PROMAGAZIN 07 2024
Unsere Themen in der Juliausgabe: Zukunftstrends, Nachhaltigkeit, Initiative Zukunft
Unsere Themen in der Juliausgabe: Zukunftstrends, Nachhaltigkeit, Initiative Zukunft
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für die Region Heilbronn-Franken.<br />
<strong>07</strong> I 24<br />
24. Jahrgang | 4 Euro | 52856<br />
Mensch<br />
und Maschine<br />
vernetzen<br />
Sebastian Reinisch und<br />
Andreas Kühne erarbeiten<br />
KI-Strategie für Produktion<br />
und Logistik<br />
Zukunftstrends I Nachhaltigkeit | pro-magazin.de<br />
Über 100 KI-Anwendungsideen:<br />
Mit einer ganzheitlichen Strategie will<br />
Audi KI in Produktion und<br />
Logistik nutzen.<br />
Mehr lesen Sie ab<br />
Seite 24.
Sänger Gregor Meyle<br />
liebt das Landleben<br />
Bisonzucht auf der<br />
Humpferranch<br />
Tolle Ausflüge für<br />
die ganze Familie<br />
Nimm dein Leben in die Hand.<br />
WIRTSCHAFT<br />
Alles andere als unvorstellbar:<br />
Dein erfolgreicher Karrierestart<br />
beim ASB<br />
LESEN SIE AUCH<br />
Echtes<br />
Dorfkind<br />
Wilder Westen<br />
in Hohenlohe<br />
Urlaub <strong>2024</strong><br />
• Bundesfreiwilligendienst (BFD)<br />
Sommerspaß<br />
für alle<br />
FERIEN-<br />
TIPPS<br />
FÜR AKTIVE<br />
• Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)<br />
• Soziales Praktikum<br />
STELL DIR VOR,<br />
DU WÄHLST EINEN<br />
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• Duales Studium<br />
Bachelor of Arts<br />
in Sozialer Arbeit –<br />
Sozialmanagement<br />
Ausbildung<br />
• Erzieher (m/w/d)<br />
PiA, Anerkennungsjahr<br />
• Haus- und<br />
Familienpfleger (m/w/d)<br />
• Kaufmann/-frau<br />
für Büromanagement (m/w/d)<br />
• Notfallsanitäter (m/w/d)<br />
• Pflegefachmann/-frau (m/w/d)<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
alles wird anders, vieles bleibt, wie es ist: So beschreibt Zukunftsforscher<br />
Matthias Horx die Lage. Vieles ist im Wandel,<br />
ob in den Bereichen Technologie, Medizin oder Mobilität. In<br />
Heilbronn-Franken gehört das Thema Künstliche Intelligenz<br />
zu den wichtigsten Zukunftsthemen. Deshalb freuten sich die<br />
Verantwortlichen im Innovationspark IPAI jüngst über die<br />
Eröffnung des Besucherzentrums. Warum es sich auch für<br />
Unternehmer lohnt, dort vorbei zu schauen, erfahren Sie ab<br />
Seite 18.<br />
Auch im Bereich Nachhaltigkeit macht die Region Fortschritte.<br />
Im vergangenen Jahr belegte Heilbronn-Franken Platz zwei<br />
bei neu installierten Photovoltaikanlagen in Baden-Württemberg.<br />
Wir stellen ab Seite 26 Unternehmen vor, die bereits erfolgreich<br />
ihren eigenen Strom produzieren.<br />
Gesundheitsökonom David Matusiewicz wünscht sich neue<br />
Technologien in der Medizin. Er sagt, dass Deutschland bei<br />
der Digitalisierung in diesem Bereich 15 Jahre hinterherhinkt.<br />
Ab Seite 22 erklärt er, worin in Zukunft die größten Chancen<br />
für das Gesundheitswesen durch KI oder Robotik liegen.<br />
Apropos Zukunft: Auch auf mich warten neue Herausforderungen.<br />
In den nächsten Monaten tausche ich den Schreibtisch<br />
gegen den Wickeltisch, da ich in Elternzeit gehe. Meine<br />
Kollegin Natalie Kotowski ist ab sofort für Sie im Einsatz. Wir<br />
sehen uns spätestens im nächsten Jahr wieder.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />
LEBENSART<br />
Jede Menge Ausflugs- und<br />
Freizeittipps für die Region<br />
und ganz Baden-Württemberg<br />
liefert die Urlaubsausgabe<br />
von LebensArt. Das<br />
Heft kann ab sofort am Kiosk<br />
gekauft werden oder<br />
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DAS ORIGINAL<br />
KARRIERE<br />
AUSBILDUNG<br />
STUDIUM<br />
RATGEBER ZUKUNFT<br />
Ab Herbst liegt wieder der<br />
Ratgeber Zukunft in den<br />
Abschlussklassen der Region<br />
aus. Er bringt Schulabgänger,<br />
ausbildende Unternehmen<br />
und Hochschulen zusammen.<br />
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ratgeber-zukunft-digital<br />
Herbst <strong>2024</strong><br />
Teresa Zwirner<br />
Redaktionsleiterin<br />
teresa.zwirner@pro-vs.de<br />
3
INHALT<br />
INHALT<br />
Rubriken<br />
IN DIESER AUSGABE<br />
Zukunftstrends<br />
10 Zentren der Zukunft<br />
Wie könnten Städte 2030 aussehen?<br />
Pläne von drei Bürgermeistern aus der Region<br />
18 Besuch im KI-Wohnzimmer<br />
Das IPAI will mit seinem neuen Besucherzentrum<br />
Menschen und Unternehmen KI näher bringen<br />
20 Potenzial ungenutzter Daten<br />
Gut aufbereitete Daten sind Grundlage für die<br />
Digitalisierung<br />
22 „Milliardenbeträge im Gesundheitswesen sparen“<br />
Gesundheitsökonom David Matusiewicz plädiert für<br />
mehr Tempo beim Einsatz von KI<br />
Sonne tanken macht attraktiv<br />
26<br />
Heilbronn-Franken gehört in Baden-Württemberg zu den<br />
Spitzenreitern beim Ausbau von Solaranlagen. Ihre Vorteile<br />
haben inzwischen auch viele Unternehmen erkannt und<br />
setzen zunehmend auf die Kraft der Sonne.<br />
6<br />
Fotos: Adobe Stock/bilanol, HyImpulse, Klaus Vyhnalek<br />
Mit Vollgas ins Weltall<br />
14<br />
Innovationsschmiede Heilbronn-Franken: Drei zukunftsweisende<br />
Ideen von Unternehmen aus der Region, mit<br />
denen sich das Heute schon verbessern und das Morgen<br />
gestalten lässt.<br />
03 Editorial<br />
46 Bürgerinitiative pro Region informiert<br />
47 Neues aus der Region<br />
48 Veranstaltungskalender<br />
50 Ausblick & Impressum<br />
Zum Titelbild<br />
Die Audi AG arbeitet an einer ganzheitlichen KI-Strategie für<br />
Produktion und Logistik. Daran maßgeblich beteiligt sind<br />
Sebastian Reinisch (links), Leiter IT-Services in Neckarsulm,<br />
und Andreas Kühne vom Programmmanagement Künstliche<br />
Intelligenz im Geschäftsbereich Produktion und Logistik<br />
bei Audi.<br />
Foto: Audi AG<br />
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Titel<br />
24 Audi erarbeitet KI-Strategie<br />
Der Fahrzeughersteller plant KI in Produktion und<br />
Logistik flächendeckend auszurollen<br />
Nachhaltigkeit<br />
32 Solarstrom vom Firmendach<br />
Für viele Unternehmen lohnt sich Photovoltaik.<br />
Worauf dabei zu achten ist<br />
34 „Miss es oder vergiss es“<br />
Klimaschutz-Potenziale strukturiert ausschöpfen:<br />
Dabei hilft das Projekt KlimaFit<br />
Mut und Weitblick behalten<br />
Die Zukunftsforscher Matthias (Foto) und Tristan Horx –<br />
Vater und Sohn – sprechen im Interview über die<br />
Unterschiede zwischen den Generationen und wie wichtig<br />
für Unternehmen Mut und Weitblick heutzutage sind.<br />
Inlandsumzug<br />
Soll Ihr Umzug hier in der Region,<br />
deutschlandweit oder innerhalb<br />
Europas stattfinden? Wir sind Ihr<br />
zuverlässiger und kompetenter<br />
Ansprechpartner. Egal, ob Sie als<br />
Privatperson regional oder über<br />
eine Firma überregional umziehen.<br />
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Projekt-/ Büroumzug<br />
Firmenverlagerung, Neumöbel,<br />
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weltweit<br />
Südafrika, Malta, China, die USA<br />
oder Mexiko. Egal wohin. Wir ziehen<br />
Sie weltweit um. Wir sind dabei Ihr<br />
Ansprechpartner und betreuen Sie<br />
vor, während und nach dem Umzug<br />
in allen Belangen. Wir haben ein<br />
weltweites Netz von persönlich<br />
bekannten Partnern auf das wir<br />
zurückgreifen.<br />
38 Klimaschutz „out of the box“<br />
Mit einem eigenen Programm ist die Schubert-Gruppe<br />
auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft<br />
42 Heizen mit Kocherwasser<br />
Aquathermie könnte Schwäbisch Hall ab<br />
2027/28 mit Wärme aus dem Kocher versorgen<br />
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40 Gewinn für Mensch und Natur<br />
Firmengärten und begrünte Hauswände sorgen für<br />
ein besseres Stadtklima<br />
44 Beide Seiten lernen dazu<br />
Ilka Rölke kümmert sich bei Gemü um die Auszubildenden<br />
und weiß, worauf es ankommt<br />
4<br />
Juli <strong>2024</strong><br />
5
WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />
Zukunftstrends | WIRTSCHAFT<br />
Mut und Weitblick behalten<br />
„Ich möchte das Übermorgen<br />
zurückerobern“, sagt<br />
Zukunftsforscher Tristan Horx.<br />
Tristan Horx ist Zukunftsforscher wie sein Vater Matthias Horx. Im<br />
Interview geben Vater und Sohn Einblicke in die Unterschiede zwischen<br />
den Generationen und diskutieren, warum Unternehmen heute<br />
mehr denn je Mut und visionären Weitblick brauchen, um erfolgreich<br />
zu sein.<br />
Interview von Teresa Zwirner<br />
Sie gehören unterschiedlichen Generationen<br />
an, befassen sich beide mit Zukunftstrends.<br />
Wo unterscheiden sich<br />
Ihre Ansichten mit Blick auf die Zukunft<br />
am meisten? ?<br />
Matthias Horx: Eher im Temperament<br />
als in den eigentlichen Ansichten. Tristan<br />
ist direkter, gradliniger, er haut<br />
auch gerne mal eine These raus. Das<br />
ist, glaube ich, eher altersbedingt als<br />
generationenbedingt. Grundsätzlich<br />
kommen wir aus derselben Denke:<br />
dem kritischen, humanistischen Langzeit-Denken.<br />
Das haben wir in der Familie<br />
so eingeübt, das ist gewissermaßen<br />
unsere geistige Toolbox.<br />
Wie beschreiben Sie die Generation Ihres<br />
Sohnes in einem Wort?<br />
Matthias Horx: Es gibt keine Generationen<br />
im eigentlichen soziologischen<br />
oder klar abgrenzbaren Sinn. Das ist<br />
ein Konstrukt, das sich hartnäckig hält.<br />
Generationen in einem engeren Sinn<br />
entwickeln sich nur in sehr großen Umwälzungen,<br />
etwa im Krieg, der ja die<br />
Lebenserfahrungen synchronisiert<br />
und radikalisiert. Tristans Altergruppe<br />
ist wahrscheinlich die vielfältigste, weil<br />
sie ja schon sehr lange im Wohlstand<br />
und in einer tendenziell globalen Welt<br />
lebt. Ich selbst bin noch von den Nachwehen<br />
und Traumatisierungen des<br />
Zweiten Weltkriegs geprägt. Aber auch<br />
meine Altersgruppe war schon sehr<br />
vielschichtig. Ich war damals eher ein<br />
Hippie, es gab aber auch Stämme wie<br />
Popper, Punks und jede Menge Angepasste.<br />
Angepasste gibt es heute womöglich<br />
weniger, alle sind ja am Selbstverwirklichen.<br />
Und umgekehrt gefragt: Wie beschreiben<br />
Sie, Tristan Horx, die Generation<br />
Ihres Vaters?<br />
Gesichter hinter<br />
dem SMILE<br />
Made by GEMÜ<br />
Als globales Technologieunternehmen ist es unser Ziel, innovative Produkte<br />
und wegweisende Lösungen zu entwickeln. Diese Innovationskraft zeigt sich<br />
auch in unserem wirtschaftlichen Erfolg. So wurden wir bereits mehrfach als<br />
Weltmarktführer ausgezeichnet. Zudem gibt es bei GEMÜ „Deutschlands beste<br />
Jobs mit Zukunft“.<br />
6<br />
Juli <strong>2024</strong><br />
www.gemu-group.com
WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />
Zukunftstrends | WIRTSCHAFT<br />
Trendforscher Matthias Horx versteht sich als kritisch-humanistischer Denker.<br />
Tristan Horx: Erfolgreich. Oft wird ihr<br />
nachgesagt, sie hätte den Planeten ruiniert.<br />
Vor allem die Umwelt: zu viel<br />
Benzin, Konsum und Hedonismus.<br />
Man darf aber nicht vergessen, dass<br />
diese Generation die Welt nach dem<br />
zweiten Weltkrieg, damals am Rande<br />
des Untergangs, relativ erfolgreich repariert<br />
hat. Wer sich die globalen Entwicklungen<br />
ansieht, im Hinblick auf<br />
Wirtschaft, Wohlstand und Lebenserwartung,<br />
müsste eigentlich dieser Generation<br />
gelegentlich mal danken.<br />
Auch wenn die Jungen von damals<br />
manchen heute etwas spießig vorkommen.<br />
Rebellisch waren auch sie vor<br />
langer Zeit, man denke an die 68er Bewegung.<br />
Ausnahmen bestätigen die<br />
Regel.<br />
Fotos (3): Klaus Vyhnalek<br />
Matthias Horx, Sie sind seit mehr als<br />
25 Jahren als Zukunftsforscher tätig.<br />
Gibt es eine Entwicklung in dieser Zeitspanne,<br />
die Sie besonders überrascht<br />
hat?<br />
Matthias Horx: Die jetzige Omnikrise,<br />
in der die Megatrends plötzlich in eine<br />
andere Richtung rasen – von Globalisierung<br />
zu Nationalismus, von Individualität<br />
zu kollektivistischem Blödsinn,<br />
von Frieden zu Krieg – das hätte ich in<br />
diesem Ausmaß nicht für möglich gehalten.<br />
Inwiefern kann man denn dann überhaupt<br />
die Zukunft voraussagen?<br />
Matthias Horx: Kommt drauf an, was<br />
man unter Zukunft versteht. Will man<br />
exakte Daten, Ergebnisse, Details, dann<br />
braucht man Systeme, die sehr linear<br />
sind. Die gibt es in einer komplexen<br />
Welt aber immer weniger. Man kann<br />
besser Zukünfte voraussagen – in Form<br />
von Szenarien und Wahrscheinlichkeiten.<br />
Alles andere überlassen wir den<br />
Damen mit der Kristallkugel und den<br />
Propheten, die ja immer eine Zukunft<br />
verkünden, vor der sie warnen, mit<br />
dem Hinweis: Gebt uns euer Geld, damit<br />
das Schlimme nicht passiert.<br />
Werden die Prognosen mit Blick auf die<br />
rasanten technologischen Entwicklungen<br />
schwieriger?<br />
Matthias Horx: Nein, nicht wenn man<br />
ein solides Kontext-System hat, in dem<br />
man die systemischen Kontexte der<br />
Technologie modellieren kann. Allerdings<br />
ist es schwierig, mit den Ergebnissen<br />
Gehör zu finden. Es gibt so etwas<br />
wie eine Tech Bias. Technologien<br />
erzeugen gläubige Tribes, geradezu<br />
Technik-Religionen. Das kann man<br />
zum Beispiel an der KI feststellen – da<br />
gibt es ein Heer von Gläubigen, die sich<br />
von der Künstlichen Intelligenz die<br />
Menschheitserlösung erwarten. Und es<br />
gibt andere Tribes, die das für den Untergang<br />
der Menschheit halten. Die<br />
Wahrheit liegt nicht in der Mitte, sondern<br />
in der soziokulturellen Adaption,<br />
die Zähmung, die alle Technologien<br />
am Anfang durchlaufen.<br />
Tristan Horx, als Millennial sind Sie in<br />
einer Zeit der zunehmenden Komplexität<br />
aufgewachsen. Verändert das Ihren<br />
Blick auf die Zukunft?<br />
Tristan Horx: Mir ist in den langen Gesprächen<br />
mit meinem Vater aufgefallen,<br />
dass die Zukunft früher wahrlich<br />
eine Bessere war. Der Optimismus des<br />
Aufschwungs, den habe ich noch in der<br />
Kindheit erlebt, aber seitdem rutschen<br />
wir gefühlt von einer Krise in die<br />
Nächste. Statt aber zu resignieren, werde<br />
ich gegenüber der Zukunft kämpferisch,<br />
sogar wütend optimistisch. Ich<br />
möchte das Übermorgen zurückerobern<br />
und nicht den Apokalyptikern<br />
überlassen. Es schmerzt mich umso<br />
mehr, wenn die jüngeren Generationen<br />
aufgeben, da wir schließlich zumindest<br />
statistisch noch am meisten<br />
Zukunft vor uns haben.<br />
„<br />
Gute Nachrichten für<br />
die Umwelt, und auch<br />
für die Wirtschaft.<br />
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Tristan Horx<br />
Gibt es auch Themen, bei denen sie<br />
komplett verschiedener Meinung sind,<br />
was unsere Zukunft angeht?<br />
Musik und Chill-Out beim Festival<br />
Das Würth Open Air war ein voller Erfolg – Würth Elektronik war mit dabei.<br />
Wenn mitreißender Sound und fast<br />
schon greifbare Begeisterung<br />
und Emotionen über dem Museums-<br />
Areal in Künzelsau-Gaisbach liegen,<br />
dann ist Festival-Zeit mit dem traditionellen<br />
Würth Open Air. Das zweitägige<br />
Das Team von Würth Elektronik beim<br />
diesjährigen Würth Open Air.<br />
Foto: Würth Elektronik<br />
Matthias Horx: Wir sind neuliberale,<br />
grüne, konservative Sozialisten. Wir<br />
weigern uns, die Welt, die Zukunft, unter<br />
dem Blick der Spaltung wahrzunehmen.<br />
Und in welchen Punkten sind Sie sich<br />
einig: Worauf dürfen wir uns, insbesondere<br />
mit Blick auf die Wirtschaft, im<br />
Jahr 2030 einstellen?<br />
Tristan Horx: Alles wird anders, und<br />
vieles bleibt, wie es ist. Zumindest können<br />
wir davon ausgehen, dass wir an<br />
Peak-Carbon vorbei sind, sich unsere<br />
globalen Emissionen also reduzieren.<br />
Gute Nachrichten für die Umwelt, und<br />
auch die Wirtschaft. Das post-fossile<br />
Zeitalter lässt grüßen.<br />
Was kann ein Unternehmen tun, um in<br />
einer zunehmend zukunftsängstlichen<br />
Gesellschaft Mut und Weitblick zu behalten?<br />
Matthias und Tristan Horx: Eben genau<br />
das: Mut und Weitblick behalten,<br />
oder vielmehr entwickeln.<br />
Musikfestival, das vom 28. bis 29. Juni<br />
auf dem Gelände vor dem Carmen<br />
Würth Forum stattfand, begeisterte die<br />
Besucher mit starken Bühnen-Auftritten<br />
und guter Laune pur.<br />
Für Würth Elektronik war es ein<br />
ganz besonderes Erlebnis, beim Würth<br />
Open Air dabei zu sein. Ende Juni nahm<br />
die Gruppe zum ersten Mal am diesjährigen<br />
Musikfest mit einem kleinen<br />
Serviceangebot teil. „Wir waren sehr<br />
glücklich über diese Möglichkeit und<br />
schicken ein großes Dankeschön an die<br />
Organisatoren des Würth Open Airs!<br />
Wir hatten wahrscheinlich an diesem<br />
Wochenende den coolsten, lässigsten<br />
und unterhaltsamsten Arbeitsplatz“,<br />
schwärmt die Crew. So wurde mit dem<br />
Würth Elektronik ID-Buzz im Flower-<br />
Power-Outfit und Liegestühlen kurzerhand<br />
ein Chill-Bereich mit Liegestüh-<br />
len eingerichtet. „Ein sehr begehrter<br />
Platz, um das Konzert lässig zu genießen“,<br />
registrierte das Team. Zudem<br />
wurden die Gäste des Würth Open Air<br />
mit Sonnencreme und Ohrenstöpseln<br />
versorgt. Für alle – Publikum und Helfende<br />
– war es ein tolles Festivalwochenende<br />
und ein gelungener Start in<br />
einen schönen Sommer!<br />
Info<br />
Zu den Personen<br />
Matthias Horx gilt im deutsprachigen<br />
Raum als einflussreicher Zukunfts- und<br />
Trendforscher. Auch sein Sohn Tristan<br />
bezeichnet sich als „Futurist“ und widmet<br />
sich der Gesellschaft von morgen.<br />
Ihre Horx Future GmbH in Wien ist ein<br />
„Familienbetrieb“ (www.horx.com):<br />
Auch Tristans Bruder Julian als Illustrator<br />
sowie Mutter Oona als Speakerin<br />
sind mit im Unternehmen. In das Future:Project<br />
(www.thefutureproject.de)<br />
der Familie sind weitere Experten eingebunden.<br />
Würth Elektronik Gruppe<br />
www.we-online.com<br />
ADVERTORIAL<br />
8<br />
Juli <strong>2024</strong><br />
9
WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />
Zukunftstrends | WIRTSCHAFT<br />
Zentren der Zukunft<br />
Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich Ihre Stadt<br />
im Jahr 2030 vor. Wie könnte sie aussehen?<br />
Für das <strong>PROMAGAZIN</strong> haben drei Bürgermeister<br />
kühne Visionen und konkrete Planungen verraten.<br />
Harry Mergel<br />
Oberbürgermeister von Heilbronn<br />
Wenn ich die Augen schließe, erlebe ich einen fiktiven<br />
Tag in Heilbronn in sechs Jahren. Es ist Mittwoch,<br />
17. April 2030:<br />
7 Uhr: Mit dem E-Bike geht es über den ausgebauten<br />
Neckarradweg ins Rathaus. Spaziergänger genießen<br />
die aufgehende Sonne am neugestalteten Neckarufer<br />
zwischen der Friedrich-Ebert-Brücke und Götzenturmbrücke.<br />
8.30 Uhr: Fahrt zum IPAI, der sich kreisrund auf den<br />
Steinäckern in der Landschaft erhebt.<br />
9 Uhr: Begrüßung von KI-Experten aus aller Welt, die<br />
im IPAI tagen. Dank KI ist kein Dolmetscher mehr erforderlich.<br />
Anschließende Stippvisite beim Programmierteam,<br />
das die letzten städtischen Dienstleistungen<br />
digitalisiert. Damit können die Bürgerinnen und Bürger<br />
und die Unternehmen dann alles komplett online<br />
erledigen.<br />
10.20 Uhr: Baustellenbesichtigung im Stadtquartier<br />
Neckarbogen. Das Dreieck rund um den Floßhafen ist<br />
komplett, die Einwohnerschaft auf 3000 Bewohner angewachsen.<br />
Beim Bäcker stehen die Oberstufenschüler<br />
der Josef-Schwarz-Schule in der Pause Schlange.<br />
11.45 Uhr: Online-Meeting mit Kolleginnen und Kollegen<br />
aus mehreren europäischen Großstädten zu den<br />
Erfahrungen Heilbronns als European Green Capital.<br />
12.30 Uhr: Monatliches Mittagessen mit Wirtschaftsvertretern,<br />
Professoren und Vertretern der Forschungsinstitute<br />
auf dem Bildungscampus West.<br />
14 Uhr: Sitzungsbeginn des Gemeinderats. Ein Drittel<br />
der Stadträtinnen und Stadträte ist digital zugeschaltet.<br />
Auf der Tagesordnung steht unter anderem die weitere<br />
Entsiegelung der Innenstadt und Begrünung der Gassen<br />
nach dem Vorbild Lohtorstraße, Turmstraße und<br />
Zehentgasse.<br />
20 Uhr: Auf geht es zu Music meets Art des Württembergischen<br />
Kammerorchesters Heilbronn in der Kunsthalle<br />
Vogelmann. Besonders bei der gewachsenen Studentenschaft<br />
sind die Tickets begehrt.<br />
Heilbronn<br />
BERUFLICH<br />
AUF DEM<br />
SPRUNG?<br />
Visualisierung: MVRDV Rotterdam<br />
Rund 30.000 freie Stellen in<br />
der Region Heilbronn-Franken,<br />
Kraichgau, Mosbach und<br />
Ludwigsburg.<br />
10 Juli <strong>2024</strong><br />
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WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />
Dr. Christoph Grimmer<br />
Oberbürgermeister von Crailsheim<br />
In Crailsheim verfolgen wir das Ziel, eine zukunftsorientierte,<br />
nachhaltige und klimafreundliche Stadtplanung<br />
voranzutreiben. Unser Fokus liegt dabei auf einer lebenswerten<br />
Innenstadt, für die wir aktuell eine ganzheitliche<br />
Freiraumplanung entwickeln. Mit diesem Instrument<br />
möchten wir die öffentlichen Straßen, Plätze<br />
und Aufenthaltsflächen in eine attraktive „Verweil- und<br />
Erlebnislandschaft“ verwandeln. Wir erwarten in den<br />
nächsten Jahren dahingehend große Fortschritte.<br />
Wichtige Aspekte sind für uns vor allem die Barrierefreiheit,<br />
Mobilität, Klimaanpassung, Grünplanung sowie<br />
Verkehrs- und Parkraumgestaltung. Wir setzen außerdem<br />
auf eine hohe Aufenthaltsqualität durch<br />
Spielmöglichkeiten, Wasserspender, Beschattung und<br />
Begrünung, um unseren Bürgerinnen und Bürgern angenehme<br />
Aufenthaltsmöglichkeiten in einer belebten<br />
und klimaresilienten Innenstadt zu bieten. Neue Wohnquartiere<br />
werden mit grünen Dächern und Fassaden<br />
nachhaltig und klimaneutral gestaltet. Der Autoverkehr<br />
soll reduziert und der öffentliche Nahverkehr gestärkt<br />
werden, was in unserer ländlichen Region jedoch eine<br />
der größten Herausforderungen bleibt. Als Ergebnis aus<br />
dem aktuellen Lärmschutzgutachten wird in der Karlund<br />
Wilhelmstraße eine Tempo-30-Zone umgesetzt,<br />
womit sich der Verkehr in Crailsheims zentraler Einkaufs-<br />
und Wohnstraße entschleunigt. Ein weiteres<br />
wichtiges Projekt wie die Sanierung des Volksfestplatzes,<br />
inklusive einer zentralen Baumreihe sowie attraktiver<br />
Rad- und Fußwegverbindungen, wird bis zum Jahr 2030<br />
sicher fertiggestellt sein und das Kalkwiesen- sowie<br />
ZOB-Areal befinden sich in der Umsetzung.<br />
Zudem hoffen wir auf die Etablierung eines Hochschulstandorts.<br />
Möglicherweise sind die Ergebnisse der<br />
On-Demand-Studie, die uns im Herbst dieses Jahres<br />
vorliegen, bis dahin Wirklichkeit geworden. Mit diesen<br />
Maßnahmen streben wir eine lebenswerte, nachhaltige<br />
und zukunftsfähige Stadtentwicklung an, die den Bedürfnissen<br />
unserer Bürgerschaft gerecht wird und<br />
gleichzeitig einen positiven Beitrag zum Klimaschutz<br />
leistet.<br />
Stefan Neumann<br />
Bürgermeister von Künzelsau<br />
Künzelsau im Jahr 2030 ist ein Markenzeichen für eine<br />
lebendige und grüne Stadt mit einem erfolgreichen Bildungsprofil:<br />
lebendig mit Bars, Cafés und individuellen<br />
und meist inhabergeführten Einzelhandelsgeschäften.<br />
Mit weiterhin reichlich Platz und Angebot für Musik,<br />
Kunst und Veranstaltungen aller Art. Grün im Hinblick<br />
auf Hitzeschutzmaßnahmen, Förderung von Biodiversität<br />
und Versickerungsmöglichkeiten fürs Wasser.<br />
Erfolgreich in der Bildung, indem wir bis 2030 unseren<br />
Status als Hochschulstadt ausbauen und alle MINT-Initiativen<br />
in einem neuen Space Center zusammenbringen<br />
– pünktlich zur nächsten Mondmission von Dr. Alexander<br />
Gerst, ESA-Astronaut und Künzelsauer<br />
Ehrenbürger.<br />
Fotos: Nico Kurth / Stadt Crailsheim / Christian Holzknecht<br />
12<br />
Juli <strong>2024</strong>
WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />
Mit Vollgas<br />
ins Weltall<br />
Mit neuen Ideen das Heute verbessern und<br />
das Morgen gestalten. Wie das beim Hausbau,<br />
in der Landwirtschaft und der Weltraumlogistik<br />
gelingen kann, zeigen drei zukunftsweisende<br />
Beispiele aus Heilbronn-Franken.<br />
Foto: AdobeStock/OP38Studio<br />
Wohntraum aus dem Drucker<br />
Noch sind Häuser selten, die im 3D-<br />
Druckverfahren fertig gebaut und bewohnt<br />
werden. Eines davon steht seit<br />
vergangenem Jahr in Ilshofen. Gedruckt<br />
von dem gelernten Steinmetz<br />
Tobias Messerschmidt aus Crailsheim.<br />
Kostenpunkt für den Druck des ersten<br />
Hauses mit 280 Quadratmetern, ohne<br />
Keller, inklusive Grundstück: um die<br />
480.000 Euro.<br />
Bevor er mit dem Häuserdrucken<br />
richtig durchstartet – Messerschmidt<br />
schätzt, dass das in etwa eineinhalb<br />
Jahren der Fall sein wird –, will er seine<br />
derzeitige „Raketenforschung“, wie er<br />
sie nennt, auf sichere Beine stellen. „In<br />
einem zweiten Projekt vergleichen wir<br />
den konventionellen Bau mit dem 3D-<br />
Druck. Dabei analysieren wir die Kosten,<br />
ermitteln Fehlerquellen, schauen,<br />
was man noch besser machen kann“,<br />
erklärt Messerschmidt. Auch die Zahl<br />
der Mitarbeitenden – speziell für den<br />
3D-Druck sind es derzeit drei – soll<br />
Die Module können wetterunabhängig<br />
gedruckt und dann vor Ort aufgestellt<br />
werden.<br />
Foto: Messerschmidt 3D GmbH<br />
sukzessive steigen. Denn die Nachfrage<br />
sei enorm, die Auftragsbücher der<br />
Messerschmidt 3D GmbH seien voll.<br />
Seine Affinität zu Maschinen und<br />
das Experimentieren mit Robotern für<br />
die Steinbearbeitung hat Tobias Messerschmidt<br />
zum 3D-Druck gebracht.<br />
Begeistert von den Möglichkeiten vertiefte<br />
er sich in die Materie, kaufte sich<br />
einen Roboter, entwickelte Pläne, stellte<br />
Berechnungen an, unternahm erste<br />
Versuche und baute 2023 in Ilshofen<br />
das erste Haus.<br />
Das Spannende an Messerschmidts<br />
3D-Hausbau: Bei den gedruckten<br />
Wänden handelt es sich um<br />
Module, die im Inneren flexibel verschoben<br />
werden können, während die<br />
Decke auf den äußeren, tragenden<br />
Wänden liegt. Dies sorgt für Flexibilität<br />
und einen unkomplizierten Rückbau.<br />
Ein weiter Pluspunkt: Die einzelnen<br />
Module können künftig wetterunabhängig<br />
und bei konstanter Temperatur<br />
– zwei für den Hausbau wichtige Faktoren<br />
– im Stammhaus in Crails-<br />
14<br />
Juli <strong>2024</strong>
WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />
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ADVERTORIAL<br />
heim gedruckt und vor Ort aufgestellt<br />
werden.<br />
Derzeit arbeitet Messerschmidt<br />
daran, den bei einem Hausbau mit<br />
Keller entstehenden Aushub aufzuarbeiten<br />
und diesen Lehm als Druckmaterial<br />
vor Ort zu verwenden. Dadurch<br />
würden die Transporte von Baumaterial<br />
nahezu entfallen und die Baukosten<br />
sinken – Größenordnung um die<br />
100.000 Euro. „Entstehen würde ein<br />
nahezu grünes Haus mit einem sehr<br />
guten Wohnklima“, so Messerschmidt.<br />
Auch wenn der Bestandsbau<br />
nach wie vor eine wichtige Rolle spielen<br />
wird, ist Messerschmidt überzeugt,<br />
dass sich der 3D-Druck langfristig als<br />
Standard für den Hausbau durchsetzen<br />
wird.<br />
Die Landwirtschaft hebt ab<br />
In der Landwirtschaft leisten Drohnen<br />
etwa bei der Aussaat, der Ausbringung<br />
von Nützlingen oder der Bekämpfung<br />
von Schädlingen inzwischen einen<br />
wichtigen Beitrag. Einer, der sich damit<br />
auskennt, ist Jens Weber mit seinem<br />
Start-up Weber Agrar Robotik mit<br />
Sitz in Schwäbisch Hall.<br />
„Nach meiner Ausbildung im Bereich<br />
Maschinenbau habe ich um 2015<br />
im Nebenerwerb angefangen, mit<br />
Drohnen Nützlinge auszubringen“, erinnert<br />
sich Weber. Als Beispiel nennt er<br />
die Bekämpfung des Maiszünslers.<br />
Diese ist mit Pestiziden, aber auch –<br />
wesentlich ökologischer – mit Nützlingen<br />
möglich. Bis zur Ausbringung per<br />
Drohne mussten die Nützlinge aufwändig<br />
von Hand ausgebracht werden,<br />
erklärt Weber. Inzwischen ließen<br />
sich mit einer Drohne pro Tag um die<br />
100 Hektar Maisfeld mit Nützlingen<br />
versorgen. Attraktiv für Landwirte in<br />
Baden-Württemberg und Bayern ist,<br />
dass die Bekämpfung von Schädlingen<br />
mit Nützlingen gefördert wird. Werden<br />
chemische Mittel eingesetzt, gibt es<br />
keine Förderung.<br />
Je nach Aufgabengebiet – die<br />
Ausbringung von Saat, Nützlingen<br />
oder Pflanzenschutzmitteln, die Feldinspektion<br />
oder Aufnahmen mit einer<br />
Mit moderner Technik unterstützen<br />
die Drohnen von Webaro die<br />
Landwirtschaft.<br />
Kamera – wird jede Drohne für ihre<br />
Aufgabe individuell ausgestattet. Hinzu<br />
kommt sämtliches Zubehör von der<br />
Steuerung bis zum Schnellladegerät.<br />
Die Drohnen werden im Online-Shop<br />
in der Regel nicht direkt an Landwirte,<br />
sondern an Dienstleister verkauft.<br />
„Zwei bis drei größere Projekte pro Jahr<br />
übernehmen wir als Dienstleiter auch<br />
selbst“, sagt Weber. Dazu gehört etwa<br />
die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners<br />
per Drohne in Schwäbisch<br />
Hall.<br />
Weber hat aber auch mit Herausforderungen<br />
zu kämpfen: „Insbesondere<br />
die Bürokratie und der teils hohe<br />
Zeitaufwand für Genehmigungen sind<br />
Hindernisse, die den Markt für Agrardrohnen<br />
in Deutschland im Vergleich<br />
zu Nachbarländern wie Frankreich<br />
oder Polen wesentlich schwieriger machen.“<br />
Die zündende Idee<br />
„Mit Kerzenwachs und Sauerstoff ins<br />
Weltall“ – so lautete Anfang Mai <strong>2024</strong><br />
die Schlagzeile. Damit gelang HyImpulse<br />
mit Hauptsitz in Neuenstadt am<br />
Kocher als erstem deutschen Unternehmen<br />
der Start einer kommerziell<br />
nutzbaren Rakete in Australien.<br />
Das Neuartige an den suborbitalen<br />
(SR75) und orbitalen (SL1) Kleinsatelliten-Trägerraketen<br />
ist ihr einzigartiger<br />
Hybridantrieb aus flüssigem<br />
Sauerstoff und festem Paraffin. Der<br />
feste Brennstoffs, der sich nicht mit<br />
Foto: Webaro<br />
dem flüssigen Oxidator vermischen<br />
kann, sorgt für einen sehr sicheren Antrieb,<br />
der nicht explodieren kann. Hinzu<br />
kommt die ökologisch-nachhaltige<br />
Technologie mit Paraffin als Brennstoff.<br />
Schmilzt dieses, kommt es zu einer<br />
höheren Leistungsdichte, da die<br />
Schmelzschicht die Abbrandrate erhöht.<br />
Somit ist die Leistungsfähigkeit<br />
des Hybridtriebwerks genauso hoch<br />
wie bei Flüssigraketentriebwerken mit<br />
Kerosin als Treibstoff – nur wesentlich<br />
günstiger.<br />
Gegründet wurde HyImpulse<br />
2018 von den Luft- und Raumfahrtingenieuren<br />
Mario Kobald, Christian<br />
Schmierer, Ulrich Fischer und Konstantin<br />
Tomilin. An der Entwicklung geforscht<br />
hatten sie jedoch bereits seit<br />
2006, während ihrer Studienzeit an der<br />
Universität Stuttgart. Ab dem kommenden<br />
Jahr will das Start-up Orbitalraketen<br />
in der niedrigen Erdumlaufbahn<br />
mit Lasten bis zu 600 kg einsetzen.<br />
Spätere Ausbaustufen sollen Lasten bis<br />
zu mehreren Tonnen ins All bringen<br />
können. Denn, davon ist HyImpulse<br />
als Weltraum-Logistikunternehmen<br />
überzeugt: In der Raumfahrtindustrie<br />
steckt ein enormes Wachstumspotenzial.<br />
Birgit Kalbacher<br />
Das Team von<br />
HyImpulse<br />
vor dem<br />
geglückten<br />
Raketenstart<br />
Anfang Mai<br />
<strong>2024</strong> in<br />
Australien.<br />
Foto: HyImpulse<br />
Foto: ARNOLD<br />
Das ARNOLD Management und Vertreter der Würth-Gruppe (v. l.): Dirk Döllner, Alois Wimmer, Mario Metzger, Bernd<br />
Weidner, Lukas Schmieg, Thorsten Lienhardt-Schuster, Rolf Bauer und Robert Friedmann<br />
Neues Spitzen-Team stellt sich auf<br />
ARNOLD UMFORMTECHNIK erweitert die Geschäftsführung.<br />
Am 1. Juli <strong>2024</strong> jährte sich zum<br />
30. Mal die visionäre Entscheidung<br />
von Prof. Dr. h. c. Reinhold Würth, die<br />
Schraubenproduktion der L&C Arnold<br />
Gruppe am Standort Forchtenberg-<br />
Ernsbach zu übernehmen und in die<br />
Würth-Gruppe zu integrieren. „Diese<br />
Entscheidung schuf die Grundlage dafür,<br />
dass wir mit Freude und Mut zur Innovation<br />
die Weiterentwicklung des<br />
Unternehmens vorantreiben konnten“,<br />
erklärt Dirk Döllner, CEO von ARNOLD.<br />
Heute beschäftigt die ARNOLD<br />
Gruppe knapp 1.500 Mitarbeiter und<br />
erzielte 2023 weltweit einen Umsatz<br />
von 300 Millionen Euro. Die strategischen<br />
Schwerpunkte des Unternehmens<br />
sind New Mobility, Future of<br />
Work, Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />
und Internationalisierung.<br />
Robert Friedmann, Sprecher der<br />
Konzernführung der Würth-Gruppe,<br />
würdigt die erfolgreiche Entwicklung<br />
des Unternehmens: „ARNOLD genießt<br />
höchstes Ansehen in der Würth-Gruppe.<br />
Der moderne Geist und die Fähigkeit,<br />
flexibel auf Veränderungen im<br />
Marktumfeld zu reagieren, sind entscheidend<br />
für diesen Erfolg.“<br />
Um die zukünftige positive Entwicklung<br />
zu sichern, wurden im Rahmen<br />
des kontinuierlichen Strategieprozesses<br />
wichtige Maßnahmen ergriffen.<br />
Dazu gehören die Reorganisation des<br />
Customer Managements, die Definition<br />
der drei Business Units (Fastening Solutions,<br />
Functional Components und Fastening<br />
Systems) sowie die Optimierung<br />
der Supportprozesse. Mit dieser Organisation<br />
will man den Umsatz in einem<br />
anspruchsvollen Marktumfeld bis 2033<br />
mehr als verdoppeln.<br />
Um den unterschiedlichen Herausforderungen<br />
gerecht zu werden und<br />
ARNOLD erfolgreich in die Zukunft zu<br />
führen, wurde die Geschäftsführung ab<br />
dem 1. Juli <strong>2024</strong> erweitert. Dirk Döllner<br />
verantwortet als CEO weiterhin die<br />
strategische Unternehmensführung sowie<br />
die Supportprozesse HR und Orga-<br />
nisation, IT, Einkauf sowie Finanzen und<br />
Controlling. Zukünftig wird er in der<br />
Geschäftsführung von Mario Metzger<br />
(Chief Marketing Officer), Thorsten<br />
Lienhardt-Schuster (COO Fastening<br />
Systems), Lukas Schmieg (COO Functional<br />
Components) und Bernd Weidner<br />
(COO Fastening Solutions) unterstützt.<br />
Info<br />
ARNOLD UMFORMTECHNIK<br />
GmbH & Co. KG<br />
Carl-Arnold-Straße 25<br />
74670 Forchtenberg-Ernsbach<br />
Tel.: <strong>07</strong>947 821-0<br />
E-Mail: info@arnold-fastening.com<br />
www.arnold-fastening.com<br />
16 Juli <strong>2024</strong><br />
17
WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />
Zukunftstrends | WIRTSCHAFT<br />
erste Zimmer des IPAI-Zuhauses.<br />
Wenn im kommenden Jahr mit dem<br />
Bau des IPAI Campus der dritte Entwicklungsschritt<br />
startet, soll der ringförmige<br />
Entwurf zur runden Sache für<br />
die wachsende IPAI-Community werden.<br />
Die besteht derzeit aus 36 Partnerunternehmen,<br />
darunter Audi, Fischer,<br />
ebm papst, Schunk und Würth.<br />
Parallel zu Gebäuden und Infrastruktur<br />
soll auch der Leitgedanke weiter<br />
wachsen, mit dem IPAI 2022 antrat:<br />
Unternehmen bei den Herausforderungen<br />
der KI-Integration und digitalen<br />
Transformation zu unterstützen.<br />
Die größte dieser Herausforderungen:<br />
„Herauszufinden, welche KI-Daten<br />
überhaupt zielführend sind und dem<br />
Unternehmen Mehrwert bringen,<br />
wenn sie ausgewertet werden“, sagt<br />
Denia. Es sei ein Glücksfall gewesen,<br />
dass das IPAI noch vor dem großen KI-<br />
Hype gestartet sei. Als ChatGPT das<br />
Thema in den Fokus des öffentlichen<br />
Interesses katapultiert habe, hätten<br />
sich einige Firmen in Zugzwang gefühlt.<br />
„Diesen Unternehmen mit IPAI<br />
bereits damals ein Zuhause bieten zu<br />
können, sich zu vernetzen, voneinander<br />
zu lernen und gemeinsam an Lösungen<br />
zu arbeiten, war wichtig. Für<br />
uns ist KI kein Hype und keine Zukunftsmusik,<br />
sondern heute schon Realität<br />
und entscheidender Faktor in der<br />
Sicherung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Es hilft da nicht, KI nur um der<br />
KI-Willen zu machen, sondern langfristig<br />
für sich an Lösungen zu arbeiten<br />
und diese zu etablieren“, sagt Denia.<br />
Der richtige Ansatz sei, zu prüfen, wo<br />
ein Unternehmen in Produktion, Logistik,<br />
Dienstleistung oder Herstellung<br />
mit KI zielgerichtet Mehrwert schaffen<br />
könne, um Effizienz und Produktivität<br />
zu erhöhen, und sogar Fachkräftemangel<br />
aufzufangen.<br />
Wird KI dadurch also zum Arbeitsplatz-Killer<br />
und Ersatz für<br />
menschliches Wissen? Nein, sagt Denia:<br />
„Den Mangel haben wir ja schon.<br />
Um die Situation zu entschärfen, kann<br />
eine Produktivitätssteigerung der bestehenden<br />
Fachkräfte sinnvoll sein.<br />
Wenn Arbeitnehmer weniger Zeit für<br />
Routineaufgaben aufwenden müssen,<br />
weil gewisse Schritte von der KI übernommen<br />
werden, haben sie mehr freie<br />
Zeit für Tätigkeiten, die besser vom<br />
Menschen erledigt werden – etwa bei<br />
kreativen oder strategischen Aufgaben.“<br />
Verantwortungsvoller KI-Einsatz<br />
sei auch beim Datenschutz wichtig:<br />
„Etwa, nur Daten zu sammeln und zu<br />
nutzen, die wirklich benötigt werden<br />
und so zu verwenden, dass die KI sie<br />
nicht zweckentfremden kann.“<br />
Verantwortung bedeute, wirtschaftliche<br />
Lösungen anzustreben,<br />
„Künstliche Intelligenz als Unternehmer<br />
also nicht im Schnellverfahren<br />
einzusetzen, sondern sinnvoll in die<br />
Abläufe zu integrieren“, beschreibt es<br />
Denia. Im neuen Zuhause, den IPAI<br />
Spaces, soll das noch besser gelingen.<br />
Alle seien am Eröffnungstag begeistert<br />
gewesen – dafür nimmt man neugierige<br />
Besucher im eigenen Wohnzimmer<br />
gern in Kauf. Natalie Kotowski<br />
Mit dem IPAI Living Room, dem Besucherzentrum im Zukunftspark Wohlgelegen, ist die zweite Etappe des Projekts erreicht.<br />
Foto: IPAI/Nico Kurth<br />
Freikarte<br />
Besuch im KI-Wohnzimmer<br />
Ende Juni eröffnete IPAI sein Besucherzentrum, den „IPAI Living<br />
Room“. Eines der Ziele: Akzeptanz für die neue Technologie zu schaffen.<br />
Auch für regionale Unternehmen lohnt sich ein Besuch: Viele<br />
stehen vor der Herausforderung, zu schnell zu viel von Künstlicher<br />
Intelligenz zu wollen.<br />
Für Otto-Normal-Gastgeber ist es<br />
blanker Horror: Ein ganzes Wochenende<br />
lang bevölkern Scharen<br />
von Besuchern das eigene Wohnzimmer,<br />
wollen verköstigt werden, begutachten<br />
Einrichtungsgegenstände, fassen<br />
dieses und jenes an und probieren<br />
herum. Für Jan Denia, Sprecher des<br />
IPAI in Heilbronn, Baden-Württembergs<br />
Innovationspark für Künstliche<br />
Intelligenz (KI), war das keine Zumutung,<br />
sondern eine Freude. Ende Juni<br />
eröffnete das Besucherzentrum der<br />
IPAI Spaces im Zukunftspark Wohlgelegen,<br />
und es dürften weit über 2000<br />
Menschen – von der Familie mit neugierigen<br />
Kindern über Studenten bis<br />
zu Senioren – gewesen sein, die sich im<br />
so genannten IPAI Living Room umsahen<br />
und experimentierten. „Es ist ein<br />
ganz besonderes Gefühl, zu sehen, wie<br />
das, was man sich überlegt hat, durch<br />
die Besucher zum Leben erweckt wird“,<br />
schwärmt Denia.<br />
Auf die Eröffnung des über 6000<br />
Quadratmeter großen IPAI-Gebäudes<br />
im Vorfeld des diesjährigen Heilbronner<br />
KI-Festivals hatte das Team um<br />
Geschäftsführer Moritz Gräter lange<br />
hingefiebert. Dabei ist die „gute Stube“<br />
der Innovationsplattform lediglich das<br />
CARMEN WÜRTH FORUM | Künzelsau<br />
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pVS
WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />
Potenzial ungenutzter Daten<br />
TOP-Unternehmen der Region<br />
„Stell dir vor, es gibt Daten, und keiner macht was draus.“ Wie eine<br />
aktuelle Studie zeigt, ist das in vielen Industrieunternehmen Realität.<br />
Erforderlich wäre eine datenbezogene Unternehmenskultur.<br />
Michael Feldmeth bringt es auf<br />
den Punkt: „Zahlreiche Unternehmen<br />
in der DACH-Region<br />
nutzen das Potenzial ihrer Daten noch<br />
viel zu wenig.“ Feldmeth ist Leiter der<br />
Practice Unit Digital & Industrie 4.0 bei<br />
der Unternehmensberatung Staufen.<br />
Die Staufen AG und AppliediT, Spezialist<br />
für Echtzeitanalyse industrieller<br />
Daten, haben eine Studie zur Digitalisierung<br />
in Industrieuntrnehmen<br />
durchgeführt.<br />
Von den 2023 befragten 417 Unternehmen<br />
in der DACH-Region geben<br />
58 Prozent an, dass ihnen die Fachkräfte<br />
fehlen, um ihr Datenpotenzial überhaupt<br />
auswerten zu können. Hinzu<br />
kommen unstrukturierte Daten<br />
(53 Prozent) sowie fehlende analytische<br />
Kompetenzen und Plattformen<br />
(43 Prozent). Dadurch wird viel Wertschöpfungspotenzial,<br />
das sich bereits<br />
im Unternehmen befindet, verschenkt.<br />
Hinzu kommt, dass Daten häufig in unterschiedlichen<br />
Formaten und an verschiedenen<br />
Orten abgelegt werden.<br />
Die Folge der unterschiedlichen Datensätze:<br />
60 Prozent der Befragten können<br />
nicht wirklich erfassen, wie die Daten<br />
zusammenhängen.<br />
Doch auch das generierte Wissen<br />
aus den Daten wird nach Ansicht von<br />
Feldmeth in der Praxis noch nicht ausreichend<br />
genutzt und angewendet. So<br />
geben 59 Prozent der Unternehmen an,<br />
dass es ihnen schwerfällt, die Erkenntnisse<br />
aus einer Datenanalyse in operative<br />
Maßnahmen umzusetzen. Hinzu<br />
kommt: „Die Auswertung von Daten<br />
wird immer noch mit einer statischen<br />
Gut aufbereitete Daten sind Grundlage für die nächste Stufe der Digitalisierung:<br />
den Einsatz von KI.<br />
Foto: Adobe Stock/Gorodenkoff<br />
Momentaufnahme verwechselt“, erklärt<br />
Feldmeth. Das heißt: „Unternehmen<br />
wissen zwar, wie hoch die Auslastung<br />
einer Maschine zu einem<br />
bestimmten Zeitpunkt ist. Viel wichtiger<br />
wäre es aber, zu erfahren, welche<br />
Abhängigkeiten und Variablen entlang<br />
des Wertschöpfungsprozesses den spezifischen<br />
Output der Maschine beeinflussen.<br />
Diese Analysetätigkeiten werden<br />
jedoch häufig vernachlässigt.“<br />
Dabei können nahezu alle Bereiche<br />
in einem Unternehmen von einer<br />
besseren Datenanalyse profitieren –<br />
vom Einkauf über die Entwicklung und<br />
die Produktion bis hin zur Rückverfolgung<br />
oder Wiederaufbereitung der Produkte.<br />
„Mit dem Wissen um die Zusammenhänge<br />
zwischen einzelnen<br />
Komponenten oder Prozessschritten<br />
lassen sich nicht nur einzelne Problemfelder<br />
punktgenau identifizieren,<br />
sondern auch die wichtigsten Stellschrauben<br />
bestimmen“, erklärt Ignacio<br />
Quiñonero Ferrer, Geschäftsführer von<br />
AppliediT. Diese Abhängigkeiten könnten<br />
jedoch nur durch eine professionelle<br />
Analyse erkannt werden.<br />
Quiñonero Ferrer weist noch auf<br />
einen weiteren wichtigen Aspekt hin:<br />
Bei allem Bewusstsein für die wirtschaftliche<br />
Bedeutung der Daten werde<br />
das Thema nach wie vor zu oberflächlich<br />
behandelt. „Hier muss auf<br />
allen Ebenen ein Umdenken stattfinden“,<br />
fordert Quiñonero Ferrer. Ziel<br />
müsse es sein, eine datenbezogene Unternehmenskultur<br />
zu implementieren.<br />
Wie die Studie zeigt, fehlt diese jedoch<br />
noch bei mehr als der Hälfte der Unternehmen<br />
(53 Prozent).<br />
Mit Blick in die nahe Zukunft hätte<br />
dies für die Unternehmen einen positiven<br />
Nebeneffekt: Eine datenbezogene<br />
Unternehmenskultur kann als<br />
Grundlage für die nächste Stufe der Digitalisierung<br />
dienen, für die zuverlässige<br />
und gute Daten in großen Mengen<br />
essenziell wichtig sind: der Einsatz von<br />
Künstlicher Intelligenz. <br />
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© Phillip Drost<br />
WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />
Zukunftstrends | WIRTSCHAFT<br />
„Milliardenbeträge im<br />
Gesundheitswesen sparen“<br />
Deutschlands Gesundheitswesen hinkt bei der Digitalisierung viele<br />
Jahre hinterher, holt aber derzeit auf, sagt Ökonom David<br />
Matusiewicz. Im Interview erklärt er, wo wir Beiträge verschwenden<br />
und welche Chancen sich dank Digitalisierung in Zukunft auftun.<br />
Interview von Natalie Kotowski<br />
Digital Human Care – digitale Gesundheitsversorgung<br />
– wird in Zukunft eine<br />
große Rolle spielen. Worin liegen Ihrer<br />
Meinung nach die Vorteile und welche<br />
Veränderungen kommen durch Technologien<br />
wie KI oder Robotik auf das<br />
Gesundheitssystem zu?<br />
David Matusiewicz: Digital Human<br />
Care umfasst die gesamte Wertschöpfungskette<br />
von Forschung bis hin zu<br />
Diagnostik. Ein Beispiel: Ein Arzt in einer<br />
ganz normalen Praxis kann heute<br />
KI als Zweitmeinung hinzuziehen.<br />
Beim Dermatologen schaut eine KI auf<br />
das Muttermal und gibt eine Einschätzung,<br />
ob es gefährlich ist. Der Arzt verschreibt<br />
eine App auf Rezept, etwa gegen<br />
Depression. Patienten können<br />
Termine online buchen, Dokumente<br />
oder Übungen per Link auf ein Youtube-Video<br />
erhalten. Die ganze „Reise“<br />
des Patienten fängt digital an und endet<br />
digital. Wir sind die letzte Generation,<br />
die ohne KI behandelt hat oder<br />
behandelt wurde, weil sie in Zukunft<br />
überall integriert sein wird - in Software,<br />
die wir nutzen, aber auch in der,<br />
die der Arzt nutzt.<br />
Die Realität sieht offenbar anders aus:<br />
Sie sprechen davon, dass das Gesundheitswesen<br />
in Deutschland bei der Digitalisierung<br />
gegenüber anderen Branchen<br />
15 Jahre im Rückstand ist. Woher<br />
kommt diese Stagnation?<br />
Matusiewicz: Das Fax war vor 50 Jahren<br />
vielleicht mal eine tolle Erfindung<br />
und damals sehr innovativ. Wenn jemand<br />
seit 20 Jahren diese Technik<br />
Ökonom Prof. Dr. David Matusiewicz ist<br />
Experte für digitale Gesundheit.<br />
nutzt, passt er da die Prozesse oft nicht<br />
freiwillig an. In Behörden und Verwaltungen<br />
– und das Gesundheitswesen<br />
ist ja größtenteils eine öffentliche Institution<br />
– gibt es wenig Anreize, sich umzustellen.<br />
So wird Jahr für Jahr die Vergangenheit<br />
fortgeschrieben, und nur<br />
bewährte Mittel werden genutzt. Auch<br />
Diskussionen rund um Datensicherheit<br />
sind in Deutschland immer wieder<br />
negativ konnotiert: Skandale, Strafen,<br />
Haftung. Diese Schlagworte sind<br />
nicht gerade prädestiniert dazu, zu experimentieren<br />
und über neue Kommunikationsmittel<br />
nachzudenken.<br />
Foto: Tom Schulte/FOM<br />
Laut einer Studie des Verbands Bitkom<br />
halten sieben Prozent der Befragten ein<br />
Fax für sicherer als digitale Kommunikation.<br />
Ist die Angst vor Digitalisierung<br />
gerade beim Thema Gesundheit verbreitet?<br />
Matusiewicz: Gewohnheit, Angst und<br />
Wissenslücken sind mögliche Ursachen.<br />
Wir leben in einer Welt voller<br />
Mythen, Hörensagen und Annahmen<br />
beziehungsweise Rückschlüssen von<br />
sich selbst auf andere. Wir haben selbst<br />
eine Studie durchgeführt, die wir noch<br />
nicht veröffentlicht haben. Darin haben<br />
wir über 1000 Menschen befragt,<br />
wie sie das Thema Digital Health Care<br />
einschätzen. Wollt ihr einen elektronischen<br />
Impfausweis? Wollt ihr eine<br />
elektronische Patientenakte? Wollt ihr<br />
eure Termine online buchen? 80 bis 95<br />
Prozent sagen: Ja, natürlich wollen wir<br />
das. Aber es hält sich ein Narrativ in<br />
der Gesellschaft: Dass die Deutschen<br />
das behalten wollen, was sie kennen.<br />
Sicher lehnen einige ein digitales Gesundheitswesen<br />
ab. Aber wenn man<br />
fragt, warum, kommt meistens wenig<br />
Plausibles. Ich erkläre dann in Vorträgen:<br />
Das Schlimmste was euch passieren<br />
kann, ist, dass ihr von eurem Sanitätshaus<br />
Windelwerbung bekommt.<br />
Alles andere, etwa, dass Diagnosen an<br />
den Arbeitgeber gelangen könnten, ist<br />
realistisch betrachtet dystopisches<br />
Szenario. Die wenigsten beschäftigen<br />
sich intensiv mit dem Thema. Es bedarf<br />
sehr viel Aufklärung.<br />
Sie führen etwa Finnland an, wo viele<br />
Gesundheitsdaten gespeichert sind,<br />
was Weiterbehandlungen und Diagnosestellungen<br />
vereinfacht. Wie würden<br />
Sie Deutschland im europäischen Vergleich<br />
im Bereich Digitalisierung des<br />
Gesundheitswesens aufgestellt sehen?<br />
Matusiewicz: Ich mache seit vielen<br />
Jahren internationale Gesundheitssys-<br />
temvergleiche. Insgesamt sind die<br />
skandinavischen Länder und die Niederlande<br />
weiter vorn, und viele Länder<br />
um uns herum, selbst Polen. Dort geht<br />
man einfach stärker in die Umsetzung.<br />
Deutschland ist Weltmeister in der Regulation<br />
theoretischer Risiken, sage ich<br />
gern. Wir könnten viel weiter sein,<br />
wenn wir mehr umsetzen würden von<br />
dem, was heute technisch möglich ist.<br />
Welche Einsparpotenziale bringt die<br />
Digitalisierung für Arztpraxen und Kliniken?<br />
Viele Häuser stehen unter starkem<br />
wirtschaftlichen Druck.<br />
Matusiewicz: Das Problem ist, dass wir<br />
alle als Steuer- und Beitragszahler diese<br />
veralteten Technologien bezahlen.<br />
Die Krankenkassenbeiträge steigen<br />
wieder, und Gesundheitsminister Karl<br />
Lauterbach hat prognostiziert, dass sie<br />
weiter dramatisch steigen. Immer weniger<br />
kommt beim Patienten an. Das<br />
Geld versickert in Administration, Bürokratie,<br />
Qualitätsmanagement. Schätzungsweise<br />
gehen 30 bis 40 Prozent der<br />
Wir sind eine<br />
starke Region!<br />
Bürgerinitiative pro Region<br />
Heilbronn-Franken e. V.<br />
Geschäftsstelle:<br />
c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />
Postfach: 74650 Künzelsau<br />
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Telefon: <strong>07</strong>940 15-2329<br />
www.pro-region.de · info@pro-region.de<br />
Beiträge für diese Administration<br />
drauf. Und damit ist keinem Patienten<br />
direkt geholfen. Studien von McKinsey<br />
und anderen Beratungen schätzen die<br />
Einsparpotenziale auf 40 bis 60 Milliarden<br />
Euro. Der Gesamttopf für das Gesundheitswesen<br />
liegt etwa bei 400 Milliarden<br />
Euro. Wir reden also nicht von<br />
ein paar Millionen, sondern von Milliardenbeträgen,<br />
die eingespart werden<br />
können, wenn allein diese Dokumentation,<br />
die aus rechtlichen und finanziellen<br />
Gründen erfolgen muss, automatisiert<br />
wird. Weiteres Einsparpotenzial<br />
liegt im Thema Compliance, der Therapietreue<br />
von Patienten. Sie gehen beispielsweise<br />
zum Arzt, sind aber<br />
Mitbürger, der Deutsch nicht gut genug<br />
kann, um den Arzt zu verstehen. Dann<br />
bekommen Sie ein Medikament, nehmen<br />
es zwei Tage lang und werfen den<br />
Rest weg. Diese Fälle gibt es sicherlich<br />
tausenfach. Fehlende Therapietreue<br />
kostet uns Milliarden im Gesundheitswesen.<br />
Hier kann ich heute schon mit<br />
KI-Übersetzungen bei Mehrsprachigkeit<br />
erreichen, dass Patienten verstehen,<br />
wie und warum sie behandelt<br />
werden. Ich kenne Fälle, da sagen Patienten:<br />
„Ich habe kein Diabetes, ich<br />
habe die Zuckerkrankheit.“<br />
Zur Person<br />
Der Gesundheitsökonom Professor<br />
Dr. David Matusiewicz wird von den<br />
Medien oft als „die Stimme der<br />
Digitalen Gesundheit“ bezeichnet.<br />
Er ist Dekan und Institutsdirektor an<br />
der FOM Hochschule, hat mehr als<br />
30 Bücher herausgegeben und ist<br />
gefragter Keynote-Speaker (dxmg.de).<br />
Für das Zukunftsinstitut (www.zukunftsinstitut.de)<br />
hat Matusiewicz<br />
als Experte bei der Megatrendstudie<br />
„Zehn Trends für die Zukunft der Gesundheit“<br />
mitgewirkt.<br />
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22<br />
Juli <strong>2024</strong><br />
23
WIRTSCHAFT | Titel<br />
Titel | WIRTSCHAFT<br />
In Produktion und Logistik gibt es bei<br />
Audi schon heute rund 100 KI-Anwendungsfälle<br />
in verschiedenen Reifegraden<br />
vom Ideenstatus über die Erprobung<br />
bis zum operativen Betrieb. Der<br />
Fokus liegt aktuell auf fünf Themenfeldern:<br />
KI-gestützte Fertigungsprozessüberwachung<br />
und Anlagensteuerung,<br />
Qualitätsüberwachung, Generative KI,<br />
KI-gesteuerte Roboter sowie KI-gestützte<br />
Prozesse für die Logistikketten.<br />
Sie wollen mit Künstlicher Intelligenz zahlreiche Prozesse verbessern: Sebastian Reinisch (links) und Dr. Andreas Kühne.<br />
Audi erarbeitet KI-Strategie<br />
Der Fahrzeughersteller Audi wendet Künstliche Intelligenz bereits an<br />
und will die Technologie flächendeckend in Produktion und Logistik<br />
ausrollen. Das Unternehmen arbeitet dafür an einer ganzheitlichen<br />
KI-Strategie und setzt dabei auch auf das KI-Ökosystem in Heilbronn.<br />
Künstliche Intelligenz (KI) kann dabei<br />
helfen, die Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu steigern – davon ist Audi<br />
überzeugt. Mit einem bereichsübergreifenden<br />
Team erarbeitet das Unternehmen<br />
deshalb eine ganzheitliche<br />
Daten- und KI-Strategie für die Produktion<br />
und Logistik. Erklärtes Ziel: die<br />
Rahmenbedingungen für den flächendeckenden<br />
Einsatz von datenzentrierten<br />
Anwendungen und KI zu schaffen.<br />
Eine wichtige Prämisse dafür sei, die<br />
Mitarbeitenden für den Umgang mit<br />
Daten und KI zu befähigen. „Maßgeblich<br />
für den Einsatz von KI ist die unterstützende<br />
Funktion für die Mitarbeitenden“,<br />
erklärt Dr. Andreas Kühne vom<br />
Programmmanagement Künstliche Intelligenz<br />
im Geschäftsbereich Produktion<br />
und Logistik bei Audi. „Ziel unserer<br />
Aktivitäten ist die optimale Vernetzung<br />
von Mensch und Maschine. Dabei bleiben<br />
unsere Mitarbeitenden jederzeit<br />
als Know-how- und Entscheidungsträger<br />
im Mittelpunkt.“<br />
Das größte wirtschaftliche Potenzial<br />
für den Einsatz von KI biete die weitere<br />
Automatisierung und Digitalisierung<br />
der Planungs- Fertigungs- und<br />
Logistikprozesse. „Hier lassen sich mit<br />
Hilfe Künstlicher Intelligenz und innovativer<br />
Ideen große Datenmengen nutzen,<br />
um Prozesse weiter zu optimieren<br />
sowie Komplexität zu reduzieren. Zudem<br />
werden in der Produktion Mitarbeitende<br />
von sich wiederholenden Arbeiten<br />
entlastet, um ihr Wissen und ihre<br />
Fähigkeiten in wertschöpfende Arbeitsprozesse<br />
einzubringen“, sagt Kühne.<br />
Fotos: Audi AG<br />
Basis für KI-Einsatz schaffen<br />
Eine entscheidende Grundlage für den<br />
erfolgreichen Einsatz von KI ist die<br />
Weiterentwicklung der Infrastruktur in<br />
den Produktionshallen. Mit Edge<br />
Cloud 4 Production (EC4P) wurde laut<br />
Audi ein Paradigmenwechsel in der<br />
Automatisierungstechnik eingeleitet.<br />
Dahinter verbergen sich Server, die in<br />
unmittelbarer Nähe zur Produktionslinie<br />
als Rechenzentren dienen und in<br />
der Lage sind, Informationen und Leistung<br />
mit geringer Latenz zu verarbeiten<br />
und zu verteilen. Neue Funktionen<br />
und Tools können dank EC4P schnell<br />
und flexibel eingeführt werden. So<br />
wird die zentrale und skalierbare Infrastruktur-Plattform<br />
die Basis für aktuelle<br />
und künftige datenge triebene Lösungen<br />
in der Produktion, sei es für<br />
Roboterprogrammierung, fahrerlose<br />
Transportsysteme, vorausschauende<br />
Wartung oder KI-gestützte Anlagensteuerung.<br />
Mit dem Betrieb der EC4P<br />
in der Montagelinie in den Böllinger<br />
Höfen ist Audi nach eigenen Angaben<br />
der erste Automobilhersteller, der in<br />
der taktgebundenen Fertigung eine<br />
zentrale Serverlösung einsetzt.<br />
Neben einer leistungsfähigen Infrastruktur<br />
sind auch moderne Plattformen<br />
und eine durchgängige Datenverfügbarkeit<br />
die Basis für die effiziente<br />
Einführung von KI-Anwendungen. Am<br />
Standort Neckarsulm wird KI bereits in<br />
der Qualitätssicherung beim Widerstandspunktschweißen<br />
eingesetzt, der<br />
Hauptverbindungstechnologie im Karosseriebau.<br />
Pro Schicht analysiert im<br />
Projekt WPS-Analytics eine KI die<br />
Datensätze von rund 1,5 Millionen<br />
Zur Qualitätssicherung wird im Audi-Werk in Neckarsulm bereits KI eingesetzt,<br />
um pro Schicht mehr als eine Million Schweißpunkte zu prüfen.<br />
Schweißpunkten und gibt Prüfempfehlungen<br />
an die Mitarbeitenden. Im<br />
Vergleich zu den vorherigen stichprobenartigen<br />
Überprüfungen sind so viel<br />
effizentere und zielgerichtete Kontrollen<br />
möglich.<br />
AI25 vernetzt Partner<br />
Bei der digitalen Fabriktransformation<br />
hilft auch ein Netzwerk mit Partnern.<br />
Audi hat dafür die Automotive Initiative<br />
2025 (AI25) ins Leben gerufen. Die<br />
Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer<br />
IAO und der TU München zielt darauf<br />
ab, digitale und nachhaltige Lösungen<br />
für die Produktion und Logistik zu entwickeln.<br />
Für die Implementierung<br />
wird bei Bedarf auf weitere Umsetzungspartner<br />
zurückgegriffen. Der<br />
Standort Neckarsulm dient dabei als<br />
Reallabor für die Implementierung<br />
und Skalierung der Anwendungen für<br />
den gesamten Volkswagen-Konzern.<br />
„Wichtiges Prinzip für diese Transformation<br />
ist die ganzheitliche Betrachtung<br />
des digitalen Wandels in den Dimensionen<br />
Mensch, Organisation und<br />
Technologie“, sagt Sebastian Reinisch,<br />
Leiter IT-Services in Neckarsulm. Die<br />
Handlungsfelder der AI25 reichten<br />
deshalb von der Befähigung der Mitarbeitenden<br />
zu einer digitalversierten<br />
Belegschaft über Zusammenarbeitsmodelle<br />
für die Abteilungen bis zur<br />
Entwicklung und iterativen Umsetzung<br />
von konkreten Use Cases.<br />
Die AI25 hat sich zur Dachmarke<br />
für die Interaktion der AUDI AG mit<br />
dem digitalen Ökosystem in Heilbronn<br />
entwickelt, das aus wissenschaftlichen<br />
Institutionen auf dem Bildungscampus,<br />
dem Innovationspark für Künstliche<br />
Intelligenz (IPAI) sowie Unternehmen<br />
der Region besteht. „Gemeinsam<br />
mit unseren Partnern nutzen wir die<br />
Vorteile des Ökosystems, um ganz nah<br />
dran an den neuesten KI-Entwicklungen<br />
zu sein, Kontakt zu Start-ups aufzubauen<br />
und Talente für Audi zu gewinnen“,<br />
erläutert Reinisch. Mit der<br />
Veranstaltungsreihe „AI25 – 90 Minutes“<br />
finde zwei Mal im Jahr ein Format<br />
statt, um die Impulse aus dem digitalen<br />
Ökosystem ins Unternehmen zu<br />
tragen. Ausgewählte Start-ups pitchen<br />
ihre Ideen standortübergreifend vor<br />
relevanten Fachbereichen, die eine<br />
mögliche Kooperation bewerten. „Dieses<br />
einzigartige Ökosystem aus Wissenschaft,<br />
Technologie und Wirtschaft<br />
schafft eine wichtige Voraussetzung für<br />
den Aufbau und die nachhaltige Verortung<br />
dieser Initiative in der Region<br />
Heilbronn“, sagt Reinisch. dt<br />
24<br />
Juli <strong>2024</strong><br />
25
WIRTSCHAFT | Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit | WIRTSCHAFT<br />
Fotos: AdobeStock/rh2010/Veigel automotive<br />
bäudeanlagen 2023 auf Platz 2, bei Solarparks<br />
auf Platz 5 in der Auswertung,<br />
gibt das Photovoltaik-Netzwerk Heilbronn-Franken<br />
bekannt.<br />
Heibronn-Franken 2023 bei<br />
Dachmodulen Spitzenreiter<br />
Was Module auf Dächern angeht, belegten<br />
im vergangenen Jahr sogar ausschließlich<br />
Landkreise in Heilbronn-<br />
Franken die Top 3: Auf Platz drei lag der<br />
Landkreis Schwäbisch Hall (121,5 Watt<br />
pro Person), Platz zwei schaffte der<br />
Main-Tauber-Kreis mit 123,3 Watt pro<br />
Kopf, Spitzenreiter war der Landkreis<br />
Hohenlohe mit einem Zubau von 124,3<br />
Watt pro Kopf. „Stand heute haben wir<br />
genau zehn Megawatt Peak ausgebaut“,<br />
berichtet Joachim Schröder, Leiter des<br />
Klima-Zentrums Hohenlohekreis.<br />
Von Rankings hält er nach eigenen<br />
Worten zwar nicht viel – zu unterschiedlich<br />
seien die Strukturen und<br />
Gegebenheiten im Land. Stolz ist er<br />
dennoch: „Bei den Gebäudeanlagen –<br />
von Privatbesitzern und Hohenloher<br />
Wirtschaftsunternehmern – haben wir<br />
schon 20,2 Prozent der Gebäudeflächen<br />
für Photovoltaik ausgeschöpft.“ In<br />
Heilbronn-Franken liegen die Hohenloher<br />
damit knapp hinter Schwäbisch-<br />
Hall und dem Main-Tauber-Kreis mit<br />
22,6 und 22,5 Prozent.<br />
Ob der vergleichsweise gute Wert<br />
zustande kommt, weil in der Region<br />
sehr viele fortschrittliche Unternehmen<br />
mit großen Dachflächen angesiedelt<br />
sind, die bereits Anlagen installiert<br />
haben, kann Irina Kroo, Projektleiterin<br />
beim Photovoltaiknetzwerk Heilbronn-<br />
Franken, zwar nicht sagen: „Leider haben<br />
wir keine spezifischen Daten, die<br />
sich ausschließlich auf Photovoltaik<br />
auf Dächer von Unternehmen beziehen.“<br />
Doch es gibt Hinweise darauf,<br />
dass der Wirtschaftsstandort Heilbronn-Franken<br />
bei Photovoltaik zu<br />
den Treibern der Energiewende gehören<br />
könnte. „Bei den Unternehmen haben<br />
wir einige Leuchtturmprojek-<br />
„Photovoltaik rechnet sich“, sagt<br />
Markus Koffler, Einkaufsleiter bei<br />
der Veigel GmbH in Öhringen.<br />
Stundenlanges Bräunen ist out – Unternehmen in der Region nutzen die Kraft der Sonnenstrahlen lieber als Energiequelle.<br />
Sonne tanken macht attraktiv<br />
ENERGIE<br />
Bei Photovoltaik gehören Unternehmen in Heilbronn-Franken zu den<br />
Treibern der Energiewende. Viele haben erkannt, dass Sonne tanken<br />
auf dem Dach nachhaltig und wirtschaftlich ist. Und bemerken<br />
nebenbei: Sonnenkraft ist „hip“ und stärkt das Image.<br />
Vorbei sind die Zeiten, in denen<br />
Sonnenanbeter auf Liegestühlen<br />
jeden UV-Strahl auffingen. Die<br />
Geschichte vom schön gebräunten<br />
Körper hat sich als gesundheitsschädigende<br />
Mär entpuppt, hohe Lichtschutzfilter<br />
sind inzwischen ein Muss.<br />
Attraktiv ist die Kraft der Sonne zwar<br />
immer noch. Doch heute ist nicht<br />
mehr tiefbraune Haut „in“, sondern<br />
Gebäude und Flächen mit dunkel glitzernden<br />
Hüllen: Photovoltaik als Energiequelle<br />
ist so beliebt wie nie – und<br />
Heilbronn-Franken gehört bei Neuinstallationen<br />
zur Spitzenregion des Landes.<br />
Mehr als 58.000 Solaranlagen<br />
wurden in Baden-Württemberg bis<br />
Juni <strong>2024</strong> verbaut. Die Zahlen, die das<br />
Landesamt für Umwelt monatlich auf<br />
seinem Dashbord zeigt, weisen in<br />
Richtung eines neuen Rekords: Schon<br />
im vergangenen Jahr lag der Zubau bei<br />
1860 Megawatt – ein Plus von knapp<br />
130 Prozent, wie das Solar Cluster Baden-Württemberg<br />
aus Daten der Bundesnetzagentur<br />
und Berechnungen<br />
des Zentrums für Sonnenenergie- und<br />
Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg<br />
(ZSW) errechnet hat. <strong>2024</strong><br />
könnte die 2000-Megawatt-Marke erreicht<br />
werden. Dass der Südwesten bei<br />
Solarenergie alles andere als blass aussieht,<br />
daran hat Heilbronn-Franken einen<br />
großen Anteil: Im Landesvergleich<br />
lag die Region bei neu installierten Ge-<br />
26<br />
Juli <strong>2024</strong>
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Bernhard Frisch, Vorstand bei Bausch+<br />
Ströbel, setzt seit Jahren auf Photovoltaik.<br />
Arthur Schneider verantwortet das<br />
Nachhaltigkeitsmanagement der<br />
Bechtle AG.<br />
Joachim Schröder leitet das Klima-<br />
Zentrum Hohenlohekreis.<br />
te“, sagt Schröder. Etwa Bausch+<br />
Ströbel im Landkreis Schwäbisch Hall.<br />
Dort habe man die Pflichtverordnung<br />
des Landes, Parkraum ab 35 Stellplätzen<br />
mit Solarmodulen zu überdachen,<br />
schon früh umgesetzt. „Energieeffizienz<br />
und Ressourcenschonung sind<br />
schon seit vielen Jahren wichtige Ziele<br />
bei Bausch+Ströbel“, bestätigt Bernhard<br />
Frisch, Vorstand des Spezialmaschinenherstellers<br />
und Weltmarktführers<br />
aus Ilshofen.<br />
Für die stetig wachsende Belegschaft<br />
von Bausch+Ströbel seien vor<br />
einigen Jahren 650 neue Parkplätze<br />
notwendig geworden. 350 davon erhielten<br />
auf 5550 Quadratmetern Überdachungen,<br />
die mit Photovoltaik ausgestattet<br />
seien. Schon zuvor war laut<br />
Frisch beim Bau einer neuen Montagehalle<br />
ein Lüftungskonzept eingebaut<br />
worden, das 70 Prozent der Wärme zurückgewinnt.<br />
„Auf dem Dach entstand<br />
außerdem eine weitere Photovoltaikanlage<br />
mit 1350 Quadratmetern Modulfläche“,<br />
erläutert Frisch.<br />
Auch die Bechtle AG betreibt ihr<br />
eigenes Sonnenkraftwerk: Die Photovoltaikanlage<br />
am Konzernsitz in Neckarsulm<br />
ist die größte Installation in<br />
der Bechtle Gruppe. „Sie wurde in<br />
mehreren Ausbaustufen zwischen<br />
20<strong>07</strong> und 2021 installiert und bedeckt<br />
inzwischen alle verfügbaren Dachflächen<br />
auf Bürogebäuden, der Logistikzentrale<br />
und das Parkhaus“, berichtet<br />
Arthur Schneider, Leiter des Nachhaltigkeitsmanagements<br />
der Bechtle AG.<br />
Etwa 5400 Solarmodule mit einer Fläche<br />
von fast 9000 Quadratmetern liefern<br />
nach seinen Worten dort mit<br />
1400 kWp (Kilowatt-Peak) regenerativen<br />
Strom, der für die Bürogebäude sowie<br />
für E- und Hybridfahrzeuge an<br />
166 Ladepunkten genutzt werden<br />
kann. Gesteuert werde die Verteilung<br />
der „grünen“ Energie über ein intelligentes<br />
Lastmanagementsystem.<br />
Auch wenn schon viele Unternehmen<br />
zu der sonnigen Solar-Bilanz<br />
der Region beigetragen haben: Rund<br />
20 Prozent genutztes Potenzial auf<br />
den Dächern bedeutet, dass noch viel<br />
mehr möglich ist. Denn der Umkehrschluss<br />
heißt: Knapp 80 Prozent schon<br />
versiegelter beziehungsweise überbauter<br />
Fläche bleiben noch ungenutzt.<br />
Die Kapazitäten der ohnehin vorhandenen<br />
Gebäude- und Hallendächer<br />
auszuschöpfen, priorisiert denn auch<br />
Klima-Zentrums-Leiter Schröder:<br />
„Man sollte prüfen, was schon überbaut<br />
ist – und zuerst die vorhandenen<br />
Potenziale nutzen, bevor man an<br />
Flächen geht, die vielleicht für andere<br />
Zwecke wertvoll sind.“<br />
„<br />
Unternehmen sollten<br />
Photovoltaik einsetzen<br />
– es rechnet sich.<br />
Markus Koffler, Veigel<br />
“<br />
Schröder möchte Unternehmer ermuntern,<br />
die eigenen Möglichkeiten<br />
für Energiequellen auszuloten – beispielsweise,<br />
wenn ohnehin eine Sanierung<br />
ansteht. Aktuell würden Anlagen<br />
etwas preisgünstiger und hätten wieder<br />
kürzere Lieferzeiten. „Für Unternehmen<br />
lohnt sich die Überlegung auf<br />
alle Fälle. Firmen gucken selbstverständlich<br />
nach der Wirtschaftlichkeit.<br />
Aber je mehr erneuerbare Energien wir<br />
haben, desto autarker und dezentraler<br />
werden wir natürlich und sind damit<br />
auch resilienter in der Zukunft – gerade<br />
wenn wir an die Energieschocksituationen<br />
denken, die wir ja mit dem<br />
Ausbruch des Ukraine-Kriegs gerade<br />
erst erlebt haben.“<br />
Energiekosten um mehr<br />
als die Hälfte gesenkt<br />
Angesichts steigender Energiekosten<br />
und unvorhergesehener Krisen nicht<br />
in Schockstarre zu verfallen und einen<br />
Betrieb auch im Notfall laufen lassen<br />
zu können – diese Argumente spielten<br />
etwa beim Unternehmen Veigel Automotive<br />
in Öhringen eine Hauptrolle.<br />
Experte Schröder hatte das Unternehmen<br />
beraten und den Mitarbeitern in<br />
Workshops sowohl Sparpotenziale als<br />
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Die Bechtle AG hat Solarpaneele auf ihren Dächern installiert.<br />
auch Ideen zur eigenen Stromgewinnung<br />
geliefert. Unter der Regie von<br />
Markus Koffler, Einkaufsleiter bei Veigel,<br />
rüstete das Unternehmen, europaweit<br />
führender Hersteller von Fahrschul-Assistenzsystemen<br />
und von<br />
behindertengerechten Fahrhilfen 2021<br />
um. Solarmodule pflastern einen Großteil<br />
der 3000 Quadratmeter Dachfläche<br />
und liefern 299 kWp Strom.<br />
Drei Jahre später zieht Koffler eine<br />
begeisterte Bilanz: „Die Anlage hat sich<br />
schon bezahlt gemacht. Wir haben unsere<br />
Energiekosten massiv senken können<br />
– um 50 bis 60 Prozent.“ Der Überschuss<br />
werde ins Netz eingespeist.<br />
Dank der Einspeisevergütung finanziere<br />
sich die Anlage. „Unternehmen sollten<br />
Photovoltaik einsetzen – es rechnet<br />
sich. Gerade in Zeiten, in denen Strom<br />
teuer ist“, rät er. Dem kann Projektleiterin<br />
Kroo nur zustimmen: „Für ein Unternehmen<br />
lohnt sich eine Solaranlage<br />
besonders dann, wenn der Eigenverbrauchsanteil<br />
hoch ist“, sagt sie. Wichtig<br />
sei, langfristig zu denken. Die Kosten<br />
für eine Photovoltaikanlage<br />
amortisieren sich nach etwa zehn bis<br />
Fot:o: Bechtle AG<br />
zwölf Jahren, „danach erwirtschaftet<br />
die Anlage Gewinne“.<br />
Bei Veigel wird das Thema Erneuerbare<br />
Energien unterdessen weitergedacht:<br />
Die 27 Kilowatt Abwärme, die<br />
ihr Laser in der Fertigungshalle erzeuge,<br />
liefen in einen Wärmetauscher und<br />
beheizten den Betrieb, berichtet Koffler:<br />
„Von der Sonne geht die Energie in<br />
die Maschine, von der Maschine geht<br />
sie in die Heizung – und das auch im<br />
Winter und in der Zwischensaison.“ Aktuell<br />
sehen sich die Verantwortlichen<br />
nach einem Batteriespeicher um:<br />
„Nach Feierabend um 15 Uhr geht unser<br />
Stromverbrauch dramatisch nach<br />
unten. In der Zeit könnten wir den<br />
Stromspeicher füllen, der uns dann am<br />
nächsten Tag gerade in der Anlaufphase<br />
morgens, wenn die Sonne noch nicht<br />
so stark scheint, genügend Energie liefert,<br />
um für zwei Stunden aus dem Batteriespeicher<br />
leben zu können. Bis<br />
dann wieder die Sonnenenergie greift“,<br />
schwärmt der Einkaufsleiter. Dieser<br />
Schritt und ein Windrad für weitere<br />
10 KW Eigenstrom auf dem Grundstück<br />
sollen dem Unternehmen künftig noch<br />
mehr Autarkie bescheren.<br />
Die eigene Solaranlage stärkt<br />
das Unternehmensimage<br />
Nicht nur Unabhängigkeit, sondern<br />
noch etwas anderes bringt die eigene<br />
Solaranlage den Unternehmen: Attraktivität.<br />
„Sie trägt zur Nachhaltigkeitsstrategie<br />
bei und stärkt das Image“, ist<br />
Kroo vom Photovoltaik-Netzwerk überzeugt.<br />
Um diese Strahlkraft weiß auch<br />
Klima-Zentrums-Leiter Joachim Schröder:<br />
„Wir stehen im Kampf um die klugen<br />
Köpfe. Die jüngere Generation<br />
schaut auch darauf, wie nachhaltig ein<br />
Arbeitgeber denkt. Ich glaube, es wäre<br />
‚hip‘, in einem Unternehmen zu sein,<br />
wo man sein Fahrzeug mit Sonnenenergie<br />
betanken kann.“<br />
Sonnenanbeter gibt es also offenbar<br />
noch immer. Nur sehen sie die Vorteile<br />
offenbar längst nicht mehr in einem<br />
vermeintlichen Schönheitsideal.<br />
Sondern ganz pragmatisch.<br />
Natalie Kotowski<br />
Foto: ebm-papst<br />
Ziehen an einem Strang (v. l.): Dr. Gabriele Landwehr, Kexin Hao, Dr. Ralf Weiß, Klaus Wittmann, Markus Mettler, Marcus<br />
Meyer, Leon Neidhardt und Annemarie Hillenbrand.<br />
Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit<br />
ebm-papst und Kulturstiftung Hohenlohe starten Klimapartnerschaft.<br />
Die ebm-papst Gruppe, weltweit<br />
führender Anbieter von Ventilatoren<br />
und Motoren, und die Kulturstiftung<br />
Hohenlohe haben Anfang Juli ihre<br />
regionale Klimapartnerschaft gestartet<br />
und eine Kooperationsvereinbarung<br />
geschlossen. Die auf ein Jahr angelegte<br />
Partnerschaft ist Teil des neuen Tandemprogramms<br />
der Initiative Culture4-<br />
Climate und des Netzwerks Nachhaltigkeit<br />
in Kunst und Kultur. Ziel ist es,<br />
besondere Synergien zwischen Kultur<br />
und Wirtschaft für Klimaschutz und<br />
Nachhaltigkeit zu schaffen.<br />
Das gemeinsame Vorhaben soll<br />
eine wirksame Dynamik für die Umsetzung<br />
der globalen und nationalen Klimaziele<br />
der Bundesregierung und des<br />
Pariser Klimaabkommens entfalten.<br />
Gefördert wird das Programm durch<br />
das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Klimaschutz.<br />
Den Auftakt der Klimapartnerschaft<br />
bildete ein Kick-Off Workshop<br />
im Landratsamt in Künzelsau. Im Rahmen<br />
eines Ideenfindungsprozesses mit<br />
kreativen Methoden wurden Gemeinsamkeiten<br />
erarbeitet, die die Partnerschaft<br />
prägen sollen. So sollen zukünftig<br />
gegenseitige Hospitationen das<br />
Kennenlernen vertiefen. Die Partner<br />
wollen auch der Frage nachgehen, wie<br />
Veranstaltungen, wie zum Beispiel der<br />
ebm-papst Marathon und der Hohenloher<br />
Kultursommer, nachhaltiger gestaltet<br />
werden können. Zudem liegt beiden<br />
Partnern die junge Generation besonders<br />
am Herzen: Wie begeistern wir<br />
junge Menschen für Kulturveranstaltungen<br />
und für einen Job in der Industrie?<br />
Daher sollen beispielsweise die<br />
ebm-papst Energiescouts, eine Erfindung<br />
des Unternehmens und heute<br />
bundesweit bekannt, in das Projekt eingebunden<br />
werden, um Energieeffizienzmaßnahmen<br />
bei den Kulturveranstaltungen<br />
zu identifizieren.<br />
„Unser Unternehmenszweck „Engineering<br />
a better life“ verdeutlicht unser<br />
Ziel, einen Beitrag für eine bessere<br />
Zukunft zu leisten. Im Hinblick auf<br />
Nachhaltigkeit und Klimaschutz spielt<br />
gemeinschaftliches Handeln eine zentrale<br />
Rolle. Deshalb freuen wir uns auf<br />
diese Partnerschaft und enge Zusammenarbeit<br />
mit einer wichtigen kulturellen<br />
Einrichtung der Region Hohenlohe“,<br />
sagt Klaus Wittmann, Director ESG<br />
(Environmental Social Governance) bei<br />
ebm-papst.<br />
Info<br />
ebm‐papst Mulfingen GmbH & Co. KG<br />
Bachmühle 2<br />
74673 Mulfingen<br />
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30<br />
Juli <strong>2024</strong><br />
31
WIRTSCHAFT | Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit | WIRTSCHAFT<br />
Solarstrom vom Firmendach<br />
Warum sich Photovoltaik auf dem Firmendach lohnt und welche<br />
Planungsschritte Unternehmen beachten müssen, darüber informieren<br />
das Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg und die Genossenschaft<br />
EnerGeno Heilbronn-Franken.<br />
Kluge Nutzung: Auf ansonsten ungenutzten Dachflächen lassen sich Photovoltaikanlagen installieren. Unternehmen bietet<br />
das die Möglichkeit, günstig an Energie zu kommen.<br />
Foto: Adobe Stock/Wanwajee<br />
Aus der Vogelperspektive glitzert<br />
Heilbronn-Franken zwar überdurchschnittlich<br />
stark. Etwa jedes<br />
fünfte Gebäude trägt eine Photovoltaikanlage<br />
auf dem Dach. Ein<br />
Drohnenflug über die Region würde<br />
aber auch knapp 80 Prozent ungenutzte<br />
Dachflächen ans Licht bringen, auf<br />
denen Solarmodule installiert werden<br />
könnten – Dächer von Büro- und Gewerbeimmobilien<br />
bieten riesiges Potenzial.<br />
„Angesichts der gestiegenen<br />
Strompreise drängen sich Solarstromanlagen<br />
auf dem Unternehmensdach<br />
geradezu auf. Die Nachfrage ist in den<br />
letzten Monaten entsprechend stark<br />
angestiegen“, sagt Franz Pöter, Geschäftsführer<br />
des Vereins Solar Cluster<br />
Baden-Württemberg.<br />
Erstens seien PV-Anlagen wirtschaftlich<br />
attraktiv, rechnen die Experten<br />
vor: Für eine gewerbliche Aufdachanlage<br />
mit 300 bis 900 Kilowatt<br />
installierter Leistung kostet der Solarstrom<br />
etwa 7 bis 9 Cent pro Kilowattstunde<br />
bei einem Betrieb über 20 Jahre<br />
– ohne Wartung, Reparaturen oder Finanzierungskosten.<br />
Da Firmen oft einen<br />
konstant hohen Strombedarf haben<br />
und die Module von 8 bis 18 Uhr<br />
Strom liefern, könnten sie laut Solar<br />
Cluster bis zu 70 Prozent des Solarstroms<br />
selbst verbrauchen und müssten<br />
weniger Netzstrom für im Schnitt<br />
25 Cent pro Kilowattstunde einkaufen.<br />
Pro selbst genutzter Kilowattstunde ergäbe<br />
das rund 17 Cent Gewinn.<br />
Zweitens sei Photovoltaik zentraler<br />
Baustein für die erforderliche Klimaneutralität<br />
der Firmen. Anlagen auf<br />
Industriedächern mit 900 Kilowatt installierter<br />
Leistung sparen demnach<br />
jährlich 560 Tonnen Kohlendioxid ein.<br />
Welche Schritte Unternehmen<br />
gehen müssen, um von Photovoltaik<br />
zu profitieren, erläutert Irina Kroo,<br />
Projektleiterin beim Photovoltaik-<br />
Netzwerk Baden-Württemberg und<br />
Ansprechpartnerin für Heilbronn-<br />
Franken: „Zunächst sollten Unternehmen,<br />
die eine Solaranlage auf dem<br />
Dach, über dem Parkplatz oder im<br />
Freiland installieren möchten, die Eignung<br />
der Fläche prüfen“, sagt sie. Das<br />
umfasse auch Neigungswinkel und<br />
Verschattung. Basierend auf diesen<br />
Daten sollte die passende Größe der<br />
Anlage festgelegt werden. Im zweiten<br />
Schritt wird das passende Geschäftmodell<br />
gewählt – soll der erzeugte<br />
Strom selbst verbraucht oder eingespeist<br />
werden?<br />
Flächen vermieten<br />
Denkbar ist auch, das eigene Firmendach<br />
zu vermieten – etwa an die Ener-<br />
Geno Heilbronn-Franken, dem größten<br />
genossenschaftlichen Umsetzer<br />
von Solarenergie in der Region mit<br />
2200 Mitgliedern. „Wir schließen den<br />
Kreis einer echten Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft“,<br />
sagt EnerGeno-<br />
Vorstand Lukas Bühler. „Wir planen, finanzieren,<br />
bauen und betreiben<br />
unsere Anlagen selbst. Für ein Unternehmen<br />
bedeutet das, dass nur die<br />
Dachfläche an uns vermietet werden<br />
muss, und wir uns um alles weitere<br />
kümmern.“ Ein Stromliefervertrag sichere<br />
die Versorgung, sodass das Unternehmen<br />
den günstigen Strom vom<br />
eigenen Dach nutzen könne, ohne<br />
selbst finanzielle oder personelle Ressourcen<br />
einzusetzen, erläutert Bühler.<br />
Wer in Eigenregie planen will,<br />
sollte nach der Wahl des Geschäftsmodells<br />
notwendige Genehmigungen<br />
einholen, rechtliche Fragen klären,<br />
und sich schließlich über Finanzierungsoptionen<br />
und mögliche Förderungen<br />
informieren, rät Projektleiterin<br />
Kroo. Im letzten Schritt werde die Anlage<br />
von einem Fachbetrieb installiert<br />
und in Betrieb genommen.<br />
Sich bei Planung und Umsetzung<br />
zusammenzutun und auszutauschen –<br />
sei es im Bürgerenergie-Verbund Ener-<br />
Geno oder im Photovoltaik-Netzwerk<br />
Baden-Württemberg – lohne sich, um<br />
Know-how, Best Practises und Fortbildungen<br />
zu nutzen. Aktuelle Informationen<br />
gibt es auf den Homepages etwa<br />
des Photovoltaik-Netzwerks oder der<br />
EnerGeno. Seit Kurzem ist ein neuer<br />
Leitfaden für Unternehmen auf der<br />
Website des PV-Netzwerks Baden-<br />
Württemberg online: „Er behandelt<br />
auch die neuen Regelungen des Solarpaket<br />
1“, sagt Kroo. Natalie Kotowski<br />
Irina Kroo ist Projektleiterin des<br />
PV-Netzwerks Heilbronn-Franken und<br />
mitverantwortliche Koordinatorin<br />
sowie Ansprechpartnerin für Solar-<br />
Cluster Baden-Württemberg e.V.<br />
Lukas Bühler ist Vorstand der EnerGeno<br />
Heilbronn-Franken.<br />
32<br />
Juli <strong>2024</strong><br />
33
WIRTSCHAFT | Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit | WIRTSCHAFT<br />
Der zweite Workshop<br />
fand bei AFS Airfilter<br />
Systeme statt. Interessant<br />
für die Teilnehmenden<br />
war das nachhaltige<br />
Energiekonzept<br />
des Neubaus mit Photovoltaik,<br />
Wärmepumpe,<br />
E-Ladesäulen und intelligenter<br />
Holz-Modulbauweise.<br />
Foto: KlimaFit<br />
Die Berater helfen auch dabei, Fördermittel<br />
für Maßnahmen zu finden, die<br />
sich aus dem KlimaFit-Projekt ergeben.<br />
Nach der abschließenden Prüfung<br />
durch eine unabhängige Kommission<br />
erhalten die Unternehmen die<br />
Zertifizierung. Auf den während der<br />
Projektzeit ausgewerteten Daten und<br />
neu entwickelten Maßnahmen und<br />
Strukturen können die Betriebe dann<br />
aufbauen und sie weiterführen.<br />
Austausch als Mehrwert<br />
Im Rahmen des Projekts finden zudem<br />
vier halbtägige Workshops statt. Diese<br />
dienen der Wissensvermittlung, aber<br />
sie geben den Teilnehmenden auch<br />
die Möglichkeit, sich untereinander<br />
auszutauschen. „Für uns bietet der<br />
Austausch mit anderen regionalen<br />
Unternehmern zum Klimaschutz einen<br />
Mehrwert, da wir unsere CO 2<br />
-Bilanzierung<br />
mit der von anderen Unternehmen<br />
vergleichen können“,<br />
erklärt beispielsweise Anna Schmieg,<br />
Geschäftsführerin bei der Erzeugergemeinschaft<br />
OBEG Hohenlohe in<br />
Schrozberg, die am Projekt im Landkreis<br />
Schwäbisch Hall teilnimmt.<br />
Kai Kuppinger, Geschäftsleiter<br />
der AFS Airfilter Systeme in Übrigshausen<br />
und ebenfalls Projektteilnehmer,<br />
hofft „auf eine zuverlässige<br />
und aussagekräftige Klimabilanz und<br />
auf Erkenntnisse, wie die Bilanz zu<br />
vergleichbaren Betrieben in unserer<br />
Branche und Region einzuordnen<br />
ist.“ Er ist überzeugt, dass sich der<br />
Aufwand lohnt, auch wenn „Datenerfassung<br />
und Bestandsanalyse teilweise<br />
sehr zeitaufwändig sind“. Auch<br />
Andreas Hoffmann, Geschäftsführer<br />
des Maschinenbaudienstleisters Lorenz<br />
Hoffmann GmbH in Kreßberg-<br />
Oberstelzhausen nimmt am Projekt<br />
teil. „Unser Ziel ist die Integration eines<br />
Systems zur Steigerung der Wertschöpfung<br />
in Deutschland durch<br />
nachhaltige Investitionen in unser Managementsystem“,<br />
sagt er. Silvan Vogt,<br />
Die Langfassung finden<br />
Sie im Internet auf<br />
www.pro-magazin.de<br />
Geschäftsführer bei Reise-Service Vogt<br />
in Schrozberg, formuliert seine Erwartungen<br />
an das Projekt folgendermaßen:<br />
„Getreu dem Motto ,Miss es oder<br />
vergiss es‘ freuen wir uns, wenn die<br />
umgesetzten Maßnahmen einen positiven<br />
Einfluss auf die Treibhausbilanz<br />
der kommenden Jahre haben.“<br />
Gespräche für zweite Auflage<br />
Übrigens finden bereits erste Gespräche<br />
für eine zweite Auflage des Projekts<br />
KlimaFit statt. „Interessierte können<br />
uns kontaktieren. Und sobald wir<br />
fünf Unternehmen gefunden haben,<br />
kann die zweite Runde starten“, sagt<br />
Caroline Schöner. Birgit Kalbacher<br />
„Miss es oder vergiss es“<br />
Im Frühling ist das Projekt KlimaFit erstmals im Landkreis Schwäbisch<br />
Hall gestartet. Das Förderprogramm des Umweltministeriums<br />
Baden-Württemberg unterstützt Betriebe, Klimaschutz-Potenziale<br />
strukturiert auszuschöpfen.<br />
Fünf Unternehmen aus dem produzierenden<br />
und dienstleistenden<br />
Gewerbe nehmen an der ersten<br />
KlimaFit-Auflage im Landkreis Schwäbisch<br />
Hall teil, die derzeit stattfindet.<br />
In Calw, Ludwigsburg, Tübingen, dem<br />
Rems-Murr-Kreis und anderen Orten<br />
wurde das Projekt bereits durchgeführt,<br />
teils mehrfach.<br />
Lokaler Projektträger für den<br />
Landkreis ist die WFG Schwäbisch<br />
Hall. Sie wird fachlich unterstützt vom<br />
Stuttgarter Beratungsunternehmen<br />
CMC-Sustainability. „Die Teilnahme<br />
steht jedem Betrieb offen. In erster Linie<br />
richtet sich das Projekt jedoch an<br />
Unternehmen, die am Anfang der Umsetzung<br />
betrieblicher Klimaschutzmaßnahmen<br />
stehen“, erklärt Klimaschutzmanagerin<br />
Caroline Schöner.<br />
„Die Betriebe entwickeln während des<br />
Projekts Klimaschutzleitlinien, sie legen<br />
Maßnahmen zur Emissionsreduktion<br />
fest und führen auch im Anschluss<br />
an die Projektphase die erarbeitete<br />
Treibhausgasbilanz fort.“ Nach erfolgreicher<br />
Teilnahme werden sie als „KlimaFit<br />
Betrieb“ zertifiziert.<br />
Die Projektphase dauert acht<br />
Monate. Inzwischen haben bei allen-<br />
Unternehmen Besichtigungen stattgefunden.<br />
Die Berater von CMC machten<br />
sich dabei ein Bild von den jeweiligen<br />
Liegenschaften, lernten die Abläufe im<br />
Betrieb kennen und identifizierten relevante<br />
Energieverbraucher. Derzeit<br />
erheben die Teilnehmenden ihre Energiedaten<br />
und erstellen eine Wesentlichkeitsanalyse.<br />
Basierend darauf<br />
werden dann die Emissionsquellen ermittelt,<br />
die größten Einsparpotenziale<br />
identifiziert und Maßnahmen zur<br />
Emissionsminderung definiert.<br />
„Die Experten von CMC analysieren<br />
die Treibhausgasbilanz der Unternehmen<br />
und erarbeiten mit ihnen<br />
Maßnahmen zur Emissionsreduzierung“,<br />
erläutert Schöner den Prozess.<br />
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ADVERTORIAL<br />
Eine von vielen Nachhaltigkeitsmaßnahmen: Andreas Breitmayer und Sophia Lager neben einer Smart-Bench.<br />
Umwelt und Ressourcen schonen<br />
Das Klinikum am Weissenhof engagiert sich in vielen Bereichen für mehr Nachhaltigkeit.<br />
Der Klimawandel, ein verantwortungsvoller<br />
Umgang mit Ressourcen<br />
sowie ökologische, soziale und<br />
ökonomische Verantwortung sind zentrale<br />
Anliegen unserer Zeit. Wir beim<br />
Klinikum am Weissenhof nehmen diese<br />
Herausforderungen ernst und engagieren<br />
uns aktiv für eine nachhaltige Entwicklung.<br />
In Anerkennung unserer gesellschaftlichen<br />
Verantwortung leisten<br />
wir an verschiedenen Stellen Beiträge<br />
zum Klima- und Umweltschutz. Unser<br />
Ziel ist es, nicht nur exzellente medizinische<br />
Versorgung zu bieten, sondern<br />
auch einen positiven Einfluss auf die<br />
Umwelt auszuüben.<br />
Unsere Bemühungen erstrecken<br />
sich über diverse Bereiche, von energieeffizienten<br />
Betriebsabläufen bis hin<br />
zu umweltfreundlichen Entsorgungspraktiken.<br />
Durch die Integration nachhaltiger<br />
Methoden und Technologien<br />
streben wir danach, einen ressourcenschonenden<br />
Klinikbetrieb zu gewährleisten.<br />
Wir setzen uns auch für soziale<br />
und ökonomische Verantwortung ein,<br />
indem wir Partnerschaften mit lokalen<br />
Gemeinschaften fördern und soziale<br />
Projekte unterstützen.<br />
Verantwortung übernehmen<br />
Eine hohe Qualität in allen Bereichen<br />
ist uns wichtig. Daher ist das Klinikum<br />
am Weissenhof seit 2005 nach KTQ<br />
(Kooperation für Transparenz und Qualität<br />
im Gesundheitswesen) zertifiziert.<br />
Besonders dem Thema Nachhaltigkeit<br />
fühlt sich das Klinikum verpflichtet und<br />
bekennt sich durch den Beitritt zur<br />
WIN-Charta, dem Nachhaltigkeitsmanagementsystem<br />
des Landes Baden-<br />
Württemberg, zu seiner ökonomischen,<br />
ökologischen und sozialen Verantwortung.<br />
Mittlerweile sind wir beim Jahresbericht<br />
Nummer drei angekommen,<br />
nachdem aus dem Ministerium für Umwelt,<br />
Klima und Energiewirtschaft grünes<br />
Licht für unser Zielkonzept kam.<br />
Entlang der im Jahresbericht beschriebenen<br />
Maßnahmen macht sich die gesamte<br />
Belegschaft des Klinikums auf<br />
den Weg, die Nachhaltigkeit im jeweiligen<br />
Einflussbereich der eigenen Arbeit<br />
messbar zu verbessern. Im laufenden<br />
Jahr stehen die Themen „Energie und<br />
Emissionen“ sowie „Anreize zum Umdenken“<br />
ganz oben auf der Agenda.<br />
Krankenhaus trifft Klimaschutz<br />
Das Klinikum am Weissenhof beteiligt<br />
sich am Projekt „KLIK green – Krankenhaus<br />
trifft Klimaschutz“ und agiert damit<br />
als Akteur eines bundesweiten<br />
Netzwerkes von 250 Krankenhäusern<br />
und Reha-Kliniken. Die Einrichtungen<br />
verfolgen das Ziel, den Ausstoß von<br />
100.000 Tonnen CO 2<br />
- Äquivalenten zu<br />
vermeiden. Für das Klinikum am Weissenhof<br />
wurde Sophia Lager als Klimamanagerin<br />
qualifiziert. Die Qualifizierungen<br />
schaffen das Fundament für<br />
den Erfolg von KLIK green, denn darin<br />
werden konkrete Klimaziele definiert,<br />
die das Krankenhausmanagement fest-<br />
Fotos: Klinikum am Weissenhof; Ralf Rühmeier<br />
legt. Auf diese Weise gelingt Klimaschutz<br />
als Ganzes und im Detail. In der<br />
kommenden Zeit werden neue Ziele<br />
zur Einsparung von CO 2<br />
aufgestellt. Da<br />
nicht nur große Nachhaltigkeitsprojekte<br />
eine Auswirkung auf die Umwelt haben,<br />
zielt das Klinikum am Weissenhof<br />
auch darauf ab, mit kleineren Maßnahmen<br />
spürbare Effekte zu erzielen.<br />
Beim Nachhaltigkeitspreis dabei<br />
Das Klinikum am Weissenhof war 2023<br />
unter den TOP 4 beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis,<br />
Europas größter Auszeichnung<br />
für ökologisches und soziales<br />
Engagement. In Zusammenarbeit<br />
mit der DIHK, dem Bundesumweltministerium<br />
und anderen Partnern wurden<br />
Unternehmen aus 100 Branchen<br />
ausgezeichnet. In der Branche „Gesundheitsversorgung“<br />
sind wir mit unserem<br />
Nachhaltigkeitsengagement, der<br />
WIN-Charta und dem Grünen Kompass<br />
bis ins Finale gekommen. Auch <strong>2024</strong><br />
sind wir erneut für den Deutschen<br />
Nachhaltigkeitspreis nominiert.<br />
Die Anforderungen an Kliniken<br />
und Praxen sind im Bereich Nachhaltigkeit<br />
hoch. Zum nachhaltigen Betrieb<br />
gehören neben geringerem Ressourcenverbrauch,<br />
umweltbewusstem Abfallmanagement,<br />
nachhaltiger Beschaffung<br />
auch die Optimierung von<br />
Prozess- und Betriebsabläufen.<br />
Eigenes Umwelt-Handbuch<br />
Finalist beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2023: Dr. Otto Schulz übergibt die<br />
Urkunde an Simone Radies vom Klinikum am Weissenhof.<br />
Im Oktober 2021 hat das Klinikum am<br />
Weissenhof ein eigenes Umwelt-Handbuch<br />
veröffentlicht. Der „Grüne Kompass“<br />
soll den Beschäftigten Leitplanken<br />
für den betrieblichen Umwelt- und<br />
Klimaschutz setzen und sie dabei unterstützen,<br />
den Ressourceneinsatz im<br />
Fachkrankenhaus noch effizienter zu<br />
planen und zu handhaben. Das Handbuch<br />
ist ein wichtiges Instrument innerhalb<br />
des Zielkonzepts, das im Rahmen<br />
der baden-württembergischen<br />
Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit<br />
(WIN) entwickelt wurde. Neben der verstärkten<br />
Nutzung erneuerbarer Energiequellen<br />
soll der „Grüne Kompass“<br />
den Mitarbeitenden die ökologischen<br />
Auswirkungen ihrer Arbeit verdeutlichen<br />
und mit praxistauglichen Vorgaben<br />
zur Verringerung des CO 2<br />
-Fußabdrucks<br />
im Klinikalltag beitragen.<br />
Um dabei zügig voranzukommen,<br />
beinhaltet der „Grüne Kompass“ nicht<br />
nur die im Klinikum eingeleiteten Maßnahmen,<br />
sondern nennt auch messbare<br />
Ziele. „Verringerung der Speisereste“<br />
lautet beispielsweise eine der Vorgaben,<br />
die das Klinikum in sein Umweltprogramm<br />
aufgenommen hat.<br />
Bereits jetzt lassen sich die umfassenden<br />
Vorkehrungen des Klinikums<br />
für den Umwelt- und Klimaschutz<br />
sehen. So wurde auf der gesamten, unter<br />
Nachhaltigkeitskriterien gepflegten<br />
Krankenhausanlage eine verkehrsberuhigte<br />
Zone eingerichtet. Schon vor der<br />
Corona-Pandemie wurde die Digitalisierung<br />
von Prozessen sowohl für administrative<br />
als auch für kommunikative<br />
Zwecke stark forciert. Ebenfalls<br />
schon länger profitieren die Mitarbeitenden<br />
– und die Umwelt – von Jobtickets.<br />
Großen Wert legt das Klinikum<br />
zudem auf Mülltrennung und, wo immer<br />
möglich, auf Recycling.<br />
Info<br />
Das Klinikum am Weissenhof ist eine<br />
Facheinrichtung für die psychiatrische,<br />
psychotherapeutische und psychosomatische<br />
Behandlung und Betreuung<br />
psychisch kranker Menschen.<br />
In sieben eigenständigen Kliniken verschiedener<br />
Fachrichtungen an sieben<br />
Standorten werden jährlich rund<br />
17.000 Patientinnen und Patienten<br />
stationär, tagesklinisch und ambulant<br />
behandelt. Mit rund 1.750 Mitarbeitenden<br />
ist das Klinikum einer der<br />
größten Arbeitgeber der Region Heilbronn-Franken.<br />
KONTAKT<br />
Klinikum am Weissenhof<br />
Zentrum für Psychiatrie<br />
74189 Weinsberg<br />
Tel.: <strong>07</strong>134 75-0<br />
E-Mail: info@klinikum-weissenhof.de<br />
www.klinikum-weissenhof.de<br />
Klinikum am Weissenhof<br />
36 Juli <strong>2024</strong><br />
37
WIRTSCHAFT | Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit | WIRTSCHAFT<br />
Foto: Schubert<br />
65 Prozent aller Pappen, Papiere und<br />
Kartonagen müssen dann recycelt werden.<br />
Der Innovationsdruck motivierte<br />
den Verpackungsmaschinenbauer,<br />
„out of the box“ zu denken: Mit „Dotlock“<br />
wurde beispielsweise ein Verfahren<br />
entwickelt, das stabile Kartonverpackungen<br />
ohne Leim ermöglicht – 100<br />
Prozent recycelbar. Schlauchbeutelfolien,<br />
wie sie oft bei der Verpackung von<br />
Nahrungsmitteln eingesetzt werden,<br />
können nach Angaben des Unternehmens<br />
ebenfalls komplett verwertet<br />
werden, wenn sie aus Monomaterial<br />
bestehen – bei der Wahl der richtigen<br />
Folie berät Schubert seine Kunden je<br />
nach deren Erfordernissen.<br />
Überhaupt spielt die Vernetzung<br />
zwischen Maschinen- und Packmittelhersteller<br />
einerseits und dem Kunden<br />
andererseits eine große Rolle, wenn es<br />
um Materialeinsparung, alternative,<br />
umweltfreundliche Materialien, weniger<br />
Ausschuss und Größenoptimierung<br />
geht. Je früher der Austausch zwischen<br />
diesen Parteien beginne, desto<br />
besser, ist sich Geschäftsführer Marcel<br />
Kiessling sicher: „Bei solchen Projekten<br />
sind Partnerschaften für uns unerlässlich,<br />
um Innovationen gemeinsam<br />
voranzutreiben und Kunden auf dem<br />
Weg in eine nachhaltige Zukunft zu unterstützen.“<br />
Ein Viertel des Strombedarfs<br />
stammt aus Photovoltaik<br />
Der jüngst vorgestellte Jahresbericht<br />
zeigt, dass Schubert diesen Weg geht:<br />
Ihre Standorte will die Schubert-Gruppe<br />
vollständig klimaneutral betreiben.<br />
Der Neubau der Montagehalle und des<br />
Bürohauses in Crailsheim entsprechen<br />
dem höchstmöglichen Energiestandard,<br />
Eisspeicher, Wärmepumpen und<br />
Photovoltaik werden klimaneutral beheizt<br />
respektive gekühlt – die Installation<br />
ist nach Angaben des Unternehmens<br />
die bislang größte Einzelinvestition<br />
der Firmengeschichte. Die<br />
Photovoltaikanlage ergänzt die Solarpaneele<br />
auf der Bestandshalle, beide<br />
zusammen liefern nach Angabe von<br />
Gesellschafter Gerald Schubert 1089<br />
Kilowatt-Peak. „Damit decken wir 25<br />
Prozent unseres Eigenbedarfs an<br />
Strom“, sagt der Bauherr. Und der ist<br />
hoch: Vakuumieren, Maschinen antreiben,<br />
heizen, kühlen und Druckluft erzeugen<br />
sind nach Analyse des Unternehmens<br />
die größten Energiefresser.<br />
Doch KI-gestützte Software, die die<br />
Bahnbewegungen der Roboter optimiert,<br />
kann bereits bis zu einem Fünftel<br />
der Energie eingespart werden. Formatteile<br />
aus dem 3D-Drucker vor Ort<br />
stoßen bis zu 87 Prozent weniger CO 2<br />
aus.<br />
Fazit von Ralf Schubert, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Unternehmensgruppe:<br />
„Wir sind uns der<br />
Verantwortung bewusst, die das Pariser<br />
Klimaschutzabkommen nach sich<br />
zieht.“ Diese Verantwortung für nachhaltiges<br />
Handeln fängt beim Einzelnen<br />
an – sei es damit, Quark im 500-Gramm-<br />
Becher zu kaufen. Natalie Kotowski<br />
Solarpaneele glitzern auf dem Dach der Gerhard Schubert GmbH und liefern Strom für die Produktion.<br />
Klimaschutz „out of the box“<br />
Die Schubert-Gruppe hat erstmals einen Jahresbericht zu ihrem Programm<br />
„Mission Blue“ vorgestellt. Fazit: Die Klimaschutzleitlinien<br />
haben bei dem Verpackungsmaschinenhersteller schon heute Kooperationen,<br />
Innovationen und Investitionen in die CO2-Neutralität<br />
bewirkt.<br />
Was ist nachhaltiger, um weniger<br />
Verpackungsmüll zu produzieren:<br />
Zehn Liter Speisequark<br />
in einem Plastikeimer kaufen?<br />
Oder das supermarktübliche 500-<br />
Gramm-Schälchen mit Verschluss?<br />
Die Antwort der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung<br />
(GVM) dürfte<br />
überraschen: Pro Gramm Quark fällt<br />
um 98 Prozent weniger Packmaterial<br />
für die kleinen Supermarktschälchen<br />
an, gibt das Umweltbundesamt mit Bezug<br />
auf die Zahlen der GVM an. Solche<br />
verblüffenden Fakten muss ein global<br />
agierender Verpackungsmaschinenhersteller<br />
wie die Gerhard Schubert<br />
GmbH im Sinne seiner Kunden und<br />
Partner mitdenken, wenn es um nachhaltige<br />
Lösungen in der Verpackungsindustrie<br />
geht.<br />
Erstmals hat das Crailsheimer Familienunternehmen<br />
im vergangenen<br />
Monat ein Annual mit Zahlen und Fakten<br />
vorgelegt, das einen Überblick<br />
über die Erfolge seines 2022 gestarteten<br />
Nachhaltigkeitsprogramms „Mission<br />
Blue“ gibt. Der Jahresbericht nennt<br />
die vier konkreten Ziele: nachhaltige<br />
Unternehmensführung, klimaneutrale<br />
Produktion, umweltfreundliche Maschinen<br />
und eben nachhaltige Verpackungen.<br />
Darin und besonders im<br />
Zusammenspiel zwischen Verpackung<br />
und Maschine liegt nach Ansicht der<br />
Geschäftsführung großes Potenzial.<br />
Das Unternehmen bemerke, dass für<br />
Kunden – insbesondere Konsumgüterhersteller<br />
– der CO 2<br />
-Fußabdruck der<br />
Verpackungsmaschinen, aber auch die<br />
Recyclingfähigkeit der eingesetzten<br />
Materialien zunehmend wichtiger<br />
werde.<br />
Kein Wunder: Mit Ablauf des<br />
kommenden Jahres gelten laut der EU-<br />
Richtlinie über Verpackungen und<br />
Verpackungsabfällen neue Richtwerte.<br />
Nach der Schule?<br />
Durchstarten!<br />
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Juli <strong>2024</strong>
Nachhaltigkeit | WIRTSCHAFT<br />
Fotos: VGL BW, Lidl<br />
Mit begrünten Hauswänden leisten Unternehmen einen wichtigen Beitrag für ein besseres Stadtklima.<br />
Firmengärten als Erholungsräume.<br />
Die Lidl-Hauptverwaltung in Bad Wimpfen mit ihren begrünten Dächern.<br />
Gewinn für Mensch und Natur<br />
Firmengärten sind in doppelter Hinsicht eine Investition in die<br />
Zukunft. Worauf bei ihrer Planung und dem Bau zu achten ist,<br />
erläutert Corinna Jung, Regionalvorsitzende der Region Franken<br />
im Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-<br />
Württemberg e. V.<br />
Interview von Teresa Zwirner<br />
Was macht für Sie eine besondere Gartenanlage<br />
in einem Unternehmen aus?<br />
Corinna Jung: In einem Firmengarten<br />
sollten die Mitarbeitenden durchatmen<br />
und abschalten können, damit<br />
sie in der Pause einen Erholungswert<br />
spüren. Das kann ein Spaziergang<br />
oder eine Auszeit im Schatten eines<br />
gemütlichen Rückzugsortes sein. Den<br />
Stressabbau im Grünen können Unternehmen<br />
auch sehr gut für die Gesundheit<br />
ihrer Mitarbeitenden nutzen.<br />
Welche Materialien und Bauweisen<br />
eignen sich gut für den Bau von nachhaltigen<br />
Gärten in Bezug auf ihre<br />
Umweltverträglichkeit und Langlebigkeit?<br />
Jung: Zum einen wird die Rückbesinnung<br />
auf alte Bauweisen kommen,<br />
deshalb sollten wir sie in unsere Regelwerke<br />
aufnehmen. Auf dem Grundstück<br />
muss das gesamte Regenwasser<br />
als Gießwasser mit einem durchdachten<br />
Regenwassermanagement in Zisternen<br />
gesammelt oder versickert werden.<br />
In wasserdurchlässige Beläge,<br />
beispielsweise wassergebundene Decken<br />
oder breite Fugen in Pflasterflächen,<br />
versickert das Oberflächenwasser<br />
vor Ort. Für nachhaltige Bauweisen<br />
gut geeignet sind heimischer Naturstein<br />
und versickerungsfähiger Betonstein.<br />
Welche Rolle spielt die Auswahl der<br />
Pflanzen, die Wassernutzung sowie die<br />
Verwendung ökologischer Materialien?<br />
Jung: Mit dem hiesigen Weinbauklima<br />
kommen viele mediterrane Pflanzen<br />
gut zurecht. Bei der Pflanzplanung bevorzuge<br />
ich deshalb trockenheitsresistente<br />
Stauden und Gehölze und mulche<br />
die Flächen mineralisch ab. Das<br />
schränkt die Verdunstung ein und es<br />
entstehen bunte blütenreiche Flächen,<br />
die wenig Pflege benötigen. Zudem<br />
benötigen unsere Städte viel<br />
mehr Pflanzen, die Verdunstungskälte<br />
produzieren, um zukünftig Hitzeinseln<br />
zu vermeiden. Baumschatten,<br />
Dach- und Fassadenbegrünungen<br />
werden immer wichtiger. Dachbegrünungen<br />
speichern zudem Regenwasser<br />
und leiten es zeitverzögert ab. Für<br />
die Umsetzung hat die Bundesregierung<br />
zahlreiche Förderprogramme<br />
aufgelegt. Das Kompetenzzentrum<br />
Natürlicher Klimaschutz berät etwa<br />
Kommunen für Siedlungs- und Ver-<br />
kehrsflächen und kennt das passende<br />
Förderprogramm.<br />
Inwiefern haben sich in den vergangenen<br />
Jahren die Trends bei Firmen- und<br />
Privatgärten verändert?<br />
Jung: Die Menschen schätzen eigenes<br />
Obst und Gemüse wieder mehr. Deshalb<br />
haben Hoch- und Naschbeete,<br />
aber auch der Obst- und Beerenanbau<br />
Hochkonjunktur. Viele setzen aber<br />
auch auf Mähroboter und nachhaltige<br />
automatische Bewässerungen. In Firmengärten<br />
geht der Trend eindeutig<br />
in Richtung Erholung und Entspannung<br />
für die Mitarbeitenden während<br />
ihrer Pausen.<br />
Wie wichtig ist es, den Standort und<br />
die örtlichen Gegebenheiten bei der<br />
Planung und Gestaltung eines Gartens<br />
zu berücksichtigen? Welche Herausforderungen<br />
oder Vorteile bietet die Region<br />
Heilbronn-Franken?<br />
Jung: Viele unserer Baugebiete liegen<br />
am Hang. Berücksichtigt dies der planende<br />
Architekt von Anfang an, ermöglicht<br />
das eine traumhafte Gartengestaltung<br />
auf verschiedenen Ebenen.<br />
Terrassierende Mauern wirken raumbildend<br />
und lassen lauschige windgeschützte<br />
oder schattige Bereiche entstehen.<br />
Derzeit überwiegt jedoch<br />
leider noch der puristische Bauhausstil<br />
mit Pool, Kirschlorbeerhecke und<br />
Mauerscheiben.<br />
Worauf ist bei der Gestaltung von<br />
Firmengärten im Vergleich zu Privatgärten<br />
zu achten?<br />
Jung: Ein Firmengarten ist eine Art öffentlicher<br />
Raum, in dem sich viele<br />
Menschen begegnen. Hier sind barrierefreie<br />
Flächen und sicherheitsrelevante<br />
Bauweisen erforderlich. Zudem<br />
sind die Materialien einer anderen Belastung<br />
ausgesetzt als im privaten Garten.<br />
Auch ist die Nutzung im Privatgarten<br />
meist viel deutlicher definiert. So<br />
benötigt ein Firmengarten Ruheinseln,<br />
aber auch großzügige Flächen für<br />
Feste und einen repräsentativen Eingangsbereich.<br />
Welche Beispiele für gelungene Firmengärten<br />
gibt es in der Region Heilbronn-Franken?<br />
Jung: Das 2020 erbaute IDS-Technolo-<br />
giezentrum „B39“ in Obersulm-Wilsbach<br />
verfügt über ein weitläufiges<br />
Freigelände mit hohem ökologischen<br />
Nutzen, inklusive Bienenstöcke und<br />
naturnaher Bepflanzung. Entsprechend<br />
angenehm ist der Außenraum<br />
um das moderne Gebäude. Aber auch<br />
die Blicke nach draußen aus den Büros<br />
sind wunderschön. Ebenfalls ein<br />
nachhaltiges Vorzeigeprojekt ist das<br />
terrassierte Gebäude der Lidl-Hauptverwaltung<br />
in Bad Wimpfen mit seinen<br />
begrünten Dächern. Hier wurde<br />
der Natur ein Teil der versiegelten Fläche<br />
in Form von Dachbegrünungen<br />
zurückgegeben. Das ist klimaresilientes<br />
Bauen, wie wir es zukünftig dringend<br />
benötigen.<br />
Zur Person<br />
Corinna Jung ist Regionalvorsitzende<br />
der Region Franken<br />
im Verband Garten-,<br />
Landschafts- und Sportplatzbau<br />
Baden-Württemberg e. V.<br />
und Geschäftsführerin der Roland<br />
Jung GmbH in Ellhofen.<br />
40 Juli <strong>2024</strong><br />
41
Nachhaltigkeit | WIRTSCHAFT<br />
Nachhaltiger Zukunftsplan: Mit Flusswasserwärme im Frühling und Herbst die Stadt heizen.<br />
Eckdaten<br />
• Geschätzte Kosten von 10 Millionen<br />
Euro bis zur Inbetriebnahme der<br />
Flusswasserwärmepumpe.<br />
• 7200 Stunden pro Jahr kann das<br />
Kocherwasser für Aquathermie<br />
genutzt werden (Nutzung bis<br />
Minimum 5 Grad Celsius)<br />
• Hub von drei Kelvin (Temperaturunterschied<br />
zwischen Aus- und<br />
Einleitung)<br />
• Leistungskoeffizient (COP) von 2,5<br />
• 35 Gigawattstunden Wärme können<br />
jährlich in Summe erzeugt und<br />
damit 470 durchschnittliche Gebäude<br />
in Schwäbisch Hall ein Jahr<br />
mit Wärme versorgt werden.<br />
• Aquathermie kann 20 Prozent der<br />
heute für das Schwäbisch Haller<br />
Wärmenetz erzeugten Energie<br />
aufbringen.<br />
• 1500 Kubikmeter Wasser werden<br />
dem Kocher pro Stunde<br />
entnommen.<br />
Heizen mit<br />
Kocherwasser<br />
„Wasser aus dem Kocher versorgt Schwäbisch Hall mit Wärme“ –<br />
bereits in der Heizperiode 2027/28 könnte diese Schlagzeile<br />
Wirklichkeit werden.<br />
Lässt sich Wärmeenergie aus dem<br />
Kocher gewinnen? Diese Frage<br />
wollten die Stadtwerke Schwäbisch<br />
Hall anhand einer Machbarkeitsstudie<br />
klären. Die Ergebnisse liegen<br />
nun vor: „Die Studie zeigt, dass<br />
uns die Aquathermie in Schwäbisch<br />
Hall einen Baustein für die Wärmewende<br />
liefern kann, und wann und wie<br />
wir das Potenzial konkret nutzen können“,<br />
erklärt Fabian Andrews, Leiter<br />
der Abteilung Kraftwerke/Wärmeverteilung<br />
bei den Stadtwerken.<br />
Im nächsten Schritt wird nun ein<br />
Transformationsplan für die Bundesförderung<br />
für effiziente Wärmenetze<br />
(BEW) erarbeitet; die Budgetplanung<br />
muss gemacht und das Genehmigungsverfahren<br />
durchlaufen werden.<br />
„Erst dann können wir wirklich mit der<br />
Umsetzung beginnen“, so Andrews.<br />
Um die zehn Millionen Euro soll es<br />
schätzungsweise kosten, bis das Wasser<br />
aus dem Kocher Heizkörper in<br />
Schwäbisch Hall wärmt. Mögliche Fördergelder<br />
nicht eingerechnet. Läuft alles<br />
nach Plan könnte es zur Heizperiode<br />
2027/28 bereits so weit sein.<br />
Mit einem Gewässer vor der<br />
Haustür bietet das bislang kaum genutzte<br />
Potenzial der Aquathermie eine<br />
lokal verfügbare, regenerative und<br />
langfristige Energiequelle, die sich unkompliziert<br />
nutzen lässt. Der Nachteil:<br />
Der Nutzungszeitraum ist überwiegend<br />
auf Frühling und Herbst begrenzt.<br />
Das zeigt eine Studie, in Auftrag<br />
gegeben bei der Forschungsstelle für<br />
Energiewirtschaft (FfE) zum theoretischen<br />
Potenzial zur Wärmeversorgung<br />
Foto: Stadtwerke Schwäbisch Hall<br />
aus Flusswasser in Bayern. So wird,<br />
wenn der Fluss im Sommer am wärmsten<br />
ist, auch zum Heizen wenig Energie<br />
benötigt. Zudem steht für diese Zeit<br />
die günstigere Solarthermie zur Verfügung.<br />
Und im Winter sind nicht nur die<br />
Häuser, sondern auch das Flusswasser<br />
kalt. Auch darf das Flusswasser, damit<br />
es bei den Geräten zu keiner Vereisung<br />
kommt, nur bis zu einer Temperatur<br />
von fünf Grad Celsius genutzt werden.<br />
Die Berechnungen der Machbarkeitsstudie<br />
für den Kocher ergeben damit<br />
eine Flusswassernutzung von zirka<br />
7200 Stunden pro Jahr. Erzeugt werden<br />
könnten damit um die 35 Gigawattstunden<br />
Wärme jährlich.<br />
Ganz neu ist die Idee mit der Nutzung<br />
der Flusswasserwärme nicht. Bislang<br />
blieb das Potenzial jedoch weitgehend<br />
ungenutzt. Zwei Beispiele, die<br />
bereits in Betrieb sind, und in der Studie<br />
der FfE näher beleuchtet werden,<br />
sind die Flusswasserwärmepumpen in<br />
Rosenheim und Mannheim. „Für uns<br />
kann Flusswasserwärme ein Baustein<br />
Das zeichnet Sie aus<br />
/<br />
/<br />
/<br />
/<br />
Abgeschlossene kaufmännische oder steuerfachliche<br />
Ausbildung, idealerweise mit einer Weiterbildung<br />
zum/zur Lohnbuchhalter/in oder Personalkaufmann/frau<br />
Umfassende Berufserfahrung in der Entgeltabrechnung<br />
und die Fähigkeit, abrechnungsrelevante Sachverhalte<br />
selbstständig zu klären und zu bearbeiten<br />
Umfassende Kenntnisse im Lohnsteuer-, Arbeits- und<br />
Sozialversicherungsrecht, idealerweise erste Erfahrungen<br />
mit dem Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie<br />
Erfahrung mit gängiger Abrechnungssoftware<br />
und Zeiterfassungssystemen<br />
zur Diversifizierung der Wärmeversorgung<br />
sein, ergänzend zu Solarthermie,<br />
Biogas und fester Biomasse“, erklärt<br />
Fabian Andrews. Laut Machbarkeitsstudie<br />
könnte der Kocher dann einen<br />
Anteil von 20 Prozent an der Energie<br />
liefern, die heute für das Schwäbisch<br />
Haller Wärmenetz benötigt wird.<br />
Zwischenkreislauf<br />
schont das Flusswasser<br />
Gewonnen wird die Wärmeenergie bei<br />
der Aquathermie mit einer Flusswasserwärmepumpe.<br />
In Schwäbisch Hall<br />
würde diese am größten Heizkraftwerksstandort,<br />
in der Salinenstraße,<br />
untergebracht. Mit starken Pumpen<br />
würde das Wasser zunächst aus dem<br />
Fluss entnommen, durch eine Filteranlage<br />
geleitet und dann durch einen<br />
Wärmetauscher geschoben, beschreibt<br />
der Abteilungsleiter das Prozedere.<br />
Anschließend geht es über einen<br />
Zwischenkreislauf auf eine<br />
zweistufige Wärmepumpe. Wichtig dabei:<br />
„Ganz bewusst wird das Flusswasser<br />
nicht in die Wärmepumpe geleitet.<br />
Ihm wird vielmehr Energie entzogen,<br />
die dann in einen Zwischenkreislauf<br />
kommt“, erläutert Andrews. Bei einer<br />
direkten Durchleitung des Flusswassers<br />
in die Wärmepumpe würde die<br />
Hitze alles Leben darin abtöten. Dank<br />
des Zwischenkreislaufs kann das Flusswasser<br />
nahezu unberührt und lediglich<br />
drei Grad kühler wieder zurückgeleitet<br />
werden. „Wichtig hierbei ist, dass<br />
Entnahme- und Einleitungsstelle weit<br />
genug voneinander entfernt sind, damit<br />
es zu keinem thermischen Kurzschluss<br />
kommt“, erklärt Andrews.<br />
Entzogen wird dem Flusswasser<br />
durch die Aquathermie eine Energie<br />
von drei Kelvin. Laut Fabian Andrews<br />
ergibt sich daraus ein COP (Leistungskoeffizienten)<br />
von 2,5. Hinzu kommt<br />
der positive Nebeneffekt, dass das ohnehin<br />
zu warme Wasser des Kocher<br />
leicht abgekühlt wird.<br />
<br />
Birgit Kalbacher<br />
/ Erfahrungen mit SAP SuccessFactors und ADP/LOGA<br />
Entgeltabrechner /<br />
/ Eigenmotivation, Zuverlässigkeit, Vertrauenswürdigkeit<br />
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42 Juli <strong>2024</strong><br />
43
WIRTSCHAFT | Initiative Zukunft<br />
Initiative Zukunft | WIRTSCHAFT<br />
Worten viel Raum für Spezialisierungen<br />
lassen. Auch Ausbildungen zum<br />
Technischen Produktdesigner werden<br />
immer beliebter.<br />
Mit Blick auf die Inhalte hat sich<br />
in den vergangenen 20 Jahren allerdings<br />
bei Gemü einiges getan: „Da wir<br />
kontinuierlich wachsen, haben wir<br />
deutlich mehr Möglichkeiten, die unterschiedlichen<br />
Aspekte in größerer<br />
Tiefe zu vermitteln. Dadurch wird unser<br />
Ausbildungsangebot immer vielfältiger<br />
und individueller“, berichtet Ilka<br />
Rölke.<br />
Derzeit würden KI-Inhalte in die<br />
Ausbildung integriert. Bei Gemü sind<br />
viele Prozesse digital und automatisiert,<br />
so dass die Auszubildenden sie<br />
„nebenbei“ im Abteilungsdurchlauf<br />
erlernen könnten. „Unsere Ausbildungswerkstätten<br />
werden laufend modernisiert<br />
und ergänzt. So können wir<br />
neue Verfahren bereits in der Ausbildung<br />
vermitteln. Erst kürzlich haben<br />
wir einen neuen 3D-Drucker beschafft<br />
und eine Robotik-Versuchsstation in<br />
Betrieb genommen“, berichtet Rölke.<br />
Abläufe und Prozesse würden immer<br />
professioneller. „Die Kunst ist es, dabei<br />
trotzdem persönlich zu bleiben und<br />
ein gutes Miteinander zu bewahren“,<br />
sagt die Ausbildungsleiterin.<br />
Aus Auszubildenden werden<br />
oft langjährige Mitarbeiter<br />
Was sich hingegen im Lauf der Jahrzehnte<br />
nach Rölkes Worten nicht geändert<br />
hat ist die Firmenphilosophie,<br />
nur so viele Auszubildende und Studierende<br />
einzustellen, wie anschließend<br />
übernommen werden können.<br />
„Daher ist der Anteil derer, die übernommen<br />
werden, sehr hoch. Inzwischen<br />
haben wir viele langjährige Mitarbeiter,<br />
die seinerzeit als Auszubildende<br />
oder Studierende bei uns begonnen<br />
haben“, resümiert sie.<br />
Wer auf die Homepage von Gemü<br />
schaut, stellt schnell fest, dass das Unternehmen<br />
potenzielle Bewerber an<br />
die Hand nimmt, sie vom Verfassen eines<br />
Anschreibens bis zu den nötigen<br />
Dokumenten mit Tipps versorgt. Fällt<br />
der Bewerbungsprozess Schulabgängern<br />
heute schwerer? „Dieser Eindruck<br />
kann durchaus aufkommen“,<br />
sagt Rölke. Daher bietet das Unternehmen<br />
Interessierten Unterstützung an<br />
und reagiert so auf die Lage am Arbeitsmarkt:<br />
„Für Schüler besteht heute<br />
kein solcher Druck wie noch vor<br />
zehn bis 15 Jahren. Der Markt hat sich<br />
umgekehrt und heute müssen sich die<br />
Unternehmen bei den Interessenten<br />
bewerben“, sagt Rölke.<br />
Gewisse Soft-Skills sind indes seit<br />
Generationen Türöffner: Neugier, Interesse<br />
und Motivation für den gewählten<br />
Beruf und für das betriebliche Umfeld.<br />
„Außerdem sollte man ein<br />
gewisses Durchhaltevermögen und etwas<br />
Disziplin mitbringen.“ Dass junge<br />
Menschen das schon in der Schule so<br />
selbstverständlich lernen wie Powerpoint,<br />
wäre wohl für viele Unternehmen<br />
die größte Hilfe. Natalie Kotowski<br />
Neugier und Interesse am Unternehmen sind für Auszubildende bei Gemü ein entscheidender Erfolgsfaktor.<br />
Beide Seiten lernen dazu<br />
Foto: Gemü<br />
Ausbildung bei<br />
bosch Tiernahrung<br />
Die Auszubildenden und Studierenden bringen heute eine höhere<br />
Methodenkompetenz mit als vorausgegangene Generationen, stellt<br />
Ilka Rölke fest. Sie ist beim Ventilspezialist Gemü für alle Fragen rund<br />
um das Thema Ausbildung zuständig. Trotzdem erfordert der erfolgreiche<br />
Start von jungen Menschen in das Berufsleben von den Unternehmen<br />
mehr Einsatz als früher.<br />
Bei aller Kritik, die über das deutsche<br />
Schulsystem kursiert – es<br />
gibt durchaus Lerninhalte, die<br />
jungen Menschen den Einstieg ins Berufsleben<br />
erleichtern. Schon Sechstklässler<br />
lernen, mit Powerpoint umzugehen,<br />
in kleinen Arbeits-Teams einen<br />
Film zu drehen und zu schneiden und<br />
Referate auf Englisch vorzubereiten.<br />
„Wir haben den Eindruck, dass die<br />
Auszubildenden heute mehr Methodenkompetenzen<br />
wie etwa Präsentationstechniken<br />
mitbringen. Auch Teamarbeit<br />
in Form von Gruppenarbeiten<br />
wird heute in der Schule stärker gefördert<br />
und geübt als früher“, bestätigt<br />
Ilka Rölke, Verantwortliche für Ausbildung<br />
beim Ventilspezialisten Gemü in<br />
Ingelfingen-Criesbach.<br />
Nach den Sommerferien werden<br />
nach heutigem Stand 37 junge Menschen<br />
ihre Ausbildung bei dem Unternehmen<br />
für Mess-, Regel- und Ventiltechnik<br />
beginnen. Seit einem halben<br />
Jahrhundert bildet Gemü aus. Laut<br />
Rölke dürften es mehr als 600 Frauen<br />
und Männer sein, die den Grundstein<br />
für ihre Karriere bei dem Familienunternehmen<br />
im Kochertal gelegt haben<br />
– Auszubildende und dual Studierende.<br />
Die meisten Bewerber wollen Industriekaufleute<br />
oder Mechatroniker<br />
werden, Berufsbilder, die nach Rölkes<br />
Unsere Ausbildungsberufe:<br />
INDUSTRIEKAUFMANN (M/W/D)<br />
MASCHINEN- & ANLAGENFUHRER (M/W/D)<br />
INDUSTRIEMECHANIKER (M/W/D)<br />
FACHLAGERIST (M/W/D)<br />
ELEKTRIKER (M/W/D)<br />
BACHELOR OF ARTS - BWL (M/W/D)<br />
Bewirb Dich jetzt!<br />
bosch-tiernahrung.de/ausbildungsstellen<br />
Bei uns wirst Du gefördert, darfst<br />
eigenverantwortlich und im Team arbeiten<br />
und genießt ein familiäres Arbeitsklima.<br />
44<br />
Juli <strong>2024</strong><br />
bosch Tiernahrung GmbH & Co. KG, Engelhardshauser Str. 55+57, 74572 Blaufelden-Wiesenbach
Anzeige<br />
Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. informiert<br />
NEUES AUS DER REGION<br />
Ein bunter Veranstaltungsreigen<br />
Die Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken hat in diesem Jahr noch viel vor.<br />
Das Jahr <strong>2024</strong> geht schon in die<br />
zweite Halbzeit und wir haben in<br />
dieser zweiten Jahreshälfte noch viel<br />
vor. Wir werden im Rahmen der „Tour<br />
de Hohenlohe“ am 7. September <strong>2024</strong><br />
unsere „Touristische Radtour“ veranstalten.<br />
Dieses Jahr sind wir in Gaildorf<br />
zu Gast. Ich freue mich schon auf eine<br />
schöne Rundfahrt im Limpurger Land<br />
und möchte Sie gerne einladen, mit uns<br />
die touristischen Highlights im wahrsten<br />
Sinne des Wortes zu „erfahren“.<br />
Wer es eher mit dem Wandern hat, kein<br />
Problem. Zusammen mit den Hohenloher<br />
Natur- und Landschaftsführern erkunden<br />
wir bei einer „Touristischen<br />
Wanderung“ am 29. September <strong>2024</strong><br />
Waldenburg und Umgebung.<br />
Ganz im Sinne unseres Projektes<br />
„Nachhaltigkeit – eine Strategie für die<br />
Region Heilbronn-Franken“ wird Prof.<br />
Dr. Martina Klärle, Präsidentin, der Dualen<br />
Hochschule Baden-Württemberg,<br />
als ausgewiesene Expertin für Nachhaltigkeit<br />
im Ländlichen Raum bei der Regional-Tafel<br />
referieren. Unser Projekt<br />
für eine nachhaltige Region Heilbronn-<br />
Franken unter den Aspekten Ernährung<br />
und Konsum geht nun in die Phase der<br />
Ja, zur Region<br />
Heilbronn-Franken<br />
Werden Sie jetzt Mitglied in der „Bürgerinitiative<br />
pro Region Heilbronn-Franken<br />
e. V.“.<br />
Fördern Sie das „Wir-Gefühl“ in der Region<br />
Heilbronn-Franken und setzen Sie sich für<br />
ihre Belange ein. Nutzen Sie unseren Verein<br />
als Plattform für den Meinungsaustausch von<br />
Bürgern und Gremien.<br />
Als Dankeschön lesen Sie das PROMagazin<br />
ein halbes Jahr kostenlos.<br />
Ihre Staatssekretärin a.D.<br />
Friedlinde Gurr-Hirsch<br />
Umsetzung. Wir werden in verschiedenen<br />
Workshops die im Laufe des Projekts<br />
gesammelten Erkenntnisse bündeln,<br />
am 25. November <strong>2024</strong> in<br />
Waldenburg bei einem Nachhaltigkeitskongress<br />
vorstellen und dort in<br />
Workshops einen Fahrplan für 2025 erarbeiten.<br />
Im besten Fall könnten wir<br />
uns für 2025 eine regionale Nachhaltigkeitswoche<br />
vorstellen, bei der verschiedene<br />
Projekte und Initiativen sich<br />
mit Veranstaltungen und Events zeitgleich<br />
und gebündelt einbringen. Ich<br />
würde mich sehr freuen, wenn wir in<br />
unserer Region in gemeinsamer Absprache<br />
so ein Nachhaltigkeits-Event<br />
generieren könnten. Dies wäre ein starkes<br />
Signal für eine nachhaltige Region<br />
nach außen und innen.<br />
Am 12. Oktober <strong>2024</strong> ehren wir<br />
das bürgerschaftliche Engagement unserer<br />
regionalen Stifterlandschaft mit<br />
einer Stifter-Gala. Bürgerschaftliches<br />
Engagement ist die zentrale Säule einer<br />
demokratischen und freien Gesellschaft.<br />
Ein weiteres spannendes Projekt<br />
ist der Dialog Zukunft. Die IHK<br />
Heilbronn-Franken, die WHF, die Audi<br />
AG und wir wollen die Region aktiv und<br />
Beitrittserklärung<br />
zukunftsfähig gestalten. Der „Dialog<br />
Zukunft Heilbronn-Franken“ legt seinen<br />
Schwerpunkt auf die Förderung<br />
und Umsetzung von Innovationen in<br />
den zentralen Zukunftsfeldern Wasserstoff<br />
(H 2<br />
), Künstliche Intelligenz (KI)<br />
und E-Government (GovTech). Ich<br />
möchte Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />
Kommunen, Unternehmen und Organisationen<br />
einladen, gemeinsam mit<br />
uns die wunderbare Region Heilbronn-<br />
Franken zukunftsfähig zu machen.<br />
Wir stehen gesellschaftlich und<br />
wirtschaftlich vor immensen Herausforderungen,<br />
die wir nur gemeinsam<br />
lösen können. Auch mit Ihrer Mitgliedschaft<br />
können wir unseren Auftrag, die<br />
Schaffung eines Wir-Gefühls und die<br />
Abschaffung von Kirchturmdenken, gemeinsam<br />
noch aktiver vorantreiben.<br />
Ihre Friedlinde Gurr-Hirsch<br />
Hiermit erkläre ich ab sofort meinen Beitritt zur „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“.<br />
Als Dankeschön lese ich das PROMagazin sechs Monate lang kostenlos.<br />
Formular bitte ausfüllen, ausschneiden und an folgende Adresse senden oder faxen:<br />
Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. | c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />
Postfach 74650 Künzelsau | Fax <strong>07</strong>940 15-4669 | info@pro-region.de | www.pro-region.de<br />
Ich/Wir ermächtige/n den Verein „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“ den Jahresbeitrag<br />
in Höhe von<br />
10 Euro (Nicht Erwerbstätige) 30 Euro (Erwerbstätige) ______ Euro (juristische Pers., mind. 100 Euro)<br />
von meinem/unseren Konto abzubuchen. Die Abbuchungsermächtigung ist widerruflich.<br />
Firma/Name, Vorname<br />
PLZ, Ort<br />
Straße<br />
Geburtsdatum<br />
Eine Aktion der Bürgerinitiative<br />
pro Region Heilbronn-Franken e.V.<br />
www.pro-region.de<br />
Szenische Lesung im Theaterhaus<br />
Zwei Geschichten, ein Thema,<br />
Millionen Betroffene: Hochrangige<br />
AfD-Politiker, Neonazis und<br />
finanzstarke Unternehmer kamen<br />
im November 2023 in einem<br />
Hotel bei Potsdam zusammen.<br />
Von diesem Treffen sollte<br />
niemand erfahren, denn sie<br />
planten nichts Geringeres als die<br />
Vertreibung von Millionen von<br />
Menschen aus Deutschland. Die<br />
Inhalte des Geheimtreffens sind<br />
für viele Menschen schockierend<br />
und können auch Angst<br />
verursachen.<br />
Für das Theaterhaus Stuttgart<br />
sind das Gründe genug, die Ergebnisse<br />
der Recherchen von<br />
Correctiv zum „Geheimplan gegen<br />
Deutschland“ als szenische<br />
Lesung auf die Bühne zu bringen.<br />
Ergänzt werden die Texte<br />
von Correctiv durch die Zeilen<br />
aus Derya Türkmens Text „Opas<br />
Rund ums Haus<br />
Auf der Messe „Haus | Bau |<br />
Energie“, die vom 14. bis 15. September<br />
<strong>2024</strong> in Künzelsau stattfindet,<br />
wird alles rund ums<br />
Häusle präsentiert. Besucher<br />
finden dort zu jedem Vorhaben<br />
passende Experten – egal, ob es<br />
um die Planung eines Neubaus<br />
geht, eine Bestandsimmobilie<br />
saniert werden soll oder auch<br />
einfach nur kleinere Renovierungsmaßnahmen<br />
im Eigenheim<br />
anstehen. Die Aussteller<br />
aus der Region stehen zu Themen<br />
wie Photovoltaik, Einbruchschutz,<br />
Sanierung, Energieversorgung,<br />
smartes Wohnen,<br />
ökologisches Bauen und vielem<br />
mehr mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Zusätzlich gibt es im Stundentakt<br />
interessante Vorträge zu aktuellen<br />
Themen.<br />
@ www.hbe-messe.de<br />
Fot:o: Theaterhaus Stuttgart<br />
Heimat“. Es ist die Geschichte einer<br />
türkischen Familie, die seit<br />
mehr als fünf Jahrzehnten in<br />
Deutschland lebt und von diesem<br />
Potsdamer Treffen direkt<br />
betroffen ist.<br />
Die Premiere des Stücks war<br />
am 4. Juli. Die Aufführung ist ab<br />
September <strong>2024</strong> monatlich im<br />
Programm, wie das Theaterhaus<br />
Stuttgart mitteilt.<br />
@ www.theaterhaus.com<br />
Szene aus „Geheimplan gegen<br />
Deutschland“.<br />
Schulen überzeugen bei Berufsorientierung<br />
Neun Schulen in der Region<br />
Heilbronn-Franken haben erstmals<br />
oder erneut das BoriS-Berufswahlsiegel<br />
Baden-Württemberg<br />
erhalten. Sie alle machen<br />
ihren Schülerinnen und Schülern<br />
besonders vielfältige und<br />
kreative Angebote, um fit für die<br />
Berufs- oder Studienwahl zu<br />
werden.<br />
Wie die IHK Heilbronn-Franken<br />
mitteilt, wurden das Hölderlin<br />
Gymnasium Lauffen, die<br />
Freie Schule Anne-Sophie in<br />
Künzelsau, das Schenk von Limpurg<br />
Gymnasium in Gaildorf,<br />
die Hermann-Merz-Schule in<br />
Ilshofen und die Schloss Schule<br />
Kirchberg ausgezeichnet. Das<br />
Zertifikat erneut erhalten die<br />
Verbundschule Bad Rappenau,<br />
das Gymnasium Weikersheim,<br />
die Gemeinschaftsschule Schenkensee<br />
in Schwäbisch Hall<br />
Volksfest für die ganze Familie<br />
Vom 20. bis 23. September <strong>2024</strong><br />
findet in Crailsheim das Fränkische<br />
Volksfest statt, das mit rund<br />
100 Fahrgeschäften und vielem<br />
mehr lockt. Auf dem traditionsreichen<br />
Volksfestplatz am östlichen<br />
Rand der Innenstadt werden<br />
bis zu 100.000 Besucher pro<br />
Tag erwartet. Kulinarisch hat das<br />
Fest viel zu bieten: Die Festzelte<br />
verfügen über mehrere Tausend<br />
Sitzplätze und servieren eine<br />
Vielzahl an Speisen. Ergänzt<br />
wird das Angebot durch Erlebnisgastronomie,<br />
Biergärten, das<br />
Kaffeezelt der Segelflieger und<br />
Imbissstände.<br />
Das gewerbliche Ausstellungsgelände<br />
zwischen Festplatz<br />
und Stadion wird zum<br />
Treffpunkt zahlreicher Aussteller,<br />
Handwerksbetriebe und Gewerbetreibender,<br />
die ihre Produkte<br />
präsentieren. Ein<br />
Foto: IHK Heilbronn-Franken<br />
Krämermarkt bietet zusätzliche<br />
Attraktionen.<br />
Unter dem Motto „Luuschd,<br />
Laad und Lait, Craalse in alter<br />
Zeit“ setzt sich jeweils am<br />
21. und 22. September der Festzug<br />
in Bewegung. Alle städtischen<br />
Schulen nehmen teil, sodass<br />
pro Umzug rund 1500<br />
Schülerinnen und Schüler mitwirken.<br />
Die Umzüge beginnen<br />
an beiden Tagen um 10.30 Uhr.<br />
Am verkaufsoffenen Sonntag in<br />
der Innenstadt präsentieren viele<br />
Geschäfte spezielle Volksfest-<br />
Angebote. Am Sonntag vor dem<br />
Festumzug bietet das 51. Draislauf-Radrennen<br />
sportliche Unterhaltung.<br />
Am Sonntagabend<br />
um 20.30 Uhr bildet ein Höhen-<br />
Brillant-Feuerwerk den Abschluss<br />
des Festes.<br />
@ www.crailsheim.de<br />
und die Hermann-Greiner-Realschule<br />
in Neckarsulm. Verliehen<br />
wurden die Siegel bei Südwestmetall<br />
in Heilbronn. Das BoriS-<br />
Berufswahlsiegel Baden-Württemberg<br />
ist begehrt: Es zeichnet<br />
landesweit weiterführende<br />
Schulen aus, die bei der Berufsund<br />
Studienorientierung engagierter<br />
sind, als es die Bildungspläne<br />
vorgeben.<br />
Die Freie Schule Anne-Sophie<br />
in Künzelsau beispielsweise<br />
unterhält mit „College Café“<br />
und „Fun Tastelt“ zwei Schulfirmen,<br />
die Schülerinnen und<br />
Schülern Einblicke in unternehmerisches<br />
Denken und Handeln<br />
geben. So organisiert „Fun Tastelt“<br />
unter anderem Ferienprogramme<br />
und Tagesausflüge. Im<br />
Hölderlin Gymnasium in Lauffen<br />
werden MINT-Angebote<br />
rund um Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaft, Technik<br />
großgeschrieben, mit Unterstützung<br />
durch die Bildungspartnerschaft<br />
mit dem Lauffener<br />
Unternehmen Schunk. An der<br />
Verbundschule Bad Rappenau<br />
wiederum erhalten Schüler bei<br />
den Werkstatttagen der HWK im<br />
Bildungs- und Technologiezentrum<br />
Einblick in die Metall-, Holz<br />
und Elektrowelt.<br />
@ www.heilbronn.ihk.com<br />
Verleihung des BoriS-<br />
Berufswahlsiegels.<br />
E-Mail (für Vereinspost)<br />
Bankinstitut<br />
Konto-Nr.<br />
Bankleitzahl<br />
Ort/Datum<br />
Unterschrift<br />
47
VERANSTALTUNGSKALENDER<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER<br />
Ausstellungen<br />
3.8. – 1.9. Bad Rappenau<br />
KUNST – ein Weg zum Positiven –<br />
Gruppe 5er-Kunst<br />
Kulturhaus Forum Fränkischer Hof<br />
9.8. – 28.9. Bad Rappenau<br />
Fred Anselm<br />
Rathaus, Foyer<br />
9.8. – 28.9. Lauda-Königshofen<br />
Carmen Coupé mit Freundin<br />
Galerie das Auge<br />
15.8. – 31.8. Creglingen<br />
Lichtwunderzeit<br />
Herrgottskirche<br />
Märkte<br />
15.8. Tauberbischofsheim<br />
Krämermarkt<br />
Marktplatz<br />
18.8. Schrozberg-Leuzendorf<br />
Kunsthandwerk auf der Wiese<br />
Festwiese<br />
26.8. Brackenheim<br />
Sommermarkt<br />
26.8. Eppingen<br />
Krämermarkt<br />
Altstadt<br />
Konzerte<br />
3.8. Schwäbisch Hall<br />
Sophie Pacini, Klaviersommer<br />
Kunsthalle Würth<br />
EVENTS UND VERANSTALTUNGEN IM AUGUST<br />
Ein Service der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e.V.<br />
Weitere Termine unter www.pro-region.de<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
4.8. Bad Rappenau<br />
Weltklassik am Klavier<br />
mit Mari Ichihashi<br />
Wasserschloss, Dachgeschoss<br />
5.8. Bad Wimpfen<br />
The Gregorian Voices<br />
Katholische Ritterstiftskirche im Tal<br />
10.8. Wertheim<br />
Jeunesses Musicales Deutschland zu<br />
Gast in Bronnbach<br />
Kloster Bronnbach<br />
10.8. EppingenOrt<br />
Eppinger Festivalsommer <strong>2024</strong><br />
PolizeiBigBand<br />
Weiherpark<br />
11.8. Eppingen<br />
32. Eppinger Carillonsommer <strong>2024</strong><br />
Katholische Stadtpfarrkirche Unsere<br />
Liebe Frau<br />
13.8. Bad Wimpfen<br />
Klassik im Alten Spital – Klavierabend<br />
Altes Spital<br />
22.8. Schöntal<br />
Eröffnungskonzert 20. Internationaler<br />
Violinwettbewerb<br />
Bildungshaus, Festsaal<br />
24.8. Dörzbach<br />
Virtuoses Klavier – Mateusz Duda<br />
Schlossinnenhof unter den Arkaden<br />
24.8. Eppingen<br />
Der Udonaut & die Paniker<br />
Weiherpark<br />
25.8. Eppingen<br />
32. Eppinger Carillonsommer <strong>2024</strong><br />
Katholische Stadtpfarrkirche Unsere<br />
Liebe Frau<br />
30.8. Gaildorf<br />
Schlosskonzert mit KlangWerk<br />
Altes Schloss, Schlosshof<br />
30.8. Wertheim<br />
Bülent Ceylan & Band: Ich liebe<br />
Menschen<br />
Burg<br />
31.8. Künzelsau-Gaisbach<br />
20. Internationaler Wettbewerb für<br />
Violine<br />
Museum Würth<br />
31.8. Bretzfeld-Geddelsbach<br />
The Outside Track<br />
Alte Kelter<br />
Feste<br />
2.8. – 4.8. Bad Rappenau<br />
Parkfest im Kurpark<br />
Kurpark<br />
2.8. – 4.8. Bühlerzell<br />
Kellerwaldfest<br />
Kellerwald<br />
2.8. – 3.8. Creglingen<br />
Weinfest am Taubertorplatz<br />
Taubertorplatz<br />
3.8. Schwäbisch Hall<br />
Hoolgaaschtfest<br />
3.8. – 4.8. Mulfingen-Ailringen<br />
Dorffest<br />
Ortsmitte<br />
3.8. – 4.8. Stimpfach-Gerbertshofen<br />
Festwochenende 1000-jähriges<br />
Jubiläum<br />
4.8. Rothenburg bis Bad<br />
Mergentheim<br />
Autofreier Sonntag<br />
8.8. Brackenheim-Hausen<br />
Auftakt Jubiläumsfestle<br />
8.8. Künzelsau<br />
Sommer in der Stadt<br />
Innenstadt<br />
9.8. – 10.8. Bad Mergentheim<br />
Taubertäler Weindorf<br />
Kurpark<br />
Tipp<br />
9.8. – 11.8. Mulfingen-Eberbach<br />
Gassenfest in Eberbach<br />
10.8. – 11.8. Wittighausen<br />
10. Wittighäuser Weindorf<br />
Hof der Grundschule<br />
11.8. Lauffen<br />
Brunch im römischen Gutshof<br />
Römischer Gutshof<br />
15.8. Tauberbischofsheim<br />
Straßenmusiker-Festival & Late-Night<br />
Shopping in Tauberbischofsheim<br />
Innenstadt<br />
16.8. Gaildorf<br />
Gaildorf Late Night<br />
Marktplatz<br />
16.8. – 18.8. Bad Rappenau<br />
Wein & Genuss im Zeitwald<br />
Zeitwald im Salinenpark<br />
16.8. – 18.8. Bad Mergentheim<br />
Annotopia<br />
16.8. – 19.8. Erlenbach<br />
Original Erlenbacher Weinfest<br />
16.8. – 19.8. Ingelfingen-Criesbach<br />
Weinfest<br />
Kelter<br />
18.8. Bad Friedrichshall<br />
Farbenfroh- und Seifenblasentag<br />
Solefreibad<br />
18.8. Crailsheim-Goldbach<br />
Goldbacher Lichterfest<br />
23.8. – 25.8. Bad Rappenau<br />
Wein & Genuss im Zeitwald<br />
Zeitwald im Salinenpark<br />
Tipp<br />
Tipp<br />
Tipp<br />
23.8. – 26.8. Boxberg-Unterschüpf<br />
Schüpfer Weintage<br />
Wasserschloss<br />
24.8. Schwäbisch Hall<br />
Sommernachtsfest<br />
24.8. – 25.8. Brackenheim-Neipperg<br />
Kelterfest<br />
24.8. – 25.8. Kochertal<br />
Kochertaler Genießertour<br />
Weinberge Belsenberg bis<br />
Forchtenberg<br />
25.8. Satteldorf-Gröningen<br />
Hammerschiedefest<br />
30.8. – 1.9. Krautheim-Klepsau<br />
Klepsauer Weintage<br />
Winzerkeller<br />
30.8. – 1.9. Langenburg<br />
Fürstliche Gartentage<br />
Schloss<br />
Tipp<br />
30.8. – 31.8. Tauberbischofsheim<br />
Wein am Schloss<br />
Schlossplatz<br />
31.8. – 2.9. Lauffen<br />
Wein auf der Insel <strong>2024</strong><br />
Burg<br />
31.8. Crailsheim<br />
Fest der Begegnung<br />
Fliegerhorstareal, Festwiese<br />
Burgbergstraße<br />
Theater<br />
1.8. Jagsthausen<br />
Premiere: Rio Reiser.<br />
König von Deutschland<br />
Burghof<br />
2.8. Untergruppenbach<br />
Freilichtschauspiel: Charley`s Tante<br />
Burggraben Burg Stettenfels<br />
7.8. Schwäbisch Hall<br />
Premiere: All das Schöne<br />
Neues Globe<br />
Tipp<br />
10.8. Jagsthausen<br />
Vom kleinen Maulwurf, der wissen<br />
wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht<br />
hat<br />
Gewölbe<br />
11.8. Schwäbisch Hall<br />
Hairspray<br />
Große Treppe<br />
21.8. Jagsthausen<br />
Premiere: Ladies Night Burghof<br />
Mix<br />
1.8. – 4.8. Schrozberg<br />
Open-Air-Film-Festival<br />
Sportgelände<br />
3.8. Eppingen<br />
Eppinger Festivalsommer <strong>2024</strong> –<br />
Klimamobil<br />
Schwanenwiese<br />
5.8. – 11.8. Bad Mergentheim<br />
Weidenkino<br />
Wildpark<br />
8.8. – 21.8. Wertheim<br />
10. Burgfilmfest<br />
Burg<br />
16.8. – 17.8. Freudenberg<br />
Sommerkino<br />
Badeseegelände<br />
17.8. – 18.8. Mulfingen<br />
Hohenlohe-Pokalfliegen für Drachenund<br />
Gleitschirm<br />
Startplatz am Geißberg<br />
Kontakt<br />
Bürgerinitiative pro Region<br />
Heilbronn-Franken e.V.<br />
c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />
Postfach, 74650 Künzelsau<br />
Ansprechpartner für Termine:<br />
Ralph Wachter, Telefon <strong>07</strong>940 152329<br />
www.pro-region.de<br />
48<br />
Juli <strong>2024</strong><br />
49
AUSBLICK<br />
Die nächste<br />
Ausgabe<br />
erscheint ab<br />
26. August<br />
Impressum<br />
Zukunftswiesen Summit für Zukunftsmacher<br />
„Tradition trifft auf Innovation“ – unter diesem Motto findet am 10. Oktober der<br />
Zukunftswiesen Summit <strong>2024</strong> in Blaufelden statt. Wir nehmen die Veranstaltung<br />
schon jetzt in den Fokus: mit Interviews und Fachbeiträgen hochkarätiger<br />
Referenten, kreativer Startup-Gründer und innovativer Mittelständler.<br />
Ein besonderer Landkreis<br />
„Klein, aber sehr innovativ“ hat Ian<br />
Schölzel den Hohenlohekreises bei<br />
seiner Antrittsrede genannt, dessen<br />
Landrat er seit dem 1. Mai ist. Im<br />
Interview berichtet er, wo er in den<br />
nächsten acht Jahren anpacken will<br />
und was er in seiner Amtszeit geplant<br />
hat. Außerdem haben wir Landkreisbewohner<br />
gefragt, was Hohenlohe für<br />
sie so besonders macht.<br />
Gelungene Staffelübergabe<br />
Familienunternehmen haben<br />
Tradition in Heilbronn-Franken.<br />
Wirtschaftswissenschaftlerin Birgit<br />
Felden erklärt, worauf es bei einer<br />
Firmenübergabe von der älteren an<br />
die jüngere Generation ankommt.<br />
Außerdem gibt es Einblicke in Unternehmen<br />
der Region, denen dieser<br />
Wechsel gelungen ist.<br />
Fotos: Tanja Evers, Adobe Stock/Greenbutterfly, Marc Stephan<br />
Offizielles Organ der Bürgerinitiative<br />
pro Region Heilbronn-Franken e. V.;<br />
www.pro-region.de<br />
Herausgeber<br />
pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG<br />
Ein Unternehmen der<br />
Stimme Mediengruppe<br />
Geschäftsführer<br />
Marcus Baumann, Marc Becker,<br />
Tilmann Distelbarth<br />
Verlagsleitung<br />
Beate Semmler (V. i. S. d. P.)<br />
Leitung Produktmanagement Print & Digital<br />
Lisa Hofmann-Vorbach<br />
Redaktionsleitung<br />
Teresa Zwirner, Dirk Täuber (Sonderthemen)<br />
Redaktion<br />
Birgit Kalbacher, Natalie Kotowski<br />
Layout und Grafik<br />
Stimme Mediengruppe, CrossMedia<br />
Sales Management<br />
Heike Bischoff, Christoph Knittel,<br />
Darja Schiz-Salov<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
Nr. 24 vom 1.1.<strong>2024</strong><br />
Vertrieb<br />
Yannis Gaukel, Telefon <strong>07</strong>91 95061-8300<br />
Erscheinungsweise: monatlich<br />
Bezugsbedingungen<br />
Das Jahresabo beträgt 48,00 Euro.<br />
Nachdruck und Vervielfältigung – auch<br />
auszugsweise – nur mit Genehmigung<br />
des Verlages.<br />
Verlags- und Redaktionsanschrift<br />
pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG<br />
Stauffenbergstraße 18<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Telefon <strong>07</strong>91 95061-8300<br />
info@pro-vs.de<br />
Druck und Herstellung<br />
Möller Pro Media GmbH<br />
Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />
Telefon 030 41909-0, Fax 030 41909-299<br />
Gedruckt auf umweltfreundlichem UltraMag<br />
Plus Silk-Recyclingpapier aus 100% Altpapier,<br />
zertifiziert mit den Umweltsiegeln „Der Blaue<br />
Engel“, „EU-Ecolabel“ sowie FSC- und PEFC-<br />
Siegel.<br />
ISSN 2509-5528<br />
www.pro-magazin.de<br />
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50<br />
Juli <strong>2024</strong><br />
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