09.08.2024 Aufrufe

Prima Wochenende 32 2024

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Parklets für mehr Aufenthaltsqualität<br />

in der Innenstadt<br />

AUS DER REGION<br />

<strong>Prima</strong> <strong>Wochenende</strong> - 10. August <strong>2024</strong> - Seite 7<br />

Jakobs-Kreuzkraut: Schön, aber giftig!<br />

Sven Ruhland, Stadtrat Carsten Hillgruber, Kathrin Teichert und Charlott Warthenpfuhl haben es sich auf einem der<br />

neuen Parklets bequem gemacht.<br />

Neumünster (pgo) – „Es ist<br />

ein Experiment!“ betont Stadtrat<br />

Carsten Hillgruber und ergänzt:<br />

„Wir sind gespannt, wie<br />

die Neumünsteraner unsere<br />

neuen Parklets annehmen<br />

werden“. Gemeint sind die vier<br />

Sitzgelegenheiten am Großflecken,<br />

die seit vergangenem<br />

Montag zwischen den Straßen<br />

Fürsthof und Holstenstraße<br />

zum Verweilen einladen.<br />

Die ersten Bürger zeigten sich<br />

sogleich erfreut und genossen<br />

die Augustsonne bei einem<br />

Plausch ohne Verzehrzwang.<br />

Die vier Parklets aus Lärchenholz<br />

sind in Modulbauweise<br />

gefertigt, wobei jedes Element<br />

unterschiedlich gestaltet<br />

wurde und somit ein Unikat<br />

ist. „Hier kann man mit oder<br />

ohne Tisch sitzen oder auch<br />

einfach mal die Beine hochlegen“,<br />

so Sven Ruhland von der<br />

städtischen Abteilung Grünflächen.<br />

Durch je eine Rampe<br />

sind die neuen „Outdoor-Möbel“<br />

barrierearm.<br />

Die Parklets sind ganzjährig<br />

nutzbar und zunächst einmal<br />

für circa fünf Jahre geplant.<br />

Das Holz hat aber eine längere<br />

Lebensdauer. Zu jedem<br />

Modul gehört ein Hochbeet-<br />

Arrangement, das mit insektenfreundlichen<br />

Stauden wie<br />

Eisenkraut, Geranium und Salbei<br />

sowie Gräsern bepflanzt<br />

wurde. Zwischen die einzelnen<br />

Elemente sollen noch<br />

schattenspendende Felsenbirnen<br />

in großen Kübeln gestellt<br />

werden. „Unser Ziel war<br />

es, die Aufenthaltsqualität in<br />

der Innenstadt zu verbessern“,<br />

erklärt Kathrin Teichert vom<br />

Fachdienst Stadtplanung und<br />

Foto: Gottschalk<br />

-entwicklung. Die Gesamtkosten<br />

belaufen sich auf 160.000<br />

Euro.<br />

Neun Parkplätze, die durch<br />

die Parklets weggefallen sind,<br />

befinden sich jetzt auf der<br />

anderen Straßenseite. „Die<br />

Stadt Neumünster wird durch<br />

das Innenstadtprogramm des<br />

Landes Schleswig-Holstein<br />

gefördert. Einer von mehreren<br />

Bausteinen des Förderantrages<br />

der Stadt Neumünster ist<br />

die Steigerung der Aufenthaltsqualität.<br />

Dafür stehen<br />

insgesamt circa 221.500 Euro<br />

zur Verfügung“, informiert<br />

Charlott Warthenpfuhl von der<br />

Abteilung Stadtplanung und<br />

-entwicklung. Um zu erfahren,<br />

wie den Neumünsteranern die<br />

neuen Holzterassen gefallen,<br />

soll eine Umfrage unter den<br />

Bürgern erfolgen.<br />

Neumünster (pm) – In der<br />

Hauptblütezeit des rund einen<br />

Meter hohen und kräftig<br />

gelb blühenden Jakobs-<br />

Kreuzkrauts, erreichen die<br />

untere Naturschutzbehörde<br />

und die Abteilung Grünflächen<br />

der Stadt Neumünster<br />

immer wieder besorgte Anrufe<br />

zu Vorkommen des Jakobs-<br />

Kreuzkrauts. Verständlich, da<br />

alle Teile dieser Pflanze bei<br />

Verzehr giftig sind für Mensch<br />

und für Tier. Das Jakobs-<br />

Kreuzkraut, auch Jakobs-<br />

Greiskraut genannt, enthält<br />

insbesondere in den Blüten<br />

giftige, leberschädigende Pyrrolizidin-Alkaloide,<br />

die im Laufe<br />

der Entwicklungsgeschichte<br />

auch von anderen Pflanzen<br />

in unserer Umwelt – zum Beispiel<br />

Borretsch, Huflattich und<br />

Natternkopf - zur Abwehr von<br />

Fressfeinden entstanden sind.<br />

Vergiftungen bei Menschen<br />

kommen aber sehr selten vor,<br />

da die Pflanze aufgrund ihrer<br />

Bitterstoffe auch von Kleinkindern<br />

nicht in relevanten Mengen<br />

gegessen wird und das<br />

Jakobs-Kreuzkraut mit der<br />

Herstellung von Lebensmitteln<br />

nicht nennenswert oder<br />

nur kontrolliert in Berührung<br />

kommt. Im Imkerhonig wird<br />

durch Trachtführung und Lebensmittelkontrolle<br />

die Gesundheit<br />

gewährleistet.<br />

Die Alkaloide bleiben im Jakobs-Kreuzkraut<br />

auch in den<br />

getrockneten Pflanzen erhalten.<br />

Bei Landwirten und Pferdehaltern<br />

kann die Pflanze<br />

zu Problemen führen. Auf der<br />

Weide wird das Jakobs-Kreuzkraut<br />

von den Tieren wegen<br />

des bitteren Geschmacks gemieden.<br />

Im Heu oder in der Silage fressen<br />

die Tiere die gewelkte<br />

und getrocknete Pflanze, da<br />

die abschreckenden Bitterstoffe<br />

abgebaut wurden. Dies<br />

kann zu ernsthaften Erkrankungen<br />

und bis zum Tod der<br />

Tiere führen.<br />

Eine gesetzliche Verpflichtung<br />

zur Beseitigung von Jakobs-<br />

Kreuzkraut besteht nicht.<br />

Auch ist an Straßenrändern<br />

und in offenen Flächen kein<br />

grundsätzlicher Handlungsbedarf<br />

gegen Jakobs-Kreuzkraut<br />

vorzugehen gegeben.<br />

Hier sind die Pflanzen neben<br />

ihrer naturgemäßen Schönheit<br />

in den Wiesensäumen eine<br />

wichtige hochsommerliche<br />

heimische Nahrungspflanze<br />

für viele Insekten wie den Jakobskrautbär.<br />

Zur Vorbeugung aber kann<br />

die Jakobs-Kreuzkrautpflanze<br />

in empfindlichen Bereichen<br />

an Schulen, auf Spielplätzen<br />

oder auf Kita-Gelände entfernt<br />

werden. Hier wird sie<br />

dann am besten vor der Samenreife<br />

und am besten mit<br />

Handschuhen samt Wurzel<br />

ausgerissen oder ausgegraben<br />

und entsorgt.<br />

Die beste und nachhaltigste<br />

Vorsorge ist eine kundige und<br />

unaufgeregte Umwelterziehung<br />

der Kinder – sie zeigt<br />

Gefahren in der Natur und<br />

richtiges Verhalten auf, nimmt<br />

den Kindern Angst durch Verstehen<br />

und gibt Selbstvertrauen.<br />

Foto: Stadt Neumünster<br />

Perseiden <strong>2024</strong> – Es regnet Sternschnuppen!<br />

Meteor über Tungendorf.<br />

Neumünster (pm) – Nachtschwärmern<br />

bietet sich dieser<br />

Tage wieder ein außergewöhnliches<br />

Himmelsschauspiel.<br />

Ein Sternschnuppenschauer<br />

besucht die Erde.<br />

Das Maximum mit bis zu 100<br />

Sternschnuppen pro Stunde<br />

wird für die Nacht vom 12. auf<br />

den 13. August erwartet.<br />

Der August ist seit jeher als<br />

der Monat der Sternschnuppen<br />

bekannt, und in den<br />

nächsten Tagen wird es davon<br />

besonders viele zu sehen<br />

geben. In der Zeit vom 9. bis<br />

13. August regnet der Meteorstrom<br />

der Perseiden besonders<br />

stark auf die Erde nieder<br />

und beschert dem Beobachter<br />

eine Menge Mög-lichkeiten,<br />

sich etwas zu wünschen.<br />

Laut Aberglauben hat man<br />

nämlich bei Sichtung einer<br />

Sternschnuppe einen Wunsch<br />

Foto: Marco Ludwig<br />

frei. Allerdings nur sofern kein<br />

anderer diese gesehen hat,<br />

und auch nur, wenn man niemandem<br />

seinen Wunsch verrät.<br />

Rein wissenschaftlich betrachtet<br />

durchläuft die Erde in<br />

dieser Zeit einen alten Kometenschweif<br />

und trifft dort auf<br />

unzählige Staubpartikel, die<br />

der Komet abgesondert hat.<br />

Im Falle der Perseiden, die im<br />

Volksmund auch „Tränen des<br />

Laurentius“ genannt werden,<br />

sind diese sandkorngroßen<br />

Staubteilchen relativ zur Erde<br />

bis zu 60 Kilometer pro Sekunde<br />

schnell (über 200 000 Kilometer<br />

pro Stunde).<br />

Wenn sie dann in circa 100 Kilometer<br />

Höhe auf die Erdatmosphäre<br />

treffen, verglühen<br />

sie innerhalb von Sekundenbruchteilen.<br />

Beobachter sehen<br />

dann eine helle Leuchtspur<br />

am Himmel. Insgesamt<br />

sind die Perseiden sogar bis<br />

Ende August sichtbar. Das Maximum<br />

erwarten die Schleswig-Holsteiner<br />

Astronomen<br />

für die Nacht vom 12. auf den<br />

13. August. Zwischen 22 und<br />

4 Uhr können dann bis zu 100<br />

Sternschnuppen pro Stunde<br />

sichtbar sein. Allerdings sind<br />

die Beobachtungsbedingungen<br />

in den Städten nicht ideal.<br />

Auch in klaren Sommernächten<br />

stört die Beleuchtung der<br />

Straßen und Gebäude enorm.<br />

Bessere Bedingungen für die<br />

große Wunschoffensive gibt<br />

es auf dem Lande bei erheblich<br />

dunklerem Himmel.<br />

Die meisten Sternschnuppen<br />

tauchen in nordöstlicher Richtung<br />

auf. Die Meteore scheinen<br />

aus dem Sternbild Perseus<br />

zu kommen, weshalb sie<br />

Perseiden genannt werden.<br />

Aufgrund des eingeschränkten<br />

Sichtfeldes unter der<br />

Sternwartenkuppel wird es<br />

an der vhs-Sternwarte Neumünster<br />

keine Sternschnuppenbeobachtung<br />

geben. Traditionell<br />

treffen sich einige<br />

Sternwartenmitglieder jedoch<br />

am Einfelder See zur gemeinsamen<br />

Sternschnuppenbeobachtung.<br />

Das soll in der Nacht<br />

vom 12. auf den 13. August<br />

stattfinden, sofern das Wetter<br />

mitspielt.<br />

Ausführliche Informationen<br />

sowie Hinweise zur Beobachtung<br />

und Fotografie von Sternschnuppen<br />

finden Sie unter<br />

www.sternwarte-nms.de.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!