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djo-Horizonte Ausgabe Nr. 2 2024

Mitteilungszeitschrift der djo - Deutsche Jugend in Europa Landesverband Baden-Württemberg

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<strong>Horizonte</strong><br />

-<br />

www.<strong>djo</strong>bw.de<br />

2|<strong>2024</strong><br />

klingend<br />

verbindend<br />

lebendig<br />

Mitteilungszeitschrift<br />

<strong>djo</strong> - Deutsche Jugend in Europa<br />

Landesverband Baden-Württemberg e.V.


Inhalt / Impressum<br />

Vorwort 3<br />

Aus den Gruppen 4-21<br />

Aus dem Ländle 22-33<br />

Unser Thema: 30. Europäisches Volksmusikkonzert 34-36<br />

<strong>djo</strong> - Gastschülerprogramm 37-43<br />

Termine <strong>2024</strong> 44-47<br />

Impressum<br />

Redaktionsteam und für den Inhalt verantwortlich: Hartmut Liebscher<br />

Herausgeber:<br />

<strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa<br />

Landesverband Baden-Württemberg e.V.<br />

Schlossstraße 92, 70176 Stuttgart<br />

Telefon: 0711 625138, Fax: 0711 625168<br />

E-Mail: zentrale@<strong>djo</strong>bw.de<br />

Gesamtherstellung: Reiner v. Bronewski • moreVision & friends<br />

Lichtenbergstr. 5, 71642 Ludwigsburg<br />

Tel. 0171 2130178<br />

Internetseiten:<br />

www.<strong>djo</strong>bw.de www.heimatkulturwerk.de www.gastschuelerprogramm.de www.aschenhuette.de<br />

Social Media:<br />

www.facebook.com/<strong>djo</strong>bw<br />

www.instagram.com/<strong>djo</strong>_bw<br />

Gezeichnete Beiträge unterliegen der Verantwortung des Verfassers<br />

Redaktionsschluss <strong>djo</strong> <strong>Horizonte</strong> 3/<strong>2024</strong> ist der 15.10.<strong>2024</strong><br />

2 <strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


Vorwort<br />

Liebe Freunde,<br />

unsere <strong>djo</strong>-Jugendbildungsstätte<br />

Ferienheim Aschenhütte ist 100<br />

Jahre alt geworden! Am Wochenende<br />

6.-7. Juli <strong>2024</strong> war es so<br />

weit. Nach über einem Jahr intensiven<br />

Planens hatten wir zu<br />

unserem Festwochenende nach Bad Herrenalb eingeladen.<br />

Die wechselvolle Geschichte des Hauses als Ferienheim<br />

begann schon 1924. Mehr dazu könnt ihr unter der Rubrik<br />

„aus dem Ländle“ nachlesen. Ein toller Bericht, der<br />

im Rahmen der Feierlichkeiten von unserem Fritz Jauché<br />

als Festrede gehalten wurde, ist dort abgedruckt, ebenso<br />

die Zusammenfassung über die letzten 13 Jahre, seitdem<br />

unser Jugendverband das Haus übernommen und geführt<br />

hat, die ich selbst anlässlich der Veranstaltung geschildert<br />

habe. Auch diese kurze Zeit war spannend und<br />

voller, nicht immer gewollter, Abwechslung.<br />

Das Festwochenende bestand aus einem dreiteiligen Programm:<br />

Der Samstagvormittag und Mittag war dem eigentlichen<br />

Festakt mit Bad Herrenalbs Bürgermeister<br />

Hoffmann und weiteren geladenen Ehrengästen vorbehalten.<br />

Neben Festrede, Gruß- und Dankesworten, gab<br />

es einen tollen Querschnitt durch unsere inzwischen sehr<br />

bunte musikalische und tänzerische Kinder- und Jugendarbeit.<br />

Auch auf einen plötzlichen Regenguss waren wir<br />

vorbereitet, und konnten somit den Festakt mit einem<br />

Stehbuffet bei musikalischer Unterhaltung abschließen.<br />

Der Abend war dann unseren eigenen Gruppen zum Feiern<br />

vorbehalten. Mit einem Festball in der Bronnenwiesenhalle<br />

wurde es sehr lebendig. Die Band AKUSTIK, deren<br />

Mitglieder aus Siebenbürgen und dem Banat stammen,<br />

brachte im Laufe des Abends alle auf die Tanzfläche.<br />

Bei bekannten Schlagern und Popsongs konnte jeder<br />

seinen Tanzschritt finden. Dazwischen, damit der<br />

Volkstanz auch beim Ball seinen Platz hatte, begeisterte<br />

uns Laura Putane mit ihrer Gruppe mit lettischen Volkstänzen<br />

zum Mittanzen.<br />

Am Sonntag war dann der dritte Teil mit einem „Tag der<br />

offenen Tür“ für die Ortsgemeinde angesagt.<br />

Für das leibliche Wohl im Hof der<br />

Aschenhütte sorgte, wie auch<br />

schon am Vorabend bei dem Ball,<br />

unser Pfadfinderstamm Cherusker.<br />

Alles in Allem kann man heute sagen,<br />

dass das Festwochenende<br />

eine abwechslungsreiche, lebendige<br />

und gelungene Veranstaltung<br />

gewesen ist, aber… lest einfach selbst den ausführlichen<br />

Bericht im Inneren dieses Heftes.<br />

Neben diesem positiven Bericht bringt das Leben auch<br />

immer wieder seine Schattenseiten. Zwei bemerkenswerte<br />

Menschen haben uns leider für immer verlassen:<br />

Zum einen unser Wilfried Stolle, Chorleiter des Iglauer<br />

Singkreises, der neben seiner über 50 Jahre andauernden<br />

herausragenden musikalischen Arbeit auch immer<br />

wieder für unseren Gesamtverband, z.B. im Vorstand des<br />

damaligen Arbeitskreises der Spielscharen und bei vielen<br />

musischen Lehrgängen des Verbandes, da war. Seine vielen<br />

Chorsätze sowie sein Buch „Ich fahre zum Iglauer<br />

Singkreis“ werden unseren Wilfried in unserer <strong>djo</strong> weiterleben<br />

lassen.<br />

Die zweite Persönlichkeit, die leider von uns gegangen<br />

ist, war Rudolf Schmidt. Wer die Aschenhütte kennt,<br />

kannte auch Rudolf. Bereits in Rente, sprang er in den<br />

zurückliegenden Jahren immer wieder als Koch im Ferienheim<br />

Aschenhütte ein, wenn Not am Mann war oder<br />

wenn es hieß, für die Dialysekinder der Uniklinik Heidelberg<br />

nach ihren Bedürfnissen zu kochen. Rudolf war immer<br />

zur Stelle, doch nun ist er nicht mehr unter uns und<br />

wird uns wahnsinnig fehlen.<br />

Damit, mit Freud und Leid, wünsche ich euch nun allen<br />

eine tolle Ferien- und Urlaubszeit und viel Spaß beim Lesen<br />

der vorliegenden <strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong>.<br />

Euer<br />

Hartmut Liebscher<br />

Landesvorsitzender<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong><br />

3


Aus den Gruppen<br />

Tanzgruppe der Banater Schwaben in Singen<br />

Frühlingsball des Kreisverband Konstanz/Singen e.V.<br />

„Traditionen geben Halt: Gerade in<br />

der heutigen Zeit, wo alles schnelllebig<br />

ist und sich täglich verändert.“<br />

Getreu diesem Motto hat sich der<br />

Kreisverband Konstanz/Singen dazu<br />

entschieden nach vierjähriger Pause,<br />

bedingt durch die Corona-Pandemie,<br />

am 20.04.<strong>2024</strong> in Schlatt unter<br />

Krähen einen Frühlingsball zu veranstalten.<br />

Die Vorbereitungen gingen bereits<br />

am Freitagabend los. Alle Mitglieder<br />

der Tanzgruppe und aus dem Vorstand<br />

sowie helfende Hände von<br />

Freunden und Familie trafen sich in<br />

der Halle, um eine Sporthalle in einen<br />

festlichen Saal zu verwandeln.<br />

Es wurden fleißig Tische und Stühle<br />

aufgestellt, die Bühne aufgebaut<br />

und der Saal getreu dem Motto<br />

„Frühling“ dekoriert. Auch für das<br />

leibliche Wohl musste schon einmal<br />

vorbereitet werden. Unser Vorstandsmitglied<br />

Zenno Flaschka verarbeitete<br />

mit seinem Küchenteam<br />

30 kg Fleisch zu den schon zur Tradition<br />

gewordenen Krautwickeln.<br />

Am Samstag traf man sich auch<br />

schon zeitig, um fleißig zu proben<br />

und dem Programm seinen letzten<br />

Schliff zu verleihen.<br />

So langsam füllte sich auch unser<br />

Kuchenbüffet. Wir konnten unseren<br />

Gästen eine Auswahl von über 30<br />

Torten zum Probieren anbieten. Ein<br />

herzlicher Dank auch auf diesem<br />

Weg an alle Bäckerinnen und Bäcker<br />

für die tollen Kuchenspenden.<br />

Kaum waren die letzten Vorbereitungen<br />

getroffen, sind auch schon<br />

die ersten Gäste eingetroffen. Nachdem<br />

sich das Publikum bei Kaffee<br />

und Kuchen gestärkt hatte, konnte<br />

vor vollem Saal das Programm beginnen.<br />

Horst Redl, unser erster Vorstand,<br />

begrüßte alle Gäste und Freunde,<br />

die den Nachmittag mit uns verbringen<br />

wollten. Ein<br />

besonderer Gruß<br />

galt unseren Ehrengästen:<br />

Herrn<br />

Hans-Peter Storz<br />

in Vertretung für<br />

unseren Oberbürgermeister,<br />

Herrn<br />

Markus Moßbrugger<br />

- Ortsvorsteher<br />

Singen-<br />

Schlatt, Herrn<br />

Norbert Neidenbach<br />

- Vorsitzender<br />

der HOG<br />

Groß-Jetscha, Herrn Herbert Petri -<br />

Vorsitzender der HOG Lugosch,<br />

Herrn Matthias Schwarz – Verband<br />

der Donauschwaben Albstadt, Herrn<br />

Heinz Franzen – Vorsitzender KV<br />

Tuttlingen, Rottweil, Schwarzwald<br />

Baar und Herrn Erich Gagesch – ehemaliger<br />

Vorstand KV Konstanz-Singen.<br />

Dem Motto entsprechend haben<br />

sich die Tanzgruppen Reutlingen<br />

und Singen diesmal dazu entschlossen<br />

nicht in Kirchweihtracht aufzutreten,<br />

sondern die Donauschwäbische<br />

Tracht anzuziehen. Sie besteht<br />

aus einem geblümten Rock mit einer<br />

Schürze in kräftigem pink. Diese<br />

Tracht hat die Tanzgruppe von der<br />

damaligen donauschwäbischen<br />

Trachtengruppe<br />

erhalten. Wir<br />

freuten uns, Familie<br />

Künstner von<br />

den Donauschwaben<br />

auf unserem<br />

Fest begrüßen zu<br />

können. Gestärkt,<br />

gebügelt und liebevoll<br />

hergerichtet<br />

wurde unsere<br />

Tracht wie immer<br />

von Frau Hildegard<br />

Bauer, die<br />

nicht nur vor jedem Fest dafür sorgt,<br />

dass alle Tänzerinnen und Tänzer etwas<br />

zum Anziehen haben, sondern<br />

sich das ganze Jahr über mit der<br />

Trachtenpflege beschäftigt. Mit einem<br />

Blumenstrauß bedankte sich<br />

die Tanzgruppe herzlich für die tatkräftige<br />

Unterstützung.<br />

Unsere junggebliebenen Tänzerinnen<br />

aus Reutlingen und Singen entschieden<br />

sich dieses Mal, uns ihre<br />

Sonntagstracht zu präsentieren.<br />

Aber auch die Kirchweihtracht aus<br />

verschiedenen Dörfern durfte nicht<br />

fehlen. In ihren Genuss kam das Publikum<br />

durch die Tanzgruppe aus<br />

Spaichingen.<br />

Das Programm eröffnete unsere extra<br />

für diesen Auftritt ins Leben ge-<br />

4<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


Aus den Gruppen<br />

rufene Kindergruppe unter der Leitung<br />

von Susanne Ray. Einige unserer<br />

Tänzerinnen und Tänzer sind in<br />

den letzten Jahren Eltern geworden.<br />

So kam die Idee zustande, ob wir<br />

nicht einen kleinen Programmpunkt<br />

mit Kindern einbauen könnten. Wir<br />

machten kräftig Werbung in den eigenen<br />

Reihen und auch bei ehemaligen<br />

Tanzgruppenmitgliedern sowie<br />

befreundeten Familien – und wir<br />

hatten Erfolg. Susanne Ray traf sich<br />

in regelmäßigen Abständen mit den<br />

Kindern und studierte ein schönes<br />

Programm ein, wobei Spiel und Spaß<br />

nicht fehlen durften. Die Kinder sind<br />

im Alter von 1 – 8 Jahren und wurden<br />

zum Teil noch durch ihre Mamas<br />

unterstützt. Am Frühlingsball stürmten<br />

13 Kinder die Tanzfläche und<br />

zeigten uns eine fetzige Krabben-<br />

Samba.<br />

Als nächstes machte sich die Tanzgruppe<br />

Spaichingen unter der Leitung<br />

von Brigitte Polling und Christine<br />

Wolanka auf der Tanzfläche bereit.<br />

Die Tanzgruppe Spaichingen ist<br />

seit dem Rosenball fester Bestanteil<br />

unseres Programms. Unsere Moderatorin<br />

Stefanie Marincolo begrüßte<br />

die Tanzgruppe aus Spaichingen<br />

herzlich mit den Worten „Schön,<br />

dass ihr da seid“. Die Tanzgruppe<br />

zeigte uns die Polka „Im Wäldchen“.<br />

Zuvor bat Stefanie Marincolo den<br />

Bundesvorsitzenden der DBJT für<br />

sein Grußwort auf die Bühne. Patrick<br />

Polling begrüßte unsere Gäste im<br />

Namen der Jugend der Banater<br />

Schwaben und auch im Namen der<br />

Landsmannschaft der Banater<br />

Schwaben. Er bedankte sich bei allen,<br />

die so viel Herz und Arbeit in die<br />

heutige Veranstaltung gesteckt haben.<br />

Er betonte, dass „der Kulturnachmittag<br />

und der Frühlingsball<br />

mehr als nur eine Veranstaltung<br />

sind. Sie sind eine Feier unserer gemeinsamen<br />

Geschichte, unserer<br />

Werte und unserer Identität als Banater<br />

Schwaben. Sie sind eine Erinnerung<br />

an unsere Wurzeln und eine<br />

Gelegenheit, unsere Kultur an die<br />

nächste Generation weiterzugeben.<br />

Diese Gemeinschaft zu spüren und<br />

zu erleben ist etwas Besonderes und<br />

darauf sollten wir nicht nur mächtig<br />

stolz sein, sondern es ist wichtig,<br />

dass wir uns dieses gemeinschaftliche<br />

Denken und Wirken behalten<br />

und uns gegenseitig dabei unterstützen.“<br />

Es würde ihn sehr freuen,<br />

wenn wir es schaffen würden unsere<br />

Traditionen und unser Brauchtum,<br />

unsere Dialekte, unsere Werte und<br />

unseren Gemeinschaftssinn weiterzuführen.<br />

„In einer Welt, die sich<br />

ständig verändert, in der täglich neu<br />

entstehende Spannungen „Alltag“<br />

sind, ist es wichtig, dass wir uns unserer<br />

Wurzeln bewusst sind. Unsere<br />

Traditionen, unsere Geschichte und<br />

unsere Kultur sind ein großer Teil<br />

dessen, was uns ausmacht. Das, was<br />

uns verbindet und uns stark macht.<br />

Und genau das feiern wir heute“. Patrick<br />

Polling wünschte uns allen nun<br />

ein schönes Fest und bedankte sich<br />

herzlich bei allen Mitwirkenden und<br />

Helfenden, die den heutigen Tag organisiert<br />

haben und viele Stunden<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 5


Aus den Gruppen<br />

an Arbeit investierten, um allen einen<br />

wunderbaren Tag im Sinne des<br />

Brauchtums zu ermöglichen. Im Besonderen<br />

bedankte er sich im Namen<br />

der Jugend beim Kreisverband<br />

Singen, der ein großartiges Programm<br />

auf die Beine gestellt hat.<br />

„Ohne eure Arbeit, euer Engagement<br />

und eure Leidenschaft wäre<br />

dies so nicht möglich. Ihr habt eure<br />

Zeit und Energie investiert, um uns<br />

allen einen besonderen Tag zu bereiten.<br />

Eure Arbeit verdient höchste<br />

Anerkennung und Wertschätzung.<br />

Wir können froh sein, einen solch<br />

aktiven Verband und solch aktive<br />

Mitglieder in unserer Mitte zu wissen“.<br />

Ebenso fester Bestandteil unserer<br />

Feste ist die Tanzgruppe aus Reutlingen<br />

unter der Leitung von Melinda<br />

Petla, Sabine Kirsch und Karsten<br />

Loch. Die Tanzgruppe zeigte uns den<br />

Walzer „Heimatstern“ und die „Plauderpolka“.<br />

Als letztes waren die Gastgeber an<br />

der Reihe. Nach der Corona-Pandemie<br />

sind unsere Proben leider ziemlich<br />

eingeschlafen. Wir trafen uns<br />

sehr unregelmäßig. Umso glücklicher<br />

sind wir nun, dass dies nicht<br />

mehr der Fall ist und wir seit Anfang<br />

des Jahres wieder jeden Mittwochabend<br />

das Tanzbein schwingen.<br />

Auch konnten wir zwei neue Tänzer<br />

in unseren Reihen begrüßen. Marcel<br />

Binder und Gabriel Stötzer. Gabriel<br />

kommt aus Brasilien<br />

und ist aktiver<br />

Teilnehmer der<br />

D o n a u s c h w ä -<br />

bisch-Brasilianischen<br />

Kulturstiftung<br />

in Entre Rios.<br />

Seine Mama<br />

nahm mit unserem<br />

ersten Vorsitzenden,<br />

Horst<br />

Redl, Kontakt auf<br />

und äußerte den<br />

Wunsch, dass Gabriel<br />

auch in<br />

Deutschland Teil<br />

einer Donauschwäbischen<br />

Gemeinschaft sein<br />

möchte. Er ist für längere Zeit hier<br />

am Bodensee und möchte die Traditionen,<br />

Lieder und Tänze, die er in<br />

Entre Rios gelernt hat, nicht vergessen.<br />

Unser Tänzer Mathias Knab<br />

nahm Kontakt mit Gabriel auf, als<br />

dieser in Konstanz, wo er Informatik<br />

studiert, angekommen war. Er hat<br />

ihm ein bisschen die Gegend gezeigt<br />

und ihm unsere Gruppe vorgestellt.<br />

Gabriel und Marcel sind jetzt fester<br />

Bestandteil unserer Gruppe und wir<br />

heißen sie herzlich Willkommen. Getanzt<br />

haben wir den eigens für den<br />

Frühlingsball choreografierten Walzer<br />

„Frühlingsblume“ sowie die<br />

„Schöne Serenade“. Die Tänze tanzten<br />

wir mit Unterstützung der Tanzgruppe<br />

aus Reutlingen, die für die<br />

Proben extra zwei Mal nach Singen<br />

gefahren sind. Wir bedanken uns<br />

herzlich bei der Tanzgruppe Reutlingen<br />

für ihre Mühe, Unterstützung<br />

und Freundschaft.<br />

Zum Abschluss<br />

tanzten alle drei<br />

Tanzgruppen die<br />

Gemeinschaftstänze<br />

„Kathi-Ländler“<br />

und „Veilchenblaue<br />

Augen“.<br />

Die „Kleine Banater<br />

Blechmusik“<br />

unter der Leitung<br />

von Manfred Ehmann<br />

und Günter<br />

Klein führte uns durch das Programm<br />

und spielte im Anschluss für<br />

unser Publikum auf. Wir bedanken<br />

uns bei der Kapelle für Ihre Begleitung<br />

und die schönen Klänge, mit<br />

denen sie unsere Gäste begeisterten.<br />

Um das Programm möglichst abwechslungsreich<br />

zu gestalten, baten<br />

wir die Tanzgruppe Spaichingen um<br />

einen Showtanz. Sie ließen sich nicht<br />

zweimal bitten und legten in hübschen<br />

Dirndln und Lederhosen das<br />

„Draufgänger-Medley“ aufs Parkett<br />

und ernteten viel Applaus.<br />

Auch die Tanzgruppen aus Reutlingen<br />

und Singen zeigten einen Showtanz<br />

Es sollte ein Discofox mit anschließendem<br />

Cha-Cha-Cha werden.<br />

Wir kramten unsere kurzen bunten<br />

Röcke der Amerika-Tour von 2013<br />

hervor und probten fleißig. Der Tanz<br />

wurde rechtzeitig – eine Woche vor<br />

dem Auftritt – fertig.<br />

Zum Programmabschluss kamen<br />

noch einmal alle Tänzerinnen und<br />

Tänzer, aber auch die fleißigen Helfer<br />

aus der Küche und Kuchentheke<br />

auf der Tanzfläche zusammen und<br />

tanzten die Polka „Veilchenblaue Augen“.<br />

Im Anschluss sorgten „Die Primtaler“<br />

mit ihrer Musik für gute Stimmung<br />

und unser Publikum feierte<br />

bis in die frühen Morgenstunden.<br />

Bedanken möchten wir uns bei unseren<br />

Sponsoren, der Sparkasse Hegau-Bodensee<br />

und dem Abschleppund<br />

Bergeunternehmen „Autohilfe<br />

Hegau“ sowie allen fleißigen Helfern<br />

und Besuchern von nah und fern,<br />

die zum Gelingen des Festes beigetragen<br />

haben.<br />

6<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


Aus den Gruppen<br />

Tanzgruppe Singen<br />

Auftritt im Pflegeheim<br />

Am 23.06.<strong>2024</strong> hatte die Tanzgruppe Singen einen<br />

Auftritt in einem Singener Seniorenheim.<br />

Die Vorbereitungen dafür fingen jedoch schon<br />

Wochen vorher an. Nachdem wir die Anfrage<br />

von der Leiterin des Seniorenheims bekommen<br />

hatten, überlegten wir, mit welchem Programm<br />

wir den Bewohnern eine Freude machen<br />

könnten. Schnell war klar, dass wir unsere<br />

neu gegründete Kindertanzgruppe zu diesem<br />

Auftritt mitnehmen würden. Die Kinder und Eltern<br />

waren sofort einverstanden. Susanne Ray<br />

übte fleißig mit den Kindern die Tänze „Fröhlicher<br />

Kreis“ und „Siebenschritt“, denn vor allem<br />

die Mädels äußerten den Wunsch auch mal<br />

unsere schöne Tracht anziehen zu dürfen. Als<br />

alle Vorbereitungen getroffen waren, hofften<br />

wir, dass uns das Wetter keinen Strich durch<br />

die Rechnung machen wird. Wir trafen uns in<br />

einer nahegelegenen Schule zur letzten Probe<br />

und zum Umziehen. Insbesondere unsere<br />

Kleinsten waren sehr aufgeregt, die Tracht anzuziehen.<br />

Sie waren sehr stolz mit den geflochtenen<br />

Haaren und den schönen Röcken. Als alle<br />

fertig waren machten wir uns auf den Weg<br />

ins Seniorenheim. Dort wurden wir im Innenhof<br />

von den Bewohnern und dem Pflegepersonal<br />

herzlich empfangen. Auch einige Banater<br />

Zuschauer hatten sich eingefunden, um unseren<br />

Auftritt zu genießen.<br />

Stefanie Marincolo führte mit ihrer Moderation<br />

durchs Programm. Sie stellte uns kurz vor.<br />

Unsere Gruppe bestand aus 12 Paaren im Alter<br />

zwischen 2 und 65 Jahren und wir trugen unsere<br />

Donauschwäbische Tracht. Mit viel<br />

Schwung zeigten die Kinder ihr Können. Im Anschluss<br />

tanzte auch unsere Erwachsenengruppe<br />

einige Tänze. Wir freuen uns, nach dem<br />

Frühlingsball 3 neue Tänzer/innen begrüßen zu<br />

dürfen, die gleich schon ihren ersten Auftritt<br />

hatten.<br />

Wir ernteten für unser Programm viel Applaus<br />

und es wurde sogar nach einer Zugabe – von<br />

der Kindergruppe – gerufen. Diesen Wunsch<br />

haben unsere Kinder gerne erfüllt.<br />

Nach dem Umziehen waren wir von der Heimleitung<br />

zu Kaffee und Kuchen eingeladen.<br />

Wir freuen uns, mit unserem Programm den<br />

Bewohnern des Pflegeheims ein Lächeln ins<br />

Gesicht gezaubert zu haben.<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 7


Aus den Gruppen<br />

Iglauer Singkreis Süd<br />

Iglauer Musikantentreffen <strong>2024</strong>: Oba heia wors wieda schej ...<br />

Unser diesjähriges Musikantentreffen<br />

<strong>2024</strong> fand vom 26. - 28. 4. wieder<br />

im Haus Lutzenberg in Althütte<br />

statt. Auch der Besuch war wieder<br />

gut: Insgesamt 29 Musikbegeisterte<br />

nahmen teil, vom zarten Kindesalter<br />

bis zur Kategorie „gut erhalten“, um<br />

zusammen in unterschiedlichen Ensembles<br />

zu musizieren. Bei den Fiedelmusikanten<br />

unterstützten zwei<br />

Klarinetten den Klangkörper, unsere<br />

Fiedlerfreunde von Pramínek aus<br />

Iglau waren auch wieder dabei, so<br />

dass wir mit zwei Ploschpermenten<br />

(Bauern-Bassgeigen) eine unerhörte<br />

Klangfülle erreichten. Auch eine gut<br />

ausgestattete Stubenmusikrunde<br />

mit Hackbrettern, Zithern und Gitarren<br />

war zusammen gekommen, daneben<br />

wurden noch einige besondere<br />

Stücke für die Vorspielrunde vorbereitet,<br />

vom Ziehharmonika-Geigen-Duo<br />

und von der Familienmusik<br />

Szegedi. Die Kinder hatten besonderen<br />

Spaß.<br />

Bereits am Freitag gegen Abend<br />

fand sich der Großteil der Angemeldeten<br />

im Haus Lutzenberg ein, um<br />

das Treffen gemütlich zu beginnen.<br />

Nach einem gemeinsamen Abendessen<br />

versammelten wir uns im Gemeinschaftsraum<br />

„Alpblick“ zu einem<br />

gemütlichen Abend. Herbert<br />

hatte ein auf der Klarinette gespieltes<br />

Ratespiel mit Film- und Fernsehtitelmusiken<br />

vorbereitet, das für alle<br />

höchst unterhaltsam war. Für Knabberei<br />

und Getränke war gesorgt, die<br />

Zeit verflog bei angeregten Gesprächen,<br />

so dass manche doch länger<br />

durchhielten.<br />

Der Samstagvormittag wurde zur intensiven<br />

Probenarbeit genutzt.<br />

Frohgemut nahmen sich die verschiedenen<br />

Instrumentengruppen<br />

die ersten Stücke vor und arbeiteten<br />

am harmonischen Zusammenklang.<br />

Die Stubenmusik probte im zweiten<br />

Stock im Raum „Schloss Ebersberg“,<br />

der ausreichend Platz für alle Beteiligten<br />

bot. 4 Hackbretter, 3 Zithern<br />

und 4 Gitarren bildeten einen ansehnlichen<br />

Klangkörper. Die Sammlung<br />

der „Iglauer Notenbüchln“ ist<br />

inzwischen beim Band 13 angekommen,<br />

aus dem auch gleich die neuesten<br />

Bearbeitungen ausprobiert<br />

wurden. Auch die Fiedlergruppe übte<br />

eifrig aus dem neuen Notenbüchl<br />

und dem bisherigen Repertoire. Die<br />

Spielfreude ließ uns ein ums andere<br />

Stück hervorholen, auffrischen oder<br />

neu einüben. Nur allzu rasch war es<br />

Zeit zum Mittagessen. Nach einer erholsamen<br />

Mittags- und Kaffeepause<br />

übten alle Musikanten tüchtig weiter<br />

bis zum Abendessen und bereiteten<br />

Stücke für die Vorspielrunde<br />

vor.<br />

Am Abend ging es ans Darbieten: In<br />

der großen Runde im Gemeinschaftsraum<br />

gaben die Musikanten<br />

gegenseitig ihre erarbeiteten Stücke<br />

zum Besten. So kam ein ansehnliches<br />

Programm zusammen, abwechselnd<br />

vorgetragen von den<br />

Fiedlern, der Stubenmusik, verschiedenen<br />

Besetzungen mit Harmonika<br />

und von Familie Szegedi.<br />

Anschließend wurde es Zeit für den<br />

gemütlichen Teil. Es wurde ausgiebig<br />

gesungen, verschiedenste Lieder aus<br />

dem Iglauer Liederschatz wurden<br />

angestimmt und eifrige Gespräche<br />

geführt. Auch an diesem Abend hielten<br />

einige noch recht lange durch.<br />

8<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


Aus den Gruppen<br />

Am Sonntagmorgen<br />

ging es nach der Räumung<br />

der Zimmer fleißig<br />

weiter mit dem Musizieren,<br />

das neu Gelernte<br />

wurde zum Festigen<br />

nochmals durchgespielt,<br />

weitere Stückln ausprobiert.<br />

Eine Wunschrunde<br />

mit persönlichen<br />

Lieblingsstücken beschloss<br />

die Musiziertage.<br />

Auch ein Gruppenfoto<br />

musste noch gemacht<br />

werden. Nach dem Mittagessen<br />

traten alle froh gestimmt<br />

die Heimreise an, mit jeder Menge<br />

neuer Ohrwürmer.<br />

Allen Aktiven sei für ihre Mitwirkung<br />

und ihr Engagement ganz herzlich<br />

gedankt! Fürs nächste Jahr ist auch<br />

bereits wieder im Haus Lutzenberg<br />

gebucht. Reserviert euch gleich den<br />

Termin vom 2. – 4. Mai 2025 im Kalender.<br />

Harry und Traudi, mit herzlichen<br />

Grüßen auch von Wally Höfer<br />

Bund der Eghalanda Gmoin e.V. (BdEG)<br />

„DIE EGERLÄNDER KOMMEN!“ – Musikalische Wertschätzung<br />

für Egerländer und böhmische Blasmusik<br />

Konzert-Wochenende in Radolfzell am Bodensee wurde zum überragenden Erfolg<br />

Die letzten Töne des Egerländer Konzert-Wochenendes<br />

sind verklungen.<br />

„Ein sehr positives Fazit“ ziehen die<br />

Organisatoren des „Bundes der<br />

Egerländer Gmoin“ (BdEG). Sie loben<br />

nicht nur das traumhafte Wetter,<br />

sondern insbesondere die großartige<br />

Unterstützung und die Gastfreundschaft<br />

der Radolfzeller.<br />

Vom 3. bis zum 5. Mai bestimmten<br />

Egerländer und böhmische Blasmusik<br />

das akustische und optische Bild<br />

in der „Musikstadt“ Radolfzell am<br />

Bodensee. Unter dem Motto „DIE<br />

EGERLÄNDER KOMMEN!“ präsentierten<br />

insgesamt fünf Blaskapellen<br />

sowie zahlreiche Sänger/innen und<br />

Tänzer/innen der Egerland-Jugend<br />

traditionelle Egerländer und böhmische<br />

Musik sowie farbenprächtige<br />

Egerländer Trachten an verschiedenen<br />

Lokalitäten in der Stadt.<br />

Absolut positives Fazit<br />

„Wir ziehen ein durchweg positives<br />

Fazit“, so der Vorsitzende des „Bundes<br />

der Egerländer Gmoin“ (BdEG),<br />

Volker Jobst. Man habe sich sehr gefreut<br />

über das rege Interesse der Radolfzeller<br />

Besucher und Gäste sowie<br />

über die Gastfreundschaft in der<br />

„Musikstadt“. Seitens der Radolfzeller<br />

Verwaltung habe man zudem<br />

von Beginn der Planungen an „volle<br />

ideelle und organisatorische Unterstützung“<br />

erfahren, lobte der BdEG-<br />

Vorsitzende.<br />

So waren an diesem Wochenende<br />

alle Konzerte platzmäßig weitgehend<br />

vollbesetzt. Den Radolfzeller<br />

Konzertsaal „Milchwerk“, in dem die<br />

Gartenberger Bunkerblasmusik aus<br />

Geretsried, die Egerländer Blaskapelle<br />

aus Waldkraiburg und die Egerländer<br />

Familienmusik Hess aus<br />

Hirschhorn sowie die Tanzgruppe<br />

der Egerland-Jugend ihre Musik, Lieder<br />

und Tänze in traditionellen Egerländer<br />

Trachten präsentierten, besuchten<br />

geschätzt über 400 Musikinteressierte,<br />

darunter auch Gäste,<br />

die von weither zu den Konzerten<br />

angereist waren. Die Schlossberg-<br />

Musikanten aus Radolfzell-Güttingen<br />

begeisterten zusätzlich die Gäste.<br />

Der Musikverein Güttingen spielte<br />

vor dem Milchwerk zur Begrüßung<br />

der Gäste auf.<br />

Mit dabei waren auch bekannte Mu-<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 9


Aus den Gruppen<br />

siker, Dirigenten und Komponisten<br />

von Egerländer, böhmischen und<br />

donauschwäbischen Blasorchestern<br />

-, unter ihnen Peter Dengel, musikalische<br />

Leiter der „Siebenbürger Adjuvanten“,<br />

Norbert Merkle, Stellvertretender<br />

Vorsitzender des „Freundeskreises<br />

Donauschwäbische Blasmusik“<br />

und Conferencier der mährischen<br />

Blaskapelle „Stříbrňanka“ sowie<br />

Wolfgang König von den ehemaligen<br />

Egerländer „Kaiserwald-Musikanten“.<br />

Auch das historische Radolfzeller<br />

Münster „Unserer Lieben Frau“, in<br />

dem die Gartenberger Bunkerblasmusik<br />

der Eghalanda Gmoi Geretsried<br />

unter der Leitung von Roland<br />

Hammerschmied zusammen mit<br />

Münster-Pfarrer Heinz Vogel einen<br />

musikalischen Gottesdienst gestaltete,<br />

war bis auf den letzten Platz besetzt.<br />

Die musikalische Beteiligung<br />

an Gottesdiensten gehört bei den<br />

Egerländern seit Langem zur kulturellen<br />

Tradition.<br />

Musikbegeisterung<br />

und Wetterglück<br />

Absolutes Glück hatten die Musikanten/innen<br />

mit dem Wetter. Hatte es<br />

Tage zuvor noch „in Strömen geregnet“,<br />

so zeigte sich bei den Open-Air-<br />

Konzerten auf der Insel Mainau, am<br />

Mit dabei die Egerländer Familienmusik Hess unter der Leitung von Alexander Hess,<br />

die in traditioneller Besetzung historische Egerländer Weisen vorwiegend aus alten<br />

Liederhandschriften vortrug. Die Musikanten/innen der Gruppe haben es sich zur<br />

erklärten Aufgabe gemacht, traditionelle Egerländer Volksmusik als Kulturgut zu<br />

erhalten und zu pflegen.<br />

Zahlreiche Besucher und Gäste verfolgten im Radolfzeller „Milchwerk“ begeistert<br />

ein über zweistündiges Konzert mit traditionellen Egerländer/böhmischen Polkas,<br />

Walzern, Märschen und Volkstänzen. Jeweils zum Beginn und zum Abschluss aller<br />

Konzerte musizierten alle beteiligten Musikkapellen gemeinsam.<br />

„Konzertsegel“ am Radolfzeller Hafen<br />

sowie beim Platzkonzert in der Altstadt<br />

das Wetter mit strahlend blauem<br />

Himmel und warmen Sonnenschein<br />

von seiner allerbesten Seite.<br />

Beste Voraussetzungen für Musikinteressierte,<br />

Besucher und Gäste, den<br />

Polkas, Walzern und Märschen der<br />

Egerländer Blaskapelle Waldkraiburg<br />

unter der musikalischen Leitung von<br />

Anton Lenhart, der Gartenberger<br />

Bunkerblasmusik unter Roland Hammerschmied<br />

und der Schlossberg-<br />

Musikanten (traditionell böhmische<br />

Blasmusik) unter Stefan Tomansky zu<br />

lauschen. Zur Tradition der Egerländer<br />

gehörte es zudem, dass Musikinteressierte<br />

zu den Konzerten keinen<br />

Eintritt bezahlen mussten. „Wir musizieren,<br />

singen und tanzen, um unsere<br />

Besucher und Gäste zu erfreuen<br />

-, und wir musizieren, weil wir selbst<br />

Freude an der Musik unserer einstigen<br />

Heimat haben“, so die einhellige<br />

Meinung der beteiligten Akteure.<br />

Die sogenannte „Hutspende“ – auch<br />

traditionell im Egerland – machte jedoch<br />

in beeindruckender Weise<br />

deutlich, dass die Konzerte bei den<br />

Besuchern und Gäste auf volle Begeisterung<br />

trafen.<br />

„Musikstadt“ Radolfzell<br />

Die Stadt Radolfzell am Bodensee bezeichnet<br />

sich selbst als „Musikstadt“<br />

10<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


Aus den Gruppen<br />

Blasmusik, Gesang, Tanz und bunte Egerländer Trachten bestimmten das Bild zum<br />

Abschluss des Konzert-Wochenendes am „Seetorplatz“ in der Radolfzeller Altstadt.<br />

Uraufgeführt wurde hier auch die Polka „Mein wunderschönes Egerland“, die der<br />

musikalische Leiter des Musikvereins Güttingen, Michael Maisch, komponierte und<br />

dem „Bund der Egerländer Gmoin“ (BdEG) widmete.<br />

mit einem generellen Angebot musikalischer<br />

Highlights. Wen wundert es<br />

demnach, dass auch der Erste Bürgermeister<br />

der „Musikstadt“ Waldkraiburg<br />

in Oberbayern, Robert<br />

Pötzsch, alle Konzerte der Egerländer<br />

besuchte. Waldkraiburg im oberbayerischen<br />

Landkreis Mühldorf am<br />

Inn ist nicht zuletzt bekannt durch<br />

den weltweit bekannten Instrumenten-Hersteller<br />

Miraphone e.G. aus<br />

dem ehemaligen Graslitz/Egerland.<br />

Ein besonderes Lob richtete auch der<br />

Radolfzeller Organisator und Bundesbeauftragter<br />

für Egerländer/böhmische<br />

Blasmusik im BdEG an die Verwaltung<br />

der Stadt Radolfzell. „Unsere<br />

Planungen wurden von Anbeginn an<br />

in hervorragender Weise und hilfreich<br />

unterstützt“, so Wolfgang<br />

Jendsch, der in der „Musikstadt“<br />

auch das „Egerländer Blasmusik- und<br />

Informationsarchiv“ führt.<br />

Musik verbindet<br />

Strahlend schönes Wetter, fröhliche Blasmusik und begeisterte Besucher beim<br />

Open-Air-Konzert am Radolfzeller „Konzertsegel“. Durch das Programm führte der<br />

Bundesbeauftragte für Egerländer/böhmische Blasmusik im BdEG Wolfgang<br />

Jendsch aus Radolfzell.<br />

Die Tanzgruppe der Egerland-Jugend – hier bei einem Platzkonzert in der Radolfzeller<br />

Altstadt – präsentierte nicht nur traditionelle fröhliche Volkstänze, sondern<br />

auch ihre schmucken bunten Egerländer Trachten. Fotos: Erich Wetzka/BdEG<br />

Sehr hilfreich unterstützt wurde die<br />

Organisation des Egerländer Konzert-Wochenendes<br />

auch durch den<br />

Musikverein Radolfzell-Güttingen<br />

und dessen Vorsitzende Nadine Weißer.<br />

Ein überraschendes Gastgeschenk<br />

als Wertschätzung, Dank sowie<br />

zum Abschied erhielten die Egerländer<br />

Musikanten/innen vom musikalischen<br />

Leiter des Musikvereins,<br />

Michael Maisch. Er komponierte extra<br />

ein Musikstück unter dem Titel<br />

„Mein wunderschönes Egerland“,<br />

das er dem BdEG widmete und das<br />

zum Abschluss am Radolfzeller Seetorplatz<br />

uraufgeführt wurde.<br />

„Musik verbindet, schafft Kontakte<br />

und knüpft Freundschaften!“, so der<br />

BdEG-Bundesbeauftragte Wolfgang<br />

Jendsch. Seitens des „Bundes der<br />

Egerländer Gmoin“ (BdEG) wird man<br />

nach diesem gelungenen musikalischen<br />

Event in Radolfzell auch weiterhin<br />

das kulturelle Erbe und die<br />

Egerländer Musikkultur bewahren<br />

und im Sinne des einstigen BdEG-<br />

Mitgliedes Ernst Mosch lebendig<br />

halten und fördern.<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 11


Aus den Gruppen<br />

Sing- und Spielschar der Böhmerwäldler aus Ellwangen<br />

Kinderbedarfsbörse der Sing- und Spielschar Ellwangen<br />

Vor allem, um Familien günstige Kinderkleidung<br />

anzubieten, hat die Singund<br />

Spielschar der Böhmerwäldler<br />

Ellwangen wieder eine Kinderbedarfsbörse<br />

veranstaltet. Neben Kleidung<br />

wurde ausserdem auch Spielzeug<br />

verkauft. Wie in den Jahren zuvor<br />

fand die Aktion in einer Mehrzweckhalle<br />

in Ellwangen-Rindelbach<br />

an einem Samstagnachmittag statt.<br />

Die ganze Aktion trägt auch zur Nachhaltigkeit<br />

bei, da Kinderkleidung<br />

mehrfach getragen wird, nachdem<br />

sie erfahrungsgemäß schnell zu klein<br />

wird. Ein wichtiger Nebeneffekt ist<br />

für die Gruppe der Gemeinschaftssinn,<br />

wenn die Mitglieder erleben,<br />

wie sie etwas gemeinsam auf die Beine<br />

stellen können. Am Vorabend<br />

werden die Sachen angenommen<br />

und sogleich von den Mitgliedern<br />

und Freunden der Spielschar sortiert.<br />

Kaum ist die Halle am Verkaufstag geöffnet,<br />

strömen die vielen Kaufinteressierten<br />

in den Saal. Sie probieren<br />

Kleidung und Schuhe. Manchmal<br />

Die Spielschar beim Sortieren der Kleider<br />

hört man auch deutliche Worte der<br />

Eltern, die die Anzahl der von ihren<br />

Kindern ausgesuchten Spiele begrenzen<br />

wollen. Der Ansturm ebbt nach<br />

einer guten Stunde wieder ab, so<br />

dass nach zwei Stunden die Kasse geschlossen<br />

werden kann. Die Spielschar<br />

hat dann die Aufgabe, alle nicht<br />

verkauften Artikel nach Nummern<br />

der Verkäufer zurückzusortieren. Diese<br />

wiederum können ihre Teile am<br />

Tag darauf abholen. So fanden auch<br />

dieses Jahr wieder viele Teile zu neuen<br />

Nutzern. Martin Januschko<br />

12<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


DJO-Kreisgruppe Stuttgart<br />

DJO-Kreisgruppenfest Stuttgart am 21. Juni <strong>2024</strong><br />

Aus den Gruppen<br />

„Wir wollen Brücke sein<br />

in unserm Leben,<br />

Brücke von Ort zu Ort,<br />

Brücke von Stadt zu Stadt,<br />

wir wollen Brücke sein<br />

in unserem Leben,<br />

Brücke von Mensch zu Mensch,<br />

Brücke von Volk zu Volk,<br />

Brücke von Herz zu Herz …“<br />

Mit diesem Lied hat der Egerländer<br />

Sing- und Tanzkreis mit allen zusammen<br />

das Motto des diesjährigen Festes<br />

mit einer Gitarrenbegleitung besungen.<br />

Es waren fast alle Gruppen<br />

der DJO-Kreisgruppe an dem Abend<br />

da und jede Gruppe hat mit allen gemeinsam<br />

gesungen, getanzt, gespielt,<br />

gemalt, musiziert … ein<br />

Abend mit vielen gemeinsamen Aktivitäten,<br />

je nach dem, was der<br />

Schwerpunkt jeder Gruppe war. Damit<br />

entstand ein bunter Abend mit<br />

viel Stimmung, fröhlichen Gesichtern<br />

und viel Bewegung. Für das<br />

leibliche Wohl hat jede Gruppe etwas<br />

zu Essen für ein Büffet mitgebracht,<br />

bei dem sich jeder im Laufe<br />

des Abends bedienen konnte.<br />

Begonnen hat der Abend mit einem<br />

gemeinsamen Musikstück, zu dem<br />

jede Person sich ein Orff-Instrument<br />

holen und mit allen zusammen bei<br />

einem gestalteten Rondo mitmachen<br />

konnte. Verantwortlich für diese<br />

Aktivität war die Gruppe „Klingender<br />

Bogen“, die damit den gemeinsamen<br />

Abend eröffnete.<br />

Die Gruppe „Sprache der Musik“, die<br />

sich im Moment viel um ukrainische<br />

Flüchtlinge kümmert, hatte eine Reihe<br />

der Flüchtlinge da, die ihren<br />

Deutschunterricht mit kleinen Märchentheaterstücken<br />

ausübt und uns<br />

kleine Szenen aus dem Märchen<br />

„Drei Haselnüsse<br />

für Aschenputtel“<br />

zeigten.<br />

Der Egerländer<br />

Sing- und Tanzkreis<br />

hat dann außer<br />

dem gemeinsamen<br />

Lied noch<br />

die Sternpolka mit<br />

allen getanzt. Damit<br />

sind alle richtig<br />

in Bewegung<br />

gekommen, um<br />

sich anschließend<br />

gruppenweise an Tische zu begeben,<br />

denn jetzt wurde es künstlerisch.<br />

Jede Gruppe hatte von der Kunstschule<br />

die Aufgabe, ein großes Blatt<br />

mit besonderen Stiften mit bunten<br />

Flächen zu gestalten, die eine Verbindung<br />

miteinander haben, genauso<br />

an markierten Stellen am Rand.<br />

Mit etwas Wasser konnten die Farben,<br />

wie von Zauberhand, zu schönen<br />

bunten Gebilden gebracht werden,<br />

die das Bild erstrahlen lassen<br />

konnte. Alle Bilder wurden dann zu<br />

einem großen Bild gelegt und an die<br />

Wand gebracht, die dann durch die<br />

Verbindungen alle ein großes Ganzes<br />

wurde. So unterschiedlich die<br />

einzelnen Bilder auch waren, alle<br />

wurden zu einer Einheit beim Zusammenlegen.<br />

Jetzt war wieder Bewegung angesagt<br />

und der DJO-Volkstanzkreis<br />

Stuttgart-Zuffenhausen mit Hartmut<br />

Liebscher zeigte 2 Tänze, die alle gemeinsam<br />

tanzen konnten.<br />

Die Tanzschule „Natalie“, die uns immer<br />

Tänze vorzeigt, zeigte uns diesmal<br />

einen Tanz, den alle gleich mitmachen<br />

konnten. Das hat jedem gut<br />

gefallen, auch wenn sie sich sonst<br />

gerne die Tänze der Tanzschule anschauen,<br />

aber selber machen, war<br />

auch ganz schön.<br />

Die Egerlandjugend singt<br />

Blumenkranz wird getestet<br />

Die Kindergruppe „Käpsele“ hatte<br />

diesmal keine Kinder dabei, aber Erwachsene,<br />

die ebenso gerne das<br />

Tanzspiel, das sie zeigten, mit allen<br />

tanzten. Dabei musste sich eine Person<br />

immer einen neuen Partner holen<br />

und alles bewegte sich mit Toren<br />

ständig weiter, wie ein Bach.<br />

Die lettische Volkstanzgruppe<br />

„Trejdeksnitis“ feiert am 21. Juni immer<br />

ihre Sonnwende. Dabei gibt es<br />

verschiedene Bräuche. Ein Brauch<br />

ist, aus mindestens 9 verschiedenen<br />

Blumen einen Kranz zu binden. Laura<br />

Putane hatte viele Wiesenblumen<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 13


Aus den Gruppen<br />

Hartmut und Laura bei der Laudatio für Heinz-Werner Liebscher (Bild rechts). Im Hintergrund selbstgemalte Bilder<br />

mitgebracht und zeigte 2 verschiedene<br />

Arten des Bindens. Die Blumen<br />

wurden an alle verteilt und jeder<br />

konnte große und kleine Schlangen<br />

oder Kränze binden, die dann zu einem<br />

großen Kranz zusammengefügt<br />

wurden. Einige bildeten einen Kreis<br />

in der Mitte und hielten den großen<br />

Kranz in die Höhe.<br />

Bevor wir im Programm weiter fortfuhren,<br />

gab es eine kleine Ehrung.<br />

Heinz-Werner Liebscher war seit<br />

über 60 Jahren ehrenamtlich in der<br />

DJO-Kreisgruppe tätig und hat sehr<br />

fürsorglich und gut die Kasse geführt,<br />

hat der Kreisgruppe viele Impulse<br />

gegeben, sich sehr intensiv um<br />

alle Gruppen gekümmert, war immer<br />

Ansprechpartner für alle und ist<br />

das Gesicht der Kreisgruppe, das<br />

von allen gekannt wird. Hartmut<br />

Liebscher spricht die Ehrung aus,<br />

überreicht ein Geschenk und spricht<br />

für das Ehrenamt:<br />

„Zwar genießt auch dieser Mensch<br />

das gemütliche Frühstück am Sonntagmorgen<br />

oder die wohlverdiente<br />

Pizza am Freitagabend. Doch noch<br />

viel lieber widmet er seine Freizeit<br />

dem guten Zweck! Dabei ist ihm kein<br />

Morgen zu früh und keine Anfahrt<br />

zu weit. Mit Herz und Verstand wird<br />

dieser Held aktiv, während sich andere<br />

noch im Bett wälzen. Jeden Tag<br />

aufs Neue meistert er Herausforderungen<br />

und sorgt so dafür, dass die<br />

Sonne für andere ein bisschen heller<br />

strahlt.“<br />

Vielen Dank lieber Heinz-Werner für<br />

60 Jahre großen, unermüdlichen<br />

Einsatz in der DJO-Kreisgruppe Stuttgart,<br />

damit für alle die Sonne heller<br />

strahlen konnte. Danach war wieder<br />

Bewegung mit Tanz angesagt und<br />

die lettische Gruppe zeigte noch 2<br />

Tänze. Mit Tanz ging es dann weiter<br />

mit der Gruppe „ETUI“ die uns 2<br />

Tänze zeigte und der Abschlusstanz<br />

wurde dann vom „Klingende Bogen“<br />

angeleitet, mit der amerikanischen<br />

Promenade, ein Tanz, bei dem die<br />

Partner und Partnerinnen immer<br />

weiter gehen und sich noch bei jedem<br />

verabschieden können.<br />

Aber jeder schöne Abend geht einmal<br />

vorbei und so danken wir noch<br />

einmal jeder Person, die mitgemacht<br />

hat und zum guten Gelingen<br />

des Abends mit ihrem Angebot und<br />

mit ihrer Beteiligung bei allen Aktionen<br />

beigetragen hat.<br />

Freyja Liebscher<br />

14<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


DJO-Kreisgruppe Karlsruhe<br />

Aus den Gruppen<br />

DJO-Jugendverband Karlsruhe feiert Erfolge<br />

beim 70-jährigen Jubiläum des Hauses der Jugendverbände Anne Frank<br />

Karlsruhe, 15. Mai <strong>2024</strong> – Der DJO-<br />

Jugendverband Karlsruhe blickt auf<br />

eine erfolgreiche Teilnahme am 70-<br />

jährigen Jubiläum des Hauses der<br />

Jugendverbände Anne Frank zurück.<br />

Unter dem Motto „Jugend ist unsere<br />

Zukunft“ setzt sich der Verband seit<br />

über 15 Jahren für die kulturelle Bildung<br />

von Kindern und Jugendlichen<br />

in Karlsruhe und Umgebung ein.<br />

Dieses Engagement zeigte sich einmal<br />

mehr in dem Projekt „Vielfalt<br />

macht stark“, dass in Form eines<br />

mehrwöchigen Workshops durchgeführt<br />

wurde.<br />

Das Projekt hatte zum Ziel, die Kinder<br />

und Jugendlichen mit der Geschichte<br />

des DJO-Jugendverbands<br />

sowie den Traditionen und Bräuchen<br />

verschiedener Volksgruppen<br />

vertraut zu machen. Dabei standen<br />

die Erforschung und künstlerische<br />

Darstellung nationaler Trachten und<br />

Bekleidungen im Mittelpunkt. „Wir<br />

möchten den Kindern vermitteln,<br />

dass unsere Vielfalt eine Quelle der<br />

Stärke und Bereicherung ist“, so Jenny<br />

Kastalion, Vorsitzende des DJO-<br />

Jugendverbands Karlsruhe.<br />

Ein Highlight der Jubiläumsveranstaltung<br />

war der Auftritt der talentierten<br />

Tanzgruppe Pinocchio Dance<br />

Crew. Mit ihrer beeindruckenden<br />

Performance begeisterten sie das<br />

Publikum und erhielten viel Applaus.<br />

Die Energie und Leidenschaft der<br />

Tänzerinnen spiegelten die Vielfalt<br />

und den Zusammenhalt der Gemeinschaft<br />

wider.<br />

Neben der Tanzvorführung bot der<br />

DJO-Jugendverband eine Vielzahl<br />

von Aktivitäten für Kinder an. Der<br />

Stand des Verbands war den ganzen<br />

Tag über gut besucht. Kinderschminken<br />

verwandelte die jungen Besucher<br />

in bunte Kunstwerke, und temporäre<br />

Tattoos in verschiedenen<br />

Motiven sorgten für strahlende Augen.<br />

Zudem konnten sich die Kinder<br />

an mehreren Puzzle-Stationen erfreuen,<br />

die europäische Landschaften<br />

und kulturelle Vielseitigkeit darstellten.<br />

Hier wurden auch Bilder<br />

aus dem Projekt „Vielfalt macht<br />

stark“ ausgestellt, was einen respektvollen<br />

und toleranten Dialog ermöglichte,<br />

unabhängig von Herkunft,<br />

Hautfarbe und Sprache.<br />

„Wir sind stolz darauf, dass unser<br />

Projekt so erfolgreich war und dass<br />

wir Teil dieses bedeutenden Jubiläums<br />

sein durften“, sagte Tamila<br />

Schreiber, eine weitere Sprecherin<br />

des DJO-Jugendverbands. „Die Veranstaltung<br />

bot uns eine hervorragende<br />

Gelegenheit, unsere Aktivitäten<br />

vorzustellen und wertvolle Kontakte<br />

zu anderen Jugendorganisationen<br />

zu knüpfen.“<br />

Der DJO-Jugendverband Karlsruhe<br />

freut sich auf zukünftige Projekte<br />

und Veranstaltungen, um weiterhin<br />

die kulturelle Bildung und den Zusammenhalt<br />

in der Gesellschaft zu<br />

fördern. Tamila Schrieber<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 15


Aus den Gruppen<br />

Tanzstudio Oasis<br />

Aschenhütte<br />

Dieses Jahr fuhr unsere Tanzgruppe<br />

Oasis am 26. Mai bis zum 29. Mai in<br />

die Bad-Herrenalb in die Aschenhütte.<br />

Jeder von Oasis war eingeladen,<br />

jeder der mitwolllte, Freunde und<br />

Familie. In der Aschenhütte werden<br />

neue Freundschaften geknüpft und<br />

die Tanzgruppe hat jede Altersklasse,<br />

von 4 bis 16, also niemand ist allein.<br />

Am ersten Tag gingen wir in den<br />

Wald. Das Wetter war schön, genauso<br />

wie die Aussicht. Wir spielten<br />

Spiele, redeten und sammelten Äste<br />

und Stöcke für unser geplantes Lagerfeuer<br />

am letzten Tag. Nach einiger<br />

Zeit gingen wir zurück und genau<br />

dann fing es an zu regnen. Genau<br />

rechtzeitig. Das Essen war lecker<br />

und am Ende der Tage machen wir<br />

immer ein Ritual, wo wir sagten was<br />

uns an dem Tag gefiel und was man<br />

besser machen oder beachten könnte.<br />

Am nächsten Tag machten wir eine<br />

Schnitzeljagd, in der wir in kleinen<br />

Gruppen viele verschiedene Aufgaben<br />

lösen mussten. Es hat sehr viel<br />

Spaß gemacht<br />

und wir haben<br />

viel gelacht. Am<br />

Abend gab es sogar<br />

noch eine Hawaii-Party,<br />

es gab<br />

Coctails, laute<br />

Musik und gute<br />

Stimmung. Wir<br />

spielten spiele<br />

und tanzten bis<br />

spät am Abend.<br />

Am dritten Tag,<br />

somit auch der<br />

letzte Tag gingen<br />

alle in die Stadt.<br />

Jeder bekam ein<br />

Eis. Es war sehr<br />

lustig und fröhlich<br />

zusammen durch<br />

die Gegend zu<br />

laufen und währenddessen ein paar<br />

Läden zu besuchen. Am Abend waren<br />

wir wieder zurück und bereiteten<br />

uns auf das Feuer vor. Als alles<br />

fertig war rösteten wir Marshmallows<br />

und Stockbrot.<br />

Natürlich als Tanzstudio darf bei uns<br />

Training nicht fehlen. Wir haben einen<br />

neuen Flashmob einstudiert<br />

und werden diesen bei Artfestival<br />

<strong>Horizonte</strong> präsentieren.<br />

Die Gruppe war sehr vielfältig und<br />

hielt zusammen. Am Morgen haben<br />

wir uns auch immer aufgewärmt mit<br />

16<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


Aus den Gruppen<br />

verschiedenen Übungen und lauter<br />

Musik.<br />

Das Essen war sehr Köstlich, deswegen<br />

ein riesen Lob an unsere Köchinnen.<br />

Natürlich fuhren wir dieses Jahr<br />

mit Tränen an den Augen weg so wie<br />

die letzten Male. Es ist schade, so einen<br />

schönen Ort zu verlassen. Umso<br />

freut man sich noch mehr auf das<br />

neue Jahr herauffolgende Jahr.<br />

Johanna (12 J.)<br />

Anastasiia (15 J.)<br />

Volkstanzkreis Heilbronn<br />

40 Jahre Volkstanzkreis Heilbronn e.V.<br />

Genau am 13. März 1984 startete<br />

der seit 1981 gegründete Verein als<br />

„eingetragener Verein“.<br />

Dieter Haberer und der 2021 verstorbene<br />

Siegfried Koch leiteten zuerst<br />

den Verein bis er 1991 in die bewährten<br />

Hände von Ursula Brenner<br />

überging.<br />

Zahllose Lehrgänge, Herbst-Tanzfeste<br />

sowie die immer gut besuchten<br />

Tanzfeste rund um den Muttertag<br />

waren das Ziel vieler Tanzfreunde<br />

aus nah und fern.<br />

Vielerlei Auftritte gab es in all den<br />

Jahren in Heilbronn, sei es in Altenheimen,<br />

bei Stadtfesten und sogar<br />

zur Volksfesteröffnung.<br />

Besuche zu befreundeten Volkstanzfreunden<br />

in Belgien und nach Südafrika<br />

und deren Gegenbesuche förderten<br />

die Freundschaft und Zusammenhalt<br />

der Tänzerinnen und Tänzer<br />

untereinander.<br />

Wenn auch in letzter Zeit die Aktivitäten<br />

ruhiger wurden, so heißt das<br />

noch nicht, dass wir uns zum „alten<br />

Eisen“ gehörend fühlen. Leider haben<br />

wir dieses Jahr eine Tanzfreundin,<br />

Anne-Gabriele Michaelis<br />

(27.12.1934 - 19.01.<strong>2024</strong>) würdevoll<br />

in den himmlischen Tanzsaal verabschiedet.<br />

Wir lassen es uns nicht nehmen,<br />

weiterhin regelmäßig in einem kleineren<br />

Kreis zu treffen, um ältere<br />

Tänze wieder aufzufrischen und<br />

auch neue Tänze zu lernen, die für<br />

uns passen und uns so die Freude an<br />

der Bewegung erhalten bleibt.<br />

Josef Fath<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 17


Aus den Gruppen<br />

Eurasia e.V.<br />

Das Jubiläumsfestival „Wir sind zusammen-<strong>2024</strong>“ und vieles mehr<br />

in Stuttgart, organisiert von „Eurasia e.V.“<br />

Unser Heimatland ist ein multinationaler<br />

Staat, und die junge Generation<br />

zu lehren, in Freundschaft und Einheit<br />

mit Menschen aller Nationalitäten<br />

zu leben, ist eine unserer ernsthaften<br />

Bildungsaufgaben. Wir sind alle<br />

verschieden, aber uns verbindet<br />

die Liebe und Hingabe zu unserem<br />

wunderbaren Land. Es hängt heute<br />

von uns ab, ob unsere Kinder und Enkelkinder<br />

morgen in Frieden und Harmonie<br />

leben werden. Solange wir<br />

vereint sind, solange wir einander<br />

respektieren, ohne zu fragen, wer ist<br />

wer, werden sich unsere Stadt und<br />

unser Land entwickeln und gedeihen.<br />

Das Jubiläumsfestival „Wir sind zusammen-<strong>2024</strong>“<br />

war ein wunderbares<br />

Instrument, um genau das zu erreichen,<br />

mit Teilnehmern von Jung und<br />

Alt gleichermaßen.<br />

Die Eröffnung des Festivals, die in<br />

Stuttgarts schönstem Saal, war sehr<br />

professionell, streng und auch angemessen.<br />

Das Festival bot viele verschiedene<br />

Arten von Aufführungen, bei denen<br />

die Kinder der Kultur- und Bildungszentrum<br />

„Galaxy Kids“ tanzten. Die<br />

Aufrichtigkeit, mit der die Künstler<br />

begrüßt wurden, berührte die Seele.<br />

Die Darbietungen der eingeladenen<br />

Kinder wurden zu einem bunten und<br />

interessanten Programm zusammengestellt,<br />

das die Vielfalt und den<br />

Reichtum der Kultur demonstrierte.<br />

Chöre aus Baden-Württemberg nahmen<br />

an dem Festival teil. Der Chor<br />

„Heimatmelodie“, der Chor „Raduga“,<br />

der Chor „Meteliza“ und der<br />

Chor „Sudar-Sudarushki“. Alle Chöre<br />

trugen farbenfrohe Kostüme und gesungen<br />

die Volkslieder in verschiedenen<br />

Sprachen vor, deren Vielfalt bei<br />

jedem neuen Auftritt unsere Zuschauer<br />

begeisterte.<br />

Natasha Vexler überraschte das Festivalpublikum<br />

wie immer mit einem<br />

wunderbaren Operngesang.<br />

Viktor Shereshevsky, ein talentierter<br />

Geigespieler und Gewinner verschiedener<br />

renommierter Preise, ließ das<br />

Publikum in vollkommener Stille sitzen<br />

und lauschte dem hervorragenden<br />

klassischen Musik- und Geigespiel.<br />

Marina Fuchsmann, von Beruf Ärztin,<br />

aber auch Sängerin, die auf den Bühnen<br />

der Welt aufgetreten ist, überraschte<br />

das Festivalpublikum mit<br />

Chansonliedern. Marina Fuchsmann<br />

erhielt den Preis für das Chanson des<br />

Jahres in Jurmala, Lettland.<br />

Olga Erdrass hat unser Publikum<br />

auch begeisterte mit ihrem singen.<br />

Das Publikum hörte in einem Atemzug<br />

der hervorragenden Darbietung<br />

ukrainischer Volkslieder zu, die Olga<br />

Erdrass gesungen hat.<br />

Eugen Hock überraschte den ganzen<br />

Saal mit seinem Solotanz, dem das<br />

Publikum mit Mitgefühl und Humor<br />

annahm und mit seinem „WOW-Gefühl<br />

zum Ausdruck brachte.<br />

Das Jubiläumsfestival „Wir sind zusammen<br />

- <strong>2024</strong>“ ist zu einer Tradition<br />

in der Stadt Stuttgart geworden, bei<br />

der Freundschaften zwischen Erwachsenen<br />

und Kindern aus verschiedenen<br />

Nationen gestärkt werden.<br />

Wir hoffen, dass im nächsten<br />

18<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


Aus den Gruppen<br />

Jahr noch viel mehr<br />

Teilnehmer und Zuschauer<br />

zu unserem<br />

Fest kommen.<br />

Unser Konzert dauerte<br />

gute 3 Stunden,<br />

an dessen Ende die<br />

Teilnehmer und Zuschauer<br />

des Festivals<br />

nicht mehr<br />

weggehen konnten<br />

und sich miteinander<br />

unterhielten.<br />

Wir haben wieder<br />

dafür gesorgt, dass<br />

es keine Rolle spielt,<br />

wie wir aussehen, welche Sprache<br />

wir sprechen, wir sollen uns immer<br />

verstehen, miteinander kommunizieren<br />

und unsere Freude teilen. Das ist<br />

unser Ziel!<br />

Die Organisatoren des Festes sind<br />

nicht mit leeren Händen gekommen,<br />

sondern haben allen Teilnehmern Diplome<br />

und Geschenke überreicht.<br />

Am Ende des Festivals standen alle<br />

Teilnehmer auf der Bühne und sangen<br />

das Abschlusslied „So ein Tag, so<br />

wunderschön wie heute“.<br />

Am 03.05.2025 sehen wir uns alle auf<br />

der großen professionellen Bühne<br />

wieder!<br />

Am 29.06.<strong>2024</strong> fand auf der Bühne in<br />

unserem Saal eine Theatervorstellung<br />

für Kinder statt, die sowohl von<br />

Kindern als auch von Erwachsenen<br />

mit großem Interesse verfolgt wurde.<br />

Die Zuschauer interessierten sich für<br />

die Handlung des Märchens „Der goldene<br />

Schlüssel oder Die Abenteuer<br />

des Pinocchio“ „Es ist nicht alles<br />

Gold, was glänzt“.<br />

Das Geschehen auf der Bühne in unserem<br />

Saal hat allen gefallen, das Publikum<br />

hat die kleinen Künstler lange<br />

nicht von der Bühne gelassen. Die Organisatoren,<br />

von „Eurasia e.V.“, baten<br />

die Kinder des Theaters und versprachen<br />

unseren Zuschauern, dass die<br />

nächsten Aufführungen der Stücke<br />

vorbereitet werden.<br />

Unser Verein ist ein kultureller Wert<br />

für die Unterstützung der beteiligten<br />

und sich entwickelnden kreativen<br />

Gruppen, die Stärkung der Freundschaftsgruppen<br />

und die gegenseitige<br />

Befruchtung der Kultur.<br />

Die Mitglieder der „Eurasia e.V.“ und<br />

Chor „Heimatmelodie“ veranstalten<br />

viele Wohltätigkeitstreffen in Form<br />

von Konzerten, Reisen und der Teilnahme<br />

an verschiedenen kulturellen<br />

Veranstaltungen in Stuttgart und Umgebung.<br />

Mit großem Interesse laden wir alle<br />

ein, mit unserer Verein „Eurasia e.V.“<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

Unsere Aktivitäten können Sie auf<br />

unserer Website kennenlernen:<br />

www.eurasia-verein.de<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 19


Aus den Gruppen<br />

Moravia Cantat<br />

Ein sehr aktives Vierteljahr liegt hinter<br />

Moravia Cantat. Am 20./21. April<br />

<strong>2024</strong> haben wir in Haus Südmähren<br />

in Ehningen einen Workshop veranstaltet:<br />

„gesungen – getanzt – gespielt:<br />

Tanzlieder der Renaissance“.<br />

Den Workshop führten wir in Zusammenarbeit<br />

mit der LAG Tanz Baden-<br />

Württemberg durch, der wir 2023<br />

beigetreten sind. Der Vorsitzende der<br />

LAG Tanz ist Martin Rösler, unser früherer<br />

langjähriger Tanzleiter. Er führte<br />

uns in zwei Tagen in die vielfältige<br />

Welt des Renaissance-Tanzes ein. Wir<br />

erlernten die Grundschritte u.a. von<br />

Pavane, Courante und Allemande<br />

und erarbeiteten auch kleinere choreographische<br />

Formen (auch mit<br />

schauspielerischen Elementen). Die<br />

Lieder, zu denen wir tanzten, haben<br />

wir auch unter meiner Leitung im<br />

mehrstimmigen Chorsatz gesungen;<br />

unter der Anleitung von Tilman John<br />

musizierten wir dazu auch Instrumenten<br />

wie Krummhorn, Kornamuse,<br />

Gemshorn, Blockflöte etc. Nach<br />

getrennten Proben am Samstag wurde<br />

dann am Sonntag Tanz, Chorgesang<br />

und Instrumentalmusik zusammengeführt.<br />

Es war ein wunderbares<br />

Wochenende, das für uns auch einen<br />

Impuls für ein Wiederaufgreifen von<br />

Renaissance-Tänzen und Musizieren<br />

auf historischen Instrumenten gab<br />

(lange Jahre war das ein wichtiger<br />

Bestandteil unseseres Programms).<br />

An Pfingsten <strong>2024</strong> haben wir in Stuttgart-Mönchsfeld<br />

im Gottesdienst gesungen.<br />

Unsere Stimmbildnerin Monika<br />

Schmitz hat den Kontakt zur<br />

Kath. Gemeinde St. Johannes Maria<br />

Vianney dort hergestellt. Ihr Bruder<br />

(kath. Priester) hält in dieser Gemeinde<br />

regelmäßig Gottesdienste; mit der<br />

Organistin Hildegund Treiber arbeitet<br />

Monika seit längerem zusammen.<br />

Wir sangen im Gottesdienst ein paar<br />

Chorsätze von Pfingstliedern und<br />

zeigten nach dem Gottesdienst vor<br />

der Kirche einige Tänze. Mit Pizza und<br />

Eis klang unser Aufenthalt dort in geselliger<br />

Runde aus.<br />

Am 8. Juni <strong>2024</strong> waren wir von der<br />

Stadt Raunheim (bei Frankfurt) zu einem<br />

Open-air-Konzert auf dem Rathaus-Platz<br />

eingeladen. Wir zeigten<br />

dort ein buntes Programm aus Tänzen,<br />

Chorliedern und Instrumentalmusik.<br />

Bei strahlendem Sonnenschein<br />

kamen zahlreiche Zuschauer,<br />

bei denen unsere Darbietungen sehr<br />

gut ankamen.<br />

Vor den Sommerferien werden wir<br />

noch am 27. Juli <strong>2024</strong> beim Bundestreffen<br />

der Südmährer in der Patenstadt<br />

Geislingen a.d. Steige auftreten.<br />

Einen schönen Sommer wünschen<br />

Euch Moravia Cantat!<br />

Wolfram Hader<br />

20<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


Aus den Gruppen<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 21


Aus dem Ländle<br />

Dr. Wilfried Stolle<br />

Nachruf und Würdigung<br />

Seit über fünfundsechzig Jahren<br />

stand der Iglauer Singkreis Süd unter<br />

der Chorleitung von Dr. Wilfried Stolle,<br />

dem ältesten Sohn des Singkreisgründers<br />

und Komponisten Fritz Stolle,<br />

unter dem sich die erste Formation<br />

des Iglauer Singkreises 1941 an<br />

der Musikschule in Iglau zusammenfand.<br />

Leiter des Chores wurde er im<br />

Jahre 1956 anlässlich der ersten Singwoche<br />

des neu formierten „Nachwuchskreises<br />

Süd“ in Aschaffenburg,<br />

als er im Alter von 18 Jahren das Dirigat<br />

übernahm und die musische Arbeit<br />

seines Vaters weiterführte. Bis<br />

vor kurzem führte er den Iglauer<br />

Singkreis Süd in ungebrochener Tatund<br />

Schaffenskraft. Der Singkreis<br />

blieb sein Lebenswerk und bildete<br />

zudem einen lebensbegleitenden<br />

Freundeskreis.<br />

Wilfried Stolles Werdegang ist so eng<br />

mit Iglau verknüpft, dass man sich<br />

bisweilen wundert, dass sein Geburtsort<br />

Aussig ist, wo er am 18. November<br />

1937 geboren wurde. Ihm<br />

ging es jedoch ähnlich wie Gustav<br />

Mahler: Kaum auf der Welt, übersiedelte<br />

seine Familie nach Iglau, wo<br />

sein Vater sich beruflich verbessern<br />

konnte, im Gepäck den knapp einjährigen<br />

Knaben, der daraufhin seine<br />

Kindheit in Iglau verbrachte.<br />

Schon sein jüngerer Bruder Wolfgang<br />

kam in Iglau zur Welt. Als Siebenjähriger<br />

erfuhr Wilfried die Vertreibung<br />

am eigenen Leibe und landete mit<br />

seiner Familie zunächst in Hebertshausen<br />

in der Nähe von Dachau, ehe<br />

er in Baden-Württemberg neue Wurzeln<br />

schlug.<br />

In den achtundsechzig Jahren seines<br />

Bestehens hat Wilfried Stolle den<br />

Iglauer Singkreis Süd geprägt wie kein<br />

anderer und von den Anfängen der<br />

schlichten Volksliedharmonik, anlässlich<br />

eines offenen Singens auf Schloss<br />

Hellenstein im Jahre 1956 bis zur<br />

heutigen Leistungsstufe im Bereich<br />

der neueren Chormusik geführt. Seit<br />

den fünfziger Jahren gestaltete der<br />

Iglauer Singkreis unter Dr. Stolles Leitung<br />

die Iglauer Heimattage in Heidenheim,<br />

die besonders zu Zeiten<br />

der Ostalbwoche ein fester Bestandteil<br />

des Kulturprogramms waren, sowie<br />

weitere Kulturveranstaltungen<br />

wie etwa die Patenschaftsjubiläen,<br />

Konzerte und Ausstellungseröffnungen.<br />

Die Singwochenarbeit führte den<br />

Singkreis nach Skandinavien, Österreich,<br />

Südtirol und schließlich auch<br />

wieder nach Tschechien, wo tragende<br />

Kontakte und Freundschaften entstanden.<br />

Früchte der Singkresiarbeit<br />

waren überdies Rundfunkaufnahmen<br />

und Tonträgerproduktionen.<br />

Im Zuge seines literarischen Schaffens<br />

schrieb Wilfried Stolle seine<br />

Doktorarbeit in Philologie über den<br />

Vokalismus der Iglauer Sprachinselmundarten,<br />

ein Werk, mit dem der<br />

verschwindenden Iglauer Mundart<br />

ein Denkmal gesetzt wurde. Sein letztes<br />

Autorenstück ist sein 2006 erschienenes<br />

Buch „Ich fahre zum<br />

Iglauer Singkreis“, in dem er autobiographisch<br />

die Singkreisgeschichte<br />

festgehalten hat.<br />

Darin berichtet er<br />

auch über seine langjährige<br />

Tätigkeit als<br />

freier Mitarbeiter<br />

beim Süddeutschen<br />

Rundfunk für das Referat<br />

Volksmusik unter<br />

Albrecht Baehr,<br />

dem langjährigen Gildenmeister<br />

der Esslinger<br />

Künstlergilde,<br />

die ersten Kontakte<br />

mit Iglau nach der<br />

„sanften Revolution“<br />

ab 1990, als der Iglauer<br />

Singkreis auf inzwischen<br />

sieben Singwochen neue Brücken<br />

in die Ursprungsheimat schlagen<br />

konnte, sowie über die Arbeit<br />

des grenzübergreifenden Vereins<br />

Gustav-Mahler-Haus, dem Dr. Wilfried<br />

Stolle über fünfundzwanzig Jahre<br />

angehörte. Im Verein Gustav-Mahler-Haus<br />

fanden sich die Stadtspitzen<br />

von Heidenheim und Iglau, sowie<br />

Vertreter der Kulturgruppen beider<br />

Seiten und der Gemeinschaft Iglauer<br />

Sprachinsel auf informeller Ebene zusammen.<br />

Durch diese Zusammenarbeit<br />

konnten die grundlegenden Voraussetzungen<br />

für die Städtepartnerschaft<br />

zwischen Heidenheim und<br />

Iglau geschaffen und der deutschtschechische<br />

Dialog auf vielen Ebenen<br />

erweitert werden.<br />

Harry Höfer<br />

22<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


Aus dem Ländle<br />

Bei der Trauerfeier am 10. Juni auf dem Waldfriedhof in Nürtingen<br />

hielt Harry Höfer die Traueransprache. Hier sein Wortlaut:<br />

Lieber Wilfried,<br />

nun hast du beschlossen zu gehen,<br />

dich losgelöst von den irdischen Beschwernissen<br />

einer sterblichen Hülle.<br />

Wir sind uns bewusst, dass du<br />

nicht möchtest, dass wir alle hier<br />

deinetwegen traurig sind. Du hast<br />

leicht reden.<br />

Die letzten Jahre hast du heroisch<br />

den Widrigkeiten des Alterns die<br />

Stirn geboten, bist mehrfach dem<br />

Boandlkramer noch knapp von der<br />

Schippe gesprungen und hast es immer<br />

wieder geschafft, zu deinem<br />

Singkreis zu fahren und mit uns noch<br />

die eine oder andere, stets unnachahmliche<br />

und erlebenswerte Chorprobe<br />

zu halten. Dies blieb dein<br />

Jungbrunnen.<br />

Irgendwie haben wir gedacht, dies<br />

würde noch lange so bleiben.<br />

Seit 1956 hast du den Iglauer Singkreis<br />

Süd als Chorleiter durch die<br />

Zeiten geführt, damals im zarten Alter<br />

von 18 Jahren.<br />

Der Singkreis war dein Lebenswerk<br />

und blieb über deinen<br />

erfolgreichen beruflichen<br />

Werdegang als Philologe und<br />

Musikpädagoge hinaus deine<br />

lebensbegleitende Berufung.<br />

Um das kulturelle Erbe deines<br />

Vaters Fritz anzutreten, bedurfte<br />

es nichts weniger als eines<br />

Universalgenies:<br />

Ein Singkreischorleiter muss<br />

Musikdidaktiker, Alleinunterhalter,<br />

Stimmenimitator, Jugendleiter,<br />

Musikant, Seelentröster,<br />

Notensetzer, Literat<br />

und Organisator in einem<br />

sein, und du wusstest dies alles<br />

noch mit Improvisationskunst,<br />

Durchsetzungsvermögen,<br />

literarischem Talent, dem<br />

Gehör eines Luchses und<br />

charmanter Umgangsform zu<br />

verbinden. In den Jahren seines<br />

Bestehens hast du den<br />

Iglauer Singkreis Süd geprägt<br />

wie kein anderer<br />

und von den Anfängen<br />

(„Wanns<br />

draußn renga tuat“)<br />

bis zur höchsten<br />

Leistungsstufe<br />

(„Sausewind“ und<br />

„Sonnengesang“)<br />

geführt.<br />

Mann, du wirst<br />

uns fehlen!<br />

Mit dir geht auch<br />

einer der wenigen<br />

verbliebenen Zeitzeugen<br />

einer fast<br />

versunkenen Zeit.<br />

Im Jahre 1937, zu<br />

einer Zeit, als<br />

Deutschland noch<br />

so ‚exotische’ Gebiete<br />

wie Schlesien oder Ostpreußen<br />

umfasste, erblicktest du in Aussig<br />

an der EIbe als tschechoslowakischer<br />

Staatsbürger das Licht der<br />

Welt. Bald darauf übersiedelte die<br />

Herbstkonzert in Haibach 2014<br />

Familie nach Iglau, wo Vater Fritz die<br />

Leitung der Musikschule übertragen<br />

bekam und an der Lehrerbildungsanstalt<br />

die Urformation des Iglauer<br />

Singkreises begründete, ins Stolle-<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 23


Aus dem Ländle<br />

Wilfried und sein Vater Fritz Stolle (1957)<br />

sche Haus auf der „Sunna“. Dort<br />

kam auch Bruder Wolfgang zur Welt,<br />

und du schafftest es immerhin noch<br />

bis in die erste Volksschulklasse.<br />

Dann war der Krieg und die Zeit in<br />

Iglau zu Ende, und du und deine Familie<br />

waren froh, in den Nachkriegswirren<br />

das nackte Leben gerettet zu<br />

haben. Beim Singkreis, zu Anfang<br />

der sechziger Jahre, lerntest du<br />

schließlich eine gewisse Christa<br />

Drkosch kennen, was dem Fortbestand<br />

der Stolleschen Dynastie entscheidende<br />

Impulse gab. Bis zuletzt<br />

war es dir ein wichtiges Anliegen, an<br />

der Dokumentation des historischkulturellen<br />

Erbes des Igellandes zu<br />

arbeiten: Mundartforschung, Zeitzeugenberichte,<br />

tätige Mitwirkung<br />

im Arbeitskreis Archiv und das gelbe<br />

Singkreis-Liederbuch Band 5.<br />

Uns beide verbindet eine über fünfzig<br />

Jahre reichende gemeinsame<br />

Singkreiszeit. Seit ich unter deiner<br />

Leitung Anfang der 70er Jahre den<br />

Geist von Obertraun<br />

verspürte,<br />

haben wir unzählige<br />

Singkreiserlebnisse<br />

zusammen<br />

geteilt, und<br />

du bist mir ein lebensbegleitender<br />

v ä t e r l i c h e r<br />

Freund geworden.<br />

Vieles hast<br />

du in deinem<br />

Buch „Ich fahre<br />

zum Iglauer Singkreis“<br />

für die<br />

Nachwelt festgehalten.<br />

Es waren<br />

schon - man kann<br />

es nicht anders<br />

formulieren - geile<br />

Zeiten!<br />

Nun darfst du<br />

dich auf deiner<br />

Wolkenbank etwas<br />

zurücklehnen,<br />

aber nicht<br />

allzusehr. Bisher<br />

hatte dein Vater<br />

alle Hände voll zu<br />

tun, die Singkreisler im Himmel zu<br />

dirigieren. Nun könnt ihr euch die<br />

Aufgabe teilen und über geistliche<br />

und musikpädagogische Themen<br />

plaudern.<br />

Matzi hat in seinem Nachruf auf<br />

dich wunderbare Worte gefunden:<br />

Deine Fähigkeit, den Chor zum Klingen<br />

zu bringen, deine zutiefst musikalischen<br />

Interpretationen der kleinen<br />

und großen Chorwerke werden<br />

allen, die mit dir singen durften, in<br />

eindrucksvoller Erinnerung bleiben.<br />

Vorausschauend hast du dich bereits<br />

zu Lebzeiten darum gekümmert und<br />

eine deiner größten Hinterlassenschaften<br />

geordnet: Dass der Iglauer<br />

Singkreis (Süd) auch nach deiner Zeit<br />

nicht verstummt. Wir Sängerinnen<br />

und Sänger dürfen das weitertragen,<br />

was du uns über Jahrzehnte vermittelt<br />

hast. Wenn unsere Lieder ertönen,<br />

wirst du immer mit dabei sein.<br />

Wie wir dich kennen, ist heute auch<br />

im Himmel schon wieder eine<br />

Abendprobe angesetzt. Und alle unsere<br />

Lieben, die uns hier schon verlassen<br />

mussten, werden fröhlich<br />

mitsingen. Irgendwann dort wieder<br />

bei dir im Chor zu stehen, darauf<br />

freuen wir uns. Bis dahin: Lass es dir<br />

wohl ergehen!<br />

Dein Harry<br />

Im Namen des Landesverbandes<br />

der DJO-Deutsche<br />

Jugend in Europa senden wir<br />

Wilfrieds Frau Christa mit<br />

Familie unser aufrichtiges<br />

Beileid. Wilfried war unserem<br />

Verband und auch mir<br />

ganz persönlich immer sehr<br />

verbunden. Bereits zu Zeiten<br />

des Arbeitskreis der Spielscharen<br />

in der <strong>djo</strong> Baden-<br />

Württemberg hat er bei den<br />

diversen Lehrgängen in gekonnter<br />

Weise die Chorleitung<br />

inne gehabt. Manches<br />

Mal alleine, manches Mal<br />

mit den anderen bekannten<br />

Chorleitern wie Widmar Hader<br />

und andere gemeinsam.<br />

Es war immer eine Wohltat<br />

unter ihm zu singen.<br />

Auch war Wilfried mit seinem<br />

Iglauer Singkreis in den<br />

zurückliegenden Jahrzehnten<br />

mehrmals Teil des Europäischen<br />

Volksmusikkonzert<br />

in der Stadthalle in Korntal.<br />

Davon im letzten Jahr als Zuhörer.<br />

Mit Wilfried Stolle verliert<br />

unser Kinder- und Jugendverband<br />

einen herausragenden<br />

Chorleiter und Menschen.<br />

Wilfried wird allein<br />

schon durch seine vielen<br />

schönen Chorsätze in unserem<br />

Verband weiterleben.<br />

Wir werden ihm stets ein<br />

ehrendes Andenken bewahren.<br />

Hartmut Liebscher<br />

<strong>djo</strong>-Landesvorsitzender<br />

24<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


100 Jahre Ferienheim Aschenhütte<br />

– eine wechselvolle Geschichte<br />

Festwochenende mit vielen Gruppen des Verbandes<br />

Aus dem Ländle<br />

Am Freitag, 5. Juli <strong>2024</strong> war es soweit.<br />

Das Festwochenende im Ferienheim<br />

Aschenhütte zum Anlass seines<br />

100-jährigen Bestehens konnte starten.<br />

Bereits am Vormittag brach ich<br />

mit meiner Kollegin Laura Putane auf,<br />

um den Weg von Stuttgart nach Bad<br />

Herrenalb auf uns zu nehmen. Erster<br />

Zielpunkt war ein großer Blumenmarkt,<br />

denn es mussten noch Blumengestecke<br />

hergestellt werden, die<br />

als Geschenke für die aktuellen und<br />

ehemaligen MitarbeiterInnen der<br />

Aschenhütte und weitere Ehrengäste<br />

gedacht waren. Durch unsere Fahrt<br />

zu zweit waren – die Kollegin Tatiana<br />

Ganenko war kurzfristig krankheitsbedingt<br />

ausgefallen – konnten wir die<br />

vielen Blumen im Auto auch unterbringen.<br />

Weiter unterwegs hielten<br />

wir noch an einer großen Sonnenblumenwiese.<br />

Laura wollte hier für die<br />

Dekoration noch einige Sonnenblumen<br />

schneiden. In der Aschenhütte<br />

angekommen, wurden wir von der<br />

Hausleitung Lilija und von der Küchenleitung<br />

Asya sowie von den Mitarbeiterinnen<br />

Luba und Maria herzlich<br />

begrüßt. Erste Amtshandlung vor<br />

Ort war alles aus dem Auto zu laden,<br />

Bürgermeister Hoffmann<br />

sowie mit Lilija und Asya noch einmal<br />

alles durchzusprechen, um auch<br />

möglichst nichts zu vergessen.<br />

Im Hof der Aschenhütte stand auch<br />

schon das Großzelt, das einen Tag davor<br />

von unseren Pfadfindern Cherusker<br />

bereits fachmännisch aufgestellt<br />

worden war. Toll, eine solche Pfadfindergruppe<br />

im Verband zu haben, sie<br />

wird in diesem Bericht immer wieder<br />

als wichtiger Helferpool vorkommen.<br />

Danzbändel Tübingen<br />

Eine weitere für diesen Tag sehr<br />

wichtige Angelegenheit war, im großen<br />

Saal den Beamer aufzustellen<br />

und mit dem Fernseher zu verbinden,<br />

denn neben der Anreise unserer<br />

beteiligten Gruppen stand als erstes<br />

Highlight das Fußballeuropameisterschaftsspiel<br />

Deutschland gegen Spanien<br />

auf dem Programm. Als wir erfahren<br />

hatten, dass dieses wichtige<br />

Viertelfinalspiel mit deutscher Betei-<br />

Pfadfinder Cherusker<br />

Der Festakt im Hof der Aschenhütte<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 25


Aus dem Ländle<br />

Die Banater Trachtengruppe Wendlingen bei Ihrem Auftritt<br />

ligung gerade an diesem Tag stattfinden<br />

sollte, nahmen wir es kurzerhand<br />

als eine der Aktionen in das<br />

Festwochenende mit auf. Man muss<br />

halt flexibel sein! Und einige Gruppenmitglieder<br />

kamen auch standesgemäß<br />

mit Fußballshirt und Fahne<br />

zur Tür hinein. So war der erste gemeinsame<br />

Programmpunkt dieses<br />

Wochenendes das Daumendrücken,<br />

das Mitfiebern und das laute Jubeln<br />

aller beim deutschen Tor. Wir gaben<br />

uns alle die größte Mühe. Nur leider<br />

fiel in der letzten Minute des Spiels<br />

doch noch das Siegtor der spanischen<br />

Mannschaft. Na ja, so ist das<br />

Leben im Fußball manchmal; man<br />

muss auch Verlieren können. Der<br />

Stimmung des Wochenendes tat diese<br />

Niederlage keinen Abbruch. Im<br />

Gegenteil, durch das gemeinsame<br />

Anschauen und Mitfiebern hatten<br />

sich die TeilnehmerInnen untereinander<br />

schon etwas kennengelernt.<br />

Letzte Aktion für diesen Tag war neben<br />

dem Zimmerbezug der Gruppen,<br />

auch das Aufhängen der Lampions<br />

im Hof und andere Dekorationsarbeiten.<br />

Zudem mussten alle Teilnehmer<br />

ihre Autos wegfahren, damit für die<br />

Gäste des Festaktes am Samstag genügend<br />

Parkplätze zur Verfügung waren.<br />

Einige Anwohner in unmittelbarer<br />

Nähe hatten uns dankenswerterweise<br />

Parkmöglichkeiten angeboten.<br />

Der Samstag begann<br />

mit dem gemeinsamen<br />

Frühstücksbuffet,<br />

welches<br />

uns die Damen<br />

der Küche<br />

wieder mit großer<br />

Auswahl und Abwechslung<br />

aufbauten.<br />

Damit bekamen<br />

wir die<br />

richtige Grundlage<br />

für den langen<br />

Tag.<br />

Ab 10.00 Uhr trafen,<br />

bei strahlendem<br />

Sonnenschein,<br />

die ersten<br />

Ehrengäste ein<br />

und wurden von unseren Pfadfindern<br />

auf die inzwischen wieder freien<br />

Parkplätze eingewiesen. Auch der<br />

Bürgermeister von Bad Herrenalb beehrte<br />

uns mit seinem Besuch und so<br />

konnte im Hof unter dem Großzelt<br />

(die Seitenteile waren alle entfernt<br />

worden) der Festakt pünktlich um 11<br />

Uhr beginnen. Den Auftakt machte<br />

die Volksmusikgruppe Danzbändel<br />

aus Tübingen, welche auch schon vor<br />

10 Jahren bei der letzten Jubiläumsfeier<br />

die musikalische Umrahmung<br />

innehatte. Anschließend begrüßte<br />

der <strong>djo</strong>-Landesvorsitzende Hartmut<br />

Liebscher die Gäste und hielt einen<br />

kleinen Rückblick auf die letzten 13<br />

Jahre, die Zeit, in der das Ferienheim<br />

Aschenhütte bereits unter der Führung<br />

der <strong>djo</strong> steht, mit allen Höhen<br />

und Tiefen im Personalbereich sowie<br />

während der Coronazeit, als das Haus<br />

zweimal für jeweils ein halbes Jahr<br />

schließen musste und die MitarbeiterInnen<br />

auf Kurzarbeit gesetzt wurden<br />

oder überhaupt kein Geld bekamen.<br />

2022 begannen die Belegungszahlen<br />

langsam wieder zu steigern, dann<br />

kam mit dem Krieg in der Ukraine eine<br />

Energiekrise mit drastisch gestiegenen<br />

Strom- und Heizungskosten.<br />

Bis zu sechs ukrainischen Flüchtlingen<br />

bot die <strong>djo</strong> zweitweise Unterkunft<br />

und Arbeit im Ferienheim<br />

Aschenhütte. Davon ist eine Köchin<br />

Die Banater Trachtengruppe Wendlingen<br />

überreichen symbolisch die Feuerstelle<br />

Der Landesvorsitzende Hartmut Liebscher<br />

bekommt die Aschenhütte als<br />

1000-teiliges Puzzle<br />

Die letzten Vorbereitungen in der Küche<br />

26<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


Aus dem Ländle<br />

mit ihrem Sohn heute noch bei uns<br />

und fest im Team integriert.<br />

Nach der Ansprache des <strong>djo</strong>-Vorsitzenden<br />

kam ein musikalischer Block<br />

mit gesungenen Liedern unserer<br />

Pfadfinderstamms Cherusker und<br />

dem Auftritt der Geigerinnen des Jugend-<br />

und Studentenrings der Deutschen<br />

aus Russland (JSDR e.V.). Anschließend<br />

hielt Bürgermeister Hoffmann<br />

sein Grußwort und hob die<br />

Wichtigkeit der Einrichtung auch für<br />

die Stadt Bad Herrenalb hervor. Das,<br />

Die lettische Tanzgruppe Trejdeksnitis der Aschenhütte bereits vor längerer<br />

Zeit versprochene, Baumhaus, welches<br />

noch im Kurpark hängt, soll auf<br />

Dauer einen Platz in bzw. in der Nähe<br />

der Aschenhütte finden. An der Umsetzung<br />

dieses Umzugs wird allerdings<br />

noch gearbeitet.<br />

Eine jugendliche Sängerin der Theatergruppe<br />

Kinderwelt sang anschließend<br />

ein französisches Lied. Von Seiten<br />

der Beleggruppen hielt Herr Dirk<br />

Bethe von der Universitätsklinik Heidelberg<br />

ein Grußwort an die Gäste.<br />

Die Geburtstagstorte<br />

Seit sechs Jahren<br />

kommen im Sommer<br />

Dialysekinder<br />

für 14 Tage in die<br />

Aschenhütte, um<br />

für kurze Zeit den<br />

Klinikdaueraufenthalt<br />

hinter sich zu<br />

lassen. Eine tolle<br />

Möglichkeit für<br />

die Dialysekinder,<br />

eine Herausforderung<br />

für das Betreuerteam<br />

und<br />

Der <strong>djo</strong>-Vorsitzende schneidet die Torte an<br />

unser Küchenpersonal.<br />

Inzwischen waren<br />

wir ungefähr in<br />

der Hälfte des<br />

Festaktes angelangt,<br />

als der Himmel<br />

sich mehr und<br />

mehr verdunkelte.<br />

Schon während<br />

der Tanzvorführung<br />

der Jugendlichen<br />

unserer<br />

Das Mitarbeiterteam der Aschenhütte<br />

Gruppe „Kaleidoskop“<br />

aus Offenburg kamen die ersten<br />

Tropfen vom Himmel. Nun hieß es,<br />

schnell handeln. Die Pfadfinder hängten<br />

in Windeseile die Zeltseitenteile<br />

ein. Der Himmel öffnete nun komplett<br />

seine Schleusen und es regnete<br />

wasserfallartig. Gott sei Dank hatten<br />

wir mit dem Großzelt vorgesorgt. So<br />

konnte nach kurzer Umbaupause der<br />

Festakt mit dem Festvortrag „100<br />

Jahre Ferienheim Aschenhütte – eine<br />

wechselvolle Geschichte“ von unserem<br />

Fritz Jauché gekonnt und spannend<br />

vorgetragen werden. Die beiden<br />

Volkstanzgruppen „Trejdeksnitis“,<br />

unsere lettische Gruppe aus<br />

Stuttgart sowie die Tanzgruppe der<br />

Banater Schwaben des Kreisverbandes<br />

Esslingen konnten ebenfalls unter<br />

dem Zelt ihre Tänze aufführen.<br />

Überraschung des Festaktes war sicherlich<br />

die Ehrung unserer Sozialpädagogin<br />

Irina Obrant, welche in diesem<br />

Jahr ihr 20-jähriges Dienstjubiläum<br />

begangen hat.<br />

Anschließend gab es Dank und Blumen<br />

für ehemalige Mitarbeiter, einige<br />

Ehrengäste und natürlich auch das<br />

jetzige Team des Ferienheims<br />

Aschenhütte. Dass dieses Team diesen<br />

Dank mehr als verdient hat, davon<br />

konnten sich alle beim anschließenden<br />

Buffet überzeugen, das von<br />

Asya und ihrer Küchen- und Reinigungsmannschaft<br />

liebevoll, abwechslungsreich<br />

und äußerst schmackhaft<br />

zubereitet und hergerichtet worden<br />

war. Zusätzlich brachten Asya und Luba<br />

noch eine große Geburtstagstorte<br />

herein, die als Nachtisch allen mundete.<br />

Ach ja, es gab auch noch Geschenke<br />

von vier Gruppen. Vom Sing- und<br />

Spielkreis Heidelberg kam eine originell<br />

überbrachte Geldspende für einen<br />

dringend benötigten Kühlschrank,<br />

vond der Beleggruppe der<br />

Familienfreizeit der Arbeitsgemeinschaft<br />

der Sing-, Tanz- und Spielkreise<br />

in Baden-Württemberg, die mittlerweile<br />

schon seit 13 Jahren zu uns<br />

kommt, erhielt das Haus eine tolle<br />

Bildcollage aus ihren Freizeiten im Ferienheim<br />

Aschenhütte. Der Jugend-<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 27


Aus dem Ländle<br />

Das abwechslungsreiche Buffet wird<br />

geputzt<br />

<strong>djo</strong>-Vorsitzender Hartmut Liebscher<br />

und Bürgermeister Claus Hoffmann im<br />

Gespräch<br />

und Studentenring der Deutschen<br />

aus Russland hat der Kleinkinderecke<br />

im großen Saal einen neuen Spielteppich<br />

gestiftet und die Banater Tanzgruppe<br />

Wendlingen hat eine symbolische<br />

Feuerstelle im Kleinformat<br />

überreicht, mit dem Versprechen<br />

noch in diesem Jahr die Feuerstelle<br />

des Ferienheims neu anzulegen. Allen<br />

vier Gruppen möchte ich an dieser<br />

Stelle noch einmal ein großes<br />

Dankeschön aussprechen! Überraschend<br />

war für mich der Dank des<br />

Vorstandes an mich. Für 13 Jahre Arbeit<br />

für unser Haus, in guten und in<br />

schwierigen Zeiten, hatte sich der<br />

Vorstand etwas Besonderes ausgedacht:<br />

Ein Puzzle<br />

mit nicht weniger<br />

als 1.000 Teilchen<br />

mit dem Motiv<br />

des Ferienheims<br />

Aschenhütte. Toll<br />

diese Idee! Mal<br />

sehen, wann die<br />

Zeit kommt, es zusammenzusetzen,<br />

aber ich kann jetzt<br />

schon sagen, bei<br />

jedem Puzzleteil<br />

wird mir sicher eine<br />

Begebenheit in<br />

diesem tollen<br />

Haus einfallen.<br />

Danke dafür!<br />

Mit schwungvoller<br />

Musik von unseren<br />

Danzbändel<br />

klang dieser Festakt<br />

aus. Trotz Regenschauer<br />

in der<br />

Hälfte der Veranstaltung<br />

und einiger<br />

Improvisationskunst<br />

ging alles<br />

sehr gut über<br />

die Bühne und kann sicher als erfolgreich<br />

verbucht werden.<br />

Am Nachmittag waren die Gäste<br />

dann wieder weg, unsere Autos auf<br />

den Parkplätzen des Ferienheims zurück<br />

und eine kurze Erholung möglich.<br />

Bald begann die interne Feier,<br />

der Festball in der Bronnenwiesenhalle<br />

in Neusatz. Unsere Pfadfinder<br />

trafen sich zum Aufbau am Spätnachmittag<br />

vor Ort, zusammen mit einer<br />

kleinen Helfermannschaft. Die Halle<br />

sollte für den Ball hübsch hergerichtet<br />

werden. Auch die Tische und<br />

Stühle mussten aufgestellt werden.<br />

Vor der Halle bauten unsere Pfadfinder<br />

ein Verpflegungszelt für das Anbieten<br />

der abendlichen Speisen auf.<br />

Gleichzeitig war die Band Akustik, bestehend<br />

aus zwei Banater Schwaben<br />

und einem Siebenbürger Sachsen,<br />

auch schon angereist, um ihre Instrumente<br />

und die ganze Technik aufzubauen.<br />

Der Rest unserer Gruppenmitglieder<br />

konnte sich noch etwas in<br />

Gemeinschaftsbildende Maßnahme<br />

Tolle Stimmung auf der Tanzfläche<br />

der Aschenhütte entspannen bzw. für<br />

den Tanzball hübschmachen. Um<br />

20.00 Uhr war es dann soweit. Alle<br />

waren festlich gekleidet im Saal, eingedeckt<br />

mit den ersten Getränken<br />

und erwarteten die schwungvolle<br />

Liveband. Und ich muss sagen, enttäuscht<br />

wurde wirklich niemand. Von<br />

Stunde zu Stunde wurde die Tanzfläche<br />

voller und die Stimmung stieg.<br />

Auch mit dem Essensangebot durch<br />

die Pfadfinder waren alle sehr zufrieden.<br />

Selbst die Jugend, welche am<br />

Anfang noch mit einer gewissen Zurückhaltung<br />

der Band folgte, traute<br />

sich mehr und mehr auf die Tanzfläche<br />

und hatte ihren Spaß. Zwischendurch<br />

gab es von den Gruppen Kaleidoskop<br />

und der Banater Tanzgruppe<br />

Esslingen Pauseneinlagen, sie zeigten<br />

auch hier ihr tänzerisches und gesangliches<br />

Können. So wurde es ein<br />

abwechslungsreicher und stimmungsmäßig<br />

toller Abend. Als die lettische<br />

Gruppe Trejdeksnitis ihre Tanz-<br />

28<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


Aus dem Ländle<br />

Verpflegungszelt beim Tanzball<br />

Gruppe Kaleidoskop Offenburg beim<br />

Auftritt beim Festball<br />

Auftritt der Banater beim Festball<br />

einlage nutzte um nicht Vorzutanzen,<br />

sondern gleich alle gemeinsam aufforderte<br />

lettische Volkstänze<br />

schwungvoll mitzutanzen, war der<br />

Knoten endgültig geplatzt. Es war ein<br />

bunter Reigen auf der Tanzfläche, alle<br />

machten mit, auch unsere Pfadfinder<br />

und unsere ukrainische Köchin.<br />

Selbst die Liveband selbst schmiss<br />

sich unters tanzende Volk. An dieser<br />

Stelle gebührt unserer Laura Putane<br />

ein großes Dankeschön für diese tollen<br />

Mitmachtänze, die sie mit ihrer<br />

stets fröhlichen Art ansagte. So wurde<br />

auch dieser Tanzball ein großer Erfolg<br />

und endete erst weit nach 1.00<br />

Uhr nachts. Danach packten alle<br />

noch schnell mit an und räumten den<br />

Saal wieder auf. Auch das gehört zu<br />

einer gut funktionierenden Gemeinschaft.<br />

Der Sonntag begann mit einem Frühstücksbrunch<br />

etwas später. Vielen<br />

sah man die kurze Nacht an, aber<br />

auch die Zufriedenheit über das bisher<br />

erlebte. Der Brunch, mit seiner<br />

reichhaltigen Auswahl, versprach,<br />

dass auch dieser Tag gut werden sollte.<br />

Von 12 bis 16 Uhr gab es für die örtliche<br />

Bevölkerung die Möglichkeit zu<br />

einem sogenannten Tag der offenen<br />

Tür. Das Ferienheim Aschenhütte einmal<br />

von innen zu zeigen und mit den<br />

Anwohnern ins Gespräch zu kommen<br />

war das Ziel dieser Veranstaltung. Bewirtet<br />

wurde der Tag der offenen Tür<br />

wieder von unseren Pfadfindern. Eine<br />

wirklich tolle Truppe, die sich super<br />

in das Wochenende einbrachte.<br />

Wir sind ihnen wirklich sehr dankbar<br />

und sind glücklich, dass sie zu unserer<br />

Verbandsfamilie gehören. Die ersten<br />

Gäste aus dem Ort wurden mit von<br />

Gitarre begleiteten Fahrtenliedern<br />

empfangen, welche die Pfadfinder<br />

zusammen mit Teilnehmern anderer<br />

Gruppen einfach so aus dem Stehgreif<br />

sangen. Dieses Wochenende<br />

war wirklich gemeinschaftsstiftend!<br />

Zwischen dem gemütlichen<br />

im Hof sitzen<br />

und essen und trinken<br />

boten wir auch immer<br />

wieder kleine Führungen<br />

durchs Haus an.<br />

Ich erlebte es nicht<br />

nur einmal, dass ein<br />

Gast auf einmal anmerkte,<br />

als Kind selbst<br />

schon in dem Ferienheim<br />

Aschenhütte gewesen<br />

zu sein. Kindheitserinnerungen<br />

kamen<br />

wieder auf und Stellen im Haus<br />

wurden wiederentdeckt. Somit wurde<br />

auch dieser sogenannte dritte Teil<br />

des Jubiläumswochenendes, dieses<br />

Mal für die Bevölkerung, gut angenommen.<br />

Selbstverständlich gab es<br />

auch Bastelangebote und ein Glücksrad<br />

mit kleinen Preisen für die Kinder,<br />

die zu uns gekommen waren.<br />

Nach dieser Aktion war Aufräumen<br />

angesagt. Wer nicht schon vorzeitig<br />

abreisen musste, packte selbstverständlich<br />

mit an. Das Ferienheim<br />

Aschenhütte sollte schnellstens für<br />

die nächsten Gäste wieder in ordentlichen<br />

Zustand gebracht werden.<br />

Auch das Großzelt, dass uns den Festakt<br />

gerettet hatte, musste wieder abgebaut<br />

werden. Hier konnten man<br />

wieder feststellen, dass die Pfadfinder<br />

ihre Handgriffe genau kannten;<br />

keine zwei Stunden später war von<br />

dem Zelt nichts mehr zu sehen.<br />

Mit diesem kleinen Bericht wollte ich<br />

alle, die das schöne Jubiläum anlässlich<br />

„100 Jahre Ferienheim Aschenhütte“<br />

nicht vor Ort miterleben konnten,<br />

ein bisschen zu diesem Wochenende<br />

mitnehmen. Die Fotos sollen<br />

neben dem Erlebnisbericht einen<br />

kleinen Eindruck von dieser tollen Aktion,<br />

mit netten Gästen, fleißigen<br />

Vorstands- und Verbandsmitgliedern<br />

und beeindruckendem Personal vermitteln.<br />

Wir waren und sind eine<br />

ganz tolle Gemeinschaft!<br />

Für das Ferienheim Aschenhütte, das<br />

hoffentlich noch so manche Jubiläen<br />

und Erlebnisse vor sich hat. Danke an<br />

alle!<br />

Hartmut Liebscher<br />

Gemeinsames Singen beim Tag der offenen Tür<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 29


Aus dem Ländle<br />

Festvortrag „100 Jahre Ferienheim Aschenhütte“<br />

Fritz bei seinem Festvortrag<br />

Liebe Festgäste,<br />

das „Ferienheim Aschenhütte“ feiert<br />

100-jähriges Bestehen und wir können<br />

auf ein Jahrhundert voller bewegender<br />

Geschichten und gesellschaftlicher<br />

Veränderungen zurückblicken.<br />

Doch, was war das für eine Zeit vor<br />

100 Jahren? Das Jahr 1923 ist geprägt<br />

von einer Hyperinflation. Zum Beispiel<br />

kostete im Mai 1923 ein Kilo<br />

Brot knapp 500 Mark, im Juli bereits<br />

über 2.000 Mark. Anfang Oktober<br />

schnellte der Preis für Brot auf 14<br />

Millionen und schließlich im November<br />

auf 5 Milliarden Mark. Nach der<br />

Währungsreform im November 1923<br />

folgte eine Normalisierung der politischen<br />

und wirtschaftlichen Lage. Der<br />

Alltag breiter Bevölkerungskreise<br />

wurde immer mehr von einer konsum-<br />

und freizeitorientierten Massenkultur<br />

bestimmt. Mitte der<br />

1920er Jahre gingen täglich etwa<br />

zwei Millionen Menschen in die Kinos,<br />

ein finanzkräftiges Bürgertum<br />

amüsierte sich gerne in den zahlreichen<br />

Revuen der Großstädte. Der<br />

Sport zog in der Weimarer Republik<br />

ein Massenpublikum an. Zum Fußball,<br />

im Kaiserreich noch als „undeutsche<br />

Fußlümmelei“ verspottet,<br />

strömten wöchentlich Hunderttausende<br />

in die Stadien. Rad- und Autorennen<br />

zogen ebenso wie Boxveranstaltungen<br />

riesige Zuschauermengen<br />

an. Das neue Medium Rundfunk trat<br />

ab 1923 unaufhaltsam seinen Vormarsch<br />

an, innerhalb von zehn Jahren<br />

erhöhte sich die Zahl der in<br />

Deutschland angemeldeten Rundfunkgeräte<br />

von knapp 10.000 auf<br />

über 5,4 Millionen. Auch Schallplatten<br />

förderten die Verbreitung schnell<br />

wechselnder Schlager und Tänze wie<br />

des Charleston oder des beliebten<br />

Shimmy. Das Tanzvergnügen gehörte<br />

zum Lebensstil der so genannten Goldenen<br />

Zwanziger, die allerdings so<br />

golden nur für wenige besser gestellte<br />

Deutsche waren.<br />

Die Jugendbewegung ging einen anderen<br />

Weg. Sie zog es weiterhin hinaus<br />

in die Wiesen und Wälder und<br />

so war es kein Wunder, dass die<br />

Karlsruher Jugendbündler im Jahr<br />

1923 ein leerstehendes, altes Bauernhaus,<br />

ein sogenanntes Wohnstallhaus<br />

mit angebauter Scheune, entdeckten.<br />

Außen fest gemauert - innen<br />

dem Zerfall preisgegeben. Warum<br />

nur wollte es keiner haben? Es<br />

sollte darin spuken. Manchmal hat<br />

man auch heute noch das Gefühl,<br />

dass die alten Geister wieder aufgewacht<br />

sind, wenn es irgendwo im<br />

Haus verdächtig knarrt und knistert.<br />

Davon konnten die „Lutherbündler“<br />

aber nicht abgeschreckt werden. Das<br />

alte Bauernhaus aus dem Jahre 1842<br />

und das Gelände von rund 40 Ar wurde<br />

von ihnen erworben. Was dann<br />

geschah, können wir uns heute kaum<br />

vorstellen. Das Material für den Ausbau<br />

musste mit vierrädrigen Handwagen<br />

30 Kilometer weit, mit einem<br />

Höhenunterschied von 350 Metern,<br />

von der Karlsruher Oststadt hierher<br />

geschafft werden. Und „geschafft“ ist<br />

das richtige Wort für das was in den<br />

ersten Jahren erreicht wurde. Wie<br />

viele Hände mögen es gewesen sein,<br />

die hier arbeiteten? Wie viel Schweiß<br />

wurde vergossen? In Karlsruhe in den<br />

Werkräumen der ehemaligen Gottesauer<br />

Kaserne (die heute die „Hochschule<br />

für Musik“ beherbergt) standen<br />

die Schreiner an der Werkbank<br />

und die Schlosser an der Schmiede.<br />

Gesellen, Lehrlinge, „Mittelschüler“<br />

der Humboldt- und der Kantschule<br />

als Hilfsarbeiter, aber auch Fabrikarbeiter,<br />

Büroangestellte und städtische<br />

Angestellte stellten ihre Arbeitskraft<br />

zur Verfügung. Und das benötigte<br />

Geld wurde in den Ortsgruppen<br />

durch Märchenspiele, Musikabende<br />

und Basare beschafft. Auch „Bausteine“<br />

wurden in den Gemeinden verkauft.<br />

Ohne diese Hilfsbereitschaft in<br />

einer wahrhaft schweren Zeit wäre<br />

all das nicht möglich gewesen. Auch<br />

Kirchenleitung und Behörden erkannten<br />

den Einsatz an und steuerten<br />

großzügige Hilfen bei und so<br />

konnte am 01. Juni 1924 das „Evangelische<br />

Ferienheim Aschenhütte“<br />

mit zwei Schlafräumen für 40 Schlafplätze,<br />

Tagesraum, Küche und einem<br />

Verandaanbau eingeweiht werden.<br />

Es wurde benannt nach dem gleichnamigen<br />

Gewann, in dem es lag und<br />

wo es damals noch zwei Holzmeiler<br />

für Pottaschengewinnung zu sehen<br />

gab. Damit begann die nun einhundertjährige<br />

Geschichte der Aschenhütte.<br />

Hierzu passt der Text einer Postkarte:<br />

„Wir sind um 11:15 gut angekommen.<br />

Die Fahrt war schön. Das Essen<br />

ist auch gut. Wir liegen zu 15. in dem<br />

Zimmer. Ich liege oben neben Manfred.<br />

Viele Grüße Euer Wolfgang.“<br />

Im Laufe der Jahre hat sich das Gesicht<br />

der Aschenhütte immer wieder<br />

verändert. 1926 wurde die alte<br />

Scheune ausgebaut und seitdem<br />

diente die Aschenhütte auch als Jugendherberge.<br />

Erst 1930/31 erhielt<br />

sie eine kostspielige Wasserzuleitung.<br />

Im Rahmen eines freiwilligen Arbeitsdienstes,<br />

eingerichtet vom Ferienheim<br />

Aschenhütte als helfende Anteilnahme<br />

an der äußeren und inneren<br />

Not arbeitsloser Jugendlicher,<br />

war es 1932 endlich möglich, elektrisches<br />

Licht in das Haus zu bringen.<br />

Ebenfalls wurde ein Waschraumanbau<br />

erstellt und in Leichtbauweise<br />

das sogenannte Sommerhaus errichtet.<br />

Diese positive Entwicklung wurde<br />

durch die Behinderung und letztend-<br />

30<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


Aus dem Ländle<br />

lich durch das komplette Verbot der<br />

evang. Jugendarbeit in der NS-Zeit<br />

lahmgelegt. Aufgrund der Beschlagnahmung<br />

als „staatsfeindliches Vermögen“<br />

und der Enteignung wurde<br />

die Jugendarbeit und auch die Herbergstätigkeit<br />

in der Aschenhütte<br />

komplett ausgebremst und durch<br />

den Ausbruch des zweiten Weltkrieg<br />

für rund zehn Jahre radikal gestoppt.<br />

Was sind da zwei Jahre Corona! Zwar<br />

wurde das Heim schon 1946 in ziemlich<br />

geplündertem Zustand an seine<br />

Eigentümer zurückgegeben, doch<br />

konnten erst nach der Währungsreform<br />

am 20. Juni 1948 Kriegsschäden<br />

und Beschlagnahmungsschäden repariert<br />

und der weitere Ausbau fortgeführt<br />

werden. Durch das Aufstocken<br />

des Waschraumbaues wurden<br />

1948 acht weitere Familienzimmer<br />

dazu gewonnen. Dass es auch Ende<br />

der 40er/Anfang der 50er Jahre in Bezug<br />

auf die Dauer von Genehmigungsverfahren<br />

zu Klagen kam,<br />

macht der Auszug aus einem Schreiben<br />

an den Kreisbaumeister in Neuenbürg<br />

deutlich. Ich zitiere: „Entschuldigen<br />

Sie bitte, wenn ich Sie<br />

nochmals in der Sache behellige und<br />

erneut um Ihre wohlwollende Hilfe in<br />

der Überwindung des weiträumigen,<br />

zeitraubenden Instanzenweges<br />

zwecks Beschleunigung des Baugenehmigungsverfahrens<br />

bitte. Aber Sie<br />

können sich ja doch selbst vorstellen,<br />

wie kostbar für uns jeder Tag ist.“<br />

Die Baugenehmigung ist schlussendlich<br />

dann auch eingetroffen und so<br />

konnte die Erweiterung des Wohnhaustraktes<br />

und die Einrichtung von<br />

Gäste- und Familienzimmern durchgeführt<br />

werden. Im Jahr 1958 wurde<br />

übrigens dort, wo heute das „Müllhaus“<br />

steht, (rechts der Zufahrt zum<br />

Haus) ein „Kleintierstall“ gebaut. Zuvor<br />

war dieser östlich vom Sommerhaus<br />

gelegen. Untergebracht werden<br />

konnten darin Hühner und bis zu vier<br />

Schweine. Wäre das vielleicht eine<br />

Möglichkeit für heute um hauseigene<br />

Produkte auf den Teller zu bringen?<br />

A propo Teller. Es ist nämlich durchaus<br />

interessant, was Irmhild zu berichten<br />

hat: „Liebe Eltern! Ich bin gut<br />

angekommen. In Karlsruhe hatten<br />

wir 2 Std. Aufenthalt. Da gingen wir<br />

in den Stadtpark. So eine Art Zoo. Ich<br />

schlafe mit Ulrike in einem oberen<br />

Bett. Heute Abend gab es Bratkartoffel,<br />

Gurkensalat und ein Stück Leberkäse.<br />

Die Gegend ist wunderbar. Das<br />

Wetter geht. Regnet es bei euch?<br />

Herzliche Grüße Eure Irmhild.“<br />

Die folgenden Jahrzehnte waren jeweils<br />

für einen besonderen Bauabschnitt<br />

zuständig: In den 60er Jahren<br />

wurde der „Querbau“ mit neuer Küche<br />

und Tagesräumen erstellt. In den<br />

70ern das „Sommerhaus“ aus Holz<br />

durch einen Steinbau ersetzt. Man<br />

schrieb die Jahre 1983/84: Im Mitteltrakt<br />

des Hauses wurden die Zimmer<br />

heller und luftiger gestaltet und mit<br />

besseren Sanitäreinrichtungen versehen.<br />

Dank des Einsatzes der Vereinsmitglieder<br />

(rund 2000 Arbeitsstunden)<br />

sowie durch Förder- und Darlehnsmittel<br />

aus dem kirchlichen, diakonischen<br />

und staatlichen Bereich,<br />

aber auch einem namhaften Zuschuss<br />

der Aktion Sorgenkind (jetzt<br />

Aktion Mensch) und Eigenmittel, sowie<br />

Mitgliederdarlehen, konnte der<br />

Kostenvoranschlag von 1.150.000<br />

DM gehalten werden. Ende der<br />

80er Jahre wurde das Sommerhaus<br />

umgebaut und saniert. In den Jahren<br />

1994-1996 wurde im Querbau<br />

das Dachgeschoss ausgebaut, wodurch<br />

die neue Heimleiterwohnung<br />

entstand. Diese Neugestaltung<br />

war auch deshalb erforderlich,<br />

weil die Heimleiterin, Frau<br />

Zimmermann, nach beachtlichen<br />

32 Jahren Dienst ihren Abschied<br />

feierte. Durch diese Neugestaltung<br />

standen nun neue Gästezimmer in<br />

der bisherigen Heimleiterwohnung<br />

zur Verfügung. Die alte Küche wurde<br />

durch eine neue ersetzt und alle<br />

Heizungen sowie Wasser- und<br />

Stromleitungen erneuert. In den<br />

2.000er Jahren wurden sämtliche<br />

Eingangstüren im „Haupthaus“ sowie<br />

die Kellerfenster erneuert.<br />

Meine Reise durch die wechselvolle<br />

Geschichte ist abgeschlossen.<br />

Und über die Zeit nach der Übernahme<br />

durch die <strong>djo</strong> hat Hartmut Liebscher<br />

bereits berichtet.<br />

Ich habe noch die „Künstliche Intelligenz“<br />

gebeten, einen Aufsatz über<br />

100 Jahre Aschenhütte zu schreiben.<br />

Das Fazit von ChatGPT möchte ich an<br />

den Schluss meiner Ausführungen<br />

setzen:<br />

„Die Aschenhütte in Bad Herrenalb<br />

ist weit mehr als nur ein Unterschlupf<br />

für Wanderer. Sie ist ein Symbol für<br />

Gemeinschaft, Geschichte und Naturverbundenheit.<br />

Ihr 100-jähriges<br />

Jubiläum erinnert uns daran, wie<br />

wichtig es ist, solche Orte zu erhalten<br />

und zu pflegen, damit auch zukünftige<br />

Generationen die Schönheit und<br />

Ruhe des Schwarzwaldes erleben<br />

können. In einer Welt, die sich ständig<br />

verändert, bleibt die Aschenhütte<br />

ein beständiger Ankerpunkt und ein<br />

Zeugnis für die Kraft der Natur und<br />

die Bedeutung des gemeinschaftlichen<br />

Engagements“.<br />

Ich hätte es nicht besser ausdrücken<br />

können und danke für die Aufmerksamkeit!<br />

Fritz Jauché<br />

Auszug aus einem alten Gästebuch<br />

von der <strong>djo</strong>-Belegung 1953<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 31


Aus dem Ländle<br />

Juleica-Seminar 2025<br />

Veranstalter:<br />

DJO–Deutsche Jugend in<br />

Europa e.V., Landesverband<br />

Baden-Württemberg<br />

Arbeitsgemeinschaft der<br />

Sing-, Tanz- und Spielkreise<br />

in Baden-Württemberg e.V.<br />

JSDR e.V. Jugend- und Studentenring<br />

der Deutschen<br />

aus Russland<br />

DBJT<br />

Deutsche Banater Jugend<br />

und Trachtengruppen<br />

Praxisnahe Ausbildung<br />

zur Vermittlung<br />

von Qualifikationen für<br />

Jugendgruppenleiter/innen<br />

und Interessierte<br />

an zwei Wochenenden<br />

14.02. – 16.02.2025<br />

und 04.04. – 06.04.2025<br />

in der Landesakademie<br />

für Jugendbildung<br />

Malerbuckel 8 – 10<br />

71263 Weil der Stadt<br />

Jugendgruppen zu betreuen und zu<br />

leiten ist eine wichtige Aufgabe die<br />

eine Reihe von Kompetenzen fordert.<br />

Zentraler Schwerpunkt dieser Ausbildung<br />

an zwei Wochenenden ist deshalb<br />

die Weiterentwicklung der eigenen<br />

Fähigkeiten durch neue Impulse<br />

und praktische Übungen.<br />

Die Ausbildung<br />

umfasst die ganze<br />

Bandbreite<br />

an Themen, die<br />

für die Leitung<br />

einer Gruppe relevant<br />

sind:<br />

Spiele für jede<br />

Situation, Rechtliche<br />

Grundlagen, aktive Öffentlichkeitsarbeit,<br />

die eigene Rolle finden,<br />

Kommunikation miteinander, Bearbeitung<br />

von Konflikte, uvm. Außerdem<br />

bietet sie eine wichtige<br />

Chance zum Erfahrungsaustausch<br />

in einer bunt gemischten<br />

Gruppe und damit den „Blick<br />

über den eigenen Tellerrand“.<br />

Referent: Simon Gmeiner, Akademiereferent<br />

der Landesakademie<br />

für Jugendbildung, ausgebildete<br />

Mediatorin und Konfliktmanager<br />

Themen:<br />

• Methoden der Jugendarbeit<br />

• Spielepädagogik<br />

• Lebenswelten von Kindern<br />

und Jugendlichen<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Blick auf deine Gruppe<br />

• Kommunikation miteinander<br />

• Umgang mit schwierigen Situationen<br />

• Rechtliche Grundlagen der Jugendarbeit<br />

32<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


Aus dem Ländle<br />

Kostenbeitrag (je Wochenende)<br />

94,00 EUR für DJO/AG Mitglieder<br />

114,00 EUR für Nichtmitglieder<br />

In Kosten sind Unterkunft im Gruppenhaus<br />

(Mehrbettzimmer), Verpflegung,<br />

Programm, Arbeitsmaterial,<br />

Teilnahmebescheinigung und Leitung<br />

enthalten<br />

Beitragszahlung per Überweisung :<br />

IBAN: DE10600501010001007318<br />

BIC: SOLADEST600<br />

Bank: Baden-Württembergische Bank<br />

Begünstigter:<br />

DJO – Deutsche Jugend in Europa<br />

Stichwort: Juleica-Fortbildung 2025<br />

Anreise: bis 17:30 Uhr<br />

Abendessen nach einer Einstiegsrunde<br />

Anfang: um 18:00 Uhr Freitags<br />

Schluss: um 15:00 Uhr Sonntags<br />

Anmeldung per Email, Post und Fax<br />

Teilnehmerzahl auf 20 Teilnehmer<br />

begrenzt<br />

Gesamtleitung: Simon Gmeiner<br />

gmeiner@jugendbildung.org;<br />

07033-5269-0<br />

Teilnahmebedingungen<br />

- Teilnehmer/Innen, die über 16<br />

Jahre alt sind;<br />

- Die Anmeldebestätigung wird<br />

nach Eingang des Beitrags auf<br />

dem angegebenen Konto nur per<br />

Email versandt (daher bitte unbedingt<br />

eine Email-Adresse bei<br />

der Anmeldung angeben!);<br />

- Eine zeitweise Anwesenheit ist<br />

nicht möglich.<br />

Die Teilnahme an der Ausbildung<br />

erfüllt (bis auf den gesondert zu erwerbenden<br />

Erste-Hilfe-Schein) die<br />

Vorgaben zum Erwerb der Juleica<br />

(Jugendleitercard).<br />

Ab 2026 gibt es die Gruppen-Zuschüsse<br />

über den Landesjugendplan<br />

nur noch mit dem Juleica-<br />

Nachweis!<br />

Anmeldungen bitte an:<br />

DJO, Schlossstr. 92, 70176 Stuttgart,<br />

E-Mail: zentrale@<strong>djo</strong>bw.de<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 33


Unser Thema<br />

30. Europäisches Volksmusikkonzert<br />

am Sonntag, 13. Oktober <strong>2024</strong><br />

von 17.00 Uhr bis 19.30 Uhr<br />

in der Stadthalle in Korntal<br />

G r u ß w o r t<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Musikerinnen und Musiker,<br />

„Musik kennt keine Grenzen und hat die Macht zu vereinen“<br />

– dieses Zitat wird dem Abba-Mitglied und Musikproduzent<br />

Björn Kristian Ulvaeus zugeschrieben. Diese<br />

Kraft der Musik, die Ulvaeus beschreibt, werden Sie,<br />

liebe Musikerinnen und Musiker, dem Publikum in diesem<br />

Jahr bereits zum 30. Mal beim Europäischen Volksmusikkonzert<br />

der DJO – Deutsche Jugend in Europa auf<br />

der Bühne in Korntal präsentieren können.<br />

Foto: dpa, Marijan Murat<br />

In diesem Jahr wird neben den Volksmusikgruppen aus<br />

Österreich, der Tschechischen Republik und Deutschland<br />

auch eine Gruppe aus der Ukraine teilnehmen. Die Musikerinnen<br />

mussten vor zwei Jahren vor dem Angriffskrieg<br />

Russlands fliehen und haben in unserem Land einen Ort<br />

gefunden, in dem sie in Sicherheit leben und ihrer Leidenschaft,<br />

der Musik, weiterhin nachgehen können. Das setzt<br />

ein starkes Zeichen: Wir in Europa halten zusammen, wir<br />

kennen keine Grenzen!<br />

Sehr gerne habe ich erneut die Schirmherrschaft für dieses<br />

völkerverbindende Konzert übernommen und freue<br />

mich, dass es den Veranstaltern wieder gelungen ist, ein<br />

abwechslungsreiches, unterhaltsames und musikalisch<br />

anspruchsvolles Programm anzubieten. Den Organisatoren<br />

danke ich herzlich für ihr großes Engagement. Toll,<br />

dass hier jährlich ein Konzert in diesem Format stattfinden<br />

kann!<br />

Für Ihr Jubiläumskonzert im Herbst in Korntal wünsche ich<br />

Ihnen alles Gute und den Besucherinnen und Besuchern<br />

einen vergnüglichen und erinnerungswürdigen Abend.<br />

Herzliche Grüße<br />

Thomas Strobl, Stellvertretender Ministerpräsident und<br />

Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen<br />

des Landes Baden-Württemberg<br />

Holen Sie sich das<br />

Europäische Volksmusikkonzert nach Hause<br />

Livemitschnitte aus 20 Jahren Europäisches Volksmusikkonzert.<br />

Eine Jubiläums-CD von ganz besonderem Wert.<br />

Abwechslungsreich, feurig, lyrisch, melodisch.<br />

Diese CD verbindet auf musikalische Weise<br />

die Länder und Regionen Europas.<br />

der DJO - Deutsche Jugend in Europa<br />

Schlossstr. 92 · 70176 Stuttgart<br />

Tel. 0711 625138 · FAX 0711 625168<br />

E-Mail: zentrale@<strong>djo</strong>bw.de · www.heimatkulturwerk.de<br />

34<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


Unser Thema<br />

Die Gruppen des 30. Europäisches Volksmusikkonzert<br />

Volksmusikgruppe Brnensky Valasek<br />

aus Brünn/Tschechischen Republik<br />

Brněnský Valášek ist seit 1975 in Brünn tätig. Es verarbeitet die<br />

Folklore der Region Nordmähren - Walachei und versucht, die<br />

Tänze, Lieder und Bräuche an seine Mitglieder weiterzugeben,<br />

die die Einheimischen aus der Walachei vergangener Jahrhunderte<br />

in die Umgebung der südmährischen Metropole mitbrachten.<br />

Im Laufe ihres Bestehens hat die heute 160-köpfige Truppe eine<br />

Reihe von Tänzern, Musikern und Sängern ausgebildet. Heute<br />

sind Mitglieder im Alter von 4 Jahren bis zum Erwachsenenalter<br />

in 5 Tanzgruppen aufgeteilt, das Ensemble besteht aus drei Hackbrettmusikanten.<br />

Die Volksmusikgruppe Brnensky Valasek war<br />

das letzte mal im Jahr 2017 beim Europäischen Volksmusikkonzert<br />

dabei.<br />

Folkloregruppe Schum<br />

aus der Ukraine<br />

Die ukrainische Gruppe „Schum“ formte sich um die Solistin Tetiana<br />

Kalynychenko in Stuttgart und Umgebung, als die Musikerinnen<br />

und Musiker ihren künstlerischen Weg nach der Flucht aus<br />

ihrer Heimat fortgesetzt haben. Kalyna ist Grand-Prix-Gewinnerin<br />

bei internationalen und nationalen Wettbewerben, Folkloristin,<br />

Gesangslehrerin und Teilnehmerin an der ukrainischen The X<br />

Factor Show. In den Liedern und in dem bezaubernden Gesang<br />

der Solistin bekommt die ukrainische Folklore ein neues Leben.<br />

Das Repertoire der Gruppe besteht aus Volksmusik, durch welche<br />

die Ukraine und ihre Traditionen der Welt vorgestellt werden.<br />

Volkstanzgruppe Stainz<br />

aus Steiermark/Österreich<br />

Die „Volkstanzgruppe Stainz“ wurde 1977 gegründet. Der Gruppe<br />

liegt es am Herzen, Volkstänze, Volksmusik, Bräuche und traditionelle<br />

Trachten zu bewahren. Die Tänze sind typisch für den Alpenraum.<br />

Viele Tanzfiguren haben sich auf der Grundlage von<br />

Walzer und Polka entwickelt. Die Tänze beinhalten oft Gesang<br />

und Klatschen. Die Burschen zeigen auch das „Schuhplatteln“ und<br />

„Peitschenschnalzen“. Typische Volksmusikinstrumente sind die<br />

„Steirische Ziehharmonika“ (eine diatonische Ziehharmonika), ein<br />

Hackbrett (ein mit Holzhämmern gespieltes diatonisches Saiteninstrument)<br />

und ein Kontrabass. Ein weiteres wichtiges Ziel der<br />

Gruppenmitglieder ist die Vernetzung mit Gruppen aus anderen<br />

Ländern. So haben sie bereits Gruppen in Norwegen, Frankreich,<br />

Schweden, Italien, den Niederlanden, Finnland, Schottland, Spanien,<br />

Estland, Dänemark, Portugal, Polen, Ungarn, Griechenland<br />

und Tschechien besucht.<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 35


Unser Thema<br />

Egerländer Familienmusik Hess<br />

aus Hirschhorn/Neckartal<br />

Die Anfänge dieser Gruppe reichen bis in das Jahr 1974 zurück.<br />

Gespielt werden Musikstücke, die aus alten egerländer Liederhandschriften<br />

und heutigen Nachforschen stammen. Die Gruppe<br />

trägt Egerländer Volkstrachten, die nach alten Vorlagen zum<br />

größten Teil selbst gefertigt wurden. Sie ist von unserem Europäischen<br />

Volksmusikkonzert nicht mehr wegzudenken. Eine tragende<br />

Säule in den zurückliegenden Jahrzehnten.<br />

Die Zwolinge<br />

aus München<br />

Die ZWOlinge Elisabeth und Stefanie musizieren seit ihrer Kindheit<br />

zusammen und erweitern kontinuierlich ihr Repertoire. Die<br />

musikalische Bandbreite reicht heute von alpenländischer Volksmusik<br />

und Musik aus den ostdeutschen Siedlungsgebieten über<br />

moderne Unterhaltungsmusik bis hin zu anspruchsvoller Originalmusik<br />

und Eigenkompositionen. Sie tragen die Böhmerwäldler<br />

Festtagstracht, da sie von klein auf in Gruppen aktiv sind, die das<br />

Kulturgut des Böhmerwaldes pflegen.<br />

Die Ostelsheimer Stubenmusik<br />

aus Ostelsheim<br />

Wie der Name schon verrät, kommen die Musiker und Musikerinnen<br />

der Stubenmusik aus Ostelsheim, am Rande des Schwarzwaldes.<br />

Seit 1997 spielen und singen sie in der jetzigen Besetzung<br />

mit Hackbrett, Akkordeon, Klarinette, Flöte, Harfe, Gitarre und<br />

Kontrabass überwiegend überlieferte Volksmusik aus vielen verschiedenen<br />

Ländern. Höhepunkte der Ostelsheimer Stubenmusik<br />

waren das Erreichen des ersten Preises beim Wettbewerb für<br />

Volksmusik in Baden-Württemberg, sowie mehrere Ausstrahlungen<br />

in Rundfunk und Fernsehen. Seit 2002 treten die Musiker/innen<br />

in der originalgetreuen Ostelsheimer Festtags- oder Arbeits-<br />

Tracht auf.<br />

36<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


Gastschülerprogramm<br />

Schüler aus Lateinamerika<br />

suchen nette Gastfamilien in Deutschland!<br />

<strong>djo</strong> – Gastschülerprogramm<br />

Lernen Sie einmal die Länder in Lateinamerika<br />

ganz praktisch durch<br />

Aufnahme eines Gastschülers kennen.<br />

Im Rahmen eines Gastschülerprogramms<br />

mit Schulen aus Brasilien,<br />

Peru und Guatemala sucht die DJO -<br />

Deutsche Jugend in Europa Familien,<br />

die offen sind, Schüler als „Kind auf<br />

Zeit“ bei sich aufzunehmen, um mit<br />

und durch den Gast den eigenen Alltag<br />

neu zu erleben.<br />

Die Familienaufenthaltsdauer für die<br />

Schüler aus:<br />

• Peru/Arequipa 26.10. –<br />

07.12.24 (16 – 17 Jahre alt)<br />

• Guatemala/Guatemala Stadt<br />

16.11. – 15.12.24<br />

(14 – 16 Jahre alt)<br />

• Brasilien/Sao Paulo 12.01. –<br />

26.02.25 (14 – 16 Jahre alt)<br />

Dabei ist die Teilnahme am Unterricht<br />

eines Gymnasiums oder einer<br />

Realschule am jeweiligen Wohnort<br />

der Gastfamilie für den Gast verpflichtend.<br />

Die Schüler sprechen<br />

Deutsch als Fremdsprache.<br />

Ein Eiführungsseminar vor dem Familienaufenthalt<br />

soll die Gastschüler<br />

auf das Familienleben bei Ihnen vorbereiten<br />

und die Basis für eine aktuelle<br />

und lebendige Beziehung zum<br />

deutschen Sprachraum aufbauen<br />

helfen. Der Gegenbesuch ist möglich.<br />

Bei Interesse wenden Sie sich bitte<br />

an: DJO-Deutsche Jugend in Europa<br />

e.V., Schlossstraße 92, 70176 Stuttgart.<br />

Nähere Informationen erteilen<br />

gerne Hartmut Liebscher unter Telefon<br />

0711-625138 Handy 0172-<br />

6326322, Irina Obrant, Laura Putane<br />

und Tatjana Ganenko unter Telefon<br />

0711-6586533, Fax 0711-625168,<br />

E-Mail: gsp@<strong>djo</strong>bw.de<br />

www.gastschuelerprogramm.de<br />

n stehen für die Geschichte. Aus der Grünte<br />

der Deutschen Jugend in Europa, 1951<br />

n junger Heimatvertriebener entstanden,<br />

es als Aufgabe, gegen die Ursachen von<br />

treibung zu kämpfen und uns für ein friedantes<br />

Miteinander verschiedener Kulturen<br />

einzusetzen. Die <strong>djo</strong> Baden-Württemberg<br />

lerorganisation der auswärtigen Kulturarlche<br />

von der Bundesrepublik Deutschland<br />

über hinaus ist die <strong>djo</strong> als überkonfessioerparteilicher<br />

Jugendverband vom Land<br />

berg als „Freier Träger der öffentlichen<br />

und als gemeinnützig anerkannt. Die <strong>djo</strong> ist<br />

lied des Landesjugendrings Baden-Württet<br />

über den Bundesverband im Vorstand<br />

Stiftung für UNO-Flüchtlingshilfe mit und<br />

Gründungsmitglied des Europäischen Kuluropean<br />

Folk Culture Organization (EFCO).<br />

1973 – seit über<br />

50 Jahren:<br />

VÖLKERVERBINDEND<br />

GAST<br />

SCHÜLER<br />

PROGRAMM<br />

www.gastschuelerprogramm.de<br />

<strong>2024</strong>/25<br />

• Besuch<br />

• Austausch<br />

• Dialog<br />

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />

UNSER PARTNER IN<br />

PORTO ALEGRE / BRASILIEN<br />

Familienaufenthalt: 16.06.<strong>2024</strong> – 19.07.<strong>2024</strong><br />

……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />

UNSER PARTNER IN<br />

AREQUIPA / PERU<br />

Familienaufenthalt: 26.10.<strong>2024</strong> – 07.12.<strong>2024</strong><br />

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />

UNSER PARTNER IN<br />

GUATEMALA STADT / GUATEMALA<br />

Familienaufenthalt: 16.11.<strong>2024</strong> – 15.12.<strong>2024</strong><br />

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />

UNSER PARTNER IN<br />

SAO PAULO / BRASILIEN<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Kinder und Jugendliche brauchen den Raum<br />

heiten, diese Welt zu entdecken und auszu<br />

<strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa schafft seit 1<br />

gegnungen mit anderen jungen Mensche<br />

land, Europa und Südamerika. Dabei arb<br />

deutschen Auslandsschulen zusammen. Di<br />

charakteristische Aufgabe dieser Schulen<br />

und Jugendliche verschiedener Kulturen u<br />

me zusammen zu führen, um das Bewusst<br />

ner und fremder Identität zu ermöglichen u<br />

erspüren lernen, die aus der gegenseitigen k<br />

fruchtung hervorgehen kann. Einander bes<br />

der kennenlernen, zusammenarbeiten, das s<br />

te die mehr vermitteln als flüchtige Berich<br />

der Tagesmedien.<br />

………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />

DIE ZIELE<br />

Das Gastschülerprogramm geht auf eine sch<br />

tive zurück. Dementsprechend geht es für<br />

erster Linie darum, ihre deutschen Sprach<br />

verbessern. Deshalb ist auch der Schulbesu<br />

ort der Gastfamilie so wichtig, um das gesp<br />

von möglichst vielen Stimmen zu hören. De<br />

aktuellen und lebendigen Beziehung zu<br />

Sprachraum ist ein weiteres Element des Pro<br />

schnell läßt sich feststellen, dass sich das Le<br />

de maßgeblich vom Alltag in Südamerika u<br />

Das jeweilige Gegenüber erscheint einem u<br />

den zunächst einmal seltsam, bis man nac<br />

wöhnungsphase Vertrautheit entdeckt.<br />

………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />

DIE SCHÜLER<br />

<strong>djo</strong> - Deutsche Jugend in Europa<br />

Landesverband Baden-Württemberg e. V.<br />

Schlossstraße 92 | 70176 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 6586533 | Fax: 0711 625168<br />

E-Mail: gsp@<strong>djo</strong>bw.de<br />

www.gastschuelerprogramm.de<br />

BRASILIEN<br />

PERU<br />

GUATEMALA<br />

Familienaufenthalt: 12.01.2025 – 26.02.2025<br />

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />

kommen in der Regel im Klassenverband<br />

wahlkriterien sind neben den schulischen Le<br />

charakterliche Eigenschaften wie Aufges<br />

Selbständigkeit und Integrationsvermögen.<br />

nen sind in der Regel 14 - 17 Jahre alt. Alle S<br />

Deutsch als Fremdsprache und sprechen au<br />

gut Deutsch.<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 37


<strong>djo</strong> – Gastschülerprogramm<br />

Gastschülerprogramm mit Brasilien!<br />

Die Zusammenarbeit wird durch den Besuch vor Ort gestärkt!<br />

In der vergangenen <strong>Ausgabe</strong> der<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> gab es einen Bericht<br />

der GSP-Projektreferentin Laura Putane<br />

über ihre Reise nach Brasilien<br />

im März dieses Jahres und über den<br />

Besuch bei der Partnerschule<br />

„Schweizerschule“ in São Paulo.<br />

In diesem zweiten Teil wird über den<br />

Besuch bei einer weiteren Partnerschule<br />

berichtet „Pastor Dohms<br />

Schule“ in Porto Alegre.<br />

Diese Schule führt seit längerer Zeit<br />

Austauschprogramme durch.<br />

Im Jahr 2023 hat die <strong>djo</strong> sie von<br />

„Schwaben Internation e.V.“ übernommen.<br />

Schulbesuch bei der Pastor Dohms Schule Porto Alegre. V.L. Roswita Grüber, Laura<br />

Putane, Waldir Werner Scheuermann, Malaguise Metz<br />

Süße Pizza im Lauro´s Lokal<br />

Teil II<br />

Nach dem Besuch der Schweizerschule<br />

São Paulo verlief die Reise zuerst<br />

nördlich, die Atlantikküste entlang,<br />

nach Rio de Janeiro (darüber<br />

wird allerdings erst in der nächsten<br />

<strong>Ausgabe</strong> berichtet). Nach ein paar<br />

Tagen in Rio ging es dann weiter mit<br />

einem Inlandsflug nach Porto Alegre,<br />

in die südlichste Region des Landes.<br />

Die Inlandsflüge sind wie alle<br />

anderen Flüge, nur ein Unterschied<br />

ist mir gleich aufgefallen: Kinder<br />

müssen beim Abflug oder bei der<br />

Landung nicht angeschnallt werden.<br />

;-)<br />

Am 9. März wurde ich von Malaguise<br />

Metz und Roswita Grüber, zwei<br />

Lehrerinnen, die den Schüleraustausch<br />

in Deutschland mitorganisiert<br />

und betreut haben, herzlichst<br />

empfangen. Ein schönes und freudiges<br />

Wiedersehen! Der Schulbesuch<br />

war für Montag geplant. Da ich aber<br />

schon am Samstag ankam, hatte ich<br />

zuerst zwei Tage Zeit, die Stadt, die<br />

Gegend zu entdecken sowie die<br />

Gastfreundschaft meiner Lehrerinnen<br />

in vollen Zügen zu genießen, da<br />

ich auch bei Roswita übernachten<br />

durfte!<br />

Ein Muss auf jeder Reise und in jeder<br />

Großstadt ist der Besuch des lokalen<br />

Marktes! Hierzu muss ich aber<br />

ergänzen: Obwohl Porto Alegre eine<br />

Millionenstadt mit knapp 1,5 Millionen<br />

Einwohnern ist, fühlte sie sich,<br />

nach Städten wie Sao Paulo oder<br />

Rio, doch deutlich kleiner, ruhiger,<br />

ländlicher und sicherer an. Auf dem<br />

Markt gab es wieder so viele Früchte,<br />

unbekannte Gerüche und Geschmackserlebnisse<br />

zu entdecken,<br />

selbstverständlich für mich als Kaffeeliebhaberin<br />

vor allem auch den<br />

guten brasilianischen Kaffee. Dem<br />

Marktbesuch folgte ein schöner Spaziergang<br />

durch die Innenstadt bis hin<br />

zum Hafen mit der Promenade als<br />

38<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


<strong>djo</strong> – Gastschülerprogramm<br />

einem bekannten und beliebten<br />

Platz, um den Sonnenuntergang zu<br />

erleben. Was aber meine Neugier<br />

weckte, waren die Thermoskannen<br />

der Gaúchos (der Einwohner dieser<br />

Region) bei gefühlt 40 Grad und<br />

dem feuchten Klima. So habe ich erfahren,<br />

dass es Chimarrão ist, der<br />

Mate-Tee, der mir am nächsten Tag<br />

auch gleich zubereitet wurde. Mit<br />

diesem Ausflug aber war der Tag<br />

noch nicht vorbei. Malaguise und<br />

Roswita hatten eine tolle Überraschung<br />

organisiert, ein Treffen mit<br />

den SchülerInnen, die im Sommer<br />

2023 in Deutschland zum Austausch<br />

waren. Wieder ein schönes Wiedersehen<br />

in einem spannenden Lokal<br />

namens „Lauro´s“. Nicht wegen des<br />

Namens; reiner Zufall! Einzigartig<br />

und interessant ist das Angebot des<br />

Lokals „All you can eat Pizza“! Hier<br />

laufen Pizza-Kellner von Tisch zu<br />

Tisch und bieten dir immer wieder<br />

ein Stück zum Probieren an. Auf<br />

dem Tisch gibt es<br />

ein Rädchen, mit<br />

dem man den<br />

Kellnern signalisiert,<br />

ob man bei<br />

salzig, gemischt<br />

oder süß ist. Dieses<br />

Konzept mit<br />

dem Durchprobieren<br />

unterschiedlicher<br />

Pizzas<br />

hat mich echt<br />

überrascht. Statt<br />

einer Pizza kann<br />

man hier zahlreiche<br />

durchtesten.<br />

Und als Nachtisch kommen dann die<br />

süßen Pizzas – mit Schoko, Früchten,<br />

Pudding, Sahne etc. und das Highlight<br />

– eine Eis-Pizza! Nicht zu verschweigen<br />

ist, dass es zusätzlich<br />

auch noch ein Buffet mit Sushi, Salat<br />

und auch einigen unbekannteren<br />

Köstlichkeiten gab. Dazu noch „All<br />

you can drink Cola“! Und das alles<br />

Liebesvolles Frühstück bei der Gastgeberin Roswita<br />

umgerechnet für ca. 20 Euro. Ich<br />

verstehe echt nicht, wieso dieses<br />

Konzept hier bei uns noch nicht umgesetzt<br />

ist.<br />

Am Sonntag hatten wir gemeinsam<br />

mit Roswita, Malaguise und der pädagogischen<br />

Leiterin der Schule, Rosangela<br />

Markmann Messa, einen<br />

wunderschönen Ausflug in die<br />

Der Sonntagsausflug von (v.L.) Roswita, Laura, Rosangela und Malaguise<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 39


<strong>djo</strong> – Gastschülerprogramm<br />

Die Aussicht über die Stadtdächer. Die Stadt, die leider ein wenig später komplett ins Wasser stand<br />

„deutsche Gegend“. Gramado, Canela<br />

– eine Region der deutschen<br />

Einwanderer. Hier sieht man Fachwerkhäuser,<br />

deutsche Namen, Restaurants<br />

und Cafés, die u.a. auch<br />

deutsche Gerichte anbieten. Es ist<br />

ein beliebtes Gebiet, sowohl bei den<br />

Einheimischen als auch bei den Touristen.<br />

Und vor allem – eine Weingegend.<br />

Deshalb ging es für uns zum<br />

Weingut Jolimont, zu einer Führung<br />

auf Portugiesisch (jetzt kann ich wieder<br />

nachvollziehen, wie es unseren<br />

Schülern hier in Deutschland teilweise<br />

geht) – aber beim guten Wein<br />

überlebte ich die Tour ganz gut.<br />

Am Montag, zu ganz früher Stunde,<br />

ging es zur Pastor Doms Schule. Davor<br />

wurde ich, wie eigentlich jeden<br />

Morgen, von meiner Gastgeberin<br />

mit gutem Kaffee und frischer Papaya<br />

zum Frühstück verwöhnt! Wie<br />

ich erfahren durfte, ist eine halbe<br />

Papaya zum Frühstück dort etwa so<br />

gängig wie ein Nutella Brot bei uns.<br />

Die Pastor Dohms Schule in Porto<br />

Alegre wurde 1931 vom deutschen<br />

Konsulat, mit Hilfe der evangelischen<br />

Gemeinde, gegründet. Der<br />

Unterricht begann seinerzeit mit nur<br />

40<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


<strong>djo</strong> – Gastschülerprogramm<br />

neun SchülerInnen. Die Schule bietet<br />

einen regulären und seit 1991<br />

auch einen bilingualen Sprachenzweig<br />

an. Bereits im Kindergarten<br />

werden sieben Wochenstunden in<br />

Deutsch abgehalten. Im regulären<br />

Zweig haben die SchülerInnen drei<br />

Wochenstunden Deutschunterricht.<br />

Am Ende beider Zweige stehen verschiedene<br />

Sprachprüfungen. Die<br />

letzte Klasse des bilingualen Zweiges<br />

absolviert mit dem Deutschen<br />

Sprachdiplom. Dieses gilt als Nachweis<br />

der deutschen Sprachkenntnisse<br />

für ein Hochschulstudium in<br />

Deutschland. Die SchülerInnen des<br />

bilingualen Zweiges können in der 9.<br />

Klasse an einem Austausch in<br />

Deutschland teilnehmen.<br />

Mehr über unsere Schule:<br />

https://www.dohms.org.br/<br />

Nach ein paar Tassen Chimarrão-Tee<br />

im Lehrerzimmer und den ersten<br />

Eindrücken des Schulalltags, war es<br />

an der Zeit für die Begegnung mit<br />

den SchülerInnen. In der Aula wartete<br />

ich auf die Achtklässler. Diese<br />

Klassenstufe hat dann im Jahr 2025<br />

die Möglichkeit am Austausch teilzunehmen.<br />

Meine Präsentation über<br />

den Schulbesuch und den Aufenthalt<br />

bei den Gastfamilien haben die<br />

SchülerInnen aufmerksam und neugierig<br />

aufgenommen. Hoffentlich<br />

habe ich sie nicht mit komplizierten<br />

Wörtern wie Aufsichts- oder Schulpflicht,<br />

Jugendschutzgesetz oder<br />

Pünktlichkeit erschreckt. ❤<br />

Womit ich aber den Neuntklässler,<br />

die als nächstes kamen und die in<br />

diesem Sommer zu uns gekommen<br />

sind, einen kleinen (oder auch ganz<br />

großen) Schrecken eingejagt habe,<br />

war meine vorsichtige Aussage, dass<br />

die Handy-Nutzung, während des<br />

Aufenthalts bei den Familien, begrenzt<br />

ist. Die kurze Aufregung und<br />

Unruhe hätte man sehen müssen!<br />

Ich scheine die Kurve dann aber<br />

doch noch gut hinbekommen zu haben,<br />

denn zum Austausch kamen<br />

Ein Teil der SchülerInnen des Gastschülerprogrammes im Jahr 2023<br />

<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong> 41


letztendlich alle angemeldeten<br />

22 SchülerInnen. Leider<br />

ist die Handy-Nutzung<br />

ein immer größer werdendes<br />

Problem, dem wir mit<br />

allen Kräften und Methoden,<br />

soweit es geht, entgegenzuwirken<br />

versuchen.<br />

Nach diesem anregenden<br />

Austausch mit den Kindern<br />

wurde ich vom Schuldirektor<br />

Waldir Werner Scheuermann<br />

höchstpersönlich<br />

durch die Schule geführt.<br />

Ich bekam den Eindruck<br />

und die eindeutige Bestätigung,<br />

dass er die Seele dieser<br />

Schule ist. Er wurde von<br />

allen so herzlich begrüßt,<br />

wechselte immer ein Wort<br />

mit den Schülern und fand<br />

sogar die Zeit, mich zum<br />

Flughafen zu bringen. Danke,<br />

danke, danke!<br />

Bevor ich dann aber auf<br />

meiner Reise weitergezogen<br />

bin, habe ich den<br />

Nachmittag mit Roswita in<br />

der Stadt verbracht. So eine<br />

besondere Stadtführung!<br />

Ich durfte ihr ein Bürogebäude<br />

zeigen, aus dem<br />

es eine wunderschöne Aussicht<br />

über die Stadt gibt.<br />

Roswita kannte es noch<br />

nicht und es war, laut Security,<br />

eigentlich auch nicht<br />

öffentlich zu besichtigen<br />

(vielleicht auch deswegen<br />

ein Geheimtipp für Reisende),<br />

aber letztendlich durften<br />

wir dann doch hinauf,<br />

sogar in Begleitung der Security.<br />

Des Weiteren hat Roswita<br />

auf die Schnelle eine persönliche<br />

Führung durch das<br />

geschlossene Sao Pedro<br />

Theater organisiert. Ihre<br />

Geheimwaffe – ein Gast<br />

aus Deutschland! Wir durften<br />

sogar über den roten<br />

Teppich die Treppen zur<br />

Stadtverwaltung hochlau<strong>djo</strong><br />

– Gastschülerprogramm<br />

Ein Wein-Genuss<br />

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<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 2/<strong>2024</strong>


<strong>djo</strong> – Gastschülerprogramm<br />

Kurz vor dem Abschied. Danke für die gut gestartete Zusammenarbeit<br />

und die Freundschaften darüber hinaus<br />

fen; den Empfang gab es leider dann so kurzfristig<br />

doch nicht. Den Abend ließen Malaguise,<br />

Roswita und ich noch bei ein paar Cocktails<br />

ausklingen und am Dienstag, wie schon erwähnt,<br />

wurde ich mit zahlreichen Geschenken<br />

verabschiedet und zum Flughafen gebracht.<br />

Meine Reise ging weiter, unter anderem zu den<br />

Iguazú-Wasserfällen und auf die Spuren der<br />

Geschichte der lettischen Einwanderer in Brasilien.<br />

An dieser Stelle geht mein bester Dank an die<br />

Schule und an alle Lehrkräfte!<br />

Der Besuch vor Ort stärkt unsere gemeinsame<br />

Arbeit, die letztes Jahr so erfolgreich begonnen<br />

hat. Und selbstverständlich richte ich mein<br />

größtes Obrigada an Malaguise, Roswita und<br />

Rosangela: Ihr habt mir solch unvergessliche<br />

Momente und Erinnerungen geschenkt! ❤<br />

Das war´s für dieses Mal. Seid gespannt auf<br />

den letzten Bericht, in welchem ich von meiner<br />

„privaten“ Urlaubsreise durch Brasilien erzählen<br />

werde. Dank meinem Chef, der die zwei Urlaubswochen<br />

doch schweren Herzens genehmigt<br />

hat.<br />

Eure<br />

Laura Putane<br />

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Termine <strong>2024</strong><br />

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Termine <strong>2024</strong><br />

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Termine <strong>2024</strong><br />

09.-16.08. <strong>djo</strong>-Familienfreizeit im <strong>djo</strong>-Ferienheim Aschenhütte, Bad Herrenalb<br />

Leitung: Irina Obrant, Hartmut Liebscher, u.a.<br />

www.<strong>djo</strong>bw.de<br />

06.-08.09. Baden-Württembergischen Heimattage im Härtsfeld<br />

mit diesjähriger Verleihung der Heimatmedaille am 6.9.24 an Renate Krispin<br />

von der Banater Trachtengruppe Kreisverband Esslingen/Wendlingen<br />

und der Teilnahme einer gemischen <strong>djo</strong>-Gruppe beim Festumzug am 8.9.<br />

15.09. Tag der Heimat in der Liederhalle in Stuttgart<br />

Veranstalter: BdV-Bund der Vertriebenen<br />

13.10. 29. Europäisches Volksmusikkonzert der DJO-Deutsche Jugend in Europa<br />

in der Stadthalle in Korntal, 17.00 Uhr<br />

Beteiligte Gruppen: Volksmusikgruppe Brnensky Valasek aus Brünn/Tschechische Republik, Folkloregruppe<br />

Schum/Ukraine, Volkstanzgruppe Stainz aus Steiermark/Österreich, die Zwolinge aus<br />

München, Ostelsheimer Stubenmusik aus Ostelsheim/Schwarzwald, Egerländer Familienmusik<br />

Hess aus Hirschhorn/Neckartal<br />

www.<strong>djo</strong>bw.de<br />

16.-17.11. DJO-Landesjugendtag im <strong>djo</strong>-Ferienheim Aschenhütte, Bad Herrenalb<br />

www.<strong>djo</strong>bw.de<br />

29.11.-01.12 “Es weihnachtet sehr”<br />

Adventsbasteln, Weihnachtsbäckerei zur Weihnachtszeit im<br />

Ferienheim Aschenhütte – <strong>djo</strong>-Jugendbildungsstätte in Bad Herrenalb<br />

Heidelberger Adventssingen <strong>2024</strong><br />

01.12. 18.00 Uhr Christkönigskirche, R.-Wild-Straße 51, Eppelheim<br />

13.12. 20.00 Uhr Jesuitenkirche, Merianstraße 2, Heidelberg<br />

www.heidelbergspielkreis.de<br />

27.12.24- Wintersingwoche des Iglauer Singkreis Süd in der Aschenhütte (Haupthaus)<br />

02.01.25. www.<strong>djo</strong>bw.de<br />

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Termine 2025<br />

14.-16.02.2025 Juleica-Ausbildung I, Landesakademie für Jugendbildung<br />

in Weil der Stadt, Referent: Simon Gmeiner<br />

www.<strong>djo</strong>bw.de<br />

29.03.2025 16. Ostdeutscher Ostermarkt im Haus der Heimat, Stuttgart, 10.00 bis 16.00 Uhr<br />

Veranstalter: DJO, BdV und alle Landsmannschaften<br />

www.<strong>djo</strong>bw.de<br />

04.-06.04.2025 Juleica-Ausbildung II, Landesakademie für Jugendbildung<br />

in Weil der Stadt, Referent: Simon Gmeiner<br />

www.<strong>djo</strong>bw.de<br />

15.-22.08.2025 <strong>djo</strong>-Familienfreizeit im <strong>djo</strong>-Ferienheim Aschenhütte, Bad Herrenalb<br />

www.<strong>djo</strong>bw.de<br />

12.10.2025 31. Europäisches Volksmusikkonzert der DJO-Deutsche Jugend in Europa<br />

in der Stadthalle in Korntal, 17.00 Uhr<br />

www.<strong>djo</strong>bw.de<br />

15.-16.11.2025 DJO-Landesjugendtag im <strong>djo</strong>-Ferienheim Aschenhütte, Bad Herrenalb<br />

www.<strong>djo</strong>bw.de<br />

28.-30.11.2025 „Es weihnachtet sehr“<br />

Adventsbasteln, Weihnachtsbäckerei zur Weihnachtszeit im<br />

<strong>djo</strong>-Ferienheim Aschenhütte, Bad Herrenalb<br />

www.<strong>djo</strong>bw.de<br />

Terminanmeldungen E-Mail: hartmut@<strong>djo</strong>bw.de<br />

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