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Kunstbulletin September 2024

Unsere September Ausgabe für 2024 mit Beiträgen zu Pauline Julier, Ugo Rondinone, Mika Rotteberg, u.v.m.

Unsere September Ausgabe für 2024 mit Beiträgen zu Pauline Julier, Ugo Rondinone, Mika Rotteberg, u.v.m.

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Sept. <strong>2024</strong> Fr. 12.– / € 10.–


FOKUS<br />

28 Pauline Julier — Eine Raumfahrt der Bilder. Isabel Zürcher<br />

38 Ugo Rondinone — Von Zeitschleifen und Archetypen. Oliver Kielmayer<br />

50 Ansichten — Kanonrevision, eine anspruchsvolle Aufgabe. Stefanie Manthey<br />

52 Mika Rottenberg — Antimatter Girl. Claudia Spinelli<br />

62 Emmanuelle Antille — La créativité comme le flux d’une rivière. Françoise Ninghetto<br />

66 Francine Mury — L’incertezza radicale. Jean-Marie Reynier<br />

HINWEISE<br />

68 Animation — The Great Rabbit / Baden-Baden — I Feel the Earth Whisper<br />

69 Basel — Anri Sala<br />

70 Basel — Real Life … and how to live it<br />

71 Basel — Richard McGuire<br />

72 Chur — Otto Dix und die Schweiz<br />

73 Genf — Steffani Jemison<br />

74 Gstaad — Roe Ethridge / Lugano — Alexander Calder<br />

75 München — Andy Warhol & Keith Haring<br />

76 Murg SG — Le Corbusier<br />

77 Neuchâtel — Tierwelten / Sion — Matthieu Gafsou<br />

78 Spiez — Samuel Buri<br />

79 Stans — Johann Melchior Wyrsch / Stein am Rhein — Kris Martin & Ola Kolehmainen<br />

80 Susch — Tapta<br />

81 Val de Bagnes — Joan Ayrton<br />

82 Winterthur — Maarten Baas<br />

83 Zürich — Born Digital<br />

84 Zürich — Das zweite Leben der Dinge / Zürich — Jonathan Meese<br />

BESPRECHUNGEN<br />

86 Grenchen — Gergana Mantscheva / Delia R. Ferraro — Die Schönheit der Risse<br />

88 La Chaux-de-Fonds — Maria Tackmann — Fragile Strukturen<br />

90 Lugano — Arcadia — Klischee des Südens<br />

92 Mulhouse — Younes Rahmoun — Metaphorische Pflanzenpracht<br />

94 Safiental — Art Safiental — Kunst im Klee und Synthetisches im Teller<br />

96 Schaffhausen — Generation im Aufbruch — Zehnmal künstlerische Jahrzehnte<br />

98 Solothurn — Marie Velardi — Wasseradern und Meere auf dem Mond<br />

100 Warth — Eva Wipf — Seismografin des Weltgeschehens<br />

102 Zürich — Ana Jotta — Eine Ode an die Dinge<br />

NOTIERT<br />

104 KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE<br />

113 PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />

123 AGENDA<br />

167 IMPRESSUM, MEDIADATEN<br />

EN PASSANT<br />

168 Zürich — Kilian Rüthemann, Wohnsiedlung Bullingerhof — Tonnengesichter<br />

1


23.3.<strong>2024</strong> – 5.1.2025<br />

Vincent van Gogh, Le Café de nuit à Arles, 1888


Editorial — Wundervolle Welten<br />

Woher kommt eigentlich die Idee, dass Marsmenschen grün seien?<br />

Das überlege ich, während ich die grün leuchtende Hand auf unserem<br />

Cover betrachte. Einladend wirkt sie auf mich, sie fordert zur<br />

Berührung auf, vielleicht ist sie auch zum Gruss erhoben – ein Gruss<br />

aus einer anderen Welt? Die Assoziationen kommen nicht von ungefähr,<br />

sie werden von Pauline Juliers Film-Triptychon ‹Follow the<br />

Water›, wo das Motiv aufscheint, genährt, aber nicht eindeutig bestätigt.<br />

In der monumentalen Projektion im Aargauer Kunsthaus<br />

erhält unsere popkulturell geprägte Faszination für den roten Planeten<br />

Auftrieb durch die Forschungsmethoden der NASA, während<br />

gleichzeitig die Problematik menschlichen Tuns hüben und drüben<br />

in den Fokus rückt. Das Mysterium kommt dabei nicht abhanden,<br />

im Gegenteil. Bei Julier wird «aller Widerspruch zwischen Aufklärung<br />

und Überwältigung aufgehoben», schreibt unsere Autorin.<br />

Ein gewisser Zauber prägt fast alle Positionen, denen wir in dieser<br />

Ausgabe einen Schwerpunkt widmen. Mika Rottenbergs Videoinstallationen<br />

persiflieren in bunter Fantastik unsere hyperkapitalistische<br />

Gesellschaft. Ugo Rondinone holt die Natur ins Museum<br />

als «Tor in eine metaphysische Welt», wie er im Interview sagt. Und<br />

Emmanuelle Antille wandelt in ihrem neuen Dokumentarfilm ‹The<br />

Wonder Way› auf den Spuren von Menschen, die kraft des kreativen<br />

Schaffensdrangs ihr eigenes «Universum» gestalten. Es mag Zufall<br />

sein, dass diese Kunst zeitgleich an verschiedenen Orten gezeigt<br />

wird. Doch vielleicht spiegelt sich darin auch ein Bedürfnis nach etwas,<br />

was uns die Gegenwart zuweilen abzusprechen scheint: unvoreingenommenes<br />

Staunen, Sich-Wundern und die Zuversicht,<br />

dass ein Gegenüber, auch wenn es in einer Parallelwelt lebt, einladend<br />

die Hand zum Gruss heben kann. Deborah Keller<br />

TITELBILD · Pauline Julier & Clément Postec, ‹Follow the Water›, 2023, Still aus 3-Kanal-Video, 51’<br />

3


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Verlängert bis 13.4.2025<br />

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Zeichnung: Lena Eriksson | Gestaltung: edit.li<br />

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Chaïm Soutine, Le tzigane (Detail), 1926, Öl auf Leinwand, 46 × 38 cm, Statens Museum for Kunst, Kopenhagen, open.smk.dk, public domain<br />

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Ugo Rondinone, sechstermaizweitausendundvierundzwanzig, <strong>2024</strong>, Wasserfarbe auf Leinwand, 66 × 51 cm, Courtesy the artist, Galerie Eva<br />

Presenhuber, Mennour, Esther Schipper, Gladstone Gallery, Kukje Gallery, und Sadie Coles HQ, Foto: Studio Rondinone


Luigi Ghirri<br />

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05.05<br />

– 06.10.<strong>2024</strong><br />

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& SHAUN DZIEDZIC)<br />

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KELLER, MARIANNA GOSTNER,<br />

RITA STEINER, JOHANNA ALBRECHT)<br />

BARBARA TRESCH-STUPPAN<br />

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Von Grösse<br />

und<br />

Grazie<br />

Sammlung<br />

Oskar Reinhart<br />

«Am Römerholz»<br />

Winterthur<br />

18. Mai bis<br />

15. <strong>September</strong><br />

<strong>2024</strong><br />

Maillol<br />

und<br />

Sintenis


RINGVORLESUNG<br />

Der Reiz<br />

des Exotischen<br />

31. Oktober – 5. Dezember <strong>2024</strong>


12.09 – 20.10 <strong>2024</strong><br />

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24.08.–17.11.<strong>2024</strong>


WALD WERDEN<br />

GABRIELA GERBER & LUKAS BARDILL, GISELA KROHN,<br />

MIRIAM RUTHERFOORD & JOKE SCHMIDT, URBAN SKETCHERS<br />

1. <strong>September</strong> – 24. November <strong>2024</strong><br />

Vernissage: Sonntag, 1. <strong>September</strong>, 11 Uhr<br />

Begrüssung: Philippe Rey, Präsident Kulturkommission Gemeinde Wettingen<br />

Einführung: Sarah Merten, Leiterin Galerie im Gluri Suter Huus<br />

Veranstaltungen<br />

Fantoche-Special: 4.–8. Sept.<br />

Waldumgang im Forstrevier Wettingen:<br />

Sa, 14. Sept., 13.30 Uhr<br />

Zeit für Gespräche:<br />

So, 15. Sept., 13 –17 Uhr<br />

Galerie im Gluri Suter Huus<br />

Bifangstrasse 1, 5430 Wettingen<br />

www.glurisuterhuus.ch<br />

Mi – Sa 15 – 18 Uhr, So 11 – 17 Uhr<br />

Nachtkonzert im Bilderwald:<br />

Fr, 20. Sept., 18 + 21 Uhr<br />

Sketch Crawl im Wettinger Wald:<br />

Sa, 26. Okt., 13.30 –16.30 Uhr<br />

Öffentliche Führung: So, 3. Nov., 14 Uhr<br />

Finissage: So, 24. Nov., 15 Uhr<br />

Detailinformationen:<br />

www.glurisuterhuus.ch/<br />

ausstellung/wald-werden<br />

Abb.: Miriam Rutherfoord & Joke Schmidt, Baummarder, Biber, Dachs…, 2023, Video (HD, Stereo), Ton, 15:07 Min.<br />

Grafik: aorta.design, Baden; Druck: LP Copy Center


IN A<br />

STATE<br />

OF FLOW<br />

Klöntal Triennale <strong>2024</strong><br />

1.– 29.9. <strong>2024</strong><br />

Eröffnung: Samstag 31.8., 14-22 Uhr<br />

Legler Areal, CH-Diesbach GL<br />

kloentaltriennale.ch<br />

@kloentaltriennale<br />

AATB<br />

Chloé Delarue<br />

Hotmailhotnail<br />

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Margaretha Jüngling<br />

Izidora I LETHE<br />

Julie Monot<br />

Vitjitua Ndjiharine<br />

Ernestyna Orlowska<br />

The Performance Agency<br />

Laure Prouvost<br />

Tabita Rezaire<br />

Romy Nina Rüegger<br />

Davide-Christelle Sanvee<br />

Veronika Spierenburg<br />

Raul Walch<br />

Kuratiert von<br />

Séverine Fromaigeat &<br />

Sabine Rusterholz Petko<br />

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BOOK TICKETS<br />

FANTOCHE<br />

22. INTERNATIONALES<br />

FESTIVAL FÜR ANIMATIONSFILM<br />

BADEN/SCHWEIZ<br />

3.–8. SEPTEMBER <strong>2024</strong><br />

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FOLLOW US:


Zürich’s<br />

Kunstmesse<br />

23. - 27. Oktober<br />

<strong>2024</strong><br />

Die dritte Ausgabe der neuen Kunstmesse Art Salon Zürich legt<br />

den Fokus in erster Linie auf die Bedürfnisse der Galerien, des<br />

Kunsthandels und der Kunstschaffenden, mit dem Ziel ihre Präsenz<br />

auf dem Schweizer Kunstmarkt zu stärken und ein nationales<br />

und internationales, kunstinteressiertes Publikum gezielt anzusprechen.<br />

Hierzu sollen zeitgenössische Kunst in Gegenüberstellung<br />

zu etablierten Künstlerpositionen der Kunst der Moderne gezeigt<br />

werden.<br />

Der Art Salon Zürich ist regional verankert und international<br />

vernetzt.<br />

Werkstadt-Zürich Halle D, Süd Hohlstrasse 400, 8048 Zürich artsalonzurich.com


Furtwängler | Frédéric Gabioud | Charlotte Herzig | Andreas Hochuli | Camille Kaiser | Philomène Le Baron | Emma Lucy Linford | Nastasia Meyrat | Giancarlo Mino<br />

Alfredo Aceto | Élie Autin | Sophie Ballmer et Tarik Hayward | Yel K. Banto | Amina Belkasmi | Garance Bonard | Selim Boubaker | Marisa Cornejo | Karine Dahouindji | Anaïs Defago | Anjesa Dellova | Natacha Donzé | Lucas Erin | Gilles<br />

Graphisme : Plates-Bandes communication<br />

DES SEINS À DESSEIn | 07.09-10.11.24 | Espace Arlaud | Lausanne<br />

5 e exposition d’art contemporain en faveur de la Fondation Francine Delacrétaz pour les personnes touchées par le cancer du sein<br />

| Niels Trannois | Helena Uambembe | Léonie Vanay | Caroline Ventura | Gaia Vincensini | Baker Wardlaw | Manon Wertenbroek | Shirin Yousefi | Myriam Ziehli<br />

| Nayansaku Mufwankolo | Zanele Muholi | Collectif and then… | Frida Orupabo | Zion Perrin | Gina Proenza | Laurence Rasti | RM | Stéphanie Roşianu | Dorian Sari | Vanessa Schindler | Ser Serpas | Francine Simonin |


MUSÉE CANTONAL DES<br />

BEAUX-ARTS LAUSANNE<br />

André Tommasini.<br />

Ein Leben als Bildhauer<br />

André Tommasini, Expansion II, 1984. Marmor aus Collombey, 35 × 50 × 24 cm. Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne. Acquisition de la Commission cantonale des activités culturelles, 1987.<br />

© André Tommasini. Bildnachweis : Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne<br />

6.9.<strong>2024</strong> –<br />

5.1.2025<br />

Espace Focus<br />

Eintritt frei<br />

mcba.ch


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kunstbulletin.ch/weekly<br />

Abb.: Rosanne Kapela, Benoît Jeannet, Centre d‘art contemporain Yverdon-les-Bains, 2023


Lang/Baumann<br />

Lang/Baumann<br />

Lang/Baumann<br />

Lang/Baumann<br />

Lang/Baumann<br />

Une exposition du Musée d’art du Valais | Eine Ausstellung des Kunstmuseums Wallis<br />

À l’Ancienne Chancellerie, rue des Châteaux 22, Sion<br />

musees-valais.ch<br />

Lang/Baumann<br />

21.09.<strong>2024</strong>-30.03.2025


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Image: © Maisie Cousins


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FOKUS<br />

Pauline Julier — Eine Raumfahrt der Bi<br />

Pauline Julier & Clément Postec, ‹Follow the Water›, 2023, 3-Kanal-Video, 51’, Ausstellungsansicht<br />

Aargauer Kunsthaus, Aarau. Foto: Ullmann Photography<br />

28 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


lder<br />

FOKUS // PAULINE JULIER<br />

29


Auf einer Zeitachse von ein paar hundert Millionen Jahren ist jedes<br />

menschgemachte Weltbild jung. Die Erde ist ein Organismus,<br />

alles hängt mit allem zusammen, und keine Kamera bewegt sich<br />

allein. Im Aargauer Kunsthaus führt die Genfer Künstlerin Pauline<br />

Julier Regie in einer Ausstellung, die sich forschend-erfinderisch<br />

jedem absoluten Standpunkt widersetzt. Isabel Zürcher<br />

Pauline Juliers ‹Supernova› (2023) wächst vom hellen Punkt langsam zur glühenden<br />

Kugel heran, um als Bündel aus Licht zu zerbersten: Stehen wir, Zeugen des Urknalls,<br />

am Anfang aller materiellen Gegenwart? Blendet uns die Zuckung eines für immer<br />

verglühenden Gestirns? Platzt die rote Pupille in einem Vakuum aus Nichts? «Der Ursprung<br />

ist an den Sehsinn gekoppelt», so die Filmemacherin und Künstlerin. Wobei<br />

ihre französischen Worte «origine» und «vision» ebenso auf den Auftakt ihrer Ausstellung<br />

im Aargauer Kunsthaus zielen wie auf Spekulationen über das Woher und<br />

Wohin des Universums.<br />

Ein Parcours ohne Hierarchie<br />

Pauline Juliers erste grosse Soloschau verzahnt die Werkkomplexe ‹Naturalis<br />

Historia› (2017–2019) und ‹Occupy Mars› (seit 2022). Entlang vorwiegend filmischer<br />

Installationen lädt die Genfer Künstlerin zu einer grossen Reise ein. Diese reicht von<br />

der planetarischen Stunde Null bis zu Technologien, die den Menschen ins All befördern,<br />

der Erde Öl abpumpen oder unsere Netzhaut über den Augapfel spannen. Die<br />

Erzählung hat weder Anfang noch Ende, unsere Gehrichtung durch unterschiedlich<br />

installierte Projektionen ist offen und mit Absicht frei von Hierarchie: Die Raumfahrt<br />

hat der Reichweite von Fotografie neue Dimensionen mitgegeben (und schickt uns<br />

mit Found-Footage-Bildern auch in ein Kapitel der jüngeren Mediengeschichte, vielleicht<br />

persönlicher Erinnerung); die Kirche wacht über die Grenze zwischen Himmelund<br />

Erdreich und orchestriert den Blick aufs Irdische unter den Vorzeichen göttlicher<br />

Vorsehung; im Drang nach Weitsicht und profaner Erkenntnis scheinen sich Mensch<br />

und Maschine verwandt, tuckelt der Mars-Rover namens Curiosity wie ein Detektiv<br />

über den roten Planeten. Wo Juliers Kunst glaubwürdig Antworten sucht auf das<br />

komplizierte Erbe der globalisierten Welt, lässt sie Vogelperspektive und Definitionsmacht<br />

hinter sich und entdeckt gerade in der Kombination von wissenschaftlicher<br />

Aufzeichnung, dokumentarischem Film und in fiktiver Geschichte Facetten einer einzigen,<br />

zusammengehörigen Wirklichkeit.<br />

Monumentales Triptychon<br />

Die Ausstellung entleiht ihren Titel einer indigenen Aktivistin für Wasserrechte in<br />

Chile: Als «Single Universe» beschreibt diese die Erde, als Körper, der nur mit unversehrten<br />

Adern eine langfristige Lebensgrundlage in Aussicht stellen kann. Julier gibt<br />

Karen Luza das Wort in ‹Follow the Water› (2023). Das monumentale Drei-Kanal-Video<br />

30 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Pauline Julier, ‹La Grotte›, 2017–2019, Video, Loop, 12’, Ausstellungsansicht Aargauer Kunsthaus,<br />

Aarau. Foto: Ullmann Photography<br />

FOKUS // PAULINE JULIER<br />

31


‹Pauline Julier – A Single Universe›, Ausstellungsansicht Aargauer Kunsthaus, Aarau.<br />

Foto: Ullmann Photography<br />

32 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


FOKUS // PAULINE JULIER<br />

33


hat die Atacama-Wüste zur Kulisse und macht die weltweit grössten Lithiumminen<br />

zum Brennpunkt mehrerer Erzählstränge: Interessen der Raumforschung, das Streben<br />

nach Profit mit dem Rohstoff, der alle Batterien nährt, und schliesslich der Kampf<br />

um natürliche Ressourcen sind so miteinander verzahnt, dass die Kamera selbst die<br />

Komplexität der Verhältnisse freizulegen scheint. Investigativ ist Pauline Juliers Herangehensweise<br />

und von cineastischer Präsenz ihr Umgang mit Bild und Ton. In der<br />

Black Box ist aller Widerspruch zwischen Aufklärung und Überwältigung aufgehoben.<br />

Und was uns angesichts der globalen ökologischen Krise in die Resignation treiben<br />

könnte, transformiert Juliers Kunst zum sinnlichen Erlebnis und Denkanstoss.<br />

In der immer wieder neu ansetzenden Sicht auf das Entdecken und Erträumen<br />

von Welt sind wir einmal die Neugierigen, die den Blick an die Robotik delegieren, einmal<br />

die Verwandten von Caspar Wolf, der als Winzling im Gebirge ein grosses, alpines<br />

Eis bestaunt (ein Bild aus der Sammlung des Aargauer Kunsthaus ist in die Ausstellung<br />

integriert und gibt Juliers Parcours eine ortsspezifische Signatur).<br />

Prinzip der Vielstimmigkeit<br />

Es fühlt sich an, als wolle ‹A Single Universe› den Herzschlag des Globus mit unserem<br />

Schauen und Denken synchronisieren. Das setzt ein kulturhistorisches Gedächtnis<br />

voraus und viele Stimmen aus unterschiedlichen Feldern der Forschung.<br />

«Die ganze Arbeit entsteht im Echo», sagt Pauline Julier, ihr Atelier sei ein Ort des<br />

permanenten Austauschs. Den Einbezug multipler Perspektiven hat die Künstlerin<br />

Pauline Julier (*1981, Genf) lebt in Genf<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2024</strong> ‹Temps de Mars›, Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds<br />

2022 ‹Wind Light Image›, Laure Genillard Gallery, London<br />

2017 ‹Naturalis Historia›, Centre culturel suisse, Paris<br />

Gruppenausstellungen und Screenings (Auswahl)<br />

2023 ‹Ella Maillart, Pauline Julier et Anne-Julie Raccoursier›, Musée Rath, MAH, Genf; ‹Trajectoire›,<br />

Centre Pompidou, Paris<br />

2023 ‹Follow the Water›, Visions du Réel, Nyons / Institut d’Art Contemporain, Villeurbanne<br />

2022 ‹A Pale Blue Dot›, Institut d’Art Contemporain, Villeurbanne<br />

2020 ‹Critical Zones›, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe<br />

2019 17. doclisboa International Film Festival<br />

2014 Biennale de l’image en mouvement, Centre d’Art Contemporain Genève<br />

Pauline Julier. Foto: Ullmann Photography<br />

34 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Pauline Julier, ‹Le Malentendu paysager›, 2017–2019 (Ausschnitt), 80 Diapositive, Ausstellungsansicht<br />

Aargauer Kunsthaus, Aarau. Foto: Ullmann Photography<br />

FOKUS // PAULINE JULIER<br />

35


Pauline Julier, ‹Supernova›, 2023 (Ausschnitt), Video, ca. 3’, Loop, Ausstellungsansicht Aargauer<br />

Kunsthaus, Aarau. Foto: Ullmann Photography<br />

36 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


seit Beginn ihres Schaffens eingeübt: Ebenso in Politikwissenschaft wie in Film<br />

und Fotografie geschult, liegt ihrer bildnerischen Praxis immer auch theoretisches<br />

Wissen zugrunde. Ihre Neugier ist belesen und bezieht Kompetenzen ein aus so verschiedenen<br />

Disziplinen wie Astrophysik, Geologie, Soziologie oder Philosophie. Und<br />

während sie das auf Reisen, im Fundus der NASA und in Gesprächen gesammelte<br />

Material am Schnittplatz in neue Zusammenhänge bringt, bleibt ihr Umgang mit den<br />

jeweiligen Quellen transparent – als Interviewmitschnitt, als Bewegung der Kamera,<br />

als ausgewiesenes Fragment aus dem Universum digitaler und analoger Archive.<br />

Schönheit, Grösse, Immersion<br />

Es sei ihr ein Anliegen gewesen, dass die Besucherinnen und Besucher bis zuletzt<br />

mitbestimmen könnten, in welcher Reihenfolge und Geschwindigkeit sie in den einzelnen<br />

Installationen verweilen. Hinter der ‹Supernova›-Projektion führt der Rundgang<br />

zu einer Simulation jenes Waldes in Nordchina, den ein Vulkanausbruch lange<br />

vor der Menschheitsgeschichte als Fossilien zu speichern vermochte. Zweigen wir<br />

zuerst nach links ab, finden wir uns in einem Filmset mit einem erst vor Kurzem geführten<br />

Fachgespräch über die Erforschung des Planeten Mars.<br />

Der Tauchgang in Juliers Bildwelt gelingt unter den Vorzeichen von Schönheit<br />

und Perfektion: ‹A Single Universe› lotst mit verführerischer Grosszügigkeit durch<br />

gedimmte Räume und setzt uns wechselnden Perspektiven aus. Im Hochsitz aus<br />

Holz erweist sich alles Verständnis von Landschaft als kulturelles Konstrukt. Zitate<br />

des französischen Anthropologen Philippe Descola machen hier die menschenleere<br />

Szenerie, die wir als natürlich verinnerlicht haben, zu einem Ergebnis einer langen,<br />

auch bildnerischen Tradition. Auf Kissen gelagert, fahren wir durch eine wandfüllende,<br />

nächtliche Topografie – oder durch ein Körperinneres, dessen Rauschen gleichzeitig<br />

eine meditative und endzeitliche Stimmung heraufbeschwört. Aufrecht sitzen<br />

wir gegenüber dem ‹Neapolitan Triptych› (2017–2019), das in drei 16-mm-Filmen<br />

Wissenschaft und Wunderglauben rund um den Vesuv zueinander führt: Bei seinem<br />

ambitionierten Vorhaben, ein Inventar der Welt zu erstellen, verlor Plinius der Ältere<br />

im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung sein Leben, weil er dem Vulkankrater zu<br />

nahe gekommen war. Parallel gibt die Bildspur Einsicht ins Ritual, bei dem in Neapel<br />

dreimal jährlich das in Ampullen verwahrte Blut von San Gennaro verflüssigt wird.<br />

Ohne die Erinnerung an den roten Lavastrom wäre das Mysterium um den Schutzpatron<br />

der Stadt nicht vorstellbar. In ritueller Wiederkehr haftet der Blick der Gläubigen<br />

auf den Reliquien, sind Bilder durchblutet, behält der Wunderglaube Wirksamkeit.<br />

«Wissenschaftliche Hybris» und «Masslosigkeit» sind Worte, mit der die Kuratorin<br />

Céline Eidenbenz im Begleitkatalog Juliers Werk porträtiert. Einer oft moralisierend<br />

geführten Debatte über den Zustand der Welt hält dieses ein Stück subjektiver Einsicht<br />

entgegen: Wir sind Teil der jetzigen geologischen Periode und immer dabei, neue<br />

Bilder (und «visions») in das langfristige Gedächtnis des Planeten einzuschreiben.<br />

Isabel Zürcher, Kunstwissenschaftlerin und freie Autorin, lebt in Basel. mail@isabel-zuercher.ch<br />

→ ‹Pauline Julier – A Single Universe›, Aargauer Kunsthaus, Aarau, bis 27.10. ↗ aargauerkunsthaus.ch<br />

FOKUS // PAULINE JULIER<br />

37


Ugo Rondinone — Von Zeitschleifen und<br />

Ugo Rondinone, ‹lights›, 2023, Bronze, Farbe, Masse variabel; ‹cry me a river›, 1995 (im Hintergrund),<br />

Ausstellungsansicht Kunstmuseum Luzern. Foto: Stefan Altenburger<br />

38 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Archetypen<br />

FOKUS // UGO RONDINONE<br />

39


Ugo Rondinone, ‹primitive›, 2011/12, Bronze, Masse variabel, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Luzern.<br />

Foto: Stefan Altenburger<br />

40 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


International wird er rege ausgestellt, hierzulande war Ugo Rondinone<br />

seit der Jahrtausendwende nur in zwei institutionellen<br />

Einzelausstellungen zu sehen. Das Kunstmuseum Luzern, das<br />

dem in Brunnen geborenen Künstler als frühes Schaufenster in<br />

die zeitgenössische Kunst diente und ihm 1989 seine erste Ausstellungsbeteiligung<br />

ermöglichte, ist ein mehr als würdiger Ort<br />

für die jetzige Retrospektive. Oliver Kielmayer<br />

Oliver Kielmayer: So sehr deine Arbeiten als Solitäre auftreten und wirken, sind sie<br />

Teile einer grösseren Erzählung. Diese Erzählung ist keine in sich abgeschlossene,<br />

sondern setzt sich über die Jahre hinweg fort, erweitert sich. Die Ausstellung im<br />

Kunstmuseum Luzern nennst du ‹Cry Me a River›; es ist ein Titel, der bereits vor<br />

vielen Jahren als Werk- und Ausstellungstitel auftauchte.<br />

Ugo Rondinone: Im ersten Raum kommen die älteste und die neueste Arbeit zusammen:<br />

Das sitzende, in sich gekehrte Selbstporträt ‹cry me a river› (1995) und die Blitze von<br />

‹lights› (2023). Das Selbstporträt steht sinnbildlich für einen meditativen Zustand, in<br />

dem die Grenzen zwischen Aussenwelt und innerlich visualisiertem Raum aufbrechen.<br />

Die Natur dient in der Ausstellung als Inspiration und als Tor in eine metaphysische<br />

Welt, in der das Meer des Bewusstseins gegen die greifbare Welt ankämpft. In<br />

meiner Arbeit geht es um das Sehen: entweder in sich hinein oder hinaus in die Natur.<br />

Kielmayer: Die Pose des Selbstporträts taucht beinahe identisch in den Clowns auf,<br />

die über Jahre hinweg viele deiner Ausstellungen bevölkerten. Den Clown gibt<br />

es ja in zwei Grundvarianten, einmal eher traurig-poetisch als Pierrot oder aber<br />

derb-töricht als Hofnarr.<br />

Rondinone: Während der Aids-Krise schrieb ich von 1991 bis 1997 ein fiktives Tagebuch.<br />

Es beschreibt einen jungen schwulen Künstler, der depressiv, sex- und drogensüchtig<br />

ist, Ugo heisst und zwischen Zürich und Berlin pendelt. Alle Tagebücher hatten<br />

einen Clown als Titelblatt. Der Clown als nicht-binäre Figur und Aussenseiter war<br />

eine Projektionsfigur, mit der ich mich identifizieren konnte. Sein Auftritt ist darauf<br />

ausgelegt, das Publikum zu unterhalten; was aber, wenn der Clown einfach nur dasitzt,<br />

wenn der Künstler nichts zu erzählen und nichts zu verteidigen hat? Mit dem<br />

passiven Clown, der einfach nur in sich hineinschaut, wollte ich dem Druck des Entertainments<br />

entkommen und mir selbst so viel Freiheit wie möglich geben.<br />

Kielmayer: Ich hatte in den letzten Jahren eher den Eindruck, dass du deine eigene<br />

Person aus dem Werk herausnimmst. Im Kunstmuseum Luzern zeigst du aber<br />

nicht nur dieses frühe Selbstbildnis, sondern platzierst auch deinen Handabdruck<br />

prominent in der Wand.<br />

Rondinone: Erscheinungen meiner Person setzten sich ab Anfang der 1990er subtiler<br />

fort: etwa in Werktiteln, die als ausgeschriebenes Datum eine Art Tagebucheintrag<br />

sind, oder als Fingerabdrücke in den Skulpturen von Pferden, Vögeln und Fischen, die<br />

ebenfalls in Luzern zu sehen sind. Die Verwendung von Stein wiederum hat mit mei-<br />

FOKUS // UGO RONDINONE<br />

41


Ugo Rondinone, ‹figures›, 2023, Blaustein, Stahl, Beton, Masse variabel, Ausstellungsansicht<br />

Kunstmuseum Luzern. Foto: Stefan Altenburger<br />

42 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


FOKUS // UGO RONDINONE<br />

43


Ugo Rondinone, ‹sechstermaizweitausendundvierundzwanzig›, <strong>2024</strong>, Acryl auf Leinwand, 400 x 600 cm,<br />

Ausstellungsansicht Kunstmuseum Luzern. Foto: Stefan Altenburger<br />

44 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


FOKUS // UGO RONDINONE<br />

45


ner Kindheit zu tun, als ich häufig zwischen Brunnen im Kanton Schwyz und Matera<br />

in Süditalien hin- und herpendelte. Brunnen ist umringt von Bergen, Matera ist die<br />

zweitälteste bekannte Siedlung der Welt und berühmt für ihre Höhlenwohnungen.<br />

Kielmayer: Die sich häufig über Jahre hinweg erstreckende Wiederaufnahme derselben<br />

Motive lässt mich an Nietzsches ewige Wiederkunft des Gleichen denken.<br />

Gleichzeitig empfinde ich in deiner Arbeit eine starke Dingmagie, also eine magische<br />

Aufladung der Objekte.<br />

Rondinone: C.G. Jung beschreibt, dass Symbole wie Sonne und Mond oder Kreise,<br />

Kreuze und Quadrate in jede Kultur integriert sind. Es existiert ein generationenübergreifendes<br />

kollektives Bewusstsein, das sich rational nicht erklären lässt; mit<br />

dieser Symbolkraft arbeite ich. Mein Werk beginnt jedoch nicht in der Magie, sondern<br />

eher in der Trauer. Während meines Studiums starb 1988 mein damaliger Freund an<br />

Aids. Mir wurde bewusst, wie endlich das Leben ist, und ich erwartete als Schwuler,<br />

dass ich der Nächste bin. In der Natur fand ich einen spirituellen Wegweiser für<br />

Trost, Regeneration und Inspiration; einen Raum, in dem das Heilige und das Profane,<br />

das Mystische und das Alltägliche gegeneinander vibrieren. Meine ersten Tuschlandschaften<br />

entstanden, ein Jahr später begann ich mit den Sonnenbildern aus grossen<br />

konzentrischen Airbrush-Kreisen. Diese zwei Bildgruppen prägen mein Schaffen als<br />

gegensätzliche Kräfte bis heute. Die grossen Tuschlandschaften repräsentieren den<br />

nostalgischen Blick in die Vergangenheit, die konzentrischen Airbrush-Gemälde den<br />

hoffnungsvollen in die Zukunft.<br />

Das Prinzip der Dinge<br />

Kielmayer: Dualität ist bei dir in vielerlei Hinsicht präsent, dein Œuvre ordnest du<br />

auf deiner Website beispielsweise in Tag und Nacht. Aber fundamentale Ordnungsschemata<br />

oder Zyklen gibt es auch sonst zuhauf, so kann man die Auslegeordnung<br />

in Luzern durchaus entlang der vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und<br />

Erde verstehen. Auch Zeit spielt eine wichtige Rolle in deiner künstlerischen Auseinandersetzung.<br />

Rondinone: Die Ausstellung beginnt mit einer blauen Kirchenfensteruhr, hinter der man<br />

verschwommen den Vierwaldstättersee sieht. Sie hat keine Zeiger und wird durch<br />

das Tageslicht aktiviert. Auch ‹your age and my age and the age of the sun›, ein sich<br />

seit 2013 erweiterndes Konvolut aus Kinderzeichnungen von Sonnen, zeigt die Zeit<br />

als offene Grösse. Der Titel verweist auf eine Vorstellung von Zeit, die sich vor allem<br />

an unserer Lebenszeit orientiert. Ich verlangsame und verlängere die Zeitlichkeit<br />

gerne zu einer Schleife, in der nichts jemals enden oder aufgegeben wird; in der alles<br />

wieder auftauchen oder sich neu beleben kann; in der Vergangenheit, Gegenwart und<br />

Zukunft gleichzeitig stattfinden.<br />

Kielmayer: Wie kommen eigentlich neue Motive in dein Werk? Die Figuren von<br />

‹nuns + monks› (2021) sehen aus wie Caspar David Friedrichs ‹Mönch am Meer›<br />

(1808–1810) entsprungen; wird dein Formenvokabular auch von kunsthistorischen<br />

Zitaten geprägt?<br />

46 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


‹Ugo Rondinone – Cry Me a River›, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Luzern. Foto: Stefan Altenburger<br />

FOKUS // UGO RONDINONE<br />

47


Rondinone: Am Rockefeller Plaza in New York installierte ich 2013 ‹human nature›, neun<br />

menschliche Figuren aus wenigen, aufeinandergestapelten Steinblöcken. Stonehenge<br />

gab die Dimensionen für die Beine und Hüfte. Ich habe die exakten Masse des<br />

inneren Kreises von Stonehenge verwendet und dann quasi mit Torso und Kopf vervollständigt,<br />

die Figur als solche ist ganz einfach geprägt. Fast zeitgleich wurde ich<br />

für eine Arbeit in der Wüste bei Las Vegas angefragt. Für die ‹seven magic mountains›<br />

(2016) arbeitete ich mit demselben Material, bemalte die Steinblöcke allerdings mit<br />

aggressiv leuchtenden Farben. Während in New York also eine hocharchaische Form<br />

inmitten einer urbanen Umgebung stand, war es in Las Vegas eine hochartifizielle<br />

Form inmitten einer Wüste – obwohl das Material dasselbe war. Die Nonnen und<br />

Mönche waren eine Synthese aus diesen beiden Arbeiten.<br />

Ugo Rondinone (*1964, Brunnen) lebt in New York und Paris<br />

Einzelausstellungen (Auswahl seit 2021)<br />

2025 ‹the rainbow body›, Aspen Museum<br />

<strong>2024</strong> ‹solar spirit›, Museum Wuerth, Kuenzelsau; ‹burn to shine›, Museum SAN, Wonju-si<br />

2023 ‹Sunrise. East.›, Städel Museum, Frankfurt; ‹burn to shine›, Fosun Foundation, Schanghai;<br />

‹breath walk die›, Rijksmuseum, Amsterdam; ‹when the sun goes down and the moon comes up›,<br />

Musée d’Art et d’Histoire, Genf<br />

2022 ‹the water is a poem unwritten by the air. no. the earth is a poem unwritten by the fire›,<br />

Petit Palais, Paris; ‹life time›, Schirn Kunsthalle, Frankfurt; ‹burn fly shine›, Scuola Grande San Giovanni<br />

Evangelista, Venedig; ‹vocabulary of solitude›, Museo Tomayo, Mexiko-Stadt<br />

2021 ‹nude in the landscape›, Belvedere 21, Wien; ‹a wall. a door. a tree. a lightbulb. winter›,<br />

Sørlandets Kunstmuseum, Kunstsilo, Kristiansand<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl seit 2021)<br />

<strong>2024</strong> ‹Apropos Hodler›, Kunsthaus Zürich; Borås Art Biennial<br />

2023 ‹This is a Rehearsal›, Chicago Architecture Biennial; ‹the alphabet of my mothers and fathers›,<br />

Parrish Art Museum, New York<br />

2022 Sculpture Milwaukee, kuratiert von Ugo Rondinone; Manifesta 14, Pristina<br />

2021 ‹Die Zukunft war schöner›, Kunsthalle Winterthur; ‹Stations›, Lustwarande Tilburg;<br />

Kortrijk Triennial<br />

Ugo Rondinone. Foto: Maru Teppei<br />

48 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Kielmayer: Also kein kunsthistorisches Zitat.<br />

Rondinone: Die Romantik und speziell Caspar David Friedrich waren immer eine Inspiration:<br />

Die Künstler sehnten sich nach intensiven Gefühlserlebnissen, besannen sich<br />

auf kindliche Authentizität und die Irrationalität von Träumen, Magie und Märchen.<br />

Die Romantik war für mich ein Rückzugsort, der mir erlaubte, über die Kunst Gefühle<br />

zu zeigen. Etwas, das an der Akademie in Wien oder im Kunstdiskurs der 1980er- und<br />

1990er-Jahre übrigens überhaupt keinen Platz hatte.<br />

Ein Kunsterlebnis sollte meiner Meinung nach auf fast narkotische Weise einhüllend<br />

sein. Man braucht dafür nur still zu sein und zu schauen und zuzulassen. Ein Kunstwerk<br />

ist eine vielstimmige, chorische Vertonung ohne lineare Logik, es geht in erster<br />

Linie um die Entwicklung des Bewusstseins. Wenn mir Leute sagen, dass sie ein<br />

Kunstwerk nicht verstehen, sage ich: «Es macht nichts, wenn du es nicht verstehst.<br />

Schaue es dir einfach an.» Wir erwarten auch nicht, Musik auf diese Weise zu verstehen.<br />

Für mich ist Kunst Alchemie, man bringt wie beim Kuchenbacken zwei, drei<br />

Zutaten zusammen, und es entsteht etwas Neues.<br />

Magischer Realismus<br />

Kielmayer: Man kann allerdings die Bedingungen optimieren, damit dieses Neue<br />

überhaupt entsteht. Man versucht ja, in einen Zustand zu kommen, der solche<br />

Synthesen ermöglicht und begünstigt. An der Pressebesichtigung wurde erzählt,<br />

wie ‹lights›, die zu Blitzen verschraubten Abgüsse von Baumästen, zustande kam:<br />

Blitze schlugen in die Bäume deines Gartens ein, und die Äste lagen herum. Das<br />

ist kein spiritueller oder werkimmanenter Input, sondern Realität. Diese Offenheit<br />

gegenüber Angeboten aus der realen Welt stellt für mich eine wichtige Erweiterung<br />

zum Verständnis deiner Arbeit dar.<br />

Rondinone: Ich wäre wohl kaum auf Blitze gekommen, hätte sich das nicht so zugetragen.<br />

Ganz alltägliche Vorkommnisse sind eine grosse Inspirationsquelle, aber man<br />

muss es sehen und zulassen.<br />

Kielmayer: Du bist biografisch gesehen ein Künstler an der Schwelle zu seinem Spätwerk.<br />

Inwiefern verändern sich dadurch gewisse Dinge? Fühlt man sich von Veränderungen<br />

eher herausgefordert oder gerade umgekehrt souverän? Und gibt es eigentlich<br />

Missverständnisse in der Rezeption deiner Arbeit?<br />

Rondinone: Ich nehme mein Schaffen nicht als Spätwerk wahr, sondern als Gegenwart.<br />

Mit der langen Dauer kreativer Auseinandersetzung kommt eine gewisse Lockerheit;<br />

früher war ich viel strenger darin, wie ich die Arbeit verstanden haben wollte. Jetzt<br />

denke ich, dass es grundsätzlich keine Missverständnisse gibt, weil jede Erklärung<br />

ja eine sprachliche Annäherung bleibt. Kommt hinzu, dass mein Werk bisher kaum je<br />

richtig untersucht wurde; es gibt vielleicht ein paar Beiträge zu einzelnen Aspekten,<br />

aber keine wirkliche Vertiefung.<br />

Oliver Kielmayer, Betriebsleiter des Fumetto Comic Festival, Luzern, und freier Autor. kielmayer@gmx.net<br />

→ ‹Ugo Rondinone – Cry Me a River›, Kunstmuseum Luzern, bis 20.10. ↗ kunstmuseumluzern.ch<br />

FOKUS // UGO RONDINONE<br />

49


Ansichten — Kanonrevision, eine<br />

anspruchsvolle Aufgabe<br />

Helen Frankenthaler, ‹Riverhead›, 1963, Acryl auf Leinwand, 214,3 x 368,8 x 4,5 cm, Ansicht Sammlung<br />

Kunstmuseum Basel, Geschenk Helen Frankenthaler Foundation © ProLitteris. Foto: Samuel Bramley<br />

50 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Weltweit setzen sich Museen mit ihrer Geschichte auseinander,<br />

indem sie kritisch nach Provenienzketten, Lücken und notwendigen<br />

Korrekturen ihrer Bestände fragen. Allmählich werden die<br />

Resultate dieser Bemühungen in den Sammlungspräsentationen<br />

sichtbar – etwa im Kunstmuseum Basel. Stefanie Manthey<br />

Die zentralen öffentlichen Zonen in der Architektur des Kunstmuseum Basel, die<br />

Eingangsbereiche, die Foyers und die monumentalen Treppenhäuser, waren lange im<br />

doppelten Sinn männlich besetzt. Darin spiegelte sich ein Konsens, die transatlantische<br />

Entstehungsgeschichte der Sammlung mit Werken von grossen Namen wie<br />

Jonathan Borofsky, Sol LeWitt, Frank Stella oder Sam Francis entlang des von Direktoren<br />

etablierten Narrativs fortzuschreiben. Wer jetzt das Haus betritt, trifft an<br />

genau jenen repräsentativen Orten auf Arbeiten aus den eigenen Beständen von Rosemarie<br />

Trockel, Louise Lawler und Vivian Suter. Und im grosszügig durchlichteten<br />

ersten Obergeschoss des Neubaus hängt je ein Gemälde von Sam Gilliam und Helen<br />

Frankenthaler: Unaufdringlich, zurückhaltend nehmen die mit lasierender Farbe getränkten<br />

Leinwände ihren Platz an den grau verputzten Wänden ein.<br />

Als Frankenthaler (1928–2011) Anfang der 1960er-Jahre an ‹Riverhead› arbeitete,<br />

war sie als Künstlerin längst etabliert. Durch konsequente Bemühungen hatte sie es<br />

erreicht, auf Augenhöhe mit Barnett Newman, Jackson Pollock, Frank Kline oder Mark<br />

Rothko wahrgenommen zu werden. Von Pollock hatte sie gemäss eigenen Aussagen<br />

die Idee übernommen, die Leinwand direkt auf den Boden zu legen. Die sogenannte<br />

«soak-stain technique» entwickelte sie zum Markenzeichen ihrer Malerei. Als ‹Riverhead›<br />

entstand, war sie dafür zu synthetisch hergestellten, schnell trocknenden Acrylfarben<br />

übergegangen, nachdem sie zunächst mit Ölfarben in stark verdünnter, wässriger<br />

Form experimentiert hatte, die sie direkt auf die rohe Leinwand goss. Inmitten<br />

solcher Gemälde, bei denen Verläufe und Trocknungsspuren zu kompositorischen Elementen<br />

werden, liess sie sich schon 1957 für die Reihe ‹Women Artists in Ascendance›<br />

im Life Magazin vom berühmten Fotografen Gordon Parks ablichten.<br />

Die Gründe, weshalb diese beachtliche Präsenz in der New Yorker Kunstszene<br />

nicht in Museumsankäufe mündete, sind in den damaligen Machtverhältnissen und<br />

Rollenverständnissen zu verorten. Das motivierte Elena Filipovic, kurz nachdem sie im<br />

Juni 2023 zur Direktorin des Kunstmuseum Basel berufen worden war, die Helen Frankenthaler<br />

Foundation zu kontaktieren, die in der Folge mit der Schenkung eines repräsentativen<br />

Werks der Künstlerin das Kunstmuseum Basel bei der systematischen Korrektur<br />

seiner Bestände unterstützte. Dieser Erfolg, die Sammlung zukunftsweisend zu<br />

erweitern, wird nicht solistisch gefeiert, sondern im Duett mit Sam Gilliam – einem<br />

«Black American Artist», der genauso unberechtigt lange Zeit unterrepräsentiert war.<br />

Stefanie Manthey, Kunstvermittlerin, Autorin und Dozentin, lebt in Basel. stefanie.manthey@gmail.com<br />

→ Sammlungspräsentation im Kunstmuseum Basel | Neubau, permanent ↗ kunstmuseumbasel.ch<br />

→ Ansichten: Ein Bild, ein Text – Autor:innen kommentieren eine visuelle Vorlage ihrer Wahl.<br />

FOKUS // ANSICHTEN<br />

51


Mika Rottenberg — Antimatter Girl<br />

Mika Rottenberg, ‹Lampshares›, <strong>2024</strong>, gefräster, wiederaufbereiteter Haushaltskunststoff,<br />

Spindelbaumholz, Batterien, Harz, elektrische Beschläge, Masse variabel, Ausstellungsansicht<br />

Museum Tinguely, Basel, Courtesy für alle Werke: Hauser & Wirth. Foto: Gina Folly<br />

52 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


FOKUS // MIKA ROTTENBERG<br />

53


Mika Rottenbergs Arbeiten können als Allegorien für unsere hyperkapitalistische<br />

Gesellschaft gelesen werden. Sie vermögen<br />

es, Jung und Alt zu umgarnen und zu verführen – nicht zum Kaufen,<br />

eher zum Nachdenken über die Absurdität unserer Welt.<br />

Eine Begegnung mit der Künstlerin während der Eröffnungstage<br />

ihrer aktuellen Schau im Museum Tinguely. Claudia Spinelli<br />

Seit Jahren schon stellt Mika Rottenberg nur an den besten Adressen aus, wird mit<br />

Überblicksausstellungen in den grossen Museen der Welt geehrt und ist bei der Galerie<br />

Hauser & Wirth unter Vertrag. Sie ist eine der aktuell angesagtesten Künstlerinnen<br />

und dennoch vollkommen frei von Starallüren. Ich treffe sie zum Mittagessen,<br />

unser Gespräch wird von einem Videocall ihrer elfjährigen Tochter unterbrochen: Zu<br />

Hause – das liegt momentan in einer Kleinstadt im Norden New Yorks – gibt es junge<br />

Kätzchen, und der Hund muss zum Tierarzt.<br />

Wir unterhalten uns über die derzeitige Situation in Israel, wo die gebürtige Argentinierin<br />

Rottenberg zwar aufgewachsen ist, aber seit 1998 nicht mehr lebt. Zur<br />

Sprache kommt auch das Elternhaus – der Vater hat sich als Filmemacher einen Namen<br />

gemacht, die Mutter malt. Wahrscheinlich war es das, was ihr das nötige Selbstvertrauen<br />

gab, bereits sehr jung eine künstlerische Handschrift zu entwickeln, die<br />

ganz und gar authentisch ist. «Es gibt viele Dinge in der Welt, die mir Unbehagen<br />

bereiten. Ich möchte diese Gefühle nicht verdrängen, sondern versuche, mich ihnen<br />

auf meine eigene Art zu stellen», erklärt sie. «Meine künstlerische Arbeit ist für mich<br />

eine Art, mich mit der Welt zu beschäftigen. Denn sonst ist alles viel zu überwältigend<br />

für mich. Ich mache Kunst, um der Welt ein wenig Sinn abzugewinnen.» Dass<br />

ihr Schaffen auf einer existenziellen Notwendigkeit basiert, ist spürbar. Denn wenn<br />

auch Humor und überbordende Fantasie Mika Rottenbergs Trümpfe sind, geraten<br />

diese nie zum Selbstzweck, und ihre humoristischen Einfälle erschöpfen sich nicht<br />

im Slapstick. Gern verweist sie auf den argentinisch-jüdischen Humor, der so wichtig<br />

sei für ihre Arbeit und ihre ureigene Sicht auf die Welt.<br />

Ha, Ha, Hatschi!<br />

Für ihre Ausstellung im Basler Museum Tinguely hat sie ein Universum entworfen,<br />

das von verführerischer Intensität ist. Wer die Räume betritt, wird empfangen<br />

von einer Geräuschkulisse produktiver Geschäftigkeit. Es blubbert, zischt, klappert<br />

und kratzt, Schweissperlen tropfen, Tränen fliessen und Wasser verdampft. Die Prozesse,<br />

die Mika Rottenberg in ihren installativ inszenierten Videoarbeiten vorführt,<br />

werden von einer alchemistisch anmutenden Mechanik angetrieben. Die Farbpalette<br />

ist bunt, das Personal skurril, die inhaltlichen Motive sind überzeichnet. In ‹Sneeze›<br />

(2012) – eines ihrer bekanntesten Videos – setzt ein Mann mit vergrösserter und an<br />

der Spitze geröteter Nase zu einem grossen Nieser an. Seine nackten Zehen krallen<br />

sich zusammen, seine Muskeln krampfen, die Augen sind in Erwartung der grossen<br />

54 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Mika Rottenberg, ‹Cosmic Generator›, 2017, Eingangssitutation der 1-Kanal-Videoinstallation, Farbe,<br />

Ton, 26’36’’, Ausstellungsansicht Museum Tinguely, Basel. Foto: Pati Grabowicz<br />

FOKUS // MIKA ROTTENBERG<br />

55


Mika Rottenberg, ‹Cosmic Generator›, 2017, Stills aus 1-Kanal-Videoinstallation, Farbe, Ton, 26’36’’<br />

56 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


FOKUS // MIKA ROTTENBERG<br />

57


Mika Rottenberg, ‹Foot Fountain (pink)›, <strong>2024</strong>, Acrylharz, Glasfaser, rostfreier Stahl, Polyurethanlack,<br />

Wassertechnologie, 300 x 184,9 x 106,6 cm, Ansicht Park Museum Tinguely, Basel. Foto: Matthias Willi<br />

58 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Klimax geschlossen. Ha, Ha, Hatschi! Endlich – und gleichzeitig vollkommen absurd:<br />

Statt Rotz niest er Kaninchen, ein braunes, ein graues, ein weisses, dann ein Steak,<br />

dann eine Glühbirne, dann wieder ein Kaninchen. Es ist zum Kaputtlachen! «Anspannung<br />

und Erleichterung sind auch das zentrale Produktionsprinzip der Pornoindustrie»,<br />

kommentiert die Künstlerin mit einem schalkhaften Blitzen in den Augen.<br />

Spaghetti Blogchain<br />

Den inhaltlichen Fokus von Mika Rottenbergs Arbeiten bilden die beiden Grössen<br />

Körper und Produktion. Aus diesen lassen sich immer wieder neue, entlarvende<br />

Gleichungen ableiten, die alle nur eines tun: den Kapitalismus ins Absurde führen<br />

und persiflieren.<br />

Das Museum Tinguely versammelt nun eine Auswahl repräsentativer Arbeiten aus<br />

den letzten zwanzig Schaffensjahren. Der Ausstellungstitel ‹Antimatter Factory› verweist<br />

auf das CERN, wo Rottenberg 2018 im Rahmen einer Künstlerresidenz arbeiten<br />

konnte. Aus der Auseinandersetzung mit Antimaterie ist ein Video hervorgegangenen,<br />

dessen Titel Bände spricht: ‹Spaghetti Blogchain›. Rottenberg nimmt nicht die<br />

Perspektive einer Wissenschaftlerin für sich in Anspruch: «Als Künstlerin habe ich<br />

verschiedenen Experimenten zur Teilchenphysik beigewohnt. Ich habe sehr schnell<br />

aufgegeben, auch nur so zu tun, als hätte ich verstanden, was sie da zum Teufel eigentlich<br />

taten.» Wenn sie nun dem Bilderreigen von schmelzender oder verdampfender<br />

Materie unvermittelt den gutturalen Gesang einer mysteriösen Mongolin zur<br />

Seite stellt, dann ist das typisch für sie.<br />

Mexicali, Calexico, Yiwu<br />

Einem breiteren Kunstpublikum ist Mika Rottenberg 2017 im Rahmen der Skulptur<br />

Projekte Münster aufgefallen: ‹Cosmic Generator›, damals in einem ehemaligen<br />

Chinashop installiert und bis heute eines ihrer besten Videos, ist auch in Basel zu sehen.<br />

Im Zentrum steht eine wilde Fahrt auf den Schienen eines mysteriösen Tunnelsystems,<br />

das die mexikanische Grenzstadt Mexicali, die kalifornische Stadt Calexico<br />

und das chinesische Yiwu miteinander verbindet. Die Reise beginnt in einem Teller<br />

mit chinesischem Essen und führt weiter zur überquellenden Warenwelt in einem<br />

chinesischen Markt für Kleinwaren, wovon Yiwu den weltweit grössten besitzt. Durch<br />

die Tunnels kriechen eigenartige Protagonisten, der eine, ein älterer Herr, trägt einen<br />

Anzug, der andere ist als eine Art Taco-Sandwich verkleidet. Immer wieder tauchen<br />

sie einzeln auf, bis sie schlussendlich als Gemeinschaftspaket auf einem Teller in<br />

einem chinesischen Restaurant landen. Angeregt wurde das Video von einem Besuch<br />

in Mexicali, wo es eine grosse chinesische Community und entsprechend viele chinesische<br />

Restaurants gibt. Immer wieder im Bild: der mexikanisch-amerikanische<br />

Grenzzaun, der zwar Waren durchlässt, nicht so ohne weiteres aber die Menschen,<br />

die ihn in nördlicher Richtung, Richtung Calexico, passieren wollen.<br />

Mika Rottenberg liebt schräge, gleichwohl aber präzise Bilder. «Mein Schaffen ist<br />

nicht didaktisch und auch nicht dokumentarisch oder politisch, aber es ist mir wich-<br />

FOKUS // MIKA ROTTENBERG<br />

59


tig, hinauszugehen und die Wirklichkeit zu beobachten und sie dann in meine eigene<br />

Vorstellungswelt einzubauen.» In ihrer ausufernden Filminstallation ‹NoNoseKnows›,<br />

erstmals präsentiert auf der Biennale Venedig 2015, zeigt uns Rottenberg eine reale<br />

Fabrik in Südchina, wo Frauen in der Produktion von Süsswasserperlen arbeiten. Wir<br />

sehen, wie sie in aufwendiger Feinarbeit den Austern Fremdkörper einpflanzen, um<br />

sie anzuregen, diese mit Perlmutt zu umhüllen. Der Arbeitsraum, in dem die Frauen<br />

dicht an dicht an langen Tischen sitzen, ist über ein Räderwerk und Transmissionsriemen<br />

mit einem weiteren Arbeitsplatz in einem kleinen Kabäuschen verbunden.<br />

Dort sitzt eine etwas in die Jahre gekommene blonde Frau und lässt sich mit einiger<br />

Mika Rottenberg (*1976, Buenos Aires) lebt in New York<br />

1998 Hamidrasha Beit Berl College of Arts<br />

2000 Bachelor of Fine Arts, School of Visual Arts, New York<br />

2004 Master of Fine Arts, Columbia University, New York<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2022 Musée d’art contemporain de Montréal<br />

2021 ‹Bowls Balls Souls Holes›, Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk; Hauser & Wirth, Zürich<br />

2020 ‹Kurt-Schwitters-Preis 2019›, Sprengel Museum, Hannover<br />

2019 ‹Easypieces›, Museum of Contemporary Art, Chicago / New Museum, New York<br />

2018 Kunsthaus Bregenz<br />

2016 Palais de Tokyo, Paris<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2024</strong> ‹What Things Dream About›, National Museum of Modern and Contemporary Art, Seoul<br />

2023 ‹Dream Machines›, Deste Foundation, Athen<br />

2022 Busan Biennale<br />

2021 ‹Mythologists – Works from the Julia Stoschek Collection›, Julia Stoschek Foundation, Düsseldorf<br />

2020 ‹You and I Don’t Live on the Same Planet – New Diplomatic Encounters›, Taipei Biennale<br />

2019 ‹… et labora›, Fondation Vincent Van Gogh, Arles<br />

2017 Skulptur Projekte Münster<br />

2015 ‹All the World’s Future›, Biennale di Venezia<br />

Mika Rottenberg. Foto: Matthias Willi<br />

60 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Anstrengung durch Blumensträusse zum Niesen von Nudelgerichten anregen. Die<br />

Gleichung ist so undurchsichtig wie einfach: Die Muscheln werden stimuliert, Perlen<br />

zu produzieren, während aus der Frau, deren Nase immer länger wird, Nudelgerichte<br />

«herausgekitzelt» werden.<br />

Spiritueller Marxismus und sozialer Surrealismus<br />

Mika Rottenberg arbeitet mit einer guten Portion Intuition und Bauchgefühl und<br />

schafft so treffende Allegorien für eine komplexe, von Widersprüchen durchzogene<br />

Lebenswirklichkeit. Und auch wenn sie sich nicht immer auf den ersten Blick erschliessen<br />

– sie machen Spass und bleiben hängen. «Sozialer Surrealismus», der<br />

Name, den Mika Rottenberg für ihre Praxis gesetzt hat, klingt so gesehen viel zu trocken.<br />

Und auch die in den Anfangsjahren verwendete und viel deutlicher politisch<br />

konnotierte Umschreibung als «spiritueller Marxismus» greift nur teilweise. Denn<br />

Mika Rottenberg ist keine Revolutionärin, sondern eine Künstlerin, die verstehen will,<br />

wie das System funktioniert. «Ich kann schlecht kritisch sein, ohne scheinheilig zu<br />

sein. Denn natürlich geniesse ich den Kapitalismus. Ich geniesse all diese Dinge. All<br />

den Reichtum und die Schönheit, die Texturen und die Farben. Und dann merke ich,<br />

wie verkorkst es auch ist. Da ist also immer diese Dualität. Es gibt viel Kritisches,<br />

aber auch viel Freude – so bin ich eben.»<br />

Dies bedeutet allerdings noch lange nicht, dass Mika Rottenberg das System einfach<br />

so hinnimmt. Das neueste Werkkapitel, ein Set von Lampen-Skulpturen, die sie<br />

aus knorrigen Hölzern und rezykliertem Plastik produziert, ist ein Versuch, eine idealistische<br />

Vision umzusetzen. In Kooperation mit dem sozialen Arbeitsprojekt Green<br />

City Team sammelt sie Plastikflaschen – für die es in ihrer Wahlheimat New York kein<br />

offizielles Recycling gibt – und macht daraus wunderlich geformte Skulpturen, die<br />

sich ästhetisch perfekt in ihr Schaffen fügen. Mit dieser Produktion hat sie einen<br />

guten Weg gefunden, sich in der heutigen Welt mit all ihren Widersprüchen und Absonderlichkeiten<br />

einzurichten.<br />

Claudia Spinelli, Autorin und Kuratorin, lebt in Basel. claudia.spinelli@me.com<br />

→ ‹Mika Rottenberg – Antimatter Factory›, Museum Tinguely, Basel, bis 3.11.; Ausstellung in<br />

Kooperation mit dem Kunst Haus Wien und dem Lehmbruck Museum, Duisburg; mit begleitendem<br />

Online-Katalog ↗ tinguely.ch<br />

FOKUS // MIKA ROTTENBERG<br />

61


Emmanuelle Antille — La créativité<br />

comme le flux d’une rivière<br />

Emmanuelle Antille, ‹The Wonder Way›, 2023, images fixes du long métrage documentaire, 96’<br />

62 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Premier long métrage documentaire d’Emmanuelle Antille, ‹The<br />

Wonder Way›, a été primé au Festival Visions du Réel à Nyon en<br />

2023 où il a reçu le Prix Spécial du Jury en Compétition Nationale.<br />

Lors de plusieurs présentations en Suisse romande, les projections,<br />

en présence de la réalisatrice, sont suivies d’un concert,<br />

d’une rencontre ou d’une exposition. Françoise Ninghetto<br />

C’est une voie de l’émerveillement qu’Emmanuelle Antille nous propose d’emprunter,<br />

une incursion dans des lieux insolites, des territoires inconnus, des pensées surprenantes,<br />

fantastiques voire magiques : le long métrage ‹The Wonder Way› est autant<br />

objet cinématographique qu’artistique. Pour ce faire, l’artiste lausannoise a inventé<br />

une forme de documentaire qui est une invitation à un voyage dans des mondes parallèles,<br />

ceux de personnes animées par le rêve, la curiosité, un engagement absolu,<br />

une liberté inconditionnelle et la volonté de donner un sens à leur vie hors des tracés<br />

conventionnels. Prodigieusement intriguant, porté par une longue et vaste recherche,<br />

il donne à voir des réalisations créatrices dont l’originalité est à maints égards stupéfiante.<br />

Abordant des disciplines différentes, il est guidé par la recherche de tenter<br />

de comprendre ce qu’est l’impulsion créatrice, comment naît la possibilité de s’accorder<br />

une telle liberté qui permette de donner forme à sa vie et se créer un monde<br />

à soi. Cette analyse du geste créatif comme un « flux » est un sujet qui passionne la<br />

cinéaste et qu’elle avait déjà abordé dans son précédent film, ‹A Bright Light – Karen<br />

and the Process› (2018), un portrait de la musicienne folk américaine Karen Dalton,<br />

ses vicissitudes et surtout sa voix qui « était un mystère […] de créativité pure ».<br />

Dépasser ses limites<br />

Un voyage a toujours un lieu de départ. Celui d’Emmanuelle Antille est le jardin de<br />

sa grand-mère. Un jardin que celle-ci a prolongé, lorsque l’âge l’en a tenue éloignée,<br />

en l’observant depuis sa fenêtre, notant les moindres changements et en dessinant<br />

ses fleurs. Une importante et sensible archive que l’artiste a découverte après le décès<br />

de sa grand-mère. Véritable chronique, cette collection (1006 dessins de fleurs<br />

et d’oiseaux) à laquelle s’ajoute celle des pierres du monde entier, soigneusement<br />

étiquetés, une variété de billets de train et un précieux carnet vert dans lequel elle<br />

consignait les titres des films qu’elle avait regardés. Une archive précieuse, intime et<br />

poétique, qui traduit sa manière de voyager et de s’offrir d’autres horizons. Elle avait<br />

trouvé comment dépasser ses limites. Et c’est bien cette question que creuse Emmanuelle<br />

Antille, non de façon théorique mais en s’intéressant au pouvoir sensible<br />

en allant à la rencontre de personnes qui se sont pleinement investies dans leur art,<br />

leur recherche, leur conviction, leur quête d’absolu qui passe, parfois, par des petits<br />

gestes et dont certains sont rétifs à toute assignation esthétique. Ce film est aussi<br />

un hommage à ceux qui ont rêvé d’une vie hors des conventions et qui ont laissé derrière<br />

eux la sécurité du réel pour accomplir avec ténacité leur quête d’absolu.<br />

FOKUS // EMMANUELLE ANTILLE<br />

63


« Fusée à plusieurs étages », comme la cinéaste le qualifie, le documentaire ne<br />

suit pas la trame linéaire d’un scénario, il en explose le cadre formel : « Le film »,<br />

souligne-t-elle, « s’est écrit par les images avec mon intuition ». La succession des<br />

séquences organisée par le long montage inventif révèle la faculté d’Emmanuelle<br />

Antille de travailler par des associations libres qui sont autant d’échappées pour<br />

l’esprit. « Travailler à la lisière de mon niveau de conscience », avait-elle noté dans<br />

son carnet. L’infiniment grand du cosmos bascule dans l’infiniment petit, on passe,<br />

guidé par la voix captivante de la réalisatrice, du connu à des réalités au-delà de<br />

notre perception par un collage d’images qui, constamment, nous surprennent.<br />

Sur la route<br />

Emmanuelle Antille a pris la route et la route appelle les rencontres. Le film glisse<br />

de l’une à l’autre reliées par cette mystérieuse décision de consacrer pleinement<br />

sa vie à la création et dont la grand-mère de la réalisatrice en tiendrait le fil. Des<br />

rencontres qu’Emmanuelle Antille filme, dans des paysages habités d’imaginaires,<br />

des territoires désertiques de Californie, du Nouveau-Mexique ou des montagnes<br />

Rocheuses, comme autant d’événements marquants. Peu à peu, dans ce voyage fait<br />

de haltes, elle crée une constellation composée de références artistiques, scientifiques,<br />

intuitives ou musicales.<br />

Il y a cet ancien mineur et jardinier du Nord de la France, Jean Wisniewski, passionné<br />

de pommes depuis sa jeunesse, qui a consacré sa retraite à greffer des pommiers<br />

jusqu’à créer, dans son jardin d’Eden, deux cents sortes de pommes et en inventer<br />

de nouvelles espèces. La féérie de la ‹Vierge de Guadalupe› du décorateur de cinéma<br />

Randy King Lawrence constituée d’innombrables bouteilles de verre de toutes les<br />

Emmanuelle Antille (*1972, Lausanne) vit à Montreux<br />

1991–1996 École Supérieure d’Art Visuel, Genève<br />

1997–1998 Rijksakademie van Beeldende Kunsten, Amsterdam<br />

Projections spéciales (sélection)<br />

<strong>2024</strong> Journées de Soleure, section Panorama ; Musée Jenisch Vevey ; Kunsthalle Marcel Duchamp,<br />

Cully ; Rolex Learning Center–EPFL, Lausanne ; Ferme des Tilleuls, Renens ; Le Manoir, Martigny<br />

2023 Visions du Réel, Nyon, Compétition Nationale, Prix Spécial du Jury ; Tirana International Film<br />

Festival, Compétition Longue Durée, Documentaire<br />

Expositions personnelles (sélection)<br />

<strong>2024</strong> ‹Her Earths, Her Hearth›, Kunsthalle Marcel Duchamp, Cully<br />

2016 ‹Casa Leones›, Club Paradis, Yverdon-les-Bains<br />

2015 ‹By The Time It Gets Dark›, L’Adresse, Le Printemps de septembre, Toulouse ; ‹Parade›, Rolex<br />

Learning Center–EPFL, Lausanne ; ‹Firewalk›, avec Romain Kronenberg, Villa Bernasconi, Lancy<br />

2014 ‹Les Barricades Mystérieuses›, Galerie Gourvennec Ogor, Marseille<br />

2013 ‹L’Urgence des Fleurs›, Ferme-Asile, Sion<br />

2010 ‹Restrain & Release›, Musée de Pully ; ‹Geometry of Ecstasy›, The Flat, Milan<br />

2009 ‹Strings of Affection›, Duplex, Sarajevo<br />

64 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


couleurs que la lumière ne cesse de modifier, une œuvre infinie. La passion du désert<br />

de deux artistes, Anne Marie Jugnet et Alain Clairet, qui réalisent des tableaux à<br />

partir de cartes ne comportant quasi aucune indication puisqu’il n’y a rien à signaler<br />

dans ces lieux désertiques … Le Joshua Tree Outdoor Museum de l’artiste afro-américain<br />

Noah Purifoy (1917–2004) situé dans un territoire totalement isolé de Californie<br />

où il a construit des sculptures de très grandes dimensions en ne se servant que<br />

de matériaux trouvés, animé du désir de changer la société. La fondamentale curiosité<br />

de l’astrophysicien suisse Didier Queloz, nobélisé avec Michel Mayor pour leur<br />

découverte de la première exoplanète. La curiosité, explique-t-il, est « une sorte de<br />

force intérieure » indispensable pour aller au-delà du connu. Il y a aussi, la fascinante<br />

sculpture de l’artiste Charles Ross, ‹Star Axis›. Commencée en 1971 (et toujours in<br />

progress), cette œuvre architectonique de land art est construite sur une mesa selon<br />

la géométrie des étoiles. La succession des magnifiques plans cinématographiques<br />

nous permet de comprendre que l’artiste invite à une véritable expérience qui ne soit<br />

pas qu’intellectuelle mais ressentie physiquement. « Il faut marcher à l’intérieur de<br />

la terre pour pouvoir monter vers l’étoile polaire », affirme-t-il.<br />

Entre recherche scientifique et intrinsèquement sensible, les expérimentations<br />

de Christian Pahud sur le son, les rythmes et les vibrations pouvant l’amener à la visualisation<br />

intérieure, ont la saveur d’un domaine inconnu qu’on souhaiterait approcher.<br />

Auteur de la bande-son du film, entrecoupée de chansons de Laure Betris, sa<br />

présence souligne aussi l’importance que revêt la musique dans toutes les œuvres<br />

d’Emmanuelle Antille.<br />

Des espaces de résistance<br />

Le grand écart entre les séquences du documentaire atteste de la capacité que<br />

l’artiste a de lier les choses avec liberté et intuition. C’est la force de ce film à la<br />

fois poétique, généreux dans l’écoute des personnes rencontrées et suscitant la réflexion.<br />

Une sorte de contre-poids à notre époque. La projection terminée, on reste<br />

avec une citation d’André Malraux, par la voix de Gilles Deleuze : « L’art est la seule<br />

chose qui résiste à la mort. En cela, l’art est un acte de résistance. »<br />

Françoise Ninghetto, historienne de l’art et conservatrice honoraire au MAMCO Genève.<br />

f.ninghetto@bluewin.ch<br />

→ ‹The Wonder Way›, 2023, long métrage documentaire, 96’ ↗ thewonderway.ch<br />

→ Projections en présence de la réalisatrice et suivies d’un concert de Laure Betris, Ferme des Tilleuls,<br />

Renens (en collaboration avec Label Suisse), 13.9., 19 h / 14.9., 17 h ↗ fermedestilleuls.ch<br />

→ ‹The Wonder Way Project›, Le Manoir, Martigny, un projet proposé par Emmanuelle Antille<br />

(commissaire), 13.2.–11.5.2025 ↗ lemanoir.com<br />

FOKUS // EMMANUELLE ANTILLE<br />

65


Francine Mury — L’incertezza<br />

radicale<br />

Francine Mury, ‹5329›, 2021, caseina su tela, 200 x 146 cm. Foto: Viola Barberis<br />

66 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


‹Possibili vedute› è il titolo dell’esposizione di Francine Mury al<br />

Museo Villa Pia, Fondazione d’Arte Erich Lindenberg a Porza. La<br />

mostra, curata dalla direttrice Tiziana Lotti, presenta una selezione<br />

di opere dell’artista viaggiatrice, racchiudendo quindici<br />

anni di immagini poetiche e politiche. Jean-Marie Reynier<br />

Nella ricerca artistica di Francine Mury (*1947), la memoria svolge un ruolo cruciale.<br />

Le sue creazioni sono archivi visivi, tracce di momenti ed esperienze passate. Tecniche<br />

come il monotipo o la fotografia istantanea fissano momenti fugaci, trasformando<br />

ogni opera in vestigia di ricordi personali e collettivi. È proprio questa dimensione<br />

mnemonica, arricchita dai luoghi e dalle culture incontrate durante i suoi viaggi, che<br />

impregna il suo lavoro di una ricchezza poetica e politica unica e mai fine a se stessa.<br />

L’esposizione a Villa Pia a Porza si sviluppa sui due piani superiori del museo. L’allestimento,<br />

minimale e curato, segue un ordine semi-cronologico, alternando tecniche<br />

e formati che vanno dalle dimensioni più intime alle più spettacolari. La mostra<br />

presenta una selezione di opere di Francine Mury degli ultimi quindici anni, mettendo<br />

in evidenza l’evoluzione della sua pratica artistica attraverso la calcografia, la fotografia,<br />

il disegno e la pittura. Da notare, nella sala biblioteca, le nuove Polaroid e una<br />

serie di libri d’artista in esemplare unico. I lavori rivelano una fascinazione per la<br />

montagna, esplorata sia nella sua materialità sia nella sua dimensione simbolica. Le<br />

immagini catturano le delicatezze degli equilibri naturali, suggerendo una riflessione<br />

sull’impatto dell’essere umano sull’ambiente.<br />

Un tratto distintivo dell’artista originaria di Montreux è l’uso di strati sottili di<br />

colore e variazioni di consistenze: utilizzando tecniche come la sovrapposizione e<br />

le trasparenze, Mury riesce a ritrarre la fragile complessità dei paesaggi naturali.<br />

Questi procedimenti permettono di rappresentare fenomeni naturali transitori, come<br />

nebbie o riflessi, sottolineando un approccio quasi scientifico nell’osservazione della<br />

natura. I suoi soggetti, siano essi biomorfici, frammenti rocciosi o paesaggi ghiacciati,<br />

sono trattati con precisione e, nonostante l’apparente evanescenza, ciascuno<br />

sembra tradurre una comprensione profonda dei processi ecologici e geologici. L’artista<br />

evoca così la dinamica degli ecosistemi montani, i loro cicli di vita e trasformazione,<br />

immortalando istanti precisi ed effimeri.<br />

Con ‹Possibili vedute›, il Museo Villa Pia riconferma la sua importanza come punto<br />

di riferimento nel panorama culturale ticinese, imponendosi come luogo di predilezione<br />

per la presentazione di artisti che difficilmente sono esposti nelle istituzioni<br />

luganesi. Ci auguriamo che quest’ultime possano trarne esempio e proporre più<br />

spesso programmazioni tendenti ad arricchire il tessuto culturale locale.<br />

Jean-Marie Reynier, è artista, curatore e editore, vive e lavora a Perroy. amry@icloud.com<br />

→ ‹Francine Mury – Possibili vedute›, Museo Villa Pia, Fondazione d’Arte Erich Lindenberg, Porza,<br />

fino al 22.9. ↗ fondazionelindenberg.org<br />

FOKUS // FRANCINE MURY<br />

67


HINWEISE<br />

The Great Rabbit<br />

Animation — ‹The Great Rabbit› von Atsushi<br />

Wada ist zu gleichen Teilen skurril und surreal.<br />

In der Anfangsszene trägt ein Junge einen<br />

runden ballähnlichen Gegenstand vor sich her.<br />

Eine grosse Hand drückt den Ball an die Brust<br />

des Jungen, worauf er ihn unter sein Shirt<br />

schiebt. Kurz darauf wird der Ball von einem<br />

Vogel davongetragen. All dies geschieht, bevor<br />

das titelgebende Kaninchen das erste Mal<br />

erscheint. Zwischen zwei Pflanzen sitzt es vor<br />

einem goldenen Kreis, scheinbar gleichgültig<br />

vor sich hin kauend. Es ist im restlichen Film<br />

kaum zu sehen, schwebt aber dennoch als<br />

allgegenwärtige Präsenz über allem.<br />

Macht und Gehorsamkeit sind Themen, die<br />

‹The Great Rabbit› prägen. Einerseits bildlich<br />

dargestellt in der Gestalt, die auf einem Stuhl<br />

über alle anderen hinausragt; andererseits in<br />

der Präsenz von Überwachungskameras.<br />

Wada nutzt in seinem Werk oft einfache, handgezeichnete<br />

Animationen, um komplexe Themen<br />

und Emotionen auszudrücken. ‹The Great<br />

Rabbit› ist dabei keine Ausnahme und fasziniert<br />

durch seine unkonventionelle Erzählweise<br />

wie seinen originellen Ansatz. Seine Werke<br />

sind nicht nur visuell beeindruckend, sondern<br />

bieten auch Raum für die tiefere Reflexion über<br />

menschliche Emotionen, zwischenmenschliche<br />

Beziehungen und die Komplexität des Alltags.<br />

Wada erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter<br />

Preise auf renommierten Filmfestivals wie<br />

dem Ottawa International Animation Festival<br />

und der Berlinale. Dominique Marconi<br />

Atsushi Wada, ‹The Great Rabbit›, 2012, 7’16’’<br />

↗ youtu.be/Pd7PJ6QA-Y0?feature=shared<br />

I Feel the Earth Whisper<br />

Baden-Baden — Ausstellungen zum Thema<br />

Kunst und Klima haben Konjunktur. Kunstschaffende<br />

wie Ólafur Elíasson oder Ursula<br />

Biemann sind mit Kurator:innen wie Dieter Roelstraete<br />

Katalysatoren, Schrittmacher:innen<br />

und Teilnehmende dieses Trends, bei dem klassische<br />

Museumsräume oftmals in installative<br />

Settings transformiert werden. Für die aktuelle<br />

Ausstellung im Museum Frieder Burda haben<br />

Patricia Kamp und Jerôme Sans diese Funktion<br />

anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums<br />

des Hauses mit den Kunstschaffenden Bianca<br />

Bondi, Julian Charrière, Sam Falls und Ernesto<br />

Neto übernommen.<br />

Das Erlebnis beginnt im Erdgeschoss mit<br />

einer begehbaren Installation aus ineinander<br />

geflochtenen und gehäkelten Textilien, getrockneten<br />

Kräutern, Trommeln und Klangschalen<br />

von Neto. Sie wurde während des dreiwöchigen<br />

Aufbaus in die überweisse, reich durchfensterte<br />

Architektur von Richard Meier eingepasst.<br />

Steine, die für die Installation rituell aus der<br />

näheren Umgebung herausgelöst wurden,<br />

werden bei Ausstellungsende wieder an ihren<br />

Herkunftsort zurückgeführt. Von dort aus<br />

eröffnet sich ein Parcours, der über Rampen<br />

bis ins zweite Obergeschoss führt. An den<br />

Seitenwänden hängt eine Auswahl kontrastreicher,<br />

grossformatiger Fotografien, die den Blick<br />

in stroboskopartig illuminierte Urwaldszenen<br />

bei Nacht lenken. Entstanden sind sie während<br />

eines nächtlichen Raves, den Charrière als Teil<br />

einer Expedition nach Indonesien unweit von<br />

Tambora veranstaltete – rund zweihundert<br />

Jahre nach dem Ausbruch des gleichnamigen<br />

Vulkans 1815, auf den das «Jahr ohne Sommer»<br />

folgte. Eine mit Palmöl gefüllte Lava-Lampe<br />

holt den Zusammenhang zwischen der weltweiten<br />

Palmölproduktion und der Abholzung<br />

des Regenwalds in die Ausstellungsräume. Eine<br />

angrenzend eingebaute Black Box lädt dazu<br />

ein, via Live-Stream eine Verbindung mit dem<br />

Regenwald in Ecuador einzugehen. Während<br />

der Zeiten, wo dort Nacht herrscht, erfolgt das<br />

Streaming in Schwarz-Weiss. Teil von Charrières<br />

Projekt, das in modifizierter Form auch auf<br />

68 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


dem Baustellengerüst der Globus-Fassade in<br />

Basel zu sehen ist, ist eine Zusammenarbeit<br />

mit Stiftungen und Non-Profit-Institutionen,<br />

die sich aktiv für den Erhalt des Regenwalds<br />

einsetzen. Um die Arbeit zu zeigen, sind Institutionen<br />

verpflichtet, einen finanziellen Beitrag<br />

an die Stiftungen zu leisten. Künstlerische<br />

Welterkenntnis paart sich hier mit einem Versuch,<br />

«circular economy» zu etablieren. SM<br />

Julian Charrière, ‹Calls for Action›, <strong>2024</strong>, Western<br />

Andean Cloud Forest in Ecuador, 24 h Live-<br />

Übertragung (Video + Ton), Telefonverbindung<br />

Ansicht Museum Frieder Burda, Baden-Baden<br />

© ProLitteris. Foto: Etienne Rougery-Herbaut<br />

Anri Sala<br />

Basel — Wer sich aktuell auf einen Rundgang<br />

durch die Alten Meister im Kunstmuseum Basel<br />

begibt, trifft auf Fresken aus zwei jüngsten<br />

Werkgruppen von Anri Sala (*1974), ‹Surface<br />

to Air› und ‹Legenda Aurea Inversa›. Sie wurden<br />

2023 von der Emanuel Hoffmann-Stiftung angekauft.<br />

Es sind gewichtige Objekte: In Bildträger<br />

aus zwei Schichten Putz mit feinporigem Oberflächenrelief,<br />

die in einer Werkstatt in Süditalien<br />

entstanden, sind Marmorfragmente wie geologiegeschichtliche<br />

Intarsien eingefasst oder<br />

ragen über die Flächen hinaus. Die Objekte sind<br />

an die Wände montiert, die sonst von Werken<br />

aus Öl auf Holz aus der Zeit der europäischen<br />

Renaissance eingenommen werden: figürliche<br />

Szenen aus Heiligen und Persönlichkeiten, mit<br />

denen eine Weltordnung tradiert wurde. Ausschnitte<br />

dieser vergangenen Bildwelt hat Sala<br />

in den Oberflächen einiger Fresken gespeichert,<br />

wozu er fotografische Reproduktionen digital<br />

bearbeitete und invertierte. Zwei Videos auf der<br />

Schaulager-Website geben Aufschluss über<br />

das Fresko als eine Technik, die Sala an der<br />

Kunstakademie in Tirana erlernte, und über seine<br />

Bildvorlagen – etwa die Luftaufnahmen von<br />

Wolkenmeeren aus dem Flugzeugfenster oder<br />

Szenen aus einer Wandmalerei von Piero della<br />

Francesca in Arezzo. SM<br />

Ernesto Neto, ‹Blue tree›, <strong>2024</strong>, Ansicht<br />

Museum Frieder Burda, Baden-Baden,<br />

Courtesy Tanya Bonakdar Gallery, New York /<br />

Los Angeles; Fortes D’Aloia & Gabriel,<br />

São Paulo / Rio de Janeiro. Foto: N. Kazakov<br />

→ Museum Frieder Burda, bis 14.11.<br />

↗ museum-frieder-burda.de<br />

Anri Sala, ‹Surface to Air V (Cipollino/Morning)›<br />

und ‹Surface to Air VII (Cipollino / Afternoon<br />

Slightly After)›, beide 2023, Freskomalerei,<br />

Intonaco auf Aerolam, Cipollino-Marmor, je<br />

ca. 120 x 90 x 5 cm © ProLitteris. Foto: Tom Bisig<br />

→ Kunstmuseum Basel | Hauptbau, bis 15.9.<br />

↗ kunstmuseumbasel.ch ↗ schaulager.org<br />

HINWEISE // ANIMATION / BADEN-BADEN / BASEL<br />

69


Real Life … and how to live it<br />

Basel — Der schottische Künstler Ross<br />

Sinclair, von dessen Arbeit der Titel der<br />

Ausstellung übernommen ist, gibt auf den<br />

Slogan ‹Real Life … and how to live it› folgende<br />

Antwort: «burn your passport / ignore continents<br />

/ embrace statelessness / renounce<br />

citizenship / explode borders / annihilate<br />

nations / abolish geography / dissolve cities /<br />

abandon republics / secede». Die beiden<br />

Gastkuratorinnen Alana Alireza und Geraldine<br />

Belmont greifen in ihrer Ausstellung im Kunstforum<br />

Baloise Park die Botschaft des Künstlers<br />

auf und wollen die Begriffe der Sicherheit<br />

und Unsicherheit überdenken, wobei es gerade<br />

die Unsicherheit ist, die für sie den Aspekt der<br />

Widerstandsfähigkeit beinhaltet.<br />

Auf konstruktive Konfrontation respektive<br />

Dialog setzen die Kuratorinnen auch in<br />

Bezug auf das Ausstellungssetting. Werke<br />

aus der Baloise-Sammlung zeigen sie neben<br />

neu produzierten Beiträgen und beleuchten<br />

so verschiedene Facetten des Sicherheit-<br />

Unsicherheit-Dispositivs. Neben Sol LeWitts<br />

geometrischen Zeichnungen rücken etwa drei<br />

UV-Prints von Nooshin Askari das Ornament<br />

in den Fokus, wobei sowohl LeWitts wie auch<br />

Askaris Arbeiten die Aspekte von Struktur,<br />

Zufälligkeit und Vorhersehbarkeit thematisieren.<br />

Im Dialog mit Kohlezeichnungen von<br />

Miriam Cahn verweist eine Videoinstallation<br />

von Ahaad Alamoudi auf die Unvermeidlichkeit<br />

von Veränderung in Bezug auf Natur und Gesellschaft:<br />

In ihren einfühlsamen Zeichnungen<br />

aus der Serie ‹L.I.S./M.G.A. – Kastanien und<br />

andere Bäume vor meinem Haus, die ich nicht<br />

verstehe› (1989) verleiht Cahn den mit Kohle<br />

gezeichneten Bäumen einen tiefgründigen, fast<br />

menschenähnlichen Ausdruck. In Alamoudis<br />

Film wiederum schmilzt das Eis in der Hitze<br />

dahin – eine Metapher, die nicht nur auf den<br />

Klimawandel rekurriert, sondern auch auf<br />

gesellschaftliche und politische Prozesse in<br />

Saudi-Arabien. Auf die eingangs zitierte Arbeit<br />

von Ross Sinclair, die er ‹Real Life. Geography›<br />

(2001) nennt, reagiert die Basler Künstlerin<br />

Hannah Weinberger. Der titelgebenden Kampfansage<br />

an die Unverrückbarkeit geografischer<br />

Grenzen stellt sie einen ausgehöhlten Stein zur<br />

Seite, aus dem Live-Nachrichten ertönen. Nicht<br />

nur unsere Annahmen über die Beschaffenheit<br />

von Materialien, sondern auch Politik, Geografie<br />

und Geschichte geraten so durcheinander.<br />

Dies wirkt nach: Verlässt man die Ausstellung,<br />

scheint nichts mehr in Stein gemeisselt. MV<br />

Nooshin Askari, ‹House Raavi›, <strong>2024</strong>, UV-Druck<br />

und Bleistift auf Papier, bemalter Holzrahmen,<br />

65 x 53,5 cm, Ausstellungsansicht Kunstforum<br />

Baloise Park, Basel<br />

‹Real Life … and how to live it›, Ausstellungsansicht<br />

Kunstforum Baloise Park, Basel,<br />

mit Werken von Hannah Weinberger (vorne)<br />

und Ross Sinclair<br />

→ Kunstforum Baloise Park, bis 25.10.<br />

↗ art.baloise.com<br />

70 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Richard McGuire<br />

Basel — Die gute Stube wird zum Ausgangspunkt<br />

einer Geschichte, die Jahrtausende in die<br />

Zukunft und Vergangenheit reicht. Eine einzige<br />

Perspektive auf einen Ort im Wandel der Zeit<br />

sowie das sequenzielle Raster des Comics ermöglichen<br />

eine Erzählweise, welche die lineare<br />

Narration eines Textes um einen Quantensprung<br />

zeitgeschichtlicher Flexibilität erweitert. Ein<br />

Panel zeigt beispielsweise eine Frau in einem<br />

mit üppigen Sesseln ausgestatteten Wohnzimmer<br />

um 1957 – die Jahreszahl ist als grau<br />

hinterlegte Chiffre in der linken oberen Bildecke<br />

vermerkt. Ein kleines Bildfeld überlagert diese<br />

erste Bildebene und lässt so eine Katze von<br />

1999 durch das Zimmer schleichen. Die gleiche<br />

Frau und die gleiche Katze finden sich auf der<br />

nächsten Seite des Comic-Bandes wieder. Ihre<br />

Position innerhalb des Bildfeldes und die häusliche<br />

Umgebung aus dem vorherigen Motiv haben<br />

sie behalten, doch sind sie nun als Bild-im-Bild<br />

in eine Waldlandschaft von 1623 montiert –<br />

die Umgebung, in der später, so suggeriert es<br />

die Bildfolge, besagtes Wohnzimmer steht. In<br />

humorvoller und ebenso poetischer Weise spielt<br />

Richard McGuire mit den Möglichkeiten zeitlicher<br />

Überlagerungen, etwa auch, wenn in einem<br />

nächsten Bild eine junge Frau 1964 am Klavier<br />

sitzt und dazu Personen in überlappenden<br />

Bildfeldern im selben Raum tanzen – gekennzeichnet<br />

mit den Jahren 1932, 1993 und 2014.<br />

‹Here› ist 2014 erschienen und wurde zwei Jahre<br />

später mit dem Fauvre d’Or, dem renommiertesten<br />

französischen Preis für Graphic Novels,<br />

ausgezeichnet. Es ist das wohl bekannteste<br />

Werk des US-amerikanischen Künstlers.<br />

Philosophisches und Existenzialistisches im<br />

Alltäglichen zu finden ist eines der zentralen<br />

Motive seiner Arbeit. Mit einer grossen Auswahl<br />

von Originalen, Skizzen, Zeitzeugnissen und<br />

persönlichen Gegenständen ausgestattet,<br />

bietet die Retrospektive im Cartoonmuseum<br />

Basel Einblick in sein inter- und transdisziplinäres<br />

Schaffen. Seine Anfänge als Street-Art-<br />

Künstler im New York der 1980er-Jahre sind<br />

ebenso präsent wie seine Gestaltungen von<br />

Plattencovers für die legendäre Dance-Punkband<br />

Liquid Liquid, bei der er als Bassist unter<br />

anderem den unverkennbaren Basslauf zum<br />

Song ‹Cavern› einspielte. Von Titelseiten für<br />

den New Yorker über verschiedenste Comicformate<br />

bis hin zu Animationen und an grafische<br />

Notation erinnernde Visualisierungen von<br />

Vogelgesängen ist die Arbeit Richard McGuires<br />

von Experimentierfreude geprägt. Dabei sind es<br />

besonders die minutiösen Studien alltäglicher<br />

Handlungen und Objekte, welche sein Werk so<br />

einzigartig machen. AU<br />

Richard McGuire, Szenen aus ‹Here›,<br />

New York: Pantheon, 2014<br />

→ Cartoonmuseum Basel, bis 3.11.<br />

↗ cartoonmuseum.ch<br />

HINWEISE // BASEL<br />

71


Otto Dix und die Schweiz<br />

Chur — Altmeisterlich in der Technik, stimmungsvoll,<br />

die Kälte kriecht mit den Nebelschwaden<br />

förmlich ins Land, der Tag könnte<br />

strahlend gewesen sein, jetzt aber erstarrt<br />

er. Vom bröckelnden Gotteshaus abgesehen,<br />

fehlt vom Menschen jede Spur. ‹San Gian<br />

im Winter› fasziniert und irritiert. Otto Dix<br />

(1891–1969) malte das Bild 1938. Ausgehend<br />

von diesem 1993 aus Privatbesitz angekauften<br />

Werk im Bündner Kunstmuseum Chur fragt die<br />

Ausstellung ‹Otto Dix und die Schweiz› nach<br />

den biografischen, zeitgeschichtlichen und<br />

künstlerischen Verbindungen des Künstlers zur<br />

Schweiz, die bislang erstaunlich wenig Beachtung<br />

in der Forschung und musealen Präsentation<br />

gefunden haben. Umso kostbarer zeigt<br />

sich die Schau, die acht der insgesamt zehn<br />

Engadin-Gemälde erstmals vereint, ergänzt mit<br />

zahlreichen Zeichnungen und weiteren Gemälden<br />

mit Schweizer Motiven.<br />

1933 seiner Professur an der Kunstakademie in<br />

Dresden enthoben und durch den Nationalsozialismus<br />

als «entartet» diffamiert, zieht Otto<br />

Dix samt Familie südwärts, erst ins Schloss<br />

Randegg im Hegau, später nach Hemmenhofen<br />

am Untersee. Vom Moment dieser «inneren<br />

Emigration» an, die mit seiner Flucht einherging,<br />

entstanden keine engagierten Antikriegsbilder<br />

mehr wie in den 1920er-Jahren, sondern<br />

vorwiegend Darstellungen von Landschaft.<br />

Dass sich dahinter weiterhin eine gegenüber<br />

dem Zeitgeschehen aufmerksame und kritisch<br />

kommentierende Haltung verbirgt, zeigt auf<br />

erschütternde Weise ‹Aufbrechendes Eis (mit<br />

Regenbogen über Steckborn)› von 1940. Es folgt<br />

dem Blick des Künstlers aus seinem Atelier auf<br />

die Schweizer Seite. Die zersplitterte Eisschicht<br />

des gefrorenen Untersees steht für die um sich<br />

greifende Bedrohung des Krieges und rapportiert<br />

das absichtlich und auf Befehl von General<br />

Guisan aufgebrochene Eis, um sowohl einem<br />

Angriff als auch der Flucht in die Schweiz entgegenzuwirken.<br />

Migration als Gefangenschaft.<br />

Der symbolträchtigen Lesbarkeit zeigen sich<br />

auch die Engadin-Bilder verpflichtet. Sie sind<br />

alle aufgrund von Zeichnungen entstanden, die<br />

der Künstler und Nietzsche-Verehrer während<br />

eines Kuraufenthalts in Samedan nach einem<br />

Autounfall im Sommer 1937 erstellte. Vermittelt<br />

haben könnte ihm den Ort der Genesung<br />

Johann Erwin Wolfensberger vom Kunstsalon<br />

Wolfsberg in Zürich, wo Dix 1929 und 1938<br />

ausstellte. Das vermeintlich Harmonische<br />

der Gebirgslandschaften wird überlagert von<br />

frostig Unheilvollem. Nur die Arve als Protagonistin<br />

scheint der Versteinerung und dem Tod<br />

Widerstand zu leisten. UB<br />

Otto Dix, ‹San Gian im Winter›, 1938,<br />

Tempera auf Hartfaserplatte, 69,8 x 80 cm,<br />

Bündner Kunstmuseum Chur © ProLitteris<br />

Otto Dix, ‹Aufbrechendes Eis›, 1940,<br />

Mischtechnik auf Holz, 65 x 85 cm, Museum<br />

zu Allerheiligen Schaffhausen, Depositum<br />

der Sturzenegger-Stiftung © ProLitteris.<br />

Foto: Rolf Wessendorf<br />

→ Bündner Kunstmuseum Chur, bis 27.10.<br />

↗ buendner-kunstmuseum.ch<br />

72 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Steffani Jemison<br />

Genf — Das Centre d’Art Contemporain Genève<br />

zeigt derzeit Positionen aus Nord- und Südamerika,<br />

die weibliche, queere und farbige Perspektiven<br />

in die Geschichte dieses Doppelkontinents<br />

einweben. Der körperzentrierte Ansatz<br />

der gebürtigen Kalifornierin Steffani Jemison<br />

ist besonders kraftvoll.<br />

Die Geschichte der Schwarzen Diaspora in den<br />

Vereinigten Staaten steht im Zentrum der ersten<br />

Schweizer Soloschau von Steffani Jemison<br />

(*1981). Sie beginnt mit einer schwarzen, auf<br />

verspiegeltes Acrylglas gedruckten Meereswelle:<br />

‹Black Utopia (Wave)› (2017/2022). Ein<br />

Gewässer ist wie das menschliche Gedächtnis<br />

ein Speicher in beständiger Umwälzung. Bis<br />

in den zweiten von vier Sälen vertieft Jemison<br />

dieses Bild. Da schimmern auf Plattformen<br />

Münzen, Scherben und weitere Objekte aus<br />

dem Genfersee im Scheinwerferlicht, womit<br />

das hiesige Publikum auf seine global verflochtene<br />

Vergangenheit hingewiesen wird.<br />

Andernorts rotieren solche Fundstücke in<br />

mit Sand gefüllten PET-Flaschen. Leise an<br />

Duchamps ‹Broyeuse de chocolat› erinnernd,<br />

symbolisieren diese ‹Tumblers› (2021) nicht nur<br />

die zunehmende Vermengung der Natur mit der<br />

Kultur, sondern auch den kreativen Prozess, der<br />

unvorhersehbar und dynamisch ist und so auch<br />

für Resilienz steht.<br />

Den Blick in diesen Räumen absorbieren aber<br />

vor allem zwei Videoloops. In der Doppelprojektion<br />

‹In Succession (2019)› (2019) sind<br />

Close-ups einer Menschenpyramide einander<br />

gegenübergestellt. Derartige Formationen<br />

wurden von Schwarzen Männern traditionell<br />

eingeübt, um Verfolgten oder Eingesperrten<br />

zur Flucht zu verhelfen. Der zweite Videoloop,<br />

‹Broken Fall (Organic)› (2008), zeigt auf einem<br />

Bildschirm einen Schwarzen Jungen, der sich<br />

mit schmerzverzerrtem Gesicht an einem Ast<br />

festhält. Schwarze Körper sind gerade in der<br />

heutigen Leistungsgesellschaft besonderem<br />

Druck und oft unrealistischen Erwartungen<br />

ausgesetzt. Davon spricht auch das pyramidenförmige<br />

Turngerüst im nächsten Saal, in das auf<br />

Spiegelglas gemalte Elemente aus Picassos<br />

und Matisses Ikarus-Zyklen eingefügt sind. Den<br />

Mythos, der generell als Parabel todsündiger<br />

Überheblichkeit gelesen wird, verlinkt Jemison<br />

im letzten Saal mit den Flugträumen und Freiheitsfantasien,<br />

die man in Schwarzer Literatur<br />

häufig findet: Vor einer riesigen Leinwand mit<br />

aufgemaltem, düsterem Himmel fliegen auf<br />

einem Bildschirm Akrobat:innen der Chicagoer<br />

Truppe Sky Bound himmelwärts vorbei,<br />

ihre wundersam ausgedehnten Flüge aus dem<br />

Off kommentierend. Nicht zuletzt signalisiert<br />

Jemison mit ihrer stark referenzierten Arbeit,<br />

dass eine Reflexion der eigenen Identität durch<br />

das Prisma von Bildung und radikaler Kunst<br />

wichtige Schritte zu tieferem Selbstverständnis<br />

sein können. KHO<br />

Steffani Jemison, ‹Untitled (Bound)›, <strong>2024</strong>,<br />

diverse Materialien, Masse variabel, Ausstellungsansicht<br />

Centre d’Art Contemporain<br />

Genève. Foto: Simon Jaton<br />

Steffani Jemison, ‹Tumblers›, <strong>2024</strong>, diverse<br />

Objekte u. Materialien aus dem Genfersee,<br />

Masse variabel, Ausstellungsansicht Centre<br />

d’Art Contemporain Genève. Foto: Simon Jaton<br />

→ Centre d’Art Contemporain Genève, bis 8.9.<br />

↗ centre.ch<br />

HINWEISE // CHUR / GENF<br />

73


Roe Ethridge<br />

Gstaad — Ein Junge fixiert scheu die Kamera<br />

und hält den für den Westen der USA typischen<br />

Waschbärenschwanz an sein Ohr. Im Hintergrund<br />

ein seltsames Stillleben mit grünem<br />

Sonnenschirm, einer Bierwerbung, einem Stiefel<br />

sowie vertrockneten Pflanzen und Federn.<br />

‹Auggie with Racoon Tail› von 2015 zeigt den<br />

Sohn von Roe Ethridge (*1969) als Teil seiner<br />

aktuellen Ausstellung bei Gagosian in Gstaad,<br />

wobei in London parallel weitere Werke zu sehen<br />

sind. Die Aufnahme ist kein gewöhnliches<br />

Familienfoto; vielmehr die typische Melange<br />

aus Hochglanz, starker Inszenierung und<br />

latenter Abgründigkeit, welche die Werke des<br />

Fotografen auszeichnet, der auch Kampagnen<br />

für das Luxus-Modelabel Burberry gestaltete.<br />

Neben wenigen Werbefotos setzt sich die<br />

Schau ‹Happy Birthday Louise Parker II› vor<br />

allem mit dem gleichnamigen Model als Muse<br />

auseinander. In ergänzenden Stillleben wird die<br />

Irritation durch Gegensätze und übersteigerte<br />

Schönheit noch expliziter ausgespielt, etwa<br />

wenn ein Schädel im Goldfischglas mit Süssigkeiten<br />

kombiniert wird. Andere Motive sampelt<br />

er in digitalen Collagen, die an einen mit Fotos<br />

gespickten Kühlschrank erinnern, oder er experimentiert<br />

mit regenbogenfarbenen «Glitches»,<br />

herbeigeführt durch Farbfilter. Man fragt sich,<br />

ob da nicht etwas (zu) viel Energie auf die Oberfläche<br />

verwendet wird … AD<br />

Roe Ethridge, ‹Auggie with Racoon Tail›,<br />

2015, Sublimationsdruck auf Dibond,<br />

130,3 x 104,9 x 5,1 cm<br />

→ Gagosian, bis 8.9. ↗ gagosian.com<br />

Alexander Calder<br />

Lugano — Mit Alexander Calder (1898–1976)<br />

zeigt das MASI Lugano die Retrospektive eines<br />

Werks, das wir schon seit immer zu kennen<br />

meinen, doch nun erhalten wir die Gelegenheit,<br />

es in seiner Vielfalt zu entdecken: von einigen<br />

an Figürliches erinnernden Skulpturen (‹Big<br />

Bird›, ‹Funghi Neri›) über die ‹Constellations›<br />

aus bemalten Holzstücken, entstanden während<br />

der materialentbehrenden Kriegsjahre, zu<br />

den allbekannten ‹Mobiles› der Nachkriegszeit.<br />

Die Kuratorinnen Carmen Giménez und Ana<br />

Mingot Comenge haben mit der Installation<br />

der Werke im offenen Raum eine radikale Wahl<br />

getroffen: ‹Mobiles›, ‹Stabiles› und ‹Constellations›<br />

führen einen Dialog, aktiviert durch die<br />

sich verändernden Blicke der Betrachtenden<br />

aus verschiedenen Perspektiven. Die weissen<br />

Scheiben am Boden unter den Skulpturen<br />

fungieren geschickt als Untermalung, Sockel<br />

und Schranken zugleich und strukturieren den<br />

Raum visuell. Informationen zu den Werken<br />

sind aus puristisch-ästhetischen Gründen<br />

nicht direkt in der Ausstellung, sondern nur im<br />

Saaltext nachzulesen.<br />

Das Werk von Calder funktioniert heute noch<br />

wie bei seiner Entstehung im letzten Jahrhundert:<br />

Es wirkt frisch und keck. Es passt sich jeder<br />

Zeit spielend an und bleibt doch entrückt:<br />

Calder schafft einen konzentrierten Raum der<br />

dreidimensionalen Gegenstandslosigkeit, die<br />

nichts von dem globalen Getöse spiegelt. Seine<br />

Werke sind Lebensentwürfe der Leichtigkeit<br />

und leisten so Widerstand gegen die Schwere<br />

des Weltgeschehens. Indem Calder als<br />

einer der ersten die Bewegung und damit das<br />

Zeitmoment in die Bildhauerkunst einbringt,<br />

nimmt er in den 1930er-Jahren die zeitbasierten<br />

Kunstrichtungen der Postmoderne voraus:<br />

kybernetische Kunst, Performance oder<br />

Videokunst. Seine Vorfahren sind die Konstruktivisten<br />

für die kompromisslose Abstraktion<br />

und die Suprematisten für die Gleichgewichtsstudien<br />

in der Komposition. Seine Weggefährten<br />

sind Miró für das Verspielte und Kindliche,<br />

Mondrian für die Reduktion auf Primärfarben,<br />

Hans Arp für die amorphen Formen, die Surre-<br />

74 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


alisten für das Assoziative und die Dadaisten<br />

für das Anarchische. Der Begriff der ‹Mobiles›<br />

stammt von Marcel Duchamp, jener der ‹Stabiles›<br />

hingegen ist die Antwort von Hans Arp<br />

für die unbeweglichen Arbeiten. Während sich<br />

die ‹Mobiles› mit der Luft bewegen und diese<br />

strukturieren, sind es bei den ‹Stabiles› die<br />

Betrachtenden, die das Objekt umrunden und<br />

das Werk damit vervollständigen.<br />

Calder ist feinfühlig, humorvoll und vielseitig.<br />

Diese wahre Entdeckung eines alten Freundes<br />

sollte man sich nicht entgehen lassen. BF<br />

‹Calder – Sculpting Time›, Ausstellungsansicht<br />

MASI Lugano © Calder Foundation,<br />

New York / ProLitteris. Foto: Luca Meneghel<br />

Alexander Calder, ‹Constellation›, 1943, Holz,<br />

Draht und Farbe, 83,8 x 91,4 x 35,6 cm<br />

© Calder Foundation, New York / ProLitteris.<br />

Foto: Tom Powel Imaging, Courtesy Calder<br />

Foundation / Art Resource, New York<br />

→ MASI Lugano, bis 6.10.<br />

↗ masilugano.ch<br />

Andy Warhol & Keith Haring<br />

München — Eine sechsfache rosa Micky Maus<br />

mit Brille, dazwischen Dollarzeichen auf grünem<br />

Grund – so sah Keith Harings Hommage<br />

an seinen Mentor und Freund Andy Warhol<br />

(1928–1987) aus. Jetzt ist das Bild ‹Andy<br />

Mouse› von 1985, eine Leihgabe aus New York,<br />

im Münchner Museum Brandhorst zu sehen.<br />

Das Haus präsentiert die beiden Über-Künstler<br />

der Pop Art unter dem Titel ‹Party of Life› erstmals<br />

in einer Gegenüberstellung.<br />

Zwischen ihnen lagen dreissig Jahre Altersunterschied,<br />

aber sie erwiesen sich als Brüder<br />

im Geiste, als sie sich im wilden New York der<br />

1980er-Jahre über den Weg liefen. Die von<br />

Franziska Linhardt kuratierte Schau ist ein<br />

schillernder Trip, der auch anhand von Zeitdokumenten<br />

zeigt, wie nah am Abgrund Kunst und<br />

Glamour in Warhols Factory tanzten. 120 Werke<br />

von Warhol und 18 von Haring aus den Sammlungsbeständen<br />

ergänzt sie um Leihgaben<br />

sowie Fotos (etwa von Avedon), Video-Clips<br />

und Magazine, mit Warhols ‹Fifteen minutes›<br />

für MTV und Harings Klamotten für Madonna<br />

und Grace Jones. In diesem Kontext wirken<br />

selbst altbekannte Warhol-Grossformate der<br />

Brandhorst-Kollektion anders.<br />

‹Der Künstler als Marke› ist der Saal betitelt,<br />

in dem neben Warhols Monumentalbild mit<br />

Converse-Sneaker Harings ‹Pop-Shop› wiederauflebt.<br />

So sehr sich die beiden stilistisch –<br />

und charakterlich – unterschieden, so nahe<br />

sind Inhalte und der Wille, Kunst, Konsum und<br />

Kommerz zu verschränken. Warhol brachte<br />

Alltagsmotive auf die Leinwand, Haring machte<br />

sein ikonisches Strichmännchen-Universum<br />

massenwirksam – und war zugleich mehr noch<br />

politischer Aktivist. Dass es allerdings Warhol<br />

war, der 1979 – auf Anregung seines neuen<br />

Bekannten Beuys – ein Plakat für die Grünen<br />

gestaltete, ist eine der Überraschungen der<br />

Schau. Darüber hinaus porträtierte er, ebenfalls<br />

1985, Haring und dessen Liebhaber Juan<br />

Dubose in einem Siebdruck, in dem beide zu<br />

einer Person verschmelzen. Und auch dass<br />

man über die Drag-Queens der Serie ‹Ladies<br />

and Gentlemen› mehr erfährt – etwa über die<br />

HINWEISE // GSTAAD / LUGANO / MÜNCHEN<br />

75


Trans-Aktivistin Marsha P. Johnson, die ein<br />

Sozialwohnprojekt begründete –, holt die Kunst<br />

nah ans Leben.<br />

Studio 54, Club 57, Palladium – eine Weile<br />

lang eilte die Big-Apple-Bohème von Event<br />

zu Exzess. Der Kater danach war umso härter.<br />

Das HI-Virus fand unzählige Opfer, auch Haring<br />

starb 1990 an Aids. ‹Repent and Sin No More›<br />

schrieb Warhol 1986 weiss auf schwarze Leinwand.<br />

Haring, der in Warhols Todesjahr 1987<br />

von seiner Aids-Erkrankung erfuhr, illustrierte<br />

noch die ‹Apokalypse› von William S. Burroughs.<br />

Der Bilderzyklus ist eine der jüngsten Neuerwerbungen<br />

des Museum Brandhorst. RDR<br />

Le Corbusier<br />

Murg SG — Mit einem markanten Turm erhebt<br />

sich die 1996 stillgelegte Spinnerei über das<br />

Dorf am Walensee. In Etappen wurden die<br />

Gebäude zum heutigen Komplex mit Firmen,<br />

Wohnungen und dem lofthotel umgebaut.<br />

Letzteres beherbergt auch eine kleine Galerie,<br />

die aktuell unter dem Titel ‹Le Corbusier – Zwischen<br />

Brutalismus und Poesie› gut vier Dutzend<br />

Werke aus dem zeichnerischen Schaffen des<br />

Architekten und Künstlers zeigt. Er zeichne<br />

lieber, als zu reden, wird er zitiert, das sei<br />

schneller und lasse weniger Raum für Lügen.<br />

Zwei grosse Farblithografien sind listig über<br />

Eck in der zum Verweilen einladenden Lounge<br />

platziert. In ‹Trois verres d’apéritif› bewacht ein<br />

Hund aufmerksam Gläser, Flaschen und einen<br />

Eiskübel, während in ‹Chez sois› eine liegende<br />

Frauenfigur das Bild dominiert. Hat hier jemand<br />

die drei Apéros schon gekostet? Ganz im<br />

Gegensatz dazu macht das kleine ‹Trois croquis<br />

avec livre› seinem Namen alle Ehre – eine<br />

Handskizze auf minderwertigem und rückseitig<br />

bedrucktem Papier. Es ist eine Reminiszenz<br />

an die aussterbende Kunst der Kringelbilder<br />

auf dem kleinen Block beim Festnetztelefon.<br />

Alle Exponate stammen aus der Sammlung der<br />

Stiftung Schweizerische Triennale der Skulptur<br />

Bad Ragartz. Zudem zeigen Tafeln den Lebenslauf<br />

und das architektonische Schaffen des<br />

1965 verstorbenen Le Corbusier. TS<br />

‹Andy Warhol & Keith Haring – Party of Life›,<br />

Ausstellungsansichten Museum Brandhorst,<br />

München. Fotos: Elisabeth Greil / Bayerische<br />

Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst<br />

→ Museum Brandhorst, bis 26.1.<br />

↗ museum-brandhorst.de<br />

Le Corbusier, ‹Taureau›, 1963, Lithografie,<br />

110,6 x 74,2 cm © ProLitteris. Foto: Günter König<br />

→ Alte Spinnerei, bis 30.10.<br />

↗ sagibeiz.ch/eventprogramm<br />

76 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Tierwelten<br />

Neuchâtel — Das Centre Dürrenmatt widmet<br />

seine aktuelle Wechselschau den ‹Tierwelten›<br />

des grossen Autors und bildenden Künstlers.<br />

Die Ausstellung leitet dessen engen Tierbezug<br />

aus seiner Kindheit zwischen Bauern und<br />

Metzgern im Emmental wie auch aus einem<br />

Erlebnis in seiner Jugend in Bern ab: Er wurde<br />

von einem Schäferhund, den er ausführte,<br />

angegriffen. Tiere tauchen in vielen von Dürrenmatts<br />

Werken als das Bestialische auf, das<br />

jederzeit wieder aus dem Menschen herausbrechen<br />

kann, durch seine Intelligenz nur noch<br />

potenziert. Es faszinierte ihn deshalb, anhand<br />

mythischer Mischwesen wie dem Minotaurus<br />

über unsere Komplexität zu reflektieren.<br />

Dürrenmatt war jedoch auch von der inzwischen<br />

widerlegten Idee von Henri Bergson<br />

angetan, nach der Tiere kein Todesbewusstsein<br />

hätten und deshalb stets in einer Ewigkeit<br />

lebten. Den Analytiker Dürrenmatt inspirierten<br />

sie deshalb mitunter auch zu einer schier<br />

romantische Spiritualität. Deutlich wird dies<br />

in einer Chinatuschezeichnung, die in einer<br />

Fellnische präsentiert wird. Das seiner ersten<br />

Frau gewidmete Blatt zeigt ein sich zwischen<br />

Tieren liebendes Paar unter einem riesigen<br />

Mond. Handmodellierte Bronzekrähen von Ugo<br />

Rondinone und vom Animismus in Afrika erzählende<br />

Gemälde von Christine Sefolosha runden<br />

die Schau ab. KHO<br />

Matthieu Gafsou<br />

Sion — Die Ausstellung ‹Élégies› des Lausanner<br />

Fotografen Matthieu Gafsou (*1981) in der<br />

Grenette in der Sittener Altstadt zeigt neue<br />

Farb- und Schwarz-Weiss-Fotografien, die auf<br />

den Gletschern von Aletsch (VS), Titlis (OW),<br />

Oberaar (BE), Mont Miné (VS) und Rhône (VS)<br />

entstanden sind. Sie legen den Fokus auf die<br />

klimatischen Veränderungen in der hochalpinen<br />

Landschaft. Die Elegie ist eigentlich ein<br />

Grabgesang; und so erwecken die Sujets oft<br />

Emotionen der Melancholie. Die Gletscher<br />

verschwinden allmählich – hier und jetzt, vor<br />

unseren Augen. Der Fotograf ist Zeuge ihrer<br />

Endlichkeit und zeigt zugleich unseren gedankenlosen<br />

Besuch von Gipfeln und Eisgrotten –<br />

der schmelzende Gletscher wird als Motiv auf<br />

einem Vorhang in der Ausstellung verwendet.<br />

Mit ‹Élégies› baut Matthieu Gafsou eine<br />

Erzählung auf, welche die Veränderungen in<br />

unseren Alpenlandschaften ins Bild bringt. Er<br />

setzt damit seine Arbeit über die Verbindung<br />

von Mensch und Natur fort, die er in der Serie<br />

‹Alpes› (2009–2012) begonnen und in ‹Vivants›<br />

(2018–2022) weitergeführt hat. Der Fotograf<br />

entfernt sich heute mehr und mehr von der<br />

Aufnahme der objektiven Realität, indem er<br />

verschiedene fototechnische Verfahren anwendet,<br />

darunter Überblendungen, Aufnahmen von<br />

Drohnen und digitale Manipulationen seiner<br />

eigenen Abzüge. SO<br />

Friedrich Dürrenmatt, ‹Ertrunkenes Liebespaar›,<br />

1952, Gouache auf Karton, 69,7 x 49,5 cm<br />

→ Centre Dürrenmatt, bis 29.9. ↗ www.cdn.ch<br />

Matthieu Gafsou, ‹Fusion I›, <strong>2024</strong>, Pigmentdruck<br />

auf Baumwollpapier, 137,5 x 100 cm<br />

→ La Grenette, bis 15.9. ↗ ferme-asile.ch<br />

HINWEISE // MÜNCHEN / MURG / NEUCHÂTEL / SION<br />

77


Samuel Buri<br />

Spiez — Samuel Buri (*1935) gilt als Basler Institution,<br />

doch seine Wurzeln liegen im Berner<br />

Seeland, und seit den 1970ern verbringt er viel<br />

Zeit in der Gemeinde Habkern bei Interlaken.<br />

Den Werken, die grösstenteils dort entstanden<br />

sind, widmet das Schloss Spiez seine Sommerausstellung<br />

‹Samuel Buri & das Berner<br />

Oberland›. Hier blickt Buri in seiner bunten<br />

Farbpalette und mit kleinen, eingearbeiteten<br />

Störungen humorvoll auf volkstümliche Sujets:<br />

das Triptychon ‹Eiger, Mönch und Jungfrau,<br />

dreiteilig gestört› (2008), ‹Simon im Mutz›, sein<br />

Sohn in Tracht, von 1983, oder ‹Alphorn II› von<br />

1967, ein Bläser umringt von Kühen.<br />

Ab 1959 in Paris, ist Buri, wie er im Film zur<br />

Ausstellung sagt, Habkern entkommen, dem<br />

Ferienort seiner Jugend mit dem mühsamen<br />

Wandern! Dennoch greift er schon damals<br />

Schweizer Motive auf, deutlich geprägt durch<br />

die Pop Art: ‹Alphorn II› entstand mit Acryl,<br />

Spraydosen und Schablonen und im neonfarbenen<br />

Siebdruck die Serie ‹Greti bringt ds’ Znüni›<br />

von 1967, für die er unter anderem die ikonischen<br />

Tiger-Käse-Verpackungen collagierte.<br />

Mitte der 1970er zog es Buri wieder ins Oberland,<br />

wo er von einem skeptischen Einheimischen<br />

ein Bauernhaus kaufen konnte, nachdem<br />

er sich als «Pfarrerssohn aus Täuffelen»<br />

zu erkennen gab. Die kleinteiligen Fensterfronten<br />

als Raster bilden danach ein prägendes<br />

Element einiger Werke, sei es in Ausblicken<br />

oder Atelierszenen. Buri platziert auch gerne<br />

Rahmen und geometrische Farb flächen im<br />

oder vor dem Hauptmotiv, welche die Darstellung<br />

stören. Somit ist seine Liebe für die<br />

Fenster mit diesen Elementen verknüpfbar.<br />

Im Triptychon von 2008 hat er jeweils zwei<br />

geometrische Farbfelder in den Gegenfarben<br />

der Berge ins Zentrum über das Bild gesetzt. In<br />

dieser gezielten Irritation des Blicks sieht Buri<br />

die Möglichkeit, auch klassische Motive wie<br />

die Landschaft aufzugreifen.<br />

In Bezug auf die ländliche Tradition verhält es<br />

sich ähnlich, was sich im filmischen Atelierbesuch<br />

zeigt. Buris Wertschätzung der Tradition<br />

überwiegt, wobei er aber immer gern kleine<br />

Kniffe in deren Darstellung einfügt. So, wenn<br />

Simon, Sohn aus erster Ehe, in Paris etwas<br />

nonchalant und zu elegant im Mutz posiert<br />

oder wenn er in der Lithografie ‹Zwo Züpfen›<br />

(1995) das Hefegebäck in einer Farbigkeit darstellt,<br />

die sie fast schon verfremdet.<br />

Insgesamt eine Schau, die uns am passenden<br />

Ort einen wenig gezeigten Aspekt von Buris<br />

Schaffen stimmig auffächert. AD<br />

Samuel Buri, ‹Das Atelier auf dem Lande›, 2019,<br />

Öl auf Leinwand, 100 x 130 cm © ProLitteris.<br />

Foto: Serge Hasenböhler<br />

Samuel Buri, ‹Greti bringt ds’ Znüni›, 1967,<br />

Siebdruck und Collage, 54 x 75 cm © ProLitteris.<br />

Foto: Serge Hasenböhler<br />

→ Schloss Spiez, bis 20.10.<br />

↗ schloss-spiez.ch<br />

78 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Johann Melchior Wyrsch<br />

Stans — Das Nidwaldner Museum widmet sich<br />

im Winkelriedhaus den Frauenbildnissen des<br />

Schweizer Malers Johann Melchior Wyrsch<br />

(1732–1798). Was überschaubar in einem Raum<br />

Platz hat, entpuppt sich bei näherem Hinsehen<br />

und vor allem dank des informativen Saaltextes<br />

als vielschichtige Angelegenheit. Denn<br />

die Frauen, die einem begegnen – bürgerliche<br />

und adelige Damen aus der Zentralschweiz,<br />

Solothurn sowie aus Frankreich – werden ganz<br />

unterschiedlich dargestellt. Es gibt Porträts,<br />

auf denen die Protagonistinnen makellos<br />

schön erscheinen, während andere Doppelkinn,<br />

Falten und unreine Haut haben. Manche tragen<br />

prächtige Kleidung und teuren Schmuck, eine<br />

andere präsentiert sich mit Cembalo und Noten,<br />

eine dritte bei der Lektüre.<br />

Dahinter stecken zunächst unterschiedliche<br />

Bedürfnisse der Auftraggeberinnen. Porträts<br />

konnten deren Herrschaftsanspruch untermauern,<br />

auf dem Heiratsmarkt hilfreich sein, den<br />

Bildungsstand belegen. Daneben spiegeln sich<br />

in Wyrschs Bildern unterschiedliche Darstellungsweisen<br />

des 18. Jahrhunderts: Der pompösen<br />

Ästhetik des Ancien Régime stand eine<br />

bürgerliche gegenüber, die am «wahren» Abbild<br />

einer Person interessiert war. Gerade diese<br />

politisch-gesellschaftliche Ebene macht die<br />

kleine Schau spannend – auch wenn man gerne<br />

noch weitere Beispiele gesehen hätte. TSO<br />

‹Johann Melchior Wyrsch – Frauenbildnisse›,<br />

<strong>2024</strong>, Ausstellungsansicht Nidwaldner Museum,<br />

Winkelriedhaus, Stans. Foto: Chr. Hartmann<br />

→ Nidwaldner Museum, Winkelriedhaus,<br />

bis 29.9. ↗ nidwaldner-museum.ch<br />

Kris Martin & Ola Kolehmainen<br />

Stein am Rhein — Zwei Künstler, der eine vertreten<br />

mit acht, der andere mit sechs Werken,<br />

in zwei übereinanderliegenden Räumen mit je<br />

eigener Atmosphäre, das Ganze in einem Gebäude,<br />

dessen Entstehung ins 15. Jahrhundert<br />

zurückreicht und das seit zwei Jahren als Kulturhaus<br />

Obere Stube die Museumslandschaft<br />

von Stein am Rhein erweitert. Wohl nicht nur<br />

für mich eine Entdeckung in dem trotz der<br />

vielen Tourist:innen immer so entspannt wirkenden<br />

Städtchen. Der Besuch dieses Hauses,<br />

das Altes mit Neuem verbindet – eindrücklich,<br />

auch die schwebenden Gesteinsfelder des<br />

australischen Künstlers Jamie North im Innenhof<br />

– lohnt sich.<br />

Die Ausstellung ‹Aus Überzeugung› ist eingebunden<br />

in den regionalen Kontext von ‹500 Jahre<br />

Reformation› und der Auseinandersetzung<br />

mit dem Ittinger Bildersturm von 1524, der als<br />

Vorbote der Bauernunruhen gilt. Der Belgier<br />

Kris Martin (*1972, Kortrijk) und der Finne Ola<br />

Kolehmainen (*1964, Helsinki) haben einiges<br />

dazu zu sagen, beschäftigen sie sich doch<br />

mit Liebe, Tod, Religion, mit sakralen Räumen,<br />

Licht und Symbolik. So begegnen wir Martin<br />

als einem gefühlvollen Konzeptkünstler, der<br />

(zumeist) religiöse Objekte durch kleine Eingriffe<br />

verändert, ihre ursprüngliche Bedeutung<br />

konterkariert – blossstellend, fragend. Humor<br />

kommt ins Spiel – und Ironie, so abgründig wie<br />

(auf-)klärend in ihrem Anderssagen. Mich hat<br />

besonders ‹Idiot LIV› mit dem Gekreuzigten<br />

aus Elfenbein im barocken Goldzierrahmen aus<br />

Holz beeindruckt, auf der Treppe zum zweiten<br />

Raum. Martin hat Christus einen kleinen<br />

Aluminiumtrichter auf den Kopf gesetzt: ein<br />

verspotteter Narr, Aussenseiter wie Myschkin<br />

in Dostojewskis ‹Idiot› – zugleich klingt,<br />

beunruhigend, Hieronymus Bosch an, bei dem<br />

der Trichter auf dem Kopf für Gemeinheit und<br />

betrügerische Absicht steht.<br />

Schön und sprechend sind auch Kolehmainens<br />

Werke präsentiert, wobei gerade die listig aus<br />

mehreren Aufnahmen zusammengesetzten<br />

Fotografien sakraler Räume in der reduzierten<br />

Auswahl grosse Wirkung entfalten: geniale<br />

HINWEISE // SPIEZ / STANS / STEIN AM RHEIN<br />

79


Licht- und Farbkompositionen, von unglaublicher<br />

Lebendigkeit. Die Kircheninnenräume<br />

leuchten wie aus sich selbst, und Christus<br />

inmitten des Gerüstgestänges – der Altarbereich<br />

der Fürstenkapelle in Florenz wird gerade<br />

restauriert – scheint noch über die brüchige<br />

Gegenwart zu triumphieren. Beide Künstler<br />

in der von Helga Sandl und Andreas Schwarz<br />

kuratierten Ausstellung lassen viel Spielraum<br />

für Interpretationen; Aufdecken und Verklären<br />

gehören dazu. AM<br />

Kris Martin, ‹Idiot LIV›, 2022, Holz, Elfenbein,<br />

Seide, Blattgold, Aluminium; 62 x 45 x 5 cm.<br />

Foto: Roberta Fele<br />

Ola Kolehmainen, ‹Cappella dei Principi 1604 I›,<br />

2017, mattierter Tintenstrahldruck in Künstlerrahmen,<br />

Blatt 188 x 161 cm. Foto: Roberta Fele<br />

→ Kulturhaus Obere Stube, bis 31.10.<br />

↗ kulturhaus-oberestube.ch<br />

Tapta<br />

Susch — Tapta? Zu ihrem Künstlernamen soll<br />

Maria Wierusz-Kowalska (1926–1997) bereits<br />

als kleines Mädchen gekommen sein, als<br />

sie ihre Spielsachen in einem Kreis ordnete,<br />

zwischen ihnen tanzte und «Ich bin Tapta,<br />

Tapta, Tapta» gesungen habe. So erinnerte<br />

sich die Künstlerin 1997. Die Haltung, dass<br />

Kunst und Leben spielerisch ineinandergreifen<br />

und körperlich zu erfahren seien, prägt<br />

Taptas Schaffen. Viel ist nicht bekannt über die<br />

Frau, die als 18-Jährige 1944 von Polen nach<br />

Belgien flüchtete, nachdem sie am Warschauer<br />

Aufstand teilgenommen hatte, die in Brüssel<br />

eine Ausbildung zur Weberin an der Nationalen<br />

Hochschule für Bildende Künste absolvierte,<br />

mit ihrem Mann, der für ein Transportunternehmen<br />

arbeitete, 1950 für zehn Jahre in Belgisch-<br />

Kongo lebte und mit drei Kindern 1960 nach<br />

Brüssel zurückkehrte. Ab da entstand ein<br />

künstlerisches Werk, dessen Eigenwilligkeit,<br />

Radikalität und Zeitgenossenschaft erstaunen,<br />

auch weil es nach Taptas Tod in Vergessenheit<br />

geraten ist. Mit ‹Flexible Forms› schärft das<br />

Muzeum Susch erneut den Blick auf zu Unrecht<br />

wenig beachtete Kunst von Frauen.<br />

Rasant entwickelte sich Taptas Schaffen von<br />

eher klassisch anmutenden Wandarbeiten zu in<br />

den Raum ausgreifenden Werken wie ‹Balance<br />

Carrée› (1974). Erfahrungen aus der Zeit im afrikanischen<br />

Kontinent scheinen für Tapta bis in<br />

die 1980er-Jahre formgebend zu wirken, aber<br />

auch inhaltlich prägend zu sein. Wie Lianen<br />

verwachsen Seile zu einem dreidimensionalen<br />

Gebilde. Oder werden wie in ‹Forme pour un<br />

espace souple› von 1974 zu begehbaren Environments<br />

aus pilzartig aufragenden, ineinander<br />

verdrehten und mit weichen Sitzgelegenheiten<br />

ausgestatteten Raumelementen.<br />

Taptas Teilnahme an der 4. Internationalen<br />

Tapisserie-Biennale in Lausanne 1969<br />

bestärkte sie im experimentellen Umgang mit<br />

Materialien und in der interaktiven Ausrichtung<br />

ihrer Werke. ‹Tailler dans l’impalpable I› (1993)<br />

markiert in der Ausstellung einen Wendepunkt:<br />

dicke, aus der Ebene gewundene Dreiecke in<br />

Neopren, ergänzt durch eine Lichtprojektion.<br />

80 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Zunehmend verschraubt Tapta den synthetisch<br />

hergestellten Kautschuk zu beweglichen, oft<br />

grossformatigen, in eigenständigen Modellen<br />

erprobten Skulpturen: mal als geometrisch verspielter<br />

Tatzelwurm mit Scharnieren zwischen<br />

den Gliedern, mal raumgreifend begehbar. Die<br />

Abwendung vom Textilen verstand sie auch als<br />

Akt gegen die Hierarchisierung von Kunst aufgrund<br />

des Materials. Zudem fühlte sie sich dem<br />

Industriellen seit Kind sehr verbunden. UB<br />

Tapta, ‹Géometries variables›, 1993, Neopren,<br />

Metall, 56 x 604,5 x 25 cm, Ausstellungsansicht<br />

Muzeum Susch © ProLitteris. Foto: Federico Sette<br />

Joan Ayrton<br />

Val de Bagnes — Die zehnte von Jean-Paul<br />

Felley kuratierte Fotoinstallation ‹Pendulum<br />

Shift› auf dem Staudamm von Mauvoisin, gewährt<br />

Einblick in das Werk der englischen, 1969<br />

am Genfersee geborenen Joan Ayrton. Bis heute<br />

sind die Arbeiten der Wahl-Pariserin, die Malerei<br />

mit Fotografie und Film in Dialog bringt, von<br />

der «Hyperlandschaft» der Schweiz geprägt.<br />

In Mauvoisin erkundet die Künstlerin den<br />

Staudamm als Ingenieursleistung mit einem<br />

anderen technischen Meisterwerk der späten<br />

1950er: der 7,5 x 5 x 2,5 cm grossen Kamera Tessina.<br />

Sie kam bald in der Spionage zum Einsatz<br />

und wurde von Hitchcock in ‹Topaz› mythisiert.<br />

Joan Ayrton knipste im Burst-Modus eine<br />

Folge von vierhundert Bildern des Staudamms,<br />

vom Helikopteranflug bis in den Betonbauch<br />

hinunter. Nun ziehen sich dreissig Bildträger<br />

à 240 x 190 cm über den Damm. Die Materialität<br />

der kleinen Negative der Tessina wird in<br />

Doppelbildern mit leichten Verschiebungen und<br />

Fehlstellen sichtbar. Der senkrecht teilende<br />

Streifen mahnt aber auch an das Bleipendel im<br />

Inneren der Staumauer, mit dem die saisonale<br />

Oszillation des Bauwerks gemessen wird, die<br />

sieben Zentimeter nicht überschreiten sollte.<br />

Welche Extreme die tradierten Systeme aushalten,<br />

erscheint dabei – nicht nur im klimatischen<br />

Kontext – als die Frage unserer Zeit. KHO<br />

Tapta, ‹Formes pour un espace souple›,<br />

1974 (Ausstellungskopie 2023), Baumwolle,<br />

Wolle, Metallringe, ca. 300 x 400 x 400 cm,<br />

Ausstellungsansicht Muzeum Susch<br />

© ProLitteris. Foto: Federico Sette<br />

→ Muzeum Susch, bis 3.11.<br />

↗ muzeumsusch.ch<br />

‹Joan Ayrton – Pendulum Shift›, Barrage de<br />

Mauvoisin, <strong>2024</strong>, Ansicht Staudamm Mauvoisin<br />

© ProLitteris. Foto: Olivier Lovey<br />

→ Barrage de Mauvoisin und Musée de Bagnes,<br />

bis 6.10., mit Künstlerbuch und Podcast<br />

↗ museedebagnes.com<br />

HINWEISE // STEIN AM RHEIN / SUSCH / VAL DE BAGNES<br />

81


Maarten Baas<br />

Winterthur — Punkt zwei Uhr zeigen die beiden<br />

Zeiger auf dem Zifferblatt. Eine durch das<br />

milchige Rund schimmernde Person löscht mit<br />

einer Rakel langsam den Minutenzeiger. Mit dickem,<br />

schwarzem Strich malt sie einen Neuen:<br />

eins nach zwei. Hinter dem menschengrossen<br />

Zifferblatt verbirgt sich keine reale Person –<br />

trotz des darum gebauten Gehäuses mit angedeuteter<br />

Tür und Leiter. Es beherbergt vielmehr<br />

eine Filmprojektion: Zu sehen ist darauf der<br />

niederländische Designer und Künstler Maarten<br />

Baas (*1978) selbst, der in seiner Arbeit ‹Paddington<br />

Clock› (2021) Zeit manuell anfertigt.<br />

Buchstäblich zuschauen, wie die Zeit verrinnt,<br />

kann man auch in ‹Sweeper’s Clock› (2009): Aus<br />

der Vogelperspektive gefilmt, fegen zwei Blaumänner<br />

zwölf Stunden lang zwei Uhrzeiger aus<br />

Staub, Dreck und Abfall immer wieder in eine<br />

neue Position – eine Sisyphusarbeit. Die performativen<br />

Uhren sind Teil der Werkserie ‹Real<br />

Time›, die im Zentrum von Baas’ hoffnungsvoll<br />

betitelter Schau ‹New Times› im Gewerbemuseum<br />

Winterthur steht. Zu sehen sind beispielsweise<br />

auch die ‹Grandfather Clocks› (seit 2009):<br />

Baas kombiniert hier traditionelle Formen von<br />

Pendulen mit kunstvoll zusammengezimmerten<br />

Fantasieobjekten aus Messing, Bronze oder<br />

Holzplanken. In die Standuhren integrierte<br />

Videos zeigen ihn mal als Grossvater verkleidet,<br />

mal als Kind, der die korrekte Zeit ständig neu<br />

auf ein Zifferblatt zeichnet. In ‹Real Time› fallen<br />

Mensch und Maschine, Motiv und Handlung,<br />

dargestellte und erzählte Zeit in eins. Was uns<br />

Mechanik und Elektronik abgenommen haben,<br />

übersetzt der zwischen Kunst und Design agierende<br />

Baas in Handarbeit.<br />

Das Spiel mit Zeit und Vergänglichkeit sowie<br />

das Interesse am Fragilen und dem Zerfall,<br />

bislang im Design nur marginal reflektiert,<br />

sind auch in weiteren Arbeiten evident. Etwa<br />

in den Möbelstücken aus der Serie ‹Smoke›<br />

(2002): Hier liess Baas ikonische Stühle wie<br />

den ‹Zig Zag Chair› von Gerrit Rietveld verkohlen,<br />

ohne die Funktion der Objekte zu zerstören.<br />

Auch im spekulativen ‹Tree Trunk Chair›<br />

(2018) materialisiert sich Zeit: Eine Metallform<br />

soll an einen Baumstamm gepresst werden,<br />

damit dieser in zweihundert Jahren die Form<br />

eines Sessels annimmt.<br />

Baas evoziert mit seinen Arbeiten unterschiedliche<br />

Gefühle, die Getriebenheit unserer Zeit –<br />

im doppelten Sinn –, den Kreislauf der Natur,<br />

aber auch die Kostbarkeit einer Minute. Ein<br />

letzter Blick zurück, bereits zeigen die vielen<br />

Uhrzeiger 14:45 – Zeit, das meditative «Chronotop»<br />

des umtriebigen Designers wieder zu<br />

verlassen und in den mechanisierten, getakteten<br />

Alltag zurückzukehren. ES<br />

‹Maarten Baas – New Times›, Ausstellungsansicht<br />

Gewerbemuseum Winterthur.<br />

Foto: Michael Lio<br />

Maarten Baas, ‹The Sweeper’s Clock›, 2009,<br />

Still aus Film, 12 h<br />

→ Gewerbemuseum Winterthur, bis 27.10.<br />

↗ gewerbemuseum.ch<br />

82 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Born Digital<br />

Zürich — Kondensiert auf den Zeitgeist der<br />

Jahre 2000 bis 2005, wirft die Sammlungsschau<br />

‹Born Digital› im Kunsthaus Zürich Schlaglichter<br />

auf ‹Videokunst im neuen Millennium›.<br />

Konzipiert von zwei Konservator:innen, die –<br />

anders als die Künstler:innen der Ausstellung<br />

– in der digitalen Welt aufgewachsen sind,<br />

schärft die Ausstellung das Bewusstsein für<br />

die nötigen Konservierungsmassnahmen rund<br />

um die Medienkunst.<br />

Yves Netzhammers & Bjørn Melhus’ Film ‹Die<br />

umgekehrte Rüstung› (2002) leitet die Ausstellung<br />

ein. Als Zuschauende beobachten wir,<br />

wie eine Figur nach einem Ast greift; der Ast<br />

bohrt sich durch die Hand, die Hand durch den<br />

Ast, über den Ast. Die mittels CGI-Technologie<br />

animierten Figuren und Objekte kennen weder<br />

materielle Barrieren noch Schatten oder<br />

Schwerkraft und fragen gerade so: Was für ein<br />

Verständnis von Körperlichkeit ist in dieser<br />

digitalen Welt möglich? Wie begreifen wir uns<br />

darin als verwundbare Wesen?<br />

Vom Motiv der Äste begleitet, geht es weiter<br />

durch einen Fadenvorhang, wie er Anfang der<br />

2000er in Wohnzimmern oft zu finden war.<br />

Auf einem Röhrenbildschirm zu sehen, steht<br />

Adolf Ogi neben einem Tannenbaum vor dem<br />

verschneiten Lötschbergtunnel. Er spricht von<br />

Zuversicht und Mut, vom Ideal der unverwundbaren<br />

Nation. Der Baum zittert unter<br />

seiner Berührung, als Ogi Zweig für Zweig den<br />

«tragenden Gruppen» seiner Nation widmet.<br />

Die Arbeit ‹La Suisse existe› (2000) von Christoph<br />

Büchel verschleppt die auf VHS-Kassette<br />

aufgezeichnete Rede des damaligen Bundespräsidenten<br />

in den Kunstkontext. Während man<br />

über Kopfhörer dessen stolzen Worten folgt,<br />

flackern und tönen weitere Arbeiten im Hintergrund.<br />

Mit einer Vielfalt an Medienträgern sind<br />

angefochtener Nationalismus, die Beziehung<br />

zwischen Natur und Technologie und künstlerische<br />

«Propagandafilme» Thema. Als Digital Native<br />

wirkt es, als würde man beim Abendessen<br />

eine Serie streamen, die Fussballergebnisse<br />

auf dem Laptop verfolgen und gleichzeitig den<br />

Instagram-Feed aktualisieren.<br />

Im letzten Raum fällt die Videoinstallation<br />

‹A Woman Under the Influence – to cut a long<br />

story short› (2003) auf. Es fühlt sich an, als<br />

sässe man zusammen mit der Künstlerin am<br />

Schnittplatz. Mithilfe visueller Effekte und<br />

Manipulationen überzeichnet Tatjana Marušić<br />

die durch Fernsehübertragung entstandenen<br />

Bildstörungen. Gefangen in einem Drei-Kanal-<br />

Glitch überträgt sich die Fragmentierung der<br />

zerrütteten Protagonistin auf die eigene Fragmentierung<br />

der Betrachtenden. LP / NAS<br />

Cao Fei,‹Cosplayers›, 2004, 1-Kanal-Video,<br />

Farbe, Ton, 9’6’’ © ProLitteris<br />

Tatjana Marušić, ‹A Woman Under the<br />

Influence – to cut a long story short›, 2003,<br />

Stills aus 3-Kanal-Videoinstallation, Farbe,<br />

Ton, 9’48’’<br />

→ Kunsthaus Zürich, bis 29.9.<br />

↗ kunsthaus.ch<br />

HINWEISE // WINTERTHUR / ZÜRICH<br />

83


Das zweite Leben der Dinge<br />

Zürich — Gehören Sie eventuell zu den Personen,<br />

die Ihre Socken stopfen? Begnügen<br />

Sie sich zudem mit wenigen Kleidungseinkäufen<br />

pro Jahr? Und reparieren und kleben<br />

Sie Kaputtgegangenes? Vermutlich werden<br />

Sie verneinen — und gehören damit zum weit<br />

überwiegenden Teil der Bevölkerung. Wir leben<br />

im Überfluss, wir kaufen neu, statt zu reparieren,<br />

wir produzieren riesige Müllhalden, und<br />

wir leben auf Kosten der Natur, welche die von<br />

uns hergestellten Abfälle nicht mehr schlucken<br />

kann. Das war keineswegs immer so. Früher –<br />

um mit dem ersten Kapitel der Ausstellung zum<br />

Thema im Landesmuseum, den Textiilen, zu<br />

beginnen – nutzte man Stoffe, bis sie auseinanderfielen.<br />

Im Mittelalter schenkten Adlige<br />

Kleider, für die sie keine Verwendung mehr<br />

hatten, Kirchen und Klöstern, wo sie zu liturgischen<br />

Gewändern oder Altartüchern verarbeitet<br />

wurden. Wohlhabendere gaben abgetragene<br />

Kleidung an ihre Angestellten weiter, zuletzt<br />

wurden Lumpen als Binde- und Dichtungsmaterial<br />

oder als Toilettenpapier genutzt. Die<br />

«Fast Fashion» der Gegenwart, schnell, billig<br />

und überwiegend aus synthetischen Stoffen<br />

produziert, heizt den Verschleiss noch an, und<br />

die Abfallberge, einst grösstenteils aus organischen<br />

Materialien bestehend, haben sich heute<br />

zu giftigen und schwer abbaubaren gigantischen<br />

Müllkippen entwickelt.<br />

Metallen ist das zweite Ausstellungskapitel<br />

gewidmet – und damit einem für die Wiederverwendung<br />

prädestinierten Material. Katholische<br />

Kirchengerätschaften schmolzen im reformierten<br />

Zürich dahin, um als Teller und Silbermünzen<br />

nutzbar zu werden. In Notsituationen<br />

wiederum, beispielsweise bei Belagerungen,<br />

wurden Silbergefässe eingeschmolzen, um<br />

«Klippen», eine Art Geldersatz, als Sold für die<br />

Soldaten zu gewinnen.<br />

Die kleine, in mehreren Kapiteln didaktisch<br />

aufgebaute Schau thematisiert Reparatur,<br />

Wiederverwendung und Umnutzung – ohne<br />

angesichts unseres heutigen Desasters moralisch<br />

zu argumentieren. Indem sie aber auf<br />

eine lange Kultur des Reparierens und Flickens<br />

verweist, kreative Möglichkeiten vorstellt und<br />

diverse Materialien sprechen lässt, gelingt es<br />

ihr, unseren Horizont neu abzustecken und zum<br />

bedächtigeren Umgang mit den uns umgebenden<br />

Dingen zu ermuntern. Reparieren und Umnutzen<br />

zeugt von handwerklichem Geschick,<br />

von der Wertschätzung des Gegenstands und<br />

von ökologischem Bewusstsein. Künstler:innen<br />

haben das Recycling – wie ebenfalls aufgezeigt<br />

wird – seit Dada praktiziert, man denke nur an<br />

Duchamp, an Schwitters oder an Tinguely. BP<br />

Jakob Kaiser (vermutlich), Druckgrafik,<br />

um 1850, Luzern (vermutlich), Schweizerisches<br />

Nationalmuseum; Innenansicht einer<br />

Bauernstube am Abend mit Personen bei<br />

Hand- / Flickarbeiten<br />

Fotografie von Jean Tinguelys ‹Heureka›,<br />

1963/64, Skulptur aus Eisenschrott, Zürich,<br />

Schweizerisches Nationalmuseum © ProLitteris<br />

→ Landesmuseum Zürich, bis 10.11.<br />

↗ landesmuseum.ch<br />

84 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Jonathan Meese<br />

Zürich — Was für ein Auftritt! ‹Der Weidenmann<br />

Runenmensch Nahrung, Der Sonnentanz<br />

etc.› Das war der Titel der ersten Ausstellung<br />

Jonathan Meeses in der Schweiz. Kunsthalle<br />

St. Gallen, 1999. Dabei sollte es auch für lange<br />

Zeit bleiben.<br />

25 Jahre später. Der 1970 geborene deutsche<br />

Künstler tritt auf Einladung der Tichy Ocean<br />

Foundation erneut in der Schweiz auf, an zwei<br />

Orten in Zürich: In den Räumen der Stiftung an<br />

der Sihl zeigt er noch bis Ende <strong>September</strong> ‹Erz-<br />

Inkubatorex de Large: Johnny, das Kunstkind<br />

«Evolutionärrz»!›. Bis Mitte Juli war zudem die<br />

Installation ‹Dracula’s Liebe Mutterz: Böse<br />

Leiche?!?› in der Wasserkirche zu sehen.<br />

Der als Malerstar und Provokateur Gehandelte<br />

kommt damit spät im Zentrum der eidgenössischen<br />

Kunstszene an. Zu spät? Nach der<br />

Titelei zu schliessen, hat sich nicht viel getan.<br />

Auch die Texte, Ikonografien und Parolen zu<br />

Macht und Ohnmacht der Kunst, unterscheiden<br />

sich zwischen 1999 und <strong>2024</strong> auffällig<br />

gering. Die gestische figurative Malerei erkennt<br />

der Meese-Fanclub sofort wieder. Doch was<br />

damals Skandal war, wirkt heute abgestanden.<br />

Das Cis-Mann-Artisten-Gehabe, das wir seiner<br />

Vätergeneration noch verziehen, ist gehörig aus<br />

der Zeit gefallen. Das Flirten mit rechtskonservativen<br />

Brands und Patterns wirkt mit dem<br />

Erstarken rechts-autoritärer Parteien schal.<br />

Bei allen Vorbehalten bleibt die formal-ästhetische<br />

Seite der Arbeit Meeses. Und die war und<br />

ist herausragend. Beide Zürcher Räume wurden<br />

mit einem präzisen Gefühl für Bühne und die<br />

Gänge der Zuschauer:innen, für Proportionen,<br />

Skulpturales, Bild und Text sowie deren Blickregime<br />

gebaut. Grundidee Meeses, ein sakraler<br />

Raum im Raum, ein Kenotaph für die Mutter<br />

in der Kirche, einen weiteren für sich und die<br />

Kunst in der Stiftung. Tumultuarisch behängt er<br />

flächendeckend die Wände mit schnell gemalten,<br />

zeichenhaften Figuren und arrangiert dazu<br />

surreal wirkende Puppen und Arrangements<br />

aus der Konsumwelt.<br />

In solchen gerne auch immersiv genannten<br />

Installationen begegnen die Betrachter:innen<br />

Meeses Lehrer an der Hochschule für Bildende<br />

Kunst Hamburg, Franz Erhard Walther, wieder.<br />

Er hatte vom Publikum eine Aktivierung seiner<br />

Werkstücke aus groben Stoffen erwartet. Erst<br />

in der Handlung entsteht das Kunstwerk. Diese<br />

Botschaft trägt Jonathan Meese als Appell und<br />

in opulent erweiterter künstlerischer Sprache<br />

auch in Zürich laut und lustvoll weiter. Das ist<br />

einen Besuch wert. MG<br />

‹Jonathan Meese – Dracula’s Liebe Mutterz:<br />

Böse Leiche?!?›, Ausstellungsansicht<br />

Wasserkirche, Zürich, Courtesy Tichy Ocean<br />

Foundation © ProLitteris. Foto: Massimo Bello<br />

‹Jonathan Meese – Erz-Inkubatorex de Large:<br />

Johnny, das Kunstkind «Evolutionärrz»!›,<br />

Ausstellungsansicht Tichy Ocean Foundation,<br />

Zürich © ProLitteris. Foto: R. Buxbaum<br />

→ Tichy Ocean Foundation, bis 29.9.<br />

↗ tichyocean.com<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

85


BESPRECHUNGEN<br />

Gergana Mantscheva / Delia R. Ferraro — Die Schönheit der Risse<br />

In ihrer Einzelausstellung im Kunsthaus Grenchen führt Gergana<br />

Mantscheva in die Kunst des sorgfältigen Betrachtens ein. Ihre<br />

handwerklich perfekten Bilder zeigen das poetische Potenzial<br />

der Tristesse. Bei Delia R. Ferraro hingegen legt die Unbefangenheit<br />

den Blick frei auf komplizierte Gefühle.<br />

Grenchen — Die vielleicht wichtigste Empfehlung vorab: Besuchen Sie die Ausstellung<br />

‹All Over› von Gergana Mantscheva (*1975) im Kunsthaus Grenchen ohne Zeitdruck.<br />

Die Malereien und Zeichnungen lassen sich zwar schnell erfassen, entfalten<br />

aber erst bei längerer Betrachtung ihren ganzen Charme. Besonders eindrücklich<br />

geschieht dies beim grossformatigen Bild ‹Spiegelung› (<strong>2024</strong>). Fast schon fotorealistisch<br />

genau fokussiert das Werk auf eine unebene Asphaltfläche mit einer grossen<br />

Wasserlache, in der sich – kopfüber – die Fassade eines Plattenbaus spiegelt. Der<br />

hellste Farbtupfer in der ganzen Schau findet sich in der linken oberen Ecke des Bilds.<br />

Da nämlich, wo vereinzelte Wassertropfen die spiegelglatte Oberfläche der Pfütze<br />

stören, schiebt sich das farbsatte Blau des Himmels über die Reflexion des Plattenbaus.<br />

Es ist ein poetisches und eigenwilliges Porträt, das die Solothurner Künstlerin<br />

von ihrem ehemaligen Zuhause in Bulgarien präsentiert. In vielen gezeigten Werken<br />

finden sich entsprechende biografische Anknüpfungspunkte. Dank Mantschevas<br />

scharfsinniger Beobachtungsgabe bleibt unser Blick aber nicht an der Oberfläche<br />

der sozialistischen Ästhetik haften, sondern wird auf Anomalien und Brüche gelenkt,<br />

welche die strenge Ordnung unterlaufen und anregende Spannungen erzeugen.<br />

Im Altbau gibt es zeitgleich Druckgrafiken und Skulpturen von Schang Hutter<br />

(1938–2021) zu sehen sowie eine Präsentation von Delia R. Ferraro (*1996). Das nur<br />

20 m² grosse Kabinett nutzt sie für die Installation ‹How Naked Can I Be?› (2023/24).<br />

Sechs Körperhüllen aus durchsichtigem Plastik und mit Arterien aus rotem Faden<br />

hängen auf Chromstahlbügeln an Eisenketten von der Decke. Ein siebter Kleiderbügel<br />

ist leer. Die Frage nach der Entblössung bearbeitet Ferraro auch in weiteren<br />

kleinformatigen Werken: Stickereien auf adretten Stoffdeckelchen zeigen alltägliche<br />

Situationen im Umgang mit der Menstruation. Die detaillierten Bildchen strahlen<br />

eine dezidierte Nonchalance aus, die je nachdem, welche Gefühle man selbst mit der<br />

weiblichen Periode assoziiert, affirmativ oder provokativ wirken. Die Auseinandersetzung<br />

mit weiblicher Körperlichkeit scheint mir zunächst zu direkt, wenig komplex,<br />

aber noch lange nach dem Ausstellungsbesuch bleibt ein Gefühl von Ambivalenz bestehen<br />

– und das spricht für mich für das Werk. Rebecka Domig<br />

→ ‹All Over – Malerei und Zeichnung von Gergana Mantscheva›, ‹20m2 – Fenster ins Atelier von<br />

Delia R. Ferraro›, Kunsthaus Grenchen, bis 15.9. ↗ kunsthausgrenchen.ch<br />

86 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Gergana Mantscheva, ‹Spiegelung›, <strong>2024</strong>, Acryl und Öl auf Leinwand, 170 x 500 cm, Ausstellungsansicht<br />

Kunsthaus Grenchen<br />

BESPRECHUNGEN // GRENCHEN<br />

87


Maria Tackmann — Fragile Strukturen<br />

Die erstrangige Retrospektive zu Ana Mendieta im Musée<br />

des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds haben der Direktor David<br />

Lemaire und die Konservatorin Marie Gaitzsch mit einer Carte<br />

blanche an die Schweizer Künstlerin Maria Tackmann gepaart.<br />

Deren Installation weckt nicht weniger ästhetische Emotion.<br />

La Chaux-de-Fonds — Maria Tackmann (*1982) hat bereits während ihres Grafiklehrgangs<br />

in Biel beim Gestalter Beat Frank Impulse erhalten, ein betont subjektives<br />

Werk, unter anderem auf Papier, zu entwickeln. Dies führte sie später an die Akademie<br />

in Stuttgart in die Klasse von Silvia Bächli, Schweizer Meisterin der zeichnerischen<br />

Linie, die Sinnlichkeit und Empfindung mit Minimalismus vereint.<br />

Mit dem Fries aus A4-Blättern von Tackmann, der sich durch den grossen Saal<br />

über der Eingangshalle im Kunstmuseum La Chaux-de-Fonds zieht, gelingt sofort<br />

eine Verbindung zum Publikum. Es sind sichtlich intime Recherchen, die sie hier teilt.<br />

Tagebuchartig begleiteten sie ihre Vorbereitungen für die zwei installativen Interventionen<br />

im selben Raum: Den Oberlichtfenstern hat sie ein Muster aus Verdunkelungen<br />

mit pythagoreischen Dreiecken eingepasst. Es verrät ihr analytisches Verhältnis<br />

zur Bildfläche, das in ihren Papierarbeiten mitunter auch durch raffiniert eingefaltete<br />

und eingeschnittene Teilungsschemata präsent ist. Auf dem durch prächtige Mosaike<br />

und Glasziegel strukturierten Boden hat sie dagegen Zivilisationsschutt, den sie<br />

bei ausgiebigen Streifzügen im stets sturmversehrten La Chaux-de-Fonds eingesammelt<br />

hat, nach Ähnlichkeiten in Form, Farbe und Textur gruppiert. Diese von ihr<br />

genauso als Zeichnen verstandene «Archäologie» verleiht ihrem Werk eine narrative<br />

und historische Schicht, die nicht nur visuell durch überraschende Muster, sondern<br />

oft auch materiell, etwa durch Pigmentierungen, in ihre Papierarbeiten eindringt.<br />

Diese Herangehensweise verbindet Tackmann natürlich auch mit der parallel<br />

ausgestellten Ana Mendieta (→ KB 7-8/<strong>2024</strong>, S. 66–69). Letztere suchte jedoch in den<br />

1970er-, 1980er-Jahren durch ihre Erdarbeiten und Körperabdrücke, die wie Bodenfunde<br />

anmuten, eine spirituelle und emanzipatorisch motivierte Rückbindung zum<br />

Land als Urmutter, während Tackmanns Auslegeordnungen eher ein Kommentar auf<br />

die moderne Gesellschaft und ihren Abdruck in der Natur sind. Beide Methoden zeugen<br />

von einer tiefen Reflexion über Vergänglichkeit, Erinnerung und die Spuren, die<br />

wir hinterlassen, aber auch über Machtverhältnisse und deren Relativität. Zwischen<br />

den beiden Frauen kommt so ein faszinierender interkultureller und -generationeller<br />

Dialog in Gang, der zusammen mit der feministischen Korrektur des Narrativs zum<br />

Monte Verità im Musée des Beaux-Arts Le Locle (→ KB 6/<strong>2024</strong>, S. 80/81) den Neuenburger<br />

Jura zu einem der Kunsthotspots dieses Sommers macht. Katharina Holderegger<br />

→ ‹Maria Tackmann – Lignes de désir›, Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds, bis 27.10.<br />

↗ mbac.ch<br />

88 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


‹Maria Tackmann – Lignes de désir›, Ausstellungsansicht Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds.<br />

Foto: David Hei<br />

BESPRECHUNGEN // LA CHAUX-DE-FONDS<br />

89


Arcadia — Klischee des Südens<br />

Die aktuelle Ausstellung in der Bally Foundation fokussiert auf<br />

den Sehnsuchtsort ‹Arcadia›. 19 künstlerische Positionen manifestieren<br />

vielfältige Zugänge zur Idee eines südlichen Paradieses<br />

und regen zum Nachdenken an. Denn nichts ist so, wie es<br />

scheint, weder die Schönheit noch das Klischee.<br />

Lugano — Ist man von Zürich ins südliche Lugano gereist, freut man sich über das<br />

helle Licht und die Farben der üppigen Vegetation. Wobei «südlich» bis vor hundert<br />

Jahren – bis zur Öffnung des Gotthardtunnels für den motorisierten Privatverkehr – ,<br />

erst mit Italien begann. Dort befand sich nach den Vorstellungen des klassischen<br />

Bildungsbürgertums das Versprechen eines paradiesischen Südens, eines «Arkadiens»,<br />

wie es die alten Griechen schon imaginierten. Bei dieser Perspektivierung setzt<br />

Vittoria Matarrese, Direktorin der Bally Foundation, ihre Untersuchung an. In ihrer<br />

aktuellen Ausstellung begegnen wir immer wieder der Idee eines Paradieses, etwa<br />

in Lisa Luratis (*1989) Cyanotypie einer Wunderwelt oder im Bildnis einer Palme im<br />

goldenen Sonnenlicht von Gabriel Morales Aquino (*1994). Eine weitere Erzählung<br />

über die arkadische Schönheit zeigt Marta Margnetti (*1989) in ihrem Werk zur giftigen<br />

Wisteria-Blume, denn Schönheit und Gefahr liegen oft nahe beieinander. Das<br />

deutet auch Julius von Bismarck (*1983) mit seinem «Herbarium» gepresster Palmengewächse<br />

an: Die touristische Umgestaltung des Tessins zur «Riviera» schuf<br />

neue, problematische Realitäten, etwa die invasive Ausbreitung der Palmenpflanzen<br />

in den Tessiner Wäldern. Einige Werke sind ortsspezifisch entstanden: Julia Steiners<br />

(*1982) Trompe-l’œil eines Gartens im Stil des Rokoko überzieht das Treppenhaus<br />

der Villa Heleneum als feine Gouache-Zeichnung.<br />

Es stellt sich die Frage nach dem Echten im Falschen, denn diese wunderbare<br />

Schau entlarvt Illusionen. Der Sehnsuchtsort bleibt Trugbild, doch unsere Gefühle<br />

sind authentisch: Wir sehnen uns nach Arkadien, dem Paradies mit den blühenden<br />

Zitronenbäumen und goldorangenen Sonnenuntergängen. Das Mindset bestimmt die<br />

Wahrnehmung, denn schön ist, was uns ans Paradies erinnert, auch wenn es sich<br />

in eine rätselhafte Skulptur aus gefestigtem Marmormehl und duftenden Essenzen<br />

transformiert hat wie bei Virgile Ittah (*1984) und Kai Yoda (*1985). Die Werke der<br />

Ausstellung sind Metamorphosen in sich selbst, denn sie verändern sich je nach Tageszeit<br />

im goldorangenen Sonnenlicht und scheinen mit dem türkisblauen See und<br />

den dunkelgrünen Wäldern der gegenüberliegenden Seeseite zu interagieren. Wo<br />

auch immer das Paradies zu finden wäre, die beiden Stahlmuscheln, die Lisa Lurati<br />

für die Aussenfassade entworfen hat, wirken, als wären sie vor Tausenden Jahren hier<br />

an Land gespült worden. Und die Besucherin fragt sich, ob mit dem Eintritt des Anthropozäns<br />

das Paradies womöglich für immer verschwunden ist. Johanna Encrantz<br />

→ ‹Arcadia›, Bally Foundation, bis 12.1. ↗ ballyfoundation.ch<br />

90 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Julia Steiner, ‹Fluttering Lights›, <strong>2024</strong>, Gouache auf Wand, ortsspezifische Masse, Courtesy Galerie<br />

Urs Meile, Ausstellungsansicht Bally Foundation, Lugano. Foto: Andrea Rossetti<br />

Gabriel Morales Aquino, ‹Negative Palms VI›, <strong>2024</strong> (vorne), UV-Druck auf Plexiglas, Holz, Stahl, Lichtprojektoren,<br />

200 x 160 x 165 cm; Julius von Bismarck, ‹I like the flowers›, 2017/2023 (im Hintergrund)<br />

© ProLitteris, Ausstellungsansicht Bally Foundation, Lugano. Foto: Andrea Rossetti<br />

BESPRECHUNGEN // LUGANO<br />

91


Younes Rahmoun — Metaphorische Pflanzenpracht<br />

Ein Samenkorn wird in die Welt getragen und schlägt fernab seiner<br />

Heimat wurzeln. Der Marokkaner Younes Rahmoun wirft mit<br />

‹Darra-Zahra-Jabal› in La Kunsthalle in Mulhouse einen Blick<br />

auf das Weltgeschehen und schafft in entschleunigendem Gestus<br />

sensible Reflexionen zu Migration, Adaption und Leben.<br />

Mulhouse — Ein mit Kieseln gefüllter Weidenkorb steht auf einem polygonalen Holzhocker<br />

vor einer weissen Wand. Er wirkt unscheinbar, und man läuft Gefahr, ihn auf<br />

dem zielstrebigen Weg in den Ausstellungsraum zu übersehen. Erst beim Innehalten<br />

und bewussten Hineinschauen werden die einzelnen goldenen Steine sichtbar und<br />

offenbart sich uns ein Schatz. ‹Hajar-Dahab› (Stein-Gold) von 2022 spiegelt exemplarisch<br />

das Schaffen des marokkanischen Künstlers Younes Rahmoun (*1975) und<br />

setzt zugleich mit seiner unaufgeregt puristischen Art den Ton der Ausstellung. Im<br />

Spannungsfeld zwischen Banalität und Komplexität präsentieren sich hier Arbeiten<br />

der letzten Dekade. Herzstück ist die neueste, für die Schau konzipierte Installation<br />

‹Zahra-Tal› (Blumen-Hügel): ein gigantischer bewachsener Erdhügel, mittig im Raum<br />

platziert. Sinnbildlich mit Blick auf das aktuelle Weltgeschehen und mit beinahe empirischem<br />

Ansatz geht der Künstler damit der Frage nach, inwiefern ein Wachsen und<br />

Gedeihen in einer fremden, hier künstlich angelegten Umwelt möglich ist.<br />

Mit der Schau ‹Darra-Zahra-Jabal› (Atom-Blume-Berg) vereint La Kunsthalle medienübergreifende<br />

Arbeiten Rahmouns, die in philosophischer und nahezu enzyklopädischer<br />

Weise um den Begriff des Lebens kreisen: vom ungreifbaren Atom als Baustein<br />

des Lebens über den Samen hin zur Blume, Heimat und dem Berg als stabile<br />

Orientierungshilfe. Charakteristisch für die Werke ist ihre metaphorische Sprache,<br />

deren Vokabular sich aus Symbolen und unterschiedlichen spirituellen Einflüssen<br />

zusammensetzt. So etwa auch die 77 stilisierten Blüten an der Fassade der Fonderie,<br />

deren Anzahl mit der gedoppelten Ziffer 7 auf die islamische Zahlensymbolik zurückgreift.<br />

Ausgehend von der künstlerischen Tradition Marokkos sowie dem Bild- und<br />

Materialfundus seines unmittelbaren Lebensraums verbindet der Künstler in seinen<br />

Werken universelle Reflexionen mit dem Versuch, seine eigene introspektive Welt<br />

zum Ausdruck zu bringen.<br />

Younes Rahmoun gilt heute als Hauptfigur der zeitgenössischen marokkanischen<br />

Kunstszene. Geboren in Tétouan, wo er noch immer lebt, absolvierte er das in der<br />

gleichen Stadt liegende Institut National des Beaux-Arts. Und obwohl er zu den international<br />

meist gezeigten Kunstschaffenden Nordafrikas gehört und seine Werke bereits<br />

an Orten wie der 17. Biennale in Venedig, dem Palais de Tokyo in Paris oder dem<br />

Victoria and Albert Museum in London zu sehen waren, zeugt seine Kunst vor allem<br />

von einem: der tiefen Verbundenheit des Künstlers mit seiner Heimat. Rani Magnani<br />

→ ‹Younes Rahmoun – Darra-Zahra-Jabal›, La Kunsthalle, bis 27.10. ↗ kunsthallemulhouse.com<br />

92 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


‹Younes Rahmoun – Darra-Zahra-Jabal›, Ausstellungsansicht La Kunsthalle, Mulhouse.<br />

Foto: Emilie Vialet<br />

BESPRECHUNGEN // MULHOUSE<br />

93


Art Safiental — Kunst im Klee und Synthetisches im Teller<br />

Bunte Blumenwiesen, steile Matten und über die Landschaft<br />

verstreute Biohöfe: Im spektakulären Safiental jährt sich zum<br />

fünften Mal die Kunstbiennale, die unter dem Motto ‹Was wäre,<br />

wenn? Stimmen aus der Zukunft› Szenarien von (Über-)Lebensstrategien<br />

für die Welt von Morgen entwirft.<br />

Safiental — So kann ein gelungener künstlerischer Eingriff inmitten von Knabenkraut<br />

und Alpenklee aussehen: Der Bündner Kunstpreisträger Andrea Todisco lässt<br />

Bauprofile wild und krumm aus der Blumenwiese in den Himmel von Thalkirch wachsen.<br />

Und man fragt sich: Was wäre, wenn hier etwas entstehen würde? Keine Immobilie,<br />

um Himmels willen, aber Ideen etwa zum Schutz der grossartigen Natur? Der<br />

Gründer der Art Safiental, Johannes M. Hedinger, heuer von den drei Kuratorinnen<br />

Anne-Laure Franchette, Josiane Imhasly und Joanna Lesnierowska sekundiert, formuliert<br />

es so: «Wir wollen spekulatives Denken in die Zukunft betreiben.»<br />

Zuoberst im Tal befindet sich die sechshundertjährige Kirche, in der die Glaziologin<br />

Paulina Lopez und der Künstleraktivist Ravi Agarwal Recherchen über Gletscherwelten<br />

auflegen. Man klinkt sich etwa in eines der Videos ein und staunt über<br />

die Vorstellungen, welche die Europäer einst über Gletscher und indigene Völker aus<br />

Feuerland verbreiteten. Von einer solarbetriebenen Hörstation aus beim Kraftwerk<br />

Zervreila, einem Unort in der Bergidylle, lässt einen Magali Dougouds Oper ‹Zombie<br />

Mermaids› erschaudern. Und mehr noch: Zuhinterst in einem langen, feuchten<br />

Stollen – nichts für Angsthasen – zeigt Vibeke Mascini in einem packend vertonten<br />

Video, wie von Miniwasserwaagen, die auf Fingernägeln kleben, Rinnsale tropfen. Bizarr.<br />

Weiter geht’s nach Tenna, dem Dreh- und Angelpunkt der Biennale. Kunst von<br />

Ernesto Neto liegt hier beim Wasserfall des Tällibachs begraben. Ein Holzpfahl mit<br />

weissen Bändern erinnert an die Bepflanzungsaktion ‹From earth to earth›, die der<br />

berühmte Brasilianer Anfang Juli vor Ort inszenierte. Alles Material, so Neto, komme<br />

aus der Erde und gehöre wieder dorthin zurück. Picknickdecken aus dem Safiental<br />

und ein Steinofen nach mexikanischem Vorbild laden beim Gasthaus Alpenblick dank<br />

Paloma Ayala und dem Koch Sascha Skraban zum Mahl. Welternährung der futuristischen<br />

Art hingegen bilden die synthetisch hergestellten Gelee-Häppchen von Farah<br />

Mulla. Sie sind zauberhaft anzuschauen und – ziemlich fad. Das Künstlerpaar<br />

Hemauer/Keller schliesslich ergänzt im ganzen Tal die Signalisation der Wanderwege<br />

mit Höhenmetern, die sich wegen des steigenden Meeresspiegels und der sich<br />

zeitgleich erhebenden Plattentektonik permanent verändern. Offiziell vermerkt ein<br />

Schild im Dorf: «Tenna 1642 m». Darunter platziert das Künstlerduo seine per Satellit<br />

erforschten Messungen: «Tenna 1643.68 m». Schöne Aussichten. Feli Schindler<br />

→ ‹What if? Songs from tomorrowlands – Was wäre, wenn? Stimmen aus der Zukunft›, bis 20.10.;<br />

Tanzperformance von Renae Shadler, Valendas, 15.9., 11 Uhr ↗ artsafiental.ch<br />

94 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Andrea Todisco, ‹Bauprofile›, <strong>2024</strong>, Aluminium, Lack, 7 x 7 x 7 m, Ausstellungsansicht Art Safiental<br />

Vibeke Mascini, ‹Tangere›, <strong>2024</strong>, Video, 5’18’’, Ausstellungsansicht Art Safiental. Foto: Thomas Rickenmann<br />

BESPRECHUNGEN // SAFIENTAL<br />

95


Generation im Aufbruch — Zehnmal künstlerische Jahrzehnte<br />

Zwölf Kunstschaffende stellen neben- und miteinander im Museum<br />

zu Allerheiligen aus: Das Miteinander besteht im biografischen<br />

Bezug zu Schaffhausen und im Alter – alle sind in den<br />

1940ern geboren. Das Nebeneinander findet mit sorgfältig gewählten<br />

Räumen für jede künstlerische Position statt.<br />

Schaffhausen — Eine Würdigung, eine Überblicksschau, eine Kabinettausstellung –<br />

‹Generation im Aufbruch› ist ein besonderes Projekt des Museum zu Allerheiligen.<br />

Es versucht nicht, die Werke in einen Dialog zu zwingen oder sonstige Querbezüge<br />

zu konstruieren, sondern zeigt jede Position separat. Das entspricht einerseits<br />

dem Bestreben, deren Eigenständigkeit zu unterstreichen. Andererseits kommt es<br />

der heterogenen Herangehensweise der Ausstellenden entgegen, die sich im Vorfeld<br />

unterschiedlich intensiv einbrachten: Manche entschieden sich für einen intensiven<br />

Austausch mit dem Kurator Julian Denzler, andere wählten ihre Werke selbst aus und<br />

arbeiteten weitestgehend autonom. Eigens für die Präsentation wurden kurze Videoporträts<br />

gedreht. Sie erzählen oder interpretieren nicht einfach, was zu sehen ist.<br />

Stattdessen sprechen die Künstlerinnen und Künstler über Haltungen, Motivationen,<br />

Inspirationen oder glückliche Schaffensmomente.<br />

Die Ausstellung beginnt bereits neben dem Museum mit den Objekten des Eisenplastikers<br />

Vincenzo Baviera: Sie bestehen aus Kraftwerks-Isolatoren und bringen<br />

eine neue Zeitebene in den mittelalterlichen Kreuzgang. Renate Eiseneggers Fotografien<br />

und Tuschezeichnungen speisen sich aus Wut und Engagement und zeigen<br />

den weiblichen Menschen malträtiert, untersucht, behandelt, maskiert. Im Raum daneben<br />

fesseln die mit lebendigem Strich hingeworfenen Szenen aus Operationssälen<br />

von Linda Graedel. René Moser zeigt seine «Schreine» aus Eisenblech und René<br />

Eisenegger eine Wandinstallation aus gefundenen Materialien. Von Walter Pfeiffer,<br />

der vor allem als Fotograf bekannt ist, sind dichte Stillleben und Porträts in Gouache<br />

zu sehen. Erich Brändles Gemälde bewegen sich auf einem schmalen Grat zwischen<br />

Gegenständlichkeit und Abstraktion. Beatrix Schären malt flammende, expressive<br />

Bilder zu existenziellen Themen, angeregt von der Kultur der Tairona in Kolumbien.<br />

Erwin Gloor hat jahrzehntelang mit gestischer Handschrift den Rheinfall porträtiert.<br />

Seit 2004 hat er sich dem fotorealistischen Gemälde zugewandt, die Ausstellung<br />

zeigt eine repräsentative Auswahl. Ursula Goetz’ künstlerische Position wird postum<br />

gewürdigt: Sie verstarb während der Ausstellungsvorbereitungen. Zu sehen sind ihre<br />

ungegenständlichen, austarierten Kompositionen in Acryl. Zeichnungen, Malerei, Fotografie,<br />

Plastiken und Installationen – die Ausstellung zeigt Vielfalt und Qualität der<br />

Arbeit einer älteren Kunstgeneration. Kristin Schmidt<br />

→ ‹Generation im Aufbruch – Geboren in den 40ern›, Museum zu Allerheiligen, bis 20.10.<br />

↗ allerheiligen.ch<br />

96 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


‹Generation im Aufbruch – Geboren in den 40ern›, Ausstellungsansichten Museum zu Allerheiligen,<br />

Schaffhausen, mit Werken von Beatrix Schären und Erwin Gloor (oben) sowie Renate Eisenegger<br />

(unten). Fotos: Michael Lio<br />

BESPRECHUNGEN // SCHAFFHAUSEN<br />

97


Marie Velardi — Wasseradern und Meere auf dem Mond<br />

Naturzyklen, Zeit- und Entwicklungsräume, das sind die Themen,<br />

die Marie Velardi interessieren. Das klingt abstrakt, doch<br />

die Genfer Künstlerin verhandelt ihre naturphilosophischen Betrachtungen<br />

mit Poesie. In Solothurn ist ihre erste Einzelausstellung<br />

in der Deutschschweiz zu sehen.<br />

Solothurn — Wasser. Ein zentrales Element des Lebens, über das man sich in der<br />

Schweiz lange Zeit keine Gedanken machen musste. Es war ja da. Die letzten Jahre<br />

mit Hitzeperioden, aber auch Starkregenereignissen haben gezeigt, dass auch die<br />

Schweiz verletzlich ist, wenn es ums Wasser geht. Vor diesem Hintergrund erscheint<br />

eine Arbeit wie ‹Liens d’eaux› (<strong>2024</strong>) hochaktuell. Die Installation erinnert an eine<br />

Wäscheleine. Oder an aufgezogene Flaggen. Fünf quadratische Stoffbahnen hängen<br />

im Halbrund im ersten Ausstellungsraum des Kunstmuseum Solothurn. Unifarben,<br />

in kräftigen Tönen: Rot, Orange, Blau. Auf jeder Bahn ist ein weisses Linienmuster zu<br />

sehen, bizarr verästelt wie Blutgefässe. Doch es sind Wasserläufe, und zwar die fünf<br />

grossen Flüsse, welche die Schweiz mit anderen Staaten teilt: Rhone, Rhein, Po, Donau<br />

und Etsch, mit all ihren Zu- und Nebenflüssen. Die Assoziation mit den Blutbahnen<br />

ist dabei so abwegig nicht: Diese Flüsse waren und sind wichtige Verkehrs- und<br />

Lebensadern. Ihre Wasser und alles, was darin wächst und lebt, spielen (nicht nur)<br />

dort, wo sie fliessen, eine wichtige Rolle in der Ernährung und Energiegewinnung. Wie<br />

intensiv diese Wasserläufe genutzt und wie sorgsam sie behandelt werden, variiert<br />

je nach Nation oder auch Region, durch die sie fliessen. Die Vorstellungen davon, wie<br />

viel Verantwortung Menschen ihrer Umwelt gegenüber tragen, gehen in Europa noch<br />

immer weit auseinander. Marie Velardi (*1977) hat sich während der Entwicklung ihrer<br />

Arbeit mit Expert:innen für Wasserkunde und Gewässerschutz ausgetauscht. Ihre<br />

Installation ist wissenschaftlich unterfüttert. Direkt sichtbar wird das in der Arbeit<br />

nicht. Für alle, die tiefer eintauchen möchten in das Ideengewebe der Künstlerin,<br />

lohnt ein Besuch des Begleitprogramms mit Führungen und Artist Talks.<br />

Ein weiteres grosses Thema in Marie Velardis Ausstellung ist der Mond, der Herrscher<br />

der Gezeiten. In der aus 28 Aquarellen bestehenden Serie ‹Maria Lunae› (2019)<br />

widmet sich die Künstlerin den Mondphasen, die auch in unserer digitalisierten Gegenwart<br />

als Zeitmesser dienen. Anders als die Uhrzeit oder die an Temperatur und<br />

Vegetation ablesbare Jahreszeit nimmt man die Mondphasen oft eher mit den Randbereichen<br />

des Bewusstseins wahr. Der Mond ist, auch wenn wissenschaftlich erforscht,<br />

immer noch ein geheimnisvoller Ort. Velardis Aquarell-Serie spielt auf diese<br />

träumerische Verbundenheit mit dem Gestirn an. Der Titel ‹Maria Lunae› verweist auf<br />

die längst verworfene Idee historischer Forscher:innen, auf dem Mond befänden sich<br />

weite Ozeane. Alice Henkes<br />

→ ‹Marie Velardi›, Kunstmuseum Solothurn, bis 6.10.; Artist Talk: 1.9., 14 Uhr ↗ kunstmuseum-so.ch<br />

98 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Marie Velardi, ‹Liens d’eaux›, <strong>2024</strong>, Druck auf Stoff, je 150 x 150 cm, Ausstellungsansicht Kunstmuseum<br />

Solothurn. Foto: David Aebi<br />

BESPRECHUNGEN // SOLOTHURN<br />

99


Eva Wipf — Seismografin des Weltgeschehens<br />

Eva Wipf war ebenso eigenwillig wie hartnäckig. Ihr Werk entwickelte<br />

sie angesichts der weltpolitischen Verwerfungen des<br />

20. Jahrhunderts und in Auflehnung gegen gesellschaftliche Normen<br />

und Konventionen. Das Kunstmuseum Thurgau zeigt eine<br />

gross angelegte Retrospektive der oft übersehenen Künstlerin.<br />

Warth — ‹Zu lang im Bett mit Fantasien. Schade um mich …› Eva Wipf notiert diese<br />

Sequenz 1962. Ihre Gedankenwelt ist düster und hat viel mit den politischen und<br />

gesellschaftlichen Realitäten ihrer Zeit zu tun. Die 1929 geborene Künstlerin wuchs<br />

als Tochter eines evangelikalen Missionars auf und in die Verheerungen des Zweiten<br />

Weltkrieges hinein. Sie beschäftigte sich Zeit ihres Lebens mit den Schrecken von<br />

Diktaturen, Kriegen und Verfolgung, aber auch mit religiösen Grundsätzen und mit<br />

ihrer Rolle als Künstlerin in einer patriarchalisch geprägten Umgebung. Eine Akademie<br />

hat Wipf nicht besucht, doch sie war eine regelmässige Ausstellungsgängerin,<br />

kannte das Werk von Giacometti, Cornell, Oppenheim, Dubuffet und vielen anderen.<br />

Ihr Œuvre aber verarbeitet nicht einfach das Gesehene, sondern entsteht aus einem<br />

eigenständigen Schöpferdrang.<br />

Das Kunstmuseum Thurgau zeigt in der Karthause Ittingen eine gross angelegte<br />

Retrospektive der 1978 verstorbenen Künstlerin. ‹Eva Wipf – Seismograf in Nacht<br />

und Licht› folgt ungefähr der Biografie, richtet das Augenmerk aber vor allem auf Themengebiete.<br />

So werden einerseits in sich geschlossene Werkkomplexe und andererseits<br />

Konstanten in Wipfs Arbeit deutlich. Kontinuierlich arbeitet sie an ihren Assemblagen:<br />

Gebrauchte Holzkisten füllt sie mit gefundenen Dingen und Materialien. Von<br />

der Matratzenfeder über Schwämme, Zithern, Knochen oder Computerplatinen bis<br />

zum Zaunfragment ist alles dicht und sorgfältig angeordnet, mitunter symmetrisch<br />

oder in mehreren Ebenen. Die Assemblagen muten an wie kleine Schreine und beherbergen<br />

Wipfs Ansichten zur Welt. Ein Kasten widmet sich Josef Mengele, ein anderer<br />

Napoleon, einer ist als ‹Altar für eine Bombe (Zitteraltar)› (1976) bezeichnet, es gibt<br />

das ‹Höllentor› (1973–1975), einen Kasten zu Auschwitz und einige zu christlichen<br />

Themen. Ordnung steht in ihnen nicht für Harmonie, vielmehr für Zwänge, Automatismen<br />

oder Dogmen.<br />

Das malerische Werk Wipfs ist nicht weniger vielfältig. Hier verwirklicht die<br />

Künstlerin halluzinatorische Bildprogramme. Mal zeigt sie die Schöpfung kaputt, die<br />

Erde verwüstet, dann wieder baut sie kristalline Himmelsstädte oder entwirft Paradiesgärten.<br />

Doch auch diese sind keine bukolischen Idyllen, sondern dunkel und<br />

menschenleer. Wipfs Bildsprache erinnert an den magischen Realismus, den späten<br />

Surrealismus, die Art Brut, den Tachismus, aber ihre Synthese und künstlerische Unbedingtheit<br />

ist einzigartig. Kristin Schmidt<br />

→ ‹Eva Wipf – Seismograf in Nacht und Licht›, Kunstmuseum Thurgau, bis 19.12. ↗ kunstmuseum.tg.ch<br />

100 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Eva Wipf, ‹Ohne Titel›, undatiert, Schublade, Ölfarbe, Stallschloss, Collage mit Sternzeichenkalender,<br />

Sonnenuhr, 54,3 x 32,6 x 13,2 cm, Museum Eva Wipf<br />

BESPRECHUNGEN // WARTH 101


Ana Jotta — Eine Ode an die Dinge<br />

Ana Jotta lässt sich nicht eingrenzen. In einer assoziativ kuratierten<br />

Retrospektive begegnen wir in der Kunsthalle Zürich<br />

einer Künstlerin, deren Werk keinen «Stil» aufweist, sondern<br />

stets an den Kern dessen zurückkehrt, was Skulptur ausmacht:<br />

die Auslotung des Dings in der Beziehung zum Menschen.<br />

Zürich — Den Alltag mit jemandem zu teilen ist vielleicht die intimste Form des<br />

Zusammenseins. Dabei entsteht eine Tiefe, die sich nicht aus den aussergewöhnlichen<br />

Momenten, sondern aus dem gemeinsam erlebten Banalen nährt und dieses<br />

Alltägliche zu etwas Erhabenem erhöht. Insofern ist die Ausstellung ‹Composição›<br />

(Komposition) der Portugiesin Ana Jotta (*1946) ein intimes Erlebnis: die Möglichkeit,<br />

Momente eines Lebens zu teilen, das Alltagsgegenstände in Kunst verwandelt, Gefundenes<br />

als Bemerkenswertes kennzeichnet.<br />

Die Fülle an Materialien und Ausdrucksweisen stellt sich dieser Möglichkeit zunächst<br />

in den Weg. Man meint, eine Gruppenschau vor sich zu haben. Ein zweipoliger<br />

Spazierstock kreist auf zwei Büchsen balancierend über einem roten, runden<br />

Teppich, an einem metallenen Schriftzug «Esperança» (Hoffnung) hängen Glühbirnen<br />

und eine Flasche mit Warnhinweis, Drähte und Haken – Flaniergut eines Stadtspaziergangs.<br />

Ein grosses, abstraktes Gemälde aus Farbflächen und Klecksen kontrastiert<br />

mit einer Keramik an der Wand, wo eine überdimensionierte, cartoonhafte<br />

Hand aus einer Wolke ragt und zum Boden zeigt … Bei einem zweiten Rundgang ist<br />

man versucht, die Dinge zu interpretieren. Die solipsistischen Stöcke als Kritik am<br />

männlichen «Überkünstler» Beuys, die göttliche Hand als Verweis auf Philip Guston,<br />

den Schriftzug «Esperança» als Warnung an die Zeit nach der faschistischen Diktatur<br />

in Portugal. Die Künstlerin selbst fragt 2002 in einem Brief an einen Kunstkritiker:<br />

«Was ist kein Zitat? Es geht um das Leben, das Rohmaterial, das erst verarbeitet und<br />

dann zitiert wird.» Ist dies alles ein Spiel mit Zitaten und Versatzstücken? Rechtzeitig<br />

schleicht sich ein halb Erinnertes aus anderem Zusammenhang ins Gedächtnis, Susan<br />

Sontag in ‹Against Interpretation› (1966): «Theoretisch ist es möglich, den Interpreten<br />

auf eine andere Weise zu entgehen, durch Kunstwerke nämlich, deren Oberfläche so<br />

geschlossen und klar, deren Impuls so stark und deren Sprache so direkt ist, dass<br />

das Werk sein kann … nun, ganz einfach sein kann, was es ist.» Die gefundenen Dinge,<br />

die Jotta transformiert, ermöglichen beim dritten Rundgang endlich eine intime Lesart.<br />

Um es mit Pablo Nerudas ‹Ode and die Dinge› (übersetzt von Fritz Vogelsang) zu<br />

sagen: «Mir sagten viele Dinge / vieles. / Nicht nur sie rührten mich / oder meine Hand<br />

rührte sie an, / sondern so dicht / liefen sie / neben meinem Dasein her, / dass sie mit<br />

mir da waren / und so sehr da für mich waren, / dass sie ein halbes Leben mit mir lebten<br />

/ und dereinst auch / einen halben Tod mit mir sterben.» Damian Christinger<br />

→ ‹Ana Jotta – Composiçao›, Kunsthalle Zürich, bis 15.9. ↗ kunsthallezurich.ch<br />

102 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


‹Ana Jotta – Composiçao›, Ausstellungsansicht Kunsthalle Zürich. Foto: Cedric Mussano<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 103


NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />

40 Jahre Zimmermannhaus — Wunschgarten<br />

Brugg — Draussen, vor dem Zimmermannhaus<br />

Brugg, gibt es einen kleinen Park. Er trägt<br />

(noch) keinen Namen und fristet ein peripheres<br />

Dasein. Doch bereits vor einem Jahr kündigte<br />

sich ein Perspektivwechsel an. Die Künstlerin<br />

Julia Steiner drehte im Rahmen ihrer Ausstellung<br />

die Sitzbank um: Warum soll man auf die<br />

viel befahrene Kantonsstrasse schauen, welche<br />

die Institution von der Altstadt abschneidet?<br />

Nun feiert das Zimmermannhaus sein vierzigjähriges<br />

Bestehen, und der Park wird zum<br />

‹Wunschgarten›: Gemeinsam mit der Bevölkerung<br />

soll dieser öffentliche Raum aktiviert<br />

werden und damit die Institution im sozialen<br />

Leben stärken. Aufgrund der Scharnierfunktion<br />

zwischen Zentrum und Vorstadt unterstützt die<br />

städtische Bauabteilung das Projekt. Bereits im<br />

Frühling wurden unter der Leitung von Jeffrey<br />

Wolf vom Vermittlungskollektiv Expositu Ideen<br />

gesammelt, erlebtes und historisches Wissen<br />

zusammengetragen. Über den Sommer finden<br />

Aktionen statt, Umsetzungen werden erprobt.<br />

Der ganze Prozess wird von der Illustratorin<br />

Leana Wirth dokumentiert. Parallel wird der<br />

Stadtraum von Brugg zur Ausstellungsfläche:<br />

Auf Plakaten zeigen Fotografien von Lucas<br />

Ziegler einen Blick von aussen.<br />

GROSSANLÄSSE<br />

Fantoche<br />

Baden — Anfang <strong>September</strong> steht Baden einmal<br />

mehr im Zeichen der filmischen Animation.<br />

Mehr als 2800 Filmemacher:innen und Produktionen<br />

haben sich um eine Teilnahme an der<br />

22. Ausgabe des Fantoche beworben. Bis Redaktionsschluss<br />

waren die 64 Filme bekannt,<br />

die in den Wettbewerb um einen von 13 Preisen<br />

eintreten. Dabei werden unter anderem<br />

die «überzeugende Vereinigung von Idee und<br />

Umsetzung» (Best Film), «das kompromisslose<br />

Ausloten der Ausdrucksmöglichkeiten der<br />

Animation» (High Risk) oder Studierenden- und<br />

Erstlingsfilme in den verschiedenen Kategorien<br />

prämiert, die da sind: der Internationale, der<br />

Schweizer und der Kinderfilm-Wettbewerb.<br />

Weitere 21 Filme hat die Jury für drei Panorama-Programme<br />

hors concours ausgewählt. In<br />

der Sektion ‹Newest Feature Films› ist auch<br />

das Langfilmdebut ‹Reise der Schatten› (<strong>2024</strong>)<br />

von Yves Netzhammer zu sehen, das anhand<br />

einer Odyssee einer geschlechtlosen Figur nach<br />

dem Menschsein im Zeitalter von Technologie<br />

und KI fragt. Zudem werden wie immer zwei<br />

kuratierte Fokusprogramme präsentiert. Die<br />

Wiener Kuratorin Djamila Grandits ist zuständig<br />

für eine Selektion des österreichischen Animationsfilmschaffens,<br />

während die slowenische<br />

Filmemacherin und Produzentin Špela Čadež<br />

eine thematische Folge zusammenstellt, deren<br />

Motto nicht besser in unsere Zeit passen könnte:<br />

‹All We Need Is Love›.<br />

‹Lärm und Lärm›, spielerische Lärmanalyse<br />

im Garten mit Andres Bosshard, Mai <strong>2024</strong><br />

→ Zimmermannhaus Brugg, Phase 2, bis 8.9.;<br />

Phase 3, bis 15.12.<br />

↗ zimmermannhaus.ch<br />

Yves Netzhammer, ‹Reise der Schatten›, <strong>2024</strong>,<br />

Still aus Animationsfilm, 87’<br />

→ Diverse Orte, 3.–8.9. ↗ fantoche.ch<br />

104 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Manifesta 15 — Barcelona Metropolitana<br />

Barcelona — Die Manifesta in Barcelona<br />

erstreckt sich auf die ganze Metropolitanregion:<br />

Zwölf Städte sind involviert, die in<br />

den ‹Focus Weeks› abwechselnd in den<br />

Blick rücken. Einmal mehr konnten sich für<br />

die 15. Ausgabe Städte in Europa als Host<br />

bewerben. Die Region Barcelona, die durch<br />

schnelle Gentrifizierung und Urbanisierung<br />

unter Druck geraten ist, erhofft sich von dem<br />

Event, ein nachhaltiges Netzwerk von künstlerischen<br />

Communitys auszubilden, über die<br />

ganze Metropolitanregion hinweg. Fast vierzig<br />

Prozent der insgesamt 85 teilnehmenden<br />

Künstler:innen sind deshalb lokal verankert.<br />

Aus der Schweiz sind die Basler Künstlerin Annette<br />

Barcelo und Julian Charrière dabei. Drei<br />

Themen wurden im Vorfeld eruiert: ‹Balancing<br />

Conflicts› betrifft das Llobregat Delta etwa<br />

15 Kilometer südwestlich von Barcelona und<br />

dreht sich um das Spannungsfeld von Bewahrung<br />

und Entwicklung. ‹Cure and Care› sind die<br />

Schlüsselwörter für die Serra de Collserola, ein<br />

Küstengebirge im Norden, das als grüne Lunge<br />

und Naherholungsgebiet Barcelonas gilt.<br />

‹Imagining Futures› schliesslich verbindet sich<br />

mit dem Fluss Besòs und seinen angrenzenden<br />

Gebieten, die von unkontrolliertem urbanem<br />

Wachstum geprägt sind. Mit dem industriellen<br />

Erbe der Textilindustrie ist dort nicht nur ökonomische<br />

Transformation ein Thema, sondern<br />

auch die koloniale Vergangenheit.<br />

Berlin Art Week / positions Berlin Art Fair<br />

Berlin — In Berlin wird die Herbstsaison mit<br />

der Berlin Art Week eröffnet. Während dieser<br />

Woche schliessen sich die Akteur:innen der<br />

Berliner Kunstszene zusammen und bieten<br />

mit Ausstellungseröffnungen, Performances<br />

und weiteren Veranstaltungen ein geballtes<br />

Programm. Teil der Berlin Art Week ist auch die<br />

positions Berlin Art Fair im Flughafen Tempelhof.<br />

In den Hangars mit ihren 16 Meter hohen<br />

Decken versammeln sich auf 12’000 m 2 über<br />

hundert Galerien aus 24 Ländern. Aus Zürich<br />

ist die auf digitale Kunst spezialisierte Kate<br />

Vass Galerie dabei. Einen Schwerpunkt bildet<br />

Südkorea mit sechs ausgewählten Galerien.<br />

‹Academy positions› gibt Künstler:innen direkt<br />

nach dem Studium eine erste Plattform; ‹Selected<br />

positions› richtet sich mit Kunstwerken<br />

unter € 3000 an junge Sammler:innen; ‹Fashion<br />

positions› zeigt Werke an der Schnittstelle von<br />

Mode und Kunst.<br />

positions Berlin Art Fair 2023, Ansicht<br />

Flughafen Tempelhof. Foto: Dominik Friess<br />

→ Diverse Orte, Infos im BAW-Garten, 12.–14.9.<br />

↗ berlinartweek.de<br />

→ positions, Flughafen Tempelhof, Hangar 6–7,<br />

12.–15.9.<br />

↗ positions.de<br />

Das stillgelegte Kraftwerk «Die Drei Kamine»<br />

in Sant Adrià del Besòs. Foto: Arnau Rovira<br />

→ Diverse Orte, 8.9.–24.11.<br />

↗ manifesta15.org<br />

Bucharest Biennale 11<br />

Bukarest — Zum 11. Mal findet in der rumänischen<br />

Hauptstadt die Bucharest Biennale statt.<br />

Unter dem Banner ‹Democracy’s Uncharted<br />

Territories› bestimmte ein «roher demokra-<br />

NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 105


tischer Auswahlprozess» die teilnehmenden<br />

Künstler:innen. Sie wurden über einen Open<br />

Call nach dem Prinzip von «Wer sich zuerst<br />

bewirbt, wird zuerst gewählt» eruiert. Kuratiert<br />

wird die Biennale nicht von einem oder einer<br />

Kurator:in, sondern von einem kuratorischen<br />

Kollektiv. Die Bucharest Biennale setzt damit<br />

auch unter dem neuen Direktor Daniel Roșca<br />

ihren Kurs fort, gängige Vorgehensweisen zu<br />

hinterfragen. So arbeitete 2021 etwa ein KI-<br />

Kurator an der Ausstellung mit. Aufgrund der<br />

Vorgaben des Calls sind kleindimensionierte<br />

Kunstwerke zu erwarten. Sie werden an drei<br />

Orten in der Stadt präsentiert: in einem der<br />

ältesten Märkte im Zentrum, in der Mobius<br />

Gallery sowie im Center for Creation, Art and<br />

Tradition (creart).<br />

Künstler:innen auf. Der im Exil lebende Wajdi<br />

Mouawad entwirft in seinem Theater mögliche<br />

Zukünfte für sein Bühnen-Double; die Polin<br />

Marta Górnicka lässt in ‹Mothers – A song<br />

for wartime› Mädchen und Frauen aus der<br />

Ukraine Lieder singen und kraft ihrer Stimmen<br />

Widerstand leisten. Neben den internationalen<br />

Stücken sind zahlreiche von La Bâtie mitproduzierte<br />

Schweizer Kreationen zu sehen, darunter<br />

das neue Werk von La Ribot, das sich zwischen<br />

Tanz und bildender Kunst bewegt. Im Zentrum<br />

der diesjährigen Ausgabe stehen Komponistinnen<br />

und Musikerinnen. So wird etwa die<br />

Schweizerin Aïsha Devie gemeinsam mit Emmanuel<br />

Biard elektronische Musik mit visueller<br />

Kunst verschmelzen. Und wenn die Veranstaltungssäle<br />

schliessen, beginnt in der Fonderie<br />

Kugler das Nachtleben mit Musik und Tanz von<br />

Baile bis Reggaeton, von Techno bis House.<br />

Wajdi Mouawad, ‹Racine carrée du verbe être›,<br />

2022. Foto: Simon Gosselin<br />

Ezgi Böttger, ‹Cry me an oxymoron›,<br />

2021, Baumwolle, Tinte, Stoff, 8 Drucke,<br />

je 42,5 x 31 cm<br />

→ Diverse Orte, 19.9.–6.10.<br />

↗ bucharestbiennale.org<br />

La Bâtie — Festival de Genève<br />

Genf — Die 48. Ausgabe von La Bâtie-Festival<br />

de Genève zeigt an vierzig Spielorten in Genf<br />

Musik, Theater, Zirkus und Tanz. Der einwöchige<br />

Event bringt internationale und Schweizer<br />

Produktionen in die Rhonestadt. Bekannte<br />

Namen treten neben neuen vielversprechenden<br />

→ Diverse Orte, 29.8.–15.9.<br />

↗ batie.ch<br />

steirischer herbst<br />

Graz / Steiermark — Zum 57. Mal findet in<br />

Graz und der Steiermark der steirische herbst<br />

statt. Das Festival für zeitgenössische Kunst<br />

wurde 1968 von der lokalen Kunstszene aus<br />

Opposition zu nationalistischen Kulturinitiativen<br />

gegründet. Nationalistische Strömungen<br />

zeigen sich auch im diesjährigen Superwahljahr:<br />

Der steirische herbst will deshalb unter<br />

dem Titel ‹Horror Patriae› – ein begriffliches<br />

Mischwesen entstanden aus der Liebe zum<br />

106 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Vaterland («amor patriae») und dem Schrecken<br />

der Leere («horror vacui») – aufrütteln. In<br />

der Neuen Galerie Graz lässt das Festival ein<br />

Museum der nationalen Komplexe und dunklen<br />

Fantasien entstehen. Werke und Artefakte aus<br />

den Sammlungen des Universalmuseum Joanneum<br />

werden mit Arbeiten zeitgenössischer<br />

Künstler:innen kombiniert. In teils ungewöhnlichen<br />

Spielstätten wie einer Tennishalle oder<br />

einem Kleidergeschäft werden Performances<br />

aufgeführt. Ein ‹Herbstkabarett› bringt Gesellschaftskritik<br />

in Form von Burleske, Chanson,<br />

Stand-up-Comedy oder Poesie auf die Bühne.<br />

Sie präsentiert unter anderem das Projekt<br />

‹Fu(n)ga› der Architekt:innen Tiziano Derme<br />

und Nadine Schütz aus Zürich, das mit Pilzen<br />

und Klang Räume wachsen lässt. Von dem<br />

Neuenburger Bastien Bron ist seine Musikmaschine<br />

zu sehen, die mit KI und dem Publikum<br />

Popsongs kreiert. Zum ersten Mal im Lentos<br />

Kunstmuseum ist die Ausstellung zum Prix<br />

Ars Electronica zu sehen, die herausragende<br />

Beiträge in den Bereichen ‹New Animation Art›,<br />

‹Interactive Art +› und ‹AI in Art› präsentiert.<br />

Eröffnet wird das Festival im Mariendom mit<br />

Anton Bruckners ‹Perger Präludium›, dirigiert<br />

von «verschränkte Photonen». Ein Konzerterlebnis<br />

aus dem High-Tech-Labor.<br />

La Fleur, ‹The Phantom of the Operetta›, <strong>2024</strong>,<br />

Performance. Foto: Monika Gintersdorfer<br />

→ Diverse Orte, 19.9.–13.10.<br />

↗ steirischerherbst.at<br />

Ars Electronica<br />

Linz — Das Ars Electronica Festival ist eine<br />

Drehscheibe der elektronischen Künste.<br />

Es bringt Kunstschaffende, Forschende,<br />

Aktivist:innen und Unternehmer:innen aus aller<br />

Welt zusammen. Performances, Ausstellungen,<br />

Workshops und Symposien finden statt,<br />

dieses Jahr unter dem Titel ‹Hope – who will<br />

turn the tide›. Hauptveranstaltungsort ist einmal<br />

mehr das alte Postverteilzentrum postcity.<br />

Dort in der Gleishalle steigt ein Konzert, in dem<br />

sowohl Musiker:innen als auch Roboter auf der<br />

Bühne stehen. In den Katakomben ist weiter<br />

eine Schau zum Festivalthema eingerichtet.<br />

Bastien Bron / My name is Fuzzy, ‹La Machine<br />

Tubes›, 2023, Installation. Foto: Das Playground<br />

→ Diverse Orte, 4.–8.9.; Pre-Opening-Walk: 3.9.<br />

↗ ars.electronica.art<br />

The Armory Show<br />

New York — The Armory Show, seit letztem<br />

Jahr in Besitz des britischen Unternehmens<br />

Frieze, feiert ihren dreissigsten Geburtstag. Die<br />

Messe eröffnet die Herbstsaison und versammelt<br />

im Javits Center über 235 Galerien aus<br />

35 Ländern, die ihre Programme zum Besten<br />

geben. Der Sektor ‹Solo› umfasst Einzelpräsentationen<br />

von aufkommenden, etablierten<br />

oder historischen Positionen aus dem 20. und<br />

21. Jahrhundert. Blue Velvet Projects (Zürich)<br />

etwa zeigt die erste Soloschau der griechischen<br />

Künstlerin Chryssa Vardea. ‹Presents› ist<br />

für aufstrebende Galerien reserviert, die nicht<br />

älter als zehn Jahre sind. Aus Zürich ist hier die<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE 107


Galerie Fabian Lang mit von der Partie. Zu den<br />

kuratierten Sektionen gehören ‹Platform› mit<br />

grossformatigen Installationen und ortsspezifischen<br />

Werken sowie ‹Focus›, dessen Ausstellung<br />

sich auf den experimentellen Geist aus<br />

der Gründerzeit der Messe beruft. Frieze ist<br />

aber zur Saisoneröffnung nicht nur in New York<br />

präsent, sondern auch in Südkorea, wo zur<br />

gleichen Zeit die Frieze Seoul stattfindet.<br />

ermöglicht es, während sechs Wochen rund<br />

fünfzig künstlerische Einrichtungen zu entdecken,<br />

darunter Festivals, Museen, Galerien,<br />

Bibliotheken und Archive, von denen einige<br />

normalerweise nicht zugänglich sind.<br />

Innenansicht des Javits Center in New York.<br />

Foto: Vincent Tullo<br />

→ Javits Center, 6.–8.9.<br />

↗ thearmoryshow.com ↗ frieze.com<br />

Schweizer Monat der Fotografie<br />

Schweiz — Der <strong>September</strong> ist in der Schweiz<br />

ein bedeutender Monat für die Fotografie:<br />

Zahlreiche wichtige Veranstaltungen finden in<br />

dieser Zeit des Jahres statt, darunter die Biennale<br />

Images Vevey (→ S. 109), die Plat(t)form<br />

im Fotomuseum Winterthur, die Nachwuchstalenten<br />

eine Bühne gibt, und das Verzasca<br />

Foto Festival, welches das Tessiner Tal mit<br />

Fotografien im Freien belebt. Zudem steht der<br />

Herbstbeginn auch für die Hauptausstellungen<br />

der wichtigsten nationalen fotografischen und<br />

künstlerischen Institutionen wie dem MASI in<br />

Lugano, dem Photo Elysée in Lausanne oder<br />

der Fotostiftung Schweiz in Winterthur. Der<br />

Verein Spectrum – Photography in Switzerland<br />

startet deshalb in diesem Herbst die erste<br />

Ausgabe des Schweizer Monat der Fotografie.<br />

Dieser bietet eine Kartografie der Orte von Genf<br />

bis St. Gallen und von Basel bis ins Tessin und<br />

‹Of Men and Woods›, Ausstellungsansicht<br />

Verzasca Foto Festival, Sonogno, 2020, mit<br />

einem Werk von Pablo Chao<br />

→ Diverse Orte und Daten<br />

↗ swissphotomonth.ch<br />

Europäische Tage des Denkmals<br />

Schweiz — Während eines Wochenendes laden<br />

die Europäischen Tage des Denkmals ein, unser<br />

Kulturerbe zu entdecken. Dieses Jahr beleuchten<br />

sie unter dem Titel ‹Vernetzt› die sichtbaren<br />

und unsichtbaren Einflüsse, die unser kulturelles<br />

Erbe prägen. Im Fokus stehen Verkehrswege<br />

wie alte Saumpfade, Alpenübergänge, Zentren<br />

des Fremdenverkehrs und eisenbahntechnische<br />

Pionierleistungen. In Führungen, Vorträgen und<br />

Wanderungen, die in der ganzen Schweiz angeboten<br />

werden, können die Orte und Themen<br />

erforscht werden. Parallel zu den Denkmaltagen<br />

ehren die Journées du matrimoine das<br />

Kulturerbe von Frauen wie auch feministische<br />

Netzwerke. Auf der Website kann man die mehr<br />

als vierhundert Veranstaltungen filtern und sich<br />

sein persönliches Programm zusammenstellen.<br />

108 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Vevey — Es begann schon im Mai am Times<br />

Square in New York: Auf riesigen Screens waren<br />

Passant:innen zu sehen, alle mit geschlossenen<br />

Augen, das Blinzeln festgehalten im Bild.<br />

Paul Graham nahm die Porträts seiner Serie<br />

‹Sightless› vor zwanzig Jahren an ebendieser<br />

Kreuzung auf, also noch bevor die Menschen mit<br />

auf ihr Smartphone gerichtetem Blick durch die<br />

Strassen gingen. Die Intervention kündigte die<br />

9. Ausgabe der Biennale Images Vevey an, die<br />

unter dem Titel ‹(dis)connected – Entre passé<br />

et future› am Genfersee stattfindet. Das Thema<br />

dreht sich um den Gap, der durch die digitale<br />

Technologie zwischen Vergangenheit und Gegenwart<br />

entstanden ist. Die ortsspezifischen Installationen,<br />

die im Innen- und Aussenraum von<br />

Vevey gezeigt werden, drehen sich um Gefühle<br />

von Verbundenheit und Trennung, von greifbarer<br />

Wirklichkeit und digitalen Fantasien. Die über<br />

fünfzig Projekte stammen von Künstler:innen<br />

aus mehr als zwanzig Ländern. Seit 2008 hat<br />

sich Images Vevey als wichtige Plattform für die<br />

zeitgenössische Fotografie etabliert, die auch<br />

zahlreiche Preise vergibt, darunter den Grand<br />

Prix Images, der dieses Mal an den Ukrainer<br />

Sasha Kurmaz ging. Bekannt ist die Biennale für<br />

ihre monumentalen Werke, die ganze Fassaden<br />

einnehmen können. Im Bahnhof von Vevey betreibt<br />

sie das ganze Jahr über den Ausstellungsraum<br />

L’Appartement und verlegt in der Éditions<br />

Images Vevey zahlreiche Fotobücher. Während<br />

der Biennale findet auch wieder ‹La Booklette›<br />

statt, eine kleine Messe, die ganz westschweizerisch<br />

Buch und Raclette verbindet.<br />

Ponte dei Salti, Lavertezzo, Vogelperspektive.<br />

Foto: Ti-Press / Samuel Golay<br />

→ Diverse Orte, 7./8.9.<br />

↗ kulturerbe-entdecken.ch<br />

Biennale Images Vevey<br />

Aleksandra Mir, Fotografie aus der Installation<br />

‹Plane Landing›, seit 2003 © ProLitteris<br />

→ Diverse Orte, 7.–29.9.; ‹La Booklette›,<br />

14./15.9.<br />

↗ images.ch<br />

AUSSENPROJEKTE<br />

Mirko Baselgia — durmeider, simgieder,<br />

muribund<br />

Chur — Von der offenen Fläche des Sennhofs<br />

führen ein paar Stufen hinab zum Eingang der<br />

Sala Capauliana. In diesem Übergangsbereich<br />

passiert man neuerdings den Stamm einer<br />

Lärche, der auf einem Bett aus Kalksandsteinen<br />

ruht. Es ist eine Leihgabe von Mirko<br />

Baselgia, die tatsächlich so wirkt wie ein<br />

sachte hingelegtes Geschenk, behütet durch<br />

die Mauernische. Der Künstler hat den Stamm<br />

entrindet und mit einer sorgfältig geschnitzten<br />

Struktur überzogen. Der schutzlose Körper<br />

wirkt verletzlich, aber auch stark, wie er uns<br />

sein Inneres zeigt. Die Maserungen und Farbtöne<br />

des Holzes lassen es schillern, als wäre<br />

etwas in Bewegung. Der Ort, ein abgesenkter<br />

Zwischenboden aus schwarz-weissen Kieseln,<br />

nicht mehr draus sen und noch nicht drinnen,<br />

korrespondiert mit dem Werk, das von Schwellensituationen<br />

erzählt, oder müsste man sagen<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE 109


murmelt, flüstert? ‹durmeider, simgieder, muribund›<br />

– sein Titel wirkt für Ohren, die das Rätoromanische<br />

vor allem über den Klang wahrnehmen,<br />

wie eine Formel, ein Murmeln, «schlafen,<br />

träumen, sterben». Und so wie diese Worte<br />

eine Bewegung beschreiben, wird sich auch<br />

die Skulptur mit der Zeit verändern, wird sich<br />

zersetzen und dabei Tieren und Mikroorganismen<br />

als Energiequelle dienen. Mirko Baselgia,<br />

der in Alvaschein sein Atelier hat, arbeitet mit<br />

diesen Kreisläufen. Auch die Kalksandsteine,<br />

die er für eine Blockwoche mit Studierenden<br />

besorgte, werden den Baumstamm überdauern<br />

und vielleicht zu einem anderen Werk reisen,<br />

wie er sagt. Für jetzt bilden sie eine bewegliche<br />

Basis für ein Werk, das als poetische Brücke<br />

von draussen in den Kunstraum führt.<br />

hat auch das kuratorische Konzept von<br />

Séverine Fromaigeat und Sabine Rusterholz<br />

Petko inspiriert. Lange vor der offiziellen Eröffnung<br />

der Triennale ist auf der Website ein digitaler<br />

Stream entstanden – ein Verweis auf die<br />

einst geplanten Co-Working Spaces für digitale<br />

Nomaden. Die Beiträge befassen sich mit der<br />

industriellen Kultur, globalem Kapitalismus<br />

und Digitalisierung. Die vorwiegend weiblichen<br />

Künstler:innen, viele aus der Romandie, reisen<br />

im <strong>September</strong> an fünf Wochenenden an und<br />

hauchen dem Ort in Performances, Gesprächen<br />

und Kochevents neues Leben ein.<br />

Aussenansicht Legler Areal, Diesbach<br />

Mirko Baselgia, ‹durmeider, simgieder, muribund›,<br />

<strong>2024</strong>, Holz (Lärche), Kalksandstein,<br />

56,6 x 124,5 x 394 cm, Ansicht Sala Capauliana,<br />

Chur. Foto: Stefan Altenburger<br />

↗ capauliana.ch<br />

Klöntal Triennale<br />

Diesbach — Die Klöntal Triennale meldet sich<br />

zurück! Nach sieben Jahren findet die dritte<br />

Ausgabe statt, nicht im Klöntal, sondern im<br />

Legler Areal in Glarus Süd. Der seit 2002 leer<br />

stehende Industriekomplex ist ein Relikt der<br />

einst florierenden Glarner Textilindustrie: In<br />

ihrer Weberei und Spinnerei produzierte die<br />

Familie Legler Stoffe für den globalen Markt.<br />

Angetrieben wurden die Maschinen durch<br />

Wasserkraft, und die Metapher des Fliessens<br />

→ Legler Areal, 1.–29.9., Fr 11–18 Uhr,<br />

Sa / So 11–17 Uhr und auf Anfrage<br />

↗ kloentaltriennale.ch<br />

Camillo & Giacomo Paravicini — Schoolpool<br />

Luzern — Was war zuerst da, die Schule oder<br />

der Pool? Ein hellblau gekacheltes Becken<br />

schmiegt sich an die Fassaden, um Türen<br />

und Fenster herum, und füllt den vierseitig<br />

geschlossenen Innenhof des Luzerner Primarschulhaus<br />

St. Karli aus. Dieser Raum, gelandet<br />

wie aus einem Traum, bildet das neue Zentrum<br />

der sanierten und mit einem Neubau von Meletta<br />

Strebel Architekten erweiterten Schulanlage.<br />

Der Künstler Camillo Paravicini und sein<br />

Bruder, der Architekt Giacomo Paravicini, haben<br />

das Kunst-und-Bau-Werk ausgehend von<br />

einem auf Einladung erfolgten Ideenwettbewerb<br />

entworfen. Es verdreht und verbindet auf<br />

raffiniert einfache, witzige und poetische Weise<br />

110 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


verschiedene Welten: Schule und Freizeit, Ernst<br />

und Spass – wir lernen auch schwimmen, um<br />

nicht unterzugehen –, Wasser und Himmel, Innen<br />

und Aussen. Aus dem Innern der Schulhäuser<br />

schaut man wie in ein Aquarium, die im Pool<br />

spielenden Kinder verwandeln sich in Fische<br />

oder andere Wasserbewohner:innen. Als hellblau<br />

leuchtender Leerraum, der das einfallende<br />

Tageslicht in die umliegenden Räume reflektiert,<br />

verspricht er alles. Aber er lässt sich mit<br />

Kreide auch bemalen, beschreiben, vollkritzeln.<br />

Die Schule kann ihn für Theaterspiele, Vorträge<br />

oder andere soziale Happenings nutzen, eine<br />

Sitzbank ist bereits integriert. Nicht zuletzt<br />

ergänzt das Blau die Rot- und Gelbtöne des<br />

von Karl Mossdorf 1911 im Heimatstil erbauten<br />

Gebäudes zu einem ABC der Farben. Cool.<br />

lenkt. Neun Projektionen, von regionalen<br />

bis international bekannten Künstler:innen,<br />

richten die Scheinwerfer auf ausgewählte<br />

Bauten: auf den Silberturm, ein futuristisches<br />

Wahrzeichen aus den 1970er-Jahren, in dem<br />

sich ein Einkaufszentrum befindet, oder auf<br />

die Primarschule Grossacker aus den späten<br />

1950er-Jahren. Das eine oder andere Kind mag<br />

sein Schulhaus ganz neu erfahren, wenn es mit<br />

dem verträumten Mädchen aus Zilla Leuteneggers<br />

‹No Time› (2014) durchs Bibliotheksfenster<br />

blickt oder auf dem Pausenhof dem Künstler<br />

Guy Ben Ner und seiner Tochter beim Nachspielen<br />

von Moby Dick in der Küche zusieht. Auch an<br />

weniger klar fassbaren Orten im umliegenden<br />

Wohnquartier taucht die Kunst auf, etwa wenn<br />

Elisabeth Nembrinis Eule bei einer stillgelegten<br />

Metzgerei durchfliegt. Zum fünfjährigen<br />

Jubiläum erscheint eine Publikation über die<br />

Stadtprojektionen als Ausstellungsformat.<br />

Camillo & Giacomo Paravicini,<br />

‹Schoolpool›, <strong>2024</strong>, Schulhaus St. Karli,<br />

Luzern. Foto: Michael Scherer<br />

→ Schulhaus St. Karli<br />

↗ stadtluzern.ch<br />

Stadtprojektionen V<br />

St. Gallen — Die Sonne geht unter, die Kunst<br />

leuchtet auf. Bereits zum fünften Mal ziehen die<br />

Stadtprojektionen nach St. Gallen – dieses Jahr<br />

ins Quartier St. Fiden im Osten der Stadt. Einmal<br />

mehr haben Anna Vetsch und Nina Keel ein<br />

Programm entworfen, das unseren Blick gleichsam<br />

auf die Kunst wie auch auf den Stadtraum<br />

Guy Ben Ner, ‹Moby Dick›, 2000, Stummfilm,<br />

12’16’’, Ansicht Pausenhof Primarschule<br />

Grossacker, St. Gallen<br />

→ St. Fiden, 19.–22.9., ab ca. 19.30 Uhr;<br />

Vernissage: 19.9., 19 Uhr, Primarschule<br />

Grossacker<br />

↗ stadtprojektionen.ch<br />

art ufnau<br />

Ufnau — Eine kurze Seereise, und schon betritt<br />

man eine andere Welt, gleichzeitig begrenzt wie<br />

auch weit offen und im Sommer Heimat einer<br />

Kunstausstellung. Die ‹art ufnau›, organisiert<br />

vom Kloster Einsiedeln, der Besitzerin der Insel<br />

NOTIERT // AUSSENPROJEKTE 111


im Zürichsee, ist dieses Jahr ‹Dem Wort auf der<br />

Spur›. Zwei Kunstschaffende illustrieren diese<br />

Reise. Sibylle Schindler (*1947, Oberurnen)<br />

stellt kraftvolle Werke aus Eisen in die grüne<br />

Wiese, denen Rost Patina verleiht und andeutet,<br />

dass alles vergänglich ist. Eine weitere<br />

Plastik, ‹Aus der Siedlung›, zeigt auf einem<br />

rechteckigen Sockel zwei spitz zulaufende Türme,<br />

zwischen denen sich Buchseiten stapeln.<br />

Entlang des zwischen der Kirche St. Peter und<br />

der Kapelle St. Martin verlaufenden Kiespfads<br />

hat die Künstlerin einen Bücherweg angelegt,<br />

aus dessen Mitte sich die ‹Wellen› betitelte<br />

Skulptur aus Chromstahl silbern schimmernd<br />

abhebt. In der Kapelle schmückt das künstlerisch<br />

sorgfältige wie formal überzeugende ‹Panorama<br />

der Schrift› von Pater Jean-Sébastien<br />

Charrière OSB die Wände. 37 Bildtafeln zeigen<br />

mit der Bibel als Leitfaden die Geschichte des<br />

Alphabets und somit auch der geschriebenen<br />

Sprache auf. Ehe man sich’s versieht, vergeht<br />

eine Stunde des Betrachtens im wunderschön<br />

stillen Bau, und noch ist längst nicht alles entdeckt.<br />

Sibylle Schindler hat hier ein metallenes<br />

‹Gästebuch› aufgelegt und lädt uns keck «zum<br />

Blättern» ein. Derweil ziehen die Schiffe auf<br />

dem See ihre Bahnen und hinterlassen schäumende<br />

Spuren in grünblauem Wasser. TS<br />

Düfte als Denkmäler — Erinnerungen im<br />

Spiegel der Kunst<br />

Zürich — Die Fachstelle Kunst im öffentlichen<br />

Raum KiöR ist auf der Suche nach einem<br />

neuen Umgang mit Denkmälern. Dabei treibt<br />

sie nicht nur um, an was oder wen erinnert<br />

werden soll, sondern auch, wie. Deshalb hat sie<br />

Kunstschaffende eingeladen, sich dieser Frage<br />

in temporären Interventionen im öffentlichen<br />

Raum anzunehmen. Den Anfang macht Olivia<br />

Wiederkehr (später folgt das Kollektiv para) mit<br />

‹Schmerzh›, einer Arbeit, die uns über Düfte in<br />

die Vergangenheit transportiert. Da Gerüche an<br />

Gefühle gekoppelt sind, versucht dieser Ansatz<br />

auch die emotionale Dimension ins Erinnern<br />

einzubeziehen. An sechs Plätzen – Bullinger-,<br />

Ida-, Linden-, Röschibach- und Louis-Favre-<br />

Platz – sowie am Bahnhof Letten strömen<br />

im <strong>September</strong> Düfte aus den Schächten. Die<br />

Künstlerin arbeitet mit dem Zürcher Parfümeur<br />

Andreas Wilhelm zusammen, der aktuell im<br />

Zeughaus Teufen ausstellt (→ S. 120/121), und<br />

der Kreativagentur Live Lab. Der Titel suggeriert,<br />

dass uns die Gerüche auch mit leidvollen<br />

Ereignissen der Stadtgeschichte, etwa der<br />

offenen Drogenszene, konfrontieren wird. Was<br />

beim Riechen in uns geschieht, kann wohl nur<br />

individuell erfahren werden. Die Reihe ‹Zürcher<br />

Talks zur Erinnerungskultur› begleitet die Intervention<br />

im öffentlichen Raum.<br />

Sibylle Schindler, ‹Aus der Siedlung› 2023,<br />

Eisen, 1,9 x 1,5 x ca. 0,5 m<br />

→ Insel Ufnau, bis 13.10.<br />

↗ art-ufnau.ch<br />

Olivia Wiederkehr, Skizze zu ‹Schmerzh›, <strong>2024</strong><br />

→ Diverse Orte, bis 30.9.; Talks: Kirchgemeindehaus<br />

Wipkingen, 11./24.9., 18 Uhr<br />

↗ stadt-zuerich.ch/tiefbauamt<br />

112 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


PREISE<br />

S+T+ARTS Prize<br />

Linz — 1308 Einreichungen aus 81 Ländern gingen<br />

<strong>2024</strong> beim STARTS Prize der Europäischen<br />

Kommission ein, der zum neunten Mal von Ars<br />

Electronica durchgeführt wird. Vergeben wurden<br />

zwei mit je € 20’000 dotierte Hauptpreise:<br />

Der ‹Grand Prize Innovative Collaboration› ging<br />

an das Programm ‹Arts at CERN› in Genf. Seit<br />

2009 wird der künstlerische Austausch mit den<br />

über 1500 Physiker:innen und Ingenieur:innen<br />

am CERN gefördert, in forschungsbasierten<br />

Residencies, Auftragsarbeiten, Ausstellungen<br />

und Veranstaltungen. Über zweihundert<br />

Künstler:innen haben seither daran teilgenommen.<br />

‹Arts at CERN› wird seit 2015 von der<br />

spanischen Kuratorin und Kunsthistorikerin<br />

Mónica Bello geleitet. Ein weiterer Grand Prize<br />

wurde in ‹Artistic Exploration› verliehen. Er<br />

ging an Kate Crawford und Vladan Joler für<br />

ihr Projekt ‹Calculating Empires: A Genealogy<br />

of Power and Technology, 1500–2025›. Die<br />

Arbeit untersucht die Verstrickung von Macht,<br />

Technologie und Kapitalismus in den vergangenen<br />

dreissig Jahren. Der neu geschaffene, mit<br />

€ 15’000 dotierte STARTS Prize Africa, der die<br />

Zusammenarbeit zwischen Afrika und Europa<br />

fördern soll, ging an ‹Balot NFT› der Initiative<br />

Cercle d’Art des Travailleurs de Plantation<br />

Congolaise, die auf der Biennale in Venedig<br />

den Niederländischen Pavillon bespielen. Ihr<br />

Projekt schlägt ein Modell mit NFTs vor, um<br />

afrikanisches Kulturgut an ihre Ursprungsorte<br />

zu restituieren.<br />

Manor Kunstpreis 2025<br />

Schweiz — Seit 42 Jahren fördert der Manor<br />

Kunstpreis junge Schweizer Künstler:innen.<br />

Die Preisträger:innen erhalten die Möglichkeit,<br />

ihr Schaffen in einer grossen Institution und<br />

einer Monografie der breiten Öffentlichkeit<br />

vorzustellen. Zudem erwirbt Manor je ein Werk<br />

für die eigene Sammlung. Die glücklichen<br />

Gewinner:innen sind dieses Jahr: für den Kanton<br />

Basel Cassidy Toner (Kunstmuseum Basel); für<br />

Graubünden die Malerin Noemi Pfister (Bündner<br />

Kunstmuseum Chur), für Genf Sarah Benslimane,<br />

(Musée d’Art Moderne & Contemporain), für<br />

Schaffhausen Andrin Winteler (Museum zu Allerheiligen)<br />

und für Zürich Lorenza Longhi (Kunst<br />

Museum Winterthur). Der oder die Preisträger:in<br />

des Kantons St. Gallen (Kunstmuseum) wird zu<br />

einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Der<br />

Preis wird annual von einer Jury abwechselnd<br />

in verschiedenen Schweizer Städten vergeben.<br />

Nächstes Jahr sind wieder Aarau, Biel, Lausanne,<br />

Luzern, Lugano und Sion an der Reihe.<br />

Cassidy Toner. Foto: Diana Pfammatter<br />

Noemi Pfister. Foto: Nicolas Sarmiento<br />

Sarah Benslimane. Foto: Heiko Klaas<br />

Andrin Winteler. Foto: Mina Monsef<br />

Lorenza Longhi<br />

AUSSCHREIBUNGEN<br />

DigiProject<br />

Luftaufnahme des CERN, Genf, <strong>2024</strong>.<br />

Foto: Maximilien Brice<br />

Aarau — Das Förderprogramm DigiCulture der<br />

Fachstelle Kulturvermittlung richtet sich auf<br />

die langfristige Entwicklung von Aargauer Kul-<br />

NOTIERT // AUSSENPROJEKTE / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 113


turbetrieben und Festivals im digitalen Bereich.<br />

Diese können für die Umsetzung eines digitalen<br />

Projekts ‹DigiProject› finanzielle Unterstützung<br />

beantragen. Kooperationen verschiedener<br />

Kulturbetriebe sind möglich.<br />

→ Eingabeschluss: 31.10.<br />

↗ ag.ch<br />

Ausstellungsraum Klingental — Open Call<br />

Programm 2025/26<br />

Basel — Der Ausstellungsraum Klingental geht<br />

in die Planung für die Saison 2025/26, die erneut<br />

auch Platz bietet für Projekte, die via Open<br />

Call gefunden werden. Gefragt sind partizipative,<br />

prozessorientierte, generationsübergreifende,<br />

transdisziplinäre, recherchebasierte oder<br />

experimentelle Ideen. «Oder auch ganz was<br />

Anderes.» Die Projekte sollen einen relevanten<br />

Bezug zum lokalen Kunstschaffen herstellen<br />

– durch die Beteiligten, die Thematik oder<br />

auch durch einen auswärtigen Blick darauf.<br />

Künstler:innen, Kurator:innen und Kollektive<br />

können entsprechende Projekte einreichen. Der<br />

Vereinsvorstand entscheidet über die Auswahl.<br />

→ Eingabeschluss: 15.9.<br />

↗ ausstellungsraum.ch<br />

Anima — Call for entries<br />

Brüssel — Für das international Animationsfilm-Festival<br />

Anima in Brüssel, das im Februar<br />

stattfinden wird, können Filme eingegeben<br />

werden. Es gibt Wettbewerbe in den Kategorien<br />

Kurzfilm, Filme von Studierenden, Kinderfilme<br />

und Spielfilme.<br />

→ Eingabeschluss: 30.9.<br />

↗ animafestival.be<br />

Open Call — Photography and Generative Image<br />

Brüssel — Der Hangar in Brüssel, ein Ausstellungsraum<br />

und eine Galerie für zeitgenössische<br />

Fotografie, sucht Werke zum Thema Fotografie,<br />

generative Bildverfahren und künstliche Intelligenz.<br />

Die Arbeiten sollen sich mit historischen<br />

Ereignissen oder Personen befassen und die<br />

Grenzen zwischen Fiktion und Realität ausloten.<br />

Voraussetzung ist eine professionelle künstlerische<br />

Praxis oder ein Kunststudium. Eine Jury<br />

wählt fünf Preisträger:innen aus. Ihnen winkt<br />

ein Preisgeld von je € 2000, die Teilnahme an der<br />

Ausstellung im Hangar Photo Art Center und die<br />

Publikation des Werks im Ausstellungskatalog.<br />

→ Eingabeschluss: 15.9.<br />

↗ hangar.art<br />

Spitalstiftung Konstanz — Kunstwettbewerb<br />

Sophia-Garten<br />

Konstanz — Die Spitalstiftung Konstanz<br />

schreibt für die neu erbaute Pflegeeinrichtung<br />

Weiherhof in Petershausen, die im nächsten<br />

Frühling bezugsbereit sein wird, einen Kunstwettbewerb<br />

aus. Künstler:innen sind eingeladen,<br />

eine künstlerische Intervention für den<br />

600 m 2 grossen Sophia-Garten zu entwerfen.<br />

Die Skulptur darf nicht höher als drei Meter<br />

und nicht breiter als 1,5 Meter sein, soll dauerhaft<br />

mit geringem Wartungsaufwand installiert<br />

werden können.<br />

→ Eingabeschluss: 30.10.<br />

↗ spitalstiftung-konstanz.de/<br />

Kunstwett bewerb.html<br />

Kunst- und Kulturstiftung Uri — Diverse<br />

Förderformate<br />

Uri — Die Kunst- und Kulturstiftung Uri lädt<br />

ein, sich für das Urner Werkjahr, einen Aufenthalt<br />

im Zentralschweizer New-York-Atelier für<br />

das Jahr 2026 oder Förder- und Projektbeiträge<br />

zu bewerben. Teilnahmeberechtigt sind Kulturschaffende,<br />

die seit mindestens drei Jahren in<br />

Uri wohnen, in Uri aufgewachsen sind oder acht<br />

Jahre im Kanton Uri wohnhaft waren.<br />

→ Eingabeschluss: 27.9.<br />

↗ ur.ch<br />

114 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Art Talent Fair<br />

Villanova — Die in Venedig und Udine beheimatete<br />

Moho Gallery hat einen Call sowohl für<br />

professionelle als auch nicht-professionelle<br />

Künstler:innen ausgeschrieben. Kunstschaffende<br />

aus aller Welt können sich für die Art<br />

Talent Fair bewerben. Die Galerie wählt davon<br />

zehn Positionen aus, die sie auf Messen präsentiert.<br />

Eine Position davon wird ausserdem<br />

fester Bestandteil des Galerieprogramms.<br />

→ Eingabeschluss: 12.9.<br />

↗ arttalentfair.com<br />

DIES UND DAS<br />

Re-mix — Animationsfilme treffen Kunstwerke<br />

Aarau — Die Sammlung des Aargauer Kunsthaus<br />

wird zur Spielwiese für Animationsfilmschaffende.<br />

Für das Projekt ‹Re-mix›, eine<br />

Kooperation mit dem Internationalen Festival<br />

für Animationsfilm Fantoche, schufen zwanzig<br />

Künstler:innen aus der ganzen Schweiz Kurzfilme<br />

zu ausgewählten Werken der Sammlung.<br />

Die Besucher:innen können am Empfang ein<br />

Tablet für den Rundgang ausleihen oder sich<br />

die Augmented-Reality-App ‹Artverse› auf das<br />

eigene Mobilgerät laden. In 30 bis 45 Sekunden<br />

langen Filmen, die in den unterschiedlichsten<br />

Techniken erstellt wurden – von Stop Motion<br />

über 2D-Techniken wie Zeichentrick bis computergenerierte<br />

3D-Animationen – erwachen die<br />

Kunstwerke kurz zu einem anderen Leben.<br />

Architekturwoche Basel<br />

Basel — Zum zweiten Mal findet die Architekturwoche<br />

Basel AWB statt. Sie wurde als biennale<br />

Plattform für Architektur und Stadtentwicklung<br />

von der Stiftung Architektur Dialoge<br />

Basel initiiert. ‹Verborgene Räume: Chancen für<br />

die Zukunft› ist das diesjährige Thema. Über geführte<br />

Touren lassen sich Reservoirs, Produktionsstätten<br />

für Trinkwasser, Nahrungsmittel und<br />

Energie sowie unterirdische Tunnels erkunden.<br />

Im Mittelpunkt steht ein Parkhaus auf dem<br />

Dreispitz-Areal und darunter ein Wasserreservoir.<br />

Dort ist auch die Klanginstallation ‹reservoir›<br />

dreier Architekten und eines Künstlers zu<br />

erleben, die von einer Jury aus einem Open Call<br />

zum Siegerprojekt erkoren wurde. Ein Pop-up-<br />

Shop der Macher:innen der Kunstbuchmesse<br />

‹I Never Read› bietet neue Architekturbücher<br />

zum Verkauf. Weiter gibt’s Diskussionen und<br />

Filmscreenings. Mit dem Fokus auf die Transformation<br />

und Aktivierung verborgener Räume soll<br />

der Blick auf den wertvollen Bestand gelenkt<br />

werden. Denn das Bauen hat gravierende Umweltauswirkungen.<br />

Ein Bewusstseinswandel im<br />

Umgang mit dem Vorhandenen tut not.<br />

Das Parkhaus mit Reservoir auf<br />

dem Dreispitz in Basel, Innenansicht.<br />

Foto: Sarah Basar Santamaria<br />

→ Diverse Orte, 7.–13.9.<br />

↗ architekturwochebasel.ch<br />

Animation von Camille Bovey (work in progress)<br />

→ Aargauer Kunsthaus, 3.9.–27.10.<br />

↗ aargauerkunsthaus.ch<br />

Swiss Press Photo 24<br />

Bern — Jedes Jahr werden die besten Schweizer<br />

Pressebilder ausgezeichnet und präsentiert.<br />

Die Preise gliedern sich in die Kategorien<br />

NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 115


Aktualität, Alltag, Schweizer Geschichten,<br />

Porträt, Sport und Ausland. Mit Karine Bauzin<br />

und Annick Ramp finden sich nur zwei Frauen<br />

unter den Gewinner:innen. Alle Arbeiten sind in<br />

der von der Fondation Reinhardt von Graffenried<br />

konzipierten Wanderausstellung ‹Swiss<br />

Press Photo 24› zu sehen, die vom Landesmuseum<br />

in Zürich nun in die Schweizerische<br />

Nationalbibliothek nach Bern weitergereist ist.<br />

Darin begegnet man noch einmal gravierenden<br />

Ereignissen wie dem Crash der Credit Suisse<br />

auf den Bildern von Mark Henley, aber auch<br />

skurrilen Geschichten, so etwa Joël Hunns Fotostrecke<br />

zu einem Projekt von Studierenden,<br />

die im Gotthardmassiv eine Weltraummission<br />

simulierten. Spezielle Aufmerksamkeit erhält<br />

der Swiss Press Photographer of the Year,<br />

NZZ-Fotograf Dominic Nahr. Von ihm sind unter<br />

anderem seine zehn Porträts zu sehen, die er<br />

von vom Krieg gezeichneten Menschen in der<br />

Ukraine geschaffen hat.<br />

Schweizerischen Nationalfonds geförderten<br />

Forschungsprojekt ‹Öffentlichkeiten der Kunst›<br />

der Universität Bern. Die Forschenden greifen<br />

dazu nicht nur auf die Archive zurück, sondern<br />

möchten auch die lebendigen Erinnerungen von<br />

Zeitzeug:innen einbeziehen. Dafür suchen sie<br />

unerzählte Geschichten zu den Ausstellungen<br />

und Kunstwerken, persönliche Erinnerungen<br />

und Erfahrungen sowie Urban Myths und<br />

Gerüchte in Form von Videos, Bildern, Social-<br />

Media-Screenshots, Audios, schriftlichen oder<br />

akustischen Nachrichten. Das Material kann<br />

auf der eigens eingerichteten Website geteilt<br />

werden. Ausserdem findet die Ausstellung ‹Re/<br />

Sculpture› im Neuen Museum Biel statt, die auf<br />

siebzig Jahre Ausstellungsgeschichte zurückblickt:<br />

Mit der Aktion «Bring your own story»<br />

werden an zwei Daten die Geschichten der<br />

Zeitzeug:innen gesammelt.<br />

Dominic Nahr, ‹Vom Krieg gezeichnet›,<br />

<strong>2024</strong>, NZZ<br />

→ Schweizerische Nationalbibliothek, bis 11.10.<br />

↗ swisspressaward.ch<br />

↗ nb.admin.ch<br />

Aufruf — (Kunst-)Zeug:innen der<br />

Schweizerischen Plastikausstellung gesucht<br />

Biel — Bereits seit 1954 findet in Biel die<br />

Schweizerische Plastikausstellung ESS-SPA<br />

statt, doch die Geschichte und das Archiv<br />

dieser wichtigen Ausstellung für Skulptur im<br />

öffentlichen Raum wurde bisher noch nicht<br />

aufgearbeitet. Dies ändert sich mit dem vom<br />

Manuel Torres, ‹Enlacé›, 1974, Kunstsammlung<br />

der Stadt Biel. Foto: Rudolf Steiner<br />

→ Geschichte einreichen via Website:<br />

↗ publics-arts.ch<br />

→ ‹Bring your own story›, Neues Museum Biel,<br />

27.10. / 12.1.2025, 11–13 Uhr ↗ nmbiel.ch<br />

Translocal Performance Art Giswil<br />

Giswil — Die International Performance Art<br />

Giswil ersetzt «international» mit «translocal»<br />

und betont damit die Ortsgebundenheit der<br />

präsentierten Werke. Auch in der 23. Ausgabe<br />

werden in der Turbinenhalle in familiärer Atmo-<br />

116 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


sphäre zwei Tage lang Performances geschaut<br />

sowie Potenziale der Performancekunst ergründet.<br />

Benjamin Sunarjo und Andrea Saemann<br />

legen mit dem Titel ‹La Suite› den Fokus auf<br />

das Thema der Wiederholung – auch vor dem<br />

Hintergrund der bevorstehenden Retrospektive<br />

von Marina Abramović im Kunsthaus Zürich –<br />

und damit verbunden der Wiederaufführung von<br />

älteren Werken. Am Samstag sind neun Performances<br />

zu sehen von etablierten wie auch von<br />

jüngeren Kunstschaffenden aus London, Paris,<br />

Luzern und Basel, die zum Teil ältere Performances<br />

neu interpretieren werden. Am Sonntag<br />

sind die Erfahrungen an einem Roundtable<br />

Thema in Gesprächen, die längerfristig in ein<br />

Handbuch für Performance-Ankäufe aus der<br />

Sicht von Kunstschaffenden münden sollen.<br />

Ausserdem findet dann in Zusammenarbeit mit<br />

der Kollektivunterkunft Krone Giswil ein Workshop<br />

für ukrainische Kinder statt, die in dieser<br />

Gemeinde im Kanton Obwalden eine vorübergehende<br />

Bleibe gefunden haben.<br />

Liechtenstein — Die Visarte Liechtenstein veranstaltet<br />

seit 2015 alle drei Jahre eine grosse<br />

Schau der regionalen Kunstszene. In den kommunalen<br />

Kulturhäusern sieben verschiedener<br />

Gemeinden inklusive des Kunstmuseum Liechtenstein<br />

und des Kunstraum Engländerbau in<br />

Vaduz geben dieses Jahr 44 Künstler:innen von<br />

Visarte Einblick in ihr Schaffen. Aus vorgängigen<br />

Workshops haben unterschiedliche Gruppen<br />

zusammengefunden: Im Küfer-Matis-Huus<br />

in Ruggell wird eine Ausstellung mit dem Titel<br />

‹Räume für Erzählungen› stattfinden; im Kunstmuseum<br />

die Schau ‹Was wird 2050 keine Rolle<br />

spielen›. 34 Künstler:innen wurden via Los platziert,<br />

was zu unvorhergesehen Kombinationen<br />

führt. So stellen teils junge Kunstschaffende<br />

neben älteren, renommierteren Künstler:innen<br />

aus, und diverse Kunststile treffen aufeinander.<br />

Die kleinen Besucher:innen können übrigens in<br />

die Rolle von Kunst-Detektiv:innen schlüpfen<br />

und sich mit einem von einer Künstlerin gestalteten<br />

Buch auf diverse Spuren begeben.<br />

Luca Tichelman, ‹my all a low budget<br />

spectacle›, Ansicht International Performance<br />

Art Giswil, 2023. Foto: Eliane Rutishauser<br />

→ Performances, Turbine Giswil, 14.9.,<br />

13–21.30 Uhr<br />

→ Roundtable, BWZ Berufs- und Weiterbildungszentrum<br />

Giswil, 15.9., 11–16.30 Uhr<br />

↗ performanceart-giswil.ch<br />

Lilian Hasler, ‹Waschsalon Hasler›, 2021,<br />

Ansicht Alter Pfarrhof, Balzers, Triennale 2021.<br />

Foto: Barbara Bühler<br />

→ Diverse Orte, 25.8.–6.10.<br />

↗ visarte.li<br />

↗ kunstmuseum.li<br />

Visarte Liechtenstein — Triennale <strong>2024</strong><br />

Jahrestagung VKKS — Profane Wandmalerei<br />

Lugano — Alljährlich lädt die Vereinigung der<br />

Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker<br />

in der Schweiz VKKS ihre Mitglieder sowie<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 117


Interessierte zu einer eintägigen Veranstaltung<br />

rund um ein ausgewähltes Thema ein.<br />

Heuer steht die ‹Profane Wandmalerei in der<br />

Schweiz – Von der Antike bis in die Gegenwart›<br />

im Zentrum. Erarbeitet wurde die Tagung gemeinsam<br />

mit der USI – Accademia di architettura<br />

und deren Istituto di storia e teoria<br />

dell’arte e dell’architettura ISA sowie mit dem<br />

Dipartimento ambiente costruzioni e design<br />

der Scuola universitaria professionale della<br />

Svizzera italiana SUPSI. Die Vorträge und Diskussionen<br />

dürften verschiedenste Geschmäcker<br />

treffen: Fassadenornamente der Alten<br />

Eidgenossenschaft werden ebenso vorgestellt<br />

wie Harald Naegelis ‹Gesprayte Skelette<br />

zwischen Kunst und Anarchie› oder ‹Sigismund<br />

Righinis Engagement für die Wandmalerei›.<br />

Mit Alex Dorici und Zilla Leutenegger kommen<br />

zudem auch Kunstschaffende zu Wort. Auf<br />

Anmeldung kann die Veranstaltung kostenlos<br />

besucht werden.<br />

und Schatten› – auf Romanisch ‹splendur e<br />

sumbriva› – individuell konzipierte, auf die<br />

jeweiligen Häuser zugeschnittene Ausstellungen<br />

zum Thema. Das tut der zunehmend von<br />

international agierenden Galerien geprägten<br />

Kulturlandschaft gut und stärkt die vorwiegend<br />

regional ausgerichteten Ausstellungsorte.<br />

Wahrhafte Schätze, aber auch bis anhin kaum<br />

beachtete Institutionen kommen zum Vorschein<br />

– ans Licht. Etwa die Dokumentationsbibliothek<br />

St. Moritz im Schulhausgebäude mit<br />

der Geschichte zur Entwicklung des St. Moritzer<br />

Logos: Es zeigt, patentrechtlich geschützt,<br />

die Sonne. Der Zürcher Grafikdesigner Walter<br />

Herdeg (1908–1995) hat das Emblem in den<br />

1930er-Jahren zum international bekannten<br />

und bis heute gültigen Wahrzeichen gemacht.<br />

Im Sils Museum in Sils Maria lockt eine im<br />

wahrsten Sinne ansprechende literarischkünstlerische<br />

Inszenierung ins Wasser, in die<br />

Luft, in den Wald, in die Erde – zur Poesie. Vom<br />

Umgang mit Licht in der Engadiner Baukultur<br />

im La Tuor in Samedan über die Einzelausstellung<br />

‹Im Auge des Lichts› von Guido Baselgia im<br />

Museum Alpin Pontresina samt begehbarer Camera<br />

obscura (→ KB 11/2023, S. 18–27) auf dem<br />

nahen Berninapass bis zum ‹Licht / Spiel / Haus›<br />

in Zuoz lässt sich das legendäre Licht des<br />

Hochtals in Innenräumen ebenso überraschend<br />

wie naheliegend erkunden. UB<br />

Ausschnitt einer raumumfassenden<br />

Wand malerei, 16. Jh., Altstadthaus, Zug.<br />

Foto: Dominique Batschelet<br />

→ USI, Campus Ovest, Lugano, 4./5.10.;<br />

Anmeldeschluss: 25.9.<br />

↗ vkks.ch<br />

Splendur e sumbriva — Kooperation der<br />

Engadiner Kulturhäuser<br />

Oberengadin — Fünfzehn Oberengadiner<br />

Kulturhäuser zwischen Maloja und Zuoz<br />

präsentieren gemeinsam unter dem Titel ‹Licht<br />

Aussenansicht der Fundaziun La Tuor<br />

in Samedan Foto: Gian-Nicola Bass<br />

→ Diverse Orte, unterschiedliche Öffnungszeiten,<br />

bis 20.4.2025<br />

↗ cultura engadina.ch<br />

118 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Helen Dahm und Bertha Züricher<br />

Oetwil am See — Das Helen Dahm Museum<br />

engagiert sich für die Dokumentation, Vermittlung<br />

und Erforschung des Werks von Helen<br />

Dahm (1878–1968). Es präsentiert ihr Werk<br />

in wechselnden Ausstellungen und leistet<br />

dabei auch kunsthistorische Aufarbeitung. So<br />

stellt es in der aktuellen Schau Helen Dahm<br />

gemeinsam mit der Berner Künstlerin Bertha<br />

Züricher aus und thematisiert damit erstmals<br />

ausführlich die Geschichte der Walze. Dies war<br />

eine 1903 gegründete Selbsthilfeorganisation,<br />

mit der Kunstschaffende, die vorwiegend im<br />

Bereich der Druckgrafik tätig waren, diesem<br />

Medium mehr Aufmerksamkeit und sich selbst<br />

mehr Einkommen verschaffen wollten. Sie<br />

existierte bis ins Jahr 1922. Helen Dahm und<br />

Bertha Züricher engagierten sich beide als<br />

junge Frauen in dieser Vereinigung und lernten<br />

sich bei dieser Arbeit kennen. In Oetwil ist das<br />

druckgrafische Werk der beiden Künstlerinnen<br />

zu sehen; ein weiterer Teil widmet sich dem<br />

malerischen Schaffen. Ihre Arbeiten werden<br />

einander in Bildpaarungen gegenübergestellt,<br />

welche einige Parallelen in Inhalten und Technik<br />

zum Vorschein bringen. Die Ausstellung<br />

wie auch die Publikation entstand in Zusammenarbeit<br />

mit dem Kurator Matthias Fischer,<br />

der sich mit dem Werk beider Künstlerinnen<br />

befasst hat.<br />

Schweizerische Lukasgesellschaft —<br />

100 Jahre Kunst und Kirche<br />

Schweiz — Die Schweizerische Lukasgesellschaft<br />

für Kunst und Kirche wurde vor hundert<br />

Jahren gegründet, mit dem Ziel, den Dialog<br />

zwischen Kirchen und zeitgenössischer Kunst<br />

zu fördern. Zum Jubiläum ‹100 Jahre gegenwärtig›<br />

finden in über zehn Kantonen der Schweiz<br />

rund dreissig ortsspezifische Kunstinterventionen<br />

in Kirchenräumen statt. Dabei lässt sich<br />

sowohl Kunst wie auch Architektur entdecken.<br />

So lädt etwa die Installation ‹rot-rot-rot› der<br />

Textilkünstlerin Vera Staub dazu ein, die Kirche<br />

von Wassen nicht nur aus dem Zugfenster zu<br />

betrachten; und im Hauptbahnhof Zürich kann<br />

man ein wenig im Raum der Stille verweilen,<br />

wo der St. Galler Künstler Hans Thomann mit<br />

einer Rettungsfolie das Licht an der Decke zum<br />

Tanzen bringt. Das Jubiläum hat mit einzelnen<br />

Veranstaltungen bereits Anfang Jahr begonnen,<br />

offiziell lanciert wird es mit einer Tagung, die<br />

den spirituellen Spuren in Kunst und Architektur<br />

nachgeht. Im Vitromusée Romont findet<br />

ausserdem eine Ausstellung zur Geschichte der<br />

Lukasgesellschaft statt, die auch zeitgenössische<br />

Glasarbeiten präsentiert. Das im Theologischen<br />

Verlag publizierte Jahrbuch ‹Kunst +<br />

Kirche› begleitet den Anlass mit Berichten aus<br />

der Kirchen- wie auch der Kunstszene, aus<br />

Andachtsräumen wie auch aus Ateliers.<br />

Helen Dahm, ‹Selbstbildnis als Malerin›, 1927,<br />

Öl auf Leinwand, 73 x 64 cm, Kunstmuseum<br />

Thurgau (links), Bertha Züricher, ‹Selbstbildnis<br />

mit Pinseln›, 1934, Öl auf Leinwand, 60 x45 cm<br />

→ Helen Dahm Museum, bis 27.10.,<br />

Sa/So 14–17 Uhr; Buchvernissage: 7.9., 17 Uhr<br />

↗ helen-dahm.ch<br />

Philipp Haslbauer, Aljosa Smolic, Marco<br />

Schmid, ‹Deus in machina›, KI-Darstellung zur<br />

Intervention in der Peterskapelle Luzern<br />

→ Diverse Orte, bis Nov.; Jubiläumstagung<br />

Pfarreizentrum St. Josef, Köniz, 31.8.,<br />

14–18 Uhr ↗ lukasgesellschaft.ch/jubilaeum<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 119


ensemble_5 — Wand und Fuge<br />

Solothurn — Das ensemble_5 besteht aus fünf<br />

Künstlerinnen, doch sind sie kein Kunstkollektiv<br />

im klassischen Sinn: Sie behalten auch im<br />

Ensemble ihre eigene künstlerische Praxis bei.<br />

Wie das gelingen kann, ist das eigentliche Thema<br />

ihrer Zusammenarbeit, seit sie nach ihrer<br />

Ausstellung ‹diese haut hält mich› im Jahr 2022<br />

beschlossen, weiterhin gemeinsam künstlerisch<br />

tätig zu sein. Für ihren nächsten Auftritt<br />

im Künstlerhaus S11 in Solothurn haben sich<br />

Elsbeth Gyger, Patricia Huijnen, Regula Hurter,<br />

Nadine Seeger und Simone Thiele deshalb ein<br />

spezielles Konzept ausgedacht. In ‹Wand und<br />

Fuge› setzt jede Künstlerin in einem der fünf<br />

Stockwerke ein «Initialwerk», und die anderen<br />

reagieren darauf, sei es mit einer bestehenden<br />

Arbeit, einem Sammelobjekt, einem Fundstück<br />

oder einer Performance. Diese Komposition<br />

scheint sich sowohl an die musikalische Form<br />

der Fuge anzulehnen, in der sich die einzelnen<br />

«Stimmen» entwickeln und verbinden, wie<br />

auch an die Architektur der Ausstellungsräume.<br />

Diese zeichnen sich im Solothurner<br />

Altstadthaus durch Heterogenität aus. Ebenso<br />

individuell sind die Stimmen der fünf Frauen –<br />

in unterschiedlichen Jahrzehnten geboren und<br />

in verschiedenen Medien arbeitend. Die Schau<br />

wird begleitet von zwei Rahmenveranstaltungen,<br />

einer Freiluft-Lesung, die durch Solothurn<br />

promeniert, und einer mehrstündigen Performance-Stafette.<br />

30 Jahre Saiten — Kongress zum Kulturjournalismus<br />

der Zukunft<br />

St. Gallen — Das Ostschweizer Kulturmagazin<br />

feiert sein dreissigjähriges Bestehen, zu dem<br />

wir ihm herzlich gratulieren. Es nimmt dies zum<br />

Anlass, einen Kongress zum Kulturjournalismus<br />

der Zukunft zu veranstalten. In Kooperation<br />

mit dem Verband Medien mit Zukunft findet<br />

ein Fachgespräch mit Medienschaffenden<br />

statt, das die alltäglichen Herausforderungen<br />

im Kulturjournalismus beleuchtet. Ein Workshop<br />

für Veranstalter:innen und Leser:innen<br />

geht der Frage nach, was für sie guten Kulturjournalismus<br />

ausmacht. Zum Abschluss folgt<br />

ein grosses Podium zur Zukunft des Kulturjournalismus:<br />

Nationalrätin Min Li Marti, der<br />

Schriftsteller Guy Krneta, die interimistische<br />

Leiterin der Fachstelle Kultur Kanton Zürich,<br />

Lisa Fuchs, und der Journalist Frank Heer diskutieren<br />

unter der Moderation von Eric Facon.<br />

Zum Ausklang gibt’s einen Apéro riche und die<br />

Jubiläumsparty im Palace St.Gallen.<br />

Eric Facon, Anglist, Germanist, Journalist<br />

aus Basel, moderiert das grosse Podium zur<br />

‹Zukunft des Journalismus›<br />

→ Diverse Lokalitäten, 21.9., ab 15 Uhr,<br />

↗ saiten.ch/30jahre<br />

Die Trachtenmädchen zum Gemälde ‹Richesse<br />

du soir› von Cuno Amiet, Fotografie, 1899<br />

© Amiet Archiv, Fondation Cuno Amiet, Aarau.<br />

Scan: SIK-ISEA<br />

→ Künstlerhaus S11, 6.9.–6.10. ↗ s11.ch<br />

Andreas Wilhelm — Liebe<br />

Teufen — Düfte gehen direkt ins Hirn. Sie<br />

sind vielfältig und flüchtig. Sie wecken Erinnerungen,<br />

lösen Emotionen aus und werden<br />

sehr individuell interpretiert. Lässt sich dieser<br />

olfaktorische Reichtum ausstellen? Das<br />

120 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Zeughaus Teufen liefert die Antwort mit einer<br />

gelungenen Präsentation. Erarbeitet wurde<br />

sie vom Zürcher Parfümeur Andreas Wilhelm<br />

gemeinsam mit der Szenografin Clara Sollberger.<br />

Wilhelm kreiert Parfüms für Marken aus<br />

aller Welt und eigene Duftkollektionen. Für das<br />

Zeughaus Teufen hat er die Essenzen der Liebe<br />

herausgefiltert: Hingabe, Lust, Verliebtheit,<br />

Eifersucht, Vertrauen, Trauer und Unschuld<br />

sind als Duftnoten in Hunderte kleine Flaschen<br />

abgefüllt. Ihnen gehört der grosse Auftritt in<br />

der Ausstellung. Wen der lichtdurchflutete<br />

Raum dennoch zu stark ablenkt, darf sich<br />

eine rotlederne Augenbinde umlegen, um sich<br />

vollständig auf den Geruchssinn zu konzentrieren.<br />

Den Gegenpart zu dieser Reduktion bildet<br />

der «Liebesrausch»: ein kleines, in rotes Licht<br />

getauchtes Kabinett. Hier ist der Geruchseindruck<br />

bombastisch und in seiner Intensität nur<br />

kurz auszuhalten. Woraus so ein Duftfeuerwerk<br />

entsteht, zeigt der Raum gegenüber: Wilhelms<br />

Labor ist temporär zu Gast in Teufen. Flaschen,<br />

Kanister und Rührgefässe, Zutatenlisten und<br />

Pipetten – betörende Düfte zu mischen ist eine<br />

profane Angelegenheit. KS<br />

Gespräche zu führen und die Kunstorte in<br />

Zuoz und Umgebung zu besuchen. Dieses Jahr<br />

kuratiert Ruedi Bechtler ‹z.B. Skulpturen›. Mit<br />

dabei sind der Künstler Tadashi Kawamata<br />

(*1953) aus Japan sowie die beiden Schweizer<br />

Künstler:innen Gina Fischli (*1989) und Florian<br />

Germann (*1989). Kawamata ist bekannt für<br />

seine monumentalen, temporären Holzlattenkonstruktionen,<br />

mit denen er Brücken<br />

baut, Kirchen, Krankenhäuser oder verlassene<br />

Hangars ummantelt. Ganz anders Fischlis Tierskulpturen,<br />

Cakes und bunt verzierten Türme<br />

aus Gips, die sich zwischen Märchenträumen<br />

und Unterdrückung bewegen. Germann wiederum<br />

beschäftigt sich aktuell mit Skulpturen im<br />

öffentlichen Raum, bei denen er auch die Tierund<br />

Pflanzenwelt einbezieht.<br />

Gina Fischli, ‹Kyburg›, <strong>2024</strong>, Gips,<br />

Styropor, Silber, Polymer Clay, Acryl, Lack,<br />

37 x 37 x 84 cm. Foto: Flavio Karrer<br />

→ Hotel Castell, 13.–15.9.<br />

↗ hotelcastell.ch<br />

‹Andreas Wilhelm – Liebe›, Ausstellungsansicht<br />

Zeughaus Teufen. Foto: Daniel Ammann<br />

→ ‹Andreas Wilhelm – Liebe›, Zeughaus Teufen,<br />

bis 6.10. ↗ zeughausteufen.ch<br />

Castell Art Weekend<br />

Zuoz — Das Hotel Castell lockt mit dem Castell<br />

Art Weekend Kunstinteressierte ins Engadin.<br />

Das Kunst-Wochenende bietet die Möglichkeit,<br />

Neues über Kunst zu erfahren, anregende<br />

Kunstlokal Festival<br />

Zürcher Oberland — Das Kunstlokal Festival<br />

im Zürcher Oberland verfügt nicht über ein eigenes<br />

Festivalzentrum, sondern zieht ein Netz<br />

zwischen verschiedenen künstlerischen und<br />

kulturhistorischen Museen der Region. Jedes<br />

Jahr können sich Künstler:innen mit einem<br />

Beitrag bewerben, der sich mit den Traditionen,<br />

Geschichten und Sammlungen von fünf lokalen<br />

Museen auseinandersetzt, darunter etwa das<br />

Ritterhaus Bubikon, das Museum Neuthal<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 121


Textil- & Industriekultur oder das Kulturzentrum<br />

Dürnten. In diesem Jahr präsentiert das<br />

Festival künstlerische Positionen zum Thema<br />

‹(Un-)Produktive Freizeit› und fragt danach, wie<br />

Freizeit wertvoll wird, und umgekehrt, wie der<br />

Beruf zu einem Hobby wird. Vermittlungsformate,<br />

unter anderem auch in der Offenen Jugendarbeit<br />

Wetzikon und im Stadtfenster Wetzikon,<br />

begleiten das Festival.<br />

Projekt ‹I don’t have a car›, das ein Parkfeld<br />

Nähe Rosengartenstrasse mit Aktionen und<br />

Performances bespielt. Die Gäste bereichern<br />

den Einblick in die Zürcher Kunstszene mit<br />

persönlichen Perspektiven.<br />

‹Einsichten 2023 – Visarte & Friends›,<br />

Ausstellungsansicht Photobastei, Zürich<br />

Vreni Spieser in der Vorbereitung für Kunstlokal<br />

mit einem ‹Lifestyle Bullshit›-Shirt vor<br />

ihrem Atelier in Zürich. Foto: Linda Walter<br />

→ Diverse Orte, 31.8.–29.9.; Vernissage: 31.8.,<br />

17–20 Uhr, KMM Kulturzentrum Dürnten<br />

↗ kunstlokal-festival.ch<br />

Visarte & Friends — Einsichten <strong>2024</strong><br />

Zürich — Visarte & Friends laden zur Ausstellung<br />

‹Einsichten <strong>2024</strong>›. Wurde sie bisher in der<br />

Tradition der Weihnachtsausstellungen zum<br />

Ende des Jahres durchgeführt, findet sie jetzt<br />

pünktlich zum Saisonstart im Sommer und<br />

erstmals in den Räumlichkeiten der Galerie<br />

Kupper Modern statt. Die jährliche Schau<br />

wird erneut von Sandi Paucic und Tanja Breu<br />

kuratiert. In einem unjurierten Teil erhalten<br />

die Mitglieder des Berufsverbandes bildender<br />

Künstler:innen der Kantone Zürich, Glarus und<br />

Schaffhausen Gelegenheit, ihre Werke in der<br />

Tradition der Jahresausstellungen zu präsentieren<br />

und zu verkaufen. Für den jurierten<br />

Bereich wurden «Friends» eingeladen: die<br />

Kunsträume sechseinhalb, Kulturfolger und<br />

La Capsula sowie Monster Chetwynd mit ihrem<br />

→ Galerie Kupper Modern, bis 6.9.,<br />

mit Finissage<br />

↗ visarte-zuerich.ch<br />

↗ kupper-modern.com<br />

Villa Bleuler Gespräch — Raphael Hefti /<br />

Esther Mathis<br />

Zürich — Die Sommerpause ist vorbei, und wir<br />

freuen uns, das nächste Villa Bleuler Gespräch<br />

anzukündigen. Dieses Mal dürfen wir Raphael<br />

Hefti und Esther Mathis gemeinsam mit fachkundigen<br />

Moderator:innen auf dem Podium<br />

begrüssen. Die beiden Künstler:innen haben<br />

viele Berührungspunkte, etwa ihre Faszination<br />

für Licht und Materialien. Das <strong>Kunstbulletin</strong><br />

veranstaltet die Gesprächsreihe in Kooperation<br />

mit dem Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft.<br />

Eine einmalige Möglichkeit, sich<br />

in der familiären Atmosphäre der Villa und<br />

ihres lauschigen Parks mit Kunstschaffenden<br />

und Besucher:innen auszutauschen. Die<br />

Platzzahl ist beschränkt. Bitte anmelden unter:<br />

redaktion@kunstbulletin.ch<br />

→ Villa Bleuler, SIK-ISEA, 24.9., 18.30–20 Uhr<br />

↗ sik-isea.ch<br />

122 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


AGENDA<br />

Schweiz *0041<br />

Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz, *62 835 2330 Alles sehen –<br />

14.9.–12.1.<br />

Johannes Robert Schürch<br />

Pauline Julier – A Single Universe –ı 26.10.<br />

Re-Mix 3.9.–27.10.<br />

Sammlung 24. Kunst aus der<br />

–ı 26.10.<br />

Schweiz vom 18. Jahrhundert bis in<br />

die Gegenwart<br />

Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4, *62 822 6511 Unter den Linden 7.9.–5.1.<br />

Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke<br />

Labor-Kosmos(KA-OS) 31.8.–27.10.<br />

Metzgergasse / Zollrain, *78 830 33 44<br />

Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 4, *870 29 29 Isabelle Krieg 7.9.–17.11.<br />

Appenzell Kunstmuseum / Kunsthalle Appenzell, Ziegeleistr. 14, Möglichkeit Architektur –ı 6.10.<br />

*71 788 18 60<br />

Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5,<br />

Allianzen – Arp, Taeuber-Arp, Bill –ı 6.10.<br />

*71 788 1800<br />

Arbon Kunsthalle Arbon, Grabenstrasse 6 Seestück – Max Leiß –ı 29.9.<br />

Ascona Fondazione Rolf Gérard, Via Carrà dei Nasi 1, *91 791 1982 Rolf Gérard, Peter Brook – amicizia –ı 27.10.<br />

e creatività<br />

Museo Castello San Materno, Via Losone 10, *91 759 8160 Die Sammlung der Kulturstiftung<br />

–ı 29.9.<br />

Kurt und Barbara Alten<br />

Karl Hofer – Figuren, Stillleben,<br />

Landschaften<br />

–ı 29.9.<br />

Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />

*91 759 81 40<br />

Bad Ragaz Öffentlicher Raum Bad Ragartz, Grossfeldstrasse 10,<br />

*81 330 1433<br />

Marianne Werefkin<br />

–ı 5.1.<br />

Ruth e Giancarlo Moro 15.9.–5.1.<br />

Yuri Catania – Jazz off the Wall –ı 1.9.<br />

9. Triennale der Skulptur –ı 30.10.<br />

Baden Fantoche, Bruggerstr. 37A Fantoche <strong>2024</strong> 3.9.–8.9.<br />

Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal Sandro Livio Straube – diffus –ı 12.10.<br />

Kunst im Trudelhaus, Obere Halde 36 warum also nicht – Max Treier, –ı 20.10.<br />

Rolf Winnewisser<br />

Kunstraum Baden, Merker-Areal, Bruggerstrasse, 37,<br />

einziehen umräumen –ı 1.12.<br />

*56 200 84 48<br />

Kunstwerkstube Baden, Bäderstrasse 28 Baden ist... 19.9.–19.10.<br />

Die Kunst des Lebens –ı 7.9.<br />

Balsthal Galerie Rössli Balsthal, Herrengasse 8 Kathrin Borer –ı 15.9.<br />

Basel Cartoonmuseum Basel, St. Alban-Vorstadt 28,<br />

Richard McGuire –ı 3.11.<br />

*61 226 3360<br />

Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, Spitalstrasse 18, Roots – Made Bayak, Gus Dark –ı 17.11.<br />

*61 262 01 66<br />

Kunstforum Baloise Park, Aeschengraben 33 Real Life ... and how to live it –ı 25.10.<br />

Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Sandra Mujinga 30.8.–10.11.<br />

Toyin Ojih Odutola –ı 1.9.<br />

Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60, When We See Us –ı 27.10.<br />

*61 206 62 62<br />

Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau,<br />

St. Alban-Graben 16 / 20, *61 206 62 62<br />

Anri Sala –ı 15.9.<br />

Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,<br />

*61 266 56 00<br />

Basler Fasnacht<br />

–ı 31.12.<br />

Nacht – träumen oder wachen –ı 19.1.<br />

Zwölftausend Dinge – Anfänge der –ı 27.4.<br />

Sammlung Europa<br />

NOTIERT — AGENDA // SCHWEIZ 123


Baden — Max Treier,<br />

Rolf Winnewisser, Trudelhaus Baden<br />

Baden — Leila Peacock, Kunstraum<br />

Baden. Foto: Anja Wille Schori<br />

Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1, *61 681 93 20 Alex Silber Archiv präsentiert<br />

–ı 10.11.<br />

The Bible<br />

La roue = c’est tout –ı 1.2.<br />

Mika Rottenberg –ı 3.11.<br />

Artachment Art Space Basel, Hochbergerstr. 165 Aline Zeltner –ı 30.10.<br />

Artstübli, Steinentorberg 28 Wider than Me –ı 28.9.<br />

Ausstellungsraum Klingental, Kasernenstrasse 23,<br />

*61 681 6698<br />

Instant Rumor<br />

–ı 22.9.<br />

Wireless –ı 22.9.<br />

Contemporary Fine Arts Basel, Totengässlein 5 The Mother Position 31.8.–26.10.<br />

DOCK Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29, In Process – tête à tête –ı 26.9.<br />

*61 556 4066<br />

Eleven Ten Studio, Feldbergstrasse 86, *79 171 11 10 Catherin Schöberl, Lucia Fischer –ı 1.9.<br />

CTRL + ALT + DLT Christopher<br />

5.9.–28.9.<br />

Wishart & Yan Balestra<br />

Filiale Basel, Hammerstrasse 91, & Sperrstrasse 61, Anselm Stalder – As if hope<br />

–ı 8.9.<br />

*78 609 15 88<br />

could fail<br />

Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 507, Stephan Anastasia, Kevin Hill –ı 12.10.<br />

*61 263 70 80<br />

Gallery Ann Mazzotti, Horburgstrasse 80, *76 433 17 82 Fabio Luks –ı 21.9.<br />

Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />

Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />

Ana Vujić – Reproduction of<br />

the Real<br />

–ı 28.9.<br />

Hauser & Wirth, Luftgässlein 4 Körperlich 30.8.–2.11.<br />

Hebel_121, Hebelstrasse 121, *(0)61 321 1503 Two ways and / or Two methods 7.9.–19.10.<br />

Numas Igra, Hochstrasse 68, *79 382 71 96<br />

E. F. Navarro, H. Halbritter,<br />

–ı 1.9.<br />

Z. Brülisauer, V. Wyser<br />

Peripherie 8, das Kunstzimmer, Holeestrasse 8 Angles & Angels – Clemens Fellmann –ı 1.9.<br />

PF25 cultural projects, Pfeffergässlein 25 Lost in Translation – Wan Lai-kuen 30.8.–1.9.<br />

Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 Zwei Welten – Ein Bild –ı 28.9.<br />

see you next tuesday, Rosentalstrasse 24, *792293306 Laura Mietrup –ı 18.10.<br />

SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Evelyn Dönicke & ihre Schülerinnen –ı 31.8.<br />

Kornelia Reichart 4.9.–14.9.<br />

Mensch KI Unsterblichkeit 18.9.–28.9.<br />

space25, Rebgasse 25<br />

Project 19 – Anselm Stalder,<br />

–ı 15.11.<br />

Ivan Mitrović<br />

STAMPA, Spalenberg 2 Erik Steinbrecher – Sosoo –ı 26.10.<br />

videocity, Messeplatz 21 LP<strong>2024</strong> Ring & Wings –<br />

–ı 12.10.<br />

Peace Love Joy<br />

Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37 Yann Gross – Greetings 31.8.–26.10.<br />

Basel / Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 maboart, bohren & magoni 7.9.–27.10.<br />

Basel /<br />

Münchenstein<br />

HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />

*61 283 60 50<br />

Tools for Change<br />

Kunsttage Basel<br />

31.8.–17.11.<br />

31.8.–1.9.<br />

Kunsthaus Baselland, Helsinki-Strasse, 5, *61 563 15 10 You Can Break a Rock with an Egg 31.8.–15.9.<br />

Basel / Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101, *61 645 9700 Matisse – Einladung zur Reise 22.9.–26.1.<br />

124 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71, *61 641 2029 Eleonore Peduzzi Riva 7.9.–10.11.<br />

Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Fantasia – Claire Ochsner –ı 30.3.<br />

Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12, *61 641 09 09 Pascal Henri Poirot –ı 6.10.<br />

Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678<br />

René Küng – Hommage zum<br />

31.8.–13.10.<br />

90. Geburtstag<br />

Bern Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1, *31 350 0040 George Steinmann – Lofty Dryness –ı 17.11.<br />

Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12, *31 328 0944 Amy Sillman – Oh, Clock! 20.9.–2.2.<br />

Chaïm Soutine – Gegen den Strom –ı 1.12.<br />

Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3,<br />

*31 359 0101<br />

artundweise kunst- und denkraum, Lorrainestrasse 16,<br />

*31 312 5151<br />

Brasil! Brasil! Aufbruch in<br />

7.9.–5.1.<br />

die Moderne<br />

Kosmos Klee – Architektur<br />

–ı 13.10.<br />

mit Klee<br />

Kosmos Klee – Die Sammlung –ı 9.2.<br />

Childhood Artifacts –ı 6.9.<br />

Christine Brügger, Kramgasse 31, *31 311 9021 Heino Heimann –ı 21.9.<br />

DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *31 311 4262 Jos de Gruyter, Harald Thys 21.9.–26.10.<br />

Kornhausforum, Kornhausplatz 18<br />

Polwärts – Tiefe Einsichten in den<br />

hohen Norden<br />

6.9.–13.10.<br />

Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />

Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />

Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />

*31 332 11 90<br />

Sibel Kocakaya – Chroma<br />

of Duality<br />

M. S. Bastian / Isabelle L. –<br />

Wonderland<br />

–ı 21.9.<br />

–ı 12.10.<br />

Galerie Glaab, Gerechtigkeitsgasse, 52, *79 502 01 53 Marguerite Frey-Surbek 6.9.–12.10.<br />

Small Formats –ı 31.8.<br />

Kunstreich AG Bern, Gerechtigkeitsgasse 76, *31 311 4849 Greet Helsen 19.9.–26.10.<br />

Schang Hutter – Der Verletzlichkeit –ı 14.9.<br />

Raum geben<br />

Stadtgalerie Bern, Waisenhausplatz 30 Remo Stoller — Plethóra 30.8.–19.10.<br />

Videocity x REX Box, Schwanengasse 9 Simply Nature – Beeing Nature –ı 2.10.<br />

videokunst.ch, PROGR, Waisenhausplatz 30 Sibel Kocakaya – Staging #3, 2023 –ı 21.9.<br />

volume Kunstraum, Lorrainestrasse 14 Hans Hofmann – Behind the Forest –ı 14.9.<br />

Bern / Galerie Henze und Ketterer, Kirchstrasse 26 Expressiv! –ı 20.12.<br />

Wichtrach Panta rhei – Alles fliesst –ı 20.12.<br />

Weltkunst für Frieden & Freiheit –ı 20.12.<br />

XXL Grossformatige Werke der<br />

–ı 20.12.<br />

Moderne und Gegenwart<br />

Bern / annex14 Zollikhofen, Schlossmattweg, 52 Bret Slater – Distant Witness –ı 31.8.<br />

Zollikofen Michal Budny 20.9.–2.11.<br />

Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg Biberist, Asylweg 15,<br />

*32 672 29 89<br />

Biel / Bienne Kunsthaus Biel Centre d’art Bienne, Seevorstadt 71,<br />

*32 322 5586<br />

Photoforum Pasquart, Seevorstadt 71–75, *32 322 4482<br />

Terroir – Nadine K. Cenoz,<br />

31.8.–22.9.<br />

Nico Müller<br />

Jos de Gruyter, Harald Thys<br />

15.9.–24.11.<br />

Mathias C. Pfund 4.9.–1.12.<br />

Nathalie Du Pasquier,<br />

15.9.–24.11.<br />

Olivier Mosset<br />

Alexandra Baumgartner,<br />

15.9.–24.11.<br />

Seed Carriers<br />

Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10a, *32 323 49 58 Adrian Bütikofer –ı 21.9.<br />

GAMelle –ı 21.9.<br />

Georges Rechberger –ı 21.9.<br />

Binn Twingi, Steinmatten, *27 971 5050 Twingi 24 –ı 13.10.<br />

Birsfelden City Salts, Hauptstrasse 12, *61 311 7375 Above A Cloud –ı 1.9.<br />

Kenneth Bergfeld, Charlotte Horn – –ı 1.9.<br />

Neuromancer<br />

Number 1 Main Casino –ı 1.9.<br />

Orakle Ngoy, Magali Dougoud,<br />

Sarah Ndele a.o.<br />

6.9.–20.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 125


Balsthal — Katrin Borer,<br />

Galerie Rössli<br />

Fribourg — Bernhard Schobinger,<br />

Friart © ProLitteris<br />

Power Studies – Thomas Jeppe –ı 1.9.<br />

R. Sebastian Schachinger –ı 1.9.<br />

Yumna Al-Arashi, Wisrah C. V. da 6.9.–20.10.<br />

R. Celestino, Ruhail Qaisar u. a.<br />

Bondo Bondo – Biennale Bregaglia <strong>2024</strong>, div. Standorte Biennale Bregaglia <strong>2024</strong> –ı 28.9.<br />

Bonstetten Wald in Bonstetten, Am Lochenweiher, Hütte des Natur- kunstWALDkunst –ı 15.10.<br />

und Vogel- Schutzvereins Specht<br />

Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 Myriam Gämperli, Celia &<br />

–ı 24.11.<br />

Nathalie Sidler<br />

Brunnen kunstkabinen.ch, Bahnhof Brunnen, Bahnhofstrasse Andrea Gwerder 31.8.–19.10.<br />

Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia,<br />

Scenescape –ı 24.11.<br />

(ex via Municipio), *77 474 0549<br />

Burgdorf Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Franz Gertsch – Rüschegger Erde –ı 1.9.<br />

Karin Kneffel – Face of a Woman,<br />

–ı 1.9.<br />

Head of a Child<br />

Louisiana Visits Franz Gertsch 21.9.–2.3.<br />

Nature morte – Die KWS-<br />

21.9.–1.12.<br />

Sammlung zu Gast<br />

Schnitt & Druck in Variation –<br />

–ı 1.9.<br />

80 Jahre Xylon Schweiz<br />

Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4 Pascal Fehr –ı 13.10.<br />

Castasegna Sala Viaggiatori, Via Principale 4 Mondi Costruiti –ı 13.4.<br />

Chiasso m.a.x. museo, Via Dante Alighieri 6, *58 122 4252 Archivi Grafici – Graphic Archives –ı 22.9.<br />

Giuliano Vangi – il disegno –ı 8.9.<br />

Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35,<br />

*81 257 28 70<br />

Lise Gujer<br />

–ı 17.11.<br />

Otto Dix und die Schweiz –ı 27.10.<br />

Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Vorbild – Nachbild –ı 20.10.<br />

Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *81 253 3635 Pascal Lampert – Vera Malamud 7.9.–5.10.<br />

Davos Kirchner Museum Davos, Promenade 82,<br />

Der unbekannte Kirchner –ı 22.9.<br />

Ernst Ludwig Kirchner Platz, *81 410 6300<br />

Galerie Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106 Aus dem Galerie-Programm –ı 14.9.<br />

Diesbach Legler Areal, Maschinenstrasse 6a Klöntal Triennale <strong>2024</strong> 1.9.–29.9.<br />

Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Florianne Koechlin 13.9.–30.11.<br />

Holy Wow! Den Klostergarten<br />

–ı 30.11.<br />

neu entdecken<br />

Objektinstallation «Die Glocke»<br />

–ı 31.12.<br />

mit kuratierten Performances<br />

Dürnten KKM Kulturzentrum Dürnten, Edikerstrasse, 16 Kunstlokal Festival <strong>2024</strong> 31.8.–29.9.<br />

Flims Dorf Das Gelbe Haus, Via Nova 60, *81 936 7414 Räumliche Solidaritäten –ı 27.10.<br />

Frauenfeld Shed im Eisenwerk, Industriestr. 23, *52 728 8982 Körper bewegt, geschichtet,<br />

–ı 21.9.<br />

geträumt<br />

Kunst-Raum Frauenfeld, Marktstr. 6, *52 722 2870 relativ – Claudia Keel 6.9.–22.9.<br />

Kunstverein / Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 HA​ ​R – Carole Isler 7.9.–6.10.<br />

126 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Genf — Luis Carlos Tovar, Centre de la<br />

Photographie Genève<br />

Glarus — John Miller, Kunsthaus<br />

Glarus © ProLitteris<br />

Kriens — Henry Brandt,<br />

Museum Bellpark Kriens<br />

Fribourg<br />

Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle,<br />

Rue de Morat 2, *26 305 5140<br />

Kunsthalle Friart Fribourg, 22, Petites-Rames,<br />

*26 323 23 51<br />

Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12,<br />

*26 305 5140<br />

Genève Centre d’Art Contemporain Genève, 10,<br />

rue des Vieux-Grenadiers<br />

Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains,<br />

*22 329 2835<br />

Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle<br />

Etienne Francey 20.9.–22.6.<br />

Bernhard Schobinger,<br />

21.9.–1.12.<br />

B. S. Kosmos<br />

200 ans du musée / 200 Jahre<br />

–ı 22.9.<br />

des Museums<br />

Les stalles d’Hauterive –ı 1.9.<br />

Jota Mombaça<br />

Steffani Jemison — Tumblers<br />

–ı 8.9.<br />

–ı 8.9.<br />

Julieta Hanono –ı 13.10.<br />

Luis Carlos Tovar – Palonegro 4.9.–15.12.<br />

When Images Take Care –ı 15.9.<br />

Laissez-nous brûler tout ce<br />

25.9.–24.11.<br />

qu’il reste<br />

FMAC, Rue du 23-Août 5, *22 418 45 30 Flux – ever ever expanding waves 12.9.–20.10.<br />

Musée Ariana, 10, av. de la Paix, *22 418 5450 Conditional Freedom –ı 2.3.<br />

Donating – An Affair of the Heart<br />

–ı 2.3.<br />

or the Mind?<br />

Nicolas Muller –ı 22.9.<br />

Musée d’Art et d’Histoire Genève, 2, rue Charles-Galland, Archéologie des Fluides –ı 27.10.<br />

*22 418 2600<br />

Musée Rath, Place Neuve, *22 418 3340 Vélo –ı 22.9.<br />

Gagosian Gstaad, 19 place de Longemalle, *22 319 3619 Roe Ethridge – Happy Birthday<br />

Louise Parker II<br />

–ı 8.9.<br />

galerie lange + pult Geneva, Rue des Bains 22,<br />

*22 345 22 22<br />

Slow Days – Fast Company<br />

–ı 31.8.<br />

Summer show –ı 7.9.<br />

Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Isabella Ducrot 13.9.–22.11.<br />

Gowen Gallery, Grand-Rue 23, *22 310 57 83 Making the Landscape 19.9.–7.12.<br />

Salutation –ı 14.9.<br />

La Bâtie – Festival de Genève, CP 1525 La Bâtie – Festival de Genève <strong>2024</strong> 31.8.–17.9.<br />

Skopia, Vieux-Grenadiers 9, *22 321 6161<br />

Exposition d’été – summer<br />

–ı 31.8.<br />

exhibition<br />

Simone Schardt 12.9.–2.11.<br />

Xippas, Rue des Sablons 6 Riviera del Sussurro –ı 4.9.<br />

Truth or Dare – Mathieu Cherkit 12.9.–2.11.<br />

Gersau Villa-Flora-Park, Ausserdorfstrasse, 7 Kunst Gersau im Park –ı 26.10.<br />

Giornico fabbrica culturale baviera, 7 Via Cribiago, *77 410 91 04 Spazio 1, 2, 3 – Museo:<br />

–ı 26.1.<br />

Fratelli Baviera<br />

Giswil Turbine, Unteraa Performance Art Giswil <strong>2024</strong> 14.9.–14.9.<br />

Glarus Kunsthaus Glarus, Im Volksgarten, 2, *55 640 2535 Jay Chung & Q Takeki Maeda –ı 24.11.<br />

John Miller –ı 24.11.<br />

Sammlung — Paul Fröhlich –ı 24.11.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 127


Glarus Süd Antonio Wehrli Art Space, Freibergstrasse 2 Interstellar Traveler’s Time –<br />

–ı 9.9.<br />

Liming Fu<br />

Goldau Atelier R6, Parkstrasse 37 Unsere Zeit 21.9.–10.10.<br />

Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo –<br />

–ı 31.8.<br />

Peter Wisler<br />

Schaufenster Intermezzo –<br />

Simone Wiederkehr-Läuchli<br />

1.9.–30.11.<br />

Grenchen<br />

Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />

Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />

20m 2 – Fenster ins Atelier von<br />

–ı 15.9.<br />

Delia R. Ferraro<br />

All over – Gergana Mantscheva –ı 15.9.<br />

Schang Hutter –<br />

–ı 15.9.<br />

Zum 90. Geburtstag<br />

Gruyères Château de Gruyères, Rue du Château 8, *26 921 2102 Jon Merz – Le jardin d’eau –ı 27.10.<br />

Maya Rochat – Action will<br />

–ı 29.9.<br />

follow vision<br />

Herblingen Verein Kulturort Höfli 7, Im Höfli 7, *79 711 00 25 Fliessen 7.9.–22.9.<br />

Herrliberg MOOS Fine Art Galerie, Forchstrasse 20 Of Rivers and Shadows – Michael 20.9.–15.11.<br />

Hirschbichler, José María Lillo<br />

Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 Kathedrale des Nichts – Andreas 8.9.–13.10.<br />

Weber, Henri Spaeti<br />

Hombrechtikon art-noser, Feldbachstrasse 8<br />

Mette Stausland — Werkschau 15.9.–7.12.<br />

1978–<strong>2024</strong><br />

Gemeindeverwaltung Hombrechtikon, Feldbachstrasse, 12 Ralf Masantschek –ı 30.12.<br />

Interlaken Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16, *33 822 4653 Hansueli Urwyler –ı 27.9.<br />

JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100 Hansueli Urwyler –ı 29.9.<br />

Kreuzlingen Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstr. 7a, *71 671 1528 Katja Schenker – Die Augen<br />

–ı 1.9.<br />

der Hand<br />

Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF, *41 310 33 81 L’objectif flâneur –ı 8.12.<br />

Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842 ab auf den Pilatus –ı 15.9.<br />

La Chaux-de- Musée des beaux-arts La Chaux-de-Fonds,<br />

Ana Mendieta. Aux<br />

–ı 27.10.<br />

Fonds<br />

Rue des Musées 33, *32 967 6077<br />

commencements / / Search<br />

for origins<br />

Maria Tackmann. Lignes de<br />

–ı 27.10.<br />

désir / Desire lines<br />

Langenbruck Kloster Schönthal, Schönthalstrasse 158, *061 706 7676 Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger –ı 3.11.<br />

Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13, *62 922 6055 Lou Masduraud, Milva Stutz –ı 17.11.<br />

Laufenburg Rehmann-Museum, Schimelrych 12, *62 874 4270 Schimelrych bis Chrottehalde –ı 27.9.<br />

Lausanne CHUV Centre Hospitalier Universitaire Vaudois,<br />

Entre nos mains –ı 3.11.<br />

rue du Bugnon 46, *21 314 1817<br />

Espace Arlaud, Place de la Riponne 2, *21 316 3850 Des seins à Dessein 7.9.–10.11.<br />

Fondation de l’Hermitage, Route du Signal 2, *21320 5001 Chefs-d’œuvre du musée Langmatt –ı 3.11.<br />

Fondation Francine Delacrétaz, Rue Du Valentin 61,<br />

Des Seins à Dessein 6.9.–10.11.<br />

*78 679 84 40<br />

Mudac, Plateforme 10, Place de la Gare 17, *21 315 2530 Dialog zwischen einem Kraken und<br />

einer Zitronenpresse<br />

–ı 15.3.<br />

Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10,<br />

Place de la Gare 16, *21 318 44 00<br />

André Tommasini<br />

6.9.–5.1.<br />

Gina Proenza – Toi et ta bande –ı 1.9.<br />

Lavin Giardin Bischoff Lys, Flurin Bischoff –ı 14.9.<br />

Le Châble Musée de Bagnes, Chemin de l’Eglise 13, *27 776 1525 Joan Ayrton –ı 6.10.<br />

–ı 15.9.<br />

Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6,<br />

*32 933 8950<br />

La scia del monte or the magnetic<br />

utopians<br />

Le Noirmont La Nef, Ancienne Eglise, *32 951 1745 Aqua –ı 15.9.<br />

Lens Fondation Opale, Route de Crans 1, *27 483 46 10 Artiste Activiste Archiviste –ı 10.11.<br />

Leuk-Stadt Galleria Graziosa Giger, Badnerstrasse 1, *27 473 2442 Othmar Eder 7.9.–13.9.<br />

Ligornetto Museo Vincenzo Vela, Largo Vela, *58 481 30 44 Casa d’artista e mostre<br />

–ı 31.12.<br />

temporanee<br />

Locarno Museo Casa Rusca, Piazza Sant’Antonio 1, *91 756 3185 Florian Germann –ı 12.1.<br />

128 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Locarno-<br />

Solduno<br />

Fondazione Marguerite Arp, Via alle Vigne 46, *91 751 2543<br />

Loredana Sperini –ı 12.1.<br />

Lucy Stein –ı 12.1.<br />

Olga Fröbe-Kapteyn –<br />

–ı 12.1.<br />

artista-ricercatrice<br />

Jean Arp, Sophie Taeuber-Arp,<br />

–ı 3.11.<br />

Max Bill<br />

Lugano Bally Foundation, 24 Via Cortivo Arcadia –ı 12.1.<br />

Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 1,<br />

Yves Klein e Arman –<br />

22.9.–12.1.<br />

*91 921 4632<br />

Le Vide et le Plein<br />

Luzern<br />

MASI Lugano, Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />

*58 866 4230<br />

Black or White<br />

–ı 1.12.<br />

Calder – Sculpting Time –ı 6.10.<br />

La Collezione –ı 1.12.<br />

Luigi Ghirri: Viaggi. Photographs 8.9.–26.1.<br />

1970–1991<br />

Buchmann Galerie Lugano, Via della Posta 2, *91 980 0830 Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger –ı 31.8.<br />

Hans Erni Museum, Haldenstrasse 44, c / o Verkehrshaus Kakao, Kunst und Kolonialismus –<br />

–ı 7.6.<br />

der Schweiz, *41 370 44 44<br />

Philipp Keller<br />

Miró, Erni, Tàpies – Welt auf Papier –ı 10.11.<br />

Kornschütte, Kornmarkt 3, *417 0314 ARTdeSUISSE Luzern <strong>2024</strong> –<br />

19.9.–22.9.<br />

Herbstausgabe<br />

Objektkunst im Fokus –ı 7.9.<br />

Kunsthalle Luzern, Bourbaki / Löwenplatz 11, *41 412 08 09 Repair → Re(f)use – Selbermachen / 1.9.–29.9.<br />

Fürsorgen / Widerstand<br />

Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Ian Anüll – London Blue 7.9.–24.11.<br />

Ugo Rondinone – Cry Me a River –ı 20.10.<br />

Woher kommst du? –ı 17.11.<br />

Max Wandeler Stiftung, Brüggligasse, 2 Fotogramme und Clichés verre –<br />

–ı 31.8.<br />

Eliška Bartek<br />

Museum Gletschergarten, Denkmalstrasse 4, *410 4340 Melting Gallery & Solarstalgia –ı 8.9.<br />

APROPOS, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Rut Himmelsbach, Alex Silber –ı 7.9.<br />

Galerie Müller Luzern, Haldenstr. 7, *410 7574 Verena Vanoli 31.8.–14.9.<br />

Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4, *41 420 33 18 Ju Ting –ı 31.8.<br />

Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4 Polyrhythmic Sabotage 31.8.–28.9.<br />

Kunst im Fluss, unter dem Autobahnviadukt Reussegg, Im Fluss II –ı 22.9.<br />

Luzern<br />

marytwo, Mariahilfgasse 2A Gaia Del Santo – Acme Studios –ı 12.10.<br />

Redaktion Luzern, 4 Himmelrichstrasse Lukas Geisseler 31.8.–30.9.<br />

sic! Raum für Kunst, Elephanthouse / Neustadtstrasse Thi My Lien Nguyen 1.9.–12.10.<br />

Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, Rue du Manoir 3,<br />

*27 721 2230<br />

Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Benzeholzplatz 2,<br />

*377 1365<br />

Elias Würsten –<br />

–ı 27.10.<br />

MontageChocards4_edit_edit1.<br />

mkv<br />

Léna Romand Lacrabère,<br />

–ı 8.9.<br />

Rachel Morend<br />

Paraísos inseguros – Patricio Gil<br />

–ı 8.9.<br />

Flood, Jorge Raka<br />

Ninna Nanna – Nathalie Bissig –ı 20.10.<br />

Moutier Musée jurassien des Arts, Rue Centrale 4, *32 493 36 77 Fleurs – de la collection –ı 10.11.<br />

Ignacio Ruiz – Hommage –ı 10.11.<br />

Murg am<br />

Walensee<br />

seekultour, Alte Spinnerei<br />

Le Corbusier – zwischen<br />

Brutalismus und Poesie<br />

–ı 30.10.<br />

Sagibeiz Murg, Alte Staatsstrasse 6 Le Corbusier –ı 30.10.<br />

Muri Museum Kloster Muri, 4 Marktstrasse Venus von Muri – Eine Spurensuche –ı 3.11.<br />

Muri AG Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Venus von Muri – Eine Spurensuche –ı 3.11.<br />

Neerach Cosmopolitan Art GmbH, Juchstrasse 9 ARTdeSUISSE Lucerne – Autumn<br />

edition <strong>2024</strong><br />

19.9.–22.9.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 129


Meggen — Nathalie Bissig, Benzeholz<br />

© ProLitteris<br />

Rapperswil-Jona — Roman Selim<br />

Khereddine, *Altefabrik<br />

Neuchâtel CAN Centre d’art Neuchâtel, Rue des Moulins 37,<br />

*32 724 01 60<br />

Centre Dürrenmatt Neuchâtel, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />

*58 466 70 60<br />

Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />

Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />

Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,<br />

*32 724 5700<br />

Jota Mombaça – material girl /<br />

all that you touch<br />

Friedrich Dürrenmatt –<br />

Schriftsteller und Maler<br />

–ı 8.9.<br />

–ı 31.12.<br />

Friedrich Dürrenmatt – Tierwelten –ı 29.9.<br />

Mouvements –ı 23.1.<br />

Julius Bissier<br />

13.9.–26.10.<br />

Éloge du pastel 12.9.–26.10.<br />

Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 Mon corps est un paysage 12.9.–26.10.<br />

Niederhelfenschwil<br />

Kobesenmühle / Stiftung Wilhelm Lehmann,<br />

Stille –ı 6.10.<br />

Kobesenstrasse 60<br />

Oetwil am See Helen Dahm Museum, Chilerain 10, *44 929 6027 Helen Dahm und Bertha Züricher – –ı 27.10.<br />

München und die Walze<br />

Olten IPFO Haus der Fotografie, Kirchgasse 10 Photoville4600 –ı 29.9.<br />

Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Icons 7.9.–6.10.<br />

Kunstverein Olten, Hübelistr. 30 Maja Rieder –ı 29.9.<br />

Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14, *55 416 1125 Was Macht mit uns macht –ı 22.9.<br />

Pontresina plattner & plattner Art Gallery, Via da la Staziun 11 Guido Baselgia – Essenzas –ı 20.10.<br />

Porza<br />

Fondazione d’Arte Erich Lindenberg, Museo Villa Pia,<br />

Via Cantonale 24<br />

Francine Mury –ı 22.9.<br />

Rapperswil-<br />

Jona<br />

*Altefabrik, Klaus-Gebert-Str. 5, *55 225 74 74<br />

Roman Selim Khereddine 31.8.–13.10.<br />

Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1, *55 220 20 80 Ars Termini 5<br />

Grenzüberschreitungen<br />

–ı 3.11.<br />

Eline Kersten – While the Fire<br />

Burns<br />

–ı 2.2.<br />

Mein Garten –ı 6.4.<br />

Tilleuls La Ferme des Tilleuls, Rue de Lausanne 52 Oui, je le veux ! 5.9.–15.12.<br />

Rifferswil Park Seleger Moor, MoorArt24 –ı 31.10.<br />

Riggisberg Abegg-Stiftung, Werner Abegg-Str. 67, *31 808 1201 Augentäuschung –ı 10.11.<br />

Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />

*71 463 1811<br />

Ludwig Demarmels –<br />

Retrospektive<br />

–ı 31.12.<br />

Mayer’s Kulturbad, Kastaudenstr. 11 Simply two No3 – Reise 20.9.–2.10.<br />

Rombach Arnold – Rahmenmanufaktur GmbH, Alte Stockstrasse 7 Mo Richner –ı 21.9.<br />

Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 José Carlos Viana –ı 6.10.<br />

Wasser, Wolken, Wind –ı 16.2.<br />

S-chanf Galerie Peter Vann, Via Maistra 123 Fascination Automobile –ı 7.9.<br />

Saanen Gagosian Gstaad, Promenade 79 Roe Ethridge – Happy Birthday<br />

Louise Parker II<br />

–ı 8.9.<br />

Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4,<br />

*41 660 55 83<br />

Kunstvolle Begegnung mit Niklaus<br />

und Dorothee<br />

31.8.–1.11.<br />

Samstagern Froh Ussicht, Hof Blum, *44 784 2994 Halt –ı 27.10.<br />

Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23, *660 7340 Kylin Lee, Liz Kueneke –ı 22.9.<br />

130 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Sion — Matthieu Gafsou, La Grenette<br />

de la Ferme-Asile<br />

Winterthur — Maarten Baas,<br />

Gewerbemuseum Winterthur<br />

Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16, *52 633 0777 Generation im Aufbruch –ı 20.10.<br />

Ich Tier Wir – eine sonderbare<br />

–ı 19.1.<br />

Beziehung<br />

Galerie Artsimone, Grabenstrasse, beim Diebsturm,<br />

nähe Rhein<br />

Kunstkästen Schaffhausen, Bahnhof<br />

Schaffhausen / Bahnhofstrasse, *52 625 2418<br />

Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19,<br />

*52 625 2418<br />

Schwyz Forum Schweizer Geschichte, Hofmatt / Zeughausstr. 5,<br />

*819 6011<br />

Bruno Vecellio<br />

–ı 1.9.<br />

Milk & Wodka 14.9.–13.10.<br />

Liao Wenfeng –ı 21.9.<br />

Andreas Hofer, Ying Xu, Haviva<br />

Jacobson<br />

–ı 6.10.<br />

Arbeitende Kinder –ı 27.10.<br />

Sion Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Élégies – Matthieu Gafsou –ı 15.9.<br />

La Grenette de la Ferme-Asile, Rue du Grand-Pont 24 Matthieu Gafsou –ı 15.9.<br />

Kunstmuseum Wallis, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Kulturpreis <strong>2024</strong> Wallis –<br />

21.9.–30.3.<br />

Raphaël Stucky<br />

Sabina Lang, Daniel Baumann 21.9.–30.3.<br />

Schau, wie der Gletscher<br />

–ı 6.10.<br />

schwindet<br />

Les Dilettantes, Rue Du Grand-Pont, 17 Catherine Bolle – Les Impossibles –ı 14.9.<br />

–ı 6.10.<br />

Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30,<br />

*32 626 93 80<br />

Amanda Tröndle-Engel,<br />

Oskar Tröndle<br />

Berge versetzen –ı 9.3.<br />

Dunja Herzog –ı 6.10.<br />

Marie Velardi –ı 6.10.<br />

Galerie ArteSol, Hauptgasse 50, Altstadt Vigierhof Renée Furrer – Malerei Gravuren 7.9.–28.9.<br />

Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 09 80 LEWOO & Thomas Woodtli 7.9.–13.10.<br />

Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *79 717 67 09 ... und hätte ich der Liebe nicht ... II –ı 21.9.<br />

Spiez Schloss Spiez, Schlossstrasse 16, *33 654 1506 Samuel Buri & das Berner Oberland –ı 20.10.<br />

St. Gallen Architektur Forum Ostschweiz, Davidstr. 40, *71 242 0675 Raoul Doré 6.9.–29.9.<br />

Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7, RM Anus Horribilis –ı 10.11.<br />

*71 277 8840<br />

Kunstmuseum St.Gallen, Museumstrasse 32, *71 242 0671 Burning Down the House –<br />

–ı 20.10.<br />

Rethinking Family<br />

Experimental Ecology –ı 24.11.<br />

RM – Anus Horribilis –ı 10.11.<br />

open art museum, Davidstrasse 44, *71 223 58 57<br />

Ilija Bašičevič – Ein Tuch mit zwei 4.9.–23.2.<br />

Gesichtern<br />

Karl Uelliger – Mit Wolken gehen 4.9.–23.2.<br />

möchte ich wandern<br />

Stiftung Sitterwerk und Kesselhaus Josephsohn,<br />

Hans Josephsohn –ı 31.12.<br />

Sittertalstrasse 34, *71 278 87 09<br />

Textilmuseum, Vadianstr. 1, *71 222 1744 All You Cannot Eat –ı 13.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 131


Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8<br />

Hiltibold, Stützmauer an der Magnihalde / Goliathgasse 15<br />

St. Moritz Central Art Gallery St. Moritz, Via dal Bagn 15A,<br />

*81 830 0070<br />

Mirko Kircher, Rouven Stucki,<br />

–ı 15.9.<br />

Dagmar Kircher<br />

Anna von Siebenthal,<br />

–ı 3.9.<br />

Sonja Lippuner<br />

Hoa Luo, Sebastian Stadler 5.9.–24.9.<br />

Sven Bösiger, Hanes Sturzenegger 26.9.–22.10.<br />

Arvenskulpturen – Not Bott<br />

–ı 31.12.<br />

Das Feuer des Engadiner Winters –ı 31.12.<br />

Ernestina Abbühl –ı 31.12.<br />

Graubünden pur – Patrick Nyfeler –ı 31.12.<br />

Silser See – Thomas Seilnacht –ı 31.12.<br />

Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Accrochage – Künstler der Galerie 6.9.–6.12.<br />

Dokoupil – Film Paintings –ı 30.8.<br />

Stampa Museo Ciäsa Granda, Strada Cantonale 102, *081 822 1716 Varlin – Bondo, das Bergell und<br />

die Welt<br />

–ı 20.10.<br />

Stans Nidwaldner Museum Salzmagazin, Stansstaderstr. 23,<br />

*618 73 60<br />

Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />

*618 73 60<br />

Alles Theater! Spiellust auf der<br />

–ı 26.10.<br />

Laienbühne<br />

Mutig, Trotzig, Selbstbestimmt –ı 26.10.<br />

Johann Melchior Wyrsch –<br />

–ı 29.9.<br />

Frauenbildnisse<br />

Oskar Eberle – Theaterpionier aus –ı 15.9.<br />

Leidenschaft<br />

Provenienzrecherche – Scipione<br />

–ı 31.3.<br />

Pulzone<br />

Selbst und Welt – Werke aus der<br />

–ı 31.12.<br />

Sammlung<br />

Galerie Stans, Dorfplatz 11 Erwin Hofstetter & Henri Spaeti – –ı 29.9.<br />

Zwiesprache<br />

Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Modelle erkunden 21.9.–26.10.<br />

Steffisburg Kunsthaus Steffisburg, Dorfplatz / Schulgässli 15 face of berne – Andreas Wiesmann –ı 6.10.<br />

Stein am Rhein Kloster Sankt Georgen, Fischmarkt 3, *52 741 2142 Kris Martin – Altar –ı 31.10.<br />

Kulturhaus Obere Stube, Oberstadt 7 Im Spiegel der Zeit –ı 31.10.<br />

Kris Martin & Ola Kolehmainen –ı 31.10.<br />

Stone in Three Phases 2022 –<br />

–ı 31.12.<br />

Jamie North<br />

Steinmaur / Ateliers und Skulpturenpark, Park Deponie24 –ı 26.10.<br />

Sünikon<br />

Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Im Kabinett – Noah Arnold,<br />

–ı 15.9.<br />

Kaspar Mattmann<br />

Sincerely, Mickry 3 –ı 15.9.<br />

Sursee – erleben –ı 31.12.<br />

Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Tapta – Flexible Forms –ı 3.11.<br />

Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Gunta Stölzl und Johannes Itten –ı 1.12.<br />

Kabinettausstellung –<br />

Sophie Taeuber<br />

–ı 1.12.<br />

–ı 1.12.<br />

Thun-Panorama, Hofstettenstrasse 14, Schadaupark,<br />

*33 223 2462<br />

Giacomo Santiago Rogado –<br />

Ausser Sicht<br />

Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A, Franco D. Sosio 8.9.–5.10.<br />

*33 223 1541<br />

Trun Spazi Spescha, Via Fabrica 13 Espaces Imaginaires –<br />

Matias Spescha, Esther Mathis<br />

–ı 27.10.<br />

Unterseen bei<br />

Interlaken<br />

Kunstsammlung Unterseen, Dachstock Stadthaus,<br />

Untere Gasse 2<br />

H. Siegenthaler, N. Frauchiger,<br />

R. Frei Abdelrahman u. a.<br />

Margrith Weisser, Paul Nievergelt,<br />

Alois Herger<br />

21.9.–13.10.<br />

–ı 15.9.<br />

Uster Bechtler Stiftung, Weiherweg 1, *44 521 25 20 Karla Black –ı 6.10.<br />

132 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Winterthur — Peter Hauser, Coalmine Winterthur — Renate Bodmer, oxyd<br />

Pipilotti Rist – I couldn’t agree with –ı 31.12.<br />

you more<br />

Walter de Maria – The 2000<br />

–ı 31.12.<br />

Sculpture<br />

akku künstleratelier uster, Im Lot 8<br />

Behindert – Jasmin Polsini,<br />

–ı 5.9.<br />

Valentin Weilenmann<br />

Sacrifice IV – Dieter Holliger 19.9.–5.12.<br />

foryouandyourcustomers, Bankstrasse 1 Susanne Lyner –ı 30.11.<br />

Versam Safiental Tourismus, Hauptstrasse 35 *81 630 60 16 Art Safiental <strong>2024</strong> –ı 20.10.<br />

Vevey Images Vevey, Place de la Gare 3, *21 922 4854 Biennale Images Vevey <strong>2024</strong> 7.9.–29.9.<br />

Visp<br />

Galerie zur Schützenlaube, Ecke Schützenhausgasse<br />

Position Oberwallis 7.9.–29.9.<br />

/ Stapfengasse, *792788994<br />

Waldenburg Biennale «Ville des Arts» Waldenburg / BL, Zentrum Ville des Arts – Biennale <strong>2024</strong> –ı 26.10.<br />

Warth<br />

Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum,<br />

Kartause Ittingen, *58 345 1060<br />

Claudio Hils<br />

Eva Wipf – Seismograf in Nacht<br />

und Licht<br />

–ı 18.4.<br />

–ı 19.12.<br />

Olga Titus –ı 15.12.<br />

Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Wald werden 1.9.–24.11.<br />

Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Vo Schand und Schuppel –<br />

–ı 6.10.<br />

Vanessà Heer<br />

Winterthur Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Bernard Voïta – Melencolia –ı 6.10.<br />

Paare / Couples –ı 6.10.<br />

Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Blut & Staub – Wenn Reststoffe zu<br />

–ı 1.9.<br />

Werkstoffen werden<br />

Maarten Baas – New Times –ı 27.10.<br />

Werkstattschau mit Dafi Kühne 20.9.–16.3.<br />

Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />

Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />

Low Lands, New Heights –ı 22.9.<br />

Kunst Museum Winterthur | Villa Flora, Tösstalstr. 44,<br />

*52 212 99 60<br />

Bienvenue!<br />

–ı 5.1.<br />

Marcel van Eeden 21.9.–5.1.<br />

Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 Nancy Dwyer 8.9.–1.12.<br />

Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz»,<br />

Haldenstr. 95, *58 466 77 40<br />

Amsel WerkGalerie, Stadthausstrasse 51, *76 411 92 92<br />

Antiquariat und Galerie im Rathausdurchgang,<br />

Stadthausstrasse 57, *52 212 7488<br />

Maillol und Sintenis<br />

–ı 15.9.<br />

Sammlungsausstellung –ı 31.12.<br />

Vrendli Amsler – Arbeiten in<br />

–ı 30.11.<br />

Pergament u. a.m.<br />

Susann Dubs –ı 5.10.<br />

AXA Superblock Winterthur, Pionierstrasse 3 Gigax –ı 4.11.<br />

Coalmine – Raum für Fotografie, Turnerstrasse 1 F + F @Coalmine, Peter Hauser u. a 5.–29.9.<br />

Culturart Tiziana Carraro, St.-Georgen-Strasse, 77 Léa Thomen –ı 8.9.<br />

Kulturort Weiertal, Rumstalstr. 55, *52 222 70 32<br />

Hortus conclusus – im Garten<br />

–ı 8.9.<br />

der Sinne<br />

Irene Curiger, Conny K. Wepfer –ı 8.9.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 133


kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz Till Langschied – Access denied irl –ı 27.10.<br />

oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4,<br />

Renate Bodmer & 10 Jahre Salon –ı 20.10.<br />

*52 316 29 20<br />

der Gegenwart<br />

Wädenswil Kunsthalle 8000 – Telos Stiftung, Zugerstrasse 180 The Last Artwork Vol.2 –ı 31.8.<br />

Yverdon-les-<br />

Bains<br />

Art Contemporain Kaminska & Stocker, Rue de la<br />

Plaine 22, *77 443 99 85<br />

Expo – Chantal Carrel,<br />

Jean Scheurer<br />

5.9.–21.9.<br />

Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 10 Jahre Salon der Gegenwart – 1.9.–10.11.<br />

Im Fokus Renate Bodmer<br />

Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27, *41 725 3344 Kiesler heute – Werkdialoge mit<br />

–ı 6.10.<br />

Zeitgenossen<br />

Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8, *711 95 68 Marlise Mumenthaler –ı 5.10.<br />

Lakeside Gallery, Artherstrasse 3, *41 710 46 47<br />

Murmur Fortis – Kerstin Kubalek, 26.9.–23.11.<br />

Marina Hauser<br />

Sonorus Silentium –ı 21.9.<br />

Zuoz Galerie Tschudi, Somvih 4, *81 850 1390 Alan Charlton, Bethan Huws,<br />

–ı 21.9.<br />

Richard Long<br />

Hamish Fulton –ı 21.9.<br />

Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Stradun 111,<br />

*81 868 80 81<br />

make shift – Anna Freeman Bentley –ı 7.9.<br />

Screening – Benjamin Senior –ı 7.9.<br />

Zürich Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, *43 268 08 44 (Office) Lee Scratch Perry –ı 29.9.<br />

Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101,<br />

Licht im Papier –ı 10.11.<br />

*44 632 4046<br />

Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77<br />

Kunststipendien der Stadt Zürich –ı 15.9.<br />

<strong>2024</strong><br />

Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270, *44 272 1515 Ana Jotta –ı 15.9.<br />

David Armstrong –ı 15.9.<br />

Kunsthaus Zürich, Heimplatz, *44 253 8484 Born Digital –ı 29.9.<br />

Eine Zukunft für die Vergangenheit –ı 31.12.<br />

Matthew Wong, Vincent Van Gogh 20.9.–26.1.<br />

Walid Raad –ı 3.11.<br />

Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />

Das zweite Leben der Dinge –ı 10.11.<br />

Die Sammlung –ı 31.12.<br />

Fremdplatziert –ı 27.10.<br />

Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />

Glänzendes Kunsthandwerk –ı 6.4.<br />

kolonial – Globale Verflechtungen<br />

der Schweiz<br />

13.9.–19.1.<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst,<br />

Limmatstrasse 270, *44 277 2050<br />

Museum für Gestaltung Zürich, Ausstellungsstr. 60,<br />

*43 446 6767<br />

Museum für Gestaltung Zürich im Toni-Areal,<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25,<br />

*44 217 70 80<br />

Dineo Seshee Raisibe Bopape<br />

Material Manipulations<br />

–ı 8.9.<br />

–ı 8.9.<br />

Collection Insights – Sieben<br />

–ı 1.12.<br />

Perspektiven<br />

Oliviero Toscani – Fotografie und<br />

–ı 5.01.<br />

Provokation<br />

Design für alle? Vielfalt als Norm –ı 20.10.<br />

Helmut Schmid Typografie –ı 20.10.<br />

Japanische Grafik heute –ı 12.1.<br />

Olaf Holzapfel – Zurich Art Prize<br />

–ı 8.9.<br />

<strong>2024</strong><br />

Stories Written – Zurich Art Prize<br />

–ı 8.9.<br />

Winners 2007–2023<br />

Museum Rietberg, Gablerstrasse 15, *44 415 3131 Im Dialog mit Benin –ı 16.2.<br />

Musée Visionnaire, Predigerplatz 10 Ink* 4.9.–2.3.<br />

Nordamerika Native Museum NONAM, Seefeldstr. 317,<br />

*44 413 49 90<br />

Cara Romero<br />

Move – Indigene Kulturen in<br />

Bewegung<br />

–ı 16.3.<br />

–ı 16.3.<br />

Pavillon le Corbusier, Höschgasse 8 Lucien Hervé – Gebautes Licht –ı 24.11.<br />

134 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Zürich — Martina von Schulthess,<br />

Stiftung Kunstsammlung Rüegg<br />

Zürich — Reto Steiner,<br />

Galerie König Büro<br />

Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg,<br />

Rämistrasse 30<br />

Tichy Ocean Foundation – Prague & Zurich,<br />

Lessingstrasse 9, *44 250 43 63<br />

Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820<br />

annex14 Zürich, Hirschengraben 3, *44 202 44 22<br />

Martina von Schulthess 31.8.–9.11.<br />

Jonathan Meese –ı 29.9.<br />

Glen Rubsamen – The Petrified<br />

Forest<br />

Richard Tuttle – 50 Years of<br />

Collaboration<br />

Radical Stories – Nyakallo Maleke,<br />

Sylvain Croci-Torti<br />

–ı 30.8.<br />

13.9.–1.11.<br />

6.9.–28.9.<br />

Art Dock, Hohlstr. 258, *43 322 0790 Impulse Sommer <strong>2024</strong> –ı 13.10.<br />

Atelier für Kunst und Philosophie, Albisriederstrasse, 162 Susanne Keller – Trophäe –ı 31.8.<br />

Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18 René Burri – Vintages & early prints 30.8.–16.11.<br />

Werner Bischof – Color + Black + 30.8.–16.11.<br />

White<br />

Edition VFO, Limmatstrasse 268, *44 241 5300 Echoes of Imagination –ı 14.9.<br />

Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18,<br />

*44 440 40 18<br />

Samira Abbassy, Leyla Gediz,<br />

Gaby Hamm, Miwa Ogasawara,<br />

Thomas Ritz, Viveek Sharma<br />

5.9.–21.9.<br />

Fischer Art Advisory, Rämistrasse, 35 Vittorio Santoro 14.9.–2.11.<br />

foryouandyourcustomers, Seefeldstrasse 5A Bob Gramsma –ı 5.9.<br />

Galerie 111, Zweierstr. 111, *44 272 8006 Christian Elmiger –ı 3.9.<br />

Galerie Adrienne Desbiolles, Münsterhof 4, *44 545 08 62 Hijack 4.9.–4.11.<br />

Galerie «Art & Business», Trittligasse 4 Fernanda Steiner-Pulimeno 4.9.–15.9.<br />

Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Alegria Polit 10.9.–23.9.<br />

Claudia Dietschi, Paul Smith –ı 2.9.<br />

Francesco Cusumano 24.9.–30.9.<br />

Susanne Said-Schuster 3.9.–9.9.<br />

Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21,<br />

*43 444 7050<br />

John Dilg – Planet on the Prairie 31.8.–2.11.<br />

Wyatt Kahn – Signs 31.8.–2.11.<br />

Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 270, *44 271 2444 Perspectives + ing 31.8.–26.10.<br />

Galerie Haas Zürich, Rämistrasse 35 Perpetual Visions –<br />

6.9.–19.10.<br />

Joachim Gutsche<br />

Galerie König Büro, Birmensdorferstr. 299, *41 201 20 54 Reto Steiner – Formwild 31.8.–12.10.<br />

Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 28 29 Monochromatic Dialogue 21.9.–9.11.<br />

Galerie Lange + Pult Zurich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Josef Staub –ı 12.10.<br />

Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44, *44 211 8155 Dave Bopp – When you left me, 7.9.–19.10.<br />

I left earth<br />

Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Jonas Baumann und Skulpturen –ı 26.10.<br />

Galerie Thalberg, Rämistrasse 38, *44 251 0124 Best of Thalberg 5.9.–26.10.<br />

Galerie Tschudi Zürich, Rämistrasse 5, *44 210 13 20 Niele Toroni & Balthasar Burkhard 31.8.–2.11.<br />

Galerie Urs Meile, Rämistrasse 33<br />

Zhang Xuerui – In Search of Lost<br />

Time II<br />

–ı 26.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 135


Zürich /<br />

Schlieren<br />

Belgien *0032<br />

Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, Schauspielhaus, Lift, Bernhard Luginbühl – Frühe Grafik 5.9.–1.11.<br />

3. Stock, *44 251 2322<br />

Hartdurm, Hardturmstrasse 307 Trilogie Südtrottoir –ı 14.9.<br />

Hauser & Wirth Zurich, Bahnhofstrasse 1, Bahnhofstrasse 1 Modern Masters –ı 14.9.<br />

–ı 7.9.<br />

Hauser & Wirth Zurich, Limmatstrasse, Limmatstr. 270,<br />

*44 446 80 50<br />

Nairy Baghramian – Modèle vivant<br />

(Se ployant)<br />

Philip Guston – Singularities –ı 7.9.<br />

Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52, *44 252 3530 12. Skulpturengarten –ı 31.10.<br />

Karma International Zürich (70), Weststrasse 70<br />

L. Faye, H. Josephsohn, I. Ekblad, –ı 14.9.<br />

S. Li, V. Suter<br />

Karma International Zürich (75), Weststrasse 75,<br />

Hans Josephsohn –ı 14.9.<br />

*43 535 8591<br />

Kunstsichtbar, 134 Zentralstrasse Menschliches, Organisches, Geistiges –ı 7.9.<br />

Typisch Zürich 14.9.–29.9.<br />

Kupper Modern, Zwinglistrasse 10 Einsichten <strong>2024</strong> –ı 6.9.<br />

Last Tango, Sihlquai 274 Gradients of the Grotesqu 6.9.–2.11.<br />

Le Sud + NGALA, Seestrasse 92, *44 210 0244 From Land to Sea and Back –ı 28.9.<br />

Lechbinska Gallery, 12 Mühlebachstrasse Luo Mingjun – No way back –ı 16.11.<br />

Livie Gallery, Claridenstrasse 34 Dimitra Charamandas – Keepers 12.9.–8.11.<br />

André Butzer – Enter Art Fair<br />

Kopenhagen -1.9.<br />

loop, Weststrasse 118, *44 200 70 70 Imaginary Still Lifes –<br />

–ı 4.10.<br />

Philipp Schaerer<br />

Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Eleni Gkinosati 12.9.–26.10.<br />

Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37, *44 261 6880 Aimée Moreau curated by Ian Anüll 13.9.–26.10.<br />

Everywhere It Goes 13.9.–26.10.<br />

Pia Fries 13.9.–26.10.<br />

Oerliker Park Turm aka «Blauer Turm»,<br />

Armin-Bollinger-Weg 1<br />

Performance Reihe Neu-Oerlikon<br />

<strong>2024</strong><br />

31.8.–31.8.<br />

Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21, *44 278 1010 Leiko Ikemura –ı 12.10.<br />

Valérie Favre 31.8.–19.10.<br />

Photobastei, Sihlquai 125<br />

New York! Der entfesselte<br />

12.9.–3.11.<br />

William Klein<br />

ring-ring, Aargauerstrasse 60 Maria Bill –ı 29.9.<br />

sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Aldo Mozzini, Lorenz Bachofner<br />

Bošković, Vincent Scarth<br />

–ı 21.9.<br />

–ı 5.9.<br />

Schaufenstergalerie Stampfenbachstrasse,<br />

Stampfenbachstrasse 31<br />

Men at Work – Doloris<br />

Staudenmaier<br />

Schuler Auktionen, Seestr. 341, *43 399 7044 Ausstellung <strong>September</strong> <strong>2024</strong> 6.9.–10.9.<br />

Universität Zürich, Rämistr. 71<br />

Design for all Species @ Zürich 12.9.–29.9.<br />

Design Weeks<br />

Wartsaal Wipkingen, Dammstrasse 54<br />

Regula Rüegg – Perceptions in 26.9.–8.10.<br />

Photography and Sculpture<br />

Zürcher Theater Spektakel, Landiwiese, Mythenquai Zürcher Theater Spektakel <strong>2024</strong> –ı 3.9.<br />

Kunsthalle Schlieren, Gaswerkstr. 15 Voodoo –ı 29.9.<br />

Brüssel La Verrière, boulevard de Waterloo 50, *2 511 2062 Hélène Bertin – Esperluette 13.9.–30.11.<br />

Hornu Musées des arts contemporains Hornu, 82,<br />

Orla Barry, Ariane Loze –ı 3.11.<br />

rue Sainte-Louise<br />

Sint-Martens-<br />

Latem<br />

Musée Dhondt-Dhaenens, Museumlaan, 14 Stories from the Ground –ı 6.10.<br />

Bulgarien *0359<br />

Sofia foryouandyourcustomers, 1 Pozitano Square Georgi Georgiev-Jorrras 26.9.–1.5.<br />

Nevena Ekimova –ı 20.9.<br />

136 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Deutschland *0049<br />

Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24, *2931 21 122 Inverse, Youniverse –<br />

–ı 22.9.<br />

Oliver Goethals<br />

Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1, *7191 894 477 Dirk Schlichting 7.9.–10.11.<br />

Susanne Kühn 7.9.–10.11.<br />

Tafelmusik No. 2 – Hier spielt<br />

–ı 3.11.<br />

die Musik<br />

Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b I Feel the Earth Whisper –ı 3.11.<br />

Berlin Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4 Bilderkeller –ı 18.12.<br />

Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75 Alfred Ehrhardt – Ernst Barlach –ı 30.11.<br />

Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128 Closer to Nature –ı 14.10.<br />

Deutsches Historisches Museum Berlin,<br />

Roads not Taken –ı 24.11.<br />

Unter den Linden 2, *30 203 040<br />

Georg-Kolbe-Museum, Sensburger Allee 25 Hoda Tawakol –ı 13.10.<br />

Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51 Alexandra Pirici –ı 6.10.<br />

Joseph Beuys – Works from the<br />

–ı 22.9.<br />

Collection<br />

Marianna Simnett – Winner –ı 3.11.<br />

Mark Bradford 6.9.–10.3.<br />

Preis der Nationagalerie –ı 5.1.<br />

Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30, *30 801 8935 Gisèle Vienne 12.9.–12.1.<br />

HKW Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-<br />

Allee 10, *30 397 870<br />

Sergio Zevallos –ı 14.1.<br />

Biberach an<br />

der Riß<br />

Bochum<br />

KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst,<br />

Am Sudhaus 3, *30 8 3215 9120<br />

Alfredo Jaar – The End of the World 15.9.–1.6.<br />

Nina E. Schönefeld – Ride or die 15.9.–16.2.<br />

Samuel Fosso – Black Pope 15.9.–16.2.<br />

The New Subject – Mutating Rights 15.9.–26.1.<br />

and Conditions of Living Bodies<br />

KW Institute for Contemporary Art, Auguststrasse 69 Jimmy DeSana & Paul P. –<br />

–ı 20.10.<br />

Ruins of Rooms<br />

Luiz Roque – Estufa –ı 20.10.<br />

Pia Arke – Arctic Hysteria –ı 20.10.<br />

Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2, *30 266 2187 Berlin, Berlin – 20 Jahre<br />

–ı 16.2.<br />

Helmut Newton Stiftung<br />

Michael Wesely –ı 1.9.<br />

Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50 Zerreißprobe –ı 28.9.<br />

Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestr. 128–129 Pier Paolo Pasolini 11.9.–3.11.<br />

Pamela Rosenkranz — Spill Retina 11.9.–10.11.<br />

Santiago Sierra — Der Zeitgeist 11.9.–31.8.<br />

Yoko Ono — Fly 11.9.–23.2.<br />

Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444 Sigmar Polke 12.9.–26.1.<br />

Galerie Nordenhake Berlin, Lindenstrasse 34,<br />

*30 206 1483<br />

Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091<br />

Iñaki Bonillas – Horizons of<br />

the Possible<br />

Peter Benkert – Konstruktive<br />

Eskapaden<br />

14.9.–9.11.<br />

6.9.–26.10.<br />

Lothar Wolleh Raum, Linienstraße 83A, *30 28873848 Jan Schoonhoven & Lothar Wolleh –ı 6.9.<br />

Uferhallen 8-11, Uferstrasse 8 Industry 12.9.–22.9.<br />

Museum Biberach, Museumstraße, 6, *7351 / 51–471 175 Jahre Feuerwehr –ı 13.10.<br />

Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum,<br />

Nevelstraße 29C<br />

Weltsichten. Landschaft in der<br />

Kunst seit dem 15. Jahrhundert<br />

Bonn Bundeskunsthalle, Helmut-Kohl-Allee 4, *228 917 1201 Interactions <strong>2024</strong> –ı 27.10.<br />

Kengo Kuma – Onomatopoeia<br />

–ı 1.9.<br />

Architecture<br />

Macht mit! Demokratie gestalten –ı 13.10.<br />

Mark Dion – Delirious Toys 8.9.–5.1.<br />

–ı 1.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / BULGARIEN / DEUTSCHLAND 137


Duisburg — Blinky Palermo,<br />

Museum DKM © ProLitteris<br />

Konstanz — Hans Thoma, Städtische<br />

Wessenberg-Galerie Konstanz<br />

Bremen Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, *421 329 080 Jenseits der Mitte 4.9.–5.1.<br />

Pauli-Preis <strong>2024</strong> –ı 13.10.<br />

Spektrum / Raum 31.8.–15.9.<br />

Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20<br />

Monochromie – Zur Ästhetik<br />

7.9.–3.8.<br />

publizierter Kunst<br />

So wie wir sind –ı 30.8.<br />

Yael Bartana – Utopia Now! –ı 24.11.<br />

Bremerhaven Kunsthalle Bremerhaven, Karlsburg 4, *471 468 38 In ihrer Zeit. Spuren von Gewicht –ı 14.9.<br />

Chemnitz Kunstsammlungen Chemnitz am Theaterplatz,<br />

Hanna Bekker vom Rath –ı 20.10.<br />

Theaterplatz 1, *371 488 4424<br />

Museum Gunzenhauser, Falkeplatz Chemnitz –ı 1.9.<br />

Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A, *6151 132 778 4–3–2–1 Darmstadt 21.9.–27.4.<br />

Raumkunst –ı 27.7.<br />

Dessau Bauhaus Museum Dessau, Mies-van-der-Rohe-Platz 1 Bodies in Sync – Clément Cogitore –ı 2.2.<br />

Die Geste spricht –ı 2.2.<br />

Rhythm Is a Dancer –<br />

Christina Werner<br />

–ı 6.10.<br />

Donaueschingen<br />

Dortmund<br />

Museum Art.Plus, Museumsweg 1, *771 896 6890<br />

Hartware MedienKunstVerein (HMKV),<br />

Leonie-Reygers-Terrasse<br />

Nature unlimited<br />

–ı 27.9.<br />

Sandra Eades –ı 6.10.<br />

Silke Schönfeld 21.9.–26.1.<br />

Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1, *231 820 304 Guilty Pleasure, Mineral Treasure –ı 6.10.<br />

Dresden Albertinum Dresden, Tzschirnerplatz 2 Caspar David Friedrich –ı 4.1.<br />

Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51, *203 283 2630 Courage –ı 13.10.<br />

Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Künstlerräume aus der<br />

–ı 5.12.<br />

Sammlung Krämer-Maas<br />

Düsseldorf Julia Stoschek Collection Düsseldorf,<br />

Schanzenstrasse 54, *211 585 8840<br />

Lynn Hershman Leeson –ı 14.12.<br />

K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1,<br />

*211 8381204<br />

Lars Eidinger – O Mensch<br />

31.8.–26.1.<br />

Mike Kelley –ı 8.9.<br />

Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4, *211 899 6240 Die Heilung der Erde –ı 8.9.<br />

foryouandyourcustomers, Marienplatz 1 Aljoscha –ı 26.9.<br />

Galerie Ludorff, Königsallee 22, *211 326 566 Neuerwerbungen Frühjahr <strong>2024</strong> –ı 31.8.<br />

Sammlung Philara, Birkenstraße 47a, *211 24862721 In Abwesenheit –ı 8.9.<br />

Sies + Höke Galerie, Poststrasse 2+3, *211 301 4360 Emilija Škarnulytė –ı 28.9.<br />

Olivia van Kuiken – Losing looking –ı 28.9.<br />

leaving<br />

Sophie von Hellermann –ı 28.9.<br />

Essen Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Grow it, show it! 13.9.–12.1.<br />

foryouandyourcustomers, 50 Zweigertstraße<br />

Crossover – Jürgen Pass,<br />

–ı 1.10.<br />

Marlon Red<br />

Frankfurt / M Museum für Angewandte Kunst Frankfurt,<br />

Schaumainkai 17, *69 2123 4037<br />

Meet asian art: Antik? –ı 24.11.<br />

138 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Freiburg / B<br />

Giessen<br />

Halle<br />

Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,<br />

There is no there there –ı 29.9.<br />

*69 2123 0447<br />

Schirn Kunsthalle, Römerberg, *69 299 8820 Casablanca Art School –ı 13.10.<br />

Selma Selman –ı 15.9.<br />

Städel Museum, Schaumainkai 63 Muntean / Rosenblum –ı 1.12.<br />

basis, Gutleutstrasse 8–12, *69 400 376 17 Rest in Soil, in Water, in Waithood 7.9.–10.11.<br />

Heike Strelow, Hanauer Landstrasse 52 Meristeme –ı 31.8.<br />

Galerie für Gegenwartskunst, E-Werk Freiburg e.V.,<br />

Thomas Liu Le Lann, Jaime Welsh 12.9.–10.11.<br />

Eschholzstr. 77, *761 207 570<br />

Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str. / Nahrungsberg, Catharina Szonn –ı 5.10.<br />

*641 250 9444<br />

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale),<br />

Friedemann-Bach-Platz 5, *345 212 590<br />

Ghost Fire – Collectif Grapain<br />

–ı 13.10.<br />

Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten –ı 13.10.<br />

Hamburg Deichtorhallen, Deichtorstrasse 1–2, *40 321 030 Survival In The 21 st Century –ı 3.11.<br />

Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5,<br />

*40 428 131 200<br />

Albert Oehlen<br />

13.9.–2.3.<br />

Georges Adéagbo –ı 29.9.<br />

Impressionismus –ı 1.1.<br />

Making History – Hans Makart –ı 31.12.<br />

something new, something old,<br />

–ı 15.9.<br />

something desired<br />

The Ephemeral Lake – Jakob Kudsk –ı 27.10.<br />

Steensen<br />

untranquil now –ı 19.1.<br />

William Blakes Universum –ı 8.9.<br />

Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 13–15 Dance, Dance, Revolution –ı 13.10.<br />

Stille Post –ı 29.9.<br />

Künstlerhaus Hamburg – Bergedorf, Möörkenweg 18 B-G Die Stunde der Wildnis 21.9.–29.9.<br />

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz,<br />

*40 4281 345 353<br />

Water Pressure –ı 13.10.<br />

Sammlung Falckenberg, Wilstorfer Strasse 71,<br />

*40 3250 6762<br />

Jakob Lena Knebl und Ashley Hans<br />

Scheirl<br />

–ı 15.9.<br />

Hannover Kestner Gesellschaft, Goseriede 11, *511 701 2016 Rebecca Ackroyd – Mirror Stage –ı 24.11.<br />

Kunstverein Hannover, Sophienstrasse 2 István Csákány –ı 19.1.<br />

Preis des Kunstverein Hannover –ı 6.10.<br />

Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,<br />

*02551 69 4200<br />

Karlsruhe Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hermann-Veit-Straße 6,<br />

*721 20119–322<br />

Das Kloster Gravenhorst<br />

–ı 8.9.<br />

1256–1808<br />

KunsthalleKarlsruhe@ZKM –ı 29.4.<br />

Kiel Stadtgalerie Kiel, Andreas-Gayk-Str. 31, *431 901 3400 Kiel (re)connecting.earth 14.9.–17.11.<br />

X – Premio Fondazione VAF –ı 1.9.<br />

Kleve Museum Kurhaus, Tiergartenstr. 41, *2821 75010 Magali Reus – Park City –ı 6.10.<br />

Konstanz Rosgartenmuseum, Rosgartenstraße 3–5, *7531 900 2913 Ignaz Heinrich von Wessenberg –ı 1.9.<br />

Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43,<br />

*7531 900 376<br />

Krefeld Kunstmuseen Krefeld, Joseph-Beuys-Platz 1,<br />

*2151 975 580<br />

Köln<br />

Die Photographische Sammlung / SK Stiftung Kultur, Im<br />

Mediapark 7, *221 888 950<br />

Lindau /<br />

Bodensee<br />

Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz<br />

ZADIK | Zentralarchiv für deutsche und internationale<br />

Kunstmarktforschung, Im Mediapark 7, *221 470 89230<br />

Hans Thoma – Beseelte Natur<br />

Ignaz Heinrich von Wessenberg<br />

14.9.–12.1.<br />

–ı 1.9.<br />

Collection Satellite #9<br />

–ı 6.10.<br />

Museum without Borders –ı 8.9.<br />

Johanna Langenhoff – Ich oder so<br />

Karl Blossfeldt – Photographie im<br />

Licht der Kunst<br />

Hier und jetzt – Und gestern und<br />

morgen<br />

Barbara Gross – Women Artists as<br />

Protagonists<br />

6.9.–2.2.<br />

6.9.–2.2.<br />

–ı 13.10.<br />

–ı 30.8.<br />

Galerie Boisserée, Drususgasse 7–11, *221 257 8519 Ralph Fleck –ı 12.10.<br />

Tom Hammick – Rückenfigur –ı 12.10.<br />

Kunstmuseum Lindau, Maximilianstr. 52, *8382 27 47 47 Christo und Jeanne-Claude –ı 13.10.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 139


Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a, *591 59 995 Larissa Fassler – Building Worlds 13.9.–22.12.<br />

Luckenwalde E-WERK Luckenwalde, Rudolf-Breitscheid-Straße 73, The Sustainable Institution –ı 30.11.<br />

*33714061780<br />

Magdeburg Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen,<br />

Sergiy Bratkov –ı 6.10.<br />

Regierungsstrasse 4–6<br />

Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5, *6131 126 936 Ari Benjamin Meyers – Always<br />

–ı 20.10.<br />

Rehearsing<br />

Mannheim Kunsthalle Mannheim, Moltkestrasse 9, *621 293 6413 Sarah Lucas – Sense of Human –ı 20.10.<br />

Vom Werk zum Display –ı 22.6.<br />

Reiss-Engelhorn-Museen, Zeughaus C5 Sachlich neu 22.9.–27.4.<br />

Marl Skulpturenmuseum Marl, Georg-Herwegh-Straße 67, Danylo Halkin, Gereon Krebber,<br />

–ı 13.10.<br />

*2365 992257<br />

Agata Michowska<br />

Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Harry Hachmeister – Haus der<br />

–ı 27.10.<br />

Gefühle<br />

Simon Kiessler – Play hard –ı 6.10.<br />

München Alte Pinakothek, Barer Straße 27 Alte Meister in Bewegung –ı 31.12.<br />

Rubens, Brueghel und die<br />

–ı 12.1.<br />

Blumenkranzmadonna<br />

Von Goya bis Manet –ı 31.12.<br />

Architekturmuseum der Technischen Universität,<br />

The Gift –ı 8.9.<br />

Arcisstrasse 21<br />

Die Neue Sammlung – The International Design Museum, Das Fahrrad –ı 22.9.<br />

Türkenstraße 15<br />

ERES Projects, Theresienstraße 48, *89 388 79 079<br />

Anna Hulačová – Let’s talk about 7.9.–6.12.<br />

pollination<br />

ERES Stiftung, Römerstrasse 15, *89 3887 9079 one step beyond 6.9.–19.10.<br />

–ı 23.2.<br />

Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1,<br />

*89 211 27 113<br />

Glamour und Geschichte – 40 Jahre<br />

P1<br />

Liliane Lijn – Arise Alive –ı 19.9.<br />

Luisa Baldhuber – Afterglow –ı 14.12.<br />

Martino Gamper – Sitzung –ı 27.10.<br />

MMMHaus – Meet Make Move –ı 11.9.<br />

Rebecca Horn –ı 12.10.<br />

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 Viktor&Rolf – Fashion Statements –ı 6.10.<br />

Lothringer 13 Halle, Lothringer Str. 13, *89 448 6961 Dirty Care 6.9.–19.10.<br />

Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a Andy Warhol & Keith Haring –ı 26.1.<br />

Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Abstrakte Horizonte –ı 8.9.<br />

Alfred Ehrhardt – Wind, Sand und<br />

–ı 8.9.<br />

Wasser<br />

Die Sammlung van de Loo –ı 8.9.<br />

Gutai –ı 8.9.<br />

ZEN 49 – zum 75. Jubiläum –ı 8.9.<br />

Städt. Galerie Lenbachhaus / Kunstbau,<br />

Cao Fei –ı 8.9.<br />

Luisenstrasse 33 / Königsplatz, *89 2333 2000<br />

foryouandyourcustomers, Liebigstraße 22 Daniel Man –ı 16.1.<br />

Kunstverein München, Galeriestrasse 4 Weaving Histories 7.9.–24.11.<br />

Smudajescheck Galerie, Schwindstr. 3 Ma Shuqing – Magic of the Hidden 6.9.–5.10.<br />

Münster LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10,<br />

*251 590 701<br />

Ali Eslami – Line of Sight<br />

–ı 8.12.<br />

Otto Mueller 20.9.–2.2.<br />

Neuss Skulpturenhalle, Lindenweg / Ecke Berger Weg Anna Viebrock 30.8.–21.4.<br />

Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Gleichklang in Autonomie –<br />

–ı 23.2.<br />

Hildegard und Erwin Heerich<br />

Gotthard Graubner – Im Zentrum<br />

–ı 3.11.<br />

die Farbe<br />

Nürnberg Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz, *911 240 2069 Tapetenwechsel –ı 1.9.<br />

Offenburg Städtische Galerie Offenburg, Amand-Goegg-Str. 2 Claudia & Julia Müller –ı 6.10.<br />

Oldenburg Edith-Russ-Haus, Katharinenstr. 23 Karolina Breguła –ı 29.9.<br />

140 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42, *7231 215 25 atmen & sehen –ı 29.9.<br />

Potsdam Das Minsk Kunsthaus, 17 Max-Planck-Straße Noah Davis 7.9.–5.1.<br />

Regensburg foryouandyourcustomers, Traubengasse 6 Hans Lankes –ı 12.12.<br />

Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14,<br />

*7121 303 2322<br />

Bernard Aubertin – Rouge et plus –ı 20.10.<br />

–ı 17.11.<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />

Spendhausstrasse 4, *7121 303 2322<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14,<br />

*7121 303 2322<br />

Aus der Sammlung – Skulptur und<br />

Druckgrafik<br />

Gude Schaal – Mein Weg in<br />

31.8.–26.1.<br />

die Malerei<br />

Simone Eisele – after Millet –ı 1.9.<br />

Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Niki de Saint Phalle, Sylvette<br />

David, Elvira Bach<br />

Schweinfurt Museum Georg Schäfer, Brückenstrasse 20 Tod und Teufel – Faszination<br />

des Horrors<br />

Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,<br />

*271 405 7710<br />

–ı 24.11.<br />

–ı 20.10.<br />

Philipp Timischl<br />

–ı 10.11.<br />

Shortcuts –ı 23.3.<br />

Sung Tieu –ı 10.11.<br />

Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 Lux Ore – Jill Kiddon –ı 6.10.<br />

Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 125 x Singen – Historische<br />

–ı 15.9.<br />

Ausstellung<br />

Krieg und Frieden – Otto Dix –ı 8.9.<br />

Marcus Schwier – Singen –ı 15.9.<br />

Stuttgart Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1,<br />

*711 / 216 196 00<br />

Frischzelle_30 – Simone Eisele<br />

–ı 22.9.<br />

Otto Herbert Hajek –ı 6.10.<br />

Sarah Morris 21.9.–9.2.<br />

Sommer der Künste –ı 26.1.<br />

Vom Werk zum Display –ı 2.11.<br />

Staatsgalerie, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Fotosommer Stuttgart <strong>2024</strong> –<br />

–ı 8.9.<br />

Transformation<br />

Klaus Staeck – Vorsicht Kunst! –ı 29.9.<br />

Sommer der Künste – Villa<br />

–ı 1.1.<br />

Massimo zu Gast in Stuttgart<br />

This is Tomorrow –ı 31.12.<br />

Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87, *711 605 584 Jürgen Paas 22.9.–7.11.<br />

Kunst aus Stuttgart –ı 5.9.<br />

Tübingen Kunsthalle Tübingen, Philosophenweg 76 Kunstschätze –ı 15.9.<br />

Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1,<br />

*731 161 4360<br />

Völklingen Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Rathausstraße 75–79,<br />

*6898 9100 100<br />

Museum neu buchstabiert<br />

Wolfram Ullrich – Überwindung der<br />

Schwerkraft<br />

–ı 27.10.<br />

–ı 29.9.<br />

Man & Mining<br />

–ı 1.9.<br />

Urban Art Biennale –ı 10.11.<br />

Weil am Rhein Vitra Design Museum, Charles-Eames-Strasse 1 Transform! –ı 1.9.<br />

Weilburg fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938,<br />

Bericht aus Bonn – Klaus Graubner –ı 31.12.<br />

Friedrich-Ebert-Straße 7a<br />

Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1, *5361 26 690 Firelei Báez –ı 13.10.<br />

Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8, *202 563 6231 Lothar Baumgarten – Land of the<br />

–ı 1.9.<br />

Spotted Eagle<br />

Nicht viel zu sehen – Wege der<br />

–ı 1.9.<br />

Abstraktion 1920 bis heute<br />

Würzburg Museum im Kulturspeicher, Oskar-Laredo-Platz 1 24! – Fragen an die Konkrete<br />

Gegenwart<br />

–ı 22.9.<br />

↗ Events auf artlist.net<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 141


Frankreich *0033<br />

Aix-en- Hôtel de Caumont – Centre d’Art, 3, rue Joseph Cabassol Bonnard et le Japon –ı 6.10.<br />

Provence<br />

Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 Julia Spínola – Même mot –ı 15.9.<br />

Annecy Fondation Salomon Art Contemporain, 34 avenue de Anima – Quand le dessin s’anime –ı 12.10.<br />

Loverchy, *4 5002 8752<br />

L’Abbaye – Espace d’art contemporain, 15 Chemin de Iris Levasseur –ı 17.12.<br />

l’Abbaye<br />

Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 Stephen Felton – Bugaboo Voodoo –ı 30.9.<br />

Arles Fondation Vincent Van Gogh, 35, rue du docteur Fanton Van Gogh et les étoiles –ı 8.9.<br />

L’AIRE – centre d’art, 25 Rue Porte de Laure Last Paradise –ı 29.9.<br />

ENSP – École nationale supérieure de la photographie, Laurent Montaron –ı 29.9.<br />

Avenue Victor Hugo, 30<br />

Les Rencontres d’Arles, 10, rond point des Arènes<br />

Rencontres de la Photographie<br />

–ı 22.9.<br />

Arles <strong>2024</strong><br />

Aubenas Le Château – Centre d’Art Contemporain et du Patrimoine Inauguration – Habiter le Monde –ı 13.10.<br />

d’Aubenas, Place De L’hôtel De Ville<br />

Aubervilliers Ygrec ENSAPC, 29 Rue Henri Barbusse Marianne Mispelaëre 18.9.–19.11.<br />

Avignon Palais des Papes, Pl. du Palais des Papes Miss.Tic – À la vie, à l’amor –ı 5.1.<br />

Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts / Passage des arts 2,<br />

*381 878740<br />

Esther Ferrer – Un minuto más<br />

–ı 27.10.<br />

La Ribot, Attention, on danse ! –ı 27.10.<br />

Bordeaux CAPC, Entrepot Lainé, 7, rue Ferrière Nina Beier – Auto –ı 8.9.<br />

Musée des Beaux-Arts Bordeaux, 20, cours d’Albret Valérie Belin –ı 28.10.<br />

Caen FRAC Basse-Normandie, 9, rue Vaubenard Lily van der Stokker – I am here –ı 22.12.<br />

Église Saint-Nicolas, Rue Saint-Nicolas, 23 Sean Scully –ı 22.9.<br />

Musée-mine départemental, Avenue De Saint-Sernin, 20<br />

–ı 4.12.<br />

Cagnac-les-<br />

Mines<br />

Julie Saclier – À l’ombre de<br />

nos sommeils<br />

Cannes Suquet des Artistes, Rue Saint-Dizier 7, *4 970 645 21 Julien des Monstiers –ı 22.9.<br />

Chamarande Centre artistique et culturel, 38, rue du Commandant Laurie Charles – Le vacarme<br />

–ı 22.9.<br />

Arnoux<br />

du coeur<br />

Cherbourg- Le Point du Jour, 109, av. de Paris, *9923 La couleur est la lumière –ı 1.9.<br />

Octeville<br />

Châteaudun Château de Châteaudun, Place Jehan De Dunois Suzanne Husky –ı 3.11.<br />

Clamart Fondation Arp, 21, rue des Châtaigniers Esprit d’atelier, arp et taeuber,<br />

–ı 24.11.<br />

vivre et créer<br />

Clermont- FRAC Auvergne, 6 rue du Terrail Laura Henno –ı 3.11.<br />

Ferrand<br />

Céret Musée d’Art Moderne Céret, 8, Boulevard Maréchal Joffre Max Jacob – le cubisme fantasque –ı 1.12.<br />

Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Raphaele Vogel –ı 20.12.<br />

Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Isabella Ducrot – Profusione –ı 8.9.<br />

–ı 6.10.<br />

Douchy-les-<br />

Mines<br />

Centre Régional de la Photographie Nord pas-de-Calais,<br />

Place des Nations<br />

Anne-Marie Filaire – Terres<br />

troubles<br />

Dunkerque FRAC Grand Large, 503 Av des Bancs de Flandres José Loureiro – Croque-couleur –ı 1.9.<br />

LAAC – Lieu d’Art et d’Action contemporaine,<br />

Gérard Duchêne – L’Appel du large –ı 13.10.<br />

Jardin des sculptures<br />

Enghien- Centre des Arts, 12–16, rue la Libération Encoder l’Espace 18.9.–5.1.<br />

les-Bains<br />

Flassans- Commanderie de Peyrassol, Chemin de Peyrassol Bertrand Lavier –ı 3.11.<br />

sur-Issole<br />

Hauterives Palais Idéal du Facteur Cheval, 8 Rue du Palais Idéal Lee Miller / Claire Tabouret –ı 11.11.<br />

Hyères<br />

La Banque, musée des Cultures et du Paysage,<br />

Miró –ı 24.11.<br />

14 Avenue Joseph Clotis<br />

Villa Noailles, Montée Noailles<br />

La Peinture de Marie-Laure de<br />

–ı 12.1.<br />

Noailles<br />

Hyères CN Villa Carmignac, Île de Porquerolles, *170 02 33 26 The Infinite Women –ı 3.11.<br />

Ile de Vassivière Centre International d’Art et du Paysage, Diplomaties terrestres –ı 5.11.<br />

142 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Jumièges Abbaye de Jumièges, 24, rue Guillaume le Conquérant Laurent Grasso – Clouds theory –ı 29.9.<br />

Landerneau Fonds Hélène & Edouard Leclerc, 71 Rue de la Fontaine Henri Cartier-Bresson –ı 5.1.<br />

Blanche, Rue des Capucins<br />

Le Mans Musée de Tessé, Avenue De Paderborn, 2 Iris Levasseur –ı 5.1.<br />

Lens Musée du Louvre-Lens, 99, rue Paul Bert, *3 2118 6262 Exils 25.9.–20.1.<br />

Lille Institut pour la photographie, 11 rue de Thionville L’automne à l’Institut –ı 24.12.<br />

Lyon Musée d’art contemporain Lyon, 81, quai Charles de Gaulle L’œil vérité –ı 2.12.<br />

Lyon Biennial, Rue Challemel-Lacour 65 17 e biennale de Lyon 21.9.–5.1.<br />

Lémeré Château du Rivau, 9 Rue du Château Effervescences au Château<br />

–ı 11.11.<br />

du Rivau<br />

L’Isle-sur- Villa Datris, 7, avenue des 4 Otages Anne Wenzel –ı 3.11.<br />

la-Sorgue<br />

Marseille Musée des civilisations de l’Europe et de la Mediterranée, Paradis Naturiste –ı 9.12.<br />

Espace Georges Henri Rivière<br />

Metz<br />

Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme Katharina Grosse<br />

–ı 24.2.<br />

CS 90490<br />

Voir / Le temps / En couleurs –ı 18.11.<br />

Montpellier FRAC Occitanie Montpellier, 4–6, rue Rambaud Anna Solal –ı 12.10.<br />

MOCO, Montpellier Contemporain, Rue Yéhudi Ménuhin 130 Kader Attia – Descente au paradis –ı 22.9.<br />

Musée Fabre, 39, bvd. Bonne Nouvelle Jean Hugo – le regard magique –ı 13.10.<br />

Mouans-<br />

Sartoux<br />

Mougins<br />

Espace de l’Art Concret, Château de Mouans<br />

FAMM (Femmes Artistes du Musée de Mougins),<br />

Rue du Commandeur 32<br />

Francis Bacon<br />

–ı 5.1.<br />

herman de vries –ı 5.1.<br />

Point, ligne, surface de lumière –ı 5.1.<br />

Gruppenausstellung –ı 21.10.<br />

Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Darra-Zahra-Jabal –<br />

–ı 27.10.<br />

Younes Rahmoun<br />

Shed-Shade – Elsa Tomkowiak –ı 15.9.<br />

Nantes HAB / Hangar à Bananes, Quai des Antilles 21 Caroline Mesquita –ı 29.9.<br />

Le Lieu Unique, 2, rue de la biscuiterie Lauren Lee McCarthy –ı 8.9.<br />

Le voyage à Nantes, 1 / 3 rue Crucy 13 ème édition du Voyage à Nantes –ı 8.9.<br />

Centre d’art contemporain Zoo, Rue Lamoricière, 12 Céleste Richard Zimmermann –ı 26.10.<br />

Nice Musée National Marc Chagall, av. Docteur Ménard Chagall politique – Le Cri de liberté –ı 16.9.<br />

Nogent-sur-<br />

Marne<br />

Maison d’Art Bernard Anthonioz, Rue Charles VII 16,<br />

*1 48 71 90 07<br />

S’print 5.9.–15.12.<br />

Noisy-le-Sec La Galerie, 1, rue Jean Jaurès Jonathas de Andrade –ı 30.11.<br />

Paris Bourse de Commerce, 2 Rue de Viarmes Le monde comme il va –ı 2.9.<br />

Centre Pompidou, Place Georges Pompidou, *1 4478 1233 Roberta González –ı 9.3.<br />

Fondation Cartier, 261, blvd Raspail, *1 4218 5651 Matthew Barney – Secondary –ı 8.9.<br />

–ı 15.9.<br />

Fondation Henri Cartier-Bresson, Rue des Archives 79,<br />

*1 40 61 50 50<br />

Stephen Shore – Véhiculaire &<br />

Vernaculaire<br />

Fondation Louis Vuitton, 8, av. du Mahatma Gandhi,<br />

Henri Matisse, Ellsworth Kelly –ı 9.9.<br />

*1 4069 9600<br />

Institut Giacometti, 5, rue Victor Schoelcher, *1 4454 5244 Alberto Giacometti –ı 3.11.<br />

Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci, Ėglė Budvytytė 26.9.–23.2.<br />

*1 5319 8410<br />

mahJ – musée d’art et d’histoire du Judaïsme,<br />

Jérôme Zonder –ı 27.10.<br />

Hôtel de Saint-Aignan<br />

Maison Européenne de la Photographie, 5 / 7 Rue de Fourcy Thomas Mailaender –ı 29.9.<br />

Musée d’Art et d’Histoire de l’Hôpital Sainte-Anne,<br />

Jean Crampilh-Broucaret 11.9.–27.4.<br />

1 rue Cabanis, *1 45 65 86 96<br />

Musée d’Orsay, 62, rue de Lille Le jour des peintres 19.9.–19.9.<br />

Musée du quai Branly, 37, quai Branly Myriam Mihindou –ı 10.11.<br />

Musée Picasso Paris, 5, rue de Thorigny, *1 4271 2521 Picasso Iconophage –ı 22.9.<br />

Le Bal, 6, Impasse de la Défense Yasuhiro Ishimoto –ı 17.11.<br />

Poitiers Le Confort Moderne, 185, fbg du pont-neuf, *5 4946 0808 Vues & données II 20.9.–15.12.<br />

Reims FRAC Champagne-Ardenne, 1, Place Museux Milk –ı 8.9.<br />

Rennes Frac Bretagne Rennes, 19, avenue André Mussat CS 81123 Arpenter le monde –ı 22.9.<br />

AGENDA // FRANKREICH 143


Rochechouart<br />

Musée départemental d’art contemporain,<br />

Place du Château<br />

Natsuko Uchino<br />

–ı 15.9.<br />

Pélagie Gbaguidi – Murmurations –ı 15.12.<br />

Romainville Fondation Fiminco, 43 Rue de la Commune de Paris Coller l’oreille aux colimaçons 7.9.–3.11.<br />

Roubaix Musée d’art et d’industrie – La Piscine, 26, rue des<br />

Paul Hémery – la lumière en liberté –ı 1.9.<br />

Champs – 23, rue de l’Espérance<br />

Rouen Musée des beaux-arts Rouen, Square Verdrel David Hockney – Normandism –ı 22.9.<br />

Saint-Louislès-Bitche<br />

Musée du cristal Saint-Louis, Rue Coetlosquet,<br />

Patrick Faigenbaum –ı 29.12.<br />

*8706 4004<br />

Saint-Nazaire Le Grand Café, Place des quatres z’Horloges Katharina Grosse –ı 24.2.<br />

Saint-Ouenl’Aumône<br />

Saint-Paulde-Vence<br />

Sottevillelès-Rouen<br />

L’Abbaye de Maubuisson, rue Richard de Tour<br />

Sentience, écouter le parfum<br />

–ı 1.9.<br />

de la couleur<br />

Fondation CAB Saint-Paul-de-Vence, Chemin des Trious Edith Dekyndt –ı 27.10.<br />

FRAC Haute-Normandie, 3, place des Martyrs-de-la-<br />

Résistance<br />

Francis Baudevin –ı 22.9.<br />

Sète MIAM, 23, quai Maréchal de Lattre de Tassigny Beaubadugly –ı 10.3.<br />

Sérignan Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage Fortuna –ı 22.9.<br />

Tours Château de Tours, 25 avenue André Malraux Juliette Agnel –ı 10.11.<br />

Versailles Château de Versailles, Place d’Armes Eva Jospin –ı 29.9.<br />

Villeneuve LaM, 1, Allée du Musée, *3 2019 6870 Marisa Merz –ı 22.9.<br />

d’Ascq<br />

Vitry-sur-Seine MAC / VAL Musée d’art contemporain, Place de<br />

Humain Autonome – Déroutes –ı 22.9.<br />

la Libération<br />

Wattwiller Fondation François Schneider, 27 rue de la<br />

Aqua Terra –ı 22.9.<br />

Première Armée<br />

Yvetot Galerie Duchamp, Ecole municipale d’arts plastiques Marc Desgrandchamps –ı 22.9.<br />

Italien *0039<br />

Alessandria Palazzo del Monferrato, Via S. Lorenzo 21 Alessandria Preziosa –ı 6.10.<br />

Aosta Centro Saint Benin, Via Bonifacio Festaz 27 Sguardi di intesa –ı 22.9.<br />

Bard Forte di Bard, Cerntro, AO, *125 833 811 China –ı 17.11.<br />

Bergamo Palazzo della Ragione Bergamo, Piazza Vecchia 8A, BG Sonia Boyce –ı 22.9.<br />

GAMeC, Via San Tomaso, 53 Lin May Saeed –ı 22.9.<br />

Massi Erratici –ı 22.9.<br />

Pensare come una montagna –ı 22.9.<br />

Una Galleria, Tante Collezioni –ı 11.1.<br />

Bologna Fondazione Artistica Collegio Venturoli,<br />

New Spaces | New Entries –ı 8.12.<br />

Via Centotrecento 4, BO<br />

Palazzo d’Accursio, Piazza Maggiore, 6 Ludovico e Annibale Carracci –ı 22.9.<br />

Raccolta Lercaro, 57 Via Riva di Reno, BO Antonio Violetta –ı 15.9.<br />

Biblioteca Salaborsa, Piazza Del Nettuno, 3, BO When they see us 17.9.–28.9.<br />

Bolzano Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19,<br />

BZ, *471 971 626<br />

Under the Spell of Duchamp<br />

–ı 28.12.<br />

I just don’t like eggs! –ı 22.2.<br />

Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ, *471 223 413 Ezio Gribaudo –ı 1.9.<br />

Piccolo Museion – Cubo Garutti –ı 1.9.<br />

Renaissance –ı 1.9.<br />

Brescia Museo di Santa Giulia, Via Musei 81 / b Giuseppe Bergomi –ı 1.12.<br />

Civitella La Serpara, Loc. Serpara 2, SP 5, KM 26, VT 40 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />

d’Agliano<br />

Codroipo Villa Manin, Piazza Manin 10 Michelangelo Pistoletto –ı 31.12.<br />

Dro Centrale Fies, 1 Via Fies, TN Material Self –ı 21.9.<br />

Faenza Museo int. delle Ceramiche, Viale Baccarini 19 Gio Ponti – Ceramiche 1922–1967 –ı 13.10.<br />

Fasano Ex IMARFA, Strada Provinciale 90, BR Michelangelo Pistoletto –ı 20.10.<br />

Firenze Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria Ritorni – Da Modigliani a Morandi –ı 15.9.<br />

Novella 10<br />

Palazzo Medici Riccardi, Via Camillo Cavour 1, FI L’Incanto di Orfeo –ı 8.9.<br />

BASE Progetti per L’Arte, Via San Niccolo 18r, FI Luisa Lambri –ı 8.9.<br />

144 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1 Alfabeto del Contemporaneo –ı 1.9.<br />

Davide Maria Coltro –ı 1.9.<br />

Fashion Illustration –ı 1.9.<br />

Vittorio Tavernari –ı 1.9.<br />

Genova Museo Del Mare Galata, Calata Ansaldo De Mari 1, GE Biennale Le latitudini dell’arte<br />

–ı 8.9.<br />

<strong>2024</strong><br />

Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9 Modernità di un sentimento –ı 1.9.<br />

Lecco Palazzo delle Paure, Piazza XX Settembre, LC Milano Anni ‘60 –ı 24.11.<br />

Milano Fabbrica del Vapore, Via Giulio Cesare Procaccini 45, MI Small is Beautiful –ı 22.9.<br />

Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, MI Pino Pascali –ı 23.9.<br />

Fondazione Prada Osservatorio, Galleria Vittorio<br />

Miranda July – New Society –ı 14.10.<br />

Emanuele II, MI<br />

Galleria d’Arte Moderna Milano, Via Palestro 16, MI Furla Series – Kelly Akashi 13.9.–8.12.<br />

ICA Milano, Via Orobia 26, MI, *375 532 48 06 Olympia Scarry – Microwave Sky –ı 24.11.<br />

MUDEC, Via Tortona 56, MI Exposure –ı 8.9.<br />

Vincent van Gogh –ı 28.9.<br />

Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, MI,<br />

*2 3646 1394<br />

Edward Munch<br />

14.9.–26.1.<br />

Pablo Picasso 20.9.–2.2.<br />

Valerio Adami –ı 22.9.<br />

Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Saodat Ismailova 12.9.–12.1.<br />

Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Alessandro Mendini –ı 13.10.<br />

Gae Aulenti –ı 12.1.<br />

MEET Digital Culture Center, 2 Viale Vittorio Veneto, MI John Sanborn –ı 8.9.<br />

Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI,<br />

*2901 0068<br />

Federico Tosi – Bonsai Riot<br />

–ı 21.9.<br />

Uwe Wittwer, Slawomir Elsner 26.9.–16.11.<br />

Orani Museo Nivola, Via Gonare, 2, NU Nairy Baghramian –ı 3.11.<br />

Ortisei Biennale Gherdëina, 8 Pontives, BZ Biennale Gherdëina 9 –ı 1.9.<br />

Padova Fondazione Alberto Peruzzo, Via Dante 63, Nuova<br />

Fabrizio Plessi –ı 13.10.<br />

Sant’Agnese, PD<br />

Palermo Museo regionale d’Arte Moderna e Contemporanea di Flavio Favelli –ı 8.9.<br />

Palermo, Corso Calatafimi, 217, PA<br />

Palazzo Branciforte, Via Bara all’Olivella 2 William Kentridge –ı 12.10.<br />

Palma di Mandranova, Contrada Mandranova, AG, *393 986 2169 Beat Zoderer – Rosso non c’è –ı 7.9.<br />

Montechiaro<br />

Perugia Galleria Naz. dell’Umbria, Corso Vannucci Fulvio Roiter –ı 13.10.<br />

Prato<br />

–ı 29.9.<br />

Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277, PO,<br />

*574 5317<br />

Colorescenze – Artiste, Toscana,<br />

Futuro<br />

Museo del Tessuto di Prato, Via Puccetti, 3, PO Walter Albini –ı 22.9.<br />

Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66, *522 382 484 Anna Conway –ı 15.9.<br />

Musei Civici di Reggio Emilia, Via Lazzaro Spallanzani 1 Luigi Ghirri –ı 2.3.<br />

Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO, *11 956 522 La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />

Paolo Pellion di Persano –ı 8.9.<br />

Rossella Biscotti –ı 25.11.<br />

Roma Casa di Goethe, Via del Corso 18, RM, *650 412 25 Jahre «Casa di Goethe» in Rom –ı 31.12.<br />

intervenzioni – Interventionen<br />

The Uncany House –ı 1.9.<br />

Chiostro del Bramante, Via della Pace, RM, *6880 9035 Emotion –ı 31.8.<br />

Galleria Borghese, Piazzale Scipione Borghese 5, RM Louise Bourgeois – Ricordati di me –ı 15.9.<br />

Galleria d’Arte Moderna Roma, 24 Via Francesco Crispi Arte di frontiera –ı 3.11.<br />

Emilio Isgrò – Protagonista <strong>2024</strong> –ı 31.12.<br />

Estetica della deformazione –ı 1.1.<br />

La poesia ti guarda –ı 15.9.<br />

MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo,<br />

Via Guido Reni 2, RM, *7350<br />

Ambiènte Archìvio<br />

–ı 20.10.<br />

Inside Other Spaces –ı 20.10.<br />

La visione astratta –ı 3.11.<br />

Nuove avventure sotterranee –ı 25.9.<br />

Passeggiate Romane –ı 10.11.<br />

AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 145


Rovereto<br />

Premio italiano di Architettura<br />

–ı 29.9.<br />

<strong>2024</strong><br />

rhinoceros gallery, 19 Via dei Cerchi, RM Fortunato Depero – futurBella –ı 30.11.<br />

MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea,<br />

Corso Bettini 43<br />

Arte e Fascismo<br />

–ı 1.9.<br />

Pietro Gaudenzi –ı 1.9.<br />

Poetry in the box –ı 1.9.<br />

Sabbioneta Degli Antichi Gallery, Via Galleria 5, MN Georg Baselitz –ı 24.11.<br />

San Gimignano Galleria Continua, via del castello 11 Ai Weiwei, Zhanna Kadyrova,<br />

–ı 15.9.<br />

The Citrus Project<br />

Torino<br />

Camera – Centro Italiano per la Fotografia,<br />

Bar Stories on Camera<br />

–ı 6.10.<br />

Via delle Rosine 18<br />

Margaret Bourke-White –ı 6.10.<br />

Fondazione Merz, Via Limone 24 Dia Beacon –ı 20.11.<br />

Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Diana Anselmo –ı 13.10.<br />

Fly on the Wall – Danielle McKinney –ı 13.10.<br />

Mohammed Sami –ı 13.10.<br />

The Otolith Group –ı 13.10.<br />

Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31, TO,<br />

*11 562 9911<br />

Italo Cremona<br />

–ı 15.9.<br />

Jacopo Benassi –ı 1.9.<br />

PAV – Parco Arte Vivente, Via Giordano Bruno 31 Marko Tadić – Heliopolis –ı 20.10.<br />

Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18 / D, TO, *11 429 0085 Davide Mineo 9.9.–19.10.<br />

Tremmezina Villa Carlotta, 2 Via Regina, CO L’Olimpo sul lago –ı 30.9.<br />

Urbino<br />

Galleria Nazionale delle Marche, Piazza Del Rinascimento, Federico Barocci –ı 6.10.<br />

13, PU<br />

Venezia Arsenale, Campo Arsenale Massimo Bartolini –ı 24.11.<br />

Complesso dell’Ospedaletto, 6691 Barbaria de le Tole, VE Nebula –ı 24.11.<br />

Espace Louis Vuitton, 1353 Calle Ridotto, VE Ernest Pignon-Ernest –ı 24.11.<br />

Fondazione Bevilacqua La Masa, Galleria di Piazza<br />

Betsabeé Romero –ı 1.9.<br />

San Marco 71 / c<br />

Fondazione Emilio e Annabianca Vedova, Dorsoduro 46 Amendola – Burri, Vedova, Nitsch –ı 24.11.<br />

Eduard Angeli –ı 24.11.<br />

Fondazione Giorgio Cini, Isola di San Giorgio Maggiore Chameleon, a Universal Everything 6.9.–8.9.<br />

project<br />

Fondazione Prada Venezia, Ca’ Corner della Regina,<br />

Christoph Büchel – Monte di Pietà –ı 24.11.<br />

Santa Croce 2215, VE<br />

Fondazione Querini-Stampalia, Castello 5252 A World of Many Worlds –ı 24.11.<br />

Yoo Youngkuk –ı 24.11.<br />

Galleria dell’Accademia Venezia, Campo de la Carità 1050, Willem de Kooning e l’Italia –ı 15.9.<br />

VE, *41 522 2247<br />

Giardini, Corderia dell’ Arsenale Stranieri Ovunque –ı 24.11.<br />

Le Stanze del Vetro, Isola di San Giorgio Maggiore 1<br />

Il Vetro di Murano e la Biennale<br />

–ı 24.11.<br />

di Venezia<br />

Le Stanze della Fotografia, Fondamenta San Giovanni, VE Helmut Newton – Legacy –ı 24.11.<br />

Museo Correr, Piazza San Marco 52 La Via della Scrittura –ı 15.10.<br />

Museo del vetro, Fondamenta Giustinian, 8 Federica Marangoni –ı 24.11.<br />

Padiglione Svizzero, Giardini di Castello, VE Super Superior Civilizations –ı 24.11.<br />

Palazzo Bonvicini – Fondation Valmont, 2161 Calle Agnello Ulysses – We Are All Heroes –ı 23.2.<br />

Palazzo Diedo, Fondamenta Trapolin, Cannaregio 2386, VE Janus –ı 24.11.<br />

Palazzo Fortuny, San Beneto / 3780 San Marco, VE Eva Jospin –ı 14.11.<br />

Palazzo Grassi, San Samuele 3231 Julie Mehretu –ı 6.1.<br />

Palazzo Mocenigo, Santa Croce 1992 Carla Tolomeo –ı 24.11.<br />

Marco Polo –ı 30.9.<br />

Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro Jean Cocteau, Jean Cocteau. –ı 16.9.<br />

Procuratie Vecchie, 119 Piazza San Marco, VE A World of Potential –ı 28.4.<br />

Andrzej Wróblewski (1927–1957) –ı 24.11.<br />

Robert Indiana –ı 24.11.<br />

Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Pierre Huyghe –ı 24.11.<br />

Salone Verde, Sestiere Santa Croce 2258, Calle della Regina Cosmic Garden –ı 24.11.<br />

146 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Venezia /<br />

Murano<br />

Liechtenstein *0423<br />

Spazio Berlendis, Calle Berlendis, VE Ydessa Hendeles – Grand Hotel –ı 24.11.<br />

Arsenale Institute for Politics of Representation,<br />

William Kentridge – Self-Portrait –ı 24.11.<br />

Riva Dei Sette Martiri, Castello 1430 / A, VE<br />

as a Coffee-Pot<br />

Ca’Foscari, Dorsoduro Daniele Calabi –ı 14.10.<br />

Ca’Pesaro, Santa Croce 2076 Armando Testa –ı 15.11.<br />

Chiara Dynys –ı 15.11.<br />

Istituto Santa Maria della Pietà, Calle Larga De Castelo,<br />

3701, VE<br />

Above Zobeide<br />

–ı 24.11.<br />

Peter Hujar –ı 24.11.<br />

La Biennale di Venezia, Giardini – Arsenale La Biennale di Venezia <strong>2024</strong> –ı 24.11.<br />

Museo di Palazzo Grimani, Ramo Grimani, 4858<br />

Karine N’guyen Van Tham,<br />

–ı 24.11.<br />

Parul Thacker<br />

Palazzo Cavalli Franchetti, Campo Santo Stefano 2847 Breasts (Seno) –ı 24.11.<br />

Palazzo delle Prigioni, Castello, 4209 (San Marco) Yuan Goang-Ming – Everyday War –ı 24.11.<br />

Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE I mondi di Marco Polo –ı 29.9.<br />

Tanarte, Castello 2125, VE Elias Sime –ı 24.11.<br />

Berengo Centre for Contemporary Art and Glass,<br />

Glasstress 8½ –ı 24.11.<br />

Campiello della Pescheria<br />

Vaduz<br />

Luxemburg *0352<br />

Luxemburg<br />

Monaco *0377<br />

Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />

Städtle 32, *235 0300<br />

Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077<br />

MUDAM / Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />

Eechelen, *4537 851<br />

Artist’s Choice – Bethan Huws<br />

–ı 1.9.<br />

Barry Le Va – In a State of Flux –ı 29.9.<br />

Die ganze Palette –ı 27.10.<br />

Im Kontext der Sammlung –<br />

20.9.–9.2.<br />

Georgia Sagri<br />

Visarte Liechtenstein –<br />

–ı 6.10.<br />

Triennale <strong>2024</strong><br />

Visarte Liechtenstein – Triennale<br />

–ı 6.10.<br />

<strong>2024</strong> – Strömungskräfte<br />

Agnieszka Kurant<br />

–ı 5.1.<br />

Jason Dodge –ı 8.9.<br />

Radical Software 20.9.–2.2.<br />

Xanti Schawinsky –ı 5.1.<br />

Monaco Grimaldi Forum Monaco, 10 av. Pincesse Grace Turner, le sublime héritage –ı 1.9.<br />

Villa Paloma, 54, blv. du Jardin Exotique, *98 981 962 Miquel Barceló – océanographe –ı 13.10.<br />

Villa Sauber, 17 Avenue Princesse Grace Pasolini en clair-obscur –ı 29.9.<br />

Norwegen *0047<br />

Oslo OsloBiennale, Myntgata 2 OsloBiennale –ı 31.12.<br />

Österreich *0043<br />

Bregenz Kunsthaus Bregenz, Karl-Tizian-Platz, *5574 485 940 Anne Imhof – Wish You Were Gay –ı 22.9.<br />

Dornbirn Flatz Museum – Zentrum für Photographie,<br />

No Limits – Körper, Performance & –ı 12.10.<br />

Marktstrasse 33, 2. Stock, *5572 306 4839<br />

Photographie<br />

Schuldig – Nicht Schuldig –ı 12.10.<br />

foryouandyourcustomers, 6 / 4 Marktstraße Ilse Aberer –ı 31.8.<br />

Marbod Fritsch –ı 31.8.<br />

Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9, *5572 55 044 Angela Glajcar – Flashback –ı 1.12.<br />

Graz Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Günter Brus – Ein irrer Wisch –ı 6.10.<br />

Janz Franz –ı 27.10.<br />

Halle für Kunst Steiermark, Burgring 2, *316 740 084 Every Romance Is a Repair –<br />

–ı 1.9.<br />

Isabel Lewis, Dirk Bell<br />

Franz Kapfer: Atlanten –ı 1.9.<br />

AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / NORWEGEN / ÖSTERREICH 147


Lustenau — Philipp Fleischmann,<br />

DOCK 20 © ProLitteris<br />

Wien — Max Kurzweil, Wien Museum.<br />

Foto: B. und P. Kainz<br />

Krems<br />

Zeit Kunst Niederösterreich Krems,<br />

Monocolor – Screen – Space –ı 10.11.<br />

Dominikanerkirche / Körnermarkt 14<br />

Linz galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36 aircube 5 selection 2014–2018 –ı 30.9.<br />

Jorge Adrian Pruna Ginesta –ı 31.10.<br />

Lustenau Dock 20 – Kunstraum und Sammlung Hollenstein,<br />

Philipp Fleischmann 7.9.–7.12.<br />

Pontenstrasse 20<br />

Salzburg Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 296 Anti / Körper –ı 28.9.<br />

Lillian Birnbaum, Heidi Harsieber –ı 28.9.<br />

Wien Albertina Modern, Karlsplatz 5 Eva Beresin – Thick Air –ı 15.9.<br />

Wien Museum, Karlsplatz 8 Klimt, Stuck, Liebermann –ı 13.10.<br />

Wiener Aktionismus Museum, Weihburggasse, 26 Was ist Wiener Aktionismus? –ı 31.1.<br />

foryouandyourcustomers, Köstlergasse 6–8 Käthe Schönle –ı 26.9.<br />

Serbien *0381<br />

Pančevo National Museum Pančevo, Trg kralja Petra I 7 Dieter Mammel – Lifeline –ı 28.9.<br />

Spanien *0034<br />

Almería<br />

Centro Andaluz de la Fotografía, 9 Calle Pintor Díaz<br />

Molina, AL<br />

Juan Manuel Díaz Burgos<br />

–ı 8.9.<br />

Susana Girón – Unlimited Youth –ı 8.9.<br />

Badajoz Meiac, C. Museo, s / n, BA Raúl Belinchòn –ı 1.12.<br />

Barcelona Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas Desde la frontera<br />

–ı 8.9.<br />

6–8, B, *93 476 8600<br />

Horizonte y límite –ı 1.9.<br />

Centre Cultural Tecla Sala, Avinguda de J. Tarradellas, 44 Archive in / as Storm –ı 15.9.<br />

Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 Màquines del temps –ı 8.9.<br />

Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5, B,<br />

*93 306 4100<br />

Agnès Varda<br />

–ı 8.12.<br />

Suburbia –ı 8.9.<br />

Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, B, *93 487 0315 Antoni Tàpies – La pràctica de l’art –ı 12.1.<br />

Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, B, *93 443 9470 Danielle Brathwaite-Shirley –ı 20.10.<br />

Joaquim Gomis –ı 10.11.<br />

Tuan Andrew Nguyen –ı 24.9.<br />

KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, B,<br />

*932 723 180<br />

La Virreina Centre de la Imatge, La Rambla 99, B,<br />

*93 316 1000<br />

Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1, B,<br />

*93 412 0810<br />

Louis Stettner<br />

Paz Errázuriz<br />

–ı 15.9.<br />

–ı 15.9.<br />

Jeff Wall – Contes possibles<br />

–ı 13.10.<br />

Raisa Maudit –ı 13.10.<br />

Jordi Colomer<br />

–ı 24.9.<br />

Mari Chordà –ı 12.1.<br />

Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Adolf Fargndi –ı 20.10.<br />

Suzanne Valadon –ı 1.9.<br />

Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, B,<br />

*93 319 6902<br />

Ana Mas Projects, Carrer D’isaac Peral, 7, L’Hospitalet de<br />

Llobregat, B<br />

Bernard Plossu<br />

Fernande Olivier<br />

–ı 15.9.<br />

–ı 6.10.<br />

Michael Lawton – Enodia<br />

19.9.–31.10.<br />

Rita Sala –ı 6.9.<br />

Carles Taché, Consell de Cent, 290 Cristina Krah –ı 6.9.<br />

148 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Lúa Coderch 19.9.–9.11.<br />

Paula Artés –ı 3.9.<br />

Galería Zielinsky, 10 Passatge de Mercader, B Claudio Goulart 19.9.–22.9.<br />

Marina Camargo –ı 6.9.<br />

Manifesta 15 Barcelona, verschiedene Standorte, B Manifesta 15 Barcelona 8.9.–24.11.<br />

Mayoral Espai d’Art, Plaça Major, 23 Alícia Vogel –ı 6.9.<br />

Mirador Torre Glòries, Avinguda Diagonal 211, B Tomás Saraceno –ı 31.12.<br />

ProjecteSD, Passatge Mercader 8, B, *93 488 1360 Jochen Lempert 19.9.–22.9.<br />

RocioSantaCruz, 627 Gran Via de les Corts Catalanes, B Guillem Coma –ı 3.9.<br />

Senda, 32 Carrer de Trafalgar, B Gino Rubert 19.9.–9.11.<br />

Barcelona Suburbia Contemporary, Carrer de Valencia, 345, B Gianluca Iadema 19.9.–22.9.<br />

Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Artistas en residencia 2023 / 24 –ı 8.9.<br />

Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Anthony McCall – Split Second –ı 10.11.<br />

Martha Jungwirth –ı 22.9.<br />

Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2<br />

Eduardo Chillida – Godofredo<br />

–ı 21.10.<br />

Ortega Muñoz<br />

Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s / n. Jonathan Hammer –ı 29.9.<br />

Lorena Amorós –ı 29.9.<br />

Castellón Espai d’Art Contemporani, Carrer Prim s / n, CS Chicks on Speed – Utopia 13.9.–29.12.<br />

Coruña Fundación Luis Seoane, San Francisco, s / n. La táctica del colibrí –ı 13.10.<br />

Victoria Gil – Coser el río –ı 1.9.<br />

Cuenca Fundación Antonio Pérez, Calle de Julián Romero 20 Carmen Álvarez-Coto –ı 29.9.<br />

Keiko Mataki –ı 29.9.<br />

Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Jordi Teixidor – Obra sobre papel –ı 22.9.<br />

Cáceres<br />

Gijón<br />

Centro de Artes Visuales Fundación Helga de Alvear,<br />

Pizarro 8, CC<br />

LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados,<br />

121<br />

Susan Hiller – Dedicado a lo<br />

–ı 21.10.<br />

desconocido<br />

Arte Asturiano en Residencia<br />

–ı 15.9.<br />

Milennials –ı 31.12.<br />

Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12 L’idiota –ı 13.10.<br />

Vacances amb Franco –ı 6.10.<br />

Hospitalet de Ethall, Salvador, 24, B<br />

Llobregat<br />

Huesca Centro de Arte y Naturaleza CDAN, C / Doctor Artero, s / n,<br />

HU, *974 239 893<br />

Mal de aire<br />

–ı 6.9.<br />

Rasmus Nilausen – Idée Fixe 19.9.–22.9.<br />

Javier Vallhonrat –ı 13.10.<br />

Líneas en el tiempo –ı 13.10.<br />

Illa del Rei Hauser & Wirth Menorca, Diseminado Illa del Rei, PM Roni Horn, Eduardo Chillida –ı 27.10.<br />

L’Hospitalet de<br />

Llobregat<br />

Las Palmas de<br />

G.C.<br />

León<br />

Nogueras Blanchard, 7 Carrer Isaac Peral, B<br />

CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13,<br />

GC, *92 831 1824<br />

MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />

los Reyes Leoneses 24, LE, *987 090 000<br />

Mercedes Azpilicueta<br />

Richard Wentworth<br />

–ı 14.9.<br />

19.9.–22.9.<br />

Carlos Garaicoa<br />

–ı 15.9.<br />

Karlo Andrei Ibarra –ı 6.10.<br />

Fenómenos<br />

–ı 15.9.<br />

María Luisa Fernández –ı 13.10.<br />

Pipilotti Rist –ı 13.10.<br />

Prudencio Irazabal –ı 13.10.<br />

Lleida La Panera Centre d’Art, Pl. de la Panera 2 Regina José Galindo –ı 29.9.<br />

Madrid Casa Arabe, Alcalà 62, M, *91 563 30 66 Paisajes efímeros del sol (PHE24) –ı 15.9.<br />

CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Barbara Brändli (PHE24) –ı 22.9.<br />

Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42 Masahisa Fukase (PHE24) –ı 8.9.<br />

El Águila, RamÍrez de Prado 3 Javier Campano (PHE24) –ı 8.9.<br />

Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23 Paul Durand-Ruel 19.9.–5.1.<br />

Fundación Telefónica, Fuencarral 3 Miradas que comunican –ı 12.1.<br />

Matadero, Paseo de Chopera 12, M, *91 480 4968 Jenna Sutela –ı 15.12.<br />

↗ kunstbulletin.ch/agenda<br />

AGENDA // ÖSTERREICH / SERBIEN / SPANIEN 149


Madrid /<br />

Mostoles<br />

Museo ICO, Zorrila, 3, M, *91 420 1242 Iwan Baan (PHE24) –ı 8.9.<br />

Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52 Eva Lootz –ı 2.9.<br />

Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 Rosario Velasco –ı 15.9.<br />

Palacio Velázquez, Parque del Retiro James Lee Byars –ı 1.9.<br />

Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, M Jacobo Castellano 12.9.–12.1.<br />

1 Mira Madrid, 16 Calle de Argumosa, M Patricia Gómez & María Jesús 12.9.–2.11.<br />

González<br />

Blanca Berlín Galería, 28 Calle del Limón, M Cecilia Paredes 12.9.–2.11.<br />

Camara oscura, c / Alameda, 16 Roger Ballen 12.9.–30.11.<br />

Casado Santapau, 10 Calle de Piamonte, M Lothar Hempel 12.9.–29.10.<br />

Espacio Minimo, Doctor Fourquet 17 Liliana Porter 12.9.–8.11.<br />

Freijo Gallery, 46 Calle de Zurbano, M, *91 310 30 70 Claudio Zulian 12.9.–19.10.<br />

Galería Ehrhardt Flórez, 11 Calle de San Lorenzo, M Peppi Bottrop 12.9.–5.11.<br />

Galería Elba Benitez, San Lorenzo 11 Vik Muniz 12.9.–9.11.<br />

Galería Elvira González, General Castaños, 3 Juan Uslé 12.9.–2.11.<br />

Galería Fernando Pradilla, Calle De Claudio Coello, 20, M Cruz Novillo 5.9.–11.10.<br />

Galería Silvestre, 21 Calle del Doctor Fourquet, M Así que pasen 10 años 12.9.–8.11.<br />

Juan Silió, 20 Calle del Doctor Fourquet, M Miguel Ángel Tornero 12.9.–8.11.<br />

La Caja Negra, 17 Calle de Fernando VI, M Mapa y paisaje 12.9.–16.11.<br />

Max Estrella, 6 Calle de Santo Tomé, M Nacho Martín Silva 12.9.–9.11.<br />

NoguerasBlanchard Madrid, 4 Calle del Doctor Fourquet José María Sicilia 12.9.–9.11.<br />

PHotoEspaña, Alameda 9<br />

International Festival of<br />

–ı 29.9.<br />

Photography (PHE24)<br />

Sabrina Amrani, 52 Calle Sallaberry, M, *916 217 859 :mentalKLINIK 12.9.–9.11.<br />

Alexandra Karakashian 12.9.–2.11.<br />

CA2M Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la<br />

Teresa Solar Abboud –ı 1.9.<br />

Constitución 23, M, *91 276 0221<br />

Málaga Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania Matías Sánchez –ı 10.9.<br />

Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8 Joel Meyerowitz –ı 15.12.<br />

Maria Blanchard –ı 29.9.<br />

Navarra Museo Oteiza, Calle de la Cuesta, 7, NA Agustina Otero –ı 24.11.<br />

Palma de<br />

Mallorca<br />

Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10<br />

Ana Laura Aláez<br />

–ı 1.9.<br />

Gonzalo Elvira –ı 29.9.<br />

Sida 21.9.–12.1.<br />

Museu Fundación Juan March Palma, Sant Miquel 11, PM Zóbel – Memoria de un instante –ı 19.10.<br />

Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Anastasia Samoylova –ı 13.10.<br />

Irene de Andrés –ı 13.10.<br />

San Sebastián San Telmo Museum, Zuloaga Square, 1 Chillida y las Artes –ı 29.9.<br />

Una conversación –ı 29.9.<br />

Santa Cruz de<br />

Tenerifa<br />

Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de<br />

San Sebastian 10<br />

Nela Ochoa<br />

–ı 1.9.<br />

Oscar Domínguez –ı 24.11.<br />

Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s / n, S Retratos – Esencia y expresión –ı 20.10.<br />

Shilpa Gupta –ı 8.9.<br />

Silvia Bächli – Partitura –ı 20.10.<br />

Santiago de<br />

Compostela<br />

Segovia<br />

Sevilla<br />

CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />

s / n<br />

Antón Lamazares<br />

–ı 1.9.<br />

Concha Jerez e José Iges –ı 1.9.<br />

Mayte Vieta – O son do mar 20.9.–19.1.<br />

Salto Cuántico –ı 2.2.<br />

Fondación Eugenio Granell, Plaza del Toral s / n. Amparo Segarra –ı 29.1.<br />

Philip West –ı 15.9.<br />

Philip West – El cuerpo de<br />

la máquina<br />

–ı 9.1.<br />

Museo de Arte Contemp. Esteban Vicente, Plazueal de<br />

Bellas Artes s / n<br />

CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />

Monasterio de la Cartuja, SE, *955 037 070<br />

Clara Carvajal<br />

Hugo Fontela<br />

–ı 15.9.<br />

–ı 15.9.<br />

Delcy Morelos<br />

–ı 9.3.<br />

Ignasi Aballí –ı 10.11.<br />

Manuel Salinas –ı 22.9.<br />

150 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


Opavivará! – Rede social 20.9.–9.2.<br />

Territorios – Arte Latinoamericano –ı 1.9.<br />

CaixaForum Sevilla, C. C. Torre Sevilla, Calle López Pintado Veneradas y temidas –ı 27.10.<br />

Toledo Corpo – Toledo, 1 Paseo Miradero, TO Bernardí Roig –ı 31.12.<br />

Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Carolina Caycedo –ı 13.10.<br />

El poder con que saltamos juntas –ı 29.9.<br />

Josep Renau –ı 8.9.<br />

Julio González –ı 12.1.<br />

Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Bosco Caride –ı 15.9.<br />

Montehermoso, Fray Zacarías Martínez 2 Néstor Basterretxea –ı 29.9.<br />

Zaragoza IAACC Pablo Serrano, Paseo De María Agustín 20, Z Juana Francés –ı 1.2.<br />

Vereinigtes Königreich *0044<br />

Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane Sahjan Kooner, Gary Zhexi Zhang, –ı 31.12.<br />

Sophie Chapman<br />

Ikon Gallery, 1 Oozells Square Dion Kitson – Rue Britannia –ı 8.9.<br />

Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Garth Gratrix –ı 7.9.<br />

Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road Donald Rodney – Visceral Canker –ı 8.9.<br />

Bruton<br />

Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane, Phyllida Barlow – Unscripted –ı 5.1.<br />

*1749 814 060<br />

Cardiff g39, Oxford St Jerwood Survey III –ı 7.9.<br />

Derry~<br />

CCA Derry~Londonderry, 10–12 Artillery St Strata –ı 21.9.<br />

Londonderry<br />

Leeds Henry Moore Institute, 74 The Headrow, *113 234 3158 Hany Armanious – Stone Soup –ı 3.11.<br />

Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers Roxy Topia, Paddy Gould –ı 29.9.<br />

Fact Liverpool, 88 Wood Street R.I.P. Germain & Sara Sadik –ı 13.10.<br />

London Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 Francis Alÿs – Ricochets –ı 1.9.<br />

Camden Arts Centre, Arkwright Road Lonnie Holley –ı 15.9.<br />

Design Museum London, 224–238 Kensington High St Enzo Mari –ı 8.9.<br />

Horniman Museum and Gardens, London Road 100,<br />

Naomi Hobson –ı 28.11.<br />

Greater London<br />

ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Rheim Alkadhi – Templates for<br />

–ı 8.9.<br />

Liberation<br />

Royal Institute of British Architects, 66 Portland Place Raise the Roof –ı 21.9.<br />

Serpentine Galleries (North), West Carriage Drive,<br />

Greater London<br />

Judy Chicago – Revelations –ı 1.9.<br />

Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens,<br />

*20 7402 6075<br />

Yinka Shonibare CBE – Suspended<br />

States<br />

South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Firelei Báez –ı 8.9.<br />

Tate Britain, Millbank Alvaro Barrington –ı 10.11.<br />

Now You See Us –ı 13.10.<br />

Turner Prize <strong>2024</strong> 25.9.–16.2.<br />

Tate Modern, Bankside Expressionists –ı 20.10.<br />

Yoko Ono – Music of the Mind –ı 1.9.<br />

Zanele Muholi –ı 26.1.<br />

Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Fragile Beauty –ı 5.1.<br />

Japan – Myths to manga –ı 8.9.<br />

Tropical Modernism –ı 22.9.<br />

Whitechapel, 80–82 Whitechapel High St., *20 7522 7888 Gavin Jantjes – To Be Free! –ı 1.9.<br />

Peter Kennard – Archive of Dissent –ı 12.1.<br />

Austrian Cultural Forum, 28 Rutland Gate, *20 225 0470 Artist Lunch Box –ı 1.1.<br />

Chelsea space, 16 John Islip Street Kate Morrell –ı 4.2.<br />

Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road Simnikiwe Buhlungu 6.9.–3.11.<br />

Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Rahima Gambo –ı 8.9.<br />

Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Digital Art School –ı 10.9.<br />

Iniva (Institute of International Visual Arts), Rivington Place Maria Amidu –ı 8.9.<br />

Kate Macgarry, 27 Old Nichol St. Rana Begum 13.9.–26.10.<br />

–ı 1.9.<br />

AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 151


Maureen Paley, 21 Herald Street Alexandra Bircken 19.9.–9.11.<br />

The Approach, 47 Approach Rd. John Stezaker – Spell 6.9.–28.9.<br />

Manchester Home, 70 Oxford St., *161 228 7621 Brass Art – rock, quiver and bend –ı 1.9.<br />

Margate Turner Contemporary, The Rendezvous Ed Clark –ı 1.9.<br />

Middlesbrough mima, Centre Square Working Lives –ı 29.9.<br />

Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross Claudia Martínez Garay –ı 8.9.<br />

Hamid Zénati – Two Steps at a Time –ı 8.9.<br />

Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue After the End of History –ı 14.9.<br />

Sea Essex<br />

Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton Leilah Babirye – Obumu (Unity) –ı 8.9.<br />

The Hepworth, Gallery Walk Igshaan Adams – Weerhoud –ı 3.11.<br />

Ronald Moody – Sculpting Life –ı 3.11.<br />

Sylvia Snowden – Painting Humanity –ı 3.11.<br />

Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Carlos Bunga – Citizen of the World –ı 27.10.<br />

Daniella Turbin –ı 6.10.<br />

Hongkong *0852<br />

Hong Kong Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16 / F, H Queen’s, 80<br />

Queen’s Road Central, Hong Kong Island<br />

Tetsumi Kudo –ı 31.8.<br />

Südafrika *0027<br />

Kapstadt<br />

Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, V&A Waterfont,<br />

S Arm Road, *87 350 4777<br />

Vereinigte Staaten *0001<br />

Seekers, Seers, Soothsayers –ı 13.10.<br />

Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250 Art Wall / Rose D’Amato –ı 15.12.<br />

Joon Kwak – Resistance Pleasure –ı 15.12.<br />

Boston<br />

Chicago<br />

Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St.,<br />

MA, *617 266 5152<br />

Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />

*617 267 9300<br />

Museum of Contemporary Art Chicago, 220 East Chicago<br />

Av., MI, *312 280 2660<br />

Igshaan Adams<br />

Wordplay<br />

–ı 15.2.<br />

–ı 5.1.<br />

Dalí – Disruption and Devotion<br />

–ı 1.12.<br />

Songs for Modern Japan –ı 2.9.<br />

Toshiko Takaezu – Shaping<br />

–ı 29.9.<br />

Abstraction<br />

Nicole Eisenman – What Happened –ı 22.9.<br />

Virginia Jaramillo –ı 5.1.<br />

Denver Denver Art Museum, 100 W 14 th Avenue Pkwy Alma Thomas 8.9.–12.1.<br />

Detroit Museum of Contemporary Art Detroit, 4454 Woodward Ave Lakela Brown –ı 4.10.<br />

Houston<br />

Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose<br />

Blvd., TX, *713 284 8250<br />

Theaster Gates – The Gift and<br />

The Renege<br />

–ı 20.10.<br />

The Menil Collection, 1515 Sul Ross Wall Drawing Series – Marc Bauer –ı 25.9.<br />

Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, NY,<br />

*718 784 2084<br />

Hard Ground<br />

–ı 14.10.<br />

Little Manila Queens – Mabuhay! –ı 21.10.<br />

Melissa Cody –ı 9.9.<br />

Pacita Abad –ı 2.9.<br />

Los Angeles ICA LA, East 7 th Street 1717, CA Kathryn Andrews 7.9.–17.11.<br />

MOCA Pacific Design Center, 8687 Melrose Avenue Olafur Eliasson – Open 15.9.–6.7.<br />

The Getty Center, 1200 Getty Center Drive Abstracted Light –ı 24.11.<br />

Lumen – Helen Pashgian –ı 26.1.<br />

Sculpting with Light –<br />

–ı 24.11.<br />

Contemporary Artists and<br />

Holography<br />

Hauser & Wirth Downtown Los Angeles, 901 East 3 rd Street Jason Rhoades –ı 14.1.<br />

New York Bronx Museum of Arts, 1040 Grand Concourse at<br />

165 th Street<br />

Futura 2000 – Breaking out 1.9.–30.3.<br />

MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West 53 th<br />

Street, NY, *212 708 9400<br />

Alex Katz<br />

–ı 8.9.<br />

Crafting Modernity –ı 22.9.<br />

Crafting Modernity –ı 10.11.<br />

152 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


1/3 quer 1/6 quer 1/6 quer<br />

Präsenz kann sich jede:r leisten<br />

Figures and Forms –ı 31.5.<br />

Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park Lyle Ashton Harris –ı 22.9.<br />

Im Heft und auf kunstbulletin.ch<br />

Nsenga Knight –ı 19.1.<br />

Jahresabo S. Institutionen: R. Guggenheim Museum, CHF 107165.– Fifth Avenue / € 150.– (inkl. Jenny Porto Holzer Ausland)<br />

– Light Line –ı 29.9.<br />

Whitney Museum, 99 Gansevoort Street Survival Piece #5 –ı 5.1.<br />

Wanda Gág –ı 21.12.<br />

Delacave Association For Art, Bronx, NY<br />

New York / USA: #870.F7 – Stuart 8.9.–8.9.<br />

Alexander Schibli<br />

San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street,<br />

CA, *415 357 4000<br />

Yayoi Kusama – Infinite Love –ı 7.9.<br />

Messen und Auktionen<br />

Zürich Kongresshaus, Claridenstrasse 5 / Eingang K Art International Zurich <strong>2024</strong> 11.10.–13.10.<br />

Schuler Auktionen, Seestr. 341, *43 399 7044 <strong>September</strong>-Auktionen <strong>2024</strong> 12.9.–18.9.<br />

Werkstadt-Zürich, Hohlstrasse 400 Art Salon Zürich <strong>2024</strong> 23.10.–27.10.<br />

Berlin Flughafen Berlin Tempelhof / Hangar 4, Columbiadamm 10, Positions Berlin Art Fair 12.9.–15.9.<br />

*30 7407 3788<br />

Düsseldorf Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4, *211 899 6240 Between Books 20.9.–22.9.<br />

København Lokomotivværkstedet, Otto Busses Vej, 5a Enter Art Fair Kopenhagen –ı 1.9.<br />

Paris Grand Palais Éphémère, Place Joffre Paris + par Art Basel <strong>2024</strong> 18.10.–20.10.<br />

Seoul COEX World Trade Center, Hall A&B / 1 st Floor Frieze Seoul <strong>2024</strong> 4.9.–7.9.<br />

New York Javits Center, 429 11 th Ave, NY The Armory Show <strong>2024</strong> 6.9.–8.9.<br />

Nachhaltig präsent sein<br />

Im Heft und auf kunstbulletin.ch<br />

Jahresabo Institutionen: CHF 165.– / € 150.– (inkl. Porto Ausland)<br />

Nachhaltige CASTELL ART Präsenz:<br />

WEEKEND <strong>2024</strong><br />

13. – 15. SEPTEMBER<br />

1500 Zum Thema «Skulpturen aktuelle Skulpturen» Ausstellungen<br />

mit Tadashi Kawamata, Gina Fischli<br />

10’000 & Florian Germann Institutionen<br />

40’000 Kunstschaffende<br />

Doppel zimmer ab Fr. 790.—<br />

Jahresabo bei Einzelbenützung Institutionen: ab Fr. 889.— CHF 165.– / € 150.– (inkl. Porto Ausland)<br />

Ohne Übernachtungen Fr. 580.—<br />

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Tel +41 (0) 81 851 52 53 · Fax +41 (0)81 851 52 54 · hotelcastell.ch<br />

6 <strong>Kunstbulletin</strong> 2022<br />

Füller Agenda — Präsenz<br />

AGENDA // VEREINIGTES KÖNIGREICH / HONGKONG / SÜDAFRIKA / VEREINIGTE STAATEN / MESSEN … 153


ZIMMER<br />

MANN<br />

HAUS SIDLER<br />

BRUGG<br />

KUNST&<br />

MUSIK<br />

RESIDENZ & AUSSTELLUNG<br />

24.08. — 24.11.<strong>2024</strong><br />

MYRIAM GÄMPERLI<br />

CELIA & NATHALIE<br />

DURCHZUG<br />

ZIMMERMANNHAUS BRUGG<br />

KUNST&MUSIK<br />

WWW.ZIMMERMANNHAUS.CH<br />

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25.5.–1.12.<br />

kunstraum<br />

relax (chiarenza & hauser & co)<br />

leila peacock<br />

christoph brünggel<br />

the field<br />

154 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong><br />

umräumen<br />

<strong>2024</strong><br />

baden<br />

23.8. –20.10.<strong>2024</strong><br />

warum also nicht<br />

Max Treier und Rolf Winnewisser<br />

Fr 14–17 h, Sa/So 11–17 h<br />

www.trudelhaus-baden.ch<br />

UNTER DEN LINDEN<br />

Von unserer<br />

Beziehung<br />

zu den Bäumen<br />

7.9.<strong>2024</strong>–5.1.2025<br />

Rudy Decelière<br />

Marc Elsener<br />

Haus am Gern<br />

Patrizia Keller<br />

Peter Koehl<br />

Manu Meier<br />

Christof Nüssli<br />

SITO<br />

Forum<br />

Schlossplatz


Alles, was<br />

Kunst braucht.<br />

Bei uns finden Sie eine riesige Auswahl<br />

an Materialien aus allen künstlerischen<br />

Bereichen zu dauerhaft günstigen Preisen.<br />

Unsere Läden<br />

Aarberg | BE<br />

Münchwilen | TG<br />

Unterentfelden | AG<br />

Zürich | ZH<br />

Webshop<br />

und mehr:<br />

www.boesner.ch<br />

Herbstfest am Samstag, 7. Sept. <strong>2024</strong><br />

im Laden in Unterentfelden und Münchwilen.<br />

Das wöchentliche eJournal vom meistgelesenen<br />

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kunstbulletin.ch/weekly<br />

Ins_weekly_Fueller_1_2_quer_TR.indd 1 30.08.23<br />

AARGAU<br />

08:53<br />

155


To<br />

ols<br />

Change<br />

for<br />

Fragmentin<br />

Vanessa Lorenzo<br />

Tega Brain<br />

Juan Pablo Garcia Sossa<br />

Superflux<br />

Benedetta Piantella/Alex Nathanson<br />

Vernissage<br />

hek.ch<br />

HEK (Haus der Elektronischen Künste)<br />

Freilager-Platz 9<br />

4142 Münchenstein<br />

mcww/memeclassworldwide<br />

Anna Ehrenstein<br />

Mary Maggic<br />

31.8.–17.11.<strong>2024</strong><br />

ISSA – Island School of Social Autonomy<br />

Rashaad Newsome<br />

Nicole L’Huillier<br />

Freitag, 30. August <strong>2024</strong><br />

19 Uhr<br />

Alice Yuan Zhang<br />

Caroline Sinders<br />

Nascent<br />

Heather Dewey-Hagborg<br />

Yo-Yo Lin<br />

Das HEK wird unterstützt von:<br />

Die Ausstellung wird<br />

unterstützt von:<br />

Kunst<br />

Raum<br />

Riehen<br />

Eleonore Peduzzi Riva:<br />

designer, architetto e consulente<br />

7. <strong>September</strong> bis 10. November <strong>2024</strong><br />

Inszeniert und kuratiert von Matylda Krzykowski<br />

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />

Kunst Raum Riehen<br />

Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />

kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />

Noch bis 15. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />

ALL OVER. Malerei und Zeichnung<br />

von Gergana Mantscheva<br />

Neubau<br />

Kunst und Krieg. Zum 90. Geburtstag<br />

von Schang Hutter (1934–2021)<br />

Villa Girard<br />

If You See<br />

Me Stumble<br />

Milva<br />

Stutz<br />

29.08. –17.11.<strong>2024</strong><br />

Lou<br />

Masduraud<br />

What<br />

Cracks?<br />

20m² – Fenster ins Atelier von<br />

Delia R. Ferraro<br />

Villa Girard, M.-Schenk-Kabinett<br />

Kunsthaus Grenchen<br />

Bahnhofstrasse 53, Postfach 603<br />

CH-2540 Grenchen<br />

info@kunsthausgrenchen.ch<br />

www.kunsthausgrenchen.ch<br />

156 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


is 6.10.24<br />

bis 6.10.24<br />

bis 6.10.24<br />

bis 9.3.25<br />

Dunja Herzog<br />

Marie Velardi<br />

Amanda Tröndle-<br />

Engel & Oskar<br />

Tröndle<br />

Fokus Sammlung<br />

Berge versetzen<br />

Maja Rieder<br />

mezzo e doppio<br />

30. August bis 29. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />

Ausstellungsraum Hübelistrasse 30, Olten<br />

Kunsthaus Interlaken<br />

15. <strong>September</strong> bis 17. November 24<br />

Kunstmuseum Solothurn<br />

Werkhofstrasse 30<br />

4500 Solothurn<br />

DI – FR 11–17 Uhr,<br />

SA & SO 10–17 Uhr<br />

+41 32 626 93 80<br />

kunstmuseum@solothurn.ch<br />

<strong>Kunstbulletin</strong>: 62 × 59 mm (quer)<br />

Samuel Buri, Hüttlenen. Foto: Serge Hasenböhler Basel, 2023 © <strong>2024</strong> ProLitteris, Zürich<br />

Souvenir de<br />

Rosenlaui<br />

Brügger, Borter, Calame, Diday, Di Fulvio<br />

Ellmerer, Ewald, Flotron, Hari, Hodler, Koch<br />

Morach, Stähli, Winterlin, Wolf, Zät u.a.<br />

www.kunsthausinterlaken.ch<br />

Joseph Anton Koch: Das Wetterhorn von der Rosenlaui aus | 1824<br />

Kunst Museum Winterthur, Sammlung Oskar Reinhardt. Foto: SIK-ISEA, Zürich (Philipp Hitz)<br />

BASEL / BERN / SOLOTHURN 157


30.08. —<br />

20.10.<strong>2024</strong><br />

Ninna Nanna<br />

Nathalie<br />

Bissig<br />

www.benzeholz.ch<br />

Benzeholz<br />

Raum für<br />

zeitge nöss ische<br />

Kunst<br />

Benzeholzplatz 2<br />

6045 Meggen<br />

Kathrin Borer<br />

rite de passage<br />

25. August bis 15. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />

Herrengasse 8<br />

4710 Balsthal<br />

Öffnungszeiten:<br />

FR 18–21 Uhr<br />

SA 15–18 Uhr<br />

SO 11–14 Uhr<br />

galerie-roessli.ch<br />

Dorfpl. 11, 6370 Stans<br />

Do / Fr 15 bis 18 Uhr<br />

Sa / So 13 bis 16 Uhr<br />

www.galeriestans.ch<br />

Erwin Hofstetter &<br />

Henri Spaeti<br />

«Zwiesprache»<br />

24. August bis<br />

29. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />

Thi My Lien Nguyen<br />

1. 9. – 12.10. <strong>2024</strong><br />

Điệp<br />

Thị<br />

Nuyễn<br />

Mai<br />

Nuyễn-Võ Thị Như<br />

Đáo Thị Giói<br />

Nuyễn-Võ Thị Mạnh<br />

Vernissage 31.8. <strong>2024</strong><br />

11.00 – 18.00 Uhr<br />

Lê Thị Gái<br />

The Women Who<br />

Came Before Us<br />

Nuyễn Thị Hiền Thân Thị Ánh<br />

Nuyễn Thị Nhinh<br />

sic! Elephanthouse<br />

Neustadtstrasse 14, 6003 Luzern<br />

Do/Fr 16.00 – 19.00, Sa 14.00 – 17.00<br />

158 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


PAul<br />

landen<br />

28.09. - 27.10. <strong>2024</strong><br />

Paul Wiedmer<br />

Wiedmer Landenberg - Sarnen<br />

Do. - So. 14:00 - 17:00 berg<br />

www.paulwiedmer.com<br />

JOHANN<br />

MELCHIOR<br />

WYRSCH<br />

Frauenbildnisse<br />

10. Zuger Kunstnacht<br />

28. SEPTEMBER <strong>2024</strong><br />

17 – 24 UHR<br />

Zum zehnten Mal öffnen Museen,<br />

Galerien, Kulturhäuser und Kunstprojekte<br />

in Zug, Baar und Cham<br />

ihre Türen bis Mitternacht.<br />

www.zugerkunstnacht.ch<br />

22. Juni<br />

— 29. Sept.<br />

<strong>2024</strong><br />

Nidwaldner<br />

Museum<br />

Winkelriedhaus<br />

BERN / INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ 159


6.<br />

<strong>September</strong> bis<br />

29.<br />

<strong>September</strong><br />

<strong>2024</strong><br />

Raoul Doré<br />

Städtische Ausstellung im<br />

Lagerhaus, Architektur Forum<br />

Ostschweiz, Davidstrasse 40,<br />

9000 St.Gallen,<br />

Dienstag bis Sonntag 14–17 Uhr<br />

DITESHEIM & MAFFEI<br />

Fine Art<br />

Éloge du pastel<br />

vernissage le jeudi 12 septembre de 17 h à 20 h<br />

exposition du 13 septembre au 26 octobre <strong>2024</strong><br />

artistes exposés:<br />

Atlan, Angeli, Bissier, Edmondson,<br />

Celan Lestrange, Giacometti, Kimura,<br />

Kral, Lellouche, Monod, Music,<br />

Olivier O. Olivier, Ortner, Pierre Edouard,<br />

Petlin, Skira, Sécheret, Szafran, Wolf.<br />

Andreas Hofer<br />

noch bis 6. Oktober<br />

nebenan<br />

Ying Xu<br />

The Nature of Existence<br />

Haviva Jacobson<br />

Fliessen<br />

Eintritt frei...<br />

Kulturzentrum Kammgarn<br />

Do 18 – 20 Uhr<br />

Baumgartenstrasse www.vebikus.ch Fr 16 – 18 Uhr<br />

CH – 8201 Schaffhausen<br />

Sa / So 12 – 16 Uhr<br />

8, rue du Château CH- 2000 Neuchâtel<br />

+41 32 724 57 00<br />

info@galerieditesheim.ch<br />

ma–ven 14–18 h sa 10–12 / 14–17 h<br />

160 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong><br />

art-tv.ch<br />

das kulturfernsehen im netz


DITESHEIM & MAFFEI<br />

Fine Art<br />

8, rue du Château, 2000 Neuchâtel<br />

JULIUS BISSIER<br />

tempera et encres sur papier<br />

vernissage le jeudi 12 septembre de 17 h à 20 h<br />

exposition du 13 septembre au 26 octobre <strong>2024</strong><br />

catalogue sur demande<br />

+41 32 724 57 00<br />

info@galerieditesheim.ch<br />

ma–ven 14 –18 h, sa 10 –12/14 –17 h<br />

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kunstbulletin.ch/weekly<br />

OSTSCHWEIZ / WESTSCHWEIZ / ZÜRICH 161


28 / 09 Open Studios & Talk /<br />

/ / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / /<br />

26 / 10 Finissage /<br />

/ / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / /<br />

Reto Steiner<br />

Formwild<br />

31.08. – 12.10.<strong>2024</strong><br />

Vernissage<br />

Freitag, 30. August <strong>2024</strong>, 18–21 Uhr<br />

Gruppenausstellung /<br />

/ / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / /<br />

Ateliers & Skulpturenpark /<br />

Steinmaur /<br />

/ / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / /<br />

Birmensdorferstrasse 299, 8055 Zürich<br />

www.koenigbuero.ch<br />

31. AUGUST – 21. DEZEMBER <strong>2024</strong><br />

MEINE BÜHNE IST<br />

DAS PAPIER<br />

DIE THEATERZEICHNUNGEN VON<br />

HANNY FRIES<br />

«Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie» von Max Frisch, 1953<br />

Helmhaus<br />

Bis 15.9.<strong>2024</strong><br />

Kunststipendien<br />

der Stadt Zürich<br />

<strong>2024</strong><br />

7.9.<strong>2024</strong><br />

ab 18 Uhr<br />

Stipendien-Karaoke<br />

und Community-<br />

Center-Bar<br />

ATELIER RIGHINI | FRIES<br />

Do 16 – 19 Uhr | Sa 10 – 17 Uhr | Eintritt frei<br />

Klosbachstrasse 150, 8032 Zürich<br />

www.righini-fries.ch<br />

Di–So: 11–18 Uhr<br />

Do: 11–20 Uhr<br />

Limmatquai 31<br />

8001 Zürich<br />

helmhaus.org<br />

162 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


MARTINA VON<br />

SCHULTHESS<br />

DIE SONNENTRÄGERIN<br />

31.8. – 9.11.<strong>2024</strong><br />

VERNISSAGE<br />

Fr, 30. August <strong>2024</strong><br />

18 bis 20 Uhr<br />

LICHT IM PAPIER.<br />

DIE DRUCKGRAPHIK VON<br />

JAMES TURRELL<br />

21. AUGUST — 10. NOVEMBER <strong>2024</strong><br />

Graphische Sammlung ETH Zürich<br />

Mo − So 10 − 17 Uhr, www.gs.ethz.ch<br />

Die Graphische Sammlung befindet<br />

sich im Hauptgebäude der ETH Zürich.<br />

Rämistrasse 30, 8001 Zürich<br />

www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />

LA FONDATION ALBERT CHAVAZ<br />

Met au concours<br />

LE PRIX ALBERT CHAVAZ 2025<br />

Le prix de Fr. 10’000 récompensera un/e<br />

artiste dans le domaine des arts visuels.<br />

Ouvert aux artistes d’origine valaisanne<br />

domicilié/es en Valais ou hors canton, et les<br />

artistes quelle que soient leur nationalité mais<br />

établi/es en Valais depuis au moins 3 ans.<br />

Dossier à déposer jusqu’au 29.11.24.<br />

Attribution du prix juin 2025.<br />

Les artistes sont invités à s’inscrire et<br />

demander le réglement du prix, par mail :<br />

denis.chavaz@netplus.ch<br />

Kunst- und Kulturstiftung Uri<br />

AUSSCHREIBUNG <strong>2024</strong><br />

Die Kunst- und Kulturstiftung Uri lädt Urner Kunst- und<br />

Kulturschaffende (Bildende Kunst, Musik, Literatur,<br />

Tanz, Theater, Film, Foto und Neue Medien) ein, sich für<br />

das Urner Werkjahr, einen Aufenthalt im Zentralschweizer<br />

New-York-Atelier (2026) oder für Werkund<br />

Förderungsbeiträge zu bewerben.<br />

Bewerbungsunterlagen unter www.ur.ch<br />

(Suchbegriff: Kunst- und Kulturstiftung).<br />

Letzter Eingabetermin: 27. <strong>September</strong> <strong>2024</strong>.<br />

Auskunft erteilt Ralph Aschwanden: Tel. 041 875 20 96 oder<br />

E-Mail: ralph.aschwanden@ur.ch<br />

ZÜRICH 163


Zentralschweizer<br />

Atelier in New York<br />

für den Zeitraum Januar bis Dezember 2026<br />

Professionelle Kunstschaffende aller Sparten<br />

aus den Kantonen Schwyz, Uri und Zug können<br />

sich um einen viermonatigen Aufenthalt im Zentralschweizer<br />

Atelier in New York bewerben. Der<br />

Aufenthalt umfasst die unentgeltliche Benützung<br />

des Wohnateliers sowie einen Reise- und Lebenskostenzuschuss.<br />

Anmeldung und Teilnahmebedingungen: www.zg.ch/kultur<br />

Bewerbungen können nur online eingereicht werden.<br />

Rückfragen und Bewerbung an:<br />

Ramona Lüthi, 041 594 56 86, ramona.luethi@zg.ch<br />

Anmeldeschluss: Freitag, 27. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />

Reisestipendium<br />

«Atelier Flex»<br />

Professionelle Kunstschaffende aller Sparten<br />

aus dem Kanton Zug können sich um das Reisestipendium<br />

«Atelier Flex» bewerben. Destination(en),<br />

Zeitpunkt und Dauer des Aufenthalts<br />

sind frei wählbar. Es gibt keine Betreuung vor Ort.<br />

Die Reise, Unterkünfte oder andere Räumlichkeiten<br />

sind durch die Kunstschaffenden selber<br />

zu organisieren.<br />

Anmeldung und Teilnahmebedingungen: www.zg.ch/kultur<br />

Bewerbungen können nur online eingereicht werden.<br />

Rückfragen und Bewerbung an:<br />

Ramona Lüthi, 041 594 56 86, ramona.luethi@zg.ch<br />

Anmeldeschluss: Freitag, 27. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />

Zuger Atelier in Berlin<br />

für den Zeitraum Januar bis Dezember 2026<br />

Professionelle Kunstschaffende aller Sparten<br />

aus dem Kanton Zug können sich um einen mehrmonatigen<br />

Aufenthalt im Zuger Atelier in Berlin<br />

bewerben. Der Aufenthalt umfasst die unentgeltliche<br />

Benützung des Wohnateliers sowie einen<br />

Lebenskostenzuschuss.<br />

Zentralschweizer<br />

Atelier in Wien<br />

für Aufenthalte im Jahr 2025<br />

Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus<br />

den Kantonen Luzern, Zug und Nidwalden können<br />

sich um einen dreiwöchigen Aufenthalt im Zentralschweizer<br />

Atelier in Wien bewerben. Der Aufenthalt<br />

umfasst die unentgeltliche Benützung des<br />

Wohnateliers sowie einen Lebenskostenzuschuss.<br />

Anmeldung und Teilnahmebedingungen: www.zg.ch/kultur<br />

Bewerbungen können nur online eingereicht werden.<br />

Rückfragen und Bewerbung an:<br />

Ramona Lüthi, 041 594 56 86, ramona.luethi@zg.ch<br />

Anmeldeschluss: Freitag, 27. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />

Zentralschweizer<br />

Atelier in Berlin<br />

für den Zeitraum Februar 2026 bis Januar 2027<br />

Professionelle Kunstschaffende aller Sparten<br />

aus den Kantonen Luzern, Nidwalden und Glarus<br />

können sich um einen viermonatigen Aufenthalt<br />

im Zentralschweizer Atelier in Berlin bewerben.<br />

Der Aufenthalt umfasst die unentgeltliche Benützung<br />

des Wohnateliers sowie einen Lebenskostenzuschuss.<br />

Anmeldeformulare und Teilnahmebedingungen:<br />

www.sz.ch/kultur<br />

Rückfragen und Bewerbung an:<br />

Kulturförderung Kanton Schwyz, Postfach 2202<br />

Bahnhofstrasse 20, 6431 Schwyz<br />

041 819 19 48, kulturfoerderung.afk@sz.ch<br />

Anmeldeschluss: Freitag, 27. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />

(Datum des Poststempels)<br />

Anmeldung und Teilnahmebedingungen: www.zg.ch/kultur<br />

Bewerbungen können nur online eingereicht werden.<br />

Rückfragen und Bewerbung an:<br />

Ramona Lüthi, 041 594 56 86, ramona.luethi@zg.ch<br />

Anmeldeschluss: Freitag, 27. <strong>September</strong> <strong>2024</strong><br />

164 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


24.6.1 Inserat Ausschreibung_62x187_24.6.1 Inserat Aus<br />

Artist in Residence<br />

im Kloster Schönthal.<br />

Das Förderprojekt Artist in Residence im Kunststall des<br />

Kloster Schönthal bietet von Frühjahr bis Herbst gute<br />

Arbeitsbedingungen für Kunstschaffende. Es gehört<br />

zum Konzept des Skulpturenparks, dass die Werke in<br />

enger Kollaboration mit den Kunstschaffenden hier ihren<br />

temporären Ort finden.<br />

Nach einer umfassenden Renovation wurde aus einem<br />

schönen Weidestall ein «Kunststall». Dieser bildet eine<br />

ideale Ergänzung zum Kirchenraum und Skulpturenpark<br />

Kloster Schönthal in Langenbruck/BL. Der Kunststall hat<br />

einen Quellwasseranschluss, jedoch weder Strom noch<br />

Heizung.<br />

Der Verein Kloster Schönthal vergibt von Juni bis August<br />

2025 ein dreimonatiges Atelierstipendium an eine<br />

Künstlerin/einen Künstler. Das Stipendium umfasst<br />

neben der Nutzung des geräumigen Ateliers im ehemaligen<br />

Weidestall, eine Wohngelegenheit vor Ort und<br />

einen pauschalen Beitrag an die Lebenskosten von<br />

monatlich CHF 2500.– exkl. Material- und Ausstellungskosten.<br />

Die Stipendiatin/der Stipendiat hat die Möglichkeit,<br />

die während des Atelieraufenthalts erarbeiteten<br />

Werke in einer Ausstellung zu zeigen.<br />

Die Bewerberin/der Bewerber<br />

ø<br />

ø<br />

ø<br />

ø<br />

übt ihre/seine künstlerische Tätigkeit als Hauptaktivität<br />

aus,<br />

kann einen entsprechenden Leistungsnachweis<br />

vorweisen,<br />

befindet sich nicht in einer Ausbildung,<br />

kann sehr zurückgezogen leben und sich mit<br />

den besonderen Bedingungen von Natur und<br />

Wetter anfreunden.<br />

Bewerbungen sind bis zum 30. November <strong>2024</strong> elektronisch<br />

(1 PDF, max. 10 MB) und postalisch einzureichen und<br />

enthalten<br />

ø<br />

ø<br />

ø<br />

einen aktuellen Lebenslauf<br />

eine Beschreibung des Vorhabens, der Zielsetzung<br />

und Motivation zum Atelieraufenthalt<br />

eine Dokumentation/ein Portfolio mit Arbeiten/<br />

Projekten<br />

Die Auswahl erfolgt durch eine Fachjury. Die Bewerber/<br />

innen werden vom Entscheid bis Ende Dezember <strong>2024</strong><br />

in Kenntnis gesetzt.<br />

Weitere Informationen:<br />

Sabine Häberli, mail@schoenthal.ch<br />

Postadresse:<br />

Verein Kloster Schönthal, St. Alban-Anlage 67,<br />

CH-4052 Basel – www.schoenthal.ch<br />

165


MISE AU CONCOURS DES BOURSES<br />

Arts plastiques<br />

Ecriture<br />

Jeux vidéo<br />

Musique<br />

Soutiens destinés aux personnes physiques ou morales ayant leur domicile<br />

ou leur siège social dans le canton de Vaud et désireuses de développer<br />

un projet artistique innovant, original, fiable et professionnel avec un potentiel<br />

artistique démontré.<br />

Les dossiers de candidature doivent être déposés sur le portail sécurisé en ligne<br />

(www.vd.ch).<br />

Conditions de Participation : vd.ch/bourse-culture<br />

Contact : 021 316 07 43 ou vaudculture@vd.ch<br />

Délai de dépôt : Vendredi 20 septembre <strong>2024</strong><br />

BOURSES <strong>2024</strong><br />

D’ARTS PLASTIQUES<br />

La Commission des Expositions de la Société des Arts de Genève attribue<br />

une/plusieurs bourse(s) à un·e/des artiste(s) actif·ve(s) à Genève.<br />

Cette bourse d’une somme totale de CHF 40’000.–<br />

est destinée à :<br />

– l’aide à la réalisation future d’un projet en arts plastiques<br />

– contribuer au financement en vue de la production d’œuvre<br />

– l’aide à une publication future (livre d’artiste, monographie, catalogue)<br />

Les dossiers devront être remis<br />

au secrétariat de la Société des Arts<br />

d’ici au 28 octobre <strong>2024</strong>.<br />

Règlement complet à télécharger sur<br />

www.societedesarts.ch/programmes/prix-et-bourses<br />

Société des Arts de Genève<br />

Rue de l’Athénée 2<br />

1205 Genève<br />

Heimvorteil...<br />

166 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong><br />

art-tv.ch<br />

das kulturfernsehen imnetz


Weinbergstrasse 102, CH-8006 Zürich<br />

Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />

info@kunstbulletin.ch<br />

kunstbulletin.ch<br />

Onlineportal: kunstbulletin.ch<br />

Web App: artlist.net<br />

Redaktion<br />

Deborah Keller (Chefredaktion)<br />

Meret Arnold (Redaktion)<br />

Claudia Steffens (Online-Redaktion, Agenda)<br />

Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />

Joëlle Bischof (Redaktion <strong>Kunstbulletin</strong> weekly)<br />

Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />

Elisa Rusca (Redazione ticinese)<br />

Layout/Satz<br />

Nicole Widmer Meyer<br />

directarts.ch<br />

Druck/Papier<br />

Druckerei Odermatt AG<br />

Papier: Profibulk 1.1<br />

(FSC zertifiziert)<br />

Designkonzept/Artdirektion<br />

Susanne Kreuzer<br />

susanne-kreuzer.com<br />

Büro Deutschland/Lektorat<br />

Miriam Wiesel<br />

Fontanepromenade 3<br />

D-10967 Berlin<br />

Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />

kunstbulletin@t-online.de<br />

Herausgeber<br />

Schweizer Kunstverein<br />

Weinbergstrasse 102<br />

CH-8006 Zürich<br />

kunstverein.ch<br />

ABONNEMENTE<br />

Abo-Service <strong>Kunstbulletin</strong><br />

Saanefeldstrasse 2, CH-3178 Bösingen<br />

Telefon 0041 (0)58 510 61 08<br />

aboservice@kunstbulletin.ch<br />

PREISE<br />

Kombi-Abo Print und digital<br />

(10 Print-Ausgaben plus E-Paper)<br />

Für Kunstinteressierte: CHF 95/€ 90*<br />

Für Institutionen (Agendaeintrag + Online-Präsenz):<br />

CHF 165/€ 150*<br />

Für Künstler:innen, Professionals (+ Online-Präsenz):<br />

CHF 102/€ 98*<br />

*Auslandspreise inkl. Porto<br />

Kombi-Abo reduziert:<br />

Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 84<br />

Für Studierende: CHF 54<br />

Mit Kulturlegi: CHF 47.50<br />

ERSCHEINUNGSTERMINE<br />

Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />

10 Oktober 27.09.<strong>2024</strong> 28.08.<strong>2024</strong><br />

11 November 25.10.<strong>2024</strong> 25.09.<strong>2024</strong><br />

12 Dezember 29.11.<strong>2024</strong> 30.10.<strong>2024</strong><br />

1-2 Januar/Februar 03.01.2025 27.11.<strong>2024</strong><br />

Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />

↗ kunstbulletin.ch/media<br />

Auflage<br />

Druckauflage: ca. 7000 Exemplare<br />

Abonnemente: ca. 6300 Exemplare<br />

Direktvertrieb: ca. 700 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />

ANZEIGENVERWALTUNG<br />

Claudio Moffa, Kundenberatung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />

Sandra Verardo, Sachbearbeitung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />

kunstbulletin@fachmedien.ch<br />

FACHMEDIEN<br />

Zürichsee Werbe AG<br />

Tiefenaustrasse 2, CH-8640 Rapperswil<br />

ISSN 1013 – 69 40<br />

Autor:innenkürzel dieser Ausgabe<br />

(AD) Adrian Dürrwang, (AM) Angelika Maas, (AU) Andrin Uetz,<br />

(BF) Barbara Fässler, (BP) Brita Polzer, (ES) Evelyn Steiner,<br />

(JEN) Johanna Encrantz, (KHO) Katharina Holderegger,<br />

(KS) Kristin Schmidt, (LP) Larissa Platz, (MG) Max Glauner,<br />

(MV) Martina Venanzoni, (NAS) Nadine Schütz, (RDR) Roberta<br />

De Righi, (SM) Stefanie Manthey, (SO) Sibylle Omlin,<br />

(TS) Thomas Schlup, (TSO) Tobias Söldi, (UB) Ursula Badrutt<br />

167


EN PASSANT<br />

Tonnengesichter<br />

Kilian Rüthemann, ‹Everyday Living›, 2023, Wohnsiedlung Bullingerhof, Zürich. Foto: Samuel Herzog<br />

Jetzt ist er weg. Eben noch stand ein Bub neben der Regentonne, sah mich neckisch<br />

an und klopfte für den neugierigen Besucher mit seinem Fäustchen stolz eine der<br />

tiefen Dellen in dem Kupferblech aus – im Rhythmus zur portugiesischen Popmusik,<br />

die aus einem der offenen Fenster im dritten Stock plärrt. Der Klang, den der kleine<br />

Schlagzeuger provozierte, war trocken und ohne Hall, denn nach den Gewittern der<br />

letzten Tage sind die Fässer so randvoll, dass sie als Trommeln kaum noch taugen.<br />

Neun der elf Tonnen, die Kilian Rüthemann 2023 im hundertjährigen Bullingerhof aufgestellt<br />

hat, sind kräftig eingebeult. Man möchte annehmen, die Dellen seien aus<br />

Versehen in das weiche Material gedrückt worden – von spielenden Kindern etwa.<br />

Tatsächlich aber hat der Künstler selbst sie besorgt, plastische Setzungen eher rätselhafter<br />

Natur. Ist es ihre Aufgabe, aus den Regentonnen Kunstwerke zu machen?<br />

Geht es darum, die Fässer zu individualisieren, ihnen ein Gesicht zu geben? Sie zum<br />

Sprechen zu bringen? Durch die Einbuchtungen und Knicke bekommen diese Skulpturen<br />

eine erzählerische Dimension, die über ihre Funktion hinausweist. Was sie aber<br />

erzählen, müssen die Bewohner:innen des Bullingerhofs wohl selbst herausfinden.<br />

Der Junge trommelte, bis ich meine Kamera aus der Tasche zog, dann rannte er weg.<br />

Wahrscheinlich hätte ich besser ein wenig mit ihm geplaudert, ihn gefragt, was er zu<br />

den Dellen meint. Aber vielleicht hat er mir ja auch so genug erzählt. Samuel Herzog<br />

Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />

Eine Textreihe in Kooperation mit der Fachstelle Kunst und Bau, Amt für Hochbauten,<br />

Stadt Zürich. Weitere Informationen zum Werk via QR-Code und artlist.net<br />

168 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2024</strong>


24. AUG – 10. NOV 24

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