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PROMAGAZIN August 2024

Unsere Themen in der Augustausgabe: Zukunftswiesen Summit, Landkreis Hohenlohe, Familienunternehmen

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für die Region Heilbronn-Franken.<br />

08 I 24<br />

24. Jahrgang | 4 Euro | 52856<br />

Zeit für<br />

Zukunftsmacher<br />

Wie ein junges Team<br />

Mittelstand und Start-ups<br />

zusammenbringt<br />

Familienunternehmen I Landkreis Hohenlohe pro-magazin.de<br />

Tradition trifft Innovation<br />

beim Zukunftswiesen Summit<br />

am 10. Oktober in Blaufelden<br />

Mehr lesen Sie ab<br />

Seite 6


Nimm dein Leben in die Hand.<br />

Abenteuerlust<br />

im Freien<br />

Raffinierte<br />

Herbstrezepte<br />

Entspannung<br />

und Genuss<br />

EDITORIAL<br />

LESEN SIE AUCH<br />

Herbst <strong>2024</strong><br />

HIER ENTSTEHT ZUKUNFT<br />

GOLDENE<br />

HERBSTZEIT<br />

Wanderlust<br />

pur<br />

Kulinarische<br />

Köstlichkeiten<br />

Wellness-<br />

Wunderland<br />

Gemeinsam mit Universitäten, produzierenden Unternehmen der Würth-Gruppe<br />

und Anwendern, unseren Kunden, entwickeln wir im Reinhold Würth Innovations -<br />

zentrum CURIO Lösungen für die Zukunft des Handwerks. Dass wir dieses in<br />

Künzelsau am Stammsitz von Würth betreiben, ist ein klares Bekenntnis zur Region.<br />

Denn hier, in Hohenlohe, entsteht Zukunft.<br />

Neugierig?<br />

Mehr Infos auf wuerth.de/curio<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

wenn es um das Morgen geht, sind damit nicht immer die<br />

kommenden 24 Stunden gemeint. Das Morgen ist das, was vor<br />

einem liegt wie ein unbeschriebenes Blatt. In diesem PRO-<br />

MAGAZIN soll es um Menschen gehen, die dieses Morgen mit<br />

ihren unternehmerischen Ideen und Visionen verbessern<br />

wollen. Deshalb haben wir dem Zukunftswiesen Summit am<br />

10. Oktober den Schwerpunkt gewidmet (ab Seite 6). Unter<br />

dem Motto „Tradition trifft Innovation“ treffen sich dort Mittelstand<br />

und Start-ups zum Netzwerken. Mit Unternehmergrößen<br />

und Experten wie Autorin Nena Brockhaus, Dr. Walter<br />

Döring, dem Unternehmerpaar Isabel Grupp und Georg Kofler<br />

sowie vielen weiteren Speakern und Gästen haben die Organisatoren<br />

ein beeindruckendes Line-up gewinnen können.<br />

Das <strong>PROMAGAZIN</strong> hatte Gelegenheit, mit vielen von ihnen<br />

vorab zu sprechen.<br />

Tradition und Innovation zusammenzubringen, ist auch für<br />

erfolgreiche Familienunternehmen essenziell. Wie Nachfolgern<br />

das gelingen kann, lesen Sie ab Seite 44. Um ein lebenswertes<br />

Morgen im Hohenlohekreis geht es Ian Schölzel. Mit<br />

dem neuen Landrat haben wir über Visionen für die Zukunft<br />

gesprochen (Seite 36).<br />

Und auch ich freue mich auf die Zukunft: Als Stellvertreterin<br />

meiner Kollegin Teresa Zwirner, die ihre Elternzeit genießt, bin<br />

ich in der kommenden Zeit Ihre Ansprechpartnerin und fülle<br />

für Sie unbeschriebene Blätter mit spannenden Geschichten.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />

LEBENSART<br />

Lust auf spannende Geschichten<br />

und frische Inspirationen?<br />

Die neue Ausgabe<br />

von LebensArt ist ab Ende<br />

September im Handel<br />

erhältlich oder im Abo zu<br />

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STUDIUM<br />

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Bald liegt wieder der Ratgeber<br />

Zukunft in den Abschlussklassen<br />

aus. Er bringt<br />

Schulabgänger, ausbildende<br />

Unternehmen und Hochschulen<br />

zusammen. Mehr Infos<br />

unter www.pro-magazin.de/<br />

ratgeber-zukunft-digital<br />

Herbst <strong>2024</strong><br />

Natalie Kotowski<br />

Redaktion<br />

natalie.kotowski@pro-vs.de<br />

05_396<br />

3


INHALT<br />

INHALT<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

Titel<br />

40 Jedes Konzert ein Ereignis<br />

Internationale Stars locken in der neuen Klassiksaison<br />

ins Carmen Würth Forum in Künzelsau<br />

Familienunternehmen<br />

Rubriken<br />

03 Editorial<br />

58 Initiative Zukunft<br />

06 Jeder kann von jedem lernen<br />

Was Zukunftsmacher antreibt: Die Summit-Organisatoren<br />

Samuel Keitel und Lisa Schmitt im Interview<br />

Zukunftswiesen Summit<br />

10 „Für Fortschritt müssen Junge die Alten überholen“<br />

Dr. Walter Döring rief das Gipfeltreffen der Weltmarktführer<br />

ins Leben – und unterstützt jetzt den Summit<br />

12 Die Fähigkeit, sich ständig zu erneuern<br />

Die Journalistin und Summit-Speakerin Nena Brockhaus<br />

spricht über Start-ups und Mut zur Veränderung<br />

16 „Fehlertoleranz ist ein anderes Wort für Innovation“<br />

Mut zum Scheitern gehört zum Business, findet das<br />

Unternehmerpaar Isabel Grupp und Georg Kofler<br />

18 Schub in Richtung Wachstum<br />

Karl-Heinz Paqué, Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung<br />

und Panel-Teilnehmer, gibt Impulse<br />

22 Was High Potentials im Mittelstand suchen<br />

Co-Founder und Summit-Speaker David Döbele erläutert<br />

im Gastbeitrag, wie man Top-Talente bindet<br />

24 Kreative Köpfe, unterschiedliche Welten<br />

Unternehmer Patrick Stiller gibt Tipps, wie Start-ups<br />

und Mittelständler leichter zusammenfinden<br />

26 Digitales Powerhouse<br />

Wie die Schwarz Gruppe Maßstäbe bei der Digitalisierung<br />

setzt, erklärt Summit-Speaker Mirko Saul<br />

28 Eine Pume für unternehmerisches Herzblut<br />

Tim Roder von IPAI ist stolz auf die Netzwerke in der<br />

Region – eine Heilbronner „KI-Bubble“ möchte er<br />

nicht<br />

30 In Schwung kommen<br />

Gastautor und Speaker Richard Kaan plädiert für<br />

altersdiverse Teams in Unternehmen<br />

32 Netzwerken hilft<br />

SEO-Tipps inklusive: Suchmaschinen-Experte Maurice<br />

Marinelli erzählt seine Gründerstory<br />

Hier entsteht Zukunft<br />

In Blaufelden trifft am 10. Oktober Tradition auf Innovation:<br />

Aus Vorträgen, Panels und Netzwerk-Gelegenheiten<br />

können beim Summit Mittelständler und Start-ups viel<br />

Bereicherndes mitnehmen.<br />

„Kenne ich so von keiner anderen Region“<br />

Seit Mai ist Ian Schölzel neuer Landrat des<br />

Hohenlohekreises. Im Interview verrät er, mit welchen<br />

Ambitionen er für die Region antritt und was für ihn das<br />

Besondere an Hohenlohe ist.<br />

Landkreis Hohenlohe<br />

08<br />

36<br />

Fotos: zukunftsmacher / Andi Schmid<br />

44 Was Thronfolger brauchen<br />

So schaffen es Unternehmerkinder, ein Familienunternehmen<br />

erfolgreich fortzuführen<br />

48 „Mit Patriarchen muss man Klartext reden“<br />

Prof. Dr. Birgit Felden erläutert im Interview, wie die<br />

Übergabe im Unternehmen am besten klappt<br />

52 „In der Transformation“<br />

Damals und Heute: Drei bekannte Familien unternehmen<br />

der Region im Wandel der Jahrzehnte<br />

54 „Man hat die Verantwortung immer auf den Schultern“<br />

Mit nur 27 Jahren übernahm Christian Berner die Berner<br />

Group. Was ihn gestärkt hat, sagt er im Interview<br />

58 Chance auf das ideale Match<br />

Mit Job-Speed-Dating will das Klinikum Weißenhof<br />

Bewerbungsprozesse beschleunigen<br />

Inlandsumzug<br />

Soll Ihr Umzug hier in der Region,<br />

deutschlandweit oder innerhalb<br />

Europas stattfinden? Wir sind Ihr<br />

zuverlässiger und kompetenter<br />

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Privatperson regional oder über<br />

eine Firma überregional umziehen.<br />

Wir betreuen Sie.<br />

60 Neues aus der Region<br />

62 Bürgerinitiative pro Region informiert<br />

64 Veranstaltungskalender<br />

66 Ausblick & Impressum<br />

Zum Titelbild<br />

Die Macher für unternehmerisches Morgen: Lisa Schmitt,<br />

Niels Steinhof, Samuel Keitel, Daria Koziy und Konradin<br />

Menge (v.l.n.r.) haben gemeinsam mit weiteren Mit streitern<br />

den Zukunftswiesen Summit mit einem hochkarätigen<br />

Line-up organisiert. Ihre Mission: Start-ups und Mittelstand<br />

zusammen bringen, damit beide Seiten profitieren.<br />

Foto: zukunfts-macher.de<br />

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regional und international<br />

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Sie weltweit um. Wir sind dabei Ihr<br />

Ansprechpartner und betreuen Sie<br />

vor, während und nach dem Umzug<br />

in allen Belangen. Wir haben ein<br />

weltweites Netz von persönlich<br />

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34 Gute Gründe für Gründer<br />

Zwei Start-ups erklären, was am Start-up-Ökosystem in<br />

Heilbronn-Franken überdurchschnittlich gut ist<br />

40 Herzlich und unkompliziert<br />

Drei Liebeserklärungen von Persönlichkeiten aus dem<br />

Hohenlohekreis<br />

4<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

5


WIRTSCHAFT | Titel<br />

Titel | WIRTSCHAFT<br />

Jeder kann von jedem lernen<br />

Der Zukunftswiesen Summit wird organisiert vom Verein der Zukunftsmacher.<br />

Das junge Team um Samuel Keitel und Lisa Schmitt<br />

leitet eine Vision: Start-ups und Mittelständler der Region sollen unkompliziert<br />

ins Gespräch kommen und Kooperationen schmieden.<br />

Wie war Ihr Gefühl nach dem sehr erfolgreichen<br />

Summit 2023?<br />

Samuel Keitel: Wir waren komplett<br />

aus dem Häuschen. Viele haben nicht<br />

geglaubt, dass wir 500 Besucher zusammenbringen.<br />

Lisa Schmitt: Am Abend zuvor ging<br />

noch einiges schief. Wir haben bis<br />

nachts um drei alles aufgebaut, Stühle<br />

aufgestellt, Goodie Bags gepackt und<br />

den Ticketdrucker programmiert. Dass<br />

wir gemeinsam als Team die Nacht<br />

durchgemacht haben und dann am<br />

nächsten Tag alles steht, war ein starkes<br />

Schlüsselerlebnis. Auch die Unternehmen<br />

haben uns sehr unterstützt.<br />

War sofort danach klar, dass es eine<br />

zweite Auflage geben wird?<br />

Keitel: Ja, weil viele Kooperationen<br />

zwischen Mittelständlern und Startups<br />

auf unserem Summit entstanden sind.<br />

Das ist für uns der Proof of Concept:<br />

Dass Kooperationen aus dem Summit<br />

entspringen und langfristig halten.<br />

Lisa Schmitt: Wir haben aber dann<br />

Fotos: Zukunftsmacher<br />

doch erst einmal einen Schritt zurück<br />

gemacht und uns gefragt: Wo wollen<br />

wir in Zukunft stehen? Was sind unsere<br />

Werte? Was ist unsere Vision für den<br />

Zukunftswiesen Summit?<br />

Und wie lautet sie?<br />

Schmitt: Ganz klar: Tradition trifft Innovation.<br />

Verbunden mit der Weitergabe<br />

von Wissen durch Keynote-Speaker,<br />

durch Panel Discussions, alles auf<br />

Augenhöhe. Der Zukunftswiesen Summit<br />

soll die Region gemeinschaftlich<br />

und nachhaltig voranbringen. Er soll<br />

Impact haben, langfristige Partnerschaften<br />

fördern und dadurch einen<br />

Fußabdruck für ganz Deutschland hinterlassen.<br />

Keitel: Wir wollen aber nicht die Belehrer<br />

sein, nicht die Jungen, die wissen,<br />

wie es läuft. Wir wissen gar nichts.<br />

Wir schaffen nur eine Plattform, auf<br />

der sich alle an einen Tisch setzen und<br />

miteinander sprechen können. Wir<br />

müssen bestimmt niemandem zeigen,<br />

wo es langgeht, wenn man sieht, wie<br />

viele krasse Unternehmen und Unternehmer<br />

es in der Region bereits gibt.<br />

Aber wir möchten die jüngere Generation<br />

inspirieren anzupacken und aktiver<br />

Teil der Region zu werden.<br />

Könnte aus der Veranstaltung noch etwas<br />

Neues entstehen, ein komplett neues<br />

Netzwerk?<br />

Keitel: Es gibt doch schon alles in der<br />

Foto links: Lisa Schmitt ist Chief Marketing<br />

Officer bei den Zukunftsmachern<br />

und arbeitet bei der Unternehmensberatung<br />

Accenture. Samuel Keitel<br />

hat die Zukunftsmacher gegründet<br />

und ist mit eigenen Unternehmen wie<br />

der Plattform Senior Connect am Start.<br />

Am 10. Oktober findet ihre nächste<br />

Veranstaltung statt: der Zukunftswiesen<br />

Summit in Blaufelden.<br />

Region: die Campus Founders in Heilbronn,<br />

das Start-up-Festival Heilbronn<br />

Slush‘D, den Weltmarktführer-Gipfel,<br />

Hohenlohe Plus und das Packaging<br />

Valley. Der Summit ist eine Mischung<br />

aus allem. Wir wollen keine Konkurrenz<br />

aufbauen.<br />

Schmitt: Die Power liegt in der Zusammenarbeit:<br />

Heilbronn ist stark, was<br />

Start-ups angeht, und Hohenlohe hat<br />

die Weltmarktführer und Hidden<br />

Champions. Es gibt Hohenlohe Plus,<br />

die Campus Founders und viele andere.<br />

Wenn da der Austausch gefördert<br />

wird, kann nur Positives entstehen. Unsere<br />

Region ist schon von der Fläche<br />

her so groß wie das Silicon Valley ...<br />

Wird es den Zukunftswiesen Summit jedes<br />

Jahr geben?<br />

Keitel: Wir müssen uns zunächst Gedanken<br />

über die Struktur und das Team<br />

machen. Viele von uns sind jetzt fertig<br />

mit ihrem Studium, viele haben eigene<br />

Start-ups oder arbeiten Vollzeit. Tatsächlich<br />

hätten wir auch Anfragen für<br />

weitere Veranstaltungen in anderen<br />

Regionen von Baden-Württemberg.<br />

Wie ist denn überhaupt die Idee für den<br />

Summit entstanden?<br />

Keitel: Ich kam gerade von der Bits<br />

und Pretzels, eine Veranstaltung in<br />

München, die während des Oktoberfests<br />

stattfindet. Gründer treffen dort<br />

auf Investoren und erfolgreiche Unternehmer,<br />

die auch wegen des Oktoberfests<br />

in München sind. Dort das Oktoberfest,<br />

hier die Muswiese – überall<br />

sind wichtige Geschäftsführer unterwegs,<br />

die sonst eher selten auf junge<br />

Gründer treffen. Diese Gelegenheit<br />

wollte ich nutzen.<br />

Und dann haben Sie einfach angefangen<br />

eine Veranstaltung zu organisieren,<br />

die junge Gründer mit etablierten Unternehmern<br />

zusammenbringt?<br />

Keitel: Genau. Rückblickend waren<br />

wir ziemlich blauäugig. Es kamen aber<br />

immer mehr Leute in unser Team und<br />

jeder hat seine Talente eingebracht.<br />

Aktuell sind wir 16 Leute im Alter zwischen<br />

17 und 26 Jahren, im Kernteam<br />

sind wir zu fünft. Sehr viel Ehre gebührt<br />

Schnappschuss vom Summit 2023: Das Zukunftsmacher-Team auf der Bühne.<br />

Walter Döring, dem Macher des Weltmarktführer-Gipfels,<br />

und Martin Buchwitz<br />

vom Packaging Valley, die uns von<br />

Anfang an unterstützt haben.<br />

Schmitt: Auch die Partnerunternehmen<br />

waren toll. Wir hatten ja nichts außer<br />

einer Vision und angefragten Speakern.<br />

Trotzdem hatten alle Lust, Teil<br />

des Ganzen zu sein. Man hat gemerkt:<br />

Hohenlohe ist doch offen für Veränderung.<br />

Die Unternehmer haben Lust, etwas<br />

zu machen.<br />

Die Bits & Pretzels findet in München<br />

statt, der Zukunftswiesen Summit in<br />

der Provinz. Hatten Sie nicht überlegt,<br />

einen anderen Ort zu wählen?<br />

Schmitt: Wir haben uns bewusst dafür<br />

entschieden, in der Heimat der Weltmarktführer<br />

zu bleiben und die Menschen<br />

zu uns zu holen, Top-Speaker<br />

wie Jan Fleischhauer oder Nena Brockhaus,<br />

die aus Düsseldorf zu uns kommt.<br />

Das ist ein Committment für den Mittelstand<br />

in der Region.<br />

2023 hieß der Event noch Muswiesen<br />

Summit. Warum der neue Name?<br />

Schmitt: Wir im Verein nennen uns<br />

Zukunftsmacher. Macher, weil wir finden,<br />

dass jeder einzelne bei uns im<br />

Team einer ist. Und Zukunft, weil es<br />

uns darum geht, wirklich etwas zu bewegen.<br />

Daher wollten wir die Veranstaltung<br />

in diesem Jahr eigentlich Zukunftsmacher<br />

Summit nennen. Aber<br />

dann gab es den Versprecher von Samuel<br />

auf dem Gipfel der Weltmarktführer.<br />

Er sagte versehentlich Zukunftswiese<br />

statt Muswiese – und daraus<br />

wurde der Zukunftswiesen Summit.<br />

Keitel: Der Name passt auch gut. Wir<br />

müssen Deutschland als grüne Wiese<br />

sehen, auf der wir neu bauen können.<br />

Wir müssen uns wieder dafür begeisten,<br />

Werte zu schaffen. Und diese Aufforderung<br />

richtet sich nicht in erster Linie<br />

an die Unternehmer – die rattern ja<br />

schon. Jeder von uns sollte mit anpacken.<br />

Die Politik muss natürlich die nötigen<br />

Rahmenbedingungen schaffen.<br />

Aber heißt es nicht, dass junge Leute<br />

wie Sie nichts mehr leisten wollen?<br />

Keitel: Ja, das kann ich in gewisser<br />

Weise nachvollziehen. Aber es gibt<br />

eben auch junge Menschen, die Lust<br />

haben, was zu leisten. Wenn die Erfahrung<br />

der Seniors und die Unbefangenheit<br />

der Jungen zusammenkommt, ist<br />

das doch optimal.<br />

Sie haben einen Wunsch frei für den<br />

Summit am 10. Oktober. Wie lautet er?<br />

Keitel: Dass die Bude voll und die Atmosphäre<br />

genial ist. Aber noch mehr<br />

wünsche ich mir, dass auch in diesem<br />

Jahr wieder Kooperationen aus dem<br />

Summit entstehen und es einen Mehrwert<br />

gibt.<br />

Schmitt: Mein großer Wunsch ist, dass<br />

die Besucher genauso offen für den<br />

Austausch sind wie 2023 und die Vision<br />

feiern.<br />

Interview: se<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

7


JEDER HAT MAL<br />

KLEIN ANGEFANGEN.<br />

Das Gründer Valley des Verpackungsmaschinenbaus ist Unterstützer<br />

des Zukunftswiesen Summit der ersten Stunde.<br />

Panels, Vorträge, Networking: Eindrücke vom Zukunftswiesen Summit des Vorjahres.<br />

Fotos: Zukunftsmacher<br />

Hier entsteht Zukunft<br />

Während auf der Muswiese in Rot am See geshoppt und geschlemmt<br />

wird, treffen sich kurz vorher schlaue Köpfe aus ganz Deutschland<br />

beim Zukunftswiesen Summit am 10. Oktober in Blaufelden. Das<br />

Event vernetzt wie im Vorjahr Start-ups mit Mittelständlern.<br />

Tradition trifft Innovation: Das ist<br />

die Idee vom Zukunftswiesen<br />

Summit, der am 10. Oktober in<br />

Blaufelden stattfindet. Die Zukunftswiesen-Macher<br />

rund um Initiator Samuel<br />

Keitel bringen Entscheidungsträger<br />

im Mittelstand, Start-ups und<br />

Visionäre nun schon zum zweiten Mal<br />

zusammen. In Vorträgen, Diskussionen<br />

und Workshops geht es um den<br />

Wirtschaftsstandort Deutschland und<br />

um die Region, um Innovationen und<br />

neue Technologien. Vor allem aber<br />

geht es ums Netzwerken.<br />

Junge Gründer sollen die Chance<br />

erhalten, erfolgreiche Unternehmer<br />

und Geschäftsführer kennenzulernen<br />

– und umgekehrt. „Wir haben so viele<br />

Macher in der Region, aber für uns<br />

junge Leute ist es dann doch schwierig,<br />

mit ihnen in Kontakt zu kommen oder<br />

einfach mal einen Kaffee zu trinken<br />

und zu quatschen“, sagt Keitel. „Gleichzeitig<br />

bekommen die etablierten Mittelständler<br />

oft nicht mit, was die Startups<br />

machen.“ Der Zukunftswiesen<br />

Summit soll eine Plattform zum Austausch<br />

bieten. Dass aus dem Summit<br />

im Vorjahr Kooperationen entstanden<br />

sind, findet Keitel schlichtweg „genial“.<br />

Gleichzeitig wollen die Zukunftsmacher<br />

Informationen liefern: Bekannte<br />

Speaker und Panel-Teilnehmer<br />

berichten beim Summit von ihren eigenen<br />

Erfahrungen und Herausforderungen.<br />

Verena Pausder, Vorsitzende<br />

des Start-up-Verbands schickt zum<br />

Beispiel ein Grußwort, Nena Brockhaus<br />

diskutiert im Stil der Sendung<br />

„Viertel nach 8“ unter anderem mit Ex-<br />

Regierungssprecher Béla Anda und<br />

Südwestmetall-Chef Jörg Ernstberger.<br />

Gründer wie Maurice Marinelli vom<br />

Gaildorfer Unternehmern Findling<br />

oder David Döbele von Pumpkincareers<br />

berichten aus ihren Start-ups.<br />

Journalistin Fanny Fee Werther (Welt)<br />

bespricht mit Karl-Heinz Paqué (Friedrich-Naumann-Stiftung),<br />

Eberhard<br />

Spies (VR Bank Heilbronn Schwäbisch<br />

Hall) und anderen das Potenzial der<br />

deutschen Wirtschaft. Einige von ihnen<br />

geben in diesem Heft erste Einblicke<br />

(siehe Folgeseiten).<br />

Partner des<br />

www.packaging-valley.com<br />

8 <strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

@packaging_valley @Packaging Valley Germany e. V.<br />

Unterstützt von:<br />

Wirtschaftsförderung Region Stuttgart


WIRTSCHAFT | Zukunftswiesen Summit<br />

Zukunftswiesen Summit | WIRTSCHAFT<br />

Dr. Walter Döring engagiert sich seit über einem Jahrzehnt mit dem Gipfeltreffen der Weltmarktführer für Vernetzung und<br />

Austausch. Beim Zukunftswiesen Summit steht er dem jungen Team mit Rat und Tat zur Seite.<br />

„Für Fortschritt müssen die<br />

Jungen die Alten überholen“<br />

Foto: Dirk Täuber<br />

Start-ups sind zarte Pflänzchen, die gegossen<br />

werden müssen. Sie brauchen<br />

Unterstützung. Daher habe ich dazu<br />

geraten, gute Beispiele für eine Zusammenarbeit<br />

zwischen etablierten Unternehmen<br />

und Start-ups beim Summit<br />

auf die Bühne zu bringen – als Inspiration,<br />

denn aus einer konkreten Kooperation<br />

kann viel Motivation entstehen<br />

und sich Neues entwickeln.<br />

Tradition trifft Innovation lautet das<br />

Motto des Summits: Was sind aus Ihrer<br />

Sicht gute Unternehmenstraditionen,<br />

die fortgeführt werden sollten?<br />

Döring: Ich bin fest davon überzeugt,<br />

dass es darum gehen sollte, so viele Eigentümerunternehmen<br />

auf den Weg<br />

zu bringen wie möglich. Schauen Sie<br />

sich unsere Region an: Egal ob Würth,<br />

Optima, EBM-Papst, Groninger, Bausch<br />

& Ströbel, Rommelag, Recaro und viele<br />

andere mehr – das sind alles eigentümergeführte<br />

Firmen beziehungsweise<br />

Familienunternehmen. Sie haben die<br />

Region wirtschaftlich stark gemacht.<br />

Start-ups sollten sich daher aus meiner<br />

Sicht nicht gleich aufkaufen lassen,<br />

sondern möglichst lange ihre Eigenständigkeit<br />

bewahren, damit sie sich<br />

ebenfalls zu starken Unternehmen entwickeln<br />

können.<br />

Und wo sind aus Ihrer Sicht Innovationen<br />

wichtig und notwendig?<br />

Döring: Es gibt in allen Feldern die<br />

Notwendigkeit, zu innovieren. Nur<br />

wenn wir innovativ und damit besser<br />

sind als andere, nur dann bleiben wir<br />

erfolgreich am Markt.<br />

Was können regionale Mittelständler<br />

von Start-ups lernen und umgekehrt?<br />

Döring: Die Voraussetzung ist: Beide<br />

Seiten müssen offen sein, voneinander<br />

zu lernen. Auf der einen Seite gibt es<br />

viel Erfahrung, auf der anderen Seite<br />

neue Sicht- und Herangehensweisen,<br />

die oft mutiger sind. Es sollte ein Zusammenspiel<br />

sein, bei dem man sich<br />

aus beiden Welten das Beste herauspickt.<br />

Wir werden in Zukunft immer<br />

Die Zukunft<br />

braucht Menschen,<br />

die von ihr träumen.<br />

mehr Zusammenarbeit von etablierten<br />

Unternehmen und jungen Firmen<br />

brauchen. Ich bin mir sicher: Wenn<br />

Mittelständler oder auch Großunternehmen<br />

mit Start-ups zusammenarbeiten,<br />

ist das für beide Seiten gut.<br />

Braucht die Region mehr Vernetzung<br />

und Austausch durch Veranstaltungen<br />

dieser Art?<br />

Döring: Es geht um Qualität, nicht<br />

Quantität. Klar ist Vernetzung wichtig,<br />

deshalb hatte ich die Macher des Summits<br />

dieses Jahr auf das Gipfeltreffen<br />

der Weltmarktführer eingeladen.<br />

Hat Heilbronn-Franken das Zeug dazu,<br />

zur Region der Start-ups zu werden?<br />

Döring: Ein Anfang ist gemacht. Die<br />

Vernetzung mit Heilbronn, wo sich<br />

enorm viel tut, ist sehr wichtig, aber<br />

auch der Blick auf die Potenziale in den<br />

ländlich geprägten Teilen der Region.<br />

Es kann hier viel Großes entstehen,<br />

aber München oder Berlin sind derzeit<br />

kaum zu übertreffen.<br />

vrbank-hsh.de<br />

Mit seiner Erfahrung als Gründer des Gipfeltreffens der Weltmarktführer<br />

unterstützt Dr. Walter Döring das junge Team, das den<br />

Zukunftswiesen Summit organisiert. Er ist überzeugt: Wenn etablierte<br />

Unternehmen und Start-ups zusammenarbeiten und voneinander<br />

lernen, profitieren beide Seiten.<br />

Interview von Dirk Täuber<br />

Sie stehen dem jungen Team, das den<br />

Zukunftswiesen Summit organisiert,<br />

beratend zur Seite. Warum unterstützen<br />

Sie das Projekt?<br />

Walter Döring: Samuel Keitel, der Initiator,<br />

kam bereits im vergangenen<br />

Jahr mit seiner Idee für einen Summit,<br />

bei dem Start-ups und Mittelständler<br />

zusammengebracht werden sollen, auf<br />

mich zu und hat um Rat gefragt. Aus<br />

meiner Erfahrung heraus habe ich ihm<br />

Tipps gegeben. Ich finde, wir müssen<br />

jungen, engagierten und motivierten<br />

Menschen, die etwas bewegen wollen,<br />

helfen und sie unterstützen, wenn sie<br />

danach fragen – uns nicht aufdrängen,<br />

aber zur Verfügung stehen, denn:<br />

Wenn die Jungen die Alten nicht überholen,<br />

gibt es keinen Fortschritt.<br />

Welches Potenzial sehen Sie in der regionalen<br />

Start-up-Szene?<br />

Döring: Die erste Veranstaltung, noch<br />

unter dem Namen Muswiesen Summit,<br />

war schon sehr erfolgreich. Offensichtlich<br />

ist Potenzial da, das es zu heben<br />

gilt. Vieles ist im Entstehen, doch<br />

Deshalb unterstützen wir alle,<br />

die den Mut haben, ihre Zukunft<br />

selbst in die Hand zu nehmen.<br />

Anpacker und Frühaufsteher, die<br />

Familien oder Start-ups gründen,<br />

Hausbauer, Pläneschmieder –<br />

gemeinsam schauen wir nach vorn<br />

und sagen: Morgen kann kommen.<br />

10<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong>


WIRTSCHAFT | Zukunftswiesen Summit<br />

Die Fähigkeit, sich ständig<br />

zu erneuern<br />

Das Rückgrat in Deutschland sind die Traditions- und Industrieunternehmen.<br />

Nena Brockhaus über Start-ups als Geldverbrennungsmaschinen<br />

und warum nicht die richtige Zeit für Good News ist.<br />

Im Interview mit dem Focus sagen Sie,<br />

dass Ihnen die Macher des Zukunftswiesen-Summits<br />

imponieren – Vertreter<br />

der GenZ, die Sie sonst kritisch sehen.<br />

Was machen die Macher des<br />

Summits richtig?<br />

Nena Brockhaus: Ganz einfach: Die<br />

Macher des Summits sind hungrig. Sie<br />

wollen etwas bewegen und verändern.<br />

Diese Lust auf Veränderung eint uns.<br />

Dafür fahre ich auch gerne 370 Kilometer<br />

von meiner Heimatstadt Düsseldorf<br />

nach Hohenlohe.<br />

Nena Brockhaus:<br />

„Wir brauchen<br />

einen gesamtgesellschaftlichen<br />

Kraftakt.“<br />

Jeder kennt wahrscheinlich Schrauben<br />

Würth mit Sitz in Hohenlohe. Was verbinden<br />

Sie sonst mit der Region Heilbronn-Franken?<br />

Sie sind nun schon<br />

zum zweiten Mal beim Summit.<br />

Brockhaus: Die Region ist ein bedeutendes<br />

Wirtschaftszentrum mit einer<br />

starken Präsenz von mittelständischen<br />

Unternehmen und<br />

global tätigen Konzernen. Ich<br />

behaupte auch, dass die hier ansässigen<br />

Unternehmen der<br />

Schwarz-Gruppe Lidl und<br />

Kaufland noch berühmter<br />

als Schrauben Würth<br />

sind. Auch die Hochschule<br />

Heilbronn ist<br />

bekannt für ihre Studiengänge<br />

in den Bereichen<br />

Technik,<br />

Wirtschaft und Informatik.<br />

Persönlich<br />

verbinde ich mit Ihrer<br />

Region aber vor<br />

allem das kulturelle<br />

Erbe und die Geschichte.<br />

Von klein auf haben mich<br />

Schlösser, Burgen und mittelalterliche<br />

Städte immer fasziniert. Die Burg Stettenfels<br />

ist ein magischer Ort. Doch<br />

auch die Altstadt von Schwäbisch Hall<br />

ist sehr eindrucksvoll.<br />

Sie fordern, dass die GenZ Respekt vor<br />

der Lebensleistung der Älteren haben<br />

soll. Schaffen es Formate wie der Summit,<br />

Traditionsunternehmen und Startups<br />

zusammenzubringen – oder<br />

braucht es dazu mehr?<br />

Brockhaus: Der Zukunftswiesen Summit<br />

leistet selbstverständlich seinen<br />

Beitrag, aber es braucht noch viel mehr<br />

Foren. Respekt vor der Lebensleistung<br />

der Älteren zu haben, hat auch viel mit<br />

Erziehung zu tun, und diese erfolgt im<br />

Privaten. Spannend fände ich, wenn<br />

Kommunen sich Projekte überlegen,<br />

wie der Austausch zwischen den Akteuren<br />

der verschiedenen Generationen<br />

nachhaltig gefördert werden kann.<br />

Tradition trifft Innovation lautet das<br />

Thema beim Zukunftswiesen-Summit.<br />

Was verstehen Sie persönlich unter Tradition,<br />

was unter Innovation?<br />

Brockhaus: Weihnachtsfeiern, Familienrezepte,<br />

Ostern, Hochzeitsbräuche,<br />

Karneval, der Verbrenner – all das sind<br />

liebgewonnene Traditionen. Smartphones,<br />

Künstliche Intelligenz, mRNA-<br />

Impfstoffe, Sharing Economy – all das<br />

sind Innovationen.<br />

Stehen Tradition und Innovation überhaupt<br />

im Widerspruch?<br />

Brockhaus: Tradition und Innovation<br />

erfüllen unterschiedliche, aber komplementäre<br />

Rollen in einer Gesellschaft<br />

oder einem Unternehmen. Traditionen<br />

bieten Stabilität, Identität und<br />

bewährte Methoden, während Innovationen<br />

Fortschritt, Anpassungsfähigkeit<br />

und Verbesserung bringen.<br />

Foto: Privat<br />

ebm-papst bewegt:<br />

Was unsere Heimat<br />

stark macht.<br />

Weltweit erfolgreich, in der Region daheim: Als globaler<br />

Marktführer für Luft- und Heiztechnik ist es unser Ziel,<br />

Dinge in Bewegung zu bringen. Innovationen sind seit<br />

jeher Antrieb unseres Erfolgs. Vielleicht spüren wir<br />

deshalb eine besondere Verbindung zu unserer<br />

Heimat. Und sorgen mit unseren nachhaltigen und<br />

intelli genten Lösungen für ein besseres Klima –<br />

für die Menschen, ihre Anwendungen und unsere<br />

Umwelt.<br />

Mehr dazu unter ebmpapst.com<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong>


WIRTSCHAFT | Zukunftswiesen Summit<br />

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ADVERTORIAL<br />

UND Männer vor Ort. Die Gleichberechtigung<br />

geht uns alle an!<br />

Nena Brockhaus mit Organisator Samuel Keitel beim Summit 2023. Dort prägte<br />

sie den Begriff „Head of Klick“. Warum, kann vor Ort gefragt werden.<br />

Viele Traditionsunternehmen haben<br />

ihre Größe und ihren Erfolg durch kontinuierliche<br />

Innovation erreicht. Beispiele<br />

sind Unternehmen wie Siemens,<br />

IBM oder General Electric, die durch<br />

ständige Weiterentwicklung und Anpassung<br />

an neue Technologien und<br />

Märkte groß geworden sind. Diese Unternehmen<br />

kombinieren ihre lange Geschichte<br />

und ihre etablierten Werte<br />

mit der Fähigkeit, sich ständig zu erneuern.<br />

Es ist ein Missverständnis zu<br />

glauben, dass nur Start-ups innovativ<br />

sein können. Auch etablierte Unternehmen<br />

investieren massiv in Forschung<br />

und Entwicklung, um wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Ein Unternehmen,<br />

das in sechster Generation<br />

wirtschaftet, kann sich Innovation<br />

wohl stärker auf die Fahne schreiben<br />

als ein neu gegründetes Start-up. Das<br />

Familienunternehmen hätte schließlich<br />

ohne Innovation nicht so lange<br />

durchgehalten. Das Start-up muss sich<br />

noch beweisen. Ein Beispiel für Tradition<br />

und Innovation ist die kulinarische<br />

Innovation, bei der traditionelle Rezepte<br />

modern interpretiert werden.<br />

Was können Traditions- und Industrieunternehmen,<br />

wie es sie in der Region<br />

Heilbronn-Franken in großer Zahl gibt,<br />

von Start-ups lernen?<br />

Brockhaus: Ich würde die Frage umdrehen:<br />

Was können Start-ups von Traditions-<br />

und Industrieunternehmen<br />

lernen? Ich halte es für fatal, dass Startups<br />

seit Jahrzehnten in der Presselandschaft<br />

derart hochgelobt werden, während<br />

viele Start-ups schlicht Geldverbrennungsmaschinen<br />

sind. Das<br />

Rückgrat von Deutschland sind die<br />

Traditions- und Industrieunternehmen,<br />

nicht die Start-ups.<br />

Auf der Titelseite des <strong>PROMAGAZIN</strong><br />

bilden wir Unternehmenslenker der Region<br />

ab. Das sind, bis auf sehr wenige<br />

Ausnahmen, immer noch Männer. Warum<br />

sind auch <strong>2024</strong> immer noch so wenige<br />

Frauen an der Spitze?<br />

Brockhaus: Die Gründe hierfür sind<br />

vielschichtig und umfassen historische,<br />

gesellschaftliche, kulturelle und<br />

strukturelle Faktoren. Einer der wichtigsten<br />

Punkte ist für mich der Mangel<br />

an weiblichen Vorbildern. Auch die<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

spielt für viele Frauen nach wie vor<br />

eine große Rolle. 2021 habe ich gemeinsam<br />

mit der Schauspielerin Vivien<br />

Wulf die Initiative WoMen on Top<br />

gegründet. Mit WOT machen wir uns<br />

stark für den gesellschaftlichen Wandel.<br />

Was uns sehr wichtig ist: Bei unseren<br />

Veranstaltungen sind stets Frauen<br />

Foto: Zukunftsmacher<br />

Im <strong>PROMAGAZIN</strong> transportieren wir<br />

die „Good News“ aus der Wirtschaft<br />

der Region. Was sind – allen Krisen<br />

zum Trotz – gute Neuigkeiten, die es<br />

in Deutschland für Unternehmen<br />

gibt?<br />

Brockhaus: Der flächendeckende Ausbau<br />

des 5G-Netzes schreitet voran, was<br />

Unternehmen neue Möglichkeiten für<br />

Industrie-4.0-Anwendungen und die<br />

Vernetzung von Produktionsprozessen<br />

bietet. Dazu kann man nur sagen: Endlich!<br />

Schließlich befindet sich unser<br />

Land in Infrastrukturrankings eher im<br />

europäischen Mittelfeld und bei neueren<br />

Themen, wie dem Glasfasernetz,<br />

auf den hinteren Rängen. Jeder von uns<br />

hat seine persönlichen Negativbeispiele<br />

zu Dauerbaustellen, Handyempfang<br />

oder Schlaglöchern. Liegt es an unserem<br />

mangelnden Steueraufkommen,<br />

dass wir uns nicht mehr leisten können?<br />

Nein. Zunächst einmal ist unser<br />

gesamter Bundeshaushalt zweifelsfrei<br />

ergiebig genug für eine Weltklasse-Infrastruktur.<br />

Ich behaupte aber, dass<br />

selbst das existierende Budget für das<br />

Bundesministerium für Digitales und<br />

Verkehr groß genug ist, um eine erheblich<br />

bessere Infrastruktur herzustellen.<br />

Das waren jetzt keine Good News, aber<br />

ich finde auch nicht, dass aktuell der<br />

richtige Zeitpunkt für Good News über<br />

die deutsche Wirtschaft ist. Wir benötigen<br />

vielmehr einen gesamtgesellschaftlichen<br />

Kraftakt, um unseren<br />

Wirtschaftsstandort wieder fit zu machen!<br />

Interview: Beate Semmler<br />

Zur Person<br />

Nena Brockhaus ist Wirtschaftsjournalistin,<br />

Fernsehmoderatorin, Autorin -<br />

und Speakerin beim Zukunftswiesen<br />

Summit. Ihr 2023 erschienenes Interviewbuch<br />

„Alte WEISE Männer“ (gemeinsam<br />

mit Franca Lehfeldt) ist ein<br />

Bestseller.<br />

Foto: WIRmachenDRUCK GmbH<br />

Das Firmengebäude von WIRmachenDRUCK in Backnang.<br />

Drucksachen online bestellen<br />

Der mehrfache Testsieger WIRmachenDRUCK bietet eine Tiefpreisgarantie.<br />

Egal ob Flyer, Broschüren, Kataloge, Kalender,<br />

Plakate, Briefbögen, Etiketten,<br />

Schilder und vieles mehr – die Onlinedruckerei<br />

WIRmachenDRUCK aus Backnang<br />

bietet für Drucksachen aller Art<br />

schnelle Lieferzeiten und eine Tiefpreisgarantie.<br />

Für seine Qualität und<br />

Serviceleistungen wurde das Unternehmen<br />

bereits mehrfach ausgezeichnet,<br />

unter anderem als beste Onlinedruckerei<br />

im Deutschlandtest der<br />

Zeitschrift „Focus Money“ – und das<br />

mehrfach in Folge. Auch für Kundenzufriedenheit<br />

und Kundentreue wurde<br />

der Betrieb bereits vielfach prämiert,<br />

doch der beste Beleg sind über zwei<br />

Millionen zufriedene und treue Kundinnen<br />

und Kunden in ganz Deutschland.<br />

Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens<br />

begann 2007 mit der Idee,<br />

den bis dato mühseligen Prozess der<br />

Angebotserstellung und Kalkulation<br />

von Druckaufträgen zu automatisieren.<br />

Aus einer Vielzahl von Tabellen und<br />

Formeln wurde ein Onlineshop: www.<br />

wir-machen-druck.de.<br />

„Wir machen Druck!“ – das war<br />

das neue Motto. Und um der neuen<br />

Marke ein Gesicht zu geben, wurde<br />

2008 die Onlinedruckerei WIRmachen-<br />

DRUCK gegründet. Schnell wurde es<br />

nötig, an weiteren Standorten Produktionskapazitäten<br />

und Druckmaschinen<br />

aufzustellen.<br />

Noch heute ist die Philosophie<br />

hinter der Idee die gleiche wie bei der<br />

Gründung: Druckprodukte, Werbeartikel<br />

und Textilien jeder Art einfach und<br />

schnell bestellbar zu machen – an jedem<br />

Ort und europaweit häufig binnen<br />

Tagesfrist lieferbar. Dabei gehen erstklassige<br />

Qualität und günstige Preise<br />

Hand in Hand. Moderne Maschinenparks<br />

an über 100 Standorten und effiziente<br />

Produktionsabläufe machen es<br />

möglich und garantieren Zuverlässigkeit.<br />

WIRmachenDRUCK ist sich seiner<br />

ökologischen Verantwortung bewusst<br />

und bietet Kundinnen und Kunden<br />

auch eine Vielzahl an Möglichkeiten,<br />

um ihren Warenkorb so umweltfreundlich<br />

wie möglich zu gestalten, etwa<br />

durch nachhaltige, innovative Materialien.<br />

Zudem unterstützt das FSC-zertifizierte<br />

Unternehmen auch Klimaschutzund<br />

Wiederaufforstungsprojekte.<br />

Info<br />

WIRmachenDRUCK GmbH<br />

Mühlbachstraße 7<br />

71522 Backnang<br />

Tel.: 0711 995982-20<br />

E-Mail: info@wir-machen-druck.de<br />

www.wir-machen-druck.de<br />

14<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong> 15


Zukunftswiesen Summit | WIRTSCHAFT<br />

Isabel Grupp und Georg Kofler sind eines der bekanntesten Unternehmerpaare Deutschlands. Ihre Erfahrungen wollen sie<br />

beim Zukunftswiesen Summit mit dem Publikum teilen.<br />

„Fehlertoleranz ist ein<br />

anderes Wort für Innovation“<br />

Eines der bekanntesten deutschen Unternehmerpaare kommt nach<br />

Blaufelden: Isabel Grupp und Georg Kofler. Ihre Kernbotschaft an<br />

Unternehmer: Traut Euch – selbst wenn ihr scheitern solltet.<br />

Interview von Natalie Kotowski<br />

Frau Grupp, Herr Kofler - gibt es eine<br />

unternehmerische Botschaft, auf die Sie<br />

sich einigen können, die Sie den Teilnehmern<br />

des Zukunftswiesen Summit<br />

vermitteln möchten?<br />

Isabel Grupp: Meine Botschaft ist,<br />

dass man den Optimismus bewahren<br />

und die positiven Aspekte der deutschen<br />

Wirtschaft und des Gründertums<br />

herausstellen sollte. Man sollte<br />

sich nicht an den vielfach herrschenden<br />

Pessimismus hängen, sondern positiv<br />

in die Zukunft schauen.<br />

Georg Kofler: Den Zuhörern möchte<br />

ich sagen: Bleiben Sie zuversichtlich,<br />

mutig und unternehmerisch. Und<br />

fürchten Sie das Scheitern nicht - Risiko<br />

gehört zum unternehmerischen<br />

Handeln. Respektieren Sie auch jene,<br />

die gescheitert sind. Denn die meisten<br />

von ihnen werden wieder aufstehen.<br />

Tradition trifft Innovation: Mit diesem<br />

vermeintlichen Gegensatz jonglieren<br />

Unternehmen. Wie geht ein Unternehmer<br />

am besten damit um?<br />

Kofler: Man muss Traditionswerte respektieren,<br />

braucht aber eine offene<br />

Kommunikationskultur und eine offene<br />

Geisteshaltung für unbekannte<br />

Wege – sprich: für Veränderungen.<br />

Frau Grupp, Sie machen sich besonders<br />

stark für Frauen in Führungspositionen.<br />

Warum ist das heute immer<br />

noch nötig? Der Idealzustand wäre<br />

doch, dass Frauen gar keine Fürsprecher<br />

mehr brauchen.<br />

Grupp: Ja, das wäre der Idealzustand.<br />

Aber wenn man den Studien zu diesem<br />

Thema Glauben schenkt, ist es definitiv<br />

noch nicht ideal. Ich plädiere<br />

dafür, dass unabhängig vom Geschlecht<br />

alle die gleichen Chancen<br />

und Türöffner haben, ob Frau oder<br />

Mann. Wir sehen aber leider, dass<br />

Frauen zu wenig Türöffner bekommen.<br />

Und deshalb sollte man den Fokus<br />

auf Qualifikation legen. Oftmals<br />

verkaufen sich Frauen unter Wert, wohingegen<br />

Männer sich sehr viel mehr<br />

zutrauen. Traut Euch – dazu möchte<br />

ich Frauen ermutigen.<br />

Sie haben sich etwas zugetraut: An der<br />

Spitze von Plastro Mayer ist es Ihnen<br />

gelungen, gemeinsam mit ihrem Vater<br />

aus diesem Unternehmen einen Fixstern<br />

zu machen. Wie können Jüngere<br />

ein Unternehmen so führen, dass es<br />

keine Sternschnuppe wird?<br />

Fotos: Sabina Radtke/ Speakers Excellence<br />

Grupp: Junge Unternehmer müssen an<br />

sich selbst glauben und authentisch<br />

bleiben. Gerade in Familienunternehmen<br />

sollten die Nachfolger nicht versuchen,<br />

eine Kopie ihrer Vorgänger zu<br />

werden, sondern ihren eigenen Weg<br />

finden. Wenn ich die ganze Zeit versuchen<br />

würde, so zu sein wie mein Vater,<br />

hätten wir zwar die gleiche Firmenstruktur<br />

wie immer, aber neue Themen<br />

wie Digitalisierung und KI würden stagnieren.<br />

Gilt das auch für Start-ups?<br />

Grupp: In der Start-up-Welt ist dieser<br />

Biss eigentlich gegeben. Wichtig ist,<br />

nicht die Prozesse aus den Augen zu<br />

verlieren, ein ordentliches Controlling<br />

zu haben, den Businessplan und die<br />

Kontostände zu beobachten. Also nicht<br />

zu übermütig zu sein.<br />

Beim Pitchen muss aber seitens des Unternehmers<br />

eine gewisse Begeisterung,<br />

vielleicht sogar Übermut spürbar sein.<br />

Ab dem wievielten Satz eines Pitches erkennen<br />

Sie, Herr Kofler, ob ein Geschäftsmodell<br />

Potenzial hat?<br />

Kofler: Manchmal erkennt man das<br />

erst auf den zweiten oder dritten Blick.<br />

Aber nach fünf bis zehn Minuten habe<br />

ich ein Grundgefühl: Ist der präsentierende<br />

Unternehmer eine Persönlichkeit,<br />

die es schafft, kompetent zu wirken<br />

und Kunden zu begeistern? Denn<br />

das beste Konzept ist nichts wert ohne<br />

eine überzeugende Unternehmerpersönlichkeit.<br />

Man bekommt ein Gefühl<br />

für das Geschäftsmodell oder das Produkt<br />

und kann relativ schnell erkennen,<br />

ob mit dem Angebot ein Problem<br />

gelöst beziehungsweise ein Kundenbedürfnis<br />

geweckt werden könnte.<br />

Sie haben eingangs schon über Mut gesprochen.<br />

Lässt sich Risikobereitschaft<br />

trainieren oder ist das in die Wiege gelegt?<br />

Kofler: Ich glaube, dass Mut und Risikobereitschaft<br />

Charaktereigenschaften<br />

sind, die man nur begrenzt erlernen<br />

kann. Eine überdurchschnittliche Risikofreude<br />

in der DNA zeichnet einen<br />

Unternehmer aus. Auch die weniger<br />

Mutigen haben zwar Ausdauer, sind<br />

schlau, haben ein gutes Controlling.<br />

Vielleicht sogar die effizienteren Strukturen.<br />

Aber in ungewissen Situationen<br />

ins Risiko zu springen, wo sich andere<br />

noch zurückhalten – dafür muss man<br />

einfach ein wenig Gambler sein. In der<br />

Geschichte hat sich gezeigt, dass entscheidende<br />

Innovationen immer auch<br />

außergewöhnlichen Mut erfordern.<br />

Und wo die Fehlerkultur im Unternehmen<br />

stimmt, wiegt das Risiko des Scheiterns<br />

weniger schwer, oder?<br />

Kofler: Da haben Sie recht. Wenn man<br />

Mentoren hat und eine offene Fehlerkultur<br />

pflegt, in der nicht gleich jedem<br />

der Kopf abgehackt wird, wenn mal etwas<br />

schief geht, dann springt man auch<br />

leichter ins Ungewisse. Das ist ganz<br />

entscheidend für eine unternehmerische<br />

Geisteshaltung und die Kultur in<br />

einer Gesellschaft: Dass Scheitern<br />

nicht mit Häme, Isolation oder Schadenfreude<br />

begleitet wird, sondern mit<br />

Respekt. Immerhin hat der Gescheiterte<br />

es versucht – die Mehrheit versucht<br />

nichts. Darum ist jedes Scheitern zu respektieren,<br />

weil diese Unternehmer etwas<br />

versucht haben, was Veränderung<br />

bedeutet, was neu war. Fehlertoleranz<br />

ist quasi ein anderes Wort für Offenheit<br />

und Innovation.<br />

Wie haben Sie beide unternehmerischen<br />

Mut gelernt?<br />

Kofler: Ich habe viele Firmen gegründet<br />

und die meisten sind sehr gut gelaufen<br />

– Pro 7, Premiere, TeleShopping<br />

und viele kleinere. Erst als ich durch<br />

„Die Höhle der Löwen“ bekannt war,<br />

schaute man bei mir genauer hin,<br />

wenn etwas schief lief. Das wurde dann<br />

pars pro toto genommen – eine harte<br />

Landung. Aber sie gehört dazu. Risiko<br />

ist eigentlich nur ein anderer Ausdruck<br />

für Chance zum Scheitern. Und die<br />

Lektion, die ich daraus gelernt habe,<br />

ist, dass man sich trotzdem nicht den<br />

Mut nehmen lassen darf. Das Selbstbewusstsein<br />

darf nicht mit dem Projekt<br />

untergehen, das gerade scheitert. Man<br />

sollte immer eine gewisse Distanz zwischen<br />

dem Unternehmen und seinem<br />

eigenen Selbst wahren. Denn eine Firma<br />

ist nicht alles. Wichtig ist, dass man<br />

privat Menschen an seiner Seite hat,<br />

auf die man vertrauen kann und von<br />

denen man respektiert wird.<br />

Grupp: Für mich war die große Lektion,<br />

zu lernen, was es bedeutet, in ein<br />

traditionsreiches Familienunternehmen<br />

zu kommen, wo sehr dominante<br />

patriarchale Strukturen herrschten.<br />

Man darf sich nicht aufhalten lassen<br />

und muss verhindern, dass die eigenen<br />

Vorstellungen ausgebremst werden.<br />

Bei keinem meiner Vorschläge hieß es<br />

sofort: Super, das machen wir so. Im<br />

Betrieb wurde bei mir mit Argusaugen<br />

geschaut und jeder Fehler registriert.<br />

Deshalb ist es für mich so wichtig, immer<br />

daran zu glauben, dass man alles,<br />

was man selbst für richtig hält, umsetzen<br />

kann – egal wie viele Hürden einem<br />

im Weg stehen. In meinem Leben gingen<br />

Dinge niemals leicht. Aber ich<br />

habe mich nicht entmutigen lassen.<br />

Das ist mein wichtigster Rat: Lasst euch<br />

nicht aufhalten, wenn ihr denkt, ihr tut<br />

das Richtige. Denkt und träumt immer<br />

groß. Genau das habe ich gemacht.<br />

Zu den Personen<br />

Serial Entrepreneur Dr. Georg Kofler<br />

kennt sich mit Gründungen aus: 1989<br />

startete er den Fernsehsender<br />

ProSieben, den er zur ProSieben Media<br />

AG ausbaute und als CEO an die Börse<br />

brachte. Er brachte er das Teleshopping<br />

nach Deutschland und sanierte<br />

als Geschäftsführer das Pay-TV-Unternehmen<br />

Premiere. Außerdem war Kofler<br />

bis 2022 Investor in der Fernsehshow<br />

„Die Höhle der Löwen“.<br />

Seine Partnerin Isabel Grupp, Nichte<br />

des ehemaligen Trigema-Chefs Wolfgang<br />

Grupp, führt gemeinsam mit ihrem<br />

Vater Johannes das Familienunternehmen<br />

Plastro Mayer in<br />

Trochtelfingen. Als Landeschefin der<br />

Jungen Unternehmer Baden-Württemberg<br />

und als Mentorin für Start-ups<br />

setzt sie sich öffentlich für die Förderung<br />

von Diversität und Chancengleichheit<br />

in der Wirtschaft ein.<br />

16 <strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

17


WIRTSCHAFT | Zukunftswiesen Summit<br />

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ADVERTORIAL<br />

Schub in Richtung Wachstum<br />

Was muss getan werden, um die deutsche Wirtschaft zu stärken?<br />

Ein Bündel von Maßnahmen ist erforderlich, sagt Karl-Heinz Paqué,<br />

Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung und Panel-Teilnehmer<br />

beim Zukunftswiesen Summit.<br />

Die deutsche Wirtschaft<br />

schrumpft, Unternehmen wandern<br />

ab, die Arbeitslosenzahlen<br />

steigen – und das könnte erst der Anfang<br />

sein. Gehörte die deutsche Wirtschaft<br />

vor zehn Jahren noch zu den<br />

wettbewerbsfähigsten der Welt, zeigt<br />

sich heute mit bitterer Deutlichkeit das<br />

düstere Bild versäumter Strukturreformen.<br />

Was wir jetzt brauchen, ist eine<br />

umfassende wirtschaftliche Wende!<br />

Deutschland stand bereits mehrfach<br />

vor der Notwendigkeit eines wirtschaftspolitischen<br />

Kurswechsels, so in<br />

den 2000er Jahren mit der Agenda<br />

2010. Angesichts der aktuellen Herausforderungen<br />

wie wirtschaftlicher Stagnation<br />

und demografischem Wandel<br />

ist erneut ein radikales Umdenken erforderlich.<br />

Wirtschaftliche Schwäche<br />

kann sich Deutschland nicht leisten,<br />

denn geopolitische Stärke erfordert<br />

wirtschaftliche Stabilität. Doch was<br />

muss getan werden, um die deutsche<br />

Wirtschaft wieder zu stärken? Auf diese<br />

Frage gibt es keine einfache Antwort<br />

– vielmehr ist ein abgestimmtes Bündel<br />

von Maßnahmen erforderlich.<br />

Neue Arbeitsmarktpolitik<br />

Ob vor Logistikzentren, an Industriestandorten,<br />

im örtlichen Supermarkt<br />

oder im Café um die Ecke: Überall hängen<br />

sie, die Aushänge mit den Stellenangeboten.<br />

Während noch vor 20 Jahren<br />

arbeitswillige Menschen keinen<br />

Job fanden, hat sich das Blatt gewendet.<br />

Die Nachfrage nach Fach- und Arbeitskräften<br />

übersteigt das Angebot bei<br />

weitem. Das Groteske: Viele Menschen<br />

sind immer noch arbeitslos. Ein Umbau<br />

der staatlichen Unterstützung hin<br />

zu mehr Anreizen und Druck zur Arbeitsaufnahme<br />

ist daher unerlässlich.<br />

Gleichzeitig muss die Arbeitszeit<br />

flexibilisiert und insgesamt verlängert<br />

werden. Hier sind vor allem die Tarifparteien<br />

gefordert, moderne Modelle<br />

auszuhandeln, die den Bedürfnissen<br />

der Arbeitnehmer und des Arbeitsmarktes<br />

gerecht werden – das gebietet<br />

auch die Demografie. Denn in den<br />

nächsten zehn Jahren werden viele<br />

Menschen durch den Eintritt in den<br />

Ruhestand aus dem Erwerbsleben<br />

Foto: Südwestmetall<br />

Jörg Ernstberger, Geschäftsführer von Südwestmetall und dem Unternehmensverband Südwest (USW) in der Region<br />

Heilbronn-Franken, engagiert sich sowohl für etablierte Unternehmen als auch Start-ups.<br />

Ein starkes Netzwerk bilden<br />

Südwestmetall und der USW unterstützen den Zukunftswiesen Summit in Blaufelden.<br />

Unternehmen suchen dringend Fachkräfte – während viele Menschen immer noch arbeitslos sind.<br />

Foto: Phototek Thomas Imo, AdobeSTock/bluedesign<br />

Herr Ernstberger, warum unterstützen<br />

Sie den Zukunftswiesen Summit?<br />

Jörg Ernstberger: Das junge Organisatorenteam<br />

ist mit Eifer und Herzblut<br />

dabei – so einen Enthusiasmus wollen<br />

wir unterstützen mit unserem großen<br />

Netzwerk, dem rund 200 Unternehmen<br />

angehören. Zudem ist das Motto des<br />

Summits „Tradition trifft Innovation“<br />

eine hervorragende Beschreibung für<br />

die Region Heilbronn-Franken, die sowohl<br />

starke, etablierte Unternehmen<br />

als auch eine vielversprechende Startup-Szene<br />

beheimatet.<br />

Warum ist es wichtig, mittelständische<br />

Unternehmen und Start-ups in der Region<br />

Heilbronn-Franken zu vernetzen?<br />

Ernstberger: Ich bin oft überrascht, wie<br />

begrenzt manche Firmen, auch Startups,<br />

agieren, weil sie sich fast nur in ihren<br />

eigenen Echokammern bewegen.<br />

Wir wollen das gerne aufbrechen und<br />

eine stärkere Vernetzung fördern, denn<br />

davon profitieren alle. Es gibt bereits<br />

viele Netzwerk-Formate, doch ich finde<br />

es lobenswert, dass sich Mittelstand<br />

und Start-ups beim Zukunftswiesen<br />

Summit auf Augenhöhe treffen – sehr<br />

pragmatisch und praxisorientiert. Nicht<br />

nur bei Themen wie Digitalisierung,<br />

Automatisierung oder KI sind Austausch<br />

und Kooperation wichtig, damit<br />

Deutschland wettbewerbsfähig bleibt.<br />

Kollaboration schafft Synergien und<br />

die Möglichkeit, gemeinsam schneller<br />

voranzukommen.<br />

Wie bringen Sie sich beim Summit ein?<br />

Ernstberger: Als Partner unterstützen<br />

wir sowohl finanziell als auch durch unser<br />

großes Netzwerk. Zudem werde ich<br />

an einer Podiumsdiskussion zu Zukunftsfragen<br />

für den Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland teilnehmen.<br />

Und mit welchen Mitteln unterstützen<br />

Südwestmetall und der USW die regionale<br />

Gründerszene?<br />

Ernstberger: Wir haben regelmäßige<br />

Formate wie After-Work-Events oder<br />

auch eine KI-Börse, durch die wir die<br />

Start-up-Szene mit unseren Mitgliedsunternehmen<br />

verbinden. Unsere Angebote<br />

sind praxisorientiert, was der Mittelstand<br />

sehr schätzt. Junge Firmen, die<br />

bei uns Mitglied werden wollen, profitieren<br />

von einem großen Netzwerk, Expertise<br />

im Arbeitsrecht, Methoden zur<br />

Prozessoptimierung und vielem mehr.<br />

Info<br />

Südwestmetall<br />

Unternehmens verband Südwest e. V.<br />

Region Heilbronn-Franken<br />

Ferdinand-Braun-Straße 18<br />

74074 Heilbronn<br />

Tel.: 07131 9449-19<br />

Mail: ernstberger@suedwestmetall.de<br />

https://heilbronn.suedwestmetall.de<br />

18<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

19


WIRTSCHAFT | Zukunftswiesen Summit<br />

ausscheiden – hier gilt es, durch geeignete<br />

Lösungen einen organischen<br />

Übergang für den Arbeitsmarkt zu finden.<br />

Diesem allgemeinen Trend muss<br />

auch mit einer neuen Migrationspolitik<br />

begegnet werden. Eine Politik, die<br />

unkontrollierte Zuwanderung eindämmt<br />

und gleichzeitig qualifizierte<br />

Arbeitsmigranten anzieht. Das Dynamisierungspaket<br />

der Bundesregierung<br />

setzt hier bereits richtige Akzente, geht<br />

aber noch nicht weit genug, um das<br />

volle Erwerbspotenzial der deutschen<br />

Bevölkerung auszuschöpfen, geschweige<br />

denn die dringend benötigten<br />

Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen.<br />

Mehr Investitionen,<br />

weniger Bürokratie<br />

Deutschland hat fast 20 Jahre lang von<br />

der Substanz gelebt. Ob beim Schienennetz,<br />

den Autobahnen, der Gesundheitsversorgung<br />

oder dem Energiesystem.<br />

Dringend notwendige<br />

Investitionen wurden auf die lange<br />

Bank geschoben und das Ergebnis ist<br />

offensichtlich: ein unzuverlässiger öffentlicher<br />

Nahverkehr, überlastete<br />

Krankenhäuser und marode Brücken.<br />

Es liegt nun an der jetzigen Regierung,<br />

diese Lücke zu schließen, ohne die<br />

Haushaltsgrenzen zu sprengen – keine<br />

leichte Aufgabe. Denn Wirtschaftswachstum<br />

braucht eine leistungsfähige<br />

Infrastruktur, einen modernen Kapitalstock<br />

und risikobereite<br />

Finanzmärkte. Ersteres erfordert<br />

schnelle und entschlossene Planungen<br />

und den Abbau bürokratischer<br />

Hemmnisse.<br />

Um privates Kapital zu mobilisieren,<br />

müssen die Rahmenbedingungen<br />

in Deutschland so gestaltet werden,<br />

dass sich Investitionen lohnen. Steuererhöhungen<br />

verbieten sich daher im<br />

internationalen Standortwettbewerb.<br />

Darüber hinaus muss der Zugang<br />

deutscher Unternehmen zu Wagniskapital<br />

verbessert werden. Denn hierzulande<br />

gibt es durchaus leistungsfähige<br />

Warten auf die nächste Verbindung: Ein unzuverlässiger öffentlicher Nahverkehr<br />

als Folge von aufgeschobenen Investitionen.<br />

Gründer und Start-ups, allein die<br />

Finanzierungsbedingungen verhindern<br />

allzu häufig einen durchschlagenden<br />

Erfolg.<br />

Stabilität mit<br />

Schuldenbremse<br />

Deutschland befindet sich in einem<br />

Teufelskreis aus hohem Investitionsbedarf<br />

und fehlendem Wachstum.<br />

Steuererhöhungen und neue Schulden<br />

sind in dieser Situation keine nachhaltigen<br />

Lösungen – sie wären sogar<br />

schädlich. Deutschland sollte sich daher<br />

an der Schweiz orientieren, die<br />

ihre Investitionen aus dem laufenden<br />

Haushalt finanziert und damit erfolgreich<br />

öffentliche Projekte finanziert.<br />

Um die notwendigen Spielräume<br />

zu schaffen, führt kein Weg an einer<br />

tiefgreifenden Reform des Sozialstaates<br />

vorbei, mit dem Ziel, die Arbeitslosigkeit<br />

deutlich zu senken und die Belastung<br />

der Haushalte durch die<br />

Sozialsysteme zu reduzieren. Diese<br />

Reform wird der Bevölkerung Opfer<br />

abverlangen, die aber angesichts der<br />

guten Arbeitsmarktlage verkraftbar<br />

sind.<br />

Die Ampel-Regierung hat viele<br />

wichtige Impulse gesetzt, aber das<br />

reicht bei weitem nicht aus, um die<br />

Fehlentwicklungen der letzten 20 Jahre<br />

zu korrigieren – denn echte Reformen<br />

kosten politisches Kapital, das einige<br />

Koalitionäre leider auch jetzt noch<br />

nicht zu riskieren bereit sind. Dabei<br />

bräuchte es angesichts der geopolitischen<br />

Lage gerade jetzt einen kräftigen<br />

Schub in Richtung Wachstums- und<br />

Angebotspolitik sowie grundlegende<br />

Strukturreformen – an uns Liberalen<br />

soll es nicht scheitern.<br />

<br />

Karl-Heinz Paqué<br />

Zur Person<br />

Karl-Heinz Paqué<br />

(FDP) ist Vorsitzender<br />

Friedrich-<br />

Naumann-Stiftung für die Freiheit<br />

und ehemaliger Finanzminister von<br />

Sachsen-Anhalt.<br />

Fotos: Privat, AdobeStock/akhenatonimages<br />

20<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong>


WIRTSCHAFT | Zukunftswiesen Summit<br />

Was High Potentials im<br />

Mittelstand suchen<br />

Wer bekommt die Top-Talente? Nur diejenigen Unternehmen,<br />

die alles richtig machen. Was das ist, weiß David Döbele.<br />

Als Co-Founder und Coach bei<br />

Pumpkincareers arbeite ich täglich<br />

mit zahlreichen jungen und<br />

ambitionierten Menschen zusammen.<br />

Dabei haben wir viele Einblicke in die<br />

Wünsche, Erwartungen und Prioritäten<br />

von jungen Talenten bekommen.<br />

Die Unternehmen, denen es gelingt,<br />

diese Erwartungen im eigenen Employer<br />

Branding und im Rahmen des<br />

Bewerbungsprozesses glaubhaft zu erfüllen,<br />

bekommen die Top-Talente.<br />

Junge Talente streben nach kontinuierlichem<br />

Wachstum. Sie suchen<br />

eine Lernkurve, die es ihnen ermöglicht,<br />

schnell an Erfahrung und Wissen<br />

zu gewinnen. Für viele High Potentials<br />

ist es entscheidend, dass sie in ihrem<br />

Job die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten<br />

kontinuierlich auszubauen und<br />

an neuen Herausforderungen zu<br />

wachsen. Eine solche Dynamik bietet<br />

ihnen nicht nur berufliche Zufriedenheit,<br />

sondern auch die Perspektive,<br />

sich in kurzer Zeit deutlich weiterzuentwickeln.<br />

Unternehmen sollten also<br />

ein Arbeitsumfeld anbieten, wo kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung möglich<br />

und auch nötig ist.<br />

Es reicht jedoch nicht aus, lediglich<br />

Lernmöglichkeiten zu bieten. Junge<br />

Talente wollen eine klare Perspektive<br />

für ihre Zukunft sehen. Sie müssen<br />

das Gefühl haben, dass es sich lohnt,<br />

genau diesen einen Job zu machen –<br />

nicht nur als Zwischenstation, sondern<br />

als eine bewusste Entscheidung für<br />

ihre Karriere. Unternehmen müssen<br />

aufzeigen, wie sich der Einstieg in eine<br />

Position zu einem langfristigen Erfolg<br />

entwickeln kann, sei es durch spannende<br />

Projekte, Führungsverantwortung<br />

oder die Aussicht auf weiterführende<br />

Karrierewege innerhalb des<br />

Unternehmens.<br />

Verantwortung zu übernehmen,<br />

ist für viele High Potentials ein zentrales<br />

Anliegen. Sie wollen in ihren Aufgaben<br />

wachsen und durch Herausforderungen<br />

ihr Potenzial voll ausschöpfen.<br />

Dies bedeutet, dass Unternehmen ihnen<br />

frühzeitig anspruchsvolle Aufgaben<br />

übertragen sollten, bei denen sie<br />

nicht nur ihre Fähigkeiten unter Beweis<br />

stellen, sondern auch die Konsequenzen<br />

ihrer Entscheidungen tragen<br />

können. Es geht darum, ein Umfeld zu<br />

schaffen, in dem junge Talente ihre<br />

Komfortzone verlassen und dadurch<br />

persönlich und beruflich wachsen.<br />

Ein weiterer wichtiger Faktor ist<br />

die Flexibilität im Job. Junge Talente<br />

schätzen die Möglichkeit, ihr Arbeitsumfeld<br />

nach ihren persönlichen Vorlieben<br />

zu gestalten. Ob Homeoffice,<br />

flexible Arbeitszeiten oder die Option,<br />

Zur Person<br />

David Döbele ist Speaker beim Zukunftswiesen<br />

Summit, Spiegel-Bestellerautor<br />

und Co-Founder der Agentur<br />

Pumpkincareers, die Studierende beim<br />

Einstieg ins Management unterstützt.<br />

projektbasiert zu arbeiten – der moderne<br />

Arbeitsplatz sollte so individuell<br />

wie möglich gestaltet werden können.<br />

Diese Flexibilität ist oft ein entscheidendes<br />

Kriterium bei der Jobwahl und<br />

kann den Unterschied zwischen einer<br />

attraktiven und einer uninteressanten<br />

Position ausmachen.<br />

Natürlich spielt auch das Gehalt<br />

eine wichtige Rolle. Junge Talente erwarten<br />

nicht nur eine faire, sondern<br />

auch eine wettbewerbsfähige Vergütung,<br />

die mit ihren Leistungen und<br />

dem Marktwert übereinstimmt. Ein<br />

gutes Gehalt zeigt Wertschätzung und<br />

ist ein klares Zeichen dafür, dass das<br />

Unternehmen ihre Leistungen anerkennt<br />

und honoriert. Dabei geht es<br />

nicht nur um das Einstiegsgehalt, sondern<br />

auch um die langfristigen finanziellen<br />

Perspektiven im Unternehmen.<br />

Viele Unternehmen machen jedoch<br />

den Fehler, diese Vorteile nicht<br />

ausreichend zu kommunizieren. Junge<br />

Talente werden oft nicht aktiv darüber<br />

informiert, welche Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

Verantwortungsbereiche<br />

oder Flexibilitätsoptionen ihnen geboten<br />

werden. Es reicht nicht aus, diese<br />

Angebote nur passiv im Unternehmen<br />

zu haben – sie müssen offensiv als Teil<br />

des Employer Branding verkauft werden.<br />

Insgesamt zeigt sich, dass die erfolgreiche<br />

Talentakquise und -bindung<br />

im Mittelstand mehr erfordert als nur<br />

attraktive Gehälter und spannende<br />

Aufgaben. Es geht darum, ein ganzheitliches<br />

Angebot zu schaffen, das<br />

junge High Potentials nicht nur anspricht,<br />

sondern auch langfristig motiviert<br />

und bindet. Unternehmen, die<br />

diese Bedürfnisse erkennen und darauf<br />

eingehen, haben die besten Chancen,<br />

die Führungskräfte von morgen<br />

zu gewinnen.<br />

David Döbele<br />

Foto: Pumpkincareers<br />

#Heimatkaufen<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

Landkreis<br />

Schwäbisch Hall


Zukunftswiesen Summit | WIRTSCHAFT<br />

Kreative Köpfe,<br />

unterschiedliche Welten<br />

Wie finden Mittelständler und Start-ups zusammen? Diese Frage beantwortet<br />

einer, der es wissen muss: Patrick Stiller von Stiller Advisors<br />

in Crailsheim. Er berät beim Kauf und Verkauf von Unternehmen.<br />

Noch mehr Tipps von ihm gibt es live beim Zukunftswiesen Summit.<br />

I<br />

n der heutigen dynamischen Wirtschaftswelt<br />

stehen mittelständische<br />

Unternehmen vor der Herausforderung,<br />

mit den rasanten technologischen<br />

Entwicklungen Schritt zu halten.<br />

Gleichzeitig suchen Start-ups nach Wegen,<br />

um ihre innovativen Ideen auf den<br />

Markt zu bringen und zu skalieren. Die<br />

Verbindung dieser beiden Welten –<br />

etablierter Mittelstand und agile Startups<br />

– kann für beide Seiten eine Winwin-Situation<br />

schaffen. Doch wie<br />

genau finden diese Partner zusammen<br />

und welche Formen der Zusammenarbeit<br />

bieten sich an?<br />

Warum sollten<br />

Mittelständler und Start-ups<br />

kooperieren?<br />

Für mittelständische Unternehmen<br />

bietet die Zusammenarbeit mit Startups<br />

zahlreiche Vorteile. Start-ups bringen<br />

frische Perspektiven und innovative<br />

Ansätze ein, mit denen sich die<br />

etablierten Unternehmen oftmals<br />

schwertun. Diese frischen Ideen können<br />

genau die Impulse geben, die nötig<br />

sind, um bestehende Geschäftsmodelle<br />

zu erneuern oder zu erweitern.<br />

Ein weiterer Vorteil liegt im geringeren<br />

Risiko: Start-ups haben häufig<br />

bereits erste Produkte oder Prototypen<br />

entwickelt, sodass Mittelständler auf<br />

Lösungen zurückgreifen können, anstatt<br />

riskante Eigenentwicklungen zu<br />

Wie sich Chancen begegnen:<br />

Zusammenarbeit<br />

ist der Schlüssel<br />

zum Erfolg.<br />

verfolgen. Start-ups profitieren hingegen<br />

von den Ressourcen, die mittelständische<br />

Unternehmen bieten können<br />

– sei es in Form von Kapital,<br />

Zugang zu Märkten oder Unterstützung<br />

bei der Industrialisierung von<br />

Produkten. Besonders in nichtwebbasierten<br />

Geschäftsmodellen können<br />

mittelständische Unternehmen entscheidend<br />

sein, um das Wachstum von<br />

Start-ups zu beschleunigen.<br />

Wege zur Zusammenarbeit:<br />

Wie finden sich<br />

Mittelständler und Start-ups?<br />

Für mittelständische Unternehmen ist<br />

ein systematisches und proaktives Vorgehen<br />

bei der Suche nach passenden<br />

Start-ups entscheidend. Es beginnt mit<br />

der Identifikation strategischer Lücken<br />

im eigenen Portfolio – sei es in Bezug<br />

Fotos: privat / AdobeStock/Flamingo Images<br />

auf Produkte, Technologien oder Kunden.<br />

Eine durchdachte M&A-Strategie<br />

bildet die Grundlage, um gezielt nach<br />

Start-ups zu suchen, die diese Lücken<br />

schließen können. Hierbei kann ein<br />

M&A-Berater wertvolle Unterstützung<br />

leisten, indem er die richtige Strategie<br />

zusammen mit seinen mittelständischen<br />

Kunden erarbeitet und mit speziellen<br />

Tools, teilweise basierend auf<br />

Künstlicher Intelligenz, weltweit nach<br />

passenden Targets sucht.<br />

Auch für Start-ups ist die Wahl<br />

des richtigen Kooperationspartners<br />

von zentraler Bedeutung. Sie sollten<br />

Business-Cases entwickeln und diese<br />

gezielt mittelständischen Unternehmen<br />

präsentieren, die von ihrer Innovation<br />

profitieren könnten. Ein M&A-<br />

Berater kann auch hier unterstützen<br />

– von der Erarbeitung einer überzeugenden<br />

Equity Story bis hin zur gezielten<br />

Ansprache potenzieller Partner.<br />

Formen<br />

der Zusammenarbeit<br />

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der<br />

Zusammenarbeit zwischen Mittelständlern<br />

und Start-ups:<br />

Kooperation<br />

Hier arbeiten beide Parteien zusammen,<br />

um ein gemeinsames Ziel zu erreichen,<br />

ohne dass Kapitalflüsse oder<br />

Eigentumsverhältnisse betroffen sind.<br />

Diese Form bietet Flexibilität und erlaubt<br />

es beiden Seiten, von den Stärken<br />

des anderen zu profitieren, ohne langfristige<br />

Verpflichtungen einzugehen.<br />

Minderheitsbeteiligung<br />

Mittelständler erwerben eine Minderheitsbeteiligung<br />

am Start-up, was ihnen<br />

nicht nur Einblick in die Innovationsprozesse<br />

des Start-ups gibt, sondern<br />

auch eine Stimme bei strategischen<br />

Entscheidungen. Gleichzeitig behält<br />

das Start-up seine Unabhängigkeit,<br />

während es von den Ressourcen und<br />

dem Netzwerk des Investors profitiert.<br />

Akquisition und<br />

gegebenenfalls Integration<br />

Diese Form der Zusammenarbeit geht<br />

über eine bloße Partnerschaft hinaus,<br />

da das Start-up in diesem Fall vollständig<br />

vom mittelständischen Unternehmen<br />

gekauft wird. Eine Integration in<br />

das Käuferunternehmen kann, muss<br />

aber nicht folgen. Die vollständige Akquisition<br />

ist besonders dann sinnvoll,<br />

wenn das Start-up Technologien oder<br />

Produkte entwickelt hat, die für den<br />

Mittelständler von großer strategischer<br />

Bedeutung sind.<br />

Fazit<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Mittelständlern<br />

und Start-ups birgt ein enormes<br />

Potenzial, wenn sie professionell<br />

und strategisch umgesetzt wird. Während<br />

Start-ups von den Ressourcen<br />

und der Erfahrung des Mittelstands<br />

profitieren können, bieten sie im Gegenzug<br />

innovative Lösungen und frische<br />

Perspektiven. M&A-Berater wie<br />

Stiller Advisors können in diesen Fällen<br />

von großem Nutzen sein, indem sie<br />

den gesamten Prozess vorantreiben<br />

und die Erfolgschancen für beide Seiten<br />

maximieren. Patrick Stiller<br />

Zur Person<br />

Dr. Patrick Stiller<br />

ist M&A-Berater und<br />

Geschäftsführer von<br />

Stiller Advisors in Crailsheim.<br />

24 <strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

25


WIRTSCHAFT | Zukunftswiesen Summit<br />

Anzeige<br />

ADVERTORIAL<br />

Digitales Powerhouse<br />

Mirko Saul erklärt beim Summit, wie die Schwarz Gruppe als großer<br />

Player Digitalisierung vorantreibt. Die Prämisse lautet: Souveränität.<br />

Die Zusammenarbeit mit Start-ups könnte dabei helfen.<br />

Der Zukunftswiesen Summit steht unter<br />

dem Motto „Tradition trifft Innovation“.<br />

Sie sind in Ihrer Funktion Head of<br />

Innovation. Welche Rolle spielt Tradition<br />

noch für Sie? Wie wichtig ist Tradition<br />

noch für Sie?<br />

Mirko Saul: Tradition und Innovation<br />

sind zwei Seiten einer Medaille. Die<br />

Unternehmen der Schwarz Gruppe,<br />

für die ich arbeite, sind mit ihrem starken<br />

Handelskern schon seit dem Jahr<br />

1930 am Markt, haben also eine lange<br />

Tradition. Wir haben aber genau im<br />

Blick, wie wir unser Geschäft weiterentwickeln<br />

und heute die Weichen für<br />

den Erfolg von morgen stellen. Das belegt<br />

unser dynamisches Wachstum<br />

über Jahre hinweg. Neue Herausforderungen<br />

begreifen wir als Chance.<br />

Welche Rolle spielt die digitale Startup-Szene<br />

für Schwarz Digits?<br />

Saul: Eine sehr große, wie auch unsere<br />

zahlreichen Partnerschaften und Engagements<br />

in vielen Initiativen belegen.<br />

Deshalb war auch die Gründung<br />

von Schwarz Digits so wichtig. Schwarz<br />

Digits schafft optimale Bedingungen<br />

für die nachhaltige Entwicklung richtungsweisender<br />

digitaler Innovationen<br />

und für Investitionen in zukunftsträchtige<br />

junge Unternehmen. Das Ziel dabei<br />

ist es, souveräne europäische Produkte<br />

und Services weltweit nach vorn<br />

zu bringen, wettbewerbsfähig zu machen<br />

– vor allem in den Schlüsseltechnologien<br />

Cloud, Cyber Sicherheit,<br />

Künstliche Intelligenz und Kommunikation.<br />

Welches Innovationsthema verfolgen<br />

Sie bei Schwarz Digits am intensivsten?<br />

Saul: Wir kommen aus dem Handel.<br />

Handel ist ein Geschäft von Menschen<br />

für Menschen. Digitalisierung ist kein<br />

Mirko Saul ist Leiter Digitalisierung<br />

und Innovationen bei Schwarz Digital.<br />

Selbstzweck. Das heißt, wir bieten extern<br />

Services an, die das Einkaufserlebnis<br />

unserer Kunden verbessern –<br />

Beispiele sind hier unsere App Lidl<br />

Plus oder die Kaufland-App. Intern<br />

verantwortet Schwarz Digits die IT-Infrastruktur<br />

und Lösungen für die Unternehmen<br />

der Schwarz Gruppe. Und<br />

wir prüfen Innovationen auf ihre Wirtschaftlichkeit:<br />

Nur weil etwas technisch<br />

möglich ist, macht es noch lange<br />

nicht betriebswirtschaftlich Sinn<br />

Welche Themen stehen des weiteren<br />

ganz konkret auf Ihrer Agenda?<br />

Saul: Generative KI, dann auch ganz<br />

konkret Computer Vision Themen wie<br />

Obst- und Gemüseerkennung am Self<br />

Checkout oder die Entwicklung sogenannter<br />

„Digitaler Zwillinge“ von Produkten.<br />

Wichtig ist auch die Befähigung<br />

und Sensibilisierung der<br />

Foto: Schwarz Digital<br />

Mitarbeiter für die Chancen und Risiken<br />

der Digitalisierung.<br />

Können Sie in den digitalen Weg der<br />

Schwarz Gruppe einordnen?<br />

Saul: Die Bedeutung digitaler Lösungen<br />

hat im vergangenen Jahrzehnt<br />

enorm zugenommen. Das ist ein Megatrend,<br />

der die Transformation der<br />

Gesellschaft und der Wirtschaft maßgeblich<br />

beeinflusst – angefangen bei<br />

einer zukunftsfähigen IT-Infrastruktur,<br />

über E-Commerce bis hin zu Cloud<br />

und Cyber Sicherheit. Die Souveränität<br />

steht bei der Digitalisierung für die Unternehmen<br />

der Schwarz Gruppe im<br />

Mittelpunkt. Um möglichst unabhängig<br />

von außereuropäischen Anbietern<br />

zu sein, haben wir beschlossen, die genannten<br />

Kernthemen selbst zu entwickeln<br />

und voranzutreiben. Diese wurden<br />

in der im vergangenen Jahr<br />

gegründeten neuen Sparte Schwarz<br />

Digits gebündelt.<br />

Gibt es Meilensteine auf dem digitalen<br />

Weg der Gruppe, die auch für andere<br />

Unternehmen gelten sollten?<br />

Saul: 2021 haben wir den IT-Sicherheitsdienstleister<br />

XM Cyber übernommen.<br />

Unsere eigene Cloud STACKIT<br />

startete 2022 in den Livebetrieb. Die<br />

Gründung der neuen Sparte Schwarz<br />

Digits im September 2023 war ein großer<br />

Meilenstein. Dadurch ist ein ITund<br />

Digital Powerhouse entstanden,<br />

das optimale Bedingungen für die Entwicklung<br />

richtungsweisender Innovationen<br />

für Endkunden, Unternehmen<br />

und Organisationen der öffentlichen<br />

Hand schafft.<br />

Und wo könnte sich die inhaltlich<br />

größte Hürde für einen Head of Innovation<br />

bei Schwarz Digits befinden?<br />

Saul: Eine große Herausforderung<br />

stellt der Fachkräftemangel dar. Wir<br />

sind ständig auf der Suche nach Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern.<br />

<br />

Interview: se<br />

Foto: TUM Venture Labs Heilbron<br />

Die TUM Venture Labs unterstützen forschungsbasierte Unternehmensgründungen in zukunfsweisenden Bereichen.<br />

Starthilfe für Start-ups<br />

Die TUM Venture Labs Heilbronn unterstützen die regionale Gründerszene.<br />

Die TUM Venture Labs bieten Startups<br />

eine einzigartige Chance, ihre<br />

Innovationsideen Wirklichkeit werden<br />

zu lassen. Als gemeinsame Initiative<br />

der renommierten Technischen Universität<br />

München (TUM) und UnternehmerTUM,<br />

Europas führendem Innovationszentrum,<br />

unterstützen die Labs<br />

gezielt forschungsbasierte Unternehmensgründungen<br />

in zukunftsweisenden<br />

Bereichen. Das TUM Venture Lab in<br />

Heilbronn mit dem Fokus auf Softwareund<br />

KI-Ausgründungen wird durch die<br />

Campus Founders gGmbH unterstützt.<br />

Durch die enge Verknüpfung mit Spitzenforschung,<br />

spezifischer technischer<br />

Infrastruktur, Marktexpertise und Vernetzung<br />

mit der Branche erhalten die<br />

Gründungsteams Unterstützung für<br />

ihre unternehmerischen Vorhaben.<br />

Jan Mittendorf ist als Operational<br />

Director bei den TUM Venture Labs in<br />

Heilbronn tätig und unterstützt Startups<br />

im Bereich Software und KI bei ihrer<br />

Gründung. Durch seine eigene Erfahrung<br />

als Gründer eines Start-ups,<br />

das ein Computer Vision-System entwickelt<br />

hat, bringt er wertvolles Wissen<br />

und praktische Erfahrungen aus seiner<br />

Gründungstätigkeit mit. „Neben dem<br />

Mittelstand gewinnen auch Start-ups<br />

immer mehr an Wichtigkeit für die<br />

deutsche Wirtschaft, denn sie stehen<br />

für Innovation, Fortschritt und Unternehmergeist“,<br />

sagt Mittendorf. „In Heilbronn<br />

wird derzeit ein gut vernetztes<br />

Start-up-Ökosystem aufgebaut.“<br />

Bei den TUM Venture Labs steht<br />

die Unterstützung von Start-ups nicht<br />

in Form von finanziellen Investitionen<br />

im Vordergrund. Vielmehr konzentrieren<br />

sich die Labs darauf, ein starkes<br />

Netzwerk, wertvolles Wissen und Ressourcen<br />

wie Laborflächen und digitale<br />

Services anzubieten anzubieten. In<br />

Heilbronn werden im Bereich Software<br />

und KI den Start-ups spezifische Infrastruktur<br />

wie Rechnerkapazitäten und<br />

Prototyping-Flächen angeboten. Als<br />

Mentor unterstützt Jan Mittendorf mit<br />

seinem Team Gründerinnen und Gründer<br />

dabei, Ideen aus der Forschung in<br />

Business Cases umzusetzen. Der forschungsbasierte<br />

Heilbronner Start-up-<br />

I nkubator profitiert von der Vernetzung<br />

zahlreicher Organisationen auf dem<br />

Bildungscampus. Die Betreuung erfolgt<br />

über den gesamten Start-up-Lebenszyklus<br />

– von der Idee bis zur erfolgreichen<br />

Skalierung.<br />

Info<br />

TUM Venture Labs Heilbronn<br />

Bildungscampus 1<br />

74076 Heilbronn<br />

Ansprechpartner: Jan Mittendorf,<br />

Operational Director Software/AI Lab<br />

E-Mail: contact @tum-venture-labs.de<br />

www.tum-venture-labs.de<br />

26<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

27


WIRTSCHAFT | Zukunftswiesen Summit<br />

Zukunftswiesen Summit | WIRTSCHAFT<br />

Runde Sache: Der IPAI Campus könnte bald für Unternehmen eine Keimzelle des Erfolgs werden.<br />

Eine Pumpe für<br />

unternehmerisches Herzblut<br />

Dass Heilbronn Unternehmern viel bietet – ob Gründern oder Großen<br />

– erfüllt Tim Roder mit Stolz. Als Head of Business Development<br />

bei IPAI tritt er als Speaker auf dem Zukunftswiesen Summit auf und<br />

verrät im Interview, welche Botschaft er für das Publikum hat und<br />

wie IPAI die Gefahr einer „Heilbronner Bubble“ bannen will.<br />

Interview von Natalie Kotowski<br />

Herr Roder, welche persönlichen Erwartungen<br />

haben Sie an den Zukunftswiesen<br />

Summit am 10. Oktober, wenn<br />

Sie als Speaker auf der Bühne stehen<br />

werden?<br />

Tim Roder: Ich und das IPAI-Team<br />

wollen vermitteln, dass wir nahbar<br />

sind. Das gilt vor allem für die kleineren<br />

Unternehmen, bei denen ich eine<br />

Hemmschwelle wahrnehme.<br />

Sie wollen also nicht wie „Halbgötter in<br />

KI“ wirken?<br />

Roder: Absolut nicht! Als IPAI-Team<br />

sehen wir uns als Teil der Community<br />

und möchten auch die kleineren Unternehmen<br />

bei ihrer Digitalisierung<br />

und im Umgang mit künstlicher Intelligenz<br />

unterstützen. Ich freue mich auf<br />

den Summit, weil es den menschlichen<br />

Austausch fördert. KI selbst ist ja<br />

nur eine Technik. Innovation und Inspiration<br />

entsteht aber zwischen Menschen.<br />

Uns geht es um das Kollaborieren.<br />

IPAI ist 2022 entstanden. Fühlen Sie<br />

sich selbst noch eher als Start-up?<br />

Roder: So gesehen sind wir tatsächlich<br />

ein Start-up. Wenn man sich unseren<br />

Zeitstrahl anschaut, sind wir noch im<br />

Urknall, haben das meiste noch vor<br />

uns. Wir sind selbst noch dabei, unser<br />

Geschäftsmodell auf- und auszubauen,<br />

unsere Formate zu schaffen.<br />

Gleichzeitig ist das IPAI über die Kooperation<br />

mit den Campus Founders<br />

offen für Start-ups. Wie profitieren Sie<br />

wechselseitig voneinander?<br />

Fotos: IPAI<br />

Roder: Die Campus Founders, unsere<br />

Partner, haben etwa das so genannte<br />

Accelerator Programm, mit dem sie in<br />

den ersten Wochen Start-ups dabei<br />

helfen, Fuß zu fassen. Im Rahmen dieses<br />

Programms haben Start-ups zum<br />

Beispiel die Möglichkeit, im IPAI zu sitzen,<br />

dort Netzwerke aufzubauen und<br />

vielleicht sogar schon zukünftige Kunden<br />

zu adressieren. Gleichzeitig profitieren<br />

wir als IPAI von diesem „Start-up<br />

Spirit“ der „jungen Wilden“. Ein Startup<br />

hat einfach eine ganz andere Dynamik<br />

als ein großes Unternehmen, das<br />

schon lange am Markt ist. Daraus entsteht<br />

eine Win-win-Situation für unsere<br />

Partner und Member. Sie haben Gelegenheit,<br />

direkt mit den Start-ups in<br />

Kontakt zu kommen, sich auszutauschen,<br />

Netzwerke zu schaffen, je nach<br />

Geschäftsmodell der jungen Unternehmen.<br />

Wobei man dazu sagen muss,<br />

dass auch die IPAI-Member ein ähnliches<br />

Mindset haben, sich in diesem<br />

agilen Umfeld bewegen und offen für<br />

Austausch sind. Man schließt sich IPAI<br />

nicht an, wenn man denkt, man sei allwissend<br />

und könne von anderen nichts<br />

mehr lernen. Sondern mit dem Gedanken:<br />

Egal wie groß ich als Unternehmen<br />

bin, ich kann auch von Kleinen etwas<br />

lernen. Und wenn es nur diese<br />

Kraft ist, die man bei Gründern spürt,<br />

weil sie mit so viel Herzblut bei der Sache<br />

sind und ein Risiko eingehen, indem<br />

sie nicht in irgendeine Festanstellung<br />

gehen, sondern mit der Idee,<br />

hinter der sie stehen, einfach gründen.<br />

Sonnige Aussichten für Tim Roder von<br />

IPAI. Er wird beim Zukunftswiesen<br />

Summit als Speaker auf der Bühne<br />

stehen.<br />

Sind Plattformen wie das IPAI also eine<br />

Pumpe für das Herzblut unternehmerischer<br />

Ideen – oder zumindest ein<br />

Schrittmacher?<br />

Roder: Das ist ein schönes Bild. Ich<br />

glaube tatsächlich, dass unser Heilbronner<br />

Ökosystem ein perfekter Organismus<br />

ist. Aber gerade beim Thema<br />

Innovation braucht jedes Unternehmen<br />

einen anderen Schrittmacher.<br />

Deshalb ist es so wichtig, unterschiedliche<br />

Plattformen zu haben. Der größte<br />

Gewinn für Heilbronn ist dieses gesamte<br />

Ökosystem, weil jeder seinen<br />

Beitrag dazu leistet, es Unternehmen<br />

zu ermöglichen, Innovation voranzutreiben.<br />

Ich glaube, man kann in Heilbronn<br />

viele Angebote finden, die zum<br />

individuellen Bedarf passen.<br />

Befürchten Sie nicht, dass daraus eine<br />

Art „Heilbronner Blase“ entstehen<br />

könnte?<br />

Roder: Ein sehr guter Punkt. Wer auf<br />

unsere Homepage geht, für den ist die<br />

regionale Nähe der Member-Unternehmen<br />

offensichtlich: Würth, ebm<br />

pabst, Audi, Schunk. Nichtsdestotrotz<br />

ist unser mittel- und langfristiges Ziel,<br />

Europas relevantestes KI-Ökosystem<br />

zu werden. Das bedeutet auch, dass wir<br />

uns international öffnen und unsere<br />

Angebote ausbauen, um international<br />

relevant zu werden. Es ist nicht unser<br />

Ziel, dass es eine Heilbronner Bubble<br />

gibt. Unternehmen sind offen für den<br />

Weltmarkt und globalen Austausch.<br />

Der Zukunftswiesen Summit steht unter<br />

dem Schlagwort „Innovation trifft Tradition“.<br />

Wo hat das IPAI mit diesem<br />

Thema überhaupt Berührungspunkte?<br />

Roder: Es gibt sehr viele Berührungspunkte,<br />

weil dieses Thema viele unserer<br />

Member beschäftigt. Es steckt im<br />

deutschen Mittelstand eine unglaubliche<br />

Innovationskraft und -kultur, die<br />

häufig aber gar nicht so ausgesprochen<br />

wird. Wenn man sieht, wie viele Hidden<br />

Champions wir allein bei uns in<br />

der Region haben oder im Einzugsgebiet<br />

des Zukunftswiesen Summit, dann<br />

glaube ich, dass „Innovation trifft Tradition“<br />

tatsächlich eine Kulturform des<br />

Mittelstandes ist. Diese Einstellung<br />

wird oft nicht explizit ausgesprochen,<br />

sondern in einer gewissen Bescheidenheit<br />

einfach gelebt. Unternehmen sind<br />

häufig erfolgreich aufgrund ihrer Tradition,<br />

müssen aber immer wieder disruptiv<br />

ihre Geschäftsmodelle überdenken.<br />

Würden Sie unseren Lesern schon verraten,<br />

was Ihre Botschaft sein wird,<br />

wenn sie als Speaker auftreten?<br />

Roder: Grob gesagt wird es um die<br />

Frage gehen: Aus welchem Antrieb<br />

schließen sich Unternehmen einer<br />

Innovationsplattform an? Weil sie sehen:<br />

Wir sind mit unseren Problemen<br />

nicht allein, andere machen das Gleiche<br />

durch. Wenn Unternehmen auf unsere<br />

Community treffen, erlebe ich oft,<br />

dass sie fast erleichtert sind und einen<br />

Aha-Effekt erleben: Wir sind ja gar<br />

nicht die Einzigen, die vor Herausforderungen<br />

stehen. Anderen, von denen<br />

man das vielleicht gar nicht gedacht<br />

hätte, geht es genauso. Auf<br />

Konferenzen gibt jeder nur zum Besten,<br />

wie weit das Projekt schon ist und was<br />

er alles vorhat. Man hat immer das<br />

Gefühl, die Konkurrenz sei schon viel<br />

weiter als man selbst. Und genau<br />

darum ist es sinnvoll, sich auszutauschen.<br />

Zur Person<br />

Tim Roder ist Head of Business<br />

Development bei IPAI. Auf dem Zukunftswiesen<br />

Summit will er das Publikum<br />

als Speaker darüber aufklären,<br />

warum Netzwerke und Austausch auf<br />

Innovationsplattformen ein Gewinn<br />

für Unternehmer sind.<br />

28<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

29


WIRTSCHAFT | Zukunftswiesen Summit<br />

Zukunftswiesen Summit | WIRTSCHAFT<br />

In Schwung kommen<br />

Alfred ist 55 und in Rente. Alexander, 34, möchte endlich durchstarten.<br />

Beide könnten voneinander profitieren. Wie das geht, beschreibt<br />

Gastautor Richard Kaan. Ein Plädoyer für altersdiverse Teams.<br />

Jeder steuert Kraft und Expertise bei: Werden Teams clever zusammengesetzt,<br />

nimmt das Business Fahrt auf.<br />

Es geht hoch her beim jährlichen<br />

Manager-Meeting. „Wir brauchen<br />

junge Mitarbeiter“, sagt Walter, der<br />

Verkaufschef. „Die Jungen sind digital<br />

firm, kennen moderne Verkaufsmethoden<br />

und beherrschen alle Software-Programme,<br />

die sie brauchen“,<br />

ergänzt das Marketing. Und die Geschäftsführung<br />

des Pharmaunternehmens<br />

fügt hinzu: „Die Älteren gehen<br />

bald in Rente, jetzt geben wir der Jugend<br />

eine Chance.“<br />

Alexander, 34, Sohn eines Apothekers<br />

und einer Ärztin, hat Marketing<br />

studiert und sich auf Vertrieb spezialisiert.<br />

Seine junge Frau ist<br />

hochschwanger, und sie haben gerade<br />

eine Eigentumswohnung bezogen. Er<br />

selber hat das vergangene Jahr damit<br />

verbracht, das notwendige Wissen<br />

über alle Produkte, deren Preise, Liefermöglichkeiten<br />

sowie deren Wirkung<br />

und Nebenwirkungen zu erfassen und<br />

digital aufzubereiten. Jetzt ist er bereit,<br />

den Job des Außendienstmitarbeiters<br />

zu übernehmen, den bislang Alfred innehat.<br />

Wissend, dass ein erheblicher<br />

Teil des Umsatzes und des Gewinnes<br />

des Unternehmens von ihm abhängen<br />

wird.<br />

Ältere sind zu teuer und zu<br />

unflexibel?<br />

Alfred ist 55 Jahre alt und ein leidenschaftlicher<br />

Verkäufer. Mangels Abitur<br />

konnte er nicht studieren, fand jedoch<br />

durch Zufall in den Pharmavertrieb,<br />

wo er sich, wohl auch wegen seiner<br />

kommunikativen Fähigkeiten, über die<br />

Jahre zu einer unentbehrlichen Stütze<br />

des Unternehmens entwickelte. Doch<br />

die Zeiten ändern sich. Das Unternehmen<br />

wird von einem Größeren übernommen,<br />

und ältere Mitarbeiter gel-<br />

Fotos: Adobe Stock/tunedin, privat/Jimmy Lunghammer<br />

ten als „zu teuer und zu unflexibel“.<br />

Schließlich wird Alfred mehr oder weniger<br />

höflich zum Rücktritt gedrängt.<br />

„Es wäre Zeit, Platz zu machen<br />

für einen Jüngeren, der weiß, wie die<br />

moderne Welt tickt“, sagt man ihm.<br />

Alexander wird ihm zur Seite gestellt,<br />

und die beiden Männer arbeiten drei<br />

Monate gemeinsam im Verkaufsgebiet.<br />

Obwohl Alfred Alexander sympathisch<br />

findet, bleibt er meist im Auto<br />

sitzen, während sein junger Kollege<br />

die Medizinerinnen und Mediziner<br />

besucht.<br />

Nach der Übergabe und der Erledigung<br />

aller formellen Dokumentationen<br />

nimmt Alfred seine Abfindung<br />

und geht in Frührente. Er hat keine<br />

Partnerin, aber genug Ersparnisse, um<br />

sich ein ruhiges Leben zu leisten. Doch<br />

schnell wird ihm langweilig, und er<br />

vertreibt sich die Zeit mit Kaffeehausbesuchen,<br />

Fußballvereinsaktivitäten<br />

und Ehrenämtern.<br />

Alex hingegen tritt voll an. Ausgerüstet<br />

mit modernster Technik und<br />

voller Elan beginnt er mit Jahresanfang<br />

seine Arbeit – nur, die Umsätze bleiben<br />

hinter den Erwartungen zurück. Während<br />

Alfred im ersten Quartal 2 Millionen<br />

Umsatz erzielte, schafft Alexander<br />

kaum die Hälfte. Im zweiten Quartal,<br />

Alfreds bestem, erreicht Alexander<br />

nicht einmal ein Viertel. Damit drohen<br />

auch seiner Familie finanzielle Schwierigkeiten,<br />

da er mit hohen Provisionen<br />

gerechnet hatte, teilweise bereits verplant<br />

und ausgegeben.<br />

Auch Vertriebschef Walter sieht<br />

seine eine eigene Position schon gefährdet,<br />

denn lange kann er der Geschäftsleitung<br />

die miserablen Zahlen<br />

nicht mehr erklären. Schließlich<br />

schlägt ein älterer Kollege vor, Alfred<br />

um Hilfe zu bitten. Walter, dem das<br />

sehr unangenehm ist, ruft dennoch bei<br />

seinem ehemaligen Außendienstmitarbeiter<br />

an. Dieser aber hat so gar keine<br />

Lust auszuhelfen, zu frisch ist die<br />

Erinnerung an den Rauswurf. Außer-<br />

dem beginnt er sich langsam an den<br />

Ruhestand zu gewöhnen, wenngleich<br />

ihm das „Keine Aufgabe haben“ nicht<br />

wirklich gefällt. Es bleibt also kaum<br />

eine andere Möglichkeit, als sich um<br />

Ersatz für Alexander umzusehen. Nur –<br />

trotz intensiver Bemühungen wird keiner<br />

gefunden; allzu weit gehen die Vorstellungen<br />

der Bewerberinnen und<br />

Bewerber und jene der Geschäftsführung<br />

auseinander. Also muss Alex sich<br />

weiter plagen.<br />

Das Jahr vergeht, und bald war es<br />

Weihnachten. Alfred, der über Kollegen<br />

von Alexanders Schwierigkeiten<br />

erfahren hatte, und den ein bisschen<br />

schlechtes Gewissen plagte, beschließt<br />

Alex und seine Frau zu besuchen. Er<br />

bringt ein Plüschtier für den Nachwuchs<br />

mit und einen Kuchen für die<br />

Eltern. Beim Gespräch über „die guten<br />

alten Zeiten“ fasst sich Alexanders<br />

Frau dann ein Herz und fragt Alfred<br />

zaghaft, ob er Alex denn nicht helfen<br />

könnte? Die beiden Männer reden lange,<br />

sehr lange miteinander, und am<br />

zusammenhalt.<br />

freiraum.<br />

perspektive.<br />

Wertschätzung.<br />

nächsten Morgen begleitet Alfred seinen<br />

Nachfolger ins Büro. Als der Chef<br />

die beiden sieht, fällt ihm ein Stein<br />

vom Herzen und er bietet spontan an,<br />

dass beide die vereinbarte Provision<br />

bekämen – sie mögen nur den Umsatz<br />

wieder steigern!<br />

Gemeinsam besuchen Alfred<br />

und Alex nun wieder die Kunden. Alfred,<br />

der sich nun mehr als Mentor<br />

denn als Kollege sieht, teilt seine Insider-Informationen:<br />

Dr. Herz beispielsweise,<br />

der Internist, bevorzugt es,<br />

wenn der Pharmareferent sich unter<br />

die Patienten mischt und erst nach<br />

Aufruf eintritt. Dr. Keuch, die Pulmologin,<br />

kann am besten bei ihrer Zigarette<br />

um 12 Uhr beim Hintereingang der Klinik<br />

erreicht werden, und Dr. Kratzer,<br />

der Dermatologe, spricht lieber erst<br />

über seine eigenen Kinder, bevor er<br />

über Produkte redet.<br />

Das Resultat: Die Umsätze steigen<br />

wieder deutlich an. Am Jahresende<br />

sind die Zahlen fast wieder auf Alfreds<br />

Niveau. Die Kombination aus<br />

Neueröffnung 2025!<br />

Maßregelvollzug in Schwäbisch Hall<br />

seiner Erfahrung und Alexanders digitalem<br />

Know-how erweist sich als äußerst<br />

effektiv. Um aber die Gefahr eines<br />

erneuten Umsatzeinbruchs zu<br />

bannen, beschließen alle gemeinsam<br />

Alexanders Distrikt zu verkleinern und<br />

den Rest von Alfred beackern zu lassen<br />

– was für zwei Tage in der Woche zur<br />

höchst willkommenen Beschäftigung<br />

für den erfahrenen Verkaufsprofi wird.<br />

Also eine Win-win-win-Situation.<br />

<br />

Richard Kaan<br />

Zur Person<br />

Für unseren neuen Standort suchen wir Sie (w/m/d) als Ärztin*Arzt, Psycholog*in,<br />

Sozialpädagog*in bzw. Sozialarbeiter*in, Pflegefachkraft bzw. Pflegehilfskraft,<br />

Therapeut*in, Erzieher*in und Heilerziehungspfleger*in<br />

Machen Sie das Klinikum am Weissenhof, Zentrum für Psychiatrie, auch zu Ihrem Ding<br />

und starten Sie bei uns voll durch!<br />

Richard Kaan ist Autor<br />

und Vortragsredner. Seine<br />

Themen sind Leadership<br />

und „Senior/Junior Skills“. Sein<br />

geplanter Vortrag beim Zukunftswiesen<br />

Summit analysiert „Das Potenzial<br />

von altersdiversen Teams“.<br />

<br />

<br />

Eine Beschäftigung ist in Voll- oder Teilzeit möglich.<br />

Weitere Informationen und Online-Bewerbung unter www.mein-weissenhof.de<br />

30<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

Klinikum am Weissenhof, Zentrum für Psychiatrie, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg, 74189 Weinsberg


Sängerin Anita Hofmann<br />

hat ihren Weg gefunden<br />

Tipps von Gina Schöler,<br />

der Glücksministerin<br />

Bettina Licht grillt alles,<br />

auch Salat und Kuchen<br />

Harfenmusik von<br />

Stephanie Wunsch<br />

Herrgottsbscheisserle<br />

neu interpretiert<br />

Langlaufen und Wandern<br />

im Schwarzwald<br />

Die Sängerin erklärt die<br />

Wunderwelt der Kräuter<br />

Ausflugsziele für<br />

Naturfreunde<br />

Alexander Dreher rettet<br />

verwaiste Rehkitze<br />

Zu Besuch bei<br />

Martina und Moritz<br />

Vierbeiner auf Pilzsuche<br />

Eine alte Handwerkskunst<br />

WIRTSCHAFT | Zukunftswiesen Summit<br />

Zukunftswiesen Summit | WIRTSCHAFT<br />

Foto: Findling<br />

Marinelli: Genau. Ich mache leidenschaftlich<br />

gern Vorträge und möchte<br />

erklären, was SEO kann, aber auch, was<br />

sie nicht kann. Außerdem möchte ich<br />

beim Summit zeigen, wie wir arbeiten<br />

und wie Arbeit heute funktioniert. Wir<br />

führen 20 Leute zum Beispiel komplett<br />

dezentral.<br />

Wie gelingt es Ihnen in dieser dezentralen<br />

Organisation, so etwas wie einen<br />

Unternehmensspirit aufzubauen?<br />

Marinelli: Wir haben eine strenge Tür.<br />

Leute, die sich beispielsweise nur deshalb<br />

bewerben, weil sie remote arbeiten<br />

können, stelle ich nicht ein. Außerdem<br />

haben wir Dailys im Team, einen<br />

Weekly Call für alle, einmal im Quartal<br />

ein Get-together und einmal im Jahr<br />

Workations. Letztes Mal waren wir eine<br />

Woche auf Firmenkosten auf Mallorca.<br />

Machen Sie noch selber SEO?<br />

Marinelli: Ich arbeite in den wenigsten<br />

Kundenprojekten noch operativ mit,<br />

sondern kümmere mich darum, wie<br />

wir die Agentur positionieren. Deshalb<br />

haben wir auch jetzt eine eigenverantortliche<br />

Teamleiterebene eingezogen,<br />

auch wenn wir aktuell nur 20 Leute<br />

sind. Denn unser Team, unser Qualitätsanspruch<br />

und der der Kunden<br />

wächst. Wir arbeiten mit sehr großen<br />

Unternehmen. Ganz aktuell konnten<br />

wir zum Beispiel Jägermeister als Kunden<br />

gewinnen. Ich mag es total, das<br />

Team und die Firma wachsen zu sehen.<br />

Findling ist in einer sehr engen Nische<br />

unterwegs. Eher im B2C- als im B2B-<br />

Bereich. Was ist der nächste Schritt?<br />

Marinelli: Die Nische ist Absicht. Früher<br />

haben sich Agenturen anders entwickelt<br />

und erst einmal alles angeboten.<br />

Aber weil die Kanäle so komplex<br />

geworden sind, brauchen Unternehmen<br />

hochspezialisierte Dienstleister –<br />

und wir sind die SEO-Profis. Daher ist<br />

der nächste Schritt für uns erst einmal<br />

Internationalisierung in der Nische. Da<br />

wir internationale Kunden haben,<br />

möchten wir europaweit kleine Teams<br />

aufbauen, die die Märkte vor Ort noch<br />

besser verstehen. Aber grundsätzlich<br />

sind auch lokale Dienstleister und Unternehmen<br />

für uns interessant, die<br />

Zimmerei in Stuttgart genauso wie der<br />

Verpackungsmaschinenhersteller in<br />

Crailsheim.<br />

Von Findling könnten Gründer also lernen:<br />

Wie lautet Ihr bester Tipp für<br />

Start-ups?<br />

Marinelli: Netzwerken. Es hilft so unfassbar<br />

viel, sich mit den richtigen Leuten<br />

auszutauschen. Interview: se<br />

Zur Person<br />

Maurice Marinelli ist Gründer und<br />

Geschäftsführer der 2020 gestarteten<br />

SEO-Agentur Findling – vormals Webstube<br />

– mit Sitz in Gaildorf und aktuell<br />

20 Mitarbeitern. Er ist Redner beim<br />

Zukunfswiesen Summit.<br />

Zeigt, was SEO leisten kann: Maurice Marinelli bei einem seiner Vorträge.<br />

Netzwerken hilft<br />

KEINE AUSGABE VERPASSEN!<br />

Maurice Marinelli macht Suchmaschinenoptimierung. Wer will, dass<br />

sein Produkt bei Google gefunden wird, wendet sich an Marinellis<br />

Agentur in Gaildorf. Eine Gründerstory – mit gratis SEO-Tipps.<br />

Ist Ihre SEO-Agentur Findling überhaupt<br />

noch ein Startup?<br />

Maurice Marinelli: Ich habe 2017 als<br />

Freelancer angefangen und dann ab<br />

2020 die Agentur aufgebaut. Jetzt sind<br />

wir 20 Leute und machen einen niedrigen<br />

siebenstelligen Umsatz. Also: Ja,<br />

ich würde Findling noch als Startup<br />

bezeichnen. Auch wenn wir schon<br />

Marktreife erreicht haben, mit dem,<br />

was wir machen.<br />

Zum Beispiel sollen Unternehmen, für<br />

die Sie SEO machen, zehn Prozent<br />

mehr Umsatz innerhalb weniger Monate<br />

generieren können. Wie geht das?<br />

Marinelli: Einfach formuliert helfen<br />

wir Online-Shops und E-Commerce-<br />

Unternehmen dabei, durch Suchmaschinen<br />

wie Google & Co. besser gefunden<br />

zu werden. Dadurch steigen<br />

die Umsätze der Unternehmen.<br />

Worauf kommt es denn an bei der<br />

Suchmaschinenoptimierung?<br />

Marinelli: Am wichtigsten: Unternehmen<br />

dürfen Strategie nicht mit Taktik<br />

verwechseln. Wenn SEO nicht zur Unternehmensstrategie<br />

passt, sollte man<br />

es bleiben lassen. Das sagen wir den<br />

Leuten dann auch. Außerdem muss<br />

die Struktur der Unternehmenswebsite<br />

stimmen. Es nutzt nichts, wenn die<br />

Website zwar fancy aussieht, die Perspektive<br />

der Nutzer aber nicht ausreichend<br />

berücksichtigt wurde.<br />

Was kostet SEO denn?<br />

Marinelli: Wenn man mit einer spezialisierten<br />

Agentur arbeitet, sollten Unternehmen<br />

zwischen 3000 Euro und<br />

9000 Euro pro Monat einplanen. Kostet<br />

es weniger, könnte es nicht seriös sein.<br />

Als Redner beim Zukunftswiesen Summit<br />

können Sie Aufklärungsarbeit leisten<br />

...<br />

Echtes<br />

Dorfkind<br />

Sänger Gregor Meyle<br />

liebt das Landleben<br />

Wilder Westen<br />

in Hohenlohe<br />

Bisonzucht auf der<br />

Humpferranch<br />

Sommerspaß<br />

für alle<br />

Tolle Ausflüge für<br />

die ganze Familie<br />

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SCHÖNE<br />

WINTER<br />

WELT<br />

Sommer <strong>2024</strong><br />

AUF DER<br />

SONNEN<br />

SEITE<br />

Endlich<br />

angekommen<br />

Kleine Momente<br />

der Freude<br />

Leckere Speisen<br />

vom Rost<br />

Winter 2023/24<br />

Traumhafte<br />

Klänge<br />

Köstliche<br />

Maultaschen<br />

Im Schnee<br />

unterwegs<br />

Frühjahr <strong>2024</strong><br />

ES WIRD<br />

FRÜHLING!<br />

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32<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

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Zukunftswiesen Summit | WIRTSCHAFT<br />

Die Start-up-Szene der Region war schon im vergangenen Jahr beim Summit stark vertreten.<br />

Gute Gründe für Gründer<br />

Das Start-up-Ökosystem in Heilbronn-Franken ist Studienergebnissen<br />

zufolge überdurchschnittlich gut – was sich in der Resonanz auf<br />

den Zukunftswiesen Summit spiegelt. Zwei Erfolgs geschichten von<br />

Teilnehmern zeigen, wie junge Unternehmer das gründerfreundliche<br />

Klima für sich genutzt haben.<br />

Wohl jeder, der im Sommerurlaub<br />

im Meer geschwommen<br />

ist – je nach Region in entweder<br />

fröstel-frischem oder wannenwarmem<br />

Wasser – kennt dieses Gefühl:<br />

Eins zu sein mit der Natur und im Reinen<br />

mit sich selbst. Das mag daran liegen,<br />

dass Schwimmer gänsehautnah<br />

mit dem Ökosystem Meer in Berührung<br />

kommen. Quasi eintauchen in<br />

das Beziehungsgefüge der Lebewesen<br />

untereinander und deren Lebensraum,<br />

wie Ökologe Matthias Schaefer<br />

den Fachterminus definiert.<br />

Dieses besondere Gefühl, in einem<br />

speziellen Ökosystem seinen<br />

Platz gefunden zu haben, gibt es nicht<br />

nur in der Biologie. Das Rationalisierungs-<br />

und Innovationszentrum der<br />

deutschen Wirtschaft, kurz RKW,<br />

spricht von einem „fruchtbaren regionalen<br />

Gründer-Ökosystem“ wenn junge<br />

Talente, erfolgreiche Unternehmen,<br />

Finanzierungsmöglichkeiten, Bildungsangebote,<br />

Infrastruktur und andere<br />

Parameter auf Innovationkraft,<br />

Kreativität und eine risikoaffine<br />

Grundhaltung treffen.<br />

Genau das ist in Heilbronn-Franken<br />

der Fall. Das spiegelt sich zum einen<br />

bei Events wie dem Zukunftswiesen<br />

Summit wider, auf dem sich mehr<br />

als 30 regionale Start-ups vorstellen.<br />

Zum anderen auch an der hohen Zahl<br />

junger Unternehmen. 6689 Neugründungen<br />

in 2023 verzeichnet die IHK in<br />

ihrer aktuellen Analyse – mit einem<br />

Plus von 7,4 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr fast doppelt so viele wie im<br />

restlichen Baden-Württemberg, das<br />

eine Steigerung von 4,3 Prozent meldet.<br />

Und die regionalen Startups gedeihen<br />

prächtig im hiesigen Innovationsbiotop,<br />

wie etwa die Smopi Multi<br />

Chargepoint Solution GmbH in Bretzfeld<br />

im Hohenlohekreis. Lukas Schlipf<br />

gründete das Startup Anfang 2021,<br />

über zehn Mitarbeiter betreuen inzwischen<br />

mehr als 130 Kunden und stellen<br />

ihnen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge<br />

und entsprechende<br />

Software für Firmen-E-Autos zur Verfügung.<br />

Inzwischen hat das Unternehmen<br />

zahlreiche Preise wie etwa den<br />

German Innovation Award erhalten.<br />

Schlipf lobt die Strukturen vor Ort:<br />

„Unser Ökosystem ist sehr gut. Man<br />

merkt seit Corona, dass ein Push durch<br />

die Region geht.“ Mit dem Netzwerk<br />

Hohenlohe Plus, hfcon und den Cam-<br />

Fotos: Zukunftsmacher / smopi/senior connect<br />

pus Founders seien starke Partner vor<br />

Ort, die bei der Entwicklung und Vernetzung<br />

helfen.<br />

So sieht es auch die IHK: Die Region<br />

biete Existenzgründern ein umfassendes<br />

Unterstützungsnetzwerk,<br />

das Thema Networking werde großgeschrieben<br />

und der Mut, Risiken einzugehen<br />

und sich auf unbekanntes Terrain<br />

zu wagen sei laut IHK stark<br />

ausgeprägt. Damit dürfte das Klima in<br />

der hiesigen Startup-Biosphäre besser<br />

sein als im Rest Baden-Württembergs:<br />

Auf Landesebene sind nur 54 Prozent<br />

der Start-ups zufrieden mit dem umgebenden<br />

Ökosystem, 15 Prozentpunkte<br />

weniger als im Vorjahr. Das ist das Ergebnis<br />

des aktuellen Start-Up-Monitors,<br />

den die Unternehmensberatung<br />

PwC und der Startup Verband jährlich<br />

veröffentlichen. Immerhin: 70 Prozent<br />

der Unternehmer würden sich bei einer<br />

Folgegründung wieder für denselben<br />

Standort entscheiden, „was eine<br />

große Verbundenheit mit der Region<br />

zeigt“, heißt es in der Studie.<br />

Auch für Smopi-Gründer Schlipf<br />

war der Firmensitz ausgemacht: „Unser<br />

Standort ist einer der wirtschaftsstärksten<br />

in ganz Deutschland mit viel<br />

Automobil- und Zuliefererindustrie.“<br />

In seinem Fall kam hinzu, dass seine<br />

Eltern, Inhaber der Gebauer Elektrotechnik,<br />

schon über ein Gebäude in<br />

Bretzfeld verfügten. Und dass ihm Interesse<br />

an Elektrotechnik und das „Unternehmer-Gen“<br />

quasi in die Wiege gelegt<br />

worden seien, „ist ein absoluter<br />

Glücksfall“ sagt der studierte Betriebswirt.<br />

Mit Smopi hat sich Schlipf, der<br />

vor seiner Selbstständigkeit bei Daimler<br />

im Bereich Elektromobilität Erfahrungen<br />

sammeln konnte, eines der<br />

Lieblingsthemen für Start-up-Gründer<br />

ausgesucht: Das Thema Mobilität rangiert<br />

auf Platz 7 der Branchen, in denen<br />

Jungunternehmer gründen – 33<br />

Prozent mehr im ersten Halbjahr dieses<br />

Jahres als noch in 2023, wie der<br />

Startup Verband und der Datenbank-<br />

Anbieter Startupdetector in ihrem aktuellen<br />

„Next Generation“-Report angeben.<br />

Direkt dahinter auf Platz 8 und<br />

ebenfalls im Aufwind ist der Bereich<br />

Lukas Schlipf (links), Gründer von Smopi, und Tim Findeiss, Mitgründer von Senior<br />

Connect, wissen was zählt: gute Netzwerke.<br />

„HR Tech“ – das Metier von Tim Findeiss.<br />

Wie Schlipf mit Smopi wird auch<br />

er am 10. Oktober beim Zukunftswiesen<br />

Summit in Blaufelden dabei sein.<br />

Gemeinsam mit seinen Mitstreitern<br />

Samuel Keitel und Staël Tchinda hat er<br />

Senior Connect gegründet, eine digitale<br />

Plattform zur Jobvermittlung für Senior<br />

Professionals – gut ausgebildete<br />

Fachkräfte mit langjähriger Expertise<br />

in der Altergruppe 50 plus.<br />

Das Trio gewann den Gründerwettbewerb<br />

„Hohenlohe4Talents“, was<br />

dem Start-up finanzielle Förderung<br />

und ein noch stärkeres Netzwerk einbrachte.<br />

Findeiss spricht an, womit<br />

angehende Gründer noch vor der so<br />

genannten „Seed“-Phase hadern: Eine<br />

solide Finanzierung, mit der das Startup-Samenkorn<br />

keimen und Wurzeln<br />

schlagen kann. Im Fall von Senior Connect<br />

seien es institutionelle Investoren<br />

– Venture-Kapitalgeber – die diese Basis<br />

bereiten. Aktuell befinde sich Senior<br />

Connect in einer Finanzierungsrunde,<br />

die in den kommenden Monaten<br />

abgeschlossen werden soll. Die Gründer<br />

aus Hohenlohe haben allerdings<br />

gute Argumente für potenzielle Geldgeber:<br />

Dank Partnerschaften und Marketing<br />

verfügt Senior Connect inzwischen<br />

über einen Pool von 150.000<br />

Senior Professionals.<br />

„Aufbauend auf einer stabilen Finanzierung<br />

ist das Netzwerk aber eigentlich<br />

das Wichtigste“, sagt Findeiss.<br />

Genau wie Schlipf will er den Summit<br />

zum Austausch mit Mittelständlern<br />

und anderen Start-up-Pionieren nutzen.<br />

Schließlich sollen Angebot und<br />

Nachfrage weiter wachsen. Sein Tipp:<br />

Keine Hemmungen haben, nach erfolgreichen<br />

Gesprächen das Gegenüber<br />

nach weiteren Ansprechpartnern<br />

zu fragen oder um Referenzen zu bitten:<br />

„Positive Mundpropaganda kann<br />

sehr viel bewirken, das haben wir<br />

selbst bemerkt“, sagt er. Voraussetzung<br />

für Erfolg sei, den Markt genau zu kennen.<br />

„Es ist extrem wichtig, eine lange<br />

Zeit der Marktforschung einzuplanen,<br />

um zu validieren, wo ein Problem vorhanden<br />

ist. Die Schmerzen der Menschen<br />

zu verstehen und basierend darauf<br />

ein Produkt zu entwickeln, das der<br />

Zielgruppe einen Mehrwert bietet.“<br />

Etwas zu schaffen, das anderen<br />

Menschen, vielleicht sogar dem biologischen<br />

und wirtschaftlichen Ökosystem<br />

etwas bringt – dafür schlägt auch<br />

das Herz des Smopi-Gründers Schlipf:<br />

„Wir haben doch alle das Ziel vor<br />

Augen, dass sich die Welt noch etwas<br />

länger dreht und wir mit unseren Lösungen<br />

dazu ein Stück beitragen können.“<br />

Natalie Kotowski<br />

34 <strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

35


WIRTSCHAFT | Landkreis Hohenlohe<br />

Landkreis Hohenlohe | WIRTSCHAFT<br />

„Das kenne ich<br />

so von keiner<br />

anderen Region“<br />

Klein, aber oho: Der Hohenlohekreis ist nach Überzeugung<br />

von Landrat Ian Schölzel einer der innovativsten im Land –<br />

auch dank der vorhandenen Netzwerke. Im Interview spricht<br />

Schölzel über seine Visionen für Wirtschaft und Bürger.<br />

Interview von Natalie Kotowski<br />

Foto: Landratsamt Hohenlohekreis<br />

Herr Schölzel, seit Mai sind sie neuer<br />

Landrat des Hohenlohekreises. Das<br />

Thema Fachkräftemangel steht auf Ihrer<br />

Agenda. Was können Sie als Landrat<br />

tun, um Unternehmen im Kampf<br />

um kluge Köpfe zu unterstützen?<br />

Ian Schölzel: Der Mangel an qualifizierten<br />

Arbeitskräften ist eine branchenübergreifende<br />

Herausforderung,<br />

gerade im ländlichen Raum. Als Landrat<br />

kann ich unsere Wirtschaft auf verschiedenen<br />

Wegen unterstützen. Zunächst<br />

bin ich positiv überrascht, dass<br />

es vor Ort schon viele Initiativen und<br />

Projekte gibt, die sich mit diesem Thema<br />

beschäftigen.<br />

Hat Sie diese Eigeninitiative überrascht?<br />

Schölzel: Die vorhandenen Netzwerke<br />

zu den verschiedensten Themen sind<br />

meiner Kenntnis nach einzigartig.<br />

Dass sich konkurrierende Unternehmen<br />

in einer Initiative wie der Innovationsregion<br />

Hohenlohe einbringen<br />

und dort gemeinsam wirtschaftsrelevante<br />

Themen besprechen, kenne ich<br />

so von keiner anderen Region. Der<br />

Kreis profitiert außerdem von der engen<br />

Zusammenarbeit unserer Wirtschaftsförderung<br />

mit der Wirtschaftsregion<br />

Heilbronn-Franken, die immer<br />

wieder neue Netzwerke und Angebote<br />

für die Unternehmen vor Ort initiieren.<br />

Auch die starke Verbundenheit der<br />

Wirtschaft zu unserer Region ist ein<br />

großer Pluspunkt. Nicht nur die Unternehmen<br />

selbst, sondern auch örtliche<br />

Vereine, Projekte und Veranstaltungen<br />

werden unterstützt, und damit steigt<br />

die Lebensqualität.<br />

Also haben Sie schon gute Startbedingungen<br />

vorgefunden. Wie werden Sie<br />

dieses Potenzial ausbauen?<br />

Schölzel: Meine Aufgabe sehe ich darin,<br />

diese regionalen Netzwerke zu stärken<br />

und mit Unterstützung des Land-<br />

Seit Mai im Amt und vorwärts<br />

denkend: Ian Schölzel, Landrat des<br />

Hohenlohekreises.<br />

kreises weiterzuentwickeln. In<br />

politischen Gremien kann ich mich außerdem<br />

für den weiteren Bürokratieabbau<br />

in unserem Land einsetzen.<br />

Netzwerke zu stärken bedeutet, selbst<br />

ein Teil des Netzes zu sein. Wie kann<br />

das am besten gelingen?<br />

Schölzel: Für all diese Themen ist es<br />

essenziell, dass ich als Landrat die Bedürfnisse<br />

unserer Unternehmen kenne<br />

und verstehe. Deshalb nutze ich jede<br />

Gelegenheit, um mich mit unseren Betrieben<br />

über deren Herausforderungen<br />

auszutauschen.<br />

Dazu gehört auch, als Vorsitzender der<br />

Touristikgemeinschaft den Hohenlohekreis<br />

noch verlockender zu machen?<br />

Schölzel: Die Vermarktung unserer<br />

Region ist ein wichtiger Punkt, um bekannter<br />

zu werden. Dazu arbeiten wir<br />

im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />

eng mit dem Tourismus zusammen,<br />

der als Standortfaktor immer wichtiger<br />

wird. Denn die touristischen An-<br />

Nach der Schule?<br />

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Im Hohenlohekreis ist Öhringen die einzige große Kreisstadt.<br />

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<strong>August</strong> <strong>2024</strong>


WIRTSCHAFT | Landkreis Hohenlohe<br />

Landkreis Hohenlohe | WIRTSCHAFT<br />

Tradition und Innovation liegen im<br />

Hohenlohekreis, wie in Waldenburg,<br />

nah beieinander.<br />

Foto: Landratsamt Hohenlohekreis<br />

Schölzel (schmunzelt): Natürlich lässt<br />

sich das schwer vorhersagen, aber ich<br />

könnte mit folgendem Szenario schon<br />

sehr gut leben: In acht Jahren haben<br />

wir als Landkreisverwaltung alle unsere<br />

internen Prozesse voll digitalisiert,<br />

jeder kann dann – das muss unser Anspruch<br />

sein – viele Dienstleistungen<br />

bequem von zuhause aus in Anspruch<br />

nehmen. Schon heute dürften wir uns<br />

im landesweiten Vergleich bei der Digitalisierung<br />

im guten Mittelfeld bewegen<br />

und sind bereits in vielen Bereichen<br />

gut aufgestellt, etwa mit unserer<br />

E-Learning-Plattform. Als Landkreisverwaltung<br />

sind wir ein bürgernaher<br />

Dienstleister – und die Menschen<br />

schätzen unseren unkomplizierten<br />

und lösungsorientierten Service. Das<br />

neue Kreishaus wurde im Zeit- und<br />

Kostenrahmen Anfang 2029 fertiggestellt<br />

und hat dank moderner und bürgernaher<br />

Struktur etliche Quereinsteiger<br />

für das Team Landratsamt<br />

angelockt. Auch das Krankenhaus<br />

Öhringen wurde entsprechend der Planung<br />

fertiggestellt, konnte den Betrieb<br />

Ende 2025 aufnehmen, hat sich zu einem<br />

festen Anker der Gesundheitsversorgung<br />

entwickelt und genießt durch<br />

die vorbildliche medizinische Versorgung<br />

einen guten Ruf. In Künzelsau<br />

konnte das ehemalige Krankenhausareal<br />

revitalisiert werden. Im Landkreis<br />

fahren bis dahin auch mehr Busse mit<br />

anderer Antriebstechnologie. Der<br />

Landkreis bewegt sich, vor allem wegen<br />

der Erfolge im massiven<br />

Photovoltaik ausbau, mit großen<br />

Schritten auf die Klimaneutralität zu.<br />

Die heimische Wirtschaft hat die Transformation<br />

gut bewerkstelligt – und ist<br />

dank ihrer Innovationskraft weiter auf<br />

Erfolgskurs.<br />

Zur Person<br />

Ian Vincent Schölzel ist seit 1.Mai<br />

dieses Jahres neuer Landrat im<br />

Hohenlohekreis. Der studierte<br />

Diplom-Verwaltungsfachwirt (FH)<br />

undWirtschaftsjurist, LL. M., siegte<br />

im ersten Wahlgang. Zuletzt war der<br />

48-Jährige Erster Bürgermeister der<br />

Stadt Waiblingen, zuvor Bürgermeister<br />

der Gemeinde Weissach im Tal.<br />

gebote dienen der Lebensqualität in<br />

unserem Landkreis und sind für Fachkräfte<br />

ein Argument bei der Entscheidung<br />

für einen neuen Arbeitsplatz.<br />

In Ihrer Rede, mit der Sie das Amt übernommen<br />

haben, nennen Sie den Hohenlohekreis<br />

klein, aber sehr innovativ.<br />

Worin zeigt sich das für Sie im kleinsten<br />

Kreis Baden-Württembergs?<br />

Schölzel: Der Hohenlohekreis ist eine<br />

der innovativsten Regionen Deutschlands<br />

und wird nicht umsonst „Region<br />

der Weltmarktführer“ genannt. Wir haben<br />

einen starken Mittelstand, viele familiengeführte<br />

Unternehmen und<br />

ideen reiches Handwerk. Dank der verschiedenen<br />

Cluster und unseres Hochschulstandorts<br />

bieten wir vielfältige<br />

Möglichkeiten und ein dynamisches<br />

Umfeld für das Wachstum und die Weiterentwicklung<br />

unserer Unternehmen.<br />

Vor welchen Herausforderungen steht<br />

der Hohenlohekreis trotz seiner Innovationskraft?<br />

Schölzel: Die Kommunen im Hohenlohekreis<br />

stehen vor den gleichen Herausforderungen<br />

wie alle Kommunen<br />

im Land: Es wird zunehmend schwerer,<br />

dem Aufgaben- und Regelungszuwachs<br />

wie etwa im Bereich der<br />

Kleinkindbetreuung, der Ganztagesbetreuung<br />

an Schulen, dem Klima- und<br />

Umweltschutz, der Unterbringung von<br />

Flüchtlingen, beim Bundesteilhabegesetz,<br />

den steuerrechtlichen Vorgaben<br />

durch § 2b Umsatzsteuergesetz aber<br />

auch bei der Grundsteuerreform sowohl<br />

finanziell als auch personell<br />

nachzukommen. Dem kann nur begegnet<br />

werden, wenn die Entbürokratisierungsinitiative<br />

des Landes messbare<br />

Erfolge bringt und wir im öffentlichen<br />

Dienst als attraktiver Arbeitgeber punkten<br />

und damit Fachkräfte gewinnen<br />

können.<br />

Diese Fragen lassen sich aber nicht allein<br />

auf kommunaler beziehungsweise<br />

Kreisebene beantworten, oder?<br />

Schölzel: Da die finanzielle Situation<br />

der Kommunen meist stark von den<br />

Gewerbe-, Einkommen- und Umsatzsteuereinnahmen<br />

abhängt, wird die<br />

weitere wirtschaftliche Gesamtentwicklung<br />

im Bund und Land maßgeblich<br />

sein, ob die kommunalen Haushalte<br />

ausgeglichen werden können oder in<br />

Schieflage geraten.<br />

Sie haben sich schon vor Ihrer Wahl<br />

klar für den Neubau des Landratsamts<br />

ausgesprochen, um den Mitarbeitern<br />

ein motivierendes, modernes Umfeld zu<br />

bieten. Was wäre die Alternative gewesen?<br />

Schölzel: Das Landratsamt ist eine<br />

wichtige Institution, denn mit seinem<br />

Leistungsangebot hat die Landkreisverwaltung<br />

einen wichtigen Anteil am<br />

Alltag der Bürgerinnen und Bürger.<br />

Viele Aufgaben sind komplex, daher<br />

braucht die Verwaltung engagierte Mitarbeitende.<br />

Eine vernünftige und ordentliche<br />

Unterbringung mit moderner<br />

Ausstattung ist dabei ein Baustein<br />

der Wertschätzung und hat einen hohen<br />

Stellenwert. Aus diesem Grund ist<br />

es alternativlos, auch die Unterbringung<br />

der Landkreisverwaltung zu verbessern<br />

und zukunftsfähiger zu machen.<br />

Kurz gesagt: So wie sich der<br />

Landkreis weiterentwickelt, muss sich<br />

auch die Landkreisverwaltung verändern.<br />

Wenn Sie acht Jahre weiterdenken –<br />

was wird sich im Hohenlohekreis noch<br />

weiter verbessert haben am Ende Ihrer<br />

ersten Amtszeit?<br />

Foto: Andreas Schmid<br />

Weinbau, wie etwa bei Adolzfurt, prägt die sanften Hügel des Hohenlohekreises.<br />

38<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

39


WIRTSCHAFT | Landkreis Hohenlohe<br />

Landkreis Hohenlohe | WIRTSCHAFT<br />

Herzlich und<br />

unkompliziert<br />

In der Region der Weltmarktführer arbeiten, bei den Erzeugern vor Ort einkaufen<br />

und die Kulturlandschaft und Natur des Hohenlohekreises genießen. Wir haben<br />

gefragt, was Baden-Württembergs kleinsten Landkreis so besonders macht.<br />

Welche Produkte und kulinarischen Einflüsse machen den Landkreis<br />

Hohenlohe für einen Sternekoch besonders interessant?<br />

„Ich habe Hohenlohe ziemlich schnell als Genießerregion kennen und lieben<br />

gelernt. Besonders bekannt ist Hohenlohe für das Schwäbisch-Hällische<br />

Landschwein und Boeuf de Hohenlohe. Aber es gibt noch so viel mehr. Wir beziehen<br />

viele und vor allem tolle Produkte aus der unmittelbaren Umgebung.<br />

Und genau das macht für mich die Region Hohenlohe besonders interessant.<br />

Beispielsweise haben wir immer wieder den Mäusdorfer Landgockel in unserem<br />

Gourmetmenü. Wir arbeiten seit Jahren eng mit lokalen Bauern, Erzeugern<br />

und Lieferanten zusammen, und bekommen so das Beste aus Hohenlohe<br />

ins Haus. Ich pflege einen engen Austausch mit unseren heimischen<br />

Lieferanten und bin auch gerne mal vor Ort. Und weil wir stolz darauf sind,<br />

nennen wir unsere Lieferanten auch auf unseren Speisekarten. Wir setzen unseren<br />

Fokus auf Frische und die Qualität der Produkte. Aus diesem Grund sind<br />

wir der Region auch kulinarisch verbunden.“<br />

Was macht den Landkreis Hohenlohe für bestehende<br />

Unternehmen und Existenzgründer attraktiv?<br />

„Der Hohenlohekreis verfügt über die höchste Dichte<br />

an Weltmarktführern in Deutschland und ist über<br />

die Landkreisgrenzen hinaus als starker Wirtschaftsstandort<br />

mit Tradition und Expertise bekannt. Die<br />

Vielfalt an unterschiedlichen Branchen, insbesondere<br />

im Bereich der mittelständischen Unternehmen,<br />

trägt gleichermaßen zur Stabilität und Innovationsfähigkeit<br />

des Wirtschaftsstandorts bei. Gleichzeitig<br />

profitieren die entstandenen Cluster aus Unternehmen<br />

ähnlicher Branchen durch ein ausgeprägtes<br />

Netzwerk voneinander und stärken damit ihre Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Zudem begünstigen die attraktive<br />

Lage entlang der Autobahnen A6 und A81 sowie die<br />

qualifizierten Arbeitskräfte die Ansiedlung neuer<br />

Unternehmen.“<br />

Sarah Schmidt ist seit 2023 Geschäftsführerin<br />

der W.I.H.-Wirtschaftsinitiative<br />

Hohenlohe GmbH und Leiterin des Amtes<br />

für Wirtschaftsförderung und Tourismus im<br />

Landratsamt Hohenlohekreis.<br />

Verändert Ihr Wissen um die bewegte Historie Ihren<br />

Blick auf den heutigen Landkreis Hohenlohe?<br />

„Als jemand, der tagtäglich mit der Historie Hohenlohes<br />

zu tun hat, kann ich diese Frage nur bejahen.<br />

Jeder Ortsname, jedes ältere Gebäude, sie alle haben<br />

einen anderen Klang, wenn man damit Gegenwart<br />

und Vergangenheit gleichzeitig assoziiert. Was für<br />

mich bei meinem (emotionalen) Blick auf den heutigen<br />

Landkreis dennoch dominiert, sind die Hohenloherinnen<br />

und Hohenloher von heute, ist das gute,<br />

oft sehr herzliche und unkomplizierte Miteinander<br />

im Hier und Jetzt.“<br />

Ulrich Schludi leitet seit 2013 das<br />

Hohenlohe-Zentralarchiv<br />

Neuenstein, das historische Archiv<br />

für Hohenlohe.<br />

Fotos: W.I.H. GmbH / Nicole Schielberg, Schlosshotel Friedrichsruhe, privat<br />

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Boris Rommel ist seit 2016 Küchenchef im Gourmet-<br />

Restaurant Le Cerf im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe.<br />

Im gleichen Jahr erhielt das Restaurant den<br />

ersten, 2017 den zweiten Michelinstern.<br />

40<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

41


WIRTSCHAFT | Landkreis Hohenlohe<br />

Landkreis Hohenlohe | WIRTSCHAFT<br />

Jedes Konzert ein Ereignis<br />

Neustart mit großen Namen: Mit einem Klassik programm voller<br />

Höhepunkte entführen die Würth Philharmoniker ab 7. September<br />

in die neue Saison <strong>2024</strong>/25 im Künzelsauer Carmen Würth Forum.<br />

Kent Nagano, Cecilia Bartoli und<br />

viele mehr: Mit einem internationalen<br />

Staraufgebot verspricht<br />

auch die achte Klassik-Spielzeit bei<br />

Würth mit hochkarätigen Orchesterkonzerten<br />

und feiner Kammermusik<br />

puren Konzertgenuss im Künzelsauer<br />

Carmen Würth Forum.<br />

„Wir freuen uns auf die kommende<br />

Saison mit ihren Highlights, es ist<br />

für alle Generationen etwas dabei“,<br />

sagt C. Sylvia Weber, Geschäftsbereichsleiterin<br />

Kunst und Kultur in der<br />

Würth-Gruppe. „Mit ihrem kraftvollen<br />

Klang und nuancierten Interpretationen<br />

bringen die Würth Philharmoniker<br />

erneut große Musik in ihre Heimatregion<br />

Hohenlohe, was in Verbindung<br />

mit dem Kunstangebot der Sammlung<br />

Würth in den Museen Würth einzigartig<br />

ist. Zudem sind wir glücklich, zahlreiche<br />

namhafte Solisten und Gastdirigenten<br />

begrüßen zu dürfen.“<br />

Zum Saisonauftakt am 7. September<br />

konzertiert das Orchester mit<br />

einem der wohl berühmtesten Pianisten<br />

unserer Zeit im Reinhold Würth<br />

Saal: Yefim Bronfman. Der mehrfach<br />

Grammy-prämierte Solist interpretiert<br />

unter Leitung von Gaetano d’Espinosa,<br />

regelmäßig Dirigent an der Semperoper,<br />

Beethovens Klavierkonzert Nr. 3.<br />

In der zweiten Konzerthälfte wird Anton<br />

Bruckners erste Sinfonie erklingen.<br />

Niemand Geringeren als Kent<br />

Nagano gemeinsam mit den Solistinnen<br />

und Solisten Veronika Eberle, Jan<br />

Vogler und Mari Kodama darf das Klassik-Publikum<br />

bei Würth am 17. November<br />

am Pult begrüßen. Die Sopranistin<br />

Sondra Radvanovsky und der<br />

Tenor Piotr Beczała würdigen am<br />

23. November mit den Würth Philharmonikern<br />

unter der Leitung ihres<br />

Chefdirigenten Claudio Vandelli dann<br />

den 100. Todestag Giacomo Puccinis.<br />

Weitere Höhepunkte im Frühjahr<br />

kommenden Jahres: Unter ihren Chefdirigenten<br />

Claudio Vandelli stellen die<br />

Würth Philharmoniker und Thomas<br />

Hampson am 22. März 2025 Werke von<br />

Johannes Brahms konzertant vor. Im<br />

April gibt Cecilia Bartoli, Mezzosopra-<br />

nistin von Weltrang mit magnetischer<br />

Bühnenpräsenz und einer Stimme, deren<br />

Schönheit und Beweglichkeit keine<br />

Grenzen zu kennen scheint, dem<br />

Publikum die Ehre. Zu erleben sein<br />

wird eine Operngala der Musiciens du<br />

Prince-Monaco mit Musizierenden<br />

der Würth Philharmoniker gemeinsam<br />

mit weiteren Solistinnen und Solisten,<br />

einem Opernchor und dem Verschmelzen<br />

zweier Klangkörper.<br />

Der Mai steht im Zeichen von<br />

Mozarts Kompositionen<br />

Wer ein ganzes Wochenende lang Mozart<br />

vom Feinsten genießen möchte,<br />

kann im Mai an zwei Tagen den überragenden<br />

Pianisten Rudolf Buchbinder<br />

am Klavier mit den Würth Philharmonikern<br />

hören. Ebenfalls im Mai<br />

2025 wird man in Künzelsau mit den<br />

Berliner Philharmonikern unter der<br />

Leitung ihres Chefdirigenten Kirill Petrenko<br />

eines der weltweit führenden<br />

Ensembles willkommen heißen. Sie<br />

spielen Beethovens 6. Sinfonie, die<br />

„Pastorale“, eine seiner wenigen<br />

Kompositionen mit programmatischem<br />

Hintergrund. Den Solopart bei<br />

Wolfgang Amadeus Mozarts<br />

Klarinettenkonzert übernimmt Wenzel<br />

Fuchs, Solo-Klarinettist der Philharmoniker.<br />

Der Reinhold Würth Saal im von<br />

David Chipperfield Architects entworfenen<br />

Carmen Würth Forum ist die<br />

Heimstätte der Klassik bei Würth.<br />

Chipperfield lässt den Zuschauerraum<br />

von der Bühne aus so deutlich ansteigen,<br />

dass das Publikum in allen Reihen<br />

beste Sicht auf die Bühne hat und<br />

akustisch perfekt mit dem Konzertgeschehen<br />

verbunden ist. Die Wände<br />

sind in französischem Walnussholz<br />

verkleidet, das Parkett aus dunkler<br />

Räuchereiche. Seiner Bestimmung als<br />

akustisch herausragender Ort der<br />

Kammermusik wird der Reinhold<br />

Würth Saal beim Auftakt der dreiteiligen<br />

Reihe „Lieben Sie Mendelssohn?“<br />

Foto: Würth/Ufuk Arslan<br />

Kent Nagano und Violinistin Veronika<br />

Eberle bringen den Saal zum Klingen.<br />

von Violinistin Ksenia Dubrovskaya<br />

gerecht. Die Preis trägerin des<br />

Moskauer Tschaikowski-Wettbewerbs<br />

widmet sich mit einem ausgewählten<br />

Kammermusik programm und thematisch<br />

passenden Lesungen dem Werk<br />

des Romantikers Felix Mendelssohn<br />

Bartholdy.<br />

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42<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

43


WIRTSCHAFT | Familienunternehmen<br />

Was Thronfolger brauchen<br />

Ein Familienunternehmen zu übernehmen, erfordert von Nachfolgern<br />

Mut, Resilienz und gute Netzwerke. Wer diese Voraussetzungen<br />

mitbringt, für den kann es sehr erfüllend sein, das Lebenswerk der<br />

Vorgänger weiterzuführen – wie gelungene Beispiele beweisen.<br />

Früher führte traditionell der erstgeborene<br />

„Kronprinz“ das Familienunternehmen<br />

weiter. In Heilbronn-Franken<br />

wollen etwa ein Drittel der Unternehmer<br />

familienintern übergeben.<br />

Nur 120 Minuten dauerte die<br />

offizielle Übergabe der „Firma“.<br />

Als vergangenes Jahr König<br />

Charles III gekrönt wurde, war er 74<br />

Jahre alt – der älteste britische Monarch,<br />

der jemals den Thron bestieg.<br />

Ungewollt hat die „Firma“, wie das Königshaus<br />

sein Familienunternehmen<br />

nennt, den „Prinz-Charles-Effekt“ etabliert.<br />

So nennen es Experten, wenn<br />

der Senior so lange an der Führung<br />

bleibt, bis potenzielle Nachfolger<br />

selbst fast zu alt für den Chefsessel<br />

sind. Dass manche Ältere nicht loslassen<br />

können, ist aber nur die eine Seite.<br />

Auf der anderen Seite müssen auch<br />

nachrückende Kronprinzen und<br />

-prinzessinnen der Aufgabe gewachsen<br />

sein, das Lebenswerk der „abdankenden<br />

Generation“ erfolgreich weiterzuführen.<br />

Immerhin lässt sich ein<br />

neuer Nachfolger in Familienunternehmen<br />

nicht in einer zweistündigen<br />

Zeremonie wie in der Westminster Abbey<br />

inthronisieren. „Diese Verantwortung<br />

erfordert eine hohe Resilienz und<br />

die Fähigkeit, mit Stress und Unsicherheit<br />

umzugehen“, hat Alina Hafner beobachtet.<br />

Sie ist Doktorandin und wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin am<br />

Institut „Global Center for Family Enterprise“<br />

der TUM School of Management<br />

in Heilbronn.<br />

Diese emotionale Gratwanderung<br />

steht laut IHK in etwa 27.000 Familienunternehmen<br />

in Baden-Württemberg<br />

bevor, die in den kommenden<br />

zwei Jahren übergeben werden sollen.<br />

In Heilbronn-Franken plant aktuell etwas<br />

mehr als ein Drittel der Familienunternehmen,<br />

ihr unternehmerisches<br />

Lebenswerk Thronfolgern aus den eigenen<br />

Reihen zu überlassen – und beide<br />

Parteien wollen sich bestmöglich<br />

wappnen.<br />

Verantwortung<br />

schrittweise übertragen<br />

Einige Oberhäupter und Erben suchen<br />

deshalb vorher Unterstützung bei Marion<br />

Faiß, Referentin Unternehmensnachfolge<br />

und Finanzierung bei der<br />

IHK Heilbronn-Franken: „Viele Unternehmen<br />

aus der Region melden sich,<br />

wenn es darum geht, einen Fahrplan<br />

für die eigene Nachfolge zu erhalten –<br />

schließlich übergibt man sein Lebenswerk<br />

nicht an einem Tag“, berichtet sie.<br />

Ihr Tipp: Familieninterne Übergaben<br />

lange im Voraus planen: „Wissen und<br />

Verantwortung kann schrittweise<br />

übertragen werden, ohne direkt ins<br />

kalte Wasser geworfen zu werden.“<br />

Denn wo sich Nachfolger langsam an<br />

dieses kalte Wasser gewöhnen dürfen,<br />

indem sie frühzeitig in das operative<br />

Geschäft eingebunden werden, gelingt<br />

der Stabwechsel oft.<br />

Vertrauen und Rückhalt aus<br />

der Familie erhalten<br />

Wie im Fall von Julia Schmitt, Leiterin<br />

der Unternehmensentwicklung und<br />

Mitglied der Geschäftsleitung bei<br />

Schmitt Logistik in Schwäbisch Hall-<br />

Sulzdorf. Sie vertritt die vierte Generation<br />

im Unternehmen. Ein Unternehmen<br />

weiterzuführen und zu<br />

entwickeln, erfordere Fachwissen,<br />

strategische Weitsicht und Innovationsgeist.<br />

„Es ist eine große Herausforderung,<br />

aber auch Ehre und Motivation.“<br />

Die nötige Kraft für diese<br />

Herausforderung beziehe sie aus der<br />

Unterstützung und dem Vertrauen ihrer<br />

Familie - bis heute sei ihr wichtigster<br />

Mentor ihr Vater Günter Schmitt.<br />

Für TUM-Expertin Hafner ein<br />

Idealfall: „Eine strukturierte Einarbeitung,<br />

gekoppelt mit einer offenen<br />

Kommunikation in der Familie, hilft,<br />

sich der Aufgabe gewachsen zu fühlen.“<br />

Schon vor der Übergabe transparent<br />

zu kommunizieren, rät auch<br />

Nachfolge-Moderatorin Faiß von der<br />

IHK: „Alle Familienmitglieder sollten<br />

frühzeitig in die Gestaltung eingebunden<br />

werden.“ Heißt: Alle Betroffenen<br />

sollten klare Informationen und regelmäßige<br />

Updates erhalten, erbrechtliche<br />

Regelungen und Schenkungen<br />

thematisiert werden. Um Konflikte zu<br />

vermeiden, sei es „wichtig, dass Vereinbarungen,<br />

die besprochen wurden,<br />

auch schriftlich festgehalten wer-<br />

Foto: AdobeStock/ lighthousestock<br />

44<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong>


WIRTSCHAFT | Familienunternehmen<br />

Familienunternehmen | WIRTSCHAFT<br />

den. Gerade, welche Rolle jedes Familienmitglied<br />

einnimmt, welche finanziellen<br />

Aspekte besprochen wurden<br />

und wie Aufgaben verteilt sind“, rät sie.<br />

Eine externe Beratung oder Mediation<br />

könne der Schlüssel zu einer konfliktfreien<br />

Übergabe sein.<br />

Denn nicht immer fühlen sich<br />

potenzielle Nachfolger von Anfang an<br />

mental und fachlich stark genug, ohne<br />

beratende Hilfe von Dritten nach dem<br />

Zepter zu greifen und es erfolgreich<br />

festzuhalten: „Ein unternehmerisches<br />

Erbe anzutreten, kann für die übernehmende<br />

Generation psychologisch<br />

und inhaltlich herausfordernd sein“,<br />

sagt Faiß. Aus ihrer Sicht seien Nachfolger<br />

manchmal überfordert: „Man<br />

will einerseits den Eltern und Großeltern<br />

gerecht werden, aber auch von<br />

den Mitarbeitern akzeptiert werden.<br />

Das Unternehmen weiterzuentwickeln,<br />

dabei aber die Unternehmenskultur<br />

zu wahren und gleichzeitig neue<br />

Geschäftsfelder zu erschließen, erfordert<br />

viel Fingerspitzengefühl“. Dazu<br />

Alina Hafner von der TUM ist Expertin<br />

für Unternehmensnachfolgen.<br />

kämen noch finanzielle und rechtliche<br />

Aspekte, wie die aktuelle Bewertung<br />

und steuerliche Regelungen. Auch<br />

TUM-Expertin Hafner kennt das Phänomen:<br />

„Psychologisch gesehen kann<br />

der Druck, den Erwartungen der Familie<br />

gerecht zu werden und das Lebenswerk<br />

der Vorgänger weiterzuführen,<br />

für Unternehmerkinder sehr belastend<br />

sein“, sagt sie. Den Bedarf an externer<br />

Beratung hat Unternehmerin Christine<br />

Grotz erkannt. Sie ist seit 2017 geschäftsführende<br />

Gesellschafterin von<br />

Weber-Hydraulik in Güglingen. „Neben<br />

meiner Karriere im Konzern habe<br />

ich mich als Beraterin für Familiennachfolge<br />

selbstständig gemacht“, sagt<br />

sie.<br />

Es war nach ihren Worten damals<br />

nicht mehr geplant, dass sie in die aktive<br />

Geschäftsführung einsteigt. Als das<br />

Unternehmen in Schieflage geriet,<br />

habe sie aber eine intrinsische Verpflichtung<br />

gespürt, die Werte und Visionen<br />

zu bewahren und das Unternehmen<br />

nachhaltig für die Anforderungen<br />

der Zukunft zu rüsten und ökonomisch,<br />

ökologisch und sozial nachhaltig<br />

zu gestalten.<br />

Gut vorbereitet war Grotz jedenfalls:<br />

„Meine Verbindung zum Unternehmen<br />

war natürlich schon immer<br />

sehr eng. Als Kind habe ich viel Zeit mit<br />

meinem Großvater und mit meinem<br />

Vater im Betrieb verbracht, als Jugendliche<br />

regelmäßig in unserer Lehrwerkstatt<br />

mitgearbeitet. Durch meine lang-<br />

Foto: TUM School of Management<br />

jährige Mitarbeit als Gesellschafterin<br />

hatte ich immer Einblick ins Unternehmen.“<br />

Auch fachlich hatte sie die richtigen<br />

Weichen gestellt: Abitur am Technischen<br />

Gymnasium, Studium zur<br />

Wirtschaftsingenieurin und Master in<br />

den USA. „Beruflich habe ich wertvolle<br />

Erfahrungen bei Daimler gesammelt.<br />

Die Arbeit dort war entscheidend für<br />

mein Verständnis der Branche und hat<br />

mir geholfen, andere Ansätze in das Familienunternehmen<br />

einzubringen.“<br />

Mut, neue Perspektiven zu entwickeln<br />

– dazu ermuntert auch Hafner,<br />

wenn es darum geht, die Balance zwischen<br />

Tradition und Innovation zu halten:<br />

„Insbesondere jüngere Generationen,<br />

die zuvor in einem anderen<br />

Unternehmen Erfahrung gesammelt<br />

haben, bringen oft klare Vorstellungen<br />

über moderne Arbeitsbedingungen<br />

wie etwa Work-Life-Balance mit“, sagt<br />

sie. Nach ihrer Erfahrung kann es einem<br />

Familienunternehmen guttun,<br />

wenn Nachfolger das Unternehmen an<br />

externe Führungskräfte übergeben<br />

oder beispielsweise lediglich im Governance-Bereich<br />

– etwa im Aufsichtsrat –<br />

Teil der Organisation bleiben: „Das<br />

kann nicht nur eine wertvolle Chance<br />

für das Unternehmen darstellen, sondern<br />

auch den Weg für Innovationen<br />

ebnen.“<br />

Auch eine Doppelspitze<br />

kann funktionieren<br />

Bei Weber-Hydraulik hat man diese<br />

Option genutzt: Mit Yannick Weber hat<br />

Grotz seit einem Jahr einen externen<br />

technischen Geschäftsführer an ihrer<br />

Seite, der auch die Unternehmensstandorte<br />

verantwortet. Die Doppelspitze<br />

funktioniert: „Wie agieren als<br />

gleichberechtigtes Team, das sich in<br />

seinen Stärken ergänzt“, sagt er. „Wir<br />

teilen ein gemeinsames Verständnis<br />

davon, wohin wir das Unternehmen<br />

entwickeln wollen. Unsere Verantwortung<br />

basiert auf dem selben Werteverständnis<br />

und einem starken Fundament<br />

von gegenseitigem Respekt und<br />

Wertschätzung“, betont Weber.<br />

Allen, die in ähnliche Positionen<br />

nachrücken, empfiehlt Grotz, klare Visionen<br />

zu entwickeln entlang der Frage<br />

„Wo will ich hin?“, außerdem selbstreflektiert,<br />

lernfähig und verantwortungsbewusst<br />

zu handeln. Vertrauen in<br />

die eigenen Fähigkeiten und Mut, Neues<br />

auszuprobieren, sind wichtige Eigenschaften,<br />

darin sind sich Nachfolger<br />

einig. Ebenso kann es helfen, Rat<br />

und Unterstützung von Dritten einzuholen<br />

und Netzwerke aufzubauen:<br />

„Der Austausch mit anderen Nachfolgern<br />

und das Lernen aus deren Erfahrungen<br />

kann sehr wertvoll sein“, hat Expertin<br />

Hafner festgestellt.<br />

Dass König Charles III nur wenig<br />

Möglichkeiten hatte, sich auf Augenhöhe<br />

mit anderen über „die Firma“<br />

auszu tauschen, könnte potenzielle<br />

Nachfolger in Heilbronn-Franken ermutigen:<br />

Sie haben es unter Umständen<br />

sogar leichter als ein britischer<br />

Monarch.<br />

Natalie Kotowski<br />

Heilbronn<br />

BERUFLICH<br />

AUF DEM<br />

SPRUNG?<br />

Rund 30.000 freie Stellen in<br />

der Region Heilbronn-Franken,<br />

Kraichgau, Mosbach und<br />

Ludwigsburg.<br />

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60 Jahre GEMÜ - 60 Jahre Zukunft<br />

GEMÜ feiert 60-jähriges Jubiläum. Angefangen hat alles mit einem Ventil aus Kunststoff<br />

– ein Meilenstein in der Geschichte der Ventiltechnologie. Seitdem ist GEMÜ<br />

dynamisch gewachsen und hat sich zu einem weltweiten Technologieunternehmen<br />

entwickelt. Gleichzeitig hat GEMÜ seine Wurzeln in Hohenlohe bewahrt und wird seit<br />

2011 in zweiter Generation als Familienunternehmen in Richtung Zukunft geführt.<br />

47<br />

www.gemu-group.com


WIRTSCHAFT | Familienunternehmen<br />

Familienunternehmen | WIRTSCHAFT<br />

„Mit Patriarchen muss<br />

man Klartext reden“<br />

Um ein Familienunternehmen erfolgreich an die Nachfolgegeneration<br />

zu übergeben, braucht es drei Grundzutaten: genug Zeit, offene<br />

Kommunikation und einen Notfallplan in der Schublade. Worauf es<br />

sonst noch ankommt, erklärt Professorin Birgit Felden im Interview.<br />

Interview von Birgit Kalbacher<br />

Familiengeführte Unternehmen,<br />

Unternehmensgründungen und<br />

-nachfolgen sind ihr Spezialgebiet:<br />

Professorin Birgit Felden.<br />

„entweder ich übernehme den Hof<br />

oder mache mich selbstständig.“ Diese<br />

Kultur der Selbstständigkeit führt zu<br />

einem unternehmerischen Klima, das<br />

dann wiederum andere befruchtet.<br />

Wir haben etwa auch in der Region<br />

Stuttgart gute Beispiele für Firmen, die<br />

zu Millionenunternehmen geworden<br />

sind.<br />

Wie kann man zusätzliche Zielgruppen<br />

für eine Übernahme erschließen?<br />

Felden: Indem man Neugründer zu<br />

Übernahmegründern macht! Noch ist<br />

es ein eher moderner Gedanke, wenn<br />

man sich selbstständig machen will,<br />

erst eine Geschäftsidee zu entwickeln,<br />

und dann zu schauen, ob eine Nachfolge<br />

also die Übernahme eines bestehenden<br />

Unternehmens in Frage<br />

kommt, weil es nicht sinnvoll ist, in<br />

dieser Branche noch einmal neu zu<br />

gründen. Oder doch eine Neugründung<br />

zu wagen, weil es kein Unternehmen<br />

gibt, mit dem sich die eigene Idee<br />

umsetzen lässt. Dieser prozessuale Gedanke,<br />

ausgehend von der Geschäftsidee<br />

zu überlegen, welche Form der<br />

Gründung die beste ist, greift erst ganz<br />

langsam.<br />

An diese Gesellschafter werden dann<br />

andere Anforderungen gestellt: Statt<br />

umfassender Managementerfahrung<br />

muss er sich für strategische Themen<br />

interessieren, grundlegend eine Bilanz<br />

lesen können oder ähnliches. Zumindest<br />

ist das der Zielzustand.<br />

Dieser Zielzustand wird aber nicht immer<br />

erfüllt?<br />

Felden: Richtig. Da bekommen im<br />

Ausland lebende Familienmitglieder<br />

Anteile, die sich nicht um das Unternehmen<br />

kümmern. Kürzlich hatte ich<br />

in der Nähe ein Bauunternehmen mit<br />

20 Gesellschaftern, von denen drei in<br />

der Firma tätig sind, beziehungsweise<br />

eine Nähe zu ihr haben. Die anderen 17<br />

leben teils im Ausland und haben keinen<br />

Bezug zum Unternehmen. Und der<br />

geschäftsführende Gesellschafter, der<br />

im Aufsichtsrat ist, hat die Schnittstellenfunktion<br />

zum Management und den<br />

übrigen Gesellschaftern. Da haben wir<br />

jetzt den Gesellschaftsvertrag geändert,<br />

dass der Aufsichtsrat mehr Macht<br />

Bauwerke erschaffen<br />

mit LEONHARD WEISS<br />

hat, damit die Gesellschafter, die sich<br />

nicht kümmern, nicht querschießen.<br />

Gibt es ein Patentrezept, wie die Übergabe<br />

in einem Familienunternehmen<br />

gelingen kann?<br />

Felden: Es gibt drei Grundregeln, die<br />

sich trotz aller Unterschiede bewährt<br />

haben. Die erste lautet: früh genug anfangen.<br />

Drei bis fünf Jahre muss man in<br />

der Regel für eine Nachfolgeregelung<br />

einplanen. Die Zweite ist reden, reden,<br />

reden. Kommunikation ist das A und O.<br />

Sei es über Ziele, Bedürfnisse und Wissensvermittlung,<br />

aber auch zu diskutieren,<br />

wie mit Mitarbeitern umgegangen<br />

werden soll. Und das Dritte ist eine<br />

Notfallplanung für alle Beteiligten, falls<br />

die Dinge einmal nicht nach Plan<br />

laufen.<br />

Was ist ein solcher Notfall und was<br />

gehört in einen solchen Notfallplan?<br />

Felden: Die schlimmste Konstellation<br />

ist, wenn die nachfolgende Generation<br />

schon Anteile bekommen und Führungsaufgaben<br />

wahrgenommen hat,<br />

ins Koma fällt und damit nicht mehr<br />

handlungsfähig ist. Da ist Sterben nicht<br />

das Schlimmste, denn dafür gibt es<br />

rechtliche Regelungen. Wenn aber jemand<br />

im Koma liegt, handlungsunfähig<br />

ist, es keine Vertretungsregelung<br />

gibt und keiner für ihn handeln kann,<br />

führt das in der Regel zur Lähmung. Ich<br />

hatte so einen Fall bei einem größeren<br />

Familienunternehmen: Einer von zwei<br />

Brüdern ist beim Sport ins Koma gefallen<br />

und es gab keine Handlungsvollmacht,<br />

nichts. Das hat letztlich zur Insolvenz<br />

des Unternehmens geführt.<br />

Deshalb sollten die ältere und die jüngere<br />

Generation Vertretungsregelungen<br />

haben, eine testamentarische Verfügung,<br />

Betreuungsvollmachten und<br />

eine Patientenverfügung. All die Dinge,<br />

die man auch privat macht. Das ist das<br />

eine. Gerade in kleineren Unternehmen<br />

sollte etwa bekannt sein, wo die<br />

Ersatzschlüssel liegen oder wie die<br />

Passwörter für die Computeranlage<br />

lauten. In größeren Firmen ist sol-<br />

In Heilbronn-Franken sind familiengeführte<br />

Unternehmen vom Kleinstunternehmen<br />

bis zum Weltkonzern vertreten.<br />

Woran liegt das?<br />

Birgit Felden: Ein Aspekt ist die geographische<br />

Lage: Heilbronn-Franken<br />

liegt relativ zentral mitten in Deutschland,<br />

man ist überall recht schnell. Das<br />

ist der logistische Vorteil. Dazu kommt<br />

der ländliche Raum, der in früheren<br />

Zeiten zu einer Art entrepreneurial<br />

Spirit geführt hat. Nach dem Motto<br />

Fotos: Tanja Evers<br />

Welche Unterschiede gibt es bei Nachfolgeregelungen<br />

in großen und kleinen<br />

Familienunternehmen?<br />

Felden: Hier muss man zwischen der<br />

Managementübernahme und einer Eigentumsübernahme<br />

unterscheiden. In<br />

kleinen Unternehmen geht das in der<br />

Regel Hand in Hand: Da übernimmt<br />

der neue Eigentümer typischerweise<br />

auch die Führung des Unternehmens.<br />

In großen Familienunternehmen ist<br />

das meist getrennt. Da kann ein Familienmitglied<br />

mit im Management sein,<br />

muss aber nicht. Und bei vielen ist das<br />

nicht der Fall. Dann handelt es sich<br />

primär um eine Eigentumsnachfolge.<br />

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werden lassen. Werden auch Sie ein Teil der LEONHARD WEISS-Familie und verwirklichen Sie anspruchsvolle Bauvorhaben.<br />

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48<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

49


WIRTSCHAFT | Familienunternehmen<br />

Familienunternehmen | WIRTSCHAFT<br />

ches Wissen verteilt. Aber je kleiner das<br />

Unternehmen, umso wichtiger ist ein<br />

solcher Notfallplan.<br />

Welche Rolle spielt das Alter der übergebenden<br />

Generation?<br />

Felden: Die geistige Flexibilität und<br />

Vorstellungskraft, was man mit seiner<br />

restlichen Zeit anfangen kann, ist mit<br />

50 oder 55 eine ganz andere als mit 85.<br />

Es gibt einen Spruch: Mit 60 merkt<br />

man, dass man älter wird, mit 70 merken<br />

es auch die anderen, mit 80 merken<br />

es nur noch die anderen. Insofern<br />

wird es für alle Beteiligten einfacher,<br />

wenn man früh genug damit anfängt.<br />

„<br />

Meine Empfehlung ist,<br />

nach dem Machtwechsel<br />

die Büros<br />

zu tauschen.<br />

“<br />

Wie gut funktioniert aus Ihrer Erfahrung<br />

die Idealvorstellung von der fließenden<br />

Übergabe von der älteren auf<br />

die jüngere Generation?<br />

Felden: Es ist tatsächlich der Idealfall,<br />

wenn so ein schönes Ein- und Ausblenden<br />

in drei Phasen gelingt: In der ersten<br />

schnuppert der Junior ein wenig<br />

rein, übernimmt einige fachliche Aufgaben<br />

und merkt, wie das Unternehmen<br />

läuft. In der Zweiten werden Verantwortungsbereiche<br />

übergeben, am<br />

besten weit weg vom Senior, wo der Junior<br />

zeigen kann, was er drauf hat, und<br />

Erfolgserlebnisse vorweisen kann. Und<br />

in der dritten Phase findet der tatsächliche<br />

Machtwechsel statt. Meine Empfehlung<br />

ist dann – gerade in Familienunternehmen<br />

–, wenn der Altinhaber<br />

noch im Unternehmen bleibt, die Büros<br />

zu tauschen. Das führt auch jedem<br />

Mitarbeiter den Machtwechsel vor Augen.<br />

Das ist die ideale Variante. Aber sie<br />

erfordert von beiden Seiten eine hohe<br />

Toleranz – von der Juniorseite, Bewährtes<br />

zu bewahren und behutsam zu ändern,<br />

und von der Seniorenseite, Neues<br />

zuzulassen.<br />

Der Idealfall klappt allerindings nicht<br />

immer…<br />

Felden: Nein. In den hunderten Fällen<br />

der vergangenen 30 Jahre gab es durchaus<br />

Fälle, in denen das nicht geklappt<br />

hat. Ich erinnere mich an ein Wohnungsbauunternehmen<br />

mit einem extrem<br />

patriarchalen Vater. Entsprechend<br />

dazu drei Kinder, eher „Duckmäuser“,<br />

alle im Unternehmen tätig. Ich konnte<br />

verstehen, dass der Vater bei den Kindern<br />

nicht loslassen konnte, auf der anderen<br />

Seite hatten die Kinder gar keine<br />

Chance sich freizuschwimmen.<br />

Wie ist der Fall ausgegangen?<br />

Felden: Das Schicksal hat eingegriffen.<br />

Eine schwere Krankheit der Frau des<br />

Inhabers hat diesen zum Nachdenken<br />

gebracht und er hat Knall auf Fall gesagt,<br />

dass er aus dem Unternehmen<br />

aussteigt und die Drei alleine klarkom-<br />

men müssen. Im Nachhinein hat das<br />

gut funktioniert.<br />

Welche Möglichkeiten gibt es, wenn das<br />

Schicksal nicht eingreift?<br />

Felden: Auch da ist Kommunikation<br />

ein wichtiger Aspekt. Man muss mit<br />

solchen Patriarchen Klartext reden, damit<br />

sie verstehen: „Es ist dein Vermögen.<br />

Du kannst es an die Wand fahren,<br />

wenn du das willst. Aber mach dir die<br />

Konsequenzen bewusst, wenn deine<br />

Kinder irgendwann gehen und etwas<br />

anderes machen. Wenn du ohne Nachfolge<br />

dastehst, ist dir nicht geholfen.“<br />

Das kann dann aber nur jemand von<br />

außen tun…<br />

Felden (lacht): Das ist dann die Legitimation<br />

für gute und erfahrene Berater!<br />

Worst case-Szenario: Es gibt keinen<br />

Nachfolger. Was sollte der Firmeninhaber<br />

tun?<br />

Felden: Auch da gilt das Prinzip: früh<br />

anfangen. Häufig kommt dann das vorgeschobene<br />

Argument, dass, wenn der<br />

Wettbewerb das mitbekommt, man<br />

keine Aufträge mehr bekommt. Aber<br />

wer seinen Kunden mit Mitte 50 zu verstehen<br />

gibt, dass er langfristig seine<br />

Nachfolge strategisch regeln will und<br />

es systematisch angeht, wird keine<br />

Kunden verlieren. Wenn man das mit<br />

85 macht, wird das eher ein Thema.<br />

Wie geht man das systematisch an?<br />

Felden: Man fängt dort an, darüber zu<br />

reden, wo potenzielle Nachfolger sind:<br />

In der eigenen Kammer, man spricht<br />

mit seinen Banken, hört sich im Verband<br />

um, ob man junge Leute findet.<br />

Man schaut im eigenen Betrieb nach,<br />

beim Nachbarbetrieb und spricht in<br />

der Familie darüber. Im Grunde gibt es<br />

fünf typische Nachfolgergruppen: Familienmitglieder<br />

im engeren oder weiteren<br />

Bereich; externe Personen, das<br />

können Mitarbeiter oder auch Personen<br />

außerhalb des Unternehmens<br />

sein; und dann gibt es die Finanzinvestoren<br />

und die strategischen Investoren.<br />

In dieser Reihenfolge steigt auch der<br />

Kaufpreis. Das Familienmitglied zahlt,<br />

wenn überhaupt, am wenigsten, der<br />

strategische Investor am meisten. Als<br />

Abgebender muss ich diese Optionen<br />

kennen und mir entsprechend überlegen,<br />

was ich will und was nicht.<br />

Zur Person<br />

Professor Dr. Birgit Felden ist seit 2006<br />

Leiterin des Studiengangs Unternehmensgründung<br />

und -nachfolge und<br />

seit 2008 Gründungsdirektorin des<br />

Forschungsinstituts für Entrepreneurship,<br />

Mittelstand und Familienunternehmen<br />

der HWR Berlin. Sie ist Autorin<br />

zahlreicher betriebswirtschaftlicher<br />

Bücher, Referentin für Praxis-Vorträge<br />

und Seminare sowie Gründerin der<br />

TMS Unternehmensberatung GmbH<br />

und in diversen Aufsichts- und Beiräten<br />

tätig.<br />

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Podcasts zu Ausbildungsfragen<br />

Würth Elektronik bietet ein neues Informationsangebot für Young Talents.<br />

Würth Elektronik verstärkt sein Engagement<br />

als wichtiger Ausbildungsbetrieb<br />

in der Region mit einem<br />

neuen Infoangebot: In Podcasts erfahren<br />

Interessierte, wie die verschiedenen<br />

Ausbildungswege beim Hersteller<br />

Der neue Karrierepodcast macht den<br />

abwechslungsreichen Arbeitsalltag bei<br />

Würth Elektronik erlebbar<br />

Foto: Würth Elektronik<br />

elek tronischer und elektromechanischer<br />

Bauelemente in der Praxis tatsächlich<br />

aussehen. Dafür kommen in<br />

den Gesprächen jeweils ein Young Talent<br />

und eine Mitarbeitende der Ausbildungsabteilung<br />

zu Wort.<br />

Die „Karriere-Podcasts“ informieren<br />

beispielsweise darüber, was sich<br />

hinter Begriffen wie Duales und Kooperatives<br />

Studium verbirgt oder wie sich<br />

die Ausbildung bei Würth Elektronik<br />

gestaltet. Die Angebote sind direkt bei<br />

Spotify und Apple Music abrufbar.<br />

Bereits jetzt stehen die ersten elf<br />

Folgen von „WE start your career!“ zur<br />

Verfügung. In der ersten Audioaufzeichnung<br />

geht es darum, was eine<br />

Ausbildung bei Würth Elektronik auszeichnet.<br />

Dazu gehören Tätigkeiten in<br />

unterschiedlichen Abteilungen, die<br />

frühe Übernahme von Verantwortung<br />

für Projekte, zusätzliche Seminarangebote<br />

und die in allen Ausbildungsberufen<br />

möglichen Auslandsaufenthalte<br />

von bis zu drei Monaten. Weitere Podcast-Themen<br />

sind das kooperative und<br />

das duale Studium sowie das Studium<br />

mit vertiefter Praxis (SVP).<br />

Info<br />

Würth Elektronik Gruppe<br />

www.we-online.com<br />

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50<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

51


WIRTSCHAFT | Familienunternehmen<br />

In der Transformation<br />

Vom präzisen Handwerk zur Produktion mit innovativen Technologien:<br />

Die Arbeitswelt verändert sich immer schneller – und wird das auch weiterhin tun.<br />

Das zeigt ein Blick auf drei Familienunternehmen aus der Region<br />

vor einigen Jahrzehnten und heute.<br />

1973 wurden die Pakete bei Würth noch größtenteils manuell gepackt, heute übernehmen das zu fast 90 Prozent Roboter.<br />

Erfolgsfaktor Logistik bei Würth<br />

Fotos: Würth, Scanner GmbH, Weber-Hydraulik, Leonhard Weiss<br />

Die Lehrwerkstatt von Leonhard Weiss in den 1980er Jahren und ein Blick auf das Gelände des heutigen Trainingszentrums.<br />

Leonhard Weiss legt Wert auf Aus- und Weiterbildung<br />

Schon zu Zeiten des Firmengründers lag bei Leonhard Weiss<br />

das Augenmerk auf der Aus- und Weiterbildung der eigenen<br />

Mitarbeiter. Den Schlüssel für eine gute Aus- und Weiterbildung<br />

sieht das Familienunternehmen im Gleichgewicht<br />

zwischen Fordern und Fördern. Mit dem Bau einer Lehrwerkstatt<br />

auf dem Betriebsgelände am einstigen Hauptstandort<br />

Crailsheim schuf es in den 1980er Jahren dafür den<br />

perfekten Rahmen. Meister und Ingenieure schulten zusätzlich<br />

in Praxis und Theorie und bereiteten die Lehrlinge auf<br />

ihre Aufgaben vor. Zu den gängigen gewerblich-technischen<br />

Ausbildungsberufen gehörten etwa Gleis- und Straßenbauer,<br />

Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer oder Mechaniker.<br />

Leonhard Weiss investierte immer mehr in die Ausund<br />

Weiterbildung seiner Mitarbeiter und eröffnete 2022<br />

sein eigenes Trainingszentrum. Auf mehr als 8200 Quadratmeter<br />

bietet das Gelände im Satteldorfer Gewerbegebiet<br />

Raum für die (Weiter-)Entwicklung des Nachwuchses und<br />

der Mitarbeiter. In den zwei großen Hallen und Seminarräumen<br />

wird praktisches Wissen unter Anleitung eigener Ausbilder<br />

und mit moderner Technik, etwa mit Simulatoren,<br />

vertieft. Auf dem Außengelände des Trainingszentrums<br />

kommen die großen Baumaschinen der schwarzen Azubi-<br />

Flotte zum Einsatz und es kann geübt, gepflastert, betoniert<br />

oder übungsweise eine Weiche im Gleisbett verlegt werden.<br />

Hochpräzise Produktion bei Weber-Hydraulik<br />

In den 1960er und 70er Jahren war die Produktion von handwerklicher<br />

Präzision und körperlicher Arbeit geprägt. Die<br />

Werkshallen am Stammsitz in Güglingen, in denen Wagenheber<br />

und andere hydraulische Produkte und Komponenten<br />

gefertigt wurden, waren ausgestattet mit mechanischen<br />

Vorrichtungen und einfachen Werkzeugen. In jedem der<br />

Produkte steckte handwerkliche Kunstfertigkeit.<br />

Heute befindet sich Weber-Hydraulik mitten in der<br />

Transformation auf dem Weg zum Vorreiter in der Entwicklung<br />

und Produktion hochmoderner Hydrauliksysteme.<br />

Nach wie vor liefert der Hydraulikexperte hochwertige Hydraulikkomponenten<br />

wie Zylinder, Steuerblöcke, Ventile und<br />

Wagenheber an Kunden weltweit.<br />

Mit dem Einsatz digitaler Technologien und automatisierter<br />

Prozesse hat sich die Produktionsweise jedoch<br />

grundlegend verändert. Produziert wird heute mit modernen<br />

Anlagen an fünf Standorten in Deutschland, Österreich<br />

und Polen für die Anwendung in verschiedenen Branchen –<br />

von der Automobilindustrie bis hin zu komplexen industriellen<br />

Maschinen. Der Fokus von Weber-Hydraulik liegt, damals<br />

wie heute, auf: Bewegung, Kraft, Dynamik. Denn wie<br />

heißt es beim Unternehmen? „Wir bewegen die Welt.“<br />

Eine gut funktionierende Logistik war für die Würth Group<br />

von Anfang an ein entscheidender Erfolgsfaktor. Bis heute ist<br />

sie Voraussetzung, für einen reibungslos funktionierenden<br />

Vertrieb und zufriedene Kunden, die pünktlich ihre bestellte<br />

Ware erhalten.<br />

In den 70er Jahren waren die Abläufe größtenteils manuell.<br />

Täglich stellten die Mitarbeitenden im Schnitt zwischen<br />

1000 und 2000 Sendungen am Hauptsitz in Gaisbach<br />

zusammen. Diese Zeiten sind lange vorbei: Heute verlassen<br />

täglich mehr als 200.000 Aufträge die Logistikzentren der<br />

Würth-Gruppe weltweit.<br />

Das kontinuierliche Wachstum des Unternehmens<br />

setzt voraus, dass auch die Strukturen mitwachsen und sich<br />

Prozesse weiterentwickeln. So will der Konzern mit Digitalisierung<br />

und Automatisierung dem demografischen Wandel<br />

und Fachkräftemangel begegnen und Mitarbeitende entlasten.<br />

Fast 90 Prozent der am Hauptsitz in Gaisbach versendeten<br />

Pakete werden inzwischen von Robotern palettiert. Pro<br />

Tag bewegt ein Palettierroboter Pakete mit einem Gewicht<br />

von rund 100 Tonnen – für die Mitarbeitenden bedeutet das<br />

eine deutliche Entlastung.<br />

Bis 2030 will der Konzern in der Logistik der umsatzstärksten<br />

Gesellschaften einen Automatisierungsgrad von<br />

75 Prozent erreichen. Gleichzeitig hält Würth an seinen weltweit<br />

knapp 12.000 Logistik-Mitarbeitenden fest und baut<br />

Personal auf. Ziel ist ein perfektes Ineinandergreifen von<br />

Mitarbeitenden, Robotern, Arbeitsplatzgesundheit und Unternehmenswachstum.<br />

Präzise handwerkliche Kunstfertigkeit in den 1960er und 70er Jahren. Heute erfolgt die Produktion mit modernen Anlagen.<br />

52<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

53


WIRTSCHAFT | Familienunternehmen<br />

Familienunternehmen | WIRTSCHAFT<br />

„Man hat die Verantwortung<br />

immer auf den Schultern“<br />

Gerade mal 27 Jahre alt war Christian Berner, als er 2012 das unternehmerische<br />

Erbe seines Vaters Albert antrat und das Unternehmen<br />

digital transformierte. Sein Rat an Nachfolger: Hart und schnell<br />

umbauen – im eigenen Stil.<br />

Interview von Natalie Kotowski<br />

Herr Berner, wie haben Sie sich auf die<br />

Nachfolge fachlich vorbereitet – etwa<br />

mit einem Studium oder Mentoren?<br />

Christian Berner: Mit dem großen<br />

Vorbild meines Vaters und der<br />

schwelenden Verantwortung hatte ich<br />

mich immer angestrengt, einen guten<br />

Bildungsweg hinzulegen. Auf den<br />

Einstieg mit 27 Jahren konnte mich<br />

mein Studium aber nicht vorbereiten.<br />

Besonders, weil die deutschen<br />

Universitäten fernab der Realität lehren.<br />

Was hat Ihnen stattdessen am meisten<br />

geholfen?<br />

Berner: Vorbereitet haben mich die<br />

Werte meiner Eltern und mein Antrieb,<br />

mich anzustrengen. Ansonsten war ich<br />

komplett auf mich allein gestellt.<br />

Menschen zu garantieren. Positiverweise<br />

darf ich aber auch Teil einer<br />

großartigen Berner-Familie sein. Ich<br />

bin sehr dankbar, eine Zugehörigkeit<br />

und einen Sinn im Leben zu haben.<br />

Wie gehen Sie mit dieser immensen Verantwortung<br />

für den Fortbestand und<br />

das Wachstum des Unternehmens um?<br />

Berner: Das Wichtigste für den Fortbestand<br />

ist eine sehr scharfe, kritische<br />

und aufmerksame Haltung des Unternehmers.<br />

Ökonom Schumpeter sprach<br />

vom „kreativ-destruktiven Unternehmer“.<br />

Das heißt: Man muss immerzu<br />

der kritischste Kunde sein, der skeptische<br />

Volkswirtschaftler. Man darf sich<br />

nicht ausruhen. Es kostet viel Kraft,<br />

sich immer nur mit den Problemen<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Haben Sie einen Tipp, wie Nachfolger<br />

mit diesem Druck am besten umgehen<br />

können?<br />

Berner: Für die Übergebenden empfehle<br />

ich: Hart selektieren, dann aber<br />

auch wirklich loslassen, wie es mein<br />

Vater getan hat. Mein Rat an die Nachfolger:<br />

Gute Coaches und Mentoren<br />

suchen. Hart und schnell umbauen –<br />

im eigenen Stil.“<br />

Sie haben einen Change-Prozess in der<br />

digitalen Transformation der Berner<br />

Group eingeleitet. Wie haben Sie den<br />

Spagat aus Tradition und Fortschritt<br />

gemeistert?<br />

Berner: „Wir haben einen Wert – „b.<br />

real“: Immer ehrlich und selbstkritisch<br />

sein. Das führte dazu, dass wir früher<br />

als der Wettbewerb und weit früher als<br />

der Mittelstand angefangen haben,<br />

Chancen und Risiken der Digitalisierung<br />

zu erkennen. Deshalb sind wir auf<br />

einem guten Weg. Dass mir das einen<br />

Platz in der „Hall of Fame – Next Generation“<br />

des Handelsblatts und der Stiftung<br />

Familienunternehmen einbrachte,<br />

war eine unglaubliche Ehre. Aber<br />

die Rechnungen bezahlt es leider nicht.<br />

Insofern gilt: Nach dem Spiel ist vor<br />

dem Spiel.<br />

Zur Person<br />

Christian Berner, Jahrgang 1984,<br />

übernahm 2012 als Vorstandsvorsitzender<br />

der Berner Group das Zepter<br />

von seinem Vater Albert Berner, nachdem<br />

er ein Jahr zuvor in den Aufsichtsrat<br />

berufen worden war. Der Diplom-<br />

Ökonom ist CEO und Alleineigentümer<br />

des europäischen B2B-Handelsunternehmens.<br />

Was bedeutet es für Sie, fachlich und<br />

psychologisch, das unternehmerische<br />

Erbe Ihrer Eltern anzutreten?<br />

Berner: Wir bezahlen jeden Monat<br />

8000 Gehälter. Viele Politiker und andere<br />

schlaue Köpfe, die nie Verantwortung<br />

übernommen haben, gehen über<br />

diesen Fakt schnell hinweg. Aber<br />

Nachhaltigkeit fängt genau dort an.<br />

Psychologisch gesehen, ist diese Verantwortung<br />

extrem. Man hat sie jede<br />

Stunde am Tag auf den Schultern. Für<br />

mich bedeutet das, einen nahezu extremen<br />

Einsatz zu liefern. Grenzen<br />

nicht anzuerkennen und Dinge möglich<br />

zu machen, um die Zukunft der<br />

DIE MITTE<br />

EINE REGION ZEIGT GESICHT<br />

Was ist Mitte?<br />

In über fünfzig spannenden Beiträgen gehen<br />

Alexander Gerst, Reinhold Würth, Bettina<br />

Wilhelm, Tilmann Distelbarth, Anja Fichtel<br />

und viele mehr dieser Frage auf den Grund.<br />

Ein unterhaltsames und anregendes Lesebuch<br />

für die ganze Region. Überraschende Einsichten<br />

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Foto: Berner Group<br />

Christian Berner leitete die digitale<br />

Transformation der Berner Group ein.<br />

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54<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

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So spielen Familienunternehmen ihre Trümpfe als Arbeitgeber richtig aus.<br />

Familienunternehmen gelten als<br />

wirtschaftlich stabil, stehen für Loyalität<br />

und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

und für kurze, flexible Entscheidungswege<br />

– alles Vorteile, die heute<br />

gerade bei jungen Leuten viel Wert<br />

sind. Trotzdem haben sie es schwer, neben<br />

starken Arbeitgebermarken, meist<br />

größere Unternehmen oder Konzerne,<br />

zu bestehen – zu groß scheint deren<br />

Präsenz und Anziehungskraft zu sein.<br />

Das Problem: Familienunternehmen<br />

sind oft zu zurückhaltend und kommunizieren<br />

ihre Stärken als Arbeitgeber<br />

weder nach innen noch nach außen. Es<br />

wird daher Zeit, die Karten auf den<br />

Tisch zu legen.<br />

Die Select GmbH kennt als inhabergeführtes<br />

Personaldienstleistungsunternehmen<br />

diese Problematik genau.<br />

Seit mittlerweile 30 Jahren<br />

überlässt und vermittelt das Familienunternehmen<br />

mit acht Standorten in<br />

der Region Personal aus dem gewerblichen,<br />

technischen und kaufmännischen<br />

Bereich an regionale Unternehmen<br />

und weiß aus eigener Erfahrung,<br />

wie wichtig eine gute Arbeitgeberpräsenz<br />

für eine konstante Mitarbeitergewinnung<br />

und -bindung ist.<br />

Arbeitgeberattraktivität und positive<br />

Führungskultur sind Trumpf<br />

Bewerbende und Mitarbeitende wollen<br />

genau wissen, warum es sich für sie<br />

lohnt, bei einem Unternehmen zu arbeiten.<br />

Deshalb unterstützen die<br />

Select-Experten regionale Unternehmen<br />

dabei, ihre Qualitäten als Arbeitgeber<br />

zu fokussieren und auszubauen.<br />

„Wir helfen Unternehmen dabei, sich<br />

bewusst zu werden, was sie als Arbeitgeber<br />

zu bieten haben“, sagt Heidi Habermann,<br />

Senior Brand Consultant. Und<br />

Laura Covic, HR Consultant bei Select,<br />

ergänzt: „Auf Basis dieser Besonderheiten<br />

erarbeiten wir einen magnetischen<br />

Arbeitgeberauftritt nach außen<br />

und stärken die Unternehmenskultur<br />

über werteorientierte Führungskräfte-<br />

entwicklung und mit generationsübergreifenden<br />

Bindungskonzepten.“ Welche<br />

Asse haben Sie im Ärmel, mit denen<br />

Sie Bewerbende und Mitarbeitende begeistern<br />

können? Wir freuen uns auf<br />

den Austausch mit Ihnen.<br />

Info<br />

Select GmbH<br />

Am Mantel 1<br />

76646 Bruchsal<br />

Ansprechpartnerinnen:<br />

Heidi Habermann und Laura Covic<br />

Tel.: 07251 9170-0<br />

E-Mail: info@select-gmbh.de<br />

www.select-gmbh.de<br />

56<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong>


WIRTSCHAFT | Initiative Zukunft<br />

Chance auf das ideale Match<br />

150 Fachkräfte sucht das Klinikum Weißenhof bis zum kommenden<br />

Jahr für den neuen Maßregelvollzug in Schwäbisch Hall. Um die<br />

Bewerbersuche zu beschleunigen, nutzen die Verantwortlichen ein<br />

Format, das sonst Singles zum Traumpartner führt: Speed-Dating,<br />

aber für Jobs.<br />

Komm in unser Team!<br />

#boschfamily<br />

Zehn Minuten lockeres, gegenseitiges Kennenlernen: Im Herbst haben Interessierte<br />

zum vierten Mal die Möglichkeit, ihren Traumjob zu finden.<br />

Lange bevor es Tinder gab, suchten<br />

Singles bei „Speed Datings“ Herzensmenschen.<br />

Jeweils zehn Minuten<br />

kurzes Kennenlernen, dann saß<br />

man dem nächsten potenziellen<br />

Traumpartner gegenüber – immer in<br />

der Hoffnung, den Richtigen beziehungsweise<br />

die Richtige wie eine Offenbarung<br />

sofort zu erkennen. Doch<br />

längst finden nicht mehr nur Beziehungswillige<br />

die Liebe auf den ersten<br />

Blick bei diesem Kennenlern-Trend<br />

der Jahrtausendwende. Seit Ende des<br />

vergangenen Jahres hat das Klinikum<br />

am Weissenhof im Zentrum für Psychische<br />

Gesundheit (ZfPG) Schwäbisch<br />

Hall zahlreiche berufliche Beziehungen<br />

in mittlerweile drei Job-Speed-Dating-Runden<br />

angebahnt.<br />

Im besten Fall werden aus dem<br />

gegenseitigen Kennenlernen bei dem<br />

unkomplizierten Format ebenfalls<br />

Partnerschaften von langer Dauer.<br />

Denn mit der für 2025 geplanten Eröffnung<br />

des neuen Maß regelvollzugs in<br />

Schwäbisch Hall suchen die Verantwortlichen<br />

für die Außenstelle der<br />

Klinik für Forensische Psychiatrie und<br />

Psychotherapie unter der Leitung des<br />

ZfP Klinikum am Weissenhof laut<br />

Pflegedienstleiter Marcel König etwa<br />

150 neue Mitarbeitende verschiedener<br />

Berufsgruppen.<br />

Weniger als ein Jahr bleibe, um<br />

Fachkräfte zu finden und zu binden –<br />

ein beschleunigter Bewerbungsprozess<br />

in Form des Job-Speed-Datings<br />

soll nach seinen Worten helfen, geeignete<br />

Kandidaten für die multiprofessionellen<br />

Teams aus Ärzten, Therapeuten,<br />

Pflegefachkräften, Erziehern,<br />

Heilerziehungspflegern, Psychologen,<br />

Foto: Klinikum Weissenhof, Weinsberg<br />

Sozialpädagogen und Sozialarbeitern<br />

zu finden. Zwar dauerten die Infogespräche,<br />

wie damals bei der Liebesbörse,<br />

lediglich jeweils zehn Minuten, berichtet<br />

König. Doch die entspannte<br />

Atmosphäre habe dazu beigetragen,<br />

sich zwanglos über die Arbeit in der<br />

neuen Außenstelle auszutauschen.<br />

Fakten zum Klinikum am Weissenhof,<br />

zu den Formalitäten und Informationen<br />

der Personalabteilung konnten Interessierte<br />

schon im Wartebereich bei<br />

einer Erfrischung einholen. „Das Job-<br />

Speed-Dating erleichtert die spätere<br />

Einarbeitung in den Teams des Maßregelvollzugs<br />

am Klinikum am Weissenhof.<br />

Bereits im Vorfeld geknüpfte Beziehungen<br />

zu den Kolleginnen und<br />

Kollegen der Forensik tragen dazu bei,<br />

den Integrationsprozess zu beschleunigen<br />

und zu vereinfachen“, ist er überzeugt.<br />

Der Vorteil des klinikeigenen Job-<br />

Speed-Datings: schnellere Bewerbungsprozesse<br />

und effiziente<br />

Kennenlern gespräche. „Eine ideale<br />

Gelegenheit, um die wichtigsten Infos<br />

zur Arbeit im Maßregelvollzug an die<br />

neuen Fachkräfte weiterzugeben und<br />

bietet Interessenten eine Gelegenheit,<br />

künftige Teammitglieder und Führungskräfte<br />

persönlich kennenzulernen“,<br />

sagt auch Chefarzt Dr. Daniel<br />

Brenig: „Wir sind beeindruckt, welche<br />

Resonanz wir dank dieser Veranstaltungen<br />

erreichen konnten und haben<br />

uns sehr über die rege Beteiligung gefreut,<br />

was vorallem unseren motivierten<br />

Kolleginnen und Kollegen aus<br />

Weinsberg zur verdanken ist.“ Schon<br />

im Herbst soll es wieder ein Job-Speed-<br />

Dating geben – mit Chancen auf das<br />

ideale „Match“. Natalie Kotowski<br />

Richtig gute Ausbildung!<br />

Unsere Ausbildungsberufe:<br />

industriekaufmann (m/w/d)<br />

maschinen- & anlagenfuhrer (m/w/d)<br />

industriemechaniker (m/w/d)<br />

fachlagerist (m/w/d)<br />

bachelor of arts - bwl (m/w/d)<br />

Bewirb Dich jetzt<br />

www.bosch-tiernahrung.de/<br />

ausbildungsstellen<br />

Bei uns wirst Du gefördert,<br />

darfst eigenverantwortlich<br />

und im Team arbeiten und genießt<br />

ein familiäres Arbeitsklima.<br />

58 <strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

bosch Tiernahrung GmbH & Co. KG, Engelhardshauser Str. 55+57, 74572 Blaufelden-Wiesenbach


Anzeige<br />

Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. informiert<br />

Bildung ist unser wichtigstes Gut<br />

Die Bürgerinitiative pro Region engagiert sich für nachhaltige Bildungspolitik.<br />

TOP-Unternehmen der Region<br />

Das Thema Bildung wird in Deutschland<br />

immer mehr zu einem echten<br />

Problem. Erst jüngst berichtete die<br />

Heilbronner Stimme unter dem Titel:<br />

„Bildungssystem am Limit. Von der Kita<br />

bis zur Uni – das deutsche Bildungssystem<br />

arbeitet am Anschlag“ darüber,<br />

dass dieses alarmierende Fazit von einem<br />

Team aus Bildungswissenschaftlern,<br />

Jugendforschern und Statistikern<br />

bei der Vorlage des alle zwei Jahre erscheinenden<br />

Nationalen Bildungsberichts<br />

gezogen wurde. Weiter heißt es:<br />

„2022 verließen 52.300 Jugendliche<br />

die Schule ohne Abschluss. Der Anteil<br />

der Gleichaltrigen, die keinen Schulabschluss<br />

schafften, stieg demnach auf<br />

6,9 Prozent. Im Vorjahr lag er nach Daten<br />

des Statistischen Bundesamtes bei<br />

6,2 Prozent (47 500) und 2020 dem Bildungsbericht<br />

zufolge bei 5,9 Prozent.<br />

Die Zahl der eigentlichen Abbrecher<br />

dürfte noch höher liegen, da Jugendliche,<br />

die während eines Schuljahrs die<br />

Schule verlassen, nicht mitgezählt werden.<br />

Im Zeitverlauf wird deutlich, dass<br />

es sich um ein dauerhaftes Problem<br />

handelt.“ Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels<br />

ist dies eine fatale Entwicklung.<br />

Es gilt, jedes Kind, jeden Jugendlichen<br />

mitzunehmen und für eine<br />

adäquate Schul- und Ausbildung zu<br />

sorgen. Dies beginnt schon in der Kita<br />

und geht über die Schule bis hin zur Berufsschule<br />

und Hochschule.<br />

Pro Region wird unter dem Titel<br />

„Bildungspolitik im föderalen Spannungsfeld<br />

mit ihren Auswirkungen auf<br />

die Region Heilbronn-Franken“ die regionalen<br />

Abgeordneten zum traditionellen<br />

Abgeordnetengespräch einladen.<br />

Wir wollen gemeinsam ausloten,<br />

was wir in der Region Heilbronn-Franken<br />

tun können, um unseren Kindern<br />

einen guten Start ins Leben und in das<br />

Berufsleben garantieren zu können.<br />

Dies umfasst aber nicht nur die<br />

reine Wissensvermittlung. Kinder müssen<br />

auch lernen, wie Demokratie funktioniert<br />

und wie man den Alltag meistert<br />

– vom richtigen Umgang mit Geld<br />

und Konsum bis hin zum richtigen Umgang<br />

mit der Natur und Lebensmitteln.<br />

Hier wollen wir mit unserem Nachhaltigkeitsprojekt<br />

ansetzen und mit Bildungsträgern<br />

sprechen, wie man die<br />

Themen Ernährung und Konsum in allen<br />

Bildungseinrichtungen vermitteln<br />

kann. Gerade bei Kindern kann dies im<br />

wahrsten Sinne des Wortes auf einen<br />

fruchtbaren Boden fallen.<br />

Die Ganztagesbeschulung ab<br />

dem Jahr 2026 bietet zudem Raum für<br />

die Vermittlung von Alltagskompetenzen.<br />

Dazu sind auch Akteure der Gesellschaft<br />

eingeladen, sich mit ihren Fähigkeiten<br />

in das Ökosystem Schule<br />

einzubringen. Viele Menschen im dritten<br />

Lebensabschnitt sind oft dazu bereit,<br />

Kompetenzen aus ihrem beruflichen<br />

Leben oder auch Kompetenzen<br />

aus Ehrenamt und Hobby, Schülern<br />

nahe zu bringen. Aber auch die Erwachsenen<br />

können zum Thema Ernährung<br />

noch viel lernen. Lassen Sie uns gemeinsam<br />

vorgehen gegen Lebensmittelverschwendung,<br />

kaufen Sie regional,<br />

saisonal und im Idealfall „bio“ ein. Dies<br />

hilft der Umwelt und Ihrer Gesundheit.<br />

Ihre Friedlinde Gurr-Hirsch<br />

Eine Aktion der Bürgerinitiative<br />

pro Region Heilbronn-Franken e.V.<br />

www.pro-region.de<br />

www.kurz-entsorgung.de<br />

Hoppe Unternehmensberatung<br />

www.Wartungsplaner.de<br />

Ja, zur Region<br />

Heilbronn-Franken<br />

Werden Sie jetzt Mitglied in der „Bürgerinitiative<br />

pro Region Heilbronn-Franken<br />

e. V.“.<br />

Fördern Sie das „Wir-Gefühl“ in der Region<br />

Heilbronn-Franken und setzen Sie sich für<br />

ihre Belange ein. Nutzen Sie unseren Verein<br />

als Plattform für den Meinungsaustausch von<br />

Bürgern und Gremien.<br />

Als Dankeschön lesen Sie das PROMagazin<br />

ein halbes Jahr kostenlos.<br />

Beitrittserklärung<br />

Hiermit erkläre ich ab sofort meinen Beitritt zur „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“.<br />

Als Dankeschön lese ich das PROMagazin sechs Monate lang kostenlos.<br />

Formular bitte ausfüllen, ausschneiden und an folgende Adresse senden oder faxen:<br />

Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. | c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />

Postfach 74650 Künzelsau | Fax 07940 15-4669 | info@pro-region.de | www.pro-region.de<br />

Ich/Wir ermächtige/n den Verein „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“ den Jahresbeitrag<br />

in Höhe von<br />

10 Euro (Nicht Erwerbstätige) 30 Euro (Erwerbstätige) ______ Euro (juristische Pers., mind. 100 Euro)<br />

von meinem/unseren Konto abzubuchen. Die Abbuchungsermächtigung ist widerruflich.<br />

Full Color<br />

www.regiomail.de<br />

Ihre Staatssekretärin a.D.<br />

Friedlinde Gurr-Hirsch<br />

Firma/Name, Vorname<br />

PLZ, Ort<br />

Straße<br />

Geburtsdatum<br />

E-Mail (für Vereinspost)<br />

Bankinstitut<br />

Konto-Nr.<br />

Ort/Datum<br />

Bankleitzahl<br />

Unterschrift<br />

WIR sind Heilbronn-Franken<br />

Ihre Ansprechpartnerin: Darja Schiz-Salov | Sales Managerin | Tel. 0791 95061-8331 | darja.schiz-salov@pro-vs.de


NEUES AUS DER REGION<br />

NEUES AUS DER REGION<br />

Ein Tag voller Musik, Lebensfreude und Begegnung<br />

Soziales Engagement für Menschen<br />

Inspirationen für Gartenfreunde<br />

Am 13. Juli <strong>2024</strong> fand das sechste<br />

Musikfest der gemeinnützigen<br />

Stiftung Würth im Carmen<br />

Würth Forum in Künzelsau-<br />

Gaisbach statt. Über 1000 Gäste<br />

und Musizierende feierten bei<br />

bestem Wetter unter dem Motto<br />

„Leben mit Herz“ das gemeinsame<br />

Miteinander von Menschen<br />

mit und ohne Beeinträchtigung.<br />

Damit verzeichnete das Musikfest<br />

laut Veranstalter in diesem<br />

Jahr einen neuen Besucherrekord.<br />

Im Mittelpunkt des Festivals<br />

standen die Auftritte von sieben<br />

Musikgruppen aus sonderpädagogischen<br />

Einrichtungen der<br />

Region Hohenlohe. Die Elefantis<br />

vom Freundeskreis für Menschen<br />

mit Behinderung Winnenden<br />

e. V., die Happytones der<br />

Lebenshilfe Buchen und die<br />

Trommelgruppe Wazungu der<br />

Geschwister-Scholl-Schule Künzelsau<br />

präsentierten ihr musikalisches<br />

Können auf den zwei<br />

Bühnen. Der Anne-Sophie-Chor<br />

des Hotel-Restaurants Anne-Sophie<br />

Künzelsau wurde von Initiatorin<br />

und Stiftungsgründerin<br />

Carmen Würth musikalisch verstärkt.<br />

Am Nachmittag begeisterten<br />

die Auftritte der Andreas-Fröhlich-Schule<br />

Krautheim, des<br />

Augsburger Inklusionsorchesters<br />

Die Bunten und der Band<br />

The Braillers von der Blindeninstitutsstiftung<br />

Würzburg.<br />

„Das bunte Treiben und<br />

friedvolle Zusammensein dieser<br />

wunderbaren Menschen, verbunden<br />

durch und mit der Musik<br />

– das ist für mich jedes Mal<br />

ein Geschenk. Es erfüllt mich<br />

mit tiefer Freude und Dankbarkeit,<br />

zu sehen, wie die Musik<br />

Herzen öffnet“, sagte Carmen<br />

Würth.<br />

Neben den musikalischen<br />

Auftritten erwartete die Gäste<br />

ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm<br />

mit diversen<br />

Sonderaktionen und -stationen,<br />

darunter Gewichtheben, Boccia,<br />

und Führungen durch die aktuelle<br />

Kunstausstellung „Terrific –<br />

Faszination Sammlung Würth“<br />

im Museum Würth 2.<br />

@ www.stiftung-wuerth.de<br />

Musikfest der Stiftung Würth: Initiatorin Carmen Würth<br />

(Mitte) bei ihrem Auftritt mit dem Anne-Sophie-Chor, den<br />

sie seit Jahren musikalisch verstärkt.<br />

Foto: Würth<br />

Mit rund 2000 haupt- und ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitenden ist<br />

der ASB Region Heilbronn-<br />

Franken ein leistungsstarker Anbieter<br />

im Gesundheitswesen mit<br />

einem breiten Spektrum an Unterstützungsmöglichkeiten<br />

für<br />

Hilfebedürftige. Der Nachwuchs<br />

liegt dem ASB am Herzen, daher<br />

sucht er nach engagierten jungen<br />

Menschen, die sich für ein<br />

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)<br />

bewerben möchten.<br />

Ein FSJ vermittelt laut ASB<br />

umfassende und interessante<br />

Einblicke in die soziale Arbeit<br />

und bringt wichtige Erfahrungen<br />

im Umgang mit anderen Menschen.<br />

Kinder und Jugendliche<br />

mit Einschränkungen oder Senioren<br />

werden von den FSJlern des<br />

ASB ebenso begleitet und unterstützt<br />

wie Kinder in Tageseinrichtungen.<br />

Freiwilligendienste<br />

sind auch mit älteren Menschen<br />

in Pflegeeinrichtungen, im Bevölkerungsschutz,<br />

im Krankentransport<br />

oder in der Erste-Hilfe-<br />

Ausbildung möglich – die<br />

Einsatzbereiche sind vielfältig.<br />

Seinen FSJlern bietet der ASB<br />

nach eigenen Angaben eine faire<br />

Vergütung sowie moderne Arbeitsplätze<br />

in netten, kollegialen<br />

Teams. Während der Zeit im FSJ<br />

stehen auch persönlichkeitsbildende<br />

Seminare auf dem<br />

Programm, welche die eigene<br />

Perspektive und persönliche<br />

Kompetenzen erweitern. Das<br />

Stellenportal des ASB Region<br />

Heilbronn-Franken bietet einen<br />

Überblick zu Ausbildungsstellen<br />

und Freiwilligendiensten.<br />

@ www.asb-unvorstellbar.de<br />

Vom 30. <strong>August</strong> bis zum 1. September<br />

werden zum 19. Mal die<br />

Tore auf Schloss Langenburg für<br />

die Fürstlichen Gartentage geöffnet.<br />

Über 170 Aussteller präsentieren<br />

rund um das imposante<br />

Schloss sowie im Marstall und<br />

der Orangerie ihre Ideen für den<br />

Garten und stilvolles Wohnen.<br />

Mit über 20.000 Besuchern<br />

zählen die Fürstlichen Gartentage<br />

auf Schloss Langenburg laut<br />

Veranstalter zu den größten und<br />

beliebtesten Gartenmessen in<br />

Süddeutschland. Gartenfreunde<br />

finden dort eine Fülle an blühenden,<br />

mehrjährigen Pflanzen,<br />

die noch einmal Farbe in den<br />

spätsommerlichen Garten bringen<br />

können.<br />

Aber auch für einen farbenfrohen<br />

Frühling kann man sich<br />

auf den Gartentagen eindecken.<br />

Es beginnt die Pflanzzeit für die<br />

Zwiebeln und Knollen der Frühlingsblüher.<br />

Im Vier-Jahreszeiten-Saal finden<br />

Vorträge statt zum Thema<br />

Lebensraum Garten: Gärten<br />

können eine wichtige Rolle spielen,<br />

um dem Artensterben der<br />

heimischen Flora und Fauna<br />

entgegenzuwirken.<br />

In den Biergärten, Weinlauben<br />

und auf den Caféterrassen<br />

werden neben Hohenloher Spezialitäten<br />

auch internationale<br />

Köstlichkeiten angeboten. Dazu<br />

gibt es zahlreiche Gartenkonzerte<br />

im Renaissance-Innenhof sowie<br />

im Barockgarten. Auch das<br />

Deutsche Automuseum ist für<br />

Besucher geöffnet.<br />

@ www.garten-schlosslangenburg.de<br />

Ein attraktives Arbeitsumfeld schaffen<br />

Erweiterte Produktionshalle ermöglicht neue Großprojekte<br />

Das Bauunternehmen Leonhard<br />

Weiss wurde im Jahr 1900 gegründet<br />

und realisiert heute Projekte<br />

im Straßen- und Netzbau,<br />

im Ingenieur- und Schlüsselfertigbau<br />

sowie im Gleisinfrastrukturbau.<br />

Neben seinen Hauptstandorten<br />

in Göppingen und<br />

Satteldorf ist das Unternehmen<br />

an 29 weiteren Standorten in<br />

Deutschland sowie in mehreren<br />

anderen europäischen Ländern<br />

präsent. Trotz seiner Größe ist es<br />

im Kern ein Familienunternehmen<br />

geblieben.<br />

Die über 7200 Mitarbeiter<br />

von Leonhard Weiss folgen einem<br />

gemeinsamen Leitbild, das<br />

den Wertekosmos des Familienunternehmens<br />

aufrechterhält<br />

und unter anderem die partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit mit<br />

Partnern und Kollegen unterstreicht.<br />

Die Mitarbeiter haben<br />

nach Angaben des Unternehmens<br />

einen besonderen Stellenwert<br />

und genießen eine hohe<br />

Wertschätzung. Sie bilden mit<br />

ihrem Wissen, ihrer Loyalität<br />

und mit ihrem hohen Einsatz die<br />

wichtigste Säule des Erfolgs.<br />

Leonhard Weiss arbeite deshalb<br />

mit ganzheitlichem Blick<br />

daran, ein attraktives Arbeitsumfeld<br />

zu schaffen. Dazu zählen<br />

laut Unternehmen etwa übertarifliche<br />

finanzielle Leistungen,<br />

eine Ergebnisbeteiligung, persönliche<br />

und berufliche Entwicklung<br />

über die Leonhard<br />

Weiss Akademie sowie eine betriebliche<br />

Altersvorsorge. Ebenso<br />

wichtig seien die Förderung<br />

des eigenen Nachwuchses und<br />

die regelmäßige Weiterqualifizierung<br />

der Fachkräfte.<br />

Der Erfolg dieser Philosophie<br />

findet sich auch in den Auszeichnungen<br />

von Leonhard<br />

Weiss wieder. Seit 2014 geht das<br />

schwäbische Bauunternehmen<br />

laut dem Magazin Focus als<br />

einer der Top-Arbeitgeber der<br />

Baubranche hervor und auch im<br />

Bereich Ausbildung setzt das<br />

Unternehmen hohe Standards.<br />

@ www.leonhard-weiss.de<br />

Der Unternehmenssitz von Leonhard Weiss in Satteldorf:<br />

Das traditionsreiche Bauunternehmen ist fest in der Region<br />

verwurzelt und international aktiv.<br />

Foto: Leonhard Weiss<br />

Die Schaffitzel Holzindustrie hat<br />

sich aus den Anfängen als Sägewerk<br />

vor über 114 Jahren zu einem<br />

modernen Ingenieurholzbau-Unternehmen<br />

mit eigener<br />

Brettschichtholzproduktion entwickelt.<br />

Das Familienunternehmen<br />

ist in den Bereichen Hallenbau,<br />

Brückenbau, Kreativbau<br />

und Brettschichtholzlieferungen<br />

tätig. In diesem und im vergangenen<br />

Jahr wurden die Produktions-<br />

und Büroflächen am Unternehmenssitz<br />

in Sulzdorf bei<br />

Schwäbisch Hall ausgebaut.<br />

Das erste große Bauprojekt<br />

war die Erweiterung der Brücken-Produktionshalle<br />

auf eine<br />

Gesamtlänge von 112 Metern.<br />

Die Halle, die bisher eine Fläche<br />

von rund 1350 Quadratmetern<br />

hatte, wurde auf insgesamt 2870<br />

Quadratmeter erweitert. Ausreichend<br />

Platz und eine hohe Hubkraft<br />

in dieser Halle ermöglichen<br />

den Abbund und die Vormontage<br />

von Brückenbauprojekten.<br />

Sie wird daher Brückenhalle genannt<br />

und auch vorwiegend für<br />

den Brückenbau genutzt.<br />

Um eine hohe Belastbarkeit<br />

des Tragwerks von Holzbrücken<br />

zu gewährleisten, werden nach<br />

Angaben des Unternehmens<br />

mehrere Einzelträger aus Brettschichtholz<br />

zu großen Blöcken<br />

verklebt. Im alten Abschnitt der<br />

Halle gibt es zwei Brückenkräne<br />

mit jeweils 25 Tonnen Hubkraft.<br />

Im neuen Bereich wurden zwei<br />

weitere Kranbrücken mit jeweils<br />

30 Tonnen installiert, wodurch<br />

nun eine Gesamt-Hubkraft von<br />

110 Tonnen zur Verfügung steht.<br />

Dies ermögliche, Blockträger bis<br />

zu einer Länge von 45 Metern<br />

mit einem größeren Durchmesser<br />

als bisher zu bewegen. Die<br />

Foto: Schaffitzel<br />

erhöhte Hubkraft sei besonders<br />

wichtig für Großprojekte im Brückenbau,<br />

wie beispielsweise das<br />

Projekt der „Passerelle Zwolle“<br />

in den Niederlanden. Dafür fertigte<br />

Schaffitzel Blockträger mit<br />

über 40 Metern Länge und einem<br />

Querschnitt von 1,45 Metern<br />

– eine Aufgabe, die mit der<br />

vorherigen Hallenhubkraft von<br />

50 Tonnen nicht möglich gewesen<br />

wäre.<br />

Als zweites Bauprojekt wurde<br />

auch das Bürogebäude U-förmig<br />

erweitert und ein Innenhof mit<br />

Garten und Bäumen angelegt.<br />

@ www.schaffitzel.de<br />

Die erweiterte Brückenhalle von Schaffitzel: Durch weitere<br />

Kranbrücken steht eine Gesamthubkraft von 110 Tonnen zur<br />

Verfügung, um große Bauteile zu bewegen.<br />

62 <strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

63


VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

Ausstellungen<br />

9.9.24 – 23.3.25 Künzelsau-<br />

Gaisbach<br />

Arnulf Rainer zum 95. Geburtstag<br />

Museum Würth 2, Atrium<br />

Konzerte<br />

4.9. Eppingen<br />

MUTH-Immo-Sundowner –<br />

Julian Pförtner Singer-Songwriter<br />

Weiherpark<br />

6.9. Obersulm<br />

Beste Aydin Krämer und Christian<br />

Krämer – Kammermusikalischer<br />

Klavierabend<br />

Kulturhaus Affaltrach<br />

7.9. Künzelsau-Gaisbach<br />

Würth Philharmoniker:<br />

Saisoneröffnung<br />

Carmen Würth Forum<br />

7.9. Lauffen<br />

„bühne frei...“: Junges<br />

Kammerorchester Tauber-Franken<br />

„Strings meet Drums“<br />

Stadthalle<br />

8.9. Dörzbach<br />

Saitenzauber<br />

Schlossinnenhof unter den Arkaden<br />

8.9. Jagsthausen<br />

WKO<br />

Burghof<br />

12.9. Weikersheim<br />

International Chamber Music Campus<br />

Tauberphilharmonie<br />

EVENTS UND VERANSTALTUNGEN IM SEPTEMBER<br />

Ein Service der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e.V.<br />

Weitere Termine unter www.pro-region.de<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

15.9. Schwäbisch Hall<br />

Scented Rushes (Duftendes Nichts)<br />

Kunsthalle Würth<br />

15.9. Kirchberg<br />

Schlosskonzerte: Jasmin Kolberg Trio<br />

Rittersaal des Schlosses<br />

21.9. Schwaigern<br />

Groove Inclusion<br />

Alte Kelter<br />

29.9. Künzelsau-Gaisbach<br />

Cello mal anders<br />

Carmen Würth Forum<br />

29.9. Waldenburg<br />

Schlusspunkt: Boulanger Trio<br />

Bildungshaus, Festsaal<br />

Theater<br />

24.9. Bad Rappenau<br />

Jedermann<br />

Kurhaus<br />

26.9. Künzelsau<br />

Heisenberg<br />

Stadthalle<br />

28.9 Bad Friedrichshall-Kochendorf<br />

Jedermann<br />

Aula der Otto-Klenert-Schule<br />

Feste<br />

1.9. Crailsheim<br />

Fliegerhorstsommer –<br />

Fest der Begegnung<br />

Fliegerhorstareal, Festwiese<br />

Burgbergstraße<br />

Tipp<br />

Tipp<br />

5.9. – 8.9. Külsheim<br />

Großer Markt<br />

Külsheim<br />

5.9. – 15.9. Heilbronn<br />

Heilbronner Weindorf<br />

Marktplatz<br />

6.9. – 8.9. Gaildorf<br />

Gaildorfer Floßfest, Tour de Hohenlohe,<br />

Touristische Radtour<br />

pro Region<br />

Tipp<br />

Kocherwiese Festgelände<br />

6.9. – 8.9. Rot am See<br />

50-jähriges Gemeindejubiläum<br />

Rathausplatz<br />

7.9. Fichtenberg<br />

Fichtl Fun Run<br />

Am Viechberg<br />

7.9. Bad Mergentheim<br />

Mallorca Sommer Festival<br />

Volksfestplatz<br />

8.9. Schwäbisch Hall<br />

Schausieden<br />

Innenstadt<br />

13.9. – 15.9. Crailsheim-Roßfeld<br />

Roßfelder Sichelhenket<br />

Ortsmitte<br />

13.9. – 22.9. Lauda-Königshofen<br />

Königshöfer Messe mit AGIMA<br />

Königshofen<br />

13.9. – 15.9. Sulzbach<br />

Festwochenende,<br />

1000 Jahre Sulzbach<br />

Sulzbach-Laufen<br />

14.9. – 15.9. Creglingen<br />

Finsterlohr feiert 800 Jahre<br />

Creglingen-Finsterlohr<br />

Tipp<br />

14.9. – 15.9. Massenbachhausen<br />

2. Massenbachhausener Weindörfle<br />

Grüne Ortsmitte<br />

15.9. Schwaigern<br />

Verkaufsoffener Sonntag<br />

„Wein und Genuss“<br />

Schwaigern<br />

15.9. Schwäbisch Hall<br />

Freundschaftstag<br />

Schwäbisch Hall<br />

15.9. Mainhardt<br />

Tag des Schwäbischen Waldes<br />

Mainhardt<br />

15.9. Grünsfeld<br />

Schleppertreffen mit Bauernmarkt<br />

Stadthalle und Parkplatz<br />

15.9. Ingelfingen<br />

Ingelfinger Herbst<br />

Ingelfingen<br />

20.9. – 23.9. Crailsheim<br />

Fränkisches Volksfest<br />

Volksfestplatz<br />

28.9. – 29.9. Schwäbisch Hall-<br />

Wackershofen<br />

Backofenfest<br />

Hohenloher Freilandmuseum<br />

Wackershofen<br />

28.9. – 6.10. Wertheim<br />

Wertheimer Michaelismesse<br />

Festplatz an der Main-Tauber-Halle<br />

Sport<br />

7.9. Neuenstadt<br />

Motorman Run<br />

Dreschhalle<br />

7.9. – 8.9. Niedernhall<br />

ebm-papst Marathon<br />

Festgelände<br />

Tipp<br />

21.9. Bad Friedrichshall<br />

Friedrichshaller Runde – Volkslauf<br />

Friedrichshaller Sportpark und<br />

Kocherwald<br />

27.9. – 29.9. Bühlertann<br />

Moto-Cross Deutsche Meisterschaft<br />

GCC<br />

Bühlertann<br />

28.9. Ilshofen<br />

12. B+S Stadtlauf<br />

Ilshofen<br />

28.9. Kupferzell<br />

Kärwelauf / Stauch-Cup<br />

Kupferzell<br />

29.9. Brackenheim<br />

Theodor-Heuss-Lauf<br />

Brackenheim<br />

Markt<br />

1.9. Eppingen<br />

3. Eppinger Naturparkmarkt<br />

Innenstadt<br />

15.9. Freudenberg<br />

Herbstmarkt<br />

Freudenberg<br />

16.9. Schwaigern<br />

Krämermarkt<br />

Schwaigern<br />

21.9. Weikersheim<br />

5. Weikersheimer Markt für<br />

Regionalität und Nachhaltigkeit<br />

Marktplatz<br />

28.9. – 29.9. Ilshofen<br />

Ilshofener Herbst und Töpfermarkt<br />

Marktplatz<br />

Mix<br />

5.9. Künzelsau-Gaisbach<br />

15. Robert Jacobsen Preis der Stiftung<br />

Würth<br />

Carmen Würth Forum<br />

6.9. – 8.9. Weikersheim<br />

Herbst- und Weinfest<br />

Laudenbach<br />

7.9. Bad Friedrichshall<br />

OpenAir-Kino im Solefreibad<br />

Solefreibad<br />

13.9. Michelfeld<br />

Literaturabend mit Jan Wiechert<br />

Naturfreundehaus Lemberg<br />

14.9. – 15.9. Bad Rappenau<br />

14. Garten & Genuss –<br />

die große Gartenmesse<br />

Salinenpark<br />

14.9. Niederstetten<br />

Nektarios Vlachopoulos –<br />

Das Problem sind die Leute<br />

KULT<br />

18.9. Künzelsau-Gaisbach<br />

Die Bürgschaft<br />

Carmen Würth Forum<br />

20.9. + 21.9. Künzelsau<br />

Achtung Bau:stille!<br />

Kulturhaus Würth mit<br />

Bibliothek Frau Holle<br />

20.9. Obersulm<br />

Obersulmer Lachnacht<br />

Volksbank Willsbach<br />

20.9. Igersheim<br />

HG Butzko<br />

Kulturkeller<br />

23.9. Künzelsau-Gaisbach<br />

Eckart von Hirschhausen<br />

Carmen Würth Forum<br />

25.9. Künzelsau-Gaisbach<br />

Jakob Schwerdtfeger: Ich sehe was,<br />

was du nicht siehst, und das ist Kunst<br />

Carmen Würth Forum<br />

25.9. Künzelsau<br />

Deutsch – Eine Liebeserklärung<br />

Kulturhaus Würth mit Bibliothek Frau<br />

Holle<br />

Kontakt<br />

Bürgerinitiative pro Region<br />

Heilbronn-Franken e.V.<br />

c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />

Postfach, 74650 Künzelsau<br />

Ansprechpartner für Termine:<br />

Ralph Wachter, Telefon 07940 152329<br />

www.pro-region.de<br />

64<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong><br />

65


AUSBLICK<br />

Die nächste<br />

Ausgabe<br />

erscheint ab<br />

25. September<br />

Impressum<br />

So rückt sich Heilbronn in den Fokus<br />

Heilbronn setzt viele Hebel in Bewegung, um noch attraktiver zu werden –<br />

von der Bewerbung zur Grünen Hauptstadt Europas 2026 bis zur jährlichen<br />

Herbstmesse. Diese Ausgabe nimmt die wichtigsten Zukunftsprojekte der Stadt<br />

in den Blick.<br />

Fotos: Adobe Stock/Aleksandr Matveev, Andrey Popov, Eberhard<br />

Offizielles Organ der Bürgerinitiative<br />

pro Region Heilbronn-Franken e. V.;<br />

www.pro-region.de<br />

Herausgeber<br />

pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG<br />

Ein Unternehmen der<br />

Stimme Mediengruppe<br />

Geschäftsführer<br />

Marcus Baumann, Marc Becker,<br />

Tilmann Distelbarth<br />

Verlagsleitung<br />

Beate Semmler (V. i. S. d. P.)<br />

Leitung Produktmanagement Print & Digital<br />

Lisa Hofmann-Vorbach<br />

Redaktionsleitung<br />

Teresa Zwirner, Dirk Täuber (Sonderthemen)<br />

Redaktion<br />

Natalie Kotowski, Birgit Kalbacher<br />

Layout und Grafik<br />

Stimme Mediengruppe, CrossMedia<br />

Sales Management<br />

Heike Bischoff, Christoph Knittel, Oliver Leidig,<br />

Beate Rottgardt, Darja Schiz-Salov<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 24 vom 1.1.<strong>2024</strong><br />

Lockstoff für kluge Köpfe<br />

Alle Optionen auszuschöpfen, um<br />

Fachkräfte zu rekrutieren, ist für<br />

Unternehmen in Heilbronn-Franken<br />

eine der drängendsten<br />

Herausforderungen der kommenden<br />

Jahre. Mit welchen Ideen schaffen es<br />

Unternehmen in Heilbronn-Franken,<br />

kluge Köpfe zu gewinnen? Wir stellen<br />

erfolgversprechende „Recruiting<br />

Solutions“ vor.<br />

Vertrieb<br />

Yannis Gaukel, Telefon 0791 95061-8300<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Bezugsbedingungen<br />

Das Jahresabo beträgt 48,00 Euro.<br />

Nachdruck und Vervielfältigung – auch<br />

auszugsweise – nur mit Genehmigung<br />

des Verlages.<br />

Verlags- und Redaktionsanschrift<br />

pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG<br />

Stauffenbergstraße 18<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Telefon 0791 95061-8300<br />

info@pro-vs.de<br />

Den Umbruch packen<br />

Ob Digitalisierung, E-Commerce<br />

oder Nachhaltigkeit: Die<br />

Verpackungsindustrie ist im Umbruch.<br />

Die Branchenmesse FachPack <strong>2024</strong> in<br />

Nürnberg zählt deshalb für viele im<br />

„Packaging Valley“ zum Pflichttermin.<br />

Lesen Sie, wie sich Unternehmen<br />

aus der Region für die<br />

Zukunftsaufgaben rüsten.<br />

Druck und Herstellung<br />

Möller Pro Media GmbH<br />

Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />

Telefon 030 41909-0, Fax 030 41909-299<br />

Gedruckt auf umweltfreundlichem UltraMag<br />

Plus Silk-Recyclingpapier aus 100% Altpapier,<br />

zertifiziert mit den Umweltsiegeln „Der Blaue<br />

Engel“, „EU-Ecolabel“ sowie FSC- und PEFC-<br />

Siegel.<br />

ISSN 2509-5528<br />

www.pro-magazin.de<br />

66<br />

<strong>August</strong> <strong>2024</strong>


Kommende Veranstaltungen<br />

07.09.<strong>2024</strong> | 17:00 Uhr | CARMEN WÜRTH FORUM<br />

Saisoneröffnung | Würth Philharmoniker<br />

18.09.<strong>2024</strong> | 19:00 Uhr | CARMEN WÜRTH FORUM<br />

Die Bürgschaft | Musikalische Lesung<br />

23.09.<strong>2024</strong> | 19:00 Uhr | CARMEN WÜRTH FORUM<br />

Eckart von Hirschhausen | „Mensch, Erde! Wir könnten es so schön<br />

haben!“<br />

29.09.<strong>2024</strong> | 17:00 Uhr | CARMEN WÜRTH FORUM<br />

Cello mal anders | Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker<br />

10.10.<strong>2024</strong> | 19:00 Uhr | CARMEN WÜRTH FORUM<br />

Michael Krebs | „Da muss mehr kommen“ - 20 Jahre Jubiläumstour<br />

19.10.<strong>2024</strong> | 17:00 Uhr | CARMEN WÜRTH FORUM<br />

Lieblingsstücke Vol. 2 | Würth Philharmoniker<br />

24.10.<strong>2024</strong> | 17:00 Uhr | CARMEN WÜRTH FORUM<br />

Streicherklänge | Ensemble Esperanza<br />

Laufende Ausstellungen<br />

bis 27.10.<strong>2024</strong> | täglich 11 – 18 Uhr* | MUSEUM WÜRTH<br />

Bildhauer & Räume: Anthony Caro und Eduardo Chillida.<br />

Sammlung Würth und Leihgaben.<br />

bis Januar 2025 | Mi – So, 11 – 17 Uhr* | HIRSCHWIRTSCHEUER<br />

Die Augen begeistern – Holzschnitte von HAP Grieshaber<br />

in der Sammlung Würth.<br />

SAISON <strong>2024</strong>/2025<br />

Informationen zu den Veranstaltungen erhalten Sie unter<br />

www.kultur.wuerth.com, T 07940 15-6200 oder kultur@wuerth.com.<br />

Karten erhalten Sie in unserem Webshop unter<br />

www.kultur.wuerth.com, in den Shops der Museen<br />

Würth in Künzelsau-Gaisbach, in der Kunsthalle<br />

Würth in Schwäbisch Hall, unter www.eventim.de,<br />

bei allen eventim-Vorverkaufsstellen sowie ggf. an<br />

der Abendkasse.<br />

*Sonderöffnungszeiten an Feiertagen.<br />

Nähere Informationen unter www.kunst.wuerth.com<br />

bis 23.03.2025 | täglich 10 – 18 Uhr* | MUSEUM WÜRTH 2<br />

TERRIFIC. Faszination Sammlung Würth. Friedensreich Hundertwasser<br />

zum 95. Geburtstag, Werkpräsentation im Atrium (bis 01.09.<strong>2024</strong>).<br />

bis Ende 2025 | täglich 10 - 18 Uhr * | KUNSTHALLE WÜRTH<br />

Die dritte Dimension im Bild. Hologramme und optische Illusionen<br />

in der Sammlung Würth. Adolf Würth Saal: KünstlerPortraits.<br />

Neu in der Sammlung Würth: die Fotosammlung (bis 10.11.<strong>2024</strong>)<br />

Dauerausstellung | täglich 11 – 17 Uhr* | JOHANNITERKIRCHE<br />

Alte Meister in der Sammlung Würth mit Madonna des Bürgermeisters<br />

Jacob Meyer zum Hasen von Hans Holbein d. J. und Falkensteiner Altar<br />

des Meisters von Meßkirch im Kontext der Sammlung Würth<br />

03–46

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