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Der Harz_08_24_I

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Schutzgebühr 2,00 € | Ausgabe <strong>08</strong>_20<strong>24</strong><br />

IJGD-Workcamps seit<br />

75 Jahren in den<br />

Landesforsten Seite 5<br />

Wolf-Eberhard Barth<br />

Mosaik-Zyklus-<br />

Dynamik Seiten 6 – 8<br />

Tag des Geotops 2025 –<br />

Steinreiche Vielfalt<br />

Seite 18<br />

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10:15 Uhr; 11:30 Uhr; 12:45 Uhr<br />

Ruhetage: Montag und Freitag


EDITORIAL<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub e.V.<br />

Heimat-, Wander- und<br />

Naturschutzbund<br />

Am Alten Bahnhof 5a<br />

38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

Telefon 05323 81758<br />

info@harzklub.de<br />

www.harzklub.de<br />

Redaktion:<br />

Christoph Steingaß (CS)<br />

Redaktionskollegium:<br />

David Rügner (Hauptpressewart),<br />

Christine Eggers (stellv. Hauptpressewartin),<br />

Michael Rudolph<br />

(stellv. Hauptpressewart), Marion<br />

Schmidt (Hauptschriftwartin), Klaus<br />

Dumeier (stellv. Präsident).<br />

Beiträge, die nicht ausdrücklich<br />

als Stellungnahme der genannten<br />

Institutionen gekennzeichnet sind,<br />

stellen die persönliche Meinung<br />

des Verfassers dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte und Fotos<br />

übernimmt der Verlag keine Gewähr.<br />

<strong>Der</strong> auszugsweise oder vollständige<br />

Abdruck von Beiträgen ist nur<br />

mit Genehmigung des Verlages<br />

gestattet.<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />

Jeweils zum 15. des Vormonats.<br />

Verlag und Druck:<br />

(Redaktion, Anzeigen, Vertrieb)<br />

<strong>Harz</strong>druckerei GmbH<br />

Max-Planck-Straße 12/14<br />

38855 Wernigerode<br />

Telefon: 03943 54<strong>24</strong>-0<br />

Telefax: 03943 54<strong>24</strong>-99<br />

info@harzdruckerei.de<br />

www.harzdruckerei.de<br />

Layout:<br />

E. Köhler, Telefon: 03943 54<strong>24</strong>-46<br />

e.koehler@harzdruckerei.de<br />

Anzeigenverkauf:<br />

F. Benesch, Telefon: 03943 54<strong>24</strong>-<strong>24</strong><br />

R. Harms, Telefon: 03943 54<strong>24</strong>-27<br />

Abo-Hotline:<br />

Telefon: 03943 54<strong>24</strong>-0<br />

DER HARZ erscheint Anfang des<br />

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30. September des laufenden Jahres<br />

für das Folgejahr.<br />

Titelseite:<br />

Heideblütezeit auch im <strong>Harz</strong><br />

Foto: CS<br />

Neulich beim Aufräumen alter <strong>Harz</strong>klub-Unterlagen, fiel mir ein<br />

Werbeflyer, gedruckt auf rosa Papier, in die Hände.<br />

<strong>Der</strong> Titel dieses Flyers: Große Irrtümer geistern durch den <strong>Harz</strong><br />

Da wird deutlich darauf hingewiesen, dass viele Gäste tatsächlich<br />

glauben, ihre Kurtaxe (so nannte man das!) würde dazu verwendet,<br />

die Wanderwege und andere Erholungseinrichtungen zu unterhalten.<br />

Auch die Vermieter bekamen ihr Fett weg, denn ihnen<br />

wurde unterstellt, dass sie die schöne Erholungslandschaft an die<br />

Besucher „verkaufen“ würden, ohne auch nur einen Handschlag<br />

dafür zu tun oder einen einzigen Pfennig (so hieß das damals!) dafür aufzuwenden.<br />

Weiter: Wenn Sie nicht überzeugt sind von der wichtigen Arbeit des <strong>Harz</strong>klubs, dann<br />

wandern Sie doch einfach einmal durch den Wald und sehen sich die „Früchte“ unseres<br />

Schaffens an.<br />

WAS WÜRDEN UNSERE GÄSTE SAGEN, WENN SIE NIRGENDWO EINEN PLATZ<br />

ZUM AUSRUHEN FINDEN WÜRDEN, KEINE SCHUTZHÜTTE ZUM UNTERSTELLEN,<br />

KEINE HINWEISE AUF WEGE UND SEHENSWÜRDIGKEITEN, WENN SIE NUR MIT<br />

HOHEN GUMMISTIEFELN DIE WANDERWEGE BELAUFEN KÖNNTEN UND ALLE<br />

AUSSICHTSPUNKTE ZUGEWACHSEN WÄREN!<br />

Und als Antwort: Sie würden gar nichts sagen, denn sie wären nicht mehr hier.<br />

Dieser Werbedruck – wohl einer der ersten des <strong>Harz</strong>klubs – ist mittlerweile vor über<br />

dreißig Jahren entstanden. Und ich weiß gar nicht so recht, warum ich hier darauf<br />

hinweise. Was vor dreißig Jahren aktuell war, ist doch mittlerweile längst vergangen,<br />

erledigt, vergessen, überholt und nicht mehr interessant! Zurück in die Zukunft?<br />

CS<br />

INHALT<br />

Aktivitäten des <strong>Harz</strong>klubzweigvereins Elbingerode 4<br />

IJGD-Workcamps seit 75 Jahren in den Landesforsten 5<br />

Wolf-Eberhard Barth<br />

Mosaik-Zyklus-Dynamik aller natürlichen Waldökosysteme weltweit 6 – 8<br />

Wandergruppe Königslutter unternahm Fahrt in’s Blaue 9<br />

Zweigverein Wernigerode 9<br />

Historie: Tödlicher Unfall beim Scheibenschießen im Bergdorf Lerbach 10 – 11<br />

<strong>Harz</strong>klub Zweigverein Thale präsentiert sich im Hüttenmuseum 12<br />

Auftaktwanderung <strong>Harz</strong>klub Zweigverein Lerbach 13<br />

Vereinsfahrt <strong>Harz</strong>klub Zweigverein Lerbach 13<br />

<strong>Harz</strong>er Schmalspurbahnen: Ab sofort unentgeltliche Nutzung der Selketalbahn<br />

für alle Übernachtungsgäste der Stadt Falkenstein 14<br />

Nationalpark <strong>Harz</strong>: Klimakrise und Borkenkäfer – der <strong>Harz</strong> im Wandel 15<br />

Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz: Eröffnung neuer<br />

Sonnenliegen-Oasen im malerischen Südharz 16<br />

<strong>Harz</strong>er Tourismusverband: <strong>Harz</strong>er Urquell mit Typisch <strong>Harz</strong> ausgezeichnet 17<br />

Wanderbegleiter zum <strong>Harz</strong>er Klosterwanderweg<br />

erschienen 17<br />

Qualitätssicherung am <strong>Harz</strong>er-Hexen-Stieg 17<br />

Regionalverband <strong>Harz</strong>: Den Boden entdecken und verstehen 18<br />

Steinreiche Vielfalt 18<br />

The circle of nature – Peter Trabner und der Baum 19<br />

Sternwanderung am 1. September 20<strong>24</strong> im Kurgastzentrum Altenauer Hof<br />

unter dem Motto „Altenau hat ein Herz für Wanderer“ 20<br />

Geführte Wanderungen August / September 20<strong>24</strong> 21<br />

<strong>08</strong> | 20<strong>24</strong> 3


HARZ AKTUELL<br />

Aktivitäten des <strong>Harz</strong>klubzweigvereins Elbingerode<br />

Baumallee der Zukunft<br />

Seit dem Jahr 2020 betreut der <strong>Harz</strong>klubzweigverein<br />

Elbingerode die Naherholungsanlage<br />

am Hirschbrunnen nördlich<br />

von Elbingerode. Die Anlage ist beliebt bei<br />

den Elbingerödern und wird stark von Wandergruppen<br />

oder individuellen Wanderern<br />

frequentiert. Im Bereich des Hirschbrunnens<br />

wurden überdachte und freistehende<br />

Sitzgelegenheiten geschaffen und in Abstimmung<br />

mit der Forstverwaltung durch<br />

die <strong>Harz</strong>klubmitglieder über 100 Bäume<br />

und Sträucher gepflanzt.<br />

Seit 2023 hat der Verein nun seine Pflanzaktivitäten<br />

an den Weg, der von einem<br />

nahe gelegenen Wanderparkplatz zum<br />

Hirschbrunnen führt, verlagert. Vom Parkplatz<br />

ausgehend pflanzten bzw. pflanzen<br />

engagierte Elbingeröder und Gäste unter<br />

Anleitung und Beteiligung des <strong>Harz</strong>klub<br />

Elbingerode e.V. Bäume, die aus Spenden<br />

verschiedener Einrichtungen und Personen<br />

finanziert wurden. Auf der nördlichen<br />

Seite des Weges sollen vorrangig Linden,<br />

auf der südlichen Seite verschiedene Arten<br />

von Laubbäumen gepflanzt werden. So<br />

soll eine Baumallee entstehen, die einmal<br />

vom Parkplatz über den Hirschbrunnen bis<br />

zum Forstmeister-Schmidt-Weg reicht. Mit<br />

diesem Projekt beteiligte sich der Verein am<br />

Wettbewerb um den Naturschutzpreis des<br />

<strong>Harz</strong>klubs e.V. in diesem Jahr und konnte<br />

den ersten Preis erringen.<br />

Am 29.06.20<strong>24</strong> errichteten Mitglieder des<br />

Vereins eine Informationstafel, die auf dieses<br />

Projekt hinweist. Die Tafel wurde mit<br />

Unterstützung des Tourismusbetriebs der<br />

Stadt Oberharz am Brocken finanziert und<br />

in bewährter Weise von der Wernigeröder<br />

Grafikerin Anke Duda im Stil der Informationstafeln<br />

am Hirschbrunnen und des<br />

Forstgeschichtlichen Rundwanderwegs<br />

nördlich von Elbingerode gestaltet, den<br />

die geplante Allee gewissermaßen ergänzt.<br />

Interessenten für eine Baumspende können<br />

sich an den <strong>Harz</strong>klub Elbingerode e.V.<br />

wenden. Dies ist auf der neuen Infotafel<br />

vermerkt.<br />

Gerd Borchert und Jörg Mende mit dem Informationsschild<br />

zur entstehenden Baumallee<br />

Neue Schutzhütte östlich von Elbingerode<br />

Eigentlich hatte der Verein vor, eine in der Nähe des Hartenbergs<br />

am Weg deutscher Kaiser und Könige des Mittelalters im <strong>Harz</strong> stehende<br />

Schutzhütte zu erneuern. Da diese Schutzhütte aufgrund<br />

seiner leichten Erreichbarkeit mit Fahrzeugen in der Vergangenheit<br />

oft zum wilden Camping genutzt wurde, wurde in Abstimmung<br />

mit dem zuständigen Revierförster ein neuer Standort gesucht<br />

und östlich von Elbingerode im Forstort Drei Eichen gefunden.<br />

Hier stand bereits eine Sitzgruppe und, da hier der Wanderweg Via<br />

Romea auf dem Weg deutscher Kaiser und Könige verläuft, ebenfalls<br />

eine Informationstafel zu diesem Themenweg. Das Traggerüst der<br />

alten Schutzhütte wurde durch Vereinsmitglieder demontiert und<br />

konnte wiederverwendet werden, die Bereitstellung der notwendigen<br />

Bretter für den Beschlag erfolgte über den Tourismusbetrieb<br />

der Stadt, mit dem der Verein seit Jahren gut kooperiert und bei<br />

dem sich der Verein für die Unterstützung bedankt.<br />

Die Grundfläche der Schutzhütte wurde durch die Vereinsmitglieder<br />

Jörg Mende und Conny Ziebarth hergerichtet und gepflastert.<br />

Technische Hilfe leistete der Forstwirtschaftsbetrieb Karsten<br />

Böhme aus Elbingerode. Auch diesem sei gedankt.<br />

<strong>Der</strong> Name Drei Eichen geht auf drei alte Eichen zurück, die seit<br />

vielen Jahren hier standen und von denen zwei bereits fast abgestorben<br />

sind. Um den Namensbezug zu erhalten, pflanzten<br />

<strong>Harz</strong>klubmitglieder gemeinsam mit Vertretern der Hüte- und<br />

Weidegemeinschaft e.V. aus Elbingerode Anfang der 1990er Jahre<br />

hier drei weitere Eichen, die sozusagen als Nachwuchs an dieser<br />

Stelle stehen.<br />

Die neue Schutzhütte bei Drei Eichen<br />

Dittmar Marquordt, ZV Elbingerode<br />

4 <strong>08</strong> | 20<strong>24</strong>


HARZ AKTUELL<br />

Jubiläum im <strong>Harz</strong>klub Wanderheim Wildemann<br />

IJGD-Workcamps seit 75 Jahren in den<br />

Landesforsten<br />

(Hildesheim / Wildemann) Eine bewährte<br />

Idee lebt bis heute fort: Jugendliche<br />

aus allen Teilen der Welt treffen sich<br />

zum Workcamp im <strong>Harz</strong>. Die Internationalen<br />

Jugendgemeinschaftsdienste<br />

(ijgd) und die Niedersächsischen Landesforsten<br />

bieten seit 75 Jahren jungen<br />

Menschen authentische Begegnungen<br />

in und mit der Natur. Veranstalter und<br />

Teilnehmer feierten das diesjährige<br />

Jubiläums-Workcamp gemeinsam am<br />

25. Juli. <strong>Der</strong> in Hildesheim ansässige ijgd<br />

Landesverein Niedersachsen e.V und das<br />

Forstamt Seesen hatten eingeladen, die<br />

völkerverbindende Idee kennenzulernen,<br />

die Projektarbeit der jungen Frauen<br />

und Männer vor Ort zu begleiten und das<br />

erfolgreiche Konzept von gemeinsamer<br />

Arbeit und kulturellem Austausch zu<br />

feiern. Neben dem Blick zurück in die<br />

Anfänge des IJGD als Aufforstungshelfer<br />

während der Nachkriegszeit reichte der<br />

Spannungsbogen in die Zukunft.<br />

Erholungseinrichtung, Naturschutzprojekte<br />

oder Weltkulturerbe – die Landesforsten<br />

ermöglichen vielseitige Einsatzbereiche für<br />

Freiwilligenprojekte<br />

Gelingt der Workcamp-Generation das gemeinsame<br />

Ziel, eine lebenswerte Mitwelt<br />

zu gestalten und für Verständigung und<br />

Versöhnung zwischen den Völkern beizutragen?<br />

16- bis 30-Jährige aus allen Teilen der<br />

Welt als Gäste im <strong>Harz</strong><br />

Die zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

sind zwischen 16 und 30 Jahre alt. Sie kamen<br />

aus Frankreich, Spanien, Tschechien,<br />

Türkei, Uzbekistan und Deutschland. Zwei<br />

Wochen lang vom 13. bis 27. Juli bewohnten<br />

sie das <strong>Harz</strong>klub-Wanderheim in Wildemann.<br />

In den Landesforsten übernahmen<br />

sie Aufgaben bei der Waldpflege, unterhielten<br />

Erholungseinrichtungen und engagierten<br />

sich für den Natur- und Artenschutz.<br />

Förster Silas Tepper leitet die Försterei<br />

Lautenthal im Forstamt Seesen. Er betreute<br />

das abwechslungsreiche Arbeitsprogramm<br />

und kümmerte sich um den reibungslosen<br />

Ablauf. Ziel des IJGD-Workcamps ist es,<br />

über die persönlichen Kontakte verschiedene<br />

Kulturkreise kennen zu lernen. „Wir<br />

legen Wert auf nachhaltiges Handeln, praktische<br />

Naturschutzarbeit und Verständnis<br />

für die historische Entwicklung der <strong>Harz</strong>er<br />

Wälder. Die Auswirkungen der Klimaveränderungen<br />

sehen unsere internationalen<br />

Gäste am Beispiel der Entwaldung des<br />

<strong>Harz</strong>es. Unsere Generation baut aktuell<br />

die nachhaltige Waldbewirtschaftung unter<br />

strengen ökologischen Auflagen wieder auf.<br />

Die Erfolge der neuen, klimaangepassten<br />

Bergmischwälder und die Ernte des Holzes<br />

erleben hoffentlich die Kinder und Enkel<br />

unserer Projektteilnehmer“, wünscht sich<br />

der junge Forstmann.<br />

<strong>Harz</strong>klub-Schutzhütte Prinzenlaube<br />

oberhalb von Wildemann erneuert<br />

Ein wesentliches Arbeitsprojekt war der<br />

Ausbau der neuen <strong>Harz</strong>klub-Schutzhütte<br />

Prinzenlaube. Die in Form einer alten Köte<br />

gestaltete Hütte ist gleichzeitig Stempelstelle<br />

105 der <strong>Harz</strong>er Wandernadel. Oberhalb<br />

von Wildemann gelegen gibt sie den<br />

Blick frei über eine Landschaft, die Einheimische<br />

gern als Klein Tirol bezeichnen. Cèlia<br />

(30) aus Spanien und Justine (17) aus<br />

Spanien waren am <strong>Harz</strong>klub-Wanderheim<br />

Wildemann tätig. Sie sorgten für sicheren<br />

Tritt an einer Böschung, an der sie hölzerne<br />

Stufen auf rutschigem Grasweg anlegten.<br />

Weitere Einsatz-Projekte der Teilnehmer<br />

des ijgd waren Lebensraumverbesserungen<br />

für die selten Gartenschläfer in Wolfshagen<br />

und die Pflege des Lautenthaler Kunstgrabens<br />

als Teil des Welterbes.<br />

Silke Steevens vom ijgd Landesverein<br />

Niedersachsen organisiert von Hildesheim<br />

aus die Workcamps. Seit 35 Jahren<br />

bringt sie junge Menschen zusammen und<br />

blickt auf die Anfänger dieser Idee zurück,<br />

die im <strong>Harz</strong> ihre Wurzeln hat. Die ersten<br />

Medien begleiten die Arbeit junger Menschen<br />

im Wald und Natur<br />

Camps hatten 1949 im <strong>Harz</strong> kurz nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg begonnen. Die Wiederaufforstung<br />

kahlgeschlagener Wälder war<br />

damals wichtigstes Ziel. Silke Steevens, die<br />

Niedersächsischen Landesforsten und der<br />

<strong>Harz</strong>klub wollen diese weltweit erfolgreiche<br />

Idee auch in den nächsten Jahren an junge<br />

Menschen weitergeben.<br />

Michael Rudolph<br />

ijgd Workcamp beim Bau der <strong>Harz</strong>klub-<br />

Schutzhütte Prinzenlaube © Rudolph<br />

<strong>08</strong> | 20<strong>24</strong><br />

5


HARZ AKTUELL<br />

Anmerkung der Redaktion zum nachfolgenden Beitrag:<br />

<strong>Der</strong> Autor, Dr. Wolf-Eberhard Barth, war der erste Leiter des am 1. Januar 1994 gegründeten Nationalpark <strong>Harz</strong> in Niedersachsen.<br />

Diese Funktion bekleidete er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2004. In dem folgenden Beitrag setzt er sich – quasi als Insider<br />

– ausführlich mit der Problematik des veränderten Klimas, der ökonomischen Gegebenheiten und der dadurch entstandenen<br />

drastischen Veränderung des Waldökosystems – nicht nur im <strong>Harz</strong> – auseinander.<br />

Es folgen keine weiteren Anmerkungen durch die Redaktion. Die Lesenden sollen und müssen selbst entscheiden, welchen<br />

Gedanken des Autors sie folgen wollen und welchen nicht. Es darf diskutiert werden! <strong>Der</strong> Beitrag erscheint in mehreren (aufeinander)<br />

folgenden Ausgaben von DER HARZ.<br />

Wolf-Eberhard Barth<br />

Mosaik-Zyklus-Dynamik aller<br />

natürlichen Waldökosysteme weltweit Teil 2<br />

Leitvorstellungen für Förster und Waldfreunde nach der Käferkatastrophe<br />

Eine Hommage auf den Schweizer Urwald-Pionier Professor Dr. Hans Leibundgut<br />

b) Strukturvielfalt und „MZ“-Dynamik<br />

entsteht durch Altersabgänge, differenzierte<br />

Licht-, Wärme- und Nährstoffansprüche<br />

sowie Wuchstempo der Bäume. Sie sind das<br />

„evolutionäre Markenzeichen“ artenreicher<br />

Naturwälder, das sich von Altersklassen-Forsten<br />

unterscheidet, bei denen alle<br />

Bäume meist einer Art angehören, gleich<br />

alt sind und für wenig wanderungsfähige<br />

Tierarten (30 % aller Arten, z.B. die an<br />

lichte Phasen gebunden Eidechsen) Insel-<br />

Charakter haben! Im Naturwald kommt<br />

kleinflächige Dynamik ins Spiel: Wie im<br />

Kaleidoskop als Zeitraffer gesehen, wechseln<br />

Habitate permanent in längerer Zeit.<br />

Dynamik schützt vor Verinselung, Populationen<br />

werden genetisch getrennt und irgendwann<br />

wieder verbunden. Deshalb sind<br />

„Verbundsysteme“ auf Dynamik und Wechsel<br />

angewiesen. Im Idealfall „funktioniert“<br />

dies für alle 30 % wenig wanderungsfähigen<br />

Arten, indem sie mit dem System „mitwandern“!<br />

Wird ein Mosaik „unwirtlich“ wird<br />

ein anderes erreichbar gerade „wirtlich“!<br />

So funktioniert „ökologische Vernetzung“,<br />

die als Zeitraffer-Film deutlich würde. So<br />

sind Verinselungen, Inzucht-Degeneration<br />

und Aussterbeprozesse für wenig wanderungsfähige,<br />

phasenspezialisierte Arten<br />

zu verhindern! Naturkorridore zwischen<br />

„Restwäldern“ und Grünbrücken über Autobahnen<br />

oder Kanäle würden so optimal<br />

funktionieren! Alle frühen Waldsukzessionen<br />

klinken sich in die MZD wieder ein,<br />

wenn wir nicht gegenhalten! Jeder Gärtner<br />

oder Landwirt kennt das, weil er ständig<br />

dagegen ankämpfen muss, und das – rationalisierend<br />

– heute oft mit verharmlosend<br />

als „Herbiziden“ bezeichneten Giften! Ein<br />

„Endstadium“ gibt es nicht, und es kann<br />

sein, dass sich eine „Mosaik-Rotation“ nach<br />

300 Jahren wiederholt, und eine andere<br />

daneben 1000 Jahre braucht. Wie „kommunizierende<br />

Röhren“ füllt sich im Urwald<br />

das Arteninventar ständig auf, Populationen<br />

bleiben vernetzt. Größe und Dauer der<br />

Wiesenphase mit Artenfülle lichtliebender<br />

Flora und Fauna hängen von Megaherbivoren<br />

ab, die ohne Verbiss wieder Wald<br />

werden. Die traditionelle Forstwirt- schaft<br />

überspringt – ökonomisch bedingt – Alterungs-<br />

bis Pionierphase – (s. rote Pfeile)<br />

und verarmt die Biodiversität. Die Zyklen<br />

verlaufen wechselnd und über- dauern im<br />

Biotopverbund Jahrtausende.<br />

c) Je nach Intensität und Fresspräferenz<br />

der Pflanzenfresser können – s. Grafik<br />

mit den gelben Pfeilen – die Wiesen- und<br />

Pionierphase oder nur die Pionierphase<br />

überschlagen werden, indem direkt die<br />

Verjüngungsphase folgt. Da an alle Phasen<br />

verschiedene Tierarten gebunden sind,<br />

beeinflusst dies stets die Biodiversität.<br />

d) Buchenwälder wären mit Mega-Herbivoren<br />

naturnäher und artenreicher<br />

Deutschland ist mit einem Viertel des natürlichen<br />

Gesamtareals „Buchen-Zentrum“,<br />

das mit Mega-Herbivoren keinesfalls so von<br />

Buchen dominiert wurde, wie Dogmatiker<br />

meinen, die Gefahr laufen, geistig von Fichten-<br />

zu Buchen-Monokulturen zu wechseln,<br />

weil Buchen ohne Verbiss durch Schatten<br />

andere Bäume verdrängt.<br />

Nach der Eiszeit (Ende vor 10.000 Jahren)<br />

hat die Buche lange gebraucht, wieder<br />

nach Norden vorzudringen. Sie hat die Eiszeit<br />

am südöstlichen Alpenrand überlebt!<br />

Vor 5000 Jahren hat sie Norddeutschland<br />

und vereinzelt Schweden und England erreicht.<br />

Bis sie dort richtig Fuß fassen konnte,<br />

vergingen noch tausende Jahre! Dass sie<br />

ihre heutige Verbreitung so spät erreicht<br />

hat, liegt nicht nur am schweren Samen, der<br />

sie von tierischen „Taxis“ abhängig macht,<br />

die Eckern verschleppen, weil die Samen<br />

der viel früher eingetroffenen Eiche schwerer<br />

sind! Paläobotaniker belegen, dass sie<br />

Gebirge, Trocken-Gebiete und große Flussauen<br />

nur schwer überwinden konnte.<br />

Als „Buchen-Sprösslinge“ hier eintrafen,<br />

waren Jäger längst den Auerochsen und<br />

Wisenten zu Leibe gerückt, was der Buche<br />

sicherlich zur Dominanz verholfen<br />

hat! Inzwischen sind Förster bemüht, die<br />

Buche wieder in ganz großem Stil einzubringen!<br />

Ob sie sich „programmgemäß“<br />

behauptet, bleibt abzuwarten. Ohne (!)<br />

Mega-Herbivoren ist zu erwarten, dass<br />

„neue Naturwälder“ Mitteleuropas von der<br />

beschattenden Buche ± dominiert werden.<br />

Mit (!) Mega-Herbivoren wäre nicht überall<br />

damit zu rechnen, dass nach dem Zerfall<br />

alter Buchen sofort Buchen nachrücken:<br />

Da stehen zu viele vermehrungsfreudige r-<br />

Strategen bereit, die lichte Flächen schneller<br />

besie- deln, weil sie im Gegensatz zur Buche<br />

in jedem Jahr fruktifizieren – Weiden,<br />

Birken, Ebereschen u. Aspen – sowie die<br />

nicht verbissene (!) Brombeere –, in deren<br />

Schutz – in Wisentgehegen in Polen belegt<br />

– Eichen in Buchenwäldern aufwachsen!<br />

Ständig sind alle „Lebensraum-Typen“ präsent:<br />

Sonnen-Hungrige, Schatten-Suchende,<br />

kriechendes und fliegendes Personal,<br />

Viel-Fresser usw., jeder wie er kann! Wie im<br />

„Kaleidoskop“, ändert sich alles unentwegt,<br />

wird aber nie fertig! Es gibt weder Anfang<br />

noch Ende! Ein Kreislauf eben! Große Rollen<br />

spielen Pilze als Chemie-Fabriken, auf<br />

die auch viele Wald-Düfte hindeuten. Alle<br />

Arten wirken zusammen! Stabilität und<br />

Vernetzung beruhen nicht auf dem Status<br />

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HARZ AKTUELL<br />

quo, sondern auf ständiger Kreislauf- Dynamik<br />

verschiedenster „Klein-Ökosysteme“!<br />

Hapert es an wichtigen „Requisiten“ – wie<br />

Mega-Herbivoren –, können Arten unter kritische<br />

Werte sinken. Entscheidend ist ständige<br />

Verfügbarkeit aller typischen Arten.<br />

Überleben können nur die Arten, die alle<br />

nötigen pflanzlichen wie tierischen Bauteile<br />

am „Lager“ haben und schnell reagieren.<br />

Bei absterbenden Bäumen werden sofort<br />

Totholz-Profis in Marsch gesetzt, etwa die<br />

Hälfte (!) der Mannschaft. Gefiederte Samenkuriere<br />

oder behaarte Vorratssammler<br />

haben kurze Wege für ihre zukunftsweisende<br />

Fracht. Zusätzlich schlummern mehrhundertjährige<br />

Arten im Boden, die keimen,<br />

wenn das Klein-Klima für sie „passt“!<br />

e) durch eine „MZD“-Brille“ sehen Naturwaldreservate<br />

ziemlich „alt“ aus !<br />

In Deutschland sind seit den 70er-Jahren<br />

747 Naturwaldreservate bzw. „Naturwaldzellen“<br />

– mit 36.000 ha – im Durchschnitt<br />

48 ha – ausgewiesen worden, um unbewirtschaftete<br />

– i.d.R. eingezäunte – Flächen<br />

zu erforschen. Die „Heiligen Hallen“ der<br />

Buchenwälder in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

in denen seit 160 Jahren kein Holzeinschlag<br />

mehr stattgefunden hat, zeigen,<br />

dass das Grund-Gefüge bewirtschafteter (!)<br />

Flächen über Jahrzehnte erhalten bleibt.<br />

In den 90er-Jahren setzte auch dort z.T.<br />

dramatischer Zerfall ein und damit der<br />

„Abschied“ von „Buchen-Hallenwald-Vorstellungen“,<br />

die in Köpfen vieler Förster<br />

„ruhen“! Dies zeigt das Problem, nach nur<br />

einer Förster-Generation Empfehlungen für<br />

naturnähere Wirtschaftswälder abzuleiten,<br />

außer dass belegt werden konnte, dass in<br />

mitteleuropäischen Buchenwäldern ca.<br />

4.300 Pflanzen- und ca. 6.700 Tierarten vorkommen<br />

(Schmidt 1999). Allerdings kann<br />

Forstwirtschaft, die mit standortgerechten<br />

Baumarten Mischwälder aufbaut und<br />

Naturwald-Elemente – wie alte „Höhlen“-<br />

Bäume und Totholz – berücksichtigt, ohne<br />

Mega-Herbivoren nie die Biodiversität von<br />

Naturwäldern erreichen! Aus Sicht der MZD<br />

ist dies „zu schön, um wahr zu sein“: Ohne<br />

Mega-Herbivoren werden „Naturwaldreservate“<br />

dichte „Dunkelwälder“! So „funktioniert“<br />

kein Naturwald! Jeder Förster weiß<br />

das, aber wie das mit Wild verschiedener<br />

Fresspräferenzen aussieht, weiß er<br />

nicht! Dem Nachteil muss in großen (!)<br />

Wald-Nationalparks mit (!) diesen Arten<br />

und erfahrenen Forstpraktikern begegnet<br />

werden! Konkurrenzschwache, Licht<br />

fordernde Laubbäume – wie Kirsche, Elsbeere,<br />

Vogelbeere, Weide, Birke – haben in<br />

Buchen-Reservaten längst Totalausfälle.<br />

Sobald aber Esche und Ahorn „oben“ beteiligt<br />

sind, sind sie auch gegenüber Buchen<br />

konkurrenzkräftig, zumal sie viel älter werden<br />

können! In bodensauren Hainsimsen-<br />

Buchenwäldern können sich auch Nadelbäume<br />

(Fichte oder Douglasie) etablieren.<br />

Im Forschungszentrum Leipzig-Halle hat<br />

Christian Wissel eine Computer-Simulation<br />

eines Buchen-Urwaldes entwickelt:<br />

Eindeutig entwickelt sich auch bei reiner<br />

Buche – infolge individuell differierender<br />

Lebenserwartung – ein unregelmäßiges<br />

Mosaik verschiedener Wuchsstadien. Mittelfristig<br />

verändern sich künstliche „Hallenwald-Strukturen“<br />

– wie sie Generationen<br />

von Forststudenten als „natürlich eingetrichtert“<br />

worden sind – in ein Mosaik aller<br />

Altersstadien nebeneinander. Von „Hallenwald“<br />

kann keine Rede mehr sein! Schon<br />

diese per Computer auf eine Baumart reduzierte<br />

Dynamik führt Konzepte, nach denen<br />

Naturwaldreservate so erhalten werden<br />

sollen, wie sie sind, ad absurdum! Selbst<br />

im „hochstilisierten“ reinen Buchenwald<br />

herrscht Kreislauf-Dynamik, die – anders<br />

als „Käseglocken-Naturschutz für nur eine<br />

Art“ funktioniert! Dabei sind die Mega-<br />

Herbivoren unberücksichtigt! Ohne sie<br />

entfallen Offenbiotope!<br />

f) Natürliche Vielfalt-Mosaike reagieren<br />

elastisch auf Störungen (Knauer 2001).<br />

Massengradationen von Insekten werden<br />

in Naturwäldern unwahrscheinlich und<br />

die Artenvielfalt ändert sich kleinräumig<br />

(!) ständig! Ein Minimum wird während<br />

stamm- zahlreicher, konkurrenzintensiver<br />

Jugendstadien erreicht, z.B. in Dickungen.<br />

Im Baumholz-Alter verringert sich Konkurrenzdruck,<br />

es wird heller und Artenzahlen<br />

steigen! Sowie Bäume Dimensionen erreichen,<br />

die optimal zu vermarkten sind,<br />

bricht Forstwirtschaft den Zyklus der Mosaike<br />

zwangsläufig ab, und die Dynamik fängt<br />

dort vorn „vorn“ an, woraus logischerweise<br />

folgt, dass fast alle Pflanzen- und Tierarten<br />

der „fehlenden“ Phasen in Roten Listen zu<br />

finden sind! Technische Offenhaltung wird<br />

zur kostspieligen „Strafmaßnahme“ dafür,<br />

dass „Freiraum-Gestalter“ nicht geduldet<br />

werden! Andererseits ist jeder Schritt zur<br />

Natur-Dynamik mit einstigem Inventar eine<br />

„Teil-Wiedergutmachung“ zur Biodiversität<br />

(Jenssen, Hofmann 2002). Insofern muss<br />

das Modell der Mosaik-Zyklus-Dynamik<br />

Bestandteil ökologischer, forstlicher, landespflegerischer<br />

und bei Uferwäldern (!)<br />

wasserbaulicher Ausbildung werden! Die<br />

MZD öffnet u.U. Tore für Arten, die nach<br />

der Eiszeit wegen menschlicher Einflüsse<br />

Mittel- und Nordeuropa nicht erreichen<br />

konnten! Waldstreubesitz sollte für Verbundsysteme<br />

gem. „Natura 2000“ genutzt<br />

werden. Die europäische Agrar- und nationale<br />

Forst- und Naturschutz-Politik werden<br />

in dieser Richtung arbeiten müssen! Mit<br />

Mega-Herbivoren könnte man ökologische<br />

Vernetzungen fördern! Im übrigen ist das<br />

stetige Nachpflanzen gleicher Baumarten<br />

zu überdenken, da in Ur- und Naturwäldern<br />

ein Artwechsel häufig ist, was zu unterschiedlicher<br />

Bodenlebewelt beiträgt.<br />

g) Umtriebzeiten, Nutzungen und Kompromisse<br />

in Wirtschafts-Wäldern<br />

Normale Ziel-Alter forstlicher Nutzungen<br />

liegen bei 70 – 180 Jahren. Dagegen werden<br />

Bäume im Naturwald viel älter! Durch<br />

Nutzung wird dem Ökosystem also eine<br />

Alters- Spanne von ca. 200 – 800 Jahren<br />

entzogen! Klar, dass deshalb nutzungsfreie<br />

Urwälder mit den meisten ökologischen<br />

Nischen am artenreichsten sind! Sichtbar<br />

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11 7


HARZ AKTUELL<br />

wird das z.B. daran, dass Wirtschaftswälder<br />

viel weniger Vogelarten haben! Je mehr es<br />

– im Wald, Park oder Großgarten – gelingt,<br />

Naturwälder nachzuempfinden, desto mehr<br />

Arten werden erlebbar. Es gibt unzählige<br />

Näherungs-Möglichkeiten, die allerdings<br />

den Ertrag verringern – z.B. Holzrücken mit<br />

Pferd, Seilkränen oder Hubschraubern statt<br />

mit Großmaschinen, Zuwachs-Verzicht in<br />

Freiraumstadien, Nutzungsverzicht von<br />

Überhältern –, aber ökologische Erfolge<br />

erhöhen können! Für Kompromisse sind<br />

kleinörtig ständig Entscheidungen zu treffen,<br />

die Förster nur in Revieren von etwa<br />

1000 ha verantwortungsvoll bewältigen<br />

können, da naturnahe Wälder durch kleinräumigen<br />

Wechsel charakterisiert sind, was<br />

Artenfülle und damit Stabilität gegenüber<br />

Störungen (Klima!) durch „ökologisches<br />

Puffervermögen“ bedingt. „Wald-Denken“<br />

kann Artenvielfalt sehr steigern (Scherzinger<br />

1991). Förster tun gut daran, einige<br />

Altbäume in gleichmäßiger Verteilung zu<br />

erhalten. Stets folgen Tier-, Pilz-, Moos-,<br />

Algen- und Flechtenarten, die eigene Subsysteme<br />

bilden. Meist hat eine Nahrungskette<br />

5 – 8 Stufen, sodass bei Ausrottung<br />

einer Art der „Laufmascheneffekt“ durch<br />

alle Nahrungsstufen betroffen ist. Oft ist der<br />

Zeitfaktor wichtig, z.B. brauchen gefährdete<br />

Bockkäfer, Hirschkäfer, Steinflügler und Libellen<br />

Generations-Zyklen von 2 – 5 Jahren.<br />

Da die Larven kaum beweglich sind, muss<br />

ihr Habitat so lange unverändert bleiben.<br />

Die meisten bedrohten Tierarten leben in<br />

Zerfalls-, Pionier- und Verjüngungsphasen<br />

(Parker et al. 1979)! Mayer (1986) kalkuliert<br />

einen Zyklus im Rothwald auf 500 – 700<br />

Jahre. Addiert man Spannen auerhuhnrelevanter<br />

Phasen – Zerfalls- bis Verjünggungsphase<br />

– so kann diese Art lückiger<br />

Altbestände bestenfalls 30 % der Spanne<br />

eines Mosaiks nutzen, Mega-Herbivoren<br />

10 % (Scherzinger 1991).<br />

h) Das Dynamik-Konzept statt kostspieligem,<br />

statischen „Insel-Naturschutz“<br />

erfordert ein Umdenken aller Beteiligten.<br />

Das heutige Insel-Schutzgebietssystem<br />

kann den Artenschwund nicht aufhalten,<br />

also die Biodiversitätskonvention und die<br />

Nationale Strategien dazu nicht erfüllen!<br />

Es muss großflächige Schutzgebiete mit<br />

Eigendynamik (Nationalparks) geben,<br />

dazu Korridore und Grünbrücken mit<br />

ähnlichen Zielen sowie eine „ökologisierte“<br />

Waldwirtschaft, mit der landesweit<br />

ökologische Verbundsysteme entstehen!<br />

Niemand kann diese Erkenntnisse so konsequent<br />

im eigenen Handeln erfüllen, wie<br />

Förster aller Ebenen. Je schneller die Zusammenführung<br />

von Forst, Naturschutz<br />

und Gewässer-Unterhaltung (!) in einem<br />

(!) Ministerium gelingt, desto mehr Fortschritte<br />

sind zu erwarten! Anders kann<br />

Deutschland die letzten Plätze im Naturschutz-Ranking<br />

Europas nicht verlassen.<br />

l) Die MZD hilft auch in kontroversen<br />

Wildfragen weiter: Weder Überhege des<br />

Schalenwildes noch „Quasi-Ausrottung“<br />

erfüllt die Gesetzeslage! Da Grünlandgesell-<br />

schaften kleinräumige Sukzessionsstadien<br />

von Naturwäldern sind, die auf<br />

Pflanzen- fresser angewiesen sind, kann<br />

man nicht sagen, welche Wildart wo in<br />

welcher Dichte „passt“! Zu hohe Zahlen<br />

von Trophäen-Wildarten führen zur Verdrängung<br />

von Kraut-, Strauch- und Baumarten<br />

und deren Konsumenten – z.B.<br />

Insekten- oder Vogelarten! Umgekehrt<br />

sorgen naturnahe Wilddichten mit austarierten<br />

Fresspräferenzen dafür, dass z.B.<br />

lichtliebende Krautarten erhalten werden,<br />

weil konkurrenzstärkere, zum Überwuchern<br />

neigende Pflanzen kurz gehalten<br />

werden. Ökologische Wildregulierung ist<br />

also eine Dauergratwanderung für Fachleute<br />

vor Ort, also für Förster! In Jagdbehörden<br />

„verwaltete“ Pauschalangaben<br />

über Wilddichten sind nicht aussagefähig.<br />

Entscheidender Weiser ist der Zustand<br />

der Gesamtvegetation auf Basis der Streifgebiete<br />

der Wildarten! „Für ökologisch<br />

gebildete Förster muss gelten, dass Jagd<br />

zum Waldbau gehört. Im Staats-Wald ist<br />

dies die entscheidende Rechtfertigung<br />

für Nichtverpachtung von Staatsrevieren“<br />

(Waldbau-Prof. Burschel 1988). Förster<br />

müssen im Staatswald die volle Verantwortung<br />

(!) für das Wildtier-Management<br />

tragen (Düssel 2000)! Ökologische Schäden<br />

als Folge von Überhegen liebgewordener<br />

Trophäen-Wildarten sind keinesfalls<br />

durch Jagdpachtpreise – gewissermaßen<br />

als Ablass (!) – abzugelten! Darüber hinaus<br />

sind Forderungen, Laubbaum-Anbau in<br />

nicht standortgemäßen Nadelwäldern<br />

ohne Zaunschutz zu verlangen, Kaschierung<br />

ökologischer Versäumnisse und<br />

heuchlerisch! Die Mosaik-Zyklus-Dynamik<br />

öffnet neue Denk- und Sichtweisen: Arten<br />

verschwinden lokal umso schneller,<br />

je kleiner Lebensräume – z.B. die Wälder<br />

– werden. Lokales Aussterben setzt sich<br />

nach Verinselungen über Jahre fort. Das<br />

passt keinesfalls dazu, dass sich „privatisierte“<br />

Staatsforsten rein ökonomisch von<br />

„Streubesitz“ trennen, weil dieser Trittstein<br />

für Verbund-Systeme sein könnte,<br />

die Deutschland realisieren muss! Wenn in<br />

einem Wald-Nationalpark nach Welt-Kriterien<br />

z.B. Hirsche alt werden und typische<br />

Rudel bilden dürfen, aber in staatlichen<br />

(!) Nachbar-Wäldern Erlaubnis-Scheine<br />

an Privatjäger verkauft und „Kirrungen“<br />

zum „Herauslocken“ der Hirsche geduldet<br />

werden, dann zeigt das, wie weit zurück<br />

unsere „Denke“ ist! Wald-Nationalparks<br />

müssen Natur-Prozesse mit einstiger Fauna<br />

zur Faszination aller Besucher werden<br />

lassen (Scherzinger 1997). Sie müssen<br />

Natur-Dynamik vermitteln! Die „Tu-Nichts-<br />

Idee“ ist zwar gut, aber naiv, wenn man<br />

glaubt, über Jahrhunderte kumulierte<br />

Probleme – z.B. Fichtenmonokulturen –<br />

durch Passivität gegenüber Borkenkäfern<br />

lösen zu können! „Patentrezepte“ müssen<br />

mit Blick auf Gesamtverantwortungen auf<br />

Kriterien der IUCN ausgerichtet werden!<br />

Puristischer Prozessschutz ist für die lange<br />

Zeit des Waldumbaues nicht geeignet,<br />

Alt-Sünden „auszuradieren“! „Es geht um<br />

lokale Optimierungen, eingedenk dessen,<br />

dass wir Natur-Sehnsucht aus unserem<br />

Ursprung Afrika, unsere Religion aus dem<br />

Orient und Nationalpark-Leitbilder aus<br />

Amerika importiert haben, aber mit beiden<br />

Beinen in Europa stehen, das als Wildnis<br />

nicht bewohnbar wäre“ (Scherzinger 1997)!<br />

Fortsetzung in der nächsten Ausgabe<br />

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HARZ AKTUELL<br />

Wandergruppe Königslutter unternahm<br />

Fahrt in’s Blaue<br />

Wieder einmal stand sie im Jahresprogramm der Wandergruppe<br />

Königslutter: „Die Fahrt in’s Blaue“. Nachdem die beiden letzten<br />

Fahrten Richtung Ostharz führten, sollte nun einmal das Weserbergland<br />

das Ziel sein.<br />

Mit 47 Teilnehmern führte die Fahrt zunächst zur Rattenfängerstadt<br />

Hameln. Hier wartete bereits ein Ausflugsschiff der Weserflotte und<br />

bei ruhigem Fahrwasser mit der Möglichkeit, die Seele baumeln<br />

zu lassen ging es an den Hügeln der Weserberge nach Grohnde.<br />

Hier war die Flussfahrt zu Ende, denn im Grohnder Fährhaus war<br />

alles für das Mittagessen der Wandergruppe gut vorbereitet und<br />

man ließ es sich gut schmecken. Anschließend folgte ein kleiner<br />

Bummel durch das Örtchen Grohnde. Zu diesem Zweck nutzten<br />

die Wanderer zweimal das schöne Erlebnis einer kleinen Fährfahrt<br />

über die Weser. Mit der Gierseilfähre von 1931 wird mittels<br />

der Kraft der Strömung die Weser überquert. Von Grohnde aus<br />

führte die Busfahrt weiter nach Coppenbrügge zur Cafe Einkehr<br />

in das Burgcafe. Ein kleines idyllisches Paradies inmitten der alten<br />

Burgmauern, hier konnte in aller Ruhe Kaffee und Kuchen „alles<br />

Hausgebacken“ genossen werden.<br />

Alle Teilnehmer freuten sich über diesen schönen Tag mit viel<br />

Erzählen und stimmten zu, auch im kommenden Jahr erneut eine<br />

Fahrt in`s Blaue zu machen.<br />

Dieter Hauschild<br />

Die Wandergruppe Königslutter vor dem Grohnder Fährhaus<br />

Foto: Uwe Ahrens<br />

Zweigverein<br />

Wernigerode<br />

Am „Hüttestieg“ bei Wernigerode liegt ein ehemaliger<br />

Feuerlöschteich.<br />

Die Wernigeröder Helmut Pook und Bärbel Rohde<br />

haben die Hinweistafel auf die Stockenten erneuert.<br />

Eine schöne Initiative! <strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub e.V. und zukünftige<br />

Besucher bedanken sich harzlich-herzlich.<br />

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9


HISTORIE<br />

Rainer Kutscher; Osterode-Lerbach<br />

Vor 200 Jahren am 18. September 18<strong>24</strong> –<br />

tödlicher Unfall beim Scheibenschießen<br />

im Bergdorf Lerbach Teil 2<br />

Verirrte Kugel traf Scheibenweiser (Schussanzeiger) Heinrich Georg Wolf<br />

<strong>Harz</strong>er Schützen erhielten vom Bergamt kostenlos Blei für Kugeln<br />

Fast hätte der Zwischenfall dazu geführt,<br />

dass alle Schießen der Lerbacher Schützengesellschaft<br />

verboten worden wären.<br />

Aus der Akte des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs<br />

Hannover liegt ein Bericht des<br />

damaligen Schützenvogts Köhlermeister<br />

Heinrich Andreas Kratsch über den Unglücksfall<br />

vor. Da es sich nachweislich um<br />

die eigene Schuld des Getöteten handelte,<br />

genehmigte am 13. Juli 1825 die Berghauptmannschaft<br />

in Clausthal den jährlichen<br />

Schützenhof für jung und alt in Lerbach.<br />

Den Junggesellenschützen wird jedoch verboten,<br />

eigene Schießen und Schützenhöfe<br />

abzuhalten, sie dürfen nur „unter Aufsicht<br />

der Alten schießen“.<br />

Es knallte die Büchse im Tal<br />

Bleibt noch zu ergänzen, dass bis 1962 auf<br />

dem alten Scheibenstand hinter dem Saal<br />

des Schützenhauses schräg nach oben gegen<br />

den Berg geschossen wurde. Noch bis<br />

1934 wurde mit Großkaliber Kaliber 8,15 x<br />

46 auf eine Entfernung von 175 m und bis<br />

1929 auf eine Entfernung von 210 m auf<br />

20er Ringscheibe geschossen.<br />

Vor dem Buchenwald zum Aufstieg zur Roten<br />

Sohle und heutiger Verlauf des <strong>Harz</strong>er<br />

Hexenstieges ist noch der älteste Scheibenstand<br />

und etwas tiefer gelegen im „Davids<br />

Grund“ der 1930 erbaute Scheibenstand<br />

deutlich im Wiesengelände zu erkennen.<br />

Die Einweihung des Großkaliberscheibenstandes<br />

mit drei Doppelzuganlagen<br />

fand am Ostermontag, 21. April, morgens<br />

um 7.00 Uhr statt. Die Weiherede hielt der<br />

Schützenschreiber Alfred Ebeling (geb.<br />

1896 gestorben 1969). Seiner Rede setzte<br />

er folgende Worte voran:<br />

„Mit scharfem Auge und ruhiger Hand<br />

steht der Lerbacher Schütze im Scheibenstand.<br />

Umflutet von grüner Bergespracht,<br />

in sicherem Ziel seine Büchse kracht.<br />

Als Träger einer uralten Zeit<br />

preist er mit Stolz die Einigkeit.“<br />

Wo seit 1964 das Wohnhaus von K.-O. Oppermann<br />

steht, befand sich der Kleinkaliberscheibenstand.<br />

Hier wurde bis zum Bau<br />

der Zufahrtsstraße Am Schwarzenberg im<br />

Jahr 1961 von der alten Schützenstube hinter<br />

dem großen Saal des Schützenhauses<br />

geschossen. Noch heute ist der Aufstieg zur<br />

Roten Sohle als der Scheibenweg bekannt<br />

und man spricht bei dem Wiesengelände<br />

von der überlieferten Flurbezeichnung „Bei<br />

den Scheiben“.<br />

Wenn man bedenkt, dass in früheren Zeiten<br />

die Wiesen und der nahegelegene Wald<br />

durch die Vieh- und Weidewirtschaft von<br />

vielen Menschen betreten bzw. aufgesucht<br />

wurden und nur eine rote Fahne mit Hinweisschild<br />

„Scharfschießen“ neben dem<br />

<strong>Der</strong> Pfeil zeigt den Flugverlauf der tödlichen Kugel<br />

12 10 <strong>08</strong> 07 | 20<strong>24</strong>


HISTORIE<br />

Schützenumzug im Jahr 1955 am Hüttenteich. Nach alter Tradition führen die Scheibenweiser in ihren roten Jacken und der Scheibe den<br />

Schützenumzug an. Von links Otto Sauerbrey, rechts Wilhelm Oppermann, dahinter Schützenschreiber Wilhelm Kutscher, Meistmann Martin<br />

Klages, Bestmann Karl Schönfelder, stellv. Schützenvogt Willi Kutscher I, dahinter Oberbürgermeister und Oberschützenvogt Walter Frölich.<br />

lauten Knall der Großkaliberwaffen auf den<br />

sonntäglichen Schießbetrieb aufmerksam<br />

machten, so kann man froh darüber sein,<br />

dass sich keine weitere Kugel in den vergangenen<br />

200 Jahren verirrt hat.<br />

34 Lerbacher Schützen beantragten<br />

im Jahr 1787 Blei für Kugeln zum Freischießen<br />

Die Bedeutung der Schützengesellschaften<br />

in den Gemeinden des <strong>Harz</strong>es und der<br />

von ihnen veranstalteten regelmäßigen<br />

Schießübungen und vor allem der alljährlichen<br />

sommerlichen Schützenfeste geht aus<br />

einem Bericht aus dem Jahr 1793 hervor.<br />

In diesem Bericht heißt es, dass es sogar<br />

den großen <strong>Harz</strong>orten „beinahe gänzlich<br />

an den Vergnügungen und Unterhaltungen,<br />

welche die Bewohner des Landes sowohl<br />

von der wohltätigen Natur als auch durch<br />

andere Hilfsquellen zu genießen, das Glück<br />

haben. Das einzige Vergnügen, welches uns<br />

die höchste und hohe Landesherrschaft<br />

und Obrigkeit vergönnt hat, ist das Scheibenschießen,<br />

welches wir den Sommer<br />

hindurch und gerade an den Tagen und<br />

den Zeiten genießen, wo niemand seine<br />

Geschäfte versäumt und auch nicht vom<br />

Gottesdienst abgehalten wird.“<br />

In der Berghauptmannschaft Clausthal war<br />

es allgemein üblich, Konzessionen zunächst<br />

auf drei Jahre zu erteilen und diese dann<br />

stillschweigend oder auf Antrag zu verlängern<br />

oder als erloschen zu betrachten. So<br />

hatten die Lerbacher zunächst bis 1785 die<br />

Genehmigung für ihr jährliches Scheibenschießen.<br />

Aufschluss über Mitglieder und<br />

Offizium gibt der folgende Antrag aus dem<br />

Jahr 1787, wo die Lerbacher Schützen bei<br />

der berghauptmannschaftlichen Behörde<br />

Blei für Kugeln beantragten. Dieser Antrag<br />

lautet: „Wir benahmten Schützen zu<br />

Lerbach bitten ganz unterthänigst das<br />

Königliche Bergamt, uns by unseren Frei-<br />

Schüßen, daß benöthigte Bley zu schencken,<br />

wir als unterthane werden solches<br />

Geschenk schultigen Danck erstadten.“<br />

Lerbach, den 20ten April 1787<br />

Schützenvogt Heinrich Müller<br />

Siebener Andreas Wolf und Christian Heise<br />

Schützenschreiber Beermann<br />

Fähnrich Ludewig Preiß<br />

sowie weitere 29 Schützenbrüder.<br />

Ein Zentner Blei jährlich kostenlos vom<br />

Bergamt<br />

Wenn im Jahr 1787 diese 34 Schützen zu<br />

Lerbach namentlich aufgeführt werden,<br />

so dienten sie als Unterlage für den Antrag<br />

an das Bergamt, das Blei für die Kugeln<br />

der Übungsschießen unentgeltlich zu liefern.<br />

Dies war allgemein bei den Schützengesellschaften<br />

der Oberharzer Bergbaubezirke<br />

üblich. Im Jahr 1892 berichtet die<br />

Lerbacher Schützengesellschaft über ihre<br />

Frühgeschichte.<br />

„Aktenmaterial aus dieser Zeit ist leider nicht<br />

vorhanden, alles dieses ist im Jahr 1857 bei<br />

einer Feuersbrunst zerstört worden. Wieviel<br />

Wert aber unsere in Gott ruhenden Vorfahren<br />

auf die Schießkunst gelegt haben, möge<br />

Zeugnis auch dafür ablegen, dass der Fiskus,<br />

als solcher die Königliche Silberhütte<br />

zu Lautenthal im <strong>Harz</strong>e, den Schützengesellschaften<br />

im Oberharze alljährlich ein<br />

bestimmtes Quantum Blei, sogenanntes<br />

Schützenblei, unentgeltlich zu liefern hatte<br />

und auch heute noch liefert. Leider ist unsere<br />

Gesellschaft zurzeit mit 55 Pf. pro Jahr<br />

etwas knapp befunden, mehr als knapp im<br />

Verhältnis zur heutigen Beteiligung; denn<br />

es werden alle 14 Tage, und zwar in der Zeit<br />

von Februar bis Oktober eines jeden Jahres,<br />

sonntags nachmittags von halb drei bis sechs<br />

Uhr immerhin 200 bis 250 Kugeln nach einer<br />

Scheibe verschossen.“<br />

Soweit sich aus der Akte des Jahres 1787<br />

ersehen lässt, ist der Lerbacher Schützengesellschaft<br />

damals ein Zentner Schützenblei<br />

jährlich unentgeltlich zugesprochen<br />

worden.<br />

Quellennachweis: Nds. Hauptstaatsarchiv Hannover<br />

Des. 84 II H 54.55 <strong>Harz</strong>-Berg-Kalender 1958<br />

(Fotos: Archiv R. Kutscher)<br />

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13 11


HARZ AKTUELL<br />

<strong>Harz</strong>klub Zweigverein Thale präsentiert sich<br />

im Hüttenmuseum<br />

Museumsleiterin, Frau Tichatschke, die anwesenden<br />

Gäste. Thales Bürgermeister,<br />

Maik Zedschack, der stellvertretender Präsident<br />

des <strong>Harz</strong>klub e.V., Klaus Dumeier, ,<br />

Vertreter benachbarter Zweigvereine, Mitglieder<br />

aus dem eigenen Verein und weitere<br />

Besucher folgten ihren Begrüßungsworten.<br />

Fritz Nennhuber, Vorsitzende des <strong>Harz</strong>klub-<br />

Zweigverein dankte in seinen Grußworten<br />

dem Hüttenmuseum für die Bereitstellung<br />

der Räumlichkeiten zur Ausrichtung der<br />

Ausstellung. Gleichwohl erwähnte er die<br />

Wichtigkeit des <strong>Harz</strong>klub in der Wanderregion<br />

<strong>Harz</strong>. Mehr Unterstützung von der<br />

Landesregierung für alle Zweigvereine, um<br />

wichtige Projekte, wie z.B. die Erhaltung der<br />

Wanderinfrastruktur auf Dauer sicher zu<br />

stellen, so der Wunsch von Fritz Nennhuber.<br />

Das Thalenser Hüttenmuseum ist das,<br />

was ein Museum für gewöhnlich ist.<br />

Eine für die Öffentlichkeit zugängliche<br />

Sammlung von historischen Gütern.<br />

Diese historischen Güter erinnern an einen<br />

Großbetrieb, welcher über mehrere<br />

Jahrhunderte in Thale präsent war, das<br />

Eisenhüttenwerk.<br />

Aber, in dem Museum gibt es einen Raum,<br />

welcher für ganz besondere Zwecke genutzt<br />

wird. Hier finden im stetigen Wechsel<br />

Sonderausstellungen aus den verschiedensten<br />

Bereichen statt. Kultur, Kunst und<br />

sonstige Akteure präsentieren sich hier.<br />

Vom 26.06.20<strong>24</strong> bis zum 25.<strong>08</strong>.20<strong>24</strong> kann<br />

sich der Museumsbesucher ein Bild vom<br />

Vereinsleben des <strong>Harz</strong>klub-Zweigverein<br />

Thale machen. Mit „festen“ und „bewegten“<br />

Bildern werden alle Facetten eines<br />

<strong>Harz</strong>klubvereins dargestellt.<br />

Neben dem Wandern, der prägende Teil<br />

der Aktivitäten, sind es die Wanderwegbeschilderungen,<br />

der Naturschutz und<br />

die Arbeiten der Naturstation, welche die<br />

Ausstellung prägen.<br />

All das wird präsentiert unter der Überschrift<br />

EHRENAMT, „der <strong>Harz</strong> geht nicht<br />

ohne uns“.<br />

Pünktlich zur Eröffnung der Ausstellung,<br />

am 29.06.20<strong>24</strong> um 15.00 Uhr, begrüßte die<br />

Thales Bürgermeister weiß mit dem <strong>Harz</strong>klub<br />

einen wichtigen Partner an seiner Seite.<br />

Ob Windbruch oder sonstige Schäden<br />

an Wanderwegen, Erhalt von Schutzhütten<br />

und Sitzgruppen für Wanderer, Wanderwegbeschilderung<br />

und und und..........Thale<br />

geht nicht ohne den <strong>Harz</strong>klub-Zweigverein,<br />

so die „erweiterte“ Auslegung des Bürgermeisters<br />

zum Motto der Ausstellung.<br />

Vielleicht hat die Präsentation im Hüttenmuseum<br />

eine gewisse Sogwirkung. Engagierte<br />

Mitglieder sind im <strong>Harz</strong>klub immer<br />

willkommen!<br />

Text u. Fotos: Axel Seiler<br />

12 <strong>08</strong> | 20<strong>24</strong>


HARZ AKTUELL<br />

Auftaktwanderung <strong>Harz</strong>klub Zweigverein Lerbach<br />

1. Mai bei Bilderlahe: Burgruine Wohlenstein<br />

in einem herrlichen Laubwald gelegen,<br />

umgeben von Bärlauchwiesen und<br />

die Gremsheimer Süntelbuchen<br />

Vereinsfahrt <strong>Harz</strong>klub<br />

Zweigverein Lerbach<br />

Die diesjährige Reise fand vom 9. bis 14. Mai zur schönen Insel<br />

Rügen statt. Wieder einmal starteten wir gut gelaunt mit dem<br />

Bus, der uns im Dorf einsammelte. Ein gemeinsames Frühstück<br />

nahmen wir beim Autohof Soltau ein und gegen 17.00 Uhr hatten<br />

wir Binz erreicht. Nach dem Abendessen wurde von vielen<br />

die Kurpromenade und die Häuser der Bäderarchitektur bis zur<br />

Seebrücke erkundet.<br />

Tag 1: Fahrt zum Hafen Sassnitz, vom Schiff aus konnten wir<br />

das herrliche Panorama der Kreidefelsen betrachten. Danach<br />

Fischbrötchen essen, die neue Fußgängerbrücke besteigen und<br />

zurück zum Hotel.<br />

Tag 2: eine Seefahrt die ist lustig ... Hiddensee stand auf dem<br />

Programm. Wir wurden am Hafen mit Pferdekurschen abgeholt.<br />

Gemütlich ging es, klick klock, klick klock bis zum Ort Kloster.<br />

Einige wanderten zum Leuchtturm, andere suchten am Strand<br />

nach Hühnergöttern.<br />

Tag 3: Inselrundfahrt im Süden. Halbinsel Mönchgut sowie die<br />

Städte Göhren und Sellin mit der wunderschönen Seebrücke und<br />

den weißen Häusern mit den Holzbalkonen.<br />

Tag 4: Freizeit, herrliches Wetter, Sonnenschein blauer Himmel...<br />

Fahrt oder Wanderung nach Prora, Baumwipfelpfad, oder Strandtag<br />

und ab in die Ostsee (wer mochte, mancher unfreiwillig).<br />

Alles hat ein Ende, so auch die Rügenfahrt. Am 14.5. wurden wir<br />

sicher zurück nach Osterode/Lerbach gebracht.<br />

<strong>08</strong> | 20<strong>24</strong><br />

13


HARZER SCHMALSPURBAHNEN<br />

„Selketalpass“ jetzt auch für Urlauber in Falkenstein/<strong>Harz</strong> gültig<br />

Ab sofort unentgeltliche Nutzung<br />

der Selketalbahn für alle Übernachtungsgäste<br />

der Stadt<br />

Wernigerode/Falkenstein – Die Übernachtungsgäste<br />

der Stadt Falkenstein/<br />

<strong>Harz</strong> können sich über ein neues Erlebnisangebot<br />

freuen. Ab sofort dürfen auch<br />

sie mit dem „Selketalpass“ die Züge<br />

der <strong>Harz</strong>er Schmalspurbahnen GmbH<br />

(HSB) auf der Selketalbahn unentgeltlich<br />

nutzen. Damit weitet das kommunale<br />

Bahnunternehmen seine bereits seit<br />

letztem Jahr mit der Stadt <strong>Harz</strong>gerode<br />

bestehende Kooperation aus. Am heutigen<br />

Vormittag begrüßten Falkensteins<br />

Bürgermeister Rico Röse und HSB-Geschäftsführerin<br />

Katrin Müller am Bahnhof<br />

<strong>Harz</strong>gerode gemeinsam den ersten<br />

Nutzer des Erlebnisangebots.<br />

Als neuartige touristische Kooperation<br />

wurde der „Selketalpass“ im Juli letzten<br />

Jahres von der Stadt <strong>Harz</strong>gerode und der<br />

HSB gemeinsam aus der Wiege gehoben,<br />

um die Destination Selketal sowie die Akzeptanz<br />

zur Zahlung des Gästebeitrages zu<br />

stärken und die Nutzung der Selketalbahn<br />

zu erhöhen. Seitdem haben <strong>Harz</strong>gerodes<br />

Übernachtungsgäste für die Dauer ihres<br />

Aufenthaltes freie Fahrt in den fahrplanmäßigen<br />

Zügen der Selketalbahn zwischen<br />

der Welterbestadt Quedlinburg, Gernrode<br />

(<strong>Harz</strong>), Alexisbad, <strong>Harz</strong>gerode, Stiege, Hasselfelde<br />

und Eisfelder Talmühle. Und dies<br />

vom ersten Tag an ohne Begrenzung und<br />

ohne extra zu lösenden Fahrschein. Denn<br />

der „Selketalpass“ wird bereits am Anreisetag<br />

von den Gastgebern überreicht und<br />

kann sofort zur ersten Tour genutzt werden.<br />

Im Gästebeitrag der Urlauber sind dabei<br />

beliebig viele Fahrten enthalten.<br />

Ein attraktives und mit bislang knapp 6.000<br />

Nutzern zugleich auch recht erfolgreiches<br />

Angebot für die <strong>Harz</strong>geröder Übernachtungsgäste,<br />

dem sich nun auch die im südöstlichen<br />

Teil des Landkreises <strong>Harz</strong> liegende<br />

Stadt Falkenstein/<strong>Harz</strong> angeschlossen<br />

hat. Um hierfür die finanziellen Voraussetzungen<br />

zu schaffen, hatte der Stadtrat<br />

der Stadt Falkenstein/<strong>Harz</strong> mit einem Ende<br />

Mai gefassten Beschluss eine neue Gästebeitragssatzung<br />

beschlossen. Im Juni<br />

wurde dann der Kooperationsvertrag mit<br />

der HSB abgeschlossen. Seit dem 1. Juli haben<br />

nun auch die Übernachtungsgäste der<br />

aus sieben Ortsteilen bestehenden Stadt<br />

Falkenstein/<strong>Harz</strong> unbegrenzt freie Fahrt<br />

mit den fahrplanmäßigen Dampfzügen und<br />

Triebwagen der HSB auf der Selketalbahn.<br />

<strong>Der</strong> Unterharz und das Selketal sind besonders<br />

bei Wanderern beliebt und gelten mit<br />

ihrem einmaligen Landschaftspanorama<br />

aus urwüchsigen Mischwäldern, ausladenden<br />

Bergkuppen und Hochflächen als<br />

ideales Urlaubsgebiet für alle, die abseits<br />

der großen Ströme Ruhe und Erholung<br />

suchen. Die Selketalbahn, welche hier als<br />

älteste Schmalspurbahn des <strong>Harz</strong>es bereits<br />

seit dem 7. August 1887 in Teilen entlang<br />

der namensgebenden Selke verkehrt, gilt<br />

als die romantischste Strecke im 140,4 km<br />

umfassenden Gleisnetz der <strong>Harz</strong>er Schmalspurbahnen.<br />

Freude über den „Selketalpass“ am Bahnhof <strong>Harz</strong>gerode (v.l.n.r.): Falkensteins Bürgermeister Rico Röse, der erste Gast Theresa Bier,<br />

HSB-Marketing- und Vertriebsleiter Mario Schmidt, HSB-Geschäftsführerin Katrin Müller, Karen Ruppelt (Glücksburg Consulting AG), Katja<br />

Jerusel (Pension Gartengaus, Pansfelde), Uwe Schmidt (Leiter Stadt- und Selketalinformation <strong>Harz</strong>gerode), Fr. Ballmann (Pansfelde) und<br />

Lutz Jerusel (Pension Gartenhaus, Pansfelde) <br />

(Foto HSB/Dirk Bahnsen)<br />

14 <strong>08</strong> | 20<strong>24</strong>


NATIONALPARK HARZ<br />

Minister Meyer: „Es entsteht ein klimaresistenter Wald“<br />

Klimakrise und Borkenkäfer –<br />

der <strong>Harz</strong> im Wandel<br />

Dürre, Borkenkäfer und Stürme treiben das Baumsterben<br />

im <strong>Harz</strong> voran. Seit 2018 hat der Nationalpark <strong>Harz</strong> mehr als<br />

11.600 Hektar Fichtenwald verloren. Insgesamt sind circa<br />

90 Prozent des früheren Fichtenbestandes im Nationalpark<br />

inzwischen abgestorben. „Das ist auf den ersten Blick für viele<br />

Besucherinnen und Besucher des <strong>Harz</strong>es erstmal ein gewöhnungsbedürftiger<br />

Anblick“, sagte Umweltminister Christian<br />

Meyer heute beim Besuch des Nationalparks <strong>Harz</strong> im Rahmen<br />

seiner Sommertour. „Aber die natürliche Waldentwicklung<br />

schreitet dynamisch voran, überall entsteht neues Leben<br />

und am Ende wächst hier ein klimaresistenter Wald heran.“<br />

Gemeinsam mit Dr. Roland Pietsch, Leiter der Nationalparkverwaltung<br />

<strong>Harz</strong>, und lokalen Akteuren begutachtete Minister Meyer<br />

die verschiedenen Stadien der Waldentwicklung im Nationalpark<br />

in unterschiedlichen Höhenlagen. In der Kernzone des Schutzgebietes<br />

bleibt der Wald sich selber überlassen. Die Natur darf<br />

sich selbst entwickeln und das Ökosystem verändert sich. „Hier<br />

gilt das Motto: Natur Natur sein lassen. <strong>Der</strong> Waldumbau ist ein<br />

Langzeit-Projekt, bei dem man aber die Veränderungen schon<br />

jetzt gut beobachten kann“, so Meyer.<br />

Die Zahl der Tier- und Pflanzenarten nimmt im Vergleich zu den<br />

früheren Fichtenmonokulturen erheblich zu. Es entsteht eine<br />

Vegetation aus Gräsern, Kräutern, Stauden, Himbeere und verschiedenen<br />

Brombeer-Arten. Auch Sträucher wie beispielweise<br />

Holunder und Weiden fangen an zu wachsen. Je nach Höhenlage<br />

finden sich nach und nach verschiedene Laub- und Nadelbäume<br />

ein. Zu den Pionieren der Laubbäume zählen Birke, Aspe, Eberesche<br />

und Salweide. Von den Veränderungen profitieren auch<br />

Natur Natur sein lassen - zwischen den abgestorbenen Fichten<br />

der ehemaligen Wirtschaftswälder wächst im Nationalpark <strong>Harz</strong><br />

ein junger wilder Wald heran. Anhand von Zeitreihenbildern zeigt<br />

Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch (l.) dem niedersächsischen<br />

Umweltminister Christian Meyer (Mitte), Christoph Willeke, SPD-<br />

Landtagsabgeordneter aus Bad <strong>Harz</strong>burg (rechts), und weiteren<br />

lokalen Akteuren, wie schnell und vielfältig sich die Natur hier entfaltet.<br />

<br />

(Foto: Martin Baumgartner, Nationalpark <strong>Harz</strong>)<br />

Von der Rabenklippe mit ihrer spektakulären Aussicht auf den Brocken<br />

sind die verschiedenen Stadien des Waldwandels im Nationalpark<br />

<strong>Harz</strong> gut zu erkennen. Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch (l.)<br />

erläutert dem niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer<br />

(rechts), Christoph Willeke, SPD-Landtagsabgeordneter aus Bad<br />

<strong>Harz</strong>burg (Mitte), und weiteren lokalen Akteuren dazu Hintergründe<br />

und Zusammenhänge. (Foto: Martin Baumgartner, Nationalpark <strong>Harz</strong>)<br />

viele Tierarten wie Zaunkönig und Rotkehlchen. Auch zahlreiche<br />

andere Tiere, Pflanzen, Pilze und Kleinlebewesen profitieren<br />

direkt oder indirekt vom Wandel zur Wildnis.<br />

Das Land unterstützt den natürlichen Wandel durch die Pflanzung<br />

von Laubbäumen. Seit 20<strong>08</strong> wurden rund 7 Millionen Laubbäume<br />

im Nationalpark gepflanzt – überwiegend Buchen, aber auch<br />

andere Arten wie zum Beispiel Bergahorn oder Erlen –, um den<br />

Prozess des Wandels hin zu naturnahen Laubmischwäldern zu<br />

initiieren und zu unterstützen.<br />

Zum Ende seiner <strong>Harz</strong>-Visite hat der Umweltminister das Luchsgehege<br />

besucht, um sich über die Entwicklung der Luchspopulation<br />

in Niedersachsen zu informieren. Mit dem Luchsprojekt<br />

<strong>Harz</strong> wurde Anfang 2000 erstmals in Deutschland ein offizieller<br />

Wiederansiedlungsversuch gestartet. <strong>24</strong> Luchse wurden zwischen<br />

2000 und 2006 ausgewildert, inzwischen wird das Luchsvorkommen<br />

im <strong>Harz</strong> auf etwa 90 Tiere geschätzt. Es hat sich aber<br />

bereits über die Grenzen des Mittelgebirges hinaus ausgebreitet<br />

und nimmt derzeit den größten Flächenanteil am gesamtdeutschen<br />

Luchsvorkommen ein. Insgesamt leben circa 110 Tiere in<br />

niedersächsischen Wäldern vom <strong>Harz</strong> bis zur Weser. Nachweise<br />

gibt es unter anderem in Höhenzügen wie Vogler, Ahlsburg, Hils<br />

sowie in Salzgitter und dem Hildesheimer Wald.<br />

„Das <strong>Harz</strong>er Luchsprojekt ist ein voller Erfolg für den Artenschutz,<br />

denn hier ist eine vitale Population entstanden“, so Meyer. „Aber<br />

auch die Auswilderung im Solling im letzten Jahr ist ein wichtiger<br />

Schritt im niedersächsischen Luchsmanagement, um die Vorkommen<br />

in Deutschland zu verbinden und den Austausch zwischen<br />

ihnen zu ermöglichen. Nur so kann die genetische Vielfalt und<br />

die Art langfristig erhalten bleiben.“<br />

<strong>08</strong> | 20<strong>24</strong><br />

15


BIOSPHÄRENRESERVAT<br />

Eröffnung neuer<br />

Sonnenliegen-Oasen<br />

im malerischen Südharz<br />

Das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz freut sich,<br />

die Eröffnung neuer Sonnenliegen-Oasen inmitten der beeindruckenden<br />

Landschaft des Südharzes bekannt zu geben. Am<br />

11. Juli 20<strong>24</strong> wurden durch die Verwaltung des Biosphärenreservats<br />

Karstlandschaft Südharz und die Tourist-Information<br />

Stolberg zwei drehbare Sonnenliegen der Öffentlichkeit übergeben.<br />

Besucher der Fachwerkstadt Stolberg können nun unweit der<br />

Stempelstellen „Josephskreuz“ und „Lutherbuche“ ein Sonnenbad<br />

nehmen und dabei – ganz bequem – den Blick über die<br />

Wahrzeichen der Stadt und die Wälder des Südharzes schweifen<br />

lassen. Diese neuen Erholungsplätze bieten Einwohnern und<br />

Besuchern eine einzigartige Möglichkeit, die natürliche Schönheit<br />

der Region zu genießen und sich gleichzeitig zu entspannen. Die<br />

Sonnenliegen, strategisch an besonders malerischen Orten aufgestellt,<br />

bieten atemberaubende Ausblicke. Ob beim Wandern,<br />

Radfahren oder einfach beim Genießen der frischen Luft – diese<br />

Oasen laden dazu ein, innezuhalten und die Natur in vollen Zügen<br />

zu genießen.<br />

Die Sonnenliegen wurden vom Biosphärenreservat aufgestellt<br />

und finanziert. Sie sind aus nachhaltigen Materialien gefertigt und<br />

fügen sich harmonisch in die Umgebung ein. Besucher können<br />

sich auf komfortable Liegeflächen und eine ruhige Atmosphäre<br />

freuen, die zum Verweilen und Träumen einladen.<br />

Eine dritte Sonnenliege wurde am 17.07.20<strong>24</strong> in Rosperwenda<br />

aufgestellt und liegt direkt am schönen Karstwanderweg.<br />

Die Eröffnung dieser Erholungsplätze ist Teil eines größeren Projekts<br />

zur Förderung des nachhaltigen Tourismus im Südharz.<br />

Neben den Sonnenliegen-Oasen werden weitere Initiativen zur<br />

Verbesserung der touristischen Infrastruktur und zum Schutz der<br />

natürlichen Ressourcen umgesetzt.<br />

(Fotos: Ludwig Brust_Biosphärenreservat)<br />

Wir laden alle Naturfreunde und Erholungssuchenden ein, die<br />

neuen Sonnenliegen-Oasen im Südharz zu entdecken und die<br />

herrliche Landschaft auf eine neue und entspannende Weise zu<br />

erleben. Weitere Informationen und genaue Standorte finden Sie<br />

auf unserer Website (www.biosphaerenreservat-karstlandschaftsuedharz.de).<br />

Luisa Bleek<br />

16 <strong>08</strong> | 20<strong>24</strong>


HARZER TOURISMUSVERBAND<br />

<strong>Harz</strong>er Urquell mit Typisch <strong>Harz</strong><br />

ausgezeichnet<br />

Seit 2020 bereichert die Ruinenromantik<br />

von Torsten Höher am Quedlinburger Kornmarkt<br />

das Gastronomieangebot der Welterbestadt.<br />

Nach dem Motto „überdacht und<br />

doch im Freien“ begeistert es mit seinem<br />

einzigartigen Charme und urigem Ambiente.<br />

Dazu passend wollte Höher seinen<br />

Gästen ein ausdrucksstarkes Pils anbieten.<br />

Mangels Alternativen entwickelte er<br />

gemeinsam mit seiner Frau kurzerhand<br />

selbst eine eigene Rezeptur und konnte<br />

die Altenauer Brauerei als Braupartner gewinnen.<br />

Pünktlich zu Pfingsten 2023 gab es<br />

<strong>Harz</strong>er Tourismusverband<br />

das „<strong>Harz</strong>er Urquell“ aus dem Zapfhahn der<br />

Ruinenromantik.<br />

Bereits vertraut mit der Qualitätsmarke „Typisch<br />

<strong>Harz</strong>“ lag es für den Quedlinburger nah,<br />

auch seine neuste Schöpfung, das „<strong>Harz</strong>er<br />

Urquell“, zertifizieren zu lassen. Mit Erfolg!<br />

Gebraut in der höchstgelegenen Privatbrauerei<br />

Norddeutschlands, mit regionaler<br />

Braugerste aus dem Oker-Urstromtal und<br />

frischem <strong>Harz</strong>er Bergwasser überzeugte<br />

Höhers neue Bier-Kreation auf ganzer Linie<br />

und wurde nun mit der Qualitätsmarke<br />

ausgezeichnet.<br />

Wanderbegleiter zum <strong>Harz</strong>er Klosterwanderweg<br />

erschienen<br />

Passend zur Wandersaison hat die Abteilung <strong>Harz</strong>er Klöster des<br />

<strong>Harz</strong>er Tourismusverbandes erstmals einen handlichen und informativen<br />

Wanderbegleiter zum <strong>Harz</strong>er Klosterwanderweg herausgegeben.<br />

Auf 52 Seiten liefert die praktische Broschüre im Taschenformat<br />

etappenweise und übersichtlich die wichtigsten Informationen<br />

zur Strecke und den Highlights am Wegesrand. Zahlreiche Fotos,<br />

Kartenausschnitte und Hinweise helfen die Wanderung gezielt<br />

vorzubereiten. <strong>Der</strong> Wanderbegleiter ist ab sofort im Online-Shop<br />

des <strong>Harz</strong>er Tourismusverbandes, in den Tourist-Informationen<br />

Goslar, Wernigerode, Ilsenburg, Blankenburg und Halberstadt,<br />

sowie in den Klöstern Wöltingerode, Drübeck, Walkenried und im<br />

Domschatz Halberstadt erhältlich.<br />

Qualitätssicherung am <strong>Harz</strong>er-Hexen-Stieg<br />

Erlebnisinsel am <strong>Harz</strong>er-Hexen-Stieg beim<br />

Oderteich<br />

(Fotos: © HTV)<br />

2003 wurde der <strong>Harz</strong>er-Hexen-Stieg als<br />

Gemeinschaftsprojekt von <strong>Harz</strong>klub, Nationalpark<br />

<strong>Harz</strong> und <strong>Harz</strong>er Tourismusverband<br />

(HTV) ins Leben gerufen. Während<br />

der <strong>Harz</strong>klub und der Nationalpark jeweils<br />

in ihren Bereichen für das Wegemanagement<br />

zuständig sind, zeichnet der HTV<br />

verantwortlich für die Vermarktung und<br />

koordiniert die regelmäßig anstehende<br />

Qualitätssicherung und Zertifizierung als<br />

„Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“.<br />

Hierfür überprüfen HTV-Mitarbeiter jährlich<br />

im April/Mai den Zustand der Infotafeln und<br />

Erlebnisinseln und veranlassen bei Bedarf<br />

Reparaturen und Verschönerungen. Auch<br />

die stetige Kommunikation über Veränderungen<br />

entlang des Weges gehört zu den<br />

Aufgaben des HTV. So werden aktuelle<br />

Einschränkungen aufgrund von Waldarbeiten,<br />

Jagden oder Arbeiten am Weg selbst<br />

zentral ins Tourenportal eingepflegt, um<br />

Wanderer aber auch Gastgeber und Partner<br />

gleichermaßen zu informieren. Zu den jeweiligen<br />

Rezertifizierungen zum Qualitätsweg<br />

Wanderbares Deutschland aller drei<br />

Jahre ist eine vollständige Begehung des<br />

HHS inkl. detaillierter Bestandserfassung<br />

notwendig, wie zuletzt im Jahr 2023. Dank<br />

der <strong>Harz</strong>klub-Zweigvereine konnten die so<br />

identifizierten Beschilderungslücken mit<br />

300 neuen mit Wegemarken versehenen<br />

Holzpfosten geschlossen werden.<br />

<strong>08</strong> | 20<strong>24</strong><br />

17


REGIONALVERBAND HARZ<br />

Boden und Bodenschutz<br />

Den Boden entdecken und verstehen<br />

Die diesjährige Exkursion der 5. Klassen<br />

der Adolf-Grimme-Gesamtschule Goslar<br />

(AGG) widmete sich dem Thema Boden<br />

und führte die Schülerinnen und Schüler<br />

in die spannende Welt unter unseren Füßen.<br />

Im Fokus standen Fragen rund um<br />

die Aspekte Lebensraum, Bodeneigenschaften<br />

& -Funktion sowie Bodenbildung.<br />

Seit 2018 findet jedes Jahr in Kooperation mit<br />

dem Natur- und Geopark <strong>Harz</strong> eine Exkursion<br />

mit den 5. Klassen der AGG statt. Im Fokus<br />

dieses Jahres stand das Thema Boden.<br />

Boden umgibt uns permanent und überall,<br />

doch selten schenken wir ihm besondere<br />

Aufmerksamkeit. Dabei übernimmt er viele<br />

Aufgaben und Funktionen, ohne die unser<br />

Leben auf der Erde nicht möglich wäre. Dazu<br />

zählen Speicherfunktionen von Wasser und<br />

Nährstoffen, Filter- und Pufferaufgaben,<br />

Zersetzung von organischem Material und<br />

vieles mehr.<br />

Um die Bedeutung dieser zunächst unscheinbaren<br />

Welt besser kennenzulernen<br />

und zu verstehen, führten die Schülerinnen<br />

und Schüler diverse Experimente im Gelände<br />

durch. In fünfstündiger Freilandarbeit<br />

wurden Bodenfenster aufgebaut, Löcher<br />

gegraben, Bodenprofile gezeichnet, Versickerungsexperimente<br />

durchgeführt, Lebewesen<br />

bestimmt und Versuchsprotokolle<br />

geschrieben. Außerdem legten die Kinder ein<br />

Langzeitexperiment zum Thema Zersetzung<br />

auf dem Schulgelände an. Dabei konnten sie<br />

eindrucksvoll zeigen, dass unterschiedliche<br />

Böden auch verschiedene Zersetzungsraten<br />

aufweisen. Sogar identische Böden können<br />

bei unterschiedlichem Wetter und somit beispielsweise<br />

verschiedenen Wassergehalten<br />

ebenfalls voneinander abweichen. Hintergrund<br />

ist unter anderem die variable Aktivität<br />

der Mikroorganismen, die durch Feuchtigkeit<br />

gefördert wird und die Zersetzung somit beschleunigt.<br />

Legekartenspiel – Lebensraum Boden<br />

(Foto: Redant)<br />

Einfangen von Insekten zur Artbestimmung<br />

<br />

(Foto: Redant)<br />

Nach einem lehrreichen Vormittag ging es<br />

mit den Fundstücken des Tages zurück zur<br />

Schule. Dort wurde abschließend spielerisch<br />

das im Gelände angeeignete Wissen gefestigt<br />

und die Bedeutung des Bodens vor dem Hintergrund<br />

der 17 Nachhaltigkeitsziele in den<br />

Kontext gesetzt.<br />

Gefördert aus Mitteln des Landes Niedersachsen.<br />

Tag des Geotops 2025<br />

Steinreiche Vielfalt<br />

Um der unbelebten Natur etwas Leben<br />

einzuhauchen, werden am jährlichen Tag<br />

des Geotops Felsen, Steinbrüche und Co<br />

gefeiert. Auch in diesem Jahr finden bundesweit<br />

Aktionen statt, die die steinernen<br />

Fenster in die Erdgeschichte beleuchten<br />

und Faszination an der Geologie entfachen<br />

sollen. Am 15. September können daher<br />

etliche Geotope im UNESCO-Geopark bei<br />

Veranstaltungen entdeckt werden.<br />

Veranstaltungen gibt es für Groß und Klein<br />

und zu unterschiedlichen Geo-Themen. Welche<br />

Erze waren im Bergbau von Bedeutung?<br />

Stahlquelle (Foto: Resow)<br />

18 <strong>08</strong> | 20<strong>24</strong>


REGIONALVERBAND HARZ<br />

The circle of nature –<br />

Peter Trabner und der Baum<br />

Circle_of_nature <br />

(Foto: Redant)<br />

Verunreinigungen in den Gewässern der<br />

Erde oder den Abgasen in der Atmosphäre.<br />

Basierend auf diesem als „unspielbares<br />

Stück“ eingeordneten Werk, schuf Peter<br />

Trabner die Neuinterpretation „The circle<br />

of nature“. Die Aufführung beinhaltet Improvisation,<br />

klassische Rezitation, Interaktion<br />

mit den Zuschauern und verknüpft<br />

Bildungs- mit Alltagssprache sowie assoziativem<br />

Witz. Im Ergebnis bot sich ein temporeiches,<br />

spielfreudiges, durch absurde<br />

Assoziationsketten forciertes Theaterspektakel,<br />

welches die Bandbreite des schauspielerischen<br />

Könnens von Herrn Trabner<br />

verdeutlichte. Unberührt blieb bei dieser<br />

beeindruckenden Aufführung zur Umweltkrise<br />

niemand. Am Ende wusste man nicht,<br />

ob man an den richtigen Stellen gelacht<br />

bzw. geklatscht hat oder ob es überhaupt<br />

etwas zu lachen gab.<br />

Das unvollendete Werk „<strong>Der</strong> Tod des Empedokles“<br />

von Friedrich Hölderlin gilt als<br />

erstes Umweltdrama und wurde bereits<br />

im Sommer 1797 vor der industriellen<br />

Revolution und dem damit einsetzenden<br />

Anstieg der CO2-Emissionen erdacht. In<br />

dem Stück stürzt sich der vorsokratische<br />

Philosoph „Empedokles“ in den Ätna, um<br />

als Silberwolke aufzusteigen. Fortan ist er<br />

in homöopathischen Dosen in allem enthalten,<br />

ähnlich wie das Mikroplastik und<br />

Eingebettet waren die Themen der Veranstaltung in den Rahmen der Nachhaltigkeitsziele<br />

(SDGs, sustainable development goals), welche 2015 von den vereinten<br />

Nationen beschlossen wurden. Speziell im Fokus standen die Bereiche Armut,<br />

Klimaschutz, Ökosysteme, Ungleichheit sowie Ressourcenverteilung.<br />

Allgemeine Intention der insgesamt 17 Hauptziele ist<br />

die Etablierung einer ökologisch nachhaltigen, sozialen und<br />

ökonomischen Wirtschafts- und Handlungsweise, welche die<br />

Menschenrechte wahrt und einen friedlichen internationalen<br />

Austausch fördert. Weitere Infos zu den SDGs finden Sie hier:<br />

Infos zu den Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals)<br />

Eine Übersicht<br />

der bundesweiten<br />

Veranstaltungen<br />

zum Tag des<br />

Geotops bietet<br />

die Deutsche<br />

Geologische<br />

Gesellschaft<br />

(DGGV).<br />

Tag des Geotops am Rammelsberg <br />

Wie würden sie heute eingesetzt werden?<br />

Und wie sind sie eigentlich entstanden? All<br />

diese Fragen sind Thema einer Wanderung<br />

rund um die Stahlquelle bei Neudorf. Auch<br />

am Rammelsberg unterstützt der Geopark<br />

das Angebot zum Tag des Geotops. Wer<br />

(Foto: Zander)<br />

sich hingegen für Eiszeiten interessiert<br />

kommt beim Setzen eines Gletschersteins<br />

in Salzaspring auf seine Kosten. Nebenbei<br />

können dort auch die Karstphänomene im<br />

Südharz bewundert werden. Und Fossilienfans<br />

sollten dem Urzeitmeer in Hondelage<br />

einen Besuch abstatten, wo sich vor 175<br />

Mio. Jahren Tintenfische, Muscheln und<br />

Fische tummelten.<br />

Details zu den Geopark-Aktionen finden<br />

Sie auf der Facebook-Seite des Regionalverband<br />

<strong>Harz</strong> e. V. sowie unter www.harzregion.de.<br />

Text: Esther Czymoch<br />

<strong>08</strong> | 20<strong>24</strong><br />

19


HARZ AKTUELL<br />

Herzliche Einladung zur Sternwanderung des <strong>Harz</strong>klub e.V.<br />

Sternwanderung am 1. September 20<strong>24</strong><br />

im Kurgastzentrum Altenauer Hof unter dem<br />

Motto „Altenau hat ein Herz für Wanderer“<br />

Jährlich treffen sich etwa 500 <strong>Harz</strong>klub-Mitglieder und viele<br />

interessierte Gäste jeweils an einem anderen Ort, um zu erfahren,<br />

wie vielfältig und landschaftlich reizvoll unser <strong>Harz</strong> ist.<br />

Die Sternwanderung ist die größte Wanderveranstaltung des<br />

<strong>Harz</strong>klubs. Sie fördert das Gemeinschaftsgefühl, die Verbundenheit<br />

mit der Heimat und bietet auch Besuchern ein attraktives,<br />

harztypisches Programm.<br />

In diesem Jahr führt uns die Sternwanderung nach Altenau. Im<br />

Mittelpunkt steht der neu angelegte Altenauer Herzweg, ein 12,4<br />

Kilometer langer Wanderweg, der sich mit seinen 17 Erlebnisstationen<br />

intensiv dem Thema „Herz“ widmet.<br />

Programm:<br />

9:00 Uhr: Start der geführten Wanderungen<br />

11:00 Uhr: Eintreffen der Wandergruppen im Kurgastzentrum<br />

Altenauer Hof<br />

11:30 Uhr: Festgottesdienst mit den St. Nikolai<br />

Gospelsingers<br />

12:00 Uhr Auftritt der Bruchbergsänger des Heimatbundes<br />

Oberharz<br />

14:00 Uhr Festkundgebung mit Wimpelbandausgabe<br />

Eine Sonderstempelstelle der <strong>Harz</strong>er Wandernadel befindet sich<br />

auf dem Festplatz.<br />

Am Vormittag werden durch geschulte Wanderführerinnen und<br />

Wanderführer des <strong>Harz</strong>klub-Zweigvereins Altenau folgende<br />

geführte Wanderungen angeboten.<br />

Start ist jeweils 9.00 Uhr:<br />

Für Teilnehmer/innen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, laden<br />

folgende Ziele ein:<br />

• Die Heimatstube im Untergeschoss des Kurgastzentrums<br />

öffnet ab 11:00 Uhr.<br />

• Die Schnitzstube Meier „Wunder in Holz“ in der Hüttenstraße<br />

18 öffnet von 10.00–12.00 Uhr und von 14.00–17.00 Uhr.<br />

Tour 1:<br />

Treffpunkt:<br />

Strecke:<br />

Tour 2:<br />

Treffpunkt:<br />

Strecke:<br />

Tour 3:<br />

Treffpunkt:<br />

Strecke:<br />

„Herzweg“, ca. 8 km<br />

Kurpark am Kurgastzentrum Altenauer Hof<br />

Kurpark – Rothenberger Straße – Schwefelquelle<br />

– Treuer Friedrich – Glockenberg – Skiwiese Rose<br />

– Dammgraben – Kleine Oker – Kurgastzentrum<br />

„3-Stempel-Tour“, ca. 6 km<br />

Wandertreff des <strong>Harz</strong>klub-Zweigvereins Altenau<br />

auf dem Busparkplatz im Schultal<br />

Schultal – Goethe-Bank (Sonderstempel) – Tischlertal<br />

– Dammgraben (Stempelstelle 149) – Förster-<br />

Ludewig-Platz (Stempelstelle 133) – Kurgastzentrum<br />

„Brockenblick“, ca. 6 km<br />

Wandertreff des <strong>Harz</strong>klub-Zweigvereins Altenau<br />

auf dem Busparkplatz im Schultal<br />

Wellner Weg – Schwarzenberg – Brockenblick (Stempelstelle<br />

132) – Eichhörnchenweg – Kurgastzentrum<br />

• <strong>Der</strong> Kräuterpark mit Gewürzgalerie und -pagode im Schultal<br />

11 steht auch wieder für einen Besuch offen.<br />

Für Speisen und Getränke wird gesorgt.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub-Zweigverein Altenau mit seinen vielen ehrenamtlichen<br />

Helferinnen und Helfern ist Ausrichter der diesjährigen<br />

Veranstaltung.<br />

<strong>Der</strong> Eintritt beträgt 4,00 Euro. Passend zum Motto gibt es für jeden<br />

Teilnehmer eine kleine Überraschung.<br />

Wir laden alle Wanderfreundinnen und Wanderfreunde herzlich<br />

zur unserer Sternwanderung am 1. September 20<strong>24</strong> ein.<br />

20 <strong>08</strong> | 20<strong>24</strong>


HARZKLUB<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub wandert wieder, wandern Sie mit!<br />

Geführte Wanderungen August / September 20<strong>24</strong><br />

Bitte beachten Sie: Um Anmeldung zu den Wanderungen wird gebeten, wir empfehlen Rucksackverpflegung!!<br />

Samstag, 17.<strong>08</strong>.20<strong>24</strong><br />

„Längs des Huttaler Grabens“<br />

(Zweigverein Clausthal-Zellerfeld)<br />

PKW-Fahrgemeinschaften. Wanderung: vom Entensumpf über<br />

Huttaler Widerwaage, Huttaler Graben, zum Polsterberger<br />

Hubhaus, Jägersbleeker Teich, Hirschler Teich und zurück zum<br />

Entensumpf, ca. 9 km, Rückkehr gegen 14.00 Uhr.<br />

Treffpunkt: 9.00 Uhr Clausthal-Zellerfeld, Kronenplatz.<br />

Anmeldung und Führung: Axel Pfannkuche, 05323 9828767<br />

Samstag, 17.<strong>08</strong>.20<strong>24</strong><br />

„Auf den Spuren der Südharzeisenbahn“<br />

(Zweigverein Tanne)<br />

PKW-Fahrgemeinschaften. Wanderung: von der Station Kaiserweg<br />

zum Bahnhof Stöberhai (Einkehr) und zurück, ca. 11 km,<br />

Rückkehr gegen 15.30 Uhr.<br />

Treffpunkt: 09.30 Uhr Tanne, Wandertreff Lindenwarte.<br />

Anmeldung und Führung: Christian Resow, 0151 65185858<br />

Donnerstag, 22.<strong>08</strong>.20<strong>24</strong><br />

„Von Thale zur Prinzensicht“<br />

(Zweigverein Blankenburg)<br />

PKW-Fahrgemeinschaften (Mitfahrkosten 2,00€). Wanderung:<br />

vom Parkplatz an der Hütte über den Hexentanzplatz zur Prinzensicht<br />

weiter über La Viers-Höhe zum Gasthaus Königsruhe,<br />

ca. 12 km, Rückkehr gegen 16.00 Uhr.<br />

Treffpunkt: 9.00 Uhr Blankenburg, Parkplatz Theaterstraße.<br />

Anmeldung erforderlich und Führung: Wolfgang Linde,<br />

03944 61559<br />

Sonntag, 25.<strong>08</strong>.20<strong>24</strong><br />

„Ein harter Brocken“<br />

(Zweigverein Bad <strong>Harz</strong>burg)<br />

PKW-Fahrgemeinschaften. Wanderung: auf dem Höhenwanderweg<br />

rund um St. Andreasberg, ca. 18 km, Rückkehr gegen<br />

17.00 Uhr. Treffpunkt: <strong>08</strong>.15 Uhr, Bad <strong>Harz</strong>burg, Parkplatz TEDI.<br />

Anmeldung und Führung: Sabine Barnert, 0160 96664561<br />

Sonntag, 25.<strong>08</strong>.20<strong>24</strong><br />

„Die Schlacht von Lutter am Barenberge“<br />

(Zweigverein Neuekrug-Hahausen)<br />

PKW-Fahrgemeinschaften. Wanderung: über Langenberg und<br />

Osterköpfe zum ehemaligen Schlachtfeld mit dem General Fuchs<br />

Denkmal und zurück, ca. 10 km, Rückkehr gegen 14.30 Uhr.<br />

Treffpunkt: 09.30 Uhr Hahausen, Schützenhaus.<br />

Anmeldung und Führung: Günter Kleinert, 05323 6635<br />

Samstag, 07.09.20<strong>24</strong><br />

„Klippenrunde im Okertal“<br />

(Zweigverein Blankenburg)<br />

PKW-Fahrgemeinschaften (Mitfahrkosten 9,00€). Wanderung:<br />

vom Waldhaus über Treppenstein und Kästeklippe nach Romkerhall,<br />

zurück über Verlobungsinsel, ca. 12 km, Rückkehr gegen<br />

16.00 Uhr.<br />

Treffpunkt: 9.00 Uhr Blankenburg, Parkplatz Theaterstraße.<br />

Anmeldung erforderlich und Führung: Werner Binkau,<br />

0157 36518256.<br />

Samstag, 07.09.20<strong>24</strong><br />

„Picknickwanderung zur Hermann-Kerl-Hütte“<br />

(Zweigverein Clausthal-Zellerfeld)<br />

Wanderung: Wanderung um den Hüttenkopf zur H.-Kerl-Hütte,<br />

ca. 5 km, Rückkehr gegen 17.00 Uhr.<br />

Treffpunkt: 14.00 Uhr Clausthal, Schützenplatz.<br />

Anmeldung und Führung: Axel Pfannkuche, 05323 9828767<br />

Sonntag, <strong>08</strong>.09.20<strong>24</strong><br />

„Die Forstfrau führt durch ihr Revier“<br />

(Zweigverein Neuekrug-Hahausen)<br />

PKW-Fahrgemeinschaften. Wanderung: zwischen Schreckenberg,<br />

Jerze und Nauen, in Verbindung mit dem Wald-Lehrpfad, ca. 10<br />

km, Rückkehr gegen 16.00 Uhr.<br />

Treffpunkt: 09.30 Uhr Neuekrug-Hahausen, Parkplatz<br />

Neiletal<br />

Anmeldung und Führung: Patricia Biniara, 0171 7610042<br />

Freitag, 13.09.20<strong>24</strong> bis Montag 16.09.20<strong>24</strong><br />

„Vier Tage <strong>Harz</strong>er Hexenstieg“<br />

(Zweigverein Wildemann)<br />

Wanderung: eine viertägige Wanderung von Torfhaus nach<br />

Thale mit drei Übernachtungen:<br />

Tag 1 Start der Wanderung 09:00 Uhr, Parkplatz Torfhaus, Torfhaus<br />

– Drei Annen-Hohne, 18km,<br />

Tag 2 Drei Annen-Hohne – Rübeland, 15km,<br />

Tag 3 Rübeland – Altenbrak, 15km,<br />

Tag 4 Altenbrak – Thale, 14km, Rückfahrt zum Torfhaus wird je<br />

nach Bedarf organisiert.<br />

Anmeldung erforderlich und Führung: Martina Michel,<br />

0160 6316318<br />

Samstag, 14.09.20<strong>24</strong><br />

„Karstwanderung durch das Himmelreich“<br />

(Zweigverein Thale)<br />

PKW-Fahrgemeinschaften. Bahnfahrt von Ellrich nach Bad Sachsa.<br />

Wanderung: von Bad Sachsa über Sachsensteinklippen,<br />

Kloster Walkenried, Himmelreich und Außenlager Juliushütte<br />

nach Ellrich, ca. 14 km, Rückkehr gegen 17.00 Uhr.<br />

Treffpunkte: <strong>08</strong>.30 Uhr Thale, LIDL-Parkplatz,<br />

9.45 Uhr Bahnhof Ellrich.<br />

Anmeldung und Führung: Wolfgang Hannusch,<br />

03947-64552<br />

Sonntag, 15.09.20<strong>24</strong><br />

„Rund um Bocksberg und Schalke“<br />

(Zweigverein Clausthal-Zellerfeld)<br />

Busfahrt nach Hahnenklee. Wanderung: über Stabkirche, Liebesbankweg,<br />

Aufstieg zum Bocksberg, Abstieg vom Bocksberg,<br />

Liebesbankweg zum Auerhahn, Rundweg um den Schalkegipfel,<br />

Pause am Schalkegipfel, dann Abstieg zum Auerhahn, Rückfahrt<br />

mit dem Bus, ca. 8 km, Rückkehr gegen 14.30 Uhr.<br />

Treffpunkt: 8.45 Uhr Clausthal-Zellerfeld, Kronenplatz.<br />

Anmeldung und Führung: Axel Pfannkuche, 05323 9828767<br />

<strong>08</strong> | 20<strong>24</strong> 21


Schutzgebühr 2,00 € | Ausgabe <strong>08</strong>_20<strong>24</strong><br />

HARZKLUB<br />

✂<br />

Beitrittserklärung<br />

Zutreffendes bitte ankreuzen:<br />

Ja, ich möchte die wichtigen Ziele und Aufgaben des <strong>Harz</strong>klubs unterstützen<br />

und erkläre hiermit meinen Beitritt als:<br />

Vollmitglied Lebenspartner Jugendlicher/Kind<br />

Familie<br />

Vorname/Name:<br />

Geburtsdatum:<br />

Straße:<br />

PLZ /Ort:<br />

E-Mail:<br />

Beitritt zum <strong>Harz</strong>klub-Hauptverein/Zweigverein:<br />

<strong>Der</strong> Jahresbeitrag ist unterschiedlich und liegt zwischen 10,- und 30,- €<br />

Ort, Datum<br />

Mitgliederzeitschrift »DER HARZ«:<br />

Ort, Datum<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong> (-er Wald)<br />

geht nicht ohne uns<br />

<strong>Harz</strong>klub hilft!<br />

Hier geht es zur großen Pflanzaktion:<br />

https://harzklub.de/harzklub-hilft/<br />

Aktiv für den Naturschutz<br />

im <strong>Harz</strong>!<br />

Unterschrift<br />

Bei Minderjährigen, Unterschrift<br />

eines Erziehungsberechtigten.<br />

Ich abonniere die Mitgliederzeitschrift »DER HARZ«<br />

(Jahresabonnement 31,57 € – erscheint monatlich).<br />

Unterschrift<br />

IJGD-Workcamps seit<br />

75 Jahren in den<br />

Landesforsten Seite 5<br />

Wolf-Eberhard Barth<br />

Mosaik-Zyklus-<br />

Dynamik Seiten 6 – 8<br />

Tag des Geotops 2025 –<br />

Steinreiche Vielfalt<br />

Seite 18<br />

www.harzklub.de<br />

Vorteile der Mitgliedschaft<br />

im <strong>Harz</strong>klub e.V.<br />

✔ Vergünstigungen, preiswerte Nutzung<br />

von Wanderheimen z.B. beim Kauf<br />

von Wanderkarten, Übernachtungen in den<br />

Wanderheimen<br />

✔ DWV-Mitgliedskarte (Deutscher<br />

Wanderverband): Vergünstigungen regional<br />

und deutschlandweit bei vielen Partnern<br />

✔ Angebote: Möglichkeit der Teilnahme<br />

an Veranstaltungen des <strong>Harz</strong>klub e.V., z.B.<br />

<strong>Harz</strong>er Heimattag, Naturschutztag, Sternwanderung,<br />

Brockenveranstaltungen, den<br />

Veranstaltungen der Zweigvereine und an<br />

den geführten Wanderungen und Ausflügen<br />

des <strong>Harz</strong>klubs<br />

✔ Lehrgänge und Fachtagungen: Möglichkeit<br />

der Teilnahme an den Lehrgängen,<br />

Fachtagungen und Weiterbildungen (Wanderführer,<br />

Wegebeschilderung, Naturschutz,<br />

Jodeln und Peitschenknallen, Akkord-Zither,<br />

Klöppeln)<br />

✔ Kinder- und Jugendfreizeiten im<br />

Wanderheim Wildemann, Ausflüge:<br />

Teilnahme an den Kinderfreiten mit Aktivitäten<br />

im Wald, zu Bergbau und Naturschutz,<br />

Basteln, <strong>Harz</strong>er Brauchtum und Lagerfeuer,<br />

Ausflüge zum Weltwald <strong>Harz</strong>, auf den Brocken,<br />

in Höhlen oder Bergwerke<br />

✔ Versicherungen: günstige Beiträge aufgrund<br />

der hohen Mitgliederzahl im <strong>Harz</strong>klub-<br />

Gesamtverein (Haftpflicht,-Unfall,- Schutzhütten,-<br />

Musikinstrumente)<br />

✔ Gema-Rahmenvertrag: Durch Mitgliedschaft<br />

im Deutschen Wanderverband<br />

20 % Nachlass der Gema-Gebühren bei Auftritte<br />

und Möglichkeit der Mitgliedschaft im<br />

Landestrachtenverband<br />

✔ Vermarktung und Werbung für die<br />

Heimat- und Brauchtumsgruppen sowie für<br />

Wanderungen und sonstige Veranstaltungen<br />

über die Geschäftsstelle, das Internet,<br />

Rundschreiben und Presseinformationen<br />

✔ Information sämtlicher Zweigvereine<br />

zu den Geschehnissen im <strong>Harz</strong>klub und im<br />

gesamten <strong>Harz</strong> z.B. durch Rundschreiben,<br />

Vereinszeitschrift „<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>“, Versammlungen,<br />

Internet, Presse<br />

✔ Termine: Weitergabe aus den Zweigvereinen<br />

über Rundschreiben und Veröffentlichungen,<br />

Internet<br />

✔ Austausch der Zweigvereine untereinander<br />

z.B. über Vereinsrecht (Satzungen),<br />

Versicherungen, Betreuungsgebiete usw.<br />

✔ Stiftungen: Inanspruchnahme finanzieller<br />

Zuschüsse entsprechend den Richtlinien<br />

für besondere Projekte der Zweigvereine<br />

✔ Unterstützung der Zweigvereine durch<br />

den Hauptverein bei Problemen, Gründungen,<br />

Veranstaltungen usw.<br />

✔ Beratung durch den Hauptverein über<br />

die Zusammenarbeit mit Forstbetrieben,<br />

Kommunen, anderen Partnern, Pressearbeit,<br />

Datenschutz usw.<br />

✔ Hohe Mitgliederzahl: 12.000 Mitglieder<br />

im gesamten <strong>Harz</strong>klub können sich viel besser<br />

Gehör verschaffen, als einzeln agierende<br />

„Ortsvereine“<br />

✔ Aktive Mitwirkung in der großen<br />

<strong>Harz</strong>klub-Familie: Umsetzung gemeinsamer<br />

Aufgaben und Ziele, Pflege des Gemeinschaftssinns<br />

22 <strong>08</strong> | 20<strong>24</strong>


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