MM_08.2024
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
B 1785<br />
08/2024<br />
www.moebelmarkt.de<br />
International Interior Business Magazine<br />
FREUNDE TREFFEN.<br />
Leidenschaft spüren. Nachhaltigkeit einrichten.<br />
27.9. bis 2.10.2024<br />
hausmesse-sued.de<br />
Möbel Martin & Küchenheld: Coole Transformer<br />
Organ des Europäischen<br />
Möbelhandels<br />
Investitions-Offensive Jysk 3.0: Der deutsche Country-Chef im Interview<br />
Top 30-Händler: Das Who is Who in Deutschland, Europa und der Welt
B 1785<br />
08 / 2024<br />
www.moebelmarkt.de<br />
Gegen den Strom<br />
International Interior Business Magazine<br />
Gerald Schultheiß<br />
Chefredakteur<br />
schultheiss@moebelmarkt.de<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024<br />
FREUNDE<br />
Ikea, die dänische Lars Larsen<br />
TREFFEN.<br />
Group und<br />
XXXLutz – das sind die einzigen reinrassigen<br />
Möbelkonzerne in unseren exklusiven<br />
Handelsrankings für Deutschland, Europa<br />
und die Welt, die im Geschäftsjahr 2023 ge-<br />
Leidenschaft spüren. Nachhaltigkeit einrichten.<br />
gen den Rezessions-Strom Zuwächse generieren<br />
konnten. Ein Umsatzuwachs, der<br />
teilweise sogar zweistellig ausfiel.<br />
27.9. Hinzu kommen bis die Sonderkonjunktur 2.10.2024<br />
für<br />
Mondo Convenienza in Südeuropa und ein<br />
ca. 23-prozentiges Plus für Nitori in Japan,<br />
das jedoch durch den schwachen Wechselkurs<br />
des Yen fast aufgezehrt wurde.<br />
Einzigartig bleibt dabei das Wachstum der<br />
XXXLutz-Gruppe durch ihre ungedrosselte<br />
Übernahme-Maschinerie. So konnte sie im<br />
Welt-Ranking erstmals die Marke von zehn<br />
Umsatz-Milliarden knacken und sich global<br />
zur neuen Nummer 5 aufschwingen. Erstmals<br />
zu Buche schlugen dabei die Übernahmen<br />
von Conforama Iberia, Home 24<br />
und Möbel Hesse sowie die Handelsumsätze<br />
von Black Red White in Polen – und<br />
damit geschätzt weitere rund 1,4 Milliarden<br />
Euro zugekaufter Umsatz.<br />
Ikea, Lars Larsen Group, Mondo Convenienza<br />
und Nitori hingegen wuchsen aus eigener<br />
Kraft gegen die abfließenden Umsatzströme.<br />
Wie XXXLutz investierten zwar<br />
auch sie dafür kräftig – allerdings nicht in<br />
Zukäufe, sondern in Stores, Preise sowie in<br />
die Digitalisierung. Und damit auch in die<br />
Gewinnung neuer Kunden.<br />
Wie es das Lars Larsen-Flaggschiff Jysk<br />
auch in Deutschland geschafft hat, gegen<br />
den Strom zu schwimmen, um gemeinsam<br />
mit seiner Konzern-Schwester Bolia die<br />
Porta-Gruppe in unserem Deutschland-<br />
Ranking von Rang 5 zu verdrängen, lesen<br />
Sie im exklusiven Interview mit Country-<br />
Chef Christian Schirmer.<br />
Begros-Filialist Möbel Martin, der trotz Umsatzrückgang<br />
im Europa-Ranking auf Rang<br />
28 vorrückte, investierte im Zuge der Übernahme<br />
des Start-ups Küchenheld jetzt<br />
ebenfalls kräftig in die Digitalisierung. Wir<br />
fragten bei Dr. Isabel Martin nach.<br />
hausmesse-sued.de<br />
Für die Baumarktbranche in Deutschland<br />
und Europa war 2023 mit einem Umsatzminus<br />
von ca. 1,1 Milliarden Euro gar das<br />
schlechteste Jahr seit Beginn der Datenerhebung.<br />
So mussten laut der Statistik „Baumarkt<br />
+ Garten 2024“ aus dem Dähne Verlag<br />
16 der Top 20-Baumarkt-Betreiber in<br />
Deutschland Verluste hinnehmen.<br />
Dabei verdrängte Bauhaus aufgrund geringerer<br />
Rückgänge Obi erstmals von der Umsatz-Spitze.<br />
Während Obi über alle Sortimente<br />
ein Minus von 4,8 Prozent einfuhr,<br />
fiel das geschätzte Minus in den für unser<br />
Ranking relevanten Sortimenten mit 7,3<br />
Prozent noch kräftiger aus. Dennoch rückte<br />
Obi unter unseren Top 30-Händlern in<br />
Deutschland wegen vergleichsweise moderaterer<br />
Verluste auf Rang 20 vor.<br />
Dass zu exzessive Übernahme-Strategien in<br />
schwierigem Marktumfeld ins Wanken geraten<br />
können, zeigt nicht nur der kürzliche<br />
Insolvenz-Antrag von Opti-Wohnwelt. Den<br />
kräftigen Einbußen bereits im letzten Jahr<br />
zum Trotz konnte der in Schieflage geratene<br />
Begros-Filialist im Deutschland-Ranking<br />
aber Rang 24 nochmal behaupten.<br />
Fast zeitgleich musste in den USA auch<br />
Conn’s HomePlus Gläubigerschutz beantragen.<br />
Erst Ende 2023 hatte der texanische<br />
Händler die Badcock Home & Furniture-<br />
Kette mit 380 Stores übernommen. Und<br />
war daher im Top 100-Ranking unserer US-<br />
Partnerzeitschrift Furniture Today mit 361<br />
Millionen Euro Umsatz und 553 Stores von<br />
Rang 37 auf Rang 31 vorgerückt.<br />
Erstaunlich stabil bis optimistisch sind die<br />
Umsatz-Erwartungen im Baugewerbe für<br />
das Gesamtjahr 2024. Laut den Marktforschern<br />
von BauInfoConsult geht von 100<br />
im zweiten Quartal deutschlandweit befragenten<br />
Baufirmen fast jede zweite von<br />
einem Ergebnis etwa auf Vorjahres-Niveau<br />
aus. 38 Prozent halten sogar eine überwiegend<br />
moderate Umsatzsteigerung bis zu<br />
fünf Prozent für realistisch. Ein weiteres Indiz,<br />
dass sich der negative Umsatzstrom<br />
vielleicht bald umkehren könnte.<br />
Herzlichst grüßt Sie<br />
Möbel Martin & Küchenheld: Coole Transformer<br />
Investitions-Offensive Jysk 3.0: Der deutsche Country-Chef im Interview<br />
Top 30-Händler: Das Who is Who in Deutschland, Europa und der Welt<br />
Organ des Europäischen<br />
Möbelhandels<br />
Editorial 5
12<br />
Titel<br />
Hausmesse Süd<br />
Freunde treffen. Leidenschaft spüren. Nachhaltigkeit<br />
einrichten. Unter diesen Leitsätzen findet – im nahtlosen<br />
Übergang zu den Ostwestfalen-Messen – vom<br />
27.9. bis zum 2.10.2024 die Hausmesse Süd statt.<br />
Die vier starken Marken Himolla aus Taufkirchen, Paidi<br />
aus Hafenlohr, Rauch aus Freudenberg und Ruf<br />
Betten aus Rastatt laden in ihre Showräume.<br />
Titelstory ab Seite 73<br />
Doppel-Premiere bei MCA:<br />
Den Erfolg skalieren<br />
Die MCA-Gruppe wird Komplettanbieter:<br />
Auf der M.O.W.<br />
präsentiert sie erstmals ihre<br />
neue Schlafzimmer-Schiene<br />
Lindaro und die neue Polsterfirma<br />
ABP. Der MÖBEL-<br />
MARKT sprach mit Lindaro-<br />
Geschäftsführer Frank Nolte<br />
und ABP-Geschäftsführer Michael<br />
Selter über die Pläne<br />
und Ambitionen der Gruppe.<br />
Unternehmen<br />
5 Editorial<br />
6 Intro<br />
9 Gesprächspartner<br />
10 Crossmedia<br />
11 Creative Inneneinrichter:<br />
Creativ in København<br />
12 Unternehmen<br />
12 MCA: Großer Aufschlag<br />
mit Skalen-Effekten<br />
16 News aus Unternehmen<br />
18 Jysk: Mit dänischem Lifestyle<br />
auf Expansionskurs<br />
21 News aus Unternehmen<br />
24 Möbel Martin & Küchenheld:<br />
Mittelstand Junge Wilde<br />
26 Markt<br />
26 Konjunktur Barometer:<br />
Weiterhin schwierig<br />
27 Aktivbank Barometer<br />
28 Markt-Mix<br />
30 Die Top-30-Händler:<br />
Konzentration in düsteren Zeiten<br />
www.moebelmarkt.de<br />
International Interior Business Magazine<br />
34 Jan Kurth: Die Umsetzung der<br />
EU-Entwaldungsverordnung braucht<br />
dringend eine Fristverlängerung<br />
35 MÖBELMARKT Sleep<br />
2 Mit Kämpferherz gegen die Krise!<br />
3 Inhalt<br />
4 @hometex: Treffpunkt der Schlafen-<br />
Branche wächst immer weiter<br />
7 25 Jahre Schmid Auktionen<br />
8 Chez Douverne:<br />
Gäste werden zu Freunden<br />
11 Superba: 100 Jahre Innovation<br />
12 News & Trends<br />
13 Auping: Erfolgreich weiter wachsen<br />
Inklusive Marktanalyse<br />
auf Seite 30<br />
TOP 30<br />
Einrichtungshändler<br />
GERMANY | EUROPE | WORLD<br />
Homefurnishing Retailers<br />
2024<br />
30 Die Top-30-Händler der Möbelwelt<br />
Die Konzentration im Möbelhandel hat im vergangenen<br />
Jahr einen großen Sprung gemacht. Während der<br />
Markt weltweit ebenso wie in Europa und in Deutschland<br />
schrumpfte, konnten die größten fast als einzige<br />
teils kräftig zulegen. Wer genau wieviel umgesetzt hat,<br />
lesen Sie in unseren Top 30 des Einrichtungshandels.<br />
6 Intro<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
Jysk: Kein Ende des Wachstums in Sicht<br />
Der dänische Möbel-Filialist Jysk gibt weiter Gas: Das Flensburger Unternehmen<br />
sieht hierzulande Potenzial für zahlreiche weitere Stores<br />
und baut die bestehenden auf das neue Store-Konzept 3.0 kontinuierlich<br />
um. Im MÖBELMARKT-Interview berichtet Country Director Christian<br />
Schirmer, wie die Investitionsstrategie greift und welche Ziele er für<br />
die Zukunft anpeilt.<br />
Unternehmen<br />
August 2024 ∙ www.moebelmarkt.de<br />
18<br />
35<br />
Hästens: Store mit 5-Sternen<br />
Auping: Fokus<br />
auf dem Fachhandel<br />
@Hometex:<br />
Starke Messe<br />
48 Out of the Box<br />
49 küche & bad forum<br />
3 Editorial<br />
5 Kurznachrichten<br />
MÖBELMARKT SLEEP<br />
Wer im Geschäft mit Betten und Matratzen aktuell erfolgreich<br />
sein will, der muss sich schon etwas einfallen lassen<br />
– Arbeiten nach „Schema F“ reicht in der gebeutelten<br />
Branche längst nicht mehr. In dieser Ausgabe des MÖBEL-<br />
MARKT Sleep stellen wir Ihnen ein ganz außergewöhnliches<br />
Konzept aus dem Hochwert-Segment vor und sprachen<br />
zudem mit Auping-Deutschland-Chef Dirk Olefs über<br />
seine neue Strategie.<br />
8 MHK:<br />
Näher am Kunden<br />
10 Miele: Tradition, Innovation und die<br />
Zukunft der Qualität<br />
13 Blum:<br />
Stabil auf Kurs<br />
24<br />
14 IFA 2024: Reiche Geschichte trifft<br />
innovative Zukunft<br />
16 Liebherr:<br />
Frische Neuheiten<br />
18 Die smarte Küche<br />
als Zukunftsmarkt<br />
Möbel Martin & Küchenheld: Ein Doppelsieg<br />
Win-win für zwei Unternehmungslustige: Das mittelständische<br />
Handelshaus Möbel Martin hat das<br />
namhafte Digital-Startup Küchenheld übernommen.<br />
Der MÖBELMARKT befragte Dr. Isabel Martin,<br />
Geschäftsführerin von Möbel Martin, zu den<br />
Hintergründen des Deals.<br />
Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024<br />
Intro 7
38<br />
@Hometex: Die neue Leitmesse der Sleep-Branche<br />
„Wer Betten sucht, der fährt nach Bad Salzuflen!“ So plakativ brachte<br />
Lattoflex-Chef Boris Thomas die Entwicklung der @Hometex (ehemals<br />
ABK Open) zur Leitmesse für Betten, Matratzen, Bettwäsche und Bettwaren<br />
auf den Punkt. MÖBELMARK Sleep hat sich dort umgesehen.<br />
MÖBELMARKT Sleep<br />
42<br />
Hästens: Luxusbetten erst probeschlafen, dann kaufen<br />
Einen Hästens-Store mit mit einem Fünf-Sterne-Hotel zu verbinden: Für dieses<br />
einzigartige Geschäftsmodell erhielten Cornelia und André Douverne mit „chez<br />
Douverne“ den TOP 100-Award 2024 für die innovativsten Unternehmen des<br />
Mittelstands. Mentor Ranga Yogeshwar ehrte sie als Top-Innovatoren. Wir waren<br />
vor Ort. Foto: KD Busch / Compamedia<br />
MÖBELMARKT Sleep<br />
19 KI in Küche & Bad:<br />
Pixeltraum oder wahre Chance?<br />
74<br />
20 Präzise Küchengestaltung<br />
21 SHD: Digitale Evolutionsschritte<br />
22 Eleganz für edle Tropfen<br />
23 Impressum/Inserentenverzeichnis<br />
73 Messen<br />
73 Hausmesse Süd 2024:<br />
Zu Freunden fahren<br />
74 Möbelmeile:<br />
Verlässlich, vertrauensvoll und treffsicher<br />
76 Impressum/Inserentenverzeichnis<br />
Möbelmeile: Frische Sortimente für den Handel<br />
„Wir sind da!“ lautet das Motto der Möbelmeile im Herbst 2024. Die 16 Marken an neun Standorten wollen damit<br />
deutlich machen, dass sie dem Handel auch in schwierigen Zeiten als verlässliche Partner mit vielen frischen<br />
Sortimenten zur Seite stehen.<br />
Messen<br />
77 Messe-Mix<br />
78 Köpfe<br />
81 Look Out<br />
küche & bad<br />
forum<br />
FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />
AUGUST 8/2024<br />
B 50899<br />
Als Spezialist für Kühlen und Gefrieren im<br />
Premiumsegment nutzt Liebherr die kommende<br />
IFA für die Präsentation zahlreicher, frischer<br />
Neuheiten. Darunter auch neue XL-Einbaugeräte,<br />
die immer ausreichend Platz für frische Lebensmittel<br />
versprechen. Foto: Liebherr<br />
Potenziale für die<br />
smarte Küche<br />
125 Jahre Miele:<br />
Das exklusive Interview<br />
So wird die Jubiläumsausgabe<br />
der IFA<br />
ab Seite<br />
49<br />
Im September ist heiße Messezeit. Den Auftakt bildet die<br />
IFA, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum feiert und<br />
über die wir ausführlich berichten. Apropos Jubiläum: Das<br />
begeht in diesem Jahr auch Miele. Über die große Historie<br />
und die spannende Zukunft des Gütersloher Herstellers<br />
lesen Sie in dieser Ausgabe ein exklusives Interview. Des<br />
weiteren widmen wir uns in der Ausgust-Ausgabe den<br />
Themen Vernetzung mit KI, Tools für die Planungssoftware<br />
und neuen Weinklimaschränken.<br />
8 Intro<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
Gesprächspartner<br />
Christian Gerwens, Miele:<br />
„Wir wollen wieder<br />
deutlicher machen,<br />
wofür die Marke<br />
Miele steht“<br />
küche&bad forum | Seiten 10-12<br />
Christian Schirmer, Jysk:<br />
„Unsere Benchmark liegt bei<br />
20 Minuten Fahrzeit bis zum<br />
nächsten Jysk-Store.“<br />
Unternehmen | Seiten 18–20<br />
Dr. Isabel Martin, Möbel Martin<br />
Die Übernahme von Küchenheld<br />
ist ein wichtiger Schritt in unserer<br />
Digitalisierungsstrategie“.<br />
Unternehmen | Seite 24 - 25<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024<br />
Dirk Olefs, Auping Deutschland<br />
„Wir sind weltweit die<br />
erste und einzige Marke,<br />
die kreislauffähige<br />
Matratzen herstellt.“<br />
MÖBELMARKT Sleep | Seiten 46–47<br />
Michael Selter (links), Frank Nolte, MCA-Gruppe:<br />
„Wir bieten das komplette Rundum-<br />
Sorglos-Paket – die Händler können mit<br />
uns sprechen, wie sie es gerne hätten.“<br />
Unternehmen | Seiten 12–14<br />
Intro 9
MÖBELMARKT.DE<br />
Nordstil: Mit Leichtigkeit in den<br />
Herbst und Winter<br />
Mit rund 9.000 Fachbesuchern ist die Sommer-Nordstil in Hamburg zu Ende<br />
gegangen. Zu der Ordermesse waren 581 Aussteller gekommen, die spannende<br />
Produkte für Herbst, Winter und Weihnachten präsentierten.<br />
Foto: Messe Frankfurt /Rolf Otzipka<br />
Hardeck Möbel: Hamburger<br />
Standort wird geschlossen<br />
Das Bochumer Handelsunternehmen Hardeck Möbel hat eine strategische<br />
Neuausrichtung angekündigt. Das Unternehmen schließt in diesem Zuge<br />
sein Hamburger City-Einrichtungshaus und Küchenstudio zum 24. August.<br />
Foto: Hardeck Möbel<br />
Messen: bit.ly/3SyIggb<br />
Unternehmen: bit.ly/3WI0CxP<br />
Ikea: Neue Agenturen und<br />
Marketing-Kampagne<br />
Ikea hat eine große Marketingkampagne zum Thema Schlafen gestartet. Die<br />
Schweden haben die drei Agenturen Ketchum, We love pr und Rud Pedersen<br />
Public Affairs für die Kommunikation in Deutschland ausgewählt.<br />
Foto: Ikea<br />
Salone del Mobile kooperiert<br />
erstmals mit Bloomingdale’s<br />
Premiere in New York City: Der italienische Messeveranstalter Salone del<br />
Mobile.Milano veranstaltet in Kooperation mit der US-Kaufhauskette<br />
Bloomingdale’s im September erstmals einen gemeinsamen Showcase.<br />
Foto: Salone del Mobile.Milano<br />
Unternehmen: bit.ly/46uuEs6<br />
Design: bit.ly/3WuPHpX<br />
MÖBELMARKT<br />
10 Crossmedia 08 / 2024
Creativ in København<br />
High Noon in Kopenhagen: Gleich im Anschluss an die 3Daysofdesign<br />
feierten die Creativen Inneneinrichter vom 15. bis 17. Juni ihr<br />
ganz eigenes Design-Festival. Zum 50-jährigen Jubiläum verlegte<br />
der Verband für Premiummöbel aus Darmstadt seine Gesellschafterversammlung<br />
nach Kopenhagen.<br />
Im Headquarter des dänischen Möbel- und Küchenherstellers<br />
Vipp brachten sich die CI-Mitglieder auf einer Tagung zum Thema<br />
KI auf den neuesten Stand. Wie sich der gehobene Premiumhandel<br />
in digitalen Zeiten behauptet, war auch darüber hinaus Thema<br />
– ebenso wie Designtrends, Marktanalysen, Zukunftsvisionen und<br />
Besuche bei Vitra, Montana, Muuto und Hay.<br />
35 Einrichtungshäuser in Deutschland, Schweiz, Luxemburg und<br />
Liechtenstein gehören heute zu dem Verband, der 200 Mio. Euro<br />
Enkundenumsatz, eine Gesamtverkaufsfläche von 30.000 qm und<br />
über 200 Mitarbeitende vorweisen kann. Die Designsinnigen auf<br />
diesem perfekt arrangierten Foto dürfen stolz sein.<br />
Köpfe 11
Michael Selter (links), Frank Nolte<br />
„Der Markt verändert sich – der Handel sucht Optionen als Pendant zu<br />
den Big-Playern, frische Impulse und bedarfsgerechte Lösungen.“<br />
12 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
MCA wird mit neuer Polster- und Schlafen-Sparte zum Komplettanbieter:<br />
Großer Aufschlag<br />
mit Skalen-Effekt<br />
Die MCA-Gruppe schlägt gleich doppelt auf die Premieren-Pauke: Erstmals präsentiert sie auf der<br />
M.O.W. ihre neue Schlafzimmer-Schiene Lindaro und die neue Polsterfirma ABP. Lindaro inszeniert sich<br />
auf 500 Quadratmetern in Halle 12, ABP ergänzt auf 5.000 Quadratmetern in der komplett umgebauten<br />
Halle 11 neue Modelle erfolgreicher Kastenmöbel-Linien durch erstklassige Sofas und Sessel.<br />
Der Fokus beider Newcomer liegt wie von MCA gewohnt auf Design, Qualität, Komfort, Funktionalität<br />
und zuverlässiger, aber immer bedarfsgerechterer Abwicklung. Damit reagiert die Gruppe auf die sich<br />
verändernden Bedürfnisse im Handel und will diesem individuelle Impulse und Lösungen bieten.<br />
Gerald Schultheiß sprach in Schieder-Schwalenberg mit Lindaro-Geschäftsführer Frank Nolte sowie<br />
mit ABP-Geschäftsführer Michael Selter über beide Premieren und über Skaleneffekte.<br />
„Tenor ist, die DNA von MCA zu übertragen – konventionelle<br />
Kompetenz in Wertigkeit, Auftritt und Belieferung.“<br />
<strong>MM</strong>: MCA macht im Schlafen einen<br />
großen Aufschlag zur M.O.W. und<br />
startet dort auch mit seiner neuen<br />
Polster-Kollektion ABP. Warum denn<br />
beides gerade jetzt?<br />
Frank Nolte: Wann ist der richtige<br />
Zeitpunkt? Wir können den Markt nicht<br />
ändern, wollen uns aber mit ihm verändern.<br />
Dazu verknüpft MCA sein etabliertes<br />
Sortiment an Korpus-Möbeln für<br />
Wohnen, Speisen und Foyer mit Schlafen.<br />
Wir leiten dazu aus unserer erfolgreichen<br />
Kastenmöbel-Sparte Schlafen-<br />
Themen ab, um aus einem Guss das<br />
komplette Einrichtungs-Spektrum abbilden<br />
zu können. Diese Vision hat uns<br />
bewogen, mit Lindaro jetzt den Bereich<br />
Schlafen anzugehen.<br />
Michael Selter: Was Polster anbetrifft,<br />
so hätte MCA diesen Schritt vor zwei<br />
Jahren nicht getan, da die Produzenten<br />
voll ausgelastet waren. Heute sind<br />
sie dankbar für Aufträge. Das sehen<br />
wir als Chance und starten daher zur<br />
M.O.W. Der Markt ist zwar schwach,<br />
aber entsprechend bekommt man von<br />
Lieferanten auch mehr Support.<br />
<strong>MM</strong>: ABP steht für „A Better Place“<br />
– was wollen Sie damit suggerieren?<br />
Selter: Die Idee dahinter stammt von<br />
der Vision, einen Ort zu schaffen, an<br />
dem Menschen sich wohlfühlen und<br />
entspannen können. Zudem kann mit<br />
den Polstermöbeln von ABP ein guter<br />
Sitzkomfort assoziiert werden, und der<br />
Raum, in dem sich das Sofa oder der<br />
Frank Nolte<br />
Sessel befindet, wird zu einem besseren<br />
Ort, der das Wohlbefinden fördert.<br />
<strong>MM</strong>: Einige Lieferanten werden dem<br />
Handel zu stark, andere verschwinden<br />
aus dem Markt. Gab es konkrete<br />
Anforderungen aus dem Handel,<br />
sich bei Polster und Schlafen mit<br />
MCA breiter aufzustellen?<br />
Nolte: Der Handel sucht Optionen als<br />
Pendant zu den Big Playern. Zudem<br />
bringt mehr Vielfalt auf Lieferanten-<br />
Seite neue Ideen und Einflüsse mit sich<br />
– und genau das suchen Handel und<br />
Endkunde. Das wollen wir jetzt auch im<br />
Bereich Schlafen und Polster bieten,<br />
zumal MCA weltweit bestens mit Lieferanten<br />
vernetzt ist.<br />
<strong>MM</strong>: Wie ist MCA im Schlafen- und<br />
im Polster-Bereich positioniert?<br />
Nolte: Tenor ist klar, die DNA von MCA<br />
auf beide Bereiche zu übertragen. Also<br />
unsere konventionelle Kompetenz<br />
in Wertigkeit, Auftritt und Belieferung.<br />
Was nicht heißt, dass Mitnahme und<br />
SB nicht auch bedient werden können.<br />
Unser Ziel ist es, Synergien u. a. in der<br />
Logistik zu erschließen, um bedarfsgerecht<br />
kommissionsweise zu liefern.<br />
Selter: Die Gruppe ist schon sehr stark<br />
im teilmassiven Bereich und jetzt auch<br />
sehr erfolgreich mit vollmassiver Ware<br />
gestartet. Dieses Trading-up ist ein<br />
weiteres Argument, auch konventionelle<br />
Polstermöbel einzubringen. Wenn<br />
wir einen bestimmten Preispunkt als<br />
Aufgabenstellung bekommen, können<br />
wir dies aber ebenso realisieren. Denn<br />
als Trader suchen wir uns weltweit die<br />
jeweils passende Produktionsstraße –<br />
auch einer unserer Vorteile.<br />
<strong>MM</strong>: Ein Fokus ist also auch die Entwicklung<br />
exklusiver Kollektionen zusammen<br />
mit dem Handel ...<br />
Selter: Ja, grundsätzlich können wir<br />
das auch und haben damit bekanntlich<br />
auch durchaus Erfahrung.<br />
Nolte: Wenn sich aus den neuen Kollektionen<br />
vom Markt gewünschte Aufgaben-Stellungen<br />
ergeben, greifen wir<br />
diese gerne auf. Unser Ziel ist es, zu<br />
zeigen, was wir können und was wir<br />
vorhaben – mit Entwicklungs-Potenzial<br />
eigentlich in alle Richtungen.<br />
<strong>MM</strong>: Erstklassige Sofas – visiert ABP<br />
auch Hochwert-Kollektionen an?<br />
Selter: Das wäre nicht mein erstes Ziel<br />
– aber ich würde nicht nein sagen. Ich<br />
fühle mich dort zuhause. Wenn Händler<br />
in unserem großen Spektrum etwas<br />
finden und sagen: Das ist ein konventionelles<br />
Sofa, das ein schönes Design<br />
hat, das einen ausgesprochen guten<br />
„Die Abwicklung über die ganze Gruppe zu steuern, ist ein<br />
Kostenvorteil und auch ein Nachhaltigkeits-Thema.“<br />
Frank Nolte<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024<br />
Unternehmen 13
Sitzkomfort hat, das auch Funktionen<br />
und Typenpläne hat und Echtleder<br />
kann, wir zusammenkämen und ABP<br />
so den Einstieg in den Markt schaffen<br />
würde, wäre ich schon happy.<br />
<strong>MM</strong>: Was ist der USP der Schlafenund<br />
der Polster-Kollektionen?<br />
Nolte: MCA ist bekannt für gute Möbel,<br />
gute Abwicklung und gutes Design.<br />
Jetzt geht es darum, aus einer<br />
Hand noch mehr Warengruppen abzuwickeln,<br />
um Synergien zu heben. So<br />
etwa in Richtung Nachhaltigkeit: Statt<br />
zehn Lieferanten mit zehn Lkws komme<br />
ich mit zwei Lkws, die gebündelt<br />
fünf, sechs verschiedene Warengruppen<br />
ausliefern können.<br />
Zudem verkleinert der Handel vielfach<br />
Lagerflächen. Eine kontinuierliche Belieferung<br />
eventuell alle drei Wochen<br />
z. B. mit zwei Sofas, einem Schlafzimmer,<br />
fünf Wohnzimmern plus Couchtischen<br />
usw. auf einem Lkw – solche<br />
Synergien wollen wir nutzen.<br />
Selter: Zudem haben Händler hier in<br />
Schwalenberg ein großes Team an<br />
deutschen Ansprechpartnern vor Ort.<br />
Wir bieten das komplette Rundum-<br />
Sorglos-Paket über das ganze Sortiment<br />
– vom einzelnen Beistell-Möbel<br />
bis hin zum vollen Container oder der<br />
Feinverteilung. Händler können mit uns<br />
sprechen, wie sie es gerne hätten. Und<br />
wir denken noch weiter – vielleicht sogar<br />
bis zum Zwei-Mann-Handling zum<br />
Endkunden. Daher kann man MCA als<br />
starken, kompetenten Dienstleister für<br />
so gut wie jede Lösung im Hinterkopf<br />
haben und nutzen.<br />
<strong>MM</strong>: Bei diesen Skalen-Effekten<br />
ist das Entscheidendste aber doch<br />
wohl der enorme Kostenvorteil?<br />
Nolte: Absolut. Wenn wir die Logistik<br />
und Belieferung über die ganze MCA-<br />
Gruppe steuern und bündeln, ist das<br />
für alle natürlich erstmal ein Kostenvorteil<br />
– und nachgelagert dann auch<br />
ein Nachhaltigkeits-Thema.<br />
<strong>MM</strong>: Wie werden die Mengen aus<br />
verschiedenen Werken gebündelt?<br />
Nolte: Zum Teil ist es ein direktes Streckengeschäft,<br />
bei dem Schlafzimmer,<br />
Wohnwände und Kommoden im Werk<br />
kommissioniert und dort direkt vertourt<br />
werden. Zudem haben wir ein eigenes<br />
Lager in Lemgo-Voßheide, wo wir Ware<br />
aus allen Bereichen zusammenführen.<br />
Daher muss niemand einen vollen<br />
Lkw bestellen, sondern kann z. B. nur<br />
drei Sofas und fünf Betten ordern.<br />
Selter: Unser Lager bietet zudem den<br />
Vorteil, dass wir Topseller bevorraten<br />
können. Diese können stückweise abgerufen<br />
werden und sind in wenigen<br />
Werktagen beim Händler. Lagerhaltung<br />
etc. können wir z. B auch für die Werbung<br />
vereinbaren – denn der Handel<br />
sucht auch neue Lösungen.<br />
„Als Händler kann ich klein anfangen mit einer Kommission<br />
oder ganze Container bestellen – wir bieten alles.“<br />
Michael Selter<br />
Selter (links) und Nolte beim Sommer-Interview am Firmensitz. Fotos: Schultheiß<br />
<strong>MM</strong>: Und was ist mit der Lieferanten-Struktur<br />
– ABP etwa baut dabei<br />
doch nicht auf Polen allein ...<br />
Selter: Nein, sie ist weltweit angelegt.<br />
Natürlich ist Polen aus deutscher Sicht<br />
mit rund 40% immer noch der stärkste<br />
Import-Markt für Polstermöbel vor China<br />
mit ca. 20%, dann kommt der Balkan.<br />
Die deutschen Lieferanten werden<br />
leider immer weniger.<br />
Generell muss man Augen und Ohren<br />
offenhalten, um gute Möbel zu marktgerechten<br />
Preisen zu bekommen – genau<br />
das ist unser großer Vorteil: Wenn<br />
in einer Region die Preise steigen oder<br />
jemand einen Einstiegspreis braucht,<br />
schauen wir uns nach alternativen oder<br />
passenden Werken um.<br />
In China ist MCA schon stark. Wir haben<br />
ein 15-köpfiges Team in Shanghai<br />
mit Sourcern, QCs und Abwicklung,<br />
das unsere Werke für Kastenmöbel, Tische,<br />
Stühle etc. betreut. Zur Abrundung<br />
des Polster-Portfolios haben wir<br />
uns daher auch dort umgeschaut. Daher<br />
kann man über ABP auch aus China<br />
tolle konventionelle Polstermöbel bekommen,<br />
die wir hier bevorraten können.<br />
Als Händler kann ich klein anfangen<br />
mit einer Kommission, eine<br />
Werbung machen oder ganze Container<br />
bestellen – wir bieten ihm alles!<br />
Nolte: Im Schlafen haben wir bewährte<br />
Strukturen, über die wir auch schon<br />
das Wohnen und Speisen abhandeln.<br />
Werke, die unsere Techniker und Produktentwickler<br />
vor Ort schon lange<br />
betreuen – das ist ein riesiger Vorteil,<br />
um jetzt das komplette Kastenmöbel-<br />
Spektrum zusammen zu spielen.<br />
<strong>MM</strong>: Was ist auf der M.O.W. jetzt eigentlich<br />
ganz konkret zu erwarten?<br />
Nolte: Im Schlafen teilmassive Schlafzimmer<br />
sowie auch lackierte Elemente.<br />
Das sind teilweise abgewandelte<br />
Wohnthemen. Zudem zeigen wir klassische<br />
Holzbetten, dazu Nakos und<br />
Kommoden. Und daran angedockt<br />
Polster- und Boxspring-Betten.<br />
Unsere Idee ist, dem Handel verschiedene<br />
Optionen zu bieten, die alle zusammenpassen<br />
– damit möchten wir<br />
begeistern.<br />
Selter: ABP bestückt die Halle 11 mit<br />
ungefähr 28 Stellplätzen – das ist nicht<br />
wenig. Daher präsentieren wir auch etwas<br />
speziellere Modelle. Wir legen den<br />
Fokus auf Sofas in Stoff bis zu Echtleder:<br />
Konventionelle Ware mit guter<br />
Qualität und gutem Sitzkomfort, Funktionen,<br />
optisch ansprechend bis designorientiert<br />
und auch mal mit einer<br />
speziellen Naht – aber immer konsumig.<br />
Wir werden auch ein breites Sortiment<br />
an Lounge-Sesseln präsentieren.<br />
ABP will kein Anbieter 2.0 sein mit Sofas,<br />
die an jeder Ecke stehen. Natürlich<br />
bieten auch wir typisch deutsche Modelle,<br />
das Spektrum reicht aber bis zu<br />
italienischem Design zu bezahlbareren<br />
Preisen. Wir wollen uns schon etwas<br />
absetzen. Daher arbeiten wir u. a. mit<br />
einem italienischen Designer.<br />
„Wir wollen kein Anbieter 2.0 sein mit Sofas, die an jeder Ecke<br />
stehen – wir wollen uns schon etwas absetzen.“<br />
Michael Selter<br />
<strong>MM</strong>: Was sind Ihre nächsten Ziele?<br />
Nolte: Erst einmal wollen wir Markt machen<br />
und die Dynamik der Gruppe sowie<br />
die Synergien spielen – und den Weg<br />
sich dann einfach entwickeln lassen. Wir<br />
wollen dem Handel Möglichkeiten bieten,<br />
sich breiter aufzustellen – und das<br />
wollen wir nach und nach auffächern.<br />
Selter: Man weiß, dass bei MCA der<br />
ganze komplexe Fächer von den Modellen<br />
über Qualität, Abwicklung und<br />
Kundendienst bis zur Logistik funktioniert.<br />
Jeder sucht Exklusivität. Warum<br />
uns jetzt also nicht auch mal für<br />
konventionelle Polstermöbel oder bestimmte<br />
Preis-Schüsse testen?<br />
<strong>MM</strong>: Herzlichen Dank!<br />
14 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
DAS MESSEEVENT IN OSTWESTFALEN<br />
16 HERSTELLER / 9 LOCATIONS<br />
Das Herz der deutschen Möbelindustrie schlägt vom 22. bis 26. September 2024 wieder schneller.<br />
Auf der Möbelmeile Herbst zeigen 16 Marken in 9 Showrooms die wichtigsten Neuheiten und Themen<br />
für das Einrichtungsjahr 2025. Während die Branche von starken Umbrüchen geprägt ist, stehen die<br />
Möbelmeile-Partner für Verlässlichkeit mit Menschen, Business und Tradition. Das Motto der<br />
diesjährigen Möbelmeile lautet deshalb: „Wir sind da.“<br />
ALLE INFORMATIONEN<br />
ZUR MÖBELMEILE AUF
Hartmann geht Kooperation mit<br />
Bahnrad-Weltmeister ein<br />
Der nordrhein-westfälische Massivholzmöbel-Hersteller Hartmann<br />
Möbelwerke und Robert Förstemann, Bahnrad-Weltmeister und<br />
paralympischer Pilot im Tandem, haben zum Start der Olympischen<br />
und Paralympischen Spiele in Paris eine Kooperation bekannt<br />
gegeben. Der Fokus der Zusammenarbeit liegt auf den Bereichen<br />
Nachhaltig- und Langlebigkeit. Genau wie die gefertigten<br />
Möbelstücke sei auch das Arbeitsgerät von Robert Förstemann ein<br />
Paradebeispiel für Nachhaltigkeit. Holger Hanhardt, Geschäftsführer<br />
der Hartmann Möbelwerke: „Robert Förstemann und die Hartmann<br />
Möbelwerke verbindet der nachhaltige Erfolg – auf der Radbahn<br />
und in den Wohn- und Esszimmern unserer Kunden – und<br />
der Wille, mit der eigenen Leidenschaft der Erde und ihren Ressourcen<br />
nicht zu schaden. Seite an Seite stehen wir für Langlebigkeit<br />
und Nachhaltigkeit ein.”<br />
Foto: Hartmann Möbelwerke<br />
Depot schlüpft unter den<br />
Schutzschirm<br />
Foto: Gries Deco Company<br />
Das traditionsreiche Einzelhandelsunternehmen Gries Deco Company<br />
GmbH, insbesondere bekannt unter der Marke Depot, hat Insolvenz beantragt<br />
und geht ins Schutzschirmverfahren. Dieses wurde durch das<br />
Amtsgericht Aschaffenburg mit Beschluss vom 15. Juli 2024 bewilligt. Mit<br />
einem Umsatz von rund 390 Mio. Euro im Kalenderjahr 2023, im Jahresdurchschnitt<br />
mehr als 4.400 Beschäftigten und mehr als 300 Filialen in<br />
Deutschland ist die Gries Deco Gruppe eines der bekanntesten Unternehmen<br />
der Branche. Geschäftsführer Christian Gries hatte Anfang 2024<br />
wieder selbst die operative Führung übernommen und sich von der bisherigen<br />
Geschäftsführung getrennt, um das Unternehmen dauerhaft weiter<br />
in einer führenden Marktposition zu halten. Vorgesehen ist nun, den finalen<br />
Plan zur Neuausrichtung des Unternehmens bis spätestens zum<br />
kommenden Jahreswechsel 2024/2025 zur Abstimmung zu bringen.<br />
Gries: „Der Weg des Schutzschirmverfahrens wurde sehr gut vorbereitet<br />
und bewusst gewählt. Wir werden sehr zügig auf alle Beteiligten – insbesondere<br />
natürlich Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner<br />
– zugehen, und gemeinsam die nächsten Schritte besprechen.“<br />
Opti Wohnwelt ist insolvent<br />
Die Krise in der Möbelbranche fordert ihr nächstes Opfer: Opti-Wohnwelt musste<br />
Insolvenz anmelden. Das Begros-Mitglied beantragte beim Amtsgericht Schweinfurt<br />
ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Das Newsportal „inFranken.de“ zitiert<br />
dabei Geschäftsführer Oliver Föst mit den Worten: „Der Antrag auf Eigenverwaltung<br />
ist uns alles andere als leichtgefallen. Aber sie ist angesichts der<br />
angespannten wirtschaftlichen Situation die beste Möglichkeit, dass die Opti-<br />
Wohnwelt-Gruppe mit ihrer großen Tradition so schnell wie möglich zu alter Stärke<br />
zurückfindet.“ Das Unternehmen betreibt derzeit insgesamt 28 Opti-Wohnwelten<br />
und 13 Opti-Megastores. Grund für die Schieflage scheint neben der schwierigen<br />
Branchenlage auch die enorme Expansion gewesen zu sein, so „inFranken.de“<br />
weiter. Opti hatte 2021 rund 20 Filialen aus dem ehemaligen Tessner-Imperium<br />
übernommen. Im Gegensatz zu den Opti-Stammfilialen hätten sich diese neuen<br />
Standorte aber nicht so positiv entwickelt wie erwartet. Wie die Begros mitteilte,<br />
konnte man in gemeinsamer Abstimmung mit der Eurodelkredere und den begleitenden<br />
Beratern von Opti Wohnwelten eine optimistische Prognose stellen, die<br />
Herausforderungen in kurzer Zeit in geordnete Bahnen zu lenken und eine Anschlussabsicherung<br />
durch die Eurodelkredere kurzfristig wieder zu erreichen.<br />
Foto: Opti-Wohnwelt<br />
16 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
Pesch eröffnet neuen Standort<br />
in bester Hamburger Lage<br />
Foto: Mediaserver Hamburg<br />
Prominenter Zuwachs für Hamburg: Das Einrichtungshaus Pesch International Interiors<br />
aus Köln eröffnet im Alten Wall 32, gleich neben dem Rathaus, einen zweiten Standort.<br />
Ein Soft-Opening ist für September geplant, die Eröffnung im Herbst 2024. „Mit dem von<br />
Art-Invest Real Estate entwickelten Projekt am Alten Wall finden wir die perfekten Bedingungen<br />
für unser anspruchsvolles Retail-Konzept: beste Innenstadtlage, hochwertige<br />
und preisgekrönte Architektur sowie ein ansprechendes und dynamisches Umfeld“, erklärt<br />
Hartmut Röhrig, Geschäftsführer bei Pesch. Auf drei Etagen und 1.167 Quadratmetern<br />
will das 1904 gegründete Unternehmen High-End-Interior-Marken anbieten. Am gleichen<br />
Standort hatte 2022 Premium-Einrichter Ulrich Stein sein Geschäft eröffnet, das<br />
zuvor am Ballindamm an der Binnenalster lag. Im vergangenen September musste das<br />
Unternehmen jedoch Insolvenz anmelden.<br />
Die Wäscherei:<br />
Rettendes Ufer in Sicht<br />
Neue Hoffnung für das Hamburger Möbelhaus<br />
Die Wäscherei: Wie das Hamburger Abendblatt<br />
berichtet, gibt es einen interessierten Investor,<br />
mit dem die Verhandlungen weit fortgeschritten<br />
seien. Namen wurden nicht genannt, auch<br />
die Insolvenzverwaltung könne laut dem Bericht<br />
die laufenden Verhandlungen vor einem<br />
tatsächlichen Abschluss „leicht nicht kommentieren“.<br />
Der Investor soll aber aus Hamburg<br />
kommen. Demnach könnte bis Mitte August alles<br />
unter Dach und Fach sein und das Insolvenzverfahren<br />
eröffnet werden. Aktuell läuft der<br />
Verkauf am Mexikoring zwar weiter, wo viele<br />
Ausstellungsstücke zu reduzierten Preisen angeboten<br />
werden. Gleichzeitig müssen sich<br />
dem Bericht zufolge aber viele Kunden gedulden,<br />
die bereits bezahlte Bestellungen nicht<br />
ausgeliefert bekommen.<br />
Hasena vereint gesamte Logistik<br />
unter einem Dach<br />
Der Schweizer Schlafmöbelhersteller Hasena hat in Neuenburg am Rhein ein<br />
neues Logistikzentrum errichtet. Zwischen März 2022 und Oktober 2023 ist<br />
ein neuer, rund 21.200 Quadratmeter umfassender Gebäudekomplex aus einem<br />
Hauptlager (10.000 qm), einem Logistikbereich (8.900 qm) sowie einem<br />
Verwaltungsbau entstanden. Der zwischen Freiburg und Basel gelegene Standort<br />
führt bisher genutzte Lager zusammen. Aufgrund der Vielfalt an Lösungen<br />
hat Hasena die ONK GmbH mit der Kennzeichnung beauftragt, welche das<br />
Hauptlager für eine reibungslose Bewirtschaftung systematisch beschildert<br />
hat. Mehrere Tausend Etiketten und Schilder in 16 Ausführungen (Material, Format,<br />
Farbe) sowie Befestigungsmaterial und Zubehör wurden geliefert und teilweise<br />
montiert.<br />
Foto: ONK<br />
Anzeige
Jysk-Deutschlandchef Christian Schirmer im Interview<br />
Mit dänischem Lifestyle<br />
Auch unter dem neuen Namen Jysk bleibt das ehemalige Dänische Bettenlager in der Erfolgsspur: Zum 40. Geburtstag vermeldete das<br />
Unternehmen einen weiteren Rekordumsatz. In die Modernisierung der bestehenden Stores wird weiterhin kräftig investiert. Allein in<br />
diesem Jahr soll es zudem zehn Neueröffnungen geben. Stefan Mielchen sprach am Firmensitz in Handewitt bei Flensburg mit Country<br />
Director Christian Schirmer über Strategie, Expansionspläne und aktuelle Herausforderungen bei Jysk.<br />
<strong>MM</strong>: Herr Schirmer, vor 40 Jahren hat<br />
Lars Larsen sein erstes Geschäft in<br />
Flensburg eröffnet, heute gibt es<br />
rund 950 Jysk-Filialen in Deutschland.<br />
Was ist das Geheimnis dieses<br />
Erfolges?<br />
Christian Schirmer: Vor 40 Jahren war<br />
der deutsche Möbelmarkt noch ein<br />
ganz anderer als das, was wir heute im<br />
Wettbewerb vorfinden. Lars Larsen hat<br />
1984 mit einem Discount-Konzept und<br />
mit sehr kleinen Flächen von 500, 600<br />
Quadratmetern den Möbelmarkt revolutioniert.<br />
Mit diesem Ansatz und dem<br />
Angebot an Textilien, in erster Linie<br />
Bettwaren, die für jedermann erschwinglich<br />
waren, war er relativ nahe<br />
beim Kunden. Dieses Grundprinzip der<br />
Nähe zum Kunden, mit vielen Standorten<br />
auch in kleineren Gemeinden und<br />
Städten, in weniger besiedelten Regionen,<br />
hat sich im Rahmen der Expansion<br />
der letzten 40 Jahre fortgesetzt.<br />
<strong>MM</strong>: Im letzten Geschäftsjahr hat<br />
Jysk in Deutschland einen Rekordumsatz<br />
von 1,17 Mrd. Euro erzielt<br />
und damit ein Plus von 5,3 Prozent.<br />
Gehen Kaufzurückhaltung und Inflation<br />
spurlos an Ihnen vorbei?<br />
Schirmer: Nein, spurlos nicht. Wir waren<br />
aufgrund der Preisentwicklung auch<br />
in einigen Bereichen gezwungen, einzelne<br />
Artikel im Preis nach oben zu korrigieren,<br />
was natürlich auch ein Teil der<br />
Umsatzsteigerung ist. Aber wir konnten<br />
letztes Jahr auch 1,1 Millionen zusätzliche<br />
Kunden gewinnen.<br />
<strong>MM</strong>: Wie haben Sie das geschafft?<br />
Schirmer: Wir haben durch das Re-<br />
Branding unsere Stores komplett umgebaut<br />
und in den letzten drei Jahren<br />
unglaublich viel Geld in die Neugestaltung<br />
vor Ort investiert. In der Regel sind<br />
es rund 280.000 Euro Investment pro<br />
Store. Bis Ende dieses Geschäftsjahres<br />
werden wir über 700 Standorte<br />
deutschlandweit auf das neue 3.0-Konzept<br />
umgestellt haben, was natürlich<br />
auch enorm dazu beigetragen hat, dass<br />
wir neben einem guten Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis auch ein ganz anderes Erscheinungsbild<br />
für den Kunden generiert<br />
haben.<br />
„Wir haben in den letzten<br />
drei Jahren unglaublich viel<br />
Geld in die Neugestaltung<br />
vor Ort investiert.“<br />
<strong>MM</strong>: Hat sich der Name Jysk beim<br />
Endverbraucher durchgesetzt?<br />
Schirmer: Durchgesetzt wäre ein wenig<br />
übertrieben, aber wir sehen seit dem<br />
Re-Branding im September 2021 eine<br />
stetige Entwicklung nach oben. Wir sind<br />
seinerzeit nach drei Monaten bei 46%<br />
Markenbekanntheit in Deutschland eingestiegen<br />
und liegen mittlerweile bei<br />
80%. In den nächsten zwei Jahren wollen<br />
uns wieder in Richtung 90% entwickeln.<br />
Neuer Name, neue Stores: Über 700 Jysk-Standorte wurden deutschlandweit bereits auf das neue 3.0-Konzept umgestellt.<br />
Fotos: Jysk<br />
<strong>MM</strong>: Soll der neue Name auch eine<br />
höhere Wertigkeit transportieren?<br />
Schirmer: Wir haben nicht nur den Namen<br />
von Dänisches Bettenlager zu Jysk<br />
geändert, sondern auch unseren Claim<br />
von „Qualität sehr preiswert“ zu „Scan-<br />
18 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
auf Expansionskurs<br />
„Wir sehen in Deutschland ein<br />
Potenzial von 1.050 Stores.“<br />
Christian Schirmer, Country Director Jysk<br />
dinavian Sleeping and Living“. Das beinhaltet<br />
schon deutlich mehr, weil es ein<br />
Sortiments-Abbild darstellt und letztendlich<br />
auch das skandinavische Design,<br />
das Thema Leichtigkeit unterstreicht.<br />
Aber wir haben auch unser<br />
Sortiment im Bereich Möbel, Schlafen,<br />
Heimtextilien und Dekoration umgestellt,<br />
was sich auch im Store-Layout<br />
widerspiegelt. Es ist also das Gesamtpaket,<br />
das neben dem Namen und dem<br />
Claim auch beim Besuch vor Ort und im<br />
Onlineshop sichtbar wird.<br />
„Unsere Benchmark liegt bei<br />
20 Minuten Fahrzeit bis zum<br />
nächsten Jysk-Store.“<br />
<strong>MM</strong>: Ihre Strategie ist es, weiter zu<br />
wachsen, allein in diesem Geschäftsjahr<br />
sollen zehn neue Stores hinzukommen.<br />
Ist das in der aktuellen<br />
Marktsituation realistisch darstellbar?<br />
Und wo liegen die Grenzen des<br />
Wachstums?<br />
Schirmer: Wir sehen in Deutschland ein<br />
Potenzial von 1.050 Stores, das ist aber<br />
eher eine langfristige Perspektive. Bei<br />
950 Standorten haben wir ein Store-<br />
Portfolio, in dem sehr viel Potenzial<br />
steckt: Wir haben eine Range von 600<br />
bis 2.000 Quadratmetern Verkaufsfläche,<br />
unser Optimum pendelt sich zwischen<br />
900 und 950 Quadratmetern ein.<br />
Da wissen wir, dass wir bei mindestens<br />
einem Drittel aller Standorte in<br />
Deutschland das Potenzial haben, Verkaufsflächen<br />
und auch Lagerflächen zu<br />
vergrößern, um den Kunden unmittelbar<br />
mit den Produkten zu versorgen. Dieses<br />
Potenzial ist in Deutschland wesentlich<br />
größer als durch die Eröffnung zusätzlicher<br />
Standorte.<br />
<strong>MM</strong>: Wo werden die neuen geplanten<br />
Standorte zu finden sein?<br />
Schirmer. Vorrangig im Süden und im<br />
Westen von Deutschland. Wir haben eine<br />
sehr hohe Filialdichte im Norden und<br />
im Osten. In Zukunft sehen wir das<br />
größte Expansionspotenzial inklusive<br />
Umland in Städten wie Düsseldorf,<br />
Köln, Stuttgart, München und Frankfurt.<br />
<strong>MM</strong>: Wie wichtig ist für den typischen<br />
Jysk-Kunden der Besuch im<br />
Store?<br />
Schirmer: Wenn ich den Geschäftszahlen<br />
folge, offensichtlich sehr<br />
wichtig. Aus dem letzten Jahr und<br />
auch bei der Entwicklung in diesem<br />
Jahr ist ein weiterer Aufwärtstrend<br />
klar ablesbar. 75<br />
Prozent der Kunden, die Möbel<br />
oder eine Matratze kaufen,<br />
möchten diese Sachen<br />
gerne ausprobieren, den<br />
Kontakt zum Verkäufer haben,<br />
die Beratung wahrnehmen,<br />
die Serviceleistungen.<br />
Da können wir<br />
mit unserem Flächen-<br />
Konzept echte Wettbewerbsvorteile<br />
ausspielen,<br />
die auch aus<br />
Sicht des Kunden<br />
nach den jüngsten<br />
Umfragen hohe<br />
Relevanz haben:<br />
nicht nur die<br />
Qualität der Produkte<br />
und das<br />
entsprechende<br />
Preisverhältnis,<br />
sondern auch die<br />
Nähe eines Standortes.<br />
Unsere<br />
Benchmark liegt bei<br />
20 Minuten Fahrzeit bis<br />
zum nächsten Jysk-Store. Wo wir das<br />
nicht einhalten können, kommt der Onlineshop<br />
sehr stark zum Tragen.<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024<br />
Unternehmen 19
Der neue Claim „Scandinavian<br />
Sleeping and Living“ spiegelt<br />
sich im Sortiment wider, das<br />
passend zum neuen Store-<br />
Konzept erweitert wurde.<br />
<strong>MM</strong>: Wie ist das Verhältnis von Online-Umsatz<br />
zu stationärem Umsatz?<br />
Schirmer: Über 90 Prozent unseres<br />
Umsatzes generieren wir weiterhin über<br />
die Stores.<br />
<strong>MM</strong>: Wo positionieren Sie sich im Zusammenspiel<br />
von Discount, Fachhandel<br />
und Großfläche?<br />
Schirmer: Im Bereich Sortimente und<br />
Preis haben wir ganz klar Ikea als<br />
Benchmark für uns definiert, und in der<br />
Marktpositionierung sehen wir uns als<br />
Fachmarkt.<br />
„Unser Matratzen-Studio<br />
befindet sich heute als<br />
Kernpunkt in der Mitte<br />
eines Stores.“<br />
<strong>MM</strong>: Wie haben sich Sortimentstiefe<br />
und Produktqualität mit dem neuen<br />
Store-Konzept verändert?<br />
Schirmer: Tatsächlich haben wir die<br />
Anzahl unserer Produkte im Sortiment<br />
reduziert. Aber mit dem Fokus auf Wohnen<br />
und Schlafen sind wir stabil und haben<br />
das Sortiment in diesem Bereich<br />
sogar erweitert. Das ist auch konzeptionell<br />
der entscheidende Unterschied,<br />
dass wir neben der reinen Flächen-Boden-Präsentation<br />
von Möbeln auch<br />
sehr viel mit Wand-Anlagen agieren, um<br />
dem Kunden auch auf kleineren Flächen<br />
eine breitere Palette an Möbel zu<br />
zeigen. Ein weiterer entscheidender<br />
Punkt ist, dass wir das Thema Schlafen<br />
mehr zentriert haben. Unser Matratzen-<br />
Studio befindet sich heute als Kernpunkt<br />
in der Mitte eines Stores.<br />
<strong>MM</strong>: Wie sieht es mit den anderen<br />
Sortimentsbereichen aus?<br />
Schirmer: Der gesamte Bereich der<br />
Dekoration, der Inspirationsflächen zur<br />
Gestaltung der Wohnbereiche, hat eine<br />
neue Bedeutung. Wir haben innenliegende<br />
Schaufenster, wo wir Wohn-,<br />
Schlaf- und Outdoor-Bereiche abbilden,<br />
um dem Kunden sortimentsübergreifend<br />
ein Bild davon zu geben, wie es<br />
bei ihm zuhause aussehen könnte. Das<br />
Thema Gartenmöbel wurde in der Vergangenheit<br />
in gleicher Intensität gespielt.<br />
Hier haben wir Veränderungen in<br />
puncto Qualitäten und Materialien vorgenommen,<br />
sodass es mehr skandinavischen<br />
Touch gewinnt.<br />
<strong>MM</strong>: Schaut man auf Ihre Website,<br />
dann fällt auf, dass Sie im Vergleich<br />
etwa zu Ikea sehr nüchtern daherkommen,<br />
sehr auf die Produkte bezogen,<br />
ohne emotionale Bildsprache.<br />
Woran liegt das?<br />
Schirmer: Das stimmt, und hier sehen<br />
wir deutliches Potenzial in der Zukunft.<br />
Es gab schon einige Optimierungen,<br />
und im Zuge von Unified Commerce ist<br />
das ein Vertriebskanal, den wir weiter<br />
optimieren werden, um letztendlich<br />
über alle Bereiche, egal ob im Store, im<br />
Bereich Social Media oder auch einem<br />
Onlineshop, gleichwertig aufzutreten.<br />
Im Bereich Social Media sind wir bereits<br />
emotional aufgeladen und versuchen,<br />
unsere Themenwelten mit viel Inspiration<br />
rüberzubringen.<br />
<strong>MM</strong>: Wo liegen ihre wichtigsten Beschaffungsmärkte?<br />
Schirmer: Zur Risikominimierung sind<br />
wir nicht nur in Richtung Asien oder<br />
China ausgerichtet, sondern haben<br />
auch einige Beschaffungsmärkte hier in<br />
Europa.<br />
<strong>MM</strong>: Hat sich das in den letzten Jahren<br />
verändert?<br />
Schirmer: Ja, in der Art, dass wir in der<br />
Vergangenheit doch sehr auf Asien und<br />
China ausgerichtet waren. Das haben<br />
wir deutlich mehr diversifiziert, jetzt<br />
auch in Richtung Osteuropa und auch<br />
Deutschland. Das ist immer abhängig<br />
von der makroökonomischen und geopolitischen<br />
Lage. Wenn man die Ukraine-<br />
Situation betrachtet, dann ist es in Osteuropa<br />
nicht leichter geworden. In<br />
China gleichermaßen. Wichtig ist uns,<br />
dass wir nicht eine einseitige Abhängigkeit<br />
haben, sondern möglichst divers<br />
aufgestellt sind, um Lieferversprechen<br />
einhalten zu können.<br />
<strong>MM</strong>: Die Sensibilität für Nachhaltigkeitsthemen<br />
ist groß, der Verbraucher<br />
will heute häufig wissen, woher<br />
seine Produkte stammen. Wie reagieren<br />
Sie darauf in Ihrer Sortimentsgestaltung?<br />
Schirmer: Nachhaltigkeit ist definitiv<br />
ein Kaufkriterium für den Kunden. Daher<br />
sind wir sowohl bei der Produktgestaltung<br />
als auch bei der Materialbeschaffung<br />
der Produkte sehr darauf<br />
bedacht, FSC-zertifizierte Produkte definiert<br />
zu haben, für den Innen- und den<br />
Außenbereich. Das haben wir schon sichergestellt.<br />
Auch die Reduzierung von<br />
Plastik und die Veringerung des CO2-<br />
Fußabdrucks sind klar definierte Unternehmensziele,<br />
die wir aufsetzen und<br />
noch dabei sind, weiter zu konkretisieren.<br />
Aber auch in diesen Punkten brauchen<br />
Sie viel Zuarbeit der Produktion,<br />
der Lieferanten und so weiter, um diese<br />
Ziele erfüllen zu können.<br />
<strong>MM</strong>: Das Thema Kreislaufwirtschaft<br />
wird in der Möbelbranche zunehmend<br />
relevant. Die ersten Hersteller<br />
haben kreislauffähige Matratzen im<br />
Angebot. Sie auch? Und wie gehen<br />
sie generell mit dem Thema um?<br />
Schirmer: Wir haben noch keine recycelte<br />
Matratze in unserem Sortiment, da<br />
sind wir noch im Gespräch, aber recycelte<br />
Gartenmöbel und auch Textilien.<br />
Wenn Sie ein Netz mit 950 Standorten<br />
haben, ergibt sich eine besondere Komplexität,<br />
um die Rückführung zu organisieren.<br />
Aber es gibt erste Gespräche,<br />
etwa mit Lieferanten von Matratzen,<br />
aber auch anderer Produkte.<br />
<strong>MM</strong>: Jetzt haben wir auf die 40 Jahre<br />
erfolgreicher Firmengeschichte geschaut.<br />
Blicken wir in die Zukunft:<br />
Wie wird sich in den kommenden<br />
Jahren die Investitionspolitik von<br />
Jysk entwickeln?<br />
„Den Omnichannel-Ansatz<br />
über Online, den Store, B2B<br />
und Kundenservice werden<br />
wir komplett neu ausrollen.“<br />
Schirmer: Wir werden voraussichtlich<br />
in den nächsten zwei Jahren die Transformation<br />
zum Store-Konzept 3.0 abgeschlossen<br />
haben. Dann sind wir damit<br />
in Deutschland an allen Standorten mit<br />
dem neuen Flächenkonzept vertreten,<br />
sodass es keine Erfordernis gibt, in absehbarer<br />
Zeit vergleichbare Investitionen<br />
auf der Fläche zu tätigen. Es kommen<br />
in den nächsten Jahren aber<br />
andere Investitionen beim Thema Unified<br />
Commerce auf uns zu. Wir werden<br />
eine neue Software einführen, die es<br />
uns ermöglicht, der Kaufentscheidung<br />
des Kunden oder den Kaufmotivatoren<br />
noch besser gerecht zu werden. Diesen<br />
Omnichannel-Ansatz über Online, den<br />
Store, B2B und Kundenservice werden<br />
wir komplett neu vernetzen und ausrollen.<br />
Das ist eines unserer größten Projekte<br />
für die kommenden zwei Jahre.<br />
<strong>MM</strong>: Langweilig wird es also nicht ...<br />
Schirmer: Nein! Investitionen werden<br />
weiterhin getätigt, und wir sehen, dass<br />
diese Investitionen auch einen Return<br />
on Investment haben. Das ist unsere<br />
Motivation, genau dort weiterzumachen<br />
und zu wachsen.<br />
<strong>MM</strong>: Herr Schirmer, vielen Dank für das<br />
Gespräch!<br />
20 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
Foto: Forte SA<br />
Forte: Schwieriges erstes<br />
Quartal 2024/25<br />
Der polnische Hersteller von RTA-Möbeln Forte hat das Finanzergebnis<br />
der Unternehmensgruppe für das erste Quartal des<br />
Geschäftsjahres 2024/25 (1. April 2024 bis 30. Juni 2024) veröffentlicht.<br />
Die konsolidierten Verkaufserlöse der Kapitalgruppe<br />
beliefen sich auf umgerechnet 58,32 Mio. Euro (251 Mio. PLN).<br />
Das entspricht einem Rückgang von 5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />
Dabei entfallen 9,52 Mio. Euro (41 Mio. PLN)<br />
aus dem Verkauf der Mehrproduktion von Möbelplatten, die im<br />
eigenen Plattenwerk Tanne hergestellt wurden. Im Vergleichszeitraum<br />
2023/2024 betrugen die Verkaufserlöse 61,34 Mio. Euro<br />
(264 Mio. PLN), wovon 5,34 Mio. Euro (23 Mio. PLN) aus dem<br />
Verkauf von Platten außerhalb der Gruppe stammten. Als Antwort<br />
auf den anhaltenden Marktdruck der letzten Jahre hat Forte<br />
Schlüsselprogramme und Maßnahmen zur kontinuierlichen<br />
Verbesserung der Produktivität eingeführt. Dies ermöglichte es<br />
dem Unternehmen, die Produktion von Zerlegmöbeln von vier<br />
auf drei Werke zu konsolidieren.<br />
Klöber befindet sich auf Wachstumskurs<br />
Der baden-württembergische Büromöbelhersteller Klöber verzeichnet mit einem<br />
Umsatz von ca. 22 Mio. Euro im Jahr 2023 ein Wachstum von +7,9% im Vergleich<br />
zum Vorjahr. Entgegen dem Trend konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben<br />
Marktanteile zurückgewinnen und im Auftragseingang eine Steigerung von ca. 6%<br />
im Vergleich zum Vorjahr erzielen. „Neue Organisationsstrukturen und Arbeitsformen<br />
verlangen nach flexiblen, ästhetischen Einrichtungen und maßgeschneiderten Lösungen<br />
für das Office, welche die Zusammenarbeit, die Kommunikation und die Bewegung<br />
fördern,“ erklärt Thomas Möller, Geschäftsführer Klöber GmbH.<br />
Reber übernimmt Montageplanung<br />
bei Ceka<br />
Das rheinland-pfälzische Kontrakt- und Möbellogistikunternehmen<br />
Reber Logistik weitet die Zusammenarbeit<br />
mit dem hessischen Büromöbelhersteller Ceka<br />
aus und übernimmt die Montageplanung des Unternehmens.<br />
Lag bislang die Tourenplanung und Auslieferung<br />
der Büromöbel in den Händen von Reber Logistik,<br />
kommt für den Logistiker jetzt mit der Montage ein<br />
weiterer Bereich hinzu. Mit dem Schritt übernimmt Reber<br />
für den Möbelhersteller sämtliche Prozesse nach<br />
der Produktion. Dirk Kliem, Technischer Leiter bei Ceka:<br />
„Wir arbeiten seit mehr als zwei Jahrzehnten für<br />
unsere Kunden Hand in Hand. Was wir teilen, ist vor<br />
allem das hohe Qualitätsverständnis über alle Prozessschritte<br />
hinweg.“ Reber Logistik steuert das Geschäft<br />
für Ceka in Alsfeld mit neun Mitarbeitern und<br />
wickelt rund 20 Touren in der Woche mit einem Volumen<br />
von rund 900 Kubikmetern für den Büromöbelhersteller<br />
ab.<br />
Foto: Reber Logistik<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024<br />
Unternehmen 21
Möbel Martin/Küchenheld<br />
Mittelstand<br />
Junge Wilde<br />
Es war eine der coolen, positiv stimmenden Nachrichten im Juli. Das 65-jährige Handelsunternehmen Möbel Martin hat einen Jungen<br />
Wilden übernommen: das Startup Küchenheld, das den Markt seit 2018 mit seinem digitalen Vertriebskonzept revolutioniert und fasziniert.<br />
Der MÖBELMARKT befragte Dr. Isabel Martin, Geschäftsführerin von Möbel Martin, zu den Hintergründen des Deals.<br />
„Das Produkt Küche wird<br />
in Zukunft viel digitaler<br />
verkauft werden.” Küchenheld<br />
Dr. Love Edquist und Ivo Wissler, Geschäftsführer von Küchenheld.<br />
Foto: Küchenheld<br />
Konkret notariell vereinbart hat Möbel<br />
Martin mit Stammsitz in Saarbrücken<br />
die Übernahme von Küchenheld (Mainz)<br />
am 15. Juli 2024. Mit im Boot ist Kalodion,<br />
die Beteiligungsgesellschaft des<br />
saarländischen Unternehmers David<br />
Zimmer. Kalodion hatte, ebenso wie<br />
Möbel Martin, bereits vor der Übernahme<br />
in Küchenheld investiert. Möbel<br />
Martin, Mitglied des Begros-Verbands,<br />
gilt als wichtigstes mittelständisches<br />
Möbeleinzelhandelsunternehmen in<br />
Südwestdeutschland und wird in zweiter<br />
und dritter Generation geführt. Das<br />
Familienunternehmen umfasst acht Einrichtungshäuser<br />
von Mainz bis Saarbrücken<br />
und einen Onlineshop.<br />
Die Fakten zu Küchenheld<br />
Das Startup Küchenheld hat sich mit seiner<br />
digitalen Verkaufsstrategie zu einem<br />
wichtigen Küchenhändler in Deutschland<br />
entwickelt. Mit selbst programmierter<br />
Software, einer datengetriebenen<br />
Marketingstrategie, effektiver Lead-Gewinnung,<br />
dem „Digital Smartroom“ und<br />
digitalen Terminen hat sich Küchenheld<br />
klar als Innovator positioniert. Unter dem<br />
Dach von Möbel Martin haben die digitalen<br />
Helden Zugang zu den Begros-<br />
Konditionen. Möbel Martin wiederum<br />
taucht mit Küchenheld noch tiefer in das<br />
Digitale Denken ein.<br />
2023 erwirtschaftete das Team um Geschäftsführer<br />
Dr. Love Edquist und Ivo<br />
Wissler 16 Mio. Euro. Küchenheld verfügt<br />
über acht Showrooms in sieben deutschen<br />
Großstädten von Berlin bis München.<br />
Edquist und Wissler: „Wir freuen<br />
uns, dass wir die Möglichkeit bekommen,<br />
verstärkt in die Weiterentwicklung und Digitalisierung<br />
der Branche zu investieren.<br />
Es ist ein klares Signal, dass unser Geschäftsmodell<br />
nicht mehr aus dem Küchenmarkt<br />
wegzudenken ist. Das Produkt<br />
Küche wird in der Zukunft deutlich digitaler<br />
verkauft, hierzu wird Küchenheld auch<br />
in der Zukunft maßgeblich beigetragen.“<br />
Dr. Isabel Martin<br />
im Interview<br />
<strong>MM</strong>: Was finden Sie eigentlich besonders<br />
faszinierend an der noch<br />
jungen Marke Küchenheld, Frau Dr.<br />
Martin?<br />
Martin: Ich finde besonders beeindruckend,<br />
wie Küchenheld die Digitalisierung<br />
in der Küchenbranche vorantreibt.<br />
Die Eigenentwicklungen des Teams reflektieren<br />
das hohe technische Knowhow<br />
und die Innovationskraft von Küchenheld.<br />
Das macht Küchenheld zu<br />
einem spannenden Partner und ich<br />
freue mich sehr auf die Zusammenarbeit.<br />
„Küchenheld wird als eigenständige<br />
Marke größtenteils<br />
unabhängig operieren.“<br />
Isabel Martin<br />
24 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
„Die Übernahme ist Teil<br />
unserer Digitalisierungs-<br />
Strategie." Möbel Martin<br />
Transformer<br />
MÖBELMARKT: Hat Möbel Martin<br />
mit der Übernahme die Mehrheit der<br />
Anteile?<br />
Dr. Isabel Martin: Möbel Martin und<br />
Kalodion teilen sich die Eigentumsanteile<br />
an Küchenheld zu gleichen Teilen,<br />
wobei jedes Unternehmen 50% der<br />
Anteile hält.<br />
„Wo hohe Synergie- und<br />
Lerneffekte erzielt werden,<br />
ist Zusammenarbeit<br />
angestrebt.“<br />
Isabel Martin<br />
<strong>MM</strong>: Wie wird Küchenheld weitergeführt?<br />
Martin: Küchenheld wird als eigenständige<br />
Marke fortbestehen und größtenteils<br />
unabhängig operieren. In Bereichen,<br />
in denen hohe Synergie- und Lerneffekte<br />
erzielt werden können, wird jedoch eine<br />
intensivere Zusammenarbeit angestrebt.<br />
Die Geschäftsführung bleibt bei Dr. Love<br />
Edquist und Ivo Wissler.<br />
Der Einkauf für Aufträge von Küchenheld<br />
wird zukünftig über Möbel Martin<br />
abgewickelt. Die Lieferanten behalten<br />
dabei die ihnen bekannten und vertrauten<br />
Ansprechpartner von Möbel Martin.<br />
Dies stellt einen wichtigen Schritt in unserer<br />
Zusammenarbeit dar und wir freuen<br />
uns darauf, unsere Partnerschaft auf<br />
diese Weise zu stärken.<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024<br />
<strong>MM</strong>: Inwieweit werden die Marken,<br />
die Küchenheld anbietet, mit den Marken<br />
von Möbel Martin abgeglichen?<br />
Martin: In Bezug auf die angebotenen<br />
Marken von Küchenheld und Möbel<br />
Martin konnten wir feststellen, dass<br />
diese bereits nahezu übereinstimmen.<br />
Daher bleibt unsere Strategie unverändert:<br />
Sowohl Möbel Martin als auch<br />
Küchenheld werden die erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit mit unseren Partnern<br />
fortsetzen.<br />
<strong>MM</strong>: Spielt auch die Attraktivität der<br />
Standorte von Küchenheld eine Rolle<br />
bei der Übernahme?<br />
Martin: Die regionalen Standorte und<br />
das Kundensegment von Küchenheld<br />
ergänzen die Positionierung von Möbel<br />
Martin sehr gut. Nichtsdestotrotz ist es<br />
vor allem das digitale Know-how von<br />
Küchenheld, das diesen Zusammenschluss<br />
besonders attraktiv macht, unabhängig<br />
von der geografischen Ausrichtung.<br />
<strong>MM</strong>: Gibt es noch andere spannende<br />
News von Möbel Martin?<br />
Martin: In der Tat – wir haben dieses<br />
Jahr unser 65-jähriges Bestehen! Im<br />
August werden wir dies in all unseren<br />
acht Einrichtungshäusern in Rheinland-<br />
Pfalz und im Saarland feiern. Unter dem<br />
Motto „Feier dein Zuhause“ laden wir<br />
unsere Kunden ein, gemeinsam mit uns<br />
zu feiern und von tollen Aktionen und<br />
attraktiven Angeboten zu profitieren.<br />
Einrichten heißt bei Möbel Martin wohnfühlen.<br />
Dabei möchte das Unternehmen<br />
unter anderem den digitalen Fortschritt<br />
nutzen. Wir streben danach, Einrichtungsträume<br />
zu erfüllen und unsere<br />
Kunden mit durchdachten, smarten Lösungen<br />
zu unterstützen. Die Übernahme<br />
von Küchenheld ist ein wichtiger<br />
Schritt in unserer Digitalisierungsstrategie<br />
und zeigt unser Engagement für den<br />
digitalen Fortschritt.<br />
Dr. Isabel Martin, Geschäftsführerin von Möbel Martin. <br />
<strong>MM</strong>: Welche weiteren Schritte gibt es<br />
in Ihrer digitalen Transformation?<br />
Martin: Ein weiterer Meilenstein war der<br />
Start des neuen Möbel Martin Webshops<br />
im März 2024. Mit der neuen<br />
Shop-Technologie „Shopware 6.5“ haben<br />
wir neue Maßstäbe in Bezug auf die<br />
User-Experience, insbesondere auf mobilen<br />
Endgeräten, gesetzt. Dieser technische<br />
Relaunch ist nur der Anfang eines<br />
umfassenden digitalen Wachs-<br />
Foto: Möbel Martin<br />
tumsprogramms, das auf den gesamten<br />
deutschen Markt sowie die angrenzenden<br />
Gebiete in Luxemburg und Frankreich<br />
abzielt.<br />
Der Relaunch des Onlineshops hat nicht<br />
nur die Attraktivität und Geschwindigkeit<br />
für unsere Kunden erhöht, sondern<br />
das neue System ist auch kompatibel<br />
für diverse zukünftig geplante Konfigurationen.<br />
Interview: Karin Henjes<br />
Unternehmen 25
Konjunktur<br />
Weiterhin schwierig<br />
Die deutsche Möbelindustrie kommt<br />
weiter nicht in Schwung. Im Mai 2024<br />
verzeichnete die Branche laut offizieller<br />
Daten des Statistischen Bundesamts ein<br />
Umsatzminus von -14,3% im Vergleich<br />
zum Vorjahresmonat. Im Berichtsmonat<br />
wurden über 1,3 Mrd. Euro umgesetzt.<br />
Alle Segmente der Branche konnten<br />
dabei ihre Umsätze vom Mai 2023<br />
nicht erreichen: Die Büro- und Ladenmöbler<br />
registrierten ein Umsatzminus<br />
von -14,1%, die Küchenmöbler lagen<br />
bei -10,7%. Die Matratzenhersteller<br />
setzten -11,2% weniger um, die Polstermöbler<br />
-15,5% und die Hersteller im<br />
Bereich sonstige Möbel, darunter Wohn-<br />
und Schlafzimmermöbel, -18,8%. Kumuliert<br />
über die ersten fünf statistisch<br />
erfassten Monate des Jahres liegt die<br />
über 400 Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten<br />
zählende Branche knapp<br />
zweistellig (-10,3%) im Minus. Während<br />
sich die Segmente Matratzen<br />
(-0,8%) und Büro- und Ladenmöbel<br />
(-2,2%) im Berichtszeitraum relativ stabil<br />
entwickelten, gab es bei den Herstellern<br />
von Küchenmöbeln (-10,8%),<br />
den Herstellern von Polstermöbeln<br />
(-12,5%) und im Bereich der sonstigen<br />
Möbel (-15,8%) zweistellige Rückgänge.<br />
Im Inland lief es dabei insgesamt<br />
bisher mit einem Umsatz von<br />
Grafik 1: Konjunktur-Barometer der deutschen Einrichtungsbranche bis Mai 2024 (in Prozent)<br />
10<br />
-30<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
-25<br />
Industrie:<br />
-14,3%<br />
Möbelindustrie gesamt Inlandsumsatz Auslandsumsatz Einzelhandel mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Hausrat<br />
<br />
Quelle: Destatis, HDH<br />
Grafik 2: Ifo-Geschäftsklima der deutschen Einrichtungsbranche bis Juli 2024<br />
80<br />
64<br />
48<br />
32<br />
16<br />
0<br />
-16<br />
-32<br />
-48<br />
-64<br />
-80<br />
Mai 2023<br />
Juli 2023<br />
Juni 2023<br />
Aug. 2023<br />
Juli 2023<br />
Sept. 2023<br />
Aug. 2023<br />
Okt. 2023<br />
Sept. 2023<br />
Nov.2023<br />
Okt. 2023<br />
Dez. 2023<br />
Nov. 2023<br />
Jan. 2024<br />
Dez. 2023<br />
Feb. 2024<br />
Jan. 2024<br />
März 2024<br />
Feb. 2024<br />
April 2024<br />
März 2024<br />
Mai 2024<br />
April 2024<br />
Juni 2024<br />
Geschäftsklima Industrie Geschäftsklima Handel Preiserwartung Industrie Preiserwartung Handel Produktionsentwicklung Industrie<br />
Lagerbestände Handel Auftragsbestand Industrie Bestellungen Handel Quelle: Ifo-Institut<br />
Mai 2024<br />
Juli 2024<br />
über 4,6 Mrd. Euro leicht besser<br />
(-9,4%) als im Ausland, wo der Umsatz<br />
um zwölf Prozent auf über 2,6 Mrd. Euro<br />
nachgab.<br />
Konsumklima im Aufwind<br />
Hoffnung macht, dass sich die Verbraucherstimmung<br />
in Deutschland im<br />
Juli spürbar verbessert hat. Das Konsumklima<br />
kann sich deutlich erholen:<br />
Der Indikator steigt in der Prognose für<br />
August im Vergleich zum Vormonat um<br />
3,2 Zähler auf -18,4 Punkte. Dies zeigen<br />
die aktuellen Ergebnisse des GfK<br />
Konsumklimas powered by NIM.<br />
„Die Aufhellung des Konsumklimas im<br />
Juli ist in erster Linie auf die gestiegene<br />
Einkommenserwartung der Deutschen<br />
zurückzuführen. Aber mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
spielt hier auch die EM-<br />
Euphorie, die die Fußball-Europameisterschaft<br />
in Deutschland in vielen Teilen<br />
der Bevölkerung ausgelöst hat, eine Rolle“,<br />
erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte<br />
beim NIM. „Es bleibt allerdings abzuwarten,<br />
ob dieser Effekt nachhaltig ist oder<br />
nur ein kurzzeitiges Aufflackern darstellt.<br />
So schnell wie diese Hochstimmung<br />
entstanden ist, kann sie auch wieder<br />
verschwinden. Sollte Letzteres der Fall<br />
sein, wird der Weg aus dem Konsumtief<br />
lang und mühsam. Denn für eine nachhaltige<br />
Besserung der Konsumstimmung<br />
ist es notwendig, dass – neben<br />
den derzeitigen realen Einkommenszuwächsen<br />
– auch die Planungssicherheit<br />
für die Verbraucher zurückkehrt, die vor<br />
allem für größere Anschaffungen der<br />
Haushalte essenziell ist.“<br />
Nach einem kleinen Rückschlag im<br />
Vormonat schätzen die Deutschen ihre<br />
Einkommensaussichten für die kommenden<br />
zwölf Monate wieder deutlich<br />
besser ein: Der Indikator gewinnt ganze<br />
11,5 Zähler hinzu und klettert damit<br />
auf 19,7 Punkte. Dies ist der höchste<br />
Wert seit Oktober 2021.<br />
Im Sog der deutlich verbesserten Einkommensaussichten<br />
nahm auch die<br />
Anschaffungsneigung im Juli zu. Der<br />
Indikator gewann 4,6 Punkte hinzu und<br />
wies -8,4 Zähler auf. Ein besserer Wert<br />
wurde zuletzt vor mehr als zwei Jahren,<br />
im März 2022, mit -2,1 Punkten,<br />
gemessen. Trotz des Anstiegs liegt die<br />
Anschaffungsneigung nach wie vor<br />
noch unter dem Niveau der beiden<br />
Lockdowns zu Zeiten der Pandemie im<br />
Frühjahr 2020 bzw. Ende 2020/Anfang<br />
2021. Die Sparneigung bleibt unverändert<br />
hoch und leistet keinen Beitrag<br />
zum Aufwind des Konsumklimas.<br />
sl<br />
26 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
AKTIVBANK BAROMETER<br />
20<br />
Entwicklung der über die Aktivbank regulierten ZR-Umsätze im deutschen Möbel- und Küchenhandel* (Veränderung in Prozent)<br />
10<br />
0<br />
-4,9% **<br />
-15,8% ***<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
Juli 2023<br />
Aug. 2023<br />
Sep. 2023<br />
Okt. 2023<br />
Nov. 2023<br />
Dez. 2023<br />
Jan. 2024<br />
Feb. 2023<br />
März 2024<br />
April 2024<br />
Mai 2024<br />
Jun 2024<br />
Juli 2024<br />
im Vergleich zum Vorjahresmonat <br />
* Die Händler zahlreicher Möbelverbände regulieren ihre Einkäufe über die Aktivbank.<br />
** Prozentuale Veränderungsrate im Juli 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat.<br />
*** Kumulierte Werte, 01 bis 07/2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />
powered by<br />
Grafik 4: Konjunktur-Barometer – Einrichtungshandels-Märkte in Europa und den USA<br />
(Umsatzentwicklung Möbel und Einrichtungsgegenstände, Veränderung in Prozent)<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
-25<br />
-30<br />
Mai 2023<br />
Juni 2023<br />
Juli 2023<br />
Aug. 2023<br />
Sept. 2023<br />
Okt. 2023<br />
Nov. 2023<br />
Dez. 2023<br />
Jan. 2024<br />
Feb. 2024<br />
März 2024<br />
April 2024<br />
Mai 2024<br />
Deutschland Frankreich Niederlande (Werte nur quartalsweise ermittelt) Österreich Italien (Konsumgüter ohne Lebensmittel) Großbritannien Tschechien (Möbel, Elektroartikel und Fachsortimente) USA<br />
Quelle: Destatis (D), IPEA (F), CBW Mite (NL), Statistik Austria (A), Istat (I), Office for National Statistics (GB), Czech Statistical Office (CZ), U.S. Department of Commerce (USA)<br />
Entwicklung des Umsatzes, der Zahl der Betriebe und der Beschäftigten in der<br />
deutschen Möbelindustrie: Mai 2024 (Betriebe ab 50 Beschäftigte)<br />
Umsatz Mai<br />
(1.000 Euro)<br />
% geg.<br />
Vorjahr<br />
Umsatz Jan. bis Mai<br />
(1.000 Euro)<br />
% geg.<br />
Vorjahr<br />
Betriebe<br />
Mai<br />
% geg.<br />
Vorjahr<br />
Beschäftigte<br />
Mai<br />
Büro- und Ladenmöbel 335.023 -14,1% 1.713.493 -2,2% 135 1,5% 20.949 0,0%<br />
Küchenmöbel 500.708 -10,7% 2.409.534 -10,8% 46 -4,2% 18.189 -2,8%<br />
Matratzen 36.812 -11,2% 230.507 -0,8% 26 -3,7% 2.731 -4,2%<br />
Polstermöbel 75.840 -15,5% 425.897 -12,5% 32 -5,9% 4.311 -7,0%<br />
Sonstige Möbel * 384.784 -18,8% 2.125.069 -15,8% 179 -6,8% 25.447 -10,7%<br />
Möbelindustrie insgesamt 1.333.167 -14,3% 6.904.500 -10,3% 418 -3,7% 71.627 -5,3%<br />
% geg.<br />
Vorjahr<br />
* Sonstige Möbel: Wohn-, Ess-, Schlafzimmermöbel, Kleinmöbel, Sitzmöbel nicht gepolstert, Möbel aus anderen Materialien, Möbelteile | Quelle: VDM<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024<br />
Markt 27
Mittelstandsverbund fordert<br />
bessere Rahmenbedingungen<br />
Der Mittelstandsverbund sieht in der Wiederwahl von EU-<br />
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine wichtige<br />
und notwendige Konstante in der europäischen Politik.<br />
Dr. Henning Bergmann, Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbundes,<br />
ruft von der Leyen zu einem entschlossenen<br />
Handeln und zu notwendigen politischen Anpassungen<br />
auf. Mittelständische Unternehmen sieht<br />
Bergmann als zentrales Element für die europäische Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Die Transition hin zu einer nachhaltigen<br />
Wirtschaft erfordere massive Investitionen, und die EU<br />
müsse mit dem Abbau von bürokratischen Hürden, klar<br />
formulierten Vorgaben und praktischen Lösungen den bisherigen<br />
Kurs nachbessern. Insbesondere sollte eine kurzfristige<br />
Anpassung der europäischen Lieferkettenrichtlinie<br />
(CSDDD) angestoßen werden. Die akuten Fragestellungen<br />
in der Umsetzung der Entwaldungsverordnung (EUDR)<br />
zeigten klar, dass der Aufbau von Verwaltungsstrukturen<br />
vor dem Beginn jeglicher europäischer Regulatorik abgeschlossen<br />
sein müsse. Die EUDR sollte daher laut Bergmann<br />
mindestens auf den Beginn des Jahres 2026 verschoben<br />
werden.<br />
Foto: Søstrene Grene<br />
Søstrene Grene: Expansionsoffensive<br />
in Deutschland<br />
Die dänische Einzelhandelskette Søstrene Grene expandiert mit zukünftigen Filialöffnungen<br />
weiter in Deutschland. Bis Ende Juli wird das Unternehmen nach eigener Aussage<br />
80 Läden in Deutschland betreiben. Das Ziel sind insgesamt 100 Standorte innerhalb<br />
der nächsten zwei bis drei Jahre. „Deutschland ist bereits unser größter Markt und<br />
zählt seit langem zu unseren Schwerpunktregionen. Seit der Eröffnung unseres ersten<br />
Ladens in Hamburg im Jahr 2016 und dem überwältigend positiven Feedback unserer<br />
deutschen Kunden hat unsere Expansion in Deutschland an Fahrt aufgenommen“, erklärt<br />
Mikkel Grene, CEO und Miteigentümer von Søstrene Grene. Nach Dänemark war<br />
Deutschland der zweite Markt, auf dem Søstrene Grene Online-Shopping anbot. Obwohl<br />
diese Möglichkeit von den deutschen Kunden gut angenommen wurde, bleibe die<br />
Präsenz von physischen Läden ein zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie.<br />
Dr. Henning Bergmann, Hauptgeschäftsführer Der Mittelstandsverbund<br />
– ZGV e.V.<br />
<br />
Foto: Peter Himsel<br />
Anzeichen für wirtschaftliche<br />
Erholung<br />
Foto: Der Mittelstandsverbund – ZGV e.V.<br />
Nach der aktuellen Konjunkturumfrage zum 2. Quartal 2024 des<br />
Mittelstandsverbundes unter seinen Mitgliedern bildet sich eine<br />
leichte wirtschaftliche Erholung ab. Mehrere Verbundgruppen<br />
bewerten ihre Lage besser als zum Jahresbeginn und verzeichnen<br />
Umsatzsteigerungen. Auch die Investitionsbereitschaft<br />
steige tendenziell, während die Beschäftigung stabil bleibe. So<br />
bewerten mehr als ein Drittel der Verbundgruppen (34,5%) ihre<br />
wirtschaftliche Lage als gut – im ersten Quartal 2024 waren das<br />
noch rund 18%. Gleichzeitig sank die Zahl jener Kooperationen,<br />
für die es zwischen April und Juni wirtschaftlich abwärts<br />
ging, von 25% im ersten Quartal 2024 auf nun 15,5% im zweiten<br />
Quartal des Jahres. Perspektivisch geht das Gros der Unternehmen<br />
von steigenden Umsätzen aus – damit rechnen<br />
mehr als 36% der befragten Gruppen, während rund ein Drittel<br />
der Verbünde hier für die nahe Zukunft von einer Umsatzverstetigung<br />
ausgeht; 31% der Kooperationen erwarten für die kommenden<br />
Monate sinkende Umsätze.<br />
28 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
Garant Gruppe und Wohnfitz<br />
gründen Einkaufsgesellschaft<br />
Wolfram Fitz und die Garant-Gruppe gründen mit der „purXL<br />
Einkaufsverbund des Möbelhandels GmbH & Co. KG“ einen<br />
neuen Gesellschafterzusammenschluss für umsatzstarke,<br />
mittelständische Vollsortiments-Möbelhäuser. „purXL Möbel“<br />
geht zum 1. Januar 2025 operativ an den Start. Die<br />
neue Einkaufsgesellschaft wurde auf Initiative von Wolfram<br />
Fitz (Inhaber Wohnfitz, Walldürn) und der Garant Gruppe gemeinsam<br />
gegründet und in den letzten zwei Jahren im starken<br />
Maße aus Händlerperspektive entwickelt. Es richtet sich<br />
speziell an Möbelhändler, die ihr Geschäft in enger Zusammenarbeit<br />
mit Händlerkollegen stärken, digitalisieren und<br />
professionalisieren möchten, ihren Verband aktiv mitgestalten<br />
wollen und dabei bestmöglich, konzentriert, frei und<br />
selbstbestimmend einkaufen möchten.<br />
Foto: Statistik Baumarkt+Garten 2024, Dähne Verlag<br />
Baumärkte fahren 2023 Rekordminus ein<br />
Mit einem Minus von rund 1,1 Mrd. Euro beim Umsatz in Deutschland und Europa ist<br />
2023 für die Baumarktbranche das schlechteste Jahr seit Beginn der Datenerhebung<br />
1994 gewesen. In Deutschland lagen die Umsätze der DIY-Branche zu Ende 2023 dennoch<br />
leicht über der durchschnittlichen Wachstumslinie der Jahre 1999 bis 2019 – dem<br />
letzten Jahr vor Corona, Inflation und Ukrainekrieg. Das geht aus der neu erschienenen<br />
Ausgabe der „Statistik Baumarkt + Garten“ des Dähne Verlags hervor. Nachdem sich<br />
die Baumarktbranche 2020 über ein Rekord-Jahr freuen konnte, folgte nun der Einbruch.<br />
Die Umsätze gingen im In- und Ausland mit 2,9% zurück. Obi und Bauhaus haben<br />
mit 514 bzw. 130 Mio. Euro die stärksten Verluste hinnehmen müssen.<br />
Anzeige<br />
www.kindundjugend.de<br />
NEUE<br />
PERSPEKTIVEN<br />
FÜR IHR BUSINESS<br />
KÖLN, 03.–05.09.2024<br />
JETZT<br />
TICKETS<br />
SICHERN!<br />
Koelnmesse GmbH<br />
Messeplatz 1, 50679 Köln<br />
Telefon +49 1806 117 017*<br />
kindundjugend@visitor.koelnmesse.de<br />
* (0,20 EUR/Anruf aus dem dt. Festnetz; max. 0,60 EUR/Anruf aus dem Mobilfunknetz)
Die Top 30 Möbelhändler<br />
KONZENTRATION<br />
IN DÜSTEREN ZEITEN<br />
Ganz unerwartet kommt es nicht: 2022 konnten viele Möbelhändler gerade in Deutschland umsatztechnisch zwar ein wenig durchschnaufen,<br />
auch wenn längst nicht alle überhaupt die Inflation ausgleichen konnten. Doch dieses zumindest gefühlte Wachstum war<br />
nur ein Strohfeuer, 2023 erwischte es die meisten Möbelhändler nicht nur hierzulande knüppeldick. Nur fünf Unternehmen aus den Top<br />
30 konnten in Deutschland überhaupt Umsatzzuwächse vermelden, in Europa und dem Rest der Welt sieht es ähnlich bescheiden aus.<br />
Und da zeitgleich die Branchen-Leader Ikea und Lutz kräftig zulegen konnten, ist es kein Wunder, dass die Konzentration im Möbelhandel<br />
auf der ganzen Welt ebenfalls massiv ansteigt.<br />
Legt man die Zahlen des BVDM zugrunde,<br />
dann sind die Umsätze im Möbelhandel<br />
einschließlich Fachsortimente<br />
2023 um rund 3,9 Prozent gesunken.<br />
Und damit steht Deutschland im internationalen<br />
Vergleich sogar noch gut da,<br />
denn das italienische Marktforschungsinstitut<br />
CSIL geht für den europäischen<br />
Möbelhandel von einem Umsatzrückgang<br />
von 8,4 Prozent und weltweit sogar<br />
von 9,4% aus. Gerade Letzteres ist<br />
auch kein Wunder, denn nachdem 2022<br />
die Wechselkursschwankungen von<br />
Dollar zu Euro das Geschäft in den USA<br />
noch deutlich beschönigten, sehen wir<br />
die Umsätze in 2023 mit recht stabilem<br />
Wechselkurs bei den meisten amerikanischen<br />
Möbelhändlern deutlich, oft sogar<br />
zweistellig im Minus.<br />
Dramatische Verluste<br />
Wie dramatisch die Lage für manchen<br />
in der Branche ist, zeigt ein Blick in die<br />
Wayfair-Bilanz. Der amerikanische Online-Riese<br />
liegt beim Umsatz immer<br />
noch mit stolzen rund 12 Mrd. Dollar<br />
(11,1 Mrd. Euro) auf Platz vier der größten<br />
Möbelhändler der Welt. Aber das ist<br />
eben nur die halbe Wahrheit, denn für<br />
das Geschäftsjahr 2023 musste das<br />
Unternehmen erneut mehr als 800 Mio.<br />
Dollar operativen Verlust melden – nach<br />
fast -1,4 Mrd. Dollar im Jahr zuvor. Kein<br />
Wunder also, dass der einstige Börsenstar,<br />
dessen Aktien zu Spitzenzeiten im<br />
März 2021 288 Euro kosteten, bei Redaktionsschluss<br />
dieser Ausgabe nur<br />
noch bei knapp 45 Euro rumdümpelte.<br />
Das ist allerdings immer noch viel besser<br />
als das Schicksal von Steinhoff, die<br />
nun endgültig aus unseren Top 30 geflogen<br />
sind, da der einstige Milliarden-<br />
Konzern nach seiner spektakulären<br />
Pleite liquidiert wurde. Neu mit dabei ist<br />
im Weltranking dafür Steinhoffs letzte<br />
ganz große Beteiligung Mattress Firm<br />
auf Platz 13. Die Kette, die in den USA<br />
Foto: Pexels / Pixabay<br />
30 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
Die Top 30-Händler<br />
Deutschland I Europa I Welt:<br />
Matratzen und Bettwaren im Wert von<br />
rund 4 Mrd. Dollar unters Volk bringt,<br />
wird wiederum gerade von Tempur<br />
übernommen und hat deswegen nur ein<br />
kurzes eigenständiges Gastspiel in dieser<br />
Liste. Man sieht: Geld für Übernahmen<br />
ist im Markt immer vorhanden.<br />
„Weiter, immer weiter!“<br />
Das legendäre Zitat von Torwart-Titan<br />
Oliver Kahn könnte auch das inoffizielle<br />
Motto von Ikea und XXXLutz sein. Denn<br />
beide Unternehmen erscheinen manchmal<br />
wie vom Markt abgekoppelt in ihrer<br />
Entwicklung zu immer mehr Umsatz.<br />
Die Schweden spielen, global betrachtet,<br />
einfach in einer anderen Liga und<br />
generieren dieses Wachstum – in<br />
Deutschland beeindruckende 13,3% –<br />
tatsächlich organisch. Gute Ideen, ein<br />
Design, das offensichtlich ankommt,<br />
und nicht zuletzt auch starkes Marketing<br />
ohne dicke Rotstift-Prospekte, da<br />
könnte mancher in der Branche neidisch<br />
werden. In Österreich ist es dagegen<br />
eher eine Form von Scheckbuch-<br />
Diplomatie, die das globale Wachstum<br />
von 12,5 Prozent möglich macht, denn<br />
die Gruppe realisiert Zukäufe in schwindelerregender<br />
Größe und Frequenz.<br />
Aber auch das nötigt dem außenstehenden<br />
Betrachter Respekt ab, denn<br />
solche Akquisitionen muss man sich<br />
nicht nur leisten können, sondern auch<br />
zum Abschluss bringen und erfolgreich<br />
in die eigenen Strukturen integrieren.<br />
Damit sind es aber auch gerade Ikea<br />
und Lutz, die nicht nur symbolisch, sondern<br />
ganz real für die rapide fortschreitende<br />
Konzentration im Möbelhandel<br />
stehen. Denn wenn das Marktvolumen<br />
weltweit sowie auch in Europa und in<br />
Deutschland schrumpft und die ganz<br />
großen jeweils wachsen, macht sich<br />
das in den Marktanteilen natürlich umso<br />
stärker bemerkbar. Besonders deutlich<br />
erkennt man das am Marktanteil der<br />
Möbelhändler, die nicht zu den Top 30<br />
gehören. Egal ob in Deutschland, Europa<br />
oder weltweit, der Marktanteil des<br />
„großen Restes“ im Möbelhandel<br />
schrumpfte deutlich, zwischen 2,5 und<br />
fast 5 Prozentpunkte. Das mag global<br />
noch nicht so dramatisch erscheinen,<br />
immerhin liegt der Marktanteil der Top<br />
30 hier „nur“ bei 30 Prozent. In Deutschland<br />
haben die Top 30 erneut die magische<br />
Schwelle von 50 Prozent Marktanteil<br />
überschritten – und zwar deutlich.<br />
Auf 53,7 Prozent kommen Ikea, Lutz,<br />
Otto, Krieger, Jysk, Porta und Co. hierzulande<br />
2023, und die Vermutung liegt<br />
nahe, dass diese Entwicklung auch in<br />
den nächsten Jahren voran schreitet.<br />
Online und Offline verzahnt<br />
Was die Möbelbranche dabei aber von<br />
anderen Branchen unterscheidetm, ist,<br />
dass sie weiter stark in der Old Economy<br />
zuhause ist. Zwar konnte im Welt-<br />
Ranking mit Wayfair ein Online-Pure-<br />
Player in die Umsatz-Top-5 stürmen<br />
(mit all den weiter vorne beschriebenen<br />
Problemen) und in Deutschland die Otto-Group<br />
ihren vierten Platz behaupten,<br />
den man sich allerdings über Jahrzehnte<br />
schon zu analogen Katalogzeiten erarbeitet<br />
hat. Ansonsten sind die Spit-<br />
Grafik 1: Markt-Anteile der Top 30 – Deutschland, Europa, Welt 2023 (in %)<br />
80<br />
70<br />
80<br />
60<br />
70<br />
50<br />
60<br />
40<br />
50<br />
30<br />
40<br />
20<br />
30<br />
10<br />
20<br />
0<br />
10<br />
0<br />
13,6<br />
22,5<br />
28,2<br />
34,7<br />
43,7<br />
50,5<br />
Deutschland<br />
53,7<br />
46,3<br />
17,5<br />
23,2 26,3 29,6 34,6<br />
Europa<br />
40,0 41,9 58,1<br />
Top 1 Top 2 Top 3 Top 5 Top 10 Top 20 Top 30 Übriger Markt Quelle: Möbelmarkt<br />
Deutschland<br />
Europa<br />
Welt<br />
Grafik 5 2: Veränderung der Markt-Anteile der Top 30 – Deutschland, Europa, Welt 2023 (in Prozentpunkten)<br />
4<br />
4,9 5,0 4,9<br />
53<br />
4,5<br />
4,2<br />
3,8<br />
42<br />
3,5<br />
3,2 3,3 3,3<br />
3,0<br />
31<br />
2,5<br />
2,7<br />
2,4<br />
2,3<br />
2,5<br />
2,1<br />
1,9<br />
20<br />
1,7<br />
-11<br />
0,9<br />
-2 0<br />
-1 -3<br />
-2 -4<br />
-2,5<br />
-3 -5<br />
Deutschland<br />
-4<br />
Europa<br />
Welt<br />
-5<br />
Deutschland<br />
Europa<br />
-4,9<br />
Welt<br />
6,7<br />
11,3 13,9 17,2 22,4<br />
Welt<br />
27,4 30,0 70,0<br />
Top 1 Top 2 Top 3 Top 5 Top 10 Top 20 Top 30 Übriger Markt Quelle: Möbelmarkt<br />
2,8<br />
-2,8<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024<br />
Markt 31
Die Top 30-Händler<br />
Deutschland I Europa I Welt:<br />
KONZENTRAZION<br />
IN DÜSTEREN ZEITEN<br />
Grafik 3: Die Top 10 in Deutschland, Europa und der Welt<br />
nach Umsatz-Wachstum 2023 (in %) *<br />
Foto: Gerd Altmann / Pixabay<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Deutschland -3 0 3 6 9 12 15<br />
Ikea<br />
XXXLutz<br />
Lars Larsen Group<br />
Zurbrüggen<br />
Culinoma<br />
Krieger-Gruppe<br />
13,3<br />
9,2<br />
5,6<br />
5,0<br />
1,8<br />
0<br />
7<br />
Otto Group<br />
-1,8<br />
zenplätze in unserem deutschen und<br />
europäischen Ranking eher klassischen<br />
Möbelhändlern vorbehalten,<br />
egal ob konventionell wie XXXLutz,<br />
Segmüller und Höffner, ob Mitnahme<br />
wie Ikea oder ob Discount wie Jysk. In<br />
den USA muss man als Besonderheit<br />
noch die Supermarkt- und Baumarkt-<br />
Riesen Walmart, Target und The Home<br />
Depot berücksichtigen, die mit ihren<br />
meist über 15.000 qm großen Märkten<br />
oft ein Sortiment abbilden, das wirklich<br />
alles beinhaltet, was der Amerikaner<br />
zum Leben braucht (hier haben wir<br />
natürlich die Konzern-Umsätze auf die<br />
relevanten Möbel- und Fachsortimente<br />
heruntergebrochen).<br />
Der Online-Umsatz in der Möbelbranche<br />
wird heutzutage zu einem großen<br />
Teil von einigen klassischen Händlern<br />
gleich mit erledigt. So erzielte Ikea in<br />
Deutschland bereits mehr als 20%<br />
seines Umsatzes online – immerhin<br />
knapp 1,4 Mrd. Euro – und nutzte dabei<br />
sicher auch seine Fokussierung<br />
auf zerlegte, flach verpackte Ware.<br />
Paketversandfähigkeit wird auch von<br />
in Deutschland produzierenden Zerlegt-Möblern<br />
seit einigen Jahren immer<br />
wieder als eines der wichtigsten<br />
Entwicklungskriterien bei neuen Modellen<br />
genannt – inzwischen gibt es<br />
sogar ganze Sofas oder Polsterbetten<br />
für den Paketversand optimiert. Und<br />
XXXLutz verleibte sich mit Home24<br />
sogar einen der renommiertesten<br />
deutschen Online-Player ein, der deswegen<br />
in unserem Ranking nicht mehr<br />
einzeln auftaucht, sondern zum Umsatz-Sprung<br />
der Österreicher beigetragen<br />
hat. Ebenfalls gut dabei im Online-Geschäft<br />
ist das eigentlich sehr<br />
regional aufgestellte VME-Mitglied<br />
Weko, das zwei konventionelle Einrichtungshäuser,<br />
zwei Küchenfachmärkte<br />
und ein junges Möbelhaus<br />
„meinMAXX“ betreibt. Allerdings gehört<br />
auch der Online-Spezialist Raumschmiede<br />
zum Unternehmen, der<br />
2023 vor allem mit Gartenmöbeln,<br />
aber auch mit Betten und weiteren<br />
Möbeln immerhin 82 Mio. Euro umgesetzt<br />
hat.<br />
Nur wenige im Plus<br />
Wenn der Markt insgesamt schrumpft<br />
und einige wenige stark wachsen,<br />
liegt es auf der Hand, dass viele Unternehmen<br />
Umsatz verloren haben.<br />
Und das lässt sich ganz deutlich an<br />
unseren Wachstums-Grafiken ablesen,<br />
denn weder in Deutschland noch<br />
in Europa oder global konnte überhaupt<br />
ein Drittel unserer Top 30 wachsen.<br />
In Deutschland waren es sogar nur<br />
fünf der der 30 größten Möbelhändler,<br />
die es noch in die schwarzen Zahlen<br />
beim Wachstum geschafft haben, global<br />
betrachtet waren es acht von 30<br />
und in Europa neun von 30. Das sieht<br />
natürlich deutlich schlechter als im<br />
vergangenen Jahr aus, als die Top 10<br />
von allen drei Rankings gut im Plus lagen.<br />
Das Problem war allerdings, dass<br />
aufgrund der enorm hohen Inflation im<br />
Krisenjahr 2022 nur ganz wenige dieser<br />
Händler gegen die Geldentwertung<br />
anverdienen konnten. Gewonnen<br />
und doch verloren war in dem Jahr<br />
das traurige Motto für viele große Möbelhändler.<br />
Spannender Blick in die<br />
Zukunft<br />
Schaut man auf das laufende Jahr,<br />
dann sind die Vorzeichen für unser<br />
nächstes Top-Ranking ziemlich düster.<br />
Wohl kaum einer in der Branche<br />
rechnet, zumindest in Deutschland,<br />
mit steigenden Möbel-Umsätzen,<br />
ganz im Gegenteil. In unserem Welt-<br />
Ranking kommt für XXXLutz aber der<br />
US-Online-Riese Wayfair in Schlagweite,<br />
nur noch rund 700 Mio. Euro<br />
trennen die beiden. Da Wayfair aber<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Westwing<br />
Tchibo<br />
Lidl<br />
* In Deutschland ging es nicht nur darum, wer am stärksten wuchs, sondern auch, wer<br />
am wenigsten schrumpfte. Nicht mal die zehn „wachstumsstärksten“ Möbelhändler<br />
konnten auch wirklich ein positives Wachstum generieren. Grafiken: MÖBELMARKT<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Europa<br />
XXXLutz<br />
El Corte Inglés Group<br />
Ikea<br />
Mondo Convenienza<br />
Zurbrüggen<br />
Lars Larsen Group<br />
De Mandemakers<br />
Sainsbury's<br />
Kika/Leiner<br />
Krieger-Gruppe<br />
Welt<br />
XXXLutz<br />
Walmart<br />
Mondo Convenienza<br />
Ikea<br />
Lars Larsen Group<br />
De Mandemakers<br />
Sainsbury's<br />
Nitori<br />
Krieger-Gruppe<br />
Amazon<br />
seinen Umsatz-Absturz abfedern konnte<br />
und in den ersten sechs Monaten relativ<br />
stabile Umsätze (nur -1,7 Prozent auf<br />
Dollar-Basis) meldete, müsste Lutz noch<br />
eine ordentliche Schippe drauflegen,<br />
0 2 4 6 8 10 12<br />
-3 0 3 6 9 12 15<br />
-2,0<br />
-2,6<br />
-3,0<br />
11,5<br />
7,8<br />
6,5<br />
5,7<br />
5,0<br />
3,7<br />
2,0<br />
0,5<br />
0,3<br />
0<br />
12,5<br />
8,1<br />
5,7<br />
5,4<br />
3,7<br />
2,0<br />
0,5<br />
0,3<br />
0<br />
-0,1<br />
wollen sie weltweit Platz 4 erreichen.<br />
Dass das organisch klappt, steht im laufenden<br />
Jahr wohl kaum zu erwarten, aber<br />
das hat XXXLutz ja noch nie gestört.<br />
Arnd Schwarze<br />
32 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
Das Who is Who<br />
des Einrichtungs-Handels<br />
über alle Kanäle und Handels-Branchen<br />
www.moebelmarkt.de<br />
www.moebelmarkt.de<br />
International Interior Business Magazine<br />
WELTWEIT<br />
EXKLUSIV<br />
TOP 30<br />
Einrichtungshändler<br />
GERMANY | EUROPE | WORLD<br />
Homefurnishing Retailers<br />
2024<br />
in Deutschland, Europa<br />
und der Welt<br />
Falls das dieser Ausgabe beiliegende „Top 30“-Special bereits entnommen wurde, senden wir<br />
Ihnen gerne ein weiteres Exemplar zu. If the special “Top30” was already taken out on this<br />
page, we will be pleased to send you another copy.<br />
Kontakt Marketing & Kommunikation | Contact Marketing & Communication: Silvia Chesi,<br />
Phone +49 (0)911 95578-33, chesi@ritthammer-verlag.de
Die Umsetzung der EU-<br />
Entwaldungsverordnung braucht<br />
dringend eine Fristverlängerung<br />
„Gemeinsam mit der Säge- und der Holzwerkstoffindustrie<br />
und dem Möbelhandel setzen wir uns massiv für eine<br />
Verlängerung der Übergangsfrist bzw. eine Verschiebung<br />
um weitere zwei Jahre ein.“<br />
Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen<br />
Möbelindustrie (VDM/VHK), zur Umsetzungs-Frist für die<br />
EU-Entwaldungsverordnung …<br />
Die Politik redet zwar derzeit gerne<br />
vom Bürokratieabbau, belastet die<br />
Wirtschaft aber mit immer komplexeren<br />
Vorschriften.<br />
Ein Beispiel ist die EU-Entwaldungsverordnung<br />
(EUDR). Vom 30. Dezember<br />
2024 an – so die derzeitigen Vorgaben<br />
– dürfen Produkte, die den<br />
Rohstoff Holz enthalten, nur noch mit<br />
Foto: VDM<br />
entsprechenden Nachweispflichten<br />
über eine entwaldungsfreie Lieferkette<br />
in den Verkehr gebracht werden. Dies<br />
bringt für unsere Branche umfangreiche<br />
Anforderungen an die Dateninfrastruktur<br />
und die betriebsinternen Prozesse<br />
sowie die Zusammenarbeit in<br />
der gesamten Wertschöpfungskette<br />
mit sich.<br />
Wir begrüßen die grundsätzliche Zielsetzung<br />
der Verordnung – aber eine<br />
Umsetzung der Vorschriften bis zum<br />
vorgegebenen Stichtag 30. Dezember<br />
dieses Jahres ist nicht machbar.<br />
Gemeinsam mit den Kollegen aus<br />
Sägeindustrie, Holzwerkstoffindustrie<br />
und Möbelhandel setzen wir uns daher<br />
derzeit auf nationaler und europäischer<br />
Ebene massiv für eine Verlängerung<br />
der Übergangsfrist bzw. eine Verschiebung<br />
der Inkraftsetzung der EUDR um<br />
weitere zwei Jahre ein.<br />
Die Möbelindustrie kann die vorgesehenen<br />
komplexen und sehr bürokratischen<br />
Anforderungen zum Nachweis<br />
und zur Weitergabe von Geolokationsdaten<br />
und Referenznummern in der<br />
gesamten Wertschöpfungskette im<br />
vorgesehenen Zeitraum nicht umsetzen.<br />
Die überwiegend mittelständischen<br />
Unternehmen benötigen deutlich<br />
mehr Zeit, um ihre IT-Systeme an<br />
die Vorgaben anzupassen.<br />
Erforderlich ist entweder der Aufbau<br />
einer neuen IT-Infrastruktur oder die<br />
Synchronisation mit bestehenden Systemen<br />
der unterschiedlichen Unternehmen<br />
in der Lieferkette. Nur so kann<br />
ein nahtloser und rechtssicherer Transfer<br />
der umfangreichen Datenströme<br />
über die gesamte Wertschöpfungskette<br />
gewährleistet werden.<br />
Zur Veranschaulichung sei erwähnt,<br />
dass sich die Endprodukte aus Tausenden<br />
einzelner Referenznummern<br />
zusammensetzen.<br />
Die Vorbereitungen zur Anpassung der<br />
IT-Infrastruktur und der Schnittstellen<br />
werden auf mindestens 18 Monate geschätzt,<br />
wenn die Informationen und<br />
Funktionalitäten vollständig und damit<br />
rechtssicher seitens der EU-Kommission<br />
definiert sind, was noch nicht der<br />
Fall ist. Aktuell fehlen hier an diversen<br />
Stellen noch entsprechend valide Informationen<br />
in Bezug auf die erforderlichen<br />
Umsetzungsdetails.<br />
„Eine Umsetzung zum<br />
1. Januar wird von der IT und<br />
der Geschäftspraxis her als<br />
unmöglich angesehen, solange<br />
es keine Änderungen gibt.“<br />
Eine Umsetzung der Verordnung zum<br />
1. Januar des kommenden Jahres wird<br />
daher sowohl von der IT als auch von<br />
der Geschäftspraxis her als unmöglich<br />
angesehen, solange es keine technischen<br />
sowie inhaltlichen Änderungen<br />
gibt. Derzeit kommen aus Brüssel unterschiedliche<br />
Signale, ob sich eine<br />
Chance für diese Verschiebung auftut.<br />
Wir werden an diesem Thema weiter<br />
dranbleiben.<br />
Ihr Jan Kurth <br />
34 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
August 2024 ∙ www.moebelmarkt.de<br />
Hästens: Store mit 5-Sternen<br />
Auping: Fokus<br />
auf dem Fachhandel<br />
@Hometex:<br />
Starke Messe
Mit Kämpferherz<br />
gegen die Krise!<br />
Puh, das sind schwierige Zeiten!<br />
Wussten Sie schon, Sie sehen ja, was bei Ihnen im Geschäft los ist – oder eben<br />
NICHT los ist? Trotzdem, wenn selbst die erfolgsverwöhnten Onliner von Emma,<br />
bei denen es eigentlich ausgemacht schien, dass Sie 2024 die Umsatz-Milliarde<br />
knacken, plötzlich 200 Mitarbeiter und damit fast 20 Prozent der Belegschaft entlassen,<br />
muss man schon schlucken. Nun kam bei Emma wohl zur mauen Lage in<br />
der Branche noch ein hausgemachtes Software-Problem dazu, das den Frankfurtern<br />
die Expansionspläne verhagelte. Trotzdem lässt es aufhorchen, wenn selbst<br />
ein von Erfolg zu Erfolg eilendes Start-up plötzlich Federn lassen muss.<br />
Weit entfernt von der schillernden Start-up-Kultur war das äußerst bodenständige<br />
Breckle Northeim (nicht zu verwechseln mit Breckle Weida, denen geht es weiter<br />
gut!) und doch ähneln die Probleme, die zum endgültigen Aus der Niedersachsen<br />
geführt haben, erschreckend stark denen von Emma. Klar, Breckle Northeim war<br />
ein Sanierungsfall und kein Shooting-Star. Doch auch hier soll es die Kombination<br />
aus Software-Problemen und Absatzkrise gewesen sein, die zur Insolvenz geführt<br />
hat. Dass wegen der aktuellen Marktkrise dann auch noch der letzte potenzielle Investor<br />
abgesprungen ist, ist bitter – vor allem für die fast 300 Mitarbeiter. Der Markt<br />
hingegen, machen wir uns nichts vor, wird es verkraften, wenn ein wenig Kapazität<br />
aus dem Spiel genommen wird – gerade vor dem Hintergrund der letzten Umsatzrückgänge.<br />
Doch die Schlafen-Branche zeigt ein Kämpferherz und stemmt sich auf der anderen<br />
Seite vehement gegen die Krise. Das merkte man auf der Messe @Hometex,<br />
die im Juni erneut bewies, dass sie die wichtigste Branchenplattform für Bett und<br />
Bettwaren geworden ist. Die Stimmung war sicher nicht euphorisch, aber spürbar<br />
besser, als man es in der schwierigen Lage erwarten würde. Die Branche hat sich<br />
hier in Bad Salzuflen selbst etwas erschaffen, was ihr offensichtlich andere Plattformen<br />
nicht bieten konnten: Alle Sortimente auf einen Blick, und das zu überschaubaren<br />
Kosten für Aussteller und Besucher. Vorbildlich.<br />
Und noch etwas wurde in der Branche geschafft, wovon sich viele eine Scheibe abschneiden<br />
könnten: Ich kann mich an kaum an einen Zusammenschluss von Unternehmen<br />
erinnern, der so geräuschlos, harmonisch und auf Augenhöhe abgelaufen<br />
ist, wie der von Garant Gutes Schlafen und dem ABK-Verband. Hut ab vor ABK-<br />
Chef Thomas Fehr und Garant-Manager Stefan Wieselhuber, die das zum Wohle aller<br />
Beteiligten so gut organisiert haben. Da drängt sich doch die Frage auf, ob das<br />
vielleicht ein Erfolgsmodell auch für andere sein könnte?<br />
Das müssen andere beurteilen. Genießen Sie erstmal den Sommer, wir sehen uns<br />
auf den Herbstmessen, wenn die Umsätze hoffentlich etwas angezogen haben.<br />
Herzlichst<br />
Ihr Arnd Schwarze<br />
Arnd Schwarze<br />
Redakteur MÖBELMARKT<br />
schwarze@moebelmarkt.de<br />
Impressum<br />
Erschienen im MÖBELMARKT August 2024<br />
Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />
Emmericher Str. 10 · D-90411 Nürnberg<br />
Telefon: +49 (0) 911 95578-0<br />
Fax: +49 (0) 911 95578-11<br />
Internet: www.moebelmarkt.de<br />
E-Mail: redaktion@ritthammer-verlag.de<br />
Redaktion: Arnd Schwarze (Leitung),<br />
Stefan Mielchen, Karin Henjes, Michaela Höber<br />
36 MÖBELMARKTSleep<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
@Hometex | Seiten 36–38<br />
Inhalt<br />
36 Mit Kämpferherz gegen die Krise!<br />
38 @Hometex: Treffpunkt der Schlafen-<br />
Branche wächst immer weiter<br />
41 25 Jahre Schmid Auktionen<br />
42 „Chez Douverne“: Hästens-Store<br />
und Hotel – Gäste werden zu Freunden<br />
44 Superba: 100 Jahre Schweizer Innovation<br />
45 News & Trends<br />
Titelbild: Hästens<br />
Es ist ein einzigartiges Konzept, das André und Cornelia Douverne in einem kleinen<br />
Weinort bei Würzburg umgesetzt haben: Sie verbinden den Verkauf von luxuriösen<br />
Hästens-Betten mit einem Fünf-Sterne-Hotel. Hierfür gibt es nicht nur viel Zuspruch<br />
der Kunden, die zu Freunden werden – sondern auch das begehrte Top-100-Siegel<br />
für Innovationskraft.<br />
Lesen Sie mehr ab Seite 42<br />
46 Auping: Erfolgreich weiter wachsen<br />
Anzeige<br />
Arbeiten, wo Träume entstehen –<br />
bei BETTENRID.<br />
Werden Sie Teil unseres einzigartigen Wir-Gefühls und bereichern<br />
Sie unser Team im Verkauf unserer erstklassigen Produkte als<br />
Wir sind ein modernes Familienunternehmen, in dem sich<br />
seit über 100 Jahren alles um den guten Schlaf dreht. Neben<br />
unseren beiden Häusern in München und einem Outlet-<br />
Store in Brunnthal betreiben wir einen Onlineshop. Das Einkaufserlebnis<br />
unserer Kunden steht immer im Focus unseres<br />
Handelns. Das Motto von Dr. Günther Rid „Nicht einfach<br />
nur gut sein, sondern zu den Besten gehören“ ist nach wie<br />
vor unser täglicher Ansporn. Dies zeigt auch die besondere<br />
Auszeichnung mit dem „Stores of the Year“ Award für den<br />
Flagship Store in der Theatinerstraße.<br />
Abteilungsleiter Verkauf (m/w/d)<br />
Produktgruppe Betten und Schlafsysteme<br />
Vollzeit – zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
Einsatzort: Theatinerstraße (Marienplatz)<br />
Bereit für Ihren Traumjob bei den Träumemachern?<br />
Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung unter Angaben<br />
Ihrer Gehaltsvorstellung an jobs@bettenrid.de<br />
Alle Infos zu Ihren Aufgaben,<br />
Ihrem Profil und unseren<br />
Benefits finden Sie hier.<br />
https://rb.gy/zzdrk2<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024 SleepMÖBELMARKT 37
Treffpunkt der Schlafen-Branche<br />
wächst immer weiter<br />
Auch mit neuem Namen wächst die Messe @Hometex, früher ABK Open,<br />
immer weiter. Sie ist, das kann man sicher sagen, mit ihren beiden Ausgaben<br />
im Sommer und im Winter zu dem wichtigsten Treffpunkt der<br />
Schlafen-Branche geworden – zumindest was die textilen Sortimente<br />
rund um Matratzen, Bettwäsche und Bettwaren angeht. Aber auch immer<br />
mehr Holz in Form von Betten und Kleiderschränken ist in Bad Salzuflen<br />
zu sehen.<br />
Dunkle, gedeckte Töne, vor allem Blau und Grün,<br />
sind typisch für die Herbst- und Winterkollektionen<br />
der Bettwäsche-Hersteller. Hier zu sehen bei<br />
Tommy Hilfiger. Fotos: Schwarze<br />
38 MÖBELMARKTSleep<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
Musterring-Produktmanagerin Manuela Lier zeigte die komplette Einrichtungskompetenz<br />
der Marke mit Möbeln, Bodenbelag und Leuchten. Im Mittelpunkt standen<br />
natürlich die eher zeitlos gehaltenen Heimtextilien und Bettwaren. Auch sie lobte die<br />
gute Stimmung auf der Veranstaltung.<br />
Eurocomfort-Group-Geschäftsführer Thomas Brockmöller präsentierte unter<br />
anderem für die Premium-Marke Brinkhaus eine ganz neue Diamant-Decke,<br />
die in einer sechseckigen Wabenstruktur gesteppt ist, was dafür sorgt, dass<br />
mehr Daunen auch in den Ecken der einzelnen Felder bleiben.<br />
Selbst der gewohnt optimistische Messe-Macher<br />
Thomas Fehr, im Hauptberuf<br />
Geschäftsführer des ABK-Verbandes,<br />
hätte sich wohl nicht träumen lassen,<br />
wie gut der Umzug im Jahr 2022 aus<br />
der zuletzt doch arg provisorischen<br />
„Zelt-Stadt“ an der Tennis-Arena in Halle<br />
in das perfekt ausgestattete Messezentrum<br />
Bad Salzuflen der Veranstaltung<br />
tun würde. In kürzester Zeit ist die<br />
@Hometex hier auf gleich zwei große<br />
Messehalle mit 20.000 qm Ausstellungsfläche<br />
und rund 160 Ausstellern<br />
angewachsen – bei einer gleichzeitig<br />
deutlich aufgewerteten Präsentation.<br />
Zudem profitierten Aussteller und Organisatoren<br />
von dem perfekten Service<br />
durch das Team der Messe Ostwestfalen<br />
GmbH, wie Fehr im Gespräch mit<br />
MÖBELMARKT Sleep betont.<br />
Von der Musterung zur<br />
Branchenmesse<br />
Das Konzept der Verbandsmesse, die<br />
offen für alle Fachbesucher ist, hat sich<br />
durchgesetzt und wird im kommenden<br />
Jahr überführt in eine komplett eigenständige<br />
Veranstaltung. Nach dem Beitritt<br />
der ABK-Gesellschafter zum Partner-Verband<br />
Garant Gutes Schlafen, der<br />
im Vorfeld der Messe auch formal beschlossen<br />
wurde (siehe Kasten), wird die<br />
@Hometex mit ihren zwei Ausgaben<br />
jährlich künftig vom branchennahen SN-<br />
Verlag ausgerichtet. Am Messe-Konzept<br />
wird sich dabei sicher wenig ändern,<br />
wird doch Thomas Fehr den neuen Ausrichter<br />
weiter bei der Organisation der<br />
Messe unterstützen. Große Konzept-<br />
Änderungen scheinen auch nicht erfor-<br />
Polster- und Boxspring-Spezialist Femira präsentierte sich erstmals mit einem<br />
eigenen Stand auf der Messe.<br />
Essenza zeigt, dass Herbst und Winter nicht eintönig sein müssen, sondern auch<br />
kräftige Farbakzente und florale Motive vertragen. Die trendigen Dessins zeigte<br />
Essenza über die verschiedenen Warengruppen Bett, Frottier und Teppich hinweg.<br />
ABK-Geschäftsführer Thomas Fehr ist der Erfinder der @Hometex und wird<br />
die Messe auch für den neuen Veranstalter weiter betreuen. In diesem Jahr<br />
freute er sich über zwei voll belegte Hallen mit 20.000 qm Ausstellungsfläche.<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024 SleepMÖBELMARKT 39
Lattoflex-Geschäftsführer Boris Thomas<br />
zeigte sich extrem zufrieden mit der<br />
Messe, die für ihn zur wichtigsten<br />
Branchenplattform geworden ist.<br />
derlich, denn spricht man mit den Ausstellern,<br />
zeigen diese sich über alle<br />
Warengruppen hinweg des Lobes voll:<br />
„Das ist hier die wichtigste Messe für<br />
den Bettenfachhandel in Deutschland.<br />
Dementsprechend wollen wir hier neue<br />
Kunden ansprechen“, so Swissflex-<br />
Vertriebsleiter Frank Cebulla. Und<br />
Femira-Inhaber Markus Wiemann, mit<br />
dem Polster- und Boxspring-Spezialisten<br />
erstmals in Bad Salzuflen dabei,<br />
sah hier alle Handelsstrukturen der<br />
Branche vertreten und empfand die<br />
@Hometex als „konzentrierte Kompetenz-Veranstaltung“.<br />
Auch Lattoflex-<br />
Chef Boris Thomas sieht die @Hometex<br />
als die wichtigste Messeheimat der<br />
Branche rund um Schlafsysteme: „Wer<br />
Betten sucht, der fährt nach Bad Salzuflen!<br />
Deswegen sind auch wir hier,<br />
um neue Partner, beispielsweise für<br />
Österreich, zu gewinnen. Aber auch,<br />
um unsere Bestandskunden zu betreuen.<br />
Das Preis-Leistungs-Verhältnis für<br />
Aussteller und Besucher ist hier wirklich<br />
gut, es gibt kostenlose Parkplätze,<br />
freien Eintritt und eine insgesamt sehr<br />
entspannte Atmosphäre.“<br />
Der Herbst kann kommen<br />
Die @Hometex im Sommer ist traditionell<br />
der Ordertermin für die textilen<br />
Herbst-/Winter-Kollektionen und dementsprechend<br />
war es wenig überraschend,<br />
dass die eher gedeckte Farben<br />
wie dunkle Blau- und Grüntöne<br />
sowie Beige und Braun dominierten.<br />
Aber nicht nur, denn auch in der kalten<br />
Jahreszeit scheinen heute einige pfiffige<br />
Farb-Klekse erlaubt zu sein, so<br />
dass gerade bei den Bettwäschen und<br />
Frottier-Waren eine überraschend große<br />
Vielfalt zu sehen war.<br />
Arnd Schwarze<br />
Bei Frankenstolz drehte sich alles um die neuen Markenauftritte von<br />
Frankenstolz, Fan und Sannwald. Neben dem neuen Corporate Design<br />
gab es aber bei allen drei Marken auch neue Produkthighlights zu sehen.<br />
Das österreichische Unternehmen Lenzing, bekannt für seine natürlichen<br />
und nachhaltigen Tencel-Cellulosefasern, präsentierte sich als einer der<br />
wichtigen Zulieferer der Branche. Tencel-Fasern finden sich in Bettwäsche,<br />
Bettenfüllungen, Matratzenbezugsstoffen und vielem mehr.<br />
Auch für Kastenmöbler wie den hochwertigen Lack- und Furnier-Möbel-Hersteller<br />
Sudbrock ist die @Hometex inzwischen interessant. Matthias Niers (links) und<br />
Gordon Dignan zeigten die Schlafzimmerkompetenz des Unternehmens auf der<br />
MZE-Fläche für die Verbandsmarke Keno Kent.<br />
Zusammenschluss von ABK und Garant Gutes Schlafen ist perfekt<br />
Nach drei Jahren intensiven Kennenlernens im Rahmen einer Kooperation ist der Zusammenschluss des<br />
ABK-Verbandes und Garant-Gutes-Schlafen nun perfekt, die ABK-Mitglieder entschieden sich am Vorabend<br />
der @Hometex mit überwältigender Mehrheit dazu, Vollmitglieder bei Garant-Gutes-Schlafen zu werden und<br />
den eigenen Verband aufzulösen. Dies wird zum Jahresende geschehen, Geschäftsführer Thomas Fehr wird<br />
den Verband dann noch liquidieren, bevor er als Verbandsgeschäftsführer in den Ruhestand geht und im<br />
„Nebenjob“ weiter die @Hometex betreuen wird. Die Verbandsleitung vom durch die ABK-Mitglieder gestärkten<br />
Garant-Gutes-Schlafen wird weiter Stefan Wieselhuber (Foto) innehaben, der sich im Anschluss an die<br />
Abstimmung zufrieden zeigte: „Die Leute stehen wirklich voll hinter dem Zusammenschluss!“ Und Thomas<br />
Fehr ergänzt: „Ich weiß, dass meine Gesellschafter auch in der Zukunft gut aufgehoben sind.“<br />
Dabei profitieren nicht nur die neuen Mitglieder von der professionellen Struktur der deutlich größeren Garant-Gruppe:<br />
„Wir haben schon in den letzten drei Jahren viel gelernt, gerade in Bezug auf die Ware und die<br />
Kollektionsbildung“, so Wieselhuber. Er wird mit den nun mehr als 250 Partnern mit rund 300 Verkaufsstellen<br />
auch viele gute Konzepte der ABK weiterführen. So bleibt Royal Dream als die gemeinsame Premium-Marke<br />
erhalten, darunter wird das bekannte Garant-Konzept Morgana positioniert. Und auch der digitale POS, den<br />
40 MÖBELMARKTSleep<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
Michael Schmid (Mitte) und<br />
sein Team aus erfahrenen<br />
Branchenprofis blicken nicht<br />
nur auf 25 Jahre Firmengeschichte<br />
zurück, sondern auch<br />
optimistisch in die Zukunft.<br />
Foto: Schmid Auktionen<br />
25 Jahre Schmid Auktionen<br />
Der erfolgreiche Dienstleister im Bereich Sonderverkäufe feiert 25. Jubiläum | Neue Konzepte<br />
In diesem Jahr feiert Schmid Auktionen<br />
das 25-jährige Firmenbestehen.<br />
Dabei kann der Dienstleister für Sonderverkäufe<br />
auf sehr erfolgreiche Jahre<br />
und viele zufriedene Auftraggeber zurückblicken.<br />
In den letzten 25 Jahren<br />
haben Michael Schmid und sein erfahrenes<br />
Team es geschafft, Sonderverkäufe<br />
im Fachhandel attraktiv und vor<br />
allem wirtschaftlich erfolgreich zu gestalten.<br />
Mittlerweile fungiert das Unternehmen<br />
als fester Partner verschiedener<br />
Einkaufsverbände.<br />
Vom Marketing bis hin zum<br />
passenden Event<br />
1994 begann Michael Schmid als One-<br />
Man-Show mit einer kleinen Werbeagentur.<br />
Die Kunden wollten jedoch zu<br />
den jeweiligen Marketingmaßnahmen<br />
auch passende Events und Verkaufsveranstaltungen.<br />
Das war der Startschuss<br />
zum heutigen Tätigkeitsfeld.<br />
1999 wurde dann die Schmid Handelsgesellschaft<br />
mbH gegründet. Schnell<br />
wuchs der Erfolg und somit auch das<br />
Unternehmen. Die Folge war der Umzug<br />
in neue und größere Räumlichkeiten.<br />
Mittlerweile ist der Firmensitz in<br />
Reichartshausen (Baden-Württemberg).<br />
Das Team besteht aus einem kompetenten<br />
Backoffice aus sieben Mitarbeitern<br />
und einer Mischung aus angestellten<br />
und selbstständigen Verkaufsprofis,<br />
zum großen Teil ehemalige Geschäftsinhaber,<br />
bei deren Unternehmen die Firma<br />
Schmid Auktionen zuvor aktiv war.<br />
Begonnen wurde in der Teppichbranche,<br />
wo Michael Schmid seinen Ursprung<br />
hat. Später kamen Heimtextilfachmärkte,<br />
Raumausstatter sowie der<br />
Möbel- und Bettenfachhandel dazu.<br />
Seit ca. zehn Jahren ist der Schwerpunkt<br />
von Schmid Auktionen die Bettenbranche.<br />
Weit über 500 Verkaufsaktionen<br />
aller Art wurden in den 25<br />
Jahren durchgeführt.<br />
Von der Eröffnung bis zur<br />
Schließung<br />
Die Gelegenheiten, zu denen Michael<br />
Schmid und sein Team tätig werden,<br />
sind dabei überaus vielfältig, denn<br />
Räumungsverkäufe stehen natürlich<br />
nicht nur bei Schließungen und Geschäftsaufgaben<br />
an, sondern beispielsweise<br />
auch vor einem Umbau,<br />
Jubiläum, Sortimentswechsel, Generationswechsel.<br />
Dabei ist jeder Anlass<br />
und vor allem jedes Geschäft besonders<br />
und individuell. „Deswegen erstellen<br />
wir auch für jeden Kunden ganz individuelle<br />
Angebote und stimmen den<br />
Räumungsverkauf auf sein Sortiment,<br />
seine Zielgruppe und vor allem auf den<br />
spezifischen Grund ab. Denn natürlich<br />
ist die Kommunikation unterschiedlich,<br />
je nachdem ob ich ein Geschäft dauerhaft<br />
schließen will oder ob ich nach einem<br />
Umbau noch größer und schöner<br />
wieder für die Kunden da bin“, erklärt<br />
Michael Schmid. Und fügt hinzu: „Wer<br />
auf der Suche nach einem Partner für<br />
die Umsetzung seines Räumungsverkaufes<br />
ist, ist bei uns ganz sicher auch<br />
in den nächsten 25 Jahren an der richtigen<br />
Adresse.“<br />
Zum 25. Jubiläum hat Schmid<br />
Auktionen sogar sein bekanntes<br />
Logo überarbeitet und angepasst.<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024 SleepMÖBELMARKT 41
Innovator<br />
Hotel als USP für den Store<br />
Gäste werden zu Freunden<br />
Das Konzept ist deutschlandweit einzigartig: André Douverne und seine Frau Cornelia verbinden den Verkauf luxuriöser<br />
Hästens-Betten mit einem Fünf-Sterne-Hotel. Erst probeschlafen, dann kaufen. Dafür wurde „chez Douverne“ nun mit<br />
dem TOP-100-Siegel für besondere Innovationskraft ausgezeichnet. Julia Peters hat den Unternehmer im Store besucht.<br />
Vor Ort verrät er, was das Besondere an seinem innovativen Geschäftsmodell ist – und wie er es zukünftig ausweiten will.<br />
Im beschaulichen Dorf Sommerach in<br />
Bayern erwartet das niemand: einen<br />
exklusiven Hästens-Store, der in einem<br />
Atemzug mit dem New Yorker Pendant<br />
genannt wird. Im Herzen des historischen<br />
Weinorts am Main, 20 Kilometer<br />
von Würzburg entfernt, befindet sich<br />
„chez Douverne“ in einem blau-weißen<br />
Fachwerkhaus. Die Lage ist ungewöhnlich,<br />
doch offensichtlich kein<br />
Nachteil. Selbst Laufkundschaft gibt<br />
es hier. Urlauber, die vor Ort Ruhe und<br />
Genuss suchen, haben auch Zeit, in<br />
den Läden zu stöbern. Doch die meisten<br />
Kunden reisen extra an – teils von<br />
weit her –, um sich bei André und Cornelia<br />
Douverne beraten zu lassen –<br />
und probezuschlafen.<br />
Synergieeffekte nutzen<br />
Denn die Besonderheit des Geschäftsmodells<br />
liegt nicht in der dezentralen<br />
Der Innenhof verbindet den Hästens-Store mit dem Hotel, das sich im ersten<br />
Stock befindet. Bei schönem Wetter frühstücken die Gäste hier.<br />
Lage, sondern vielmehr in der Verbindung<br />
von Hotel und Bettenverkauf.<br />
Dieses ausgefeilte Konzept gibt es bisher<br />
in dieser Form kein zweites Mal. Interessierte<br />
Kunden haben die Möglichkeit,<br />
sich in einem der beiden<br />
Fünf-Sterne-Appartements direkt über<br />
dem Store einzumieten, um verschiedene<br />
Hästens-Modelle eine oder mehrere<br />
Nächte lang zu testen. Wer vom<br />
Schlaferlebnis überzeugt ist, kann das<br />
entsprechende Luxusbett für zuhause<br />
unmittelbar am nächsten Morgen erwerben.<br />
Wie fest darf‘s denn sein?<br />
Der Härtegrad des Bettes wird anhand<br />
von Körpergröße und Gewicht individuell<br />
an den Übernachtungsgast angepasst:<br />
soft, medium oder fest. Bei Bedarf<br />
tauschen die Hausherren die<br />
Matratze nach der ersten Nacht noch<br />
42 MÖBELMARKTSleep<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
einmal aus. Das ist Teil des erstklassigen<br />
Service und ermöglicht den Kunden<br />
das perfekte Schlaferlebnis. In den<br />
meisten Hotels, die mit Hästens-<br />
Betten ausgestattet sind, lässt sich dagegen<br />
nur der feste Härtegrad finden.<br />
Das ist unkomplizierter.<br />
Überzeugungstäter<br />
André Douverne kommt aus der Automobilbranche.<br />
Er war dort 24 Jahre<br />
lang im Management tätig. Mit Anfang<br />
20 erlitt er seinen ersten Bandscheibenvorfall,<br />
kurz darauf den zweiten.<br />
Erst der Kauf eines Hästens-Bettes im<br />
Jahr 2013 befreite ihn von ständigen<br />
Rückenschmerzen. „Ich bin Überzeugungstäter“,<br />
sagt er.<br />
Die eigene Begeisterung und der<br />
Wunsch nach einer selbstständigen<br />
Tätigkeit führten 2019 schließlich zur<br />
Eröffnung des 200 Quadratmeter großen<br />
Stores in einem alten Weingut,<br />
Baujahr 1680. Die Luxus-Appartements<br />
im ersten Stock dienen quasi<br />
als Live-Showroom und gehörten von<br />
Anfang an fest zum innovativen Geschäftsmodell,<br />
das Verkauf und Probeschlafen<br />
verbindet. Douverne, seitdem<br />
Hästens-Partner, erzählt von der Suche<br />
nach der passenden Immobilie:<br />
„Das Haus hat uns gefunden. Wir<br />
waren schockverliebt!“<br />
Es geht um Lebensqualität<br />
Der Unternehmer macht deutlich, dass<br />
er mehr verkauft als nur Möbel. Für ihn<br />
geht es darum, die Lebensqualität seiner<br />
Kunden zu verbessern. Und das<br />
beginnt schon beim Einkaufserlebnis:<br />
Die Douvernes bringen jedem Gast eine<br />
hohe Wertschätzung entgegen, erkundigen<br />
sich nach dem Befinden<br />
(„Passt das Kopfkissen, die Daunendecke,<br />
die Festigkeit?“) und schaffen<br />
eine einzigartige Wohlfühlatmosphäre.<br />
Alles ist mit viel Liebe zum Detail gemacht,<br />
vom Frühstück bis zur Dekoration.<br />
„Unsere Kunden kommen als<br />
Gäste und gehen als Freunde“, fasst<br />
der Inhaber seinen individuellen und<br />
sehr persönlichen Service zusammen.<br />
Im Schnitt verkauft er so ein Luxusbett<br />
pro Woche. Das günstigste Modell liegt<br />
bei 4.900 Euro, das aktuell teuerste im<br />
Laden bei 279.000 Euro. Die Lieferzeiten<br />
der in Schweden handgefertigen<br />
Betten sind mit fünf bis sechs Wochen<br />
sehr kurz. Douverne hat viele davon<br />
mit unterschiedlichen Festigkeiten auf<br />
Lager. Daher kann er, falls nötig, sogar<br />
innerhalb weniger Tage liefern.<br />
Seiner Kundschaft hört André Douverne<br />
immer genau zu. So basiert die Entscheidung,<br />
Occhio-Leuchten mit ins<br />
Portfolio aufzunehmen, auf der Idee eines<br />
Kunden. Auch andere Produkte<br />
wie Porzellan oder Gartenmöbel sind<br />
perfekt auf die anspruchsvolle Zielgruppe<br />
abgestimmt. Ein weiterer Geschäftszweig,<br />
der sich gerade in der<br />
Vermarktungsphase befindet, besteht<br />
in der individuellen Ausstattung von<br />
Reisemobilen mit Hästens-Betten –<br />
schließlich soll der Schlaf gerade im<br />
Urlaub besonders erholsam sein.<br />
Ein zweites Leben für jedes<br />
Hotelbett<br />
Um Erholung und ein unvergleichliches<br />
Schlaferlebnis geht es auch in den<br />
Kurzurlauben, die Gäste bei der Familie<br />
Douverne verbringen. Die Betten<br />
sind nicht älter als ein Jahr, da sie regelmäßig<br />
durch neue Modelle ersetzt<br />
werden. Die „Jahresbetten“ aus den<br />
Hotelzimmern verkauft Douverne vergünstigt<br />
über seine Website. So ist ein<br />
weiterer Vertriebszweig entstanden,<br />
der nachhaltig ist und sich perfekt in<br />
das Gesamtkonzept einfügt.<br />
Zukunftspläne gibt es auch schon: Im<br />
nächsten Jahr wird es möglich sein, alle<br />
neun Modelle, die Hästens aktuell<br />
anbietet, bei „chez Douverne“ probezuschlafen.<br />
Denn dann können Gäste<br />
ein komplettes Ferienhaus mit eigener<br />
Sauna und Whirlpool mieten. „Das ist<br />
die nächste Rakete, dir wir zünden“,<br />
freut sich Douverne. Den Titel Top-<br />
Innovator trägt er zu recht.<br />
Julia Peters<br />
Cornelia und André Douverne<br />
in einem der Appartements ihres<br />
Fünf-Sterne-Hotels, das sich direkt<br />
über dem Hästens-Store in<br />
Sommerach befindet.<br />
Fotos: Ingo Peters<br />
In der sogenannten Sleep Spa im Gewölbekeller des ehemaligen Weinguts<br />
können interessierte Kunden verschiedene Hästens-Modelle testen.<br />
Im Verkaufsraum gibt es neben aktuellen Luxusbetten und Zubehör auch<br />
Bio-Kaffee an der Bar.<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024 SleepMÖBELMARKT 43
Produktion anno dazumal:<br />
Superba führte die rahmenlose<br />
Innenfedermatratze in der Schweiz<br />
ein – die Neuheit hatte Direktor<br />
Zubler aus den USA mitgebracht.<br />
Superba: 100 Jahre Innovation<br />
Die Schweizer Bedding-Marke feiert runden Geburtstag. Das Ziel ist seit der Firmengründung das gleiche geblieben:<br />
Menschen dort glücklich zu machen, wo sie ein Drittel ihres Lebens verbringen – im Bett.<br />
Individualisierbare Schlaflösungen in gutem Design: Zum Superba-Sortiment<br />
gehören heute unter anderem Boxsping- und Komforbetten, Matratzen, Topper<br />
sowie Bettwaren.<br />
Es fing bescheiden an, als die Brüder<br />
Otto und Theodor Fehlmann im luzernischen<br />
Büron ihre Steppdeckenfabrik<br />
AG gründeten. Doch was 1924 im kleinen<br />
Rahmen startete, sollte sich zu einer<br />
mittlerweile hundertjährigen Erfolgsgeschichte<br />
entwickeln. Schon<br />
bald ergänzten die Brüder das Sortiment<br />
mit Matratzen und Unterfederungen.<br />
Mit ihrem ersten Direktor, dem<br />
Amerika-Heimkehrer Jakob Zubler, bewiesen<br />
die Fehlmanns zudem ihr Gespür<br />
fürs Geschäft. Der hoch innovative<br />
Zubler führte 1933 die rahmenlose<br />
Innenfedermatratze in der Schweiz ein<br />
– zur damaligen Zeit eine Sensation. Er<br />
hatte die Neuheit aus den USA mitgebracht<br />
und sorgte damit für Aufruhr:<br />
Die Sattler fürchteten den Untergang<br />
ihres Gewerbes.<br />
In Inseraten warnten sie vor der neuartigen<br />
Erfindung, allerdings ohne Erfolg.<br />
Die sogenannte Fabrikmatratze überzeugte<br />
die Kundschaft – nicht zuletzt<br />
dank Direktor Zubler, der es mit Kreativität<br />
und Sachverstand schaffte, die<br />
Idee aus Amerika auf die damaligen<br />
Schweizer Bedürfnisse anzupassen.<br />
Als wahres Werbegenie bewies er zudem<br />
mit spektakulären Demonstrationen<br />
die unverwüstliche Qualität des innovativen<br />
Produkts. So ließ er die<br />
Matratze von einem 35 Meter hohen<br />
Turm fallen oder von einer ganzen Autokolonne<br />
überfahren. 1937 erhielt die<br />
immer beliebtere Matratze den Namen<br />
Superba.<br />
Heute steht die Schweizer Marke für<br />
individualisierbare Schlaflösungen in<br />
modernem Design. Zum Sortiment von<br />
Superba zählen Spitzenprodukte rund<br />
ums Schlafen: Matratzen, Topper, Kissen<br />
und Duvets, Lattenroste, Couches,<br />
ein Komfortbett und diverse Zusatzoptionen.<br />
Bei Boxspringbetten ist Superba<br />
heute nach eigenen Angaben<br />
die Nummer 1 in der Schweiz.<br />
Gemeinsam mit den Premium-Marken<br />
Swissflex und Superba Atelier Suisse<br />
werden die Geschäfte heute von der<br />
Aquinos Bedding Switzerland AG geführt,<br />
die Teil der portugiesischen Aquinos<br />
Group ist. Auch 100 Jahre nach<br />
der Gründung befindet sich der Hauptsitz<br />
nach wie vor in Büron. Dort sowie<br />
am Produktionsstandort Flüh mit der<br />
Matratzen- und Lattenrostproduktion<br />
inklusive Superba Atelier Suisse beschäftigt<br />
das Unternehmen insgesamt<br />
85 Mitarbeiter. Vertrieben wird das Sortiment<br />
im Bettenfachhandel und in gehobenen<br />
Möbelhäusern.<br />
Die Superba-Produkte sind auf den individuellen<br />
Anspruch moderner Menschen<br />
ausgerichtet, die eine optimale<br />
Erholung im Schlaf suchen. Nachhaltigkeit<br />
hat dabei eine hohe Priorität.<br />
Die Mission: mehr Nachhaltigkeit bei<br />
gleichbleibend hohem Komfort und<br />
maximaler Lebensdauer. Dabei hat das<br />
Unternehmen den ganzen Lebenszyklus<br />
der Produkte im Blick und legt Wert<br />
auf umweltfreundliche und ressourcenschonende<br />
Lösungen. Matratzen und<br />
Matratzenbezüge werden zunehmend<br />
so konzipiert, dass sie am Ende ihrer<br />
Lebensdauer problemlos rezykliert<br />
werden können. <br />
44 MÖBELMARKTSleep<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
Emma: Dämpfer für das<br />
Vorzeigeunternehmen<br />
Schmerzlicher Einschnitt nach Jahren des ungebremsten Wachstums<br />
mit meist hohen zweistelligen Zuwachsraten: Der Frankfurter<br />
Online-Matratzenhändler Emma – The Sleep Company hat sich nach<br />
einem Bericht von Business-Insider von rund 200 Mitarbeitern getrennt,<br />
18% der Belegschaft. Die Emma-Gründer Dennis Schmoltzi<br />
und Manuel Müller übernahmen demnach „die volle Verantwortung für<br />
diese Entscheidung.“ Ursprünglich wollte sich das Unternehmen im Jahr<br />
2024 auf Geschäftsexpansion und die Diversifizierung des eigenen Produktportfolios<br />
fokussieren. Dafür wurden in den Bereichen Operations und Finanzen<br />
bereits neue Systeme implementiert. „Die Umstellung auf diese neuen Systeme erwies<br />
sich jedoch als komplexer als erwartet und führte zu operativen Herausforderungen“,<br />
zitiert der Business-Insider Dennis Schmoltzi. Hinzu kamen externe Faktoren<br />
wie ungünstige Marktbedingungen und die schwächelnde Weltwirtschaft.<br />
Emma, seit 2015 am Markt, ist heute in 30 Ländern weltweit vertreten und betreibt<br />
mittlerweile stationäre Flagship-Stores in A-Lagen. Seit 2020 ist das Unternehmen<br />
Teil des Duisburger Familienunternehmens Haniel.<br />
Die Emma-Gründer Dr. Dennis Schmoltzi (links) und Manuel Müller.<br />
Foto: Emma – The Sleep Company<br />
John Cotton übernimmt Markenrechte an Dunlopillo<br />
Bereits seit 2017 verfügt das Unternehmen John Cotton Europe über eine Lizenzvereinbarung für Bettdecken und Kissen der<br />
Marke Dunlopillo. Jetzt wurden die Markenrechte komplett übernommen. Matratzen, Topper, Rahmen und Boxspringbetten<br />
für wurden zuletzt von der Firma Breckle mit Sitz in Northeim produziert. Durch deren Insolvenz und die daraus folgende<br />
Schließung ergab sich für John Cotton nun die Möglichkeit, die Markenrechte komplett zu übernehmen. Die Übernahme beinhaltet<br />
nicht die bisherigen Handelsaktivitäten<br />
der Marke Dunlopillo.<br />
Ab Herbst 2024 will das<br />
Unternehmen mit dem Verkauf von<br />
Dunlopillo-Matratzen wurden zuletzt von Breckle Northeim gefertigt, die Markenrechte hat<br />
künftig John Cotton Europe. Foto: Dunlopillo<br />
hochwertigen Dunlopillo-Produkten<br />
beginnen, um den deutschen<br />
Markt zu bedienen. „Für unser Unternehmen<br />
ist die Übernahme der<br />
bekannten und 1921 gegründeten<br />
Marke Dunlopillo ein bedeutender<br />
Schritt, um unsere Marktpräsenz<br />
und Produktangebot zu erweitern“,<br />
erklärt Michael Harrington,<br />
CEO von John Cotton Europe.<br />
Anzeige<br />
SCHMID AUKTIONEN – IHR PARTNER FÜR SONDERVERKÄUFE<br />
Gestalten Sie jetzt Ihre Zukunft mit einer Verkaufsaktion, organisiert von der<br />
Schmid Auktionen.<br />
Seit 25 Jahren helfen Herr Schmid und sein Team Unternehmen<br />
dabei, Sonderverkäufe erfolgreich und wirtschaftlich rentabel<br />
durchzuführen.<br />
Als langjähriger Partner der Betten- und Heimtextilbranche liegt<br />
das Bestreben der Firma Schmid Auktionen unter anderem darin,<br />
den stationären Handel zu stärken.<br />
Falls Sie auf der Suche nach einem Partner sind, der Sie bei der<br />
Umsetzung eines Räumungsverkaufs unterstützen soll -<br />
die Firma Schmid ist die richtige Adresse. Zögern Sie nicht, kontaktieren<br />
Sie Herrn Schmid und erhalten Sie ein unverbindliches<br />
Angebot für Ihr Anliegen.<br />
Die Schmid Auktionen unterstützt Sie bei:<br />
• Generationswechsel<br />
• Umbau<br />
• Geschäftsaufgaben<br />
• Geschäftsübergaben<br />
• Standortschließungen<br />
• Jubiläumsverkäufen<br />
• Sortimentswechsel<br />
• u.v.m<br />
www.schmid-auktionen.de<br />
Schmid Handelsgesellschaft mbH · Neue Industriestraße 8 · 74934 Reichartshausen · Telefon: 0 62 62 / 880 99-00 · info@schmid-auktionen.de
Erfolgreich weiter wachsen<br />
Der niederländische Bettenhersteller Auping hat sich neu<br />
aufgestellt: Die eigenen Brand-Stores schließen sukzessive,<br />
der Vertriebs-Fokus liegt nun auf dem Fachhandel. Dort hat<br />
man bereits kräftig zugelegt. Stefan Mielchen sprach mit<br />
Deutschland-Geschäftsführer Dirk Olefs über die Gründe für<br />
die strategische Neuausrichtung.<br />
<strong>MM</strong>: Herr Olefs, Auping hat seine<br />
Vertriebsstrategie hierzulande geändert<br />
und setzt künftig verstärkt auf<br />
den Fachhandel – warum?<br />
Dirk Olefs: Bis April dieses Jahres war<br />
Auping in Deutschland mit sechs<br />
Stores, dem Online-Shop und im Fachhandel<br />
vertreten. Mit den Stores haben<br />
wir über die Hälfte unseres Umsatzes<br />
erwirtschaftet, aber das Wachstum<br />
blieb aus. In einem so großen Land wie<br />
Deutschland ist es strategisch sinnvoll,<br />
den Fachhandel stärker einzubeziehen,<br />
um eine flächendeckende Präsenz zu<br />
erreichen.<br />
<strong>MM</strong>: Was genau hat sich jetzt verändert?<br />
Olefs: Wir haben festgestellt, dass wir<br />
mit den Stores nicht die landesweite<br />
Präsenz erreichen, die wir anstreben.<br />
Im Gegenteil, die Stores sind teilweise<br />
sogar hinderlich: Weniger Händler sind<br />
bereit, Auping zu führen, da sie davon<br />
ausgehen, dass die Konsumenten eher<br />
in den markeneigenen Store gehen, um<br />
sich beraten zu lassen. Daher haben<br />
wir strategisch abgewägt, wo wir unsere<br />
Partner im Fachhandel stärken und<br />
welche Stores geschlossen werden<br />
können. Hier haben wir uns dann für<br />
Im Premium-Bereich zuhause: Auch<br />
Bettwaren und Bettwäsche gehören ins<br />
Auping-Sortiment.<br />
46 MÖBELMARKTSleep<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
Lifestyle- und Design-Marke fürs<br />
Schlafzimmer: Auping wendet sich<br />
verstärkt dem Fachhandel zu.<br />
Hamburg und Köln entschieden. So haben<br />
wir „Platz“ für den Fachhandel gemacht<br />
– und der Plan ist aufgegangen.<br />
Wir wissen, die Händler kennen den<br />
Wert der Marke Auping und führen die<br />
Produkte gern im Sortiment. Gleichzeitig<br />
unterstützen wir den Fachhandel mit<br />
wachsendem Vertriebspersonal.<br />
<strong>MM</strong>: Wie definieren Sie Fachhandel?<br />
Sind das klassische Bettenfachgeschäfte<br />
oder auch Möbelhändler?<br />
Olefs: Wir platzieren uns als eine Premiummarke<br />
und arbeiten dementsprechend<br />
mit Fachgeschäften zusammen.<br />
Aber auch inhabergeführte, kleinere<br />
Möbelhaus-Ketten sind für uns eine<br />
durchaus interessante Option, im Premiumbereich<br />
abgebildet zu werden.<br />
Als Lifestyle- und Design-Marke fürs<br />
Schlafzimmer arbeiten wir natürlich<br />
auch mit Einrichtern aus dem gehobenen<br />
Bereich zusammen.<br />
<strong>MM</strong>: Sie sind im Fachhandel binnen<br />
eines Jahres um mehr als 30 Prozent<br />
gewachsen, und das in äußerst<br />
volatilen Zeiten. Das wird nicht allein<br />
am Strategiewechsel liegen …<br />
Olefs: Unser Wachstum ist das Ergebnis<br />
von diversen Umstrukturierungen.<br />
Der Vertrieb wurde neu aufgestellt, damit<br />
unser Standing als design- und<br />
lifestyle-orientierte Marke weiter gestärkt<br />
wird. Hinzu kommt, dass wir sicherstellen,<br />
dass die Händler von einer<br />
Zusammenarbeit mit uns profitieren:<br />
Unsere Händlerverträge sind so strukturiert,<br />
dass sich die Konditionen verbessern,<br />
wenn dieser auch unser Marketing<br />
unterstützt. Um dies zu<br />
gewährleisten bieten wir im Marketing<br />
individuelle Unterstützung an. Außerdem<br />
ist unsere Produktion sehr flexibel<br />
und wir können aus den Niederlanden<br />
schnell liefern. Wir haben verständliches,<br />
aber zielgerichtetes POS-Material,<br />
sind technisch modern und durch<br />
online-basierte Tools zeitgemäß aufgestellt.<br />
Aus all diesen Gründen vertrauen<br />
uns die Fachhändler.<br />
<strong>MM</strong>: Treten Sie direkt an die Händler<br />
heran, oder sind Sie auch in den Verbänden<br />
unterwegs?<br />
Olefs: Wir schätzen den direkten Kontakt<br />
und den Austausch mit dem Fachhandel,<br />
daher treten wir ausschließlich<br />
direkt an die Händler heran und arbeiten<br />
inzwischen nicht mehr mit Verbänden.<br />
<strong>MM</strong>: Ist Ihre neue Vertriebsstrategie<br />
nur auf Deutschland ausgelegt, oder<br />
auch auf das benachbarte deutschsprachige<br />
Ausland?<br />
Olefs: In meiner Verantwortung liegen<br />
neben Deutschland auch die Länder<br />
Österreich und die Schweiz, dementsprechend<br />
haben wir auch dort dieselben<br />
Veränderungen umgesetzt. Und<br />
die Resonanz ist durchweg positiv: Wir<br />
erfahren großen Zuspruch im gesamten<br />
DACH-Raum für die neue Vertriebsstrategie.<br />
<strong>MM</strong>: Sie haben zu Beginn den Webshop<br />
erwähnt: Welche Rolle spielt<br />
dieser Vertriebsweg für Auping?<br />
Olefs: Wir betrachten den Webshop und<br />
die Website in erster Linie als Beratungstool<br />
und Informationsmedium für unsere<br />
Kunden. Aktuell bringt er konstant acht<br />
bis neun Prozent des Gesamtumsatzes<br />
ein. Bettwaren und Bettwäsche laufen<br />
besonders gut im Onlineshop.<br />
<strong>MM</strong>: Sie sind 2020 Jahren als erster<br />
Hersteller mit einer kreislauffähigen<br />
Matratze an den Markt gegangen.<br />
Welche Rolle spielt das Thema in Ihrer<br />
Vertriebsstrategie?<br />
Olefs: Wir sind weltweit die erste und<br />
einzige Marke, die kreislauffähige Matratzen<br />
herstellt. Die Entwicklung hat fünf<br />
Jahre gedauert, aber jetzt haben wir einen<br />
reellen Wettbewerbsvorteil. Noch<br />
bis Ende des Jahres werden alle unsere<br />
Matratzen zirkulär sein und damit haben<br />
wir eine absolute Vorreiter-stellung inne,<br />
auf die wir sehr stolz sind. Wir sind die<br />
Einzigen in der Branche, die dem Fachhandel<br />
und dessen Kundschaft eine solche<br />
innovative und nachhaltige Lösung<br />
bei gleichbleibender Qualität und Preisstellung<br />
bieten können.<br />
<strong>MM</strong>: Als niederländisches Unternehmen<br />
sind sie vielleicht auch im<br />
Vorteil gegenüber Deutschland, wo<br />
schon die Rücknahme gebrauchter<br />
Matratzen ein großes Thema ist …<br />
Olefs: Tatsächlich müssen wir die Matratzen<br />
unserer Kunden nach Ende der<br />
Gebrauchszeit selbst abholen lassen,<br />
was bei der Menge und Verteilung im<br />
Land eine Herausforderung ist. In<br />
Deutschland ist das System zum Recyceln<br />
von Matratzen noch nicht auf<br />
dem gleichen Stand wie in den Niederlanden.<br />
Deshalb engagieren wir uns im<br />
Fachverband der Matratzenindustrie,<br />
um das Thema Matratzen-Recycling in<br />
Deutschland zu fördern. Wir sind optimistisch,<br />
dass das System in Deutschland<br />
in Zukunft mithilfe der EU-Regularien<br />
optimiert wird.<br />
<strong>MM</strong>: Wie sensibel ist Ihre Kundschaft<br />
beim Thema Nachhaltigkeit?<br />
Olefs: Wir nehmen vonseiten der<br />
Händler eine verstärkte Nachfrage<br />
nach nachhaltigen Produkten wahr.<br />
Auch das zählt zu unseren Erfolgen im<br />
Handel. Damit die Händler bestmöglich<br />
über unsere Nachhaltigkeits-Initiativen<br />
auf dem Laufenden sind, versorgen<br />
wir sie mit Informationen zu<br />
unseren Produkten, halten Schulungen<br />
in unserem Werk in Deventer ab und<br />
klären über Gesetzesänderungen bzw.<br />
anstehende Initiativen der EU auf. Auf<br />
Seiten des Endverbrauchers hingegen<br />
zeigt unsere Marktforschung, dass das<br />
Thema Nachhaltigkeit zwar durchaus<br />
von Relevanz ist, aber die Bereitschaft,<br />
aktiv diese Produkte auszuwählen, begrenzt<br />
ist.<br />
„Die Händler kennen den Wert der Marke Auping<br />
und führen die Produkte gern im Sortiment.“<br />
Dirk Olefs, Auping Deutschland<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024 SleepMÖBELMARKT 47
Während der Olympischen (26. Juli bis 11. August) und Paralympischen<br />
Spiele (28. August bis 8. September) ist die Rue<br />
Montaigne nicht nur Shopping-Ziel für die kaufkräftige weltweite<br />
Hautevolee.<br />
Auch Olympia-Gäste ohne Kaufabsicht genießen die Schaufenster<br />
und die Ausstrahlung von französichen Marken wie<br />
Chanel, Dior, Louis Vuitton & Co.<br />
Dior hat dort ein echtes Show-Imperium errichtet, zum Beispiel<br />
mit dem Modemuseum La Galerie Dior und dem dazugehörigen<br />
Café de la Galerie Dior (Foto unten).<br />
Fotos von Dior-Ambassadors<br />
Noch bis zum 9. September sind hier Fotos von den Dior Ambassadors<br />
und deren jeweiligen Disziplinen zu sehen. Links<br />
im Bild die italienische, auf das Florett spezialisierte Fechterin<br />
Beatrice Vio Grandis.<br />
Die Sportlerin ist Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin<br />
und inspiriert als Ikone weltweit. „Bebe“ bestreitet das Rollstuhlfechten<br />
seit ihrem elften Lebensjahr ohne Hände, Unterarme<br />
und Beine.<br />
Die Ausstellung wurde von Paris 2024 als Teil der Kulturolympiade<br />
akkreditiert. kh (Fotos: Marili Andre, Dior)<br />
MÖBELMARKT<br />
48 Out of the Box 08 / 2024
FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />
AUGUST 8/2024<br />
B 50899<br />
Als Spezialist für Kühlen und Gefrieren im<br />
Premiumsegment nutzt Liebherr die kommende<br />
IFA für die Präsentation zahlreicher, frischer<br />
Neuheiten. Darunter auch neue XL-Einbaugeräte,<br />
die immer ausreichend Platz für frische Lebensmittel<br />
versprechen. Foto: Liebherr<br />
Potenziale für die<br />
smarte Küche<br />
125 Jahre Miele:<br />
Das exklusive Interview<br />
So wird die Jubiläumsausgabe<br />
der IFA
Hier erfahren<br />
Sie mehr:<br />
Ihr Unternehmen<br />
fest im Griff<br />
Ihre Vorteile:<br />
100 % cloudbasierte ERP-Lösung<br />
Immer und überall verfügbar<br />
Reduziert Fehler<br />
CARAT GmbH | Hans-Strothoff-Platz 1 | 63303 Dreieich | www.carat.de
Wertvolle<br />
Einsichten<br />
Von Kriegen über Klimawandel bis Inflation – die Krisen unserer<br />
Zeit beeinflussen sogar die Essgewohnheiten der Menschen in<br />
Deutschland. Zu dieser Erkenntnis kommt jedenfalls die Nestlé-<br />
Studie „So is(s)t Deutschland 2024“, für die das Marktforschungsinstitut<br />
Rheingold psychologische Gruppen- und Tiefeninterviews<br />
geführt sowie eine repräsentative Auswahl von 2.040 Bundesbürgern<br />
zwischen 16 und 84 Jahren online befragt hat. Demnach ist das<br />
Verhältnis zum Thema Ernährung deutlich angespannter geworden,<br />
die Ansprüche an sich selbst sind gestiegen und gleichzeitig ist die<br />
Zufriedenheit gesunken.<br />
Ernährung diene längst nicht mehr nur der Nahrungsaufnahme,<br />
sondern sei zum Gegenstand vieler Erwartungen, Glaubenssätze und<br />
Überzeugungen geworden. Wie die Studie zeigt, wollen die Menschen<br />
den Idealen von Gesundheitsoptimierung und Mäßigung gerecht<br />
werden und moralischen Anforderungen hinsichtlich Tierwohl oder<br />
Klimaschutz genügen. So geben 53% aller Befragten an, sich viel<br />
mit der eigenen Ernährung zu beschäftigen, verglichen mit 37% im<br />
Jahr 2018.<br />
Diese und weitere Erkenntnisse aus der Studie bieten für die Küchenbranche<br />
enormes Potenzial, denn für die Zubereitung gesunder Mahlzeiten<br />
werden schließlich Küchengeräte gebraucht, die Nährstoffe und<br />
Vitamine weitgehend erhalten. Die vielfach ressourcenschonend hergestellten<br />
und wenig Energie verbrauchenden Produkte vermitteln<br />
darüber hinaus ein gutes Gefühl. Das schon jetzt am Markt bestehende<br />
Portfolio wird dabei in Zukunft noch weiter ergänzt, wie auch die Vorschau<br />
auf die IFA zeigt (Bericht ab Seite 14). Leif Lindner, CEO der<br />
IFA Management GmbH, verspricht zur Jubiläumsausgabe eine globale<br />
Innovationsplattform, die noch stärker die aktuellen technologischen<br />
und marktrelevanten Trends in den Mittelpunkt stellen werde.<br />
100 Jahre IFA treffen dabei in Berlin u. a. auf 125 Jahre Miele. Christian<br />
Gerwens, Geschäftsführer der Miele Vertriebsgesellschaft Deutschland<br />
und in Personalunion Senior Vice President DACH der Miele<br />
Gruppe, hat uns jetzt Einblicke in die Auftritte zur IFA und auf<br />
Gut Böckel gegeben. Zudem hat er mit präzisen Aussagen und ohne<br />
Umschweife exklusiv verraten, wie sich der Gütersloher Hersteller nach<br />
einer turbulenten Zeit für die Zukunft aufstellt.<br />
„Deine Nahrungsmittel<br />
seien<br />
deine Heilmittel.“<br />
Hippokrates,<br />
griechischer Arzt und<br />
Lehrer (460 v. Chr.<br />
bis 370 v. Chr)<br />
Sebastian Lehmann<br />
Chefredakteur<br />
küche & bad forum<br />
Editorial 3
Inhalt<br />
3 Editorial<br />
5 Kurznachrichten<br />
8 Näher am Kunden<br />
10 Tradition, Innovation und<br />
die Zukunft der Qualität<br />
Die musterhaus küchen Studios stellen<br />
sich für die zweite Jahreshälfte auf |<br />
Seite 8<br />
13 Blum: Stabil auf Kurs<br />
14 Reiche Geschichte trifft<br />
innovative Zukunft<br />
Produktneuheiten von Liebherr |<br />
Seite 16<br />
Das Wirtschaftsjahr 2023/24<br />
von Blum | Seite 13<br />
So wird die Jubiläums-IFA | Seite 14<br />
125 Jahres Miele: Das große<br />
Jubiläumsinterview | Seite 10<br />
16 Liebherr: Frische Neuheiten<br />
18 Die smarte Küche als<br />
Zukunftsmarkt<br />
19 KI in Küche & Bad: Pixeltraum<br />
oder wahre Chance?<br />
20 Präzise Küchengestaltung<br />
21 SHD: Digitale Evolutionsschritte<br />
22 Eleganz für edle Tropfen<br />
4 Inhalt<br />
23 Impressum/<br />
Inserentenverzeichnis<br />
Blickpunkt Vernetzung | Seite 18
„Nichts ist so<br />
beständig<br />
wie der …<br />
Anzeige<br />
… Wandel“. Das Zitat des griechischen Philosoph Heraklit hat<br />
auch heute noch Aktualität und zeigt sich einmal mehr in der<br />
Küchenbranche, wo beispielsweise die MHK Group, SieMatic<br />
und die BSH Personalnews an der Spitze verkündeten.<br />
Veränderungen im Vorstand der<br />
MHK Group<br />
Dr. Olaf Hoppelshäuser (Foto) ist zum 31. Juli 2024<br />
in gegenseitigem Einvernehmen aus dem Vorstand<br />
der MHK Group AG ausgeschieden. Hier war er<br />
verantwortlich für die Bereiche Einkauf, Logistik<br />
und Facility Management. Seine Aufgaben werden<br />
in die Vorstandsressorts von Volker Klodwig,<br />
CEO, und Carolin Kronenberg, CFO, integriert.<br />
„Dr. Olaf Hoppelshäuser hat mit seiner Expertise<br />
und seinen zahlreichen fachlichen Initiativen das<br />
Wachstum der MHK Group in den vergangenen<br />
sieben Jahren engagiert mitgestaltet“, erklärt Professor<br />
Rainer Kirchdörfer, Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
MHK Group.<br />
Dr. Olaf Hoppelshäuser wurde zum 1. September 2017 in<br />
den MHK Vorstand berufen und verantwortete bis April 2023 das<br />
Ressort Gesamtvertrieb, Logistik und Facility Management. Er baute für die Verbundgruppe<br />
das starke Industriepartner-Netzwerk der MHK Group im In- und<br />
Ausland konsequent aus.<br />
Foto: MHK Grroup<br />
area30 – das Herz der<br />
Küchenbranche<br />
21. bis 26. September<br />
2024 in Löhne<br />
Erleben Sie hochkarätige<br />
Aussteller und Marken,<br />
viele Neuheiten und Innovationen,<br />
Marktführer sowie<br />
smarte Newcomer.<br />
SieMatic verstärkt die<br />
Geschäftsführung<br />
SieMatic hat Olaf Hoppe (Foto) zum CEO berufen. Der<br />
generalistische, vertriebs- und ergebnisorientierte Diplom-<br />
Ingenieur tritt zum 19. August ins Unternehmen ein und<br />
übernimmt den Vorsitz der SieMatic Unternehmensgruppe.<br />
Die beiden langjährigen, branchenerfahrenen Geschäftsführer<br />
Michael Kersting (CFO) und Axel Maek (COO)<br />
konzentrieren sich fortan auf ihre Kernressorts und auf<br />
für die Weiterentwicklung des Unternehmens bedeutende<br />
Schlüsselprojekte. Besondere Priorität für die Geschäftsführung<br />
habe die weltweite Neujustierung von SieMatic<br />
im Premium- und Luxussegment sowie die wachstumsorientierte<br />
operative und strategische Führung der Unternehmungen<br />
auf nationaler und internationaler Ebene.<br />
Foto: SieMatic<br />
powered by<br />
Online-Anmeldung &<br />
kostenfreier Eintritt:<br />
www.area-30.de/checkin<br />
Kurznachrichten 5
BSH: Enrico Hoffmann übernimmt<br />
von Harald Friedrich<br />
Nach 34 Jahren hat Harald Friedrich die BSH Hausgeräte GmbH zum<br />
31. Juli 2024 verlassen, um neue Schwerpunkte in seinem Leben zu setzen.<br />
Friedrich startete seine Karriere 1990 bei der Neff GmbH und bekleidete<br />
in den darauffolgenden Jahren erfolgreich verschiedene Positionen im Vertrieb<br />
und im Marketing. Seit 2011 war er als Geschäftsführer der Robert<br />
Bosch Hausgeräte GmbH über elf Jahre hinweg tätig und seit Januar 2023<br />
als Head of Sales and Marketing länder- und markenübergreifend für das<br />
Großgerätegeschäft in der Region Zentraleuropa verantwortlich.<br />
Die Nachfolge von Harald Friedrich tritt Enrico Hoffmann an, der ab<br />
1. September 2024 den Vertriebsbereich Deutschland leiten wird, mit<br />
gleichzeitiger Verantwortung für Österreich, Schweiz und Ungarn.<br />
Enrico Hoffmann (r.) tritt bei der BSH die Nachfolge von Harald Friedrich an.<br />
Fotos: BSH<br />
Pelipal übernimmt Produkt sortiment<br />
der Jaka-BKL<br />
Pelipal wird zum 1. Januar 2025 das montierte Badmöbelsortiment<br />
und die Marke „Marlin“ der Jaka-BKL<br />
GmbH übernehmen. Jaka-BKL will sich zukünftig auf<br />
das Geschäftsfeld der zerlegten Möbel für Küche und<br />
Bad konzentrieren.<br />
Heiser’s Küchen feiert 25-jähriges Jubiläum<br />
Heiser’s Küchen hat seinen 25-jährigen Firmengeburtstag im Atrium<br />
Hotel in Mainz gefeiert. Zahlreiche Wegbegleiter, Kunden, Politiker<br />
und Lieferanten kamen zusammen, um diesen Meilenstein des<br />
Unternehmens zu würdigen.<br />
Heiser‘s Küchen, gegründet im Jahr 1999 von Helmut Heiser und<br />
Thomas Leutheuser, ist seit dem 1. Februar 1999 aktives Mitglied<br />
von Der Kreis. Die Küchenspezialisten mit Sitz in Budenheim haben<br />
sich von einem Zweimann-Betrieb zu einem gut aufgestellten, erfolgreichen<br />
Unternehmen mit einem Team von 20 Personen und mehreren<br />
Subunternehmern entwickelt. Auch die Nachfolge ist gesichert:<br />
Die Söhne von Helmut Heiser, Holger und Marvin Heiser, haben<br />
bereits seit 2018 Prokura.<br />
Schüller:<br />
Neue Aus gabe des<br />
next125-Journals<br />
Das neue Journal der Marke<br />
next125 des mittelfränkischen<br />
Küchenmöbelherstellers Schüller<br />
ist erschienen und präsentiert<br />
sich unter dem Motto „Authentic<br />
Kitchen“. Im Fokus steht die<br />
Installation „The Fireplace“.<br />
In „The Fireplace“ präsentiert<br />
sich eine exklusive Küche, die<br />
die Identität der Marke deutlich<br />
machen soll: Geradlinigkeit und<br />
klare Strukturen gepaart mit<br />
architektonischem Gehalt und anspruchsvollem Design. In dem<br />
156 Seiten umfassenden Journal werden noch vier weitere neue<br />
Küchen mit einigen Produktneuheiten vorgestellt.<br />
Diese und weitere Produktneuheiten hat Schüller<br />
zuletzt übrigens im Rahmen des Tags der Ausbildung<br />
interessierten Jugendlichen zur Berufsorientierung<br />
im Betrieb vorgestellt – mehr dazu lesen Sie<br />
durch Scan des nebenstehenden QR-Codes.<br />
Foto: Schüller<br />
Veränderungen in<br />
der Geschäftsleitung<br />
von Amica<br />
Ernst-Martin Schaible, geschäftsführender Gesellschafter Der Kreis, gratuliert<br />
Thomas Leutheuser (l.) und Helmut Heiser (r.) zum 25-jährigen Jubiläum.<br />
Foto: Der Kreis<br />
6 Kurznachrichten<br />
Die Amica International<br />
GmbH, die deutsche Vertriebsgesellschaft<br />
des polnischen<br />
Elektrogroßgeräteherstellers<br />
Amica, und der<br />
bisherige Geschäftsführer<br />
Frank Trittel haben ihre<br />
Zusammenarbeit beendet. Bis<br />
zur Ernennung eines Nachfolgers<br />
leitet Maja Rutkowska (Foto), Mitglied<br />
Foto: Amica<br />
des erweiterten Vorstands der Amica Gruppe, interimsweise die<br />
Geschäfte der Amica International in Deutschland. Ihre bisherigen<br />
Aufgaben und Funktionen behält sie bei.
AMK Ratgeber Küchenpflege<br />
neu aufgelegt<br />
Das Blanco-Gelände in Sinsheim. Die hinzugekauften Flächen sind blau markiert.<br />
Foto: Blanco<br />
Blanco: Erweiterung des Standorts Sinsheim<br />
Blanco hat seinen Produktionsstandort im baden-württembergischen Sinsheim<br />
durch Zukauf von rund 3.000 qm Grundstücksfläche erweitert. Der<br />
Standort umfasst nun insgesamt mehr als 25.000 qm. Mit dieser Maßnahme<br />
will das Unternehmen seinen Hauptstandort mit dem angrenzenden<br />
Gelände verbinden und so einen geschlossenen Werkscampus errichten.<br />
Mit der hinzugewonnenen Fläche sowie den darauf befindlichen Werkshallen<br />
plant Blanco, die Lagerung und Konfektionierung von Stapel-Transportverpackungen<br />
der Produkte im Laufe des kommenden Jahres direkt in Sinsheim<br />
abwickeln zu können. Am Standort Sinsheim produziert Blanco seit<br />
1990 Spülen und Becken aus Verbundwerkstoff vorwiegend für den<br />
deutschen und europäischen Markt.<br />
Die Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche<br />
(AMK) hat mit dem Ratgeber Küchenpflege<br />
ihre praxisorientiere Planungs- und Verkaufshilfe<br />
für den Küchenfachhandel neu aufgelegt.<br />
Auf 44 Seiten stellt der AMK Ratgeber Küchenpflege<br />
häufig verwendete Küchenmaterialien vor<br />
und zeigt auf, wie die verschiedenen Oberflächen<br />
am besten gepflegt werden. Die Ansprache ist<br />
herstellerneutral und dabei nutzen- und<br />
bedürfnisorientiert.<br />
Der Küchenhandel kann den AMK Ratgeber<br />
Küchenpflege als gedruckte Broschüre sofort<br />
kostenlos bei der AMK beziehen. Es werden<br />
lediglich die Versandkosten berechnet.<br />
Foto: AMK<br />
Anzeige<br />
LIVE ERLEBEN.<br />
– designed to help you sell<br />
Die Highlights:<br />
KPS.MAX – die cloudbasierte Profi-Küchenplanungssoftware<br />
mit neuen spannenden Features<br />
KPS.MAX vision – VR-Küchenplanung im<br />
Studio und online mit interaktiver Beratung<br />
KPS.MAX manage – das CRM to go<br />
zur effizienten Unternehmenssteuerung<br />
21. - 26. September 2024<br />
in Löhne · Stand C41<br />
www.kpsmax.de<br />
Kurznachrichten 7
Die musterhaus küchen Netzwerker-Treffen<br />
fanden, wie hier bei musterhaus küchen<br />
Weigelt in Pirna, großen Anklang bei Partnern<br />
sowie interessierten Unternehmern.<br />
Näher am Kunden<br />
Mit zwei Aktionen sowie Out-of-Home-Werbung starten die musterhaus küchen Studios<br />
in die zweite Jahreshälfte. Vorgestellt wurden die Maßnahmen jetzt zahlreichen Partnern<br />
und interessierten Unternehmern im Rahmen der musterhaus küchen Netzwerker-Treffen.<br />
„Mit unserem Netzwerker-Treffen fördern<br />
wir den Austausch zwischen unseren<br />
Partnerinnen und Partnern in den<br />
Regionen“, erläutert Albert Zellner,<br />
Vertriebsleiter für musterhaus küchen,<br />
das Ziel der Veranstaltungen. „Gleichzeitig<br />
nutzen wir die Gelegenheit, um<br />
über aktuelle Entwicklungen und die<br />
nächsten Schritte zu informieren sowie<br />
neue Partner für das Konzept zu begeistern.“<br />
Besondere Einblicke<br />
Treffpunkte der ersten drei Netzwerk-<br />
Events waren im Juli die musterhaus<br />
küchen Studios von Aloys und Jonas<br />
Venschott in Greven, von Falko Weigelt<br />
in Pirna sowie von Kevin Meya und<br />
Frank Bossert in Rudersberg. Alle drei<br />
Studios haben sich im ersten Halbjahr<br />
dem neuen musterhaus küchen Konzept<br />
angeschlossen und präsentieren sich<br />
innen wie außen im neuen Look.<br />
Bei einer Führung durch die<br />
Ausstellung stellten die<br />
Hausherren gemeinsam<br />
mit Markus<br />
Paul, der innerhalb<br />
der MHK<br />
Group das<br />
Ladenbauprogramm<br />
„Initiative Zukunft“ verantwortet,<br />
die ladenbaulichen Besonderheiten<br />
vor.<br />
Dazu zählt neben dem neu konzipierten<br />
Willkommenstresen der sogenannte<br />
„Wow“-Bereich, der in jedem Studio<br />
einzigartig ist und in Verbindung mit<br />
den regionalen Wurzeln die Persönlichkeit<br />
des Inhabers widerspiegelt. „Die<br />
Ausstellungsgestaltung und die Hintergründe<br />
zu den einzelnen Kojen trafen<br />
bei den Partnerinnen und Partnern auf<br />
großes Interesse“, resümiert Markus<br />
Paul. Dabei entstand unter anderem<br />
eine rege Diskussion darüber, welche<br />
Kojen und damit verbundenen Stories<br />
bei den Kunden besonders gut ankommen<br />
und zu welchem Umsatz führen:<br />
„Gerade in der heutigen Zeit ein wichtiges<br />
Argument für die Planung.“<br />
Für die zweite Jahreshälfte sind seitens musterhaus küchen<br />
zahlreiche Aktionen, beispielsweise Out-of-Home-Werbung über<br />
Großflächenplakate, geplant.<br />
8 Unternehmen
Zu den Besonderheiten des<br />
musterhaus küchen Ladenbauprogramms<br />
„Initiative<br />
Zukunft“ gehört der sogenannte<br />
„Wow“-Bereich, der<br />
in jedem Studio einzigartig<br />
ist und in Verbindung mit<br />
den regionalen Wurzeln die<br />
Persönlichkeit des Inhabers<br />
widerspiegelt. musterhaus<br />
küchen Weigelt macht dies<br />
mit köstlichen Kochzutaten<br />
aus der Region deutlich.<br />
Einblicke in die Konzeptumsetzung<br />
hatte zuvor Albert Zellner am Beispiel<br />
verschiedener Küchenstudios gegeben:<br />
„Bei der Realisierung vor Ort achten<br />
wir drauf, dass es optisch ansprechend<br />
und insgesamt eine runde Sache ist.“<br />
Das schließe auch den Internetauftritt<br />
der einzelnen Studios ein. „Es gibt kaum<br />
noch Prospekte. Interessenten informieren<br />
sich direkt auf den Webseiten. Eine<br />
moderne, informative Seite ist heute<br />
wichtiger denn je.“ In puncto Kundenansprache<br />
hatte Zellner noch weitere<br />
Neuheiten dabei, die die musterhaus<br />
küchen Studios bei der Kundengewinnung<br />
unterstützen werden: Das neue<br />
Lead-Portal steigert künftig erheblich<br />
die Chancen, dass aus einer Anfrage ein<br />
Auftrag wird. Die Anfragen erhalten<br />
die Partner automatisch über das MHK<br />
Händler-Extranet „MHKnet“.<br />
Vielversprechende Aktionen<br />
Darüber hinaus gab Zellner einen Ausblick<br />
auf die Aktionen, die in der zweiten<br />
Jahreshälfte geplant sind.<br />
Los geht es im August mit einem<br />
Online-Gewinnspiel auf Instagram.<br />
Als Hauptpreis wird unter den Followern<br />
eine Küche im Wert von 15.000<br />
Euro verlost. Im Oktober startet dann<br />
eine Eventreihe, die unter dem Motto<br />
„Kochen mit Kids – hier kocht das echte<br />
Leben“ steht. Am Herd wird Stefano<br />
Zarrella den Nachwuchs begeistern.<br />
„Die Aktionen werden von uns intensiv<br />
auf Social Media begleitet“, erläutert<br />
Alexandra Köhnen, verantwortlich für<br />
das Brandmarketing. „Neben den digitalen<br />
Kanälen setzen wir zusätzlich auf<br />
regionale Out-of-Home-Werbung. Über<br />
Großflächenplakate sprechen wir mit<br />
unseren Botschaften genau die Menschen<br />
an, die sich vor Ort am meisten<br />
dafür interessieren.“<br />
Um die Frequenz in den Fachgeschäften<br />
zu erhöhen, steht im Mittelpunkt der<br />
ersten Plakat-Aktion ein für musterhaus<br />
küchen exklusives Kochbuch von Testimonial<br />
Stefano Zarrella, das Interessierte<br />
beim Besuch im Studio vor Ort erhalten.<br />
Bei der Entwicklung der Aktionen und<br />
Werbemaßnahmen setzt man in der<br />
MHK Group auf den engen Austausch<br />
mit den Partnerinnen und Partnern.<br />
Der zehnköpfige Marketingausschuss<br />
aus Händlern und Marketingexperten<br />
kommt monatlich zusammen, um im<br />
gemeinsamen Brainstorming neue Ideen<br />
zu entwickeln und Prioritäten in der<br />
Vermarktung zu setzen.<br />
Die Netzwerker-Treffen stießen bei den<br />
Gästen auf großen Zuspruch, ebenso die<br />
geplanten weiteren Treffen. Während das<br />
Format vor allem durch die offene Kommunikation<br />
und den Fokus „aus der<br />
Praxis für die Praxis“ überzeugte, war es<br />
für die Veranstalter zusätzlich ein wichtiger<br />
Pulsmesser. „Im Austausch ist noch<br />
einmal sehr deutlich geworden, wo der<br />
Schuh drückt und welche Anforderungen<br />
der Handel an das Konzept stellt“,<br />
resümiert Albert Zellner. „Insgesamt<br />
waren es drei sehr konstruktive Termine.<br />
Wie gut sie bei unseren Partnern angekommen<br />
sind, wird nicht zuletzt auch<br />
daran deutlich, dass sich aus den Reihen<br />
der Gäste bereits weitere Gastgeber für<br />
die nächsten Treffen gefunden haben.“<br />
sl<br />
Anzeige<br />
Anwendung VINOTAG®<br />
Der Spezialist für Weinkühlschränke in Ihrer Küche<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf der area30 Stand C40<br />
www.avintage.com<br />
wird
125 Jahre Miele<br />
Tradition, Innovation<br />
und die Zukunft der<br />
Qualität<br />
Miele feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum – ein beeindruckender Meilenstein.<br />
Christian Gerwens, Geschäftsführer der Miele Vertriebsgesellschaft Deutschland und in<br />
Personalunion Senior Vice President DACH der Miele Gruppe, spricht im exklusiven<br />
Interview mit Sebastian Lehmann über die Höhepunkte und Erfolge, die das Unternehmen<br />
zu dem gemacht haben, was es heute ist. Er teilt seine persönlichen Erfahrungen und<br />
reflektiert über die Tradition der Qualität und Innovation, die Miele seit nunmehr vier<br />
Generationen mit den Eigentümerfamilien Miele und Zinkann prägen.<br />
Herr Gerwens, Miele feiert in diesem Jahr<br />
sein 125-jähriges Jubiläum. Mit welchen<br />
Höhepunkten verbinden Sie persönlich<br />
die erfolgreiche Geschichte des Unternehmens?<br />
Christian Gerwens: Als Vertriebler bin ich<br />
besonders stolz auf unsere 125-jährige<br />
Tradition der Qualität und Innovation.<br />
Nach all diesen Jahren sind wir immer<br />
noch ein familiengeführtes Unternehmen.<br />
Diese Kontinuität hat uns ermöglicht,<br />
unsere Werte und unser Engagement<br />
für Zuverlässigkeit, Langlebigkeit<br />
und beste Performance über Generationen<br />
hinweg aufrechtzuerhalten – und<br />
dies auch weiter zu tun. Ein besonderes<br />
Highlight für mich persönlich war 2003<br />
die erstmalige Ernennung zum Leiter<br />
der Vertriebsgesellschaft Deutschland<br />
nach einem sehr wertschätzenden<br />
Gespräch mit den Herren Rudolf Miele<br />
„Unsere Werte haben wir<br />
über Generationen hinweg<br />
aufrechterhalten.“<br />
Christian Gerwens, Miele<br />
10 Unternehmen
und Dr. Peter Zinkann. Zwei vertriebsstrategische<br />
Meilensteine in den Jahren<br />
danach waren, dass wir uns den Verbänden<br />
geöffnet und 2008 zur Unterstützung<br />
unserer Partner im Fachhandel als<br />
erste Großgerätemarke ein selektives<br />
Vertriebssystem eingeführt haben.<br />
Produktseitig war 2013 der Start<br />
unserer Einbaugerätegeneration 6000<br />
zur damaligen Zeit eine herausragende<br />
Innovation. Es waren nämlich die ersten<br />
Geräte mit Touch-Display.<br />
Welche speziellen Angebote und Aktionen<br />
wird es im Rahmen des Jubiläums für<br />
Handelspartner geben?<br />
Gerwens: Zum 125-jährigen Jubiläum<br />
bieten wir insbesondere zwei Aktionsreihen<br />
mit über 70 attraktiv ausgestatteten<br />
Sondermodellen aus allen Produktbereichen<br />
an. Zur „125 Edition“ zählen<br />
insgesamt 28 Modelle mit Preisvorteilen<br />
und/oder kostenlosem Zubehör.<br />
„Wir können auf unsere<br />
125-jährige Tradition der<br />
Qualität und Innovation<br />
stolz sein.“<br />
Die 45 Geräte der „125 Gala Edition“<br />
sind darüber hinaus mit einer kostenlosen<br />
Garantieverlängerung um 125<br />
Wochen verbunden. Damit haben<br />
unsere Handelspartner die Möglichkeit,<br />
ihren Kunden hochwertige Miele-<br />
Produkte zu besonders attraktiven<br />
Konditionen anzubieten.<br />
Was zeichnet die Jubiläumsmodelle<br />
„125 Edition“ und „125 Gala Edition“<br />
darüber hinaus aus?<br />
Gerwens: Die Produkte bieten ein weites<br />
Spektrum an Ausstattungs- und Preisvorteilen.<br />
Zur Wahl stehen beispielsweise<br />
zwei Kühlschränke, ein Gefrierschrank<br />
und vier Kühl-Gefrier-Kombinationen<br />
aus den aktuellen Serien der Stand- und<br />
Einbaugeräte „K 4000“ und „K 7000“,<br />
darunter eine Kühl-Gefrier-Kombination<br />
in der besten Energieeffizienzklasse<br />
A.<br />
Das Jubiläum von Miele findet dabei in<br />
einer herausfordernden Zeit statt. Wie hat<br />
sich die allgemeine Marktsituation auf<br />
das Unternehmen ausgewirkt?<br />
Gerwens: Nach drei sehr wachstumsstarken<br />
Jahren in Folge haben auch<br />
wir 2023 den weltweiten Einbruch der<br />
Hausgerätemärkte zu spüren bekommen.<br />
Neben dem Ende der coronabedingten<br />
Sonderkonjunktur haben sich hier vor<br />
allem die wirtschaftlichen Folgen des<br />
Ukrainekriegs mit Konsumflaute, Inflation,<br />
Zinswende, Energie und Baukrise<br />
ausgewirkt. Hinzu kommt: Anders als<br />
bei früheren Abkühlungen der Märkte<br />
kaufen die Kundinnen und Kunden<br />
diesmal vor allem preisorientiert und mit<br />
strikt limitierten Budgets, was vor allem<br />
zu Lasten des Premiumsegments geht. In<br />
diesem Umfeld ist unser Umsatz 2023<br />
um fast neun Prozent zurückgegangen<br />
und wieder leicht unter die zuletzt<br />
erreichte Umsatzschwelle von fünf Mrd.<br />
Euro gerutscht.<br />
Um dieser Entwicklung langfristig gegenzusteuern,<br />
hat Miele Anfang des Jahres<br />
ein umfassendes Effizienzprogramm zur<br />
weiteren Verbesserung der Strukturen,<br />
Prozesse und Kostenpositionen gestartet.<br />
Gerwens: Ja, das ist richtig und war aufgrund<br />
der beschriebenen Marktentwicklung<br />
auch notwendig. Die Ankündigung,<br />
die auch einen Stellenabbau sowie<br />
die schrittweise Verlagerung von Teilen<br />
der Waschmaschinenmontage bis 2027<br />
von Gütersloh in unser Werk im polnische<br />
Ksawerów beinhaltete, fiel jedoch<br />
unglücklicherweise mit der politischen<br />
Grundsatzdiskussion über die Zukunft<br />
des Industriestandort Deutschland<br />
zusammen. Und in den Medienberichten<br />
hierzu wurde Miele als traditionsreiches<br />
deutsches Familienunternehmen<br />
immer wieder sozusagen als Symbol<br />
einer vermeintlichen Deindustrialisierung<br />
hervorgehoben.<br />
Zu Recht?<br />
Gerwens: Nein, absolut nicht. Dazu ist<br />
viel Falsches geschrieben worden, was<br />
leider auch zu Irritationen im Markt<br />
geführt hat. Ja, wir verlagern größere<br />
Teile unserer Waschmaschinenmontage<br />
in unser polnisches Werk als ursprünglich<br />
geplant. Dennoch liegt unser Produktionsschwerpunkt<br />
weiter in Deutschland,<br />
wo wir auch weiterhin acht unserer<br />
aktuell 15 Werke betreiben und zum<br />
Beispiel fast alle unsere Einbaugeräte<br />
produzieren. Alle deutschen Standorte<br />
sind bis Ende 2028 tarifvertraglich abgesichert<br />
und werden weiter gestärkt –<br />
zum Beispiel mit Investitionszusagen in<br />
Höhe von 500 Mio. Euro.<br />
„Unser Produktionsschwerpunkt<br />
liegt<br />
weiterhin in Deutschland.“<br />
Betriebsbedingte Kündigungen sind bis<br />
Ende 2027 grundsätzlich ausgeschlossen.<br />
Gütersloh bleibt unser mit Abstand<br />
größter Standort. Und über die bekannten<br />
Ankündigungen hinaus sind weitere<br />
Verlagerungen nicht geplant. Das sind<br />
für unsere Beschäftigten gute Aussichten.<br />
Leicht positive Signale kommen<br />
derzeit auch aus dem Markt, der sich<br />
nach einem schwierigen Start ins Jahr<br />
125 Jahre Miele –<br />
Neun Meilensteine<br />
1901<br />
Die erste Waschmaschine<br />
von Miele kommt auf den<br />
Markt. Das Prinzip ähnelt<br />
dem der Buttermaschine,<br />
mit einem (größeren)<br />
Holzbottich und einem<br />
Drehkreuz darin, das<br />
zunächst noch über einen<br />
Hebel bewegt wird.<br />
1960<br />
Das Werk Bielefeld baut den<br />
ersten vollautomatischen<br />
Geschirrspüler. Die<br />
Fahrrad- und Motorradproduktion<br />
wird zugunsten<br />
der Geschirrspüler<br />
eingestellt.<br />
1899<br />
Der Techniker Carl Miele<br />
und der Kauf mann<br />
Reinhard Zinkann (r.)<br />
gründen in Herzebrock ihr<br />
Unter nehmen Miele und<br />
starten die Produktion von<br />
Milch zentrifugen. Ein Jahr<br />
später kommen die ersten<br />
Buttermaschinen hinzu.<br />
1929<br />
Miele präsentiert die<br />
erste elektrische<br />
Geschirrspülmaschine<br />
Europas für den<br />
Haushalt.<br />
Unternehmen 11
1989<br />
Mit rund 650 Beschäftigten<br />
wird das Familienunternehmen<br />
Imperial mit Werken in<br />
Bünde und Arnsberg<br />
übernommen. Imperial ist<br />
Pionier für Dampfgaren im<br />
Haushalt sowie Miterfinder<br />
des Glaskeramik-Kochfeldes<br />
und für Miele ein wichtiger<br />
Zulieferer.<br />
2017<br />
Miele präsentiert seinen<br />
revolutionären Dialoggarer,<br />
bei dem ebenso sanft wie tief<br />
einwirkende elektromagnetische<br />
Wellen einen gleichmäßigen<br />
Garprozess in Gang<br />
setzen.<br />
1987<br />
Miele revolutioniert<br />
erneut das Geschirrspülen<br />
– mit der patentierten<br />
Besteckschublade über<br />
dem oberen Spülkorb.<br />
1998<br />
Mit der Weltneuheit<br />
„InfoControl“ präsentiert<br />
Miele erstmals eine Vernetzungsanwendung<br />
für<br />
Hausgeräte: Ein kompakter<br />
Nachrichtenempfänger<br />
(Pager) teilt optisch und<br />
akustisch mit, dass Waschmaschine<br />
oder Trockner ihr<br />
Programm beendet haben.<br />
2024<br />
Miele feiert mit seinen<br />
Beschäftigten 125 Jahre<br />
Qualität und Innovation –<br />
und die Eröffnung seines<br />
ersten Werks in den USA.<br />
Aus elf Mitarbeitern im<br />
ostwestfälischen Herzebrock<br />
ist ein weltweites<br />
Team von mehr als 22.000<br />
Beschäftigten geworden.<br />
allmählich auf niedrigerem Niveau zu<br />
stabilisieren scheint.<br />
Welche Strategien verfolgt Miele neben<br />
dem erwähnten Effizienzprogramm, um in<br />
einem zunehmend wettbewerbsintensiven<br />
Markt erfolgreich zu bleiben?<br />
Gerwens: Zunächst einmal wollen wir<br />
gerade in diesen stürmischen Zeiten wieder<br />
deutlicher machen, wofür die Marke<br />
Miele steht und was sie so stark macht.<br />
Dabei setzen wir weiterhin auf unsere<br />
Kernkompetenzen Qualität, Innovation<br />
und Kundenorientierung und werden<br />
noch stärker auf attraktive Aktionen für<br />
den Fachhandel setzen. Ein persönliches<br />
Anliegen ist mir zudem, wieder stärker<br />
auf den Handel zuzugehen. Wo in der<br />
Vergangenheit Vertrauen verlorengegangen<br />
sein mag, wollen wir dieses wieder<br />
zurückzugewinnen. Ich möchte uns als<br />
zuverlässiger Ansprechpartner und<br />
Problemlöser in Erinnerung rufen,<br />
zum Beispiel durch Errichtung von<br />
Händlerbeiräten für einen kontinuierlichen<br />
Partnerdialog, den wir in diesem<br />
Jahr gestartet haben. Von der Kritik und<br />
den Verbesserungsvorschlägen in diesem<br />
geschützten Raum können wir viel<br />
lernen.<br />
„Wir wollen wieder<br />
stärker auf den Handel<br />
zugehen.“<br />
Gleichzeitig erweitern wir unser Produktportfolio,<br />
um neue, auch jüngere<br />
Kundensegmente zu erschließen, natürlich<br />
ohne Abstriche bei unseren Qualitätsstandards<br />
und unserer Premiumpositionierung.<br />
Unsere beeindruckende<br />
Lichtinstallation zur Eurocucina in Mailand,<br />
die wir „Ignition Gate“ genannt<br />
haben, war vielleicht der Selfie-Hotspot<br />
der Messe und ein weiterer Schritt, um<br />
auch auf den wichtigen Social Media<br />
Plattformen mehr Präsenz zu erreichen.<br />
Auch unser Influencer-Marketing intensivieren<br />
wir weiter.<br />
Wie sieht Miele die Entwicklung der<br />
Hausgerätebranche in den kommenden<br />
Jahren?<br />
Gerwens: Die Entwicklung wird stark<br />
von den Themen Digitalisierung und<br />
Nachhaltigkeit geprägt sein. Vernetzte<br />
Geräte, energieeffiziente Lösungen und<br />
intelligente Funktionen werden immer<br />
wichtiger. Auch der Trend zu personalisierten<br />
Produkten und Dienstleistungen<br />
wird sich fortsetzen.<br />
Wie bereitet sich Miele auf diese Entwicklung<br />
vor?<br />
Gerwens: Die skizzierte Entwicklung<br />
passt für uns gut ins Konzept,<br />
angefangen mit der kommenden IFA –<br />
auf der wir unseren nachhaltig konzipierten<br />
Messestand mit seinen modularen<br />
Aufbauten zum dritten Mal<br />
verwenden.<br />
„Die weitere Entwicklung<br />
der Branche wird stark<br />
von den Themen<br />
Digitalisierung und<br />
Nachhaltigkeit geprägt<br />
sein.“<br />
Ein inhaltliches Fokusthema ist die Zirkularität<br />
– wozu wir mit unseren langlebigen,<br />
reparatur- und recyclingfreundlichen<br />
Produkten wichtige Zeichen<br />
setzen. Zur IFA präsentieren wir darüber<br />
hinaus die Konzeptstudie eines Gerätes,<br />
dass fast vollständig aus zirkulärem<br />
Material besteht und sich auch fast<br />
komplett in den Materialkreislauf<br />
zurückführen lässt. Im Bereich KI setzen<br />
wir digitale Anwendungen über den<br />
ganzen Lebenszyklus unserer Produkte<br />
ein: Von der KI-unterstützten Software<br />
in Forschung und Entwicklung über KIbasierte<br />
Optimierung der Produktqualität<br />
in der Produktion bis hin zu der<br />
KI-gestützten Garguterkennung Smart<br />
Food ID.<br />
Auf welche Trends und Entwicklungen<br />
dürfen sich die Besucher des IFA-Standes<br />
von Miele darüber hinaus freuen?<br />
Gerwens: Bei den Einbaugeräten sind<br />
zum Beispiel unsere eleganten neuen<br />
Farbwelten „Pearlbeige“ und „Obsidianschwarz<br />
matt“ echte Hingucker.<br />
Wie gehabt, präsentieren wir unsere<br />
Neuheiten mit diesmal 270 Geräten auf<br />
3.000 qm Standfläche in der Premiumhalle<br />
2.1. Für genussvolle Kostproben<br />
am Stand sorgt Zwei-Sterne-Koch<br />
Alexander Herrmann.<br />
Und auch zum anschließenden Auftritt auf<br />
Gut Böckel können Sie uns schon einen<br />
kleinen Einblick gewähren?<br />
Gerwens: Ja, sehr gerne. Wir haben<br />
den ,Kuhstall‘ auf Gut Böckel komplett<br />
umgebaut und präsentieren uns dort<br />
nun in einer neuen Optik in einem<br />
deutlich stärker lichtdurchfluteten<br />
Raum. Außerdem ist dort mittels einer<br />
Zwischendecke eine zweite Ebene eingezogen<br />
worden, auf der das Catering<br />
stattfinden wird. Unsere Gäste können<br />
also auf ein ganz neues und großzügigeres<br />
Ambiente gespannt sein, das wir<br />
übrigens auch zwischen den Messen für<br />
Händlerevents nutzen wollen.<br />
Herr Gerwens, vielen Dank für diese<br />
interessanten Einblicke.<br />
12 Unternehmen
Wirtschaftsjahr 2023/24 von Blum<br />
Stabil auf Kurs<br />
Blum hat das Wirtschaftsjahr 2023/2024 per 30. Juni 2024 mit einem Umsatz von knapp<br />
2,3 Mrd. Euro und damit auf konstantem Niveau zum vergangenen Wirtschaftsjahr (- 1,2%)<br />
abgeschlossen. Das Vorarlberger Familienunternehmen begrüßt die stabile Entwicklung.<br />
„Die ersten Monate des vergangenen<br />
Wirtschaftsjahres waren für uns und die<br />
gesamte Branche herausfordernd. Allerdings<br />
zeichneten sich in der zweiten<br />
Hälfte des Jahres positive Signale ab<br />
und wir nehmen Verbesserungen wahr,<br />
auch wenn wir uns nach wie vor in<br />
einem schwierigen Marktumfeld befinden.<br />
Derzeit liegen vor allem die<br />
Kosten für Rohstoffe, Energie und<br />
Personal auf einem sehr hohen Level“,<br />
so Philipp Blum, Geschäftsführer der<br />
Blum-Gruppe. Die Inflation und die<br />
damit verbundenen Preissteigerungen<br />
spüren zudem auch die Endverbraucher,<br />
die vorsichtiger investieren und Neuanschaffungen<br />
gut überlegen. Dies führt<br />
dazu, dass der Ausstattungsgrad von<br />
Küchen derzeit leicht zurückgeht, was<br />
sich auch auf die Beschlägehersteller<br />
auswirkt. Geschäftsführer Martin Blum<br />
sieht darin jedoch auch Chancen: „Wir<br />
betrachten die schwierige Marktsituation<br />
als Aufforderung, noch stärker auf<br />
die Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen.<br />
Unsere weltweit 9.294 Mitarbeitenden<br />
arbeiten gemeinsam daran,<br />
Blum weiterzuentwickeln und unsere<br />
Kunden mit innovativen Produkten zu<br />
begeistern.“<br />
Während die Situation in Nord- und<br />
Zentraleuropa weiterhin herausfordernd<br />
bleibt, sieht Blum in Osteuropa eine<br />
erfreuliche Entwicklung des Marktes.<br />
In den Regionen Nord- und Südamerika<br />
sowie Asien und Pazifik findet eine<br />
stabile Seitwärtsbewegung statt, allerdings<br />
erholt sich vor allem die chinesische<br />
Wirtschaft nur sehr langsam. Die<br />
Region Mittlerer Osten und Afrika<br />
zeigt weiterhin eine gute Entwicklung.<br />
„Wir sind positiv gestimmt,<br />
dass wir mit der Einführung und<br />
Vermarktung unserer Neuprodukte<br />
die richtigen Impulse setzen“, so<br />
Philipp Blum und geht weiterhin<br />
von einem mittelfristigen Wachstum<br />
aus.<br />
Zukunftsgerichtete<br />
Investitionen<br />
Um dieses Wachstum zu ermöglichen,<br />
hat Blum auch in diesem Wirtschaftsjahr<br />
wieder zukunftsgerichtet Investitionen<br />
getätigt: Das Gesamtvolumen<br />
im Wirtschaftsjahr 2023/2024 betrug<br />
insgesamt 287 Mio. Euro. Ein wichtiger<br />
Schritt, den Blum im vergangenen<br />
Wirtschaftsjahr gesetzt hat, war<br />
der Kauf des belgischen Unternehmen<br />
Van Hoecke. Der langjährige Partner<br />
und Vertreter für Belgien, Niederlande<br />
und Luxemburg wird nun in die Blum-<br />
Familie integriert. Zudem wurden<br />
weltweit Schauräume überarbeitet<br />
beziehungsweise neu eröffnet. Ein<br />
Großteil der Investitionen von Blum,<br />
in diesem Jahr 182 Mio. Euro, entfallen<br />
dennoch auf den Hauptstandort Vorarlberg:<br />
Die Erweiterung des Werks 6<br />
in Gaißau wurde abgeschlossen, in Bregenz<br />
und Höchst schreitet<br />
der Ausbau der<br />
Werke voran. Auch im Osten Österreichs<br />
hat sich Blum eine langfristige<br />
Wachstumsmöglichkeit gesichert: In<br />
St. Pölten wird das erste österreichische<br />
Blum-Werk außerhalb von Vorarlberg<br />
entstehen. Der Beschlägespezialist will<br />
in Zukunft eine über 100.000 qm große<br />
Fläche wiederbeleben.<br />
„Wir sind guter Dinge“<br />
Für die Zukunft setzt das Familienunternehmen<br />
weiterhin auf den Standort<br />
Österreich. Für die Zukunft rechnen<br />
die beiden Blum-Geschäftsführer mit<br />
weiteren Herausforderungen, aber auch<br />
einer langfristigen Entspannung der<br />
Lage: „Wir sind guter Dinge, dass gegen<br />
Ende des Jahres 2024 die Konjunktur<br />
anzieht und die Nachfrage an unseren<br />
Beschlägen wieder zunimmt“, so Philipp<br />
Blum. sl<br />
Die beiden Blum-Geschäftsführer<br />
Philipp (l.) und Martin Blum blicken<br />
optimistisch in die Zukunft. Foto: Blum<br />
Unternehmen 13
Zur IFA 2023 kamen rund 182.000 Fachbesucher und<br />
Technik-Interessierte aus 138 Ländern nach Berlin.<br />
IFA 2024<br />
Reiche Geschichte trifft<br />
innovative Zukunft<br />
Von den Anfängen der Radiotechnik bis zur digitalen Revolution: Die IFA feiert in diesem Jahr vom 6. bis 10.<br />
September mit mehr als 2.000 ausstellenden Unternehmen auf dem Berliner Messegelände 100 Jahre<br />
Innovation. Als traditioneller Magnet für Technikbegeisterte erfindet sich die weltweit größte Messe für<br />
Consumer Electronics und Home Appliances dabei neu.<br />
Im Dezember 1924 feierte die IFA als „Große<br />
Deutsche Funk-Ausstellung“ in Berlin Premiere.<br />
242 Aussteller präsentierten damals ihre Innovationen<br />
auf einer Fläche von 7.000 qm und zogen<br />
damit 180.000 Besucher an, die sich u. a. von<br />
Detektorgeräten und den ersten Röhren-Rundfunkempfängern<br />
fasziniert zeigten. Es war der<br />
Beginn einer langen, erfolgreichen Reise mit weiteren<br />
Meilensteinen wie der Eröffnung der Messe<br />
durch Albert Einstein 1930 oder den Weltpremieren<br />
der ersten Dreifach-Röhren und des<br />
elektronischen Fernsehens. Dr. Sara Warneke,<br />
Geschäftsführerin der Branchenorganisation gfu<br />
Consumer & Home Electronics GmbH, Inhaberin<br />
der Markenrechte der IFA, kommt deshalb<br />
auch 100 Jahre nach der ersten Veranstaltung zu<br />
dem Schluss, dass die IFA mit ihrem einzigartigen<br />
Konzept traditionell der ideale Treffpunkt<br />
und die beste Plattform für Handel, Industrie,<br />
Start-ups, Medien und Konsumenten ist.<br />
Neues Design & frische Farben<br />
Damit das so bleibt, hat die IFA Management<br />
GmbH in enger Zusammenarbeit mit ihren<br />
14 Messen<br />
Gesellschaftern – der gfu Consumer & Home<br />
Electronics GmbH und Clarion Ltd. – für die<br />
weltweit größte Messe für Consumer Electronics<br />
und Home Appliances in den vergangenen<br />
Monaten einen tiefgreifenden Neugestaltungsprozess<br />
eingeleitet und umgesetzt.<br />
Sichtbar ist dies beispielsweise am neuen Logo,<br />
das seinen letzten Refresh bereits Anfang der<br />
2000er-Jahre hatte. Es war mit seinen vielen<br />
Bestandteilen aus IFA-Schriftzug, Claim, dem<br />
jeweiligen Veranstaltungsdatum und dem sogenannten<br />
„Funk-Otto“, dem markanten stilisierten<br />
roten Kopf und bisherigen Markenzeichen<br />
der IFA, nicht mehr auf der Höhe der Zeit. So<br />
war es angebracht, die Markenwelt der IFA zu<br />
überarbeiten – und der 100. Geburtstag stellte<br />
für alle Beteiligten den richtigen Zeitpunkt dar.<br />
Bei der Umsetzung des neuen Designs diente<br />
ein weiterer historischer Meilenstein der IFA<br />
als Ideengeber: der Start des Farbfernsehens in<br />
West-Deutschland. Der damalige Vize-Kanzler<br />
Willy Brandt drückte auf der IFA 1967 den<br />
symbolischen roten Knopf und startete damit<br />
hierzulande eine neue Ära im TV-Geschäft.<br />
Anhand dieses Wendepunkts entstand die Idee,<br />
ein Farbschema zu entwickeln, das dem<br />
des Fernseh-Testbildes ähnelt. Vielen ist das<br />
TV-Testbild noch bekannt, weil es bis Mitte<br />
der 1990er-Jahre nach Sendeschluss ausgestrahlt<br />
wurde. Diese Farb-Palette bildet einen wichtigen<br />
Punkt der Consumer Electronics aus der<br />
Vergangenheit ab, ist aber gleichzeitig durch<br />
die Auswahl der Farben aktuell, zeitgemäß und<br />
wirkt zukunftszugewandt. Somit trägt die IFA<br />
ihre Herkunft von nun an in jeden Aspekt der<br />
Gestaltung hinein. Wichtig bei der Entwicklung<br />
war, dass sich damit die gesamte IFA-<br />
Familie angesprochen fühlt. Final zielt die<br />
Gestaltung nicht nur auf Consumer Electronics<br />
ab, sondern auch gleichwertig auf Hausgeräte,<br />
die bereits seit über 15 Jahren elementarer<br />
Bestandteil der IFA sind. Fester Bestandteil des<br />
neuen Designs bleibt auch der „Funk-Otto“.<br />
Er wird aber nicht mehr im Hauptlogo zu finden<br />
sein. Vielmehr begegnet er den Ausstellern<br />
und Messebesuchern von nun an zu diversen<br />
Gelegenheiten.<br />
Ein weiterer Teil der Herkunft der IFA ist der<br />
Name „Internationale Funkausstellung“ von dem<br />
sich die drei Buchstaben IFA ableiten. Auch die-
ser Name ist vielen Menschen noch bekannt<br />
und daher Bestandteil einer neuen Logovariante.<br />
Allerdings stehen die drei Buchstaben IFA<br />
zukünftig aber vor allem für den Claim „Innovation<br />
Für Alle“, der auf Englisch mit „Innovation<br />
For All“ ebenfalls anwendbar ist.<br />
„Innovation ist seit 100 Jahren der Grund, weshalb<br />
die IFA stattfindet. Deshalb war es uns<br />
wichtig, ein Rebranding zu kreieren, das diesen<br />
Weg berücksichtigt. Die neue Wort-Bild-Marke<br />
trägt dem Rechnung. Wir heben uns mit diesem<br />
Logo klar von Messen ab, deren Portfolio sich<br />
mit dem der IFA überschneidet. Es gibt einen<br />
deutlich höheren Wiedererkennungswert, mit<br />
dem wir die Marke IFA stärken werden. Gleichzeitig<br />
lassen die Veränderungen weiterhin erkennen,<br />
von wo wir gestartet sind“, so Warneke.<br />
Viele Neuheiten & spannendes<br />
Entertainment<br />
Den Startschuss zur IFA 2024 gibt übrigens<br />
am 5. September der kanadische Rockstar<br />
Bryan Adams mit einem exklusiven Konzert im<br />
Sommergarten. Allein zum Konzert von Bryan<br />
Adams, der mit über 100 Millionen verkauften<br />
Tonträgern zu den erfolgreichsten Musikern<br />
der vergangenen 40 Jahre zählt, werden 10.000<br />
Musikfans erwartet.<br />
Mit deutlich höheren Besucherzahlen rechnen<br />
die Veranstalter indes für die IFA selbst und versprechen<br />
dabei fünf Tage voller Innovationen,<br />
neuer Technologien und beeindruckender Präsentationen.<br />
Im Bereich Home Electronics werden<br />
dafür bekannte Marken wie AEG, Bosch,<br />
Miele, Samsung oder Siemens sorgen. Ebenso<br />
wie das „House of Smart Living“ in Halle 1.2.<br />
In dem gemeinsam von den drei Elektro-<br />
Verbänden VDE, ZVEH und ZVEI präsentierten,<br />
100 qm großen Modellhaus können sich<br />
Interessierte auf spielerische Art und Weise über<br />
smarte Anwendungen und vernetzte Gebäudetechnologien<br />
informieren.<br />
Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics GmbH,<br />
Inhaberin der Markenrechte der IFA, und Leif Lindner, CEO der IFA Management GmbH, Organisator der IFA,<br />
sind überzeugt: „Das 100-jährige Jubiläum der IFA markiert für uns nicht nur einen historischen Meilenstein,<br />
sondern auch den Beginn einer neuen Ära der Innovation und globalen Vernetzung.“<br />
Neben innovativen Neuheiten steht die IFA traditionell<br />
auch für Entertainment. Neben einem<br />
attraktiven Unterhaltungsprogramm im Sommergarten<br />
des Messegeländes sowie der Austragung<br />
des bundesweiten Finale des Kochwettbewerbs<br />
„Deutschland kocht“ wird auch die<br />
Weltmetropole Berlin als Bühne stärker für die<br />
IFA inszeniert. In der ganzen Stadt wird man vor<br />
und während der Messe im September bemerken,<br />
dass die IFA stattfindet. Dabei wird nicht<br />
nur das Messegelände als Schaufenster für neue<br />
Produkte und Technologien genutzt, sondern<br />
es werden in der ganzen Stadt Events veranstaltet,<br />
mit denen die IFA ihr Jubiläum feiert. Dafür<br />
kommen die weltweit führenden Unternehmen<br />
und Köpfe aus der Technologie-Branche auch an<br />
besonderen Orten in Berlin zusammen.<br />
Leif Lindner, CEO der IFA Management GmbH,<br />
Organisator der IFA, konstatiert: „Das 100-jährige<br />
Jubiläum der IFA markiert für uns nicht nur<br />
einen historischen Meilenstein, sondern auch<br />
den Beginn einer neuen Ära der Innovation und<br />
globalen Vernetzung. Während wir ein Jahrhundert<br />
bahnbrechender technologischer Fortschritte<br />
und Schlüsselmomente Revue passieren<br />
lassen, blicken wir zugleich mit Spannung in<br />
die Zukunft. Die IFA entwickelt sich von einer<br />
traditionellen Messe zu einer globalen Innovationsplattform,<br />
die noch stärker die aktuellen<br />
technologischen und marktrelevanten Trends<br />
in den Mittelpunkt stellt. Eine moderne Messe<br />
kann heute nicht mehr nur eine klassische Ausstellung<br />
sein, sondern muss vielmehr als ein<br />
kulturelles Event fungieren, das Konsumenten,<br />
Handel, Aussteller und Medien gleichermaßen<br />
begeistert und zudem Key Opinion Leader<br />
anzieht. Daran arbeiten wir mit Hochdruck.“<br />
sl<br />
Anzeige<br />
Erntefrische im<br />
Kühlschrank.<br />
Das Licht, das Vitamine schützt.<br />
Die HarvestFresh Technologie von Beko schützt Vitamine nach dem Vorbild der Natur: Mit der Wirkung des Sonnenlichts.<br />
Sonnenlicht im Kühlschrank<br />
Erntefrische im Kühlschrank dank HarvestFresh: Die innovative 3-Farben-Technologie imitiert das natürliche Licht des<br />
täglichen Sonnenzyklus um die Photosynthese anzuregen: Dadurch bleiben Obst und Gemüse länger frisch und Vitamine<br />
länger erhalten.*<br />
Blau<br />
Der Tag beginnt und die<br />
Photosynthese startet.<br />
Grün<br />
Das intensive Licht der<br />
Mittagszeit.<br />
Knackige<br />
Sonderaktion für<br />
Ihre Kunden<br />
Hier mehr erfahren<br />
Rot<br />
Das Licht der Dämmerung<br />
bereitet auf die Nachtphase vor.<br />
*Von Intertek getestet. Basierend auf Vitamin C- und Vitamin A-Messungen in<br />
Tomaten, grüner Paprika, Karotten, Spinat und Sellerie, die der Lichttechnologie<br />
direkt ausgesetzt wurden, im Vergleich zu Tag 0 in einem Zeitraum von 5 Tagen.<br />
www.beko.com/de-de<br />
Redaktion 15
Ein Highlight des IFA-Auftritts von Liebherr werden die<br />
neuen French-Door-Geräte mit raffinierten Design-<br />
Highlights wie dem „MoodLight“ sein.<br />
Frische Neuheiten<br />
75 Jahre Liebherr treffen auf 100 Jahre IFA – der Spezialist für Kühlen und Gefrieren im<br />
Premiumsegment feiert das doppelte Jubiläum in Berlin mit bemerkenswerten Produktpremieren.<br />
Neue Programme<br />
Als Familienunternehmen hat sich Liebherr von einem<br />
kleinen oberschwäbischen Betrieb zu einer weltweit erfolgreich<br />
agierenden Firmengruppe entwickelt. Diese Erfolgsgeschichte<br />
ist Ansporn für heutiges und zukünftiges Handeln<br />
– und Thema auf der IFA. „Vieles, was die Liebherr-Kultur<br />
seit 75 Jahren prägt, steht auch hinter unserem IFA-Auftritt:<br />
Pioniergeist und Innovationskraft, langfristige Orientierung<br />
und verantwortungsvolles Handeln“, erklärt Steffen Nagel,<br />
Managing Director Sales & Marketing, Liebherr-Hausgeräte<br />
GmbH. „Sichtbar wird das an der großen Zahl beeindruckender<br />
sowie wegweisender Produktneuheiten auf unserem Liebherr-Stand<br />
– und erlebbar für unsere Kundinnen und Kunden<br />
in der wertschätzenden Partnerschaft und im intensiven Austausch,<br />
für den die IFA eine hervorragende Plattform bietet.“<br />
„Wegweisende Produktneuheiten“<br />
Die neuen Unterbaugeräte von Liebherr fügen sich perfekt unter der Arbeitsfläche ein.<br />
16 Messen<br />
Zukunftsträchtig ist mit Sicherheit die schon in der<br />
Vergangenheit auf der IFA-Bühne für Aufmerksamkeit<br />
sorgende Vakuum-Perlit-Technologie „BluRoX“. Mit dem<br />
„FNXa 522i“ zeigt Liebherr nun den Prototypen des ersten<br />
Gefrierschranks, der die „BluRoX“-Technologie vollumfänglich<br />
nutzt und ein kreislauffähiges Produktkonzept verfolgt.<br />
Das Gehäuse des „FNXa 522i“ besteht demzufolge aus einem<br />
3D-Vakuumkörper, der durch fein gemahlenes Vulkangestein,<br />
Perlit, stabilisiert wird. Dabei verspricht der „FNXa 522i“ verantwortungsvollen<br />
Verbrauchern nicht nur ein nachhaltig<br />
durchdachtes Produktkonzept. Der Einsatz der „BluRoX“-<br />
Technologie bringt ihnen weitere handfeste Vorteile: So wird<br />
der 185 cm hohe Gefrierschrank die höchste Energieeffizienzklasse<br />
A erreichen. Für eine noch einfachere Reparierbarkeit<br />
ist die Technik kompakt im Sockel eingebaut – in einem leicht<br />
austauschbaren Modul. Und nicht zuletzt bringen die dünneren<br />
„BluRoX“-Außenwände im Ergebnis ein größeres Nutzvolumen.<br />
30% oder 80 Liter mehr sind es bei einem „FNXa“
Mit dem „FNXa 522i“ zeigt Liebherr in Berlin den Prototypen des ersten<br />
Gefrierschranks, der die innovative „BluRoX“-Technologie vollumfänglich<br />
nutzt und ein kreislauffähiges Produktkonzept verfolgt.<br />
der „Prime“-Serie mit „BioFresh“ und Design-Highlights<br />
wie der „SmartSteel“-Rückwand und dem „LightTower“.<br />
Energieeffizienz im Fokus<br />
Liebherr präsentiert zur IFA außerdem mit dem „ICBa 5123“<br />
die weltweit erste Kühl-Gefrierkombination im Einbaubereich<br />
in Energieeffizienzklasse A. Diese Weltpremiere sorgt mit<br />
zwei „BioFresh“-Schubfächern nicht nur für frischen Genuss,<br />
sondern auch für einen verantwortungsvollen Umgang mit<br />
Ressourcen.<br />
Ein weiterer Fortschritt in puncto Ressourcenschonung ist das<br />
Gefriergerät „FNa 6635“ mit ökologisch verantwortungsvoll<br />
eingesetzten Materialien. Dieses Gerät besticht mit seinen<br />
inneren Werten. Für die Türen und Seitenwände nutzt Liebherr<br />
zu 100% recycelten Stahl. Der Isolierschaum und die<br />
Innenverkleidung enthalten recycelte und biobasierte Materialien<br />
und die Türdichtungen bestehen statt PVC aus TPE,<br />
welches genauso langlebig, aber einfacher zu recyceln ist.<br />
Außerdem wurde der ökologische Fußabdruck der Verpackung<br />
reduziert, ohne Kompromisse bei der Transportsicherheit<br />
einzugehen.<br />
Höchste Flexibilität<br />
im Vergleich zu einem regulären Gefriergerät mit den gleichen<br />
Außenmaßen. Ein weiteres „großes“ Highlight des IFA-Auftritts<br />
von Liebherr in Halle 2.1 werden die ab dem kommenden<br />
Jahr verfügbaren neuen French-Door-Geräte sein. Sie<br />
überzeugen mit größtmöglichem Stauraum für Frische, verbunden<br />
mit Qualität bis ins kleinste Detail. Optisch bestechen<br />
die imposanten Kühl-Gefrierkombinationen durch raffinierte<br />
Design-Highlights, wie zum Beispiel dem „MoodLight“. Das<br />
indirekte Lichtkonzept setzt die Griffmulden der Gefrierschubladen<br />
oder das Water & Ice-Center ästhetisch in Szene<br />
und lässt sich dabei ganz nach eigenem Geschmack dimmen.<br />
Individuell anpassbar ist auch das Innere der French-Door-<br />
Geräte: In der „VarioTempZone“ kann die Temperatur flexibel<br />
angepasst und so ganz nach Bedarf zum Gefrieren oder<br />
Kühlen genutzt werden. Besondere Designansprüche an den<br />
Innenraum erfüllen dabei edle Glas- und Edelstahlkomponenten.<br />
Mit 180,5 cm Höhe, 90,6 cm Breite und einer Gehäusetiefe<br />
von 62 cm gibt es die überdurchschnittlich geräumigen<br />
Kühl-Gefrierkombinationen in zwei Ausführungen: als<br />
French-Door mit zwei Gefrierschubladen oder als viertürige<br />
French-Door-Kühl-Gefrierkombination.<br />
Eine weitere große Neuheit ist die harmonisch und zeitlos<br />
designte Produktfamilie für die 194 cm hohe Nische.<br />
Sie nutzt die verfügbare Raumhöhe u. a mit zwei Null-<br />
Grad-Schubladen für zusätzliches Nutzvolumen bestmöglich<br />
aus. Im Vergleich zu einem Einbau-Kühlgerät<br />
stehen bis zu 12,5% mehr Platz für frische Lebensmittel<br />
zur Verfügung. Die verfügbaren fünf Modellvarianten<br />
erstrecken sich vom Einstiegsmodell mit der Frischetechnologie<br />
„EasyFresh“ in der „Pure“-Serie über die „Plus“-<br />
Serie mit „BioFresh“ bis hin zu einem Premium-Modell<br />
Neben neuen Side-by-Side-Kombinationen mit Weintemperierteil<br />
runden neue Unterbaugeräte den Liebherr-Auftritt in<br />
Berlin ab. Sie fügen sich mit einer Höhe von 82 bis 88 cm,<br />
sowie jetzt neu auch 86 bis 92 cm, perfekt unter der Arbeitsfläche<br />
ein. Mit der neuen Höhe antwortet Liebherr dabei<br />
auf den Trend, dass zunehmend höhere Arbeitsplatten in der<br />
Küche gefragt sind.<br />
In das überarbeitete breite Liebherr-Portfolio reihen sich auch<br />
neue Unterbau-Weinkühlschränke ein. Sie bieten beste Lagerbedingungen<br />
für alle Weine, auch auf begrenztem Raum.<br />
Hochwertige Holzborde vervollständigen das Interieur der<br />
Geräte, und ein niedriger Geräuschpegel ermöglicht den<br />
Kunden ungestörten Genuss ihres erstklassigen Weins. sl<br />
Harmonisch und zeitlos gestaltet hat Liebherr auch die Kühl-<br />
Gefrierkombination für die 194 cm hohe Nische. Fotos: Liebherr<br />
Messen 17
Foto: Samsung<br />
Die smarte Küche als<br />
Zukunftsmarkt<br />
Mit dem Smartphone morgens schon aus dem Bett heraus die Kaffeemaschine starten, mittags per App<br />
den Backofen einschalten und später von unterwegs einen Blick in den Kühlschrank werfen – intelligente<br />
Geräte machen eine zunehmende Vernetzung in der Küche möglich.<br />
Die Vernetzung der Küche ist kein vorübergehender<br />
Trend, sondern ein zukunftsweisender<br />
Schritt in Richtung eines komfortableren und<br />
effizienteren Alltags. Mit integriertem Wi-Fi,<br />
internen Kameras, AI-Chips und SmartThings<br />
verfügen etwa die neuesten „Bespoke AI“<br />
Geräte von Samsung über erweiterte Funktionen<br />
und Konnektivität. Außerdem bietet der<br />
Hersteller mit „AI Home“, einem smarten<br />
7-Zoll-LCD-Display, das ab September in<br />
viele neue Produkte integriert wird, einen<br />
intuitiven Zugang und die Kontrolle über das<br />
gesamte vernetzte Ökosystem. „AI Home“<br />
bietet mit 3D Map View eine vollständige<br />
3D-Ansicht des Hauses, die es ermöglicht,<br />
alle angeschlossenen Geräte übersichtlich zu<br />
steuern.<br />
Alles im Blick<br />
Auf künstliche Intelligenz setzt<br />
auch Siemens, u. a. beim neuen<br />
„iQ700“ Backofen. Ein intelligentes<br />
Feature des Gerätes ist<br />
der KI-gesteuerte Bräunungssensors.<br />
Verkohlte Croissants<br />
oder eine schwarze Lasagne-<br />
Kruste gehören damit der Vergangenheit<br />
an, denn der Bräunungssensor<br />
weiß genau, wann<br />
dunkel „zu dunkel“ ist und schaltet<br />
zuvor den Backofen ab. Per<br />
Touchdisplay, App oder Sprachbefehl<br />
können Benutzer vorher<br />
wählen, wie golden sie ihre Pizza,<br />
18 Produkt<br />
ihre Brötchen oder Auflaufkruste haben wollen.<br />
Es muss einfach eine von fünf Bräunungs-<br />
Stufen ausgewählt werden. Während des<br />
Backens kombiniert der Sensor die Infos, die<br />
ihm die integrierte Backofenkamera liefert, mit<br />
intelligenten Algorithmen. Wenn die Gerichte<br />
aussehen wie gewünscht, stoppt er das<br />
Programm und schickt auf Wunsch eine<br />
Nachricht per App.<br />
Vielversprechende Visionen<br />
Dass weitere Evolutionsschritte auf den Weg<br />
zur smarten Küche folgen werden, beweist<br />
Miele in Vilvoorde bei Brüssel im futuristischen<br />
Gebäude von Living Tomorrow mit<br />
einem Food Lab. Es verbindet digitale Hightech<br />
und Künstliche Intelligenz mit aktuellen<br />
Küchengeräten des Unternehmens.<br />
Assistenzsysteme leiten beim Kochen an und<br />
werden multimodal per Sprache, mit Gesten,<br />
über ein Tablet oder eine Touchoberfläche<br />
auf der Arbeitsplatte bedient. Das Abwiegen<br />
von Zutaten geschieht über eine Waage im<br />
Kochfeld.<br />
Ein Assistenzsystem im Food Lab ist beispielsweise<br />
der über die Miele App steuerbare<br />
Prototyp „Nutrition Assistant“. Die Vision:<br />
Der „Nutrition Assistant“ ist der Planer im<br />
Küchenszenario und kennt die Familienmitglieder,<br />
ihre Lieblingsrezepte, aber auch<br />
Unverträglichkeiten für bestimmte Lebensmittel<br />
oder Diäten, die eingehalten<br />
werden sollen. Er erstellt<br />
Wochenspeisepläne und berücksichtigt,<br />
welche Familienmitglieder<br />
jeweils an den Mahlzeiten<br />
teilnehmen wollen. Auf Wunsch<br />
wertet er die Vital- und Aktivitätsdaten<br />
des Nutzers aus, die<br />
dieser etwa über ein Wearable<br />
bereitstellt, und kreiert daraus<br />
einen individuellen Wochenspeiseplan.<br />
sl<br />
Das Miele Food Lab bei Living Tomorrow:<br />
Assistenzsysteme helfen beim<br />
Kochen, unterstützt durch Anleitung<br />
und Steuerung auf Bildschirmen und<br />
Bedienung auf der Arbeitsplatte.
KI in Küche & Bad<br />
Pixeltraum oder<br />
wahre Chance?<br />
Fotos: Clyncy<br />
Die deutsche Küchenindustrie befindet sich derzeit in einer schwierigen Marktsituation.<br />
Um erfolgreich zu sein, müssen auch Designer effizienter arbeiten und gleichzeitig die<br />
Erwartungen der Kunden erfüllen. Christian Pfeifer, Vorstand bei Cyncly, einem Anbieter<br />
von End-to-End-Softwarelösungen, kommentiert, wie weit KI hierbei helfen kann.<br />
In den vergangenen Jahren hat es eine<br />
wahre Explosion von KI-basierten Inspirationstools<br />
gegeben. Kunden bringen<br />
immer häufiger eigene KI-generierte<br />
Bilder in ihre Designbesprechungen<br />
mit. Jedoch zeigen sich in der Praxis<br />
Einschränkungen: Aktuelle Tools wie<br />
RoomGPT, Gemini, Midjourney oder<br />
Canva helfen Nutzern, Designs zu erstellen,<br />
die das gewünschte „Look and<br />
Feel“ von Innenräumen einfangen.<br />
Da sie auf Bildern statt auf echten Produkten<br />
aus Herstellerkatalogen basieren,<br />
können sie jedoch keine komplexen<br />
Räume wie Küchen und Bäder gestalten.<br />
Derzeit bieten sie eher einen Vorgeschmack<br />
auf das Potenzial KIgestützter<br />
Design-Tools.<br />
Weitere Effizienz-steigerungen<br />
Viele professionelle Softwarelösungen in<br />
der Branche nutzen bereits Automatisierungselemente<br />
und integrierte regelbasierte<br />
Logik zur Effizienzsteigerung. KI<br />
kann die nächste Innovationswelle anstoßen.<br />
Die ersten Anwendungen mögen<br />
einfach erscheinen, bieten aber klare<br />
Vorteile. Beispielsweise könnte ein KIgestütztes<br />
Tool bei der automatischen<br />
Dekoration helfen und einen Stil anwenden,<br />
der den Vorlieben des Kunden<br />
entspricht. Oder es könnte auf Basis der<br />
Präferenzen und des Budgets des Kunden<br />
maßgeschneiderte Designoptionen<br />
vorschlagen. KI könnte auch professionelle<br />
Entwürfe besser zur Geltung bringen,<br />
indem sie diese optimal beleuchtet<br />
oder aus den besten Perspektiven präsentiert.<br />
Zudem könnte sie Designs validieren,<br />
um Fehler zu vermeiden.<br />
Der Erfolg von KI-Anwendungen hängt<br />
jedoch stark von der Verfügbarkeit und<br />
Datenqualität ab. Open-Source-KI-<br />
Modelle werden zunehmend leistungsfähiger,<br />
entfalten ihr volles Potenzial<br />
jedoch nur durch hochwertige, branchenspezifische<br />
Daten. Cyncly nutzt<br />
führende Produkt- und Designdaten,<br />
um KI-Modelle mit Milliarden von<br />
Datenpunkten und unzähligen Kombinationen<br />
zu trainieren.<br />
Schwierige Prognose<br />
Da sich die KI-Technologie rasant entwickelt,<br />
ist ihr Einfluss auf die Branche<br />
schwer vorherzusagen. Sie bietet jedoch<br />
enorme Möglichkeiten, die Branche zu<br />
optimieren und ein besseres Kundenerlebnis<br />
in den Bereichen Inspiration,<br />
Design und Verkauf zu bieten. Designer<br />
und Einzelhändler, die offen für Veränderungen<br />
sind, haben die größten<br />
Erfolgschancen.<br />
„KI bietet enorme<br />
Möglichkeiten, die<br />
Branche zu optimieren<br />
und ein<br />
besseres Kundenerlebnis<br />
zu bieten.“<br />
Christian Pfeifer, Vorstand bei Cyncly<br />
Produkt 19
Präzise<br />
Küchengestaltung<br />
In der sich stetig wandelnden Welt der Küchenplanung ist leistungsfähige Software zu einem<br />
unverzichtbaren Werkzeug für Küchenhändler geworden. Moderne Planungsprogramme<br />
ermöglichen es, den gesamten Prozess von der ersten Kundenberatung bis zur finalen Umsetzung<br />
zu optimieren und zu beschleunigen.<br />
20 Produkt<br />
Die Vorteile der modernen Küchenplanungssoftware<br />
liegen auf der Hand: Sie<br />
bieten fotorealistische 3D-Darstellungen,<br />
die es Kunden ermöglichen, ihre<br />
zukünftige Küche bereits in der Planungsphase<br />
virtuell zu begehen. Dies<br />
erhöht nicht nur die Kundenzufriedenheit,<br />
sondern reduziert auch das Risiko<br />
von Missverständnissen und nachträglichen<br />
Änderungswünschen. Durch die<br />
Integration von Produktkatalogen und<br />
automatisierten Preisberechnungen<br />
können Angebote schneller erstellt und<br />
Bestellungen präziser abgewickelt werden.<br />
Dies spart Zeit und minimiert<br />
Fehlerquellen.<br />
Moderne Software passt sich zudem den<br />
aktuellen Trends wie der Digitalisierung<br />
an und erlauben es Küchenhändlern,<br />
flexibel auf Kundenwünsche zu reagieren<br />
und verschiedene Planungsszenarien<br />
durchzuspielen. Cloud-basierte Lösungen<br />
ermöglichen dabei sogar ortsunabhängiges<br />
Arbeiten und vereinfachen die<br />
Zusammenarbeit im Team. Virtual- und<br />
Augmented-Reality-Funktionen bieten<br />
darüber hinaus immersive Erlebnisse für<br />
Kunden. Und auch Künstliche Intelligenz<br />
unterstützt schon bei der Optimierung<br />
von Layouts und der Auswahl<br />
passender Produkte.<br />
Mehrwerte im<br />
Verkaufsprozess<br />
Ein weiteres Tool, um den Verkaufsprozess<br />
zu unterstützen, stellt Carat mit der<br />
neuen Option „Carat productinfo“ zur<br />
Verfügung. Das Tool unterstützt Planer<br />
und Verkäufer aktiv im Verkaufsprozess.<br />
Es ermöglicht den schnellen Zugriff<br />
auf umfassende und qualitativ hochwertige<br />
Zusatzinformationen der Hersteller<br />
direkt im Planungsprogramm.<br />
Inhalte wie Produktvideos, Montageanleitungen,<br />
Modellbeschreibungen<br />
oder Pflegeanleitungen stehen per Mausklick<br />
unmittelbar zur Verfügung – ohne<br />
zusätzlichen Aufwand und ohne zusätzliche<br />
Kosten. Auch das Verkaufshandbuch<br />
wird mit „Carat productinfo“ digital am<br />
POS verfügbar sein. Ein entscheidender<br />
Mehrwert für das Verkaufsgespräch.<br />
Die langwierige Suche nach Artikelinformationen<br />
und der Wechsel zwischen<br />
verschiedenen Medien on- und offline<br />
haben damit ein Ende. Auch Hersteller<br />
profitieren von der neuen Plattform, auf<br />
der sie ihre Produkte durch die Bereitstellung<br />
zusätzlicher Informationen<br />
effektiv bewerben können.<br />
Smarte Features<br />
Effektiv lässt sich auch mit dem speziell<br />
für den Küchen- und Möbelhandel<br />
entwickelten Warenwirtschaftssystem<br />
„Workx“ von RMTsoft arbeiten. Cloudbasiert<br />
und intuitiv bedienbar, bietet
die bewährte ERP-Lösung eine einfache<br />
und klare Übersicht aller Aufträge und<br />
Geschäftsprozesse. Jetzt hat RMTsoft<br />
„Workx“ um zwei wichtige Neuerungen<br />
erweitert: einerseits mit der Anbindung<br />
an „Winner Flex“, zum anderen<br />
an Datev Online Belegtransfer. Bisher<br />
kommunizierte „Workx“ mit den Planungssystemen<br />
von Carat und Eopus.<br />
Nunmehr ist auch die Anbindung an<br />
Winner Flex von Cyncly fertiggestellt.<br />
Diese Schnittstelle arbeitet bidirektional<br />
und geht damit weit über einen simplen<br />
Datenexport aus Planungsprogrammen<br />
hinaus. Damit steht jedem Händler<br />
die Entscheidung frei, mit welcher der<br />
marktführenden Planungslösungen er<br />
arbeiten möchte.<br />
Mit der neuen Anbindung von Datev<br />
Online an „Workx“ ist die Buchhaltung<br />
nun direkt, papierlos und digital möglich.<br />
Via Upload wird die weit verbreitete<br />
Buchhaltungssoftware direkt aus der<br />
Warenwirtschaft des Händlers versorgt<br />
und Unterlagen zur Finanzbuchhaltung<br />
werden automatisiert erstellt.<br />
Realistische Darstellungen<br />
Eine professionelle Lösung für Fachberater<br />
bietet auch das Unternehmen Eopus<br />
aus Vlotho mit der leistungsstarken<br />
3D-Planungssoftware unter dem Namen<br />
„Eopus Studio“. Sie überzeugt durch<br />
ihre intuitive Bedienbarkeit, Echtzeit-<br />
Rendering sowie VR-Integration und<br />
ist besonders geeignet für die Planung<br />
von Wohnbereichen. Die Software bietet<br />
dabei umfassende Unterstützung durch<br />
IDM-Herstellerdaten und ist sowohl<br />
für Windows- als auch für Mac-Systeme<br />
optimiert.<br />
Die Zukunft der Küchenplanung liegt<br />
also in der weiteren Integration von<br />
Technologien wie Künstlicher Intelligenz<br />
und erweiterter Realität. Diese Entwicklungen<br />
werden es Küchenhändlern<br />
ermöglichen, noch individueller auf<br />
Kundenwünsche einzugehen und gleichzeitig<br />
noch effizienter zu arbeiten.<br />
sl<br />
Mit „Carat productinfo“ unterstützt<br />
Carat Planer und Verkäufer<br />
aktiv im Verkaufsprozess. Das Tool<br />
ermöglicht den schnellen Zugriff<br />
auf umfassende und qualitativ<br />
hochwertige Zusatzinformationen<br />
der Hersteller direkt im Planungsprogramm.<br />
Fotos: Carat<br />
Digitale Evolutionsschritte<br />
Mit Innovation und Effizienz im Blick hebt SHD die Küchenplanung mit der<br />
„KPS.MAX suite“ auf eine neue Stufe.<br />
Mit „KPS.MAX vision“ bietet SHD ein besonderes Highlight<br />
und geht mit dem cloudbasierten Planungstool „KPS.MAX“<br />
in die nächste Runde. Ein 360 o -Panorama Walkthrough,<br />
interaktive Online-Meetings und eine Virtual-Reality-Erfahrung<br />
der Küchenplanung modifizieren den Verkaufsprozess<br />
und bieten den Endkunden innovative Lösungen mit einem<br />
besonderen Einkaufsgefühl.<br />
Technik zum Anfassen<br />
SHD wird die technisch weit fortgeschrittenen digitalen Instrumente<br />
zur Optimierung der Küchenplanung auf der diesjährigen<br />
area30 zeigen und in den Mittelpunkt des Messestands<br />
stellen. So liefert der Softwareentwickler aus Andernach<br />
mit „KPS.MAX manage“ noch ein weiteres innovatives<br />
Tool. Das CRM to go bietet Echtzeiteinblicke in Verkaufsund<br />
Kundendaten und ermöglicht datengesteuerte Entscheidungen.<br />
Messebesucher können sich außerdem auf die Präsentation<br />
der „ATAK“-Integration in „KPS.MAX protect“<br />
freuen. Die Anwendung sorgt für eine detailreiche und fehlerfreie<br />
Planung speziell für Nobilia und Pino. Das Modul übernimmt<br />
die intelligente Überprüfung und vermeidet dadurch<br />
Reklamationen oder teure Nachbestellungen. Die Applikation<br />
arbeitet dabei softwaregestützt und nutzt hinterlegte Algorithmen<br />
und Datenstrukturen, um mögliche Fehler schnellstmöglich<br />
zu erkennen. Abgerundet wird das in Löhne präsentierte<br />
Portfolio durch den schon verfügbaren Online-Küchenplaner<br />
„KPS.MAX web“, der bereits qualifizierte Leads generiert.<br />
kuecheundbadforum.de/PRODUKTE<br />
Neue Programme<br />
Mit „KPS.MAX vision“<br />
von SHD können Endkunden<br />
interaktive<br />
Küchenplanung in<br />
Virtual Reality erleben.<br />
Foto: SHD<br />
Produkt 21
Eleganz für edle Tropfen<br />
Eine große Einbaugeräte-Auswahl gibt es für die Fans von Wein-, Prosecco-, Crémant- und Champagner-<br />
Vorräten. Ob im kleinen, mittelgroßen oder großen Format, Marken-Weintemperierschränke erfüllen<br />
alle Voraussetzungen, die für eine optimale Bevorratung unabdingbar sind.<br />
AEG<br />
Variable Qualität<br />
Das Highlight des „8000er Weinklimaschranks“ von AEG ist die<br />
„Dual-Zone Pro“-Technologie. Der Innenraum des Geräts enthält<br />
zwei Fächer, deren Temperatur separat regelbar ist, denn die optimale<br />
Serviertemperatur der Weine variiert je nach Art. Überzeugen kann<br />
der Weinklimaschrank zudem mit dem Regalsystem, in dem alle Flaschen<br />
mit einem Inhalt von 0,75 Litern Platz finden. Eine Bauweise,<br />
die die Bedingungen eines Weinkellers möglichst genau nachbildet,<br />
eliminiert den Lichteinfall. Ein dunkler Innenraum, UV-freie LED-<br />
Beleuchtung und getönte Außenscheiben verhindern, dass sich Licht<br />
auf den Geschmack und die Qualität der edlen Tropfen auswirkt.<br />
Foto: AEG<br />
Amica<br />
Zeitlos elegant<br />
Zeitlos Schwarz und im grifflosen Design der „X-type“-Serie sind die<br />
neuen Weinkühlschränke von Amica ein wertiges Accessoire für Weinliebhaber.<br />
Allen Modellen gemein sind erstklassige Ausstattungsmerkmale:<br />
So schützen Türen mit Rauchglas vor zu viel UV-Einstrahlung,<br />
hochwertige Böden aus Buchenholz verhindern Erschütterungen. Die<br />
Temperatur in den bis zu zwei Temperaturzonen ist elektronisch über<br />
ein Display präzise einstell- und kontrollierbar. Ein spezielles Luftfeuchtigkeitssystem<br />
sorgt für optimale Lagerbedingungen für Weine mit<br />
Naturkorken.<br />
Das Premium-Modell<br />
„WK 341 215 S“ (Foto)<br />
Foto: Amica<br />
passt als Einbaugerät<br />
perfekt in eine Nische,<br />
die für einen Backofen<br />
konzipiert ist. Durch<br />
Antippen der Tür öffnet<br />
sie sich einige Zentimeter<br />
und schließt automatisch<br />
wieder, wenn<br />
sie nicht vollständig<br />
geöffnet wird. Insgesamt<br />
26 Bordeauxflaschen<br />
können auf<br />
den stabilen Holzböden<br />
in zwei unterschiedlich<br />
regelbaren Temperaturzonen<br />
lagern.<br />
Eurocave<br />
Optimaler<br />
Schutz<br />
Eurocave verspricht<br />
mit der Serie „La Première“<br />
(Foto) optimalen<br />
Schutz für Rotweine.<br />
Der französische Hersteller<br />
orientierte sich<br />
in der Entwicklung der<br />
Geräte an den sechs goldenen<br />
Regeln der Weinlagerung:<br />
konstante<br />
Temperatur, angemessene<br />
Luftfeuchtigkeit,<br />
Schutz vor UV-Strahlung,<br />
Anti-Vibrations-<br />
System, kontinuierliche<br />
Belüftung und passende<br />
Ausstattung.<br />
„La Première“ kann als Reife- oder Multitemperaturschrank<br />
mit Temperaturen von 6 °C bis 18 °C eingesetzt werden.<br />
Hier lagern bis zu 230 Flaschen unter einer dezenten Beleuchtung.<br />
Ob feste Regale oder Gleitregale, die Serie bietet<br />
die verschiedensten Konfigurationsmöglichkeiten für die<br />
Lagerung oder Präsentation der Weinflaschen. Die Regale<br />
aus Buchenholz sind sehr robust und frei positionierbar.<br />
Foto: Eurocave<br />
22 Produkt
Der Weintemperierschrank<br />
„KWT 7112<br />
iG 125 Gala Edition“<br />
fügt sich harmonisch<br />
in grifflose Küchen ein.<br />
Foto: Miele<br />
Miele<br />
Stilvoll präsentiert<br />
Zum 125-jährigen Jubiläum bringt Miele eine Reihe von Aktionsgeräten<br />
auf den Markt. Darunter auch den Stand-Weintemperierschrank „KWTS<br />
4785 F 125 Gala Edition“. Er präsentiert edle Tropfen nicht nur stilvoll,<br />
sondern verfügt über zwei individuell regelbare Temperaturzonen. So können<br />
Weine mit unterschiedlichen Anforderungen in Bezug auf Trink- und<br />
Lagertemperatur gelagert werden. Die neue Funktion „ActiveHumidity“<br />
sorgt für hervorragende Lagerbedingungen und bietet die Möglichkeit, die<br />
Luftfeuchtigkeit im Gerät individuell stufenweise einzustellen – über die<br />
Miele App oder direkt am Gerät.<br />
Zum modernen, minimalistischen Stil und geringen Platzbedarf passt der<br />
„KWT 7112 iG 125 Gala Edition“, ein Einbau-Weintemperierschrank<br />
für die 45er-Nische in der Küche. Trotz kompakter Abmessungen bietet er<br />
dank verstellbarer Holzroste selbst für große Flaschen Platz.<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />
Emmericher Straße 10, 90411 Nürnberg<br />
Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />
Telefon +49 911 9 55 78-0<br />
www.moebelmarkt.de, lehmann@moebelmarkt.de<br />
Herausgeber und Verleger<br />
Klaus Ritthammer, Franz Schäfer<br />
Geschäftsführerin Christine Ritthammer<br />
Chefredaktion Sebastian Lehmann<br />
Redaktion Arnd Schwarze, Alexandra Bewermeier-Helms (FM)<br />
Anzeigen Irini Katsika<br />
Vertrieb Ann-Kathrin Ritthammer, Daniela Kollár<br />
Verlagsbüro Süd Gerrith B. Horndasch M.A.,<br />
Kastanienweg 9, 78713 Schramberg, Deutschland,<br />
Telefon +49 7422 20 06 95-9, Mobil +49 177 4 37 74 84,<br />
horndasch@ritthammer-verlag.de<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 63/2024<br />
Anzeigenschluss für Empfehlungsanzeigen jeweils sechs<br />
Wochen vor Erscheinen; für Gelegenheits-, Vertretungsund<br />
Stellen anzeigen bis eine Woche vor Erscheinen, später<br />
auf Anfrage.<br />
Bezugspreise küche & bad forum<br />
Jahresabonnement Print + Digital 96,00 Euro.<br />
Zzgl. Porto und derzeit gültiger Mehrwertsteuer.<br />
Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Abschlussjahres.<br />
Nachdruck (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen<br />
jeder Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des<br />
Verlages. Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers<br />
gezeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion wieder.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung<br />
übernommen.<br />
Neff<br />
Genussvolle Momente<br />
Der modernen Küche das gewisse Extra verleihen auch die Weinkühlschränke als<br />
Unterbaumodelle in 30 und 60 cm Breite von Neff. Ausgestattet mit einer rahmenlosen<br />
Glasfront und sanfter Innenbeleuchtung, ist der eigene Weinvorrat<br />
rund um die Uhr einsehbar und zieht so die Blicke auf sich. Optisch ansprechend<br />
lagern die Flaschen auf hochwertigen Bambus-Ablagen – über die Teleskopschienen<br />
können sie ganz einfach herausgezogen und der Lieblingswein entnommen<br />
werden. Das schmale Modell „KU9202HF0“ bietet eine Temperaturzone,<br />
die 60 cm Variante „KU9213HG0“ gleich zwei: Zwischen 5 °C und 20 °C kann<br />
die Temperatur hier über das elektronische Bedienfeld individuell reguliert werden<br />
– ideale Bedingungen für Rot- und Weißwein, Sekt und Champagner.<br />
Die Weinkühlschränke<br />
von<br />
Neff sind mit<br />
einer rahmenlosen<br />
Glasfront<br />
und sanfter<br />
Innenbeleuchtung<br />
ausgestattet.<br />
Foto: Neff<br />
„küche & bad forum“ ist Organträger für den Verband der<br />
Deutschen Küchenmöbelindustrie e.V.<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
B<br />
Beko Grundig Deutschland GmbH,<br />
Eschborn Seite 15<br />
C<br />
CARAT Gesellschaft für Organisation,<br />
Dreieich<br />
2. Umschlagseite<br />
D<br />
DIWA-KLIMA GmbH, Lahr Seite 9<br />
F<br />
Fachschule des Möbelhandels,<br />
Köln<br />
4. Umschlagseite<br />
L<br />
Liebherr-Hausgeräte Vertriebs- und Service GmbH,<br />
Ulm Titel, Seite 16-17<br />
S<br />
SHD Kreative Planungssysteme GmbH,<br />
Andernach Seite 7<br />
T<br />
trendfairs gmbh, München Seite 5<br />
Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE)<br />
ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt.<br />
Die verwendeten Druckfarben enthalten<br />
keine toxischen Schwermetalle wie<br />
z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber. Auf der Mülldeponie<br />
verhält sich diese Hülle grundwasserneutral.<br />
Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung<br />
zu entsorgen, voll recyclingfähig<br />
und deshalb besonders umweltverträglich.<br />
Der Möbelmarkt wird auf 100% recyclingfähigem<br />
Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der EU produziert.<br />
Produkt 23
Jetzt oder nie!<br />
STUDIENSTART<br />
02.09.24<br />
UNSER STUDIENANGEBOT<br />
BACHELOR PROF. WIRTSCHAFT<br />
INTERIOR DESIGNER*IN EINRICHTUNG<br />
INTERIOR DESIGNER*IN KÜCHE<br />
KAUFM. ASSISTENT*IN<br />
DUALES STUDIUM<br />
FACHBERUFSSCHULE<br />
Quelle Foto: Freepik<br />
Die führende Akademie für Fach- und<br />
Führungsnachwuchskräfte in der Möbelbranche<br />
Unser einzigartiges Konzept, ein breitgefächertes Bildungsangebot mit den Anforderungen von<br />
Handel und Industrie zu kombinieren, ist nicht nur innovativ und richtungsweisend – es dient als<br />
Fundament für die erfolgreiche Zukunft Ihres Unternehmens und der gesamten Branche.<br />
Informieren Sie sich, wie wir Sie als Partner dabei unterstützen, Ihr Unternehmen erfolgreich und<br />
zukunkftssicher zu machen: unter 0221/940130 sind wir direkt & persönlich für Sie da.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Anruf!<br />
Fachschule des Möbelhandels | Frangenheimstraße 6 | 5O931 Köln | info@moefa.de<br />
www.moefa.de
Süddeutschland<br />
Foto: iStock/Violeta Stoimenova<br />
Hausmesse Süd 2024<br />
Zu Freunden fahren<br />
Freunde treffen. Leidenschaft spüren. Nachhaltigkeit einrichten. Unter diesen Leitsätzen findet<br />
– im nahtlosen Übergang zu den Ostwestfalen-Messen – vom 27.9. bis zum 2.10.2024 die<br />
Hausmesse Süd statt. Die vier starken Marken Himolla aus Taufkirchen, Paidi aus Hafenlohr,<br />
Rauch aus Freudenberg und Ruf Betten aus Rastatt laden in ihre Showräume.<br />
„Dass das Thema ‚Freunde treffen‘ im<br />
Mittelpunkt unserer Kampagne steht,<br />
hat auch einen sehr aktuellen Anlass“,<br />
sagt Lars Bornschein, Geschäftsführer<br />
der Hausmesse Süd (Schramberg).<br />
„Erstmals rücken wir bewusst direkt an<br />
die Herbsthausmessen in Ostwestfalen<br />
heran, welche am 26. September<br />
enden. So können die Einkaufsausschüsse<br />
direkt zur Hausmesse Süd weiterfahren.<br />
Denn den Bedürfnissen von<br />
Freunden kommt man, wo immer möglich,<br />
entgegen. Darum haben wir diese<br />
Lücke geschlossen.“<br />
Auch an die einzelnen Händlerinnen<br />
und Händler ist wie immer gedacht: Sie<br />
können, wenn sie unter der Woche keine<br />
Zeit finden, nach wie vor am Wochenende<br />
anreisen. Flexibilität bleibt<br />
Trumpf: Wie immer handelt es sich bei<br />
dem offiziellen Hausmessetermin lediglich<br />
um die Kernmessezeit.<br />
Als Gast kommen ...<br />
... als Freund gehen – das ist ein bewährter<br />
Slogan des 43-jährigen Hausmesseverbunds.<br />
„Freundschaft und<br />
Gastfreundschaft werden schon immer<br />
ganz besonders auf der Hausmesse<br />
Süd gelebt“, weiß Lars Bornschein.<br />
Der entspannte und herzliche Austausch;<br />
die große, auch kulinarisch zelebrierte<br />
Gastfreundlichkeit; die Möglichkeit,<br />
partnerschaftlich miteinander<br />
zu arbeiten; die damit einhergehende<br />
hohe Verweildauer – all das gehört zum<br />
besonderen Gefühl im Möbelsüden.<br />
Die vier langjährigen Marken Himolla,<br />
Paidi, Rauch und Ruf Betten bieten<br />
Neuheiten und Anregungen für alle<br />
Wohnbereiche. Himolla zeigte auf der<br />
vergangenen Messe neben Sofas und<br />
Sesseln auch internationale Styles für<br />
Esszimmer. Paidi präsentiert Baby-,<br />
Kinder- und Jugendzimmer,<br />
die mitwachsen<br />
und miteinander<br />
kombinierbar sind.<br />
Rauch zeigt neben<br />
Schlafzimmern funktionsstarke<br />
Schränke, Kommoden,<br />
Sideboards und funktionale<br />
Apartment-Möbel. Und<br />
Ruf Betten präsentiert vielfältige<br />
Innovationen, mutige Ideen und neue<br />
Impulse im Bereich Polster- und Boxspringbetten.<br />
Dass man sich für Freunde angesichts<br />
großer Herausforderungen Lösungen<br />
ausdenkt ist selbstverständlich. Investitionen<br />
in die Digitalisierung, Nachhaltigkeit,<br />
neue Vermarktungsstrategien und<br />
ein wachsames Auge für Produkt- und<br />
Präsentationstrends – die Hersteller der<br />
Hausmesse Süd halten 2024 Neues und<br />
Überraschendes bereit. kh<br />
„Es gibt wohl keine<br />
andere Messe, auf der sich<br />
Möbelhersteller und<br />
Möbelhandel so viel Zeit<br />
füreinander nehmen.“<br />
Lars Bornschein, Geschäftsführer<br />
Hausmesse Süd<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024<br />
Messen 73
VERLÄSSLICH, VERTRAUENSVOLL<br />
Die zentrale Messe im Herbst bleibt das Jahres-Highlight der Möbelmeile. Die Mitglieder wollen Lust auf Einrichten machen<br />
„Die Möbelmeile besteht aus neun Orten<br />
der positiven Momente. Alle Unternehmen<br />
arbeiten daran, Kraftzentren für unsere<br />
Branche zu sein“, erklärt Michael<br />
Laukötter, Geschäftsführer der Möbelmeile,<br />
mit Blick auf die zentrale Herbstveranstaltung<br />
des Hausmesse-Verbundes<br />
vom 22. bis zum 26. September.<br />
Nach der Möbelmeile Frühjahr folgt nun<br />
das zweite Jahres-Highlight des Hausmesseverbundes<br />
aus Ostwestfalen, der<br />
vor allem auch in den für die Branche aktuell<br />
schwierigen Zeiten ein Statement<br />
setzen will: „Wir sind da.“ lautet deswegen<br />
auch das Motto der 2024er Möbelmeile<br />
Herbst. Die 16 Marken an neun<br />
Standorten wollen damit deutlich machen,<br />
dass sie als gute Partner den Handel<br />
verlässlich, vertrauensvoll und treffsicher<br />
mit den passenden Sortimenten<br />
für die Zeit nach der Kaufzurückhaltung<br />
versorgen und den Verbauchern mit frischen<br />
Ideen wieder Lust auf Einrichten<br />
machen wollen.<br />
Von Retro-Lounge bis<br />
Massivholz-Bad<br />
Schon jetzt gibt es einige Schlaglichter<br />
in Bezug auf Produktneuheiten, auf die<br />
sich die Besucher der Möbelmeile freuen<br />
können. Die 3C-Gruppe präsentiert<br />
für ihre Marke Lounge-Möbel im Retro-<br />
Look neu interpretiert und baut dabei<br />
die Einrichtungskonzepte über verschiedene<br />
Produktgruppen immer weiter aus.<br />
Bei 3C-Carina wird der wichtige Sortimentsbaustein<br />
Hochlehner mit Neuheiten<br />
verstärkt, neue Farben und Bezüge<br />
sorgen für frische Looks. Besonderes<br />
Augenmerk liegt in diesem Herbst auf<br />
3C-Candy Sleep mit interessanten Neuheiten<br />
in den Produktgruppen Schlafsofas<br />
und Betten.<br />
Nach dem großen Aufschlag im Frühjahr<br />
legt Musterring auch im Herbst keine<br />
Verschnaufpause ein. Bei der Hauptmarke<br />
Musterring gibt es wie immer<br />
zahlreiche Neuheiten, beispielsweise<br />
wird die JustB! Kollektion um ein Polsterbett<br />
(JustB! SC200) erweitert, das<br />
sich optisch an den beiden bisher erfolgreichen<br />
Polstergarnituren orientiert.<br />
Aber auch Gallery M und Set One by<br />
Musterring gehen nicht leer aus und das<br />
neue System für Esszimmer-Bänke der<br />
Hochwertmarke WK Wohnen mit exklusiven<br />
Gestellen und vielen schicken Details<br />
wird sicher zahlreiche Fans finden.<br />
Starke Systemkompetenz<br />
Bei RMW gibt es eine Auffrischung:<br />
Nachdem in den vergangenen Jahren<br />
die modernen Systemprogramme im<br />
Mittelpunkt der Produktentwicklung<br />
standen, werden in diesem Jahr die<br />
nach wie vor sehr erfolgreichen traditio-<br />
74 Messen<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
UND TREFFSICHER<br />
nellen furnierten, lackierten und teilmassiven<br />
RMW-Programme in den Vordergrund<br />
gerückt und fit für die Zukunft<br />
gemacht. Massivholz-Spezialist Thielemeyer<br />
will in diesem Jahr vor allem im<br />
Bad seine ganze Kompetenz zeigen.<br />
Dank einer großen Auswahl an Massivholzmöbeln<br />
und -materialien sowie der<br />
Möglichkeit von Sonderanfertigungen<br />
lässt sich jedes Bad in eine Wohlfühloase<br />
verwandeln, unabhängig von<br />
Raumgröße oder sonstigen Gegebenheiten.<br />
In Oelde zeigt Loddenkemper<br />
sinnvolle Weiterentwicklungen wie<br />
Schrankinnenausstattungen und eine<br />
vierte Schrankhöhe innerhalb des Systemprogramms<br />
„maXX“. Zu sehen ist<br />
sowohl im Schlafen als auch im Wohnen<br />
ein innovativer Materialmix aus<br />
Lackoberflächen mit Furnier und Massivholz<br />
im Schlaf- und Wohnbereich. Im<br />
Mittelpunkt der Betten- und Matratzen-<br />
Präsentation des Schwesterunternehmens<br />
Femira stehen die neuen Concept-Linien<br />
– ideal abgestimmt auf die<br />
Bedürfnisse und Interessen der jeweiligen<br />
Kundengruppen. Und auch bei den<br />
weiteren Möbelmeile-Partnern Lonsberg,<br />
Mobitec, Sudbrock und Venjakob<br />
sowie bei den „Möbelmeile Friends“<br />
Bert Plantagie und Mobliberica laufen<br />
die Vorbereitungen auf Hochtouren.<br />
Arnd Schwarze<br />
moebelmarkt.de PRODUKT<br />
Foto: Die MÖBELMEILE-Protagonisten 2024 (v.l.):<br />
Matthias Niers, Sudbrock; Carmen Gruner, 3C Candy<br />
& 3C Carina; Heiko Böcker, Thielemeyer; Steffen<br />
Busse, Agentur Steffen Busse für Mobliberica; Kai<br />
Brassel, WK Wohnen; Jürgen Kleinegesse, 3C-<br />
Gruppe; Anton Flechtner, Sudbrock; Ralf Lötfering,<br />
Mobitec; Bettina Höner, Musterring; Ulf Thielemeyer,<br />
Thielemeyer; Markus Wiemann, Femira & Loddenkemper;<br />
Romina Golz, 3C-Gruppe; Bernd<br />
Thielemeyer, Thielemeyer; Alexander Höner,<br />
Musterring, Martin Aschoff, Musterring; Michael<br />
Laukötter, Möbelmeile; Stefan Stottmeister, Venjakob;<br />
Florian Kleinehollenhorst, Lonsberg; Carsten<br />
Hustermeier, Musterring; Theres Sudbrock, Sudbrock;<br />
Gordon Dignan, Sudbrock; Antonius<br />
Rehkemper, Venjakob; Philip Schneidewind,<br />
Thielemeyer; Fred Neuwald, Bert Plantagie; Rudolf<br />
Eikenkötter, Rietberger Möbelwerke; Frank<br />
Scheddien, 3C Carina & 3C Candy; Markus Knysok,<br />
Gallery M; Tanja Roß, 3C Candy; Yasar Özdag,<br />
Loddenkemper und Femira; Frank Bäumer, Venjakob;<br />
Frank Bradford, Bert Plantagie<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024<br />
Messen 75
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />
Emmericher Straße 10,<br />
90411 Nürnberg<br />
Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />
Telefon 0911 95578-0<br />
Telefax 0911 95578-11/22<br />
ISSN 09‐49-65‐21<br />
Internet:<br />
www.ritthammer-verlag.de<br />
E-Mail:<br />
media@ritthammer-verlag.de<br />
Gründer: Matthias Ritthammer †<br />
Herausgeber und Verleger:<br />
Klaus Ritthammer,<br />
Franz Schäfer<br />
Geschäftsführerin:<br />
Christine Ritthammer<br />
Chefredakteur:<br />
Gerald Schultheiß<br />
Stellvertretender Chefredakteur:<br />
Stefan Mielchen<br />
Redaktion:<br />
Richard Barth,<br />
Alexandra Bewermeier-Helms (FM)<br />
Karin Henjes,<br />
Michaela Höber,<br />
Sebastian Lehmann,<br />
Klaus Leonhard,<br />
Arnd Schwarze<br />
Ständige Mitarbeiter:<br />
Siegfried Kellerer, Kellerer.com<br />
Lior I. Yarom, SmartyCon GmbH<br />
Jochen Winning, DGM<br />
Wilfried Gatzke, Sachverständiger<br />
Anzeigen:<br />
Irini Katsika,<br />
Birgit Kunze<br />
Online:<br />
Silvia Chesi<br />
In der Verlagsgruppe Ritthammer erscheinen auch:<br />
Vertrieb:<br />
Daniela Kollár,<br />
Ann-Kathrin Ritthammer<br />
Verlagsbüro Bad Salzuflen:<br />
Arnd Schwarze<br />
Heldmannstraße 139,<br />
32108 Bad Salzuflen<br />
Telefon +49 (0)5222 23908-07<br />
Fax +49 (0)5222 23908-08<br />
Mobil +49 (0)163 3160974<br />
schwarze@ritthammer-verlag.de<br />
www.ritthammer-verlag.de<br />
Verlagsbüro Süd:<br />
Gerrith B. Horndasch M.A.<br />
Kastanienweg 9, 78713 Schramberg<br />
Telefon +49 (0)7422 200695-9<br />
Fax +49 (0)7422 200695-8<br />
Mobil +49 (0)177 4377484<br />
horndasch@ritthammer-verlag.de<br />
www.ritthammer-verlag.de<br />
Holland:<br />
Publicitas B.V.<br />
1101 CN Amsterdam-Zuidoost<br />
China, Hongkong:<br />
Oceania Publishing & Media Co. Ltd.<br />
200030 Shanghai, Volksrepublik China<br />
Organträger für:<br />
FENA<br />
(Féderation Européenne du Negoce<br />
de l’Ameublement/Europäischer<br />
Verband des Möbelhandels)<br />
Deutsche<br />
Gütegemeinschaft Möbel<br />
Anzeigenpreisliste:<br />
Gültig Nr. 63/2024<br />
Anzeigenschluss<br />
für Empfehlungsanzeigen jeweils<br />
sechs Wochen vor Erscheinen;<br />
für Gelegenheits-, Vertretungs- und<br />
Stellen anzeigen bis eine Woche vor<br />
Erscheinen (später auf Anfrage).<br />
Bezugspreise:<br />
Möbelmarkt Jahresabonnement<br />
Print + Digital 148,00 Euro.<br />
Zzgl. Porto und derzeit<br />
gültiger Mehrwertsteuer.<br />
Kündigung 3 Monate vor<br />
Ablauf des Abschlussjahres.<br />
Nachdruck (auch auszugsweise),<br />
Vervielfältigungen jed er Art be dürfen<br />
der schriftlichen Genehmi gung des<br />
Verlages. Fremd beiträge, die mit<br />
Namen des Ver fassers gezeichnet sind,<br />
geben nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />
ein ge sandte Manuskripte wird keine<br />
Haftung übernommen.<br />
German member of international<br />
Alliance of Furniture Publications<br />
Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE) ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt. Die verwendeten<br />
Druckfarben enthalten keine toxischen Schwermetalle wie z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber.<br />
Auf der Mülldeponie verhält sich diese Hülle grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung<br />
zu entsorgen, voll recyclingfähig und deshalb besonders umweltverträglich.<br />
Der Möbelmarkt wird auf 100% recyclingfähigem Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der<br />
EU produziert.<br />
A<br />
Alliance Möbel Marketing<br />
GmbH & Co. KG, Rheinbach Seite 22-23<br />
H<br />
himolla Polstermöbel GmbH,<br />
Taufkirchen <br />
4. Umschlagseite<br />
M<br />
MHK Group Marketing Handel Kooperation<br />
GmbH & Co., Dreieich<br />
2. Umschlagseite<br />
Möbel-Meile GbR, Rheda-Wiedenbrück Seite 15<br />
Messen<br />
Hausmesse Süd GbR, Schramberg Titel, Seite 73<br />
Koelnmesse GmbH, Kind+Jugend, Köln Seite 29<br />
Messe Ostwestfalen GmbH, Bad Salzuflen Seite 17<br />
Sleep<br />
B<br />
BETTENRID GmbH, München Seite 37<br />
S<br />
Schmid Handelsgesellschaft mbH,<br />
Reichartshausen Seite 45<br />
MÖBELMARKT Beilage Top 30<br />
C<br />
CARAT Gesellschaft für Organisation und<br />
Softwareentwicklung GmbH, Dreieich Seite 25<br />
Corporate Service GmbH,<br />
Düsseldorf<br />
4. Umschlagseite<br />
E<br />
Einrichtungspartnerring<br />
VME GmbH & Co. KG, Bielefeld Seite 9<br />
K<br />
Kölnmesse GmbH, imm cologne, Köln Seite 7<br />
L<br />
Lemm Werbeagentur GmbH,<br />
Euskirchen Seite 29<br />
O<br />
Ostermann GmbH & Co. KG,<br />
Witten<br />
2. Umschlagseite<br />
P<br />
Polipol Holding GmbH & Co. KG,<br />
Diepenau Seite 35<br />
küche&bad forum<br />
B<br />
Beko Grundig Deutschland GmbH, Eschborn<br />
Seite 15<br />
C<br />
CARAT Gesellschaft für Organisation,<br />
Dreieich<br />
2. Umschlagseite<br />
D<br />
DIWA-KLIMA GmbH, Lahr Seite 9<br />
F<br />
Fachschule des Möbelhandels,<br />
Köln<br />
4. Umschlagseite<br />
L<br />
Liebherr-Hausgeraete Vertriebs- und<br />
Service GmbH, Ulm Titel, 16-17<br />
S<br />
SHD Kreative Planungssysteme GmbH,<br />
Andernach Seite 7<br />
T<br />
trendfairs gmbh, München Seite 5<br />
76 Impressum / Inserentenverzeichnis<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
Foto: M.O.W.<br />
M.O.W.:<br />
Chancen für alle Vertriebskanäle<br />
Wohnen, Speisen, Polster, Schlafen, Diele, Bad, Büro,<br />
Baby, Kind, Jugend, Klein- und Einzelmöbel, Outdoor,<br />
Fachsortimente – die M.O.W. vom 22. bis 26.<br />
September 2024 im Messezentrum Bad Salzuflen<br />
bietet fast alle Warengruppen und ist ein Muss für Inhaber<br />
und Einkäufer im Möbelhandel. Auf der Messe<br />
können sie sich über Trends informieren, neue Produkte entdecken, Inspirationen und Präsentationsideen sammeln, Kontakte<br />
zu leistungsstarken Lieferanten knüpfen und ihr Angebot mit Hilfe von Spezialisten differenzieren, sie ist die zentrale europäische<br />
Plattform im Herbst. Von zentraler Bedeutung ist der umsatzstarke Polstermöbelbereich, der auf der M.O.W. 2024 mit<br />
langjährigen Anbietern wie ADA, Benformato, Conform, Easysofa, Ekornes, Furninova, Hjort Knudsen, Home Group, Innovation,<br />
Jakobsen, Libro, Primavera, Restyl und Weinrich sowie der Actona Group mit Flexlux, Theca und Sits in großer Vielfalt vertreten<br />
ist. Neu in diesem Jahr sind unter anderem Het Anker, DFM, GMP, Divadivani und ABP-MCA, aber auch große asiatische<br />
Unternehmen wie HTL, Man Wah und Kuka.<br />
Die Möbelwelt trifft sich in Shanghai<br />
Shanghai wird im September mit gleich zwei Messen zum internationalen Treffpunkt<br />
der Möbelbranche: Die 29. Furniture China öffnet vom 10. bis 13. September ihre Tore<br />
im Shanghai New International Expo Centre (SNIEC). Am Tag darauf (11. bis 14.<br />
September) startet die 54. CIFF im National Exhibition and Convention Centre<br />
(NECC). Für beide Messen sind Anmeldungen über die jeweilige Website möglich:<br />
www.furniture-china.cn und www.ciff-sh.com. Zu den Veranstaltungen werden in<br />
der Millionen-Metropole viele internationale Besucher erwartet. Aktuell benötigen<br />
deutsche Staatsangehörige bei geschäftlichen oder touristischen Reisen nach China<br />
für Aufenthalte bis zu 15 Tagen kein Visum.<br />
Foto: stm<br />
HawaExpo 2025: Schaufenster für Möbel aus Vietnam<br />
Die vietnamesische Möbelmesse HawaExpo 2025 wirft ihre Schatten voraus. Sie findet vom 5. bis<br />
7. März in Ho Chi Minh City/Saigon statt. Die Veranstalter erwarten 2025 noch mehr Aussteller als<br />
in diesem Jahr, wo auf den 46.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche des Saigon Expo and Convention<br />
Centers (SECC) sowie dem zweiten Ausstellungsort, dem White Palace, mehr als 500 Unternehmen<br />
Platz fanden, von denen mehr als 80% aus Vietnam stammten. Ein klares Statement<br />
für die Leistungsfähigkeit und das Selbstbewusstsein der heimischen Branche, die sich in Sachen<br />
Produktqualität und Design einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat, der von wichtigen Handelspartnern<br />
honoriert wird: Jeder fünfte Besucher der letzten Ausgabe kam aus Indien, 14% aus den<br />
USA und 11% aus China. Infos gibt es unter www.hawaexpo.com.<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024<br />
Foto: HawaExpo<br />
Esprit Meuble:<br />
Jetzt anmelden<br />
Die (Möbel-)Welt blickt auch nach den<br />
Olympischen Spielen auf Paris: Vom<br />
16. bis 19. November findet dort im<br />
Pavillon 1 am Porte de Versailles die<br />
Esprit Meuble statt. Anmeldungen sind<br />
ab sofort über www.espritmeuble.com<br />
möglich. Auf der Fachmesse treffen<br />
Händler von Möbeln, Sitzmöbeln, Betten<br />
und Bettwaren sowie Küchenspezialisten<br />
auf 400 ausstellende Marken.<br />
Wer sein Hotel über die Online-Plattform<br />
www.revolugo.com bucht, profitiert<br />
von Sonderpreisen zur Messe.<br />
Messen 77
EMV: Knut Albert folgt<br />
auf Felix Doerr<br />
Zum 1. November 2024 startet Knut Albert (59) seine Tätigkeit als Geschäftsführer<br />
des EMV. Er wird schrittweise die Bereiche von Felix Doerr (65) übernehmen,<br />
der sich im Sommer 2025 in den Ruhestand verabschiedet. Somit wird Albert<br />
zukünftig zusammen mit Ulf Rebenschütz die neue EMV-Doppelspitze bilden.<br />
Knut Albert ist Diplom-Kaufmann und ein erfahrener Geschäftsführer. Während<br />
des Studiums prägten sich seine inhaltlichen Schwerpunkte in der kaufmännischen<br />
Geschäftsführung, der Organisation, dem IT- und HR-Management sowie<br />
im Controlling aus.<br />
In den letzten sechs Jahren begleitete er als kaufmännischer Geschäftsführer<br />
den Generationswechsel bei Getränke Sagasser, einem großen Familienunternehmen<br />
mit Sitz in Coburg. Davor war er mehr als 20 Jahre für den Süßwaren-<br />
Filialisten Hussel als Geschäftsführer tätig und hat den Verkaufsprozess an das<br />
Private Equity-Unternehmen Emeran begleitet.<br />
„Wir haben mit Knut Albert einen versierten und erfahrenen Geschäftsführer gewinnen<br />
können, der zum EMV und zu seinen Gesellschaftern passt und die Aufgaben<br />
im EMV zukunftsorientiert angehen wird“, freuen sich der Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Martin Stephan und die EMV-Geschäftsführung.<br />
Foto: EMV<br />
Billi & Friends: Platz für<br />
nächste Generation<br />
Geschäftsführer Ulrich Eichenhofer wird das Wohnkaufhaus<br />
Billi & Friends in enger Abstimmung mit<br />
den Inhaberfamilien May und Neumann zum 31.<br />
Dezember verlassen. „Hans-Werner May als geschäftsführender<br />
Gesellschafter und ich gehen als<br />
echte Freunde auseinander. Es war immer klar<br />
kommuniziert, dass ich mit dem Einstieg der nächsten<br />
Generation in das Familienunternehmen meinen<br />
Platz freigeben werde“, erklärt Eichenhofer seinen<br />
Ausstieg. Marcel Neumann, der bereits seit 2017<br />
beim Familienunternehmen tätig ist, wird ab 2025 in<br />
die Geschäftsführung aufrücken.<br />
Ulrich Eichenhofer (links) und Hans-Werner May.<br />
Foto: Archiv<br />
78 Köpfe<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
1. FCN ehrt Franz Schäfer<br />
Am 17. Juli dieses Jahres wurde MÖBELMARKT-Gesellschafter<br />
Franz Schäfer für seine 70-jährige Mitgliedschaft beim 1. Fußballclub<br />
Nürnberg geehrt. Schäfer war von 1958 bis 1963<br />
Schriftleiter der Vereinszeitung des 1. FCN. Ab 1971 war er dritter<br />
Vorsitzender des Gesamtvereins des 1. FC Nürnberg, bevor<br />
er 1976 die Tätigkeit des ersten hauptamtlichen Leiters der Lizenzabteilung<br />
übernahm und diese bis 1978 ausübte. Zudem<br />
war er von 1973 bis 1996 Stadionsprecher des FCN, aber auch<br />
danach riss seine Leidenschaft für den Club nicht ab. Nachdem<br />
er 1999 in den Aufsichtsrat gewählt und 2003 zum Vizepräsidenten<br />
des 1. FC Nürnberg gemacht wurde, war er von<br />
2009 bis 2010 der 29. und letzte ehrenamtliche Präsident des<br />
FCN. Von 2011 bis 2020 blieb er Mitglied im Vereinsbeirat. Für<br />
sein langjähriges Engagement bedankte sich auch Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Peter Meier herzlich bei Franz Schäfer.<br />
Foto: Archiv<br />
Foto: MCA<br />
MCA Gruppe erweitert<br />
Führungsteam<br />
Die ostwestfälische MCA Gruppe erweitert das Führungsteam<br />
der Schlafzimmerschiene „lindaro“ und bestellt Frank Nolte (Foto)<br />
ab 1. August zum neuen Geschäftsführer. Nolte bringe langjährige<br />
Erfahrung und umfassende Expertise in der Möbelbranche<br />
mit, die er in verschiedenen leitenden Positionen bei namhaften<br />
Unternehmen gesammelt habe. „Wir sind überzeugt, dass Frank<br />
Nolte mit seiner tiefgehenden Branchenkenntnis und seinem<br />
strategischen Denken die Weiterentwicklung unserer Schlafzimmerschiene<br />
‚lindaro‘ maßgeblich vorantreiben wird“, so MCA-<br />
Geschäftsführer Benjamin Dobrott. Nolte wird das neue Amt<br />
rechtzeitig zur diesjährigen Branchenmesse M.O.W. antreten.<br />
Die Schlafzimmerschiene „lindaro“ wird dort mit einem Stand<br />
vertreten sein und das neue Sortiment auf über 500 qm in Halle<br />
12 präsentieren. Lesen Sie dazu auch das Interview mit Frank<br />
Nolte auf den Seiten 12-14 dieser Ausgabe.<br />
Alcova Milano kuratiert<br />
Heimtextil Trends<br />
Neue Gesichter auf der nächsten Fachmesse für Wohn-, Objekttextilien<br />
und textiles Design in Frankfurt: Die Heimtextil Trends 25/26 werden<br />
erstmals von der Plattform für unabhängiges Design Alcova Milano kuratiert.<br />
Gegründet von Kreativdirektorin Valentina Ciuffi und dem Architekten<br />
Joseph Grima, hinterfragt Alcova Milano traditionelle Designkonventionen.<br />
Ob alte Bäckerei, verlassene Kaschmirfabrik oder<br />
ehemaliges Militärkrankenhaus – Alcova Milano erweckt Locations zum<br />
Leben, die sonst verborgen bleiben. Die Präsentationen zur Milan Design<br />
Week gelten als Hotspot für Designfans. Seit der Gründung im<br />
Jahr 2018 zeigt Alcova, wie traditionelle Elemente mit zeitgenössischem<br />
Design verschmelzen können – und weist damit auch neue Wege<br />
für die Heimtextil Trends, die Shirley Tale von der Heimtextil erneut<br />
koordinieren wird. „Mit Alcovas dynamischen und zeitgenössischen<br />
Ansatz wollen wir nicht nur globale Veränderungen und Trends in der<br />
Textilindustrie erkennen, sondern auch erforschen, wie Trends wahrgenommen<br />
und genutzt werden“, sagt Olaf Schmidt, Vice President Textiles<br />
& Textile Technologies.<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024<br />
Freuen sich auf die Zusammenarbeit (v.l.): Olaf Schmidt und Shirley Tale von der Heimtextil,<br />
Valentina Ciuffi und Joseph Grima von Alcova. Foto: Messe Frankfurt / Pietro Sutera<br />
Köpfe 79
MHK Group:<br />
Dr. Olaf Hoppelshäuser geht<br />
In gegenseitigem Einvernehmen scheidet Dr. Olaf Hoppelshäuser zum 31. Juli<br />
aus dem Vorstand der MHK Group aus. Er habe mit seiner Expertise und zahlreichen<br />
fachlichen Initiativen das Wachstum der MHK Group engagiert mitgestaltet,<br />
so Aufsichtsratsvorsitzender Professor Rainer Kirchdörfer.<br />
Hoppelshäuser verantwortete von September 2017 bis April 2023 das Ressort<br />
Gesamtvertrieb, Logistik und Facility Management. Für die Verbundgruppe baute<br />
er das starke Industriepartner-Netzwerk der MHK Group im In- und Ausland<br />
konsequent aus. Auch die im vergangenen Jahr ins Leben gerufene MHK Europa<br />
Akademie zahlt auf Lösungen für die Fachkräftegewinnung und Nachwuchs-<br />
Qualifizierung in den Branchen der MHK-Gesellschafter ein.<br />
Foto: MHK<br />
Foto: Amica<br />
Maja Rutkowska führt vorerst Amica<br />
Amica International, deutsche Vertriebsgesellschaft des polnischen Elektrogroßgeräteherstellers<br />
Amica, und der bisherige Geschäftsführer Frank Trittel haben ihre<br />
Zusammenarbeit beendet. Bis zur Ernennung eines Nachfolgers leitet Maja Rutkowska<br />
(Foto), Mitglied des erweiterten Vorstands der Amica Gruppe, interimsweise<br />
die Geschäfte der Amica International in Deutschland. Ihre bisherigen Aufgaben<br />
und Funktionen behält sie bei. „Wir danken Frank Trittel für seinen Einsatz in den<br />
vergangenen vier Jahren. Ich bin davon überzeugt, dass Amica sich weiterhin erfolgreich<br />
auf dem Hausgerätemarkt entwickelt und freue mich sehr auf die zukünftige<br />
Zusammenarbeit in der Geschäftsleitung“, äußert sich Rutkowska. Unverändert<br />
bleiben die seit 2017 besetzten Positionen der Geschäftsleitungsmitglieder<br />
Marcel Kühn als Sales and Marketing Director sowie Arthur Stahlberg als Operations<br />
Director. Beide werden weiterhin ihre Verantwortungsbereiche leiten.<br />
LG: Neues Doppel für Sales<br />
und Marketing<br />
LG Electronics Deutschland (LG) hat die Position des Sales & Marketing<br />
Directors für den Geschäftsbereich Home Appliances mit einer<br />
Doppelspitze neu besetzt: Markus Spodymek (Foto rechts), Head of<br />
Sales & Marketing, und Simon Childs, Head of Sales & Go-to-Market,<br />
traten die Nachfolge von Zdravko Bojcic an, der nach zwölf Jahren erfolgreicher<br />
Leitungsfunktion in den Ruhestand geht. Sowohl Spodymek<br />
als auch Childs sind seit rund zehn Jahren beim Technologiekonzern<br />
tätig, Spodymek zuletzt in der Rolle des Head of Key Account Management,<br />
Childs als Head of National Sales. „Wir freuen uns sehr, dass wir<br />
diese wichtige Rolle mit gleich zwei Sales-Profis besetzen konnten, die<br />
ihre Expertise seit einem Jahrzehnt in unserem Unternehmen unter Beweis<br />
gestellt haben. Von ihrer großen Erfahrung werden wir alle profitieren“,<br />
erklärte Steve Shin, CEO von LG Electronics Deutschland.<br />
Fotos: LG Electronics Deutschland<br />
80 Köpfe<br />
MÖBELMARKT<br />
08 / 2024
Granny & Grandpa<br />
Nostalgie und Authentizität hypen wieder –<br />
und was ist echter als das Alter? Entsprechend<br />
rief die Vogue kürzlich den „Granny<br />
Style“ mit karierten Oma-Röcken und Loafers<br />
aus, in dem auch Popsängerin Billie Eilish<br />
gesichtet wurde. Der „Grandpa Style“ ist sogar<br />
in der Einrichtungswelt angekommen und<br />
wird auf der Homepage von Wayfair erklärt.<br />
Da kommt dieses Foto (per KI zum Hochformat<br />
erweitert) gerade recht. Es stammt von<br />
Once Milano aus der Provinz Treviso. Das<br />
2012 gegründete Haustextil-Unternehmen<br />
stellt traditionelle, schlichte und luxuriöse Leinenstoffe<br />
in Italien her.<br />
Wie das Kölner EHI Retail-Insitut neulich im<br />
Newsletter berichtete, sehnen sich Kundinnen<br />
und Kunden ganz diesen Trends entsprechend<br />
nach echten Offline-Erlebnissen. Gemeinsame<br />
Bastelrunden bei Ikea, Geschäftsräume mit originalem<br />
Inventar und kuratierte Second-Hand-<br />
Stuben sind die Orte der Stunde.<br />
Oder eine Tafel im Grünen, wie einst bei Oma<br />
und Opa. Genießen wir noch die warmen Tage!<br />
Foto: Once Milano <br />
Look Out
COMING SOON<br />
27.09. − 02.10.2024<br />
HIMOLLA HAUSMESSE<br />
ARE YOU READY FOR THE FUTURE!