08.08.2024 Aufrufe

SchlossMagazin Augsburg+Umgebung AUGUST 2024

Schloss Magazin – das Lifestyle Magazin für Augsburg und Umgebung. Schönes Leben in der Region! Jeden Monat TOP-aktuell

Schloss Magazin – das Lifestyle Magazin für Augsburg und Umgebung.
Schönes Leben in der Region!
Jeden Monat TOP-aktuell

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08<br />

24<br />

Das Lifestyle-Magazin<br />

für Augsburg und Umgebung<br />

Preis: unbezahlbar<br />

www.schlossmagazin.com<br />

JEDEN MONAT<br />

TOP<br />

AKTUELL!<br />

Schönes Leben in der Region<br />

Neue<br />

Dresscodes<br />

Trachtenlooks, Mut zum Hut<br />

und antike Mode<br />

Kochen im Wok<br />

Lukullisches<br />

Er-lesenes<br />

Kunst + Kultur<br />

Wie gemalt<br />

Natur + Garten


Freiheit am See!<br />

Idyllisch gelegen<br />

am Augsburger Autobahnsee<br />

lädt das Lauterbacher am See<br />

zum Verweilen ein.<br />

Bei einem traumhaften Blick<br />

übers Wasser und einem kühlen<br />

Lauterbacher Bier lässt sich<br />

der Frühling genießen!<br />

Reservierung & Infos unter: Autobahnsee Augsburg · Mühlhauser Str. 54d · Telefon 0821 74 82 19 20 · info@lauterbacheramsee.de · lauterbacheramsee.de


Editorial | 3<br />

Persönlichkeiten<br />

August ist Urlaubszeit. Endlich genug Muße, mal<br />

wieder ein gutes Buch zu lesen, sei es nun ein<br />

Sachbuch, um sich Rat und Informationen zu<br />

holen, ein schöner Bildband zum Träumen oder<br />

ein Roman zur Unterhaltung. Wir haben für Sie,<br />

wie immer im August, einige interessante Neuerscheinungen<br />

aus den Bestsellerlisten herausgepickt,<br />

aber darüber hinaus Werke von Autorenpersönlichkeiten<br />

in den Fokus genommen, die aus<br />

unserer Region stammen bzw. in dieser leben.<br />

Es ist sicher auch inspirierend, über zwei Augsburger Persönlichkeiten zu lesen,<br />

die die Stadt jeweils auf ihre Art bereichern. In der dritten Folge unserer<br />

kleinen Serie Augsburg-Design stellen wir die Grafikerin und Sängerin Sylvia<br />

Beyerle alias Mom Bee vor. Sie kreiert ganz besondere Augsburg-Souvenirs,<br />

indem sie Porträts historischer Promis der Stadt auf Tassen, Kissen, süßen<br />

Leckereien und anderen Gegenständen verewigt. Der besondere Gag: „Talking<br />

Heads“ auf den Tassen wie Philippine Welser, Jakob Fugger, Bertolt Brecht<br />

und Konsorten erzählen via App aus ihrem Leben. Die Artikel sind über den<br />

Online-Shop erhältlich.<br />

Die eigene Persönlichkeit durch individuelles Styling betonen und dadurch<br />

mehr Selbstbewusstsein entwickeln – das ist für viele Menschen gar nicht so<br />

einfach. Unsicheren Personen in Sachen Outfit hilft Stylingberaterin Stefanie<br />

Fissel auf die Sprünge. Sie selbst ist mit ihrer Power-Persönlichkeit ein<br />

wandelndes Vorbild für Body-Positivity und somit eine Mutmacherin für ihre<br />

Kundschaft.<br />

Eine neue Ausstellung im Staatlichen Textil- und Industriemuseum tim<br />

befasst sich seit Neuestem mit der Welt der Textilien im römischen Augsburg.<br />

Hier wird anschaulich demonstriert, dass auch damals schon Kleider Leute<br />

machten. Und wer heutzutage modisch on top sein möchte, besucht am<br />

besten die weltgrößte Hut-Verkaufsschau „Mut zum Hut“ in Neuburg, wo<br />

Mann und Frau ihr Outfit mit extravaganten oder auch einfach praktischen<br />

Kopfbedeckungen krönen und so ihre Persönlichkeit unterstreichen können.<br />

Als wäre das nicht genug, laden wir Sie auch in dieser Ausgabe des Schloss-<br />

Magazins ein, all die kulturellen Events zu besuchen, die von der herausragenden<br />

Persönlichkeit ihrer Protagonisten profitieren. Suchen Sie sich Ihre<br />

Favoriten aus!<br />

SOMMER-<br />

TARIF FÜR<br />

BAD & SAUNA<br />

3 STUNDEN<br />

ZAHLEN UND<br />

DEN GANZEN<br />

TAG BLEIBEN<br />

GÜLTIG FÜR<br />

ALLE TARIFE<br />

NOCH BIS 30.9.<br />

Ihre<br />

Hannelore Eberhardt-Arntzen<br />

Chefredaktion<br />

WWW.TITANIA-NEUSAESS.DE


4 | Inhalt<br />

Inhalt<br />

Besuchen Sie das <strong>SchlossMagazin</strong><br />

auch auf der Website<br />

www.schlossmagazin.com<br />

Titelfoto<br />

Brandboxx Franz Neumayr<br />

Region aktuell<br />

6 Kurz gefasst ♦ Meldungen aus Kunst, Kultur + Wirtschaft<br />

12 Augsburg im August ♦ Stadtsommer-Highlights<br />

16<br />

13 Der „neue“ Augsburger Handwerkerweg<br />

Überarbeitete Broschüre führt zu Handwerk und Welterbe.<br />

14 Bio-regionales Einkaufen ♦ Führer für Stadt und Land<br />

15 Kolumne: Grüner wird’s nimmer ♦ Bio aus der Region<br />

16 Sprechende Tassen und mehr<br />

Die Grafikerin und Sängerin Mom Bee<br />

erweckt historische Augsburger zum Leben.<br />

Bild des Monats<br />

20 Licht und Schatten ♦ Foto Atelier DARN<br />

Lukullisches<br />

22 Leckeres aus dem Wok<br />

Was die Pfanne aus Asien so beliebt macht.<br />

24<br />

24 Wok-Klassiker<br />

Rezepte mit Rind, Schwein oder Huhn<br />

26 Das richtige Spiel mit dem Feuer ♦ Grill Know-how<br />

Beauty + Fashion<br />

28 „Styling ist meine Profession“<br />

Stefanie Fissel aus Augsburg berät in Sachen Mode.<br />

31 Alles natürlich, oder was?<br />

Zum falschen Verständnis von Naturkosmetik<br />

32 Mythos „Porentiefe Reinheit“<br />

Warum übertriebene Hautreinigung schadet.<br />

Gesundheit + Wellness<br />

28<br />

33 Sommer-Wellness ♦ Fit und frisch bei Hitze<br />

35 Hitzestau und Hitzschlag<br />

Worin der Unterschied liegt und was zu tun ist.


Inhalt | 5<br />

44<br />

54<br />

Special Trachtenmode<br />

36 Muster mit Charakter ♦ Trachtenmode-Trends im Herbst und Winter<br />

Kunst + Kultur<br />

44 „Die spinnen, die Römer“<br />

Die Welt der Textilien im römischen Augsburg<br />

46 Junge Klassik am See<br />

Spritziger Mix von Klassik bis Pop am Ammersee<br />

Geben Sie Ihrer Familie und<br />

Ihrem Leben das Wertvollste,<br />

was Sie haben und das Zuhause,<br />

das es verdient.<br />

Wir für Sie – hochwertige Qualität<br />

aus Inning am Ammersee.<br />

47 „Un-er-hört“ im Herbst und Winter<br />

Das Programm der bayerischen kammerphilharmonie<br />

48 Events am laufenden Band ♦ Veranstaltungsforum Fürstenfeld<br />

49 Große Oper in Sandizell ♦ Verdis Nabucco live und Open Air<br />

50 Er-lesenes ♦ Buchtipps zum Blättern und Genießen<br />

54 Mut zum Hut ♦ Weltgrößte Hutverkaufsschau in Neuburg<br />

55 Fünf Seen Filmfestival <strong>2024</strong><br />

Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus Mitteleuropa<br />

Sport + Spaß<br />

56 „Wie Beachvolley, nur ohne Arme“ ♦ Trendsport Footvolleyball<br />

57 Luft anhalten und los! ♦ Unterwasser-Rugby<br />

massiv<br />

wertig<br />

energieeffizient<br />

elegant<br />

zeitlos<br />

Wirtschaft + Finanzen<br />

58 Auf das Bauchgefühl vertrauen ♦ Intuition oft besser als Google und KI<br />

Natur + Garten<br />

60 Gärten wie Gemälde ♦ Stauden und Gräser machen’s möglich.<br />

62 Lavendel ♦ Rückschnitt mal nicht auf die englische Art<br />

63 „Schneck weg!“ ♦ Die besten Hausmittel<br />

Architektur + Bauen<br />

64 Sonnenbrille fürs Fenster ♦ Speziallösungen streuen das Licht.<br />

65 Rollen, raffen, falten ♦ Mobile Fensterbeschattungen<br />

66 Vorschau + Impressum<br />

Billerberg 9 • 82266 Inning a. A.<br />

Tel. 08143 - 444 05 - 0<br />

info@josef-augustin.de<br />

seit 1994<br />

www.josef-augustin.de


6 | Region aktuell | Kurz gefasst<br />

Labyrinth Ex Ornamentis: Wickie<br />

Das Labyrinth Ex Ornamentis in Utting am Ammersee<br />

zeigt in seinem 26. Jahr Motive aus der Fernsehserie<br />

„Wickie und die starken Männer“, die heuer ihren<br />

50. Geburtstag feiert. Das diesjährige Programm<br />

bietet nicht nur jede Menge Verwirr-Spaß auf rund<br />

3,4 km Laufstrecke, sondern begeistert Groß und<br />

Klein auch mit anderen Attraktionen wie Kugelbahnen,<br />

einem Wasserspiel und einem charmanten<br />

Suchspiel. Das Labyrinth hat bis 29. September täglich<br />

geöffnet.<br />

Informationen www.exornamentis.de<br />

Foto Ernst<br />

Karlsplatz Neuburg<br />

10. bis 13.Oktober<br />

20 24<br />

NEUBURGER<br />

BAROCK-<br />

KONZERTE<br />

77. Neuburger Barockkonzerte<br />

Kartenvorverkauf<br />

Infos unter: www.neuburger-barockkonzerte.de<br />

Touristinformation<br />

Ottheinrichplatz A 118<br />

86633 Neuburg a.D.<br />

tourist@neuburg-donau.de<br />

Service-Telefon 08431 55-400<br />

Online unter:<br />

www.neuburger-barockkonzerte.de/<br />

Tickets für die Neuburger Barockkonzerte<br />

online bestellen:<br />

Online-Bestellung.html<br />

www.neuburger-barockkonzerte.de/<br />

online-bestellung.html<br />

Danke<br />

unserem Kooperationspartner:<br />

Bayerische Schlösserverwaltung und<br />

Bayerische Staatsgemäldesammlung<br />

unseren Förderern:<br />

Neu: Renaissance-Schirme<br />

Augsburg hat seiner erfolgreichen Merchandise-Produktserie<br />

„Renaissance Augsburg – start again!“ zwei<br />

neue Repräsentantinnen hinzugefügt: einen Stockund<br />

einen Taschenschirm. Beide werden von lockeren<br />

Motiv-Assoziationen des Rathauses und des Perlachturms<br />

auf weißer Stoffbespannung geschmückt. Im<br />

Kaufpreis ist jeweils ein Charity-Beitrag in Höhe von<br />

3.- für die Renovierung des Perlachturms inbegriffen.<br />

Alle Produkte der Designlinie<br />

gibt es in der Tourist-Information<br />

am Augsburger Rathausplatz,<br />

ausgewählte Stücke<br />

der Kollektion auch im Fugger<br />

und Welser Erlebnismuseum<br />

sowie in den Museumsshops<br />

der Kunstsammlungen und<br />

Museen Augsburg. Die Schirme<br />

sind zudem auch im Römerlager<br />

im Zeughaus, im<br />

Leopold Mozart Haus, im<br />

Brechthaus und im H2 Zentrum<br />

für Gegenwartskunst im<br />

Glaspalast zu bekommen.<br />

Informationen<br />

www.augsburg-tourismus.de<br />

Foto N. Ribovic<br />

www.neuburger-barockkonzerte.de<br />

www.br-klassik.de<br />

Landkreis Neuburg - Schrobenhausen<br />

unseren Sponsoren:


Tradition mit Zeitgeist<br />

Region aktuell | 7<br />

swa erleben im August<br />

Beim Führungsprogramm der Stadtwerke Augsburg<br />

swa erhalten Interessierte jeden Monat einen exklusiven<br />

Einblick hinter die Kulissen der swa-Einrichtungen.<br />

Am 18. August lockt wieder das „Offene Gaswerk“<br />

mit Gaskessel-Aufstieg, Scheibengasbehälter-Besichtigung,<br />

Vortrag und VR-Brillen-Tour. Die Historische<br />

Wagenhalle Lechhausen öffnet am 25. August ihre<br />

Tore für Fans altgedienter Straßenbahnen. Am ersten<br />

Samstag im September können die Fans auch zu einer<br />

Stadtrundfahrt mit dem Triebwagen Nr. 506, dem<br />

„Heidelberger“, einsteigen.<br />

Informationen www.swa.to/erleben<br />

Neuburger Töpfermarkt<br />

Am 21. und 22. September findet in der Altstadt von<br />

Neuburg an der Donau, im Marstall, wieder der traditionelle<br />

Töpfermarkt statt. Als Organisator des<br />

Marktes tritt heuer Manuel Bedynek die Nachfolge<br />

von Claudia Unger an. Der gebürtige Neuburger legt<br />

wie auch seine Vorgängerin sehr viel Wert auf Qualität<br />

und Vielfalt der Töpferwaren und der Ausstellenden,<br />

über 100 an der Zahl, die aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet sowie dem europäischen<br />

Ausland anreisen.<br />

Jedes Keramikstück ist<br />

auf seine Art ein Unikat, da<br />

handgemacht. Vor den Toren<br />

des Töpfermarkts findet übrigens<br />

zeitgleich ein großer<br />

Bauernmarkt statt. Dane ben<br />

sind weitere Überraschungen<br />

geplant. Öffnungszeiten: jew.<br />

10:00 bis 18:00 Uhr<br />

Informationen<br />

www.neuburger-toepfermarkt.de<br />

Foto Veranstalter<br />

BESUCHEN SIE NEUBURG AN DER DONAU<br />

21.+22. Sept. <strong>2024</strong><br />

Marstall Altstadt Neuburg<br />

www.neuburger-toepfermarkt.de<br />

10–18 Uhr · Biergarten · Musik · Brotzeiten · Töpfer-Café · Bauernmarkt<br />

Neuburger Töpfermarkt Telefon 01511 7372345 · Festwirt Heinzlmeir Gastronomiebetrieb<br />

Eintritt 5,- Euro (inkl. 2,- € Warenwertgutschein, der bei jedem Stand eingelöst werden kann)<br />

Mit freundlicher Unterstützung<br />

Wir danken<br />

unsere Sponsoren


8 | Region aktuell | Kurz gefasst<br />

Aichach: Licht und Raum<br />

Bis zum 30. August sind im Aichacher Rathaus<br />

Werke der Malerin und Grafikerin Sabine Reichelt zu<br />

sehen. Antrieb ihres künstlerischen Schaffens ist die<br />

Faszination für die Wechselwirkung zwischen Form<br />

und Farbe. Florale Elemente in abstrakten dynamischen<br />

Formen verschmelzen mit farbintensiven<br />

Flächen und Strukturen. Ihre Werke sind vielfältig<br />

interpretierbar und wecken tiefe emotionale Resonanz.<br />

Das Besondere einfangen, Stimmungen widerspiegeln,<br />

Lebensfreude vermitteln – großzügig gestaltet<br />

mit kräftigen Farben und lockerer Pinselführung.<br />

Informationen<br />

www.aichach.de<br />

40. Kunstpreise Gersthofen<br />

Im Juli wurden im Gersthofener Ballonmuseum zum<br />

40. Mal Kunstpreise vergeben. Der Fokus der Ausschreibung<br />

lag <strong>2024</strong> im Bereich Bildende Kunst – also<br />

Malerei, Grafik, Bildhauerei, Fotografie sowie Installationen.<br />

Insgesamt hatten sich 102 Künstler mit 183<br />

Kunstwerken beworben. Die Gewinner: Der Jurypreis<br />

ging an den Wahl-Augsburger Christian Amerigo Odato<br />

für sein Werk „Mona Lisa“. Den Publikumspreis erhielt<br />

Eva Bley für ihr Werk „Quellen entspringen“.<br />

Informationen<br />

www.gersthofen.de<br />

Im Bild<br />

(l.) Christian Amerigo Odato vor seinem Werk „Mona Lisa“<br />

(r.) Eva Bley und ihr Werk „Quellen entspringen“<br />

Fotos Marcus Merk<br />

Eine Zeitreise<br />

mit Überraschungen<br />

Ausstellungen zur Rieser Alltagskultur und Landwirtschaft auf<br />

über 6.000 m2 im Innen- und Außenbereich<br />

Sonderausstellungen, Feste, Märkte und Aktionstage sowie vielfältige<br />

Vermittlungsangebote für Klein und Groß<br />

SONDERAUSSTELLUNGEN<br />

RiesMomente<br />

Zeichnungen von Walter Diehm<br />

bis 02.02.2025<br />

Infos & Veranstaltungen:<br />

www.mklr.bezirk-schwaben.de<br />

Wünsch dir was!<br />

Ideenwerkstatt im Museum<br />

ab 13.10.<strong>2024</strong><br />

Infos/Veranstaltungen laufend aktuell unter:<br />

www.mos.bezirk-schwaben.de<br />

oder einfach<br />

scannen<br />

Museum KulturLand Ries<br />

Klosterhof 3 und 8 | 86747 Maihingen


Region aktuell | 9<br />

„Circus“ in Schwabmünchen<br />

Die große Sonderausstellung „Circus – Die Welt der<br />

Sensationen im Wandel“ in Museum und Galerie der<br />

Stadt Schwabmünchen, dem MUGS, präsentiert bis 8.<br />

September rund 800 Exponate zur Zirkusgeschichte.<br />

Viele Leihgaben sind erstmals in der Öffentlichkeit zu<br />

sehen. Die Kulturgeschichte des Zirkus handelt von risikofreudigen<br />

Menschen, deren Einfallsreichtum und<br />

Unternehmertum, von mutigen Einzelgängerinnen<br />

und Einzelgängern und Familiendynastien, von wagemutigen<br />

Artistinnen und Artisten und sensationellen<br />

Programmen. Die Besucher wandern durch die Kulturgeschichte<br />

der zirzensischen Welt. Der Eintritt ist frei.<br />

Informationen www.museum-schwabmuenchen.de<br />

Foto Doris Hafner<br />

„Tiere im tim“ verlängert<br />

Weil die Ausstellung „Tiere im tim“ beim Publikum so<br />

gut ankam, geht sie nun in die Verlängerung. Die Bast-<br />

Kreaturen der Kunsthandwerkerin Else Stadler-Jakobs<br />

werden noch bis zum 6. Oktober als Intervention die<br />

Dauerausstellung des Staatlichen Textil- und Industriemuseum<br />

bevölkern. Sämtliche Tiere treten dabei mit<br />

Objekten der Dauerausstellung in einen augenzwinkernden<br />

Dialog. So blickt beispielsweise eine Pinguinfamilie<br />

überrascht auf einen schwarz-weißen Hochzeitsfrack<br />

oder ein eitler Pfau schlägt sein leuchtendes<br />

Rad direkt vor seinem vermeintlichen Konkurrenten,<br />

einem schillernden Charles ton-Kleid aus den 1920er<br />

Jahren. Die Exponate stammen aus dem Nachlass der<br />

Künstlerin und sind nun erstmals öffentlich zu sehen.<br />

Informationen www.timbayern.de<br />

Foto Christoph Sauter<br />

Neues Programm<br />

Herbst-/ Wintersemester <strong>2024</strong>/25<br />

Wir laden auch herzlich ein zur:<br />

120-Jahrfeier<br />

19.09.<strong>2024</strong><br />

von 18:30 - 21:30 Uhr am Willy-Brandt-Platz<br />

Mehr Infos: www.vhs-augsburg.de<br />

Augsburger Volkshochschule | Willy-Brandt-Platz 3a | 86153 Augsburg | Telefon 0821 / 502 65-55 | verwaltung@vhs-augsburg.de


10 | Region aktuell | Kurz gefasst<br />

Sensemble Theater:<br />

(R)Evolution<br />

Die erste Premiere der Spielzeit<br />

feiert das sensemble Theater Augsburg<br />

am 28. September. Mit dem<br />

Stück (R)Evolution geben die Autoren<br />

Yael Ronen und Dimitrij<br />

Schaad eine augenzwinkernde und<br />

trotzdem nicht ganz unrealistische<br />

Anleitung zum Überleben im 21.<br />

Jahrhundert. Die digitale Revolution<br />

hat unser Leben von Grund auf verändert und vieles leichter gemacht.<br />

Revolution ist Evolution – aber wer hält die Fäden dabei in der Hand?<br />

Absurd, skurril und humorvoll spielt (R)Evolution diese Fragen durch.<br />

Informationen www.sensemble.de<br />

Foto sensemble<br />

Im Bild Florian Fisch, Daniela Nering, Martin Schülke<br />

Informationen www.galerienoah.com<br />

Im Bild „Studio Pollock”,<br />

2023, Acryl auf Leinwand, 200 x 160 cm<br />

Galerie Noah:<br />

Markus Oehlen<br />

Bis zum 13. Oktober sind in der Galerie<br />

Noah im Augsburger Glaspalast<br />

Werke des 1956 geborenen<br />

Künstlers Markus Oehlen zu sehen.<br />

Einst ein „Junger Wilder“ und zuletzt<br />

bis 2023 Professor an der Akademie<br />

der Bildenden Künste München,<br />

ist der Künstler ein bekannter<br />

Vertreter des sog. Pop Informel, der<br />

konstruierten Malerei, die Abstraktion<br />

und Figuration gegenüberstellt,<br />

mit fragmentierten Überlagerungen<br />

arbeitet.<br />

Kunstgenuss<br />

für die Mittagspause<br />

Appetit auf Kunst? Die Kunstsammlungen<br />

& Museen Augsburg servieren<br />

jetzt zum smART LUNCH kleine<br />

kunsthistorische Offenbarungen.<br />

Start ist jeweils um Punkt 12:00<br />

Uhr. Bei der neuen Führungsreihe<br />

lernen Interessierte in 30 Minuten<br />

besondere Highlights aus den<br />

Sammlungen des Maximilianmuseums<br />

und des Schaezlerpalais kennen:<br />

ein kleiner Kunstgenuss für<br />

die Mittagspause! Die Themen, präsentiert<br />

von verschiedenen Kunstvermittelnden,<br />

spannen sich von<br />

interessanten Geschichten zu Adeligen-Porträts<br />

über Ansichten weit<br />

entfernter Städte hin zu Gold- und<br />

Silberschmiedearbeiten von ausgesuchter<br />

Qualität oder technischen<br />

Meisterwerken vergangener Zeiten!<br />

Vorwissen ist nicht erforderlich.<br />

Kosten: nur Eintritt.<br />

Informationen www.kmaugsburg.de<br />

Im Bild Georg Flegel, Stillleben ca. 1630<br />

Foto KMA<br />

presents<br />

Sonntag,<br />

29.09.<strong>2024</strong><br />

10-17 Uhr<br />

sponsored by<br />

MODENSCHAU • GEWINNSPIEL • SHOW HIGHLIGHTS


Region aktuell | 11<br />

Tag des offenen Denkmals<br />

Die Stadt Augsburg hat zum bundesweiten Tag des offenen<br />

Denkmals <strong>2024</strong> am 8. September das Motto „Wahr-<br />

Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ gewählt. An diesem<br />

Tag stehen im gesamten Stadtgebiet mehr als 50 Denkmäler<br />

für interessierte Besucherinnen und Besucher offen.<br />

Augsburg hat zur größten Kulturveranstaltung der Republik<br />

ein Programmheft herausgebracht, welches kostenfrei<br />

in der Bürgerinfo am Rathausplatz ausliegt. Ausführliche<br />

Begleittexte zu einzelnen Programmpunkten sind in<br />

einer App und auf der Homepage der Stadt zu finden.<br />

Informationen www.tag-des-offenen-denkmals.de/artikel/app<br />

www.augsburg.de/tag-des-offenen-denkmals<br />

Kulturherbst Schrobenhausen<br />

Der dritte Schrobenhausener Kulturherbst steht in den<br />

Startlöchern und hat sich mittlerweile zu einer festen Institution<br />

entwickelt. Vom 9. Oktober bis zum 22. November<br />

bietet die Veranstaltungsreihe erneut eine beeindruckende<br />

Mischung aus Musik, Literatur und Geschichte. Zu Gast<br />

sind Mathias Petry, seit über 40 Jahren auf Bayerns Bühnen<br />

aktiv, Marcus Jeroch, der mit seiner Mischung aus Lesung<br />

und Jonglage zu einer fantastischen Reise in die Welt<br />

der Sprache und Bewegung einlädt und das Ensemble<br />

Wanderlust, das mit Trompete, Blockflöten, Cello und Klavier<br />

Elemente aus Jazz, Folklore und zeitgenössischer Musik<br />

verbindet. In der Stadtpfarrkirche thematisieren die<br />

Sänger:innen und Musiker:innen um Organisatorin Karin<br />

Kraus-Mörtl das Thema „Freud und Leid“ mit Stücken<br />

verschiedener Genres. Kreisheimatpfleger Hans Hammer<br />

führt zu Kulturdenkmälern in der Stadt und Julia Boegershausen<br />

sowie Björn Bewerich präsentieren Erich Kästners<br />

Gedichtzyklus „Die 13 Monate“. Am 17. November führen<br />

der Lenbach-Chor und das Arsatius Consort in der Stadtpfarrkirche<br />

Mozarts Requiem d-Moll KV 626 auf. Zum guten<br />

Schluss entführt das Quartett Quetschendatschi in die<br />

mystische Atmosphäre der Rauhnächte.<br />

Informationen www.schrobenhausen.de<br />

ArtGallery Landsberg schließt<br />

Fast auf den Tag genau vor acht Jahren wurde die<br />

ArtGallery eröffnet. Nun schließt die Galerie im<br />

Herzen der Landsberger Altstadt bald ihre Türen.<br />

Begonnen hatte alles mit der ehrgeizigen Idee,<br />

den Landsberger Bürger:innen die Illustration<br />

als Kunstform nahe zu bringen. Kat Rücker-<br />

Weininger, selbst eine weit über deutsche Grenzen<br />

hinaus bekannte Illustratorin, lud herausragende<br />

Kollegen und Freunde nach Landsberg ein<br />

und veranstaltete auch Literaturabende. Daneben<br />

gab es zahlreiche Gemeinschaftsausstellungen<br />

renommierter Illustratoren und Medienkünstler<br />

und immer wieder Einzelausstellungen mit Werken<br />

von Kat Rücker-Weininger. Diese will sich in<br />

Zukunft wieder ganz aufs Schreiben, Illustrieren<br />

und auf die Buchrestaurierung konzentrieren.<br />

Am 21. September wird sich die Illustratorin ein<br />

letztes Mal an der Langen Kunstnacht in Landsberg<br />

beteiligen. Seit 1. August gewährt Rücker-<br />

Weininger 25 % Nachlass auf alle Originale und<br />

Kunstdrucke, die in der Galerie zu finden sind.<br />

Informationen<br />

www.ruecker-art.de/artgallery/<br />

www.ruecker-art.de<br />

www.kat-ruecker.de<br />

Illustration Rücker-Weininger<br />

www.schrobenhausen.de<br />

KULTUR<br />

HERBST<br />

<strong>2024</strong><br />

SCHROBENHAUSEN<br />

OKTOBER UND NOVEMBER


12 | Region | Augsburg im August<br />

Die Creeping Candies sind im Brunnenhof<br />

zu Gast. ♦ Foto Presse<br />

Auf der Freilichtbühne am Roten Tor tobt der Bär; wer es ruhiger angehen lassen<br />

möchte, besucht das Lechflimmern im Familienbad. ♦ Foto Martin Augsburger<br />

Einfach mal spontan das Tanzbein<br />

schwingen – bei Swing in der City. ♦<br />

Foto Augsburg Marketing<br />

Augsburg im August<br />

Stadtsommer-Highlights<br />

Veranstaltungen wie das Open-Air-Programm im Brunnenhof, Swing in der<br />

City und die Freilichtbühnenkonzerte sorgen für unvergessliche Erlebnisse<br />

und eine lebendige Atmosphäre in der ganzen Stadt.<br />

Während das Konzert der „Münchner<br />

Freiheit“ auf der Freilichtbühne am<br />

Roten Tor am 13. August ausverkauft<br />

ist, sind für den Singer-Songwriter<br />

Max Giesinger am 10. August noch Tickets erhältlich.<br />

Und das beliebte Lechflimmern im Familienbad<br />

am Plärrer bietet auf zwei Riesenleinwänden<br />

wieder ein attraktives Open Air Kinoprogramm: Vom<br />

Action-Kracher über den Familienfilm bis zur Komödie<br />

ist für alle etwas dabei. www.lechflimmern.de<br />

Einlass ist jeweils ab 20:00 Uhr; die Filme beginnen<br />

bei Einbruch der Dunkelheit. An mehreren Terminen<br />

läuft z. B. die Liebes- und Freundschafts-Komödie<br />

„Zwei zu eins“ über Geld und Gerechtigkeit.<br />

Auch der Familien-Animationsfilm „Ich – einfach<br />

unverbesserlich 4“ ist im August an drei Open Air<br />

Terminen zu sehen. Am 19. August präsentieren die<br />

Veranstalter den weltweit prämierten Surf- und<br />

Travel-Film „African Territory“, die Dokumentation<br />

einer 22-monatigen Expedition entlang der Atlantik-<br />

küste des afrikanischen Kontinents mit perfektem<br />

Soundtrack. Am 21. und 22. August gibt es Live-Kino<br />

von und mit Naturfilmer Stefan Erdmann: Island 63°<br />

66° N bzw. „Die Seele des Waldes“. Kurzfilme, die nur<br />

hier zu sehen sind, stellt das Bayerische Outdoor<br />

Filmfestival vor und zwar am 29. August mit coolen<br />

Streifen aus dem Extremsport. Ein ganz besonderer<br />

Film läuft am 30. August: Gloria, eine ungestüme filmische<br />

Sinfonie über weibliche Kreativität und die<br />

Entstehung der modernen romantischen Popmusik.<br />

Den Filmmonat August beschließt am 31. die dramatische<br />

Liebesgeschichte „In Liebe, Eure Hilde“.<br />

Bis zum 31. August sind im Brunnenhof im Zeughaus<br />

abwechslungsreiche Veranstaltungen aus den Bereichen<br />

Konzert, Tanz, Poesie und Popkultur zu erleben.<br />

www.augsburg.de/kultur/festivals/brunnenhof<br />

Tanzbegeisterte kommen bei „Swing in der City“ ab<br />

Mitte August auf ihre Kosten und zwar im Kö-Park –<br />

kostenlos! www.augsburger-stadtsommer.de/swing


Handwerkerweg | Region | 13<br />

Vor 40 Jahren wurden in Augsburg der erste Handwerkerweg und das „Schwäbische<br />

Handwerkermuseum“ im Unteren Brunnenmeisterhaus des Wasserwerks<br />

am Roten Tor konzipiert. Inzwischen hat sich viel getan, eine Neugestaltung<br />

drängte sich auf.<br />

Der „neue“ Augsburger<br />

Handwerkerweg<br />

Überarbeitete Broschüre führt zu Handwerk und Welterbe.<br />

Den neu konzipierten<br />

Augsburger Handwerkerweg<br />

stellt ein neuer Faltprospekt<br />

der Regio Augsburg<br />

Tourismus GmbH vor.<br />

Eine virtuelle Führung auf<br />

dem Handwerkerweg erlebt<br />

man per App durch das<br />

Scannen des QR-Codes.<br />

Anders als damals ist Augsburg heute eine<br />

Stadt mit einem UNESCO-Welterbe, dem<br />

„Augsburger Wassermanagement-System“.<br />

Und im Zuge der erfolgreichen Welterbe-<br />

Bewerbung ist das Bewusstsein dafür gewachsen, wie<br />

essentiell das Handwerk für die historische Augsburger<br />

Wasserwirtschaft war und wie entscheidend die Wasserkraft<br />

der Lechkanäle für das Augsburger Handwerk<br />

und Kunsthandwerk. Diese enge Verzahnung von<br />

Handwerk und Welterbe ist nun das neue Element im<br />

zuletzt frisch konzipierten „Augsburger Handwerkerweg“,<br />

der Touristen ebenso locken soll wie die Einheimischen<br />

selbst, was Götz Beck, Tourismusdirektor bei<br />

der Regio Augsburg Tourismus GmbH, betont. Über<br />

die gedruckte Broschüre hinaus nutzt eine neu konzipierte<br />

App die Möglichkeiten digitaler Technologien,<br />

um die enge Vernetzung von Handwerkskünsten und<br />

Wasserkraftnutzung zu vermitteln. Denn ein Stück Werbung<br />

für die Gäste der Welterbe-Stadt soll der aktuelle<br />

Handwerkerweg natürlich auch darstellen. Der neue<br />

Faltprospekt der Regio Augsburg Tourismus GmbH<br />

stellt insgesamt 24 Augsburger Handwerksbetriebe vor –<br />

vom Kürschner und vom Geigenbauer über einen Töpfer<br />

und eine Putzmacherin bis hin zum Optiker, zum<br />

Formschneider und zum Friseur. Dass darunter zehn Goldund<br />

Silberschmiede vertreten sind, entspricht durchaus<br />

der historischen Bedeutung dieses Kunsthandwerks<br />

in der Stadt des berühmten „Augsburger Silbers“ sowie<br />

der reichen Fugger und Welser. Eine Beschriftung am<br />

jeweiligen Eingang macht all diese Handwerksbetriebe<br />

als Stationen des Handwerkerwegs erkennbar: Hier<br />

können Besucher „reinschnuppern“. Zusätzlich zur Broschüre<br />

führt ab sofort die kostenlose App „Future History“<br />

mit kurzen Filmen zu insgesamt 13 dieser Augsburger<br />

Stationen. Sechs Stationen stellen Elemente der<br />

Augsburger Wasserwirtschaft vor, fünf weitere Stationen<br />

das traditionelle Augsburger Handwerk. Anlaufstationen<br />

des Handwerks in dieser Multimedia-Führung<br />

sind die Altstadtbuchbinderei Elisabeth Zelck, die Alte<br />

Silberschmiede, die Gerberei Aigner und die Bäckerei<br />

Laxgang. Aus dem Rahmen fallen zwei Stationen: Die<br />

alte Schmiede am Milchberg unweit der Ulrichsbasilika<br />

ist ein Projekt, bei dem die Technische Hochschule<br />

Augsburg das Handwerk eines Hufschmieds sichtbar<br />

werden lässt. Eine international bekannte Station ist<br />

das Brechthaus „Auf dem Rain 7“, wo noch eine Feilenhauerei<br />

lärmte, als der große Sohn der Stadt dort 1898 –<br />

im Obergeschoss des Hauses zwischen zwei Lechkanälen<br />

– zur Welt kam. Regio-Mitarbeiterin Elisabeth Retsch<br />

vermittelt in der App als virtuelle Stadtführerin Fakten<br />

aus der Augsburger Stadt-, Wirtschafts- und Handwerksgeschichte.<br />

Die gesprochenen Texte stehen in der<br />

App auch zum Nachlesen bereit. Alle Stationen sind auf<br />

einer Karte mit Navigationsfunktion verzeichnet. <br />

Informationen<br />

www.augsburg-tourismus.de/de/profile/der-handwerkerweg<br />

Broschüre zum Download<br />

www.augsburg-tourismus.de/broschueren


14 | Region | Bio-regional einkaufen<br />

Landrat Martin Sailer und Nachhaltigkeitsreferent Reiner Erben nach dem Besuch des Bio-Hofladens<br />

Hafnerbauer der Familie Rotter in Gablingen<br />

Bio-regionales Einkaufen<br />

Führer für Stadt und Land<br />

Der beliebte Lifeguide Augsburg hat einen Bruder bekommen: den<br />

ersten bio-regio nalen Einkaufsführer für Lebensmittel aus Stadt<br />

und Landkreis. Auch fürs Wittels bacher Land gibt es eine einschlägige<br />

Broschüre: Bio Lebensmittel im Paartal.<br />

Grafik Benedikt Frommer ♦ Fotos Sylvia Schaab<br />

Nach intensiver Vorbereitung ist es nun soweit:<br />

Der erste bio-regionale Einkaufsführer<br />

für Lebensmittel aus Augsburg und der Umgebung<br />

ist online und zeigt die Vielfalt an<br />

lokalen und zertifiziert-biologisch wirtschaftenden Erzeugungs-<br />

und Verarbeitungsbetrieben in unserer Region.<br />

Auf einer interaktiven Karte sind Wochenmärkte, Direktvermarktungen,<br />

Naturkosthandel, Unverpacktläden,<br />

Bäckereien und andere Verarbeitungsbetriebe sowie<br />

Caterer, Hotels und Gastronomiebetriebe verzeichnet.<br />

Auch wenn mittlerweile Supermärkte und Discounter<br />

eine Auswahl (regionaler) Bio-Erzeugnisse anbieten, verzeichnet<br />

der Einkaufsführer Anbieterinnen und Anbieter,<br />

die sich auf die Erzeugung von Lebens- und Genussmitteln<br />

spezialisiert haben und dabei besonderen Wert<br />

auf Ökologie und Nachhaltigkeit legen. Eine Ausnahme<br />

bilden Supermärkte, die ein besonderes Bio-Angebot<br />

(etwa eine Bio-Fleischtheke) oder eine größere Verkaufsfläche<br />

für „Unser Land“-Produkte aufweisen. So finden<br />

Konsumentinnen und Konsumenten Orientierung, wo<br />

sie welche Bio-Lebensmittel aus der Region einkaufen<br />

können.<br />

Der Einkaufsführer ist ein Projekt der Biostadt Augsburg<br />

und der Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg. Finanziert<br />

wird es durch die Stadt Augsburg, den Landkreis<br />

Augsburg sowie den Bund Naturschutz. Der Nachhaltigkeitsreferent<br />

der Stadt Augsburg Reiner Erben betont:<br />

„Als Biostadt ist es uns ein Anliegen, es den 300.000<br />

Augsburgerinnen und Augsburgern leicht zu machen,<br />

regionale Bio-Lebensmittel zu finden und damit nachhaltigen<br />

Konsum zu stärken. So können wir Stadt und Region<br />

Augsburg gut miteinander verbinden.“ Der Landrat<br />

des Landkreises Augsburg Martin Sailer ergänzt „Diese<br />

Plattform ermöglicht unseren regionalen Bio-Produzenten<br />

und -Verarbeitern sichtbarer zu werden und sich<br />

einen neuen Kundenkreis zu erschließen. So bleibt die<br />

Wertschöpfung in der Region.“ Bereits zum Start sind<br />

etwa 100 Unternehmen und Verkaufsstellen verzeichnet.


Kolumne | 15<br />

Sylvia Schaab ist Journalistin<br />

und „Weltverbesserin“. In<br />

Vorträgen und Workshops<br />

zeigt sie, wie einfach es ist,<br />

grüner und nachhaltig zu leben.<br />

Tipps zum Leben mit weniger<br />

Plastik und Müll gibt es unter<br />

www.gruenerwirdsnimmer.de.<br />

Foto privat<br />

Grüner wird’s nimmer<br />

Die Kolumne für mehr Nachhaltigkeit im Leben<br />

Bio aus<br />

der Region<br />

Weitere Adressen werden hinzukommen. Inhaltlich und<br />

technisch wird der Einkaufsführer vom Lifeguide Augsburg<br />

betreut.<br />

Auch der Wittelsbacher Land Verein fördert bio-regionales<br />

Einkaufen. Wo man regionale Bio-Lebensmittel<br />

einkaufen, aber auch Bio- und Hofläden sowie<br />

Lieferdienste finden oder regional essen gehen kann<br />

(Spezialitätenwirte), erfährt man in der Broschüre<br />

„Bio Lebensmittel im Paartal – regional und biologisch<br />

genießen“, die man im Web kostenlos herunterladen<br />

kann. Einen Überblick, wo welche Anbieter ansässig<br />

sind, gibt zudem eine Google-Direktvermarkterkarte,<br />

die man unter www.is.gd/paartal finden kann bzw. die<br />

sich mit dem nebenstehenden QR-Code abrufen lässt. <br />

Informationen<br />

www.bio-regional-augsburg.de<br />

https://oekomodellregionen.bayern/nachrichten/2007/<br />

regional-und-biologisch-geniessen-im-paartal<br />

Frisch, knackig und gesund – so wünschen<br />

wir uns leckeres Obst und Gemüse. Besonders<br />

wertvoll sind diese Lebensmittel, wenn<br />

sie voller Nährstoffe und Vitamine stecken<br />

und keine schädlichen Chemikalien oder gentechnisch<br />

veränderten Organismen enthalten. Daher<br />

kommen bei uns nur Bioprodukte auf den Tisch.<br />

Bio-Betriebe tragen zum Umwelt- und Klimaschutz<br />

bei, indem sie ihre Höfe im Kreislauf bewirtschaften.<br />

Der wechselnde Anbau verschiedener Pflanzen<br />

hält die Böden fruchtbar, schont das Grundwasser<br />

und fördert die biologische Vielfalt bei Wildkräutern,<br />

Insekten, Feldvögeln und Bodenlebewesen.<br />

Nutztiere auf Bio-Höfen werden artgerecht gehalten<br />

und erhalten mehr Platz sowie Bio-Futter.<br />

Auch bei verarbeiteten Lebensmitteln punkten Bio-<br />

Produkte, da nur 56 Zusatzstoffe zugelassen sind,<br />

wenn sie aus technologischen Gründen erforderlich<br />

sind oder besonderen Ernährungszwecken dienen.<br />

Kommen diese Produkte aus der Region, unterstützen<br />

wir zusätzlich unsere heimische Wirtschaft<br />

und stärken kleinere Bauern. Kürzere Transportwege<br />

reduzieren den CO2-Ausstoß und die Produkte<br />

benötigen weniger Verpackung.<br />

Ökologische Lebensmittel werden aufwändiger<br />

produziert, kosten aber nicht unbedingt mehr<br />

als konventionelle Produkte, bei denen es ja auch<br />

große Preisspannen gibt. Auf alle Fälle wirken sie<br />

positiv auf Umwelt und Gesellschaft, sind gesund<br />

und qualitativ hochwertig – dieser Mehrwert sollte<br />

uns das Geld wert sein. Bio-regional einzukaufen<br />

ist also ein einfacher Weg, um in unsere Zukunft zu<br />

investieren.


16 | Region | Serie Augsburg-Design, Teil 3<br />

Das Multitalent Sylvia Beyerle alias Mom Bee gibt<br />

mit ihren handgemalten Porträts Augsburger Persönlichkeiten<br />

aus der Stadtgeschichte ein neues Gesicht<br />

– und Augsburg-Fans bzw. Touristen damit die<br />

Möglichkeit, ein Andenken an die Stadt in Form von<br />

Tassen, Kissen, Handtüchern oder Pralinen usw. mit<br />

nach Hause zu nehmen.<br />

Sprechende<br />

Tassen und mehr<br />

Die Grafikerin und Sängerin Mom Bee<br />

erweckt historische Augsburger<br />

zum Leben.<br />

Text Hannelore Eberhardt-Arntzen<br />

Fotos Mom Bee Design<br />

Haben Sie schon mal<br />

von Plaudertassen (nicht<br />

Plaudertaschen) gehört?<br />

Die gibt es tatsächlich!<br />

Wer sich einmal Geschichten von<br />

prägenden Augsburger Persönlichkeiten<br />

erzählen lassen und damit<br />

auch in die Geschichte der Stadt<br />

eintauchen möchte, kauft sich einfach<br />

eine der acht „Sprechenden Tassen“;<br />

modernes Infotainment pur für alle.<br />

Wie’s funktioniert? Beim Kauf der<br />

Tasse mit dem persönlichen Lieblings-<br />

Augsburger erhält man einen QR-<br />

Code. Wer ihn mit dem Smartphone<br />

einscannt, erlebt nun einen „Talking<br />

Head“, der tatsächlich beim Sprechen<br />

den Mund bewegt und auch Mimik<br />

zeigt. So erzählen Agnes Bernauer,<br />

Philippine Welser, Jakob Fugger,<br />

Bar tholomäus Welser, Bertolt Brecht,<br />

Rudolf Diesel, Elias Holl oder Konrad<br />

Peutinger ihre beeindruckenden Lebens<br />

geschichten und geben Tipps zu<br />

Sehenswürdigkeiten und anderen wissenswerten<br />

Augsburg-Details, auf<br />

Wunsch auch in Englisch und ab Ende<br />

dieses Jahres sogar auf Italienisch.<br />

Die Tassen eignen sich übrigens<br />

(o.) Jakob Fugger steht hier<br />

stellvertretend für die sieben<br />

anderen Talking Heads.<br />

(li.) Sylvia Beyerle präsentiert<br />

hier ihr Dirndl Nr. 1 mit<br />

„kopflastiger“ Schürze.


Region | 17<br />

bes tens als Sammelobjekte. Du hast noch nicht alle Tassen<br />

im Schrank? Dann einfach auf die Online-Shopseite<br />

gehen und nachbestellen.<br />

Mit den Tassen sind aber die Möglichkeiten, Augsburger<br />

Promis zu sich nach Hause zu holen, noch nicht ausgeschöpft.<br />

Wahrscheinlich hätten die Protagonisten selbst<br />

gerne die leckeren Pralinen mit ihren Konterfeis darauf<br />

vernascht oder ihren Kopf auf ein seidiges Kissen<br />

mit der Abbildung desselben gebettet. Auch die edlen<br />

Tropfen in den hölzernen Weinkisten hätten den darauf<br />

Abgebildeten sicher gemundet. Die Range der Porträts-Souvenirs<br />

ist weit. Doch wer kommt auf solche Ideen?<br />

Die „Erfinderin“ und Designerin der Artikel ist Mom Bee,<br />

die bürgerlich den ziemlich schwäbischen Namen Sylvia<br />

Beyerle trägt. Was, wenn man ihr gegenübersitzt,<br />

auf den ersten Blick irritieren mag, denn optisch ist an<br />

der quirligen Frau erst mal so gar nichts Schwäbisches.<br />

Als Tochter einer Griechin und eines Afro-Amerikaners<br />

wurde sie in Aichach geboren und wuchs auf der<br />

Schwäbischen Alb in Heidenheim an der Brenz als<br />

Adoptivkind einer grundschwäbischen Familie auf. Ihr<br />

sahnekaffeefarbener Teint steht in reizvollem Kontrast<br />

zum schwäbischen Dialekt, wenn sie diesen denn zum<br />

Ausdruck bringt. Mit 18 Jahren zog sie nach einem<br />

Umweg über München nach Augsburg, schloss dort<br />

die Abendrealschule ab und absolvierte anschließend<br />

eine Ausbildung als staatlich geprüfte Sozialbetreuerin,<br />

gefolgt von dem Besuch der Fachoberschule für<br />

Gestaltung. Doch ihr angeborener Hang zur Musik<br />

und ihre gestalterischen Talente, die ihr ein Stipendium<br />

an der MD.H (Mediadesign Hochschule München)<br />

zum Studium für Mediendesign einbrachten, wiesen<br />

in andere berufliche Richtungen. Was letztendlich zur<br />

Folge hatte, dass sie seit gut 20 Jahren auf zwei beruflichen<br />

Standbeinen steht.<br />

Wer ihren Künstlernamen Mom Bee (Bienenkönigin)<br />

hinterfragt, erfährt viel über ihre Persönlichkeit. Sylvia<br />

Beyerle war schon immer fasziniert von der Biene, die<br />

stets emsig umherfliegt, süßen Honig erzeugt, schön<br />

anzuschauen ist, aber wegen ihres Stachels auch gefährlich<br />

sein kann. Ähnlichkeiten mit der Künstlerin<br />

sind nicht zufällig. Sylvia Beyerle stellt eine Verbindung<br />

her zwischen der Kommunikation bzw. dem<br />

sozialen Leben in einem Bienenstock mit Kunst und<br />

Musik. Als Mom Bee hat sie sich der Musik und der<br />

Kunst leidenschaftlich verschrieben. Zuerst war da<br />

die Musik, die ihr als Kind zunächst über langjährigen<br />

Violinunterricht nähergebracht wurde. Später<br />

wechselte sie zum Gesang, genoss Unterricht in klassischer<br />

Stimmbildung und entdeckte schließlich ihre<br />

Liebe zu Jazz, Rhythm and Blues sowie zum Soul. Sie<br />

bezeichnet sich selbst mit einem Augenzwinkern als<br />

„eine schwäbische Bayerin, mit olympischem Geist<br />

(o.) Jedem, der den jeweiligen QR-Code einscannt, der beim<br />

Kauf der Tassen mitgeliefert wird, erzählt der abgebildete<br />

historische Promi interessante Dinge. (u.) Die markanten<br />

Porträts sind auch auf Postkarten erhältlich.<br />

Pralinen-Promis im Mixed oder einzeln:<br />

Die Augsburger Persönlichkeiten können<br />

auch einfach vernascht werden.<br />


18 | Region | Serie Augsburg-Design, Teil 3<br />

Bertolt Brecht mit sich herumtragen<br />

kann man ganz einfach auf der Klappe<br />

dieser Schultertasche. (u.) Die<br />

Präsent-Weinkiste bietet Platz für alle<br />

gängigen Wein- oder Sektflaschen.<br />

und afro-amerikanischer Seele“. Seit 1997 ist Mom Bee in wechselnden<br />

Gruppierungen, als Solistin und mit unterschiedlichen Projekten in<br />

der Musikszene unterwegs. Ihr Markenzeichen ist die warme, soulige und<br />

außergewöhnlich tiefe Stimme, die sie für die Interpretation von Jazz-,<br />

Soul- und Gospelstücken auf ganz individuelle Art und Weise prädestiniert.<br />

Wer in den Genuss ihrer Darbietungen kommen möchte, kann sie<br />

bei verschiedenen Events, großen Bällen, Empfängen und Festivals in<br />

Deutschland, Österreich und der Schweiz erleben – oder selbst für private<br />

Anlässe buchen.<br />

Doch zurück zum zweiten Standbein, dem Design: Die Gründung des<br />

Mom Bee ® Design Shops war eigentlich aus der Not heraus entstanden.<br />

Die Idee, das eigene grafische Talent zu nutzen und Merchandise-<br />

Artikel zu produzieren, entstand während der Pandemie, einer Zeit, in<br />

der Bühnen-Sängerinnen und -Sänger praktisch arbeitslos waren. Schon<br />

kurz vor Corona war ein Hamburger Verlag auf Sylvia Beyerle zugekommen,<br />

der sie als Soulsängerin kannte, aber auch deren kommunikativgestalterisches<br />

Talent bemerkt hatte, und bot ihr an, einen kleinen Reiseführer<br />

durch ihre Heimatstadt Augsburg zu produzieren. Das Büchlein<br />

kann übrigens im Webshop sowie im Buchhandel erworben werden. Die<br />

eigentliche Initialzündung geschah dann während der Pandemie: Sie bemalte<br />

große Leinwände mit Porträts, die als „Abstandshalter“ für eine<br />

Warteschlange im Augsburger Restaurant Klasser fungierten. Dass davon<br />

gleich die Hälfte später Abnehmer fand, bestärkte sie in ihrem Vorhaben,<br />

einen Online-Shop für eigene Produkte auf die Beine zu stellen. Gedacht –<br />

getan. Im Sortiment finden sich neben den „historischen“ Promi-Porträts<br />

viele andere Design-Artikel – alle aus der Hand von Mom Bee und keine<br />

Massenware. Mit von der Partie sind auch Textilien und Kleidungsstücke,<br />

die sich durch ihre lebhafte Farbigkeit und individuelle Handschrift auszeichnen.<br />

Die Mode wird aus hochwertigen Stoffen einer Stoffdruckmanufaktur<br />

in Augsburg hergestellt und exklusiv nach Maß in einer regionalen<br />

Atelierschneiderei angefertigt. „Nebenher“ arbeitet Sylvia Beyerle<br />

noch als selbstständige Grafikerin für ein Gögginger Unternehmen und<br />

zwei Kanzleien. Ganz zu schweigen davon, dass sie alleinerziehende Mutter<br />

eines 16jährigen Sohnes ist. Ihr Shop läuft so erfolgreich, dass sie ihren<br />

Unter halt jetzt aus drei Standbeinen bestreiten kann. Sehen wir,<br />

was noch kommt … .<br />

<br />

Informationen<br />

www.augsburg-souvenirs.de<br />

www.mombee-design.de<br />

www.mombee.de<br />

(li.) Auf dem Gästehandtuch<br />

sind neben Philippine<br />

Welser alternativ noch<br />

andere Augsburger<br />

verewigt. (Mitte) Das<br />

Design von Mom Bees Dirndl Nr. 2 zeigt<br />

deren bunte und plakative Handschrift.<br />

(o.) Sein eigenes Haupt auf berühmten Häuptern<br />

betten kann man mit diesen Kissen.


DRESSCODE<br />

<strong>AUGUST</strong>A<br />

VINDELICUM?<br />

Textilien<br />

im römischen<br />

Augsburg<br />

Ein Ausstellungs projekt<br />

von Studierenden der<br />

Universität Augsburg<br />

18.7. –10.11.<strong>2024</strong><br />

Staatliches Textil- und<br />

Industriemuseum Augsburg (tim)<br />

www.timbayern.de<br />

Kooperationspartner Medienpartner Kulturpartner


20 | Bild des Monats | Licht und Schatten<br />

Licht und Schatten<br />

Zum Dank dafür, dass das Licht sie bescheint,<br />

werfen die Dinge Schatten.<br />

Die Menschen auch, besonders die Schüler großer Männer.<br />

Christian Friedrich Hebbel<br />

(1813 – 1863), deutscher Dramatiker und Lyriker<br />

Im Bild Installation „Rhubarb“ im Innenhof des Hôtel d’Aurès<br />

in Montpellier, Frankreich<br />

Foto Atelier DARN


Bild des Monats | 21


22 | Lukullisches | Kochen im Wok<br />

Leckeres aus dem Wok<br />

Was die Pfanne aus Asien so beliebt macht.<br />

Ein Wok eignet sich für eine Vielzahl von Speisen und Zubereitungsarten.<br />

Die kugelige Pfanne ist besonders bei der Zubereitung von Gerichten aus der<br />

asiatischen Küche beliebt. Kein Wunder: Sie hat viele Vorteile. Es gibt aber<br />

auch einiges zu beachten.<br />

Foto pixabay<br />

Eine Wok-Pfanne benötigt nur sehr wenig Öl<br />

zum Kochen – dank der hohen Seiten lässt<br />

sich im Handumdrehen ein gesundes Pfannengericht<br />

zubereiten. Ein klassischer Wok<br />

mit rundem Boden eignet sich nicht nur zum Anbraten,<br />

sondern auch zum Schmoren oder Dämpfen von<br />

Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichten bei geschlossenem<br />

Deckel. Durch die effiziente Hitzeverteilung hat<br />

ein Wok die Eigenschaft, in der Mitte besonders heiß<br />

zu werden, während die hohen Seitenwände etwas<br />

kühler bleiben. So können Gemüse, Fleisch & Co blitzschnell<br />

scharf angebraten werden, ohne dabei matschig<br />

zu werden. Bei der Frage, was man alles im Wok<br />

kochen kann, spielt vor allem die Empfindlichkeit von<br />

Lebensmitteln eine große Rolle. Bei der Zutatenwahl<br />

am besten darauf achten, dass die Lebensmittel robust<br />

gegenüber hohen Temperaturen sind und sie beim<br />

Rühren und Schwenken nicht auseinanderfallen oder<br />

am Boden kleben bleiben. Hier einige praktische Tipps,<br />

die das Gelingen der Speisen aus dem Wok garantieren<br />

Gusseiserne Woks einbrennen<br />

Ein traditioneller gusseiserner Wok sollte unbedingt<br />

vor der ersten Benutzung eingebrannt werden:<br />

Das Innere der Pfanne mehrfach mit Öl einreiben<br />

und jedes Mal erhitzen, wodurch eine natürliche<br />

Beschichtung entsteht, die verhindert, dass die<br />

Zutaten anbrennen. Edelstahl-Woks mit Antihaftbeschichtung<br />

dürfen dagegen niemals eingebrannt<br />

werden, da sie sonst beschädigt würden.<br />

Die passenden Zutaten<br />

Durch die hohen Temperaturen im Wok eignen sich<br />

vor allem Gemüse, Fisch, Fleisch, Tofu und andere<br />

Zutaten hervorragend, die kurz, aber schön scharf<br />

angebraten werden können. Typische Wok-Gerichte<br />

sind zum Beispiel Bratreis und Bratnudeln, Curry<br />

oder Wok-Gemüse. Wer seine Zutaten nicht so heiß<br />

anbraten möchte, kann im Wok allerdings auch hervorragend<br />

schmoren, frittieren und dämpfen.


Lukullisches | 23<br />

Die geeignete Temperatur<br />

Die passende Temperatur beim Kochen<br />

im Wok hängt von der Art des<br />

Gerichts ab, das zubereitet werden<br />

soll. Generell sollte die Temperatur<br />

hoch genug sein, um die Zutaten<br />

scharf anzubraten. Eine gute Faustregel<br />

ist, dass das Öl im Wok heiß<br />

genug sein sollte, um zu dampfen,<br />

aber nicht zu rauchen. Für das Braten<br />

von Gemüse oder Fleisch in einem<br />

Wok wird empfohlen, den Wok aufzuheizen,<br />

anschließend das Öl und<br />

danach die Zutaten hinzuzugeben.<br />

Möchte man Bratreis zubereiten,<br />

dann den Reis erst am Ende des<br />

Kochvorgangs dazugeben – er sollte<br />

lediglich mit den übrigen Wok Zutaten<br />

vermengt und nur leicht angebraten<br />

werden. Ein wichtiger Tipp<br />

für Wok-Pfannen mit Antihaftbeschichtung:<br />

Hier sollte die Temperatur nicht zu hoch sein, um die Antihafteigenschaften<br />

nicht zu schmälern. Marken-Woks besitzen häufig eine<br />

ausgezeichnete Hitzeverteilung, die trotz niedrigerer Temperatur zu einem<br />

sehr guten Ergebnis führt.<br />

Das richtige Öl<br />

Einer der wichtigsten Tricks, besonders für Anfänger, ist die Verwendung<br />

des richtigen Wok-Öls. Viele Öle eignen sich nämlich nicht für das Kochen<br />

mit derart hohen Temperaturen (etwa 200 °C). Am besten kocht man mit<br />

einem hitzebeständigen Speiseöl mit hohem Rauchpunkt, z. B. aromatischem<br />

Erdnussöl und dem eher milden Kokosöl. Rauchbildung ist ein<br />

Zeichen dafür, dass das Öl zu heiß geworden ist. In diesem Fall sollte hiermit<br />

nicht weitergekocht werden. Das Überschreiten des Rauchpunktes<br />

sorgt dafür, dass das Öl Geschmack und Nährstoffe verliert. Außerdem<br />

kann sich dadurch der gesundheitsschädliche Stoff Acrolein bilden. Optimal<br />

geeignet für den Wok sind Kokosöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl und auch<br />

Erdnussöl. Ungeeignet dagegen sind Olivenöl oder Sesamöl.<br />

Zutaten vorbereiten<br />

Der hohen Temperaturen und der<br />

kurzen Garzeit wegen sollten alle<br />

Zutaten stets vorbereitet werden.<br />

Am besten das gesamte Gemüse,<br />

Fleisch etc. schon vor dem Kochen<br />

schneiden bzw. mundgerecht<br />

portionieren. Auch Gewürze und<br />

Saucen parat stellen.<br />

Die optimale Menge<br />

Große Auswirkungen hat die Wahl der Zutatenmenge. Viele Woks haben<br />

zwar ein hohes Volumen, allerdings heißt das nicht, dass man Unmengen<br />

darin zubereiten sollte. Der Grund ist, dass durch die große Menge an Zutaten<br />

die Temperatur im Wok sinkt. Damit ist das scharfe Anbraten nicht<br />

mehr möglich und das Gemüse droht matschig zu werden. Am besten etwa<br />

maximal zwei Portionen gleichzeitig im Wok zubereiten.<br />

Die Reihenfolge<br />

Die Reihenfolge der Abläufe ist ein sehr wichtiges Thema. Nachdem man<br />

alle Zutaten vorbereitet hat, der Wok auf dem Herd die richtige Temperatur<br />

erreicht hat und das Öl in im Wok ist, folgen die Zutaten unter Berücksichtigung<br />

ihrer individuellen Garzeit. Als allererstes kommt das Fleisch,<br />

der Fisch oder der Tofu in die Pfanne. Wenn diese Zutaten bereits durchgegart<br />

sind, kann man diese an den Rand schieben oder auf einen Teller<br />

herauslegen. Anschließend wird das Gemüse nach und nach dazugegeben.<br />

Der wichtigste Tipp dabei ist, besonders hartes Gemüse mit langer Garzeit<br />

vor weichem Gemüse mit kurzer Garzeit anzubraten. Möhren werden<br />

beispielswiese immer vor Pilzen in den Wok gegeben. Ist das Gemüse gut<br />

durch, kann man Fleisch, Fisch oder Tofu wieder hinzugeben. Saucen, Gewürze,<br />

gekochter Reis und Nudeln werden erst gegen Ende der Bratzeit in<br />

den Wok gegeben und nur kurz mit angebraten.<br />

Rühren im Wok<br />

Wichtig beim Woken: rühren, rühren, rühren (eine Technik, die auch<br />

Stir-Fry genannt wird)! Die Zutaten sollen im Wok dauerhaft in Bewegung<br />

bleiben. Am besten das Schwenken des Wok mit dem Rühren mit<br />

Hilfe eines Pfannenwenders kombinieren.<br />

Reinigung des Wok<br />

Eingebrannte gusseiserne Woks niemals mit fettlösendem Spülmittel<br />

reinigen, sondern nur leicht mit einem sauberen Tuch auswischen und<br />

dann nochmals mit Öl benetzen. Ein Wok aus Edelstahl darf mit Wasser,<br />

Spülmittel und einem Schwamm sanft gereinigt werden.<br />

<br />

Quelle Reishunger<br />


24 | Lukullisches | Rezepte aus dem Wok<br />

Wok-Klassiker<br />

Rezepte mit Rind, Schwein oder Huhn<br />

Gebratene Nudeln mit Schweinefleisch<br />

Lange chinesische Weizennudeln stehen in China für langes Leben – und werden<br />

zusammen mit Gemüse gebraten. Ein einfaches, schnelles und leckeres Gericht<br />

aus Chinas Küchen<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

300 g Schweinefleisch aus der Schulter ♦ 4 EL Helle Sojasauce ♦ 3 EL Dunkle Sojasauce ♦ 1 TL<br />

Zucker ♦ 1 TL Speisestärke ♦ 3 EL asiatischer Reiswein ♦ 1 Prise gemahlener Pfeffer ♦ 300 g<br />

chinesische Weizennudeln ♦ 1 EL geröstetes Sesamöl ♦ 2 Knoblauchzehen ♦ 1 daumengroßes<br />

Stück Ingwer ♦ 2 Frühlingszwiebeln ♦ 2 Karotten ♦ 80 g Mungobohnensprossen ♦ 4 EL Öl zum<br />

Braten ♦ Salz<br />

Zubereitung<br />

♦ Schweinefleisch erst in 4 bis 5 mm dünne<br />

Scheiben und diese wiederum in 4<br />

bis 5 mm schmale Streifen schneiden.<br />

In eine Schüssel geben, helle und dunkle<br />

Sojasauce, Zucker, Speisestärke, 1 EL Reiswein<br />

und 1 Prise Pfeffer hinzugeben,<br />

vermischen und Fleisch 20 Minuten<br />

marinieren.<br />

♦ Inzwischen die Nudeln nach Packungsanleitung<br />

kochen, in ein Sieb abgießen,<br />

mit kaltem Wasser abbrausen und abtropfen<br />

lassen. Sesamöl hinzugeben und<br />

gut vermischen.<br />

♦ Knoblauch und Ingwer schälen und fein<br />

hacken. Frühlingszwiebeln putzen, waschen,<br />

weiße Teile fein hacken, die grünen Teile<br />

schräg in feine Ringe schneiden. Karotten<br />

schälen und in feine Juliennes schneiden.<br />

Bohnensprossen waschen und abtropfen<br />

lassen.<br />

♦ Restlichen Reiswein, Salz und Pfeffer neben<br />

dem Herd bereitstellen, da es jetzt<br />

schnell geht. Einen Wok auf höchster Stufe<br />

aufheizen, bis er beginnt zu dampfen.<br />

Wenn ein hineingegebener Wassertropfen<br />

in 1 bis 2 Sekunden verdampft, ist der<br />

Wok heiß genug. Öl hineingeben und den<br />

Wok kurz schwenken, damit es sich gut<br />

verteilt. Knoblauch, Ingwer und Frühlingszwiebelweiß<br />

hineingeben, ca. 10 Sekunden<br />

braten, dann mit dem Wokwender an den<br />

Wokrand schieben.<br />

♦ Das Fleisch aus der Marinade nehmen, in<br />

den Wok geben und mit dem Wokwender<br />

auf dem Boden des Wok ausbreiten.<br />

1 Minute braten, dann wenden und unter<br />

Rühren 1 weitere Minute braten.<br />

♦ Nudeln und Karotten hinzufügen, dabei mit<br />

dem Wokwender oder mit einem Paar Essstäbchen<br />

ständig wenden. Bohnensprossen<br />

hinzugeben, dabei im mer weiter wenden.<br />

Restlichen Reiswein hinzugeben, mit Salz<br />

und Pfeffer würzen. Zum Schluss das Frühlingszwiebelgrün<br />

darüberstreuen, nochmals<br />

kurz wenden und sofort servieren.<br />

♦ Vegane Variante: Das Schweinefleisch<br />

durch Tofuwürfel ersetzen, die vorher<br />

in Öl leicht gebraten wurden.<br />

Zubereitungszeit 35 Min.<br />

Rezept und Foto asiastreetfood


Lukullisches | 25<br />

Süßkartoffel-<br />

Kokos-Hähnchen<br />

Knackig-frisches Gemüse, zartes Hähnchen und<br />

eine bombastisch gute Soße: Dieses schnelle<br />

Kokos-Curry lässt keine Wünsche offen. Dazu<br />

schmeckt Basmati reis oder Naan-Brot.<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

1 rote Zwiebel ♦ 300 g Brokkoli ♦ 1 Süßkartoffel<br />

(ca. 500 g) ♦ 1 rote Chilischote ♦ 2 Lauchzwiebeln<br />

(ca. 30 g) ♦ 300 g Hähnchenfilet ♦ 50 ml<br />

Öl ♦ 150 g passierte Tomaten ♦ 1 Dose Kokosmilch<br />

♦ 75 g Cashewkerne ♦ ½ Limette ♦ Salz<br />

Rindfleisch mit Austernsauce und Brokkoli<br />

Rindfleisch aus dem Wok mit Brokkoli und Austernsauce ist ein Klassiker<br />

der chinesischen Küche.<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

300 g Flanksteak (marmoriertes Rindersteak) ♦ 1 EL Helle Sojasauce ♦ 1 EL Austernsauce ♦<br />

1 TL Rock-The-Wok-Bio-Gewürzmischung Umami von asiastreetfood.com (mit Kalahari<br />

Wüstensalz, schwarzem Pfeffer, Nori Algen, Steinpilzen, Orangenschale, Kreuzkümmel<br />

u.a.) ♦ 1 TL Speisestärke ♦ 1 EL Öl zum Braten<br />

Für die Sauce: 5 EL Hühnerfond ♦ 1 EL Kokosblütenzucker ♦ 1,5 EL Helle Sojasauce ♦ 1 TL<br />

Dunkle Sojasauce ♦ 1 EL Austernsauce ♦ 0,5 TL geröstetes Sesamöl ♦ 0,5 TL Schwarzer<br />

Pfeffer, gemahlen<br />

Für den Brokkoli: 1 kleiner Brokkoli ♦ 1 TL Salz ♦ 2 Knoblauchzehen ♦ 1 Stück Ingwer,<br />

daumengroß ♦ 5 EL Öl zum Braten ♦ 2 EL asiatischer Reiswein (süß-würzig)<br />

Zubereitung<br />

♦ Für das Fleisch das Flanksteak längs zur<br />

Faser in zwei ca. 5 cm breite Stücke teilen.<br />

Dann die Stücke jeweils quer zur Faser in<br />

ca. 6 mm dünne Medaillons schneiden.<br />

Helle Sojasauce, Austernsauce, Rock-<br />

The-Wok Gewürz, Speisestärke und Öl<br />

gründlich vermischen. Die Medaillons<br />

darin wenden und 15 Minuten marinieren.<br />

Inzwischen für die Sauce alle Zutaten in<br />

einer Schale verrühren.<br />

♦ Für den Brokkoli Wasser in einem Topf<br />

zum Kochen bringen. Brokkoli waschen<br />

und in Röschen zerteilen. Das Salz ins<br />

kochende Wasser geben und die Brokkoliröschen<br />

darin 1 Minute blanchieren.<br />

Abgießen und in eine Schüssel mit<br />

Eiswasser geben. Nach 2 Minuten in<br />

ein Sieb abgießen und abtropfen lassen.<br />

Knoblauch und Ingwer schälen und fein<br />

hacken.<br />

♦ Einen Wok auf höchster Stufe stark aufheizen,<br />

4 EL Öl hineingießen und sofort<br />

das marinierte Fleisch hinzufügen.<br />

Mit dem Wokwender auf dem Boden<br />

des Wok verteilen, damit das<br />

Fleisch möglichst nicht übereinanderliegt.<br />

30 Sekunden auf höchster<br />

Stufe braten, dann wenden und<br />

weitere 20 Sekunden braten. Das<br />

Fleisch herausnehmen.<br />

♦ Restliches Öl in den Wok geben und<br />

bei mittlerer Hitze Knoblauch und<br />

Ingwer kurz anschwitzen. Reiswein<br />

angießen und etwas einkochen lassen.<br />

Die Saucenmischung hinzufügen und<br />

auf die Hälfte einkochen lassen.<br />

♦ Brokkoli in den Wok geben und mit<br />

der Sauce vermischen. Zum Schluss<br />

das Fleisch wieder hinzugeben, alles<br />

noch einmal kurz wenden und<br />

sofort servieren. Am besten frisch<br />

gedämpften Jasminreis zu diesem<br />

Wokgericht reichen.<br />

Zubereitungszeit 20 Min.<br />

Rezept und Foto asiastreetfood<br />

Zubereitung<br />

♦ Zwiebel schälen und grob würfeln.<br />

Brok koli putzen, waschen, Röschen vom<br />

Strunk schneiden. Süßkartoffel schälen<br />

und in ca. 1 cm große Würfel schneiden.<br />

Chili putzen, der Länge nach aufschneiden,<br />

waschen und Kerne entfernen.<br />

♦ Schote klein schneiden. Lauchzwiebeln<br />

putzen, waschen und schräg in feine Ringe<br />

schneiden. Fleisch abspülen, trocken tupfen<br />

und in dünne Scheiben schneiden.<br />

♦ Öl in einem Wok oder einer großen<br />

Pfanne erhitzen. Fleisch darin unter<br />

Wenden kräftig anbraten. Herausnehmen.<br />

Im heißen Bratfett Süßkartoffeln,<br />

Brokkoli und Zwiebel unter Wenden 2<br />

bis 3 Minuten anbraten.<br />

♦ Mit Tomaten und Kokosmilch ablöschen.<br />

Aufkochen lassen und bei schwacher<br />

Hitze ca. 8 Minuten köcheln lassen,<br />

bis das Gemüse fast gar ist.<br />

♦ Inzwischen Cashewkerne in einer kleinen<br />

Pfanne ohne Fett unter Wenden<br />

goldbraun rösten. Auf einem flachen<br />

Teller auskühlen lassen. Fleisch zum Gemüse<br />

geben und nochmals kurz erhitzen.<br />

Mit Limettensaft und Salz abschmecken.<br />

♦ Nüsse grob hacken, mit Lauchzwiebeln<br />

und Chili mischen und auf den Eintopf<br />

streuen. Dazu schmeckt Naan-Brot.<br />

Zubereitungszeit 20 Min.<br />

Rezept und Foto<br />

House of Food / Bauer Food Experts


26 | Lukullisches | Gesundes Grillen<br />

Das richtige Spiel<br />

mit dem Feuer<br />

Grill Know-how<br />

Gut Gegrilltes schmeckt lecker und deshalb sind Grills aller Art aus Outdoorküchen<br />

nicht mehr wegzudenken. Doch nicht immer sind gegrillte Speisen<br />

auch gesund. Problematisch nämlich kann es dann werden, wenn man dabei<br />

bestimmte Aspekte nicht beachtet. Wir haben für Sie einige Tipps und<br />

Tricks zusammengestellt.<br />

Fotos Weber, pixabay<br />

Kein harzreiches Holz verwenden<br />

Nur spezielles Grillholz wählen, denn bei der Verbrennung<br />

von harzigem Holz werden gesundheitsschädliche<br />

Stoffe freigesetzt.<br />

Achtung bei rohem Fleisch<br />

Rohes Fleisch bzw. Fleischsaft darf nicht mit anderen<br />

Speisen oder Beilagen, die nicht mehr gegart werden,<br />

in Kontakt kommen, z. B. Salate, Saucen, Brote, um die<br />

Übertragung von gesundheitsschäd lichen Keimen zu<br />

vermeiden. Separates Besteck für rohes und gegartes<br />

Fleisch verwenden.<br />

Gefrorenes Fleisch langsam auftauen<br />

Gefrierfleisch im Kühlschrank langsam auftauen lassen,<br />

die Auftauflüssigkeit auffangen und wegschütten.<br />

Gepökelte Wurstwaren nicht grillen<br />

Durch das enthaltene Nitrat bilden sich krebserregende<br />

Nitrosamine. Gepökelte Waren wie Würste und<br />

Schinken erkennt man an der rosa bis leuchtend roten<br />

Farbe.<br />

Direktes Grillen<br />

Direkte Hitze eignet sich hervorragend für scharfes Anbraten<br />

sowie für Grillgut mit einer Garzeit von weniger<br />

als 30 Minuten. Hierzu wird das Grillgut direkt von unten<br />

befeuert. Würstchen und Burger-Patties sind dafür<br />

typische Gerichte, aber auch Fischstücke, Meeresfrüchte<br />

und Gemüsespieße.


Indirektes Grillen<br />

Alles, was länger als 30 Minuten<br />

braucht, um gar zu werden, wird hingegen<br />

indirekt gegrillt. Dazu zählt vor<br />

allem großes Grillgut wie Braten oder<br />

ganzes Geflügel. Aber auch ein Steak<br />

kann nach dem scharfen, direkten Anbraten<br />

indirekt weitergegrillt werden,<br />

um die gewünschte Garstufe zu erreichen.<br />

Dabei werden die Hitzequellen<br />

an den Rand des Grills verlegt, um zu<br />

verhindern, dass die direkte Hitze das<br />

Grillgut außen verbrennt, bevor es innen<br />

gar ist. Die Wirkungsweise ähnelt<br />

der Umlufthitze im Backofen. Bei Gasgrills<br />

dazu einzelne Brenner abschalten<br />

und / oder das Grillgut eine Stufe<br />

höher legen. Den Deckel des Grills<br />

stets schließen.<br />

Grillgut möglichst lange<br />

kühlen<br />

Koteletts und Co. erst kurz vor<br />

dem Auflegen auf den Rost aus<br />

der Kühlung holen. So vermeidet<br />

man den vorzeitigen Verderb.<br />

Fett in der Glut vermeiden<br />

Tropft Fett in die Glut, bilden sich<br />

krebserregende Stoffe, die sogenannten<br />

polyzyklischen aromatischen<br />

Kohlenwasserstoffe (PAK).<br />

Der bekannteste Vertreter ist das<br />

Benzpyren. Das Bestreichen mit<br />

Fett bzw. Öl sollte daher eher vermieden<br />

werden. Mariniertes Grillgut<br />

vor dem Auflegen gut abtupfen.<br />

Grilltassen verringern das Abtropfen<br />

von Fett in die Glut.<br />

Vorsicht bei Grilltassen<br />

Das Aluminium aus Grilltassen<br />

kann bei sauren oder salzhaltigen<br />

Marinaden auf das Grillgut übergehen.<br />

Werden Aluminiumtassen<br />

zum Grillen verwendet, die Lebensmittel<br />

erst nach dem Grillen<br />

auf dem Teller salzen oder mit Zitrone<br />

würzen.<br />

Nicht mit Bier übergießen<br />

Bei diesem leider geläufigen Brauch<br />

können sich krebserregende Stoffe<br />

wie die PAK bilden.<br />

Nicht zu lange und zu heiß<br />

grillen<br />

Auch wenn es gut schmeckt –<br />

schwarze Stellen an Gegrilltem sollten<br />

weggeschnitten werden. Bei zu<br />

heiß Gegrilltem können zudem heterozyklische<br />

aromatische Amine<br />

(HAA) gebildet werden – auch sie<br />

sind gesundheitsschädlich. Dennoch<br />

sollte das Grillgut gut durchgebraten<br />

werden, um krankheitserregende<br />

Keime abzutöten.<br />

Es muss nicht immer<br />

Fleisch sein.<br />

Gegrilltes Gemüse wie Zucchini, Mais<br />

oder Tomaten lässt nichts vom beliebten<br />

Grillgeschmack vermissen.<br />

Fisch sollte relativ festes Fleisch<br />

aufweisen, wie z. B. Forellen, Lachs<br />

oder Thunfisch. Als grilltaugliches<br />

Dessert eignen sich z. B. gegrillte<br />

Bananen oder Äpfel.<br />

Selbst marinieren<br />

bevorzugen<br />

Bei fertig mariniertem Grillfleisch<br />

kann ein eventuell säuerlicher Geruch<br />

(Indiz für Verderb) durch den<br />

Gewürzgeruch verdeckt werden.<br />

Auch optisch ist nur schwer zu beurteilen,<br />

ob das Fleisch noch zum<br />

Verzehr geeignet ist. Also Fleisch<br />

am besten selbst marinieren. <br />

Informationen<br />

gesundheit.gu.at; Weber<br />

Lukullisches | 27<br />

Ein Sommer<br />

in Monaco: Der<br />

Spritz-Hit<br />

des Jahres<br />

Der Spritz ist in all seinen<br />

erfrischenden Varianten<br />

aus dem Sommer<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

Ob mit<br />

Orange, Cassis oder<br />

feinem Limoncello –<br />

der Spritz ist das<br />

prickelnde<br />

Trendgetränk.<br />

Er lässt sich<br />

auf die verschiedensten<br />

Arten mixen. Wirklich jeder findet<br />

seinen Lieblingsspritz.<br />

Eine tolle Variante ist der feinherbe Monaco<br />

Spritz. Hier treffen süßer Himbeerlikör und<br />

spritziger Apfel Cider aufeinander und ergeben<br />

einen leckeren Low ABV Drink. Diese Drinks<br />

mit wenig Alkoholgehalt sind die perfekten<br />

Begleiter für den Sommer.<br />

Der Zott Apfel Cider mit leicht herben Noten<br />

aus Ustersbacher Äpfeln passen perfekt zu der<br />

süßen Fruchtigkeit des Himbeerlikörs. Das Ergebnis?<br />

Ein prickelnder Genuss, der den Tag<br />

perfekt ausklingen lässt.<br />

Rezept für Monaco Spritz:<br />

· 1 cl Zott Himbeerlikör<br />

· 9 cl Zott Apfel Cider<br />

Einfach den Himbeerlikör ins Glas geben,<br />

mit eisgekühltem Apfel Cider auffüllen und<br />

genießen. Prost auf den Sommer in Monaco!<br />

Zott Destillerie<br />

Hauptstraße 32 • 86514 Ustersbach<br />

Tel +49 (0) 8236 15 18<br />

www.zott-destillerie.de<br />

info@zott-destillerie.de


28 | Beauty + Fashion | Stefanie Fissel<br />

„Styling ist meine<br />

Profession“<br />

Stefanie Fissel aus Augsburg berät in Sachen Mode.<br />

Stylingberaterin und Modecoach Stefanie Fissel ist in Augsburg zuhause und<br />

kennt nicht nur die örtlichen Modegeschäfte, sondern auch die die Wünsche<br />

ihrer Kundschaft, die modisch mehr aus sich machen möchte, aber nicht den<br />

Mut dazu hat.<br />

Text Hannelore Eberhardt-Arntzen ♦ Foto Stefan Mayr<br />

und Blau. Da graust’s der Sau!“ Oder:<br />

„Grün und Blau trägt dem Kasper seine<br />

Frau“. Wahlweise trifft es dann auch mal<br />

„Grün<br />

Rot und Blau oder andere Farbkombinationen.<br />

Mit solchen und ähnlichen kuriosen Vorurteilen<br />

hat es die Augsburger Stylingberaterin Stefanie<br />

Fissel hin und wieder zu tun, wenn sie ihre Kundinnen<br />

und Kunden kennenlernt. Sie nimmt’s mit Humor. Aus<br />

heutiger Sicht sind solche „Styling-Regeln“ natürlich<br />

Unsinn, doch wie jeder Spruch haben Volksweisheiten<br />

wie diese einen historischen Hintergrund. Aber als gewiefte<br />

Stylistin hat sie alle Möglichkeiten parat, die<br />

Ratsuchenden davon zu überzeugen, dass alte Glaubenssätze<br />

nicht für die Ewigkeit zementiert sind. Und<br />

sie versichert: „Noch nie war es so leicht wie heute,<br />

sich typ- und figurgerecht zu kleiden.“ Denn in diesem<br />

Segment kennt sie sich aus. Schon als Teenager in den<br />

80er Jahren befasste sie sich intensiv mit der Mode<br />

und war als „Modefrettchen“, wie sie sich selbst bezeichnet,<br />

immer etwas anders gekleidet als der Mainstream<br />

in ihrer Heimatstadt Augsburg. Kein Wunder<br />

also, dass sie nach dem Abitur die Sigmaringer Modefachschule<br />

besuchte, zu deren Schwerpunkten Industriedesign<br />

und Mode-Management zählt. Mit ihrem<br />

Abschluss als Schnittdirectrice sammelte sie erste Berufserfahrungen<br />

in einem bekannten Textilunternehmen<br />

im Allgäu und war später viele Jahre in der Kundenbetreuung<br />

tätig. Was sie eigentlich nicht wirklich<br />

zufriedenstellte, da sie vom Typ her den direkten Kontakt<br />

mit Kunden dem eher unpersönlichen Büroalltag


Beauty + Fashion | 29<br />

vorzog. Als dann ihr Arbeitgeber umstrukturierte,<br />

packte sie die Gelegenheit beim Schopf und entschloss<br />

sich zu einer Ausbildung als Farb- und Stilberaterin.<br />

Diese neue Orientierung verschaffte ihr wieder mehr<br />

Spaß im Textilbereich, auch für sich selbst. Durch „Frust-<br />

Fraß“, wie sie selbst zugibt, hatte sie ein paar Kilo zugelegt<br />

und machte aus diesem Umstand schließlich ein Geschäft:<br />

Sie spezialisierte sich zuerst auf „Molli-Mode“.<br />

Seit März 2015 betreibt sie nun schon ihre Stylingberatung<br />

an der Oblatterwallstraße 2 in Augsburg. Das Entrée<br />

in ihre Räume ist farbenfroh, lebhaft und trotzdem<br />

stimmig gestaltet und dürfte auf jeden Fall antiquierten<br />

Styling-Regeln für Räume widersprechen. Etwas anderes<br />

würde zu der quirligen Plus-Size-Frau im rot-weißen Polkadots-Kleid<br />

auch nicht passen.<br />

„Stil ist innen und außen“ lautet ihr Credo, das sie für<br />

sich selbst lebt und an ihre Kundschaft weitergibt. Mit<br />

Erfolg, denn inzwischen reicht ihr Kundenkreis weit<br />

über das Molli-Segment hinaus. Und was könnte sie da<br />

nicht alles erzählen! Für Farbkombinationen, die angeblich<br />

die Schweine vertreiben, bricht sie gerne eine<br />

Lanze, wenn sie zum Typ passen, wobei sie nicht zwingend<br />

den zufällig aktuellen Trendfarben zugehören<br />

müssen. „Welchem eingeborenen ‚Augschburger’ steht<br />

schon wirklich Peach Fuzz zu Gesicht“, meint Stefanie<br />

Fissel mit Blick auf die derzeitige Pantone-Trendfarbe<br />

Apricot. „Das funktioniert bei hellhäutigen Menschen<br />

meist nur untenrum“ konstatiert sie aus Erfahrung.<br />

Dann erinnert sie sich an die Kundin mit maskulinen<br />

Gesichtszügen, die ihre Weiblichkeit mit Rüschen und<br />

Blümchenmustern hervorheben möchte, aber spürt,<br />

dass sie damit nicht zurechtkommt und kompetente<br />

Beratung sucht. In so einem Fall ist Fingerspitzengefühl<br />

gefragt, was für Stefanie Fissel mit ihrer offenen,<br />

ehrlichen und trotzdem einfühlsamen Art kein<br />

Problem ist. Und da gab es den queeren Mann mit regelrechtem<br />

„Puppengesicht“, der nach „seinem“ Look<br />

suchte, schon recht genaue Vorstellungen hatte, diese<br />

aber nicht umsetzten konnte. Hier kam Stefanie Fissel<br />

mehr über Stoffstrukturen als über Farben zum Erfolg.<br />

Natürlich folgt die Stylingberaterin Kundenwünschen,<br />

moderiert aber sanft die Vorgaben, denn in<br />

jedem Wunsch steckt eine bestimmte Vorstellung<br />

von sich selbst oder davon, wie man nach außen wirken<br />

möchte. Die eine Kundschaft möchte sich „nur“<br />

für ein Vorstellungsgespräch vorteilhaft gekleidet<br />

wissen, die andere will ihr „Ich“ umkrempeln, bunter<br />

und attraktiver werden, vom vielleicht grauen<br />

Mäuschen optisch zum stolzen Schwan mutieren<br />

oder nach der Kindererziehungszeit gut angezogen<br />

in den Job zurückkehren. Und so mancher Mann<br />

braucht anlassbedingt einen neuen Anzug, ist bei<br />

der Wahl aber total unsicher. Oder er möchte beim<br />

Profi-Tipp 1<br />

Was macht man mit einem Oberteil, dessen Farbe<br />

einem nicht zu Gesicht steht, die aber ansonsten<br />

gefällt?<br />

♦ Farbigen Statement-Schmuck um den Hals tragen<br />

♦ Krageneinsätze oder Tücher tragen<br />

♦ Die Farbe in einer Hose oder einem Rock tragen<br />

oder in Accessoires wie Schuhen oder Taschen<br />

♦ Das Wohnambiente in der Farbe gestalten<br />

Foto Jessie Friedline<br />


30 | Beauty + Fashion | Stefanie Fissel<br />

Profi-Tipp 2<br />

Wie lauten die wichtigsten Stil-Basictipps?<br />

♦ Nichts auf Verallgemeinerungen geben<br />

♦ Die eigene Körperform kennen und beachten<br />

♦ Auf gute Passform achten<br />

♦ Bis zu drei Farben können problemlos in einem Outfit getragen werden,<br />

davon eine Nichtfarbe<br />

Foto Stefan Mayr<br />

Profi-Tipp 3<br />

Einkaufs-Leitfaden<br />

♦ Beim Einkauf die Kombinierbarkeit<br />

checken<br />

♦ Mut in Farbe und Stil zuerst<br />

„im Kleinen“ beweisen<br />

(Accessoires)<br />

♦ Nicht zu viel auf die Meinung<br />

anderer geben<br />

♦ Unifarbene Kleidung braucht<br />

Qualität<br />

Foto Tobias Schoeffel<br />

Dating top aussehen. All diesen Menschen hilft Stefanie Fissel aus der<br />

Misere und geht – nach einer allgemeinen Stilberatung – mit ihnen auf<br />

Wunsch shoppen. In Sachen Modeberatung ist sie in Augsburg nach eigenen<br />

Worten quasi die „Platzhirschkuh“ und in vielen Modegeschäften<br />

gut bekannt. „Ich berate wirklich zu 100 Prozent neutral. Meine praktischen<br />

Ratschläge zahlen sich spätestens dann aus, wenn dadurch teure<br />

Fehlkäufe verhindert werden“, weiß Stefanie Fissel aus Erfahrung. Ihr<br />

Beratungsstil ist ein Mittelding aus Beratung und Coaching und orientiert<br />

sich stets an der Persönlichkeit der Kundin oder des Kunden. Dabei<br />

sollen sich diese aber nie verkleidet vorkommen. Deshalb freut sich die<br />

Stylingberaterin, wenn ihre Klientel zum Erstberatungstermin einige<br />

Lieblingsteile aus dem Kleiderschrank mitbringt.<br />

Ihre Kundschaft akquiriert Stefanie Fissel vorwiegend über Mundpropaganda<br />

oder ihre Website. Manchmal aber wird auch ein Geschenkgutschein<br />

für eine Beratung eingelöst. Wobei eine wohlgemeinte geschenkte<br />

Stilberatung beim Empfänger schon mal zunächst in den falschen<br />

Hals geraten kann. So einen Fall hatte Stefanie Fissel auch schon, „doch<br />

am Ende war die Kundin restlos begeistert und dem Schenker dankbar“<br />

erinnert sich die Fachfrau. Neben der individuellen Stylingberatung hält<br />

Stefanie Fissel übrigens regelmäßig einschlägige Vorträge bei Bildungsinstituten.<br />

Und hat viele Ideen und Pläne, z. B. Kunden-Gruppen-Touren<br />

in Shopping-Eldorados oder zu Messen wie die „Mut zum Hut“ in Neuburg.<br />

Was treibt die Powerfrau eigentlich so privat? Sie tanzt feurigen<br />

Flamenco – wen wundert’s?!<br />

<br />

Informationen www.insachenstil.de


Naturkosmetik | Beauty + Fashion | 31<br />

Alles<br />

natürlich,<br />

oder was?<br />

Zum falschen Verständnis<br />

von Naturkosmetik<br />

Naturprodukte liegen voll im Trend<br />

und in den Verkaufsregalen stehen<br />

immer mehr Produkte mit dem Label<br />

„Naturkosmetik“. Dazu ist es üblich<br />

geworden, den Begriff „Chemie“ als<br />

etwas Negatives zu begreifen. Das ist<br />

allerdings ein Trugschluss.<br />

Foto Adobe Stock<br />

Vor allem in der Werbung wird suggeriert,<br />

dass der Begriff „Natur“ etwas Gutes beinhaltet,<br />

um bestimmten Produkten ein positives<br />

Image zu verleihen. Reine Natur wird im Allgemeinen<br />

mit grünen Wiesen, klaren Gebirgsbächen<br />

und sauberer Luft verbunden. Aus diesen Zutaten lässt<br />

sich jedoch kein kosmetisches Produkt erzeugen. Also<br />

musste die Definition eines Naturproduktes erweitert<br />

werden: Es soll möglichst wenig Manipulation durch<br />

Menschenhand erfahren haben. Doch wo setzen wir<br />

die Grenze? Wir können bei der Rohstoffgewinnung<br />

durch Pressen oder Destillieren eigentlich nicht mehr<br />

von einer unbeeinflussten Natur sprechen. Margarine<br />

besteht aus rein pflanzlichen Fetten. Für die richtige<br />

Konsistenz wird sie jedoch teilhydriert, wobei sogenannte<br />

Transfettsäuren entstehen. Diese kommen in<br />

der Natur nicht vor und gelten zudem als Mitverursacher<br />

koronarer Herzkrankheiten. Was hilft es dann<br />

noch, dass „rein pflanzlich“ draufsteht? Im Gegensatz<br />

dazu wird pure Chemie mit Pestiziden, Kunststoffen<br />

und im Besonderen mit Erdöl assoziiert. Dies ist jedoch<br />

ein Irrglaube, denn Erdöl ist wie Kohle einer der<br />

natürlichsten Rohstoffe überhaupt. Der größte Unterschied<br />

zu Naturprodukten besteht vermeintlich darin,<br />

dass chemische Produkte durch Menschenhand synthetisiert,<br />

also künstlich hergestellt werden. Nun gibt<br />

es chemische Produkte, die einer in der Natur vorkommenden<br />

Substanz absolut identisch nachgebaut<br />

sind. Diese werden als naturidentisch bezeichnet.<br />

Sind diese Stoffe dann natürlich oder chemisch?<br />

Was bleibt vom Begriffsfeld „Natur“, wenn hinter „naturidentisch“<br />

der tatsächliche Herstellungsprozess ein<br />

äußerst künstlicher ist? Was von „rein pflanzlich“,<br />

wenn im technischen Verfahren naturfremde Stoffe<br />

entstehen? Diese Überlegungen machen deutlich, dass<br />

es nicht sehr hilfreich ist, das Ganze als „Natur“ versus<br />

„Chemie“ oder „natürlich“ versus „künstlich“ zu betrachten.<br />

Diese Begriffe taugen weder als Erklärung für die<br />

Herkunft von Wirkstoffen noch als Raster einer allgemeinen<br />

Orientierung. Bereits von Paracelsus stammt die<br />

Erkenntnis, dass jeder Stoff in Abhängigkeit zur Dosis<br />

zum Gift werden kann. Dies gilt besonders für die Heilkräfte<br />

der Natur. Solange ein Stoff von Menschen eingesetzt<br />

wird, die um Dosierung, Dauer und Einsatzort<br />

wissen, ist eine positive Wirkung sehr wahrscheinlich.<br />

Andernfalls kann dieselbe Substanz in einer zu gro ßen<br />

Menge, zu lange oder am falschen Ort angewendet,<br />

großen Schaden anrichten. Wenn eine Krankheit vorliegt,<br />

wird in der Regel ein Arzt konsultiert, um Schäden<br />

durch ein falsches Medikament zu vermeiden. Nicht so<br />

im Bereich der Kosmetik: Hier wird ein Präparat meist<br />

ohne kundige Anleitung angewendet. Dies kann gerade<br />

auf dem Gebiet der Heilkräuter und Heilpflanzen eine<br />

Reihe von Nebenwirkungen auslösen. So rufen pflanzliche<br />

Inhaltsstoffe wie Arnika, die gerne in Produkten<br />

für empfindliche Haut eingesetzt werden, oft allergische<br />

Reaktionen hervor. Leider locken viele Pflegeprodukte<br />

mit falschen Versprechungen und können der Haut<br />

langfristig schaden. Von daher stellt eine ausgebildete<br />

Kosmetikerin in der Regel eine zuverlässige Anlaufstelle<br />

dar. Sie sollte nach dem regulativen Ansatz arbeiten, der<br />

nicht nur Symptome behandelt, sondern die Haut mit<br />

passenden Pflegeprodukten ins Gleichgewicht bringt,<br />

damit sie sich wieder von selbst regulieren kann. <br />

Quelle<br />

Dr. phil. nat. Nana Heim, Chemikerin bei Rosel Heim nature + science


32 | Beauty + Fashion | Hautreinigung<br />

Mythos „Porentiefe<br />

Reinheit“<br />

Warum übertriebene Hautreinigung schadet.<br />

Porentiefe Reinheit – das sollte nach Vorstellung<br />

vieler Menschen das Ziel eines jeden Reinigungsproduktes<br />

sein. Doch wer seine Haut zu oft und<br />

mit zu aggressiven Produkten reinigt, schädigt sie<br />

oftmals unabsichtlich. Warum das so ist.<br />

Foto Adobe Stock<br />

Viele Menschen reinigen ihre Haut zu oft und mit zu aggressiven<br />

Produkten. Von Natur aus braucht die Haut keine Hilfe; das stetige<br />

Abstoßen der oberen Hornschicht sowie die hauteigene<br />

Bakterienflora sorgen bereits für eine effektive Reinigung.<br />

Durch Rauch, Abgase oder Schminke kann die oberste Hornschicht allerdings<br />

verkleben. Da der Körper diese Fremdstoffe nicht selbstständig<br />

abbauen kann, ist Unterstützung gefragt. Die meisten Reinigungsprodukte<br />

enthalten jedoch synthetische Tenside, die sowohl die Haut als auch<br />

die individuelle Bakterienflora angreifen.<br />

Außerdem ist die Aussage nicht richtig, dass die Haut porentief gereinigt<br />

werden sollte. Die Werbeindustrie nutzt hier erfolgreich die Angst<br />

der Menschen vor Krankheitskeimen aus. Neue Forschung zeigt jedoch,<br />

dass ein personalisiertes Mikrobiom für die Gesundheit eine wichtige<br />

Rolle spielt. Die Besiedelung der Haut mit Bakterien, Viren und Pilzen<br />

beeinflusst die Hautgesundheit maßgeblich und schützt vor dem Eindringen<br />

von Krankheitserregern. Wenn symbiotische Bakterien bereits alle<br />

Nischen der Haut besiedeln, ist es für krankmachende Mikroben schwierig,<br />

sich dort niederzulassen. In den letzten Jahren hat die Wissenschaft<br />

außerdem herausgefunden, dass das Mikrobiom mit dem Immunsystem<br />

interagiert und sogar seine Entwicklung<br />

unterstützt. Bei einer Störung<br />

der Hautflora durch übertriebene<br />

Hygiene oder bakterientötende Chemikalien<br />

wird deshalb nicht nur die<br />

Außenverteidigung der Haut gefährdet,<br />

sondern auch das gesamte Immunsystem<br />

geschwächt.<br />

Zu den am häufigsten verwendeten<br />

und aggressivsten synthetischen Tensiden<br />

zählen Natriumlaurylsulfat und<br />

Natriumlaurylethersulfat – auch als<br />

SLS und SLES bekannt. Sie entfetten<br />

die Haut stark, lösen ihren schützenden<br />

Oberflächenfilm auf, greifen<br />

die Hornschicht an und schädigen<br />

die natürliche Hautflora. Dadurch<br />

wird die Haut trocken und rau und<br />

bietet Keimen einen idealen Nährboden.<br />

Substanzen, die normalerweise<br />

nicht in tiefere Hautregionen<br />

geraten, können auf diese Weise in<br />

den Körper eindringen und dort das<br />

Immunsystem stören. Auch als hautfreundlich<br />

vermarktete Produkte<br />

enthalten oftmals altbekannte Chemikalien<br />

aus dieser Gruppe. Die seit<br />

einigen Jahren beliebten Mizellenwasser<br />

werben mit schonender Reinigung,<br />

sind aber letztendlich auch<br />

nur mit viel Wasser verdünnte Tenside<br />

wie Poloxamere und Betaine.<br />

Für eine möglichst schonende Reinigung<br />

sollten hauteigene Reinigungssysteme<br />

imitiert werden. Am<br />

besten eignen sich dafür überfettete<br />

milchsäurehaltige Emulsionen. Sie<br />

erhalten den pH-Wert aufrecht, entfetten<br />

nur minimal und schwächen<br />

die Bakterienflora nicht, sondern<br />

stärken stattdessen den Schutzfilm<br />

der Haut. Die Milchsäure unterstützt<br />

das Ablösen abgestorbener Hautzellen,<br />

die mitsamt anhaftendem<br />

Schmutz von der Emulsion eingehüllt<br />

und mit Wasser abgewaschen<br />

werden. Es entsteht eine glatte Hautoberfläche,<br />

die Anflugkeimen oder<br />

Pilzen weder Nährboden noch Nischen<br />

bietet.<br />

<br />

Quelle<br />

Rosemarie Heim-Schüler,<br />

Forschungsgruppe Rosel Heim


Fit bei Hitze | Gesundheit + Wellness | 33<br />

Sommer-Wellness<br />

Fit und frisch bei Hitze<br />

Gerade bei Hitze sollte man auf seine Gesundheit Rücksicht nehmen. Der<br />

Körper muss dann nämlich deutlich mehr leisten als bei Durchschnittstemperaturen.<br />

Wir verraten, was jetzt guttut.<br />

Fotos Adobe Stock<br />

Duschen<br />

Wenn es morgens schon schwül ist oder ein heißer<br />

Tag ansteht, dann kann eine kalte Dusche am Morgen<br />

für einen frischen Start in den Tag sorgen. Kaltes Duschen<br />

regt den Kreislauf an. Vorher darf der Körper<br />

natürlich warm gereinigt werden. Der kalte Guss folgt<br />

zum Schluss. Untertags aber das Kaltduschen nicht<br />

übertreiben, denn durch die Kälte ziehen sich die<br />

Blutgefäße zusammen mit dem Ergebnis, dass man<br />

nach der Dusche noch mehr schwitzt als vorher, weil<br />

sich der Körper erst wieder auf die warmen Außentemperaturen<br />

einstellen muss. Und auch nicht zu lange<br />

duschen, damit die Haut nicht austrocknet. Bei<br />

Duschartikeln auf einen hautneutralen pH-Wert achten.<br />

Wer seiner Haut nach dem Duschen zusätzlich<br />

Gutes tun möchte, sollte auf eine leichte, schnell einziehende<br />

und Feuchtigkeit spendende Lotion zurückgreifen.<br />

Übrigens: Wer in warmen Sommernächten<br />

gut schlafen möchte, kann am Abend kurz mit ein wenig<br />

warmem Wasser duschen – auch wenn man spontan<br />

eine Abkühlung vorziehen würde. Der Nebeneffekt<br />

für Allergiker: Mit der schnellen Dusche am<br />

Abend spült man lästige Pollen aus den Haaren und<br />

von der Haut. Durch das warme Wasser werden die Poren<br />

geöffnet und die Hitze des Tages kann besser abgegeben<br />

werden.<br />

Schlafen<br />

Morgens, wenn es noch kühler ist, lüften. Abends am<br />

besten erst dann die Fenster öffnen, wenn es draußen<br />

kälter ist als drinnen. Das Fenster kann auch die<br />

ganze Nacht über aufbleiben, wenn es nicht stört.<br />

Das Zimmer kann beim Lüften zusätzlich mit nassen<br />

Tüchern vor dem Fenster gekühlt werden. Manche<br />

legen sogar ihren Schlafanzug, in eine Plastiktüre<br />

gepackt, vor dem Schlafengehen kurz in den Kühlschrank.<br />

Auch für Getränke vor dem Zubettgehen<br />

gilt: Besser warmen Tee trinken. Das Getränk muss<br />

dann im Magen nicht auf Körpertemperatur gebracht<br />

werden. Und zum Zudecken nur ein Laken,<br />

keine Decke verwenden. Um Störungen durch Zugluft,<br />

besonders bei offenem Fenster, zu vermeiden,<br />

sollte man sich auch bei Hitze immer zudecken.<br />


34 | Gesundheit + Wellness | Fit bei Hitze<br />

Tipps für einen<br />

stabilen Kreislauf<br />

1. Viel trinken, am besten 2,5 bis 3 Liter pro Tag und zwar<br />

lauwarm und zuckerarm. Auf Alkohol verzichten.<br />

2. Sich so weit wie möglich im Schatten aufhalten. Hin und<br />

wieder kaltes Wasser über die Unterarme laufen lassen;<br />

erfrischende Fußbäder nehmen. Für den Frischekick zwischendurch<br />

sorgen Thermalwassersprays.<br />

3. Leichte Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder<br />

Leinen tragen. Draußen den Kopf mit Hüten oder Kappen<br />

vor der Sonne schützen.<br />

4. Kleine und leichte Mahlzeiten zu sich nehmen.<br />

5. Räume nur großzügig lüften, wenn es draußen kühler<br />

ist als drinnen, bevorzugt morgens. Dazwischen für den<br />

Luftaustausch nur kurz die Fenster öffnen. Klimaanlagen<br />

nicht zu kalt einstellen, um beim Wechsel zwischen drinnen<br />

und draußen den Kreislauf nicht zu sehr zu belasten.<br />

6. Sich nicht zu viel und zu schnell bewegen; bei Gelegenheit<br />

die Beine hochlegen für eine bessere Blutzirkulation.<br />

Quelle Foodspring, sanivita<br />

Sport treiben<br />

Sein individuelles Sportprogramm den Sommertemperaturen<br />

anpassen. Wenn es zu heiß ist für das<br />

gewohnte HIIT-Training oder den Workout im Gym,<br />

auf Wassersport umsteigen. Neben dem Fitnessprogramm<br />

für den ganzen Körper hat man Sonne und<br />

Abkühlung gleich inklusive. Außer Schwimmen gibt<br />

es noch jede Menge Alternativen wie Wakeboarden,<br />

Wasserski, Kajak, Surfen oder Stand Up Paddling.<br />

Wichtig, aber nicht unbedingt selbstverständlich:<br />

Auch an heißen Tagen nicht auf moderates Aufwärmtraining<br />

verzichten. Muskeln und Bänder werden<br />

es danken. Außerdem sollte man grundsätzlich<br />

körperliche Aktivitäten an den heißesten Stunden<br />

des Tages meiden. Das Herz-Kreislauf-System freut<br />

sich dann auf jeden Fall. Um die Entstehung von<br />

Stauwärme bei der Kleidung zu verhindern, sollte<br />

man besonders im Sommer beim Sport leichte atmungsaktive<br />

Kleidung wählen. Wer gerne läuft oder<br />

joggt, sollte sich bei Hitze eine Laufstrecke durch<br />

den schattigen Wald suchen. Und bei jeder sportlichen<br />

Betätigung im Sommer ganz wichtig: trinken,<br />

trinken, trinken! Denn wenn der Körper dehydriert,<br />

ist es nicht nur anstrengender, sondern kann sogar<br />

gefährlich werden, das gewohnte Sportprogramm<br />

durchzuziehen. Bis zu 3 Liter Flüssigkeit am Tag zu<br />

sich nehmen, ist empfehlenswert, am besten Wasser<br />

und ungesüßte lauwarme Tees.<br />

Ernähren<br />

Überhaupt gilt bei Getränken: Warmes statt Kaltes<br />

trinken. Bei heißen Temperaturen greifen wir gerne<br />

zu einem kühlen Getränk. Doch genau das ist bei Hitze<br />

eher kontraproduktiv, da der Körper auf Hochtouren<br />

läuft, um Kaltes zu erwärmen. Stattdessen sollte man<br />

warme Getränke zu sich nehmen. Sie schützen vor<br />

Überhitzung, da sie die Blutgefäße weiten und der<br />

Körper die Flüssigkeit besser aufnehmen kann. Auf<br />

den Konsum von Alkohol sollte man bei Hitze weitestgehend<br />

verzichten, da dieser dem Körper Flüssigkeit<br />

entzieht. Anstelle von Getränken bietet sich auch<br />

saftiges Obst an, z. B. eine Wassermelone. Sie liefert<br />

neben Flüssigkeit wichtige Ballaststoffe. Auf schwere<br />

Speisen sollte man bei Hitze sowieso verzichten und<br />

sich dagegen leicht und proteinreich ernähren. Außerdem<br />

ist es wichtig, sich ausreichend viele Mineralstoffe<br />

bzw. Elektrolyte zuzuführen, die für die Körperfunktionen<br />

extrem wichtig sind. Gerade im Sommer<br />

schwitzt man jede Menge davon aus. Deshalb möglichst<br />

viele frische Lebensmittel wie z. B. Vollkornprodukte,<br />

Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse, Soja und Käse<br />

zu sich nehmen. Zu den wichtigen Mineralstoffen gehört<br />

auch Magnesium. Es trägt unter anderem zu einer<br />

normalen Muskelfunktion und zur Verringerung von<br />

Müdigkeit und Ermüdung bei. Bei erhöhtem Bedarf<br />

empfiehlt sich die zusätzliche Einnahme von Magnesium<br />

als Nahrungsergänzungsmittel.


Fit bei Hitze | Gesundheit + Wellness | 35<br />

Hitzestau und Hitzschlag<br />

Worin der Unterschied liegt und was zu tun ist.<br />

Hitzestau<br />

Ein Hitzestau kann bei großer Hitze im Zusammenhang<br />

mit körperlicher Anstrengung oder dem Tragen<br />

von zu enger und zu warmer Kleidung auftreten.<br />

Davon ausgelöstes, starkes Schwitzen führt zu Mineralstoff-<br />

und Flüssigkeitsverlust.<br />

Die Anzeichen: erhöhte Körpertemperatur, Kreislaufstörungen,<br />

Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe, Schwäche<br />

und Müdigkeit, Benommenheit oder Schwindel,<br />

Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall<br />

Dagegen hilft: sofort Mineralwasser oder ein mineralhaltiges<br />

Sportgetränk trinken; raus aus der Sonne gehen;<br />

lauwarm duschen oder den Körper mit feuchten<br />

Tüchern abkühlen; im Extremfall den Rettungsdienst<br />

rufen.<br />

Hitzschlag<br />

Ein Hitzschlag folgt auf den Hitzestau. Ein Hitzschlag<br />

ist eine sehr bedrohliche Situation, die vor<br />

allem bei älteren und geschwächten Personen zum<br />

Tod führen kann.<br />

Die Anzeichen: Kreislaufkollaps, Verwirrtheit, Bewusstseinstrübung,<br />

Teilnahmslosigkeit, Bewusstlosigkeit<br />

Dagegen hilft: Betroffene sofort in einen kühlen<br />

Raum oder in den Schatten bringen; kalte, feuchte<br />

Tücher auf Kopf und Körper legen; bei Bewusstlosigkeit<br />

Person in stabile Seitenlage bringen; Rettungsdienst<br />

rufen! Notruf 112<br />

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36 | Special Trachtenmode<br />

Was sticht ins Auge, wenn man einen Blick auf die<br />

neuen Trachtentrends wirft? Da wäre zum einen<br />

der Fokus auf Natürlichkeit, gepaart mit Beerenfarben,<br />

und zum anderen das Spiel mit dezenten<br />

Mustern sowie die Basisfarbe Schwarz für eine<br />

edle Optik und als Garant für Zeitlosigkeit.<br />

Lassen Sie sich hier und auf den folgenden<br />

Seiten inspirieren!<br />

Muster<br />

mit Charakter<br />

Trachtenmode-Trends im Herbst und Winter<br />

Fotos Hersteller/Anbieter<br />

Leder, Samt & Co.<br />

Naturmaterialien wie Leder aller Art stehen hoch im<br />

Kurs. Kennzeichen sind ein weicher Griff, eine natürliche<br />

Optik und rauchige Braun- und Anthrazittöne.<br />

Samt mit seiner angenehmen Haptik ist nicht<br />

mehr wegzudenken, gerne auch mit einem Schuss<br />

Elastik für den bequemen Sitz. Chenillegarn und<br />

Bouclé machen Trachtenlooks im wahrsten Sinn des<br />

Wortes „erhaben“. Die beste Hightech-Faser aus der<br />

Natur ist und bleibt Wolle. Ob als feiner Strick, Filz<br />

oder Walk: Bei Regen, Kälte und Wind hält Wolle<br />

warn und trocken, bei Hitze gleicht sie die Temperatur<br />

aus. High End ist edles Cashmere. Dazu eine<br />

Portion modischer Schick – fertig ist das trendige<br />

Trachtenoutfit.<br />


Spieth & Wensky Gekonntes<br />

Spiel mit schlichten Mustern<br />

und Strukturen<br />

Special Trachtenmode | 37


38 | Special Trachtenmode<br />

Lena Hoschek Die voluminösen gerafften<br />

Ärmel der weißen Bluse kontrastieren<br />

zum Dirndl in Beerentönen.<br />

Boss + Kinga Mathe Zeitloses Schwarz<br />

in Verbindung mit edler Spitze, mattem<br />

Samt und glänzendem Satin<br />

Wenger Weiter Trachtenrock, mit Samtweste<br />

ergänzt zum Dirndl-Look<br />

Satte dunkle Farben<br />

Ob als Hauptfarbe oder dezenter platziert in Form von<br />

Accessoires: Die Palette der Modefarben konzentriert<br />

sich heuer auf tiefes Rot und Beerentöne in allen Nuancen<br />

sowie auf dunkles Grün. Besondere Akzente<br />

setzt intensives Blau. Die ruhige Basis bilden zurückhaltende<br />

Beige-, Braun- und Grautöne.<br />

Beckert Landhaus-Look in lässigem Leder für Sie und Ihn ♦<br />

Foto Brandboxx<br />

Musterhaftes<br />

Geometrische Muster im Trachtensegment laufen in<br />

diesem Winter den Blumenmustern den Rang ab. Tonin-Ton<br />

gehalten bringen sie trotzdem Leben in die<br />

Musterlandschaft. Zickzack-, Wellen- und andere grafischen<br />

Muster erinnern an die Modestoffe der 70er<br />

Jahre und verleihen einen Hauch Retro-Chic. Sie sind<br />

prädestiniert für Webstoffe. Bei Landhausmode tauchen<br />

oft klassische Karos auf, denen in Kombination<br />

mit Borten modische Leichtigkeit verliehen wird. Bei<br />

Damen wie Herren bleiben Jacquards obenauf.<br />


Sommerfrische<br />

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40 | Special Trachtenmode<br />

K&K Kaiserjäger Dirndlkleid mit Dreiviertelärmeln<br />

und Herrenweste, beides<br />

in angesagten Grafikmustern<br />

Mothwurf Figurbetontes Jacquard-Kleid<br />

mit Samtjacke – alles in Trendfarbe<br />

Grün<br />

Spieth & Wensky Blautöne stehen jeder<br />

Frau, auch all-over<br />

Eleganz in Schwarz<br />

Samt und Seide in Schwarz: Keine<br />

andere Farbe bietet so viele<br />

Kombinationsmöglichkeiten und<br />

wirkt besonders in edlen Qualitäten<br />

stets elegant und zeitlos.<br />

Eine schwarze Seidenjacke, eine<br />

Schürze aus schwarzer Spitze, ein<br />

Mieder aus schwarzem Samt – der<br />

Farbklassiker ist der Aufsteiger<br />

der Saison.<br />

Julia Trentini Partnerlook in sattem<br />

Weinrot ♦ Foto Brandboxx<br />

Back to the Eighties<br />

Die Puffärmel sind zurück! Sie<br />

sind nicht zu übersehen – bei<br />

Dirndloberteilen, Blusen, Jacken und<br />

auch bei Strickwaren. Nach mehreren<br />

Saisons, die von schlichten<br />

Schnitten geprägt waren, bilden<br />

die voluminösen Ärmelkreationen<br />

neue Hingucker. Was sich nicht<br />

schon an der Schulter bauscht,<br />

dessen Weite wird spätestens<br />

an den Handgelenken zusammengehalten.<br />

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Sportalm Figurbetonte Jacquard-Jacke,<br />

perfekt zum Uni-Dirndl oder -Rock<br />


Special Trachtenmode | 41<br />

K&K Kaiserjäger Harmonie in Rot: Gemusterte<br />

Weste zur farblich passenden<br />

Jacke<br />

Mothwurf Superedle Trachten-Kombination<br />

aus Cashmere und Ornamentchenille<br />

Kinga Mathe Es darf farblich ruhig mal<br />

knallen, auch bei Strick.<br />

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42 | Special Trachtenmode<br />

Wenger Es grünt so grün für Sie und Ihn.<br />

Wenger Zurückhaltende Naturfarben sind immer eine gute Wahl.<br />

Lena Hoschek Die lässige Jacke mit Ballontaschen sorgt für<br />

einen jungen Twist. ♦ Foto Daniel Kindler<br />

Lena Hoschek Statement-Kleid in<br />

samtigem Schwarz mit riesigen<br />

Puffärmeln ♦ Foto Daniel Kindler<br />

K&K Kaiserjäger Die Farbe Orangegold bringt<br />

Glanz ins Outfit.<br />

Lena Hoschek Langes Dirndlkleid<br />

im Karomuster mit breiter Saumrüsche<br />

♦ Foto Daniel Kindler


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44 | Kunst + Kultur | Dresscode Augusta Vindelicum?<br />

„Die spinnen,<br />

die Römer“<br />

Nähnadeln, römische Kaiserzeit, Fundorte: Georgenstraße,<br />

Schwalbeneck, Kornhausgasse ♦ Foto Universität Augsburg<br />

(Peter Neidlinger) © Stadt Augsburg (Stadtarchäologie)<br />

Die Welt der Textilien im römischen Augsburg<br />

Ein studentisches Ausstellungsprojekt im Staatlichen<br />

Textil- und Industriemuseum in Augsburg bietet<br />

bis 10. November Einblicke in die „Dresscodes“ in<br />

Augs burg zu Zeiten der Römer. Bei den Recherchen<br />

kamen interessante Erkenntnisse zu Tage.<br />

Welche Kleidung haben die Bewohner des antiken Augsburg<br />

getragen? Nur Toga und Tunika? Gab es gar einen<br />

speziellen Dresscode? Und hatten die Römer wirklich<br />

nur Sandalen an? Weit gefehlt! Das belegen die zahlreichen<br />

Exponate und Dokumente der neuen Ausstellung im tim<br />

„Dresscode Augusta Vindelicum? Textilien im römischen Augsburg“.<br />

Kleidung als Statussymbol<br />

Zwei Semester lang haben sich Studentinnen und Studenten gemeinsam<br />

mit Dozentinnen des Lehrstuhls der Klassischen Archäologie der<br />

Universität Augsburg, der Augsburger Stadtarchäologie und dem tim<br />

mit dem Thema Textilien in der ehemaligen Provinz Raetien befasst.<br />

Herausgekommen sind überraschende und faszinierende Einblicke in<br />

eine frühe Welt von Textilherstellung, Modetrends und Kleidercodes.<br />

Bei einem Blick auf das antike Textilmaterial kam man zu dem Ergebnis,<br />

dass Kleidung bereits in der römischen Zeit zur Kommunikation<br />

diente und auch einen gesamtgesellschaftlichen Wert besaß. In der<br />

Ausstellung erklären die Studierenden sehr anschaulich, wie vor gut<br />

2.000 Jahren Kleidung vielschichtige Dimensionen abseits von bloßer<br />

Funktionalität besaß. Besonders beeindrucken der enorme Herstellungsaufwand<br />

und die Bandbreite an Farben, die in der antik-augsburgischen<br />

Textilproduktion zum Einsatz kamen. Wer seinerzeit in Augusta<br />

Vindelicum „shoppen“ ging, bekam schon damals Produktinfos<br />

über Warenetiketten. Der Beweis: In der Ausstellung sind rund 2.000<br />

Jahre alte Handelsetiketten zu bestaunen.<br />

Der Musikant, 1. bis 2. Jhd. n. Chr., Fundort:<br />

Fronhof ♦ Foto Kunstsammlungen und Museen<br />

Augsburg, Archäologisches Zentraldepot;<br />

Fotograf: Klaus Satzinger


Kunst + Kultur | 45<br />

Brückenschlag vom Gestern ins Heute<br />

Diese sind Teil der insgesamt 73 Fundstücke aus dem<br />

römischen Augsburg, die die Ausstellung zeigt. Original-Stoffe<br />

sind leider nicht darunter, was angesichts<br />

der Vergänglichkeit des Materials nicht erstaunen<br />

dürfte. Dafür werden einige andere Exponate aus dem<br />

Textilbereich nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert,<br />

darunter Werkzeuge zur Textilherstellung wie<br />

Webschwerter und Nähnadeln sowie Gewandfibeln.<br />

Wie diese antiken „Sicherheitsnadeln“ seinerzeit getragen<br />

wurden, lässt sich unter anderem von Fragmenten<br />

repräsentativer Grabmäler wie dem Leitobjekt am Eingang<br />

zur Ausstellung, gefunden in der Karmelitengasse,<br />

ablesen. tim-Museumsdirektor Dr. Karl Borromäus<br />

Murr zeigt sich begeistert: „Textilien sind wunderbar<br />

geeignete Brückenbauer vom Gestern ins Heute.<br />

Schließlich haben Kleidung und Mode die Menschen<br />

zu allen Zeiten fasziniert. Die ausgestellten, einzigartigen<br />

Funde machen so einen spektakulären Kosmos<br />

von textiler Herstellung, handwerklichen Fähigkeiten<br />

und ästhetischen Empfindungen längst vergangener<br />

Tage in der Gegenwart erlebbar.“<br />

Frauengrabstein, römische Kaiserzeit, Fundort: Karmelitengasse<br />

♦ Foto Bernhard Rampf<br />

Hälfte einer Bügelschere, römische Kaiserzeit, Fundort:<br />

Augsburg-Oberhausen ♦ Foto Universität Augsburg (Peter<br />

Neidlinger) Copyright: Stadt Augsburg (Stadtarchäologie)<br />

Der Schuh dazu<br />

Die Ausstellung im Erdgeschoss des tim ist in mehrere<br />

Stationen gegliedert. Die erste befasst sich mit<br />

den Etappen textiler Produktion, von der Herstellung<br />

der Garne bis zum Verweben. Fazit: Am Prinzip<br />

der Vorgehensweise hat sich bis heute nichts Grundlegendes<br />

geändert, abgesehen von der Technisierung<br />

der Spinn- und Webmaschinen. In der zweiten<br />

Station dreht sich alles ums Schuhwerk. Anhand<br />

von Schuhnägeln lässt sich die Art der Schuhe<br />

nachvollziehen. Viele der antiken Modelle waren<br />

unisex. Eine gut erhaltene keramische Öllampe in<br />

Form eines Schuhs sagt nicht nur etwas über dessen<br />

Machart aus, sondern auch über den Schuh als Symbol<br />

des sicheren Geleits auf Reisen, sogar ins Grab.<br />

Männerkleider – Frauenkleider<br />

Station Drei gestattet Einblicke in die Formen der<br />

Männerkleidung, zu deren zentralen Elementen Tunika<br />

und Toga zählten. Stoffqualität, Länge, Farbe und<br />

Verzierungen gaben Aufschluss über den sozialen Status<br />

des Trägers. Darüber wurden halbkreisförmige<br />

Manteltücher getragen. Die folgende Station befasst<br />

sich mit der Kleidung der Frauen. Verheiratete wohlhabende<br />

Frauen zogen über ihre Tunika die Stola, ein<br />

schlauchartiges Überkleid; alles miteinander wurde<br />

unter der Brust gegürtet. Zusammengehalten wurde<br />

die Kleidung mit sog. Fibeln, bronzenen Sicherheitsnadeln,<br />

von denen viele in Augsburg gefunden werden<br />

konnten, unter anderem in der Kornhausgasse.<br />

Was die Farbigkeit der Stoffe betrifft, so kann man davon<br />

ausgehen, dass römische Kleidung durchaus nicht<br />

einfach nur weiß war. Natürliche tierische oder pflanzliche<br />

Farbstoffe verliehen den Textilfasern die unterschiedlichsten<br />

Farben. Auch solche Farbpigmente waren<br />

in Augsburg gefunden worden. Färbbar gemacht<br />

wurden die Fasen durch Beizen mit dem Mineralsalz<br />

Alaun. Bruchstücke einer Alaunamphore gehören zu<br />

den Funden in Augsburg. Eines der wenigen erhaltenen<br />

Dokumente der Farbigkeit römischer Kleidung<br />

ist das Holz-Porträt einer Römerin, auf dem Teile der<br />

Kleider erkennbar sind. Dass Augsburg schon zu Römerzeiten<br />

ein florierendes Textilhandelszentrum war,<br />

beweisen unter anderem die bereits erwähnten Funde<br />

beschrifteter Etiketten aus Knochenmaterial.<br />

Zur Ausstellung ist eine Broschüre erschienen, die<br />

im Museumsshop erhältlich ist.<br />

<br />

Informationen www.timbayern.de


46 | Kunst + Kultur | Klassikfestival Ammersee<br />

Der italienische Geigenvirtuose<br />

und Komponist Alessandro Quarta<br />

Foto Denis Ulliana<br />

Junge Klassik am See<br />

Spritziger Mix von Klassik bis Pop am Ammersee<br />

Vom 14. bis 28. September ist es wieder soweit: Das Klassikfestival AMMER-<br />

SEErenade lädt ein zu Konzerten an so unterschiedlichen Orten wie Kirchen,<br />

Scheunen oder Gasthäusern. Einen Vorgeschmack bietet am 25. August der<br />

Kapellentag „Zwischen Himmel & See“, der sein 10-jähriges Jubiläum feiert.<br />

Wie immer trifft am letzten August-<br />

Sonntag Kultur am Ammersee auf bayerische<br />

Tradition, eingebettet in ein<br />

traumhaftes Stück Natur. Aus 24 meist<br />

privaten Kapellen klingt Musik für Jung und Alt. Da ist<br />

für jeden Geschmack und für jede Altersklasse etwas<br />

dabei, von Stuben- und Blasmusik über A-capella-Gesang<br />

und Weltmusik über Pop und Soul bis hin zur<br />

Klassik. Der Kapellentag ist ein Erlebnistag für die ganze<br />

Familie. Jung und Alt machen sich gemeinsam auf<br />

den Weg und erleben den Zauber des Voralpenlandes.<br />

Auf vier Routen lassen sich die Aufführungsorte jeweils<br />

nacheinander bequem mit dem Rad erreichen. Schirmherrin<br />

ist wieder Landtagspräsidentin Ilse Aigner.<br />

Am ersten Festival-Samstag, am Sonntag und Montag<br />

steht Klassic auf dem Programm. Im Florian-Stadl in<br />

Andechs gastiert am 14. September Geiger Alessandro<br />

Quarta mit Giuseppe Magagnino am Klavier und dem<br />

Streichquartett I Solisti Filarmonici Italiani. Gespielt<br />

wird „Die 5 Elemente“, eine Eigenkomposition von<br />

Quarta. Tags darauf kommen das Solina Cello-Duo sowie<br />

Katharina Gruber (Gesang) und Christian Gruber<br />

(Gitarre) ins Gasthaus Saxenhammer in Hechenwang<br />

und laden zur musikalischen Landpartie. Mit den Geschwistern<br />

Troussov kehrt die AMMERSEErenade am<br />

Montag zum ersten Mal im Otto-Hellmeier-Kulturhaus<br />

in Raisting ein und bietet mit den beiden international<br />

gefeierten Musikern ein hautnahes, intimes Konzerterlebnis.<br />

Perfekt aufeinander hörend und intuitiv reagie-<br />

rend strahlen Kirill (Geige) und Alexandra (Klavier) eine<br />

vollkommene Harmonie aus. Zur Aufführung kommen<br />

Werke von Vitali, Brahms und Wieniawski.<br />

Am Mittwoch, den 18. September, findet im Gasthof<br />

Hartl „Zum Unterwirt“ in Türkenfeld das traditionelle<br />

Schweinsbratenkonzert statt. Serviert werden neben<br />

Schweinebraten und Dessert hochklassige Trompetenklänge<br />

des Ausnahmemusikers Vladislav Lavrik<br />

und des Kammerensembles Philharmonia Frankfurt.<br />

In der modernen Kulturkirche Heilig Geist in Breitbrunn<br />

am Ammersee weht dann am Donnerstag „ganz<br />

frischer Wind“, dem das Festival mit dem Konzertformat<br />

„Classic for Winds“ Rechnung trägt. Zu hören<br />

sind die Querflötistin Anna Wierer, der Akkordeonist<br />

Maxim Shagaev und das preisgekrönte Bläserquintett<br />

PentAnemos.<br />

Anna Wierer und Maxim Shagaev sind auch dabei beim legendären<br />

Music Hop-on Hop-off Crossover-Konzert, das<br />

am Freitag auf dem Motorschiff MS Utting auf dem Ammersee<br />

stattfindet. Ebenfalls zu hören sind das Volksmusik-Ensemble<br />

„Saitenstraßen Musi“ und das Trio Nautico.<br />

Den Höhepunkt bildet wie jedes Jahr am zweiten Samstag<br />

das Erinnerungskonzert „Liberation Concert“ in der Klosterkirche<br />

St. Ottilien unter der Schirmherrschaft von Dr.<br />

h.c. Charlotte Knobloch. Im unvergleichlichen Ambiente zu<br />

erleben sind bei diesem sechsten Konzert Mischa Maisky<br />

(Cello) und das Jerusalem Symphony Orchestra (Israel)<br />

mit Werken von Tschaikowski, Bruch, Haydn und Mozart.<br />

Es moderiert Maximilian Maier.<br />

<br />

Informationen www.ammerseerenade.de


Bayerische Kammerphilharmonie | Kunst + Kultur | 47<br />

Die 21. Ausgabe der Konzertreihe „un-er-hört“ des Augsburger Ensembles<br />

bayerische kammerphilharmonie bietet wieder ein besonderes Programm.<br />

Die Reihe spannt einen großen Bogen von der Klassik bis in die Moderne.<br />

„Un-er-hört“<br />

im Herbst und Winter<br />

Das Programm der bayerischen kammerphilharmonie<br />

In der kommenden Saison steht die Frau in ihrer<br />

Rolle als Komponistin und Solistin im Mittelpunkt.<br />

Den Anfang macht die Sopranistin Cathrin Lange,<br />

zu Mozarts Geburtstag gratuliert die baskische<br />

Pianistin Judith Jáuregui und in der Kammermusik erklingt<br />

das Nonett der Französin Louise Farrenc. Gäste<br />

im Rahmen des Mozartfests Augsburg sind die Sopranistin<br />

Nikola Hillebrand und die Mezzosopranistin<br />

Patricia Nolz. Darüber hinaus ist die bayerische kammerphilharmonie<br />

mit einem Sonderkonzert im Rahmen<br />

der jüdischen Kulturwoche Augsburg-Schwaben<br />

in der Augsburger Synagoge vertreten.<br />

Das Sonderkonzert „Lebenslinien“ findet am Donnerstag,<br />

den 26. September, in der Synagoge Augsburg statt.<br />

Gespielt werden Werke der Komponisten Mieczyslaw<br />

Weinberg und Hans Gál, deren Leben von der Flucht<br />

aus dem Dritten Reich gezeichnet war. Aufgrund des<br />

großen Erfolgs wird am 2. November die Schubertiade<br />

vom vergangenen März wiederholt. Am 30. November<br />

findet im Kleinen Goldenen Saal mit „Dies Natalis“ eine<br />

spannungsgeladene musikalische Adventsparty statt.<br />

Ebenfalls eine Party feiern Mozart und seine Zeitgenossen<br />

Haydn und Rosetti am 25. Januar mit besten<br />

Konzertmeister und Leiter der bayerischen kammerphilharmonie<br />

Gabriel Adorján ♦ Foto Christina Bleier<br />

Geburtstagswünschen: ¡Felicidades! Der 16. Februar<br />

widmet sich explizit zwei Frauen – der Komponistin<br />

Jeanne-Louise Farrenc und Kaiserin Maria Theresia mit<br />

„Meister:innenschaft“. Die Konzertsaison beschließen<br />

am 31. Mai „Duettissimo“ im Rahmen des Mozartfests<br />

(Kleiner Goldener Saal) und am 13. Juli „Nordic Tunes“<br />

(Parktheater).<br />

<br />

Informationen und Tickets www.kammerphilharmonie.de<br />

19 Uhr ... Otto-Hellmeier-Kulturhaus, Wielenbacherstr. 13, 82399 Raisting<br />

<strong>2024</strong><br />

CLASSIC PUR<br />

Montag, 16. September <strong>2024</strong><br />

19 Uhr, Otto-Hellmeier-Kulturhaus, 82399 Raisting<br />

Kirill Troussov, Geige<br />

Alexandra Troussova, Klavier<br />

ammerseerenade.de<br />

©Marco Borggreve


48 | Kunst + Kultur | Veranstaltungsforum Fürstenfeld<br />

Das Shuteen Erdenebaatar Quartet mit seiner Namensgeberin aus der Mongolei<br />

eröffnet die Reihe JazzFirst. ♦ Foto Georg Stirnweiss<br />

Der österreichische Sänger JOSH. präsentiert<br />

seine neuesten Hits. ♦ Foto Carina Antl<br />

Events am laufenden Band<br />

Veranstaltungsforum Fürstenfeld<br />

Getreu dem Motto „Alles außer gewöhnlich“ präsentiert das Veranstaltungsforum<br />

Fürstenfeld ab Herbst wieder sein vielfältiges Halbjahresprogramm.<br />

Kulturfreunde können gut 80 Veranstaltungen erleben. Die Highlights …<br />

JOSH. Open-Air-Tour<br />

Mit seinem 2018 erschienenen Hit „Cordula Grün“ hat JOSH.<br />

die Herzen im Sturm erobert. In der schönsten Open-Air-Location<br />

weit und breit, dem Fürstenfelder Stadtsaalhof, wird<br />

der österreichische Sänger am 7. September das Publikum garantiert<br />

auch mit den neuesten Hits wie „Expresso & Tschianti“,<br />

„Ich gehör repariert“ u.s.w. begeistern. Unterstützt wird JOSH.<br />

von Matakustix, deren einzigartige Mischung aus Pop, Rock und<br />

traditioneller österreichischer Volksmusik begeistert.<br />

Gregor Meyle & Band<br />

Bekannt ist Gregor Meyle vor allem aus TV-Sendungen wie<br />

„Sing meinen Song“, „Meylensteine“ sowie aktuell „Your Songs“,<br />

wofür sogar Showgrößen wie Robbie Williams anreisten, um<br />

zwischen Gregor und Jeanette Biedermann auf der ARD-Couch<br />

Platz zu nehmen. Das Publikum liebt den sympathischen Songpoeten<br />

mit Hut, Brille und Gitarre. Gemeinsam mit seiner<br />

Champions-League-Band steht der Vollblutmusiker am 9. November<br />

über zwei Stunden auf der Bühne in Fürstenfeld.<br />

Paul Potts & Piano<br />

Als der Tenor aus Wales mit 16 Jahren La Boheme hörte, verliebte<br />

er sich in die Oper und begann eine leidenschaftliche Romanze,<br />

die ihn auf eine turbulente Reise führte. 2007 gewann er die erste<br />

Staffel von „Britain's Got Talent". Im selben Jahr veröffentlichte<br />

Paul Potts sein mit Mehrfach-Platin ausgezeichnetes Debütalbum<br />

„One Chance", das in 13 Ländern die Spitze der Charts erreichte.<br />

Er hat bereits über 1.000 Auftritte in 45 Ländern absolviert. Am<br />

19. Dezember kommt er mit seinem Programm „The Greatest Hits“<br />

nach Fürstenfeldbruck.<br />

Sechs Richtige: die Kulturreihen<br />

Herzstück des Programms sind die sechs hochkarätigen Kulturreihen<br />

aus Klassik, Jazz, Blues, Theater, Literatur und Alter Musik.<br />

Am 12. September starten Dr. Will & the Wizzards „unplugged“ in<br />

die neue Saison BluesFirst. Ab dem 19. September kommen Tanz-<br />

und Theaterfreunde der Fürstenfelder Theaterreihe in den Genuss<br />

erstklassiger Gastspiele. Seit nunmehr 21 Jahren zählt die Fürstenfelder<br />

Konzertreihe zu den beliebtesten Kammermusik-Reihen<br />

Deutschlands. Auch die neue Saison bietet wieder fünf erstklassige<br />

Konzerte – eröffnet durch das preisgekrönte Morgenstern<br />

Klaviertrio am 5. Oktober. Das Shuteen Erdenebaatar Quartet bestreitet<br />

am 9. Oktober den Auftakt des diesjährigen JazzFirst. Zur<br />

Eröffnung der Reihe „Literatur in Fürstenfeld“ liest Schauspielerin<br />

Uschi Glas am 16. Oktober aus Ihrem neuen Buch „Ein Schätzchen<br />

war ich nie“. Und die neue Saison der „Alten Musik in Fürstenfeld“<br />

nimmt das Publikum mit auf eine musikalische Entdeckungsreise<br />

nach Italien, England und Frankreich. Übrigens: Mittelalterfans<br />

können sich vom 30. August bis 1. September auf den Mittelaltermarkt<br />

zu Fürstenfeldbruck mit großem Ritterturnier freuen.<br />

Informationen und Tickets www.fuerstenfeld.de


Sandizell | Kunst + Kultur | 49<br />

Schloss Sandizell bei Schrobenhausen wird am 7. September<br />

um 20:00 Uhr zum Schauplatz eines großartigen<br />

Events: In der Kastanienallee vor dem Schloss wird unter<br />

freiem Himmel erstmals eine große Oper aufgeführt und<br />

zwar keine geringere als „Nabucco“ von Giuseppe Verdi.<br />

Große Oper<br />

in Sandizell<br />

Verdis Nabucco live und Open Air<br />

Fotos Paulis, privat<br />

Richard Haan als Nabucco und Liana Sass<br />

als Abigaille (beide Festspieloper Prag)<br />

Wunderbare Kulisse im Hintergrund: das<br />

Wasserschloss Sandizell<br />

Nikolaus Graf Sandizell sagte sofort begeistert zu, als das Veranstaltungsbüro<br />

Paulis bei ihm anfragte. Der Veranstalter ist seit<br />

35 Jahren erfolgreich im Eventbusiness in ganz Deutschland tätig<br />

und ein seriöser Partner für Großveranstaltungen. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Stadtmarketing Schrobenhausen soll nun Anfang September<br />

im Hof des Wasserschlosses Sandizell mit Blick auf dessen Südfassade<br />

erstmalig Verdis Oper Nabucco mit Live-Orchester aufgeführt werden. Der<br />

Vorverkauf läuft. Schloss Sandizell ist bekannt als beliebte Location für stimmungsvolle<br />

Märkte und Feste, aber eine Oper hat es dort noch nie gegeben.<br />

Nikolaus Graf Sandizell und sein Nachbar, Dr. Florian Jäck als Gastgeber sind<br />

überzeugt: „Unsere primäre Motivation ist es, den Ort Sandizell und die Gemeinde<br />

Schrobenhausen in jeglicher Hinsicht kulturell zu unterstützen. Eine<br />

Oper wurde hier noch nie aufgeführt und es dürfte vor allem für die Jüngeren<br />

eine tolle Chance sein, eine hochkarätige klassische Aufführung direkt vor<br />

der Haustüre, Open-Air, mitzuerleben. Wenn dieser erste Event ein Erfolg<br />

wird, werden wir Opern auch gerne in Zukunft einmal im Jahr aufführen.“<br />

Zu Gast ist das Ensemble der Festspieloper Prag mit eigenem Sinfonieorchester<br />

und stimmstarken Sängerinnen bzw. Sängern in prächtigen Kostümen.<br />

Insgesamt werden rund 100 Mitwirkende aktiv sein. Natürlich wird alles live<br />

geboten, ohne Playback. Die eindrucksvoll gestaltete Bühne ist überdacht,<br />

das heißt, es wird auch bei Regen gespielt. Doch Nikolaus Graf Sandizell verspricht:<br />

„Sollten wir Pech mit dem Wetter haben, werden Regencapes gegen<br />

eine geringe Gebühr zur Verfügung gestellt. Zeitgleich arbeiten wir an<br />

möglichen Ausweichlösungen, wie z. B. daran, den danebenliegenden alten<br />

Marstall zu nutzen, der mehreren Hundert Gästen Platz bietet.“<br />

Die Handlung der Oper ist bekannt: Die Geschichte aus dem Alten Testament<br />

hat einerseits das Streben des jüdischen Volkes nach Befreiung aus der<br />

babylonischen Gefangenschaft zum Thema. Andererseits steht die extreme<br />

Selbstüberschätzung des Titelhelden Nabucco, des biblischen Nebukadnezar<br />

II., im Zentrum. Nabucco will sich der Handlung der Oper nach selbst zu Gott<br />

machen. Er wird daraufhin mit Wahnsinn geschlagen und erst durch die Bekehrung<br />

zum Gott der Hebräer geheilt. Berühmt ist vor allem der „Gefangenenchor“,<br />

der dem unterdrückten Volk eine Stimme gibt. In der Aufführung<br />

in Sandizell wird in der Originalsprache Italienisch gesungen.<br />

<br />

Informationen und Tickets (online über reservix) www.paulis.de/ticket-infos/-4451.html


50 | Kunst + Kultur | Buchtipps<br />

Er-lesenes<br />

Zum Blättern und Genießen<br />

Cover Verlage<br />

Michael Krüger,<br />

Markwart Herzog (Hg.)<br />

Schwimmen<br />

und Baden<br />

In Geschichte, Kultur<br />

und Gesellschaft<br />

Schwimmen ist ein universelles Kulturgut<br />

und eine alte Kulturtechnik,<br />

die dem Menschen die Erfahrung<br />

vermittelt, die positiven Seiten des<br />

Elements Wasser wie auch seine Gefahren<br />

zu erleben. Schwimmen lehrt<br />

sowohl den harmonischen Umgang<br />

mit der Natur als auch Respekt und Demut vor ihrer Macht. Es gibt<br />

eine Fülle von historischen Quellen und Zeugnissen, die belegen,<br />

dass unsere Vorfahren in aller Welt und zu allen Zeiten sich Kenntnisse<br />

im Schwimmen angeeignet haben. Das Buch liefert Erkenntnisse<br />

zur Geschichte des Schwimmens und der Wasserrettung,<br />

zu Diskursen über Schwimmpädagogik, Badekleidung und Nacktheit.<br />

Die Beiträge öffnen zudem Perspektiven auf Geschlechterforschung<br />

mit Blick auf die Bade- und Schwimmkultur, Baden und<br />

Schwimmen in Kunst, Literatur und Wissenschaft, Bau- und Architekturgeschichte<br />

von Bädern und Schwimmhallen und die Bedeutung<br />

des Badewesens für Freizeit und Stadtgesellschaft.<br />

240 Seiten, Softcover ♦ 60 Fotos ♦ Preis 24.- Euro<br />

ISBN 978-3-96423-119-2 ♦ Arete Verlag<br />

Roman Köster<br />

Müll<br />

Eine schmutzige Geschichte<br />

der Menschheit<br />

Die Menschheit trat nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg global in ein neues<br />

Müllzeitalter ein. Denn nicht allein<br />

die Mengen wuchsen signifikant,<br />

sondern es veränderten sich auch<br />

die Zusammensetzungen. Die Vergiftung<br />

der Umwelt durch Müll wurde<br />

zu einem großen weltweiten Thema<br />

und sollte die Debatte um Produktion<br />

und Umgang mit Abfällen grundlegend<br />

verändern. Der Autor Roman<br />

Köster ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Historischen Kommission<br />

bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und hat<br />

über die deutsche Abfallwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

habilitiert. In seinem jetzt erschienen Buch „Müll“ beschäftigt er<br />

sich aber nicht nur mit der Beseitigung von allem Unliebsamen in<br />

den Zeiten des Massenkonsums, sondern geht viel weiter zurück in<br />

Urzeit und Antike. Ein Buch, das die Augen öffnet.<br />

422 Seiten, gebunden ♦ Preis 29.- Euro<br />

ISBN 978-3-4068-0580-6 ♦ C.H. Beck Verlag<br />

Mark Bolton<br />

Ich träume<br />

von einem Cottage-Garten<br />

Verliebt in Rittersporn, Phlox und Fingerhut<br />

Mark Bolton gehört zu den bekanntesten Gartenfotografen in<br />

Europa. In dem vorliegenden Buch demonstriert er nun, wie er<br />

sein eigenes grünes Reich rund um das neu erworbene Familien-<br />

Cottage angelegt hat und liefert den Leser:innen darüber hinaus<br />

spannende Informationen rund um diesen besonderen Gartenstil.<br />

Man erfährt beispielsweise, wie sich der Cottage-Garten im<br />

Laufe der Jahrhunderte aus einer ursprünglich eher unordentlichen<br />

Mischung aus Blumen, Gemüse, Komposthaufen und<br />

Haustierhaltung entwickelte. Bolton selber bezeichnet sich als<br />

begeisterter, aber wenig dogmatischer Garten-Amateur. Er erörtert,<br />

wie sich ein Cottage-Garten in der heutigen Zeit planen<br />

und gestalten lässt. Dabei werden die Geheimnisse der richtigen<br />

Auswahl und Anordnung von Blumen, Stauden und Sträuchern,<br />

die das ganze Jahr über blühen,<br />

gelüftet. Neben Pflanzentipps<br />

gibt es eine Fülle<br />

von Informationen zur Anlage<br />

von Wegen, Zäunen und Sitzbereichen<br />

sowie praktische<br />

Hinweise zur Pflege und Instandhaltung<br />

der Fläche.<br />

224 Seiten, gebunden,<br />

zahlreiche Abbildungen<br />

Preis 39,95 Euro<br />

ISBN 978-3766727145<br />

Callwey Verlag<br />

Andrea Baier, Christa Müller, Karin Werner (Hg.)<br />

Unterwegs in die Stadt<br />

der Zukunft<br />

Urbane Gärten als Orte der Transformation<br />

Für das Kompendium haben die Herausgeberinnen Beiträge von<br />

28 Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft, Forschung und<br />

Aktivismus zusammengebracht, die ihre jeweils unterschiedliche<br />

Sicht aufs Thema vorstellen und anhand verschiedenster<br />

Beispiele aufzeigen, wie ein Wandel gelingen kann. Eindrucksvoll<br />

und auf originelle Art einstimmend ist der erste Teil des<br />

Buches, der aus unkommentierten Bildern von Menschen in urbanen<br />

Gemeinschaftsgärten besteht: Männer, Frauen, Kinder,<br />

Alte, Junge, bei der Arbeit,<br />

beim Kochen, Essen, Gärtnern,<br />

Feiern … Lesende finden im<br />

Buch praktische Erfahrungsberichte,<br />

die eindrucksvoll<br />

deutlich machen, dass urbane<br />

Gemeinschaftsgärten<br />

längst nicht mehr nur vereinzelte<br />

Pionierprojekte sind.<br />

432 Seiten, Hardcover,<br />

zahlreiche Abbildungen<br />

Preis 19,99 Euro<br />

ISBN 978-3-8376-7163-6<br />

Transcript Verlag


Kunst + Kultur | 51<br />

Robert E. and Jill P. May,<br />

Michael Custode<br />

Piraten<br />

Erzählungen<br />

Der Band „Piraten Erzählungen”<br />

ist eine wahre Schatzkiste von<br />

Auszügen aus Romanen und Erzählungen,<br />

die von der großen<br />

Zeit der Seeräuberei im 16. und 17.<br />

Jahrhundert berichten, wie Daniel<br />

Defoes „Robinson Crusoe“, Jules<br />

Vernes „Die geheimnisvolle Insel“, Louis Stevensons „Schatzinsel“<br />

oder Howard Pyles‘ „Buch der Piraten“. All diese Geschichten<br />

sind spannend und anschaulich bebildert. Eine ausführliche<br />

Einleitung aus der Feder des Historikerpaars Robert<br />

und Jill May stellt historische Freibeuterpersönlichkeiten und<br />

ihren Einfluss auf die im Band enthaltenen Erzählungen vor.<br />

392 Seiten, Hardcover, Halbleinen ♦ Preis 30.- Euro<br />

ISBN 978-3-8365-8477-7 ♦ Taschen Verlag<br />

Uwe Ebbinghaus<br />

Das Buch zum Bier<br />

Seine Geschichte,<br />

sein Potential<br />

Der Autor Uwe Ebbinghaus berichtet<br />

in Reportagen und kurzen Essays von<br />

den ersten Brauern, über die Klöster<br />

und mittelalterlichen Gilden bis hin<br />

zu den traditionsreichen Kultmarken<br />

und Craftbrauern unserer Zeit. Dabei<br />

blickt er in die Kessel und Schankstuben<br />

sowohl der großen Bierstädte als<br />

auch der kleinen Familienbrauereien<br />

auf dem Land. Welche Traditionen sind echt? Wo gibt es noch eine<br />

lebendige Bierkultur, wo Ansätze zu einer neuen? Die Bierbrauregionen<br />

München und Oberbayern, Bamberg und Franken, Köln und<br />

Düsseldorf, Hamburg, Berlin und Tschechien sowie Belgien werden<br />

vorgestellt. Insgesamt kommen in diesem Buch etwa hundert<br />

bemerkenswerte Brauereien und zweihundert Lieblingsbiere vor.<br />

Ein kleines Lexikon der Biersorten und eine vergnügliche Betrachtung<br />

des Bieres in der Literatur ergänzen die Infos. Ebenfalls enthalten<br />

sind 50 Foodpairing-Empfehlungen für die bekanntesten<br />

Biersorten.<br />

256 Seiten, Hardcover ♦ Preis 22.- Euro ♦ ISBN 978-3-7472-0530-3<br />

ars vivendi Verlag<br />

Martin Kintrup,<br />

Merle Weidemann<br />

Einfach mal Wild<br />

Wilder Geschmack, null Stress<br />

Dass sich Wildfleisch gut in die Alltagsküche<br />

integrieren lässt, zeigt der<br />

erfahrene Kochbuchautor und Foodstylist<br />

Martin Kintrup in diesem Buch<br />

mit über 50 kreativen Rezepten., die<br />

einfach nachvollziehbar und leicht umzusetzen<br />

sind. Kochideen aus der internationalen<br />

Küche sorgen für einzigartige Aromen, bleiben aber<br />

trotzdem bodenständig. Das Besondere: Es ist jeweils nur eine effektive<br />

Arbeitszeit von etwa 30 Minuten notwendig; der Rest ist<br />

Garzeit. Und auch optisch ist das Buch ein Genuss.<br />

144 Seiten, gebunden ♦ Preis 29.- Euro<br />

ISBN 978-3-7843-5755-3 LV.Buch (ab 16. August)<br />

Vincent Lagrange<br />

Between Us<br />

Animal Portraits<br />

Joachim Mayer<br />

So wird der Garten<br />

fit fürs Klima<br />

Die neue Gartenpraxis –<br />

bei Hitze, Wind und Starkregen<br />

In seinem Ratgeber erklärt der studierte<br />

Agrarwissenschaftler Joachim<br />

Mayer, wie wir unsere Flächen rund<br />

ums Haus für den Klilmawandel rüsten<br />

können. Hobbygärtnerinnen und<br />

-gärtner erfahren beispielsweise, auf<br />

welche Weise sich der Wasserverbrauch in der Grünfläche reduzieren<br />

sowie der Boden nachhaltig verbessern lässt und welche<br />

Bepflanzung zu empfehlen ist. Der Experte wirbt dafür, das Augenmerk<br />

bei der Pflanzenauswahl vor allem auf die Standortbedingungen<br />

zu richten und auf eine gute Mischung zu setzen.<br />

240 Seiten ♦ gebunden, zahlreiche Abbildungen ♦ Preis 26.- Euro<br />

ISBN 978-3-8338-8760-4 ♦ Gräfe und Unzer Verlag<br />

Jürgen Müller (Hg.)<br />

100 All-time Favorite Movies<br />

of the 20th Century<br />

Cineastische Meisterwerke<br />

Die ultimative Anthologie kinematographischer<br />

Glanzlichter stellt<br />

einen umfassenden und inspirierenden<br />

Führer zu den Filmjuwelen<br />

des 20. Jahrhunderts dar. In<br />

dieser sorgfältigen Kompilation<br />

filmischer Meisterwerke steht Noir<br />

neben New Wave, Slapstick folgt<br />

auf Tragödie. Die Beiträge sind<br />

chronologisch angeordnet. Die<br />

Filmeinträge bestehen aus einer<br />

Zusammenfassung der Hand lung,<br />

einer Auflistung der Darsteller<br />

und Filmschaffenden, technischen<br />

Informationen, Kurzbiografien der Schauspieler und Regisseure,<br />

Trivialwissen, einer Liste der Auszeichnungen sowie Standbildern,<br />

Produktionsfotos und dem Original-Filmplakat.<br />

832 Seiten (!), Hardcover ♦ Preis 20.- Euro<br />

ISBN 978-3-8365-5615-6 ♦ Taschen Verlag<br />

Vincent Lagrange zählt zu den herausragendsten<br />

Tierporträtfotografen<br />

unserer Zeit. Mit seinem neuesten<br />

Coffee Table Bildband „Between Us“<br />

bringt er seine tiefe Wertschätzung<br />

für unsere tierischen Verwandten<br />

zum Ausdruck. In eindrucksvollen<br />

Farb- und Schwarz-Weiß-Fotografien<br />

präsentiert Lagrange die besondere<br />

Nähe zwischen Menschen und Tieren auf berührende Weise. Die<br />

bewegende und inspirierende Sammlung begeistert sowohl Kunstliebhaber<br />

als auch Tierfreunde.<br />

224 Seiten, 150 Fotografien, Hardcover ♦ Preis 80.- Euro<br />

ISBN 978-3-96171-498-8 ♦ teNeues Verlag<br />


52 | Kunst + Kultur | Buchtipps<br />

Hayley Edwards-Dujardin<br />

ROT<br />

Von Pompeji bis Rothko<br />

Keine andere Farbe ist so präsent<br />

und hat eine derart intensive Wirkung<br />

wie Rot. Es ist die Farbe der Liebenden<br />

und die Farbe von höchsten<br />

Gefühlen: von Liebe und Leidenschaft,<br />

aber auch die Farbe des<br />

Blutes, des Kampfes und des Feuers.<br />

Rot ist stolz und glänzend, aber<br />

auch ambivalent. Das Buch ist eine<br />

unterhaltsame und kenntnisreiche<br />

Einladung, diese Farbe anhand von 40 Beispielen aus der Kunst zu<br />

entdecken. Eine präzise Auswahl an bekannten und unerwarteten<br />

Werken, angereichert mit Chronologien, Karten und Grafiken sowie<br />

zahlreichen Infoboxen mit Anekdoten und Hintergrundinfos<br />

112 Seiten, Hardcover ♦ Preis 22.- Euro<br />

ISBN 978-3-03876-287-4 ♦ Midas Collection<br />

Volker Mehnert,<br />

Paulina Eichhorn<br />

Der Traum<br />

vom Gold<br />

Sportlegenden zwischen<br />

Hoffnung,<br />

Sieg und Niederlage<br />

Ob berühmter Fußballer oder<br />

junge Ausnahmeschwimmerin, ob<br />

furchtloser Skispringer oder genialer<br />

Schachgroßmeister: Sie alle<br />

hatten den Traum, zu den ganz<br />

Großen ihrer Disziplin zu gehören – und sie alle begeistern uns<br />

bis heute. Hier wird ihre Geschichte fesselnd erzählt! Der Traum<br />

vom Gold bringt die Faszination großer Triumphe und tragischer<br />

Niederlagen ganz nah. Das Buch vermittelt ein eindrucksvolles<br />

Bild der unvergesslichen Sportikonen vom legendären ersten Marathonläufer<br />

der Welt bis zu den Größen des Sports von heute.<br />

96 Seiten, gebunden ♦ Preis 24.- Euro<br />

ISBN 978-3-8369-6232-2 ♦ Gerstenberg Verlag<br />

Elke Heidenreich<br />

Altern<br />

Alle wollen alt werden, niemand will<br />

alt sein. Der Widerspruch ist absurd,<br />

das Leiden daran real. Wie lernen wir,<br />

so gut wie möglich damit zurechtzukommen?<br />

Geht das, alt werden und<br />

ein erfülltes Leben führen? Elke Heidenreich<br />

hat sich mit dem Altwerden<br />

beschäftigt. Herausgekommen ist dabei<br />

ein Buch, wie nur sie es schreiben<br />

kann. Persönlich, ehrlich, doch nie<br />

gnadenlos, mit einem Wort: lebensklug.<br />

Zu Recht ein Bestseller<br />

112 Seiten, Hardcover ♦ Preis 20.- Euro<br />

ISBN 978-3-446-27964-3 ♦ Hanser Verlag Berlin<br />

Michaela Seul<br />

Älterwerden<br />

ist kein Grund<br />

zum Jaulen<br />

Hundeweisheit für mehr<br />

Gelassenheit<br />

Die vielseitige Bestsellerautorin Michaela<br />

Seul schreibt u. a. besonders<br />

gern über Hunde – ob eine Hundekrimireihe<br />

oder in Zusammenarbeit mit<br />

Fachleuten zur Verhaltensforschung<br />

bzw. mit Tierärzt:innen. Sie führt erfolgreich<br />

einen Hundeblog und lebt<br />

im Fünfseenland. In diesem Band lässt sie ihren Hund übers Älterwerden<br />

philosophieren. Charmant, unterhaltsam, humorvoll und<br />

inspirierend führt sie uns auf die Fährte eines gelingenden späteren<br />

Lebensabschnitts. So erhalten die Leser:innen eine völlig<br />

neue, oft überraschende Perspektive auf das Älterwerden. Unterfüttert<br />

sind die „Leckerlis der Hundeweisheit“ mit neuesten Erkenntnissen<br />

aus der Psychologie und Verhaltensforschung.<br />

160 Seiten, Hardcover ♦ Preis 20.- Euro<br />

ISBN 978-3-8436-1499-3 ♦ Patmos Verlag<br />

Dr. Stefan Marxer,<br />

Franco Del Popolo<br />

Alles unter<br />

einem Hut<br />

Sicher unterwegs<br />

in der Pilzwelt<br />

Mit diesem Pilzratgeber wird Pilzesammeln<br />

leicht gemacht. Er behandelt<br />

alle wesentlichen Aspekte, damit<br />

auch Neulinge noch unbekannte<br />

Pilze zuordnen und gefährliche Verwechslungen<br />

ausschließen können.<br />

Die Autoren stellen in detaillierten, aber überschaubaren Porträts<br />

mit Bildern aus allen Perspektiven über hundert Arten der<br />

schmackhaftesten Speisepilze vor, zudem etwa zwanzig Arten<br />

der wichtigsten Giftpilze, die im deutschsprachigen Raum vorkommen.<br />

Außerdem verraten die beiden Experten, wie die gefundenen<br />

Schätze haltbar gemacht und gelagert werden können.<br />

336 Seiten, farbige Fotos, gebunden ♦ Preis 34.- Euro<br />

ISBN 978-3-03902-226-7 ♦ at Verlag<br />

Katrina van Grouw<br />

Birds – Die<br />

Welt der Vögel<br />

Der Bildband dokumentiert auf<br />

einmalige Weise die weltweite<br />

künstlerische, wissenschaftliche<br />

und populäre Anziehungskraft<br />

von Vögeln über die Jahrtausende<br />

hinweg. Zugleich zeigt<br />

es die bemerkenswerte Vielfalt<br />

der Vogelarten. Das opulente<br />

Buch enthält über 300 bekannte<br />

und weniger bekannte Gemälde, Fotografien und andere<br />

Kunstwerke aller Stilrichtungen. In durchdachten Gegenüberstellungen<br />

zeigt es, wie Maler:innen, Illustrator:innen, Ornitholog:innen<br />

und Fotograf:innen – vom alten Ägypten bis zur<br />

Gegenwart – den Geist, die Schönheit, den Charakter und die<br />

Symbolik der Vögel eingefangen haben.<br />

352 Seiten, gebunden ♦ Preis 59.- Euro ♦ ISBN 978-3-03876-285-0<br />

Midas Verlag


Kunst + Kultur | 53<br />

Romane schwäbischer Autoren<br />

Valerie Bäuerlein<br />

Die Unvollständige<br />

Ein faszinierendes Debüt über Erinnerung, Entfremdung<br />

und die befreiende Kraft der Kunst. Ungläubig<br />

und überreizt streift die Erzählerin des Romans<br />

– eine junge Regisseurin – durch Berlin. Mit<br />

Tala in der Hauptrolle hätte sie hier ihren ersten<br />

Film drehen sollen. Tala, die sich gerade das Leben<br />

genommen haben soll, war ihre Muse, nach vielen<br />

Rückschlägen ihre vielleicht einzige Inspiration. Während die Erzählerin Talas Spuren in der<br />

Stadt folgt, dringt sie immer tiefer in eine verborgene Geschichte von Originalität und Aneignung<br />

vor. Und schließlich in ihre eigene, ihr fremd gewordene Vergangenheit. ♦ 160 Seiten ♦<br />

Preis 22.- Euro ♦ ISBN 978-3-910372-13-9 ♦ Kjona Verlag<br />

Zur Autorin: Valerie Bäuerlein, 1979 in Augsburg geboren, studierte Fotografie, Bildende<br />

Kunst und Filmregie und kam in den Genuss zweier Stipendien. „Die Unvollständige“<br />

ist ihr Debütroman. ♦ Porträtfoto Lilian Viega<br />

Herbst-Vorschau<br />

VVK bereits gestartet!<br />

05.10.<br />

SA<br />

19:30<br />

11.10.<br />

FR<br />

19:30<br />

LESUNG | VORTRAG<br />

Wladimir Kaminer<br />

Die Kaminer-Show <strong>2024</strong><br />

KABARETT | COMEDY<br />

BR Brettl Spitzen<br />

Rezitation<br />

mit<br />

Filmeinspielungen,<br />

Rezitator:<br />

Sky du Mont<br />

Christina Walker<br />

Kleine Schule des Fliegens<br />

Sogartig und mit abgründiger Komik erzählt der<br />

Roman von den realen und surrealen Provokationen<br />

des Lebens sowie von Leidenschaften, die<br />

einem den Boden unter den Füßen wegziehen.<br />

Gut, wer nun fliegen kann oder die richtigen Verbündeten<br />

hat! ♦ 208 Seiten, gebunden ♦ Preis 22.-<br />

Euro ♦ ISBN978-399200342-6 ♦ Braumüller Verlag<br />

Zur Autorin: Die gebürtige Österreicherin Christina Walker (1971) studierte Germanistik,<br />

Theater- und Medienwissenschaft sowie Kulturmanagement in Wien, erlangte den Magister<br />

in Philosophie und arbeitete mehr als zehn Jahre für verschiedene Kulturbetriebe. Seit<br />

2005 lebt sie als selbstständige Autorin und Lektorin in Augsburg. Ihre Texte wurden bereits<br />

mehrfach ausgezeichnet. ♦ Porträtfoto Petra Rainer<br />

Michel Decar<br />

Kapitulation<br />

Ein rasant-zarter Künstlerroman über das Scheitern,<br />

die Flucht vor sich selbst und die Suche nach<br />

dem perfekten Gedicht. Der erfolglose Poet László<br />

Carassin erhält unerwartet einen mit 7.500.- Euro<br />

dotierten Sparkassen-Kunstpreis und will damit in<br />

großem Stil neu anfangen. Was misslingt. Er leidet,<br />

liebt, lungert und lustwandelt bis zum bittersüßen<br />

Ende – und mit einem unbedingten Glauben ans Leben. ♦ 217 Seiten, gebunden ♦<br />

Preis 23.- Euro ♦ ISBN 9783755000242 ♦ März Verlag<br />

Zum Autor: Michel Decar, geboren 1987 in Augsburg, ist Autor und Regisseur. Er schrieb<br />

mehrere Romane und zahlreiche Hörspiele und Theaterstücke für große Theater. ♦<br />

Porträtfoto Constantin Riess<br />

Susanne Betz<br />

Heumahd<br />

Ein bildmächtiger Roman über das einfache Leben<br />

einer eigensinnigen Bergbäuerin und eine<br />

inspirierende Freundschaft. Entgegen aller Schwierigkeiten<br />

setzt sich die junge Witwe Vroni Grasegger<br />

in ihrem Dorf durch und erlebt in der Freundschaft<br />

mit dem Maler Wilhelm Leibl und seinem<br />

englischen Freund einen Sommer in ungekannter<br />

Leichtigkeit. ♦ 320 Seiten, gebunden ♦ Preis 22.- Euro ♦ ISBN 973570103456C. ♦<br />

Bertelsmann Verlag<br />

Zur Autorin: Susanne Betz, geboren 1959 in Weißenburg-Gunzenhausen, ist eine deutsche<br />

Jour nalistin und Autorin. Sie studierte Geschichts- und Wirtschaftswissenschaften,<br />

promovierte und ist seit fast 30 Jahren Hörfunkredakteurin in der Abteilung Politik<br />

und Hintergrund des Bayerischen Rundfunks. Sie schreibt genau recherchierte, historische<br />

Romane. ♦ Porträtfoto Christian Rohr<br />

12.10.<br />

SA<br />

19:30<br />

13.10.<br />

SO<br />

18:00<br />

17.12.<br />

DI<br />

19:30<br />

LESUNG | VORTRAG<br />

Der Ring des<br />

Nibelungen vor Gericht<br />

Der<br />

Steinway-Pianist<br />

live in<br />

Gersthofen!<br />

03.11.<br />

SO<br />

18:00<br />

08.11.<br />

FR<br />

19:30<br />

29.11.<br />

FR<br />

19:30<br />

05.12.<br />

DO<br />

19:30<br />

KONZERT<br />

Joja Wendt<br />

Spiel doch mal leiser!<br />

KABARETT | COMEDY<br />

Stefan Leonhardsberger<br />

Ja!<br />

KABARETT | COMEDY<br />

Hagen Rether<br />

Liebe<br />

KABARETT | COMEDY<br />

Erwin Pelzig<br />

Der wunde Punkt<br />

KONZERT<br />

Werner Schmidbauer<br />

Mia San Oans<br />

KONZERT<br />

Till Brönner<br />

Das Weihnachtskonzert<br />

Tickethotline: 0821 - 24 91 550<br />

www.stadthalle-gersthofen.de


54 | Kunst + Kultur | Mut zum Hut<br />

Vom 13. bis 15. September ist es wieder soweit: Die<br />

„Mut zum Hut, Schmuck & Mode“ kommt erneut ins<br />

Residenz Schloss in Neuburg an der Donau und zwar<br />

bereits in der 25. Auflage. Nirgendwo sonst treffen<br />

sich so viele renommierte Modistinnen, Modisten,<br />

Hutmacher, Goldschmiede und inzwischen auch Mode-<br />

Designer aus der ganzen Welt an einem Wochenende.<br />

Mut zum Hut<br />

Die langjährige Organisatorin Ute Patel-<br />

Missfeldt sieht man selten ohne Hut.<br />

Weltgrößte Hutverkaufsschau in Neuburg<br />

Fotos Mut zum Hut<br />

(o.) Tochter Isabel Patel steht ihrer<br />

Mutter in Sachen Hut in nichts nach.<br />

(u.) Aussteller der ersten Stunde: Hut<br />

König aus Regensburg<br />

Die legendäre Verkaufsausstellung, die alljährlich im September<br />

stattfindet, ist in jeder Hinsicht ein ganz besonderer und einmaliger<br />

Event. Die Ausstellenden wurden handverlesen und<br />

sind zum großen Teil mit Auszeichnungen geehrte Künst ler-<br />

:innen. Der Initiatorin und langjährigen Organisatorin der Veranstaltung,<br />

Ute Patel-Missfeldt, sowie deren Tochter und Nachfolgerin Isabel Patel ist<br />

es ein Herzenswunsch, den Menschen Möglichkeiten aufzuzeigen, sich<br />

wieder individuell und gut „von Kopf bis Fuß“ zu kleiden. Und ganz besonders<br />

wichtig ist es den beiden Damen, die modisch selbst mit gutem Beispiel<br />

vorangehen, einem alten Traditionshandwerk die Lebensgrundlage zu<br />

sichern. „Unter einem Hut“ mit den Kopfbedeckungen aller Art werden<br />

auch Preziosen sowie Accessoires wie Taschen, Tücher und Handschuhe<br />

präsentiert. Diese exklusiven Teile ergänzen die Designermode, die schon<br />

seit mehreren Jahren zusätzlich das Publikum zur Mut zum Hut lockt.<br />

Auch das Rahmenprogramm ist wie gewohnt einzigartig: In diesem Jahr verzaubern<br />

Cosplay-Darstellerinnen die Umstehenden; musikalisch sorgen das<br />

Walking Act-Duo „Sole Mio“, die Neuburger Stadtkapelle und die Trommelshow<br />

des Tam-Kobá Samba-Percussion Ensembles für Stimmung. In einer<br />

Sonderausstellung sind Werke des Ingolstädter Künstlers und Politikers<br />

Achim Werner zu sehen: Konkrete Kunst „Spiel mit Farbe und Form“. Einer<br />

der Höhepunkte wird am Samstag wieder die Große Modenschau im Saal<br />

„Große Dürnitz“ sein, moderiert von Jürgen Niemeier und Vicky Müller-<br />

Toùssa. Für die grandiose Modenschau muss leider extra Eintritt verlangt<br />

werden. Premiere hat heuer ein Projekt, das in Kooperation von Anett Utz,<br />

„AnRa Mode“, und der Künstlerin Ute Patel-Missfeldt entstand: Ihre bekannten<br />

außergewöhnlichen „Weibsbilder“-Motive bzw. -Karikaturen malte<br />

Ute Patel-Missfeldt auf 1.000 Meter Baumwoll-Viskose-Stoff, aus dem Hosen,<br />

Shirts, Kleider, Blusen und Hemden genäht wurden. Diese Kollektion<br />

wird nun erstmals bei der Mut zum Hut vorgestellt und ist auf 99 Exemplare<br />

pro Modeteil und Farbe limitiert. Must-haves nicht nur für die Fans<br />

der Künstlerin!<br />

Am Samstagabend ab 20:00 Uhr laden die Veranstalter zum After-Show-<br />

Treff ins Restaurant Rennbahn ein. Samstags und sonntags ist auch während<br />

der Verkaufsausstellung fürs leibliche Wohl gesorgt. Geöffnet hat<br />

die Schau am Freitag von 17:00 bis 21:00 Uhr, am Samstag und Sonntag<br />

jeweils ab 10:00 Uhr bis 20:00 bzw. 19:00 Uhr.<br />

<br />

Informationen www.mutzumhut.de


Fünf Seen Filmfestival | Kunst + Kultur | 55<br />

Fünf Seen Filmfestival <strong>2024</strong><br />

Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus Mitteleuropa<br />

Beim 18. Fünf Seen Filmfestival in Starnberg, Gauting, Schloss Seefeld und<br />

Weßling sind wieder rund 130 der besten Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme<br />

aus Mitteleuropa zu sehen. Und wie gewohnt sind auch einige der bedeutendsten<br />

Filmschaffenden des deutschsprachigen Raums live dabei.<br />

Andreas Dresen ♦ Foto Andre Roehner<br />

Bei der Eröffnungsfeier<br />

in der Schlossberghalle<br />

Starnberg am 3. September<br />

präsentiert Andreas<br />

Dresen, einer der bedeutendsten<br />

deutschen Regisseure der letzten<br />

Jahrzehnte, seinen bewegenden<br />

neuen Film „In Liebe, eure Hilde“<br />

und an den folgenden beiden Tagen<br />

noch drei ältere Werke. Der renommierte<br />

Hannelore-Elsner-Preis<br />

wird dieses Jahr an die Schauspielerin<br />

Corinna Harfouch verliehen.<br />

Sie wird ihn am 9. September in der<br />

Schlossberghalle entgegennehmen.<br />

Im Anschluss ist ihr neuer Film<br />

„Die Ironie des Lebens“ zu sehen.<br />

Am 10. September zeigt sie dann<br />

noch drei weitere ihrer Filme.<br />

Vom 6. bis 8. September präsentiert<br />

der Münchner Regisseur Hans<br />

Steinbichler neun seiner Werke. Mit<br />

dem Österreicher Martin Gschlacht<br />

kommt am 7. und 8. September einer<br />

der bedeutendsten europäischen<br />

Kameramänner zum Festival. Viele<br />

Festivalfilme sind erstmals in Bayern<br />

zu sehen oder laufen lang vor<br />

ihrem Kinostart. Zwei Highlights<br />

des Sommerfestivals spiegeln, was<br />

der Tourismus anrichtet: „Animal“<br />

handelt von Animateurinnen in<br />

einem griechischen Resort – ein<br />

tief ergreifender Film über Ausbeutung.<br />

In „Anna“ lebt die Titelfigur<br />

in Einklang mit der Natur ihrer<br />

sardinischen Heimat auf einer kleinen<br />

Farm – bis die Bagger von Hotelinvestoren<br />

anrollen. Ganz anders<br />

ist das Leben auf einer der<br />

letzten bewohnten nördlichen Inseln<br />

Europas, die ein junger Mann<br />

in „Ultima Thule“ ansteuert: Inmitten<br />

von Schafen und einer kleinen<br />

Inselgemeinschaft findet er zu sich<br />

selbst.<br />

Viele der besten mitteleuropäischen<br />

Filme des Jahres konkurrieren<br />

wieder um den Fünf Seen Filmpreis.<br />

Und wie immer laufen beim<br />

Festival auch wichtige Dokumentarfilme.<br />

In der Kunstfilm-Reihe<br />

Odeon sind wieder Filme aus den<br />

Bereichen Kunst, Tanz, Jazz, Lyrik<br />

und Literatur zu sehen. Insgesamt<br />

sind Filme aus 42 Ländern am<br />

Start; rund 80 Gäste werden zu den<br />

Filmgesprächen erwartet. <br />

Informationen und Tickets<br />

www.fsff.de


56 | Sport + Spaß | Footvolley<br />

„Wie Beachvolley,<br />

nur ohne Arme“<br />

Trendsportart Footvolleyball<br />

Fotos pinterest, Charliew92, the18<br />

In ihrer Freizeit spielen die Fußballstars Ronaldo und Ronaldinho begeistert<br />

Footvolley. Das muss seinen Grund haben. Gespielt wird der Sport auf Sandboden<br />

und ähnelt auf den ersten Blick Beachvolleyball, aber der Ball darf im<br />

Gegensatz dazu nicht mit den Händen oder Armen berührt werden.<br />

Footvolley wird schon seit den 1960er Jahren an den Stränden<br />

Brasiliens gespielt, von wo aus der Sport bald die Welt eroberte.<br />

Die Trendsportart verbindet Beachvolleyball, auf dem die Regeln<br />

des Footvolley basieren, und Fußball. Footvolley erfordert<br />

eine ausgeprägte Technik, Koordination und Körperbeherrschung im<br />

Sand. Die Ballwechsel dauern oft länger als beim Beachvolleyball und gelten<br />

als effektvoll für den Zuschauer. Angriffe erfolgen meist mit dem Kopf<br />

oder auf spektakuläre Weise mit dem Fuß auf Höhe der Netzkante via<br />

Fallrückzieher. Noch imposanter ist der sog. Shark Attack, bei dem ein<br />

Spieler so hoch springt, dass er den Ball direkt über die Netzkante ins<br />

gegnerische Feld tritt.<br />

Jede Mannschaft besteht aus zwei Spieler:innen. Ziel ist es, den Ball regelgerecht<br />

über das Netz auf den Boden der gegnerischen Spielfeldhälfte<br />

zu bringen und zu verhindern, dass er in der eigenen Spielfeldhälfte zu<br />

Boden fällt. Wie beim Fußball darf der Ball nicht mit den Armen oder<br />

Händen in Berührung kommen, dafür aber mit allen anderen Körperteilen.<br />

Spätestens mit dem dritten Kontakt muss der Ball über das Netz gespielt<br />

werden. Dabei dürfen die Spieler dieses nicht berühren. Gespielt<br />

wird barfuß.<br />

In den 1990er Jahren kam Footvolley nach Europa; seit 2004 werden internationale<br />

Turniere in Deutschland durchgeführt. In den letzten zehn<br />

Jahren entwickelte sich Footvolley zum Volkssport, nicht zuletzt, weil<br />

durch die Vermeidung von Körperkontakt<br />

(anders als beim Fußball)<br />

die Verletzungsgefahr relativ gering<br />

ist. Übrigens: Länger als Footvolley<br />

ist das Spiel Beachsoccer bekannt,<br />

was so viel wie Fußball am<br />

Strand bzw. auf dem Sand bedeutet.<br />

Während bei Footvolley Zwei<br />

gegen Zwei über ein Netz gespielt<br />

wird, bestehen Beachsoccer-Mannschaften<br />

aus jeweils bis zu fünf<br />

Spieler:innen inklusive Torhüter:in;<br />

Ziel ist, den Ball ins gegnerische<br />

Tor zu befördern. In Bayern wird<br />

Footvolley z. B. in Nürnberg oder<br />

in der Beacharena in München gespielt.<br />

Allgemeine Infos vermittelt<br />

der Footvolley-Verband Deutschland<br />

e.V..<br />

<br />

Informationen www.footvolley.de<br />

www.beacharena.de<br />

www.ssf-beachsoccer.de


Unterwasser-Rugby | Sport + Spaß | 57<br />

Luft anhalten und los!<br />

Unterwasser-Rugby<br />

Fotos unterwasserrugby.com<br />

Drin im Becken geht’s zur Sache, aber wie! Beim Unterwasser-Rugby kämpfen zwei<br />

Teams um einen Ball, der dann in einem der beiden Metallkörbe auf dem Beckenboden<br />

versenkt werden muss. Sieht vom Beckenrand aus wie eine kleine Wasserschlacht –<br />

und ist es im Prinzip auch. Ein körperbetonter Sport für Männer und Frauen<br />

Ihren Ursprung hat die Sportart in deutschen<br />

Tauchvereinen in den 1960er Jahren. Seit den 70er<br />

Jahren werden regelmäßig internationale Meisterschaften<br />

ausgetragen. Was diese Sportart so anziehend<br />

und speziell macht, ist das dreidimensionale Spielfeld.<br />

Und, dass sich die Spieler:innen unter Wasser keine<br />

Kommandos zurufen können. Kommuniziert wird über<br />

Berührungen, Zeichen und Teamdynamik, also „blindes<br />

Zusammenspiel“. Außerdem kommt es auch auf die Puste<br />

an, denn wer keine Luft mehr hat, muss auftauchen.<br />

Bei diesem anstrengenden Sport schafft man mit einem<br />

Atemzug oft nur etwa 20 Sekunden. Zur Ausrüstung<br />

zählen Tauchmaske, Schnorchel, Flossen und Kappen<br />

mit Ohrenschützern, die sich farblich unterscheiden. Im<br />

Spiel befinden sich jeweils sechs Mitspielende pro Mannschaft.<br />

Die jeweils sechs Auswechselspieler:innen können<br />

über eine Einwechselgasse fliegend, also ohne<br />

Spielunterbrechung, ins Spiel eintreten und so ihren<br />

Partner:innen eine Atempause ermöglichen. Da sich<br />

Mitspielende auch über oder unter einem befinden können,<br />

kann das Spiel ganz schön verwirrend sein. Überhaupt<br />

ist die Orientierung mit das Schwierigste. Wo bin<br />

ich? Wo ist das gegnerische Tor? Und wo befinden sich<br />

gerade meine Mitspieler:innen? Es ist nicht so einfach,<br />

immer zu wissen, in welche Richtung man gerade taucht.<br />

Da der Wasserwiderstand ein weites Passen des Balls<br />

verhindert, muss man stets sehr nah beieinanderbleiben.<br />

Was dann von außen wie ein ziemliches Gewühl im<br />

aufgepeitschten Wasser aussieht. Die beiden Schiedsrichter:innen<br />

befinden sich deshalb selbst unter Wasser.<br />

Bei Liga-Spielen zeichnen Unterwasserkameras das Geschehen<br />

auf – und etwaiges Foulspiel wie Schlagen, Treten<br />

oder Ziehen kommt so per Videobeweis ans Tageslicht.<br />

Die Schiedsrichter:innen prüfen auch, ob der Ball<br />

korrekt im Korb versenkt wurde. Apropos Ball: Dieser ist<br />

handballgroß, aus Gummi und mit Kochsalzlösung gefüllt,<br />

was eine schnellere Sinkgeschwindigkeit bedingt.<br />

Unterwasser-Rugby eignet sich als Sportart nicht nur für<br />

junge Menschen. In der 1. Bundesliga sind Spieler im<br />

Alter von 50 Jahren und älter keine Seltenheit. Wer das<br />

Spiel einmal ausprobieren möchte, kann sich in der<br />

Region z. B. an den Tauch Sport Club TSC Neptun Augsburg<br />

wenden.<br />

<br />

Informationen www.tsc-neptun.de


58 | Wirtschaft + Finanzen | Intuitiv entscheiden<br />

Auf das Bauchgefühl<br />

vertrauen<br />

Intuition oft besser als Google & KI<br />

Bei Entscheidungen, deren Folgen sich nur bedingt abschätzen lassen, können<br />

Google & Co sowie KI-Tools wie ChatGPT nützliche Hilfsmittel sein.<br />

Doch entscheiden müssen wir stets selbst und dabei häufig auch auf unsere<br />

Intuition vertrauen. Also sollten wir sie trainieren.<br />

Text Barbara Liebermeister, Managementberaterin und Leiterin IFIDZ<br />

Foto istock<br />

Oft wünschen sich Menschen, wenn sie<br />

vor folgeschweren Entscheidungen stehen,<br />

eine Art inneren Kompass, der sie<br />

zielsicher durchs Leben führt. Und weil<br />

sie unsicher sind, inwieweit sie einen solchen haben,<br />

fragen sie dann nicht selten Google oder KI-<br />

Tools um Rat.<br />

Das ist gut so, denn diese digitalen Hilfsmittel können<br />

uns zum Beispiel wichtige Infos geben, die wir<br />

zum Entscheiden brauchen. Gefährlich wird es aber,<br />

wenn wir den im Netz publizierten Infos oder den<br />

von KI-Tools aufgrund unserer Prompts gegebenen<br />

Empfehlungen sozusagen blind vertrauen, also<br />

mehr als unserem Bauchgefühl, denn: Solche digitalen<br />

Tools kennen uns bzw. unseren Betrieb nicht<br />

persönlich. Also können sie auch unsere Situation<br />

bzw. die unseres Betriebs nicht oder nur bedingt<br />

einschätzen. Deshalb können ihre eher allgemeinen<br />

Infos und Empfehlungen zwar richtig bzw. zielführend<br />

sein. Sie können uns aber auch auf einen Holzweg<br />

führen. Deshalb sollten wir bei folgeschweren<br />

Entscheidungen stets auch auf unser Bauchgefühl<br />

hören, zumal Studien belegen: Jeder Mensch verfügt<br />

über die Fähigkeit, Menschen und Situationen<br />

intuitiv richtig einzuschätzen. Sie ist bei ihnen nur<br />

verschieden stark ausgeprägt. Und noch eine erfreuliche<br />

Nachricht: Diese Fähigkeit lässt sich trainieren.<br />

Denn ob sich bei uns das richtige Gefühl einstellt,<br />

hängt auch von unserem Vorwissen und unserer Erfahrung<br />

ab.<br />

Intuition basiert oft auf Erfahrung.<br />

So nimmt zum Beispiel eine Person, die schon jahrelang<br />

Auto fährt, meist brenzlige Verkehrssituationen<br />

eher wahr als eine Person, die gerade den Führerschein<br />

gemacht hat. Ähnlich ist es in unserem<br />

Arbeitsbereich. Erfahrenen Führungskräften sagt<br />

häufig ihr Bauchgefühl, wie sie sich zum Beispiel in<br />

einer Konfliktsituation verhalten sollten. Und Techniker,<br />

die schon seit Jahren bestimmte Maschinen<br />

warten und reparieren? Sie müssen zuweilen eine<br />

Maschine nur ansehen und schon wissen sie, warum<br />

diese nicht funktioniert. Doch wie können wir unsere<br />

Intuition trainieren? Eine wichtige Vorausset-


Wirtschaft + Finanzen | 59<br />

Nacken als Warnung, Ihrer ersten Eingebung nicht<br />

zu folgen? Besonders gut können wir unsere Intuition<br />

in unserer Freizeit trainieren. Denn wer gestresst<br />

ist, arbeitet in der Regel Dinge nur mechanisch ab<br />

und ist nicht offen für Neues. Dasselbe gilt, wenn<br />

wir Angst haben. Dann verkrampfen wir und nehmen<br />

unsere Umwelt nur noch durch einen Filter<br />

wahr. Anders ist dies, wenn wir relaxt sind. Dann<br />

nehmen wir unsere Umwelt und Empfindungen sensibler<br />

wahr.<br />

zung hierfür ist: Wir müssen zunächst akzeptieren,<br />

dass Emotionen sowie unser Unterbewusstsein viel<br />

stärker unser Verhalten bestimmen, als wir dies gemeinhin<br />

vermuten. Wir ticken nicht so rational, wie<br />

wir meist denken. Eine weitere Voraussetzung ist:<br />

Wir sollten bereit sein, auf unseren Bauch bzw. unsere<br />

innere Stimme zu hören.<br />

Wenn dies der Fall ist, können Sie selbst zahllose<br />

Übungen zum Schulen Ihrer unbewussten Wahrnehmung<br />

entwerfen. Angenommen zum Beispiel Sie<br />

stehen mit vielen Menschen an einer Bushaltestelle.<br />

Dann können Sie sich, bevor der Bus ankommt und<br />

die Tür öffnet, fragen: Welche Personen werden wohl<br />

als erste den Bus besteigen? Oder Sie sitzen in einem<br />

Meeting. Dann können Sie sich fragen: Wann wird<br />

mein Kollege Mayer das Wort ergreifen und was wird<br />

er sagen? Wenn Sie sich solche Aufgaben regelmäßig<br />

stellen, werden Sie nach einiger Zeit merken: Ihre<br />

Prognosen sind häufiger richtig.<br />

Auf die Signale des Körpers hören<br />

Eine weitere Übung zum Schulen Ihrer Intuition ist<br />

die Selbstreflexion. Fragen Sie sich zum Beispiel jeden<br />

Abend: Welche Entscheidungen traf ich heute<br />

weitgehend intuitiv? Sie werden registrieren: Es<br />

sind mehr als Sie vermuten. Fragen Sie sich dann,<br />

ob diese richtig oder falsch waren. Und überlegen<br />

Sie sich anschließend, welches Gefühl Sie hatten,<br />

als Sie sich von Ihrer Intuition leiten ließen. Verspürten<br />

Sie ein Prickeln im Bauch als Aufforderung,<br />

etwas zu tun? Oder ein Gefühl der Verspannung im<br />

Das Problem mit anderen Augen sehen<br />

Deshalb sollten wir uns, wenn wir unser Unterbewusstsein<br />

als Ideenquelle oder Entscheidungshilfe<br />

nutzen möchten, zunächst in eine adäquate Stimmung<br />

versetzen. Zum Beispiel, indem wir Entspannungsübungen<br />

machen oder Entspannungsmusik<br />

hören. Auch beim Spazierengehen oder Duschen<br />

fällt Menschen oft plötzlich die Lösung für ein Problem<br />

ein, über das sie schon wochenlang gegrübelt<br />

haben. Wer entspannt ist, kann es auch mal mit der<br />

„Metaphorischen Problemlösung“ versuchen. Dabei<br />

betrachten Sie Ihr Problem mit anderen Augen<br />

als gewohnt. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, Ihr<br />

Problem sei eine Landschaft. Wie würde diese aussehen?<br />

Dunkel und bedrohlich oder eher hell und<br />

sonnendurchflutet? Eher geordnet wie ein Park oder<br />

wie ein Urwald? Oder stellen Sie sich vor, Ihre Herausforderung<br />

wäre ein Theaterstück oder eine Maschine.<br />

Wenn Sie das tun, werden Sie feststellen: Sie<br />

gewinnen einen neuen Blick auf Ihr Problem und in<br />

Ihnen steigen ganz neue Gedanken und Ideen empor.<br />

Auch dem Bauchgefühl nicht blind vertrauen<br />

Doch Vorsicht! Unserem Bauchgefühl bzw. unserer<br />

Intuition sollten wir ebenso wie den Ratschlägen<br />

und Empfehlungen im Internet nicht blind vertrauen,<br />

speziell dann, wenn wir vor der Herausforderung<br />

stehen, eventuell ganz neue Wege zu gehen, denn:<br />

Nicht jeder Gedanke ist eine „zündende Idee“. Und<br />

nicht jede Emotion ist eine zielführende Intuition.<br />

Wer sich rein auf sein Bauchgefühl verlässt, ist deshalb<br />

oft verlassen. Folglich kann der Rat nur lauten:<br />

Hören Sie zwar auf Ihre innere Stimme und schulen<br />

Sie diese, damit Sie einen inneren Kompass für<br />

„richtig“ und „falsch“ haben. Doch vertrauen Sie Ihren<br />

Emotionen nicht blind. Denn gerade, wenn es<br />

um wegweisende Weichenstellungen in unserem<br />

Leben oder Betrieb geht, ist oft auch der gesunde<br />

Menschenverstand bzw. Sachverstand gefragt. Entsprechend<br />

hilfreich ist dann oft, sich persönlich mit<br />

Experten über das Problem auszutauschen, bevor<br />

wir letztlich unsere Entscheidung treffen.


60 | Natur + Garten | Gärten wie Gemälde<br />

Ziergräser und Stauden sind das ganze Jahr über perfekte<br />

Partner. ♦ Foto florapress<br />

Das Gemälde von Pierre-Auguste Renoir vermittelt eine verblüffend<br />

ähnliche Stimmung wie das Foto rechts daneben ♦<br />

Foto Thyssen-Museum<br />

Gärten wie Gemälde<br />

Stauden und Gräser machen’s möglich<br />

Künstler lieben Blumen und verewigen sie oft in ihren Gemälden. Wie z. B.<br />

auch der Impressionist Pierre-Auguste Renoir in vielen seiner Werke. Wenn<br />

ein Garten in perfekter Pracht blüht, dann sagt man nicht umsonst, er sieht<br />

aus „wie gemalt“. Was macht reale Gartenbilder malerisch?<br />

Wenn Gärten unsere Blicke magisch anziehen,<br />

dann sind der Grund meist<br />

Blüten und Gräser und ihre Zusammenstellung<br />

zum Zeitpunkt ihrer Betrachtung.<br />

Bei der neuen Art zu Gärtnern gibt es keine<br />

klaren Begrenzungen mehr, keine klaren Kanten,<br />

wie man sie früher pedantisch geformt und geschnitten<br />

hat. Heute fließt alles ineinander und ergänzt sich.<br />

Das Wichtigste: Es gibt keinen Blick auf offenen Boden.<br />

Auch das ist eine gute Nachricht. Denn für die<br />

Wetterverhältnisse, wie sie sich uns im Zuge des Klimawandels<br />

zeigen, ist offener Boden überhaupt keine<br />

gute Idee. Zu schnell trocknen Sonne und Wind die<br />

Erde aus oder sie wird im Starkregen weggeschwemmt.<br />

Ganz zu schweigen von der Spontanvegetation, die<br />

sich schnell entwickelt, wenn man nicht ständig hinterher<br />

ist. Bei einer geschlossenen Vegetationsdecke<br />

passiert dies alles nicht. Außerdem hat der Boden so<br />

die Möglichkeit, sein Bodenleben gut zu entwickeln.<br />

Dies ist gut für die Artenvielfalt, aber es ist vor allem<br />

gut für die Pflanzen. Das alles geht natürlich nicht<br />

ohne Hege und Pflege. Vor allem in den ersten Monaten<br />

der Pflanzung helfen ein prüfendes Auge und eine<br />

geschickte Hand, um unwillkommene Kräuter zu entfernen.<br />

Wenn aber erst einmal die Pflanzengesellschaft<br />

etabliert ist, dann ist lange Ruhe im Beet und<br />

das sich verändernde Gartenbild lässt sich in Ruhe bewundern.<br />

Stauden und Gräser sind ein gutes Gespann, das<br />

wusste schon der legendäre Potsdamer Gärtner Karl<br />

Foerster. Sie können sich nicht nur gut leiden, sie sorgen<br />

gegenseitig dafür, dass der andere glänzen kann.<br />

Ob als Partner von Astern, Sonnenhüten (Echinaceasorten),<br />

Montbretien (Crocosmia), Blutweiderich


Natur + Garten | 61<br />

Ein prachtvolles Beet „wie gemalt“ mit Stauden wie Eisenkraut,<br />

Gräsern und Kräutern ♦ Foto Stockfoto<br />

(Lythrum), Eisenkraut (Verbena bonariensis) oder<br />

späten Zwiebelblumen wie dem Allium sphaerocephalon,<br />

Gräser sorgen dafür, dass die Blütenpflanzen<br />

gut zur Geltung kommen. Sie schaffen leichte, fedrige<br />

Übergänge, Wolken aus Halmen und Rispen und sind<br />

unaufdringlich die dynamische Basis für Gartenbilder<br />

wie gemalt. Die meisten entwickeln sich mit den Stauden<br />

gemeinsam, aber sie halten viel länger durch.<br />

Wenn nämlich die Stauden ihr farbliches Pulver verschossen<br />

haben und im späten Herbst trocken, braun<br />

und schwarz werden, dann machen die Gräser bis spät<br />

in den Winter mit silbrigen und goldenen Farbtönen<br />

und wogenden Formen immer noch viel her.<br />

Dem Hobbygärtner empfiehlt sich ein tiefer Blick ins<br />

Gräsersortiment. Die Wuchsformen sind äußerst unterschiedlich,<br />

von niedrig und horstbildend bis mannshoch.<br />

Je spektakulärer das Wetter Kapriolen schlägt,<br />

umso besser gefällt es diesen gemischten Beeten, die<br />

außer in den ersten Wochen nach der Pflanzung meistens<br />

den Sommer über gut ohne den Gartenschlauch<br />

auskommen. Gräser wie Stauden entwickeln eine erstaunliche<br />

Biomasse, die außerdem jeder Menge kleiner<br />

Tiere Unterschlupf und Nahrung bietet und das<br />

bis in den späten Winter. Wer also seinen Garten so<br />

anlegen möchte, dass er sehr natürlich wirkt und wie<br />

gemalt erscheint, der kommt an Stauden mit Gräsern<br />

nicht vorbei. Gut gießen in den ersten Wochen, das<br />

Unkraut im Blick halten und sich dann immer wieder<br />

überraschen lassen.<br />

<br />

Quelle elegrass<br />

(o.) Auch im Spätsommer und Herbst „malen“ Stauden und<br />

Gräser noch ihre ganze Farbenpracht in den Garten. ♦ Foto<br />

stockfood, (u.) Renoirs „The Greenhouse“ ist ähnlich komponiert<br />

wie das Foto oben. ♦ Foto wikiArt


62 | Natur + Garten | Lavendel<br />

Lavendel<br />

Rückschnitt mal nicht auf die englische Art<br />

Lavendel – ein duftender Farbteppich, auch im heimischen Garten. Da die<br />

Pflanzen sehr genügsam sind und weder Dünger noch viel Wasser brauchen,<br />

hat man kaum Arbeit mit ihnen. Für einen kompakten, formschönen Wuchs<br />

sollten sie allerdings ein- bis zweimal im Jahr zurückgeschnitten werden.<br />

Foto Helix<br />

Längst sind es nicht mehr nur die klassisch violetten<br />

Farbtöne des Echten Lavendels, die man<br />

überall entdecken kann. Das Farbspektrum der<br />

mediterranen Pflanze erstreckt sich heute von<br />

Weiß bis Rosa, von Himmelblau über Dunkelblau bis Lila.<br />

Die meisten Lavendelsorten sind mehrjährig, so dass<br />

man im Garten lange Freude an ihnen hat. Vorausgesetzt,<br />

man schneidet sie regelmäßig zurück. Wichtig ist dabei<br />

vor allem der Zeitpunkt – aber auch das Alter und der<br />

Zustand der Pflanzen spielen eine Rolle.<br />

Lavendel gehört zu den Halbsträuchern, weshalb er von<br />

Natur aus verholzt – das heißt, die Pflanzen bilden mit<br />

der Zeit dickere Stämme, die nur an ihren Enden Blätter<br />

und Blüten tragen. Lässt man Lavendelpflanzen über<br />

Jahre unkontrolliert wachsen, legen sie sich aufgrund<br />

ihres Gewichts auf die Seite und verlieren so viel von ihrer<br />

Schönheit. Durch regelmäßigen Rückschnitt bildet<br />

Lavendel neue Triebe am Fuße der Pflanze und verholzt<br />

deutlich langsamer. Zudem verzweigt er wesentlich<br />

besser und wächst dichter. Trotzdem sollte im Sommer,<br />

direkt nach der Blüte, ein nicht ganz so radikaler Cut<br />

durchgeführt werden. Jetzt sollten die Pflanzen maximal<br />

ein Drittel gekürzt werden. Eigentlich ist es aber auch<br />

ausreichend, alle alten Blütenstände zu entfernen. So<br />

steckt der Lavendel keine unnötige Kraft in die Samenbildung<br />

und bleibt zudem im Winter durch das eigene<br />

Blattwerk geschützt. Im März sollte man dann etwas we-<br />

niger zaghaft ans Werk gehen und alle Blütentriebe aus<br />

dem Vorjahr bis auf einen kurzen Rest zurückschneiden.<br />

Ziel ist es, den Pflanzen eine möglichst schöne Kugelform<br />

zu verpassen. Je nach Verholzungsgrad und Sorte<br />

kann man sie um die Hälfte oder sogar noch mehr einkürzen.<br />

Grundsätzlich gilt: Junge Pflanzen können stärker<br />

gestutzt werden als alte. Besitzt ein Lavendel schon<br />

sehr dicke holzige Zweige, ist eine behutsame Vorgehensweise<br />

zu empfehlen. Der Schnittpunkt sollte „im<br />

Grünen“ liegen.<br />

Die Frage, wann man wieviel wegnehmen sollte, treibt<br />

viele Hobbygärtner um. Sie orientieren sich oft an der<br />

Gartenkultur Englands. Und da wird Lavendel meist<br />

bereits im Herbst richtig runtergeschnitten. Wegen<br />

des wesentlich milderen Klimas ist das auf der Insel<br />

durchaus möglich. Damit die Pflanzen bei uns gut<br />

durch den Winter kommen, sollte hierzulande der<br />

Hauptschnitt des Jahres jedoch möglichst immer im<br />

Frühjahr erfolgen.<br />

Um neuen Lavendel zu setzen, muss man übrigens<br />

nicht bis zum Frühjahr warten. Ein guter Zeitpunkt<br />

ist auch die zweite Septemberhälfte oder der Oktober.<br />

Zwar kann das Angebot in den Gartencentern dann in<br />

der Regel nicht mit dem im April und Mai mithalten,<br />

aber im Netz gibt's auch im Spätsommer eine große<br />

Auswahl.<br />

<br />

Quelle helix-pflanzen


Schneckenbekämpfung | Natur + Garten | 63<br />

„Schneck weg!“<br />

Die besten Hausmittel<br />

Wer den Schnecken in seinem Garten den Appetit verderben<br />

möchte, aber nicht auf chemische Stoffe zurückgreifen will,<br />

kann sich einiger bewährter Hausmittel bedienen.<br />

Foto Adobe Stock<br />

Feuchte Bretter<br />

Schnecken fühlen sich besonders wohl an<br />

Orten, die dunkel und feucht sind. Als Fallen<br />

bewährt haben sich nasse Bretter: Clever<br />

positioniert neben dem Gemüsebeet,<br />

kriechen die Schnecken in der Nacht unter<br />

die vermeintlich schützende Oberfläche<br />

und können am nächsten Morgen einfach<br />

aufgesammelt werden.<br />

Salatfalle<br />

Einzelne Salatblätter über Nacht unter eine<br />

Plane im Garten legen, um die Schnecken<br />

anzulocken. Am nächsten Morgen einfach<br />

einsammeln<br />

Haferflocken<br />

Sie gehören zu den Leibgerichten von<br />

Schnecken und können ganz einfach als<br />

Lockmittel eingesetzt werden, indem man<br />

einen kleinen Haufen mit Haferflocken im<br />

Garten anrichtet.<br />

Kaffeesatz<br />

Dieser ist nicht nur ein ausgezeichneter<br />

Dünger für das Gemüsebeet, sondern tötet<br />

auch Schnecken. Denn Koffein ist für<br />

Schnecken giftig. Den Kaffeesatz vom Morgen<br />

einfach um die Pflanzen herum oder<br />

sogar im Beet verteilen. Wichtig ist jedoch,<br />

dass der Kaffeesatz ausreichend getrocknet<br />

ist, bevor er ausgebracht wird.<br />

Asche, Späne oder Steine<br />

In trockenen Wetterphasen Stoffe mit rauen<br />

Konsistenzen ringförmig um Beete und<br />

Pflanzen verteilen und somit ein Kriech-<br />

Hindernis schaffen.<br />

Schneckenkorn<br />

Schneckenkorn wählen, das frei ist von<br />

Methiocarb (Herstellerangaben!), sondern<br />

auf Eisen-Phosphat basiert.<br />

<br />

Quelle AD Magazin<br />

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64 | Architektur + Bauen | Sonnenschutzgläser<br />

Sonnenbrille für die Fenster<br />

Speziallösungen streuen das Licht.<br />

Großflächige Verglasungen sorgen in Häusern zwar für viel Tageslicht, können<br />

jedoch gerade im Sommer zur Überhitzung in den Räumen führen. Um<br />

dem vorzubeugen, gibt es viele Möglichkeiten.<br />

Foto Leigh Simpson Okalux Glastechnik GmbH/akz-o<br />

Die bekanntesten sind das Anbringen eines<br />

außen liegenden Sonnenschutzes wie Rollläden,<br />

Fensterläden, Sonnensegel oder<br />

Markisen. Aber auch innen liegend kann<br />

die Glasfläche mit Rollos, Plissees oder Vorhängen vor<br />

zu viel Sonneneinstrahlung geschützt werden. Es gibt<br />

jedoch auch intelligente Sonnenschutzlösungen im<br />

Glas selbst. Diese können beim Bau oder beim Austausch<br />

der Glasfläche direkt berücksichtigt werden.<br />

Beschichtete Verglasungen<br />

Moderne Sonnenschutzgläser sorgen dafür, dass der<br />

Wärmeanteil des Sonnenlichts draußen bleibt. Dies<br />

geschieht durch Reflexion und Absorption des Sonnenlichts.<br />

Eine hauchdünne Beschichtung, in der Regel<br />

aus Silber und farblich nahezu neutral, auf der Innenseite<br />

der äußeren Mehrscheiben-Isolierglasscheibe<br />

reflektiert bis zu 80 Prozent der aufheizenden, infraroten<br />

Wärmestrahlung.<br />

Kühl auf Knopfdruck: Schaltbare Verglasungen<br />

Bei diesen Sonnenschutzlösungen verfärbt sich eine<br />

Scheibe eines Mehrfach-Isolierglases auf Knopfdruck<br />

durch schwache elektrische Spannungsimpulse innerhalb<br />

von zehn bis fünfzehn Minuten von transparent<br />

zu blau. Die Einfärbung reduziert den Energieeintrag<br />

der Sonne, erhält aber zugleich die Durchsicht.<br />

Der Scheibenzwischenraum<br />

Isolierverglasungen bestehen aus mindestens zwei<br />

Glasscheiben. Somit können Sonnenschutz-Vorrichtungen,<br />

die sonst innen- oder außenliegend angeordnet<br />

sind, auch in den Scheibenzwischenraum eingebaut<br />

werden: Integrierte Jalousien, Rollos oder Plissees<br />

werden manuell bedient – oder per Fernbedienung<br />

bzw. Smartphone individuell gesteuert. Zudem besteht<br />

die Möglichkeit, Lamellen, Gitter oder Gewebe aus<br />

unterschiedlichsten Materialien als Schattenspender<br />

und Sichtschutz fest in den Scheibenzwischenraum<br />

zu integrieren. Die im Isolierglasverbund integrierten<br />

Sonnenschutzsysteme sind zwar geringfügig weniger<br />

effektiv als ein außen liegender Sonnenschutz, dafür<br />

aber auch bei starkem Wind nutzbar, vor Witterungseinflüssen<br />

und Verschmutzungen geschützt und in der<br />

Regel dauerhaft wartungsfrei.<br />

<br />

Informationen www.glas-ist-gut.de


Mobile Fensterbeschattung | Architektur + Bauen | 65<br />

Rollen, raffen, falten<br />

Mobile Fensterbeschattungen<br />

Wer seine Fenster nicht nur beschatten, sondern auch dekorativ in Szene<br />

setzen möchte, hat mehrere Alternativen.<br />

Foto Urban<br />

Rollläden<br />

Es gibt sie aus Aluminium oder Kunststoff. Bei Bestandsimmobilien<br />

ohne Rollladenkästen können Vorbau- oder<br />

Aufsatz-Rollläden gewählt werden.<br />

Flexible Jalousien<br />

Sie bieten Flexibilität in Sachen Lichteinfall. Durch die<br />

schwenkbaren Aluminiumlamellen kann der Lichteinfall<br />

ins Innere genau dosiert werden. Die Alu-Lamellen<br />

reflektieren die Sonnenstrahlen, wodurch das Aufheizen<br />

der Räume massiv reduziert werden kann.<br />

Fensterläden<br />

Schöne Modelle gibt es nicht nur aus Holz, sondern<br />

auch aus pflegeleichtem Aluminium oder Kunststoff.<br />

Die ältesten Sicht- bzw. Sonnenschutzsysteme eignen<br />

sich besonders für Landhäuser.<br />

Faltstores<br />

Faltstores, auch Plissees genannt, werden innen mit<br />

Spann- oder Schraubsystemen an den Fensterflügeln<br />

montiert. Man kann aus zahlreichen Materialien mit<br />

unterschiedlichsten Funktionalitäten und Designs<br />

wählen, je nach Anspruch.<br />

Textilscreens für außen<br />

Sie sind einzigartig in Ihrer Funktionalität. Mit ihren witterungsbeständigen<br />

und langlebigen Stoffen filtern sie<br />

bis zu 98 % der UV-Strahlen und bieten so besten Sonnen-<br />

und Wärmeschutz. Eine große Auswahl an High-<br />

Tech-Stoffen lässt die Wahl, wieviel Durchblick bzw. Sonnenschutz<br />

gewünscht wird. Die Materialien trotzen auch<br />

extremen Windgeschwindigkeiten und Hagelschauern. <br />

Quelle Holzwarth<br />

Hummel GmbH<br />

Wertinger Str. 11<br />

86456 Holzhausen<br />

Tel. 08230 700 89-0<br />

info@holzwarth-gmbh.de<br />

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66 | Vorschau + Impressum<br />

Vorschau<br />

Fotos<br />

Francesca Babbi/launchmetrics/spotlight,<br />

Hewi/S800/akz-o, stockfoto, pexels.com/akz-o<br />

Tag des Bades<br />

Fashion-News Gutes Hören<br />

Immobilien-Handling<br />

Impressum<br />

<strong>SchlossMagazin</strong><br />

10. Jahrgang ♦ www.schlossmagazin.com<br />

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