Kunstbulletin September 2024
Unsere September Ausgabe für 2024 mit Beiträgen zu Pauline Julier, Ugo Rondinone, Mika Rotteberg, u.v.m.
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Sept. <strong>2024</strong> Fr. 12.– / € 10.–
FOKUS<br />
28 Pauline Julier — Eine Raumfahrt der Bilder. Isabel Zürcher<br />
38 Ugo Rondinone — Von Zeitschleifen und Archetypen. Oliver Kielmayer<br />
50 Ansichten — Kanonrevision, eine anspruchsvolle Aufgabe. Stefanie Manthey<br />
52 Mika Rottenberg — Antimatter Girl. Claudia Spinelli<br />
62 Emmanuelle Antille — La créativité comme le flux d’une rivière. Françoise Ninghetto<br />
66 Francine Mury — L’incertezza radicale. Jean-Marie Reynier<br />
HINWEISE<br />
68 Animation — The Great Rabbit / Baden-Baden — I Feel the Earth Whisper<br />
69 Basel — Anri Sala<br />
70 Basel — Real Life … and how to live it<br />
71 Basel — Richard McGuire<br />
72 Chur — Otto Dix und die Schweiz<br />
73 Genf — Steffani Jemison<br />
74 Gstaad — Roe Ethridge / Lugano — Alexander Calder<br />
75 München — Andy Warhol & Keith Haring<br />
76 Murg SG — Le Corbusier<br />
77 Neuchâtel — Tierwelten / Sion — Matthieu Gafsou<br />
78 Spiez — Samuel Buri<br />
79 Stans — Johann Melchior Wyrsch / Stein am Rhein — Kris Martin & Ola Kolehmainen<br />
80 Susch — Tapta<br />
81 Val de Bagnes — Joan Ayrton<br />
82 Winterthur — Maarten Baas<br />
83 Zürich — Born Digital<br />
84 Zürich — Das zweite Leben der Dinge / Zürich — Jonathan Meese<br />
BESPRECHUNGEN<br />
86 Grenchen — Gergana Mantscheva / Delia R. Ferraro — Die Schönheit der Risse<br />
88 La Chaux-de-Fonds — Maria Tackmann — Fragile Strukturen<br />
90 Lugano — Arcadia — Klischee des Südens<br />
92 Mulhouse — Younes Rahmoun — Metaphorische Pflanzenpracht<br />
94 Safiental — Art Safiental — Kunst im Klee und Synthetisches im Teller<br />
96 Schaffhausen — Generation im Aufbruch — Zehnmal künstlerische Jahrzehnte<br />
98 Solothurn — Marie Velardi — Wasseradern und Meere auf dem Mond<br />
100 Warth — Eva Wipf — Seismografin des Weltgeschehens<br />
102 Zürich — Ana Jotta — Eine Ode an die Dinge<br />
NOTIERT<br />
104 KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE<br />
113 PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />
123 AGENDA<br />
167 IMPRESSUM, MEDIADATEN<br />
EN PASSANT<br />
168 Zürich — Kilian Rüthemann, Wohnsiedlung Bullingerhof — Tonnengesichter<br />
1
23.3.<strong>2024</strong> – 5.1.2025<br />
Vincent van Gogh, Le Café de nuit à Arles, 1888
Editorial — Wundervolle Welten<br />
Woher kommt eigentlich die Idee, dass Marsmenschen grün seien?<br />
Das überlege ich, während ich die grün leuchtende Hand auf unserem<br />
Cover betrachte. Einladend wirkt sie auf mich, sie fordert zur<br />
Berührung auf, vielleicht ist sie auch zum Gruss erhoben – ein Gruss<br />
aus einer anderen Welt? Die Assoziationen kommen nicht von ungefähr,<br />
sie werden von Pauline Juliers Film-Triptychon ‹Follow the<br />
Water›, wo das Motiv aufscheint, genährt, aber nicht eindeutig bestätigt.<br />
In der monumentalen Projektion im Aargauer Kunsthaus<br />
erhält unsere popkulturell geprägte Faszination für den roten Planeten<br />
Auftrieb durch die Forschungsmethoden der NASA, während<br />
gleichzeitig die Problematik menschlichen Tuns hüben und drüben<br />
in den Fokus rückt. Das Mysterium kommt dabei nicht abhanden,<br />
im Gegenteil. Bei Julier wird «aller Widerspruch zwischen Aufklärung<br />
und Überwältigung aufgehoben», schreibt unsere Autorin.<br />
Ein gewisser Zauber prägt fast alle Positionen, denen wir in dieser<br />
Ausgabe einen Schwerpunkt widmen. Mika Rottenbergs Videoinstallationen<br />
persiflieren in bunter Fantastik unsere hyperkapitalistische<br />
Gesellschaft. Ugo Rondinone holt die Natur ins Museum<br />
als «Tor in eine metaphysische Welt», wie er im Interview sagt. Und<br />
Emmanuelle Antille wandelt in ihrem neuen Dokumentarfilm ‹The<br />
Wonder Way› auf den Spuren von Menschen, die kraft des kreativen<br />
Schaffensdrangs ihr eigenes «Universum» gestalten. Es mag Zufall<br />
sein, dass diese Kunst zeitgleich an verschiedenen Orten gezeigt<br />
wird. Doch vielleicht spiegelt sich darin auch ein Bedürfnis nach etwas,<br />
was uns die Gegenwart zuweilen abzusprechen scheint: unvoreingenommenes<br />
Staunen, Sich-Wundern und die Zuversicht,<br />
dass ein Gegenüber, auch wenn es in einer Parallelwelt lebt, einladend<br />
die Hand zum Gruss heben kann. Deborah Keller<br />
TITELBILD · Pauline Julier & Clément Postec, ‹Follow the Water›, 2023, Still aus 3-Kanal-Video, 51’<br />
3
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Begrüssung: Philippe Rey, Präsident Kulturkommission Gemeinde Wettingen<br />
Einführung: Sarah Merten, Leiterin Galerie im Gluri Suter Huus<br />
Veranstaltungen<br />
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Waldumgang im Forstrevier Wettingen:<br />
Sa, 14. Sept., 13.30 Uhr<br />
Zeit für Gespräche:<br />
So, 15. Sept., 13 –17 Uhr<br />
Galerie im Gluri Suter Huus<br />
Bifangstrasse 1, 5430 Wettingen<br />
www.glurisuterhuus.ch<br />
Mi – Sa 15 – 18 Uhr, So 11 – 17 Uhr<br />
Nachtkonzert im Bilderwald:<br />
Fr, 20. Sept., 18 + 21 Uhr<br />
Sketch Crawl im Wettinger Wald:<br />
Sa, 26. Okt., 13.30 –16.30 Uhr<br />
Öffentliche Führung: So, 3. Nov., 14 Uhr<br />
Finissage: So, 24. Nov., 15 Uhr<br />
Detailinformationen:<br />
www.glurisuterhuus.ch/<br />
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Abb.: Miriam Rutherfoord & Joke Schmidt, Baummarder, Biber, Dachs…, 2023, Video (HD, Stereo), Ton, 15:07 Min.<br />
Grafik: aorta.design, Baden; Druck: LP Copy Center
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1.– 29.9. <strong>2024</strong><br />
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Die dritte Ausgabe der neuen Kunstmesse Art Salon Zürich legt<br />
den Fokus in erster Linie auf die Bedürfnisse der Galerien, des<br />
Kunsthandels und der Kunstschaffenden, mit dem Ziel ihre Präsenz<br />
auf dem Schweizer Kunstmarkt zu stärken und ein nationales<br />
und internationales, kunstinteressiertes Publikum gezielt anzusprechen.<br />
Hierzu sollen zeitgenössische Kunst in Gegenüberstellung<br />
zu etablierten Künstlerpositionen der Kunst der Moderne gezeigt<br />
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Der Art Salon Zürich ist regional verankert und international<br />
vernetzt.<br />
Werkstadt-Zürich Halle D, Süd Hohlstrasse 400, 8048 Zürich artsalonzurich.com
Furtwängler | Frédéric Gabioud | Charlotte Herzig | Andreas Hochuli | Camille Kaiser | Philomène Le Baron | Emma Lucy Linford | Nastasia Meyrat | Giancarlo Mino<br />
Alfredo Aceto | Élie Autin | Sophie Ballmer et Tarik Hayward | Yel K. Banto | Amina Belkasmi | Garance Bonard | Selim Boubaker | Marisa Cornejo | Karine Dahouindji | Anaïs Defago | Anjesa Dellova | Natacha Donzé | Lucas Erin | Gilles<br />
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DES SEINS À DESSEIn | 07.09-10.11.24 | Espace Arlaud | Lausanne<br />
5 e exposition d’art contemporain en faveur de la Fondation Francine Delacrétaz pour les personnes touchées par le cancer du sein<br />
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| Nayansaku Mufwankolo | Zanele Muholi | Collectif and then… | Frida Orupabo | Zion Perrin | Gina Proenza | Laurence Rasti | RM | Stéphanie Roşianu | Dorian Sari | Vanessa Schindler | Ser Serpas | Francine Simonin |
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Ein Leben als Bildhauer<br />
André Tommasini, Expansion II, 1984. Marmor aus Collombey, 35 × 50 × 24 cm. Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne. Acquisition de la Commission cantonale des activités culturelles, 1987.<br />
© André Tommasini. Bildnachweis : Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne<br />
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Abb.: Rosanne Kapela, Benoît Jeannet, Centre d‘art contemporain Yverdon-les-Bains, 2023
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FOKUS<br />
Pauline Julier — Eine Raumfahrt der Bi<br />
Pauline Julier & Clément Postec, ‹Follow the Water›, 2023, 3-Kanal-Video, 51’, Ausstellungsansicht<br />
Aargauer Kunsthaus, Aarau. Foto: Ullmann Photography<br />
28 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
lder<br />
FOKUS // PAULINE JULIER<br />
29
Auf einer Zeitachse von ein paar hundert Millionen Jahren ist jedes<br />
menschgemachte Weltbild jung. Die Erde ist ein Organismus,<br />
alles hängt mit allem zusammen, und keine Kamera bewegt sich<br />
allein. Im Aargauer Kunsthaus führt die Genfer Künstlerin Pauline<br />
Julier Regie in einer Ausstellung, die sich forschend-erfinderisch<br />
jedem absoluten Standpunkt widersetzt. Isabel Zürcher<br />
Pauline Juliers ‹Supernova› (2023) wächst vom hellen Punkt langsam zur glühenden<br />
Kugel heran, um als Bündel aus Licht zu zerbersten: Stehen wir, Zeugen des Urknalls,<br />
am Anfang aller materiellen Gegenwart? Blendet uns die Zuckung eines für immer<br />
verglühenden Gestirns? Platzt die rote Pupille in einem Vakuum aus Nichts? «Der Ursprung<br />
ist an den Sehsinn gekoppelt», so die Filmemacherin und Künstlerin. Wobei<br />
ihre französischen Worte «origine» und «vision» ebenso auf den Auftakt ihrer Ausstellung<br />
im Aargauer Kunsthaus zielen wie auf Spekulationen über das Woher und<br />
Wohin des Universums.<br />
Ein Parcours ohne Hierarchie<br />
Pauline Juliers erste grosse Soloschau verzahnt die Werkkomplexe ‹Naturalis<br />
Historia› (2017–2019) und ‹Occupy Mars› (seit 2022). Entlang vorwiegend filmischer<br />
Installationen lädt die Genfer Künstlerin zu einer grossen Reise ein. Diese reicht von<br />
der planetarischen Stunde Null bis zu Technologien, die den Menschen ins All befördern,<br />
der Erde Öl abpumpen oder unsere Netzhaut über den Augapfel spannen. Die<br />
Erzählung hat weder Anfang noch Ende, unsere Gehrichtung durch unterschiedlich<br />
installierte Projektionen ist offen und mit Absicht frei von Hierarchie: Die Raumfahrt<br />
hat der Reichweite von Fotografie neue Dimensionen mitgegeben (und schickt uns<br />
mit Found-Footage-Bildern auch in ein Kapitel der jüngeren Mediengeschichte, vielleicht<br />
persönlicher Erinnerung); die Kirche wacht über die Grenze zwischen Himmelund<br />
Erdreich und orchestriert den Blick aufs Irdische unter den Vorzeichen göttlicher<br />
Vorsehung; im Drang nach Weitsicht und profaner Erkenntnis scheinen sich Mensch<br />
und Maschine verwandt, tuckelt der Mars-Rover namens Curiosity wie ein Detektiv<br />
über den roten Planeten. Wo Juliers Kunst glaubwürdig Antworten sucht auf das<br />
komplizierte Erbe der globalisierten Welt, lässt sie Vogelperspektive und Definitionsmacht<br />
hinter sich und entdeckt gerade in der Kombination von wissenschaftlicher<br />
Aufzeichnung, dokumentarischem Film und in fiktiver Geschichte Facetten einer einzigen,<br />
zusammengehörigen Wirklichkeit.<br />
Monumentales Triptychon<br />
Die Ausstellung entleiht ihren Titel einer indigenen Aktivistin für Wasserrechte in<br />
Chile: Als «Single Universe» beschreibt diese die Erde, als Körper, der nur mit unversehrten<br />
Adern eine langfristige Lebensgrundlage in Aussicht stellen kann. Julier gibt<br />
Karen Luza das Wort in ‹Follow the Water› (2023). Das monumentale Drei-Kanal-Video<br />
30 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Pauline Julier, ‹La Grotte›, 2017–2019, Video, Loop, 12’, Ausstellungsansicht Aargauer Kunsthaus,<br />
Aarau. Foto: Ullmann Photography<br />
FOKUS // PAULINE JULIER<br />
31
‹Pauline Julier – A Single Universe›, Ausstellungsansicht Aargauer Kunsthaus, Aarau.<br />
Foto: Ullmann Photography<br />
32 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
FOKUS // PAULINE JULIER<br />
33
hat die Atacama-Wüste zur Kulisse und macht die weltweit grössten Lithiumminen<br />
zum Brennpunkt mehrerer Erzählstränge: Interessen der Raumforschung, das Streben<br />
nach Profit mit dem Rohstoff, der alle Batterien nährt, und schliesslich der Kampf<br />
um natürliche Ressourcen sind so miteinander verzahnt, dass die Kamera selbst die<br />
Komplexität der Verhältnisse freizulegen scheint. Investigativ ist Pauline Juliers Herangehensweise<br />
und von cineastischer Präsenz ihr Umgang mit Bild und Ton. In der<br />
Black Box ist aller Widerspruch zwischen Aufklärung und Überwältigung aufgehoben.<br />
Und was uns angesichts der globalen ökologischen Krise in die Resignation treiben<br />
könnte, transformiert Juliers Kunst zum sinnlichen Erlebnis und Denkanstoss.<br />
In der immer wieder neu ansetzenden Sicht auf das Entdecken und Erträumen<br />
von Welt sind wir einmal die Neugierigen, die den Blick an die Robotik delegieren, einmal<br />
die Verwandten von Caspar Wolf, der als Winzling im Gebirge ein grosses, alpines<br />
Eis bestaunt (ein Bild aus der Sammlung des Aargauer Kunsthaus ist in die Ausstellung<br />
integriert und gibt Juliers Parcours eine ortsspezifische Signatur).<br />
Prinzip der Vielstimmigkeit<br />
Es fühlt sich an, als wolle ‹A Single Universe› den Herzschlag des Globus mit unserem<br />
Schauen und Denken synchronisieren. Das setzt ein kulturhistorisches Gedächtnis<br />
voraus und viele Stimmen aus unterschiedlichen Feldern der Forschung.<br />
«Die ganze Arbeit entsteht im Echo», sagt Pauline Julier, ihr Atelier sei ein Ort des<br />
permanenten Austauschs. Den Einbezug multipler Perspektiven hat die Künstlerin<br />
Pauline Julier (*1981, Genf) lebt in Genf<br />
Einzelausstellungen (Auswahl)<br />
<strong>2024</strong> ‹Temps de Mars›, Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds<br />
2022 ‹Wind Light Image›, Laure Genillard Gallery, London<br />
2017 ‹Naturalis Historia›, Centre culturel suisse, Paris<br />
Gruppenausstellungen und Screenings (Auswahl)<br />
2023 ‹Ella Maillart, Pauline Julier et Anne-Julie Raccoursier›, Musée Rath, MAH, Genf; ‹Trajectoire›,<br />
Centre Pompidou, Paris<br />
2023 ‹Follow the Water›, Visions du Réel, Nyons / Institut d’Art Contemporain, Villeurbanne<br />
2022 ‹A Pale Blue Dot›, Institut d’Art Contemporain, Villeurbanne<br />
2020 ‹Critical Zones›, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe<br />
2019 17. doclisboa International Film Festival<br />
2014 Biennale de l’image en mouvement, Centre d’Art Contemporain Genève<br />
Pauline Julier. Foto: Ullmann Photography<br />
34 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Pauline Julier, ‹Le Malentendu paysager›, 2017–2019 (Ausschnitt), 80 Diapositive, Ausstellungsansicht<br />
Aargauer Kunsthaus, Aarau. Foto: Ullmann Photography<br />
FOKUS // PAULINE JULIER<br />
35
Pauline Julier, ‹Supernova›, 2023 (Ausschnitt), Video, ca. 3’, Loop, Ausstellungsansicht Aargauer<br />
Kunsthaus, Aarau. Foto: Ullmann Photography<br />
36 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
seit Beginn ihres Schaffens eingeübt: Ebenso in Politikwissenschaft wie in Film<br />
und Fotografie geschult, liegt ihrer bildnerischen Praxis immer auch theoretisches<br />
Wissen zugrunde. Ihre Neugier ist belesen und bezieht Kompetenzen ein aus so verschiedenen<br />
Disziplinen wie Astrophysik, Geologie, Soziologie oder Philosophie. Und<br />
während sie das auf Reisen, im Fundus der NASA und in Gesprächen gesammelte<br />
Material am Schnittplatz in neue Zusammenhänge bringt, bleibt ihr Umgang mit den<br />
jeweiligen Quellen transparent – als Interviewmitschnitt, als Bewegung der Kamera,<br />
als ausgewiesenes Fragment aus dem Universum digitaler und analoger Archive.<br />
Schönheit, Grösse, Immersion<br />
Es sei ihr ein Anliegen gewesen, dass die Besucherinnen und Besucher bis zuletzt<br />
mitbestimmen könnten, in welcher Reihenfolge und Geschwindigkeit sie in den einzelnen<br />
Installationen verweilen. Hinter der ‹Supernova›-Projektion führt der Rundgang<br />
zu einer Simulation jenes Waldes in Nordchina, den ein Vulkanausbruch lange<br />
vor der Menschheitsgeschichte als Fossilien zu speichern vermochte. Zweigen wir<br />
zuerst nach links ab, finden wir uns in einem Filmset mit einem erst vor Kurzem geführten<br />
Fachgespräch über die Erforschung des Planeten Mars.<br />
Der Tauchgang in Juliers Bildwelt gelingt unter den Vorzeichen von Schönheit<br />
und Perfektion: ‹A Single Universe› lotst mit verführerischer Grosszügigkeit durch<br />
gedimmte Räume und setzt uns wechselnden Perspektiven aus. Im Hochsitz aus<br />
Holz erweist sich alles Verständnis von Landschaft als kulturelles Konstrukt. Zitate<br />
des französischen Anthropologen Philippe Descola machen hier die menschenleere<br />
Szenerie, die wir als natürlich verinnerlicht haben, zu einem Ergebnis einer langen,<br />
auch bildnerischen Tradition. Auf Kissen gelagert, fahren wir durch eine wandfüllende,<br />
nächtliche Topografie – oder durch ein Körperinneres, dessen Rauschen gleichzeitig<br />
eine meditative und endzeitliche Stimmung heraufbeschwört. Aufrecht sitzen<br />
wir gegenüber dem ‹Neapolitan Triptych› (2017–2019), das in drei 16-mm-Filmen<br />
Wissenschaft und Wunderglauben rund um den Vesuv zueinander führt: Bei seinem<br />
ambitionierten Vorhaben, ein Inventar der Welt zu erstellen, verlor Plinius der Ältere<br />
im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung sein Leben, weil er dem Vulkankrater zu<br />
nahe gekommen war. Parallel gibt die Bildspur Einsicht ins Ritual, bei dem in Neapel<br />
dreimal jährlich das in Ampullen verwahrte Blut von San Gennaro verflüssigt wird.<br />
Ohne die Erinnerung an den roten Lavastrom wäre das Mysterium um den Schutzpatron<br />
der Stadt nicht vorstellbar. In ritueller Wiederkehr haftet der Blick der Gläubigen<br />
auf den Reliquien, sind Bilder durchblutet, behält der Wunderglaube Wirksamkeit.<br />
«Wissenschaftliche Hybris» und «Masslosigkeit» sind Worte, mit der die Kuratorin<br />
Céline Eidenbenz im Begleitkatalog Juliers Werk porträtiert. Einer oft moralisierend<br />
geführten Debatte über den Zustand der Welt hält dieses ein Stück subjektiver Einsicht<br />
entgegen: Wir sind Teil der jetzigen geologischen Periode und immer dabei, neue<br />
Bilder (und «visions») in das langfristige Gedächtnis des Planeten einzuschreiben.<br />
Isabel Zürcher, Kunstwissenschaftlerin und freie Autorin, lebt in Basel. mail@isabel-zuercher.ch<br />
→ ‹Pauline Julier – A Single Universe›, Aargauer Kunsthaus, Aarau, bis 27.10. ↗ aargauerkunsthaus.ch<br />
FOKUS // PAULINE JULIER<br />
37
Ugo Rondinone — Von Zeitschleifen und<br />
Ugo Rondinone, ‹lights›, 2023, Bronze, Farbe, Masse variabel; ‹cry me a river›, 1995 (im Hintergrund),<br />
Ausstellungsansicht Kunstmuseum Luzern. Foto: Stefan Altenburger<br />
38 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Archetypen<br />
FOKUS // UGO RONDINONE<br />
39
Ugo Rondinone, ‹primitive›, 2011/12, Bronze, Masse variabel, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Luzern.<br />
Foto: Stefan Altenburger<br />
40 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
International wird er rege ausgestellt, hierzulande war Ugo Rondinone<br />
seit der Jahrtausendwende nur in zwei institutionellen<br />
Einzelausstellungen zu sehen. Das Kunstmuseum Luzern, das<br />
dem in Brunnen geborenen Künstler als frühes Schaufenster in<br />
die zeitgenössische Kunst diente und ihm 1989 seine erste Ausstellungsbeteiligung<br />
ermöglichte, ist ein mehr als würdiger Ort<br />
für die jetzige Retrospektive. Oliver Kielmayer<br />
Oliver Kielmayer: So sehr deine Arbeiten als Solitäre auftreten und wirken, sind sie<br />
Teile einer grösseren Erzählung. Diese Erzählung ist keine in sich abgeschlossene,<br />
sondern setzt sich über die Jahre hinweg fort, erweitert sich. Die Ausstellung im<br />
Kunstmuseum Luzern nennst du ‹Cry Me a River›; es ist ein Titel, der bereits vor<br />
vielen Jahren als Werk- und Ausstellungstitel auftauchte.<br />
Ugo Rondinone: Im ersten Raum kommen die älteste und die neueste Arbeit zusammen:<br />
Das sitzende, in sich gekehrte Selbstporträt ‹cry me a river› (1995) und die Blitze von<br />
‹lights› (2023). Das Selbstporträt steht sinnbildlich für einen meditativen Zustand, in<br />
dem die Grenzen zwischen Aussenwelt und innerlich visualisiertem Raum aufbrechen.<br />
Die Natur dient in der Ausstellung als Inspiration und als Tor in eine metaphysische<br />
Welt, in der das Meer des Bewusstseins gegen die greifbare Welt ankämpft. In<br />
meiner Arbeit geht es um das Sehen: entweder in sich hinein oder hinaus in die Natur.<br />
Kielmayer: Die Pose des Selbstporträts taucht beinahe identisch in den Clowns auf,<br />
die über Jahre hinweg viele deiner Ausstellungen bevölkerten. Den Clown gibt<br />
es ja in zwei Grundvarianten, einmal eher traurig-poetisch als Pierrot oder aber<br />
derb-töricht als Hofnarr.<br />
Rondinone: Während der Aids-Krise schrieb ich von 1991 bis 1997 ein fiktives Tagebuch.<br />
Es beschreibt einen jungen schwulen Künstler, der depressiv, sex- und drogensüchtig<br />
ist, Ugo heisst und zwischen Zürich und Berlin pendelt. Alle Tagebücher hatten<br />
einen Clown als Titelblatt. Der Clown als nicht-binäre Figur und Aussenseiter war<br />
eine Projektionsfigur, mit der ich mich identifizieren konnte. Sein Auftritt ist darauf<br />
ausgelegt, das Publikum zu unterhalten; was aber, wenn der Clown einfach nur dasitzt,<br />
wenn der Künstler nichts zu erzählen und nichts zu verteidigen hat? Mit dem<br />
passiven Clown, der einfach nur in sich hineinschaut, wollte ich dem Druck des Entertainments<br />
entkommen und mir selbst so viel Freiheit wie möglich geben.<br />
Kielmayer: Ich hatte in den letzten Jahren eher den Eindruck, dass du deine eigene<br />
Person aus dem Werk herausnimmst. Im Kunstmuseum Luzern zeigst du aber<br />
nicht nur dieses frühe Selbstbildnis, sondern platzierst auch deinen Handabdruck<br />
prominent in der Wand.<br />
Rondinone: Erscheinungen meiner Person setzten sich ab Anfang der 1990er subtiler<br />
fort: etwa in Werktiteln, die als ausgeschriebenes Datum eine Art Tagebucheintrag<br />
sind, oder als Fingerabdrücke in den Skulpturen von Pferden, Vögeln und Fischen, die<br />
ebenfalls in Luzern zu sehen sind. Die Verwendung von Stein wiederum hat mit mei-<br />
FOKUS // UGO RONDINONE<br />
41
Ugo Rondinone, ‹figures›, 2023, Blaustein, Stahl, Beton, Masse variabel, Ausstellungsansicht<br />
Kunstmuseum Luzern. Foto: Stefan Altenburger<br />
42 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
FOKUS // UGO RONDINONE<br />
43
Ugo Rondinone, ‹sechstermaizweitausendundvierundzwanzig›, <strong>2024</strong>, Acryl auf Leinwand, 400 x 600 cm,<br />
Ausstellungsansicht Kunstmuseum Luzern. Foto: Stefan Altenburger<br />
44 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
FOKUS // UGO RONDINONE<br />
45
ner Kindheit zu tun, als ich häufig zwischen Brunnen im Kanton Schwyz und Matera<br />
in Süditalien hin- und herpendelte. Brunnen ist umringt von Bergen, Matera ist die<br />
zweitälteste bekannte Siedlung der Welt und berühmt für ihre Höhlenwohnungen.<br />
Kielmayer: Die sich häufig über Jahre hinweg erstreckende Wiederaufnahme derselben<br />
Motive lässt mich an Nietzsches ewige Wiederkunft des Gleichen denken.<br />
Gleichzeitig empfinde ich in deiner Arbeit eine starke Dingmagie, also eine magische<br />
Aufladung der Objekte.<br />
Rondinone: C.G. Jung beschreibt, dass Symbole wie Sonne und Mond oder Kreise,<br />
Kreuze und Quadrate in jede Kultur integriert sind. Es existiert ein generationenübergreifendes<br />
kollektives Bewusstsein, das sich rational nicht erklären lässt; mit<br />
dieser Symbolkraft arbeite ich. Mein Werk beginnt jedoch nicht in der Magie, sondern<br />
eher in der Trauer. Während meines Studiums starb 1988 mein damaliger Freund an<br />
Aids. Mir wurde bewusst, wie endlich das Leben ist, und ich erwartete als Schwuler,<br />
dass ich der Nächste bin. In der Natur fand ich einen spirituellen Wegweiser für<br />
Trost, Regeneration und Inspiration; einen Raum, in dem das Heilige und das Profane,<br />
das Mystische und das Alltägliche gegeneinander vibrieren. Meine ersten Tuschlandschaften<br />
entstanden, ein Jahr später begann ich mit den Sonnenbildern aus grossen<br />
konzentrischen Airbrush-Kreisen. Diese zwei Bildgruppen prägen mein Schaffen als<br />
gegensätzliche Kräfte bis heute. Die grossen Tuschlandschaften repräsentieren den<br />
nostalgischen Blick in die Vergangenheit, die konzentrischen Airbrush-Gemälde den<br />
hoffnungsvollen in die Zukunft.<br />
Das Prinzip der Dinge<br />
Kielmayer: Dualität ist bei dir in vielerlei Hinsicht präsent, dein Œuvre ordnest du<br />
auf deiner Website beispielsweise in Tag und Nacht. Aber fundamentale Ordnungsschemata<br />
oder Zyklen gibt es auch sonst zuhauf, so kann man die Auslegeordnung<br />
in Luzern durchaus entlang der vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und<br />
Erde verstehen. Auch Zeit spielt eine wichtige Rolle in deiner künstlerischen Auseinandersetzung.<br />
Rondinone: Die Ausstellung beginnt mit einer blauen Kirchenfensteruhr, hinter der man<br />
verschwommen den Vierwaldstättersee sieht. Sie hat keine Zeiger und wird durch<br />
das Tageslicht aktiviert. Auch ‹your age and my age and the age of the sun›, ein sich<br />
seit 2013 erweiterndes Konvolut aus Kinderzeichnungen von Sonnen, zeigt die Zeit<br />
als offene Grösse. Der Titel verweist auf eine Vorstellung von Zeit, die sich vor allem<br />
an unserer Lebenszeit orientiert. Ich verlangsame und verlängere die Zeitlichkeit<br />
gerne zu einer Schleife, in der nichts jemals enden oder aufgegeben wird; in der alles<br />
wieder auftauchen oder sich neu beleben kann; in der Vergangenheit, Gegenwart und<br />
Zukunft gleichzeitig stattfinden.<br />
Kielmayer: Wie kommen eigentlich neue Motive in dein Werk? Die Figuren von<br />
‹nuns + monks› (2021) sehen aus wie Caspar David Friedrichs ‹Mönch am Meer›<br />
(1808–1810) entsprungen; wird dein Formenvokabular auch von kunsthistorischen<br />
Zitaten geprägt?<br />
46 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
‹Ugo Rondinone – Cry Me a River›, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Luzern. Foto: Stefan Altenburger<br />
FOKUS // UGO RONDINONE<br />
47
Rondinone: Am Rockefeller Plaza in New York installierte ich 2013 ‹human nature›, neun<br />
menschliche Figuren aus wenigen, aufeinandergestapelten Steinblöcken. Stonehenge<br />
gab die Dimensionen für die Beine und Hüfte. Ich habe die exakten Masse des<br />
inneren Kreises von Stonehenge verwendet und dann quasi mit Torso und Kopf vervollständigt,<br />
die Figur als solche ist ganz einfach geprägt. Fast zeitgleich wurde ich<br />
für eine Arbeit in der Wüste bei Las Vegas angefragt. Für die ‹seven magic mountains›<br />
(2016) arbeitete ich mit demselben Material, bemalte die Steinblöcke allerdings mit<br />
aggressiv leuchtenden Farben. Während in New York also eine hocharchaische Form<br />
inmitten einer urbanen Umgebung stand, war es in Las Vegas eine hochartifizielle<br />
Form inmitten einer Wüste – obwohl das Material dasselbe war. Die Nonnen und<br />
Mönche waren eine Synthese aus diesen beiden Arbeiten.<br />
Ugo Rondinone (*1964, Brunnen) lebt in New York und Paris<br />
Einzelausstellungen (Auswahl seit 2021)<br />
2025 ‹the rainbow body›, Aspen Museum<br />
<strong>2024</strong> ‹solar spirit›, Museum Wuerth, Kuenzelsau; ‹burn to shine›, Museum SAN, Wonju-si<br />
2023 ‹Sunrise. East.›, Städel Museum, Frankfurt; ‹burn to shine›, Fosun Foundation, Schanghai;<br />
‹breath walk die›, Rijksmuseum, Amsterdam; ‹when the sun goes down and the moon comes up›,<br />
Musée d’Art et d’Histoire, Genf<br />
2022 ‹the water is a poem unwritten by the air. no. the earth is a poem unwritten by the fire›,<br />
Petit Palais, Paris; ‹life time›, Schirn Kunsthalle, Frankfurt; ‹burn fly shine›, Scuola Grande San Giovanni<br />
Evangelista, Venedig; ‹vocabulary of solitude›, Museo Tomayo, Mexiko-Stadt<br />
2021 ‹nude in the landscape›, Belvedere 21, Wien; ‹a wall. a door. a tree. a lightbulb. winter›,<br />
Sørlandets Kunstmuseum, Kunstsilo, Kristiansand<br />
Gruppenausstellungen (Auswahl seit 2021)<br />
<strong>2024</strong> ‹Apropos Hodler›, Kunsthaus Zürich; Borås Art Biennial<br />
2023 ‹This is a Rehearsal›, Chicago Architecture Biennial; ‹the alphabet of my mothers and fathers›,<br />
Parrish Art Museum, New York<br />
2022 Sculpture Milwaukee, kuratiert von Ugo Rondinone; Manifesta 14, Pristina<br />
2021 ‹Die Zukunft war schöner›, Kunsthalle Winterthur; ‹Stations›, Lustwarande Tilburg;<br />
Kortrijk Triennial<br />
Ugo Rondinone. Foto: Maru Teppei<br />
48 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Kielmayer: Also kein kunsthistorisches Zitat.<br />
Rondinone: Die Romantik und speziell Caspar David Friedrich waren immer eine Inspiration:<br />
Die Künstler sehnten sich nach intensiven Gefühlserlebnissen, besannen sich<br />
auf kindliche Authentizität und die Irrationalität von Träumen, Magie und Märchen.<br />
Die Romantik war für mich ein Rückzugsort, der mir erlaubte, über die Kunst Gefühle<br />
zu zeigen. Etwas, das an der Akademie in Wien oder im Kunstdiskurs der 1980er- und<br />
1990er-Jahre übrigens überhaupt keinen Platz hatte.<br />
Ein Kunsterlebnis sollte meiner Meinung nach auf fast narkotische Weise einhüllend<br />
sein. Man braucht dafür nur still zu sein und zu schauen und zuzulassen. Ein Kunstwerk<br />
ist eine vielstimmige, chorische Vertonung ohne lineare Logik, es geht in erster<br />
Linie um die Entwicklung des Bewusstseins. Wenn mir Leute sagen, dass sie ein<br />
Kunstwerk nicht verstehen, sage ich: «Es macht nichts, wenn du es nicht verstehst.<br />
Schaue es dir einfach an.» Wir erwarten auch nicht, Musik auf diese Weise zu verstehen.<br />
Für mich ist Kunst Alchemie, man bringt wie beim Kuchenbacken zwei, drei<br />
Zutaten zusammen, und es entsteht etwas Neues.<br />
Magischer Realismus<br />
Kielmayer: Man kann allerdings die Bedingungen optimieren, damit dieses Neue<br />
überhaupt entsteht. Man versucht ja, in einen Zustand zu kommen, der solche<br />
Synthesen ermöglicht und begünstigt. An der Pressebesichtigung wurde erzählt,<br />
wie ‹lights›, die zu Blitzen verschraubten Abgüsse von Baumästen, zustande kam:<br />
Blitze schlugen in die Bäume deines Gartens ein, und die Äste lagen herum. Das<br />
ist kein spiritueller oder werkimmanenter Input, sondern Realität. Diese Offenheit<br />
gegenüber Angeboten aus der realen Welt stellt für mich eine wichtige Erweiterung<br />
zum Verständnis deiner Arbeit dar.<br />
Rondinone: Ich wäre wohl kaum auf Blitze gekommen, hätte sich das nicht so zugetragen.<br />
Ganz alltägliche Vorkommnisse sind eine grosse Inspirationsquelle, aber man<br />
muss es sehen und zulassen.<br />
Kielmayer: Du bist biografisch gesehen ein Künstler an der Schwelle zu seinem Spätwerk.<br />
Inwiefern verändern sich dadurch gewisse Dinge? Fühlt man sich von Veränderungen<br />
eher herausgefordert oder gerade umgekehrt souverän? Und gibt es eigentlich<br />
Missverständnisse in der Rezeption deiner Arbeit?<br />
Rondinone: Ich nehme mein Schaffen nicht als Spätwerk wahr, sondern als Gegenwart.<br />
Mit der langen Dauer kreativer Auseinandersetzung kommt eine gewisse Lockerheit;<br />
früher war ich viel strenger darin, wie ich die Arbeit verstanden haben wollte. Jetzt<br />
denke ich, dass es grundsätzlich keine Missverständnisse gibt, weil jede Erklärung<br />
ja eine sprachliche Annäherung bleibt. Kommt hinzu, dass mein Werk bisher kaum je<br />
richtig untersucht wurde; es gibt vielleicht ein paar Beiträge zu einzelnen Aspekten,<br />
aber keine wirkliche Vertiefung.<br />
Oliver Kielmayer, Betriebsleiter des Fumetto Comic Festival, Luzern, und freier Autor. kielmayer@gmx.net<br />
→ ‹Ugo Rondinone – Cry Me a River›, Kunstmuseum Luzern, bis 20.10. ↗ kunstmuseumluzern.ch<br />
FOKUS // UGO RONDINONE<br />
49
Ansichten — Kanonrevision, eine<br />
anspruchsvolle Aufgabe<br />
Helen Frankenthaler, ‹Riverhead›, 1963, Acryl auf Leinwand, 214,3 x 368,8 x 4,5 cm, Ansicht Sammlung<br />
Kunstmuseum Basel, Geschenk Helen Frankenthaler Foundation © ProLitteris. Foto: Samuel Bramley<br />
50 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Weltweit setzen sich Museen mit ihrer Geschichte auseinander,<br />
indem sie kritisch nach Provenienzketten, Lücken und notwendigen<br />
Korrekturen ihrer Bestände fragen. Allmählich werden die<br />
Resultate dieser Bemühungen in den Sammlungspräsentationen<br />
sichtbar – etwa im Kunstmuseum Basel. Stefanie Manthey<br />
Die zentralen öffentlichen Zonen in der Architektur des Kunstmuseum Basel, die<br />
Eingangsbereiche, die Foyers und die monumentalen Treppenhäuser, waren lange im<br />
doppelten Sinn männlich besetzt. Darin spiegelte sich ein Konsens, die transatlantische<br />
Entstehungsgeschichte der Sammlung mit Werken von grossen Namen wie<br />
Jonathan Borofsky, Sol LeWitt, Frank Stella oder Sam Francis entlang des von Direktoren<br />
etablierten Narrativs fortzuschreiben. Wer jetzt das Haus betritt, trifft an<br />
genau jenen repräsentativen Orten auf Arbeiten aus den eigenen Beständen von Rosemarie<br />
Trockel, Louise Lawler und Vivian Suter. Und im grosszügig durchlichteten<br />
ersten Obergeschoss des Neubaus hängt je ein Gemälde von Sam Gilliam und Helen<br />
Frankenthaler: Unaufdringlich, zurückhaltend nehmen die mit lasierender Farbe getränkten<br />
Leinwände ihren Platz an den grau verputzten Wänden ein.<br />
Als Frankenthaler (1928–2011) Anfang der 1960er-Jahre an ‹Riverhead› arbeitete,<br />
war sie als Künstlerin längst etabliert. Durch konsequente Bemühungen hatte sie es<br />
erreicht, auf Augenhöhe mit Barnett Newman, Jackson Pollock, Frank Kline oder Mark<br />
Rothko wahrgenommen zu werden. Von Pollock hatte sie gemäss eigenen Aussagen<br />
die Idee übernommen, die Leinwand direkt auf den Boden zu legen. Die sogenannte<br />
«soak-stain technique» entwickelte sie zum Markenzeichen ihrer Malerei. Als ‹Riverhead›<br />
entstand, war sie dafür zu synthetisch hergestellten, schnell trocknenden Acrylfarben<br />
übergegangen, nachdem sie zunächst mit Ölfarben in stark verdünnter, wässriger<br />
Form experimentiert hatte, die sie direkt auf die rohe Leinwand goss. Inmitten<br />
solcher Gemälde, bei denen Verläufe und Trocknungsspuren zu kompositorischen Elementen<br />
werden, liess sie sich schon 1957 für die Reihe ‹Women Artists in Ascendance›<br />
im Life Magazin vom berühmten Fotografen Gordon Parks ablichten.<br />
Die Gründe, weshalb diese beachtliche Präsenz in der New Yorker Kunstszene<br />
nicht in Museumsankäufe mündete, sind in den damaligen Machtverhältnissen und<br />
Rollenverständnissen zu verorten. Das motivierte Elena Filipovic, kurz nachdem sie im<br />
Juni 2023 zur Direktorin des Kunstmuseum Basel berufen worden war, die Helen Frankenthaler<br />
Foundation zu kontaktieren, die in der Folge mit der Schenkung eines repräsentativen<br />
Werks der Künstlerin das Kunstmuseum Basel bei der systematischen Korrektur<br />
seiner Bestände unterstützte. Dieser Erfolg, die Sammlung zukunftsweisend zu<br />
erweitern, wird nicht solistisch gefeiert, sondern im Duett mit Sam Gilliam – einem<br />
«Black American Artist», der genauso unberechtigt lange Zeit unterrepräsentiert war.<br />
Stefanie Manthey, Kunstvermittlerin, Autorin und Dozentin, lebt in Basel. stefanie.manthey@gmail.com<br />
→ Sammlungspräsentation im Kunstmuseum Basel | Neubau, permanent ↗ kunstmuseumbasel.ch<br />
→ Ansichten: Ein Bild, ein Text – Autor:innen kommentieren eine visuelle Vorlage ihrer Wahl.<br />
FOKUS // ANSICHTEN<br />
51
Mika Rottenberg — Antimatter Girl<br />
Mika Rottenberg, ‹Lampshares›, <strong>2024</strong>, gefräster, wiederaufbereiteter Haushaltskunststoff,<br />
Spindelbaumholz, Batterien, Harz, elektrische Beschläge, Masse variabel, Ausstellungsansicht<br />
Museum Tinguely, Basel, Courtesy für alle Werke: Hauser & Wirth. Foto: Gina Folly<br />
52 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
FOKUS // MIKA ROTTENBERG<br />
53
Mika Rottenbergs Arbeiten können als Allegorien für unsere hyperkapitalistische<br />
Gesellschaft gelesen werden. Sie vermögen<br />
es, Jung und Alt zu umgarnen und zu verführen – nicht zum Kaufen,<br />
eher zum Nachdenken über die Absurdität unserer Welt.<br />
Eine Begegnung mit der Künstlerin während der Eröffnungstage<br />
ihrer aktuellen Schau im Museum Tinguely. Claudia Spinelli<br />
Seit Jahren schon stellt Mika Rottenberg nur an den besten Adressen aus, wird mit<br />
Überblicksausstellungen in den grossen Museen der Welt geehrt und ist bei der Galerie<br />
Hauser & Wirth unter Vertrag. Sie ist eine der aktuell angesagtesten Künstlerinnen<br />
und dennoch vollkommen frei von Starallüren. Ich treffe sie zum Mittagessen,<br />
unser Gespräch wird von einem Videocall ihrer elfjährigen Tochter unterbrochen: Zu<br />
Hause – das liegt momentan in einer Kleinstadt im Norden New Yorks – gibt es junge<br />
Kätzchen, und der Hund muss zum Tierarzt.<br />
Wir unterhalten uns über die derzeitige Situation in Israel, wo die gebürtige Argentinierin<br />
Rottenberg zwar aufgewachsen ist, aber seit 1998 nicht mehr lebt. Zur<br />
Sprache kommt auch das Elternhaus – der Vater hat sich als Filmemacher einen Namen<br />
gemacht, die Mutter malt. Wahrscheinlich war es das, was ihr das nötige Selbstvertrauen<br />
gab, bereits sehr jung eine künstlerische Handschrift zu entwickeln, die<br />
ganz und gar authentisch ist. «Es gibt viele Dinge in der Welt, die mir Unbehagen<br />
bereiten. Ich möchte diese Gefühle nicht verdrängen, sondern versuche, mich ihnen<br />
auf meine eigene Art zu stellen», erklärt sie. «Meine künstlerische Arbeit ist für mich<br />
eine Art, mich mit der Welt zu beschäftigen. Denn sonst ist alles viel zu überwältigend<br />
für mich. Ich mache Kunst, um der Welt ein wenig Sinn abzugewinnen.» Dass<br />
ihr Schaffen auf einer existenziellen Notwendigkeit basiert, ist spürbar. Denn wenn<br />
auch Humor und überbordende Fantasie Mika Rottenbergs Trümpfe sind, geraten<br />
diese nie zum Selbstzweck, und ihre humoristischen Einfälle erschöpfen sich nicht<br />
im Slapstick. Gern verweist sie auf den argentinisch-jüdischen Humor, der so wichtig<br />
sei für ihre Arbeit und ihre ureigene Sicht auf die Welt.<br />
Ha, Ha, Hatschi!<br />
Für ihre Ausstellung im Basler Museum Tinguely hat sie ein Universum entworfen,<br />
das von verführerischer Intensität ist. Wer die Räume betritt, wird empfangen<br />
von einer Geräuschkulisse produktiver Geschäftigkeit. Es blubbert, zischt, klappert<br />
und kratzt, Schweissperlen tropfen, Tränen fliessen und Wasser verdampft. Die Prozesse,<br />
die Mika Rottenberg in ihren installativ inszenierten Videoarbeiten vorführt,<br />
werden von einer alchemistisch anmutenden Mechanik angetrieben. Die Farbpalette<br />
ist bunt, das Personal skurril, die inhaltlichen Motive sind überzeichnet. In ‹Sneeze›<br />
(2012) – eines ihrer bekanntesten Videos – setzt ein Mann mit vergrösserter und an<br />
der Spitze geröteter Nase zu einem grossen Nieser an. Seine nackten Zehen krallen<br />
sich zusammen, seine Muskeln krampfen, die Augen sind in Erwartung der grossen<br />
54 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Mika Rottenberg, ‹Cosmic Generator›, 2017, Eingangssitutation der 1-Kanal-Videoinstallation, Farbe,<br />
Ton, 26’36’’, Ausstellungsansicht Museum Tinguely, Basel. Foto: Pati Grabowicz<br />
FOKUS // MIKA ROTTENBERG<br />
55
Mika Rottenberg, ‹Cosmic Generator›, 2017, Stills aus 1-Kanal-Videoinstallation, Farbe, Ton, 26’36’’<br />
56 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
FOKUS // MIKA ROTTENBERG<br />
57
Mika Rottenberg, ‹Foot Fountain (pink)›, <strong>2024</strong>, Acrylharz, Glasfaser, rostfreier Stahl, Polyurethanlack,<br />
Wassertechnologie, 300 x 184,9 x 106,6 cm, Ansicht Park Museum Tinguely, Basel. Foto: Matthias Willi<br />
58 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Klimax geschlossen. Ha, Ha, Hatschi! Endlich – und gleichzeitig vollkommen absurd:<br />
Statt Rotz niest er Kaninchen, ein braunes, ein graues, ein weisses, dann ein Steak,<br />
dann eine Glühbirne, dann wieder ein Kaninchen. Es ist zum Kaputtlachen! «Anspannung<br />
und Erleichterung sind auch das zentrale Produktionsprinzip der Pornoindustrie»,<br />
kommentiert die Künstlerin mit einem schalkhaften Blitzen in den Augen.<br />
Spaghetti Blogchain<br />
Den inhaltlichen Fokus von Mika Rottenbergs Arbeiten bilden die beiden Grössen<br />
Körper und Produktion. Aus diesen lassen sich immer wieder neue, entlarvende<br />
Gleichungen ableiten, die alle nur eines tun: den Kapitalismus ins Absurde führen<br />
und persiflieren.<br />
Das Museum Tinguely versammelt nun eine Auswahl repräsentativer Arbeiten aus<br />
den letzten zwanzig Schaffensjahren. Der Ausstellungstitel ‹Antimatter Factory› verweist<br />
auf das CERN, wo Rottenberg 2018 im Rahmen einer Künstlerresidenz arbeiten<br />
konnte. Aus der Auseinandersetzung mit Antimaterie ist ein Video hervorgegangenen,<br />
dessen Titel Bände spricht: ‹Spaghetti Blogchain›. Rottenberg nimmt nicht die<br />
Perspektive einer Wissenschaftlerin für sich in Anspruch: «Als Künstlerin habe ich<br />
verschiedenen Experimenten zur Teilchenphysik beigewohnt. Ich habe sehr schnell<br />
aufgegeben, auch nur so zu tun, als hätte ich verstanden, was sie da zum Teufel eigentlich<br />
taten.» Wenn sie nun dem Bilderreigen von schmelzender oder verdampfender<br />
Materie unvermittelt den gutturalen Gesang einer mysteriösen Mongolin zur<br />
Seite stellt, dann ist das typisch für sie.<br />
Mexicali, Calexico, Yiwu<br />
Einem breiteren Kunstpublikum ist Mika Rottenberg 2017 im Rahmen der Skulptur<br />
Projekte Münster aufgefallen: ‹Cosmic Generator›, damals in einem ehemaligen<br />
Chinashop installiert und bis heute eines ihrer besten Videos, ist auch in Basel zu sehen.<br />
Im Zentrum steht eine wilde Fahrt auf den Schienen eines mysteriösen Tunnelsystems,<br />
das die mexikanische Grenzstadt Mexicali, die kalifornische Stadt Calexico<br />
und das chinesische Yiwu miteinander verbindet. Die Reise beginnt in einem Teller<br />
mit chinesischem Essen und führt weiter zur überquellenden Warenwelt in einem<br />
chinesischen Markt für Kleinwaren, wovon Yiwu den weltweit grössten besitzt. Durch<br />
die Tunnels kriechen eigenartige Protagonisten, der eine, ein älterer Herr, trägt einen<br />
Anzug, der andere ist als eine Art Taco-Sandwich verkleidet. Immer wieder tauchen<br />
sie einzeln auf, bis sie schlussendlich als Gemeinschaftspaket auf einem Teller in<br />
einem chinesischen Restaurant landen. Angeregt wurde das Video von einem Besuch<br />
in Mexicali, wo es eine grosse chinesische Community und entsprechend viele chinesische<br />
Restaurants gibt. Immer wieder im Bild: der mexikanisch-amerikanische<br />
Grenzzaun, der zwar Waren durchlässt, nicht so ohne weiteres aber die Menschen,<br />
die ihn in nördlicher Richtung, Richtung Calexico, passieren wollen.<br />
Mika Rottenberg liebt schräge, gleichwohl aber präzise Bilder. «Mein Schaffen ist<br />
nicht didaktisch und auch nicht dokumentarisch oder politisch, aber es ist mir wich-<br />
FOKUS // MIKA ROTTENBERG<br />
59
tig, hinauszugehen und die Wirklichkeit zu beobachten und sie dann in meine eigene<br />
Vorstellungswelt einzubauen.» In ihrer ausufernden Filminstallation ‹NoNoseKnows›,<br />
erstmals präsentiert auf der Biennale Venedig 2015, zeigt uns Rottenberg eine reale<br />
Fabrik in Südchina, wo Frauen in der Produktion von Süsswasserperlen arbeiten. Wir<br />
sehen, wie sie in aufwendiger Feinarbeit den Austern Fremdkörper einpflanzen, um<br />
sie anzuregen, diese mit Perlmutt zu umhüllen. Der Arbeitsraum, in dem die Frauen<br />
dicht an dicht an langen Tischen sitzen, ist über ein Räderwerk und Transmissionsriemen<br />
mit einem weiteren Arbeitsplatz in einem kleinen Kabäuschen verbunden.<br />
Dort sitzt eine etwas in die Jahre gekommene blonde Frau und lässt sich mit einiger<br />
Mika Rottenberg (*1976, Buenos Aires) lebt in New York<br />
1998 Hamidrasha Beit Berl College of Arts<br />
2000 Bachelor of Fine Arts, School of Visual Arts, New York<br />
2004 Master of Fine Arts, Columbia University, New York<br />
Einzelausstellungen (Auswahl)<br />
2022 Musée d’art contemporain de Montréal<br />
2021 ‹Bowls Balls Souls Holes›, Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk; Hauser & Wirth, Zürich<br />
2020 ‹Kurt-Schwitters-Preis 2019›, Sprengel Museum, Hannover<br />
2019 ‹Easypieces›, Museum of Contemporary Art, Chicago / New Museum, New York<br />
2018 Kunsthaus Bregenz<br />
2016 Palais de Tokyo, Paris<br />
Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />
<strong>2024</strong> ‹What Things Dream About›, National Museum of Modern and Contemporary Art, Seoul<br />
2023 ‹Dream Machines›, Deste Foundation, Athen<br />
2022 Busan Biennale<br />
2021 ‹Mythologists – Works from the Julia Stoschek Collection›, Julia Stoschek Foundation, Düsseldorf<br />
2020 ‹You and I Don’t Live on the Same Planet – New Diplomatic Encounters›, Taipei Biennale<br />
2019 ‹… et labora›, Fondation Vincent Van Gogh, Arles<br />
2017 Skulptur Projekte Münster<br />
2015 ‹All the World’s Future›, Biennale di Venezia<br />
Mika Rottenberg. Foto: Matthias Willi<br />
60 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Anstrengung durch Blumensträusse zum Niesen von Nudelgerichten anregen. Die<br />
Gleichung ist so undurchsichtig wie einfach: Die Muscheln werden stimuliert, Perlen<br />
zu produzieren, während aus der Frau, deren Nase immer länger wird, Nudelgerichte<br />
«herausgekitzelt» werden.<br />
Spiritueller Marxismus und sozialer Surrealismus<br />
Mika Rottenberg arbeitet mit einer guten Portion Intuition und Bauchgefühl und<br />
schafft so treffende Allegorien für eine komplexe, von Widersprüchen durchzogene<br />
Lebenswirklichkeit. Und auch wenn sie sich nicht immer auf den ersten Blick erschliessen<br />
– sie machen Spass und bleiben hängen. «Sozialer Surrealismus», der<br />
Name, den Mika Rottenberg für ihre Praxis gesetzt hat, klingt so gesehen viel zu trocken.<br />
Und auch die in den Anfangsjahren verwendete und viel deutlicher politisch<br />
konnotierte Umschreibung als «spiritueller Marxismus» greift nur teilweise. Denn<br />
Mika Rottenberg ist keine Revolutionärin, sondern eine Künstlerin, die verstehen will,<br />
wie das System funktioniert. «Ich kann schlecht kritisch sein, ohne scheinheilig zu<br />
sein. Denn natürlich geniesse ich den Kapitalismus. Ich geniesse all diese Dinge. All<br />
den Reichtum und die Schönheit, die Texturen und die Farben. Und dann merke ich,<br />
wie verkorkst es auch ist. Da ist also immer diese Dualität. Es gibt viel Kritisches,<br />
aber auch viel Freude – so bin ich eben.»<br />
Dies bedeutet allerdings noch lange nicht, dass Mika Rottenberg das System einfach<br />
so hinnimmt. Das neueste Werkkapitel, ein Set von Lampen-Skulpturen, die sie<br />
aus knorrigen Hölzern und rezykliertem Plastik produziert, ist ein Versuch, eine idealistische<br />
Vision umzusetzen. In Kooperation mit dem sozialen Arbeitsprojekt Green<br />
City Team sammelt sie Plastikflaschen – für die es in ihrer Wahlheimat New York kein<br />
offizielles Recycling gibt – und macht daraus wunderlich geformte Skulpturen, die<br />
sich ästhetisch perfekt in ihr Schaffen fügen. Mit dieser Produktion hat sie einen<br />
guten Weg gefunden, sich in der heutigen Welt mit all ihren Widersprüchen und Absonderlichkeiten<br />
einzurichten.<br />
Claudia Spinelli, Autorin und Kuratorin, lebt in Basel. claudia.spinelli@me.com<br />
→ ‹Mika Rottenberg – Antimatter Factory›, Museum Tinguely, Basel, bis 3.11.; Ausstellung in<br />
Kooperation mit dem Kunst Haus Wien und dem Lehmbruck Museum, Duisburg; mit begleitendem<br />
Online-Katalog ↗ tinguely.ch<br />
FOKUS // MIKA ROTTENBERG<br />
61
Emmanuelle Antille — La créativité<br />
comme le flux d’une rivière<br />
Emmanuelle Antille, ‹The Wonder Way›, 2023, images fixes du long métrage documentaire, 96’<br />
62 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Premier long métrage documentaire d’Emmanuelle Antille, ‹The<br />
Wonder Way›, a été primé au Festival Visions du Réel à Nyon en<br />
2023 où il a reçu le Prix Spécial du Jury en Compétition Nationale.<br />
Lors de plusieurs présentations en Suisse romande, les projections,<br />
en présence de la réalisatrice, sont suivies d’un concert,<br />
d’une rencontre ou d’une exposition. Françoise Ninghetto<br />
C’est une voie de l’émerveillement qu’Emmanuelle Antille nous propose d’emprunter,<br />
une incursion dans des lieux insolites, des territoires inconnus, des pensées surprenantes,<br />
fantastiques voire magiques : le long métrage ‹The Wonder Way› est autant<br />
objet cinématographique qu’artistique. Pour ce faire, l’artiste lausannoise a inventé<br />
une forme de documentaire qui est une invitation à un voyage dans des mondes parallèles,<br />
ceux de personnes animées par le rêve, la curiosité, un engagement absolu,<br />
une liberté inconditionnelle et la volonté de donner un sens à leur vie hors des tracés<br />
conventionnels. Prodigieusement intriguant, porté par une longue et vaste recherche,<br />
il donne à voir des réalisations créatrices dont l’originalité est à maints égards stupéfiante.<br />
Abordant des disciplines différentes, il est guidé par la recherche de tenter<br />
de comprendre ce qu’est l’impulsion créatrice, comment naît la possibilité de s’accorder<br />
une telle liberté qui permette de donner forme à sa vie et se créer un monde<br />
à soi. Cette analyse du geste créatif comme un « flux » est un sujet qui passionne la<br />
cinéaste et qu’elle avait déjà abordé dans son précédent film, ‹A Bright Light – Karen<br />
and the Process› (2018), un portrait de la musicienne folk américaine Karen Dalton,<br />
ses vicissitudes et surtout sa voix qui « était un mystère […] de créativité pure ».<br />
Dépasser ses limites<br />
Un voyage a toujours un lieu de départ. Celui d’Emmanuelle Antille est le jardin de<br />
sa grand-mère. Un jardin que celle-ci a prolongé, lorsque l’âge l’en a tenue éloignée,<br />
en l’observant depuis sa fenêtre, notant les moindres changements et en dessinant<br />
ses fleurs. Une importante et sensible archive que l’artiste a découverte après le décès<br />
de sa grand-mère. Véritable chronique, cette collection (1006 dessins de fleurs<br />
et d’oiseaux) à laquelle s’ajoute celle des pierres du monde entier, soigneusement<br />
étiquetés, une variété de billets de train et un précieux carnet vert dans lequel elle<br />
consignait les titres des films qu’elle avait regardés. Une archive précieuse, intime et<br />
poétique, qui traduit sa manière de voyager et de s’offrir d’autres horizons. Elle avait<br />
trouvé comment dépasser ses limites. Et c’est bien cette question que creuse Emmanuelle<br />
Antille, non de façon théorique mais en s’intéressant au pouvoir sensible<br />
en allant à la rencontre de personnes qui se sont pleinement investies dans leur art,<br />
leur recherche, leur conviction, leur quête d’absolu qui passe, parfois, par des petits<br />
gestes et dont certains sont rétifs à toute assignation esthétique. Ce film est aussi<br />
un hommage à ceux qui ont rêvé d’une vie hors des conventions et qui ont laissé derrière<br />
eux la sécurité du réel pour accomplir avec ténacité leur quête d’absolu.<br />
FOKUS // EMMANUELLE ANTILLE<br />
63
« Fusée à plusieurs étages », comme la cinéaste le qualifie, le documentaire ne<br />
suit pas la trame linéaire d’un scénario, il en explose le cadre formel : « Le film »,<br />
souligne-t-elle, « s’est écrit par les images avec mon intuition ». La succession des<br />
séquences organisée par le long montage inventif révèle la faculté d’Emmanuelle<br />
Antille de travailler par des associations libres qui sont autant d’échappées pour<br />
l’esprit. « Travailler à la lisière de mon niveau de conscience », avait-elle noté dans<br />
son carnet. L’infiniment grand du cosmos bascule dans l’infiniment petit, on passe,<br />
guidé par la voix captivante de la réalisatrice, du connu à des réalités au-delà de<br />
notre perception par un collage d’images qui, constamment, nous surprennent.<br />
Sur la route<br />
Emmanuelle Antille a pris la route et la route appelle les rencontres. Le film glisse<br />
de l’une à l’autre reliées par cette mystérieuse décision de consacrer pleinement<br />
sa vie à la création et dont la grand-mère de la réalisatrice en tiendrait le fil. Des<br />
rencontres qu’Emmanuelle Antille filme, dans des paysages habités d’imaginaires,<br />
des territoires désertiques de Californie, du Nouveau-Mexique ou des montagnes<br />
Rocheuses, comme autant d’événements marquants. Peu à peu, dans ce voyage fait<br />
de haltes, elle crée une constellation composée de références artistiques, scientifiques,<br />
intuitives ou musicales.<br />
Il y a cet ancien mineur et jardinier du Nord de la France, Jean Wisniewski, passionné<br />
de pommes depuis sa jeunesse, qui a consacré sa retraite à greffer des pommiers<br />
jusqu’à créer, dans son jardin d’Eden, deux cents sortes de pommes et en inventer<br />
de nouvelles espèces. La féérie de la ‹Vierge de Guadalupe› du décorateur de cinéma<br />
Randy King Lawrence constituée d’innombrables bouteilles de verre de toutes les<br />
Emmanuelle Antille (*1972, Lausanne) vit à Montreux<br />
1991–1996 École Supérieure d’Art Visuel, Genève<br />
1997–1998 Rijksakademie van Beeldende Kunsten, Amsterdam<br />
Projections spéciales (sélection)<br />
<strong>2024</strong> Journées de Soleure, section Panorama ; Musée Jenisch Vevey ; Kunsthalle Marcel Duchamp,<br />
Cully ; Rolex Learning Center–EPFL, Lausanne ; Ferme des Tilleuls, Renens ; Le Manoir, Martigny<br />
2023 Visions du Réel, Nyon, Compétition Nationale, Prix Spécial du Jury ; Tirana International Film<br />
Festival, Compétition Longue Durée, Documentaire<br />
Expositions personnelles (sélection)<br />
<strong>2024</strong> ‹Her Earths, Her Hearth›, Kunsthalle Marcel Duchamp, Cully<br />
2016 ‹Casa Leones›, Club Paradis, Yverdon-les-Bains<br />
2015 ‹By The Time It Gets Dark›, L’Adresse, Le Printemps de septembre, Toulouse ; ‹Parade›, Rolex<br />
Learning Center–EPFL, Lausanne ; ‹Firewalk›, avec Romain Kronenberg, Villa Bernasconi, Lancy<br />
2014 ‹Les Barricades Mystérieuses›, Galerie Gourvennec Ogor, Marseille<br />
2013 ‹L’Urgence des Fleurs›, Ferme-Asile, Sion<br />
2010 ‹Restrain & Release›, Musée de Pully ; ‹Geometry of Ecstasy›, The Flat, Milan<br />
2009 ‹Strings of Affection›, Duplex, Sarajevo<br />
64 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
couleurs que la lumière ne cesse de modifier, une œuvre infinie. La passion du désert<br />
de deux artistes, Anne Marie Jugnet et Alain Clairet, qui réalisent des tableaux à<br />
partir de cartes ne comportant quasi aucune indication puisqu’il n’y a rien à signaler<br />
dans ces lieux désertiques … Le Joshua Tree Outdoor Museum de l’artiste afro-américain<br />
Noah Purifoy (1917–2004) situé dans un territoire totalement isolé de Californie<br />
où il a construit des sculptures de très grandes dimensions en ne se servant que<br />
de matériaux trouvés, animé du désir de changer la société. La fondamentale curiosité<br />
de l’astrophysicien suisse Didier Queloz, nobélisé avec Michel Mayor pour leur<br />
découverte de la première exoplanète. La curiosité, explique-t-il, est « une sorte de<br />
force intérieure » indispensable pour aller au-delà du connu. Il y a aussi, la fascinante<br />
sculpture de l’artiste Charles Ross, ‹Star Axis›. Commencée en 1971 (et toujours in<br />
progress), cette œuvre architectonique de land art est construite sur une mesa selon<br />
la géométrie des étoiles. La succession des magnifiques plans cinématographiques<br />
nous permet de comprendre que l’artiste invite à une véritable expérience qui ne soit<br />
pas qu’intellectuelle mais ressentie physiquement. « Il faut marcher à l’intérieur de<br />
la terre pour pouvoir monter vers l’étoile polaire », affirme-t-il.<br />
Entre recherche scientifique et intrinsèquement sensible, les expérimentations<br />
de Christian Pahud sur le son, les rythmes et les vibrations pouvant l’amener à la visualisation<br />
intérieure, ont la saveur d’un domaine inconnu qu’on souhaiterait approcher.<br />
Auteur de la bande-son du film, entrecoupée de chansons de Laure Betris, sa<br />
présence souligne aussi l’importance que revêt la musique dans toutes les œuvres<br />
d’Emmanuelle Antille.<br />
Des espaces de résistance<br />
Le grand écart entre les séquences du documentaire atteste de la capacité que<br />
l’artiste a de lier les choses avec liberté et intuition. C’est la force de ce film à la<br />
fois poétique, généreux dans l’écoute des personnes rencontrées et suscitant la réflexion.<br />
Une sorte de contre-poids à notre époque. La projection terminée, on reste<br />
avec une citation d’André Malraux, par la voix de Gilles Deleuze : « L’art est la seule<br />
chose qui résiste à la mort. En cela, l’art est un acte de résistance. »<br />
Françoise Ninghetto, historienne de l’art et conservatrice honoraire au MAMCO Genève.<br />
f.ninghetto@bluewin.ch<br />
→ ‹The Wonder Way›, 2023, long métrage documentaire, 96’ ↗ thewonderway.ch<br />
→ Projections en présence de la réalisatrice et suivies d’un concert de Laure Betris, Ferme des Tilleuls,<br />
Renens (en collaboration avec Label Suisse), 13.9., 19 h / 14.9., 17 h ↗ fermedestilleuls.ch<br />
→ ‹The Wonder Way Project›, Le Manoir, Martigny, un projet proposé par Emmanuelle Antille<br />
(commissaire), 13.2.–11.5.2025 ↗ lemanoir.com<br />
FOKUS // EMMANUELLE ANTILLE<br />
65
Francine Mury — L’incertezza<br />
radicale<br />
Francine Mury, ‹5329›, 2021, caseina su tela, 200 x 146 cm. Foto: Viola Barberis<br />
66 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
‹Possibili vedute› è il titolo dell’esposizione di Francine Mury al<br />
Museo Villa Pia, Fondazione d’Arte Erich Lindenberg a Porza. La<br />
mostra, curata dalla direttrice Tiziana Lotti, presenta una selezione<br />
di opere dell’artista viaggiatrice, racchiudendo quindici<br />
anni di immagini poetiche e politiche. Jean-Marie Reynier<br />
Nella ricerca artistica di Francine Mury (*1947), la memoria svolge un ruolo cruciale.<br />
Le sue creazioni sono archivi visivi, tracce di momenti ed esperienze passate. Tecniche<br />
come il monotipo o la fotografia istantanea fissano momenti fugaci, trasformando<br />
ogni opera in vestigia di ricordi personali e collettivi. È proprio questa dimensione<br />
mnemonica, arricchita dai luoghi e dalle culture incontrate durante i suoi viaggi, che<br />
impregna il suo lavoro di una ricchezza poetica e politica unica e mai fine a se stessa.<br />
L’esposizione a Villa Pia a Porza si sviluppa sui due piani superiori del museo. L’allestimento,<br />
minimale e curato, segue un ordine semi-cronologico, alternando tecniche<br />
e formati che vanno dalle dimensioni più intime alle più spettacolari. La mostra<br />
presenta una selezione di opere di Francine Mury degli ultimi quindici anni, mettendo<br />
in evidenza l’evoluzione della sua pratica artistica attraverso la calcografia, la fotografia,<br />
il disegno e la pittura. Da notare, nella sala biblioteca, le nuove Polaroid e una<br />
serie di libri d’artista in esemplare unico. I lavori rivelano una fascinazione per la<br />
montagna, esplorata sia nella sua materialità sia nella sua dimensione simbolica. Le<br />
immagini catturano le delicatezze degli equilibri naturali, suggerendo una riflessione<br />
sull’impatto dell’essere umano sull’ambiente.<br />
Un tratto distintivo dell’artista originaria di Montreux è l’uso di strati sottili di<br />
colore e variazioni di consistenze: utilizzando tecniche come la sovrapposizione e<br />
le trasparenze, Mury riesce a ritrarre la fragile complessità dei paesaggi naturali.<br />
Questi procedimenti permettono di rappresentare fenomeni naturali transitori, come<br />
nebbie o riflessi, sottolineando un approccio quasi scientifico nell’osservazione della<br />
natura. I suoi soggetti, siano essi biomorfici, frammenti rocciosi o paesaggi ghiacciati,<br />
sono trattati con precisione e, nonostante l’apparente evanescenza, ciascuno<br />
sembra tradurre una comprensione profonda dei processi ecologici e geologici. L’artista<br />
evoca così la dinamica degli ecosistemi montani, i loro cicli di vita e trasformazione,<br />
immortalando istanti precisi ed effimeri.<br />
Con ‹Possibili vedute›, il Museo Villa Pia riconferma la sua importanza come punto<br />
di riferimento nel panorama culturale ticinese, imponendosi come luogo di predilezione<br />
per la presentazione di artisti che difficilmente sono esposti nelle istituzioni<br />
luganesi. Ci auguriamo che quest’ultime possano trarne esempio e proporre più<br />
spesso programmazioni tendenti ad arricchire il tessuto culturale locale.<br />
Jean-Marie Reynier, è artista, curatore e editore, vive e lavora a Perroy. amry@icloud.com<br />
→ ‹Francine Mury – Possibili vedute›, Museo Villa Pia, Fondazione d’Arte Erich Lindenberg, Porza,<br />
fino al 22.9. ↗ fondazionelindenberg.org<br />
FOKUS // FRANCINE MURY<br />
67
HINWEISE<br />
The Great Rabbit<br />
Animation — ‹The Great Rabbit› von Atsushi<br />
Wada ist zu gleichen Teilen skurril und surreal.<br />
In der Anfangsszene trägt ein Junge einen<br />
runden ballähnlichen Gegenstand vor sich her.<br />
Eine grosse Hand drückt den Ball an die Brust<br />
des Jungen, worauf er ihn unter sein Shirt<br />
schiebt. Kurz darauf wird der Ball von einem<br />
Vogel davongetragen. All dies geschieht, bevor<br />
das titelgebende Kaninchen das erste Mal<br />
erscheint. Zwischen zwei Pflanzen sitzt es vor<br />
einem goldenen Kreis, scheinbar gleichgültig<br />
vor sich hin kauend. Es ist im restlichen Film<br />
kaum zu sehen, schwebt aber dennoch als<br />
allgegenwärtige Präsenz über allem.<br />
Macht und Gehorsamkeit sind Themen, die<br />
‹The Great Rabbit› prägen. Einerseits bildlich<br />
dargestellt in der Gestalt, die auf einem Stuhl<br />
über alle anderen hinausragt; andererseits in<br />
der Präsenz von Überwachungskameras.<br />
Wada nutzt in seinem Werk oft einfache, handgezeichnete<br />
Animationen, um komplexe Themen<br />
und Emotionen auszudrücken. ‹The Great<br />
Rabbit› ist dabei keine Ausnahme und fasziniert<br />
durch seine unkonventionelle Erzählweise<br />
wie seinen originellen Ansatz. Seine Werke<br />
sind nicht nur visuell beeindruckend, sondern<br />
bieten auch Raum für die tiefere Reflexion über<br />
menschliche Emotionen, zwischenmenschliche<br />
Beziehungen und die Komplexität des Alltags.<br />
Wada erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter<br />
Preise auf renommierten Filmfestivals wie<br />
dem Ottawa International Animation Festival<br />
und der Berlinale. Dominique Marconi<br />
Atsushi Wada, ‹The Great Rabbit›, 2012, 7’16’’<br />
↗ youtu.be/Pd7PJ6QA-Y0?feature=shared<br />
I Feel the Earth Whisper<br />
Baden-Baden — Ausstellungen zum Thema<br />
Kunst und Klima haben Konjunktur. Kunstschaffende<br />
wie Ólafur Elíasson oder Ursula<br />
Biemann sind mit Kurator:innen wie Dieter Roelstraete<br />
Katalysatoren, Schrittmacher:innen<br />
und Teilnehmende dieses Trends, bei dem klassische<br />
Museumsräume oftmals in installative<br />
Settings transformiert werden. Für die aktuelle<br />
Ausstellung im Museum Frieder Burda haben<br />
Patricia Kamp und Jerôme Sans diese Funktion<br />
anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums<br />
des Hauses mit den Kunstschaffenden Bianca<br />
Bondi, Julian Charrière, Sam Falls und Ernesto<br />
Neto übernommen.<br />
Das Erlebnis beginnt im Erdgeschoss mit<br />
einer begehbaren Installation aus ineinander<br />
geflochtenen und gehäkelten Textilien, getrockneten<br />
Kräutern, Trommeln und Klangschalen<br />
von Neto. Sie wurde während des dreiwöchigen<br />
Aufbaus in die überweisse, reich durchfensterte<br />
Architektur von Richard Meier eingepasst.<br />
Steine, die für die Installation rituell aus der<br />
näheren Umgebung herausgelöst wurden,<br />
werden bei Ausstellungsende wieder an ihren<br />
Herkunftsort zurückgeführt. Von dort aus<br />
eröffnet sich ein Parcours, der über Rampen<br />
bis ins zweite Obergeschoss führt. An den<br />
Seitenwänden hängt eine Auswahl kontrastreicher,<br />
grossformatiger Fotografien, die den Blick<br />
in stroboskopartig illuminierte Urwaldszenen<br />
bei Nacht lenken. Entstanden sind sie während<br />
eines nächtlichen Raves, den Charrière als Teil<br />
einer Expedition nach Indonesien unweit von<br />
Tambora veranstaltete – rund zweihundert<br />
Jahre nach dem Ausbruch des gleichnamigen<br />
Vulkans 1815, auf den das «Jahr ohne Sommer»<br />
folgte. Eine mit Palmöl gefüllte Lava-Lampe<br />
holt den Zusammenhang zwischen der weltweiten<br />
Palmölproduktion und der Abholzung<br />
des Regenwalds in die Ausstellungsräume. Eine<br />
angrenzend eingebaute Black Box lädt dazu<br />
ein, via Live-Stream eine Verbindung mit dem<br />
Regenwald in Ecuador einzugehen. Während<br />
der Zeiten, wo dort Nacht herrscht, erfolgt das<br />
Streaming in Schwarz-Weiss. Teil von Charrières<br />
Projekt, das in modifizierter Form auch auf<br />
68 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
dem Baustellengerüst der Globus-Fassade in<br />
Basel zu sehen ist, ist eine Zusammenarbeit<br />
mit Stiftungen und Non-Profit-Institutionen,<br />
die sich aktiv für den Erhalt des Regenwalds<br />
einsetzen. Um die Arbeit zu zeigen, sind Institutionen<br />
verpflichtet, einen finanziellen Beitrag<br />
an die Stiftungen zu leisten. Künstlerische<br />
Welterkenntnis paart sich hier mit einem Versuch,<br />
«circular economy» zu etablieren. SM<br />
Julian Charrière, ‹Calls for Action›, <strong>2024</strong>, Western<br />
Andean Cloud Forest in Ecuador, 24 h Live-<br />
Übertragung (Video + Ton), Telefonverbindung<br />
Ansicht Museum Frieder Burda, Baden-Baden<br />
© ProLitteris. Foto: Etienne Rougery-Herbaut<br />
Anri Sala<br />
Basel — Wer sich aktuell auf einen Rundgang<br />
durch die Alten Meister im Kunstmuseum Basel<br />
begibt, trifft auf Fresken aus zwei jüngsten<br />
Werkgruppen von Anri Sala (*1974), ‹Surface<br />
to Air› und ‹Legenda Aurea Inversa›. Sie wurden<br />
2023 von der Emanuel Hoffmann-Stiftung angekauft.<br />
Es sind gewichtige Objekte: In Bildträger<br />
aus zwei Schichten Putz mit feinporigem Oberflächenrelief,<br />
die in einer Werkstatt in Süditalien<br />
entstanden, sind Marmorfragmente wie geologiegeschichtliche<br />
Intarsien eingefasst oder<br />
ragen über die Flächen hinaus. Die Objekte sind<br />
an die Wände montiert, die sonst von Werken<br />
aus Öl auf Holz aus der Zeit der europäischen<br />
Renaissance eingenommen werden: figürliche<br />
Szenen aus Heiligen und Persönlichkeiten, mit<br />
denen eine Weltordnung tradiert wurde. Ausschnitte<br />
dieser vergangenen Bildwelt hat Sala<br />
in den Oberflächen einiger Fresken gespeichert,<br />
wozu er fotografische Reproduktionen digital<br />
bearbeitete und invertierte. Zwei Videos auf der<br />
Schaulager-Website geben Aufschluss über<br />
das Fresko als eine Technik, die Sala an der<br />
Kunstakademie in Tirana erlernte, und über seine<br />
Bildvorlagen – etwa die Luftaufnahmen von<br />
Wolkenmeeren aus dem Flugzeugfenster oder<br />
Szenen aus einer Wandmalerei von Piero della<br />
Francesca in Arezzo. SM<br />
Ernesto Neto, ‹Blue tree›, <strong>2024</strong>, Ansicht<br />
Museum Frieder Burda, Baden-Baden,<br />
Courtesy Tanya Bonakdar Gallery, New York /<br />
Los Angeles; Fortes D’Aloia & Gabriel,<br />
São Paulo / Rio de Janeiro. Foto: N. Kazakov<br />
→ Museum Frieder Burda, bis 14.11.<br />
↗ museum-frieder-burda.de<br />
Anri Sala, ‹Surface to Air V (Cipollino/Morning)›<br />
und ‹Surface to Air VII (Cipollino / Afternoon<br />
Slightly After)›, beide 2023, Freskomalerei,<br />
Intonaco auf Aerolam, Cipollino-Marmor, je<br />
ca. 120 x 90 x 5 cm © ProLitteris. Foto: Tom Bisig<br />
→ Kunstmuseum Basel | Hauptbau, bis 15.9.<br />
↗ kunstmuseumbasel.ch ↗ schaulager.org<br />
HINWEISE // ANIMATION / BADEN-BADEN / BASEL<br />
69
Real Life … and how to live it<br />
Basel — Der schottische Künstler Ross<br />
Sinclair, von dessen Arbeit der Titel der<br />
Ausstellung übernommen ist, gibt auf den<br />
Slogan ‹Real Life … and how to live it› folgende<br />
Antwort: «burn your passport / ignore continents<br />
/ embrace statelessness / renounce<br />
citizenship / explode borders / annihilate<br />
nations / abolish geography / dissolve cities /<br />
abandon republics / secede». Die beiden<br />
Gastkuratorinnen Alana Alireza und Geraldine<br />
Belmont greifen in ihrer Ausstellung im Kunstforum<br />
Baloise Park die Botschaft des Künstlers<br />
auf und wollen die Begriffe der Sicherheit<br />
und Unsicherheit überdenken, wobei es gerade<br />
die Unsicherheit ist, die für sie den Aspekt der<br />
Widerstandsfähigkeit beinhaltet.<br />
Auf konstruktive Konfrontation respektive<br />
Dialog setzen die Kuratorinnen auch in<br />
Bezug auf das Ausstellungssetting. Werke<br />
aus der Baloise-Sammlung zeigen sie neben<br />
neu produzierten Beiträgen und beleuchten<br />
so verschiedene Facetten des Sicherheit-<br />
Unsicherheit-Dispositivs. Neben Sol LeWitts<br />
geometrischen Zeichnungen rücken etwa drei<br />
UV-Prints von Nooshin Askari das Ornament<br />
in den Fokus, wobei sowohl LeWitts wie auch<br />
Askaris Arbeiten die Aspekte von Struktur,<br />
Zufälligkeit und Vorhersehbarkeit thematisieren.<br />
Im Dialog mit Kohlezeichnungen von<br />
Miriam Cahn verweist eine Videoinstallation<br />
von Ahaad Alamoudi auf die Unvermeidlichkeit<br />
von Veränderung in Bezug auf Natur und Gesellschaft:<br />
In ihren einfühlsamen Zeichnungen<br />
aus der Serie ‹L.I.S./M.G.A. – Kastanien und<br />
andere Bäume vor meinem Haus, die ich nicht<br />
verstehe› (1989) verleiht Cahn den mit Kohle<br />
gezeichneten Bäumen einen tiefgründigen, fast<br />
menschenähnlichen Ausdruck. In Alamoudis<br />
Film wiederum schmilzt das Eis in der Hitze<br />
dahin – eine Metapher, die nicht nur auf den<br />
Klimawandel rekurriert, sondern auch auf<br />
gesellschaftliche und politische Prozesse in<br />
Saudi-Arabien. Auf die eingangs zitierte Arbeit<br />
von Ross Sinclair, die er ‹Real Life. Geography›<br />
(2001) nennt, reagiert die Basler Künstlerin<br />
Hannah Weinberger. Der titelgebenden Kampfansage<br />
an die Unverrückbarkeit geografischer<br />
Grenzen stellt sie einen ausgehöhlten Stein zur<br />
Seite, aus dem Live-Nachrichten ertönen. Nicht<br />
nur unsere Annahmen über die Beschaffenheit<br />
von Materialien, sondern auch Politik, Geografie<br />
und Geschichte geraten so durcheinander.<br />
Dies wirkt nach: Verlässt man die Ausstellung,<br />
scheint nichts mehr in Stein gemeisselt. MV<br />
Nooshin Askari, ‹House Raavi›, <strong>2024</strong>, UV-Druck<br />
und Bleistift auf Papier, bemalter Holzrahmen,<br />
65 x 53,5 cm, Ausstellungsansicht Kunstforum<br />
Baloise Park, Basel<br />
‹Real Life … and how to live it›, Ausstellungsansicht<br />
Kunstforum Baloise Park, Basel,<br />
mit Werken von Hannah Weinberger (vorne)<br />
und Ross Sinclair<br />
→ Kunstforum Baloise Park, bis 25.10.<br />
↗ art.baloise.com<br />
70 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Richard McGuire<br />
Basel — Die gute Stube wird zum Ausgangspunkt<br />
einer Geschichte, die Jahrtausende in die<br />
Zukunft und Vergangenheit reicht. Eine einzige<br />
Perspektive auf einen Ort im Wandel der Zeit<br />
sowie das sequenzielle Raster des Comics ermöglichen<br />
eine Erzählweise, welche die lineare<br />
Narration eines Textes um einen Quantensprung<br />
zeitgeschichtlicher Flexibilität erweitert. Ein<br />
Panel zeigt beispielsweise eine Frau in einem<br />
mit üppigen Sesseln ausgestatteten Wohnzimmer<br />
um 1957 – die Jahreszahl ist als grau<br />
hinterlegte Chiffre in der linken oberen Bildecke<br />
vermerkt. Ein kleines Bildfeld überlagert diese<br />
erste Bildebene und lässt so eine Katze von<br />
1999 durch das Zimmer schleichen. Die gleiche<br />
Frau und die gleiche Katze finden sich auf der<br />
nächsten Seite des Comic-Bandes wieder. Ihre<br />
Position innerhalb des Bildfeldes und die häusliche<br />
Umgebung aus dem vorherigen Motiv haben<br />
sie behalten, doch sind sie nun als Bild-im-Bild<br />
in eine Waldlandschaft von 1623 montiert –<br />
die Umgebung, in der später, so suggeriert es<br />
die Bildfolge, besagtes Wohnzimmer steht. In<br />
humorvoller und ebenso poetischer Weise spielt<br />
Richard McGuire mit den Möglichkeiten zeitlicher<br />
Überlagerungen, etwa auch, wenn in einem<br />
nächsten Bild eine junge Frau 1964 am Klavier<br />
sitzt und dazu Personen in überlappenden<br />
Bildfeldern im selben Raum tanzen – gekennzeichnet<br />
mit den Jahren 1932, 1993 und 2014.<br />
‹Here› ist 2014 erschienen und wurde zwei Jahre<br />
später mit dem Fauvre d’Or, dem renommiertesten<br />
französischen Preis für Graphic Novels,<br />
ausgezeichnet. Es ist das wohl bekannteste<br />
Werk des US-amerikanischen Künstlers.<br />
Philosophisches und Existenzialistisches im<br />
Alltäglichen zu finden ist eines der zentralen<br />
Motive seiner Arbeit. Mit einer grossen Auswahl<br />
von Originalen, Skizzen, Zeitzeugnissen und<br />
persönlichen Gegenständen ausgestattet,<br />
bietet die Retrospektive im Cartoonmuseum<br />
Basel Einblick in sein inter- und transdisziplinäres<br />
Schaffen. Seine Anfänge als Street-Art-<br />
Künstler im New York der 1980er-Jahre sind<br />
ebenso präsent wie seine Gestaltungen von<br />
Plattencovers für die legendäre Dance-Punkband<br />
Liquid Liquid, bei der er als Bassist unter<br />
anderem den unverkennbaren Basslauf zum<br />
Song ‹Cavern› einspielte. Von Titelseiten für<br />
den New Yorker über verschiedenste Comicformate<br />
bis hin zu Animationen und an grafische<br />
Notation erinnernde Visualisierungen von<br />
Vogelgesängen ist die Arbeit Richard McGuires<br />
von Experimentierfreude geprägt. Dabei sind es<br />
besonders die minutiösen Studien alltäglicher<br />
Handlungen und Objekte, welche sein Werk so<br />
einzigartig machen. AU<br />
Richard McGuire, Szenen aus ‹Here›,<br />
New York: Pantheon, 2014<br />
→ Cartoonmuseum Basel, bis 3.11.<br />
↗ cartoonmuseum.ch<br />
HINWEISE // BASEL<br />
71
Otto Dix und die Schweiz<br />
Chur — Altmeisterlich in der Technik, stimmungsvoll,<br />
die Kälte kriecht mit den Nebelschwaden<br />
förmlich ins Land, der Tag könnte<br />
strahlend gewesen sein, jetzt aber erstarrt<br />
er. Vom bröckelnden Gotteshaus abgesehen,<br />
fehlt vom Menschen jede Spur. ‹San Gian<br />
im Winter› fasziniert und irritiert. Otto Dix<br />
(1891–1969) malte das Bild 1938. Ausgehend<br />
von diesem 1993 aus Privatbesitz angekauften<br />
Werk im Bündner Kunstmuseum Chur fragt die<br />
Ausstellung ‹Otto Dix und die Schweiz› nach<br />
den biografischen, zeitgeschichtlichen und<br />
künstlerischen Verbindungen des Künstlers zur<br />
Schweiz, die bislang erstaunlich wenig Beachtung<br />
in der Forschung und musealen Präsentation<br />
gefunden haben. Umso kostbarer zeigt<br />
sich die Schau, die acht der insgesamt zehn<br />
Engadin-Gemälde erstmals vereint, ergänzt mit<br />
zahlreichen Zeichnungen und weiteren Gemälden<br />
mit Schweizer Motiven.<br />
1933 seiner Professur an der Kunstakademie in<br />
Dresden enthoben und durch den Nationalsozialismus<br />
als «entartet» diffamiert, zieht Otto<br />
Dix samt Familie südwärts, erst ins Schloss<br />
Randegg im Hegau, später nach Hemmenhofen<br />
am Untersee. Vom Moment dieser «inneren<br />
Emigration» an, die mit seiner Flucht einherging,<br />
entstanden keine engagierten Antikriegsbilder<br />
mehr wie in den 1920er-Jahren, sondern<br />
vorwiegend Darstellungen von Landschaft.<br />
Dass sich dahinter weiterhin eine gegenüber<br />
dem Zeitgeschehen aufmerksame und kritisch<br />
kommentierende Haltung verbirgt, zeigt auf<br />
erschütternde Weise ‹Aufbrechendes Eis (mit<br />
Regenbogen über Steckborn)› von 1940. Es folgt<br />
dem Blick des Künstlers aus seinem Atelier auf<br />
die Schweizer Seite. Die zersplitterte Eisschicht<br />
des gefrorenen Untersees steht für die um sich<br />
greifende Bedrohung des Krieges und rapportiert<br />
das absichtlich und auf Befehl von General<br />
Guisan aufgebrochene Eis, um sowohl einem<br />
Angriff als auch der Flucht in die Schweiz entgegenzuwirken.<br />
Migration als Gefangenschaft.<br />
Der symbolträchtigen Lesbarkeit zeigen sich<br />
auch die Engadin-Bilder verpflichtet. Sie sind<br />
alle aufgrund von Zeichnungen entstanden, die<br />
der Künstler und Nietzsche-Verehrer während<br />
eines Kuraufenthalts in Samedan nach einem<br />
Autounfall im Sommer 1937 erstellte. Vermittelt<br />
haben könnte ihm den Ort der Genesung<br />
Johann Erwin Wolfensberger vom Kunstsalon<br />
Wolfsberg in Zürich, wo Dix 1929 und 1938<br />
ausstellte. Das vermeintlich Harmonische<br />
der Gebirgslandschaften wird überlagert von<br />
frostig Unheilvollem. Nur die Arve als Protagonistin<br />
scheint der Versteinerung und dem Tod<br />
Widerstand zu leisten. UB<br />
Otto Dix, ‹San Gian im Winter›, 1938,<br />
Tempera auf Hartfaserplatte, 69,8 x 80 cm,<br />
Bündner Kunstmuseum Chur © ProLitteris<br />
Otto Dix, ‹Aufbrechendes Eis›, 1940,<br />
Mischtechnik auf Holz, 65 x 85 cm, Museum<br />
zu Allerheiligen Schaffhausen, Depositum<br />
der Sturzenegger-Stiftung © ProLitteris.<br />
Foto: Rolf Wessendorf<br />
→ Bündner Kunstmuseum Chur, bis 27.10.<br />
↗ buendner-kunstmuseum.ch<br />
72 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Steffani Jemison<br />
Genf — Das Centre d’Art Contemporain Genève<br />
zeigt derzeit Positionen aus Nord- und Südamerika,<br />
die weibliche, queere und farbige Perspektiven<br />
in die Geschichte dieses Doppelkontinents<br />
einweben. Der körperzentrierte Ansatz<br />
der gebürtigen Kalifornierin Steffani Jemison<br />
ist besonders kraftvoll.<br />
Die Geschichte der Schwarzen Diaspora in den<br />
Vereinigten Staaten steht im Zentrum der ersten<br />
Schweizer Soloschau von Steffani Jemison<br />
(*1981). Sie beginnt mit einer schwarzen, auf<br />
verspiegeltes Acrylglas gedruckten Meereswelle:<br />
‹Black Utopia (Wave)› (2017/2022). Ein<br />
Gewässer ist wie das menschliche Gedächtnis<br />
ein Speicher in beständiger Umwälzung. Bis<br />
in den zweiten von vier Sälen vertieft Jemison<br />
dieses Bild. Da schimmern auf Plattformen<br />
Münzen, Scherben und weitere Objekte aus<br />
dem Genfersee im Scheinwerferlicht, womit<br />
das hiesige Publikum auf seine global verflochtene<br />
Vergangenheit hingewiesen wird.<br />
Andernorts rotieren solche Fundstücke in<br />
mit Sand gefüllten PET-Flaschen. Leise an<br />
Duchamps ‹Broyeuse de chocolat› erinnernd,<br />
symbolisieren diese ‹Tumblers› (2021) nicht nur<br />
die zunehmende Vermengung der Natur mit der<br />
Kultur, sondern auch den kreativen Prozess, der<br />
unvorhersehbar und dynamisch ist und so auch<br />
für Resilienz steht.<br />
Den Blick in diesen Räumen absorbieren aber<br />
vor allem zwei Videoloops. In der Doppelprojektion<br />
‹In Succession (2019)› (2019) sind<br />
Close-ups einer Menschenpyramide einander<br />
gegenübergestellt. Derartige Formationen<br />
wurden von Schwarzen Männern traditionell<br />
eingeübt, um Verfolgten oder Eingesperrten<br />
zur Flucht zu verhelfen. Der zweite Videoloop,<br />
‹Broken Fall (Organic)› (2008), zeigt auf einem<br />
Bildschirm einen Schwarzen Jungen, der sich<br />
mit schmerzverzerrtem Gesicht an einem Ast<br />
festhält. Schwarze Körper sind gerade in der<br />
heutigen Leistungsgesellschaft besonderem<br />
Druck und oft unrealistischen Erwartungen<br />
ausgesetzt. Davon spricht auch das pyramidenförmige<br />
Turngerüst im nächsten Saal, in das auf<br />
Spiegelglas gemalte Elemente aus Picassos<br />
und Matisses Ikarus-Zyklen eingefügt sind. Den<br />
Mythos, der generell als Parabel todsündiger<br />
Überheblichkeit gelesen wird, verlinkt Jemison<br />
im letzten Saal mit den Flugträumen und Freiheitsfantasien,<br />
die man in Schwarzer Literatur<br />
häufig findet: Vor einer riesigen Leinwand mit<br />
aufgemaltem, düsterem Himmel fliegen auf<br />
einem Bildschirm Akrobat:innen der Chicagoer<br />
Truppe Sky Bound himmelwärts vorbei,<br />
ihre wundersam ausgedehnten Flüge aus dem<br />
Off kommentierend. Nicht zuletzt signalisiert<br />
Jemison mit ihrer stark referenzierten Arbeit,<br />
dass eine Reflexion der eigenen Identität durch<br />
das Prisma von Bildung und radikaler Kunst<br />
wichtige Schritte zu tieferem Selbstverständnis<br />
sein können. KHO<br />
Steffani Jemison, ‹Untitled (Bound)›, <strong>2024</strong>,<br />
diverse Materialien, Masse variabel, Ausstellungsansicht<br />
Centre d’Art Contemporain<br />
Genève. Foto: Simon Jaton<br />
Steffani Jemison, ‹Tumblers›, <strong>2024</strong>, diverse<br />
Objekte u. Materialien aus dem Genfersee,<br />
Masse variabel, Ausstellungsansicht Centre<br />
d’Art Contemporain Genève. Foto: Simon Jaton<br />
→ Centre d’Art Contemporain Genève, bis 8.9.<br />
↗ centre.ch<br />
HINWEISE // CHUR / GENF<br />
73
Roe Ethridge<br />
Gstaad — Ein Junge fixiert scheu die Kamera<br />
und hält den für den Westen der USA typischen<br />
Waschbärenschwanz an sein Ohr. Im Hintergrund<br />
ein seltsames Stillleben mit grünem<br />
Sonnenschirm, einer Bierwerbung, einem Stiefel<br />
sowie vertrockneten Pflanzen und Federn.<br />
‹Auggie with Racoon Tail› von 2015 zeigt den<br />
Sohn von Roe Ethridge (*1969) als Teil seiner<br />
aktuellen Ausstellung bei Gagosian in Gstaad,<br />
wobei in London parallel weitere Werke zu sehen<br />
sind. Die Aufnahme ist kein gewöhnliches<br />
Familienfoto; vielmehr die typische Melange<br />
aus Hochglanz, starker Inszenierung und<br />
latenter Abgründigkeit, welche die Werke des<br />
Fotografen auszeichnet, der auch Kampagnen<br />
für das Luxus-Modelabel Burberry gestaltete.<br />
Neben wenigen Werbefotos setzt sich die<br />
Schau ‹Happy Birthday Louise Parker II› vor<br />
allem mit dem gleichnamigen Model als Muse<br />
auseinander. In ergänzenden Stillleben wird die<br />
Irritation durch Gegensätze und übersteigerte<br />
Schönheit noch expliziter ausgespielt, etwa<br />
wenn ein Schädel im Goldfischglas mit Süssigkeiten<br />
kombiniert wird. Andere Motive sampelt<br />
er in digitalen Collagen, die an einen mit Fotos<br />
gespickten Kühlschrank erinnern, oder er experimentiert<br />
mit regenbogenfarbenen «Glitches»,<br />
herbeigeführt durch Farbfilter. Man fragt sich,<br />
ob da nicht etwas (zu) viel Energie auf die Oberfläche<br />
verwendet wird … AD<br />
Roe Ethridge, ‹Auggie with Racoon Tail›,<br />
2015, Sublimationsdruck auf Dibond,<br />
130,3 x 104,9 x 5,1 cm<br />
→ Gagosian, bis 8.9. ↗ gagosian.com<br />
Alexander Calder<br />
Lugano — Mit Alexander Calder (1898–1976)<br />
zeigt das MASI Lugano die Retrospektive eines<br />
Werks, das wir schon seit immer zu kennen<br />
meinen, doch nun erhalten wir die Gelegenheit,<br />
es in seiner Vielfalt zu entdecken: von einigen<br />
an Figürliches erinnernden Skulpturen (‹Big<br />
Bird›, ‹Funghi Neri›) über die ‹Constellations›<br />
aus bemalten Holzstücken, entstanden während<br />
der materialentbehrenden Kriegsjahre, zu<br />
den allbekannten ‹Mobiles› der Nachkriegszeit.<br />
Die Kuratorinnen Carmen Giménez und Ana<br />
Mingot Comenge haben mit der Installation<br />
der Werke im offenen Raum eine radikale Wahl<br />
getroffen: ‹Mobiles›, ‹Stabiles› und ‹Constellations›<br />
führen einen Dialog, aktiviert durch die<br />
sich verändernden Blicke der Betrachtenden<br />
aus verschiedenen Perspektiven. Die weissen<br />
Scheiben am Boden unter den Skulpturen<br />
fungieren geschickt als Untermalung, Sockel<br />
und Schranken zugleich und strukturieren den<br />
Raum visuell. Informationen zu den Werken<br />
sind aus puristisch-ästhetischen Gründen<br />
nicht direkt in der Ausstellung, sondern nur im<br />
Saaltext nachzulesen.<br />
Das Werk von Calder funktioniert heute noch<br />
wie bei seiner Entstehung im letzten Jahrhundert:<br />
Es wirkt frisch und keck. Es passt sich jeder<br />
Zeit spielend an und bleibt doch entrückt:<br />
Calder schafft einen konzentrierten Raum der<br />
dreidimensionalen Gegenstandslosigkeit, die<br />
nichts von dem globalen Getöse spiegelt. Seine<br />
Werke sind Lebensentwürfe der Leichtigkeit<br />
und leisten so Widerstand gegen die Schwere<br />
des Weltgeschehens. Indem Calder als<br />
einer der ersten die Bewegung und damit das<br />
Zeitmoment in die Bildhauerkunst einbringt,<br />
nimmt er in den 1930er-Jahren die zeitbasierten<br />
Kunstrichtungen der Postmoderne voraus:<br />
kybernetische Kunst, Performance oder<br />
Videokunst. Seine Vorfahren sind die Konstruktivisten<br />
für die kompromisslose Abstraktion<br />
und die Suprematisten für die Gleichgewichtsstudien<br />
in der Komposition. Seine Weggefährten<br />
sind Miró für das Verspielte und Kindliche,<br />
Mondrian für die Reduktion auf Primärfarben,<br />
Hans Arp für die amorphen Formen, die Surre-<br />
74 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
alisten für das Assoziative und die Dadaisten<br />
für das Anarchische. Der Begriff der ‹Mobiles›<br />
stammt von Marcel Duchamp, jener der ‹Stabiles›<br />
hingegen ist die Antwort von Hans Arp<br />
für die unbeweglichen Arbeiten. Während sich<br />
die ‹Mobiles› mit der Luft bewegen und diese<br />
strukturieren, sind es bei den ‹Stabiles› die<br />
Betrachtenden, die das Objekt umrunden und<br />
das Werk damit vervollständigen.<br />
Calder ist feinfühlig, humorvoll und vielseitig.<br />
Diese wahre Entdeckung eines alten Freundes<br />
sollte man sich nicht entgehen lassen. BF<br />
‹Calder – Sculpting Time›, Ausstellungsansicht<br />
MASI Lugano © Calder Foundation,<br />
New York / ProLitteris. Foto: Luca Meneghel<br />
Alexander Calder, ‹Constellation›, 1943, Holz,<br />
Draht und Farbe, 83,8 x 91,4 x 35,6 cm<br />
© Calder Foundation, New York / ProLitteris.<br />
Foto: Tom Powel Imaging, Courtesy Calder<br />
Foundation / Art Resource, New York<br />
→ MASI Lugano, bis 6.10.<br />
↗ masilugano.ch<br />
Andy Warhol & Keith Haring<br />
München — Eine sechsfache rosa Micky Maus<br />
mit Brille, dazwischen Dollarzeichen auf grünem<br />
Grund – so sah Keith Harings Hommage<br />
an seinen Mentor und Freund Andy Warhol<br />
(1928–1987) aus. Jetzt ist das Bild ‹Andy<br />
Mouse› von 1985, eine Leihgabe aus New York,<br />
im Münchner Museum Brandhorst zu sehen.<br />
Das Haus präsentiert die beiden Über-Künstler<br />
der Pop Art unter dem Titel ‹Party of Life› erstmals<br />
in einer Gegenüberstellung.<br />
Zwischen ihnen lagen dreissig Jahre Altersunterschied,<br />
aber sie erwiesen sich als Brüder<br />
im Geiste, als sie sich im wilden New York der<br />
1980er-Jahre über den Weg liefen. Die von<br />
Franziska Linhardt kuratierte Schau ist ein<br />
schillernder Trip, der auch anhand von Zeitdokumenten<br />
zeigt, wie nah am Abgrund Kunst und<br />
Glamour in Warhols Factory tanzten. 120 Werke<br />
von Warhol und 18 von Haring aus den Sammlungsbeständen<br />
ergänzt sie um Leihgaben<br />
sowie Fotos (etwa von Avedon), Video-Clips<br />
und Magazine, mit Warhols ‹Fifteen minutes›<br />
für MTV und Harings Klamotten für Madonna<br />
und Grace Jones. In diesem Kontext wirken<br />
selbst altbekannte Warhol-Grossformate der<br />
Brandhorst-Kollektion anders.<br />
‹Der Künstler als Marke› ist der Saal betitelt,<br />
in dem neben Warhols Monumentalbild mit<br />
Converse-Sneaker Harings ‹Pop-Shop› wiederauflebt.<br />
So sehr sich die beiden stilistisch –<br />
und charakterlich – unterschieden, so nahe<br />
sind Inhalte und der Wille, Kunst, Konsum und<br />
Kommerz zu verschränken. Warhol brachte<br />
Alltagsmotive auf die Leinwand, Haring machte<br />
sein ikonisches Strichmännchen-Universum<br />
massenwirksam – und war zugleich mehr noch<br />
politischer Aktivist. Dass es allerdings Warhol<br />
war, der 1979 – auf Anregung seines neuen<br />
Bekannten Beuys – ein Plakat für die Grünen<br />
gestaltete, ist eine der Überraschungen der<br />
Schau. Darüber hinaus porträtierte er, ebenfalls<br />
1985, Haring und dessen Liebhaber Juan<br />
Dubose in einem Siebdruck, in dem beide zu<br />
einer Person verschmelzen. Und auch dass<br />
man über die Drag-Queens der Serie ‹Ladies<br />
and Gentlemen› mehr erfährt – etwa über die<br />
HINWEISE // GSTAAD / LUGANO / MÜNCHEN<br />
75
Trans-Aktivistin Marsha P. Johnson, die ein<br />
Sozialwohnprojekt begründete –, holt die Kunst<br />
nah ans Leben.<br />
Studio 54, Club 57, Palladium – eine Weile<br />
lang eilte die Big-Apple-Bohème von Event<br />
zu Exzess. Der Kater danach war umso härter.<br />
Das HI-Virus fand unzählige Opfer, auch Haring<br />
starb 1990 an Aids. ‹Repent and Sin No More›<br />
schrieb Warhol 1986 weiss auf schwarze Leinwand.<br />
Haring, der in Warhols Todesjahr 1987<br />
von seiner Aids-Erkrankung erfuhr, illustrierte<br />
noch die ‹Apokalypse› von William S. Burroughs.<br />
Der Bilderzyklus ist eine der jüngsten Neuerwerbungen<br />
des Museum Brandhorst. RDR<br />
Le Corbusier<br />
Murg SG — Mit einem markanten Turm erhebt<br />
sich die 1996 stillgelegte Spinnerei über das<br />
Dorf am Walensee. In Etappen wurden die<br />
Gebäude zum heutigen Komplex mit Firmen,<br />
Wohnungen und dem lofthotel umgebaut.<br />
Letzteres beherbergt auch eine kleine Galerie,<br />
die aktuell unter dem Titel ‹Le Corbusier – Zwischen<br />
Brutalismus und Poesie› gut vier Dutzend<br />
Werke aus dem zeichnerischen Schaffen des<br />
Architekten und Künstlers zeigt. Er zeichne<br />
lieber, als zu reden, wird er zitiert, das sei<br />
schneller und lasse weniger Raum für Lügen.<br />
Zwei grosse Farblithografien sind listig über<br />
Eck in der zum Verweilen einladenden Lounge<br />
platziert. In ‹Trois verres d’apéritif› bewacht ein<br />
Hund aufmerksam Gläser, Flaschen und einen<br />
Eiskübel, während in ‹Chez sois› eine liegende<br />
Frauenfigur das Bild dominiert. Hat hier jemand<br />
die drei Apéros schon gekostet? Ganz im<br />
Gegensatz dazu macht das kleine ‹Trois croquis<br />
avec livre› seinem Namen alle Ehre – eine<br />
Handskizze auf minderwertigem und rückseitig<br />
bedrucktem Papier. Es ist eine Reminiszenz<br />
an die aussterbende Kunst der Kringelbilder<br />
auf dem kleinen Block beim Festnetztelefon.<br />
Alle Exponate stammen aus der Sammlung der<br />
Stiftung Schweizerische Triennale der Skulptur<br />
Bad Ragartz. Zudem zeigen Tafeln den Lebenslauf<br />
und das architektonische Schaffen des<br />
1965 verstorbenen Le Corbusier. TS<br />
‹Andy Warhol & Keith Haring – Party of Life›,<br />
Ausstellungsansichten Museum Brandhorst,<br />
München. Fotos: Elisabeth Greil / Bayerische<br />
Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst<br />
→ Museum Brandhorst, bis 26.1.<br />
↗ museum-brandhorst.de<br />
Le Corbusier, ‹Taureau›, 1963, Lithografie,<br />
110,6 x 74,2 cm © ProLitteris. Foto: Günter König<br />
→ Alte Spinnerei, bis 30.10.<br />
↗ sagibeiz.ch/eventprogramm<br />
76 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Tierwelten<br />
Neuchâtel — Das Centre Dürrenmatt widmet<br />
seine aktuelle Wechselschau den ‹Tierwelten›<br />
des grossen Autors und bildenden Künstlers.<br />
Die Ausstellung leitet dessen engen Tierbezug<br />
aus seiner Kindheit zwischen Bauern und<br />
Metzgern im Emmental wie auch aus einem<br />
Erlebnis in seiner Jugend in Bern ab: Er wurde<br />
von einem Schäferhund, den er ausführte,<br />
angegriffen. Tiere tauchen in vielen von Dürrenmatts<br />
Werken als das Bestialische auf, das<br />
jederzeit wieder aus dem Menschen herausbrechen<br />
kann, durch seine Intelligenz nur noch<br />
potenziert. Es faszinierte ihn deshalb, anhand<br />
mythischer Mischwesen wie dem Minotaurus<br />
über unsere Komplexität zu reflektieren.<br />
Dürrenmatt war jedoch auch von der inzwischen<br />
widerlegten Idee von Henri Bergson<br />
angetan, nach der Tiere kein Todesbewusstsein<br />
hätten und deshalb stets in einer Ewigkeit<br />
lebten. Den Analytiker Dürrenmatt inspirierten<br />
sie deshalb mitunter auch zu einer schier<br />
romantische Spiritualität. Deutlich wird dies<br />
in einer Chinatuschezeichnung, die in einer<br />
Fellnische präsentiert wird. Das seiner ersten<br />
Frau gewidmete Blatt zeigt ein sich zwischen<br />
Tieren liebendes Paar unter einem riesigen<br />
Mond. Handmodellierte Bronzekrähen von Ugo<br />
Rondinone und vom Animismus in Afrika erzählende<br />
Gemälde von Christine Sefolosha runden<br />
die Schau ab. KHO<br />
Matthieu Gafsou<br />
Sion — Die Ausstellung ‹Élégies› des Lausanner<br />
Fotografen Matthieu Gafsou (*1981) in der<br />
Grenette in der Sittener Altstadt zeigt neue<br />
Farb- und Schwarz-Weiss-Fotografien, die auf<br />
den Gletschern von Aletsch (VS), Titlis (OW),<br />
Oberaar (BE), Mont Miné (VS) und Rhône (VS)<br />
entstanden sind. Sie legen den Fokus auf die<br />
klimatischen Veränderungen in der hochalpinen<br />
Landschaft. Die Elegie ist eigentlich ein<br />
Grabgesang; und so erwecken die Sujets oft<br />
Emotionen der Melancholie. Die Gletscher<br />
verschwinden allmählich – hier und jetzt, vor<br />
unseren Augen. Der Fotograf ist Zeuge ihrer<br />
Endlichkeit und zeigt zugleich unseren gedankenlosen<br />
Besuch von Gipfeln und Eisgrotten –<br />
der schmelzende Gletscher wird als Motiv auf<br />
einem Vorhang in der Ausstellung verwendet.<br />
Mit ‹Élégies› baut Matthieu Gafsou eine<br />
Erzählung auf, welche die Veränderungen in<br />
unseren Alpenlandschaften ins Bild bringt. Er<br />
setzt damit seine Arbeit über die Verbindung<br />
von Mensch und Natur fort, die er in der Serie<br />
‹Alpes› (2009–2012) begonnen und in ‹Vivants›<br />
(2018–2022) weitergeführt hat. Der Fotograf<br />
entfernt sich heute mehr und mehr von der<br />
Aufnahme der objektiven Realität, indem er<br />
verschiedene fototechnische Verfahren anwendet,<br />
darunter Überblendungen, Aufnahmen von<br />
Drohnen und digitale Manipulationen seiner<br />
eigenen Abzüge. SO<br />
Friedrich Dürrenmatt, ‹Ertrunkenes Liebespaar›,<br />
1952, Gouache auf Karton, 69,7 x 49,5 cm<br />
→ Centre Dürrenmatt, bis 29.9. ↗ www.cdn.ch<br />
Matthieu Gafsou, ‹Fusion I›, <strong>2024</strong>, Pigmentdruck<br />
auf Baumwollpapier, 137,5 x 100 cm<br />
→ La Grenette, bis 15.9. ↗ ferme-asile.ch<br />
HINWEISE // MÜNCHEN / MURG / NEUCHÂTEL / SION<br />
77
Samuel Buri<br />
Spiez — Samuel Buri (*1935) gilt als Basler Institution,<br />
doch seine Wurzeln liegen im Berner<br />
Seeland, und seit den 1970ern verbringt er viel<br />
Zeit in der Gemeinde Habkern bei Interlaken.<br />
Den Werken, die grösstenteils dort entstanden<br />
sind, widmet das Schloss Spiez seine Sommerausstellung<br />
‹Samuel Buri & das Berner<br />
Oberland›. Hier blickt Buri in seiner bunten<br />
Farbpalette und mit kleinen, eingearbeiteten<br />
Störungen humorvoll auf volkstümliche Sujets:<br />
das Triptychon ‹Eiger, Mönch und Jungfrau,<br />
dreiteilig gestört› (2008), ‹Simon im Mutz›, sein<br />
Sohn in Tracht, von 1983, oder ‹Alphorn II› von<br />
1967, ein Bläser umringt von Kühen.<br />
Ab 1959 in Paris, ist Buri, wie er im Film zur<br />
Ausstellung sagt, Habkern entkommen, dem<br />
Ferienort seiner Jugend mit dem mühsamen<br />
Wandern! Dennoch greift er schon damals<br />
Schweizer Motive auf, deutlich geprägt durch<br />
die Pop Art: ‹Alphorn II› entstand mit Acryl,<br />
Spraydosen und Schablonen und im neonfarbenen<br />
Siebdruck die Serie ‹Greti bringt ds’ Znüni›<br />
von 1967, für die er unter anderem die ikonischen<br />
Tiger-Käse-Verpackungen collagierte.<br />
Mitte der 1970er zog es Buri wieder ins Oberland,<br />
wo er von einem skeptischen Einheimischen<br />
ein Bauernhaus kaufen konnte, nachdem<br />
er sich als «Pfarrerssohn aus Täuffelen»<br />
zu erkennen gab. Die kleinteiligen Fensterfronten<br />
als Raster bilden danach ein prägendes<br />
Element einiger Werke, sei es in Ausblicken<br />
oder Atelierszenen. Buri platziert auch gerne<br />
Rahmen und geometrische Farb flächen im<br />
oder vor dem Hauptmotiv, welche die Darstellung<br />
stören. Somit ist seine Liebe für die<br />
Fenster mit diesen Elementen verknüpfbar.<br />
Im Triptychon von 2008 hat er jeweils zwei<br />
geometrische Farbfelder in den Gegenfarben<br />
der Berge ins Zentrum über das Bild gesetzt. In<br />
dieser gezielten Irritation des Blicks sieht Buri<br />
die Möglichkeit, auch klassische Motive wie<br />
die Landschaft aufzugreifen.<br />
In Bezug auf die ländliche Tradition verhält es<br />
sich ähnlich, was sich im filmischen Atelierbesuch<br />
zeigt. Buris Wertschätzung der Tradition<br />
überwiegt, wobei er aber immer gern kleine<br />
Kniffe in deren Darstellung einfügt. So, wenn<br />
Simon, Sohn aus erster Ehe, in Paris etwas<br />
nonchalant und zu elegant im Mutz posiert<br />
oder wenn er in der Lithografie ‹Zwo Züpfen›<br />
(1995) das Hefegebäck in einer Farbigkeit darstellt,<br />
die sie fast schon verfremdet.<br />
Insgesamt eine Schau, die uns am passenden<br />
Ort einen wenig gezeigten Aspekt von Buris<br />
Schaffen stimmig auffächert. AD<br />
Samuel Buri, ‹Das Atelier auf dem Lande›, 2019,<br />
Öl auf Leinwand, 100 x 130 cm © ProLitteris.<br />
Foto: Serge Hasenböhler<br />
Samuel Buri, ‹Greti bringt ds’ Znüni›, 1967,<br />
Siebdruck und Collage, 54 x 75 cm © ProLitteris.<br />
Foto: Serge Hasenböhler<br />
→ Schloss Spiez, bis 20.10.<br />
↗ schloss-spiez.ch<br />
78 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Johann Melchior Wyrsch<br />
Stans — Das Nidwaldner Museum widmet sich<br />
im Winkelriedhaus den Frauenbildnissen des<br />
Schweizer Malers Johann Melchior Wyrsch<br />
(1732–1798). Was überschaubar in einem Raum<br />
Platz hat, entpuppt sich bei näherem Hinsehen<br />
und vor allem dank des informativen Saaltextes<br />
als vielschichtige Angelegenheit. Denn<br />
die Frauen, die einem begegnen – bürgerliche<br />
und adelige Damen aus der Zentralschweiz,<br />
Solothurn sowie aus Frankreich – werden ganz<br />
unterschiedlich dargestellt. Es gibt Porträts,<br />
auf denen die Protagonistinnen makellos<br />
schön erscheinen, während andere Doppelkinn,<br />
Falten und unreine Haut haben. Manche tragen<br />
prächtige Kleidung und teuren Schmuck, eine<br />
andere präsentiert sich mit Cembalo und Noten,<br />
eine dritte bei der Lektüre.<br />
Dahinter stecken zunächst unterschiedliche<br />
Bedürfnisse der Auftraggeberinnen. Porträts<br />
konnten deren Herrschaftsanspruch untermauern,<br />
auf dem Heiratsmarkt hilfreich sein, den<br />
Bildungsstand belegen. Daneben spiegeln sich<br />
in Wyrschs Bildern unterschiedliche Darstellungsweisen<br />
des 18. Jahrhunderts: Der pompösen<br />
Ästhetik des Ancien Régime stand eine<br />
bürgerliche gegenüber, die am «wahren» Abbild<br />
einer Person interessiert war. Gerade diese<br />
politisch-gesellschaftliche Ebene macht die<br />
kleine Schau spannend – auch wenn man gerne<br />
noch weitere Beispiele gesehen hätte. TSO<br />
‹Johann Melchior Wyrsch – Frauenbildnisse›,<br />
<strong>2024</strong>, Ausstellungsansicht Nidwaldner Museum,<br />
Winkelriedhaus, Stans. Foto: Chr. Hartmann<br />
→ Nidwaldner Museum, Winkelriedhaus,<br />
bis 29.9. ↗ nidwaldner-museum.ch<br />
Kris Martin & Ola Kolehmainen<br />
Stein am Rhein — Zwei Künstler, der eine vertreten<br />
mit acht, der andere mit sechs Werken,<br />
in zwei übereinanderliegenden Räumen mit je<br />
eigener Atmosphäre, das Ganze in einem Gebäude,<br />
dessen Entstehung ins 15. Jahrhundert<br />
zurückreicht und das seit zwei Jahren als Kulturhaus<br />
Obere Stube die Museumslandschaft<br />
von Stein am Rhein erweitert. Wohl nicht nur<br />
für mich eine Entdeckung in dem trotz der<br />
vielen Tourist:innen immer so entspannt wirkenden<br />
Städtchen. Der Besuch dieses Hauses,<br />
das Altes mit Neuem verbindet – eindrücklich,<br />
auch die schwebenden Gesteinsfelder des<br />
australischen Künstlers Jamie North im Innenhof<br />
– lohnt sich.<br />
Die Ausstellung ‹Aus Überzeugung› ist eingebunden<br />
in den regionalen Kontext von ‹500 Jahre<br />
Reformation› und der Auseinandersetzung<br />
mit dem Ittinger Bildersturm von 1524, der als<br />
Vorbote der Bauernunruhen gilt. Der Belgier<br />
Kris Martin (*1972, Kortrijk) und der Finne Ola<br />
Kolehmainen (*1964, Helsinki) haben einiges<br />
dazu zu sagen, beschäftigen sie sich doch<br />
mit Liebe, Tod, Religion, mit sakralen Räumen,<br />
Licht und Symbolik. So begegnen wir Martin<br />
als einem gefühlvollen Konzeptkünstler, der<br />
(zumeist) religiöse Objekte durch kleine Eingriffe<br />
verändert, ihre ursprüngliche Bedeutung<br />
konterkariert – blossstellend, fragend. Humor<br />
kommt ins Spiel – und Ironie, so abgründig wie<br />
(auf-)klärend in ihrem Anderssagen. Mich hat<br />
besonders ‹Idiot LIV› mit dem Gekreuzigten<br />
aus Elfenbein im barocken Goldzierrahmen aus<br />
Holz beeindruckt, auf der Treppe zum zweiten<br />
Raum. Martin hat Christus einen kleinen<br />
Aluminiumtrichter auf den Kopf gesetzt: ein<br />
verspotteter Narr, Aussenseiter wie Myschkin<br />
in Dostojewskis ‹Idiot› – zugleich klingt,<br />
beunruhigend, Hieronymus Bosch an, bei dem<br />
der Trichter auf dem Kopf für Gemeinheit und<br />
betrügerische Absicht steht.<br />
Schön und sprechend sind auch Kolehmainens<br />
Werke präsentiert, wobei gerade die listig aus<br />
mehreren Aufnahmen zusammengesetzten<br />
Fotografien sakraler Räume in der reduzierten<br />
Auswahl grosse Wirkung entfalten: geniale<br />
HINWEISE // SPIEZ / STANS / STEIN AM RHEIN<br />
79
Licht- und Farbkompositionen, von unglaublicher<br />
Lebendigkeit. Die Kircheninnenräume<br />
leuchten wie aus sich selbst, und Christus<br />
inmitten des Gerüstgestänges – der Altarbereich<br />
der Fürstenkapelle in Florenz wird gerade<br />
restauriert – scheint noch über die brüchige<br />
Gegenwart zu triumphieren. Beide Künstler<br />
in der von Helga Sandl und Andreas Schwarz<br />
kuratierten Ausstellung lassen viel Spielraum<br />
für Interpretationen; Aufdecken und Verklären<br />
gehören dazu. AM<br />
Kris Martin, ‹Idiot LIV›, 2022, Holz, Elfenbein,<br />
Seide, Blattgold, Aluminium; 62 x 45 x 5 cm.<br />
Foto: Roberta Fele<br />
Ola Kolehmainen, ‹Cappella dei Principi 1604 I›,<br />
2017, mattierter Tintenstrahldruck in Künstlerrahmen,<br />
Blatt 188 x 161 cm. Foto: Roberta Fele<br />
→ Kulturhaus Obere Stube, bis 31.10.<br />
↗ kulturhaus-oberestube.ch<br />
Tapta<br />
Susch — Tapta? Zu ihrem Künstlernamen soll<br />
Maria Wierusz-Kowalska (1926–1997) bereits<br />
als kleines Mädchen gekommen sein, als<br />
sie ihre Spielsachen in einem Kreis ordnete,<br />
zwischen ihnen tanzte und «Ich bin Tapta,<br />
Tapta, Tapta» gesungen habe. So erinnerte<br />
sich die Künstlerin 1997. Die Haltung, dass<br />
Kunst und Leben spielerisch ineinandergreifen<br />
und körperlich zu erfahren seien, prägt<br />
Taptas Schaffen. Viel ist nicht bekannt über die<br />
Frau, die als 18-Jährige 1944 von Polen nach<br />
Belgien flüchtete, nachdem sie am Warschauer<br />
Aufstand teilgenommen hatte, die in Brüssel<br />
eine Ausbildung zur Weberin an der Nationalen<br />
Hochschule für Bildende Künste absolvierte,<br />
mit ihrem Mann, der für ein Transportunternehmen<br />
arbeitete, 1950 für zehn Jahre in Belgisch-<br />
Kongo lebte und mit drei Kindern 1960 nach<br />
Brüssel zurückkehrte. Ab da entstand ein<br />
künstlerisches Werk, dessen Eigenwilligkeit,<br />
Radikalität und Zeitgenossenschaft erstaunen,<br />
auch weil es nach Taptas Tod in Vergessenheit<br />
geraten ist. Mit ‹Flexible Forms› schärft das<br />
Muzeum Susch erneut den Blick auf zu Unrecht<br />
wenig beachtete Kunst von Frauen.<br />
Rasant entwickelte sich Taptas Schaffen von<br />
eher klassisch anmutenden Wandarbeiten zu in<br />
den Raum ausgreifenden Werken wie ‹Balance<br />
Carrée› (1974). Erfahrungen aus der Zeit im afrikanischen<br />
Kontinent scheinen für Tapta bis in<br />
die 1980er-Jahre formgebend zu wirken, aber<br />
auch inhaltlich prägend zu sein. Wie Lianen<br />
verwachsen Seile zu einem dreidimensionalen<br />
Gebilde. Oder werden wie in ‹Forme pour un<br />
espace souple› von 1974 zu begehbaren Environments<br />
aus pilzartig aufragenden, ineinander<br />
verdrehten und mit weichen Sitzgelegenheiten<br />
ausgestatteten Raumelementen.<br />
Taptas Teilnahme an der 4. Internationalen<br />
Tapisserie-Biennale in Lausanne 1969<br />
bestärkte sie im experimentellen Umgang mit<br />
Materialien und in der interaktiven Ausrichtung<br />
ihrer Werke. ‹Tailler dans l’impalpable I› (1993)<br />
markiert in der Ausstellung einen Wendepunkt:<br />
dicke, aus der Ebene gewundene Dreiecke in<br />
Neopren, ergänzt durch eine Lichtprojektion.<br />
80 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Zunehmend verschraubt Tapta den synthetisch<br />
hergestellten Kautschuk zu beweglichen, oft<br />
grossformatigen, in eigenständigen Modellen<br />
erprobten Skulpturen: mal als geometrisch verspielter<br />
Tatzelwurm mit Scharnieren zwischen<br />
den Gliedern, mal raumgreifend begehbar. Die<br />
Abwendung vom Textilen verstand sie auch als<br />
Akt gegen die Hierarchisierung von Kunst aufgrund<br />
des Materials. Zudem fühlte sie sich dem<br />
Industriellen seit Kind sehr verbunden. UB<br />
Tapta, ‹Géometries variables›, 1993, Neopren,<br />
Metall, 56 x 604,5 x 25 cm, Ausstellungsansicht<br />
Muzeum Susch © ProLitteris. Foto: Federico Sette<br />
Joan Ayrton<br />
Val de Bagnes — Die zehnte von Jean-Paul<br />
Felley kuratierte Fotoinstallation ‹Pendulum<br />
Shift› auf dem Staudamm von Mauvoisin, gewährt<br />
Einblick in das Werk der englischen, 1969<br />
am Genfersee geborenen Joan Ayrton. Bis heute<br />
sind die Arbeiten der Wahl-Pariserin, die Malerei<br />
mit Fotografie und Film in Dialog bringt, von<br />
der «Hyperlandschaft» der Schweiz geprägt.<br />
In Mauvoisin erkundet die Künstlerin den<br />
Staudamm als Ingenieursleistung mit einem<br />
anderen technischen Meisterwerk der späten<br />
1950er: der 7,5 x 5 x 2,5 cm grossen Kamera Tessina.<br />
Sie kam bald in der Spionage zum Einsatz<br />
und wurde von Hitchcock in ‹Topaz› mythisiert.<br />
Joan Ayrton knipste im Burst-Modus eine<br />
Folge von vierhundert Bildern des Staudamms,<br />
vom Helikopteranflug bis in den Betonbauch<br />
hinunter. Nun ziehen sich dreissig Bildträger<br />
à 240 x 190 cm über den Damm. Die Materialität<br />
der kleinen Negative der Tessina wird in<br />
Doppelbildern mit leichten Verschiebungen und<br />
Fehlstellen sichtbar. Der senkrecht teilende<br />
Streifen mahnt aber auch an das Bleipendel im<br />
Inneren der Staumauer, mit dem die saisonale<br />
Oszillation des Bauwerks gemessen wird, die<br />
sieben Zentimeter nicht überschreiten sollte.<br />
Welche Extreme die tradierten Systeme aushalten,<br />
erscheint dabei – nicht nur im klimatischen<br />
Kontext – als die Frage unserer Zeit. KHO<br />
Tapta, ‹Formes pour un espace souple›,<br />
1974 (Ausstellungskopie 2023), Baumwolle,<br />
Wolle, Metallringe, ca. 300 x 400 x 400 cm,<br />
Ausstellungsansicht Muzeum Susch<br />
© ProLitteris. Foto: Federico Sette<br />
→ Muzeum Susch, bis 3.11.<br />
↗ muzeumsusch.ch<br />
‹Joan Ayrton – Pendulum Shift›, Barrage de<br />
Mauvoisin, <strong>2024</strong>, Ansicht Staudamm Mauvoisin<br />
© ProLitteris. Foto: Olivier Lovey<br />
→ Barrage de Mauvoisin und Musée de Bagnes,<br />
bis 6.10., mit Künstlerbuch und Podcast<br />
↗ museedebagnes.com<br />
HINWEISE // STEIN AM RHEIN / SUSCH / VAL DE BAGNES<br />
81
Maarten Baas<br />
Winterthur — Punkt zwei Uhr zeigen die beiden<br />
Zeiger auf dem Zifferblatt. Eine durch das<br />
milchige Rund schimmernde Person löscht mit<br />
einer Rakel langsam den Minutenzeiger. Mit dickem,<br />
schwarzem Strich malt sie einen Neuen:<br />
eins nach zwei. Hinter dem menschengrossen<br />
Zifferblatt verbirgt sich keine reale Person –<br />
trotz des darum gebauten Gehäuses mit angedeuteter<br />
Tür und Leiter. Es beherbergt vielmehr<br />
eine Filmprojektion: Zu sehen ist darauf der<br />
niederländische Designer und Künstler Maarten<br />
Baas (*1978) selbst, der in seiner Arbeit ‹Paddington<br />
Clock› (2021) Zeit manuell anfertigt.<br />
Buchstäblich zuschauen, wie die Zeit verrinnt,<br />
kann man auch in ‹Sweeper’s Clock› (2009): Aus<br />
der Vogelperspektive gefilmt, fegen zwei Blaumänner<br />
zwölf Stunden lang zwei Uhrzeiger aus<br />
Staub, Dreck und Abfall immer wieder in eine<br />
neue Position – eine Sisyphusarbeit. Die performativen<br />
Uhren sind Teil der Werkserie ‹Real<br />
Time›, die im Zentrum von Baas’ hoffnungsvoll<br />
betitelter Schau ‹New Times› im Gewerbemuseum<br />
Winterthur steht. Zu sehen sind beispielsweise<br />
auch die ‹Grandfather Clocks› (seit 2009):<br />
Baas kombiniert hier traditionelle Formen von<br />
Pendulen mit kunstvoll zusammengezimmerten<br />
Fantasieobjekten aus Messing, Bronze oder<br />
Holzplanken. In die Standuhren integrierte<br />
Videos zeigen ihn mal als Grossvater verkleidet,<br />
mal als Kind, der die korrekte Zeit ständig neu<br />
auf ein Zifferblatt zeichnet. In ‹Real Time› fallen<br />
Mensch und Maschine, Motiv und Handlung,<br />
dargestellte und erzählte Zeit in eins. Was uns<br />
Mechanik und Elektronik abgenommen haben,<br />
übersetzt der zwischen Kunst und Design agierende<br />
Baas in Handarbeit.<br />
Das Spiel mit Zeit und Vergänglichkeit sowie<br />
das Interesse am Fragilen und dem Zerfall,<br />
bislang im Design nur marginal reflektiert,<br />
sind auch in weiteren Arbeiten evident. Etwa<br />
in den Möbelstücken aus der Serie ‹Smoke›<br />
(2002): Hier liess Baas ikonische Stühle wie<br />
den ‹Zig Zag Chair› von Gerrit Rietveld verkohlen,<br />
ohne die Funktion der Objekte zu zerstören.<br />
Auch im spekulativen ‹Tree Trunk Chair›<br />
(2018) materialisiert sich Zeit: Eine Metallform<br />
soll an einen Baumstamm gepresst werden,<br />
damit dieser in zweihundert Jahren die Form<br />
eines Sessels annimmt.<br />
Baas evoziert mit seinen Arbeiten unterschiedliche<br />
Gefühle, die Getriebenheit unserer Zeit –<br />
im doppelten Sinn –, den Kreislauf der Natur,<br />
aber auch die Kostbarkeit einer Minute. Ein<br />
letzter Blick zurück, bereits zeigen die vielen<br />
Uhrzeiger 14:45 – Zeit, das meditative «Chronotop»<br />
des umtriebigen Designers wieder zu<br />
verlassen und in den mechanisierten, getakteten<br />
Alltag zurückzukehren. ES<br />
‹Maarten Baas – New Times›, Ausstellungsansicht<br />
Gewerbemuseum Winterthur.<br />
Foto: Michael Lio<br />
Maarten Baas, ‹The Sweeper’s Clock›, 2009,<br />
Still aus Film, 12 h<br />
→ Gewerbemuseum Winterthur, bis 27.10.<br />
↗ gewerbemuseum.ch<br />
82 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Born Digital<br />
Zürich — Kondensiert auf den Zeitgeist der<br />
Jahre 2000 bis 2005, wirft die Sammlungsschau<br />
‹Born Digital› im Kunsthaus Zürich Schlaglichter<br />
auf ‹Videokunst im neuen Millennium›.<br />
Konzipiert von zwei Konservator:innen, die –<br />
anders als die Künstler:innen der Ausstellung<br />
– in der digitalen Welt aufgewachsen sind,<br />
schärft die Ausstellung das Bewusstsein für<br />
die nötigen Konservierungsmassnahmen rund<br />
um die Medienkunst.<br />
Yves Netzhammers & Bjørn Melhus’ Film ‹Die<br />
umgekehrte Rüstung› (2002) leitet die Ausstellung<br />
ein. Als Zuschauende beobachten wir,<br />
wie eine Figur nach einem Ast greift; der Ast<br />
bohrt sich durch die Hand, die Hand durch den<br />
Ast, über den Ast. Die mittels CGI-Technologie<br />
animierten Figuren und Objekte kennen weder<br />
materielle Barrieren noch Schatten oder<br />
Schwerkraft und fragen gerade so: Was für ein<br />
Verständnis von Körperlichkeit ist in dieser<br />
digitalen Welt möglich? Wie begreifen wir uns<br />
darin als verwundbare Wesen?<br />
Vom Motiv der Äste begleitet, geht es weiter<br />
durch einen Fadenvorhang, wie er Anfang der<br />
2000er in Wohnzimmern oft zu finden war.<br />
Auf einem Röhrenbildschirm zu sehen, steht<br />
Adolf Ogi neben einem Tannenbaum vor dem<br />
verschneiten Lötschbergtunnel. Er spricht von<br />
Zuversicht und Mut, vom Ideal der unverwundbaren<br />
Nation. Der Baum zittert unter<br />
seiner Berührung, als Ogi Zweig für Zweig den<br />
«tragenden Gruppen» seiner Nation widmet.<br />
Die Arbeit ‹La Suisse existe› (2000) von Christoph<br />
Büchel verschleppt die auf VHS-Kassette<br />
aufgezeichnete Rede des damaligen Bundespräsidenten<br />
in den Kunstkontext. Während man<br />
über Kopfhörer dessen stolzen Worten folgt,<br />
flackern und tönen weitere Arbeiten im Hintergrund.<br />
Mit einer Vielfalt an Medienträgern sind<br />
angefochtener Nationalismus, die Beziehung<br />
zwischen Natur und Technologie und künstlerische<br />
«Propagandafilme» Thema. Als Digital Native<br />
wirkt es, als würde man beim Abendessen<br />
eine Serie streamen, die Fussballergebnisse<br />
auf dem Laptop verfolgen und gleichzeitig den<br />
Instagram-Feed aktualisieren.<br />
Im letzten Raum fällt die Videoinstallation<br />
‹A Woman Under the Influence – to cut a long<br />
story short› (2003) auf. Es fühlt sich an, als<br />
sässe man zusammen mit der Künstlerin am<br />
Schnittplatz. Mithilfe visueller Effekte und<br />
Manipulationen überzeichnet Tatjana Marušić<br />
die durch Fernsehübertragung entstandenen<br />
Bildstörungen. Gefangen in einem Drei-Kanal-<br />
Glitch überträgt sich die Fragmentierung der<br />
zerrütteten Protagonistin auf die eigene Fragmentierung<br />
der Betrachtenden. LP / NAS<br />
Cao Fei,‹Cosplayers›, 2004, 1-Kanal-Video,<br />
Farbe, Ton, 9’6’’ © ProLitteris<br />
Tatjana Marušić, ‹A Woman Under the<br />
Influence – to cut a long story short›, 2003,<br />
Stills aus 3-Kanal-Videoinstallation, Farbe,<br />
Ton, 9’48’’<br />
→ Kunsthaus Zürich, bis 29.9.<br />
↗ kunsthaus.ch<br />
HINWEISE // WINTERTHUR / ZÜRICH<br />
83
Das zweite Leben der Dinge<br />
Zürich — Gehören Sie eventuell zu den Personen,<br />
die Ihre Socken stopfen? Begnügen<br />
Sie sich zudem mit wenigen Kleidungseinkäufen<br />
pro Jahr? Und reparieren und kleben<br />
Sie Kaputtgegangenes? Vermutlich werden<br />
Sie verneinen — und gehören damit zum weit<br />
überwiegenden Teil der Bevölkerung. Wir leben<br />
im Überfluss, wir kaufen neu, statt zu reparieren,<br />
wir produzieren riesige Müllhalden, und<br />
wir leben auf Kosten der Natur, welche die von<br />
uns hergestellten Abfälle nicht mehr schlucken<br />
kann. Das war keineswegs immer so. Früher –<br />
um mit dem ersten Kapitel der Ausstellung zum<br />
Thema im Landesmuseum, den Textiilen, zu<br />
beginnen – nutzte man Stoffe, bis sie auseinanderfielen.<br />
Im Mittelalter schenkten Adlige<br />
Kleider, für die sie keine Verwendung mehr<br />
hatten, Kirchen und Klöstern, wo sie zu liturgischen<br />
Gewändern oder Altartüchern verarbeitet<br />
wurden. Wohlhabendere gaben abgetragene<br />
Kleidung an ihre Angestellten weiter, zuletzt<br />
wurden Lumpen als Binde- und Dichtungsmaterial<br />
oder als Toilettenpapier genutzt. Die<br />
«Fast Fashion» der Gegenwart, schnell, billig<br />
und überwiegend aus synthetischen Stoffen<br />
produziert, heizt den Verschleiss noch an, und<br />
die Abfallberge, einst grösstenteils aus organischen<br />
Materialien bestehend, haben sich heute<br />
zu giftigen und schwer abbaubaren gigantischen<br />
Müllkippen entwickelt.<br />
Metallen ist das zweite Ausstellungskapitel<br />
gewidmet – und damit einem für die Wiederverwendung<br />
prädestinierten Material. Katholische<br />
Kirchengerätschaften schmolzen im reformierten<br />
Zürich dahin, um als Teller und Silbermünzen<br />
nutzbar zu werden. In Notsituationen<br />
wiederum, beispielsweise bei Belagerungen,<br />
wurden Silbergefässe eingeschmolzen, um<br />
«Klippen», eine Art Geldersatz, als Sold für die<br />
Soldaten zu gewinnen.<br />
Die kleine, in mehreren Kapiteln didaktisch<br />
aufgebaute Schau thematisiert Reparatur,<br />
Wiederverwendung und Umnutzung – ohne<br />
angesichts unseres heutigen Desasters moralisch<br />
zu argumentieren. Indem sie aber auf<br />
eine lange Kultur des Reparierens und Flickens<br />
verweist, kreative Möglichkeiten vorstellt und<br />
diverse Materialien sprechen lässt, gelingt es<br />
ihr, unseren Horizont neu abzustecken und zum<br />
bedächtigeren Umgang mit den uns umgebenden<br />
Dingen zu ermuntern. Reparieren und Umnutzen<br />
zeugt von handwerklichem Geschick,<br />
von der Wertschätzung des Gegenstands und<br />
von ökologischem Bewusstsein. Künstler:innen<br />
haben das Recycling – wie ebenfalls aufgezeigt<br />
wird – seit Dada praktiziert, man denke nur an<br />
Duchamp, an Schwitters oder an Tinguely. BP<br />
Jakob Kaiser (vermutlich), Druckgrafik,<br />
um 1850, Luzern (vermutlich), Schweizerisches<br />
Nationalmuseum; Innenansicht einer<br />
Bauernstube am Abend mit Personen bei<br />
Hand- / Flickarbeiten<br />
Fotografie von Jean Tinguelys ‹Heureka›,<br />
1963/64, Skulptur aus Eisenschrott, Zürich,<br />
Schweizerisches Nationalmuseum © ProLitteris<br />
→ Landesmuseum Zürich, bis 10.11.<br />
↗ landesmuseum.ch<br />
84 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Jonathan Meese<br />
Zürich — Was für ein Auftritt! ‹Der Weidenmann<br />
Runenmensch Nahrung, Der Sonnentanz<br />
etc.› Das war der Titel der ersten Ausstellung<br />
Jonathan Meeses in der Schweiz. Kunsthalle<br />
St. Gallen, 1999. Dabei sollte es auch für lange<br />
Zeit bleiben.<br />
25 Jahre später. Der 1970 geborene deutsche<br />
Künstler tritt auf Einladung der Tichy Ocean<br />
Foundation erneut in der Schweiz auf, an zwei<br />
Orten in Zürich: In den Räumen der Stiftung an<br />
der Sihl zeigt er noch bis Ende <strong>September</strong> ‹Erz-<br />
Inkubatorex de Large: Johnny, das Kunstkind<br />
«Evolutionärrz»!›. Bis Mitte Juli war zudem die<br />
Installation ‹Dracula’s Liebe Mutterz: Böse<br />
Leiche?!?› in der Wasserkirche zu sehen.<br />
Der als Malerstar und Provokateur Gehandelte<br />
kommt damit spät im Zentrum der eidgenössischen<br />
Kunstszene an. Zu spät? Nach der<br />
Titelei zu schliessen, hat sich nicht viel getan.<br />
Auch die Texte, Ikonografien und Parolen zu<br />
Macht und Ohnmacht der Kunst, unterscheiden<br />
sich zwischen 1999 und <strong>2024</strong> auffällig<br />
gering. Die gestische figurative Malerei erkennt<br />
der Meese-Fanclub sofort wieder. Doch was<br />
damals Skandal war, wirkt heute abgestanden.<br />
Das Cis-Mann-Artisten-Gehabe, das wir seiner<br />
Vätergeneration noch verziehen, ist gehörig aus<br />
der Zeit gefallen. Das Flirten mit rechtskonservativen<br />
Brands und Patterns wirkt mit dem<br />
Erstarken rechts-autoritärer Parteien schal.<br />
Bei allen Vorbehalten bleibt die formal-ästhetische<br />
Seite der Arbeit Meeses. Und die war und<br />
ist herausragend. Beide Zürcher Räume wurden<br />
mit einem präzisen Gefühl für Bühne und die<br />
Gänge der Zuschauer:innen, für Proportionen,<br />
Skulpturales, Bild und Text sowie deren Blickregime<br />
gebaut. Grundidee Meeses, ein sakraler<br />
Raum im Raum, ein Kenotaph für die Mutter<br />
in der Kirche, einen weiteren für sich und die<br />
Kunst in der Stiftung. Tumultuarisch behängt er<br />
flächendeckend die Wände mit schnell gemalten,<br />
zeichenhaften Figuren und arrangiert dazu<br />
surreal wirkende Puppen und Arrangements<br />
aus der Konsumwelt.<br />
In solchen gerne auch immersiv genannten<br />
Installationen begegnen die Betrachter:innen<br />
Meeses Lehrer an der Hochschule für Bildende<br />
Kunst Hamburg, Franz Erhard Walther, wieder.<br />
Er hatte vom Publikum eine Aktivierung seiner<br />
Werkstücke aus groben Stoffen erwartet. Erst<br />
in der Handlung entsteht das Kunstwerk. Diese<br />
Botschaft trägt Jonathan Meese als Appell und<br />
in opulent erweiterter künstlerischer Sprache<br />
auch in Zürich laut und lustvoll weiter. Das ist<br />
einen Besuch wert. MG<br />
‹Jonathan Meese – Dracula’s Liebe Mutterz:<br />
Böse Leiche?!?›, Ausstellungsansicht<br />
Wasserkirche, Zürich, Courtesy Tichy Ocean<br />
Foundation © ProLitteris. Foto: Massimo Bello<br />
‹Jonathan Meese – Erz-Inkubatorex de Large:<br />
Johnny, das Kunstkind «Evolutionärrz»!›,<br />
Ausstellungsansicht Tichy Ocean Foundation,<br />
Zürich © ProLitteris. Foto: R. Buxbaum<br />
→ Tichy Ocean Foundation, bis 29.9.<br />
↗ tichyocean.com<br />
HINWEISE // ZÜRICH<br />
85
BESPRECHUNGEN<br />
Gergana Mantscheva / Delia R. Ferraro — Die Schönheit der Risse<br />
In ihrer Einzelausstellung im Kunsthaus Grenchen führt Gergana<br />
Mantscheva in die Kunst des sorgfältigen Betrachtens ein. Ihre<br />
handwerklich perfekten Bilder zeigen das poetische Potenzial<br />
der Tristesse. Bei Delia R. Ferraro hingegen legt die Unbefangenheit<br />
den Blick frei auf komplizierte Gefühle.<br />
Grenchen — Die vielleicht wichtigste Empfehlung vorab: Besuchen Sie die Ausstellung<br />
‹All Over› von Gergana Mantscheva (*1975) im Kunsthaus Grenchen ohne Zeitdruck.<br />
Die Malereien und Zeichnungen lassen sich zwar schnell erfassen, entfalten<br />
aber erst bei längerer Betrachtung ihren ganzen Charme. Besonders eindrücklich<br />
geschieht dies beim grossformatigen Bild ‹Spiegelung› (<strong>2024</strong>). Fast schon fotorealistisch<br />
genau fokussiert das Werk auf eine unebene Asphaltfläche mit einer grossen<br />
Wasserlache, in der sich – kopfüber – die Fassade eines Plattenbaus spiegelt. Der<br />
hellste Farbtupfer in der ganzen Schau findet sich in der linken oberen Ecke des Bilds.<br />
Da nämlich, wo vereinzelte Wassertropfen die spiegelglatte Oberfläche der Pfütze<br />
stören, schiebt sich das farbsatte Blau des Himmels über die Reflexion des Plattenbaus.<br />
Es ist ein poetisches und eigenwilliges Porträt, das die Solothurner Künstlerin<br />
von ihrem ehemaligen Zuhause in Bulgarien präsentiert. In vielen gezeigten Werken<br />
finden sich entsprechende biografische Anknüpfungspunkte. Dank Mantschevas<br />
scharfsinniger Beobachtungsgabe bleibt unser Blick aber nicht an der Oberfläche<br />
der sozialistischen Ästhetik haften, sondern wird auf Anomalien und Brüche gelenkt,<br />
welche die strenge Ordnung unterlaufen und anregende Spannungen erzeugen.<br />
Im Altbau gibt es zeitgleich Druckgrafiken und Skulpturen von Schang Hutter<br />
(1938–2021) zu sehen sowie eine Präsentation von Delia R. Ferraro (*1996). Das nur<br />
20 m² grosse Kabinett nutzt sie für die Installation ‹How Naked Can I Be?› (2023/24).<br />
Sechs Körperhüllen aus durchsichtigem Plastik und mit Arterien aus rotem Faden<br />
hängen auf Chromstahlbügeln an Eisenketten von der Decke. Ein siebter Kleiderbügel<br />
ist leer. Die Frage nach der Entblössung bearbeitet Ferraro auch in weiteren<br />
kleinformatigen Werken: Stickereien auf adretten Stoffdeckelchen zeigen alltägliche<br />
Situationen im Umgang mit der Menstruation. Die detaillierten Bildchen strahlen<br />
eine dezidierte Nonchalance aus, die je nachdem, welche Gefühle man selbst mit der<br />
weiblichen Periode assoziiert, affirmativ oder provokativ wirken. Die Auseinandersetzung<br />
mit weiblicher Körperlichkeit scheint mir zunächst zu direkt, wenig komplex,<br />
aber noch lange nach dem Ausstellungsbesuch bleibt ein Gefühl von Ambivalenz bestehen<br />
– und das spricht für mich für das Werk. Rebecka Domig<br />
→ ‹All Over – Malerei und Zeichnung von Gergana Mantscheva›, ‹20m2 – Fenster ins Atelier von<br />
Delia R. Ferraro›, Kunsthaus Grenchen, bis 15.9. ↗ kunsthausgrenchen.ch<br />
86 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Gergana Mantscheva, ‹Spiegelung›, <strong>2024</strong>, Acryl und Öl auf Leinwand, 170 x 500 cm, Ausstellungsansicht<br />
Kunsthaus Grenchen<br />
BESPRECHUNGEN // GRENCHEN<br />
87
Maria Tackmann — Fragile Strukturen<br />
Die erstrangige Retrospektive zu Ana Mendieta im Musée<br />
des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds haben der Direktor David<br />
Lemaire und die Konservatorin Marie Gaitzsch mit einer Carte<br />
blanche an die Schweizer Künstlerin Maria Tackmann gepaart.<br />
Deren Installation weckt nicht weniger ästhetische Emotion.<br />
La Chaux-de-Fonds — Maria Tackmann (*1982) hat bereits während ihres Grafiklehrgangs<br />
in Biel beim Gestalter Beat Frank Impulse erhalten, ein betont subjektives<br />
Werk, unter anderem auf Papier, zu entwickeln. Dies führte sie später an die Akademie<br />
in Stuttgart in die Klasse von Silvia Bächli, Schweizer Meisterin der zeichnerischen<br />
Linie, die Sinnlichkeit und Empfindung mit Minimalismus vereint.<br />
Mit dem Fries aus A4-Blättern von Tackmann, der sich durch den grossen Saal<br />
über der Eingangshalle im Kunstmuseum La Chaux-de-Fonds zieht, gelingt sofort<br />
eine Verbindung zum Publikum. Es sind sichtlich intime Recherchen, die sie hier teilt.<br />
Tagebuchartig begleiteten sie ihre Vorbereitungen für die zwei installativen Interventionen<br />
im selben Raum: Den Oberlichtfenstern hat sie ein Muster aus Verdunkelungen<br />
mit pythagoreischen Dreiecken eingepasst. Es verrät ihr analytisches Verhältnis<br />
zur Bildfläche, das in ihren Papierarbeiten mitunter auch durch raffiniert eingefaltete<br />
und eingeschnittene Teilungsschemata präsent ist. Auf dem durch prächtige Mosaike<br />
und Glasziegel strukturierten Boden hat sie dagegen Zivilisationsschutt, den sie<br />
bei ausgiebigen Streifzügen im stets sturmversehrten La Chaux-de-Fonds eingesammelt<br />
hat, nach Ähnlichkeiten in Form, Farbe und Textur gruppiert. Diese von ihr<br />
genauso als Zeichnen verstandene «Archäologie» verleiht ihrem Werk eine narrative<br />
und historische Schicht, die nicht nur visuell durch überraschende Muster, sondern<br />
oft auch materiell, etwa durch Pigmentierungen, in ihre Papierarbeiten eindringt.<br />
Diese Herangehensweise verbindet Tackmann natürlich auch mit der parallel<br />
ausgestellten Ana Mendieta (→ KB 7-8/<strong>2024</strong>, S. 66–69). Letztere suchte jedoch in den<br />
1970er-, 1980er-Jahren durch ihre Erdarbeiten und Körperabdrücke, die wie Bodenfunde<br />
anmuten, eine spirituelle und emanzipatorisch motivierte Rückbindung zum<br />
Land als Urmutter, während Tackmanns Auslegeordnungen eher ein Kommentar auf<br />
die moderne Gesellschaft und ihren Abdruck in der Natur sind. Beide Methoden zeugen<br />
von einer tiefen Reflexion über Vergänglichkeit, Erinnerung und die Spuren, die<br />
wir hinterlassen, aber auch über Machtverhältnisse und deren Relativität. Zwischen<br />
den beiden Frauen kommt so ein faszinierender interkultureller und -generationeller<br />
Dialog in Gang, der zusammen mit der feministischen Korrektur des Narrativs zum<br />
Monte Verità im Musée des Beaux-Arts Le Locle (→ KB 6/<strong>2024</strong>, S. 80/81) den Neuenburger<br />
Jura zu einem der Kunsthotspots dieses Sommers macht. Katharina Holderegger<br />
→ ‹Maria Tackmann – Lignes de désir›, Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds, bis 27.10.<br />
↗ mbac.ch<br />
88 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
‹Maria Tackmann – Lignes de désir›, Ausstellungsansicht Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds.<br />
Foto: David Hei<br />
BESPRECHUNGEN // LA CHAUX-DE-FONDS<br />
89
Arcadia — Klischee des Südens<br />
Die aktuelle Ausstellung in der Bally Foundation fokussiert auf<br />
den Sehnsuchtsort ‹Arcadia›. 19 künstlerische Positionen manifestieren<br />
vielfältige Zugänge zur Idee eines südlichen Paradieses<br />
und regen zum Nachdenken an. Denn nichts ist so, wie es<br />
scheint, weder die Schönheit noch das Klischee.<br />
Lugano — Ist man von Zürich ins südliche Lugano gereist, freut man sich über das<br />
helle Licht und die Farben der üppigen Vegetation. Wobei «südlich» bis vor hundert<br />
Jahren – bis zur Öffnung des Gotthardtunnels für den motorisierten Privatverkehr – ,<br />
erst mit Italien begann. Dort befand sich nach den Vorstellungen des klassischen<br />
Bildungsbürgertums das Versprechen eines paradiesischen Südens, eines «Arkadiens»,<br />
wie es die alten Griechen schon imaginierten. Bei dieser Perspektivierung setzt<br />
Vittoria Matarrese, Direktorin der Bally Foundation, ihre Untersuchung an. In ihrer<br />
aktuellen Ausstellung begegnen wir immer wieder der Idee eines Paradieses, etwa<br />
in Lisa Luratis (*1989) Cyanotypie einer Wunderwelt oder im Bildnis einer Palme im<br />
goldenen Sonnenlicht von Gabriel Morales Aquino (*1994). Eine weitere Erzählung<br />
über die arkadische Schönheit zeigt Marta Margnetti (*1989) in ihrem Werk zur giftigen<br />
Wisteria-Blume, denn Schönheit und Gefahr liegen oft nahe beieinander. Das<br />
deutet auch Julius von Bismarck (*1983) mit seinem «Herbarium» gepresster Palmengewächse<br />
an: Die touristische Umgestaltung des Tessins zur «Riviera» schuf<br />
neue, problematische Realitäten, etwa die invasive Ausbreitung der Palmenpflanzen<br />
in den Tessiner Wäldern. Einige Werke sind ortsspezifisch entstanden: Julia Steiners<br />
(*1982) Trompe-l’œil eines Gartens im Stil des Rokoko überzieht das Treppenhaus<br />
der Villa Heleneum als feine Gouache-Zeichnung.<br />
Es stellt sich die Frage nach dem Echten im Falschen, denn diese wunderbare<br />
Schau entlarvt Illusionen. Der Sehnsuchtsort bleibt Trugbild, doch unsere Gefühle<br />
sind authentisch: Wir sehnen uns nach Arkadien, dem Paradies mit den blühenden<br />
Zitronenbäumen und goldorangenen Sonnenuntergängen. Das Mindset bestimmt die<br />
Wahrnehmung, denn schön ist, was uns ans Paradies erinnert, auch wenn es sich<br />
in eine rätselhafte Skulptur aus gefestigtem Marmormehl und duftenden Essenzen<br />
transformiert hat wie bei Virgile Ittah (*1984) und Kai Yoda (*1985). Die Werke der<br />
Ausstellung sind Metamorphosen in sich selbst, denn sie verändern sich je nach Tageszeit<br />
im goldorangenen Sonnenlicht und scheinen mit dem türkisblauen See und<br />
den dunkelgrünen Wäldern der gegenüberliegenden Seeseite zu interagieren. Wo<br />
auch immer das Paradies zu finden wäre, die beiden Stahlmuscheln, die Lisa Lurati<br />
für die Aussenfassade entworfen hat, wirken, als wären sie vor Tausenden Jahren hier<br />
an Land gespült worden. Und die Besucherin fragt sich, ob mit dem Eintritt des Anthropozäns<br />
das Paradies womöglich für immer verschwunden ist. Johanna Encrantz<br />
→ ‹Arcadia›, Bally Foundation, bis 12.1. ↗ ballyfoundation.ch<br />
90 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Julia Steiner, ‹Fluttering Lights›, <strong>2024</strong>, Gouache auf Wand, ortsspezifische Masse, Courtesy Galerie<br />
Urs Meile, Ausstellungsansicht Bally Foundation, Lugano. Foto: Andrea Rossetti<br />
Gabriel Morales Aquino, ‹Negative Palms VI›, <strong>2024</strong> (vorne), UV-Druck auf Plexiglas, Holz, Stahl, Lichtprojektoren,<br />
200 x 160 x 165 cm; Julius von Bismarck, ‹I like the flowers›, 2017/2023 (im Hintergrund)<br />
© ProLitteris, Ausstellungsansicht Bally Foundation, Lugano. Foto: Andrea Rossetti<br />
BESPRECHUNGEN // LUGANO<br />
91
Younes Rahmoun — Metaphorische Pflanzenpracht<br />
Ein Samenkorn wird in die Welt getragen und schlägt fernab seiner<br />
Heimat wurzeln. Der Marokkaner Younes Rahmoun wirft mit<br />
‹Darra-Zahra-Jabal› in La Kunsthalle in Mulhouse einen Blick<br />
auf das Weltgeschehen und schafft in entschleunigendem Gestus<br />
sensible Reflexionen zu Migration, Adaption und Leben.<br />
Mulhouse — Ein mit Kieseln gefüllter Weidenkorb steht auf einem polygonalen Holzhocker<br />
vor einer weissen Wand. Er wirkt unscheinbar, und man läuft Gefahr, ihn auf<br />
dem zielstrebigen Weg in den Ausstellungsraum zu übersehen. Erst beim Innehalten<br />
und bewussten Hineinschauen werden die einzelnen goldenen Steine sichtbar und<br />
offenbart sich uns ein Schatz. ‹Hajar-Dahab› (Stein-Gold) von 2022 spiegelt exemplarisch<br />
das Schaffen des marokkanischen Künstlers Younes Rahmoun (*1975) und<br />
setzt zugleich mit seiner unaufgeregt puristischen Art den Ton der Ausstellung. Im<br />
Spannungsfeld zwischen Banalität und Komplexität präsentieren sich hier Arbeiten<br />
der letzten Dekade. Herzstück ist die neueste, für die Schau konzipierte Installation<br />
‹Zahra-Tal› (Blumen-Hügel): ein gigantischer bewachsener Erdhügel, mittig im Raum<br />
platziert. Sinnbildlich mit Blick auf das aktuelle Weltgeschehen und mit beinahe empirischem<br />
Ansatz geht der Künstler damit der Frage nach, inwiefern ein Wachsen und<br />
Gedeihen in einer fremden, hier künstlich angelegten Umwelt möglich ist.<br />
Mit der Schau ‹Darra-Zahra-Jabal› (Atom-Blume-Berg) vereint La Kunsthalle medienübergreifende<br />
Arbeiten Rahmouns, die in philosophischer und nahezu enzyklopädischer<br />
Weise um den Begriff des Lebens kreisen: vom ungreifbaren Atom als Baustein<br />
des Lebens über den Samen hin zur Blume, Heimat und dem Berg als stabile<br />
Orientierungshilfe. Charakteristisch für die Werke ist ihre metaphorische Sprache,<br />
deren Vokabular sich aus Symbolen und unterschiedlichen spirituellen Einflüssen<br />
zusammensetzt. So etwa auch die 77 stilisierten Blüten an der Fassade der Fonderie,<br />
deren Anzahl mit der gedoppelten Ziffer 7 auf die islamische Zahlensymbolik zurückgreift.<br />
Ausgehend von der künstlerischen Tradition Marokkos sowie dem Bild- und<br />
Materialfundus seines unmittelbaren Lebensraums verbindet der Künstler in seinen<br />
Werken universelle Reflexionen mit dem Versuch, seine eigene introspektive Welt<br />
zum Ausdruck zu bringen.<br />
Younes Rahmoun gilt heute als Hauptfigur der zeitgenössischen marokkanischen<br />
Kunstszene. Geboren in Tétouan, wo er noch immer lebt, absolvierte er das in der<br />
gleichen Stadt liegende Institut National des Beaux-Arts. Und obwohl er zu den international<br />
meist gezeigten Kunstschaffenden Nordafrikas gehört und seine Werke bereits<br />
an Orten wie der 17. Biennale in Venedig, dem Palais de Tokyo in Paris oder dem<br />
Victoria and Albert Museum in London zu sehen waren, zeugt seine Kunst vor allem<br />
von einem: der tiefen Verbundenheit des Künstlers mit seiner Heimat. Rani Magnani<br />
→ ‹Younes Rahmoun – Darra-Zahra-Jabal›, La Kunsthalle, bis 27.10. ↗ kunsthallemulhouse.com<br />
92 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
‹Younes Rahmoun – Darra-Zahra-Jabal›, Ausstellungsansicht La Kunsthalle, Mulhouse.<br />
Foto: Emilie Vialet<br />
BESPRECHUNGEN // MULHOUSE<br />
93
Art Safiental — Kunst im Klee und Synthetisches im Teller<br />
Bunte Blumenwiesen, steile Matten und über die Landschaft<br />
verstreute Biohöfe: Im spektakulären Safiental jährt sich zum<br />
fünften Mal die Kunstbiennale, die unter dem Motto ‹Was wäre,<br />
wenn? Stimmen aus der Zukunft› Szenarien von (Über-)Lebensstrategien<br />
für die Welt von Morgen entwirft.<br />
Safiental — So kann ein gelungener künstlerischer Eingriff inmitten von Knabenkraut<br />
und Alpenklee aussehen: Der Bündner Kunstpreisträger Andrea Todisco lässt<br />
Bauprofile wild und krumm aus der Blumenwiese in den Himmel von Thalkirch wachsen.<br />
Und man fragt sich: Was wäre, wenn hier etwas entstehen würde? Keine Immobilie,<br />
um Himmels willen, aber Ideen etwa zum Schutz der grossartigen Natur? Der<br />
Gründer der Art Safiental, Johannes M. Hedinger, heuer von den drei Kuratorinnen<br />
Anne-Laure Franchette, Josiane Imhasly und Joanna Lesnierowska sekundiert, formuliert<br />
es so: «Wir wollen spekulatives Denken in die Zukunft betreiben.»<br />
Zuoberst im Tal befindet sich die sechshundertjährige Kirche, in der die Glaziologin<br />
Paulina Lopez und der Künstleraktivist Ravi Agarwal Recherchen über Gletscherwelten<br />
auflegen. Man klinkt sich etwa in eines der Videos ein und staunt über<br />
die Vorstellungen, welche die Europäer einst über Gletscher und indigene Völker aus<br />
Feuerland verbreiteten. Von einer solarbetriebenen Hörstation aus beim Kraftwerk<br />
Zervreila, einem Unort in der Bergidylle, lässt einen Magali Dougouds Oper ‹Zombie<br />
Mermaids› erschaudern. Und mehr noch: Zuhinterst in einem langen, feuchten<br />
Stollen – nichts für Angsthasen – zeigt Vibeke Mascini in einem packend vertonten<br />
Video, wie von Miniwasserwaagen, die auf Fingernägeln kleben, Rinnsale tropfen. Bizarr.<br />
Weiter geht’s nach Tenna, dem Dreh- und Angelpunkt der Biennale. Kunst von<br />
Ernesto Neto liegt hier beim Wasserfall des Tällibachs begraben. Ein Holzpfahl mit<br />
weissen Bändern erinnert an die Bepflanzungsaktion ‹From earth to earth›, die der<br />
berühmte Brasilianer Anfang Juli vor Ort inszenierte. Alles Material, so Neto, komme<br />
aus der Erde und gehöre wieder dorthin zurück. Picknickdecken aus dem Safiental<br />
und ein Steinofen nach mexikanischem Vorbild laden beim Gasthaus Alpenblick dank<br />
Paloma Ayala und dem Koch Sascha Skraban zum Mahl. Welternährung der futuristischen<br />
Art hingegen bilden die synthetisch hergestellten Gelee-Häppchen von Farah<br />
Mulla. Sie sind zauberhaft anzuschauen und – ziemlich fad. Das Künstlerpaar<br />
Hemauer/Keller schliesslich ergänzt im ganzen Tal die Signalisation der Wanderwege<br />
mit Höhenmetern, die sich wegen des steigenden Meeresspiegels und der sich<br />
zeitgleich erhebenden Plattentektonik permanent verändern. Offiziell vermerkt ein<br />
Schild im Dorf: «Tenna 1642 m». Darunter platziert das Künstlerduo seine per Satellit<br />
erforschten Messungen: «Tenna 1643.68 m». Schöne Aussichten. Feli Schindler<br />
→ ‹What if? Songs from tomorrowlands – Was wäre, wenn? Stimmen aus der Zukunft›, bis 20.10.;<br />
Tanzperformance von Renae Shadler, Valendas, 15.9., 11 Uhr ↗ artsafiental.ch<br />
94 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Andrea Todisco, ‹Bauprofile›, <strong>2024</strong>, Aluminium, Lack, 7 x 7 x 7 m, Ausstellungsansicht Art Safiental<br />
Vibeke Mascini, ‹Tangere›, <strong>2024</strong>, Video, 5’18’’, Ausstellungsansicht Art Safiental. Foto: Thomas Rickenmann<br />
BESPRECHUNGEN // SAFIENTAL<br />
95
Generation im Aufbruch — Zehnmal künstlerische Jahrzehnte<br />
Zwölf Kunstschaffende stellen neben- und miteinander im Museum<br />
zu Allerheiligen aus: Das Miteinander besteht im biografischen<br />
Bezug zu Schaffhausen und im Alter – alle sind in den<br />
1940ern geboren. Das Nebeneinander findet mit sorgfältig gewählten<br />
Räumen für jede künstlerische Position statt.<br />
Schaffhausen — Eine Würdigung, eine Überblicksschau, eine Kabinettausstellung –<br />
‹Generation im Aufbruch› ist ein besonderes Projekt des Museum zu Allerheiligen.<br />
Es versucht nicht, die Werke in einen Dialog zu zwingen oder sonstige Querbezüge<br />
zu konstruieren, sondern zeigt jede Position separat. Das entspricht einerseits<br />
dem Bestreben, deren Eigenständigkeit zu unterstreichen. Andererseits kommt es<br />
der heterogenen Herangehensweise der Ausstellenden entgegen, die sich im Vorfeld<br />
unterschiedlich intensiv einbrachten: Manche entschieden sich für einen intensiven<br />
Austausch mit dem Kurator Julian Denzler, andere wählten ihre Werke selbst aus und<br />
arbeiteten weitestgehend autonom. Eigens für die Präsentation wurden kurze Videoporträts<br />
gedreht. Sie erzählen oder interpretieren nicht einfach, was zu sehen ist.<br />
Stattdessen sprechen die Künstlerinnen und Künstler über Haltungen, Motivationen,<br />
Inspirationen oder glückliche Schaffensmomente.<br />
Die Ausstellung beginnt bereits neben dem Museum mit den Objekten des Eisenplastikers<br />
Vincenzo Baviera: Sie bestehen aus Kraftwerks-Isolatoren und bringen<br />
eine neue Zeitebene in den mittelalterlichen Kreuzgang. Renate Eiseneggers Fotografien<br />
und Tuschezeichnungen speisen sich aus Wut und Engagement und zeigen<br />
den weiblichen Menschen malträtiert, untersucht, behandelt, maskiert. Im Raum daneben<br />
fesseln die mit lebendigem Strich hingeworfenen Szenen aus Operationssälen<br />
von Linda Graedel. René Moser zeigt seine «Schreine» aus Eisenblech und René<br />
Eisenegger eine Wandinstallation aus gefundenen Materialien. Von Walter Pfeiffer,<br />
der vor allem als Fotograf bekannt ist, sind dichte Stillleben und Porträts in Gouache<br />
zu sehen. Erich Brändles Gemälde bewegen sich auf einem schmalen Grat zwischen<br />
Gegenständlichkeit und Abstraktion. Beatrix Schären malt flammende, expressive<br />
Bilder zu existenziellen Themen, angeregt von der Kultur der Tairona in Kolumbien.<br />
Erwin Gloor hat jahrzehntelang mit gestischer Handschrift den Rheinfall porträtiert.<br />
Seit 2004 hat er sich dem fotorealistischen Gemälde zugewandt, die Ausstellung<br />
zeigt eine repräsentative Auswahl. Ursula Goetz’ künstlerische Position wird postum<br />
gewürdigt: Sie verstarb während der Ausstellungsvorbereitungen. Zu sehen sind ihre<br />
ungegenständlichen, austarierten Kompositionen in Acryl. Zeichnungen, Malerei, Fotografie,<br />
Plastiken und Installationen – die Ausstellung zeigt Vielfalt und Qualität der<br />
Arbeit einer älteren Kunstgeneration. Kristin Schmidt<br />
→ ‹Generation im Aufbruch – Geboren in den 40ern›, Museum zu Allerheiligen, bis 20.10.<br />
↗ allerheiligen.ch<br />
96 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
‹Generation im Aufbruch – Geboren in den 40ern›, Ausstellungsansichten Museum zu Allerheiligen,<br />
Schaffhausen, mit Werken von Beatrix Schären und Erwin Gloor (oben) sowie Renate Eisenegger<br />
(unten). Fotos: Michael Lio<br />
BESPRECHUNGEN // SCHAFFHAUSEN<br />
97
Marie Velardi — Wasseradern und Meere auf dem Mond<br />
Naturzyklen, Zeit- und Entwicklungsräume, das sind die Themen,<br />
die Marie Velardi interessieren. Das klingt abstrakt, doch<br />
die Genfer Künstlerin verhandelt ihre naturphilosophischen Betrachtungen<br />
mit Poesie. In Solothurn ist ihre erste Einzelausstellung<br />
in der Deutschschweiz zu sehen.<br />
Solothurn — Wasser. Ein zentrales Element des Lebens, über das man sich in der<br />
Schweiz lange Zeit keine Gedanken machen musste. Es war ja da. Die letzten Jahre<br />
mit Hitzeperioden, aber auch Starkregenereignissen haben gezeigt, dass auch die<br />
Schweiz verletzlich ist, wenn es ums Wasser geht. Vor diesem Hintergrund erscheint<br />
eine Arbeit wie ‹Liens d’eaux› (<strong>2024</strong>) hochaktuell. Die Installation erinnert an eine<br />
Wäscheleine. Oder an aufgezogene Flaggen. Fünf quadratische Stoffbahnen hängen<br />
im Halbrund im ersten Ausstellungsraum des Kunstmuseum Solothurn. Unifarben,<br />
in kräftigen Tönen: Rot, Orange, Blau. Auf jeder Bahn ist ein weisses Linienmuster zu<br />
sehen, bizarr verästelt wie Blutgefässe. Doch es sind Wasserläufe, und zwar die fünf<br />
grossen Flüsse, welche die Schweiz mit anderen Staaten teilt: Rhone, Rhein, Po, Donau<br />
und Etsch, mit all ihren Zu- und Nebenflüssen. Die Assoziation mit den Blutbahnen<br />
ist dabei so abwegig nicht: Diese Flüsse waren und sind wichtige Verkehrs- und<br />
Lebensadern. Ihre Wasser und alles, was darin wächst und lebt, spielen (nicht nur)<br />
dort, wo sie fliessen, eine wichtige Rolle in der Ernährung und Energiegewinnung. Wie<br />
intensiv diese Wasserläufe genutzt und wie sorgsam sie behandelt werden, variiert<br />
je nach Nation oder auch Region, durch die sie fliessen. Die Vorstellungen davon, wie<br />
viel Verantwortung Menschen ihrer Umwelt gegenüber tragen, gehen in Europa noch<br />
immer weit auseinander. Marie Velardi (*1977) hat sich während der Entwicklung ihrer<br />
Arbeit mit Expert:innen für Wasserkunde und Gewässerschutz ausgetauscht. Ihre<br />
Installation ist wissenschaftlich unterfüttert. Direkt sichtbar wird das in der Arbeit<br />
nicht. Für alle, die tiefer eintauchen möchten in das Ideengewebe der Künstlerin,<br />
lohnt ein Besuch des Begleitprogramms mit Führungen und Artist Talks.<br />
Ein weiteres grosses Thema in Marie Velardis Ausstellung ist der Mond, der Herrscher<br />
der Gezeiten. In der aus 28 Aquarellen bestehenden Serie ‹Maria Lunae› (2019)<br />
widmet sich die Künstlerin den Mondphasen, die auch in unserer digitalisierten Gegenwart<br />
als Zeitmesser dienen. Anders als die Uhrzeit oder die an Temperatur und<br />
Vegetation ablesbare Jahreszeit nimmt man die Mondphasen oft eher mit den Randbereichen<br />
des Bewusstseins wahr. Der Mond ist, auch wenn wissenschaftlich erforscht,<br />
immer noch ein geheimnisvoller Ort. Velardis Aquarell-Serie spielt auf diese<br />
träumerische Verbundenheit mit dem Gestirn an. Der Titel ‹Maria Lunae› verweist auf<br />
die längst verworfene Idee historischer Forscher:innen, auf dem Mond befänden sich<br />
weite Ozeane. Alice Henkes<br />
→ ‹Marie Velardi›, Kunstmuseum Solothurn, bis 6.10.; Artist Talk: 1.9., 14 Uhr ↗ kunstmuseum-so.ch<br />
98 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Marie Velardi, ‹Liens d’eaux›, <strong>2024</strong>, Druck auf Stoff, je 150 x 150 cm, Ausstellungsansicht Kunstmuseum<br />
Solothurn. Foto: David Aebi<br />
BESPRECHUNGEN // SOLOTHURN<br />
99
Eva Wipf — Seismografin des Weltgeschehens<br />
Eva Wipf war ebenso eigenwillig wie hartnäckig. Ihr Werk entwickelte<br />
sie angesichts der weltpolitischen Verwerfungen des<br />
20. Jahrhunderts und in Auflehnung gegen gesellschaftliche Normen<br />
und Konventionen. Das Kunstmuseum Thurgau zeigt eine<br />
gross angelegte Retrospektive der oft übersehenen Künstlerin.<br />
Warth — ‹Zu lang im Bett mit Fantasien. Schade um mich …› Eva Wipf notiert diese<br />
Sequenz 1962. Ihre Gedankenwelt ist düster und hat viel mit den politischen und<br />
gesellschaftlichen Realitäten ihrer Zeit zu tun. Die 1929 geborene Künstlerin wuchs<br />
als Tochter eines evangelikalen Missionars auf und in die Verheerungen des Zweiten<br />
Weltkrieges hinein. Sie beschäftigte sich Zeit ihres Lebens mit den Schrecken von<br />
Diktaturen, Kriegen und Verfolgung, aber auch mit religiösen Grundsätzen und mit<br />
ihrer Rolle als Künstlerin in einer patriarchalisch geprägten Umgebung. Eine Akademie<br />
hat Wipf nicht besucht, doch sie war eine regelmässige Ausstellungsgängerin,<br />
kannte das Werk von Giacometti, Cornell, Oppenheim, Dubuffet und vielen anderen.<br />
Ihr Œuvre aber verarbeitet nicht einfach das Gesehene, sondern entsteht aus einem<br />
eigenständigen Schöpferdrang.<br />
Das Kunstmuseum Thurgau zeigt in der Karthause Ittingen eine gross angelegte<br />
Retrospektive der 1978 verstorbenen Künstlerin. ‹Eva Wipf – Seismograf in Nacht<br />
und Licht› folgt ungefähr der Biografie, richtet das Augenmerk aber vor allem auf Themengebiete.<br />
So werden einerseits in sich geschlossene Werkkomplexe und andererseits<br />
Konstanten in Wipfs Arbeit deutlich. Kontinuierlich arbeitet sie an ihren Assemblagen:<br />
Gebrauchte Holzkisten füllt sie mit gefundenen Dingen und Materialien. Von<br />
der Matratzenfeder über Schwämme, Zithern, Knochen oder Computerplatinen bis<br />
zum Zaunfragment ist alles dicht und sorgfältig angeordnet, mitunter symmetrisch<br />
oder in mehreren Ebenen. Die Assemblagen muten an wie kleine Schreine und beherbergen<br />
Wipfs Ansichten zur Welt. Ein Kasten widmet sich Josef Mengele, ein anderer<br />
Napoleon, einer ist als ‹Altar für eine Bombe (Zitteraltar)› (1976) bezeichnet, es gibt<br />
das ‹Höllentor› (1973–1975), einen Kasten zu Auschwitz und einige zu christlichen<br />
Themen. Ordnung steht in ihnen nicht für Harmonie, vielmehr für Zwänge, Automatismen<br />
oder Dogmen.<br />
Das malerische Werk Wipfs ist nicht weniger vielfältig. Hier verwirklicht die<br />
Künstlerin halluzinatorische Bildprogramme. Mal zeigt sie die Schöpfung kaputt, die<br />
Erde verwüstet, dann wieder baut sie kristalline Himmelsstädte oder entwirft Paradiesgärten.<br />
Doch auch diese sind keine bukolischen Idyllen, sondern dunkel und<br />
menschenleer. Wipfs Bildsprache erinnert an den magischen Realismus, den späten<br />
Surrealismus, die Art Brut, den Tachismus, aber ihre Synthese und künstlerische Unbedingtheit<br />
ist einzigartig. Kristin Schmidt<br />
→ ‹Eva Wipf – Seismograf in Nacht und Licht›, Kunstmuseum Thurgau, bis 19.12. ↗ kunstmuseum.tg.ch<br />
100 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Eva Wipf, ‹Ohne Titel›, undatiert, Schublade, Ölfarbe, Stallschloss, Collage mit Sternzeichenkalender,<br />
Sonnenuhr, 54,3 x 32,6 x 13,2 cm, Museum Eva Wipf<br />
BESPRECHUNGEN // WARTH 101
Ana Jotta — Eine Ode an die Dinge<br />
Ana Jotta lässt sich nicht eingrenzen. In einer assoziativ kuratierten<br />
Retrospektive begegnen wir in der Kunsthalle Zürich<br />
einer Künstlerin, deren Werk keinen «Stil» aufweist, sondern<br />
stets an den Kern dessen zurückkehrt, was Skulptur ausmacht:<br />
die Auslotung des Dings in der Beziehung zum Menschen.<br />
Zürich — Den Alltag mit jemandem zu teilen ist vielleicht die intimste Form des<br />
Zusammenseins. Dabei entsteht eine Tiefe, die sich nicht aus den aussergewöhnlichen<br />
Momenten, sondern aus dem gemeinsam erlebten Banalen nährt und dieses<br />
Alltägliche zu etwas Erhabenem erhöht. Insofern ist die Ausstellung ‹Composição›<br />
(Komposition) der Portugiesin Ana Jotta (*1946) ein intimes Erlebnis: die Möglichkeit,<br />
Momente eines Lebens zu teilen, das Alltagsgegenstände in Kunst verwandelt, Gefundenes<br />
als Bemerkenswertes kennzeichnet.<br />
Die Fülle an Materialien und Ausdrucksweisen stellt sich dieser Möglichkeit zunächst<br />
in den Weg. Man meint, eine Gruppenschau vor sich zu haben. Ein zweipoliger<br />
Spazierstock kreist auf zwei Büchsen balancierend über einem roten, runden<br />
Teppich, an einem metallenen Schriftzug «Esperança» (Hoffnung) hängen Glühbirnen<br />
und eine Flasche mit Warnhinweis, Drähte und Haken – Flaniergut eines Stadtspaziergangs.<br />
Ein grosses, abstraktes Gemälde aus Farbflächen und Klecksen kontrastiert<br />
mit einer Keramik an der Wand, wo eine überdimensionierte, cartoonhafte<br />
Hand aus einer Wolke ragt und zum Boden zeigt … Bei einem zweiten Rundgang ist<br />
man versucht, die Dinge zu interpretieren. Die solipsistischen Stöcke als Kritik am<br />
männlichen «Überkünstler» Beuys, die göttliche Hand als Verweis auf Philip Guston,<br />
den Schriftzug «Esperança» als Warnung an die Zeit nach der faschistischen Diktatur<br />
in Portugal. Die Künstlerin selbst fragt 2002 in einem Brief an einen Kunstkritiker:<br />
«Was ist kein Zitat? Es geht um das Leben, das Rohmaterial, das erst verarbeitet und<br />
dann zitiert wird.» Ist dies alles ein Spiel mit Zitaten und Versatzstücken? Rechtzeitig<br />
schleicht sich ein halb Erinnertes aus anderem Zusammenhang ins Gedächtnis, Susan<br />
Sontag in ‹Against Interpretation› (1966): «Theoretisch ist es möglich, den Interpreten<br />
auf eine andere Weise zu entgehen, durch Kunstwerke nämlich, deren Oberfläche so<br />
geschlossen und klar, deren Impuls so stark und deren Sprache so direkt ist, dass<br />
das Werk sein kann … nun, ganz einfach sein kann, was es ist.» Die gefundenen Dinge,<br />
die Jotta transformiert, ermöglichen beim dritten Rundgang endlich eine intime Lesart.<br />
Um es mit Pablo Nerudas ‹Ode and die Dinge› (übersetzt von Fritz Vogelsang) zu<br />
sagen: «Mir sagten viele Dinge / vieles. / Nicht nur sie rührten mich / oder meine Hand<br />
rührte sie an, / sondern so dicht / liefen sie / neben meinem Dasein her, / dass sie mit<br />
mir da waren / und so sehr da für mich waren, / dass sie ein halbes Leben mit mir lebten<br />
/ und dereinst auch / einen halben Tod mit mir sterben.» Damian Christinger<br />
→ ‹Ana Jotta – Composiçao›, Kunsthalle Zürich, bis 15.9. ↗ kunsthallezurich.ch<br />
102 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
‹Ana Jotta – Composiçao›, Ausstellungsansicht Kunsthalle Zürich. Foto: Cedric Mussano<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 103
NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />
40 Jahre Zimmermannhaus — Wunschgarten<br />
Brugg — Draussen, vor dem Zimmermannhaus<br />
Brugg, gibt es einen kleinen Park. Er trägt<br />
(noch) keinen Namen und fristet ein peripheres<br />
Dasein. Doch bereits vor einem Jahr kündigte<br />
sich ein Perspektivwechsel an. Die Künstlerin<br />
Julia Steiner drehte im Rahmen ihrer Ausstellung<br />
die Sitzbank um: Warum soll man auf die<br />
viel befahrene Kantonsstrasse schauen, welche<br />
die Institution von der Altstadt abschneidet?<br />
Nun feiert das Zimmermannhaus sein vierzigjähriges<br />
Bestehen, und der Park wird zum<br />
‹Wunschgarten›: Gemeinsam mit der Bevölkerung<br />
soll dieser öffentliche Raum aktiviert<br />
werden und damit die Institution im sozialen<br />
Leben stärken. Aufgrund der Scharnierfunktion<br />
zwischen Zentrum und Vorstadt unterstützt die<br />
städtische Bauabteilung das Projekt. Bereits im<br />
Frühling wurden unter der Leitung von Jeffrey<br />
Wolf vom Vermittlungskollektiv Expositu Ideen<br />
gesammelt, erlebtes und historisches Wissen<br />
zusammengetragen. Über den Sommer finden<br />
Aktionen statt, Umsetzungen werden erprobt.<br />
Der ganze Prozess wird von der Illustratorin<br />
Leana Wirth dokumentiert. Parallel wird der<br />
Stadtraum von Brugg zur Ausstellungsfläche:<br />
Auf Plakaten zeigen Fotografien von Lucas<br />
Ziegler einen Blick von aussen.<br />
GROSSANLÄSSE<br />
Fantoche<br />
Baden — Anfang <strong>September</strong> steht Baden einmal<br />
mehr im Zeichen der filmischen Animation.<br />
Mehr als 2800 Filmemacher:innen und Produktionen<br />
haben sich um eine Teilnahme an der<br />
22. Ausgabe des Fantoche beworben. Bis Redaktionsschluss<br />
waren die 64 Filme bekannt,<br />
die in den Wettbewerb um einen von 13 Preisen<br />
eintreten. Dabei werden unter anderem<br />
die «überzeugende Vereinigung von Idee und<br />
Umsetzung» (Best Film), «das kompromisslose<br />
Ausloten der Ausdrucksmöglichkeiten der<br />
Animation» (High Risk) oder Studierenden- und<br />
Erstlingsfilme in den verschiedenen Kategorien<br />
prämiert, die da sind: der Internationale, der<br />
Schweizer und der Kinderfilm-Wettbewerb.<br />
Weitere 21 Filme hat die Jury für drei Panorama-Programme<br />
hors concours ausgewählt. In<br />
der Sektion ‹Newest Feature Films› ist auch<br />
das Langfilmdebut ‹Reise der Schatten› (<strong>2024</strong>)<br />
von Yves Netzhammer zu sehen, das anhand<br />
einer Odyssee einer geschlechtlosen Figur nach<br />
dem Menschsein im Zeitalter von Technologie<br />
und KI fragt. Zudem werden wie immer zwei<br />
kuratierte Fokusprogramme präsentiert. Die<br />
Wiener Kuratorin Djamila Grandits ist zuständig<br />
für eine Selektion des österreichischen Animationsfilmschaffens,<br />
während die slowenische<br />
Filmemacherin und Produzentin Špela Čadež<br />
eine thematische Folge zusammenstellt, deren<br />
Motto nicht besser in unsere Zeit passen könnte:<br />
‹All We Need Is Love›.<br />
‹Lärm und Lärm›, spielerische Lärmanalyse<br />
im Garten mit Andres Bosshard, Mai <strong>2024</strong><br />
→ Zimmermannhaus Brugg, Phase 2, bis 8.9.;<br />
Phase 3, bis 15.12.<br />
↗ zimmermannhaus.ch<br />
Yves Netzhammer, ‹Reise der Schatten›, <strong>2024</strong>,<br />
Still aus Animationsfilm, 87’<br />
→ Diverse Orte, 3.–8.9. ↗ fantoche.ch<br />
104 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Manifesta 15 — Barcelona Metropolitana<br />
Barcelona — Die Manifesta in Barcelona<br />
erstreckt sich auf die ganze Metropolitanregion:<br />
Zwölf Städte sind involviert, die in<br />
den ‹Focus Weeks› abwechselnd in den<br />
Blick rücken. Einmal mehr konnten sich für<br />
die 15. Ausgabe Städte in Europa als Host<br />
bewerben. Die Region Barcelona, die durch<br />
schnelle Gentrifizierung und Urbanisierung<br />
unter Druck geraten ist, erhofft sich von dem<br />
Event, ein nachhaltiges Netzwerk von künstlerischen<br />
Communitys auszubilden, über die<br />
ganze Metropolitanregion hinweg. Fast vierzig<br />
Prozent der insgesamt 85 teilnehmenden<br />
Künstler:innen sind deshalb lokal verankert.<br />
Aus der Schweiz sind die Basler Künstlerin Annette<br />
Barcelo und Julian Charrière dabei. Drei<br />
Themen wurden im Vorfeld eruiert: ‹Balancing<br />
Conflicts› betrifft das Llobregat Delta etwa<br />
15 Kilometer südwestlich von Barcelona und<br />
dreht sich um das Spannungsfeld von Bewahrung<br />
und Entwicklung. ‹Cure and Care› sind die<br />
Schlüsselwörter für die Serra de Collserola, ein<br />
Küstengebirge im Norden, das als grüne Lunge<br />
und Naherholungsgebiet Barcelonas gilt.<br />
‹Imagining Futures› schliesslich verbindet sich<br />
mit dem Fluss Besòs und seinen angrenzenden<br />
Gebieten, die von unkontrolliertem urbanem<br />
Wachstum geprägt sind. Mit dem industriellen<br />
Erbe der Textilindustrie ist dort nicht nur ökonomische<br />
Transformation ein Thema, sondern<br />
auch die koloniale Vergangenheit.<br />
Berlin Art Week / positions Berlin Art Fair<br />
Berlin — In Berlin wird die Herbstsaison mit<br />
der Berlin Art Week eröffnet. Während dieser<br />
Woche schliessen sich die Akteur:innen der<br />
Berliner Kunstszene zusammen und bieten<br />
mit Ausstellungseröffnungen, Performances<br />
und weiteren Veranstaltungen ein geballtes<br />
Programm. Teil der Berlin Art Week ist auch die<br />
positions Berlin Art Fair im Flughafen Tempelhof.<br />
In den Hangars mit ihren 16 Meter hohen<br />
Decken versammeln sich auf 12’000 m 2 über<br />
hundert Galerien aus 24 Ländern. Aus Zürich<br />
ist die auf digitale Kunst spezialisierte Kate<br />
Vass Galerie dabei. Einen Schwerpunkt bildet<br />
Südkorea mit sechs ausgewählten Galerien.<br />
‹Academy positions› gibt Künstler:innen direkt<br />
nach dem Studium eine erste Plattform; ‹Selected<br />
positions› richtet sich mit Kunstwerken<br />
unter € 3000 an junge Sammler:innen; ‹Fashion<br />
positions› zeigt Werke an der Schnittstelle von<br />
Mode und Kunst.<br />
positions Berlin Art Fair 2023, Ansicht<br />
Flughafen Tempelhof. Foto: Dominik Friess<br />
→ Diverse Orte, Infos im BAW-Garten, 12.–14.9.<br />
↗ berlinartweek.de<br />
→ positions, Flughafen Tempelhof, Hangar 6–7,<br />
12.–15.9.<br />
↗ positions.de<br />
Das stillgelegte Kraftwerk «Die Drei Kamine»<br />
in Sant Adrià del Besòs. Foto: Arnau Rovira<br />
→ Diverse Orte, 8.9.–24.11.<br />
↗ manifesta15.org<br />
Bucharest Biennale 11<br />
Bukarest — Zum 11. Mal findet in der rumänischen<br />
Hauptstadt die Bucharest Biennale statt.<br />
Unter dem Banner ‹Democracy’s Uncharted<br />
Territories› bestimmte ein «roher demokra-<br />
NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 105
tischer Auswahlprozess» die teilnehmenden<br />
Künstler:innen. Sie wurden über einen Open<br />
Call nach dem Prinzip von «Wer sich zuerst<br />
bewirbt, wird zuerst gewählt» eruiert. Kuratiert<br />
wird die Biennale nicht von einem oder einer<br />
Kurator:in, sondern von einem kuratorischen<br />
Kollektiv. Die Bucharest Biennale setzt damit<br />
auch unter dem neuen Direktor Daniel Roșca<br />
ihren Kurs fort, gängige Vorgehensweisen zu<br />
hinterfragen. So arbeitete 2021 etwa ein KI-<br />
Kurator an der Ausstellung mit. Aufgrund der<br />
Vorgaben des Calls sind kleindimensionierte<br />
Kunstwerke zu erwarten. Sie werden an drei<br />
Orten in der Stadt präsentiert: in einem der<br />
ältesten Märkte im Zentrum, in der Mobius<br />
Gallery sowie im Center for Creation, Art and<br />
Tradition (creart).<br />
Künstler:innen auf. Der im Exil lebende Wajdi<br />
Mouawad entwirft in seinem Theater mögliche<br />
Zukünfte für sein Bühnen-Double; die Polin<br />
Marta Górnicka lässt in ‹Mothers – A song<br />
for wartime› Mädchen und Frauen aus der<br />
Ukraine Lieder singen und kraft ihrer Stimmen<br />
Widerstand leisten. Neben den internationalen<br />
Stücken sind zahlreiche von La Bâtie mitproduzierte<br />
Schweizer Kreationen zu sehen, darunter<br />
das neue Werk von La Ribot, das sich zwischen<br />
Tanz und bildender Kunst bewegt. Im Zentrum<br />
der diesjährigen Ausgabe stehen Komponistinnen<br />
und Musikerinnen. So wird etwa die<br />
Schweizerin Aïsha Devie gemeinsam mit Emmanuel<br />
Biard elektronische Musik mit visueller<br />
Kunst verschmelzen. Und wenn die Veranstaltungssäle<br />
schliessen, beginnt in der Fonderie<br />
Kugler das Nachtleben mit Musik und Tanz von<br />
Baile bis Reggaeton, von Techno bis House.<br />
Wajdi Mouawad, ‹Racine carrée du verbe être›,<br />
2022. Foto: Simon Gosselin<br />
Ezgi Böttger, ‹Cry me an oxymoron›,<br />
2021, Baumwolle, Tinte, Stoff, 8 Drucke,<br />
je 42,5 x 31 cm<br />
→ Diverse Orte, 19.9.–6.10.<br />
↗ bucharestbiennale.org<br />
La Bâtie — Festival de Genève<br />
Genf — Die 48. Ausgabe von La Bâtie-Festival<br />
de Genève zeigt an vierzig Spielorten in Genf<br />
Musik, Theater, Zirkus und Tanz. Der einwöchige<br />
Event bringt internationale und Schweizer<br />
Produktionen in die Rhonestadt. Bekannte<br />
Namen treten neben neuen vielversprechenden<br />
→ Diverse Orte, 29.8.–15.9.<br />
↗ batie.ch<br />
steirischer herbst<br />
Graz / Steiermark — Zum 57. Mal findet in<br />
Graz und der Steiermark der steirische herbst<br />
statt. Das Festival für zeitgenössische Kunst<br />
wurde 1968 von der lokalen Kunstszene aus<br />
Opposition zu nationalistischen Kulturinitiativen<br />
gegründet. Nationalistische Strömungen<br />
zeigen sich auch im diesjährigen Superwahljahr:<br />
Der steirische herbst will deshalb unter<br />
dem Titel ‹Horror Patriae› – ein begriffliches<br />
Mischwesen entstanden aus der Liebe zum<br />
106 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Vaterland («amor patriae») und dem Schrecken<br />
der Leere («horror vacui») – aufrütteln. In<br />
der Neuen Galerie Graz lässt das Festival ein<br />
Museum der nationalen Komplexe und dunklen<br />
Fantasien entstehen. Werke und Artefakte aus<br />
den Sammlungen des Universalmuseum Joanneum<br />
werden mit Arbeiten zeitgenössischer<br />
Künstler:innen kombiniert. In teils ungewöhnlichen<br />
Spielstätten wie einer Tennishalle oder<br />
einem Kleidergeschäft werden Performances<br />
aufgeführt. Ein ‹Herbstkabarett› bringt Gesellschaftskritik<br />
in Form von Burleske, Chanson,<br />
Stand-up-Comedy oder Poesie auf die Bühne.<br />
Sie präsentiert unter anderem das Projekt<br />
‹Fu(n)ga› der Architekt:innen Tiziano Derme<br />
und Nadine Schütz aus Zürich, das mit Pilzen<br />
und Klang Räume wachsen lässt. Von dem<br />
Neuenburger Bastien Bron ist seine Musikmaschine<br />
zu sehen, die mit KI und dem Publikum<br />
Popsongs kreiert. Zum ersten Mal im Lentos<br />
Kunstmuseum ist die Ausstellung zum Prix<br />
Ars Electronica zu sehen, die herausragende<br />
Beiträge in den Bereichen ‹New Animation Art›,<br />
‹Interactive Art +› und ‹AI in Art› präsentiert.<br />
Eröffnet wird das Festival im Mariendom mit<br />
Anton Bruckners ‹Perger Präludium›, dirigiert<br />
von «verschränkte Photonen». Ein Konzerterlebnis<br />
aus dem High-Tech-Labor.<br />
La Fleur, ‹The Phantom of the Operetta›, <strong>2024</strong>,<br />
Performance. Foto: Monika Gintersdorfer<br />
→ Diverse Orte, 19.9.–13.10.<br />
↗ steirischerherbst.at<br />
Ars Electronica<br />
Linz — Das Ars Electronica Festival ist eine<br />
Drehscheibe der elektronischen Künste.<br />
Es bringt Kunstschaffende, Forschende,<br />
Aktivist:innen und Unternehmer:innen aus aller<br />
Welt zusammen. Performances, Ausstellungen,<br />
Workshops und Symposien finden statt,<br />
dieses Jahr unter dem Titel ‹Hope – who will<br />
turn the tide›. Hauptveranstaltungsort ist einmal<br />
mehr das alte Postverteilzentrum postcity.<br />
Dort in der Gleishalle steigt ein Konzert, in dem<br />
sowohl Musiker:innen als auch Roboter auf der<br />
Bühne stehen. In den Katakomben ist weiter<br />
eine Schau zum Festivalthema eingerichtet.<br />
Bastien Bron / My name is Fuzzy, ‹La Machine<br />
Tubes›, 2023, Installation. Foto: Das Playground<br />
→ Diverse Orte, 4.–8.9.; Pre-Opening-Walk: 3.9.<br />
↗ ars.electronica.art<br />
The Armory Show<br />
New York — The Armory Show, seit letztem<br />
Jahr in Besitz des britischen Unternehmens<br />
Frieze, feiert ihren dreissigsten Geburtstag. Die<br />
Messe eröffnet die Herbstsaison und versammelt<br />
im Javits Center über 235 Galerien aus<br />
35 Ländern, die ihre Programme zum Besten<br />
geben. Der Sektor ‹Solo› umfasst Einzelpräsentationen<br />
von aufkommenden, etablierten<br />
oder historischen Positionen aus dem 20. und<br />
21. Jahrhundert. Blue Velvet Projects (Zürich)<br />
etwa zeigt die erste Soloschau der griechischen<br />
Künstlerin Chryssa Vardea. ‹Presents› ist<br />
für aufstrebende Galerien reserviert, die nicht<br />
älter als zehn Jahre sind. Aus Zürich ist hier die<br />
NOTIERT // GROSSANLÄSSE 107
Galerie Fabian Lang mit von der Partie. Zu den<br />
kuratierten Sektionen gehören ‹Platform› mit<br />
grossformatigen Installationen und ortsspezifischen<br />
Werken sowie ‹Focus›, dessen Ausstellung<br />
sich auf den experimentellen Geist aus<br />
der Gründerzeit der Messe beruft. Frieze ist<br />
aber zur Saisoneröffnung nicht nur in New York<br />
präsent, sondern auch in Südkorea, wo zur<br />
gleichen Zeit die Frieze Seoul stattfindet.<br />
ermöglicht es, während sechs Wochen rund<br />
fünfzig künstlerische Einrichtungen zu entdecken,<br />
darunter Festivals, Museen, Galerien,<br />
Bibliotheken und Archive, von denen einige<br />
normalerweise nicht zugänglich sind.<br />
Innenansicht des Javits Center in New York.<br />
Foto: Vincent Tullo<br />
→ Javits Center, 6.–8.9.<br />
↗ thearmoryshow.com ↗ frieze.com<br />
Schweizer Monat der Fotografie<br />
Schweiz — Der <strong>September</strong> ist in der Schweiz<br />
ein bedeutender Monat für die Fotografie:<br />
Zahlreiche wichtige Veranstaltungen finden in<br />
dieser Zeit des Jahres statt, darunter die Biennale<br />
Images Vevey (→ S. 109), die Plat(t)form<br />
im Fotomuseum Winterthur, die Nachwuchstalenten<br />
eine Bühne gibt, und das Verzasca<br />
Foto Festival, welches das Tessiner Tal mit<br />
Fotografien im Freien belebt. Zudem steht der<br />
Herbstbeginn auch für die Hauptausstellungen<br />
der wichtigsten nationalen fotografischen und<br />
künstlerischen Institutionen wie dem MASI in<br />
Lugano, dem Photo Elysée in Lausanne oder<br />
der Fotostiftung Schweiz in Winterthur. Der<br />
Verein Spectrum – Photography in Switzerland<br />
startet deshalb in diesem Herbst die erste<br />
Ausgabe des Schweizer Monat der Fotografie.<br />
Dieser bietet eine Kartografie der Orte von Genf<br />
bis St. Gallen und von Basel bis ins Tessin und<br />
‹Of Men and Woods›, Ausstellungsansicht<br />
Verzasca Foto Festival, Sonogno, 2020, mit<br />
einem Werk von Pablo Chao<br />
→ Diverse Orte und Daten<br />
↗ swissphotomonth.ch<br />
Europäische Tage des Denkmals<br />
Schweiz — Während eines Wochenendes laden<br />
die Europäischen Tage des Denkmals ein, unser<br />
Kulturerbe zu entdecken. Dieses Jahr beleuchten<br />
sie unter dem Titel ‹Vernetzt› die sichtbaren<br />
und unsichtbaren Einflüsse, die unser kulturelles<br />
Erbe prägen. Im Fokus stehen Verkehrswege<br />
wie alte Saumpfade, Alpenübergänge, Zentren<br />
des Fremdenverkehrs und eisenbahntechnische<br />
Pionierleistungen. In Führungen, Vorträgen und<br />
Wanderungen, die in der ganzen Schweiz angeboten<br />
werden, können die Orte und Themen<br />
erforscht werden. Parallel zu den Denkmaltagen<br />
ehren die Journées du matrimoine das<br />
Kulturerbe von Frauen wie auch feministische<br />
Netzwerke. Auf der Website kann man die mehr<br />
als vierhundert Veranstaltungen filtern und sich<br />
sein persönliches Programm zusammenstellen.<br />
108 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Vevey — Es begann schon im Mai am Times<br />
Square in New York: Auf riesigen Screens waren<br />
Passant:innen zu sehen, alle mit geschlossenen<br />
Augen, das Blinzeln festgehalten im Bild.<br />
Paul Graham nahm die Porträts seiner Serie<br />
‹Sightless› vor zwanzig Jahren an ebendieser<br />
Kreuzung auf, also noch bevor die Menschen mit<br />
auf ihr Smartphone gerichtetem Blick durch die<br />
Strassen gingen. Die Intervention kündigte die<br />
9. Ausgabe der Biennale Images Vevey an, die<br />
unter dem Titel ‹(dis)connected – Entre passé<br />
et future› am Genfersee stattfindet. Das Thema<br />
dreht sich um den Gap, der durch die digitale<br />
Technologie zwischen Vergangenheit und Gegenwart<br />
entstanden ist. Die ortsspezifischen Installationen,<br />
die im Innen- und Aussenraum von<br />
Vevey gezeigt werden, drehen sich um Gefühle<br />
von Verbundenheit und Trennung, von greifbarer<br />
Wirklichkeit und digitalen Fantasien. Die über<br />
fünfzig Projekte stammen von Künstler:innen<br />
aus mehr als zwanzig Ländern. Seit 2008 hat<br />
sich Images Vevey als wichtige Plattform für die<br />
zeitgenössische Fotografie etabliert, die auch<br />
zahlreiche Preise vergibt, darunter den Grand<br />
Prix Images, der dieses Mal an den Ukrainer<br />
Sasha Kurmaz ging. Bekannt ist die Biennale für<br />
ihre monumentalen Werke, die ganze Fassaden<br />
einnehmen können. Im Bahnhof von Vevey betreibt<br />
sie das ganze Jahr über den Ausstellungsraum<br />
L’Appartement und verlegt in der Éditions<br />
Images Vevey zahlreiche Fotobücher. Während<br />
der Biennale findet auch wieder ‹La Booklette›<br />
statt, eine kleine Messe, die ganz westschweizerisch<br />
Buch und Raclette verbindet.<br />
Ponte dei Salti, Lavertezzo, Vogelperspektive.<br />
Foto: Ti-Press / Samuel Golay<br />
→ Diverse Orte, 7./8.9.<br />
↗ kulturerbe-entdecken.ch<br />
Biennale Images Vevey<br />
Aleksandra Mir, Fotografie aus der Installation<br />
‹Plane Landing›, seit 2003 © ProLitteris<br />
→ Diverse Orte, 7.–29.9.; ‹La Booklette›,<br />
14./15.9.<br />
↗ images.ch<br />
AUSSENPROJEKTE<br />
Mirko Baselgia — durmeider, simgieder,<br />
muribund<br />
Chur — Von der offenen Fläche des Sennhofs<br />
führen ein paar Stufen hinab zum Eingang der<br />
Sala Capauliana. In diesem Übergangsbereich<br />
passiert man neuerdings den Stamm einer<br />
Lärche, der auf einem Bett aus Kalksandsteinen<br />
ruht. Es ist eine Leihgabe von Mirko<br />
Baselgia, die tatsächlich so wirkt wie ein<br />
sachte hingelegtes Geschenk, behütet durch<br />
die Mauernische. Der Künstler hat den Stamm<br />
entrindet und mit einer sorgfältig geschnitzten<br />
Struktur überzogen. Der schutzlose Körper<br />
wirkt verletzlich, aber auch stark, wie er uns<br />
sein Inneres zeigt. Die Maserungen und Farbtöne<br />
des Holzes lassen es schillern, als wäre<br />
etwas in Bewegung. Der Ort, ein abgesenkter<br />
Zwischenboden aus schwarz-weissen Kieseln,<br />
nicht mehr draus sen und noch nicht drinnen,<br />
korrespondiert mit dem Werk, das von Schwellensituationen<br />
erzählt, oder müsste man sagen<br />
NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE 109
murmelt, flüstert? ‹durmeider, simgieder, muribund›<br />
– sein Titel wirkt für Ohren, die das Rätoromanische<br />
vor allem über den Klang wahrnehmen,<br />
wie eine Formel, ein Murmeln, «schlafen,<br />
träumen, sterben». Und so wie diese Worte<br />
eine Bewegung beschreiben, wird sich auch<br />
die Skulptur mit der Zeit verändern, wird sich<br />
zersetzen und dabei Tieren und Mikroorganismen<br />
als Energiequelle dienen. Mirko Baselgia,<br />
der in Alvaschein sein Atelier hat, arbeitet mit<br />
diesen Kreisläufen. Auch die Kalksandsteine,<br />
die er für eine Blockwoche mit Studierenden<br />
besorgte, werden den Baumstamm überdauern<br />
und vielleicht zu einem anderen Werk reisen,<br />
wie er sagt. Für jetzt bilden sie eine bewegliche<br />
Basis für ein Werk, das als poetische Brücke<br />
von draussen in den Kunstraum führt.<br />
hat auch das kuratorische Konzept von<br />
Séverine Fromaigeat und Sabine Rusterholz<br />
Petko inspiriert. Lange vor der offiziellen Eröffnung<br />
der Triennale ist auf der Website ein digitaler<br />
Stream entstanden – ein Verweis auf die<br />
einst geplanten Co-Working Spaces für digitale<br />
Nomaden. Die Beiträge befassen sich mit der<br />
industriellen Kultur, globalem Kapitalismus<br />
und Digitalisierung. Die vorwiegend weiblichen<br />
Künstler:innen, viele aus der Romandie, reisen<br />
im <strong>September</strong> an fünf Wochenenden an und<br />
hauchen dem Ort in Performances, Gesprächen<br />
und Kochevents neues Leben ein.<br />
Aussenansicht Legler Areal, Diesbach<br />
Mirko Baselgia, ‹durmeider, simgieder, muribund›,<br />
<strong>2024</strong>, Holz (Lärche), Kalksandstein,<br />
56,6 x 124,5 x 394 cm, Ansicht Sala Capauliana,<br />
Chur. Foto: Stefan Altenburger<br />
↗ capauliana.ch<br />
Klöntal Triennale<br />
Diesbach — Die Klöntal Triennale meldet sich<br />
zurück! Nach sieben Jahren findet die dritte<br />
Ausgabe statt, nicht im Klöntal, sondern im<br />
Legler Areal in Glarus Süd. Der seit 2002 leer<br />
stehende Industriekomplex ist ein Relikt der<br />
einst florierenden Glarner Textilindustrie: In<br />
ihrer Weberei und Spinnerei produzierte die<br />
Familie Legler Stoffe für den globalen Markt.<br />
Angetrieben wurden die Maschinen durch<br />
Wasserkraft, und die Metapher des Fliessens<br />
→ Legler Areal, 1.–29.9., Fr 11–18 Uhr,<br />
Sa / So 11–17 Uhr und auf Anfrage<br />
↗ kloentaltriennale.ch<br />
Camillo & Giacomo Paravicini — Schoolpool<br />
Luzern — Was war zuerst da, die Schule oder<br />
der Pool? Ein hellblau gekacheltes Becken<br />
schmiegt sich an die Fassaden, um Türen<br />
und Fenster herum, und füllt den vierseitig<br />
geschlossenen Innenhof des Luzerner Primarschulhaus<br />
St. Karli aus. Dieser Raum, gelandet<br />
wie aus einem Traum, bildet das neue Zentrum<br />
der sanierten und mit einem Neubau von Meletta<br />
Strebel Architekten erweiterten Schulanlage.<br />
Der Künstler Camillo Paravicini und sein<br />
Bruder, der Architekt Giacomo Paravicini, haben<br />
das Kunst-und-Bau-Werk ausgehend von<br />
einem auf Einladung erfolgten Ideenwettbewerb<br />
entworfen. Es verdreht und verbindet auf<br />
raffiniert einfache, witzige und poetische Weise<br />
110 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
verschiedene Welten: Schule und Freizeit, Ernst<br />
und Spass – wir lernen auch schwimmen, um<br />
nicht unterzugehen –, Wasser und Himmel, Innen<br />
und Aussen. Aus dem Innern der Schulhäuser<br />
schaut man wie in ein Aquarium, die im Pool<br />
spielenden Kinder verwandeln sich in Fische<br />
oder andere Wasserbewohner:innen. Als hellblau<br />
leuchtender Leerraum, der das einfallende<br />
Tageslicht in die umliegenden Räume reflektiert,<br />
verspricht er alles. Aber er lässt sich mit<br />
Kreide auch bemalen, beschreiben, vollkritzeln.<br />
Die Schule kann ihn für Theaterspiele, Vorträge<br />
oder andere soziale Happenings nutzen, eine<br />
Sitzbank ist bereits integriert. Nicht zuletzt<br />
ergänzt das Blau die Rot- und Gelbtöne des<br />
von Karl Mossdorf 1911 im Heimatstil erbauten<br />
Gebäudes zu einem ABC der Farben. Cool.<br />
lenkt. Neun Projektionen, von regionalen<br />
bis international bekannten Künstler:innen,<br />
richten die Scheinwerfer auf ausgewählte<br />
Bauten: auf den Silberturm, ein futuristisches<br />
Wahrzeichen aus den 1970er-Jahren, in dem<br />
sich ein Einkaufszentrum befindet, oder auf<br />
die Primarschule Grossacker aus den späten<br />
1950er-Jahren. Das eine oder andere Kind mag<br />
sein Schulhaus ganz neu erfahren, wenn es mit<br />
dem verträumten Mädchen aus Zilla Leuteneggers<br />
‹No Time› (2014) durchs Bibliotheksfenster<br />
blickt oder auf dem Pausenhof dem Künstler<br />
Guy Ben Ner und seiner Tochter beim Nachspielen<br />
von Moby Dick in der Küche zusieht. Auch an<br />
weniger klar fassbaren Orten im umliegenden<br />
Wohnquartier taucht die Kunst auf, etwa wenn<br />
Elisabeth Nembrinis Eule bei einer stillgelegten<br />
Metzgerei durchfliegt. Zum fünfjährigen<br />
Jubiläum erscheint eine Publikation über die<br />
Stadtprojektionen als Ausstellungsformat.<br />
Camillo & Giacomo Paravicini,<br />
‹Schoolpool›, <strong>2024</strong>, Schulhaus St. Karli,<br />
Luzern. Foto: Michael Scherer<br />
→ Schulhaus St. Karli<br />
↗ stadtluzern.ch<br />
Stadtprojektionen V<br />
St. Gallen — Die Sonne geht unter, die Kunst<br />
leuchtet auf. Bereits zum fünften Mal ziehen die<br />
Stadtprojektionen nach St. Gallen – dieses Jahr<br />
ins Quartier St. Fiden im Osten der Stadt. Einmal<br />
mehr haben Anna Vetsch und Nina Keel ein<br />
Programm entworfen, das unseren Blick gleichsam<br />
auf die Kunst wie auch auf den Stadtraum<br />
Guy Ben Ner, ‹Moby Dick›, 2000, Stummfilm,<br />
12’16’’, Ansicht Pausenhof Primarschule<br />
Grossacker, St. Gallen<br />
→ St. Fiden, 19.–22.9., ab ca. 19.30 Uhr;<br />
Vernissage: 19.9., 19 Uhr, Primarschule<br />
Grossacker<br />
↗ stadtprojektionen.ch<br />
art ufnau<br />
Ufnau — Eine kurze Seereise, und schon betritt<br />
man eine andere Welt, gleichzeitig begrenzt wie<br />
auch weit offen und im Sommer Heimat einer<br />
Kunstausstellung. Die ‹art ufnau›, organisiert<br />
vom Kloster Einsiedeln, der Besitzerin der Insel<br />
NOTIERT // AUSSENPROJEKTE 111
im Zürichsee, ist dieses Jahr ‹Dem Wort auf der<br />
Spur›. Zwei Kunstschaffende illustrieren diese<br />
Reise. Sibylle Schindler (*1947, Oberurnen)<br />
stellt kraftvolle Werke aus Eisen in die grüne<br />
Wiese, denen Rost Patina verleiht und andeutet,<br />
dass alles vergänglich ist. Eine weitere<br />
Plastik, ‹Aus der Siedlung›, zeigt auf einem<br />
rechteckigen Sockel zwei spitz zulaufende Türme,<br />
zwischen denen sich Buchseiten stapeln.<br />
Entlang des zwischen der Kirche St. Peter und<br />
der Kapelle St. Martin verlaufenden Kiespfads<br />
hat die Künstlerin einen Bücherweg angelegt,<br />
aus dessen Mitte sich die ‹Wellen› betitelte<br />
Skulptur aus Chromstahl silbern schimmernd<br />
abhebt. In der Kapelle schmückt das künstlerisch<br />
sorgfältige wie formal überzeugende ‹Panorama<br />
der Schrift› von Pater Jean-Sébastien<br />
Charrière OSB die Wände. 37 Bildtafeln zeigen<br />
mit der Bibel als Leitfaden die Geschichte des<br />
Alphabets und somit auch der geschriebenen<br />
Sprache auf. Ehe man sich’s versieht, vergeht<br />
eine Stunde des Betrachtens im wunderschön<br />
stillen Bau, und noch ist längst nicht alles entdeckt.<br />
Sibylle Schindler hat hier ein metallenes<br />
‹Gästebuch› aufgelegt und lädt uns keck «zum<br />
Blättern» ein. Derweil ziehen die Schiffe auf<br />
dem See ihre Bahnen und hinterlassen schäumende<br />
Spuren in grünblauem Wasser. TS<br />
Düfte als Denkmäler — Erinnerungen im<br />
Spiegel der Kunst<br />
Zürich — Die Fachstelle Kunst im öffentlichen<br />
Raum KiöR ist auf der Suche nach einem<br />
neuen Umgang mit Denkmälern. Dabei treibt<br />
sie nicht nur um, an was oder wen erinnert<br />
werden soll, sondern auch, wie. Deshalb hat sie<br />
Kunstschaffende eingeladen, sich dieser Frage<br />
in temporären Interventionen im öffentlichen<br />
Raum anzunehmen. Den Anfang macht Olivia<br />
Wiederkehr (später folgt das Kollektiv para) mit<br />
‹Schmerzh›, einer Arbeit, die uns über Düfte in<br />
die Vergangenheit transportiert. Da Gerüche an<br />
Gefühle gekoppelt sind, versucht dieser Ansatz<br />
auch die emotionale Dimension ins Erinnern<br />
einzubeziehen. An sechs Plätzen – Bullinger-,<br />
Ida-, Linden-, Röschibach- und Louis-Favre-<br />
Platz – sowie am Bahnhof Letten strömen<br />
im <strong>September</strong> Düfte aus den Schächten. Die<br />
Künstlerin arbeitet mit dem Zürcher Parfümeur<br />
Andreas Wilhelm zusammen, der aktuell im<br />
Zeughaus Teufen ausstellt (→ S. 120/121), und<br />
der Kreativagentur Live Lab. Der Titel suggeriert,<br />
dass uns die Gerüche auch mit leidvollen<br />
Ereignissen der Stadtgeschichte, etwa der<br />
offenen Drogenszene, konfrontieren wird. Was<br />
beim Riechen in uns geschieht, kann wohl nur<br />
individuell erfahren werden. Die Reihe ‹Zürcher<br />
Talks zur Erinnerungskultur› begleitet die Intervention<br />
im öffentlichen Raum.<br />
Sibylle Schindler, ‹Aus der Siedlung› 2023,<br />
Eisen, 1,9 x 1,5 x ca. 0,5 m<br />
→ Insel Ufnau, bis 13.10.<br />
↗ art-ufnau.ch<br />
Olivia Wiederkehr, Skizze zu ‹Schmerzh›, <strong>2024</strong><br />
→ Diverse Orte, bis 30.9.; Talks: Kirchgemeindehaus<br />
Wipkingen, 11./24.9., 18 Uhr<br />
↗ stadt-zuerich.ch/tiefbauamt<br />
112 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
PREISE<br />
S+T+ARTS Prize<br />
Linz — 1308 Einreichungen aus 81 Ländern gingen<br />
<strong>2024</strong> beim STARTS Prize der Europäischen<br />
Kommission ein, der zum neunten Mal von Ars<br />
Electronica durchgeführt wird. Vergeben wurden<br />
zwei mit je € 20’000 dotierte Hauptpreise:<br />
Der ‹Grand Prize Innovative Collaboration› ging<br />
an das Programm ‹Arts at CERN› in Genf. Seit<br />
2009 wird der künstlerische Austausch mit den<br />
über 1500 Physiker:innen und Ingenieur:innen<br />
am CERN gefördert, in forschungsbasierten<br />
Residencies, Auftragsarbeiten, Ausstellungen<br />
und Veranstaltungen. Über zweihundert<br />
Künstler:innen haben seither daran teilgenommen.<br />
‹Arts at CERN› wird seit 2015 von der<br />
spanischen Kuratorin und Kunsthistorikerin<br />
Mónica Bello geleitet. Ein weiterer Grand Prize<br />
wurde in ‹Artistic Exploration› verliehen. Er<br />
ging an Kate Crawford und Vladan Joler für<br />
ihr Projekt ‹Calculating Empires: A Genealogy<br />
of Power and Technology, 1500–2025›. Die<br />
Arbeit untersucht die Verstrickung von Macht,<br />
Technologie und Kapitalismus in den vergangenen<br />
dreissig Jahren. Der neu geschaffene, mit<br />
€ 15’000 dotierte STARTS Prize Africa, der die<br />
Zusammenarbeit zwischen Afrika und Europa<br />
fördern soll, ging an ‹Balot NFT› der Initiative<br />
Cercle d’Art des Travailleurs de Plantation<br />
Congolaise, die auf der Biennale in Venedig<br />
den Niederländischen Pavillon bespielen. Ihr<br />
Projekt schlägt ein Modell mit NFTs vor, um<br />
afrikanisches Kulturgut an ihre Ursprungsorte<br />
zu restituieren.<br />
Manor Kunstpreis 2025<br />
Schweiz — Seit 42 Jahren fördert der Manor<br />
Kunstpreis junge Schweizer Künstler:innen.<br />
Die Preisträger:innen erhalten die Möglichkeit,<br />
ihr Schaffen in einer grossen Institution und<br />
einer Monografie der breiten Öffentlichkeit<br />
vorzustellen. Zudem erwirbt Manor je ein Werk<br />
für die eigene Sammlung. Die glücklichen<br />
Gewinner:innen sind dieses Jahr: für den Kanton<br />
Basel Cassidy Toner (Kunstmuseum Basel); für<br />
Graubünden die Malerin Noemi Pfister (Bündner<br />
Kunstmuseum Chur), für Genf Sarah Benslimane,<br />
(Musée d’Art Moderne & Contemporain), für<br />
Schaffhausen Andrin Winteler (Museum zu Allerheiligen)<br />
und für Zürich Lorenza Longhi (Kunst<br />
Museum Winterthur). Der oder die Preisträger:in<br />
des Kantons St. Gallen (Kunstmuseum) wird zu<br />
einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Der<br />
Preis wird annual von einer Jury abwechselnd<br />
in verschiedenen Schweizer Städten vergeben.<br />
Nächstes Jahr sind wieder Aarau, Biel, Lausanne,<br />
Luzern, Lugano und Sion an der Reihe.<br />
Cassidy Toner. Foto: Diana Pfammatter<br />
Noemi Pfister. Foto: Nicolas Sarmiento<br />
Sarah Benslimane. Foto: Heiko Klaas<br />
Andrin Winteler. Foto: Mina Monsef<br />
Lorenza Longhi<br />
AUSSCHREIBUNGEN<br />
DigiProject<br />
Luftaufnahme des CERN, Genf, <strong>2024</strong>.<br />
Foto: Maximilien Brice<br />
Aarau — Das Förderprogramm DigiCulture der<br />
Fachstelle Kulturvermittlung richtet sich auf<br />
die langfristige Entwicklung von Aargauer Kul-<br />
NOTIERT // AUSSENPROJEKTE / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 113
turbetrieben und Festivals im digitalen Bereich.<br />
Diese können für die Umsetzung eines digitalen<br />
Projekts ‹DigiProject› finanzielle Unterstützung<br />
beantragen. Kooperationen verschiedener<br />
Kulturbetriebe sind möglich.<br />
→ Eingabeschluss: 31.10.<br />
↗ ag.ch<br />
Ausstellungsraum Klingental — Open Call<br />
Programm 2025/26<br />
Basel — Der Ausstellungsraum Klingental geht<br />
in die Planung für die Saison 2025/26, die erneut<br />
auch Platz bietet für Projekte, die via Open<br />
Call gefunden werden. Gefragt sind partizipative,<br />
prozessorientierte, generationsübergreifende,<br />
transdisziplinäre, recherchebasierte oder<br />
experimentelle Ideen. «Oder auch ganz was<br />
Anderes.» Die Projekte sollen einen relevanten<br />
Bezug zum lokalen Kunstschaffen herstellen<br />
– durch die Beteiligten, die Thematik oder<br />
auch durch einen auswärtigen Blick darauf.<br />
Künstler:innen, Kurator:innen und Kollektive<br />
können entsprechende Projekte einreichen. Der<br />
Vereinsvorstand entscheidet über die Auswahl.<br />
→ Eingabeschluss: 15.9.<br />
↗ ausstellungsraum.ch<br />
Anima — Call for entries<br />
Brüssel — Für das international Animationsfilm-Festival<br />
Anima in Brüssel, das im Februar<br />
stattfinden wird, können Filme eingegeben<br />
werden. Es gibt Wettbewerbe in den Kategorien<br />
Kurzfilm, Filme von Studierenden, Kinderfilme<br />
und Spielfilme.<br />
→ Eingabeschluss: 30.9.<br />
↗ animafestival.be<br />
Open Call — Photography and Generative Image<br />
Brüssel — Der Hangar in Brüssel, ein Ausstellungsraum<br />
und eine Galerie für zeitgenössische<br />
Fotografie, sucht Werke zum Thema Fotografie,<br />
generative Bildverfahren und künstliche Intelligenz.<br />
Die Arbeiten sollen sich mit historischen<br />
Ereignissen oder Personen befassen und die<br />
Grenzen zwischen Fiktion und Realität ausloten.<br />
Voraussetzung ist eine professionelle künstlerische<br />
Praxis oder ein Kunststudium. Eine Jury<br />
wählt fünf Preisträger:innen aus. Ihnen winkt<br />
ein Preisgeld von je € 2000, die Teilnahme an der<br />
Ausstellung im Hangar Photo Art Center und die<br />
Publikation des Werks im Ausstellungskatalog.<br />
→ Eingabeschluss: 15.9.<br />
↗ hangar.art<br />
Spitalstiftung Konstanz — Kunstwettbewerb<br />
Sophia-Garten<br />
Konstanz — Die Spitalstiftung Konstanz<br />
schreibt für die neu erbaute Pflegeeinrichtung<br />
Weiherhof in Petershausen, die im nächsten<br />
Frühling bezugsbereit sein wird, einen Kunstwettbewerb<br />
aus. Künstler:innen sind eingeladen,<br />
eine künstlerische Intervention für den<br />
600 m 2 grossen Sophia-Garten zu entwerfen.<br />
Die Skulptur darf nicht höher als drei Meter<br />
und nicht breiter als 1,5 Meter sein, soll dauerhaft<br />
mit geringem Wartungsaufwand installiert<br />
werden können.<br />
→ Eingabeschluss: 30.10.<br />
↗ spitalstiftung-konstanz.de/<br />
Kunstwett bewerb.html<br />
Kunst- und Kulturstiftung Uri — Diverse<br />
Förderformate<br />
Uri — Die Kunst- und Kulturstiftung Uri lädt<br />
ein, sich für das Urner Werkjahr, einen Aufenthalt<br />
im Zentralschweizer New-York-Atelier für<br />
das Jahr 2026 oder Förder- und Projektbeiträge<br />
zu bewerben. Teilnahmeberechtigt sind Kulturschaffende,<br />
die seit mindestens drei Jahren in<br />
Uri wohnen, in Uri aufgewachsen sind oder acht<br />
Jahre im Kanton Uri wohnhaft waren.<br />
→ Eingabeschluss: 27.9.<br />
↗ ur.ch<br />
114 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Art Talent Fair<br />
Villanova — Die in Venedig und Udine beheimatete<br />
Moho Gallery hat einen Call sowohl für<br />
professionelle als auch nicht-professionelle<br />
Künstler:innen ausgeschrieben. Kunstschaffende<br />
aus aller Welt können sich für die Art<br />
Talent Fair bewerben. Die Galerie wählt davon<br />
zehn Positionen aus, die sie auf Messen präsentiert.<br />
Eine Position davon wird ausserdem<br />
fester Bestandteil des Galerieprogramms.<br />
→ Eingabeschluss: 12.9.<br />
↗ arttalentfair.com<br />
DIES UND DAS<br />
Re-mix — Animationsfilme treffen Kunstwerke<br />
Aarau — Die Sammlung des Aargauer Kunsthaus<br />
wird zur Spielwiese für Animationsfilmschaffende.<br />
Für das Projekt ‹Re-mix›, eine<br />
Kooperation mit dem Internationalen Festival<br />
für Animationsfilm Fantoche, schufen zwanzig<br />
Künstler:innen aus der ganzen Schweiz Kurzfilme<br />
zu ausgewählten Werken der Sammlung.<br />
Die Besucher:innen können am Empfang ein<br />
Tablet für den Rundgang ausleihen oder sich<br />
die Augmented-Reality-App ‹Artverse› auf das<br />
eigene Mobilgerät laden. In 30 bis 45 Sekunden<br />
langen Filmen, die in den unterschiedlichsten<br />
Techniken erstellt wurden – von Stop Motion<br />
über 2D-Techniken wie Zeichentrick bis computergenerierte<br />
3D-Animationen – erwachen die<br />
Kunstwerke kurz zu einem anderen Leben.<br />
Architekturwoche Basel<br />
Basel — Zum zweiten Mal findet die Architekturwoche<br />
Basel AWB statt. Sie wurde als biennale<br />
Plattform für Architektur und Stadtentwicklung<br />
von der Stiftung Architektur Dialoge<br />
Basel initiiert. ‹Verborgene Räume: Chancen für<br />
die Zukunft› ist das diesjährige Thema. Über geführte<br />
Touren lassen sich Reservoirs, Produktionsstätten<br />
für Trinkwasser, Nahrungsmittel und<br />
Energie sowie unterirdische Tunnels erkunden.<br />
Im Mittelpunkt steht ein Parkhaus auf dem<br />
Dreispitz-Areal und darunter ein Wasserreservoir.<br />
Dort ist auch die Klanginstallation ‹reservoir›<br />
dreier Architekten und eines Künstlers zu<br />
erleben, die von einer Jury aus einem Open Call<br />
zum Siegerprojekt erkoren wurde. Ein Pop-up-<br />
Shop der Macher:innen der Kunstbuchmesse<br />
‹I Never Read› bietet neue Architekturbücher<br />
zum Verkauf. Weiter gibt’s Diskussionen und<br />
Filmscreenings. Mit dem Fokus auf die Transformation<br />
und Aktivierung verborgener Räume soll<br />
der Blick auf den wertvollen Bestand gelenkt<br />
werden. Denn das Bauen hat gravierende Umweltauswirkungen.<br />
Ein Bewusstseinswandel im<br />
Umgang mit dem Vorhandenen tut not.<br />
Das Parkhaus mit Reservoir auf<br />
dem Dreispitz in Basel, Innenansicht.<br />
Foto: Sarah Basar Santamaria<br />
→ Diverse Orte, 7.–13.9.<br />
↗ architekturwochebasel.ch<br />
Animation von Camille Bovey (work in progress)<br />
→ Aargauer Kunsthaus, 3.9.–27.10.<br />
↗ aargauerkunsthaus.ch<br />
Swiss Press Photo 24<br />
Bern — Jedes Jahr werden die besten Schweizer<br />
Pressebilder ausgezeichnet und präsentiert.<br />
Die Preise gliedern sich in die Kategorien<br />
NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 115
Aktualität, Alltag, Schweizer Geschichten,<br />
Porträt, Sport und Ausland. Mit Karine Bauzin<br />
und Annick Ramp finden sich nur zwei Frauen<br />
unter den Gewinner:innen. Alle Arbeiten sind in<br />
der von der Fondation Reinhardt von Graffenried<br />
konzipierten Wanderausstellung ‹Swiss<br />
Press Photo 24› zu sehen, die vom Landesmuseum<br />
in Zürich nun in die Schweizerische<br />
Nationalbibliothek nach Bern weitergereist ist.<br />
Darin begegnet man noch einmal gravierenden<br />
Ereignissen wie dem Crash der Credit Suisse<br />
auf den Bildern von Mark Henley, aber auch<br />
skurrilen Geschichten, so etwa Joël Hunns Fotostrecke<br />
zu einem Projekt von Studierenden,<br />
die im Gotthardmassiv eine Weltraummission<br />
simulierten. Spezielle Aufmerksamkeit erhält<br />
der Swiss Press Photographer of the Year,<br />
NZZ-Fotograf Dominic Nahr. Von ihm sind unter<br />
anderem seine zehn Porträts zu sehen, die er<br />
von vom Krieg gezeichneten Menschen in der<br />
Ukraine geschaffen hat.<br />
Schweizerischen Nationalfonds geförderten<br />
Forschungsprojekt ‹Öffentlichkeiten der Kunst›<br />
der Universität Bern. Die Forschenden greifen<br />
dazu nicht nur auf die Archive zurück, sondern<br />
möchten auch die lebendigen Erinnerungen von<br />
Zeitzeug:innen einbeziehen. Dafür suchen sie<br />
unerzählte Geschichten zu den Ausstellungen<br />
und Kunstwerken, persönliche Erinnerungen<br />
und Erfahrungen sowie Urban Myths und<br />
Gerüchte in Form von Videos, Bildern, Social-<br />
Media-Screenshots, Audios, schriftlichen oder<br />
akustischen Nachrichten. Das Material kann<br />
auf der eigens eingerichteten Website geteilt<br />
werden. Ausserdem findet die Ausstellung ‹Re/<br />
Sculpture› im Neuen Museum Biel statt, die auf<br />
siebzig Jahre Ausstellungsgeschichte zurückblickt:<br />
Mit der Aktion «Bring your own story»<br />
werden an zwei Daten die Geschichten der<br />
Zeitzeug:innen gesammelt.<br />
Dominic Nahr, ‹Vom Krieg gezeichnet›,<br />
<strong>2024</strong>, NZZ<br />
→ Schweizerische Nationalbibliothek, bis 11.10.<br />
↗ swisspressaward.ch<br />
↗ nb.admin.ch<br />
Aufruf — (Kunst-)Zeug:innen der<br />
Schweizerischen Plastikausstellung gesucht<br />
Biel — Bereits seit 1954 findet in Biel die<br />
Schweizerische Plastikausstellung ESS-SPA<br />
statt, doch die Geschichte und das Archiv<br />
dieser wichtigen Ausstellung für Skulptur im<br />
öffentlichen Raum wurde bisher noch nicht<br />
aufgearbeitet. Dies ändert sich mit dem vom<br />
Manuel Torres, ‹Enlacé›, 1974, Kunstsammlung<br />
der Stadt Biel. Foto: Rudolf Steiner<br />
→ Geschichte einreichen via Website:<br />
↗ publics-arts.ch<br />
→ ‹Bring your own story›, Neues Museum Biel,<br />
27.10. / 12.1.2025, 11–13 Uhr ↗ nmbiel.ch<br />
Translocal Performance Art Giswil<br />
Giswil — Die International Performance Art<br />
Giswil ersetzt «international» mit «translocal»<br />
und betont damit die Ortsgebundenheit der<br />
präsentierten Werke. Auch in der 23. Ausgabe<br />
werden in der Turbinenhalle in familiärer Atmo-<br />
116 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
sphäre zwei Tage lang Performances geschaut<br />
sowie Potenziale der Performancekunst ergründet.<br />
Benjamin Sunarjo und Andrea Saemann<br />
legen mit dem Titel ‹La Suite› den Fokus auf<br />
das Thema der Wiederholung – auch vor dem<br />
Hintergrund der bevorstehenden Retrospektive<br />
von Marina Abramović im Kunsthaus Zürich –<br />
und damit verbunden der Wiederaufführung von<br />
älteren Werken. Am Samstag sind neun Performances<br />
zu sehen von etablierten wie auch von<br />
jüngeren Kunstschaffenden aus London, Paris,<br />
Luzern und Basel, die zum Teil ältere Performances<br />
neu interpretieren werden. Am Sonntag<br />
sind die Erfahrungen an einem Roundtable<br />
Thema in Gesprächen, die längerfristig in ein<br />
Handbuch für Performance-Ankäufe aus der<br />
Sicht von Kunstschaffenden münden sollen.<br />
Ausserdem findet dann in Zusammenarbeit mit<br />
der Kollektivunterkunft Krone Giswil ein Workshop<br />
für ukrainische Kinder statt, die in dieser<br />
Gemeinde im Kanton Obwalden eine vorübergehende<br />
Bleibe gefunden haben.<br />
Liechtenstein — Die Visarte Liechtenstein veranstaltet<br />
seit 2015 alle drei Jahre eine grosse<br />
Schau der regionalen Kunstszene. In den kommunalen<br />
Kulturhäusern sieben verschiedener<br />
Gemeinden inklusive des Kunstmuseum Liechtenstein<br />
und des Kunstraum Engländerbau in<br />
Vaduz geben dieses Jahr 44 Künstler:innen von<br />
Visarte Einblick in ihr Schaffen. Aus vorgängigen<br />
Workshops haben unterschiedliche Gruppen<br />
zusammengefunden: Im Küfer-Matis-Huus<br />
in Ruggell wird eine Ausstellung mit dem Titel<br />
‹Räume für Erzählungen› stattfinden; im Kunstmuseum<br />
die Schau ‹Was wird 2050 keine Rolle<br />
spielen›. 34 Künstler:innen wurden via Los platziert,<br />
was zu unvorhergesehen Kombinationen<br />
führt. So stellen teils junge Kunstschaffende<br />
neben älteren, renommierteren Künstler:innen<br />
aus, und diverse Kunststile treffen aufeinander.<br />
Die kleinen Besucher:innen können übrigens in<br />
die Rolle von Kunst-Detektiv:innen schlüpfen<br />
und sich mit einem von einer Künstlerin gestalteten<br />
Buch auf diverse Spuren begeben.<br />
Luca Tichelman, ‹my all a low budget<br />
spectacle›, Ansicht International Performance<br />
Art Giswil, 2023. Foto: Eliane Rutishauser<br />
→ Performances, Turbine Giswil, 14.9.,<br />
13–21.30 Uhr<br />
→ Roundtable, BWZ Berufs- und Weiterbildungszentrum<br />
Giswil, 15.9., 11–16.30 Uhr<br />
↗ performanceart-giswil.ch<br />
Lilian Hasler, ‹Waschsalon Hasler›, 2021,<br />
Ansicht Alter Pfarrhof, Balzers, Triennale 2021.<br />
Foto: Barbara Bühler<br />
→ Diverse Orte, 25.8.–6.10.<br />
↗ visarte.li<br />
↗ kunstmuseum.li<br />
Visarte Liechtenstein — Triennale <strong>2024</strong><br />
Jahrestagung VKKS — Profane Wandmalerei<br />
Lugano — Alljährlich lädt die Vereinigung der<br />
Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker<br />
in der Schweiz VKKS ihre Mitglieder sowie<br />
NOTIERT // DIES UND DAS 117
Interessierte zu einer eintägigen Veranstaltung<br />
rund um ein ausgewähltes Thema ein.<br />
Heuer steht die ‹Profane Wandmalerei in der<br />
Schweiz – Von der Antike bis in die Gegenwart›<br />
im Zentrum. Erarbeitet wurde die Tagung gemeinsam<br />
mit der USI – Accademia di architettura<br />
und deren Istituto di storia e teoria<br />
dell’arte e dell’architettura ISA sowie mit dem<br />
Dipartimento ambiente costruzioni e design<br />
der Scuola universitaria professionale della<br />
Svizzera italiana SUPSI. Die Vorträge und Diskussionen<br />
dürften verschiedenste Geschmäcker<br />
treffen: Fassadenornamente der Alten<br />
Eidgenossenschaft werden ebenso vorgestellt<br />
wie Harald Naegelis ‹Gesprayte Skelette<br />
zwischen Kunst und Anarchie› oder ‹Sigismund<br />
Righinis Engagement für die Wandmalerei›.<br />
Mit Alex Dorici und Zilla Leutenegger kommen<br />
zudem auch Kunstschaffende zu Wort. Auf<br />
Anmeldung kann die Veranstaltung kostenlos<br />
besucht werden.<br />
und Schatten› – auf Romanisch ‹splendur e<br />
sumbriva› – individuell konzipierte, auf die<br />
jeweiligen Häuser zugeschnittene Ausstellungen<br />
zum Thema. Das tut der zunehmend von<br />
international agierenden Galerien geprägten<br />
Kulturlandschaft gut und stärkt die vorwiegend<br />
regional ausgerichteten Ausstellungsorte.<br />
Wahrhafte Schätze, aber auch bis anhin kaum<br />
beachtete Institutionen kommen zum Vorschein<br />
– ans Licht. Etwa die Dokumentationsbibliothek<br />
St. Moritz im Schulhausgebäude mit<br />
der Geschichte zur Entwicklung des St. Moritzer<br />
Logos: Es zeigt, patentrechtlich geschützt,<br />
die Sonne. Der Zürcher Grafikdesigner Walter<br />
Herdeg (1908–1995) hat das Emblem in den<br />
1930er-Jahren zum international bekannten<br />
und bis heute gültigen Wahrzeichen gemacht.<br />
Im Sils Museum in Sils Maria lockt eine im<br />
wahrsten Sinne ansprechende literarischkünstlerische<br />
Inszenierung ins Wasser, in die<br />
Luft, in den Wald, in die Erde – zur Poesie. Vom<br />
Umgang mit Licht in der Engadiner Baukultur<br />
im La Tuor in Samedan über die Einzelausstellung<br />
‹Im Auge des Lichts› von Guido Baselgia im<br />
Museum Alpin Pontresina samt begehbarer Camera<br />
obscura (→ KB 11/2023, S. 18–27) auf dem<br />
nahen Berninapass bis zum ‹Licht / Spiel / Haus›<br />
in Zuoz lässt sich das legendäre Licht des<br />
Hochtals in Innenräumen ebenso überraschend<br />
wie naheliegend erkunden. UB<br />
Ausschnitt einer raumumfassenden<br />
Wand malerei, 16. Jh., Altstadthaus, Zug.<br />
Foto: Dominique Batschelet<br />
→ USI, Campus Ovest, Lugano, 4./5.10.;<br />
Anmeldeschluss: 25.9.<br />
↗ vkks.ch<br />
Splendur e sumbriva — Kooperation der<br />
Engadiner Kulturhäuser<br />
Oberengadin — Fünfzehn Oberengadiner<br />
Kulturhäuser zwischen Maloja und Zuoz<br />
präsentieren gemeinsam unter dem Titel ‹Licht<br />
Aussenansicht der Fundaziun La Tuor<br />
in Samedan Foto: Gian-Nicola Bass<br />
→ Diverse Orte, unterschiedliche Öffnungszeiten,<br />
bis 20.4.2025<br />
↗ cultura engadina.ch<br />
118 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Helen Dahm und Bertha Züricher<br />
Oetwil am See — Das Helen Dahm Museum<br />
engagiert sich für die Dokumentation, Vermittlung<br />
und Erforschung des Werks von Helen<br />
Dahm (1878–1968). Es präsentiert ihr Werk<br />
in wechselnden Ausstellungen und leistet<br />
dabei auch kunsthistorische Aufarbeitung. So<br />
stellt es in der aktuellen Schau Helen Dahm<br />
gemeinsam mit der Berner Künstlerin Bertha<br />
Züricher aus und thematisiert damit erstmals<br />
ausführlich die Geschichte der Walze. Dies war<br />
eine 1903 gegründete Selbsthilfeorganisation,<br />
mit der Kunstschaffende, die vorwiegend im<br />
Bereich der Druckgrafik tätig waren, diesem<br />
Medium mehr Aufmerksamkeit und sich selbst<br />
mehr Einkommen verschaffen wollten. Sie<br />
existierte bis ins Jahr 1922. Helen Dahm und<br />
Bertha Züricher engagierten sich beide als<br />
junge Frauen in dieser Vereinigung und lernten<br />
sich bei dieser Arbeit kennen. In Oetwil ist das<br />
druckgrafische Werk der beiden Künstlerinnen<br />
zu sehen; ein weiterer Teil widmet sich dem<br />
malerischen Schaffen. Ihre Arbeiten werden<br />
einander in Bildpaarungen gegenübergestellt,<br />
welche einige Parallelen in Inhalten und Technik<br />
zum Vorschein bringen. Die Ausstellung<br />
wie auch die Publikation entstand in Zusammenarbeit<br />
mit dem Kurator Matthias Fischer,<br />
der sich mit dem Werk beider Künstlerinnen<br />
befasst hat.<br />
Schweizerische Lukasgesellschaft —<br />
100 Jahre Kunst und Kirche<br />
Schweiz — Die Schweizerische Lukasgesellschaft<br />
für Kunst und Kirche wurde vor hundert<br />
Jahren gegründet, mit dem Ziel, den Dialog<br />
zwischen Kirchen und zeitgenössischer Kunst<br />
zu fördern. Zum Jubiläum ‹100 Jahre gegenwärtig›<br />
finden in über zehn Kantonen der Schweiz<br />
rund dreissig ortsspezifische Kunstinterventionen<br />
in Kirchenräumen statt. Dabei lässt sich<br />
sowohl Kunst wie auch Architektur entdecken.<br />
So lädt etwa die Installation ‹rot-rot-rot› der<br />
Textilkünstlerin Vera Staub dazu ein, die Kirche<br />
von Wassen nicht nur aus dem Zugfenster zu<br />
betrachten; und im Hauptbahnhof Zürich kann<br />
man ein wenig im Raum der Stille verweilen,<br />
wo der St. Galler Künstler Hans Thomann mit<br />
einer Rettungsfolie das Licht an der Decke zum<br />
Tanzen bringt. Das Jubiläum hat mit einzelnen<br />
Veranstaltungen bereits Anfang Jahr begonnen,<br />
offiziell lanciert wird es mit einer Tagung, die<br />
den spirituellen Spuren in Kunst und Architektur<br />
nachgeht. Im Vitromusée Romont findet<br />
ausserdem eine Ausstellung zur Geschichte der<br />
Lukasgesellschaft statt, die auch zeitgenössische<br />
Glasarbeiten präsentiert. Das im Theologischen<br />
Verlag publizierte Jahrbuch ‹Kunst +<br />
Kirche› begleitet den Anlass mit Berichten aus<br />
der Kirchen- wie auch der Kunstszene, aus<br />
Andachtsräumen wie auch aus Ateliers.<br />
Helen Dahm, ‹Selbstbildnis als Malerin›, 1927,<br />
Öl auf Leinwand, 73 x 64 cm, Kunstmuseum<br />
Thurgau (links), Bertha Züricher, ‹Selbstbildnis<br />
mit Pinseln›, 1934, Öl auf Leinwand, 60 x45 cm<br />
→ Helen Dahm Museum, bis 27.10.,<br />
Sa/So 14–17 Uhr; Buchvernissage: 7.9., 17 Uhr<br />
↗ helen-dahm.ch<br />
Philipp Haslbauer, Aljosa Smolic, Marco<br />
Schmid, ‹Deus in machina›, KI-Darstellung zur<br />
Intervention in der Peterskapelle Luzern<br />
→ Diverse Orte, bis Nov.; Jubiläumstagung<br />
Pfarreizentrum St. Josef, Köniz, 31.8.,<br />
14–18 Uhr ↗ lukasgesellschaft.ch/jubilaeum<br />
NOTIERT // DIES UND DAS 119
ensemble_5 — Wand und Fuge<br />
Solothurn — Das ensemble_5 besteht aus fünf<br />
Künstlerinnen, doch sind sie kein Kunstkollektiv<br />
im klassischen Sinn: Sie behalten auch im<br />
Ensemble ihre eigene künstlerische Praxis bei.<br />
Wie das gelingen kann, ist das eigentliche Thema<br />
ihrer Zusammenarbeit, seit sie nach ihrer<br />
Ausstellung ‹diese haut hält mich› im Jahr 2022<br />
beschlossen, weiterhin gemeinsam künstlerisch<br />
tätig zu sein. Für ihren nächsten Auftritt<br />
im Künstlerhaus S11 in Solothurn haben sich<br />
Elsbeth Gyger, Patricia Huijnen, Regula Hurter,<br />
Nadine Seeger und Simone Thiele deshalb ein<br />
spezielles Konzept ausgedacht. In ‹Wand und<br />
Fuge› setzt jede Künstlerin in einem der fünf<br />
Stockwerke ein «Initialwerk», und die anderen<br />
reagieren darauf, sei es mit einer bestehenden<br />
Arbeit, einem Sammelobjekt, einem Fundstück<br />
oder einer Performance. Diese Komposition<br />
scheint sich sowohl an die musikalische Form<br />
der Fuge anzulehnen, in der sich die einzelnen<br />
«Stimmen» entwickeln und verbinden, wie<br />
auch an die Architektur der Ausstellungsräume.<br />
Diese zeichnen sich im Solothurner<br />
Altstadthaus durch Heterogenität aus. Ebenso<br />
individuell sind die Stimmen der fünf Frauen –<br />
in unterschiedlichen Jahrzehnten geboren und<br />
in verschiedenen Medien arbeitend. Die Schau<br />
wird begleitet von zwei Rahmenveranstaltungen,<br />
einer Freiluft-Lesung, die durch Solothurn<br />
promeniert, und einer mehrstündigen Performance-Stafette.<br />
30 Jahre Saiten — Kongress zum Kulturjournalismus<br />
der Zukunft<br />
St. Gallen — Das Ostschweizer Kulturmagazin<br />
feiert sein dreissigjähriges Bestehen, zu dem<br />
wir ihm herzlich gratulieren. Es nimmt dies zum<br />
Anlass, einen Kongress zum Kulturjournalismus<br />
der Zukunft zu veranstalten. In Kooperation<br />
mit dem Verband Medien mit Zukunft findet<br />
ein Fachgespräch mit Medienschaffenden<br />
statt, das die alltäglichen Herausforderungen<br />
im Kulturjournalismus beleuchtet. Ein Workshop<br />
für Veranstalter:innen und Leser:innen<br />
geht der Frage nach, was für sie guten Kulturjournalismus<br />
ausmacht. Zum Abschluss folgt<br />
ein grosses Podium zur Zukunft des Kulturjournalismus:<br />
Nationalrätin Min Li Marti, der<br />
Schriftsteller Guy Krneta, die interimistische<br />
Leiterin der Fachstelle Kultur Kanton Zürich,<br />
Lisa Fuchs, und der Journalist Frank Heer diskutieren<br />
unter der Moderation von Eric Facon.<br />
Zum Ausklang gibt’s einen Apéro riche und die<br />
Jubiläumsparty im Palace St.Gallen.<br />
Eric Facon, Anglist, Germanist, Journalist<br />
aus Basel, moderiert das grosse Podium zur<br />
‹Zukunft des Journalismus›<br />
→ Diverse Lokalitäten, 21.9., ab 15 Uhr,<br />
↗ saiten.ch/30jahre<br />
Die Trachtenmädchen zum Gemälde ‹Richesse<br />
du soir› von Cuno Amiet, Fotografie, 1899<br />
© Amiet Archiv, Fondation Cuno Amiet, Aarau.<br />
Scan: SIK-ISEA<br />
→ Künstlerhaus S11, 6.9.–6.10. ↗ s11.ch<br />
Andreas Wilhelm — Liebe<br />
Teufen — Düfte gehen direkt ins Hirn. Sie<br />
sind vielfältig und flüchtig. Sie wecken Erinnerungen,<br />
lösen Emotionen aus und werden<br />
sehr individuell interpretiert. Lässt sich dieser<br />
olfaktorische Reichtum ausstellen? Das<br />
120 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Zeughaus Teufen liefert die Antwort mit einer<br />
gelungenen Präsentation. Erarbeitet wurde<br />
sie vom Zürcher Parfümeur Andreas Wilhelm<br />
gemeinsam mit der Szenografin Clara Sollberger.<br />
Wilhelm kreiert Parfüms für Marken aus<br />
aller Welt und eigene Duftkollektionen. Für das<br />
Zeughaus Teufen hat er die Essenzen der Liebe<br />
herausgefiltert: Hingabe, Lust, Verliebtheit,<br />
Eifersucht, Vertrauen, Trauer und Unschuld<br />
sind als Duftnoten in Hunderte kleine Flaschen<br />
abgefüllt. Ihnen gehört der grosse Auftritt in<br />
der Ausstellung. Wen der lichtdurchflutete<br />
Raum dennoch zu stark ablenkt, darf sich<br />
eine rotlederne Augenbinde umlegen, um sich<br />
vollständig auf den Geruchssinn zu konzentrieren.<br />
Den Gegenpart zu dieser Reduktion bildet<br />
der «Liebesrausch»: ein kleines, in rotes Licht<br />
getauchtes Kabinett. Hier ist der Geruchseindruck<br />
bombastisch und in seiner Intensität nur<br />
kurz auszuhalten. Woraus so ein Duftfeuerwerk<br />
entsteht, zeigt der Raum gegenüber: Wilhelms<br />
Labor ist temporär zu Gast in Teufen. Flaschen,<br />
Kanister und Rührgefässe, Zutatenlisten und<br />
Pipetten – betörende Düfte zu mischen ist eine<br />
profane Angelegenheit. KS<br />
Gespräche zu führen und die Kunstorte in<br />
Zuoz und Umgebung zu besuchen. Dieses Jahr<br />
kuratiert Ruedi Bechtler ‹z.B. Skulpturen›. Mit<br />
dabei sind der Künstler Tadashi Kawamata<br />
(*1953) aus Japan sowie die beiden Schweizer<br />
Künstler:innen Gina Fischli (*1989) und Florian<br />
Germann (*1989). Kawamata ist bekannt für<br />
seine monumentalen, temporären Holzlattenkonstruktionen,<br />
mit denen er Brücken<br />
baut, Kirchen, Krankenhäuser oder verlassene<br />
Hangars ummantelt. Ganz anders Fischlis Tierskulpturen,<br />
Cakes und bunt verzierten Türme<br />
aus Gips, die sich zwischen Märchenträumen<br />
und Unterdrückung bewegen. Germann wiederum<br />
beschäftigt sich aktuell mit Skulpturen im<br />
öffentlichen Raum, bei denen er auch die Tierund<br />
Pflanzenwelt einbezieht.<br />
Gina Fischli, ‹Kyburg›, <strong>2024</strong>, Gips,<br />
Styropor, Silber, Polymer Clay, Acryl, Lack,<br />
37 x 37 x 84 cm. Foto: Flavio Karrer<br />
→ Hotel Castell, 13.–15.9.<br />
↗ hotelcastell.ch<br />
‹Andreas Wilhelm – Liebe›, Ausstellungsansicht<br />
Zeughaus Teufen. Foto: Daniel Ammann<br />
→ ‹Andreas Wilhelm – Liebe›, Zeughaus Teufen,<br />
bis 6.10. ↗ zeughausteufen.ch<br />
Castell Art Weekend<br />
Zuoz — Das Hotel Castell lockt mit dem Castell<br />
Art Weekend Kunstinteressierte ins Engadin.<br />
Das Kunst-Wochenende bietet die Möglichkeit,<br />
Neues über Kunst zu erfahren, anregende<br />
Kunstlokal Festival<br />
Zürcher Oberland — Das Kunstlokal Festival<br />
im Zürcher Oberland verfügt nicht über ein eigenes<br />
Festivalzentrum, sondern zieht ein Netz<br />
zwischen verschiedenen künstlerischen und<br />
kulturhistorischen Museen der Region. Jedes<br />
Jahr können sich Künstler:innen mit einem<br />
Beitrag bewerben, der sich mit den Traditionen,<br />
Geschichten und Sammlungen von fünf lokalen<br />
Museen auseinandersetzt, darunter etwa das<br />
Ritterhaus Bubikon, das Museum Neuthal<br />
NOTIERT // DIES UND DAS 121
Textil- & Industriekultur oder das Kulturzentrum<br />
Dürnten. In diesem Jahr präsentiert das<br />
Festival künstlerische Positionen zum Thema<br />
‹(Un-)Produktive Freizeit› und fragt danach, wie<br />
Freizeit wertvoll wird, und umgekehrt, wie der<br />
Beruf zu einem Hobby wird. Vermittlungsformate,<br />
unter anderem auch in der Offenen Jugendarbeit<br />
Wetzikon und im Stadtfenster Wetzikon,<br />
begleiten das Festival.<br />
Projekt ‹I don’t have a car›, das ein Parkfeld<br />
Nähe Rosengartenstrasse mit Aktionen und<br />
Performances bespielt. Die Gäste bereichern<br />
den Einblick in die Zürcher Kunstszene mit<br />
persönlichen Perspektiven.<br />
‹Einsichten 2023 – Visarte & Friends›,<br />
Ausstellungsansicht Photobastei, Zürich<br />
Vreni Spieser in der Vorbereitung für Kunstlokal<br />
mit einem ‹Lifestyle Bullshit›-Shirt vor<br />
ihrem Atelier in Zürich. Foto: Linda Walter<br />
→ Diverse Orte, 31.8.–29.9.; Vernissage: 31.8.,<br />
17–20 Uhr, KMM Kulturzentrum Dürnten<br />
↗ kunstlokal-festival.ch<br />
Visarte & Friends — Einsichten <strong>2024</strong><br />
Zürich — Visarte & Friends laden zur Ausstellung<br />
‹Einsichten <strong>2024</strong>›. Wurde sie bisher in der<br />
Tradition der Weihnachtsausstellungen zum<br />
Ende des Jahres durchgeführt, findet sie jetzt<br />
pünktlich zum Saisonstart im Sommer und<br />
erstmals in den Räumlichkeiten der Galerie<br />
Kupper Modern statt. Die jährliche Schau<br />
wird erneut von Sandi Paucic und Tanja Breu<br />
kuratiert. In einem unjurierten Teil erhalten<br />
die Mitglieder des Berufsverbandes bildender<br />
Künstler:innen der Kantone Zürich, Glarus und<br />
Schaffhausen Gelegenheit, ihre Werke in der<br />
Tradition der Jahresausstellungen zu präsentieren<br />
und zu verkaufen. Für den jurierten<br />
Bereich wurden «Friends» eingeladen: die<br />
Kunsträume sechseinhalb, Kulturfolger und<br />
La Capsula sowie Monster Chetwynd mit ihrem<br />
→ Galerie Kupper Modern, bis 6.9.,<br />
mit Finissage<br />
↗ visarte-zuerich.ch<br />
↗ kupper-modern.com<br />
Villa Bleuler Gespräch — Raphael Hefti /<br />
Esther Mathis<br />
Zürich — Die Sommerpause ist vorbei, und wir<br />
freuen uns, das nächste Villa Bleuler Gespräch<br />
anzukündigen. Dieses Mal dürfen wir Raphael<br />
Hefti und Esther Mathis gemeinsam mit fachkundigen<br />
Moderator:innen auf dem Podium<br />
begrüssen. Die beiden Künstler:innen haben<br />
viele Berührungspunkte, etwa ihre Faszination<br />
für Licht und Materialien. Das <strong>Kunstbulletin</strong><br />
veranstaltet die Gesprächsreihe in Kooperation<br />
mit dem Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft.<br />
Eine einmalige Möglichkeit, sich<br />
in der familiären Atmosphäre der Villa und<br />
ihres lauschigen Parks mit Kunstschaffenden<br />
und Besucher:innen auszutauschen. Die<br />
Platzzahl ist beschränkt. Bitte anmelden unter:<br />
redaktion@kunstbulletin.ch<br />
→ Villa Bleuler, SIK-ISEA, 24.9., 18.30–20 Uhr<br />
↗ sik-isea.ch<br />
122 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
AGENDA<br />
Schweiz *0041<br />
Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz, *62 835 2330 Alles sehen –<br />
14.9.–12.1.<br />
Johannes Robert Schürch<br />
Pauline Julier – A Single Universe –ı 26.10.<br />
Re-Mix 3.9.–27.10.<br />
Sammlung 24. Kunst aus der<br />
–ı 26.10.<br />
Schweiz vom 18. Jahrhundert bis in<br />
die Gegenwart<br />
Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4, *62 822 6511 Unter den Linden 7.9.–5.1.<br />
Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke<br />
Labor-Kosmos(KA-OS) 31.8.–27.10.<br />
Metzgergasse / Zollrain, *78 830 33 44<br />
Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 4, *870 29 29 Isabelle Krieg 7.9.–17.11.<br />
Appenzell Kunstmuseum / Kunsthalle Appenzell, Ziegeleistr. 14, Möglichkeit Architektur –ı 6.10.<br />
*71 788 18 60<br />
Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5,<br />
Allianzen – Arp, Taeuber-Arp, Bill –ı 6.10.<br />
*71 788 1800<br />
Arbon Kunsthalle Arbon, Grabenstrasse 6 Seestück – Max Leiß –ı 29.9.<br />
Ascona Fondazione Rolf Gérard, Via Carrà dei Nasi 1, *91 791 1982 Rolf Gérard, Peter Brook – amicizia –ı 27.10.<br />
e creatività<br />
Museo Castello San Materno, Via Losone 10, *91 759 8160 Die Sammlung der Kulturstiftung<br />
–ı 29.9.<br />
Kurt und Barbara Alten<br />
Karl Hofer – Figuren, Stillleben,<br />
Landschaften<br />
–ı 29.9.<br />
Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />
*91 759 81 40<br />
Bad Ragaz Öffentlicher Raum Bad Ragartz, Grossfeldstrasse 10,<br />
*81 330 1433<br />
Marianne Werefkin<br />
–ı 5.1.<br />
Ruth e Giancarlo Moro 15.9.–5.1.<br />
Yuri Catania – Jazz off the Wall –ı 1.9.<br />
9. Triennale der Skulptur –ı 30.10.<br />
Baden Fantoche, Bruggerstr. 37A Fantoche <strong>2024</strong> 3.9.–8.9.<br />
Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal Sandro Livio Straube – diffus –ı 12.10.<br />
Kunst im Trudelhaus, Obere Halde 36 warum also nicht – Max Treier, –ı 20.10.<br />
Rolf Winnewisser<br />
Kunstraum Baden, Merker-Areal, Bruggerstrasse, 37,<br />
einziehen umräumen –ı 1.12.<br />
*56 200 84 48<br />
Kunstwerkstube Baden, Bäderstrasse 28 Baden ist... 19.9.–19.10.<br />
Die Kunst des Lebens –ı 7.9.<br />
Balsthal Galerie Rössli Balsthal, Herrengasse 8 Kathrin Borer –ı 15.9.<br />
Basel Cartoonmuseum Basel, St. Alban-Vorstadt 28,<br />
Richard McGuire –ı 3.11.<br />
*61 226 3360<br />
Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, Spitalstrasse 18, Roots – Made Bayak, Gus Dark –ı 17.11.<br />
*61 262 01 66<br />
Kunstforum Baloise Park, Aeschengraben 33 Real Life ... and how to live it –ı 25.10.<br />
Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Sandra Mujinga 30.8.–10.11.<br />
Toyin Ojih Odutola –ı 1.9.<br />
Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60, When We See Us –ı 27.10.<br />
*61 206 62 62<br />
Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau,<br />
St. Alban-Graben 16 / 20, *61 206 62 62<br />
Anri Sala –ı 15.9.<br />
Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,<br />
*61 266 56 00<br />
Basler Fasnacht<br />
–ı 31.12.<br />
Nacht – träumen oder wachen –ı 19.1.<br />
Zwölftausend Dinge – Anfänge der –ı 27.4.<br />
Sammlung Europa<br />
NOTIERT — AGENDA // SCHWEIZ 123
Baden — Max Treier,<br />
Rolf Winnewisser, Trudelhaus Baden<br />
Baden — Leila Peacock, Kunstraum<br />
Baden. Foto: Anja Wille Schori<br />
Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1, *61 681 93 20 Alex Silber Archiv präsentiert<br />
–ı 10.11.<br />
The Bible<br />
La roue = c’est tout –ı 1.2.<br />
Mika Rottenberg –ı 3.11.<br />
Artachment Art Space Basel, Hochbergerstr. 165 Aline Zeltner –ı 30.10.<br />
Artstübli, Steinentorberg 28 Wider than Me –ı 28.9.<br />
Ausstellungsraum Klingental, Kasernenstrasse 23,<br />
*61 681 6698<br />
Instant Rumor<br />
–ı 22.9.<br />
Wireless –ı 22.9.<br />
Contemporary Fine Arts Basel, Totengässlein 5 The Mother Position 31.8.–26.10.<br />
DOCK Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29, In Process – tête à tête –ı 26.9.<br />
*61 556 4066<br />
Eleven Ten Studio, Feldbergstrasse 86, *79 171 11 10 Catherin Schöberl, Lucia Fischer –ı 1.9.<br />
CTRL + ALT + DLT Christopher<br />
5.9.–28.9.<br />
Wishart & Yan Balestra<br />
Filiale Basel, Hammerstrasse 91, & Sperrstrasse 61, Anselm Stalder – As if hope<br />
–ı 8.9.<br />
*78 609 15 88<br />
could fail<br />
Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 507, Stephan Anastasia, Kevin Hill –ı 12.10.<br />
*61 263 70 80<br />
Gallery Ann Mazzotti, Horburgstrasse 80, *76 433 17 82 Fabio Luks –ı 21.9.<br />
Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />
Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />
Ana Vujić – Reproduction of<br />
the Real<br />
–ı 28.9.<br />
Hauser & Wirth, Luftgässlein 4 Körperlich 30.8.–2.11.<br />
Hebel_121, Hebelstrasse 121, *(0)61 321 1503 Two ways and / or Two methods 7.9.–19.10.<br />
Numas Igra, Hochstrasse 68, *79 382 71 96<br />
E. F. Navarro, H. Halbritter,<br />
–ı 1.9.<br />
Z. Brülisauer, V. Wyser<br />
Peripherie 8, das Kunstzimmer, Holeestrasse 8 Angles & Angels – Clemens Fellmann –ı 1.9.<br />
PF25 cultural projects, Pfeffergässlein 25 Lost in Translation – Wan Lai-kuen 30.8.–1.9.<br />
Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 Zwei Welten – Ein Bild –ı 28.9.<br />
see you next tuesday, Rosentalstrasse 24, *792293306 Laura Mietrup –ı 18.10.<br />
SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Evelyn Dönicke & ihre Schülerinnen –ı 31.8.<br />
Kornelia Reichart 4.9.–14.9.<br />
Mensch KI Unsterblichkeit 18.9.–28.9.<br />
space25, Rebgasse 25<br />
Project 19 – Anselm Stalder,<br />
–ı 15.11.<br />
Ivan Mitrović<br />
STAMPA, Spalenberg 2 Erik Steinbrecher – Sosoo –ı 26.10.<br />
videocity, Messeplatz 21 LP<strong>2024</strong> Ring & Wings –<br />
–ı 12.10.<br />
Peace Love Joy<br />
Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37 Yann Gross – Greetings 31.8.–26.10.<br />
Basel / Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 maboart, bohren & magoni 7.9.–27.10.<br />
Basel /<br />
Münchenstein<br />
HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />
*61 283 60 50<br />
Tools for Change<br />
Kunsttage Basel<br />
31.8.–17.11.<br />
31.8.–1.9.<br />
Kunsthaus Baselland, Helsinki-Strasse, 5, *61 563 15 10 You Can Break a Rock with an Egg 31.8.–15.9.<br />
Basel / Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101, *61 645 9700 Matisse – Einladung zur Reise 22.9.–26.1.<br />
124 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71, *61 641 2029 Eleonore Peduzzi Riva 7.9.–10.11.<br />
Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Fantasia – Claire Ochsner –ı 30.3.<br />
Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12, *61 641 09 09 Pascal Henri Poirot –ı 6.10.<br />
Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678<br />
René Küng – Hommage zum<br />
31.8.–13.10.<br />
90. Geburtstag<br />
Bern Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1, *31 350 0040 George Steinmann – Lofty Dryness –ı 17.11.<br />
Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12, *31 328 0944 Amy Sillman – Oh, Clock! 20.9.–2.2.<br />
Chaïm Soutine – Gegen den Strom –ı 1.12.<br />
Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3,<br />
*31 359 0101<br />
artundweise kunst- und denkraum, Lorrainestrasse 16,<br />
*31 312 5151<br />
Brasil! Brasil! Aufbruch in<br />
7.9.–5.1.<br />
die Moderne<br />
Kosmos Klee – Architektur<br />
–ı 13.10.<br />
mit Klee<br />
Kosmos Klee – Die Sammlung –ı 9.2.<br />
Childhood Artifacts –ı 6.9.<br />
Christine Brügger, Kramgasse 31, *31 311 9021 Heino Heimann –ı 21.9.<br />
DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *31 311 4262 Jos de Gruyter, Harald Thys 21.9.–26.10.<br />
Kornhausforum, Kornhausplatz 18<br />
Polwärts – Tiefe Einsichten in den<br />
hohen Norden<br />
6.9.–13.10.<br />
Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />
Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />
Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />
*31 332 11 90<br />
Sibel Kocakaya – Chroma<br />
of Duality<br />
M. S. Bastian / Isabelle L. –<br />
Wonderland<br />
–ı 21.9.<br />
–ı 12.10.<br />
Galerie Glaab, Gerechtigkeitsgasse, 52, *79 502 01 53 Marguerite Frey-Surbek 6.9.–12.10.<br />
Small Formats –ı 31.8.<br />
Kunstreich AG Bern, Gerechtigkeitsgasse 76, *31 311 4849 Greet Helsen 19.9.–26.10.<br />
Schang Hutter – Der Verletzlichkeit –ı 14.9.<br />
Raum geben<br />
Stadtgalerie Bern, Waisenhausplatz 30 Remo Stoller — Plethóra 30.8.–19.10.<br />
Videocity x REX Box, Schwanengasse 9 Simply Nature – Beeing Nature –ı 2.10.<br />
videokunst.ch, PROGR, Waisenhausplatz 30 Sibel Kocakaya – Staging #3, 2023 –ı 21.9.<br />
volume Kunstraum, Lorrainestrasse 14 Hans Hofmann – Behind the Forest –ı 14.9.<br />
Bern / Galerie Henze und Ketterer, Kirchstrasse 26 Expressiv! –ı 20.12.<br />
Wichtrach Panta rhei – Alles fliesst –ı 20.12.<br />
Weltkunst für Frieden & Freiheit –ı 20.12.<br />
XXL Grossformatige Werke der<br />
–ı 20.12.<br />
Moderne und Gegenwart<br />
Bern / annex14 Zollikhofen, Schlossmattweg, 52 Bret Slater – Distant Witness –ı 31.8.<br />
Zollikofen Michal Budny 20.9.–2.11.<br />
Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg Biberist, Asylweg 15,<br />
*32 672 29 89<br />
Biel / Bienne Kunsthaus Biel Centre d’art Bienne, Seevorstadt 71,<br />
*32 322 5586<br />
Photoforum Pasquart, Seevorstadt 71–75, *32 322 4482<br />
Terroir – Nadine K. Cenoz,<br />
31.8.–22.9.<br />
Nico Müller<br />
Jos de Gruyter, Harald Thys<br />
15.9.–24.11.<br />
Mathias C. Pfund 4.9.–1.12.<br />
Nathalie Du Pasquier,<br />
15.9.–24.11.<br />
Olivier Mosset<br />
Alexandra Baumgartner,<br />
15.9.–24.11.<br />
Seed Carriers<br />
Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10a, *32 323 49 58 Adrian Bütikofer –ı 21.9.<br />
GAMelle –ı 21.9.<br />
Georges Rechberger –ı 21.9.<br />
Binn Twingi, Steinmatten, *27 971 5050 Twingi 24 –ı 13.10.<br />
Birsfelden City Salts, Hauptstrasse 12, *61 311 7375 Above A Cloud –ı 1.9.<br />
Kenneth Bergfeld, Charlotte Horn – –ı 1.9.<br />
Neuromancer<br />
Number 1 Main Casino –ı 1.9.<br />
Orakle Ngoy, Magali Dougoud,<br />
Sarah Ndele a.o.<br />
6.9.–20.10.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 125
Balsthal — Katrin Borer,<br />
Galerie Rössli<br />
Fribourg — Bernhard Schobinger,<br />
Friart © ProLitteris<br />
Power Studies – Thomas Jeppe –ı 1.9.<br />
R. Sebastian Schachinger –ı 1.9.<br />
Yumna Al-Arashi, Wisrah C. V. da 6.9.–20.10.<br />
R. Celestino, Ruhail Qaisar u. a.<br />
Bondo Bondo – Biennale Bregaglia <strong>2024</strong>, div. Standorte Biennale Bregaglia <strong>2024</strong> –ı 28.9.<br />
Bonstetten Wald in Bonstetten, Am Lochenweiher, Hütte des Natur- kunstWALDkunst –ı 15.10.<br />
und Vogel- Schutzvereins Specht<br />
Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 Myriam Gämperli, Celia &<br />
–ı 24.11.<br />
Nathalie Sidler<br />
Brunnen kunstkabinen.ch, Bahnhof Brunnen, Bahnhofstrasse Andrea Gwerder 31.8.–19.10.<br />
Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia,<br />
Scenescape –ı 24.11.<br />
(ex via Municipio), *77 474 0549<br />
Burgdorf Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Franz Gertsch – Rüschegger Erde –ı 1.9.<br />
Karin Kneffel – Face of a Woman,<br />
–ı 1.9.<br />
Head of a Child<br />
Louisiana Visits Franz Gertsch 21.9.–2.3.<br />
Nature morte – Die KWS-<br />
21.9.–1.12.<br />
Sammlung zu Gast<br />
Schnitt & Druck in Variation –<br />
–ı 1.9.<br />
80 Jahre Xylon Schweiz<br />
Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4 Pascal Fehr –ı 13.10.<br />
Castasegna Sala Viaggiatori, Via Principale 4 Mondi Costruiti –ı 13.4.<br />
Chiasso m.a.x. museo, Via Dante Alighieri 6, *58 122 4252 Archivi Grafici – Graphic Archives –ı 22.9.<br />
Giuliano Vangi – il disegno –ı 8.9.<br />
Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35,<br />
*81 257 28 70<br />
Lise Gujer<br />
–ı 17.11.<br />
Otto Dix und die Schweiz –ı 27.10.<br />
Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Vorbild – Nachbild –ı 20.10.<br />
Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *81 253 3635 Pascal Lampert – Vera Malamud 7.9.–5.10.<br />
Davos Kirchner Museum Davos, Promenade 82,<br />
Der unbekannte Kirchner –ı 22.9.<br />
Ernst Ludwig Kirchner Platz, *81 410 6300<br />
Galerie Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106 Aus dem Galerie-Programm –ı 14.9.<br />
Diesbach Legler Areal, Maschinenstrasse 6a Klöntal Triennale <strong>2024</strong> 1.9.–29.9.<br />
Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Florianne Koechlin 13.9.–30.11.<br />
Holy Wow! Den Klostergarten<br />
–ı 30.11.<br />
neu entdecken<br />
Objektinstallation «Die Glocke»<br />
–ı 31.12.<br />
mit kuratierten Performances<br />
Dürnten KKM Kulturzentrum Dürnten, Edikerstrasse, 16 Kunstlokal Festival <strong>2024</strong> 31.8.–29.9.<br />
Flims Dorf Das Gelbe Haus, Via Nova 60, *81 936 7414 Räumliche Solidaritäten –ı 27.10.<br />
Frauenfeld Shed im Eisenwerk, Industriestr. 23, *52 728 8982 Körper bewegt, geschichtet,<br />
–ı 21.9.<br />
geträumt<br />
Kunst-Raum Frauenfeld, Marktstr. 6, *52 722 2870 relativ – Claudia Keel 6.9.–22.9.<br />
Kunstverein / Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 HA R – Carole Isler 7.9.–6.10.<br />
126 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Genf — Luis Carlos Tovar, Centre de la<br />
Photographie Genève<br />
Glarus — John Miller, Kunsthaus<br />
Glarus © ProLitteris<br />
Kriens — Henry Brandt,<br />
Museum Bellpark Kriens<br />
Fribourg<br />
Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle,<br />
Rue de Morat 2, *26 305 5140<br />
Kunsthalle Friart Fribourg, 22, Petites-Rames,<br />
*26 323 23 51<br />
Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12,<br />
*26 305 5140<br />
Genève Centre d’Art Contemporain Genève, 10,<br />
rue des Vieux-Grenadiers<br />
Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains,<br />
*22 329 2835<br />
Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle<br />
Etienne Francey 20.9.–22.6.<br />
Bernhard Schobinger,<br />
21.9.–1.12.<br />
B. S. Kosmos<br />
200 ans du musée / 200 Jahre<br />
–ı 22.9.<br />
des Museums<br />
Les stalles d’Hauterive –ı 1.9.<br />
Jota Mombaça<br />
Steffani Jemison — Tumblers<br />
–ı 8.9.<br />
–ı 8.9.<br />
Julieta Hanono –ı 13.10.<br />
Luis Carlos Tovar – Palonegro 4.9.–15.12.<br />
When Images Take Care –ı 15.9.<br />
Laissez-nous brûler tout ce<br />
25.9.–24.11.<br />
qu’il reste<br />
FMAC, Rue du 23-Août 5, *22 418 45 30 Flux – ever ever expanding waves 12.9.–20.10.<br />
Musée Ariana, 10, av. de la Paix, *22 418 5450 Conditional Freedom –ı 2.3.<br />
Donating – An Affair of the Heart<br />
–ı 2.3.<br />
or the Mind?<br />
Nicolas Muller –ı 22.9.<br />
Musée d’Art et d’Histoire Genève, 2, rue Charles-Galland, Archéologie des Fluides –ı 27.10.<br />
*22 418 2600<br />
Musée Rath, Place Neuve, *22 418 3340 Vélo –ı 22.9.<br />
Gagosian Gstaad, 19 place de Longemalle, *22 319 3619 Roe Ethridge – Happy Birthday<br />
Louise Parker II<br />
–ı 8.9.<br />
galerie lange + pult Geneva, Rue des Bains 22,<br />
*22 345 22 22<br />
Slow Days – Fast Company<br />
–ı 31.8.<br />
Summer show –ı 7.9.<br />
Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Isabella Ducrot 13.9.–22.11.<br />
Gowen Gallery, Grand-Rue 23, *22 310 57 83 Making the Landscape 19.9.–7.12.<br />
Salutation –ı 14.9.<br />
La Bâtie – Festival de Genève, CP 1525 La Bâtie – Festival de Genève <strong>2024</strong> 31.8.–17.9.<br />
Skopia, Vieux-Grenadiers 9, *22 321 6161<br />
Exposition d’été – summer<br />
–ı 31.8.<br />
exhibition<br />
Simone Schardt 12.9.–2.11.<br />
Xippas, Rue des Sablons 6 Riviera del Sussurro –ı 4.9.<br />
Truth or Dare – Mathieu Cherkit 12.9.–2.11.<br />
Gersau Villa-Flora-Park, Ausserdorfstrasse, 7 Kunst Gersau im Park –ı 26.10.<br />
Giornico fabbrica culturale baviera, 7 Via Cribiago, *77 410 91 04 Spazio 1, 2, 3 – Museo:<br />
–ı 26.1.<br />
Fratelli Baviera<br />
Giswil Turbine, Unteraa Performance Art Giswil <strong>2024</strong> 14.9.–14.9.<br />
Glarus Kunsthaus Glarus, Im Volksgarten, 2, *55 640 2535 Jay Chung & Q Takeki Maeda –ı 24.11.<br />
John Miller –ı 24.11.<br />
Sammlung — Paul Fröhlich –ı 24.11.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 127
Glarus Süd Antonio Wehrli Art Space, Freibergstrasse 2 Interstellar Traveler’s Time –<br />
–ı 9.9.<br />
Liming Fu<br />
Goldau Atelier R6, Parkstrasse 37 Unsere Zeit 21.9.–10.10.<br />
Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo –<br />
–ı 31.8.<br />
Peter Wisler<br />
Schaufenster Intermezzo –<br />
Simone Wiederkehr-Läuchli<br />
1.9.–30.11.<br />
Grenchen<br />
Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />
Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />
20m 2 – Fenster ins Atelier von<br />
–ı 15.9.<br />
Delia R. Ferraro<br />
All over – Gergana Mantscheva –ı 15.9.<br />
Schang Hutter –<br />
–ı 15.9.<br />
Zum 90. Geburtstag<br />
Gruyères Château de Gruyères, Rue du Château 8, *26 921 2102 Jon Merz – Le jardin d’eau –ı 27.10.<br />
Maya Rochat – Action will<br />
–ı 29.9.<br />
follow vision<br />
Herblingen Verein Kulturort Höfli 7, Im Höfli 7, *79 711 00 25 Fliessen 7.9.–22.9.<br />
Herrliberg MOOS Fine Art Galerie, Forchstrasse 20 Of Rivers and Shadows – Michael 20.9.–15.11.<br />
Hirschbichler, José María Lillo<br />
Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 Kathedrale des Nichts – Andreas 8.9.–13.10.<br />
Weber, Henri Spaeti<br />
Hombrechtikon art-noser, Feldbachstrasse 8<br />
Mette Stausland — Werkschau 15.9.–7.12.<br />
1978–<strong>2024</strong><br />
Gemeindeverwaltung Hombrechtikon, Feldbachstrasse, 12 Ralf Masantschek –ı 30.12.<br />
Interlaken Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16, *33 822 4653 Hansueli Urwyler –ı 27.9.<br />
JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100 Hansueli Urwyler –ı 29.9.<br />
Kreuzlingen Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstr. 7a, *71 671 1528 Katja Schenker – Die Augen<br />
–ı 1.9.<br />
der Hand<br />
Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF, *41 310 33 81 L’objectif flâneur –ı 8.12.<br />
Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842 ab auf den Pilatus –ı 15.9.<br />
La Chaux-de- Musée des beaux-arts La Chaux-de-Fonds,<br />
Ana Mendieta. Aux<br />
–ı 27.10.<br />
Fonds<br />
Rue des Musées 33, *32 967 6077<br />
commencements / / Search<br />
for origins<br />
Maria Tackmann. Lignes de<br />
–ı 27.10.<br />
désir / Desire lines<br />
Langenbruck Kloster Schönthal, Schönthalstrasse 158, *061 706 7676 Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger –ı 3.11.<br />
Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13, *62 922 6055 Lou Masduraud, Milva Stutz –ı 17.11.<br />
Laufenburg Rehmann-Museum, Schimelrych 12, *62 874 4270 Schimelrych bis Chrottehalde –ı 27.9.<br />
Lausanne CHUV Centre Hospitalier Universitaire Vaudois,<br />
Entre nos mains –ı 3.11.<br />
rue du Bugnon 46, *21 314 1817<br />
Espace Arlaud, Place de la Riponne 2, *21 316 3850 Des seins à Dessein 7.9.–10.11.<br />
Fondation de l’Hermitage, Route du Signal 2, *21320 5001 Chefs-d’œuvre du musée Langmatt –ı 3.11.<br />
Fondation Francine Delacrétaz, Rue Du Valentin 61,<br />
Des Seins à Dessein 6.9.–10.11.<br />
*78 679 84 40<br />
Mudac, Plateforme 10, Place de la Gare 17, *21 315 2530 Dialog zwischen einem Kraken und<br />
einer Zitronenpresse<br />
–ı 15.3.<br />
Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10,<br />
Place de la Gare 16, *21 318 44 00<br />
André Tommasini<br />
6.9.–5.1.<br />
Gina Proenza – Toi et ta bande –ı 1.9.<br />
Lavin Giardin Bischoff Lys, Flurin Bischoff –ı 14.9.<br />
Le Châble Musée de Bagnes, Chemin de l’Eglise 13, *27 776 1525 Joan Ayrton –ı 6.10.<br />
–ı 15.9.<br />
Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6,<br />
*32 933 8950<br />
La scia del monte or the magnetic<br />
utopians<br />
Le Noirmont La Nef, Ancienne Eglise, *32 951 1745 Aqua –ı 15.9.<br />
Lens Fondation Opale, Route de Crans 1, *27 483 46 10 Artiste Activiste Archiviste –ı 10.11.<br />
Leuk-Stadt Galleria Graziosa Giger, Badnerstrasse 1, *27 473 2442 Othmar Eder 7.9.–13.9.<br />
Ligornetto Museo Vincenzo Vela, Largo Vela, *58 481 30 44 Casa d’artista e mostre<br />
–ı 31.12.<br />
temporanee<br />
Locarno Museo Casa Rusca, Piazza Sant’Antonio 1, *91 756 3185 Florian Germann –ı 12.1.<br />
128 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Locarno-<br />
Solduno<br />
Fondazione Marguerite Arp, Via alle Vigne 46, *91 751 2543<br />
Loredana Sperini –ı 12.1.<br />
Lucy Stein –ı 12.1.<br />
Olga Fröbe-Kapteyn –<br />
–ı 12.1.<br />
artista-ricercatrice<br />
Jean Arp, Sophie Taeuber-Arp,<br />
–ı 3.11.<br />
Max Bill<br />
Lugano Bally Foundation, 24 Via Cortivo Arcadia –ı 12.1.<br />
Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 1,<br />
Yves Klein e Arman –<br />
22.9.–12.1.<br />
*91 921 4632<br />
Le Vide et le Plein<br />
Luzern<br />
MASI Lugano, Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />
*58 866 4230<br />
Black or White<br />
–ı 1.12.<br />
Calder – Sculpting Time –ı 6.10.<br />
La Collezione –ı 1.12.<br />
Luigi Ghirri: Viaggi. Photographs 8.9.–26.1.<br />
1970–1991<br />
Buchmann Galerie Lugano, Via della Posta 2, *91 980 0830 Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger –ı 31.8.<br />
Hans Erni Museum, Haldenstrasse 44, c / o Verkehrshaus Kakao, Kunst und Kolonialismus –<br />
–ı 7.6.<br />
der Schweiz, *41 370 44 44<br />
Philipp Keller<br />
Miró, Erni, Tàpies – Welt auf Papier –ı 10.11.<br />
Kornschütte, Kornmarkt 3, *417 0314 ARTdeSUISSE Luzern <strong>2024</strong> –<br />
19.9.–22.9.<br />
Herbstausgabe<br />
Objektkunst im Fokus –ı 7.9.<br />
Kunsthalle Luzern, Bourbaki / Löwenplatz 11, *41 412 08 09 Repair → Re(f)use – Selbermachen / 1.9.–29.9.<br />
Fürsorgen / Widerstand<br />
Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Ian Anüll – London Blue 7.9.–24.11.<br />
Ugo Rondinone – Cry Me a River –ı 20.10.<br />
Woher kommst du? –ı 17.11.<br />
Max Wandeler Stiftung, Brüggligasse, 2 Fotogramme und Clichés verre –<br />
–ı 31.8.<br />
Eliška Bartek<br />
Museum Gletschergarten, Denkmalstrasse 4, *410 4340 Melting Gallery & Solarstalgia –ı 8.9.<br />
APROPOS, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Rut Himmelsbach, Alex Silber –ı 7.9.<br />
Galerie Müller Luzern, Haldenstr. 7, *410 7574 Verena Vanoli 31.8.–14.9.<br />
Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4, *41 420 33 18 Ju Ting –ı 31.8.<br />
Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4 Polyrhythmic Sabotage 31.8.–28.9.<br />
Kunst im Fluss, unter dem Autobahnviadukt Reussegg, Im Fluss II –ı 22.9.<br />
Luzern<br />
marytwo, Mariahilfgasse 2A Gaia Del Santo – Acme Studios –ı 12.10.<br />
Redaktion Luzern, 4 Himmelrichstrasse Lukas Geisseler 31.8.–30.9.<br />
sic! Raum für Kunst, Elephanthouse / Neustadtstrasse Thi My Lien Nguyen 1.9.–12.10.<br />
Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, Rue du Manoir 3,<br />
*27 721 2230<br />
Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Benzeholzplatz 2,<br />
*377 1365<br />
Elias Würsten –<br />
–ı 27.10.<br />
MontageChocards4_edit_edit1.<br />
mkv<br />
Léna Romand Lacrabère,<br />
–ı 8.9.<br />
Rachel Morend<br />
Paraísos inseguros – Patricio Gil<br />
–ı 8.9.<br />
Flood, Jorge Raka<br />
Ninna Nanna – Nathalie Bissig –ı 20.10.<br />
Moutier Musée jurassien des Arts, Rue Centrale 4, *32 493 36 77 Fleurs – de la collection –ı 10.11.<br />
Ignacio Ruiz – Hommage –ı 10.11.<br />
Murg am<br />
Walensee<br />
seekultour, Alte Spinnerei<br />
Le Corbusier – zwischen<br />
Brutalismus und Poesie<br />
–ı 30.10.<br />
Sagibeiz Murg, Alte Staatsstrasse 6 Le Corbusier –ı 30.10.<br />
Muri Museum Kloster Muri, 4 Marktstrasse Venus von Muri – Eine Spurensuche –ı 3.11.<br />
Muri AG Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Venus von Muri – Eine Spurensuche –ı 3.11.<br />
Neerach Cosmopolitan Art GmbH, Juchstrasse 9 ARTdeSUISSE Lucerne – Autumn<br />
edition <strong>2024</strong><br />
19.9.–22.9.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 129
Meggen — Nathalie Bissig, Benzeholz<br />
© ProLitteris<br />
Rapperswil-Jona — Roman Selim<br />
Khereddine, *Altefabrik<br />
Neuchâtel CAN Centre d’art Neuchâtel, Rue des Moulins 37,<br />
*32 724 01 60<br />
Centre Dürrenmatt Neuchâtel, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />
*58 466 70 60<br />
Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />
Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />
Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,<br />
*32 724 5700<br />
Jota Mombaça – material girl /<br />
all that you touch<br />
Friedrich Dürrenmatt –<br />
Schriftsteller und Maler<br />
–ı 8.9.<br />
–ı 31.12.<br />
Friedrich Dürrenmatt – Tierwelten –ı 29.9.<br />
Mouvements –ı 23.1.<br />
Julius Bissier<br />
13.9.–26.10.<br />
Éloge du pastel 12.9.–26.10.<br />
Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 Mon corps est un paysage 12.9.–26.10.<br />
Niederhelfenschwil<br />
Kobesenmühle / Stiftung Wilhelm Lehmann,<br />
Stille –ı 6.10.<br />
Kobesenstrasse 60<br />
Oetwil am See Helen Dahm Museum, Chilerain 10, *44 929 6027 Helen Dahm und Bertha Züricher – –ı 27.10.<br />
München und die Walze<br />
Olten IPFO Haus der Fotografie, Kirchgasse 10 Photoville4600 –ı 29.9.<br />
Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Icons 7.9.–6.10.<br />
Kunstverein Olten, Hübelistr. 30 Maja Rieder –ı 29.9.<br />
Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14, *55 416 1125 Was Macht mit uns macht –ı 22.9.<br />
Pontresina plattner & plattner Art Gallery, Via da la Staziun 11 Guido Baselgia – Essenzas –ı 20.10.<br />
Porza<br />
Fondazione d’Arte Erich Lindenberg, Museo Villa Pia,<br />
Via Cantonale 24<br />
Francine Mury –ı 22.9.<br />
Rapperswil-<br />
Jona<br />
*Altefabrik, Klaus-Gebert-Str. 5, *55 225 74 74<br />
Roman Selim Khereddine 31.8.–13.10.<br />
Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1, *55 220 20 80 Ars Termini 5<br />
Grenzüberschreitungen<br />
–ı 3.11.<br />
Eline Kersten – While the Fire<br />
Burns<br />
–ı 2.2.<br />
Mein Garten –ı 6.4.<br />
Tilleuls La Ferme des Tilleuls, Rue de Lausanne 52 Oui, je le veux ! 5.9.–15.12.<br />
Rifferswil Park Seleger Moor, MoorArt24 –ı 31.10.<br />
Riggisberg Abegg-Stiftung, Werner Abegg-Str. 67, *31 808 1201 Augentäuschung –ı 10.11.<br />
Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />
*71 463 1811<br />
Ludwig Demarmels –<br />
Retrospektive<br />
–ı 31.12.<br />
Mayer’s Kulturbad, Kastaudenstr. 11 Simply two No3 – Reise 20.9.–2.10.<br />
Rombach Arnold – Rahmenmanufaktur GmbH, Alte Stockstrasse 7 Mo Richner –ı 21.9.<br />
Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 José Carlos Viana –ı 6.10.<br />
Wasser, Wolken, Wind –ı 16.2.<br />
S-chanf Galerie Peter Vann, Via Maistra 123 Fascination Automobile –ı 7.9.<br />
Saanen Gagosian Gstaad, Promenade 79 Roe Ethridge – Happy Birthday<br />
Louise Parker II<br />
–ı 8.9.<br />
Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4,<br />
*41 660 55 83<br />
Kunstvolle Begegnung mit Niklaus<br />
und Dorothee<br />
31.8.–1.11.<br />
Samstagern Froh Ussicht, Hof Blum, *44 784 2994 Halt –ı 27.10.<br />
Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23, *660 7340 Kylin Lee, Liz Kueneke –ı 22.9.<br />
130 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Sion — Matthieu Gafsou, La Grenette<br />
de la Ferme-Asile<br />
Winterthur — Maarten Baas,<br />
Gewerbemuseum Winterthur<br />
Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16, *52 633 0777 Generation im Aufbruch –ı 20.10.<br />
Ich Tier Wir – eine sonderbare<br />
–ı 19.1.<br />
Beziehung<br />
Galerie Artsimone, Grabenstrasse, beim Diebsturm,<br />
nähe Rhein<br />
Kunstkästen Schaffhausen, Bahnhof<br />
Schaffhausen / Bahnhofstrasse, *52 625 2418<br />
Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19,<br />
*52 625 2418<br />
Schwyz Forum Schweizer Geschichte, Hofmatt / Zeughausstr. 5,<br />
*819 6011<br />
Bruno Vecellio<br />
–ı 1.9.<br />
Milk & Wodka 14.9.–13.10.<br />
Liao Wenfeng –ı 21.9.<br />
Andreas Hofer, Ying Xu, Haviva<br />
Jacobson<br />
–ı 6.10.<br />
Arbeitende Kinder –ı 27.10.<br />
Sion Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Élégies – Matthieu Gafsou –ı 15.9.<br />
La Grenette de la Ferme-Asile, Rue du Grand-Pont 24 Matthieu Gafsou –ı 15.9.<br />
Kunstmuseum Wallis, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Kulturpreis <strong>2024</strong> Wallis –<br />
21.9.–30.3.<br />
Raphaël Stucky<br />
Sabina Lang, Daniel Baumann 21.9.–30.3.<br />
Schau, wie der Gletscher<br />
–ı 6.10.<br />
schwindet<br />
Les Dilettantes, Rue Du Grand-Pont, 17 Catherine Bolle – Les Impossibles –ı 14.9.<br />
–ı 6.10.<br />
Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30,<br />
*32 626 93 80<br />
Amanda Tröndle-Engel,<br />
Oskar Tröndle<br />
Berge versetzen –ı 9.3.<br />
Dunja Herzog –ı 6.10.<br />
Marie Velardi –ı 6.10.<br />
Galerie ArteSol, Hauptgasse 50, Altstadt Vigierhof Renée Furrer – Malerei Gravuren 7.9.–28.9.<br />
Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 09 80 LEWOO & Thomas Woodtli 7.9.–13.10.<br />
Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *79 717 67 09 ... und hätte ich der Liebe nicht ... II –ı 21.9.<br />
Spiez Schloss Spiez, Schlossstrasse 16, *33 654 1506 Samuel Buri & das Berner Oberland –ı 20.10.<br />
St. Gallen Architektur Forum Ostschweiz, Davidstr. 40, *71 242 0675 Raoul Doré 6.9.–29.9.<br />
Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7, RM Anus Horribilis –ı 10.11.<br />
*71 277 8840<br />
Kunstmuseum St.Gallen, Museumstrasse 32, *71 242 0671 Burning Down the House –<br />
–ı 20.10.<br />
Rethinking Family<br />
Experimental Ecology –ı 24.11.<br />
RM – Anus Horribilis –ı 10.11.<br />
open art museum, Davidstrasse 44, *71 223 58 57<br />
Ilija Bašičevič – Ein Tuch mit zwei 4.9.–23.2.<br />
Gesichtern<br />
Karl Uelliger – Mit Wolken gehen 4.9.–23.2.<br />
möchte ich wandern<br />
Stiftung Sitterwerk und Kesselhaus Josephsohn,<br />
Hans Josephsohn –ı 31.12.<br />
Sittertalstrasse 34, *71 278 87 09<br />
Textilmuseum, Vadianstr. 1, *71 222 1744 All You Cannot Eat –ı 13.10.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 131
Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8<br />
Hiltibold, Stützmauer an der Magnihalde / Goliathgasse 15<br />
St. Moritz Central Art Gallery St. Moritz, Via dal Bagn 15A,<br />
*81 830 0070<br />
Mirko Kircher, Rouven Stucki,<br />
–ı 15.9.<br />
Dagmar Kircher<br />
Anna von Siebenthal,<br />
–ı 3.9.<br />
Sonja Lippuner<br />
Hoa Luo, Sebastian Stadler 5.9.–24.9.<br />
Sven Bösiger, Hanes Sturzenegger 26.9.–22.10.<br />
Arvenskulpturen – Not Bott<br />
–ı 31.12.<br />
Das Feuer des Engadiner Winters –ı 31.12.<br />
Ernestina Abbühl –ı 31.12.<br />
Graubünden pur – Patrick Nyfeler –ı 31.12.<br />
Silser See – Thomas Seilnacht –ı 31.12.<br />
Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Accrochage – Künstler der Galerie 6.9.–6.12.<br />
Dokoupil – Film Paintings –ı 30.8.<br />
Stampa Museo Ciäsa Granda, Strada Cantonale 102, *081 822 1716 Varlin – Bondo, das Bergell und<br />
die Welt<br />
–ı 20.10.<br />
Stans Nidwaldner Museum Salzmagazin, Stansstaderstr. 23,<br />
*618 73 60<br />
Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />
*618 73 60<br />
Alles Theater! Spiellust auf der<br />
–ı 26.10.<br />
Laienbühne<br />
Mutig, Trotzig, Selbstbestimmt –ı 26.10.<br />
Johann Melchior Wyrsch –<br />
–ı 29.9.<br />
Frauenbildnisse<br />
Oskar Eberle – Theaterpionier aus –ı 15.9.<br />
Leidenschaft<br />
Provenienzrecherche – Scipione<br />
–ı 31.3.<br />
Pulzone<br />
Selbst und Welt – Werke aus der<br />
–ı 31.12.<br />
Sammlung<br />
Galerie Stans, Dorfplatz 11 Erwin Hofstetter & Henri Spaeti – –ı 29.9.<br />
Zwiesprache<br />
Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Modelle erkunden 21.9.–26.10.<br />
Steffisburg Kunsthaus Steffisburg, Dorfplatz / Schulgässli 15 face of berne – Andreas Wiesmann –ı 6.10.<br />
Stein am Rhein Kloster Sankt Georgen, Fischmarkt 3, *52 741 2142 Kris Martin – Altar –ı 31.10.<br />
Kulturhaus Obere Stube, Oberstadt 7 Im Spiegel der Zeit –ı 31.10.<br />
Kris Martin & Ola Kolehmainen –ı 31.10.<br />
Stone in Three Phases 2022 –<br />
–ı 31.12.<br />
Jamie North<br />
Steinmaur / Ateliers und Skulpturenpark, Park Deponie24 –ı 26.10.<br />
Sünikon<br />
Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Im Kabinett – Noah Arnold,<br />
–ı 15.9.<br />
Kaspar Mattmann<br />
Sincerely, Mickry 3 –ı 15.9.<br />
Sursee – erleben –ı 31.12.<br />
Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Tapta – Flexible Forms –ı 3.11.<br />
Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Gunta Stölzl und Johannes Itten –ı 1.12.<br />
Kabinettausstellung –<br />
Sophie Taeuber<br />
–ı 1.12.<br />
–ı 1.12.<br />
Thun-Panorama, Hofstettenstrasse 14, Schadaupark,<br />
*33 223 2462<br />
Giacomo Santiago Rogado –<br />
Ausser Sicht<br />
Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A, Franco D. Sosio 8.9.–5.10.<br />
*33 223 1541<br />
Trun Spazi Spescha, Via Fabrica 13 Espaces Imaginaires –<br />
Matias Spescha, Esther Mathis<br />
–ı 27.10.<br />
Unterseen bei<br />
Interlaken<br />
Kunstsammlung Unterseen, Dachstock Stadthaus,<br />
Untere Gasse 2<br />
H. Siegenthaler, N. Frauchiger,<br />
R. Frei Abdelrahman u. a.<br />
Margrith Weisser, Paul Nievergelt,<br />
Alois Herger<br />
21.9.–13.10.<br />
–ı 15.9.<br />
Uster Bechtler Stiftung, Weiherweg 1, *44 521 25 20 Karla Black –ı 6.10.<br />
132 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Winterthur — Peter Hauser, Coalmine Winterthur — Renate Bodmer, oxyd<br />
Pipilotti Rist – I couldn’t agree with –ı 31.12.<br />
you more<br />
Walter de Maria – The 2000<br />
–ı 31.12.<br />
Sculpture<br />
akku künstleratelier uster, Im Lot 8<br />
Behindert – Jasmin Polsini,<br />
–ı 5.9.<br />
Valentin Weilenmann<br />
Sacrifice IV – Dieter Holliger 19.9.–5.12.<br />
foryouandyourcustomers, Bankstrasse 1 Susanne Lyner –ı 30.11.<br />
Versam Safiental Tourismus, Hauptstrasse 35 *81 630 60 16 Art Safiental <strong>2024</strong> –ı 20.10.<br />
Vevey Images Vevey, Place de la Gare 3, *21 922 4854 Biennale Images Vevey <strong>2024</strong> 7.9.–29.9.<br />
Visp<br />
Galerie zur Schützenlaube, Ecke Schützenhausgasse<br />
Position Oberwallis 7.9.–29.9.<br />
/ Stapfengasse, *792788994<br />
Waldenburg Biennale «Ville des Arts» Waldenburg / BL, Zentrum Ville des Arts – Biennale <strong>2024</strong> –ı 26.10.<br />
Warth<br />
Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum,<br />
Kartause Ittingen, *58 345 1060<br />
Claudio Hils<br />
Eva Wipf – Seismograf in Nacht<br />
und Licht<br />
–ı 18.4.<br />
–ı 19.12.<br />
Olga Titus –ı 15.12.<br />
Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Wald werden 1.9.–24.11.<br />
Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Vo Schand und Schuppel –<br />
–ı 6.10.<br />
Vanessà Heer<br />
Winterthur Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Bernard Voïta – Melencolia –ı 6.10.<br />
Paare / Couples –ı 6.10.<br />
Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Blut & Staub – Wenn Reststoffe zu<br />
–ı 1.9.<br />
Werkstoffen werden<br />
Maarten Baas – New Times –ı 27.10.<br />
Werkstattschau mit Dafi Kühne 20.9.–16.3.<br />
Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />
Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />
Low Lands, New Heights –ı 22.9.<br />
Kunst Museum Winterthur | Villa Flora, Tösstalstr. 44,<br />
*52 212 99 60<br />
Bienvenue!<br />
–ı 5.1.<br />
Marcel van Eeden 21.9.–5.1.<br />
Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 Nancy Dwyer 8.9.–1.12.<br />
Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz»,<br />
Haldenstr. 95, *58 466 77 40<br />
Amsel WerkGalerie, Stadthausstrasse 51, *76 411 92 92<br />
Antiquariat und Galerie im Rathausdurchgang,<br />
Stadthausstrasse 57, *52 212 7488<br />
Maillol und Sintenis<br />
–ı 15.9.<br />
Sammlungsausstellung –ı 31.12.<br />
Vrendli Amsler – Arbeiten in<br />
–ı 30.11.<br />
Pergament u. a.m.<br />
Susann Dubs –ı 5.10.<br />
AXA Superblock Winterthur, Pionierstrasse 3 Gigax –ı 4.11.<br />
Coalmine – Raum für Fotografie, Turnerstrasse 1 F + F @Coalmine, Peter Hauser u. a 5.–29.9.<br />
Culturart Tiziana Carraro, St.-Georgen-Strasse, 77 Léa Thomen –ı 8.9.<br />
Kulturort Weiertal, Rumstalstr. 55, *52 222 70 32<br />
Hortus conclusus – im Garten<br />
–ı 8.9.<br />
der Sinne<br />
Irene Curiger, Conny K. Wepfer –ı 8.9.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 133
kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz Till Langschied – Access denied irl –ı 27.10.<br />
oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4,<br />
Renate Bodmer & 10 Jahre Salon –ı 20.10.<br />
*52 316 29 20<br />
der Gegenwart<br />
Wädenswil Kunsthalle 8000 – Telos Stiftung, Zugerstrasse 180 The Last Artwork Vol.2 –ı 31.8.<br />
Yverdon-les-<br />
Bains<br />
Art Contemporain Kaminska & Stocker, Rue de la<br />
Plaine 22, *77 443 99 85<br />
Expo – Chantal Carrel,<br />
Jean Scheurer<br />
5.9.–21.9.<br />
Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 10 Jahre Salon der Gegenwart – 1.9.–10.11.<br />
Im Fokus Renate Bodmer<br />
Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27, *41 725 3344 Kiesler heute – Werkdialoge mit<br />
–ı 6.10.<br />
Zeitgenossen<br />
Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8, *711 95 68 Marlise Mumenthaler –ı 5.10.<br />
Lakeside Gallery, Artherstrasse 3, *41 710 46 47<br />
Murmur Fortis – Kerstin Kubalek, 26.9.–23.11.<br />
Marina Hauser<br />
Sonorus Silentium –ı 21.9.<br />
Zuoz Galerie Tschudi, Somvih 4, *81 850 1390 Alan Charlton, Bethan Huws,<br />
–ı 21.9.<br />
Richard Long<br />
Hamish Fulton –ı 21.9.<br />
Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Stradun 111,<br />
*81 868 80 81<br />
make shift – Anna Freeman Bentley –ı 7.9.<br />
Screening – Benjamin Senior –ı 7.9.<br />
Zürich Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, *43 268 08 44 (Office) Lee Scratch Perry –ı 29.9.<br />
Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101,<br />
Licht im Papier –ı 10.11.<br />
*44 632 4046<br />
Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77<br />
Kunststipendien der Stadt Zürich –ı 15.9.<br />
<strong>2024</strong><br />
Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270, *44 272 1515 Ana Jotta –ı 15.9.<br />
David Armstrong –ı 15.9.<br />
Kunsthaus Zürich, Heimplatz, *44 253 8484 Born Digital –ı 29.9.<br />
Eine Zukunft für die Vergangenheit –ı 31.12.<br />
Matthew Wong, Vincent Van Gogh 20.9.–26.1.<br />
Walid Raad –ı 3.11.<br />
Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />
Das zweite Leben der Dinge –ı 10.11.<br />
Die Sammlung –ı 31.12.<br />
Fremdplatziert –ı 27.10.<br />
Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />
Glänzendes Kunsthandwerk –ı 6.4.<br />
kolonial – Globale Verflechtungen<br />
der Schweiz<br />
13.9.–19.1.<br />
Migros Museum für Gegenwartskunst,<br />
Limmatstrasse 270, *44 277 2050<br />
Museum für Gestaltung Zürich, Ausstellungsstr. 60,<br />
*43 446 6767<br />
Museum für Gestaltung Zürich im Toni-Areal,<br />
Pfingstweidstrasse 96<br />
Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25,<br />
*44 217 70 80<br />
Dineo Seshee Raisibe Bopape<br />
Material Manipulations<br />
–ı 8.9.<br />
–ı 8.9.<br />
Collection Insights – Sieben<br />
–ı 1.12.<br />
Perspektiven<br />
Oliviero Toscani – Fotografie und<br />
–ı 5.01.<br />
Provokation<br />
Design für alle? Vielfalt als Norm –ı 20.10.<br />
Helmut Schmid Typografie –ı 20.10.<br />
Japanische Grafik heute –ı 12.1.<br />
Olaf Holzapfel – Zurich Art Prize<br />
–ı 8.9.<br />
<strong>2024</strong><br />
Stories Written – Zurich Art Prize<br />
–ı 8.9.<br />
Winners 2007–2023<br />
Museum Rietberg, Gablerstrasse 15, *44 415 3131 Im Dialog mit Benin –ı 16.2.<br />
Musée Visionnaire, Predigerplatz 10 Ink* 4.9.–2.3.<br />
Nordamerika Native Museum NONAM, Seefeldstr. 317,<br />
*44 413 49 90<br />
Cara Romero<br />
Move – Indigene Kulturen in<br />
Bewegung<br />
–ı 16.3.<br />
–ı 16.3.<br />
Pavillon le Corbusier, Höschgasse 8 Lucien Hervé – Gebautes Licht –ı 24.11.<br />
134 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Zürich — Martina von Schulthess,<br />
Stiftung Kunstsammlung Rüegg<br />
Zürich — Reto Steiner,<br />
Galerie König Büro<br />
Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg,<br />
Rämistrasse 30<br />
Tichy Ocean Foundation – Prague & Zurich,<br />
Lessingstrasse 9, *44 250 43 63<br />
Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820<br />
annex14 Zürich, Hirschengraben 3, *44 202 44 22<br />
Martina von Schulthess 31.8.–9.11.<br />
Jonathan Meese –ı 29.9.<br />
Glen Rubsamen – The Petrified<br />
Forest<br />
Richard Tuttle – 50 Years of<br />
Collaboration<br />
Radical Stories – Nyakallo Maleke,<br />
Sylvain Croci-Torti<br />
–ı 30.8.<br />
13.9.–1.11.<br />
6.9.–28.9.<br />
Art Dock, Hohlstr. 258, *43 322 0790 Impulse Sommer <strong>2024</strong> –ı 13.10.<br />
Atelier für Kunst und Philosophie, Albisriederstrasse, 162 Susanne Keller – Trophäe –ı 31.8.<br />
Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18 René Burri – Vintages & early prints 30.8.–16.11.<br />
Werner Bischof – Color + Black + 30.8.–16.11.<br />
White<br />
Edition VFO, Limmatstrasse 268, *44 241 5300 Echoes of Imagination –ı 14.9.<br />
Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18,<br />
*44 440 40 18<br />
Samira Abbassy, Leyla Gediz,<br />
Gaby Hamm, Miwa Ogasawara,<br />
Thomas Ritz, Viveek Sharma<br />
5.9.–21.9.<br />
Fischer Art Advisory, Rämistrasse, 35 Vittorio Santoro 14.9.–2.11.<br />
foryouandyourcustomers, Seefeldstrasse 5A Bob Gramsma –ı 5.9.<br />
Galerie 111, Zweierstr. 111, *44 272 8006 Christian Elmiger –ı 3.9.<br />
Galerie Adrienne Desbiolles, Münsterhof 4, *44 545 08 62 Hijack 4.9.–4.11.<br />
Galerie «Art & Business», Trittligasse 4 Fernanda Steiner-Pulimeno 4.9.–15.9.<br />
Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Alegria Polit 10.9.–23.9.<br />
Claudia Dietschi, Paul Smith –ı 2.9.<br />
Francesco Cusumano 24.9.–30.9.<br />
Susanne Said-Schuster 3.9.–9.9.<br />
Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21,<br />
*43 444 7050<br />
John Dilg – Planet on the Prairie 31.8.–2.11.<br />
Wyatt Kahn – Signs 31.8.–2.11.<br />
Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 270, *44 271 2444 Perspectives + ing 31.8.–26.10.<br />
Galerie Haas Zürich, Rämistrasse 35 Perpetual Visions –<br />
6.9.–19.10.<br />
Joachim Gutsche<br />
Galerie König Büro, Birmensdorferstr. 299, *41 201 20 54 Reto Steiner – Formwild 31.8.–12.10.<br />
Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 28 29 Monochromatic Dialogue 21.9.–9.11.<br />
Galerie Lange + Pult Zurich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Josef Staub –ı 12.10.<br />
Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44, *44 211 8155 Dave Bopp – When you left me, 7.9.–19.10.<br />
I left earth<br />
Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Jonas Baumann und Skulpturen –ı 26.10.<br />
Galerie Thalberg, Rämistrasse 38, *44 251 0124 Best of Thalberg 5.9.–26.10.<br />
Galerie Tschudi Zürich, Rämistrasse 5, *44 210 13 20 Niele Toroni & Balthasar Burkhard 31.8.–2.11.<br />
Galerie Urs Meile, Rämistrasse 33<br />
Zhang Xuerui – In Search of Lost<br />
Time II<br />
–ı 26.10.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 135
Zürich /<br />
Schlieren<br />
Belgien *0032<br />
Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, Schauspielhaus, Lift, Bernhard Luginbühl – Frühe Grafik 5.9.–1.11.<br />
3. Stock, *44 251 2322<br />
Hartdurm, Hardturmstrasse 307 Trilogie Südtrottoir –ı 14.9.<br />
Hauser & Wirth Zurich, Bahnhofstrasse 1, Bahnhofstrasse 1 Modern Masters –ı 14.9.<br />
–ı 7.9.<br />
Hauser & Wirth Zurich, Limmatstrasse, Limmatstr. 270,<br />
*44 446 80 50<br />
Nairy Baghramian – Modèle vivant<br />
(Se ployant)<br />
Philip Guston – Singularities –ı 7.9.<br />
Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52, *44 252 3530 12. Skulpturengarten –ı 31.10.<br />
Karma International Zürich (70), Weststrasse 70<br />
L. Faye, H. Josephsohn, I. Ekblad, –ı 14.9.<br />
S. Li, V. Suter<br />
Karma International Zürich (75), Weststrasse 75,<br />
Hans Josephsohn –ı 14.9.<br />
*43 535 8591<br />
Kunstsichtbar, 134 Zentralstrasse Menschliches, Organisches, Geistiges –ı 7.9.<br />
Typisch Zürich 14.9.–29.9.<br />
Kupper Modern, Zwinglistrasse 10 Einsichten <strong>2024</strong> –ı 6.9.<br />
Last Tango, Sihlquai 274 Gradients of the Grotesqu 6.9.–2.11.<br />
Le Sud + NGALA, Seestrasse 92, *44 210 0244 From Land to Sea and Back –ı 28.9.<br />
Lechbinska Gallery, 12 Mühlebachstrasse Luo Mingjun – No way back –ı 16.11.<br />
Livie Gallery, Claridenstrasse 34 Dimitra Charamandas – Keepers 12.9.–8.11.<br />
André Butzer – Enter Art Fair<br />
Kopenhagen -1.9.<br />
loop, Weststrasse 118, *44 200 70 70 Imaginary Still Lifes –<br />
–ı 4.10.<br />
Philipp Schaerer<br />
Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Eleni Gkinosati 12.9.–26.10.<br />
Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37, *44 261 6880 Aimée Moreau curated by Ian Anüll 13.9.–26.10.<br />
Everywhere It Goes 13.9.–26.10.<br />
Pia Fries 13.9.–26.10.<br />
Oerliker Park Turm aka «Blauer Turm»,<br />
Armin-Bollinger-Weg 1<br />
Performance Reihe Neu-Oerlikon<br />
<strong>2024</strong><br />
31.8.–31.8.<br />
Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21, *44 278 1010 Leiko Ikemura –ı 12.10.<br />
Valérie Favre 31.8.–19.10.<br />
Photobastei, Sihlquai 125<br />
New York! Der entfesselte<br />
12.9.–3.11.<br />
William Klein<br />
ring-ring, Aargauerstrasse 60 Maria Bill –ı 29.9.<br />
sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Aldo Mozzini, Lorenz Bachofner<br />
Bošković, Vincent Scarth<br />
–ı 21.9.<br />
–ı 5.9.<br />
Schaufenstergalerie Stampfenbachstrasse,<br />
Stampfenbachstrasse 31<br />
Men at Work – Doloris<br />
Staudenmaier<br />
Schuler Auktionen, Seestr. 341, *43 399 7044 Ausstellung <strong>September</strong> <strong>2024</strong> 6.9.–10.9.<br />
Universität Zürich, Rämistr. 71<br />
Design for all Species @ Zürich 12.9.–29.9.<br />
Design Weeks<br />
Wartsaal Wipkingen, Dammstrasse 54<br />
Regula Rüegg – Perceptions in 26.9.–8.10.<br />
Photography and Sculpture<br />
Zürcher Theater Spektakel, Landiwiese, Mythenquai Zürcher Theater Spektakel <strong>2024</strong> –ı 3.9.<br />
Kunsthalle Schlieren, Gaswerkstr. 15 Voodoo –ı 29.9.<br />
Brüssel La Verrière, boulevard de Waterloo 50, *2 511 2062 Hélène Bertin – Esperluette 13.9.–30.11.<br />
Hornu Musées des arts contemporains Hornu, 82,<br />
Orla Barry, Ariane Loze –ı 3.11.<br />
rue Sainte-Louise<br />
Sint-Martens-<br />
Latem<br />
Musée Dhondt-Dhaenens, Museumlaan, 14 Stories from the Ground –ı 6.10.<br />
Bulgarien *0359<br />
Sofia foryouandyourcustomers, 1 Pozitano Square Georgi Georgiev-Jorrras 26.9.–1.5.<br />
Nevena Ekimova –ı 20.9.<br />
136 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Deutschland *0049<br />
Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24, *2931 21 122 Inverse, Youniverse –<br />
–ı 22.9.<br />
Oliver Goethals<br />
Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1, *7191 894 477 Dirk Schlichting 7.9.–10.11.<br />
Susanne Kühn 7.9.–10.11.<br />
Tafelmusik No. 2 – Hier spielt<br />
–ı 3.11.<br />
die Musik<br />
Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b I Feel the Earth Whisper –ı 3.11.<br />
Berlin Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4 Bilderkeller –ı 18.12.<br />
Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75 Alfred Ehrhardt – Ernst Barlach –ı 30.11.<br />
Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128 Closer to Nature –ı 14.10.<br />
Deutsches Historisches Museum Berlin,<br />
Roads not Taken –ı 24.11.<br />
Unter den Linden 2, *30 203 040<br />
Georg-Kolbe-Museum, Sensburger Allee 25 Hoda Tawakol –ı 13.10.<br />
Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51 Alexandra Pirici –ı 6.10.<br />
Joseph Beuys – Works from the<br />
–ı 22.9.<br />
Collection<br />
Marianna Simnett – Winner –ı 3.11.<br />
Mark Bradford 6.9.–10.3.<br />
Preis der Nationagalerie –ı 5.1.<br />
Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30, *30 801 8935 Gisèle Vienne 12.9.–12.1.<br />
HKW Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-<br />
Allee 10, *30 397 870<br />
Sergio Zevallos –ı 14.1.<br />
Biberach an<br />
der Riß<br />
Bochum<br />
KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst,<br />
Am Sudhaus 3, *30 8 3215 9120<br />
Alfredo Jaar – The End of the World 15.9.–1.6.<br />
Nina E. Schönefeld – Ride or die 15.9.–16.2.<br />
Samuel Fosso – Black Pope 15.9.–16.2.<br />
The New Subject – Mutating Rights 15.9.–26.1.<br />
and Conditions of Living Bodies<br />
KW Institute for Contemporary Art, Auguststrasse 69 Jimmy DeSana & Paul P. –<br />
–ı 20.10.<br />
Ruins of Rooms<br />
Luiz Roque – Estufa –ı 20.10.<br />
Pia Arke – Arctic Hysteria –ı 20.10.<br />
Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2, *30 266 2187 Berlin, Berlin – 20 Jahre<br />
–ı 16.2.<br />
Helmut Newton Stiftung<br />
Michael Wesely –ı 1.9.<br />
Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50 Zerreißprobe –ı 28.9.<br />
Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestr. 128–129 Pier Paolo Pasolini 11.9.–3.11.<br />
Pamela Rosenkranz — Spill Retina 11.9.–10.11.<br />
Santiago Sierra — Der Zeitgeist 11.9.–31.8.<br />
Yoko Ono — Fly 11.9.–23.2.<br />
Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444 Sigmar Polke 12.9.–26.1.<br />
Galerie Nordenhake Berlin, Lindenstrasse 34,<br />
*30 206 1483<br />
Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091<br />
Iñaki Bonillas – Horizons of<br />
the Possible<br />
Peter Benkert – Konstruktive<br />
Eskapaden<br />
14.9.–9.11.<br />
6.9.–26.10.<br />
Lothar Wolleh Raum, Linienstraße 83A, *30 28873848 Jan Schoonhoven & Lothar Wolleh –ı 6.9.<br />
Uferhallen 8-11, Uferstrasse 8 Industry 12.9.–22.9.<br />
Museum Biberach, Museumstraße, 6, *7351 / 51–471 175 Jahre Feuerwehr –ı 13.10.<br />
Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum,<br />
Nevelstraße 29C<br />
Weltsichten. Landschaft in der<br />
Kunst seit dem 15. Jahrhundert<br />
Bonn Bundeskunsthalle, Helmut-Kohl-Allee 4, *228 917 1201 Interactions <strong>2024</strong> –ı 27.10.<br />
Kengo Kuma – Onomatopoeia<br />
–ı 1.9.<br />
Architecture<br />
Macht mit! Demokratie gestalten –ı 13.10.<br />
Mark Dion – Delirious Toys 8.9.–5.1.<br />
–ı 1.10.<br />
AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / BULGARIEN / DEUTSCHLAND 137
Duisburg — Blinky Palermo,<br />
Museum DKM © ProLitteris<br />
Konstanz — Hans Thoma, Städtische<br />
Wessenberg-Galerie Konstanz<br />
Bremen Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, *421 329 080 Jenseits der Mitte 4.9.–5.1.<br />
Pauli-Preis <strong>2024</strong> –ı 13.10.<br />
Spektrum / Raum 31.8.–15.9.<br />
Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20<br />
Monochromie – Zur Ästhetik<br />
7.9.–3.8.<br />
publizierter Kunst<br />
So wie wir sind –ı 30.8.<br />
Yael Bartana – Utopia Now! –ı 24.11.<br />
Bremerhaven Kunsthalle Bremerhaven, Karlsburg 4, *471 468 38 In ihrer Zeit. Spuren von Gewicht –ı 14.9.<br />
Chemnitz Kunstsammlungen Chemnitz am Theaterplatz,<br />
Hanna Bekker vom Rath –ı 20.10.<br />
Theaterplatz 1, *371 488 4424<br />
Museum Gunzenhauser, Falkeplatz Chemnitz –ı 1.9.<br />
Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A, *6151 132 778 4–3–2–1 Darmstadt 21.9.–27.4.<br />
Raumkunst –ı 27.7.<br />
Dessau Bauhaus Museum Dessau, Mies-van-der-Rohe-Platz 1 Bodies in Sync – Clément Cogitore –ı 2.2.<br />
Die Geste spricht –ı 2.2.<br />
Rhythm Is a Dancer –<br />
Christina Werner<br />
–ı 6.10.<br />
Donaueschingen<br />
Dortmund<br />
Museum Art.Plus, Museumsweg 1, *771 896 6890<br />
Hartware MedienKunstVerein (HMKV),<br />
Leonie-Reygers-Terrasse<br />
Nature unlimited<br />
–ı 27.9.<br />
Sandra Eades –ı 6.10.<br />
Silke Schönfeld 21.9.–26.1.<br />
Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1, *231 820 304 Guilty Pleasure, Mineral Treasure –ı 6.10.<br />
Dresden Albertinum Dresden, Tzschirnerplatz 2 Caspar David Friedrich –ı 4.1.<br />
Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51, *203 283 2630 Courage –ı 13.10.<br />
Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Künstlerräume aus der<br />
–ı 5.12.<br />
Sammlung Krämer-Maas<br />
Düsseldorf Julia Stoschek Collection Düsseldorf,<br />
Schanzenstrasse 54, *211 585 8840<br />
Lynn Hershman Leeson –ı 14.12.<br />
K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1,<br />
*211 8381204<br />
Lars Eidinger – O Mensch<br />
31.8.–26.1.<br />
Mike Kelley –ı 8.9.<br />
Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4, *211 899 6240 Die Heilung der Erde –ı 8.9.<br />
foryouandyourcustomers, Marienplatz 1 Aljoscha –ı 26.9.<br />
Galerie Ludorff, Königsallee 22, *211 326 566 Neuerwerbungen Frühjahr <strong>2024</strong> –ı 31.8.<br />
Sammlung Philara, Birkenstraße 47a, *211 24862721 In Abwesenheit –ı 8.9.<br />
Sies + Höke Galerie, Poststrasse 2+3, *211 301 4360 Emilija Škarnulytė –ı 28.9.<br />
Olivia van Kuiken – Losing looking –ı 28.9.<br />
leaving<br />
Sophie von Hellermann –ı 28.9.<br />
Essen Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Grow it, show it! 13.9.–12.1.<br />
foryouandyourcustomers, 50 Zweigertstraße<br />
Crossover – Jürgen Pass,<br />
–ı 1.10.<br />
Marlon Red<br />
Frankfurt / M Museum für Angewandte Kunst Frankfurt,<br />
Schaumainkai 17, *69 2123 4037<br />
Meet asian art: Antik? –ı 24.11.<br />
138 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Freiburg / B<br />
Giessen<br />
Halle<br />
Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,<br />
There is no there there –ı 29.9.<br />
*69 2123 0447<br />
Schirn Kunsthalle, Römerberg, *69 299 8820 Casablanca Art School –ı 13.10.<br />
Selma Selman –ı 15.9.<br />
Städel Museum, Schaumainkai 63 Muntean / Rosenblum –ı 1.12.<br />
basis, Gutleutstrasse 8–12, *69 400 376 17 Rest in Soil, in Water, in Waithood 7.9.–10.11.<br />
Heike Strelow, Hanauer Landstrasse 52 Meristeme –ı 31.8.<br />
Galerie für Gegenwartskunst, E-Werk Freiburg e.V.,<br />
Thomas Liu Le Lann, Jaime Welsh 12.9.–10.11.<br />
Eschholzstr. 77, *761 207 570<br />
Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str. / Nahrungsberg, Catharina Szonn –ı 5.10.<br />
*641 250 9444<br />
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale),<br />
Friedemann-Bach-Platz 5, *345 212 590<br />
Ghost Fire – Collectif Grapain<br />
–ı 13.10.<br />
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten –ı 13.10.<br />
Hamburg Deichtorhallen, Deichtorstrasse 1–2, *40 321 030 Survival In The 21 st Century –ı 3.11.<br />
Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5,<br />
*40 428 131 200<br />
Albert Oehlen<br />
13.9.–2.3.<br />
Georges Adéagbo –ı 29.9.<br />
Impressionismus –ı 1.1.<br />
Making History – Hans Makart –ı 31.12.<br />
something new, something old,<br />
–ı 15.9.<br />
something desired<br />
The Ephemeral Lake – Jakob Kudsk –ı 27.10.<br />
Steensen<br />
untranquil now –ı 19.1.<br />
William Blakes Universum –ı 8.9.<br />
Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 13–15 Dance, Dance, Revolution –ı 13.10.<br />
Stille Post –ı 29.9.<br />
Künstlerhaus Hamburg – Bergedorf, Möörkenweg 18 B-G Die Stunde der Wildnis 21.9.–29.9.<br />
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz,<br />
*40 4281 345 353<br />
Water Pressure –ı 13.10.<br />
Sammlung Falckenberg, Wilstorfer Strasse 71,<br />
*40 3250 6762<br />
Jakob Lena Knebl und Ashley Hans<br />
Scheirl<br />
–ı 15.9.<br />
Hannover Kestner Gesellschaft, Goseriede 11, *511 701 2016 Rebecca Ackroyd – Mirror Stage –ı 24.11.<br />
Kunstverein Hannover, Sophienstrasse 2 István Csákány –ı 19.1.<br />
Preis des Kunstverein Hannover –ı 6.10.<br />
Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,<br />
*02551 69 4200<br />
Karlsruhe Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hermann-Veit-Straße 6,<br />
*721 20119–322<br />
Das Kloster Gravenhorst<br />
–ı 8.9.<br />
1256–1808<br />
KunsthalleKarlsruhe@ZKM –ı 29.4.<br />
Kiel Stadtgalerie Kiel, Andreas-Gayk-Str. 31, *431 901 3400 Kiel (re)connecting.earth 14.9.–17.11.<br />
X – Premio Fondazione VAF –ı 1.9.<br />
Kleve Museum Kurhaus, Tiergartenstr. 41, *2821 75010 Magali Reus – Park City –ı 6.10.<br />
Konstanz Rosgartenmuseum, Rosgartenstraße 3–5, *7531 900 2913 Ignaz Heinrich von Wessenberg –ı 1.9.<br />
Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43,<br />
*7531 900 376<br />
Krefeld Kunstmuseen Krefeld, Joseph-Beuys-Platz 1,<br />
*2151 975 580<br />
Köln<br />
Die Photographische Sammlung / SK Stiftung Kultur, Im<br />
Mediapark 7, *221 888 950<br />
Lindau /<br />
Bodensee<br />
Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz<br />
ZADIK | Zentralarchiv für deutsche und internationale<br />
Kunstmarktforschung, Im Mediapark 7, *221 470 89230<br />
Hans Thoma – Beseelte Natur<br />
Ignaz Heinrich von Wessenberg<br />
14.9.–12.1.<br />
–ı 1.9.<br />
Collection Satellite #9<br />
–ı 6.10.<br />
Museum without Borders –ı 8.9.<br />
Johanna Langenhoff – Ich oder so<br />
Karl Blossfeldt – Photographie im<br />
Licht der Kunst<br />
Hier und jetzt – Und gestern und<br />
morgen<br />
Barbara Gross – Women Artists as<br />
Protagonists<br />
6.9.–2.2.<br />
6.9.–2.2.<br />
–ı 13.10.<br />
–ı 30.8.<br />
Galerie Boisserée, Drususgasse 7–11, *221 257 8519 Ralph Fleck –ı 12.10.<br />
Tom Hammick – Rückenfigur –ı 12.10.<br />
Kunstmuseum Lindau, Maximilianstr. 52, *8382 27 47 47 Christo und Jeanne-Claude –ı 13.10.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND 139
Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a, *591 59 995 Larissa Fassler – Building Worlds 13.9.–22.12.<br />
Luckenwalde E-WERK Luckenwalde, Rudolf-Breitscheid-Straße 73, The Sustainable Institution –ı 30.11.<br />
*33714061780<br />
Magdeburg Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen,<br />
Sergiy Bratkov –ı 6.10.<br />
Regierungsstrasse 4–6<br />
Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5, *6131 126 936 Ari Benjamin Meyers – Always<br />
–ı 20.10.<br />
Rehearsing<br />
Mannheim Kunsthalle Mannheim, Moltkestrasse 9, *621 293 6413 Sarah Lucas – Sense of Human –ı 20.10.<br />
Vom Werk zum Display –ı 22.6.<br />
Reiss-Engelhorn-Museen, Zeughaus C5 Sachlich neu 22.9.–27.4.<br />
Marl Skulpturenmuseum Marl, Georg-Herwegh-Straße 67, Danylo Halkin, Gereon Krebber,<br />
–ı 13.10.<br />
*2365 992257<br />
Agata Michowska<br />
Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Harry Hachmeister – Haus der<br />
–ı 27.10.<br />
Gefühle<br />
Simon Kiessler – Play hard –ı 6.10.<br />
München Alte Pinakothek, Barer Straße 27 Alte Meister in Bewegung –ı 31.12.<br />
Rubens, Brueghel und die<br />
–ı 12.1.<br />
Blumenkranzmadonna<br />
Von Goya bis Manet –ı 31.12.<br />
Architekturmuseum der Technischen Universität,<br />
The Gift –ı 8.9.<br />
Arcisstrasse 21<br />
Die Neue Sammlung – The International Design Museum, Das Fahrrad –ı 22.9.<br />
Türkenstraße 15<br />
ERES Projects, Theresienstraße 48, *89 388 79 079<br />
Anna Hulačová – Let’s talk about 7.9.–6.12.<br />
pollination<br />
ERES Stiftung, Römerstrasse 15, *89 3887 9079 one step beyond 6.9.–19.10.<br />
–ı 23.2.<br />
Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1,<br />
*89 211 27 113<br />
Glamour und Geschichte – 40 Jahre<br />
P1<br />
Liliane Lijn – Arise Alive –ı 19.9.<br />
Luisa Baldhuber – Afterglow –ı 14.12.<br />
Martino Gamper – Sitzung –ı 27.10.<br />
MMMHaus – Meet Make Move –ı 11.9.<br />
Rebecca Horn –ı 12.10.<br />
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 Viktor&Rolf – Fashion Statements –ı 6.10.<br />
Lothringer 13 Halle, Lothringer Str. 13, *89 448 6961 Dirty Care 6.9.–19.10.<br />
Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a Andy Warhol & Keith Haring –ı 26.1.<br />
Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Abstrakte Horizonte –ı 8.9.<br />
Alfred Ehrhardt – Wind, Sand und<br />
–ı 8.9.<br />
Wasser<br />
Die Sammlung van de Loo –ı 8.9.<br />
Gutai –ı 8.9.<br />
ZEN 49 – zum 75. Jubiläum –ı 8.9.<br />
Städt. Galerie Lenbachhaus / Kunstbau,<br />
Cao Fei –ı 8.9.<br />
Luisenstrasse 33 / Königsplatz, *89 2333 2000<br />
foryouandyourcustomers, Liebigstraße 22 Daniel Man –ı 16.1.<br />
Kunstverein München, Galeriestrasse 4 Weaving Histories 7.9.–24.11.<br />
Smudajescheck Galerie, Schwindstr. 3 Ma Shuqing – Magic of the Hidden 6.9.–5.10.<br />
Münster LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10,<br />
*251 590 701<br />
Ali Eslami – Line of Sight<br />
–ı 8.12.<br />
Otto Mueller 20.9.–2.2.<br />
Neuss Skulpturenhalle, Lindenweg / Ecke Berger Weg Anna Viebrock 30.8.–21.4.<br />
Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Gleichklang in Autonomie –<br />
–ı 23.2.<br />
Hildegard und Erwin Heerich<br />
Gotthard Graubner – Im Zentrum<br />
–ı 3.11.<br />
die Farbe<br />
Nürnberg Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz, *911 240 2069 Tapetenwechsel –ı 1.9.<br />
Offenburg Städtische Galerie Offenburg, Amand-Goegg-Str. 2 Claudia & Julia Müller –ı 6.10.<br />
Oldenburg Edith-Russ-Haus, Katharinenstr. 23 Karolina Breguła –ı 29.9.<br />
140 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42, *7231 215 25 atmen & sehen –ı 29.9.<br />
Potsdam Das Minsk Kunsthaus, 17 Max-Planck-Straße Noah Davis 7.9.–5.1.<br />
Regensburg foryouandyourcustomers, Traubengasse 6 Hans Lankes –ı 12.12.<br />
Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14,<br />
*7121 303 2322<br />
Bernard Aubertin – Rouge et plus –ı 20.10.<br />
–ı 17.11.<br />
Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />
Spendhausstrasse 4, *7121 303 2322<br />
Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14,<br />
*7121 303 2322<br />
Aus der Sammlung – Skulptur und<br />
Druckgrafik<br />
Gude Schaal – Mein Weg in<br />
31.8.–26.1.<br />
die Malerei<br />
Simone Eisele – after Millet –ı 1.9.<br />
Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Niki de Saint Phalle, Sylvette<br />
David, Elvira Bach<br />
Schweinfurt Museum Georg Schäfer, Brückenstrasse 20 Tod und Teufel – Faszination<br />
des Horrors<br />
Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,<br />
*271 405 7710<br />
–ı 24.11.<br />
–ı 20.10.<br />
Philipp Timischl<br />
–ı 10.11.<br />
Shortcuts –ı 23.3.<br />
Sung Tieu –ı 10.11.<br />
Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 Lux Ore – Jill Kiddon –ı 6.10.<br />
Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 125 x Singen – Historische<br />
–ı 15.9.<br />
Ausstellung<br />
Krieg und Frieden – Otto Dix –ı 8.9.<br />
Marcus Schwier – Singen –ı 15.9.<br />
Stuttgart Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1,<br />
*711 / 216 196 00<br />
Frischzelle_30 – Simone Eisele<br />
–ı 22.9.<br />
Otto Herbert Hajek –ı 6.10.<br />
Sarah Morris 21.9.–9.2.<br />
Sommer der Künste –ı 26.1.<br />
Vom Werk zum Display –ı 2.11.<br />
Staatsgalerie, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Fotosommer Stuttgart <strong>2024</strong> –<br />
–ı 8.9.<br />
Transformation<br />
Klaus Staeck – Vorsicht Kunst! –ı 29.9.<br />
Sommer der Künste – Villa<br />
–ı 1.1.<br />
Massimo zu Gast in Stuttgart<br />
This is Tomorrow –ı 31.12.<br />
Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87, *711 605 584 Jürgen Paas 22.9.–7.11.<br />
Kunst aus Stuttgart –ı 5.9.<br />
Tübingen Kunsthalle Tübingen, Philosophenweg 76 Kunstschätze –ı 15.9.<br />
Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1,<br />
*731 161 4360<br />
Völklingen Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Rathausstraße 75–79,<br />
*6898 9100 100<br />
Museum neu buchstabiert<br />
Wolfram Ullrich – Überwindung der<br />
Schwerkraft<br />
–ı 27.10.<br />
–ı 29.9.<br />
Man & Mining<br />
–ı 1.9.<br />
Urban Art Biennale –ı 10.11.<br />
Weil am Rhein Vitra Design Museum, Charles-Eames-Strasse 1 Transform! –ı 1.9.<br />
Weilburg fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938,<br />
Bericht aus Bonn – Klaus Graubner –ı 31.12.<br />
Friedrich-Ebert-Straße 7a<br />
Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1, *5361 26 690 Firelei Báez –ı 13.10.<br />
Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8, *202 563 6231 Lothar Baumgarten – Land of the<br />
–ı 1.9.<br />
Spotted Eagle<br />
Nicht viel zu sehen – Wege der<br />
–ı 1.9.<br />
Abstraktion 1920 bis heute<br />
Würzburg Museum im Kulturspeicher, Oskar-Laredo-Platz 1 24! – Fragen an die Konkrete<br />
Gegenwart<br />
–ı 22.9.<br />
↗ Events auf artlist.net<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND 141
Frankreich *0033<br />
Aix-en- Hôtel de Caumont – Centre d’Art, 3, rue Joseph Cabassol Bonnard et le Japon –ı 6.10.<br />
Provence<br />
Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 Julia Spínola – Même mot –ı 15.9.<br />
Annecy Fondation Salomon Art Contemporain, 34 avenue de Anima – Quand le dessin s’anime –ı 12.10.<br />
Loverchy, *4 5002 8752<br />
L’Abbaye – Espace d’art contemporain, 15 Chemin de Iris Levasseur –ı 17.12.<br />
l’Abbaye<br />
Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 Stephen Felton – Bugaboo Voodoo –ı 30.9.<br />
Arles Fondation Vincent Van Gogh, 35, rue du docteur Fanton Van Gogh et les étoiles –ı 8.9.<br />
L’AIRE – centre d’art, 25 Rue Porte de Laure Last Paradise –ı 29.9.<br />
ENSP – École nationale supérieure de la photographie, Laurent Montaron –ı 29.9.<br />
Avenue Victor Hugo, 30<br />
Les Rencontres d’Arles, 10, rond point des Arènes<br />
Rencontres de la Photographie<br />
–ı 22.9.<br />
Arles <strong>2024</strong><br />
Aubenas Le Château – Centre d’Art Contemporain et du Patrimoine Inauguration – Habiter le Monde –ı 13.10.<br />
d’Aubenas, Place De L’hôtel De Ville<br />
Aubervilliers Ygrec ENSAPC, 29 Rue Henri Barbusse Marianne Mispelaëre 18.9.–19.11.<br />
Avignon Palais des Papes, Pl. du Palais des Papes Miss.Tic – À la vie, à l’amor –ı 5.1.<br />
Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts / Passage des arts 2,<br />
*381 878740<br />
Esther Ferrer – Un minuto más<br />
–ı 27.10.<br />
La Ribot, Attention, on danse ! –ı 27.10.<br />
Bordeaux CAPC, Entrepot Lainé, 7, rue Ferrière Nina Beier – Auto –ı 8.9.<br />
Musée des Beaux-Arts Bordeaux, 20, cours d’Albret Valérie Belin –ı 28.10.<br />
Caen FRAC Basse-Normandie, 9, rue Vaubenard Lily van der Stokker – I am here –ı 22.12.<br />
Église Saint-Nicolas, Rue Saint-Nicolas, 23 Sean Scully –ı 22.9.<br />
Musée-mine départemental, Avenue De Saint-Sernin, 20<br />
–ı 4.12.<br />
Cagnac-les-<br />
Mines<br />
Julie Saclier – À l’ombre de<br />
nos sommeils<br />
Cannes Suquet des Artistes, Rue Saint-Dizier 7, *4 970 645 21 Julien des Monstiers –ı 22.9.<br />
Chamarande Centre artistique et culturel, 38, rue du Commandant Laurie Charles – Le vacarme<br />
–ı 22.9.<br />
Arnoux<br />
du coeur<br />
Cherbourg- Le Point du Jour, 109, av. de Paris, *9923 La couleur est la lumière –ı 1.9.<br />
Octeville<br />
Châteaudun Château de Châteaudun, Place Jehan De Dunois Suzanne Husky –ı 3.11.<br />
Clamart Fondation Arp, 21, rue des Châtaigniers Esprit d’atelier, arp et taeuber,<br />
–ı 24.11.<br />
vivre et créer<br />
Clermont- FRAC Auvergne, 6 rue du Terrail Laura Henno –ı 3.11.<br />
Ferrand<br />
Céret Musée d’Art Moderne Céret, 8, Boulevard Maréchal Joffre Max Jacob – le cubisme fantasque –ı 1.12.<br />
Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Raphaele Vogel –ı 20.12.<br />
Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Isabella Ducrot – Profusione –ı 8.9.<br />
–ı 6.10.<br />
Douchy-les-<br />
Mines<br />
Centre Régional de la Photographie Nord pas-de-Calais,<br />
Place des Nations<br />
Anne-Marie Filaire – Terres<br />
troubles<br />
Dunkerque FRAC Grand Large, 503 Av des Bancs de Flandres José Loureiro – Croque-couleur –ı 1.9.<br />
LAAC – Lieu d’Art et d’Action contemporaine,<br />
Gérard Duchêne – L’Appel du large –ı 13.10.<br />
Jardin des sculptures<br />
Enghien- Centre des Arts, 12–16, rue la Libération Encoder l’Espace 18.9.–5.1.<br />
les-Bains<br />
Flassans- Commanderie de Peyrassol, Chemin de Peyrassol Bertrand Lavier –ı 3.11.<br />
sur-Issole<br />
Hauterives Palais Idéal du Facteur Cheval, 8 Rue du Palais Idéal Lee Miller / Claire Tabouret –ı 11.11.<br />
Hyères<br />
La Banque, musée des Cultures et du Paysage,<br />
Miró –ı 24.11.<br />
14 Avenue Joseph Clotis<br />
Villa Noailles, Montée Noailles<br />
La Peinture de Marie-Laure de<br />
–ı 12.1.<br />
Noailles<br />
Hyères CN Villa Carmignac, Île de Porquerolles, *170 02 33 26 The Infinite Women –ı 3.11.<br />
Ile de Vassivière Centre International d’Art et du Paysage, Diplomaties terrestres –ı 5.11.<br />
142 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Jumièges Abbaye de Jumièges, 24, rue Guillaume le Conquérant Laurent Grasso – Clouds theory –ı 29.9.<br />
Landerneau Fonds Hélène & Edouard Leclerc, 71 Rue de la Fontaine Henri Cartier-Bresson –ı 5.1.<br />
Blanche, Rue des Capucins<br />
Le Mans Musée de Tessé, Avenue De Paderborn, 2 Iris Levasseur –ı 5.1.<br />
Lens Musée du Louvre-Lens, 99, rue Paul Bert, *3 2118 6262 Exils 25.9.–20.1.<br />
Lille Institut pour la photographie, 11 rue de Thionville L’automne à l’Institut –ı 24.12.<br />
Lyon Musée d’art contemporain Lyon, 81, quai Charles de Gaulle L’œil vérité –ı 2.12.<br />
Lyon Biennial, Rue Challemel-Lacour 65 17 e biennale de Lyon 21.9.–5.1.<br />
Lémeré Château du Rivau, 9 Rue du Château Effervescences au Château<br />
–ı 11.11.<br />
du Rivau<br />
L’Isle-sur- Villa Datris, 7, avenue des 4 Otages Anne Wenzel –ı 3.11.<br />
la-Sorgue<br />
Marseille Musée des civilisations de l’Europe et de la Mediterranée, Paradis Naturiste –ı 9.12.<br />
Espace Georges Henri Rivière<br />
Metz<br />
Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme Katharina Grosse<br />
–ı 24.2.<br />
CS 90490<br />
Voir / Le temps / En couleurs –ı 18.11.<br />
Montpellier FRAC Occitanie Montpellier, 4–6, rue Rambaud Anna Solal –ı 12.10.<br />
MOCO, Montpellier Contemporain, Rue Yéhudi Ménuhin 130 Kader Attia – Descente au paradis –ı 22.9.<br />
Musée Fabre, 39, bvd. Bonne Nouvelle Jean Hugo – le regard magique –ı 13.10.<br />
Mouans-<br />
Sartoux<br />
Mougins<br />
Espace de l’Art Concret, Château de Mouans<br />
FAMM (Femmes Artistes du Musée de Mougins),<br />
Rue du Commandeur 32<br />
Francis Bacon<br />
–ı 5.1.<br />
herman de vries –ı 5.1.<br />
Point, ligne, surface de lumière –ı 5.1.<br />
Gruppenausstellung –ı 21.10.<br />
Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Darra-Zahra-Jabal –<br />
–ı 27.10.<br />
Younes Rahmoun<br />
Shed-Shade – Elsa Tomkowiak –ı 15.9.<br />
Nantes HAB / Hangar à Bananes, Quai des Antilles 21 Caroline Mesquita –ı 29.9.<br />
Le Lieu Unique, 2, rue de la biscuiterie Lauren Lee McCarthy –ı 8.9.<br />
Le voyage à Nantes, 1 / 3 rue Crucy 13 ème édition du Voyage à Nantes –ı 8.9.<br />
Centre d’art contemporain Zoo, Rue Lamoricière, 12 Céleste Richard Zimmermann –ı 26.10.<br />
Nice Musée National Marc Chagall, av. Docteur Ménard Chagall politique – Le Cri de liberté –ı 16.9.<br />
Nogent-sur-<br />
Marne<br />
Maison d’Art Bernard Anthonioz, Rue Charles VII 16,<br />
*1 48 71 90 07<br />
S’print 5.9.–15.12.<br />
Noisy-le-Sec La Galerie, 1, rue Jean Jaurès Jonathas de Andrade –ı 30.11.<br />
Paris Bourse de Commerce, 2 Rue de Viarmes Le monde comme il va –ı 2.9.<br />
Centre Pompidou, Place Georges Pompidou, *1 4478 1233 Roberta González –ı 9.3.<br />
Fondation Cartier, 261, blvd Raspail, *1 4218 5651 Matthew Barney – Secondary –ı 8.9.<br />
–ı 15.9.<br />
Fondation Henri Cartier-Bresson, Rue des Archives 79,<br />
*1 40 61 50 50<br />
Stephen Shore – Véhiculaire &<br />
Vernaculaire<br />
Fondation Louis Vuitton, 8, av. du Mahatma Gandhi,<br />
Henri Matisse, Ellsworth Kelly –ı 9.9.<br />
*1 4069 9600<br />
Institut Giacometti, 5, rue Victor Schoelcher, *1 4454 5244 Alberto Giacometti –ı 3.11.<br />
Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci, Ėglė Budvytytė 26.9.–23.2.<br />
*1 5319 8410<br />
mahJ – musée d’art et d’histoire du Judaïsme,<br />
Jérôme Zonder –ı 27.10.<br />
Hôtel de Saint-Aignan<br />
Maison Européenne de la Photographie, 5 / 7 Rue de Fourcy Thomas Mailaender –ı 29.9.<br />
Musée d’Art et d’Histoire de l’Hôpital Sainte-Anne,<br />
Jean Crampilh-Broucaret 11.9.–27.4.<br />
1 rue Cabanis, *1 45 65 86 96<br />
Musée d’Orsay, 62, rue de Lille Le jour des peintres 19.9.–19.9.<br />
Musée du quai Branly, 37, quai Branly Myriam Mihindou –ı 10.11.<br />
Musée Picasso Paris, 5, rue de Thorigny, *1 4271 2521 Picasso Iconophage –ı 22.9.<br />
Le Bal, 6, Impasse de la Défense Yasuhiro Ishimoto –ı 17.11.<br />
Poitiers Le Confort Moderne, 185, fbg du pont-neuf, *5 4946 0808 Vues & données II 20.9.–15.12.<br />
Reims FRAC Champagne-Ardenne, 1, Place Museux Milk –ı 8.9.<br />
Rennes Frac Bretagne Rennes, 19, avenue André Mussat CS 81123 Arpenter le monde –ı 22.9.<br />
AGENDA // FRANKREICH 143
Rochechouart<br />
Musée départemental d’art contemporain,<br />
Place du Château<br />
Natsuko Uchino<br />
–ı 15.9.<br />
Pélagie Gbaguidi – Murmurations –ı 15.12.<br />
Romainville Fondation Fiminco, 43 Rue de la Commune de Paris Coller l’oreille aux colimaçons 7.9.–3.11.<br />
Roubaix Musée d’art et d’industrie – La Piscine, 26, rue des<br />
Paul Hémery – la lumière en liberté –ı 1.9.<br />
Champs – 23, rue de l’Espérance<br />
Rouen Musée des beaux-arts Rouen, Square Verdrel David Hockney – Normandism –ı 22.9.<br />
Saint-Louislès-Bitche<br />
Musée du cristal Saint-Louis, Rue Coetlosquet,<br />
Patrick Faigenbaum –ı 29.12.<br />
*8706 4004<br />
Saint-Nazaire Le Grand Café, Place des quatres z’Horloges Katharina Grosse –ı 24.2.<br />
Saint-Ouenl’Aumône<br />
Saint-Paulde-Vence<br />
Sottevillelès-Rouen<br />
L’Abbaye de Maubuisson, rue Richard de Tour<br />
Sentience, écouter le parfum<br />
–ı 1.9.<br />
de la couleur<br />
Fondation CAB Saint-Paul-de-Vence, Chemin des Trious Edith Dekyndt –ı 27.10.<br />
FRAC Haute-Normandie, 3, place des Martyrs-de-la-<br />
Résistance<br />
Francis Baudevin –ı 22.9.<br />
Sète MIAM, 23, quai Maréchal de Lattre de Tassigny Beaubadugly –ı 10.3.<br />
Sérignan Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage Fortuna –ı 22.9.<br />
Tours Château de Tours, 25 avenue André Malraux Juliette Agnel –ı 10.11.<br />
Versailles Château de Versailles, Place d’Armes Eva Jospin –ı 29.9.<br />
Villeneuve LaM, 1, Allée du Musée, *3 2019 6870 Marisa Merz –ı 22.9.<br />
d’Ascq<br />
Vitry-sur-Seine MAC / VAL Musée d’art contemporain, Place de<br />
Humain Autonome – Déroutes –ı 22.9.<br />
la Libération<br />
Wattwiller Fondation François Schneider, 27 rue de la<br />
Aqua Terra –ı 22.9.<br />
Première Armée<br />
Yvetot Galerie Duchamp, Ecole municipale d’arts plastiques Marc Desgrandchamps –ı 22.9.<br />
Italien *0039<br />
Alessandria Palazzo del Monferrato, Via S. Lorenzo 21 Alessandria Preziosa –ı 6.10.<br />
Aosta Centro Saint Benin, Via Bonifacio Festaz 27 Sguardi di intesa –ı 22.9.<br />
Bard Forte di Bard, Cerntro, AO, *125 833 811 China –ı 17.11.<br />
Bergamo Palazzo della Ragione Bergamo, Piazza Vecchia 8A, BG Sonia Boyce –ı 22.9.<br />
GAMeC, Via San Tomaso, 53 Lin May Saeed –ı 22.9.<br />
Massi Erratici –ı 22.9.<br />
Pensare come una montagna –ı 22.9.<br />
Una Galleria, Tante Collezioni –ı 11.1.<br />
Bologna Fondazione Artistica Collegio Venturoli,<br />
New Spaces | New Entries –ı 8.12.<br />
Via Centotrecento 4, BO<br />
Palazzo d’Accursio, Piazza Maggiore, 6 Ludovico e Annibale Carracci –ı 22.9.<br />
Raccolta Lercaro, 57 Via Riva di Reno, BO Antonio Violetta –ı 15.9.<br />
Biblioteca Salaborsa, Piazza Del Nettuno, 3, BO When they see us 17.9.–28.9.<br />
Bolzano Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19,<br />
BZ, *471 971 626<br />
Under the Spell of Duchamp<br />
–ı 28.12.<br />
I just don’t like eggs! –ı 22.2.<br />
Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ, *471 223 413 Ezio Gribaudo –ı 1.9.<br />
Piccolo Museion – Cubo Garutti –ı 1.9.<br />
Renaissance –ı 1.9.<br />
Brescia Museo di Santa Giulia, Via Musei 81 / b Giuseppe Bergomi –ı 1.12.<br />
Civitella La Serpara, Loc. Serpara 2, SP 5, KM 26, VT 40 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />
d’Agliano<br />
Codroipo Villa Manin, Piazza Manin 10 Michelangelo Pistoletto –ı 31.12.<br />
Dro Centrale Fies, 1 Via Fies, TN Material Self –ı 21.9.<br />
Faenza Museo int. delle Ceramiche, Viale Baccarini 19 Gio Ponti – Ceramiche 1922–1967 –ı 13.10.<br />
Fasano Ex IMARFA, Strada Provinciale 90, BR Michelangelo Pistoletto –ı 20.10.<br />
Firenze Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria Ritorni – Da Modigliani a Morandi –ı 15.9.<br />
Novella 10<br />
Palazzo Medici Riccardi, Via Camillo Cavour 1, FI L’Incanto di Orfeo –ı 8.9.<br />
BASE Progetti per L’Arte, Via San Niccolo 18r, FI Luisa Lambri –ı 8.9.<br />
144 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1 Alfabeto del Contemporaneo –ı 1.9.<br />
Davide Maria Coltro –ı 1.9.<br />
Fashion Illustration –ı 1.9.<br />
Vittorio Tavernari –ı 1.9.<br />
Genova Museo Del Mare Galata, Calata Ansaldo De Mari 1, GE Biennale Le latitudini dell’arte<br />
–ı 8.9.<br />
<strong>2024</strong><br />
Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9 Modernità di un sentimento –ı 1.9.<br />
Lecco Palazzo delle Paure, Piazza XX Settembre, LC Milano Anni ‘60 –ı 24.11.<br />
Milano Fabbrica del Vapore, Via Giulio Cesare Procaccini 45, MI Small is Beautiful –ı 22.9.<br />
Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, MI Pino Pascali –ı 23.9.<br />
Fondazione Prada Osservatorio, Galleria Vittorio<br />
Miranda July – New Society –ı 14.10.<br />
Emanuele II, MI<br />
Galleria d’Arte Moderna Milano, Via Palestro 16, MI Furla Series – Kelly Akashi 13.9.–8.12.<br />
ICA Milano, Via Orobia 26, MI, *375 532 48 06 Olympia Scarry – Microwave Sky –ı 24.11.<br />
MUDEC, Via Tortona 56, MI Exposure –ı 8.9.<br />
Vincent van Gogh –ı 28.9.<br />
Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, MI,<br />
*2 3646 1394<br />
Edward Munch<br />
14.9.–26.1.<br />
Pablo Picasso 20.9.–2.2.<br />
Valerio Adami –ı 22.9.<br />
Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Saodat Ismailova 12.9.–12.1.<br />
Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Alessandro Mendini –ı 13.10.<br />
Gae Aulenti –ı 12.1.<br />
MEET Digital Culture Center, 2 Viale Vittorio Veneto, MI John Sanborn –ı 8.9.<br />
Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI,<br />
*2901 0068<br />
Federico Tosi – Bonsai Riot<br />
–ı 21.9.<br />
Uwe Wittwer, Slawomir Elsner 26.9.–16.11.<br />
Orani Museo Nivola, Via Gonare, 2, NU Nairy Baghramian –ı 3.11.<br />
Ortisei Biennale Gherdëina, 8 Pontives, BZ Biennale Gherdëina 9 –ı 1.9.<br />
Padova Fondazione Alberto Peruzzo, Via Dante 63, Nuova<br />
Fabrizio Plessi –ı 13.10.<br />
Sant’Agnese, PD<br />
Palermo Museo regionale d’Arte Moderna e Contemporanea di Flavio Favelli –ı 8.9.<br />
Palermo, Corso Calatafimi, 217, PA<br />
Palazzo Branciforte, Via Bara all’Olivella 2 William Kentridge –ı 12.10.<br />
Palma di Mandranova, Contrada Mandranova, AG, *393 986 2169 Beat Zoderer – Rosso non c’è –ı 7.9.<br />
Montechiaro<br />
Perugia Galleria Naz. dell’Umbria, Corso Vannucci Fulvio Roiter –ı 13.10.<br />
Prato<br />
–ı 29.9.<br />
Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277, PO,<br />
*574 5317<br />
Colorescenze – Artiste, Toscana,<br />
Futuro<br />
Museo del Tessuto di Prato, Via Puccetti, 3, PO Walter Albini –ı 22.9.<br />
Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66, *522 382 484 Anna Conway –ı 15.9.<br />
Musei Civici di Reggio Emilia, Via Lazzaro Spallanzani 1 Luigi Ghirri –ı 2.3.<br />
Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO, *11 956 522 La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />
Paolo Pellion di Persano –ı 8.9.<br />
Rossella Biscotti –ı 25.11.<br />
Roma Casa di Goethe, Via del Corso 18, RM, *650 412 25 Jahre «Casa di Goethe» in Rom –ı 31.12.<br />
intervenzioni – Interventionen<br />
The Uncany House –ı 1.9.<br />
Chiostro del Bramante, Via della Pace, RM, *6880 9035 Emotion –ı 31.8.<br />
Galleria Borghese, Piazzale Scipione Borghese 5, RM Louise Bourgeois – Ricordati di me –ı 15.9.<br />
Galleria d’Arte Moderna Roma, 24 Via Francesco Crispi Arte di frontiera –ı 3.11.<br />
Emilio Isgrò – Protagonista <strong>2024</strong> –ı 31.12.<br />
Estetica della deformazione –ı 1.1.<br />
La poesia ti guarda –ı 15.9.<br />
MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo,<br />
Via Guido Reni 2, RM, *7350<br />
Ambiènte Archìvio<br />
–ı 20.10.<br />
Inside Other Spaces –ı 20.10.<br />
La visione astratta –ı 3.11.<br />
Nuove avventure sotterranee –ı 25.9.<br />
Passeggiate Romane –ı 10.11.<br />
AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 145
Rovereto<br />
Premio italiano di Architettura<br />
–ı 29.9.<br />
<strong>2024</strong><br />
rhinoceros gallery, 19 Via dei Cerchi, RM Fortunato Depero – futurBella –ı 30.11.<br />
MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea,<br />
Corso Bettini 43<br />
Arte e Fascismo<br />
–ı 1.9.<br />
Pietro Gaudenzi –ı 1.9.<br />
Poetry in the box –ı 1.9.<br />
Sabbioneta Degli Antichi Gallery, Via Galleria 5, MN Georg Baselitz –ı 24.11.<br />
San Gimignano Galleria Continua, via del castello 11 Ai Weiwei, Zhanna Kadyrova,<br />
–ı 15.9.<br />
The Citrus Project<br />
Torino<br />
Camera – Centro Italiano per la Fotografia,<br />
Bar Stories on Camera<br />
–ı 6.10.<br />
Via delle Rosine 18<br />
Margaret Bourke-White –ı 6.10.<br />
Fondazione Merz, Via Limone 24 Dia Beacon –ı 20.11.<br />
Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Diana Anselmo –ı 13.10.<br />
Fly on the Wall – Danielle McKinney –ı 13.10.<br />
Mohammed Sami –ı 13.10.<br />
The Otolith Group –ı 13.10.<br />
Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31, TO,<br />
*11 562 9911<br />
Italo Cremona<br />
–ı 15.9.<br />
Jacopo Benassi –ı 1.9.<br />
PAV – Parco Arte Vivente, Via Giordano Bruno 31 Marko Tadić – Heliopolis –ı 20.10.<br />
Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18 / D, TO, *11 429 0085 Davide Mineo 9.9.–19.10.<br />
Tremmezina Villa Carlotta, 2 Via Regina, CO L’Olimpo sul lago –ı 30.9.<br />
Urbino<br />
Galleria Nazionale delle Marche, Piazza Del Rinascimento, Federico Barocci –ı 6.10.<br />
13, PU<br />
Venezia Arsenale, Campo Arsenale Massimo Bartolini –ı 24.11.<br />
Complesso dell’Ospedaletto, 6691 Barbaria de le Tole, VE Nebula –ı 24.11.<br />
Espace Louis Vuitton, 1353 Calle Ridotto, VE Ernest Pignon-Ernest –ı 24.11.<br />
Fondazione Bevilacqua La Masa, Galleria di Piazza<br />
Betsabeé Romero –ı 1.9.<br />
San Marco 71 / c<br />
Fondazione Emilio e Annabianca Vedova, Dorsoduro 46 Amendola – Burri, Vedova, Nitsch –ı 24.11.<br />
Eduard Angeli –ı 24.11.<br />
Fondazione Giorgio Cini, Isola di San Giorgio Maggiore Chameleon, a Universal Everything 6.9.–8.9.<br />
project<br />
Fondazione Prada Venezia, Ca’ Corner della Regina,<br />
Christoph Büchel – Monte di Pietà –ı 24.11.<br />
Santa Croce 2215, VE<br />
Fondazione Querini-Stampalia, Castello 5252 A World of Many Worlds –ı 24.11.<br />
Yoo Youngkuk –ı 24.11.<br />
Galleria dell’Accademia Venezia, Campo de la Carità 1050, Willem de Kooning e l’Italia –ı 15.9.<br />
VE, *41 522 2247<br />
Giardini, Corderia dell’ Arsenale Stranieri Ovunque –ı 24.11.<br />
Le Stanze del Vetro, Isola di San Giorgio Maggiore 1<br />
Il Vetro di Murano e la Biennale<br />
–ı 24.11.<br />
di Venezia<br />
Le Stanze della Fotografia, Fondamenta San Giovanni, VE Helmut Newton – Legacy –ı 24.11.<br />
Museo Correr, Piazza San Marco 52 La Via della Scrittura –ı 15.10.<br />
Museo del vetro, Fondamenta Giustinian, 8 Federica Marangoni –ı 24.11.<br />
Padiglione Svizzero, Giardini di Castello, VE Super Superior Civilizations –ı 24.11.<br />
Palazzo Bonvicini – Fondation Valmont, 2161 Calle Agnello Ulysses – We Are All Heroes –ı 23.2.<br />
Palazzo Diedo, Fondamenta Trapolin, Cannaregio 2386, VE Janus –ı 24.11.<br />
Palazzo Fortuny, San Beneto / 3780 San Marco, VE Eva Jospin –ı 14.11.<br />
Palazzo Grassi, San Samuele 3231 Julie Mehretu –ı 6.1.<br />
Palazzo Mocenigo, Santa Croce 1992 Carla Tolomeo –ı 24.11.<br />
Marco Polo –ı 30.9.<br />
Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro Jean Cocteau, Jean Cocteau. –ı 16.9.<br />
Procuratie Vecchie, 119 Piazza San Marco, VE A World of Potential –ı 28.4.<br />
Andrzej Wróblewski (1927–1957) –ı 24.11.<br />
Robert Indiana –ı 24.11.<br />
Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Pierre Huyghe –ı 24.11.<br />
Salone Verde, Sestiere Santa Croce 2258, Calle della Regina Cosmic Garden –ı 24.11.<br />
146 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Venezia /<br />
Murano<br />
Liechtenstein *0423<br />
Spazio Berlendis, Calle Berlendis, VE Ydessa Hendeles – Grand Hotel –ı 24.11.<br />
Arsenale Institute for Politics of Representation,<br />
William Kentridge – Self-Portrait –ı 24.11.<br />
Riva Dei Sette Martiri, Castello 1430 / A, VE<br />
as a Coffee-Pot<br />
Ca’Foscari, Dorsoduro Daniele Calabi –ı 14.10.<br />
Ca’Pesaro, Santa Croce 2076 Armando Testa –ı 15.11.<br />
Chiara Dynys –ı 15.11.<br />
Istituto Santa Maria della Pietà, Calle Larga De Castelo,<br />
3701, VE<br />
Above Zobeide<br />
–ı 24.11.<br />
Peter Hujar –ı 24.11.<br />
La Biennale di Venezia, Giardini – Arsenale La Biennale di Venezia <strong>2024</strong> –ı 24.11.<br />
Museo di Palazzo Grimani, Ramo Grimani, 4858<br />
Karine N’guyen Van Tham,<br />
–ı 24.11.<br />
Parul Thacker<br />
Palazzo Cavalli Franchetti, Campo Santo Stefano 2847 Breasts (Seno) –ı 24.11.<br />
Palazzo delle Prigioni, Castello, 4209 (San Marco) Yuan Goang-Ming – Everyday War –ı 24.11.<br />
Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE I mondi di Marco Polo –ı 29.9.<br />
Tanarte, Castello 2125, VE Elias Sime –ı 24.11.<br />
Berengo Centre for Contemporary Art and Glass,<br />
Glasstress 8½ –ı 24.11.<br />
Campiello della Pescheria<br />
Vaduz<br />
Luxemburg *0352<br />
Luxemburg<br />
Monaco *0377<br />
Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />
Städtle 32, *235 0300<br />
Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077<br />
MUDAM / Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />
Eechelen, *4537 851<br />
Artist’s Choice – Bethan Huws<br />
–ı 1.9.<br />
Barry Le Va – In a State of Flux –ı 29.9.<br />
Die ganze Palette –ı 27.10.<br />
Im Kontext der Sammlung –<br />
20.9.–9.2.<br />
Georgia Sagri<br />
Visarte Liechtenstein –<br />
–ı 6.10.<br />
Triennale <strong>2024</strong><br />
Visarte Liechtenstein – Triennale<br />
–ı 6.10.<br />
<strong>2024</strong> – Strömungskräfte<br />
Agnieszka Kurant<br />
–ı 5.1.<br />
Jason Dodge –ı 8.9.<br />
Radical Software 20.9.–2.2.<br />
Xanti Schawinsky –ı 5.1.<br />
Monaco Grimaldi Forum Monaco, 10 av. Pincesse Grace Turner, le sublime héritage –ı 1.9.<br />
Villa Paloma, 54, blv. du Jardin Exotique, *98 981 962 Miquel Barceló – océanographe –ı 13.10.<br />
Villa Sauber, 17 Avenue Princesse Grace Pasolini en clair-obscur –ı 29.9.<br />
Norwegen *0047<br />
Oslo OsloBiennale, Myntgata 2 OsloBiennale –ı 31.12.<br />
Österreich *0043<br />
Bregenz Kunsthaus Bregenz, Karl-Tizian-Platz, *5574 485 940 Anne Imhof – Wish You Were Gay –ı 22.9.<br />
Dornbirn Flatz Museum – Zentrum für Photographie,<br />
No Limits – Körper, Performance & –ı 12.10.<br />
Marktstrasse 33, 2. Stock, *5572 306 4839<br />
Photographie<br />
Schuldig – Nicht Schuldig –ı 12.10.<br />
foryouandyourcustomers, 6 / 4 Marktstraße Ilse Aberer –ı 31.8.<br />
Marbod Fritsch –ı 31.8.<br />
Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9, *5572 55 044 Angela Glajcar – Flashback –ı 1.12.<br />
Graz Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Günter Brus – Ein irrer Wisch –ı 6.10.<br />
Janz Franz –ı 27.10.<br />
Halle für Kunst Steiermark, Burgring 2, *316 740 084 Every Romance Is a Repair –<br />
–ı 1.9.<br />
Isabel Lewis, Dirk Bell<br />
Franz Kapfer: Atlanten –ı 1.9.<br />
AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / NORWEGEN / ÖSTERREICH 147
Lustenau — Philipp Fleischmann,<br />
DOCK 20 © ProLitteris<br />
Wien — Max Kurzweil, Wien Museum.<br />
Foto: B. und P. Kainz<br />
Krems<br />
Zeit Kunst Niederösterreich Krems,<br />
Monocolor – Screen – Space –ı 10.11.<br />
Dominikanerkirche / Körnermarkt 14<br />
Linz galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36 aircube 5 selection 2014–2018 –ı 30.9.<br />
Jorge Adrian Pruna Ginesta –ı 31.10.<br />
Lustenau Dock 20 – Kunstraum und Sammlung Hollenstein,<br />
Philipp Fleischmann 7.9.–7.12.<br />
Pontenstrasse 20<br />
Salzburg Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 296 Anti / Körper –ı 28.9.<br />
Lillian Birnbaum, Heidi Harsieber –ı 28.9.<br />
Wien Albertina Modern, Karlsplatz 5 Eva Beresin – Thick Air –ı 15.9.<br />
Wien Museum, Karlsplatz 8 Klimt, Stuck, Liebermann –ı 13.10.<br />
Wiener Aktionismus Museum, Weihburggasse, 26 Was ist Wiener Aktionismus? –ı 31.1.<br />
foryouandyourcustomers, Köstlergasse 6–8 Käthe Schönle –ı 26.9.<br />
Serbien *0381<br />
Pančevo National Museum Pančevo, Trg kralja Petra I 7 Dieter Mammel – Lifeline –ı 28.9.<br />
Spanien *0034<br />
Almería<br />
Centro Andaluz de la Fotografía, 9 Calle Pintor Díaz<br />
Molina, AL<br />
Juan Manuel Díaz Burgos<br />
–ı 8.9.<br />
Susana Girón – Unlimited Youth –ı 8.9.<br />
Badajoz Meiac, C. Museo, s / n, BA Raúl Belinchòn –ı 1.12.<br />
Barcelona Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas Desde la frontera<br />
–ı 8.9.<br />
6–8, B, *93 476 8600<br />
Horizonte y límite –ı 1.9.<br />
Centre Cultural Tecla Sala, Avinguda de J. Tarradellas, 44 Archive in / as Storm –ı 15.9.<br />
Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 Màquines del temps –ı 8.9.<br />
Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5, B,<br />
*93 306 4100<br />
Agnès Varda<br />
–ı 8.12.<br />
Suburbia –ı 8.9.<br />
Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, B, *93 487 0315 Antoni Tàpies – La pràctica de l’art –ı 12.1.<br />
Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, B, *93 443 9470 Danielle Brathwaite-Shirley –ı 20.10.<br />
Joaquim Gomis –ı 10.11.<br />
Tuan Andrew Nguyen –ı 24.9.<br />
KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, B,<br />
*932 723 180<br />
La Virreina Centre de la Imatge, La Rambla 99, B,<br />
*93 316 1000<br />
Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1, B,<br />
*93 412 0810<br />
Louis Stettner<br />
Paz Errázuriz<br />
–ı 15.9.<br />
–ı 15.9.<br />
Jeff Wall – Contes possibles<br />
–ı 13.10.<br />
Raisa Maudit –ı 13.10.<br />
Jordi Colomer<br />
–ı 24.9.<br />
Mari Chordà –ı 12.1.<br />
Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Adolf Fargndi –ı 20.10.<br />
Suzanne Valadon –ı 1.9.<br />
Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, B,<br />
*93 319 6902<br />
Ana Mas Projects, Carrer D’isaac Peral, 7, L’Hospitalet de<br />
Llobregat, B<br />
Bernard Plossu<br />
Fernande Olivier<br />
–ı 15.9.<br />
–ı 6.10.<br />
Michael Lawton – Enodia<br />
19.9.–31.10.<br />
Rita Sala –ı 6.9.<br />
Carles Taché, Consell de Cent, 290 Cristina Krah –ı 6.9.<br />
148 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Lúa Coderch 19.9.–9.11.<br />
Paula Artés –ı 3.9.<br />
Galería Zielinsky, 10 Passatge de Mercader, B Claudio Goulart 19.9.–22.9.<br />
Marina Camargo –ı 6.9.<br />
Manifesta 15 Barcelona, verschiedene Standorte, B Manifesta 15 Barcelona 8.9.–24.11.<br />
Mayoral Espai d’Art, Plaça Major, 23 Alícia Vogel –ı 6.9.<br />
Mirador Torre Glòries, Avinguda Diagonal 211, B Tomás Saraceno –ı 31.12.<br />
ProjecteSD, Passatge Mercader 8, B, *93 488 1360 Jochen Lempert 19.9.–22.9.<br />
RocioSantaCruz, 627 Gran Via de les Corts Catalanes, B Guillem Coma –ı 3.9.<br />
Senda, 32 Carrer de Trafalgar, B Gino Rubert 19.9.–9.11.<br />
Barcelona Suburbia Contemporary, Carrer de Valencia, 345, B Gianluca Iadema 19.9.–22.9.<br />
Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Artistas en residencia 2023 / 24 –ı 8.9.<br />
Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Anthony McCall – Split Second –ı 10.11.<br />
Martha Jungwirth –ı 22.9.<br />
Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2<br />
Eduardo Chillida – Godofredo<br />
–ı 21.10.<br />
Ortega Muñoz<br />
Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s / n. Jonathan Hammer –ı 29.9.<br />
Lorena Amorós –ı 29.9.<br />
Castellón Espai d’Art Contemporani, Carrer Prim s / n, CS Chicks on Speed – Utopia 13.9.–29.12.<br />
Coruña Fundación Luis Seoane, San Francisco, s / n. La táctica del colibrí –ı 13.10.<br />
Victoria Gil – Coser el río –ı 1.9.<br />
Cuenca Fundación Antonio Pérez, Calle de Julián Romero 20 Carmen Álvarez-Coto –ı 29.9.<br />
Keiko Mataki –ı 29.9.<br />
Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Jordi Teixidor – Obra sobre papel –ı 22.9.<br />
Cáceres<br />
Gijón<br />
Centro de Artes Visuales Fundación Helga de Alvear,<br />
Pizarro 8, CC<br />
LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados,<br />
121<br />
Susan Hiller – Dedicado a lo<br />
–ı 21.10.<br />
desconocido<br />
Arte Asturiano en Residencia<br />
–ı 15.9.<br />
Milennials –ı 31.12.<br />
Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12 L’idiota –ı 13.10.<br />
Vacances amb Franco –ı 6.10.<br />
Hospitalet de Ethall, Salvador, 24, B<br />
Llobregat<br />
Huesca Centro de Arte y Naturaleza CDAN, C / Doctor Artero, s / n,<br />
HU, *974 239 893<br />
Mal de aire<br />
–ı 6.9.<br />
Rasmus Nilausen – Idée Fixe 19.9.–22.9.<br />
Javier Vallhonrat –ı 13.10.<br />
Líneas en el tiempo –ı 13.10.<br />
Illa del Rei Hauser & Wirth Menorca, Diseminado Illa del Rei, PM Roni Horn, Eduardo Chillida –ı 27.10.<br />
L’Hospitalet de<br />
Llobregat<br />
Las Palmas de<br />
G.C.<br />
León<br />
Nogueras Blanchard, 7 Carrer Isaac Peral, B<br />
CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13,<br />
GC, *92 831 1824<br />
MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />
los Reyes Leoneses 24, LE, *987 090 000<br />
Mercedes Azpilicueta<br />
Richard Wentworth<br />
–ı 14.9.<br />
19.9.–22.9.<br />
Carlos Garaicoa<br />
–ı 15.9.<br />
Karlo Andrei Ibarra –ı 6.10.<br />
Fenómenos<br />
–ı 15.9.<br />
María Luisa Fernández –ı 13.10.<br />
Pipilotti Rist –ı 13.10.<br />
Prudencio Irazabal –ı 13.10.<br />
Lleida La Panera Centre d’Art, Pl. de la Panera 2 Regina José Galindo –ı 29.9.<br />
Madrid Casa Arabe, Alcalà 62, M, *91 563 30 66 Paisajes efímeros del sol (PHE24) –ı 15.9.<br />
CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Barbara Brändli (PHE24) –ı 22.9.<br />
Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42 Masahisa Fukase (PHE24) –ı 8.9.<br />
El Águila, RamÍrez de Prado 3 Javier Campano (PHE24) –ı 8.9.<br />
Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23 Paul Durand-Ruel 19.9.–5.1.<br />
Fundación Telefónica, Fuencarral 3 Miradas que comunican –ı 12.1.<br />
Matadero, Paseo de Chopera 12, M, *91 480 4968 Jenna Sutela –ı 15.12.<br />
↗ kunstbulletin.ch/agenda<br />
AGENDA // ÖSTERREICH / SERBIEN / SPANIEN 149
Madrid /<br />
Mostoles<br />
Museo ICO, Zorrila, 3, M, *91 420 1242 Iwan Baan (PHE24) –ı 8.9.<br />
Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52 Eva Lootz –ı 2.9.<br />
Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 Rosario Velasco –ı 15.9.<br />
Palacio Velázquez, Parque del Retiro James Lee Byars –ı 1.9.<br />
Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, M Jacobo Castellano 12.9.–12.1.<br />
1 Mira Madrid, 16 Calle de Argumosa, M Patricia Gómez & María Jesús 12.9.–2.11.<br />
González<br />
Blanca Berlín Galería, 28 Calle del Limón, M Cecilia Paredes 12.9.–2.11.<br />
Camara oscura, c / Alameda, 16 Roger Ballen 12.9.–30.11.<br />
Casado Santapau, 10 Calle de Piamonte, M Lothar Hempel 12.9.–29.10.<br />
Espacio Minimo, Doctor Fourquet 17 Liliana Porter 12.9.–8.11.<br />
Freijo Gallery, 46 Calle de Zurbano, M, *91 310 30 70 Claudio Zulian 12.9.–19.10.<br />
Galería Ehrhardt Flórez, 11 Calle de San Lorenzo, M Peppi Bottrop 12.9.–5.11.<br />
Galería Elba Benitez, San Lorenzo 11 Vik Muniz 12.9.–9.11.<br />
Galería Elvira González, General Castaños, 3 Juan Uslé 12.9.–2.11.<br />
Galería Fernando Pradilla, Calle De Claudio Coello, 20, M Cruz Novillo 5.9.–11.10.<br />
Galería Silvestre, 21 Calle del Doctor Fourquet, M Así que pasen 10 años 12.9.–8.11.<br />
Juan Silió, 20 Calle del Doctor Fourquet, M Miguel Ángel Tornero 12.9.–8.11.<br />
La Caja Negra, 17 Calle de Fernando VI, M Mapa y paisaje 12.9.–16.11.<br />
Max Estrella, 6 Calle de Santo Tomé, M Nacho Martín Silva 12.9.–9.11.<br />
NoguerasBlanchard Madrid, 4 Calle del Doctor Fourquet José María Sicilia 12.9.–9.11.<br />
PHotoEspaña, Alameda 9<br />
International Festival of<br />
–ı 29.9.<br />
Photography (PHE24)<br />
Sabrina Amrani, 52 Calle Sallaberry, M, *916 217 859 :mentalKLINIK 12.9.–9.11.<br />
Alexandra Karakashian 12.9.–2.11.<br />
CA2M Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la<br />
Teresa Solar Abboud –ı 1.9.<br />
Constitución 23, M, *91 276 0221<br />
Málaga Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania Matías Sánchez –ı 10.9.<br />
Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8 Joel Meyerowitz –ı 15.12.<br />
Maria Blanchard –ı 29.9.<br />
Navarra Museo Oteiza, Calle de la Cuesta, 7, NA Agustina Otero –ı 24.11.<br />
Palma de<br />
Mallorca<br />
Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10<br />
Ana Laura Aláez<br />
–ı 1.9.<br />
Gonzalo Elvira –ı 29.9.<br />
Sida 21.9.–12.1.<br />
Museu Fundación Juan March Palma, Sant Miquel 11, PM Zóbel – Memoria de un instante –ı 19.10.<br />
Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Anastasia Samoylova –ı 13.10.<br />
Irene de Andrés –ı 13.10.<br />
San Sebastián San Telmo Museum, Zuloaga Square, 1 Chillida y las Artes –ı 29.9.<br />
Una conversación –ı 29.9.<br />
Santa Cruz de<br />
Tenerifa<br />
Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de<br />
San Sebastian 10<br />
Nela Ochoa<br />
–ı 1.9.<br />
Oscar Domínguez –ı 24.11.<br />
Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s / n, S Retratos – Esencia y expresión –ı 20.10.<br />
Shilpa Gupta –ı 8.9.<br />
Silvia Bächli – Partitura –ı 20.10.<br />
Santiago de<br />
Compostela<br />
Segovia<br />
Sevilla<br />
CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />
s / n<br />
Antón Lamazares<br />
–ı 1.9.<br />
Concha Jerez e José Iges –ı 1.9.<br />
Mayte Vieta – O son do mar 20.9.–19.1.<br />
Salto Cuántico –ı 2.2.<br />
Fondación Eugenio Granell, Plaza del Toral s / n. Amparo Segarra –ı 29.1.<br />
Philip West –ı 15.9.<br />
Philip West – El cuerpo de<br />
la máquina<br />
–ı 9.1.<br />
Museo de Arte Contemp. Esteban Vicente, Plazueal de<br />
Bellas Artes s / n<br />
CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />
Monasterio de la Cartuja, SE, *955 037 070<br />
Clara Carvajal<br />
Hugo Fontela<br />
–ı 15.9.<br />
–ı 15.9.<br />
Delcy Morelos<br />
–ı 9.3.<br />
Ignasi Aballí –ı 10.11.<br />
Manuel Salinas –ı 22.9.<br />
150 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
Opavivará! – Rede social 20.9.–9.2.<br />
Territorios – Arte Latinoamericano –ı 1.9.<br />
CaixaForum Sevilla, C. C. Torre Sevilla, Calle López Pintado Veneradas y temidas –ı 27.10.<br />
Toledo Corpo – Toledo, 1 Paseo Miradero, TO Bernardí Roig –ı 31.12.<br />
Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Carolina Caycedo –ı 13.10.<br />
El poder con que saltamos juntas –ı 29.9.<br />
Josep Renau –ı 8.9.<br />
Julio González –ı 12.1.<br />
Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Bosco Caride –ı 15.9.<br />
Montehermoso, Fray Zacarías Martínez 2 Néstor Basterretxea –ı 29.9.<br />
Zaragoza IAACC Pablo Serrano, Paseo De María Agustín 20, Z Juana Francés –ı 1.2.<br />
Vereinigtes Königreich *0044<br />
Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane Sahjan Kooner, Gary Zhexi Zhang, –ı 31.12.<br />
Sophie Chapman<br />
Ikon Gallery, 1 Oozells Square Dion Kitson – Rue Britannia –ı 8.9.<br />
Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Garth Gratrix –ı 7.9.<br />
Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road Donald Rodney – Visceral Canker –ı 8.9.<br />
Bruton<br />
Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane, Phyllida Barlow – Unscripted –ı 5.1.<br />
*1749 814 060<br />
Cardiff g39, Oxford St Jerwood Survey III –ı 7.9.<br />
Derry~<br />
CCA Derry~Londonderry, 10–12 Artillery St Strata –ı 21.9.<br />
Londonderry<br />
Leeds Henry Moore Institute, 74 The Headrow, *113 234 3158 Hany Armanious – Stone Soup –ı 3.11.<br />
Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers Roxy Topia, Paddy Gould –ı 29.9.<br />
Fact Liverpool, 88 Wood Street R.I.P. Germain & Sara Sadik –ı 13.10.<br />
London Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 Francis Alÿs – Ricochets –ı 1.9.<br />
Camden Arts Centre, Arkwright Road Lonnie Holley –ı 15.9.<br />
Design Museum London, 224–238 Kensington High St Enzo Mari –ı 8.9.<br />
Horniman Museum and Gardens, London Road 100,<br />
Naomi Hobson –ı 28.11.<br />
Greater London<br />
ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Rheim Alkadhi – Templates for<br />
–ı 8.9.<br />
Liberation<br />
Royal Institute of British Architects, 66 Portland Place Raise the Roof –ı 21.9.<br />
Serpentine Galleries (North), West Carriage Drive,<br />
Greater London<br />
Judy Chicago – Revelations –ı 1.9.<br />
Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens,<br />
*20 7402 6075<br />
Yinka Shonibare CBE – Suspended<br />
States<br />
South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Firelei Báez –ı 8.9.<br />
Tate Britain, Millbank Alvaro Barrington –ı 10.11.<br />
Now You See Us –ı 13.10.<br />
Turner Prize <strong>2024</strong> 25.9.–16.2.<br />
Tate Modern, Bankside Expressionists –ı 20.10.<br />
Yoko Ono – Music of the Mind –ı 1.9.<br />
Zanele Muholi –ı 26.1.<br />
Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Fragile Beauty –ı 5.1.<br />
Japan – Myths to manga –ı 8.9.<br />
Tropical Modernism –ı 22.9.<br />
Whitechapel, 80–82 Whitechapel High St., *20 7522 7888 Gavin Jantjes – To Be Free! –ı 1.9.<br />
Peter Kennard – Archive of Dissent –ı 12.1.<br />
Austrian Cultural Forum, 28 Rutland Gate, *20 225 0470 Artist Lunch Box –ı 1.1.<br />
Chelsea space, 16 John Islip Street Kate Morrell –ı 4.2.<br />
Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road Simnikiwe Buhlungu 6.9.–3.11.<br />
Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Rahima Gambo –ı 8.9.<br />
Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Digital Art School –ı 10.9.<br />
Iniva (Institute of International Visual Arts), Rivington Place Maria Amidu –ı 8.9.<br />
Kate Macgarry, 27 Old Nichol St. Rana Begum 13.9.–26.10.<br />
–ı 1.9.<br />
AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 151
Maureen Paley, 21 Herald Street Alexandra Bircken 19.9.–9.11.<br />
The Approach, 47 Approach Rd. John Stezaker – Spell 6.9.–28.9.<br />
Manchester Home, 70 Oxford St., *161 228 7621 Brass Art – rock, quiver and bend –ı 1.9.<br />
Margate Turner Contemporary, The Rendezvous Ed Clark –ı 1.9.<br />
Middlesbrough mima, Centre Square Working Lives –ı 29.9.<br />
Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross Claudia Martínez Garay –ı 8.9.<br />
Hamid Zénati – Two Steps at a Time –ı 8.9.<br />
Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue After the End of History –ı 14.9.<br />
Sea Essex<br />
Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton Leilah Babirye – Obumu (Unity) –ı 8.9.<br />
The Hepworth, Gallery Walk Igshaan Adams – Weerhoud –ı 3.11.<br />
Ronald Moody – Sculpting Life –ı 3.11.<br />
Sylvia Snowden – Painting Humanity –ı 3.11.<br />
Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Carlos Bunga – Citizen of the World –ı 27.10.<br />
Daniella Turbin –ı 6.10.<br />
Hongkong *0852<br />
Hong Kong Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16 / F, H Queen’s, 80<br />
Queen’s Road Central, Hong Kong Island<br />
Tetsumi Kudo –ı 31.8.<br />
Südafrika *0027<br />
Kapstadt<br />
Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, V&A Waterfont,<br />
S Arm Road, *87 350 4777<br />
Vereinigte Staaten *0001<br />
Seekers, Seers, Soothsayers –ı 13.10.<br />
Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250 Art Wall / Rose D’Amato –ı 15.12.<br />
Joon Kwak – Resistance Pleasure –ı 15.12.<br />
Boston<br />
Chicago<br />
Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St.,<br />
MA, *617 266 5152<br />
Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />
*617 267 9300<br />
Museum of Contemporary Art Chicago, 220 East Chicago<br />
Av., MI, *312 280 2660<br />
Igshaan Adams<br />
Wordplay<br />
–ı 15.2.<br />
–ı 5.1.<br />
Dalí – Disruption and Devotion<br />
–ı 1.12.<br />
Songs for Modern Japan –ı 2.9.<br />
Toshiko Takaezu – Shaping<br />
–ı 29.9.<br />
Abstraction<br />
Nicole Eisenman – What Happened –ı 22.9.<br />
Virginia Jaramillo –ı 5.1.<br />
Denver Denver Art Museum, 100 W 14 th Avenue Pkwy Alma Thomas 8.9.–12.1.<br />
Detroit Museum of Contemporary Art Detroit, 4454 Woodward Ave Lakela Brown –ı 4.10.<br />
Houston<br />
Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose<br />
Blvd., TX, *713 284 8250<br />
Theaster Gates – The Gift and<br />
The Renege<br />
–ı 20.10.<br />
The Menil Collection, 1515 Sul Ross Wall Drawing Series – Marc Bauer –ı 25.9.<br />
Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, NY,<br />
*718 784 2084<br />
Hard Ground<br />
–ı 14.10.<br />
Little Manila Queens – Mabuhay! –ı 21.10.<br />
Melissa Cody –ı 9.9.<br />
Pacita Abad –ı 2.9.<br />
Los Angeles ICA LA, East 7 th Street 1717, CA Kathryn Andrews 7.9.–17.11.<br />
MOCA Pacific Design Center, 8687 Melrose Avenue Olafur Eliasson – Open 15.9.–6.7.<br />
The Getty Center, 1200 Getty Center Drive Abstracted Light –ı 24.11.<br />
Lumen – Helen Pashgian –ı 26.1.<br />
Sculpting with Light –<br />
–ı 24.11.<br />
Contemporary Artists and<br />
Holography<br />
Hauser & Wirth Downtown Los Angeles, 901 East 3 rd Street Jason Rhoades –ı 14.1.<br />
New York Bronx Museum of Arts, 1040 Grand Concourse at<br />
165 th Street<br />
Futura 2000 – Breaking out 1.9.–30.3.<br />
MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West 53 th<br />
Street, NY, *212 708 9400<br />
Alex Katz<br />
–ı 8.9.<br />
Crafting Modernity –ı 22.9.<br />
Crafting Modernity –ı 10.11.<br />
152 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
1/3 quer 1/6 quer 1/6 quer<br />
Präsenz kann sich jede:r leisten<br />
Figures and Forms –ı 31.5.<br />
Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park Lyle Ashton Harris –ı 22.9.<br />
Im Heft und auf kunstbulletin.ch<br />
Nsenga Knight –ı 19.1.<br />
Jahresabo S. Institutionen: R. Guggenheim Museum, CHF 107165.– Fifth Avenue / € 150.– (inkl. Jenny Porto Holzer Ausland)<br />
– Light Line –ı 29.9.<br />
Whitney Museum, 99 Gansevoort Street Survival Piece #5 –ı 5.1.<br />
Wanda Gág –ı 21.12.<br />
Delacave Association For Art, Bronx, NY<br />
New York / USA: #870.F7 – Stuart 8.9.–8.9.<br />
Alexander Schibli<br />
San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street,<br />
CA, *415 357 4000<br />
Yayoi Kusama – Infinite Love –ı 7.9.<br />
Messen und Auktionen<br />
Zürich Kongresshaus, Claridenstrasse 5 / Eingang K Art International Zurich <strong>2024</strong> 11.10.–13.10.<br />
Schuler Auktionen, Seestr. 341, *43 399 7044 <strong>September</strong>-Auktionen <strong>2024</strong> 12.9.–18.9.<br />
Werkstadt-Zürich, Hohlstrasse 400 Art Salon Zürich <strong>2024</strong> 23.10.–27.10.<br />
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København Lokomotivværkstedet, Otto Busses Vej, 5a Enter Art Fair Kopenhagen –ı 1.9.<br />
Paris Grand Palais Éphémère, Place Joffre Paris + par Art Basel <strong>2024</strong> 18.10.–20.10.<br />
Seoul COEX World Trade Center, Hall A&B / 1 st Floor Frieze Seoul <strong>2024</strong> 4.9.–7.9.<br />
New York Javits Center, 429 11 th Ave, NY The Armory Show <strong>2024</strong> 6.9.–8.9.<br />
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6 <strong>Kunstbulletin</strong> 2022<br />
Füller Agenda — Präsenz<br />
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154 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong><br />
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Zürich | ZH<br />
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Herbstfest am Samstag, 7. Sept. <strong>2024</strong><br />
im Laden in Unterentfelden und Münchwilen.<br />
Das wöchentliche eJournal vom meistgelesenen<br />
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Juan Pablo Garcia Sossa<br />
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Vernissage<br />
hek.ch<br />
HEK (Haus der Elektronischen Künste)<br />
Freilager-Platz 9<br />
4142 Münchenstein<br />
mcww/memeclassworldwide<br />
Anna Ehrenstein<br />
Mary Maggic<br />
31.8.–17.11.<strong>2024</strong><br />
ISSA – Island School of Social Autonomy<br />
Rashaad Newsome<br />
Nicole L’Huillier<br />
Freitag, 30. August <strong>2024</strong><br />
19 Uhr<br />
Alice Yuan Zhang<br />
Caroline Sinders<br />
Nascent<br />
Heather Dewey-Hagborg<br />
Yo-Yo Lin<br />
Das HEK wird unterstützt von:<br />
Die Ausstellung wird<br />
unterstützt von:<br />
Kunst<br />
Raum<br />
Riehen<br />
Eleonore Peduzzi Riva:<br />
designer, architetto e consulente<br />
7. <strong>September</strong> bis 10. November <strong>2024</strong><br />
Inszeniert und kuratiert von Matylda Krzykowski<br />
Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />
Kunst Raum Riehen<br />
Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />
kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />
Noch bis 15. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />
ALL OVER. Malerei und Zeichnung<br />
von Gergana Mantscheva<br />
Neubau<br />
Kunst und Krieg. Zum 90. Geburtstag<br />
von Schang Hutter (1934–2021)<br />
Villa Girard<br />
If You See<br />
Me Stumble<br />
Milva<br />
Stutz<br />
29.08. –17.11.<strong>2024</strong><br />
Lou<br />
Masduraud<br />
What<br />
Cracks?<br />
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Delia R. Ferraro<br />
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Kunsthaus Grenchen<br />
Bahnhofstrasse 53, Postfach 603<br />
CH-2540 Grenchen<br />
info@kunsthausgrenchen.ch<br />
www.kunsthausgrenchen.ch<br />
156 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
is 6.10.24<br />
bis 6.10.24<br />
bis 6.10.24<br />
bis 9.3.25<br />
Dunja Herzog<br />
Marie Velardi<br />
Amanda Tröndle-<br />
Engel & Oskar<br />
Tröndle<br />
Fokus Sammlung<br />
Berge versetzen<br />
Maja Rieder<br />
mezzo e doppio<br />
30. August bis 29. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />
Ausstellungsraum Hübelistrasse 30, Olten<br />
Kunsthaus Interlaken<br />
15. <strong>September</strong> bis 17. November 24<br />
Kunstmuseum Solothurn<br />
Werkhofstrasse 30<br />
4500 Solothurn<br />
DI – FR 11–17 Uhr,<br />
SA & SO 10–17 Uhr<br />
+41 32 626 93 80<br />
kunstmuseum@solothurn.ch<br />
<strong>Kunstbulletin</strong>: 62 × 59 mm (quer)<br />
Samuel Buri, Hüttlenen. Foto: Serge Hasenböhler Basel, 2023 © <strong>2024</strong> ProLitteris, Zürich<br />
Souvenir de<br />
Rosenlaui<br />
Brügger, Borter, Calame, Diday, Di Fulvio<br />
Ellmerer, Ewald, Flotron, Hari, Hodler, Koch<br />
Morach, Stähli, Winterlin, Wolf, Zät u.a.<br />
www.kunsthausinterlaken.ch<br />
Joseph Anton Koch: Das Wetterhorn von der Rosenlaui aus | 1824<br />
Kunst Museum Winterthur, Sammlung Oskar Reinhardt. Foto: SIK-ISEA, Zürich (Philipp Hitz)<br />
BASEL / BERN / SOLOTHURN 157
30.08. —<br />
20.10.<strong>2024</strong><br />
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6045 Meggen<br />
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25. August bis 15. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />
Herrengasse 8<br />
4710 Balsthal<br />
Öffnungszeiten:<br />
FR 18–21 Uhr<br />
SA 15–18 Uhr<br />
SO 11–14 Uhr<br />
galerie-roessli.ch<br />
Dorfpl. 11, 6370 Stans<br />
Do / Fr 15 bis 18 Uhr<br />
Sa / So 13 bis 16 Uhr<br />
www.galeriestans.ch<br />
Erwin Hofstetter &<br />
Henri Spaeti<br />
«Zwiesprache»<br />
24. August bis<br />
29. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />
Thi My Lien Nguyen<br />
1. 9. – 12.10. <strong>2024</strong><br />
Điệp<br />
Thị<br />
Nuyễn<br />
Mai<br />
Nuyễn-Võ Thị Như<br />
Đáo Thị Giói<br />
Nuyễn-Võ Thị Mạnh<br />
Vernissage 31.8. <strong>2024</strong><br />
11.00 – 18.00 Uhr<br />
Lê Thị Gái<br />
The Women Who<br />
Came Before Us<br />
Nuyễn Thị Hiền Thân Thị Ánh<br />
Nuyễn Thị Nhinh<br />
sic! Elephanthouse<br />
Neustadtstrasse 14, 6003 Luzern<br />
Do/Fr 16.00 – 19.00, Sa 14.00 – 17.00<br />
158 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
PAul<br />
landen<br />
28.09. - 27.10. <strong>2024</strong><br />
Paul Wiedmer<br />
Wiedmer Landenberg - Sarnen<br />
Do. - So. 14:00 - 17:00 berg<br />
www.paulwiedmer.com<br />
JOHANN<br />
MELCHIOR<br />
WYRSCH<br />
Frauenbildnisse<br />
10. Zuger Kunstnacht<br />
28. SEPTEMBER <strong>2024</strong><br />
17 – 24 UHR<br />
Zum zehnten Mal öffnen Museen,<br />
Galerien, Kulturhäuser und Kunstprojekte<br />
in Zug, Baar und Cham<br />
ihre Türen bis Mitternacht.<br />
www.zugerkunstnacht.ch<br />
22. Juni<br />
— 29. Sept.<br />
<strong>2024</strong><br />
Nidwaldner<br />
Museum<br />
Winkelriedhaus<br />
BERN / INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ 159
6.<br />
<strong>September</strong> bis<br />
29.<br />
<strong>September</strong><br />
<strong>2024</strong><br />
Raoul Doré<br />
Städtische Ausstellung im<br />
Lagerhaus, Architektur Forum<br />
Ostschweiz, Davidstrasse 40,<br />
9000 St.Gallen,<br />
Dienstag bis Sonntag 14–17 Uhr<br />
DITESHEIM & MAFFEI<br />
Fine Art<br />
Éloge du pastel<br />
vernissage le jeudi 12 septembre de 17 h à 20 h<br />
exposition du 13 septembre au 26 octobre <strong>2024</strong><br />
artistes exposés:<br />
Atlan, Angeli, Bissier, Edmondson,<br />
Celan Lestrange, Giacometti, Kimura,<br />
Kral, Lellouche, Monod, Music,<br />
Olivier O. Olivier, Ortner, Pierre Edouard,<br />
Petlin, Skira, Sécheret, Szafran, Wolf.<br />
Andreas Hofer<br />
noch bis 6. Oktober<br />
nebenan<br />
Ying Xu<br />
The Nature of Existence<br />
Haviva Jacobson<br />
Fliessen<br />
Eintritt frei...<br />
Kulturzentrum Kammgarn<br />
Do 18 – 20 Uhr<br />
Baumgartenstrasse www.vebikus.ch Fr 16 – 18 Uhr<br />
CH – 8201 Schaffhausen<br />
Sa / So 12 – 16 Uhr<br />
8, rue du Château CH- 2000 Neuchâtel<br />
+41 32 724 57 00<br />
info@galerieditesheim.ch<br />
ma–ven 14–18 h sa 10–12 / 14–17 h<br />
160 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong><br />
art-tv.ch<br />
das kulturfernsehen im netz
DITESHEIM & MAFFEI<br />
Fine Art<br />
8, rue du Château, 2000 Neuchâtel<br />
JULIUS BISSIER<br />
tempera et encres sur papier<br />
vernissage le jeudi 12 septembre de 17 h à 20 h<br />
exposition du 13 septembre au 26 octobre <strong>2024</strong><br />
catalogue sur demande<br />
+41 32 724 57 00<br />
info@galerieditesheim.ch<br />
ma–ven 14 –18 h, sa 10 –12/14 –17 h<br />
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OSTSCHWEIZ / WESTSCHWEIZ / ZÜRICH 161
28 / 09 Open Studios & Talk /<br />
/ / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / /<br />
26 / 10 Finissage /<br />
/ / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / /<br />
Reto Steiner<br />
Formwild<br />
31.08. – 12.10.<strong>2024</strong><br />
Vernissage<br />
Freitag, 30. August <strong>2024</strong>, 18–21 Uhr<br />
Gruppenausstellung /<br />
/ / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / /<br />
Ateliers & Skulpturenpark /<br />
Steinmaur /<br />
/ / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / /<br />
Birmensdorferstrasse 299, 8055 Zürich<br />
www.koenigbuero.ch<br />
31. AUGUST – 21. DEZEMBER <strong>2024</strong><br />
MEINE BÜHNE IST<br />
DAS PAPIER<br />
DIE THEATERZEICHNUNGEN VON<br />
HANNY FRIES<br />
«Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie» von Max Frisch, 1953<br />
Helmhaus<br />
Bis 15.9.<strong>2024</strong><br />
Kunststipendien<br />
der Stadt Zürich<br />
<strong>2024</strong><br />
7.9.<strong>2024</strong><br />
ab 18 Uhr<br />
Stipendien-Karaoke<br />
und Community-<br />
Center-Bar<br />
ATELIER RIGHINI | FRIES<br />
Do 16 – 19 Uhr | Sa 10 – 17 Uhr | Eintritt frei<br />
Klosbachstrasse 150, 8032 Zürich<br />
www.righini-fries.ch<br />
Di–So: 11–18 Uhr<br />
Do: 11–20 Uhr<br />
Limmatquai 31<br />
8001 Zürich<br />
helmhaus.org<br />
162 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
MARTINA VON<br />
SCHULTHESS<br />
DIE SONNENTRÄGERIN<br />
31.8. – 9.11.<strong>2024</strong><br />
VERNISSAGE<br />
Fr, 30. August <strong>2024</strong><br />
18 bis 20 Uhr<br />
LICHT IM PAPIER.<br />
DIE DRUCKGRAPHIK VON<br />
JAMES TURRELL<br />
21. AUGUST — 10. NOVEMBER <strong>2024</strong><br />
Graphische Sammlung ETH Zürich<br />
Mo − So 10 − 17 Uhr, www.gs.ethz.ch<br />
Die Graphische Sammlung befindet<br />
sich im Hauptgebäude der ETH Zürich.<br />
Rämistrasse 30, 8001 Zürich<br />
www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />
LA FONDATION ALBERT CHAVAZ<br />
Met au concours<br />
LE PRIX ALBERT CHAVAZ 2025<br />
Le prix de Fr. 10’000 récompensera un/e<br />
artiste dans le domaine des arts visuels.<br />
Ouvert aux artistes d’origine valaisanne<br />
domicilié/es en Valais ou hors canton, et les<br />
artistes quelle que soient leur nationalité mais<br />
établi/es en Valais depuis au moins 3 ans.<br />
Dossier à déposer jusqu’au 29.11.24.<br />
Attribution du prix juin 2025.<br />
Les artistes sont invités à s’inscrire et<br />
demander le réglement du prix, par mail :<br />
denis.chavaz@netplus.ch<br />
Kunst- und Kulturstiftung Uri<br />
AUSSCHREIBUNG <strong>2024</strong><br />
Die Kunst- und Kulturstiftung Uri lädt Urner Kunst- und<br />
Kulturschaffende (Bildende Kunst, Musik, Literatur,<br />
Tanz, Theater, Film, Foto und Neue Medien) ein, sich für<br />
das Urner Werkjahr, einen Aufenthalt im Zentralschweizer<br />
New-York-Atelier (2026) oder für Werkund<br />
Förderungsbeiträge zu bewerben.<br />
Bewerbungsunterlagen unter www.ur.ch<br />
(Suchbegriff: Kunst- und Kulturstiftung).<br />
Letzter Eingabetermin: 27. <strong>September</strong> <strong>2024</strong>.<br />
Auskunft erteilt Ralph Aschwanden: Tel. 041 875 20 96 oder<br />
E-Mail: ralph.aschwanden@ur.ch<br />
ZÜRICH 163
Zentralschweizer<br />
Atelier in New York<br />
für den Zeitraum Januar bis Dezember 2026<br />
Professionelle Kunstschaffende aller Sparten<br />
aus den Kantonen Schwyz, Uri und Zug können<br />
sich um einen viermonatigen Aufenthalt im Zentralschweizer<br />
Atelier in New York bewerben. Der<br />
Aufenthalt umfasst die unentgeltliche Benützung<br />
des Wohnateliers sowie einen Reise- und Lebenskostenzuschuss.<br />
Anmeldung und Teilnahmebedingungen: www.zg.ch/kultur<br />
Bewerbungen können nur online eingereicht werden.<br />
Rückfragen und Bewerbung an:<br />
Ramona Lüthi, 041 594 56 86, ramona.luethi@zg.ch<br />
Anmeldeschluss: Freitag, 27. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />
Reisestipendium<br />
«Atelier Flex»<br />
Professionelle Kunstschaffende aller Sparten<br />
aus dem Kanton Zug können sich um das Reisestipendium<br />
«Atelier Flex» bewerben. Destination(en),<br />
Zeitpunkt und Dauer des Aufenthalts<br />
sind frei wählbar. Es gibt keine Betreuung vor Ort.<br />
Die Reise, Unterkünfte oder andere Räumlichkeiten<br />
sind durch die Kunstschaffenden selber<br />
zu organisieren.<br />
Anmeldung und Teilnahmebedingungen: www.zg.ch/kultur<br />
Bewerbungen können nur online eingereicht werden.<br />
Rückfragen und Bewerbung an:<br />
Ramona Lüthi, 041 594 56 86, ramona.luethi@zg.ch<br />
Anmeldeschluss: Freitag, 27. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />
Zuger Atelier in Berlin<br />
für den Zeitraum Januar bis Dezember 2026<br />
Professionelle Kunstschaffende aller Sparten<br />
aus dem Kanton Zug können sich um einen mehrmonatigen<br />
Aufenthalt im Zuger Atelier in Berlin<br />
bewerben. Der Aufenthalt umfasst die unentgeltliche<br />
Benützung des Wohnateliers sowie einen<br />
Lebenskostenzuschuss.<br />
Zentralschweizer<br />
Atelier in Wien<br />
für Aufenthalte im Jahr 2025<br />
Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus<br />
den Kantonen Luzern, Zug und Nidwalden können<br />
sich um einen dreiwöchigen Aufenthalt im Zentralschweizer<br />
Atelier in Wien bewerben. Der Aufenthalt<br />
umfasst die unentgeltliche Benützung des<br />
Wohnateliers sowie einen Lebenskostenzuschuss.<br />
Anmeldung und Teilnahmebedingungen: www.zg.ch/kultur<br />
Bewerbungen können nur online eingereicht werden.<br />
Rückfragen und Bewerbung an:<br />
Ramona Lüthi, 041 594 56 86, ramona.luethi@zg.ch<br />
Anmeldeschluss: Freitag, 27. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />
Zentralschweizer<br />
Atelier in Berlin<br />
für den Zeitraum Februar 2026 bis Januar 2027<br />
Professionelle Kunstschaffende aller Sparten<br />
aus den Kantonen Luzern, Nidwalden und Glarus<br />
können sich um einen viermonatigen Aufenthalt<br />
im Zentralschweizer Atelier in Berlin bewerben.<br />
Der Aufenthalt umfasst die unentgeltliche Benützung<br />
des Wohnateliers sowie einen Lebenskostenzuschuss.<br />
Anmeldeformulare und Teilnahmebedingungen:<br />
www.sz.ch/kultur<br />
Rückfragen und Bewerbung an:<br />
Kulturförderung Kanton Schwyz, Postfach 2202<br />
Bahnhofstrasse 20, 6431 Schwyz<br />
041 819 19 48, kulturfoerderung.afk@sz.ch<br />
Anmeldeschluss: Freitag, 27. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />
(Datum des Poststempels)<br />
Anmeldung und Teilnahmebedingungen: www.zg.ch/kultur<br />
Bewerbungen können nur online eingereicht werden.<br />
Rückfragen und Bewerbung an:<br />
Ramona Lüthi, 041 594 56 86, ramona.luethi@zg.ch<br />
Anmeldeschluss: Freitag, 27. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />
164 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
24.6.1 Inserat Ausschreibung_62x187_24.6.1 Inserat Aus<br />
Artist in Residence<br />
im Kloster Schönthal.<br />
Das Förderprojekt Artist in Residence im Kunststall des<br />
Kloster Schönthal bietet von Frühjahr bis Herbst gute<br />
Arbeitsbedingungen für Kunstschaffende. Es gehört<br />
zum Konzept des Skulpturenparks, dass die Werke in<br />
enger Kollaboration mit den Kunstschaffenden hier ihren<br />
temporären Ort finden.<br />
Nach einer umfassenden Renovation wurde aus einem<br />
schönen Weidestall ein «Kunststall». Dieser bildet eine<br />
ideale Ergänzung zum Kirchenraum und Skulpturenpark<br />
Kloster Schönthal in Langenbruck/BL. Der Kunststall hat<br />
einen Quellwasseranschluss, jedoch weder Strom noch<br />
Heizung.<br />
Der Verein Kloster Schönthal vergibt von Juni bis August<br />
2025 ein dreimonatiges Atelierstipendium an eine<br />
Künstlerin/einen Künstler. Das Stipendium umfasst<br />
neben der Nutzung des geräumigen Ateliers im ehemaligen<br />
Weidestall, eine Wohngelegenheit vor Ort und<br />
einen pauschalen Beitrag an die Lebenskosten von<br />
monatlich CHF 2500.– exkl. Material- und Ausstellungskosten.<br />
Die Stipendiatin/der Stipendiat hat die Möglichkeit,<br />
die während des Atelieraufenthalts erarbeiteten<br />
Werke in einer Ausstellung zu zeigen.<br />
Die Bewerberin/der Bewerber<br />
ø<br />
ø<br />
ø<br />
ø<br />
übt ihre/seine künstlerische Tätigkeit als Hauptaktivität<br />
aus,<br />
kann einen entsprechenden Leistungsnachweis<br />
vorweisen,<br />
befindet sich nicht in einer Ausbildung,<br />
kann sehr zurückgezogen leben und sich mit<br />
den besonderen Bedingungen von Natur und<br />
Wetter anfreunden.<br />
Bewerbungen sind bis zum 30. November <strong>2024</strong> elektronisch<br />
(1 PDF, max. 10 MB) und postalisch einzureichen und<br />
enthalten<br />
ø<br />
ø<br />
ø<br />
einen aktuellen Lebenslauf<br />
eine Beschreibung des Vorhabens, der Zielsetzung<br />
und Motivation zum Atelieraufenthalt<br />
eine Dokumentation/ein Portfolio mit Arbeiten/<br />
Projekten<br />
Die Auswahl erfolgt durch eine Fachjury. Die Bewerber/<br />
innen werden vom Entscheid bis Ende Dezember <strong>2024</strong><br />
in Kenntnis gesetzt.<br />
Weitere Informationen:<br />
Sabine Häberli, mail@schoenthal.ch<br />
Postadresse:<br />
Verein Kloster Schönthal, St. Alban-Anlage 67,<br />
CH-4052 Basel – www.schoenthal.ch<br />
165
MISE AU CONCOURS DES BOURSES<br />
Arts plastiques<br />
Ecriture<br />
Jeux vidéo<br />
Musique<br />
Soutiens destinés aux personnes physiques ou morales ayant leur domicile<br />
ou leur siège social dans le canton de Vaud et désireuses de développer<br />
un projet artistique innovant, original, fiable et professionnel avec un potentiel<br />
artistique démontré.<br />
Les dossiers de candidature doivent être déposés sur le portail sécurisé en ligne<br />
(www.vd.ch).<br />
Conditions de Participation : vd.ch/bourse-culture<br />
Contact : 021 316 07 43 ou vaudculture@vd.ch<br />
Délai de dépôt : Vendredi 20 septembre <strong>2024</strong><br />
BOURSES <strong>2024</strong><br />
D’ARTS PLASTIQUES<br />
La Commission des Expositions de la Société des Arts de Genève attribue<br />
une/plusieurs bourse(s) à un·e/des artiste(s) actif·ve(s) à Genève.<br />
Cette bourse d’une somme totale de CHF 40’000.–<br />
est destinée à :<br />
– l’aide à la réalisation future d’un projet en arts plastiques<br />
– contribuer au financement en vue de la production d’œuvre<br />
– l’aide à une publication future (livre d’artiste, monographie, catalogue)<br />
Les dossiers devront être remis<br />
au secrétariat de la Société des Arts<br />
d’ici au 28 octobre <strong>2024</strong>.<br />
Règlement complet à télécharger sur<br />
www.societedesarts.ch/programmes/prix-et-bourses<br />
Société des Arts de Genève<br />
Rue de l’Athénée 2<br />
1205 Genève<br />
Heimvorteil...<br />
166 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong><br />
art-tv.ch<br />
das kulturfernsehen imnetz
Weinbergstrasse 102, CH-8006 Zürich<br />
Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />
info@kunstbulletin.ch<br />
kunstbulletin.ch<br />
Onlineportal: kunstbulletin.ch<br />
Web App: artlist.net<br />
Redaktion<br />
Deborah Keller (Chefredaktion)<br />
Meret Arnold (Redaktion)<br />
Claudia Steffens (Online-Redaktion, Agenda)<br />
Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />
Joëlle Bischof (Redaktion <strong>Kunstbulletin</strong> weekly)<br />
Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />
Elisa Rusca (Redazione ticinese)<br />
Layout/Satz<br />
Nicole Widmer Meyer<br />
directarts.ch<br />
Druck/Papier<br />
Druckerei Odermatt AG<br />
Papier: Profibulk 1.1<br />
(FSC zertifiziert)<br />
Designkonzept/Artdirektion<br />
Susanne Kreuzer<br />
susanne-kreuzer.com<br />
Büro Deutschland/Lektorat<br />
Miriam Wiesel<br />
Fontanepromenade 3<br />
D-10967 Berlin<br />
Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />
kunstbulletin@t-online.de<br />
Herausgeber<br />
Schweizer Kunstverein<br />
Weinbergstrasse 102<br />
CH-8006 Zürich<br />
kunstverein.ch<br />
ABONNEMENTE<br />
Abo-Service <strong>Kunstbulletin</strong><br />
Saanefeldstrasse 2, CH-3178 Bösingen<br />
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Kombi-Abo Print und digital<br />
(10 Print-Ausgaben plus E-Paper)<br />
Für Kunstinteressierte: CHF 95/€ 90*<br />
Für Institutionen (Agendaeintrag + Online-Präsenz):<br />
CHF 165/€ 150*<br />
Für Künstler:innen, Professionals (+ Online-Präsenz):<br />
CHF 102/€ 98*<br />
*Auslandspreise inkl. Porto<br />
Kombi-Abo reduziert:<br />
Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 84<br />
Für Studierende: CHF 54<br />
Mit Kulturlegi: CHF 47.50<br />
ERSCHEINUNGSTERMINE<br />
Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />
10 Oktober 27.09.<strong>2024</strong> 28.08.<strong>2024</strong><br />
11 November 25.10.<strong>2024</strong> 25.09.<strong>2024</strong><br />
12 Dezember 29.11.<strong>2024</strong> 30.10.<strong>2024</strong><br />
1-2 Januar/Februar 03.01.2025 27.11.<strong>2024</strong><br />
Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />
↗ kunstbulletin.ch/media<br />
Auflage<br />
Druckauflage: ca. 7000 Exemplare<br />
Abonnemente: ca. 6300 Exemplare<br />
Direktvertrieb: ca. 700 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />
ANZEIGENVERWALTUNG<br />
Claudio Moffa, Kundenberatung<br />
Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />
Sandra Verardo, Sachbearbeitung<br />
Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />
kunstbulletin@fachmedien.ch<br />
FACHMEDIEN<br />
Zürichsee Werbe AG<br />
Tiefenaustrasse 2, CH-8640 Rapperswil<br />
ISSN 1013 – 69 40<br />
Autor:innenkürzel dieser Ausgabe<br />
(AD) Adrian Dürrwang, (AM) Angelika Maas, (AU) Andrin Uetz,<br />
(BF) Barbara Fässler, (BP) Brita Polzer, (ES) Evelyn Steiner,<br />
(JEN) Johanna Encrantz, (KHO) Katharina Holderegger,<br />
(KS) Kristin Schmidt, (LP) Larissa Platz, (MG) Max Glauner,<br />
(MV) Martina Venanzoni, (NAS) Nadine Schütz, (RDR) Roberta<br />
De Righi, (SM) Stefanie Manthey, (SO) Sibylle Omlin,<br />
(TS) Thomas Schlup, (TSO) Tobias Söldi, (UB) Ursula Badrutt<br />
167
EN PASSANT<br />
Tonnengesichter<br />
Kilian Rüthemann, ‹Everyday Living›, 2023, Wohnsiedlung Bullingerhof, Zürich. Foto: Samuel Herzog<br />
Jetzt ist er weg. Eben noch stand ein Bub neben der Regentonne, sah mich neckisch<br />
an und klopfte für den neugierigen Besucher mit seinem Fäustchen stolz eine der<br />
tiefen Dellen in dem Kupferblech aus – im Rhythmus zur portugiesischen Popmusik,<br />
die aus einem der offenen Fenster im dritten Stock plärrt. Der Klang, den der kleine<br />
Schlagzeuger provozierte, war trocken und ohne Hall, denn nach den Gewittern der<br />
letzten Tage sind die Fässer so randvoll, dass sie als Trommeln kaum noch taugen.<br />
Neun der elf Tonnen, die Kilian Rüthemann 2023 im hundertjährigen Bullingerhof aufgestellt<br />
hat, sind kräftig eingebeult. Man möchte annehmen, die Dellen seien aus<br />
Versehen in das weiche Material gedrückt worden – von spielenden Kindern etwa.<br />
Tatsächlich aber hat der Künstler selbst sie besorgt, plastische Setzungen eher rätselhafter<br />
Natur. Ist es ihre Aufgabe, aus den Regentonnen Kunstwerke zu machen?<br />
Geht es darum, die Fässer zu individualisieren, ihnen ein Gesicht zu geben? Sie zum<br />
Sprechen zu bringen? Durch die Einbuchtungen und Knicke bekommen diese Skulpturen<br />
eine erzählerische Dimension, die über ihre Funktion hinausweist. Was sie aber<br />
erzählen, müssen die Bewohner:innen des Bullingerhofs wohl selbst herausfinden.<br />
Der Junge trommelte, bis ich meine Kamera aus der Tasche zog, dann rannte er weg.<br />
Wahrscheinlich hätte ich besser ein wenig mit ihm geplaudert, ihn gefragt, was er zu<br />
den Dellen meint. Aber vielleicht hat er mir ja auch so genug erzählt. Samuel Herzog<br />
Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />
Eine Textreihe in Kooperation mit der Fachstelle Kunst und Bau, Amt für Hochbauten,<br />
Stadt Zürich. Weitere Informationen zum Werk via QR-Code und artlist.net<br />
168 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>
24. AUG – 10. NOV 24