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3. QUARTAL 2024 6,80 €<br />
www.taxi-times.com<br />
D – A – CH<br />
WER IST DER TOP-TRUMPF?<br />
DIE GROSSE TAXI-ÜBERSICHT<br />
Strohhalm für Diesel-Taxis<br />
IST HVO 100<br />
SINNVOLL?<br />
Nürnberger Skandal<br />
HAFTREDUZIERUNG FÜR<br />
IHK-PRÜFER<br />
6 Sonderseiten Taxiverbände und -zentralen<br />
Kias elektrischer Luxus-Liner<br />
DER EV9 IM<br />
TAXI-TEST
E-Power für Ihr<br />
Taxigeschäft<br />
Ihre Aufgabe ist die Beförderung von Menschen – beispielsweise mit dem ID.7*.<br />
Die vollelektrische Limousine beeindruckt mit stilvollem Interieur, einem geräumigen<br />
Platzangebot und innovativen Funktionen. Gleichzeitig bietet der ID.7 mit seinem<br />
kraftvollen und zugleich effektiven E-Motor die Power für zahlreiche Fahrten.<br />
Setzen Sie noch heute auf Ihren neuen Dauerläufer.<br />
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Der ID.7* für die Taxi-Branche<br />
*Energieverbrauch kombiniert: 16,2–13,6 kWh/100 km; CO₂-Emissionen<br />
kombiniert: 0 g/km; CO₂-Klasse: A. Angaben zu Verbrauch, CO₂-Emissionen<br />
und CO₂-Klassen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von den gewählten<br />
Aussta<strong>tt</strong>ungen des Fahrzeugs. Fahrzeugabbildung zeigt Sonderaussta<strong>tt</strong>ung.<br />
volkswagen.de
TITEL: Adobe Stock / Nikolai Sorokin / Raufeld FOTO: Taxi Times<br />
FUHRPARK-CHALLENGE DER<br />
TAXIUNTERNEHMER<br />
In einem Taxibetrieb ist es<br />
manchmal wie bei einem Pferderennen.<br />
Setzt man aufs richtige<br />
Pferd, gehört man zu den Gewinnern.<br />
Setzt man aber auf einen<br />
müden Gaul, kann man nur verlieren.<br />
Ähnlich ist es beim Fuhrpark<br />
eines Taxibetriebs: Sind die<br />
Fahrzeuge ständig in der Werksta<strong>tt</strong>,<br />
kann kein Geld verdient<br />
werden. Welche Autos sind aber<br />
die Dauerläufer und bescheren<br />
die wenigsten Probleme? Welche<br />
Autos sind überhaupt als Taxi erhältlich?<br />
Wir haben die Daten zu allen in Deutschland verfügbaren Taxis<br />
zusammengetragen. Wirklich alle? – Das sicher nicht, denn Exoten<br />
wird es immer geben, welche von findigen Umrüstern auf die<br />
Straße gebracht werden. Um aber einen Überblick zu bekommen,<br />
haben wir uns auf die Fahrzeuge konzentriert, welche direkt beim<br />
Händler mit Taxipaket bestellt werden können.<br />
Die erste Erkenntnis: „Deutsche“ Taxis ab Werk, die in Hellelfenbein<br />
lackiert sind, werden immer seltener. Dass es überhaupt<br />
eine Vielzahl an Taximodellen gibt, ist dem Engagement des Oldenburger<br />
Unternehmens Intax geschuldet. Dort werden die meisten<br />
Import-Fahrzeuge zu einem Taxi oder Mietwagen umgerüstet.<br />
Damit unser Recherche-Ergebnis nicht in einer faden Tabelle<br />
endet, haben wir uns an ein Quarte<strong>tt</strong>spiel erinnert. Die Karten sehen<br />
Sie auf den Seiten 6 bis14. Auf jeder Karte finden Sie auch einen<br />
QR-Code mit weiteren Informationen zu jedem Modell auf unserer<br />
Website. Die letzte Quarte<strong>tt</strong>karte haben wir für Ihr Taxi frei gelassen.<br />
Aber zurück zu Ihnen, lieber Leser. Wir haben Ihnen sechs<br />
Fragen zu Ihrem Fuhrpark gestellt – und Sie haben geantwortet.<br />
Über 60 Unternehmer haben mit uns ihre Erfahrungen geteilt. Die<br />
guten Erfahrungen (S. 15 bis17) genauso wie die schlechten (S.19).<br />
Und weil wir uns bereits im Layout eines Kartenspiels bedient<br />
haben, haben wir das beim Schwarzen Peter noch einmal getan.<br />
Welche Taxis sind noch häufig auf der Straße zu finden, werden<br />
aber nicht mehr gebaut? Die Auflösung gibt es auf Seite 18.<br />
Wenn man sich mit der Anschaffung eines neuen Taxis beschäftigt,<br />
dann muss man sich zwangsläufig auch über den Antrieb<br />
Gedanken machen. Immer mehr Fahrzeughersteller trennen sich<br />
vom Diesel, dafür steigen immer mehr Unternehmer auf E-Taxis<br />
um – auch international, siehe Seite 23.<br />
Damit das Altbewährte noch möglichst lange auf der Straße<br />
bleiben kann, wird der Kraftstoff HVO 100 als Alternative beworben.<br />
Ab Seite 20 versuchen wir zu klären, worum es dabei eigentlich<br />
geht und warum der Taxi- und Mietwagenverband TMV mit<br />
seiner HVO-100-Initiative unserer Meinung nach auf das falsche<br />
Pferd setzt (S. 20).<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />
Simon Günnewig<br />
Redakteur Fahrzeuge und Technik<br />
PS: Eigentlich war diese Ausgabe schon fertig, als uns noch die<br />
Nachricht einer Kooperation zwischen der Stu<strong>tt</strong>garter Taxizentrale<br />
und Free Now überraschte. Wir haben daraufhin spontan den<br />
Heftumfang erweitert und ganz am Ende dieser Ausgabe ein Doppelinterview<br />
mit den Machern dieser bemerkenswerten Partnerschaft<br />
abgedruckt (Seite 44).<br />
INHALT<br />
PERSONEN<br />
4 Vier Stadträte für Mietwagen-Mindestentgelte<br />
DEUTSCHE TAXILANDSCHAFT<br />
6 Derzeit verfügbare Taximodelle<br />
15 Empfehlungen der Unternehmer<br />
18 Der Schwarze Peter<br />
19 Tadel der Unternehmer<br />
ALTERNATIVE KRAFTSTOFFE UND ANTRIEBE<br />
20 Dieselersatzkraftstoff HVO 100<br />
23 E-Taxi International<br />
UNFALLVERHÜTUNGSVORSCHRIFT<br />
24 Pflichten eines Taxiunternehmers<br />
WORKSHOP<br />
31 Konflikte lösen<br />
KORRUPTION<br />
32 Berufungsurteil in Nürnberg<br />
TAXI INTERNATIONAL<br />
34 ERTA-Treffen in der Türkei<br />
36 News aus Österreich und der Schweiz<br />
TAXI REGIONAL<br />
37 Hamburg: Konzessionsstopp und mehr Ladesäulen<br />
38 München: Taxi-Dialog und Datenabgleich<br />
39 Berlin: Wo sind die illegalen Mietwagen jetzt?<br />
KRANKENFAHRTEN<br />
40 Verträge zu Hungerpreisen<br />
FAHRZEUGE<br />
42 Testbericht: Kia EV9<br />
TAXIZENTRALEN<br />
44 Kooperation TAZ-Stu<strong>tt</strong>gart und Free Now<br />
46 Impressum<br />
SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
25 Taxiverbände und -zentralen<br />
TAXI 3. QUARTAL 2024<br />
3
PERSONEN<br />
POLITISCHER ANTRAG<br />
FÜR MINDESTENTGELTE<br />
Die vier Münchner Stadträte Christian Smolka, Sibylle Stöhr (beide Grüne),<br />
Christian Vorländer und Micky Wenngatz (beide SPD) setzen sich ganz<br />
besonders für das Taxigewerbe ein. Sie haben die Einführung eines<br />
Mindestentgelts für Mietwagen beantragt.<br />
Kämpfer für einen fairen We<strong>tt</strong>bewerb zwischen Taxis und Mietwagen (v. l. n. r):<br />
Gregor Beiner (Taxiverband München), Micky Wenngatz (SPD), Sibylle Stöhr<br />
(Grüne), Ertekin Kocer (Taxi-München eG), Christian Vorländer (SPD) und<br />
Christian Smolka (Grüne)<br />
Die Stadtverwaltung wird gebeten,<br />
die Einführung eines Mindestpreises<br />
für den Mietwagenverkehr<br />
(nach dem Personenbeförderungsgesetz<br />
PBefG) zu prüfen und der Münchner Taxikommission<br />
sowie dem Stadtrat einen Vorschlag<br />
vorzulegen, wie dieser umgesetzt<br />
werden kann“, heißt es in dem Antrag der<br />
Fraktion Die Grünen/Rosa Liste und der<br />
SPD/Volt-Fraktion an den Münchner Oberbürgermeister<br />
Dieter Reiter.<br />
Zur Begründung verweisen die Stadträte<br />
auf den ruinösen We<strong>tt</strong>bewerb zwischen<br />
den verschiedenen Mobilitätsanbietern im<br />
Mietwagenverkehr und dem Taxigewerbe<br />
und betonen, soziale Standards wie der<br />
Mindestlohn würden bei Fahrdienstanbietern<br />
im Gegensatz zum Taxigewerbe in den<br />
seltensten Fällen eingehalten.<br />
TAXI IST MOBILITÄT FÜR ALLE<br />
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende<br />
der Grünen/Rosa Liste und Vorsitzende der<br />
Münchner Taxikommission, Sibylle Stöhr,<br />
sagte, das Taxigewerbe stelle Mobilität für<br />
alle und eine faire Bezahlung der Fahrer<br />
sicher. Mit Festpreisen und dem Tarifkorridor<br />
habe die Stadt die Taxifahrer bereits<br />
gestärkt. Es brauche aber noch mehr, um<br />
einen fairen We<strong>tt</strong>bewerb herzustellen und<br />
Dumpinglöhne zu verhindern: „Mindestpreise<br />
für Fahrdienste. Unsere Initiative<br />
stellt die Weichen dafür.“<br />
Die stellvertretende Vorsitzende der<br />
Taxikommission, SPD-Stadträtin Micky<br />
Wenngatz, ergänzte, soziale Standards müssten<br />
für alle gelten, auch für Mietwagenfahrer.<br />
Der Antrag ist das Ergebnis eines engen<br />
Kontaktes zwischen der Münchner Stadtpolitik<br />
und den Gewerbevertretern der Taxibranche.<br />
Gregor Beiner in seiner Funktion<br />
als Vorstandsmitglied des Taxiverbandes<br />
München e.V. (TMV) freut sich, dass die<br />
gewerbepolitische Arbeit seines bayerischen<br />
Verbandes und der Funkzentralen<br />
Wirkung zeigt: „Nicht nur in Berlin, wo<br />
Anfang des Jahres durch journalistische<br />
Recherchen ans Tageslicht gekommen ist,<br />
»Mindestpreise für<br />
Fahrdienste. Unsere<br />
Initiative stellt die<br />
Weichen dafür.«<br />
Sibylle Stöhr,<br />
Vorsitzende der Taxikommission<br />
dass mi<strong>tt</strong>lerweile ein Dri<strong>tt</strong>el des taxiähnlichen<br />
Mietwagenverkehrs durch Uber, Bolt<br />
und Co. illegal unterwegs ist, kommt etwas<br />
ins Rollen, sondern auch hier in München<br />
setzt sich die Politik dafür ein, die Gesetze<br />
umzusetzen.“<br />
Dabei gehe es nicht nur darum, dass die<br />
Pla<strong>tt</strong>formbetreiber Mietwagen ohne Genehmigung<br />
fahren lassen, sondern dass ihre<br />
Fahrer „zu großen Teilen Schwarzarbeit<br />
betreiben, falsch angemeldet sind, dabei<br />
unter Mindestlohn bezahlt werden, keine<br />
Lizenz besitzen und ohne den richtigen<br />
Versicherungsschutz für die Fahrgäste“<br />
unterwegs seien.<br />
Die kriminellen Machenschaften gehen<br />
laut Beiner noch weit darüber hinaus. „Ich<br />
spreche für das Taxigewerbe, wenn ich<br />
sage, dass es an der Zeit und wichtig ist,<br />
dass wir diese politische Unterstützung<br />
durch Die Grünen – Rosa Liste und SPD/<br />
Volt erhalten.“<br />
KRITIK IN DEN SOZIALEN MEDIEN<br />
Bei manchen Verbrauchern stößt diese<br />
Unterstützung allerdings auch auf Kritik.<br />
Die Regelung, welche die Grünen durchsetzen<br />
wollen, gehe an den Bedürfnissen<br />
der Durchschni<strong>tt</strong>sbürger vorbei. Und in Estland<br />
komme man mit Uber überall günstiger<br />
als mit dem Taxi hin. In Deutschland<br />
sei Taxi Geldmacherei und solche Politik<br />
führe dazu, dass „fortschri<strong>tt</strong>lichere und<br />
bessere Alternativen“ sich nicht durchsetzen<br />
könnten.<br />
Solche Kommentare in den sozialen<br />
Medien zeigen, dass vielen Verbrauchern<br />
nicht bewusst ist, dass seit Jahren ein unfairer<br />
We<strong>tt</strong>bewerb zulasten des gesamten<br />
Mobilitätsgewerbes betrieben wird: Für<br />
Beiner ist daher Kundenaufklärung ganz<br />
wichtig: „Das Taxi ist Teil des ÖPNV, es ist<br />
das Instrument der letzten Meile, es dient<br />
der Daseinsvorsorge, deckt in Deutschland<br />
einen überwiegenden Großteil von Kranken-<br />
und Schülerfahrten ab, es wird tariflich<br />
von der jeweiligen Stadtverwaltung<br />
reguliert. Es hat eine wichtige Funktion für<br />
die Bevölkerung.“ <br />
ar<br />
FOTO: Grüne-Rosa ListeAnfang<br />
4 3. QUARTAL 2024 TAXI
Hyundai IONIQ 5<br />
100 % elektrisch<br />
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Abb. zeigt aufpreispflichtige Zusatzaussta<strong>tt</strong>ung.<br />
A<strong>tt</strong>raktiv, wirtschaftlich und komfortabel: Der Hyundai IONIQ 5 überzeugt als Taxi-Modell<br />
nachhaltig – und zeigt Zukunftsorientierung, die Ihre Fahrgäste zu schätzen wissen. Sein<br />
vollelektrischer Antrieb bringt Sie dynamisch und leise ans Ziel, während sein geräumiger<br />
und funktionaler Innenraum für ein überaus angenehmes Raumgefühl sorgt. Verlassen Sie<br />
sich auf hohe Reichweiten, kurze Ladezeiten und eine Aussta<strong>tt</strong>ung auf dem neuesten Stand<br />
in Sachen Sicherheit und Konnektivität. Das Taxi-Paket beinhaltet alle gesetzlich vorgeschriebenen<br />
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1 Im Taxi-Paket enthalten sind: Taxameter-Vorrüstung mit Einbauvorbereitung, Funk-Vorrüstung, Dachzeichen-Vorrüstung mit Halterung, Taxi-Notalarmanlage, Zentral-Innenlichtschaltung,<br />
ausführliche farbige Taxi-Bedienungsanleitung, Verzurrösen zur Ladungssicherung; INTAX Premium-Folierung „Hellelfenbein“ gegen Aufpreis erhältlich.
QUARTETT<br />
3. QUARTAL 2024 6,80 €<br />
www.taxi-times.com<br />
D – A – CH<br />
WER IST DER TOP-TRUMPF?<br />
DIE GROSSE TAXI-ÜBERSICHT<br />
Strohhalm für Diesel-Taxis<br />
Nürnberger Skandal<br />
Kias elektrischer Luxus-Liner<br />
IST HVO 100<br />
HAFTREDUZIERUNG FÜR<br />
DER EV9 IM<br />
SINNVOLL?<br />
IHK-PRÜFER<br />
TAXI-TEST<br />
6 Sonderseiten Taxiverbände und -zentralen<br />
WER IST DER<br />
TOP-TRUMPF?<br />
Auf welches Taxi oder welchen Mietwagen setzt man als<br />
Taxiunternehmer? In einer Übersicht zeigen wir, welche<br />
Taxi-Modelle beim Händler bestellt werden können.<br />
Seit vielen Jahren schließen konformitätsgerechte<br />
und eichrechtliche<br />
Vorschriften die Umrüstung einen<br />
x-beliebigen Pkw zum Taxi meist aus. Natürlich<br />
gibt es auch Ausnahmen, denn einige<br />
Betriebe rüsten auf Nachfrage auch Exoten<br />
zum Taxi um. Meist werden diese Sondertaxis<br />
aber nicht aktiv beworben.<br />
In dieser Taxi Times-Ausgabe geben wir<br />
einen Überblick über die verschiedenen<br />
Taximodelle. Das Kriterium, wer in diese<br />
Auflistung kam, war die Bestellbarkeit der<br />
Taxiumrüstung direkt beim Händler.<br />
Herstellerseitig sind die lackierten Taxis<br />
eine echte Rarität und in der Regel nur noch<br />
bei Volkswagen Pkw und Volkswagen Nutzfahrzeuge<br />
zu finden. Schade eigentlich, denn<br />
so signalisiert man den Kunden, dass man<br />
das Taxigewerbe ernst nimmt. Das äußert<br />
sich zudem meist mit einem besonderen Service<br />
oder in einer auf das Taxigewerbe zugeschni<strong>tt</strong>enen<br />
Finanzierung oder Garantie.<br />
Unter den deutschen Taxis können<br />
wenigstens BMW und Audi zwar nicht ab<br />
Werk, aber immerhin nach dem Kauf bei<br />
der Firma Haberl Elektronik umgerüstet<br />
werden.<br />
Bei den Importeuren sieht das ein wenig<br />
anders aus. Wenn die Fahrzeuge in Korea<br />
oder China gebaut werden, kann man nur<br />
schwerlich ein Taxipaket ab Werk erwarten.<br />
Hier tri<strong>tt</strong> die Firma Intax auf den Plan. Der<br />
Umrüstspezialist bezeichnet sich selbst als<br />
die verlängerte Werkbank der Fahrzeughersteller<br />
und ermöglicht ihnen den Einstieg in<br />
den deutschen Taximarkt und dem Taxigewerbe<br />
eine gewisse Auswahl. Das ist als positiv<br />
zu bezeichnen, einerseits, weil gerade die<br />
Importeure neue Technologien schneller<br />
umsetzen, aber auch, weil Konkurrenz<br />
bekanntlich das Geschäft belebt.<br />
Auf den nachfolgenden Seiten könne Sie<br />
also – alphabetisch sortiert – alle derzeit verfügbaren<br />
Taxis finden. Es ist eine Momentaufnahme<br />
Stand Juni 2024. Um unseren<br />
Lesern eine Auflistung in Tabellenform zu<br />
ersparen, haben wir uns dazu entschieden,<br />
auf die altbekannten Quarte<strong>tt</strong>karten zurückzugreifen.<br />
Auf jeder Karte sind neben der<br />
Antriebsart auch der Einstiegspreis (ne<strong>tt</strong>o),<br />
die Anzahl der Sitzplätze inklusive Fahrer,<br />
ein Anbieter der Taxiumrüstung und ein QR-<br />
Code als weiterführender Link zu noch mehr<br />
Informationen zu diesem Modell – zu finden<br />
auf unserer Website www.taxi-times.com.<br />
Alle Angaben sind natürlich ohne Gewähr<br />
und Anspruch auf Vollständigkeit. Natürlich<br />
sind weitaus mehr Fahrzeug-Modelle als Taxi<br />
auf der Straße, diese passen nur eben nicht<br />
in das selbst gesteckte Raster. Wo fängt man<br />
an und wo hört man auf?<br />
Wichtig ist es auch zu wissen, dass etwaige<br />
Raba<strong>tt</strong>e, Umweltprämien bzw. Boni oder<br />
die Preise für die Taxiumrüstung nicht<br />
berücksichtigt werden konnten, denn hier<br />
ändern sich die Fakten nahezu täglich. Beispielsweise<br />
kann man zu diesem Zeitpunkt<br />
nur erahnen, welchen Einfluss die aktuellen<br />
Strafzölle auf Fahrzeuge aus chinesischer<br />
Fertigung haben werden.<br />
Ganz wie in einem Quarte<strong>tt</strong>spiel gibt es<br />
auch einen Trumpf: Alle Fahrzeuge, die zu<br />
einem Rollstuhltaxi umgerüstet werden können,<br />
bekommen ein spezielles Siegel verpasst.<br />
Viel Spaß beim Stöbern! sg<br />
BYD<br />
BYD<br />
Citroën<br />
A<strong>tt</strong>o 3<br />
Han<br />
(ë-)Berlingo<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
Antrieb:<br />
elektrisch<br />
Antrieb:<br />
elektrisch<br />
Antrieb:<br />
Benzin, Diesel, Elektro<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Kategorie:<br />
Limousine<br />
Kategorie:<br />
Hochdachkombi<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Sitzplätze (max.): 7<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 31.924 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 58.000 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 18.773 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
FOTOS: INTAX, BVM<br />
6 3. QUARTAL 2024 TAXI
QUARTETT<br />
Citroën<br />
(ë-)Jumpy, (ë-)Spacetourer<br />
Elaris<br />
Beo<br />
Fiat<br />
Tipo<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
Antrieb:<br />
E-Antrieb<br />
Kategorie:<br />
Van<br />
Sitzplätze (max.): 9<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 37.168 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Antrieb:<br />
elektrisch<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 39.739 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Antrieb:<br />
Hybrid, Diesel<br />
Kategorie:<br />
Kombi<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 19.319 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Ford<br />
(Grand) Tourneo Connect<br />
Ford<br />
Tourneo / Transit Custom<br />
Ford<br />
Transit Bus<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
Antrieb:<br />
Benzin, Diesel<br />
Kategorie:<br />
Hochdachkombi<br />
Sitzplätze (max.): 7<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 26.386 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Antrieb:<br />
Diesel, Hybrid, Elektro<br />
Kategorie:<br />
Van<br />
Sitzplätze (max.): 8<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 41.050 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Antrieb:<br />
Diesel<br />
Kategorie:<br />
Bus<br />
Sitzplätze (max.): 18<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 59.539 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Hyundai<br />
Hyundai<br />
Hyundai<br />
i30 Kombi<br />
IONIQ 5<br />
Staria<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
Antrieb:<br />
Benzin, Hybrid<br />
Antrieb:<br />
Elektro<br />
Antrieb:<br />
Diesel<br />
Kategorie:<br />
Kombi<br />
Kategorie:<br />
Crossover<br />
Kategorie:<br />
Van<br />
FOTOS: INTAX, Taxi Times<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 24.025 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 36.890 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR<br />
Sitzplätze (max.): 9<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 40.420 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
TAXI 3. QUARTAL 2024<br />
7
QUARTETT<br />
Hyundai<br />
Kia<br />
Kia<br />
Tucson<br />
Ceed Sportswagon<br />
e-Soul<br />
Antrieb:<br />
Benzin, Diesel,<br />
Plug-in-Hybrid<br />
Antrieb:<br />
Benzin, Plug-in-Hybrid<br />
Antrieb:<br />
E-Antrieb<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Kategorie:<br />
Limousine / Kombi<br />
Kategorie:<br />
Crossover<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 29.403 €<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 21.504 €<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 39.873 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Kia<br />
Kia<br />
Kia<br />
EV6<br />
EV9<br />
Niro<br />
Antrieb:<br />
Kategorie:<br />
E-Antrieb<br />
Crossover<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 39.478 €<br />
Konformitätstaugliches<br />
Ja<br />
Taxipaket:<br />
Antrieb:<br />
E-Antrieb<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Sitzplätze (max.): 7<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 60.915 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Antrieb:<br />
Kategorie:<br />
Hybrid, Plug-in-Hybrid,<br />
E-Antrieb<br />
Kompakt-SUV<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 27.554 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Kia<br />
LEVC<br />
Lexus<br />
XCeed<br />
TX<br />
ES<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
Antrieb:<br />
Benzin<br />
Kategorie:<br />
Crossover<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 23.268 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Antrieb:<br />
serieller Hybrid<br />
Kategorie:<br />
London-Taxi<br />
Sitzplätze (max.): 7<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 64.210 €<br />
Taxipaket: Adler u. a.<br />
ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR<br />
Antrieb:<br />
Hybrid<br />
Kategorie:<br />
Limousine<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 45.672 €<br />
Taxipaket:<br />
über Toyota<br />
FOTOS: INTAX, Taxi Times<br />
8 3. QUARTAL 2024 TAXI
QUARTETT<br />
MG<br />
MG<br />
Mercedes-Benz<br />
4<br />
5<br />
Sprinter<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
Antrieb:<br />
E-Antrieb<br />
Kategorie:<br />
Fließheck<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 29.403 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Antrieb:<br />
E-Antrieb<br />
Kategorie:<br />
Kombi<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 29.823 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Antrieb:<br />
Diesel, Elektro<br />
Kategorie:<br />
Van<br />
Sitzplätze (max.): 9<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 36.932 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Nissan<br />
Nissan<br />
Nissan<br />
Leaf<br />
Ariya<br />
Qashqai 24<br />
Antrieb:<br />
E-Antrieb<br />
Antrieb:<br />
E-Antrieb<br />
Antrieb:<br />
Hybrid, Plug-in-Hybrid<br />
FOTOS: INTAX, Taxi Times<br />
Kategorie:<br />
Kompakt<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 30.168 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 36.546 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 28.689 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
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2. Vermi<strong>tt</strong>lungssysteme<br />
4. Fahrdaten<br />
Ihr komple<strong>tt</strong>es elektronisches<br />
Aufzeichnungssystem:<br />
1. Digitale<br />
Bestellkanäle<br />
3. Taxameter<br />
• Taxameterdaten + DSFinV-TW<br />
• Belege + DSFinV-K<br />
• elektronische Schichtze<strong>tt</strong>el<br />
AO §146a Abs. 1: … jeden aufzeichnungspflichtigen Geschäftsvorfall … elektronisches Aufzeichnungssystem ... einzeln, vollständig, richtig, zeitgerecht und geordnet …<br />
In Kooperation mit
QUARTETT<br />
Nissan<br />
X-Trail<br />
Nissan<br />
Townstar<br />
Nissan<br />
Primastar<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
Antrieb:<br />
Hybrid<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Sitzplätze (max.): 7<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 29.831 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Antrieb:<br />
Hybrid<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 23.361 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Antrieb:<br />
Diesel<br />
Kategorie:<br />
Van<br />
Sitzplätze (max.): 9<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 43.500 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
NIO<br />
NIO<br />
Opel<br />
ET5<br />
ET7<br />
Combo Electric<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
Antrieb:<br />
E-Antrieb<br />
Antrieb:<br />
E-Antrieb<br />
Antrieb:<br />
E-Antrieb<br />
Kategorie:<br />
Limousine<br />
Kategorie:<br />
Limousine<br />
Kategorie:<br />
Hochdachkombi<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Sitzplätze (max.): bis zu 7<br />
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Ja, Reuss<br />
Taxipaket:<br />
Ja, Reuss<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Opel<br />
Peugeot<br />
Peugeot<br />
Zafira Electric<br />
5008<br />
Rifter<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
Antrieb:<br />
E-Antrieb<br />
Kategorie:<br />
Van<br />
Sitzplätze (max.): 7<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 39.957 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Antrieb:<br />
Hybrid, Elektro<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Sitzplätze (max.): 7<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 35.540 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR<br />
Antrieb:<br />
E-Antrieb<br />
Kategorie:<br />
Hochdachkombi<br />
Sitzplätze (max.): 7<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 32.302 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
FOTOS: INTAX, Nissan, Nio, Flo<strong>tt</strong>ila Tax, Taxi Times<br />
10 3. QUARTAL 2024 TAXI
WORKSHOP<br />
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QUARTETT<br />
Peugeot<br />
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Trafic<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
Antrieb:<br />
elektrisch<br />
Kategorie:<br />
Van<br />
Sitzplätze (max.): 9<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 37.168 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Antrieb:<br />
Elektrisch<br />
Kategorie:<br />
Limousine<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 38.887 €<br />
Taxipaket:<br />
Adler<br />
Antrieb:<br />
Diesel<br />
Kategorie:<br />
Van<br />
Sitzplätze (max.): 9<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 35.300 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Suzuki<br />
Suzuki<br />
Tesla<br />
Across<br />
Swace<br />
Model 3<br />
Antrieb:<br />
Plug-in-Hybrid<br />
Antrieb:<br />
Hybrid<br />
Antrieb:<br />
E-Motor<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Kategorie:<br />
Kombi<br />
Kategorie:<br />
Limousine<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 48.889 €<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 31.252 €<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 34.452 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Tesla<br />
Toyota<br />
Toyota<br />
Model Y<br />
bZ4X<br />
Corolla Cross<br />
Antrieb:<br />
Elektro<br />
Kategorie:<br />
Limousine<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 37.806 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Antrieb:<br />
elektrisch<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 36.050 €<br />
Taxipaket:<br />
Toyota<br />
ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR<br />
Antrieb:<br />
Hybrid<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 30.411 €<br />
Taxipaket:<br />
Toyota<br />
FOTOS: INTAX, BVM, Drechsler Fürstenfeldbruck, Taxi Times<br />
12 3. QUARTAL 2024 TAXI
QUARTETT<br />
Toyota<br />
Corolla (TS)<br />
Toyota<br />
Mirai<br />
Toyota<br />
Proace City Verso<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
Antrieb:<br />
Hybrid<br />
Kategorie:<br />
Limousine + Kombi<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 28.000 €<br />
Taxipaket:<br />
Toyota<br />
Antrieb:<br />
Brennstoffzelle<br />
Kategorie:<br />
Limousine<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 55.453 €<br />
Taxipaket:<br />
Toyota<br />
Antrieb:<br />
Kategorie:<br />
Benzin, Diesel,<br />
E-Antrieb<br />
Hochdachkombi<br />
Sitzplätze (max.): 7<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 20.869 €<br />
Taxipaket:<br />
Toyota<br />
Toyota<br />
Toyota<br />
Volvo<br />
Proace<br />
RAV 4<br />
EX40<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
Antrieb:<br />
elektrisch, Diesel<br />
Kategorie:<br />
Van<br />
Sitzplätze (max.): 9<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 37.705 €<br />
Taxipaket:<br />
Toyota<br />
Antrieb: Hybrid +<br />
Plug-in-Hybrid<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 34.445 €<br />
Taxipaket:<br />
Intax<br />
Antrieb:<br />
Elektrisch<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 42.008 €<br />
Taxipaket:<br />
Adler<br />
Volvo<br />
Volvo<br />
Volvo<br />
V90<br />
XC40<br />
XC60<br />
FOTOS: INTAX, BVM, Volvo, Adler Funktechnik<br />
Antrieb:<br />
Hybrid<br />
Kategorie:<br />
Kombi<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 57.974 €<br />
Taxipaket:<br />
Adler<br />
Antrieb:<br />
Hybrid, Plug-in-Hybrid<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 35.705 €<br />
Taxipaket:<br />
Adler<br />
ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR<br />
Antrieb:<br />
Hybrid, Plug-in-Hybrid<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 44.957 €<br />
Taxipaket:<br />
Adler<br />
TAXI 3. QUARTAL 2024<br />
13
QUARTETT<br />
Volvo<br />
Volkswagen<br />
Volkswagen<br />
XC90<br />
Touran<br />
ID.4<br />
Antrieb:<br />
Hybrid, Plug-in-Hybrid<br />
Antrieb:<br />
Diesel<br />
Antrieb:<br />
E-Antrieb<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Kategorie:<br />
Van<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Sitzplätze (max.): 7<br />
Sitzplätze (max.): 7<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 65.042 €<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab:<br />
34.000 € abzügl. Rab.<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 33.894 €<br />
Taxipaket:<br />
Adler<br />
Taxipaket:<br />
ab Werk<br />
Taxipaket:<br />
Reuss, u.a.<br />
Volkswagen<br />
Volkswagen<br />
Volkswagen<br />
ID.7<br />
Caddy (Maxi)<br />
Multivan<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
Antrieb:<br />
E-Antrieb<br />
Antrieb:<br />
Diesel<br />
Antrieb:<br />
Diesel<br />
Kategorie:<br />
SUV<br />
Kategorie:<br />
Hochdachkombi<br />
Kategorie:<br />
Van<br />
Sitzplätze (max.): 5<br />
Sitzplätze (max.): 7<br />
Sitzplätze (max.): 7<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 45.373 €<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 28.628 €<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 45.974 €<br />
Taxipaket: Reuss u. a.<br />
Taxipaket:<br />
Taxi ab Werk<br />
Taxipaket:<br />
Taxi ab Werk<br />
Volkswagen<br />
Volkswagen<br />
Mein<br />
ID. Buzz<br />
Crafter<br />
Lieblingstaxi<br />
ROLLI-<br />
TAXI<br />
Antrieb:<br />
elektrisch<br />
Kategorie:<br />
Van<br />
Sitzplätze (max.): 7<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 51.170 €<br />
Taxipaket:<br />
Volkswagen extern<br />
Antrieb:<br />
Diesel<br />
Kategorie:<br />
Transporter<br />
Sitzplätze (max.): 16<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: 48.630 €<br />
Taxipaket:<br />
via Volkswagen<br />
Nutzfahrzeuge<br />
ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR<br />
Antrieb:<br />
Kategorie:<br />
Sitzplätze (max.):<br />
Preis (ne<strong>tt</strong>o) ab: €<br />
Taxipaket:<br />
FOTOS: Volvocars, Taxi Times, AndreasMekidiche<br />
14 3. QUARTAL 2024 TAXI
EMPFEHLUNGEN<br />
PRÄDIKAT: BESONDERS<br />
EMPFEHLENSWERT<br />
In einer Umfrage haben Taxi Times-Leser verraten, welche Taxis und Mietwagen<br />
sie fahren, welche sie besonders empfehlen können und welche Modelle beim<br />
nächsten Kauf angeschafft werden sollen.<br />
BILD: freepik.com / Raufeld<br />
Ungefähr 60 Taximodelle haben<br />
wir Ihnen auf den vorherigen Seiten<br />
vorgestellt. In etwa die gleiche<br />
Anzahl an Lesern hat an einer von<br />
Taxi Times im Juni gestarteten Fahrzeug-Umfrage<br />
teilgenommen. Vom Solounternehmer bis<br />
zum Mehrwagenbetrieb war alles dabei.<br />
483 Taxis und 188 Mietwagen sind bei den<br />
teilnehmenden Lesern im Einsatz.<br />
Doch die Branche ist im Wandel, was die<br />
künftige Aussta<strong>tt</strong>ung des Fuhrparks angeht.<br />
Unter den Top drei der Taxis und Mietwagen<br />
stehen die Mercedes E-Klasse, der VW Touran<br />
und der Toyota Prius+. Die E-Klasse kann man<br />
schon länger nicht mehr als Taxi bestellen, ebenso<br />
den Prius+; weshalb diese beiden Modelle in<br />
unserem Taxi-Quarte<strong>tt</strong> auf den vorherigen Seiten<br />
schon gar nicht mehr mitspielen dürfen. Und auch vom<br />
Touran werden in absehbarer Zeit die letzten Modelle vom Band<br />
rollen.<br />
Deutschlands Taxiunternehmer verlieren also die Taximodelle,<br />
denen sie jahrzehntelang vertraut haben. Einen Prius+,<br />
dem die meisten das Prädikat „zuverlässig“ geben. „Die laufen<br />
einfach“, sagt Frank Wiencke aus Hannover. „Zuverlässig“, finden<br />
die Brüder Ballnath aus München. Genau diese Zuverlässigkeit<br />
wird auch bei der E-Klasse als bestechendstes Merkmal in<br />
unserer Umfrage angegeben, beispielsweise von einem Berliner<br />
und einem Eisenacher Unternehmer. Ebenso geschätzt werden<br />
bei der E-Klasse unter anderem das Platz- und Raumangebot,<br />
die geringen Ausfallzeiten und die langlebige Robustheit. „Die<br />
integrierten Kindersitze sind sehr praktisch für den laufenden<br />
Taxenbetrieb“, heben Taxi Hensen aus Grubenhagen und Stefan<br />
Irro aus Lüchow hervor. Irro lobt zudem „die hohe Funktionalität<br />
der Limousinen. Sei es der Transport von Reisegepäck oder<br />
Einkäufen […] oder auch die Geräumigkeit, die das Fahrzeug<br />
für den Kunden bietet. Hiermit ist man immer gut vorbereitet<br />
und ausgesta<strong>tt</strong>et.“<br />
EIN TAXI-KLASSIKER VON VOLKSWAGEN<br />
Ähnlich gut kommt auch der VW Touran bei den Taxi Times-<br />
Lesern weg. „Sehr sparsam im Verbrauch“, findet beispielsweise<br />
Mietwagen Fischer. „Sehr zuverlässig“, sagt Christoph Hinze<br />
aus Naumburg. Und so wie Ralf Rothensee aus Neustadt denken<br />
viele Teilnehmer der Umfrage: „Ein großes Plus ist der bequeme<br />
Einstieg für unsere vielen alten und kranken Fahrgäste.“<br />
Für Tom Callsen aus Sörup ist der Touran deswegen „zu 100 %<br />
empfehlenswert“.<br />
Kein Wunder, dass viele Taxi- und Mietwagenunternehmer<br />
noch möglichst lange auf dieses Modell setzen wollen. Auf die<br />
Frage, welches der eingesetzten Taximodelle<br />
sie denn empfehlen würden,<br />
nennt fast ein Dri<strong>tt</strong>el der teilnehmenden<br />
Taxi- und Mietwagenbetriebe<br />
den Touran. Und Lübbo Hinrichs aus<br />
Aurich ist nicht der Einzige, der auf<br />
die Frage, welches Modell man als Nächstes<br />
anschaffen will, so antwortet: „VW Tourans –<br />
solange sie noch gebaut werden.“<br />
Doch bei aller Beliebtheit der genannten<br />
Modelle gibt es noch genügend andere<br />
Marken und Typen, die bei Taxi- und Mietwagenunternehmen<br />
zum Einsatz kommen und<br />
ebenso gelobt werden. 53 VW Caddys sind bei<br />
den Teilnehmern unserer Umfrage im Einsatz,<br />
17 Unternehmen empfehlen dieses Modell auch u<br />
TRS-W21: Einzigartig!<br />
Ein Dachzeichen setzt Zeichen.<br />
Das erste Dachzeichen am Markt mit<br />
kontaktloser Energieversorgung!<br />
Zuverlässiger Betrieb selbst unter den<br />
härtesten äußeren Einflüssen – wie z. B.<br />
Streusalz, Sole oder auch Schmutz<br />
Induktive Stromübertragung von der<br />
Anbaugruppe (WPA) zum Dachzeichen<br />
Einfache Montage & schnelle Abnahme<br />
Besonders flexibel bei Fahrzeugtausch –<br />
geringe Umrüstkosten bei Modellwechsel<br />
Die Zukunft im Taxi.<br />
Die Evolution<br />
am Taxidach:<br />
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HALE electronic GmbH | A-5020 Salzburg | Email: vertrieb-d@hale.de<br />
www.hale.de | www.dachzeichen.de<br />
TAXI 3. QUARTAL 2024<br />
15
EMPFEHLUNGEN<br />
ausdrücklich ihren Kollegen. Warum,<br />
weiß Gerhard Barber aus Erfde: „Gute<br />
Konditionen bei Kauf, niedriger Verbrauch,<br />
guter Wiederverkauf!“<br />
Viele Unternehmer gaben an, den<br />
Caddy als Rollifahrzeug im Einsatz zu<br />
haben. Und wer sich auf diese Art der<br />
Beförderung spezialisiert hat, setzt<br />
gerne zusätzlich noch größere Fahrzeuge<br />
ein, wie den VW T5/ T6, den Vito oder<br />
auch den Ford Transit Custom. Letzteren<br />
bezeichnet Taxi Dombrowski aus Sternberg<br />
als „Raumwunder“, für Guiseppe Di<br />
Liberto bietet dieses Fahrzeug ein „gutes<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis“. Beim VW T5 bzw. T6 loben zwei Unternehmen<br />
deren variantenreiche Bestuhlung. Während Mietwagen<br />
Fischer die 2-2-2-3-Sitzverteilung bevorzugt, hat sich Antje Eglseder<br />
aus Neuhaus am Rennweg für die 1-2-2-3-Variante entschieden.<br />
Vereinzelt kommen bei manchen Unternehmen auch noch größere<br />
Modelle wie der VW Crafter oder der Mercedes Sprinter zum Einsatz,<br />
auch hier oft mit Rollstuhlumrüstung. „Unsere Crafter sind<br />
mit Rollilift und 7 Sitzen ausgesta<strong>tt</strong>et, ein super Mehrzweckfahrzeug“,<br />
schwärmt Taxi Prilop aus Gifhorn.<br />
Bereits werkseitig ist bekanntlich das als London Taxi bekannte<br />
Modell TX des Herstellers LEVC rollstuhltauglich ausgerüstet.<br />
Zwei der an der Umfrage teilnehmenden Leser haben solch ein<br />
London Taxi in ihrem Fuhrpark, einmal als Diesel, einmal mit<br />
Range Extender. Für sie zählt dabei vor allem die positive Resonanz<br />
bei den Kunden: „Die Fahrgäste sind allesamt begeistert“,<br />
sagt Wolfgang Slipek aus Berlin, und Kathrin Hennrich aus Altö<strong>tt</strong>ing<br />
ergänzt: „Er ist fantastisch. Als Taxi gebaut. Es macht neugierig<br />
und begeistert Jung und Alt!“<br />
Stefan Irro<br />
aus Lüchow:<br />
„Das nächste<br />
Fahrzeug wird<br />
wahrscheinlich<br />
ein E-Fahrzeug<br />
sein.“<br />
Ralf Rothensee<br />
aus Neustadt:<br />
„Unsere Fahrzeuge<br />
werden immer<br />
mit Taxi-Vorrüstung<br />
gekauft<br />
und von einem<br />
lokalen Partner<br />
mit unseren Taxametern,<br />
Ceyboxen<br />
und Druckern<br />
komple<strong>tt</strong>iert.“<br />
DIE ABKEHR VOM DIESEL<br />
Zwischenzeitlich ist das London Taxi ein Taxi mit Elektro-Motor<br />
und benzingetriebenem Reichweitenverlängerer (Range Extender),<br />
mit Dieselmotor wird es seit einiger Zeit schon nicht mehr gebaut.<br />
Diese Abkehr hat auch bereits Volvo vollzogen, die wie LEVC zum<br />
Geely-Konzern gehören. Aus Sicht derjenigen Taxiunternehmer,<br />
die einen Volvo V90 fahren, ist das bedauerlich, denn dieses Modell<br />
war für manche die erste Alternative nach dem MB-Aus. „Ein sehr<br />
luxuriöses Auto und guter Ersatz für die E-Klasse“, berichtet Uwe<br />
Wieland aus Schongau. Taxi Hensen schätzt das, was auch schon<br />
die E-Klasse ausgemacht hat: „Die integrierten Kindersitze sind<br />
sehr praktisch für den laufenden Taxenbetrieb.“<br />
Dabei würde Volvo mit dem EXC40 auch eine elektrische Alternative<br />
bieten können, und tatsächlich taucht dieser Typ auch bei<br />
der Frage auf, welches Modell sich die Taxi- und Mietwagenunternehmer<br />
als Nächstes kaufen würden. Überhaupt fällt auf, dass<br />
einige, die jetzt noch Verbrenner in ihrer Flo<strong>tt</strong>e haben, beim nächsten<br />
Modell auf ein E-Taxi umsteigen wollen. Am häufigsten wird<br />
hier das Tesla-Model Y genannt, aber auch der VW ID.4, ein Nio<br />
ET7 bzw. 5, ein ID.7 bzw. ID. Buzz (jeweils von VW), ein Toyota<br />
bZ4X oder auch ein Mercedes EQB bzw. EQV stehen auf dem<br />
Wunschze<strong>tt</strong>el, auch wenn bei Letzteren die Sache mit dem eichrechtlich<br />
konformen Taxipaket schwierig wird.<br />
Diese Taxi- und Mietwagenunternehmer würden dem Rat von<br />
Zekai Karavas aus Hohenbrunn folgen, der in seinem Fuhrpark<br />
bereits zwei Nio ET7 und 3 Tesla Model Y im Einsatz hat. „Ich<br />
würde E-Taxis generell wegen Unterhaltskosten empfehlen. Es<br />
fallen bis zum 31. Dezember 2030 keine Kfz-Steuer an, kein Service,<br />
keine Werksta<strong>tt</strong>aufenthalte (Verbrenner 4.000 Teile, E-Autos<br />
400; keine Additive, z. B. AdBlue, Verschleiß erst nach mehreren<br />
10.000 Kilometern usw.).“ Für Karin Olm aus Bad Rodach zählen<br />
darüber hinaus noch andere Argumente: „Leise, umweltfreundlich<br />
und ich kann heizen oder kühlen am Stand, wie ich mag, ohne<br />
Ärger zu bekommen.“<br />
Von den mehr als 60 Lesern, die an unserer Umfrage teilgenommen<br />
haben, haben mehr als Dri<strong>tt</strong>el jetzt schon elektrisch angetriebene<br />
Taxis bzw. Mietwagen im Einsatz. Ein E-Taxi, das hier ganz<br />
besonders hervorsticht, gibt es nicht, die Branche probiert hier gerade<br />
allerlei aus. Robert Reutelhuber aus Nürnberg ist vom „tollen<br />
Design“ seines Kia EV6 begeistert. Thomas Küllmer aus Wolfhagen<br />
kommt mit seinem Dacia Spring auf „etwa 230 Kilometer mit 28-kW-<br />
Akku. Er hat auch einen Mercedes EQB in der Flo<strong>tt</strong>e, den er als<br />
„komfortabel, mit guter Qualität“ bewertet. Karin Olm lobt den Mehrwert<br />
eines Mercedes-EQV durch dessen MBUX-System. Gregor Beiner<br />
vom Münchner Taxizentrum sieht im eVito das derzeit „einzige<br />
Großraumfahrzeug mit elektrischer Reichweite und der Möglichkeit<br />
des Inklusionsumbaus“. Er hat auch einige Nio ET7 in der Flo<strong>tt</strong>e, die<br />
er mit „sehr komfortabel, angenehmes Fahr- und Raumgefühl, ausreichende<br />
Reichweite, Akkuwechselangebot, eigene Klasse“<br />
beschreibt. Sein Kollege aus Hohenbrunn schätzt die „tauschbare<br />
Ba<strong>tt</strong>erie in vier Minuten und die mehr als 550 Kilometer Reichweite“.<br />
Besonders oft wird bei den Vorteilen der E-Taxis deren hohe<br />
Wirtschaftlichkeit erwähnt. Florian Drechsler aus Fürstenfeldbruck<br />
FOTOS: Irro Taxi, Taxi Rothensee, Taxi Altrip, Taxi Drechsler, Pyxis-Taxi, Butschek, Andreas Mekidiche, Taxi Prilop<br />
Die drei Butschek-Brüder aus Roth loben<br />
ihr VW-Autohaus: „Unser Händler übernimmt<br />
Bestellung, Umrüstung, Eichung,<br />
Finanzierung sowie Service und Reparatur,<br />
wickelt Unfälle mit der Versicherung ab.“<br />
Solounternehmer<br />
Andreas<br />
Mekidiche<br />
fährt einen<br />
VW ID.4: „Ich<br />
kann das<br />
Fahrzeug<br />
uneingeschränkt<br />
empfehlen.“<br />
Florian Prilop<br />
aus Gifhorn:<br />
„Ich würde<br />
gerne weiterhin<br />
Benz<br />
kaufen, gibt<br />
es leider nicht<br />
mehr.“<br />
16 3. QUARTAL 2024 TAXI
EMPFEHLUNGEN<br />
Peter Scheffel<br />
aus Altrip<br />
fährt bisher<br />
einen Volvo<br />
V90 Diesel.<br />
Und künftig?<br />
„Na ja, man<br />
muss fahren,<br />
was es noch<br />
als Taxi gibt.“<br />
Florian<br />
Drechsler:<br />
„Volle<br />
Empfehlung<br />
auf Umstieg<br />
zu Elektro<br />
aufgrund der<br />
laufenden<br />
Kosten pro<br />
Kilometer.“<br />
Boris und Pablo<br />
von Pyxis-Taxi<br />
loben den Prius+:<br />
„Langlebig,<br />
zuverlässig, entspanntes<br />
Fahren.“<br />
Und wer soll<br />
sein Nachfolger<br />
werden? „Wir<br />
haben wirklich<br />
überhaupt keine<br />
Ahnung ...“<br />
verfügt über eine eigene PV-Anlage und Ladestation und fährt seinen<br />
Polestar 2 mit drei Euro pro 100 Kilometer. Seine Inspektionskosten<br />
liegen bei ca. 120 Euro je 25.000 Kilometer.<br />
MIT E-TAXI BETRIEBSKOSTEN SPAREN<br />
Müsste man Deutschlands euphorischsten Verfechter von Elektro-<br />
Taxis küren, wäre Felix Elfers aus Buxtehude ein heißer Anwärter.<br />
Ihm hat es vor allem der Skoda Enyaq angetan: „Sehr gute und<br />
haltbare Materialien im Innenraum, hohe Effizienz, nur alle<br />
24 Monate zur Wartung ohne Kilometer-Begrenzung machen ihn<br />
zum Wartungs-Champion“. Für Elfers ist dieser Skoda „der Underdog<br />
im Taxibusiness“.<br />
Beim Tesla lobt der Buxtehuder Unternehmer, dass man dort<br />
„alle Reparaturanleitungen auf Deutsch kostenlos zur Verfügung<br />
stellt. Gerade erst den Wischermotor selber getauscht.“ Für Marcel<br />
Reinhardt, Berliner Solounternehmer, ist das Model Y „extrem<br />
sparsam in allen Belangen“.<br />
Bleibt zum Schluss noch ein Blick auf die seltenen E-Taxis. Bei<br />
Peter Michel in Kellmünz sind Peugeot-Taxis im Einsatz, denen er<br />
eine „gute Fahreigenschaft“ a<strong>tt</strong>estiert. Christian Teichert empfiehlt<br />
den Hyundai Staria, unter anderem wegen seiner elektrischen<br />
Schiebetüren auf beiden Seiten.<br />
Das Schlusswort gehört einem Taxiunternehmer aus Beidenfleth,<br />
der wie so viele andere auch längst von Diesel auf Benzin-Hybride<br />
umgestiegen ist. Er fährt einen Toyota RAV4 Hybrid und lobt dessen<br />
Sparsamkeit: „War gerade zum TÜV mit 210.000 Kilometern. Bis jetzt<br />
nur Ölwechsel alle 15.000 und Zündkerzen alle 90.000 Kilometer.“<br />
Das ist letztendlich das, was alle Fahrzeugmodelle vereint: Sie<br />
sollen für Taxi- und Mietwagenunternehmer zuverlässig und wirtschaftlich<br />
sein. <br />
jh
SCHWARZER PETER<br />
DER<br />
SCHWARZE<br />
PETER<br />
Wohl dem Taxiunternehmer, der die richtige<br />
Fahrzeugwahl für seinen Taxibetrieb<br />
getroffen hat. Wer allerdings bei seinem<br />
persönlichen Fahrzeugquarte<strong>tt</strong> auf die folgenden Fahrzeuge<br />
setzt, hat leider den Schwarzen Peter gezogen.<br />
Viele der bewährten Dauerläufer sind aktuell nicht<br />
mehr mit Taxipaket bestellbar oder ihre Produktion<br />
ist ausgelaufen. Für die Taxiunternehmer, die sich auf<br />
die Fahrzeugmodelle der Hersteller eingeschossen<br />
ha<strong>tt</strong>en, war die Trennung zum Teil sehr schwer. sg<br />
Mercedes-Benz<br />
E-Klasse<br />
Mercedes-Benz<br />
Vito<br />
Tesla<br />
Model S<br />
Anfang 2022 mussten wir über das mit<br />
dem Modellwechsel geplante Aus des<br />
E-Klasse-Taxipakets berichten. Die wenigen<br />
noch verfügbaren Exemplare waren<br />
sehr schnell verkauft und viele Taxiunternehmer<br />
mussten sich inzwischen herstellerseitig<br />
umorientieren.<br />
Alle Mercedes Midsize Vans sind seit dem<br />
Modellwechsel im vergangenen Jahr nicht<br />
mehr als Taxi umrüstbar. Und das, obwohl<br />
der Konzern zuvor verkündet ha<strong>tt</strong>e, in diesem<br />
Segment am Taxi festzuhalten. Immerhin:<br />
Zum Ende des Jahres soll eine lange<br />
versprochene Aufbaulösung mit externen<br />
Partnern Realität werden.<br />
Der E-Taxi-Pionier wird seit über 12 Jahren<br />
gebaut und hat sich dank seiner Reichweite<br />
als eines der E-Autos als Taxi qualifiziert.<br />
Mi<strong>tt</strong>lerweile hat das Model Y von Tesla seinen<br />
Platz eingenommen. Ein neues Steuergerät<br />
für die Zulassung als Taxi wird nicht<br />
entwickelt.<br />
Toyota<br />
Prius+<br />
Volkswagen<br />
Passat<br />
Volkswagen<br />
T6.1<br />
Sieben Sitzplätze, geringer Unterhalt und<br />
kaum Verschleiß. Bei dem ersten ernst zu<br />
nehmenden Hybrid-Taxi sind Laufleistungen<br />
jenseits 700.000 Kilometer bekannt.<br />
Das Taxi gehört immer noch zum Straßenbild,<br />
wird aber seit 2021 nicht mehr gebaut.<br />
Mit dem Modellwechsel vom Passat (B9) ist<br />
auch das werkseitige Taxipaket ausgelaufen.<br />
Volkswagen empfiehlt als Alternative<br />
den vollelektrischen VW ID.7. Ihn gibt es<br />
sogar auch als Taxi, er muss aber extern<br />
umgerüstet werden.<br />
ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR<br />
Wer noch einen T6.1 als Taxi ab Werk bestellen<br />
wollte, der musste sich schon sehr<br />
früh entscheiden, denn er war so beliebt,<br />
dass bereits ein Jahr, bevor die Produktion<br />
auslief, die Fahrzeuge nicht mehr bestellbar<br />
waren.<br />
FOTOS: KochEisenach, BVM, Andreas Karle, Toyota, Much Autohaus<br />
18 3. QUARTAL 2024 TAXI
TADEL<br />
ÄRGER UND<br />
PROBLEME<br />
Nicht jedes Taxi- oder Mietwagenmodell ist für die Taxi Times-Leser das<br />
Gelbe vom Ei. Vereinzelt gab es auch kritische Anmerkungen.<br />
Würden Sie diese Marke/diesen<br />
Typ auch Ihren Taxikolleginnen<br />
und Taxikollegen empfehlen?“<br />
Zu dieser Frage im Rahmen der<br />
Taxi Times-Leserumfrage bekamen wir<br />
größtenteils ein „Ja“ als Antwort. Manche<br />
allerdings haben unserer Redaktion aber<br />
auch ein entschiedenes „Nein“ mitgeteilt.<br />
Und uns dann auch beschrieben, was am<br />
konkreten Modell zu beanstanden war.<br />
Gleich mehrfach wurden hier Ford-<br />
Modelle genannt, die manch einem Taxiund<br />
Mietwagenunternehmer „große<br />
Probleme bereiten“. So schreibt einer beispielsweise,<br />
dass bei drei seiner Transit-<br />
Connect-Modelle die Automatikgetriebe<br />
zwischen 120.000 und 180.000 km ausgetauscht<br />
werden mussten. „Ein weiteres<br />
Fahrzeug dieses Typs haben wir mit<br />
210.000 km verkauft, weil das Getriebe<br />
Schaltprobleme ha<strong>tt</strong>e und nicht repariert<br />
werden konnte.“ Jener Unternehmer<br />
beklagte auch kapitale Motorschäden und<br />
er konnte auch die Ursache beschreiben:<br />
„Der Zahnriemen läuft jetzt im Ölbad.<br />
Wenn viel Kurzstrecke gefahren (Diesel<br />
kommt ins Motoröl) oder nicht zugelassenes<br />
Öl verwendet wird, dann lösen sich<br />
Zähne am Zahnriemen. Auch der Abrieb<br />
des Zahnriemens führt zur Verstopfung der<br />
Ölpumpe. Allerdings kommen diese Probleme<br />
nur bei Vielfahrern wie den Taxiunternehmen<br />
zum Vorschein.“<br />
kosten je Fahrzeug zwischen fünf- und siebentausend<br />
Euro gehabt hä<strong>tt</strong>e.<br />
Auch Elektro-Taxis haben die eine oder<br />
andere negative Bewertung erhalten. So sei<br />
beispielsweise die zweite Generation des<br />
Kia Niro EV „ineffizienter als die erste<br />
Generation“, schreibt ein Unternehmer. Er<br />
habe feststellen müssen, dass sein aktueller<br />
Niro einhundert Kilometer weniger<br />
Reichweite habe als der Vorgänger.<br />
8 WOCHEN IN DER WERKSTATT<br />
Der Nutzer eines EQB-Modells beklagt die<br />
hohen Wartungskosten, die man bei Mercedes<br />
bei E-Fahrzeugen habe. Sein Wagen<br />
hä<strong>tt</strong>e nach 15 Monaten einen Totalausfall<br />
gehabt und habe acht Wochen in der Werksta<strong>tt</strong><br />
gestanden.<br />
Vereinzelt wurden auch bestimmte Marken<br />
generell als nicht optimal für den<br />
Taxieinsatz beschrieben. Beispielsweise<br />
seien Dacias „halt billige Autos. Komfortabel<br />
sind sie nicht, weder für Mitarbeiter<br />
noch für Kunden“.<br />
Wenn manche Modelle<br />
nicht das Gelbe vom<br />
Ei sind, leidet die<br />
Wirtschaftlichkeit des<br />
Taxi- und Mietwagenunternehmers.<br />
Und ein Berliner Taxiunternehmer ha<strong>tt</strong>e<br />
eine für sich schlüssige Erklärung, warum<br />
er sich keinesfalls ein Toyota-Modell zulegen<br />
will: „Man möchte sich ja von Uber<br />
abheben.“ Eine klare Anspielung darauf,<br />
dass gerade Toyota viele seiner Hybridmodelle<br />
an Mietwagenunternehmen verkauft.<br />
All die hier aufgezählten Beschwerden<br />
sind natürlich subjektive Beispiele. Die<br />
Mängel sind als Einzelfall zu bewerten und<br />
individuell zu überprüfen. Aber: Jeder Fahrzeughersteller,<br />
der ein Modell als Taxi- oder<br />
Mietwagen verkauft, steht in der besonderen<br />
Verantwortung, bei der Kulanzbewertung<br />
darauf Rücksicht zu nehmen, dass<br />
Taxis keine Privatautos, sondern das wichtigste<br />
Mi<strong>tt</strong>el zum eigentlichen Unternehmenszweck<br />
sind: Fährt das Auto nicht, wird<br />
kein Geld verdient.<br />
Zudem sind ein sofortiger Werksta<strong>tt</strong>termin<br />
und eine sehr zeitnahe Ersatzteilbeschaffung<br />
das A und O, damit Taxi- und<br />
Mietwagenunternehmer mit ihrer Marke<br />
zufrieden sind. <br />
jh<br />
FOTO: Pexels Polina Tankilevitch<br />
LÖSUNG FÜR DAS PROBLEM<br />
Doch kein Problem ohne Lösung: „Wir<br />
haben die Transit bei Ford aus der Wartung<br />
genommen und in einer freien Werksta<strong>tt</strong><br />
bei den Inspektionen die Ölwanne abnehmen<br />
lassen. Das sind noch einmal Extrakosten.<br />
Aber es hat sich gelohnt.“<br />
Auch die Mercedes E-Klasse steht bei<br />
einigen Taxi- und Mietwagenunternehmern<br />
in der Kritik. Ein Unternehmer berichtet,<br />
er hä<strong>tt</strong>e „reihenweise Probleme mit Öl im<br />
Unterdrucksystem, obwohl Rückrufaktionen<br />
von DB erfolgten und durchgeführt<br />
wurden“, schreibt uns ein Leser, der sich<br />
zudem darüber ärgerte, dass Mercedes<br />
keine Kulanz gewährt und er somit Folge-<br />
TAXI 3. QUARTAL 2024<br />
19
ALTERNATIVE KRAFTSTOFFE<br />
IST DER<br />
EINSATZ VON<br />
HVO 100 IM<br />
TAXI SINNVOLL?<br />
Alternative Verbrenner-Kraftstoffe sollen die<br />
Schadstoffemissionen von Dieselfahrzeugen deutlich mindern.<br />
Wenn es nach den Unterstützern geht, dann sollen sie, auch<br />
über 2035 hinaus, den Einsatz von Verbrennungsmotoren<br />
rechtfertigen.<br />
In der Diskussion um die Antriebswende und um den Einsatz<br />
von alternativen Kraftstoffen wie e-Fuels (siehe Kasten) oder<br />
HVO 100 schwingt auch immer eine emotionale Komponente<br />
mit. Sie erschwert es häufig, den eigentlichen Nutzen für die<br />
Umwelt im Auge zu behalten. Mit ein paar Fakten wollen wir darauf<br />
eingehen, wann welcher Kraftstoff oder auch welche Antriebsart<br />
aus umwel<strong>tt</strong>echnischer Sicht Sinn macht.<br />
Als Basis gilt hier zunächst die Erkenntnis, dass es so wie bislang<br />
nicht weitergehen kann. Das Zeigen die direkten Folgen des<br />
Klimawandels. Aktuell sind in Deutschland die Überflutungen,<br />
die auch Todesopfer nach sich gezogen haben, ein sicheres Zeichen<br />
dafür, dass man handeln muss.<br />
Bedingt durch seine hohe Fahrleistungen bietet das Taxigewerbe<br />
nicht nur eine Vorbildfunktion, sondern auch ein sehr hohes Einsparpotenzial<br />
für Schadstoffemissionen. In Hamburg, wo man mit dem<br />
Projekt „Zukunftstaxi“ auf die Branche zugegangen<br />
ist, sind aktuell bereits über 670 E-Taxis im<br />
Einsatz. Seit Projektbeginn 2019 konnten bereits<br />
knapp 9.000 Tonnen CO2 eingespart werden.<br />
Der Umstieg auf ein E-Taxi ist für viele Unternehmer<br />
aktuell noch ein zu großer Schri<strong>tt</strong>, beispielsweise<br />
weil die Ladeinfrastruktur fehlt. Für<br />
Verkehrsminister Wissing (FDP) ist der Dieselersatzstoff<br />
HVO 100 deshalb eine Möglichkeit,<br />
länger am Verbrenner festzuhalten und trotzdem<br />
Schadstoffe einzusparen: „Mit HVO 100 können<br />
wir die CO2-Emissionen im Verkehr kurzfristig<br />
senken“, ist sich der FDP-Politiker sicher und liefert<br />
auch gleich die Begründung hinterher: „Es<br />
handelt sich um einen Biokraftstoff, der etwa aus<br />
Abfall- und Restölen hergestellt werden kann.<br />
HVO 100 ist hochwertiger als konventioneller<br />
Diesel. Die Verbrennung läuft besonders effizient,<br />
wodurch die CO2-Emissionen um bis zu 95<br />
Derzeit ist HVO100 teurer als B7<br />
Diesel.<br />
Prozent reduziert werden können. Moderne Dieselmotoren sind<br />
grundsätzlich dafür geeignet. In vielen Ländern, etwa in den Niederlanden,<br />
Litauen oder Schweden, kann man diesen Kraftstoff<br />
bereits tanken. Ich setze mich dafür ein, dass HVO 100 auch in<br />
Deutschland an jeder Tankstelle getankt werden kann.“<br />
Seit Anfang Mai ist HVO 100, vornehmlich an freien Tankstellen,<br />
an der Zapfsäule erhältlich. HVO steht für „Hydrogenated<br />
Vegetable Oils“ und die 100 bedeutet, dass dieser Kraftstoff ohne<br />
Beimischungen auskommt.<br />
WENIGER SCHADSTOFFEMISSIONEN<br />
Die HVO-100-Lobby verspricht, dass Dieselfahrzeuge durch den<br />
Einsatz von HVO 100 einen großen Teil ihrer Emissionen einsparen<br />
können. Dies wird beispielsweise mit einer saubereren Verbrennung<br />
begründet, aber auch damit, dass der neue Kraftstoff aus<br />
erneuerbaren Rohstoffen hergestellt wird – vor<br />
allem aus pflanzlichen Abfall- und Reststoffen wie<br />
Fri<strong>tt</strong>ierölen und Tierfe<strong>tt</strong>en. Diese Rohstoffe dürfen<br />
allerdings nicht speziell für die Kraftstoffproduktion<br />
angebaut werden, weswegen beispielsweise<br />
die Nutzung von Palmöl zur Herstellung von<br />
HVO 100 vom Bundesverkehrsministerium ausgeschlossen<br />
wird.<br />
Zu diesem „grünen“ Ergebnis kommt man,<br />
weil besonders beim CO2-Ausstoß ein niedriger<br />
Wert errechnet wird, schließlich – so die Kalkulation<br />
– könne man das CO2 als Guthaben einrechnen,<br />
da die Pflanzen während ihres<br />
Wachstums das Treibhausgas bereits aus der Luft<br />
gebunden haben.<br />
Bei dem Anteil, wie viel Schadstoffe eingespart<br />
werden können, ist man sich uneins. Bundesverkehrsminister<br />
Wissing spricht von bis zu<br />
95 Prozent, während ein HVO-100-Hersteller<br />
FOTO: Pixabay<br />
20 3. QUARTAL 2024 TAXI
ALTERNATIVE KRAFTSTOFFE<br />
(Hoyer) von bis zu 80 Prozent spricht. Viel hängt davon ab, woraus<br />
und mit welcher Energie HVO 100 hergestellt wird.<br />
„Etwaige CO2-Einsparungen, die zur vollständigen Klimaneutralität<br />
fehlen, entstehen bei der Produktion und dem Transport<br />
der Kraftstoffe, also in der Vorke<strong>tt</strong>e, und können mindestens zum<br />
Teil der Erstverwendung als Pflanzenfe<strong>tt</strong> zugerechnet werden“,<br />
sagt Hoyer.<br />
Wie man es auch dreht, die mögliche CO2-Ersparnis klingt erst<br />
mal sehr gut, allerdings gibt es auch Kritiker. Sie sehen vielfältige<br />
Probleme. Beispielsweise wird darauf hingewiesen, dass die<br />
Fahrzeuge weiterhin Abgase ausstoßen. Zudem wird für die Herstellung<br />
des Treibstoffs Wasserstoff benötigt. Er kann aber nicht<br />
im ausreichend großen Umfang aus erneuerbarer Energie hergestellt<br />
werden. Aktuell reichen die Kapazitäten der HVO-100-Produktion<br />
auch noch nicht aus, um den weltweiten Bedarf an HVO<br />
100 zu decken. Natürlich werden die Ressourcen ausgebaut, aber<br />
noch vor zwei Jahren hä<strong>tt</strong>e man mit der weltweiten Produktion<br />
von HVO 100 (9,4 Millionen Tonnen) lediglich 21 Prozent des<br />
deutschen Bedarfs decken können, und schon jetzt sind Rohstoffe<br />
aus der Zweitverwertung knapp.<br />
Letztlich wird aber recht schnell klar, dass HVO 100 eher als<br />
Alternative für die Bereiche wie Schifffahrt und Landwirtschaft u<br />
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ALTERNATIVE KRAFTSTOFFE<br />
HVO<br />
100<br />
Leicht zu verwechseln: An dieser Zapfsäule ist HVO 100 auch als Diesel ausgezeichnet.<br />
E-FUEL<br />
Sogenannte e-Fuels sind per<br />
Definition synthetische Kraftstoffe,<br />
die mi<strong>tt</strong>els elektrischer Energie<br />
aus Wasser und Kohlenstoffdioxid<br />
(CO2) hergestellt werden. Die technische<br />
Umsetzbarkeit ist bereits<br />
bewiesen. Da es aber auf absehbare<br />
Zeit (auch nicht 2035) keine<br />
Möglichkeit gibt, große Mengen<br />
dieser Kraftstoffe zu einem Preis<br />
herzustellen, der diesen Aufwand<br />
rechtfertigt, werden die E-Fuels an<br />
dieser Stelle als vernachlässigbar<br />
angesehen. sg<br />
angesehen werden sollte. Dort, wo die Elektrifizierung bislang<br />
noch keine Alternative ist. In der tagtäglichen Diskussion fehlt<br />
meist dieser Aspekt, und so kommt es, dass HVO 100 als Re<strong>tt</strong>er<br />
des Verbrennungsmotors gefeiert und in direkte Konkurrenz zum<br />
E-Antrieb gestellt wird. Die Frage ist also, kann man hier Äpfel<br />
mit Birnen vergleichen? Die Antwort ist ganz klar nein, denn<br />
HVO 100 sollte man mit dem herkömmlichen B7-Diesel vergleichen,<br />
und da gibt es in der Tat einen Vorteil für HVO 100.<br />
Den Vergleich zur E-Mobilität besteht er jedoch nicht, selbst<br />
wenn der Kraftstoff unter bestmöglichen Bedingungen hergestellt<br />
wurde. Der Chemiker Tim Bö<strong>tt</strong>icher hat dieses Beispiel in einem<br />
Video belegt. Geht man davon aus, dass die gleiche Biomasse,<br />
ansta<strong>tt</strong> sie in HVO 100 umzuwandeln, für die Stromerzeugung<br />
in einer Biogasanlage genutzt wird, fällt die Bilanz für das E-Auto<br />
deutlich besser aus.<br />
Bei Bö<strong>tt</strong>ichers Vergleich wird ein Diesel-Fahrzeug mit einem<br />
durchschni<strong>tt</strong>lichen Verbrauch von 4,5 Litern Diesel<br />
pro 100 Kilometer und einem E-Auto mit einem Verbrauch<br />
von 15 kWh/100 km herangezogen. In der Beispielrechnung<br />
ergibt sich, dass der Energiewert des<br />
Diesels mit 21 kWh Strom gleichzusetzen ist. Gemeinsam<br />
mit dem notwendigen Strom für die HVO-Herstellung<br />
könnte ein E-Auto mit 15 kWh Verbrauch bereits<br />
185 Kilometer weit fahren. Das ist in erster Linie mit<br />
der Effizienz des E-Autos zu begründen.<br />
Da die Biogasanlagen aber zusätzlich zum Strom<br />
aus den 4,5 Litern Diesel noch 25 kWh Wärmeenergie<br />
erzeugen können, ist der Vorteil der E-Mobilität<br />
sogar noch größer. Eins zu null für das Elektro-Auto.<br />
Hinzu kommen auch noch die deutlich geringeren<br />
Wartungskosten, die dann wirklich keine Fragen nach<br />
der Effizienz eines E-Autos im Vergleich zu einem Verbrenner<br />
offenlassen.<br />
Deshalb kann nur gelten, dass HVO 100 auf dem<br />
Weg zur Mobilitäts- und Antriebswende nicht viel mehr<br />
Tim Bö<strong>tt</strong>icher:<br />
Teurer IRRSINN<br />
mit neuem<br />
„KLIMA-Diesel“<br />
Welche Hersteller<br />
haben eine Freigabe<br />
für XTL erteilt?<br />
als eine Randnotiz bleiben wird. Ein wichtiger Faktor, für die Akzeptanz<br />
von HVO 100 ist zudem der Preis. Aktuell kostet in München<br />
ein Liter HVO 100 im Schni<strong>tt</strong> 1,70 Euro. Diesel ist im Vergleich<br />
5 Cent günstiger. Lokal kann der Preis natürlich unterschiedlich<br />
sein, aber HVO 100 bleibt auf absehbare Zeit teurer, zumal Verkehrsminister<br />
Wissing keine weitere Unterstützung zugesagt hat<br />
und der Kraftstoff ohnehin schon vom CO2-Aufschlag, der beim<br />
herkömmlichen Diesel anfällt, befreit ist.<br />
WELCHE AUTOS DÜRFEN HVO 100 TANKEN?<br />
Wer überhaupt den neuen Kraftstoff tanken darf, das zeigt ein<br />
Aufkleber im Tankdeckel. Wenn dort der Hinweis „XTL“ vermerkt<br />
ist, darf der neue Kraftstoff ohne Einschränkungen getankt werden.<br />
Bei älteren Fahrzeugen gibt es diesen Aufkleber noch nicht.<br />
Welcher Hersteller eine Freigabe gegeben hat, ist online nachzulesen.<br />
Die Diskussion darüber, ob man weiter beruhigt<br />
auf den Verbrenner setzen sollte oder auf die E-Mobilität<br />
umsteigt, scheint derzeit das Taxigewerbe zu<br />
spalten. Auch die beiden großen Taxiverbände, der<br />
Bundesverband Taxi und Mietwagen (BVTM) und der<br />
Taxi- und Mietwagenverband Deutschland (TMV) vertreten<br />
diesbezüglich unterschiedliche Standpunkte.<br />
Während der BVTM mit seinem Bundesfahrplan<br />
E-Taxi auf die Politik zugeht und eine großzügige<br />
Unterstützung des Staates fordert, steht für den TMV<br />
eine sogenannte Technologieoffenheit im Vordergrund.<br />
Damit will man zeigen, dass der Verband für<br />
alle Antriebe offen ist. Ein Blick auf die TMV-Aktivitäten<br />
der vergangenen Monate und Jahre zeigt aber<br />
auch, dass man sich vorrangig als Verfechter des Diesel-Ersatzstoffes<br />
HVO 100 versteht und gleichzeitig<br />
als Verfechter der e-Fuels auftri<strong>tt</strong>. Ob der TMV damit<br />
wirklich im Sinne eines zukunftsorientierten Taxigewerbes<br />
agiert? <br />
sg<br />
BILD: freepik.com<br />
22 3. QUARTAL 2024 TAXI
ANTRIEBSARTEN<br />
Michael Oppermann<br />
referierte auch in<br />
Genf. Er sieht noch<br />
Schwierigkeiten<br />
bei der effizienten<br />
Dekarbonisierung<br />
des Taxisektors.<br />
Die Amsterdamer Zentralenchefin<br />
Hedy Borreman war eine der Personen,<br />
die in der Türkei aus verschiedenen<br />
Städten Europas berichteten.<br />
E-MOBILITÄT UND INKLUSION<br />
IN EUROPÄISCHEN STÄDTEN<br />
Bei den diesjährigen Treffen von ERTA und IRU referierten Gewerbevertreter aus<br />
verschiedenen europäischen Ländern über die aktuelle Situation des<br />
Taxigewerbes und Herausforderungen der nahen Zukunft.<br />
FOTOS: Wim Faber, Taxi Times<br />
Eine noch immer große Herausforderung für das Taxigewerbe<br />
in nahezu jeder Stadt ist die Elektromobilität, insbesondere<br />
weil sich die Anforderungen nationaler und lokaler<br />
Regierungen häufig ändern.<br />
In der scho<strong>tt</strong>ischen Metropole Glasgow (636.000 Einwohner) sind<br />
die klassischen Londoner (E-)Taxis heute ausnahmslos barrierefrei.<br />
Nachteilig ist, dass es in ganz Großbritannien nur einen einzigen<br />
Anbieter auf dem E-Taxi-Markt gibt: LEVC, Tochterunternehmen des<br />
chinesischen Autoherstellers Geely, der ein sehr teures TX-Modell<br />
für 86.000 Pfund (100.982 Euro) verkauft.<br />
Ein großes Problem in Glasgow ist die Frist für die Elektrifizierung.<br />
Im Jahr 2025 droht 350 der insgesamt<br />
650 Taxis in der Stadt das Aus, da sie<br />
einen Verbrennerantrieb haben.<br />
In anderen Städten besteht eine<br />
wesentlich größere Auswahl an überwiegend<br />
viel günstigeren E-Fahrzeugen,<br />
wobei für rollstuhlgerechte Fahrgastbeförderung<br />
umgerüstete Serienmodelle<br />
zum Einsatz kommen. Als Nachteil werden<br />
oft nicht ausreichende Fördermi<strong>tt</strong>el<br />
für die Anschaffung gesehen, Kapazitätsengpässe<br />
im Stromnetz und die geringe<br />
Reichweite vieler E-Taxis, die mit einer Ladung oft nur um die<br />
250 Kilometer weit kommen.<br />
So berichtete der Pariser G7-Zentralenchef Armand-Joseph<br />
Oudin, in Paris werde der Übergang zu Elektro-Taxis dadurch<br />
behindert, dass die meisten selbstständigen Taxifahrer nicht zu<br />
Hause oder in der eigenen Gegend laden können und die Zahl der<br />
öffentlichen Ladestationen für Taxis in der Stadt zurückbleibt.<br />
Amsterdam hingegen hat sich schon vor Jahren dafür entschieden,<br />
viele Ladepunkte (darunter viele Schnellladesäulen) einzurichten.<br />
Von den 890 Fahrzeugen der Taxicentrale Amsterdam<br />
(TCA) fahren 55 Prozent elektrisch, wie Geschäftsführerin Hedy<br />
Borreman berichtete. Vom geschätzten Gesamtmarkt (6.000 Taxis)<br />
sind 1.260 elektrisch, davon 39 Prozent der TCA angeschlossen.<br />
Der wahre Champion in Sachen E-Mobilität ist Dänemark. Nächstes<br />
Jahr will Taxa 4x35 in Kopenhagen seine eigene Flo<strong>tt</strong>e, die heute<br />
bereits zu 70 bis 75 Prozent elektrisch unterwegs ist, vollständig<br />
elektrifiziert haben.<br />
Der Weg des europäischen Taxisektors zur CO 2<br />
-Neutralität war<br />
auch Thema eines Interviews am Rande der IRU-Tagung im Juni<br />
in Genf, in dem sich vier europäische Gewerbevertreter äußerten,<br />
darunter Michael Oppermann vom Bundesverband Taxi (BVTM):<br />
„Das Schlüsselproblem bei der Dekarbonisierung<br />
des Sektors ist Zuverlässigkeit.<br />
Strompreise, finanzielle Förderung,<br />
Ladeinfrastruktur, Autopreise: Die Unsicherheit<br />
ist zu groß. Während Taxiunternehmen<br />
bereit sind, umweltfreundlicher<br />
zu werden und auf Ne<strong>tt</strong>o-Null-Emissionen<br />
umzusteigen, müssen sie wirtschaftliche<br />
Risiken minimieren und sorgfältige<br />
und verantwortungsvolle Entscheidungen<br />
für ihr Unternehmen und ihre Fahrer<br />
treffen. Regierungen sollten mehr tun,<br />
um mehr Sicherheit zu bieten und Taxiunternehmen zu unterstützen,<br />
die in Elektrofahrzeuge (EV) oder EV-Infrastruktur investieren.“<br />
Gewerbevertreter aus Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden<br />
äußerten sich ähnlich.<br />
Auf die Frage, was zu einer effizienten Dekarbonisierung nötig<br />
ist, sagte Oppermann: „Wie bereits erwähnt, braucht der Sektor<br />
Stabilität und Zuverlässigkeit. Wir brauchen verlässliche Strompreise,<br />
finanzielle Unterstützung, Ladeinfrastruktur und günstigere<br />
Autos.“ Angesichts aller Unsicherheiten sei eine effiziente<br />
Dekarbonisierung sehr schwierig. <br />
wf/ar<br />
»Wir brauchen<br />
verlässliche Strompreise,<br />
finanzielle Unterstützung,<br />
Ladeinfrastruktur und<br />
günstigere Autos.«<br />
Michael Oppermann, Geschäftsführer BVTM<br />
TAXI 3. QUARTAL 2024<br />
23
UNFALLVERHÜTUNGSVORSCHRIFTEN<br />
EMPFINDLICHE STRAFEN<br />
BEI NICHTBEACHTUNG<br />
Als Taxiunternehmer ist es nicht immer einfach, die vorgeschriebenen Pflichten<br />
und Aufgaben im Blick zu haben. Schaut man bei der Unfallverhütungsvorschrift<br />
(UVV) nicht so genau hin, kann das empfindliche Strafen zur Folge haben.<br />
Ein Teil der Unfallverhütungsvorschrift<br />
(UVV) regelt beispielsweise<br />
die Prüfung gewerblich eingesetzter<br />
Fahrzeuge, also von Taxis, Mietwagen oder<br />
sonstigen Firmenwagen. Einmal jährlich<br />
muss von einem sachkundigen Prüfer die<br />
Verkehrssicherheit der eingesetzten Fahrzeuge<br />
geprüft und entsprechend dokumentiert<br />
werden.<br />
In § 57 Abs. 1 der Unfallverhütungsvorschrift<br />
„Fahrzeuge“, welche von der Deutschen<br />
Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
(DGUV) in der Vorschrift 70 formuliert<br />
wurde, ist geregelt, dass für deren Einhaltung<br />
der Fahrzeughalter beziehungsweise<br />
der Arbeitgeber in der Verantwortung<br />
steht. Die Prüfergebnisse sind gemäß § 57<br />
Abs. 2 der UVV „Fahrzeuge“ schriftlich niederzulegen<br />
und bis zur nächsten Prüfung<br />
im Fahrzeug mitzuführen.<br />
Bestandteil der Prüfung ist die allgemeine<br />
Verkehrssicherheit, welche einen Check<br />
Verzurrösen gehören nicht in jedem Auto standardmäßig dazu.<br />
der An- und Aufbauteile wie Kofferraumdeckel,<br />
Motorhaube und Türen beinhalten.<br />
Neben weiteren sicherheitsrelevanten<br />
Merkmalen umfasst dies auch die Ladungssicherung.<br />
So muss beispielsweise immer sichergestellt<br />
werden können, dass das ganz<br />
große Gepäck zum Flughafen korrekt<br />
gesichert wird. Das betrifft auch mitgeführte<br />
Kindersitze oder Retraktoren für<br />
die Rollstuhlbeförderung. Dies kann in der<br />
Regel mit Gepäcknetzen oder Spanngurten<br />
erfolgen.<br />
VERZURRÖSEN SIND EIN MUSS<br />
Selbst wenn man die UVV im Blick hat und<br />
regelmäßig seine Fahrzeuge prüfen lässt,<br />
kann es Schwierigkeiten geben, denn<br />
anders, als man es bei Fahrzeugen, beispielsweise<br />
aus deutscher Produktion,<br />
gewohnt ist, sind vier Verzurrösen, ohne<br />
die man weder Gepäcknetz noch einen<br />
Spanngurt verankern kann, nicht in allen<br />
Fahrzeugen standardmäßig zu finden.<br />
Davon sind Fahrzeuge betroffen, die in<br />
der Regel im asiatischen Raum produziert<br />
werden. Wenn sie als Taxi oder Mietwagen<br />
eingesetzt werden, ohne dass geprüfte Verzurrösen<br />
nachgerüstet werden, geraten die<br />
Taxi- und Mietwagenunternehmer in einen<br />
Konflikt mit der UVV.<br />
Was in der Praxis nur wie ein kleines<br />
Detail wirkt, kann in empfindlichen Strafen<br />
für den Unternehmer resultieren. Bei Nichtdurchführung<br />
kann die Berufsgenossenschaft<br />
ein Bußgeld verhängen. Sollte es zu<br />
Verletzungen beim Fahrer oder auch bei den<br />
Fahrgästen wegen mangelnder Ladungssicherung<br />
kommen, kann im schlimmsten<br />
Fall auch die Versicherung ihre Zahlung<br />
verweigern. Zudem drohen sowohl strafrechtliche<br />
als auch zivilrechtliche Konsequenzen.<br />
Spätestens dann wird ein kleines<br />
Detail zu einem großen Problem und kann<br />
sich sogar existenzgefährdend auswirken.<br />
Ein Problem dabei ist, dass man als Taxiunternehmer<br />
keine x-beliebigen Verzurrösen<br />
nachrüsten darf. Denn diese und auch<br />
die Montagepunkte müssen auf ihre Festigkeit<br />
geprüft worden sein. Der Umrüstbetrieb<br />
Intax hat sich dazu bereits in der<br />
Vergangenheit seine Gedanken gemacht<br />
und verspricht, dass jedes in Oldenburg<br />
umgerüstete Fahrzeug der UVV-Vorschrift<br />
entspricht und dass im Zweifel, vor Auslieferung,<br />
Verzurrösen nachgerüstet werden.<br />
Jede einzelne Verzurröse muss die komple<strong>tt</strong>e<br />
Zuladung plus Reserve halten können,<br />
was leicht über 400 Kilo ausmachen kann.<br />
Das kann nur mir aufwendigen Tests und<br />
Berechnungen bestätigt werden.<br />
Ein beliebtes Taxi, bei dem diese Verzurrösen<br />
nachgerüstet werden müssen, ist<br />
beispielsweise das neunsitzige Großraumtaxi<br />
von Hyundai. Der Staria, der aktuell<br />
auch als vielversprechendes Inklusionstaxi<br />
gehandelt wird, muss serienmäßig nämlich<br />
auf diese Verzurrösen verzichten. Weitere<br />
betroffene Taxifahrzeuge sind der erst<br />
kürzlich mit kostenfreiem Taxipaket vorgestellte<br />
MG4 oder in Zukunft auch der BYD<br />
A<strong>tt</strong>o 3. <br />
sg<br />
FOTO: Intax<br />
24 3. QUARTAL 2024 TAXI
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG 3. QUARTAL 2024<br />
www.taxi-times.com<br />
VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />
H<br />
HAMBURG<br />
B<br />
BERLIN<br />
D<br />
D<br />
DÜSSELDORF<br />
DORTMUND<br />
WESTFALEN<br />
THÜRINGEN<br />
M<br />
MANNHEIM<br />
S<br />
BAYERN<br />
STUTTGART<br />
A<br />
M<br />
AUGSBURG<br />
MÜNCHEN<br />
ISARFUNK-TAXIZENTRALE<br />
CROSSMEDIALES MARKETING<br />
Rhein-Taxi<br />
UBER AM<br />
FLUGHAFEN<br />
LTV<br />
TAXISTERBEN<br />
AUFHALTEN<br />
Taxi Berlin<br />
STADIONZUFAHRT MIT<br />
SYSTEM
VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />
EIN ENGES GEFLECHT<br />
www.taxi-times.com<br />
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG 3. QUARTAL 2024<br />
VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />
Das Taxigewerbe gilt als kleinzellig, sind doch die einzelnen<br />
Betriebe selbst- und eigenständig für ihren Erfolg<br />
verantwortlich. Organisiert sind die allermeisten von<br />
ihnen in Taxi- und Mietwagenverbänden und in Taxizentralen. So<br />
entsteht ein enges Geflecht sowohl auf lokaler wie auch auf Landesebene<br />
bis hin zu einer bundesweiten Gewerbevertretung mit<br />
europäischen Ausstreuungen.<br />
Im Zuge einer Kooperationsvereinbarung berichten zahlreiche<br />
Taxiverbände und -zentralen in jeder Taxi Times-Ausgabe von<br />
ihren Aktivitäten. Sie tun das auf den folgenden Seiten in Form<br />
von eigens verfassten Berichten. Der LTV<br />
warnt beispielsweise vor einem Taxisterben.<br />
Manche Zentralen und Verbände<br />
erzielen Erfolge im Kampf gegen<br />
Uber. Und in Berlin hat die dortige<br />
Taxizentrale zwei Jahre lang an einem<br />
Konzept für eine taxifreundliche Zu-<br />
und Abfahrt zum Stadion mitgearbeitet.<br />
Ein herzliches Dankeschön von der Taxi Times-Redaktion<br />
für diese spannenden Berichte!<br />
FOTO: Intax<br />
Rhein-Taxi<br />
UBER AM<br />
FLUGHAFEN<br />
D<br />
D<br />
WESTFALEN<br />
DORTMUND<br />
DÜSSELDORF<br />
MANNHEIM<br />
M<br />
S<br />
STUTTGART<br />
LTV<br />
TAXISTERBEN<br />
AUFHALTEN<br />
H<br />
HAMBURG<br />
THÜRINGEN<br />
BAYERN<br />
A<br />
M<br />
AUGSBURG<br />
MÜNCHEN<br />
B<br />
BERLIN<br />
CROSSMEDIALES MARKETING<br />
ISARFUNK-TAXIZENTRALE<br />
Taxi Berlin<br />
STADIONZUFAHRT MIT<br />
SYSTEM<br />
GROSSER MEHRWERT DURCH KAMPAGNEN- UND PROJEKTARBEIT<br />
Unser Beispiel aus Hamburg zeigt: Öffentliche<br />
Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit sind entscheidend für den<br />
Erfolg von Gewerbevertretungen. Die bekannte Kampagne #Mehr-<br />
Achtung mit der Ausrüstung von 750 Taxis mit Kopfstützenüberzügen<br />
zur Vermeidung von Dooring-Unfällen ist ein tolles Beispiel,<br />
wie gezielte Initiativen nicht nur zur Verbesserung der Sicherheit,<br />
sondern auch zur Stärkung des Images und der Wahrnehmung<br />
der Taxibranche beitragen können.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Taxi-Bundesverband bzw. das<br />
Teamwork mit vielen kompetenten Menschen aus Werbung, Gewerbe,<br />
Presse und Politik war interessant, inspirierend und am Ende<br />
auch sehr erfolgreich! Konkret konnten wir das Ansehen von Taxifahrern<br />
als verantwortungs- und sicherheitsbewusste Verkehrsteilnehmer<br />
verbessern, die Präsenz der Taxen-Union in der<br />
Öffentlichkeit erhöhen, den Zusammenhalt innerhalb der Branche<br />
verbessern und uns unseren Mitgliedern als aktive und engagierte<br />
Vertreter präsentieren.<br />
Gemeinsam für<br />
#MehrAchtung im<br />
Straßenverkehr:<br />
Taxen-Union, Hansa-<br />
Funk und die Signal<br />
Iduna-Versicherung<br />
NEUE GEBÜHRENORDNUNG FÜR DIE ANFAHRT „KISS & FLY“<br />
Im Januar informierte der Flughafen Düsseldorf die Taxizentralen<br />
darüber, dass bei der Nutzung des Bereichs „Kiss & Fly“ am Abflugterminal<br />
eine Anfahrtsgebühr von zwei<br />
Euro für Taxis erhoben wird. Bei einer<br />
Verweildauer in der Haltezone von mehr<br />
als zehn Minuten werden für jede weiteren<br />
fünf Minuten zusätzliche fünf Euro<br />
fällig. Die maximale Haltezeit beträgt 30<br />
Minuten. Zudem ist eine Codekarte erforderlich,<br />
die dem Taxiunternehmen monatlich<br />
mit zehn Euro in Rechnung gestellt<br />
wird.<br />
Nach Gesprächen mit der Flughafenverwaltung<br />
wurde den lokalen Taxiunternehmen<br />
ein Raba<strong>tt</strong> von 50 Prozent auf die<br />
Einfahrtsgebühr gewährt, wodurch sich<br />
die Gebühr von zwei Euro auf einen Euro<br />
reduzierte. Diese Reduzierung war jedoch<br />
noch nicht ausreichend und führte zu weiteren<br />
Verhandlungen.<br />
In weiteren Gesprächen, bei denen<br />
die schwierige wirtschaftliche Lage des<br />
Taxigewerbes in Düsseldorf deutlich<br />
gemacht wurde, wurde argumentiert,<br />
dass eine zusätzliche Gebührenbelastung<br />
unvertretbar sei. Seit der letzten<br />
Uber hat am Düsseldorfer Flughafen einen eigenen<br />
Abholbereich.<br />
Tarifanpassung im Jahr 2015 haben sich die Betriebskosten<br />
erheblich erhöht. Es wurde ein Kompromiss gefunden, der es<br />
dem Flughafen und dem Parkraumdienstleister<br />
APCOA ermöglicht, ihre<br />
Einnahmen zu behalten, ohne das<br />
Taxigewerbe zusätzlich zu belasten.<br />
Der Kompromiss sieht vor, dass die<br />
neue Anfahrtsgebühr von zwei Euro im<br />
nächsten Taxitarif enthalten sein soll.<br />
Bis zur Einführung des neuen Tarifs<br />
verzichtet APCOA auf die Abrechnung<br />
der Gebühr.<br />
Nur wenige Tage später gab eine<br />
Pressemi<strong>tt</strong>eilung die neue Abholregelung<br />
für den Pla<strong>tt</strong>formdienstleister Uber<br />
bekannt. Dem Unternehmen wurden<br />
sechs feste Parkplätze auf dem Parkplatz<br />
P12A direkt gegenüber dem Ankunftsterminal<br />
B sowie zwei flexible Parkplätze<br />
zugewiesen. Etwa zwei Wochen später<br />
wurde für Uber am Abflugterminal eine<br />
„Pick-up-and-drop-off“-Parkmöglichkeit<br />
eingerichtet. Rhein-Taxi hat seit Jahren<br />
ähnliche Lösungen zum Abholen von<br />
Fluggästen angefragt, diese wurden<br />
jedoch stets abgelehnt.<br />
FOTOS: Taxen Union, Cwienk<br />
26 3. QUARTAL 2024 TAXI
VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />
CROSSMARKETING FÜR TAXIZENTRALEN<br />
„Unternehmen, die nicht im We<strong>tt</strong>bewerb<br />
stehen, können sich leisten, auf<br />
Werbung zu verzichten. Aber welche<br />
Zentrale kann das heute von sich<br />
behaupten?“, meint Jürgen Dinter, Marketingleiter<br />
der IsarFunk Taxizentrale<br />
in München.<br />
Mit ihrer erdrückenden Medienpräsenz,<br />
ermöglicht durch gut gefüllte<br />
Kriegskassen, machen die Pla<strong>tt</strong>formanbieter<br />
Uber, Free Now, Bolt & Co. den<br />
traditionellen Taxivermi<strong>tt</strong>lern schwer<br />
zu schaffen.<br />
AUF DER SUCHE NACH DEM<br />
WIN-WIN-EFFEKT<br />
Eine Herausforderung für eine Branche,<br />
die von der sich verschlechternden<br />
Wirtschaftslage im Hotellerie- und Gastgewerbe getroffen wird.<br />
In einer Umfrage unter den Münchner Hotels gaben knapp 56 Prozent<br />
der Befragten an, dass sich ihre wirtschaftliche Situation im<br />
Vergleich zu 2023 spürbar verschlechtert habe. Nur 33 Prozent<br />
waren mit der Lage zufrieden, 11 Prozent sahen sie unverändert.<br />
Noch gedrückter ist die Stimmung in der Gastronomie. Deutlich<br />
gestiegene Personal-, Energie- und Lebensmi<strong>tt</strong>elkosten erzwingen<br />
Preisanhebungen, die die Verbraucher nicht mitgehen können<br />
oder wollen. Die Gäste bleiben aus – und damit die Taxibesteller.<br />
IN DER NOT VEREINT –<br />
GEMEINSAM STARK<br />
Bei IsarFunk will man mit Gegengeschäften<br />
den Kunden unter die Arme<br />
greifen, auch zum eigenen Vorteil. Das<br />
neue digitale Dachschild ist dabei das<br />
Werkzeug der Stunde. „Im Rahmen<br />
unserer Partnerschaft mit UZE ermöglichen<br />
wir z. B. unseren Gastronomiekunden,<br />
vergünstigt auf den<br />
Bildschirmen zu werben. So stärken<br />
wir die Kundenbindung und interessieren<br />
Neukunden für uns. Gleichzeitig<br />
generieren wir für UZE neue Kontakte<br />
und erhöhen die Auslastung der<br />
Screens. Das wiederum steigert den<br />
Ertrag für den Taxiunternehmer“,<br />
erklärt Dinter.<br />
Darüber hinaus nutzt IsarFunk die Dachschilder für Werbeeinspielungen<br />
im eigenen Interesse, zum Beispiel um Nachtschwärmer<br />
mit a<strong>tt</strong>raktiven Festpreisen ins Taxi zu locken. Auch<br />
regionale Radiosender zeigen sich an der neuen Werbeform interessiert.<br />
Sie sind traditionell an Gegengeschäften interessiert und<br />
bieten dafür Sendezeit.<br />
Für Jürgen Dinter eine Win-win-win-Situation: „Effizienter geht<br />
es kaum – als Zentrale profitieren wir von unserer lokalen Vernetzung.“<br />
SACHSEN-ANHALT DROHT VERSORGUNGSENGPASS<br />
FOTO: Pixabay, IsarFunk Taxizentrale<br />
Die Fachvereinigung Personenverkehr Sachsen-Anhalt im LTV e.V.<br />
sendet in Form einer Petition einen Weckruf an die Politik vor<br />
einem drohenden Versorgungsengpass an individuellen Gelegenheitsverkehren<br />
mit Taxi im ländlichen Raum in Sachsen-Anhalt.<br />
Die Daseinsvorsorge ist in Gefahr. Ministerien, Landratsämter,<br />
Kostenträger und Politiker werden aufgefordert,<br />
entsprechende Maßnahmen einzuleiten,<br />
um den Versorgungsengpass zu<br />
verhindern.<br />
Die Petition analysiert ausführlich die<br />
aktuelle Situation sowie die zukünftige<br />
Entwicklung des Taxigewerbes im Land<br />
Sachsen-Anhalt. Zwischen den Jahren<br />
2000 und 2020 haben bereits 45 Prozent<br />
der Taxiunternehmer ihr Taxigeschäft<br />
eingestellt. Die Anzahl der Fahrzeuge mit<br />
Taxikonzession ist um 28 Prozent zurückgegangen.<br />
Setzt sich dieser Trend bis zum<br />
Jahr 2028 fort, wird das immense Auswirkungen<br />
auf die Taxidichte haben. Dann<br />
wird im Jahr 2028 nur noch ein Taxi für<br />
ca. 3.400 Einwohner zur Verfügung stehen.<br />
Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Die Beförderungsentgelte<br />
(Taxitarife) sind in Sachsen-Anhalt auf einem sehr<br />
niedrigen Niveau. Die Taxitarifordnungen (TTO) entsprechen<br />
inhaltlich oft nicht den aktuellen Anforderungen für ein wirtschaftliches<br />
und nachhaltig erfolgreiches Taxigewerbe. Die Beförderungsentgelte<br />
für Krankenbeförderungen sind durch die<br />
Kostenträger extrem niedrig gehalten, die vertraglichen Rahmenbedingungen<br />
für die Unternehmer sehr unfair gestaltet.<br />
Steigender Mindestlohn und gesetzlich vorgeschriebene Investitionen<br />
in das TSE-Taxameter sind marktbasierte<br />
Gründe für das weitere<br />
Reduzieren des Taxiangebots im ländlich<br />
strukturierten Raum. Es fehlt zusätzlich<br />
an Personal. An dieser Situation wird sich<br />
so lange nichts ändern, bis für das Gewerbe<br />
Rahmenbedingungen geschaffen sind,<br />
die es ermöglichen, Personallöhne deutlich<br />
oberhalb des Mindestlohnes zu<br />
bezahlen, ohne dabei den Gewinn der<br />
Unternehmer zu reduzieren. Dieser liegt<br />
gerade bei kleineren Unternehmen aktuell<br />
unterhalb des Existenzminimums!<br />
Die Petition beinhaltet vielfältige<br />
Lösungsvorschläge, um das Taxi- und<br />
Mietwagengewerbe zukunftsfähig zu<br />
machen. Grundlegend sind stabilisierte und verbesserte Rahmenbedingungen<br />
nötig. Dann kann die Mobilität im ländlichen Raum<br />
deutlich verbessert, der motorisierte Individualverkehr eingeschränkt<br />
und die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum gesichert<br />
werden.<br />
TAXI 3. QUARTAL 2024<br />
27
VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />
TROTZ UBER: TAXIZENTRALE MANNHEIM BLEIBT MARKTFÜHRER<br />
Auch die Taxi-Branche in Mannheim<br />
hat gegen die Konkurrenz der appbasierten Vermi<strong>tt</strong>ler zu<br />
kämpfen und kann dabei kaum nennenswerte Erfolge verbuchen<br />
– einfache Lösungen wird es nicht geben.<br />
Immerhin hat es die Taxizentrale Mannheim (TZM)<br />
ab sofort geschafft, zur Qualitätssteigerung die Registrierung<br />
der Fahrerinnen und Fahrer am Vermi<strong>tt</strong>lungssystem<br />
einzuführen.<br />
Da spätestens bis zum Ende des Jahres der Sprachfunk<br />
abgeschaltet wird, ist die Fahreranmeldung schon alleine zur Aufrechterhaltung<br />
der direkten Kommunikation mit dem Fahrpersonal<br />
unerlässlich.<br />
Jürgen Schwarz,<br />
Vorstand der<br />
Taxi-Zentrale<br />
Mannheim eG<br />
Beim FrauenNachtTaxi hat die Stadt Mannheim ab diesem<br />
Monat den Zuschuss von sechs Euro auf zehn Euro erhöht,<br />
womit künftig im Nachtgeschäft ein Auftragsanstieg zu verzeichnen<br />
sein wird.<br />
Auch im Bereich Schienenersatzverkehr für die DB<br />
ist ein Zuwachs zu erkennen, der sich im Zusammenhang<br />
mit der Riedbahn-Sanierung ab Mi<strong>tt</strong>e Juli weiter<br />
fortsetzen wird.<br />
Grundsätzlich wird die TAXI-Zentrale durch ihr breit<br />
und flexibel aufgestelltes Fahrzeug- und Vermi<strong>tt</strong>lungsangebot und die<br />
Kompetenz bei der Beratung, Bestellung und Abrechnung der Aufträge<br />
nicht nur für herkömmliche Beförderungen Marktführer bleiben.<br />
EINE EVALUIERUNG OHNE ERKENNTNISSE<br />
Derzeit läuft eine Evaluation der<br />
Vorgaben zur Verbesserung der<br />
Barrierefreiheit im gebündelten Bedarfsverkehr und im Taxiverkehr.<br />
Das Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr hat<br />
aus § 66 Abs. 1 PBefG den Auftrag, dem Bundestag einen Bericht<br />
u. a. zur Umsetzung und Wirksamkeit der Vorgaben zur Verbesserung<br />
der Barrierefreiheit, die bei der Personenrechtsnovelle<br />
2021 neu ins PBefG eingeflossen sind,<br />
vorzulegen. Dazu führt ein Konsortium<br />
im Auftrag des Ministeriums Befragungen<br />
von betroffenen Unternehmen und Behörden<br />
durch – die wohl kaum Erkenntnisse<br />
bringen werden.<br />
Ein Tätigwerden des Aufgabenträgers<br />
nach § 64c Abs. 1 PBefG ist Voraussetzung<br />
für eine Rechtspflicht des Unternehmers<br />
(siehe Fielitz/Grätz, PBefG § 64c RN<br />
6 f.) und somit für eine wirksame Vorgabe<br />
hinsichtlich der Barrierefreiheit. Der Aufgabenträger<br />
(und das ist zumindest in NRW aufgrund von §§ 3-6<br />
ÖPNVG NRW zwar manchmal auch der Kreis oder die kreisfreie<br />
Stadt, deutlich häufiger aber der Zweckverband, die kreisangehörige<br />
Stadt oder die gemeinsame AöR) müsste also erst mal nach<br />
§ 64c Abs. 1 PBefG tätig werden und eine Mindestverfügbarkeit<br />
von barrierefreien Fahrzeugen je Unternehmer der entsprechenden<br />
Größe vorsehen, damit den Unternehmer eine entsprechende<br />
Rechtspflicht träfe.<br />
Die Kommentarliteratur (Fielitz/Grätz, PBefG § 64c RN 7) sieht<br />
die Vorsehung einer solchen Mindestverfügbarkeit als Vorbereitungshandlung<br />
einer letztlich von der jeweiligen Genehmigungsbehörde<br />
zu treffenden Entscheidung hinsichtlich des Unternehmens<br />
an. In der Kommentarliteratur wird<br />
gemutmaßt, dass dem Gesetzgeber mit<br />
der Betrauung der Aufgabenträger ein<br />
Fehler passiert sei, jedoch wegen des<br />
eindeutigen Wortlautes der Norm eine<br />
Umdeutung in Richtung Genehmigungsbehörde<br />
aber nicht denkbar sei.<br />
Vor diesem Hintergrund wird beim<br />
nunmehrigen Evaluationslauf, der ja<br />
neben den wenigen Unternehmern der<br />
entsprechenden Betriebsgröße auch die<br />
zuständigen Behörden ins Visier nimmt,<br />
spannend sein, ob denn überhaupt schon ein oder gar mehrere<br />
Aufgabenträger eine solche Rechtspflicht auslösende „Vorsehung“<br />
vorgenommen haben oder ob aufgrund der mutmaßlich irrtümlich<br />
erfolgten Betrauung der Aufgabenträger die Norm derzeit schlicht<br />
völlig leerläuft …<br />
WIE WIR EIN UBER-MARKETING VERHINDERN KONNTEN<br />
Im Herbst 2022 sind die ersten Uber-Fahrzeuge<br />
in Augsburg aufgetaucht. Waren es anfänglich<br />
ca. 10, so sind es derzeit ca. 60. Auch bei<br />
uns wird permanent gegen die Rückkehrpflicht<br />
verstoßen, unsere Anzeigen bei der<br />
Behörde diesbezüglich blieben bislang jedoch<br />
ohne Wirkung.<br />
Höhepunkt der Dreistigkeit von Uber und<br />
verständlicherweise großer Aufreger im<br />
Gewerbe war dann Ende Juni das Anbringen<br />
von richtiggehenden Straßenschildern anlässlich<br />
des alljährlichen größten städtischen<br />
Straßenfestes, der „Augsburger Sommernächte“,<br />
durch den Veranstalter unmi<strong>tt</strong>elbar<br />
hinter unseren Taxistandplätzen<br />
(siehe Bild). Wir haben dann sofort interveniert<br />
und herausgefunden: Es gab dafür<br />
gar keine verkehrsrechtliche Anordnung!<br />
Wenig später wurden die Uber-Schilder entfernt<br />
und auch der Text auf der Homepage<br />
(siehe Bild) wurde aufgrund unseres Einschreitens<br />
geändert.<br />
FOTOS: Taxizentrale Mannheim, VSPV, Taxi Augsburg<br />
28 3. QUARTAL 2024 TAXI
VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />
ERFOLGREICHE SUCHE: IMMER MEHR TAXI-HELDEN!<br />
Vor einigen Monaten hat der Bundesverband Taxi und Mietwagen<br />
e.V. dazu aufgerufen, die kleinen Geschichten aus dem Taxialltag<br />
einer großen Öffentlichkeit vorzustellen. Im BVTM-Report, unter<br />
bundesverband.taxi und auf den Online-Kanälen des Verbandes.<br />
Und die Resonanz ist groß. Wir durften schon einige Helden und<br />
Heldinnen kennen lernen. Hier zwei weitere:<br />
SUSANNE KAUFMANN AUS WUPPERTAL<br />
Die resolute Endfünfzigerin hat das mi<strong>tt</strong>lerweile auch überregional<br />
bekannte „Elchprojekt“ aus dem Boden gestampft. Dabei geht<br />
es um Hilfe für sozial bedürftige Menschen: „Gerade, wenn man<br />
nachts in den Städten unterwegs ist, sieht man sehr viel Elend!“<br />
Taxifahrerinnen und Taxifahrer sind da oft die ersten Ansprechpartner,<br />
wenn jemand keinen Schlafsack hat oder etwas zum Essen<br />
benötigt. Auch Frauen, die in Gefahr geraten, kommen oft zum<br />
Taxi-Standplatz. „Das kann Uber nicht bieten…“, sagt Susanne<br />
Kaufmann. Und sie kennt das Gewerbe sehr gut - mit 18 Jahren<br />
machte sie bereits ihren P-Schein. Frauen waren damals in dem<br />
Job noch eine Seltenheit, sagt sie. „Auch die IHK schrieb an Herrn<br />
Susanne Kaufmann….“<br />
REINHOLD HOFFMANN AUS MÜNCHEN<br />
Genau genommen wohnt Reinhold Hoffmann ein paar Meter hinter<br />
der Stadtgrenze. Aber in der bayerischen Landeshauptstadt<br />
war er der erste, der in diesem Jahr mit einem Nio seine Fahrgäste<br />
bediente. „2018 habe ich den ersten Tesla gekauft - und durch<br />
die Förderungen ist E-Mobilität auch wirtschaftlich“, erzählt er.<br />
Taxihelden:<br />
Susanne<br />
Kaufmann<br />
+ Reinhold<br />
Hoffmann<br />
Bei seinem neuen Auto hat jetzt auch der Hersteller einen Teil der<br />
Kosten übernommen. Was Hoffmann ebenfalls überzeugte: „Der<br />
Akku kann gewechselt werden. Damit kann man auch lange Strecken<br />
gut bewältigen“. Der Verbrauch sei günstig und die Reichweite<br />
derzeit momentan etwa bei 400 Kilometern.<br />
Zwei Beispiele für Taxi-Helden - in den Medien des Bundesverbandes<br />
gibt es noch mehr. Der BVTM freut sich auch auf Ihre<br />
Geschichte. Mail an info@bundesverband.taxi genügt.<br />
UMFANGREICHE PARTNERSCHAFT ZWISCHEN DER AUTO-TAXIZENTRA-<br />
LE STUTTGART UND FREE NOW<br />
FOTOS: BVTM, Taxi Times<br />
Danis, Vorstand der TAZ Stu<strong>tt</strong>gart<br />
Nach intensiven Vorbereitungen und Verhandlungen<br />
konnte unsere Auto-Taxizentrale<br />
Stu<strong>tt</strong>gart (TAZ) am 4. Juli 2024 den Beginn<br />
einer Kooperation mit Free Now verkünden. Durch eine Schni<strong>tt</strong>stelle<br />
zum von unserer Taxizentrale betriebenen fms/Austrosoft<br />
Vermi<strong>tt</strong>lungssystem werden Fahrtanfragen von der Free-Now-App<br />
direkt an die Systeme unserer Taxizentrale und unserer dort angeschlossenen<br />
Taxis weitergeleitet. Diese Schni<strong>tt</strong>stelle wird aktuell<br />
programmiert. Ab dem 4. Quartal sollen alle Stu<strong>tt</strong>garter Taxibestellungen,<br />
die über Free Now getätigt werden, direkt an unsere Zentrale<br />
vermi<strong>tt</strong>elt werden und dann über unser System an unsere<br />
Funkteilnehmer weitergereicht werden. Das gilt auch für die unsere<br />
Partnerzentralen im ländlichen Raum, deren Kunden wir somit<br />
auch eine digitale Bestellmöglichkeit anbieten.<br />
Wir versprechen uns davon eine höhere Auslastung und eine<br />
deutlich höhere Qualität unserer Dienstleistung, unter anderem auch<br />
deshalb, weil wir mit dem neuen Partner Free Now auch auf dessen<br />
Bewertungssystem zurückgreifen können. Dieses Kunden-Feedback<br />
können und wollen wir dann in unser Schulungskonzept einbauen.<br />
Unsere Partnerschaft mit Free Now bedeutet aber weit mehr<br />
als nur die Übernahme der Fahrten. Wir werden künftig auch im<br />
Bereich Marketing und bei der Pressearbeit eng zusammenarbeiten.<br />
Unter anderem bieten wir unseren Teilnehmern eine gemeinsame<br />
Außenwerbung an den Taxitüren an, auf der neben der Free<br />
Now-App auch unsere Telefonnummer sichtbar wird.<br />
Neben den wirtschaftlichen Synergie-Effekten werden wir mit<br />
Free Now künftig auch auf gewerbepolitischer Ebene an einem<br />
Strang ziehen. Als Verhandlungspartner gegenüber der Stadt und<br />
den Behörden haben wir künftig eine weitaus bessere Position,<br />
wenn wir mit beide mit gemeinsame Positionen vertreten.<br />
74,4 Prozent unserer Mitglieder haben dieser Kooperation zugestimmt.<br />
Es war auch ein deutliches „Ja“ zu unserer Vision, uns als<br />
Taxizentrale in den nächsten fünf Jahren so aufzustellen, dass wir<br />
auch die Kunden ansprechen, die digital unterwegs sind. Der<br />
Kunde möchte keine 20 Apps, sondern nur eine App, über die er<br />
städteübergreifend ein Taxi bestellen kann. Mit Free Now haben<br />
wir dafür den richtigen Partner.<br />
TAXI 3. QUARTAL 2024<br />
29
VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />
TAXAMETERUMSTELLUNG AUF FESTPREISE – ERFOLGREICHES<br />
STADIONKONZEPT ZUR EM<br />
Dicht an dicht standen die Taxen vom<br />
18. bis zum 20. Juni am Betriebsgelände<br />
von Taxi Berlin, um die Festpreisfahrten<br />
in die Taxameter einprogrammieren<br />
zu lassen. Bereits seit dem 2.6. dürfen<br />
Festpreise auf Bestellung auch in der<br />
Bundeshauptstadt angeboten werden<br />
– mit einem Tarifkorridor von -10 bis<br />
+20 Prozent des streckenbezogenen<br />
Fahrpreises.<br />
Hermann Waldner als Vizepräsident des Bundesverbands Taxi<br />
und Mietwagen e. V. sowie als Vorstandsvorsitzender des Taxi<br />
Deutschland Berlin e. V. ha<strong>tt</strong>e sich schon im Zuge der Ausarbeitung<br />
der PBefG-Novelle intensiv und erfolgreich für die Schaffung<br />
von Möglichkeiten wie Festpreisen für Taxen und Mindes<strong>tt</strong>arife<br />
für Mietwagen engagiert. Seitdem setzt er sich vehement für die<br />
Nutzung dieser Möglichkeiten ein und konnte – auch dank der<br />
damaligen Verkehrssenatorin Manja Schreiner – federführend<br />
dazu beitragen, dass die Möglichkeit<br />
für Taxifestpreise in Verbindung mit<br />
einem Tarifkorridor in Berlin möglich<br />
geworden ist.<br />
„Dies reicht jedoch nicht aus, um<br />
dem illegalen taxigleichen Verkehr<br />
durch Mietwagen Einhalt zu gebieten“,<br />
betont Hermann Waldner. „Jetzt<br />
müssen so schnell wie möglich auch<br />
Mindestpreise für Mietwagen eingeführt<br />
werden, wie sie uns ja bereits in<br />
Aussicht gestellt worden sind.“<br />
Das Berliner Olympiastadion ist nicht<br />
nur historisch belastet. Auch der Verkehr<br />
dort trifft bei Massenveranstaltungen<br />
immer wieder auf Probleme.<br />
Während sich auf der Schiene viel<br />
getan hat, stoßen Taxen heute auf die<br />
gleichen Probleme wie eh und je: Zehntausende Besucher kommen<br />
zu den Fußballspielen, finden zu wenig Parkplätze und verstopfen<br />
die Straßen.<br />
Zur diesjährigen EM haben wir deshalb rechtzeitig mit den<br />
zuständigen Behörden über eine optimale Bedienung mit Taxen<br />
gesprochen und ein umfassendes Konzept ausgearbeitet: Das Areal<br />
wurde zur Verkehrssonderzone mit Straßensperrungen und Halteverboten.<br />
Die Heerstraße als leistungsfähigste Verkehrsachse<br />
bekam eine Hauptladezone, auf der die Taxen sich in Richtung<br />
Innenstadt aufstellten. Damit sie nicht im Stau stehen, wurde eine<br />
Parallelroute als Anfahrtsweg ausgearbeitet, wo an den Spieltagen<br />
nur Taxen und Anlieger von der Polizei durchgelassen wurden.<br />
Natürlich hä<strong>tt</strong>en wir unsere Taxen auch gerne auf dem Olympischen<br />
Platz gesehen, doch hier legte die Polizei wegen Sicherheitsbedenken<br />
ihr Veto ein.<br />
Wichtig war uns auch, dass mobilitätseingeschränkte Fahrgäste<br />
nah an das Stadion gebracht werden können. Wir haben deshalb<br />
nicht nur eine Leitstelle für behindertengerechte Taxen nahe dem<br />
Südtor des Olympiastadions, sondern auch noch Shu<strong>tt</strong>les mit Rollstuhltaxen<br />
zwischen den Bahnhöfen Ruhleben und Pichelsberg<br />
und dem Stadion eingerichtet.<br />
Die Kooperation mit den Behörden verlief bemerkenswert gut. Nach<br />
dem ersten Spieltag regten wir eine Ausweitung der Beschilderung<br />
an. Dieser Idee kam die Verwaltung schnell und pragmatisch nach.<br />
Unsere Bilanz: Das Konzept ist aufgegangen. Alles lief problemlos.<br />
Die nächste Großveranstaltung kann kommen.<br />
„DANKE, ZILLMANN!“<br />
Die Taxi Dortmund eG ha<strong>tt</strong>e am 12.6.2024 Generalversammlung,<br />
bei der Herr Tahir Akbas als Vorstandsvorsitzender<br />
und Herr Holger Eberts als Stellvertreter die<br />
Zentrale von Herrn Dieter Zillmann komple<strong>tt</strong> übernommen haben.<br />
Herr Dieter Zillmann ist nach über 50jähriger Karriere in der<br />
Genossenschaft in seinen verdienten Ruhestand gegangen. Der<br />
Name „Zillmann“ ist nicht nur in Dortmund, sondern im ganzen<br />
Land bekannt. Über einige seiner Verdienste und Taten zu berichten,<br />
wäre wichtig:<br />
- seit 1965 selbständiger Taxiunternehmer<br />
- seit 1972 Vorstandsmitglied der Taxi Dortmund eG<br />
- seit 1979 bis 2022 Vorstandsvorsitzender der Taxi Dortmund eG<br />
- Präsident und Vizepräsident des Bundesverbandes Taxi u. Mietwagen<br />
e.V.<br />
- Einer von zwei Gründern des Taxi-Verbandes Nordrhein-Westfalen<br />
e.V., dessen Vorsitz er bis 2022 führte- Prüfer Fach- und Sachkunde<br />
für Taxi- u. Mietwagen<br />
bei der IHK zu Dortmund<br />
- Hauptausschuss bei der BG<br />
Verkehr<br />
- Auszeichnung der BG Verkehr<br />
als „Ehrenri<strong>tt</strong>er“ für die Spendenaktion<br />
Kinder-Unfallhilfe<br />
Herr Zillmann war es auch, der<br />
1999 beim großen Erdbeben in<br />
der Türkei, eine Hilfsaktion mit<br />
mehreren Lkw´s mit Hilfsgütern<br />
organisiert hat – dafür<br />
wurde er auch mit dem Bundesverdienstkreuz<br />
ausgezeichnet.<br />
rechts Herr Dieter Zillmann -<br />
mi<strong>tt</strong>ig Vorstandsvorsitzender<br />
Herr Tahir Akbas - links stellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Herr Holger Eberts<br />
Es gibt noch viel zu berichten, aber wir als Taxler sagen einfach<br />
„Danke Zillmann“<br />
FOTOS: Taxi Berlin, Boto Töpfer, Taxi Dortmund<br />
30 3. QUARTAL 2024 TAXI
WORKSHOP<br />
Eine Taxiunternehmerin<br />
aus der<br />
Nähe von Leipzig<br />
erarbeitet mit Unterstützung<br />
von Babe<strong>tt</strong><br />
Mahnert einen Konflikt.<br />
Der Teilnehmer<br />
aus Hessen spielt<br />
dafür den uneinsichtigen<br />
Mitarbeiter.<br />
FOTO: Taxi Times<br />
KONFLIKTE<br />
IM ROLLENSPIEL<br />
Mit rund 30 Taxiunternehmerinnen und<br />
-unternehmern fand Mi<strong>tt</strong>e Juni ein Workshop zum<br />
Thema Konfliktlösungen im Taxibetrieb sta<strong>tt</strong>. Dabei<br />
ging es auch um die eigene Persönlichkeit.<br />
Der größte Teil der Missverständnisse<br />
in der Welt entsteht, weil wir<br />
nicht zugehört haben, um zu verstehen,<br />
sondern um zu antworten.“ Dieser<br />
Satz aus dem Workshop am 18.6.2024<br />
machte deutlich, wie die beiden Referenten<br />
Babe<strong>tt</strong> Mahnert und Jens Marggraf den<br />
Workshop „Konflikte lösen“ aufgebaut ha<strong>tt</strong>en:<br />
Es geht darum, dass man sein Gegenüber<br />
zunächst versteht, um dann eine<br />
passende Antwort geben zu können. Eine<br />
Antwort, die den Konflikt löst.<br />
TIPPS AUS PRAXIS UND THEORIE<br />
Mahnert und Marggraf, bekannt von ihrer<br />
wöchentlichen Podcast-Reihe „Taxi to Go“,<br />
haben dazu den rund 30 teilnehmenden<br />
Taxi- und Mietwagenunternehmern allerlei<br />
Tipps geben können. Marggraf konnte<br />
sich dabei immer auf die Erfahrungen aus<br />
seinem eigenem Taxibetrieb<br />
beziehen, Mahnert ha<strong>tt</strong>e viele<br />
wissenschaftliche Ansätze.<br />
Dazu zählen unter anderem<br />
die drei Ws: die persönliche<br />
Wahrnehmung, die subjektive<br />
Wirkung und der Wunsch<br />
zur Konfliktlösung. Wichtig<br />
dabei ist, dass man in der<br />
Workshop-Impressionen<br />
im Video<br />
Kommunikation keine Du-, sondern Ich-<br />
Botschaften sendet. Anstelle eines „Du bist<br />
total unfreundlich zu deinen Fahrgästen“<br />
also lieber „Dein Verhalten wirkt auf mich<br />
sehr unfreundlich“.<br />
Diese drei Ws konsequent anzuwenden,<br />
erfordert viel Übung, und genau damit<br />
wurde während des Workshops bereits<br />
begonnen. Die Teilnehmer konnten zu<br />
Beginn ihren persönlichen Konflikt notieren<br />
und in eine Box werfen. Aus dieser wurden<br />
dann im Laufe des Tages immer wieder<br />
„Konfliktfälle“ gezogen und besprochen –<br />
entweder in Form von Rollenspielen, bei<br />
denen ein Teilnehmer die Position des sturen<br />
Mitarbeiters oder Kunden einnahm, oder<br />
im direkten Coaching mit Babe<strong>tt</strong> Mahnert.<br />
Sachlich ergänzt wurde der Workshop<br />
mit Informationen der vier Sponsoren FMS,<br />
Hale, Taxi.de sowie Autohaus<br />
Salzmann. Dessen Vertreter<br />
ha<strong>tt</strong>en einen VW-Multivan<br />
mit Taxiaussta<strong>tt</strong>ung ausgestellt<br />
und während der Mi<strong>tt</strong>agspause<br />
präsentiert. Danach berichteten<br />
dann FMS und Hale über<br />
ihre TSE-Lösungen und Taxi.de<br />
erläuterte sein neuestes Tool<br />
„Online-Booking“ . jh<br />
10. UND 12. SEPTEMBER:<br />
WORKSHOP ON TOUR<br />
Die Teilnehmer des hier beschriebenen<br />
Workshops waren aus allen<br />
Ecken Deutschlands angereist, viele<br />
von ihnen ha<strong>tt</strong>en bereits an mindestens<br />
einem vorherigen Workshop<br />
teilgenommen. Daher kannten sie<br />
sowohl die Lokalität in Nordhessen<br />
als auch die beiden Referenten<br />
Babe<strong>tt</strong> Mahnert und Jens<br />
Marggraf, die Macher des „Taxi to<br />
Go“-Podcasts. Mahnert ist Trainerin,<br />
Marggraf ist Taxiunternehmer. Diese<br />
Mischung sorgt dafür, dass jedes<br />
Thema sehr praxisbezogen und<br />
gleichzeitig immer mit dem Blick<br />
von außen behandelt wird.<br />
So war es auch wieder beim Workshop<br />
im Juni und so wird es auch<br />
bei den nächsten anstehenden<br />
Workshops sein. Dann werden die<br />
Veranstalter erstmals den bisherigen<br />
Ort in Nordhessen verlassen<br />
und sta<strong>tt</strong>dessen Station in Dortmund<br />
(am 10.9.2024 im VW-Zentrum)<br />
und in Brandenburg an der<br />
Havel (12.9.2024 im Taxi-Zentrum<br />
Brandenburg) machen. Das Thema<br />
wird dann die Digitalisierung des<br />
Taxibetriebs und die langfristige<br />
Mitarbeiterbindung sein. Mit diesem<br />
Thema war 2023 die Workshop-<br />
Reihe gestartet, die „Taxi to Go“<br />
seitdem gemeinsam mit dem<br />
Taxi Times-Verlag durchführt.<br />
Es soll nun jenen Taxiunternehmerinnen<br />
und -unternehmern eine<br />
Teilnahme ermöglichen, die letztes<br />
Jahr nicht teilnehmen konnten.<br />
Informationen zum Inhalt des<br />
Workshops sowie den Zugang zum<br />
Anmeldeformular finden Sie im<br />
nachstehenden Link.<br />
Wichtig: Wer sich bis<br />
13.8., 12 Uhr, anmeldet,<br />
profitiert noch von<br />
einem Frühbucherraba<strong>tt</strong><br />
über 100 Euro.<br />
TAXI 3. QUARTAL 2024<br />
31
KORRUPTION<br />
Taxis auf dem Nürnberger<br />
Hauptmarkt (in der<br />
Bildmi<strong>tt</strong>e die IHK)<br />
NÜRNBERG:<br />
IHK-KRIMI ENDET MIT<br />
BERUFUNGSURTEIL<br />
Mangelnde Qualifikation trifft mangelnden Anstand: Taxi Times<br />
beobachtete den Fall der korrupten Prüfer von den ersten Ermi<strong>tt</strong>lungen<br />
durch die Staatsanwaltschaft bis zum Berufungsurteil. Ein Rückblick<br />
Wer in Deutschland Taxiunternehmer sein will, muss<br />
sein Wissen in einer Fachkundeprüfung unter Beweis<br />
stellen. Manch einer meint, das lasse sich durch einen<br />
Bakschisch ersetzen, wenn man einen Prüfer findet, der auch auf<br />
den Rechtsstaat pfeift.<br />
Herr Z. und Herr I. waren solche Prüfer. Sie wussten, dass sich<br />
die Möglichkeit, ein positives Prüfungsergebnis zu kaufen, in den<br />
„richtigen“ Kreisen herumsprechen würde: bei unqualifizierten<br />
Möchtegern-Taxi- und Mietwagenunternehmern. Dumm nur, dass<br />
man sich die IHK, die einen prüft, nicht aussuchen kann.<br />
Da half Kreativität: Wenn der Prüfer am Wohnsitz nicht kriminell<br />
genug ist, muss der Wohnsitz zum kriminellen Prüfer verlegt<br />
werden. Auch das taten die Prüfer oder ihre mutmaßlichen vier<br />
Helfer für Anwärter aus Berlin oder München. Wer als „Dienstleister“<br />
Erfolg haben will, muss ein Komple<strong>tt</strong>paket bieten.<br />
Als die Öffentlichkeit auf die beiden Prüfer aufmerksam wurde,<br />
war der eine an der Nürnberger Industrie- und Handelskammer<br />
schon rausgeflogen, der andere ha<strong>tt</strong>e wohl selbst gekündigt. „Nürnberg:<br />
Taxi-Lizenz gegen Bares – jetzt ermi<strong>tt</strong>elt die Staatsanwaltschaft“<br />
war der Titel der Taxi Times-Meldung vom 28. November<br />
2018. Einer der beiden Herren war nach 31 Jahren Tätigkeit für<br />
die IHK entlassen worden.<br />
Mit seinem „Geschäftsmodell“ ha<strong>tt</strong>e er wahrscheinlich 2016<br />
begonnen. Bei einer Prüfung seien „Regelverstöße gegen die Prüfungsordnung<br />
festgestellt“ worden, hieß es bei der IHK. Einige Tage<br />
später war der Fall bereits durch die Presse gegangen. „Nürnberger<br />
IHK-Mitarbeiter kassierte bis zu 7.000 Euro für eine Taxi-Unternehmerlizenz“,<br />
so die Taxi Times-Überschrift am 3. Dezember.<br />
Einem Teilnehmer, der gelernt ha<strong>tt</strong>e, war aufgefallen, dass die<br />
Durchfallquote bei einem Sonderprüfungstermin nicht bei den<br />
üblichen 60 Prozent lag, sondern bei wundersamen 0 Prozent. Er<br />
gab Beweise an Florian Bachmann, den Vorsitzenden des Taxiverbandes<br />
München (TMV), woraufhin Bachmann Anzeige ersta<strong>tt</strong>ete.<br />
So kam die Sache ins Rollen.<br />
WUNDERSAME ERFOLGSQUOTE<br />
Die Staatsanwälte fanden staunend heraus, dass von den Anwärtern,<br />
die ausnahmslos bestanden ha<strong>tt</strong>en, nicht einmal alle hinrei-<br />
FOTOS: Axel Rühle<br />
32 3. QUARTAL 2024 TAXI
KORRUPTION<br />
chend Deutsch konnten. Sie ha<strong>tt</strong>en bis zu 7.000 Euro gezahlt. Die<br />
nicht ganz so hoffnungslosen Fälle kamen zum Teil mit 3.000 Euro<br />
davon. In anderen deutschen Industrie- und Handelskammern rieb<br />
man sich verwundert die Augen und begann zu untersuchen, ob<br />
solche Sonderprüfungstermine auch im eigenen Haus auffällige<br />
Ergebnisse hervorgebracht haben könnten.<br />
Der Fall schlug Wellen. Der Bayerische Rundfunk stellte in seinem<br />
Politmagazin „Kontrovers“ die Frage, wie es dazu habe kommen<br />
können, dass bei der IHK Nürnberg rund 200-mal die<br />
Fachkundeprüfung von Unternehmen gekauft werden konnte.<br />
„Gekaufte Unternehmerprüfungen im Visier der Genehmigungsbehörden“<br />
titelte Taxi Times am 11. Dezember. Die beiden Prüfer<br />
standen nun im Mi<strong>tt</strong>elpunkt der staatsanwaltschaftlichen Ermi<strong>tt</strong>lungen.<br />
Es drängte sich die Frage auf, wie viele Unternehmer deutschlandweit<br />
aktiv waren, die das Fachkundezertifikat nicht regulär<br />
erworben, sondern gekauft ha<strong>tt</strong>en und somit unqualifiziert tätig<br />
waren. Sie waren nicht zwingend im Taxigewerbe zu suchen. Wer<br />
kriminelle Energie hat, für den ist möglicherweise auch eine Kooperation<br />
mit Uber keine fernliegende Idee. Gerade für Mietwagenunternehmer<br />
in Großstädten, die mit solchen Fahrdiensten arbeiten,<br />
ist Ehrlichkeit nicht die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />
Geschäftsführung.<br />
Nun musste nicht nur die Nürnberger IHK ihre Unterlagen nach<br />
unberechtigt erteilten Prüfungsbescheinigungen durchforsten.<br />
Auch einige Genehmigungsbehörden ha<strong>tt</strong>en zu überprüfen, welchen<br />
Unternehmern ohne echte Qualifikation sie unwissentlich<br />
Konzessionen erteilt ha<strong>tt</strong>en, vor allem in Berlin. Doch ist es in<br />
einem solchen Fall einfach möglich, einem überführten Schummler<br />
die Erlaubnis zu entziehen? Ja: „Wenn der Beweis erbracht wird,<br />
dass der konkrete Bewerber Bestechungsgeld bezahlt hat, ist die<br />
persönliche Zuverlässigkeit nicht mehr gegeben“, so Wolfgang<br />
Ziegler von der Taxizentrale Nürnberg.<br />
GELASSENHEIT IN BERLIN<br />
Doch das Bekanntwerden von Missständen ist in Berlin nicht immer<br />
ein Anlass dafür, dass Behörden sie abschaffen. „Schwammige<br />
Antworten des Berliner Senats“ (so der Titel einer Taxi Times-<br />
Meldung) bekamen zwei Politiker im Oktober 2019 auf umfangreiche<br />
schriftliche Anfragen zum Taxi- und Mietwagenverkehr,<br />
darunter die Frage, wie viele Unternehmer in Berlin und im Umland<br />
tätig seien, die einen Schein der IHK Nürnberg haben, und wie<br />
viele davon in den Nürnberger Bestechungsskandal verwickelt<br />
waren. In diesem Punkt war die Antwort allerdings – für die damalige<br />
Legislaturperiode eher untypisch – nicht schwammig:<br />
68 Unternehmen seien bekannt, bei 28 davon sei die Genehmigung<br />
inzwischen entweder widerrufen worden oder die Betriebe hä<strong>tt</strong>en<br />
aufgrund der Ermi<strong>tt</strong>lungen den Betrieb selbst aufgegeben, ließ die<br />
Behörde verlauten.<br />
In Nürnberg ermi<strong>tt</strong>elten unterdessen die Staatsanwälte. Gute<br />
vier Jahre dauerte es, bis sie genug Material ha<strong>tt</strong>en, um zumindest<br />
drei „Ehemalige Nürnberger IHK-Mitarbeiter vor Gericht“ zu bringen,<br />
wie die Überschrift der Taxi Times-Meldung am 30. Januar<br />
2023 lautete. Sie waren bei der Untersuchung von 200 Fällen<br />
17-mal fündig geworden, vermuteten allerdings eine Vielzahl weiterer<br />
Fälle, da sie neben der fünfstelligen Summe für die belegten<br />
Fälle einen sechsstelligen Geldbetrag auf einem Konto des 53-jährigen<br />
Hauptangeklagten fanden. Außerdem angeklagt waren ein<br />
44-Jähriger und ein 60-Jähriger.<br />
Die Nürnberger IHK begrüßte es, „dass auch die strafrechtliche<br />
Aufarbeitung des Falles vorangeht“, wie eine Sprecherin sagte.<br />
„Die IHK hat organisatorische und personelle Konsequenzen gezogen<br />
und Sicherungsmaßnahmen eingeführt“, betonte sie. Unter<br />
anderem gebe es inzwischen anlasslose Kontrollen bei Prüfungen.<br />
Hier gingen die<br />
korrupten Prüfer<br />
ein und aus.<br />
Der Prozess dauerte fast das ganze Jahr. „Amtsgericht Nürnberg<br />
verhängt zwei Haftstrafen im IHK-Bestechungsprozess“, hieß es<br />
schließlich am 12. Dezember bei Taxi Times. Ein Schöffengericht<br />
ha<strong>tt</strong>e Herrn Z. am Vortag wegen Bestechlichkeit in 17 Fällen und<br />
zweifacher Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.<br />
Das Gericht ordnete die Einziehung von rund 111.000 Euro<br />
bei dem Verurteilten an. Das sei die Summe der Bestechungsgelder,<br />
die er nachweislich angenommen ha<strong>tt</strong>e.<br />
Herr I. bekam wegen Beihilfe zur Bestechlichkeit eine Haftstrafe<br />
von einem Jahr und sechs Monaten, die nicht zur Bewährung<br />
ausgesetzt wurde. Das Verfahren gegen einen dri<strong>tt</strong>en Angeklagten<br />
war bereits am ersten Prozesstag gegen eine Geldauflage eingestellt<br />
worden. Auch ihm war Beihilfe vorgeworfen worden.<br />
EINER FREI, EINER DARF VIEL GELD BEHALTEN<br />
Mit dem Urteil waren weder die Verurteilten noch die Staatsanwaltschaft<br />
zufrieden. Alle drei gingen in Berufung. Das Landgericht<br />
Nürnberg-Fürth musste den Fall erneut aufrollen. Dort fiel<br />
am 6. Juni 2024 das Urteil: Der Angeklagte Z. ist schuldig der<br />
Bestechlichkeit in 17 tatmehrheitlichen Fällen und der Steuerhinterziehung<br />
in zwei tatmehrheitlichen Fällen. Er wurde zu einer<br />
Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt<br />
und bekam für die Dauer von fünf Jahren die Fähigkeit aberkannt,<br />
öffentliche Ämter zu bekleiden. Ihm wurden nur noch<br />
45.000 Euro entzogen, weniger als die Hälfte des in erster Instanz<br />
festgesetzten Betrages.<br />
Der Angeklagte I. ist schuldig der Beihilfe zur Bestechlichkeit<br />
in zwei tatmehrheitlichen Fällen und wurde zu einer Gesamtfreiheitsstrafe<br />
von einem Jahr verurteilt, diesmal zur Bewährung ausgesetzt.<br />
Von ihm wurden 24.000 Euro eingezogen. Die weiter<br />
gehenden Berufungen wurden als unbegründet verworfen.<br />
Der Hauptschuldige muss also ein Jahr weniger als nach dem<br />
ursprünglichen Urteil ins Gefängnis. Der zweite Angeklagte bleibt<br />
auf Bewährung frei. <br />
ar<br />
TAXI 3. QUARTAL 2024<br />
33
TAXI INTERNATIONAL<br />
EIN TREFFEN<br />
MIT POSITIVEN<br />
ERZÄHLUNGEN<br />
Wie funktioniert Taxi in den europäischen Großstädten?<br />
Wie entwickelt sich der We<strong>tt</strong>bewerb mit Uber & Co.?<br />
Beim Austausch großer europäischer Taxizentralen gab<br />
es einiges Positives zu berichten.<br />
NOCH MEHR<br />
INTERNATIONALE<br />
TAXITHEMEN<br />
Jedes Jahr Ende Mai kommen zahlreiche Taxiunternehmen<br />
aus verschiedenen europäischen Ländern in der European<br />
Radio Taxi Association (ERTA) zu einer gemeinsamen<br />
Momentaufnahme der europäischen Taxibranche zusammen. Diesmal<br />
fand das Treffen mit taxi.eu als Sponsor am 23. und 24. Mai<br />
in der nordwest-türkischen Region Sakarya zwischen Istanbul und<br />
Ankara sta<strong>tt</strong>.<br />
20 Vertreter aus neun Ländern (Finnland, Deutschland, Scho<strong>tt</strong>land,<br />
Frankreich, Niederlande, Irland, Österreich, Dänemark und<br />
Malta) waren zusammengekommen. Malta (mit der Firma eCabs)<br />
war ein bemerkenswerter Neuling. Dieses auf einer hocheffizienten,<br />
selbst entwickelten App basierende Unternehmen ist auch<br />
bereits in Rumänien und Griechenland aktiv. In diesem Jahr kommen<br />
drei Länder hinzu.<br />
Der anhaltende Kampf um Regulierung und die vielerorts<br />
mangelnden Kontrollen, insbesondere der Mietwagenbranche,<br />
sind Themen, die die internationale Taxibranche einen. Der<br />
We<strong>tt</strong>bewerb mit oft nur schwach oder gar nicht regulierten<br />
Pla<strong>tt</strong>formen und die Umsetzung der Pla<strong>tt</strong>formarbeiter-Richtlinie<br />
und die Vermarktung von<br />
Taxiprodukten (insbesondere an eine jüngere, stark<br />
apporientierte Zielgruppe) treiben das Gewerbe überall<br />
um. Viele Taxiunternehmen konkurrieren inzwischen<br />
erfolgreich mit Pla<strong>tt</strong>formen, indem sie sich auf<br />
bestimmte Märkte (Geschäftskunden, Hotels etc.) konzentrieren<br />
und verlässliche Mehrwerte bieten.<br />
Wenn es um den We<strong>tt</strong>bewerb zwischen Taxis und<br />
Pla<strong>tt</strong>formen geht, ist die Situation in Kopenhagen einzigartig.<br />
Uber gab dort auf, weil nach den neuen Taxiregeln in<br />
Dänemark mit Taxametern und Sitzkontakten gefahren werden<br />
musste. Anscheinend war das zu viel verlangt.<br />
IN FRANKREICH IST DAS TAXI STÄRKER<br />
Im finnischen Tampere gebe es „keine nennenswerte Konkurrenz“<br />
und in Paris scheint der Taxisektor die Oberhand gewonnen zu<br />
haben (siehe nebenstehenden Beitrag). Dort müssen Mietwagen<br />
jetzt nach strengen Regeln fahren. Dass andere Städte – etwa London<br />
– mit Uber & Co. zu kämpfen haben, liegt meist an mangelnden<br />
Kontrollen durch die Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden,<br />
sei es aus Unwissenheit oder manchmal aus purer Unwilligkeit.<br />
Beispielsweise führte Free Now in Irland illegale „technische“<br />
Zuschläge zusätzlich zum Fahrpreis ein, gegen die die nationale<br />
Regulierungsbehörde keine Maßnahmen ergriff. In Berlin,<br />
wo die Zahl der Taxis in den letzten Jahren von 8.300 auf<br />
5.600 sank und die Zahl der legal konzessionierten Mietwagen<br />
auf 4.300 stieg, stellte die Zulassungsbehörde kürzlich<br />
fest, dass weit über ein Dri<strong>tt</strong>el der tatsächlich<br />
aktiven Mietwagen völlig illegal verkehren.<br />
Im scho<strong>tt</strong>ischen Glasgow scheint es, dass die streng<br />
regulierten 650 Taxis, bei einem Auftragsvolumen, das<br />
deutlich über dem von 2019 liegt, oft über der Kapazitätsauslastung<br />
genutzt werden und laut öffentlichen<br />
Umfragen effizient im We<strong>tt</strong>bewerb mit den Pla<strong>tt</strong>formen<br />
sind.<br />
Ebenso nutzt die Zentrale Taxi 40100 Wien (1.700<br />
Taxis) ähnliche Umfragen und eigene tiefgreifende<br />
1<br />
2<br />
3<br />
FOTOS: Wim Faber, G7<br />
34 3. QUARTAL 2024 TAXI
TAXI INTERNATIONAL<br />
Hedy Borreman<br />
von der Taxicentrale<br />
Amsterdam und<br />
Vinny Kearns von<br />
NXT Taxis Dublin<br />
sind die Organisatoren<br />
der ERTA-<br />
Gruppe.<br />
Recherchen, um ihren Ansatz gegenüber Pla<strong>tt</strong>formkonkurrenten<br />
zu verfeinern. Das Mo<strong>tt</strong>o von Geschäftsführer Christian Holzhauser:<br />
„Bauen Sie auf Ihrer eigenen Stärke und Ihrem Wissen vor Ort auf<br />
und versuchen Sie nicht, das Marketingbudget der Apps zu übertreffen.“<br />
Das Taxi in den Fokus der App-Nutzer zu rücken und eine<br />
junge Kundengruppe anzusprechen, ist für alle Taxiunternehmen<br />
eine besondere Marketing-Herausforderung.<br />
WICHTIGE TAXI-ROLLE BEI OLYMPIA<br />
In Paris werden vom 26. Juli bis zum 11. August Tausende Sportler,<br />
Zuschauer und Touristen zu den Olympischen Sommerspielen<br />
erwartet. Da die Stadtverwaltung private Autos so weit wie möglich<br />
aus der französischen Hauptstadt fernhalten möchte, werden<br />
die Gäste hauptsächlich über Bahnhöfe und Flughäfen anreisen.<br />
In Paris sind sie damit stärker auf U-Bahnen, Straßenbahnen,<br />
Busse und natürlich auf Taxis angewiesen. Um einen Top-Service<br />
zu bieten, müssen die Fahrer der 20.000 Pariser Taxis in dieser<br />
Zeit hart arbeiten. Das Besondere an diesen Spielen ist, dass sich<br />
viele der Standorte im Zentrum von Paris befinden, was bedeutet,<br />
dass sich die olympischen Standorte und die Straßensperrungen<br />
täglich ändern werden.<br />
Lokale Taxis werden bei diesem olympischen Spektakel eine<br />
große Rolle spielen. Eine besondere Anordnung könnte dabei für<br />
Neid sorgen: „Taxis – nicht Mietwagen – werden einzigartigen<br />
Zugang zu den reservierten Fahrspuren und Sonderbereichen für<br />
olympische Veranstaltungen haben“, sagte Armand-Joseph Oudin,<br />
Geschäftsführer des größten Pariser Taxiunternehmens G7 (10.000<br />
der 20.000 Pariser Taxis). Er fügte hinzu: „Aufgrund der täglichen<br />
4<br />
1 Gruppenfoto mit Teilnehmern<br />
und dem Gastgeber-Team<br />
von taxi.eu<br />
2 Gregor Beiner vertrat<br />
Deutschland.<br />
3 Armand Joseph-Oudin<br />
von der Pariser Taxizentrale<br />
G7<br />
4 Die Teilnehmer ha<strong>tt</strong>en<br />
jeweils Vorträge aus ihrem<br />
Land mitgebracht.<br />
Änderungen auf gesperrten Straßen und Sportplätzen wird die<br />
Situation für unsere Taxifahrer sehr komplex sein. Wir werden sie<br />
täglich mit engagierten Teams und speziellen Treffpunkten für<br />
Kunden in den olympischen Gebieten unterstützen. Das ist besonders<br />
wichtig für unsere 300 Rollstuhlfahrzeuge, die über einen<br />
eigenen Buchungs- und Betreuungsservice verfügen.“<br />
Im Unterschied zu früheren ERTA-Treffen galt das Augenmerk<br />
nicht nur den Aktivitäten der Lobbygruppe Taxis4SmartMobility<br />
(T4SM), sondern auch denen der Taxigruppe der International Road<br />
Transport Union (IRU). Sprecher der IRU, T4SM und der ERTA-<br />
Gruppe appellierten an die Anwesenden, sich diesen Gruppen<br />
anzuschließen und ihre Lobby-Aktivitäten zu unterstützen. Insbesondere<br />
bei der nationalen Umsetzung der Pla<strong>tt</strong>formarbeiterrichtlinie<br />
sei die Lobbyarbeit der Taxiunternehmen, etwa mit dem Ziel,<br />
Taxizentralen vom Geltungsbereich der Richtlinie auszunehmen<br />
(und selbstständige Unternehmer nicht als Arbeitnehmer einzustufen),<br />
von wesentlicher Bedeutung.<br />
Für den Sponsor der Tagung, taxi.eu, war Geschäftsführer Hermann<br />
Waldner zusammen mit Berliner Mitarbeitern vor Ort. Waldner,<br />
zugleich Vizepräsident des Bundesverbandes Taxi und<br />
Mietwagen e. V. (BVTM), zeigte die neuesten Entwicklungen bei<br />
TaBeA, dem von FMS Austrosoft und der Deutschen Bahn gemeinsam<br />
entwickelten System, mit dem nun jeder Bahnfahrgast, der<br />
irgendwo in Deutschland gestrandet ist, mit quasi jedem Taxi über<br />
ein kostenloses elektronisches Fahrticket an sein Ziel gelangen<br />
kann. Hier leisten die Deutsche Bahn und der BVTM weiter Pionierarbeit<br />
und konnten gerade kürzlich einen weiteren Digitalisierungsschri<strong>tt</strong><br />
präsentieren.<br />
Nach der ERTA-Konferenz besuchte die Gruppe die Buchungszentren<br />
von taxi.eu, wo 208 türkische Frauen, die perfekt Deutsch<br />
sprechen (oft mit einem lokalen Akzent aus der Gegend, in der<br />
sie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz lebten), die Telefonate<br />
vieler Taxikunden beantworten, und das für Unternehmen<br />
in Deutschland, Österreich und der Schweiz.<br />
Das nächste ERTA-Treffen wird 2025 in Amsterdam sta<strong>tt</strong>finden.<br />
Für das Jahr 2026 ist die ERTA-Tagung dann in Paris geplant. wf<br />
GEGRÜNDET ZU BEGINN<br />
DER 2000ER-JAHRE<br />
Die ERTA wurde ursprünglich von<br />
den Funkzentralen Taxa 4×35 in<br />
Kopenhagen, Taxi Stockholm und<br />
Taxi G7 in Paris ins Leben gerufen<br />
und jahrelang von Geoffrey Riesel,<br />
dem früheren Geschäftsführer<br />
der Londoner Radio Taxis Group,<br />
geleitet. Rund zwanzig Jahre nach<br />
ihrer Gründung ist die Gruppe – ein<br />
einzigartiges Forum für Taxiunternehmer<br />
und -unternehmerinnen<br />
– immer noch sehr aktiv und<br />
bietet Betreibern eine einzigartige<br />
Gelegenheit, sich informell<br />
mit europäischen Kollegen über<br />
Alltagserfahrungen auszutauschen.<br />
ERTA bietet eine praxisnahe Sichtweise<br />
und Raum für den informellen<br />
Austausch von Geschäftspraktiken.<br />
wf<br />
TAXI 3. QUARTAL 2024<br />
35
ÖSTERREICH + SCHWEIZ<br />
UBER-START IN<br />
KÄRNTEN<br />
FAHRGAST-KLAU AM<br />
FLUGHAFEN BASEL<br />
Der weltweit umstri<strong>tt</strong>ene Fahrtenvermi<strong>tt</strong>ler<br />
Uber baut seinen Service<br />
in Österreich aus. Im südlichsten<br />
Bundesland will man dabei mit Taxiunternehmern<br />
zusammenarbeiten.<br />
Seit Ende Mai soll in der Kärntner Landeshauptstadt<br />
Klagenfurt sowie in Villach die Bestellung von Taxis per<br />
Smartphone-App möglich. Während sich die Wirtschaftskammer<br />
dazu skeptisch äußerte, zitierte der ORF einen<br />
seit 14 Jahren selbstständiger Taxiunternehmer der sich über<br />
das neue Geschäftsmodell freut: „Wir sind wirklich zufrieden“,<br />
sagte beispielsweise ein.<br />
Weniger positiv fallen die Antworten der von dem Sender<br />
befragten Radiohörer aus. Sie hä<strong>tt</strong>en von langen Wartezeiten<br />
und ausbleibenden Rückmeldungen in der Uber-App<br />
berichtet.<br />
Bei der Kärntener Wirtschaftskammer ist von einer<br />
zusätzlichen Konkurrenz auf einem ohnehin umkämpften<br />
Markt die Rede. Sprecher Christian Rumpelnig<br />
wird vom ORF zitiert: „Wir werden jetzt schauen, was<br />
das bringen wird. Kärnten ist generell ein kleiner<br />
Markt. Es ist auch die Verfügbarkeit immer ein bisschen<br />
ein Problem.“ Die Kärntner Taxi-Vertreter luden<br />
die Uber-Chefs deshalb in die Wirtschaftskammer zu<br />
einem Gespräch ein.<br />
Uber ist seit zehn Jahren in Österreich vertreten.<br />
Klagenfurt am Wörthersee und Villach sind die einzigen<br />
Städte in Kärnten, in denen es einen verbindlichen<br />
Taxitarif gibt. <br />
ar<br />
Steigen am<br />
Klagenfurter<br />
Bahnhof die<br />
Gäste bald auch<br />
in Uber-Taxis<br />
ein?<br />
NOCH MEHR<br />
TAXITHEMEN ZUR<br />
SCHWEIZ, ZU<br />
ÖSTERREICH<br />
UND ANDEREN<br />
LÄNDERN<br />
Wie nahezu überall agieren Uber-<br />
Partner auch am Flughafen „Euro-<br />
Airport Basel Mulhouse Freiburg“<br />
gegen geltendes Recht. Die<br />
Taxibranche will dagegen nun<br />
oorgansiert vorgehen.<br />
Der „Euro-Airport Basel<br />
Mulhouse Freiburg“<br />
wird von zwei Staaten<br />
(Frankreich und der<br />
Schweiz) gemeinsam<br />
betrieben.<br />
Wegen der zunehmenden Rechtsverstöße<br />
durch Uber & Co. ha<strong>tt</strong>en sich Baseler<br />
Taxiunternehmer Anfang April zu einem<br />
Verband zusammengeschlossen. Er wirft den Uber-<br />
Fahrern weiterhin vor, sich durch aggressive Praktiken<br />
einen We<strong>tt</strong>bewerbsvorteil zu verschaffen und<br />
bi<strong>tt</strong>et „dringend um Hilfe”.<br />
Die teils rechtswidrigen Uber-Geschäftspraktiken<br />
führen dazu, dass traditionelle Taxifahrer erhebliche<br />
Einbußen bei ihren Fahrgästen hinnehmen müssen.<br />
Gewerbevertreter sprechen von „unerträglichen<br />
Zuständen”.<br />
Trotz dieser Beschwerden sieht man bei der Betreibergesellschaft<br />
des Flughafens keine Regelverstöße und betont, alle Fahrer<br />
unterlägen den gleichen Vorschriften. Bereits im Februar<br />
war aber eine Klage gegen Uber im Gespräch gewesen, weil<br />
immer wieder Uber-Fahrer am Abfertigungsgebäude rechtswidrig<br />
die separaten Taxiparkplätze nutzen, für die die Fahrer jährlich<br />
mehrere Hundert Franken bezahlen müssen.<br />
Die Geschäftspraktiken der Uber-Fahrer in der Region haben<br />
auch in Deutschland bereits Wirkung gezeigt: Das Landratsamt<br />
Lörrach hat im Frühjahr 2022 Mindestentgelte für den Verkehr<br />
mit Mietwagen innerhalb des Landkreises verordnet. hs/ar<br />
HOHE STRAFE WEGEN LENKZEITÜBERSCHREITUNG<br />
Ein im Kanton Basel-Landschaft ansässiger Taxiunternehmer<br />
hat nicht auf die Einhaltung der Lenkzeiten seiner Fahrer<br />
geachtet, was bei einer Kontrolle auffiel. Die Folge waren<br />
gleich drei Strafbefehlen. Der Unternehmer sei als Arbeitgeber<br />
verpflichtet gewesen, zu kontrollieren, ob die Arbeitnehmer<br />
die Bestimmungen über die Arbeits- und Ruhezeit<br />
einhalten und die Einlageblä<strong>tt</strong>er korrekt ausfüllen. Es wird<br />
gemutmaßt, er könnte diesen Pflichten nicht nachgekommen<br />
sein, weil er selbst mit schlechtem Beispiel voranging,<br />
Im Strafbefehl heißt es, der Chef des Unternehmens habe<br />
die maximal kontinuierliche Lenkzeit überschri<strong>tt</strong>en und<br />
die vorgeschriebenen Pausen nicht gemacht. Auch die<br />
beiden angestellten Fahrer müssen Geldbußen bezahlen:<br />
einer 2.000 Franken (2.057 Euro), der andere 750 Franken<br />
(771 Euro). Bei einem der Chauffeure hä<strong>tt</strong>en 47 Einlageblä<strong>tt</strong>er<br />
des analogen Tachografen Mängel aufgewiesen. So<br />
hä<strong>tt</strong>en unter anderem die Kilometerstände, Abfahrts- und<br />
Ankunftsdaten, der Ankunftsort und der Name des Fahrers<br />
oder sogar, weil die Verstöße System gehabt haben könnten. gefehlt.<br />
ar<br />
FOTOS: JJ55 Wikipedia, Fanny Scherzter Wikipedia<br />
36 3. QUARTAL 2024 TAXI
HAMBURG<br />
HAMBURG STOPPT<br />
AUSGABE NEUER<br />
KONZESSIONEN<br />
Ein signifikanter Rückgang an Taxi-<br />
Touren hat die Stadt Hamburg dazu<br />
veranlasst, vorerst keine neuen Taxikonzessionen<br />
mehr herauszugeben.<br />
HAMBURG SCHIEBT<br />
BEI DER LIS WEITER<br />
AN<br />
Nach und nach werden weitere<br />
Schnellladesäulen in Betrieb genommen,<br />
die ausschließlich von Hamburger<br />
E-Taxis genutzt werden dürfen.<br />
Diese Maßnahme gelte zunächst für zwölf Monate, hieß<br />
es in einer Mi<strong>tt</strong>eilung der zuständigen Behörde für<br />
Verkehr und Mobilitätswende (BVM) Mi<strong>tt</strong>e Juni.<br />
Während die Anzahl der Touren seit der Vor-Corona-Zeit<br />
deutlich zurückgegangen sei, habe sich die Anzahl der Fahrzeuge<br />
(ca. 3.000) kaum verändert. 1,5 Touren weniger pro<br />
Schicht belege, dass das Angebot der Taxis die Nachfrage<br />
bei den Fahrgästen übertrifft. Dadurch erzielten<br />
Hamburger Taxis im Mai dieses Jahres durchschni<strong>tt</strong>lich<br />
nur noch einen Stundenumsatz von 26,92 Euro,<br />
wirtschaftlich notwendig wären allerdings 32 Euro pro<br />
Stunde.<br />
Zu dieser Erkenntnis gelangte die Behörde nicht<br />
nur aufgrund subjektiver Berichte aus dem Gewerbe,<br />
vielmehr konnte man diese Fakten objektiv aus den<br />
INSIKA-Daten der Taxameter auslesen. In der Hansestadt<br />
sind alle Taxibetriebe verpflichtet, die Umsätze<br />
manipulationssicher<br />
aufzuzeichnen. Die Stadt wiederum<br />
wertet die Zahlen regelmäßig<br />
aus und kann so auf<br />
Veränderungen reagieren – wie<br />
nun eben in Form eines Konzessionsstopps.<br />
Die rechtliche Grundlage für<br />
die einjährige Pause, welche<br />
auch dazu genutzt werden soll,<br />
um die Entwicklung des Taxigewerbes<br />
zu beobachten, ist im<br />
Personenbeförderungsgesetz<br />
(§ 13 Abs. 4) verankert. sg<br />
NOCH MEHR<br />
HAMBURGER<br />
TAXITHEMEN<br />
Hamburg baut seine Ladeinfrastruktur (LIS) weiter<br />
aus. Die neuesten Standorte der Schnelllader<br />
befinden sich am Landwehr 34 am<br />
Ramazan-Avci-Platz und am östlichen Seitenstreifen des<br />
Ausschläger Wegs 100. Damit stehen nun an den aktuell<br />
sechs E-Taxistandplätzen bis zu 12 Ladepunkte zur<br />
Verfügung. Alle Ladeorte sind mit HPC-Ladern der neuesten<br />
Generation ausgesta<strong>tt</strong>et und sind in der Lage, ein<br />
E-Taxi mit bis zu 150 kWh Strom zu laden. An den Taxi-<br />
Schnellladestationen der Hamburger Energiewerke kann aktuell<br />
mi<strong>tt</strong>els des Ladetarifs „Horizont Mobil“ für 49,90 ct/kWh Strom<br />
getankt werden. Die Ladekarten anderer Stromanbieter werden<br />
dort ebenfalls akzeptiert. Der erste Schnelllader als E-Taxistandplatz<br />
war Ende 2021 am Alsterdorfer Markt errichtet worden.<br />
Wie es mit dem Ausbau der E-Taxistandplätze weitergeht, liegt<br />
auch in der Akzeptanz des Taxigewerbes an der bestehenden<br />
Ladeinfrastruktur. Werden diese Ladepunkte stark frequentiert,<br />
ist das Interesse der Stromanbieter an einem weiteren Ausbau<br />
natürlich sehr groß. Die Hamburger Behörde für Verkehr und<br />
Mobilitätswende (BVM) weist alle E-Taxi-Fahrer darauf hin, dass<br />
um die E-Taxistände nutzen zu dürfen neben dem Bereithalten<br />
auch zwingend ein Ladevorgang vorgeschrieben ist. sg<br />
FOTOS: M. Shark, BVM, Pixabay<br />
BEHÖRDENBESUCH IST NICHT MEHR NÖTIG<br />
Mal eben ein Taxi an- oder abzumelden,<br />
eine Wohnsitzänderung oder die<br />
Änderung der Rechtsform des Unternehmens<br />
mitzuteilen und vieles mehr ist für<br />
Hamburger Taxiunternehmer seit Mi<strong>tt</strong>e<br />
Mai auch online möglich. Bis auf wenige<br />
Ausnahmen können in Hamburg die Taxibetriebe ihre Besuche<br />
bei der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) so auf<br />
ein Minimum reduzieren.<br />
Anstelle einer persönlichen Vorsprache können die 1.865 Taxenbetriebe<br />
und 124 Mietwagenunternehmen ihre Genehmigungen<br />
und Änderungsanträge im laufenden Betrieb digital stellen.<br />
Dazu werden die erforderlichen Nachweise und Unterlagen<br />
digital hochgeladen und anfallende<br />
Gebühren mi<strong>tt</strong>els elektronischen Zahlungsmethoden<br />
beglichen.<br />
Neben den oben erwähnten Vorgängen<br />
umfasst das digitale Angebot unter<br />
anderem auch noch den Erstantrag, die<br />
Erneuerung/Wiedererteilung, Erweiterung/Änderung sowie<br />
die Übertragung einer Personenbeförderungsgenehmigung im<br />
Gelegenheitsverkehr mit Taxi oder Mietwagen.<br />
Die Online-Anträge können während der Bearbeitung zwischengespeichert<br />
und innerhalb von 30 Tagen weiterbearbeitet<br />
werden. Taxenunternehmen finden den neuen Dienst unter<br />
hamburg.de, „Informationen für Taxiunternehmer“.<br />
sg<br />
TAXI 3. QUARTAL 2024<br />
37
MÜNCHEN<br />
TAXI-DIALOG MIT DEM<br />
BÜRGERMEISTER<br />
Die IHK München hat abermals zum<br />
Taxi-Dialog eingeladen. Zu Gast war<br />
diesmal auch Münchens 2. Bürgermeister<br />
Dominik Krause, der sich klar zum<br />
Taxi bekannte.<br />
DATENABGLEICH<br />
MIT UBER & CO.<br />
Soll es in München einen Datenabgleich<br />
zwischen den Pla<strong>tt</strong>formanbietern<br />
und dem Münchner KVR<br />
nach Berliner Vorbild geben? Die Stadt<br />
zeigt sich offen.<br />
Krause setzte mit seiner Teilnahme die Tradition seiner<br />
Vorgängerin Katrin Habenschaden fort, die beim Taxi-<br />
Dialog nicht nur regelmäßig dabei war, sondern diesen<br />
runden Tisch vor einigen Jahren selbst initiiert ha<strong>tt</strong>e. Für Münchens<br />
Zweiten Bürgermeister ist das Taxi ein selbstverständlicher<br />
Teil des ÖPNV und stellt eine ideale Ergänzung zum<br />
klassischen Angebot von Bus und Bahn dar.<br />
Neben diesem Bekenntnis und der Zusage, als politischer<br />
Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen, nutzte Krause die<br />
Runde auch, um die verkehrspolitischen Pläne seitens der Stadt<br />
in Bezug auf das Taxi zu erläutern. Getrieben werden diese vom<br />
Thema Luftreinhaltung. Die Stadt rechnet mit einer weiteren<br />
Verschärfung der europäischen Schadstoff-Grenzwerte und<br />
arbeitet nicht zuletzt deshalb an der Umsetzung ihrer Mobilitätsstrategie<br />
2035. Diese sieht die Umstellung auf klimaneutrale<br />
Antriebe vor, weshalb die Stadt auch den Kauf von<br />
E-Taxis fördert. In<br />
diesem Zusammenhang<br />
wurden<br />
beim Taxi-Dialog<br />
auch die weiteren<br />
Schri<strong>tt</strong>e konkretisiert,<br />
mit denen<br />
eine taxi-exklusive<br />
Ladeinfrastruktur<br />
in München aufgebaut<br />
werden soll.<br />
Krause hofft,<br />
dass bald viele E-Taxis in<br />
München fahren, denn das<br />
Taxi habe beim Erwerb privater<br />
E-Autos einen Vorbildcharakter.<br />
<br />
jh<br />
NOCH MEHR<br />
MÜNCHNER<br />
TAXITHEMEN<br />
Kampf den illegalen<br />
Mietwagen:<br />
Das KVR zeigt<br />
sich offen für<br />
einen weiteren<br />
Datenabgleich.<br />
Als die Berliner Senatsverwaltung Uber & Co. im März<br />
dazu verpflichtete, ihre Bestandsdaten aller bei ihnen<br />
angemeldeten Mietwagen an die Aufsichtsbehörde<br />
LABO zu melden, stellte sich heraus, dass in der Hauptstadt<br />
1.661 Fahrzeuge von den Pla<strong>tt</strong>formbetreibern vermi<strong>tt</strong>elt wurden,<br />
die über keine Mietwagengenehmigung verfügten. Könnte<br />
das in München nicht auch der Fall sein und wäre<br />
es deshalb in der bayerischen Landeshauptstadt nicht<br />
auch wichtig, solch einen Datenabgleich zu veranlassen?<br />
Diese Frage kam während des IHK-Taxi-Dialogs auf.<br />
Ein Vertreter der Münchner Aufsichtsbehörde KVR versicherte<br />
daraufhin, dass man in München keine Berliner<br />
Verhältnisse habe, unter anderem auch deshalb,<br />
weil solch ein Datenabgleich bereits vor 24 Monaten<br />
durchgeführt worden sei. Dabei sei auch das Münchner<br />
Umland miteinbezogen worden. Die Quote der Beanstandungen<br />
sei gering gewesen. Das KVR stellte in Aussicht,<br />
dass ein solcher Datenabgleich nun wiederholt werden<br />
könnte. Seit einiger Zeit führe man verstärkt Betriebsprüfungen<br />
durch und leiste als Stadt zeitgleich Amtshilfe bei Betriebsprüfungen<br />
in den benachbarten Landkreisen, in denen die Personalaussta<strong>tt</strong>ung<br />
deutlich geringer sei. <br />
jh<br />
FOTOS: Die Grünen, Uber<br />
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BERLIN<br />
1.661 ILLEGALE<br />
MIETWAGEN<br />
Ein lang geplanter Datenabgleich der<br />
Mietwagen-Unternehmen zwischen der<br />
Genehmigungsbehörde und den Pla<strong>tt</strong>formen<br />
brachte eine erschreckende<br />
Zahl zutage: 1.661 illegale Mietwagen.<br />
BERLINER MIET-<br />
WAGENWANDERUNG<br />
Was passierte mit den knapp 1.700<br />
illegalen Mietwagen? Viele versuchten<br />
ihr Genehmigungsglück im Umland.<br />
Dort sollte man jetzt über erweiterte<br />
Ordnungsnummern nachdenken.<br />
FOTOS: Simi, Pixabay<br />
Mi<strong>tt</strong>e März wurde die Vereinbarung zwischen der Berliner<br />
Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz<br />
und Umwelt (SenMVKU) und den<br />
Pla<strong>tt</strong>formvermi<strong>tt</strong>lern Uber, Bolt, Free Now und Bliq fixiert, rund<br />
zwei Wochen später mussten Uber & Co. dann alle Daten der bei<br />
ihnen gemeldeten Mietwagen an die Verwaltung übergeben. Der<br />
Abgleich mit jenen Fahrzeugen, die dann auch tatsächlich eine<br />
Genehmigung für die Ausübung eines Mietwagenverkehrs besaßen,<br />
brachte 1.661 komple<strong>tt</strong> illegale Fahrzeuge zutage.<br />
Die Unternehmen hä<strong>tt</strong>en ihr Geschäft unter anderem ohne<br />
(oder mit bereits abgelaufenen) Konzessionen betrieben, hieß<br />
es seitens der Berliner Genehmigungsbehörde LABO. Man<br />
versprach, gegen die Beschuldigten Bußgeldverfahren und<br />
weitere Maßnahmen einzuleiten. Die Fahrdienstanbieter ha<strong>tt</strong>en<br />
kurz nach Bekanntwerden dieser Auswertung die<br />
behördlich beanstandeten Mietwagen von der Vermi<strong>tt</strong>lung<br />
ausgeschlossen.<br />
Ende April waren in Berlin offiziell 4.362 Mietwagen<br />
konzessioniert. Das bedeutet, dass mit den 1.661 jetzt<br />
gesperrten Fahrzeugen offiziell rund 30 Prozent weniger<br />
Mietwagen auf Berlins Straßen unterwegs sind.<br />
Inklusive Umland wird die Zahl aber deutlich höher<br />
eingeschätzt. <br />
ar<br />
Schwarze<br />
Uber-Autos –<br />
schwarze und<br />
illegale Schafe<br />
Hico_04-2016.qxp_Layout 1 06.04.16 10:04 Seite 1<br />
So wie Frösche<br />
wechseln jetzt<br />
viele ertappte illegale<br />
Mietwagenbetriebe<br />
mal eben<br />
auf die andere<br />
Landkreis-Seite.<br />
In den Wochen nach dem Ausschluss der illegalen Mietwagen<br />
aus den Vermi<strong>tt</strong>lungspla<strong>tt</strong>formen von Uber & Co.<br />
häuften sich die Genehmigungsanträge in den Berliner<br />
Umlandgemeinden. Besonders perfide sei dabei laut Beobachtern,<br />
dass solche Neukonzessionäre oft vormals in Berlin<br />
gemeldet gewesen seien und nun ins Berliner Umfeld<br />
abwanderten. Seit einigen Jahren dürfen Fahrzeugbesitzer<br />
ihr altes Kennzeichen behalten, was im Falle<br />
NOCH MEHR der ausgewanderten Mietwagenbetriebe bedeutet,<br />
BERLINER dass sie auch weiterhin ganz legal als auswärtige<br />
TAXITHEMEN Mietwagen mit Berliner Kennzeichen unterwegs<br />
sind. Damit sind sie also auch für Ordnungskräfte<br />
kaum als solche erkennbar.<br />
Aus dem Taxigewerbe kommt dazu die Anregung,<br />
in die vorgeschriebenen blauen Ordnungsnummern<br />
das Ortskennzeichen zu integrierenn, sodass exemplarisch<br />
MOL-0007 für einen in Märkisch Oderland konzessionierten<br />
Mietwagen in der Heckscheibe<br />
aufzubringen ist und die „Heimat“ eines Mietwagens erkennbar<br />
bleibt, auch wenn er nach der neuen gesetzlichen Option weiterhin<br />
mit einem Berliner Kfz-Kennzeichen verkehrt.<br />
So oder so ist aber eines klar: Wenn das Berliner LABO den<br />
Sumpf dauerhaft trockenlegen will, darf es sich nicht auf dem<br />
Datenabgleich ausruhen, sondern muss häufig und regelmäßig<br />
kontrollieren. <br />
jh<br />
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TAXI 3. QUARTAL 2024<br />
39
KRANKENFAHRTEN<br />
VERTRÄGE ZU<br />
HUNGERPREISEN<br />
Man könnte meinen, es gäbe keine Regeln, wenn man sieht, wie so manche<br />
Krankenkasse versucht, Taxiunternehmen Hungerpreise aufzunötigen – und das<br />
leider immer noch viel zu oft mit Erfolg.<br />
Alle in diesem Text erwähnten<br />
Paragrafen gehören zum fünften<br />
Buch des deutschen Sozialgesetzbuches<br />
(SGB V). In diesem Regelwerk<br />
ist in § 60 ausdrücklich geregelt, dass die<br />
Krankenkasse die Fahrten bezahlt, die laut<br />
diesem Gesetz zwingend medizinisch notwendig<br />
sind, und zwar nach den Richtlinien<br />
des gemeinsamen Bundesausschusses<br />
(§ 92) und unter Abzug der Zuzahlung, die<br />
sich nach § 61 ergibt.<br />
Ein sehr wesentlicher Passus dieses<br />
Paragrafen 60 ist aber, dass die Fahrtkosten<br />
ausdrücklich nach den Vorschriften des<br />
§ 133 zu übernehmen sind. Dieser Paragraf<br />
wiederum regelt die Vergütung von Leistungen<br />
des Re<strong>tt</strong>ungsdienstes und anderer<br />
Krankentransporte durch die Krankenkassen<br />
– oder durch ihre Landesverbände. Das<br />
bedeutet, dass für die Vergütung von verordneten<br />
und abrechnungsfähigen Krankenfahrten<br />
grundsätzlich Verträge<br />
zwischen Krankenkassen und Leistungserbringer<br />
bestehen müssen. Hierbei haben<br />
die Vertragspartner die Vorschriften des<br />
§ 71 zu beachten, in denen es um zwei<br />
wichtige Größen geht, die Fantasie-Fahrpreise<br />
verhindern sollen: zum einen die<br />
Beitragssatzstabilität und zum anderen die<br />
Grundlohnsummensteigerungsrate – so<br />
wird die Grundlohn-Veränderungsrate am<br />
Verhandlungstisch genannt, die jedes Jahr<br />
im September vom Bundesministerium für<br />
Gesundheit veröffentlicht wird.<br />
VORSCHRIFTEN MIT TÜCKEN<br />
Gerade die Vorschriften dieser beiden Paragrafen<br />
haben ihre Tücken und führen letztlich<br />
auch zu unbefriedigenden<br />
Vertragsergebnissen. Insbesondere die Einführung<br />
des Mindestlohnes, der Eingriff<br />
des Gesetzgebers in die Entscheidungen<br />
der Mindestlohnkommission sowie die<br />
drastischen Steigerungen der laufenden<br />
Kosten und die überbordende zeit- und<br />
damit kostenintensive Bürokratie führten<br />
in den letzten Jahren immer mehr zu einem<br />
Ungleichgewicht der Vergütungen.<br />
Die in § 71 genannte Grundlohnsummensteigerungsrate<br />
reicht hierbei eben<br />
nicht aus, um die Mehrkosten aufzufangen.<br />
Schon die Raba<strong>tt</strong>ierung auf den Taxitarif,<br />
für den jeweils bei der Genehmigung<br />
(durch den Rat der Stadt oder durch den<br />
Kreistag) eine entsprechende Kalkulation<br />
vorgelegt werden muss, ist inzwischen<br />
infrage zu stellen. Gerade Krankenfahrten<br />
mit einem wesentlich höheren Anteil an<br />
Dienstleistungszeit und Verwaltungsaufwand<br />
(§ 302) müssten höher vergütet werden.<br />
Da in der Mehrzahl der Verträge aber<br />
ausschließlich die Fahrtstrecke in Kilometern<br />
vergütet wird, fehlen die Vergütungen<br />
für die Dienstleistung Verbringung in bzw.<br />
aus dem Fahrzeug, für die das Fahrpersonal<br />
ja ebenfalls entlohnt werden muss.<br />
Hier finden also tatsächlich Vertragsverhandlungen<br />
nicht auf konkreten Kostenkalkulationen<br />
sta<strong>tt</strong>, sondern lehnen sich an<br />
die jährliche Steigerung der durchschni<strong>tt</strong>lichen<br />
Grundlohnsumme an – die ja nur<br />
die Steigerung der Löhne, jedoch nicht der<br />
weiteren Kosten berücksichtigt.<br />
Hinzu kommen dann aber auch noch<br />
weitere Vertragspunkte, die der Unternehmer<br />
zu erfüllen hat, deren Einhaltung aber<br />
grundsätzlich nicht in seiner Verantwortung<br />
liegen. Zum Beispiel wird im neuen<br />
Vertrag in Mecklenburg-Vorpommern von<br />
den Kassen gefordert, dass der Unternehmer<br />
für eine Verlegungsfahrt in ein wohnortnahes<br />
Krankenhaus vor Antri<strong>tt</strong> der Fahrt<br />
eine Genehmigung einholen muss. Verlegungsfahrten<br />
sind nach den Vorschriften<br />
des § 60 genehmigungsfreie Fahrten. Die<br />
vom Arzt verantwortlich ausgestellte Verordnung<br />
erhält der Unternehmer in diesen<br />
Fällen beim Eintreffen auf der Station im<br />
Krankenhaus. Er darf keinerlei Kenntnisse<br />
über die medizinischen Gründe haben, aus<br />
FOTOS: Pixabay, Taxi Times<br />
40 3. QUARTAL 2024 TAXI
KRANKENFAHRTEN<br />
denen diese Verlegung angeordnet wurde,<br />
soll aber nun vor Fahrtantri<strong>tt</strong> eine Genehmigung<br />
bei der Krankenkasse des Patienten<br />
einholen. Er muss doch grundsätzlich<br />
davon ausgehen, dass der Arzt, der alleine<br />
berechtigt und in der Kenntnis der Gründe<br />
ist, die zwingende medizinische Notwendigkeit<br />
zu prüfen hat und nur dann verordnen<br />
darf, wenn er die Einwilligung der<br />
Krankenkasse einholt. Wie soll hier also<br />
der Unternehmer handeln? Es wird zwar<br />
bei sogenannten Kurzfristfahrten oder<br />
außerhalb der „Servicezeiten der Krankenkasse“<br />
sta<strong>tt</strong>findenden Fahrten eine nachträgliche<br />
Genehmigung im Vertrag erlaubt,<br />
aber was ist, wenn die dann nicht erteilt<br />
wird? Der Unternehmer hat die Leistung<br />
erbracht, und der Fahrgast ... wird er zahlen<br />
oder sich auf die ärztliche Verordnung<br />
berufen und sich weigern?<br />
Bei weiteren gesetzlich nicht genehmigungspflichtigen<br />
Fahrten wird im Vertrag<br />
festgelegt, dass aber einzelne Krankenkassen,<br />
die am Vertrag beteiligt sind, trotzdem<br />
eine Genehmigung gesondert fordern.<br />
Zusätzlich zu den Vergütungen, die<br />
bereits im Preis raba<strong>tt</strong>iert sind, wird im<br />
Vertrag auch noch festgelegt, dass für Serien-<br />
und Dialysefahrten von den beteiligten<br />
Krankenkassen der Vorbehalt der Ausschreibung<br />
und die Einzelvergabe schriftlich<br />
fixiert werden. Damit wird dem<br />
Versicherten das nach Bundessozialgerichtsurteil<br />
zustehende Recht auf freie<br />
Wahl des Fahrdienstes seines Vertrauens<br />
ausgehebelt. Serien- und Dialysefahrten<br />
sind der Großteil der Fahrten, die vom<br />
Gesetzgeber in den Richtlinien als hoch frequentiert<br />
bezeichnet werden. In diesen Fällen<br />
ist die Beförderung zur Vermeidung von<br />
Schaden an Leib und Leben unerlässlich.<br />
Damit gehören diese Fahrten nach Anlage 2<br />
der Richtlinien grundsätzlich zu den genehmigungsfähigen<br />
Beförderungen. Eine<br />
Pflicht zur Ausschreibung ist gesetzlich<br />
aber nicht vorgesehen.<br />
Zu Vorbehalten der Ausschreibung trägt<br />
leider auch das Verhalten vieler Unternehmer<br />
einen großen Teil bei. Mit Preisen, die<br />
GISELA SPITZLEI<br />
Gisela Spitzlei war von 1974 bis 2005 Taxiunternehmerin<br />
und steht seit 1980 dem Abrechnungszentrum Spitzlei<br />
vor. Gewerbepolitisch engagiert sie sich seit 1974 und ist<br />
seit den 1990er-Jahren im Fachausschuss Krankenfahrten<br />
des Bundesverbands Taxi und Mietwagen, seit 1999<br />
als dessen Vorsitzende.<br />
teilweise weit unter den Selbstkosten liegen,<br />
werden hier den Krankenkassen Angebote<br />
gemacht. Diese Billigangebote, bei<br />
denen kein Nachweis für die Wirtschaftlichkeit<br />
und die ordnungsgemäße Ausführung<br />
vorgelegt werden muss, führen dazu,<br />
dass Krankenkassen sich bei den Vertragsverhandlungen<br />
auf den Standpunkt stellen,<br />
diese Preise würden die tatsächlich notwendige<br />
Vergütung darstellen.<br />
Selbst den Politikern und Verantwortlichen<br />
ist klar, dass die angebotenen Preise<br />
zu Sozialdumping und mehr führen. Solange<br />
aber Taxi- und Mietwagenunternehmen<br />
diese Preise anbieten und keine Prüfung<br />
durch den Auftraggeber sta<strong>tt</strong>findet, wie<br />
sich der Preis errechnet oder ob z. B. dem<br />
Fahrer der Mindestlohn bezahlt wird, werden<br />
auch Ausschreibungen erfolgen. gs<br />
TSE-KONFORME LÖSUNG<br />
ADVERTORIAL<br />
Taxitronic integriert seine TSE-<br />
Lösung (Technische Sicherheitseinrichtung),<br />
zur Signierung und<br />
Speicherung digitaler und steuerlich<br />
relevanter Daten, gemäß Kassensicherungsverordnung<br />
(KassenSichV), in seine<br />
Modellreihe TX80 für Taxameter und Wegstreckenzähler.<br />
Die Modellreihe der Taxameter und<br />
Wegstreckenzähler umfasst vorerst das<br />
sehr kompakte und ästhetisch innovative<br />
Modell TX80 Urba und das TX80 Skyglass,<br />
ein in vielen Ländern äußerst beliebter<br />
Spiegeltaxameter.<br />
DATENVERWALTUNG MIT<br />
TX PRIME<br />
Die von Taxitronic angebotene Lösung beinhaltet<br />
die Anwendung TX Prime, die alle<br />
Aktivitäten eines Fahrzeugs oder einer<br />
Flo<strong>tt</strong>e erfasst. Die Anwendung zeichnet alle<br />
Dienste und die vom Taxameter oder Wegstreckenzähler<br />
generierten Daten sowie<br />
relevante Informationen für die Geschäftsverwaltung<br />
auf. Die aufgezeichneten Daten<br />
werden in der zertifizierten TSE sicher<br />
gespeichert.<br />
TX Prime ist so konzipiert, dass es intuitiv<br />
zu bedienen ist und alle Anforderungen<br />
des Fahrzeug- oder Flo<strong>tt</strong>enbesitzers<br />
berücksichtigt. Sie bietet dem Benutzer<br />
die Möglichkeit, Warnungen für bestimmte<br />
Ereignisse, sowohl vom Gerät als auch<br />
vom Fahrzeug aus, einzurichten. Einige<br />
Beispiele für Warnungen wären: Warnungen<br />
bei der Einfahrt in eine oder mehrere<br />
festgelegte Zonen, eine bestimmte Kilometeranzahl<br />
im Status „Frei“ und Geschwindigkeitsüberschreitungen.<br />
Alle erfassten Informationen können für<br />
eine effiziente Verwaltung und Verarbeitung<br />
in Excel exportiert werden.<br />
Vom Fahrzeug aus kann der Fahrer<br />
selbst die Art des Fahrauftrags, die Pausen<br />
(aktiv oder passiv), die Kilometerpreise,<br />
den Mehrwertsteuersatz usw. festlegen,<br />
sofern dies in der TX Prime-Konfiguration<br />
eingerichtet wurde.<br />
IM FALLE EINER PRÜFUNG<br />
Außerdem können, im Falle einer Prüfung<br />
der Finanzbehörden, die erforderlichen<br />
Daten mi<strong>tt</strong>els TX Prime und unter<br />
Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften<br />
auf einfache Weise exportiert werden. Die<br />
Taxitronic-Lösung erfüllt die technischen<br />
Anforderungen der digitalen Schni<strong>tt</strong>stelle<br />
der Finanzverwaltung für EU-Taxameter<br />
und Wegstreckenzähler (DSFinV-TW).<br />
Taxitronic kündigt an, im kommenden<br />
November an der nächsten Europäischen<br />
Taximesse in Köln teilzunehmen, und freut<br />
sich auf Ihren Besuch! <br />
TAXI 3. QUARTAL 2024<br />
41
FAHRZEUGE<br />
Mit dem EV9 ist<br />
schnelles Laden kein<br />
Problem.<br />
Beim EV9<br />
kann man<br />
zwischen<br />
sechs und<br />
sieben<br />
Sitzplätzen<br />
wählen.<br />
Der digitale<br />
Spiegel ist<br />
ein ne<strong>tt</strong>es<br />
Feature,<br />
aber im Taxi<br />
will man die<br />
Fahrgäste<br />
sehen.<br />
GROSSARTIG, ABER AUCH<br />
ZIEMLICH GROSS<br />
Mit dem EV9-Taxi hat Kia ein echtes Statement gesetzt. Bereits optisch sticht<br />
der Wagen aus der Masse heraus. An sich keine schlechte Eigenschaft für den<br />
Taxistand. Eindrücke einer elektrischen Testfahrt.<br />
Ein vollelektrisches Taxi, das Platz<br />
für bis zu sieben Personen bietet<br />
und auch optisch auffällt, ist eine<br />
echte Rarität auf dem deutschen Taximarkt.<br />
Der EV9 bietet auf 5,01 Metern Länge einiges<br />
für sein Geld. Der unserer Redaktion<br />
zur Verfügung gestellte Testwagen kommt<br />
beinahe mit einer vollen Aussta<strong>tt</strong>ung daher.<br />
Zwei Motoren, 100 kWh-Akku und die GT-<br />
Line-Aussta<strong>tt</strong>ung lassen kaum noch weitere<br />
Extras zu, was sich natürlich auch im Preis<br />
zeigt. In dieser Variante mit knapp 400 PS<br />
kostet das Fahrzeug ohne Taxipaket rund<br />
70.588 Euro ne<strong>tt</strong>o.<br />
Natürlich geht es auch günstiger. Den<br />
Einstieg bildet der EV9 RWD für 60.915 Euro<br />
ne<strong>tt</strong>o. Er ist mit nur einem Motor ausgesta<strong>tt</strong>et,<br />
der die Hinterräder antreibt, und liefert<br />
nur die Hälfte der Leistung. Ob die 200 PS<br />
dann ausreichen, um das Schwergewicht<br />
mit 2,5 Tonnen Leergewicht angemessen<br />
zu bewegen, muss jeder für sich entscheiden.<br />
Aber warum nicht? Glücklicherweise<br />
kommt es bei einem Taxi aber in erster Linie<br />
nicht auf die Fahrleistung an.<br />
Der Testwagen mit der doppelten Leistung<br />
ist in jedem Fall kräftig genug, um die<br />
Fahrgäste beim schnellen Beschleunigen bis<br />
ins Mark zu erschü<strong>tt</strong>ern. Auch wenn das<br />
Exterieur fast schon martialisch erscheinen<br />
mag, im Innenraum ist der EV9 sehr<br />
auf Komfort ausgelegt. Auf Wunsch kann<br />
der Wagen als Sechs- oder als Siebensitzer<br />
konfiguriert werden. Die Version mit sechs<br />
Sitzplätzen kann optional wahlweise entweder<br />
mit einer drehbaren Vis-à-vis- oder mit<br />
einer Relax-Bestuhlung ausgesta<strong>tt</strong>et werden.<br />
Im Testwagen war die zweite Sitzreihe<br />
drehbar, was aber nur sinnvoll erscheint,<br />
wenn der EV9 noch zwanzig Zentimeter<br />
länger wäre. So kann man seine Füße bei<br />
gedrehtem Stuhl nur schwer unterbringen.<br />
In Fahrtrichtung ist mehr als ausreichend<br />
Platz vorhanden.<br />
DISPLAY ODER RÜCKSPIEGEL<br />
Die Taxiumrüstung wird – wie bei den<br />
anderen Kia-Taximodellen auch – bei Intax<br />
in Oldenburg durchgeführt und kostet<br />
inklusive Folierung 1.690 Euro. Im Testwagen<br />
war ein Hale Microtax-07 Taxameter<br />
verbaut. Ein Spiegeltaxameter wäre theoretisch<br />
auch möglich, allerdings würde<br />
dann der werksseitig verbaute Rückspiegel<br />
ersetzt – was sehr schade wäre, denn eben<br />
jener werkseitige Rückspiegel ist als Monitor<br />
ausgelegt und gibt auf Wunsch anstelle<br />
des Spiegelbilds ein Kamerabild wider.<br />
Natürlich kann der Spiegel auch herkömmlich<br />
genutzt werden, um den Blickkontakt<br />
mit den Fahrgästen zu halten.<br />
Ein unverzichtbares Extra ist das Panoramadach,<br />
welches nur in Kombination mit<br />
einem vorderen Schiebedach bestellbar ist.<br />
Es bringt viel Licht in den Innenraum und<br />
sorgt für ein angenehmes Raumgefühl.<br />
Auch wenn Kia bei dem Testwagen<br />
einen durchschni<strong>tt</strong>lichen Verbrauch von<br />
über 22,8 kWh auf 100 Kilometern angibt,<br />
ist der Wagen durchaus auch sparsamer<br />
zu bewegen. Unter 20 kWh sollten möglich<br />
sein. An der Ladesäule gibt es für den EV9<br />
Bestnoten. Dank 800-Volt-Technologie, wie<br />
man sie auch schon im kleineren Bruder<br />
EV6 kennt, sollen Ladeströme über 200 kW<br />
möglich sein. So soll innerhalb einer Viertelstunde<br />
ausreichend Energie für knapp<br />
250 Kilometer nachgeladen werden können.<br />
Seine Größe sorgt einerseits für Präsenz<br />
im Straßenverkehr. Allerdings ist der Wagen<br />
inklusive der Spiegel 2,26 Meter breit. Auf<br />
engen städtischen Straßen ist dann bei<br />
Gegenverkehr kein Durchkommen mehr.<br />
Allein durch seine schiere Größe ist der<br />
EV9 als Taxi fast ohne echte Konkurrenz.<br />
Um einen Vergleich heranziehen zu können,<br />
muss man außerhalb des Taxikosmos<br />
schauen. Der viel teurere BMW X5 bietet<br />
bei gleichen Außenabmessungen deutlich<br />
weniger Platz im Innenraum.<br />
In der großen Taxi-Flo<strong>tt</strong>e wird der EV9<br />
vermutlich nicht anzutreffen sein, aber für<br />
den individuellen Taxiunternehmer, der<br />
günstig Strom laden kann, könnte der Kia<br />
EV9 durchaus eine interessante Alternative<br />
sein. <br />
sg<br />
FOTOS: Taxi Times<br />
42 3. QUARTAL 2024 TAXI
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TAXI 3. QUARTAL 2024<br />
43
TAXIZENTRALEN<br />
INTERVIEW MIT DEM VORSTAND DER<br />
STUTTGARTER TAXIZENTRALE UND<br />
DEM PRÄSIDENTEN VON FREE NOW<br />
ZUSAMMENARBEIT<br />
FÜR MEHR QUALITÄT<br />
Die Taxi-Auto-Zentrale Stu<strong>tt</strong>gart (TAZ) und der<br />
Fahrtenvermi<strong>tt</strong>ler Free Now haben eine Kooperation<br />
verkündet. Künftig sollen alle Fahrten, die über<br />
die Free-Now-App bestellt werden, an die Stu<strong>tt</strong>garter<br />
Taxizentrale weitergeleitet und von dort vermi<strong>tt</strong>elt<br />
werden. Dazu werden Free Now und FMS<br />
(Softwarepartner der TAZ) in den nächsten Wochen<br />
eine Schni<strong>tt</strong>stelle entwickeln, die eine automatisierte<br />
Übernahme der Free-Now-Bestellungen im System<br />
der TAZ ermöglicht. Eine Übergabe der Bestellungen<br />
an die Stu<strong>tt</strong>garter Taxizentrale soll dann ab dem vierten<br />
Quartal 2024 möglich sein.<br />
Iordanis Georgiadis, Vorstand der TAZ, und Alexander<br />
Mönch, Präsident von Free Now, erläutern dazu<br />
in einem Interview mit Taxi Times die Hinter- und<br />
Beweggründe. Kurze Info vorweg: Herr Georgiadis<br />
ist überall als „Danis“ bekannt und er bat uns darum,<br />
auch im Interview diesen Namen zu verwenden.<br />
DANIS: Die Kooperation gilt auch für<br />
die Partnerzentralen, deren Aufträge<br />
wir mitvermi<strong>tt</strong>eln: Ludwigsburg, Waiblingen,<br />
Göppingen, Neu-Ulm, Aalen, Kitzingen, Heilbronn<br />
und Mages-Filderstadt.<br />
MÖNCH: Dadurch wird unsere App a<strong>tt</strong>raktiver für unsere Fahrgäste.<br />
Viele davon sind Geschäftsreisende, die in der Region<br />
unterwegs sind.<br />
Inwiefern verbessert die Zusammenarbeit die Qualität?<br />
MÖNCH: Wir werden gemeinsam das Feedback in unserem<br />
Bewertungssystem auswerten und die Erkenntnisse daraus fließen<br />
dann in neue wie auch in die bewährten Schulungskonzepte<br />
der TAZ ein.<br />
DANIS: Über die App-Bestellungen in unserem FMS-System<br />
bekommen wir ebenfalls Kundenbewertungen. Beides legen wir<br />
nun zusammen und können daraus dann erkennen, wenn manche<br />
Fahrer von uns noch zusätzliche Unterstützung benötigen.<br />
TAXI TIMES: Danis und Herr Mönch, Sie überraschen die<br />
Taxibranche mit einer Kooperation. Künftig werden alle<br />
Stu<strong>tt</strong>garter Free-Now-Bestellungen direkt an die Taxizentrale<br />
TAZ weitergeleitet. Wie kam es zu dieser Partnerschaft?<br />
ALEXANDER MÖNCH: Danis und ich kennen uns seit vielen<br />
Jahren und haben uns über die Branche auch immer wieder ausgetauscht.<br />
Dabei haben wir festgestellt, dass wir bei den grundsätzlichen<br />
Ansichten sehr eng beieinanderliegen. Die konkrete<br />
Idee einer Zusammenarbeit entstand dann vor gut einem Jahr.<br />
DANIS: Selbst zu Zeiten, als wir sogar gerichtlich gegenüberstanden,<br />
ist der Respekt voreinander nie ausgeblieben. Am Ende des<br />
Tages muss man sich auch den Gegebenheiten anpassen. Für uns<br />
als TAZ war ausschlaggebend, dass wir die Taxizentrale mit digitalen<br />
Partnern in die Zukunft führen wollen.<br />
Was versprechen Sie sich beide davon?<br />
DANIS: Eine höhere Auslastung und eine deutlich höhere Qualität.<br />
MÖNCH: Die Überschrift dieser Kooperation ist: „Aus dem Gegenüber<br />
wird ein Miteinander.“ Wir versprechen uns eine bessere<br />
Verfügbarkeit, schnellere Anfahrtszeiten und neue Bediengebiete.<br />
Bediengebiete im Plural?<br />
Wird man auch gewerbepolitisch an einem Strang ziehen?<br />
MÖNCH: Ja, auch das ist vereinbart. Wenn wir künftig gemeinsam<br />
und aufeinander abgestimmt gegenüber der Stadt unsere<br />
gewerbepolitischen Forderungen vortragen, bekommt das eine<br />
ganz andere Kraft als bisher.<br />
Was fordern Sie gemeinsam?<br />
MÖNCH: Einen fairen We<strong>tt</strong>bewerb, unsere ablehnende Haltung<br />
gegenüber Sozialdumping und die Einführung von flexibleren<br />
Taxitarifen, um we<strong>tt</strong>bewerbsfähiger zu werden. Und natürlich<br />
auch das Mindestentgelt für Mietwagen.<br />
Free-Now-Kunden können jederzeit bargeldlos bezahlen. Was<br />
passiert, bis das Geld, das von Free Now beim Kunden abgebucht<br />
wird, letztendlich auf dem Konto des Taxiunternehmers<br />
landet?<br />
MÖNCH: Wir als Free Now nehmen die bargeldlosen Umsätze<br />
ein und schü<strong>tt</strong>en sie wöchentlich an unsere Vertragspartner aus.<br />
Das sind dann aber nicht mehr die einzelnen Vertragspartner,<br />
sondern ab dem vierten Quartal die TAZ.<br />
DANIS: Auch wir haben geplant, die Option einer wöchentlichen<br />
oder einer vierzehntägigen Überweisung anzubieten – so wie wir<br />
FOTOS: Free Now, Taxi Times<br />
44<br />
3. QUARTAL 2023 TAXI
TAXIZENTRALEN<br />
Alexander Mönch von Free Now<br />
(links) und Danis von der Taxizentrale<br />
Stu<strong>tt</strong>gart (rechts)<br />
es beispielswiese auch bereits bei bargeldlosen Zahlungen mit<br />
dem Anbieter SumUp machen.<br />
Weiß der Taxiunternehmer bzw. dessen Fahrer, dass es sich<br />
bei dieser Bestellung um einen Free-Now-Auftrag handelt?<br />
DANIS: Während des Fahrtangebots weiß der Fahrer das noch<br />
nicht. Hat er den Auftrag angenommen, dann wird er sehen, dass<br />
ein Free-Now-Kunde bestellt hat.<br />
Durch diese Kooperation bekommen die Stu<strong>tt</strong>garter Free-<br />
Now-Partner keine Fahrten mehr über App – außer sie schließen<br />
sich bei der TAZ an.<br />
MÖNCH: Genau darüber werden wir jetzt alle unsere bisherigen<br />
Stu<strong>tt</strong>garter Partner informieren. Ab dem vierten Quartal werden<br />
wir als Free Now dann kein Vertragspartner mit den einzelnen<br />
Taxiunternehmern mehr sein. Die meisten dieser Fahrer fahren<br />
bisher schon Doppelfunk, nur eine Minderheit ist aktuell ausschließlich<br />
bei uns angemeldet.<br />
Werden diese Fahrer in die TAZ aufgenommen?<br />
DANIS: Ja, die bekommen alle ein niedrigschwelliges und faires<br />
Angebot zur Mitgliedschaft in der TAZ. Das basiert auf einem<br />
Beschluss mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat. Wir sind uns<br />
mit Free Now einig, dass wir diese Unternehmer nicht verlieren<br />
und erst recht nicht in die Hände anderer Pla<strong>tt</strong>formvermi<strong>tt</strong>ler<br />
treiben wollen.<br />
Gibt es schon erste Signale dieser Unternehmer?<br />
DANIS: Erste Einzelgespräche haben wir bereits geführt und<br />
dabei positive Signale erhalten, dass diese Kollegen zurückkehren<br />
wollen.<br />
Free Now hat angekündigt, sich deutschlandweit bis Jahresende<br />
aus der Mietwagenvermi<strong>tt</strong>lung zurückzuziehen. Wie<br />
sieht das in Stu<strong>tt</strong>gart aus? Werden dort über die App derzeit<br />
Mietwagenbestellungen angeboten?<br />
MÖNCH: Nein, wir vermi<strong>tt</strong>eln<br />
in Stu<strong>tt</strong>gart schon seit<br />
Längerem keine Mietwagen<br />
mehr. Es ist richtig, dass wir<br />
uns generell aus der Mietwagenvermi<strong>tt</strong>lung<br />
zurückziehen. Wir<br />
investieren schon seit 2023 nicht<br />
mehr in den Mietwagen mit Fahrer –<br />
mit der Konsequenz, dass wir damit für<br />
die jeweiligen Unternehmer schon länger<br />
nicht mehr erste Wahl sind. Die Anzahl unserer<br />
vermi<strong>tt</strong>elten Mietwagen-Fahrten sinkt von<br />
Monat zu Monat. Was wir jetzt schon sehen: Wir können<br />
den Verlust der Mietwagentouren durch einen Anstieg<br />
an Taxibestellungen überkompensieren. Wir wollten Fahrgäste aus<br />
dem Mietwagen wieder ins Taxi bringen. Diese Strategie ist bisher<br />
aufgegangen.<br />
Wie konnten die TAZ-Mitglieder und Teilnehmer überzeugt<br />
werden?<br />
DANIS: Wir haben unser Vorhaben gegenüber unseren Mitgliedern<br />
transparent kommuniziert, dann über diese Kooperation<br />
abstimmen lassen und 74,4 Prozent Zustimmung erhalten. Es<br />
war auch eine Zustimmung zu unserer Vision, uns als Taxizentrale<br />
in den nächsten fünf Jahren so aufzustellen, dass wir auch<br />
die Kunden ansprechen, die digital unterwegs sind. Der Kunde<br />
möchte keine 20 Apps, sondern nur eine App, über die er städteübergreifend<br />
ein Taxi bestellen kann.<br />
Zu welchem Preis werden die Fahrten von Free Now eingekauft?<br />
DANIS: Wir bezahlen für die Free-Now-Aufträge einen fairen<br />
Preis, der wirtschaftlich vertretbar ist und sich im Rahmen dessen<br />
bewegt, was uns auch andere Aufträge kosten.<br />
Werden Sie Taxibestellungen künftig gemeinsam bewerben?<br />
MÖNCH: Wir wollen diese Zusammenarbeit durch gemeinsame<br />
Aktionen noch sichtbarer machen und noch mehr Menschen für<br />
das Taxi gewinnen.<br />
DANIS: Zusätzlich werden wir an den Fenstern der Taxis einen<br />
Aufkleber mit unseren beiden Logos platzieren, sodass der Kunde<br />
genau weiß, dass dieses Taxi sowohl Kunden der Taxizentrale als<br />
auch von Free Now bedient.<br />
Wird Free Now trotzdem noch Raba<strong>tt</strong>aktionen durchführen?<br />
MÖNCH: Gutscheine werden auch künftig eingesetzt, wenn wir<br />
auf bestimmte Markt- und We<strong>tt</strong>bewerbssituationen reagieren<br />
müssen. Das wird dann aber abgestimmt und gemeinsam mit<br />
der TAZ erfolgen. Genauso werden wir künftig auch gemeinsame<br />
Pressearbeit durchführen. Das begann schon mit einer gemeinsamen<br />
Presseerklärung zu dieser Kooperation und wird immer u<br />
TAXI 2. QUARTAL 2023<br />
45
TAXIZENTRALEN<br />
dann passieren, wenn wir etwas Positives zu berichten haben,<br />
zum Beispiel über ein neues Schulungskonzept oder über andere<br />
qualitätssteigernde Maßnahmen.<br />
Diese Kooperation erinnert an die Partnerschaft zwischen<br />
Sixt und diversen Taxizentralen in Deutschland, wo die Aufträge<br />
aus der Sixt-App ebenfalls direkt an die Zentralen geleitet<br />
werden. Gibt es Unterschiede zum Prinzip Sixt?<br />
DANIS: Zum Prinzip gibt es keinen Unterschied, zum Volumen<br />
sehr wohl.<br />
Ist Stu<strong>tt</strong>gart ein Referenzprojekt und wird es solch eine<br />
Kooperation bald auch mit anderen Taxizentralen in<br />
Deutschland geben?<br />
MÖNCH: Diese Kooperation mit der Stu<strong>tt</strong>garter TAZ ist die erste<br />
ihrer Art. Die gemeinsame Schni<strong>tt</strong>stelle, die jetzt in den nächsten<br />
Wochen entwickelt wird, ist so angelegt, dass sie auch bei anderen<br />
Taxizentralen angewendet werden kann.<br />
Was passiert in den Städten, in denen Sie über eine hohe<br />
Zahl an eigenen Taxiteilnehmern verfügen?<br />
MÖNCH: Dieses Kooperationsmodell ist für Großstädte in der Tat<br />
eine große Herausforderung. Ich möchte absolut vermeiden, dass<br />
wir dort mehreren Hundert Teilnehmern sagen müssen, dass wir<br />
jetzt eine vierzehnjährige Zusammenarbeit beenden. Dann hä<strong>tt</strong>en<br />
wir zu Recht einen großen Protest auf der Straße. Ich kann mir<br />
in solchen Situationen aber Modelle vorstellen, in denen wir eine<br />
Zusammenarbeit mit Taxizentralen projektweise probieren. Und<br />
vielleicht entwickelt sich daraus dann mehr.<br />
Erlauben Sie mir eine zusammenfassende Frage zur Kooperation<br />
zwischen TAZ und Free Now. Ist das eine neue Traum-<br />
Ehe oder eher eine Zweck-Ehe?<br />
MÖNCH ZU DANIS (LACHEND): Bei uns beiden würde ich eher<br />
von einer Traum-Ehe sprechen.<br />
DANIS: Weder – noch. Es ist ein Sprung in die Kiste, den man<br />
schon viel früher hä<strong>tt</strong>e machen müssen. Das Gewerbe wacht allmählich<br />
auf und wir tun gut daran, das nachzumachen, was in<br />
der Wirtschaft längst gang und gäbe ist: Dass man Kooperationen<br />
und Partnerschaften eingeht, um all die Herausforderungen, die<br />
aus Übersee kommen, bestehen zu können.<br />
Herzlichen Dank für das Interview.<br />
»Wir haben unser Vorhaben<br />
gegenüber unseren Mitgliedern<br />
transparent kommuniziert,<br />
dann über diese Kooperation<br />
abstimmen lassen und 74,4 Prozent<br />
Zustimmung erhalten.«<br />
Danis, Vorstand der Taxi-Auto-Zentrale Stu<strong>tt</strong>gart<br />
(TAZ)<br />
IMPRESSUM<br />
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taxi-times Verlags GmbH<br />
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Per Videokonferenz stellten sich die neuen Kooperationspartner Danis und<br />
Alexander Mönch den Fragen von Taxi Times-Herausgeber Jürgen Hartmann.<br />
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