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MM_08.2024

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B 1785<br />

08/2024<br />

www.moebelmarkt.de<br />

International Interior Business Magazine<br />

FREUNDE TREFFEN.<br />

Leidenschaft spüren. Nachhaltigkeit einrichten.<br />

27.9. bis 2.10.2024<br />

hausmesse-sued.de<br />

Möbel Martin & Küchenheld: Coole Transformer<br />

Organ des Europäischen<br />

Möbelhandels<br />

Investitions-Offensive Jysk 3.0: Der deutsche Country-Chef im Interview<br />

Top 30-Händler: Das Who is Who in Deutschland, Europa und der Welt


B 1785<br />

08 / 2024<br />

www.moebelmarkt.de<br />

Gegen den Strom<br />

International Interior Business Magazine<br />

Gerald Schultheiß<br />

Chefredakteur<br />

schultheiss@moebelmarkt.de<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024<br />

FREUNDE<br />

Ikea, die dänische Lars Larsen<br />

TREFFEN.<br />

Group und<br />

XXXLutz – das sind die einzigen reinrassigen<br />

Möbelkonzerne in unseren exklusiven<br />

Handelsrankings für Deutschland, Europa<br />

und die Welt, die im Geschäftsjahr 2023 ge-<br />

Leidenschaft spüren. Nachhaltigkeit einrichten.<br />

gen den Rezessions-Strom Zuwächse generieren<br />

konnten. Ein Umsatzuwachs, der<br />

teilweise sogar zweistellig ausfiel.<br />

27.9. Hinzu kommen bis die Sonderkonjunktur 2.10.2024<br />

für<br />

Mondo Convenienza in Südeuropa und ein<br />

ca. 23-prozentiges Plus für Nitori in Japan,<br />

das jedoch durch den schwachen Wechselkurs<br />

des Yen fast aufgezehrt wurde.<br />

Einzigartig bleibt dabei das Wachstum der<br />

XXXLutz-Gruppe durch ihre ungedrosselte<br />

Übernahme-Maschinerie. So konnte sie im<br />

Welt-Ranking erstmals die Marke von zehn<br />

Umsatz-Milliarden knacken und sich global<br />

zur neuen Nummer 5 aufschwingen. Erstmals<br />

zu Buche schlugen dabei die Übernahmen<br />

von Conforama Iberia, Home 24<br />

und Möbel Hesse sowie die Handelsumsätze<br />

von Black Red White in Polen – und<br />

damit geschätzt weitere rund 1,4 Milliarden<br />

Euro zugekaufter Umsatz.<br />

Ikea, Lars Larsen Group, Mondo Convenienza<br />

und Nitori hingegen wuchsen aus eigener<br />

Kraft gegen die abfließenden Umsatzströme.<br />

Wie XXXLutz investierten zwar<br />

auch sie dafür kräftig – allerdings nicht in<br />

Zukäufe, sondern in Stores, Preise sowie in<br />

die Digitalisierung. Und damit auch in die<br />

Gewinnung neuer Kunden.<br />

Wie es das Lars Larsen-Flaggschiff Jysk<br />

auch in Deutschland geschafft hat, gegen<br />

den Strom zu schwimmen, um gemeinsam<br />

mit seiner Konzern-Schwester Bolia die<br />

Porta-Gruppe in unserem Deutschland-<br />

Ranking von Rang 5 zu verdrängen, lesen<br />

Sie im exklusiven Interview mit Country-<br />

Chef Christian Schirmer.<br />

Begros-Filialist Möbel Martin, der trotz Umsatzrückgang<br />

im Europa-Ranking auf Rang<br />

28 vorrückte, investierte im Zuge der Übernahme<br />

des Start-ups Küchenheld jetzt<br />

ebenfalls kräftig in die Digitalisierung. Wir<br />

fragten bei Dr. Isabel Martin nach.<br />

hausmesse-sued.de<br />

Für die Baumarktbranche in Deutschland<br />

und Europa war 2023 mit einem Umsatzminus<br />

von ca. 1,1 Milliarden Euro gar das<br />

schlechteste Jahr seit Beginn der Datenerhebung.<br />

So mussten laut der Statistik „Baumarkt<br />

+ Garten 2024“ aus dem Dähne Verlag<br />

16 der Top 20-Baumarkt-Betreiber in<br />

Deutschland Verluste hinnehmen.<br />

Dabei verdrängte Bauhaus aufgrund geringerer<br />

Rückgänge Obi erstmals von der Umsatz-Spitze.<br />

Während Obi über alle Sortimente<br />

ein Minus von 4,8 Prozent einfuhr,<br />

fiel das geschätzte Minus in den für unser<br />

Ranking relevanten Sortimenten mit 7,3<br />

Prozent noch kräftiger aus. Dennoch rückte<br />

Obi unter unseren Top 30-Händlern in<br />

Deutschland wegen vergleichsweise moderaterer<br />

Verluste auf Rang 20 vor.<br />

Dass zu exzessive Übernahme-Strategien in<br />

schwierigem Marktumfeld ins Wanken geraten<br />

können, zeigt nicht nur der kürzliche<br />

Insolvenz-Antrag von Opti-Wohnwelt. Den<br />

kräftigen Einbußen bereits im letzten Jahr<br />

zum Trotz konnte der in Schieflage geratene<br />

Begros-Filialist im Deutschland-Ranking<br />

aber Rang 24 nochmal behaupten.<br />

Fast zeitgleich musste in den USA auch<br />

Conn’s HomePlus Gläubigerschutz beantragen.<br />

Erst Ende 2023 hatte der texanische<br />

Händler die Badcock Home & Furniture-<br />

Kette mit 380 Stores übernommen. Und<br />

war daher im Top 100-Ranking unserer US-<br />

Partnerzeitschrift Furniture Today mit 361<br />

Millionen Euro Umsatz und 553 Stores von<br />

Rang 37 auf Rang 31 vorgerückt.<br />

Erstaunlich stabil bis optimistisch sind die<br />

Umsatz-Erwartungen im Baugewerbe für<br />

das Gesamtjahr 2024. Laut den Marktforschern<br />

von BauInfoConsult geht von 100<br />

im zweiten Quartal deutschlandweit befragenten<br />

Baufirmen fast jede zweite von<br />

einem Ergebnis etwa auf Vorjahres-Niveau<br />

aus. 38 Prozent halten sogar eine überwiegend<br />

moderate Umsatzsteigerung bis zu<br />

fünf Prozent für realistisch. Ein weiteres Indiz,<br />

dass sich der negative Umsatzstrom<br />

vielleicht bald umkehren könnte.<br />

Herzlichst grüßt Sie<br />

Möbel Martin & Küchenheld: Coole Transformer<br />

Investitions-Offensive Jysk 3.0: Der deutsche Country-Chef im Interview<br />

Top 30-Händler: Das Who is Who in Deutschland, Europa und der Welt<br />

Organ des Europäischen<br />

Möbelhandels<br />

Editorial 5


12<br />

Titel<br />

Hausmesse Süd<br />

Freunde treffen. Leidenschaft spüren. Nachhaltigkeit<br />

einrichten. Unter diesen Leitsätzen findet – im nahtlosen<br />

Übergang zu den Ostwestfalen-Messen – vom<br />

27.9. bis zum 2.10.2024 die Hausmesse Süd statt.<br />

Die vier starken Marken Himolla aus Taufkirchen, Paidi<br />

aus Hafenlohr, Rauch aus Freudenberg und Ruf<br />

Betten aus Rastatt laden in ihre Showräume.<br />

Titelstory ab Seite 73<br />

Doppel-Premiere bei MCA:<br />

Den Erfolg skalieren<br />

Die MCA-Gruppe wird Komplettanbieter:<br />

Auf der M.O.W.<br />

präsentiert sie erstmals ihre<br />

neue Schlafzimmer-Schiene<br />

Lindaro und die neue Polsterfirma<br />

ABP. Der MÖBEL-<br />

MARKT sprach mit Lindaro-<br />

Geschäftsführer Frank Nolte<br />

und ABP-Geschäftsführer Michael<br />

Selter über die Pläne<br />

und Ambitionen der Gruppe.<br />

Unternehmen<br />

5 Editorial<br />

6 Intro<br />

9 Gesprächspartner<br />

10 Crossmedia<br />

11 Creative Inneneinrichter:<br />

Creativ in København<br />

12 Unternehmen<br />

12 MCA: Großer Aufschlag<br />

mit Skalen-Effekten<br />

16 News aus Unternehmen<br />

18 Jysk: Mit dänischem Lifestyle<br />

auf Expansionskurs<br />

21 News aus Unternehmen<br />

24 Möbel Martin & Küchenheld:<br />

Mittelstand Junge Wilde<br />

26 Markt<br />

26 Konjunktur Barometer:<br />

Weiterhin schwierig<br />

27 Aktivbank Barometer<br />

28 Markt-Mix<br />

30 Die Top-30-Händler:<br />

Konzentration in düsteren Zeiten<br />

www.moebelmarkt.de<br />

International Interior Business Magazine<br />

34 Jan Kurth: Die Umsetzung der<br />

EU-Entwaldungsverordnung braucht<br />

dringend eine Fristverlängerung<br />

35 MÖBELMARKT Sleep<br />

2 Mit Kämpferherz gegen die Krise!<br />

3 Inhalt<br />

4 @hometex: Treffpunkt der Schlafen-<br />

Branche wächst immer weiter<br />

7 25 Jahre Schmid Auktionen<br />

8 Chez Douverne:<br />

Gäste werden zu Freunden<br />

11 Superba: 100 Jahre Innovation<br />

12 News & Trends<br />

13 Auping: Erfolgreich weiter wachsen<br />

Inklusive Marktanalyse<br />

auf Seite 30<br />

TOP 30<br />

Einrichtungshändler<br />

GERMANY | EUROPE | WORLD<br />

Homefurnishing Retailers<br />

2024<br />

30 Die Top-30-Händler der Möbelwelt<br />

Die Konzentration im Möbelhandel hat im vergangenen<br />

Jahr einen großen Sprung gemacht. Während der<br />

Markt weltweit ebenso wie in Europa und in Deutschland<br />

schrumpfte, konnten die größten fast als einzige<br />

teils kräftig zulegen. Wer genau wieviel umgesetzt hat,<br />

lesen Sie in unseren Top 30 des Einrichtungshandels.<br />

6 Intro<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


Jysk: Kein Ende des Wachstums in Sicht<br />

Der dänische Möbel-Filialist Jysk gibt weiter Gas: Das Flensburger Unternehmen<br />

sieht hierzulande Potenzial für zahlreiche weitere Stores<br />

und baut die bestehenden auf das neue Store-Konzept 3.0 kontinuierlich<br />

um. Im MÖBELMARKT-Interview berichtet Country Director Christian<br />

Schirmer, wie die Investitionsstrategie greift und welche Ziele er für<br />

die Zukunft anpeilt.<br />

Unternehmen<br />

August 2024 ∙ www.moebelmarkt.de<br />

18<br />

35<br />

Hästens: Store mit 5-Sternen<br />

Auping: Fokus<br />

auf dem Fachhandel<br />

@Hometex:<br />

Starke Messe<br />

48 Out of the Box<br />

49 küche & bad forum<br />

3 Editorial<br />

5 Kurznachrichten<br />

MÖBELMARKT SLEEP<br />

Wer im Geschäft mit Betten und Matratzen aktuell erfolgreich<br />

sein will, der muss sich schon etwas einfallen lassen<br />

– Arbeiten nach „Schema F“ reicht in der gebeutelten<br />

Branche längst nicht mehr. In dieser Ausgabe des MÖBEL-<br />

MARKT Sleep stellen wir Ihnen ein ganz außergewöhnliches<br />

Konzept aus dem Hochwert-Segment vor und sprachen<br />

zudem mit Auping-Deutschland-Chef Dirk Olefs über<br />

seine neue Strategie.<br />

8 MHK:<br />

Näher am Kunden<br />

10 Miele: Tradition, Innovation und die<br />

Zukunft der Qualität<br />

13 Blum:<br />

Stabil auf Kurs<br />

24<br />

14 IFA 2024: Reiche Geschichte trifft<br />

innovative Zukunft<br />

16 Liebherr:<br />

Frische Neuheiten<br />

18 Die smarte Küche<br />

als Zukunftsmarkt<br />

Möbel Martin & Küchenheld: Ein Doppelsieg<br />

Win-win für zwei Unternehmungslustige: Das mittelständische<br />

Handelshaus Möbel Martin hat das<br />

namhafte Digital-Startup Küchenheld übernommen.<br />

Der MÖBELMARKT befragte Dr. Isabel Martin,<br />

Geschäftsführerin von Möbel Martin, zu den<br />

Hintergründen des Deals.<br />

Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024<br />

Intro 7


38<br />

@Hometex: Die neue Leitmesse der Sleep-Branche<br />

„Wer Betten sucht, der fährt nach Bad Salzuflen!“ So plakativ brachte<br />

Lattoflex-Chef Boris Thomas die Entwicklung der @Hometex (ehemals<br />

ABK Open) zur Leitmesse für Betten, Matratzen, Bettwäsche und Bettwaren<br />

auf den Punkt. MÖBELMARK Sleep hat sich dort umgesehen.<br />

MÖBELMARKT Sleep<br />

42<br />

Hästens: Luxusbetten erst probeschlafen, dann kaufen<br />

Einen Hästens-Store mit mit einem Fünf-Sterne-Hotel zu verbinden: Für dieses<br />

einzigartige Geschäftsmodell erhielten Cornelia und André Douverne mit „chez<br />

Douverne“ den TOP 100-Award 2024 für die innovativsten Unternehmen des<br />

Mittelstands. Mentor Ranga Yogeshwar ehrte sie als Top-Innovatoren. Wir waren<br />

vor Ort. Foto: KD Busch / Compamedia<br />

MÖBELMARKT Sleep<br />

19 KI in Küche & Bad:<br />

Pixeltraum oder wahre Chance?<br />

74<br />

20 Präzise Küchengestaltung<br />

21 SHD: Digitale Evolutionsschritte<br />

22 Eleganz für edle Tropfen<br />

23 Impressum/Inserentenverzeichnis<br />

73 Messen<br />

73 Hausmesse Süd 2024:<br />

Zu Freunden fahren<br />

74 Möbelmeile:<br />

Verlässlich, vertrauensvoll und treffsicher<br />

76 Impressum/Inserentenverzeichnis<br />

Möbelmeile: Frische Sortimente für den Handel<br />

„Wir sind da!“ lautet das Motto der Möbelmeile im Herbst 2024. Die 16 Marken an neun Standorten wollen damit<br />

deutlich machen, dass sie dem Handel auch in schwierigen Zeiten als verlässliche Partner mit vielen frischen<br />

Sortimenten zur Seite stehen.<br />

Messen<br />

77 Messe-Mix<br />

78 Köpfe<br />

81 Look Out<br />

küche & bad<br />

forum<br />

FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />

AUGUST 8/2024<br />

B 50899<br />

Als Spezialist für Kühlen und Gefrieren im<br />

Premiumsegment nutzt Liebherr die kommende<br />

IFA für die Präsentation zahlreicher, frischer<br />

Neuheiten. Darunter auch neue XL-Einbaugeräte,<br />

die immer ausreichend Platz für frische Lebensmittel<br />

versprechen. Foto: Liebherr<br />

Potenziale für die<br />

smarte Küche<br />

125 Jahre Miele:<br />

Das exklusive Interview<br />

So wird die Jubiläumsausgabe<br />

der IFA<br />

ab Seite<br />

49<br />

Im September ist heiße Messezeit. Den Auftakt bildet die<br />

IFA, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum feiert und<br />

über die wir ausführlich berichten. Apropos Jubiläum: Das<br />

begeht in diesem Jahr auch Miele. Über die große Historie<br />

und die spannende Zukunft des Gütersloher Herstellers<br />

lesen Sie in dieser Ausgabe ein exklusives Interview. Des<br />

weiteren widmen wir uns in der Ausgust-Ausgabe den<br />

Themen Vernetzung mit KI, Tools für die Planungssoftware<br />

und neuen Weinklimaschränken.<br />

8 Intro<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


Gesprächspartner<br />

Christian Gerwens, Miele:<br />

„Wir wollen wieder<br />

deutlicher machen,<br />

wofür die Marke<br />

Miele steht“<br />

küche&bad forum | Seiten 10-12<br />

Christian Schirmer, Jysk:<br />

„Unsere Benchmark liegt bei<br />

20 Minuten Fahrzeit bis zum<br />

nächsten Jysk-Store.“<br />

Unternehmen | Seiten 18–20<br />

Dr. Isabel Martin, Möbel Martin<br />

Die Übernahme von Küchenheld<br />

ist ein wichtiger Schritt in unserer<br />

Digitalisierungsstrategie“.<br />

Unternehmen | Seite 24 - 25<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024<br />

Dirk Olefs, Auping Deutschland<br />

„Wir sind weltweit die<br />

erste und einzige Marke,<br />

die kreislauffähige<br />

Matratzen herstellt.“<br />

MÖBELMARKT Sleep | Seiten 46–47<br />

Michael Selter (links), Frank Nolte, MCA-Gruppe:<br />

„Wir bieten das komplette Rundum-<br />

Sorglos-Paket – die Händler können mit<br />

uns sprechen, wie sie es gerne hätten.“<br />

Unternehmen | Seiten 12–14<br />

Intro 9


MÖBELMARKT.DE<br />

Nordstil: Mit Leichtigkeit in den<br />

Herbst und Winter<br />

Mit rund 9.000 Fachbesuchern ist die Sommer-Nordstil in Hamburg zu Ende<br />

gegangen. Zu der Ordermesse waren 581 Aussteller gekommen, die spannende<br />

Produkte für Herbst, Winter und Weihnachten präsentierten.<br />

Foto: Messe Frankfurt /Rolf Otzipka<br />

Hardeck Möbel: Hamburger<br />

Standort wird geschlossen<br />

Das Bochumer Handelsunternehmen Hardeck Möbel hat eine strategische<br />

Neuausrichtung angekündigt. Das Unternehmen schließt in diesem Zuge<br />

sein Hamburger City-Einrichtungshaus und Küchenstudio zum 24. August.<br />

Foto: Hardeck Möbel<br />

Messen: bit.ly/3SyIggb<br />

Unternehmen: bit.ly/3WI0CxP<br />

Ikea: Neue Agenturen und<br />

Marketing-Kampagne<br />

Ikea hat eine große Marketingkampagne zum Thema Schlafen gestartet. Die<br />

Schweden haben die drei Agenturen Ketchum, We love pr und Rud Pedersen<br />

Public Affairs für die Kommunikation in Deutschland ausgewählt.<br />

Foto: Ikea<br />

Salone del Mobile kooperiert<br />

erstmals mit Bloomingdale’s<br />

Premiere in New York City: Der italienische Messeveranstalter Salone del<br />

Mobile.Milano veranstaltet in Kooperation mit der US-Kaufhauskette<br />

Bloomingdale’s im September erstmals einen gemeinsamen Showcase.<br />

Foto: Salone del Mobile.Milano<br />

Unternehmen: bit.ly/46uuEs6<br />

Design: bit.ly/3WuPHpX<br />

MÖBELMARKT<br />

10 Crossmedia 08 / 2024


Creativ in København<br />

High Noon in Kopenhagen: Gleich im Anschluss an die 3Daysofdesign<br />

feierten die Creativen Inneneinrichter vom 15. bis 17. Juni ihr<br />

ganz eigenes Design-Festival. Zum 50-jährigen Jubiläum verlegte<br />

der Verband für Premiummöbel aus Darmstadt seine Gesellschafterversammlung<br />

nach Kopenhagen.<br />

Im Headquarter des dänischen Möbel- und Küchenherstellers<br />

Vipp brachten sich die CI-Mitglieder auf einer Tagung zum Thema<br />

KI auf den neuesten Stand. Wie sich der gehobene Premiumhandel<br />

in digitalen Zeiten behauptet, war auch darüber hinaus Thema<br />

– ebenso wie Designtrends, Marktanalysen, Zukunftsvisionen und<br />

Besuche bei Vitra, Montana, Muuto und Hay.<br />

35 Einrichtungshäuser in Deutschland, Schweiz, Luxemburg und<br />

Liechtenstein gehören heute zu dem Verband, der 200 Mio. Euro<br />

Enkundenumsatz, eine Gesamtverkaufsfläche von 30.000 qm und<br />

über 200 Mitarbeitende vorweisen kann. Die Designsinnigen auf<br />

diesem perfekt arrangierten Foto dürfen stolz sein.<br />

Köpfe 11


Michael Selter (links), Frank Nolte<br />

„Der Markt verändert sich – der Handel sucht Optionen als Pendant zu<br />

den Big-Playern, frische Impulse und bedarfsgerechte Lösungen.“<br />

12 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


MCA wird mit neuer Polster- und Schlafen-Sparte zum Komplettanbieter:<br />

Großer Aufschlag<br />

mit Skalen-Effekt<br />

Die MCA-Gruppe schlägt gleich doppelt auf die Premieren-Pauke: Erstmals präsentiert sie auf der<br />

M.O.W. ihre neue Schlafzimmer-Schiene Lindaro und die neue Polsterfirma ABP. Lindaro inszeniert sich<br />

auf 500 Quadratmetern in Halle 12, ABP ergänzt auf 5.000 Quadratmetern in der komplett umgebauten<br />

Halle 11 neue Modelle erfolgreicher Kastenmöbel-Linien durch erstklassige Sofas und Sessel.<br />

Der Fokus beider Newcomer liegt wie von MCA gewohnt auf Design, Qualität, Komfort, Funktionalität<br />

und zuverlässiger, aber immer bedarfsgerechterer Abwicklung. Damit reagiert die Gruppe auf die sich<br />

verändernden Bedürfnisse im Handel und will diesem individuelle Impulse und Lösungen bieten.<br />

Gerald Schultheiß sprach in Schieder-Schwalenberg mit Lindaro-Geschäftsführer Frank Nolte sowie<br />

mit ABP-Geschäftsführer Michael Selter über beide Premieren und über Skaleneffekte.<br />

„Tenor ist, die DNA von MCA zu übertragen – konventionelle<br />

Kompetenz in Wertigkeit, Auftritt und Belieferung.“<br />

<strong>MM</strong>: MCA macht im Schlafen einen<br />

großen Aufschlag zur M.O.W. und<br />

startet dort auch mit seiner neuen<br />

Polster-Kollektion ABP. Warum denn<br />

beides gerade jetzt?<br />

Frank Nolte: Wann ist der richtige<br />

Zeitpunkt? Wir können den Markt nicht<br />

ändern, wollen uns aber mit ihm verändern.<br />

Dazu verknüpft MCA sein etabliertes<br />

Sortiment an Korpus-Möbeln für<br />

Wohnen, Speisen und Foyer mit Schlafen.<br />

Wir leiten dazu aus unserer erfolgreichen<br />

Kastenmöbel-Sparte Schlafen-<br />

Themen ab, um aus einem Guss das<br />

komplette Einrichtungs-Spektrum abbilden<br />

zu können. Diese Vision hat uns<br />

bewogen, mit Lindaro jetzt den Bereich<br />

Schlafen anzugehen.<br />

Michael Selter: Was Polster anbetrifft,<br />

so hätte MCA diesen Schritt vor zwei<br />

Jahren nicht getan, da die Produzenten<br />

voll ausgelastet waren. Heute sind<br />

sie dankbar für Aufträge. Das sehen<br />

wir als Chance und starten daher zur<br />

M.O.W. Der Markt ist zwar schwach,<br />

aber entsprechend bekommt man von<br />

Lieferanten auch mehr Support.<br />

<strong>MM</strong>: ABP steht für „A Better Place“<br />

– was wollen Sie damit suggerieren?<br />

Selter: Die Idee dahinter stammt von<br />

der Vision, einen Ort zu schaffen, an<br />

dem Menschen sich wohlfühlen und<br />

entspannen können. Zudem kann mit<br />

den Polstermöbeln von ABP ein guter<br />

Sitzkomfort assoziiert werden, und der<br />

Raum, in dem sich das Sofa oder der<br />

Frank Nolte<br />

Sessel befindet, wird zu einem besseren<br />

Ort, der das Wohlbefinden fördert.<br />

<strong>MM</strong>: Einige Lieferanten werden dem<br />

Handel zu stark, andere verschwinden<br />

aus dem Markt. Gab es konkrete<br />

Anforderungen aus dem Handel,<br />

sich bei Polster und Schlafen mit<br />

MCA breiter aufzustellen?<br />

Nolte: Der Handel sucht Optionen als<br />

Pendant zu den Big Playern. Zudem<br />

bringt mehr Vielfalt auf Lieferanten-<br />

Seite neue Ideen und Einflüsse mit sich<br />

– und genau das suchen Handel und<br />

Endkunde. Das wollen wir jetzt auch im<br />

Bereich Schlafen und Polster bieten,<br />

zumal MCA weltweit bestens mit Lieferanten<br />

vernetzt ist.<br />

<strong>MM</strong>: Wie ist MCA im Schlafen- und<br />

im Polster-Bereich positioniert?<br />

Nolte: Tenor ist klar, die DNA von MCA<br />

auf beide Bereiche zu übertragen. Also<br />

unsere konventionelle Kompetenz<br />

in Wertigkeit, Auftritt und Belieferung.<br />

Was nicht heißt, dass Mitnahme und<br />

SB nicht auch bedient werden können.<br />

Unser Ziel ist es, Synergien u. a. in der<br />

Logistik zu erschließen, um bedarfsgerecht<br />

kommissionsweise zu liefern.<br />

Selter: Die Gruppe ist schon sehr stark<br />

im teilmassiven Bereich und jetzt auch<br />

sehr erfolgreich mit vollmassiver Ware<br />

gestartet. Dieses Trading-up ist ein<br />

weiteres Argument, auch konventionelle<br />

Polstermöbel einzubringen. Wenn<br />

wir einen bestimmten Preispunkt als<br />

Aufgabenstellung bekommen, können<br />

wir dies aber ebenso realisieren. Denn<br />

als Trader suchen wir uns weltweit die<br />

jeweils passende Produktionsstraße –<br />

auch einer unserer Vorteile.<br />

<strong>MM</strong>: Ein Fokus ist also auch die Entwicklung<br />

exklusiver Kollektionen zusammen<br />

mit dem Handel ...<br />

Selter: Ja, grundsätzlich können wir<br />

das auch und haben damit bekanntlich<br />

auch durchaus Erfahrung.<br />

Nolte: Wenn sich aus den neuen Kollektionen<br />

vom Markt gewünschte Aufgaben-Stellungen<br />

ergeben, greifen wir<br />

diese gerne auf. Unser Ziel ist es, zu<br />

zeigen, was wir können und was wir<br />

vorhaben – mit Entwicklungs-Potenzial<br />

eigentlich in alle Richtungen.<br />

<strong>MM</strong>: Erstklassige Sofas – visiert ABP<br />

auch Hochwert-Kollektionen an?<br />

Selter: Das wäre nicht mein erstes Ziel<br />

– aber ich würde nicht nein sagen. Ich<br />

fühle mich dort zuhause. Wenn Händler<br />

in unserem großen Spektrum etwas<br />

finden und sagen: Das ist ein konventionelles<br />

Sofa, das ein schönes Design<br />

hat, das einen ausgesprochen guten<br />

„Die Abwicklung über die ganze Gruppe zu steuern, ist ein<br />

Kostenvorteil und auch ein Nachhaltigkeits-Thema.“<br />

Frank Nolte<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024<br />

Unternehmen 13


Sitzkomfort hat, das auch Funktionen<br />

und Typenpläne hat und Echtleder<br />

kann, wir zusammenkämen und ABP<br />

so den Einstieg in den Markt schaffen<br />

würde, wäre ich schon happy.<br />

<strong>MM</strong>: Was ist der USP der Schlafenund<br />

der Polster-Kollektionen?<br />

Nolte: MCA ist bekannt für gute Möbel,<br />

gute Abwicklung und gutes Design.<br />

Jetzt geht es darum, aus einer<br />

Hand noch mehr Warengruppen abzuwickeln,<br />

um Synergien zu heben. So<br />

etwa in Richtung Nachhaltigkeit: Statt<br />

zehn Lieferanten mit zehn Lkws komme<br />

ich mit zwei Lkws, die gebündelt<br />

fünf, sechs verschiedene Warengruppen<br />

ausliefern können.<br />

Zudem verkleinert der Handel vielfach<br />

Lagerflächen. Eine kontinuierliche Belieferung<br />

eventuell alle drei Wochen<br />

z. B. mit zwei Sofas, einem Schlafzimmer,<br />

fünf Wohnzimmern plus Couchtischen<br />

usw. auf einem Lkw – solche<br />

Synergien wollen wir nutzen.<br />

Selter: Zudem haben Händler hier in<br />

Schwalenberg ein großes Team an<br />

deutschen Ansprechpartnern vor Ort.<br />

Wir bieten das komplette Rundum-<br />

Sorglos-Paket über das ganze Sortiment<br />

– vom einzelnen Beistell-Möbel<br />

bis hin zum vollen Container oder der<br />

Feinverteilung. Händler können mit uns<br />

sprechen, wie sie es gerne hätten. Und<br />

wir denken noch weiter – vielleicht sogar<br />

bis zum Zwei-Mann-Handling zum<br />

Endkunden. Daher kann man MCA als<br />

starken, kompetenten Dienstleister für<br />

so gut wie jede Lösung im Hinterkopf<br />

haben und nutzen.<br />

<strong>MM</strong>: Bei diesen Skalen-Effekten<br />

ist das Entscheidendste aber doch<br />

wohl der enorme Kostenvorteil?<br />

Nolte: Absolut. Wenn wir die Logistik<br />

und Belieferung über die ganze MCA-<br />

Gruppe steuern und bündeln, ist das<br />

für alle natürlich erstmal ein Kostenvorteil<br />

– und nachgelagert dann auch<br />

ein Nachhaltigkeits-Thema.<br />

<strong>MM</strong>: Wie werden die Mengen aus<br />

verschiedenen Werken gebündelt?<br />

Nolte: Zum Teil ist es ein direktes Streckengeschäft,<br />

bei dem Schlafzimmer,<br />

Wohnwände und Kommoden im Werk<br />

kommissioniert und dort direkt vertourt<br />

werden. Zudem haben wir ein eigenes<br />

Lager in Lemgo-Voßheide, wo wir Ware<br />

aus allen Bereichen zusammenführen.<br />

Daher muss niemand einen vollen<br />

Lkw bestellen, sondern kann z. B. nur<br />

drei Sofas und fünf Betten ordern.<br />

Selter: Unser Lager bietet zudem den<br />

Vorteil, dass wir Topseller bevorraten<br />

können. Diese können stückweise abgerufen<br />

werden und sind in wenigen<br />

Werktagen beim Händler. Lagerhaltung<br />

etc. können wir z. B auch für die Werbung<br />

vereinbaren – denn der Handel<br />

sucht auch neue Lösungen.<br />

„Als Händler kann ich klein anfangen mit einer Kommission<br />

oder ganze Container bestellen – wir bieten alles.“<br />

Michael Selter<br />

Selter (links) und Nolte beim Sommer-Interview am Firmensitz. Fotos: Schultheiß<br />

<strong>MM</strong>: Und was ist mit der Lieferanten-Struktur<br />

– ABP etwa baut dabei<br />

doch nicht auf Polen allein ...<br />

Selter: Nein, sie ist weltweit angelegt.<br />

Natürlich ist Polen aus deutscher Sicht<br />

mit rund 40% immer noch der stärkste<br />

Import-Markt für Polstermöbel vor China<br />

mit ca. 20%, dann kommt der Balkan.<br />

Die deutschen Lieferanten werden<br />

leider immer weniger.<br />

Generell muss man Augen und Ohren<br />

offenhalten, um gute Möbel zu marktgerechten<br />

Preisen zu bekommen – genau<br />

das ist unser großer Vorteil: Wenn<br />

in einer Region die Preise steigen oder<br />

jemand einen Einstiegspreis braucht,<br />

schauen wir uns nach alternativen oder<br />

passenden Werken um.<br />

In China ist MCA schon stark. Wir haben<br />

ein 15-köpfiges Team in Shanghai<br />

mit Sourcern, QCs und Abwicklung,<br />

das unsere Werke für Kastenmöbel, Tische,<br />

Stühle etc. betreut. Zur Abrundung<br />

des Polster-Portfolios haben wir<br />

uns daher auch dort umgeschaut. Daher<br />

kann man über ABP auch aus China<br />

tolle konventionelle Polstermöbel bekommen,<br />

die wir hier bevorraten können.<br />

Als Händler kann ich klein anfangen<br />

mit einer Kommission, eine<br />

Werbung machen oder ganze Container<br />

bestellen – wir bieten ihm alles!<br />

Nolte: Im Schlafen haben wir bewährte<br />

Strukturen, über die wir auch schon<br />

das Wohnen und Speisen abhandeln.<br />

Werke, die unsere Techniker und Produktentwickler<br />

vor Ort schon lange<br />

betreuen – das ist ein riesiger Vorteil,<br />

um jetzt das komplette Kastenmöbel-<br />

Spektrum zusammen zu spielen.<br />

<strong>MM</strong>: Was ist auf der M.O.W. jetzt eigentlich<br />

ganz konkret zu erwarten?<br />

Nolte: Im Schlafen teilmassive Schlafzimmer<br />

sowie auch lackierte Elemente.<br />

Das sind teilweise abgewandelte<br />

Wohnthemen. Zudem zeigen wir klassische<br />

Holzbetten, dazu Nakos und<br />

Kommoden. Und daran angedockt<br />

Polster- und Boxspring-Betten.<br />

Unsere Idee ist, dem Handel verschiedene<br />

Optionen zu bieten, die alle zusammenpassen<br />

– damit möchten wir<br />

begeistern.<br />

Selter: ABP bestückt die Halle 11 mit<br />

ungefähr 28 Stellplätzen – das ist nicht<br />

wenig. Daher präsentieren wir auch etwas<br />

speziellere Modelle. Wir legen den<br />

Fokus auf Sofas in Stoff bis zu Echtleder:<br />

Konventionelle Ware mit guter<br />

Qualität und gutem Sitzkomfort, Funktionen,<br />

optisch ansprechend bis designorientiert<br />

und auch mal mit einer<br />

speziellen Naht – aber immer konsumig.<br />

Wir werden auch ein breites Sortiment<br />

an Lounge-Sesseln präsentieren.<br />

ABP will kein Anbieter 2.0 sein mit Sofas,<br />

die an jeder Ecke stehen. Natürlich<br />

bieten auch wir typisch deutsche Modelle,<br />

das Spektrum reicht aber bis zu<br />

italienischem Design zu bezahlbareren<br />

Preisen. Wir wollen uns schon etwas<br />

absetzen. Daher arbeiten wir u. a. mit<br />

einem italienischen Designer.<br />

„Wir wollen kein Anbieter 2.0 sein mit Sofas, die an jeder Ecke<br />

stehen – wir wollen uns schon etwas absetzen.“<br />

Michael Selter<br />

<strong>MM</strong>: Was sind Ihre nächsten Ziele?<br />

Nolte: Erst einmal wollen wir Markt machen<br />

und die Dynamik der Gruppe sowie<br />

die Synergien spielen – und den Weg<br />

sich dann einfach entwickeln lassen. Wir<br />

wollen dem Handel Möglichkeiten bieten,<br />

sich breiter aufzustellen – und das<br />

wollen wir nach und nach auffächern.<br />

Selter: Man weiß, dass bei MCA der<br />

ganze komplexe Fächer von den Modellen<br />

über Qualität, Abwicklung und<br />

Kundendienst bis zur Logistik funktioniert.<br />

Jeder sucht Exklusivität. Warum<br />

uns jetzt also nicht auch mal für<br />

konventionelle Polstermöbel oder bestimmte<br />

Preis-Schüsse testen?<br />

<strong>MM</strong>: Herzlichen Dank!<br />

14 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


DAS MESSEEVENT IN OSTWESTFALEN<br />

16 HERSTELLER / 9 LOCATIONS<br />

Das Herz der deutschen Möbelindustrie schlägt vom 22. bis 26. September 2024 wieder schneller.<br />

Auf der Möbelmeile Herbst zeigen 16 Marken in 9 Showrooms die wichtigsten Neuheiten und Themen<br />

für das Einrichtungsjahr 2025. Während die Branche von starken Umbrüchen geprägt ist, stehen die<br />

Möbelmeile-Partner für Verlässlichkeit mit Menschen, Business und Tradition. Das Motto der<br />

diesjährigen Möbelmeile lautet deshalb: „Wir sind da.“<br />

ALLE INFORMATIONEN<br />

ZUR MÖBELMEILE AUF


Hartmann geht Kooperation mit<br />

Bahnrad-Weltmeister ein<br />

Der nordrhein-westfälische Massivholzmöbel-Hersteller Hartmann<br />

Möbelwerke und Robert Förstemann, Bahnrad-Weltmeister und<br />

paralympischer Pilot im Tandem, haben zum Start der Olympischen<br />

und Paralympischen Spiele in Paris eine Kooperation bekannt<br />

gegeben. Der Fokus der Zusammenarbeit liegt auf den Bereichen<br />

Nachhaltig- und Langlebigkeit. Genau wie die gefertigten<br />

Möbelstücke sei auch das Arbeitsgerät von Robert Förstemann ein<br />

Paradebeispiel für Nachhaltigkeit. Holger Hanhardt, Geschäftsführer<br />

der Hartmann Möbelwerke: „Robert Förstemann und die Hartmann<br />

Möbelwerke verbindet der nachhaltige Erfolg – auf der Radbahn<br />

und in den Wohn- und Esszimmern unserer Kunden – und<br />

der Wille, mit der eigenen Leidenschaft der Erde und ihren Ressourcen<br />

nicht zu schaden. Seite an Seite stehen wir für Langlebigkeit<br />

und Nachhaltigkeit ein.”<br />

Foto: Hartmann Möbelwerke<br />

Depot schlüpft unter den<br />

Schutzschirm<br />

Foto: Gries Deco Company<br />

Das traditionsreiche Einzelhandelsunternehmen Gries Deco Company<br />

GmbH, insbesondere bekannt unter der Marke Depot, hat Insolvenz beantragt<br />

und geht ins Schutzschirmverfahren. Dieses wurde durch das<br />

Amtsgericht Aschaffenburg mit Beschluss vom 15. Juli 2024 bewilligt. Mit<br />

einem Umsatz von rund 390 Mio. Euro im Kalenderjahr 2023, im Jahresdurchschnitt<br />

mehr als 4.400 Beschäftigten und mehr als 300 Filialen in<br />

Deutschland ist die Gries Deco Gruppe eines der bekanntesten Unternehmen<br />

der Branche. Geschäftsführer Christian Gries hatte Anfang 2024<br />

wieder selbst die operative Führung übernommen und sich von der bisherigen<br />

Geschäftsführung getrennt, um das Unternehmen dauerhaft weiter<br />

in einer führenden Marktposition zu halten. Vorgesehen ist nun, den finalen<br />

Plan zur Neuausrichtung des Unternehmens bis spätestens zum<br />

kommenden Jahreswechsel 2024/2025 zur Abstimmung zu bringen.<br />

Gries: „Der Weg des Schutzschirmverfahrens wurde sehr gut vorbereitet<br />

und bewusst gewählt. Wir werden sehr zügig auf alle Beteiligten – insbesondere<br />

natürlich Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner<br />

– zugehen, und gemeinsam die nächsten Schritte besprechen.“<br />

Opti Wohnwelt ist insolvent<br />

Die Krise in der Möbelbranche fordert ihr nächstes Opfer: Opti-Wohnwelt musste<br />

Insolvenz anmelden. Das Begros-Mitglied beantragte beim Amtsgericht Schweinfurt<br />

ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Das Newsportal „inFranken.de“ zitiert<br />

dabei Geschäftsführer Oliver Föst mit den Worten: „Der Antrag auf Eigenverwaltung<br />

ist uns alles andere als leichtgefallen. Aber sie ist angesichts der<br />

angespannten wirtschaftlichen Situation die beste Möglichkeit, dass die Opti-<br />

Wohnwelt-Gruppe mit ihrer großen Tradition so schnell wie möglich zu alter Stärke<br />

zurückfindet.“ Das Unternehmen betreibt derzeit insgesamt 28 Opti-Wohnwelten<br />

und 13 Opti-Megastores. Grund für die Schieflage scheint neben der schwierigen<br />

Branchenlage auch die enorme Expansion gewesen zu sein, so „inFranken.de“<br />

weiter. Opti hatte 2021 rund 20 Filialen aus dem ehemaligen Tessner-Imperium<br />

übernommen. Im Gegensatz zu den Opti-Stammfilialen hätten sich diese neuen<br />

Standorte aber nicht so positiv entwickelt wie erwartet. Wie die Begros mitteilte,<br />

konnte man in gemeinsamer Abstimmung mit der Eurodelkredere und den begleitenden<br />

Beratern von Opti Wohnwelten eine optimistische Prognose stellen, die<br />

Herausforderungen in kurzer Zeit in geordnete Bahnen zu lenken und eine Anschlussabsicherung<br />

durch die Eurodelkredere kurzfristig wieder zu erreichen.<br />

Foto: Opti-Wohnwelt<br />

16 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


Pesch eröffnet neuen Standort<br />

in bester Hamburger Lage<br />

Foto: Mediaserver Hamburg<br />

Prominenter Zuwachs für Hamburg: Das Einrichtungshaus Pesch International Interiors<br />

aus Köln eröffnet im Alten Wall 32, gleich neben dem Rathaus, einen zweiten Standort.<br />

Ein Soft-Opening ist für September geplant, die Eröffnung im Herbst 2024. „Mit dem von<br />

Art-Invest Real Estate entwickelten Projekt am Alten Wall finden wir die perfekten Bedingungen<br />

für unser anspruchsvolles Retail-Konzept: beste Innenstadtlage, hochwertige<br />

und preisgekrönte Architektur sowie ein ansprechendes und dynamisches Umfeld“, erklärt<br />

Hartmut Röhrig, Geschäftsführer bei Pesch. Auf drei Etagen und 1.167 Quadratmetern<br />

will das 1904 gegründete Unternehmen High-End-Interior-Marken anbieten. Am gleichen<br />

Standort hatte 2022 Premium-Einrichter Ulrich Stein sein Geschäft eröffnet, das<br />

zuvor am Ballindamm an der Binnenalster lag. Im vergangenen September musste das<br />

Unternehmen jedoch Insolvenz anmelden.<br />

Die Wäscherei:<br />

Rettendes Ufer in Sicht<br />

Neue Hoffnung für das Hamburger Möbelhaus<br />

Die Wäscherei: Wie das Hamburger Abendblatt<br />

berichtet, gibt es einen interessierten Investor,<br />

mit dem die Verhandlungen weit fortgeschritten<br />

seien. Namen wurden nicht genannt, auch<br />

die Insolvenzverwaltung könne laut dem Bericht<br />

die laufenden Verhandlungen vor einem<br />

tatsächlichen Abschluss „leicht nicht kommentieren“.<br />

Der Investor soll aber aus Hamburg<br />

kommen. Demnach könnte bis Mitte August alles<br />

unter Dach und Fach sein und das Insolvenzverfahren<br />

eröffnet werden. Aktuell läuft der<br />

Verkauf am Mexikoring zwar weiter, wo viele<br />

Ausstellungsstücke zu reduzierten Preisen angeboten<br />

werden. Gleichzeitig müssen sich<br />

dem Bericht zufolge aber viele Kunden gedulden,<br />

die bereits bezahlte Bestellungen nicht<br />

ausgeliefert bekommen.<br />

Hasena vereint gesamte Logistik<br />

unter einem Dach<br />

Der Schweizer Schlafmöbelhersteller Hasena hat in Neuenburg am Rhein ein<br />

neues Logistikzentrum errichtet. Zwischen März 2022 und Oktober 2023 ist<br />

ein neuer, rund 21.200 Quadratmeter umfassender Gebäudekomplex aus einem<br />

Hauptlager (10.000 qm), einem Logistikbereich (8.900 qm) sowie einem<br />

Verwaltungsbau entstanden. Der zwischen Freiburg und Basel gelegene Standort<br />

führt bisher genutzte Lager zusammen. Aufgrund der Vielfalt an Lösungen<br />

hat Hasena die ONK GmbH mit der Kennzeichnung beauftragt, welche das<br />

Hauptlager für eine reibungslose Bewirtschaftung systematisch beschildert<br />

hat. Mehrere Tausend Etiketten und Schilder in 16 Ausführungen (Material, Format,<br />

Farbe) sowie Befestigungsmaterial und Zubehör wurden geliefert und teilweise<br />

montiert.<br />

Foto: ONK<br />

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Jysk-Deutschlandchef Christian Schirmer im Interview<br />

Mit dänischem Lifestyle<br />

Auch unter dem neuen Namen Jysk bleibt das ehemalige Dänische Bettenlager in der Erfolgsspur: Zum 40. Geburtstag vermeldete das<br />

Unternehmen einen weiteren Rekordumsatz. In die Modernisierung der bestehenden Stores wird weiterhin kräftig investiert. Allein in<br />

diesem Jahr soll es zudem zehn Neueröffnungen geben. Stefan Mielchen sprach am Firmensitz in Handewitt bei Flensburg mit Country<br />

Director Christian Schirmer über Strategie, Expansionspläne und aktuelle Herausforderungen bei Jysk.<br />

<strong>MM</strong>: Herr Schirmer, vor 40 Jahren hat<br />

Lars Larsen sein erstes Geschäft in<br />

Flensburg eröffnet, heute gibt es<br />

rund 950 Jysk-Filialen in Deutschland.<br />

Was ist das Geheimnis dieses<br />

Erfolges?<br />

Christian Schirmer: Vor 40 Jahren war<br />

der deutsche Möbelmarkt noch ein<br />

ganz anderer als das, was wir heute im<br />

Wettbewerb vorfinden. Lars Larsen hat<br />

1984 mit einem Discount-Konzept und<br />

mit sehr kleinen Flächen von 500, 600<br />

Quadratmetern den Möbelmarkt revolutioniert.<br />

Mit diesem Ansatz und dem<br />

Angebot an Textilien, in erster Linie<br />

Bettwaren, die für jedermann erschwinglich<br />

waren, war er relativ nahe<br />

beim Kunden. Dieses Grundprinzip der<br />

Nähe zum Kunden, mit vielen Standorten<br />

auch in kleineren Gemeinden und<br />

Städten, in weniger besiedelten Regionen,<br />

hat sich im Rahmen der Expansion<br />

der letzten 40 Jahre fortgesetzt.<br />

<strong>MM</strong>: Im letzten Geschäftsjahr hat<br />

Jysk in Deutschland einen Rekordumsatz<br />

von 1,17 Mrd. Euro erzielt<br />

und damit ein Plus von 5,3 Prozent.<br />

Gehen Kaufzurückhaltung und Inflation<br />

spurlos an Ihnen vorbei?<br />

Schirmer: Nein, spurlos nicht. Wir waren<br />

aufgrund der Preisentwicklung auch<br />

in einigen Bereichen gezwungen, einzelne<br />

Artikel im Preis nach oben zu korrigieren,<br />

was natürlich auch ein Teil der<br />

Umsatzsteigerung ist. Aber wir konnten<br />

letztes Jahr auch 1,1 Millionen zusätzliche<br />

Kunden gewinnen.<br />

<strong>MM</strong>: Wie haben Sie das geschafft?<br />

Schirmer: Wir haben durch das Re-<br />

Branding unsere Stores komplett umgebaut<br />

und in den letzten drei Jahren<br />

unglaublich viel Geld in die Neugestaltung<br />

vor Ort investiert. In der Regel sind<br />

es rund 280.000 Euro Investment pro<br />

Store. Bis Ende dieses Geschäftsjahres<br />

werden wir über 700 Standorte<br />

deutschlandweit auf das neue 3.0-Konzept<br />

umgestellt haben, was natürlich<br />

auch enorm dazu beigetragen hat, dass<br />

wir neben einem guten Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis auch ein ganz anderes Erscheinungsbild<br />

für den Kunden generiert<br />

haben.<br />

„Wir haben in den letzten<br />

drei Jahren unglaublich viel<br />

Geld in die Neugestaltung<br />

vor Ort investiert.“<br />

<strong>MM</strong>: Hat sich der Name Jysk beim<br />

Endverbraucher durchgesetzt?<br />

Schirmer: Durchgesetzt wäre ein wenig<br />

übertrieben, aber wir sehen seit dem<br />

Re-Branding im September 2021 eine<br />

stetige Entwicklung nach oben. Wir sind<br />

seinerzeit nach drei Monaten bei 46%<br />

Markenbekanntheit in Deutschland eingestiegen<br />

und liegen mittlerweile bei<br />

80%. In den nächsten zwei Jahren wollen<br />

uns wieder in Richtung 90% entwickeln.<br />

Neuer Name, neue Stores: Über 700 Jysk-Standorte wurden deutschlandweit bereits auf das neue 3.0-Konzept umgestellt.<br />

Fotos: Jysk<br />

<strong>MM</strong>: Soll der neue Name auch eine<br />

höhere Wertigkeit transportieren?<br />

Schirmer: Wir haben nicht nur den Namen<br />

von Dänisches Bettenlager zu Jysk<br />

geändert, sondern auch unseren Claim<br />

von „Qualität sehr preiswert“ zu „Scan-<br />

18 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


auf Expansionskurs<br />

„Wir sehen in Deutschland ein<br />

Potenzial von 1.050 Stores.“<br />

Christian Schirmer, Country Director Jysk<br />

dinavian Sleeping and Living“. Das beinhaltet<br />

schon deutlich mehr, weil es ein<br />

Sortiments-Abbild darstellt und letztendlich<br />

auch das skandinavische Design,<br />

das Thema Leichtigkeit unterstreicht.<br />

Aber wir haben auch unser<br />

Sortiment im Bereich Möbel, Schlafen,<br />

Heimtextilien und Dekoration umgestellt,<br />

was sich auch im Store-Layout<br />

widerspiegelt. Es ist also das Gesamtpaket,<br />

das neben dem Namen und dem<br />

Claim auch beim Besuch vor Ort und im<br />

Onlineshop sichtbar wird.<br />

„Unsere Benchmark liegt bei<br />

20 Minuten Fahrzeit bis zum<br />

nächsten Jysk-Store.“<br />

<strong>MM</strong>: Ihre Strategie ist es, weiter zu<br />

wachsen, allein in diesem Geschäftsjahr<br />

sollen zehn neue Stores hinzukommen.<br />

Ist das in der aktuellen<br />

Marktsituation realistisch darstellbar?<br />

Und wo liegen die Grenzen des<br />

Wachstums?<br />

Schirmer: Wir sehen in Deutschland ein<br />

Potenzial von 1.050 Stores, das ist aber<br />

eher eine langfristige Perspektive. Bei<br />

950 Standorten haben wir ein Store-<br />

Portfolio, in dem sehr viel Potenzial<br />

steckt: Wir haben eine Range von 600<br />

bis 2.000 Quadratmetern Verkaufsfläche,<br />

unser Optimum pendelt sich zwischen<br />

900 und 950 Quadratmetern ein.<br />

Da wissen wir, dass wir bei mindestens<br />

einem Drittel aller Standorte in<br />

Deutschland das Potenzial haben, Verkaufsflächen<br />

und auch Lagerflächen zu<br />

vergrößern, um den Kunden unmittelbar<br />

mit den Produkten zu versorgen. Dieses<br />

Potenzial ist in Deutschland wesentlich<br />

größer als durch die Eröffnung zusätzlicher<br />

Standorte.<br />

<strong>MM</strong>: Wo werden die neuen geplanten<br />

Standorte zu finden sein?<br />

Schirmer. Vorrangig im Süden und im<br />

Westen von Deutschland. Wir haben eine<br />

sehr hohe Filialdichte im Norden und<br />

im Osten. In Zukunft sehen wir das<br />

größte Expansionspotenzial inklusive<br />

Umland in Städten wie Düsseldorf,<br />

Köln, Stuttgart, München und Frankfurt.<br />

<strong>MM</strong>: Wie wichtig ist für den typischen<br />

Jysk-Kunden der Besuch im<br />

Store?<br />

Schirmer: Wenn ich den Geschäftszahlen<br />

folge, offensichtlich sehr<br />

wichtig. Aus dem letzten Jahr und<br />

auch bei der Entwicklung in diesem<br />

Jahr ist ein weiterer Aufwärtstrend<br />

klar ablesbar. 75<br />

Prozent der Kunden, die Möbel<br />

oder eine Matratze kaufen,<br />

möchten diese Sachen<br />

gerne ausprobieren, den<br />

Kontakt zum Verkäufer haben,<br />

die Beratung wahrnehmen,<br />

die Serviceleistungen.<br />

Da können wir<br />

mit unserem Flächen-<br />

Konzept echte Wettbewerbsvorteile<br />

ausspielen,<br />

die auch aus<br />

Sicht des Kunden<br />

nach den jüngsten<br />

Umfragen hohe<br />

Relevanz haben:<br />

nicht nur die<br />

Qualität der Produkte<br />

und das<br />

entsprechende<br />

Preisverhältnis,<br />

sondern auch die<br />

Nähe eines Standortes.<br />

Unsere<br />

Benchmark liegt bei<br />

20 Minuten Fahrzeit bis<br />

zum nächsten Jysk-Store. Wo wir das<br />

nicht einhalten können, kommt der Onlineshop<br />

sehr stark zum Tragen.<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024<br />

Unternehmen 19


Der neue Claim „Scandinavian<br />

Sleeping and Living“ spiegelt<br />

sich im Sortiment wider, das<br />

passend zum neuen Store-<br />

Konzept erweitert wurde.<br />

<strong>MM</strong>: Wie ist das Verhältnis von Online-Umsatz<br />

zu stationärem Umsatz?<br />

Schirmer: Über 90 Prozent unseres<br />

Umsatzes generieren wir weiterhin über<br />

die Stores.<br />

<strong>MM</strong>: Wo positionieren Sie sich im Zusammenspiel<br />

von Discount, Fachhandel<br />

und Großfläche?<br />

Schirmer: Im Bereich Sortimente und<br />

Preis haben wir ganz klar Ikea als<br />

Benchmark für uns definiert, und in der<br />

Marktpositionierung sehen wir uns als<br />

Fachmarkt.<br />

„Unser Matratzen-Studio<br />

befindet sich heute als<br />

Kernpunkt in der Mitte<br />

eines Stores.“<br />

<strong>MM</strong>: Wie haben sich Sortimentstiefe<br />

und Produktqualität mit dem neuen<br />

Store-Konzept verändert?<br />

Schirmer: Tatsächlich haben wir die<br />

Anzahl unserer Produkte im Sortiment<br />

reduziert. Aber mit dem Fokus auf Wohnen<br />

und Schlafen sind wir stabil und haben<br />

das Sortiment in diesem Bereich<br />

sogar erweitert. Das ist auch konzeptionell<br />

der entscheidende Unterschied,<br />

dass wir neben der reinen Flächen-Boden-Präsentation<br />

von Möbeln auch<br />

sehr viel mit Wand-Anlagen agieren, um<br />

dem Kunden auch auf kleineren Flächen<br />

eine breitere Palette an Möbel zu<br />

zeigen. Ein weiterer entscheidender<br />

Punkt ist, dass wir das Thema Schlafen<br />

mehr zentriert haben. Unser Matratzen-<br />

Studio befindet sich heute als Kernpunkt<br />

in der Mitte eines Stores.<br />

<strong>MM</strong>: Wie sieht es mit den anderen<br />

Sortimentsbereichen aus?<br />

Schirmer: Der gesamte Bereich der<br />

Dekoration, der Inspirationsflächen zur<br />

Gestaltung der Wohnbereiche, hat eine<br />

neue Bedeutung. Wir haben innenliegende<br />

Schaufenster, wo wir Wohn-,<br />

Schlaf- und Outdoor-Bereiche abbilden,<br />

um dem Kunden sortimentsübergreifend<br />

ein Bild davon zu geben, wie es<br />

bei ihm zuhause aussehen könnte. Das<br />

Thema Gartenmöbel wurde in der Vergangenheit<br />

in gleicher Intensität gespielt.<br />

Hier haben wir Veränderungen in<br />

puncto Qualitäten und Materialien vorgenommen,<br />

sodass es mehr skandinavischen<br />

Touch gewinnt.<br />

<strong>MM</strong>: Schaut man auf Ihre Website,<br />

dann fällt auf, dass Sie im Vergleich<br />

etwa zu Ikea sehr nüchtern daherkommen,<br />

sehr auf die Produkte bezogen,<br />

ohne emotionale Bildsprache.<br />

Woran liegt das?<br />

Schirmer: Das stimmt, und hier sehen<br />

wir deutliches Potenzial in der Zukunft.<br />

Es gab schon einige Optimierungen,<br />

und im Zuge von Unified Commerce ist<br />

das ein Vertriebskanal, den wir weiter<br />

optimieren werden, um letztendlich<br />

über alle Bereiche, egal ob im Store, im<br />

Bereich Social Media oder auch einem<br />

Onlineshop, gleichwertig aufzutreten.<br />

Im Bereich Social Media sind wir bereits<br />

emotional aufgeladen und versuchen,<br />

unsere Themenwelten mit viel Inspiration<br />

rüberzubringen.<br />

<strong>MM</strong>: Wo liegen ihre wichtigsten Beschaffungsmärkte?<br />

Schirmer: Zur Risikominimierung sind<br />

wir nicht nur in Richtung Asien oder<br />

China ausgerichtet, sondern haben<br />

auch einige Beschaffungsmärkte hier in<br />

Europa.<br />

<strong>MM</strong>: Hat sich das in den letzten Jahren<br />

verändert?<br />

Schirmer: Ja, in der Art, dass wir in der<br />

Vergangenheit doch sehr auf Asien und<br />

China ausgerichtet waren. Das haben<br />

wir deutlich mehr diversifiziert, jetzt<br />

auch in Richtung Osteuropa und auch<br />

Deutschland. Das ist immer abhängig<br />

von der makroökonomischen und geopolitischen<br />

Lage. Wenn man die Ukraine-<br />

Situation betrachtet, dann ist es in Osteuropa<br />

nicht leichter geworden. In<br />

China gleichermaßen. Wichtig ist uns,<br />

dass wir nicht eine einseitige Abhängigkeit<br />

haben, sondern möglichst divers<br />

aufgestellt sind, um Lieferversprechen<br />

einhalten zu können.<br />

<strong>MM</strong>: Die Sensibilität für Nachhaltigkeitsthemen<br />

ist groß, der Verbraucher<br />

will heute häufig wissen, woher<br />

seine Produkte stammen. Wie reagieren<br />

Sie darauf in Ihrer Sortimentsgestaltung?<br />

Schirmer: Nachhaltigkeit ist definitiv<br />

ein Kaufkriterium für den Kunden. Daher<br />

sind wir sowohl bei der Produktgestaltung<br />

als auch bei der Materialbeschaffung<br />

der Produkte sehr darauf<br />

bedacht, FSC-zertifizierte Produkte definiert<br />

zu haben, für den Innen- und den<br />

Außenbereich. Das haben wir schon sichergestellt.<br />

Auch die Reduzierung von<br />

Plastik und die Veringerung des CO2-<br />

Fußabdrucks sind klar definierte Unternehmensziele,<br />

die wir aufsetzen und<br />

noch dabei sind, weiter zu konkretisieren.<br />

Aber auch in diesen Punkten brauchen<br />

Sie viel Zuarbeit der Produktion,<br />

der Lieferanten und so weiter, um diese<br />

Ziele erfüllen zu können.<br />

<strong>MM</strong>: Das Thema Kreislaufwirtschaft<br />

wird in der Möbelbranche zunehmend<br />

relevant. Die ersten Hersteller<br />

haben kreislauffähige Matratzen im<br />

Angebot. Sie auch? Und wie gehen<br />

sie generell mit dem Thema um?<br />

Schirmer: Wir haben noch keine recycelte<br />

Matratze in unserem Sortiment, da<br />

sind wir noch im Gespräch, aber recycelte<br />

Gartenmöbel und auch Textilien.<br />

Wenn Sie ein Netz mit 950 Standorten<br />

haben, ergibt sich eine besondere Komplexität,<br />

um die Rückführung zu organisieren.<br />

Aber es gibt erste Gespräche,<br />

etwa mit Lieferanten von Matratzen,<br />

aber auch anderer Produkte.<br />

<strong>MM</strong>: Jetzt haben wir auf die 40 Jahre<br />

erfolgreicher Firmengeschichte geschaut.<br />

Blicken wir in die Zukunft:<br />

Wie wird sich in den kommenden<br />

Jahren die Investitionspolitik von<br />

Jysk entwickeln?<br />

„Den Omnichannel-Ansatz<br />

über Online, den Store, B2B<br />

und Kundenservice werden<br />

wir komplett neu ausrollen.“<br />

Schirmer: Wir werden voraussichtlich<br />

in den nächsten zwei Jahren die Transformation<br />

zum Store-Konzept 3.0 abgeschlossen<br />

haben. Dann sind wir damit<br />

in Deutschland an allen Standorten mit<br />

dem neuen Flächenkonzept vertreten,<br />

sodass es keine Erfordernis gibt, in absehbarer<br />

Zeit vergleichbare Investitionen<br />

auf der Fläche zu tätigen. Es kommen<br />

in den nächsten Jahren aber<br />

andere Investitionen beim Thema Unified<br />

Commerce auf uns zu. Wir werden<br />

eine neue Software einführen, die es<br />

uns ermöglicht, der Kaufentscheidung<br />

des Kunden oder den Kaufmotivatoren<br />

noch besser gerecht zu werden. Diesen<br />

Omnichannel-Ansatz über Online, den<br />

Store, B2B und Kundenservice werden<br />

wir komplett neu vernetzen und ausrollen.<br />

Das ist eines unserer größten Projekte<br />

für die kommenden zwei Jahre.<br />

<strong>MM</strong>: Langweilig wird es also nicht ...<br />

Schirmer: Nein! Investitionen werden<br />

weiterhin getätigt, und wir sehen, dass<br />

diese Investitionen auch einen Return<br />

on Investment haben. Das ist unsere<br />

Motivation, genau dort weiterzumachen<br />

und zu wachsen.<br />

<strong>MM</strong>: Herr Schirmer, vielen Dank für das<br />

Gespräch!<br />

20 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


Foto: Forte SA<br />

Forte: Schwieriges erstes<br />

Quartal 2024/25<br />

Der polnische Hersteller von RTA-Möbeln Forte hat das Finanzergebnis<br />

der Unternehmensgruppe für das erste Quartal des<br />

Geschäftsjahres 2024/25 (1. April 2024 bis 30. Juni 2024) veröffentlicht.<br />

Die konsolidierten Verkaufserlöse der Kapitalgruppe<br />

beliefen sich auf umgerechnet 58,32 Mio. Euro (251 Mio. PLN).<br />

Das entspricht einem Rückgang von 5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />

Dabei entfallen 9,52 Mio. Euro (41 Mio. PLN)<br />

aus dem Verkauf der Mehrproduktion von Möbelplatten, die im<br />

eigenen Plattenwerk Tanne hergestellt wurden. Im Vergleichszeitraum<br />

2023/2024 betrugen die Verkaufserlöse 61,34 Mio. Euro<br />

(264 Mio. PLN), wovon 5,34 Mio. Euro (23 Mio. PLN) aus dem<br />

Verkauf von Platten außerhalb der Gruppe stammten. Als Antwort<br />

auf den anhaltenden Marktdruck der letzten Jahre hat Forte<br />

Schlüsselprogramme und Maßnahmen zur kontinuierlichen<br />

Verbesserung der Produktivität eingeführt. Dies ermöglichte es<br />

dem Unternehmen, die Produktion von Zerlegmöbeln von vier<br />

auf drei Werke zu konsolidieren.<br />

Klöber befindet sich auf Wachstumskurs<br />

Der baden-württembergische Büromöbelhersteller Klöber verzeichnet mit einem<br />

Umsatz von ca. 22 Mio. Euro im Jahr 2023 ein Wachstum von +7,9% im Vergleich<br />

zum Vorjahr. Entgegen dem Trend konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben<br />

Marktanteile zurückgewinnen und im Auftragseingang eine Steigerung von ca. 6%<br />

im Vergleich zum Vorjahr erzielen. „Neue Organisationsstrukturen und Arbeitsformen<br />

verlangen nach flexiblen, ästhetischen Einrichtungen und maßgeschneiderten Lösungen<br />

für das Office, welche die Zusammenarbeit, die Kommunikation und die Bewegung<br />

fördern,“ erklärt Thomas Möller, Geschäftsführer Klöber GmbH.<br />

Reber übernimmt Montageplanung<br />

bei Ceka<br />

Das rheinland-pfälzische Kontrakt- und Möbellogistikunternehmen<br />

Reber Logistik weitet die Zusammenarbeit<br />

mit dem hessischen Büromöbelhersteller Ceka<br />

aus und übernimmt die Montageplanung des Unternehmens.<br />

Lag bislang die Tourenplanung und Auslieferung<br />

der Büromöbel in den Händen von Reber Logistik,<br />

kommt für den Logistiker jetzt mit der Montage ein<br />

weiterer Bereich hinzu. Mit dem Schritt übernimmt Reber<br />

für den Möbelhersteller sämtliche Prozesse nach<br />

der Produktion. Dirk Kliem, Technischer Leiter bei Ceka:<br />

„Wir arbeiten seit mehr als zwei Jahrzehnten für<br />

unsere Kunden Hand in Hand. Was wir teilen, ist vor<br />

allem das hohe Qualitätsverständnis über alle Prozessschritte<br />

hinweg.“ Reber Logistik steuert das Geschäft<br />

für Ceka in Alsfeld mit neun Mitarbeitern und<br />

wickelt rund 20 Touren in der Woche mit einem Volumen<br />

von rund 900 Kubikmetern für den Büromöbelhersteller<br />

ab.<br />

Foto: Reber Logistik<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024<br />

Unternehmen 21


Möbel Martin/Küchenheld<br />

Mittelstand<br />

Junge Wilde<br />

Es war eine der coolen, positiv stimmenden Nachrichten im Juli. Das 65-jährige Handelsunternehmen Möbel Martin hat einen Jungen<br />

Wilden übernommen: das Startup Küchenheld, das den Markt seit 2018 mit seinem digitalen Vertriebskonzept revolutioniert und fasziniert.<br />

Der MÖBELMARKT befragte Dr. Isabel Martin, Geschäftsführerin von Möbel Martin, zu den Hintergründen des Deals.<br />

„Das Produkt Küche wird<br />

in Zukunft viel digitaler<br />

verkauft werden.” Küchenheld<br />

Dr. Love Edquist und Ivo Wissler, Geschäftsführer von Küchenheld.<br />

Foto: Küchenheld<br />

Konkret notariell vereinbart hat Möbel<br />

Martin mit Stammsitz in Saarbrücken<br />

die Übernahme von Küchenheld (Mainz)<br />

am 15. Juli 2024. Mit im Boot ist Kalodion,<br />

die Beteiligungsgesellschaft des<br />

saarländischen Unternehmers David<br />

Zimmer. Kalodion hatte, ebenso wie<br />

Möbel Martin, bereits vor der Übernahme<br />

in Küchenheld investiert. Möbel<br />

Martin, Mitglied des Begros-Verbands,<br />

gilt als wichtigstes mittelständisches<br />

Möbeleinzelhandelsunternehmen in<br />

Südwestdeutschland und wird in zweiter<br />

und dritter Generation geführt. Das<br />

Familienunternehmen umfasst acht Einrichtungshäuser<br />

von Mainz bis Saarbrücken<br />

und einen Onlineshop.<br />

Die Fakten zu Küchenheld<br />

Das Startup Küchenheld hat sich mit seiner<br />

digitalen Verkaufsstrategie zu einem<br />

wichtigen Küchenhändler in Deutschland<br />

entwickelt. Mit selbst programmierter<br />

Software, einer datengetriebenen<br />

Marketingstrategie, effektiver Lead-Gewinnung,<br />

dem „Digital Smartroom“ und<br />

digitalen Terminen hat sich Küchenheld<br />

klar als Innovator positioniert. Unter dem<br />

Dach von Möbel Martin haben die digitalen<br />

Helden Zugang zu den Begros-<br />

Konditionen. Möbel Martin wiederum<br />

taucht mit Küchenheld noch tiefer in das<br />

Digitale Denken ein.<br />

2023 erwirtschaftete das Team um Geschäftsführer<br />

Dr. Love Edquist und Ivo<br />

Wissler 16 Mio. Euro. Küchenheld verfügt<br />

über acht Showrooms in sieben deutschen<br />

Großstädten von Berlin bis München.<br />

Edquist und Wissler: „Wir freuen<br />

uns, dass wir die Möglichkeit bekommen,<br />

verstärkt in die Weiterentwicklung und Digitalisierung<br />

der Branche zu investieren.<br />

Es ist ein klares Signal, dass unser Geschäftsmodell<br />

nicht mehr aus dem Küchenmarkt<br />

wegzudenken ist. Das Produkt<br />

Küche wird in der Zukunft deutlich digitaler<br />

verkauft, hierzu wird Küchenheld auch<br />

in der Zukunft maßgeblich beigetragen.“<br />

Dr. Isabel Martin<br />

im Interview<br />

<strong>MM</strong>: Was finden Sie eigentlich besonders<br />

faszinierend an der noch<br />

jungen Marke Küchenheld, Frau Dr.<br />

Martin?<br />

Martin: Ich finde besonders beeindruckend,<br />

wie Küchenheld die Digitalisierung<br />

in der Küchenbranche vorantreibt.<br />

Die Eigenentwicklungen des Teams reflektieren<br />

das hohe technische Knowhow<br />

und die Innovationskraft von Küchenheld.<br />

Das macht Küchenheld zu<br />

einem spannenden Partner und ich<br />

freue mich sehr auf die Zusammenarbeit.<br />

„Küchenheld wird als eigenständige<br />

Marke größtenteils<br />

unabhängig operieren.“<br />

Isabel Martin<br />

24 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


„Die Übernahme ist Teil<br />

unserer Digitalisierungs-<br />

Strategie." Möbel Martin<br />

Transformer<br />

MÖBELMARKT: Hat Möbel Martin<br />

mit der Übernahme die Mehrheit der<br />

Anteile?<br />

Dr. Isabel Martin: Möbel Martin und<br />

Kalodion teilen sich die Eigentumsanteile<br />

an Küchenheld zu gleichen Teilen,<br />

wobei jedes Unternehmen 50% der<br />

Anteile hält.<br />

„Wo hohe Synergie- und<br />

Lerneffekte erzielt werden,<br />

ist Zusammenarbeit<br />

angestrebt.“<br />

Isabel Martin<br />

<strong>MM</strong>: Wie wird Küchenheld weitergeführt?<br />

Martin: Küchenheld wird als eigenständige<br />

Marke fortbestehen und größtenteils<br />

unabhängig operieren. In Bereichen,<br />

in denen hohe Synergie- und Lerneffekte<br />

erzielt werden können, wird jedoch eine<br />

intensivere Zusammenarbeit angestrebt.<br />

Die Geschäftsführung bleibt bei Dr. Love<br />

Edquist und Ivo Wissler.<br />

Der Einkauf für Aufträge von Küchenheld<br />

wird zukünftig über Möbel Martin<br />

abgewickelt. Die Lieferanten behalten<br />

dabei die ihnen bekannten und vertrauten<br />

Ansprechpartner von Möbel Martin.<br />

Dies stellt einen wichtigen Schritt in unserer<br />

Zusammenarbeit dar und wir freuen<br />

uns darauf, unsere Partnerschaft auf<br />

diese Weise zu stärken.<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024<br />

<strong>MM</strong>: Inwieweit werden die Marken,<br />

die Küchenheld anbietet, mit den Marken<br />

von Möbel Martin abgeglichen?<br />

Martin: In Bezug auf die angebotenen<br />

Marken von Küchenheld und Möbel<br />

Martin konnten wir feststellen, dass<br />

diese bereits nahezu übereinstimmen.<br />

Daher bleibt unsere Strategie unverändert:<br />

Sowohl Möbel Martin als auch<br />

Küchenheld werden die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit mit unseren Partnern<br />

fortsetzen.<br />

<strong>MM</strong>: Spielt auch die Attraktivität der<br />

Standorte von Küchenheld eine Rolle<br />

bei der Übernahme?<br />

Martin: Die regionalen Standorte und<br />

das Kundensegment von Küchenheld<br />

ergänzen die Positionierung von Möbel<br />

Martin sehr gut. Nichtsdestotrotz ist es<br />

vor allem das digitale Know-how von<br />

Küchenheld, das diesen Zusammenschluss<br />

besonders attraktiv macht, unabhängig<br />

von der geografischen Ausrichtung.<br />

<strong>MM</strong>: Gibt es noch andere spannende<br />

News von Möbel Martin?<br />

Martin: In der Tat – wir haben dieses<br />

Jahr unser 65-jähriges Bestehen! Im<br />

August werden wir dies in all unseren<br />

acht Einrichtungshäusern in Rheinland-<br />

Pfalz und im Saarland feiern. Unter dem<br />

Motto „Feier dein Zuhause“ laden wir<br />

unsere Kunden ein, gemeinsam mit uns<br />

zu feiern und von tollen Aktionen und<br />

attraktiven Angeboten zu profitieren.<br />

Einrichten heißt bei Möbel Martin wohnfühlen.<br />

Dabei möchte das Unternehmen<br />

unter anderem den digitalen Fortschritt<br />

nutzen. Wir streben danach, Einrichtungsträume<br />

zu erfüllen und unsere<br />

Kunden mit durchdachten, smarten Lösungen<br />

zu unterstützen. Die Übernahme<br />

von Küchenheld ist ein wichtiger<br />

Schritt in unserer Digitalisierungsstrategie<br />

und zeigt unser Engagement für den<br />

digitalen Fortschritt.<br />

Dr. Isabel Martin, Geschäftsführerin von Möbel Martin. <br />

<strong>MM</strong>: Welche weiteren Schritte gibt es<br />

in Ihrer digitalen Transformation?<br />

Martin: Ein weiterer Meilenstein war der<br />

Start des neuen Möbel Martin Webshops<br />

im März 2024. Mit der neuen<br />

Shop-Technologie „Shopware 6.5“ haben<br />

wir neue Maßstäbe in Bezug auf die<br />

User-Experience, insbesondere auf mobilen<br />

Endgeräten, gesetzt. Dieser technische<br />

Relaunch ist nur der Anfang eines<br />

umfassenden digitalen Wachs-<br />

Foto: Möbel Martin<br />

tumsprogramms, das auf den gesamten<br />

deutschen Markt sowie die angrenzenden<br />

Gebiete in Luxemburg und Frankreich<br />

abzielt.<br />

Der Relaunch des Onlineshops hat nicht<br />

nur die Attraktivität und Geschwindigkeit<br />

für unsere Kunden erhöht, sondern<br />

das neue System ist auch kompatibel<br />

für diverse zukünftig geplante Konfigurationen.<br />

Interview: Karin Henjes<br />

Unternehmen 25


Konjunktur<br />

Weiterhin schwierig<br />

Die deutsche Möbelindustrie kommt<br />

weiter nicht in Schwung. Im Mai 2024<br />

verzeichnete die Branche laut offizieller<br />

Daten des Statistischen Bundesamts ein<br />

Umsatzminus von -14,3% im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat. Im Berichtsmonat<br />

wurden über 1,3 Mrd. Euro umgesetzt.<br />

Alle Segmente der Branche konnten<br />

dabei ihre Umsätze vom Mai 2023<br />

nicht erreichen: Die Büro- und Ladenmöbler<br />

registrierten ein Umsatzminus<br />

von -14,1%, die Küchenmöbler lagen<br />

bei -10,7%. Die Matratzenhersteller<br />

setzten -11,2% weniger um, die Polstermöbler<br />

-15,5% und die Hersteller im<br />

Bereich sonstige Möbel, darunter Wohn-<br />

und Schlafzimmermöbel, -18,8%. Kumuliert<br />

über die ersten fünf statistisch<br />

erfassten Monate des Jahres liegt die<br />

über 400 Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten<br />

zählende Branche knapp<br />

zweistellig (-10,3%) im Minus. Während<br />

sich die Segmente Matratzen<br />

(-0,8%) und Büro- und Ladenmöbel<br />

(-2,2%) im Berichtszeitraum relativ stabil<br />

entwickelten, gab es bei den Herstellern<br />

von Küchenmöbeln (-10,8%),<br />

den Herstellern von Polstermöbeln<br />

(-12,5%) und im Bereich der sonstigen<br />

Möbel (-15,8%) zweistellige Rückgänge.<br />

Im Inland lief es dabei insgesamt<br />

bisher mit einem Umsatz von<br />

Grafik 1: Konjunktur-Barometer der deutschen Einrichtungsbranche bis Mai 2024 (in Prozent)<br />

10<br />

-30<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

-20<br />

-25<br />

Industrie:<br />

-14,3%<br />

Möbelindustrie gesamt Inlandsumsatz Auslandsumsatz Einzelhandel mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Hausrat<br />

<br />

Quelle: Destatis, HDH<br />

Grafik 2: Ifo-Geschäftsklima der deutschen Einrichtungsbranche bis Juli 2024<br />

80<br />

64<br />

48<br />

32<br />

16<br />

0<br />

-16<br />

-32<br />

-48<br />

-64<br />

-80<br />

Mai 2023<br />

Juli 2023<br />

Juni 2023<br />

Aug. 2023<br />

Juli 2023<br />

Sept. 2023<br />

Aug. 2023<br />

Okt. 2023<br />

Sept. 2023<br />

Nov.2023<br />

Okt. 2023<br />

Dez. 2023<br />

Nov. 2023<br />

Jan. 2024<br />

Dez. 2023<br />

Feb. 2024<br />

Jan. 2024<br />

März 2024<br />

Feb. 2024<br />

April 2024<br />

März 2024<br />

Mai 2024<br />

April 2024<br />

Juni 2024<br />

Geschäftsklima Industrie Geschäftsklima Handel Preiserwartung Industrie Preiserwartung Handel Produktionsentwicklung Industrie<br />

Lagerbestände Handel Auftragsbestand Industrie Bestellungen Handel Quelle: Ifo-Institut<br />

Mai 2024<br />

Juli 2024<br />

über 4,6 Mrd. Euro leicht besser<br />

(-9,4%) als im Ausland, wo der Umsatz<br />

um zwölf Prozent auf über 2,6 Mrd. Euro<br />

nachgab.<br />

Konsumklima im Aufwind<br />

Hoffnung macht, dass sich die Verbraucherstimmung<br />

in Deutschland im<br />

Juli spürbar verbessert hat. Das Konsumklima<br />

kann sich deutlich erholen:<br />

Der Indikator steigt in der Prognose für<br />

August im Vergleich zum Vormonat um<br />

3,2 Zähler auf -18,4 Punkte. Dies zeigen<br />

die aktuellen Ergebnisse des GfK<br />

Konsumklimas powered by NIM.<br />

„Die Aufhellung des Konsumklimas im<br />

Juli ist in erster Linie auf die gestiegene<br />

Einkommenserwartung der Deutschen<br />

zurückzuführen. Aber mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

spielt hier auch die EM-<br />

Euphorie, die die Fußball-Europameisterschaft<br />

in Deutschland in vielen Teilen<br />

der Bevölkerung ausgelöst hat, eine Rolle“,<br />

erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte<br />

beim NIM. „Es bleibt allerdings abzuwarten,<br />

ob dieser Effekt nachhaltig ist oder<br />

nur ein kurzzeitiges Aufflackern darstellt.<br />

So schnell wie diese Hochstimmung<br />

entstanden ist, kann sie auch wieder<br />

verschwinden. Sollte Letzteres der Fall<br />

sein, wird der Weg aus dem Konsumtief<br />

lang und mühsam. Denn für eine nachhaltige<br />

Besserung der Konsumstimmung<br />

ist es notwendig, dass – neben<br />

den derzeitigen realen Einkommenszuwächsen<br />

– auch die Planungssicherheit<br />

für die Verbraucher zurückkehrt, die vor<br />

allem für größere Anschaffungen der<br />

Haushalte essenziell ist.“<br />

Nach einem kleinen Rückschlag im<br />

Vormonat schätzen die Deutschen ihre<br />

Einkommensaussichten für die kommenden<br />

zwölf Monate wieder deutlich<br />

besser ein: Der Indikator gewinnt ganze<br />

11,5 Zähler hinzu und klettert damit<br />

auf 19,7 Punkte. Dies ist der höchste<br />

Wert seit Oktober 2021.<br />

Im Sog der deutlich verbesserten Einkommensaussichten<br />

nahm auch die<br />

Anschaffungsneigung im Juli zu. Der<br />

Indikator gewann 4,6 Punkte hinzu und<br />

wies -8,4 Zähler auf. Ein besserer Wert<br />

wurde zuletzt vor mehr als zwei Jahren,<br />

im März 2022, mit -2,1 Punkten,<br />

gemessen. Trotz des Anstiegs liegt die<br />

Anschaffungsneigung nach wie vor<br />

noch unter dem Niveau der beiden<br />

Lockdowns zu Zeiten der Pandemie im<br />

Frühjahr 2020 bzw. Ende 2020/Anfang<br />

2021. Die Sparneigung bleibt unverändert<br />

hoch und leistet keinen Beitrag<br />

zum Aufwind des Konsumklimas.<br />

sl<br />

26 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


AKTIVBANK BAROMETER<br />

20<br />

Entwicklung der über die Aktivbank regulierten ZR-Umsätze im deutschen Möbel- und Küchenhandel* (Veränderung in Prozent)<br />

10<br />

0<br />

-4,9% **<br />

-15,8% ***<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

Juli 2023<br />

Aug. 2023<br />

Sep. 2023<br />

Okt. 2023<br />

Nov. 2023<br />

Dez. 2023<br />

Jan. 2024<br />

Feb. 2023<br />

März 2024<br />

April 2024<br />

Mai 2024<br />

Jun 2024<br />

Juli 2024<br />

im Vergleich zum Vorjahresmonat <br />

* Die Händler zahlreicher Möbelverbände regulieren ihre Einkäufe über die Aktivbank.<br />

** Prozentuale Veränderungsrate im Juli 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat.<br />

*** Kumulierte Werte, 01 bis 07/2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />

powered by<br />

Grafik 4: Konjunktur-Barometer – Einrichtungshandels-Märkte in Europa und den USA<br />

(Umsatzentwicklung Möbel und Einrichtungsgegenstände, Veränderung in Prozent)<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

-20<br />

-25<br />

-30<br />

Mai 2023<br />

Juni 2023<br />

Juli 2023<br />

Aug. 2023<br />

Sept. 2023<br />

Okt. 2023<br />

Nov. 2023<br />

Dez. 2023<br />

Jan. 2024<br />

Feb. 2024<br />

März 2024<br />

April 2024<br />

Mai 2024<br />

Deutschland Frankreich Niederlande (Werte nur quartalsweise ermittelt) Österreich Italien (Konsumgüter ohne Lebensmittel) Großbritannien Tschechien (Möbel, Elektroartikel und Fachsortimente) USA<br />

Quelle: Destatis (D), IPEA (F), CBW Mite (NL), Statistik Austria (A), Istat (I), Office for National Statistics (GB), Czech Statistical Office (CZ), U.S. Department of Commerce (USA)<br />

Entwicklung des Umsatzes, der Zahl der Betriebe und der Beschäftigten in der<br />

deutschen Möbelindustrie: Mai 2024 (Betriebe ab 50 Beschäftigte)<br />

Umsatz Mai<br />

(1.000 Euro)<br />

% geg.<br />

Vorjahr<br />

Umsatz Jan. bis Mai<br />

(1.000 Euro)<br />

% geg.<br />

Vorjahr<br />

Betriebe<br />

Mai<br />

% geg.<br />

Vorjahr<br />

Beschäftigte<br />

Mai<br />

Büro- und Ladenmöbel 335.023 -14,1% 1.713.493 -2,2% 135 1,5% 20.949 0,0%<br />

Küchenmöbel 500.708 -10,7% 2.409.534 -10,8% 46 -4,2% 18.189 -2,8%<br />

Matratzen 36.812 -11,2% 230.507 -0,8% 26 -3,7% 2.731 -4,2%<br />

Polstermöbel 75.840 -15,5% 425.897 -12,5% 32 -5,9% 4.311 -7,0%<br />

Sonstige Möbel * 384.784 -18,8% 2.125.069 -15,8% 179 -6,8% 25.447 -10,7%<br />

Möbelindustrie insgesamt 1.333.167 -14,3% 6.904.500 -10,3% 418 -3,7% 71.627 -5,3%<br />

% geg.<br />

Vorjahr<br />

* Sonstige Möbel: Wohn-, Ess-, Schlafzimmermöbel, Kleinmöbel, Sitzmöbel nicht gepolstert, Möbel aus anderen Materialien, Möbelteile | Quelle: VDM<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024<br />

Markt 27


Mittelstandsverbund fordert<br />

bessere Rahmenbedingungen<br />

Der Mittelstandsverbund sieht in der Wiederwahl von EU-<br />

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine wichtige<br />

und notwendige Konstante in der europäischen Politik.<br />

Dr. Henning Bergmann, Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbundes,<br />

ruft von der Leyen zu einem entschlossenen<br />

Handeln und zu notwendigen politischen Anpassungen<br />

auf. Mittelständische Unternehmen sieht<br />

Bergmann als zentrales Element für die europäische Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Die Transition hin zu einer nachhaltigen<br />

Wirtschaft erfordere massive Investitionen, und die EU<br />

müsse mit dem Abbau von bürokratischen Hürden, klar<br />

formulierten Vorgaben und praktischen Lösungen den bisherigen<br />

Kurs nachbessern. Insbesondere sollte eine kurzfristige<br />

Anpassung der europäischen Lieferkettenrichtlinie<br />

(CSDDD) angestoßen werden. Die akuten Fragestellungen<br />

in der Umsetzung der Entwaldungsverordnung (EUDR)<br />

zeigten klar, dass der Aufbau von Verwaltungsstrukturen<br />

vor dem Beginn jeglicher europäischer Regulatorik abgeschlossen<br />

sein müsse. Die EUDR sollte daher laut Bergmann<br />

mindestens auf den Beginn des Jahres 2026 verschoben<br />

werden.<br />

Foto: Søstrene Grene<br />

Søstrene Grene: Expansionsoffensive<br />

in Deutschland<br />

Die dänische Einzelhandelskette Søstrene Grene expandiert mit zukünftigen Filialöffnungen<br />

weiter in Deutschland. Bis Ende Juli wird das Unternehmen nach eigener Aussage<br />

80 Läden in Deutschland betreiben. Das Ziel sind insgesamt 100 Standorte innerhalb<br />

der nächsten zwei bis drei Jahre. „Deutschland ist bereits unser größter Markt und<br />

zählt seit langem zu unseren Schwerpunktregionen. Seit der Eröffnung unseres ersten<br />

Ladens in Hamburg im Jahr 2016 und dem überwältigend positiven Feedback unserer<br />

deutschen Kunden hat unsere Expansion in Deutschland an Fahrt aufgenommen“, erklärt<br />

Mikkel Grene, CEO und Miteigentümer von Søstrene Grene. Nach Dänemark war<br />

Deutschland der zweite Markt, auf dem Søstrene Grene Online-Shopping anbot. Obwohl<br />

diese Möglichkeit von den deutschen Kunden gut angenommen wurde, bleibe die<br />

Präsenz von physischen Läden ein zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie.<br />

Dr. Henning Bergmann, Hauptgeschäftsführer Der Mittelstandsverbund<br />

– ZGV e.V.<br />

<br />

Foto: Peter Himsel<br />

Anzeichen für wirtschaftliche<br />

Erholung<br />

Foto: Der Mittelstandsverbund – ZGV e.V.<br />

Nach der aktuellen Konjunkturumfrage zum 2. Quartal 2024 des<br />

Mittelstandsverbundes unter seinen Mitgliedern bildet sich eine<br />

leichte wirtschaftliche Erholung ab. Mehrere Verbundgruppen<br />

bewerten ihre Lage besser als zum Jahresbeginn und verzeichnen<br />

Umsatzsteigerungen. Auch die Investitionsbereitschaft<br />

steige tendenziell, während die Beschäftigung stabil bleibe. So<br />

bewerten mehr als ein Drittel der Verbundgruppen (34,5%) ihre<br />

wirtschaftliche Lage als gut – im ersten Quartal 2024 waren das<br />

noch rund 18%. Gleichzeitig sank die Zahl jener Kooperationen,<br />

für die es zwischen April und Juni wirtschaftlich abwärts<br />

ging, von 25% im ersten Quartal 2024 auf nun 15,5% im zweiten<br />

Quartal des Jahres. Perspektivisch geht das Gros der Unternehmen<br />

von steigenden Umsätzen aus – damit rechnen<br />

mehr als 36% der befragten Gruppen, während rund ein Drittel<br />

der Verbünde hier für die nahe Zukunft von einer Umsatzverstetigung<br />

ausgeht; 31% der Kooperationen erwarten für die kommenden<br />

Monate sinkende Umsätze.<br />

28 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


Garant Gruppe und Wohnfitz<br />

gründen Einkaufsgesellschaft<br />

Wolfram Fitz und die Garant-Gruppe gründen mit der „purXL<br />

Einkaufsverbund des Möbelhandels GmbH & Co. KG“ einen<br />

neuen Gesellschafterzusammenschluss für umsatzstarke,<br />

mittelständische Vollsortiments-Möbelhäuser. „purXL Möbel“<br />

geht zum 1. Januar 2025 operativ an den Start. Die<br />

neue Einkaufsgesellschaft wurde auf Initiative von Wolfram<br />

Fitz (Inhaber Wohnfitz, Walldürn) und der Garant Gruppe gemeinsam<br />

gegründet und in den letzten zwei Jahren im starken<br />

Maße aus Händlerperspektive entwickelt. Es richtet sich<br />

speziell an Möbelhändler, die ihr Geschäft in enger Zusammenarbeit<br />

mit Händlerkollegen stärken, digitalisieren und<br />

professionalisieren möchten, ihren Verband aktiv mitgestalten<br />

wollen und dabei bestmöglich, konzentriert, frei und<br />

selbstbestimmend einkaufen möchten.<br />

Foto: Statistik Baumarkt+Garten 2024, Dähne Verlag<br />

Baumärkte fahren 2023 Rekordminus ein<br />

Mit einem Minus von rund 1,1 Mrd. Euro beim Umsatz in Deutschland und Europa ist<br />

2023 für die Baumarktbranche das schlechteste Jahr seit Beginn der Datenerhebung<br />

1994 gewesen. In Deutschland lagen die Umsätze der DIY-Branche zu Ende 2023 dennoch<br />

leicht über der durchschnittlichen Wachstumslinie der Jahre 1999 bis 2019 – dem<br />

letzten Jahr vor Corona, Inflation und Ukrainekrieg. Das geht aus der neu erschienenen<br />

Ausgabe der „Statistik Baumarkt + Garten“ des Dähne Verlags hervor. Nachdem sich<br />

die Baumarktbranche 2020 über ein Rekord-Jahr freuen konnte, folgte nun der Einbruch.<br />

Die Umsätze gingen im In- und Ausland mit 2,9% zurück. Obi und Bauhaus haben<br />

mit 514 bzw. 130 Mio. Euro die stärksten Verluste hinnehmen müssen.<br />

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Die Top 30 Möbelhändler<br />

KONZENTRATION<br />

IN DÜSTEREN ZEITEN<br />

Ganz unerwartet kommt es nicht: 2022 konnten viele Möbelhändler gerade in Deutschland umsatztechnisch zwar ein wenig durchschnaufen,<br />

auch wenn längst nicht alle überhaupt die Inflation ausgleichen konnten. Doch dieses zumindest gefühlte Wachstum war<br />

nur ein Strohfeuer, 2023 erwischte es die meisten Möbelhändler nicht nur hierzulande knüppeldick. Nur fünf Unternehmen aus den Top<br />

30 konnten in Deutschland überhaupt Umsatzzuwächse vermelden, in Europa und dem Rest der Welt sieht es ähnlich bescheiden aus.<br />

Und da zeitgleich die Branchen-Leader Ikea und Lutz kräftig zulegen konnten, ist es kein Wunder, dass die Konzentration im Möbelhandel<br />

auf der ganzen Welt ebenfalls massiv ansteigt.<br />

Legt man die Zahlen des BVDM zugrunde,<br />

dann sind die Umsätze im Möbelhandel<br />

einschließlich Fachsortimente<br />

2023 um rund 3,9 Prozent gesunken.<br />

Und damit steht Deutschland im internationalen<br />

Vergleich sogar noch gut da,<br />

denn das italienische Marktforschungsinstitut<br />

CSIL geht für den europäischen<br />

Möbelhandel von einem Umsatzrückgang<br />

von 8,4 Prozent und weltweit sogar<br />

von 9,4% aus. Gerade Letzteres ist<br />

auch kein Wunder, denn nachdem 2022<br />

die Wechselkursschwankungen von<br />

Dollar zu Euro das Geschäft in den USA<br />

noch deutlich beschönigten, sehen wir<br />

die Umsätze in 2023 mit recht stabilem<br />

Wechselkurs bei den meisten amerikanischen<br />

Möbelhändlern deutlich, oft sogar<br />

zweistellig im Minus.<br />

Dramatische Verluste<br />

Wie dramatisch die Lage für manchen<br />

in der Branche ist, zeigt ein Blick in die<br />

Wayfair-Bilanz. Der amerikanische Online-Riese<br />

liegt beim Umsatz immer<br />

noch mit stolzen rund 12 Mrd. Dollar<br />

(11,1 Mrd. Euro) auf Platz vier der größten<br />

Möbelhändler der Welt. Aber das ist<br />

eben nur die halbe Wahrheit, denn für<br />

das Geschäftsjahr 2023 musste das<br />

Unternehmen erneut mehr als 800 Mio.<br />

Dollar operativen Verlust melden – nach<br />

fast -1,4 Mrd. Dollar im Jahr zuvor. Kein<br />

Wunder also, dass der einstige Börsenstar,<br />

dessen Aktien zu Spitzenzeiten im<br />

März 2021 288 Euro kosteten, bei Redaktionsschluss<br />

dieser Ausgabe nur<br />

noch bei knapp 45 Euro rumdümpelte.<br />

Das ist allerdings immer noch viel besser<br />

als das Schicksal von Steinhoff, die<br />

nun endgültig aus unseren Top 30 geflogen<br />

sind, da der einstige Milliarden-<br />

Konzern nach seiner spektakulären<br />

Pleite liquidiert wurde. Neu mit dabei ist<br />

im Weltranking dafür Steinhoffs letzte<br />

ganz große Beteiligung Mattress Firm<br />

auf Platz 13. Die Kette, die in den USA<br />

Foto: Pexels / Pixabay<br />

30 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


Die Top 30-Händler<br />

Deutschland I Europa I Welt:<br />

Matratzen und Bettwaren im Wert von<br />

rund 4 Mrd. Dollar unters Volk bringt,<br />

wird wiederum gerade von Tempur<br />

übernommen und hat deswegen nur ein<br />

kurzes eigenständiges Gastspiel in dieser<br />

Liste. Man sieht: Geld für Übernahmen<br />

ist im Markt immer vorhanden.<br />

„Weiter, immer weiter!“<br />

Das legendäre Zitat von Torwart-Titan<br />

Oliver Kahn könnte auch das inoffizielle<br />

Motto von Ikea und XXXLutz sein. Denn<br />

beide Unternehmen erscheinen manchmal<br />

wie vom Markt abgekoppelt in ihrer<br />

Entwicklung zu immer mehr Umsatz.<br />

Die Schweden spielen, global betrachtet,<br />

einfach in einer anderen Liga und<br />

generieren dieses Wachstum – in<br />

Deutschland beeindruckende 13,3% –<br />

tatsächlich organisch. Gute Ideen, ein<br />

Design, das offensichtlich ankommt,<br />

und nicht zuletzt auch starkes Marketing<br />

ohne dicke Rotstift-Prospekte, da<br />

könnte mancher in der Branche neidisch<br />

werden. In Österreich ist es dagegen<br />

eher eine Form von Scheckbuch-<br />

Diplomatie, die das globale Wachstum<br />

von 12,5 Prozent möglich macht, denn<br />

die Gruppe realisiert Zukäufe in schwindelerregender<br />

Größe und Frequenz.<br />

Aber auch das nötigt dem außenstehenden<br />

Betrachter Respekt ab, denn<br />

solche Akquisitionen muss man sich<br />

nicht nur leisten können, sondern auch<br />

zum Abschluss bringen und erfolgreich<br />

in die eigenen Strukturen integrieren.<br />

Damit sind es aber auch gerade Ikea<br />

und Lutz, die nicht nur symbolisch, sondern<br />

ganz real für die rapide fortschreitende<br />

Konzentration im Möbelhandel<br />

stehen. Denn wenn das Marktvolumen<br />

weltweit sowie auch in Europa und in<br />

Deutschland schrumpft und die ganz<br />

großen jeweils wachsen, macht sich<br />

das in den Marktanteilen natürlich umso<br />

stärker bemerkbar. Besonders deutlich<br />

erkennt man das am Marktanteil der<br />

Möbelhändler, die nicht zu den Top 30<br />

gehören. Egal ob in Deutschland, Europa<br />

oder weltweit, der Marktanteil des<br />

„großen Restes“ im Möbelhandel<br />

schrumpfte deutlich, zwischen 2,5 und<br />

fast 5 Prozentpunkte. Das mag global<br />

noch nicht so dramatisch erscheinen,<br />

immerhin liegt der Marktanteil der Top<br />

30 hier „nur“ bei 30 Prozent. In Deutschland<br />

haben die Top 30 erneut die magische<br />

Schwelle von 50 Prozent Marktanteil<br />

überschritten – und zwar deutlich.<br />

Auf 53,7 Prozent kommen Ikea, Lutz,<br />

Otto, Krieger, Jysk, Porta und Co. hierzulande<br />

2023, und die Vermutung liegt<br />

nahe, dass diese Entwicklung auch in<br />

den nächsten Jahren voran schreitet.<br />

Online und Offline verzahnt<br />

Was die Möbelbranche dabei aber von<br />

anderen Branchen unterscheidetm, ist,<br />

dass sie weiter stark in der Old Economy<br />

zuhause ist. Zwar konnte im Welt-<br />

Ranking mit Wayfair ein Online-Pure-<br />

Player in die Umsatz-Top-5 stürmen<br />

(mit all den weiter vorne beschriebenen<br />

Problemen) und in Deutschland die Otto-Group<br />

ihren vierten Platz behaupten,<br />

den man sich allerdings über Jahrzehnte<br />

schon zu analogen Katalogzeiten erarbeitet<br />

hat. Ansonsten sind die Spit-<br />

Grafik 1: Markt-Anteile der Top 30 – Deutschland, Europa, Welt 2023 (in %)<br />

80<br />

70<br />

80<br />

60<br />

70<br />

50<br />

60<br />

40<br />

50<br />

30<br />

40<br />

20<br />

30<br />

10<br />

20<br />

0<br />

10<br />

0<br />

13,6<br />

22,5<br />

28,2<br />

34,7<br />

43,7<br />

50,5<br />

Deutschland<br />

53,7<br />

46,3<br />

17,5<br />

23,2 26,3 29,6 34,6<br />

Europa<br />

40,0 41,9 58,1<br />

Top 1 Top 2 Top 3 Top 5 Top 10 Top 20 Top 30 Übriger Markt Quelle: Möbelmarkt<br />

Deutschland<br />

Europa<br />

Welt<br />

Grafik 5 2: Veränderung der Markt-Anteile der Top 30 – Deutschland, Europa, Welt 2023 (in Prozentpunkten)<br />

4<br />

4,9 5,0 4,9<br />

53<br />

4,5<br />

4,2<br />

3,8<br />

42<br />

3,5<br />

3,2 3,3 3,3<br />

3,0<br />

31<br />

2,5<br />

2,7<br />

2,4<br />

2,3<br />

2,5<br />

2,1<br />

1,9<br />

20<br />

1,7<br />

-11<br />

0,9<br />

-2 0<br />

-1 -3<br />

-2 -4<br />

-2,5<br />

-3 -5<br />

Deutschland<br />

-4<br />

Europa<br />

Welt<br />

-5<br />

Deutschland<br />

Europa<br />

-4,9<br />

Welt<br />

6,7<br />

11,3 13,9 17,2 22,4<br />

Welt<br />

27,4 30,0 70,0<br />

Top 1 Top 2 Top 3 Top 5 Top 10 Top 20 Top 30 Übriger Markt Quelle: Möbelmarkt<br />

2,8<br />

-2,8<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024<br />

Markt 31


Die Top 30-Händler<br />

Deutschland I Europa I Welt:<br />

KONZENTRAZION<br />

IN DÜSTEREN ZEITEN<br />

Grafik 3: Die Top 10 in Deutschland, Europa und der Welt<br />

nach Umsatz-Wachstum 2023 (in %) *<br />

Foto: Gerd Altmann / Pixabay<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Deutschland -3 0 3 6 9 12 15<br />

Ikea<br />

XXXLutz<br />

Lars Larsen Group<br />

Zurbrüggen<br />

Culinoma<br />

Krieger-Gruppe<br />

13,3<br />

9,2<br />

5,6<br />

5,0<br />

1,8<br />

0<br />

7<br />

Otto Group<br />

-1,8<br />

zenplätze in unserem deutschen und<br />

europäischen Ranking eher klassischen<br />

Möbelhändlern vorbehalten,<br />

egal ob konventionell wie XXXLutz,<br />

Segmüller und Höffner, ob Mitnahme<br />

wie Ikea oder ob Discount wie Jysk. In<br />

den USA muss man als Besonderheit<br />

noch die Supermarkt- und Baumarkt-<br />

Riesen Walmart, Target und The Home<br />

Depot berücksichtigen, die mit ihren<br />

meist über 15.000 qm großen Märkten<br />

oft ein Sortiment abbilden, das wirklich<br />

alles beinhaltet, was der Amerikaner<br />

zum Leben braucht (hier haben wir<br />

natürlich die Konzern-Umsätze auf die<br />

relevanten Möbel- und Fachsortimente<br />

heruntergebrochen).<br />

Der Online-Umsatz in der Möbelbranche<br />

wird heutzutage zu einem großen<br />

Teil von einigen klassischen Händlern<br />

gleich mit erledigt. So erzielte Ikea in<br />

Deutschland bereits mehr als 20%<br />

seines Umsatzes online – immerhin<br />

knapp 1,4 Mrd. Euro – und nutzte dabei<br />

sicher auch seine Fokussierung<br />

auf zerlegte, flach verpackte Ware.<br />

Paketversandfähigkeit wird auch von<br />

in Deutschland produzierenden Zerlegt-Möblern<br />

seit einigen Jahren immer<br />

wieder als eines der wichtigsten<br />

Entwicklungskriterien bei neuen Modellen<br />

genannt – inzwischen gibt es<br />

sogar ganze Sofas oder Polsterbetten<br />

für den Paketversand optimiert. Und<br />

XXXLutz verleibte sich mit Home24<br />

sogar einen der renommiertesten<br />

deutschen Online-Player ein, der deswegen<br />

in unserem Ranking nicht mehr<br />

einzeln auftaucht, sondern zum Umsatz-Sprung<br />

der Österreicher beigetragen<br />

hat. Ebenfalls gut dabei im Online-Geschäft<br />

ist das eigentlich sehr<br />

regional aufgestellte VME-Mitglied<br />

Weko, das zwei konventionelle Einrichtungshäuser,<br />

zwei Küchenfachmärkte<br />

und ein junges Möbelhaus<br />

„meinMAXX“ betreibt. Allerdings gehört<br />

auch der Online-Spezialist Raumschmiede<br />

zum Unternehmen, der<br />

2023 vor allem mit Gartenmöbeln,<br />

aber auch mit Betten und weiteren<br />

Möbeln immerhin 82 Mio. Euro umgesetzt<br />

hat.<br />

Nur wenige im Plus<br />

Wenn der Markt insgesamt schrumpft<br />

und einige wenige stark wachsen,<br />

liegt es auf der Hand, dass viele Unternehmen<br />

Umsatz verloren haben.<br />

Und das lässt sich ganz deutlich an<br />

unseren Wachstums-Grafiken ablesen,<br />

denn weder in Deutschland noch<br />

in Europa oder global konnte überhaupt<br />

ein Drittel unserer Top 30 wachsen.<br />

In Deutschland waren es sogar nur<br />

fünf der der 30 größten Möbelhändler,<br />

die es noch in die schwarzen Zahlen<br />

beim Wachstum geschafft haben, global<br />

betrachtet waren es acht von 30<br />

und in Europa neun von 30. Das sieht<br />

natürlich deutlich schlechter als im<br />

vergangenen Jahr aus, als die Top 10<br />

von allen drei Rankings gut im Plus lagen.<br />

Das Problem war allerdings, dass<br />

aufgrund der enorm hohen Inflation im<br />

Krisenjahr 2022 nur ganz wenige dieser<br />

Händler gegen die Geldentwertung<br />

anverdienen konnten. Gewonnen<br />

und doch verloren war in dem Jahr<br />

das traurige Motto für viele große Möbelhändler.<br />

Spannender Blick in die<br />

Zukunft<br />

Schaut man auf das laufende Jahr,<br />

dann sind die Vorzeichen für unser<br />

nächstes Top-Ranking ziemlich düster.<br />

Wohl kaum einer in der Branche<br />

rechnet, zumindest in Deutschland,<br />

mit steigenden Möbel-Umsätzen,<br />

ganz im Gegenteil. In unserem Welt-<br />

Ranking kommt für XXXLutz aber der<br />

US-Online-Riese Wayfair in Schlagweite,<br />

nur noch rund 700 Mio. Euro<br />

trennen die beiden. Da Wayfair aber<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Westwing<br />

Tchibo<br />

Lidl<br />

* In Deutschland ging es nicht nur darum, wer am stärksten wuchs, sondern auch, wer<br />

am wenigsten schrumpfte. Nicht mal die zehn „wachstumsstärksten“ Möbelhändler<br />

konnten auch wirklich ein positives Wachstum generieren. Grafiken: MÖBELMARKT<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Europa<br />

XXXLutz<br />

El Corte Inglés Group<br />

Ikea<br />

Mondo Convenienza<br />

Zurbrüggen<br />

Lars Larsen Group<br />

De Mandemakers<br />

Sainsbury's<br />

Kika/Leiner<br />

Krieger-Gruppe<br />

Welt<br />

XXXLutz<br />

Walmart<br />

Mondo Convenienza<br />

Ikea<br />

Lars Larsen Group<br />

De Mandemakers<br />

Sainsbury's<br />

Nitori<br />

Krieger-Gruppe<br />

Amazon<br />

seinen Umsatz-Absturz abfedern konnte<br />

und in den ersten sechs Monaten relativ<br />

stabile Umsätze (nur -1,7 Prozent auf<br />

Dollar-Basis) meldete, müsste Lutz noch<br />

eine ordentliche Schippe drauflegen,<br />

0 2 4 6 8 10 12<br />

-3 0 3 6 9 12 15<br />

-2,0<br />

-2,6<br />

-3,0<br />

11,5<br />

7,8<br />

6,5<br />

5,7<br />

5,0<br />

3,7<br />

2,0<br />

0,5<br />

0,3<br />

0<br />

12,5<br />

8,1<br />

5,7<br />

5,4<br />

3,7<br />

2,0<br />

0,5<br />

0,3<br />

0<br />

-0,1<br />

wollen sie weltweit Platz 4 erreichen.<br />

Dass das organisch klappt, steht im laufenden<br />

Jahr wohl kaum zu erwarten, aber<br />

das hat XXXLutz ja noch nie gestört.<br />

Arnd Schwarze<br />

32 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


Das Who is Who<br />

des Einrichtungs-Handels<br />

über alle Kanäle und Handels-Branchen<br />

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International Interior Business Magazine<br />

WELTWEIT<br />

EXKLUSIV<br />

TOP 30<br />

Einrichtungshändler<br />

GERMANY | EUROPE | WORLD<br />

Homefurnishing Retailers<br />

2024<br />

in Deutschland, Europa<br />

und der Welt<br />

Falls das dieser Ausgabe beiliegende „Top 30“-Special bereits entnommen wurde, senden wir<br />

Ihnen gerne ein weiteres Exemplar zu. If the special “Top30” was already taken out on this<br />

page, we will be pleased to send you another copy.<br />

Kontakt Marketing & Kommunikation | Contact Marketing & Communication: Silvia Chesi,<br />

Phone +49 (0)911 95578-33, chesi@ritthammer-verlag.de


Die Umsetzung der EU-<br />

Entwaldungsverordnung braucht<br />

dringend eine Fristverlängerung<br />

„Gemeinsam mit der Säge- und der Holzwerkstoffindustrie<br />

und dem Möbelhandel setzen wir uns massiv für eine<br />

Verlängerung der Übergangsfrist bzw. eine Verschiebung<br />

um weitere zwei Jahre ein.“<br />

Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen<br />

Möbelindustrie (VDM/VHK), zur Umsetzungs-Frist für die<br />

EU-Entwaldungsverordnung …<br />

Die Politik redet zwar derzeit gerne<br />

vom Bürokratieabbau, belastet die<br />

Wirtschaft aber mit immer komplexeren<br />

Vorschriften.<br />

Ein Beispiel ist die EU-Entwaldungsverordnung<br />

(EUDR). Vom 30. Dezember<br />

2024 an – so die derzeitigen Vorgaben<br />

– dürfen Produkte, die den<br />

Rohstoff Holz enthalten, nur noch mit<br />

Foto: VDM<br />

entsprechenden Nachweispflichten<br />

über eine entwaldungsfreie Lieferkette<br />

in den Verkehr gebracht werden. Dies<br />

bringt für unsere Branche umfangreiche<br />

Anforderungen an die Dateninfrastruktur<br />

und die betriebsinternen Prozesse<br />

sowie die Zusammenarbeit in<br />

der gesamten Wertschöpfungskette<br />

mit sich.<br />

Wir begrüßen die grundsätzliche Zielsetzung<br />

der Verordnung – aber eine<br />

Umsetzung der Vorschriften bis zum<br />

vorgegebenen Stichtag 30. Dezember<br />

dieses Jahres ist nicht machbar.<br />

Gemeinsam mit den Kollegen aus<br />

Sägeindustrie, Holzwerkstoffindustrie<br />

und Möbelhandel setzen wir uns daher<br />

derzeit auf nationaler und europäischer<br />

Ebene massiv für eine Verlängerung<br />

der Übergangsfrist bzw. eine Verschiebung<br />

der Inkraftsetzung der EUDR um<br />

weitere zwei Jahre ein.<br />

Die Möbelindustrie kann die vorgesehenen<br />

komplexen und sehr bürokratischen<br />

Anforderungen zum Nachweis<br />

und zur Weitergabe von Geolokationsdaten<br />

und Referenznummern in der<br />

gesamten Wertschöpfungskette im<br />

vorgesehenen Zeitraum nicht umsetzen.<br />

Die überwiegend mittelständischen<br />

Unternehmen benötigen deutlich<br />

mehr Zeit, um ihre IT-Systeme an<br />

die Vorgaben anzupassen.<br />

Erforderlich ist entweder der Aufbau<br />

einer neuen IT-Infrastruktur oder die<br />

Synchronisation mit bestehenden Systemen<br />

der unterschiedlichen Unternehmen<br />

in der Lieferkette. Nur so kann<br />

ein nahtloser und rechtssicherer Transfer<br />

der umfangreichen Datenströme<br />

über die gesamte Wertschöpfungskette<br />

gewährleistet werden.<br />

Zur Veranschaulichung sei erwähnt,<br />

dass sich die Endprodukte aus Tausenden<br />

einzelner Referenznummern<br />

zusammensetzen.<br />

Die Vorbereitungen zur Anpassung der<br />

IT-Infrastruktur und der Schnittstellen<br />

werden auf mindestens 18 Monate geschätzt,<br />

wenn die Informationen und<br />

Funktionalitäten vollständig und damit<br />

rechtssicher seitens der EU-Kommission<br />

definiert sind, was noch nicht der<br />

Fall ist. Aktuell fehlen hier an diversen<br />

Stellen noch entsprechend valide Informationen<br />

in Bezug auf die erforderlichen<br />

Umsetzungsdetails.<br />

„Eine Umsetzung zum<br />

1. Januar wird von der IT und<br />

der Geschäftspraxis her als<br />

unmöglich angesehen, solange<br />

es keine Änderungen gibt.“<br />

Eine Umsetzung der Verordnung zum<br />

1. Januar des kommenden Jahres wird<br />

daher sowohl von der IT als auch von<br />

der Geschäftspraxis her als unmöglich<br />

angesehen, solange es keine technischen<br />

sowie inhaltlichen Änderungen<br />

gibt. Derzeit kommen aus Brüssel unterschiedliche<br />

Signale, ob sich eine<br />

Chance für diese Verschiebung auftut.<br />

Wir werden an diesem Thema weiter<br />

dranbleiben.<br />

Ihr Jan Kurth <br />

34 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


August 2024 ∙ www.moebelmarkt.de<br />

Hästens: Store mit 5-Sternen<br />

Auping: Fokus<br />

auf dem Fachhandel<br />

@Hometex:<br />

Starke Messe


Mit Kämpferherz<br />

gegen die Krise!<br />

Puh, das sind schwierige Zeiten!<br />

Wussten Sie schon, Sie sehen ja, was bei Ihnen im Geschäft los ist – oder eben<br />

NICHT los ist? Trotzdem, wenn selbst die erfolgsverwöhnten Onliner von Emma,<br />

bei denen es eigentlich ausgemacht schien, dass Sie 2024 die Umsatz-Milliarde<br />

knacken, plötzlich 200 Mitarbeiter und damit fast 20 Prozent der Belegschaft entlassen,<br />

muss man schon schlucken. Nun kam bei Emma wohl zur mauen Lage in<br />

der Branche noch ein hausgemachtes Software-Problem dazu, das den Frankfurtern<br />

die Expansionspläne verhagelte. Trotzdem lässt es aufhorchen, wenn selbst<br />

ein von Erfolg zu Erfolg eilendes Start-up plötzlich Federn lassen muss.<br />

Weit entfernt von der schillernden Start-up-Kultur war das äußerst bodenständige<br />

Breckle Northeim (nicht zu verwechseln mit Breckle Weida, denen geht es weiter<br />

gut!) und doch ähneln die Probleme, die zum endgültigen Aus der Niedersachsen<br />

geführt haben, erschreckend stark denen von Emma. Klar, Breckle Northeim war<br />

ein Sanierungsfall und kein Shooting-Star. Doch auch hier soll es die Kombination<br />

aus Software-Problemen und Absatzkrise gewesen sein, die zur Insolvenz geführt<br />

hat. Dass wegen der aktuellen Marktkrise dann auch noch der letzte potenzielle Investor<br />

abgesprungen ist, ist bitter – vor allem für die fast 300 Mitarbeiter. Der Markt<br />

hingegen, machen wir uns nichts vor, wird es verkraften, wenn ein wenig Kapazität<br />

aus dem Spiel genommen wird – gerade vor dem Hintergrund der letzten Umsatzrückgänge.<br />

Doch die Schlafen-Branche zeigt ein Kämpferherz und stemmt sich auf der anderen<br />

Seite vehement gegen die Krise. Das merkte man auf der Messe @Hometex,<br />

die im Juni erneut bewies, dass sie die wichtigste Branchenplattform für Bett und<br />

Bettwaren geworden ist. Die Stimmung war sicher nicht euphorisch, aber spürbar<br />

besser, als man es in der schwierigen Lage erwarten würde. Die Branche hat sich<br />

hier in Bad Salzuflen selbst etwas erschaffen, was ihr offensichtlich andere Plattformen<br />

nicht bieten konnten: Alle Sortimente auf einen Blick, und das zu überschaubaren<br />

Kosten für Aussteller und Besucher. Vorbildlich.<br />

Und noch etwas wurde in der Branche geschafft, wovon sich viele eine Scheibe abschneiden<br />

könnten: Ich kann mich an kaum an einen Zusammenschluss von Unternehmen<br />

erinnern, der so geräuschlos, harmonisch und auf Augenhöhe abgelaufen<br />

ist, wie der von Garant Gutes Schlafen und dem ABK-Verband. Hut ab vor ABK-<br />

Chef Thomas Fehr und Garant-Manager Stefan Wieselhuber, die das zum Wohle aller<br />

Beteiligten so gut organisiert haben. Da drängt sich doch die Frage auf, ob das<br />

vielleicht ein Erfolgsmodell auch für andere sein könnte?<br />

Das müssen andere beurteilen. Genießen Sie erstmal den Sommer, wir sehen uns<br />

auf den Herbstmessen, wenn die Umsätze hoffentlich etwas angezogen haben.<br />

Herzlichst<br />

Ihr Arnd Schwarze<br />

Arnd Schwarze<br />

Redakteur MÖBELMARKT<br />

schwarze@moebelmarkt.de<br />

Impressum<br />

Erschienen im MÖBELMARKT August 2024<br />

Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />

Emmericher Str. 10 · D-90411 Nürnberg<br />

Telefon: +49 (0) 911 95578-0<br />

Fax: +49 (0) 911 95578-11<br />

Internet: www.moebelmarkt.de<br />

E-Mail: redaktion@ritthammer-verlag.de<br />

Redaktion: Arnd Schwarze (Leitung),<br />

Stefan Mielchen, Karin Henjes, Michaela Höber<br />

36 MÖBELMARKTSleep<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


@Hometex | Seiten 36–38<br />

Inhalt<br />

36 Mit Kämpferherz gegen die Krise!<br />

38 @Hometex: Treffpunkt der Schlafen-<br />

Branche wächst immer weiter<br />

41 25 Jahre Schmid Auktionen<br />

42 „Chez Douverne“: Hästens-Store<br />

und Hotel – Gäste werden zu Freunden<br />

44 Superba: 100 Jahre Schweizer Innovation<br />

45 News & Trends<br />

Titelbild: Hästens<br />

Es ist ein einzigartiges Konzept, das André und Cornelia Douverne in einem kleinen<br />

Weinort bei Würzburg umgesetzt haben: Sie verbinden den Verkauf von luxuriösen<br />

Hästens-Betten mit einem Fünf-Sterne-Hotel. Hierfür gibt es nicht nur viel Zuspruch<br />

der Kunden, die zu Freunden werden – sondern auch das begehrte Top-100-Siegel<br />

für Innovationskraft.<br />

Lesen Sie mehr ab Seite 42<br />

46 Auping: Erfolgreich weiter wachsen<br />

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MÖBELMARKT<br />

08 / 2024 SleepMÖBELMARKT 37


Treffpunkt der Schlafen-Branche<br />

wächst immer weiter<br />

Auch mit neuem Namen wächst die Messe @Hometex, früher ABK Open,<br />

immer weiter. Sie ist, das kann man sicher sagen, mit ihren beiden Ausgaben<br />

im Sommer und im Winter zu dem wichtigsten Treffpunkt der<br />

Schlafen-Branche geworden – zumindest was die textilen Sortimente<br />

rund um Matratzen, Bettwäsche und Bettwaren angeht. Aber auch immer<br />

mehr Holz in Form von Betten und Kleiderschränken ist in Bad Salzuflen<br />

zu sehen.<br />

Dunkle, gedeckte Töne, vor allem Blau und Grün,<br />

sind typisch für die Herbst- und Winterkollektionen<br />

der Bettwäsche-Hersteller. Hier zu sehen bei<br />

Tommy Hilfiger. Fotos: Schwarze<br />

38 MÖBELMARKTSleep<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


Musterring-Produktmanagerin Manuela Lier zeigte die komplette Einrichtungskompetenz<br />

der Marke mit Möbeln, Bodenbelag und Leuchten. Im Mittelpunkt standen<br />

natürlich die eher zeitlos gehaltenen Heimtextilien und Bettwaren. Auch sie lobte die<br />

gute Stimmung auf der Veranstaltung.<br />

Eurocomfort-Group-Geschäftsführer Thomas Brockmöller präsentierte unter<br />

anderem für die Premium-Marke Brinkhaus eine ganz neue Diamant-Decke,<br />

die in einer sechseckigen Wabenstruktur gesteppt ist, was dafür sorgt, dass<br />

mehr Daunen auch in den Ecken der einzelnen Felder bleiben.<br />

Selbst der gewohnt optimistische Messe-Macher<br />

Thomas Fehr, im Hauptberuf<br />

Geschäftsführer des ABK-Verbandes,<br />

hätte sich wohl nicht träumen lassen,<br />

wie gut der Umzug im Jahr 2022 aus<br />

der zuletzt doch arg provisorischen<br />

„Zelt-Stadt“ an der Tennis-Arena in Halle<br />

in das perfekt ausgestattete Messezentrum<br />

Bad Salzuflen der Veranstaltung<br />

tun würde. In kürzester Zeit ist die<br />

@Hometex hier auf gleich zwei große<br />

Messehalle mit 20.000 qm Ausstellungsfläche<br />

und rund 160 Ausstellern<br />

angewachsen – bei einer gleichzeitig<br />

deutlich aufgewerteten Präsentation.<br />

Zudem profitierten Aussteller und Organisatoren<br />

von dem perfekten Service<br />

durch das Team der Messe Ostwestfalen<br />

GmbH, wie Fehr im Gespräch mit<br />

MÖBELMARKT Sleep betont.<br />

Von der Musterung zur<br />

Branchenmesse<br />

Das Konzept der Verbandsmesse, die<br />

offen für alle Fachbesucher ist, hat sich<br />

durchgesetzt und wird im kommenden<br />

Jahr überführt in eine komplett eigenständige<br />

Veranstaltung. Nach dem Beitritt<br />

der ABK-Gesellschafter zum Partner-Verband<br />

Garant Gutes Schlafen, der<br />

im Vorfeld der Messe auch formal beschlossen<br />

wurde (siehe Kasten), wird die<br />

@Hometex mit ihren zwei Ausgaben<br />

jährlich künftig vom branchennahen SN-<br />

Verlag ausgerichtet. Am Messe-Konzept<br />

wird sich dabei sicher wenig ändern,<br />

wird doch Thomas Fehr den neuen Ausrichter<br />

weiter bei der Organisation der<br />

Messe unterstützen. Große Konzept-<br />

Änderungen scheinen auch nicht erfor-<br />

Polster- und Boxspring-Spezialist Femira präsentierte sich erstmals mit einem<br />

eigenen Stand auf der Messe.<br />

Essenza zeigt, dass Herbst und Winter nicht eintönig sein müssen, sondern auch<br />

kräftige Farbakzente und florale Motive vertragen. Die trendigen Dessins zeigte<br />

Essenza über die verschiedenen Warengruppen Bett, Frottier und Teppich hinweg.<br />

ABK-Geschäftsführer Thomas Fehr ist der Erfinder der @Hometex und wird<br />

die Messe auch für den neuen Veranstalter weiter betreuen. In diesem Jahr<br />

freute er sich über zwei voll belegte Hallen mit 20.000 qm Ausstellungsfläche.<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024 SleepMÖBELMARKT 39


Lattoflex-Geschäftsführer Boris Thomas<br />

zeigte sich extrem zufrieden mit der<br />

Messe, die für ihn zur wichtigsten<br />

Branchenplattform geworden ist.<br />

derlich, denn spricht man mit den Ausstellern,<br />

zeigen diese sich über alle<br />

Warengruppen hinweg des Lobes voll:<br />

„Das ist hier die wichtigste Messe für<br />

den Bettenfachhandel in Deutschland.<br />

Dementsprechend wollen wir hier neue<br />

Kunden ansprechen“, so Swissflex-<br />

Vertriebsleiter Frank Cebulla. Und<br />

Femira-Inhaber Markus Wiemann, mit<br />

dem Polster- und Boxspring-Spezialisten<br />

erstmals in Bad Salzuflen dabei,<br />

sah hier alle Handelsstrukturen der<br />

Branche vertreten und empfand die<br />

@Hometex als „konzentrierte Kompetenz-Veranstaltung“.<br />

Auch Lattoflex-<br />

Chef Boris Thomas sieht die @Hometex<br />

als die wichtigste Messeheimat der<br />

Branche rund um Schlafsysteme: „Wer<br />

Betten sucht, der fährt nach Bad Salzuflen!<br />

Deswegen sind auch wir hier,<br />

um neue Partner, beispielsweise für<br />

Österreich, zu gewinnen. Aber auch,<br />

um unsere Bestandskunden zu betreuen.<br />

Das Preis-Leistungs-Verhältnis für<br />

Aussteller und Besucher ist hier wirklich<br />

gut, es gibt kostenlose Parkplätze,<br />

freien Eintritt und eine insgesamt sehr<br />

entspannte Atmosphäre.“<br />

Der Herbst kann kommen<br />

Die @Hometex im Sommer ist traditionell<br />

der Ordertermin für die textilen<br />

Herbst-/Winter-Kollektionen und dementsprechend<br />

war es wenig überraschend,<br />

dass die eher gedeckte Farben<br />

wie dunkle Blau- und Grüntöne<br />

sowie Beige und Braun dominierten.<br />

Aber nicht nur, denn auch in der kalten<br />

Jahreszeit scheinen heute einige pfiffige<br />

Farb-Klekse erlaubt zu sein, so<br />

dass gerade bei den Bettwäschen und<br />

Frottier-Waren eine überraschend große<br />

Vielfalt zu sehen war.<br />

Arnd Schwarze<br />

Bei Frankenstolz drehte sich alles um die neuen Markenauftritte von<br />

Frankenstolz, Fan und Sannwald. Neben dem neuen Corporate Design<br />

gab es aber bei allen drei Marken auch neue Produkthighlights zu sehen.<br />

Das österreichische Unternehmen Lenzing, bekannt für seine natürlichen<br />

und nachhaltigen Tencel-Cellulosefasern, präsentierte sich als einer der<br />

wichtigen Zulieferer der Branche. Tencel-Fasern finden sich in Bettwäsche,<br />

Bettenfüllungen, Matratzenbezugsstoffen und vielem mehr.<br />

Auch für Kastenmöbler wie den hochwertigen Lack- und Furnier-Möbel-Hersteller<br />

Sudbrock ist die @Hometex inzwischen interessant. Matthias Niers (links) und<br />

Gordon Dignan zeigten die Schlafzimmerkompetenz des Unternehmens auf der<br />

MZE-Fläche für die Verbandsmarke Keno Kent.<br />

Zusammenschluss von ABK und Garant Gutes Schlafen ist perfekt<br />

Nach drei Jahren intensiven Kennenlernens im Rahmen einer Kooperation ist der Zusammenschluss des<br />

ABK-Verbandes und Garant-Gutes-Schlafen nun perfekt, die ABK-Mitglieder entschieden sich am Vorabend<br />

der @Hometex mit überwältigender Mehrheit dazu, Vollmitglieder bei Garant-Gutes-Schlafen zu werden und<br />

den eigenen Verband aufzulösen. Dies wird zum Jahresende geschehen, Geschäftsführer Thomas Fehr wird<br />

den Verband dann noch liquidieren, bevor er als Verbandsgeschäftsführer in den Ruhestand geht und im<br />

„Nebenjob“ weiter die @Hometex betreuen wird. Die Verbandsleitung vom durch die ABK-Mitglieder gestärkten<br />

Garant-Gutes-Schlafen wird weiter Stefan Wieselhuber (Foto) innehaben, der sich im Anschluss an die<br />

Abstimmung zufrieden zeigte: „Die Leute stehen wirklich voll hinter dem Zusammenschluss!“ Und Thomas<br />

Fehr ergänzt: „Ich weiß, dass meine Gesellschafter auch in der Zukunft gut aufgehoben sind.“<br />

Dabei profitieren nicht nur die neuen Mitglieder von der professionellen Struktur der deutlich größeren Garant-Gruppe:<br />

„Wir haben schon in den letzten drei Jahren viel gelernt, gerade in Bezug auf die Ware und die<br />

Kollektionsbildung“, so Wieselhuber. Er wird mit den nun mehr als 250 Partnern mit rund 300 Verkaufsstellen<br />

auch viele gute Konzepte der ABK weiterführen. So bleibt Royal Dream als die gemeinsame Premium-Marke<br />

erhalten, darunter wird das bekannte Garant-Konzept Morgana positioniert. Und auch der digitale POS, den<br />

40 MÖBELMARKTSleep<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


Michael Schmid (Mitte) und<br />

sein Team aus erfahrenen<br />

Branchenprofis blicken nicht<br />

nur auf 25 Jahre Firmengeschichte<br />

zurück, sondern auch<br />

optimistisch in die Zukunft.<br />

Foto: Schmid Auktionen<br />

25 Jahre Schmid Auktionen<br />

Der erfolgreiche Dienstleister im Bereich Sonderverkäufe feiert 25. Jubiläum | Neue Konzepte<br />

In diesem Jahr feiert Schmid Auktionen<br />

das 25-jährige Firmenbestehen.<br />

Dabei kann der Dienstleister für Sonderverkäufe<br />

auf sehr erfolgreiche Jahre<br />

und viele zufriedene Auftraggeber zurückblicken.<br />

In den letzten 25 Jahren<br />

haben Michael Schmid und sein erfahrenes<br />

Team es geschafft, Sonderverkäufe<br />

im Fachhandel attraktiv und vor<br />

allem wirtschaftlich erfolgreich zu gestalten.<br />

Mittlerweile fungiert das Unternehmen<br />

als fester Partner verschiedener<br />

Einkaufsverbände.<br />

Vom Marketing bis hin zum<br />

passenden Event<br />

1994 begann Michael Schmid als One-<br />

Man-Show mit einer kleinen Werbeagentur.<br />

Die Kunden wollten jedoch zu<br />

den jeweiligen Marketingmaßnahmen<br />

auch passende Events und Verkaufsveranstaltungen.<br />

Das war der Startschuss<br />

zum heutigen Tätigkeitsfeld.<br />

1999 wurde dann die Schmid Handelsgesellschaft<br />

mbH gegründet. Schnell<br />

wuchs der Erfolg und somit auch das<br />

Unternehmen. Die Folge war der Umzug<br />

in neue und größere Räumlichkeiten.<br />

Mittlerweile ist der Firmensitz in<br />

Reichartshausen (Baden-Württemberg).<br />

Das Team besteht aus einem kompetenten<br />

Backoffice aus sieben Mitarbeitern<br />

und einer Mischung aus angestellten<br />

und selbstständigen Verkaufsprofis,<br />

zum großen Teil ehemalige Geschäftsinhaber,<br />

bei deren Unternehmen die Firma<br />

Schmid Auktionen zuvor aktiv war.<br />

Begonnen wurde in der Teppichbranche,<br />

wo Michael Schmid seinen Ursprung<br />

hat. Später kamen Heimtextilfachmärkte,<br />

Raumausstatter sowie der<br />

Möbel- und Bettenfachhandel dazu.<br />

Seit ca. zehn Jahren ist der Schwerpunkt<br />

von Schmid Auktionen die Bettenbranche.<br />

Weit über 500 Verkaufsaktionen<br />

aller Art wurden in den 25<br />

Jahren durchgeführt.<br />

Von der Eröffnung bis zur<br />

Schließung<br />

Die Gelegenheiten, zu denen Michael<br />

Schmid und sein Team tätig werden,<br />

sind dabei überaus vielfältig, denn<br />

Räumungsverkäufe stehen natürlich<br />

nicht nur bei Schließungen und Geschäftsaufgaben<br />

an, sondern beispielsweise<br />

auch vor einem Umbau,<br />

Jubiläum, Sortimentswechsel, Generationswechsel.<br />

Dabei ist jeder Anlass<br />

und vor allem jedes Geschäft besonders<br />

und individuell. „Deswegen erstellen<br />

wir auch für jeden Kunden ganz individuelle<br />

Angebote und stimmen den<br />

Räumungsverkauf auf sein Sortiment,<br />

seine Zielgruppe und vor allem auf den<br />

spezifischen Grund ab. Denn natürlich<br />

ist die Kommunikation unterschiedlich,<br />

je nachdem ob ich ein Geschäft dauerhaft<br />

schließen will oder ob ich nach einem<br />

Umbau noch größer und schöner<br />

wieder für die Kunden da bin“, erklärt<br />

Michael Schmid. Und fügt hinzu: „Wer<br />

auf der Suche nach einem Partner für<br />

die Umsetzung seines Räumungsverkaufes<br />

ist, ist bei uns ganz sicher auch<br />

in den nächsten 25 Jahren an der richtigen<br />

Adresse.“<br />

Zum 25. Jubiläum hat Schmid<br />

Auktionen sogar sein bekanntes<br />

Logo überarbeitet und angepasst.<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024 SleepMÖBELMARKT 41


Innovator<br />

Hotel als USP für den Store<br />

Gäste werden zu Freunden<br />

Das Konzept ist deutschlandweit einzigartig: André Douverne und seine Frau Cornelia verbinden den Verkauf luxuriöser<br />

Hästens-Betten mit einem Fünf-Sterne-Hotel. Erst probeschlafen, dann kaufen. Dafür wurde „chez Douverne“ nun mit<br />

dem TOP-100-Siegel für besondere Innovationskraft ausgezeichnet. Julia Peters hat den Unternehmer im Store besucht.<br />

Vor Ort verrät er, was das Besondere an seinem innovativen Geschäftsmodell ist – und wie er es zukünftig ausweiten will.<br />

Im beschaulichen Dorf Sommerach in<br />

Bayern erwartet das niemand: einen<br />

exklusiven Hästens-Store, der in einem<br />

Atemzug mit dem New Yorker Pendant<br />

genannt wird. Im Herzen des historischen<br />

Weinorts am Main, 20 Kilometer<br />

von Würzburg entfernt, befindet sich<br />

„chez Douverne“ in einem blau-weißen<br />

Fachwerkhaus. Die Lage ist ungewöhnlich,<br />

doch offensichtlich kein<br />

Nachteil. Selbst Laufkundschaft gibt<br />

es hier. Urlauber, die vor Ort Ruhe und<br />

Genuss suchen, haben auch Zeit, in<br />

den Läden zu stöbern. Doch die meisten<br />

Kunden reisen extra an – teils von<br />

weit her –, um sich bei André und Cornelia<br />

Douverne beraten zu lassen –<br />

und probezuschlafen.<br />

Synergieeffekte nutzen<br />

Denn die Besonderheit des Geschäftsmodells<br />

liegt nicht in der dezentralen<br />

Der Innenhof verbindet den Hästens-Store mit dem Hotel, das sich im ersten<br />

Stock befindet. Bei schönem Wetter frühstücken die Gäste hier.<br />

Lage, sondern vielmehr in der Verbindung<br />

von Hotel und Bettenverkauf.<br />

Dieses ausgefeilte Konzept gibt es bisher<br />

in dieser Form kein zweites Mal. Interessierte<br />

Kunden haben die Möglichkeit,<br />

sich in einem der beiden<br />

Fünf-Sterne-Appartements direkt über<br />

dem Store einzumieten, um verschiedene<br />

Hästens-Modelle eine oder mehrere<br />

Nächte lang zu testen. Wer vom<br />

Schlaferlebnis überzeugt ist, kann das<br />

entsprechende Luxusbett für zuhause<br />

unmittelbar am nächsten Morgen erwerben.<br />

Wie fest darf‘s denn sein?<br />

Der Härtegrad des Bettes wird anhand<br />

von Körpergröße und Gewicht individuell<br />

an den Übernachtungsgast angepasst:<br />

soft, medium oder fest. Bei Bedarf<br />

tauschen die Hausherren die<br />

Matratze nach der ersten Nacht noch<br />

42 MÖBELMARKTSleep<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


einmal aus. Das ist Teil des erstklassigen<br />

Service und ermöglicht den Kunden<br />

das perfekte Schlaferlebnis. In den<br />

meisten Hotels, die mit Hästens-<br />

Betten ausgestattet sind, lässt sich dagegen<br />

nur der feste Härtegrad finden.<br />

Das ist unkomplizierter.<br />

Überzeugungstäter<br />

André Douverne kommt aus der Automobilbranche.<br />

Er war dort 24 Jahre<br />

lang im Management tätig. Mit Anfang<br />

20 erlitt er seinen ersten Bandscheibenvorfall,<br />

kurz darauf den zweiten.<br />

Erst der Kauf eines Hästens-Bettes im<br />

Jahr 2013 befreite ihn von ständigen<br />

Rückenschmerzen. „Ich bin Überzeugungstäter“,<br />

sagt er.<br />

Die eigene Begeisterung und der<br />

Wunsch nach einer selbstständigen<br />

Tätigkeit führten 2019 schließlich zur<br />

Eröffnung des 200 Quadratmeter großen<br />

Stores in einem alten Weingut,<br />

Baujahr 1680. Die Luxus-Appartements<br />

im ersten Stock dienen quasi<br />

als Live-Showroom und gehörten von<br />

Anfang an fest zum innovativen Geschäftsmodell,<br />

das Verkauf und Probeschlafen<br />

verbindet. Douverne, seitdem<br />

Hästens-Partner, erzählt von der Suche<br />

nach der passenden Immobilie:<br />

„Das Haus hat uns gefunden. Wir<br />

waren schockverliebt!“<br />

Es geht um Lebensqualität<br />

Der Unternehmer macht deutlich, dass<br />

er mehr verkauft als nur Möbel. Für ihn<br />

geht es darum, die Lebensqualität seiner<br />

Kunden zu verbessern. Und das<br />

beginnt schon beim Einkaufserlebnis:<br />

Die Douvernes bringen jedem Gast eine<br />

hohe Wertschätzung entgegen, erkundigen<br />

sich nach dem Befinden<br />

(„Passt das Kopfkissen, die Daunendecke,<br />

die Festigkeit?“) und schaffen<br />

eine einzigartige Wohlfühlatmosphäre.<br />

Alles ist mit viel Liebe zum Detail gemacht,<br />

vom Frühstück bis zur Dekoration.<br />

„Unsere Kunden kommen als<br />

Gäste und gehen als Freunde“, fasst<br />

der Inhaber seinen individuellen und<br />

sehr persönlichen Service zusammen.<br />

Im Schnitt verkauft er so ein Luxusbett<br />

pro Woche. Das günstigste Modell liegt<br />

bei 4.900 Euro, das aktuell teuerste im<br />

Laden bei 279.000 Euro. Die Lieferzeiten<br />

der in Schweden handgefertigen<br />

Betten sind mit fünf bis sechs Wochen<br />

sehr kurz. Douverne hat viele davon<br />

mit unterschiedlichen Festigkeiten auf<br />

Lager. Daher kann er, falls nötig, sogar<br />

innerhalb weniger Tage liefern.<br />

Seiner Kundschaft hört André Douverne<br />

immer genau zu. So basiert die Entscheidung,<br />

Occhio-Leuchten mit ins<br />

Portfolio aufzunehmen, auf der Idee eines<br />

Kunden. Auch andere Produkte<br />

wie Porzellan oder Gartenmöbel sind<br />

perfekt auf die anspruchsvolle Zielgruppe<br />

abgestimmt. Ein weiterer Geschäftszweig,<br />

der sich gerade in der<br />

Vermarktungsphase befindet, besteht<br />

in der individuellen Ausstattung von<br />

Reisemobilen mit Hästens-Betten –<br />

schließlich soll der Schlaf gerade im<br />

Urlaub besonders erholsam sein.<br />

Ein zweites Leben für jedes<br />

Hotelbett<br />

Um Erholung und ein unvergleichliches<br />

Schlaferlebnis geht es auch in den<br />

Kurzurlauben, die Gäste bei der Familie<br />

Douverne verbringen. Die Betten<br />

sind nicht älter als ein Jahr, da sie regelmäßig<br />

durch neue Modelle ersetzt<br />

werden. Die „Jahresbetten“ aus den<br />

Hotelzimmern verkauft Douverne vergünstigt<br />

über seine Website. So ist ein<br />

weiterer Vertriebszweig entstanden,<br />

der nachhaltig ist und sich perfekt in<br />

das Gesamtkonzept einfügt.<br />

Zukunftspläne gibt es auch schon: Im<br />

nächsten Jahr wird es möglich sein, alle<br />

neun Modelle, die Hästens aktuell<br />

anbietet, bei „chez Douverne“ probezuschlafen.<br />

Denn dann können Gäste<br />

ein komplettes Ferienhaus mit eigener<br />

Sauna und Whirlpool mieten. „Das ist<br />

die nächste Rakete, dir wir zünden“,<br />

freut sich Douverne. Den Titel Top-<br />

Innovator trägt er zu recht.<br />

Julia Peters<br />

Cornelia und André Douverne<br />

in einem der Appartements ihres<br />

Fünf-Sterne-Hotels, das sich direkt<br />

über dem Hästens-Store in<br />

Sommerach befindet.<br />

Fotos: Ingo Peters<br />

In der sogenannten Sleep Spa im Gewölbekeller des ehemaligen Weinguts<br />

können interessierte Kunden verschiedene Hästens-Modelle testen.<br />

Im Verkaufsraum gibt es neben aktuellen Luxusbetten und Zubehör auch<br />

Bio-Kaffee an der Bar.<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024 SleepMÖBELMARKT 43


Produktion anno dazumal:<br />

Superba führte die rahmenlose<br />

Innenfedermatratze in der Schweiz<br />

ein – die Neuheit hatte Direktor<br />

Zubler aus den USA mitgebracht.<br />

Superba: 100 Jahre Innovation<br />

Die Schweizer Bedding-Marke feiert runden Geburtstag. Das Ziel ist seit der Firmengründung das gleiche geblieben:<br />

Menschen dort glücklich zu machen, wo sie ein Drittel ihres Lebens verbringen – im Bett.<br />

Individualisierbare Schlaflösungen in gutem Design: Zum Superba-Sortiment<br />

gehören heute unter anderem Boxsping- und Komforbetten, Matratzen, Topper<br />

sowie Bettwaren.<br />

Es fing bescheiden an, als die Brüder<br />

Otto und Theodor Fehlmann im luzernischen<br />

Büron ihre Steppdeckenfabrik<br />

AG gründeten. Doch was 1924 im kleinen<br />

Rahmen startete, sollte sich zu einer<br />

mittlerweile hundertjährigen Erfolgsgeschichte<br />

entwickeln. Schon<br />

bald ergänzten die Brüder das Sortiment<br />

mit Matratzen und Unterfederungen.<br />

Mit ihrem ersten Direktor, dem<br />

Amerika-Heimkehrer Jakob Zubler, bewiesen<br />

die Fehlmanns zudem ihr Gespür<br />

fürs Geschäft. Der hoch innovative<br />

Zubler führte 1933 die rahmenlose<br />

Innenfedermatratze in der Schweiz ein<br />

– zur damaligen Zeit eine Sensation. Er<br />

hatte die Neuheit aus den USA mitgebracht<br />

und sorgte damit für Aufruhr:<br />

Die Sattler fürchteten den Untergang<br />

ihres Gewerbes.<br />

In Inseraten warnten sie vor der neuartigen<br />

Erfindung, allerdings ohne Erfolg.<br />

Die sogenannte Fabrikmatratze überzeugte<br />

die Kundschaft – nicht zuletzt<br />

dank Direktor Zubler, der es mit Kreativität<br />

und Sachverstand schaffte, die<br />

Idee aus Amerika auf die damaligen<br />

Schweizer Bedürfnisse anzupassen.<br />

Als wahres Werbegenie bewies er zudem<br />

mit spektakulären Demonstrationen<br />

die unverwüstliche Qualität des innovativen<br />

Produkts. So ließ er die<br />

Matratze von einem 35 Meter hohen<br />

Turm fallen oder von einer ganzen Autokolonne<br />

überfahren. 1937 erhielt die<br />

immer beliebtere Matratze den Namen<br />

Superba.<br />

Heute steht die Schweizer Marke für<br />

individualisierbare Schlaflösungen in<br />

modernem Design. Zum Sortiment von<br />

Superba zählen Spitzenprodukte rund<br />

ums Schlafen: Matratzen, Topper, Kissen<br />

und Duvets, Lattenroste, Couches,<br />

ein Komfortbett und diverse Zusatzoptionen.<br />

Bei Boxspringbetten ist Superba<br />

heute nach eigenen Angaben<br />

die Nummer 1 in der Schweiz.<br />

Gemeinsam mit den Premium-Marken<br />

Swissflex und Superba Atelier Suisse<br />

werden die Geschäfte heute von der<br />

Aquinos Bedding Switzerland AG geführt,<br />

die Teil der portugiesischen Aquinos<br />

Group ist. Auch 100 Jahre nach<br />

der Gründung befindet sich der Hauptsitz<br />

nach wie vor in Büron. Dort sowie<br />

am Produktionsstandort Flüh mit der<br />

Matratzen- und Lattenrostproduktion<br />

inklusive Superba Atelier Suisse beschäftigt<br />

das Unternehmen insgesamt<br />

85 Mitarbeiter. Vertrieben wird das Sortiment<br />

im Bettenfachhandel und in gehobenen<br />

Möbelhäusern.<br />

Die Superba-Produkte sind auf den individuellen<br />

Anspruch moderner Menschen<br />

ausgerichtet, die eine optimale<br />

Erholung im Schlaf suchen. Nachhaltigkeit<br />

hat dabei eine hohe Priorität.<br />

Die Mission: mehr Nachhaltigkeit bei<br />

gleichbleibend hohem Komfort und<br />

maximaler Lebensdauer. Dabei hat das<br />

Unternehmen den ganzen Lebenszyklus<br />

der Produkte im Blick und legt Wert<br />

auf umweltfreundliche und ressourcenschonende<br />

Lösungen. Matratzen und<br />

Matratzenbezüge werden zunehmend<br />

so konzipiert, dass sie am Ende ihrer<br />

Lebensdauer problemlos rezykliert<br />

werden können. <br />

44 MÖBELMARKTSleep<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


Emma: Dämpfer für das<br />

Vorzeigeunternehmen<br />

Schmerzlicher Einschnitt nach Jahren des ungebremsten Wachstums<br />

mit meist hohen zweistelligen Zuwachsraten: Der Frankfurter<br />

Online-Matratzenhändler Emma – The Sleep Company hat sich nach<br />

einem Bericht von Business-Insider von rund 200 Mitarbeitern getrennt,<br />

18% der Belegschaft. Die Emma-Gründer Dennis Schmoltzi<br />

und Manuel Müller übernahmen demnach „die volle Verantwortung für<br />

diese Entscheidung.“ Ursprünglich wollte sich das Unternehmen im Jahr<br />

2024 auf Geschäftsexpansion und die Diversifizierung des eigenen Produktportfolios<br />

fokussieren. Dafür wurden in den Bereichen Operations und Finanzen<br />

bereits neue Systeme implementiert. „Die Umstellung auf diese neuen Systeme erwies<br />

sich jedoch als komplexer als erwartet und führte zu operativen Herausforderungen“,<br />

zitiert der Business-Insider Dennis Schmoltzi. Hinzu kamen externe Faktoren<br />

wie ungünstige Marktbedingungen und die schwächelnde Weltwirtschaft.<br />

Emma, seit 2015 am Markt, ist heute in 30 Ländern weltweit vertreten und betreibt<br />

mittlerweile stationäre Flagship-Stores in A-Lagen. Seit 2020 ist das Unternehmen<br />

Teil des Duisburger Familienunternehmens Haniel.<br />

Die Emma-Gründer Dr. Dennis Schmoltzi (links) und Manuel Müller.<br />

Foto: Emma – The Sleep Company<br />

John Cotton übernimmt Markenrechte an Dunlopillo<br />

Bereits seit 2017 verfügt das Unternehmen John Cotton Europe über eine Lizenzvereinbarung für Bettdecken und Kissen der<br />

Marke Dunlopillo. Jetzt wurden die Markenrechte komplett übernommen. Matratzen, Topper, Rahmen und Boxspringbetten<br />

für wurden zuletzt von der Firma Breckle mit Sitz in Northeim produziert. Durch deren Insolvenz und die daraus folgende<br />

Schließung ergab sich für John Cotton nun die Möglichkeit, die Markenrechte komplett zu übernehmen. Die Übernahme beinhaltet<br />

nicht die bisherigen Handelsaktivitäten<br />

der Marke Dunlopillo.<br />

Ab Herbst 2024 will das<br />

Unternehmen mit dem Verkauf von<br />

Dunlopillo-Matratzen wurden zuletzt von Breckle Northeim gefertigt, die Markenrechte hat<br />

künftig John Cotton Europe. Foto: Dunlopillo<br />

hochwertigen Dunlopillo-Produkten<br />

beginnen, um den deutschen<br />

Markt zu bedienen. „Für unser Unternehmen<br />

ist die Übernahme der<br />

bekannten und 1921 gegründeten<br />

Marke Dunlopillo ein bedeutender<br />

Schritt, um unsere Marktpräsenz<br />

und Produktangebot zu erweitern“,<br />

erklärt Michael Harrington,<br />

CEO von John Cotton Europe.<br />

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Erfolgreich weiter wachsen<br />

Der niederländische Bettenhersteller Auping hat sich neu<br />

aufgestellt: Die eigenen Brand-Stores schließen sukzessive,<br />

der Vertriebs-Fokus liegt nun auf dem Fachhandel. Dort hat<br />

man bereits kräftig zugelegt. Stefan Mielchen sprach mit<br />

Deutschland-Geschäftsführer Dirk Olefs über die Gründe für<br />

die strategische Neuausrichtung.<br />

<strong>MM</strong>: Herr Olefs, Auping hat seine<br />

Vertriebsstrategie hierzulande geändert<br />

und setzt künftig verstärkt auf<br />

den Fachhandel – warum?<br />

Dirk Olefs: Bis April dieses Jahres war<br />

Auping in Deutschland mit sechs<br />

Stores, dem Online-Shop und im Fachhandel<br />

vertreten. Mit den Stores haben<br />

wir über die Hälfte unseres Umsatzes<br />

erwirtschaftet, aber das Wachstum<br />

blieb aus. In einem so großen Land wie<br />

Deutschland ist es strategisch sinnvoll,<br />

den Fachhandel stärker einzubeziehen,<br />

um eine flächendeckende Präsenz zu<br />

erreichen.<br />

<strong>MM</strong>: Was genau hat sich jetzt verändert?<br />

Olefs: Wir haben festgestellt, dass wir<br />

mit den Stores nicht die landesweite<br />

Präsenz erreichen, die wir anstreben.<br />

Im Gegenteil, die Stores sind teilweise<br />

sogar hinderlich: Weniger Händler sind<br />

bereit, Auping zu führen, da sie davon<br />

ausgehen, dass die Konsumenten eher<br />

in den markeneigenen Store gehen, um<br />

sich beraten zu lassen. Daher haben<br />

wir strategisch abgewägt, wo wir unsere<br />

Partner im Fachhandel stärken und<br />

welche Stores geschlossen werden<br />

können. Hier haben wir uns dann für<br />

Im Premium-Bereich zuhause: Auch<br />

Bettwaren und Bettwäsche gehören ins<br />

Auping-Sortiment.<br />

46 MÖBELMARKTSleep<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


Lifestyle- und Design-Marke fürs<br />

Schlafzimmer: Auping wendet sich<br />

verstärkt dem Fachhandel zu.<br />

Hamburg und Köln entschieden. So haben<br />

wir „Platz“ für den Fachhandel gemacht<br />

– und der Plan ist aufgegangen.<br />

Wir wissen, die Händler kennen den<br />

Wert der Marke Auping und führen die<br />

Produkte gern im Sortiment. Gleichzeitig<br />

unterstützen wir den Fachhandel mit<br />

wachsendem Vertriebspersonal.<br />

<strong>MM</strong>: Wie definieren Sie Fachhandel?<br />

Sind das klassische Bettenfachgeschäfte<br />

oder auch Möbelhändler?<br />

Olefs: Wir platzieren uns als eine Premiummarke<br />

und arbeiten dementsprechend<br />

mit Fachgeschäften zusammen.<br />

Aber auch inhabergeführte, kleinere<br />

Möbelhaus-Ketten sind für uns eine<br />

durchaus interessante Option, im Premiumbereich<br />

abgebildet zu werden.<br />

Als Lifestyle- und Design-Marke fürs<br />

Schlafzimmer arbeiten wir natürlich<br />

auch mit Einrichtern aus dem gehobenen<br />

Bereich zusammen.<br />

<strong>MM</strong>: Sie sind im Fachhandel binnen<br />

eines Jahres um mehr als 30 Prozent<br />

gewachsen, und das in äußerst<br />

volatilen Zeiten. Das wird nicht allein<br />

am Strategiewechsel liegen …<br />

Olefs: Unser Wachstum ist das Ergebnis<br />

von diversen Umstrukturierungen.<br />

Der Vertrieb wurde neu aufgestellt, damit<br />

unser Standing als design- und<br />

lifestyle-orientierte Marke weiter gestärkt<br />

wird. Hinzu kommt, dass wir sicherstellen,<br />

dass die Händler von einer<br />

Zusammenarbeit mit uns profitieren:<br />

Unsere Händlerverträge sind so strukturiert,<br />

dass sich die Konditionen verbessern,<br />

wenn dieser auch unser Marketing<br />

unterstützt. Um dies zu<br />

gewährleisten bieten wir im Marketing<br />

individuelle Unterstützung an. Außerdem<br />

ist unsere Produktion sehr flexibel<br />

und wir können aus den Niederlanden<br />

schnell liefern. Wir haben verständliches,<br />

aber zielgerichtetes POS-Material,<br />

sind technisch modern und durch<br />

online-basierte Tools zeitgemäß aufgestellt.<br />

Aus all diesen Gründen vertrauen<br />

uns die Fachhändler.<br />

<strong>MM</strong>: Treten Sie direkt an die Händler<br />

heran, oder sind Sie auch in den Verbänden<br />

unterwegs?<br />

Olefs: Wir schätzen den direkten Kontakt<br />

und den Austausch mit dem Fachhandel,<br />

daher treten wir ausschließlich<br />

direkt an die Händler heran und arbeiten<br />

inzwischen nicht mehr mit Verbänden.<br />

<strong>MM</strong>: Ist Ihre neue Vertriebsstrategie<br />

nur auf Deutschland ausgelegt, oder<br />

auch auf das benachbarte deutschsprachige<br />

Ausland?<br />

Olefs: In meiner Verantwortung liegen<br />

neben Deutschland auch die Länder<br />

Österreich und die Schweiz, dementsprechend<br />

haben wir auch dort dieselben<br />

Veränderungen umgesetzt. Und<br />

die Resonanz ist durchweg positiv: Wir<br />

erfahren großen Zuspruch im gesamten<br />

DACH-Raum für die neue Vertriebsstrategie.<br />

<strong>MM</strong>: Sie haben zu Beginn den Webshop<br />

erwähnt: Welche Rolle spielt<br />

dieser Vertriebsweg für Auping?<br />

Olefs: Wir betrachten den Webshop und<br />

die Website in erster Linie als Beratungstool<br />

und Informationsmedium für unsere<br />

Kunden. Aktuell bringt er konstant acht<br />

bis neun Prozent des Gesamtumsatzes<br />

ein. Bettwaren und Bettwäsche laufen<br />

besonders gut im Onlineshop.<br />

<strong>MM</strong>: Sie sind 2020 Jahren als erster<br />

Hersteller mit einer kreislauffähigen<br />

Matratze an den Markt gegangen.<br />

Welche Rolle spielt das Thema in Ihrer<br />

Vertriebsstrategie?<br />

Olefs: Wir sind weltweit die erste und<br />

einzige Marke, die kreislauffähige Matratzen<br />

herstellt. Die Entwicklung hat fünf<br />

Jahre gedauert, aber jetzt haben wir einen<br />

reellen Wettbewerbsvorteil. Noch<br />

bis Ende des Jahres werden alle unsere<br />

Matratzen zirkulär sein und damit haben<br />

wir eine absolute Vorreiter-stellung inne,<br />

auf die wir sehr stolz sind. Wir sind die<br />

Einzigen in der Branche, die dem Fachhandel<br />

und dessen Kundschaft eine solche<br />

innovative und nachhaltige Lösung<br />

bei gleichbleibender Qualität und Preisstellung<br />

bieten können.<br />

<strong>MM</strong>: Als niederländisches Unternehmen<br />

sind sie vielleicht auch im<br />

Vorteil gegenüber Deutschland, wo<br />

schon die Rücknahme gebrauchter<br />

Matratzen ein großes Thema ist …<br />

Olefs: Tatsächlich müssen wir die Matratzen<br />

unserer Kunden nach Ende der<br />

Gebrauchszeit selbst abholen lassen,<br />

was bei der Menge und Verteilung im<br />

Land eine Herausforderung ist. In<br />

Deutschland ist das System zum Recyceln<br />

von Matratzen noch nicht auf<br />

dem gleichen Stand wie in den Niederlanden.<br />

Deshalb engagieren wir uns im<br />

Fachverband der Matratzenindustrie,<br />

um das Thema Matratzen-Recycling in<br />

Deutschland zu fördern. Wir sind optimistisch,<br />

dass das System in Deutschland<br />

in Zukunft mithilfe der EU-Regularien<br />

optimiert wird.<br />

<strong>MM</strong>: Wie sensibel ist Ihre Kundschaft<br />

beim Thema Nachhaltigkeit?<br />

Olefs: Wir nehmen vonseiten der<br />

Händler eine verstärkte Nachfrage<br />

nach nachhaltigen Produkten wahr.<br />

Auch das zählt zu unseren Erfolgen im<br />

Handel. Damit die Händler bestmöglich<br />

über unsere Nachhaltigkeits-Initiativen<br />

auf dem Laufenden sind, versorgen<br />

wir sie mit Informationen zu<br />

unseren Produkten, halten Schulungen<br />

in unserem Werk in Deventer ab und<br />

klären über Gesetzesänderungen bzw.<br />

anstehende Initiativen der EU auf. Auf<br />

Seiten des Endverbrauchers hingegen<br />

zeigt unsere Marktforschung, dass das<br />

Thema Nachhaltigkeit zwar durchaus<br />

von Relevanz ist, aber die Bereitschaft,<br />

aktiv diese Produkte auszuwählen, begrenzt<br />

ist.<br />

„Die Händler kennen den Wert der Marke Auping<br />

und führen die Produkte gern im Sortiment.“<br />

Dirk Olefs, Auping Deutschland<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024 SleepMÖBELMARKT 47


Während der Olympischen (26. Juli bis 11. August) und Paralympischen<br />

Spiele (28. August bis 8. September) ist die Rue<br />

Montaigne nicht nur Shopping-Ziel für die kaufkräftige weltweite<br />

Hautevolee.<br />

Auch Olympia-Gäste ohne Kaufabsicht genießen die Schaufenster<br />

und die Ausstrahlung von französichen Marken wie<br />

Chanel, Dior, Louis Vuitton & Co.<br />

Dior hat dort ein echtes Show-Imperium errichtet, zum Beispiel<br />

mit dem Modemuseum La Galerie Dior und dem dazugehörigen<br />

Café de la Galerie Dior (Foto unten).<br />

Fotos von Dior-Ambassadors<br />

Noch bis zum 9. September sind hier Fotos von den Dior Ambassadors<br />

und deren jeweiligen Disziplinen zu sehen. Links<br />

im Bild die italienische, auf das Florett spezialisierte Fechterin<br />

Beatrice Vio Grandis.<br />

Die Sportlerin ist Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin<br />

und inspiriert als Ikone weltweit. „Bebe“ bestreitet das Rollstuhlfechten<br />

seit ihrem elften Lebensjahr ohne Hände, Unterarme<br />

und Beine.<br />

Die Ausstellung wurde von Paris 2024 als Teil der Kulturolympiade<br />

akkreditiert. kh (Fotos: Marili Andre, Dior)<br />

MÖBELMARKT<br />

48 Out of the Box 08 / 2024


FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />

AUGUST 8/2024<br />

B 50899<br />

Als Spezialist für Kühlen und Gefrieren im<br />

Premiumsegment nutzt Liebherr die kommende<br />

IFA für die Präsentation zahlreicher, frischer<br />

Neuheiten. Darunter auch neue XL-Einbaugeräte,<br />

die immer ausreichend Platz für frische Lebensmittel<br />

versprechen. Foto: Liebherr<br />

Potenziale für die<br />

smarte Küche<br />

125 Jahre Miele:<br />

Das exklusive Interview<br />

So wird die Jubiläumsausgabe<br />

der IFA


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Wertvolle<br />

Einsichten<br />

Von Kriegen über Klimawandel bis Inflation – die Krisen unserer<br />

Zeit beeinflussen sogar die Essgewohnheiten der Menschen in<br />

Deutschland. Zu dieser Erkenntnis kommt jedenfalls die Nestlé-<br />

Studie „So is(s)t Deutschland 2024“, für die das Marktforschungsinstitut<br />

Rheingold psychologische Gruppen- und Tiefeninterviews<br />

geführt sowie eine repräsentative Auswahl von 2.040 Bundesbürgern<br />

zwischen 16 und 84 Jahren online befragt hat. Demnach ist das<br />

Verhältnis zum Thema Ernährung deutlich angespannter geworden,<br />

die Ansprüche an sich selbst sind gestiegen und gleichzeitig ist die<br />

Zufriedenheit gesunken.<br />

Ernährung diene längst nicht mehr nur der Nahrungsaufnahme,<br />

sondern sei zum Gegenstand vieler Erwartungen, Glaubenssätze und<br />

Überzeugungen geworden. Wie die Studie zeigt, wollen die Menschen<br />

den Idealen von Gesundheitsoptimierung und Mäßigung gerecht<br />

werden und moralischen Anforderungen hinsichtlich Tierwohl oder<br />

Klimaschutz genügen. So geben 53% aller Befragten an, sich viel<br />

mit der eigenen Ernährung zu beschäftigen, verglichen mit 37% im<br />

Jahr 2018.<br />

Diese und weitere Erkenntnisse aus der Studie bieten für die Küchenbranche<br />

enormes Potenzial, denn für die Zubereitung gesunder Mahlzeiten<br />

werden schließlich Küchengeräte gebraucht, die Nährstoffe und<br />

Vitamine weitgehend erhalten. Die vielfach ressourcenschonend hergestellten<br />

und wenig Energie verbrauchenden Produkte vermitteln<br />

darüber hinaus ein gutes Gefühl. Das schon jetzt am Markt bestehende<br />

Portfolio wird dabei in Zukunft noch weiter ergänzt, wie auch die Vorschau<br />

auf die IFA zeigt (Bericht ab Seite 14). Leif Lindner, CEO der<br />

IFA Management GmbH, verspricht zur Jubiläumsausgabe eine globale<br />

Innovationsplattform, die noch stärker die aktuellen technologischen<br />

und marktrelevanten Trends in den Mittelpunkt stellen werde.<br />

100 Jahre IFA treffen dabei in Berlin u. a. auf 125 Jahre Miele. Christian<br />

Gerwens, Geschäftsführer der Miele Vertriebsgesellschaft Deutschland<br />

und in Personalunion Senior Vice President DACH der Miele<br />

Gruppe, hat uns jetzt Einblicke in die Auftritte zur IFA und auf<br />

Gut Böckel gegeben. Zudem hat er mit präzisen Aussagen und ohne<br />

Umschweife exklusiv verraten, wie sich der Gütersloher Hersteller nach<br />

einer turbulenten Zeit für die Zukunft aufstellt.<br />

„Deine Nahrungsmittel<br />

seien<br />

deine Heilmittel.“<br />

Hippokrates,<br />

griechischer Arzt und<br />

Lehrer (460 v. Chr.<br />

bis 370 v. Chr)<br />

Sebastian Lehmann<br />

Chefredakteur<br />

küche & bad forum<br />

Editorial 3


Inhalt<br />

3 Editorial<br />

5 Kurznachrichten<br />

8 Näher am Kunden<br />

10 Tradition, Innovation und<br />

die Zukunft der Qualität<br />

Die musterhaus küchen Studios stellen<br />

sich für die zweite Jahreshälfte auf |<br />

Seite 8<br />

13 Blum: Stabil auf Kurs<br />

14 Reiche Geschichte trifft<br />

innovative Zukunft<br />

Produktneuheiten von Liebherr |<br />

Seite 16<br />

Das Wirtschaftsjahr 2023/24<br />

von Blum | Seite 13<br />

So wird die Jubiläums-IFA | Seite 14<br />

125 Jahres Miele: Das große<br />

Jubiläumsinterview | Seite 10<br />

16 Liebherr: Frische Neuheiten<br />

18 Die smarte Küche als<br />

Zukunftsmarkt<br />

19 KI in Küche & Bad: Pixeltraum<br />

oder wahre Chance?<br />

20 Präzise Küchengestaltung<br />

21 SHD: Digitale Evolutionsschritte<br />

22 Eleganz für edle Tropfen<br />

4 Inhalt<br />

23 Impressum/<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Blickpunkt Vernetzung | Seite 18


„Nichts ist so<br />

beständig<br />

wie der …<br />

Anzeige<br />

… Wandel“. Das Zitat des griechischen Philosoph Heraklit hat<br />

auch heute noch Aktualität und zeigt sich einmal mehr in der<br />

Küchenbranche, wo beispielsweise die MHK Group, SieMatic<br />

und die BSH Personalnews an der Spitze verkündeten.<br />

Veränderungen im Vorstand der<br />

MHK Group<br />

Dr. Olaf Hoppelshäuser (Foto) ist zum 31. Juli 2024<br />

in gegenseitigem Einvernehmen aus dem Vorstand<br />

der MHK Group AG ausgeschieden. Hier war er<br />

verantwortlich für die Bereiche Einkauf, Logistik<br />

und Facility Management. Seine Aufgaben werden<br />

in die Vorstandsressorts von Volker Klodwig,<br />

CEO, und Carolin Kronenberg, CFO, integriert.<br />

„Dr. Olaf Hoppelshäuser hat mit seiner Expertise<br />

und seinen zahlreichen fachlichen Initiativen das<br />

Wachstum der MHK Group in den vergangenen<br />

sieben Jahren engagiert mitgestaltet“, erklärt Professor<br />

Rainer Kirchdörfer, Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

MHK Group.<br />

Dr. Olaf Hoppelshäuser wurde zum 1. September 2017 in<br />

den MHK Vorstand berufen und verantwortete bis April 2023 das<br />

Ressort Gesamtvertrieb, Logistik und Facility Management. Er baute für die Verbundgruppe<br />

das starke Industriepartner-Netzwerk der MHK Group im In- und<br />

Ausland konsequent aus.<br />

Foto: MHK Grroup<br />

area30 – das Herz der<br />

Küchenbranche<br />

21. bis 26. September<br />

2024 in Löhne<br />

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smarte Newcomer.<br />

SieMatic verstärkt die<br />

Geschäftsführung<br />

SieMatic hat Olaf Hoppe (Foto) zum CEO berufen. Der<br />

generalistische, vertriebs- und ergebnisorientierte Diplom-<br />

Ingenieur tritt zum 19. August ins Unternehmen ein und<br />

übernimmt den Vorsitz der SieMatic Unternehmensgruppe.<br />

Die beiden langjährigen, branchenerfahrenen Geschäftsführer<br />

Michael Kersting (CFO) und Axel Maek (COO)<br />

konzentrieren sich fortan auf ihre Kernressorts und auf<br />

für die Weiterentwicklung des Unternehmens bedeutende<br />

Schlüsselprojekte. Besondere Priorität für die Geschäftsführung<br />

habe die weltweite Neujustierung von SieMatic<br />

im Premium- und Luxussegment sowie die wachstumsorientierte<br />

operative und strategische Führung der Unternehmungen<br />

auf nationaler und internationaler Ebene.<br />

Foto: SieMatic<br />

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Kurznachrichten 5


BSH: Enrico Hoffmann übernimmt<br />

von Harald Friedrich<br />

Nach 34 Jahren hat Harald Friedrich die BSH Hausgeräte GmbH zum<br />

31. Juli 2024 verlassen, um neue Schwerpunkte in seinem Leben zu setzen.<br />

Friedrich startete seine Karriere 1990 bei der Neff GmbH und bekleidete<br />

in den darauffolgenden Jahren erfolgreich verschiedene Positionen im Vertrieb<br />

und im Marketing. Seit 2011 war er als Geschäftsführer der Robert<br />

Bosch Hausgeräte GmbH über elf Jahre hinweg tätig und seit Januar 2023<br />

als Head of Sales and Marketing länder- und markenübergreifend für das<br />

Großgerätegeschäft in der Region Zentraleuropa verantwortlich.<br />

Die Nachfolge von Harald Friedrich tritt Enrico Hoffmann an, der ab<br />

1. September 2024 den Vertriebsbereich Deutschland leiten wird, mit<br />

gleichzeitiger Verantwortung für Österreich, Schweiz und Ungarn.<br />

Enrico Hoffmann (r.) tritt bei der BSH die Nachfolge von Harald Friedrich an.<br />

Fotos: BSH<br />

Pelipal übernimmt Produkt sortiment<br />

der Jaka-BKL<br />

Pelipal wird zum 1. Januar 2025 das montierte Badmöbelsortiment<br />

und die Marke „Marlin“ der Jaka-BKL<br />

GmbH übernehmen. Jaka-BKL will sich zukünftig auf<br />

das Geschäftsfeld der zerlegten Möbel für Küche und<br />

Bad konzentrieren.<br />

Heiser’s Küchen feiert 25-jähriges Jubiläum<br />

Heiser’s Küchen hat seinen 25-jährigen Firmengeburtstag im Atrium<br />

Hotel in Mainz gefeiert. Zahlreiche Wegbegleiter, Kunden, Politiker<br />

und Lieferanten kamen zusammen, um diesen Meilenstein des<br />

Unternehmens zu würdigen.<br />

Heiser‘s Küchen, gegründet im Jahr 1999 von Helmut Heiser und<br />

Thomas Leutheuser, ist seit dem 1. Februar 1999 aktives Mitglied<br />

von Der Kreis. Die Küchenspezialisten mit Sitz in Budenheim haben<br />

sich von einem Zweimann-Betrieb zu einem gut aufgestellten, erfolgreichen<br />

Unternehmen mit einem Team von 20 Personen und mehreren<br />

Subunternehmern entwickelt. Auch die Nachfolge ist gesichert:<br />

Die Söhne von Helmut Heiser, Holger und Marvin Heiser, haben<br />

bereits seit 2018 Prokura.<br />

Schüller:<br />

Neue Aus gabe des<br />

next125-Journals<br />

Das neue Journal der Marke<br />

next125 des mittelfränkischen<br />

Küchenmöbelherstellers Schüller<br />

ist erschienen und präsentiert<br />

sich unter dem Motto „Authentic<br />

Kitchen“. Im Fokus steht die<br />

Installation „The Fireplace“.<br />

In „The Fireplace“ präsentiert<br />

sich eine exklusive Küche, die<br />

die Identität der Marke deutlich<br />

machen soll: Geradlinigkeit und<br />

klare Strukturen gepaart mit<br />

architektonischem Gehalt und anspruchsvollem Design. In dem<br />

156 Seiten umfassenden Journal werden noch vier weitere neue<br />

Küchen mit einigen Produktneuheiten vorgestellt.<br />

Diese und weitere Produktneuheiten hat Schüller<br />

zuletzt übrigens im Rahmen des Tags der Ausbildung<br />

interessierten Jugendlichen zur Berufsorientierung<br />

im Betrieb vorgestellt – mehr dazu lesen Sie<br />

durch Scan des nebenstehenden QR-Codes.<br />

Foto: Schüller<br />

Veränderungen in<br />

der Geschäftsleitung<br />

von Amica<br />

Ernst-Martin Schaible, geschäftsführender Gesellschafter Der Kreis, gratuliert<br />

Thomas Leutheuser (l.) und Helmut Heiser (r.) zum 25-jährigen Jubiläum.<br />

Foto: Der Kreis<br />

6 Kurznachrichten<br />

Die Amica International<br />

GmbH, die deutsche Vertriebsgesellschaft<br />

des polnischen<br />

Elektrogroßgeräteherstellers<br />

Amica, und der<br />

bisherige Geschäftsführer<br />

Frank Trittel haben ihre<br />

Zusammenarbeit beendet. Bis<br />

zur Ernennung eines Nachfolgers<br />

leitet Maja Rutkowska (Foto), Mitglied<br />

Foto: Amica<br />

des erweiterten Vorstands der Amica Gruppe, interimsweise die<br />

Geschäfte der Amica International in Deutschland. Ihre bisherigen<br />

Aufgaben und Funktionen behält sie bei.


AMK Ratgeber Küchenpflege<br />

neu aufgelegt<br />

Das Blanco-Gelände in Sinsheim. Die hinzugekauften Flächen sind blau markiert.<br />

Foto: Blanco<br />

Blanco: Erweiterung des Standorts Sinsheim<br />

Blanco hat seinen Produktionsstandort im baden-württembergischen Sinsheim<br />

durch Zukauf von rund 3.000 qm Grundstücksfläche erweitert. Der<br />

Standort umfasst nun insgesamt mehr als 25.000 qm. Mit dieser Maßnahme<br />

will das Unternehmen seinen Hauptstandort mit dem angrenzenden<br />

Gelände verbinden und so einen geschlossenen Werkscampus errichten.<br />

Mit der hinzugewonnenen Fläche sowie den darauf befindlichen Werkshallen<br />

plant Blanco, die Lagerung und Konfektionierung von Stapel-Transportverpackungen<br />

der Produkte im Laufe des kommenden Jahres direkt in Sinsheim<br />

abwickeln zu können. Am Standort Sinsheim produziert Blanco seit<br />

1990 Spülen und Becken aus Verbundwerkstoff vorwiegend für den<br />

deutschen und europäischen Markt.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche<br />

(AMK) hat mit dem Ratgeber Küchenpflege<br />

ihre praxisorientiere Planungs- und Verkaufshilfe<br />

für den Küchenfachhandel neu aufgelegt.<br />

Auf 44 Seiten stellt der AMK Ratgeber Küchenpflege<br />

häufig verwendete Küchenmaterialien vor<br />

und zeigt auf, wie die verschiedenen Oberflächen<br />

am besten gepflegt werden. Die Ansprache ist<br />

herstellerneutral und dabei nutzen- und<br />

bedürfnisorientiert.<br />

Der Küchenhandel kann den AMK Ratgeber<br />

Küchenpflege als gedruckte Broschüre sofort<br />

kostenlos bei der AMK beziehen. Es werden<br />

lediglich die Versandkosten berechnet.<br />

Foto: AMK<br />

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Kurznachrichten 7


Die musterhaus küchen Netzwerker-Treffen<br />

fanden, wie hier bei musterhaus küchen<br />

Weigelt in Pirna, großen Anklang bei Partnern<br />

sowie interessierten Unternehmern.<br />

Näher am Kunden<br />

Mit zwei Aktionen sowie Out-of-Home-Werbung starten die musterhaus küchen Studios<br />

in die zweite Jahreshälfte. Vorgestellt wurden die Maßnahmen jetzt zahlreichen Partnern<br />

und interessierten Unternehmern im Rahmen der musterhaus küchen Netzwerker-Treffen.<br />

„Mit unserem Netzwerker-Treffen fördern<br />

wir den Austausch zwischen unseren<br />

Partnerinnen und Partnern in den<br />

Regionen“, erläutert Albert Zellner,<br />

Vertriebsleiter für musterhaus küchen,<br />

das Ziel der Veranstaltungen. „Gleichzeitig<br />

nutzen wir die Gelegenheit, um<br />

über aktuelle Entwicklungen und die<br />

nächsten Schritte zu informieren sowie<br />

neue Partner für das Konzept zu begeistern.“<br />

Besondere Einblicke<br />

Treffpunkte der ersten drei Netzwerk-<br />

Events waren im Juli die musterhaus<br />

küchen Studios von Aloys und Jonas<br />

Venschott in Greven, von Falko Weigelt<br />

in Pirna sowie von Kevin Meya und<br />

Frank Bossert in Rudersberg. Alle drei<br />

Studios haben sich im ersten Halbjahr<br />

dem neuen musterhaus küchen Konzept<br />

angeschlossen und präsentieren sich<br />

innen wie außen im neuen Look.<br />

Bei einer Führung durch die<br />

Ausstellung stellten die<br />

Hausherren gemeinsam<br />

mit Markus<br />

Paul, der innerhalb<br />

der MHK<br />

Group das<br />

Ladenbauprogramm<br />

„Initiative Zukunft“ verantwortet,<br />

die ladenbaulichen Besonderheiten<br />

vor.<br />

Dazu zählt neben dem neu konzipierten<br />

Willkommenstresen der sogenannte<br />

„Wow“-Bereich, der in jedem Studio<br />

einzigartig ist und in Verbindung mit<br />

den regionalen Wurzeln die Persönlichkeit<br />

des Inhabers widerspiegelt. „Die<br />

Ausstellungsgestaltung und die Hintergründe<br />

zu den einzelnen Kojen trafen<br />

bei den Partnerinnen und Partnern auf<br />

großes Interesse“, resümiert Markus<br />

Paul. Dabei entstand unter anderem<br />

eine rege Diskussion darüber, welche<br />

Kojen und damit verbundenen Stories<br />

bei den Kunden besonders gut ankommen<br />

und zu welchem Umsatz führen:<br />

„Gerade in der heutigen Zeit ein wichtiges<br />

Argument für die Planung.“<br />

Für die zweite Jahreshälfte sind seitens musterhaus küchen<br />

zahlreiche Aktionen, beispielsweise Out-of-Home-Werbung über<br />

Großflächenplakate, geplant.<br />

8 Unternehmen


Zu den Besonderheiten des<br />

musterhaus küchen Ladenbauprogramms<br />

„Initiative<br />

Zukunft“ gehört der sogenannte<br />

„Wow“-Bereich, der<br />

in jedem Studio einzigartig<br />

ist und in Verbindung mit<br />

den regionalen Wurzeln die<br />

Persönlichkeit des Inhabers<br />

widerspiegelt. musterhaus<br />

küchen Weigelt macht dies<br />

mit köstlichen Kochzutaten<br />

aus der Region deutlich.<br />

Einblicke in die Konzeptumsetzung<br />

hatte zuvor Albert Zellner am Beispiel<br />

verschiedener Küchenstudios gegeben:<br />

„Bei der Realisierung vor Ort achten<br />

wir drauf, dass es optisch ansprechend<br />

und insgesamt eine runde Sache ist.“<br />

Das schließe auch den Internetauftritt<br />

der einzelnen Studios ein. „Es gibt kaum<br />

noch Prospekte. Interessenten informieren<br />

sich direkt auf den Webseiten. Eine<br />

moderne, informative Seite ist heute<br />

wichtiger denn je.“ In puncto Kundenansprache<br />

hatte Zellner noch weitere<br />

Neuheiten dabei, die die musterhaus<br />

küchen Studios bei der Kundengewinnung<br />

unterstützen werden: Das neue<br />

Lead-Portal steigert künftig erheblich<br />

die Chancen, dass aus einer Anfrage ein<br />

Auftrag wird. Die Anfragen erhalten<br />

die Partner automatisch über das MHK<br />

Händler-Extranet „MHKnet“.<br />

Vielversprechende Aktionen<br />

Darüber hinaus gab Zellner einen Ausblick<br />

auf die Aktionen, die in der zweiten<br />

Jahreshälfte geplant sind.<br />

Los geht es im August mit einem<br />

Online-Gewinnspiel auf Instagram.<br />

Als Hauptpreis wird unter den Followern<br />

eine Küche im Wert von 15.000<br />

Euro verlost. Im Oktober startet dann<br />

eine Eventreihe, die unter dem Motto<br />

„Kochen mit Kids – hier kocht das echte<br />

Leben“ steht. Am Herd wird Stefano<br />

Zarrella den Nachwuchs begeistern.<br />

„Die Aktionen werden von uns intensiv<br />

auf Social Media begleitet“, erläutert<br />

Alexandra Köhnen, verantwortlich für<br />

das Brandmarketing. „Neben den digitalen<br />

Kanälen setzen wir zusätzlich auf<br />

regionale Out-of-Home-Werbung. Über<br />

Großflächenplakate sprechen wir mit<br />

unseren Botschaften genau die Menschen<br />

an, die sich vor Ort am meisten<br />

dafür interessieren.“<br />

Um die Frequenz in den Fachgeschäften<br />

zu erhöhen, steht im Mittelpunkt der<br />

ersten Plakat-Aktion ein für musterhaus<br />

küchen exklusives Kochbuch von Testimonial<br />

Stefano Zarrella, das Interessierte<br />

beim Besuch im Studio vor Ort erhalten.<br />

Bei der Entwicklung der Aktionen und<br />

Werbemaßnahmen setzt man in der<br />

MHK Group auf den engen Austausch<br />

mit den Partnerinnen und Partnern.<br />

Der zehnköpfige Marketingausschuss<br />

aus Händlern und Marketingexperten<br />

kommt monatlich zusammen, um im<br />

gemeinsamen Brainstorming neue Ideen<br />

zu entwickeln und Prioritäten in der<br />

Vermarktung zu setzen.<br />

Die Netzwerker-Treffen stießen bei den<br />

Gästen auf großen Zuspruch, ebenso die<br />

geplanten weiteren Treffen. Während das<br />

Format vor allem durch die offene Kommunikation<br />

und den Fokus „aus der<br />

Praxis für die Praxis“ überzeugte, war es<br />

für die Veranstalter zusätzlich ein wichtiger<br />

Pulsmesser. „Im Austausch ist noch<br />

einmal sehr deutlich geworden, wo der<br />

Schuh drückt und welche Anforderungen<br />

der Handel an das Konzept stellt“,<br />

resümiert Albert Zellner. „Insgesamt<br />

waren es drei sehr konstruktive Termine.<br />

Wie gut sie bei unseren Partnern angekommen<br />

sind, wird nicht zuletzt auch<br />

daran deutlich, dass sich aus den Reihen<br />

der Gäste bereits weitere Gastgeber für<br />

die nächsten Treffen gefunden haben.“<br />

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125 Jahre Miele<br />

Tradition, Innovation<br />

und die Zukunft der<br />

Qualität<br />

Miele feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum – ein beeindruckender Meilenstein.<br />

Christian Gerwens, Geschäftsführer der Miele Vertriebsgesellschaft Deutschland und in<br />

Personalunion Senior Vice President DACH der Miele Gruppe, spricht im exklusiven<br />

Interview mit Sebastian Lehmann über die Höhepunkte und Erfolge, die das Unternehmen<br />

zu dem gemacht haben, was es heute ist. Er teilt seine persönlichen Erfahrungen und<br />

reflektiert über die Tradition der Qualität und Innovation, die Miele seit nunmehr vier<br />

Generationen mit den Eigentümerfamilien Miele und Zinkann prägen.<br />

Herr Gerwens, Miele feiert in diesem Jahr<br />

sein 125-jähriges Jubiläum. Mit welchen<br />

Höhepunkten verbinden Sie persönlich<br />

die erfolgreiche Geschichte des Unternehmens?<br />

Christian Gerwens: Als Vertriebler bin ich<br />

besonders stolz auf unsere 125-jährige<br />

Tradition der Qualität und Innovation.<br />

Nach all diesen Jahren sind wir immer<br />

noch ein familiengeführtes Unternehmen.<br />

Diese Kontinuität hat uns ermöglicht,<br />

unsere Werte und unser Engagement<br />

für Zuverlässigkeit, Langlebigkeit<br />

und beste Performance über Generationen<br />

hinweg aufrechtzuerhalten – und<br />

dies auch weiter zu tun. Ein besonderes<br />

Highlight für mich persönlich war 2003<br />

die erstmalige Ernennung zum Leiter<br />

der Vertriebsgesellschaft Deutschland<br />

nach einem sehr wertschätzenden<br />

Gespräch mit den Herren Rudolf Miele<br />

„Unsere Werte haben wir<br />

über Generationen hinweg<br />

aufrechterhalten.“<br />

Christian Gerwens, Miele<br />

10 Unternehmen


und Dr. Peter Zinkann. Zwei vertriebsstrategische<br />

Meilensteine in den Jahren<br />

danach waren, dass wir uns den Verbänden<br />

geöffnet und 2008 zur Unterstützung<br />

unserer Partner im Fachhandel als<br />

erste Großgerätemarke ein selektives<br />

Vertriebssystem eingeführt haben.<br />

Produktseitig war 2013 der Start<br />

unserer Einbaugerätegeneration 6000<br />

zur damaligen Zeit eine herausragende<br />

Innovation. Es waren nämlich die ersten<br />

Geräte mit Touch-Display.<br />

Welche speziellen Angebote und Aktionen<br />

wird es im Rahmen des Jubiläums für<br />

Handelspartner geben?<br />

Gerwens: Zum 125-jährigen Jubiläum<br />

bieten wir insbesondere zwei Aktionsreihen<br />

mit über 70 attraktiv ausgestatteten<br />

Sondermodellen aus allen Produktbereichen<br />

an. Zur „125 Edition“ zählen<br />

insgesamt 28 Modelle mit Preisvorteilen<br />

und/oder kostenlosem Zubehör.<br />

„Wir können auf unsere<br />

125-jährige Tradition der<br />

Qualität und Innovation<br />

stolz sein.“<br />

Die 45 Geräte der „125 Gala Edition“<br />

sind darüber hinaus mit einer kostenlosen<br />

Garantieverlängerung um 125<br />

Wochen verbunden. Damit haben<br />

unsere Handelspartner die Möglichkeit,<br />

ihren Kunden hochwertige Miele-<br />

Produkte zu besonders attraktiven<br />

Konditionen anzubieten.<br />

Was zeichnet die Jubiläumsmodelle<br />

„125 Edition“ und „125 Gala Edition“<br />

darüber hinaus aus?<br />

Gerwens: Die Produkte bieten ein weites<br />

Spektrum an Ausstattungs- und Preisvorteilen.<br />

Zur Wahl stehen beispielsweise<br />

zwei Kühlschränke, ein Gefrierschrank<br />

und vier Kühl-Gefrier-Kombinationen<br />

aus den aktuellen Serien der Stand- und<br />

Einbaugeräte „K 4000“ und „K 7000“,<br />

darunter eine Kühl-Gefrier-Kombination<br />

in der besten Energieeffizienzklasse<br />

A.<br />

Das Jubiläum von Miele findet dabei in<br />

einer herausfordernden Zeit statt. Wie hat<br />

sich die allgemeine Marktsituation auf<br />

das Unternehmen ausgewirkt?<br />

Gerwens: Nach drei sehr wachstumsstarken<br />

Jahren in Folge haben auch<br />

wir 2023 den weltweiten Einbruch der<br />

Hausgerätemärkte zu spüren bekommen.<br />

Neben dem Ende der coronabedingten<br />

Sonderkonjunktur haben sich hier vor<br />

allem die wirtschaftlichen Folgen des<br />

Ukrainekriegs mit Konsumflaute, Inflation,<br />

Zinswende, Energie und Baukrise<br />

ausgewirkt. Hinzu kommt: Anders als<br />

bei früheren Abkühlungen der Märkte<br />

kaufen die Kundinnen und Kunden<br />

diesmal vor allem preisorientiert und mit<br />

strikt limitierten Budgets, was vor allem<br />

zu Lasten des Premiumsegments geht. In<br />

diesem Umfeld ist unser Umsatz 2023<br />

um fast neun Prozent zurückgegangen<br />

und wieder leicht unter die zuletzt<br />

erreichte Umsatzschwelle von fünf Mrd.<br />

Euro gerutscht.<br />

Um dieser Entwicklung langfristig gegenzusteuern,<br />

hat Miele Anfang des Jahres<br />

ein umfassendes Effizienzprogramm zur<br />

weiteren Verbesserung der Strukturen,<br />

Prozesse und Kostenpositionen gestartet.<br />

Gerwens: Ja, das ist richtig und war aufgrund<br />

der beschriebenen Marktentwicklung<br />

auch notwendig. Die Ankündigung,<br />

die auch einen Stellenabbau sowie<br />

die schrittweise Verlagerung von Teilen<br />

der Waschmaschinenmontage bis 2027<br />

von Gütersloh in unser Werk im polnische<br />

Ksawerów beinhaltete, fiel jedoch<br />

unglücklicherweise mit der politischen<br />

Grundsatzdiskussion über die Zukunft<br />

des Industriestandort Deutschland<br />

zusammen. Und in den Medienberichten<br />

hierzu wurde Miele als traditionsreiches<br />

deutsches Familienunternehmen<br />

immer wieder sozusagen als Symbol<br />

einer vermeintlichen Deindustrialisierung<br />

hervorgehoben.<br />

Zu Recht?<br />

Gerwens: Nein, absolut nicht. Dazu ist<br />

viel Falsches geschrieben worden, was<br />

leider auch zu Irritationen im Markt<br />

geführt hat. Ja, wir verlagern größere<br />

Teile unserer Waschmaschinenmontage<br />

in unser polnisches Werk als ursprünglich<br />

geplant. Dennoch liegt unser Produktionsschwerpunkt<br />

weiter in Deutschland,<br />

wo wir auch weiterhin acht unserer<br />

aktuell 15 Werke betreiben und zum<br />

Beispiel fast alle unsere Einbaugeräte<br />

produzieren. Alle deutschen Standorte<br />

sind bis Ende 2028 tarifvertraglich abgesichert<br />

und werden weiter gestärkt –<br />

zum Beispiel mit Investitionszusagen in<br />

Höhe von 500 Mio. Euro.<br />

„Unser Produktionsschwerpunkt<br />

liegt<br />

weiterhin in Deutschland.“<br />

Betriebsbedingte Kündigungen sind bis<br />

Ende 2027 grundsätzlich ausgeschlossen.<br />

Gütersloh bleibt unser mit Abstand<br />

größter Standort. Und über die bekannten<br />

Ankündigungen hinaus sind weitere<br />

Verlagerungen nicht geplant. Das sind<br />

für unsere Beschäftigten gute Aussichten.<br />

Leicht positive Signale kommen<br />

derzeit auch aus dem Markt, der sich<br />

nach einem schwierigen Start ins Jahr<br />

125 Jahre Miele –<br />

Neun Meilensteine<br />

1901<br />

Die erste Waschmaschine<br />

von Miele kommt auf den<br />

Markt. Das Prinzip ähnelt<br />

dem der Buttermaschine,<br />

mit einem (größeren)<br />

Holzbottich und einem<br />

Drehkreuz darin, das<br />

zunächst noch über einen<br />

Hebel bewegt wird.<br />

1960<br />

Das Werk Bielefeld baut den<br />

ersten vollautomatischen<br />

Geschirrspüler. Die<br />

Fahrrad- und Motorradproduktion<br />

wird zugunsten<br />

der Geschirrspüler<br />

eingestellt.<br />

1899<br />

Der Techniker Carl Miele<br />

und der Kauf mann<br />

Reinhard Zinkann (r.)<br />

gründen in Herzebrock ihr<br />

Unter nehmen Miele und<br />

starten die Produktion von<br />

Milch zentrifugen. Ein Jahr<br />

später kommen die ersten<br />

Buttermaschinen hinzu.<br />

1929<br />

Miele präsentiert die<br />

erste elektrische<br />

Geschirrspülmaschine<br />

Europas für den<br />

Haushalt.<br />

Unternehmen 11


1989<br />

Mit rund 650 Beschäftigten<br />

wird das Familienunternehmen<br />

Imperial mit Werken in<br />

Bünde und Arnsberg<br />

übernommen. Imperial ist<br />

Pionier für Dampfgaren im<br />

Haushalt sowie Miterfinder<br />

des Glaskeramik-Kochfeldes<br />

und für Miele ein wichtiger<br />

Zulieferer.<br />

2017<br />

Miele präsentiert seinen<br />

revolutionären Dialoggarer,<br />

bei dem ebenso sanft wie tief<br />

einwirkende elektromagnetische<br />

Wellen einen gleichmäßigen<br />

Garprozess in Gang<br />

setzen.<br />

1987<br />

Miele revolutioniert<br />

erneut das Geschirrspülen<br />

– mit der patentierten<br />

Besteckschublade über<br />

dem oberen Spülkorb.<br />

1998<br />

Mit der Weltneuheit<br />

„InfoControl“ präsentiert<br />

Miele erstmals eine Vernetzungsanwendung<br />

für<br />

Hausgeräte: Ein kompakter<br />

Nachrichtenempfänger<br />

(Pager) teilt optisch und<br />

akustisch mit, dass Waschmaschine<br />

oder Trockner ihr<br />

Programm beendet haben.<br />

2024<br />

Miele feiert mit seinen<br />

Beschäftigten 125 Jahre<br />

Qualität und Innovation –<br />

und die Eröffnung seines<br />

ersten Werks in den USA.<br />

Aus elf Mitarbeitern im<br />

ostwestfälischen Herzebrock<br />

ist ein weltweites<br />

Team von mehr als 22.000<br />

Beschäftigten geworden.<br />

allmählich auf niedrigerem Niveau zu<br />

stabilisieren scheint.<br />

Welche Strategien verfolgt Miele neben<br />

dem erwähnten Effizienzprogramm, um in<br />

einem zunehmend wettbewerbsintensiven<br />

Markt erfolgreich zu bleiben?<br />

Gerwens: Zunächst einmal wollen wir<br />

gerade in diesen stürmischen Zeiten wieder<br />

deutlicher machen, wofür die Marke<br />

Miele steht und was sie so stark macht.<br />

Dabei setzen wir weiterhin auf unsere<br />

Kernkompetenzen Qualität, Innovation<br />

und Kundenorientierung und werden<br />

noch stärker auf attraktive Aktionen für<br />

den Fachhandel setzen. Ein persönliches<br />

Anliegen ist mir zudem, wieder stärker<br />

auf den Handel zuzugehen. Wo in der<br />

Vergangenheit Vertrauen verlorengegangen<br />

sein mag, wollen wir dieses wieder<br />

zurückzugewinnen. Ich möchte uns als<br />

zuverlässiger Ansprechpartner und<br />

Problemlöser in Erinnerung rufen,<br />

zum Beispiel durch Errichtung von<br />

Händlerbeiräten für einen kontinuierlichen<br />

Partnerdialog, den wir in diesem<br />

Jahr gestartet haben. Von der Kritik und<br />

den Verbesserungsvorschlägen in diesem<br />

geschützten Raum können wir viel<br />

lernen.<br />

„Wir wollen wieder<br />

stärker auf den Handel<br />

zugehen.“<br />

Gleichzeitig erweitern wir unser Produktportfolio,<br />

um neue, auch jüngere<br />

Kundensegmente zu erschließen, natürlich<br />

ohne Abstriche bei unseren Qualitätsstandards<br />

und unserer Premiumpositionierung.<br />

Unsere beeindruckende<br />

Lichtinstallation zur Eurocucina in Mailand,<br />

die wir „Ignition Gate“ genannt<br />

haben, war vielleicht der Selfie-Hotspot<br />

der Messe und ein weiterer Schritt, um<br />

auch auf den wichtigen Social Media<br />

Plattformen mehr Präsenz zu erreichen.<br />

Auch unser Influencer-Marketing intensivieren<br />

wir weiter.<br />

Wie sieht Miele die Entwicklung der<br />

Hausgerätebranche in den kommenden<br />

Jahren?<br />

Gerwens: Die Entwicklung wird stark<br />

von den Themen Digitalisierung und<br />

Nachhaltigkeit geprägt sein. Vernetzte<br />

Geräte, energieeffiziente Lösungen und<br />

intelligente Funktionen werden immer<br />

wichtiger. Auch der Trend zu personalisierten<br />

Produkten und Dienstleistungen<br />

wird sich fortsetzen.<br />

Wie bereitet sich Miele auf diese Entwicklung<br />

vor?<br />

Gerwens: Die skizzierte Entwicklung<br />

passt für uns gut ins Konzept,<br />

angefangen mit der kommenden IFA –<br />

auf der wir unseren nachhaltig konzipierten<br />

Messestand mit seinen modularen<br />

Aufbauten zum dritten Mal<br />

verwenden.<br />

„Die weitere Entwicklung<br />

der Branche wird stark<br />

von den Themen<br />

Digitalisierung und<br />

Nachhaltigkeit geprägt<br />

sein.“<br />

Ein inhaltliches Fokusthema ist die Zirkularität<br />

– wozu wir mit unseren langlebigen,<br />

reparatur- und recyclingfreundlichen<br />

Produkten wichtige Zeichen<br />

setzen. Zur IFA präsentieren wir darüber<br />

hinaus die Konzeptstudie eines Gerätes,<br />

dass fast vollständig aus zirkulärem<br />

Material besteht und sich auch fast<br />

komplett in den Materialkreislauf<br />

zurückführen lässt. Im Bereich KI setzen<br />

wir digitale Anwendungen über den<br />

ganzen Lebenszyklus unserer Produkte<br />

ein: Von der KI-unterstützten Software<br />

in Forschung und Entwicklung über KIbasierte<br />

Optimierung der Produktqualität<br />

in der Produktion bis hin zu der<br />

KI-gestützten Garguterkennung Smart<br />

Food ID.<br />

Auf welche Trends und Entwicklungen<br />

dürfen sich die Besucher des IFA-Standes<br />

von Miele darüber hinaus freuen?<br />

Gerwens: Bei den Einbaugeräten sind<br />

zum Beispiel unsere eleganten neuen<br />

Farbwelten „Pearlbeige“ und „Obsidianschwarz<br />

matt“ echte Hingucker.<br />

Wie gehabt, präsentieren wir unsere<br />

Neuheiten mit diesmal 270 Geräten auf<br />

3.000 qm Standfläche in der Premiumhalle<br />

2.1. Für genussvolle Kostproben<br />

am Stand sorgt Zwei-Sterne-Koch<br />

Alexander Herrmann.<br />

Und auch zum anschließenden Auftritt auf<br />

Gut Böckel können Sie uns schon einen<br />

kleinen Einblick gewähren?<br />

Gerwens: Ja, sehr gerne. Wir haben<br />

den ,Kuhstall‘ auf Gut Böckel komplett<br />

umgebaut und präsentieren uns dort<br />

nun in einer neuen Optik in einem<br />

deutlich stärker lichtdurchfluteten<br />

Raum. Außerdem ist dort mittels einer<br />

Zwischendecke eine zweite Ebene eingezogen<br />

worden, auf der das Catering<br />

stattfinden wird. Unsere Gäste können<br />

also auf ein ganz neues und großzügigeres<br />

Ambiente gespannt sein, das wir<br />

übrigens auch zwischen den Messen für<br />

Händlerevents nutzen wollen.<br />

Herr Gerwens, vielen Dank für diese<br />

interessanten Einblicke.<br />

12 Unternehmen


Wirtschaftsjahr 2023/24 von Blum<br />

Stabil auf Kurs<br />

Blum hat das Wirtschaftsjahr 2023/2024 per 30. Juni 2024 mit einem Umsatz von knapp<br />

2,3 Mrd. Euro und damit auf konstantem Niveau zum vergangenen Wirtschaftsjahr (- 1,2%)<br />

abgeschlossen. Das Vorarlberger Familienunternehmen begrüßt die stabile Entwicklung.<br />

„Die ersten Monate des vergangenen<br />

Wirtschaftsjahres waren für uns und die<br />

gesamte Branche herausfordernd. Allerdings<br />

zeichneten sich in der zweiten<br />

Hälfte des Jahres positive Signale ab<br />

und wir nehmen Verbesserungen wahr,<br />

auch wenn wir uns nach wie vor in<br />

einem schwierigen Marktumfeld befinden.<br />

Derzeit liegen vor allem die<br />

Kosten für Rohstoffe, Energie und<br />

Personal auf einem sehr hohen Level“,<br />

so Philipp Blum, Geschäftsführer der<br />

Blum-Gruppe. Die Inflation und die<br />

damit verbundenen Preissteigerungen<br />

spüren zudem auch die Endverbraucher,<br />

die vorsichtiger investieren und Neuanschaffungen<br />

gut überlegen. Dies führt<br />

dazu, dass der Ausstattungsgrad von<br />

Küchen derzeit leicht zurückgeht, was<br />

sich auch auf die Beschlägehersteller<br />

auswirkt. Geschäftsführer Martin Blum<br />

sieht darin jedoch auch Chancen: „Wir<br />

betrachten die schwierige Marktsituation<br />

als Aufforderung, noch stärker auf<br />

die Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen.<br />

Unsere weltweit 9.294 Mitarbeitenden<br />

arbeiten gemeinsam daran,<br />

Blum weiterzuentwickeln und unsere<br />

Kunden mit innovativen Produkten zu<br />

begeistern.“<br />

Während die Situation in Nord- und<br />

Zentraleuropa weiterhin herausfordernd<br />

bleibt, sieht Blum in Osteuropa eine<br />

erfreuliche Entwicklung des Marktes.<br />

In den Regionen Nord- und Südamerika<br />

sowie Asien und Pazifik findet eine<br />

stabile Seitwärtsbewegung statt, allerdings<br />

erholt sich vor allem die chinesische<br />

Wirtschaft nur sehr langsam. Die<br />

Region Mittlerer Osten und Afrika<br />

zeigt weiterhin eine gute Entwicklung.<br />

„Wir sind positiv gestimmt,<br />

dass wir mit der Einführung und<br />

Vermarktung unserer Neuprodukte<br />

die richtigen Impulse setzen“, so<br />

Philipp Blum und geht weiterhin<br />

von einem mittelfristigen Wachstum<br />

aus.<br />

Zukunftsgerichtete<br />

Investitionen<br />

Um dieses Wachstum zu ermöglichen,<br />

hat Blum auch in diesem Wirtschaftsjahr<br />

wieder zukunftsgerichtet Investitionen<br />

getätigt: Das Gesamtvolumen<br />

im Wirtschaftsjahr 2023/2024 betrug<br />

insgesamt 287 Mio. Euro. Ein wichtiger<br />

Schritt, den Blum im vergangenen<br />

Wirtschaftsjahr gesetzt hat, war<br />

der Kauf des belgischen Unternehmen<br />

Van Hoecke. Der langjährige Partner<br />

und Vertreter für Belgien, Niederlande<br />

und Luxemburg wird nun in die Blum-<br />

Familie integriert. Zudem wurden<br />

weltweit Schauräume überarbeitet<br />

beziehungsweise neu eröffnet. Ein<br />

Großteil der Investitionen von Blum,<br />

in diesem Jahr 182 Mio. Euro, entfallen<br />

dennoch auf den Hauptstandort Vorarlberg:<br />

Die Erweiterung des Werks 6<br />

in Gaißau wurde abgeschlossen, in Bregenz<br />

und Höchst schreitet<br />

der Ausbau der<br />

Werke voran. Auch im Osten Österreichs<br />

hat sich Blum eine langfristige<br />

Wachstumsmöglichkeit gesichert: In<br />

St. Pölten wird das erste österreichische<br />

Blum-Werk außerhalb von Vorarlberg<br />

entstehen. Der Beschlägespezialist will<br />

in Zukunft eine über 100.000 qm große<br />

Fläche wiederbeleben.<br />

„Wir sind guter Dinge“<br />

Für die Zukunft setzt das Familienunternehmen<br />

weiterhin auf den Standort<br />

Österreich. Für die Zukunft rechnen<br />

die beiden Blum-Geschäftsführer mit<br />

weiteren Herausforderungen, aber auch<br />

einer langfristigen Entspannung der<br />

Lage: „Wir sind guter Dinge, dass gegen<br />

Ende des Jahres 2024 die Konjunktur<br />

anzieht und die Nachfrage an unseren<br />

Beschlägen wieder zunimmt“, so Philipp<br />

Blum. sl<br />

Die beiden Blum-Geschäftsführer<br />

Philipp (l.) und Martin Blum blicken<br />

optimistisch in die Zukunft. Foto: Blum<br />

Unternehmen 13


Zur IFA 2023 kamen rund 182.000 Fachbesucher und<br />

Technik-Interessierte aus 138 Ländern nach Berlin.<br />

IFA 2024<br />

Reiche Geschichte trifft<br />

innovative Zukunft<br />

Von den Anfängen der Radiotechnik bis zur digitalen Revolution: Die IFA feiert in diesem Jahr vom 6. bis 10.<br />

September mit mehr als 2.000 ausstellenden Unternehmen auf dem Berliner Messegelände 100 Jahre<br />

Innovation. Als traditioneller Magnet für Technikbegeisterte erfindet sich die weltweit größte Messe für<br />

Consumer Electronics und Home Appliances dabei neu.<br />

Im Dezember 1924 feierte die IFA als „Große<br />

Deutsche Funk-Ausstellung“ in Berlin Premiere.<br />

242 Aussteller präsentierten damals ihre Innovationen<br />

auf einer Fläche von 7.000 qm und zogen<br />

damit 180.000 Besucher an, die sich u. a. von<br />

Detektorgeräten und den ersten Röhren-Rundfunkempfängern<br />

fasziniert zeigten. Es war der<br />

Beginn einer langen, erfolgreichen Reise mit weiteren<br />

Meilensteinen wie der Eröffnung der Messe<br />

durch Albert Einstein 1930 oder den Weltpremieren<br />

der ersten Dreifach-Röhren und des<br />

elektronischen Fernsehens. Dr. Sara Warneke,<br />

Geschäftsführerin der Branchenorganisation gfu<br />

Consumer & Home Electronics GmbH, Inhaberin<br />

der Markenrechte der IFA, kommt deshalb<br />

auch 100 Jahre nach der ersten Veranstaltung zu<br />

dem Schluss, dass die IFA mit ihrem einzigartigen<br />

Konzept traditionell der ideale Treffpunkt<br />

und die beste Plattform für Handel, Industrie,<br />

Start-ups, Medien und Konsumenten ist.<br />

Neues Design & frische Farben<br />

Damit das so bleibt, hat die IFA Management<br />

GmbH in enger Zusammenarbeit mit ihren<br />

14 Messen<br />

Gesellschaftern – der gfu Consumer & Home<br />

Electronics GmbH und Clarion Ltd. – für die<br />

weltweit größte Messe für Consumer Electronics<br />

und Home Appliances in den vergangenen<br />

Monaten einen tiefgreifenden Neugestaltungsprozess<br />

eingeleitet und umgesetzt.<br />

Sichtbar ist dies beispielsweise am neuen Logo,<br />

das seinen letzten Refresh bereits Anfang der<br />

2000er-Jahre hatte. Es war mit seinen vielen<br />

Bestandteilen aus IFA-Schriftzug, Claim, dem<br />

jeweiligen Veranstaltungsdatum und dem sogenannten<br />

„Funk-Otto“, dem markanten stilisierten<br />

roten Kopf und bisherigen Markenzeichen<br />

der IFA, nicht mehr auf der Höhe der Zeit. So<br />

war es angebracht, die Markenwelt der IFA zu<br />

überarbeiten – und der 100. Geburtstag stellte<br />

für alle Beteiligten den richtigen Zeitpunkt dar.<br />

Bei der Umsetzung des neuen Designs diente<br />

ein weiterer historischer Meilenstein der IFA<br />

als Ideengeber: der Start des Farbfernsehens in<br />

West-Deutschland. Der damalige Vize-Kanzler<br />

Willy Brandt drückte auf der IFA 1967 den<br />

symbolischen roten Knopf und startete damit<br />

hierzulande eine neue Ära im TV-Geschäft.<br />

Anhand dieses Wendepunkts entstand die Idee,<br />

ein Farbschema zu entwickeln, das dem<br />

des Fernseh-Testbildes ähnelt. Vielen ist das<br />

TV-Testbild noch bekannt, weil es bis Mitte<br />

der 1990er-Jahre nach Sendeschluss ausgestrahlt<br />

wurde. Diese Farb-Palette bildet einen wichtigen<br />

Punkt der Consumer Electronics aus der<br />

Vergangenheit ab, ist aber gleichzeitig durch<br />

die Auswahl der Farben aktuell, zeitgemäß und<br />

wirkt zukunftszugewandt. Somit trägt die IFA<br />

ihre Herkunft von nun an in jeden Aspekt der<br />

Gestaltung hinein. Wichtig bei der Entwicklung<br />

war, dass sich damit die gesamte IFA-<br />

Familie angesprochen fühlt. Final zielt die<br />

Gestaltung nicht nur auf Consumer Electronics<br />

ab, sondern auch gleichwertig auf Hausgeräte,<br />

die bereits seit über 15 Jahren elementarer<br />

Bestandteil der IFA sind. Fester Bestandteil des<br />

neuen Designs bleibt auch der „Funk-Otto“.<br />

Er wird aber nicht mehr im Hauptlogo zu finden<br />

sein. Vielmehr begegnet er den Ausstellern<br />

und Messebesuchern von nun an zu diversen<br />

Gelegenheiten.<br />

Ein weiterer Teil der Herkunft der IFA ist der<br />

Name „Internationale Funkausstellung“ von dem<br />

sich die drei Buchstaben IFA ableiten. Auch die-


ser Name ist vielen Menschen noch bekannt<br />

und daher Bestandteil einer neuen Logovariante.<br />

Allerdings stehen die drei Buchstaben IFA<br />

zukünftig aber vor allem für den Claim „Innovation<br />

Für Alle“, der auf Englisch mit „Innovation<br />

For All“ ebenfalls anwendbar ist.<br />

„Innovation ist seit 100 Jahren der Grund, weshalb<br />

die IFA stattfindet. Deshalb war es uns<br />

wichtig, ein Rebranding zu kreieren, das diesen<br />

Weg berücksichtigt. Die neue Wort-Bild-Marke<br />

trägt dem Rechnung. Wir heben uns mit diesem<br />

Logo klar von Messen ab, deren Portfolio sich<br />

mit dem der IFA überschneidet. Es gibt einen<br />

deutlich höheren Wiedererkennungswert, mit<br />

dem wir die Marke IFA stärken werden. Gleichzeitig<br />

lassen die Veränderungen weiterhin erkennen,<br />

von wo wir gestartet sind“, so Warneke.<br />

Viele Neuheiten & spannendes<br />

Entertainment<br />

Den Startschuss zur IFA 2024 gibt übrigens<br />

am 5. September der kanadische Rockstar<br />

Bryan Adams mit einem exklusiven Konzert im<br />

Sommergarten. Allein zum Konzert von Bryan<br />

Adams, der mit über 100 Millionen verkauften<br />

Tonträgern zu den erfolgreichsten Musikern<br />

der vergangenen 40 Jahre zählt, werden 10.000<br />

Musikfans erwartet.<br />

Mit deutlich höheren Besucherzahlen rechnen<br />

die Veranstalter indes für die IFA selbst und versprechen<br />

dabei fünf Tage voller Innovationen,<br />

neuer Technologien und beeindruckender Präsentationen.<br />

Im Bereich Home Electronics werden<br />

dafür bekannte Marken wie AEG, Bosch,<br />

Miele, Samsung oder Siemens sorgen. Ebenso<br />

wie das „House of Smart Living“ in Halle 1.2.<br />

In dem gemeinsam von den drei Elektro-<br />

Verbänden VDE, ZVEH und ZVEI präsentierten,<br />

100 qm großen Modellhaus können sich<br />

Interessierte auf spielerische Art und Weise über<br />

smarte Anwendungen und vernetzte Gebäudetechnologien<br />

informieren.<br />

Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics GmbH,<br />

Inhaberin der Markenrechte der IFA, und Leif Lindner, CEO der IFA Management GmbH, Organisator der IFA,<br />

sind überzeugt: „Das 100-jährige Jubiläum der IFA markiert für uns nicht nur einen historischen Meilenstein,<br />

sondern auch den Beginn einer neuen Ära der Innovation und globalen Vernetzung.“<br />

Neben innovativen Neuheiten steht die IFA traditionell<br />

auch für Entertainment. Neben einem<br />

attraktiven Unterhaltungsprogramm im Sommergarten<br />

des Messegeländes sowie der Austragung<br />

des bundesweiten Finale des Kochwettbewerbs<br />

„Deutschland kocht“ wird auch die<br />

Weltmetropole Berlin als Bühne stärker für die<br />

IFA inszeniert. In der ganzen Stadt wird man vor<br />

und während der Messe im September bemerken,<br />

dass die IFA stattfindet. Dabei wird nicht<br />

nur das Messegelände als Schaufenster für neue<br />

Produkte und Technologien genutzt, sondern<br />

es werden in der ganzen Stadt Events veranstaltet,<br />

mit denen die IFA ihr Jubiläum feiert. Dafür<br />

kommen die weltweit führenden Unternehmen<br />

und Köpfe aus der Technologie-Branche auch an<br />

besonderen Orten in Berlin zusammen.<br />

Leif Lindner, CEO der IFA Management GmbH,<br />

Organisator der IFA, konstatiert: „Das 100-jährige<br />

Jubiläum der IFA markiert für uns nicht nur<br />

einen historischen Meilenstein, sondern auch<br />

den Beginn einer neuen Ära der Innovation und<br />

globalen Vernetzung. Während wir ein Jahrhundert<br />

bahnbrechender technologischer Fortschritte<br />

und Schlüsselmomente Revue passieren<br />

lassen, blicken wir zugleich mit Spannung in<br />

die Zukunft. Die IFA entwickelt sich von einer<br />

traditionellen Messe zu einer globalen Innovationsplattform,<br />

die noch stärker die aktuellen<br />

technologischen und marktrelevanten Trends<br />

in den Mittelpunkt stellt. Eine moderne Messe<br />

kann heute nicht mehr nur eine klassische Ausstellung<br />

sein, sondern muss vielmehr als ein<br />

kulturelles Event fungieren, das Konsumenten,<br />

Handel, Aussteller und Medien gleichermaßen<br />

begeistert und zudem Key Opinion Leader<br />

anzieht. Daran arbeiten wir mit Hochdruck.“<br />

sl<br />

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Redaktion 15


Ein Highlight des IFA-Auftritts von Liebherr werden die<br />

neuen French-Door-Geräte mit raffinierten Design-<br />

Highlights wie dem „MoodLight“ sein.<br />

Frische Neuheiten<br />

75 Jahre Liebherr treffen auf 100 Jahre IFA – der Spezialist für Kühlen und Gefrieren im<br />

Premiumsegment feiert das doppelte Jubiläum in Berlin mit bemerkenswerten Produktpremieren.<br />

Neue Programme<br />

Als Familienunternehmen hat sich Liebherr von einem<br />

kleinen oberschwäbischen Betrieb zu einer weltweit erfolgreich<br />

agierenden Firmengruppe entwickelt. Diese Erfolgsgeschichte<br />

ist Ansporn für heutiges und zukünftiges Handeln<br />

– und Thema auf der IFA. „Vieles, was die Liebherr-Kultur<br />

seit 75 Jahren prägt, steht auch hinter unserem IFA-Auftritt:<br />

Pioniergeist und Innovationskraft, langfristige Orientierung<br />

und verantwortungsvolles Handeln“, erklärt Steffen Nagel,<br />

Managing Director Sales & Marketing, Liebherr-Hausgeräte<br />

GmbH. „Sichtbar wird das an der großen Zahl beeindruckender<br />

sowie wegweisender Produktneuheiten auf unserem Liebherr-Stand<br />

– und erlebbar für unsere Kundinnen und Kunden<br />

in der wertschätzenden Partnerschaft und im intensiven Austausch,<br />

für den die IFA eine hervorragende Plattform bietet.“<br />

„Wegweisende Produktneuheiten“<br />

Die neuen Unterbaugeräte von Liebherr fügen sich perfekt unter der Arbeitsfläche ein.<br />

16 Messen<br />

Zukunftsträchtig ist mit Sicherheit die schon in der<br />

Vergangenheit auf der IFA-Bühne für Aufmerksamkeit<br />

sorgende Vakuum-Perlit-Technologie „BluRoX“. Mit dem<br />

„FNXa 522i“ zeigt Liebherr nun den Prototypen des ersten<br />

Gefrierschranks, der die „BluRoX“-Technologie vollumfänglich<br />

nutzt und ein kreislauffähiges Produktkonzept verfolgt.<br />

Das Gehäuse des „FNXa 522i“ besteht demzufolge aus einem<br />

3D-Vakuumkörper, der durch fein gemahlenes Vulkangestein,<br />

Perlit, stabilisiert wird. Dabei verspricht der „FNXa 522i“ verantwortungsvollen<br />

Verbrauchern nicht nur ein nachhaltig<br />

durchdachtes Produktkonzept. Der Einsatz der „BluRoX“-<br />

Technologie bringt ihnen weitere handfeste Vorteile: So wird<br />

der 185 cm hohe Gefrierschrank die höchste Energieeffizienzklasse<br />

A erreichen. Für eine noch einfachere Reparierbarkeit<br />

ist die Technik kompakt im Sockel eingebaut – in einem leicht<br />

austauschbaren Modul. Und nicht zuletzt bringen die dünneren<br />

„BluRoX“-Außenwände im Ergebnis ein größeres Nutzvolumen.<br />

30% oder 80 Liter mehr sind es bei einem „FNXa“


Mit dem „FNXa 522i“ zeigt Liebherr in Berlin den Prototypen des ersten<br />

Gefrierschranks, der die innovative „BluRoX“-Technologie vollumfänglich<br />

nutzt und ein kreislauffähiges Produktkonzept verfolgt.<br />

der „Prime“-Serie mit „BioFresh“ und Design-Highlights<br />

wie der „SmartSteel“-Rückwand und dem „LightTower“.<br />

Energieeffizienz im Fokus<br />

Liebherr präsentiert zur IFA außerdem mit dem „ICBa 5123“<br />

die weltweit erste Kühl-Gefrierkombination im Einbaubereich<br />

in Energieeffizienzklasse A. Diese Weltpremiere sorgt mit<br />

zwei „BioFresh“-Schubfächern nicht nur für frischen Genuss,<br />

sondern auch für einen verantwortungsvollen Umgang mit<br />

Ressourcen.<br />

Ein weiterer Fortschritt in puncto Ressourcenschonung ist das<br />

Gefriergerät „FNa 6635“ mit ökologisch verantwortungsvoll<br />

eingesetzten Materialien. Dieses Gerät besticht mit seinen<br />

inneren Werten. Für die Türen und Seitenwände nutzt Liebherr<br />

zu 100% recycelten Stahl. Der Isolierschaum und die<br />

Innenverkleidung enthalten recycelte und biobasierte Materialien<br />

und die Türdichtungen bestehen statt PVC aus TPE,<br />

welches genauso langlebig, aber einfacher zu recyceln ist.<br />

Außerdem wurde der ökologische Fußabdruck der Verpackung<br />

reduziert, ohne Kompromisse bei der Transportsicherheit<br />

einzugehen.<br />

Höchste Flexibilität<br />

im Vergleich zu einem regulären Gefriergerät mit den gleichen<br />

Außenmaßen. Ein weiteres „großes“ Highlight des IFA-Auftritts<br />

von Liebherr in Halle 2.1 werden die ab dem kommenden<br />

Jahr verfügbaren neuen French-Door-Geräte sein. Sie<br />

überzeugen mit größtmöglichem Stauraum für Frische, verbunden<br />

mit Qualität bis ins kleinste Detail. Optisch bestechen<br />

die imposanten Kühl-Gefrierkombinationen durch raffinierte<br />

Design-Highlights, wie zum Beispiel dem „MoodLight“. Das<br />

indirekte Lichtkonzept setzt die Griffmulden der Gefrierschubladen<br />

oder das Water & Ice-Center ästhetisch in Szene<br />

und lässt sich dabei ganz nach eigenem Geschmack dimmen.<br />

Individuell anpassbar ist auch das Innere der French-Door-<br />

Geräte: In der „VarioTempZone“ kann die Temperatur flexibel<br />

angepasst und so ganz nach Bedarf zum Gefrieren oder<br />

Kühlen genutzt werden. Besondere Designansprüche an den<br />

Innenraum erfüllen dabei edle Glas- und Edelstahlkomponenten.<br />

Mit 180,5 cm Höhe, 90,6 cm Breite und einer Gehäusetiefe<br />

von 62 cm gibt es die überdurchschnittlich geräumigen<br />

Kühl-Gefrierkombinationen in zwei Ausführungen: als<br />

French-Door mit zwei Gefrierschubladen oder als viertürige<br />

French-Door-Kühl-Gefrierkombination.<br />

Eine weitere große Neuheit ist die harmonisch und zeitlos<br />

designte Produktfamilie für die 194 cm hohe Nische.<br />

Sie nutzt die verfügbare Raumhöhe u. a mit zwei Null-<br />

Grad-Schubladen für zusätzliches Nutzvolumen bestmöglich<br />

aus. Im Vergleich zu einem Einbau-Kühlgerät<br />

stehen bis zu 12,5% mehr Platz für frische Lebensmittel<br />

zur Verfügung. Die verfügbaren fünf Modellvarianten<br />

erstrecken sich vom Einstiegsmodell mit der Frischetechnologie<br />

„EasyFresh“ in der „Pure“-Serie über die „Plus“-<br />

Serie mit „BioFresh“ bis hin zu einem Premium-Modell<br />

Neben neuen Side-by-Side-Kombinationen mit Weintemperierteil<br />

runden neue Unterbaugeräte den Liebherr-Auftritt in<br />

Berlin ab. Sie fügen sich mit einer Höhe von 82 bis 88 cm,<br />

sowie jetzt neu auch 86 bis 92 cm, perfekt unter der Arbeitsfläche<br />

ein. Mit der neuen Höhe antwortet Liebherr dabei<br />

auf den Trend, dass zunehmend höhere Arbeitsplatten in der<br />

Küche gefragt sind.<br />

In das überarbeitete breite Liebherr-Portfolio reihen sich auch<br />

neue Unterbau-Weinkühlschränke ein. Sie bieten beste Lagerbedingungen<br />

für alle Weine, auch auf begrenztem Raum.<br />

Hochwertige Holzborde vervollständigen das Interieur der<br />

Geräte, und ein niedriger Geräuschpegel ermöglicht den<br />

Kunden ungestörten Genuss ihres erstklassigen Weins. sl<br />

Harmonisch und zeitlos gestaltet hat Liebherr auch die Kühl-<br />

Gefrierkombination für die 194 cm hohe Nische. Fotos: Liebherr<br />

Messen 17


Foto: Samsung<br />

Die smarte Küche als<br />

Zukunftsmarkt<br />

Mit dem Smartphone morgens schon aus dem Bett heraus die Kaffeemaschine starten, mittags per App<br />

den Backofen einschalten und später von unterwegs einen Blick in den Kühlschrank werfen – intelligente<br />

Geräte machen eine zunehmende Vernetzung in der Küche möglich.<br />

Die Vernetzung der Küche ist kein vorübergehender<br />

Trend, sondern ein zukunftsweisender<br />

Schritt in Richtung eines komfortableren und<br />

effizienteren Alltags. Mit integriertem Wi-Fi,<br />

internen Kameras, AI-Chips und SmartThings<br />

verfügen etwa die neuesten „Bespoke AI“<br />

Geräte von Samsung über erweiterte Funktionen<br />

und Konnektivität. Außerdem bietet der<br />

Hersteller mit „AI Home“, einem smarten<br />

7-Zoll-LCD-Display, das ab September in<br />

viele neue Produkte integriert wird, einen<br />

intuitiven Zugang und die Kontrolle über das<br />

gesamte vernetzte Ökosystem. „AI Home“<br />

bietet mit 3D Map View eine vollständige<br />

3D-Ansicht des Hauses, die es ermöglicht,<br />

alle angeschlossenen Geräte übersichtlich zu<br />

steuern.<br />

Alles im Blick<br />

Auf künstliche Intelligenz setzt<br />

auch Siemens, u. a. beim neuen<br />

„iQ700“ Backofen. Ein intelligentes<br />

Feature des Gerätes ist<br />

der KI-gesteuerte Bräunungssensors.<br />

Verkohlte Croissants<br />

oder eine schwarze Lasagne-<br />

Kruste gehören damit der Vergangenheit<br />

an, denn der Bräunungssensor<br />

weiß genau, wann<br />

dunkel „zu dunkel“ ist und schaltet<br />

zuvor den Backofen ab. Per<br />

Touchdisplay, App oder Sprachbefehl<br />

können Benutzer vorher<br />

wählen, wie golden sie ihre Pizza,<br />

18 Produkt<br />

ihre Brötchen oder Auflaufkruste haben wollen.<br />

Es muss einfach eine von fünf Bräunungs-<br />

Stufen ausgewählt werden. Während des<br />

Backens kombiniert der Sensor die Infos, die<br />

ihm die integrierte Backofenkamera liefert, mit<br />

intelligenten Algorithmen. Wenn die Gerichte<br />

aussehen wie gewünscht, stoppt er das<br />

Programm und schickt auf Wunsch eine<br />

Nachricht per App.<br />

Vielversprechende Visionen<br />

Dass weitere Evolutionsschritte auf den Weg<br />

zur smarten Küche folgen werden, beweist<br />

Miele in Vilvoorde bei Brüssel im futuristischen<br />

Gebäude von Living Tomorrow mit<br />

einem Food Lab. Es verbindet digitale Hightech<br />

und Künstliche Intelligenz mit aktuellen<br />

Küchengeräten des Unternehmens.<br />

Assistenzsysteme leiten beim Kochen an und<br />

werden multimodal per Sprache, mit Gesten,<br />

über ein Tablet oder eine Touchoberfläche<br />

auf der Arbeitsplatte bedient. Das Abwiegen<br />

von Zutaten geschieht über eine Waage im<br />

Kochfeld.<br />

Ein Assistenzsystem im Food Lab ist beispielsweise<br />

der über die Miele App steuerbare<br />

Prototyp „Nutrition Assistant“. Die Vision:<br />

Der „Nutrition Assistant“ ist der Planer im<br />

Küchenszenario und kennt die Familienmitglieder,<br />

ihre Lieblingsrezepte, aber auch<br />

Unverträglichkeiten für bestimmte Lebensmittel<br />

oder Diäten, die eingehalten<br />

werden sollen. Er erstellt<br />

Wochenspeisepläne und berücksichtigt,<br />

welche Familienmitglieder<br />

jeweils an den Mahlzeiten<br />

teilnehmen wollen. Auf Wunsch<br />

wertet er die Vital- und Aktivitätsdaten<br />

des Nutzers aus, die<br />

dieser etwa über ein Wearable<br />

bereitstellt, und kreiert daraus<br />

einen individuellen Wochenspeiseplan.<br />

sl<br />

Das Miele Food Lab bei Living Tomorrow:<br />

Assistenzsysteme helfen beim<br />

Kochen, unterstützt durch Anleitung<br />

und Steuerung auf Bildschirmen und<br />

Bedienung auf der Arbeitsplatte.


KI in Küche & Bad<br />

Pixeltraum oder<br />

wahre Chance?<br />

Fotos: Clyncy<br />

Die deutsche Küchenindustrie befindet sich derzeit in einer schwierigen Marktsituation.<br />

Um erfolgreich zu sein, müssen auch Designer effizienter arbeiten und gleichzeitig die<br />

Erwartungen der Kunden erfüllen. Christian Pfeifer, Vorstand bei Cyncly, einem Anbieter<br />

von End-to-End-Softwarelösungen, kommentiert, wie weit KI hierbei helfen kann.<br />

In den vergangenen Jahren hat es eine<br />

wahre Explosion von KI-basierten Inspirationstools<br />

gegeben. Kunden bringen<br />

immer häufiger eigene KI-generierte<br />

Bilder in ihre Designbesprechungen<br />

mit. Jedoch zeigen sich in der Praxis<br />

Einschränkungen: Aktuelle Tools wie<br />

RoomGPT, Gemini, Midjourney oder<br />

Canva helfen Nutzern, Designs zu erstellen,<br />

die das gewünschte „Look and<br />

Feel“ von Innenräumen einfangen.<br />

Da sie auf Bildern statt auf echten Produkten<br />

aus Herstellerkatalogen basieren,<br />

können sie jedoch keine komplexen<br />

Räume wie Küchen und Bäder gestalten.<br />

Derzeit bieten sie eher einen Vorgeschmack<br />

auf das Potenzial KIgestützter<br />

Design-Tools.<br />

Weitere Effizienz-steigerungen<br />

Viele professionelle Softwarelösungen in<br />

der Branche nutzen bereits Automatisierungselemente<br />

und integrierte regelbasierte<br />

Logik zur Effizienzsteigerung. KI<br />

kann die nächste Innovationswelle anstoßen.<br />

Die ersten Anwendungen mögen<br />

einfach erscheinen, bieten aber klare<br />

Vorteile. Beispielsweise könnte ein KIgestütztes<br />

Tool bei der automatischen<br />

Dekoration helfen und einen Stil anwenden,<br />

der den Vorlieben des Kunden<br />

entspricht. Oder es könnte auf Basis der<br />

Präferenzen und des Budgets des Kunden<br />

maßgeschneiderte Designoptionen<br />

vorschlagen. KI könnte auch professionelle<br />

Entwürfe besser zur Geltung bringen,<br />

indem sie diese optimal beleuchtet<br />

oder aus den besten Perspektiven präsentiert.<br />

Zudem könnte sie Designs validieren,<br />

um Fehler zu vermeiden.<br />

Der Erfolg von KI-Anwendungen hängt<br />

jedoch stark von der Verfügbarkeit und<br />

Datenqualität ab. Open-Source-KI-<br />

Modelle werden zunehmend leistungsfähiger,<br />

entfalten ihr volles Potenzial<br />

jedoch nur durch hochwertige, branchenspezifische<br />

Daten. Cyncly nutzt<br />

führende Produkt- und Designdaten,<br />

um KI-Modelle mit Milliarden von<br />

Datenpunkten und unzähligen Kombinationen<br />

zu trainieren.<br />

Schwierige Prognose<br />

Da sich die KI-Technologie rasant entwickelt,<br />

ist ihr Einfluss auf die Branche<br />

schwer vorherzusagen. Sie bietet jedoch<br />

enorme Möglichkeiten, die Branche zu<br />

optimieren und ein besseres Kundenerlebnis<br />

in den Bereichen Inspiration,<br />

Design und Verkauf zu bieten. Designer<br />

und Einzelhändler, die offen für Veränderungen<br />

sind, haben die größten<br />

Erfolgschancen.<br />

„KI bietet enorme<br />

Möglichkeiten, die<br />

Branche zu optimieren<br />

und ein<br />

besseres Kundenerlebnis<br />

zu bieten.“<br />

Christian Pfeifer, Vorstand bei Cyncly<br />

Produkt 19


Präzise<br />

Küchengestaltung<br />

In der sich stetig wandelnden Welt der Küchenplanung ist leistungsfähige Software zu einem<br />

unverzichtbaren Werkzeug für Küchenhändler geworden. Moderne Planungsprogramme<br />

ermöglichen es, den gesamten Prozess von der ersten Kundenberatung bis zur finalen Umsetzung<br />

zu optimieren und zu beschleunigen.<br />

20 Produkt<br />

Die Vorteile der modernen Küchenplanungssoftware<br />

liegen auf der Hand: Sie<br />

bieten fotorealistische 3D-Darstellungen,<br />

die es Kunden ermöglichen, ihre<br />

zukünftige Küche bereits in der Planungsphase<br />

virtuell zu begehen. Dies<br />

erhöht nicht nur die Kundenzufriedenheit,<br />

sondern reduziert auch das Risiko<br />

von Missverständnissen und nachträglichen<br />

Änderungswünschen. Durch die<br />

Integration von Produktkatalogen und<br />

automatisierten Preisberechnungen<br />

können Angebote schneller erstellt und<br />

Bestellungen präziser abgewickelt werden.<br />

Dies spart Zeit und minimiert<br />

Fehlerquellen.<br />

Moderne Software passt sich zudem den<br />

aktuellen Trends wie der Digitalisierung<br />

an und erlauben es Küchenhändlern,<br />

flexibel auf Kundenwünsche zu reagieren<br />

und verschiedene Planungsszenarien<br />

durchzuspielen. Cloud-basierte Lösungen<br />

ermöglichen dabei sogar ortsunabhängiges<br />

Arbeiten und vereinfachen die<br />

Zusammenarbeit im Team. Virtual- und<br />

Augmented-Reality-Funktionen bieten<br />

darüber hinaus immersive Erlebnisse für<br />

Kunden. Und auch Künstliche Intelligenz<br />

unterstützt schon bei der Optimierung<br />

von Layouts und der Auswahl<br />

passender Produkte.<br />

Mehrwerte im<br />

Verkaufsprozess<br />

Ein weiteres Tool, um den Verkaufsprozess<br />

zu unterstützen, stellt Carat mit der<br />

neuen Option „Carat productinfo“ zur<br />

Verfügung. Das Tool unterstützt Planer<br />

und Verkäufer aktiv im Verkaufsprozess.<br />

Es ermöglicht den schnellen Zugriff<br />

auf umfassende und qualitativ hochwertige<br />

Zusatzinformationen der Hersteller<br />

direkt im Planungsprogramm.<br />

Inhalte wie Produktvideos, Montageanleitungen,<br />

Modellbeschreibungen<br />

oder Pflegeanleitungen stehen per Mausklick<br />

unmittelbar zur Verfügung – ohne<br />

zusätzlichen Aufwand und ohne zusätzliche<br />

Kosten. Auch das Verkaufshandbuch<br />

wird mit „Carat productinfo“ digital am<br />

POS verfügbar sein. Ein entscheidender<br />

Mehrwert für das Verkaufsgespräch.<br />

Die langwierige Suche nach Artikelinformationen<br />

und der Wechsel zwischen<br />

verschiedenen Medien on- und offline<br />

haben damit ein Ende. Auch Hersteller<br />

profitieren von der neuen Plattform, auf<br />

der sie ihre Produkte durch die Bereitstellung<br />

zusätzlicher Informationen<br />

effektiv bewerben können.<br />

Smarte Features<br />

Effektiv lässt sich auch mit dem speziell<br />

für den Küchen- und Möbelhandel<br />

entwickelten Warenwirtschaftssystem<br />

„Workx“ von RMTsoft arbeiten. Cloudbasiert<br />

und intuitiv bedienbar, bietet


die bewährte ERP-Lösung eine einfache<br />

und klare Übersicht aller Aufträge und<br />

Geschäftsprozesse. Jetzt hat RMTsoft<br />

„Workx“ um zwei wichtige Neuerungen<br />

erweitert: einerseits mit der Anbindung<br />

an „Winner Flex“, zum anderen<br />

an Datev Online Belegtransfer. Bisher<br />

kommunizierte „Workx“ mit den Planungssystemen<br />

von Carat und Eopus.<br />

Nunmehr ist auch die Anbindung an<br />

Winner Flex von Cyncly fertiggestellt.<br />

Diese Schnittstelle arbeitet bidirektional<br />

und geht damit weit über einen simplen<br />

Datenexport aus Planungsprogrammen<br />

hinaus. Damit steht jedem Händler<br />

die Entscheidung frei, mit welcher der<br />

marktführenden Planungslösungen er<br />

arbeiten möchte.<br />

Mit der neuen Anbindung von Datev<br />

Online an „Workx“ ist die Buchhaltung<br />

nun direkt, papierlos und digital möglich.<br />

Via Upload wird die weit verbreitete<br />

Buchhaltungssoftware direkt aus der<br />

Warenwirtschaft des Händlers versorgt<br />

und Unterlagen zur Finanzbuchhaltung<br />

werden automatisiert erstellt.<br />

Realistische Darstellungen<br />

Eine professionelle Lösung für Fachberater<br />

bietet auch das Unternehmen Eopus<br />

aus Vlotho mit der leistungsstarken<br />

3D-Planungssoftware unter dem Namen<br />

„Eopus Studio“. Sie überzeugt durch<br />

ihre intuitive Bedienbarkeit, Echtzeit-<br />

Rendering sowie VR-Integration und<br />

ist besonders geeignet für die Planung<br />

von Wohnbereichen. Die Software bietet<br />

dabei umfassende Unterstützung durch<br />

IDM-Herstellerdaten und ist sowohl<br />

für Windows- als auch für Mac-Systeme<br />

optimiert.<br />

Die Zukunft der Küchenplanung liegt<br />

also in der weiteren Integration von<br />

Technologien wie Künstlicher Intelligenz<br />

und erweiterter Realität. Diese Entwicklungen<br />

werden es Küchenhändlern<br />

ermöglichen, noch individueller auf<br />

Kundenwünsche einzugehen und gleichzeitig<br />

noch effizienter zu arbeiten.<br />

sl<br />

Mit „Carat productinfo“ unterstützt<br />

Carat Planer und Verkäufer<br />

aktiv im Verkaufsprozess. Das Tool<br />

ermöglicht den schnellen Zugriff<br />

auf umfassende und qualitativ<br />

hochwertige Zusatzinformationen<br />

der Hersteller direkt im Planungsprogramm.<br />

Fotos: Carat<br />

Digitale Evolutionsschritte<br />

Mit Innovation und Effizienz im Blick hebt SHD die Küchenplanung mit der<br />

„KPS.MAX suite“ auf eine neue Stufe.<br />

Mit „KPS.MAX vision“ bietet SHD ein besonderes Highlight<br />

und geht mit dem cloudbasierten Planungstool „KPS.MAX“<br />

in die nächste Runde. Ein 360 o -Panorama Walkthrough,<br />

interaktive Online-Meetings und eine Virtual-Reality-Erfahrung<br />

der Küchenplanung modifizieren den Verkaufsprozess<br />

und bieten den Endkunden innovative Lösungen mit einem<br />

besonderen Einkaufsgefühl.<br />

Technik zum Anfassen<br />

SHD wird die technisch weit fortgeschrittenen digitalen Instrumente<br />

zur Optimierung der Küchenplanung auf der diesjährigen<br />

area30 zeigen und in den Mittelpunkt des Messestands<br />

stellen. So liefert der Softwareentwickler aus Andernach<br />

mit „KPS.MAX manage“ noch ein weiteres innovatives<br />

Tool. Das CRM to go bietet Echtzeiteinblicke in Verkaufsund<br />

Kundendaten und ermöglicht datengesteuerte Entscheidungen.<br />

Messebesucher können sich außerdem auf die Präsentation<br />

der „ATAK“-Integration in „KPS.MAX protect“<br />

freuen. Die Anwendung sorgt für eine detailreiche und fehlerfreie<br />

Planung speziell für Nobilia und Pino. Das Modul übernimmt<br />

die intelligente Überprüfung und vermeidet dadurch<br />

Reklamationen oder teure Nachbestellungen. Die Applikation<br />

arbeitet dabei softwaregestützt und nutzt hinterlegte Algorithmen<br />

und Datenstrukturen, um mögliche Fehler schnellstmöglich<br />

zu erkennen. Abgerundet wird das in Löhne präsentierte<br />

Portfolio durch den schon verfügbaren Online-Küchenplaner<br />

„KPS.MAX web“, der bereits qualifizierte Leads generiert.<br />

kuecheundbadforum.de/PRODUKTE<br />

Neue Programme<br />

Mit „KPS.MAX vision“<br />

von SHD können Endkunden<br />

interaktive<br />

Küchenplanung in<br />

Virtual Reality erleben.<br />

Foto: SHD<br />

Produkt 21


Eleganz für edle Tropfen<br />

Eine große Einbaugeräte-Auswahl gibt es für die Fans von Wein-, Prosecco-, Crémant- und Champagner-<br />

Vorräten. Ob im kleinen, mittelgroßen oder großen Format, Marken-Weintemperierschränke erfüllen<br />

alle Voraussetzungen, die für eine optimale Bevorratung unabdingbar sind.<br />

AEG<br />

Variable Qualität<br />

Das Highlight des „8000er Weinklimaschranks“ von AEG ist die<br />

„Dual-Zone Pro“-Technologie. Der Innenraum des Geräts enthält<br />

zwei Fächer, deren Temperatur separat regelbar ist, denn die optimale<br />

Serviertemperatur der Weine variiert je nach Art. Überzeugen kann<br />

der Weinklimaschrank zudem mit dem Regalsystem, in dem alle Flaschen<br />

mit einem Inhalt von 0,75 Litern Platz finden. Eine Bauweise,<br />

die die Bedingungen eines Weinkellers möglichst genau nachbildet,<br />

eliminiert den Lichteinfall. Ein dunkler Innenraum, UV-freie LED-<br />

Beleuchtung und getönte Außenscheiben verhindern, dass sich Licht<br />

auf den Geschmack und die Qualität der edlen Tropfen auswirkt.<br />

Foto: AEG<br />

Amica<br />

Zeitlos elegant<br />

Zeitlos Schwarz und im grifflosen Design der „X-type“-Serie sind die<br />

neuen Weinkühlschränke von Amica ein wertiges Accessoire für Weinliebhaber.<br />

Allen Modellen gemein sind erstklassige Ausstattungsmerkmale:<br />

So schützen Türen mit Rauchglas vor zu viel UV-Einstrahlung,<br />

hochwertige Böden aus Buchenholz verhindern Erschütterungen. Die<br />

Temperatur in den bis zu zwei Temperaturzonen ist elektronisch über<br />

ein Display präzise einstell- und kontrollierbar. Ein spezielles Luftfeuchtigkeitssystem<br />

sorgt für optimale Lagerbedingungen für Weine mit<br />

Naturkorken.<br />

Das Premium-Modell<br />

„WK 341 215 S“ (Foto)<br />

Foto: Amica<br />

passt als Einbaugerät<br />

perfekt in eine Nische,<br />

die für einen Backofen<br />

konzipiert ist. Durch<br />

Antippen der Tür öffnet<br />

sie sich einige Zentimeter<br />

und schließt automatisch<br />

wieder, wenn<br />

sie nicht vollständig<br />

geöffnet wird. Insgesamt<br />

26 Bordeauxflaschen<br />

können auf<br />

den stabilen Holzböden<br />

in zwei unterschiedlich<br />

regelbaren Temperaturzonen<br />

lagern.<br />

Eurocave<br />

Optimaler<br />

Schutz<br />

Eurocave verspricht<br />

mit der Serie „La Première“<br />

(Foto) optimalen<br />

Schutz für Rotweine.<br />

Der französische Hersteller<br />

orientierte sich<br />

in der Entwicklung der<br />

Geräte an den sechs goldenen<br />

Regeln der Weinlagerung:<br />

konstante<br />

Temperatur, angemessene<br />

Luftfeuchtigkeit,<br />

Schutz vor UV-Strahlung,<br />

Anti-Vibrations-<br />

System, kontinuierliche<br />

Belüftung und passende<br />

Ausstattung.<br />

„La Première“ kann als Reife- oder Multitemperaturschrank<br />

mit Temperaturen von 6 °C bis 18 °C eingesetzt werden.<br />

Hier lagern bis zu 230 Flaschen unter einer dezenten Beleuchtung.<br />

Ob feste Regale oder Gleitregale, die Serie bietet<br />

die verschiedensten Konfigurationsmöglichkeiten für die<br />

Lagerung oder Präsentation der Weinflaschen. Die Regale<br />

aus Buchenholz sind sehr robust und frei positionierbar.<br />

Foto: Eurocave<br />

22 Produkt


Der Weintemperierschrank<br />

„KWT 7112<br />

iG 125 Gala Edition“<br />

fügt sich harmonisch<br />

in grifflose Küchen ein.<br />

Foto: Miele<br />

Miele<br />

Stilvoll präsentiert<br />

Zum 125-jährigen Jubiläum bringt Miele eine Reihe von Aktionsgeräten<br />

auf den Markt. Darunter auch den Stand-Weintemperierschrank „KWTS<br />

4785 F 125 Gala Edition“. Er präsentiert edle Tropfen nicht nur stilvoll,<br />

sondern verfügt über zwei individuell regelbare Temperaturzonen. So können<br />

Weine mit unterschiedlichen Anforderungen in Bezug auf Trink- und<br />

Lagertemperatur gelagert werden. Die neue Funktion „ActiveHumidity“<br />

sorgt für hervorragende Lagerbedingungen und bietet die Möglichkeit, die<br />

Luftfeuchtigkeit im Gerät individuell stufenweise einzustellen – über die<br />

Miele App oder direkt am Gerät.<br />

Zum modernen, minimalistischen Stil und geringen Platzbedarf passt der<br />

„KWT 7112 iG 125 Gala Edition“, ein Einbau-Weintemperierschrank<br />

für die 45er-Nische in der Küche. Trotz kompakter Abmessungen bietet er<br />

dank verstellbarer Holzroste selbst für große Flaschen Platz.<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />

Emmericher Straße 10, 90411 Nürnberg<br />

Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />

Telefon +49 911 9 55 78-0<br />

www.moebelmarkt.de, lehmann@moebelmarkt.de<br />

Herausgeber und Verleger<br />

Klaus Ritthammer, Franz Schäfer<br />

Geschäftsführerin Christine Ritthammer<br />

Chefredaktion Sebastian Lehmann<br />

Redaktion Arnd Schwarze, Alexandra Bewermeier-Helms (FM)<br />

Anzeigen Irini Katsika<br />

Vertrieb Ann-Kathrin Ritthammer, Daniela Kollár<br />

Verlagsbüro Süd Gerrith B. Horndasch M.A.,<br />

Kastanienweg 9, 78713 Schramberg, Deutschland,<br />

Telefon +49 7422 20 06 95-9, Mobil +49 177 4 37 74 84,<br />

horndasch@ritthammer-verlag.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 63/2024<br />

Anzeigenschluss für Empfehlungsanzeigen jeweils sechs<br />

Wochen vor Erscheinen; für Gelegenheits-, Vertretungsund<br />

Stellen anzeigen bis eine Woche vor Erscheinen, später<br />

auf Anfrage.<br />

Bezugspreise küche & bad forum<br />

Jahresabonnement Print + Digital 96,00 Euro.<br />

Zzgl. Porto und derzeit gültiger Mehrwertsteuer.<br />

Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Abschlussjahres.<br />

Nachdruck (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen<br />

jeder Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des<br />

Verlages. Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers<br />

gezeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung<br />

übernommen.<br />

Neff<br />

Genussvolle Momente<br />

Der modernen Küche das gewisse Extra verleihen auch die Weinkühlschränke als<br />

Unterbaumodelle in 30 und 60 cm Breite von Neff. Ausgestattet mit einer rahmenlosen<br />

Glasfront und sanfter Innenbeleuchtung, ist der eigene Weinvorrat<br />

rund um die Uhr einsehbar und zieht so die Blicke auf sich. Optisch ansprechend<br />

lagern die Flaschen auf hochwertigen Bambus-Ablagen – über die Teleskopschienen<br />

können sie ganz einfach herausgezogen und der Lieblingswein entnommen<br />

werden. Das schmale Modell „KU9202HF0“ bietet eine Temperaturzone,<br />

die 60 cm Variante „KU9213HG0“ gleich zwei: Zwischen 5 °C und 20 °C kann<br />

die Temperatur hier über das elektronische Bedienfeld individuell reguliert werden<br />

– ideale Bedingungen für Rot- und Weißwein, Sekt und Champagner.<br />

Die Weinkühlschränke<br />

von<br />

Neff sind mit<br />

einer rahmenlosen<br />

Glasfront<br />

und sanfter<br />

Innenbeleuchtung<br />

ausgestattet.<br />

Foto: Neff<br />

„küche & bad forum“ ist Organträger für den Verband der<br />

Deutschen Küchenmöbelindustrie e.V.<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

B<br />

Beko Grundig Deutschland GmbH,<br />

Eschborn Seite 15<br />

C<br />

CARAT Gesellschaft für Organisation,<br />

Dreieich<br />

2. Umschlagseite<br />

D<br />

DIWA-KLIMA GmbH, Lahr Seite 9<br />

F<br />

Fachschule des Möbelhandels,<br />

Köln<br />

4. Umschlagseite<br />

L<br />

Liebherr-Hausgeräte Vertriebs- und Service GmbH,<br />

Ulm Titel, Seite 16-17<br />

S<br />

SHD Kreative Planungssysteme GmbH,<br />

Andernach Seite 7<br />

T<br />

trendfairs gmbh, München Seite 5<br />

Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE)<br />

ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt.<br />

Die verwendeten Druckfarben enthalten<br />

keine toxischen Schwermetalle wie<br />

z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber. Auf der Mülldeponie<br />

verhält sich diese Hülle grundwasserneutral.<br />

Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung<br />

zu entsorgen, voll recyclingfähig<br />

und deshalb besonders umweltverträglich.<br />

Der Möbelmarkt wird auf 100% recyclingfähigem<br />

Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der EU produziert.<br />

Produkt 23


Jetzt oder nie!<br />

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Quelle Foto: Freepik<br />

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Handel und Industrie zu kombinieren, ist nicht nur innovativ und richtungsweisend – es dient als<br />

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Süddeutschland<br />

Foto: iStock/Violeta Stoimenova<br />

Hausmesse Süd 2024<br />

Zu Freunden fahren<br />

Freunde treffen. Leidenschaft spüren. Nachhaltigkeit einrichten. Unter diesen Leitsätzen findet<br />

– im nahtlosen Übergang zu den Ostwestfalen-Messen – vom 27.9. bis zum 2.10.2024 die<br />

Hausmesse Süd statt. Die vier starken Marken Himolla aus Taufkirchen, Paidi aus Hafenlohr,<br />

Rauch aus Freudenberg und Ruf Betten aus Rastatt laden in ihre Showräume.<br />

„Dass das Thema ‚Freunde treffen‘ im<br />

Mittelpunkt unserer Kampagne steht,<br />

hat auch einen sehr aktuellen Anlass“,<br />

sagt Lars Bornschein, Geschäftsführer<br />

der Hausmesse Süd (Schramberg).<br />

„Erstmals rücken wir bewusst direkt an<br />

die Herbsthausmessen in Ostwestfalen<br />

heran, welche am 26. September<br />

enden. So können die Einkaufsausschüsse<br />

direkt zur Hausmesse Süd weiterfahren.<br />

Denn den Bedürfnissen von<br />

Freunden kommt man, wo immer möglich,<br />

entgegen. Darum haben wir diese<br />

Lücke geschlossen.“<br />

Auch an die einzelnen Händlerinnen<br />

und Händler ist wie immer gedacht: Sie<br />

können, wenn sie unter der Woche keine<br />

Zeit finden, nach wie vor am Wochenende<br />

anreisen. Flexibilität bleibt<br />

Trumpf: Wie immer handelt es sich bei<br />

dem offiziellen Hausmessetermin lediglich<br />

um die Kernmessezeit.<br />

Als Gast kommen ...<br />

... als Freund gehen – das ist ein bewährter<br />

Slogan des 43-jährigen Hausmesseverbunds.<br />

„Freundschaft und<br />

Gastfreundschaft werden schon immer<br />

ganz besonders auf der Hausmesse<br />

Süd gelebt“, weiß Lars Bornschein.<br />

Der entspannte und herzliche Austausch;<br />

die große, auch kulinarisch zelebrierte<br />

Gastfreundlichkeit; die Möglichkeit,<br />

partnerschaftlich miteinander<br />

zu arbeiten; die damit einhergehende<br />

hohe Verweildauer – all das gehört zum<br />

besonderen Gefühl im Möbelsüden.<br />

Die vier langjährigen Marken Himolla,<br />

Paidi, Rauch und Ruf Betten bieten<br />

Neuheiten und Anregungen für alle<br />

Wohnbereiche. Himolla zeigte auf der<br />

vergangenen Messe neben Sofas und<br />

Sesseln auch internationale Styles für<br />

Esszimmer. Paidi präsentiert Baby-,<br />

Kinder- und Jugendzimmer,<br />

die mitwachsen<br />

und miteinander<br />

kombinierbar sind.<br />

Rauch zeigt neben<br />

Schlafzimmern funktionsstarke<br />

Schränke, Kommoden,<br />

Sideboards und funktionale<br />

Apartment-Möbel. Und<br />

Ruf Betten präsentiert vielfältige<br />

Innovationen, mutige Ideen und neue<br />

Impulse im Bereich Polster- und Boxspringbetten.<br />

Dass man sich für Freunde angesichts<br />

großer Herausforderungen Lösungen<br />

ausdenkt ist selbstverständlich. Investitionen<br />

in die Digitalisierung, Nachhaltigkeit,<br />

neue Vermarktungsstrategien und<br />

ein wachsames Auge für Produkt- und<br />

Präsentationstrends – die Hersteller der<br />

Hausmesse Süd halten 2024 Neues und<br />

Überraschendes bereit. kh<br />

„Es gibt wohl keine<br />

andere Messe, auf der sich<br />

Möbelhersteller und<br />

Möbelhandel so viel Zeit<br />

füreinander nehmen.“<br />

Lars Bornschein, Geschäftsführer<br />

Hausmesse Süd<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024<br />

Messen 73


VERLÄSSLICH, VERTRAUENSVOLL<br />

Die zentrale Messe im Herbst bleibt das Jahres-Highlight der Möbelmeile. Die Mitglieder wollen Lust auf Einrichten machen<br />

„Die Möbelmeile besteht aus neun Orten<br />

der positiven Momente. Alle Unternehmen<br />

arbeiten daran, Kraftzentren für unsere<br />

Branche zu sein“, erklärt Michael<br />

Laukötter, Geschäftsführer der Möbelmeile,<br />

mit Blick auf die zentrale Herbstveranstaltung<br />

des Hausmesse-Verbundes<br />

vom 22. bis zum 26. September.<br />

Nach der Möbelmeile Frühjahr folgt nun<br />

das zweite Jahres-Highlight des Hausmesseverbundes<br />

aus Ostwestfalen, der<br />

vor allem auch in den für die Branche aktuell<br />

schwierigen Zeiten ein Statement<br />

setzen will: „Wir sind da.“ lautet deswegen<br />

auch das Motto der 2024er Möbelmeile<br />

Herbst. Die 16 Marken an neun<br />

Standorten wollen damit deutlich machen,<br />

dass sie als gute Partner den Handel<br />

verlässlich, vertrauensvoll und treffsicher<br />

mit den passenden Sortimenten<br />

für die Zeit nach der Kaufzurückhaltung<br />

versorgen und den Verbauchern mit frischen<br />

Ideen wieder Lust auf Einrichten<br />

machen wollen.<br />

Von Retro-Lounge bis<br />

Massivholz-Bad<br />

Schon jetzt gibt es einige Schlaglichter<br />

in Bezug auf Produktneuheiten, auf die<br />

sich die Besucher der Möbelmeile freuen<br />

können. Die 3C-Gruppe präsentiert<br />

für ihre Marke Lounge-Möbel im Retro-<br />

Look neu interpretiert und baut dabei<br />

die Einrichtungskonzepte über verschiedene<br />

Produktgruppen immer weiter aus.<br />

Bei 3C-Carina wird der wichtige Sortimentsbaustein<br />

Hochlehner mit Neuheiten<br />

verstärkt, neue Farben und Bezüge<br />

sorgen für frische Looks. Besonderes<br />

Augenmerk liegt in diesem Herbst auf<br />

3C-Candy Sleep mit interessanten Neuheiten<br />

in den Produktgruppen Schlafsofas<br />

und Betten.<br />

Nach dem großen Aufschlag im Frühjahr<br />

legt Musterring auch im Herbst keine<br />

Verschnaufpause ein. Bei der Hauptmarke<br />

Musterring gibt es wie immer<br />

zahlreiche Neuheiten, beispielsweise<br />

wird die JustB! Kollektion um ein Polsterbett<br />

(JustB! SC200) erweitert, das<br />

sich optisch an den beiden bisher erfolgreichen<br />

Polstergarnituren orientiert.<br />

Aber auch Gallery M und Set One by<br />

Musterring gehen nicht leer aus und das<br />

neue System für Esszimmer-Bänke der<br />

Hochwertmarke WK Wohnen mit exklusiven<br />

Gestellen und vielen schicken Details<br />

wird sicher zahlreiche Fans finden.<br />

Starke Systemkompetenz<br />

Bei RMW gibt es eine Auffrischung:<br />

Nachdem in den vergangenen Jahren<br />

die modernen Systemprogramme im<br />

Mittelpunkt der Produktentwicklung<br />

standen, werden in diesem Jahr die<br />

nach wie vor sehr erfolgreichen traditio-<br />

74 Messen<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


UND TREFFSICHER<br />

nellen furnierten, lackierten und teilmassiven<br />

RMW-Programme in den Vordergrund<br />

gerückt und fit für die Zukunft<br />

gemacht. Massivholz-Spezialist Thielemeyer<br />

will in diesem Jahr vor allem im<br />

Bad seine ganze Kompetenz zeigen.<br />

Dank einer großen Auswahl an Massivholzmöbeln<br />

und -materialien sowie der<br />

Möglichkeit von Sonderanfertigungen<br />

lässt sich jedes Bad in eine Wohlfühloase<br />

verwandeln, unabhängig von<br />

Raumgröße oder sonstigen Gegebenheiten.<br />

In Oelde zeigt Loddenkemper<br />

sinnvolle Weiterentwicklungen wie<br />

Schrankinnenausstattungen und eine<br />

vierte Schrankhöhe innerhalb des Systemprogramms<br />

„maXX“. Zu sehen ist<br />

sowohl im Schlafen als auch im Wohnen<br />

ein innovativer Materialmix aus<br />

Lackoberflächen mit Furnier und Massivholz<br />

im Schlaf- und Wohnbereich. Im<br />

Mittelpunkt der Betten- und Matratzen-<br />

Präsentation des Schwesterunternehmens<br />

Femira stehen die neuen Concept-Linien<br />

– ideal abgestimmt auf die<br />

Bedürfnisse und Interessen der jeweiligen<br />

Kundengruppen. Und auch bei den<br />

weiteren Möbelmeile-Partnern Lonsberg,<br />

Mobitec, Sudbrock und Venjakob<br />

sowie bei den „Möbelmeile Friends“<br />

Bert Plantagie und Mobliberica laufen<br />

die Vorbereitungen auf Hochtouren.<br />

Arnd Schwarze<br />

moebelmarkt.de PRODUKT<br />

Foto: Die MÖBELMEILE-Protagonisten 2024 (v.l.):<br />

Matthias Niers, Sudbrock; Carmen Gruner, 3C Candy<br />

& 3C Carina; Heiko Böcker, Thielemeyer; Steffen<br />

Busse, Agentur Steffen Busse für Mobliberica; Kai<br />

Brassel, WK Wohnen; Jürgen Kleinegesse, 3C-<br />

Gruppe; Anton Flechtner, Sudbrock; Ralf Lötfering,<br />

Mobitec; Bettina Höner, Musterring; Ulf Thielemeyer,<br />

Thielemeyer; Markus Wiemann, Femira & Loddenkemper;<br />

Romina Golz, 3C-Gruppe; Bernd<br />

Thielemeyer, Thielemeyer; Alexander Höner,<br />

Musterring, Martin Aschoff, Musterring; Michael<br />

Laukötter, Möbelmeile; Stefan Stottmeister, Venjakob;<br />

Florian Kleinehollenhorst, Lonsberg; Carsten<br />

Hustermeier, Musterring; Theres Sudbrock, Sudbrock;<br />

Gordon Dignan, Sudbrock; Antonius<br />

Rehkemper, Venjakob; Philip Schneidewind,<br />

Thielemeyer; Fred Neuwald, Bert Plantagie; Rudolf<br />

Eikenkötter, Rietberger Möbelwerke; Frank<br />

Scheddien, 3C Carina & 3C Candy; Markus Knysok,<br />

Gallery M; Tanja Roß, 3C Candy; Yasar Özdag,<br />

Loddenkemper und Femira; Frank Bäumer, Venjakob;<br />

Frank Bradford, Bert Plantagie<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024<br />

Messen 75


INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />

Emmericher Straße 10,<br />

90411 Nürnberg<br />

Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />

Telefon 0911 95578-0<br />

Telefax 0911 95578-11/22<br />

ISSN 09‐49-65‐21<br />

Internet:<br />

www.ritthammer-verlag.de<br />

E-Mail:<br />

media@ritthammer-verlag.de<br />

Gründer: Matthias Ritthammer †<br />

Herausgeber und Verleger:<br />

Klaus Ritthammer,<br />

Franz Schäfer<br />

Geschäftsführerin:<br />

Christine Ritthammer<br />

Chefredakteur:<br />

Gerald Schultheiß<br />

Stellvertretender Chefredakteur:<br />

Stefan Mielchen<br />

Redaktion:<br />

Richard Barth,<br />

Alexandra Bewermeier-Helms (FM)<br />

Karin Henjes,<br />

Michaela Höber,<br />

Sebastian Lehmann,<br />

Klaus Leonhard,<br />

Arnd Schwarze<br />

Ständige Mitarbeiter:<br />

Siegfried Kellerer, Kellerer.com<br />

Lior I. Yarom, SmartyCon GmbH<br />

Jochen Winning, DGM<br />

Wilfried Gatzke, Sachverständiger<br />

Anzeigen:<br />

Irini Katsika,<br />

Birgit Kunze<br />

Online:<br />

Silvia Chesi<br />

In der Verlagsgruppe Ritthammer erscheinen auch:<br />

Vertrieb:<br />

Daniela Kollár,<br />

Ann-Kathrin Ritthammer<br />

Verlagsbüro Bad Salzuflen:<br />

Arnd Schwarze<br />

Heldmannstraße 139,<br />

32108 Bad Salzuflen<br />

Telefon +49 (0)5222 23908-07<br />

Fax +49 (0)5222 23908-08<br />

Mobil +49 (0)163 3160974<br />

schwarze@ritthammer-verlag.de<br />

www.ritthammer-verlag.de<br />

Verlagsbüro Süd:<br />

Gerrith B. Horndasch M.A.<br />

Kastanienweg 9, 78713 Schramberg<br />

Telefon +49 (0)7422 200695-9<br />

Fax +49 (0)7422 200695-8<br />

Mobil +49 (0)177 4377484<br />

horndasch@ritthammer-verlag.de<br />

www.ritthammer-verlag.de<br />

Holland:<br />

Publicitas B.V.<br />

1101 CN Amsterdam-Zuidoost<br />

China, Hongkong:<br />

Oceania Publishing & Media Co. Ltd.<br />

200030 Shanghai, Volksrepublik China<br />

Organträger für:<br />

FENA<br />

(Féderation Européenne du Negoce<br />

de l’Ameublement/Europäischer<br />

Verband des Möbelhandels)<br />

Deutsche<br />

Gütegemeinschaft Möbel<br />

Anzeigenpreisliste:<br />

Gültig Nr. 63/2024<br />

Anzeigenschluss<br />

für Empfehlungsanzeigen jeweils<br />

sechs Wochen vor Erscheinen;<br />

für Gelegenheits-, Vertretungs- und<br />

Stellen anzeigen bis eine Woche vor<br />

Erscheinen (später auf Anfrage).<br />

Bezugspreise:<br />

Möbelmarkt Jahresabonnement<br />

Print + Digital 148,00 Euro.<br />

Zzgl. Porto und derzeit<br />

gültiger Mehrwertsteuer.<br />

Kündigung 3 Monate vor<br />

Ablauf des Abschlussjahres.<br />

Nachdruck (auch auszugsweise),<br />

Vervielfältigungen jed er Art be dürfen<br />

der schriftlichen Genehmi gung des<br />

Verlages. Fremd beiträge, die mit<br />

Namen des Ver fassers gezeichnet sind,<br />

geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />

ein ge sandte Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

German member of international<br />

Alliance of Furniture Publications<br />

Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE) ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt. Die verwendeten<br />

Druckfarben enthalten keine toxischen Schwermetalle wie z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber.<br />

Auf der Mülldeponie verhält sich diese Hülle grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung<br />

zu entsorgen, voll recyclingfähig und deshalb besonders umweltverträglich.<br />

Der Möbelmarkt wird auf 100% recyclingfähigem Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der<br />

EU produziert.<br />

A<br />

Alliance Möbel Marketing<br />

GmbH & Co. KG, Rheinbach Seite 22-23<br />

H<br />

himolla Polstermöbel GmbH,<br />

Taufkirchen <br />

4. Umschlagseite<br />

M<br />

MHK Group Marketing Handel Kooperation<br />

GmbH & Co., Dreieich<br />

2. Umschlagseite<br />

Möbel-Meile GbR, Rheda-Wiedenbrück Seite 15<br />

Messen<br />

Hausmesse Süd GbR, Schramberg Titel, Seite 73<br />

Koelnmesse GmbH, Kind+Jugend, Köln Seite 29<br />

Messe Ostwestfalen GmbH, Bad Salzuflen Seite 17<br />

Sleep<br />

B<br />

BETTENRID GmbH, München Seite 37<br />

S<br />

Schmid Handelsgesellschaft mbH,<br />

Reichartshausen Seite 45<br />

MÖBELMARKT Beilage Top 30<br />

C<br />

CARAT Gesellschaft für Organisation und<br />

Softwareentwicklung GmbH, Dreieich Seite 25<br />

Corporate Service GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

4. Umschlagseite<br />

E<br />

Einrichtungspartnerring<br />

VME GmbH & Co. KG, Bielefeld Seite 9<br />

K<br />

Kölnmesse GmbH, imm cologne, Köln Seite 7<br />

L<br />

Lemm Werbeagentur GmbH,<br />

Euskirchen Seite 29<br />

O<br />

Ostermann GmbH & Co. KG,<br />

Witten<br />

2. Umschlagseite<br />

P<br />

Polipol Holding GmbH & Co. KG,<br />

Diepenau Seite 35<br />

küche&bad forum<br />

B<br />

Beko Grundig Deutschland GmbH, Eschborn<br />

Seite 15<br />

C<br />

CARAT Gesellschaft für Organisation,<br />

Dreieich<br />

2. Umschlagseite<br />

D<br />

DIWA-KLIMA GmbH, Lahr Seite 9<br />

F<br />

Fachschule des Möbelhandels,<br />

Köln<br />

4. Umschlagseite<br />

L<br />

Liebherr-Hausgeraete Vertriebs- und<br />

Service GmbH, Ulm Titel, 16-17<br />

S<br />

SHD Kreative Planungssysteme GmbH,<br />

Andernach Seite 7<br />

T<br />

trendfairs gmbh, München Seite 5<br />

76 Impressum / Inserentenverzeichnis<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


Foto: M.O.W.<br />

M.O.W.:<br />

Chancen für alle Vertriebskanäle<br />

Wohnen, Speisen, Polster, Schlafen, Diele, Bad, Büro,<br />

Baby, Kind, Jugend, Klein- und Einzelmöbel, Outdoor,<br />

Fachsortimente – die M.O.W. vom 22. bis 26.<br />

September 2024 im Messezentrum Bad Salzuflen<br />

bietet fast alle Warengruppen und ist ein Muss für Inhaber<br />

und Einkäufer im Möbelhandel. Auf der Messe<br />

können sie sich über Trends informieren, neue Produkte entdecken, Inspirationen und Präsentationsideen sammeln, Kontakte<br />

zu leistungsstarken Lieferanten knüpfen und ihr Angebot mit Hilfe von Spezialisten differenzieren, sie ist die zentrale europäische<br />

Plattform im Herbst. Von zentraler Bedeutung ist der umsatzstarke Polstermöbelbereich, der auf der M.O.W. 2024 mit<br />

langjährigen Anbietern wie ADA, Benformato, Conform, Easysofa, Ekornes, Furninova, Hjort Knudsen, Home Group, Innovation,<br />

Jakobsen, Libro, Primavera, Restyl und Weinrich sowie der Actona Group mit Flexlux, Theca und Sits in großer Vielfalt vertreten<br />

ist. Neu in diesem Jahr sind unter anderem Het Anker, DFM, GMP, Divadivani und ABP-MCA, aber auch große asiatische<br />

Unternehmen wie HTL, Man Wah und Kuka.<br />

Die Möbelwelt trifft sich in Shanghai<br />

Shanghai wird im September mit gleich zwei Messen zum internationalen Treffpunkt<br />

der Möbelbranche: Die 29. Furniture China öffnet vom 10. bis 13. September ihre Tore<br />

im Shanghai New International Expo Centre (SNIEC). Am Tag darauf (11. bis 14.<br />

September) startet die 54. CIFF im National Exhibition and Convention Centre<br />

(NECC). Für beide Messen sind Anmeldungen über die jeweilige Website möglich:<br />

www.furniture-china.cn und www.ciff-sh.com. Zu den Veranstaltungen werden in<br />

der Millionen-Metropole viele internationale Besucher erwartet. Aktuell benötigen<br />

deutsche Staatsangehörige bei geschäftlichen oder touristischen Reisen nach China<br />

für Aufenthalte bis zu 15 Tagen kein Visum.<br />

Foto: stm<br />

HawaExpo 2025: Schaufenster für Möbel aus Vietnam<br />

Die vietnamesische Möbelmesse HawaExpo 2025 wirft ihre Schatten voraus. Sie findet vom 5. bis<br />

7. März in Ho Chi Minh City/Saigon statt. Die Veranstalter erwarten 2025 noch mehr Aussteller als<br />

in diesem Jahr, wo auf den 46.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche des Saigon Expo and Convention<br />

Centers (SECC) sowie dem zweiten Ausstellungsort, dem White Palace, mehr als 500 Unternehmen<br />

Platz fanden, von denen mehr als 80% aus Vietnam stammten. Ein klares Statement<br />

für die Leistungsfähigkeit und das Selbstbewusstsein der heimischen Branche, die sich in Sachen<br />

Produktqualität und Design einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat, der von wichtigen Handelspartnern<br />

honoriert wird: Jeder fünfte Besucher der letzten Ausgabe kam aus Indien, 14% aus den<br />

USA und 11% aus China. Infos gibt es unter www.hawaexpo.com.<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024<br />

Foto: HawaExpo<br />

Esprit Meuble:<br />

Jetzt anmelden<br />

Die (Möbel-)Welt blickt auch nach den<br />

Olympischen Spielen auf Paris: Vom<br />

16. bis 19. November findet dort im<br />

Pavillon 1 am Porte de Versailles die<br />

Esprit Meuble statt. Anmeldungen sind<br />

ab sofort über www.espritmeuble.com<br />

möglich. Auf der Fachmesse treffen<br />

Händler von Möbeln, Sitzmöbeln, Betten<br />

und Bettwaren sowie Küchenspezialisten<br />

auf 400 ausstellende Marken.<br />

Wer sein Hotel über die Online-Plattform<br />

www.revolugo.com bucht, profitiert<br />

von Sonderpreisen zur Messe.<br />

Messen 77


EMV: Knut Albert folgt<br />

auf Felix Doerr<br />

Zum 1. November 2024 startet Knut Albert (59) seine Tätigkeit als Geschäftsführer<br />

des EMV. Er wird schrittweise die Bereiche von Felix Doerr (65) übernehmen,<br />

der sich im Sommer 2025 in den Ruhestand verabschiedet. Somit wird Albert<br />

zukünftig zusammen mit Ulf Rebenschütz die neue EMV-Doppelspitze bilden.<br />

Knut Albert ist Diplom-Kaufmann und ein erfahrener Geschäftsführer. Während<br />

des Studiums prägten sich seine inhaltlichen Schwerpunkte in der kaufmännischen<br />

Geschäftsführung, der Organisation, dem IT- und HR-Management sowie<br />

im Controlling aus.<br />

In den letzten sechs Jahren begleitete er als kaufmännischer Geschäftsführer<br />

den Generationswechsel bei Getränke Sagasser, einem großen Familienunternehmen<br />

mit Sitz in Coburg. Davor war er mehr als 20 Jahre für den Süßwaren-<br />

Filialisten Hussel als Geschäftsführer tätig und hat den Verkaufsprozess an das<br />

Private Equity-Unternehmen Emeran begleitet.<br />

„Wir haben mit Knut Albert einen versierten und erfahrenen Geschäftsführer gewinnen<br />

können, der zum EMV und zu seinen Gesellschaftern passt und die Aufgaben<br />

im EMV zukunftsorientiert angehen wird“, freuen sich der Aufsichtsratsvorsitzende<br />

Martin Stephan und die EMV-Geschäftsführung.<br />

Foto: EMV<br />

Billi & Friends: Platz für<br />

nächste Generation<br />

Geschäftsführer Ulrich Eichenhofer wird das Wohnkaufhaus<br />

Billi & Friends in enger Abstimmung mit<br />

den Inhaberfamilien May und Neumann zum 31.<br />

Dezember verlassen. „Hans-Werner May als geschäftsführender<br />

Gesellschafter und ich gehen als<br />

echte Freunde auseinander. Es war immer klar<br />

kommuniziert, dass ich mit dem Einstieg der nächsten<br />

Generation in das Familienunternehmen meinen<br />

Platz freigeben werde“, erklärt Eichenhofer seinen<br />

Ausstieg. Marcel Neumann, der bereits seit 2017<br />

beim Familienunternehmen tätig ist, wird ab 2025 in<br />

die Geschäftsführung aufrücken.<br />

Ulrich Eichenhofer (links) und Hans-Werner May.<br />

Foto: Archiv<br />

78 Köpfe<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


1. FCN ehrt Franz Schäfer<br />

Am 17. Juli dieses Jahres wurde MÖBELMARKT-Gesellschafter<br />

Franz Schäfer für seine 70-jährige Mitgliedschaft beim 1. Fußballclub<br />

Nürnberg geehrt. Schäfer war von 1958 bis 1963<br />

Schriftleiter der Vereinszeitung des 1. FCN. Ab 1971 war er dritter<br />

Vorsitzender des Gesamtvereins des 1. FC Nürnberg, bevor<br />

er 1976 die Tätigkeit des ersten hauptamtlichen Leiters der Lizenzabteilung<br />

übernahm und diese bis 1978 ausübte. Zudem<br />

war er von 1973 bis 1996 Stadionsprecher des FCN, aber auch<br />

danach riss seine Leidenschaft für den Club nicht ab. Nachdem<br />

er 1999 in den Aufsichtsrat gewählt und 2003 zum Vizepräsidenten<br />

des 1. FC Nürnberg gemacht wurde, war er von<br />

2009 bis 2010 der 29. und letzte ehrenamtliche Präsident des<br />

FCN. Von 2011 bis 2020 blieb er Mitglied im Vereinsbeirat. Für<br />

sein langjähriges Engagement bedankte sich auch Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Peter Meier herzlich bei Franz Schäfer.<br />

Foto: Archiv<br />

Foto: MCA<br />

MCA Gruppe erweitert<br />

Führungsteam<br />

Die ostwestfälische MCA Gruppe erweitert das Führungsteam<br />

der Schlafzimmerschiene „lindaro“ und bestellt Frank Nolte (Foto)<br />

ab 1. August zum neuen Geschäftsführer. Nolte bringe langjährige<br />

Erfahrung und umfassende Expertise in der Möbelbranche<br />

mit, die er in verschiedenen leitenden Positionen bei namhaften<br />

Unternehmen gesammelt habe. „Wir sind überzeugt, dass Frank<br />

Nolte mit seiner tiefgehenden Branchenkenntnis und seinem<br />

strategischen Denken die Weiterentwicklung unserer Schlafzimmerschiene<br />

‚lindaro‘ maßgeblich vorantreiben wird“, so MCA-<br />

Geschäftsführer Benjamin Dobrott. Nolte wird das neue Amt<br />

rechtzeitig zur diesjährigen Branchenmesse M.O.W. antreten.<br />

Die Schlafzimmerschiene „lindaro“ wird dort mit einem Stand<br />

vertreten sein und das neue Sortiment auf über 500 qm in Halle<br />

12 präsentieren. Lesen Sie dazu auch das Interview mit Frank<br />

Nolte auf den Seiten 12-14 dieser Ausgabe.<br />

Alcova Milano kuratiert<br />

Heimtextil Trends<br />

Neue Gesichter auf der nächsten Fachmesse für Wohn-, Objekttextilien<br />

und textiles Design in Frankfurt: Die Heimtextil Trends 25/26 werden<br />

erstmals von der Plattform für unabhängiges Design Alcova Milano kuratiert.<br />

Gegründet von Kreativdirektorin Valentina Ciuffi und dem Architekten<br />

Joseph Grima, hinterfragt Alcova Milano traditionelle Designkonventionen.<br />

Ob alte Bäckerei, verlassene Kaschmirfabrik oder<br />

ehemaliges Militärkrankenhaus – Alcova Milano erweckt Locations zum<br />

Leben, die sonst verborgen bleiben. Die Präsentationen zur Milan Design<br />

Week gelten als Hotspot für Designfans. Seit der Gründung im<br />

Jahr 2018 zeigt Alcova, wie traditionelle Elemente mit zeitgenössischem<br />

Design verschmelzen können – und weist damit auch neue Wege<br />

für die Heimtextil Trends, die Shirley Tale von der Heimtextil erneut<br />

koordinieren wird. „Mit Alcovas dynamischen und zeitgenössischen<br />

Ansatz wollen wir nicht nur globale Veränderungen und Trends in der<br />

Textilindustrie erkennen, sondern auch erforschen, wie Trends wahrgenommen<br />

und genutzt werden“, sagt Olaf Schmidt, Vice President Textiles<br />

& Textile Technologies.<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024<br />

Freuen sich auf die Zusammenarbeit (v.l.): Olaf Schmidt und Shirley Tale von der Heimtextil,<br />

Valentina Ciuffi und Joseph Grima von Alcova. Foto: Messe Frankfurt / Pietro Sutera<br />

Köpfe 79


MHK Group:<br />

Dr. Olaf Hoppelshäuser geht<br />

In gegenseitigem Einvernehmen scheidet Dr. Olaf Hoppelshäuser zum 31. Juli<br />

aus dem Vorstand der MHK Group aus. Er habe mit seiner Expertise und zahlreichen<br />

fachlichen Initiativen das Wachstum der MHK Group engagiert mitgestaltet,<br />

so Aufsichtsratsvorsitzender Professor Rainer Kirchdörfer.<br />

Hoppelshäuser verantwortete von September 2017 bis April 2023 das Ressort<br />

Gesamtvertrieb, Logistik und Facility Management. Für die Verbundgruppe baute<br />

er das starke Industriepartner-Netzwerk der MHK Group im In- und Ausland<br />

konsequent aus. Auch die im vergangenen Jahr ins Leben gerufene MHK Europa<br />

Akademie zahlt auf Lösungen für die Fachkräftegewinnung und Nachwuchs-<br />

Qualifizierung in den Branchen der MHK-Gesellschafter ein.<br />

Foto: MHK<br />

Foto: Amica<br />

Maja Rutkowska führt vorerst Amica<br />

Amica International, deutsche Vertriebsgesellschaft des polnischen Elektrogroßgeräteherstellers<br />

Amica, und der bisherige Geschäftsführer Frank Trittel haben ihre<br />

Zusammenarbeit beendet. Bis zur Ernennung eines Nachfolgers leitet Maja Rutkowska<br />

(Foto), Mitglied des erweiterten Vorstands der Amica Gruppe, interimsweise<br />

die Geschäfte der Amica International in Deutschland. Ihre bisherigen Aufgaben<br />

und Funktionen behält sie bei. „Wir danken Frank Trittel für seinen Einsatz in den<br />

vergangenen vier Jahren. Ich bin davon überzeugt, dass Amica sich weiterhin erfolgreich<br />

auf dem Hausgerätemarkt entwickelt und freue mich sehr auf die zukünftige<br />

Zusammenarbeit in der Geschäftsleitung“, äußert sich Rutkowska. Unverändert<br />

bleiben die seit 2017 besetzten Positionen der Geschäftsleitungsmitglieder<br />

Marcel Kühn als Sales and Marketing Director sowie Arthur Stahlberg als Operations<br />

Director. Beide werden weiterhin ihre Verantwortungsbereiche leiten.<br />

LG: Neues Doppel für Sales<br />

und Marketing<br />

LG Electronics Deutschland (LG) hat die Position des Sales & Marketing<br />

Directors für den Geschäftsbereich Home Appliances mit einer<br />

Doppelspitze neu besetzt: Markus Spodymek (Foto rechts), Head of<br />

Sales & Marketing, und Simon Childs, Head of Sales & Go-to-Market,<br />

traten die Nachfolge von Zdravko Bojcic an, der nach zwölf Jahren erfolgreicher<br />

Leitungsfunktion in den Ruhestand geht. Sowohl Spodymek<br />

als auch Childs sind seit rund zehn Jahren beim Technologiekonzern<br />

tätig, Spodymek zuletzt in der Rolle des Head of Key Account Management,<br />

Childs als Head of National Sales. „Wir freuen uns sehr, dass wir<br />

diese wichtige Rolle mit gleich zwei Sales-Profis besetzen konnten, die<br />

ihre Expertise seit einem Jahrzehnt in unserem Unternehmen unter Beweis<br />

gestellt haben. Von ihrer großen Erfahrung werden wir alle profitieren“,<br />

erklärte Steve Shin, CEO von LG Electronics Deutschland.<br />

Fotos: LG Electronics Deutschland<br />

80 Köpfe<br />

MÖBELMARKT<br />

08 / 2024


Granny & Grandpa<br />

Nostalgie und Authentizität hypen wieder –<br />

und was ist echter als das Alter? Entsprechend<br />

rief die Vogue kürzlich den „Granny<br />

Style“ mit karierten Oma-Röcken und Loafers<br />

aus, in dem auch Popsängerin Billie Eilish<br />

gesichtet wurde. Der „Grandpa Style“ ist sogar<br />

in der Einrichtungswelt angekommen und<br />

wird auf der Homepage von Wayfair erklärt.<br />

Da kommt dieses Foto (per KI zum Hochformat<br />

erweitert) gerade recht. Es stammt von<br />

Once Milano aus der Provinz Treviso. Das<br />

2012 gegründete Haustextil-Unternehmen<br />

stellt traditionelle, schlichte und luxuriöse Leinenstoffe<br />

in Italien her.<br />

Wie das Kölner EHI Retail-Insitut neulich im<br />

Newsletter berichtete, sehnen sich Kundinnen<br />

und Kunden ganz diesen Trends entsprechend<br />

nach echten Offline-Erlebnissen. Gemeinsame<br />

Bastelrunden bei Ikea, Geschäftsräume mit originalem<br />

Inventar und kuratierte Second-Hand-<br />

Stuben sind die Orte der Stunde.<br />

Oder eine Tafel im Grünen, wie einst bei Oma<br />

und Opa. Genießen wir noch die warmen Tage!<br />

Foto: Once Milano <br />

Look Out


COMING SOON<br />

27.09. − 02.10.2024<br />

HIMOLLA HAUSMESSE<br />

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