadt<br />
ein echtes Schmuckstück, das 1997 in<br />
die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes<br />
aufgenommen wurde. Im Zentrum der<br />
Unterstadt liegt der Rathausplatz, der von<br />
historischen Gebäuden wie dem bereits<br />
im 13. Jahrhundert errichteten gotischen<br />
Rathaus umschlossen wird. Hier befindet<br />
sich auch eine der ältesten bis heute<br />
betriebenen Apotheken Europas. Weitere<br />
Highlights sind neben der Nikolaikirche die<br />
Heiliggeistkirche, die Olaikirche sowie das<br />
Haus der Schwarzhäupterbruderschaft.<br />
Besonders malerisch ist der Katariina-<br />
Gang – eine schmale Gasse, die zwischen<br />
der Katariina-Kirche und Wohnhäusern aus<br />
dem 15. bis 17. Jahrhundert hindurchführt<br />
und von steinernen Bögen überspannt<br />
wird. In Werkstätten der benachbarten<br />
Katariina-Gilde sind es ausschließlich<br />
Frauen, die ihr Kunsthandwerk von<br />
Lederwaren, Textil, Hüten, Schmuck, Glas<br />
und Keramik herstellen und verkaufen. In<br />
der Oberstadt auf dem Domberg beeindruckt<br />
vor allem die russisch-orthodoxe<br />
Alexander-Newski-Kathedrale mit ihren<br />
weithin sichtbaren Zwiebeltürmen,<br />
die Ende des 19. Jahrhunderts erbaut<br />
wurde. Das gegenüberliegende Schloss,<br />
das im 18. Jahrhundert auf Initiative der<br />
russischen Zarin Katharina II. umgebaut<br />
wurde, ist heute der Sitz des estnischen<br />
Parlaments, das mit der Einführung der<br />
Ehe für alle osteuropäische Geschichte<br />
schrieb. *dax<br />
www.visitestonia.com<br />
FOTO: RASMUS JURKATAM/VISIT ESTONIA<br />
Paar in der Altstadt
Medienpartner:<br />
buch 60<br />
MÄNNER.<br />
UND MEER.<br />
DEINE GAY CRUISE<br />
20. – 27. MAI 2025<br />
KROATIEN – ALBANIEN – ITALIEN<br />
CIVITAVECCIA<br />
(ROM)<br />
DUBROVNIK<br />
KOTOR<br />
NEAPEL (POMPEJI)<br />
AMALFI<br />
GALLIPOLI<br />
SARANDA (ALBANIEN)<br />
SIZILIEN<br />
Info-Hotline: 030 443 198-50 (Mo – Do 11 – 17 Uhr)<br />
www.spartacus.cruises
REISE<br />
FOTO: HÉLÈNE HAVARD/TAHITI TOURISME<br />
Verliebtes Paar auf Bora Bora<br />
Romantischer geht es kaum. Seit Generationen<br />
gelten Tahiti und seine Inseln als<br />
Traumziel für verliebte Paare - gerade auch<br />
für Mitglieder der LGBTIQ*-Community.<br />
Wie sehr das Südseeparadies auch auf<br />
queere Urlauber setzt, beweist das<br />
Tourismusbüro von Tahiti ganz aktuell mit<br />
einer Kampagne, in der schwule, lesbische<br />
und trans* Paare zu Wort kommen.<br />
Eingeladen von Tahiti Tourisme hatten die<br />
Paare aus Frankreich, den USA und Japan<br />
die Gelegenheit, mit einem „Wohlfühltest“<br />
die Inselwelt Tahitis selbst zu erkunden<br />
um dann in Videointerviews über ihre<br />
Erlebnisse und Erfahrungen zu berichten,<br />
wie vielfältig und inklusiv das französische<br />
Überseegebiet tatsächlich ist. Dem<br />
Tourismusbüro war dabei bewusst, dass<br />
die LGBTIQ*-Community sehr empfindlich<br />
auf oberflächliche Versuche des „Rainbow<br />
Washing“ reagiert und fand es daher<br />
essenziell, „dass die neue Kampagne<br />
an einem Ort stattfindet, an dem die<br />
Reisenden Verständnis erfahren, Authentizität<br />
erleben und sich willkommen und<br />
geborgen fühlen“, so die dazugehörige<br />
Pressemitteilung. Als Antwort konzipierte<br />
Tahiti Tourisme in Zusammenarbeit mit der<br />
Agentur Circul8 und in Partnerschaft mit<br />
Air Tahiti Nui eben jenen „Wohlfühltest“<br />
– eine Einladung an LGBTIQ*-Reisende,<br />
die Herzlichkeit und Akzeptanz während<br />
ihres Aufenthalts auf den Inseln von<br />
Tahiti zu erleben und zu beurteilen, ob<br />
sie sich authentisch „willkommen und<br />
Tahiti Paradies für Verliebte<br />
wertgeschätzt“ fühlen. Die dabei entstandenen<br />
Interviews kann man sich auf der<br />
Website von Tahiti Tourisme ansehen.<br />
Authentische Kultur<br />
Am besten macht man sich jedoch<br />
selbst einen Eindruck vom Paradies im<br />
Südpazifik. Die insgesamt 118 Inseln und<br />
Atolle sind umgeben von kristallklarem<br />
Wasser und bunten Korallenriffen. Weiße<br />
Sandstrände gehören ebenso zur Kulisse<br />
FOTO: DAX<br />
Museum Te Fare Mahana<br />
wie türkisfarbene Lagunen, steile Vulkangipfel<br />
und von tropischen Regenwäldern<br />
bewachsene Bergketten. Dazu gesellt sich<br />
eine vielfältige und authentische Kultur,<br />
auf die man überall auf Tahiti und seinen<br />
Inseln erleben kann. Wer sich einen Überblick<br />
über Geschichte und Kultur der Inselbewohner<br />
machen möchte, sollte nach<br />
seiner Ankunft in Papeete, der auf Tahiti<br />
gelegenen Hauptstadt mit ihrem internationalen<br />
Flughafen, das Museum Te Fare<br />
Mahana im nahe gelegenen Ort Punaauia<br />
FOTO: DAX<br />
Perlenfarm auf Tahaa
eise<br />
FOTO: DAX<br />
besuchen. Das 2023 renovierte und neu<br />
konzipierte Museum widmet sich neben<br />
der geologischen Entstehungsgeschichte<br />
der Inselwelt Französisch-Polynesiens vor<br />
allem den unterschiedlichen Kulturen und<br />
Bräuchen der Bewohner. Zu sehen sind<br />
zahlreiche Artefakte und Kultgegenstände<br />
wie Boote, Statuen und Schmuck, aber<br />
auch Videos und Animationen wie etwa<br />
zur Geschichte der Tätowierung. Die<br />
ersten Tage auf Tahiti kann man gut dazu<br />
nutzen, sich mit der Insel vertraut zu<br />
machen - sei es mit einer geführten Jeep-<br />
Tour ins Hinterland oder einer Bootsfahrt<br />
mit einem traditionellen Segelkanu - die<br />
jeweiligen Guides geben dabei stets tiefere<br />
Einblicke in die Geschichte ihrer Vorfahren<br />
und deren Kultur.<br />
Viel Privatsphäre<br />
Tahiti gehört wie die per Fähre zu<br />
erreichende Nachbarinsel Moorea, deren<br />
magisch wirkende Silhouette von Papeete<br />
aus deutlich zu sehen ist, zum Archipel<br />
der Gesellschaftsinseln. Hier lebt der<br />
größte Teil der Bevölkerung Französisch<br />
Polynesiens und hier finden sich auch<br />
die bekanntesten und malerischsten<br />
Inseln wie Tahaa, Raiatea und Bora Bora.<br />
Letztere gilt als eines der romantischsten<br />
Urlaubsziele der Welt, denn hier kommt<br />
alles zusammen, was Tahiti und seine<br />
Inseln ausmacht: Eine perfekte, von<br />
Korallenriffen gesäumte Lagune, ein<br />
dramatisch steil aufragender Berg in der<br />
Inselmitte sowie etliche Luxusresorts,<br />
deren Villen über dem Wasser liegen und<br />
genau jene Privatsphäre bieten, die man<br />
sich als frisch verliebtes Paar wünscht.<br />
Bora Bora ist wie dafür gemacht, sich<br />
eine Auszeit zu gönnen um Sonne,<br />
Wasser und Aussicht zu genießen. Für<br />
Abwechslung sorgt ein Tagesausflug rund<br />
um die Lagune - am besten mit einem<br />
traditionellen Kanu -, bei dem man mit<br />
Rochen baden, mit Riffhaien schwimmen<br />
und mit tropischen Fischen schnorcheln<br />
kann. Taucher haben hier zudem die<br />
Gelegenheit, große Mantarochen zu<br />
beobachten, die in der Lagune täglich<br />
eine Putzstation aufsuchen.<br />
Schwule Hoteliers<br />
Fahrt mit dem Segelkanu vor Tahiti<br />
Auch Raiatea und Tahaa sind von einem<br />
Riff umgeben und teilen sich gemeinsam<br />
eine in allen Blautönen schimmernde<br />
Lagune, in der man ebenfalls exzellent<br />
schnorcheln und mit Haien schwimmen<br />
kann. Berühmt für ihre Vanilleproduktion<br />
kann man auf Tahaa entsprechende Plantagen<br />
besuchen und auch die exklusiven<br />
Tahiti-Perlen werden in der Lagune rund<br />
um die Inseln gezüchtet. Zudem sind die<br />
Inseln eine etwas preisgünstigere Alternative<br />
zu Bora Bora, wobei Luxusresorts<br />
wie das Le Taha’a by Pearl Resort oder<br />
das auf einer Privatinsel gelegene Vahine<br />
Island Private Resort denen auf Bora Bora<br />
in nichts nachstehen. Locker entspannt<br />
und fast schon familiär geht es in dem<br />
auf Raiatea gelegenen Opoa Beach Hotel<br />
zu. Das kleine 3-Sterne-Boutiquehotel<br />
mit seinen zehn Bungalows, kleinem<br />
Pool und exzellentem Restaurant wurde<br />
von dem französischen Ehepaar Arnaud<br />
und Cédric 2023 komplett renoviert<br />
und ist der perfekte Ort für alle, die das<br />
Tropenparadies in aller Ruhe genießen<br />
wollen und zwischen all dem „Insel-<br />
Hopping“ ein paar Tage Erholung suchen.<br />
Die schwulen Hoteliers geben dabei gerne<br />
Tipps für Wanderungen auf Raiatea und<br />
organisieren Ausflüge in die Lagune oder<br />
zu Nachbarinsel Tahaa. Einen „Wohlfühltest“<br />
für LGBTIQ*-Paare würde ihr Hotel<br />
jedenfalls mit Bravour bestehen. *dax<br />
www.tahititourisme.de/kampagne/lgbt/<br />
FOTO: DAX<br />
Arnaud und Cédric<br />
FOTO: DAX<br />
Strand auf Vahine Island
REISE<br />
Von Dubrovnik über Albanien nach Italien<br />
Spartacus Cruise 2025<br />
Im Mai 2025 startet die nächste Spartacus<br />
Cruise zu einer Tour mit den Höhepunkten<br />
der Adria. Von Dubrovnik führt die einmalige<br />
Cruise über Albanien und Sizilien zu<br />
den historischen Städten von Pompeji bis<br />
nach Rom.<br />
FOTO: NIKO CRUISES<br />
dem legendären Pompeji einen Besuch<br />
abstatten kann, bevor die Kreuzfahrt in<br />
Rom endet. Als Schiff steht wieder die<br />
umweltfreundliche Vasco da Gama mit<br />
ihrer überschaubaren Gästezahl von unter<br />
1.000 Reisenden zur Verfügung. Das Schiff<br />
besticht durch seine zwei Pools, von denen<br />
der größere mit einem verschließbaren<br />
Glasdach versehen ist und somit bei jedem<br />
Wetter genutzt werden kann.<br />
Dubrovnik<br />
Die Altstadt von Dubrovnik, auch als „Perle<br />
der Adria“ bekannt, beeindruckt Besucher<br />
mit ihrem gut erhaltenen mittelalterlichen<br />
Stadtbild. Die gepflasterten Straßen führen<br />
zu prächtigen Palästen, Kirchen und<br />
Plätzen, die Zeugen einer glorreichen Vergangenheit<br />
sind. Die Stradun, Dubrovniks<br />
Hauptstraße, ist gesäumt von eleganten<br />
Geschäften und gemütlichen Cafés. Hier<br />
wurden auch maßgebliche Szenen aus<br />
„Game of Thrones“ gedreht. Seit Kurzem<br />
gibt es mit dem „Milk“ in der Altstadt auch<br />
eine täglich geöffnete Gay-Bar.<br />
FOTO: OA<br />
FOTO: PIXABAY.COM<br />
Saranda<br />
Vasco Da Gama<br />
In Dubrovnik liegt man bis kurz vor Mitternacht,<br />
was es ermöglicht, die historische<br />
Altstadt nach dem Einchecken noch zu<br />
erkunden. Am nächsten Morgen läuft das<br />
Schiff in die dreißig Kilometer lange Bucht<br />
von Kotor ein. Diese wird auch als südlichster<br />
Fjord Europas bezeichnet und gilt<br />
als eine der schönsten Hafeneinfahrten.<br />
Albanien, das vermutlich am wenigsten<br />
bekannte Land Europas, wird mit der<br />
Bucht von Saranda besucht, wo gleich<br />
zwei UNESCO-Weltkulturerbestätten auf<br />
dem Programm stehen. Alternativ kann<br />
man auch nach Korfu übersetzen und den<br />
Palast von Kaiserin Sisi besichtigen. Das<br />
nächste Ziel ist Gallipoli in Apulien, das<br />
nicht nur wegen seiner auf einer Halbinsel<br />
vorgelagerten Altstadt ausgesucht wurde.<br />
Der Strand gilt als einer der fünf schönsten<br />
Italiens mit einem eigenen Gay Beach.<br />
Über die malerische Hafenstadt Taormina<br />
auf Sizilien geht es weiter zur pittoresken<br />
Amalfiküste und nach Neapel, wo man<br />
Die hufeisenförmige Bucht von Saranda an<br />
der albanischen Riviera liegt zwischen dem<br />
Ionischen Meer und sanften Hügeln mit<br />
Olivenhainen. Hier lohnt ein Besuch des<br />
Nationalparks Butrint. In dem UNESCO-<br />
Weltkulturerbe von internationaler<br />
Bedeutung finden sich die Überreste einer<br />
Stadt aus dem Römischen Reich, eine<br />
malerische Lagune und atemberaubende<br />
Berge. Die Stadt thront am Ionischen<br />
Meer und ist bekannt für ihre strahlend<br />
weißen Strände. Die Promenade bietet<br />
einen Blick auf die griechische Insel Korfu,<br />
wohin man mit regelmäßigen kurzen<br />
Fährverbindungen übersetzen kann, um<br />
etwa den berühmten Palast von Kaiserin<br />
Sisi zu besichtigen. Der Palast verbindet<br />
neoklassizistische Architektur mit antiken<br />
griechischen Elementen. Die Gärten sind<br />
mit Skulpturen geschmückt, darunter<br />
der berühmte „Achilles“, und ziehen den<br />
Besucher mit ihrer Schönheit in den Bann.<br />
Taormina<br />
Taormina an der Ostküste Siziliens thront<br />
majestätisch auf einem Hügel. Die Altstadt<br />
besticht durch enge Gassen, charmante
REISE<br />
Plätze und historische Bauwerke. Die<br />
Kathedrale von Taormina, ein Meisterwerk<br />
normannisch-arabischer Architektur,<br />
beeindruckt ebenso wie das antike<br />
Theater aus dem 3. Jahrhundert vor<br />
Christus. In unmittelbarer Nähe erhebt<br />
sich der Ehrfurcht gebietende Ätna,<br />
Europas höchster und aktivster Vulkan, zu<br />
dessen Gipfel Touren angeboten werden.<br />
Die idyllische Insel Isola Bella liegt vor der<br />
Küste und ist ein Naturschutzgebiet mit<br />
kristallklarem Wasser zum Schnorcheln<br />
und Schwimmen.<br />
Amalfi<br />
Palast Achilleion auf Kreta<br />
FOTO: PIXABAY.COM<br />
Pompeji<br />
Die Amalfiküste, ein Juwel Süditaliens,<br />
fasziniert mit malerischen Landschaften<br />
und charmanten Küstenstädten. Sie<br />
erstreckt sich entlang des Golfs von<br />
Salerno und beeindruckt mit steilen<br />
Klippen, die ins azurblaue Mittelmeer<br />
abfallen. Die Küstenstraße, gesäumt von<br />
Zitronen- und Olivenhainen, verbindet<br />
bezaubernde Orte wie Positano, Amalfi<br />
und Ravello. Jeder Ort hat seinen eigenen<br />
einzigartigen Charakter: Positano lockt<br />
mit pastellfarbenen Häusern und<br />
exklusiven Boutiquen, Amalfi bezaubert<br />
mit einer imposanten Kathedrale und der<br />
Geschichte als Seemacht des Mittelalters,<br />
während Ravello für seine eleganten Villen<br />
und den atemberaubenden Blick über die<br />
Küste bekannt ist. Die Region ist nicht nur<br />
für ihre natürliche Schönheit berühmt,<br />
sondern auch für ihre kulinarischen Köstlichkeiten.<br />
Die Amalfiküste ist ein Paradies<br />
für Naturliebhaber und Kulturinteressierte<br />
gleichermaßen – mit malerischen<br />
Wanderwegen entlang der Klippen und<br />
idyllischen Strände.<br />
Neapel<br />
Die historische Altstadt von Neapel ist ein<br />
Labyrinth aus engen Gassen, in dem sich<br />
das wahre Herz der Stadt verbirgt.<br />
Ein Highlight sind die unterirdischen<br />
Gänge, die einen faszinierenden Einblick<br />
in das antike Aquädukt-System geben.<br />
Kunstliebhaber sollten das Nationalmuseum<br />
Neapel besuchen, das mit<br />
reichen Sammlungen antiker Artefakte<br />
beeindruckt. Vor den Toren der Stadt<br />
liegt das antike Pompeji: Im Jahr 79 nach<br />
Christus wurde die Stadt von einem<br />
verheerenden Vulkanausbruch verschüttet,<br />
der viele Gebäude mit Mosaiken und<br />
anderen Kunstwerken über Jahrhunderte<br />
konservierte.<br />
20. bis 27.05.2025<br />
Amalfiküste<br />
www.spartacus.cruises
eise ADVERTORIAL<br />
NP-DE-HVU-ADVR-230002<br />
INDIVIDUELLE<br />
THERAPIE-<br />
MÖGLICHKEITEN<br />
FÜR HIV-POSITIVE MENSCHEN<br />
Jeder Mensch besitzt eine völlig einzigartige<br />
Persönlichkeit, die einen großen Einfluss<br />
darauf hat, wie man das eigene Leben<br />
gestaltet. Die individuellen Eigenschaften,<br />
Wünsche und Bedürfnisse sind allesamt ein<br />
wichtiger Teil dieser Persönlichkeit.<br />
Besonders die eigenen Bedürfnisse<br />
bestimmen, wie wir unser Leben führen. Oft<br />
sind wir uns derer aber selbst gar nicht so<br />
wirklich klar. Dabei können wir unser Leben<br />
nur dann bewusst so gestalten, dass wir<br />
glücklich sind und eine hohe Lebensqualität<br />
verspüren, wenn wir unsere Bedürfnisse<br />
wirklich kennen.<br />
DIE KUNST, SICH SELBST ZU<br />
AKZEPTIEREN<br />
Für HIV-positive Menschen spielt zudem<br />
das Akzeptieren der Diagnose eine Schlüsselrolle<br />
beim Erhalt der eigenen Lebensqualität:<br />
Denn HIV kann nur zu einem kleineren<br />
Teil im Leben werden, wenn man sich im<br />
Alltag nicht davon dominieren lässt.<br />
DAS LEBEN MIT HIV BEWUSST SELBST<br />
GESTALTEN<br />
Wenn man sich selbst so akzeptieren<br />
kann, wie man ist, dann hat man eine gute<br />
Basis, um sich ganz bewusst im Leben<br />
mit HIV neu einzurichten. Denn auch<br />
wenn die Diagnose womöglich schon eine<br />
längere Zeit zurückliegt, gibt es neben den<br />
regelmäßigen Arztbesuchen auch andere<br />
Routinen, mit denen es als HIV-positiver<br />
Mensch gut zurechtzukommen gilt.<br />
Beispielsweise ist es wichtig, die Therapie<br />
gut in den Alltag zu integrieren, sodass<br />
diese einen möglichst wenig einschränkt<br />
oder belastet – wie etwa durch unerwünschte<br />
Wirkungen oder psychische<br />
Belastungen, wie das Verstecken der<br />
HIV-Medikamente aus Angst, dass diese<br />
entdeckt werden.<br />
Man benötigt dazu also auch eine HIV-<br />
Therapie, die sich nach einem selbst und<br />
der einzigartigen Persönlichkeit richtet,<br />
ganz nach dem Motto „Meine Therapie<br />
richtet sich nach mir, nicht ich mich nach<br />
der Therapie“.<br />
WIE FINDE ICH EINE THERAPIE, DIE SICH<br />
NACH MIR RICHTET?<br />
Um eine für sich selbst optimale Therapie<br />
zu finden, hilft es, sich als Erstes einmal<br />
Gedanken zur aktuellen Situation zu<br />
machen: Ist man viel unterwegs und fühlt<br />
sich gestresst durch die Sorge, die Tabletten<br />
vielleicht doch mal zu vergessen? Oder<br />
belastet einen womöglich die tägliche<br />
Einnahme der Tabletten, da sie eine<br />
regelmäßige Erinnerung an den eigenen<br />
HIV-Status ist, der im Leben ansonsten<br />
keine Rolle spielt?<br />
Psychische Belastungen oder<br />
unerwünschte Wirkungen muss man<br />
dabei nicht einfach hinnehmen. Es gibt<br />
mittlerweile vielfältige und innovative<br />
Therapieoptionen, die auch verträglicher<br />
sind als viele der alten Therapien.<br />
Während einige mit einer täglichen Pille<br />
bestens klarkommen, kann für andere eine<br />
Therapie mit einer regelmäßigen Spritze<br />
die bessere Lösung sein. Ein Wissen um<br />
die verschiedenen Therapieoptionen ist<br />
von großer Bedeutung, denn so kann man<br />
selbst aktiv nach Lösungen suchen und<br />
unter den unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten<br />
gemeinsam mit dem/der Ärzt*in<br />
diejenige auswählen, die am besten zum<br />
eigenen Leben passt und HIV dadurch zu<br />
kleinerem Teil im Alltag macht.<br />
Auch der Austausch mit anderen HIVpositiven<br />
Menschen über deren jeweilige<br />
Therapie, etwa mit Freund*innen oder im<br />
Rahmen der Selbsthilfe, kann hilfreich<br />
sein. Bei solchen Gesprächen erfährt man<br />
andere Perspektiven und bemerkt dabei<br />
schnell, dass es kein „one fits all“ HIV-<br />
Medikament gibt, sondern jeder Mensch<br />
eine individuelle und zum eigenen Leben<br />
passende Therapie verdient.<br />
GEMEINSAM MIT DEM/DER ÄRZT*IN DIE<br />
OPTIMALE THERAPIE FINDEN<br />
Ein offenes Gespräch mit dem/der Ärzt*in<br />
zu den verschiedenen Therapieoptionen<br />
hat den Vorteil, dass man nicht nur die<br />
aktuelle Situation betrachtet, sondern<br />
auch über zukünftige Entwicklungen<br />
informiert ist.<br />
Bei der Auswahl aus den unterschiedlichen<br />
Möglichkeiten befindet man sich heutzutage<br />
in der glücklichen Situation, dass man<br />
diese nach den eigenen Bedürfnissen und<br />
passend zum eigenen Leben auswählen<br />
kann und sich dabei keine Gedanken mehr<br />
über die Wirksamkeit moderner Therapien<br />
machen muss. Die Wahl einer geeigneten<br />
HIV-Therapie kommt nicht mehr aus der<br />
Not heraus. Es ist also diese freie Wahl aus<br />
einer Vielzahl an Möglichkeiten, welche<br />
dazu beiträgt, dass HIV zu einem kleineren<br />
Teil im Leben wird.<br />
Unterstützt von ViiV Healthcare<br />
NP-DE-HVU-ADVR-230002<br />
Weitere Informationen zum Leben mit HIV sowie persönliche Geschichten<br />
von HIV-positiven Menschen findest du unter<br />
www.livlife.de
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