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BS 08-2024

Editorial: - Ein Feigenblatt reicht nicht | Personalien | Nachrichten | Schifffahrt - Verkehrspolitik | Niederfinow: Preiswürdiges Schiffshebewerk | Der Kampf ums Personal | Etat ’25: »Enttäuschend, aber nicht überraschend« | Wasserstoff-Importe – auch Schiffe spielen Rolle | Neue Studie beauftragt: Die Kohle schwindet - was transportieren Binnenschiffe stattdessen? | Schiffstechnik | HSL: Mehr Potenzial zur Verlagerung | GEFO bestellt weitere Neubauten | Messe SMM: Die maritime Welt in Hamburg | Hadag stellt neue Hybridfähre in Dienst | Damen baut neuen Flusskreuzer für die Schweiz | Tehag glaubt an Diesel – sauber und zukunftsfähig | Schulschiff »Rhein« kehrt zurück in die Werft | Nächste Schnellfähre für Cassen | Lux Werft: Leise und sauber über den Rhein | Damen meldet Rekordzahlen | Seehäfen – Hinterland | Antwerpen zieht gemischte Bilanz | Rotterdam kann Umschlag weiter steigern | MSC steigt am Terminal in Limburg ein | Logistik | Bahn fährt einen Milliarden-Verlust ein | duisport und thyssenkrupp Steel Logistics: Hand in Hand in der Stahllogistik | Wesel: Erste Kühlladung erreicht Nordfrost | Wasserstraßen – Häfen | Donau: Kurs auf eine grüne Zukunft | Interview Hans-Peter Hasenbichler (viadonau) | Bettina Brennenstuhl, Hafen Dortmund: Transformation umfasst viele Themenfelder | DEK-Jubiläum: Vom Pott bis zum Watt | Der Kanal und seine Häfen | Fünf Schleusen-Neubauten am DEK | An der Schleuse Rodde geht es voran | Hafen Stuttgart: Künftig Wasserstoff statt Kohle | Heilbronn: Hafen der »Hidden Champions« | In Koblenz wird kräftig investiert | Erster Spatenstich für Schleuse Kriegenbrunn | Buyer’s Guide | Recht: Fliegender Arrest | Jobbörse | BDS: Politikversagen und Binnenschifffahrt | Impression

Editorial: - Ein Feigenblatt reicht nicht | Personalien | Nachrichten | Schifffahrt - Verkehrspolitik | Niederfinow: Preiswürdiges Schiffshebewerk | Der Kampf ums Personal | Etat ’25: »Enttäuschend, aber nicht überraschend« | Wasserstoff-Importe – auch Schiffe spielen Rolle | Neue Studie beauftragt: Die Kohle schwindet - was transportieren Binnenschiffe stattdessen? | Schiffstechnik | HSL: Mehr Potenzial zur Verlagerung | GEFO bestellt weitere Neubauten | Messe SMM: Die maritime Welt in Hamburg | Hadag stellt neue Hybridfähre in Dienst | Damen baut neuen Flusskreuzer für die Schweiz | Tehag glaubt an Diesel – sauber und zukunftsfähig | Schulschiff »Rhein« kehrt zurück in die Werft | Nächste Schnellfähre für Cassen | Lux Werft: Leise und sauber über den Rhein | Damen meldet Rekordzahlen | Seehäfen – Hinterland | Antwerpen zieht gemischte Bilanz | Rotterdam kann Umschlag weiter steigern | MSC steigt am Terminal in Limburg ein | Logistik | Bahn fährt einen Milliarden-Verlust ein | duisport und thyssenkrupp Steel Logistics: Hand in Hand in der Stahllogistik | Wesel: Erste Kühlladung erreicht Nordfrost | Wasserstraßen – Häfen | Donau: Kurs auf eine grüne Zukunft | Interview Hans-Peter Hasenbichler (viadonau) | Bettina Brennenstuhl, Hafen Dortmund: Transformation umfasst viele Themenfelder | DEK-Jubiläum: Vom Pott bis zum Watt | Der Kanal und seine Häfen | Fünf Schleusen-Neubauten am DEK | An der Schleuse Rodde geht es voran | Hafen Stuttgart: Künftig Wasserstoff statt Kohle | Heilbronn: Hafen der »Hidden Champions« | In Koblenz wird kräftig investiert | Erster Spatenstich für Schleuse Kriegenbrunn | Buyer’s Guide | Recht: Fliegender Arrest | Jobbörse | BDS: Politikversagen und Binnenschifffahrt | Impression

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<strong>08</strong><br />

<strong>2024</strong><br />

<strong>08</strong><br />

SCHIFFFAHRT<br />

TECHNIK<br />

HÄFEN<br />

Gewerbe beklagt<br />

GEFO bestellt<br />

Stuttgart setzt künftig<br />

9 770939 191001<br />

Kürzungen im Etat 14 weitere Neubauten 17 auf Wasserstoff 46<br />

August <strong>2024</strong> | 79. Jahrgang<br />

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INHALT<br />

<strong>08</strong> <strong>2024</strong><br />

10<br />

36<br />

3 – EDITORIAL<br />

3 – Ein Feigenblatt reicht nicht<br />

5 – PERSONALIEN<br />

6 – NACHRICHTEN<br />

9 – SCHIFFFAHRT | VERKEHRSPOLITIK<br />

10 – Niederfinow: Preiswürdiges Schiffshebewerk<br />

12 – Der Kampf ums Personal<br />

14 – Etat ’25: »Enttäuschend, aber nicht überraschend«<br />

14 – Wasserstoff-Importe – auch Schiffe spielen Rolle<br />

15 – Neue Studie beauftragt: Die Kohle schwindet –<br />

was transportieren Binnnenschiffe stattdessen?<br />

16 – SCHIFFSTECHNIK<br />

16 – HSL: Mehr Potenzial zur Verlagerung<br />

17 – GEFO bestellt weitere Neubauten<br />

18 – Messe SMM: Die maritime Welt in Hamburg<br />

24 – Hadag stellt neue Hybridfähre in Dienst<br />

25 – Damen baut neuen Flusskreuzer für die Schweiz<br />

26 – Tehag glaubt an Diesel – sauber und zukunftsfähig<br />

28 – Schulschiff »Rhein« kehrt zurück in die Werft<br />

29 – Nächste Schnellfähre für Cassen<br />

30 – Lux Werft: Leise und sauber über den Rhein<br />

31 – Damen meldet Rekordzahlen<br />

32 – SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />

32 – Antwerpen zieht gemischte Bilanz<br />

33 – Rotterdam kann Umschlag weiter steigern<br />

33 – MSC steigt am Terminal in Limburg ein<br />

34 – LOGISTIK<br />

34 – Bahn fährt einen Milliarden-Verlust ein<br />

36 – duisport und thyssenkrupp Steel Logistics:<br />

Hand in Hand in der Stahllogistik<br />

37 – Wesel: Erste Kühlladung erreicht Nordfrost<br />

38 – WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

38 – Donau: Kurs auf eine grüne Zukunft<br />

39 – Interview Hans-Peter Hasenbichler (viadonau)<br />

40 – Bettina Brennenstuhl, Hafen Dortmund:<br />

Transformation umfasst viele Themenfelder<br />

42 – DEK-Jubiläum: Vom Pott bis zum Watt<br />

44 – Der Kanal und seine Häfen<br />

45 – Fünf Schleusen-Neubauten am DEK<br />

45 – An der Schleuse Rodde geht es voran<br />

46 – Hafen Stuttgart: Künftig Wasserstoff statt Kohle<br />

48 – Heilbronn: Hafen der »Hidden Champions«<br />

50 – In Koblenz wird kräftig investiert<br />

51 – Erster Spatenstich für Schleuse Kriegenbrunn<br />

52 – BUYER’S GUIDE<br />

58 – RECHT<br />

58 – Fliegender Arrest<br />

61 – JOBBÖRSE<br />

62 – BDS<br />

62 – Politikversagen und Binnenschifffahrt<br />

63 – IMPRESSUM<br />

Herausgeberverbände der Zeitschrift<br />

Verein für europäische<br />

Binnenschifffahrt und<br />

Wasserstraßen e.V.<br />

4 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


NACHRICHTEN<br />

HAVARIE IN ELSFLETH<br />

Über die Hunte rollen bald wieder Züge<br />

Die Reparatur der nach einem Schiffsunfall<br />

beschädigten Eisenbahnbrücke über<br />

die Hunte bei Elsfleth soll bis Ende August<br />

abgeschlossen sein.<br />

»Die Arbeiten liegen voll im Zeitplan«,<br />

teilte Niedersachsens Verkehrsminister<br />

Olaf Lies (SPD) nach einem Treffen mit<br />

Vertretern von Kommunen, Behörden,<br />

der Hafenwirtschaft und der Bahn. Ab<br />

dem 25. August sollen Züge von und<br />

nach Brake und Nordenham über eine<br />

neue Brücke über die Hunte im Landkreis<br />

Wesermarsch rollen können, heißt<br />

es. Am 23. Juli hatte ein Binnenschiff die<br />

Eisenbahnbrücke in Elsfleth gerammt<br />

und schwer beschädigt. Das Bauwerk<br />

handelt es sich nach einer früheren Havarie<br />

im Februar bereits um ein Provisorium.<br />

Der Zugverkehr über die Brücke<br />

ist seitdem eingestellt.<br />

Ein neues Brückenteil aus dem Brückenlager<br />

der Deutschen Bahn sollte<br />

Beschädigte Ersatzbrücke über die Hunte<br />

noch im Verlauf der ersten Augustwoche<br />

an der Baustelle eintreffen. Danach<br />

könnte es dann eingebaut werden. Zuvor<br />

muss ein Schwimmkran das beschädigte<br />

Teil herausheben. Anschließend müssen<br />

nach Angaben der Bahn noch Gleise, die<br />

Oberleitung sowie die Leit-Sicherungstechnik<br />

wieder aufgebaut werden. Binnenschiffe<br />

können nach Angaben des<br />

Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt<br />

(WSA) Weser-Jade-Nordsee die Unfallstelle<br />

passieren. Allerdings ist die Durchfahrt<br />

unter der Brücke weiter nur am<br />

nördlichen Rand möglich.<br />

<br />

© DB<br />

EUROGATE<br />

CMA CGM verhandelt über Einstieg<br />

Das französische Unternehmen CMA<br />

CGM – die drittgrößte Containerreederei<br />

der Welt – verhandelt mit dem Terminalbetreiber<br />

Eurogate am Hamburger Hafen<br />

über eine Kooperation.<br />

Bei dieser möglichen Partnerschaft<br />

geht es um die geplante Westerweiterung<br />

des Terminals, die zwei neue Liegeplätze<br />

von 450 und 600 m Länge in Hamburg-<br />

Waltershof vorsieht. Jährlich soll dort ein<br />

Volumen von 2 Mio. TEU umgeschlagen<br />

werden können. Das Projekt ist seit Jahren<br />

geplant, sämtliche Klagen dazu wurden<br />

abgewiesen. Weder Eurogate noch<br />

CMA CGM äußerten sich bisher zu den<br />

Verhandlungen. Konkrete Vereinbarungen<br />

gebe es derzeit nicht, sagte ein<br />

Sprecher von Eurogate. Auch die Hamburger<br />

Wirtschaftsbehörde schwieg bisher<br />

zu dem Thema.<br />

Ein möglicher Hintergrund einer solchen<br />

Kooperation dürfte der geplante<br />

Einstieg der Mediterranean Shipping<br />

Company (MSC) beim konkurrierenden<br />

Hafenbetreiber HHLA sein. Sobald die<br />

Hamburger Bürgerschaft im September<br />

in einer zweiten Lesung darüber entscheidet,<br />

wird die italienische Reederei<br />

49,9% der HHLA besitzen und kündigte<br />

bereits an, große Invesitionen im Hafen<br />

tätigen zu wollen. Die Opposition, der<br />

HHLA-Betriebsrat und die Gewerkschaft<br />

Verdi kritisierten das Vorhaben. <br />

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6 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


© Thomas Wolf<br />

Rhein-Reise:<br />

Der GEFO Low Water Carrier<br />

„Canaletto“ vor dem Kölner Dom<br />

Abladung 600 tons auf 1,30 m Tiefgang, Maximalkapazität: 2.921 m 3 ,<br />

8 Stainless-Steel-Tanks, 2 gummierte Tanks für Salzsäure, Maximale<br />

Abladung 2.985 tons, Hybrid-Antrieb


NACHRICHTEN<br />

© Combinant NV / Antwerpen<br />

BAHNLOGISTIK<br />

Kombiverkehr startet Zug zwischen Antwerpen und Madrid<br />

Ab September verbindet Kombiverkehr Belgien mit Spanien<br />

Der Bahnlogistiker Kombiverkehr weitet sein europäisches Intermodal-Netzwerk<br />

mit einer neuen Verbindung zwischen Belgien<br />

und Spanien aus. Am 3. September <strong>2024</strong> wird die erste Zugabfahrt<br />

zwischen Antwerpen Combinant und Madrid Abronigal<br />

über die Atlantikroute stattfinden. Spediteure und Logistikunternehmen<br />

erhalten damit neue Möglichkeiten, ihre Transporte auf<br />

diesem bedeutenden und rund 1.600 km langen Korridor klimafreundlich<br />

auf der Schiene durchzuführen. Pro Ladeeinheit mit<br />

25 t Ladungsgewicht werden beispielsweise im Rundlauf 5,1 t<br />

CO 2<br />

(84 %) eingespart.<br />

Die Züge werden zunächst zweimal wöchentlich verkehren: ab<br />

Antwerpen dienstags und freitags, ab Madrid mittwochs und<br />

sonntags. Befördert werden Container und Wechselbehälter sowie<br />

auch Gefahrgüter aller Klassen außer 1 und 7. Die Transitzeit<br />

liegt je nach Verkehrstag zwischen 48 und 72 Stunden.<br />

»Damit bietet Kombiverkehr die kürzeste und schnellste intermodale<br />

Verbindung zwischen den beiden Wirtschaftszentren an,<br />

auch im Vergleich zu den heutigen Short-Sea-Verkehren«, sagt<br />

Sébastien Eisner, Leiter Westeuropa im Vertrieb der Kombiverkehr<br />

KG. Ab Madrid sind Weiterleitungen mit Kombiverkehr im<br />

spanischen Netz von und nach Zaragoza, Valencia, Murcia, Sevilla<br />

und San Roque möglich.<br />

Mit dem neuen Angebot steigert das Frankfurter Unternehmen<br />

das Leistungsangebot von und nach Spanien auf insgesamt<br />

38 Zugabfahrten pro Woche. Über die Atlantik- und Mittelmeerroute<br />

verbindet der Operateur Barcelona, Madrid und fünf weitere<br />

Industriezentren Spaniens mit einer Vielzahl an Terminals unter<br />

anderem in Deutschland, Benelux, Skandinavien und Osteuropa.<br />

Die Frequenz des bestehenden Shuttlezuges zwischen Irún und<br />

Madrid wird mit dem neuen Angebot von sechs auf acht Abfahrten<br />

pro Woche und Richtung ansteigen und damit auch weitere<br />

Vorteile für die Speditionskunden mit sich bringen, die Transporte<br />

zwischen Köln oder Ludwigshafen und Madrid abwickeln. <br />

TRANSPORTGEBÜHREN<br />

Mosel-Abgaben für Schifffahrt sollen entfallen<br />

Erfolg für Rheinland-Pfalz: Das Bundeskabinett hat die Abschaffung<br />

der Schifffahrtsgebühren auf der Mosel ab 1. Juli 2025<br />

beschlossen.<br />

Die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Daniela Schmitt<br />

begrüßt den Beschluss des Bundeskabinetts, auch auf der Mosel<br />

künftig die Schifffahrtsabgaben für die Binnenschifffahrt ab Mitte<br />

des Jahres 2025 abzuschaffen. Die Vertragsstaaten Luxemburg<br />

und Frankreich müssen allerdings noch zustimmen.<br />

»Es ist der erklärte politische Wille von Europäischer Kommission,<br />

dem Bund und dem Land Rheinland-Pfalz, dass die umweltfreundliche<br />

Binnenschifffahrt künftig eine deutlich stärkere<br />

Rolle beim Güterverkehr übernehmen soll. Die Abgabenbefreiung<br />

steht somit im Einklang mit den übergeordneten verkehrspolitischen<br />

Zielen, umwelt- und klimafreundliche Verkehrsträger<br />

zu stärken«, sagte die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin<br />

Daniela Schmitt anlässlich des Kabinettsbeschlusses.<br />

Die Abschaffung der Abgaben auf der Mosel bedeute, dass<br />

Transporte mit dem Binnenschiff künftig günstiger erfolgen<br />

können. »Hierdurch wird nicht nur ein wichtiger Anreiz für den<br />

Gütertransport auf den Wasserstraßen gesetzt, auch die Wirtschaft<br />

in der Region Mosel-Saar und der Landeshafen Trier werden<br />

von dieser Maßnahme profitieren«, so Schmitt.<br />

Nach dem Beschluss der Bundesregierung kann eine Änderung<br />

des internationalen Moselvertrages zwischen Deutschland,<br />

Frankreich und dem Großherzogtum Luxemburg über die Schiffbarmachung<br />

der Mosel beschlossen werden. In dem Moselvertrag<br />

war bislang unter anderem die Erhebung von Abgaben für die<br />

Nutzung der Mosel durch die Binnenschifffahrt geregelt. Dem<br />

Gesetzentwurf waren längere Verhandlungen zwischen den Vertragsstaaten<br />

vorausgegangen. Der avisierte Wegfall der Moselabgaben<br />

vollendet die bereits Anfang 2019 begonnene Gebührenbefreiung<br />

auf den Binnenschifffahrtsstraßen des Bundes.<br />

<br />

Transporte auf der Mosel werden künftig günstiger<br />

© Archiv<br />

8 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


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Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong><br />

11


SCHIFFFAHRT | VERKEHRSPOLITIK<br />

MARKTBERICHT<br />

Der Kampf ums Personal<br />

In den letzten fünf Jahren hatte die Binnenschifffahrtsbranche mit<br />

einem zunehmend akuten Mangel an qualifiziertem Personal zu<br />

kämpfen. Nahezu jedes Binnenschifffahrtsunternehmen hat Stellen<br />

zu besetzen, erfahrene Mitarbeiter werden zum Teil gegenseitig<br />

abgeworben. So bieten Kreuzfahrt-Reedereien Berichten<br />

zufolge exorbitante Gehaltspakete an, um Tankerkapitäne in ihre<br />

Reihen zu locken. Etliche Faktoren verschärfen das Problem.<br />

Die Erweiterung der Binnenschiffflotte hat die Nachfrage nach<br />

qualifiziertem Personal erhöht. Gleichzeitig stehen viele erfahrenen<br />

Schiffsführer kurz vor der Pensionierung. In Deutschland<br />

sind mehr als 30 % der Schiffsführer 55 Jahre oder älter. Jüngere<br />

Generationen haben oft andere Vorstellungen von ihrem Arbeitsalltag,<br />

wie zum Beispiel den Wunsch nach einer Vier-Tage-<br />

Woche. Noch dazu erfordert die Ausbildung zum Schiffsführer<br />

viel Zeit und Training, was die Besetzung freier Stellen mit geeigneten<br />

Kandidaten verlängern kann.<br />

Ein 8.000-Tonnen-Schiff, das in der ARA-Region eingesetzt<br />

wird, muss typischer Weise mit zwei Schiffsführern, einem Verlader<br />

und zwei Matrosen besetzt werden. Diese Besatzung arbeitet<br />

zwei Wochen lang, danach geht eine neue Besatzung für die verbleibenden<br />

zwei Wochen des Monats an Bord. Die Fahrzeiten im<br />

ARA-Gebiet sind in der Regel kürzer, und die Wartezeiten sind<br />

im Allgemeinen länger als auf dem Rhein. Folglich werden im<br />

ARA-Gebiet weniger Besatzungsmitglieder benötigt, um den Betrieb<br />

effektiv aufrechtzuerhalten.<br />

Die monatlichen Kosten für eine ARA-Besatzung, die ein<br />

8.000-Tonnen-Schiff betreibt, könnten zwischen 40.000 € und<br />

50.000 € liegen. Im Gegensatz dazu könnten sich die monatlichen<br />

Kosten für eine Rheinbesatzung, die auf einem 2.500–3.500-Tonnen-Schiff<br />

arbeitet, auf 60.000 €–70.000 € belaufen. Diese Zahlen<br />

verdeutlichen die erheblichen Unterschiede zwischen den Besatzungskosten<br />

in der ARA- und der Rheinregion.<br />

Angesichts dieser Situation auf dem Arbeitsmarkt sind viele<br />

Schiffsführer wählerischer geworden, wenn es zum Beispiel um<br />

bestimmte Fahrtgebiete geht. Es kommen jedoch immer noch<br />

Neubauten auf den Markt (wir berichteten), wodurch der Bedarf<br />

an Besatzungsmitgliedern weiter steigt. Diese Entwicklung könnte<br />

den Wettbewerb zwischen Binnenschifffahrtsunternehmen<br />

und -eigentümern verschärfen.<br />

Schifffahrtsunternehmen und externe Personaldienstleister<br />

werben inzwischen verstärkt Personal aus Osteuropa und den<br />

Philippinen an, um dem Mangel zu begegnen. Gerade in dem<br />

asiatischen Land, das viele Seeleute auf den Weltmeeren stellt,<br />

muss für den Einsatz im Binnenland noch geworben und Überzeugungsarbeit<br />

geleistet werden. Dabei baut das Gewerbe darauf,<br />

dass Binnenschiffe im Vergleich zu Hochseeschiffen komfortablere<br />

Arbeits- und Wohnbedingungen einschließlich eines ständig<br />

verfügbaren Internetanschlusses bieten und darauf, dass die<br />

Rotationszeiten im Vergleich zu Hochseereisen deutlich kürzer<br />

sind. Dies soll mögliche Bewerber anlocken. Eine gute Ausbildung<br />

und Sprachkurse sind allerdings ein Muss, um den bestmöglichen<br />

und sichersten Service zu bieten. Gerade in der Tankerschifffahrt<br />

wird ein Kunde den Vertrag sofort kündigen, wenn<br />

er den sicheren Betrieb gefährdet sieht.<br />

<br />

Schiffsführer für die Binnenschifffahrt werden zunehmend knapp<br />

Frachtpreise im Juli<br />

ARA 1.500 – 8.000 T<br />

MONAT Juli<br />

Durchschnitt Monatstief Monatshoch<br />

im Hafengebiet<br />

2,32 €<br />

1,80 €<br />

2,75 €<br />

Rotterdam - Antwerp/Amsterdam<br />

3,32 €<br />

2,80 €<br />

3,75 €<br />

Antwerp - Amsterdam<br />

4,34 €<br />

3,80 €<br />

4,75 €<br />

Flushing - Antwerp<br />

3,89 €<br />

3,40 €<br />

4,20 €<br />

Flushing - Rotterdam<br />

4,41 €<br />

3,90 €<br />

4,70 €<br />

Flushing - Amsterdam<br />

5,33 €<br />

4,80 €<br />

5,80 €<br />

Ghent - Flushing<br />

4,28 €<br />

4,15 €<br />

4,50 €<br />

Ghent - Antwerp<br />

4,52 €<br />

4,40 €<br />

5,00 €<br />

Ghent - Rotterdam<br />

4,92 €<br />

4,50 €<br />

5,50 €<br />

Ghent - Amsterdam<br />

5,76 €<br />

5,60 €<br />

6,00 €<br />

Rhein 0 – 2.500 t<br />

Monat Juli<br />

Durchschnitt<br />

Diesel Benzin<br />

Duisburg<br />

8,45 €<br />

7,95 €<br />

8,95 €<br />

Dortmund<br />

11,52 € 11,02 €<br />

–<br />

Köln<br />

10,98 € 10,48 € 11,48 €<br />

Koblenz<br />

13,62 € 13,12 €<br />

–<br />

Frankfurt<br />

14,76 € 14,26 €<br />

–<br />

Mannheim<br />

14,95 € 14,45 € 15,45 €<br />

Karlsruhe<br />

15,29 € 14,79 € 15,79 €<br />

Strasbourg<br />

16,18 € 15,68 € 16,68 €<br />

Basel EUR<br />

17,10 € 16,60 € 17,60 €<br />

Basel CHF<br />

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12 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


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Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong><br />

13


SCHIFFFAHRT<br />

»Enttäuschend, aber nicht überraschend«<br />

Im Bundeshaushalt für 2025 soll zwar der Etat für Erhalt und Ausbau der Wasserstraßen<br />

leicht steigen, dafür wird aber bei der Ausbildungs- und Modernisierungsförderung gespart.<br />

Die Verbände kritisieren die Kürzungen und hoffen auf die Beratungen im Bundestag<br />

Nicht überrascht, aber enttäuscht hat<br />

die Binnenschifffahrt auf den Entwurf<br />

für den Bundeshaushalt 2025 reagiert.<br />

Im Verkehrsetat wird, so wie zu befürchten<br />

war, deutlich gekürzt.<br />

Der Etat für Erhalt, Aus- und Neubau<br />

der Bundeswasserstraßen steigt um lediglich<br />

69 Mio. € auf jetzt 794 Mio. €. Das<br />

entspricht zwar einer Steigerung um<br />

rund 9,5 %. »Dafür kann sich aber die für<br />

den Ausbau zuständige Wasserstraßenund<br />

Schifffahrtsverwaltung im wahrsten<br />

Sinne des Wortes nichts kaufen«, moniert<br />

BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen.<br />

Denn dieser Anstieg decke nicht mal die<br />

Baukostensteigerungen der letzten zwölf<br />

Monate ab – diese liegen nach BDB-<br />

Angaben bei durchschnittlich 15 %.<br />

Bekanntlich fordert das Gewerbe seit<br />

längerem eine Anhebung der Mittel auf<br />

900 Mio. €, die nötig wären, um die vorhandene<br />

Substanz zu erhalten. Als ausreichend<br />

für alle anstehenden Ausgaben<br />

und Investitionen werden 2 Mrd. € pro<br />

Jahr angesehen. »Der Etat bleibt unterfinanziert.<br />

So besteht auch 2025 die Gefahr,<br />

dass fertig geplante Projekte in der<br />

Schublade verschwinden müssen«, sagt<br />

Thomas Groß, Vorsitzender der Bundesfachabteilung<br />

Wasserbau im Hauptverband<br />

der Deutschen Bauindustrie.<br />

Schmerzhaft wird es auch durch die geplanten<br />

Kürzungen im Bereich der Ausund<br />

Weiterbildungsförderung. Der Betrag<br />

soll, wie berichtet, von derzeit<br />

6,8 Mio. € auf 4,3 Mio. € pro Jahr reduziert<br />

werden. Damit sieht der BDB rund<br />

30 Ausbildungsverhältnisse in Gefahr.<br />

»Ohne die finanzielle Unterstützung des<br />

Bundes ist es für kleine Unternehmen,<br />

die überwiegend als Familienbetriebe tätig<br />

sind, häufig nicht möglich, Verträge<br />

abzuschließen.« Diese Einsparung bringe<br />

praktisch nichts für einen ausgeglichenen<br />

Staatshaushalt, richte aber einen maximalen<br />

Schaden im Gewerbe an.<br />

Ähnlich ist es aus Sicht des Gewerbes<br />

bei der Förderung zur Modernisierung<br />

der Binnenschiffsflotte – auch dort legt<br />

die Regierung »die Axt an«: Bereits im<br />

kommenden Jahr gibt es 10 Mio. € weniger<br />

als noch in diesem Jahr (50 Mio. €).<br />

In den kommenden Jahren soll das Budget<br />

auf nur noch 8 Mio. € abgesenkt werden.<br />

»Damit ist zu befürchten, dass die<br />

Entwicklung hin zu einer möglichst klimaneutralen<br />

und niedrigwasseroptimierten<br />

Binnenschifffahrt zum Erliegen<br />

kommt«, so Schwanen. »An diesen Stellen<br />

zu sparen, ist kontraproduktiv«, sagt<br />

auch Marcel Lohbeck, Geschäftsführer<br />

der Verbände VBW und BÖB.<br />

Abschließend wird der Etat 2025 noch<br />

im Bundestag beraten. Immerhin gab es<br />

bereits an anderer Stelle Entwarnung: Die<br />

dramatische Kürzung der SGFFG-Mittel<br />

im Haushalt <strong>2024</strong> soll zurückgenommen<br />

werden. Künftig stehen dann statt rund<br />

27 Mio.€ wieder 66 Mio. unter anderem<br />

für Hafenbahnen zur Verfügung. Auch<br />

die Anhebung der Mittel um 15 Mio. €<br />

beim Kombinierten Verkehr sei positiv<br />

zu bewerten, heißt es beim VBW.<br />

Uta Maria Pfeiffer, Leiterin der Abteilung<br />

Mobilität und Logistik des Bundesverbands<br />

der Deutschen Industrie (BDI)<br />

plädiert angesichts knapper werdender<br />

Kassen und steigender Investitionsbedarfe<br />

dafür, das Budget für Erhalt, Modernisierung<br />

und Ausbau der Wasserstraßeninfrastruktur<br />

künftig über mehrjährige<br />

Infrastrukturentwicklungspläne zu<br />

steuern und auch überjährig zu finanzieren.<br />

KF<br />

BUNDESREGIERUNG STREBT VERSORGUNGSSICHERHEIT AN<br />

Strategie für Wasserstoff-Importe – auch Schiffe spielen eine Rolle<br />

Das Bundeskabinett hat die angekündigte<br />

Importstrategie für Wasserstoff und Wasserstoffderivate<br />

beschlossen. Sie ergänzt<br />

die bereits vorliegende Nationale Wasserstoffstrategie.<br />

Ziel ist es nach Aussagen<br />

aus dem Bundeswirtschaftministe rium,<br />

Investitionssicherheit für die Wasserstoffproduktion<br />

in Partnerländern, den<br />

Aufbau der in Deutschland benötigten<br />

Importinfrastruktur und für die deutsche<br />

Industrie als Abnehmer zu schaffen.<br />

Die Bundesregierung geht von einem<br />

nationalen Bedarf an Wasserstoff und<br />

dessen Derivaten in Höhe von<br />

95 TWh–130 TWh in 2030 aus. Davon<br />

müssen voraussichtlich rund 50 %–70 %<br />

aus dem Ausland importiert werden.<br />

Nach ersten Einschätzungen könnte der<br />

Bedarf bis 2045 auf bis 500 TWh an Wasserstoff<br />

sowie auf etwa 200 TWh an Wasserstoffderivaten<br />

wie z.B. Ammoniak,<br />

Methanol, strombasierte Kraftstoffe und<br />

Trägermedien wie LOHC steigen.<br />

Grundlage für den Wasserstoffhochlauf<br />

soll der Aufbau eines<br />

sogenannten Wasserstoff-<br />

Kernnetzes bilden. Die Fernleitungsnetzbetreiber<br />

planen<br />

den Bau von Pipelines<br />

mit einer Gesamtlänge von<br />

knapp 10.000 km , um Erzeuger,<br />

Speicher und große Verbraucher<br />

miteinander zu verbinden<br />

und einen Zugang zum europäischen<br />

Wasserstoffnetz herzustellen. Die Investitionskosten<br />

werden auf etwa<br />

19,7 Mrd. € geschätzt, wobei rund 60 %<br />

der geplanten Leitungen derzeit für den<br />

Erdgastransport genutzt werden.<br />

Für Transporte per Schiff, Schiene oder<br />

Straße kommen vor allem Wasserstoffderivate,<br />

Trägermedien und Folgeprodukte<br />

in Frage. Der Schiffstransport<br />

ermöglicht Wasserstoffimporte<br />

aus und in Regionen,<br />

die aus technischen<br />

und ökonomischen Gründen<br />

nicht per Pipeline an das<br />

Wasserstoff-Kernnetz angeschlossen<br />

sind. Außerdem<br />

können somit bereits kurzfristig<br />

erste Importe von den Seehäfen zu den<br />

Verbrauchern gelangen, heißt es in der<br />

Strategie.<br />

KF<br />

14 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFFAHRT<br />

VERKEHRSMINISTER GIBT STUDIE IN AUFTRAG<br />

Die Kohle schwindet – was transportieren Binnnenschiffe stattdessen?<br />

Das Bundesverkehrsministerium hat die<br />

erwartete Studie zu »Marktchancen der<br />

Binnenschifffahrt« in Auftrag gegeben.<br />

Der offizielle Arbeitsauftrag lautet: »Ermittlung<br />

neuer Märkte für die Güterbinnenschifffahrt<br />

in Deutschland unter besonderer<br />

Berücksichtigung aktueller<br />

wirtschaftlicher und gesellschaftlicher<br />

Entwicklungen bis zum Jahr 2040.« Die<br />

Studie soll bis Mitte 2025 vorliegen. Den<br />

Zuschlag bekam die Prognos AG.<br />

Die Gleitende Mittelfristprognose für<br />

den Güter- und Personenverkehr geht für<br />

die Binnenschifffahrt in den nächsten 15<br />

Jahren stagnierenden Gütermengen und<br />

einem sehr geringen Anstieg der Beförderungsleistung<br />

aus. Ursache sind massive<br />

Ladungsverluste in einigen traditionellen<br />

Massengutbereichen, insbesondere<br />

bei Kohle.<br />

Mit der Studie will das Ministerium<br />

nun genauer analysieren lassen, ob es<br />

wachstumsträchtige Marktsegmente gibt.<br />

Die Ergebnisse könnten dann Politik,<br />

Verwaltung und Unternehmen eine Entscheidungs-<br />

und Planungsgrundlage darstellen.<br />

Bei der Erarbeitung der Studie<br />

sollen Experten aus dem Gewerbe selbst,<br />

aus der verladenden Wirtschaft und von<br />

Schiffstechnik-Herstellern eingebunden<br />

werden, ist zu hören. Geplant sind dem<br />

Vernehmen nach sechs Arbeitspakete,<br />

die abgearbeitet werden sollen. Sie haben<br />

Folgendes zum Inhalt:<br />

• Beschreibung der Güterstrukturveränderung<br />

in der deutschen Binnenschifffahrt<br />

im Zeitraum 2010 bis 2023<br />

• Analyse neuer gesellschaftlicher und<br />

wirtschaftlicher, verkehrspolitischer<br />

und energiepolitischer Entwicklungen<br />

und ihre Auswirkungen bis 2040<br />

• Analyse der dadurch entstehenden<br />

neuen Transportgüterstruktur<br />

• Prüfung weiterer Märkte mit Potenzial<br />

»unter besonderer Berücksichtigung<br />

der verkehrs-, lärm- und klimaschutzsowie<br />

der energiepolitischen Auswirkungen«<br />

• Auswirkungen neu entstehender<br />

Transporte mit dem Güterbinnenschiff<br />

insbesondere in Bezug auf gesamtwirtschaftliche<br />

Transportkosten, Endenergieverbrauch<br />

und CO2<br />

Einen Schwerpunkt sollen die Gutachter<br />

auf die Bereiche Energiewende/Erneuerbare<br />

Energien und die Weiterentwicklung<br />

der Kreislaufwirtschaft legen. Sie<br />

sollen zudem ergänzend analysieren, welche<br />

Schiffstypen für potenzielle Zukunftsmärkte<br />

benötigt werden. Am Ende<br />

soll es konkrete Empfehlungen geben,<br />

wie durch ordnungspolitische, infrastrukturelle<br />

und/oder fiskalische Maßnahmen<br />

das neu entstehende Güteraufkommen<br />

auf das Binnenschiff verlagert<br />

werden kann.<br />

KF<br />

EXPERIENCE.<br />

INNOVATION.<br />

PARTNERSHIP.<br />

Port Logistics<br />

Inland Navigation<br />

Projects<br />

Intermodal<br />

Short Sea<br />

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Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong><br />

15


SCHIFFSTECHNIK<br />

Mehr Potenzial zur Verlagerung<br />

Haeger & Schmidt Logistics (HSL) hat seine Containerverkehre auf dem Rhein neu<br />

strukturiert und damit die Voraussetzungen für weiteres Wachstum geschaffen. Andernach<br />

wird ein Hub, Gernsheim ins Liniennetz aufgenommen<br />

Entlang des Rheins bedienen wir im<br />

Intermodalverkehr jetzt gut alle<br />

100 km ein Terminal«, sagt Felix Zocher,<br />

General Manager der HSL-Division Intermodal,<br />

im jüngsten »Insight« des Unternehmens.<br />

Außerdem entstünden neue<br />

intermodale Anschlussmöglichkeiten auf<br />

der Schiene.<br />

Um Liniendienste mit einer hohen Abfahrtsdichte<br />

abzubilden, wurde Andernach<br />

als neuer Hub eingerichtet. Dieser<br />

wird vom eigenen Koppelverband<br />

»Themhof« (336 TEU) bedient, der im<br />

Pendelverkehr zwischen den Oberrheinhäfen<br />

und Andernach verkehren<br />

wird. »Von dort aus besteht über unseren<br />

Mittelrheindienst ein Anschluss an die<br />

Seehäfen Rotterdam und Antwerpen«, so<br />

Zocher.<br />

Zusätzlich zu den weiter bestehenden<br />

14-tägigen Rundläufen gibt es damit eine<br />

flexible und schnelle Möglichkeit, Container<br />

noch kurzfristiger in das Intermodalnetz<br />

einzuspeisen. Betrieben wird die<br />

Containerlinie unter dem Namen »Blue<br />

Aero Line« seit dem 1. Januar gemeinsam<br />

mit dem Partner Ultra Brag aus Basel.<br />

Für den Hafen Andernach erwartet Zocher,<br />

dass der Containerumschlag durch<br />

die neue Drehscheibenfunktion um etwa<br />

20 % steigen wird.<br />

Durch die Einführung der Hubverkehre<br />

könne HSL flexiblen Einfluss auf<br />

Die »Themhof« verkehrt künftig im Pendelverkehr zwischen den Oberrheinhäfen und Andernach<br />

laufende Transporte nehmen, beispielsweise<br />

diese bei Bedarf puffern, wenn Seeschiffe<br />

verzögert seien. »Oder wir können<br />

die Laufzeit durch Umladung auf<br />

Lkw oder Bahn beschleunigen, wenn sich<br />

Anlieferzeitfenster verkürzen.« Durch<br />

den Einsatz von eigener Tonnage sei man<br />

auf Mittel- und Oberrhein ein Stück weit<br />

unabhängiger vom Markt.<br />

Das Netzwerk wird um einen wichtigen<br />

Standort erweitert. Ab sofort ist das<br />

Terminal Gernsheim fest in den Fahrplan<br />

integriert, der außerdem Lauterbourg<br />

(FR), Kehl (DE), Strasbourg (FR), Ottmarsheim<br />

(FR) und Basel (CH) umfasst.<br />

Damit sei ein wichtiger Lückenschluss<br />

entlang des Rheins gelungen. Für Verlader<br />

im Einzugsgebiet (Ludwigshafen,<br />

Mannheim, Frankfurt) eröffneten sich<br />

dadurch neue Chancen für die Verlagerung<br />

von Transporten auf die Wasserstraße.<br />

Vom trimodalen Terminal<br />

Gernsheim aus fahren zudem dreimal<br />

wöchentlich Containerzüge zum Seehafen<br />

Hamburg. Weitere Verbindungen<br />

per Bahn Richtung Nordhäfen von und<br />

nach Kehl sind laut Zocher in Planung.<br />

Mit dem neuen Konzept wolle sich<br />

HSL weiter in Richtung Intermodal-<br />

Integrator entwickeln. Im gesamten intermodalen<br />

Netzwerk bewegt HSL etwa<br />

350.000 TEU jährlich. RD<br />

© HSL<br />

Driving Innovation<br />

and Sustainability<br />

Ein Schiffsdesign setzt Maßstäbe:<br />

Diesel-elektrisch angetrieben, Future-<br />

Fuel-Ready, tiefgangoptimiert und<br />

Solarmodule für erneuerbare Energien<br />

an Deck – unser GMS HELIOS macht<br />

nachhaltige Lieferketten möglich.<br />

Follow us<br />

16<br />

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Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


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• Docks<br />

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SCHIFFSTECHNIK<br />

Die Welt zu Gast in Hamburg<br />

Vom 3. bis 6. September trifft sich die internationale maritime Industrie auf der SMM <strong>2024</strong>.<br />

Mit einem Fokus auf Dekarbonisierung, Künstlicher Intelligenz und dem Recruiting von<br />

Nachwuchs setzt die Messe Impulse für die Schifffahrt der Zukunft<br />

Über 40.000 Besucher werden in diesem Jahr in den Hamburger Messehallen erwartet<br />

© SMM<br />

Die Themen der diesjährigen SMM<br />

(Shipbuilding, Machinery & Marine<br />

Technology) könnten nicht zukunftsweisender<br />

sein: Klimaneutralität bis<br />

2050, digitale Veränderungen, unsichere<br />

Lieferketten und wachsende geopolitische<br />

Spannungen bestimmen die<br />

maritime Industrie. Mehr als 200 Aussteller<br />

aus über 70 Ländern und über<br />

40.000 Teilnehmende werden in diesem<br />

Jahr in den Hamburger Messehallen erwartet,<br />

um sich über die Zukunft der Industrie<br />

auszutauschen. Auf 90.000 m 2<br />

deckt die Leitmesse über zwölf Hallen die<br />

gesamte Wertschöpfungskette der Schifffahrt<br />

ab. Im Folgenden finden Sie eine<br />

Übersicht der wichtigsten Bereiche, die<br />

auf der SMM vertreten sind.<br />

Dekarbonisierung<br />

Die Reduktion von CO 2<br />

-Emissionen ist<br />

ein Kernthema der sogenannten »Green<br />

Transition« der Industrie, also eines<br />

Übergangs zu nachhaltigen Energien.<br />

Wie sich die Dekarbonisierung beschleunigen<br />

lässt, wird auf dem Global Maritime<br />

Environmental Congress (GMEC)<br />

am 4. September in Halle A4 auf der<br />

Green Stage diskutiert. Sprecher sind Nicola<br />

Good, Head of Brand and External<br />

Relations bei der Klassifikationsgesellschaft<br />

Lloyd’s Register, und Gunner<br />

Stiesch, CEO von MAN Energy Solutions.<br />

Moderiert wird das Event in diesem<br />

Jahr von Nick Chubb, CEO des britischen<br />

Tech-Unternehmens Thetius.<br />

»Die überwiegende Mehrheit der Innovationen<br />

in unserer Branche liefert eine<br />

Vielzahl kleiner und mittlerer Unternehmen,<br />

die tiefe, dauerhafte Partnerschaften<br />

mit der Industrie eingehen«,<br />

sagte Chubb, ein erfahrener Start-up-<br />

Gründer. »Das sollte stärker als bisher gewürdigt<br />

und gefördert werden.« Ein Beispiel<br />

dafür ist das britische Unternehmen<br />

Signol, das darauf setzt, durch softwaregestützte<br />

Verhaltensänderung der Crews<br />

Treibstoff zu sparen. Wie das Konzept<br />

funktioniert, erklärt Harriet Hunnisett-<br />

Johnson, Head of Maritime, die früher<br />

selbst zur See gefahren ist.<br />

Offshore<br />

In den beiden Panels »Offshore Energy«<br />

und »Offshore Resilience« (Energie und<br />

Widerstandsfähigkeit) geht es im diesjährigen<br />

Offshore-Dialog um Prozesse des<br />

Klimawandels in den Ozeanen und den<br />

Beitrag, den die Digitalisierung zum Erreichen<br />

der Klimaziele leisten kann. Organisiert<br />

wird der Dialog von der Gesellschaft<br />

für Maritime Technik (GMT).<br />

Welche Rolle Offshore-Windparks bei<br />

der globalen Energiewende spielen, diskutiert<br />

Sören Ehlers, Direktor des DLR-<br />

Instituts für Maritime Energiesysteme,<br />

mit seinen Gästen. »Die Schifffahrt benö-<br />

18 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

Ihr globaler Partner<br />

für komplexes<br />

Fluidhandling<br />

© SMM<br />

Seit jeher ist die Messe Branchentreiber für Innovationen<br />

tigt für ihren Weg zur Klimaneutralität<br />

dringend alternative Treibstoffe«, sagte<br />

er. »Ob Methanol oder Ammoniak – die<br />

Basis wird Wasserstoff sein. Damit die<br />

Herstellung CO 2<br />

-neutral erfolgen kann,<br />

sind enorme Mengen von grünem Strom<br />

erforderlich – der wird vorrangig aus<br />

Windenergieanlagen kommen.«<br />

Weitere Redner sind der Koordinator<br />

der Bundesregierung für die Maritime<br />

Wirtschaft, Dieter Janecek, sowie Torgeir<br />

Sterri, Offshore Classification Director<br />

für DNV Maritime, und Erik Seidelmann<br />

von Current Scientific Corporation. Der<br />

Dialog findet am 5. September auf der<br />

Open Stage im Obergeschoss der Halle<br />

B2 statt.<br />

Die Frage nach geeigneten Antrieben<br />

steht auch bei mehreren Stage Sessions<br />

auf der Green Stage im Vordergrund. So<br />

bringt das britische Unternehmen Core<br />

Power die in der Branche kontrovers diskutierte<br />

Idee ein, zukünftig Atomkraft<br />

für die Handelsschifffahrt nutzbar zu<br />

machen. Um andere alternative Treibstoffe<br />

geht es in der Session »Propulsion<br />

of the Future – what will power future<br />

global trade?«<br />

Welcher grüne Treibstoff sich auch<br />

durchsetzt: Über die Bedeutung einer zuverlässigen<br />

Versorgung der Schifffahrt<br />

machen sich Experten bei der Runde zu<br />

»Green Fuels for the Maritime Sector –<br />

Integrating Vessel Demands in the Future<br />

Fuel Supply Chain« Gedanken. (Green<br />

Stage, Halle A4)<br />

Future Fuels<br />

Einen Vorgeschmack darauf, welche<br />

Kraftstoffe die Zukunft der Schifffahrt<br />

antreiben werden, liefert die neue »Future<br />

Fuels Area« in Halle A2. Dort präsentiert<br />

zum Beispiel Genevos, ein französischer<br />

Entwickler von wasserstoffbasierten<br />

Energiesystemen, sein frisch<br />

zertifiziertes250 kW-H 2<br />

-Brennstoffzellen-Energiemodul<br />

(HPM-250) für den<br />

maritimen Einsatz. »Unsere modulare<br />

Plug-and-Play-Lösung bietet hohe Skalierbarkeit<br />

und Redundanz. Dabei arbeitet<br />

sie ohne Vibrationen, reduziert die<br />

Wartungsanforderungen und erfüllt die<br />

Null-Emissions-Vorgaben«, sagte Phil<br />

Sharp, CTO und Mitbegründer von Genevos.<br />

Der norwegische Hersteller Bergen Engines<br />

schickt eine neue Motorengeneration<br />

ins Rennen. »Das marktreife Angebot<br />

eines Motors für 25 % Wasserstoffbeimischung<br />

ist ein Beweis für unser Engagement,<br />

saubere und effiziente Energielösungen<br />

anzubieten. Wir sind stolz<br />

darauf, unseren Kunden Motoren anbieten<br />

zu können, die nicht nur ihre Leistungsanforderungen<br />

erfüllen, sondern<br />

auch zu einer grüneren Zukunft für unsere<br />

Branche beitragen«, sagt Jon Erik Røv,<br />

Managing Director von Bergen Engines.<br />

Insgesamt sind rund 20 Unternehmen in<br />

der Future Fuels Area vertreten.<br />

Refitting<br />

Die Nachfrage nach umweltfreundlichen<br />

und energieeffizienten Schiffen nimmt<br />

stetig zu – und auch das Thema »Refitting«,<br />

also das Nachrüsten der Bestandsflotte,<br />

ist für Reeder ein großes Thema.<br />

Es biete für Werften und Komponentenhersteller<br />

große Wachstumschancen.<br />

Eine spannende Nachrüstungsoption<br />

sind etwa die »eSails« des spanischen<br />

Start-ups Bound4Blue. »Unsere Lösung<br />

So fördern Sie komplexe<br />

Medien effektiv<br />

Die Wahl der richtigen Pumpe<br />

optimiert die Prozesse und reduziert<br />

Energiekosten. NETZSCH bietet Ihnen:<br />

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von der Beratung,<br />

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zur Instand setzung<br />

und Modernisierung<br />

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SMM Hamburg, 03.09.-06.09.24<br />

Messestand: Halle A2, Stand 2<strong>08</strong><br />

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Binnenschifffahrt. Wir bieten der maritimen Industrie innovative Speicherlösungen<br />

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SCHIFFSTECHNIK<br />

© SMM<br />

Zahlreiche deutsche Unternehmen wie die Mecklenburger Metallguss GmbH werden vor Ort sein<br />

ist erstmals offen für alle Besucher der<br />

Messe.<br />

Zahlreiche Unternehmen und Startups<br />

präsentieren hier ihre Lösungen: von<br />

der Optimierung des Treibstoffverbrauchs<br />

bis zur Verbesserung der Betriebseffizienz.<br />

Mit dabei ist unter anderem<br />

Bearing AI. Das Unternehmen wurde<br />

2019 im Silicon Valley gegründet.<br />

»Unsere Vision ist es, den Übergang der<br />

Branche zu umweltfreundlicher Schifffahrt<br />

nicht nur zu erleichtern, sondern<br />

ihr auch zu ermöglichen, KI zu nutzen,<br />

um fundierte Entscheidungen zu treffen,<br />

die sowohl kommerzielle als auch Nachhaltigkeitsziele<br />

unterstützen«, so Kristofer<br />

Maanum, Senior Product Leader bei<br />

Bearing AI. Auf die Software setzen bereits<br />

einige der größten Reedereien der<br />

Welt wie Hapag-Lloyd und K Line.<br />

Deren wirtschaftlicher Erfolg hängt<br />

auch von einer gut funktionierenden Logistik<br />

in den Häfen ab. Diese zu revolutionieren,<br />

ist Ziel der Tech-Firma Conbo.ai.<br />

Um Staus an Terminals und auf<br />

dem gesamten Gelände zu vermeiden,<br />

bietet das amerikanisch-israelische Unternehmen<br />

ein Verkehrsanalysesystem,<br />

das die Leistungsfähigkeit dieser wichtigen<br />

Knotenpunkte der globalen Lieferketten<br />

signifikant erhöht. »Unsere innovative<br />

Lösung liefert verwertbare Erkenntnisse,<br />

um Abläufe zu rationalisieren,<br />

Kosten zu senken, den Umsatz<br />

zu steigern, die Sicherheit zu verbessern<br />

und Emissionen zu reduzieren«,<br />

sagte Eran Pereg, CEO und Mitgründer<br />

des Start-ups. Der Clou: Conbo.ai nutzt<br />

bereits vorhandene Kamerasysteme. »Die<br />

Implementierungsphase unserer Plattform-Lösung<br />

dauert nur wenige Tage«,<br />

so Pereg.<br />

Verteidigung<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Natürlich wird auch die TAMM MEDIA<br />

Group mit den Zeitschriften HANSA und<br />

Binnenschifffahrt auf der diesjährigen SMM<br />

vertreten sein. Besuchen Sie uns gern an<br />

Stand A1/433 – wir freuen uns auf spannende<br />

Gespräche mit Ihnen!<br />

Außerdem werden wir jeden Tag die Highlights<br />

der Messe in unserem »HANSA Daily<br />

SMM Newswire« zusammenfassen, sodass<br />

Sie an jedem Messetag bestens informiert<br />

sein werden.<br />

Auch in diesem Jahr wird die SMM wieder<br />

von der internationalen Konferenz<br />

für maritime Sicherheit begleitet. Auf der<br />

MS&D (Maritime Security and Defence)<br />

stehen neben den neuesten Trends im<br />

Marineschiffbau auch geostrategische<br />

Themen im Fokus.<br />

Mit von der Partie sind etwa der ehemalige<br />

ukrainische Vize-Verteidigungsminister<br />

Igor Kabanenko und Dr. Jyh-<br />

Shyang Sheu vom Taiwanischen Institut<br />

für nationale Verteidigungs- und Sicherheitsforschung.<br />

Die beiden liefern im Gespräch<br />

mit Dr. Sarah Kirchberger, Direktorin<br />

des Instituts für Sicherheitspolitik<br />

an der Universität Kiel, aus erster Hand<br />

sicherheitspolitische Einschätzungen zu<br />

zwei Krisen- bzw. Kriegsschauplätzen.<br />

Um maritime Sicherheit und den<br />

Schutz von maritimen Infrastrukturen in<br />

der Zeitenwende geht es dem Unternehmensberater<br />

und Korvettenkapitän<br />

der Reserve Dr. Moritz Brake: »Die veränderte<br />

Sicherheitslage erfordert gesamtgesellschaftliche<br />

Antworten und betont<br />

die zunehmende Verantwortung privater<br />

Betreiber kritischer maritimer Infrastrukturen.<br />

Ohne angepasstes Sicherheitskonzept<br />

und Resilienz wird kein Geschäftsmodell<br />

im maritimen Sektor wettbewerbsfähig<br />

bleiben.«<br />

Welchen Beitrag Marinen zu komplexen<br />

Operationen leisten können, erläutert<br />

der australische Generalmajor<br />

a.D. Mick Ryan, Experte beim Center for<br />

Strategic & International Studies. Bei der<br />

Maritime Innovation Challenge pitchen<br />

innovative Kleinunternehmen und Startups<br />

um die besten Innovationen und<br />

Technologien im Bereich Maritime Sicherheit<br />

und Verteidigung. (5./6. September,<br />

Digital & Security Stage, Halle<br />

B6)<br />

Entlang der Security & Defence Route<br />

finden sich Dual-Use Aussteller sowie<br />

Werften und Zulieferer mit dem Schwerpunkt<br />

Bau und Ausrüstung von Schiffen<br />

für Marinen und Küstenwachen.<br />

Kreuzfahrt<br />

Das Segment Innenausstattung von Passagierschiffen<br />

ist ein bedeutender Bestandteil<br />

der SMM. Um Trends im Innenausbau<br />

und Inneneinrichtung von<br />

Kreuzfahrtschiffen geht es in der Session<br />

»Designing Ships – An Annual Update«.<br />

Antworten auf die Frage, welche Hindernisse<br />

der Dekarbonisierung von Flusskreuzfahrtschiffen<br />

entgegenstehen und<br />

über die Zukunft der Kreuzschifffahrt<br />

liefern Schiffsdesigner und Verantwortliche<br />

von Kreuzfahrtreedereien auf der<br />

Cruise & Ferry Stage in Halle B5. Die<br />

SMM hat für dieses Themenfeld den internationalen<br />

Kreuzschifffahrtverband<br />

CLIA als Partner gewinnen können. RD<br />

© SMM<br />

22 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


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SCHIFFSTECHNIK<br />

Neuer Flusskreuzer geht in die Schweiz<br />

Das niederländische Schiffbauunternehmen Concordia Damen hat den Auftrag für ein<br />

neues Flusskreuzfahrtschiff erhalten. Die nächste »River Cruise 135« geht an eine Schweizer<br />

Reederei<br />

Das neue Schiff wird über einen Hybridantrieb<br />

verfügen, der den Kraftstoffverbrauch<br />

und die Emissionen deutlichen<br />

senken. Weiterhin wird der Flusskreuzer<br />

nach dem »Green Gold Standard«<br />

gebaut und zeichnet sich durch hohe<br />

Isolierung, lasergesteuerte Belüftung<br />

und die Verwendung umweltfreundlicher<br />

Materialien aus.<br />

Das moderne Bordsystem »Triton«<br />

soll für zusätzliche Betriebssicherheit<br />

sorgen und gleichzeitig den Kraftstoffverbrauch<br />

weiter senken. Bei der Innenausstattung<br />

will man »höchste Standards«<br />

setzen und der Nachfrage nach<br />

umweltfreundlichen Flusskreuzfahrtlösungen<br />

gerecht werden.<br />

Das Modell »River Cruise 135« von<br />

Damen Concordia ist 135 m lang und<br />

11,45 m breit. An Bord des Flusskreuzers<br />

finden in 76 Kabinen maximal 176 Passagiere<br />

Platz. Die Schiffe werden in den<br />

Niederlanden auf Vorrat gebaut, um<br />

schnelle Lieferzeiten zu gewährleisten.<br />

Nach Fertigstellung des Rumpfes kann<br />

das Schiff auf individuelle Wünsche des<br />

Kunden angepasst werden.<br />

© Damen Concordia<br />

Die »River Cruise 135« soll laut Concordia Damen höchste Umweltstandards erfüllen<br />

»Dieser Auftrag unterstreicht unser<br />

Engagement für umweltfreundliche<br />

Praktiken und Spitzenleistungen im<br />

Schiffbau«, sagte Johan Muilenburg,<br />

Projektleiter der Kreuzfahrtwerft, die zur<br />

international tätigen Damen Group gehört.<br />

»Nach der ›A-Rosa Sena‹ beweist<br />

diese neue ›135‹, dass Concordia Damen<br />

sich auf dem Markt für Flusskreuzfahrten,<br />

genauer gesagt auf dem Markt<br />

für nachhaltige Flusskreuzfahrten, wirklich<br />

etabliert.«<br />

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SCHIFFSTECHNIK<br />

Schulschiff kehrt zurück in die Werft<br />

Nach genau 40 Jahren geht es für das Schulschiff »Rhein« aus dem Homberger<br />

Freihafen zurück in die Meidericher Schiffswerft. Das Binnenschiff, auf dem pro Jahr bis zu<br />

300 Auszubildende lernen, wird einer umfassenden Sanierung unterzogen<br />

Zwei Schubboote der HGK Shipping bringen die »Rhein« in die Werft<br />

© BDB<br />

Schönheitskur für das Schulschiff<br />

»Rhein«: Zwei Schubboote der HGK<br />

Shipping haben es Ende Juli aus dem<br />

Homberger Freihafen zur Meidericher<br />

Schiffswerft gebracht.<br />

Im Zuge der ersten Hellingnahme seit<br />

dem Jahr 2016 werde routinemäßig das<br />

notwendige Attest verlängert, teilte der<br />

BDB als Trägerverein mit. Darüber hinaus<br />

soll das gesamte Schiff abgestrahlt,<br />

entrostet und neu lackiert werden. Auch<br />

der Tausch von 17 Fenstern im Oberdeck<br />

findet in über einen Zeitraum von drei<br />

Wochen statt.<br />

»Wir bedanken uns bei HGK Shipping<br />

für den unkomplizierten und reibungslosen<br />

Ablauf beim Verbringen des Schulschiffs<br />

auf die Werft. Die nun anstehenden<br />

Arbeiten dienen dazu, das<br />

Schulschiff technisch auf dem aktuellen<br />

Stand zu halten und optisch in neuem<br />

Glanz erstrahlen zu lassen«, sagte Schulschiff-Leiter<br />

Gerit Fietze.<br />

Herausfordernd war die Planung des<br />

Werftaufenthalts, da dieser nur innerhalb<br />

der Sommerferien durchgeführt werden<br />

kann. Bereits am 2. September soll das<br />

Schulschiff-Team wieder 90 Auszubildende<br />

an Bord begrüßen.<br />

Schulschiff wurde 1984 gebaut<br />

»Mit der Meidericher Schiffswerft haben<br />

wir einen erfahrenen und kompetenten<br />

Partner an unserer Seite, der<br />

die Arbeiten, wie geplant, bis zum<br />

23. August erfolgreich abschließen<br />

kann«, so Fietze.<br />

Das Schulschiff kehrt somit zu dem<br />

Ort zurück, an dem es 1984, also vor genau<br />

40 Jahren, gebaut wurde. Seither liegt<br />

es im Homberger Freihafen vor Anker<br />

und ist eine bedeutende Aus- und Weiterbildungseinrichtung<br />

für die Binnenschifffahrt.<br />

Rund 300 Auszubildende pro Jahr leben<br />

während des dreimonatigen Berufsschulunterrichtes<br />

(Blockunterricht) an<br />

Bord des Schulschiffes und werden dort<br />

in praxisbezogenen Kursen auf das spätere<br />

Leben und Arbeiten an Bord eines Binnenschiffes<br />

vorbereitet. Zudem gibt es an<br />

Bord ein umfassendes Weiterbildungsangebot<br />

für das Gewerbe.<br />

KF<br />

Die Arbeiten am Schulschiff werden am 23. August abgeschlossen sein<br />

© BDB<br />

28 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

Nächste Schnellfähre für Cassen<br />

Auf der NG Shipyards Werft im niederländischen Lauwersoog ist eine weitere Schnellfähre<br />

für die Reederei Cassen-Tours auf Kiel gelegt worden. Das Unternehmen hat sich für die<br />

Zukunft außerdem zusätzliche Optionen gesichert<br />

© Cassen<br />

Das Schiff mit einer Kapazität von 54<br />

Passagieren wird zur Saison 2025<br />

unter dem Namen »Inselexpress 2«<br />

hauptsächlich zwischen Norddeich und<br />

Juist verkehren, aber auch zwischen<br />

Norddeich und Norderney eingesetzt<br />

werden. »Unsere Kunden nehmen das<br />

vorhandene Express-Angebot sehr gut<br />

an«, sagt Fred Meyer, Geschäftsführer<br />

der Cassen-Tours, die bereits die »Inselexpress<br />

1« und die kleineren Express-<br />

Boote betreibt.<br />

Die neue Fähre ist für Fahrten im Wattenmeer<br />

optimiert. Mit nur 70 cm Tiefgang<br />

sei auch eine tideabhängige Insel<br />

wie Juist gut und häufiger erreichbar. Die<br />

gut etablierte Schiffsgröße der »Inselexpress<br />

1« wird bei Insulanern und Gästen<br />

sehr gut nachgefragt und bietet mehr<br />

Entwurf der »Inselexpress 2«<br />

Die Teams von NG Shipyards und Cassen-Tours feierten die Kiellegung<br />

Komfort als die zuvor eingesetzten kleinen<br />

Wassertaxen. Cassen-Tours hat sich<br />

über Optionen weitere Bestellmöglichkeiten<br />

für die Zukunft gesichert.<br />

»Aus Konzernsicht werden wir unser<br />

Angebot für die Gäste noch mehr erweitern,<br />

um sowohl den Expressverkehr<br />

als auch den Fährverkehr nach Juist und<br />

Norderney noch flexibler gestalten zu<br />

können«, sagt Frisia-Vorstand Carl-<br />

Ulfert Stegmann. Die heutige AG Reederei<br />

Norden-Frisia wurde im späten 19.<br />

Jahrhundert unter dem Namen »Frisia«<br />

als reines Schifffahrtsunternehmen gegründet.<br />

Seitdem hat sie sich zu einer<br />

Unternehmensgruppe mit einem breiten<br />

Spektrum an Dienstleistungen rund um<br />

die Inselversorgung entwickelt. Insgesamt<br />

beschäftigt die Unternehmensgruppe<br />

heute rund 280 Mitarbeiter. Mit<br />

zwölf Fähr-, Fahrgast und Frachtschiffen<br />

bedient die Reederei ab Norddeich im<br />

ganzjährigen Liniendienst die Inseln<br />

Norderney und Juist.<br />

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Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong><br />

29


SCHIFFSTECHNIK<br />

Noch auf der Helling der Lux-Werft, wird die Autofähre »Konrad Adenauer« voraussichtlich im Herbst nach Bad Godesberg zurückkehren<br />

© Lux-Werft<br />

Leise und sauber über den Rhein<br />

Die auf der Lux-Werft umgebaute Autofähre »Konrad Adenauer« ist künftig CO2-neutral<br />

mit Öko-Strom unterwegs. Bad Godesberg und Niederdollendorf bekommen nach fast<br />

80 Jahren Diesel-Betrieb wieder eine Elektrofähre<br />

Noch steht sie auf der Helling der<br />

Lux-Werft, doch nach einem Probebetrieb<br />

an der nördlichen Stadtgrenze<br />

wird die Autofähre »Konrad Adenauer«<br />

voraussichtlich im Herbst nach Bad Godesberg<br />

zurückkehren. Im neuen Look,<br />

mit neuer Technik und vor allem ohne einen<br />

Dieselantrieb an Bord quert sie dann<br />

den Strom an Rhein-km 647 ausschließlich<br />

mit Öko-Strom – leise, sauber und<br />

CO2-neutral.<br />

Auf einen genauen Start möchte sich<br />

Ingo Schneider-Lux, Betriebsleiter der<br />

Fährbetriebe der Lux-Werft, noch nicht<br />

festlegen. »Wir haben schließlich keinen<br />

Zeitdruck«, sagt er mit Blick auf die Ersatzfähre<br />

»Mondorf«, die während des<br />

Umbaus im Bonner Süden im Einsatz ist.<br />

Der Betrieb mit der nun voll-elektrisch<br />

fahrenden Fähre »Konrad Adenauer«<br />

solle zunächst auf der Fährverbindung<br />

zwischen Graurheindorf und Mondorf<br />

getestet werden. »Wenn sie im Probebetrieb<br />

sogenannte Kinderkrankheiten haben<br />

sollte, sind wir hier einfach näher<br />

dran an der Werft«, so der Betriebsleiter.<br />

Derzeit sei eine Rückkehr nach Bad Godesberg<br />

frühestens im Herbst geplant.<br />

Die neue Technik ist für die Lux-Werft,<br />

die sich auf den Bau und Umbau von<br />

Fahrgastschiffen und Fähren spezialisiert<br />

hat, schließlich auch ein Innovationsund<br />

Vorzeigeprojekt. Die »Konrad Adenauer«,<br />

40 m lang und knapp 12 m breit,<br />

wird auf dem gesamten deutschen Rhein<br />

die einzige Autofähre sein, die den Fluss<br />

mit drei jeweils 190 PS starken Elektromotoren<br />

und drei Schottel-Ruderpropellern<br />

bis zu 15 Stunden lang am Tag queren<br />

wird und dabei keinen Diesel mehr<br />

benötigt. Die erste ihrer Art ist sie allerdings<br />

nicht.<br />

Über Nacht werden die 64 Batterieracks,<br />

aus Sicherheitsgründen verteilt auf<br />

zwei Batterieräume unter Deck, mit einer<br />

Gesamtleistung von rund 1.400 kWh<br />

über zwei Landanschlüsse mit Öko-<br />

Strom gespeist. Die neue Landstromanlage<br />

wird auf einem neuen schwimmenden<br />

Ponton am linksrheinischen Ufer in Bad<br />

Godesberg errichtet. Der Ponton wird an<br />

zwei Pylonen gehalten und schwimmt bei<br />

sich ändernden Wasserständen selbstständig<br />

auf und ab. Somit ist er auch in<br />

Hochwassersituationen gut gesichert.<br />

Das Unternehmen ist überzeugt, dass<br />

der Betrieb mit Batterien und Elektroantrieben<br />

genauso zuverlässig funktionieren<br />

kann wie zuvor mit den Dieselmotoren.<br />

»Da wir mit den Fähren den<br />

Rhein nur queren und nicht permanent<br />

gegen die Strömung fahren, wird die<br />

Speicherkapazität ausreichend sein«, so<br />

30 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

BILANZ FÜR 2023<br />

Damen meldet<br />

Rekordzahlen<br />

© Lux-Werft<br />

Mit drei Elektromotoren (jeweils 190 PS) und drei Schottel-Ruderpropellern geht es künftig<br />

bis zu 15 Stunden lang ohne Aufladen den ganzen Tag über den Rhein<br />

Schneider-Lux. Bei Fahrgastschiffen und<br />

anderen Güterschiffen, die in sogenannter<br />

»Längsfahrt« verkehren, sei eine<br />

Elektrifizierung hingegen derzeit noch<br />

durch den hohen Energieverbrauch bei<br />

Berg-Fahrten schwierig.<br />

Auch die Fähre »Mondorf« soll nach<br />

der Indienststellung der »Konrad Adenauer«<br />

elektrifiziert und anschließend auf<br />

der Nord-Strecke eingesetzt werden.<br />

Nachhaltiger Umbau statt Neubau<br />

Fähren über den Rhein<br />

Die Lux-Werft und Schifffahrt<br />

GmbH aus Mondorf betreibt den<br />

Fährbetrieb zwischen Königswinter-<br />

Niederdollendorf und Bonn-Bad Godesberg<br />

an Rhein-km 647 seit 2014.<br />

Die Fähre »Konrad Adenauer« kann<br />

bis zu 18 Autos und bis zu 250 Personen<br />

befördern.<br />

Neben dieser Fährverbindung verkehrt<br />

täglich auch eine Fähre zwischen<br />

Graurheindorf im Bonner Norden<br />

und Niederkassel-Mondorf<br />

(Rhein-km 659). In beiden Betrieben<br />

Der nachhaltige Umbau der Fähre, die<br />

1967 gebaut wurde, auf einen voll-elektrischen<br />

Betrieb sowie die Errichtung der<br />

Landstromanlage kosten das Unternehmen<br />

trotz Fördermitteln des Bundes und<br />

des Landes immer noch einen hohen<br />

sechsstelligen Eigenanteil. Im Rahmen<br />

der Antriebsumrüstung wurden auch andere<br />

technische Einrichtungen grundlegend<br />

erneuert. »Auch rein optisch haben<br />

wir ein neues Outfit«, sagt der Betriebsleiter<br />

und meint den weißen Außenanstrich,<br />

der die in der Beförderungsbranche<br />

früher übliche Farbe »Elfenbein«<br />

nun endlich ersetze.<br />

Nach fast 80 Jahren bekommen Bad<br />

Godesberg und Niederdollendorf wieder<br />

eine Elektrofähre, wie es sie von 19<strong>08</strong> bis<br />

Kriegsende 1945 schon einmal gab. »Allerdings<br />

konnte die nur zwei bis drei Gefährte<br />

aufnehmen und diente eher als<br />

Personenfähre«, berichtet Schneider-<br />

Lux. Als nach dem Krieg der motorisierte<br />

Individualverkehr zunahm und die Fähren<br />

größer und antriebsstärker wurden,<br />

gab es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

zum Dieselantrieb keine überzeugende<br />

Alternative. Das hat sich mittlerweile<br />

geändert.<br />

KF<br />

sorgen insgesamt rund 20 Mitarbeitende<br />

jeweils im Zwei-Schicht-<br />

Betrieb für einen reibungslosen Ablauf.<br />

An Werktagen queren die Fähren<br />

von ca. 6 Uhr morgens bis 21 Uhr<br />

ganzjährig den Rhein.<br />

Bekanntester Passagier auf der südlichen<br />

Fährverbindung war Alt-Bun -<br />

des kanzler Konrad Adenauer, der<br />

von seinem rechtsrheinischen Wohnort<br />

Rhöndorf oft mit Dienstlimousine<br />

und Eskorte die Fähre exklusiv nutzte,<br />

um zum linksrheinischen Palais<br />

Schaumburg zu kommen.<br />

2023 war ein positives Jahr für die größte<br />

Schiffbaugruppe der Niederlande, die<br />

Damen Shipyards Group. Der Umsatz<br />

überschritt zum ersten Mal die Marke<br />

von 3 Mrd. €. Der Auftragsbestand stieg<br />

von 8,8 Mrd. € auf 11,3 Mrd. €. Das<br />

EBITDA lag bei 157 Mio. € (2022:<br />

85 Mio. €), das Nettoergebnis stieg von<br />

15 auf 43 Mio. €.<br />

Die Zahl der Reparaturaufträge ist erneut<br />

leicht gestiegen: von 1.123 auf rund<br />

1.200. Die Zahl der abgelieferten Schiffe<br />

entsprach der des Vorjahres: knapp<br />

hundert. Sie reichten von zwölf Küstenfrachtern<br />

Combi Freighter 3850, unter<br />

anderem für die deutsche Reederei Lauterjung,<br />

einem Patrouillenschiff für die<br />

südafrikanische Marine und dem ersten<br />

75-m-Yacht-Support-Schiff bis hin zu<br />

einem Trockendock für Dschibuti oder<br />

drei Cutter-Saugbaggern für Mexiko.<br />

Concordia liefert Binnenschiffe<br />

Von der Werfttochter Concordia Damen<br />

wurden sieben Binnenschiffen mit<br />

LNG-Antrieb abgeliefert und erst kürzlich<br />

ein erstes 135-m-Flusskreuzfahrtschiff<br />

ins Auftragsbuch genommen.<br />

Außerdem wurden im vergangenen<br />

Jahr die 58 m lange Expeditionsyacht<br />

»Pink Shadow« und zahlreiche Arbeitsschiffe<br />

und Schlepper an ihre neuen<br />

Eigner abgeliefert, darunter zum Beispiel<br />

ASD-Schlepper für Multraship,<br />

Fairplay und Muller Dordrecht.<br />

Arnout Damen: »Bei einem zunehmenden<br />

Anteil unserer Neubauten und<br />

Nachrüstungen wird der Aspekt der<br />

Nachhaltigkeit immer wichtiger.« Bis<br />

2030 soll die Hälfte der bei Damen verkauften<br />

Lösungen das E3-Label tragen,<br />

kündigte der CEO an.<br />

Ein weiteres wichtiges Element des<br />

Wachstums war der Auftrag der belgischen<br />

und niederländischen Marine für<br />

den Bau von vier ASW-Fregatten. Dazu<br />

kam ein Mehrzweckschiff (Drohnenträger)<br />

für die portugiesische Marine.<br />

Bekanntlich baut Damen auch die inzwischen<br />

sechs neuen Fregatten der<br />

F126-Klasse für die deutsche Marine.<br />

Damen betreibt 35 Werften und 20<br />

weitere Unternehmen in 20 Ländern<br />

und beschäftigt weltweit rund 12.500<br />

Mitarbeiter.<br />

KF<br />

Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong><br />

31


SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />

Antwerpen zieht gemischte Bilanz<br />

Der belgische Doppelhafen Antwerpen-Zeebrugge hat für das erste Halbjahr zwei sehr<br />

unterschiedliche Quartale vorgelegt. Nach einem schwachen Jahreswechsel legten die<br />

Umschlagszahlen zuletzt wieder zu<br />

Auch beim Umschlag von Stückgütern (konventionell) war ein<br />

Aufwärtstrend zu verzeichnen. Dieser begann im ersten Quartal<br />

nach einem schwachen letzten Quartal 2023 – allerdings bleibt<br />

unter dem Strich ein Minus. »Auch wenn der Umschlag in der<br />

ersten Jahreshälfte um 6,2 % niedriger war als im Vorjahreszeitraum,<br />

mit einem Rückgang der Einfuhr um 12,6 % und einem<br />

Anstieg der Ausfuhr um 4,5 %, nahm der Umschlag im zweiten<br />

Quartal im Vergleich zum ersten Quartal weiter zu«, so die Hafenverwaltung.<br />

In den letzten sechs Monaten blieb der Umschlag von Eisen<br />

und Stahl nahezu unverändert (+0,6 %), wobei die Ausfuhr zunahm<br />

(+7,4 %) und die Einfuhr zurückging (-3,7 %). Im ersten<br />

Quartal war ein gegenläufiger Trend zu verzeichnen, nämlich ein<br />

Anstieg der Einfuhr und ein Rückgang der Ausfuhr. Auch wenn<br />

bei den meisten anderen Waren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

ein Rückgang zu verzeichnen war, ist der Umschlag dieser<br />

Produkte im Vergleich zum ersten Quartal gestiegen.<br />

© Port of Antwerp-Zeebrugge<br />

Containerterminal von Antwerpen-Zeebrugge<br />

Insgesamt gingen von Januar bis Juni 143,2 Mio. t über die Kaikanten<br />

in Antwerpen und Zeebrugge, was einer Steigerung<br />

von 3 % im Vergleich zum selben Zeitraum des vorigen Jahres<br />

entspricht. Trotz anhaltender geopolitischer Spannungen, einem<br />

fragilen wirtschaftlichen Klima und der Proteste der Landwirte<br />

sei man »auf einem guten Weg, <strong>2024</strong> zu einem guten Jahr zu machen«,<br />

teilte Hafenchef Jacques Vandermeiren mit.<br />

Schon im ersten Quartal zog der Containerumschlag nach einer<br />

weltweiten Verlangsamung aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheit<br />

und Inflation wieder an. Dieses Wachstum setzte sich<br />

auch im zweiten Quartal fort. Der Umweg über das Kap der Guten<br />

Hoffnung ist inzwischen zur »neuen Normalität« geworden.<br />

Daraus ergab sich ein Anstieg des gesamten Containerumschlags<br />

von 6,8 % in Tonnen und 4,1 % in TEU (6,67 Mio.) im Vergleich<br />

zum ersten Quartal 2023.<br />

Stückgut im Minus<br />

RoRo-Terminals überlastet<br />

Der RoRo-Verkehr ging in der ersten Hälfte des Jahres <strong>2024</strong> um<br />

5,7 % zurück, was aber immer noch eine leichte Verbesserung<br />

gegenüber dem Ende des ersten Quartals bedeutet. Die Überlastung<br />

der RoRo-Terminals hielt an, was unter anderem auf das<br />

geänderte Geschäftsmodell der Automarken mit dem Aufbau<br />

von Lagerbeständen in den Häfen, die sinkende Marktnachfrage<br />

und die verzögerten Exportbewegungen aufgrund des Umwegs<br />

über das Kap der Guten Hoffnung zurückgeführt wird. Dies<br />

führte zu einem Rückgang des Umschlags aller Transportmaterialien<br />

um 13,2 %. Vor allem der geringere Gebrauchtwagenumschlag<br />

(-45,8%) trug dazu bei, gefolgt von High &<br />

Heavy (-22,7%), Lkw (-17,6 %) und Neuwagen (-9%). Im Gegensatz<br />

dazu stieg der Umschlag von unbegleiteter Fracht (ohne<br />

Container) auf RoRo-Schiffen um 2,4 %. Der Rückgang des Umschlags<br />

aus dem und in das Vereinigte Königreich (-4,6%) wurde<br />

durch einen Anstieg des Umschlags aus und nach Spanien und<br />

Portugal (+35%), Skandinavien (+18 %) und Irland (+1,4 %)<br />

mehr als ausgeglichen.<br />

Das Segment des trockenen Schüttguts blieb mit einem leichten<br />

Anstieg von 0,4 % auf dem gleichen Stand, was eine deutliche<br />

Verbesserung gegenüber dem Rückgang von 12,2 % im ersten<br />

Quartal darstellt. Die Einfuhr sank um 6 %, während die Ausfuhr<br />

um 10,9 % stieg. Ein starker Anstieg (+34,8%) war beim Umschlag<br />

von Düngemitteln zu verzeichnen. Dies ist die größte Produktkategorie<br />

innerhalb des trockenen Schüttguts, die nach dem<br />

starken Rückgang im Jahr 2023 nun wieder anzieht. Der Umschlag<br />

von Nichteisenerzen (+26,9%) und anderen Baustoffen<br />

(außer Sand und Kies) (+13,6%) nahm zu. Der Umschlag von<br />

Steinkohle (-40%), Getreide (-9,5%), Sand und Kies (-8,3%) und<br />

Schrott (-5,9%) ging zurück.<br />

Der Umschlag von flüssigem Schüttgut, der im ersten Quartal<br />

noch leicht um 0,7 % zurückgegangen war, verzeichnete am Ende<br />

des zweiten Quartals ein Wachstum von 0,7 %. Einem Rückgang<br />

der Einfuhr um 2,4 % stand ein Anstieg der Ausfuhr um 5,4 % gegenüber.<br />

Zuwächse gab es beim Umschlag von Benzin (+18%)<br />

und Heizöl (+10,2%). Trotz des anhaltenden Drucks auf die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Chemieindustrie durch<br />

hohe Energie-, Rohstoff- und Lohnkosten führte die sich erholende<br />

Nachfrage zu einem Anstieg des Umschlags von Naphtha<br />

(+8,2%) und Chemikalien (+6,7%). Der Umschlag von Diesel<br />

ging zurück (-19,3%), ebenso wie der von Flüssigerdgas (-6,4%)<br />

und von anderen Energiegasen (-3,6 %). Flüssige Brennstoffe waren<br />

insgesamt leicht rückläufig (-1,1%).<br />

RD<br />

32 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />

NIEDERLANDE<br />

Rotterdam kann Umschlag weiter steigern<br />

Der Umschlag in Rotterdam ist im Vergleich<br />

zum Vorjahr nahezu stabil geblieben:<br />

220,0 Mio. t entsprechen einem<br />

Minus von lediglich 0,3 %.<br />

Einbußen gab es bei Massengütern wie<br />

Kohle und Rohöl, dagegen sei der Umschlag<br />

von Eisenerz und Schrott, sonstigem<br />

trockenen Massengut, Mineralölprodukten<br />

und Containern angestiegen,<br />

teilte die Hafenbehörde mit.<br />

Der Containerumschlag stieg sogar um<br />

um 4,2 % (in Tonnage) und um 2,2 % auf<br />

auf 6,8 Mio. TEU, was auf eine steigende<br />

Konsumnachfrage und eine frühe Hochsaison<br />

zurückzuführen ist. Die Importeure<br />

hätten ihre Produkte aufgrund längerer<br />

Fahrzeiten ums Kap der Guten Hoffnung<br />

sowie schwankender Fahrpläne<br />

früher als üblich bestellt.<br />

Der RoRo-Verkehr ging aufgrund der<br />

schwachen britischen Wirtschaft um<br />

4,1 % auf 12,8 Mio. t zurück. Das Segment<br />

der sonstigen Stückgüter sank um<br />

10,5 % auf 3,1 Mio. t. Dies sei auf die<br />

Containerisierung des Stückguts und die<br />

Verlagerung verschiedener Frachtpakete<br />

in andere Häfen zurückzuführen.<br />

Unter dem Strich stiegen die Einnahme<br />

im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023<br />

um 23 Mio. € auf 439,6 Mio. €. Das Ergebnis<br />

vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen<br />

nahm um 9,7 Mio. € auf<br />

291,7 Mio. € zu. Der Gewinn lag bei<br />

148,2 Mio. €.<br />

Hohe Investitionen<br />

Die Bruttoinvestitionen im ersten Halbjahr<br />

<strong>2024</strong> beliefen sich auf 164,4 Mio. €,<br />

einschließlich Kapitaleinlagen in Beteiligungen<br />

(erstes Halbjahr 2023:<br />

135,7 Mio. €). Die wichtigste Investition<br />

in der ersten Hälfte des Jahres <strong>2024</strong> ist die<br />

Verbreiterung des Yangtzekanals<br />

(15,8 Mio. €).<br />

Auf dem Weg zur Enegiewende werden<br />

in Europas größtem Hafen derzeit eine<br />

Wasserstoffpipeline gelegt, das<br />

CO 2<br />

-Transport- und -Speicherprojekt<br />

Porthos umgesetzt, und eine 200-MW-<br />

Wasserstoffanlage von Shell gebaut. Zugleich<br />

gibt es aber auch Gegenwind. So<br />

wurde kürzlich bekannt gegeben, dass<br />

sich der Bau des Delta Rhine Corridors,<br />

zu dem auch die Wasserstoffpipeline zu<br />

anderen niederländischen und deutschen<br />

Industrieclustern gehört, um vier Jahre<br />

verzögern wird.<br />

Hohe Netzanschlusskosten, hohe<br />

Strompreise und hinderliche Vorschriften<br />

würden die Umsetzung der<br />

Energiewende behindern, heißt es.<br />

Für das gesamte Jahr wird ein leichter<br />

Anstieg des Umschlagvolumens erwartet.<br />

Erstes Anzeichen hierfür ist das steigende<br />

Containeraufkommen. Darüber hinaus<br />

wurden die Lagerbestände in anderen<br />

Segmenten abgebaut, und die europäische<br />

Industrieproduktion scheint<br />

sich aufgrund der niedrigeren Energiepreise<br />

vorsichtig zu beleben.<br />

Die Energie- und Ressourcenumstellung<br />

ist derzeit die größte Herausforderung<br />

für die europäischen Häfen,<br />

betont Hafenchef Boudewijn Siemons.<br />

»Die europäische Wirtschaft hat nur<br />

dann eine Zukunft, wenn die Energieund<br />

Ressourcenwende gelingt. Wir müssen<br />

daher stärker aus einer grenzüberschreitenden<br />

Perspektive denken und<br />

handeln.«<br />

RD<br />

© Port of Limburg<br />

BELGIEN<br />

MSC steigt am Containerterminal in Limburg ein<br />

Aufteilung des Limburger Hafens unter dem Konsortium<br />

Nicht nur in Hamburg will die weltweit<br />

größte Containerreederei MSC ihre<br />

Marktpräsenz an Terminals verstärken.<br />

Auch im belgischen Port of Limburg wird<br />

das Aponte-Unternehmen über die Intermodal-Tochter<br />

Medlog künftig die Kontrolle<br />

über das Containerterminal übernehmen.<br />

Die Reederei mit Sitz in der<br />

Schweiz ist Teil eines Konsortiums, zu<br />

dem außerdem das Unternehmen Henri<br />

Essers und die Group Machiels, beide aus<br />

Belgien, gehören. Die EU-Kommission<br />

hat die Übernahme jetzt genehmigt. Es<br />

gebe keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken,<br />

heißt es.<br />

Terminal geht 2025 in Betrieb<br />

Die Transaktion betrifft den Markt für<br />

Dienstleistungen im Bereich der Binnenschifffahrt<br />

und des Betriebs von Binnen-<br />

Containerterminals. In Limburg soll auf<br />

dem Areal eines ehemaligen Ford-<br />

Werkes am Ufer des Albert-Kanals entstehen.<br />

Geplant ist ein Umschlagterminal<br />

mit einer Kapazität von 350.000 TEU pro<br />

Jahr. Es soll im ersten Quartal 2025 in Betrieb<br />

gehen.<br />

Der knapp 130 km lange Albert-Kanal<br />

verbindet die Maas bei Lüttich sowohl<br />

mit Antwerpen als auch der Nordsee.<br />

Das Projekt war ursprünglich von den<br />

beiden belgischen Partnern entwickelt<br />

worden. Die Kosten werden mit<br />

40 Mio. € angegeben. RD<br />

Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong><br />

33


LOGISTIK<br />

Bahn fährt einen Milliarden-Verlust ein<br />

Der Staatskonzern verzeichnet 1,2 Mrd. € Defizit in seiner Halbjahresbilanz. Der Vorstand<br />

führt das Ergebnis auf Sanierungen sowie Krisen- und Klimaereignisse zurück. Auch die<br />

DB Cargo spürt den konjunkturell bedingten Rückgang bei Produktion und Nachfrage<br />

Die strukturellen Schwächen des<br />

Schienennetzes in Deutschland und<br />

die angespannte betriebliche Lage, auch<br />

infolge von Streiks und Extremwetter, haben<br />

die wirtschaftliche Entwicklung der<br />

Deutschen Bahn (DB) im ersten Halbjahr<br />

<strong>2024</strong> negativ beeinflusst. Damit dringend<br />

nötige Reparaturen an der Infrastruktur<br />

zügig beginnen konnten, ist die DB wie<br />

schon im ersten Halbjahr 2023 zudem<br />

mit erheblichem zusätzlichem Aufwand<br />

in Vorleistung gegangen.<br />

Der DB-Konzern schloss das erste<br />

Halbjahr <strong>2024</strong> mit einem operativen Verlust<br />

(EBIT bereinigt) von minus<br />

677 Mio. € ab – mehr als 950 Mio. €<br />

schlechter als im ersten Halbjahr 2023.<br />

Das Konzern-Ergebnis nach Ertragssteuern<br />

betrug minus 1,2 Mrd. € (1.<br />

Halbjahr 2023: -71 Mio. €). Die weiterhin<br />

sehr positiven Ergebnisbeiträge der<br />

hochprofitablen Logistik-Tochter DB<br />

Schenker konnten die Verluste im Kerngeschäft<br />

der DB nur teilweise ausgleichen.<br />

Der Systemverbund Bahn verzeichnet<br />

im ersten Halbjahr <strong>2024</strong> einen<br />

operativen Verlust von -1,2 Mrd. € (erstes<br />

Halbjahr 2023: -339 Mio. €). Der Umsatz<br />

des DB-Konzerns sank leicht um drei<br />

Prozent auf 22,3 Mrd. €.<br />

Der DB-Konzern hat seine Investitionen<br />

in das Schienennetz und in<br />

eine bessere Bahn im ersten Halbjahr<br />

<strong>2024</strong> aufgrund stark erhöhter Bundesmittel<br />

erneut gesteigert. Die Netto-<br />

Investitionen sind gegenüber dem ersten<br />

Halbjahr 2023 um rund 35 % auf 4 Mrd. €<br />

gestiegen. Die Brutto-Investitionen haben<br />

7,3 Mrd. € erreicht – ein Plus von<br />

18 %. Trotz der Verluste im ersten Halbjahr<br />

hält die DB an dem Ziel fest, ihr operatives<br />

Ergebnis im Systemverbund Bahn<br />

im Gesamtjahr <strong>2024</strong> gegenüber dem Vorjahr<br />

um rund 2 Mrd. € zu verbessern und<br />

bestätigt grundsätzlich ihre Prognose für<br />

den Konzern.<br />

»Extremwetterereignisse in nie dagewesenem<br />

Ausmaß haben die ohnehin sanierungsbedürftige<br />

Schieneninfrastruk -<br />

Die Generalsanierung der Riedbahn ist eines der ersten großen Bauprojekte in diesem Jahr<br />

Finanzvorstand Levin Holle (li.) und Vorstandschef Richard Lutz präsentieren die Zahlen<br />

tur an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit<br />

gebracht und die betriebliche und finanzielle<br />

Lage im Personen- und Güterverkehr<br />

verschärft. Dazu kamen Streiks<br />

und Havarien wie der Rauhebergtunnel«,<br />

sagt DB-Vorstandsvorsitzender Richard<br />

Lutz. Im Fernverkehr habe das in Summe<br />

im ersten Halbjahr rund 7 Prozentpunkte<br />

bei der Pünktlichkeit gekostet und zusätzlich<br />

die Nachfrage gedämpft. »Trotz<br />

dieser Belastungen wollen wir im Gesamtjahr<br />

<strong>2024</strong> operativ wieder schwarze<br />

Zahlen schreiben«, betont Lutz.<br />

Streik belastet Personenverkehr<br />

Die Betriebsleistung im Personenverkehr<br />

verringerte sich in den ersten sechs Monaten<br />

<strong>2024</strong> gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

leicht um 1,8 % auf 548 Mio.<br />

Trassenkilometer. 64,2 Mio. Reisende<br />

nutzten im ersten Halbjahr die Fernverkehrszüge<br />

– rund 6 % weniger als in<br />

den ersten sechs Monaten des Vorjahres.<br />

Die Verkehrsleistung des Fernverkehrs<br />

sank wegen der Streiks und der auch wetterbedingten<br />

Einschränkungen im Schienennetz<br />

im gleichen Zeitraum um 3,6 %<br />

auf rund 20,9 Mrd. Personenkilometer.<br />

Jedoch fuhr die Bahn im ersten Halbjahr<br />

mit 2,8 Mrd. € insgesamt rund 68 Mio. €<br />

weniger Umsatz als im Vorjahreszeitraum<br />

ein. Daraus resultierte ein operativer<br />

Verlust von -232 Mio. € (erstes<br />

Halbjahr 2023: -62 Mio. €).<br />

© DB AG<br />

34 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


LOGISTIK<br />

Die DB Cargo transportierte in den ersten sechs Monaten etwa 93 Mio. t Fracht – rund 10 % weniger als im Vorjahr. Der Umsatz ging um106 Mio. € zurück<br />

© DB Cargo<br />

DB Regio verzeichnete im ersten Halbjahr<br />

<strong>2024</strong> weiterhin deutlich positive<br />

Auswirkungen des Deutschland-Tickets:<br />

855 Mio. Passagiere reisten im ersten<br />

Halbjahr <strong>2024</strong> mit den Nahverkehrszügen<br />

der DB – ein Plus von rund 6 % gegenüber<br />

den ersten sechs Monaten 2023.<br />

Die Verkehrsleistung stieg um mehr als<br />

17 % auf 19,5 Mrd. Personenkilometer.<br />

Der Umsatz von DB Regio legte um<br />

283 Mio. € auf rund 5 Mrd. € zu. Das<br />

operative Ergebnis (EBIT bereinigt) blieb<br />

mit -66 Mio. € (erstes Halbjahr 2023:<br />

-37 Mio. €) leicht negativ.<br />

Güterbahn verliert 10 % Ladung<br />

Die Schienengüterverkehrstochter DB<br />

Cargo, die sich mitten in einer umfassenden<br />

Transformation befindet, beförderte<br />

im ersten Halbjahr <strong>2024</strong> etwa 93 Mio. t<br />

Fracht – rund 10,2 % weniger als in den<br />

ersten sechs Monaten 2023. Auch aufgrund<br />

geringerer Produktion energieintensiver<br />

Industrien und konjunkturell<br />

bedingt geringerer Nachfrage, sank die<br />

Verkehrsleistung um 7,6 % und der Umsatz<br />

um 106 Mio. € auf 2,8 Mrd. €. Darüber<br />

hinaus belasteten die Auswirkungen<br />

der Streiks und geringere Trassen- und<br />

Anlagenpreisförderungen. Das operative<br />

Ergebnis (EBIT bereinigt) verschlechterte<br />

sich gegenüber den ersten<br />

sechs Monaten 2023 um 66 Mio. € auf<br />

-261 Mio. €. Die vom Bund neu eingeführte<br />

Förderung des Einzelwagenverkehrs<br />

für die gesamte Branche greift<br />

erstmalig im zweiten Halbjahr.<br />

Die zum Verkauf stehende Logistik-<br />

Tochter DB Schenker hat sich trotz der<br />

weiteren Normalisierung der Frachtraten<br />

in der Luft- und Seefracht auch im ersten<br />

Halbjahr <strong>2024</strong> sehr gut entwickelt. Mit<br />

520 Mio. € operativem Gewinn (EBIT<br />

bereinigt) war das Ergebnis von DB<br />

Schenker weiterhin im Vergleich zum<br />

Vor-Corona-Niveau mehr als doppelt so<br />

hoch. »Dank eines erfolgreichen Effizienzprogramms<br />

hat DB Schenker gute<br />

Chancen, auch in Zukunft weitere Potenziale<br />

beim Ergebnis zu heben«, sagt DB-<br />

Finanzvorstand Levin Holle.<br />

Der von der Bundesregierung beschlossene<br />

deutliche Ausbau der Unterstützung<br />

für die Schiene ist im Juni mit<br />

der Auszahlung der ersten Tranche der<br />

für <strong>2024</strong> geplanten Eigenkapitalerhöhungen<br />

für die DB in Höhe von rund<br />

3 Mrd. € angelaufen. Das stabilisiert die<br />

Verschuldung des DB-Konzerns. Die<br />

Netto-Finanzschulden der DB sanken<br />

per 30. Juni <strong>2024</strong> um rund 1 Mrd. € im<br />

Vergleich zum Vorjahresende.<br />

Im zweiten Halbjahr setzt die DB alles<br />

daran, die gestartete Generalsanierung<br />

der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main<br />

und Mannheim erfolgreich umzusetzen<br />

und damit den Umbau des hochbelasteten<br />

Netzes in ein Hochleistungsnetz<br />

einzuleiten. Mit der Sanierung der<br />

Strecke zwischen Frankfurt/Main und<br />

Mannheim werden dort Störungen durch<br />

die Infrastruktur um bis zu 80 % reduziert,<br />

heißt es. Ab sofort plant die DB<br />

Baustellen anders. In festgelegten Zeitfenstern<br />

werden die Arbeiten gebündelt<br />

und das Bauvolumen erhöht. Das schaffe<br />

mehr baufreie Zeiten und steigere die<br />

Planbarkeit, heißt es.<br />

Für das Gesamtjahr <strong>2024</strong> hält der DB-<br />

Konzern grundsätzlich an seinem Ausblick<br />

vom März fest. Sie beziffert die<br />

Brutto-Investitionen für das Gesamtjahr<br />

auf ungefähr 21 Mrd. € und die Netto-Investitionen<br />

unter Einbeziehung der Eigenkapitalerhöhung<br />

des Bundes auf rund<br />

11 Mrd. €.Die Umsatz-Prognose wurde<br />

auf rund 45 Mrd. € leicht abgesenkt. angestrebt<br />

wird ein operativer Gewinn in<br />

Höhe von etwa 1 Mrd. €.<br />

KF<br />

Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong><br />

35


LOGISTIK<br />

Hand in Hand in der Stahllogistik<br />

Nach der Freigabe der Transaktion durch das Bundeskartellamt nimmt das Joint Venture<br />

zwischen thyssenkrupp Steel und duisport Fahrt auf. Gemeinsam will man die Tätigkeit in<br />

den Werkshäfen optimieren und künftig für neue Kunden öffnen<br />

Blick aus der Luft auf den Hafen Schwelgern. Hier werden jedes Jahr rund 20 Mio. t umgeschlagen<br />

© thyssenkrupp Steel Logistics<br />

An dem Joint Venture hält thyssenkrupp<br />

Steel weiterhin 51 %, duisport<br />

ist zukünftig mit 49 % beteiligt. Das Gemeinschaftsunternehmen<br />

ist mit dem<br />

Ziel gegründet worden, Kompetenzen zu<br />

bündeln, vorhandene Kapazitäten optimal<br />

auszulasten und den größten Stahlund<br />

Logistikstandort Europas in Partnerschaft<br />

zielgerichtet weiterzuentwickeln.<br />

»Wir sind froh, dass wir nun nach der<br />

Genehmigung durch das Bundeskartellamt<br />

durchstarten können«, sagt Markus<br />

Micken, verantwortlich für die Logistik<br />

bei thyssenkrupp Steel.<br />

Der größte Stahlstandort Europas und<br />

der größte Binnenhafen der Welt mit zusammen<br />

über 60 Mio. t Rohstoff- und<br />

Massengutumschlag pro Jahr seien geradezu<br />

natürliche Partner, um Logistik und<br />

Transformation in Duisburg und der Region<br />

Rhein-Ruhr nach vorne zu entwickeln,<br />

heißt es. Ziele der strategischen<br />

Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen<br />

sind Synergien in Sachen<br />

Know-how, mehr Flexibilität und einen<br />

größere Anpassungsfähigkeit, die im Zuge<br />

der Transformation von thyssenkrupp<br />

Steel zur klimafreundlichen Stahlproduktion<br />

notwendig werden, sowie eine<br />

Öffnung fürs Drittgeschäft.<br />

Als Experte für Hafen- und Distributionslogistik<br />

bringt duisport umfangreiches<br />

logistisches Know-how in<br />

das Joint Venture ein, etwa in der Hafenund<br />

Umschlagstechnik sowie deren Digitalisierung.<br />

So hat duisport eine Kransteuerungssoftware<br />

im Portfolio, die<br />

thyssenkrupp Steel bislang eingekauft<br />

hat.<br />

Umgekehrt punktet thyssenkrupp Steel<br />

Logistics unter anderem mit einer umfangreichen<br />

Expertise in Sachen Schüttgutumschlag<br />

und Schubboot- sowie dem<br />

Leichtereinsatz. Im Werkshafen Schwelgern<br />

werden derzeit pro Jahr in etwa<br />

20 Mio. t Rohstoffe wie Erze, Sinterbrennstoffe<br />

und Kokskohle umgeschlagen<br />

– damit gehört der Standort zu<br />

den größten und leistungsstärksten deutschen<br />

Binnenhäfen.<br />

Im Zuge der »grünen« Transformation<br />

von thyssenkrupp Steel wird im Hafen<br />

Schwelgern jedoch der Kohleumschlag<br />

nach und nach wegfallen. Spätestens<br />

2045 stünde ein Drittel der Umschlagkapazität,<br />

die bislang für die Lagerung<br />

von Kohle genutzt wird, für andere Güter<br />

zur Verfügung. Daher will sich das Joint<br />

Venture für Drittkunden öffnen. Denkbar<br />

sei etwa der Umschlag von Biomasse,<br />

wofür Kunden bei duisport den Angaben<br />

zufolge bereits Interesse bekundet haben.<br />

»In den vergangenen 25 Jahren haben<br />

wir ein weitreichendes internationales<br />

Netzwerk aufgebaut, das direkt mit den<br />

Seehäfen, dem Mittelmeerraum sowie<br />

Asien und Amerika verbunden ist. Zusammen<br />

mit thyssenkrupp Steel wollen<br />

wir die Zukunft des Wirtschaftsstandorts<br />

Rhein-Ruhr aktiv mitgestalten«, sagt<br />

Markus Bangen, CEO des neuen Miteigentümers<br />

duisport.<br />

KF<br />

36 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


LOGISTIK<br />

WESEL<br />

Erste Kühlladung erreicht Nordfrost<br />

Im Rheinhafen Wesel ist vor Kurzem die<br />

erste Warenlieferung im neuen Kühlhaus<br />

von Nordfrost eingetroffen. Damit ist der<br />

Startschuss für den Betrieb der Anlage<br />

offiziell gefallen.<br />

Kunden steht neben einer Kapazität<br />

von rund 25.000 Palettenstellplätzen – in<br />

allen Temperaturbereichen – ein ideal<br />

kombiniertes Serviceangebot zur Verfügung,<br />

das weit über die reine Lagerung<br />

hinaus geht.<br />

Das Hafen-Terminal Wesel von Nordfrost<br />

ist den Angaben zufolge ein einzigartiger<br />

Multipurpose-Hub für verschiedenste<br />

Güter. Als Teil des umweltfreundlichen<br />

Cool Corridor Konzepts<br />

verfügt dieser über das einzige Tiefkühlhaus<br />

am Rhein mit direkter Wasseranbindung<br />

zu den ARA-Häfen.<br />

Das Portfolio beinhaltet neben üblichen<br />

Dienstleistungen wie Barging,<br />

Trucking, Stuffing & Stripping sowie<br />

Customs Clearance auch rund 2 ha Terminal-<br />

und Depotflächen mit sämtlichen<br />

Services für Reefer-Container, Dry Container<br />

und Special Equipment inklusive<br />

150 Reefer-Anschlüssen.<br />

Bereits 25 Mitarbeiter sind zum Betriebsstart<br />

in Wesel für das Familienunternehmen<br />

tätig. Das Kühlhaus wird<br />

als »ein entscheidender<br />

Bestandteil<br />

im Konzept<br />

des ›Cool Corridor‹<br />

beschrieben<br />

und soll »eine Magnetwirkung<br />

entfalten.<br />

Kühlcontainer,<br />

die bisher zumeist<br />

im Landverkehr<br />

von und zu den<br />

Westhäfen Rotterdam<br />

und Antwerpen<br />

transportiert<br />

wurden, sollen auf den Rhein<br />

verlagert werden.<br />

Den sogenannten »Cool Corridor«, für<br />

den tägliche Binnenschiffsverkehre von<br />

und zu den ARA-Häfen zur Verfügung<br />

stehen, vermarktet Nordfrost gemeinsam<br />

mit dem Hafenverbund DeltaPort und<br />

dem Port of Rotterdam.<br />

<br />

Nordfrost-Kühlhaus am Rheinhafen Wesel<br />

© Nordfrost<br />

Top Wasserstraßen-<br />

Verwaltung an der<br />

Donau in Österreich<br />

Für Mensch, Natur<br />

und Wirtschaft.<br />

www.viadonau.org<br />

Scan me!<br />

Jahresbericht zur<br />

Donauschifffahrt in<br />

Österreich 2023 ><br />

Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong><br />

37


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Kurs auf eine grüne Zukunft<br />

Es braucht den starken Willen der Politik und der verladenden Wirtschaft, um mehr Güter<br />

auf die Donau zu verlagern. Bei den diesjährigen Danube Business Talks in Wien wurde<br />

klar: Der Fluss ist und bleibt eine wichtige Transportachse durch Europa. Von Josef Müller<br />

In der landschaftlich reizvollen Wachau werden die Sandbänke in der Donau im Sommer immer breiter<br />

© © viadonau / Johannes Zinner<br />

Grüner, moderner und besser soll der<br />

Gütertransport in Zukunft werden.<br />

Das hat sich die EU mit ihrem Green<br />

Deal mit Fokus 2050 auf die Fahnen geheftet.<br />

Güter auf dem Wasser zu transportieren<br />

ist umweltfreundlich und sinnvoll<br />

wie zahlreiche Beispiele zeigen, die<br />

bei den diesjährigen Danube Business<br />

Talks <strong>2024</strong> Mitte Mai in Wien präsentiert<br />

wurden.<br />

Die österreichische Wasserstraßengesellschaft<br />

viadonau hat diese Art<br />

der Vernetzung zwischen den in der Binnenschifffahrt<br />

involvierten Stakeholdern<br />

zum sechsten Mal veranstaltet und die<br />

Nachfrage war mit 120 Teilnehmern aus<br />

ganz Europa wieder groß. Neben zahlreichen<br />

Fachvorträgen gab es für die Teilnehmer<br />

auch die Möglichkeit sich in<br />

Form eines Speed-Dating um runde Tische<br />

direkt kennenzulernen und geschäftlich<br />

in Kontakt zu kommen.<br />

Österreich trägt die EU-Agenda in der<br />

Binnenschifffahrt im großen Stil mit und<br />

das und zeigt bei zahlreichen Projekten<br />

kräftig Flagge, wie Markus Simoner, Leiter<br />

der Abteilung Schifffahrt im Klimaschutzministerium<br />

(BMK) erklärte. Der<br />

Fokus richtet sich auf die Themen Flotte,<br />

Verfügbarkeit der Donau als Schiffsweg,<br />

Infrastruktur und Aus- und Weiterbildung<br />

von Mitarbeitern in der Binnenschifffahrtsbranche.<br />

Simoner würdigte<br />

die operativen Leistungen von viadonau,<br />

die entlang der Donau in verschiedenen<br />

Bereichen eine Pionierrolle übernimmt.<br />

Wie Binnenhäfen als stationäre Knotenpunkte<br />

der Donaulogistik nachhaltige<br />

Greening-Maßnahmen konsequent umsetzen<br />

zeigt das Beispiel des Wiener Hafens.<br />

Dieser mit seinen drei Hafenteilen<br />

Albern, Lobau und Freudenau ist der<br />

drittgrößte trimodale Binnenhafen in<br />

Europa und einer, der seinen Betrieb zu<br />

100 % mit Energie aus erneuerbaren<br />

Quellen abwickelt, wie Peter Rojko, Leiter<br />

Geschäftsentwicklung und internationale<br />

Beziehungen im Wiener Hafen betonte.<br />

20 % der Güter werden hier wasserseitig<br />

umgeschlagen, auf die Verkehrsträger<br />

Schiene und Straßen entfallen 41 % bzw.<br />

39 % aller Umschlagsleistungen. Ausbau<br />

der Photovoltaik-Versorgung des Hafens,<br />

ein konsequenter Umstieg auf LED-<br />

Beleuchtung, Nutzung von Elektrokrä -<br />

nen, Elektro-Gabelstaplern, Elektro-<br />

Fahrrädern und Elektro-Autos stehen im<br />

Mittelpunkt der Hafenentwicklung.<br />

Während man sich in grenzübergrei -<br />

fenden Projekten wie dem Horizon<br />

Europe Projekt ReMuNet für die rasche<br />

Verständigung über alternative multimo -<br />

dale Transportrouten im Europäischen<br />

Transportnetzwerk im Falle von Zwischenfällen<br />

engagiert, setzt man im Horizon<br />

Europe Projekt MultiReload auf die<br />

Entwicklung möglichst effizienter, klimaschonender<br />

multimodaler Logistiklösungen<br />

mit Fokus Verlagerung von Gütertransporten<br />

von Schiene und Straße auf<br />

die Donau. Im Rahmen des Projekts »H2<br />

meets H20« wird der konsequente Ausbau<br />

der donauseitigen Wasserstoffversorgungs-Infrastruktur<br />

vorangetrieben.<br />

HVO 100, Methanol oder Wasserstoff–<br />

welchen Kraftstoff werden Binnenschiffe<br />

künftig bunkern? Eine Antwort lautet:<br />

Methanol. Der Zivilingenieur für Schiffstechnik<br />

Richard Anzböck berichtete über<br />

aktuelle Entwicklungen in Sachen<br />

Schiffsdesign-Optimierung, effizienteren<br />

38 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Materialeinsatz im Schiffsbau und<br />

künftige Treibstoffe. Der Experte sieht<br />

in Methanol eine große Zukunft für<br />

Schiffsmotoren, weil es leicht verfügbar<br />

und im Handling unkompliziert ist. Sowohl<br />

Methanol als auch LNG emittieren<br />

im Vergleich zu Diesel etwa 25 %<br />

weniger CO2, bei HVO 100 sind es sogar<br />

bis zu 90 % weniger. HVO 100 ist als<br />

Alternativkraftstoff eine Option für<br />

konventionelle Dieselmotoren, so Anzböcks<br />

Einschätzung.<br />

Ein Unternehmen, dass viele Tonnen<br />

an Fracht jährlich auf der Donau transportiert<br />

ist die RWA Raiffeisen Ware<br />

Austria. 500.000 t sind es jährlich, die<br />

per Binnenschiff beschafft und über die<br />

Lagerfazilitäten und Silos von RWA<br />

entlang der österreichischen Donau<br />

umgeschlagen werden, berichtete Michaela<br />

Pichler, Chief Operting Officer<br />

bei RWA. Eine an möglichst allen Tagen<br />

im Jahr befahrbare Donau sei eine<br />

wichtige Voraussetzung dafür.<br />

Donau wird gebraucht<br />

Es sind vornehmlich Massengüter wie etwa<br />

Getreide oder Ölsaaten, die mit dem<br />

Schiff befördert werden. Landwirtschaftliche<br />

Produkte eignen sich besonders gut<br />

für den Binnenschifftransport, ist Pichler<br />

überzeugt. Das gelingt aber nur, wenn<br />

die Donau möglichst ganzjährig mit<br />

2,50 m Abladetiefe befahrbar ist. Künftig<br />

will RWA bei den Schiffstransporten<br />

Container mit Barge-Verkehren kombinieren,<br />

um noch stärker den Wasserweg<br />

in die Supply Chains einbinden zu<br />

können. Neben einer ausreichenden Abladetiefe<br />

sei aber auch eine leistungsfähige<br />

Hafeninfrastruktur nötig.<br />

Im Bereich des nautischen Personals<br />

herrscht seit einigen Jahren ein Mangel<br />

an Nachwuchskräften. Besonders auf<br />

den Güterschiffen sucht man händeringend<br />

nach Personal. Ein Problem: Die<br />

Schifffahrt und die damit verwandten<br />

Berufe sind vielen jungen Menschen<br />

schlichtweg zu wenig bekannt, es gebe<br />

einen großen Informationsaufholbe -<br />

darf, hieß es.<br />

Jährlich durchlaufen nur etwa fünf bis<br />

sieben Lehrlinge eine dreijährige Ausbildung,<br />

sie kommen ausschließlich von<br />

Unternehmen der Passagierschifffahrt.<br />

Viadonau will daher in Zukunft im eigenen<br />

Haus Lehrlinge für die Binnenschifffahrt<br />

ausbilden. Über Kooperationen<br />

mit anderen Unternehmen sollen<br />

sie Praktika absolvieren können. <br />

Mit flexibler Niedrigwasserregulierung soll<br />

die Schiffbarkeit der Donau verbessert werden<br />

Hans-Peter Hasenbichler,<br />

Geschäftsführer viadonau<br />

Auf der österreichischen Donau wurden<br />

im Vorjahr 6,4 Mio. Gütertonnen transportiert,<br />

um knapp 5 % weniger als im<br />

Jahr zuvor. Damit fiel laut Statistik Austria<br />

die Güterschifffahrt auf einem historischen<br />

Tiefstand zurück.<br />

Der Rückgang ist vor allem den grenzüberschreitenden<br />

Verkehren aus den östlichen<br />

Donauländern nach Österreich<br />

geschuldet, zumal von dort um 21 % weniger<br />

Volumen nach Österreich kam.<br />

Hingegen legte der Transitverkehr um<br />

beinahe 4 % zu und der ausgehende Verkehr<br />

um mehr als 7 %.<br />

Hans-Peter Hasenbichler, Geschäftsführer<br />

der Wasserstraßengesellschaft viadonau<br />

beunruhigen die Zahlen von 2023<br />

nicht so sehr, er spricht lieber vom System<br />

Binnenschifffahrt und dessen nachhaltigen<br />

Bedeutung für die Verlagerung<br />

von Straßentransporten auf das Wasser<br />

und von möglichst langen Distanzen.<br />

Immer wieder versucht viadonau die<br />

Akteure bei den Verkehrsträgern Bahn<br />

und Schiff zusammenzubringen und sie<br />

anzuregen, gemeinsam Logistikketten<br />

und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln,<br />

um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

gegenüber dem Straßengüterverkehr zu<br />

stärken. Das bedingt eine zuverlässige<br />

Wasserstraße durch eine durchdachte Instandhaltung.<br />

Und hier kann viadonau<br />

mit einer Innovation aufwarten.<br />

Eine sogenannte »flexible Niedrigwasserregulierung«<br />

wird bereits in einem<br />

Pilotprojekt östlich von Wien ausprobiert<br />

und verläuft vielversprechend: An kritischen<br />

Seichtfahrstellen auf der Donau<br />

wird ein mit Schotter beladener Schubleichter<br />

mit vier Anker am Donaugrund<br />

befestigt. Der Leichter fungiert als<br />

schwimmendes Leitwerk, das den Flussquerschnitt<br />

verkleinert und das Wasser in<br />

die Fahrrinne gelenkt. In der Kombination<br />

von Leichter und permanenten<br />

Buhnen/Leitwerken kann ein optimaler<br />

Fahrwasserpegel erreicht und den Schiffen<br />

freie Fahrt geboten werden.<br />

Normalisieren sich die Wasserverhältnisse<br />

wieder schwimmt der Leichter auf<br />

und wird entfernt. Durch die Einengung<br />

des Flussquerschnitts wird lokal die Strömungsgeschwindigkeit<br />

erhöht und wird<br />

kurzfristig der Geschiebetransport am<br />

Grund beschleunigt. Das führt zu optimalen<br />

Fahrwasserverhältnissen.<br />

»Diese Innovation ist sowohl als flexible<br />

Einzellösung als auch additiv zu bestehenden<br />

Buhnen zu verwenden«, betont<br />

Hasenbichler. Diese im eigenen<br />

Haus entwickelte Vorgehensweise bei der<br />

Instandhaltung wird von Seiten der EU<br />

gefördert.<br />

Der Leichter lasse sich kurzfristig manövrieren,<br />

der finanzielle Aufwand sei<br />

geringer als es bei groß angelegten Sanierungsprojekten<br />

der Fall wäre, die zudem<br />

oft viele Jahre dauerten und einen hohen<br />

Investitionsaufwand erforderten. Das<br />

neue Konzept wird wissenschaftlich begleitet<br />

und derzeit werden gerade die Forschungsfragen<br />

mit Stakeholdern diskutiert.<br />

Digitaler Zwilling geplant<br />

In die Zukunft blickend kann sich Hasenbichler<br />

die Entwicklung eines digitalen<br />

Zwillings vorstellen. Mit diesem ließen<br />

sich 3D-Modelle generieren, um genau<br />

vorausplanen zu können, wo und wie der<br />

Leichter optimal im Wasser positioniert<br />

werden müsste, um den größtmöglichen<br />

Wasservorteil zugunsten der Fahrrinne<br />

zu erreichen.<br />

Bei festen Baumaßnahmen wie eben<br />

Buhnen stelle sich hingegen häufig heraus,<br />

dass bei Niedrigwasser überregulierte<br />

und bei Mittel- oder Hochwasser<br />

unterregulierte Wasserverhältnisse<br />

entstehen. Mit der flexiblen Regulierung<br />

lasse sich das künftig vermeiden. »Damit<br />

können wir auch allzu kritischen Umweltschutzorganisationen<br />

den Wind aus<br />

den Segeln nehmen, sagt Hasenbichler.<br />

Denn die Lösung sei nicht nur wirtschaftlich<br />

machbar, sondern auch umweltschonend.<br />

jom<br />

© viadonau<br />

Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong><br />

39


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Transformation umfasst viele Themenfelder<br />

Hafenchefin Bettina Brennenstuhl betont die Bedeutung des Dortmund-Ems-Kanals und<br />

spricht über die Herausforderungen des Wandels, die Chancen der Energiewende und über<br />

eine stärkere Zusammenarbeit mit anderen Häfen in der Region<br />

Vor 125 Jahren war Dortmund Namensgeber<br />

sowie Ziel- und Quellhafen des<br />

Dortmund-Ems-Kanals. Können Sie abschätzen,<br />

welche Entwicklung die Stadt<br />

und der Hafen genommen ohne diesen<br />

Kanal hätten?<br />

Bettina Brennenstuhl: Das wird kaum<br />

jemand einschätzen können. Was sich<br />

aber sagen lässt: Ohne den DEK würde<br />

es keine wasserseitige Verbindung des<br />

gesamten Ruhrgebietes mit der Nordsee<br />

geben. Welche Auswirkungen es aber auf<br />

die engere Region und auf Dortmund gehabt<br />

hätte, vermag ich nicht zu beurteilen.<br />

Aber vielleicht wäre es mal eine<br />

Master- oder Doktorarbeit wert, sich damit<br />

zu beschäftigen<br />

Der Hafen Dortmund hat im Laufe der<br />

Jahrzehnte einige Veränderungen durchlaufen.<br />

Welches waren die wichtigsten<br />

Entscheidungen für die Hafenentwicklung?<br />

Brennenstuhl: Die wichtigste Entscheidung<br />

wird wohl der Bau des DEK gewesen<br />

sein. Im Laufe der jüngeren Vergangenheit<br />

war sicher die Entscheidung für<br />

den Aufbau eines Containerterminals entscheidend<br />

für die Weiterentwicklung des<br />

Hafens, der wegen des Rückgangs von<br />

Kohle- und Stahltransporten nötig war.<br />

Aus dem Montanhafen ist ein Containerhafen<br />

und ein Dienstleister geworden.<br />

Was ist der weitere Weg für den Hafen?<br />

Brennenstuhl: Da wird es mehrere unterschiedliche<br />

Schritte geben müssen. Der<br />

Ausbau bzw. die Stabilisierung und Weiterentwicklung<br />

im Bereich neuer Energieträger<br />

und der Kreislaufwirtschaft gehören<br />

sicher dazu. Also werden wir uns<br />

um Themen wie Windenergieanlagen<br />

(WEA), Wasserstoff, Abfallstoffströme<br />

und ähnliches kümmern.<br />

Sehen Sie Möglichkeiten für eine Stärkung<br />

der Binnenschifffahrt am Hafenstandort<br />

Dortmund? Wenn ja, welche<br />

sind es? Gibt es hier hafeneigene Aktivitäten<br />

bei den ansässigen Unternehmen?<br />

Brennenstuhl: In Gesprächen, gerade<br />

bei den Unternehmen, die direkt am<br />

Bettina Brennenstuhl<br />

Vorständin Dortmunder Hafen AG<br />

Wasser liegen, machen wir immer wieder<br />

deutlich, wie nachhaltig und damit<br />

wichtig der Schiffsgüterumschlag ist. Bei<br />

Neuansiedlungen, die nur dann stattfinden,<br />

wenn bisherige Unternehmen<br />

den Standort verlassen bzw. Erbpachtverträge<br />

nicht verlängert werden, achten<br />

wir darauf, dass diese Unternehmen<br />

auch tatsächlich die Wasserstraße nutzen.<br />

Schwierig ist sicherlich der Transport<br />

von Containern im Kanal, Stichwort<br />

Brückenhöhe. Aber für Massengüter<br />

oder auch Schwertransporte bestehen<br />

sehr gute Möglichkeiten.<br />

Und wie sowie mit welcher Hilfe lassen<br />

sich diese Entwicklungen kurz- und mittelfristig<br />

umsetzen?<br />

Brennenstuhl: Am Ende müssen die Unternehmen<br />

den Wasserweg nutzen wollen.<br />

Aus meiner Sicht ist eine direkte<br />

oder indirekte Subvention recht lich<br />

vermutlich eher schwierig. Gesamtpolitisch<br />

wäre es möglicherweise aber<br />

ein Ansatz, um die Wasserstraße als Verkehrsträger,<br />

der Poten ziale und<br />

Kapazitäten hat, stärker in den Fokus zu<br />

stellen. Im Bereich Großraum- und<br />

Schwertransporte habe ich zumindest<br />

den Eindruck, dass sich etwas tut, auch<br />

seit der Integration der GST-Um schlags -<br />

stellen in den Häfen.<br />

Sie sind als Hafen der Initiative Ecoport<br />

813 beigetreten. Welche Chance<br />

sehen Sie darin für ihren Hafen?<br />

Brennenstuhl: Die Dortmunder Hafen AG<br />

ist assoziiertes Mitglied. Ich halte das Vernetzen<br />

gerade von Häfen untereinander<br />

für sehr wichtig, da wir alle ähnliche<br />

Themen und Herausforderungen zu bewerkstelligen<br />

haben. Und ich meine,<br />

dass wir diese besser gemeinsam als gegeneinander<br />

angehen sollten. Darin sehe<br />

ich auch die Chance in dem Beitritt der<br />

Dortmunder Hafen AG: Wir können mit<br />

Ideen, Fragestellungen, Lösungen Bestandteil<br />

des »Wasserstoffprozesses« werden<br />

und damit die Partner im EcoPort 813<br />

unterstützen, aber natürlich auch uns unterstützen<br />

lassen.<br />

Jüngst haben Sie in Richtung Emden die<br />

Hände ausgestreckt für weitere Zusammenarbeit<br />

mit dortigen Unternehmen.<br />

Sehen Sie weitere Häfen am DEK,<br />

die Sie ebenfalls in derartige Überlegungen<br />

einbeziehen können?<br />

Brennenstuhl: Über die Beziehung nach<br />

Emden hinaus, von der wir uns beidseitig<br />

Nutzen versprechen, haben wir einen engeren<br />

Austausch der Häfen Lünen,<br />

Hamm und Dortmund unter Federführung<br />

der IHK wieder aufgenommen. Das<br />

halte ich auch für sehr wichtig. Aber natürlich<br />

bestehen auch nach wie vor die<br />

sehr guten Verbindungen zu den übrigen<br />

Seehäfen wie dem Hamburger Hafen<br />

oder dem Port of Rotterdam, ebenso wie<br />

zu anderen Binnen- und Kanalhäfen.<br />

Vor dem Hintergrund der bevorstehenden<br />

Transformierungen: Gibt es<br />

Aktivitäten, die der Hafen Dortmund<br />

von sich aus anstößt oder entsprechend<br />

moderiert?<br />

Brennenstuhl: Transformation umfasst ja<br />

unterschiedliche Themenfelder. Bezogen<br />

auf die Energiewende nehmen wir z.B. den<br />

Transport von Windenergieanlagen, den<br />

Einsatz von Hybrid-Loks bei der Eisenbahn,<br />

die Forcierung beim Einsatz von<br />

E-Lkw und Wasserstoffprojekte im Hafen<br />

in den Fokus. Zudem habe ich ein Netzwerk<br />

der Unternehmen im Hafen angesto-<br />

40 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


Schleuse Rodde, 2021<br />

Schleuse Rodde, <strong>2024</strong><br />

Die JOHANN BUNTE Bauunternehmung<br />

SE & Co. KG<br />

zählt mit 17 Niederlassungen<br />

in fünf Geschäftsfeldern zu den<br />

führenden Anbietern von Bauleistungen<br />

in Deutschland.<br />

Expertise im Ingenieur- und Wasserbau<br />

BUNTE realisiert seit vielen Jahrzehnten Projekte am Dortmund-Ems-Kanal.<br />

<br />

JOHANN BUNTE<br />

Bauunternehmung<br />

SE & Co. KG<br />

Hauptkanal links 88<br />

26871 Papenburg<br />

www.johann-bunte.de


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Vom Pott bis zum Watt<br />

Nicht nur für Kaiser Wilhelm II. war der 11. August 1899 ein besonderer Tag. Tausende<br />

Menschen freuten sich, dass das Jahrhundertprojekt endlich fertig war und genutzt werden<br />

konnte: der Dortmund-Ems-Kanal. Nun wird er 125 Jahre alt. Von Hermann Garrelmann<br />

Der Dortmund-Ems-Kanal wurde mit Spitzhacken und Schaufeln, mit Gäulen und Pferdewagen und nur selten mit schwerer Maschinentechnik ausgehoben<br />

© Stadtarchiv Lingen<br />

Nach nur siebenjähriger Bauzeit wurde<br />

die neue 265 km lange künstliche<br />

Wasserstraße ihrer Bestimmung übergeben.<br />

Nach den Plänen des Reichs sollte<br />

der DEK der erste von mehreren großen<br />

Binnenschifffahrtskanälen sein. Mehr als<br />

200 Brücken, zahllose Tunnel und<br />

Durchgänge, Staustufen, Kanaltore und<br />

Schleusen wurden von mehr als 4.000 Arbeitern<br />

errichtet. Teils mit Spitzhacken<br />

und Schaufeln, mit Gäulen und Pferdewagen.<br />

Hörte man damals den Kaiser,<br />

sollte der Kanal nur der Anfang sein: »So<br />

hoffe ich, dass dieses erste Glied, das wir<br />

heute eingeweiht haben, im Verhältnis zu<br />

dem großen Werk des Ausbaues unserer<br />

Wasserstraßen aufgefasst und verstanden<br />

werden wird.«<br />

Bei dem Projekt zum Bau des DEK<br />

handelte es sich um den alten Plan, die<br />

großen Stromgebiete von Rhein, Ems,<br />

Weser und Elbe durch einen Kanal zu<br />

verbinden. Ein erster Gesetzentwurf 1883<br />

musste noch überarbeitet werden, um<br />

auch Kanalinteressenten in den östlichen<br />

preußischen Provinzen zu berücksichtigen.<br />

Daher wurde 1886 ein neuer<br />

Gesetzentwurf eingebracht, der die Herstellung<br />

des Dortmund-Ems-Kanals vorsah.<br />

Die etwa 270 km lange Wasserstraße<br />

mit 484 größeren Bauwerken war dann in<br />

der erstaunlich kurzen Zeit von acht Jahren<br />

fertiggestellt. Die Bauarbeiten für den<br />

dazugehörenden 9 km langen Ems-<br />

Seitenkanal mit zwei Schleusen und acht<br />

Brücken dauerten von 1894 bis 1897.<br />

Auch wenn der neue Kanal nicht im<br />

vorhergesehenen Maße für den Transport<br />

von Kohle mit der Eisenbahn konkurrieren<br />

konnte: Er wurde dennoch zu<br />

einem der wichtigsten Transportwege für<br />

schwedisches Eisenerz, das über Emden<br />

nach Deutschland eingeführt und unter<br />

anderem in Dortmund verhüttet wurde.<br />

Tatsächlich ist der DEK nur zum Teil<br />

eine künstliche Wasserstraße. In Teilen<br />

wurde der natürliche Verlauf der Ems in<br />

die Planungen eingebunden. Beginnend<br />

beim Schiffshebewerk Henrichenburg<br />

verläuft er zunächst von Dortmund aus<br />

in nordwestliche Richtung. Bei Datteln<br />

schwenkt er nach Norden, überquert die<br />

Lippe, die Stever, die Ems und verläuft ab<br />

Greven auf der Ostseite des Emstales.<br />

Bei Bergeshövede, im so genannten<br />

»nassen Dreieck«, zweigt der Mittellandkanal<br />

ab, etwa 100 km nördlich, bei Dörpen<br />

der Küstenkanal. Ab Meppen verläuft<br />

der Dortmund-Ems-Kanal als staugeregelte<br />

Ems bis zur Schleuse Herbrum und<br />

dann weiter, hier von der Tide beeinflusst,<br />

über Papenburg und Leer bis zum Seehafen<br />

Emden. Die als Dortmund-Ems-<br />

Kanal bezeichnete Binnenwasserstraße<br />

endet erst in der Nähe der Stadt Papenburg.<br />

Von dort über Emden bis zur Nordsee<br />

wird der weitere Verlauf als Unterems<br />

bezeichnet. Der DEK ist Bestandteil des<br />

Transeuropäischen Netzwerkes (TEN).<br />

Auf seinem Weg von Dortmund bis zur<br />

tidebeeinflussten Ems in Herbrum überwinden<br />

15 Schleusen einen Höhenunterschied<br />

von etwa 70 m. Die meisten<br />

dieser Schleusen werden fernbedient.<br />

Der DEK war ursprünglich für rund<br />

4,5 Mio. Ladungstonnen pro Jahr und für<br />

das 750-t-Schiff von 67,0 m Länge,<br />

8,20 m Breite und 2,00 m Tiefgang ausgelegt.<br />

Dies reichte jedoch nicht lange aus.<br />

Bereits kurz nach der Eröffnung begann<br />

der erste Ausbau für das 1000-t-Schiff.<br />

42 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Der Kanal und seine Häfen<br />

Dortmund, Münster und Emden waren zunächst die wichtigsten Häfen am DEK. Auch<br />

der Papenburger und der Leeraner Hafen haben als Umschlagplatz für Güter von See- und<br />

Binnenschiffen ihre Bedeutung. Andere wie Spelle-Venhaus kamen erst später dazu<br />

© Garrelmann<br />

Der Dortmunder Hafen ist als südlichster<br />

Punkt des Projektes DEK<br />

anzusehen. In Verbindung mit dem<br />

Schiffshebewerk Henrichenburg ist der<br />

Hafen Dortmund ohne den nach Norden<br />

verbindenden Kanal nicht denkbar.<br />

Die Aktivitäten des Hafens Dortmund<br />

waren immer auch ein Spiegelbild der<br />

wirtschaftlichen Entwicklung. Galt ursprünglich<br />

der Umschlag von Kohle und<br />

Stahl als essenziell, haben inzwischen andere<br />

Güter ihren Platz in der Umschlag -<br />

statistik eingenommen.<br />

Mehr und mehr wird der Hafen auch<br />

als Dienstleister aktiv. Sinkende Umschlagszahlen<br />

werden durch wachsende<br />

Wertschöpfung vor Ort mehr als ausgeglichen.<br />

Das gilt vor allem vor dem<br />

Hintergrund der Energiewende, die sich<br />

mit vielen Projekten rund um das Thema<br />

Wasserstoff im Dortmunder Hafenbereich<br />

abbilden soll und wird.<br />

Vor 125 Jahren als »Wasserbahnhof der<br />

Montanindustrie« gestartet, ist der Dortmunder<br />

Hafen heute eher ein modernes<br />

Logistikzentrum sowie ein »Ankerplatz<br />

für vielfältige klimafreundliche Zukunftsprojekte«,<br />

wie es hafenseitig genannt<br />

wird. Mit Projekten wie den geplanten<br />

»Green Steel Logistics Hub« von<br />

Rhenus sowie Plänen von DEW21 für<br />

Dortmunds erster Elektrolyseanlage zur<br />

Wasserstoffherstellung stehe die Zeichen<br />

auf Zukunft.<br />

Im Eurohafen zwischen Haren und Meppen werden auch Schwertransporte verladen<br />

In den letzten Jahren ist der Hafen in Spelle-Venhaus mächtig gewachsen<br />

In den vergangenen Jahrzehnten aber<br />

haben sich entlang des Kanals weitere<br />

Umschlagstellen entwickelt, die sich heute<br />

als Hafen bezeichnen lassen. Der ursprüngliche<br />

Stadthafen Münster hingegen<br />

hat seine Bedeutung als Umschlagplatz<br />

völlig verloren und ist heute als innerstädtischer<br />

Hotspot für Gastronomie und für<br />

urbanes Wohnen bekannt und beliebt.<br />

Der heutige Hafen in Spelle-Venhaus<br />

hat sich den regionalen Erfordernissen<br />

entsprechend entwickelt. Mit Bahnanschluss<br />

und mit seiner Nähe zur A 30<br />

bildet der Standort heute eine wichtige<br />

Warendrehscheibe im südlichen Emsland.<br />

Insbesondere Baustoffe und landwirtschaftliche<br />

Güter werden in Spelle<br />

umgeschlagen.<br />

Der Hafen Lingen fristet seit Jahren ein<br />

eher ruhiges Dasein. Auch hier ist die<br />

Entwicklung als Wohnquartier nicht zu<br />

übersehen. Weit wichtiger als der Lingener<br />

Stadthafen ist der Hafen des Energiekonzerns<br />

BP an der Raffinerie in Lingen-<br />

Holthausen. Mineralölprodukte stellen<br />

hier das wichtigste Umschlaggut dar. Allerdings<br />

wird der Raffineriehafen in den<br />

kommenden Jahren eine Metamorphose<br />

durchlaufen. Die Dekarbonisierung der<br />

Wirtschaft wird den Wegfall der bisherigen<br />

Güterumschläge bedingen.<br />

Gleichwohl gibt es Pläne für den Hafenbereich<br />

von BP. Ein Firmensprecher<br />

gibt Hinweise auf eine mögliche Entwicklung:<br />

Das Projekt »Lingen Green Hydrogen«<br />

umfasst den Bau eines 100-MW-<br />

Elektrolyseurs zur Produktion von grünem<br />

Wasserstoff im industriellen Maßstab.<br />

Der Standort der Anlage befindet<br />

sich in unmittelbarer Nähe der Raffinerie,<br />

wo der Wasserstoff natürlich<br />

auch eingesetzt werden könnte. Er soll<br />

aber explizit auch anderen Industriekunden<br />

in der Region zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

Da der erzeugte grüne Wasserstoff den<br />

aktuellen Planungen zufolge jedoch nicht<br />

per Schiff transportiert, sondern primär<br />

© Gemeinde Spelle<br />

44 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

in ein nahe gelegenes Pipelinenetz eingespeist<br />

werden soll, hat das Projekt keine<br />

direkten Auswirkungen auf den Werks -<br />

hafen, sagt BP-Sprecher Marian Wienhoff.<br />

Die generelle Zukunft des Hafens<br />

hängt natürlich eng mit der Zukunftsausrichtung<br />

des Standortes zusammen:<br />

»So planen wir beispielsweise, die Produktion<br />

von Biokraftstoffen im Co-Processing-Verfahren<br />

immer weiter auszubauen.<br />

Die dafür benötigten Biokomponenten<br />

werden zu einem großen Teil<br />

per Schiff angeliefert. In diesem Zusammenhang<br />

spielt der Hafen wieder eine<br />

wichtige Rolle«, heißt es aus Lingen.<br />

Im mittleren Emsland entschied man<br />

sich vor Jahren, aus den beiden kleineren<br />

Häfen in Meppen und Haren einen gemeinsamen<br />

interkommunalen Umschlagplatz<br />

zu machen. Dass diese Entscheidung<br />

richtig war, zeigt sich heute.<br />

Der »Eurohafen« genannte Standort am<br />

Stichkanal gibt Betrieben im angrenzenden<br />

Industriegebiet wasserge -<br />

bundene Umschlagmöglichkeiten. Zwischen<br />

500.000 t und 600.000 t finden<br />

jährlich den Weg über die Kaikante. Die<br />

Rotorfertigung der Firma Enercon entwickelte<br />

sich hingegen nicht wie erhofft<br />

als Umschlagimpuls. Die umfangreichen<br />

Gebäudekomplexe werden heute von der<br />

Containerfirma ELA genutzt, die ihre Erzeugnisse<br />

nur ausnahmsweise per Binnenschiff<br />

transportiert.<br />

Weiter nördlich, allerdings über den<br />

Küstenkanal zu erreichen, macht der Hafen<br />

Dörpen das dortige Terminal zum trimodalen<br />

Standort. Konstanter Umschlag<br />

kommt aus den Aktivitäten der Papierfabrik,<br />

die früher unter dem Namen<br />

»Nordland«, heute als Betrieb der Kymmene-Unternehmensgruppe<br />

bekannt ist.<br />

Weit über den eigenen Standort hinaus<br />

bekannt ist – damals wie heute – der Hafen<br />

in Papenburg, wenn auch mehr als<br />

Standort der Kreuzfahrt-Schmiede der<br />

Meyer-Werft. Der Hafen selbst bedient<br />

überschaubar, aber beständig die mittelständische<br />

Wirtschaft der Region. Gleiches<br />

gilt auch für den Hafen Leer.<br />

Als nördlichen Schlusspunkt des DEK<br />

ist Emden zu nennen – mehr ein See- als<br />

ein Binnenhafen, über den vor allem<br />

Fahrzeuge ex- und importiert werden.<br />

Neben VW als vor Ort tätiges Unternehmen<br />

nutzen auch andere Fahrzeughersteller<br />

den Hafen Emden als internationale<br />

Drehscheibe. Auch für Windkraftanlagen<br />

ist das ein wichtiger Standort.<br />

ga<br />

FÜNF NEUBAUTEN AM DEK<br />

An der Schleuse Rodde geht es voran<br />

© WNA Datteln<br />

Fünf neue Schleusen umfasst das Projekt<br />

»Schleusenneubauten auf der Nordstrecke«<br />

des Dortmund-Ems-Kanals.<br />

Während die neue Schleuse Gleesen<br />

kurz vor der Inbetriebnahme steht, sind<br />

an der Schleuse Rodde in diesem Jahr<br />

die wichtigsten Arbeiten begonnen.<br />

Gleich fünf Schleusenneubauten hat<br />

das Wasserstraßenneubauamt (WNA)<br />

in Datteln auf der Agenda. Die Schleusen<br />

Rodde und Bevergern liegen auf<br />

nordrhein-westfälischen Gebiet, Gleesen,<br />

Hesselte und Venhaus sind Projektstandorte<br />

in Niedersachsen. Nach dem<br />

Bauzeitenplan soll die Schleuse in Hesselte<br />

voraussichtlich Anfang 2035 in Betrieb<br />

genommen werden.<br />

Nachdem in Rodde die Vorarbeiten in<br />

2023 abgeschlossen waren, begannen im<br />

Mai <strong>2024</strong> die Hauptbauarbeiten. Den<br />

Zuschlag für diese Arbeiten in Rodde erhielt<br />

die Bietergemeinschaft Bunte Bauunternehmung<br />

aus Papenburg (Massivund<br />

Tiefbau) und Nyblad aus Papenburg<br />

(Stahlwasserbau und Maschinenbau mit<br />

Antriebstechnik). Wesentliche Leistungen<br />

des Bauauftrages sind die Arbeiten<br />

für den Neubau des Schleusenbauwerks<br />

einschließlich Schleusenbrücke,<br />

Technikgebäude und Freiwasserleitung.<br />

Die neue Schleuse soll<br />

2028 in Betrieb gehen und dann die alte<br />

Schleuse ersetzen. Anschließend erfolgen<br />

noch die Restarbeiten in den beiden<br />

Vorhäfen und der Teilabbruch der alten<br />

Schleuse. Der Bauvertrag hat ein Investitionsvolumen<br />

von rund 170 Mio. €.<br />

Die neue Schleuse hat eine Hubhöhe<br />

von 3,80 m, eine Nutzlänge von 140 m<br />

und eine Kammerbreite von 12,50 m. Sie<br />

wird fugenlos in Massivbauweise hergestellt.<br />

Als Verschlussorgane kommen<br />

ein Drucksegmenttor im Oberhaupt und<br />

ein Stemmtor im Unterhaupt zum Einsatz.<br />

Insgesamt wurde eine Bauzeit von<br />

rund sechs Jahren vereinbart.<br />

Als erste Maßnahmen wurden die<br />

Baubüros auf die Fläche der verfüllten<br />

alten Fahrt verlegt und die neue Baustelle<br />

eingerichtet. Erste Zwischenziele sind<br />

die Fertigstellung der Uferspundwand<br />

im unteren Vorhafen links sowie die<br />

Baugrube für die neue Schleuse mit Start<br />

der Massivbauarbeiten in 2025. ga<br />

Blick auf die Baustelle in Rodde<br />

Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong><br />

45


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Über das von DP World betriebene Containerterminal werden jährlich rund 84.000 TEU umgeschlagen<br />

© Hafen Stuttgart<br />

Künftig heißt es Wasserstoff statt Kohle<br />

Die ausbleibende Verlängerung der Neckar-Schleusen und ein Mangel an geeignetem<br />

Schiffsraum lässt den wasserseitigen Umschlag in Stuttgart weiter sinken. Umso stärker<br />

legt die Bahn zu. Die Zukunft im Hafen wird allerdings durch die Energiewende bestimmt<br />

Es läuft im Stuttgarter Hafen: Nach etwas<br />

mehr als der Hälfte des Jahres liegen<br />

die Umschlagzahlen über dem Niveau<br />

von 2023. Allerdings geht der Zuwachs<br />

ausschließlich auf das Konto der<br />

Bahntransporte, die Güterschifffahrt hat<br />

es am Neckar eher schwer.<br />

Im vergangenen Jahr hatte Stuttgart im<br />

Gesamtumschlag erstmals die Marke von<br />

4 Mio. t übertroffen. Und so, wie es bislang<br />

aussieht, wird es in diesem Jahr wieder<br />

genauso viel, wenn nicht mehr. Die<br />

per Binnenschiff transportierten Güter<br />

machten im Vorjahr mit 638.000 t nur<br />

noch gut ein Sechstel aus, und die Tendenz<br />

weist weiter abwärts. Nach den ersten<br />

sechs Monaten sind es knapp<br />

285.000 t gegenüber 313.000 t im Vorjahreszeitraum.<br />

»Die Bedingungen am<br />

Neckar werden eben nicht besser«, sagt<br />

Hafenchef Carsten Strähle.<br />

Seit Jahren schon beklagt er die ausbleibende<br />

Verlängerung der Neckar-<br />

Schleusen von 105 m auf 135 m Länge.<br />

Bundesverkehrsminister Volker Wissing<br />

Carsten Strähle<br />

Hafenchef in Stuttgart<br />

hatte die geplante Verlängerung der<br />

Kammern vor zwei Jahren ausgesetzt und<br />

mit der Maxime »Erhalt vor Ausbau« begründet,<br />

obwohl doch das Projekt im<br />

Bundeswasserstraßenausbaugesetz seit<br />

Langem als »Vordringlicher Bedarf« notiert<br />

ist.<br />

© Hafen Stuttgart<br />

Zusätzlich fehlt inzwischen zunehmend<br />

der benötigte Schiffsraum. Das<br />

liegt auch am Fahrtgebiet Neckar, aber<br />

mehr noch dran, dass viele, vor allem<br />

kleinere Schiffe in Reaktion auf die<br />

Ukraine-Krise in den Donauraum verkauft<br />

oder verlegt wurden und von dort<br />

nicht mehr zurückkommen. »Umso erfreulicher<br />

ist das Mengenwachstum bei<br />

der Bahn«, sagt Strähle.<br />

Nachdem 2023 gut 3 Mio. t über die<br />

Schiene umgeschlagen wurden, sind es<br />

nach dem ersten Halbjahr bereits<br />

2,14 Mio. t, noch einmal 360.000 t mehr<br />

als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Für<br />

den deutlichen Aufschwung gibt es kein<br />

besonders auffälliges Gütersegment, »wir<br />

legen insgesamt zu«, sagt Strähle.<br />

Es wird auch weiter investiert. Rund<br />

1,5 Mio. € fließen jährlich in den Erhalt<br />

oder die Erneuerung der Infrastruktur im<br />

Hafen, vornehmlich in Gleisanlagen. »Für<br />

uns als Hafen ist es im Grunde egal, mit<br />

welchem der Verkehrsträger der Umschlag<br />

erfolgt«, sagt Strähle, »aber wir haben na-<br />

46 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

GÜTERUMSCHLAG IM HAFEN STUTTGART<br />

Schiffsgüterumschlag in t<br />

Bahngüterumschlag in t<br />

Schiff + Bahn in t<br />

Schiffsgüterumschlag<br />

Land- und Forstwirtschaft, Rohstoffe<br />

Konsumgüter, Holzwaren<br />

Mineralische, chemische und Mineralölerzeugnisse<br />

Metalle und Metallerzeugnisse<br />

Maschinen und Ausrüstungen, langlebige Konsumgüter<br />

Sekundärrohstoffe, Abfälle<br />

Sonstige Produkte<br />

Insgesamt<br />

Bahnumschlag<br />

Getreide, Getreideerzeugnisse, Futtermittel, Ölsaaten, Holz<br />

Steinkohle, Braunkohle, Koks<br />

Kraftstoffe, Heizöle<br />

Baustoffe<br />

Eisen, Stahl, Schrott<br />

Übrige Güter<br />

Insgesamt<br />

JUNI<br />

20.739<br />

364.120<br />

384.859<br />

Januar – Juni<br />

<strong>2024</strong> in t<br />

51.358<br />

51.804<br />

55.911<br />

35.060<br />

29.517<br />

60.788<br />

376<br />

284.814<br />

Januar – Juni<br />

<strong>2024</strong> in t<br />

1.751<br />

0<br />

429.559<br />

91.750<br />

80.470<br />

1.534.730<br />

2.138.260<br />

JAN. - JUN.<br />

284.814<br />

2.138.260<br />

2.423.074<br />

2023 in t<br />

93.154<br />

38.860<br />

58.282<br />

17.299<br />

21.481<br />

83.938<br />

969<br />

313.983<br />

2023 in t<br />

2.540<br />

0<br />

416.<strong>08</strong>1<br />

145.432<br />

99.118<br />

1.114.201<br />

1.777.372<br />

türlich ein großes Interesse daran, dass die<br />

per Schiff angelieferten oder abtransportierten<br />

Mengen nicht weiter sinken.«<br />

Auch er verweist, wie viele seiner Kollegen,<br />

auf die Kapazitätsreserven auf den<br />

Wasserstraßen. Für den deutlichen Aufschwung<br />

gibt es kein besonders auffälliges<br />

Gütersegment, »wir legen insgesamt zu«,<br />

sagt Strähle. Ein kleiner Hoffnungsschimmer<br />

sei zuletzt gewesen, dass es verstärkt<br />

Schwergutverladungen im Hafen gebe.<br />

Gerade bei großen und sperrigen Anlagenteilen<br />

gebe es zum Schiff als Transportmittel<br />

keine Alternative.<br />

Auch in Stuttgart verändern sich allerdings<br />

künftig manche Ladungsströme.<br />

Das letzte Kohle-Kraftwerk wird absehbar<br />

auf Gas umgestellt, dann entfallen auch<br />

diese Mengen künftig. Der zukunftsträchtige<br />

Energieträger ist längst ausgemacht<br />

– es ist, wie andernorts auch<br />

– Wasserstoff. Konkrete Pläne sind bereits<br />

in der Umsetzung.<br />

Die örtlichen Stadtwerke wollen im Hafen<br />

ein Wasserstoffnetzwerk aufbauen.<br />

Unter dem Projektnamen »Green Hydrogen<br />

Hub Stuttgart (GH2S) soll grüner<br />

Wasserstoff produziert und verteilt werden,<br />

um die Nachfrage im Hafen selbst,<br />

aber auch in der näheren Umgebung zu<br />

bedienen. Bis Ende 2026 sollen bis zu vier<br />

Elektrolyseure mit einer Leistung von bis<br />

zu 10 MW an Leistung zur Verfügung stehen,<br />

um rund 1.000 t Wasserstoff pro Jahr<br />

zu erzeugen.<br />

Daneben sind eine 6 km lange Pipeline<br />

im Neckartal, die von Stuttgart-Gaisburg<br />

bis Esslingen führt, und auch eine Abfüllstation<br />

für Trailer in Planung, um Abnehmer<br />

innerhalb eines Radius’ von 50 km<br />

zu versorgen. Noch in diesem Jahr soll das<br />

dafür ausgesuchte Areal im Hafen freigeräumt<br />

und vorbereitet werden, bevor im<br />

kommenden Jahr mit dem Bau begonnen<br />

werden kann.<br />

Aber auch im Rohstoff-Recycling sieht<br />

Strähle gute Perspektiven. Derzeit läuft für<br />

die Gießerei ein Vorhaben an, um Quarzsand<br />

nicht nur einmal in der Produktion zu<br />

verwenden, sondern nach der Aufbereitung<br />

erneut nutzen zu können. Bislang<br />

landete der mühsam herbeigeschaffte<br />

und wertvolle Rohstoff im Straßenbau. KF<br />

Mit den sinkenden Mengen bei Masssengütern ändert sich das Bild im Stuttgarter Hafen. Künftig soll hier Wasserstoff produziert werden<br />

© Hafen Stuttgart<br />

Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong><br />

47


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Hafen der »Hidden Champions«<br />

Mit seiner zentralen Lage am Neckar ist der Hafen Heilbronn ein logistisches Drehkreuz<br />

für die Region. Während sich der Umschlag wandelt, blicken die Betreiber optimistisch in<br />

die Zukunft<br />

Bis Mitte des Jahres wurden in Heilbronn etwa 1 Mio. t umgeschlagen.<br />

© Hafen Heilbronn<br />

Der Hafen Heilbronn, gern als das<br />

»schwäbische Liverpool« bezeichnet,<br />

ist ein bedeutender Knotenpunkt für<br />

Industrie und Logistik in der Region. Bekannt<br />

als Salzstadt, zeichnet sich Heilbronn<br />

nicht nur durch seine oberirdische<br />

Infrastruktur, sondern auch durch ein<br />

umfangreiches unterirdisches Straßennetz<br />

aus. Der Hafen erstreckt sich bis<br />

zur Innenstadt und ins benachbarte Neckarsulm<br />

und beherbergt zahlreiche Industrieunternehmen,<br />

darunter auch einen<br />

Zukunftspark, in dem High-Tech-<br />

Unternehmen ansässig sind.<br />

Im Jahr <strong>2024</strong> zeigte sich der Hafen<br />

Heilbronn erneut als ein zentraler Drehund<br />

Angelpunkt für die Logistik der Region.<br />

Verschiedene Unternehmen übernehmen<br />

den Umschlag und andere logistische<br />

Dienstleistungen, während der Hafen<br />

selbst die Verwaltung und Infrastruktur<br />

bereitstellt.<br />

Laut Jan Fries, Leiter der Anlaufstelle<br />

Hafen beim Amt für Heilbronner Amt<br />

Liegenschaften und Stadterneuerung, ist<br />

Heilbronn »als trimodaler Standort hervorragend<br />

aufgestellt, um rund um die<br />

Uhr Lieferketten zu ermöglichen«. Besonders<br />

in einem Land der »Hidden<br />

Champions« wie der Region um Stuttgart<br />

sei dies von großer Bedeutung, um die<br />

wirtschaftliche Aktivität in der Region<br />

nachhaltig zu unterstützen.<br />

Im Jahr 2023 wurden im Hafen Heilbronn<br />

etwa 2,67 Mio. t an Gütern umgeschlagen,<br />

davon 1,65 Mio. t rein wasserseitig.<br />

Dies stellt im Vergleich zu den<br />

3,5 Mio. t im Jahr 2022 einen Rückgang<br />

dar, der vor allem auf den deutlich verringerten<br />

Kohleumschlag durch den Umbau<br />

des Kohlekraftwerks NBW zurückzuführen<br />

ist.<br />

Bis Mitte <strong>2024</strong> wurden rund 1 Mio. t<br />

umgeschlagen, davon 362.000 t per<br />

Bahn. Fries prognostizierte, dass der Umschlag<br />

im laufenden Jahr auf 2 bis<br />

2,5 Mio. t ansteigen werde. Die wichtigsten<br />

Gütergruppen seien Baustoffe wie<br />

Sand, Kies und Erden, aber weiterhin<br />

auch Futtermittel, Schüttgut und chemische<br />

Erzeugnisse. Die Salzwerke AG<br />

betreibt darüber hinaus einen eigenen<br />

Hafen für Industriesalze. Wie viele andere<br />

Branchen kämpft auch der Hafen Heil-<br />

48 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

bronn mit einem Fachkräftemangel. Die<br />

Arbeit in der Logistik erfordert oft, dass<br />

das Personal viel unterwegs und selten zu<br />

Hause sei – »das trifft alle«, führte Fries<br />

stellvertretend für die ansässigen Unternehmen<br />

aus.<br />

Blick in die Zukunft<br />

Ein wesentlicher Fokus liegt auf der Weiterentwicklung<br />

des Hafens und der Industrienutzung.<br />

In den kommenden fünf<br />

bis zehn Jahren sind umfangreiche Maßnahmen<br />

geplant, darunter die Erweiterung<br />

des Containerterminals, das<br />

derzeit nur Halbzüge abfertigen kann,<br />

aber auf Ganzzüge ausgeweitet werden<br />

soll. Dies ist besonders wichtig, da die<br />

Brücken am Neckar nur den Transport in<br />

doppelter Lage zulassen. Direktverbindungen<br />

zu den Seehäfen sollen intensiviert<br />

werden, um den Containerverkehr<br />

weiter zu stärken.<br />

Die Digitalisierung und Nachhaltigkeit<br />

sind ebenfalls zentrale Themen. Bis 2035<br />

strebt der Hafen Klimaneutralität an,<br />

zehn Jahre vor der Bundesrepublik. Unterstützt<br />

wird dieses ambitionierte Vorhaben<br />

durch Projekte zur Energieerzeugung<br />

wie dem Wärmeplan und der<br />

Nutzung von Fernwärme. Unternehmen<br />

im Hafengebiet setzen vermehrt auf Photovoltaikanlagen,<br />

und es gibt Projekte zur<br />

digitalen Schiffserfassung in Zusammenarbeit<br />

mit dem Hafen Plochingen und<br />

der Hochschule Heilbronn.<br />

Mobiler Drehkran am Hafen Heilbronn<br />

© Hafen Heilbronn<br />

Die Reachstacker am Containerterminal werden mit umweltfreundlichem HVO-100 betrieben<br />

Containersegment wächst<br />

Harald Rotter, Geschäftsführer von IGS-<br />

Intermodal in Heilbronn, blickt ebenfalls<br />

positiv auf das vergangene Halbjahr zurück.<br />

Seit 2020 verzeichnet das Kombi-<br />

Terminal Heilbronn (KTHN) kontinuierlich<br />

steigende Mengen, obwohl<br />

die Anfangsphase und die Pandemie Herausforderungen<br />

darstellten. Während<br />

der Coronakrise konnte der Terminalbetrieb<br />

stabil gehalten werden, obwohl<br />

im letzten Jahr deutliche Einbrüche zu<br />

verzeichnen waren. Das KTHN habe<br />

sich durch den Gewinn des kontinentalen<br />

Verkehrs bewährt und konnte<br />

die Zahl der Züge von Seehäfen von zwei<br />

auf fünf pro Woche erhöhen.<br />

Das Personal am Standort Heilbronn<br />

wurde seit 2020 von einer auf acht Personen<br />

aufgestockt, um den erweiterten<br />

Dienstleistungsbereich abzudecken. Neben<br />

dem Umschlag und Depot gehören<br />

nun auch Reparatur- und Containertracking-Dienste<br />

zum Angebot.<br />

Die IGS-Intermodal plant weiteres organisches<br />

Wachstum im Containerbereich,<br />

insbesondere den Landverkehr hob<br />

Rotter hervor. Die politische Förderung<br />

des Schienentransports werde sich voraussichtlich<br />

zu einer stärkeren Nachfrage<br />

führen, da immer mehr Kunden auf<br />

umweltfreundlichere Transportmöglichkeiten<br />

umsteigen. Heilbronn ist strategisch<br />

günstig gelegen zwischen den Wirtschaftsräumen<br />

Stuttgart, Mannheim/<br />

Ludwigshafen und Nürnberg, was das<br />

Wachstumspotenzial für die Region weiter<br />

erhöht.<br />

IGS-Intermodal setzt auf moderne<br />

Technologien, um den intermodalen Verkehr<br />

zu optimieren. Auch das Einsparen<br />

von CO 2<br />

-Emissionen spiele dabei eine<br />

wichtige Rolle. So werden die Reach -<br />

stacker und auch schon einige Lkws im<br />

Hafen mit »Hydrotreated Vegetable Oil«<br />

(HVO-100) betrieben, das aus Altspeiseöl<br />

hergestellt wird. Mit dieser Übergangstechnologie<br />

sei es möglich, die Emissionen<br />

um bis zu 86 % zu senken – »und<br />

das, ohne die Fahrzeuge umzurüsten«, so<br />

Rotter. Neue Umschlaggeräte mit hydrostatischem<br />

Antrieb würden zudem 25 %<br />

weniger Treibstoff verbrauchen.<br />

Was den zukünftigen Ausbau des Terminals<br />

betrifft, stellte sich für Rotter die<br />

Frage nach Henne oder Ei, also der Entscheidung<br />

zwischen dem Anwerben von<br />

Kunden und der Erweiterung von Kapazitäten.<br />

Man werde zunächst Gespräche<br />

konkretisieren, ehe man über<br />

weitere Projekte nachdenke. Das gelte<br />

laut Rotter für den gesamten Hafen,<br />

nicht nur das Containerterminal.<br />

Grundsätzlich sehe er in der Binnenschifffahrt<br />

jedoch enormes Potenzial,<br />

das man in Heilbronn noch weiter ausbauen<br />

könne.<br />

Besonders positiv hob er die Kooperation<br />

mit der Hafenverwaltung hervor.<br />

Die kurzen (Entscheidungs-)Wege habe<br />

er in der jahrelangen Partnerschaft zu<br />

schätzen gelernt: »Es ist eine Zusammenarbeit,<br />

wie man sie sich wünscht.« JW<br />

© IGS-Intermodal<br />

Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong><br />

49


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Erster Spatenstich in Kriegenbrunn<br />

Die wichtige und zuletzt von Störungen bedrohte Schleuse am Main-Donau-Kanal wird<br />

in den kommenden acht Jahren neu gebaut. Die Kosten sind mit 550 Mio. € veranschlagt.<br />

Die Anlage in Erlangen wird zeitgleich erneuert<br />

Mit dem obligatorischen ersten Spatenstich begann der Neubau der Schleuse Kriegenbrunn am Main-Donau-Kanal<br />

© GDWS<br />

Schleuse Kriegenbrunn<br />

Gesamtlänge:<br />

329 m<br />

Höhe:<br />

31,1 m<br />

Nutzlänge:<br />

190,0 m<br />

Nutzbreite:<br />

12,5 m<br />

Hubhöhe:<br />

18,3 m<br />

drei Sparbecken: 178,7 x 17,30 m<br />

Bauzeit: rund acht Jahre<br />

Auftragssumme: rund 550 Mio. €<br />

Mit dem obligatorischen Spatenstich<br />

hat der Neubau der Schleuse Kriegenbrunn<br />

am Main-Donau-Kanal begonnen.<br />

Sie ist eine der am höchsten gelegenen<br />

Bauwerke in Deutschland und damit<br />

auch eines der größten und komplexesten<br />

Investitionsprojekte des Bundes an<br />

den Wasserstraßen.<br />

Der Main-Donau-Kanal verbindet 15<br />

europäische Staaten und stellt somit einen<br />

wichtigen binneneuropäischen Handelsweg<br />

von der Nordsee – über Rhein,<br />

Main und Donau – bis zum Schwarzen<br />

Meer dar. Seine Leistungsfähigkeit beruht<br />

unter anderem auf 16 Schleusen.<br />

»Die beiden Neubauten, die im laufenden<br />

Betrieb entstehen, sind ingenieurstechnische<br />

Meisterleistungen, auf die alle Beteiligten<br />

stolz sein können«, sagte Hartmut<br />

Höppner, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium<br />

(BMDV) bei der oiziellen<br />

Zeremonie.<br />

Geplant ist eine Ein-Kammer-Schleuse<br />

in Massivbauweise mit modernster Technik.<br />

Ebenso wie die bestehende Staustufe<br />

wird sie als sogenannte Sparschleuse mit<br />

drei seitlich angeordneten Becken errichtet,<br />

um bei der Überwindung der unterschiedlichen<br />

Wasserspiegel möglichst<br />

wenig Wasser zu verbrauchen. Die Einsaparung<br />

liegt nach Angaben der Generaldirektion<br />

Wasserstraßen und Schifffahrt<br />

(GDWS) bei bis zu 60 %. Durch den<br />

fugenlosen Bau und massive Kammerwände<br />

soll die neue Schleuse auch größten<br />

Lasten sicher und langlebig standhalten.<br />

Ein weiterer Vorteil ist, dass sie weniger<br />

wartungsintensiv sein wird, was sich<br />

kostenreduzierend auswirkt.<br />

Nahezu parallel zu Kriegenbrunn wird<br />

auch die baugleiche Schleuse Erlangen<br />

erneuert. Das soll zu Synergien bei der<br />

Planung und beim Betrieb sorgen. »Wir<br />

gewährleisten einen sicheren Transportweg<br />

und eine technisch und wirtschaftlich<br />

konkurrenzfähige Wasserstraße«,<br />

so Dirk Schwardmann, Vizepräsident<br />

der GDWS.<br />

Vom Bau der neuen Schleuse profitiert<br />

nicht nur die Schifffahrt, sondern auch<br />

die Region. »Ich wünsche mir, dass die<br />

Modernisierung unserer Wasserwege mit<br />

dazu beiträgt, dass das Frachtvolumen<br />

auf dem Kanal weiter an Bedeutung gewinnen<br />

kann«, sagt Florian Janik, Oberbürgermeister<br />

der Stadt Erlangen. Der<br />

Bauauftrag für das technisch hochkomplexe<br />

Bauwerk wurde in einem dialogbasierten<br />

Verhandlungsverfahren vergeben.<br />

Die Bauzeit wird mit acht Jahren angegeben,<br />

die Kosten mit 550 Mio. €. »Wir<br />

sind der festen Überzeugung, dass eine<br />

partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen<br />

Bauindustrie und öffentlichem<br />

Auftraggeber der Schlüssel für ein wirtschaftliches<br />

und effizientes Bauen sein<br />

wird«, sagt Mareike Bodsch, Leiterin des<br />

Wasserstraßen-Neubauamtes (WNA)<br />

Aschaffenburg.<br />

Der Main-Donau-Kanal dient nicht nur<br />

der Schifffahrt, sondern sorgt auch dafür,<br />

dass Wasser aus dem wassereichen Donaueinzugsgebiet<br />

in das wasserarme Regnitz-Main-Gebiet<br />

geleitet wird – was in<br />

der vergangenen Hochwasserphase eine<br />

wichtige Rolle gespielt habe, wie es heißt.<br />

Zudem hat sich das Gebiet rund um den<br />

Kanal zu einem wichtigen Freizeit- und<br />

Naherholungsgebiet entwickelt, das zahlreiche<br />

Wassersportmöglichkeiten bietet.<br />

Die bestehende Schleuse Kriegenbrunn<br />

wurde im Rahmen des Baus des<br />

Main-Donau-Kanals in den Jahren 1966<br />

bis 1970 konzipiert und realisiert. Die<br />

Baukosten lagen damals bei 23 Mio. DM.<br />

Sie liegt am Kanal-km 48,66 auf einer<br />

Höhe von NN: 303,10 m und hat eine<br />

Hubhöhe von 18,3 m.<br />

KF<br />

Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong><br />

51


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RECHT<br />

le des Schiffes, zum Beispiel am Eingang<br />

zum Fahrstand oder am Steuerstand, gut<br />

sichtbar am Schiff anzubringen; b) die<br />

Obergerichtsvollzieherin Frau G anzuweisen,<br />

der Streithelferin die freie Abfahrt<br />

von der Schleuse lffezheim zur Nutzung<br />

auf der Rheinschiene sowie auf den deutschen,<br />

belgischen, luxemburgischen und<br />

niederländischen Wasserstraßen zu gestatten.<br />

Die Schuldnerin ist diesen Anträgen beigetreten.<br />

Das Amtsgericht hat der sofortigen Beschwerde<br />

mit Beschluss vom 10.7.<strong>2024</strong><br />

nicht abgeholfen.<br />

Wegen der weiteren Einzelheiten des<br />

Sach- und Streitstands wird auf den Inhalt<br />

der Akten Bezug genommen.<br />

II. Die sofortige Beschwerde der Gläubigerin<br />

ist zulässig und begründet.<br />

Die MS »La Primavera« ist gemäß § 8<strong>08</strong><br />

Abs. 2 Satz 1 ZPO in den Gewahrsam der<br />

Schuldnerin zurückzugeben. Die Pfändung<br />

ist gemäß § 8<strong>08</strong> Abs. 2 Satz 2 ZPO<br />

durch Anlegen eines Pfandsiegels ersichtlich<br />

zu machen.<br />

1. Die Vollziehung des Arrestes richtet sich<br />

vorliegend nach §§ 930 Abs. 1, 8<strong>08</strong> ZPO.<br />

§ 931 ZPO findet keine Anwendung, da<br />

die »La Primavera« unter ausländischer<br />

Flagge fährt und nicht in einem deutschen<br />

Schiffsregister eingetragen ist.<br />

Die Vollziehung des Arrestes wird daher<br />

durch Pfändung bewirkt, die nach denselben<br />

Grundsätzen wie jede andere Pfändung<br />

erfolgt (§ 930 Abs. 1 Satz 1, 2 ZPO).<br />

Damit ist insbesondere § 8<strong>08</strong> ZPO in Bezug<br />

genommen. Die Pfändung der im Gewahrsam<br />

des Schuldners befindlichen<br />

körperlichen Sachen wird daher zunächst<br />

dadurch bewirkt, dass der Gerichtsvollzieher<br />

sie in Besitz nimmt (§ 8<strong>08</strong> Abs. 1<br />

ZPO). Dies ist vorliegend geschehen.<br />

Andere Sache als Geld, Kostbarkeiten<br />

und Wertpapiere – also auch Binnenschiffe<br />

– sind sodann gemäß § 8<strong>08</strong> Abs. 2 ZPO<br />

unter Ersichtlichmachung der Pfändung<br />

im Gewahrsam des Schuldners zu belassen,<br />

sofern hierdurch die Befriedigung<br />

des Gläubigers nicht beeinträchtigt wird.<br />

Hierbei handelt es sich um eine gebundene<br />

und nicht um eine Ermessensentscheidung:<br />

Wenn die Befriedigung des Gläubigers<br />

durch die Belassung der Sache im<br />

Gewahrsam des Schuldners nicht beeinträchtigt<br />

wird, muss der Gerichtsvollzieher<br />

entsprechend verfahren (vgl. Czekalla,<br />

in: Anders/Gehle, ZPO, 82. Aufl. <strong>2024</strong>,<br />

§ 8<strong>08</strong> Rn. 26). Eine Gefährdung des Befriedigungsinteresses<br />

des Gläubigers ist<br />

insbesondere anzunehmen, wenn zu befürchten<br />

ist, dass die Sache beiseite geschafft<br />

wird, dass der Schuldner für ihre<br />

Erhaltung nicht sorgen kann oder will<br />

oder dass durch den weiteren Gebrauch<br />

eine Wertminderung eintritt (vgl. Kindl,<br />

in: ders./Meller-Hannich, Gesamtes Recht<br />

der Zwangsvollstreckung, 4. Auflage<br />

2021, § 8<strong>08</strong> ZPO Rn. 13). Wenn der Gläubiger<br />

selbst seine Interessen bei einem<br />

Gewahrsam des Schuldners nicht beeinträchtigt<br />

sieht, spricht zumindest eine Vermutung<br />

dafür, dass diese Einschätzung<br />

der eigenen Interessenlage zutreffend ist<br />

(vgl. LG Verden, Beschluss vom 1.8.2014,<br />

6 T 146/14, DGVZ 2015, 128, 129; AG Brake,<br />

Beschluss vom 11.7.2007, 6 M 964/07,<br />

BeckRS 2007, 18557; AG Riesa, JurBüro<br />

20<strong>08</strong>, 442; AG Waiblingen, Beschluss vom<br />

9.2.2022, 3 M 1415/21, BeckRS 2022,<br />

13841; Kindl, in: ders./Meller-Hannich,<br />

Gesamtes Recht der Zwangsvollstreckung,<br />

4. Auflage 2021, § 8<strong>08</strong> ZPO Rn. 13).<br />

Unter Anwendung dieser Grundsätze besteht<br />

jedenfalls seit der Vergleichsvereinbarung<br />

der Gläubigerin und der Schuldnerin<br />

vom 17.6.<strong>2024</strong> kein Grund zu der<br />

Annahme, dass bei Vollzug dieser Vereinbarung<br />

die Befriedigungsinteressen der<br />

Gläubigerin gefährdet würden. In der Vereinbarung<br />

ist festgehalten, dass das<br />

Schiff nur auf klar definierten Wasserstraßen<br />

bewegt werden darf und auf Verlangen<br />

der Gläubigerin unverzüglich in einem<br />

Hafen auf deutschem Staatsgebiet<br />

festzumachen ist. Die Parteien haben zudem<br />

übereinstimmend mitgeteilt, das<br />

Schiff sei jederzeit über das Funksystem<br />

»AlS« zu orten. Unter Berücksichtigung<br />

dieser Umstände, der fehlenden Seetauglichkeit<br />

des Schiffes und seiner schieren<br />

Größe liegen keine greifbaren Anhaltspunkte<br />

dafür vor, dass das Schiff durch<br />

die Schuldnerin beiseite geschafft werden<br />

oder die Befriedigung der Gläubigerin<br />

aus anderen Gründen gefährdet sein<br />

könnte.<br />

Danach liegen die Voraussetzungen dafür<br />

vor, die MS »La Primavera« gemäß § 8<strong>08</strong><br />

Abs. 2 Satz 1 ZPO in den Gewahrsam der<br />

Schuldnerin zurückzugeben und die Pfändung<br />

gemäß § 8<strong>08</strong> Abs. 2 Satz 2 ZPO<br />

durch Anlegen eines Siegels oder auf<br />

sonstige Weise ersichtlich zu machen.<br />

2. § 84 Abs. 2 GVGA steht dieser Annahme<br />

nicht entgegen.<br />

Ihrer Rechtsnatur nach handelt es sich bei<br />

der Geschäftsanweisung für Gerichtsvollzieher<br />

um eine Verwaltungsvorschrift mit<br />

lediglich verwaltungsinterner Wirkkraft.<br />

Eine unmittelbare Außenwirkung im Verhältnis<br />

zwischen Gläubigerin und Gerichtsvollzieherin<br />

kommt der GVGA daher<br />

nicht zu (vgl. BVerfG, Beschluss vom<br />

31.5.1988, 1 BvR 520/83, NJW 1989, 666,<br />

667; siehe auch § 1 Satz 3 GVGA); auch<br />

für die Annahme einer mittelbaren Außenwirkung<br />

im Sinne einer Selbstbindung<br />

der Verwaltung bei der Ermessensausübung<br />

über Artikel 3 Abs. 1 des<br />

Grundgesetzes (vgl. Geis, in: Schach/<br />

Schneider, Verwaltungsrecht; Stand: 4. EL<br />

2023, § 40 VwVfG Rn. 74 ff., 180 ff., jeweils<br />

m.w.N.) ist vorliegend von vornherein<br />

kein Raum, weil – wie ausgeführt – eine<br />

gebundene Entscheidung zu treffen ist.<br />

Im Übrigen steht auch der Wortlaut des<br />

§ 84 Abs. 2 GVGA der Anwendung des<br />

§ 8<strong>08</strong> Abs. 2 ZPO im vorliegenden Fall<br />

nicht entgegen. Zwar regelt § 84 Abs. 2<br />

Satz 1 GVGA, dass die Pfändung eines<br />

Schiffes in der Regel in der Weise ersichtlich<br />

zu machen ist, dass dem Schiff eine<br />

mit Schloss und Siegel versehene Kette<br />

angelegt wird. Gemäß § 84 Abs. 1 Satz 2<br />

GVGA verfährt der Gerichtsvollzieher allerdings<br />

nach § 82 Abs. 1, Abs. 2 GVGA<br />

(und damit der Sache nach gemäß § 8<strong>08</strong><br />

Abs. 2 ZPO), wenn das Anlegen einer mit<br />

Schloss und Siegel versehenen Kette<br />

»nicht angängig« ist. Selbst wenn man<br />

diese Formulierung ihrem Wortlaut nach<br />

– was allerdings keineswegs zwingend erscheint<br />

– dahingehend versteht, dass sie<br />

nur auf die rechtliche Zulässigkeit oder<br />

tatsächliche Möglichkeit des Anlegens einer<br />

Kette Bezug nimmt, fehlt es vorliegend<br />

an der rechtlichen Zulässigkeit dieser<br />

Pfändungsart, wenn und weil – wie<br />

hier – ein Vorgehen nach § 8<strong>08</strong> Abs. 2 ZPO<br />

gerade geboten ist.<br />

III. Eine Kostenentscheidung ist nicht veranlasst.<br />

Gerichtskosten sind weder im Erinnerungsverfahren<br />

(vgl. Schmidt/Brinkmann,<br />

in: Münchener Kommentar zur<br />

ZPO, 6. Auflage 2020, § 766 Rn. 53) noch<br />

im vorliegenden Verfahren der (erfolgreichen)<br />

sofortigen Beschwerde (vgl. Nr.<br />

2121 KV GKG) angefallen. Für die Auferlegung<br />

von außergerichtlichen Kosten der<br />

Gläubigerin auf die Schuldnerin gibt es<br />

schon deshalb keine Handhabe, weil diese<br />

am Verfahren nach § 766 Abs. 2 ZPO<br />

nicht förmlich beteiligt ist (vgl. Sternal, in:<br />

Kindl/Meller-Hannich, Gesamtes Recht<br />

der Zwangsvollstreckung, 4. Auflage<br />

2021, § 766 ZPO Rn. 57; siehe auch BGH,<br />

Beschluss vom 8.10.2015, VII ZB 11/15,<br />

BeckRS 2015, 17681, Rn. 27). Eine Rechtsgrundlage<br />

dafür, die außergerichtlichen<br />

Kosten der Gläubigerin (oder sogar der<br />

Schuldnerin) der Staatskasse aufzuerlegen,<br />

existiert nicht (BGH, Beschluss vom<br />

19.5.2004, IXa ZB 297/03, NJW 2004,<br />

2979, 2980 f.; OLG Hamm, Beschluss vom<br />

3.8.1993, 14W 114/93, DGVZ 1994, 27).<br />

Ein Grund zur Zulassung der Rechtsbeschwerde<br />

liegt nicht vor (vgl. § 574 ZPO).<br />

Anmerkung der Redaktion<br />

Während in den Niederlanden und Belgien<br />

die Möglichkeit einer Arrestierung<br />

eines Binnenschiffes eine lange bestehende<br />

und regelmäßige Praxis ist, war<br />

(Sammlung Seite 2897)<br />

Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong><br />

59


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Studierende schlüpften in die Rolle von Reedern<br />

In der globalisierten Welt ist die Zusammenarbeit in der Logistik<br />

entscheidend. Um Emissionen zu vermeiden und Kosten zu senken,<br />

achten Transportunternehmen darauf, dass die verfügbaren<br />

Kapazitäten für Container auf den Schiffen möglichst vollständig<br />

ausgenutzt werden. Wie Unternehmen dafür zusammenarbeiten<br />

und über die Kostenteilung verhandeln müssen, konnten Studierende<br />

des Studiengangs Transportwesen/Logistik nun testen. In<br />

einem Containertransportspiel schlüpften sie in die Rolle von<br />

Reedern. Entwickelt und durchgeführt wurde das Spiel von Dr.<br />

Layla Martin, Assistenzprofessorin der TU Eindhoven, in Kooperation<br />

mit der bremenports im Rahmen des Interreg North<br />

Sea-Projekts InnoWaTr.<br />

Das kollaborative Logistikspiel simuliert fünf Transportunternehmen,<br />

die Container von Antwerpen nach Rotterdam<br />

transportieren. Ziel dabei ist es, die Kosten durch die gemeinsame<br />

Nutzung von Ressourcen zu senken. Die Mitspielerinnen<br />

und Mitspieler müssen entscheiden, mit wem sie zusammenarbeiten<br />

wollen, wie viele Informationen sie mit der Konkurrenz<br />

austauschen wollen und wie sie die Kostenteilung regeln. »Das<br />

Spiel vermittelt Einblicke in die Komplexität der modernen Logistik,<br />

die Auswirkungen des Informationsaustauschs, die Methoden<br />

der Kostenteilung, die Wahrnehmung von Fairness und<br />

die Herausforderungen beim Verhandeln«, sagt Martin.<br />

»Letztlich geht es um eben den Aspekt der Zusammenarbeit,<br />

der auch im Fokus des InnoWaTr-Projektes steht«, unterstreicht<br />

Sabrina Wilms, Senior Projektmanagerin der Stabsstelle für »Internationale<br />

Projekte« bei bremenports.<br />

Dass sich Preisverhandlungen besonders unter Zeitdruck<br />

schwierig gestalten können, haben die Studierenden während<br />

des Spiels festgestellt: In jeder Gruppe gab es eine Person, die sich<br />

mit Verhandlungsgeschick einen Vorteil verschafft hat. Der hohe<br />

Praxisbezug begeisterte nicht nur die angehenden Logistik-<br />

Experten, sondern auch ihren Professor Oliver Norkus: »Die<br />

Auseinandersetzung mit analytischen Entscheidungsprozessen<br />

ist für Studierende heutzutage unerlässlich. Das interaktive Simulationsspiel<br />

ermöglicht es den Studierenden, sich aktiv mit<br />

Planungsgrößen und -prozessen auseinanderzusetzen und komplexe<br />

Szenarien in einer realitätsnahen Umgebung zu bewerten.<br />

Eine gute Vorbereitung auf das spätere Berufsleben.« <br />

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Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong><br />

61


BDS<br />

Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e. V.<br />

Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz, MS »Stella Maris« und die stellvertretenden<br />

Vorsitzenden Nikolaus Hohenbild, Detlef Maiwald, Stephen Mnich, Gebr. Mnich OHG<br />

Geschäftsstelle und Schriftleitung: Dirk-Uwe Klaas, Sekretariat Birgit Kühn<br />

August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228 / 746377 | Fax 0228 / 746569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de<br />

Politikversagen und Binnenschifffahrt<br />

»Die Zeit ist aus den Fugen; Fluch der Pein«<br />

Shakespeares Hamlet hatte vor über 400 Jahren diesen Befund im<br />

meistgespielten Drama der Weltliteratur für seine verzweifelte<br />

Lage – wie wahr! Der Mörder seines Vaters heiratet seine Mutter,<br />

da war wirklich etwas faul im Staate Dänemark. Hamlet verzweifelt<br />

an der verlogen-blutrünstigen Welt und ihren Intrigen. Am<br />

Ende sind alle tot und der norwegische Kronprinz Fortinbras<br />

nimmt sich die dänische Krone.<br />

Zu viele in unserem Land haben heute dasselbe Gefühl: Die<br />

Zeit ist aus den Fugen. Alte Gewissheiten gelten nicht mehr, Umbrüche<br />

und Verwerfungen allerorten. Demoskopisch ist unsere<br />

Regierung im Sinkflug. Mit um die 30 % bei allen aktuellen Umfragen<br />

wäre sie bei Neuwahlen faktisch abgewählt. Die Union als<br />

größte Oppositionspartei profitiert von diesem Desaster nur minimal.<br />

Sie liegt bei um die 30 % und damit gleichauf mit den drei<br />

Regierungsparteien zusammen. Bei der bevorstehenden Landtagswahl<br />

in Thüringen kommen AfD, <strong>BS</strong>W und Linke demoskopisch<br />

auf über 60 %, die etablierten Parteien zusammen auf nur<br />

noch 34 %. In Sachsen und Brandenburg sieht es nicht wesentlich<br />

anders aus. Uns stehen turbulente Zeiten bevor. Wer glaubt, es<br />

könne nicht mehr schlimmer kommen, täuscht sich.<br />

Wählerbeschimpfung und Schönfärberei helfen nicht<br />

Statt schonungsloser Analyse der Ursachen für diese Fehlentwicklungen<br />

wird – wie in Shakespeares Hamlet – munter weiter gegeneinander<br />

intrigiert. Die Realitäten werden ignoriert, als hätte es<br />

die »Zeitenwende« nie gegeben. Die gescheiterte Energiewende<br />

wird als erfolgreich gemanagt verkauft, das Heizungsgesetz war<br />

doch gut gemeint. Die marode Infrastruktur – jetzt endlich werde<br />

sie nachhaltig verbessert. Das Migrationsproblem – im Griff. Integration<br />

und Unterbringung von Millionen Flüchtlingen in Kitas,<br />

Schulen, Ausbildung und Vermittlung in den Arbeitsmarkt –<br />

weitgehend problemlos. Keine bezahlbaren Wohnungen in Ballungs-<br />

und Mittelzentren? Auf dem Land sind doch Wohnungen<br />

frei. All dies und noch viel mehr wird von immer weniger Menschen<br />

geglaubt. Im Gegenteil: Viele fühlen sich weder gehört<br />

noch mit ihren Sorgen und Nöten ernst genommen.<br />

Echter Fortschritt sieht anders aus<br />

Die euphorisch als Fortschrittskoalition gestartete Regierung ist<br />

als Bettvorleger gelandet. Es geht nicht mehr um die Lösung der<br />

dringenden Probleme für unser Land, sondern um den Erhalt<br />

von Ämtern und Mandaten. Dass unsere Volkswirtschaft dabei<br />

deindustrialisiert, abwandert, Arbeitsplätze abbaut und im europäischen<br />

und internationalen Wettbewerb zurückfällt? Hauptsache,<br />

der Sozialstaat kann das Bürgergeld einführen und wenigstens<br />

hier zweistellige Wachstumsraten feiern.<br />

»Etwas ist faul im Staate Dänemark«<br />

Dieser alte Shakespeare-Satz in Hamlets Drama trifft in unserem<br />

Land heute leider die Wirklichkeit. Es drohen fortgesetzte Wohlstands-,<br />

internationale Reputations- und Innovationsverluste am<br />

heimischen Standort. Unter diesen Bedingungen leidet auch die<br />

deutsche Binnenschifffahrt enorm.<br />

Im Gegensatz zu anderen Mittelständlern können wir unsere<br />

Geschäfte nicht ins Ausland verlegen. Solange die Politik ihre<br />

Kernaufgaben nicht oder unzureichend erfüllt, werden unsere<br />

Geschäfte massiv erschwert. Regulierung und Bürokratisierung<br />

feiern täglich fröhliche Urständ und entmündigen unsere Unternehmen.<br />

Der eigenständige, selbst- und schifffahrtsverantwortliche<br />

Partikulierer muss wieder zum Maßstab der Gesetzes- und<br />

Verordnungsgeber werden. Statt marktwirtschaftlicher Freiheit<br />

erdrosselnder Vorschriften und Gängelungen braucht es Vertrauen<br />

in die Schaffenskraft erfolgreicher Binnenschiffer. Der Staat<br />

und seine Institutionen müssen ihre Kernaufgaben nicht nur,<br />

aber auch für die Binnenschifffahrt verlässlich erfüllen. Erst,<br />

wenn er das schafft, werden wir eine echte Zeitenwende zum Besseren<br />

erleben.<br />

Terminankündigung<br />

Die diesjährige Mitgliederversammlung<br />

des BDS-Binnenschiffahrt findet am<br />

31. Oktober <strong>2024</strong><br />

in Lüneburg statt.<br />

62 Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong>


IMPRESSUM<br />

Fortführung der<br />

Binnenschiffahrt<br />

und Wasserstraßen<br />

Zeitschrift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen<br />

(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang<br />

Die Binnenschifffahrt ist offizielles Organ und Mitteilungsblatt für:<br />

Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg<br />

Deutscher Fähr-Verband, Rüdesheim<br />

Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein Rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg<br />

Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, Rotterdam<br />

Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg<br />

Moselkommission, Trier<br />

Permanent International Association of Navigation Congresses (PIANC)<br />

Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg<br />

Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, Straßburg<br />

Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />

August Storm GmbH & Co. KG .......................................................... 21<br />

Bundesamt für das Personalmanagement<br />

der Bundeswehr BAPersBw ............................................................. 13, 61<br />

Deutscher Ruderverband DRV ............................................................ 56<br />

GEFO Gesellschaft für Öltransporte mbH ........................................... 7<br />

Haeger & Schmidt Logistics GmbH .................................................... 15<br />

Hamburg Messe und Congress GmbH ........................................ U2, 23<br />

Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH .............................................. 17<br />

Hero Lang Fotografie ............................................................................ 60<br />

HGK Shipping GmbH Zweigniederlassung Duisburg ..................... 16<br />

Hitzler Werft GmbH ................................................................................ 3<br />

Hoyer Marine GmbH ............................................................................ 29<br />

Johann Bunte Bauunternehmung GmbH & Co. ............................... 41<br />

Kadlec & Brödlin GmbH ...................................................................... 26<br />

Lehmann Marine GmbH ...................................................................... 25<br />

Maximilian Verlag GmbH & Co. KG .................................................. 57<br />

Messe Kalkar Kernwasser Wunderland Freizeitpark GmbH .......... U4<br />

NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH .............................................. 19<br />

Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG ................................................. 9<br />

Podszuck GmbH .................................................................................... 21<br />

Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) .............................. 24<br />

Scheer Fotografie ................................................................................... 55<br />

STEELPAINT GmbH ........................................................................ Titel<br />

TEHAG GmbH ...................................................................................... 27<br />

TESVOLT AG ......................................................................................... 20<br />

Viadonau ............................................................................................... 375<br />

Werft Malz GmbH ................................................................................... 6<br />

Wessels GmbH Tischlerei und Alubau ................................................. 6<br />

Wittig GmbH ............................................................................................ 5<br />

Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung.<br />

Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt<br />

keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />

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seenotretter.de<br />

#teamseenotretter<br />

Herausgeber<br />

Prof. Peter Tamm †<br />

Patricia Erb-Korn (Präsidentin), Verein für europäische<br />

Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Tamm<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Krischan Förster (KF)<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-206 | k.foerster@hansa-online.de<br />

Redakteur: Jannik Westerkamp (jw)<br />

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Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)<br />

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Hermann Garrelmann (ga, Norddeutschland, Niederlande)<br />

Martin Schwarzott (mas, Main, MDK, Donau)<br />

Ulrich Pfaffenberger (upf, süddeutsche Seen, Schweiz)<br />

Josef Müller (jom, Österreich)<br />

Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer (Fi, Recht)<br />

Redaktionsbeirat<br />

Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin KVVH in Karlsruhe,<br />

Präsidentin des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.;<br />

Marcel Lohbeck, Geschäftsführer des Vereins für europäische Binnenschiffahrt und<br />

Wasserstraßen e.V., Duisburg;<br />

Rechtsanwalt Jens Schwanen, Sprecher der<br />

Geschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen<br />

Binnenschiffahrt e.V.;<br />

Dipl.-Ing. Joachim Zöllner, Entwicklungs zentrum für Schiffstechnik<br />

und Transport systeme e.V. Duisburg (DST), Duisburg.<br />

Redaktionsvorbehalt<br />

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung<br />

vorbehalten. Kein Teil der Zeitschrift darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm<br />

oder ein anderes Verfahren) ohne Genehmigung des Ver lages reproduziert werden.<br />

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Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2024</strong><br />

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SHIPPING - TECHNICS - LOGISTICS<br />

Deutschlands einzige Fachmesse für die Binnenschifffahrt<br />

24. und 25. September <strong>2024</strong><br />

Deutschlands einzige Fachmesse für die Binnenschifffahrt - die Shipping Technics Logistics<br />

(STL) - ist heute als internationaler Knotenpunkt der maritimen Branche bekannt. Aktuelle<br />

Produkte, Dienstleistungen, Trends und Innovationen aus den Bereichen Güter- und Personenschifffahrt,<br />

Werften, Häfen wie auch Installationstechnik stehen hier gleichermaßen im Fokus<br />

wie eine ganz individuelle Beratung. Im Gespräch über tagesaktuelle Themen werden die<br />

unterschiedlichsten Lösungsansätze diskutiert und wirtschaftliche Aspekte erörtert. Die STL<br />

schafft DIE Grundlage für langjährige Geschäftskontakte.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Kontaktieren Sie uns gerne!<br />

www.shipping-technics-logistics.de<br />

Dienstag, 24. September <strong>2024</strong><br />

Inkl. Buffet und Live Musik<br />

Offizieller Medienpartner<br />

Ihre Kontaktperson: Leon Westerhof<br />

Telefon: +49 (0) 2824/910-197<br />

Mobil: +49 (0) 151/461 66 989<br />

E-mail: leon.westerhof@messekalkar.de<br />

Griether Straße 110-120 • D-47546 Kalkar • Tel. +49 (0) 2824/910-197 • www.messekalkar.de

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