djo-Horizonte Ausgabe Nr. 2 2024
Mitteilungszeitschrift der djo - Deutsche Jugend in Europa Landesverband Baden-Württemberg
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<strong>Horizonte</strong><br />
-<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
2|<strong>2024</strong><br />
klingend<br />
verbindend<br />
lebendig<br />
Mitteilungszeitschrift<br />
<strong>djo</strong> - Deutsche Jugend in Europa<br />
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Inhalt / Impressum<br />
Vorwort 3<br />
Aus den Gruppen 4-21<br />
Aus dem Ländle 22-33<br />
Unser Thema: 30. Europäisches Volksmusikkonzert 34-36<br />
<strong>djo</strong> - Gastschülerprogramm 37-43<br />
Termine <strong>2024</strong> 44-47<br />
Impressum<br />
Redaktionsteam und für den Inhalt verantwortlich: Hartmut Liebscher<br />
Herausgeber:<br />
<strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa<br />
Landesverband Baden-Württemberg e.V.<br />
Schlossstraße 92, 70176 Stuttgart<br />
Telefon: 0711 625138, Fax: 0711 625168<br />
E-Mail: zentrale@<strong>djo</strong>bw.de<br />
Gesamtherstellung: Reiner v. Bronewski • moreVision & friends<br />
Lichtenbergstr. 5, 71642 Ludwigsburg<br />
Tel. 0171 2130178<br />
Internetseiten:<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de www.heimatkulturwerk.de www.gastschuelerprogramm.de www.aschenhuette.de<br />
Social Media:<br />
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www.instagram.com/<strong>djo</strong>_bw<br />
Gezeichnete Beiträge unterliegen der Verantwortung des Verfassers<br />
Redaktionsschluss <strong>djo</strong> <strong>Horizonte</strong> 3/<strong>2024</strong> ist der 15.10.<strong>2024</strong><br />
2 <strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
Vorwort<br />
Liebe Freunde,<br />
unsere <strong>djo</strong>-Jugendbildungsstätte<br />
Ferienheim Aschenhütte ist 100<br />
Jahre alt geworden! Am Wochenende<br />
6.-7. Juli <strong>2024</strong> war es so<br />
weit. Nach über einem Jahr intensiven<br />
Planens hatten wir zu<br />
unserem Festwochenende nach Bad Herrenalb eingeladen.<br />
Die wechselvolle Geschichte des Hauses als Ferienheim<br />
begann schon 1924. Mehr dazu könnt ihr unter der Rubrik<br />
„aus dem Ländle“ nachlesen. Ein toller Bericht, der<br />
im Rahmen der Feierlichkeiten von unserem Fritz Jauché<br />
als Festrede gehalten wurde, ist dort abgedruckt, ebenso<br />
die Zusammenfassung über die letzten 13 Jahre, seitdem<br />
unser Jugendverband das Haus übernommen und geführt<br />
hat, die ich selbst anlässlich der Veranstaltung geschildert<br />
habe. Auch diese kurze Zeit war spannend und<br />
voller, nicht immer gewollter, Abwechslung.<br />
Das Festwochenende bestand aus einem dreiteiligen Programm:<br />
Der Samstagvormittag und Mittag war dem eigentlichen<br />
Festakt mit Bad Herrenalbs Bürgermeister<br />
Hoffmann und weiteren geladenen Ehrengästen vorbehalten.<br />
Neben Festrede, Gruß- und Dankesworten, gab<br />
es einen tollen Querschnitt durch unsere inzwischen sehr<br />
bunte musikalische und tänzerische Kinder- und Jugendarbeit.<br />
Auch auf einen plötzlichen Regenguss waren wir<br />
vorbereitet, und konnten somit den Festakt mit einem<br />
Stehbuffet bei musikalischer Unterhaltung abschließen.<br />
Der Abend war dann unseren eigenen Gruppen zum Feiern<br />
vorbehalten. Mit einem Festball in der Bronnenwiesenhalle<br />
wurde es sehr lebendig. Die Band AKUSTIK, deren<br />
Mitglieder aus Siebenbürgen und dem Banat stammen,<br />
brachte im Laufe des Abends alle auf die Tanzfläche.<br />
Bei bekannten Schlagern und Popsongs konnte jeder<br />
seinen Tanzschritt finden. Dazwischen, damit der<br />
Volkstanz auch beim Ball seinen Platz hatte, begeisterte<br />
uns Laura Putane mit ihrer Gruppe mit lettischen Volkstänzen<br />
zum Mittanzen.<br />
Am Sonntag war dann der dritte Teil mit einem „Tag der<br />
offenen Tür“ für die Ortsgemeinde angesagt.<br />
Für das leibliche Wohl im Hof der<br />
Aschenhütte sorgte, wie auch<br />
schon am Vorabend bei dem Ball,<br />
unser Pfadfinderstamm Cherusker.<br />
Alles in Allem kann man heute sagen,<br />
dass das Festwochenende<br />
eine abwechslungsreiche, lebendige<br />
und gelungene Veranstaltung<br />
gewesen ist, aber… lest einfach selbst den ausführlichen<br />
Bericht im Inneren dieses Heftes.<br />
Neben diesem positiven Bericht bringt das Leben auch<br />
immer wieder seine Schattenseiten. Zwei bemerkenswerte<br />
Menschen haben uns leider für immer verlassen:<br />
Zum einen unser Wilfried Stolle, Chorleiter des Iglauer<br />
Singkreises, der neben seiner über 50 Jahre andauernden<br />
herausragenden musikalischen Arbeit auch immer<br />
wieder für unseren Gesamtverband, z.B. im Vorstand des<br />
damaligen Arbeitskreises der Spielscharen und bei vielen<br />
musischen Lehrgängen des Verbandes, da war. Seine vielen<br />
Chorsätze sowie sein Buch „Ich fahre zum Iglauer<br />
Singkreis“ werden unseren Wilfried in unserer <strong>djo</strong> weiterleben<br />
lassen.<br />
Die zweite Persönlichkeit, die leider von uns gegangen<br />
ist, war Rudolf Schmidt. Wer die Aschenhütte kennt,<br />
kannte auch Rudolf. Bereits in Rente, sprang er in den<br />
zurückliegenden Jahren immer wieder als Koch im Ferienheim<br />
Aschenhütte ein, wenn Not am Mann war oder<br />
wenn es hieß, für die Dialysekinder der Uniklinik Heidelberg<br />
nach ihren Bedürfnissen zu kochen. Rudolf war immer<br />
zur Stelle, doch nun ist er nicht mehr unter uns und<br />
wird uns wahnsinnig fehlen.<br />
Damit, mit Freud und Leid, wünsche ich euch nun allen<br />
eine tolle Ferien- und Urlaubszeit und viel Spaß beim Lesen<br />
der vorliegenden <strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong>.<br />
Euer<br />
Hartmut Liebscher<br />
Landesvorsitzender<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong><br />
3
Aus den Gruppen<br />
Tanzgruppe der Banater Schwaben in Singen<br />
Frühlingsball des Kreisverband Konstanz/Singen e.V.<br />
„Traditionen geben Halt: Gerade in<br />
der heutigen Zeit, wo alles schnelllebig<br />
ist und sich täglich verändert.“<br />
Getreu diesem Motto hat sich der<br />
Kreisverband Konstanz/Singen dazu<br />
entschieden nach vierjähriger Pause,<br />
bedingt durch die Corona-Pandemie,<br />
am 20.04.<strong>2024</strong> in Schlatt unter<br />
Krähen einen Frühlingsball zu veranstalten.<br />
Die Vorbereitungen gingen bereits<br />
am Freitagabend los. Alle Mitglieder<br />
der Tanzgruppe und aus dem Vorstand<br />
sowie helfende Hände von<br />
Freunden und Familie trafen sich in<br />
der Halle, um eine Sporthalle in einen<br />
festlichen Saal zu verwandeln.<br />
Es wurden fleißig Tische und Stühle<br />
aufgestellt, die Bühne aufgebaut<br />
und der Saal getreu dem Motto<br />
„Frühling“ dekoriert. Auch für das<br />
leibliche Wohl musste schon einmal<br />
vorbereitet werden. Unser Vorstandsmitglied<br />
Zenno Flaschka verarbeitete<br />
mit seinem Küchenteam<br />
30 kg Fleisch zu den schon zur Tradition<br />
gewordenen Krautwickeln.<br />
Am Samstag traf man sich auch<br />
schon zeitig, um fleißig zu proben<br />
und dem Programm seinen letzten<br />
Schliff zu verleihen.<br />
So langsam füllte sich auch unser<br />
Kuchenbüffet. Wir konnten unseren<br />
Gästen eine Auswahl von über 30<br />
Torten zum Probieren anbieten. Ein<br />
herzlicher Dank auch auf diesem<br />
Weg an alle Bäckerinnen und Bäcker<br />
für die tollen Kuchenspenden.<br />
Kaum waren die letzten Vorbereitungen<br />
getroffen, sind auch schon<br />
die ersten Gäste eingetroffen. Nachdem<br />
sich das Publikum bei Kaffee<br />
und Kuchen gestärkt hatte, konnte<br />
vor vollem Saal das Programm beginnen.<br />
Horst Redl, unser erster Vorstand,<br />
begrüßte alle Gäste und Freunde,<br />
die den Nachmittag mit uns verbringen<br />
wollten. Ein<br />
besonderer Gruß<br />
galt unseren Ehrengästen:<br />
Herrn<br />
Hans-Peter Storz<br />
in Vertretung für<br />
unseren Oberbürgermeister,<br />
Herrn<br />
Markus Moßbrugger<br />
- Ortsvorsteher<br />
Singen-<br />
Schlatt, Herrn<br />
Norbert Neidenbach<br />
- Vorsitzender<br />
der HOG<br />
Groß-Jetscha, Herrn Herbert Petri -<br />
Vorsitzender der HOG Lugosch,<br />
Herrn Matthias Schwarz – Verband<br />
der Donauschwaben Albstadt, Herrn<br />
Heinz Franzen – Vorsitzender KV<br />
Tuttlingen, Rottweil, Schwarzwald<br />
Baar und Herrn Erich Gagesch – ehemaliger<br />
Vorstand KV Konstanz-Singen.<br />
Dem Motto entsprechend haben<br />
sich die Tanzgruppen Reutlingen<br />
und Singen diesmal dazu entschlossen<br />
nicht in Kirchweihtracht aufzutreten,<br />
sondern die Donauschwäbische<br />
Tracht anzuziehen. Sie besteht<br />
aus einem geblümten Rock mit einer<br />
Schürze in kräftigem pink. Diese<br />
Tracht hat die Tanzgruppe von der<br />
damaligen donauschwäbischen<br />
Trachtengruppe<br />
erhalten. Wir<br />
freuten uns, Familie<br />
Künstner von<br />
den Donauschwaben<br />
auf unserem<br />
Fest begrüßen zu<br />
können. Gestärkt,<br />
gebügelt und liebevoll<br />
hergerichtet<br />
wurde unsere<br />
Tracht wie immer<br />
von Frau Hildegard<br />
Bauer, die<br />
nicht nur vor jedem Fest dafür sorgt,<br />
dass alle Tänzerinnen und Tänzer etwas<br />
zum Anziehen haben, sondern<br />
sich das ganze Jahr über mit der<br />
Trachtenpflege beschäftigt. Mit einem<br />
Blumenstrauß bedankte sich<br />
die Tanzgruppe herzlich für die tatkräftige<br />
Unterstützung.<br />
Unsere junggebliebenen Tänzerinnen<br />
aus Reutlingen und Singen entschieden<br />
sich dieses Mal, uns ihre<br />
Sonntagstracht zu präsentieren.<br />
Aber auch die Kirchweihtracht aus<br />
verschiedenen Dörfern durfte nicht<br />
fehlen. In ihren Genuss kam das Publikum<br />
durch die Tanzgruppe aus<br />
Spaichingen.<br />
Das Programm eröffnete unsere extra<br />
für diesen Auftritt ins Leben ge-<br />
4<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
Aus den Gruppen<br />
rufene Kindergruppe unter der Leitung<br />
von Susanne Ray. Einige unserer<br />
Tänzerinnen und Tänzer sind in<br />
den letzten Jahren Eltern geworden.<br />
So kam die Idee zustande, ob wir<br />
nicht einen kleinen Programmpunkt<br />
mit Kindern einbauen könnten. Wir<br />
machten kräftig Werbung in den eigenen<br />
Reihen und auch bei ehemaligen<br />
Tanzgruppenmitgliedern sowie<br />
befreundeten Familien – und wir<br />
hatten Erfolg. Susanne Ray traf sich<br />
in regelmäßigen Abständen mit den<br />
Kindern und studierte ein schönes<br />
Programm ein, wobei Spiel und Spaß<br />
nicht fehlen durften. Die Kinder sind<br />
im Alter von 1 – 8 Jahren und wurden<br />
zum Teil noch durch ihre Mamas<br />
unterstützt. Am Frühlingsball stürmten<br />
13 Kinder die Tanzfläche und<br />
zeigten uns eine fetzige Krabben-<br />
Samba.<br />
Als nächstes machte sich die Tanzgruppe<br />
Spaichingen unter der Leitung<br />
von Brigitte Polling und Christine<br />
Wolanka auf der Tanzfläche bereit.<br />
Die Tanzgruppe Spaichingen ist<br />
seit dem Rosenball fester Bestanteil<br />
unseres Programms. Unsere Moderatorin<br />
Stefanie Marincolo begrüßte<br />
die Tanzgruppe aus Spaichingen<br />
herzlich mit den Worten „Schön,<br />
dass ihr da seid“. Die Tanzgruppe<br />
zeigte uns die Polka „Im Wäldchen“.<br />
Zuvor bat Stefanie Marincolo den<br />
Bundesvorsitzenden der DBJT für<br />
sein Grußwort auf die Bühne. Patrick<br />
Polling begrüßte unsere Gäste im<br />
Namen der Jugend der Banater<br />
Schwaben und auch im Namen der<br />
Landsmannschaft der Banater<br />
Schwaben. Er bedankte sich bei allen,<br />
die so viel Herz und Arbeit in die<br />
heutige Veranstaltung gesteckt haben.<br />
Er betonte, dass „der Kulturnachmittag<br />
und der Frühlingsball<br />
mehr als nur eine Veranstaltung<br />
sind. Sie sind eine Feier unserer gemeinsamen<br />
Geschichte, unserer<br />
Werte und unserer Identität als Banater<br />
Schwaben. Sie sind eine Erinnerung<br />
an unsere Wurzeln und eine<br />
Gelegenheit, unsere Kultur an die<br />
nächste Generation weiterzugeben.<br />
Diese Gemeinschaft zu spüren und<br />
zu erleben ist etwas Besonderes und<br />
darauf sollten wir nicht nur mächtig<br />
stolz sein, sondern es ist wichtig,<br />
dass wir uns dieses gemeinschaftliche<br />
Denken und Wirken behalten<br />
und uns gegenseitig dabei unterstützen.“<br />
Es würde ihn sehr freuen,<br />
wenn wir es schaffen würden unsere<br />
Traditionen und unser Brauchtum,<br />
unsere Dialekte, unsere Werte und<br />
unseren Gemeinschaftssinn weiterzuführen.<br />
„In einer Welt, die sich<br />
ständig verändert, in der täglich neu<br />
entstehende Spannungen „Alltag“<br />
sind, ist es wichtig, dass wir uns unserer<br />
Wurzeln bewusst sind. Unsere<br />
Traditionen, unsere Geschichte und<br />
unsere Kultur sind ein großer Teil<br />
dessen, was uns ausmacht. Das, was<br />
uns verbindet und uns stark macht.<br />
Und genau das feiern wir heute“. Patrick<br />
Polling wünschte uns allen nun<br />
ein schönes Fest und bedankte sich<br />
herzlich bei allen Mitwirkenden und<br />
Helfenden, die den heutigen Tag organisiert<br />
haben und viele Stunden<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 5
Aus den Gruppen<br />
an Arbeit investierten, um allen einen<br />
wunderbaren Tag im Sinne des<br />
Brauchtums zu ermöglichen. Im Besonderen<br />
bedankte er sich im Namen<br />
der Jugend beim Kreisverband<br />
Singen, der ein großartiges Programm<br />
auf die Beine gestellt hat.<br />
„Ohne eure Arbeit, euer Engagement<br />
und eure Leidenschaft wäre<br />
dies so nicht möglich. Ihr habt eure<br />
Zeit und Energie investiert, um uns<br />
allen einen besonderen Tag zu bereiten.<br />
Eure Arbeit verdient höchste<br />
Anerkennung und Wertschätzung.<br />
Wir können froh sein, einen solch<br />
aktiven Verband und solch aktive<br />
Mitglieder in unserer Mitte zu wissen“.<br />
Ebenso fester Bestandteil unserer<br />
Feste ist die Tanzgruppe aus Reutlingen<br />
unter der Leitung von Melinda<br />
Petla, Sabine Kirsch und Karsten<br />
Loch. Die Tanzgruppe zeigte uns den<br />
Walzer „Heimatstern“ und die „Plauderpolka“.<br />
Als letztes waren die Gastgeber an<br />
der Reihe. Nach der Corona-Pandemie<br />
sind unsere Proben leider ziemlich<br />
eingeschlafen. Wir trafen uns<br />
sehr unregelmäßig. Umso glücklicher<br />
sind wir nun, dass dies nicht<br />
mehr der Fall ist und wir seit Anfang<br />
des Jahres wieder jeden Mittwochabend<br />
das Tanzbein schwingen.<br />
Auch konnten wir zwei neue Tänzer<br />
in unseren Reihen begrüßen. Marcel<br />
Binder und Gabriel Stötzer. Gabriel<br />
kommt aus Brasilien<br />
und ist aktiver<br />
Teilnehmer der<br />
D o n a u s c h w ä -<br />
bisch-Brasilianischen<br />
Kulturstiftung<br />
in Entre Rios.<br />
Seine Mama<br />
nahm mit unserem<br />
ersten Vorsitzenden,<br />
Horst<br />
Redl, Kontakt auf<br />
und äußerte den<br />
Wunsch, dass Gabriel<br />
auch in<br />
Deutschland Teil<br />
einer Donauschwäbischen<br />
Gemeinschaft sein<br />
möchte. Er ist für längere Zeit hier<br />
am Bodensee und möchte die Traditionen,<br />
Lieder und Tänze, die er in<br />
Entre Rios gelernt hat, nicht vergessen.<br />
Unser Tänzer Mathias Knab<br />
nahm Kontakt mit Gabriel auf, als<br />
dieser in Konstanz, wo er Informatik<br />
studiert, angekommen war. Er hat<br />
ihm ein bisschen die Gegend gezeigt<br />
und ihm unsere Gruppe vorgestellt.<br />
Gabriel und Marcel sind jetzt fester<br />
Bestandteil unserer Gruppe und wir<br />
heißen sie herzlich Willkommen. Getanzt<br />
haben wir den eigens für den<br />
Frühlingsball choreografierten Walzer<br />
„Frühlingsblume“ sowie die<br />
„Schöne Serenade“. Die Tänze tanzten<br />
wir mit Unterstützung der Tanzgruppe<br />
aus Reutlingen, die für die<br />
Proben extra zwei Mal nach Singen<br />
gefahren sind. Wir bedanken uns<br />
herzlich bei der Tanzgruppe Reutlingen<br />
für ihre Mühe, Unterstützung<br />
und Freundschaft.<br />
Zum Abschluss<br />
tanzten alle drei<br />
Tanzgruppen die<br />
Gemeinschaftstänze<br />
„Kathi-Ländler“<br />
und „Veilchenblaue<br />
Augen“.<br />
Die „Kleine Banater<br />
Blechmusik“<br />
unter der Leitung<br />
von Manfred Ehmann<br />
und Günter<br />
Klein führte uns durch das Programm<br />
und spielte im Anschluss für<br />
unser Publikum auf. Wir bedanken<br />
uns bei der Kapelle für Ihre Begleitung<br />
und die schönen Klänge, mit<br />
denen sie unsere Gäste begeisterten.<br />
Um das Programm möglichst abwechslungsreich<br />
zu gestalten, baten<br />
wir die Tanzgruppe Spaichingen um<br />
einen Showtanz. Sie ließen sich nicht<br />
zweimal bitten und legten in hübschen<br />
Dirndln und Lederhosen das<br />
„Draufgänger-Medley“ aufs Parkett<br />
und ernteten viel Applaus.<br />
Auch die Tanzgruppen aus Reutlingen<br />
und Singen zeigten einen Showtanz<br />
Es sollte ein Discofox mit anschließendem<br />
Cha-Cha-Cha werden.<br />
Wir kramten unsere kurzen bunten<br />
Röcke der Amerika-Tour von 2013<br />
hervor und probten fleißig. Der Tanz<br />
wurde rechtzeitig – eine Woche vor<br />
dem Auftritt – fertig.<br />
Zum Programmabschluss kamen<br />
noch einmal alle Tänzerinnen und<br />
Tänzer, aber auch die fleißigen Helfer<br />
aus der Küche und Kuchentheke<br />
auf der Tanzfläche zusammen und<br />
tanzten die Polka „Veilchenblaue Augen“.<br />
Im Anschluss sorgten „Die Primtaler“<br />
mit ihrer Musik für gute Stimmung<br />
und unser Publikum feierte<br />
bis in die frühen Morgenstunden.<br />
Bedanken möchten wir uns bei unseren<br />
Sponsoren, der Sparkasse Hegau-Bodensee<br />
und dem Abschleppund<br />
Bergeunternehmen „Autohilfe<br />
Hegau“ sowie allen fleißigen Helfern<br />
und Besuchern von nah und fern,<br />
die zum Gelingen des Festes beigetragen<br />
haben.<br />
6<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
Aus den Gruppen<br />
Tanzgruppe Singen<br />
Auftritt im Pflegeheim<br />
Am 23.06.<strong>2024</strong> hatte die Tanzgruppe Singen einen<br />
Auftritt in einem Singener Seniorenheim.<br />
Die Vorbereitungen dafür fingen jedoch schon<br />
Wochen vorher an. Nachdem wir die Anfrage<br />
von der Leiterin des Seniorenheims bekommen<br />
hatten, überlegten wir, mit welchem Programm<br />
wir den Bewohnern eine Freude machen<br />
könnten. Schnell war klar, dass wir unsere<br />
neu gegründete Kindertanzgruppe zu diesem<br />
Auftritt mitnehmen würden. Die Kinder und Eltern<br />
waren sofort einverstanden. Susanne Ray<br />
übte fleißig mit den Kindern die Tänze „Fröhlicher<br />
Kreis“ und „Siebenschritt“, denn vor allem<br />
die Mädels äußerten den Wunsch auch mal<br />
unsere schöne Tracht anziehen zu dürfen. Als<br />
alle Vorbereitungen getroffen waren, hofften<br />
wir, dass uns das Wetter keinen Strich durch<br />
die Rechnung machen wird. Wir trafen uns in<br />
einer nahegelegenen Schule zur letzten Probe<br />
und zum Umziehen. Insbesondere unsere<br />
Kleinsten waren sehr aufgeregt, die Tracht anzuziehen.<br />
Sie waren sehr stolz mit den geflochtenen<br />
Haaren und den schönen Röcken. Als alle<br />
fertig waren machten wir uns auf den Weg<br />
ins Seniorenheim. Dort wurden wir im Innenhof<br />
von den Bewohnern und dem Pflegepersonal<br />
herzlich empfangen. Auch einige Banater<br />
Zuschauer hatten sich eingefunden, um unseren<br />
Auftritt zu genießen.<br />
Stefanie Marincolo führte mit ihrer Moderation<br />
durchs Programm. Sie stellte uns kurz vor.<br />
Unsere Gruppe bestand aus 12 Paaren im Alter<br />
zwischen 2 und 65 Jahren und wir trugen unsere<br />
Donauschwäbische Tracht. Mit viel<br />
Schwung zeigten die Kinder ihr Können. Im Anschluss<br />
tanzte auch unsere Erwachsenengruppe<br />
einige Tänze. Wir freuen uns, nach dem<br />
Frühlingsball 3 neue Tänzer/innen begrüßen zu<br />
dürfen, die gleich schon ihren ersten Auftritt<br />
hatten.<br />
Wir ernteten für unser Programm viel Applaus<br />
und es wurde sogar nach einer Zugabe – von<br />
der Kindergruppe – gerufen. Diesen Wunsch<br />
haben unsere Kinder gerne erfüllt.<br />
Nach dem Umziehen waren wir von der Heimleitung<br />
zu Kaffee und Kuchen eingeladen.<br />
Wir freuen uns, mit unserem Programm den<br />
Bewohnern des Pflegeheims ein Lächeln ins<br />
Gesicht gezaubert zu haben.<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 7
Aus den Gruppen<br />
Iglauer Singkreis Süd<br />
Iglauer Musikantentreffen <strong>2024</strong>: Oba heia wors wieda schej ...<br />
Unser diesjähriges Musikantentreffen<br />
<strong>2024</strong> fand vom 26. - 28. 4. wieder<br />
im Haus Lutzenberg in Althütte<br />
statt. Auch der Besuch war wieder<br />
gut: Insgesamt 29 Musikbegeisterte<br />
nahmen teil, vom zarten Kindesalter<br />
bis zur Kategorie „gut erhalten“, um<br />
zusammen in unterschiedlichen Ensembles<br />
zu musizieren. Bei den Fiedelmusikanten<br />
unterstützten zwei<br />
Klarinetten den Klangkörper, unsere<br />
Fiedlerfreunde von Pramínek aus<br />
Iglau waren auch wieder dabei, so<br />
dass wir mit zwei Ploschpermenten<br />
(Bauern-Bassgeigen) eine unerhörte<br />
Klangfülle erreichten. Auch eine gut<br />
ausgestattete Stubenmusikrunde<br />
mit Hackbrettern, Zithern und Gitarren<br />
war zusammen gekommen, daneben<br />
wurden noch einige besondere<br />
Stücke für die Vorspielrunde vorbereitet,<br />
vom Ziehharmonika-Geigen-Duo<br />
und von der Familienmusik<br />
Szegedi. Die Kinder hatten besonderen<br />
Spaß.<br />
Bereits am Freitag gegen Abend<br />
fand sich der Großteil der Angemeldeten<br />
im Haus Lutzenberg ein, um<br />
das Treffen gemütlich zu beginnen.<br />
Nach einem gemeinsamen Abendessen<br />
versammelten wir uns im Gemeinschaftsraum<br />
„Alpblick“ zu einem<br />
gemütlichen Abend. Herbert<br />
hatte ein auf der Klarinette gespieltes<br />
Ratespiel mit Film- und Fernsehtitelmusiken<br />
vorbereitet, das für alle<br />
höchst unterhaltsam war. Für Knabberei<br />
und Getränke war gesorgt, die<br />
Zeit verflog bei angeregten Gesprächen,<br />
so dass manche doch länger<br />
durchhielten.<br />
Der Samstagvormittag wurde zur intensiven<br />
Probenarbeit genutzt.<br />
Frohgemut nahmen sich die verschiedenen<br />
Instrumentengruppen<br />
die ersten Stücke vor und arbeiteten<br />
am harmonischen Zusammenklang.<br />
Die Stubenmusik probte im zweiten<br />
Stock im Raum „Schloss Ebersberg“,<br />
der ausreichend Platz für alle Beteiligten<br />
bot. 4 Hackbretter, 3 Zithern<br />
und 4 Gitarren bildeten einen ansehnlichen<br />
Klangkörper. Die Sammlung<br />
der „Iglauer Notenbüchln“ ist<br />
inzwischen beim Band 13 angekommen,<br />
aus dem auch gleich die neuesten<br />
Bearbeitungen ausprobiert<br />
wurden. Auch die Fiedlergruppe übte<br />
eifrig aus dem neuen Notenbüchl<br />
und dem bisherigen Repertoire. Die<br />
Spielfreude ließ uns ein ums andere<br />
Stück hervorholen, auffrischen oder<br />
neu einüben. Nur allzu rasch war es<br />
Zeit zum Mittagessen. Nach einer erholsamen<br />
Mittags- und Kaffeepause<br />
übten alle Musikanten tüchtig weiter<br />
bis zum Abendessen und bereiteten<br />
Stücke für die Vorspielrunde<br />
vor.<br />
Am Abend ging es ans Darbieten: In<br />
der großen Runde im Gemeinschaftsraum<br />
gaben die Musikanten<br />
gegenseitig ihre erarbeiteten Stücke<br />
zum Besten. So kam ein ansehnliches<br />
Programm zusammen, abwechselnd<br />
vorgetragen von den<br />
Fiedlern, der Stubenmusik, verschiedenen<br />
Besetzungen mit Harmonika<br />
und von Familie Szegedi.<br />
Anschließend wurde es Zeit für den<br />
gemütlichen Teil. Es wurde ausgiebig<br />
gesungen, verschiedenste Lieder aus<br />
dem Iglauer Liederschatz wurden<br />
angestimmt und eifrige Gespräche<br />
geführt. Auch an diesem Abend hielten<br />
einige noch recht lange durch.<br />
8<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
Aus den Gruppen<br />
Am Sonntagmorgen<br />
ging es nach der Räumung<br />
der Zimmer fleißig<br />
weiter mit dem Musizieren,<br />
das neu Gelernte<br />
wurde zum Festigen<br />
nochmals durchgespielt,<br />
weitere Stückln ausprobiert.<br />
Eine Wunschrunde<br />
mit persönlichen<br />
Lieblingsstücken beschloss<br />
die Musiziertage.<br />
Auch ein Gruppenfoto<br />
musste noch gemacht<br />
werden. Nach dem Mittagessen<br />
traten alle froh gestimmt<br />
die Heimreise an, mit jeder Menge<br />
neuer Ohrwürmer.<br />
Allen Aktiven sei für ihre Mitwirkung<br />
und ihr Engagement ganz herzlich<br />
gedankt! Fürs nächste Jahr ist auch<br />
bereits wieder im Haus Lutzenberg<br />
gebucht. Reserviert euch gleich den<br />
Termin vom 2. – 4. Mai 2025 im Kalender.<br />
Harry und Traudi, mit herzlichen<br />
Grüßen auch von Wally Höfer<br />
Bund der Eghalanda Gmoin e.V. (BdEG)<br />
„DIE EGERLÄNDER KOMMEN!“ – Musikalische Wertschätzung<br />
für Egerländer und böhmische Blasmusik<br />
Konzert-Wochenende in Radolfzell am Bodensee wurde zum überragenden Erfolg<br />
Die letzten Töne des Egerländer Konzert-Wochenendes<br />
sind verklungen.<br />
„Ein sehr positives Fazit“ ziehen die<br />
Organisatoren des „Bundes der<br />
Egerländer Gmoin“ (BdEG). Sie loben<br />
nicht nur das traumhafte Wetter,<br />
sondern insbesondere die großartige<br />
Unterstützung und die Gastfreundschaft<br />
der Radolfzeller.<br />
Vom 3. bis zum 5. Mai bestimmten<br />
Egerländer und böhmische Blasmusik<br />
das akustische und optische Bild<br />
in der „Musikstadt“ Radolfzell am<br />
Bodensee. Unter dem Motto „DIE<br />
EGERLÄNDER KOMMEN!“ präsentierten<br />
insgesamt fünf Blaskapellen<br />
sowie zahlreiche Sänger/innen und<br />
Tänzer/innen der Egerland-Jugend<br />
traditionelle Egerländer und böhmische<br />
Musik sowie farbenprächtige<br />
Egerländer Trachten an verschiedenen<br />
Lokalitäten in der Stadt.<br />
Absolut positives Fazit<br />
„Wir ziehen ein durchweg positives<br />
Fazit“, so der Vorsitzende des „Bundes<br />
der Egerländer Gmoin“ (BdEG),<br />
Volker Jobst. Man habe sich sehr gefreut<br />
über das rege Interesse der Radolfzeller<br />
Besucher und Gäste sowie<br />
über die Gastfreundschaft in der<br />
„Musikstadt“. Seitens der Radolfzeller<br />
Verwaltung habe man zudem<br />
von Beginn der Planungen an „volle<br />
ideelle und organisatorische Unterstützung“<br />
erfahren, lobte der BdEG-<br />
Vorsitzende.<br />
So waren an diesem Wochenende<br />
alle Konzerte platzmäßig weitgehend<br />
vollbesetzt. Den Radolfzeller<br />
Konzertsaal „Milchwerk“, in dem die<br />
Gartenberger Bunkerblasmusik aus<br />
Geretsried, die Egerländer Blaskapelle<br />
aus Waldkraiburg und die Egerländer<br />
Familienmusik Hess aus<br />
Hirschhorn sowie die Tanzgruppe<br />
der Egerland-Jugend ihre Musik, Lieder<br />
und Tänze in traditionellen Egerländer<br />
Trachten präsentierten, besuchten<br />
geschätzt über 400 Musikinteressierte,<br />
darunter auch Gäste,<br />
die von weither zu den Konzerten<br />
angereist waren. Die Schlossberg-<br />
Musikanten aus Radolfzell-Güttingen<br />
begeisterten zusätzlich die Gäste.<br />
Der Musikverein Güttingen spielte<br />
vor dem Milchwerk zur Begrüßung<br />
der Gäste auf.<br />
Mit dabei waren auch bekannte Mu-<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 9
Aus den Gruppen<br />
siker, Dirigenten und Komponisten<br />
von Egerländer, böhmischen und<br />
donauschwäbischen Blasorchestern<br />
-, unter ihnen Peter Dengel, musikalische<br />
Leiter der „Siebenbürger Adjuvanten“,<br />
Norbert Merkle, Stellvertretender<br />
Vorsitzender des „Freundeskreises<br />
Donauschwäbische Blasmusik“<br />
und Conferencier der mährischen<br />
Blaskapelle „Stříbrňanka“ sowie<br />
Wolfgang König von den ehemaligen<br />
Egerländer „Kaiserwald-Musikanten“.<br />
Auch das historische Radolfzeller<br />
Münster „Unserer Lieben Frau“, in<br />
dem die Gartenberger Bunkerblasmusik<br />
der Eghalanda Gmoi Geretsried<br />
unter der Leitung von Roland<br />
Hammerschmied zusammen mit<br />
Münster-Pfarrer Heinz Vogel einen<br />
musikalischen Gottesdienst gestaltete,<br />
war bis auf den letzten Platz besetzt.<br />
Die musikalische Beteiligung<br />
an Gottesdiensten gehört bei den<br />
Egerländern seit Langem zur kulturellen<br />
Tradition.<br />
Musikbegeisterung<br />
und Wetterglück<br />
Absolutes Glück hatten die Musikanten/innen<br />
mit dem Wetter. Hatte es<br />
Tage zuvor noch „in Strömen geregnet“,<br />
so zeigte sich bei den Open-Air-<br />
Konzerten auf der Insel Mainau, am<br />
Mit dabei die Egerländer Familienmusik Hess unter der Leitung von Alexander Hess,<br />
die in traditioneller Besetzung historische Egerländer Weisen vorwiegend aus alten<br />
Liederhandschriften vortrug. Die Musikanten/innen der Gruppe haben es sich zur<br />
erklärten Aufgabe gemacht, traditionelle Egerländer Volksmusik als Kulturgut zu<br />
erhalten und zu pflegen.<br />
Zahlreiche Besucher und Gäste verfolgten im Radolfzeller „Milchwerk“ begeistert<br />
ein über zweistündiges Konzert mit traditionellen Egerländer/böhmischen Polkas,<br />
Walzern, Märschen und Volkstänzen. Jeweils zum Beginn und zum Abschluss aller<br />
Konzerte musizierten alle beteiligten Musikkapellen gemeinsam.<br />
„Konzertsegel“ am Radolfzeller Hafen<br />
sowie beim Platzkonzert in der Altstadt<br />
das Wetter mit strahlend blauem<br />
Himmel und warmen Sonnenschein<br />
von seiner allerbesten Seite.<br />
Beste Voraussetzungen für Musikinteressierte,<br />
Besucher und Gäste, den<br />
Polkas, Walzern und Märschen der<br />
Egerländer Blaskapelle Waldkraiburg<br />
unter der musikalischen Leitung von<br />
Anton Lenhart, der Gartenberger<br />
Bunkerblasmusik unter Roland Hammerschmied<br />
und der Schlossberg-<br />
Musikanten (traditionell böhmische<br />
Blasmusik) unter Stefan Tomansky zu<br />
lauschen. Zur Tradition der Egerländer<br />
gehörte es zudem, dass Musikinteressierte<br />
zu den Konzerten keinen<br />
Eintritt bezahlen mussten. „Wir musizieren,<br />
singen und tanzen, um unsere<br />
Besucher und Gäste zu erfreuen<br />
-, und wir musizieren, weil wir selbst<br />
Freude an der Musik unserer einstigen<br />
Heimat haben“, so die einhellige<br />
Meinung der beteiligten Akteure.<br />
Die sogenannte „Hutspende“ – auch<br />
traditionell im Egerland – machte jedoch<br />
in beeindruckender Weise<br />
deutlich, dass die Konzerte bei den<br />
Besuchern und Gäste auf volle Begeisterung<br />
trafen.<br />
„Musikstadt“ Radolfzell<br />
Die Stadt Radolfzell am Bodensee bezeichnet<br />
sich selbst als „Musikstadt“<br />
10<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
Aus den Gruppen<br />
Blasmusik, Gesang, Tanz und bunte Egerländer Trachten bestimmten das Bild zum<br />
Abschluss des Konzert-Wochenendes am „Seetorplatz“ in der Radolfzeller Altstadt.<br />
Uraufgeführt wurde hier auch die Polka „Mein wunderschönes Egerland“, die der<br />
musikalische Leiter des Musikvereins Güttingen, Michael Maisch, komponierte und<br />
dem „Bund der Egerländer Gmoin“ (BdEG) widmete.<br />
mit einem generellen Angebot musikalischer<br />
Highlights. Wen wundert es<br />
demnach, dass auch der Erste Bürgermeister<br />
der „Musikstadt“ Waldkraiburg<br />
in Oberbayern, Robert<br />
Pötzsch, alle Konzerte der Egerländer<br />
besuchte. Waldkraiburg im oberbayerischen<br />
Landkreis Mühldorf am<br />
Inn ist nicht zuletzt bekannt durch<br />
den weltweit bekannten Instrumenten-Hersteller<br />
Miraphone e.G. aus<br />
dem ehemaligen Graslitz/Egerland.<br />
Ein besonderes Lob richtete auch der<br />
Radolfzeller Organisator und Bundesbeauftragter<br />
für Egerländer/böhmische<br />
Blasmusik im BdEG an die Verwaltung<br />
der Stadt Radolfzell. „Unsere<br />
Planungen wurden von Anbeginn an<br />
in hervorragender Weise und hilfreich<br />
unterstützt“, so Wolfgang<br />
Jendsch, der in der „Musikstadt“<br />
auch das „Egerländer Blasmusik- und<br />
Informationsarchiv“ führt.<br />
Musik verbindet<br />
Strahlend schönes Wetter, fröhliche Blasmusik und begeisterte Besucher beim<br />
Open-Air-Konzert am Radolfzeller „Konzertsegel“. Durch das Programm führte der<br />
Bundesbeauftragte für Egerländer/böhmische Blasmusik im BdEG Wolfgang<br />
Jendsch aus Radolfzell.<br />
Die Tanzgruppe der Egerland-Jugend – hier bei einem Platzkonzert in der Radolfzeller<br />
Altstadt – präsentierte nicht nur traditionelle fröhliche Volkstänze, sondern<br />
auch ihre schmucken bunten Egerländer Trachten. Fotos: Erich Wetzka/BdEG<br />
Sehr hilfreich unterstützt wurde die<br />
Organisation des Egerländer Konzert-Wochenendes<br />
auch durch den<br />
Musikverein Radolfzell-Güttingen<br />
und dessen Vorsitzende Nadine Weißer.<br />
Ein überraschendes Gastgeschenk<br />
als Wertschätzung, Dank sowie<br />
zum Abschied erhielten die Egerländer<br />
Musikanten/innen vom musikalischen<br />
Leiter des Musikvereins,<br />
Michael Maisch. Er komponierte extra<br />
ein Musikstück unter dem Titel<br />
„Mein wunderschönes Egerland“,<br />
das er dem BdEG widmete und das<br />
zum Abschluss am Radolfzeller Seetorplatz<br />
uraufgeführt wurde.<br />
„Musik verbindet, schafft Kontakte<br />
und knüpft Freundschaften!“, so der<br />
BdEG-Bundesbeauftragte Wolfgang<br />
Jendsch. Seitens des „Bundes der<br />
Egerländer Gmoin“ (BdEG) wird man<br />
nach diesem gelungenen musikalischen<br />
Event in Radolfzell auch weiterhin<br />
das kulturelle Erbe und die<br />
Egerländer Musikkultur bewahren<br />
und im Sinne des einstigen BdEG-<br />
Mitgliedes Ernst Mosch lebendig<br />
halten und fördern.<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 11
Aus den Gruppen<br />
Sing- und Spielschar der Böhmerwäldler aus Ellwangen<br />
Kinderbedarfsbörse der Sing- und Spielschar Ellwangen<br />
Vor allem, um Familien günstige Kinderkleidung<br />
anzubieten, hat die Singund<br />
Spielschar der Böhmerwäldler<br />
Ellwangen wieder eine Kinderbedarfsbörse<br />
veranstaltet. Neben Kleidung<br />
wurde ausserdem auch Spielzeug<br />
verkauft. Wie in den Jahren zuvor<br />
fand die Aktion in einer Mehrzweckhalle<br />
in Ellwangen-Rindelbach<br />
an einem Samstagnachmittag statt.<br />
Die ganze Aktion trägt auch zur Nachhaltigkeit<br />
bei, da Kinderkleidung<br />
mehrfach getragen wird, nachdem<br />
sie erfahrungsgemäß schnell zu klein<br />
wird. Ein wichtiger Nebeneffekt ist<br />
für die Gruppe der Gemeinschaftssinn,<br />
wenn die Mitglieder erleben,<br />
wie sie etwas gemeinsam auf die Beine<br />
stellen können. Am Vorabend<br />
werden die Sachen angenommen<br />
und sogleich von den Mitgliedern<br />
und Freunden der Spielschar sortiert.<br />
Kaum ist die Halle am Verkaufstag geöffnet,<br />
strömen die vielen Kaufinteressierten<br />
in den Saal. Sie probieren<br />
Kleidung und Schuhe. Manchmal<br />
Die Spielschar beim Sortieren der Kleider<br />
hört man auch deutliche Worte der<br />
Eltern, die die Anzahl der von ihren<br />
Kindern ausgesuchten Spiele begrenzen<br />
wollen. Der Ansturm ebbt nach<br />
einer guten Stunde wieder ab, so<br />
dass nach zwei Stunden die Kasse geschlossen<br />
werden kann. Die Spielschar<br />
hat dann die Aufgabe, alle nicht<br />
verkauften Artikel nach Nummern<br />
der Verkäufer zurückzusortieren. Diese<br />
wiederum können ihre Teile am<br />
Tag darauf abholen. So fanden auch<br />
dieses Jahr wieder viele Teile zu neuen<br />
Nutzern. Martin Januschko<br />
12<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
DJO-Kreisgruppe Stuttgart<br />
DJO-Kreisgruppenfest Stuttgart am 21. Juni <strong>2024</strong><br />
Aus den Gruppen<br />
„Wir wollen Brücke sein<br />
in unserm Leben,<br />
Brücke von Ort zu Ort,<br />
Brücke von Stadt zu Stadt,<br />
wir wollen Brücke sein<br />
in unserem Leben,<br />
Brücke von Mensch zu Mensch,<br />
Brücke von Volk zu Volk,<br />
Brücke von Herz zu Herz …“<br />
Mit diesem Lied hat der Egerländer<br />
Sing- und Tanzkreis mit allen zusammen<br />
das Motto des diesjährigen Festes<br />
mit einer Gitarrenbegleitung besungen.<br />
Es waren fast alle Gruppen<br />
der DJO-Kreisgruppe an dem Abend<br />
da und jede Gruppe hat mit allen gemeinsam<br />
gesungen, getanzt, gespielt,<br />
gemalt, musiziert … ein<br />
Abend mit vielen gemeinsamen Aktivitäten,<br />
je nach dem, was der<br />
Schwerpunkt jeder Gruppe war. Damit<br />
entstand ein bunter Abend mit<br />
viel Stimmung, fröhlichen Gesichtern<br />
und viel Bewegung. Für das<br />
leibliche Wohl hat jede Gruppe etwas<br />
zu Essen für ein Büffet mitgebracht,<br />
bei dem sich jeder im Laufe<br />
des Abends bedienen konnte.<br />
Begonnen hat der Abend mit einem<br />
gemeinsamen Musikstück, zu dem<br />
jede Person sich ein Orff-Instrument<br />
holen und mit allen zusammen bei<br />
einem gestalteten Rondo mitmachen<br />
konnte. Verantwortlich für diese<br />
Aktivität war die Gruppe „Klingender<br />
Bogen“, die damit den gemeinsamen<br />
Abend eröffnete.<br />
Die Gruppe „Sprache der Musik“, die<br />
sich im Moment viel um ukrainische<br />
Flüchtlinge kümmert, hatte eine Reihe<br />
der Flüchtlinge da, die ihren<br />
Deutschunterricht mit kleinen Märchentheaterstücken<br />
ausübt und uns<br />
kleine Szenen aus dem Märchen<br />
„Drei Haselnüsse<br />
für Aschenputtel“<br />
zeigten.<br />
Der Egerländer<br />
Sing- und Tanzkreis<br />
hat dann außer<br />
dem gemeinsamen<br />
Lied noch<br />
die Sternpolka mit<br />
allen getanzt. Damit<br />
sind alle richtig<br />
in Bewegung<br />
gekommen, um<br />
sich anschließend<br />
gruppenweise an Tische zu begeben,<br />
denn jetzt wurde es künstlerisch.<br />
Jede Gruppe hatte von der Kunstschule<br />
die Aufgabe, ein großes Blatt<br />
mit besonderen Stiften mit bunten<br />
Flächen zu gestalten, die eine Verbindung<br />
miteinander haben, genauso<br />
an markierten Stellen am Rand.<br />
Mit etwas Wasser konnten die Farben,<br />
wie von Zauberhand, zu schönen<br />
bunten Gebilden gebracht werden,<br />
die das Bild erstrahlen lassen<br />
konnte. Alle Bilder wurden dann zu<br />
einem großen Bild gelegt und an die<br />
Wand gebracht, die dann durch die<br />
Verbindungen alle ein großes Ganzes<br />
wurde. So unterschiedlich die<br />
einzelnen Bilder auch waren, alle<br />
wurden zu einer Einheit beim Zusammenlegen.<br />
Jetzt war wieder Bewegung angesagt<br />
und der DJO-Volkstanzkreis<br />
Stuttgart-Zuffenhausen mit Hartmut<br />
Liebscher zeigte 2 Tänze, die alle gemeinsam<br />
tanzen konnten.<br />
Die Tanzschule „Natalie“, die uns immer<br />
Tänze vorzeigt, zeigte uns diesmal<br />
einen Tanz, den alle gleich mitmachen<br />
konnten. Das hat jedem gut<br />
gefallen, auch wenn sie sich sonst<br />
gerne die Tänze der Tanzschule anschauen,<br />
aber selber machen, war<br />
auch ganz schön.<br />
Die Egerlandjugend singt<br />
Blumenkranz wird getestet<br />
Die Kindergruppe „Käpsele“ hatte<br />
diesmal keine Kinder dabei, aber Erwachsene,<br />
die ebenso gerne das<br />
Tanzspiel, das sie zeigten, mit allen<br />
tanzten. Dabei musste sich eine Person<br />
immer einen neuen Partner holen<br />
und alles bewegte sich mit Toren<br />
ständig weiter, wie ein Bach.<br />
Die lettische Volkstanzgruppe<br />
„Trejdeksnitis“ feiert am 21. Juni immer<br />
ihre Sonnwende. Dabei gibt es<br />
verschiedene Bräuche. Ein Brauch<br />
ist, aus mindestens 9 verschiedenen<br />
Blumen einen Kranz zu binden. Laura<br />
Putane hatte viele Wiesenblumen<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 13
Aus den Gruppen<br />
Hartmut und Laura bei der Laudatio für Heinz-Werner Liebscher (Bild rechts). Im Hintergrund selbstgemalte Bilder<br />
mitgebracht und zeigte 2 verschiedene<br />
Arten des Bindens. Die Blumen<br />
wurden an alle verteilt und jeder<br />
konnte große und kleine Schlangen<br />
oder Kränze binden, die dann zu einem<br />
großen Kranz zusammengefügt<br />
wurden. Einige bildeten einen Kreis<br />
in der Mitte und hielten den großen<br />
Kranz in die Höhe.<br />
Bevor wir im Programm weiter fortfuhren,<br />
gab es eine kleine Ehrung.<br />
Heinz-Werner Liebscher war seit<br />
über 60 Jahren ehrenamtlich in der<br />
DJO-Kreisgruppe tätig und hat sehr<br />
fürsorglich und gut die Kasse geführt,<br />
hat der Kreisgruppe viele Impulse<br />
gegeben, sich sehr intensiv um<br />
alle Gruppen gekümmert, war immer<br />
Ansprechpartner für alle und ist<br />
das Gesicht der Kreisgruppe, das<br />
von allen gekannt wird. Hartmut<br />
Liebscher spricht die Ehrung aus,<br />
überreicht ein Geschenk und spricht<br />
für das Ehrenamt:<br />
„Zwar genießt auch dieser Mensch<br />
das gemütliche Frühstück am Sonntagmorgen<br />
oder die wohlverdiente<br />
Pizza am Freitagabend. Doch noch<br />
viel lieber widmet er seine Freizeit<br />
dem guten Zweck! Dabei ist ihm kein<br />
Morgen zu früh und keine Anfahrt<br />
zu weit. Mit Herz und Verstand wird<br />
dieser Held aktiv, während sich andere<br />
noch im Bett wälzen. Jeden Tag<br />
aufs Neue meistert er Herausforderungen<br />
und sorgt so dafür, dass die<br />
Sonne für andere ein bisschen heller<br />
strahlt.“<br />
Vielen Dank lieber Heinz-Werner für<br />
60 Jahre großen, unermüdlichen<br />
Einsatz in der DJO-Kreisgruppe Stuttgart,<br />
damit für alle die Sonne heller<br />
strahlen konnte. Danach war wieder<br />
Bewegung mit Tanz angesagt und<br />
die lettische Gruppe zeigte noch 2<br />
Tänze. Mit Tanz ging es dann weiter<br />
mit der Gruppe „ETUI“ die uns 2<br />
Tänze zeigte und der Abschlusstanz<br />
wurde dann vom „Klingende Bogen“<br />
angeleitet, mit der amerikanischen<br />
Promenade, ein Tanz, bei dem die<br />
Partner und Partnerinnen immer<br />
weiter gehen und sich noch bei jedem<br />
verabschieden können.<br />
Aber jeder schöne Abend geht einmal<br />
vorbei und so danken wir noch<br />
einmal jeder Person, die mitgemacht<br />
hat und zum guten Gelingen<br />
des Abends mit ihrem Angebot und<br />
mit ihrer Beteiligung bei allen Aktionen<br />
beigetragen hat.<br />
Freyja Liebscher<br />
14<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
DJO-Kreisgruppe Karlsruhe<br />
Aus den Gruppen<br />
DJO-Jugendverband Karlsruhe feiert Erfolge<br />
beim 70-jährigen Jubiläum des Hauses der Jugendverbände Anne Frank<br />
Karlsruhe, 15. Mai <strong>2024</strong> – Der DJO-<br />
Jugendverband Karlsruhe blickt auf<br />
eine erfolgreiche Teilnahme am 70-<br />
jährigen Jubiläum des Hauses der<br />
Jugendverbände Anne Frank zurück.<br />
Unter dem Motto „Jugend ist unsere<br />
Zukunft“ setzt sich der Verband seit<br />
über 15 Jahren für die kulturelle Bildung<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
in Karlsruhe und Umgebung ein.<br />
Dieses Engagement zeigte sich einmal<br />
mehr in dem Projekt „Vielfalt<br />
macht stark“, dass in Form eines<br />
mehrwöchigen Workshops durchgeführt<br />
wurde.<br />
Das Projekt hatte zum Ziel, die Kinder<br />
und Jugendlichen mit der Geschichte<br />
des DJO-Jugendverbands<br />
sowie den Traditionen und Bräuchen<br />
verschiedener Volksgruppen<br />
vertraut zu machen. Dabei standen<br />
die Erforschung und künstlerische<br />
Darstellung nationaler Trachten und<br />
Bekleidungen im Mittelpunkt. „Wir<br />
möchten den Kindern vermitteln,<br />
dass unsere Vielfalt eine Quelle der<br />
Stärke und Bereicherung ist“, so Jenny<br />
Kastalion, Vorsitzende des DJO-<br />
Jugendverbands Karlsruhe.<br />
Ein Highlight der Jubiläumsveranstaltung<br />
war der Auftritt der talentierten<br />
Tanzgruppe Pinocchio Dance<br />
Crew. Mit ihrer beeindruckenden<br />
Performance begeisterten sie das<br />
Publikum und erhielten viel Applaus.<br />
Die Energie und Leidenschaft der<br />
Tänzerinnen spiegelten die Vielfalt<br />
und den Zusammenhalt der Gemeinschaft<br />
wider.<br />
Neben der Tanzvorführung bot der<br />
DJO-Jugendverband eine Vielzahl<br />
von Aktivitäten für Kinder an. Der<br />
Stand des Verbands war den ganzen<br />
Tag über gut besucht. Kinderschminken<br />
verwandelte die jungen Besucher<br />
in bunte Kunstwerke, und temporäre<br />
Tattoos in verschiedenen<br />
Motiven sorgten für strahlende Augen.<br />
Zudem konnten sich die Kinder<br />
an mehreren Puzzle-Stationen erfreuen,<br />
die europäische Landschaften<br />
und kulturelle Vielseitigkeit darstellten.<br />
Hier wurden auch Bilder<br />
aus dem Projekt „Vielfalt macht<br />
stark“ ausgestellt, was einen respektvollen<br />
und toleranten Dialog ermöglichte,<br />
unabhängig von Herkunft,<br />
Hautfarbe und Sprache.<br />
„Wir sind stolz darauf, dass unser<br />
Projekt so erfolgreich war und dass<br />
wir Teil dieses bedeutenden Jubiläums<br />
sein durften“, sagte Tamila<br />
Schreiber, eine weitere Sprecherin<br />
des DJO-Jugendverbands. „Die Veranstaltung<br />
bot uns eine hervorragende<br />
Gelegenheit, unsere Aktivitäten<br />
vorzustellen und wertvolle Kontakte<br />
zu anderen Jugendorganisationen<br />
zu knüpfen.“<br />
Der DJO-Jugendverband Karlsruhe<br />
freut sich auf zukünftige Projekte<br />
und Veranstaltungen, um weiterhin<br />
die kulturelle Bildung und den Zusammenhalt<br />
in der Gesellschaft zu<br />
fördern. Tamila Schrieber<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 15
Aus den Gruppen<br />
Tanzstudio Oasis<br />
Aschenhütte<br />
Dieses Jahr fuhr unsere Tanzgruppe<br />
Oasis am 26. Mai bis zum 29. Mai in<br />
die Bad-Herrenalb in die Aschenhütte.<br />
Jeder von Oasis war eingeladen,<br />
jeder der mitwolllte, Freunde und<br />
Familie. In der Aschenhütte werden<br />
neue Freundschaften geknüpft und<br />
die Tanzgruppe hat jede Altersklasse,<br />
von 4 bis 16, also niemand ist allein.<br />
Am ersten Tag gingen wir in den<br />
Wald. Das Wetter war schön, genauso<br />
wie die Aussicht. Wir spielten<br />
Spiele, redeten und sammelten Äste<br />
und Stöcke für unser geplantes Lagerfeuer<br />
am letzten Tag. Nach einiger<br />
Zeit gingen wir zurück und genau<br />
dann fing es an zu regnen. Genau<br />
rechtzeitig. Das Essen war lecker<br />
und am Ende der Tage machen wir<br />
immer ein Ritual, wo wir sagten was<br />
uns an dem Tag gefiel und was man<br />
besser machen oder beachten könnte.<br />
Am nächsten Tag machten wir eine<br />
Schnitzeljagd, in der wir in kleinen<br />
Gruppen viele verschiedene Aufgaben<br />
lösen mussten. Es hat sehr viel<br />
Spaß gemacht<br />
und wir haben<br />
viel gelacht. Am<br />
Abend gab es sogar<br />
noch eine Hawaii-Party,<br />
es gab<br />
Coctails, laute<br />
Musik und gute<br />
Stimmung. Wir<br />
spielten spiele<br />
und tanzten bis<br />
spät am Abend.<br />
Am dritten Tag,<br />
somit auch der<br />
letzte Tag gingen<br />
alle in die Stadt.<br />
Jeder bekam ein<br />
Eis. Es war sehr<br />
lustig und fröhlich<br />
zusammen durch<br />
die Gegend zu<br />
laufen und währenddessen ein paar<br />
Läden zu besuchen. Am Abend waren<br />
wir wieder zurück und bereiteten<br />
uns auf das Feuer vor. Als alles<br />
fertig war rösteten wir Marshmallows<br />
und Stockbrot.<br />
Natürlich als Tanzstudio darf bei uns<br />
Training nicht fehlen. Wir haben einen<br />
neuen Flashmob einstudiert<br />
und werden diesen bei Artfestival<br />
<strong>Horizonte</strong> präsentieren.<br />
Die Gruppe war sehr vielfältig und<br />
hielt zusammen. Am Morgen haben<br />
wir uns auch immer aufgewärmt mit<br />
16<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
Aus den Gruppen<br />
verschiedenen Übungen und lauter<br />
Musik.<br />
Das Essen war sehr Köstlich, deswegen<br />
ein riesen Lob an unsere Köchinnen.<br />
Natürlich fuhren wir dieses Jahr<br />
mit Tränen an den Augen weg so wie<br />
die letzten Male. Es ist schade, so einen<br />
schönen Ort zu verlassen. Umso<br />
freut man sich noch mehr auf das<br />
neue Jahr herauffolgende Jahr.<br />
Johanna (12 J.)<br />
Anastasiia (15 J.)<br />
Volkstanzkreis Heilbronn<br />
40 Jahre Volkstanzkreis Heilbronn e.V.<br />
Genau am 13. März 1984 startete<br />
der seit 1981 gegründete Verein als<br />
„eingetragener Verein“.<br />
Dieter Haberer und der 2021 verstorbene<br />
Siegfried Koch leiteten zuerst<br />
den Verein bis er 1991 in die bewährten<br />
Hände von Ursula Brenner<br />
überging.<br />
Zahllose Lehrgänge, Herbst-Tanzfeste<br />
sowie die immer gut besuchten<br />
Tanzfeste rund um den Muttertag<br />
waren das Ziel vieler Tanzfreunde<br />
aus nah und fern.<br />
Vielerlei Auftritte gab es in all den<br />
Jahren in Heilbronn, sei es in Altenheimen,<br />
bei Stadtfesten und sogar<br />
zur Volksfesteröffnung.<br />
Besuche zu befreundeten Volkstanzfreunden<br />
in Belgien und nach Südafrika<br />
und deren Gegenbesuche förderten<br />
die Freundschaft und Zusammenhalt<br />
der Tänzerinnen und Tänzer<br />
untereinander.<br />
Wenn auch in letzter Zeit die Aktivitäten<br />
ruhiger wurden, so heißt das<br />
noch nicht, dass wir uns zum „alten<br />
Eisen“ gehörend fühlen. Leider haben<br />
wir dieses Jahr eine Tanzfreundin,<br />
Anne-Gabriele Michaelis<br />
(27.12.1934 - 19.01.<strong>2024</strong>) würdevoll<br />
in den himmlischen Tanzsaal verabschiedet.<br />
Wir lassen es uns nicht nehmen,<br />
weiterhin regelmäßig in einem kleineren<br />
Kreis zu treffen, um ältere<br />
Tänze wieder aufzufrischen und<br />
auch neue Tänze zu lernen, die für<br />
uns passen und uns so die Freude an<br />
der Bewegung erhalten bleibt.<br />
Josef Fath<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 17
Aus den Gruppen<br />
Eurasia e.V.<br />
Das Jubiläumsfestival „Wir sind zusammen-<strong>2024</strong>“ und vieles mehr<br />
in Stuttgart, organisiert von „Eurasia e.V.“<br />
Unser Heimatland ist ein multinationaler<br />
Staat, und die junge Generation<br />
zu lehren, in Freundschaft und Einheit<br />
mit Menschen aller Nationalitäten<br />
zu leben, ist eine unserer ernsthaften<br />
Bildungsaufgaben. Wir sind alle<br />
verschieden, aber uns verbindet<br />
die Liebe und Hingabe zu unserem<br />
wunderbaren Land. Es hängt heute<br />
von uns ab, ob unsere Kinder und Enkelkinder<br />
morgen in Frieden und Harmonie<br />
leben werden. Solange wir<br />
vereint sind, solange wir einander<br />
respektieren, ohne zu fragen, wer ist<br />
wer, werden sich unsere Stadt und<br />
unser Land entwickeln und gedeihen.<br />
Das Jubiläumsfestival „Wir sind zusammen-<strong>2024</strong>“<br />
war ein wunderbares<br />
Instrument, um genau das zu erreichen,<br />
mit Teilnehmern von Jung und<br />
Alt gleichermaßen.<br />
Die Eröffnung des Festivals, die in<br />
Stuttgarts schönstem Saal, war sehr<br />
professionell, streng und auch angemessen.<br />
Das Festival bot viele verschiedene<br />
Arten von Aufführungen, bei denen<br />
die Kinder der Kultur- und Bildungszentrum<br />
„Galaxy Kids“ tanzten. Die<br />
Aufrichtigkeit, mit der die Künstler<br />
begrüßt wurden, berührte die Seele.<br />
Die Darbietungen der eingeladenen<br />
Kinder wurden zu einem bunten und<br />
interessanten Programm zusammengestellt,<br />
das die Vielfalt und den<br />
Reichtum der Kultur demonstrierte.<br />
Chöre aus Baden-Württemberg nahmen<br />
an dem Festival teil. Der Chor<br />
„Heimatmelodie“, der Chor „Raduga“,<br />
der Chor „Meteliza“ und der<br />
Chor „Sudar-Sudarushki“. Alle Chöre<br />
trugen farbenfrohe Kostüme und gesungen<br />
die Volkslieder in verschiedenen<br />
Sprachen vor, deren Vielfalt bei<br />
jedem neuen Auftritt unsere Zuschauer<br />
begeisterte.<br />
Natasha Vexler überraschte das Festivalpublikum<br />
wie immer mit einem<br />
wunderbaren Operngesang.<br />
Viktor Shereshevsky, ein talentierter<br />
Geigespieler und Gewinner verschiedener<br />
renommierter Preise, ließ das<br />
Publikum in vollkommener Stille sitzen<br />
und lauschte dem hervorragenden<br />
klassischen Musik- und Geigespiel.<br />
Marina Fuchsmann, von Beruf Ärztin,<br />
aber auch Sängerin, die auf den Bühnen<br />
der Welt aufgetreten ist, überraschte<br />
das Festivalpublikum mit<br />
Chansonliedern. Marina Fuchsmann<br />
erhielt den Preis für das Chanson des<br />
Jahres in Jurmala, Lettland.<br />
Olga Erdrass hat unser Publikum<br />
auch begeisterte mit ihrem singen.<br />
Das Publikum hörte in einem Atemzug<br />
der hervorragenden Darbietung<br />
ukrainischer Volkslieder zu, die Olga<br />
Erdrass gesungen hat.<br />
Eugen Hock überraschte den ganzen<br />
Saal mit seinem Solotanz, dem das<br />
Publikum mit Mitgefühl und Humor<br />
annahm und mit seinem „WOW-Gefühl<br />
zum Ausdruck brachte.<br />
Das Jubiläumsfestival „Wir sind zusammen<br />
- <strong>2024</strong>“ ist zu einer Tradition<br />
in der Stadt Stuttgart geworden, bei<br />
der Freundschaften zwischen Erwachsenen<br />
und Kindern aus verschiedenen<br />
Nationen gestärkt werden.<br />
Wir hoffen, dass im nächsten<br />
18<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
Aus den Gruppen<br />
Jahr noch viel mehr<br />
Teilnehmer und Zuschauer<br />
zu unserem<br />
Fest kommen.<br />
Unser Konzert dauerte<br />
gute 3 Stunden,<br />
an dessen Ende die<br />
Teilnehmer und Zuschauer<br />
des Festivals<br />
nicht mehr<br />
weggehen konnten<br />
und sich miteinander<br />
unterhielten.<br />
Wir haben wieder<br />
dafür gesorgt, dass<br />
es keine Rolle spielt,<br />
wie wir aussehen, welche Sprache<br />
wir sprechen, wir sollen uns immer<br />
verstehen, miteinander kommunizieren<br />
und unsere Freude teilen. Das ist<br />
unser Ziel!<br />
Die Organisatoren des Festes sind<br />
nicht mit leeren Händen gekommen,<br />
sondern haben allen Teilnehmern Diplome<br />
und Geschenke überreicht.<br />
Am Ende des Festivals standen alle<br />
Teilnehmer auf der Bühne und sangen<br />
das Abschlusslied „So ein Tag, so<br />
wunderschön wie heute“.<br />
Am 03.05.2025 sehen wir uns alle auf<br />
der großen professionellen Bühne<br />
wieder!<br />
Am 29.06.<strong>2024</strong> fand auf der Bühne in<br />
unserem Saal eine Theatervorstellung<br />
für Kinder statt, die sowohl von<br />
Kindern als auch von Erwachsenen<br />
mit großem Interesse verfolgt wurde.<br />
Die Zuschauer interessierten sich für<br />
die Handlung des Märchens „Der goldene<br />
Schlüssel oder Die Abenteuer<br />
des Pinocchio“ „Es ist nicht alles<br />
Gold, was glänzt“.<br />
Das Geschehen auf der Bühne in unserem<br />
Saal hat allen gefallen, das Publikum<br />
hat die kleinen Künstler lange<br />
nicht von der Bühne gelassen. Die Organisatoren,<br />
von „Eurasia e.V.“, baten<br />
die Kinder des Theaters und versprachen<br />
unseren Zuschauern, dass die<br />
nächsten Aufführungen der Stücke<br />
vorbereitet werden.<br />
Unser Verein ist ein kultureller Wert<br />
für die Unterstützung der beteiligten<br />
und sich entwickelnden kreativen<br />
Gruppen, die Stärkung der Freundschaftsgruppen<br />
und die gegenseitige<br />
Befruchtung der Kultur.<br />
Die Mitglieder der „Eurasia e.V.“ und<br />
Chor „Heimatmelodie“ veranstalten<br />
viele Wohltätigkeitstreffen in Form<br />
von Konzerten, Reisen und der Teilnahme<br />
an verschiedenen kulturellen<br />
Veranstaltungen in Stuttgart und Umgebung.<br />
Mit großem Interesse laden wir alle<br />
ein, mit unserer Verein „Eurasia e.V.“<br />
zusammenzuarbeiten.<br />
Unsere Aktivitäten können Sie auf<br />
unserer Website kennenlernen:<br />
www.eurasia-verein.de<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 19
Aus den Gruppen<br />
Moravia Cantat<br />
Ein sehr aktives Vierteljahr liegt hinter<br />
Moravia Cantat. Am 20./21. April<br />
<strong>2024</strong> haben wir in Haus Südmähren<br />
in Ehningen einen Workshop veranstaltet:<br />
„gesungen – getanzt – gespielt:<br />
Tanzlieder der Renaissance“.<br />
Den Workshop führten wir in Zusammenarbeit<br />
mit der LAG Tanz Baden-<br />
Württemberg durch, der wir 2023<br />
beigetreten sind. Der Vorsitzende der<br />
LAG Tanz ist Martin Rösler, unser früherer<br />
langjähriger Tanzleiter. Er führte<br />
uns in zwei Tagen in die vielfältige<br />
Welt des Renaissance-Tanzes ein. Wir<br />
erlernten die Grundschritte u.a. von<br />
Pavane, Courante und Allemande<br />
und erarbeiteten auch kleinere choreographische<br />
Formen (auch mit<br />
schauspielerischen Elementen). Die<br />
Lieder, zu denen wir tanzten, haben<br />
wir auch unter meiner Leitung im<br />
mehrstimmigen Chorsatz gesungen;<br />
unter der Anleitung von Tilman John<br />
musizierten wir dazu auch Instrumenten<br />
wie Krummhorn, Kornamuse,<br />
Gemshorn, Blockflöte etc. Nach<br />
getrennten Proben am Samstag wurde<br />
dann am Sonntag Tanz, Chorgesang<br />
und Instrumentalmusik zusammengeführt.<br />
Es war ein wunderbares<br />
Wochenende, das für uns auch einen<br />
Impuls für ein Wiederaufgreifen von<br />
Renaissance-Tänzen und Musizieren<br />
auf historischen Instrumenten gab<br />
(lange Jahre war das ein wichtiger<br />
Bestandteil unseseres Programms).<br />
An Pfingsten <strong>2024</strong> haben wir in Stuttgart-Mönchsfeld<br />
im Gottesdienst gesungen.<br />
Unsere Stimmbildnerin Monika<br />
Schmitz hat den Kontakt zur<br />
Kath. Gemeinde St. Johannes Maria<br />
Vianney dort hergestellt. Ihr Bruder<br />
(kath. Priester) hält in dieser Gemeinde<br />
regelmäßig Gottesdienste; mit der<br />
Organistin Hildegund Treiber arbeitet<br />
Monika seit längerem zusammen.<br />
Wir sangen im Gottesdienst ein paar<br />
Chorsätze von Pfingstliedern und<br />
zeigten nach dem Gottesdienst vor<br />
der Kirche einige Tänze. Mit Pizza und<br />
Eis klang unser Aufenthalt dort in geselliger<br />
Runde aus.<br />
Am 8. Juni <strong>2024</strong> waren wir von der<br />
Stadt Raunheim (bei Frankfurt) zu einem<br />
Open-air-Konzert auf dem Rathaus-Platz<br />
eingeladen. Wir zeigten<br />
dort ein buntes Programm aus Tänzen,<br />
Chorliedern und Instrumentalmusik.<br />
Bei strahlendem Sonnenschein<br />
kamen zahlreiche Zuschauer,<br />
bei denen unsere Darbietungen sehr<br />
gut ankamen.<br />
Vor den Sommerferien werden wir<br />
noch am 27. Juli <strong>2024</strong> beim Bundestreffen<br />
der Südmährer in der Patenstadt<br />
Geislingen a.d. Steige auftreten.<br />
Einen schönen Sommer wünschen<br />
Euch Moravia Cantat!<br />
Wolfram Hader<br />
20<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
Aus den Gruppen<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 21
Aus dem Ländle<br />
Dr. Wilfried Stolle<br />
Nachruf und Würdigung<br />
Seit über fünfundsechzig Jahren<br />
stand der Iglauer Singkreis Süd unter<br />
der Chorleitung von Dr. Wilfried Stolle,<br />
dem ältesten Sohn des Singkreisgründers<br />
und Komponisten Fritz Stolle,<br />
unter dem sich die erste Formation<br />
des Iglauer Singkreises 1941 an<br />
der Musikschule in Iglau zusammenfand.<br />
Leiter des Chores wurde er im<br />
Jahre 1956 anlässlich der ersten Singwoche<br />
des neu formierten „Nachwuchskreises<br />
Süd“ in Aschaffenburg,<br />
als er im Alter von 18 Jahren das Dirigat<br />
übernahm und die musische Arbeit<br />
seines Vaters weiterführte. Bis<br />
vor kurzem führte er den Iglauer<br />
Singkreis Süd in ungebrochener Tatund<br />
Schaffenskraft. Der Singkreis<br />
blieb sein Lebenswerk und bildete<br />
zudem einen lebensbegleitenden<br />
Freundeskreis.<br />
Wilfried Stolles Werdegang ist so eng<br />
mit Iglau verknüpft, dass man sich<br />
bisweilen wundert, dass sein Geburtsort<br />
Aussig ist, wo er am 18. November<br />
1937 geboren wurde. Ihm<br />
ging es jedoch ähnlich wie Gustav<br />
Mahler: Kaum auf der Welt, übersiedelte<br />
seine Familie nach Iglau, wo<br />
sein Vater sich beruflich verbessern<br />
konnte, im Gepäck den knapp einjährigen<br />
Knaben, der daraufhin seine<br />
Kindheit in Iglau verbrachte.<br />
Schon sein jüngerer Bruder Wolfgang<br />
kam in Iglau zur Welt. Als Siebenjähriger<br />
erfuhr Wilfried die Vertreibung<br />
am eigenen Leibe und landete mit<br />
seiner Familie zunächst in Hebertshausen<br />
in der Nähe von Dachau, ehe<br />
er in Baden-Württemberg neue Wurzeln<br />
schlug.<br />
In den achtundsechzig Jahren seines<br />
Bestehens hat Wilfried Stolle den<br />
Iglauer Singkreis Süd geprägt wie kein<br />
anderer und von den Anfängen der<br />
schlichten Volksliedharmonik, anlässlich<br />
eines offenen Singens auf Schloss<br />
Hellenstein im Jahre 1956 bis zur<br />
heutigen Leistungsstufe im Bereich<br />
der neueren Chormusik geführt. Seit<br />
den fünfziger Jahren gestaltete der<br />
Iglauer Singkreis unter Dr. Stolles Leitung<br />
die Iglauer Heimattage in Heidenheim,<br />
die besonders zu Zeiten<br />
der Ostalbwoche ein fester Bestandteil<br />
des Kulturprogramms waren, sowie<br />
weitere Kulturveranstaltungen<br />
wie etwa die Patenschaftsjubiläen,<br />
Konzerte und Ausstellungseröffnungen.<br />
Die Singwochenarbeit führte den<br />
Singkreis nach Skandinavien, Österreich,<br />
Südtirol und schließlich auch<br />
wieder nach Tschechien, wo tragende<br />
Kontakte und Freundschaften entstanden.<br />
Früchte der Singkresiarbeit<br />
waren überdies Rundfunkaufnahmen<br />
und Tonträgerproduktionen.<br />
Im Zuge seines literarischen Schaffens<br />
schrieb Wilfried Stolle seine<br />
Doktorarbeit in Philologie über den<br />
Vokalismus der Iglauer Sprachinselmundarten,<br />
ein Werk, mit dem der<br />
verschwindenden Iglauer Mundart<br />
ein Denkmal gesetzt wurde. Sein letztes<br />
Autorenstück ist sein 2006 erschienenes<br />
Buch „Ich fahre zum<br />
Iglauer Singkreis“, in dem er autobiographisch<br />
die Singkreisgeschichte<br />
festgehalten hat.<br />
Darin berichtet er<br />
auch über seine langjährige<br />
Tätigkeit als<br />
freier Mitarbeiter<br />
beim Süddeutschen<br />
Rundfunk für das Referat<br />
Volksmusik unter<br />
Albrecht Baehr,<br />
dem langjährigen Gildenmeister<br />
der Esslinger<br />
Künstlergilde,<br />
die ersten Kontakte<br />
mit Iglau nach der<br />
„sanften Revolution“<br />
ab 1990, als der Iglauer<br />
Singkreis auf inzwischen<br />
sieben Singwochen neue Brücken<br />
in die Ursprungsheimat schlagen<br />
konnte, sowie über die Arbeit<br />
des grenzübergreifenden Vereins<br />
Gustav-Mahler-Haus, dem Dr. Wilfried<br />
Stolle über fünfundzwanzig Jahre<br />
angehörte. Im Verein Gustav-Mahler-Haus<br />
fanden sich die Stadtspitzen<br />
von Heidenheim und Iglau, sowie<br />
Vertreter der Kulturgruppen beider<br />
Seiten und der Gemeinschaft Iglauer<br />
Sprachinsel auf informeller Ebene zusammen.<br />
Durch diese Zusammenarbeit<br />
konnten die grundlegenden Voraussetzungen<br />
für die Städtepartnerschaft<br />
zwischen Heidenheim und<br />
Iglau geschaffen und der deutschtschechische<br />
Dialog auf vielen Ebenen<br />
erweitert werden.<br />
Harry Höfer<br />
22<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
Aus dem Ländle<br />
Bei der Trauerfeier am 10. Juni auf dem Waldfriedhof in Nürtingen<br />
hielt Harry Höfer die Traueransprache. Hier sein Wortlaut:<br />
Lieber Wilfried,<br />
nun hast du beschlossen zu gehen,<br />
dich losgelöst von den irdischen Beschwernissen<br />
einer sterblichen Hülle.<br />
Wir sind uns bewusst, dass du<br />
nicht möchtest, dass wir alle hier<br />
deinetwegen traurig sind. Du hast<br />
leicht reden.<br />
Die letzten Jahre hast du heroisch<br />
den Widrigkeiten des Alterns die<br />
Stirn geboten, bist mehrfach dem<br />
Boandlkramer noch knapp von der<br />
Schippe gesprungen und hast es immer<br />
wieder geschafft, zu deinem<br />
Singkreis zu fahren und mit uns noch<br />
die eine oder andere, stets unnachahmliche<br />
und erlebenswerte Chorprobe<br />
zu halten. Dies blieb dein<br />
Jungbrunnen.<br />
Irgendwie haben wir gedacht, dies<br />
würde noch lange so bleiben.<br />
Seit 1956 hast du den Iglauer Singkreis<br />
Süd als Chorleiter durch die<br />
Zeiten geführt, damals im zarten Alter<br />
von 18 Jahren.<br />
Der Singkreis war dein Lebenswerk<br />
und blieb über deinen<br />
erfolgreichen beruflichen<br />
Werdegang als Philologe und<br />
Musikpädagoge hinaus deine<br />
lebensbegleitende Berufung.<br />
Um das kulturelle Erbe deines<br />
Vaters Fritz anzutreten, bedurfte<br />
es nichts weniger als eines<br />
Universalgenies:<br />
Ein Singkreischorleiter muss<br />
Musikdidaktiker, Alleinunterhalter,<br />
Stimmenimitator, Jugendleiter,<br />
Musikant, Seelentröster,<br />
Notensetzer, Literat<br />
und Organisator in einem<br />
sein, und du wusstest dies alles<br />
noch mit Improvisationskunst,<br />
Durchsetzungsvermögen,<br />
literarischem Talent, dem<br />
Gehör eines Luchses und<br />
charmanter Umgangsform zu<br />
verbinden. In den Jahren seines<br />
Bestehens hast du den<br />
Iglauer Singkreis Süd geprägt<br />
wie kein anderer<br />
und von den Anfängen<br />
(„Wanns<br />
draußn renga tuat“)<br />
bis zur höchsten<br />
Leistungsstufe<br />
(„Sausewind“ und<br />
„Sonnengesang“)<br />
geführt.<br />
Mann, du wirst<br />
uns fehlen!<br />
Mit dir geht auch<br />
einer der wenigen<br />
verbliebenen Zeitzeugen<br />
einer fast<br />
versunkenen Zeit.<br />
Im Jahre 1937, zu<br />
einer Zeit, als<br />
Deutschland noch<br />
so ‚exotische’ Gebiete<br />
wie Schlesien oder Ostpreußen<br />
umfasste, erblicktest du in Aussig<br />
an der EIbe als tschechoslowakischer<br />
Staatsbürger das Licht der<br />
Welt. Bald darauf übersiedelte die<br />
Herbstkonzert in Haibach 2014<br />
Familie nach Iglau, wo Vater Fritz die<br />
Leitung der Musikschule übertragen<br />
bekam und an der Lehrerbildungsanstalt<br />
die Urformation des Iglauer<br />
Singkreises begründete, ins Stolle-<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 23
Aus dem Ländle<br />
Wilfried und sein Vater Fritz Stolle (1957)<br />
sche Haus auf der „Sunna“. Dort<br />
kam auch Bruder Wolfgang zur Welt,<br />
und du schafftest es immerhin noch<br />
bis in die erste Volksschulklasse.<br />
Dann war der Krieg und die Zeit in<br />
Iglau zu Ende, und du und deine Familie<br />
waren froh, in den Nachkriegswirren<br />
das nackte Leben gerettet zu<br />
haben. Beim Singkreis, zu Anfang<br />
der sechziger Jahre, lerntest du<br />
schließlich eine gewisse Christa<br />
Drkosch kennen, was dem Fortbestand<br />
der Stolleschen Dynastie entscheidende<br />
Impulse gab. Bis zuletzt<br />
war es dir ein wichtiges Anliegen, an<br />
der Dokumentation des historischkulturellen<br />
Erbes des Igellandes zu<br />
arbeiten: Mundartforschung, Zeitzeugenberichte,<br />
tätige Mitwirkung<br />
im Arbeitskreis Archiv und das gelbe<br />
Singkreis-Liederbuch Band 5.<br />
Uns beide verbindet eine über fünfzig<br />
Jahre reichende gemeinsame<br />
Singkreiszeit. Seit ich unter deiner<br />
Leitung Anfang der 70er Jahre den<br />
Geist von Obertraun<br />
verspürte,<br />
haben wir unzählige<br />
Singkreiserlebnisse<br />
zusammen<br />
geteilt, und<br />
du bist mir ein lebensbegleitender<br />
v ä t e r l i c h e r<br />
Freund geworden.<br />
Vieles hast<br />
du in deinem<br />
Buch „Ich fahre<br />
zum Iglauer Singkreis“<br />
für die<br />
Nachwelt festgehalten.<br />
Es waren<br />
schon - man kann<br />
es nicht anders<br />
formulieren - geile<br />
Zeiten!<br />
Nun darfst du<br />
dich auf deiner<br />
Wolkenbank etwas<br />
zurücklehnen,<br />
aber nicht<br />
allzusehr. Bisher<br />
hatte dein Vater<br />
alle Hände voll zu<br />
tun, die Singkreisler im Himmel zu<br />
dirigieren. Nun könnt ihr euch die<br />
Aufgabe teilen und über geistliche<br />
und musikpädagogische Themen<br />
plaudern.<br />
Matzi hat in seinem Nachruf auf<br />
dich wunderbare Worte gefunden:<br />
Deine Fähigkeit, den Chor zum Klingen<br />
zu bringen, deine zutiefst musikalischen<br />
Interpretationen der kleinen<br />
und großen Chorwerke werden<br />
allen, die mit dir singen durften, in<br />
eindrucksvoller Erinnerung bleiben.<br />
Vorausschauend hast du dich bereits<br />
zu Lebzeiten darum gekümmert und<br />
eine deiner größten Hinterlassenschaften<br />
geordnet: Dass der Iglauer<br />
Singkreis (Süd) auch nach deiner Zeit<br />
nicht verstummt. Wir Sängerinnen<br />
und Sänger dürfen das weitertragen,<br />
was du uns über Jahrzehnte vermittelt<br />
hast. Wenn unsere Lieder ertönen,<br />
wirst du immer mit dabei sein.<br />
Wie wir dich kennen, ist heute auch<br />
im Himmel schon wieder eine<br />
Abendprobe angesetzt. Und alle unsere<br />
Lieben, die uns hier schon verlassen<br />
mussten, werden fröhlich<br />
mitsingen. Irgendwann dort wieder<br />
bei dir im Chor zu stehen, darauf<br />
freuen wir uns. Bis dahin: Lass es dir<br />
wohl ergehen!<br />
Dein Harry<br />
Im Namen des Landesverbandes<br />
der DJO-Deutsche<br />
Jugend in Europa senden wir<br />
Wilfrieds Frau Christa mit<br />
Familie unser aufrichtiges<br />
Beileid. Wilfried war unserem<br />
Verband und auch mir<br />
ganz persönlich immer sehr<br />
verbunden. Bereits zu Zeiten<br />
des Arbeitskreis der Spielscharen<br />
in der <strong>djo</strong> Baden-<br />
Württemberg hat er bei den<br />
diversen Lehrgängen in gekonnter<br />
Weise die Chorleitung<br />
inne gehabt. Manches<br />
Mal alleine, manches Mal<br />
mit den anderen bekannten<br />
Chorleitern wie Widmar Hader<br />
und andere gemeinsam.<br />
Es war immer eine Wohltat<br />
unter ihm zu singen.<br />
Auch war Wilfried mit seinem<br />
Iglauer Singkreis in den<br />
zurückliegenden Jahrzehnten<br />
mehrmals Teil des Europäischen<br />
Volksmusikkonzert<br />
in der Stadthalle in Korntal.<br />
Davon im letzten Jahr als Zuhörer.<br />
Mit Wilfried Stolle verliert<br />
unser Kinder- und Jugendverband<br />
einen herausragenden<br />
Chorleiter und Menschen.<br />
Wilfried wird allein<br />
schon durch seine vielen<br />
schönen Chorsätze in unserem<br />
Verband weiterleben.<br />
Wir werden ihm stets ein<br />
ehrendes Andenken bewahren.<br />
Hartmut Liebscher<br />
<strong>djo</strong>-Landesvorsitzender<br />
24<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
100 Jahre Ferienheim Aschenhütte<br />
– eine wechselvolle Geschichte<br />
Festwochenende mit vielen Gruppen des Verbandes<br />
Aus dem Ländle<br />
Am Freitag, 5. Juli <strong>2024</strong> war es soweit.<br />
Das Festwochenende im Ferienheim<br />
Aschenhütte zum Anlass seines<br />
100-jährigen Bestehens konnte starten.<br />
Bereits am Vormittag brach ich<br />
mit meiner Kollegin Laura Putane auf,<br />
um den Weg von Stuttgart nach Bad<br />
Herrenalb auf uns zu nehmen. Erster<br />
Zielpunkt war ein großer Blumenmarkt,<br />
denn es mussten noch Blumengestecke<br />
hergestellt werden, die<br />
als Geschenke für die aktuellen und<br />
ehemaligen MitarbeiterInnen der<br />
Aschenhütte und weitere Ehrengäste<br />
gedacht waren. Durch unsere Fahrt<br />
zu zweit waren – die Kollegin Tatiana<br />
Ganenko war kurzfristig krankheitsbedingt<br />
ausgefallen – konnten wir die<br />
vielen Blumen im Auto auch unterbringen.<br />
Weiter unterwegs hielten<br />
wir noch an einer großen Sonnenblumenwiese.<br />
Laura wollte hier für die<br />
Dekoration noch einige Sonnenblumen<br />
schneiden. In der Aschenhütte<br />
angekommen, wurden wir von der<br />
Hausleitung Lilija und von der Küchenleitung<br />
Asya sowie von den Mitarbeiterinnen<br />
Luba und Maria herzlich<br />
begrüßt. Erste Amtshandlung vor<br />
Ort war alles aus dem Auto zu laden,<br />
Bürgermeister Hoffmann<br />
sowie mit Lilija und Asya noch einmal<br />
alles durchzusprechen, um auch<br />
möglichst nichts zu vergessen.<br />
Im Hof der Aschenhütte stand auch<br />
schon das Großzelt, das einen Tag davor<br />
von unseren Pfadfindern Cherusker<br />
bereits fachmännisch aufgestellt<br />
worden war. Toll, eine solche Pfadfindergruppe<br />
im Verband zu haben, sie<br />
wird in diesem Bericht immer wieder<br />
als wichtiger Helferpool vorkommen.<br />
Danzbändel Tübingen<br />
Eine weitere für diesen Tag sehr<br />
wichtige Angelegenheit war, im großen<br />
Saal den Beamer aufzustellen<br />
und mit dem Fernseher zu verbinden,<br />
denn neben der Anreise unserer<br />
beteiligten Gruppen stand als erstes<br />
Highlight das Fußballeuropameisterschaftsspiel<br />
Deutschland gegen Spanien<br />
auf dem Programm. Als wir erfahren<br />
hatten, dass dieses wichtige<br />
Viertelfinalspiel mit deutscher Betei-<br />
Pfadfinder Cherusker<br />
Der Festakt im Hof der Aschenhütte<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 25
Aus dem Ländle<br />
Die Banater Trachtengruppe Wendlingen bei Ihrem Auftritt<br />
ligung gerade an diesem Tag stattfinden<br />
sollte, nahmen wir es kurzerhand<br />
als eine der Aktionen in das<br />
Festwochenende mit auf. Man muss<br />
halt flexibel sein! Und einige Gruppenmitglieder<br />
kamen auch standesgemäß<br />
mit Fußballshirt und Fahne<br />
zur Tür hinein. So war der erste gemeinsame<br />
Programmpunkt dieses<br />
Wochenendes das Daumendrücken,<br />
das Mitfiebern und das laute Jubeln<br />
aller beim deutschen Tor. Wir gaben<br />
uns alle die größte Mühe. Nur leider<br />
fiel in der letzten Minute des Spiels<br />
doch noch das Siegtor der spanischen<br />
Mannschaft. Na ja, so ist das<br />
Leben im Fußball manchmal; man<br />
muss auch Verlieren können. Der<br />
Stimmung des Wochenendes tat diese<br />
Niederlage keinen Abbruch. Im<br />
Gegenteil, durch das gemeinsame<br />
Anschauen und Mitfiebern hatten<br />
sich die TeilnehmerInnen untereinander<br />
schon etwas kennengelernt.<br />
Letzte Aktion für diesen Tag war neben<br />
dem Zimmerbezug der Gruppen,<br />
auch das Aufhängen der Lampions<br />
im Hof und andere Dekorationsarbeiten.<br />
Zudem mussten alle Teilnehmer<br />
ihre Autos wegfahren, damit für die<br />
Gäste des Festaktes am Samstag genügend<br />
Parkplätze zur Verfügung waren.<br />
Einige Anwohner in unmittelbarer<br />
Nähe hatten uns dankenswerterweise<br />
Parkmöglichkeiten angeboten.<br />
Der Samstag begann<br />
mit dem gemeinsamen<br />
Frühstücksbuffet,<br />
welches<br />
uns die Damen<br />
der Küche<br />
wieder mit großer<br />
Auswahl und Abwechslung<br />
aufbauten.<br />
Damit bekamen<br />
wir die<br />
richtige Grundlage<br />
für den langen<br />
Tag.<br />
Ab 10.00 Uhr trafen,<br />
bei strahlendem<br />
Sonnenschein,<br />
die ersten<br />
Ehrengäste ein<br />
und wurden von unseren Pfadfindern<br />
auf die inzwischen wieder freien<br />
Parkplätze eingewiesen. Auch der<br />
Bürgermeister von Bad Herrenalb beehrte<br />
uns mit seinem Besuch und so<br />
konnte im Hof unter dem Großzelt<br />
(die Seitenteile waren alle entfernt<br />
worden) der Festakt pünktlich um 11<br />
Uhr beginnen. Den Auftakt machte<br />
die Volksmusikgruppe Danzbändel<br />
aus Tübingen, welche auch schon vor<br />
10 Jahren bei der letzten Jubiläumsfeier<br />
die musikalische Umrahmung<br />
innehatte. Anschließend begrüßte<br />
der <strong>djo</strong>-Landesvorsitzende Hartmut<br />
Liebscher die Gäste und hielt einen<br />
kleinen Rückblick auf die letzten 13<br />
Jahre, die Zeit, in der das Ferienheim<br />
Aschenhütte bereits unter der Führung<br />
der <strong>djo</strong> steht, mit allen Höhen<br />
und Tiefen im Personalbereich sowie<br />
während der Coronazeit, als das Haus<br />
zweimal für jeweils ein halbes Jahr<br />
schließen musste und die MitarbeiterInnen<br />
auf Kurzarbeit gesetzt wurden<br />
oder überhaupt kein Geld bekamen.<br />
2022 begannen die Belegungszahlen<br />
langsam wieder zu steigern, dann<br />
kam mit dem Krieg in der Ukraine eine<br />
Energiekrise mit drastisch gestiegenen<br />
Strom- und Heizungskosten.<br />
Bis zu sechs ukrainischen Flüchtlingen<br />
bot die <strong>djo</strong> zweitweise Unterkunft<br />
und Arbeit im Ferienheim<br />
Aschenhütte. Davon ist eine Köchin<br />
Die Banater Trachtengruppe Wendlingen<br />
überreichen symbolisch die Feuerstelle<br />
Der Landesvorsitzende Hartmut Liebscher<br />
bekommt die Aschenhütte als<br />
1000-teiliges Puzzle<br />
Die letzten Vorbereitungen in der Küche<br />
26<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
Aus dem Ländle<br />
mit ihrem Sohn heute noch bei uns<br />
und fest im Team integriert.<br />
Nach der Ansprache des <strong>djo</strong>-Vorsitzenden<br />
kam ein musikalischer Block<br />
mit gesungenen Liedern unserer<br />
Pfadfinderstamms Cherusker und<br />
dem Auftritt der Geigerinnen des Jugend-<br />
und Studentenrings der Deutschen<br />
aus Russland (JSDR e.V.). Anschließend<br />
hielt Bürgermeister Hoffmann<br />
sein Grußwort und hob die<br />
Wichtigkeit der Einrichtung auch für<br />
die Stadt Bad Herrenalb hervor. Das,<br />
Die lettische Tanzgruppe Trejdeksnitis der Aschenhütte bereits vor längerer<br />
Zeit versprochene, Baumhaus, welches<br />
noch im Kurpark hängt, soll auf<br />
Dauer einen Platz in bzw. in der Nähe<br />
der Aschenhütte finden. An der Umsetzung<br />
dieses Umzugs wird allerdings<br />
noch gearbeitet.<br />
Eine jugendliche Sängerin der Theatergruppe<br />
Kinderwelt sang anschließend<br />
ein französisches Lied. Von Seiten<br />
der Beleggruppen hielt Herr Dirk<br />
Bethe von der Universitätsklinik Heidelberg<br />
ein Grußwort an die Gäste.<br />
Die Geburtstagstorte<br />
Seit sechs Jahren<br />
kommen im Sommer<br />
Dialysekinder<br />
für 14 Tage in die<br />
Aschenhütte, um<br />
für kurze Zeit den<br />
Klinikdaueraufenthalt<br />
hinter sich zu<br />
lassen. Eine tolle<br />
Möglichkeit für<br />
die Dialysekinder,<br />
eine Herausforderung<br />
für das Betreuerteam<br />
und<br />
Der <strong>djo</strong>-Vorsitzende schneidet die Torte an<br />
unser Küchenpersonal.<br />
Inzwischen waren<br />
wir ungefähr in<br />
der Hälfte des<br />
Festaktes angelangt,<br />
als der Himmel<br />
sich mehr und<br />
mehr verdunkelte.<br />
Schon während<br />
der Tanzvorführung<br />
der Jugendlichen<br />
unserer<br />
Das Mitarbeiterteam der Aschenhütte<br />
Gruppe „Kaleidoskop“<br />
aus Offenburg kamen die ersten<br />
Tropfen vom Himmel. Nun hieß es,<br />
schnell handeln. Die Pfadfinder hängten<br />
in Windeseile die Zeltseitenteile<br />
ein. Der Himmel öffnete nun komplett<br />
seine Schleusen und es regnete<br />
wasserfallartig. Gott sei Dank hatten<br />
wir mit dem Großzelt vorgesorgt. So<br />
konnte nach kurzer Umbaupause der<br />
Festakt mit dem Festvortrag „100<br />
Jahre Ferienheim Aschenhütte – eine<br />
wechselvolle Geschichte“ von unserem<br />
Fritz Jauché gekonnt und spannend<br />
vorgetragen werden. Die beiden<br />
Volkstanzgruppen „Trejdeksnitis“,<br />
unsere lettische Gruppe aus<br />
Stuttgart sowie die Tanzgruppe der<br />
Banater Schwaben des Kreisverbandes<br />
Esslingen konnten ebenfalls unter<br />
dem Zelt ihre Tänze aufführen.<br />
Überraschung des Festaktes war sicherlich<br />
die Ehrung unserer Sozialpädagogin<br />
Irina Obrant, welche in diesem<br />
Jahr ihr 20-jähriges Dienstjubiläum<br />
begangen hat.<br />
Anschließend gab es Dank und Blumen<br />
für ehemalige Mitarbeiter, einige<br />
Ehrengäste und natürlich auch das<br />
jetzige Team des Ferienheims<br />
Aschenhütte. Dass dieses Team diesen<br />
Dank mehr als verdient hat, davon<br />
konnten sich alle beim anschließenden<br />
Buffet überzeugen, das von<br />
Asya und ihrer Küchen- und Reinigungsmannschaft<br />
liebevoll, abwechslungsreich<br />
und äußerst schmackhaft<br />
zubereitet und hergerichtet worden<br />
war. Zusätzlich brachten Asya und Luba<br />
noch eine große Geburtstagstorte<br />
herein, die als Nachtisch allen mundete.<br />
Ach ja, es gab auch noch Geschenke<br />
von vier Gruppen. Vom Sing- und<br />
Spielkreis Heidelberg kam eine originell<br />
überbrachte Geldspende für einen<br />
dringend benötigten Kühlschrank,<br />
vond der Beleggruppe der<br />
Familienfreizeit der Arbeitsgemeinschaft<br />
der Sing-, Tanz- und Spielkreise<br />
in Baden-Württemberg, die mittlerweile<br />
schon seit 13 Jahren zu uns<br />
kommt, erhielt das Haus eine tolle<br />
Bildcollage aus ihren Freizeiten im Ferienheim<br />
Aschenhütte. Der Jugend-<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 27
Aus dem Ländle<br />
Das abwechslungsreiche Buffet wird<br />
geputzt<br />
<strong>djo</strong>-Vorsitzender Hartmut Liebscher<br />
und Bürgermeister Claus Hoffmann im<br />
Gespräch<br />
und Studentenring der Deutschen<br />
aus Russland hat der Kleinkinderecke<br />
im großen Saal einen neuen Spielteppich<br />
gestiftet und die Banater Tanzgruppe<br />
Wendlingen hat eine symbolische<br />
Feuerstelle im Kleinformat<br />
überreicht, mit dem Versprechen<br />
noch in diesem Jahr die Feuerstelle<br />
des Ferienheims neu anzulegen. Allen<br />
vier Gruppen möchte ich an dieser<br />
Stelle noch einmal ein großes<br />
Dankeschön aussprechen! Überraschend<br />
war für mich der Dank des<br />
Vorstandes an mich. Für 13 Jahre Arbeit<br />
für unser Haus, in guten und in<br />
schwierigen Zeiten, hatte sich der<br />
Vorstand etwas Besonderes ausgedacht:<br />
Ein Puzzle<br />
mit nicht weniger<br />
als 1.000 Teilchen<br />
mit dem Motiv<br />
des Ferienheims<br />
Aschenhütte. Toll<br />
diese Idee! Mal<br />
sehen, wann die<br />
Zeit kommt, es zusammenzusetzen,<br />
aber ich kann jetzt<br />
schon sagen, bei<br />
jedem Puzzleteil<br />
wird mir sicher eine<br />
Begebenheit in<br />
diesem tollen<br />
Haus einfallen.<br />
Danke dafür!<br />
Mit schwungvoller<br />
Musik von unseren<br />
Danzbändel<br />
klang dieser Festakt<br />
aus. Trotz Regenschauer<br />
in der<br />
Hälfte der Veranstaltung<br />
und einiger<br />
Improvisationskunst<br />
ging alles<br />
sehr gut über<br />
die Bühne und kann sicher als erfolgreich<br />
verbucht werden.<br />
Am Nachmittag waren die Gäste<br />
dann wieder weg, unsere Autos auf<br />
den Parkplätzen des Ferienheims zurück<br />
und eine kurze Erholung möglich.<br />
Bald begann die interne Feier,<br />
der Festball in der Bronnenwiesenhalle<br />
in Neusatz. Unsere Pfadfinder<br />
trafen sich zum Aufbau am Spätnachmittag<br />
vor Ort, zusammen mit einer<br />
kleinen Helfermannschaft. Die Halle<br />
sollte für den Ball hübsch hergerichtet<br />
werden. Auch die Tische und<br />
Stühle mussten aufgestellt werden.<br />
Vor der Halle bauten unsere Pfadfinder<br />
ein Verpflegungszelt für das Anbieten<br />
der abendlichen Speisen auf.<br />
Gleichzeitig war die Band Akustik, bestehend<br />
aus zwei Banater Schwaben<br />
und einem Siebenbürger Sachsen,<br />
auch schon angereist, um ihre Instrumente<br />
und die ganze Technik aufzubauen.<br />
Der Rest unserer Gruppenmitglieder<br />
konnte sich noch etwas in<br />
Gemeinschaftsbildende Maßnahme<br />
Tolle Stimmung auf der Tanzfläche<br />
der Aschenhütte entspannen bzw. für<br />
den Tanzball hübschmachen. Um<br />
20.00 Uhr war es dann soweit. Alle<br />
waren festlich gekleidet im Saal, eingedeckt<br />
mit den ersten Getränken<br />
und erwarteten die schwungvolle<br />
Liveband. Und ich muss sagen, enttäuscht<br />
wurde wirklich niemand. Von<br />
Stunde zu Stunde wurde die Tanzfläche<br />
voller und die Stimmung stieg.<br />
Auch mit dem Essensangebot durch<br />
die Pfadfinder waren alle sehr zufrieden.<br />
Selbst die Jugend, welche am<br />
Anfang noch mit einer gewissen Zurückhaltung<br />
der Band folgte, traute<br />
sich mehr und mehr auf die Tanzfläche<br />
und hatte ihren Spaß. Zwischendurch<br />
gab es von den Gruppen Kaleidoskop<br />
und der Banater Tanzgruppe<br />
Esslingen Pauseneinlagen, sie zeigten<br />
auch hier ihr tänzerisches und gesangliches<br />
Können. So wurde es ein<br />
abwechslungsreicher und stimmungsmäßig<br />
toller Abend. Als die lettische<br />
Gruppe Trejdeksnitis ihre Tanz-<br />
28<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
Aus dem Ländle<br />
Verpflegungszelt beim Tanzball<br />
Gruppe Kaleidoskop Offenburg beim<br />
Auftritt beim Festball<br />
Auftritt der Banater beim Festball<br />
einlage nutzte um nicht Vorzutanzen,<br />
sondern gleich alle gemeinsam aufforderte<br />
lettische Volkstänze<br />
schwungvoll mitzutanzen, war der<br />
Knoten endgültig geplatzt. Es war ein<br />
bunter Reigen auf der Tanzfläche, alle<br />
machten mit, auch unsere Pfadfinder<br />
und unsere ukrainische Köchin.<br />
Selbst die Liveband selbst schmiss<br />
sich unters tanzende Volk. An dieser<br />
Stelle gebührt unserer Laura Putane<br />
ein großes Dankeschön für diese tollen<br />
Mitmachtänze, die sie mit ihrer<br />
stets fröhlichen Art ansagte. So wurde<br />
auch dieser Tanzball ein großer Erfolg<br />
und endete erst weit nach 1.00<br />
Uhr nachts. Danach packten alle<br />
noch schnell mit an und räumten den<br />
Saal wieder auf. Auch das gehört zu<br />
einer gut funktionierenden Gemeinschaft.<br />
Der Sonntag begann mit einem Frühstücksbrunch<br />
etwas später. Vielen<br />
sah man die kurze Nacht an, aber<br />
auch die Zufriedenheit über das bisher<br />
erlebte. Der Brunch, mit seiner<br />
reichhaltigen Auswahl, versprach,<br />
dass auch dieser Tag gut werden sollte.<br />
Von 12 bis 16 Uhr gab es für die örtliche<br />
Bevölkerung die Möglichkeit zu<br />
einem sogenannten Tag der offenen<br />
Tür. Das Ferienheim Aschenhütte einmal<br />
von innen zu zeigen und mit den<br />
Anwohnern ins Gespräch zu kommen<br />
war das Ziel dieser Veranstaltung. Bewirtet<br />
wurde der Tag der offenen Tür<br />
wieder von unseren Pfadfindern. Eine<br />
wirklich tolle Truppe, die sich super<br />
in das Wochenende einbrachte.<br />
Wir sind ihnen wirklich sehr dankbar<br />
und sind glücklich, dass sie zu unserer<br />
Verbandsfamilie gehören. Die ersten<br />
Gäste aus dem Ort wurden mit von<br />
Gitarre begleiteten Fahrtenliedern<br />
empfangen, welche die Pfadfinder<br />
zusammen mit Teilnehmern anderer<br />
Gruppen einfach so aus dem Stehgreif<br />
sangen. Dieses Wochenende<br />
war wirklich gemeinschaftsstiftend!<br />
Zwischen dem gemütlichen<br />
im Hof sitzen<br />
und essen und trinken<br />
boten wir auch immer<br />
wieder kleine Führungen<br />
durchs Haus an.<br />
Ich erlebte es nicht<br />
nur einmal, dass ein<br />
Gast auf einmal anmerkte,<br />
als Kind selbst<br />
schon in dem Ferienheim<br />
Aschenhütte gewesen<br />
zu sein. Kindheitserinnerungen<br />
kamen<br />
wieder auf und Stellen im Haus<br />
wurden wiederentdeckt. Somit wurde<br />
auch dieser sogenannte dritte Teil<br />
des Jubiläumswochenendes, dieses<br />
Mal für die Bevölkerung, gut angenommen.<br />
Selbstverständlich gab es<br />
auch Bastelangebote und ein Glücksrad<br />
mit kleinen Preisen für die Kinder,<br />
die zu uns gekommen waren.<br />
Nach dieser Aktion war Aufräumen<br />
angesagt. Wer nicht schon vorzeitig<br />
abreisen musste, packte selbstverständlich<br />
mit an. Das Ferienheim<br />
Aschenhütte sollte schnellstens für<br />
die nächsten Gäste wieder in ordentlichen<br />
Zustand gebracht werden.<br />
Auch das Großzelt, dass uns den Festakt<br />
gerettet hatte, musste wieder abgebaut<br />
werden. Hier konnten man<br />
wieder feststellen, dass die Pfadfinder<br />
ihre Handgriffe genau kannten;<br />
keine zwei Stunden später war von<br />
dem Zelt nichts mehr zu sehen.<br />
Mit diesem kleinen Bericht wollte ich<br />
alle, die das schöne Jubiläum anlässlich<br />
„100 Jahre Ferienheim Aschenhütte“<br />
nicht vor Ort miterleben konnten,<br />
ein bisschen zu diesem Wochenende<br />
mitnehmen. Die Fotos sollen<br />
neben dem Erlebnisbericht einen<br />
kleinen Eindruck von dieser tollen Aktion,<br />
mit netten Gästen, fleißigen<br />
Vorstands- und Verbandsmitgliedern<br />
und beeindruckendem Personal vermitteln.<br />
Wir waren und sind eine<br />
ganz tolle Gemeinschaft!<br />
Für das Ferienheim Aschenhütte, das<br />
hoffentlich noch so manche Jubiläen<br />
und Erlebnisse vor sich hat. Danke an<br />
alle!<br />
Hartmut Liebscher<br />
Gemeinsames Singen beim Tag der offenen Tür<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 29
Aus dem Ländle<br />
Festvortrag „100 Jahre Ferienheim Aschenhütte“<br />
Fritz bei seinem Festvortrag<br />
Liebe Festgäste,<br />
das „Ferienheim Aschenhütte“ feiert<br />
100-jähriges Bestehen und wir können<br />
auf ein Jahrhundert voller bewegender<br />
Geschichten und gesellschaftlicher<br />
Veränderungen zurückblicken.<br />
Doch, was war das für eine Zeit vor<br />
100 Jahren? Das Jahr 1923 ist geprägt<br />
von einer Hyperinflation. Zum Beispiel<br />
kostete im Mai 1923 ein Kilo<br />
Brot knapp 500 Mark, im Juli bereits<br />
über 2.000 Mark. Anfang Oktober<br />
schnellte der Preis für Brot auf 14<br />
Millionen und schließlich im November<br />
auf 5 Milliarden Mark. Nach der<br />
Währungsreform im November 1923<br />
folgte eine Normalisierung der politischen<br />
und wirtschaftlichen Lage. Der<br />
Alltag breiter Bevölkerungskreise<br />
wurde immer mehr von einer konsum-<br />
und freizeitorientierten Massenkultur<br />
bestimmt. Mitte der<br />
1920er Jahre gingen täglich etwa<br />
zwei Millionen Menschen in die Kinos,<br />
ein finanzkräftiges Bürgertum<br />
amüsierte sich gerne in den zahlreichen<br />
Revuen der Großstädte. Der<br />
Sport zog in der Weimarer Republik<br />
ein Massenpublikum an. Zum Fußball,<br />
im Kaiserreich noch als „undeutsche<br />
Fußlümmelei“ verspottet,<br />
strömten wöchentlich Hunderttausende<br />
in die Stadien. Rad- und Autorennen<br />
zogen ebenso wie Boxveranstaltungen<br />
riesige Zuschauermengen<br />
an. Das neue Medium Rundfunk trat<br />
ab 1923 unaufhaltsam seinen Vormarsch<br />
an, innerhalb von zehn Jahren<br />
erhöhte sich die Zahl der in<br />
Deutschland angemeldeten Rundfunkgeräte<br />
von knapp 10.000 auf<br />
über 5,4 Millionen. Auch Schallplatten<br />
förderten die Verbreitung schnell<br />
wechselnder Schlager und Tänze wie<br />
des Charleston oder des beliebten<br />
Shimmy. Das Tanzvergnügen gehörte<br />
zum Lebensstil der so genannten Goldenen<br />
Zwanziger, die allerdings so<br />
golden nur für wenige besser gestellte<br />
Deutsche waren.<br />
Die Jugendbewegung ging einen anderen<br />
Weg. Sie zog es weiterhin hinaus<br />
in die Wiesen und Wälder und<br />
so war es kein Wunder, dass die<br />
Karlsruher Jugendbündler im Jahr<br />
1923 ein leerstehendes, altes Bauernhaus,<br />
ein sogenanntes Wohnstallhaus<br />
mit angebauter Scheune, entdeckten.<br />
Außen fest gemauert - innen<br />
dem Zerfall preisgegeben. Warum<br />
nur wollte es keiner haben? Es<br />
sollte darin spuken. Manchmal hat<br />
man auch heute noch das Gefühl,<br />
dass die alten Geister wieder aufgewacht<br />
sind, wenn es irgendwo im<br />
Haus verdächtig knarrt und knistert.<br />
Davon konnten die „Lutherbündler“<br />
aber nicht abgeschreckt werden. Das<br />
alte Bauernhaus aus dem Jahre 1842<br />
und das Gelände von rund 40 Ar wurde<br />
von ihnen erworben. Was dann<br />
geschah, können wir uns heute kaum<br />
vorstellen. Das Material für den Ausbau<br />
musste mit vierrädrigen Handwagen<br />
30 Kilometer weit, mit einem<br />
Höhenunterschied von 350 Metern,<br />
von der Karlsruher Oststadt hierher<br />
geschafft werden. Und „geschafft“ ist<br />
das richtige Wort für das was in den<br />
ersten Jahren erreicht wurde. Wie<br />
viele Hände mögen es gewesen sein,<br />
die hier arbeiteten? Wie viel Schweiß<br />
wurde vergossen? In Karlsruhe in den<br />
Werkräumen der ehemaligen Gottesauer<br />
Kaserne (die heute die „Hochschule<br />
für Musik“ beherbergt) standen<br />
die Schreiner an der Werkbank<br />
und die Schlosser an der Schmiede.<br />
Gesellen, Lehrlinge, „Mittelschüler“<br />
der Humboldt- und der Kantschule<br />
als Hilfsarbeiter, aber auch Fabrikarbeiter,<br />
Büroangestellte und städtische<br />
Angestellte stellten ihre Arbeitskraft<br />
zur Verfügung. Und das benötigte<br />
Geld wurde in den Ortsgruppen<br />
durch Märchenspiele, Musikabende<br />
und Basare beschafft. Auch „Bausteine“<br />
wurden in den Gemeinden verkauft.<br />
Ohne diese Hilfsbereitschaft in<br />
einer wahrhaft schweren Zeit wäre<br />
all das nicht möglich gewesen. Auch<br />
Kirchenleitung und Behörden erkannten<br />
den Einsatz an und steuerten<br />
großzügige Hilfen bei und so<br />
konnte am 01. Juni 1924 das „Evangelische<br />
Ferienheim Aschenhütte“<br />
mit zwei Schlafräumen für 40 Schlafplätze,<br />
Tagesraum, Küche und einem<br />
Verandaanbau eingeweiht werden.<br />
Es wurde benannt nach dem gleichnamigen<br />
Gewann, in dem es lag und<br />
wo es damals noch zwei Holzmeiler<br />
für Pottaschengewinnung zu sehen<br />
gab. Damit begann die nun einhundertjährige<br />
Geschichte der Aschenhütte.<br />
Hierzu passt der Text einer Postkarte:<br />
„Wir sind um 11:15 gut angekommen.<br />
Die Fahrt war schön. Das Essen<br />
ist auch gut. Wir liegen zu 15. in dem<br />
Zimmer. Ich liege oben neben Manfred.<br />
Viele Grüße Euer Wolfgang.“<br />
Im Laufe der Jahre hat sich das Gesicht<br />
der Aschenhütte immer wieder<br />
verändert. 1926 wurde die alte<br />
Scheune ausgebaut und seitdem<br />
diente die Aschenhütte auch als Jugendherberge.<br />
Erst 1930/31 erhielt<br />
sie eine kostspielige Wasserzuleitung.<br />
Im Rahmen eines freiwilligen Arbeitsdienstes,<br />
eingerichtet vom Ferienheim<br />
Aschenhütte als helfende Anteilnahme<br />
an der äußeren und inneren<br />
Not arbeitsloser Jugendlicher,<br />
war es 1932 endlich möglich, elektrisches<br />
Licht in das Haus zu bringen.<br />
Ebenfalls wurde ein Waschraumanbau<br />
erstellt und in Leichtbauweise<br />
das sogenannte Sommerhaus errichtet.<br />
Diese positive Entwicklung wurde<br />
durch die Behinderung und letztend-<br />
30<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
Aus dem Ländle<br />
lich durch das komplette Verbot der<br />
evang. Jugendarbeit in der NS-Zeit<br />
lahmgelegt. Aufgrund der Beschlagnahmung<br />
als „staatsfeindliches Vermögen“<br />
und der Enteignung wurde<br />
die Jugendarbeit und auch die Herbergstätigkeit<br />
in der Aschenhütte<br />
komplett ausgebremst und durch<br />
den Ausbruch des zweiten Weltkrieg<br />
für rund zehn Jahre radikal gestoppt.<br />
Was sind da zwei Jahre Corona! Zwar<br />
wurde das Heim schon 1946 in ziemlich<br />
geplündertem Zustand an seine<br />
Eigentümer zurückgegeben, doch<br />
konnten erst nach der Währungsreform<br />
am 20. Juni 1948 Kriegsschäden<br />
und Beschlagnahmungsschäden repariert<br />
und der weitere Ausbau fortgeführt<br />
werden. Durch das Aufstocken<br />
des Waschraumbaues wurden<br />
1948 acht weitere Familienzimmer<br />
dazu gewonnen. Dass es auch Ende<br />
der 40er/Anfang der 50er Jahre in Bezug<br />
auf die Dauer von Genehmigungsverfahren<br />
zu Klagen kam,<br />
macht der Auszug aus einem Schreiben<br />
an den Kreisbaumeister in Neuenbürg<br />
deutlich. Ich zitiere: „Entschuldigen<br />
Sie bitte, wenn ich Sie<br />
nochmals in der Sache behellige und<br />
erneut um Ihre wohlwollende Hilfe in<br />
der Überwindung des weiträumigen,<br />
zeitraubenden Instanzenweges<br />
zwecks Beschleunigung des Baugenehmigungsverfahrens<br />
bitte. Aber Sie<br />
können sich ja doch selbst vorstellen,<br />
wie kostbar für uns jeder Tag ist.“<br />
Die Baugenehmigung ist schlussendlich<br />
dann auch eingetroffen und so<br />
konnte die Erweiterung des Wohnhaustraktes<br />
und die Einrichtung von<br />
Gäste- und Familienzimmern durchgeführt<br />
werden. Im Jahr 1958 wurde<br />
übrigens dort, wo heute das „Müllhaus“<br />
steht, (rechts der Zufahrt zum<br />
Haus) ein „Kleintierstall“ gebaut. Zuvor<br />
war dieser östlich vom Sommerhaus<br />
gelegen. Untergebracht werden<br />
konnten darin Hühner und bis zu vier<br />
Schweine. Wäre das vielleicht eine<br />
Möglichkeit für heute um hauseigene<br />
Produkte auf den Teller zu bringen?<br />
A propo Teller. Es ist nämlich durchaus<br />
interessant, was Irmhild zu berichten<br />
hat: „Liebe Eltern! Ich bin gut<br />
angekommen. In Karlsruhe hatten<br />
wir 2 Std. Aufenthalt. Da gingen wir<br />
in den Stadtpark. So eine Art Zoo. Ich<br />
schlafe mit Ulrike in einem oberen<br />
Bett. Heute Abend gab es Bratkartoffel,<br />
Gurkensalat und ein Stück Leberkäse.<br />
Die Gegend ist wunderbar. Das<br />
Wetter geht. Regnet es bei euch?<br />
Herzliche Grüße Eure Irmhild.“<br />
Die folgenden Jahrzehnte waren jeweils<br />
für einen besonderen Bauabschnitt<br />
zuständig: In den 60er Jahren<br />
wurde der „Querbau“ mit neuer Küche<br />
und Tagesräumen erstellt. In den<br />
70ern das „Sommerhaus“ aus Holz<br />
durch einen Steinbau ersetzt. Man<br />
schrieb die Jahre 1983/84: Im Mitteltrakt<br />
des Hauses wurden die Zimmer<br />
heller und luftiger gestaltet und mit<br />
besseren Sanitäreinrichtungen versehen.<br />
Dank des Einsatzes der Vereinsmitglieder<br />
(rund 2000 Arbeitsstunden)<br />
sowie durch Förder- und Darlehnsmittel<br />
aus dem kirchlichen, diakonischen<br />
und staatlichen Bereich,<br />
aber auch einem namhaften Zuschuss<br />
der Aktion Sorgenkind (jetzt<br />
Aktion Mensch) und Eigenmittel, sowie<br />
Mitgliederdarlehen, konnte der<br />
Kostenvoranschlag von 1.150.000<br />
DM gehalten werden. Ende der<br />
80er Jahre wurde das Sommerhaus<br />
umgebaut und saniert. In den Jahren<br />
1994-1996 wurde im Querbau<br />
das Dachgeschoss ausgebaut, wodurch<br />
die neue Heimleiterwohnung<br />
entstand. Diese Neugestaltung<br />
war auch deshalb erforderlich,<br />
weil die Heimleiterin, Frau<br />
Zimmermann, nach beachtlichen<br />
32 Jahren Dienst ihren Abschied<br />
feierte. Durch diese Neugestaltung<br />
standen nun neue Gästezimmer in<br />
der bisherigen Heimleiterwohnung<br />
zur Verfügung. Die alte Küche wurde<br />
durch eine neue ersetzt und alle<br />
Heizungen sowie Wasser- und<br />
Stromleitungen erneuert. In den<br />
2.000er Jahren wurden sämtliche<br />
Eingangstüren im „Haupthaus“ sowie<br />
die Kellerfenster erneuert.<br />
Meine Reise durch die wechselvolle<br />
Geschichte ist abgeschlossen.<br />
Und über die Zeit nach der Übernahme<br />
durch die <strong>djo</strong> hat Hartmut Liebscher<br />
bereits berichtet.<br />
Ich habe noch die „Künstliche Intelligenz“<br />
gebeten, einen Aufsatz über<br />
100 Jahre Aschenhütte zu schreiben.<br />
Das Fazit von ChatGPT möchte ich an<br />
den Schluss meiner Ausführungen<br />
setzen:<br />
„Die Aschenhütte in Bad Herrenalb<br />
ist weit mehr als nur ein Unterschlupf<br />
für Wanderer. Sie ist ein Symbol für<br />
Gemeinschaft, Geschichte und Naturverbundenheit.<br />
Ihr 100-jähriges<br />
Jubiläum erinnert uns daran, wie<br />
wichtig es ist, solche Orte zu erhalten<br />
und zu pflegen, damit auch zukünftige<br />
Generationen die Schönheit und<br />
Ruhe des Schwarzwaldes erleben<br />
können. In einer Welt, die sich ständig<br />
verändert, bleibt die Aschenhütte<br />
ein beständiger Ankerpunkt und ein<br />
Zeugnis für die Kraft der Natur und<br />
die Bedeutung des gemeinschaftlichen<br />
Engagements“.<br />
Ich hätte es nicht besser ausdrücken<br />
können und danke für die Aufmerksamkeit!<br />
Fritz Jauché<br />
Auszug aus einem alten Gästebuch<br />
von der <strong>djo</strong>-Belegung 1953<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 31
Aus dem Ländle<br />
Juleica-Seminar 2025<br />
Veranstalter:<br />
DJO–Deutsche Jugend in<br />
Europa e.V., Landesverband<br />
Baden-Württemberg<br />
Arbeitsgemeinschaft der<br />
Sing-, Tanz- und Spielkreise<br />
in Baden-Württemberg e.V.<br />
JSDR e.V. Jugend- und Studentenring<br />
der Deutschen<br />
aus Russland<br />
DBJT<br />
Deutsche Banater Jugend<br />
und Trachtengruppen<br />
Praxisnahe Ausbildung<br />
zur Vermittlung<br />
von Qualifikationen für<br />
Jugendgruppenleiter/innen<br />
und Interessierte<br />
an zwei Wochenenden<br />
14.02. – 16.02.2025<br />
und 04.04. – 06.04.2025<br />
in der Landesakademie<br />
für Jugendbildung<br />
Malerbuckel 8 – 10<br />
71263 Weil der Stadt<br />
Jugendgruppen zu betreuen und zu<br />
leiten ist eine wichtige Aufgabe die<br />
eine Reihe von Kompetenzen fordert.<br />
Zentraler Schwerpunkt dieser Ausbildung<br />
an zwei Wochenenden ist deshalb<br />
die Weiterentwicklung der eigenen<br />
Fähigkeiten durch neue Impulse<br />
und praktische Übungen.<br />
Die Ausbildung<br />
umfasst die ganze<br />
Bandbreite<br />
an Themen, die<br />
für die Leitung<br />
einer Gruppe relevant<br />
sind:<br />
Spiele für jede<br />
Situation, Rechtliche<br />
Grundlagen, aktive Öffentlichkeitsarbeit,<br />
die eigene Rolle finden,<br />
Kommunikation miteinander, Bearbeitung<br />
von Konflikte, uvm. Außerdem<br />
bietet sie eine wichtige<br />
Chance zum Erfahrungsaustausch<br />
in einer bunt gemischten<br />
Gruppe und damit den „Blick<br />
über den eigenen Tellerrand“.<br />
Referent: Simon Gmeiner, Akademiereferent<br />
der Landesakademie<br />
für Jugendbildung, ausgebildete<br />
Mediatorin und Konfliktmanager<br />
Themen:<br />
• Methoden der Jugendarbeit<br />
• Spielepädagogik<br />
• Lebenswelten von Kindern<br />
und Jugendlichen<br />
• Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Blick auf deine Gruppe<br />
• Kommunikation miteinander<br />
• Umgang mit schwierigen Situationen<br />
• Rechtliche Grundlagen der Jugendarbeit<br />
32<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
Aus dem Ländle<br />
Kostenbeitrag (je Wochenende)<br />
94,00 EUR für DJO/AG Mitglieder<br />
114,00 EUR für Nichtmitglieder<br />
In Kosten sind Unterkunft im Gruppenhaus<br />
(Mehrbettzimmer), Verpflegung,<br />
Programm, Arbeitsmaterial,<br />
Teilnahmebescheinigung und Leitung<br />
enthalten<br />
Beitragszahlung per Überweisung :<br />
IBAN: DE10600501010001007318<br />
BIC: SOLADEST600<br />
Bank: Baden-Württembergische Bank<br />
Begünstigter:<br />
DJO – Deutsche Jugend in Europa<br />
Stichwort: Juleica-Fortbildung 2025<br />
Anreise: bis 17:30 Uhr<br />
Abendessen nach einer Einstiegsrunde<br />
Anfang: um 18:00 Uhr Freitags<br />
Schluss: um 15:00 Uhr Sonntags<br />
Anmeldung per Email, Post und Fax<br />
Teilnehmerzahl auf 20 Teilnehmer<br />
begrenzt<br />
Gesamtleitung: Simon Gmeiner<br />
gmeiner@jugendbildung.org;<br />
07033-5269-0<br />
Teilnahmebedingungen<br />
- Teilnehmer/Innen, die über 16<br />
Jahre alt sind;<br />
- Die Anmeldebestätigung wird<br />
nach Eingang des Beitrags auf<br />
dem angegebenen Konto nur per<br />
Email versandt (daher bitte unbedingt<br />
eine Email-Adresse bei<br />
der Anmeldung angeben!);<br />
- Eine zeitweise Anwesenheit ist<br />
nicht möglich.<br />
Die Teilnahme an der Ausbildung<br />
erfüllt (bis auf den gesondert zu erwerbenden<br />
Erste-Hilfe-Schein) die<br />
Vorgaben zum Erwerb der Juleica<br />
(Jugendleitercard).<br />
Ab 2026 gibt es die Gruppen-Zuschüsse<br />
über den Landesjugendplan<br />
nur noch mit dem Juleica-<br />
Nachweis!<br />
Anmeldungen bitte an:<br />
DJO, Schlossstr. 92, 70176 Stuttgart,<br />
E-Mail: zentrale@<strong>djo</strong>bw.de<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 33
Unser Thema<br />
30. Europäisches Volksmusikkonzert<br />
am Sonntag, 13. Oktober <strong>2024</strong><br />
von 17.00 Uhr bis 19.30 Uhr<br />
in der Stadthalle in Korntal<br />
G r u ß w o r t<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Musikerinnen und Musiker,<br />
„Musik kennt keine Grenzen und hat die Macht zu vereinen“<br />
– dieses Zitat wird dem Abba-Mitglied und Musikproduzent<br />
Björn Kristian Ulvaeus zugeschrieben. Diese<br />
Kraft der Musik, die Ulvaeus beschreibt, werden Sie,<br />
liebe Musikerinnen und Musiker, dem Publikum in diesem<br />
Jahr bereits zum 30. Mal beim Europäischen Volksmusikkonzert<br />
der DJO – Deutsche Jugend in Europa auf<br />
der Bühne in Korntal präsentieren können.<br />
Foto: dpa, Marijan Murat<br />
In diesem Jahr wird neben den Volksmusikgruppen aus<br />
Österreich, der Tschechischen Republik und Deutschland<br />
auch eine Gruppe aus der Ukraine teilnehmen. Die Musikerinnen<br />
mussten vor zwei Jahren vor dem Angriffskrieg<br />
Russlands fliehen und haben in unserem Land einen Ort<br />
gefunden, in dem sie in Sicherheit leben und ihrer Leidenschaft,<br />
der Musik, weiterhin nachgehen können. Das setzt<br />
ein starkes Zeichen: Wir in Europa halten zusammen, wir<br />
kennen keine Grenzen!<br />
Sehr gerne habe ich erneut die Schirmherrschaft für dieses<br />
völkerverbindende Konzert übernommen und freue<br />
mich, dass es den Veranstaltern wieder gelungen ist, ein<br />
abwechslungsreiches, unterhaltsames und musikalisch<br />
anspruchsvolles Programm anzubieten. Den Organisatoren<br />
danke ich herzlich für ihr großes Engagement. Toll,<br />
dass hier jährlich ein Konzert in diesem Format stattfinden<br />
kann!<br />
Für Ihr Jubiläumskonzert im Herbst in Korntal wünsche ich<br />
Ihnen alles Gute und den Besucherinnen und Besuchern<br />
einen vergnüglichen und erinnerungswürdigen Abend.<br />
Herzliche Grüße<br />
Thomas Strobl, Stellvertretender Ministerpräsident und<br />
Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen<br />
des Landes Baden-Württemberg<br />
Holen Sie sich das<br />
Europäische Volksmusikkonzert nach Hause<br />
Livemitschnitte aus 20 Jahren Europäisches Volksmusikkonzert.<br />
Eine Jubiläums-CD von ganz besonderem Wert.<br />
Abwechslungsreich, feurig, lyrisch, melodisch.<br />
Diese CD verbindet auf musikalische Weise<br />
die Länder und Regionen Europas.<br />
der DJO - Deutsche Jugend in Europa<br />
Schlossstr. 92 · 70176 Stuttgart<br />
Tel. 0711 625138 · FAX 0711 625168<br />
E-Mail: zentrale@<strong>djo</strong>bw.de · www.heimatkulturwerk.de<br />
34<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
Unser Thema<br />
Die Gruppen des 30. Europäisches Volksmusikkonzert<br />
Volksmusikgruppe Brnensky Valasek<br />
aus Brünn/Tschechischen Republik<br />
Brněnský Valášek ist seit 1975 in Brünn tätig. Es verarbeitet die<br />
Folklore der Region Nordmähren - Walachei und versucht, die<br />
Tänze, Lieder und Bräuche an seine Mitglieder weiterzugeben,<br />
die die Einheimischen aus der Walachei vergangener Jahrhunderte<br />
in die Umgebung der südmährischen Metropole mitbrachten.<br />
Im Laufe ihres Bestehens hat die heute 160-köpfige Truppe eine<br />
Reihe von Tänzern, Musikern und Sängern ausgebildet. Heute<br />
sind Mitglieder im Alter von 4 Jahren bis zum Erwachsenenalter<br />
in 5 Tanzgruppen aufgeteilt, das Ensemble besteht aus drei Hackbrettmusikanten.<br />
Die Volksmusikgruppe Brnensky Valasek war<br />
das letzte mal im Jahr 2017 beim Europäischen Volksmusikkonzert<br />
dabei.<br />
Folkloregruppe Schum<br />
aus der Ukraine<br />
Die ukrainische Gruppe „Schum“ formte sich um die Solistin Tetiana<br />
Kalynychenko in Stuttgart und Umgebung, als die Musikerinnen<br />
und Musiker ihren künstlerischen Weg nach der Flucht aus<br />
ihrer Heimat fortgesetzt haben. Kalyna ist Grand-Prix-Gewinnerin<br />
bei internationalen und nationalen Wettbewerben, Folkloristin,<br />
Gesangslehrerin und Teilnehmerin an der ukrainischen The X<br />
Factor Show. In den Liedern und in dem bezaubernden Gesang<br />
der Solistin bekommt die ukrainische Folklore ein neues Leben.<br />
Das Repertoire der Gruppe besteht aus Volksmusik, durch welche<br />
die Ukraine und ihre Traditionen der Welt vorgestellt werden.<br />
Volkstanzgruppe Stainz<br />
aus Steiermark/Österreich<br />
Die „Volkstanzgruppe Stainz“ wurde 1977 gegründet. Der Gruppe<br />
liegt es am Herzen, Volkstänze, Volksmusik, Bräuche und traditionelle<br />
Trachten zu bewahren. Die Tänze sind typisch für den Alpenraum.<br />
Viele Tanzfiguren haben sich auf der Grundlage von<br />
Walzer und Polka entwickelt. Die Tänze beinhalten oft Gesang<br />
und Klatschen. Die Burschen zeigen auch das „Schuhplatteln“ und<br />
„Peitschenschnalzen“. Typische Volksmusikinstrumente sind die<br />
„Steirische Ziehharmonika“ (eine diatonische Ziehharmonika), ein<br />
Hackbrett (ein mit Holzhämmern gespieltes diatonisches Saiteninstrument)<br />
und ein Kontrabass. Ein weiteres wichtiges Ziel der<br />
Gruppenmitglieder ist die Vernetzung mit Gruppen aus anderen<br />
Ländern. So haben sie bereits Gruppen in Norwegen, Frankreich,<br />
Schweden, Italien, den Niederlanden, Finnland, Schottland, Spanien,<br />
Estland, Dänemark, Portugal, Polen, Ungarn, Griechenland<br />
und Tschechien besucht.<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 35
Unser Thema<br />
Egerländer Familienmusik Hess<br />
aus Hirschhorn/Neckartal<br />
Die Anfänge dieser Gruppe reichen bis in das Jahr 1974 zurück.<br />
Gespielt werden Musikstücke, die aus alten egerländer Liederhandschriften<br />
und heutigen Nachforschen stammen. Die Gruppe<br />
trägt Egerländer Volkstrachten, die nach alten Vorlagen zum<br />
größten Teil selbst gefertigt wurden. Sie ist von unserem Europäischen<br />
Volksmusikkonzert nicht mehr wegzudenken. Eine tragende<br />
Säule in den zurückliegenden Jahrzehnten.<br />
Die Zwolinge<br />
aus München<br />
Die ZWOlinge Elisabeth und Stefanie musizieren seit ihrer Kindheit<br />
zusammen und erweitern kontinuierlich ihr Repertoire. Die<br />
musikalische Bandbreite reicht heute von alpenländischer Volksmusik<br />
und Musik aus den ostdeutschen Siedlungsgebieten über<br />
moderne Unterhaltungsmusik bis hin zu anspruchsvoller Originalmusik<br />
und Eigenkompositionen. Sie tragen die Böhmerwäldler<br />
Festtagstracht, da sie von klein auf in Gruppen aktiv sind, die das<br />
Kulturgut des Böhmerwaldes pflegen.<br />
Die Ostelsheimer Stubenmusik<br />
aus Ostelsheim<br />
Wie der Name schon verrät, kommen die Musiker und Musikerinnen<br />
der Stubenmusik aus Ostelsheim, am Rande des Schwarzwaldes.<br />
Seit 1997 spielen und singen sie in der jetzigen Besetzung<br />
mit Hackbrett, Akkordeon, Klarinette, Flöte, Harfe, Gitarre und<br />
Kontrabass überwiegend überlieferte Volksmusik aus vielen verschiedenen<br />
Ländern. Höhepunkte der Ostelsheimer Stubenmusik<br />
waren das Erreichen des ersten Preises beim Wettbewerb für<br />
Volksmusik in Baden-Württemberg, sowie mehrere Ausstrahlungen<br />
in Rundfunk und Fernsehen. Seit 2002 treten die Musiker/innen<br />
in der originalgetreuen Ostelsheimer Festtags- oder Arbeits-<br />
Tracht auf.<br />
36<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
Gastschülerprogramm<br />
Schüler aus Lateinamerika<br />
suchen nette Gastfamilien in Deutschland!<br />
<strong>djo</strong> – Gastschülerprogramm<br />
Lernen Sie einmal die Länder in Lateinamerika<br />
ganz praktisch durch<br />
Aufnahme eines Gastschülers kennen.<br />
Im Rahmen eines Gastschülerprogramms<br />
mit Schulen aus Brasilien,<br />
Peru und Guatemala sucht die DJO -<br />
Deutsche Jugend in Europa Familien,<br />
die offen sind, Schüler als „Kind auf<br />
Zeit“ bei sich aufzunehmen, um mit<br />
und durch den Gast den eigenen Alltag<br />
neu zu erleben.<br />
Die Familienaufenthaltsdauer für die<br />
Schüler aus:<br />
• Peru/Arequipa 26.10. –<br />
07.12.24 (16 – 17 Jahre alt)<br />
• Guatemala/Guatemala Stadt<br />
16.11. – 15.12.24<br />
(14 – 16 Jahre alt)<br />
• Brasilien/Sao Paulo 12.01. –<br />
26.02.25 (14 – 16 Jahre alt)<br />
Dabei ist die Teilnahme am Unterricht<br />
eines Gymnasiums oder einer<br />
Realschule am jeweiligen Wohnort<br />
der Gastfamilie für den Gast verpflichtend.<br />
Die Schüler sprechen<br />
Deutsch als Fremdsprache.<br />
Ein Eiführungsseminar vor dem Familienaufenthalt<br />
soll die Gastschüler<br />
auf das Familienleben bei Ihnen vorbereiten<br />
und die Basis für eine aktuelle<br />
und lebendige Beziehung zum<br />
deutschen Sprachraum aufbauen<br />
helfen. Der Gegenbesuch ist möglich.<br />
Bei Interesse wenden Sie sich bitte<br />
an: DJO-Deutsche Jugend in Europa<br />
e.V., Schlossstraße 92, 70176 Stuttgart.<br />
Nähere Informationen erteilen<br />
gerne Hartmut Liebscher unter Telefon<br />
0711-625138 Handy 0172-<br />
6326322, Irina Obrant, Laura Putane<br />
und Tatjana Ganenko unter Telefon<br />
0711-6586533, Fax 0711-625168,<br />
E-Mail: gsp@<strong>djo</strong>bw.de<br />
www.gastschuelerprogramm.de<br />
n stehen für die Geschichte. Aus der Grünte<br />
der Deutschen Jugend in Europa, 1951<br />
n junger Heimatvertriebener entstanden,<br />
es als Aufgabe, gegen die Ursachen von<br />
treibung zu kämpfen und uns für ein friedantes<br />
Miteinander verschiedener Kulturen<br />
einzusetzen. Die <strong>djo</strong> Baden-Württemberg<br />
lerorganisation der auswärtigen Kulturarlche<br />
von der Bundesrepublik Deutschland<br />
über hinaus ist die <strong>djo</strong> als überkonfessioerparteilicher<br />
Jugendverband vom Land<br />
berg als „Freier Träger der öffentlichen<br />
und als gemeinnützig anerkannt. Die <strong>djo</strong> ist<br />
lied des Landesjugendrings Baden-Württet<br />
über den Bundesverband im Vorstand<br />
Stiftung für UNO-Flüchtlingshilfe mit und<br />
Gründungsmitglied des Europäischen Kuluropean<br />
Folk Culture Organization (EFCO).<br />
1973 – seit über<br />
50 Jahren:<br />
VÖLKERVERBINDEND<br />
GAST<br />
SCHÜLER<br />
PROGRAMM<br />
www.gastschuelerprogramm.de<br />
<strong>2024</strong>/25<br />
• Besuch<br />
• Austausch<br />
• Dialog<br />
…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />
UNSER PARTNER IN<br />
PORTO ALEGRE / BRASILIEN<br />
Familienaufenthalt: 16.06.<strong>2024</strong> – 19.07.<strong>2024</strong><br />
……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />
UNSER PARTNER IN<br />
AREQUIPA / PERU<br />
Familienaufenthalt: 26.10.<strong>2024</strong> – 07.12.<strong>2024</strong><br />
…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />
UNSER PARTNER IN<br />
GUATEMALA STADT / GUATEMALA<br />
Familienaufenthalt: 16.11.<strong>2024</strong> – 15.12.<strong>2024</strong><br />
…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />
UNSER PARTNER IN<br />
SAO PAULO / BRASILIEN<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Kinder und Jugendliche brauchen den Raum<br />
heiten, diese Welt zu entdecken und auszu<br />
<strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa schafft seit 1<br />
gegnungen mit anderen jungen Mensche<br />
land, Europa und Südamerika. Dabei arb<br />
deutschen Auslandsschulen zusammen. Di<br />
charakteristische Aufgabe dieser Schulen<br />
und Jugendliche verschiedener Kulturen u<br />
me zusammen zu führen, um das Bewusst<br />
ner und fremder Identität zu ermöglichen u<br />
erspüren lernen, die aus der gegenseitigen k<br />
fruchtung hervorgehen kann. Einander bes<br />
der kennenlernen, zusammenarbeiten, das s<br />
te die mehr vermitteln als flüchtige Berich<br />
der Tagesmedien.<br />
………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />
DIE ZIELE<br />
Das Gastschülerprogramm geht auf eine sch<br />
tive zurück. Dementsprechend geht es für<br />
erster Linie darum, ihre deutschen Sprach<br />
verbessern. Deshalb ist auch der Schulbesu<br />
ort der Gastfamilie so wichtig, um das gesp<br />
von möglichst vielen Stimmen zu hören. De<br />
aktuellen und lebendigen Beziehung zu<br />
Sprachraum ist ein weiteres Element des Pro<br />
schnell läßt sich feststellen, dass sich das Le<br />
de maßgeblich vom Alltag in Südamerika u<br />
Das jeweilige Gegenüber erscheint einem u<br />
den zunächst einmal seltsam, bis man nac<br />
wöhnungsphase Vertrautheit entdeckt.<br />
………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />
DIE SCHÜLER<br />
<strong>djo</strong> - Deutsche Jugend in Europa<br />
Landesverband Baden-Württemberg e. V.<br />
Schlossstraße 92 | 70176 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 6586533 | Fax: 0711 625168<br />
E-Mail: gsp@<strong>djo</strong>bw.de<br />
www.gastschuelerprogramm.de<br />
BRASILIEN<br />
PERU<br />
GUATEMALA<br />
Familienaufenthalt: 12.01.2025 – 26.02.2025<br />
…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />
kommen in der Regel im Klassenverband<br />
wahlkriterien sind neben den schulischen Le<br />
charakterliche Eigenschaften wie Aufges<br />
Selbständigkeit und Integrationsvermögen.<br />
nen sind in der Regel 14 - 17 Jahre alt. Alle S<br />
Deutsch als Fremdsprache und sprechen au<br />
gut Deutsch.<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 37
<strong>djo</strong> – Gastschülerprogramm<br />
Gastschülerprogramm mit Brasilien!<br />
Die Zusammenarbeit wird durch den Besuch vor Ort gestärkt!<br />
In der vergangenen <strong>Ausgabe</strong> der<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> gab es einen Bericht<br />
der GSP-Projektreferentin Laura Putane<br />
über ihre Reise nach Brasilien<br />
im März dieses Jahres und über den<br />
Besuch bei der Partnerschule<br />
„Schweizerschule“ in São Paulo.<br />
In diesem zweiten Teil wird über den<br />
Besuch bei einer weiteren Partnerschule<br />
berichtet „Pastor Dohms<br />
Schule“ in Porto Alegre.<br />
Diese Schule führt seit längerer Zeit<br />
Austauschprogramme durch.<br />
Im Jahr 2023 hat die <strong>djo</strong> sie von<br />
„Schwaben Internation e.V.“ übernommen.<br />
Schulbesuch bei der Pastor Dohms Schule Porto Alegre. V.L. Roswita Grüber, Laura<br />
Putane, Waldir Werner Scheuermann, Malaguise Metz<br />
Süße Pizza im Lauro´s Lokal<br />
Teil II<br />
Nach dem Besuch der Schweizerschule<br />
São Paulo verlief die Reise zuerst<br />
nördlich, die Atlantikküste entlang,<br />
nach Rio de Janeiro (darüber<br />
wird allerdings erst in der nächsten<br />
<strong>Ausgabe</strong> berichtet). Nach ein paar<br />
Tagen in Rio ging es dann weiter mit<br />
einem Inlandsflug nach Porto Alegre,<br />
in die südlichste Region des Landes.<br />
Die Inlandsflüge sind wie alle<br />
anderen Flüge, nur ein Unterschied<br />
ist mir gleich aufgefallen: Kinder<br />
müssen beim Abflug oder bei der<br />
Landung nicht angeschnallt werden.<br />
;-)<br />
Am 9. März wurde ich von Malaguise<br />
Metz und Roswita Grüber, zwei<br />
Lehrerinnen, die den Schüleraustausch<br />
in Deutschland mitorganisiert<br />
und betreut haben, herzlichst<br />
empfangen. Ein schönes und freudiges<br />
Wiedersehen! Der Schulbesuch<br />
war für Montag geplant. Da ich aber<br />
schon am Samstag ankam, hatte ich<br />
zuerst zwei Tage Zeit, die Stadt, die<br />
Gegend zu entdecken sowie die<br />
Gastfreundschaft meiner Lehrerinnen<br />
in vollen Zügen zu genießen, da<br />
ich auch bei Roswita übernachten<br />
durfte!<br />
Ein Muss auf jeder Reise und in jeder<br />
Großstadt ist der Besuch des lokalen<br />
Marktes! Hierzu muss ich aber<br />
ergänzen: Obwohl Porto Alegre eine<br />
Millionenstadt mit knapp 1,5 Millionen<br />
Einwohnern ist, fühlte sie sich,<br />
nach Städten wie Sao Paulo oder<br />
Rio, doch deutlich kleiner, ruhiger,<br />
ländlicher und sicherer an. Auf dem<br />
Markt gab es wieder so viele Früchte,<br />
unbekannte Gerüche und Geschmackserlebnisse<br />
zu entdecken,<br />
selbstverständlich für mich als Kaffeeliebhaberin<br />
vor allem auch den<br />
guten brasilianischen Kaffee. Dem<br />
Marktbesuch folgte ein schöner Spaziergang<br />
durch die Innenstadt bis hin<br />
zum Hafen mit der Promenade als<br />
38<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
<strong>djo</strong> – Gastschülerprogramm<br />
einem bekannten und beliebten<br />
Platz, um den Sonnenuntergang zu<br />
erleben. Was aber meine Neugier<br />
weckte, waren die Thermoskannen<br />
der Gaúchos (der Einwohner dieser<br />
Region) bei gefühlt 40 Grad und<br />
dem feuchten Klima. So habe ich erfahren,<br />
dass es Chimarrão ist, der<br />
Mate-Tee, der mir am nächsten Tag<br />
auch gleich zubereitet wurde. Mit<br />
diesem Ausflug aber war der Tag<br />
noch nicht vorbei. Malaguise und<br />
Roswita hatten eine tolle Überraschung<br />
organisiert, ein Treffen mit<br />
den SchülerInnen, die im Sommer<br />
2023 in Deutschland zum Austausch<br />
waren. Wieder ein schönes Wiedersehen<br />
in einem spannenden Lokal<br />
namens „Lauro´s“. Nicht wegen des<br />
Namens; reiner Zufall! Einzigartig<br />
und interessant ist das Angebot des<br />
Lokals „All you can eat Pizza“! Hier<br />
laufen Pizza-Kellner von Tisch zu<br />
Tisch und bieten dir immer wieder<br />
ein Stück zum Probieren an. Auf<br />
dem Tisch gibt es<br />
ein Rädchen, mit<br />
dem man den<br />
Kellnern signalisiert,<br />
ob man bei<br />
salzig, gemischt<br />
oder süß ist. Dieses<br />
Konzept mit<br />
dem Durchprobieren<br />
unterschiedlicher<br />
Pizzas<br />
hat mich echt<br />
überrascht. Statt<br />
einer Pizza kann<br />
man hier zahlreiche<br />
durchtesten.<br />
Und als Nachtisch kommen dann die<br />
süßen Pizzas – mit Schoko, Früchten,<br />
Pudding, Sahne etc. und das Highlight<br />
– eine Eis-Pizza! Nicht zu verschweigen<br />
ist, dass es zusätzlich<br />
auch noch ein Buffet mit Sushi, Salat<br />
und auch einigen unbekannteren<br />
Köstlichkeiten gab. Dazu noch „All<br />
you can drink Cola“! Und das alles<br />
Liebesvolles Frühstück bei der Gastgeberin Roswita<br />
umgerechnet für ca. 20 Euro. Ich<br />
verstehe echt nicht, wieso dieses<br />
Konzept hier bei uns noch nicht umgesetzt<br />
ist.<br />
Am Sonntag hatten wir gemeinsam<br />
mit Roswita, Malaguise und der pädagogischen<br />
Leiterin der Schule, Rosangela<br />
Markmann Messa, einen<br />
wunderschönen Ausflug in die<br />
Der Sonntagsausflug von (v.L.) Roswita, Laura, Rosangela und Malaguise<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 39
<strong>djo</strong> – Gastschülerprogramm<br />
Die Aussicht über die Stadtdächer. Die Stadt, die leider ein wenig später komplett ins Wasser stand<br />
„deutsche Gegend“. Gramado, Canela<br />
– eine Region der deutschen<br />
Einwanderer. Hier sieht man Fachwerkhäuser,<br />
deutsche Namen, Restaurants<br />
und Cafés, die u.a. auch<br />
deutsche Gerichte anbieten. Es ist<br />
ein beliebtes Gebiet, sowohl bei den<br />
Einheimischen als auch bei den Touristen.<br />
Und vor allem – eine Weingegend.<br />
Deshalb ging es für uns zum<br />
Weingut Jolimont, zu einer Führung<br />
auf Portugiesisch (jetzt kann ich wieder<br />
nachvollziehen, wie es unseren<br />
Schülern hier in Deutschland teilweise<br />
geht) – aber beim guten Wein<br />
überlebte ich die Tour ganz gut.<br />
Am Montag, zu ganz früher Stunde,<br />
ging es zur Pastor Doms Schule. Davor<br />
wurde ich, wie eigentlich jeden<br />
Morgen, von meiner Gastgeberin<br />
mit gutem Kaffee und frischer Papaya<br />
zum Frühstück verwöhnt! Wie<br />
ich erfahren durfte, ist eine halbe<br />
Papaya zum Frühstück dort etwa so<br />
gängig wie ein Nutella Brot bei uns.<br />
Die Pastor Dohms Schule in Porto<br />
Alegre wurde 1931 vom deutschen<br />
Konsulat, mit Hilfe der evangelischen<br />
Gemeinde, gegründet. Der<br />
Unterricht begann seinerzeit mit nur<br />
40<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
<strong>djo</strong> – Gastschülerprogramm<br />
neun SchülerInnen. Die Schule bietet<br />
einen regulären und seit 1991<br />
auch einen bilingualen Sprachenzweig<br />
an. Bereits im Kindergarten<br />
werden sieben Wochenstunden in<br />
Deutsch abgehalten. Im regulären<br />
Zweig haben die SchülerInnen drei<br />
Wochenstunden Deutschunterricht.<br />
Am Ende beider Zweige stehen verschiedene<br />
Sprachprüfungen. Die<br />
letzte Klasse des bilingualen Zweiges<br />
absolviert mit dem Deutschen<br />
Sprachdiplom. Dieses gilt als Nachweis<br />
der deutschen Sprachkenntnisse<br />
für ein Hochschulstudium in<br />
Deutschland. Die SchülerInnen des<br />
bilingualen Zweiges können in der 9.<br />
Klasse an einem Austausch in<br />
Deutschland teilnehmen.<br />
Mehr über unsere Schule:<br />
https://www.dohms.org.br/<br />
Nach ein paar Tassen Chimarrão-Tee<br />
im Lehrerzimmer und den ersten<br />
Eindrücken des Schulalltags, war es<br />
an der Zeit für die Begegnung mit<br />
den SchülerInnen. In der Aula wartete<br />
ich auf die Achtklässler. Diese<br />
Klassenstufe hat dann im Jahr 2025<br />
die Möglichkeit am Austausch teilzunehmen.<br />
Meine Präsentation über<br />
den Schulbesuch und den Aufenthalt<br />
bei den Gastfamilien haben die<br />
SchülerInnen aufmerksam und neugierig<br />
aufgenommen. Hoffentlich<br />
habe ich sie nicht mit komplizierten<br />
Wörtern wie Aufsichts- oder Schulpflicht,<br />
Jugendschutzgesetz oder<br />
Pünktlichkeit erschreckt. ❤<br />
Womit ich aber den Neuntklässler,<br />
die als nächstes kamen und die in<br />
diesem Sommer zu uns gekommen<br />
sind, einen kleinen (oder auch ganz<br />
großen) Schrecken eingejagt habe,<br />
war meine vorsichtige Aussage, dass<br />
die Handy-Nutzung, während des<br />
Aufenthalts bei den Familien, begrenzt<br />
ist. Die kurze Aufregung und<br />
Unruhe hätte man sehen müssen!<br />
Ich scheine die Kurve dann aber<br />
doch noch gut hinbekommen zu haben,<br />
denn zum Austausch kamen<br />
Ein Teil der SchülerInnen des Gastschülerprogrammes im Jahr 2023<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 41
letztendlich alle angemeldeten<br />
22 SchülerInnen. Leider<br />
ist die Handy-Nutzung<br />
ein immer größer werdendes<br />
Problem, dem wir mit<br />
allen Kräften und Methoden,<br />
soweit es geht, entgegenzuwirken<br />
versuchen.<br />
Nach diesem anregenden<br />
Austausch mit den Kindern<br />
wurde ich vom Schuldirektor<br />
Waldir Werner Scheuermann<br />
höchstpersönlich<br />
durch die Schule geführt.<br />
Ich bekam den Eindruck<br />
und die eindeutige Bestätigung,<br />
dass er die Seele dieser<br />
Schule ist. Er wurde von<br />
allen so herzlich begrüßt,<br />
wechselte immer ein Wort<br />
mit den Schülern und fand<br />
sogar die Zeit, mich zum<br />
Flughafen zu bringen. Danke,<br />
danke, danke!<br />
Bevor ich dann aber auf<br />
meiner Reise weitergezogen<br />
bin, habe ich den<br />
Nachmittag mit Roswita in<br />
der Stadt verbracht. So eine<br />
besondere Stadtführung!<br />
Ich durfte ihr ein Bürogebäude<br />
zeigen, aus dem<br />
es eine wunderschöne Aussicht<br />
über die Stadt gibt.<br />
Roswita kannte es noch<br />
nicht und es war, laut Security,<br />
eigentlich auch nicht<br />
öffentlich zu besichtigen<br />
(vielleicht auch deswegen<br />
ein Geheimtipp für Reisende),<br />
aber letztendlich durften<br />
wir dann doch hinauf,<br />
sogar in Begleitung der Security.<br />
Des Weiteren hat Roswita<br />
auf die Schnelle eine persönliche<br />
Führung durch das<br />
geschlossene Sao Pedro<br />
Theater organisiert. Ihre<br />
Geheimwaffe – ein Gast<br />
aus Deutschland! Wir durften<br />
sogar über den roten<br />
Teppich die Treppen zur<br />
Stadtverwaltung hochlau<strong>djo</strong><br />
– Gastschülerprogramm<br />
Ein Wein-Genuss<br />
42<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
<strong>djo</strong> – Gastschülerprogramm<br />
Kurz vor dem Abschied. Danke für die gut gestartete Zusammenarbeit<br />
und die Freundschaften darüber hinaus<br />
fen; den Empfang gab es leider dann so kurzfristig<br />
doch nicht. Den Abend ließen Malaguise,<br />
Roswita und ich noch bei ein paar Cocktails<br />
ausklingen und am Dienstag, wie schon erwähnt,<br />
wurde ich mit zahlreichen Geschenken<br />
verabschiedet und zum Flughafen gebracht.<br />
Meine Reise ging weiter, unter anderem zu den<br />
Iguazú-Wasserfällen und auf die Spuren der<br />
Geschichte der lettischen Einwanderer in Brasilien.<br />
An dieser Stelle geht mein bester Dank an die<br />
Schule und an alle Lehrkräfte!<br />
Der Besuch vor Ort stärkt unsere gemeinsame<br />
Arbeit, die letztes Jahr so erfolgreich begonnen<br />
hat. Und selbstverständlich richte ich mein<br />
größtes Obrigada an Malaguise, Roswita und<br />
Rosangela: Ihr habt mir solch unvergessliche<br />
Momente und Erinnerungen geschenkt! ❤<br />
Das war´s für dieses Mal. Seid gespannt auf<br />
den letzten Bericht, in welchem ich von meiner<br />
„privaten“ Urlaubsreise durch Brasilien erzählen<br />
werde. Dank meinem Chef, der die zwei Urlaubswochen<br />
doch schweren Herzens genehmigt<br />
hat.<br />
Eure<br />
Laura Putane<br />
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Termine <strong>2024</strong><br />
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<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>
Termine <strong>2024</strong><br />
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Termine <strong>2024</strong><br />
09.-16.08. <strong>djo</strong>-Familienfreizeit im <strong>djo</strong>-Ferienheim Aschenhütte, Bad Herrenalb<br />
Leitung: Irina Obrant, Hartmut Liebscher, u.a.<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
06.-08.09. Baden-Württembergischen Heimattage im Härtsfeld<br />
mit diesjähriger Verleihung der Heimatmedaille am 6.9.24 an Renate Krispin<br />
von der Banater Trachtengruppe Kreisverband Esslingen/Wendlingen<br />
und der Teilnahme einer gemischen <strong>djo</strong>-Gruppe beim Festumzug am 8.9.<br />
15.09. Tag der Heimat in der Liederhalle in Stuttgart<br />
Veranstalter: BdV-Bund der Vertriebenen<br />
13.10. 29. Europäisches Volksmusikkonzert der DJO-Deutsche Jugend in Europa<br />
in der Stadthalle in Korntal, 17.00 Uhr<br />
Beteiligte Gruppen: Volksmusikgruppe Brnensky Valasek aus Brünn/Tschechische Republik, Folkloregruppe<br />
Schum/Ukraine, Volkstanzgruppe Stainz aus Steiermark/Österreich, die Zwolinge aus<br />
München, Ostelsheimer Stubenmusik aus Ostelsheim/Schwarzwald, Egerländer Familienmusik<br />
Hess aus Hirschhorn/Neckartal<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
16.-17.11. DJO-Landesjugendtag im <strong>djo</strong>-Ferienheim Aschenhütte, Bad Herrenalb<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
29.11.-01.12 “Es weihnachtet sehr”<br />
Adventsbasteln, Weihnachtsbäckerei zur Weihnachtszeit im<br />
Ferienheim Aschenhütte – <strong>djo</strong>-Jugendbildungsstätte in Bad Herrenalb<br />
Heidelberger Adventssingen <strong>2024</strong><br />
01.12. 18.00 Uhr Christkönigskirche, R.-Wild-Straße 51, Eppelheim<br />
13.12. 20.00 Uhr Jesuitenkirche, Merianstraße 2, Heidelberg<br />
www.heidelbergspielkreis.de<br />
27.12.24- Wintersingwoche des Iglauer Singkreis Süd in der Aschenhütte (Haupthaus)<br />
02.01.25. www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
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Termine 2025<br />
14.-16.02.2025 Juleica-Ausbildung I, Landesakademie für Jugendbildung<br />
in Weil der Stadt, Referent: Simon Gmeiner<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
29.03.2025 16. Ostdeutscher Ostermarkt im Haus der Heimat, Stuttgart, 10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Veranstalter: DJO, BdV und alle Landsmannschaften<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
04.-06.04.2025 Juleica-Ausbildung II, Landesakademie für Jugendbildung<br />
in Weil der Stadt, Referent: Simon Gmeiner<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
15.-22.08.2025 <strong>djo</strong>-Familienfreizeit im <strong>djo</strong>-Ferienheim Aschenhütte, Bad Herrenalb<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
12.10.2025 31. Europäisches Volksmusikkonzert der DJO-Deutsche Jugend in Europa<br />
in der Stadthalle in Korntal, 17.00 Uhr<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
15.-16.11.2025 DJO-Landesjugendtag im <strong>djo</strong>-Ferienheim Aschenhütte, Bad Herrenalb<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
28.-30.11.2025 „Es weihnachtet sehr“<br />
Adventsbasteln, Weihnachtsbäckerei zur Weihnachtszeit im<br />
<strong>djo</strong>-Ferienheim Aschenhütte, Bad Herrenalb<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
Terminanmeldungen E-Mail: hartmut@<strong>djo</strong>bw.de<br />
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