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PROMAGAZIN 07 2024

Unsere Themen in der Juliausgabe: Zukunftstrends, Nachhaltigkeit, Initiative Zukunft

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für die Region Heilbronn-Franken.<br />

<strong>07</strong> I 24<br />

24. Jahrgang | 4 Euro | 52856<br />

Mensch<br />

und Maschine<br />

vernetzen<br />

Sebastian Reinisch und<br />

Andreas Kühne erarbeiten<br />

KI-Strategie für Produktion<br />

und Logistik<br />

Zukunftstrends I Nachhaltigkeit | pro-magazin.de<br />

Über 100 KI-Anwendungsideen:<br />

Mit einer ganzheitlichen Strategie will<br />

Audi KI in Produktion und<br />

Logistik nutzen.<br />

Mehr lesen Sie ab<br />

Seite 24.


Sänger Gregor Meyle<br />

liebt das Landleben<br />

Bisonzucht auf der<br />

Humpferranch<br />

Tolle Ausflüge für<br />

die ganze Familie<br />

Nimm dein Leben in die Hand.<br />

WIRTSCHAFT<br />

Alles andere als unvorstellbar:<br />

Dein erfolgreicher Karrierestart<br />

beim ASB<br />

LESEN SIE AUCH<br />

Echtes<br />

Dorfkind<br />

Wilder Westen<br />

in Hohenlohe<br />

Urlaub <strong>2024</strong><br />

• Bundesfreiwilligendienst (BFD)<br />

Sommerspaß<br />

für alle<br />

FERIEN-<br />

TIPPS<br />

FÜR AKTIVE<br />

• Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)<br />

• Soziales Praktikum<br />

STELL DIR VOR,<br />

DU WÄHLST EINEN<br />

JOB MIT ZUKUNFT.<br />

Infos & Bewerbung<br />

www.asb-unvorstellbar.de<br />

• Duales Studium<br />

Bachelor of Arts<br />

in Sozialer Arbeit –<br />

Sozialmanagement<br />

Ausbildung<br />

• Erzieher (m/w/d)<br />

PiA, Anerkennungsjahr<br />

• Haus- und<br />

Familienpfleger (m/w/d)<br />

• Kaufmann/-frau<br />

für Büromanagement (m/w/d)<br />

• Notfallsanitäter (m/w/d)<br />

• Pflegefachmann/-frau (m/w/d)<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

alles wird anders, vieles bleibt, wie es ist: So beschreibt Zukunftsforscher<br />

Matthias Horx die Lage. Vieles ist im Wandel,<br />

ob in den Bereichen Technologie, Medizin oder Mobilität. In<br />

Heilbronn-Franken gehört das Thema Künstliche Intelligenz<br />

zu den wichtigsten Zukunftsthemen. Deshalb freuten sich die<br />

Verantwortlichen im Innovationspark IPAI jüngst über die<br />

Eröffnung des Besucherzentrums. Warum es sich auch für<br />

Unternehmer lohnt, dort vorbei zu schauen, erfahren Sie ab<br />

Seite 18.<br />

Auch im Bereich Nachhaltigkeit macht die Region Fortschritte.<br />

Im vergangenen Jahr belegte Heilbronn-Franken Platz zwei<br />

bei neu installierten Photovoltaikanlagen in Baden-Württemberg.<br />

Wir stellen ab Seite 26 Unternehmen vor, die bereits erfolgreich<br />

ihren eigenen Strom produzieren.<br />

Gesundheitsökonom David Matusiewicz wünscht sich neue<br />

Technologien in der Medizin. Er sagt, dass Deutschland bei<br />

der Digitalisierung in diesem Bereich 15 Jahre hinterherhinkt.<br />

Ab Seite 22 erklärt er, worin in Zukunft die größten Chancen<br />

für das Gesundheitswesen durch KI oder Robotik liegen.<br />

Apropos Zukunft: Auch auf mich warten neue Herausforderungen.<br />

In den nächsten Monaten tausche ich den Schreibtisch<br />

gegen den Wickeltisch, da ich in Elternzeit gehe. Meine<br />

Kollegin Natalie Kotowski ist ab sofort für Sie im Einsatz. Wir<br />

sehen uns spätestens im nächsten Jahr wieder.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />

LEBENSART<br />

Jede Menge Ausflugs- und<br />

Freizeittipps für die Region<br />

und ganz Baden-Württemberg<br />

liefert die Urlaubsausgabe<br />

von LebensArt. Das<br />

Heft kann ab sofort am Kiosk<br />

gekauft werden oder<br />

im Abo unter<br />

www.pro-vs.de/lebensart<br />

DAS ORIGINAL<br />

KARRIERE<br />

AUSBILDUNG<br />

STUDIUM<br />

RATGEBER ZUKUNFT<br />

Ab Herbst liegt wieder der<br />

Ratgeber Zukunft in den<br />

Abschlussklassen der Region<br />

aus. Er bringt Schulabgänger,<br />

ausbildende Unternehmen<br />

und Hochschulen zusammen.<br />

Mehr Infos unter<br />

www.pro-magazin.de/<br />

ratgeber-zukunft-digital<br />

Herbst <strong>2024</strong><br />

Teresa Zwirner<br />

Redaktionsleiterin<br />

teresa.zwirner@pro-vs.de<br />

3


INHALT<br />

INHALT<br />

Rubriken<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

Zukunftstrends<br />

10 Zentren der Zukunft<br />

Wie könnten Städte 2030 aussehen?<br />

Pläne von drei Bürgermeistern aus der Region<br />

18 Besuch im KI-Wohnzimmer<br />

Das IPAI will mit seinem neuen Besucherzentrum<br />

Menschen und Unternehmen KI näher bringen<br />

20 Potenzial ungenutzter Daten<br />

Gut aufbereitete Daten sind Grundlage für die<br />

Digitalisierung<br />

22 „Milliardenbeträge im Gesundheitswesen sparen“<br />

Gesundheitsökonom David Matusiewicz plädiert für<br />

mehr Tempo beim Einsatz von KI<br />

Sonne tanken macht attraktiv<br />

26<br />

Heilbronn-Franken gehört in Baden-Württemberg zu den<br />

Spitzenreitern beim Ausbau von Solaranlagen. Ihre Vorteile<br />

haben inzwischen auch viele Unternehmen erkannt und<br />

setzen zunehmend auf die Kraft der Sonne.<br />

6<br />

Fotos: Adobe Stock/bilanol, HyImpulse, Klaus Vyhnalek<br />

Mit Vollgas ins Weltall<br />

14<br />

Innovationsschmiede Heilbronn-Franken: Drei zukunftsweisende<br />

Ideen von Unternehmen aus der Region, mit<br />

denen sich das Heute schon verbessern und das Morgen<br />

gestalten lässt.<br />

03 Editorial<br />

46 Bürgerinitiative pro Region informiert<br />

47 Neues aus der Region<br />

48 Veranstaltungskalender<br />

50 Ausblick & Impressum<br />

Zum Titelbild<br />

Die Audi AG arbeitet an einer ganzheitlichen KI-Strategie für<br />

Produktion und Logistik. Daran maßgeblich beteiligt sind<br />

Sebastian Reinisch (links), Leiter IT-Services in Neckarsulm,<br />

und Andreas Kühne vom Programmmanagement Künstliche<br />

Intelligenz im Geschäftsbereich Produktion und Logistik<br />

bei Audi.<br />

Foto: Audi AG<br />

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Titel<br />

24 Audi erarbeitet KI-Strategie<br />

Der Fahrzeughersteller plant KI in Produktion und<br />

Logistik flächendeckend auszurollen<br />

Nachhaltigkeit<br />

32 Solarstrom vom Firmendach<br />

Für viele Unternehmen lohnt sich Photovoltaik.<br />

Worauf dabei zu achten ist<br />

34 „Miss es oder vergiss es“<br />

Klimaschutz-Potenziale strukturiert ausschöpfen:<br />

Dabei hilft das Projekt KlimaFit<br />

Mut und Weitblick behalten<br />

Die Zukunftsforscher Matthias (Foto) und Tristan Horx –<br />

Vater und Sohn – sprechen im Interview über die<br />

Unterschiede zwischen den Generationen und wie wichtig<br />

für Unternehmen Mut und Weitblick heutzutage sind.<br />

Inlandsumzug<br />

Soll Ihr Umzug hier in der Region,<br />

deutschlandweit oder innerhalb<br />

Europas stattfinden? Wir sind Ihr<br />

zuverlässiger und kompetenter<br />

Ansprechpartner. Egal, ob Sie als<br />

Privatperson regional oder über<br />

eine Firma überregional umziehen.<br />

Wir betreuen Sie.<br />

Projekt-/ Büroumzug<br />

Firmenverlagerung, Neumöbel,<br />

Zoll Verwahrlager<br />

Wir sind erfahrener Partner von<br />

regional und international<br />

agierenden Firmen im Bereich<br />

Projekt- und Büroumzug.<br />

Komplette Firmenverlagerungen<br />

oder einzelne Arbeitsplätze?<br />

Wir finden mit Ihnen gemeinsam<br />

Lösungen.<br />

Platzhalter<br />

Internationaler Umzug<br />

weltweit<br />

Südafrika, Malta, China, die USA<br />

oder Mexiko. Egal wohin. Wir ziehen<br />

Sie weltweit um. Wir sind dabei Ihr<br />

Ansprechpartner und betreuen Sie<br />

vor, während und nach dem Umzug<br />

in allen Belangen. Wir haben ein<br />

weltweites Netz von persönlich<br />

bekannten Partnern auf das wir<br />

zurückgreifen.<br />

38 Klimaschutz „out of the box“<br />

Mit einem eigenen Programm ist die Schubert-Gruppe<br />

auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft<br />

42 Heizen mit Kocherwasser<br />

Aquathermie könnte Schwäbisch Hall ab<br />

2027/28 mit Wärme aus dem Kocher versorgen<br />

Onolzheimer Hauptstr. 59 • 74564 Crailsheim<br />

Tel. <strong>07</strong>951 9160-0 • Fax <strong>07</strong>951 9160-74<br />

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info@lindenmeyer-spedition.de<br />

40 Gewinn für Mensch und Natur<br />

Firmengärten und begrünte Hauswände sorgen für<br />

ein besseres Stadtklima<br />

44 Beide Seiten lernen dazu<br />

Ilka Rölke kümmert sich bei Gemü um die Auszubildenden<br />

und weiß, worauf es ankommt<br />

4<br />

Juli <strong>2024</strong><br />

5


WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />

Zukunftstrends | WIRTSCHAFT<br />

Mut und Weitblick behalten<br />

„Ich möchte das Übermorgen<br />

zurückerobern“, sagt<br />

Zukunftsforscher Tristan Horx.<br />

Tristan Horx ist Zukunftsforscher wie sein Vater Matthias Horx. Im<br />

Interview geben Vater und Sohn Einblicke in die Unterschiede zwischen<br />

den Generationen und diskutieren, warum Unternehmen heute<br />

mehr denn je Mut und visionären Weitblick brauchen, um erfolgreich<br />

zu sein.<br />

Interview von Teresa Zwirner<br />

Sie gehören unterschiedlichen Generationen<br />

an, befassen sich beide mit Zukunftstrends.<br />

Wo unterscheiden sich<br />

Ihre Ansichten mit Blick auf die Zukunft<br />

am meisten? ?<br />

Matthias Horx: Eher im Temperament<br />

als in den eigentlichen Ansichten. Tristan<br />

ist direkter, gradliniger, er haut<br />

auch gerne mal eine These raus. Das<br />

ist, glaube ich, eher altersbedingt als<br />

generationenbedingt. Grundsätzlich<br />

kommen wir aus derselben Denke:<br />

dem kritischen, humanistischen Langzeit-Denken.<br />

Das haben wir in der Familie<br />

so eingeübt, das ist gewissermaßen<br />

unsere geistige Toolbox.<br />

Wie beschreiben Sie die Generation Ihres<br />

Sohnes in einem Wort?<br />

Matthias Horx: Es gibt keine Generationen<br />

im eigentlichen soziologischen<br />

oder klar abgrenzbaren Sinn. Das ist<br />

ein Konstrukt, das sich hartnäckig hält.<br />

Generationen in einem engeren Sinn<br />

entwickeln sich nur in sehr großen Umwälzungen,<br />

etwa im Krieg, der ja die<br />

Lebenserfahrungen synchronisiert<br />

und radikalisiert. Tristans Altergruppe<br />

ist wahrscheinlich die vielfältigste, weil<br />

sie ja schon sehr lange im Wohlstand<br />

und in einer tendenziell globalen Welt<br />

lebt. Ich selbst bin noch von den Nachwehen<br />

und Traumatisierungen des<br />

Zweiten Weltkriegs geprägt. Aber auch<br />

meine Altersgruppe war schon sehr<br />

vielschichtig. Ich war damals eher ein<br />

Hippie, es gab aber auch Stämme wie<br />

Popper, Punks und jede Menge Angepasste.<br />

Angepasste gibt es heute womöglich<br />

weniger, alle sind ja am Selbstverwirklichen.<br />

Und umgekehrt gefragt: Wie beschreiben<br />

Sie, Tristan Horx, die Generation<br />

Ihres Vaters?<br />

Gesichter hinter<br />

dem SMILE<br />

Made by GEMÜ<br />

Als globales Technologieunternehmen ist es unser Ziel, innovative Produkte<br />

und wegweisende Lösungen zu entwickeln. Diese Innovationskraft zeigt sich<br />

auch in unserem wirtschaftlichen Erfolg. So wurden wir bereits mehrfach als<br />

Weltmarktführer ausgezeichnet. Zudem gibt es bei GEMÜ „Deutschlands beste<br />

Jobs mit Zukunft“.<br />

6<br />

Juli <strong>2024</strong><br />

www.gemu-group.com


WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />

Zukunftstrends | WIRTSCHAFT<br />

Trendforscher Matthias Horx versteht sich als kritisch-humanistischer Denker.<br />

Tristan Horx: Erfolgreich. Oft wird ihr<br />

nachgesagt, sie hätte den Planeten ruiniert.<br />

Vor allem die Umwelt: zu viel<br />

Benzin, Konsum und Hedonismus.<br />

Man darf aber nicht vergessen, dass<br />

diese Generation die Welt nach dem<br />

zweiten Weltkrieg, damals am Rande<br />

des Untergangs, relativ erfolgreich repariert<br />

hat. Wer sich die globalen Entwicklungen<br />

ansieht, im Hinblick auf<br />

Wirtschaft, Wohlstand und Lebenserwartung,<br />

müsste eigentlich dieser Generation<br />

gelegentlich mal danken.<br />

Auch wenn die Jungen von damals<br />

manchen heute etwas spießig vorkommen.<br />

Rebellisch waren auch sie vor<br />

langer Zeit, man denke an die 68er Bewegung.<br />

Ausnahmen bestätigen die<br />

Regel.<br />

Fotos (3): Klaus Vyhnalek<br />

Matthias Horx, Sie sind seit mehr als<br />

25 Jahren als Zukunftsforscher tätig.<br />

Gibt es eine Entwicklung in dieser Zeitspanne,<br />

die Sie besonders überrascht<br />

hat?<br />

Matthias Horx: Die jetzige Omnikrise,<br />

in der die Megatrends plötzlich in eine<br />

andere Richtung rasen – von Globalisierung<br />

zu Nationalismus, von Individualität<br />

zu kollektivistischem Blödsinn,<br />

von Frieden zu Krieg – das hätte ich in<br />

diesem Ausmaß nicht für möglich gehalten.<br />

Inwiefern kann man denn dann überhaupt<br />

die Zukunft voraussagen?<br />

Matthias Horx: Kommt drauf an, was<br />

man unter Zukunft versteht. Will man<br />

exakte Daten, Ergebnisse, Details, dann<br />

braucht man Systeme, die sehr linear<br />

sind. Die gibt es in einer komplexen<br />

Welt aber immer weniger. Man kann<br />

besser Zukünfte voraussagen – in Form<br />

von Szenarien und Wahrscheinlichkeiten.<br />

Alles andere überlassen wir den<br />

Damen mit der Kristallkugel und den<br />

Propheten, die ja immer eine Zukunft<br />

verkünden, vor der sie warnen, mit<br />

dem Hinweis: Gebt uns euer Geld, damit<br />

das Schlimme nicht passiert.<br />

Werden die Prognosen mit Blick auf die<br />

rasanten technologischen Entwicklungen<br />

schwieriger?<br />

Matthias Horx: Nein, nicht wenn man<br />

ein solides Kontext-System hat, in dem<br />

man die systemischen Kontexte der<br />

Technologie modellieren kann. Allerdings<br />

ist es schwierig, mit den Ergebnissen<br />

Gehör zu finden. Es gibt so etwas<br />

wie eine Tech Bias. Technologien<br />

erzeugen gläubige Tribes, geradezu<br />

Technik-Religionen. Das kann man<br />

zum Beispiel an der KI feststellen – da<br />

gibt es ein Heer von Gläubigen, die sich<br />

von der Künstlichen Intelligenz die<br />

Menschheitserlösung erwarten. Und es<br />

gibt andere Tribes, die das für den Untergang<br />

der Menschheit halten. Die<br />

Wahrheit liegt nicht in der Mitte, sondern<br />

in der soziokulturellen Adaption,<br />

die Zähmung, die alle Technologien<br />

am Anfang durchlaufen.<br />

Tristan Horx, als Millennial sind Sie in<br />

einer Zeit der zunehmenden Komplexität<br />

aufgewachsen. Verändert das Ihren<br />

Blick auf die Zukunft?<br />

Tristan Horx: Mir ist in den langen Gesprächen<br />

mit meinem Vater aufgefallen,<br />

dass die Zukunft früher wahrlich<br />

eine Bessere war. Der Optimismus des<br />

Aufschwungs, den habe ich noch in der<br />

Kindheit erlebt, aber seitdem rutschen<br />

wir gefühlt von einer Krise in die<br />

Nächste. Statt aber zu resignieren, werde<br />

ich gegenüber der Zukunft kämpferisch,<br />

sogar wütend optimistisch. Ich<br />

möchte das Übermorgen zurückerobern<br />

und nicht den Apokalyptikern<br />

überlassen. Es schmerzt mich umso<br />

mehr, wenn die jüngeren Generationen<br />

aufgeben, da wir schließlich zumindest<br />

statistisch noch am meisten<br />

Zukunft vor uns haben.<br />

„<br />

Gute Nachrichten für<br />

die Umwelt, und auch<br />

für die Wirtschaft.<br />

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Tristan Horx<br />

Gibt es auch Themen, bei denen sie<br />

komplett verschiedener Meinung sind,<br />

was unsere Zukunft angeht?<br />

Musik und Chill-Out beim Festival<br />

Das Würth Open Air war ein voller Erfolg – Würth Elektronik war mit dabei.<br />

Wenn mitreißender Sound und fast<br />

schon greifbare Begeisterung<br />

und Emotionen über dem Museums-<br />

Areal in Künzelsau-Gaisbach liegen,<br />

dann ist Festival-Zeit mit dem traditionellen<br />

Würth Open Air. Das zweitägige<br />

Das Team von Würth Elektronik beim<br />

diesjährigen Würth Open Air.<br />

Foto: Würth Elektronik<br />

Matthias Horx: Wir sind neuliberale,<br />

grüne, konservative Sozialisten. Wir<br />

weigern uns, die Welt, die Zukunft, unter<br />

dem Blick der Spaltung wahrzunehmen.<br />

Und in welchen Punkten sind Sie sich<br />

einig: Worauf dürfen wir uns, insbesondere<br />

mit Blick auf die Wirtschaft, im<br />

Jahr 2030 einstellen?<br />

Tristan Horx: Alles wird anders, und<br />

vieles bleibt, wie es ist. Zumindest können<br />

wir davon ausgehen, dass wir an<br />

Peak-Carbon vorbei sind, sich unsere<br />

globalen Emissionen also reduzieren.<br />

Gute Nachrichten für die Umwelt, und<br />

auch die Wirtschaft. Das post-fossile<br />

Zeitalter lässt grüßen.<br />

Was kann ein Unternehmen tun, um in<br />

einer zunehmend zukunftsängstlichen<br />

Gesellschaft Mut und Weitblick zu behalten?<br />

Matthias und Tristan Horx: Eben genau<br />

das: Mut und Weitblick behalten,<br />

oder vielmehr entwickeln.<br />

Musikfestival, das vom 28. bis 29. Juni<br />

auf dem Gelände vor dem Carmen<br />

Würth Forum stattfand, begeisterte die<br />

Besucher mit starken Bühnen-Auftritten<br />

und guter Laune pur.<br />

Für Würth Elektronik war es ein<br />

ganz besonderes Erlebnis, beim Würth<br />

Open Air dabei zu sein. Ende Juni nahm<br />

die Gruppe zum ersten Mal am diesjährigen<br />

Musikfest mit einem kleinen<br />

Serviceangebot teil. „Wir waren sehr<br />

glücklich über diese Möglichkeit und<br />

schicken ein großes Dankeschön an die<br />

Organisatoren des Würth Open Airs!<br />

Wir hatten wahrscheinlich an diesem<br />

Wochenende den coolsten, lässigsten<br />

und unterhaltsamsten Arbeitsplatz“,<br />

schwärmt die Crew. So wurde mit dem<br />

Würth Elektronik ID-Buzz im Flower-<br />

Power-Outfit und Liegestühlen kurzerhand<br />

ein Chill-Bereich mit Liegestüh-<br />

len eingerichtet. „Ein sehr begehrter<br />

Platz, um das Konzert lässig zu genießen“,<br />

registrierte das Team. Zudem<br />

wurden die Gäste des Würth Open Air<br />

mit Sonnencreme und Ohrenstöpseln<br />

versorgt. Für alle – Publikum und Helfende<br />

– war es ein tolles Festivalwochenende<br />

und ein gelungener Start in<br />

einen schönen Sommer!<br />

Info<br />

Zu den Personen<br />

Matthias Horx gilt im deutsprachigen<br />

Raum als einflussreicher Zukunfts- und<br />

Trendforscher. Auch sein Sohn Tristan<br />

bezeichnet sich als „Futurist“ und widmet<br />

sich der Gesellschaft von morgen.<br />

Ihre Horx Future GmbH in Wien ist ein<br />

„Familienbetrieb“ (www.horx.com):<br />

Auch Tristans Bruder Julian als Illustrator<br />

sowie Mutter Oona als Speakerin<br />

sind mit im Unternehmen. In das Future:Project<br />

(www.thefutureproject.de)<br />

der Familie sind weitere Experten eingebunden.<br />

Würth Elektronik Gruppe<br />

www.we-online.com<br />

ADVERTORIAL<br />

8<br />

Juli <strong>2024</strong><br />

9


WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />

Zukunftstrends | WIRTSCHAFT<br />

Zentren der Zukunft<br />

Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich Ihre Stadt<br />

im Jahr 2030 vor. Wie könnte sie aussehen?<br />

Für das <strong>PROMAGAZIN</strong> haben drei Bürgermeister<br />

kühne Visionen und konkrete Planungen verraten.<br />

Harry Mergel<br />

Oberbürgermeister von Heilbronn<br />

Wenn ich die Augen schließe, erlebe ich einen fiktiven<br />

Tag in Heilbronn in sechs Jahren. Es ist Mittwoch,<br />

17. April 2030:<br />

7 Uhr: Mit dem E-Bike geht es über den ausgebauten<br />

Neckarradweg ins Rathaus. Spaziergänger genießen<br />

die aufgehende Sonne am neugestalteten Neckarufer<br />

zwischen der Friedrich-Ebert-Brücke und Götzenturmbrücke.<br />

8.30 Uhr: Fahrt zum IPAI, der sich kreisrund auf den<br />

Steinäckern in der Landschaft erhebt.<br />

9 Uhr: Begrüßung von KI-Experten aus aller Welt, die<br />

im IPAI tagen. Dank KI ist kein Dolmetscher mehr erforderlich.<br />

Anschließende Stippvisite beim Programmierteam,<br />

das die letzten städtischen Dienstleistungen<br />

digitalisiert. Damit können die Bürgerinnen und Bürger<br />

und die Unternehmen dann alles komplett online<br />

erledigen.<br />

10.20 Uhr: Baustellenbesichtigung im Stadtquartier<br />

Neckarbogen. Das Dreieck rund um den Floßhafen ist<br />

komplett, die Einwohnerschaft auf 3000 Bewohner angewachsen.<br />

Beim Bäcker stehen die Oberstufenschüler<br />

der Josef-Schwarz-Schule in der Pause Schlange.<br />

11.45 Uhr: Online-Meeting mit Kolleginnen und Kollegen<br />

aus mehreren europäischen Großstädten zu den<br />

Erfahrungen Heilbronns als European Green Capital.<br />

12.30 Uhr: Monatliches Mittagessen mit Wirtschaftsvertretern,<br />

Professoren und Vertretern der Forschungsinstitute<br />

auf dem Bildungscampus West.<br />

14 Uhr: Sitzungsbeginn des Gemeinderats. Ein Drittel<br />

der Stadträtinnen und Stadträte ist digital zugeschaltet.<br />

Auf der Tagesordnung steht unter anderem die weitere<br />

Entsiegelung der Innenstadt und Begrünung der Gassen<br />

nach dem Vorbild Lohtorstraße, Turmstraße und<br />

Zehentgasse.<br />

20 Uhr: Auf geht es zu Music meets Art des Württembergischen<br />

Kammerorchesters Heilbronn in der Kunsthalle<br />

Vogelmann. Besonders bei der gewachsenen Studentenschaft<br />

sind die Tickets begehrt.<br />

Heilbronn<br />

BERUFLICH<br />

AUF DEM<br />

SPRUNG?<br />

Visualisierung: MVRDV Rotterdam<br />

Rund 30.000 freie Stellen in<br />

der Region Heilbronn-Franken,<br />

Kraichgau, Mosbach und<br />

Ludwigsburg.<br />

10 Juli <strong>2024</strong><br />

Jetzt TOP-Arbeitgeber kennenlernen!<br />

Eine Übersicht finden Sie auf<br />

jobstimme.de/firmenverzeichnis


WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />

Dr. Christoph Grimmer<br />

Oberbürgermeister von Crailsheim<br />

In Crailsheim verfolgen wir das Ziel, eine zukunftsorientierte,<br />

nachhaltige und klimafreundliche Stadtplanung<br />

voranzutreiben. Unser Fokus liegt dabei auf einer lebenswerten<br />

Innenstadt, für die wir aktuell eine ganzheitliche<br />

Freiraumplanung entwickeln. Mit diesem Instrument<br />

möchten wir die öffentlichen Straßen, Plätze<br />

und Aufenthaltsflächen in eine attraktive „Verweil- und<br />

Erlebnislandschaft“ verwandeln. Wir erwarten in den<br />

nächsten Jahren dahingehend große Fortschritte.<br />

Wichtige Aspekte sind für uns vor allem die Barrierefreiheit,<br />

Mobilität, Klimaanpassung, Grünplanung sowie<br />

Verkehrs- und Parkraumgestaltung. Wir setzen außerdem<br />

auf eine hohe Aufenthaltsqualität durch<br />

Spielmöglichkeiten, Wasserspender, Beschattung und<br />

Begrünung, um unseren Bürgerinnen und Bürgern angenehme<br />

Aufenthaltsmöglichkeiten in einer belebten<br />

und klimaresilienten Innenstadt zu bieten. Neue Wohnquartiere<br />

werden mit grünen Dächern und Fassaden<br />

nachhaltig und klimaneutral gestaltet. Der Autoverkehr<br />

soll reduziert und der öffentliche Nahverkehr gestärkt<br />

werden, was in unserer ländlichen Region jedoch eine<br />

der größten Herausforderungen bleibt. Als Ergebnis aus<br />

dem aktuellen Lärmschutzgutachten wird in der Karlund<br />

Wilhelmstraße eine Tempo-30-Zone umgesetzt,<br />

womit sich der Verkehr in Crailsheims zentraler Einkaufs-<br />

und Wohnstraße entschleunigt. Ein weiteres<br />

wichtiges Projekt wie die Sanierung des Volksfestplatzes,<br />

inklusive einer zentralen Baumreihe sowie attraktiver<br />

Rad- und Fußwegverbindungen, wird bis zum Jahr 2030<br />

sicher fertiggestellt sein und das Kalkwiesen- sowie<br />

ZOB-Areal befinden sich in der Umsetzung.<br />

Zudem hoffen wir auf die Etablierung eines Hochschulstandorts.<br />

Möglicherweise sind die Ergebnisse der<br />

On-Demand-Studie, die uns im Herbst dieses Jahres<br />

vorliegen, bis dahin Wirklichkeit geworden. Mit diesen<br />

Maßnahmen streben wir eine lebenswerte, nachhaltige<br />

und zukunftsfähige Stadtentwicklung an, die den Bedürfnissen<br />

unserer Bürgerschaft gerecht wird und<br />

gleichzeitig einen positiven Beitrag zum Klimaschutz<br />

leistet.<br />

Stefan Neumann<br />

Bürgermeister von Künzelsau<br />

Künzelsau im Jahr 2030 ist ein Markenzeichen für eine<br />

lebendige und grüne Stadt mit einem erfolgreichen Bildungsprofil:<br />

lebendig mit Bars, Cafés und individuellen<br />

und meist inhabergeführten Einzelhandelsgeschäften.<br />

Mit weiterhin reichlich Platz und Angebot für Musik,<br />

Kunst und Veranstaltungen aller Art. Grün im Hinblick<br />

auf Hitzeschutzmaßnahmen, Förderung von Biodiversität<br />

und Versickerungsmöglichkeiten fürs Wasser.<br />

Erfolgreich in der Bildung, indem wir bis 2030 unseren<br />

Status als Hochschulstadt ausbauen und alle MINT-Initiativen<br />

in einem neuen Space Center zusammenbringen<br />

– pünktlich zur nächsten Mondmission von Dr. Alexander<br />

Gerst, ESA-Astronaut und Künzelsauer<br />

Ehrenbürger.<br />

Fotos: Nico Kurth / Stadt Crailsheim / Christian Holzknecht<br />

12<br />

Juli <strong>2024</strong>


WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />

Mit Vollgas<br />

ins Weltall<br />

Mit neuen Ideen das Heute verbessern und<br />

das Morgen gestalten. Wie das beim Hausbau,<br />

in der Landwirtschaft und der Weltraumlogistik<br />

gelingen kann, zeigen drei zukunftsweisende<br />

Beispiele aus Heilbronn-Franken.<br />

Foto: AdobeStock/OP38Studio<br />

Wohntraum aus dem Drucker<br />

Noch sind Häuser selten, die im 3D-<br />

Druckverfahren fertig gebaut und bewohnt<br />

werden. Eines davon steht seit<br />

vergangenem Jahr in Ilshofen. Gedruckt<br />

von dem gelernten Steinmetz<br />

Tobias Messerschmidt aus Crailsheim.<br />

Kostenpunkt für den Druck des ersten<br />

Hauses mit 280 Quadratmetern, ohne<br />

Keller, inklusive Grundstück: um die<br />

480.000 Euro.<br />

Bevor er mit dem Häuserdrucken<br />

richtig durchstartet – Messerschmidt<br />

schätzt, dass das in etwa eineinhalb<br />

Jahren der Fall sein wird –, will er seine<br />

derzeitige „Raketenforschung“, wie er<br />

sie nennt, auf sichere Beine stellen. „In<br />

einem zweiten Projekt vergleichen wir<br />

den konventionellen Bau mit dem 3D-<br />

Druck. Dabei analysieren wir die Kosten,<br />

ermitteln Fehlerquellen, schauen,<br />

was man noch besser machen kann“,<br />

erklärt Messerschmidt. Auch die Zahl<br />

der Mitarbeitenden – speziell für den<br />

3D-Druck sind es derzeit drei – soll<br />

Die Module können wetterunabhängig<br />

gedruckt und dann vor Ort aufgestellt<br />

werden.<br />

Foto: Messerschmidt 3D GmbH<br />

sukzessive steigen. Denn die Nachfrage<br />

sei enorm, die Auftragsbücher der<br />

Messerschmidt 3D GmbH seien voll.<br />

Seine Affinität zu Maschinen und<br />

das Experimentieren mit Robotern für<br />

die Steinbearbeitung hat Tobias Messerschmidt<br />

zum 3D-Druck gebracht.<br />

Begeistert von den Möglichkeiten vertiefte<br />

er sich in die Materie, kaufte sich<br />

einen Roboter, entwickelte Pläne, stellte<br />

Berechnungen an, unternahm erste<br />

Versuche und baute 2023 in Ilshofen<br />

das erste Haus.<br />

Das Spannende an Messerschmidts<br />

3D-Hausbau: Bei den gedruckten<br />

Wänden handelt es sich um<br />

Module, die im Inneren flexibel verschoben<br />

werden können, während die<br />

Decke auf den äußeren, tragenden<br />

Wänden liegt. Dies sorgt für Flexibilität<br />

und einen unkomplizierten Rückbau.<br />

Ein weiter Pluspunkt: Die einzelnen<br />

Module können künftig wetterunabhängig<br />

und bei konstanter Temperatur<br />

– zwei für den Hausbau wichtige Faktoren<br />

– im Stammhaus in Crails-<br />

14<br />

Juli <strong>2024</strong>


WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />

Anzeige<br />

ADVERTORIAL<br />

heim gedruckt und vor Ort aufgestellt<br />

werden.<br />

Derzeit arbeitet Messerschmidt<br />

daran, den bei einem Hausbau mit<br />

Keller entstehenden Aushub aufzuarbeiten<br />

und diesen Lehm als Druckmaterial<br />

vor Ort zu verwenden. Dadurch<br />

würden die Transporte von Baumaterial<br />

nahezu entfallen und die Baukosten<br />

sinken – Größenordnung um die<br />

100.000 Euro. „Entstehen würde ein<br />

nahezu grünes Haus mit einem sehr<br />

guten Wohnklima“, so Messerschmidt.<br />

Auch wenn der Bestandsbau<br />

nach wie vor eine wichtige Rolle spielen<br />

wird, ist Messerschmidt überzeugt,<br />

dass sich der 3D-Druck langfristig als<br />

Standard für den Hausbau durchsetzen<br />

wird.<br />

Die Landwirtschaft hebt ab<br />

In der Landwirtschaft leisten Drohnen<br />

etwa bei der Aussaat, der Ausbringung<br />

von Nützlingen oder der Bekämpfung<br />

von Schädlingen inzwischen einen<br />

wichtigen Beitrag. Einer, der sich damit<br />

auskennt, ist Jens Weber mit seinem<br />

Start-up Weber Agrar Robotik mit<br />

Sitz in Schwäbisch Hall.<br />

„Nach meiner Ausbildung im Bereich<br />

Maschinenbau habe ich um 2015<br />

im Nebenerwerb angefangen, mit<br />

Drohnen Nützlinge auszubringen“, erinnert<br />

sich Weber. Als Beispiel nennt er<br />

die Bekämpfung des Maiszünslers.<br />

Diese ist mit Pestiziden, aber auch –<br />

wesentlich ökologischer – mit Nützlingen<br />

möglich. Bis zur Ausbringung per<br />

Drohne mussten die Nützlinge aufwändig<br />

von Hand ausgebracht werden,<br />

erklärt Weber. Inzwischen ließen<br />

sich mit einer Drohne pro Tag um die<br />

100 Hektar Maisfeld mit Nützlingen<br />

versorgen. Attraktiv für Landwirte in<br />

Baden-Württemberg und Bayern ist,<br />

dass die Bekämpfung von Schädlingen<br />

mit Nützlingen gefördert wird. Werden<br />

chemische Mittel eingesetzt, gibt es<br />

keine Förderung.<br />

Je nach Aufgabengebiet – die<br />

Ausbringung von Saat, Nützlingen<br />

oder Pflanzenschutzmitteln, die Feldinspektion<br />

oder Aufnahmen mit einer<br />

Mit moderner Technik unterstützen<br />

die Drohnen von Webaro die<br />

Landwirtschaft.<br />

Kamera – wird jede Drohne für ihre<br />

Aufgabe individuell ausgestattet. Hinzu<br />

kommt sämtliches Zubehör von der<br />

Steuerung bis zum Schnellladegerät.<br />

Die Drohnen werden im Online-Shop<br />

in der Regel nicht direkt an Landwirte,<br />

sondern an Dienstleister verkauft.<br />

„Zwei bis drei größere Projekte pro Jahr<br />

übernehmen wir als Dienstleiter auch<br />

selbst“, sagt Weber. Dazu gehört etwa<br />

die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners<br />

per Drohne in Schwäbisch<br />

Hall.<br />

Weber hat aber auch mit Herausforderungen<br />

zu kämpfen: „Insbesondere<br />

die Bürokratie und der teils hohe<br />

Zeitaufwand für Genehmigungen sind<br />

Hindernisse, die den Markt für Agrardrohnen<br />

in Deutschland im Vergleich<br />

zu Nachbarländern wie Frankreich<br />

oder Polen wesentlich schwieriger machen.“<br />

Die zündende Idee<br />

„Mit Kerzenwachs und Sauerstoff ins<br />

Weltall“ – so lautete Anfang Mai <strong>2024</strong><br />

die Schlagzeile. Damit gelang HyImpulse<br />

mit Hauptsitz in Neuenstadt am<br />

Kocher als erstem deutschen Unternehmen<br />

der Start einer kommerziell<br />

nutzbaren Rakete in Australien.<br />

Das Neuartige an den suborbitalen<br />

(SR75) und orbitalen (SL1) Kleinsatelliten-Trägerraketen<br />

ist ihr einzigartiger<br />

Hybridantrieb aus flüssigem<br />

Sauerstoff und festem Paraffin. Der<br />

feste Brennstoffs, der sich nicht mit<br />

Foto: Webaro<br />

dem flüssigen Oxidator vermischen<br />

kann, sorgt für einen sehr sicheren Antrieb,<br />

der nicht explodieren kann. Hinzu<br />

kommt die ökologisch-nachhaltige<br />

Technologie mit Paraffin als Brennstoff.<br />

Schmilzt dieses, kommt es zu einer<br />

höheren Leistungsdichte, da die<br />

Schmelzschicht die Abbrandrate erhöht.<br />

Somit ist die Leistungsfähigkeit<br />

des Hybridtriebwerks genauso hoch<br />

wie bei Flüssigraketentriebwerken mit<br />

Kerosin als Treibstoff – nur wesentlich<br />

günstiger.<br />

Gegründet wurde HyImpulse<br />

2018 von den Luft- und Raumfahrtingenieuren<br />

Mario Kobald, Christian<br />

Schmierer, Ulrich Fischer und Konstantin<br />

Tomilin. An der Entwicklung geforscht<br />

hatten sie jedoch bereits seit<br />

2006, während ihrer Studienzeit an der<br />

Universität Stuttgart. Ab dem kommenden<br />

Jahr will das Start-up Orbitalraketen<br />

in der niedrigen Erdumlaufbahn<br />

mit Lasten bis zu 600 kg einsetzen.<br />

Spätere Ausbaustufen sollen Lasten bis<br />

zu mehreren Tonnen ins All bringen<br />

können. Denn, davon ist HyImpulse<br />

als Weltraum-Logistikunternehmen<br />

überzeugt: In der Raumfahrtindustrie<br />

steckt ein enormes Wachstumspotenzial.<br />

Birgit Kalbacher<br />

Das Team von<br />

HyImpulse<br />

vor dem<br />

geglückten<br />

Raketenstart<br />

Anfang Mai<br />

<strong>2024</strong> in<br />

Australien.<br />

Foto: HyImpulse<br />

Foto: ARNOLD<br />

Das ARNOLD Management und Vertreter der Würth-Gruppe (v. l.): Dirk Döllner, Alois Wimmer, Mario Metzger, Bernd<br />

Weidner, Lukas Schmieg, Thorsten Lienhardt-Schuster, Rolf Bauer und Robert Friedmann<br />

Neues Spitzen-Team stellt sich auf<br />

ARNOLD UMFORMTECHNIK erweitert die Geschäftsführung.<br />

Am 1. Juli <strong>2024</strong> jährte sich zum<br />

30. Mal die visionäre Entscheidung<br />

von Prof. Dr. h. c. Reinhold Würth, die<br />

Schraubenproduktion der L&C Arnold<br />

Gruppe am Standort Forchtenberg-<br />

Ernsbach zu übernehmen und in die<br />

Würth-Gruppe zu integrieren. „Diese<br />

Entscheidung schuf die Grundlage dafür,<br />

dass wir mit Freude und Mut zur Innovation<br />

die Weiterentwicklung des<br />

Unternehmens vorantreiben konnten“,<br />

erklärt Dirk Döllner, CEO von ARNOLD.<br />

Heute beschäftigt die ARNOLD<br />

Gruppe knapp 1.500 Mitarbeiter und<br />

erzielte 2023 weltweit einen Umsatz<br />

von 300 Millionen Euro. Die strategischen<br />

Schwerpunkte des Unternehmens<br />

sind New Mobility, Future of<br />

Work, Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />

und Internationalisierung.<br />

Robert Friedmann, Sprecher der<br />

Konzernführung der Würth-Gruppe,<br />

würdigt die erfolgreiche Entwicklung<br />

des Unternehmens: „ARNOLD genießt<br />

höchstes Ansehen in der Würth-Gruppe.<br />

Der moderne Geist und die Fähigkeit,<br />

flexibel auf Veränderungen im<br />

Marktumfeld zu reagieren, sind entscheidend<br />

für diesen Erfolg.“<br />

Um die zukünftige positive Entwicklung<br />

zu sichern, wurden im Rahmen<br />

des kontinuierlichen Strategieprozesses<br />

wichtige Maßnahmen ergriffen.<br />

Dazu gehören die Reorganisation des<br />

Customer Managements, die Definition<br />

der drei Business Units (Fastening Solutions,<br />

Functional Components und Fastening<br />

Systems) sowie die Optimierung<br />

der Supportprozesse. Mit dieser Organisation<br />

will man den Umsatz in einem<br />

anspruchsvollen Marktumfeld bis 2033<br />

mehr als verdoppeln.<br />

Um den unterschiedlichen Herausforderungen<br />

gerecht zu werden und<br />

ARNOLD erfolgreich in die Zukunft zu<br />

führen, wurde die Geschäftsführung ab<br />

dem 1. Juli <strong>2024</strong> erweitert. Dirk Döllner<br />

verantwortet als CEO weiterhin die<br />

strategische Unternehmensführung sowie<br />

die Supportprozesse HR und Orga-<br />

nisation, IT, Einkauf sowie Finanzen und<br />

Controlling. Zukünftig wird er in der<br />

Geschäftsführung von Mario Metzger<br />

(Chief Marketing Officer), Thorsten<br />

Lienhardt-Schuster (COO Fastening<br />

Systems), Lukas Schmieg (COO Functional<br />

Components) und Bernd Weidner<br />

(COO Fastening Solutions) unterstützt.<br />

Info<br />

ARNOLD UMFORMTECHNIK<br />

GmbH & Co. KG<br />

Carl-Arnold-Straße 25<br />

74670 Forchtenberg-Ernsbach<br />

Tel.: <strong>07</strong>947 821-0<br />

E-Mail: info@arnold-fastening.com<br />

www.arnold-fastening.com<br />

16 Juli <strong>2024</strong><br />

17


WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />

Zukunftstrends | WIRTSCHAFT<br />

erste Zimmer des IPAI-Zuhauses.<br />

Wenn im kommenden Jahr mit dem<br />

Bau des IPAI Campus der dritte Entwicklungsschritt<br />

startet, soll der ringförmige<br />

Entwurf zur runden Sache für<br />

die wachsende IPAI-Community werden.<br />

Die besteht derzeit aus 36 Partnerunternehmen,<br />

darunter Audi, Fischer,<br />

ebm papst, Schunk und Würth.<br />

Parallel zu Gebäuden und Infrastruktur<br />

soll auch der Leitgedanke weiter<br />

wachsen, mit dem IPAI 2022 antrat:<br />

Unternehmen bei den Herausforderungen<br />

der KI-Integration und digitalen<br />

Transformation zu unterstützen.<br />

Die größte dieser Herausforderungen:<br />

„Herauszufinden, welche KI-Daten<br />

überhaupt zielführend sind und dem<br />

Unternehmen Mehrwert bringen,<br />

wenn sie ausgewertet werden“, sagt<br />

Denia. Es sei ein Glücksfall gewesen,<br />

dass das IPAI noch vor dem großen KI-<br />

Hype gestartet sei. Als ChatGPT das<br />

Thema in den Fokus des öffentlichen<br />

Interesses katapultiert habe, hätten<br />

sich einige Firmen in Zugzwang gefühlt.<br />

„Diesen Unternehmen mit IPAI<br />

bereits damals ein Zuhause bieten zu<br />

können, sich zu vernetzen, voneinander<br />

zu lernen und gemeinsam an Lösungen<br />

zu arbeiten, war wichtig. Für<br />

uns ist KI kein Hype und keine Zukunftsmusik,<br />

sondern heute schon Realität<br />

und entscheidender Faktor in der<br />

Sicherung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Es hilft da nicht, KI nur um der<br />

KI-Willen zu machen, sondern langfristig<br />

für sich an Lösungen zu arbeiten<br />

und diese zu etablieren“, sagt Denia.<br />

Der richtige Ansatz sei, zu prüfen, wo<br />

ein Unternehmen in Produktion, Logistik,<br />

Dienstleistung oder Herstellung<br />

mit KI zielgerichtet Mehrwert schaffen<br />

könne, um Effizienz und Produktivität<br />

zu erhöhen, und sogar Fachkräftemangel<br />

aufzufangen.<br />

Wird KI dadurch also zum Arbeitsplatz-Killer<br />

und Ersatz für<br />

menschliches Wissen? Nein, sagt Denia:<br />

„Den Mangel haben wir ja schon.<br />

Um die Situation zu entschärfen, kann<br />

eine Produktivitätssteigerung der bestehenden<br />

Fachkräfte sinnvoll sein.<br />

Wenn Arbeitnehmer weniger Zeit für<br />

Routineaufgaben aufwenden müssen,<br />

weil gewisse Schritte von der KI übernommen<br />

werden, haben sie mehr freie<br />

Zeit für Tätigkeiten, die besser vom<br />

Menschen erledigt werden – etwa bei<br />

kreativen oder strategischen Aufgaben.“<br />

Verantwortungsvoller KI-Einsatz<br />

sei auch beim Datenschutz wichtig:<br />

„Etwa, nur Daten zu sammeln und zu<br />

nutzen, die wirklich benötigt werden<br />

und so zu verwenden, dass die KI sie<br />

nicht zweckentfremden kann.“<br />

Verantwortung bedeute, wirtschaftliche<br />

Lösungen anzustreben,<br />

„Künstliche Intelligenz als Unternehmer<br />

also nicht im Schnellverfahren<br />

einzusetzen, sondern sinnvoll in die<br />

Abläufe zu integrieren“, beschreibt es<br />

Denia. Im neuen Zuhause, den IPAI<br />

Spaces, soll das noch besser gelingen.<br />

Alle seien am Eröffnungstag begeistert<br />

gewesen – dafür nimmt man neugierige<br />

Besucher im eigenen Wohnzimmer<br />

gern in Kauf. Natalie Kotowski<br />

Mit dem IPAI Living Room, dem Besucherzentrum im Zukunftspark Wohlgelegen, ist die zweite Etappe des Projekts erreicht.<br />

Foto: IPAI/Nico Kurth<br />

Freikarte<br />

Besuch im KI-Wohnzimmer<br />

Ende Juni eröffnete IPAI sein Besucherzentrum, den „IPAI Living<br />

Room“. Eines der Ziele: Akzeptanz für die neue Technologie zu schaffen.<br />

Auch für regionale Unternehmen lohnt sich ein Besuch: Viele<br />

stehen vor der Herausforderung, zu schnell zu viel von Künstlicher<br />

Intelligenz zu wollen.<br />

Für Otto-Normal-Gastgeber ist es<br />

blanker Horror: Ein ganzes Wochenende<br />

lang bevölkern Scharen<br />

von Besuchern das eigene Wohnzimmer,<br />

wollen verköstigt werden, begutachten<br />

Einrichtungsgegenstände, fassen<br />

dieses und jenes an und probieren<br />

herum. Für Jan Denia, Sprecher des<br />

IPAI in Heilbronn, Baden-Württembergs<br />

Innovationspark für Künstliche<br />

Intelligenz (KI), war das keine Zumutung,<br />

sondern eine Freude. Ende Juni<br />

eröffnete das Besucherzentrum der<br />

IPAI Spaces im Zukunftspark Wohlgelegen,<br />

und es dürften weit über 2000<br />

Menschen – von der Familie mit neugierigen<br />

Kindern über Studenten bis<br />

zu Senioren – gewesen sein, die sich im<br />

so genannten IPAI Living Room umsahen<br />

und experimentierten. „Es ist ein<br />

ganz besonderes Gefühl, zu sehen, wie<br />

das, was man sich überlegt hat, durch<br />

die Besucher zum Leben erweckt wird“,<br />

schwärmt Denia.<br />

Auf die Eröffnung des über 6000<br />

Quadratmeter großen IPAI-Gebäudes<br />

im Vorfeld des diesjährigen Heilbronner<br />

KI-Festivals hatte das Team um<br />

Geschäftsführer Moritz Gräter lange<br />

hingefiebert. Dabei ist die „gute Stube“<br />

der Innovationsplattform lediglich das<br />

CARMEN WÜRTH FORUM | Künzelsau<br />

14. – 15. September <strong>2024</strong><br />

Sa. + So. 10 – 17 Uhr<br />

Gegen Vorlage dieser Freikarte erhalten Sie einmalig freien Eintritt für eine Person zur HAUS | BAU | ENERGIE Künzelsau <strong>2024</strong>. Keine Barauszahlung.<br />

18<br />

Juli <strong>2024</strong><br />

www.hbe-messe.de<br />

pVS


WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />

Potenzial ungenutzter Daten<br />

TOP-Unternehmen der Region<br />

„Stell dir vor, es gibt Daten, und keiner macht was draus.“ Wie eine<br />

aktuelle Studie zeigt, ist das in vielen Industrieunternehmen Realität.<br />

Erforderlich wäre eine datenbezogene Unternehmenskultur.<br />

Michael Feldmeth bringt es auf<br />

den Punkt: „Zahlreiche Unternehmen<br />

in der DACH-Region<br />

nutzen das Potenzial ihrer Daten noch<br />

viel zu wenig.“ Feldmeth ist Leiter der<br />

Practice Unit Digital & Industrie 4.0 bei<br />

der Unternehmensberatung Staufen.<br />

Die Staufen AG und AppliediT, Spezialist<br />

für Echtzeitanalyse industrieller<br />

Daten, haben eine Studie zur Digitalisierung<br />

in Industrieuntrnehmen<br />

durchgeführt.<br />

Von den 2023 befragten 417 Unternehmen<br />

in der DACH-Region geben<br />

58 Prozent an, dass ihnen die Fachkräfte<br />

fehlen, um ihr Datenpotenzial überhaupt<br />

auswerten zu können. Hinzu<br />

kommen unstrukturierte Daten<br />

(53 Prozent) sowie fehlende analytische<br />

Kompetenzen und Plattformen<br />

(43 Prozent). Dadurch wird viel Wertschöpfungspotenzial,<br />

das sich bereits<br />

im Unternehmen befindet, verschenkt.<br />

Hinzu kommt, dass Daten häufig in unterschiedlichen<br />

Formaten und an verschiedenen<br />

Orten abgelegt werden.<br />

Die Folge der unterschiedlichen Datensätze:<br />

60 Prozent der Befragten können<br />

nicht wirklich erfassen, wie die Daten<br />

zusammenhängen.<br />

Doch auch das generierte Wissen<br />

aus den Daten wird nach Ansicht von<br />

Feldmeth in der Praxis noch nicht ausreichend<br />

genutzt und angewendet. So<br />

geben 59 Prozent der Unternehmen an,<br />

dass es ihnen schwerfällt, die Erkenntnisse<br />

aus einer Datenanalyse in operative<br />

Maßnahmen umzusetzen. Hinzu<br />

kommt: „Die Auswertung von Daten<br />

wird immer noch mit einer statischen<br />

Gut aufbereitete Daten sind Grundlage für die nächste Stufe der Digitalisierung:<br />

den Einsatz von KI.<br />

Foto: Adobe Stock/Gorodenkoff<br />

Momentaufnahme verwechselt“, erklärt<br />

Feldmeth. Das heißt: „Unternehmen<br />

wissen zwar, wie hoch die Auslastung<br />

einer Maschine zu einem<br />

bestimmten Zeitpunkt ist. Viel wichtiger<br />

wäre es aber, zu erfahren, welche<br />

Abhängigkeiten und Variablen entlang<br />

des Wertschöpfungsprozesses den spezifischen<br />

Output der Maschine beeinflussen.<br />

Diese Analysetätigkeiten werden<br />

jedoch häufig vernachlässigt.“<br />

Dabei können nahezu alle Bereiche<br />

in einem Unternehmen von einer<br />

besseren Datenanalyse profitieren –<br />

vom Einkauf über die Entwicklung und<br />

die Produktion bis hin zur Rückverfolgung<br />

oder Wiederaufbereitung der Produkte.<br />

„Mit dem Wissen um die Zusammenhänge<br />

zwischen einzelnen<br />

Komponenten oder Prozessschritten<br />

lassen sich nicht nur einzelne Problemfelder<br />

punktgenau identifizieren,<br />

sondern auch die wichtigsten Stellschrauben<br />

bestimmen“, erklärt Ignacio<br />

Quiñonero Ferrer, Geschäftsführer von<br />

AppliediT. Diese Abhängigkeiten könnten<br />

jedoch nur durch eine professionelle<br />

Analyse erkannt werden.<br />

Quiñonero Ferrer weist noch auf<br />

einen weiteren wichtigen Aspekt hin:<br />

Bei allem Bewusstsein für die wirtschaftliche<br />

Bedeutung der Daten werde<br />

das Thema nach wie vor zu oberflächlich<br />

behandelt. „Hier muss auf<br />

allen Ebenen ein Umdenken stattfinden“,<br />

fordert Quiñonero Ferrer. Ziel<br />

müsse es sein, eine datenbezogene Unternehmenskultur<br />

zu implementieren.<br />

Wie die Studie zeigt, fehlt diese jedoch<br />

noch bei mehr als der Hälfte der Unternehmen<br />

(53 Prozent).<br />

Mit Blick in die nahe Zukunft hätte<br />

dies für die Unternehmen einen positiven<br />

Nebeneffekt: Eine datenbezogene<br />

Unternehmenskultur kann als<br />

Grundlage für die nächste Stufe der Digitalisierung<br />

dienen, für die zuverlässige<br />

und gute Daten in großen Mengen<br />

essenziell wichtig sind: der Einsatz von<br />

Künstlicher Intelligenz. <br />

bk<br />

Full Color<br />

www.kurz-entsorgung.de<br />

www.regiomail.de<br />

Hoppe Unternehmensberatung<br />

www.Wartungsplaner.de<br />

20<br />

Juli <strong>2024</strong><br />

WIR sind Heilbronn-Franken<br />

Ihre Ansprechpartnerin: Darja Schiz-Salov | Sales Managerin | Tel. <strong>07</strong>91 95061-8331 | darja.schiz-salov@pro-vs.de


© Phillip Drost<br />

WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />

Zukunftstrends | WIRTSCHAFT<br />

„Milliardenbeträge im<br />

Gesundheitswesen sparen“<br />

Deutschlands Gesundheitswesen hinkt bei der Digitalisierung viele<br />

Jahre hinterher, holt aber derzeit auf, sagt Ökonom David<br />

Matusiewicz. Im Interview erklärt er, wo wir Beiträge verschwenden<br />

und welche Chancen sich dank Digitalisierung in Zukunft auftun.<br />

Interview von Natalie Kotowski<br />

Digital Human Care – digitale Gesundheitsversorgung<br />

– wird in Zukunft eine<br />

große Rolle spielen. Worin liegen Ihrer<br />

Meinung nach die Vorteile und welche<br />

Veränderungen kommen durch Technologien<br />

wie KI oder Robotik auf das<br />

Gesundheitssystem zu?<br />

David Matusiewicz: Digital Human<br />

Care umfasst die gesamte Wertschöpfungskette<br />

von Forschung bis hin zu<br />

Diagnostik. Ein Beispiel: Ein Arzt in einer<br />

ganz normalen Praxis kann heute<br />

KI als Zweitmeinung hinzuziehen.<br />

Beim Dermatologen schaut eine KI auf<br />

das Muttermal und gibt eine Einschätzung,<br />

ob es gefährlich ist. Der Arzt verschreibt<br />

eine App auf Rezept, etwa gegen<br />

Depression. Patienten können<br />

Termine online buchen, Dokumente<br />

oder Übungen per Link auf ein Youtube-Video<br />

erhalten. Die ganze „Reise“<br />

des Patienten fängt digital an und endet<br />

digital. Wir sind die letzte Generation,<br />

die ohne KI behandelt hat oder<br />

behandelt wurde, weil sie in Zukunft<br />

überall integriert sein wird - in Software,<br />

die wir nutzen, aber auch in der,<br />

die der Arzt nutzt.<br />

Die Realität sieht offenbar anders aus:<br />

Sie sprechen davon, dass das Gesundheitswesen<br />

in Deutschland bei der Digitalisierung<br />

gegenüber anderen Branchen<br />

15 Jahre im Rückstand ist. Woher<br />

kommt diese Stagnation?<br />

Matusiewicz: Das Fax war vor 50 Jahren<br />

vielleicht mal eine tolle Erfindung<br />

und damals sehr innovativ. Wenn jemand<br />

seit 20 Jahren diese Technik<br />

Ökonom Prof. Dr. David Matusiewicz ist<br />

Experte für digitale Gesundheit.<br />

nutzt, passt er da die Prozesse oft nicht<br />

freiwillig an. In Behörden und Verwaltungen<br />

– und das Gesundheitswesen<br />

ist ja größtenteils eine öffentliche Institution<br />

– gibt es wenig Anreize, sich umzustellen.<br />

So wird Jahr für Jahr die Vergangenheit<br />

fortgeschrieben, und nur<br />

bewährte Mittel werden genutzt. Auch<br />

Diskussionen rund um Datensicherheit<br />

sind in Deutschland immer wieder<br />

negativ konnotiert: Skandale, Strafen,<br />

Haftung. Diese Schlagworte sind<br />

nicht gerade prädestiniert dazu, zu experimentieren<br />

und über neue Kommunikationsmittel<br />

nachzudenken.<br />

Foto: Tom Schulte/FOM<br />

Laut einer Studie des Verbands Bitkom<br />

halten sieben Prozent der Befragten ein<br />

Fax für sicherer als digitale Kommunikation.<br />

Ist die Angst vor Digitalisierung<br />

gerade beim Thema Gesundheit verbreitet?<br />

Matusiewicz: Gewohnheit, Angst und<br />

Wissenslücken sind mögliche Ursachen.<br />

Wir leben in einer Welt voller<br />

Mythen, Hörensagen und Annahmen<br />

beziehungsweise Rückschlüssen von<br />

sich selbst auf andere. Wir haben selbst<br />

eine Studie durchgeführt, die wir noch<br />

nicht veröffentlicht haben. Darin haben<br />

wir über 1000 Menschen befragt,<br />

wie sie das Thema Digital Health Care<br />

einschätzen. Wollt ihr einen elektronischen<br />

Impfausweis? Wollt ihr eine<br />

elektronische Patientenakte? Wollt ihr<br />

eure Termine online buchen? 80 bis 95<br />

Prozent sagen: Ja, natürlich wollen wir<br />

das. Aber es hält sich ein Narrativ in<br />

der Gesellschaft: Dass die Deutschen<br />

das behalten wollen, was sie kennen.<br />

Sicher lehnen einige ein digitales Gesundheitswesen<br />

ab. Aber wenn man<br />

fragt, warum, kommt meistens wenig<br />

Plausibles. Ich erkläre dann in Vorträgen:<br />

Das Schlimmste was euch passieren<br />

kann, ist, dass ihr von eurem Sanitätshaus<br />

Windelwerbung bekommt.<br />

Alles andere, etwa, dass Diagnosen an<br />

den Arbeitgeber gelangen könnten, ist<br />

realistisch betrachtet dystopisches<br />

Szenario. Die wenigsten beschäftigen<br />

sich intensiv mit dem Thema. Es bedarf<br />

sehr viel Aufklärung.<br />

Sie führen etwa Finnland an, wo viele<br />

Gesundheitsdaten gespeichert sind,<br />

was Weiterbehandlungen und Diagnosestellungen<br />

vereinfacht. Wie würden<br />

Sie Deutschland im europäischen Vergleich<br />

im Bereich Digitalisierung des<br />

Gesundheitswesens aufgestellt sehen?<br />

Matusiewicz: Ich mache seit vielen<br />

Jahren internationale Gesundheitssys-<br />

temvergleiche. Insgesamt sind die<br />

skandinavischen Länder und die Niederlande<br />

weiter vorn, und viele Länder<br />

um uns herum, selbst Polen. Dort geht<br />

man einfach stärker in die Umsetzung.<br />

Deutschland ist Weltmeister in der Regulation<br />

theoretischer Risiken, sage ich<br />

gern. Wir könnten viel weiter sein,<br />

wenn wir mehr umsetzen würden von<br />

dem, was heute technisch möglich ist.<br />

Welche Einsparpotenziale bringt die<br />

Digitalisierung für Arztpraxen und Kliniken?<br />

Viele Häuser stehen unter starkem<br />

wirtschaftlichen Druck.<br />

Matusiewicz: Das Problem ist, dass wir<br />

alle als Steuer- und Beitragszahler diese<br />

veralteten Technologien bezahlen.<br />

Die Krankenkassenbeiträge steigen<br />

wieder, und Gesundheitsminister Karl<br />

Lauterbach hat prognostiziert, dass sie<br />

weiter dramatisch steigen. Immer weniger<br />

kommt beim Patienten an. Das<br />

Geld versickert in Administration, Bürokratie,<br />

Qualitätsmanagement. Schätzungsweise<br />

gehen 30 bis 40 Prozent der<br />

Wir sind eine<br />

starke Region!<br />

Bürgerinitiative pro Region<br />

Heilbronn-Franken e. V.<br />

Geschäftsstelle:<br />

c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />

Postfach: 74650 Künzelsau<br />

Machen Sie mit!<br />

Stärken Sie die Region!<br />

Werden Sie Mitglied!<br />

Telefon: <strong>07</strong>940 15-2329<br />

www.pro-region.de · info@pro-region.de<br />

Beiträge für diese Administration<br />

drauf. Und damit ist keinem Patienten<br />

direkt geholfen. Studien von McKinsey<br />

und anderen Beratungen schätzen die<br />

Einsparpotenziale auf 40 bis 60 Milliarden<br />

Euro. Der Gesamttopf für das Gesundheitswesen<br />

liegt etwa bei 400 Milliarden<br />

Euro. Wir reden also nicht von<br />

ein paar Millionen, sondern von Milliardenbeträgen,<br />

die eingespart werden<br />

können, wenn allein diese Dokumentation,<br />

die aus rechtlichen und finanziellen<br />

Gründen erfolgen muss, automatisiert<br />

wird. Weiteres Einsparpotenzial<br />

liegt im Thema Compliance, der Therapietreue<br />

von Patienten. Sie gehen beispielsweise<br />

zum Arzt, sind aber<br />

Mitbürger, der Deutsch nicht gut genug<br />

kann, um den Arzt zu verstehen. Dann<br />

bekommen Sie ein Medikament, nehmen<br />

es zwei Tage lang und werfen den<br />

Rest weg. Diese Fälle gibt es sicherlich<br />

tausenfach. Fehlende Therapietreue<br />

kostet uns Milliarden im Gesundheitswesen.<br />

Hier kann ich heute schon mit<br />

KI-Übersetzungen bei Mehrsprachigkeit<br />

erreichen, dass Patienten verstehen,<br />

wie und warum sie behandelt<br />

werden. Ich kenne Fälle, da sagen Patienten:<br />

„Ich habe kein Diabetes, ich<br />

habe die Zuckerkrankheit.“<br />

Zur Person<br />

Der Gesundheitsökonom Professor<br />

Dr. David Matusiewicz wird von den<br />

Medien oft als „die Stimme der<br />

Digitalen Gesundheit“ bezeichnet.<br />

Er ist Dekan und Institutsdirektor an<br />

der FOM Hochschule, hat mehr als<br />

30 Bücher herausgegeben und ist<br />

gefragter Keynote-Speaker (dxmg.de).<br />

Für das Zukunftsinstitut (www.zukunftsinstitut.de)<br />

hat Matusiewicz<br />

als Experte bei der Megatrendstudie<br />

„Zehn Trends für die Zukunft der Gesundheit“<br />

mitgewirkt.<br />

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22<br />

Juli <strong>2024</strong><br />

23


WIRTSCHAFT | Titel<br />

Titel | WIRTSCHAFT<br />

In Produktion und Logistik gibt es bei<br />

Audi schon heute rund 100 KI-Anwendungsfälle<br />

in verschiedenen Reifegraden<br />

vom Ideenstatus über die Erprobung<br />

bis zum operativen Betrieb. Der<br />

Fokus liegt aktuell auf fünf Themenfeldern:<br />

KI-gestützte Fertigungsprozessüberwachung<br />

und Anlagensteuerung,<br />

Qualitätsüberwachung, Generative KI,<br />

KI-gesteuerte Roboter sowie KI-gestützte<br />

Prozesse für die Logistikketten.<br />

Sie wollen mit Künstlicher Intelligenz zahlreiche Prozesse verbessern: Sebastian Reinisch (links) und Dr. Andreas Kühne.<br />

Audi erarbeitet KI-Strategie<br />

Der Fahrzeughersteller Audi wendet Künstliche Intelligenz bereits an<br />

und will die Technologie flächendeckend in Produktion und Logistik<br />

ausrollen. Das Unternehmen arbeitet dafür an einer ganzheitlichen<br />

KI-Strategie und setzt dabei auch auf das KI-Ökosystem in Heilbronn.<br />

Künstliche Intelligenz (KI) kann dabei<br />

helfen, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu steigern – davon ist Audi<br />

überzeugt. Mit einem bereichsübergreifenden<br />

Team erarbeitet das Unternehmen<br />

deshalb eine ganzheitliche<br />

Daten- und KI-Strategie für die Produktion<br />

und Logistik. Erklärtes Ziel: die<br />

Rahmenbedingungen für den flächendeckenden<br />

Einsatz von datenzentrierten<br />

Anwendungen und KI zu schaffen.<br />

Eine wichtige Prämisse dafür sei, die<br />

Mitarbeitenden für den Umgang mit<br />

Daten und KI zu befähigen. „Maßgeblich<br />

für den Einsatz von KI ist die unterstützende<br />

Funktion für die Mitarbeitenden“,<br />

erklärt Dr. Andreas Kühne vom<br />

Programmmanagement Künstliche Intelligenz<br />

im Geschäftsbereich Produktion<br />

und Logistik bei Audi. „Ziel unserer<br />

Aktivitäten ist die optimale Vernetzung<br />

von Mensch und Maschine. Dabei bleiben<br />

unsere Mitarbeitenden jederzeit<br />

als Know-how- und Entscheidungsträger<br />

im Mittelpunkt.“<br />

Das größte wirtschaftliche Potenzial<br />

für den Einsatz von KI biete die weitere<br />

Automatisierung und Digitalisierung<br />

der Planungs- Fertigungs- und<br />

Logistikprozesse. „Hier lassen sich mit<br />

Hilfe Künstlicher Intelligenz und innovativer<br />

Ideen große Datenmengen nutzen,<br />

um Prozesse weiter zu optimieren<br />

sowie Komplexität zu reduzieren. Zudem<br />

werden in der Produktion Mitarbeitende<br />

von sich wiederholenden Arbeiten<br />

entlastet, um ihr Wissen und ihre<br />

Fähigkeiten in wertschöpfende Arbeitsprozesse<br />

einzubringen“, sagt Kühne.<br />

Fotos: Audi AG<br />

Basis für KI-Einsatz schaffen<br />

Eine entscheidende Grundlage für den<br />

erfolgreichen Einsatz von KI ist die<br />

Weiterentwicklung der Infrastruktur in<br />

den Produktionshallen. Mit Edge<br />

Cloud 4 Production (EC4P) wurde laut<br />

Audi ein Paradigmenwechsel in der<br />

Automatisierungstechnik eingeleitet.<br />

Dahinter verbergen sich Server, die in<br />

unmittelbarer Nähe zur Produktionslinie<br />

als Rechenzentren dienen und in<br />

der Lage sind, Informationen und Leistung<br />

mit geringer Latenz zu verarbeiten<br />

und zu verteilen. Neue Funktionen<br />

und Tools können dank EC4P schnell<br />

und flexibel eingeführt werden. So<br />

wird die zentrale und skalierbare Infrastruktur-Plattform<br />

die Basis für aktuelle<br />

und künftige datenge triebene Lösungen<br />

in der Produktion, sei es für<br />

Roboterprogrammierung, fahrerlose<br />

Transportsysteme, vorausschauende<br />

Wartung oder KI-gestützte Anlagensteuerung.<br />

Mit dem Betrieb der EC4P<br />

in der Montagelinie in den Böllinger<br />

Höfen ist Audi nach eigenen Angaben<br />

der erste Automobilhersteller, der in<br />

der taktgebundenen Fertigung eine<br />

zentrale Serverlösung einsetzt.<br />

Neben einer leistungsfähigen Infrastruktur<br />

sind auch moderne Plattformen<br />

und eine durchgängige Datenverfügbarkeit<br />

die Basis für die effiziente<br />

Einführung von KI-Anwendungen. Am<br />

Standort Neckarsulm wird KI bereits in<br />

der Qualitätssicherung beim Widerstandspunktschweißen<br />

eingesetzt, der<br />

Hauptverbindungstechnologie im Karosseriebau.<br />

Pro Schicht analysiert im<br />

Projekt WPS-Analytics eine KI die<br />

Datensätze von rund 1,5 Millionen<br />

Zur Qualitätssicherung wird im Audi-Werk in Neckarsulm bereits KI eingesetzt,<br />

um pro Schicht mehr als eine Million Schweißpunkte zu prüfen.<br />

Schweißpunkten und gibt Prüfempfehlungen<br />

an die Mitarbeitenden. Im<br />

Vergleich zu den vorherigen stichprobenartigen<br />

Überprüfungen sind so viel<br />

effizentere und zielgerichtete Kontrollen<br />

möglich.<br />

AI25 vernetzt Partner<br />

Bei der digitalen Fabriktransformation<br />

hilft auch ein Netzwerk mit Partnern.<br />

Audi hat dafür die Automotive Initiative<br />

2025 (AI25) ins Leben gerufen. Die<br />

Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer<br />

IAO und der TU München zielt darauf<br />

ab, digitale und nachhaltige Lösungen<br />

für die Produktion und Logistik zu entwickeln.<br />

Für die Implementierung<br />

wird bei Bedarf auf weitere Umsetzungspartner<br />

zurückgegriffen. Der<br />

Standort Neckarsulm dient dabei als<br />

Reallabor für die Implementierung<br />

und Skalierung der Anwendungen für<br />

den gesamten Volkswagen-Konzern.<br />

„Wichtiges Prinzip für diese Transformation<br />

ist die ganzheitliche Betrachtung<br />

des digitalen Wandels in den Dimensionen<br />

Mensch, Organisation und<br />

Technologie“, sagt Sebastian Reinisch,<br />

Leiter IT-Services in Neckarsulm. Die<br />

Handlungsfelder der AI25 reichten<br />

deshalb von der Befähigung der Mitarbeitenden<br />

zu einer digitalversierten<br />

Belegschaft über Zusammenarbeitsmodelle<br />

für die Abteilungen bis zur<br />

Entwicklung und iterativen Umsetzung<br />

von konkreten Use Cases.<br />

Die AI25 hat sich zur Dachmarke<br />

für die Interaktion der AUDI AG mit<br />

dem digitalen Ökosystem in Heilbronn<br />

entwickelt, das aus wissenschaftlichen<br />

Institutionen auf dem Bildungscampus,<br />

dem Innovationspark für Künstliche<br />

Intelligenz (IPAI) sowie Unternehmen<br />

der Region besteht. „Gemeinsam<br />

mit unseren Partnern nutzen wir die<br />

Vorteile des Ökosystems, um ganz nah<br />

dran an den neuesten KI-Entwicklungen<br />

zu sein, Kontakt zu Start-ups aufzubauen<br />

und Talente für Audi zu gewinnen“,<br />

erläutert Reinisch. Mit der<br />

Veranstaltungsreihe „AI25 – 90 Minutes“<br />

finde zwei Mal im Jahr ein Format<br />

statt, um die Impulse aus dem digitalen<br />

Ökosystem ins Unternehmen zu<br />

tragen. Ausgewählte Start-ups pitchen<br />

ihre Ideen standortübergreifend vor<br />

relevanten Fachbereichen, die eine<br />

mögliche Kooperation bewerten. „Dieses<br />

einzigartige Ökosystem aus Wissenschaft,<br />

Technologie und Wirtschaft<br />

schafft eine wichtige Voraussetzung für<br />

den Aufbau und die nachhaltige Verortung<br />

dieser Initiative in der Region<br />

Heilbronn“, sagt Reinisch. dt<br />

24<br />

Juli <strong>2024</strong><br />

25


WIRTSCHAFT | Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit | WIRTSCHAFT<br />

Fotos: AdobeStock/rh2010/Veigel automotive<br />

bäudeanlagen 2023 auf Platz 2, bei Solarparks<br />

auf Platz 5 in der Auswertung,<br />

gibt das Photovoltaik-Netzwerk Heilbronn-Franken<br />

bekannt.<br />

Heibronn-Franken 2023 bei<br />

Dachmodulen Spitzenreiter<br />

Was Module auf Dächern angeht, belegten<br />

im vergangenen Jahr sogar ausschließlich<br />

Landkreise in Heilbronn-<br />

Franken die Top 3: Auf Platz drei lag der<br />

Landkreis Schwäbisch Hall (121,5 Watt<br />

pro Person), Platz zwei schaffte der<br />

Main-Tauber-Kreis mit 123,3 Watt pro<br />

Kopf, Spitzenreiter war der Landkreis<br />

Hohenlohe mit einem Zubau von 124,3<br />

Watt pro Kopf. „Stand heute haben wir<br />

genau zehn Megawatt Peak ausgebaut“,<br />

berichtet Joachim Schröder, Leiter des<br />

Klima-Zentrums Hohenlohekreis.<br />

Von Rankings hält er nach eigenen<br />

Worten zwar nicht viel – zu unterschiedlich<br />

seien die Strukturen und<br />

Gegebenheiten im Land. Stolz ist er<br />

dennoch: „Bei den Gebäudeanlagen –<br />

von Privatbesitzern und Hohenloher<br />

Wirtschaftsunternehmern – haben wir<br />

schon 20,2 Prozent der Gebäudeflächen<br />

für Photovoltaik ausgeschöpft.“ In<br />

Heilbronn-Franken liegen die Hohenloher<br />

damit knapp hinter Schwäbisch-<br />

Hall und dem Main-Tauber-Kreis mit<br />

22,6 und 22,5 Prozent.<br />

Ob der vergleichsweise gute Wert<br />

zustande kommt, weil in der Region<br />

sehr viele fortschrittliche Unternehmen<br />

mit großen Dachflächen angesiedelt<br />

sind, die bereits Anlagen installiert<br />

haben, kann Irina Kroo, Projektleiterin<br />

beim Photovoltaiknetzwerk Heilbronn-<br />

Franken, zwar nicht sagen: „Leider haben<br />

wir keine spezifischen Daten, die<br />

sich ausschließlich auf Photovoltaik<br />

auf Dächer von Unternehmen beziehen.“<br />

Doch es gibt Hinweise darauf,<br />

dass der Wirtschaftsstandort Heilbronn-Franken<br />

bei Photovoltaik zu<br />

den Treibern der Energiewende gehören<br />

könnte. „Bei den Unternehmen haben<br />

wir einige Leuchtturmprojek-<br />

„Photovoltaik rechnet sich“, sagt<br />

Markus Koffler, Einkaufsleiter bei<br />

der Veigel GmbH in Öhringen.<br />

Stundenlanges Bräunen ist out – Unternehmen in der Region nutzen die Kraft der Sonnenstrahlen lieber als Energiequelle.<br />

Sonne tanken macht attraktiv<br />

ENERGIE<br />

Bei Photovoltaik gehören Unternehmen in Heilbronn-Franken zu den<br />

Treibern der Energiewende. Viele haben erkannt, dass Sonne tanken<br />

auf dem Dach nachhaltig und wirtschaftlich ist. Und bemerken<br />

nebenbei: Sonnenkraft ist „hip“ und stärkt das Image.<br />

Vorbei sind die Zeiten, in denen<br />

Sonnenanbeter auf Liegestühlen<br />

jeden UV-Strahl auffingen. Die<br />

Geschichte vom schön gebräunten<br />

Körper hat sich als gesundheitsschädigende<br />

Mär entpuppt, hohe Lichtschutzfilter<br />

sind inzwischen ein Muss.<br />

Attraktiv ist die Kraft der Sonne zwar<br />

immer noch. Doch heute ist nicht<br />

mehr tiefbraune Haut „in“, sondern<br />

Gebäude und Flächen mit dunkel glitzernden<br />

Hüllen: Photovoltaik als Energiequelle<br />

ist so beliebt wie nie – und<br />

Heilbronn-Franken gehört bei Neuinstallationen<br />

zur Spitzenregion des Landes.<br />

Mehr als 58.000 Solaranlagen<br />

wurden in Baden-Württemberg bis<br />

Juni <strong>2024</strong> verbaut. Die Zahlen, die das<br />

Landesamt für Umwelt monatlich auf<br />

seinem Dashbord zeigt, weisen in<br />

Richtung eines neuen Rekords: Schon<br />

im vergangenen Jahr lag der Zubau bei<br />

1860 Megawatt – ein Plus von knapp<br />

130 Prozent, wie das Solar Cluster Baden-Württemberg<br />

aus Daten der Bundesnetzagentur<br />

und Berechnungen<br />

des Zentrums für Sonnenenergie- und<br />

Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg<br />

(ZSW) errechnet hat. <strong>2024</strong><br />

könnte die 2000-Megawatt-Marke erreicht<br />

werden. Dass der Südwesten bei<br />

Solarenergie alles andere als blass aussieht,<br />

daran hat Heilbronn-Franken einen<br />

großen Anteil: Im Landesvergleich<br />

lag die Region bei neu installierten Ge-<br />

26<br />

Juli <strong>2024</strong>


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Bernhard Frisch, Vorstand bei Bausch+<br />

Ströbel, setzt seit Jahren auf Photovoltaik.<br />

Arthur Schneider verantwortet das<br />

Nachhaltigkeitsmanagement der<br />

Bechtle AG.<br />

Joachim Schröder leitet das Klima-<br />

Zentrum Hohenlohekreis.<br />

te“, sagt Schröder. Etwa Bausch+<br />

Ströbel im Landkreis Schwäbisch Hall.<br />

Dort habe man die Pflichtverordnung<br />

des Landes, Parkraum ab 35 Stellplätzen<br />

mit Solarmodulen zu überdachen,<br />

schon früh umgesetzt. „Energieeffizienz<br />

und Ressourcenschonung sind<br />

schon seit vielen Jahren wichtige Ziele<br />

bei Bausch+Ströbel“, bestätigt Bernhard<br />

Frisch, Vorstand des Spezialmaschinenherstellers<br />

und Weltmarktführers<br />

aus Ilshofen.<br />

Für die stetig wachsende Belegschaft<br />

von Bausch+Ströbel seien vor<br />

einigen Jahren 650 neue Parkplätze<br />

notwendig geworden. 350 davon erhielten<br />

auf 5550 Quadratmetern Überdachungen,<br />

die mit Photovoltaik ausgestattet<br />

seien. Schon zuvor war laut<br />

Frisch beim Bau einer neuen Montagehalle<br />

ein Lüftungskonzept eingebaut<br />

worden, das 70 Prozent der Wärme zurückgewinnt.<br />

„Auf dem Dach entstand<br />

außerdem eine weitere Photovoltaikanlage<br />

mit 1350 Quadratmetern Modulfläche“,<br />

erläutert Frisch.<br />

Auch die Bechtle AG betreibt ihr<br />

eigenes Sonnenkraftwerk: Die Photovoltaikanlage<br />

am Konzernsitz in Neckarsulm<br />

ist die größte Installation in<br />

der Bechtle Gruppe. „Sie wurde in<br />

mehreren Ausbaustufen zwischen<br />

20<strong>07</strong> und 2021 installiert und bedeckt<br />

inzwischen alle verfügbaren Dachflächen<br />

auf Bürogebäuden, der Logistikzentrale<br />

und das Parkhaus“, berichtet<br />

Arthur Schneider, Leiter des Nachhaltigkeitsmanagements<br />

der Bechtle AG.<br />

Etwa 5400 Solarmodule mit einer Fläche<br />

von fast 9000 Quadratmetern liefern<br />

nach seinen Worten dort mit<br />

1400 kWp (Kilowatt-Peak) regenerativen<br />

Strom, der für die Bürogebäude sowie<br />

für E- und Hybridfahrzeuge an<br />

166 Ladepunkten genutzt werden<br />

kann. Gesteuert werde die Verteilung<br />

der „grünen“ Energie über ein intelligentes<br />

Lastmanagementsystem.<br />

Auch wenn schon viele Unternehmen<br />

zu der sonnigen Solar-Bilanz<br />

der Region beigetragen haben: Rund<br />

20 Prozent genutztes Potenzial auf<br />

den Dächern bedeutet, dass noch viel<br />

mehr möglich ist. Denn der Umkehrschluss<br />

heißt: Knapp 80 Prozent schon<br />

versiegelter beziehungsweise überbauter<br />

Fläche bleiben noch ungenutzt.<br />

Die Kapazitäten der ohnehin vorhandenen<br />

Gebäude- und Hallendächer<br />

auszuschöpfen, priorisiert denn auch<br />

Klima-Zentrums-Leiter Schröder:<br />

„Man sollte prüfen, was schon überbaut<br />

ist – und zuerst die vorhandenen<br />

Potenziale nutzen, bevor man an<br />

Flächen geht, die vielleicht für andere<br />

Zwecke wertvoll sind.“<br />

„<br />

Unternehmen sollten<br />

Photovoltaik einsetzen<br />

– es rechnet sich.<br />

Markus Koffler, Veigel<br />

“<br />

Schröder möchte Unternehmer ermuntern,<br />

die eigenen Möglichkeiten<br />

für Energiequellen auszuloten – beispielsweise,<br />

wenn ohnehin eine Sanierung<br />

ansteht. Aktuell würden Anlagen<br />

etwas preisgünstiger und hätten wieder<br />

kürzere Lieferzeiten. „Für Unternehmen<br />

lohnt sich die Überlegung auf<br />

alle Fälle. Firmen gucken selbstverständlich<br />

nach der Wirtschaftlichkeit.<br />

Aber je mehr erneuerbare Energien wir<br />

haben, desto autarker und dezentraler<br />

werden wir natürlich und sind damit<br />

auch resilienter in der Zukunft – gerade<br />

wenn wir an die Energieschocksituationen<br />

denken, die wir ja mit dem<br />

Ausbruch des Ukraine-Kriegs gerade<br />

erst erlebt haben.“<br />

Energiekosten um mehr<br />

als die Hälfte gesenkt<br />

Angesichts steigender Energiekosten<br />

und unvorhergesehener Krisen nicht<br />

in Schockstarre zu verfallen und einen<br />

Betrieb auch im Notfall laufen lassen<br />

zu können – diese Argumente spielten<br />

etwa beim Unternehmen Veigel Automotive<br />

in Öhringen eine Hauptrolle.<br />

Experte Schröder hatte das Unternehmen<br />

beraten und den Mitarbeitern in<br />

Workshops sowohl Sparpotenziale als<br />

Fotos: Bechtle AG/Klimazentrum Hohenlohekreis/Bausch+Ströbel<br />

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Die Bechtle AG hat Solarpaneele auf ihren Dächern installiert.<br />

auch Ideen zur eigenen Stromgewinnung<br />

geliefert. Unter der Regie von<br />

Markus Koffler, Einkaufsleiter bei Veigel,<br />

rüstete das Unternehmen, europaweit<br />

führender Hersteller von Fahrschul-Assistenzsystemen<br />

und von<br />

behindertengerechten Fahrhilfen 2021<br />

um. Solarmodule pflastern einen Großteil<br />

der 3000 Quadratmeter Dachfläche<br />

und liefern 299 kWp Strom.<br />

Drei Jahre später zieht Koffler eine<br />

begeisterte Bilanz: „Die Anlage hat sich<br />

schon bezahlt gemacht. Wir haben unsere<br />

Energiekosten massiv senken können<br />

– um 50 bis 60 Prozent.“ Der Überschuss<br />

werde ins Netz eingespeist.<br />

Dank der Einspeisevergütung finanziere<br />

sich die Anlage. „Unternehmen sollten<br />

Photovoltaik einsetzen – es rechnet<br />

sich. Gerade in Zeiten, in denen Strom<br />

teuer ist“, rät er. Dem kann Projektleiterin<br />

Kroo nur zustimmen: „Für ein Unternehmen<br />

lohnt sich eine Solaranlage<br />

besonders dann, wenn der Eigenverbrauchsanteil<br />

hoch ist“, sagt sie. Wichtig<br />

sei, langfristig zu denken. Die Kosten<br />

für eine Photovoltaikanlage<br />

amortisieren sich nach etwa zehn bis<br />

Fot:o: Bechtle AG<br />

zwölf Jahren, „danach erwirtschaftet<br />

die Anlage Gewinne“.<br />

Bei Veigel wird das Thema Erneuerbare<br />

Energien unterdessen weitergedacht:<br />

Die 27 Kilowatt Abwärme, die<br />

ihr Laser in der Fertigungshalle erzeuge,<br />

liefen in einen Wärmetauscher und<br />

beheizten den Betrieb, berichtet Koffler:<br />

„Von der Sonne geht die Energie in<br />

die Maschine, von der Maschine geht<br />

sie in die Heizung – und das auch im<br />

Winter und in der Zwischensaison.“ Aktuell<br />

sehen sich die Verantwortlichen<br />

nach einem Batteriespeicher um:<br />

„Nach Feierabend um 15 Uhr geht unser<br />

Stromverbrauch dramatisch nach<br />

unten. In der Zeit könnten wir den<br />

Stromspeicher füllen, der uns dann am<br />

nächsten Tag gerade in der Anlaufphase<br />

morgens, wenn die Sonne noch nicht<br />

so stark scheint, genügend Energie liefert,<br />

um für zwei Stunden aus dem Batteriespeicher<br />

leben zu können. Bis<br />

dann wieder die Sonnenenergie greift“,<br />

schwärmt der Einkaufsleiter. Dieser<br />

Schritt und ein Windrad für weitere<br />

10 KW Eigenstrom auf dem Grundstück<br />

sollen dem Unternehmen künftig noch<br />

mehr Autarkie bescheren.<br />

Die eigene Solaranlage stärkt<br />

das Unternehmensimage<br />

Nicht nur Unabhängigkeit, sondern<br />

noch etwas anderes bringt die eigene<br />

Solaranlage den Unternehmen: Attraktivität.<br />

„Sie trägt zur Nachhaltigkeitsstrategie<br />

bei und stärkt das Image“, ist<br />

Kroo vom Photovoltaik-Netzwerk überzeugt.<br />

Um diese Strahlkraft weiß auch<br />

Klima-Zentrums-Leiter Joachim Schröder:<br />

„Wir stehen im Kampf um die klugen<br />

Köpfe. Die jüngere Generation<br />

schaut auch darauf, wie nachhaltig ein<br />

Arbeitgeber denkt. Ich glaube, es wäre<br />

‚hip‘, in einem Unternehmen zu sein,<br />

wo man sein Fahrzeug mit Sonnenenergie<br />

betanken kann.“<br />

Sonnenanbeter gibt es also offenbar<br />

noch immer. Nur sehen sie die Vorteile<br />

offenbar längst nicht mehr in einem<br />

vermeintlichen Schönheitsideal.<br />

Sondern ganz pragmatisch.<br />

Natalie Kotowski<br />

Foto: ebm-papst<br />

Ziehen an einem Strang (v. l.): Dr. Gabriele Landwehr, Kexin Hao, Dr. Ralf Weiß, Klaus Wittmann, Markus Mettler, Marcus<br />

Meyer, Leon Neidhardt und Annemarie Hillenbrand.<br />

Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit<br />

ebm-papst und Kulturstiftung Hohenlohe starten Klimapartnerschaft.<br />

Die ebm-papst Gruppe, weltweit<br />

führender Anbieter von Ventilatoren<br />

und Motoren, und die Kulturstiftung<br />

Hohenlohe haben Anfang Juli ihre<br />

regionale Klimapartnerschaft gestartet<br />

und eine Kooperationsvereinbarung<br />

geschlossen. Die auf ein Jahr angelegte<br />

Partnerschaft ist Teil des neuen Tandemprogramms<br />

der Initiative Culture4-<br />

Climate und des Netzwerks Nachhaltigkeit<br />

in Kunst und Kultur. Ziel ist es,<br />

besondere Synergien zwischen Kultur<br />

und Wirtschaft für Klimaschutz und<br />

Nachhaltigkeit zu schaffen.<br />

Das gemeinsame Vorhaben soll<br />

eine wirksame Dynamik für die Umsetzung<br />

der globalen und nationalen Klimaziele<br />

der Bundesregierung und des<br />

Pariser Klimaabkommens entfalten.<br />

Gefördert wird das Programm durch<br />

das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Klimaschutz.<br />

Den Auftakt der Klimapartnerschaft<br />

bildete ein Kick-Off Workshop<br />

im Landratsamt in Künzelsau. Im Rahmen<br />

eines Ideenfindungsprozesses mit<br />

kreativen Methoden wurden Gemeinsamkeiten<br />

erarbeitet, die die Partnerschaft<br />

prägen sollen. So sollen zukünftig<br />

gegenseitige Hospitationen das<br />

Kennenlernen vertiefen. Die Partner<br />

wollen auch der Frage nachgehen, wie<br />

Veranstaltungen, wie zum Beispiel der<br />

ebm-papst Marathon und der Hohenloher<br />

Kultursommer, nachhaltiger gestaltet<br />

werden können. Zudem liegt beiden<br />

Partnern die junge Generation besonders<br />

am Herzen: Wie begeistern wir<br />

junge Menschen für Kulturveranstaltungen<br />

und für einen Job in der Industrie?<br />

Daher sollen beispielsweise die<br />

ebm-papst Energiescouts, eine Erfindung<br />

des Unternehmens und heute<br />

bundesweit bekannt, in das Projekt eingebunden<br />

werden, um Energieeffizienzmaßnahmen<br />

bei den Kulturveranstaltungen<br />

zu identifizieren.<br />

„Unser Unternehmenszweck „Engineering<br />

a better life“ verdeutlicht unser<br />

Ziel, einen Beitrag für eine bessere<br />

Zukunft zu leisten. Im Hinblick auf<br />

Nachhaltigkeit und Klimaschutz spielt<br />

gemeinschaftliches Handeln eine zentrale<br />

Rolle. Deshalb freuen wir uns auf<br />

diese Partnerschaft und enge Zusammenarbeit<br />

mit einer wichtigen kulturellen<br />

Einrichtung der Region Hohenlohe“,<br />

sagt Klaus Wittmann, Director ESG<br />

(Environmental Social Governance) bei<br />

ebm-papst.<br />

Info<br />

ebm‐papst Mulfingen GmbH & Co. KG<br />

Bachmühle 2<br />

74673 Mulfingen<br />

Tel.: <strong>07</strong>938 81-0<br />

E-Mail: info1@de.ebmpapst.com<br />

www.ebmpapst.com<br />

30<br />

Juli <strong>2024</strong><br />

31


WIRTSCHAFT | Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit | WIRTSCHAFT<br />

Solarstrom vom Firmendach<br />

Warum sich Photovoltaik auf dem Firmendach lohnt und welche<br />

Planungsschritte Unternehmen beachten müssen, darüber informieren<br />

das Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg und die Genossenschaft<br />

EnerGeno Heilbronn-Franken.<br />

Kluge Nutzung: Auf ansonsten ungenutzten Dachflächen lassen sich Photovoltaikanlagen installieren. Unternehmen bietet<br />

das die Möglichkeit, günstig an Energie zu kommen.<br />

Foto: Adobe Stock/Wanwajee<br />

Aus der Vogelperspektive glitzert<br />

Heilbronn-Franken zwar überdurchschnittlich<br />

stark. Etwa jedes<br />

fünfte Gebäude trägt eine Photovoltaikanlage<br />

auf dem Dach. Ein<br />

Drohnenflug über die Region würde<br />

aber auch knapp 80 Prozent ungenutzte<br />

Dachflächen ans Licht bringen, auf<br />

denen Solarmodule installiert werden<br />

könnten – Dächer von Büro- und Gewerbeimmobilien<br />

bieten riesiges Potenzial.<br />

„Angesichts der gestiegenen<br />

Strompreise drängen sich Solarstromanlagen<br />

auf dem Unternehmensdach<br />

geradezu auf. Die Nachfrage ist in den<br />

letzten Monaten entsprechend stark<br />

angestiegen“, sagt Franz Pöter, Geschäftsführer<br />

des Vereins Solar Cluster<br />

Baden-Württemberg.<br />

Erstens seien PV-Anlagen wirtschaftlich<br />

attraktiv, rechnen die Experten<br />

vor: Für eine gewerbliche Aufdachanlage<br />

mit 300 bis 900 Kilowatt<br />

installierter Leistung kostet der Solarstrom<br />

etwa 7 bis 9 Cent pro Kilowattstunde<br />

bei einem Betrieb über 20 Jahre<br />

– ohne Wartung, Reparaturen oder Finanzierungskosten.<br />

Da Firmen oft einen<br />

konstant hohen Strombedarf haben<br />

und die Module von 8 bis 18 Uhr<br />

Strom liefern, könnten sie laut Solar<br />

Cluster bis zu 70 Prozent des Solarstroms<br />

selbst verbrauchen und müssten<br />

weniger Netzstrom für im Schnitt<br />

25 Cent pro Kilowattstunde einkaufen.<br />

Pro selbst genutzter Kilowattstunde ergäbe<br />

das rund 17 Cent Gewinn.<br />

Zweitens sei Photovoltaik zentraler<br />

Baustein für die erforderliche Klimaneutralität<br />

der Firmen. Anlagen auf<br />

Industriedächern mit 900 Kilowatt installierter<br />

Leistung sparen demnach<br />

jährlich 560 Tonnen Kohlendioxid ein.<br />

Welche Schritte Unternehmen<br />

gehen müssen, um von Photovoltaik<br />

zu profitieren, erläutert Irina Kroo,<br />

Projektleiterin beim Photovoltaik-<br />

Netzwerk Baden-Württemberg und<br />

Ansprechpartnerin für Heilbronn-<br />

Franken: „Zunächst sollten Unternehmen,<br />

die eine Solaranlage auf dem<br />

Dach, über dem Parkplatz oder im<br />

Freiland installieren möchten, die Eignung<br />

der Fläche prüfen“, sagt sie. Das<br />

umfasse auch Neigungswinkel und<br />

Verschattung. Basierend auf diesen<br />

Daten sollte die passende Größe der<br />

Anlage festgelegt werden. Im zweiten<br />

Schritt wird das passende Geschäftmodell<br />

gewählt – soll der erzeugte<br />

Strom selbst verbraucht oder eingespeist<br />

werden?<br />

Flächen vermieten<br />

Denkbar ist auch, das eigene Firmendach<br />

zu vermieten – etwa an die Ener-<br />

Geno Heilbronn-Franken, dem größten<br />

genossenschaftlichen Umsetzer<br />

von Solarenergie in der Region mit<br />

2200 Mitgliedern. „Wir schließen den<br />

Kreis einer echten Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft“,<br />

sagt EnerGeno-<br />

Vorstand Lukas Bühler. „Wir planen, finanzieren,<br />

bauen und betreiben<br />

unsere Anlagen selbst. Für ein Unternehmen<br />

bedeutet das, dass nur die<br />

Dachfläche an uns vermietet werden<br />

muss, und wir uns um alles weitere<br />

kümmern.“ Ein Stromliefervertrag sichere<br />

die Versorgung, sodass das Unternehmen<br />

den günstigen Strom vom<br />

eigenen Dach nutzen könne, ohne<br />

selbst finanzielle oder personelle Ressourcen<br />

einzusetzen, erläutert Bühler.<br />

Wer in Eigenregie planen will,<br />

sollte nach der Wahl des Geschäftsmodells<br />

notwendige Genehmigungen<br />

einholen, rechtliche Fragen klären,<br />

und sich schließlich über Finanzierungsoptionen<br />

und mögliche Förderungen<br />

informieren, rät Projektleiterin<br />

Kroo. Im letzten Schritt werde die Anlage<br />

von einem Fachbetrieb installiert<br />

und in Betrieb genommen.<br />

Sich bei Planung und Umsetzung<br />

zusammenzutun und auszutauschen –<br />

sei es im Bürgerenergie-Verbund Ener-<br />

Geno oder im Photovoltaik-Netzwerk<br />

Baden-Württemberg – lohne sich, um<br />

Know-how, Best Practises und Fortbildungen<br />

zu nutzen. Aktuelle Informationen<br />

gibt es auf den Homepages etwa<br />

des Photovoltaik-Netzwerks oder der<br />

EnerGeno. Seit Kurzem ist ein neuer<br />

Leitfaden für Unternehmen auf der<br />

Website des PV-Netzwerks Baden-<br />

Württemberg online: „Er behandelt<br />

auch die neuen Regelungen des Solarpaket<br />

1“, sagt Kroo. Natalie Kotowski<br />

Irina Kroo ist Projektleiterin des<br />

PV-Netzwerks Heilbronn-Franken und<br />

mitverantwortliche Koordinatorin<br />

sowie Ansprechpartnerin für Solar-<br />

Cluster Baden-Württemberg e.V.<br />

Lukas Bühler ist Vorstand der EnerGeno<br />

Heilbronn-Franken.<br />

32<br />

Juli <strong>2024</strong><br />

33


WIRTSCHAFT | Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit | WIRTSCHAFT<br />

Der zweite Workshop<br />

fand bei AFS Airfilter<br />

Systeme statt. Interessant<br />

für die Teilnehmenden<br />

war das nachhaltige<br />

Energiekonzept<br />

des Neubaus mit Photovoltaik,<br />

Wärmepumpe,<br />

E-Ladesäulen und intelligenter<br />

Holz-Modulbauweise.<br />

Foto: KlimaFit<br />

Die Berater helfen auch dabei, Fördermittel<br />

für Maßnahmen zu finden, die<br />

sich aus dem KlimaFit-Projekt ergeben.<br />

Nach der abschließenden Prüfung<br />

durch eine unabhängige Kommission<br />

erhalten die Unternehmen die<br />

Zertifizierung. Auf den während der<br />

Projektzeit ausgewerteten Daten und<br />

neu entwickelten Maßnahmen und<br />

Strukturen können die Betriebe dann<br />

aufbauen und sie weiterführen.<br />

Austausch als Mehrwert<br />

Im Rahmen des Projekts finden zudem<br />

vier halbtägige Workshops statt. Diese<br />

dienen der Wissensvermittlung, aber<br />

sie geben den Teilnehmenden auch<br />

die Möglichkeit, sich untereinander<br />

auszutauschen. „Für uns bietet der<br />

Austausch mit anderen regionalen<br />

Unternehmern zum Klimaschutz einen<br />

Mehrwert, da wir unsere CO 2<br />

-Bilanzierung<br />

mit der von anderen Unternehmen<br />

vergleichen können“,<br />

erklärt beispielsweise Anna Schmieg,<br />

Geschäftsführerin bei der Erzeugergemeinschaft<br />

OBEG Hohenlohe in<br />

Schrozberg, die am Projekt im Landkreis<br />

Schwäbisch Hall teilnimmt.<br />

Kai Kuppinger, Geschäftsleiter<br />

der AFS Airfilter Systeme in Übrigshausen<br />

und ebenfalls Projektteilnehmer,<br />

hofft „auf eine zuverlässige<br />

und aussagekräftige Klimabilanz und<br />

auf Erkenntnisse, wie die Bilanz zu<br />

vergleichbaren Betrieben in unserer<br />

Branche und Region einzuordnen<br />

ist.“ Er ist überzeugt, dass sich der<br />

Aufwand lohnt, auch wenn „Datenerfassung<br />

und Bestandsanalyse teilweise<br />

sehr zeitaufwändig sind“. Auch<br />

Andreas Hoffmann, Geschäftsführer<br />

des Maschinenbaudienstleisters Lorenz<br />

Hoffmann GmbH in Kreßberg-<br />

Oberstelzhausen nimmt am Projekt<br />

teil. „Unser Ziel ist die Integration eines<br />

Systems zur Steigerung der Wertschöpfung<br />

in Deutschland durch<br />

nachhaltige Investitionen in unser Managementsystem“,<br />

sagt er. Silvan Vogt,<br />

Die Langfassung finden<br />

Sie im Internet auf<br />

www.pro-magazin.de<br />

Geschäftsführer bei Reise-Service Vogt<br />

in Schrozberg, formuliert seine Erwartungen<br />

an das Projekt folgendermaßen:<br />

„Getreu dem Motto ,Miss es oder<br />

vergiss es‘ freuen wir uns, wenn die<br />

umgesetzten Maßnahmen einen positiven<br />

Einfluss auf die Treibhausbilanz<br />

der kommenden Jahre haben.“<br />

Gespräche für zweite Auflage<br />

Übrigens finden bereits erste Gespräche<br />

für eine zweite Auflage des Projekts<br />

KlimaFit statt. „Interessierte können<br />

uns kontaktieren. Und sobald wir<br />

fünf Unternehmen gefunden haben,<br />

kann die zweite Runde starten“, sagt<br />

Caroline Schöner. Birgit Kalbacher<br />

„Miss es oder vergiss es“<br />

Im Frühling ist das Projekt KlimaFit erstmals im Landkreis Schwäbisch<br />

Hall gestartet. Das Förderprogramm des Umweltministeriums<br />

Baden-Württemberg unterstützt Betriebe, Klimaschutz-Potenziale<br />

strukturiert auszuschöpfen.<br />

Fünf Unternehmen aus dem produzierenden<br />

und dienstleistenden<br />

Gewerbe nehmen an der ersten<br />

KlimaFit-Auflage im Landkreis Schwäbisch<br />

Hall teil, die derzeit stattfindet.<br />

In Calw, Ludwigsburg, Tübingen, dem<br />

Rems-Murr-Kreis und anderen Orten<br />

wurde das Projekt bereits durchgeführt,<br />

teils mehrfach.<br />

Lokaler Projektträger für den<br />

Landkreis ist die WFG Schwäbisch<br />

Hall. Sie wird fachlich unterstützt vom<br />

Stuttgarter Beratungsunternehmen<br />

CMC-Sustainability. „Die Teilnahme<br />

steht jedem Betrieb offen. In erster Linie<br />

richtet sich das Projekt jedoch an<br />

Unternehmen, die am Anfang der Umsetzung<br />

betrieblicher Klimaschutzmaßnahmen<br />

stehen“, erklärt Klimaschutzmanagerin<br />

Caroline Schöner.<br />

„Die Betriebe entwickeln während des<br />

Projekts Klimaschutzleitlinien, sie legen<br />

Maßnahmen zur Emissionsreduktion<br />

fest und führen auch im Anschluss<br />

an die Projektphase die erarbeitete<br />

Treibhausgasbilanz fort.“ Nach erfolgreicher<br />

Teilnahme werden sie als „KlimaFit<br />

Betrieb“ zertifiziert.<br />

Die Projektphase dauert acht<br />

Monate. Inzwischen haben bei allen-<br />

Unternehmen Besichtigungen stattgefunden.<br />

Die Berater von CMC machten<br />

sich dabei ein Bild von den jeweiligen<br />

Liegenschaften, lernten die Abläufe im<br />

Betrieb kennen und identifizierten relevante<br />

Energieverbraucher. Derzeit<br />

erheben die Teilnehmenden ihre Energiedaten<br />

und erstellen eine Wesentlichkeitsanalyse.<br />

Basierend darauf<br />

werden dann die Emissionsquellen ermittelt,<br />

die größten Einsparpotenziale<br />

identifiziert und Maßnahmen zur<br />

Emissionsminderung definiert.<br />

„Die Experten von CMC analysieren<br />

die Treibhausgasbilanz der Unternehmen<br />

und erarbeiten mit ihnen<br />

Maßnahmen zur Emissionsreduzierung“,<br />

erläutert Schöner den Prozess.<br />

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34<br />

Juli <strong>2024</strong>


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ADVERTORIAL<br />

Eine von vielen Nachhaltigkeitsmaßnahmen: Andreas Breitmayer und Sophia Lager neben einer Smart-Bench.<br />

Umwelt und Ressourcen schonen<br />

Das Klinikum am Weissenhof engagiert sich in vielen Bereichen für mehr Nachhaltigkeit.<br />

Der Klimawandel, ein verantwortungsvoller<br />

Umgang mit Ressourcen<br />

sowie ökologische, soziale und<br />

ökonomische Verantwortung sind zentrale<br />

Anliegen unserer Zeit. Wir beim<br />

Klinikum am Weissenhof nehmen diese<br />

Herausforderungen ernst und engagieren<br />

uns aktiv für eine nachhaltige Entwicklung.<br />

In Anerkennung unserer gesellschaftlichen<br />

Verantwortung leisten<br />

wir an verschiedenen Stellen Beiträge<br />

zum Klima- und Umweltschutz. Unser<br />

Ziel ist es, nicht nur exzellente medizinische<br />

Versorgung zu bieten, sondern<br />

auch einen positiven Einfluss auf die<br />

Umwelt auszuüben.<br />

Unsere Bemühungen erstrecken<br />

sich über diverse Bereiche, von energieeffizienten<br />

Betriebsabläufen bis hin<br />

zu umweltfreundlichen Entsorgungspraktiken.<br />

Durch die Integration nachhaltiger<br />

Methoden und Technologien<br />

streben wir danach, einen ressourcenschonenden<br />

Klinikbetrieb zu gewährleisten.<br />

Wir setzen uns auch für soziale<br />

und ökonomische Verantwortung ein,<br />

indem wir Partnerschaften mit lokalen<br />

Gemeinschaften fördern und soziale<br />

Projekte unterstützen.<br />

Verantwortung übernehmen<br />

Eine hohe Qualität in allen Bereichen<br />

ist uns wichtig. Daher ist das Klinikum<br />

am Weissenhof seit 2005 nach KTQ<br />

(Kooperation für Transparenz und Qualität<br />

im Gesundheitswesen) zertifiziert.<br />

Besonders dem Thema Nachhaltigkeit<br />

fühlt sich das Klinikum verpflichtet und<br />

bekennt sich durch den Beitritt zur<br />

WIN-Charta, dem Nachhaltigkeitsmanagementsystem<br />

des Landes Baden-<br />

Württemberg, zu seiner ökonomischen,<br />

ökologischen und sozialen Verantwortung.<br />

Mittlerweile sind wir beim Jahresbericht<br />

Nummer drei angekommen,<br />

nachdem aus dem Ministerium für Umwelt,<br />

Klima und Energiewirtschaft grünes<br />

Licht für unser Zielkonzept kam.<br />

Entlang der im Jahresbericht beschriebenen<br />

Maßnahmen macht sich die gesamte<br />

Belegschaft des Klinikums auf<br />

den Weg, die Nachhaltigkeit im jeweiligen<br />

Einflussbereich der eigenen Arbeit<br />

messbar zu verbessern. Im laufenden<br />

Jahr stehen die Themen „Energie und<br />

Emissionen“ sowie „Anreize zum Umdenken“<br />

ganz oben auf der Agenda.<br />

Krankenhaus trifft Klimaschutz<br />

Das Klinikum am Weissenhof beteiligt<br />

sich am Projekt „KLIK green – Krankenhaus<br />

trifft Klimaschutz“ und agiert damit<br />

als Akteur eines bundesweiten<br />

Netzwerkes von 250 Krankenhäusern<br />

und Reha-Kliniken. Die Einrichtungen<br />

verfolgen das Ziel, den Ausstoß von<br />

100.000 Tonnen CO 2<br />

- Äquivalenten zu<br />

vermeiden. Für das Klinikum am Weissenhof<br />

wurde Sophia Lager als Klimamanagerin<br />

qualifiziert. Die Qualifizierungen<br />

schaffen das Fundament für<br />

den Erfolg von KLIK green, denn darin<br />

werden konkrete Klimaziele definiert,<br />

die das Krankenhausmanagement fest-<br />

Fotos: Klinikum am Weissenhof; Ralf Rühmeier<br />

legt. Auf diese Weise gelingt Klimaschutz<br />

als Ganzes und im Detail. In der<br />

kommenden Zeit werden neue Ziele<br />

zur Einsparung von CO 2<br />

aufgestellt. Da<br />

nicht nur große Nachhaltigkeitsprojekte<br />

eine Auswirkung auf die Umwelt haben,<br />

zielt das Klinikum am Weissenhof<br />

auch darauf ab, mit kleineren Maßnahmen<br />

spürbare Effekte zu erzielen.<br />

Beim Nachhaltigkeitspreis dabei<br />

Das Klinikum am Weissenhof war 2023<br />

unter den TOP 4 beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis,<br />

Europas größter Auszeichnung<br />

für ökologisches und soziales<br />

Engagement. In Zusammenarbeit<br />

mit der DIHK, dem Bundesumweltministerium<br />

und anderen Partnern wurden<br />

Unternehmen aus 100 Branchen<br />

ausgezeichnet. In der Branche „Gesundheitsversorgung“<br />

sind wir mit unserem<br />

Nachhaltigkeitsengagement, der<br />

WIN-Charta und dem Grünen Kompass<br />

bis ins Finale gekommen. Auch <strong>2024</strong><br />

sind wir erneut für den Deutschen<br />

Nachhaltigkeitspreis nominiert.<br />

Die Anforderungen an Kliniken<br />

und Praxen sind im Bereich Nachhaltigkeit<br />

hoch. Zum nachhaltigen Betrieb<br />

gehören neben geringerem Ressourcenverbrauch,<br />

umweltbewusstem Abfallmanagement,<br />

nachhaltiger Beschaffung<br />

auch die Optimierung von<br />

Prozess- und Betriebsabläufen.<br />

Eigenes Umwelt-Handbuch<br />

Finalist beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2023: Dr. Otto Schulz übergibt die<br />

Urkunde an Simone Radies vom Klinikum am Weissenhof.<br />

Im Oktober 2021 hat das Klinikum am<br />

Weissenhof ein eigenes Umwelt-Handbuch<br />

veröffentlicht. Der „Grüne Kompass“<br />

soll den Beschäftigten Leitplanken<br />

für den betrieblichen Umwelt- und<br />

Klimaschutz setzen und sie dabei unterstützen,<br />

den Ressourceneinsatz im<br />

Fachkrankenhaus noch effizienter zu<br />

planen und zu handhaben. Das Handbuch<br />

ist ein wichtiges Instrument innerhalb<br />

des Zielkonzepts, das im Rahmen<br />

der baden-württembergischen<br />

Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit<br />

(WIN) entwickelt wurde. Neben der verstärkten<br />

Nutzung erneuerbarer Energiequellen<br />

soll der „Grüne Kompass“<br />

den Mitarbeitenden die ökologischen<br />

Auswirkungen ihrer Arbeit verdeutlichen<br />

und mit praxistauglichen Vorgaben<br />

zur Verringerung des CO 2<br />

-Fußabdrucks<br />

im Klinikalltag beitragen.<br />

Um dabei zügig voranzukommen,<br />

beinhaltet der „Grüne Kompass“ nicht<br />

nur die im Klinikum eingeleiteten Maßnahmen,<br />

sondern nennt auch messbare<br />

Ziele. „Verringerung der Speisereste“<br />

lautet beispielsweise eine der Vorgaben,<br />

die das Klinikum in sein Umweltprogramm<br />

aufgenommen hat.<br />

Bereits jetzt lassen sich die umfassenden<br />

Vorkehrungen des Klinikums<br />

für den Umwelt- und Klimaschutz<br />

sehen. So wurde auf der gesamten, unter<br />

Nachhaltigkeitskriterien gepflegten<br />

Krankenhausanlage eine verkehrsberuhigte<br />

Zone eingerichtet. Schon vor der<br />

Corona-Pandemie wurde die Digitalisierung<br />

von Prozessen sowohl für administrative<br />

als auch für kommunikative<br />

Zwecke stark forciert. Ebenfalls<br />

schon länger profitieren die Mitarbeitenden<br />

– und die Umwelt – von Jobtickets.<br />

Großen Wert legt das Klinikum<br />

zudem auf Mülltrennung und, wo immer<br />

möglich, auf Recycling.<br />

Info<br />

Das Klinikum am Weissenhof ist eine<br />

Facheinrichtung für die psychiatrische,<br />

psychotherapeutische und psychosomatische<br />

Behandlung und Betreuung<br />

psychisch kranker Menschen.<br />

In sieben eigenständigen Kliniken verschiedener<br />

Fachrichtungen an sieben<br />

Standorten werden jährlich rund<br />

17.000 Patientinnen und Patienten<br />

stationär, tagesklinisch und ambulant<br />

behandelt. Mit rund 1.750 Mitarbeitenden<br />

ist das Klinikum einer der<br />

größten Arbeitgeber der Region Heilbronn-Franken.<br />

KONTAKT<br />

Klinikum am Weissenhof<br />

Zentrum für Psychiatrie<br />

74189 Weinsberg<br />

Tel.: <strong>07</strong>134 75-0<br />

E-Mail: info@klinikum-weissenhof.de<br />

www.klinikum-weissenhof.de<br />

Klinikum am Weissenhof<br />

36 Juli <strong>2024</strong><br />

37


WIRTSCHAFT | Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit | WIRTSCHAFT<br />

Foto: Schubert<br />

65 Prozent aller Pappen, Papiere und<br />

Kartonagen müssen dann recycelt werden.<br />

Der Innovationsdruck motivierte<br />

den Verpackungsmaschinenbauer,<br />

„out of the box“ zu denken: Mit „Dotlock“<br />

wurde beispielsweise ein Verfahren<br />

entwickelt, das stabile Kartonverpackungen<br />

ohne Leim ermöglicht – 100<br />

Prozent recycelbar. Schlauchbeutelfolien,<br />

wie sie oft bei der Verpackung von<br />

Nahrungsmitteln eingesetzt werden,<br />

können nach Angaben des Unternehmens<br />

ebenfalls komplett verwertet<br />

werden, wenn sie aus Monomaterial<br />

bestehen – bei der Wahl der richtigen<br />

Folie berät Schubert seine Kunden je<br />

nach deren Erfordernissen.<br />

Überhaupt spielt die Vernetzung<br />

zwischen Maschinen- und Packmittelhersteller<br />

einerseits und dem Kunden<br />

andererseits eine große Rolle, wenn es<br />

um Materialeinsparung, alternative,<br />

umweltfreundliche Materialien, weniger<br />

Ausschuss und Größenoptimierung<br />

geht. Je früher der Austausch zwischen<br />

diesen Parteien beginne, desto<br />

besser, ist sich Geschäftsführer Marcel<br />

Kiessling sicher: „Bei solchen Projekten<br />

sind Partnerschaften für uns unerlässlich,<br />

um Innovationen gemeinsam<br />

voranzutreiben und Kunden auf dem<br />

Weg in eine nachhaltige Zukunft zu unterstützen.“<br />

Ein Viertel des Strombedarfs<br />

stammt aus Photovoltaik<br />

Der jüngst vorgestellte Jahresbericht<br />

zeigt, dass Schubert diesen Weg geht:<br />

Ihre Standorte will die Schubert-Gruppe<br />

vollständig klimaneutral betreiben.<br />

Der Neubau der Montagehalle und des<br />

Bürohauses in Crailsheim entsprechen<br />

dem höchstmöglichen Energiestandard,<br />

Eisspeicher, Wärmepumpen und<br />

Photovoltaik werden klimaneutral beheizt<br />

respektive gekühlt – die Installation<br />

ist nach Angaben des Unternehmens<br />

die bislang größte Einzelinvestition<br />

der Firmengeschichte. Die<br />

Photovoltaikanlage ergänzt die Solarpaneele<br />

auf der Bestandshalle, beide<br />

zusammen liefern nach Angabe von<br />

Gesellschafter Gerald Schubert 1089<br />

Kilowatt-Peak. „Damit decken wir 25<br />

Prozent unseres Eigenbedarfs an<br />

Strom“, sagt der Bauherr. Und der ist<br />

hoch: Vakuumieren, Maschinen antreiben,<br />

heizen, kühlen und Druckluft erzeugen<br />

sind nach Analyse des Unternehmens<br />

die größten Energiefresser.<br />

Doch KI-gestützte Software, die die<br />

Bahnbewegungen der Roboter optimiert,<br />

kann bereits bis zu einem Fünftel<br />

der Energie eingespart werden. Formatteile<br />

aus dem 3D-Drucker vor Ort<br />

stoßen bis zu 87 Prozent weniger CO 2<br />

aus.<br />

Fazit von Ralf Schubert, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Unternehmensgruppe:<br />

„Wir sind uns der<br />

Verantwortung bewusst, die das Pariser<br />

Klimaschutzabkommen nach sich<br />

zieht.“ Diese Verantwortung für nachhaltiges<br />

Handeln fängt beim Einzelnen<br />

an – sei es damit, Quark im 500-Gramm-<br />

Becher zu kaufen. Natalie Kotowski<br />

Solarpaneele glitzern auf dem Dach der Gerhard Schubert GmbH und liefern Strom für die Produktion.<br />

Klimaschutz „out of the box“<br />

Die Schubert-Gruppe hat erstmals einen Jahresbericht zu ihrem Programm<br />

„Mission Blue“ vorgestellt. Fazit: Die Klimaschutzleitlinien<br />

haben bei dem Verpackungsmaschinenhersteller schon heute Kooperationen,<br />

Innovationen und Investitionen in die CO2-Neutralität<br />

bewirkt.<br />

Was ist nachhaltiger, um weniger<br />

Verpackungsmüll zu produzieren:<br />

Zehn Liter Speisequark<br />

in einem Plastikeimer kaufen?<br />

Oder das supermarktübliche 500-<br />

Gramm-Schälchen mit Verschluss?<br />

Die Antwort der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung<br />

(GVM) dürfte<br />

überraschen: Pro Gramm Quark fällt<br />

um 98 Prozent weniger Packmaterial<br />

für die kleinen Supermarktschälchen<br />

an, gibt das Umweltbundesamt mit Bezug<br />

auf die Zahlen der GVM an. Solche<br />

verblüffenden Fakten muss ein global<br />

agierender Verpackungsmaschinenhersteller<br />

wie die Gerhard Schubert<br />

GmbH im Sinne seiner Kunden und<br />

Partner mitdenken, wenn es um nachhaltige<br />

Lösungen in der Verpackungsindustrie<br />

geht.<br />

Erstmals hat das Crailsheimer Familienunternehmen<br />

im vergangenen<br />

Monat ein Annual mit Zahlen und Fakten<br />

vorgelegt, das einen Überblick<br />

über die Erfolge seines 2022 gestarteten<br />

Nachhaltigkeitsprogramms „Mission<br />

Blue“ gibt. Der Jahresbericht nennt<br />

die vier konkreten Ziele: nachhaltige<br />

Unternehmensführung, klimaneutrale<br />

Produktion, umweltfreundliche Maschinen<br />

und eben nachhaltige Verpackungen.<br />

Darin und besonders im<br />

Zusammenspiel zwischen Verpackung<br />

und Maschine liegt nach Ansicht der<br />

Geschäftsführung großes Potenzial.<br />

Das Unternehmen bemerke, dass für<br />

Kunden – insbesondere Konsumgüterhersteller<br />

– der CO 2<br />

-Fußabdruck der<br />

Verpackungsmaschinen, aber auch die<br />

Recyclingfähigkeit der eingesetzten<br />

Materialien zunehmend wichtiger<br />

werde.<br />

Kein Wunder: Mit Ablauf des<br />

kommenden Jahres gelten laut der EU-<br />

Richtlinie über Verpackungen und<br />

Verpackungsabfällen neue Richtwerte.<br />

Nach der Schule?<br />

Durchstarten!<br />

Auf mein-sprungbrett werden<br />

Schüler*innen im Bewerbungs<br />

prozess begleitet und bekommen<br />

direkt passende regionale Angebote.<br />

Wenn wir eins in unserer Region haben,<br />

dann sind das Top-Arbeitgeber*innen.<br />

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38<br />

Juli <strong>2024</strong>


Nachhaltigkeit | WIRTSCHAFT<br />

Fotos: VGL BW, Lidl<br />

Mit begrünten Hauswänden leisten Unternehmen einen wichtigen Beitrag für ein besseres Stadtklima.<br />

Firmengärten als Erholungsräume.<br />

Die Lidl-Hauptverwaltung in Bad Wimpfen mit ihren begrünten Dächern.<br />

Gewinn für Mensch und Natur<br />

Firmengärten sind in doppelter Hinsicht eine Investition in die<br />

Zukunft. Worauf bei ihrer Planung und dem Bau zu achten ist,<br />

erläutert Corinna Jung, Regionalvorsitzende der Region Franken<br />

im Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-<br />

Württemberg e. V.<br />

Interview von Teresa Zwirner<br />

Was macht für Sie eine besondere Gartenanlage<br />

in einem Unternehmen aus?<br />

Corinna Jung: In einem Firmengarten<br />

sollten die Mitarbeitenden durchatmen<br />

und abschalten können, damit<br />

sie in der Pause einen Erholungswert<br />

spüren. Das kann ein Spaziergang<br />

oder eine Auszeit im Schatten eines<br />

gemütlichen Rückzugsortes sein. Den<br />

Stressabbau im Grünen können Unternehmen<br />

auch sehr gut für die Gesundheit<br />

ihrer Mitarbeitenden nutzen.<br />

Welche Materialien und Bauweisen<br />

eignen sich gut für den Bau von nachhaltigen<br />

Gärten in Bezug auf ihre<br />

Umweltverträglichkeit und Langlebigkeit?<br />

Jung: Zum einen wird die Rückbesinnung<br />

auf alte Bauweisen kommen,<br />

deshalb sollten wir sie in unsere Regelwerke<br />

aufnehmen. Auf dem Grundstück<br />

muss das gesamte Regenwasser<br />

als Gießwasser mit einem durchdachten<br />

Regenwassermanagement in Zisternen<br />

gesammelt oder versickert werden.<br />

In wasserdurchlässige Beläge,<br />

beispielsweise wassergebundene Decken<br />

oder breite Fugen in Pflasterflächen,<br />

versickert das Oberflächenwasser<br />

vor Ort. Für nachhaltige Bauweisen<br />

gut geeignet sind heimischer Naturstein<br />

und versickerungsfähiger Betonstein.<br />

Welche Rolle spielt die Auswahl der<br />

Pflanzen, die Wassernutzung sowie die<br />

Verwendung ökologischer Materialien?<br />

Jung: Mit dem hiesigen Weinbauklima<br />

kommen viele mediterrane Pflanzen<br />

gut zurecht. Bei der Pflanzplanung bevorzuge<br />

ich deshalb trockenheitsresistente<br />

Stauden und Gehölze und mulche<br />

die Flächen mineralisch ab. Das<br />

schränkt die Verdunstung ein und es<br />

entstehen bunte blütenreiche Flächen,<br />

die wenig Pflege benötigen. Zudem<br />

benötigen unsere Städte viel<br />

mehr Pflanzen, die Verdunstungskälte<br />

produzieren, um zukünftig Hitzeinseln<br />

zu vermeiden. Baumschatten,<br />

Dach- und Fassadenbegrünungen<br />

werden immer wichtiger. Dachbegrünungen<br />

speichern zudem Regenwasser<br />

und leiten es zeitverzögert ab. Für<br />

die Umsetzung hat die Bundesregierung<br />

zahlreiche Förderprogramme<br />

aufgelegt. Das Kompetenzzentrum<br />

Natürlicher Klimaschutz berät etwa<br />

Kommunen für Siedlungs- und Ver-<br />

kehrsflächen und kennt das passende<br />

Förderprogramm.<br />

Inwiefern haben sich in den vergangenen<br />

Jahren die Trends bei Firmen- und<br />

Privatgärten verändert?<br />

Jung: Die Menschen schätzen eigenes<br />

Obst und Gemüse wieder mehr. Deshalb<br />

haben Hoch- und Naschbeete,<br />

aber auch der Obst- und Beerenanbau<br />

Hochkonjunktur. Viele setzen aber<br />

auch auf Mähroboter und nachhaltige<br />

automatische Bewässerungen. In Firmengärten<br />

geht der Trend eindeutig<br />

in Richtung Erholung und Entspannung<br />

für die Mitarbeitenden während<br />

ihrer Pausen.<br />

Wie wichtig ist es, den Standort und<br />

die örtlichen Gegebenheiten bei der<br />

Planung und Gestaltung eines Gartens<br />

zu berücksichtigen? Welche Herausforderungen<br />

oder Vorteile bietet die Region<br />

Heilbronn-Franken?<br />

Jung: Viele unserer Baugebiete liegen<br />

am Hang. Berücksichtigt dies der planende<br />

Architekt von Anfang an, ermöglicht<br />

das eine traumhafte Gartengestaltung<br />

auf verschiedenen Ebenen.<br />

Terrassierende Mauern wirken raumbildend<br />

und lassen lauschige windgeschützte<br />

oder schattige Bereiche entstehen.<br />

Derzeit überwiegt jedoch<br />

leider noch der puristische Bauhausstil<br />

mit Pool, Kirschlorbeerhecke und<br />

Mauerscheiben.<br />

Worauf ist bei der Gestaltung von<br />

Firmengärten im Vergleich zu Privatgärten<br />

zu achten?<br />

Jung: Ein Firmengarten ist eine Art öffentlicher<br />

Raum, in dem sich viele<br />

Menschen begegnen. Hier sind barrierefreie<br />

Flächen und sicherheitsrelevante<br />

Bauweisen erforderlich. Zudem<br />

sind die Materialien einer anderen Belastung<br />

ausgesetzt als im privaten Garten.<br />

Auch ist die Nutzung im Privatgarten<br />

meist viel deutlicher definiert. So<br />

benötigt ein Firmengarten Ruheinseln,<br />

aber auch großzügige Flächen für<br />

Feste und einen repräsentativen Eingangsbereich.<br />

Welche Beispiele für gelungene Firmengärten<br />

gibt es in der Region Heilbronn-Franken?<br />

Jung: Das 2020 erbaute IDS-Technolo-<br />

giezentrum „B39“ in Obersulm-Wilsbach<br />

verfügt über ein weitläufiges<br />

Freigelände mit hohem ökologischen<br />

Nutzen, inklusive Bienenstöcke und<br />

naturnaher Bepflanzung. Entsprechend<br />

angenehm ist der Außenraum<br />

um das moderne Gebäude. Aber auch<br />

die Blicke nach draußen aus den Büros<br />

sind wunderschön. Ebenfalls ein<br />

nachhaltiges Vorzeigeprojekt ist das<br />

terrassierte Gebäude der Lidl-Hauptverwaltung<br />

in Bad Wimpfen mit seinen<br />

begrünten Dächern. Hier wurde<br />

der Natur ein Teil der versiegelten Fläche<br />

in Form von Dachbegrünungen<br />

zurückgegeben. Das ist klimaresilientes<br />

Bauen, wie wir es zukünftig dringend<br />

benötigen.<br />

Zur Person<br />

Corinna Jung ist Regionalvorsitzende<br />

der Region Franken<br />

im Verband Garten-,<br />

Landschafts- und Sportplatzbau<br />

Baden-Württemberg e. V.<br />

und Geschäftsführerin der Roland<br />

Jung GmbH in Ellhofen.<br />

40 Juli <strong>2024</strong><br />

41


Nachhaltigkeit | WIRTSCHAFT<br />

Nachhaltiger Zukunftsplan: Mit Flusswasserwärme im Frühling und Herbst die Stadt heizen.<br />

Eckdaten<br />

• Geschätzte Kosten von 10 Millionen<br />

Euro bis zur Inbetriebnahme der<br />

Flusswasserwärmepumpe.<br />

• 7200 Stunden pro Jahr kann das<br />

Kocherwasser für Aquathermie<br />

genutzt werden (Nutzung bis<br />

Minimum 5 Grad Celsius)<br />

• Hub von drei Kelvin (Temperaturunterschied<br />

zwischen Aus- und<br />

Einleitung)<br />

• Leistungskoeffizient (COP) von 2,5<br />

• 35 Gigawattstunden Wärme können<br />

jährlich in Summe erzeugt und<br />

damit 470 durchschnittliche Gebäude<br />

in Schwäbisch Hall ein Jahr<br />

mit Wärme versorgt werden.<br />

• Aquathermie kann 20 Prozent der<br />

heute für das Schwäbisch Haller<br />

Wärmenetz erzeugten Energie<br />

aufbringen.<br />

• 1500 Kubikmeter Wasser werden<br />

dem Kocher pro Stunde<br />

entnommen.<br />

Heizen mit<br />

Kocherwasser<br />

„Wasser aus dem Kocher versorgt Schwäbisch Hall mit Wärme“ –<br />

bereits in der Heizperiode 2027/28 könnte diese Schlagzeile<br />

Wirklichkeit werden.<br />

Lässt sich Wärmeenergie aus dem<br />

Kocher gewinnen? Diese Frage<br />

wollten die Stadtwerke Schwäbisch<br />

Hall anhand einer Machbarkeitsstudie<br />

klären. Die Ergebnisse liegen<br />

nun vor: „Die Studie zeigt, dass<br />

uns die Aquathermie in Schwäbisch<br />

Hall einen Baustein für die Wärmewende<br />

liefern kann, und wann und wie<br />

wir das Potenzial konkret nutzen können“,<br />

erklärt Fabian Andrews, Leiter<br />

der Abteilung Kraftwerke/Wärmeverteilung<br />

bei den Stadtwerken.<br />

Im nächsten Schritt wird nun ein<br />

Transformationsplan für die Bundesförderung<br />

für effiziente Wärmenetze<br />

(BEW) erarbeitet; die Budgetplanung<br />

muss gemacht und das Genehmigungsverfahren<br />

durchlaufen werden.<br />

„Erst dann können wir wirklich mit der<br />

Umsetzung beginnen“, so Andrews.<br />

Um die zehn Millionen Euro soll es<br />

schätzungsweise kosten, bis das Wasser<br />

aus dem Kocher Heizkörper in<br />

Schwäbisch Hall wärmt. Mögliche Fördergelder<br />

nicht eingerechnet. Läuft alles<br />

nach Plan könnte es zur Heizperiode<br />

2027/28 bereits so weit sein.<br />

Mit einem Gewässer vor der<br />

Haustür bietet das bislang kaum genutzte<br />

Potenzial der Aquathermie eine<br />

lokal verfügbare, regenerative und<br />

langfristige Energiequelle, die sich unkompliziert<br />

nutzen lässt. Der Nachteil:<br />

Der Nutzungszeitraum ist überwiegend<br />

auf Frühling und Herbst begrenzt.<br />

Das zeigt eine Studie, in Auftrag<br />

gegeben bei der Forschungsstelle für<br />

Energiewirtschaft (FfE) zum theoretischen<br />

Potenzial zur Wärmeversorgung<br />

Foto: Stadtwerke Schwäbisch Hall<br />

aus Flusswasser in Bayern. So wird,<br />

wenn der Fluss im Sommer am wärmsten<br />

ist, auch zum Heizen wenig Energie<br />

benötigt. Zudem steht für diese Zeit<br />

die günstigere Solarthermie zur Verfügung.<br />

Und im Winter sind nicht nur die<br />

Häuser, sondern auch das Flusswasser<br />

kalt. Auch darf das Flusswasser, damit<br />

es bei den Geräten zu keiner Vereisung<br />

kommt, nur bis zu einer Temperatur<br />

von fünf Grad Celsius genutzt werden.<br />

Die Berechnungen der Machbarkeitsstudie<br />

für den Kocher ergeben damit<br />

eine Flusswassernutzung von zirka<br />

7200 Stunden pro Jahr. Erzeugt werden<br />

könnten damit um die 35 Gigawattstunden<br />

Wärme jährlich.<br />

Ganz neu ist die Idee mit der Nutzung<br />

der Flusswasserwärme nicht. Bislang<br />

blieb das Potenzial jedoch weitgehend<br />

ungenutzt. Zwei Beispiele, die<br />

bereits in Betrieb sind, und in der Studie<br />

der FfE näher beleuchtet werden,<br />

sind die Flusswasserwärmepumpen in<br />

Rosenheim und Mannheim. „Für uns<br />

kann Flusswasserwärme ein Baustein<br />

Das zeichnet Sie aus<br />

/<br />

/<br />

/<br />

/<br />

Abgeschlossene kaufmännische oder steuerfachliche<br />

Ausbildung, idealerweise mit einer Weiterbildung<br />

zum/zur Lohnbuchhalter/in oder Personalkaufmann/frau<br />

Umfassende Berufserfahrung in der Entgeltabrechnung<br />

und die Fähigkeit, abrechnungsrelevante Sachverhalte<br />

selbstständig zu klären und zu bearbeiten<br />

Umfassende Kenntnisse im Lohnsteuer-, Arbeits- und<br />

Sozialversicherungsrecht, idealerweise erste Erfahrungen<br />

mit dem Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie<br />

Erfahrung mit gängiger Abrechnungssoftware<br />

und Zeiterfassungssystemen<br />

zur Diversifizierung der Wärmeversorgung<br />

sein, ergänzend zu Solarthermie,<br />

Biogas und fester Biomasse“, erklärt<br />

Fabian Andrews. Laut Machbarkeitsstudie<br />

könnte der Kocher dann einen<br />

Anteil von 20 Prozent an der Energie<br />

liefern, die heute für das Schwäbisch<br />

Haller Wärmenetz benötigt wird.<br />

Zwischenkreislauf<br />

schont das Flusswasser<br />

Gewonnen wird die Wärmeenergie bei<br />

der Aquathermie mit einer Flusswasserwärmepumpe.<br />

In Schwäbisch Hall<br />

würde diese am größten Heizkraftwerksstandort,<br />

in der Salinenstraße,<br />

untergebracht. Mit starken Pumpen<br />

würde das Wasser zunächst aus dem<br />

Fluss entnommen, durch eine Filteranlage<br />

geleitet und dann durch einen<br />

Wärmetauscher geschoben, beschreibt<br />

der Abteilungsleiter das Prozedere.<br />

Anschließend geht es über einen<br />

Zwischenkreislauf auf eine<br />

zweistufige Wärmepumpe. Wichtig dabei:<br />

„Ganz bewusst wird das Flusswasser<br />

nicht in die Wärmepumpe geleitet.<br />

Ihm wird vielmehr Energie entzogen,<br />

die dann in einen Zwischenkreislauf<br />

kommt“, erläutert Andrews. Bei einer<br />

direkten Durchleitung des Flusswassers<br />

in die Wärmepumpe würde die<br />

Hitze alles Leben darin abtöten. Dank<br />

des Zwischenkreislaufs kann das Flusswasser<br />

nahezu unberührt und lediglich<br />

drei Grad kühler wieder zurückgeleitet<br />

werden. „Wichtig hierbei ist, dass<br />

Entnahme- und Einleitungsstelle weit<br />

genug voneinander entfernt sind, damit<br />

es zu keinem thermischen Kurzschluss<br />

kommt“, erklärt Andrews.<br />

Entzogen wird dem Flusswasser<br />

durch die Aquathermie eine Energie<br />

von drei Kelvin. Laut Fabian Andrews<br />

ergibt sich daraus ein COP (Leistungskoeffizienten)<br />

von 2,5. Hinzu kommt<br />

der positive Nebeneffekt, dass das ohnehin<br />

zu warme Wasser des Kocher<br />

leicht abgekühlt wird.<br />

<br />

Birgit Kalbacher<br />

/ Erfahrungen mit SAP SuccessFactors und ADP/LOGA<br />

Entgeltabrechner /<br />

/ Eigenmotivation, Zuverlässigkeit, Vertrauenswürdigkeit<br />

Einsatzbereitschaft und bereichsübergreifendes Denken<br />

HR Specialist Payroll (m|w|d)<br />

Für weitere Informationen<br />

careers.cmco.com<br />

Heben Sie Ihre Karriere auf die nächste Stufe<br />

42 Juli <strong>2024</strong><br />

43


WIRTSCHAFT | Initiative Zukunft<br />

Initiative Zukunft | WIRTSCHAFT<br />

Worten viel Raum für Spezialisierungen<br />

lassen. Auch Ausbildungen zum<br />

Technischen Produktdesigner werden<br />

immer beliebter.<br />

Mit Blick auf die Inhalte hat sich<br />

in den vergangenen 20 Jahren allerdings<br />

bei Gemü einiges getan: „Da wir<br />

kontinuierlich wachsen, haben wir<br />

deutlich mehr Möglichkeiten, die unterschiedlichen<br />

Aspekte in größerer<br />

Tiefe zu vermitteln. Dadurch wird unser<br />

Ausbildungsangebot immer vielfältiger<br />

und individueller“, berichtet Ilka<br />

Rölke.<br />

Derzeit würden KI-Inhalte in die<br />

Ausbildung integriert. Bei Gemü sind<br />

viele Prozesse digital und automatisiert,<br />

so dass die Auszubildenden sie<br />

„nebenbei“ im Abteilungsdurchlauf<br />

erlernen könnten. „Unsere Ausbildungswerkstätten<br />

werden laufend modernisiert<br />

und ergänzt. So können wir<br />

neue Verfahren bereits in der Ausbildung<br />

vermitteln. Erst kürzlich haben<br />

wir einen neuen 3D-Drucker beschafft<br />

und eine Robotik-Versuchsstation in<br />

Betrieb genommen“, berichtet Rölke.<br />

Abläufe und Prozesse würden immer<br />

professioneller. „Die Kunst ist es, dabei<br />

trotzdem persönlich zu bleiben und<br />

ein gutes Miteinander zu bewahren“,<br />

sagt die Ausbildungsleiterin.<br />

Aus Auszubildenden werden<br />

oft langjährige Mitarbeiter<br />

Was sich hingegen im Lauf der Jahrzehnte<br />

nach Rölkes Worten nicht geändert<br />

hat ist die Firmenphilosophie,<br />

nur so viele Auszubildende und Studierende<br />

einzustellen, wie anschließend<br />

übernommen werden können.<br />

„Daher ist der Anteil derer, die übernommen<br />

werden, sehr hoch. Inzwischen<br />

haben wir viele langjährige Mitarbeiter,<br />

die seinerzeit als Auszubildende<br />

oder Studierende bei uns begonnen<br />

haben“, resümiert sie.<br />

Wer auf die Homepage von Gemü<br />

schaut, stellt schnell fest, dass das Unternehmen<br />

potenzielle Bewerber an<br />

die Hand nimmt, sie vom Verfassen eines<br />

Anschreibens bis zu den nötigen<br />

Dokumenten mit Tipps versorgt. Fällt<br />

der Bewerbungsprozess Schulabgängern<br />

heute schwerer? „Dieser Eindruck<br />

kann durchaus aufkommen“,<br />

sagt Rölke. Daher bietet das Unternehmen<br />

Interessierten Unterstützung an<br />

und reagiert so auf die Lage am Arbeitsmarkt:<br />

„Für Schüler besteht heute<br />

kein solcher Druck wie noch vor<br />

zehn bis 15 Jahren. Der Markt hat sich<br />

umgekehrt und heute müssen sich die<br />

Unternehmen bei den Interessenten<br />

bewerben“, sagt Rölke.<br />

Gewisse Soft-Skills sind indes seit<br />

Generationen Türöffner: Neugier, Interesse<br />

und Motivation für den gewählten<br />

Beruf und für das betriebliche Umfeld.<br />

„Außerdem sollte man ein<br />

gewisses Durchhaltevermögen und etwas<br />

Disziplin mitbringen.“ Dass junge<br />

Menschen das schon in der Schule so<br />

selbstverständlich lernen wie Powerpoint,<br />

wäre wohl für viele Unternehmen<br />

die größte Hilfe. Natalie Kotowski<br />

Neugier und Interesse am Unternehmen sind für Auszubildende bei Gemü ein entscheidender Erfolgsfaktor.<br />

Beide Seiten lernen dazu<br />

Foto: Gemü<br />

Ausbildung bei<br />

bosch Tiernahrung<br />

Die Auszubildenden und Studierenden bringen heute eine höhere<br />

Methodenkompetenz mit als vorausgegangene Generationen, stellt<br />

Ilka Rölke fest. Sie ist beim Ventilspezialist Gemü für alle Fragen rund<br />

um das Thema Ausbildung zuständig. Trotzdem erfordert der erfolgreiche<br />

Start von jungen Menschen in das Berufsleben von den Unternehmen<br />

mehr Einsatz als früher.<br />

Bei aller Kritik, die über das deutsche<br />

Schulsystem kursiert – es<br />

gibt durchaus Lerninhalte, die<br />

jungen Menschen den Einstieg ins Berufsleben<br />

erleichtern. Schon Sechstklässler<br />

lernen, mit Powerpoint umzugehen,<br />

in kleinen Arbeits-Teams einen<br />

Film zu drehen und zu schneiden und<br />

Referate auf Englisch vorzubereiten.<br />

„Wir haben den Eindruck, dass die<br />

Auszubildenden heute mehr Methodenkompetenzen<br />

wie etwa Präsentationstechniken<br />

mitbringen. Auch Teamarbeit<br />

in Form von Gruppenarbeiten<br />

wird heute in der Schule stärker gefördert<br />

und geübt als früher“, bestätigt<br />

Ilka Rölke, Verantwortliche für Ausbildung<br />

beim Ventilspezialisten Gemü in<br />

Ingelfingen-Criesbach.<br />

Nach den Sommerferien werden<br />

nach heutigem Stand 37 junge Menschen<br />

ihre Ausbildung bei dem Unternehmen<br />

für Mess-, Regel- und Ventiltechnik<br />

beginnen. Seit einem halben<br />

Jahrhundert bildet Gemü aus. Laut<br />

Rölke dürften es mehr als 600 Frauen<br />

und Männer sein, die den Grundstein<br />

für ihre Karriere bei dem Familienunternehmen<br />

im Kochertal gelegt haben<br />

– Auszubildende und dual Studierende.<br />

Die meisten Bewerber wollen Industriekaufleute<br />

oder Mechatroniker<br />

werden, Berufsbilder, die nach Rölkes<br />

Unsere Ausbildungsberufe:<br />

INDUSTRIEKAUFMANN (M/W/D)<br />

MASCHINEN- & ANLAGENFUHRER (M/W/D)<br />

INDUSTRIEMECHANIKER (M/W/D)<br />

FACHLAGERIST (M/W/D)<br />

ELEKTRIKER (M/W/D)<br />

BACHELOR OF ARTS - BWL (M/W/D)<br />

Bewirb Dich jetzt!<br />

bosch-tiernahrung.de/ausbildungsstellen<br />

Bei uns wirst Du gefördert, darfst<br />

eigenverantwortlich und im Team arbeiten<br />

und genießt ein familiäres Arbeitsklima.<br />

44<br />

Juli <strong>2024</strong><br />

bosch Tiernahrung GmbH & Co. KG, Engelhardshauser Str. 55+57, 74572 Blaufelden-Wiesenbach


Anzeige<br />

Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. informiert<br />

NEUES AUS DER REGION<br />

Ein bunter Veranstaltungsreigen<br />

Die Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken hat in diesem Jahr noch viel vor.<br />

Das Jahr <strong>2024</strong> geht schon in die<br />

zweite Halbzeit und wir haben in<br />

dieser zweiten Jahreshälfte noch viel<br />

vor. Wir werden im Rahmen der „Tour<br />

de Hohenlohe“ am 7. September <strong>2024</strong><br />

unsere „Touristische Radtour“ veranstalten.<br />

Dieses Jahr sind wir in Gaildorf<br />

zu Gast. Ich freue mich schon auf eine<br />

schöne Rundfahrt im Limpurger Land<br />

und möchte Sie gerne einladen, mit uns<br />

die touristischen Highlights im wahrsten<br />

Sinne des Wortes zu „erfahren“.<br />

Wer es eher mit dem Wandern hat, kein<br />

Problem. Zusammen mit den Hohenloher<br />

Natur- und Landschaftsführern erkunden<br />

wir bei einer „Touristischen<br />

Wanderung“ am 29. September <strong>2024</strong><br />

Waldenburg und Umgebung.<br />

Ganz im Sinne unseres Projektes<br />

„Nachhaltigkeit – eine Strategie für die<br />

Region Heilbronn-Franken“ wird Prof.<br />

Dr. Martina Klärle, Präsidentin, der Dualen<br />

Hochschule Baden-Württemberg,<br />

als ausgewiesene Expertin für Nachhaltigkeit<br />

im Ländlichen Raum bei der Regional-Tafel<br />

referieren. Unser Projekt<br />

für eine nachhaltige Region Heilbronn-<br />

Franken unter den Aspekten Ernährung<br />

und Konsum geht nun in die Phase der<br />

Ja, zur Region<br />

Heilbronn-Franken<br />

Werden Sie jetzt Mitglied in der „Bürgerinitiative<br />

pro Region Heilbronn-Franken<br />

e. V.“.<br />

Fördern Sie das „Wir-Gefühl“ in der Region<br />

Heilbronn-Franken und setzen Sie sich für<br />

ihre Belange ein. Nutzen Sie unseren Verein<br />

als Plattform für den Meinungsaustausch von<br />

Bürgern und Gremien.<br />

Als Dankeschön lesen Sie das PROMagazin<br />

ein halbes Jahr kostenlos.<br />

Ihre Staatssekretärin a.D.<br />

Friedlinde Gurr-Hirsch<br />

Umsetzung. Wir werden in verschiedenen<br />

Workshops die im Laufe des Projekts<br />

gesammelten Erkenntnisse bündeln,<br />

am 25. November <strong>2024</strong> in<br />

Waldenburg bei einem Nachhaltigkeitskongress<br />

vorstellen und dort in<br />

Workshops einen Fahrplan für 2025 erarbeiten.<br />

Im besten Fall könnten wir<br />

uns für 2025 eine regionale Nachhaltigkeitswoche<br />

vorstellen, bei der verschiedene<br />

Projekte und Initiativen sich<br />

mit Veranstaltungen und Events zeitgleich<br />

und gebündelt einbringen. Ich<br />

würde mich sehr freuen, wenn wir in<br />

unserer Region in gemeinsamer Absprache<br />

so ein Nachhaltigkeits-Event<br />

generieren könnten. Dies wäre ein starkes<br />

Signal für eine nachhaltige Region<br />

nach außen und innen.<br />

Am 12. Oktober <strong>2024</strong> ehren wir<br />

das bürgerschaftliche Engagement unserer<br />

regionalen Stifterlandschaft mit<br />

einer Stifter-Gala. Bürgerschaftliches<br />

Engagement ist die zentrale Säule einer<br />

demokratischen und freien Gesellschaft.<br />

Ein weiteres spannendes Projekt<br />

ist der Dialog Zukunft. Die IHK<br />

Heilbronn-Franken, die WHF, die Audi<br />

AG und wir wollen die Region aktiv und<br />

Beitrittserklärung<br />

zukunftsfähig gestalten. Der „Dialog<br />

Zukunft Heilbronn-Franken“ legt seinen<br />

Schwerpunkt auf die Förderung<br />

und Umsetzung von Innovationen in<br />

den zentralen Zukunftsfeldern Wasserstoff<br />

(H 2<br />

), Künstliche Intelligenz (KI)<br />

und E-Government (GovTech). Ich<br />

möchte Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />

Kommunen, Unternehmen und Organisationen<br />

einladen, gemeinsam mit<br />

uns die wunderbare Region Heilbronn-<br />

Franken zukunftsfähig zu machen.<br />

Wir stehen gesellschaftlich und<br />

wirtschaftlich vor immensen Herausforderungen,<br />

die wir nur gemeinsam<br />

lösen können. Auch mit Ihrer Mitgliedschaft<br />

können wir unseren Auftrag, die<br />

Schaffung eines Wir-Gefühls und die<br />

Abschaffung von Kirchturmdenken, gemeinsam<br />

noch aktiver vorantreiben.<br />

Ihre Friedlinde Gurr-Hirsch<br />

Hiermit erkläre ich ab sofort meinen Beitritt zur „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“.<br />

Als Dankeschön lese ich das PROMagazin sechs Monate lang kostenlos.<br />

Formular bitte ausfüllen, ausschneiden und an folgende Adresse senden oder faxen:<br />

Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. | c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />

Postfach 74650 Künzelsau | Fax <strong>07</strong>940 15-4669 | info@pro-region.de | www.pro-region.de<br />

Ich/Wir ermächtige/n den Verein „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“ den Jahresbeitrag<br />

in Höhe von<br />

10 Euro (Nicht Erwerbstätige) 30 Euro (Erwerbstätige) ______ Euro (juristische Pers., mind. 100 Euro)<br />

von meinem/unseren Konto abzubuchen. Die Abbuchungsermächtigung ist widerruflich.<br />

Firma/Name, Vorname<br />

PLZ, Ort<br />

Straße<br />

Geburtsdatum<br />

Eine Aktion der Bürgerinitiative<br />

pro Region Heilbronn-Franken e.V.<br />

www.pro-region.de<br />

Szenische Lesung im Theaterhaus<br />

Zwei Geschichten, ein Thema,<br />

Millionen Betroffene: Hochrangige<br />

AfD-Politiker, Neonazis und<br />

finanzstarke Unternehmer kamen<br />

im November 2023 in einem<br />

Hotel bei Potsdam zusammen.<br />

Von diesem Treffen sollte<br />

niemand erfahren, denn sie<br />

planten nichts Geringeres als die<br />

Vertreibung von Millionen von<br />

Menschen aus Deutschland. Die<br />

Inhalte des Geheimtreffens sind<br />

für viele Menschen schockierend<br />

und können auch Angst<br />

verursachen.<br />

Für das Theaterhaus Stuttgart<br />

sind das Gründe genug, die Ergebnisse<br />

der Recherchen von<br />

Correctiv zum „Geheimplan gegen<br />

Deutschland“ als szenische<br />

Lesung auf die Bühne zu bringen.<br />

Ergänzt werden die Texte<br />

von Correctiv durch die Zeilen<br />

aus Derya Türkmens Text „Opas<br />

Rund ums Haus<br />

Auf der Messe „Haus | Bau |<br />

Energie“, die vom 14. bis 15. September<br />

<strong>2024</strong> in Künzelsau stattfindet,<br />

wird alles rund ums<br />

Häusle präsentiert. Besucher<br />

finden dort zu jedem Vorhaben<br />

passende Experten – egal, ob es<br />

um die Planung eines Neubaus<br />

geht, eine Bestandsimmobilie<br />

saniert werden soll oder auch<br />

einfach nur kleinere Renovierungsmaßnahmen<br />

im Eigenheim<br />

anstehen. Die Aussteller<br />

aus der Region stehen zu Themen<br />

wie Photovoltaik, Einbruchschutz,<br />

Sanierung, Energieversorgung,<br />

smartes Wohnen,<br />

ökologisches Bauen und vielem<br />

mehr mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Zusätzlich gibt es im Stundentakt<br />

interessante Vorträge zu aktuellen<br />

Themen.<br />

@ www.hbe-messe.de<br />

Fot:o: Theaterhaus Stuttgart<br />

Heimat“. Es ist die Geschichte einer<br />

türkischen Familie, die seit<br />

mehr als fünf Jahrzehnten in<br />

Deutschland lebt und von diesem<br />

Potsdamer Treffen direkt<br />

betroffen ist.<br />

Die Premiere des Stücks war<br />

am 4. Juli. Die Aufführung ist ab<br />

September <strong>2024</strong> monatlich im<br />

Programm, wie das Theaterhaus<br />

Stuttgart mitteilt.<br />

@ www.theaterhaus.com<br />

Szene aus „Geheimplan gegen<br />

Deutschland“.<br />

Schulen überzeugen bei Berufsorientierung<br />

Neun Schulen in der Region<br />

Heilbronn-Franken haben erstmals<br />

oder erneut das BoriS-Berufswahlsiegel<br />

Baden-Württemberg<br />

erhalten. Sie alle machen<br />

ihren Schülerinnen und Schülern<br />

besonders vielfältige und<br />

kreative Angebote, um fit für die<br />

Berufs- oder Studienwahl zu<br />

werden.<br />

Wie die IHK Heilbronn-Franken<br />

mitteilt, wurden das Hölderlin<br />

Gymnasium Lauffen, die<br />

Freie Schule Anne-Sophie in<br />

Künzelsau, das Schenk von Limpurg<br />

Gymnasium in Gaildorf,<br />

die Hermann-Merz-Schule in<br />

Ilshofen und die Schloss Schule<br />

Kirchberg ausgezeichnet. Das<br />

Zertifikat erneut erhalten die<br />

Verbundschule Bad Rappenau,<br />

das Gymnasium Weikersheim,<br />

die Gemeinschaftsschule Schenkensee<br />

in Schwäbisch Hall<br />

Volksfest für die ganze Familie<br />

Vom 20. bis 23. September <strong>2024</strong><br />

findet in Crailsheim das Fränkische<br />

Volksfest statt, das mit rund<br />

100 Fahrgeschäften und vielem<br />

mehr lockt. Auf dem traditionsreichen<br />

Volksfestplatz am östlichen<br />

Rand der Innenstadt werden<br />

bis zu 100.000 Besucher pro<br />

Tag erwartet. Kulinarisch hat das<br />

Fest viel zu bieten: Die Festzelte<br />

verfügen über mehrere Tausend<br />

Sitzplätze und servieren eine<br />

Vielzahl an Speisen. Ergänzt<br />

wird das Angebot durch Erlebnisgastronomie,<br />

Biergärten, das<br />

Kaffeezelt der Segelflieger und<br />

Imbissstände.<br />

Das gewerbliche Ausstellungsgelände<br />

zwischen Festplatz<br />

und Stadion wird zum<br />

Treffpunkt zahlreicher Aussteller,<br />

Handwerksbetriebe und Gewerbetreibender,<br />

die ihre Produkte<br />

präsentieren. Ein<br />

Foto: IHK Heilbronn-Franken<br />

Krämermarkt bietet zusätzliche<br />

Attraktionen.<br />

Unter dem Motto „Luuschd,<br />

Laad und Lait, Craalse in alter<br />

Zeit“ setzt sich jeweils am<br />

21. und 22. September der Festzug<br />

in Bewegung. Alle städtischen<br />

Schulen nehmen teil, sodass<br />

pro Umzug rund 1500<br />

Schülerinnen und Schüler mitwirken.<br />

Die Umzüge beginnen<br />

an beiden Tagen um 10.30 Uhr.<br />

Am verkaufsoffenen Sonntag in<br />

der Innenstadt präsentieren viele<br />

Geschäfte spezielle Volksfest-<br />

Angebote. Am Sonntag vor dem<br />

Festumzug bietet das 51. Draislauf-Radrennen<br />

sportliche Unterhaltung.<br />

Am Sonntagabend<br />

um 20.30 Uhr bildet ein Höhen-<br />

Brillant-Feuerwerk den Abschluss<br />

des Festes.<br />

@ www.crailsheim.de<br />

und die Hermann-Greiner-Realschule<br />

in Neckarsulm. Verliehen<br />

wurden die Siegel bei Südwestmetall<br />

in Heilbronn. Das BoriS-<br />

Berufswahlsiegel Baden-Württemberg<br />

ist begehrt: Es zeichnet<br />

landesweit weiterführende<br />

Schulen aus, die bei der Berufsund<br />

Studienorientierung engagierter<br />

sind, als es die Bildungspläne<br />

vorgeben.<br />

Die Freie Schule Anne-Sophie<br />

in Künzelsau beispielsweise<br />

unterhält mit „College Café“<br />

und „Fun Tastelt“ zwei Schulfirmen,<br />

die Schülerinnen und<br />

Schülern Einblicke in unternehmerisches<br />

Denken und Handeln<br />

geben. So organisiert „Fun Tastelt“<br />

unter anderem Ferienprogramme<br />

und Tagesausflüge. Im<br />

Hölderlin Gymnasium in Lauffen<br />

werden MINT-Angebote<br />

rund um Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaft, Technik<br />

großgeschrieben, mit Unterstützung<br />

durch die Bildungspartnerschaft<br />

mit dem Lauffener<br />

Unternehmen Schunk. An der<br />

Verbundschule Bad Rappenau<br />

wiederum erhalten Schüler bei<br />

den Werkstatttagen der HWK im<br />

Bildungs- und Technologiezentrum<br />

Einblick in die Metall-, Holz<br />

und Elektrowelt.<br />

@ www.heilbronn.ihk.com<br />

Verleihung des BoriS-<br />

Berufswahlsiegels.<br />

E-Mail (für Vereinspost)<br />

Bankinstitut<br />

Konto-Nr.<br />

Bankleitzahl<br />

Ort/Datum<br />

Unterschrift<br />

47


VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

Ausstellungen<br />

3.8. – 1.9. Bad Rappenau<br />

KUNST – ein Weg zum Positiven –<br />

Gruppe 5er-Kunst<br />

Kulturhaus Forum Fränkischer Hof<br />

9.8. – 28.9. Bad Rappenau<br />

Fred Anselm<br />

Rathaus, Foyer<br />

9.8. – 28.9. Lauda-Königshofen<br />

Carmen Coupé mit Freundin<br />

Galerie das Auge<br />

15.8. – 31.8. Creglingen<br />

Lichtwunderzeit<br />

Herrgottskirche<br />

Märkte<br />

15.8. Tauberbischofsheim<br />

Krämermarkt<br />

Marktplatz<br />

18.8. Schrozberg-Leuzendorf<br />

Kunsthandwerk auf der Wiese<br />

Festwiese<br />

26.8. Brackenheim<br />

Sommermarkt<br />

26.8. Eppingen<br />

Krämermarkt<br />

Altstadt<br />

Konzerte<br />

3.8. Schwäbisch Hall<br />

Sophie Pacini, Klaviersommer<br />

Kunsthalle Würth<br />

EVENTS UND VERANSTALTUNGEN IM AUGUST<br />

Ein Service der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e.V.<br />

Weitere Termine unter www.pro-region.de<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

4.8. Bad Rappenau<br />

Weltklassik am Klavier<br />

mit Mari Ichihashi<br />

Wasserschloss, Dachgeschoss<br />

5.8. Bad Wimpfen<br />

The Gregorian Voices<br />

Katholische Ritterstiftskirche im Tal<br />

10.8. Wertheim<br />

Jeunesses Musicales Deutschland zu<br />

Gast in Bronnbach<br />

Kloster Bronnbach<br />

10.8. EppingenOrt<br />

Eppinger Festivalsommer <strong>2024</strong><br />

PolizeiBigBand<br />

Weiherpark<br />

11.8. Eppingen<br />

32. Eppinger Carillonsommer <strong>2024</strong><br />

Katholische Stadtpfarrkirche Unsere<br />

Liebe Frau<br />

13.8. Bad Wimpfen<br />

Klassik im Alten Spital – Klavierabend<br />

Altes Spital<br />

22.8. Schöntal<br />

Eröffnungskonzert 20. Internationaler<br />

Violinwettbewerb<br />

Bildungshaus, Festsaal<br />

24.8. Dörzbach<br />

Virtuoses Klavier – Mateusz Duda<br />

Schlossinnenhof unter den Arkaden<br />

24.8. Eppingen<br />

Der Udonaut & die Paniker<br />

Weiherpark<br />

25.8. Eppingen<br />

32. Eppinger Carillonsommer <strong>2024</strong><br />

Katholische Stadtpfarrkirche Unsere<br />

Liebe Frau<br />

30.8. Gaildorf<br />

Schlosskonzert mit KlangWerk<br />

Altes Schloss, Schlosshof<br />

30.8. Wertheim<br />

Bülent Ceylan & Band: Ich liebe<br />

Menschen<br />

Burg<br />

31.8. Künzelsau-Gaisbach<br />

20. Internationaler Wettbewerb für<br />

Violine<br />

Museum Würth<br />

31.8. Bretzfeld-Geddelsbach<br />

The Outside Track<br />

Alte Kelter<br />

Feste<br />

2.8. – 4.8. Bad Rappenau<br />

Parkfest im Kurpark<br />

Kurpark<br />

2.8. – 4.8. Bühlerzell<br />

Kellerwaldfest<br />

Kellerwald<br />

2.8. – 3.8. Creglingen<br />

Weinfest am Taubertorplatz<br />

Taubertorplatz<br />

3.8. Schwäbisch Hall<br />

Hoolgaaschtfest<br />

3.8. – 4.8. Mulfingen-Ailringen<br />

Dorffest<br />

Ortsmitte<br />

3.8. – 4.8. Stimpfach-Gerbertshofen<br />

Festwochenende 1000-jähriges<br />

Jubiläum<br />

4.8. Rothenburg bis Bad<br />

Mergentheim<br />

Autofreier Sonntag<br />

8.8. Brackenheim-Hausen<br />

Auftakt Jubiläumsfestle<br />

8.8. Künzelsau<br />

Sommer in der Stadt<br />

Innenstadt<br />

9.8. – 10.8. Bad Mergentheim<br />

Taubertäler Weindorf<br />

Kurpark<br />

Tipp<br />

9.8. – 11.8. Mulfingen-Eberbach<br />

Gassenfest in Eberbach<br />

10.8. – 11.8. Wittighausen<br />

10. Wittighäuser Weindorf<br />

Hof der Grundschule<br />

11.8. Lauffen<br />

Brunch im römischen Gutshof<br />

Römischer Gutshof<br />

15.8. Tauberbischofsheim<br />

Straßenmusiker-Festival & Late-Night<br />

Shopping in Tauberbischofsheim<br />

Innenstadt<br />

16.8. Gaildorf<br />

Gaildorf Late Night<br />

Marktplatz<br />

16.8. – 18.8. Bad Rappenau<br />

Wein & Genuss im Zeitwald<br />

Zeitwald im Salinenpark<br />

16.8. – 18.8. Bad Mergentheim<br />

Annotopia<br />

16.8. – 19.8. Erlenbach<br />

Original Erlenbacher Weinfest<br />

16.8. – 19.8. Ingelfingen-Criesbach<br />

Weinfest<br />

Kelter<br />

18.8. Bad Friedrichshall<br />

Farbenfroh- und Seifenblasentag<br />

Solefreibad<br />

18.8. Crailsheim-Goldbach<br />

Goldbacher Lichterfest<br />

23.8. – 25.8. Bad Rappenau<br />

Wein & Genuss im Zeitwald<br />

Zeitwald im Salinenpark<br />

Tipp<br />

Tipp<br />

Tipp<br />

23.8. – 26.8. Boxberg-Unterschüpf<br />

Schüpfer Weintage<br />

Wasserschloss<br />

24.8. Schwäbisch Hall<br />

Sommernachtsfest<br />

24.8. – 25.8. Brackenheim-Neipperg<br />

Kelterfest<br />

24.8. – 25.8. Kochertal<br />

Kochertaler Genießertour<br />

Weinberge Belsenberg bis<br />

Forchtenberg<br />

25.8. Satteldorf-Gröningen<br />

Hammerschiedefest<br />

30.8. – 1.9. Krautheim-Klepsau<br />

Klepsauer Weintage<br />

Winzerkeller<br />

30.8. – 1.9. Langenburg<br />

Fürstliche Gartentage<br />

Schloss<br />

Tipp<br />

30.8. – 31.8. Tauberbischofsheim<br />

Wein am Schloss<br />

Schlossplatz<br />

31.8. – 2.9. Lauffen<br />

Wein auf der Insel <strong>2024</strong><br />

Burg<br />

31.8. Crailsheim<br />

Fest der Begegnung<br />

Fliegerhorstareal, Festwiese<br />

Burgbergstraße<br />

Theater<br />

1.8. Jagsthausen<br />

Premiere: Rio Reiser.<br />

König von Deutschland<br />

Burghof<br />

2.8. Untergruppenbach<br />

Freilichtschauspiel: Charley`s Tante<br />

Burggraben Burg Stettenfels<br />

7.8. Schwäbisch Hall<br />

Premiere: All das Schöne<br />

Neues Globe<br />

Tipp<br />

10.8. Jagsthausen<br />

Vom kleinen Maulwurf, der wissen<br />

wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht<br />

hat<br />

Gewölbe<br />

11.8. Schwäbisch Hall<br />

Hairspray<br />

Große Treppe<br />

21.8. Jagsthausen<br />

Premiere: Ladies Night Burghof<br />

Mix<br />

1.8. – 4.8. Schrozberg<br />

Open-Air-Film-Festival<br />

Sportgelände<br />

3.8. Eppingen<br />

Eppinger Festivalsommer <strong>2024</strong> –<br />

Klimamobil<br />

Schwanenwiese<br />

5.8. – 11.8. Bad Mergentheim<br />

Weidenkino<br />

Wildpark<br />

8.8. – 21.8. Wertheim<br />

10. Burgfilmfest<br />

Burg<br />

16.8. – 17.8. Freudenberg<br />

Sommerkino<br />

Badeseegelände<br />

17.8. – 18.8. Mulfingen<br />

Hohenlohe-Pokalfliegen für Drachenund<br />

Gleitschirm<br />

Startplatz am Geißberg<br />

Kontakt<br />

Bürgerinitiative pro Region<br />

Heilbronn-Franken e.V.<br />

c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />

Postfach, 74650 Künzelsau<br />

Ansprechpartner für Termine:<br />

Ralph Wachter, Telefon <strong>07</strong>940 152329<br />

www.pro-region.de<br />

48<br />

Juli <strong>2024</strong><br />

49


AUSBLICK<br />

Die nächste<br />

Ausgabe<br />

erscheint ab<br />

26. August<br />

Impressum<br />

Zukunftswiesen Summit für Zukunftsmacher<br />

„Tradition trifft auf Innovation“ – unter diesem Motto findet am 10. Oktober der<br />

Zukunftswiesen Summit <strong>2024</strong> in Blaufelden statt. Wir nehmen die Veranstaltung<br />

schon jetzt in den Fokus: mit Interviews und Fachbeiträgen hochkarätiger<br />

Referenten, kreativer Startup-Gründer und innovativer Mittelständler.<br />

Ein besonderer Landkreis<br />

„Klein, aber sehr innovativ“ hat Ian<br />

Schölzel den Hohenlohekreises bei<br />

seiner Antrittsrede genannt, dessen<br />

Landrat er seit dem 1. Mai ist. Im<br />

Interview berichtet er, wo er in den<br />

nächsten acht Jahren anpacken will<br />

und was er in seiner Amtszeit geplant<br />

hat. Außerdem haben wir Landkreisbewohner<br />

gefragt, was Hohenlohe für<br />

sie so besonders macht.<br />

Gelungene Staffelübergabe<br />

Familienunternehmen haben<br />

Tradition in Heilbronn-Franken.<br />

Wirtschaftswissenschaftlerin Birgit<br />

Felden erklärt, worauf es bei einer<br />

Firmenübergabe von der älteren an<br />

die jüngere Generation ankommt.<br />

Außerdem gibt es Einblicke in Unternehmen<br />

der Region, denen dieser<br />

Wechsel gelungen ist.<br />

Fotos: Tanja Evers, Adobe Stock/Greenbutterfly, Marc Stephan<br />

Offizielles Organ der Bürgerinitiative<br />

pro Region Heilbronn-Franken e. V.;<br />

www.pro-region.de<br />

Herausgeber<br />

pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG<br />

Ein Unternehmen der<br />

Stimme Mediengruppe<br />

Geschäftsführer<br />

Marcus Baumann, Marc Becker,<br />

Tilmann Distelbarth<br />

Verlagsleitung<br />

Beate Semmler (V. i. S. d. P.)<br />

Leitung Produktmanagement Print & Digital<br />

Lisa Hofmann-Vorbach<br />

Redaktionsleitung<br />

Teresa Zwirner, Dirk Täuber (Sonderthemen)<br />

Redaktion<br />

Birgit Kalbacher, Natalie Kotowski<br />

Layout und Grafik<br />

Stimme Mediengruppe, CrossMedia<br />

Sales Management<br />

Heike Bischoff, Christoph Knittel,<br />

Darja Schiz-Salov<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 24 vom 1.1.<strong>2024</strong><br />

Vertrieb<br />

Yannis Gaukel, Telefon <strong>07</strong>91 95061-8300<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Bezugsbedingungen<br />

Das Jahresabo beträgt 48,00 Euro.<br />

Nachdruck und Vervielfältigung – auch<br />

auszugsweise – nur mit Genehmigung<br />

des Verlages.<br />

Verlags- und Redaktionsanschrift<br />

pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG<br />

Stauffenbergstraße 18<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Telefon <strong>07</strong>91 95061-8300<br />

info@pro-vs.de<br />

Druck und Herstellung<br />

Möller Pro Media GmbH<br />

Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />

Telefon 030 41909-0, Fax 030 41909-299<br />

Gedruckt auf umweltfreundlichem UltraMag<br />

Plus Silk-Recyclingpapier aus 100% Altpapier,<br />

zertifiziert mit den Umweltsiegeln „Der Blaue<br />

Engel“, „EU-Ecolabel“ sowie FSC- und PEFC-<br />

Siegel.<br />

ISSN 2509-5528<br />

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