Schwachhauser I Magazin für Bremen I Ausgabe 98
Liebe Leserinnen, liebe Leser, waren Sie schon einmal in New York? Bei mir ist das so lange her, dass ich gar nicht mehr weiß, wann es genau war. Wahrscheinlich in den 90er Jahren. Paula Modersohn-Becker hat es auf jeden Fall weit vor mir geschafft. Nicht persönlich, aber der Gründungsdirektor des Museum of Modern Art (MoMA) Alfred Barr Jr. hatte den besonderen Stellenwert von Paula Modersohn-Becker schon früh erkannt und nahm sie bereits 1931 als einzige Malerin in die Überblicksausstellung »German Painting and Sculpture« auf. Aktuell wirbt das MoMA sogar mit Paula, denn dort kann bis September eine große Ausstellung mit 50 Bildern und 15 Zeichnungen bewundert werden. 20 Werke sind aus Bremer Sammlungen. Vielleicht für Sie ein Anreiz, um nach New York zu reisen? Mein Lieblingsbild von Paula Modersohn-Becker ziert diesmal den Titel dieser 98. Ausgabe. Es ist auch mitgereist und wird nach einem Zwischenstopp in Chicago (ausgestellt dort im "The Art Institute of Chicago") Ende Januar wieder in der Kunsthalle Bremen hängen. Diese Ausgabe ist außerdem wieder sehr musikalisch. Das Musikfest Bremen steht in den Startlöchern, Musik und Licht am Hollersee wird uns auch in diesem Jahr wieder lieb gewohnt begeistern! Shakespeare im Park dürfen wir auch nicht verpassen, und im Magazin entdecken Sie noch vieles Schöne und Interessante mehr. Viel Freude beim Lesen und bleiben Sie zuversichtlich! Ihre Susanne Lolk (Herausgeberin)
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
waren Sie schon einmal in New York? Bei mir ist das so lange her, dass ich gar nicht mehr weiß, wann es genau war. Wahrscheinlich in den 90er Jahren. Paula Modersohn-Becker hat es auf jeden Fall weit vor mir geschafft. Nicht persönlich, aber der Gründungsdirektor des Museum of Modern Art (MoMA) Alfred Barr Jr. hatte den besonderen Stellenwert von Paula Modersohn-Becker schon früh erkannt und nahm sie bereits 1931 als einzige Malerin in die Überblicksausstellung »German Painting and Sculpture« auf. Aktuell wirbt das MoMA sogar mit Paula, denn dort kann bis September eine große Ausstellung mit 50 Bildern und 15 Zeichnungen bewundert werden. 20 Werke sind aus Bremer Sammlungen. Vielleicht für Sie ein Anreiz, um nach New York zu reisen?
Mein Lieblingsbild von Paula Modersohn-Becker ziert diesmal den Titel dieser 98. Ausgabe. Es ist auch mitgereist und wird nach einem Zwischenstopp in Chicago (ausgestellt dort im "The Art Institute of Chicago") Ende Januar wieder in der Kunsthalle Bremen hängen.
Diese Ausgabe ist außerdem wieder sehr musikalisch. Das Musikfest Bremen steht in den Startlöchern, Musik und Licht am Hollersee wird uns auch in diesem Jahr wieder lieb gewohnt begeistern! Shakespeare im Park dürfen wir auch nicht verpassen, und im Magazin entdecken Sie noch vieles Schöne und Interessante mehr.
Viel Freude beim Lesen
und bleiben Sie zuversichtlich!
Ihre Susanne Lolk
(Herausgeberin)
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KULTUR<br />
Theater<br />
Konzerte<br />
Ausstellungen<br />
KUNST<br />
Anette Venzlaff<br />
PLAUDEREI<br />
Guido Gärtner<br />
ARCHITEKTUR<br />
Ernst Becker<br />
MUSIK<br />
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<strong>98</strong><br />
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Editorial<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
waren Sie schon einmal in<br />
New York? Bei mir ist das so<br />
lange her, dass ich gar nicht<br />
mehr weiß, wann es genau<br />
war. Wahrscheinlich in den 90er<br />
Jahren. Paula Modersohn-Becker hat es auf<br />
jeden Fall weit vor mir geschafft. Nicht persönlich,<br />
aber der Gründungsdirektor des Museum<br />
of Modern Art (MoMA) Alfred Barr Jr. hatte den<br />
besonderen Stellenwert von Paula Modersohn-<br />
Becker schon früh erkannt und nahm sie bereits<br />
1931 als einzige Malerin in die Überblicksausstellung<br />
»German Painting and Sculpture« auf.<br />
Aktuell wirbt das MoMA sogar mit Paula, denn<br />
dort kann bis September eine große Ausstellung<br />
mit 50 Bildern und 15 Zeichnungen bewundert<br />
werden. 20 Werke sind aus Bremer Sammlungen.<br />
Vielleicht <strong>für</strong> Sie ein Anreiz, um nach New<br />
York zu reisen?<br />
Mein Lieblingsbild von Paula Modersohn-Becker<br />
ziert diesmal den Titel dieser <strong>98</strong>. <strong>Ausgabe</strong>. Es ist<br />
auch mitgereist und wird nach einem Zwischenstopp<br />
in Chicago (ausgestellt dort im "The Art<br />
Institute of Chicago") Ende Januar wieder in der<br />
Kunsthalle <strong>Bremen</strong> hängen.<br />
Diese <strong>Ausgabe</strong> ist außerdem wieder sehr musikalisch.<br />
Das Musikfest <strong>Bremen</strong> steht in den Startlöchern,<br />
Musik und Licht am Hollersee wird uns<br />
auch in diesem Jahr wieder lieb gewohnt begeistern!<br />
Shakespeare im Park dürfen wir auch nicht<br />
verpassen, und im <strong>Magazin</strong> entdecken Sie noch<br />
vieles Schöne und Interessante mehr.<br />
Viel Freude beim Lesen<br />
und bleiben Sie zuversichtlich!<br />
Susanne Lolk<br />
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3
Inhalt<br />
<strong>98</strong><br />
06<br />
KUNST<br />
Anette Venzlaff<br />
40<br />
OPEN-AIR<br />
Musik und Licht<br />
am Hollersee<br />
42<br />
KONZERTE<br />
Musikfest <strong>Bremen</strong><br />
48<br />
KULTUR<br />
Musik<br />
Theater<br />
4
Immobilienverkauf?<br />
Da<strong>für</strong> hab ich<br />
jemanden!<br />
16<br />
PLAUDEREI<br />
Guido Gärtner<br />
28<br />
ARCHITEKTUR<br />
Ernst Becker<br />
62<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
<strong>Bremen</strong><br />
Syke<br />
Worpswede<br />
70<br />
UNTERHALTUNG<br />
Buchbesprechung<br />
Cartoon<br />
Kreuzworträtsel<br />
Melanie Kritzer,<br />
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5
„Kopf schweigt, Hand spricht“<br />
Anette Venzlaff<br />
von Karla Wagner<br />
KUNST<br />
von oben<br />
6
warum rosa<br />
Anette Venzlaff, geboren 1952 in Soltau, wuchs in<br />
Lübeck in einer großen Familie mit sechs Geschwistern<br />
auf. Zu ihrer Sozialisierung sagt die Künstlerin,<br />
dass einer ihrer Brüder, Freunde und Freundinnen<br />
aus der Nachbarschaft <strong>für</strong> sie sehr wichtig waren.<br />
Gemeinsam hatten sie Spaß am Theaterspielen,<br />
Verkleiden, Vorlesen und am Geschichtenausdenken.<br />
So sei auch der Kunstunterricht das einzige Fach<br />
gewesen, das sie in ihrer schulischen Laufbahn wirklich<br />
interessiert habe. Im Spiel mit ihren Freundinnen<br />
wurden <strong>für</strong> Puppen Kleider genäht und fotografiert,<br />
Kasperletheaterstücke <strong>für</strong> die Nachbarskinder aufgeführt,<br />
viel gemalt und gezeichnet. Nach vorgelesenen<br />
Wegschauen ist<br />
keine Lösung<br />
Gute-Nacht-Geschichten war der Kopf voller Bilder.<br />
Und immer waren Kinderbücher treue und inspirierende<br />
Begleiter - Ottfried Preußler, Astrid Lindgren und<br />
Michael Ende waren die Favoriten. Anette Venzlaff<br />
belegte das Studienfach Kommunikation/Ästhetik<br />
von 1976 bis 1<strong>98</strong>1 an der Universität <strong>Bremen</strong>, um<br />
anschließend als freischaffende Künstlerin zu arbeiten.<br />
Wichtige Stationen waren ein Stipendium der<br />
Barkenhoff-Stiftung, Worpswede von 1992 bis 1993,<br />
eine Einladung des Berufsverbands Bildender Künstler<br />
(BBK)- <strong>Bremen</strong> zu einer Ausstellung in der Bremer<br />
Landesvertretung in New York 1994, gemeinsam mit<br />
Dolf Bissinger und Karl-Heinrich Greune sowie die<br />
Alle Frauen von 50 bis 75 Jahren können<br />
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7
8<br />
Aliens
langjährige Mitgliedschaft in der Galerie Gruppe Grün<br />
von 1995 bis 2001. Diese Produzentengalerie, ein<br />
gemeinnütziger und eingetragener Verein bürgerlichen<br />
Rechts, hatte ein sehr freies ästhetisches und<br />
stilistisches Programm. Der Anlass der Gründung war<br />
einfach und fundamental: die Arbeiten, vorwiegend<br />
von Bremer Künstlerinnen und Künstlern, sollten<br />
gezeigt werden, eine Plattform zur Diskussion bieten,<br />
unabhängig von den Bedingungen einer kommerziell<br />
arbeitenden Galerie und möglicher Verkäuflichkeit.<br />
Ateliergemeinschaften und das Arbeiten in Künstlergruppen<br />
waren <strong>für</strong> Anette Venzlaff wichtige Grundlage<br />
<strong>für</strong> inhaltlichen Austausch und Inspiration. Die Ausstellung<br />
„Alte Meister, Neue Geister“ mit Barbara Rosengarth,<br />
Gotthard Kuppel, Rosa Jaisli und anderen im<br />
Atelierhaus Friesenstraße, <strong>Bremen</strong>, und in der Galerie<br />
Marstall, Ahrensburg, war der Beginn einer ganzen<br />
Reihe von folgenden Gemeinschaftsausstellungen.<br />
Anette Venzlaff<br />
Mit Werner Henkel, Dolf Bissinger und bildenden<br />
Künstlern, wie Benjamin Beßlich, Gloria del Mazo und<br />
dem Worpsweder Keramiker Steffen Bockstaller realisierte<br />
und realisiert sie unterschiedliche künstlerische<br />
Projekte, die im Atelierhaus Friesenstraße in <strong>Bremen</strong><br />
präsentiert wurden und werden. Bisher waren dies<br />
die Ausstellungen „Süden“, „Norden“, „Stille“ und<br />
„Trinken und Essen“. Anette Venzlaff sieht in der<br />
Zusammenarbeit mit anderen Künstlern und Künstlerinnen<br />
die Möglichkeit in einen produktiven Austausch<br />
zu kommen, Themen gemeinsam zu erarbeiten, sich<br />
gegenseitig anregen zu können. Die Auseinandersetzung<br />
mit den Kolleginnen und Kollegen bewirke eine<br />
willkommene Ergänzung zum selbstreferenziellen<br />
Arbeiten im eigenen Atelier. Und sie sei zugleich<br />
eine Herausforderung sich eines zuvor unbekannten<br />
Themas zu stellen. 2008/09 begann eine Kooperation<br />
von Bremer und Tschechischen Künstlerinnen<br />
9
10<br />
Rock
und Künstlern auf Initiative von Tilman Rothermel. Eine Gruppe von<br />
Bremer Künstlerinnen und Künstlern reiste <strong>für</strong> die Ausstellung „<strong>Bremen</strong><br />
WoDu“ in der Städtischen Galerie Pilsen nach Tschechien. Dort gab es<br />
einen mehrtägigen Austausch vor Ort – Atelierbesuche, gemeinsame<br />
kulturelle Exkursionen im Land und viele persönliche Begegnungen.<br />
Laden 37<br />
Mode...<br />
Im folgenden Jahr kamen die tschechischen Künstlerinnen und Künstler<br />
nach <strong>Bremen</strong>, um gemeinsam die Ausstellung in der Städtischen<br />
Galerie <strong>Bremen</strong> mit dem Titel „Böhmen liegt am Meer“ zu organisieren.<br />
Aus dieser Begegnung ergab sich die nächste große, gemeinsame<br />
Wanderausstellung „Man spricht vom Krieg“ in <strong>Bremen</strong>, in der Bremer<br />
Landesvertretung Berlin und im tschechischen Zentrum in Wien.<br />
2014/15 wurde Anette Venzlaff von der Kulturkirche St. Stephani in <strong>Bremen</strong><br />
eingeladen, sich mit sieben weiteren Künstlerinnen und Künstlern an<br />
der Blindbögenbemalung zum Thema „Krieg und Frieden“ zu beteiligen.<br />
Ein Bezug zum Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 sollte bildnerisch<br />
dargestellt werden. Im Prozess entstanden acht Bögen unterschiedlicher<br />
Herangehensweisen an das Thema. Das Gesamtbild zeigte einen sehr<br />
differenzierten, teils beklemmenden Eindruck von Furcht, Verzweiflung<br />
und dem Wunsch nach ‚Nie wieder Krieg…’ Diese gemeinsamen Erfahrungen<br />
mit Künstlerinnen und Künstlern anderer Sparten, anderer Länder,<br />
mit anderen Ausdrucksweisen, anderen Techniken und Sujets sind<br />
ein wichtiger Teil der künstlerischen Arbeit von Anette Venzlaff. Daneben<br />
gab es mehrere Kunstinstallationen im öffentlichen Raum <strong>Bremen</strong>s. Eine<br />
Beteiligung an dem Thema „Metamorphosen“ mit sieben weiteren Künstlerinnen<br />
und Künstlern, organisiert vom Senator <strong>für</strong> Kunst und Wissenschaft<br />
<strong>Bremen</strong> wie auch eine Installation Anette Venzlaffs an der Weserpromenade<br />
mit 17 Wandarbeiten zum Titel „Zug der Wale und Planeten“,<br />
finanziell unterstützt durch den Senat der Stadt <strong>Bremen</strong>. In den ersten<br />
Jahren ihres künstlerischen Wirkens arbeitete Anette Venzlaff hauptsächlich<br />
mit Ölkreiden, oftmals in wässrigen Acrylfarbflächen eingesetzt.<br />
Nach 15 Jahren verabschiedete die Künstlerin sich von dieser Technik<br />
und arbeitet seither mit Ölfarben, Pigmenten, Leinöl und Terpentin auf<br />
Leinwänden, aber auch mit Stiften und Kreiden auf Papier. Schon beim<br />
Betreten des Ateliers werden die Besucher und Besucherinnen von dem<br />
„Kunstesprit und -aroma“ des Terpentingeruchs empfangen. Anette<br />
Venzlaff ist Beobachterin von Alltagssituationen, entwickelt immer wieder<br />
von Neuem Narrative; die Bilder entstehen im „Machen“. Schicht um<br />
Schicht bauen sie sich auf, bilden den Untergrund <strong>für</strong> das Nächste, kein<br />
Motiv boykottiert das andere. Die dargestellten Erzählungen wirken nie<br />
abgeschlossen, können von den Betrachterinnen und Betrachtern fortgesetzt<br />
und weitergesponnen werden, quasi wie ein ‚storyboard‘, ein<br />
Drehbuchentwurf ohne Anfang und Ende.<br />
Dr. Hans-Joachim Manske (1944 bis 2022), ehemaliger Direktor der<br />
Städtischen Galerie, sagte einmal in seiner Einführungsrede zu einer<br />
Ausstellung von Anette Venzlaff, dass nicht nur die Bilder, sondern<br />
auch die Leerräume zwischen den Bildern wichtig seien und die ganze<br />
Geschichte erzählen. Es geht Anette Venzlaff nicht um eine Botschaft<br />
oder eine philosophische, die Wirklichkeit umschreibende Abhandlung.<br />
„Ich erzähle mir selber Geschichten und überrasche mich mit den so<br />
entstandenen Bildern“. Grundlegende Gefühle wie Glück, Humor und<br />
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Leid werden in den Arbeiten der Künstlerin sichtbar.<br />
Die Bilder seien selbsterklärend, sollen nicht<br />
mahnen, keinen erhobenen Zeigefinger beinhalten.<br />
Und wenn doch, dann versteckt, subkutan mit<br />
einem Zwinkern und Humor – „Ja, schon gut!“<br />
Wichtig sei <strong>für</strong> sie, dass ihre Bilder eine authentische<br />
Aussage träfen – manchmal mit, manchmal<br />
ohne Schnörkel. Die Betrachtung der Welt, Situationen,<br />
Menschen, Pflanzen, Tiere, die Natur in<br />
ihrer Mannigfaltigkeit und Perfektion spiegeln sich<br />
durchgängig in ihren Werken wider. Sie beobachte<br />
gerne Alltagssitutionen – kleine und große ‚Dramolettchen’.<br />
So entstehen manchmal humorige<br />
Bilder, die aber auch ins Unheimliche umschlagen<br />
können. Und sie habe ein Herz <strong>für</strong> Verlierer, die<br />
sich einen Moment lang präsentieren als seien sie<br />
Gewinner. Häufig sind es kindlich wirkende Wesen,<br />
groß im Mittelpunkt des Bildes in Szene gesetzt.<br />
Mit diesen einfachen Figuren, <strong>für</strong> die Betrachterinnen<br />
und Betrachter schnell nachzuvollziehenden<br />
Motiven gelingt es der Künstlerin, Gefühle zu erzeugen.<br />
Malen definiert Anette Venzlaff als kreative<br />
Ausdrucksform wie das Schreiben, es beinhalte auch<br />
das Lernen von Niederlagen, sei große Schule, dass<br />
eben nicht alles funktioniere. Menschen sind <strong>für</strong><br />
sie facettenreich, stammen aus unterschiedlichen<br />
Kontexten, Kulturen. Jeder einzelne Mensch, jedes<br />
Tier, jede Pflanze, jedes Ding erzählt eine eigene<br />
Geschichte, die Protagonistinnen und Protagonisten<br />
erzählen aus dem eigenen alltäglichen Leben und<br />
Erleben – gut oder schlecht. Sie eint, dass sie alle<br />
gleichsam Leid, Glück, Schmerz, eben die ganze<br />
Bandbreite des Seins empfinden und präsentieren.<br />
Landschaftsbilder, gehören neben den akzentuiert<br />
gesetzten Figuren ebenfalls zum Schaffen der<br />
Künstlerin. Anette Venzlaff gestaltet sie detailliert und<br />
eher klein. Dabei zeigt sie Mut zur Idylle. Viele dieser<br />
Landschaften positioniert sie auf den Innenseiten<br />
aufgeklappter Zigarrenkisten oder in Holzkästen.<br />
Naturtableaus im Kleinformat, oder wie eine Kuratorin<br />
einmal sagte „kleine Reisealtäre zum Aufklappen“.<br />
Oftmals wird dabei die Landschaft zum Hintergrund<br />
eines Theaterstückes, in das die Künstlerin Figuren<br />
platziert, aus Wachs geschnitzt und bemalt.<br />
Über das künstlerische Arbeiten spricht Anette<br />
Venzlaff nicht nur in positiven Bildern. Die Arbeit<br />
sei auch eine große Schule des Scheiterns- nicht<br />
alles gelingt, vieles muss aufgeben werden, die<br />
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Iß mich nicht<br />
künstlerische Tätigkeit sei nicht nur entspanntes und<br />
beschwingtes Arbeiten. In den Phasen, in denen<br />
nichts gelingt, fühle sie sich leer und unglücklich;<br />
wichtig sei <strong>für</strong> sie jedoch, sich nicht zu sehr in die<br />
Gefühle eines Verlusts zu vertiefen. Sie habe gelernt,<br />
es auszuhalten, dass alles misslingen kann. Es gehe<br />
vorbei und neue Bilder entstehen - Ende und Neubeginn.<br />
Anette Venzlaff kann am besten malen, wenn<br />
sie Hörbücher einschaltet- zum Beispiel Texte von<br />
Hakan Nesser, Josef von Eichendorff oder auch von<br />
Thomas Mann. So sei der Kopf beschäftigt und störe<br />
nicht mit seinen Einwürfen, Korrekturvorschlägen<br />
und Bedenken die Arbeit der malenden Hände.<br />
Anders als viele Künstler und Künstlerinnen höre sie<br />
wenig Musik, Hörbücher seien <strong>für</strong> sie ideal. Sie tricksen<br />
ihren Kopf als Regulativ sozusagen aus, indem<br />
sie ihn anderweitig unterhalte. Er korrigiert nicht und<br />
muss nicht korrigiert werden, darf erst wieder beim<br />
Betrachten des Resultates zum Einsatz kommen und<br />
entscheiden, ob das Ergebnis zufriedenstellend ist.<br />
Nach ihren Lieblingsmalern in der Kunstgeschichte<br />
befragt, nennt Anette Venzlaff den französischen Impressionisten<br />
Claude Monet (1840 bis 1926) und den<br />
Romantiker Caspar David Friedrich (1774 bis 1840).<br />
Monets Motive und die Differenziertheit der Farben<br />
bewundere sie sehr. Seine Malerei sei berührend, still,<br />
einfach und nachhaltig wirkend. Und Caspar David<br />
Friedrich ist <strong>für</strong> Anette Venzlaff einer der Größten. Seine<br />
Werke beeindrucken die Künstlerin vor allem wegen<br />
der unnachahmlichen Fähigkeit, Pathos und grenzenlose<br />
Stille zutiefst berührend in seinen Bildern den<br />
Betrachterinnen und Betrachtern nahe zu bringen.<br />
14
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Bremer Persönlichkeiten<br />
Plauderei mit Guido Gärtner,<br />
Intendant der Bremer Philharmoniker<br />
Von Karla Götz<br />
SERIE<br />
Schwungvoll springt Guido Gärtner von seinem Rad. Wir treffen uns<br />
mit dem neuen Intendanten der Bremer Philharmoniker. Seit März ist<br />
er in dieser Position aktiv. Was er in den ersten 100 Tagen erlebt hat<br />
und wie sich sein Aufgabenfeld zusammensetzt, fasst er so zusammen:<br />
„Sehr komplex.“ Dabei strahlt der sympathische 45-Jährige aus blauen<br />
Augen und im passenden hellblauen Hemd in die Bremer Welt. Eine<br />
geballte Ladung Frische. „Sehr komplex“ kann man nämlich so oder so<br />
sagen. Guido Gärtner sagt es voll gespannter Zukunftserwartung. Ganz<br />
klar, er freut sich, hat viel vor und ist ein offener Mensch. Schon mal ein<br />
guter Auftakt <strong>für</strong> unsere Plauderei.<br />
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D-28203 <strong>Bremen</strong>
Karla Götz im Gespräch mit Guido Gärtner, Intendant der Bremer Philhamoniker, Foto: Konstantin Zigmann<br />
Geiger oder Violinist?<br />
Seit 2008 war er Mitglied des Bayerischen Staatsorchesters.<br />
Als Geiger. Uups, darf man denn überhaupt<br />
Geiger sagen? Klingt das nicht abwertend?<br />
Wäre Violinist nicht um vieles fachmännischer, gar<br />
eleganter? Da lacht Guido Gärtner aber wirklich herzlich.<br />
Ein Standardsachbuch in dieser Angelegenheit<br />
heißt „Große Geiger unseres Jahrhunderts“. Und der<br />
Künstler, der weiterhin Kammermusik im Praetorius<br />
Quartett mit Solisten des Bayerischen Staatsorchesters<br />
betreibt, sagt: „Ich würde mich immer als Geiger<br />
bezeichnen.“ Bisschen verklausuliert, um niemanden<br />
zu kritisieren, kommt schließlich raus: „Violinist sagen<br />
nur Leute, die es nicht so genau wissen.“ Aha. Und er<br />
erkenne einen echten Geiger bereits daran, wie der<br />
den Geigenkoffer trage. Mein Gesprächspartner hat<br />
mir damit eine sprachliche Nuss zu knacken gegeben.<br />
Und ich weiß jetzt auch, warum ich vor dem Wort Geiger<br />
scheute. Weil, schließlich gibt es ein sprachliches<br />
Label <strong>für</strong> einen Misserfolg. „Das habe ich vergeigt.“<br />
Expertise künstlerisch und administrativ.<br />
Soviel ist mal klar, das kann in unserem Fall nicht<br />
passieren. Mit welcher Wärme Guido Gärtner von den<br />
Philharmonikern spricht, wie er die vom Interimsintendanten<br />
Dr. Wolfgang Fink, seinem Vorgänger, analysierte<br />
„Luft nach oben“ interpretiert und wie er immer<br />
das Publikum als Zielgruppe im Auge behält, <strong>Bremen</strong><br />
als „bunte, liberale Stadt“ lobt, das Tabakquartier als<br />
Riesenchance sieht und und und… Das ist bemerkenswert<br />
und geradezu schwärmerisch. Und natürlich<br />
seine Expertise. Denn Guido Gärtner war nicht nur<br />
Mitglied im Bayerischen Staatsorchester, sondern<br />
auch Geschäftsführer der Bayerischen Staatsorchester<br />
Konzert GmbH. In dieser Funktion verantwortete<br />
er in mehr als zehn Jahren Orchestertourneen, die<br />
weltweit in Musikmetropolen führten. Im Auftrag der<br />
Bayerischen Staatsoper gründete er darüber hinaus<br />
2021 das Musiklabel Bayerische Staatsoper Recordings.<br />
Und er hat seinen Executive Master in Arts Administration<br />
an der Universität Zürich abgeschlossen.<br />
Interessenten können gern mal im Netz nachschauen.<br />
Da ist praktisch alles, was im kulturellen Leben auf die<br />
Akteurinnen und Akteure zurollt, mitbedacht. Von der<br />
Spielplangestaltung in einer sich verändernden Gesellschaft<br />
über die Chance auf kulturelle Teilhabe, die<br />
Position der Kultur im digitalen Wandel bis hin zum<br />
klugen Umgang mit wirtschaftlichen Gegebenheiten.<br />
Zusammengefasst: Guido Gärtner hat Erfahrungen<br />
sowohl im administrativen als auch im künstlerischen<br />
Bereich. Da dürfen wir uns hier wirklich freuen.<br />
Viele Ideen im Ärmel<br />
Dem neuen Intendanten konkrete Vorhaben zu ent-<br />
18
Guido Gärtner an seinem Arbeitsplatz Halle 1 im Tabakquartier<br />
Foto: Konstantin Zigmann<br />
locken, das wird ein bisschen schwierig. Er hat viele<br />
Ideen im Ärmel, ganz klar, verrät aber nur wenig. Den<br />
Jubiläumsspielplan zum 200. Geburtstag der Philharmoniker<br />
haben andere gemacht. „Die Spielzeit<br />
2025/ 2026 ist meine Triebfeder, da wird viel passieren.“<br />
Seine Aufgabe, die „komplexe“, besteht in der<br />
kaufmännischen Arbeit, dem Umgang mit Verträgen,<br />
Sponsoren, Kooperationen, künstlerisch-strategischen<br />
Fragen und zuallererst in der Programmgestaltung.<br />
Marko Letonja, den Generalmusikdirektor, schätzt er<br />
als „kollegial, zugewandt, offen.“ Sie werden sich gut<br />
ergänzen. „Ich komme nicht an die Weser, um zu<br />
verwalten, sondern um zu gestalten.“ Das ist nun ein<br />
griffiger Satz.<br />
Profil schärfen, Marke entwickeln<br />
Gestalten. In einigen Interviews hat er gesagt, dass<br />
die Philharmoniker viel stärker eine Marke werden<br />
sollen. Was verbirgt sich dahinter? Wie kann man das<br />
verstehen? „Wir werden unser Profil schärfen. Was<br />
wird gespielt, welches Repertoire, welche Solisten treten<br />
auf, warum machen wir, was wir tun“, sagt unser<br />
Gesprächspartner. Eine Marke müsse hoch emotional<br />
sein. „Das Logo muss nicht angerührt werden, dem<br />
Beispiel entsprechend: Es kommt ein neuer Chef,<br />
Logo ist nicht mehr eckig, sondern rund, plötzlich gelb<br />
statt grün“, frotzelt er. Nein, es ginge um etwas ganz<br />
19
anderes. „Für mich ist eine Marke ein Bündel an positiven<br />
Gefühlen und Assoziationen.“ Ein Konzertbesuch<br />
bei den Philharmonikern müsse ein Erlebnis sein. Von<br />
dem Moment an, wo die Zuhörerinnen und Zuhörer<br />
ihr Haus verlassen, bis hin zu dem Moment, in dem<br />
sie wieder nach Hause kommen. „Da muss alles stimmen,<br />
das Programm, das Orchester, die Gastronomie,<br />
die Gespräche“, nennt unser Gegenüber Beispiele.<br />
Intendant zum Anfassen<br />
Er selbst will so häufig wie möglich präsent sein. „Ich<br />
bin ein Intendant zum Anfassen. Ich werde in den<br />
Pausen mit dem Publikum sprechen, Fragen beantworten,<br />
Anregungen aufnehmen.“ Marke, das bedeutet<br />
<strong>für</strong> ihn, mal zugespitzt formuliert: „Egal, was<br />
die Philharmoniker machen, es ist immer gut.“ Damit<br />
kommt Guido Gärtner zur Quintessenz: „Eine Marke ist<br />
ein stets funktionierendes Versprechen.“ In der Stadtgesellschaft,<br />
die an der Weser „bunt, liberal, offen<br />
aber zugleich mit sozialer Ambivalenz versehen ist,<br />
kann ein Orchester verbindend wirken.“ Die drei Spielstätten<br />
Glocke, Theater und Tabakquartier sieht der<br />
in Münster Aufgewachsene als interessantes Spannungsdreieck<br />
<strong>für</strong> diese Aufgabe. Den Platz ganz oben<br />
hat <strong>für</strong> ihn die ehemalige Brinkmannsche Zigarettenfabrik,<br />
die Lord Extra und Peer Export erfolgreich auf<br />
den Markt geworfen hat. „Wir haben hier eine neue<br />
Heimat gefunden, es ist unser Zuhause“, sagt Guido<br />
Gärtner über den Konzertsaal, der Studioqualität hat.<br />
Was ihn daran so fasziniert, ist die Unmittelbarkeit.<br />
„In der ersten Reihe sitzen die Gäste fast direkt vor<br />
dem Orchester. „Da übertragen sich Spannung und<br />
Energie.“ Den Raum zwischen Zuhörern und Spielern<br />
nennt er „Reaktionsraum“. Da kann möglicherweise<br />
etwas ganz Neues entstehen, mehr Intimität, eine Art<br />
Miteinander zwischen Künstlern und Rezipienten.<br />
„Meine Playlist“ mit Promis<br />
Zwar verrät der agile junge Mann noch nicht, was er<br />
2025 beginnen will, aber eine kleine „Duftmarke“ hat<br />
er schon gesetzt. „Ich konnte im Jubiläumsprogramm,<br />
das quasi schon fertig war, noch eine Idee unterbringen.“<br />
Meine Playlist heißt die Plauderei mit jeweils einer<br />
Bremer Persönlichkeit, die am 28. September dieses<br />
Jahres startet, und dann später in Serie gehen soll.<br />
Die Idee ist äußerst reizvoll. Der Gast wählt fünf seiner<br />
absoluten Lieblingsmelodien, die eng mit der Biografie<br />
verbunden sind, Klassik, Pop, egal. Die Philharmoniker<br />
spielen sie dann jeweils mit großem Orchesterfuror.<br />
Moderiert wird der Plausch von dem einzigartigen Axel<br />
Brüggemann, Musikjournalist und Publizist, geboren<br />
in <strong>Bremen</strong>, eloquent und charmant. Na, das kann was<br />
werden. Tipp: Rechtzeitig Karten sichern! Dazu Guido<br />
Gärtner: „370 Plätze sind schnell besetzt.“<br />
Gute Vorraussetzung <strong>für</strong> Guido Gärtner, Foto: Konstantin Zigmann<br />
20
Zielgruppe im Blick<br />
Zurück zur „Marke“ Bremer Philharmoniker. Dazu gehört<br />
die Berücksichtigung der Zielgruppe. „Wir haben,<br />
zugeschnitten auf die Spielorte, eine Segmentierung<br />
des Publikums“, sagt der Intendant und findet das<br />
gerade gut. „Ins Tabakquartier kommen andere Besucher<br />
als in die Glocke oder ins Theater. Wir dürfen nie<br />
vergessen, dass wir auch das Orchester des Theaters<br />
sind.“ Die Philharmoniker hätten viele verschiedene<br />
Anspruchsgruppen. Sie seien „ein Paradebeispiel <strong>für</strong><br />
Multi Stakeholder“. Wow, da glitzert das Zürcher Spezialwissen<br />
durch. Die Sache selbst ist jedoch plausibel:<br />
Viele verschiedene Interessenten eint die Freude am<br />
Konzertieren der Bremer Philharmoniker, egal in welcher<br />
Spielstätte sie auftreten.<br />
Publikum ist nicht zu alt<br />
Stichwort Publikum. Da möchte unser Gesprächspartner<br />
doch noch einmal verweilen. „Ich will eine Lanze<br />
brechen <strong>für</strong> die sogenannten Alten“, betont Guido<br />
Gärtner. „Konzertbesucher waren immer alt.“ Zur klassischen<br />
Musik fände man oftmals Zugang durch Lebenserfahrung.<br />
„Man hat Zeit, ein bisschen mehr Geld<br />
und Muße.“ Junge Familien würden ihr Geld anders<br />
ausgeben. Sie hätten viel zu organisieren in Bezug auf<br />
Haushalt und Kinderbetreuung. Kurzum, die Unkenrufe<br />
über zu altes Publikum akzeptiert er nicht.<br />
Unter Druck?<br />
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Gute Laune bei den Bremer Philharmonikern, Foto: Caspar Sessler<br />
21
Halle 1 bei Nacht, Foto: Rudolf Lörinc<br />
Spagat zwischen Weser und Isar<br />
Einen räumlichen Spagat wird der<br />
neue Intendant in den nächsten<br />
Jahren wohl bewältigen müssen. Die<br />
Familie an der Isar, er an der Weser.<br />
Sofort ist ein Handy zur Hand, und<br />
er blendet seine Kinder, vier und<br />
sechs Jahre alt, Junge und Mädchen,<br />
ein. „Die Große läuft mit einem<br />
Werder Trikot in München rum“,<br />
feixt er. Seine Werder-Liebe ist hinlänglich<br />
bekannt und bereits durch<br />
die Medien gegangen. Die echten<br />
Philharmoniker-Fans bezeichnet er<br />
im Fußballjargon als „unsere Ultras“.<br />
Guido Gärtners Frau, die in England<br />
geborene Alexandra Scott, ist an der<br />
Münchner Hochschule <strong>für</strong> Musik und<br />
Theater Professorin <strong>für</strong> Kontrabass.<br />
Somit sind zahlreiche Zugfahrten<br />
programmiert. Die verlockende Aufgabe<br />
bleibt <strong>für</strong> ihn, „die Philharmoniker<br />
zum Strahlen zu bringen“ und<br />
unterstützend da<strong>für</strong> zu sorgen, „dass<br />
sich immer mehr Bremerinnen und<br />
Bremer mit diesem ausgezeichneten<br />
Orchester identifizieren.“ Wir wünschen<br />
Guido Gärtner viel Erfolg!<br />
Zur Person<br />
Guido Gärtner ist in Berlin geboren und in Münster aufgewachsen. Er sang gerne und erlernte das<br />
Geigenspiel. Guido Gärtner studierte an der Hochschule <strong>für</strong> Musik „Hanns Eisler“ in Berlin Violine bei<br />
Stephan Picard und Kammermusik bei Eberhard Feltz. Als Stipendiat der Deutsch-Amerikanischen<br />
Fulbright-Kommission und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) absolvierte er<br />
nach dem Diplom ein zweijähriges Zusatzstudium an der Indiana University (USA) bei Mauricio Fuks.<br />
Seit 2008 war er Mitglied im Bayerischen Staatsorchester.<br />
2012 wurde er zudem zum Geschäftsführer der Bayerisches Staatsorchester Konzert GmbH bestellt.<br />
Im Rahmen eines weiterbildenden Studiums im Kulturmanagement schloss er 2016 den Executive<br />
Master in Arts Administration der Universität Zürich ab. Seit 2020 leitete er das hauseigene Label der<br />
Staatsoper in München, Bayerische Staatsoper Recordings. Am 1. März dieses Jahres wurde er zum<br />
Intendanten der Bremer Philharmoniker ernannt. Guido Gärtner ist mit Alexandra Scott, Professorin <strong>für</strong><br />
Kontrabass, verheiratet und hat zwei Kinder, vier und sechs Jahre alt.<br />
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23
VERÄNDERUNG<br />
Text: Susanne Lolk<br />
Neues aus dem<br />
Der großzügige Restaurantbereich im „Greens“<br />
Golf-Club Oberneuland<br />
Sportliche Herausforderungen, ein lebendiges<br />
Clubleben und nur 15 Minuten vom Stadtzentrum<br />
entfernt, so stellt sich der Golf-Club Oberneuland<br />
mit der drittgrößten Parkanlage <strong>Bremen</strong>s auf einem<br />
18-Loch-Platz selbst im Internet vor. Das stimmt<br />
natürlich, und seit Januar ist noch ein Highlight dazugekommen.<br />
werden verwendet. Fisch, Fleisch, vegetarisch, vegan,<br />
jeder Gast findet <strong>für</strong> sich das lukullisch Passende.<br />
Das Clubhaus Restaurant ist auch ein schöner Ort<br />
<strong>für</strong> Feiern oder Events, auch da<strong>für</strong> müssen Sie nicht<br />
Mitglied im GCO sein. Firmen- und Geburtstagsfeiern<br />
sind drinnen wie draußen möglich. Spargeltouren und<br />
Schöner Ausblick: Bar und Restaurant „Greens“ direkt am Green<br />
Köstlich essen im „Greens“<br />
Das Greens, ein Restaurant nicht nur <strong>für</strong> Golfer<br />
Die neuen Gastronomen im Clubhaus Restaurant<br />
sind Nicole und Herwig Renkwitz. Im schönen und<br />
modernen Ambiente des Greens mit dem herrlichen<br />
Blick ins Grüne bietet das Ehepaar eine qualitativ sehr<br />
hochwertige Küche an. Nur frische, regionale Zutaten<br />
Kohltouren sind willkommen, bietet sich doch ein Spaziergang<br />
gerade in Oberneuland an.<br />
Bei Nichtgolfern hat sich dies schon herumgesprochen<br />
und eine Reservierung ist empfehlenswert. Gerade<br />
jetzt lädt die Terrasse, direkt am Putting Green,<br />
24
zum Speisen und entspannt Verweilen ein. Am besten<br />
schauen Sie bald mal rein, ins Greens am Heinrich-<br />
Baden-Weg 23. Das Team der Familie Renkwitz freut<br />
sich auf Ihren Besuch!<br />
Ein Genuss ist nicht nur das Essen im<br />
Greens, auch das Golfspielen selbst ist es.<br />
Spielt man doch über das ganze Jahr<br />
hinweg mit dem Blick auf die Schönheit<br />
des im Stile eines Landschaftsparks<br />
angelegten Geländes. Seit der Erweiterung<br />
auf 18 Loch vor 25 Jahren ist<br />
es tatsächlich auch die drittgrößte<br />
Grünanlage der Stadt. Aber nicht nur<br />
das, sondern der Golfplatz ist auch eine<br />
der einzigartigsten Parkanlagen in<br />
Europa. Das Arboretum ist der ganze<br />
Stolz des GCO. Die Bedeutung des<br />
Begriffs „Arboretum“ leitet sich vom<br />
lateinischen „arbor“ <strong>für</strong> „Baum“ ab und<br />
bezeichnet eine Sammlung unterschiedlichster, oft<br />
exotischer Gehölze.<br />
„Bärchi“<br />
das GCO-Maskottchen<br />
auf Bahn 10<br />
Der größte Teil dieses Arboretums liegt auf dem Gelände<br />
des Golfparks Oberneuland. Gegenüber dem<br />
Verpächter Justin Iken und seiner Familie hat sich<br />
der Golf-Club Oberneuland e.V. zur weiteren Anlage<br />
und Pflege verpflichtet. Zusätzlich zu dem Altbestand<br />
von ca. 1000 Gehölzen, die zumeist über 100 Jahre<br />
alt sind, pflanzte der Golf-Club noch 800 exotische<br />
Bäume und ca. 2000 Sträucher nach den Pflanzlisten<br />
von Justin Iken. Dieser wählte von jeder Art nur<br />
ein Exemplar <strong>für</strong> das Arboretum aus und bestimmte<br />
auch die Pflanzorte. Sie können am 20. Oktober 2024<br />
einen geführten Rundgang mitgehen, um die<br />
aus verschiedenen Kontinenten stammenden<br />
Arboreten genauer zu bestaunen<br />
und kennenzulernen.<br />
Das Greens mit den neuen Betreibern<br />
ist nicht das einzig Neue im Golf-Club<br />
Oberneuland. Seit Mai hat er auch<br />
einen neuen Präsidenten und einen<br />
neuen Manager. Der 73- jährigen Rainer<br />
Kriwald ist nun gemeinsam mit dem<br />
30-jährigen Manager Jan Gulich die neue<br />
Führungsspitze des Vereins. Der studierte<br />
Sportmanager und gebürtige Wolfsburger<br />
Jan Gulich hat selbst früh angefangen Golf<br />
zu spielen, heute mit Handicap 0,1 hat er<br />
seine Leidenschaft zum Beruf machen können. Er<br />
ist von der Mitgliedschaft im Golfclub herzlich aufgenommen<br />
worden und freut sich, an der weiteren<br />
Natur entdecken während des Golfspiels, Schilder führen durch das<br />
Iken-Aboretum, die Bäume sind ebenfalls mit Namen ausgezeichnet<br />
Ideengeber und Begründer des Oberneulander Arboretums<br />
war Justin Iken, der zu seinen Lebzeiten eine<br />
Vielzahl seltener Exemplare aus aller Welt sorgsam<br />
ausgewählt und <strong>für</strong> die Sammlung zusammengestellt<br />
hat. Er folgte damit einer schönen Tradition Bremer<br />
Kaufleute, die früher von ihren Geschäftsreisen nach<br />
Übersee exotische Pflanzen auf Segelschiffen nach<br />
Oberneuland <strong>für</strong> ihre Privatparks mitbrachten und dort<br />
zur Schau stellten.<br />
Jan Gulich, neuer Manager des GCO, und Rainer Kriwald, der neue<br />
Präsident<br />
Entwicklung einer der größten Sportvereine <strong>Bremen</strong>s<br />
mitzuwirken. Oberneuland hat viele junge Familien,<br />
die zukünftig das moderne Clubleben genießen<br />
möchten, davon sind Jan Gulich und Rainer Kriwald<br />
überzeugt. Alle weiteren Informationen finden Sie auf<br />
der Homepage des Clubs, die auch bald mit neuem,<br />
modernen Design online stehen wird.<br />
Greens Clubhaus Restaurant<br />
Heinrich-Baden-Weg 23<br />
T 0421 24 36 66 11<br />
info@greensbremen.de<br />
Golf Club Oberneuland<br />
Heinrich-Baden-Weg 23<br />
T 0421 20 52 91 99<br />
gc-oberneuland.de<br />
25
Club zur Vahr<br />
Der Familienclub<br />
SPORT<br />
Der Golfplatz in der Garlstedter Heide zählt deutschlandweit zu<br />
einem der schönsten und anspruchsvollsten 18-Loch-Plätze.<br />
Wenn man den Namen „Club zur Vahr“ hört, so<br />
denkt man nicht zwangsläufig nur an Golf, sondern<br />
auch an Hockey. In Deutschland gehört<br />
der Club zu einem der ältesten und bekanntesten.<br />
Aber in der hiesigen Golfszene nimmt der<br />
Club zur Vahr tatsächlich ein stückweit eine<br />
Sonder-stellung ein. Er betreibt nämlich gleich<br />
zwei Golfanlagen – in <strong>Bremen</strong>-Vahr und in Garlstedt.<br />
Beide haben ihren ganz speziellen Reiz.<br />
Neben Golf, Hockey und Tennis hat der Club zur<br />
Vahr in den letzten Jahren sein Angebot sukzessive<br />
erweitert und bietet heute <strong>für</strong> Familien und Sportler<br />
jeden Alters ein großflächiges Areal mit einem clubeigenen<br />
Schwimmbad (Öffnungszeiten von Mai bis<br />
Oktober), einem Fitnessstudio und sogar einem neu<br />
gebauten Padel-Court. Hier in der Bürgermeister-<br />
Spitta-Allee trifft man sich gerne nach der Schule oder<br />
auch schon vor der Arbeit, um gemeinsam Sport zu<br />
treiben, gesellig beisammenzusitzen oder einfach nur<br />
zum Essen oder Chillen. Für die kleinsten Clubmit-<br />
Der FitnessClub zur Vahr mit Gerätefläche und Kursraum feierte 2020 Eröffnung.<br />
glieder lädt ein schön angelegter Kinderspielplatz zum<br />
Toben und Spielen ein.<br />
Die Historie des Club zur Vahr, der sich als traditioneller<br />
Country-Club nach britischem Vorbild versteht, ist<br />
mittlerweile fast 120 Jahre alt und weit über die Stadtgrenzen<br />
<strong>Bremen</strong>s hinaus bekannt. Gegründet wurde<br />
er 1905 als Polo-, Golf-, Hockey-, und Tennis-Club.<br />
Hinzu kamen weitere, teils exotische Sportarten wie<br />
Tontaubenschießen, Leichtathletik, sowie kurzzeitig<br />
26
auch Rugby und Cricket (nach der Besatzung durch<br />
die Amerikaner). Bereits im Gründungsjahr wurde<br />
ein 6-Loch-Kurs eröffnet und später um drei weitere<br />
Greens auf eine stattliche Länge von knapp sechs<br />
Kilometern erweitert. Heute gilt gerade der 9-Loch-<br />
Platz als eine grüne Oase im Herzen <strong>Bremen</strong>s mit<br />
seinem alten Baumbestand, seinen perfekt gepflegten<br />
Bahnen, etlichen Bunkern und dem naturbelassenen<br />
Fleet. Einfach ist der Platz nicht zu spielen, sondern<br />
präzises Spiel und lange Schlagdistanzen sind hier<br />
das A und O <strong>für</strong> gute Ergebnisnotierungen auf der<br />
Scorecard.<br />
Reinthalerstraße 17A . D-28213 <strong>Bremen</strong><br />
Telefon 0421-223 56 70 . Telefax 0421-223 56 71<br />
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der Heidelberger Ballschule (einem ganzheitlichen<br />
Athletiktraining), der Abnahme von Schwimmabzeichen<br />
bis zur gezielten Kinder- und Jugendförderung<br />
in den Abteilungen Golf, Hockey und Tennis, die die<br />
Kinder bis ins erwachsene Alter begleitet. Der Club zur<br />
Vahr versteht sich als Club <strong>für</strong> die ganze Familie. Und<br />
das sieht und fühlt man, wenn man sich auf der Anlage<br />
aufhält.<br />
Tenniskindergarten, Bambini Akademie, Punktspielbetrieb –<br />
Kinder finden im Club beste Trainingsvoraussetzungen.<br />
Im Gegensatz zum kleinen Bruder in der<br />
Hansestadt ist der Platz in der Garlstedter<br />
Heide alles andere als ebenerdig. Seine<br />
Bahnen sind perfekt in die hügelige<br />
Landschaft eingepasst und dabei in weiten<br />
Teilen von Nadelwald flankiert. Häufig<br />
steht der Spieler vor der Entscheidung,<br />
entweder den risikoreicheren oder<br />
den längeren Weg zu spielen. Bunker,<br />
Wasserhindernisse und Baumbewuchs erschweren<br />
ihm das Leben außerdem nachhaltig. Wer weite und<br />
vor allem gerade Abschläge beherrscht, ist hier eindeutig<br />
im Vorteil. Golf-Schnupperkurse und Platzreifekurse<br />
<strong>für</strong> Neulinge werden auch <strong>für</strong> Gäste angeboten.<br />
Nähere Informationen erhalten Interessenten über die<br />
Homepage.<br />
Um wieder einen Schwenk zurück vom Golfplatz zu<br />
den Mitgliedern zu machen: Gerade die Nachwuchsförderung<br />
wird im Club zur Vahr großgeschrieben. Ein<br />
besonders vielfältiges Sportangebot <strong>für</strong> Kinder schon<br />
ab 18 Monaten soll die Motorik, Beweglichkeit und<br />
das Ballgefühl von klein auf fördern. Angefangen von<br />
Bram Lomans, ehem. Natrionalspieler und Olympiagewinner der<br />
Niederlande, trainiert als Gasttrainer die Hokeyjugend des CZV<br />
Das Thema Leistungssport kommt bei all den Breitensport-Angeboten<br />
nicht zu kurz. Im Golfbereich wird<br />
2024 im Damen-, sowie Herrenteam der Aufstieg in<br />
die 2. Bundesliga angepeilt. Die 1. Tennis-Damen und<br />
die Herrenmannschaft spielen derzeit erfolgreich in<br />
der Nordliga mit dem mittelfristigen Ziel wieder in der<br />
Regionalliga mitzumischen. Und auch Im Hockeybereich<br />
ist der Club zur Vahr immer ein ernst zu nehmender<br />
Gegner mit viel Potenzial aus den unteren<br />
Jahrgängen.<br />
Club zur Vahr e.V.<br />
Bürgermeister-Spitta-Allee 34, 28329 <strong>Bremen</strong><br />
T 0421 204480 I club-zur-vahr.de<br />
27
ARCHITEKTUR<br />
Ausgebremst<br />
von Guenther G. Rodewald<br />
Man kann nur spekulieren, welch weiteren zukunftsweisenden<br />
Fortschritt die Bauten des Bremer Architekten Ernst Becker genommen<br />
hätten, als er im recht jungen Alter von gerade mal 32<br />
Jahren und in voller beruflicher Aktivität durch die Machtergreifung<br />
der Nationalsozialisten vom 30. Januar 1933 in seiner Entwicklung<br />
ausgebremst wurde.<br />
Ernst Becker-Sassenhof (1900-1968)<br />
Foto: Heiko Becker-Sassenhof<br />
28
Das Stadttheater Vegesack · Postkarte, Foto: Heimatmuseum Schloss Schönebeck<br />
Bereits in der Mitte der 20er Jahre des vergangenen<br />
Jahrhunderts war Ernst Becker (1900-1968) in<br />
Vegesack mit seinen Entwürfen und seinem Verständnis<br />
neuzeitlicher Stadtplanung aufgefallen.<br />
Damals war Vegesack noch eine autonome Stadt<br />
im preußisch-hannoverschen Landkreis Osterholz,<br />
die dann aber am 1. Dezember 1939 zusammen mit<br />
den bis dahin ebenfalls selbstständigen preußischen<br />
Gemeinden Grohn, Schönebeck, Aumund, Hammersbeck,<br />
Fähr und Lobbendorf in die Stadt <strong>Bremen</strong> eingemeindet<br />
wurden.<br />
Das Heimatmuseum Schloss Schönebeck widmet<br />
seit dem 1. Mai bis zum 1. September neben Daten<br />
und Dokumente seiner Biographie dem in Essen geborenen<br />
Architekten eine Ausstellung mit dem Titel<br />
Bauhaus-Architektur in Vegesack · Ernst Becker<br />
Sassenhof, die sich vor allem mit dessen in <strong>Bremen</strong>-<br />
Nord entstandenen, zum Teil noch bestehenden Bauten<br />
auseinandersetzt.<br />
Becker, der seinen Familiennamen 1947 in Becker-<br />
Sassenhof änderte, um nicht mit einem seinerzeit in<br />
<strong>Bremen</strong> lebenden Namensvetter verwechselt zu werden,<br />
studierte Architektur und Hochbau an den Technischen<br />
Hochschulen in München und Hannover, wo<br />
er 1923 sein Staatsexamen ablegte. Danach arbeitete<br />
er in der Bauabteilung der Kohlenbergwerke Minden<br />
GmbH. Nach der Heirat 1924 mit der Vegesackerin<br />
Elfriede Juhl ließ er sich im gleichen Jahr in deren<br />
Heimatstadt als selbständiger Architekt nieder.<br />
Sein erster Auftrag wurde dort gleich die Umgestaltung<br />
der Tonhalle Vegesack ins Stadttheater in der<br />
Familie Tielitz<br />
und Mitarbeiter<br />
in 5. Generation<br />
Laura und Henrick Tielitz<br />
Friedhofstraße 19<br />
28213 <strong>Bremen</strong><br />
www.tielitz.de<br />
Tag & Nacht<br />
0421 - 20 22 30<br />
29
Vegesacker Strand mit Strandstraße (links: Wohnhaus Becker; rechts: Ruderhaus), Postkarte, Quelle: Peter Strotmann<br />
Gerhard-Rohlfs-Straße 67, das seitdem ebenfalls als<br />
Kinosaal diente. Vorher, seit 1911, war das Gebäude<br />
eine vielbesuchte Gaststätte, 1961 wurde das Theater<br />
abgerissen und beherbergt heute ein Billigkaufhaus<br />
der Woolworth-Kette.<br />
Sein Schwiegervater, Kapitän Otto Theodor Wilhelm<br />
Juhl, lebte mit seiner Familie in der Weserstraße, eine<br />
von Kapitänen<br />
und Reedern bevorzugte<br />
Wohnstraße<br />
Vegesacks,<br />
deren westliche<br />
Bebauung auf<br />
dem hoch an der<br />
Weser gelegenen<br />
Geestrücken<br />
die attraktivere<br />
Seite bildete. Deren<br />
Grundstücke<br />
reichten sämtlich<br />
die Steilküste<br />
hinunter bis ans<br />
Flussufer. An dieser<br />
privilegierten<br />
Seite der Straße lebten in der Nummer 90 die Juhls,<br />
und so errichtete Becker auf dem unteren Teil des<br />
Terrains <strong>für</strong> sich und seine Frau im Jahre 1926 sein<br />
privates Wohnhaus im Würfelstil, außen wie im Innenausbau<br />
bereits in eindeutiger Referenz zum Dessauer<br />
Bauhaus-Stil.<br />
Bis dahin gab es unten an der Weser noch keine befestigte<br />
Straße, die<br />
wurde aber nun<br />
geschaffen, hieß<br />
dann Strandstraße<br />
und die Nummer<br />
2 wurde der<br />
Beckersche Bau.<br />
Damals schützte<br />
diese Promenade<br />
noch keine<br />
Spundwand wie<br />
heute, sondern ein<br />
Sandstrand war<br />
das Ufer, das auch<br />
viel und gerne als<br />
Strandbad genutzt<br />
wurde. Dort unten<br />
Das Beckersche Wohnhaus in der Strandstraße, Foto: Heimatmuseum Schloss Schönebeck<br />
30
gab es auch die Strandlust mit ihrem Sommergarten.<br />
Ebenso betrieb das Hotel Bellevue in der Weserstraße<br />
82 unten an der Weser eine gern und viel besuchte<br />
Außengastronomie mit Blick auf die Weser, sogar eine<br />
eigene Anlegestelle <strong>für</strong> Ausflugsdampfer hatten sie.<br />
Aber infolge der ungeschützten Lage waren die Gebäude<br />
dort unten den bei starkem Nordweststurm<br />
regelmäßig aufs Festland steigenden Sturmfluten<br />
ausgesetzt. So stand auch im Erdgeschoss von Beckers<br />
Haus in solchen Momenten das Weserwasser,<br />
so dass sich die Familie ebenso oft in die erste Etage<br />
zurückziehen musste. Leider wurde auch dieses<br />
Gebäude irgendwann abgerissen – ich vermute Anfang<br />
der 70er Jahre, im Zuge der Umgestaltung der<br />
Weserpromenade, auf jeden Fall, bevor <strong>Bremen</strong>s<br />
Denkmalpfleger seine schützenden Hände auf dieses<br />
erhaltenswerte architektonische Kleinod legen konnte.<br />
Am Ende wohnte der Direktor der Gerhard-Rohlfs-<br />
Schule in dem Haus.<br />
Gleich im Jahr darauf, 1927, bekam Becker den Auftrag,<br />
neben seinem eigenen Haus ein neues Klubhaus<br />
<strong>für</strong> den im Jahre 1900 gegründeten Vegesacker<br />
Ruderverein (VRV) zu planen und errichten zu lassen.<br />
Mit noch klarerer Hand hinterließ Becker bei diesem<br />
Projekt seine Handschrift: hier prägt das Bauhaus so<br />
deutlich Beckers Stil, dass man es noch heute als einen<br />
der Klassiker jener innovativen Epoche der Neuen<br />
Sachlichkeit zitieren könnte, ja, wenn es sich heute<br />
nicht in einem so bedauerlichen Zustand befände.<br />
Obwohl es seit 1994 theoretisch unter dem Schutz<br />
des Bremer Landesamtes <strong>für</strong> Denkmalpflege steht,<br />
modert und gammelt es vor sich hin, wird hin- und<br />
hergeschoben zwischen den senatorischen Behörden<br />
und den Interessen und Ambitionen verschiedener<br />
Bürgervereine, alle mit auffällig hohem Altersdurchschnitten<br />
ihrer Mitglieder. Und vor allem, ohne sich<br />
einigen zu können, welchen Zweck das Bauwerk<br />
erfüllen könnte. Ach, was könnte man sich an dem<br />
reizvollen Ort unter einem so originellen Dach alles<br />
einfallen lassen…<br />
Gerade vor diesem speziellen Hintergrund kann die<br />
Ausstellung im Schönebecker Schloss unter Umständen<br />
dieses kostbare Juwel der modernen Architektur<br />
des 20. Jahrhunderts ein erneutes Mal in das öffentliche<br />
Bewusstsein der Stadt und Vegesacker Bürger,<br />
vor allem auch des Senats, rücken.<br />
Am Beispiel des Ruderhauses wundert man sich heute,<br />
welch kurze Dauer damals zwischen Auftrag und<br />
Fertigstellung nötig war, um ein solches Bauwerk zu<br />
vollenden. So schrieb die Norddeutsche Volkszeitung<br />
31
Das Bootshaus des Vegesacker Rudervereins (erbaut 1927), Foto: Privat<br />
seit 1888<br />
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am 28. August 1927: „Etwa 4 Monate Bauzeit, 4 Monate tatkräftigen<br />
Handanlegens, und nun ist es fertig, kann bezogen und morgen offiziell<br />
eingeweiht werden. Bis zur letzten Stunde sind Mitglieder des Vereins dabei<br />
gewesen, haben geschleppt, zugerichtet, geschrubbert und in uneigennütziger<br />
Weise ihre Arbeitskraft zur Verfügung gestellt. Nun können sie mit<br />
Stolz auf ihren Besitz schauen. Ein stolzer Bau ist es auch, errichtet nach<br />
den neuesten Erfahrungen <strong>für</strong> den Sport und <strong>für</strong> die Geselligkeit zugleich.“<br />
Beckers Schaffen kannte keine Pause, und man wurde auch außerhalb<br />
Vegesacks und <strong>Bremen</strong>s auf ihn aufmerksam. 1929 soll es sogar eine Anfrage<br />
des Architekten und Bauhaus-Begründers Walter Gropius (1883-<br />
1968) gegeben haben, der Becker in seinem Büro beschäftigen wollte. Es<br />
heißt, Becker habe dieses Angebot ausgeschlagen, weil er unabhängig<br />
bleiben wollte.<br />
Förderlich <strong>für</strong> Beckers Freiheiten, über die der Architekt in den zwanziger<br />
Jahren und frühen 30er Jahren in seinem Heimatort verfügte, begründet<br />
sich in der engen Freundschaft mit Werner Wittgenstein (1882-1965),<br />
seit 1915 Stadtdirektor bzw. Bürgermeister Vegesacks, gleichzeitig Baudezernent<br />
der Stadt, bis er im Juni 1933 von der NSDAP-Kreisleitung<br />
aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in<br />
den vorzeitigen Ruhestand versetzt wurde. Bereits im März hatte man ihn<br />
beurlaubt, weil er im Februar 1919 mit dem Arbeiterrat der Bremer Rätepublik<br />
kooperiert hatte. Er zog anschließend nach Berlin-Wannsee und überstand<br />
die Zeit des Nationalsozialismus in seinem Beruf als Rechtsanwalt.<br />
32
Becker und Wittgenstein waren beide Mitglieder<br />
der Vereinigung Castellum Visurgis von <strong>Bremen</strong>-<br />
Vegesack, dem Männerbund Schlaraffia zuzurechnen.<br />
Durch diese Beziehung konnte Becker mit weitreichenden<br />
Verantwortlichkeiten und Kompetenzen<br />
ausgestattet im Bild und der Struktur der Stadt seine<br />
Spuren hinterlassen. Manche seiner Bauten fallen<br />
heute noch auf, wenn auch an den meisten von ihnen<br />
sichtbare bis schmerzhafte Veränderungen vorgenommen<br />
wurden.<br />
Wie schon erwähnt, bezieht sich die Ausstellung im<br />
Schönebecker Schloss nahezu unilateral auf das Wirken<br />
Beckers in Vegesack, einhergehend mit der Ausrichtung<br />
des Museums auf die lokale Geschichte der<br />
<strong>Bremen</strong>-Norder Stadtteile und -bezirke. Auf 20 Stelltafeln<br />
hat der Ausstellungskurator, der 1. Vorsitzende<br />
des Heimatvereins Schloss Schnebeck Klaus Gawelczyk,<br />
Beckers Geschichte und die wichtigsten seiner<br />
Bauten in <strong>Bremen</strong>-Nord zusammengestellt. Da erfährt<br />
man viel über solche Bauten, die auch heute noch zu<br />
entdecken sind, wenn auch manche davon leicht bis<br />
stark verändert wurden. Andere gibt es gar nicht mehr.<br />
Heimatmuseum Schloss Schönebeck, Foto: Heimatmuseum<br />
Sagerstrasse 26 heute (denkmalgeschützt), Foto: Privat<br />
Becker war in den 20er und 30er Jahren sehr aktiv,<br />
wenn er auch sehr bald stilistisch von dem zweifelhaften<br />
Ästhetikverständnis des Nationalsozialismus<br />
und dessen Ablehnung und Verfolgung innovativer<br />
oder gar avantgardistischer Tendenzen in der Kunst<br />
und damit natürlich ebenso in der Architektur eingeschränkt<br />
wurde. Hinzu kam entscheidend in lokaler<br />
Beziehung, dass sich durch die veränderten politischen<br />
Verhältnisse auch die Administration Vegesacks<br />
drastisch veränderte. Seit März regierte im dortigen<br />
Rathaus der SA-Sturmführer Lothar Westphal, der<br />
dann sogar den verführerischen Titel eines Staatsrats<br />
tragen durfte.<br />
Nur zwei öffentliche Projekte wurden dort in dieser<br />
Zeit realisiert, ein Umbau des Rathauses Vegesack<br />
in 1938/39 und der Um- und Erweiterungsbau der<br />
Ausstellung im Heimatmuseum<br />
Schloss Schönbeck<br />
Anfahrt mit dem PKW<br />
• A 270, Abfahrt 6<br />
Grohn / St. Magnus / Schönebeck<br />
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
• NordWestBahn S1, Haltestelle „Schönebeck“<br />
• BSAG Buslinien 90, 91, 92, bis „Bahnhof Schönebeck“<br />
Fußweg jeweils ca. 1 km<br />
Öffnungszeiten<br />
• Di, Mi, Sa 15-17 Uhr, So 10.30-17 Uhr<br />
museum-schloss-schoenebeck.de<br />
Die Umgebung des Schlosses lädt zu Spaziergängen<br />
im Auetal ein: komoot.com/de-de/smarttour/2841078<br />
33
Sparkasse in <strong>Bremen</strong>-Vegesack (1964-1965). Der<br />
letzte Auftrag, den er bearbeitete, war die Filiale der<br />
Sparkasse in <strong>Bremen</strong>-Lesum. Ernst Becker-Sassenhof<br />
starb am 26.11.1968.<br />
Haus Grohne, Friedrich-Mißler-Straße 35<br />
Foto: Heimatmuseum Schloss Schönebeck<br />
Gerhard-Rohlfs-Schule, der in der Bremer Zeitung,<br />
von 1933 bis 1945 das Bremer Organ der NSDAP<br />
und ebenso das offizielle Amtsblatts des Senats, groß<br />
gefeiert wurde. „Tatsächlich war Beckers Wirken<br />
während des Zweiten Weltkriegs auch politisch. Seine<br />
Entwurfsarbeit wurde von den Machthabern als<br />
derart wichtig erachtet, dass er als 40jähriger gesunder<br />
Mann bis zuletzt nicht an die Front musste.“ So<br />
schreibt Janina Schulte in einem Beitrag mit dem Titel<br />
Ernst Becker im besetzten Polen in einer Biographie<br />
über Ernst Becker (s.u.). Im Winter 1939/40 war er<br />
nach Posen (heute: Poznan) beordert worden, wo er<br />
aber als freier Architekt tätig war.<br />
Mit der Schönebecker Ausstellung ist längst nicht das<br />
gesamte Schaffen Beckers dargestellt, denn über seine<br />
Spuren in <strong>Bremen</strong>-Nord hinaus hat Becker auch<br />
viele Bauten in anderen Stadtteilen <strong>Bremen</strong>s, manche<br />
davon auch in Schwachhausen geschaffen. Eines<br />
steht beispielsweise nach wie vor, glücklicherweise<br />
denkmalgeschützt. Es ist ein auffälliges Haus in der<br />
Friedrich- Mißler-Straße 35 im besten Stil der Neuen<br />
Sachlichkeit. Es wurde in den Jahren 1927 bis 1928<br />
<strong>für</strong> Ernst Grohne errichtet, von 1924 bis 1953 Direktor<br />
des Focke-Museums. Weitere Bauwerke entstanden in<br />
Bremerhaven und in anderen Orten Norddeutschlands.<br />
Viele von Beckers Projekten in Bildern, mit Daten ihrer<br />
Entstehung und technischen Details und einigen Bauzeichnungen<br />
sind in einer Monographie dokumentiert,<br />
mit dem Titel Einfaches Bauen · Ernst Becker · Leben<br />
und Werk eines Architekten, erschienen 1999 im Delmenhorster<br />
Aschenbeck & Holstein Verlag, die leider<br />
vergriffen ist. Vielleicht kann die Schönebecker Werkschau<br />
dazu beitragen, eine neue, dann überarbeitete<br />
und aktualisierte <strong>Ausgabe</strong> anzustoßen.<br />
Beckers Sohn Heiko (1928 – 2015) konnte Ende 1944<br />
bei Freunden in Thüringen untergebracht werden, seine<br />
Frau Elfriede konnte Anfang 1945 fliehen, ebenso<br />
Becker selbst ein paar Wochen später. Er erkrankte auf<br />
der Flucht schwer an einer Lungenentzündung, konnte<br />
aber am Ende wieder mit der ganzen Familie nach<br />
Vegesack zurückkehren, wo diese zunächst im Hause<br />
des Schwiegervaters Otto Juhl unterkam, der mittlerweile<br />
verstorben war. Beckers eigenes Haus unten an<br />
der Weser war vermietet, aber etwas später konnte<br />
man dort wieder einziehen. 1953 starb Beckers Frau.<br />
1956/57 baute er sich ein neues Haus, inzwischen<br />
wieder neu mit Margit Busch verheiratet, in <strong>Bremen</strong>-<br />
Lesum in der Spielleutestraße, das auch nach wie vor<br />
existiert. Sein Büro hatte er seitdem in <strong>Bremen</strong>s Innenstadt,<br />
Am Wall 118.<br />
Neben dem Bau von vielen Einfamilienhäusern plante<br />
und vollzog Becker-Sassenhof mehrere größere Projekte<br />
wie z.B. die Kirche in <strong>Bremen</strong>-Rönnebeck (1954-<br />
1955), ein Büro- und Wohnhaus in Fäh- Lobbendorf<br />
bei <strong>Bremen</strong> (1958-1959), das Hallenbad in <strong>Bremen</strong>-<br />
Vegesack und einen Erweiterungsbau der Filiale der<br />
Ernst Becker · Einfaches Bauen, Aschenbeck & Holstein,<br />
Delmenhorst 1999 (Leider vergriffen)<br />
Der Besuch der Ausstellung im Schloss Schönebeck<br />
lohnt sich wirklich. Es wurde Zeit, dass man an das<br />
Schaffen dieses <strong>für</strong> <strong>Bremen</strong> wichtigen Architekten<br />
erinnert, dem ansonsten in unserer Stadt noch nicht<br />
einmal eine Straße oder ein Platz gewidmet ist. Verdient<br />
hätte er das mindestens.<br />
34
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35
ERÖFFNUNG<br />
Eine kompetente Aufklärung und<br />
Beratung steht im Vordergrund,<br />
Foto: K. Zigmann<br />
Smarteye <strong>für</strong> <strong>Bremen</strong><br />
Seit dem 15. Juni ist in der wunderschönen Kaufmannsvilla an der <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 57<br />
eine Beratungspraxis <strong>für</strong> weltweit führende Augenlaser- und Linsenbehandlungen eingezogen.<br />
Smarteye ist ein Zusammenschluss vieler Kompetenzen,<br />
die Ihnen helfen können, ihr Sehvermögen zu<br />
verbessern. Dahinter steht der Gründer, Privatdozent<br />
Dr. med. Christian Ahlers, zusammen mit seiner Frau,<br />
Dr. med. Sina Ahlers. Sie haben die Idee entwickelt,<br />
mit verschiedenen Instituten und Herstellern <strong>für</strong><br />
jeden Patienten die besten individuelle Lösung <strong>für</strong><br />
Sehprobleme zu finden.<br />
Das Vorgespräch da<strong>für</strong> findet ab sofort <strong>für</strong> <strong>Bremen</strong> in<br />
der <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 57 statt. Alles fängt<br />
mit einem kostenlosen Beratungsgespräch an. Gerade<br />
das Auge ist <strong>für</strong> viele ein sensibles Thema und mit<br />
Ängsten verbunden. Dabei lassen sich Kurzsichtigkeit,<br />
Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmungen mittlerweile<br />
schnell, sicher und schmerzfrei korrigieren. Bei<br />
dem Smile Pro- Laserverfahren beispielsweise können<br />
Kurzsichtigkeit bis -10 Dioptrien und Hornhautverkrümmung<br />
bis 5 Dioptrien schon in zehn Sekunden<br />
pro Auge behoben werden. Auch die Korrektur von<br />
Altersweitsichtigkeit ist heute kein Thema mehr. Gleitsichtbrille<br />
ade, dies hört sich doch gut an, oder?<br />
Bei dem Laserverfahren Presbyond wird ein Auge<br />
<strong>für</strong> die Nähe und das andere Auge mehr <strong>für</strong> die Ferne<br />
optimiert. Durch ein individuelles Laserprofil wird<br />
zusätzlich die Tiefenschärfe der Augen so angepasst,<br />
dass es zu einer deutlichen Überschneidung beider<br />
Bildeindrücke kommt. So können Patienten mit beiden<br />
Augen besser in Nähe und Ferne sehen. Bestehende<br />
Sehfehler werden mit ausgeglichen. Nach der Behandlung<br />
können Patienten ihren Alltag ohne Leseoder<br />
Gleitsichtbrille bestreiten.<br />
Ab Mitte 50 wird eher ein Linsentausch empfohlen,<br />
da dann schon häufig die natürliche Linsentrübung<br />
einsetzt oder sich die Werte des Auges weiter verschlechtern.<br />
Diese Behandlung wird auch bei Patienten<br />
mit Grauem Star durchgeführt, sie ist gut erprobt<br />
und sicher. Bei diesem Verfahren werden die natürlichen<br />
Linsen durch Kunstlinsen ersetzt. Dabei setzt<br />
Smarteye auf höchste Präzision und Sicherheit durch<br />
weltweit führende Lasertechnologie zum sicheren<br />
Einsetzen der Linsen und Qualitätsprodukte von Premiumanbietern.<br />
36
Smarteye hat es sich zur Aufgabe gemacht, die beste<br />
und minimalinvasivste Methode <strong>für</strong> jeden Patienten<br />
zu finden, um <strong>für</strong> jeden Einzelnen stets das individuell<br />
bestmögliche Sehen zu erreichen – häufig sogar<br />
noch besser als vorab mit Brille oder Kontaktlinsen.<br />
Grundgedanke war es, mit Smarteye einen inhabergeführten<br />
Qualitätsanbieter zu schaffen, um herstellerunabhängig<br />
arbeiten zu können. Deshalb wird in die<br />
weltweit besten Lasergeräte und Linsen unterschiedlicher<br />
Hersteller investiert. Der 46-jährige Gründer,<br />
Privatdozent Dr. med. Christian Ahlers, Facharzt <strong>für</strong><br />
Augenheilkunde und Augenchirurg, ist selbst gelasert<br />
und möchte seinen Patienten ebenso ein komfortables<br />
Sehen in allen Distanzen ermöglichen.<br />
Das smarteye-Team freut sich auf Ihren Besuch, Foto: K. Zigmann<br />
Smarteye ist als refraktives Tochterunternehmen aus<br />
dem Ärzteverbund „Die Augenpartner“ entstanden,<br />
der seit über 30 Jahren Augenmedizin in Niedersachsen<br />
betreibt. Seit 2020 bietet Smarteye bereits Laserund<br />
Linsenbehandlungen in Walsrode und Verden an,<br />
mit <strong>Bremen</strong> kommt nun ein weiterer Standort hinzu.<br />
Lassen Sie sich in den neuen Räumlichkeiten in der<br />
<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 57 ganz in Ruhe beraten.<br />
Termine können individuell vereinbart werden.<br />
Telefonisch unter 04231 97 06 007.<br />
Weitere Infos finden Sie auf smarteye.de<br />
Die Smarteye Methoden im Überblick<br />
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37
UMBAU<br />
Harald Knigge hinter seinem neuen Tresen<br />
Der neu gestaltete Eingangsbereich<br />
der Konditorei in der Sögestraße,<br />
Tradition und Moderne<br />
Offen, freundlich und einladend, bietet die Familie Knigge seit<br />
über 130 Jahren Köstliches aus der Kuchen- und Kaffeewelt an.<br />
Text: Susanne Lolk, Fotos: Konstantin Zigmann<br />
Wir Bremerinnen und Bremer<br />
sitzen viel zu wenig in unseren eigenen<br />
Kaffeehäusern, oder doch nicht? Wann saßen<br />
Sie zuletzt im Café Knigge an der Sögestraße? Haben<br />
Sie schon die Umbauten entdeckt?<br />
Im Juni, während des laufenden Betriebes, wurde im<br />
Eingangs- und Verkaufsbereich ein neuer Fußboden<br />
mit Frischgrätmuster gelegt. Damit begann die neue<br />
räumliche Aufteilung im Eingangsbereich. Die Verkaufsfläche<br />
links, Stollen und Kekse und vieles mehr,<br />
ist auf der selben Seite weiter nach hinten gewandert<br />
und erstrahlt dort mit neuer Beleuchtung. Die nun frei<br />
gewordene Fläche ist mit Tischen und weich gepolsterten<br />
Stühlen aufgefüllt worden, mit warmen blauen<br />
Samtbezügen. Hier finden jetzt über 25 Gäste eine<br />
bequeme Sitzfläche und haben dabei den freien Blick<br />
auf die Sögestraße und den großen, jetzt stylischen<br />
Kuchentresen. Bei schönem Wetter kann auch die<br />
Glaswand verschoben werden, man sitzt gefühlt draußen.<br />
Der blaue Stoff der Stühle ist an den Wänden<br />
wiederzufinden und rundet die neue Kombination ab.<br />
Mit der großen Auswahl an verschiedenen, handwerklich<br />
perfekten Kuchen ist und bleibt Knigge eines<br />
der besten Cafés in der Stadt. Dies gilt natürlich auch<br />
<strong>für</strong> das Café am Gräfin Emma Platz in Schwachhausen.<br />
Viel Freude beim Entdecken des „neuen“ Cafés<br />
Knigge und beim Blick auf die Fußgängerzone in der<br />
Sögestraße.<br />
Konditorei Knigge knigge-shop.de<br />
Sögestraße 42/44 I T 0421 1 30 60<br />
Gevekothstr. 14 I T 0421 21 64 18<br />
Der umgestaltete Pralinenbereich<br />
Leckerer Kuchen, jetzt dreistöckig präsentiert<br />
38
<strong>Bremen</strong> leuchtet -<br />
im Glanz der Weihnacht<br />
Text: Susanne Lolk<br />
VORFREUDE<br />
Wenn man sich wie Herr Nils Huschke sehr wohl in<br />
einer Stadt fühlt, sogar Lokalpatriot ist, dann möchte<br />
man seine Stadt am liebsten verschenken.<br />
Wie kann man das?<br />
Auf vielen Weihnachtsmärkten werden die sorgfältig<br />
im Erzgebirge hergestellten, weihnachtlichen Motive<br />
angeboten. Ein Stadtmotiv hat er in Lübeck entdeckt.<br />
Warum nicht auch <strong>für</strong> <strong>Bremen</strong>? Natürlich kann man<br />
<strong>Bremen</strong> so nicht fotorealistisch darstellen, der Kompromiss<br />
ist eher eine abstrahierende Darstellung, des<br />
Wichtigsten, das <strong>Bremen</strong> wiederkennen lässt. So ist<br />
die Ansicht der Stadt mit den Kirchtürmen von heute<br />
und damals entstanden. Der Bezug zur Weser mit den<br />
Häusern an der Schlachte sind dem vorgelagert.<br />
Als Vorlagen diente der Panorama-Fries im Lesesaal<br />
des Staatsarchivs, aber u.a. auch der Deckel einer Kaffeedose<br />
der Firma Ibero, die heute nur noch wenige<br />
kennen. Bei genauer Ansicht entdecken Liebhaber die<br />
kleinen aber feinen Charakteristika unserer Stadt.<br />
Dieser Lichterbogen ist in einer begrenzten Auflage<br />
und auch nur in <strong>Bremen</strong> erhältlich, zudem muss er<br />
vorbestellt werden, da er nach Auftragseingang in<br />
einer spezialisierten Manufaktur im Erzgebirge hergestellt<br />
wird. Ein wunderbares Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk.<br />
Ein Exemplar können Sie bei D.F.<br />
Rabe&Co. Am Wall 153 ansehen, um sich ein Bild des<br />
großen (80cm breiten und 40cm hohen), beleuchteten<br />
Lichterbogens zu machen.<br />
Der Lichterbogen muss allerdings schon bis Ende September<br />
bei D.F. Rabe&Co. persönlich bestellt werden,<br />
wenn Sie ihn in der Adventszeit verschenken oder<br />
aufstellen möchten. Bestellungen können Sie natürlich<br />
auch per Mail oder telefonisch aufgeben. Ein Teil des<br />
Kaufpreises von €235 geht an den Verein Anschari e.V.<br />
D.F. Rabe & Co.<br />
T 0421 32 50 79<br />
Am Wall 153-156<br />
rabe-am-wall.de<br />
39
„Der Mond ist aufgegangen,<br />
die goldnen Sternlein prangen …“<br />
Fotos: Konstantin Zigmann<br />
MUSIK & LICHT<br />
Nicht nur goldene Sterne, sondern auch hunderte von Fackeln tauchen<br />
den Bremer Bürgerpark rund um den Hollersee am Parkhotel jedes Jahr<br />
im Spätsommer in ein goldenes Lichtermeer und sorgen gemeinsam mit<br />
stimmungsvoller Musik tausendfach <strong>für</strong> „Gänsehautmomente“.<br />
Für viele Bremerinnen und Bremer stellt das Open<br />
Air Konzert „Musik und Licht am Hollersee“ bereits<br />
eine liebgewonnene Tradition dar. Mit Picknickdecken<br />
und Campingstühlen strömen schon am Nachmittag<br />
Zuschauer an den See, um die besten Plätze zu<br />
ergattern. Die gesamte Belegschaft des Bürgerparks<br />
hat in liebevoller Detailarbeit die Umgebung perfekt<br />
vorbereitet, so dass jeder aus dem Publikum zufrieden<br />
seinen Lieblingsplatz einnehmen kann.<br />
Auch <strong>für</strong> das Jugendsinfonieorchester <strong>Bremen</strong> (JSO)<br />
ist es immer wieder ein ganz besonderer Moment,<br />
nach vielen Proben endlich die wunderbar beleuchtete<br />
Bühne zu betreten und auf die zauberhafte Abendstimmung<br />
des Hollersees zu schauen. Die Jugendlichen<br />
legen alle diese Emotionen schon in die Anfangstakte<br />
der Eröffnungsmusik, im vollen Bewusst-<br />
sein des ganz besonderen Privilegs, dieses Konzert<br />
mitgestalten zu dürfen. Denn jeder dieser Abende am<br />
Hollersee trägt auch eine große Bedeutung im Leben<br />
der Orchestermitglieder. Nicht wenige haben einmal<br />
mit dem Erlernen eines Instruments begonnen, weil<br />
sie als Kind diesem Konzert beigewohnt haben und<br />
sich dadurch motiviert fühlten. Das große Ziel, hier<br />
einmal mit auf der Bühne dabei zu sein, begleitet die<br />
jungen Musikerinnen und Musiker dann oft über Jahre.<br />
Wenn der Weg bis ins JSO geschafft ist, spannt<br />
sich der Bogen der gesamten Orchestermitgliedschaft<br />
um dieses Konzert.<br />
Neben Klassikern wie dem Strauß’schen „Kaiserwalzer“<br />
oder dem „Walzer Nr. 2“ aus der Jazz-Suite von<br />
Schostakowitsch stellt besonders Händels „Feuerwerksmusik“<br />
einen Höhepunkt des Abends dar. Denn<br />
40<br />
Schöne Momente am Hollersee: Picknick im Fackelschein bei klassischer<br />
Musik am Hollersee genießen<br />
Viele ehrenamtliche Helfer verkaufen den gesamten Abend Fackeln
diese Musik untermalt alljährlich ein vom Publikum mit<br />
großer Spannung erwartetes wundervolles Barock-<br />
Feuerwerk, das nicht nur den Himmel, sondern auch<br />
das Publikum stets aufs Neue vollständig verzaubert.<br />
Alle gemeinsam beenden den Abend traditionell mit<br />
dem Singen und Spielen von „Der Mond ist aufgegangen“.<br />
Das Verklingen der letzten Strophe ist ein<br />
krönender Abschluss des Orchesterjahres.<br />
Beeindruckendes Feuerwerk zur „Feuerwerksmusik“<br />
Veranstaltet wird dieses größte Open-Air Klassik-<br />
Konzert <strong>Bremen</strong>s vom Bürgerparkverein <strong>Bremen</strong> in<br />
Zusammenarbeit mit dem Jugendsinfonieorchester<br />
<strong>Bremen</strong>-Mitte der Musikschule <strong>Bremen</strong> – und das seit<br />
1<strong>98</strong>9! Das Konzert wird unterstützt und ermöglicht<br />
durch viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, das<br />
Parkhotel, viele Sponsoren und durch den Fackelverkauf.<br />
Der Verkauf vor Ort erzeugt nicht nur ein wunderschönes<br />
Lichtermeer, sondern ist eine unverzichtbare<br />
finanzielle Voraussetzung <strong>für</strong> das Stattfinden<br />
dieses Konzerts.<br />
Informationen und Programm: musikundlicht.org<br />
Musik und Licht am Hollersee<br />
Sonntag 08.09.2024, 20 Uhr<br />
mit dem Jugendsinfonieorchester <strong>Bremen</strong><br />
der Musikschule <strong>Bremen</strong><br />
41
Musikfest <strong>Bremen</strong>, Marktplatz, Foto: fotoetage<br />
Abschluss, der Bauarbeiten, die Bremer Philharmoniker in ihren neuen Räumlichkeiten im Tabak-Quartier, Foto: xxxx<br />
Aug/Sep<br />
2024<br />
35. Musikfest <strong>Bremen</strong><br />
17. August bis 7. September 2024<br />
42
Julia Lezhneva, Foto: Emil Matveev<br />
Philippe Jaroussky, Foto: Marco Borggreve<br />
Shelea, Foto: Patric Leo<br />
Vorhang auf <strong>für</strong> das 35. Musikfest <strong>Bremen</strong>! Vollendete Darbietungen unterschiedlichster<br />
Couleur stellen Meisterwerke wie Raritäten aus vielen Jahrhunderten neu zur Diskussion.<br />
Vom 17. August bis zum 7. September stehen durch die Kraft der Musik unvergleichliche<br />
Live- Konzerterlebnisse an, die inspirieren, vitalisieren, aufrütteln, stärken oder trösten. In<br />
46 Konzerten entführen renommierte Stars wie herausragende junge Talente in fesselnde<br />
Klangwelten zum Aufhorchen wie zum Träumen – in <strong>Bremen</strong>, Bremerhaven und ausgewählten<br />
Spielstätten im Nordwesten.<br />
Beolab 8<br />
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ab 2.499 Euro pro Stück<br />
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43
Eröffnung in der Glocke, Foto: fotoetage<br />
Erlebnisse voll verführerischer Klänge<br />
Die Eröffnung „Eine große Nachtmusik“ rund um den<br />
Marktplatz bündelt diese Vielfalt exemplarisch gleich<br />
am ersten Abend. 18 Konzerte à 45 Minuten in neun<br />
Spielstätten bieten verlockende Streifzüge durch verschiedene<br />
Epochen, Gattungen und Kontinente. Als<br />
Gäste eingeladen sind Le Cercle de l‘Harmonie, Yulianna<br />
Avdeeva und Jérémie Rhorer, das Bach Collegium<br />
Japan, Il Pomo d‘Oro, das Ensemble Irini, die Compagnia<br />
di Punto, Ulrich Matthes & Olena Kushpler, Sarah<br />
Willis & Sarahbanda und die Lehmanns Brothers.<br />
Das West-Eastern Divan Orchestra feiert seinen<br />
25-jährigen Geburtstag bereits in einem Sonderkonzert<br />
vorab, am Pult steht Daniel Barenboim, Solistin<br />
ist Anne-Sophie Mutter (7.8., Glocke). Nicht weniger<br />
hochkarätig und vielfältig präsentiert sich das Angebot<br />
in den regulären drei Festival-Wochen. Im Bereich der<br />
Orchesterkonzerte stehen beim Originalklangensemble<br />
Il Pomo d‘Oro und Maxim Emelyanychev die Zeichen<br />
auf „Mozart pur!“ (19. August, Glocke), Anton Mejias<br />
und Tarmo Peltokoski kombinieren mit der Deutschen<br />
Kammerphilharmonie <strong>Bremen</strong> Beethoven mit Sibelius<br />
(21.8., Oldenburgisches Staatstheater), während<br />
die Bremer Philharmoniker <strong>für</strong> eine Puccini-Gala den<br />
chilenisch-amerikanischen Tenor Jonathan Tetelman<br />
begrüßen (28.8., Glocke). Gesichter der neuen Generation<br />
sind beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin<br />
mit der Cellistin Anastasia Kobekina und dem Dirigenten<br />
Nicolò Foron, Förderpreisträger Deutschlandfunk<br />
2023, genauso zu erleben (30.8., Glocke) wie beim<br />
Bundesjugendorchester und dem World Youth Choir,<br />
die Beethovens Neunte aus einer zukunftsweisenden<br />
Perspektive neu beleuchten (1.9., Glocke).<br />
Jonathan Tetelman, Foto: Ben Wolf<br />
Anastasia Kobekina, Foto: Julia Altukhova<br />
44
Metropole Orkest, Foto: Reinout Bos<br />
METROPOL THEATER BREMEN<br />
16.09.24 - 20:00h<br />
20.09.24 - 20:00h 05.10.24 - 20:00h<br />
22.09.24 - 14:00h<br />
12.10.24 - 14:00h<br />
18.08.2024 - 19:00h<br />
Siegfried & Joy<br />
28.09.2024<br />
Tag der offenen Tür<br />
19.10.2024 - 20:00h<br />
Max Osswald – Freude<br />
25. - 26.10.2024<br />
Atze Schröder<br />
03.11.2024 - 19:30h<br />
Timon Krause<br />
30.08. & 25.09.2024<br />
Mehr Nutten, mehr Koks<br />
29.09.2024 - 18:00h<br />
Bettina Pilster and friends<br />
20.10.2024 - 20:00h<br />
Cem Adrian<br />
27.10.2024 - 17:00h<br />
Tabaluga und Lilli<br />
06.11.2024 - 19:30h<br />
Chris de Burgh<br />
12. - 15.09.2024<br />
Flashdance<br />
03.10.2024 - 20:00h<br />
Philipp Poisel<br />
22.10.2024 - 19:00h<br />
Alice Spektakuläre Zirkusshow<br />
28.10.2024 - 20:00h<br />
Laura Larsson<br />
07.11.2024 - 19:00h<br />
Dornröschen – Ballett<br />
21.09.2024 - 20:00h<br />
Twelve.30 Flight<br />
24.09.2024 - 20:00h<br />
Postmodern Jukebox<br />
10. - 11.10.2024<br />
The Addams Family<br />
12.10.2024 - 22:30h<br />
JuniorSenior Party<br />
23.10.2024 - 19:30h<br />
Rock The Circus<br />
24.10.2024 - 20:00h<br />
Till Reiners<br />
29.10.2024 - 20:00h<br />
Forever Young<br />
01.11.2024 - 20:00h<br />
The Dark Tenor<br />
08.11.2024 - 20:00h<br />
Boléro<br />
09.11.2024 - 20:00h<br />
Philipp Fleiter<br />
27.09.2024 - 20:00h<br />
Masud Akbarzadeh<br />
17.10.2024 - 20:00h<br />
Gianna Bacio<br />
25.10.2024 - 20:00h<br />
Kinan Al<br />
02.11.2024 - 20:00h<br />
Tim Fischer<br />
und viele mehr ...<br />
Tickets versandkostenfrei unter: metropol-theater-bremen.de<br />
45
Konzert auf dem Marktplatz, Foto: fotoetage<br />
Konzertkarten<br />
Nordwest-Ticket und Vorverkaufsstellen<br />
T 0421 36 36 36 · nordwest-ticket.de<br />
Ticket-Service in der Glocke,<br />
T 0421 33 66 99<br />
Mo-Fr 12-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr<br />
Bus-Shuttle<br />
Das Musikfest bietet zu den Konzerten außerhalb<br />
<strong>Bremen</strong>s einen Bus-Shuttle ab Glocke an,<br />
Buchung möglich beim Ticket-Service in der<br />
Glocke, T 0421 33 66 99.<br />
Für junge Menschen<br />
Bis 18-Ticket (nach Verfügbarkeit):<br />
Kinder und Jugendliche bis einschließlich<br />
18 Jahre zahlen <strong>für</strong> jede Veranstaltung 6 Euro.<br />
Last Minute (nach Verfügbarkeit)<br />
Schüler, Studierende, Freiwilligendienstleistende<br />
und Auszubildende bis 30 Jahre erhalten<br />
ab 30 Minuten vor Konzertbeginn an<br />
der Abendkasse Tickets zum Preis von 12 Euro.<br />
Veranstaltungsplan und Informationen<br />
musikfest-bremen.de<br />
Le Concert de la Loge und Julien Chauvin erweitern<br />
wiederum mit Tänzer*innen in einer Choreografie von<br />
Mourad Merzouki Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ um eine<br />
neue Dimension (2.9., Glocke). Das Arp-Schnitger-<br />
Festival bietet erneut nicht nur Orgel-Solokonzerte<br />
(21.8./Bockhorn, 22.8./Wiefelstede und 23.8./Dedesdorf),<br />
sondern Bachs Goldberg-Variationen in einer<br />
Quartettfassung (20.8./Golzwarden), ein vokal-instrumentales<br />
Programm rund um Bach (24.8., Grasberg)<br />
sowie Beispiele großer deutscher Kirchenmusik von<br />
Schütz, Weckmann und Bach (25.8., Ganderkesee).<br />
Gesangskunst auf höchstem Niveau verspricht Lea<br />
Desandre mit englischen Lautenliedern (19.8., Lilienthal)<br />
ebenso wie Julia Lezhneva mit Perlen der<br />
Barockoper (20.8., Bremerhaven). Das Vokalensemble<br />
Tenebrae versammelt ikonische Chorwerke aus dem<br />
19. Jahrhundert bis zur Gegenwart (21.8., Kulturkirche<br />
St. Stephani), Georg Nigl richtet seine Musikalischen<br />
Salons entlang von Bach und Mozart aus (22.8., Rathaus)<br />
und das Concerto Romano lässt Musik des 17.<br />
Jahrhunderts aus der Ewigen Stadt neu aufleben<br />
(22.8., Rhede).<br />
Während Philippe Jaroussky auf den Spuren von<br />
Farinelli wandelt (23.8., Glocke), erinnert Le Concert<br />
Spirituel mit Händel an Glanz und Gloria des British<br />
Empire (29.8., Barßel), wohingegen Vox Luminis die<br />
spanische Vokalpracht des 16. Jahrhunderts feiert<br />
Julien Chauvin und Tänzer*innen, Foto: Agathe Poupeney<br />
46
St. Florianer Sängerknaben, Foto: Michael Emprechtiger<br />
(1.9., Osterholz-Scharmbeck). Die St. Florianer Sängerknaben<br />
bringen ihre allseits gerühmten Vorzüge<br />
in einem geistlich-weltlichen Programm rund um<br />
ihren Jubilar Anton Bruckner zur Geltung (3.9., Kirche<br />
Unser Lieben Frauen, 4.9. Essen/Oldb). Mit Haydns<br />
„Schöpfung“ und Beethovens Missa Solemnis erklingen<br />
beim Concert de la Loge (3.9., Garrel) und beim<br />
B’Rock Orchestra (5.9., Verden) zwei der wichtigsten<br />
sakralen Werke der Wiener Klassik. Les Musiciens du<br />
Louvre wiederum widmen sich anlässlich des 150.<br />
Geburtstags der wohl bekanntesten Wiener Operette,<br />
der „Fledermaus“ (6.9., Glocke).<br />
Darüber hinaus finden zwei Musikfest-Ateliers als<br />
einwöchige Werkstätten unter der Leitung angesehener<br />
Dozent*innen statt. Während Alfredo Bernardini<br />
und Alessandro Quarta mit jungen Musiker*innen aus<br />
aller Welt Händels Kantate „Clori, Tirsi e Fileno“ einstudieren<br />
(18.8., Jever), lenkt Lionel Meunier in „Wege<br />
zu Bach III“ den Blick auf die legendären Abendmusiken<br />
von Franz Tunder und Dieterich Buxtehude in<br />
Lübeck (6.9., Ganderkesee). Zum großen Musikfest-<br />
Finale steht dann beim kostenlosen Open Air mit dem<br />
Metropole Orkest und Cory Henry das Schaffen der<br />
Soul-Legende Stevie Wonder im Mittelpunkt (7.9.,<br />
Marktplatz).<br />
der schuh.<br />
Fedelhören 87c · 28203 <strong>Bremen</strong><br />
Mo-Fr 11-18 Uhr · Sa 11-15 Uhr<br />
Tel. 0421 32 30 36<br />
derschuh-bremen.de<br />
Marc Minkowski, Foto: Franck Ferville<br />
47
10 Jahre<br />
Konsonanz<br />
Die Gruppe weltoffener Streichinstrumentalist:innen blickt im<br />
Zentrum <strong>für</strong> Kunst auf ihr erstes Jahrzehnt seit der Ensemble-<br />
Gründung zurück.<br />
MUSIK<br />
Grund zum Feiern: Seit 10 Jahren begegnet das Kammerensemble<br />
Konsonanz seinem Publikum an unkonventionellen Orten in <strong>Bremen</strong><br />
und umzu, spielt aber auch in Konzerthäusern wie der Glocke <strong>Bremen</strong><br />
und der Philharmonie Berlin. Foto: Claudia Beißwanger<br />
Die sechs Gründungsmitglieder des Kammerensemble<br />
Konsonanz sind stolz, dass sie in ihren Projekten<br />
ihre Persönlichkeiten wieder finden. Konzerte<br />
über den Klimawandel oder Genderdiskriminierung,<br />
um nur wenige zu nennen, sind ihre Herzensangelegenheit.<br />
Deren innovative und transdisziplinäre<br />
Umsetzung wurde mehrfach ausgezeichnet, z.B.<br />
mit dem Frauenkulturförderpreis (2. Preis) des Bremer<br />
Senators <strong>für</strong> Kultur und mit einem Platz auf der<br />
Shortlist des „Preis Innovation“ der Deutschen Orchester<br />
Stiftung.<br />
Die Verbundenheit von Konsonanz zu <strong>Bremen</strong> spiegelt<br />
sich in Projekten wie den „LauschOrten“, einem<br />
musikalisch-literarischen Audio-Walk durch die Stadt,<br />
oder Fahrradkonzerten durchs Blockland („Musik im<br />
Grünen“) wieder.<br />
Bei aller musikalischer Professionalität ist es Konsonanz<br />
wichtig, dem Publikum auf Augenhöhe zu<br />
begegnen. Mit der Gründung der Netzwerks „Inklusik“<br />
setzt es sich <strong>für</strong> mehr inklusive Konzerte ein. Ein solches<br />
Inklusik-Konzert gibt das Kammerensemble Konsonanz<br />
auch am 7.9. im Zentrum <strong>für</strong> Kunst. An diesem<br />
Tag feiert das Ensemble 10 Jahre erfolgreicher Kooperationen,<br />
Freundschaften und die Kraft der Musik.<br />
Anmeldungen zum Inklusik-Konzert am 7.9. um 15:30-16:15 Uhr im Zentrum<br />
<strong>für</strong> Kunst (Tabakquartier) an: g.alf@inklusik.de oder T 0151 44 37 54 04.<br />
Die Besucherzahl ist begrenzt, der Eintritt ist frei (Spenden willkommen).<br />
Im Anschluss gibt es bei Kaffee und Kuchen eine Ausstellung über die<br />
Geschichte des Ensembles und Raum <strong>für</strong> Gespräche. konsonanz.com<br />
48
Bremer Stadtmusik<br />
Open Air Oper im Herzen <strong>Bremen</strong>s<br />
Große Oper <strong>für</strong> alle mitten auf dem Bremer<br />
Marktplatz: Unser Marktplatz wird so förmlich<br />
zur „Arena di Brema“.<br />
An vier Mittwochabenden um 17.30 Uhr erklingen<br />
Opern- Querschnitte: La Traviata (7.8.), Lucia di Lammermoor<br />
(14.8.), Carmen (21.8.) und Rigoletto (4.9.).<br />
Ohne das Originalwerk und seine Besonderheiten zu<br />
verraten, entsteht durch kreative Herangehensweise<br />
etwas Neues. Große Form in kleinem Format - mit<br />
minimaler Bühnenausstattung und in kammermusikalischer<br />
Besetzung begegnen die KünstlerInnen den<br />
ZuhörerInnen auf Augenhöhe.<br />
„Bremer Stadtmusik“ tritt direkt in die Fußstapfen der<br />
Bremer Stadtmusikanten. Auch sie nutzten die Musik<br />
<strong>für</strong> eine bessere Zukunft und sicherlich auch, um ihre<br />
Mitmenschen mit Musik zu erfreuen. Vor allem aber<br />
schafften sie mit ihrer Initiative, ihrer Courage und<br />
ihrem Zusammenhalt etwas, das zuvor unmöglich<br />
schien. Oper im Sinne der Bremer Stadtmusikanten<br />
bedeutet, dass keine Eintrittsgelder erhoben werden.<br />
Auch in diesem Jahr gibt es zahlreiche Überraschungen,<br />
z.B. legen die Künstler einigen Freiwilligen bei<br />
„Carmen“ auf der Bühne die Karten und tanzen auch<br />
mal mit ein paar Leuten aus dem Publikum. Mit ihren<br />
Opern-Veranstaltungen will die “Arena di Brema” aktiv<br />
dazu beitragen, dass Hemmschwellen gegenüber der<br />
Oper abgebaut werden.<br />
Julia Bachmann sagt dazu: “Wir können es kaum erwarten,<br />
in diesem Jahr wieder Oper <strong>für</strong> alle erklingen<br />
zu lassen. Und es sind von Jahr zu Jahr mehr Kinder<br />
im Publikum. Viele Menschen bringen sich ja inzwischen<br />
schon Klappstühle mit und sind früh genug vor<br />
Ort, um einen guten Platz zu bekommen.”<br />
Mehr Informationen: bremer-stadtmusik.de<br />
Authentisch bleiben –<br />
bis zuletzt.<br />
Bestattungsvorsorge<br />
Alles geregelt.<br />
Familienbetrieb seit 1903<br />
Tel. 0421 45 14 53<br />
<strong>Bremen</strong>-Hemelingen<br />
<strong>Bremen</strong>-Osterholz<br />
www.ahrens-bestattungen.de<br />
49
Die Bremer<br />
Philharmoniker<br />
August / September 2024<br />
Hommage an den großen Klang<br />
1. Philharmonisches Konzert<br />
Die Glocke<br />
So, 22.9.2024 11 Uhr<br />
Mo, 23.9.2024 19:30 Uhr<br />
Frei nach Hermann Hesse wohnt jedem Anfang ein<br />
Zauber inne. Zum Auftakt der neuen Konzertsaison<br />
trifft dies <strong>für</strong> die Bremer Philharmoniker in besonderem<br />
Maße zu, denn das Orchester feiert mit seiner<br />
200. Spielzeit ein ganz besonderes Jubiläum. Und es<br />
gibt noch einen weiteren Jubilar: Vor ebenfalls 200<br />
Jahren wurde Anton Bruckner geboren. Grund genug<br />
also, eines seiner ergreifendsten Werke aufzuführen,<br />
Bremer Philharmoniker, Foto: Caspar Sessler<br />
Eine gute Stunde Musik und Moderation, ohne Pause,<br />
kurzweilig, zwanglos, auf höchstem Niveau - die<br />
Afterwork-Konzerte der Bremer Philharmoniker in<br />
der Glocke bieten großes Orchester, interessante Gädie<br />
neunte Symphonie - ein sehr bewegendes Werk<br />
mit großer Besetzung in allen Registern, ähnlich wie<br />
die Vier letzten Lieder von Richard Strauss.<br />
Ludwig van Beethoven (1770-1827)<br />
König Stephan. Ouvertüre op. 117<br />
Richard Strauss (1864-1949)<br />
Vier letzte Lieder<br />
Anton Bruckner (1824-1896)<br />
Symphonie Nr. 9 d-Moll<br />
Dirigat: Marko Letonja<br />
Sopran: Sarah-Jane Brandon<br />
200 Jahre Smetana<br />
5nachsechs – Das Afterwork-Konzert<br />
Die Glocke<br />
Mi, 25.9.2024 18:05 Uhr<br />
ste und ein abwechslungsreiches Programm – zum<br />
Auftakt der 200. Spielzeit mit einem weiteren Jubilar:<br />
Bedřich Smetana<br />
Bedřich Smetana (1824-1884)<br />
Die Moldau und weitere Auszüge<br />
aus Smetanas beliebtesten Werk<br />
Dirigat und Moderation: Marko Letonja<br />
Musikalischer Spaziergang<br />
Bürgerpark <strong>Bremen</strong><br />
So, 18.8.2024 15-17 Uhr<br />
Partie im Bürgerpark, Foto: Michael Bahlo<br />
Die Bremer Philharmoniker erfüllen zum Saisonstart 2024/2025 den Bremer<br />
Bürgerpark mit klassischer Musik. An verschiedenen idyllischen Plätzen<br />
verteilen sich Kammerensembles sowie Solistinnen und Solisten über<br />
den Park und laden zum Entdecken und Verweilen ein. Mit dabei ist auch<br />
die Musikwerkstatt mit einem interaktiven Familienkonzert. An allen Stationen<br />
spielen die Musikerinnen und Musiker mit kleinen Pausen zwischen<br />
den Werken durchgängig.<br />
50
Ein Fest <strong>für</strong> alle<br />
Halle 1 im Tabakquartier<br />
Sa, 24.8.2024<br />
12-19 Uhr<br />
Halle 1 im Tabakquartier, Foto: Rudolf Lörinc<br />
Zum Auftakt der 200. Spielzeit präsentieren sich die Bremer Philharmoniker<br />
in Festtagsstimmung und laden zum „Fest <strong>für</strong> alle“. Die Gäste dürfen<br />
sich auf ein Kaleidoskop der Vielfalt klassischer Musik freuen. Generalmusikdirektor<br />
Marko Letonja und die Bremer Philharmoniker schenken mit<br />
verschiedenen Konzertformaten faszinierende Einblicke in den unendlichen<br />
Klangkosmos eines Orchesters. Viel zu entdecken gibt es auch in<br />
der Musikwerkstatt: klassische Orchesterinstrumente zum Ausprobieren,<br />
Mischpulte <strong>für</strong> Klangexperimente – und versprochen: jede Menge Spaß.<br />
Viva Puccini<br />
Die Glocke<br />
Mi, 28.8.2024<br />
20 Uhr<br />
Jonathan Tetelman, Foto: BenWolf<br />
Ob »Tosca«, »La bohème«, »Madame Butterfly« oder »Turandot«, sie sind<br />
Synonyme <strong>für</strong> die italienische Oper schlechthin! Zu Ehren des Komponisten<br />
Giacomo Puccini, dessen Todestag sich am 29. November zum 100.<br />
Mal jährt, feiert das Musikfest eine Gala – mit Jonathan Tetelman! Der<br />
chilenisch-amerikanische Tenor gilt als einer der großen Verismo-Tenöre.<br />
Generalmusikdirektor Marko Letonja und die Bremer Philharmoniker werden<br />
gemeinsam mit ihm die mächtigen Kräfte der Liebe, der Sehnsucht<br />
und des Dramas heraufbeschwören – Gänsehautgarantie!<br />
Symphonic Mob<br />
Weserpark / Lichthof<br />
Sa. 14.9.2024<br />
12 Uhr<br />
Die Bremer Philharmoniker verwandlen den Bremer<br />
Weserpark in einen Konzertsaal. Beim Symphonic<br />
Mob finden sich unter dem Dirigat von Florian Ludwig<br />
Profis und Hobbymusiker:innen, Senioren und Kinder,<br />
Studierende und Lehrende, Anfänger:innen und Fortgeschrittene<br />
zu einem großen Orchester zusammen.<br />
Auf dem Programm stehen u.a. Sergei Prokofjevs<br />
Tanz der Ritter aus dem Ballett Romeo und Julia und<br />
Ungarische Tänze, Nr. 1 von Johannes Brahms.<br />
Meine Playlist<br />
Halle 1 im Tabakquartier<br />
Sa. 28.9.2024<br />
19 Uhr<br />
Marko Letonja, Foto: Caspar SesslerI<br />
Ein ganzes Orchester, ein Gast, ein Sofa und ein Moderator! „Meine Playlist“<br />
ist ein Gesprächskonzert und bietet ein vollkommen neues Talk-Format,<br />
in dem das Publikum prominente Bremerinnen und Bremer anhand<br />
ihrer Lieblingsmusik kennenlernt.<br />
Moderator Axel Brüggemann lauscht dem Überraschungsgast im entspannten<br />
Wohnzimmer-Ambiente die Geschichten zur persönlichen<br />
Wunschliste ab und bietet so neue Einblicke in ihr Leben und Denken.<br />
Moderation: Axel Brüggemann<br />
Dirigat: Marko Letonja<br />
Karten unter:<br />
bremerphilharmoniker.de<br />
Ticket-Service in der Glocke<br />
Domsheide 6-8 I 28195 <strong>Bremen</strong><br />
T 0421 33 66 99<br />
Nordwest-Ticket in allen angeschlossenen<br />
Vorverkaufsstellen<br />
T 0421 36 36 36<br />
51
KONZERT<br />
Eröffnungskonzert 2023<br />
Foto: Kerstin Rolfes<br />
21.<br />
Von Freitag, 2. August, bis einschließlich Freitag, 30.<br />
August, veranstaltet der Kommunalverbund Niedersachsen/<strong>Bremen</strong><br />
e.V. das 21. GartenKultur-Musikfestival.<br />
Von Großenkneten im Westen bis Ottersberg<br />
im Osten und von Hambergen im Norden bis Asendorf<br />
im Süden finden in 21 Städten und Gemeinden insgesamt<br />
38 Konzerte in privaten sowie öffentlichen Gärten<br />
und Parks statt, darunter 9 Konzerte in <strong>Bremen</strong>.<br />
Von Pop und Swing über Rock, Reggae und Jazz bis<br />
zu klassischer Musik, von Funk und Blues über internationale<br />
Folkmusik, Country und Indie bis zu Musical<br />
und Kaffeehausmusik: Auch in diesem Jahr bietet<br />
das GartenKultur-Musikfestival wieder eine große<br />
Bandbreite an Musikrichtungen <strong>für</strong> jeden Geschmack.<br />
Parks, Burgen, Mühlen, Museen, Höfe, Privatgärten,<br />
Schlösser und Stadtgärten öffnen ihre Pforten und<br />
bieten dem Publikum vielfältige Musik regionaler und<br />
überregionaler Künstler:innen im Grünen.<br />
Unter dem Motto „Mit dem Rad zum Konzert“ werden<br />
zudem drei begleitete Radtouren zu Konzertorten angeboten,<br />
die diesmal speziell über Strecken des vom<br />
Kommunalverbund entwickelten „Grüner Ring Region<br />
<strong>Bremen</strong>“ führen. Das Eröffnungskonzert findet am<br />
Freitag, 2. August, um 19 Uhr im Garten des Amtshofs<br />
in Harpstedt statt. Das Peter Dahm Quartett, das neben<br />
dem Namensgeber aus Jan-Olaf Rodt, Michael<br />
Bohn und Christian Klein besteht, läutet dort gemeinsam<br />
mit der Viola da Gamba-Musikerin Hille Perl das<br />
GartenKultur-Musikfestival 2024 mit grenzübergreifender<br />
Musik von Südafrika über Osteuropa bis zum<br />
Modern Jazz ein.<br />
Zur Einstimmung auf das Eröffnungskonzert wird<br />
auch in diesem Jahr ein Kulturspaziergang angeboten,<br />
<strong>für</strong> den Tickets bei Nordwest Ticket erworben werden<br />
können. Die Harpstedter Gästeführer:innen Angela<br />
Willms, Heinz-Jürgen Greszik und Anke Rüdebusch<br />
52
Alle Veranstaltungen hat der Kommunalverbund wieder<br />
in einem übersichtlichen Programmheft zusammengefasst,<br />
in dem alle teilnehmenden Künstler:innen<br />
und Gärten sowie das Begleitprogramm mit Fahrradtouren<br />
vorgestellt werden. Das Programmheft liegt ab<br />
sofort in den Rathäusern der Mitgliedskommunen des<br />
Kommunalverbunds sowie an vielen weiteren öffentlichen<br />
Stellen aus und ist auch digital auf gartenkulturmusikfestival.de<br />
verfügbar. Die Hälfte der Konzerte ist<br />
kostenlos, Karten <strong>für</strong> kostenpflichtige Konzerte können<br />
bei den jeweiligen Veranstaltenden und teilweise bei<br />
Nordwest Ticket erworben werden.<br />
Eröffnung des 20. GartenKultur-Musikfestivals, Foto: Kerstin Rolfes<br />
führen die Teilnehmenden über Pfade von Natur und<br />
Kultur und bringen ihnen die Harpstedter Geschichte<br />
näher.<br />
Das GartenKultur-Musikfestival ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />
verschiedener Kulturschaffender<br />
aus Städten und Gemeinden unter dem Dach des<br />
Kommunalverbunds. Zudem wirken auch private<br />
Gartenbesitzende und Vereine sowie Fördernde<br />
und Sponsernde am Festival mit. Bereits seit 2003<br />
organisiert der Kommunalverbund das GartenKultur-<br />
Musikfestival. Dank der Kombination aus vielfältigen<br />
Musikrichtungen sowie unterschiedlichen Parks und<br />
Gärten ist der vierwöchige Event immer wieder ein<br />
großer Erfolg.<br />
TERMIN<br />
21. GartenKultur-Musikfestival<br />
38 Konzerte<br />
02. August bis 30. August 2024<br />
21 Städten und Gemeinden<br />
in der Region <strong>Bremen</strong> und umzu<br />
gartenkultur-musikfestival.de<br />
Wir bauen deine<br />
Photovoltaikanlage!<br />
Ein Unternehmen der Bürger Energie <strong>Bremen</strong> eG<br />
Nutze unser Kontaktformular unter: www.begenosolar.de<br />
53
MUJERES, Foto: Erol Gum<br />
sendesaal bremen<br />
VERANSTALTUNGEN SEPTEMBER 24<br />
14.9. 20.00 Uhr<br />
TÜREN AUF im Sendesaal!<br />
Die große Saison-Präsentation mit vielen kurzen Auftritten<br />
von Bands und Ensembles, die bis zum Sommer<br />
2025 im Sendesaal auftreten werden und im heutigen<br />
Festkonzert eine Kostprobe ihres Könnens geben.<br />
Die Künstlerische Leiterin Elisabeth Champollion führt<br />
durchs bunte Programm. Im Anschluss große Foyerparty<br />
– alle sind eingeladen!<br />
Mit: Ola Onabulé und Streichquartett Konsonanz, Lisa<br />
Wulff Quartett, Cuarteto Rotterdam, Elbipolis Barockorchester<br />
Hamburg, Tigran Tatevosyan Trio, Tanja Tetzlaff<br />
und Kiveli Dörken, Simin Tander.<br />
15.9. 20.00 Uhr<br />
Elbipolis: Vivaldi!<br />
VIVALDI – ein klingender Name und ein wirklich leidenschaftliches<br />
Ensemble aus historischen Instrumenten<br />
tauchen den Sendesaal in barocken Glanz.<br />
Nach seinem ausverkauften Orchester-Debüt im Sendesaal<br />
2022 mit einem reinen Bach-Programm hat<br />
das Hamburger Barockorchester Elbipolis diesmal ein<br />
Feuerwerk italienischer Virtuosität im Gepäck: Concerti<br />
<strong>für</strong> eine, zwei, drei oder gleich vier Solo-Violinen aus<br />
der berühmten Sammlung des venezianischen Meisters<br />
Antonio Vivaldi, „L’Estro Armonico” – mit rasanter Spielfreude<br />
und großer Liebe zum italienischen Barock.<br />
17.9. 20.00 Uhr<br />
MUJERES – FRAUEN<br />
Ein Trio in barocker Besetzung mit Traversflöte, Gambe<br />
und Barockgitarre: klingt wie ein Kammermusikensemble,<br />
ist aber eine Explosion an Klängen, Sinnlichkeit<br />
und Ausdruckskraft. Das Thema ist die Weiblichkeit:<br />
Schriftstellerinnen, Komponistinnen, Träumerinnen,<br />
Mütter – und die Musik zu diesen Schicksalen. Die Stimmen<br />
der Frauen sind der rote Faden des Programms,<br />
das einen Bogen spannt von der Jungfrau Maria bis zur<br />
Verehrung von Mutter Erde.<br />
54
19.9. 20.00 Uhr<br />
Ina Forsman mit Band<br />
Zwischen Soul, Jazz und Blues lässt sie Emotionen so<br />
lebendig werden, dass man sie mit den Händen anfassen<br />
kann. Auf ihrem neuesten Album „All there is” versieht<br />
Ina Forsman, die 2019 von Helsinki nach Berlin zog,<br />
ihre Musik mit einer ordentlichen Portion Retro-Soul.<br />
Die charismatische finnische Sängerin ist genauso, wie<br />
eine herausragende Frontfrau sein sollte: geheimnisvoll,<br />
ehrlich, leidenschaftlich und faszinierend.<br />
21.9. 20.00 Uhr<br />
Daisy Chapman mit Trio<br />
„Watch this woman, she’ll go far” – schreibt die BBC über<br />
diese besondere Künstlerin. Bis nach <strong>Bremen</strong> ist sie oft<br />
gekommen, ein äußerst gern gesehener Gast im Sendesaal:<br />
Daisy Chapman präsentiert in ihrem nunmehr<br />
zehnten Auftritt gemeinsam mit ihren Mitstreiter:innen<br />
an Violine und Schlagzeug die wunderschönen Lieder<br />
ihrer letzten Veröffentlichungen, unter anderen aus<br />
„She Took Flight” von 2023, aber auch viele ihrer älteren<br />
Werke.<br />
24.9. 20.00 Uhr<br />
Odessa Classics I<br />
Odessa Classics ist ein vom ukrainischen Pianisten Alexey<br />
Botvinov gegründetes internationales Musikfestival,<br />
das seit 2015 bis zum Überfall Russlands auf die<br />
Ukraine jährlich in der Musikstadt Odessa stattfand. Seit<br />
Kriegsbeginn fand es in verschiedenen europäischen<br />
Ländern eine neue Heimat. 2024 feiert Odessa Classics<br />
sein zehnjähriges Jubiläum. Wir hören Edvard Grieg:<br />
Suite „Aus Holbergs Zeit”, Zoltan Almási: ReFaReFa <strong>für</strong><br />
Streicher, Victoria Vita Polevá: „Metta” <strong>für</strong> Violine und<br />
Streicher und Philip Glass: Tirol-Konzert <strong>für</strong> Klavier und<br />
Orchester<br />
26.9. 20.00 Uhr<br />
Odessa Classics II<br />
Rezital <strong>für</strong> Violine und Klavier<br />
Werke von Johannes Brahms, Valentin Silvestrov, Francis<br />
Poulenc und César Franck.<br />
Janucz Wawrowski gilt als der führende polnische Geiger<br />
unserer Zeit. Alexey Botvinov ist einer der renommiertesten<br />
ukrainischen Pianisten, er ist „Volkskünstler<br />
der Ukraine“. Sie präsentieren neben klassischem<br />
Repertoire zeitgenössische Werke aus ihrem eigenen<br />
polnischen und ukrainischen Kulturkreis und geben auf<br />
diese Weise dem europäischen Gedanken eine künstlerische<br />
Gestalt.<br />
27.9. 20.00 Uhr<br />
triosence:<br />
25 Jahre Jubiläumstour!<br />
Eins der erfolgreichsten Pianotrios Deutschlands feiert<br />
sein erstes Vierteljahrhundert. Zu hören sind zahlreiche<br />
triosence-Klassiker, gleichzeitig gibt die Band mit vielen<br />
brandneuen Songs schon einen Ausblick auf das zehnte<br />
Album. Ihre Konzerte sind ein Feuerwerk aus mitreißender<br />
Spielfreude und hochvirtuosem Spiel. Musikalischen<br />
Reichtum und kompositorische Komplexität ganz einfach<br />
und eingängig klingen zu lassen – das ist ihr Markenzeichen.<br />
Triosence, Foto: privat<br />
28.&29.9. jeweils 18.00<br />
Camerata Instrumentale:<br />
ein orchestrales Fest französischer Musik!<br />
Das Orchester der Musikschule <strong>Bremen</strong> lädt die Geigerin<br />
Beate Weis (bekannt aus der Deutschen Kammerphilharmonie<br />
<strong>Bremen</strong>) zum Violinkonzert. Und auch die<br />
Orchestersuiten, beide aus französischer Feder, sind<br />
beim klangvollen Ensemble unter der charismatischen<br />
Leitung von Jörg Assmann gut aufgehoben. Der Eintritt<br />
ist frei. Um Spenden wird gebeten. Eine Anmeldung<br />
<strong>für</strong> das jeweilige Konzert ist erforderlich per Email an<br />
schoenert@camerata-instrumentale.de<br />
Sendesaal <strong>Bremen</strong><br />
Bürgermeister-Spitta-Allee 45<br />
28329 <strong>Bremen</strong><br />
Alle Veranstaltungen und<br />
Online-Ticketverkauf auf:<br />
sendesaal-bremen.de<br />
55
SPEKTRUM, Young-Won Song, Foto: Joerg Landsberg<br />
PREMIEREN<br />
AUGUST / SEPTEMBER 2024<br />
SPEKTRUM / RAUM<br />
Eröffnung: Fr 30. August um 18 Uhr in der Kunsthalle <strong>Bremen</strong><br />
Nur zu sehen vom 30. August bis 15. September! Alle Termine unter www.theaterbremen.de<br />
Tanz<br />
von Máté Mészáros /<br />
Unusual Symptoms<br />
Am Theater <strong>Bremen</strong> erforschten der ungarische Choreograf Máté<br />
Mészáros und das Videokunst-Kollektiv Urbanscreen gemeinsam<br />
mit den Tänzer:innen von Unusual Symptoms 2019 in „Spektrum“<br />
das Wechselspiel zwischen Körpern, Raum und Licht. Nun übertragen<br />
sie ihre Arbeit von der Bühne in die Kunsthalle <strong>Bremen</strong>. Raumfüllende Projektionen geben leeren<br />
Ausstellungsräumen eine überraschend neue Gestalt, während die Choreografie im Dialog mit verschiedenen<br />
Orten des Museums in ihrer skulpturalen Qualität erfahrbar wird. Das Publikum entscheidet dabei<br />
selbst, welche Perspektive es einnimmt. So erhält nicht nur die Choreografie einen neuen Kontext. In der<br />
Verschränkung von Museum und Tanz entstehen auch neue Perspektiven auf die Architektur des Museums<br />
und die darin ausgestellten Kunstwerke.<br />
Ein Projekt des Förderkreises <strong>für</strong> Gegenwartskunst im Kunstverein <strong>Bremen</strong>. Eine Kooperation mit der<br />
Kunsthalle <strong>Bremen</strong> und Urbanscreen.<br />
Choreografie: Máté Mészáros<br />
56
LOHENGRIN<br />
Premiere: So 15. September um 16 Uhr<br />
Weitere Termine: So 29. September, Do 3. Oktober, So 13. Oktober, jeweils um 16 Uhr<br />
im Theater am Goetheplatz<br />
Musiktheater<br />
Romantische Oper in drei Akten<br />
Musik und Text von Richard Wagner<br />
In deutscher Sprache<br />
mit deutschem Übertext<br />
In einer Zeit der Verunsicherung und Perspektivlosigkeit taucht<br />
im Staat Brabant ein faszinierender Fremder auf. In kürzester Zeit<br />
gewinnt er das Vertrauen der Massen und das von Elsa, die wegen<br />
Brudermordes angeklagt ist. Der Unbekannte sprengt den Gerichtsprozess,<br />
befreit Elsa von allen Vorwürfen und wird zum Idol einer<br />
neuen Bewegung. Doch als Elsa nach seinem Namen fragt, verschwindet<br />
er schlagartig und hinterlässt Brabant im Chaos. Richard Wagners Werk, komponiert zwischen<br />
1845 und 1848, also in direkter historischer Nachbarschaft zur Märzrevolution, gilt gemeinhin als Höhepunkt<br />
der romantischen Oper. Zwischen Pathos, großem Gefühl und teutonischer Weltenrettung ist das<br />
Zauberstück jedoch nicht nur eine sagenumwobene Liebesgeschichte, sondern auch eine Parabel über<br />
die Suche nach gesellschaftlicher Utopie und ihr Scheitern am Menschen selbst.<br />
Musikalische Leitung: Stefan Klingele<br />
Regie: Frank Hilbrich<br />
ANTIGONE<br />
Premiere: Sa 28. September um 19 Uhr<br />
Öffentliche Probe: Sa 21. September, 18 Uhr im Rahmen der „1. Langen Nacht der Bühnen <strong>Bremen</strong>“<br />
im Theater am Goetheplatz<br />
Schauspiel<br />
Deutschsprachige Erstaufführung<br />
von Anne Carson nach Sophokles<br />
aus dem Englischen von<br />
Maria Milisavljević<br />
Ein Programm zwischen Mensch und Natur, mit weißen Haien,<br />
sterbenden Arten und dem richtigen Soundtrack <strong>für</strong> den Sommer:<br />
Bereits zum vierten Mal gibt Common Ground den Auftakt in die<br />
warme Jahreszeit am Theater <strong>Bremen</strong>. Viel Musik, Begegnungen<br />
und Performances bringen ab dem 19. Mai wieder Leben auf den<br />
Goetheplatz. Mit Sommerbrise in den Haaren und Aperol in der<br />
Hand lädt gute Unterhaltung an lauen Sommerabenden zum Zusammenkommen<br />
ein.<br />
Regie: Elsa-Sophie Jach<br />
Theater <strong>Bremen</strong><br />
Goetheplatz 1-3<br />
28203 <strong>Bremen</strong><br />
T 0421 3653 0<br />
Kartenverkauf<br />
Kartenbüro Theater <strong>Bremen</strong><br />
Goetheplatz 1-3<br />
T 0421 3653333<br />
Geschäftszeiten:<br />
Mo-Fr 11-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr<br />
Spielplan und Kartenverkauf<br />
theaterbremen.de<br />
Über die Vorstellung im<br />
Spielplan erreichen Sie das<br />
online Buchungsportal.<br />
57
»Die Welt zwischen den Nachrichten«, Foto: Alice Bleistein<br />
bremer shakespeare company<br />
August / September 2024<br />
Nicht nur in England, auch in Deutschland hat man Brisanz des Themas „Einsamkeit“ entdeckt.<br />
Dabei gibt es unzählige Apps, Social Media Plattformen oder Chatgruppen, auf denen oder mithilfe<br />
derer man in Kontakt treten kann - natürlich digital. Ist die Digitalisierung womöglich schuld an der<br />
Einsamkeit? Sicher ist: beim Besuch eines analogen Theaters ist man weniger einsam!<br />
PREMIERE<br />
DIE WELT ZWISCHEN DEN NACHRICHTEN<br />
Theaterabend <strong>für</strong> vier Schauspielerinnen und zwei Schauspieler<br />
von der bremer shakespeare company und dem Stadttheater Bremerhaven<br />
Kurz vor Silvester hat sich Radiomoderator Gerlach<br />
gut auf seine Nachtsendung vorbereitet. „In England<br />
bekommen depressiv Erkrankte Bücher auf Rezept,<br />
denn Lesen verändert die Gefühlslage und kann erschütternde<br />
oder beglückende Reaktionen hervorrufen.<br />
Shakespeares Gedichte z.B. sind etwas, mit dem wir<br />
den Leerstellen und Ungewissheiten im eigenen Leben<br />
begegnen können“, kündigt er seine Sendung an, bevor<br />
er die Telefonleitung freischaltet. „Shakespeares Sonette<br />
und ich werden Sie begleiten. Auch, wenn Sie kein<br />
einziges Sonett kennen, rufen Sie JETZT an, denn das<br />
Sonett kennt Sie! Es wird Sie überraschen und Vers <strong>für</strong><br />
Vers trösten.“ In dieser Nacht rufen vier Menschen aus<br />
dem JETZT an, Menschen wie du und ich. Aber auch<br />
eine Dark Lady aus dem Jenseits meldet sich.<br />
TERMINE: Öffentliche Probe: 5.9. / Premiere: 26.9. /<br />
Vorstellungen: 13.10. / 26.10.<br />
58
SHAKESPEARE IM PARK<br />
14.- 25. August im Bremer Bürgerpark<br />
Das Aufführungsprogramm von »Shakespeare im Park« zeigt<br />
wieder einen bunten Reigen von Komödien und Tragödien<br />
William Shakespeares und anderer Autoren, der die Bandbreite<br />
der Company widerspiegelt. Ein Höhepunkt ist die Geburtstagsfeier<br />
am 16. August mit der Premiere eines Kurzfilms über<br />
die Company mit aktuellen und ehemaligen Mitgliedern. Aber<br />
auch live gibt es ein Wiedersehen mit vielen bekannten Akteuren,<br />
die in kurzen Szenen noch einmal die Erinnerung an<br />
einige der schönsten Inszenierungen wiederaufleben lassen.<br />
TERMINE: alle Infos und Termine unter:<br />
www.shakespeare-company.com<br />
»Shakespeare im Park«, Foto: Marianne Menke<br />
VIEL LÄRM UM NICHTS<br />
Am 1. September im Park Gut Hodenberg<br />
Das intime, lauschige Ambiente des Gartens beim Gut Hodenberg<br />
wird bei dieser Aufführung zu Messina, wo Herzog Leonato<br />
seine aus dem Krieg heimkehrenden und hochdekorierten<br />
Freunde empfängt. Seine Tochter Hero und Nichte Beatrice<br />
werfen auch ihre Augen auf die Helden, doch die Wege,<br />
auf denen die Paare zueinander finden sind verschlungen:<br />
Heiratspläne werden durchkreuzt, unwillige Paare verkuppelt,<br />
Intriganten entlarvt. Die criss-cross-Besetzung reflektiert die<br />
Fragwürdigkeit der klassischen Mann-Frau-Rollenverteilung<br />
in der Liebe.<br />
TERMIN: 1.9. um 16.00 Uhr<br />
Park des Guts Hodenberg, <strong>Bremen</strong> Oberneuland<br />
»Viel Lärm um Nichts«, Foto: Marianne Menke<br />
DER KAMPF UM ENTSCHÄDIGUNG<br />
Jüdische Menschen aus <strong>Bremen</strong> in Südamerika<br />
»Der Kampf um Entschädigung«, Foto: Marianne Menke<br />
Auch nach Südamerika, meist nach Argentinien, Chile und<br />
Uruguay flüchteten jüdische Menschen vor den Nazis, aus<br />
<strong>Bremen</strong> rund 100. Zuerst bekannte Rechtsanwälte, später<br />
auch Viehhändler, Baumwollklassierer, Verkäuferinnen, u.v.a.<br />
Anhand einiger Biographien wird exemplarisch aufgezeigt,<br />
wie das Landesamt <strong>für</strong> Wiedergutmachung nach dem Krieg<br />
mit ihnen umging. Die <strong>Ausgabe</strong>n <strong>für</strong> Wiedergutmachung<br />
wurden z.B. von Bundesfinanzminister Fritz Schäffer (CSU)<br />
kritisiert, dagegen setzte sich Gerhard van Heukelum (1948-<br />
59 Senator <strong>für</strong> Arbeit in <strong>Bremen</strong>) <strong>für</strong> Entschädigungen ein.<br />
TERMIN: 2.9. um 19.30 Uhr<br />
Theater am Leibnizplatz<br />
bremer shakespeare company<br />
Theater am Leibnizplatz<br />
Schulstr. 26<br />
28199 <strong>Bremen</strong><br />
Tickets<br />
Vorverkauf: Stadtbibliothek am Wall<br />
Di-Fr 15-18 Uhr, Sa 12-16 Uhr<br />
T 0421 500 333 | Mo-Fr 15-18 Uhr<br />
Spielplan<br />
und Online-Kartenverkauf<br />
shakespeare-company.com<br />
59
Lebenslinien<br />
Improviasationstanztheater<br />
<strong>für</strong> Menschen ab 12 Jahren<br />
THEATER<br />
Mit der neuen Produktion „Lebenslinien“ bringt<br />
das Theater 11 ein Improvisationstanztheater <strong>für</strong><br />
Menschen ab 12 Jahren zur Uraufführung. Regisseurin<br />
Varvara Kuporova und Choreografin Natalie<br />
Baron haben in den vergangenen Jahren bereits<br />
mehrere erfolgreiche Produktionen unterschiedlicher<br />
Genres auf die Bühne des integrativen Theaters<br />
gebracht.<br />
„Lebenslinien“ ist ein Stück über Vergangenheit,<br />
Gegenwart und Zukunft und stellt Fragen wie<br />
„Glauben wir an unser eigenes Schicksal oder ist<br />
im Leben alles vorbestimmt? Zeichnen wir Linien<br />
auf unserer Handfläche oder sind es die Linien die<br />
unsere Zukunft zeichnen?“<br />
Professionelle Tänzer, Profi- und Laienschauspieler<br />
haben gemeinsam die Linien auf ihren Handflächen<br />
studiert und zeigen dem Publikum ihre<br />
Geschichten.<br />
Das Genre der plastischen Improvisation gibt<br />
Künstlern mehr Freiheit. Bei jeder Aufführung<br />
können sie neue Linien, neue Ereignisse und neue<br />
Gefühle kreieren.<br />
Viele der Darsteller und Darstellerinnen im Alter<br />
zwischen 13 und 31 Jahren sind vor dem Krieg aus<br />
der Ukraine nach <strong>Bremen</strong> geflüchtet und werden<br />
vom Verein Integration durch Kunst, zu dem das<br />
Theater 11 gehört, bei der Integration unterstützt.<br />
Karten zum Preis von 20 Euro (ermäßigt 15 Euro)<br />
gibt es auf www.theater11.de oder per E-Mail an<br />
tickets@theater11.de.<br />
TERMINE<br />
Lebenslinien<br />
Improviasationstanztheater<br />
24. und 25. August 2024, 18 Uhr<br />
Theater 11<br />
Faulenstraße 44-46, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
theater11.de<br />
60
Kosten<br />
los.<br />
Kunsthalle<br />
<strong>Bremen</strong><br />
Übersee-<br />
Museum*<br />
Universum ®<br />
<strong>Bremen</strong>*<br />
Focke-Museum<br />
Hafenmuseum<br />
botanika*<br />
kek<br />
Kindermuseum*<br />
Museen<br />
Böttcherstraße<br />
Weserburg<br />
Atlantis<br />
Filmtheater*<br />
Wilhelm<br />
Wagenfeld Haus<br />
An diesen Kulturorten ermög lichen<br />
wir allen unter 18 Jahren<br />
den KOSTENLOSEN Besuch.<br />
Mehr Infos und Bedingungen ( * ) unter:<br />
www.sparkasse-bremen.de/vorteile<br />
Stark. Fair. Hanseatisch.<br />
61
AUSSTELLUNG<br />
Jan-Hendrik Brinkmann, Installationsansicht Syker Vorwerk, 2024, © VG Bild-Kunst, Bonn, Foto: Tobias Hübel<br />
KÜHE UND ZIGARETTEN<br />
Jan-Hendrik Brinkmann<br />
62<br />
Die Ausstellung, eine eindrucksvolle Reise durch die<br />
Herkunft und Entwicklung des Künstlers sowie eine<br />
tiefgründige Auseinandersetzung mit dem ländlichen<br />
Raum und dessen Eigenheiten, findet vom 16. Juni<br />
bis zum 29. September 2024 statt. Die Malereien<br />
von Brinkmann werden im Syker Vorwerk im Obergeschoss<br />
ausgestellt. Hier wird den Besucher:innen<br />
eine umfangreiche und vielschichtige Sammlung von<br />
Werken präsentiert, die nicht nur das ländliche Leben,<br />
sondern auch die persönliche Entwicklung des<br />
Künstlers widerspiegeln.<br />
Jan-Hendrik Brinkmann, Installationsansicht Syker Vorwerk, 2024<br />
© VG Bild-Kunst, Bonn, Foto: Tobias Hübel
Neben der Ausstellung im Syker Vorwerk wird „Kühe<br />
und Zigaretten“ auch auf dem Außengelände des<br />
Kreismuseums Syke präsent sein, wo drei gedruckte<br />
Banner des Künstlers zu sehen sein werden. Diese<br />
Erweiterung ermöglicht es einem breiteren Publikum,<br />
Brinkmanns einzigartige Perspektive zu erleben. Die<br />
Verbindung vom kulturwissenschaftlichen Kreismuseum,<br />
dass über den Alltag der Menschen in der Region<br />
berichtet, zum Zentrum <strong>für</strong> Kunst ist auch inhaltlich<br />
folgerichtig.<br />
und Schnapstrinken. Brinkmann hinterfragt in seinen<br />
Arbeiten verschiedene Stereotypen des Dorflebens<br />
– <strong>für</strong> ihn Bilder des kulturellen Gedächtnisses von Generationen.<br />
Die Stärke der Bilder besteht darin, dass sie nicht<br />
werten. Mögliche Wertungen entstehen beim Lesen<br />
der Bilder. Dabei kommt es sehr darauf an,<br />
welche eigenen Erfahrungen und Erinnerungen die<br />
Betrachter:innen mitbringen. Einzig in den Titeln gibt<br />
Jan-Hendrik Brinkmann, Installationsansicht Syker Vorwerk, 2024, © VG Bild-Kunst, Bonn, Foto: Tobias Hübel<br />
Jan-Hendrik Brinkmann, geboren 1990 in Achim und<br />
aufgewachsen in Syke, präsentiert einen facettenreichen<br />
Blick auf eine vordigitale Welt und die Reflektion<br />
eines Millennials über das Vergangene und das Heute.<br />
Die Ausstellung changiert dabei geschickt zwischen<br />
Nostalgie und Sarkasmus, jedoch stets ohne Boshaftigkeit.<br />
Die Werke von Jan-Hendrik Brinkmann laden dazu<br />
ein, die Realitäten, die er abbildet, auf verschiedenen<br />
Ebenen zu erforschen und zu verstehen. Wie Jochen<br />
Overbeck treffend bemerkt: „Das Abstrakte ist dabei<br />
nie Mittel zum Zweck, jedes Farbmuster auf jedem<br />
Bild besitzt einen Ursprung.“ Brinkmanns Kunst, die<br />
von authentischem Fotomaterial ausgeht, ist fragmentarisch<br />
angelegt, erlaubt Brüche und Leerstellen,<br />
die die Betrachter:innen dazu einladen, diese Leerstellen<br />
mit eigenen Interpretationen zu füllen.<br />
Die Begriffe Heimat und Tradition werden augenscheinlich<br />
vor den Motiven der gedeckten Kaffeetafel<br />
auf Häkelspitze oder Spielmannszug, Schützenfest<br />
Jan-Hendrik Brinkmann gelegentlich einen Hinweis<br />
auf von ihm intendierte Lesarten.<br />
Die Ausstellung „Kühe und Zigaretten“ zeigt nicht nur<br />
eine retrospektive Betrachtung des Vergangenen,<br />
sondern stellt auch eine Einladung dar, das Dargestellte<br />
zu hinterfragen, zu interpretieren und neu zu<br />
besetzen. In der heutigen Zeit, geprägt von rascher<br />
Veränderung und digitaler Innovation, erinnert uns<br />
Brinkmanns Werk daran, dass die Vergangenheit<br />
immer noch präsent ist und ihre Wurzeln in unserem<br />
gegenwärtigen Leben hat.<br />
TERMIN<br />
KÜHE UND ZIGARETTEN<br />
Jan-Hendrik Brinkmann<br />
16. Juni bis 29. September 2024<br />
SYKER VORWERK<br />
Waldstraße 76 I 28857 Syke<br />
syker-vorwerk.de<br />
63
Hanswerner Kirschmann, o. T. (Detail),<br />
2019, Tischvitrine, Unterkonstruktion,<br />
Spanplatte, Eisen, Fundstücke<br />
AUSSTELLUNG<br />
Hanswerner Kirschmann.<br />
Plattengrammatik<br />
Hanswerner Kirschmanns Arbeiten sind keine »Schau<br />
mal hier, wie schön ich bin«-Kunst. In mehr als 25<br />
Jahren künstlerischen Schaffens entwickelte der<br />
Bildhauer eine ganz eigene, abstrakt-persönliche, reduzierte<br />
und leise Bildsprache. Er kreiert Werke aus<br />
Spanplatten und Sperrholz, die zwischen Zeichnung<br />
und Bildhauerei changieren. Aus seiner Arbeitspraxis<br />
heraus und einer das ganze Œuvre durchziehenden<br />
Logik (Grammatik) erfindet er räumliche Gebilde, die<br />
an das erinnern, was man kennt, ohne es zu sein. Er<br />
betreibt permanente Grundlagenforschung und untersucht,<br />
wie das Verhältnis zwischen Fläche und Volumen,<br />
zwischen Volumen und Raum und zwischen<br />
Raum und Betrachter*in ist.<br />
TERMIN<br />
Hanswerner Kirschmann<br />
Plattengrammatik<br />
01. September bis 17. November 2024<br />
Gerhard-Marcks-Haus<br />
Am Wall 208, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
marcks.de<br />
64<br />
Hanswerner Kirschmann o. T., 2002/07, Sperrholz, Lack<br />
Fotos: Hanswerner Kirschmann
Erika Plamann. Die phrygische Mütze<br />
»Ein Gartenzwerg darf nicht größer als 68 cm sein,<br />
muss eine rote, hohe Zipfelmütze tragen, bärtig<br />
sowie männlich und vorwiegend aus Plastik sein«,<br />
nachzulesen in den Statuten einer internationalen<br />
Vereinigung zum Schutze der Gartenzwerge.<br />
Die neuste Arbeit der Künstlerin Erika Plamann setzt<br />
sich genau mit diesem Objekt, einer weitverbreiteten<br />
nostalgischen Kitschfigur auseinander. Eigens <strong>für</strong> den<br />
Pavillon des Gerhard-Marcks-Hauses baut sie eine<br />
Installation mit Zwergenfiguren aus Wachs und Pigmenten,<br />
die in kleinen Gruppen, aber auch einzeln<br />
zu entdecken sind. Allen gemeinsam ist eine vereinfachte<br />
Form der Zipfelmütze, auch als phrygische<br />
Mütze bekannt.<br />
Erika Plamann, Der Faule, 2023, Wachs, Pigmente<br />
(Ausschnitt aus »Die phrygische Mütze«)<br />
Margaret Kelley. »Raketenzimmer«<br />
Das Gesamtwerk von Margaret Kelley ist gewaltig<br />
und komplex: ein eigenes Universum. Im Gerhard-<br />
Marcks-Haus zeigt die Malerin ihre unbekannten<br />
bildhauerischen Arbeiten: Das »Raketenzimmer«.<br />
Sie entdeckte die Form einer Rakete in ihren Gemälden<br />
und machte sie zum eigenen Thema. Es entstanden<br />
Raketen, die versuchten, sich als etwas anderes<br />
zu tarnen. In ihrem Loft in Los Angeles sind die Raketen<br />
dann 1990 gestorben. In der »Funeral Procession<br />
of the Holy Rockets« liegt eine Rakete auf einem Bett<br />
aus getrockneten Rosenblättern in einem Sarg auf<br />
Rädern und wird von seinen Zeitgenossen in einem<br />
Leichenzug begleitet, der den ausgelassenen Beerdigungen<br />
in New Orleans nachempfunden ist.<br />
Margaret Kelley, Raketenzimmer, 1<strong>98</strong>7, Acryl, Collage, Holz<br />
Mit der Ausstellung im Gerhard-Marcks-Haus wird<br />
diese eigenartige Werkgruppe wieder ins Licht der<br />
Öffentlichkeit gerückt.<br />
TERMINE<br />
Erika Plamann<br />
Die phrygische Mütze<br />
01. September bis 17. November 2024<br />
Gerhard-Marcks-Haus<br />
Am Wall 208, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
marcks.de<br />
Margaret Kelley<br />
»Raketenzimmer«<br />
01. September bis 17. November 2024<br />
Gerhard-Marcks-Haus<br />
Am Wall 208, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
marcks.de<br />
65
Paula Modersohn-Becker<br />
goes America<br />
AUSSTELLUNG<br />
Große Paula Modersohn-Becker<br />
Retrospektive in den USA<br />
Seit dem 6. Juni 2024 läuft in New York die erste Retrospektive Paula Modersohn-<br />
Beckers in einem US-amerikanischen Museum, die anschließend in Chicago gezeigt<br />
wird. Unter dem Titel »Ich bin ich / I Am Me« präsentiert die Neue Galerie New York<br />
gut 50 Gemälde sowie 15 Zeichnungen der Künstlerin, darunter mehr als 20 Werke<br />
aus Bremer Sammlungen. Auftakt und Mittelpunkt der Ausstellung bildet das Selbstbildnis<br />
am 6. Hochzeitstag aus dem Paula Modersohn-Becker Museum.<br />
66<br />
Neue Galerie, New York, Fifth Avenue Ecke East 86th Street<br />
Foto: Paula Modersohn-Becker Museum <strong>Bremen</strong>
Insgesamt fünf Meisterwerke aus<br />
dem Bremer Paula Modersohn-Becker<br />
Museum sind in die USA gereist um<br />
diese wichtige Präsentation zu bereichern:<br />
Neben dem ikonischen Selbstbildnis<br />
am 6. Hochzeitstag sind die<br />
Liegende Mutter mit Kind II, das Flöte<br />
blasende Mädchen im Birkenwald,<br />
Birkenstamm vor Landschaft sowie<br />
die Zeichnung eines Kindes hochkarätige<br />
Gäste in der Neuen Galerie<br />
in New York und dem Art Institute<br />
of Chicago. „Die Bilder zählen zu den bedeutendsten<br />
Werken unserer Sammlung. Insbesondere das Selbstbildnis<br />
am 6. Hochzeitstag wird von unseren Besucherinnen<br />
und Besuchern derzeit schmerzlich vermisst…<br />
Dass wir trotzdem bis Januar 2025 auf die Bilder<br />
verzichten, hängt auch mit dem Ziel zusammen, dem<br />
Publikum in den USA einen breiten und nachhaltigen<br />
Einblick in die Kunst Paula Modersohn-Beckers zu<br />
ermöglichen“, erklärt Dr. Frank Schmidt, Direktor des<br />
Paula Modersohn-Becker Museums.<br />
Das Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag wird<br />
verpackt <strong>für</strong> die lange Reise<br />
Heute befinden sich rund 15 Bilder<br />
sowie zahlreiche Zeichnungen von<br />
Paula Modersohn-Becker in USamerikanischen<br />
Museen. 2017 erst<br />
wurde das Selbstbildnis mit zwei<br />
Blumen in der erhobenen linken<br />
Hand aus dem Jahr 1907 <strong>für</strong> die<br />
Sammlungen des MoMA und der<br />
Neuen Galerie angekauft: Es ist nicht<br />
nur das einzige Selbstbildnis von<br />
Paula Modersohn-Becker in den<br />
USA, sondern auch das früheste von<br />
einer Frau gemalte Bild in der Dauerausstellung des<br />
MoMA. Die Einzelausstellung »Ich bin Ich / I Am Me«,<br />
die ab dem 6. Juni in New York und anschließend in<br />
Chicago zu sehen sein wird, ist nun das neueste Kapitel<br />
der Erfolgsgeschichte der Kunst Paula Modersohn-<br />
Beckers in den USA.<br />
Ein Besuch des Paula Modersohn-Becker Museums<br />
in <strong>Bremen</strong> lohnt sich während dieser Zeit dennoch:<br />
Am 22.6.2024 startete die neue Ausstellungsreihe<br />
Blick in die Ausstellung „Paula Modersohn-Becker: Ich bin Ich / I Am Me“ in der Neuen Galerie New York.<br />
Foto: Annie Schlechter, courtesy Neue Galerie New York<br />
Der Gründungsdirektor des Museum of Modern Art<br />
(MoMA) Alfred Barr Jr. hatte den besonderen Stellenwert<br />
von Paula Modersohn-Becker schon früh erkannt<br />
und nahm sie bereits 1931 als einzige Malerin<br />
in die Überblicksausstellung »German Painting and<br />
Sculpture« auf. In nur sechs Wochen kamen mehr als<br />
27.000 Besucherinnen und Besucher, um u. a. zwei<br />
ihrer Selbstbildnisse aus der damaligen Sammlung des<br />
Museum Folkwang in Essen zu sehen. Im Katalog stellte<br />
Barr Modersohn-Becker als Malerin vor, die „Jahre<br />
vor Matisse, Picasso oder Derain“ mit ihrer Kunst an<br />
Cézanne, van Gogh und Gauguin angeschlossen und<br />
dabei ihren eigenen Stil entwickelt habe.<br />
»Short Stories«, die mit thematischen Sammlungspräsentationen<br />
dazu einlädt, sich in einzelne Momente<br />
aus Leben, Werk und Rezeption Paula Modersohn-<br />
Beckers zu vertiefen. Zudem werden in der Sonderausstellung<br />
»Vivian Greven | Paula Modersohn-Becker«<br />
(22.6.-15.9.24) ausgewählte Arbeiten von Paula<br />
Modersohn-Becker denen der Düsseldorfer Malerin<br />
Vivian Greven (*1<strong>98</strong>5) gegenübergestellt.<br />
Paula Modersohn-Becker Museum<br />
Böttcherstraße 6, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
museen-boettcherstrasse.de<br />
67
Licht und Schatten<br />
Ausstellung und Film zum<br />
Ausnahmekünstler Bernhard Hoetger<br />
Plakat zum Hoetger Film<br />
Drei Worpsweder Museen widmen dem einst<br />
gefeierten und heute umstrittenen Bildhauer; Architekten<br />
und Maler Bernhard Hoetger zum 150.<br />
Geburtstag eine große gemeinsame Ausstellung.<br />
Sie trägt den Titel ›Bernhard Hoetger. Zwischen<br />
den Welten‹ und ist noch bis zum 3. November<br />
zu sehen. Aktuell läuft unter dem gleichen Titel<br />
ein Film in den Kinos, der Hoetgers Lebensweg in<br />
Spielszenen und dokumentarischen Aufnahmen<br />
nachzeichnet. Der Film ist mit namhaften Schauspielern<br />
und Schauspielerinnen wie Moritz Führmann,<br />
Florian Lukas und Katharina Stark besetzt<br />
und wurde unter anderem in Worpswede gedreht.<br />
Die Münchener Regisseurin Gabriele Rose schrieb<br />
das Drehbuch auf der Grundlage intensiver Recherchen<br />
und führte Regie.<br />
In diesem Jahr wäre der Bildhauer, Kunsthandwerker,<br />
Maler und Architekt Bernhard Hoetger<br />
(1874 – 1949) 150 Jahre alt geworden. Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts zählte er zur Avantgarde der<br />
modernen Kunst. Sein Vorbild war Auguste Rodin, mit<br />
Paula Modersohn-Becker war er eng befreundet. Sie<br />
war es auch, die ihn <strong>für</strong> das Künstlerdorf Worpswede<br />
begeisterte, an dessen Weiterentwicklung er ab 1914<br />
bedeutenden Anteil hatte. Bis heute prägen seine exzentrischen<br />
architektonischen Schöpfungen das Bild<br />
des Künstlerdorfes ebenso wie das der Böttcherstraße<br />
in <strong>Bremen</strong>.<br />
Der zu Lebzeiten gefeierte und später wegen seiner<br />
Nähe zu den Nationalsozialisten umstrittene Künstler<br />
war ein Wanderer zwischen Welten und Kulturen. Die<br />
große, dreiteilige Ausstellung in den Worpsweder Museen<br />
beleuchtet bis zum 3. November Hoetgers vielschichtiges<br />
Leben und Wirken: ›Licht und Schatten‹ in<br />
der Großen Kunstschau bildet den zentralen Einstieg<br />
in sein plastisch-bildnerisches Werk; ›Hoetger und<br />
Vogeler‹ zeigt zwei Künstlerpersönlichkeiten mit ihren<br />
Gemeinsamkeiten und Gegensätzen; ›Impulsgeber<br />
Hoetger?‹ in der Worpsweder Kunsthalle stellt Hoetger<br />
als Maler vor.<br />
68
Blick in die Ausstellung im Barkenhoff<br />
Foto: Worpsweder Museumsverbund/Joerg Sarbach<br />
In der Schau geht es auch um die aktuelle Relevanz<br />
von Hoetgers Werk, um die Frage, was dieser Künstler<br />
uns angesichts der politischen und gesellschaftlichen<br />
Entwicklungen heute zu sagen hat. Die 1<strong>98</strong>8 geborene<br />
Künstlerin Julia Kiehlmann nähert sich Hoetger in der<br />
Großen Kunstschau aus genau dieser Perspektive. Ihre<br />
Arbeiten entstanden während eines dreimonatigen<br />
Aufenthalts in den Ateliers der Künstlerhäuser Worpswede,<br />
der von den Künstlerhäusern und den Worpsweder<br />
Museen gemeinsam ausgelobt worden war.<br />
Parallel zu der Ausstellung läuft zurzeit in den Kinos<br />
der gleichnamige Film von Gabriele Rose mit Moritz<br />
Blick in die Ausstellung in der Großen Kunstschau Worpswede<br />
Foto: Worpsweder Museumsverbund/Joerg Sarbach<br />
Führmann als Bernhard Hoetger, Florian Lukas als<br />
Heinrich Vogeler und Katharina Stark als Paula Modersohn-Becker.<br />
Produziert wurde der Film von der<br />
Bremer Produktionsfirma Kinescope Film, die in der<br />
Böttcherstraße ihren Sitz hat. Der Film lädt dazu ein,<br />
Bernhard Hoetger und seinem Werk an den originalen<br />
Schauplätzen in Worpswede und in der Böttcherstraße<br />
zu begegnen, ihn aber auch als Menschen besser<br />
kennenzulernen.<br />
Im Anschluss an die Kino-Tour ist der Film von Mitte<br />
August bis zum 3. November in der Jubiläumsausstellung<br />
im Worpsweder Barkenhoff zu sehen.<br />
Die Filmregisseurin Gabriele Rose<br />
über Bernhard Hoetger<br />
»Bernhard Hoetger war ein Ausnahmekünstler.<br />
Seine Skulpturen haben<br />
eine immense Intensität, seine Bauten<br />
sind einzigartig. Sein Werk machte es<br />
mir aber zunächst schwer, ihn zu fassen: zu<br />
wechselhaft war seine künstlerische Ausdruckform, zu<br />
vielseitig seine Tätigkeit. Umso intensiver ich mich jedoch<br />
mit ihm beschäftigte, umso mehr erkannte ich in<br />
seinen Arbeiten eine Neugier auf die Welt. Für seine<br />
Vorstellungen wollte er die jeweils beste Ausdrucksform<br />
finden. Um seinen Weg als Künstler zu gehen,<br />
scheute er weder Armut noch Ablehnung, Er war ein<br />
Suchender, der nach Weiterentwicklung, nach Spiritualität<br />
strebte. Dabei folgte er seinem eigenen Kompass,<br />
der ihn 1934 zu den Nationalsozialisten brachte.<br />
Zu Hoetgers völligem Unverständnis galt seine Kunst<br />
dem NS-Regime jedoch als unerwünscht. Trotz oder<br />
gerade wegen aller Widersprüche gehört das facettenreiche<br />
Werk von Bernhard Hoetger <strong>für</strong> mich zum<br />
Eigenwilligsten und Spannendsten, was die deutsche<br />
Moderne hervorgebracht hat.«<br />
Dr. Stefan Borchardt, Kurator der Großen<br />
Kunstschau Worpswede, zu der Ausstellung<br />
»›Licht und Schatten‹ ist der Titel der<br />
Ausstellungssektion in der Großen<br />
Kunstschau. Er ist Hoetgers Zyklus<br />
›Licht- und Schattenseiten‹ entlehnt,<br />
und dieser Titel kann wie ein Motto über<br />
das Leben und Werk von Hoetger gestellt werden.<br />
Heute stehen wir vor ähnlichen Herausforderungen<br />
wie die Menschen in Hoetgers Zeit. Daher geht es<br />
in unserer Ausstellung um die doppelte Frage: »Wie<br />
gehen wir mit Hoetgers Licht- und Schattenseiten<br />
um?« – und gleichzeitig: »Was hat das mit unserer<br />
eigenen Wirklichkeit, mit den Konflikten in unserer<br />
Gesellschaft und mit unseren eigenen hellen und<br />
dunklen Seiten zu tun?«<br />
worpswede-museen.de<br />
69
MÜHLENSOMMER<br />
Eine Buchbesprechung von Gretel Sattler<br />
BUCHEMPFEHLUNG<br />
Endlich Wochenende! Maria, leidenschaftliche und<br />
erfolgreiche Werbegrafikerin, hatte gerade noch einen<br />
stressigen Vormittag in der Werbeagentur und kann<br />
sich nun auf den anstehenden Ausflug freuen. Ihre<br />
Töchter, beide im Teenager-Alter und sie unternehmen<br />
nach langer Zeit endlich einmal wieder etwas<br />
gemeinsam, zusammen mit Freunden.<br />
Gerade am Ziel ankommen, erhält Maria eine Nachricht<br />
von ihrer Mutter, dass der Vater verletzt im Krankenhaus<br />
liegt und Maria müsse kommen, um sie zu<br />
unterstützen. So bricht Maria wieder auf, die Kinder<br />
bleiben bei den Freunden, und macht sich auf den<br />
Weg zur Birkenmühle, dem elterlichen Bauernhof<br />
inklusive einer Mühle. Dort trifft sie als erstes auf die<br />
demente Großmutter, die haufenweise Äpfel schält<br />
und ganz allein ist. Denn ihre Mutter ist schon zum<br />
Vater ins Krankenhaus gefahren und hat ihr nur eine<br />
Nachricht mit Anweisungen hinterlassen.<br />
Fast vergessene Gerüche, das Versorgen der Tiere<br />
und ihr altes Kinderzimmer versetzen Maria schnell<br />
in ihre Kinder- und Jugendzeit zurück. So<br />
als wären nicht schon viele Jahre<br />
vergangen seit ihrem Aufbruch in die<br />
Stadt und in ihr eigenes Leben.<br />
Martina Bogdahn schreibt warmherzig,<br />
humorvoll und anschaulich. Sie lässt uns<br />
teilhaben an Marias guten und schlechten<br />
Kindheitserinnerungen. Wir spüren schon<br />
beim Lesen z. B. die kindliche Freude beim<br />
Anblick des ersten Schnees oder teilen mit<br />
Martina Bogdahn, Foto: Beppo Minx<br />
ihr die schreckliche Erinnerung, dass die nicht gewollten<br />
Kätzchen von der Großmutter im Brunnen ertränkt<br />
wurden. Sie zeigt uns, was es zu Marias Zeit <strong>für</strong> Kinder<br />
hieß, auf einem Bauernhof groß zu werden. Wo<br />
jede Hand gebraucht wurde und auch Kinder ganz<br />
selbstverständlich mit anpacken mussten. So gehörte<br />
die Hopfenernte in Marias Erinnerung zu der anstrengendsten<br />
Arbeit im Jahr.<br />
Den Freunden wird es mit den beiden Mädchen zu viel,<br />
und sie bringen sie zu Maria auf den Hof. Ihre Töchter<br />
leben sich schnell ein und genießen den Aufenthalt.<br />
Auch Maria findet ihren Rhythmus und erledigt die anfallenden<br />
Aufgaben völlig routiniert. Als dann ihr Bruder<br />
und ihre Schwägerin aus Sorge um den Vater auftauchen,<br />
ist es allerdings mit ihrer inneren Ruhe vorbei.<br />
Denn über das Zerwürfnis der Geschwister wurde bis<br />
heute in der Familie geschwiegen....<br />
Ein wunderschöner Familienroman, der zeigt, dass<br />
man manchmal erst weggehen muss um wieder anzukommen.<br />
Martina Bogdahn<br />
MÜHLENSOMMER<br />
Kiepenheuer & Witsch<br />
Geb. <strong>Ausgabe</strong> 23,00 €<br />
Buchhandlung Sattler<br />
<strong>Schwachhauser</strong> Heerstr. 13<br />
28203 <strong>Bremen</strong><br />
T 0421 72228<br />
buchhandlungsattler.de<br />
Weizenfeld, Foto: Giuseppe Russo, pexels.com<br />
70
Cartoon von Til Mette<br />
71
Ortsamt Schwachhausen/Vahr<br />
Wilhelm-Leuschner-Str. 27 A, Block D, 28329 <strong>Bremen</strong><br />
(Straßenbahn Linie 1 Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Str.)<br />
T 0421 361-3063 oder -3064 oder -18039<br />
office@oaschwachhausen.bremen.de<br />
ORTSAMTSLEITER: Ralf Möller<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Mo-Do von 09:00 – 15:00 Uhr, Fr. von 09:00 - 13:30 Uhr<br />
nur nach vorheriger Terminvereinbarung unter Tel. 361-3063<br />
Für Pass-,Ausweis-, Meldeangelegenheiten u. ä. wenden Sie sich bitte an das Bürger-<br />
ServiceCenter, Stresemannstr. 48, oder an das BürgerServiceCenter Mitte, Pelzerstr. 40<br />
MITGLIEDER DES BEIRATES SCHWACHHAUSEN:<br />
Beiratssprecherin: Gudrun Eickelberg, GRÜNE<br />
Stellv. Beiratssprecher: Jörn H. Linnertz (CDU)<br />
Dr. Christine Börner, CDU<br />
Lukas Dietzel, CDU<br />
Jörg Findeisen, CDU<br />
Yvonne Funke, CDU<br />
Jörn H. Linnertz; Fraktionssprecher, CDU<br />
Robert Lippardt, CDU<br />
Inga Dominke, Grüne<br />
Gudrun Eickelberg, Grüne<br />
Dr. Vera Helling, Grüne<br />
Marek Helsner; Fraktionssprecher, Grüne<br />
Klaus-Peter Land, Grüne<br />
Jan Brockmann, SPD<br />
Dr. Dagmar Burgdorf, SPD<br />
Jörg Henschen; Fraktionssprecher, SPD<br />
Ingeborg Mehser, SPD<br />
Malte Lier, DIE LINKE<br />
André Walther; Fraktionssprecher, DIE LINKE<br />
Jan Hannemann; Fraktionssprecher, FDP<br />
Frank Köhler; Fraktionssprecher, BD<br />
Der Beirat Schwachhausen tagt im August und September: Am Donnerstag, 22.08.2024<br />
und am Donnerstag, 26.09.2024 jeweils um 19:30 Uhr, Sitzungsort Bauernhaus im Areal<br />
des Focke-Museums.<br />
Focke-Museum, <strong>Schwachhauser</strong> Heerstrasse 240, 28213 <strong>Bremen</strong>.<br />
Impressum <strong>98</strong><br />
Herausgeberin und Chefredakteurin<br />
Verlag Susanne Lolk I T 0421 25 75 747<br />
<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 47<br />
28211 <strong>Bremen</strong><br />
Online<br />
schwachhauser.de<br />
facebook.com/schwachhauser.de/<br />
instagram.com/schwachhauser/<br />
Redaktionelle Mitarbeiter<br />
Karla Götz<br />
Susanne Lolk<br />
Guenter G. Rodewald<br />
Karla Wagner<br />
Layout /Art Direction<br />
Konstantin Zigmann<br />
PR- und Anzeigenberatung<br />
Susanne Lolk I T 0421 2575747<br />
lolk@schwachhauser.de<br />
Erscheinungsweise<br />
Zweimonatlich<br />
<strong>Ausgabe</strong> 99<br />
Oktober / November 2024<br />
Anzeigenschluss: 10. September 2024<br />
Erhältlich und zu lesen<br />
Erhältlich im Zeitschriftenhandel sowie<br />
bei Anzeigenkunden und zu lesen an<br />
über 2000 Auslegestellen in Arztpraxen,<br />
bei Friseuren, in der Gastronomie und<br />
in Vereinen und Institutionen.<br />
Vertrieb<br />
Lesezirkel Leserkreis Daheim,<br />
Haferwende 29/a1, 28357 <strong>Bremen</strong><br />
Titelbild<br />
Paula Modersohn-Becker, Selbstbildnis<br />
vor grünem Hintergrund und mit blauer<br />
Iris, 1900-1907, Kunsthalle <strong>Bremen</strong> –<br />
Der Kunstverein in <strong>Bremen</strong><br />
72
ital.<br />
Komponist<br />
(Luigi)<br />
† 1990<br />
Org. der<br />
Erdöl export.<br />
Länder<br />
(Abk.)<br />
abschließende<br />
Behandlung<br />
Lastendes<br />
Bestandteil<br />
der<br />
Milch<br />
ostgot.<br />
Königsgeschlecht<br />
ägyptischer<br />
Sonnengott<br />
engl.:<br />
Besitzer<br />
Glättung<br />
von<br />
Papier<br />
(frz.)<br />
weit<br />
weg gelegene<br />
Gegend<br />
Papagei<br />
Süd- und<br />
Mittelamerikas<br />
alban.<br />
Währungseinheit<br />
Pferdelaufleine<br />
Insel Dänemarks<br />
Sohn<br />
Jakobs<br />
Südseeinselstaat<br />
Gegner<br />
Luthers<br />
† 1543<br />
Beinabschnitt<br />
Patientenverzeichnis<br />
erster<br />
Groß<strong>für</strong>st<br />
der<br />
Magyaren<br />
franz.<br />
Revolutionär<br />
† 1793<br />
14<br />
12<br />
veraltet:<br />
Lebemann<br />
(franz.)<br />
19<br />
österr.:<br />
Streupulver<br />
veraltet:<br />
Straftat<br />
Erbfaktor<br />
Sippenverband<br />
Etsch-Zufluss<br />
(ital. Name)<br />
11<br />
Fluss in<br />
Oberösterreich<br />
Blutader<br />
weibl.<br />
Vorname<br />
8<br />
20<br />
13<br />
österr.<br />
Stadt<br />
an der<br />
Donau<br />
Bergstämme<br />
in Nordostindien<br />
Genitiv<br />
7<br />
früher:<br />
türk.<br />
Feldmarschall<br />
Spannholz<br />
dänische<br />
Insel südlich<br />
von<br />
Fünen<br />
Trinkbares<br />
Kf.: Elektrokardiogramm<br />
niederl.<br />
Freiheitskämpfer<br />
schweiz.<br />
Alpenmassiv<br />
festgesetzter<br />
Zeitpunkt<br />
10<br />
engl.:<br />
Kleidergröße<br />
keltischer<br />
Name<br />
Irlands<br />
21<br />
franz.<br />
Politiker<br />
(Léon)<br />
† 1950<br />
lat.:<br />
Tag<br />
1<br />
24<br />
5<br />
Milz<br />
(Med.)<br />
23<br />
engl.<br />
Limerick-<br />
Dichter<br />
(Edward) †<br />
Gingellikraut,<br />
Nigersaat<br />
erdachtes<br />
Land<br />
Musik:<br />
schnell<br />
einer<br />
der<br />
Apostel<br />
plötzlich<br />
auftretend<br />
Vorname<br />
der<br />
„La<br />
Douce“<br />
russ.<br />
Pfannkuchen<br />
(Mz.)<br />
Gebirgsstock<br />
in Griechenland<br />
9<br />
17<br />
moralischer<br />
Begriff in<br />
der Poesie<br />
16<br />
zum<br />
Munde<br />
gehörig<br />
(Med.)<br />
König<br />
von<br />
Israel<br />
und Juda<br />
15<br />
engl. Krimiautorin<br />
† 1957<br />
japanischer<br />
Porzellanstil<br />
Rachenorgan<br />
22<br />
Name<br />
vieler<br />
engl.<br />
Flüsse<br />
18<br />
Gemahlin<br />
des<br />
Zeus<br />
konserv.<br />
Verband<br />
bei<br />
Frakturen<br />
ja, zu<br />
Befehl<br />
(seem.,<br />
engl.)<br />
zu d. Ohren<br />
gehörend<br />
frz. Poet<br />
(Victor) †<br />
4<br />
Stadt<br />
im Südlibanon<br />
(Tyros)<br />
2<br />
veraltet:<br />
Einigung<br />
niedersächs.<br />
Stadt<br />
am Harz<br />
Gleichgewicht<br />
südspan.<br />
Stadt<br />
Gewürz,<br />
Heilpflanze<br />
Lichtbündler<br />
ugs.:<br />
scharf<br />
lat.:<br />
Würfel<br />
Kern<br />
von<br />
Paris<br />
3<br />
Vorname<br />
Trenkers<br />
† 1990<br />
6<br />
Titel<br />
von<br />
Beamtinnen<br />
Felsenpython<br />
Entspannung<br />
zw. Staaten<br />
(frz.)<br />
Stadt<br />
an der<br />
Garonne<br />
®<br />
svd1719-0424<br />
Foto: GOP<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
24<br />
Einfach mal selber<br />
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schon am<br />
73
Vom Rost<br />
oder aus der Pfanne?<br />
von Guenter G. Rodewald<br />
GEDÄCHTNISÜBUNGEN<br />
Das war immer die gleiche Frage, erinnere ich mich von<br />
früh auf, die einem gestellt wurde, wenn man in einem<br />
der in den 60er Jahren noch zahlreich in <strong>Bremen</strong> vertretenen<br />
Kiefert-Imbisse die Bitte in knappem Bremer Idiom äußerte:<br />
„Eine Brat bitte!“. Worauf man aber erst einmal vor die<br />
Pflicht gestellt wurde, sich zu entscheiden zwischen einer<br />
in reichlichem Fett in der rechteckigen, mit Gas befeuerten<br />
Pfanne gegarten Bratwurst oder einer Thüringer, die auf einem<br />
Grill gebräunt wurde. Aus der Pfanne oder vom Rost<br />
- das war fast Ausdruck eines ideologisch-gastronomischen<br />
Dogmas.<br />
So war es noch bis vor kurzem. Bis im vergangenen Monat<br />
Mai der nun allerletzte, architektonisch gesehen attraktivste<br />
Imbiss des Bremer Familienbetriebes Kiefert in der Bahnhofstraße/Ecke<br />
Philosophenweg seine Rollläden <strong>für</strong> immer<br />
herunterließ. Dieses ins Auge springende Oval mit seiner<br />
glänzend schwarz-silber-metallenen Verkleidung und seiner<br />
runden Glasfassade wurde 2020 vom Bremer Architekten<br />
Prof. Hartmut Stechow geschaffen, in eindeutiger Anlehnung,<br />
geradezu als Hommage an die Architektur des<br />
allerersten Kiefertkiosks der Stadt vor dem Bremer Hauptbahnhof.<br />
Dieser Pavillon war 1931 nach Plänen des Bremer<br />
Architekten Eberhard Gildemeister (1897-1978) entstanden.<br />
Im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde er nach Kriegsende<br />
wieder aufgebaut. In der Rekonstruktion von Lore Krajewski<br />
(1921-2019) – einer Gildemeister-Schülerin und der erste<br />
Frau in <strong>Bremen</strong> mit eigenem Architekturbüro. Seit 1949<br />
wurden dort wieder Bratwürste gebraten.<br />
Lore Krajewski entwarf übrigens auch den 1951 am Herdentorsteinweg<br />
errichteten rundum generös verglasten Hapag-Lloyd-Verkehrspavillon,<br />
ein Architekturjuwel der 50er<br />
Jahre mit klarem Bezug auf die durch die Nazis als entartet<br />
diskriminierte und geächtete Dessauer Bauhaus-Ästhetik.<br />
Leider fiel dieser Bau 1979 der Erweiterung der Wallanlagen<br />
und den damaligen modisch-architektonischen Tendenzen<br />
zum Opfer und wurde abgerissen.<br />
Wer in <strong>Bremen</strong> aufwuchs, wurde mit den Kiefert-Würsten<br />
groß: kaum eine „Reise“ meiner Kindheit mit der Linie 4<br />
aus Huckelriede in die Bremer Innenstadt – ich spreche von<br />
den 50er und 60er Jahren – verlief ohne einen Besuch am<br />
Wurstpavillon am Liebfrauenkirchhof. Später war es Tradition,<br />
dass jemand während der alljährlichen Inventur im Januar,<br />
an der ich – inzwischen größer geworden - teilnahm,<br />
aus der Pelzerstraße, in der mein Vater seine Buchhandlung<br />
betrieb, um die Ecke, in die damals mittlerweile in der Sögestraße<br />
existierende Kiefert-Filiale geschickt wurde, um <strong>für</strong><br />
alle Helfer und Helferinnen Verpflegung zu holen. Das waren<br />
natürlich Bratwürste, und zwar die aus der Pfanne! Und<br />
dann auch – bitte sehr! – mit Kartoffelsalat, dem normalen,<br />
nicht dem Hausmacher!<br />
Selbst manche Dezennien später, als ich schon in Spanien<br />
lebte, immer wenn ich <strong>für</strong> einen Heimaturlaub oder Abstecher<br />
nach der Frankfurter Buchmesse nach <strong>Bremen</strong> kam,<br />
gehörte mindestens ein Besuch bei Kiefert dazu. Geradezu<br />
ein Pflichtritus <strong>für</strong> Heimkehrer in jenen prä-veganen Zeiten.<br />
Das Kiefert-„Imperium“ weitete sich in den langen Jahren<br />
seiner Existenz über die gesamte Innenstadt aus, in seinen<br />
besten Zeiten zählte es insgesamt 11 Filialen. 1937 war der<br />
Verkaufsraum im alten Küsterhaus der Kirche Unser Lieben<br />
Frauen dazugekommen, der Ende 2022 aus brandtechnischen<br />
Gründen ebenfalls geschlossen werden musste. Ab<br />
1938 gab es eine Filiale am Brill, die 1968 in den Untergrund<br />
des Brilltunnels umziehen musste, der 2011 wieder geschlossen<br />
wurde. Die Unterführung existiert dort unten immer<br />
noch, über ihn donnern die Bahnen der BSAG hinweg, irgendwo<br />
gibt es noch eine schmale Eisentür, durch die man<br />
die Gewölbe betreten kann.<br />
Der Kiefertsche Wurstpavillon am Bahnhof wurde 1999 infolge<br />
des kompletten Umbaus des Platzes von seinem ursprünglichen<br />
Standort entfernt und an leicht veränderter Position<br />
durch einen Neubau ersetzt. Das ausrangierte Objekt<br />
trat dann eine Odyssee durch die Stadt an. Erst irgendwo in<br />
der Neustadt abgestellt, gelangte es auf das Betriebsgelände<br />
der BSAG am Flughafendamm, um am Ende dem Focke-<br />
Museum geschenkt zu werden. Das lieh das gute Stück an<br />
die Markthalle Acht am Domshof aus, wo es dann dort irgendwann<br />
in Ungrade fiel und wieder zurück ins Museum<br />
geschickt wurde.<br />
Dort steht es nun in Wartestellung und hofft, nach dem Generalumbau<br />
des Museums in die neue Ausstellung integriert<br />
zu werden. Auf Nachfrage durch den Kolumnisten, ob das<br />
weiterhin so geplant sei, antwortete man diesem: »Wir gehen<br />
immer noch davon aus, dass der Pavillon nach der Wiedereröffnung<br />
bei uns im Park stehen wird.«<br />
Man kann nur hoffen, das Museum hält Wort. Und wäre es<br />
nicht eine gute Idee, den nunmehr ebenfalls herrenlos gewordenen<br />
Pavillon vom Philosophenweg der Wurstbude an<br />
die Seite zu stellen? Vielleicht als Büchershop, das stünde<br />
einer City of Literature doch gut zu Gesicht, oder?<br />
74
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