SchlossMagazin Augsburg+Umgebung AUGUST 2024
Schloss Magazin – das Lifestyle Magazin für Augsburg und Umgebung. Schönes Leben in der Region! Jeden Monat TOP-aktuell
Schloss Magazin – das Lifestyle Magazin für Augsburg und Umgebung.
Schönes Leben in der Region!
Jeden Monat TOP-aktuell
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08<br />
24<br />
Das Lifestyle-Magazin<br />
für Augsburg und Umgebung<br />
Preis: unbezahlbar<br />
www.schlossmagazin.com<br />
JEDEN MONAT<br />
TOP<br />
AKTUELL!<br />
Schönes Leben in der Region<br />
Neue<br />
Dresscodes<br />
Trachtenlooks, Mut zum Hut<br />
und antike Mode<br />
Kochen im Wok<br />
Lukullisches<br />
Er-lesenes<br />
Kunst + Kultur<br />
Wie gemalt<br />
Natur + Garten
Freiheit am See!<br />
Idyllisch gelegen<br />
am Augsburger Autobahnsee<br />
lädt das Lauterbacher am See<br />
zum Verweilen ein.<br />
Bei einem traumhaften Blick<br />
übers Wasser und einem kühlen<br />
Lauterbacher Bier lässt sich<br />
der Frühling genießen!<br />
Reservierung & Infos unter: Autobahnsee Augsburg · Mühlhauser Str. 54d · Telefon 0821 74 82 19 20 · info@lauterbacheramsee.de · lauterbacheramsee.de
Editorial | 3<br />
Persönlichkeiten<br />
August ist Urlaubszeit. Endlich genug Muße, mal<br />
wieder ein gutes Buch zu lesen, sei es nun ein<br />
Sachbuch, um sich Rat und Informationen zu<br />
holen, ein schöner Bildband zum Träumen oder<br />
ein Roman zur Unterhaltung. Wir haben für Sie,<br />
wie immer im August, einige interessante Neuerscheinungen<br />
aus den Bestsellerlisten herausgepickt,<br />
aber darüber hinaus Werke von Autorenpersönlichkeiten<br />
in den Fokus genommen, die aus<br />
unserer Region stammen bzw. in dieser leben.<br />
Es ist sicher auch inspirierend, über zwei Augsburger Persönlichkeiten zu lesen,<br />
die die Stadt jeweils auf ihre Art bereichern. In der dritten Folge unserer<br />
kleinen Serie Augsburg-Design stellen wir die Grafikerin und Sängerin Sylvia<br />
Beyerle alias Mom Bee vor. Sie kreiert ganz besondere Augsburg-Souvenirs,<br />
indem sie Porträts historischer Promis der Stadt auf Tassen, Kissen, süßen<br />
Leckereien und anderen Gegenständen verewigt. Der besondere Gag: „Talking<br />
Heads“ auf den Tassen wie Philippine Welser, Jakob Fugger, Bertolt Brecht<br />
und Konsorten erzählen via App aus ihrem Leben. Die Artikel sind über den<br />
Online-Shop erhältlich.<br />
Die eigene Persönlichkeit durch individuelles Styling betonen und dadurch<br />
mehr Selbstbewusstsein entwickeln – das ist für viele Menschen gar nicht so<br />
einfach. Unsicheren Personen in Sachen Outfit hilft Stylingberaterin Stefanie<br />
Fissel auf die Sprünge. Sie selbst ist mit ihrer Power-Persönlichkeit ein<br />
wandelndes Vorbild für Body-Positivity und somit eine Mutmacherin für ihre<br />
Kundschaft.<br />
Eine neue Ausstellung im Staatlichen Textil- und Industriemuseum tim<br />
befasst sich seit Neuestem mit der Welt der Textilien im römischen Augsburg.<br />
Hier wird anschaulich demonstriert, dass auch damals schon Kleider Leute<br />
machten. Und wer heutzutage modisch on top sein möchte, besucht am<br />
besten die weltgrößte Hut-Verkaufsschau „Mut zum Hut“ in Neuburg, wo<br />
Mann und Frau ihr Outfit mit extravaganten oder auch einfach praktischen<br />
Kopfbedeckungen krönen und so ihre Persönlichkeit unterstreichen können.<br />
Als wäre das nicht genug, laden wir Sie auch in dieser Ausgabe des Schloss-<br />
Magazins ein, all die kulturellen Events zu besuchen, die von der herausragenden<br />
Persönlichkeit ihrer Protagonisten profitieren. Suchen Sie sich Ihre<br />
Favoriten aus!<br />
SOMMER-<br />
TARIF FÜR<br />
BAD & SAUNA<br />
3 STUNDEN<br />
ZAHLEN UND<br />
DEN GANZEN<br />
TAG BLEIBEN<br />
GÜLTIG FÜR<br />
ALLE TARIFE<br />
NOCH BIS 30.9.<br />
Ihre<br />
Hannelore Eberhardt-Arntzen<br />
Chefredaktion<br />
WWW.TITANIA-NEUSAESS.DE
4 | Inhalt<br />
Inhalt<br />
Besuchen Sie das <strong>SchlossMagazin</strong><br />
auch auf der Website<br />
www.schlossmagazin.com<br />
Titelfoto<br />
Brandboxx Franz Neumayr<br />
Region aktuell<br />
6 Kurz gefasst ♦ Meldungen aus Kunst, Kultur + Wirtschaft<br />
12 Augsburg im August ♦ Stadtsommer-Highlights<br />
16<br />
13 Der „neue“ Augsburger Handwerkerweg<br />
Überarbeitete Broschüre führt zu Handwerk und Welterbe.<br />
14 Bio-regionales Einkaufen ♦ Führer für Stadt und Land<br />
15 Kolumne: Grüner wird’s nimmer ♦ Bio aus der Region<br />
16 Sprechende Tassen und mehr<br />
Die Grafikerin und Sängerin Mom Bee<br />
erweckt historische Augsburger zum Leben.<br />
Bild des Monats<br />
20 Licht und Schatten ♦ Foto Atelier DARN<br />
Lukullisches<br />
22 Leckeres aus dem Wok<br />
Was die Pfanne aus Asien so beliebt macht.<br />
24<br />
24 Wok-Klassiker<br />
Rezepte mit Rind, Schwein oder Huhn<br />
26 Das richtige Spiel mit dem Feuer ♦ Grill Know-how<br />
Beauty + Fashion<br />
28 „Styling ist meine Profession“<br />
Stefanie Fissel aus Augsburg berät in Sachen Mode.<br />
31 Alles natürlich, oder was?<br />
Zum falschen Verständnis von Naturkosmetik<br />
32 Mythos „Porentiefe Reinheit“<br />
Warum übertriebene Hautreinigung schadet.<br />
Gesundheit + Wellness<br />
28<br />
33 Sommer-Wellness ♦ Fit und frisch bei Hitze<br />
35 Hitzestau und Hitzschlag<br />
Worin der Unterschied liegt und was zu tun ist.
Inhalt | 5<br />
44<br />
54<br />
Special Trachtenmode<br />
36 Muster mit Charakter ♦ Trachtenmode-Trends im Herbst und Winter<br />
Kunst + Kultur<br />
44 „Die spinnen, die Römer“<br />
Die Welt der Textilien im römischen Augsburg<br />
46 Junge Klassik am See<br />
Spritziger Mix von Klassik bis Pop am Ammersee<br />
Geben Sie Ihrer Familie und<br />
Ihrem Leben das Wertvollste,<br />
was Sie haben und das Zuhause,<br />
das es verdient.<br />
Wir für Sie – hochwertige Qualität<br />
aus Inning am Ammersee.<br />
47 „Un-er-hört“ im Herbst und Winter<br />
Das Programm der bayerischen kammerphilharmonie<br />
48 Events am laufenden Band ♦ Veranstaltungsforum Fürstenfeld<br />
49 Große Oper in Sandizell ♦ Verdis Nabucco live und Open Air<br />
50 Er-lesenes ♦ Buchtipps zum Blättern und Genießen<br />
54 Mut zum Hut ♦ Weltgrößte Hutverkaufsschau in Neuburg<br />
55 Fünf Seen Filmfestival <strong>2024</strong><br />
Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus Mitteleuropa<br />
Sport + Spaß<br />
56 „Wie Beachvolley, nur ohne Arme“ ♦ Trendsport Footvolleyball<br />
57 Luft anhalten und los! ♦ Unterwasser-Rugby<br />
massiv<br />
wertig<br />
energieeffizient<br />
elegant<br />
zeitlos<br />
Wirtschaft + Finanzen<br />
58 Auf das Bauchgefühl vertrauen ♦ Intuition oft besser als Google und KI<br />
Natur + Garten<br />
60 Gärten wie Gemälde ♦ Stauden und Gräser machen’s möglich.<br />
62 Lavendel ♦ Rückschnitt mal nicht auf die englische Art<br />
63 „Schneck weg!“ ♦ Die besten Hausmittel<br />
Architektur + Bauen<br />
64 Sonnenbrille fürs Fenster ♦ Speziallösungen streuen das Licht.<br />
65 Rollen, raffen, falten ♦ Mobile Fensterbeschattungen<br />
66 Vorschau + Impressum<br />
Billerberg 9 • 82266 Inning a. A.<br />
Tel. 08143 - 444 05 - 0<br />
info@josef-augustin.de<br />
seit 1994<br />
www.josef-augustin.de
6 | Region aktuell | Kurz gefasst<br />
Labyrinth Ex Ornamentis: Wickie<br />
Das Labyrinth Ex Ornamentis in Utting am Ammersee<br />
zeigt in seinem 26. Jahr Motive aus der Fernsehserie<br />
„Wickie und die starken Männer“, die heuer ihren<br />
50. Geburtstag feiert. Das diesjährige Programm<br />
bietet nicht nur jede Menge Verwirr-Spaß auf rund<br />
3,4 km Laufstrecke, sondern begeistert Groß und<br />
Klein auch mit anderen Attraktionen wie Kugelbahnen,<br />
einem Wasserspiel und einem charmanten<br />
Suchspiel. Das Labyrinth hat bis 29. September täglich<br />
geöffnet.<br />
Informationen www.exornamentis.de<br />
Foto Ernst<br />
Karlsplatz Neuburg<br />
10. bis 13.Oktober<br />
20 24<br />
NEUBURGER<br />
BAROCK-<br />
KONZERTE<br />
77. Neuburger Barockkonzerte<br />
Kartenvorverkauf<br />
Infos unter: www.neuburger-barockkonzerte.de<br />
Touristinformation<br />
Ottheinrichplatz A 118<br />
86633 Neuburg a.D.<br />
tourist@neuburg-donau.de<br />
Service-Telefon 08431 55-400<br />
Online unter:<br />
www.neuburger-barockkonzerte.de/<br />
Tickets für die Neuburger Barockkonzerte<br />
online bestellen:<br />
Online-Bestellung.html<br />
www.neuburger-barockkonzerte.de/<br />
online-bestellung.html<br />
Danke<br />
unserem Kooperationspartner:<br />
Bayerische Schlösserverwaltung und<br />
Bayerische Staatsgemäldesammlung<br />
unseren Förderern:<br />
Neu: Renaissance-Schirme<br />
Augsburg hat seiner erfolgreichen Merchandise-Produktserie<br />
„Renaissance Augsburg – start again!“ zwei<br />
neue Repräsentantinnen hinzugefügt: einen Stockund<br />
einen Taschenschirm. Beide werden von lockeren<br />
Motiv-Assoziationen des Rathauses und des Perlachturms<br />
auf weißer Stoffbespannung geschmückt. Im<br />
Kaufpreis ist jeweils ein Charity-Beitrag in Höhe von<br />
3.- für die Renovierung des Perlachturms inbegriffen.<br />
Alle Produkte der Designlinie<br />
gibt es in der Tourist-Information<br />
am Augsburger Rathausplatz,<br />
ausgewählte Stücke<br />
der Kollektion auch im Fugger<br />
und Welser Erlebnismuseum<br />
sowie in den Museumsshops<br />
der Kunstsammlungen und<br />
Museen Augsburg. Die Schirme<br />
sind zudem auch im Römerlager<br />
im Zeughaus, im<br />
Leopold Mozart Haus, im<br />
Brechthaus und im H2 Zentrum<br />
für Gegenwartskunst im<br />
Glaspalast zu bekommen.<br />
Informationen<br />
www.augsburg-tourismus.de<br />
Foto N. Ribovic<br />
www.neuburger-barockkonzerte.de<br />
www.br-klassik.de<br />
Landkreis Neuburg - Schrobenhausen<br />
unseren Sponsoren:
Tradition mit Zeitgeist<br />
Region aktuell | 7<br />
swa erleben im August<br />
Beim Führungsprogramm der Stadtwerke Augsburg<br />
swa erhalten Interessierte jeden Monat einen exklusiven<br />
Einblick hinter die Kulissen der swa-Einrichtungen.<br />
Am 18. August lockt wieder das „Offene Gaswerk“<br />
mit Gaskessel-Aufstieg, Scheibengasbehälter-Besichtigung,<br />
Vortrag und VR-Brillen-Tour. Die Historische<br />
Wagenhalle Lechhausen öffnet am 25. August ihre<br />
Tore für Fans altgedienter Straßenbahnen. Am ersten<br />
Samstag im September können die Fans auch zu einer<br />
Stadtrundfahrt mit dem Triebwagen Nr. 506, dem<br />
„Heidelberger“, einsteigen.<br />
Informationen www.swa.to/erleben<br />
Neuburger Töpfermarkt<br />
Am 21. und 22. September findet in der Altstadt von<br />
Neuburg an der Donau, im Marstall, wieder der traditionelle<br />
Töpfermarkt statt. Als Organisator des<br />
Marktes tritt heuer Manuel Bedynek die Nachfolge<br />
von Claudia Unger an. Der gebürtige Neuburger legt<br />
wie auch seine Vorgängerin sehr viel Wert auf Qualität<br />
und Vielfalt der Töpferwaren und der Ausstellenden,<br />
über 100 an der Zahl, die aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet sowie dem europäischen<br />
Ausland anreisen.<br />
Jedes Keramikstück ist<br />
auf seine Art ein Unikat, da<br />
handgemacht. Vor den Toren<br />
des Töpfermarkts findet übrigens<br />
zeitgleich ein großer<br />
Bauernmarkt statt. Dane ben<br />
sind weitere Überraschungen<br />
geplant. Öffnungszeiten: jew.<br />
10:00 bis 18:00 Uhr<br />
Informationen<br />
www.neuburger-toepfermarkt.de<br />
Foto Veranstalter<br />
BESUCHEN SIE NEUBURG AN DER DONAU<br />
21.+22. Sept. <strong>2024</strong><br />
Marstall Altstadt Neuburg<br />
www.neuburger-toepfermarkt.de<br />
10–18 Uhr · Biergarten · Musik · Brotzeiten · Töpfer-Café · Bauernmarkt<br />
Neuburger Töpfermarkt Telefon 01511 7372345 · Festwirt Heinzlmeir Gastronomiebetrieb<br />
Eintritt 5,- Euro (inkl. 2,- € Warenwertgutschein, der bei jedem Stand eingelöst werden kann)<br />
Mit freundlicher Unterstützung<br />
Wir danken<br />
unsere Sponsoren
8 | Region aktuell | Kurz gefasst<br />
Aichach: Licht und Raum<br />
Bis zum 30. August sind im Aichacher Rathaus<br />
Werke der Malerin und Grafikerin Sabine Reichelt zu<br />
sehen. Antrieb ihres künstlerischen Schaffens ist die<br />
Faszination für die Wechselwirkung zwischen Form<br />
und Farbe. Florale Elemente in abstrakten dynamischen<br />
Formen verschmelzen mit farbintensiven<br />
Flächen und Strukturen. Ihre Werke sind vielfältig<br />
interpretierbar und wecken tiefe emotionale Resonanz.<br />
Das Besondere einfangen, Stimmungen widerspiegeln,<br />
Lebensfreude vermitteln – großzügig gestaltet<br />
mit kräftigen Farben und lockerer Pinselführung.<br />
Informationen<br />
www.aichach.de<br />
40. Kunstpreise Gersthofen<br />
Im Juli wurden im Gersthofener Ballonmuseum zum<br />
40. Mal Kunstpreise vergeben. Der Fokus der Ausschreibung<br />
lag <strong>2024</strong> im Bereich Bildende Kunst – also<br />
Malerei, Grafik, Bildhauerei, Fotografie sowie Installationen.<br />
Insgesamt hatten sich 102 Künstler mit 183<br />
Kunstwerken beworben. Die Gewinner: Der Jurypreis<br />
ging an den Wahl-Augsburger Christian Amerigo Odato<br />
für sein Werk „Mona Lisa“. Den Publikumspreis erhielt<br />
Eva Bley für ihr Werk „Quellen entspringen“.<br />
Informationen<br />
www.gersthofen.de<br />
Im Bild<br />
(l.) Christian Amerigo Odato vor seinem Werk „Mona Lisa“<br />
(r.) Eva Bley und ihr Werk „Quellen entspringen“<br />
Fotos Marcus Merk<br />
Eine Zeitreise<br />
mit Überraschungen<br />
Ausstellungen zur Rieser Alltagskultur und Landwirtschaft auf<br />
über 6.000 m2 im Innen- und Außenbereich<br />
Sonderausstellungen, Feste, Märkte und Aktionstage sowie vielfältige<br />
Vermittlungsangebote für Klein und Groß<br />
SONDERAUSSTELLUNGEN<br />
RiesMomente<br />
Zeichnungen von Walter Diehm<br />
bis 02.02.2025<br />
Infos & Veranstaltungen:<br />
www.mklr.bezirk-schwaben.de<br />
Wünsch dir was!<br />
Ideenwerkstatt im Museum<br />
ab 13.10.<strong>2024</strong><br />
Infos/Veranstaltungen laufend aktuell unter:<br />
www.mos.bezirk-schwaben.de<br />
oder einfach<br />
scannen<br />
Museum KulturLand Ries<br />
Klosterhof 3 und 8 | 86747 Maihingen
Region aktuell | 9<br />
„Circus“ in Schwabmünchen<br />
Die große Sonderausstellung „Circus – Die Welt der<br />
Sensationen im Wandel“ in Museum und Galerie der<br />
Stadt Schwabmünchen, dem MUGS, präsentiert bis 8.<br />
September rund 800 Exponate zur Zirkusgeschichte.<br />
Viele Leihgaben sind erstmals in der Öffentlichkeit zu<br />
sehen. Die Kulturgeschichte des Zirkus handelt von risikofreudigen<br />
Menschen, deren Einfallsreichtum und<br />
Unternehmertum, von mutigen Einzelgängerinnen<br />
und Einzelgängern und Familiendynastien, von wagemutigen<br />
Artistinnen und Artisten und sensationellen<br />
Programmen. Die Besucher wandern durch die Kulturgeschichte<br />
der zirzensischen Welt. Der Eintritt ist frei.<br />
Informationen www.museum-schwabmuenchen.de<br />
Foto Doris Hafner<br />
„Tiere im tim“ verlängert<br />
Weil die Ausstellung „Tiere im tim“ beim Publikum so<br />
gut ankam, geht sie nun in die Verlängerung. Die Bast-<br />
Kreaturen der Kunsthandwerkerin Else Stadler-Jakobs<br />
werden noch bis zum 6. Oktober als Intervention die<br />
Dauerausstellung des Staatlichen Textil- und Industriemuseum<br />
bevölkern. Sämtliche Tiere treten dabei mit<br />
Objekten der Dauerausstellung in einen augenzwinkernden<br />
Dialog. So blickt beispielsweise eine Pinguinfamilie<br />
überrascht auf einen schwarz-weißen Hochzeitsfrack<br />
oder ein eitler Pfau schlägt sein leuchtendes<br />
Rad direkt vor seinem vermeintlichen Konkurrenten,<br />
einem schillernden Charles ton-Kleid aus den 1920er<br />
Jahren. Die Exponate stammen aus dem Nachlass der<br />
Künstlerin und sind nun erstmals öffentlich zu sehen.<br />
Informationen www.timbayern.de<br />
Foto Christoph Sauter<br />
Neues Programm<br />
Herbst-/ Wintersemester <strong>2024</strong>/25<br />
Wir laden auch herzlich ein zur:<br />
120-Jahrfeier<br />
19.09.<strong>2024</strong><br />
von 18:30 - 21:30 Uhr am Willy-Brandt-Platz<br />
Mehr Infos: www.vhs-augsburg.de<br />
Augsburger Volkshochschule | Willy-Brandt-Platz 3a | 86153 Augsburg | Telefon 0821 / 502 65-55 | verwaltung@vhs-augsburg.de
10 | Region aktuell | Kurz gefasst<br />
Sensemble Theater:<br />
(R)Evolution<br />
Die erste Premiere der Spielzeit<br />
feiert das sensemble Theater Augsburg<br />
am 28. September. Mit dem<br />
Stück (R)Evolution geben die Autoren<br />
Yael Ronen und Dimitrij<br />
Schaad eine augenzwinkernde und<br />
trotzdem nicht ganz unrealistische<br />
Anleitung zum Überleben im 21.<br />
Jahrhundert. Die digitale Revolution<br />
hat unser Leben von Grund auf verändert und vieles leichter gemacht.<br />
Revolution ist Evolution – aber wer hält die Fäden dabei in der Hand?<br />
Absurd, skurril und humorvoll spielt (R)Evolution diese Fragen durch.<br />
Informationen www.sensemble.de<br />
Foto sensemble<br />
Im Bild Florian Fisch, Daniela Nering, Martin Schülke<br />
Informationen www.galerienoah.com<br />
Im Bild „Studio Pollock”,<br />
2023, Acryl auf Leinwand, 200 x 160 cm<br />
Galerie Noah:<br />
Markus Oehlen<br />
Bis zum 13. Oktober sind in der Galerie<br />
Noah im Augsburger Glaspalast<br />
Werke des 1956 geborenen<br />
Künstlers Markus Oehlen zu sehen.<br />
Einst ein „Junger Wilder“ und zuletzt<br />
bis 2023 Professor an der Akademie<br />
der Bildenden Künste München,<br />
ist der Künstler ein bekannter<br />
Vertreter des sog. Pop Informel, der<br />
konstruierten Malerei, die Abstraktion<br />
und Figuration gegenüberstellt,<br />
mit fragmentierten Überlagerungen<br />
arbeitet.<br />
Kunstgenuss<br />
für die Mittagspause<br />
Appetit auf Kunst? Die Kunstsammlungen<br />
& Museen Augsburg servieren<br />
jetzt zum smART LUNCH kleine<br />
kunsthistorische Offenbarungen.<br />
Start ist jeweils um Punkt 12:00<br />
Uhr. Bei der neuen Führungsreihe<br />
lernen Interessierte in 30 Minuten<br />
besondere Highlights aus den<br />
Sammlungen des Maximilianmuseums<br />
und des Schaezlerpalais kennen:<br />
ein kleiner Kunstgenuss für<br />
die Mittagspause! Die Themen, präsentiert<br />
von verschiedenen Kunstvermittelnden,<br />
spannen sich von<br />
interessanten Geschichten zu Adeligen-Porträts<br />
über Ansichten weit<br />
entfernter Städte hin zu Gold- und<br />
Silberschmiedearbeiten von ausgesuchter<br />
Qualität oder technischen<br />
Meisterwerken vergangener Zeiten!<br />
Vorwissen ist nicht erforderlich.<br />
Kosten: nur Eintritt.<br />
Informationen www.kmaugsburg.de<br />
Im Bild Georg Flegel, Stillleben ca. 1630<br />
Foto KMA<br />
presents<br />
Sonntag,<br />
29.09.<strong>2024</strong><br />
10-17 Uhr<br />
sponsored by<br />
MODENSCHAU • GEWINNSPIEL • SHOW HIGHLIGHTS
Region aktuell | 11<br />
Tag des offenen Denkmals<br />
Die Stadt Augsburg hat zum bundesweiten Tag des offenen<br />
Denkmals <strong>2024</strong> am 8. September das Motto „Wahr-<br />
Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ gewählt. An diesem<br />
Tag stehen im gesamten Stadtgebiet mehr als 50 Denkmäler<br />
für interessierte Besucherinnen und Besucher offen.<br />
Augsburg hat zur größten Kulturveranstaltung der Republik<br />
ein Programmheft herausgebracht, welches kostenfrei<br />
in der Bürgerinfo am Rathausplatz ausliegt. Ausführliche<br />
Begleittexte zu einzelnen Programmpunkten sind in<br />
einer App und auf der Homepage der Stadt zu finden.<br />
Informationen www.tag-des-offenen-denkmals.de/artikel/app<br />
www.augsburg.de/tag-des-offenen-denkmals<br />
Kulturherbst Schrobenhausen<br />
Der dritte Schrobenhausener Kulturherbst steht in den<br />
Startlöchern und hat sich mittlerweile zu einer festen Institution<br />
entwickelt. Vom 9. Oktober bis zum 22. November<br />
bietet die Veranstaltungsreihe erneut eine beeindruckende<br />
Mischung aus Musik, Literatur und Geschichte. Zu Gast<br />
sind Mathias Petry, seit über 40 Jahren auf Bayerns Bühnen<br />
aktiv, Marcus Jeroch, der mit seiner Mischung aus Lesung<br />
und Jonglage zu einer fantastischen Reise in die Welt<br />
der Sprache und Bewegung einlädt und das Ensemble<br />
Wanderlust, das mit Trompete, Blockflöten, Cello und Klavier<br />
Elemente aus Jazz, Folklore und zeitgenössischer Musik<br />
verbindet. In der Stadtpfarrkirche thematisieren die<br />
Sänger:innen und Musiker:innen um Organisatorin Karin<br />
Kraus-Mörtl das Thema „Freud und Leid“ mit Stücken<br />
verschiedener Genres. Kreisheimatpfleger Hans Hammer<br />
führt zu Kulturdenkmälern in der Stadt und Julia Boegershausen<br />
sowie Björn Bewerich präsentieren Erich Kästners<br />
Gedichtzyklus „Die 13 Monate“. Am 17. November führen<br />
der Lenbach-Chor und das Arsatius Consort in der Stadtpfarrkirche<br />
Mozarts Requiem d-Moll KV 626 auf. Zum guten<br />
Schluss entführt das Quartett Quetschendatschi in die<br />
mystische Atmosphäre der Rauhnächte.<br />
Informationen www.schrobenhausen.de<br />
ArtGallery Landsberg schließt<br />
Fast auf den Tag genau vor acht Jahren wurde die<br />
ArtGallery eröffnet. Nun schließt die Galerie im<br />
Herzen der Landsberger Altstadt bald ihre Türen.<br />
Begonnen hatte alles mit der ehrgeizigen Idee,<br />
den Landsberger Bürger:innen die Illustration<br />
als Kunstform nahe zu bringen. Kat Rücker-<br />
Weininger, selbst eine weit über deutsche Grenzen<br />
hinaus bekannte Illustratorin, lud herausragende<br />
Kollegen und Freunde nach Landsberg ein<br />
und veranstaltete auch Literaturabende. Daneben<br />
gab es zahlreiche Gemeinschaftsausstellungen<br />
renommierter Illustratoren und Medienkünstler<br />
und immer wieder Einzelausstellungen mit Werken<br />
von Kat Rücker-Weininger. Diese will sich in<br />
Zukunft wieder ganz aufs Schreiben, Illustrieren<br />
und auf die Buchrestaurierung konzentrieren.<br />
Am 21. September wird sich die Illustratorin ein<br />
letztes Mal an der Langen Kunstnacht in Landsberg<br />
beteiligen. Seit 1. August gewährt Rücker-<br />
Weininger 25 % Nachlass auf alle Originale und<br />
Kunstdrucke, die in der Galerie zu finden sind.<br />
Informationen<br />
www.ruecker-art.de/artgallery/<br />
www.ruecker-art.de<br />
www.kat-ruecker.de<br />
Illustration Rücker-Weininger<br />
www.schrobenhausen.de<br />
KULTUR<br />
HERBST<br />
<strong>2024</strong><br />
SCHROBENHAUSEN<br />
OKTOBER UND NOVEMBER
12 | Region | Augsburg im August<br />
Die Creeping Candies sind im Brunnenhof<br />
zu Gast. ♦ Foto Presse<br />
Auf der Freilichtbühne am Roten Tor tobt der Bär; wer es ruhiger angehen lassen<br />
möchte, besucht das Lechflimmern im Familienbad. ♦ Foto Martin Augsburger<br />
Einfach mal spontan das Tanzbein<br />
schwingen – bei Swing in der City. ♦<br />
Foto Augsburg Marketing<br />
Augsburg im August<br />
Stadtsommer-Highlights<br />
Veranstaltungen wie das Open-Air-Programm im Brunnenhof, Swing in der<br />
City und die Freilichtbühnenkonzerte sorgen für unvergessliche Erlebnisse<br />
und eine lebendige Atmosphäre in der ganzen Stadt.<br />
Während das Konzert der „Münchner<br />
Freiheit“ auf der Freilichtbühne am<br />
Roten Tor am 13. August ausverkauft<br />
ist, sind für den Singer-Songwriter<br />
Max Giesinger am 10. August noch Tickets erhältlich.<br />
Und das beliebte Lechflimmern im Familienbad<br />
am Plärrer bietet auf zwei Riesenleinwänden<br />
wieder ein attraktives Open Air Kinoprogramm: Vom<br />
Action-Kracher über den Familienfilm bis zur Komödie<br />
ist für alle etwas dabei. www.lechflimmern.de<br />
Einlass ist jeweils ab 20:00 Uhr; die Filme beginnen<br />
bei Einbruch der Dunkelheit. An mehreren Terminen<br />
läuft z. B. die Liebes- und Freundschafts-Komödie<br />
„Zwei zu eins“ über Geld und Gerechtigkeit.<br />
Auch der Familien-Animationsfilm „Ich – einfach<br />
unverbesserlich 4“ ist im August an drei Open Air<br />
Terminen zu sehen. Am 19. August präsentieren die<br />
Veranstalter den weltweit prämierten Surf- und<br />
Travel-Film „African Territory“, die Dokumentation<br />
einer 22-monatigen Expedition entlang der Atlantik-<br />
küste des afrikanischen Kontinents mit perfektem<br />
Soundtrack. Am 21. und 22. August gibt es Live-Kino<br />
von und mit Naturfilmer Stefan Erdmann: Island 63°<br />
66° N bzw. „Die Seele des Waldes“. Kurzfilme, die nur<br />
hier zu sehen sind, stellt das Bayerische Outdoor<br />
Filmfestival vor und zwar am 29. August mit coolen<br />
Streifen aus dem Extremsport. Ein ganz besonderer<br />
Film läuft am 30. August: Gloria, eine ungestüme filmische<br />
Sinfonie über weibliche Kreativität und die<br />
Entstehung der modernen romantischen Popmusik.<br />
Den Filmmonat August beschließt am 31. die dramatische<br />
Liebesgeschichte „In Liebe, Eure Hilde“.<br />
Bis zum 31. August sind im Brunnenhof im Zeughaus<br />
abwechslungsreiche Veranstaltungen aus den Bereichen<br />
Konzert, Tanz, Poesie und Popkultur zu erleben.<br />
www.augsburg.de/kultur/festivals/brunnenhof<br />
Tanzbegeisterte kommen bei „Swing in der City“ ab<br />
Mitte August auf ihre Kosten und zwar im Kö-Park –<br />
kostenlos! www.augsburger-stadtsommer.de/swing
Handwerkerweg | Region | 13<br />
Vor 40 Jahren wurden in Augsburg der erste Handwerkerweg und das „Schwäbische<br />
Handwerkermuseum“ im Unteren Brunnenmeisterhaus des Wasserwerks<br />
am Roten Tor konzipiert. Inzwischen hat sich viel getan, eine Neugestaltung<br />
drängte sich auf.<br />
Der „neue“ Augsburger<br />
Handwerkerweg<br />
Überarbeitete Broschüre führt zu Handwerk und Welterbe.<br />
Den neu konzipierten<br />
Augsburger Handwerkerweg<br />
stellt ein neuer Faltprospekt<br />
der Regio Augsburg<br />
Tourismus GmbH vor.<br />
Eine virtuelle Führung auf<br />
dem Handwerkerweg erlebt<br />
man per App durch das<br />
Scannen des QR-Codes.<br />
Anders als damals ist Augsburg heute eine<br />
Stadt mit einem UNESCO-Welterbe, dem<br />
„Augsburger Wassermanagement-System“.<br />
Und im Zuge der erfolgreichen Welterbe-<br />
Bewerbung ist das Bewusstsein dafür gewachsen, wie<br />
essentiell das Handwerk für die historische Augsburger<br />
Wasserwirtschaft war und wie entscheidend die Wasserkraft<br />
der Lechkanäle für das Augsburger Handwerk<br />
und Kunsthandwerk. Diese enge Verzahnung von<br />
Handwerk und Welterbe ist nun das neue Element im<br />
zuletzt frisch konzipierten „Augsburger Handwerkerweg“,<br />
der Touristen ebenso locken soll wie die Einheimischen<br />
selbst, was Götz Beck, Tourismusdirektor bei<br />
der Regio Augsburg Tourismus GmbH, betont. Über<br />
die gedruckte Broschüre hinaus nutzt eine neu konzipierte<br />
App die Möglichkeiten digitaler Technologien,<br />
um die enge Vernetzung von Handwerkskünsten und<br />
Wasserkraftnutzung zu vermitteln. Denn ein Stück Werbung<br />
für die Gäste der Welterbe-Stadt soll der aktuelle<br />
Handwerkerweg natürlich auch darstellen. Der neue<br />
Faltprospekt der Regio Augsburg Tourismus GmbH<br />
stellt insgesamt 24 Augsburger Handwerksbetriebe vor –<br />
vom Kürschner und vom Geigenbauer über einen Töpfer<br />
und eine Putzmacherin bis hin zum Optiker, zum<br />
Formschneider und zum Friseur. Dass darunter zehn Goldund<br />
Silberschmiede vertreten sind, entspricht durchaus<br />
der historischen Bedeutung dieses Kunsthandwerks<br />
in der Stadt des berühmten „Augsburger Silbers“ sowie<br />
der reichen Fugger und Welser. Eine Beschriftung am<br />
jeweiligen Eingang macht all diese Handwerksbetriebe<br />
als Stationen des Handwerkerwegs erkennbar: Hier<br />
können Besucher „reinschnuppern“. Zusätzlich zur Broschüre<br />
führt ab sofort die kostenlose App „Future History“<br />
mit kurzen Filmen zu insgesamt 13 dieser Augsburger<br />
Stationen. Sechs Stationen stellen Elemente der<br />
Augsburger Wasserwirtschaft vor, fünf weitere Stationen<br />
das traditionelle Augsburger Handwerk. Anlaufstationen<br />
des Handwerks in dieser Multimedia-Führung<br />
sind die Altstadtbuchbinderei Elisabeth Zelck, die Alte<br />
Silberschmiede, die Gerberei Aigner und die Bäckerei<br />
Laxgang. Aus dem Rahmen fallen zwei Stationen: Die<br />
alte Schmiede am Milchberg unweit der Ulrichsbasilika<br />
ist ein Projekt, bei dem die Technische Hochschule<br />
Augsburg das Handwerk eines Hufschmieds sichtbar<br />
werden lässt. Eine international bekannte Station ist<br />
das Brechthaus „Auf dem Rain 7“, wo noch eine Feilenhauerei<br />
lärmte, als der große Sohn der Stadt dort 1898 –<br />
im Obergeschoss des Hauses zwischen zwei Lechkanälen<br />
– zur Welt kam. Regio-Mitarbeiterin Elisabeth Retsch<br />
vermittelt in der App als virtuelle Stadtführerin Fakten<br />
aus der Augsburger Stadt-, Wirtschafts- und Handwerksgeschichte.<br />
Die gesprochenen Texte stehen in der<br />
App auch zum Nachlesen bereit. Alle Stationen sind auf<br />
einer Karte mit Navigationsfunktion verzeichnet. <br />
Informationen<br />
www.augsburg-tourismus.de/de/profile/der-handwerkerweg<br />
Broschüre zum Download<br />
www.augsburg-tourismus.de/broschueren
14 | Region | Bio-regional einkaufen<br />
Landrat Martin Sailer und Nachhaltigkeitsreferent Reiner Erben nach dem Besuch des Bio-Hofladens<br />
Hafnerbauer der Familie Rotter in Gablingen<br />
Bio-regionales Einkaufen<br />
Führer für Stadt und Land<br />
Der beliebte Lifeguide Augsburg hat einen Bruder bekommen: den<br />
ersten bio-regio nalen Einkaufsführer für Lebensmittel aus Stadt<br />
und Landkreis. Auch fürs Wittels bacher Land gibt es eine einschlägige<br />
Broschüre: Bio Lebensmittel im Paartal.<br />
Grafik Benedikt Frommer ♦ Fotos Sylvia Schaab<br />
Nach intensiver Vorbereitung ist es nun soweit:<br />
Der erste bio-regionale Einkaufsführer<br />
für Lebensmittel aus Augsburg und der Umgebung<br />
ist online und zeigt die Vielfalt an<br />
lokalen und zertifiziert-biologisch wirtschaftenden Erzeugungs-<br />
und Verarbeitungsbetrieben in unserer Region.<br />
Auf einer interaktiven Karte sind Wochenmärkte, Direktvermarktungen,<br />
Naturkosthandel, Unverpacktläden,<br />
Bäckereien und andere Verarbeitungsbetriebe sowie<br />
Caterer, Hotels und Gastronomiebetriebe verzeichnet.<br />
Auch wenn mittlerweile Supermärkte und Discounter<br />
eine Auswahl (regionaler) Bio-Erzeugnisse anbieten, verzeichnet<br />
der Einkaufsführer Anbieterinnen und Anbieter,<br />
die sich auf die Erzeugung von Lebens- und Genussmitteln<br />
spezialisiert haben und dabei besonderen Wert<br />
auf Ökologie und Nachhaltigkeit legen. Eine Ausnahme<br />
bilden Supermärkte, die ein besonderes Bio-Angebot<br />
(etwa eine Bio-Fleischtheke) oder eine größere Verkaufsfläche<br />
für „Unser Land“-Produkte aufweisen. So finden<br />
Konsumentinnen und Konsumenten Orientierung, wo<br />
sie welche Bio-Lebensmittel aus der Region einkaufen<br />
können.<br />
Der Einkaufsführer ist ein Projekt der Biostadt Augsburg<br />
und der Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg. Finanziert<br />
wird es durch die Stadt Augsburg, den Landkreis<br />
Augsburg sowie den Bund Naturschutz. Der Nachhaltigkeitsreferent<br />
der Stadt Augsburg Reiner Erben betont:<br />
„Als Biostadt ist es uns ein Anliegen, es den 300.000<br />
Augsburgerinnen und Augsburgern leicht zu machen,<br />
regionale Bio-Lebensmittel zu finden und damit nachhaltigen<br />
Konsum zu stärken. So können wir Stadt und Region<br />
Augsburg gut miteinander verbinden.“ Der Landrat<br />
des Landkreises Augsburg Martin Sailer ergänzt „Diese<br />
Plattform ermöglicht unseren regionalen Bio-Produzenten<br />
und -Verarbeitern sichtbarer zu werden und sich<br />
einen neuen Kundenkreis zu erschließen. So bleibt die<br />
Wertschöpfung in der Region.“ Bereits zum Start sind<br />
etwa 100 Unternehmen und Verkaufsstellen verzeichnet.
Kolumne | 15<br />
Sylvia Schaab ist Journalistin<br />
und „Weltverbesserin“. In<br />
Vorträgen und Workshops<br />
zeigt sie, wie einfach es ist,<br />
grüner und nachhaltig zu leben.<br />
Tipps zum Leben mit weniger<br />
Plastik und Müll gibt es unter<br />
www.gruenerwirdsnimmer.de.<br />
Foto privat<br />
Grüner wird’s nimmer<br />
Die Kolumne für mehr Nachhaltigkeit im Leben<br />
Bio aus<br />
der Region<br />
Weitere Adressen werden hinzukommen. Inhaltlich und<br />
technisch wird der Einkaufsführer vom Lifeguide Augsburg<br />
betreut.<br />
Auch der Wittelsbacher Land Verein fördert bio-regionales<br />
Einkaufen. Wo man regionale Bio-Lebensmittel<br />
einkaufen, aber auch Bio- und Hofläden sowie<br />
Lieferdienste finden oder regional essen gehen kann<br />
(Spezialitätenwirte), erfährt man in der Broschüre<br />
„Bio Lebensmittel im Paartal – regional und biologisch<br />
genießen“, die man im Web kostenlos herunterladen<br />
kann. Einen Überblick, wo welche Anbieter ansässig<br />
sind, gibt zudem eine Google-Direktvermarkterkarte,<br />
die man unter www.is.gd/paartal finden kann bzw. die<br />
sich mit dem nebenstehenden QR-Code abrufen lässt. <br />
Informationen<br />
www.bio-regional-augsburg.de<br />
https://oekomodellregionen.bayern/nachrichten/2007/<br />
regional-und-biologisch-geniessen-im-paartal<br />
Frisch, knackig und gesund – so wünschen<br />
wir uns leckeres Obst und Gemüse. Besonders<br />
wertvoll sind diese Lebensmittel, wenn<br />
sie voller Nährstoffe und Vitamine stecken<br />
und keine schädlichen Chemikalien oder gentechnisch<br />
veränderten Organismen enthalten. Daher<br />
kommen bei uns nur Bioprodukte auf den Tisch.<br />
Bio-Betriebe tragen zum Umwelt- und Klimaschutz<br />
bei, indem sie ihre Höfe im Kreislauf bewirtschaften.<br />
Der wechselnde Anbau verschiedener Pflanzen<br />
hält die Böden fruchtbar, schont das Grundwasser<br />
und fördert die biologische Vielfalt bei Wildkräutern,<br />
Insekten, Feldvögeln und Bodenlebewesen.<br />
Nutztiere auf Bio-Höfen werden artgerecht gehalten<br />
und erhalten mehr Platz sowie Bio-Futter.<br />
Auch bei verarbeiteten Lebensmitteln punkten Bio-<br />
Produkte, da nur 56 Zusatzstoffe zugelassen sind,<br />
wenn sie aus technologischen Gründen erforderlich<br />
sind oder besonderen Ernährungszwecken dienen.<br />
Kommen diese Produkte aus der Region, unterstützen<br />
wir zusätzlich unsere heimische Wirtschaft<br />
und stärken kleinere Bauern. Kürzere Transportwege<br />
reduzieren den CO2-Ausstoß und die Produkte<br />
benötigen weniger Verpackung.<br />
Ökologische Lebensmittel werden aufwändiger<br />
produziert, kosten aber nicht unbedingt mehr<br />
als konventionelle Produkte, bei denen es ja auch<br />
große Preisspannen gibt. Auf alle Fälle wirken sie<br />
positiv auf Umwelt und Gesellschaft, sind gesund<br />
und qualitativ hochwertig – dieser Mehrwert sollte<br />
uns das Geld wert sein. Bio-regional einzukaufen<br />
ist also ein einfacher Weg, um in unsere Zukunft zu<br />
investieren.
16 | Region | Serie Augsburg-Design, Teil 3<br />
Das Multitalent Sylvia Beyerle alias Mom Bee gibt<br />
mit ihren handgemalten Porträts Augsburger Persönlichkeiten<br />
aus der Stadtgeschichte ein neues Gesicht<br />
– und Augsburg-Fans bzw. Touristen damit die<br />
Möglichkeit, ein Andenken an die Stadt in Form von<br />
Tassen, Kissen, Handtüchern oder Pralinen usw. mit<br />
nach Hause zu nehmen.<br />
Sprechende<br />
Tassen und mehr<br />
Die Grafikerin und Sängerin Mom Bee<br />
erweckt historische Augsburger<br />
zum Leben.<br />
Text Hannelore Eberhardt-Arntzen<br />
Fotos Mom Bee Design<br />
Haben Sie schon mal<br />
von Plaudertassen (nicht<br />
Plaudertaschen) gehört?<br />
Die gibt es tatsächlich!<br />
Wer sich einmal Geschichten von<br />
prägenden Augsburger Persönlichkeiten<br />
erzählen lassen und damit<br />
auch in die Geschichte der Stadt<br />
eintauchen möchte, kauft sich einfach<br />
eine der acht „Sprechenden Tassen“;<br />
modernes Infotainment pur für alle.<br />
Wie’s funktioniert? Beim Kauf der<br />
Tasse mit dem persönlichen Lieblings-<br />
Augsburger erhält man einen QR-<br />
Code. Wer ihn mit dem Smartphone<br />
einscannt, erlebt nun einen „Talking<br />
Head“, der tatsächlich beim Sprechen<br />
den Mund bewegt und auch Mimik<br />
zeigt. So erzählen Agnes Bernauer,<br />
Philippine Welser, Jakob Fugger,<br />
Bar tholomäus Welser, Bertolt Brecht,<br />
Rudolf Diesel, Elias Holl oder Konrad<br />
Peutinger ihre beeindruckenden Lebens<br />
geschichten und geben Tipps zu<br />
Sehenswürdigkeiten und anderen wissenswerten<br />
Augsburg-Details, auf<br />
Wunsch auch in Englisch und ab Ende<br />
dieses Jahres sogar auf Italienisch.<br />
Die Tassen eignen sich übrigens<br />
(o.) Jakob Fugger steht hier<br />
stellvertretend für die sieben<br />
anderen Talking Heads.<br />
(li.) Sylvia Beyerle präsentiert<br />
hier ihr Dirndl Nr. 1 mit<br />
„kopflastiger“ Schürze.
Region | 17<br />
bes tens als Sammelobjekte. Du hast noch nicht alle Tassen<br />
im Schrank? Dann einfach auf die Online-Shopseite<br />
gehen und nachbestellen.<br />
Mit den Tassen sind aber die Möglichkeiten, Augsburger<br />
Promis zu sich nach Hause zu holen, noch nicht ausgeschöpft.<br />
Wahrscheinlich hätten die Protagonisten selbst<br />
gerne die leckeren Pralinen mit ihren Konterfeis darauf<br />
vernascht oder ihren Kopf auf ein seidiges Kissen<br />
mit der Abbildung desselben gebettet. Auch die edlen<br />
Tropfen in den hölzernen Weinkisten hätten den darauf<br />
Abgebildeten sicher gemundet. Die Range der Porträts-Souvenirs<br />
ist weit. Doch wer kommt auf solche Ideen?<br />
Die „Erfinderin“ und Designerin der Artikel ist Mom Bee,<br />
die bürgerlich den ziemlich schwäbischen Namen Sylvia<br />
Beyerle trägt. Was, wenn man ihr gegenübersitzt,<br />
auf den ersten Blick irritieren mag, denn optisch ist an<br />
der quirligen Frau erst mal so gar nichts Schwäbisches.<br />
Als Tochter einer Griechin und eines Afro-Amerikaners<br />
wurde sie in Aichach geboren und wuchs auf der<br />
Schwäbischen Alb in Heidenheim an der Brenz als<br />
Adoptivkind einer grundschwäbischen Familie auf. Ihr<br />
sahnekaffeefarbener Teint steht in reizvollem Kontrast<br />
zum schwäbischen Dialekt, wenn sie diesen denn zum<br />
Ausdruck bringt. Mit 18 Jahren zog sie nach einem<br />
Umweg über München nach Augsburg, schloss dort<br />
die Abendrealschule ab und absolvierte anschließend<br />
eine Ausbildung als staatlich geprüfte Sozialbetreuerin,<br />
gefolgt von dem Besuch der Fachoberschule für<br />
Gestaltung. Doch ihr angeborener Hang zur Musik<br />
und ihre gestalterischen Talente, die ihr ein Stipendium<br />
an der MD.H (Mediadesign Hochschule München)<br />
zum Studium für Mediendesign einbrachten, wiesen<br />
in andere berufliche Richtungen. Was letztendlich zur<br />
Folge hatte, dass sie seit gut 20 Jahren auf zwei beruflichen<br />
Standbeinen steht.<br />
Wer ihren Künstlernamen Mom Bee (Bienenkönigin)<br />
hinterfragt, erfährt viel über ihre Persönlichkeit. Sylvia<br />
Beyerle war schon immer fasziniert von der Biene, die<br />
stets emsig umherfliegt, süßen Honig erzeugt, schön<br />
anzuschauen ist, aber wegen ihres Stachels auch gefährlich<br />
sein kann. Ähnlichkeiten mit der Künstlerin<br />
sind nicht zufällig. Sylvia Beyerle stellt eine Verbindung<br />
her zwischen der Kommunikation bzw. dem<br />
sozialen Leben in einem Bienenstock mit Kunst und<br />
Musik. Als Mom Bee hat sie sich der Musik und der<br />
Kunst leidenschaftlich verschrieben. Zuerst war da<br />
die Musik, die ihr als Kind zunächst über langjährigen<br />
Violinunterricht nähergebracht wurde. Später<br />
wechselte sie zum Gesang, genoss Unterricht in klassischer<br />
Stimmbildung und entdeckte schließlich ihre<br />
Liebe zu Jazz, Rhythm and Blues sowie zum Soul. Sie<br />
bezeichnet sich selbst mit einem Augenzwinkern als<br />
„eine schwäbische Bayerin, mit olympischem Geist<br />
(o.) Jedem, der den jeweiligen QR-Code einscannt, der beim<br />
Kauf der Tassen mitgeliefert wird, erzählt der abgebildete<br />
historische Promi interessante Dinge. (u.) Die markanten<br />
Porträts sind auch auf Postkarten erhältlich.<br />
Pralinen-Promis im Mixed oder einzeln:<br />
Die Augsburger Persönlichkeiten können<br />
auch einfach vernascht werden.<br />
➵
18 | Region | Serie Augsburg-Design, Teil 3<br />
Bertolt Brecht mit sich herumtragen<br />
kann man ganz einfach auf der Klappe<br />
dieser Schultertasche. (u.) Die<br />
Präsent-Weinkiste bietet Platz für alle<br />
gängigen Wein- oder Sektflaschen.<br />
und afro-amerikanischer Seele“. Seit 1997 ist Mom Bee in wechselnden<br />
Gruppierungen, als Solistin und mit unterschiedlichen Projekten in<br />
der Musikszene unterwegs. Ihr Markenzeichen ist die warme, soulige und<br />
außergewöhnlich tiefe Stimme, die sie für die Interpretation von Jazz-,<br />
Soul- und Gospelstücken auf ganz individuelle Art und Weise prädestiniert.<br />
Wer in den Genuss ihrer Darbietungen kommen möchte, kann sie<br />
bei verschiedenen Events, großen Bällen, Empfängen und Festivals in<br />
Deutschland, Österreich und der Schweiz erleben – oder selbst für private<br />
Anlässe buchen.<br />
Doch zurück zum zweiten Standbein, dem Design: Die Gründung des<br />
Mom Bee ® Design Shops war eigentlich aus der Not heraus entstanden.<br />
Die Idee, das eigene grafische Talent zu nutzen und Merchandise-<br />
Artikel zu produzieren, entstand während der Pandemie, einer Zeit, in<br />
der Bühnen-Sängerinnen und -Sänger praktisch arbeitslos waren. Schon<br />
kurz vor Corona war ein Hamburger Verlag auf Sylvia Beyerle zugekommen,<br />
der sie als Soulsängerin kannte, aber auch deren kommunikativgestalterisches<br />
Talent bemerkt hatte, und bot ihr an, einen kleinen Reiseführer<br />
durch ihre Heimatstadt Augsburg zu produzieren. Das Büchlein<br />
kann übrigens im Webshop sowie im Buchhandel erworben werden. Die<br />
eigentliche Initialzündung geschah dann während der Pandemie: Sie bemalte<br />
große Leinwände mit Porträts, die als „Abstandshalter“ für eine<br />
Warteschlange im Augsburger Restaurant Klasser fungierten. Dass davon<br />
gleich die Hälfte später Abnehmer fand, bestärkte sie in ihrem Vorhaben,<br />
einen Online-Shop für eigene Produkte auf die Beine zu stellen. Gedacht –<br />
getan. Im Sortiment finden sich neben den „historischen“ Promi-Porträts<br />
viele andere Design-Artikel – alle aus der Hand von Mom Bee und keine<br />
Massenware. Mit von der Partie sind auch Textilien und Kleidungsstücke,<br />
die sich durch ihre lebhafte Farbigkeit und individuelle Handschrift auszeichnen.<br />
Die Mode wird aus hochwertigen Stoffen einer Stoffdruckmanufaktur<br />
in Augsburg hergestellt und exklusiv nach Maß in einer regionalen<br />
Atelierschneiderei angefertigt. „Nebenher“ arbeitet Sylvia Beyerle<br />
noch als selbstständige Grafikerin für ein Gögginger Unternehmen und<br />
zwei Kanzleien. Ganz zu schweigen davon, dass sie alleinerziehende Mutter<br />
eines 16jährigen Sohnes ist. Ihr Shop läuft so erfolgreich, dass sie ihren<br />
Unter halt jetzt aus drei Standbeinen bestreiten kann. Sehen wir,<br />
was noch kommt … .<br />
<br />
Informationen<br />
www.augsburg-souvenirs.de<br />
www.mombee-design.de<br />
www.mombee.de<br />
(li.) Auf dem Gästehandtuch<br />
sind neben Philippine<br />
Welser alternativ noch<br />
andere Augsburger<br />
verewigt. (Mitte) Das<br />
Design von Mom Bees Dirndl Nr. 2 zeigt<br />
deren bunte und plakative Handschrift.<br />
(o.) Sein eigenes Haupt auf berühmten Häuptern<br />
betten kann man mit diesen Kissen.
DRESSCODE<br />
<strong>AUGUST</strong>A<br />
VINDELICUM?<br />
Textilien<br />
im römischen<br />
Augsburg<br />
Ein Ausstellungs projekt<br />
von Studierenden der<br />
Universität Augsburg<br />
18.7. –10.11.<strong>2024</strong><br />
Staatliches Textil- und<br />
Industriemuseum Augsburg (tim)<br />
www.timbayern.de<br />
Kooperationspartner Medienpartner Kulturpartner
20 | Bild des Monats | Licht und Schatten<br />
Licht und Schatten<br />
Zum Dank dafür, dass das Licht sie bescheint,<br />
werfen die Dinge Schatten.<br />
Die Menschen auch, besonders die Schüler großer Männer.<br />
Christian Friedrich Hebbel<br />
(1813 – 1863), deutscher Dramatiker und Lyriker<br />
Im Bild Installation „Rhubarb“ im Innenhof des Hôtel d’Aurès<br />
in Montpellier, Frankreich<br />
Foto Atelier DARN
Bild des Monats | 21
22 | Lukullisches | Kochen im Wok<br />
Leckeres aus dem Wok<br />
Was die Pfanne aus Asien so beliebt macht.<br />
Ein Wok eignet sich für eine Vielzahl von Speisen und Zubereitungsarten.<br />
Die kugelige Pfanne ist besonders bei der Zubereitung von Gerichten aus der<br />
asiatischen Küche beliebt. Kein Wunder: Sie hat viele Vorteile. Es gibt aber<br />
auch einiges zu beachten.<br />
Foto pixabay<br />
Eine Wok-Pfanne benötigt nur sehr wenig Öl<br />
zum Kochen – dank der hohen Seiten lässt<br />
sich im Handumdrehen ein gesundes Pfannengericht<br />
zubereiten. Ein klassischer Wok<br />
mit rundem Boden eignet sich nicht nur zum Anbraten,<br />
sondern auch zum Schmoren oder Dämpfen von<br />
Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichten bei geschlossenem<br />
Deckel. Durch die effiziente Hitzeverteilung hat<br />
ein Wok die Eigenschaft, in der Mitte besonders heiß<br />
zu werden, während die hohen Seitenwände etwas<br />
kühler bleiben. So können Gemüse, Fleisch & Co blitzschnell<br />
scharf angebraten werden, ohne dabei matschig<br />
zu werden. Bei der Frage, was man alles im Wok<br />
kochen kann, spielt vor allem die Empfindlichkeit von<br />
Lebensmitteln eine große Rolle. Bei der Zutatenwahl<br />
am besten darauf achten, dass die Lebensmittel robust<br />
gegenüber hohen Temperaturen sind und sie beim<br />
Rühren und Schwenken nicht auseinanderfallen oder<br />
am Boden kleben bleiben. Hier einige praktische Tipps,<br />
die das Gelingen der Speisen aus dem Wok garantieren<br />
Gusseiserne Woks einbrennen<br />
Ein traditioneller gusseiserner Wok sollte unbedingt<br />
vor der ersten Benutzung eingebrannt werden:<br />
Das Innere der Pfanne mehrfach mit Öl einreiben<br />
und jedes Mal erhitzen, wodurch eine natürliche<br />
Beschichtung entsteht, die verhindert, dass die<br />
Zutaten anbrennen. Edelstahl-Woks mit Antihaftbeschichtung<br />
dürfen dagegen niemals eingebrannt<br />
werden, da sie sonst beschädigt würden.<br />
Die passenden Zutaten<br />
Durch die hohen Temperaturen im Wok eignen sich<br />
vor allem Gemüse, Fisch, Fleisch, Tofu und andere<br />
Zutaten hervorragend, die kurz, aber schön scharf<br />
angebraten werden können. Typische Wok-Gerichte<br />
sind zum Beispiel Bratreis und Bratnudeln, Curry<br />
oder Wok-Gemüse. Wer seine Zutaten nicht so heiß<br />
anbraten möchte, kann im Wok allerdings auch hervorragend<br />
schmoren, frittieren und dämpfen.
Lukullisches | 23<br />
Die geeignete Temperatur<br />
Die passende Temperatur beim Kochen<br />
im Wok hängt von der Art des<br />
Gerichts ab, das zubereitet werden<br />
soll. Generell sollte die Temperatur<br />
hoch genug sein, um die Zutaten<br />
scharf anzubraten. Eine gute Faustregel<br />
ist, dass das Öl im Wok heiß<br />
genug sein sollte, um zu dampfen,<br />
aber nicht zu rauchen. Für das Braten<br />
von Gemüse oder Fleisch in einem<br />
Wok wird empfohlen, den Wok aufzuheizen,<br />
anschließend das Öl und<br />
danach die Zutaten hinzuzugeben.<br />
Möchte man Bratreis zubereiten,<br />
dann den Reis erst am Ende des<br />
Kochvorgangs dazugeben – er sollte<br />
lediglich mit den übrigen Wok Zutaten<br />
vermengt und nur leicht angebraten<br />
werden. Ein wichtiger Tipp<br />
für Wok-Pfannen mit Antihaftbeschichtung:<br />
Hier sollte die Temperatur nicht zu hoch sein, um die Antihafteigenschaften<br />
nicht zu schmälern. Marken-Woks besitzen häufig eine<br />
ausgezeichnete Hitzeverteilung, die trotz niedrigerer Temperatur zu einem<br />
sehr guten Ergebnis führt.<br />
Das richtige Öl<br />
Einer der wichtigsten Tricks, besonders für Anfänger, ist die Verwendung<br />
des richtigen Wok-Öls. Viele Öle eignen sich nämlich nicht für das Kochen<br />
mit derart hohen Temperaturen (etwa 200 °C). Am besten kocht man mit<br />
einem hitzebeständigen Speiseöl mit hohem Rauchpunkt, z. B. aromatischem<br />
Erdnussöl und dem eher milden Kokosöl. Rauchbildung ist ein<br />
Zeichen dafür, dass das Öl zu heiß geworden ist. In diesem Fall sollte hiermit<br />
nicht weitergekocht werden. Das Überschreiten des Rauchpunktes<br />
sorgt dafür, dass das Öl Geschmack und Nährstoffe verliert. Außerdem<br />
kann sich dadurch der gesundheitsschädliche Stoff Acrolein bilden. Optimal<br />
geeignet für den Wok sind Kokosöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl und auch<br />
Erdnussöl. Ungeeignet dagegen sind Olivenöl oder Sesamöl.<br />
Zutaten vorbereiten<br />
Der hohen Temperaturen und der<br />
kurzen Garzeit wegen sollten alle<br />
Zutaten stets vorbereitet werden.<br />
Am besten das gesamte Gemüse,<br />
Fleisch etc. schon vor dem Kochen<br />
schneiden bzw. mundgerecht<br />
portionieren. Auch Gewürze und<br />
Saucen parat stellen.<br />
Die optimale Menge<br />
Große Auswirkungen hat die Wahl der Zutatenmenge. Viele Woks haben<br />
zwar ein hohes Volumen, allerdings heißt das nicht, dass man Unmengen<br />
darin zubereiten sollte. Der Grund ist, dass durch die große Menge an Zutaten<br />
die Temperatur im Wok sinkt. Damit ist das scharfe Anbraten nicht<br />
mehr möglich und das Gemüse droht matschig zu werden. Am besten etwa<br />
maximal zwei Portionen gleichzeitig im Wok zubereiten.<br />
Die Reihenfolge<br />
Die Reihenfolge der Abläufe ist ein sehr wichtiges Thema. Nachdem man<br />
alle Zutaten vorbereitet hat, der Wok auf dem Herd die richtige Temperatur<br />
erreicht hat und das Öl in im Wok ist, folgen die Zutaten unter Berücksichtigung<br />
ihrer individuellen Garzeit. Als allererstes kommt das Fleisch,<br />
der Fisch oder der Tofu in die Pfanne. Wenn diese Zutaten bereits durchgegart<br />
sind, kann man diese an den Rand schieben oder auf einen Teller<br />
herauslegen. Anschließend wird das Gemüse nach und nach dazugegeben.<br />
Der wichtigste Tipp dabei ist, besonders hartes Gemüse mit langer Garzeit<br />
vor weichem Gemüse mit kurzer Garzeit anzubraten. Möhren werden<br />
beispielswiese immer vor Pilzen in den Wok gegeben. Ist das Gemüse gut<br />
durch, kann man Fleisch, Fisch oder Tofu wieder hinzugeben. Saucen, Gewürze,<br />
gekochter Reis und Nudeln werden erst gegen Ende der Bratzeit in<br />
den Wok gegeben und nur kurz mit angebraten.<br />
Rühren im Wok<br />
Wichtig beim Woken: rühren, rühren, rühren (eine Technik, die auch<br />
Stir-Fry genannt wird)! Die Zutaten sollen im Wok dauerhaft in Bewegung<br />
bleiben. Am besten das Schwenken des Wok mit dem Rühren mit<br />
Hilfe eines Pfannenwenders kombinieren.<br />
Reinigung des Wok<br />
Eingebrannte gusseiserne Woks niemals mit fettlösendem Spülmittel<br />
reinigen, sondern nur leicht mit einem sauberen Tuch auswischen und<br />
dann nochmals mit Öl benetzen. Ein Wok aus Edelstahl darf mit Wasser,<br />
Spülmittel und einem Schwamm sanft gereinigt werden.<br />
<br />
Quelle Reishunger<br />
➵
24 | Lukullisches | Rezepte aus dem Wok<br />
Wok-Klassiker<br />
Rezepte mit Rind, Schwein oder Huhn<br />
Gebratene Nudeln mit Schweinefleisch<br />
Lange chinesische Weizennudeln stehen in China für langes Leben – und werden<br />
zusammen mit Gemüse gebraten. Ein einfaches, schnelles und leckeres Gericht<br />
aus Chinas Küchen<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
300 g Schweinefleisch aus der Schulter ♦ 4 EL Helle Sojasauce ♦ 3 EL Dunkle Sojasauce ♦ 1 TL<br />
Zucker ♦ 1 TL Speisestärke ♦ 3 EL asiatischer Reiswein ♦ 1 Prise gemahlener Pfeffer ♦ 300 g<br />
chinesische Weizennudeln ♦ 1 EL geröstetes Sesamöl ♦ 2 Knoblauchzehen ♦ 1 daumengroßes<br />
Stück Ingwer ♦ 2 Frühlingszwiebeln ♦ 2 Karotten ♦ 80 g Mungobohnensprossen ♦ 4 EL Öl zum<br />
Braten ♦ Salz<br />
Zubereitung<br />
♦ Schweinefleisch erst in 4 bis 5 mm dünne<br />
Scheiben und diese wiederum in 4<br />
bis 5 mm schmale Streifen schneiden.<br />
In eine Schüssel geben, helle und dunkle<br />
Sojasauce, Zucker, Speisestärke, 1 EL Reiswein<br />
und 1 Prise Pfeffer hinzugeben,<br />
vermischen und Fleisch 20 Minuten<br />
marinieren.<br />
♦ Inzwischen die Nudeln nach Packungsanleitung<br />
kochen, in ein Sieb abgießen,<br />
mit kaltem Wasser abbrausen und abtropfen<br />
lassen. Sesamöl hinzugeben und<br />
gut vermischen.<br />
♦ Knoblauch und Ingwer schälen und fein<br />
hacken. Frühlingszwiebeln putzen, waschen,<br />
weiße Teile fein hacken, die grünen Teile<br />
schräg in feine Ringe schneiden. Karotten<br />
schälen und in feine Juliennes schneiden.<br />
Bohnensprossen waschen und abtropfen<br />
lassen.<br />
♦ Restlichen Reiswein, Salz und Pfeffer neben<br />
dem Herd bereitstellen, da es jetzt<br />
schnell geht. Einen Wok auf höchster Stufe<br />
aufheizen, bis er beginnt zu dampfen.<br />
Wenn ein hineingegebener Wassertropfen<br />
in 1 bis 2 Sekunden verdampft, ist der<br />
Wok heiß genug. Öl hineingeben und den<br />
Wok kurz schwenken, damit es sich gut<br />
verteilt. Knoblauch, Ingwer und Frühlingszwiebelweiß<br />
hineingeben, ca. 10 Sekunden<br />
braten, dann mit dem Wokwender an den<br />
Wokrand schieben.<br />
♦ Das Fleisch aus der Marinade nehmen, in<br />
den Wok geben und mit dem Wokwender<br />
auf dem Boden des Wok ausbreiten.<br />
1 Minute braten, dann wenden und unter<br />
Rühren 1 weitere Minute braten.<br />
♦ Nudeln und Karotten hinzufügen, dabei mit<br />
dem Wokwender oder mit einem Paar Essstäbchen<br />
ständig wenden. Bohnensprossen<br />
hinzugeben, dabei im mer weiter wenden.<br />
Restlichen Reiswein hinzugeben, mit Salz<br />
und Pfeffer würzen. Zum Schluss das Frühlingszwiebelgrün<br />
darüberstreuen, nochmals<br />
kurz wenden und sofort servieren.<br />
♦ Vegane Variante: Das Schweinefleisch<br />
durch Tofuwürfel ersetzen, die vorher<br />
in Öl leicht gebraten wurden.<br />
Zubereitungszeit 35 Min.<br />
Rezept und Foto asiastreetfood
Lukullisches | 25<br />
Süßkartoffel-<br />
Kokos-Hähnchen<br />
Knackig-frisches Gemüse, zartes Hähnchen und<br />
eine bombastisch gute Soße: Dieses schnelle<br />
Kokos-Curry lässt keine Wünsche offen. Dazu<br />
schmeckt Basmati reis oder Naan-Brot.<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
1 rote Zwiebel ♦ 300 g Brokkoli ♦ 1 Süßkartoffel<br />
(ca. 500 g) ♦ 1 rote Chilischote ♦ 2 Lauchzwiebeln<br />
(ca. 30 g) ♦ 300 g Hähnchenfilet ♦ 50 ml<br />
Öl ♦ 150 g passierte Tomaten ♦ 1 Dose Kokosmilch<br />
♦ 75 g Cashewkerne ♦ ½ Limette ♦ Salz<br />
Rindfleisch mit Austernsauce und Brokkoli<br />
Rindfleisch aus dem Wok mit Brokkoli und Austernsauce ist ein Klassiker<br />
der chinesischen Küche.<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
300 g Flanksteak (marmoriertes Rindersteak) ♦ 1 EL Helle Sojasauce ♦ 1 EL Austernsauce ♦<br />
1 TL Rock-The-Wok-Bio-Gewürzmischung Umami von asiastreetfood.com (mit Kalahari<br />
Wüstensalz, schwarzem Pfeffer, Nori Algen, Steinpilzen, Orangenschale, Kreuzkümmel<br />
u.a.) ♦ 1 TL Speisestärke ♦ 1 EL Öl zum Braten<br />
Für die Sauce: 5 EL Hühnerfond ♦ 1 EL Kokosblütenzucker ♦ 1,5 EL Helle Sojasauce ♦ 1 TL<br />
Dunkle Sojasauce ♦ 1 EL Austernsauce ♦ 0,5 TL geröstetes Sesamöl ♦ 0,5 TL Schwarzer<br />
Pfeffer, gemahlen<br />
Für den Brokkoli: 1 kleiner Brokkoli ♦ 1 TL Salz ♦ 2 Knoblauchzehen ♦ 1 Stück Ingwer,<br />
daumengroß ♦ 5 EL Öl zum Braten ♦ 2 EL asiatischer Reiswein (süß-würzig)<br />
Zubereitung<br />
♦ Für das Fleisch das Flanksteak längs zur<br />
Faser in zwei ca. 5 cm breite Stücke teilen.<br />
Dann die Stücke jeweils quer zur Faser in<br />
ca. 6 mm dünne Medaillons schneiden.<br />
Helle Sojasauce, Austernsauce, Rock-<br />
The-Wok Gewürz, Speisestärke und Öl<br />
gründlich vermischen. Die Medaillons<br />
darin wenden und 15 Minuten marinieren.<br />
Inzwischen für die Sauce alle Zutaten in<br />
einer Schale verrühren.<br />
♦ Für den Brokkoli Wasser in einem Topf<br />
zum Kochen bringen. Brokkoli waschen<br />
und in Röschen zerteilen. Das Salz ins<br />
kochende Wasser geben und die Brokkoliröschen<br />
darin 1 Minute blanchieren.<br />
Abgießen und in eine Schüssel mit<br />
Eiswasser geben. Nach 2 Minuten in<br />
ein Sieb abgießen und abtropfen lassen.<br />
Knoblauch und Ingwer schälen und fein<br />
hacken.<br />
♦ Einen Wok auf höchster Stufe stark aufheizen,<br />
4 EL Öl hineingießen und sofort<br />
das marinierte Fleisch hinzufügen.<br />
Mit dem Wokwender auf dem Boden<br />
des Wok verteilen, damit das<br />
Fleisch möglichst nicht übereinanderliegt.<br />
30 Sekunden auf höchster<br />
Stufe braten, dann wenden und<br />
weitere 20 Sekunden braten. Das<br />
Fleisch herausnehmen.<br />
♦ Restliches Öl in den Wok geben und<br />
bei mittlerer Hitze Knoblauch und<br />
Ingwer kurz anschwitzen. Reiswein<br />
angießen und etwas einkochen lassen.<br />
Die Saucenmischung hinzufügen und<br />
auf die Hälfte einkochen lassen.<br />
♦ Brokkoli in den Wok geben und mit<br />
der Sauce vermischen. Zum Schluss<br />
das Fleisch wieder hinzugeben, alles<br />
noch einmal kurz wenden und<br />
sofort servieren. Am besten frisch<br />
gedämpften Jasminreis zu diesem<br />
Wokgericht reichen.<br />
Zubereitungszeit 20 Min.<br />
Rezept und Foto asiastreetfood<br />
Zubereitung<br />
♦ Zwiebel schälen und grob würfeln.<br />
Brok koli putzen, waschen, Röschen vom<br />
Strunk schneiden. Süßkartoffel schälen<br />
und in ca. 1 cm große Würfel schneiden.<br />
Chili putzen, der Länge nach aufschneiden,<br />
waschen und Kerne entfernen.<br />
♦ Schote klein schneiden. Lauchzwiebeln<br />
putzen, waschen und schräg in feine Ringe<br />
schneiden. Fleisch abspülen, trocken tupfen<br />
und in dünne Scheiben schneiden.<br />
♦ Öl in einem Wok oder einer großen<br />
Pfanne erhitzen. Fleisch darin unter<br />
Wenden kräftig anbraten. Herausnehmen.<br />
Im heißen Bratfett Süßkartoffeln,<br />
Brokkoli und Zwiebel unter Wenden 2<br />
bis 3 Minuten anbraten.<br />
♦ Mit Tomaten und Kokosmilch ablöschen.<br />
Aufkochen lassen und bei schwacher<br />
Hitze ca. 8 Minuten köcheln lassen,<br />
bis das Gemüse fast gar ist.<br />
♦ Inzwischen Cashewkerne in einer kleinen<br />
Pfanne ohne Fett unter Wenden<br />
goldbraun rösten. Auf einem flachen<br />
Teller auskühlen lassen. Fleisch zum Gemüse<br />
geben und nochmals kurz erhitzen.<br />
Mit Limettensaft und Salz abschmecken.<br />
♦ Nüsse grob hacken, mit Lauchzwiebeln<br />
und Chili mischen und auf den Eintopf<br />
streuen. Dazu schmeckt Naan-Brot.<br />
Zubereitungszeit 20 Min.<br />
Rezept und Foto<br />
House of Food / Bauer Food Experts
26 | Lukullisches | Gesundes Grillen<br />
Das richtige Spiel<br />
mit dem Feuer<br />
Grill Know-how<br />
Gut Gegrilltes schmeckt lecker und deshalb sind Grills aller Art aus Outdoorküchen<br />
nicht mehr wegzudenken. Doch nicht immer sind gegrillte Speisen<br />
auch gesund. Problematisch nämlich kann es dann werden, wenn man dabei<br />
bestimmte Aspekte nicht beachtet. Wir haben für Sie einige Tipps und<br />
Tricks zusammengestellt.<br />
Fotos Weber, pixabay<br />
Kein harzreiches Holz verwenden<br />
Nur spezielles Grillholz wählen, denn bei der Verbrennung<br />
von harzigem Holz werden gesundheitsschädliche<br />
Stoffe freigesetzt.<br />
Achtung bei rohem Fleisch<br />
Rohes Fleisch bzw. Fleischsaft darf nicht mit anderen<br />
Speisen oder Beilagen, die nicht mehr gegart werden,<br />
in Kontakt kommen, z. B. Salate, Saucen, Brote, um die<br />
Übertragung von gesundheitsschäd lichen Keimen zu<br />
vermeiden. Separates Besteck für rohes und gegartes<br />
Fleisch verwenden.<br />
Gefrorenes Fleisch langsam auftauen<br />
Gefrierfleisch im Kühlschrank langsam auftauen lassen,<br />
die Auftauflüssigkeit auffangen und wegschütten.<br />
Gepökelte Wurstwaren nicht grillen<br />
Durch das enthaltene Nitrat bilden sich krebserregende<br />
Nitrosamine. Gepökelte Waren wie Würste und<br />
Schinken erkennt man an der rosa bis leuchtend roten<br />
Farbe.<br />
Direktes Grillen<br />
Direkte Hitze eignet sich hervorragend für scharfes Anbraten<br />
sowie für Grillgut mit einer Garzeit von weniger<br />
als 30 Minuten. Hierzu wird das Grillgut direkt von unten<br />
befeuert. Würstchen und Burger-Patties sind dafür<br />
typische Gerichte, aber auch Fischstücke, Meeresfrüchte<br />
und Gemüsespieße.
Indirektes Grillen<br />
Alles, was länger als 30 Minuten<br />
braucht, um gar zu werden, wird hingegen<br />
indirekt gegrillt. Dazu zählt vor<br />
allem großes Grillgut wie Braten oder<br />
ganzes Geflügel. Aber auch ein Steak<br />
kann nach dem scharfen, direkten Anbraten<br />
indirekt weitergegrillt werden,<br />
um die gewünschte Garstufe zu erreichen.<br />
Dabei werden die Hitzequellen<br />
an den Rand des Grills verlegt, um zu<br />
verhindern, dass die direkte Hitze das<br />
Grillgut außen verbrennt, bevor es innen<br />
gar ist. Die Wirkungsweise ähnelt<br />
der Umlufthitze im Backofen. Bei Gasgrills<br />
dazu einzelne Brenner abschalten<br />
und / oder das Grillgut eine Stufe<br />
höher legen. Den Deckel des Grills<br />
stets schließen.<br />
Grillgut möglichst lange<br />
kühlen<br />
Koteletts und Co. erst kurz vor<br />
dem Auflegen auf den Rost aus<br />
der Kühlung holen. So vermeidet<br />
man den vorzeitigen Verderb.<br />
Fett in der Glut vermeiden<br />
Tropft Fett in die Glut, bilden sich<br />
krebserregende Stoffe, die sogenannten<br />
polyzyklischen aromatischen<br />
Kohlenwasserstoffe (PAK).<br />
Der bekannteste Vertreter ist das<br />
Benzpyren. Das Bestreichen mit<br />
Fett bzw. Öl sollte daher eher vermieden<br />
werden. Mariniertes Grillgut<br />
vor dem Auflegen gut abtupfen.<br />
Grilltassen verringern das Abtropfen<br />
von Fett in die Glut.<br />
Vorsicht bei Grilltassen<br />
Das Aluminium aus Grilltassen<br />
kann bei sauren oder salzhaltigen<br />
Marinaden auf das Grillgut übergehen.<br />
Werden Aluminiumtassen<br />
zum Grillen verwendet, die Lebensmittel<br />
erst nach dem Grillen<br />
auf dem Teller salzen oder mit Zitrone<br />
würzen.<br />
Nicht mit Bier übergießen<br />
Bei diesem leider geläufigen Brauch<br />
können sich krebserregende Stoffe<br />
wie die PAK bilden.<br />
Nicht zu lange und zu heiß<br />
grillen<br />
Auch wenn es gut schmeckt –<br />
schwarze Stellen an Gegrilltem sollten<br />
weggeschnitten werden. Bei zu<br />
heiß Gegrilltem können zudem heterozyklische<br />
aromatische Amine<br />
(HAA) gebildet werden – auch sie<br />
sind gesundheitsschädlich. Dennoch<br />
sollte das Grillgut gut durchgebraten<br />
werden, um krankheitserregende<br />
Keime abzutöten.<br />
Es muss nicht immer<br />
Fleisch sein.<br />
Gegrilltes Gemüse wie Zucchini, Mais<br />
oder Tomaten lässt nichts vom beliebten<br />
Grillgeschmack vermissen.<br />
Fisch sollte relativ festes Fleisch<br />
aufweisen, wie z. B. Forellen, Lachs<br />
oder Thunfisch. Als grilltaugliches<br />
Dessert eignen sich z. B. gegrillte<br />
Bananen oder Äpfel.<br />
Selbst marinieren<br />
bevorzugen<br />
Bei fertig mariniertem Grillfleisch<br />
kann ein eventuell säuerlicher Geruch<br />
(Indiz für Verderb) durch den<br />
Gewürzgeruch verdeckt werden.<br />
Auch optisch ist nur schwer zu beurteilen,<br />
ob das Fleisch noch zum<br />
Verzehr geeignet ist. Also Fleisch<br />
am besten selbst marinieren. <br />
Informationen<br />
gesundheit.gu.at; Weber<br />
Lukullisches | 27<br />
Ein Sommer<br />
in Monaco: Der<br />
Spritz-Hit<br />
des Jahres<br />
Der Spritz ist in all seinen<br />
erfrischenden Varianten<br />
aus dem Sommer<br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
Ob mit<br />
Orange, Cassis oder<br />
feinem Limoncello –<br />
der Spritz ist das<br />
prickelnde<br />
Trendgetränk.<br />
Er lässt sich<br />
auf die verschiedensten<br />
Arten mixen. Wirklich jeder findet<br />
seinen Lieblingsspritz.<br />
Eine tolle Variante ist der feinherbe Monaco<br />
Spritz. Hier treffen süßer Himbeerlikör und<br />
spritziger Apfel Cider aufeinander und ergeben<br />
einen leckeren Low ABV Drink. Diese Drinks<br />
mit wenig Alkoholgehalt sind die perfekten<br />
Begleiter für den Sommer.<br />
Der Zott Apfel Cider mit leicht herben Noten<br />
aus Ustersbacher Äpfeln passen perfekt zu der<br />
süßen Fruchtigkeit des Himbeerlikörs. Das Ergebnis?<br />
Ein prickelnder Genuss, der den Tag<br />
perfekt ausklingen lässt.<br />
Rezept für Monaco Spritz:<br />
· 1 cl Zott Himbeerlikör<br />
· 9 cl Zott Apfel Cider<br />
Einfach den Himbeerlikör ins Glas geben,<br />
mit eisgekühltem Apfel Cider auffüllen und<br />
genießen. Prost auf den Sommer in Monaco!<br />
Zott Destillerie<br />
Hauptstraße 32 • 86514 Ustersbach<br />
Tel +49 (0) 8236 15 18<br />
www.zott-destillerie.de<br />
info@zott-destillerie.de
28 | Beauty + Fashion | Stefanie Fissel<br />
„Styling ist meine<br />
Profession“<br />
Stefanie Fissel aus Augsburg berät in Sachen Mode.<br />
Stylingberaterin und Modecoach Stefanie Fissel ist in Augsburg zuhause und<br />
kennt nicht nur die örtlichen Modegeschäfte, sondern auch die die Wünsche<br />
ihrer Kundschaft, die modisch mehr aus sich machen möchte, aber nicht den<br />
Mut dazu hat.<br />
Text Hannelore Eberhardt-Arntzen ♦ Foto Stefan Mayr<br />
und Blau. Da graust’s der Sau!“ Oder:<br />
„Grün und Blau trägt dem Kasper seine<br />
Frau“. Wahlweise trifft es dann auch mal<br />
„Grün<br />
Rot und Blau oder andere Farbkombinationen.<br />
Mit solchen und ähnlichen kuriosen Vorurteilen<br />
hat es die Augsburger Stylingberaterin Stefanie<br />
Fissel hin und wieder zu tun, wenn sie ihre Kundinnen<br />
und Kunden kennenlernt. Sie nimmt’s mit Humor. Aus<br />
heutiger Sicht sind solche „Styling-Regeln“ natürlich<br />
Unsinn, doch wie jeder Spruch haben Volksweisheiten<br />
wie diese einen historischen Hintergrund. Aber als gewiefte<br />
Stylistin hat sie alle Möglichkeiten parat, die<br />
Ratsuchenden davon zu überzeugen, dass alte Glaubenssätze<br />
nicht für die Ewigkeit zementiert sind. Und<br />
sie versichert: „Noch nie war es so leicht wie heute,<br />
sich typ- und figurgerecht zu kleiden.“ Denn in diesem<br />
Segment kennt sie sich aus. Schon als Teenager in den<br />
80er Jahren befasste sie sich intensiv mit der Mode<br />
und war als „Modefrettchen“, wie sie sich selbst bezeichnet,<br />
immer etwas anders gekleidet als der Mainstream<br />
in ihrer Heimatstadt Augsburg. Kein Wunder<br />
also, dass sie nach dem Abitur die Sigmaringer Modefachschule<br />
besuchte, zu deren Schwerpunkten Industriedesign<br />
und Mode-Management zählt. Mit ihrem<br />
Abschluss als Schnittdirectrice sammelte sie erste Berufserfahrungen<br />
in einem bekannten Textilunternehmen<br />
im Allgäu und war später viele Jahre in der Kundenbetreuung<br />
tätig. Was sie eigentlich nicht wirklich<br />
zufriedenstellte, da sie vom Typ her den direkten Kontakt<br />
mit Kunden dem eher unpersönlichen Büroalltag
Beauty + Fashion | 29<br />
vorzog. Als dann ihr Arbeitgeber umstrukturierte,<br />
packte sie die Gelegenheit beim Schopf und entschloss<br />
sich zu einer Ausbildung als Farb- und Stilberaterin.<br />
Diese neue Orientierung verschaffte ihr wieder mehr<br />
Spaß im Textilbereich, auch für sich selbst. Durch „Frust-<br />
Fraß“, wie sie selbst zugibt, hatte sie ein paar Kilo zugelegt<br />
und machte aus diesem Umstand schließlich ein Geschäft:<br />
Sie spezialisierte sich zuerst auf „Molli-Mode“.<br />
Seit März 2015 betreibt sie nun schon ihre Stylingberatung<br />
an der Oblatterwallstraße 2 in Augsburg. Das Entrée<br />
in ihre Räume ist farbenfroh, lebhaft und trotzdem<br />
stimmig gestaltet und dürfte auf jeden Fall antiquierten<br />
Styling-Regeln für Räume widersprechen. Etwas anderes<br />
würde zu der quirligen Plus-Size-Frau im rot-weißen Polkadots-Kleid<br />
auch nicht passen.<br />
„Stil ist innen und außen“ lautet ihr Credo, das sie für<br />
sich selbst lebt und an ihre Kundschaft weitergibt. Mit<br />
Erfolg, denn inzwischen reicht ihr Kundenkreis weit<br />
über das Molli-Segment hinaus. Und was könnte sie da<br />
nicht alles erzählen! Für Farbkombinationen, die angeblich<br />
die Schweine vertreiben, bricht sie gerne eine<br />
Lanze, wenn sie zum Typ passen, wobei sie nicht zwingend<br />
den zufällig aktuellen Trendfarben zugehören<br />
müssen. „Welchem eingeborenen ‚Augschburger’ steht<br />
schon wirklich Peach Fuzz zu Gesicht“, meint Stefanie<br />
Fissel mit Blick auf die derzeitige Pantone-Trendfarbe<br />
Apricot. „Das funktioniert bei hellhäutigen Menschen<br />
meist nur untenrum“ konstatiert sie aus Erfahrung.<br />
Dann erinnert sie sich an die Kundin mit maskulinen<br />
Gesichtszügen, die ihre Weiblichkeit mit Rüschen und<br />
Blümchenmustern hervorheben möchte, aber spürt,<br />
dass sie damit nicht zurechtkommt und kompetente<br />
Beratung sucht. In so einem Fall ist Fingerspitzengefühl<br />
gefragt, was für Stefanie Fissel mit ihrer offenen,<br />
ehrlichen und trotzdem einfühlsamen Art kein<br />
Problem ist. Und da gab es den queeren Mann mit regelrechtem<br />
„Puppengesicht“, der nach „seinem“ Look<br />
suchte, schon recht genaue Vorstellungen hatte, diese<br />
aber nicht umsetzten konnte. Hier kam Stefanie Fissel<br />
mehr über Stoffstrukturen als über Farben zum Erfolg.<br />
Natürlich folgt die Stylingberaterin Kundenwünschen,<br />
moderiert aber sanft die Vorgaben, denn in<br />
jedem Wunsch steckt eine bestimmte Vorstellung<br />
von sich selbst oder davon, wie man nach außen wirken<br />
möchte. Die eine Kundschaft möchte sich „nur“<br />
für ein Vorstellungsgespräch vorteilhaft gekleidet<br />
wissen, die andere will ihr „Ich“ umkrempeln, bunter<br />
und attraktiver werden, vom vielleicht grauen<br />
Mäuschen optisch zum stolzen Schwan mutieren<br />
oder nach der Kindererziehungszeit gut angezogen<br />
in den Job zurückkehren. Und so mancher Mann<br />
braucht anlassbedingt einen neuen Anzug, ist bei<br />
der Wahl aber total unsicher. Oder er möchte beim<br />
Profi-Tipp 1<br />
Was macht man mit einem Oberteil, dessen Farbe<br />
einem nicht zu Gesicht steht, die aber ansonsten<br />
gefällt?<br />
♦ Farbigen Statement-Schmuck um den Hals tragen<br />
♦ Krageneinsätze oder Tücher tragen<br />
♦ Die Farbe in einer Hose oder einem Rock tragen<br />
oder in Accessoires wie Schuhen oder Taschen<br />
♦ Das Wohnambiente in der Farbe gestalten<br />
Foto Jessie Friedline<br />
➵
30 | Beauty + Fashion | Stefanie Fissel<br />
Profi-Tipp 2<br />
Wie lauten die wichtigsten Stil-Basictipps?<br />
♦ Nichts auf Verallgemeinerungen geben<br />
♦ Die eigene Körperform kennen und beachten<br />
♦ Auf gute Passform achten<br />
♦ Bis zu drei Farben können problemlos in einem Outfit getragen werden,<br />
davon eine Nichtfarbe<br />
Foto Stefan Mayr<br />
Profi-Tipp 3<br />
Einkaufs-Leitfaden<br />
♦ Beim Einkauf die Kombinierbarkeit<br />
checken<br />
♦ Mut in Farbe und Stil zuerst<br />
„im Kleinen“ beweisen<br />
(Accessoires)<br />
♦ Nicht zu viel auf die Meinung<br />
anderer geben<br />
♦ Unifarbene Kleidung braucht<br />
Qualität<br />
Foto Tobias Schoeffel<br />
Dating top aussehen. All diesen Menschen hilft Stefanie Fissel aus der<br />
Misere und geht – nach einer allgemeinen Stilberatung – mit ihnen auf<br />
Wunsch shoppen. In Sachen Modeberatung ist sie in Augsburg nach eigenen<br />
Worten quasi die „Platzhirschkuh“ und in vielen Modegeschäften<br />
gut bekannt. „Ich berate wirklich zu 100 Prozent neutral. Meine praktischen<br />
Ratschläge zahlen sich spätestens dann aus, wenn dadurch teure<br />
Fehlkäufe verhindert werden“, weiß Stefanie Fissel aus Erfahrung. Ihr<br />
Beratungsstil ist ein Mittelding aus Beratung und Coaching und orientiert<br />
sich stets an der Persönlichkeit der Kundin oder des Kunden. Dabei<br />
sollen sich diese aber nie verkleidet vorkommen. Deshalb freut sich die<br />
Stylingberaterin, wenn ihre Klientel zum Erstberatungstermin einige<br />
Lieblingsteile aus dem Kleiderschrank mitbringt.<br />
Ihre Kundschaft akquiriert Stefanie Fissel vorwiegend über Mundpropaganda<br />
oder ihre Website. Manchmal aber wird auch ein Geschenkgutschein<br />
für eine Beratung eingelöst. Wobei eine wohlgemeinte geschenkte<br />
Stilberatung beim Empfänger schon mal zunächst in den falschen<br />
Hals geraten kann. So einen Fall hatte Stefanie Fissel auch schon, „doch<br />
am Ende war die Kundin restlos begeistert und dem Schenker dankbar“<br />
erinnert sich die Fachfrau. Neben der individuellen Stylingberatung hält<br />
Stefanie Fissel übrigens regelmäßig einschlägige Vorträge bei Bildungsinstituten.<br />
Und hat viele Ideen und Pläne, z. B. Kunden-Gruppen-Touren<br />
in Shopping-Eldorados oder zu Messen wie die „Mut zum Hut“ in Neuburg.<br />
Was treibt die Powerfrau eigentlich so privat? Sie tanzt feurigen<br />
Flamenco – wen wundert’s?!<br />
<br />
Informationen www.insachenstil.de
Naturkosmetik | Beauty + Fashion | 31<br />
Alles<br />
natürlich,<br />
oder was?<br />
Zum falschen Verständnis<br />
von Naturkosmetik<br />
Naturprodukte liegen voll im Trend<br />
und in den Verkaufsregalen stehen<br />
immer mehr Produkte mit dem Label<br />
„Naturkosmetik“. Dazu ist es üblich<br />
geworden, den Begriff „Chemie“ als<br />
etwas Negatives zu begreifen. Das ist<br />
allerdings ein Trugschluss.<br />
Foto Adobe Stock<br />
Vor allem in der Werbung wird suggeriert,<br />
dass der Begriff „Natur“ etwas Gutes beinhaltet,<br />
um bestimmten Produkten ein positives<br />
Image zu verleihen. Reine Natur wird im Allgemeinen<br />
mit grünen Wiesen, klaren Gebirgsbächen<br />
und sauberer Luft verbunden. Aus diesen Zutaten lässt<br />
sich jedoch kein kosmetisches Produkt erzeugen. Also<br />
musste die Definition eines Naturproduktes erweitert<br />
werden: Es soll möglichst wenig Manipulation durch<br />
Menschenhand erfahren haben. Doch wo setzen wir<br />
die Grenze? Wir können bei der Rohstoffgewinnung<br />
durch Pressen oder Destillieren eigentlich nicht mehr<br />
von einer unbeeinflussten Natur sprechen. Margarine<br />
besteht aus rein pflanzlichen Fetten. Für die richtige<br />
Konsistenz wird sie jedoch teilhydriert, wobei sogenannte<br />
Transfettsäuren entstehen. Diese kommen in<br />
der Natur nicht vor und gelten zudem als Mitverursacher<br />
koronarer Herzkrankheiten. Was hilft es dann<br />
noch, dass „rein pflanzlich“ draufsteht? Im Gegensatz<br />
dazu wird pure Chemie mit Pestiziden, Kunststoffen<br />
und im Besonderen mit Erdöl assoziiert. Dies ist jedoch<br />
ein Irrglaube, denn Erdöl ist wie Kohle einer der<br />
natürlichsten Rohstoffe überhaupt. Der größte Unterschied<br />
zu Naturprodukten besteht vermeintlich darin,<br />
dass chemische Produkte durch Menschenhand synthetisiert,<br />
also künstlich hergestellt werden. Nun gibt<br />
es chemische Produkte, die einer in der Natur vorkommenden<br />
Substanz absolut identisch nachgebaut<br />
sind. Diese werden als naturidentisch bezeichnet.<br />
Sind diese Stoffe dann natürlich oder chemisch?<br />
Was bleibt vom Begriffsfeld „Natur“, wenn hinter „naturidentisch“<br />
der tatsächliche Herstellungsprozess ein<br />
äußerst künstlicher ist? Was von „rein pflanzlich“,<br />
wenn im technischen Verfahren naturfremde Stoffe<br />
entstehen? Diese Überlegungen machen deutlich, dass<br />
es nicht sehr hilfreich ist, das Ganze als „Natur“ versus<br />
„Chemie“ oder „natürlich“ versus „künstlich“ zu betrachten.<br />
Diese Begriffe taugen weder als Erklärung für die<br />
Herkunft von Wirkstoffen noch als Raster einer allgemeinen<br />
Orientierung. Bereits von Paracelsus stammt die<br />
Erkenntnis, dass jeder Stoff in Abhängigkeit zur Dosis<br />
zum Gift werden kann. Dies gilt besonders für die Heilkräfte<br />
der Natur. Solange ein Stoff von Menschen eingesetzt<br />
wird, die um Dosierung, Dauer und Einsatzort<br />
wissen, ist eine positive Wirkung sehr wahrscheinlich.<br />
Andernfalls kann dieselbe Substanz in einer zu gro ßen<br />
Menge, zu lange oder am falschen Ort angewendet,<br />
großen Schaden anrichten. Wenn eine Krankheit vorliegt,<br />
wird in der Regel ein Arzt konsultiert, um Schäden<br />
durch ein falsches Medikament zu vermeiden. Nicht so<br />
im Bereich der Kosmetik: Hier wird ein Präparat meist<br />
ohne kundige Anleitung angewendet. Dies kann gerade<br />
auf dem Gebiet der Heilkräuter und Heilpflanzen eine<br />
Reihe von Nebenwirkungen auslösen. So rufen pflanzliche<br />
Inhaltsstoffe wie Arnika, die gerne in Produkten<br />
für empfindliche Haut eingesetzt werden, oft allergische<br />
Reaktionen hervor. Leider locken viele Pflegeprodukte<br />
mit falschen Versprechungen und können der Haut<br />
langfristig schaden. Von daher stellt eine ausgebildete<br />
Kosmetikerin in der Regel eine zuverlässige Anlaufstelle<br />
dar. Sie sollte nach dem regulativen Ansatz arbeiten, der<br />
nicht nur Symptome behandelt, sondern die Haut mit<br />
passenden Pflegeprodukten ins Gleichgewicht bringt,<br />
damit sie sich wieder von selbst regulieren kann. <br />
Quelle<br />
Dr. phil. nat. Nana Heim, Chemikerin bei Rosel Heim nature + science
32 | Beauty + Fashion | Hautreinigung<br />
Mythos „Porentiefe<br />
Reinheit“<br />
Warum übertriebene Hautreinigung schadet.<br />
Porentiefe Reinheit – das sollte nach Vorstellung<br />
vieler Menschen das Ziel eines jeden Reinigungsproduktes<br />
sein. Doch wer seine Haut zu oft und<br />
mit zu aggressiven Produkten reinigt, schädigt sie<br />
oftmals unabsichtlich. Warum das so ist.<br />
Foto Adobe Stock<br />
Viele Menschen reinigen ihre Haut zu oft und mit zu aggressiven<br />
Produkten. Von Natur aus braucht die Haut keine Hilfe; das stetige<br />
Abstoßen der oberen Hornschicht sowie die hauteigene<br />
Bakterienflora sorgen bereits für eine effektive Reinigung.<br />
Durch Rauch, Abgase oder Schminke kann die oberste Hornschicht allerdings<br />
verkleben. Da der Körper diese Fremdstoffe nicht selbstständig<br />
abbauen kann, ist Unterstützung gefragt. Die meisten Reinigungsprodukte<br />
enthalten jedoch synthetische Tenside, die sowohl die Haut als auch<br />
die individuelle Bakterienflora angreifen.<br />
Außerdem ist die Aussage nicht richtig, dass die Haut porentief gereinigt<br />
werden sollte. Die Werbeindustrie nutzt hier erfolgreich die Angst<br />
der Menschen vor Krankheitskeimen aus. Neue Forschung zeigt jedoch,<br />
dass ein personalisiertes Mikrobiom für die Gesundheit eine wichtige<br />
Rolle spielt. Die Besiedelung der Haut mit Bakterien, Viren und Pilzen<br />
beeinflusst die Hautgesundheit maßgeblich und schützt vor dem Eindringen<br />
von Krankheitserregern. Wenn symbiotische Bakterien bereits alle<br />
Nischen der Haut besiedeln, ist es für krankmachende Mikroben schwierig,<br />
sich dort niederzulassen. In den letzten Jahren hat die Wissenschaft<br />
außerdem herausgefunden, dass das Mikrobiom mit dem Immunsystem<br />
interagiert und sogar seine Entwicklung<br />
unterstützt. Bei einer Störung<br />
der Hautflora durch übertriebene<br />
Hygiene oder bakterientötende Chemikalien<br />
wird deshalb nicht nur die<br />
Außenverteidigung der Haut gefährdet,<br />
sondern auch das gesamte Immunsystem<br />
geschwächt.<br />
Zu den am häufigsten verwendeten<br />
und aggressivsten synthetischen Tensiden<br />
zählen Natriumlaurylsulfat und<br />
Natriumlaurylethersulfat – auch als<br />
SLS und SLES bekannt. Sie entfetten<br />
die Haut stark, lösen ihren schützenden<br />
Oberflächenfilm auf, greifen<br />
die Hornschicht an und schädigen<br />
die natürliche Hautflora. Dadurch<br />
wird die Haut trocken und rau und<br />
bietet Keimen einen idealen Nährboden.<br />
Substanzen, die normalerweise<br />
nicht in tiefere Hautregionen<br />
geraten, können auf diese Weise in<br />
den Körper eindringen und dort das<br />
Immunsystem stören. Auch als hautfreundlich<br />
vermarktete Produkte<br />
enthalten oftmals altbekannte Chemikalien<br />
aus dieser Gruppe. Die seit<br />
einigen Jahren beliebten Mizellenwasser<br />
werben mit schonender Reinigung,<br />
sind aber letztendlich auch<br />
nur mit viel Wasser verdünnte Tenside<br />
wie Poloxamere und Betaine.<br />
Für eine möglichst schonende Reinigung<br />
sollten hauteigene Reinigungssysteme<br />
imitiert werden. Am<br />
besten eignen sich dafür überfettete<br />
milchsäurehaltige Emulsionen. Sie<br />
erhalten den pH-Wert aufrecht, entfetten<br />
nur minimal und schwächen<br />
die Bakterienflora nicht, sondern<br />
stärken stattdessen den Schutzfilm<br />
der Haut. Die Milchsäure unterstützt<br />
das Ablösen abgestorbener Hautzellen,<br />
die mitsamt anhaftendem<br />
Schmutz von der Emulsion eingehüllt<br />
und mit Wasser abgewaschen<br />
werden. Es entsteht eine glatte Hautoberfläche,<br />
die Anflugkeimen oder<br />
Pilzen weder Nährboden noch Nischen<br />
bietet.<br />
<br />
Quelle<br />
Rosemarie Heim-Schüler,<br />
Forschungsgruppe Rosel Heim
Fit bei Hitze | Gesundheit + Wellness | 33<br />
Sommer-Wellness<br />
Fit und frisch bei Hitze<br />
Gerade bei Hitze sollte man auf seine Gesundheit Rücksicht nehmen. Der<br />
Körper muss dann nämlich deutlich mehr leisten als bei Durchschnittstemperaturen.<br />
Wir verraten, was jetzt guttut.<br />
Fotos Adobe Stock<br />
Duschen<br />
Wenn es morgens schon schwül ist oder ein heißer<br />
Tag ansteht, dann kann eine kalte Dusche am Morgen<br />
für einen frischen Start in den Tag sorgen. Kaltes Duschen<br />
regt den Kreislauf an. Vorher darf der Körper<br />
natürlich warm gereinigt werden. Der kalte Guss folgt<br />
zum Schluss. Untertags aber das Kaltduschen nicht<br />
übertreiben, denn durch die Kälte ziehen sich die<br />
Blutgefäße zusammen mit dem Ergebnis, dass man<br />
nach der Dusche noch mehr schwitzt als vorher, weil<br />
sich der Körper erst wieder auf die warmen Außentemperaturen<br />
einstellen muss. Und auch nicht zu lange<br />
duschen, damit die Haut nicht austrocknet. Bei<br />
Duschartikeln auf einen hautneutralen pH-Wert achten.<br />
Wer seiner Haut nach dem Duschen zusätzlich<br />
Gutes tun möchte, sollte auf eine leichte, schnell einziehende<br />
und Feuchtigkeit spendende Lotion zurückgreifen.<br />
Übrigens: Wer in warmen Sommernächten<br />
gut schlafen möchte, kann am Abend kurz mit ein wenig<br />
warmem Wasser duschen – auch wenn man spontan<br />
eine Abkühlung vorziehen würde. Der Nebeneffekt<br />
für Allergiker: Mit der schnellen Dusche am<br />
Abend spült man lästige Pollen aus den Haaren und<br />
von der Haut. Durch das warme Wasser werden die Poren<br />
geöffnet und die Hitze des Tages kann besser abgegeben<br />
werden.<br />
Schlafen<br />
Morgens, wenn es noch kühler ist, lüften. Abends am<br />
besten erst dann die Fenster öffnen, wenn es draußen<br />
kälter ist als drinnen. Das Fenster kann auch die<br />
ganze Nacht über aufbleiben, wenn es nicht stört.<br />
Das Zimmer kann beim Lüften zusätzlich mit nassen<br />
Tüchern vor dem Fenster gekühlt werden. Manche<br />
legen sogar ihren Schlafanzug, in eine Plastiktüre<br />
gepackt, vor dem Schlafengehen kurz in den Kühlschrank.<br />
Auch für Getränke vor dem Zubettgehen<br />
gilt: Besser warmen Tee trinken. Das Getränk muss<br />
dann im Magen nicht auf Körpertemperatur gebracht<br />
werden. Und zum Zudecken nur ein Laken,<br />
keine Decke verwenden. Um Störungen durch Zugluft,<br />
besonders bei offenem Fenster, zu vermeiden,<br />
sollte man sich auch bei Hitze immer zudecken.<br />
➵
34 | Gesundheit + Wellness | Fit bei Hitze<br />
Tipps für einen<br />
stabilen Kreislauf<br />
1. Viel trinken, am besten 2,5 bis 3 Liter pro Tag und zwar<br />
lauwarm und zuckerarm. Auf Alkohol verzichten.<br />
2. Sich so weit wie möglich im Schatten aufhalten. Hin und<br />
wieder kaltes Wasser über die Unterarme laufen lassen;<br />
erfrischende Fußbäder nehmen. Für den Frischekick zwischendurch<br />
sorgen Thermalwassersprays.<br />
3. Leichte Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder<br />
Leinen tragen. Draußen den Kopf mit Hüten oder Kappen<br />
vor der Sonne schützen.<br />
4. Kleine und leichte Mahlzeiten zu sich nehmen.<br />
5. Räume nur großzügig lüften, wenn es draußen kühler<br />
ist als drinnen, bevorzugt morgens. Dazwischen für den<br />
Luftaustausch nur kurz die Fenster öffnen. Klimaanlagen<br />
nicht zu kalt einstellen, um beim Wechsel zwischen drinnen<br />
und draußen den Kreislauf nicht zu sehr zu belasten.<br />
6. Sich nicht zu viel und zu schnell bewegen; bei Gelegenheit<br />
die Beine hochlegen für eine bessere Blutzirkulation.<br />
Quelle Foodspring, sanivita<br />
Sport treiben<br />
Sein individuelles Sportprogramm den Sommertemperaturen<br />
anpassen. Wenn es zu heiß ist für das<br />
gewohnte HIIT-Training oder den Workout im Gym,<br />
auf Wassersport umsteigen. Neben dem Fitnessprogramm<br />
für den ganzen Körper hat man Sonne und<br />
Abkühlung gleich inklusive. Außer Schwimmen gibt<br />
es noch jede Menge Alternativen wie Wakeboarden,<br />
Wasserski, Kajak, Surfen oder Stand Up Paddling.<br />
Wichtig, aber nicht unbedingt selbstverständlich:<br />
Auch an heißen Tagen nicht auf moderates Aufwärmtraining<br />
verzichten. Muskeln und Bänder werden<br />
es danken. Außerdem sollte man grundsätzlich<br />
körperliche Aktivitäten an den heißesten Stunden<br />
des Tages meiden. Das Herz-Kreislauf-System freut<br />
sich dann auf jeden Fall. Um die Entstehung von<br />
Stauwärme bei der Kleidung zu verhindern, sollte<br />
man besonders im Sommer beim Sport leichte atmungsaktive<br />
Kleidung wählen. Wer gerne läuft oder<br />
joggt, sollte sich bei Hitze eine Laufstrecke durch<br />
den schattigen Wald suchen. Und bei jeder sportlichen<br />
Betätigung im Sommer ganz wichtig: trinken,<br />
trinken, trinken! Denn wenn der Körper dehydriert,<br />
ist es nicht nur anstrengender, sondern kann sogar<br />
gefährlich werden, das gewohnte Sportprogramm<br />
durchzuziehen. Bis zu 3 Liter Flüssigkeit am Tag zu<br />
sich nehmen, ist empfehlenswert, am besten Wasser<br />
und ungesüßte lauwarme Tees.<br />
Ernähren<br />
Überhaupt gilt bei Getränken: Warmes statt Kaltes<br />
trinken. Bei heißen Temperaturen greifen wir gerne<br />
zu einem kühlen Getränk. Doch genau das ist bei Hitze<br />
eher kontraproduktiv, da der Körper auf Hochtouren<br />
läuft, um Kaltes zu erwärmen. Stattdessen sollte man<br />
warme Getränke zu sich nehmen. Sie schützen vor<br />
Überhitzung, da sie die Blutgefäße weiten und der<br />
Körper die Flüssigkeit besser aufnehmen kann. Auf<br />
den Konsum von Alkohol sollte man bei Hitze weitestgehend<br />
verzichten, da dieser dem Körper Flüssigkeit<br />
entzieht. Anstelle von Getränken bietet sich auch<br />
saftiges Obst an, z. B. eine Wassermelone. Sie liefert<br />
neben Flüssigkeit wichtige Ballaststoffe. Auf schwere<br />
Speisen sollte man bei Hitze sowieso verzichten und<br />
sich dagegen leicht und proteinreich ernähren. Außerdem<br />
ist es wichtig, sich ausreichend viele Mineralstoffe<br />
bzw. Elektrolyte zuzuführen, die für die Körperfunktionen<br />
extrem wichtig sind. Gerade im Sommer<br />
schwitzt man jede Menge davon aus. Deshalb möglichst<br />
viele frische Lebensmittel wie z. B. Vollkornprodukte,<br />
Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse, Soja und Käse<br />
zu sich nehmen. Zu den wichtigen Mineralstoffen gehört<br />
auch Magnesium. Es trägt unter anderem zu einer<br />
normalen Muskelfunktion und zur Verringerung von<br />
Müdigkeit und Ermüdung bei. Bei erhöhtem Bedarf<br />
empfiehlt sich die zusätzliche Einnahme von Magnesium<br />
als Nahrungsergänzungsmittel.
Fit bei Hitze | Gesundheit + Wellness | 35<br />
Hitzestau und Hitzschlag<br />
Worin der Unterschied liegt und was zu tun ist.<br />
Hitzestau<br />
Ein Hitzestau kann bei großer Hitze im Zusammenhang<br />
mit körperlicher Anstrengung oder dem Tragen<br />
von zu enger und zu warmer Kleidung auftreten.<br />
Davon ausgelöstes, starkes Schwitzen führt zu Mineralstoff-<br />
und Flüssigkeitsverlust.<br />
Die Anzeichen: erhöhte Körpertemperatur, Kreislaufstörungen,<br />
Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe, Schwäche<br />
und Müdigkeit, Benommenheit oder Schwindel,<br />
Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall<br />
Dagegen hilft: sofort Mineralwasser oder ein mineralhaltiges<br />
Sportgetränk trinken; raus aus der Sonne gehen;<br />
lauwarm duschen oder den Körper mit feuchten<br />
Tüchern abkühlen; im Extremfall den Rettungsdienst<br />
rufen.<br />
Hitzschlag<br />
Ein Hitzschlag folgt auf den Hitzestau. Ein Hitzschlag<br />
ist eine sehr bedrohliche Situation, die vor<br />
allem bei älteren und geschwächten Personen zum<br />
Tod führen kann.<br />
Die Anzeichen: Kreislaufkollaps, Verwirrtheit, Bewusstseinstrübung,<br />
Teilnahmslosigkeit, Bewusstlosigkeit<br />
Dagegen hilft: Betroffene sofort in einen kühlen<br />
Raum oder in den Schatten bringen; kalte, feuchte<br />
Tücher auf Kopf und Körper legen; bei Bewusstlosigkeit<br />
Person in stabile Seitenlage bringen; Rettungsdienst<br />
rufen! Notruf 112<br />
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36 | Special Trachtenmode<br />
Was sticht ins Auge, wenn man einen Blick auf die<br />
neuen Trachtentrends wirft? Da wäre zum einen<br />
der Fokus auf Natürlichkeit, gepaart mit Beerenfarben,<br />
und zum anderen das Spiel mit dezenten<br />
Mustern sowie die Basisfarbe Schwarz für eine<br />
edle Optik und als Garant für Zeitlosigkeit.<br />
Lassen Sie sich hier und auf den folgenden<br />
Seiten inspirieren!<br />
Muster<br />
mit Charakter<br />
Trachtenmode-Trends im Herbst und Winter<br />
Fotos Hersteller/Anbieter<br />
Leder, Samt & Co.<br />
Naturmaterialien wie Leder aller Art stehen hoch im<br />
Kurs. Kennzeichen sind ein weicher Griff, eine natürliche<br />
Optik und rauchige Braun- und Anthrazittöne.<br />
Samt mit seiner angenehmen Haptik ist nicht<br />
mehr wegzudenken, gerne auch mit einem Schuss<br />
Elastik für den bequemen Sitz. Chenillegarn und<br />
Bouclé machen Trachtenlooks im wahrsten Sinn des<br />
Wortes „erhaben“. Die beste Hightech-Faser aus der<br />
Natur ist und bleibt Wolle. Ob als feiner Strick, Filz<br />
oder Walk: Bei Regen, Kälte und Wind hält Wolle<br />
warn und trocken, bei Hitze gleicht sie die Temperatur<br />
aus. High End ist edles Cashmere. Dazu eine<br />
Portion modischer Schick – fertig ist das trendige<br />
Trachtenoutfit.<br />
➵
Spieth & Wensky Gekonntes<br />
Spiel mit schlichten Mustern<br />
und Strukturen<br />
Special Trachtenmode | 37
38 | Special Trachtenmode<br />
Lena Hoschek Die voluminösen gerafften<br />
Ärmel der weißen Bluse kontrastieren<br />
zum Dirndl in Beerentönen.<br />
Boss + Kinga Mathe Zeitloses Schwarz<br />
in Verbindung mit edler Spitze, mattem<br />
Samt und glänzendem Satin<br />
Wenger Weiter Trachtenrock, mit Samtweste<br />
ergänzt zum Dirndl-Look<br />
Satte dunkle Farben<br />
Ob als Hauptfarbe oder dezenter platziert in Form von<br />
Accessoires: Die Palette der Modefarben konzentriert<br />
sich heuer auf tiefes Rot und Beerentöne in allen Nuancen<br />
sowie auf dunkles Grün. Besondere Akzente<br />
setzt intensives Blau. Die ruhige Basis bilden zurückhaltende<br />
Beige-, Braun- und Grautöne.<br />
Beckert Landhaus-Look in lässigem Leder für Sie und Ihn ♦<br />
Foto Brandboxx<br />
Musterhaftes<br />
Geometrische Muster im Trachtensegment laufen in<br />
diesem Winter den Blumenmustern den Rang ab. Tonin-Ton<br />
gehalten bringen sie trotzdem Leben in die<br />
Musterlandschaft. Zickzack-, Wellen- und andere grafischen<br />
Muster erinnern an die Modestoffe der 70er<br />
Jahre und verleihen einen Hauch Retro-Chic. Sie sind<br />
prädestiniert für Webstoffe. Bei Landhausmode tauchen<br />
oft klassische Karos auf, denen in Kombination<br />
mit Borten modische Leichtigkeit verliehen wird. Bei<br />
Damen wie Herren bleiben Jacquards obenauf.<br />
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Sommerfrische<br />
in Tracht<br />
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Josef-Eigner-Straße 1· 86682 Genderkingen/Rain<br />
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40 | Special Trachtenmode<br />
K&K Kaiserjäger Dirndlkleid mit Dreiviertelärmeln<br />
und Herrenweste, beides<br />
in angesagten Grafikmustern<br />
Mothwurf Figurbetontes Jacquard-Kleid<br />
mit Samtjacke – alles in Trendfarbe<br />
Grün<br />
Spieth & Wensky Blautöne stehen jeder<br />
Frau, auch all-over<br />
Eleganz in Schwarz<br />
Samt und Seide in Schwarz: Keine<br />
andere Farbe bietet so viele<br />
Kombinationsmöglichkeiten und<br />
wirkt besonders in edlen Qualitäten<br />
stets elegant und zeitlos.<br />
Eine schwarze Seidenjacke, eine<br />
Schürze aus schwarzer Spitze, ein<br />
Mieder aus schwarzem Samt – der<br />
Farbklassiker ist der Aufsteiger<br />
der Saison.<br />
Julia Trentini Partnerlook in sattem<br />
Weinrot ♦ Foto Brandboxx<br />
Back to the Eighties<br />
Die Puffärmel sind zurück! Sie<br />
sind nicht zu übersehen – bei<br />
Dirndloberteilen, Blusen, Jacken und<br />
auch bei Strickwaren. Nach mehreren<br />
Saisons, die von schlichten<br />
Schnitten geprägt waren, bilden<br />
die voluminösen Ärmelkreationen<br />
neue Hingucker. Was sich nicht<br />
schon an der Schulter bauscht,<br />
dessen Weite wird spätestens<br />
an den Handgelenken zusammengehalten.<br />
<br />
Sportalm Figurbetonte Jacquard-Jacke,<br />
perfekt zum Uni-Dirndl oder -Rock<br />
➵
Special Trachtenmode | 41<br />
K&K Kaiserjäger Harmonie in Rot: Gemusterte<br />
Weste zur farblich passenden<br />
Jacke<br />
Mothwurf Superedle Trachten-Kombination<br />
aus Cashmere und Ornamentchenille<br />
Kinga Mathe Es darf farblich ruhig mal<br />
knallen, auch bei Strick.<br />
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v Haferlschuhe, Stiefel, Sneaker, Pumps<br />
v Eigene Schneiderei
42 | Special Trachtenmode<br />
Wenger Es grünt so grün für Sie und Ihn.<br />
Wenger Zurückhaltende Naturfarben sind immer eine gute Wahl.<br />
Lena Hoschek Die lässige Jacke mit Ballontaschen sorgt für<br />
einen jungen Twist. ♦ Foto Daniel Kindler<br />
Lena Hoschek Statement-Kleid in<br />
samtigem Schwarz mit riesigen<br />
Puffärmeln ♦ Foto Daniel Kindler<br />
K&K Kaiserjäger Die Farbe Orangegold bringt<br />
Glanz ins Outfit.<br />
Lena Hoschek Langes Dirndlkleid<br />
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♦ Foto Daniel Kindler
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44 | Kunst + Kultur | Dresscode Augusta Vindelicum?<br />
„Die spinnen,<br />
die Römer“<br />
Nähnadeln, römische Kaiserzeit, Fundorte: Georgenstraße,<br />
Schwalbeneck, Kornhausgasse ♦ Foto Universität Augsburg<br />
(Peter Neidlinger) © Stadt Augsburg (Stadtarchäologie)<br />
Die Welt der Textilien im römischen Augsburg<br />
Ein studentisches Ausstellungsprojekt im Staatlichen<br />
Textil- und Industriemuseum in Augsburg bietet<br />
bis 10. November Einblicke in die „Dresscodes“ in<br />
Augs burg zu Zeiten der Römer. Bei den Recherchen<br />
kamen interessante Erkenntnisse zu Tage.<br />
Welche Kleidung haben die Bewohner des antiken Augsburg<br />
getragen? Nur Toga und Tunika? Gab es gar einen<br />
speziellen Dresscode? Und hatten die Römer wirklich<br />
nur Sandalen an? Weit gefehlt! Das belegen die zahlreichen<br />
Exponate und Dokumente der neuen Ausstellung im tim<br />
„Dresscode Augusta Vindelicum? Textilien im römischen Augsburg“.<br />
Kleidung als Statussymbol<br />
Zwei Semester lang haben sich Studentinnen und Studenten gemeinsam<br />
mit Dozentinnen des Lehrstuhls der Klassischen Archäologie der<br />
Universität Augsburg, der Augsburger Stadtarchäologie und dem tim<br />
mit dem Thema Textilien in der ehemaligen Provinz Raetien befasst.<br />
Herausgekommen sind überraschende und faszinierende Einblicke in<br />
eine frühe Welt von Textilherstellung, Modetrends und Kleidercodes.<br />
Bei einem Blick auf das antike Textilmaterial kam man zu dem Ergebnis,<br />
dass Kleidung bereits in der römischen Zeit zur Kommunikation<br />
diente und auch einen gesamtgesellschaftlichen Wert besaß. In der<br />
Ausstellung erklären die Studierenden sehr anschaulich, wie vor gut<br />
2.000 Jahren Kleidung vielschichtige Dimensionen abseits von bloßer<br />
Funktionalität besaß. Besonders beeindrucken der enorme Herstellungsaufwand<br />
und die Bandbreite an Farben, die in der antik-augsburgischen<br />
Textilproduktion zum Einsatz kamen. Wer seinerzeit in Augusta<br />
Vindelicum „shoppen“ ging, bekam schon damals Produktinfos<br />
über Warenetiketten. Der Beweis: In der Ausstellung sind rund 2.000<br />
Jahre alte Handelsetiketten zu bestaunen.<br />
Der Musikant, 1. bis 2. Jhd. n. Chr., Fundort:<br />
Fronhof ♦ Foto Kunstsammlungen und Museen<br />
Augsburg, Archäologisches Zentraldepot;<br />
Fotograf: Klaus Satzinger
Kunst + Kultur | 45<br />
Brückenschlag vom Gestern ins Heute<br />
Diese sind Teil der insgesamt 73 Fundstücke aus dem<br />
römischen Augsburg, die die Ausstellung zeigt. Original-Stoffe<br />
sind leider nicht darunter, was angesichts<br />
der Vergänglichkeit des Materials nicht erstaunen<br />
dürfte. Dafür werden einige andere Exponate aus dem<br />
Textilbereich nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert,<br />
darunter Werkzeuge zur Textilherstellung wie<br />
Webschwerter und Nähnadeln sowie Gewandfibeln.<br />
Wie diese antiken „Sicherheitsnadeln“ seinerzeit getragen<br />
wurden, lässt sich unter anderem von Fragmenten<br />
repräsentativer Grabmäler wie dem Leitobjekt am Eingang<br />
zur Ausstellung, gefunden in der Karmelitengasse,<br />
ablesen. tim-Museumsdirektor Dr. Karl Borromäus<br />
Murr zeigt sich begeistert: „Textilien sind wunderbar<br />
geeignete Brückenbauer vom Gestern ins Heute.<br />
Schließlich haben Kleidung und Mode die Menschen<br />
zu allen Zeiten fasziniert. Die ausgestellten, einzigartigen<br />
Funde machen so einen spektakulären Kosmos<br />
von textiler Herstellung, handwerklichen Fähigkeiten<br />
und ästhetischen Empfindungen längst vergangener<br />
Tage in der Gegenwart erlebbar.“<br />
Frauengrabstein, römische Kaiserzeit, Fundort: Karmelitengasse<br />
♦ Foto Bernhard Rampf<br />
Hälfte einer Bügelschere, römische Kaiserzeit, Fundort:<br />
Augsburg-Oberhausen ♦ Foto Universität Augsburg (Peter<br />
Neidlinger) Copyright: Stadt Augsburg (Stadtarchäologie)<br />
Der Schuh dazu<br />
Die Ausstellung im Erdgeschoss des tim ist in mehrere<br />
Stationen gegliedert. Die erste befasst sich mit<br />
den Etappen textiler Produktion, von der Herstellung<br />
der Garne bis zum Verweben. Fazit: Am Prinzip<br />
der Vorgehensweise hat sich bis heute nichts Grundlegendes<br />
geändert, abgesehen von der Technisierung<br />
der Spinn- und Webmaschinen. In der zweiten<br />
Station dreht sich alles ums Schuhwerk. Anhand<br />
von Schuhnägeln lässt sich die Art der Schuhe<br />
nachvollziehen. Viele der antiken Modelle waren<br />
unisex. Eine gut erhaltene keramische Öllampe in<br />
Form eines Schuhs sagt nicht nur etwas über dessen<br />
Machart aus, sondern auch über den Schuh als Symbol<br />
des sicheren Geleits auf Reisen, sogar ins Grab.<br />
Männerkleider – Frauenkleider<br />
Station Drei gestattet Einblicke in die Formen der<br />
Männerkleidung, zu deren zentralen Elementen Tunika<br />
und Toga zählten. Stoffqualität, Länge, Farbe und<br />
Verzierungen gaben Aufschluss über den sozialen Status<br />
des Trägers. Darüber wurden halbkreisförmige<br />
Manteltücher getragen. Die folgende Station befasst<br />
sich mit der Kleidung der Frauen. Verheiratete wohlhabende<br />
Frauen zogen über ihre Tunika die Stola, ein<br />
schlauchartiges Überkleid; alles miteinander wurde<br />
unter der Brust gegürtet. Zusammengehalten wurde<br />
die Kleidung mit sog. Fibeln, bronzenen Sicherheitsnadeln,<br />
von denen viele in Augsburg gefunden werden<br />
konnten, unter anderem in der Kornhausgasse.<br />
Was die Farbigkeit der Stoffe betrifft, so kann man davon<br />
ausgehen, dass römische Kleidung durchaus nicht<br />
einfach nur weiß war. Natürliche tierische oder pflanzliche<br />
Farbstoffe verliehen den Textilfasern die unterschiedlichsten<br />
Farben. Auch solche Farbpigmente waren<br />
in Augsburg gefunden worden. Färbbar gemacht<br />
wurden die Fasen durch Beizen mit dem Mineralsalz<br />
Alaun. Bruchstücke einer Alaunamphore gehören zu<br />
den Funden in Augsburg. Eines der wenigen erhaltenen<br />
Dokumente der Farbigkeit römischer Kleidung<br />
ist das Holz-Porträt einer Römerin, auf dem Teile der<br />
Kleider erkennbar sind. Dass Augsburg schon zu Römerzeiten<br />
ein florierendes Textilhandelszentrum war,<br />
beweisen unter anderem die bereits erwähnten Funde<br />
beschrifteter Etiketten aus Knochenmaterial.<br />
Zur Ausstellung ist eine Broschüre erschienen, die<br />
im Museumsshop erhältlich ist.<br />
<br />
Informationen www.timbayern.de
46 | Kunst + Kultur | Klassikfestival Ammersee<br />
Der italienische Geigenvirtuose<br />
und Komponist Alessandro Quarta<br />
Foto Denis Ulliana<br />
Junge Klassik am See<br />
Spritziger Mix von Klassik bis Pop am Ammersee<br />
Vom 14. bis 28. September ist es wieder soweit: Das Klassikfestival AMMER-<br />
SEErenade lädt ein zu Konzerten an so unterschiedlichen Orten wie Kirchen,<br />
Scheunen oder Gasthäusern. Einen Vorgeschmack bietet am 25. August der<br />
Kapellentag „Zwischen Himmel & See“, der sein 10-jähriges Jubiläum feiert.<br />
Wie immer trifft am letzten August-<br />
Sonntag Kultur am Ammersee auf bayerische<br />
Tradition, eingebettet in ein<br />
traumhaftes Stück Natur. Aus 24 meist<br />
privaten Kapellen klingt Musik für Jung und Alt. Da ist<br />
für jeden Geschmack und für jede Altersklasse etwas<br />
dabei, von Stuben- und Blasmusik über A-capella-Gesang<br />
und Weltmusik über Pop und Soul bis hin zur<br />
Klassik. Der Kapellentag ist ein Erlebnistag für die ganze<br />
Familie. Jung und Alt machen sich gemeinsam auf<br />
den Weg und erleben den Zauber des Voralpenlandes.<br />
Auf vier Routen lassen sich die Aufführungsorte jeweils<br />
nacheinander bequem mit dem Rad erreichen. Schirmherrin<br />
ist wieder Landtagspräsidentin Ilse Aigner.<br />
Am ersten Festival-Samstag, am Sonntag und Montag<br />
steht Klassic auf dem Programm. Im Florian-Stadl in<br />
Andechs gastiert am 14. September Geiger Alessandro<br />
Quarta mit Giuseppe Magagnino am Klavier und dem<br />
Streichquartett I Solisti Filarmonici Italiani. Gespielt<br />
wird „Die 5 Elemente“, eine Eigenkomposition von<br />
Quarta. Tags darauf kommen das Solina Cello-Duo sowie<br />
Katharina Gruber (Gesang) und Christian Gruber<br />
(Gitarre) ins Gasthaus Saxenhammer in Hechenwang<br />
und laden zur musikalischen Landpartie. Mit den Geschwistern<br />
Troussov kehrt die AMMERSEErenade am<br />
Montag zum ersten Mal im Otto-Hellmeier-Kulturhaus<br />
in Raisting ein und bietet mit den beiden international<br />
gefeierten Musikern ein hautnahes, intimes Konzerterlebnis.<br />
Perfekt aufeinander hörend und intuitiv reagie-<br />
rend strahlen Kirill (Geige) und Alexandra (Klavier) eine<br />
vollkommene Harmonie aus. Zur Aufführung kommen<br />
Werke von Vitali, Brahms und Wieniawski.<br />
Am Mittwoch, den 18. September, findet im Gasthof<br />
Hartl „Zum Unterwirt“ in Türkenfeld das traditionelle<br />
Schweinsbratenkonzert statt. Serviert werden neben<br />
Schweinebraten und Dessert hochklassige Trompetenklänge<br />
des Ausnahmemusikers Vladislav Lavrik<br />
und des Kammerensembles Philharmonia Frankfurt.<br />
In der modernen Kulturkirche Heilig Geist in Breitbrunn<br />
am Ammersee weht dann am Donnerstag „ganz<br />
frischer Wind“, dem das Festival mit dem Konzertformat<br />
„Classic for Winds“ Rechnung trägt. Zu hören<br />
sind die Querflötistin Anna Wierer, der Akkordeonist<br />
Maxim Shagaev und das preisgekrönte Bläserquintett<br />
PentAnemos.<br />
Anna Wierer und Maxim Shagaev sind auch dabei beim legendären<br />
Music Hop-on Hop-off Crossover-Konzert, das<br />
am Freitag auf dem Motorschiff MS Utting auf dem Ammersee<br />
stattfindet. Ebenfalls zu hören sind das Volksmusik-Ensemble<br />
„Saitenstraßen Musi“ und das Trio Nautico.<br />
Den Höhepunkt bildet wie jedes Jahr am zweiten Samstag<br />
das Erinnerungskonzert „Liberation Concert“ in der Klosterkirche<br />
St. Ottilien unter der Schirmherrschaft von Dr.<br />
h.c. Charlotte Knobloch. Im unvergleichlichen Ambiente zu<br />
erleben sind bei diesem sechsten Konzert Mischa Maisky<br />
(Cello) und das Jerusalem Symphony Orchestra (Israel)<br />
mit Werken von Tschaikowski, Bruch, Haydn und Mozart.<br />
Es moderiert Maximilian Maier.<br />
<br />
Informationen www.ammerseerenade.de
Bayerische Kammerphilharmonie | Kunst + Kultur | 47<br />
Die 21. Ausgabe der Konzertreihe „un-er-hört“ des Augsburger Ensembles<br />
bayerische kammerphilharmonie bietet wieder ein besonderes Programm.<br />
Die Reihe spannt einen großen Bogen von der Klassik bis in die Moderne.<br />
„Un-er-hört“<br />
im Herbst und Winter<br />
Das Programm der bayerischen kammerphilharmonie<br />
In der kommenden Saison steht die Frau in ihrer<br />
Rolle als Komponistin und Solistin im Mittelpunkt.<br />
Den Anfang macht die Sopranistin Cathrin Lange,<br />
zu Mozarts Geburtstag gratuliert die baskische<br />
Pianistin Judith Jáuregui und in der Kammermusik erklingt<br />
das Nonett der Französin Louise Farrenc. Gäste<br />
im Rahmen des Mozartfests Augsburg sind die Sopranistin<br />
Nikola Hillebrand und die Mezzosopranistin<br />
Patricia Nolz. Darüber hinaus ist die bayerische kammerphilharmonie<br />
mit einem Sonderkonzert im Rahmen<br />
der jüdischen Kulturwoche Augsburg-Schwaben<br />
in der Augsburger Synagoge vertreten.<br />
Das Sonderkonzert „Lebenslinien“ findet am Donnerstag,<br />
den 26. September, in der Synagoge Augsburg statt.<br />
Gespielt werden Werke der Komponisten Mieczyslaw<br />
Weinberg und Hans Gál, deren Leben von der Flucht<br />
aus dem Dritten Reich gezeichnet war. Aufgrund des<br />
großen Erfolgs wird am 2. November die Schubertiade<br />
vom vergangenen März wiederholt. Am 30. November<br />
findet im Kleinen Goldenen Saal mit „Dies Natalis“ eine<br />
spannungsgeladene musikalische Adventsparty statt.<br />
Ebenfalls eine Party feiern Mozart und seine Zeitgenossen<br />
Haydn und Rosetti am 25. Januar mit besten<br />
Konzertmeister und Leiter der bayerischen kammerphilharmonie<br />
Gabriel Adorján ♦ Foto Christina Bleier<br />
Geburtstagswünschen: ¡Felicidades! Der 16. Februar<br />
widmet sich explizit zwei Frauen – der Komponistin<br />
Jeanne-Louise Farrenc und Kaiserin Maria Theresia mit<br />
„Meister:innenschaft“. Die Konzertsaison beschließen<br />
am 31. Mai „Duettissimo“ im Rahmen des Mozartfests<br />
(Kleiner Goldener Saal) und am 13. Juli „Nordic Tunes“<br />
(Parktheater).<br />
<br />
Informationen und Tickets www.kammerphilharmonie.de<br />
19 Uhr ... Otto-Hellmeier-Kulturhaus, Wielenbacherstr. 13, 82399 Raisting<br />
<strong>2024</strong><br />
CLASSIC PUR<br />
Montag, 16. September <strong>2024</strong><br />
19 Uhr, Otto-Hellmeier-Kulturhaus, 82399 Raisting<br />
Kirill Troussov, Geige<br />
Alexandra Troussova, Klavier<br />
ammerseerenade.de<br />
©Marco Borggreve
48 | Kunst + Kultur | Veranstaltungsforum Fürstenfeld<br />
Das Shuteen Erdenebaatar Quartet mit seiner Namensgeberin aus der Mongolei<br />
eröffnet die Reihe JazzFirst. ♦ Foto Georg Stirnweiss<br />
Der österreichische Sänger JOSH. präsentiert<br />
seine neuesten Hits. ♦ Foto Carina Antl<br />
Events am laufenden Band<br />
Veranstaltungsforum Fürstenfeld<br />
Getreu dem Motto „Alles außer gewöhnlich“ präsentiert das Veranstaltungsforum<br />
Fürstenfeld ab Herbst wieder sein vielfältiges Halbjahresprogramm.<br />
Kulturfreunde können gut 80 Veranstaltungen erleben. Die Highlights …<br />
JOSH. Open-Air-Tour<br />
Mit seinem 2018 erschienenen Hit „Cordula Grün“ hat JOSH.<br />
die Herzen im Sturm erobert. In der schönsten Open-Air-Location<br />
weit und breit, dem Fürstenfelder Stadtsaalhof, wird<br />
der österreichische Sänger am 7. September das Publikum garantiert<br />
auch mit den neuesten Hits wie „Expresso & Tschianti“,<br />
„Ich gehör repariert“ u.s.w. begeistern. Unterstützt wird JOSH.<br />
von Matakustix, deren einzigartige Mischung aus Pop, Rock und<br />
traditioneller österreichischer Volksmusik begeistert.<br />
Gregor Meyle & Band<br />
Bekannt ist Gregor Meyle vor allem aus TV-Sendungen wie<br />
„Sing meinen Song“, „Meylensteine“ sowie aktuell „Your Songs“,<br />
wofür sogar Showgrößen wie Robbie Williams anreisten, um<br />
zwischen Gregor und Jeanette Biedermann auf der ARD-Couch<br />
Platz zu nehmen. Das Publikum liebt den sympathischen Songpoeten<br />
mit Hut, Brille und Gitarre. Gemeinsam mit seiner<br />
Champions-League-Band steht der Vollblutmusiker am 9. November<br />
über zwei Stunden auf der Bühne in Fürstenfeld.<br />
Paul Potts & Piano<br />
Als der Tenor aus Wales mit 16 Jahren La Boheme hörte, verliebte<br />
er sich in die Oper und begann eine leidenschaftliche Romanze,<br />
die ihn auf eine turbulente Reise führte. 2007 gewann er die erste<br />
Staffel von „Britain's Got Talent". Im selben Jahr veröffentlichte<br />
Paul Potts sein mit Mehrfach-Platin ausgezeichnetes Debütalbum<br />
„One Chance", das in 13 Ländern die Spitze der Charts erreichte.<br />
Er hat bereits über 1.000 Auftritte in 45 Ländern absolviert. Am<br />
19. Dezember kommt er mit seinem Programm „The Greatest Hits“<br />
nach Fürstenfeldbruck.<br />
Sechs Richtige: die Kulturreihen<br />
Herzstück des Programms sind die sechs hochkarätigen Kulturreihen<br />
aus Klassik, Jazz, Blues, Theater, Literatur und Alter Musik.<br />
Am 12. September starten Dr. Will & the Wizzards „unplugged“ in<br />
die neue Saison BluesFirst. Ab dem 19. September kommen Tanz-<br />
und Theaterfreunde der Fürstenfelder Theaterreihe in den Genuss<br />
erstklassiger Gastspiele. Seit nunmehr 21 Jahren zählt die Fürstenfelder<br />
Konzertreihe zu den beliebtesten Kammermusik-Reihen<br />
Deutschlands. Auch die neue Saison bietet wieder fünf erstklassige<br />
Konzerte – eröffnet durch das preisgekrönte Morgenstern<br />
Klaviertrio am 5. Oktober. Das Shuteen Erdenebaatar Quartet bestreitet<br />
am 9. Oktober den Auftakt des diesjährigen JazzFirst. Zur<br />
Eröffnung der Reihe „Literatur in Fürstenfeld“ liest Schauspielerin<br />
Uschi Glas am 16. Oktober aus Ihrem neuen Buch „Ein Schätzchen<br />
war ich nie“. Und die neue Saison der „Alten Musik in Fürstenfeld“<br />
nimmt das Publikum mit auf eine musikalische Entdeckungsreise<br />
nach Italien, England und Frankreich. Übrigens: Mittelalterfans<br />
können sich vom 30. August bis 1. September auf den Mittelaltermarkt<br />
zu Fürstenfeldbruck mit großem Ritterturnier freuen.<br />
Informationen und Tickets www.fuerstenfeld.de
Sandizell | Kunst + Kultur | 49<br />
Schloss Sandizell bei Schrobenhausen wird am 7. September<br />
um 20:00 Uhr zum Schauplatz eines großartigen<br />
Events: In der Kastanienallee vor dem Schloss wird unter<br />
freiem Himmel erstmals eine große Oper aufgeführt und<br />
zwar keine geringere als „Nabucco“ von Giuseppe Verdi.<br />
Große Oper<br />
in Sandizell<br />
Verdis Nabucco live und Open Air<br />
Fotos Paulis, privat<br />
Richard Haan als Nabucco und Liana Sass<br />
als Abigaille (beide Festspieloper Prag)<br />
Wunderbare Kulisse im Hintergrund: das<br />
Wasserschloss Sandizell<br />
Nikolaus Graf Sandizell sagte sofort begeistert zu, als das Veranstaltungsbüro<br />
Paulis bei ihm anfragte. Der Veranstalter ist seit<br />
35 Jahren erfolgreich im Eventbusiness in ganz Deutschland tätig<br />
und ein seriöser Partner für Großveranstaltungen. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Stadtmarketing Schrobenhausen soll nun Anfang September<br />
im Hof des Wasserschlosses Sandizell mit Blick auf dessen Südfassade<br />
erstmalig Verdis Oper Nabucco mit Live-Orchester aufgeführt werden. Der<br />
Vorverkauf läuft. Schloss Sandizell ist bekannt als beliebte Location für stimmungsvolle<br />
Märkte und Feste, aber eine Oper hat es dort noch nie gegeben.<br />
Nikolaus Graf Sandizell und sein Nachbar, Dr. Florian Jäck als Gastgeber sind<br />
überzeugt: „Unsere primäre Motivation ist es, den Ort Sandizell und die Gemeinde<br />
Schrobenhausen in jeglicher Hinsicht kulturell zu unterstützen. Eine<br />
Oper wurde hier noch nie aufgeführt und es dürfte vor allem für die Jüngeren<br />
eine tolle Chance sein, eine hochkarätige klassische Aufführung direkt vor<br />
der Haustüre, Open-Air, mitzuerleben. Wenn dieser erste Event ein Erfolg<br />
wird, werden wir Opern auch gerne in Zukunft einmal im Jahr aufführen.“<br />
Zu Gast ist das Ensemble der Festspieloper Prag mit eigenem Sinfonieorchester<br />
und stimmstarken Sängerinnen bzw. Sängern in prächtigen Kostümen.<br />
Insgesamt werden rund 100 Mitwirkende aktiv sein. Natürlich wird alles live<br />
geboten, ohne Playback. Die eindrucksvoll gestaltete Bühne ist überdacht,<br />
das heißt, es wird auch bei Regen gespielt. Doch Nikolaus Graf Sandizell verspricht:<br />
„Sollten wir Pech mit dem Wetter haben, werden Regencapes gegen<br />
eine geringe Gebühr zur Verfügung gestellt. Zeitgleich arbeiten wir an<br />
möglichen Ausweichlösungen, wie z. B. daran, den danebenliegenden alten<br />
Marstall zu nutzen, der mehreren Hundert Gästen Platz bietet.“<br />
Die Handlung der Oper ist bekannt: Die Geschichte aus dem Alten Testament<br />
hat einerseits das Streben des jüdischen Volkes nach Befreiung aus der<br />
babylonischen Gefangenschaft zum Thema. Andererseits steht die extreme<br />
Selbstüberschätzung des Titelhelden Nabucco, des biblischen Nebukadnezar<br />
II., im Zentrum. Nabucco will sich der Handlung der Oper nach selbst zu Gott<br />
machen. Er wird daraufhin mit Wahnsinn geschlagen und erst durch die Bekehrung<br />
zum Gott der Hebräer geheilt. Berühmt ist vor allem der „Gefangenenchor“,<br />
der dem unterdrückten Volk eine Stimme gibt. In der Aufführung<br />
in Sandizell wird in der Originalsprache Italienisch gesungen.<br />
<br />
Informationen und Tickets (online über reservix) www.paulis.de/ticket-infos/-4451.html
50 | Kunst + Kultur | Buchtipps<br />
Er-lesenes<br />
Zum Blättern und Genießen<br />
Cover Verlage<br />
Michael Krüger,<br />
Markwart Herzog (Hg.)<br />
Schwimmen<br />
und Baden<br />
In Geschichte, Kultur<br />
und Gesellschaft<br />
Schwimmen ist ein universelles Kulturgut<br />
und eine alte Kulturtechnik,<br />
die dem Menschen die Erfahrung<br />
vermittelt, die positiven Seiten des<br />
Elements Wasser wie auch seine Gefahren<br />
zu erleben. Schwimmen lehrt<br />
sowohl den harmonischen Umgang<br />
mit der Natur als auch Respekt und Demut vor ihrer Macht. Es gibt<br />
eine Fülle von historischen Quellen und Zeugnissen, die belegen,<br />
dass unsere Vorfahren in aller Welt und zu allen Zeiten sich Kenntnisse<br />
im Schwimmen angeeignet haben. Das Buch liefert Erkenntnisse<br />
zur Geschichte des Schwimmens und der Wasserrettung,<br />
zu Diskursen über Schwimmpädagogik, Badekleidung und Nacktheit.<br />
Die Beiträge öffnen zudem Perspektiven auf Geschlechterforschung<br />
mit Blick auf die Bade- und Schwimmkultur, Baden und<br />
Schwimmen in Kunst, Literatur und Wissenschaft, Bau- und Architekturgeschichte<br />
von Bädern und Schwimmhallen und die Bedeutung<br />
des Badewesens für Freizeit und Stadtgesellschaft.<br />
240 Seiten, Softcover ♦ 60 Fotos ♦ Preis 24.- Euro<br />
ISBN 978-3-96423-119-2 ♦ Arete Verlag<br />
Roman Köster<br />
Müll<br />
Eine schmutzige Geschichte<br />
der Menschheit<br />
Die Menschheit trat nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg global in ein neues<br />
Müllzeitalter ein. Denn nicht allein<br />
die Mengen wuchsen signifikant,<br />
sondern es veränderten sich auch<br />
die Zusammensetzungen. Die Vergiftung<br />
der Umwelt durch Müll wurde<br />
zu einem großen weltweiten Thema<br />
und sollte die Debatte um Produktion<br />
und Umgang mit Abfällen grundlegend<br />
verändern. Der Autor Roman<br />
Köster ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Historischen Kommission<br />
bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und hat<br />
über die deutsche Abfallwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
habilitiert. In seinem jetzt erschienen Buch „Müll“ beschäftigt er<br />
sich aber nicht nur mit der Beseitigung von allem Unliebsamen in<br />
den Zeiten des Massenkonsums, sondern geht viel weiter zurück in<br />
Urzeit und Antike. Ein Buch, das die Augen öffnet.<br />
422 Seiten, gebunden ♦ Preis 29.- Euro<br />
ISBN 978-3-4068-0580-6 ♦ C.H. Beck Verlag<br />
Mark Bolton<br />
Ich träume<br />
von einem Cottage-Garten<br />
Verliebt in Rittersporn, Phlox und Fingerhut<br />
Mark Bolton gehört zu den bekanntesten Gartenfotografen in<br />
Europa. In dem vorliegenden Buch demonstriert er nun, wie er<br />
sein eigenes grünes Reich rund um das neu erworbene Familien-<br />
Cottage angelegt hat und liefert den Leser:innen darüber hinaus<br />
spannende Informationen rund um diesen besonderen Gartenstil.<br />
Man erfährt beispielsweise, wie sich der Cottage-Garten im<br />
Laufe der Jahrhunderte aus einer ursprünglich eher unordentlichen<br />
Mischung aus Blumen, Gemüse, Komposthaufen und<br />
Haustierhaltung entwickelte. Bolton selber bezeichnet sich als<br />
begeisterter, aber wenig dogmatischer Garten-Amateur. Er erörtert,<br />
wie sich ein Cottage-Garten in der heutigen Zeit planen<br />
und gestalten lässt. Dabei werden die Geheimnisse der richtigen<br />
Auswahl und Anordnung von Blumen, Stauden und Sträuchern,<br />
die das ganze Jahr über blühen,<br />
gelüftet. Neben Pflanzentipps<br />
gibt es eine Fülle<br />
von Informationen zur Anlage<br />
von Wegen, Zäunen und Sitzbereichen<br />
sowie praktische<br />
Hinweise zur Pflege und Instandhaltung<br />
der Fläche.<br />
224 Seiten, gebunden,<br />
zahlreiche Abbildungen<br />
Preis 39,95 Euro<br />
ISBN 978-3766727145<br />
Callwey Verlag<br />
Andrea Baier, Christa Müller, Karin Werner (Hg.)<br />
Unterwegs in die Stadt<br />
der Zukunft<br />
Urbane Gärten als Orte der Transformation<br />
Für das Kompendium haben die Herausgeberinnen Beiträge von<br />
28 Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft, Forschung und<br />
Aktivismus zusammengebracht, die ihre jeweils unterschiedliche<br />
Sicht aufs Thema vorstellen und anhand verschiedenster<br />
Beispiele aufzeigen, wie ein Wandel gelingen kann. Eindrucksvoll<br />
und auf originelle Art einstimmend ist der erste Teil des<br />
Buches, der aus unkommentierten Bildern von Menschen in urbanen<br />
Gemeinschaftsgärten besteht: Männer, Frauen, Kinder,<br />
Alte, Junge, bei der Arbeit,<br />
beim Kochen, Essen, Gärtnern,<br />
Feiern … Lesende finden im<br />
Buch praktische Erfahrungsberichte,<br />
die eindrucksvoll<br />
deutlich machen, dass urbane<br />
Gemeinschaftsgärten<br />
längst nicht mehr nur vereinzelte<br />
Pionierprojekte sind.<br />
432 Seiten, Hardcover,<br />
zahlreiche Abbildungen<br />
Preis 19,99 Euro<br />
ISBN 978-3-8376-7163-6<br />
Transcript Verlag
Kunst + Kultur | 51<br />
Robert E. and Jill P. May,<br />
Michael Custode<br />
Piraten<br />
Erzählungen<br />
Der Band „Piraten Erzählungen”<br />
ist eine wahre Schatzkiste von<br />
Auszügen aus Romanen und Erzählungen,<br />
die von der großen<br />
Zeit der Seeräuberei im 16. und 17.<br />
Jahrhundert berichten, wie Daniel<br />
Defoes „Robinson Crusoe“, Jules<br />
Vernes „Die geheimnisvolle Insel“, Louis Stevensons „Schatzinsel“<br />
oder Howard Pyles‘ „Buch der Piraten“. All diese Geschichten<br />
sind spannend und anschaulich bebildert. Eine ausführliche<br />
Einleitung aus der Feder des Historikerpaars Robert<br />
und Jill May stellt historische Freibeuterpersönlichkeiten und<br />
ihren Einfluss auf die im Band enthaltenen Erzählungen vor.<br />
392 Seiten, Hardcover, Halbleinen ♦ Preis 30.- Euro<br />
ISBN 978-3-8365-8477-7 ♦ Taschen Verlag<br />
Uwe Ebbinghaus<br />
Das Buch zum Bier<br />
Seine Geschichte,<br />
sein Potential<br />
Der Autor Uwe Ebbinghaus berichtet<br />
in Reportagen und kurzen Essays von<br />
den ersten Brauern, über die Klöster<br />
und mittelalterlichen Gilden bis hin<br />
zu den traditionsreichen Kultmarken<br />
und Craftbrauern unserer Zeit. Dabei<br />
blickt er in die Kessel und Schankstuben<br />
sowohl der großen Bierstädte als<br />
auch der kleinen Familienbrauereien<br />
auf dem Land. Welche Traditionen sind echt? Wo gibt es noch eine<br />
lebendige Bierkultur, wo Ansätze zu einer neuen? Die Bierbrauregionen<br />
München und Oberbayern, Bamberg und Franken, Köln und<br />
Düsseldorf, Hamburg, Berlin und Tschechien sowie Belgien werden<br />
vorgestellt. Insgesamt kommen in diesem Buch etwa hundert<br />
bemerkenswerte Brauereien und zweihundert Lieblingsbiere vor.<br />
Ein kleines Lexikon der Biersorten und eine vergnügliche Betrachtung<br />
des Bieres in der Literatur ergänzen die Infos. Ebenfalls enthalten<br />
sind 50 Foodpairing-Empfehlungen für die bekanntesten<br />
Biersorten.<br />
256 Seiten, Hardcover ♦ Preis 22.- Euro ♦ ISBN 978-3-7472-0530-3<br />
ars vivendi Verlag<br />
Martin Kintrup,<br />
Merle Weidemann<br />
Einfach mal Wild<br />
Wilder Geschmack, null Stress<br />
Dass sich Wildfleisch gut in die Alltagsküche<br />
integrieren lässt, zeigt der<br />
erfahrene Kochbuchautor und Foodstylist<br />
Martin Kintrup in diesem Buch<br />
mit über 50 kreativen Rezepten., die<br />
einfach nachvollziehbar und leicht umzusetzen<br />
sind. Kochideen aus der internationalen<br />
Küche sorgen für einzigartige Aromen, bleiben aber<br />
trotzdem bodenständig. Das Besondere: Es ist jeweils nur eine effektive<br />
Arbeitszeit von etwa 30 Minuten notwendig; der Rest ist<br />
Garzeit. Und auch optisch ist das Buch ein Genuss.<br />
144 Seiten, gebunden ♦ Preis 29.- Euro<br />
ISBN 978-3-7843-5755-3 LV.Buch (ab 16. August)<br />
Vincent Lagrange<br />
Between Us<br />
Animal Portraits<br />
Joachim Mayer<br />
So wird der Garten<br />
fit fürs Klima<br />
Die neue Gartenpraxis –<br />
bei Hitze, Wind und Starkregen<br />
In seinem Ratgeber erklärt der studierte<br />
Agrarwissenschaftler Joachim<br />
Mayer, wie wir unsere Flächen rund<br />
ums Haus für den Klilmawandel rüsten<br />
können. Hobbygärtnerinnen und<br />
-gärtner erfahren beispielsweise, auf<br />
welche Weise sich der Wasserverbrauch in der Grünfläche reduzieren<br />
sowie der Boden nachhaltig verbessern lässt und welche<br />
Bepflanzung zu empfehlen ist. Der Experte wirbt dafür, das Augenmerk<br />
bei der Pflanzenauswahl vor allem auf die Standortbedingungen<br />
zu richten und auf eine gute Mischung zu setzen.<br />
240 Seiten ♦ gebunden, zahlreiche Abbildungen ♦ Preis 26.- Euro<br />
ISBN 978-3-8338-8760-4 ♦ Gräfe und Unzer Verlag<br />
Jürgen Müller (Hg.)<br />
100 All-time Favorite Movies<br />
of the 20th Century<br />
Cineastische Meisterwerke<br />
Die ultimative Anthologie kinematographischer<br />
Glanzlichter stellt<br />
einen umfassenden und inspirierenden<br />
Führer zu den Filmjuwelen<br />
des 20. Jahrhunderts dar. In<br />
dieser sorgfältigen Kompilation<br />
filmischer Meisterwerke steht Noir<br />
neben New Wave, Slapstick folgt<br />
auf Tragödie. Die Beiträge sind<br />
chronologisch angeordnet. Die<br />
Filmeinträge bestehen aus einer<br />
Zusammenfassung der Hand lung,<br />
einer Auflistung der Darsteller<br />
und Filmschaffenden, technischen<br />
Informationen, Kurzbiografien der Schauspieler und Regisseure,<br />
Trivialwissen, einer Liste der Auszeichnungen sowie Standbildern,<br />
Produktionsfotos und dem Original-Filmplakat.<br />
832 Seiten (!), Hardcover ♦ Preis 20.- Euro<br />
ISBN 978-3-8365-5615-6 ♦ Taschen Verlag<br />
Vincent Lagrange zählt zu den herausragendsten<br />
Tierporträtfotografen<br />
unserer Zeit. Mit seinem neuesten<br />
Coffee Table Bildband „Between Us“<br />
bringt er seine tiefe Wertschätzung<br />
für unsere tierischen Verwandten<br />
zum Ausdruck. In eindrucksvollen<br />
Farb- und Schwarz-Weiß-Fotografien<br />
präsentiert Lagrange die besondere<br />
Nähe zwischen Menschen und Tieren auf berührende Weise. Die<br />
bewegende und inspirierende Sammlung begeistert sowohl Kunstliebhaber<br />
als auch Tierfreunde.<br />
224 Seiten, 150 Fotografien, Hardcover ♦ Preis 80.- Euro<br />
ISBN 978-3-96171-498-8 ♦ teNeues Verlag<br />
➵
52 | Kunst + Kultur | Buchtipps<br />
Hayley Edwards-Dujardin<br />
ROT<br />
Von Pompeji bis Rothko<br />
Keine andere Farbe ist so präsent<br />
und hat eine derart intensive Wirkung<br />
wie Rot. Es ist die Farbe der Liebenden<br />
und die Farbe von höchsten<br />
Gefühlen: von Liebe und Leidenschaft,<br />
aber auch die Farbe des<br />
Blutes, des Kampfes und des Feuers.<br />
Rot ist stolz und glänzend, aber<br />
auch ambivalent. Das Buch ist eine<br />
unterhaltsame und kenntnisreiche<br />
Einladung, diese Farbe anhand von 40 Beispielen aus der Kunst zu<br />
entdecken. Eine präzise Auswahl an bekannten und unerwarteten<br />
Werken, angereichert mit Chronologien, Karten und Grafiken sowie<br />
zahlreichen Infoboxen mit Anekdoten und Hintergrundinfos<br />
112 Seiten, Hardcover ♦ Preis 22.- Euro<br />
ISBN 978-3-03876-287-4 ♦ Midas Collection<br />
Volker Mehnert,<br />
Paulina Eichhorn<br />
Der Traum<br />
vom Gold<br />
Sportlegenden zwischen<br />
Hoffnung,<br />
Sieg und Niederlage<br />
Ob berühmter Fußballer oder<br />
junge Ausnahmeschwimmerin, ob<br />
furchtloser Skispringer oder genialer<br />
Schachgroßmeister: Sie alle<br />
hatten den Traum, zu den ganz<br />
Großen ihrer Disziplin zu gehören – und sie alle begeistern uns<br />
bis heute. Hier wird ihre Geschichte fesselnd erzählt! Der Traum<br />
vom Gold bringt die Faszination großer Triumphe und tragischer<br />
Niederlagen ganz nah. Das Buch vermittelt ein eindrucksvolles<br />
Bild der unvergesslichen Sportikonen vom legendären ersten Marathonläufer<br />
der Welt bis zu den Größen des Sports von heute.<br />
96 Seiten, gebunden ♦ Preis 24.- Euro<br />
ISBN 978-3-8369-6232-2 ♦ Gerstenberg Verlag<br />
Elke Heidenreich<br />
Altern<br />
Alle wollen alt werden, niemand will<br />
alt sein. Der Widerspruch ist absurd,<br />
das Leiden daran real. Wie lernen wir,<br />
so gut wie möglich damit zurechtzukommen?<br />
Geht das, alt werden und<br />
ein erfülltes Leben führen? Elke Heidenreich<br />
hat sich mit dem Altwerden<br />
beschäftigt. Herausgekommen ist dabei<br />
ein Buch, wie nur sie es schreiben<br />
kann. Persönlich, ehrlich, doch nie<br />
gnadenlos, mit einem Wort: lebensklug.<br />
Zu Recht ein Bestseller<br />
112 Seiten, Hardcover ♦ Preis 20.- Euro<br />
ISBN 978-3-446-27964-3 ♦ Hanser Verlag Berlin<br />
Michaela Seul<br />
Älterwerden<br />
ist kein Grund<br />
zum Jaulen<br />
Hundeweisheit für mehr<br />
Gelassenheit<br />
Die vielseitige Bestsellerautorin Michaela<br />
Seul schreibt u. a. besonders<br />
gern über Hunde – ob eine Hundekrimireihe<br />
oder in Zusammenarbeit mit<br />
Fachleuten zur Verhaltensforschung<br />
bzw. mit Tierärzt:innen. Sie führt erfolgreich<br />
einen Hundeblog und lebt<br />
im Fünfseenland. In diesem Band lässt sie ihren Hund übers Älterwerden<br />
philosophieren. Charmant, unterhaltsam, humorvoll und<br />
inspirierend führt sie uns auf die Fährte eines gelingenden späteren<br />
Lebensabschnitts. So erhalten die Leser:innen eine völlig<br />
neue, oft überraschende Perspektive auf das Älterwerden. Unterfüttert<br />
sind die „Leckerlis der Hundeweisheit“ mit neuesten Erkenntnissen<br />
aus der Psychologie und Verhaltensforschung.<br />
160 Seiten, Hardcover ♦ Preis 20.- Euro<br />
ISBN 978-3-8436-1499-3 ♦ Patmos Verlag<br />
Dr. Stefan Marxer,<br />
Franco Del Popolo<br />
Alles unter<br />
einem Hut<br />
Sicher unterwegs<br />
in der Pilzwelt<br />
Mit diesem Pilzratgeber wird Pilzesammeln<br />
leicht gemacht. Er behandelt<br />
alle wesentlichen Aspekte, damit<br />
auch Neulinge noch unbekannte<br />
Pilze zuordnen und gefährliche Verwechslungen<br />
ausschließen können.<br />
Die Autoren stellen in detaillierten, aber überschaubaren Porträts<br />
mit Bildern aus allen Perspektiven über hundert Arten der<br />
schmackhaftesten Speisepilze vor, zudem etwa zwanzig Arten<br />
der wichtigsten Giftpilze, die im deutschsprachigen Raum vorkommen.<br />
Außerdem verraten die beiden Experten, wie die gefundenen<br />
Schätze haltbar gemacht und gelagert werden können.<br />
336 Seiten, farbige Fotos, gebunden ♦ Preis 34.- Euro<br />
ISBN 978-3-03902-226-7 ♦ at Verlag<br />
Katrina van Grouw<br />
Birds – Die<br />
Welt der Vögel<br />
Der Bildband dokumentiert auf<br />
einmalige Weise die weltweite<br />
künstlerische, wissenschaftliche<br />
und populäre Anziehungskraft<br />
von Vögeln über die Jahrtausende<br />
hinweg. Zugleich zeigt<br />
es die bemerkenswerte Vielfalt<br />
der Vogelarten. Das opulente<br />
Buch enthält über 300 bekannte<br />
und weniger bekannte Gemälde, Fotografien und andere<br />
Kunstwerke aller Stilrichtungen. In durchdachten Gegenüberstellungen<br />
zeigt es, wie Maler:innen, Illustrator:innen, Ornitholog:innen<br />
und Fotograf:innen – vom alten Ägypten bis zur<br />
Gegenwart – den Geist, die Schönheit, den Charakter und die<br />
Symbolik der Vögel eingefangen haben.<br />
352 Seiten, gebunden ♦ Preis 59.- Euro ♦ ISBN 978-3-03876-285-0<br />
Midas Verlag
Kunst + Kultur | 53<br />
Romane schwäbischer Autoren<br />
Valerie Bäuerlein<br />
Die Unvollständige<br />
Ein faszinierendes Debüt über Erinnerung, Entfremdung<br />
und die befreiende Kraft der Kunst. Ungläubig<br />
und überreizt streift die Erzählerin des Romans<br />
– eine junge Regisseurin – durch Berlin. Mit<br />
Tala in der Hauptrolle hätte sie hier ihren ersten<br />
Film drehen sollen. Tala, die sich gerade das Leben<br />
genommen haben soll, war ihre Muse, nach vielen<br />
Rückschlägen ihre vielleicht einzige Inspiration. Während die Erzählerin Talas Spuren in der<br />
Stadt folgt, dringt sie immer tiefer in eine verborgene Geschichte von Originalität und Aneignung<br />
vor. Und schließlich in ihre eigene, ihr fremd gewordene Vergangenheit. ♦ 160 Seiten ♦<br />
Preis 22.- Euro ♦ ISBN 978-3-910372-13-9 ♦ Kjona Verlag<br />
Zur Autorin: Valerie Bäuerlein, 1979 in Augsburg geboren, studierte Fotografie, Bildende<br />
Kunst und Filmregie und kam in den Genuss zweier Stipendien. „Die Unvollständige“<br />
ist ihr Debütroman. ♦ Porträtfoto Lilian Viega<br />
Herbst-Vorschau<br />
VVK bereits gestartet!<br />
05.10.<br />
SA<br />
19:30<br />
11.10.<br />
FR<br />
19:30<br />
LESUNG | VORTRAG<br />
Wladimir Kaminer<br />
Die Kaminer-Show <strong>2024</strong><br />
KABARETT | COMEDY<br />
BR Brettl Spitzen<br />
Rezitation<br />
mit<br />
Filmeinspielungen,<br />
Rezitator:<br />
Sky du Mont<br />
Christina Walker<br />
Kleine Schule des Fliegens<br />
Sogartig und mit abgründiger Komik erzählt der<br />
Roman von den realen und surrealen Provokationen<br />
des Lebens sowie von Leidenschaften, die<br />
einem den Boden unter den Füßen wegziehen.<br />
Gut, wer nun fliegen kann oder die richtigen Verbündeten<br />
hat! ♦ 208 Seiten, gebunden ♦ Preis 22.-<br />
Euro ♦ ISBN978-399200342-6 ♦ Braumüller Verlag<br />
Zur Autorin: Die gebürtige Österreicherin Christina Walker (1971) studierte Germanistik,<br />
Theater- und Medienwissenschaft sowie Kulturmanagement in Wien, erlangte den Magister<br />
in Philosophie und arbeitete mehr als zehn Jahre für verschiedene Kulturbetriebe. Seit<br />
2005 lebt sie als selbstständige Autorin und Lektorin in Augsburg. Ihre Texte wurden bereits<br />
mehrfach ausgezeichnet. ♦ Porträtfoto Petra Rainer<br />
Michel Decar<br />
Kapitulation<br />
Ein rasant-zarter Künstlerroman über das Scheitern,<br />
die Flucht vor sich selbst und die Suche nach<br />
dem perfekten Gedicht. Der erfolglose Poet László<br />
Carassin erhält unerwartet einen mit 7.500.- Euro<br />
dotierten Sparkassen-Kunstpreis und will damit in<br />
großem Stil neu anfangen. Was misslingt. Er leidet,<br />
liebt, lungert und lustwandelt bis zum bittersüßen<br />
Ende – und mit einem unbedingten Glauben ans Leben. ♦ 217 Seiten, gebunden ♦<br />
Preis 23.- Euro ♦ ISBN 9783755000242 ♦ März Verlag<br />
Zum Autor: Michel Decar, geboren 1987 in Augsburg, ist Autor und Regisseur. Er schrieb<br />
mehrere Romane und zahlreiche Hörspiele und Theaterstücke für große Theater. ♦<br />
Porträtfoto Constantin Riess<br />
Susanne Betz<br />
Heumahd<br />
Ein bildmächtiger Roman über das einfache Leben<br />
einer eigensinnigen Bergbäuerin und eine<br />
inspirierende Freundschaft. Entgegen aller Schwierigkeiten<br />
setzt sich die junge Witwe Vroni Grasegger<br />
in ihrem Dorf durch und erlebt in der Freundschaft<br />
mit dem Maler Wilhelm Leibl und seinem<br />
englischen Freund einen Sommer in ungekannter<br />
Leichtigkeit. ♦ 320 Seiten, gebunden ♦ Preis 22.- Euro ♦ ISBN 973570103456C. ♦<br />
Bertelsmann Verlag<br />
Zur Autorin: Susanne Betz, geboren 1959 in Weißenburg-Gunzenhausen, ist eine deutsche<br />
Jour nalistin und Autorin. Sie studierte Geschichts- und Wirtschaftswissenschaften,<br />
promovierte und ist seit fast 30 Jahren Hörfunkredakteurin in der Abteilung Politik<br />
und Hintergrund des Bayerischen Rundfunks. Sie schreibt genau recherchierte, historische<br />
Romane. ♦ Porträtfoto Christian Rohr<br />
12.10.<br />
SA<br />
19:30<br />
13.10.<br />
SO<br />
18:00<br />
17.12.<br />
DI<br />
19:30<br />
LESUNG | VORTRAG<br />
Der Ring des<br />
Nibelungen vor Gericht<br />
Der<br />
Steinway-Pianist<br />
live in<br />
Gersthofen!<br />
03.11.<br />
SO<br />
18:00<br />
08.11.<br />
FR<br />
19:30<br />
29.11.<br />
FR<br />
19:30<br />
05.12.<br />
DO<br />
19:30<br />
KONZERT<br />
Joja Wendt<br />
Spiel doch mal leiser!<br />
KABARETT | COMEDY<br />
Stefan Leonhardsberger<br />
Ja!<br />
KABARETT | COMEDY<br />
Hagen Rether<br />
Liebe<br />
KABARETT | COMEDY<br />
Erwin Pelzig<br />
Der wunde Punkt<br />
KONZERT<br />
Werner Schmidbauer<br />
Mia San Oans<br />
KONZERT<br />
Till Brönner<br />
Das Weihnachtskonzert<br />
Tickethotline: 0821 - 24 91 550<br />
www.stadthalle-gersthofen.de
54 | Kunst + Kultur | Mut zum Hut<br />
Vom 13. bis 15. September ist es wieder soweit: Die<br />
„Mut zum Hut, Schmuck & Mode“ kommt erneut ins<br />
Residenz Schloss in Neuburg an der Donau und zwar<br />
bereits in der 25. Auflage. Nirgendwo sonst treffen<br />
sich so viele renommierte Modistinnen, Modisten,<br />
Hutmacher, Goldschmiede und inzwischen auch Mode-<br />
Designer aus der ganzen Welt an einem Wochenende.<br />
Mut zum Hut<br />
Die langjährige Organisatorin Ute Patel-<br />
Missfeldt sieht man selten ohne Hut.<br />
Weltgrößte Hutverkaufsschau in Neuburg<br />
Fotos Mut zum Hut<br />
(o.) Tochter Isabel Patel steht ihrer<br />
Mutter in Sachen Hut in nichts nach.<br />
(u.) Aussteller der ersten Stunde: Hut<br />
König aus Regensburg<br />
Die legendäre Verkaufsausstellung, die alljährlich im September<br />
stattfindet, ist in jeder Hinsicht ein ganz besonderer und einmaliger<br />
Event. Die Ausstellenden wurden handverlesen und<br />
sind zum großen Teil mit Auszeichnungen geehrte Künst ler-<br />
:innen. Der Initiatorin und langjährigen Organisatorin der Veranstaltung,<br />
Ute Patel-Missfeldt, sowie deren Tochter und Nachfolgerin Isabel Patel ist<br />
es ein Herzenswunsch, den Menschen Möglichkeiten aufzuzeigen, sich<br />
wieder individuell und gut „von Kopf bis Fuß“ zu kleiden. Und ganz besonders<br />
wichtig ist es den beiden Damen, die modisch selbst mit gutem Beispiel<br />
vorangehen, einem alten Traditionshandwerk die Lebensgrundlage zu<br />
sichern. „Unter einem Hut“ mit den Kopfbedeckungen aller Art werden<br />
auch Preziosen sowie Accessoires wie Taschen, Tücher und Handschuhe<br />
präsentiert. Diese exklusiven Teile ergänzen die Designermode, die schon<br />
seit mehreren Jahren zusätzlich das Publikum zur Mut zum Hut lockt.<br />
Auch das Rahmenprogramm ist wie gewohnt einzigartig: In diesem Jahr verzaubern<br />
Cosplay-Darstellerinnen die Umstehenden; musikalisch sorgen das<br />
Walking Act-Duo „Sole Mio“, die Neuburger Stadtkapelle und die Trommelshow<br />
des Tam-Kobá Samba-Percussion Ensembles für Stimmung. In einer<br />
Sonderausstellung sind Werke des Ingolstädter Künstlers und Politikers<br />
Achim Werner zu sehen: Konkrete Kunst „Spiel mit Farbe und Form“. Einer<br />
der Höhepunkte wird am Samstag wieder die Große Modenschau im Saal<br />
„Große Dürnitz“ sein, moderiert von Jürgen Niemeier und Vicky Müller-<br />
Toùssa. Für die grandiose Modenschau muss leider extra Eintritt verlangt<br />
werden. Premiere hat heuer ein Projekt, das in Kooperation von Anett Utz,<br />
„AnRa Mode“, und der Künstlerin Ute Patel-Missfeldt entstand: Ihre bekannten<br />
außergewöhnlichen „Weibsbilder“-Motive bzw. -Karikaturen malte<br />
Ute Patel-Missfeldt auf 1.000 Meter Baumwoll-Viskose-Stoff, aus dem Hosen,<br />
Shirts, Kleider, Blusen und Hemden genäht wurden. Diese Kollektion<br />
wird nun erstmals bei der Mut zum Hut vorgestellt und ist auf 99 Exemplare<br />
pro Modeteil und Farbe limitiert. Must-haves nicht nur für die Fans<br />
der Künstlerin!<br />
Am Samstagabend ab 20:00 Uhr laden die Veranstalter zum After-Show-<br />
Treff ins Restaurant Rennbahn ein. Samstags und sonntags ist auch während<br />
der Verkaufsausstellung fürs leibliche Wohl gesorgt. Geöffnet hat<br />
die Schau am Freitag von 17:00 bis 21:00 Uhr, am Samstag und Sonntag<br />
jeweils ab 10:00 Uhr bis 20:00 bzw. 19:00 Uhr.<br />
<br />
Informationen www.mutzumhut.de
Fünf Seen Filmfestival | Kunst + Kultur | 55<br />
Fünf Seen Filmfestival <strong>2024</strong><br />
Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus Mitteleuropa<br />
Beim 18. Fünf Seen Filmfestival in Starnberg, Gauting, Schloss Seefeld und<br />
Weßling sind wieder rund 130 der besten Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme<br />
aus Mitteleuropa zu sehen. Und wie gewohnt sind auch einige der bedeutendsten<br />
Filmschaffenden des deutschsprachigen Raums live dabei.<br />
Andreas Dresen ♦ Foto Andre Roehner<br />
Bei der Eröffnungsfeier<br />
in der Schlossberghalle<br />
Starnberg am 3. September<br />
präsentiert Andreas<br />
Dresen, einer der bedeutendsten<br />
deutschen Regisseure der letzten<br />
Jahrzehnte, seinen bewegenden<br />
neuen Film „In Liebe, eure Hilde“<br />
und an den folgenden beiden Tagen<br />
noch drei ältere Werke. Der renommierte<br />
Hannelore-Elsner-Preis<br />
wird dieses Jahr an die Schauspielerin<br />
Corinna Harfouch verliehen.<br />
Sie wird ihn am 9. September in der<br />
Schlossberghalle entgegennehmen.<br />
Im Anschluss ist ihr neuer Film<br />
„Die Ironie des Lebens“ zu sehen.<br />
Am 10. September zeigt sie dann<br />
noch drei weitere ihrer Filme.<br />
Vom 6. bis 8. September präsentiert<br />
der Münchner Regisseur Hans<br />
Steinbichler neun seiner Werke. Mit<br />
dem Österreicher Martin Gschlacht<br />
kommt am 7. und 8. September einer<br />
der bedeutendsten europäischen<br />
Kameramänner zum Festival. Viele<br />
Festivalfilme sind erstmals in Bayern<br />
zu sehen oder laufen lang vor<br />
ihrem Kinostart. Zwei Highlights<br />
des Sommerfestivals spiegeln, was<br />
der Tourismus anrichtet: „Animal“<br />
handelt von Animateurinnen in<br />
einem griechischen Resort – ein<br />
tief ergreifender Film über Ausbeutung.<br />
In „Anna“ lebt die Titelfigur<br />
in Einklang mit der Natur ihrer<br />
sardinischen Heimat auf einer kleinen<br />
Farm – bis die Bagger von Hotelinvestoren<br />
anrollen. Ganz anders<br />
ist das Leben auf einer der<br />
letzten bewohnten nördlichen Inseln<br />
Europas, die ein junger Mann<br />
in „Ultima Thule“ ansteuert: Inmitten<br />
von Schafen und einer kleinen<br />
Inselgemeinschaft findet er zu sich<br />
selbst.<br />
Viele der besten mitteleuropäischen<br />
Filme des Jahres konkurrieren<br />
wieder um den Fünf Seen Filmpreis.<br />
Und wie immer laufen beim<br />
Festival auch wichtige Dokumentarfilme.<br />
In der Kunstfilm-Reihe<br />
Odeon sind wieder Filme aus den<br />
Bereichen Kunst, Tanz, Jazz, Lyrik<br />
und Literatur zu sehen. Insgesamt<br />
sind Filme aus 42 Ländern am<br />
Start; rund 80 Gäste werden zu den<br />
Filmgesprächen erwartet. <br />
Informationen und Tickets<br />
www.fsff.de
56 | Sport + Spaß | Footvolley<br />
„Wie Beachvolley,<br />
nur ohne Arme“<br />
Trendsportart Footvolleyball<br />
Fotos pinterest, Charliew92, the18<br />
In ihrer Freizeit spielen die Fußballstars Ronaldo und Ronaldinho begeistert<br />
Footvolley. Das muss seinen Grund haben. Gespielt wird der Sport auf Sandboden<br />
und ähnelt auf den ersten Blick Beachvolleyball, aber der Ball darf im<br />
Gegensatz dazu nicht mit den Händen oder Armen berührt werden.<br />
Footvolley wird schon seit den 1960er Jahren an den Stränden<br />
Brasiliens gespielt, von wo aus der Sport bald die Welt eroberte.<br />
Die Trendsportart verbindet Beachvolleyball, auf dem die Regeln<br />
des Footvolley basieren, und Fußball. Footvolley erfordert<br />
eine ausgeprägte Technik, Koordination und Körperbeherrschung im<br />
Sand. Die Ballwechsel dauern oft länger als beim Beachvolleyball und gelten<br />
als effektvoll für den Zuschauer. Angriffe erfolgen meist mit dem Kopf<br />
oder auf spektakuläre Weise mit dem Fuß auf Höhe der Netzkante via<br />
Fallrückzieher. Noch imposanter ist der sog. Shark Attack, bei dem ein<br />
Spieler so hoch springt, dass er den Ball direkt über die Netzkante ins<br />
gegnerische Feld tritt.<br />
Jede Mannschaft besteht aus zwei Spieler:innen. Ziel ist es, den Ball regelgerecht<br />
über das Netz auf den Boden der gegnerischen Spielfeldhälfte<br />
zu bringen und zu verhindern, dass er in der eigenen Spielfeldhälfte zu<br />
Boden fällt. Wie beim Fußball darf der Ball nicht mit den Armen oder<br />
Händen in Berührung kommen, dafür aber mit allen anderen Körperteilen.<br />
Spätestens mit dem dritten Kontakt muss der Ball über das Netz gespielt<br />
werden. Dabei dürfen die Spieler dieses nicht berühren. Gespielt<br />
wird barfuß.<br />
In den 1990er Jahren kam Footvolley nach Europa; seit 2004 werden internationale<br />
Turniere in Deutschland durchgeführt. In den letzten zehn<br />
Jahren entwickelte sich Footvolley zum Volkssport, nicht zuletzt, weil<br />
durch die Vermeidung von Körperkontakt<br />
(anders als beim Fußball)<br />
die Verletzungsgefahr relativ gering<br />
ist. Übrigens: Länger als Footvolley<br />
ist das Spiel Beachsoccer bekannt,<br />
was so viel wie Fußball am<br />
Strand bzw. auf dem Sand bedeutet.<br />
Während bei Footvolley Zwei<br />
gegen Zwei über ein Netz gespielt<br />
wird, bestehen Beachsoccer-Mannschaften<br />
aus jeweils bis zu fünf<br />
Spieler:innen inklusive Torhüter:in;<br />
Ziel ist, den Ball ins gegnerische<br />
Tor zu befördern. In Bayern wird<br />
Footvolley z. B. in Nürnberg oder<br />
in der Beacharena in München gespielt.<br />
Allgemeine Infos vermittelt<br />
der Footvolley-Verband Deutschland<br />
e.V..<br />
<br />
Informationen www.footvolley.de<br />
www.beacharena.de<br />
www.ssf-beachsoccer.de
Unterwasser-Rugby | Sport + Spaß | 57<br />
Luft anhalten und los!<br />
Unterwasser-Rugby<br />
Fotos unterwasserrugby.com<br />
Drin im Becken geht’s zur Sache, aber wie! Beim Unterwasser-Rugby kämpfen zwei<br />
Teams um einen Ball, der dann in einem der beiden Metallkörbe auf dem Beckenboden<br />
versenkt werden muss. Sieht vom Beckenrand aus wie eine kleine Wasserschlacht –<br />
und ist es im Prinzip auch. Ein körperbetonter Sport für Männer und Frauen<br />
Ihren Ursprung hat die Sportart in deutschen<br />
Tauchvereinen in den 1960er Jahren. Seit den 70er<br />
Jahren werden regelmäßig internationale Meisterschaften<br />
ausgetragen. Was diese Sportart so anziehend<br />
und speziell macht, ist das dreidimensionale Spielfeld.<br />
Und, dass sich die Spieler:innen unter Wasser keine<br />
Kommandos zurufen können. Kommuniziert wird über<br />
Berührungen, Zeichen und Teamdynamik, also „blindes<br />
Zusammenspiel“. Außerdem kommt es auch auf die Puste<br />
an, denn wer keine Luft mehr hat, muss auftauchen.<br />
Bei diesem anstrengenden Sport schafft man mit einem<br />
Atemzug oft nur etwa 20 Sekunden. Zur Ausrüstung<br />
zählen Tauchmaske, Schnorchel, Flossen und Kappen<br />
mit Ohrenschützern, die sich farblich unterscheiden. Im<br />
Spiel befinden sich jeweils sechs Mitspielende pro Mannschaft.<br />
Die jeweils sechs Auswechselspieler:innen können<br />
über eine Einwechselgasse fliegend, also ohne<br />
Spielunterbrechung, ins Spiel eintreten und so ihren<br />
Partner:innen eine Atempause ermöglichen. Da sich<br />
Mitspielende auch über oder unter einem befinden können,<br />
kann das Spiel ganz schön verwirrend sein. Überhaupt<br />
ist die Orientierung mit das Schwierigste. Wo bin<br />
ich? Wo ist das gegnerische Tor? Und wo befinden sich<br />
gerade meine Mitspieler:innen? Es ist nicht so einfach,<br />
immer zu wissen, in welche Richtung man gerade taucht.<br />
Da der Wasserwiderstand ein weites Passen des Balls<br />
verhindert, muss man stets sehr nah beieinanderbleiben.<br />
Was dann von außen wie ein ziemliches Gewühl im<br />
aufgepeitschten Wasser aussieht. Die beiden Schiedsrichter:innen<br />
befinden sich deshalb selbst unter Wasser.<br />
Bei Liga-Spielen zeichnen Unterwasserkameras das Geschehen<br />
auf – und etwaiges Foulspiel wie Schlagen, Treten<br />
oder Ziehen kommt so per Videobeweis ans Tageslicht.<br />
Die Schiedsrichter:innen prüfen auch, ob der Ball<br />
korrekt im Korb versenkt wurde. Apropos Ball: Dieser ist<br />
handballgroß, aus Gummi und mit Kochsalzlösung gefüllt,<br />
was eine schnellere Sinkgeschwindigkeit bedingt.<br />
Unterwasser-Rugby eignet sich als Sportart nicht nur für<br />
junge Menschen. In der 1. Bundesliga sind Spieler im<br />
Alter von 50 Jahren und älter keine Seltenheit. Wer das<br />
Spiel einmal ausprobieren möchte, kann sich in der<br />
Region z. B. an den Tauch Sport Club TSC Neptun Augsburg<br />
wenden.<br />
<br />
Informationen www.tsc-neptun.de
58 | Wirtschaft + Finanzen | Intuitiv entscheiden<br />
Auf das Bauchgefühl<br />
vertrauen<br />
Intuition oft besser als Google & KI<br />
Bei Entscheidungen, deren Folgen sich nur bedingt abschätzen lassen, können<br />
Google & Co sowie KI-Tools wie ChatGPT nützliche Hilfsmittel sein.<br />
Doch entscheiden müssen wir stets selbst und dabei häufig auch auf unsere<br />
Intuition vertrauen. Also sollten wir sie trainieren.<br />
Text Barbara Liebermeister, Managementberaterin und Leiterin IFIDZ<br />
Foto istock<br />
Oft wünschen sich Menschen, wenn sie<br />
vor folgeschweren Entscheidungen stehen,<br />
eine Art inneren Kompass, der sie<br />
zielsicher durchs Leben führt. Und weil<br />
sie unsicher sind, inwieweit sie einen solchen haben,<br />
fragen sie dann nicht selten Google oder KI-<br />
Tools um Rat.<br />
Das ist gut so, denn diese digitalen Hilfsmittel können<br />
uns zum Beispiel wichtige Infos geben, die wir<br />
zum Entscheiden brauchen. Gefährlich wird es aber,<br />
wenn wir den im Netz publizierten Infos oder den<br />
von KI-Tools aufgrund unserer Prompts gegebenen<br />
Empfehlungen sozusagen blind vertrauen, also<br />
mehr als unserem Bauchgefühl, denn: Solche digitalen<br />
Tools kennen uns bzw. unseren Betrieb nicht<br />
persönlich. Also können sie auch unsere Situation<br />
bzw. die unseres Betriebs nicht oder nur bedingt<br />
einschätzen. Deshalb können ihre eher allgemeinen<br />
Infos und Empfehlungen zwar richtig bzw. zielführend<br />
sein. Sie können uns aber auch auf einen Holzweg<br />
führen. Deshalb sollten wir bei folgeschweren<br />
Entscheidungen stets auch auf unser Bauchgefühl<br />
hören, zumal Studien belegen: Jeder Mensch verfügt<br />
über die Fähigkeit, Menschen und Situationen<br />
intuitiv richtig einzuschätzen. Sie ist bei ihnen nur<br />
verschieden stark ausgeprägt. Und noch eine erfreuliche<br />
Nachricht: Diese Fähigkeit lässt sich trainieren.<br />
Denn ob sich bei uns das richtige Gefühl einstellt,<br />
hängt auch von unserem Vorwissen und unserer Erfahrung<br />
ab.<br />
Intuition basiert oft auf Erfahrung.<br />
So nimmt zum Beispiel eine Person, die schon jahrelang<br />
Auto fährt, meist brenzlige Verkehrssituationen<br />
eher wahr als eine Person, die gerade den Führerschein<br />
gemacht hat. Ähnlich ist es in unserem<br />
Arbeitsbereich. Erfahrenen Führungskräften sagt<br />
häufig ihr Bauchgefühl, wie sie sich zum Beispiel in<br />
einer Konfliktsituation verhalten sollten. Und Techniker,<br />
die schon seit Jahren bestimmte Maschinen<br />
warten und reparieren? Sie müssen zuweilen eine<br />
Maschine nur ansehen und schon wissen sie, warum<br />
diese nicht funktioniert. Doch wie können wir unsere<br />
Intuition trainieren? Eine wichtige Vorausset-
Wirtschaft + Finanzen | 59<br />
Nacken als Warnung, Ihrer ersten Eingebung nicht<br />
zu folgen? Besonders gut können wir unsere Intuition<br />
in unserer Freizeit trainieren. Denn wer gestresst<br />
ist, arbeitet in der Regel Dinge nur mechanisch ab<br />
und ist nicht offen für Neues. Dasselbe gilt, wenn<br />
wir Angst haben. Dann verkrampfen wir und nehmen<br />
unsere Umwelt nur noch durch einen Filter<br />
wahr. Anders ist dies, wenn wir relaxt sind. Dann<br />
nehmen wir unsere Umwelt und Empfindungen sensibler<br />
wahr.<br />
zung hierfür ist: Wir müssen zunächst akzeptieren,<br />
dass Emotionen sowie unser Unterbewusstsein viel<br />
stärker unser Verhalten bestimmen, als wir dies gemeinhin<br />
vermuten. Wir ticken nicht so rational, wie<br />
wir meist denken. Eine weitere Voraussetzung ist:<br />
Wir sollten bereit sein, auf unseren Bauch bzw. unsere<br />
innere Stimme zu hören.<br />
Wenn dies der Fall ist, können Sie selbst zahllose<br />
Übungen zum Schulen Ihrer unbewussten Wahrnehmung<br />
entwerfen. Angenommen zum Beispiel Sie<br />
stehen mit vielen Menschen an einer Bushaltestelle.<br />
Dann können Sie sich, bevor der Bus ankommt und<br />
die Tür öffnet, fragen: Welche Personen werden wohl<br />
als erste den Bus besteigen? Oder Sie sitzen in einem<br />
Meeting. Dann können Sie sich fragen: Wann wird<br />
mein Kollege Mayer das Wort ergreifen und was wird<br />
er sagen? Wenn Sie sich solche Aufgaben regelmäßig<br />
stellen, werden Sie nach einiger Zeit merken: Ihre<br />
Prognosen sind häufiger richtig.<br />
Auf die Signale des Körpers hören<br />
Eine weitere Übung zum Schulen Ihrer Intuition ist<br />
die Selbstreflexion. Fragen Sie sich zum Beispiel jeden<br />
Abend: Welche Entscheidungen traf ich heute<br />
weitgehend intuitiv? Sie werden registrieren: Es<br />
sind mehr als Sie vermuten. Fragen Sie sich dann,<br />
ob diese richtig oder falsch waren. Und überlegen<br />
Sie sich anschließend, welches Gefühl Sie hatten,<br />
als Sie sich von Ihrer Intuition leiten ließen. Verspürten<br />
Sie ein Prickeln im Bauch als Aufforderung,<br />
etwas zu tun? Oder ein Gefühl der Verspannung im<br />
Das Problem mit anderen Augen sehen<br />
Deshalb sollten wir uns, wenn wir unser Unterbewusstsein<br />
als Ideenquelle oder Entscheidungshilfe<br />
nutzen möchten, zunächst in eine adäquate Stimmung<br />
versetzen. Zum Beispiel, indem wir Entspannungsübungen<br />
machen oder Entspannungsmusik<br />
hören. Auch beim Spazierengehen oder Duschen<br />
fällt Menschen oft plötzlich die Lösung für ein Problem<br />
ein, über das sie schon wochenlang gegrübelt<br />
haben. Wer entspannt ist, kann es auch mal mit der<br />
„Metaphorischen Problemlösung“ versuchen. Dabei<br />
betrachten Sie Ihr Problem mit anderen Augen<br />
als gewohnt. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, Ihr<br />
Problem sei eine Landschaft. Wie würde diese aussehen?<br />
Dunkel und bedrohlich oder eher hell und<br />
sonnendurchflutet? Eher geordnet wie ein Park oder<br />
wie ein Urwald? Oder stellen Sie sich vor, Ihre Herausforderung<br />
wäre ein Theaterstück oder eine Maschine.<br />
Wenn Sie das tun, werden Sie feststellen: Sie<br />
gewinnen einen neuen Blick auf Ihr Problem und in<br />
Ihnen steigen ganz neue Gedanken und Ideen empor.<br />
Auch dem Bauchgefühl nicht blind vertrauen<br />
Doch Vorsicht! Unserem Bauchgefühl bzw. unserer<br />
Intuition sollten wir ebenso wie den Ratschlägen<br />
und Empfehlungen im Internet nicht blind vertrauen,<br />
speziell dann, wenn wir vor der Herausforderung<br />
stehen, eventuell ganz neue Wege zu gehen, denn:<br />
Nicht jeder Gedanke ist eine „zündende Idee“. Und<br />
nicht jede Emotion ist eine zielführende Intuition.<br />
Wer sich rein auf sein Bauchgefühl verlässt, ist deshalb<br />
oft verlassen. Folglich kann der Rat nur lauten:<br />
Hören Sie zwar auf Ihre innere Stimme und schulen<br />
Sie diese, damit Sie einen inneren Kompass für<br />
„richtig“ und „falsch“ haben. Doch vertrauen Sie Ihren<br />
Emotionen nicht blind. Denn gerade, wenn es<br />
um wegweisende Weichenstellungen in unserem<br />
Leben oder Betrieb geht, ist oft auch der gesunde<br />
Menschenverstand bzw. Sachverstand gefragt. Entsprechend<br />
hilfreich ist dann oft, sich persönlich mit<br />
Experten über das Problem auszutauschen, bevor<br />
wir letztlich unsere Entscheidung treffen.
60 | Natur + Garten | Gärten wie Gemälde<br />
Ziergräser und Stauden sind das ganze Jahr über perfekte<br />
Partner. ♦ Foto florapress<br />
Das Gemälde von Pierre-Auguste Renoir vermittelt eine verblüffend<br />
ähnliche Stimmung wie das Foto rechts daneben ♦<br />
Foto Thyssen-Museum<br />
Gärten wie Gemälde<br />
Stauden und Gräser machen’s möglich<br />
Künstler lieben Blumen und verewigen sie oft in ihren Gemälden. Wie z. B.<br />
auch der Impressionist Pierre-Auguste Renoir in vielen seiner Werke. Wenn<br />
ein Garten in perfekter Pracht blüht, dann sagt man nicht umsonst, er sieht<br />
aus „wie gemalt“. Was macht reale Gartenbilder malerisch?<br />
Wenn Gärten unsere Blicke magisch anziehen,<br />
dann sind der Grund meist<br />
Blüten und Gräser und ihre Zusammenstellung<br />
zum Zeitpunkt ihrer Betrachtung.<br />
Bei der neuen Art zu Gärtnern gibt es keine<br />
klaren Begrenzungen mehr, keine klaren Kanten,<br />
wie man sie früher pedantisch geformt und geschnitten<br />
hat. Heute fließt alles ineinander und ergänzt sich.<br />
Das Wichtigste: Es gibt keinen Blick auf offenen Boden.<br />
Auch das ist eine gute Nachricht. Denn für die<br />
Wetterverhältnisse, wie sie sich uns im Zuge des Klimawandels<br />
zeigen, ist offener Boden überhaupt keine<br />
gute Idee. Zu schnell trocknen Sonne und Wind die<br />
Erde aus oder sie wird im Starkregen weggeschwemmt.<br />
Ganz zu schweigen von der Spontanvegetation, die<br />
sich schnell entwickelt, wenn man nicht ständig hinterher<br />
ist. Bei einer geschlossenen Vegetationsdecke<br />
passiert dies alles nicht. Außerdem hat der Boden so<br />
die Möglichkeit, sein Bodenleben gut zu entwickeln.<br />
Dies ist gut für die Artenvielfalt, aber es ist vor allem<br />
gut für die Pflanzen. Das alles geht natürlich nicht<br />
ohne Hege und Pflege. Vor allem in den ersten Monaten<br />
der Pflanzung helfen ein prüfendes Auge und eine<br />
geschickte Hand, um unwillkommene Kräuter zu entfernen.<br />
Wenn aber erst einmal die Pflanzengesellschaft<br />
etabliert ist, dann ist lange Ruhe im Beet und<br />
das sich verändernde Gartenbild lässt sich in Ruhe bewundern.<br />
Stauden und Gräser sind ein gutes Gespann, das<br />
wusste schon der legendäre Potsdamer Gärtner Karl<br />
Foerster. Sie können sich nicht nur gut leiden, sie sorgen<br />
gegenseitig dafür, dass der andere glänzen kann.<br />
Ob als Partner von Astern, Sonnenhüten (Echinaceasorten),<br />
Montbretien (Crocosmia), Blutweiderich
Natur + Garten | 61<br />
Ein prachtvolles Beet „wie gemalt“ mit Stauden wie Eisenkraut,<br />
Gräsern und Kräutern ♦ Foto Stockfoto<br />
(Lythrum), Eisenkraut (Verbena bonariensis) oder<br />
späten Zwiebelblumen wie dem Allium sphaerocephalon,<br />
Gräser sorgen dafür, dass die Blütenpflanzen<br />
gut zur Geltung kommen. Sie schaffen leichte, fedrige<br />
Übergänge, Wolken aus Halmen und Rispen und sind<br />
unaufdringlich die dynamische Basis für Gartenbilder<br />
wie gemalt. Die meisten entwickeln sich mit den Stauden<br />
gemeinsam, aber sie halten viel länger durch.<br />
Wenn nämlich die Stauden ihr farbliches Pulver verschossen<br />
haben und im späten Herbst trocken, braun<br />
und schwarz werden, dann machen die Gräser bis spät<br />
in den Winter mit silbrigen und goldenen Farbtönen<br />
und wogenden Formen immer noch viel her.<br />
Dem Hobbygärtner empfiehlt sich ein tiefer Blick ins<br />
Gräsersortiment. Die Wuchsformen sind äußerst unterschiedlich,<br />
von niedrig und horstbildend bis mannshoch.<br />
Je spektakulärer das Wetter Kapriolen schlägt,<br />
umso besser gefällt es diesen gemischten Beeten, die<br />
außer in den ersten Wochen nach der Pflanzung meistens<br />
den Sommer über gut ohne den Gartenschlauch<br />
auskommen. Gräser wie Stauden entwickeln eine erstaunliche<br />
Biomasse, die außerdem jeder Menge kleiner<br />
Tiere Unterschlupf und Nahrung bietet und das<br />
bis in den späten Winter. Wer also seinen Garten so<br />
anlegen möchte, dass er sehr natürlich wirkt und wie<br />
gemalt erscheint, der kommt an Stauden mit Gräsern<br />
nicht vorbei. Gut gießen in den ersten Wochen, das<br />
Unkraut im Blick halten und sich dann immer wieder<br />
überraschen lassen.<br />
<br />
Quelle elegrass<br />
(o.) Auch im Spätsommer und Herbst „malen“ Stauden und<br />
Gräser noch ihre ganze Farbenpracht in den Garten. ♦ Foto<br />
stockfood, (u.) Renoirs „The Greenhouse“ ist ähnlich komponiert<br />
wie das Foto oben. ♦ Foto wikiArt
62 | Natur + Garten | Lavendel<br />
Lavendel<br />
Rückschnitt mal nicht auf die englische Art<br />
Lavendel – ein duftender Farbteppich, auch im heimischen Garten. Da die<br />
Pflanzen sehr genügsam sind und weder Dünger noch viel Wasser brauchen,<br />
hat man kaum Arbeit mit ihnen. Für einen kompakten, formschönen Wuchs<br />
sollten sie allerdings ein- bis zweimal im Jahr zurückgeschnitten werden.<br />
Foto Helix<br />
Längst sind es nicht mehr nur die klassisch violetten<br />
Farbtöne des Echten Lavendels, die man<br />
überall entdecken kann. Das Farbspektrum der<br />
mediterranen Pflanze erstreckt sich heute von<br />
Weiß bis Rosa, von Himmelblau über Dunkelblau bis Lila.<br />
Die meisten Lavendelsorten sind mehrjährig, so dass<br />
man im Garten lange Freude an ihnen hat. Vorausgesetzt,<br />
man schneidet sie regelmäßig zurück. Wichtig ist dabei<br />
vor allem der Zeitpunkt – aber auch das Alter und der<br />
Zustand der Pflanzen spielen eine Rolle.<br />
Lavendel gehört zu den Halbsträuchern, weshalb er von<br />
Natur aus verholzt – das heißt, die Pflanzen bilden mit<br />
der Zeit dickere Stämme, die nur an ihren Enden Blätter<br />
und Blüten tragen. Lässt man Lavendelpflanzen über<br />
Jahre unkontrolliert wachsen, legen sie sich aufgrund<br />
ihres Gewichts auf die Seite und verlieren so viel von ihrer<br />
Schönheit. Durch regelmäßigen Rückschnitt bildet<br />
Lavendel neue Triebe am Fuße der Pflanze und verholzt<br />
deutlich langsamer. Zudem verzweigt er wesentlich<br />
besser und wächst dichter. Trotzdem sollte im Sommer,<br />
direkt nach der Blüte, ein nicht ganz so radikaler Cut<br />
durchgeführt werden. Jetzt sollten die Pflanzen maximal<br />
ein Drittel gekürzt werden. Eigentlich ist es aber auch<br />
ausreichend, alle alten Blütenstände zu entfernen. So<br />
steckt der Lavendel keine unnötige Kraft in die Samenbildung<br />
und bleibt zudem im Winter durch das eigene<br />
Blattwerk geschützt. Im März sollte man dann etwas we-<br />
niger zaghaft ans Werk gehen und alle Blütentriebe aus<br />
dem Vorjahr bis auf einen kurzen Rest zurückschneiden.<br />
Ziel ist es, den Pflanzen eine möglichst schöne Kugelform<br />
zu verpassen. Je nach Verholzungsgrad und Sorte<br />
kann man sie um die Hälfte oder sogar noch mehr einkürzen.<br />
Grundsätzlich gilt: Junge Pflanzen können stärker<br />
gestutzt werden als alte. Besitzt ein Lavendel schon<br />
sehr dicke holzige Zweige, ist eine behutsame Vorgehensweise<br />
zu empfehlen. Der Schnittpunkt sollte „im<br />
Grünen“ liegen.<br />
Die Frage, wann man wieviel wegnehmen sollte, treibt<br />
viele Hobbygärtner um. Sie orientieren sich oft an der<br />
Gartenkultur Englands. Und da wird Lavendel meist<br />
bereits im Herbst richtig runtergeschnitten. Wegen<br />
des wesentlich milderen Klimas ist das auf der Insel<br />
durchaus möglich. Damit die Pflanzen bei uns gut<br />
durch den Winter kommen, sollte hierzulande der<br />
Hauptschnitt des Jahres jedoch möglichst immer im<br />
Frühjahr erfolgen.<br />
Um neuen Lavendel zu setzen, muss man übrigens<br />
nicht bis zum Frühjahr warten. Ein guter Zeitpunkt<br />
ist auch die zweite Septemberhälfte oder der Oktober.<br />
Zwar kann das Angebot in den Gartencentern dann in<br />
der Regel nicht mit dem im April und Mai mithalten,<br />
aber im Netz gibt's auch im Spätsommer eine große<br />
Auswahl.<br />
<br />
Quelle helix-pflanzen
Schneckenbekämpfung | Natur + Garten | 63<br />
„Schneck weg!“<br />
Die besten Hausmittel<br />
Wer den Schnecken in seinem Garten den Appetit verderben<br />
möchte, aber nicht auf chemische Stoffe zurückgreifen will,<br />
kann sich einiger bewährter Hausmittel bedienen.<br />
Foto Adobe Stock<br />
Feuchte Bretter<br />
Schnecken fühlen sich besonders wohl an<br />
Orten, die dunkel und feucht sind. Als Fallen<br />
bewährt haben sich nasse Bretter: Clever<br />
positioniert neben dem Gemüsebeet,<br />
kriechen die Schnecken in der Nacht unter<br />
die vermeintlich schützende Oberfläche<br />
und können am nächsten Morgen einfach<br />
aufgesammelt werden.<br />
Salatfalle<br />
Einzelne Salatblätter über Nacht unter eine<br />
Plane im Garten legen, um die Schnecken<br />
anzulocken. Am nächsten Morgen einfach<br />
einsammeln<br />
Haferflocken<br />
Sie gehören zu den Leibgerichten von<br />
Schnecken und können ganz einfach als<br />
Lockmittel eingesetzt werden, indem man<br />
einen kleinen Haufen mit Haferflocken im<br />
Garten anrichtet.<br />
Kaffeesatz<br />
Dieser ist nicht nur ein ausgezeichneter<br />
Dünger für das Gemüsebeet, sondern tötet<br />
auch Schnecken. Denn Koffein ist für<br />
Schnecken giftig. Den Kaffeesatz vom Morgen<br />
einfach um die Pflanzen herum oder<br />
sogar im Beet verteilen. Wichtig ist jedoch,<br />
dass der Kaffeesatz ausreichend getrocknet<br />
ist, bevor er ausgebracht wird.<br />
Asche, Späne oder Steine<br />
In trockenen Wetterphasen Stoffe mit rauen<br />
Konsistenzen ringförmig um Beete und<br />
Pflanzen verteilen und somit ein Kriech-<br />
Hindernis schaffen.<br />
Schneckenkorn<br />
Schneckenkorn wählen, das frei ist von<br />
Methiocarb (Herstellerangaben!), sondern<br />
auf Eisen-Phosphat basiert.<br />
<br />
Quelle AD Magazin<br />
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64 | Architektur + Bauen | Sonnenschutzgläser<br />
Sonnenbrille für die Fenster<br />
Speziallösungen streuen das Licht.<br />
Großflächige Verglasungen sorgen in Häusern zwar für viel Tageslicht, können<br />
jedoch gerade im Sommer zur Überhitzung in den Räumen führen. Um<br />
dem vorzubeugen, gibt es viele Möglichkeiten.<br />
Foto Leigh Simpson Okalux Glastechnik GmbH/akz-o<br />
Die bekanntesten sind das Anbringen eines<br />
außen liegenden Sonnenschutzes wie Rollläden,<br />
Fensterläden, Sonnensegel oder<br />
Markisen. Aber auch innen liegend kann<br />
die Glasfläche mit Rollos, Plissees oder Vorhängen vor<br />
zu viel Sonneneinstrahlung geschützt werden. Es gibt<br />
jedoch auch intelligente Sonnenschutzlösungen im<br />
Glas selbst. Diese können beim Bau oder beim Austausch<br />
der Glasfläche direkt berücksichtigt werden.<br />
Beschichtete Verglasungen<br />
Moderne Sonnenschutzgläser sorgen dafür, dass der<br />
Wärmeanteil des Sonnenlichts draußen bleibt. Dies<br />
geschieht durch Reflexion und Absorption des Sonnenlichts.<br />
Eine hauchdünne Beschichtung, in der Regel<br />
aus Silber und farblich nahezu neutral, auf der Innenseite<br />
der äußeren Mehrscheiben-Isolierglasscheibe<br />
reflektiert bis zu 80 Prozent der aufheizenden, infraroten<br />
Wärmestrahlung.<br />
Kühl auf Knopfdruck: Schaltbare Verglasungen<br />
Bei diesen Sonnenschutzlösungen verfärbt sich eine<br />
Scheibe eines Mehrfach-Isolierglases auf Knopfdruck<br />
durch schwache elektrische Spannungsimpulse innerhalb<br />
von zehn bis fünfzehn Minuten von transparent<br />
zu blau. Die Einfärbung reduziert den Energieeintrag<br />
der Sonne, erhält aber zugleich die Durchsicht.<br />
Der Scheibenzwischenraum<br />
Isolierverglasungen bestehen aus mindestens zwei<br />
Glasscheiben. Somit können Sonnenschutz-Vorrichtungen,<br />
die sonst innen- oder außenliegend angeordnet<br />
sind, auch in den Scheibenzwischenraum eingebaut<br />
werden: Integrierte Jalousien, Rollos oder Plissees<br />
werden manuell bedient – oder per Fernbedienung<br />
bzw. Smartphone individuell gesteuert. Zudem besteht<br />
die Möglichkeit, Lamellen, Gitter oder Gewebe aus<br />
unterschiedlichsten Materialien als Schattenspender<br />
und Sichtschutz fest in den Scheibenzwischenraum<br />
zu integrieren. Die im Isolierglasverbund integrierten<br />
Sonnenschutzsysteme sind zwar geringfügig weniger<br />
effektiv als ein außen liegender Sonnenschutz, dafür<br />
aber auch bei starkem Wind nutzbar, vor Witterungseinflüssen<br />
und Verschmutzungen geschützt und in der<br />
Regel dauerhaft wartungsfrei.<br />
<br />
Informationen www.glas-ist-gut.de
Mobile Fensterbeschattung | Architektur + Bauen | 65<br />
Rollen, raffen, falten<br />
Mobile Fensterbeschattungen<br />
Wer seine Fenster nicht nur beschatten, sondern auch dekorativ in Szene<br />
setzen möchte, hat mehrere Alternativen.<br />
Foto Urban<br />
Rollläden<br />
Es gibt sie aus Aluminium oder Kunststoff. Bei Bestandsimmobilien<br />
ohne Rollladenkästen können Vorbau- oder<br />
Aufsatz-Rollläden gewählt werden.<br />
Flexible Jalousien<br />
Sie bieten Flexibilität in Sachen Lichteinfall. Durch die<br />
schwenkbaren Aluminiumlamellen kann der Lichteinfall<br />
ins Innere genau dosiert werden. Die Alu-Lamellen<br />
reflektieren die Sonnenstrahlen, wodurch das Aufheizen<br />
der Räume massiv reduziert werden kann.<br />
Fensterläden<br />
Schöne Modelle gibt es nicht nur aus Holz, sondern<br />
auch aus pflegeleichtem Aluminium oder Kunststoff.<br />
Die ältesten Sicht- bzw. Sonnenschutzsysteme eignen<br />
sich besonders für Landhäuser.<br />
Faltstores<br />
Faltstores, auch Plissees genannt, werden innen mit<br />
Spann- oder Schraubsystemen an den Fensterflügeln<br />
montiert. Man kann aus zahlreichen Materialien mit<br />
unterschiedlichsten Funktionalitäten und Designs<br />
wählen, je nach Anspruch.<br />
Textilscreens für außen<br />
Sie sind einzigartig in Ihrer Funktionalität. Mit ihren witterungsbeständigen<br />
und langlebigen Stoffen filtern sie<br />
bis zu 98 % der UV-Strahlen und bieten so besten Sonnen-<br />
und Wärmeschutz. Eine große Auswahl an High-<br />
Tech-Stoffen lässt die Wahl, wieviel Durchblick bzw. Sonnenschutz<br />
gewünscht wird. Die Materialien trotzen auch<br />
extremen Windgeschwindigkeiten und Hagelschauern. <br />
Quelle Holzwarth<br />
Hummel GmbH<br />
Wertinger Str. 11<br />
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Tel. 08230 700 89-0<br />
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66 | Vorschau + Impressum<br />
Vorschau<br />
Fotos<br />
Francesca Babbi/launchmetrics/spotlight,<br />
Hewi/S800/akz-o, stockfoto, pexels.com/akz-o<br />
Tag des Bades<br />
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Immobilien-Handling<br />
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