Holsteiner am Wochenende 32 2024

HOLSTEINER AM WOCHENENDE | NR. 32 | 10. AUGUST 2024 | SEITE 6
LOKALES
Einrad-WM in Minnesota:
EMTVer räumen groß ab
Foto: Thomas Hoeser
Cool wie einst im Film Jake and Elwood Blues: Nina Beckmann (links)
und Karoline Voß in ihrer Kür im Stil und zur Musik der Blues Brothers.
... und mit ihren
Medaillen:
Karoline Voß
(links) und Nina
Beckmann.,
Foto: Göta
Bürkner
Elmshorn (rs) Mega Erfolge für
die Einradsportler des EMTV:
Bei den Einrad-Weltmeisterschaften
in Bemidji (Minnesota/USA),
dort, wo ganz in
der Nähe der Mississippi entspringt,
gewannen vier Elmshorner
14 Medaillen.
Ein Jahr nach ihrem Kreuzbandriss
konnte Nina Beckmann
(24) an ihre Erfolge der
vorigen Weltmeisterschaften
in Grenoble anknüpfen und
wurde erneut Vizeweltmeisterin
im Street Female. In dieser
Disziplin Street geht es
darum, Tricks mit dem Einrad
auf Hindernissen wie Treppen,
Boxen und Geländern
zu zeigen.
Zusammen mit Karoline Voß
(20) erreichte Beckmann außerdem
den zweiten Platz in
der AK 24+ in der Paarkür im
Einrad Freestyle. Mit ihrer Kür
zur Musik der Blues Brothers
blieben sie dabei so cool wie
die von ihnen verkörperten
Jake und Elwood Blues. Karoline
Voß wurde zudem Vizeweltmeisterin
mit der Großgruppe
des Freestyle-Kaders
Schleswig-Holsteins mit einer
Kür zum Thema „Soul of
Egypt“.
Sehr erfolgreich waren auch
Karolines Eltern Göta Bürkner
(50) und Thomas Voß (54),
wobei Bürkner ein wahres
Mammutprogramm absolvierte:
Sie startete in insgesamt 14
Disziplinen, konnte sich acht
Medaillen in ihrer Altersklasse
sichern, darunter vier Siege
über 100 Meter, 400 Meter,
Artistisch: Nina Beckmann wurde, nur ein Jahr nach ihrem Kreuzbandriss,
auch Vizeweltmeisterin im Street Female. Foto: William Haun
Slalom und im Hochsprung.
Thomas Voß holte in seiner
Altersklasse zwei Medaillen
mit dem dritten Platz im Cross
Country und dem zweiten
Platz im 50 Kilometer-Rennen
„Loop the Lake“, bei dem der
Bemidji Lake zweimal umrundet
wurde. In diesem Rennen
dabei war auch Göta Bürkner,
die in ihrer Altersklasse Vierte
wurde.
Blutspende in
Seester
Seesster(rs) Das Deutsche Rote
Kreuz bietet am Freitag, 16. August,
einen Blutspendetermin
in Seester an. Im Dorfgemeinschaftshaus,
Schulsteig 4,
können sich Bürger zwischen
15.30 und 19.30 Uhr einen Teil
ihres Lebenssaftes abzapfen
lassen. Nach der Blutspende
erhalten die Teilnehmer einen
Imbiss. Wichtig: Personalausweis
bitte mitbringen.
Tag der Heimat:
Für den Frieden
Tornesch (jhf) Die Stadt lädt für
Sonntag, 8. September, zum
traditionellen Tag der Heimat
ein. Auf dem Programm
stehen ein Gedenken an die
Heimat und eine Kranzniederlegung
ab 11 Uhr am Heimatmahnmal.
Das Thema lautet
„Heimatvertriebene und Heimatverbliebene:
Gemeinsam
für ein friedliches Europa“.
Sprechstunde
für Migranten
Tornesch (jhf) Mehmet Evcil
vom Einwandererbund gibt
ab Donnerstag, 22. August,
wieder Sprechstunden im
Tornescher Rathaus. Er wird
donnerstags von 16 bis 18 Uhr
anzutreffen sein.
Schiedsleute gesucht
Kreis Steinburg (rs) Das Amt
Horst-Herzhorn sucht für verschiedene
Bezirke ehrenamtliche
Schiedsleute: Horst/
Hohenfelde, Altenmoor/Kiebitzreihe/Sommerland,
Herzhorn/Engelbrechtsche
Wildnis,
Blomesche Wildnis/Borsfleth/
Krempdorf. Ehrenamtliche
Schiedsleute helfen dabei,
Polizei und Gerichte zu entlasten,
indem sie Konflikte schnell
und kostengünstig lösen. Sie
werden für fünf Jahren vom
Amtsausschuss gewählt und
vom Amtsgericht bestätigt.
Nötig sind soziale Kompetenz
und gute Menschenkenntnisse.
Bewerber sollten zwischen
30 und 70 Jahren alt sein und
ihren ersten Wohnsitz in den
genannten Bezirken haben.
Bewerber wenden sich ans
Amt Horst-Herzhorn.
Uetersen (jhf) Es knirscht zwischen
Politik und Verwaltung.
Leon Stark, CDU-Fraktionsvorsitzender
und Vorsitzender
des Uetersener Hauptausschusses,
sprach auf Anfrage
der Holsteiner am Wochenende
von Unstimmigkeiten in der
Kommunikation.
Index-Dschungel
Kennen Sie das: Sie kommen
aus der Bank und freuen sich, Ihr
Geld soeben in einen überdurchschnittlich
erfolgreichen Fonds
angelegt zu haben. Zumindest
glauben Sie das. Schließlich hat
der freundliche Anlageberater Ih-
der zwei Wertentwicklungs-Linien
abgebildet waren: Die untere der
Vergleichs-Index, die obere der
empfohlene Fonds der Bank, der
sich klar besser entwickelt hat.
Der Haken daran: Erstens sagt
die Wertentwicklung der Vergangenheit
bekanntlich wenig über
die Zukunft, sondern führt geradezu
in pro-zyklisches und damit
verlustreiches Handeln. Und
zweitens, noch viel wichtiger: Die
Finanzbranche weiß sehr genau,
dass derartige Index-Vergleiche
ihren Kunden ein gutes Gefühl
vermitteln. Oft sind sie sogar
das ausschlaggebende Kauf-Argument.
Entsprechend kreativ
war die Finanzindustrie in den
letzten Jahren, sich einen wahren
Index-Dschungel heranzuzüchten.
Schließlich gibt es zwei Möglichkeiten,
im Index-Vergleich gut
dazustehen und so erfolgreich
für sich zu werben: Entweder der
hauseigene Fonds weist wirklich
eine überdurchschnittliche Wertentwicklung
auf – was in der Realität
selten vorkommt und wenn,
dann nur temporär. Oder man
vergleicht sich einfach mit einem
besonders schlecht gelaufenen
Index, um glänzen zu können.
Die Index-Anzahl und damit die
Chance, eine solche Index-Niete
für den eigenen Vergleich zu
explodiert: Gab es vor einigen
Jahrzehnten weltweit gerade mal
eine dreistellige
Zahl an Börsen-Indizes,
sind es heute
laut Rick Redding,
Chef der Lobbygruppe
Index Industrie
Association,
rund 3,5 Millionen
Indizes. Rund zwei
Millionen davon
sind Aktienindizes.
Und das bei einer
Anzahl von weltweit
geschätzt nur rund
45.000 börsennotierten Aktiengesellschaften.
Zu Deutsch: Die
Anzahl der Schubladen, in die die
Finanzindustrie Aktien einsortiert,
übersteigt die Anzahl selbiger
Aktien mittlerweile um den Faktor
40 und mehr. Um einen Fonds für
deutsche Aktien zu vergleichen,
gibt es Index-seitig somit neben
Jörg Wiechmann
Uetersen: Es brodelt hinter den Kulissen
dem bekannten Dax noch MDax,
SDax, Tech-Dax, DivDax, HDax,
CDax, KDax usw., um nur einige
zu nennen. Die Wertentwicklung
der US-Börse hingegen lässt sich
neben dem altbekannten Dow-
Jones-Index auch messen am
S&P 500, Nasdaq Comp., Nasdaq
100, S&P 100, NYSE US 100, NYSE
Comp. sowie Russell 2000 - womit
nicht einmal 1% aller US-Börsen-Indizes
erwähnt wären. Und
selbst, wenn man
als global gestreuter
Aktienanleger vornehmlich
den MSCI-
World Index im Blick
hat, gibt es diesen
in rund 150 Ausprägungen,
zu erkennen
an Zusätzen
wie: AC, TR, NR, IMI,
Large-Cap, Mid-Cap,
Small-Cap, Growth,
Value, Equal Weight
usw. Für alle vorgenannten
Indizes, von Deutschland
über die USA bis zum MSCI-Weltindex,
gibt es dann in der Regel
noch eine Variante als Kurs- und
eine als Performance-Index
sowie oft auch Varianten in verschiedenen
Währungen. Sich als
Anleger in diesem Index-Dschun-
Einige Politiker hätten bemängelt,
nicht genügend Informationen
aus dem Rathaus erhalten
zu haben. Aber weder
er noch andere CDU-Vertreter
wollten unserer Zeitung Details
nennen. „Das muss man
intern aufarbeiten“, so Stark.
von der Finanzindustrie auf eine
falsche Fährte locken zu lassen,
ist nahezu unmöglich. Sehen Sie
den Index-Dschungel darum als
das, was er ist: Eine ähnlich, wie
die klassischen Performance-
Ranglisten nur bedingt nützliche,
oft sogar irreführende Marketingmaßnahme
der Finanzindustrie.
Anstatt sich von Ranglisten oder
Index-Vergleichs-Charts zum
meist pro-zyklischen Kauf eines
Finanzproduktes bewegen zu
lassen, folgen Sie besser den drei
goldenen Regeln beim Investieren:
Breite Streuung, langfristiger
Anlagehorizont (bei sich selbst
sowie bei Ihren Fonds) und dem
Tipp von Super-Investor Warren
die Du verstehst“.
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Jörg Wiechmann
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Er habe ein Treffen mit Vertretern
der Fraktionen nach der
Sommerpause und anschließend
ein Gespräch mit der
Verwaltung angeregt. „Ich bin
sehr erpicht darauf, dass wir
ein gutes Miteinander bekommen,
da wir es alle für Uetersen
machen.“
Hinweise auf schlechte Stimmung
zeigten sich vor den
Sommerferien. Als Vertreter
der Firmen Hansewerk Natur
und Green Planet Energy
Anfang Juli dem Sozial- und
Umweltausschuss Pläne zur
Errichtung eines Wärmenetzes
für das Wohngebiet Kreuzmoor,
die Rosenstadtschule,
das Ludwig-Meyn-Gymnasium
und deren gemeinsamer
Mensa vorstellten, kamen vor
allem von Seiten der CDU und
der Bürger für Bürger (BfB)
kritische Fragen. „Was kostet
das den Kunden? Gibt es einen
Anschlusszwang? Dürfen
wir mitreden?“ Bürgermeister
Dirk Woschei zeigte sich verwundert,
dass die Politik das
Projekt nicht stärker begrüßte,
woraufhin die Stimmung kippte.
Vorsitzender Matthias Nowatzki
warf dem Bürgermeister
vor, die Fragen aus der
Politik nicht ernstzunehmen.
„Das verbitte ich mir!“, sagte
Nowatzki aufgebracht.
Knapp zwei Wochen später
zeigte sich in einer Sitzung
des Hauptausschusses erneut
eine ablehnende Haltung von
CDU und BfB gegenüber Woschei.
Sie lehnten es in fünf
Fällen ab, dem Bürgermeister
die Vergabe von Aufträgen für
dringende Projekte, die voraussichtlich
mehr als 50.000
Euro kosten, zu übertragen.
Die insgesamt sieben Vertreter
von CDU und BfB überstimmten
die sechs Ratsmitglieder
von SPD, Grünen und
FDP, berichtete CDU-Ratsfrau
Evelyn Heß-Niclausen auf Anfrage
unserer Zeitung.
Der Hauptausschuss will die
Aufträge selbst vergeben.
Dazu erfolgte bereits eine
Sondersitzung Ende Juli. Eine
weitere war für 28. August
geplant. Vorsitzender Stark
teilte mit, dass diese aber inzwischen
auf Dienstag, 3. September,
verschoben wurde.
Diese Projekte stehen an
Der Hauptausschuss lehnte
es ab, Bürgermeister Dirk
Woschei die Auftragsvergabe
für diese fünf Projekte
zu übertragen: 1. der Kauf
von Atemschutztechnik
für die Freiwillige Feuerwehr,
2. der Neubau des
Geschwister-Scholl-Hauses,
3. der Wiederaufbau der
Museumsscheune und die
Sanierung der Sanitäranlagen
der Sporthalle Seminarstraße,
4. die Sanierung
der Geh- und Radwege
am Tornescher Weg sowie
5. am Kleinen Sand. Da
der Aufbau der Museumsscheune
bereits am
Montag beginnen sollte,
gab das Gremium dafür vor
den Ferien grünes Licht,
teilte Vorsitzender Leon
Stark mit. Der Ausschuss
beschloss, dass „die Zuschläge
auf die jeweils
wirtschaftlichsten Angebote“
erteilt werden sollen.