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rik September

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SEPTEMBER OKTOBER 2024 HEFT 433<br />

KÖLN DÜSSELDORF<br />

CHARITY<br />

RUN<br />

OF COLOURS<br />

KULTUR<br />

NEUE KUNST<br />

VON PIERRE<br />

ET GILLES<br />

40<br />

INTERVIEW<br />

JAHRE<br />

Bartmänner Köln<br />

INTERVIEWS: HAMISH HAWK, BREYMER, FABIAN STUMM, THOMAS, FLEISCHMANN


Ab<br />

24 95€<br />

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Intro 3<br />

INHALT<br />

Run of Colours<br />

FOTO: FEUERFLAM.ME / VEIT SZPAK<br />

Für immer Cher:<br />

„Forever“<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Christian Fischer (cf) & Michael Rädel (rä)<br />

Chefredakteur: Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)<br />

KONTAKT:<br />

Frankfurt: T: 069 83044510 F: 069 83040990,<br />

redaktion@gab-magazin.de<br />

Hamburg: T: 040 280081-76 /-77, F: 040 28008178,<br />

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Berlin: Degnerstr. 9b, 13053 Berlin, T: 030 4431980,<br />

F: 030 44319877, redaktion@blumediengruppe.de<br />

Köln: T: 0221 29497538, termine@<strong>rik</strong>-magazin.de,<br />

c.lohrum@<strong>rik</strong>-magazin.de<br />

München: redaktion@leo-magazin.de<br />

REDAKTION:<br />

Mitarbeiter*innen: Sabine Hannakampf (sah),<br />

Patrick Heidmann, Stefan Kraushaar (skr),<br />

Michael Rädel (rä), Christian K.L. Fischer (fis),<br />

Dagmar Leischow, Christian Knuth (ck)<br />

Lektorat (ausgewählte Texte): Tomas M. Mielke,<br />

www.sprachdesign.de<br />

KÖLN | DÜSSELDORF<br />

4 Szene<br />

12 Style<br />

16 Nachtradar<br />

18 Party<br />

20 Stadtplan<br />

24 Kultur<br />

Bianca Del Rio<br />

FOTO: SHAUN VADELLA<br />

BUNDESWEIT<br />

Musik<br />

Film<br />

Kunst<br />

Buch<br />

Pierre et Gilles –<br />

„NUIT ÉLECTRIQUE“<br />

GRAFIK: Janis Cimbulis, Mark Pfitzinger, Viktoriia Izotova<br />

COVER: Freepik.com<br />

ANZEIGEN:<br />

Berlin: Christian Fischer (cf):<br />

christian.fischer@blumediengruppe.de<br />

Köln: Charles Lohrum (cl): c.lohrum@<strong>rik</strong>-magazin.de<br />

München: Christian Fischer (cf):<br />

christian.fischer@blumediengruppe.de<br />

Hamburg: Jimmy Blum (jb): jimmy.blum@hinnerk.de<br />

Frankfurt: Sabine Lux: sabine.lux@gab-magazin.de<br />

Christian Fischer (cf): christian.fischer@blumediengruppe.de<br />

VERLAG:<br />

blu media network GmbH, Degnerstr. 9b, 13053 Berlin<br />

Verwaltung: Sonja Ohnesorge<br />

Geschäftsführer: Hend<strong>rik</strong> Techel, Christian Fischer (cf)<br />

Vertrieb: Eigenvertireb<br />

Druck: Möller Pro Media GmbH, Tel. 030-4 190 93 31,<br />

Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde<br />

Abonnentenservice: Möller Medien Versand GmbH,<br />

Tel. 030-4 190 93 31, Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde,<br />

Gläubiger-ID DE06 ZZZ 000 000 793 04<br />

ACHIM FREYER<br />

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Thomas Fleischmann:<br />

„RAUS AUS DEM ALLTAG“<br />

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du alle zwei Monate dein blu Magazin bekommst. Bitte<br />

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01. Dezember 2023). Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder. Die Abbildung oder Erwähnung einer<br />

Person ist kein Hinweis auf deren sexuelle Identität.<br />

Wir freuen uns über eingesandte Beiträge, behalten<br />

uns aber eine Veröffentlichung oder Kürzung vor.<br />

Für eingesandte Manuskripte und Fotos wird nicht<br />

gehaftet. Der Nachdruck von Text, Fotos, Grafik oder<br />

Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />

Verlags möglich. Für den Inhalt der Anzeigen sind<br />

die Inserenten verantwortlich. Bei Gewinnspielen ist<br />

der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Gerichtsstand<br />

ist Berlin. Abonnement: Inlandspreis 30 Euro pro Jahr,<br />

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4 Szene<br />

CSD<br />

CSD KÖLN<br />

Unternehmen auf der Parade<br />

Das Engagement von Firmen beim<br />

Kölner CSD geht weit über reine Marketingmaßnahmen<br />

hinaus. Sie nutzen die<br />

Parade als Plattform, um ihre Unterstützung<br />

für die Community zu bekunden<br />

und sich für mehr Vielfalt am Arbeitsplatz<br />

einzusetzen.<br />

Köln war eine von drei Städten, in<br />

der Condor mit einem eigenen Truck<br />

dabei war. Auch auf den Flugzeugen<br />

spiegelt sich mit den bunten Streifen<br />

die Vielfalt wider. Um die Individualität<br />

an Bord besser zum Ausdruck bringen<br />

zu können, wurden zudem die Condor<br />

Uniformrichtlinien angepasst und genderneutral<br />

formuliert. So haben alle Crewmitglieder<br />

beispielsweise gleichermaßen<br />

die Möglichkeit, Make-up und Nagellack<br />

zu tragen sowie ihre Tattoos zu zeigen.<br />

Schon in der Vergangenheit hat Condor<br />

sich für die LGBTIQ*-Community stark<br />

gemacht und „Pride Flüge“ durchgeführt.<br />

Auch in diesem Jahr nahm die UFA<br />

wieder am Christopher Street Day teil.<br />

Gemeinsam mit weiteren Bertelsmann-<br />

Unternehmen, darunter RTL, BMG,<br />

Arvato Systems, Arvato Supply Chain,<br />

Riverty, Territory, DK Verlag und Penguin<br />

Random House, war die UFA auf dem<br />

CSD-Wagen des Bertelsmann-Mitarbeitendennetzwerks<br />

be.queer vertreten.<br />

Unter dem Motto „Shine Pride“ zogen die<br />

Mitarbeiter*innen durch die Straßen Kölns,<br />

um für uneingeschränkte Gleichberechtigung<br />

und Akzeptanz zu demonstrieren.<br />

Das Motto „Shine Pride“ setzte ein Zeichen<br />

für eine offene und diskriminierungsfreie<br />

Gesellschaft, für ein buntes Miteinander<br />

und Liebe ohne Grenzen.<br />

Nach der großartigen Erfahrung letztes<br />

Jahr in Berlin hatte auch IKEA entschieden,<br />

auch in Köln mit dabei zu sein und<br />

Flagge zu zeigen.


Szene 5<br />

Cassy Carrington und Nemo (ESC-<br />

Sieg 2024) auf einem Foto bei<br />

Facebook. Mehr bedurfte es nicht<br />

für eine Flut an Hasskommentaren.<br />

Die Reaktion von Kölns singender<br />

Glamour-Queen war saftig.<br />

INTERNET<br />

Cassy und der Hass<br />

Nicht mit Cassy, dachte jene sich wohl,<br />

warf sich in Schale und setzte sich<br />

kurzer Hand vor ihre YouTube-Cam. Mit<br />

gewohnt spitzem Wortwitz las sie eine<br />

Best-of der Hassergüsse vor und führte<br />

die „Argumente” geschickt und kurzweilig<br />

ad Absurdum. Beispiele gefällig?<br />

Marcel Damminger: „Ab nach Dachau!”<br />

Cassy Carrington: „Hmm Marcel, das<br />

war jetzt Volksverhetzung und die<br />

Anzeige ist raus!”<br />

Tobias Marx: „Therapie Plätze sind halt<br />

schwer zu kriegen dann lieber seine<br />

Störungen Freienlauf lassen” (sic!)<br />

Cassy Carrington: „Tobias, ich drück Dir<br />

die Daumen, dass Du den Therapieplatz<br />

findest!”<br />

Sina Bloch: „Muß ich mir das hier antun?<br />

Nein .Diese Freakshow ein No Go”<br />

Cassy Carrington: „Sina, ich hab Dich<br />

gar nicht darum gebeten, (…). Darum:<br />

Tschüüüüüsss.”<br />

Passenderweise hatte Cassy auch noch<br />

einen neuen Song in der Schublade,<br />

dessen Veröffentlichung sie anlässlich<br />

dieser Shitshow flux vorzog. Denn was<br />

kann besser passen, als eine poppige<br />

Hommage an alte Zeiten: „Früher war<br />

alles besser“. Der Songtitel ist natürlich<br />

alles andere als bierernst. Vielmehr ist<br />

er als „ironische Antwort auf die ewig<br />

gestrigen, die nicht akzeptieren können,<br />

dass Grenzen aufbrechen und der Staub<br />

von alt eingesessenen Strukturen weggewischt<br />

wird” zu verstehen. Unbedingt<br />

reinhören- und schauen! *ck<br />

linktr.ee/cassycarrington<br />

FOTO: SCREENSHOT YOUTUBE<br />

AUSZEICHNUNG<br />

Cool! CouLe geht an Dyke* March!<br />

Seit zehn Jahren gibt es auch in Köln<br />

neben dem CSD eine weitere Demo, die<br />

sich auf einen Teilbereich des queren<br />

Spektrums konzentriert, der gesellschaftlicher<br />

Doppeldiskriminierung<br />

ausgesetzt ist. Immer noch.<br />

FOTO: HEIKE FRIELINGSDORF<br />

Um so schöner, dass der „Dyke*<br />

March” zum Jubiläum mit dem<br />

„CouLe – Preis für Couragierte<br />

Lesben” ausgezeichnet wird. Die<br />

Preismacher*innen schreiben als<br />

Begründung:<br />

„Hohes ehrenamtliches<br />

Engagement, der Einsatz<br />

für Sichtbarkeit von<br />

Dykes* in aller Vielfalt im<br />

Mainstream sowie gelebte<br />

Solidarität – dafür setzt<br />

sich der Dyke* March<br />

Cologne seit 10 Jahren ein.”<br />

Und weiter wird hervorgehoben,<br />

dass die Organisatorinnen<br />

sich nicht nur für die<br />

Demonstration engagieren,<br />

sondern sich das ganze Jahr einsetzten:<br />

in der Stadtgesellschaft<br />

ebenso wie in den Communities<br />

weit über die Grenzen der Domstadt<br />

hinaus. Der „Dyke* March<br />

Cologne” schaffe damit mehr<br />

Raum und Sichtbarkeit für eine<br />

lebendige und kämpferische<br />

Vielfalt und sei, das ist besonders<br />

hervorzuheben, explizit eine<br />

trans* inkludierende Bewegung.<br />

Am 21. <strong>September</strong> wird das Team daher<br />

im Düsseldorfer Gerhard-Hauptmann-<br />

Haus geehrt und in die Reihe berühmter<br />

Preisträger*innen wie Maren Kroymann,<br />

Imke Duplitzer oder Gudrun Fertig und<br />

Manuela Kay gestellt. Cool! *ck<br />

21.9., Gerhart-Hauptmann-Haus<br />

Düsseldorf, Bismarckstr. 90, 15 – 17 Uhr,<br />

Anmeldung bis 9.9. unter queeresnetzwerk.nrw/events/coule-2024/


6 Szene<br />

Bartmänner Köln 2024<br />

INTERVIEW<br />

40 Jahre BARTMÄNNER KÖLN<br />

Die Bartmänner Köln feiern ihr 40-jähriges Jubiläum. Luca Castiglione, Gianni Vitale, Frank Castiglione und Maik<br />

Conrath vom Vorstand des Bartmänner Köln e.V. erzählen im Interview von den Anfängen, von erfolgreichen und<br />

schwierigen Zeiten der letzten Jahre und was sie sich für die Zukunft wünschen.<br />

Vier Jahrzehnte Bartmänner Köln e.V. –<br />

die <strong>rik</strong> gratuliert. Wie sah eigentlich die<br />

Community-Arbeit und vor allem die<br />

Vernetzung in Köln vor vier Jahrzehnten<br />

aus?<br />

1984 war es, als Michael Zgonjanin und<br />

Henning Marburger, beides altbekannte<br />

Nasen der Kölner Schwulenbewegung,<br />

zu einem ersten Treffen der Bartmänner<br />

einluden. Es ging um die Faszination für<br />

Haare und Bärte, ein natürlich wachsendes<br />

männliches Attribut, das für viele<br />

attraktiv und anziehend war. Bär konnte<br />

und durfte sein, wer sich als solcher fühlte.<br />

Heute ist der Bartmänner Köln e.V der<br />

am längsten bestehende Bärenverein<br />

und seit 40 Jahren die älteste derartige<br />

Gruppe weltweit. Anders als viele denken,<br />

kommt die Bärenbewegung nämlich<br />

nicht aus den USA, sondern entstand<br />

zuerst in Europa – in London,<br />

Köln, Brüssel und Amsterdam,<br />

um sich dann ab Mitte der<br />

achtziger Jahre auch in den<br />

USA zu etablieren. In den<br />

Anfängen waren die Bartmänner<br />

Köln maßgeblich<br />

an der Entwicklung der<br />

europäischen Bärenszene<br />

beteiligt. Zu der Zeit<br />

konnte man sich der<br />

Annehmlichkeit<br />

Internet noch nicht<br />

bedienen, so wurden<br />

die Printmedien und persönliche Kontakte<br />

in Form von Stammtischen genutzt.<br />

Was haben die Bartmänner in den letzten<br />

40 Jahren für die Bärencommunity<br />

erreicht?<br />

Die Bartmänner Köln sind ein Verein, der<br />

mit viel Energie und Motivation Räume<br />

für die Bärencommunity geschaffen hat.<br />

Räume der Solidarität, der Akzeptanz und<br />

des Miteinanders.<br />

Mit der Organisation des größten<br />

Bärentreffens in Europa seit den neunziger<br />

Jahren war der Verein wegweisend für<br />

andere Bärenevents in ganz Europa.<br />

Darüber hinaus wurden Freizeitaktivitäten<br />

und soziale Projekte angeboten und in<br />

Kooperation mit befreundeten Vereinen<br />

durchgeführt.<br />

Mit der Wahl zum Mr Bear Germany<br />

während der Kölner Bear Pride wurde<br />

europaweit erstmalig ein Titelträger<br />

von und für die Bärencommunity<br />

gewählt. Im Laufe der Jahre<br />

erlangte die Auszeichnung<br />

„Mr Bear Germany“ (eine<br />

Marke des Bartmänner<br />

Köln e.V.) mehr und<br />

mehr an Bedeutung<br />

und versinnbildlichte<br />

den Botschafter der<br />

deutschen Bärencommunity.<br />

Die Bear Pride<br />

Cologne erfreut sich<br />

nach wie vor großer Beliebtheit, national<br />

und international. Mittlerweile ist es nach<br />

dem ColognePride die zweitgrößte queere<br />

Veranstaltung in Köln.<br />

Die nächste „Mr Bear Germany“-Wahl<br />

findet im November statt. Habt ihr<br />

für das Jubiläum etwas Besonderes<br />

geplant?<br />

Natürlich werden wir das Jubiläum<br />

gebührend feiern. Es sind eine Vielzahl von<br />

Veranstaltungen in der Planung. Wir wollen<br />

allerdings nicht zu viel verraten. Auf jeden<br />

Fall wird es einen neuen Mr Bären und sein<br />

Stellvertreter geben. Außerdem arbeiten<br />

wir an einer Schirmherrschaft durch einen<br />

Prominenten der queeren Szene.<br />

Wie finanziert sich der Verein?<br />

Der Verein finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen<br />

und privaten Zuwendungen<br />

von Vereinsmitgliedern sowie zu einem<br />

geringen Teil aus Gewinnen von Nebenveranstaltungen<br />

der Bear Pride.<br />

Um die Bear Pride finanzieren zu können,<br />

werden im Vorfeld Sponsoren akkreditiert.<br />

Der Erlös kommt ausschließlich dem<br />

Verein zugute. Da die Kosten für die<br />

Hauptpartys ins Unermessliche stiegen,<br />

haben wir diese ab 2017 outgesourct, wie<br />

es auch bei anderen queeren Vereine<br />

in Köln üblich ist. Das finanzielle Risiko<br />

wird durch die privaten Veranstalter<br />

abgedeckt.


Szene 7<br />

Die Beachtung durch die Politik ist eher<br />

mäßig. Ein Beispiel von der Bear Pride<br />

2023 macht dies deutlich, als der Queer<br />

Beauftragte der Bundesregierung Sven<br />

Lehmann die Schirmherrschaft durch sein<br />

Sekretariat absagte und auch nicht in der<br />

Lage war, ein Grußwort zu schreiben. Wir<br />

fanden das sehr enttäuschend.<br />

FOTOS: BARTMÄNNER KÖLN E.V.<br />

Vor einigen Jahren haben Anschuldigungen<br />

gegen euch die gesamte Bärenszene<br />

in Aufruhr gebracht. Was war da los?<br />

Die Bartmänner Köln zeichnen sich<br />

durch Toleranz, Akzeptanz, queere Vielfalt<br />

und soziale Kompetenz aus. Wie jede<br />

Gemeinschaft sollte auch die Bärencommunity<br />

kein Ort sein für Hass, Missgunst,<br />

Fanatismus und Intoleranz. Leider war in<br />

den letzten zehn Jahren zu beobachten,<br />

dass einzelne Personen versucht haben,<br />

Vereine zu missbrauchen, um sich selbst<br />

zu profilieren. Dem stellen sich die Bartmänner<br />

entgegen, um Fehlentwicklungen<br />

in der Community zu vermeiden.<br />

Deshalb würden wir das nicht als Aufruhr<br />

bezeichnen, sondern eher als Unruhe,<br />

verursacht durch eine einzelne Person.<br />

Eigentlich wollten wir gar nicht mehr<br />

darüber sprechen, aber vielleicht gibt uns<br />

deine Frage die Gelegenheit, doch auch<br />

endlich mal Stellung zu beziehen.<br />

In Hinblick auf die Anschuldigungen, die<br />

in eurem Artikel vom 15. August 2019 in der<br />

<strong>rik</strong> seitens Ingo Alvarez Gonzalez, ehemals<br />

Tönges, gemacht wurden, ist zu erwähnen,<br />

dass das damalige Interview aus unserer<br />

Sicht eine einseitige und subjektive Darstellung<br />

ist und nur die Meinung von Ingo<br />

Alvarez Gonzalez widerspiegelt.<br />

Das müsst ihr genauer erklären.<br />

Dafür müssen wir aber weiter in die<br />

Vergangenheit gehen. Herr Ingo Alvarez<br />

Gonzalez, früher Tönges, erschien 2017<br />

beim Bartmänner Köln e.V., da er offensichtlich<br />

Anschluss und soziale Kontakte in<br />

der Bärenszene suchte und benötigte. Und<br />

das ist genau das, wofür wir Bartmänner<br />

da sind. Er wurde in den Verein aufgenommen<br />

und half bei der Bear Pride 2017<br />

mit, verlangte allerdings eine finanzielle<br />

Entlohnung dafür. Ein eher ungewöhnlicher<br />

Vorgang unter Mitgliedern.<br />

Im August 2018 wurde Herr Alvarez<br />

Gonzalez in den Vorstand berufen, aber<br />

schon im Februar 2019 kam es zu seiner<br />

Abwahl aus dem Vorstand und Löschung<br />

im Zentralregister.<br />

Was war geschehen?<br />

Es gab zunehmend Unstimmigkeiten<br />

zwischen dem übrigen Vorstand und<br />

Herrn Alvarez Gonzalez sowie Streitigkeiten<br />

mit langedienten Mitgliedern, die dann<br />

seinetwegen den Verein verließen.<br />

Nach seinem Vorwurf, der Titel Mr Bear<br />

Germany würde vom übrigen Vorstand<br />

privat erworben werden, rief er die<br />

Community im Alleingang und ohne<br />

Rücksprache zu Spenden auf, um den<br />

Titel Mr Bear Germany zu retten – ungeachtet<br />

der Tatsache, dass der Titel bereits<br />

vom Verein Bartmänner Köln e.V. durch<br />

Zahlung der Gebühr ans Markenamt<br />

gesichert war. Eine vorhergehende<br />

Rücksprache hätte das offengelegt.<br />

Es wurden vereinsinterne Angelegenheiten<br />

veröffentlicht, persönliche Gespräche<br />

mit Mitgliedern über den Vorstand<br />

an Dritte weitergeleitet<br />

sowie streng vertrauliche<br />

Gespräche über Social<br />

Media öffentlich<br />

gemacht, angeblich<br />

um Missstände aufzudecken.<br />

Zunehmend<br />

beschuldigte er den<br />

Vorstand der privaten<br />

Bereicherung am Verein,<br />

der Steuerhinterziehung,<br />

Verleumdung und Beleidigungen seiner<br />

Person.<br />

In dem Interview von 2019 drohte Herr<br />

Alvarez Gonzalez damit, den Vorstand,<br />

Mitglieder und vereinsnahe Personen<br />

anzuzeigen, was er dann auch tatsächlich<br />

getan hat. Der Inhalt der Anzeigen bei<br />

der Staatsanwaltschaft Köln bezog sich<br />

hauptsächlich auf Verleumdungen und<br />

Beleidigungen, Veruntreuung, Steuerhinterziehung<br />

und Bereicherung.<br />

Die Staatsanwaltschaft Köln prüfte die<br />

Angelegenheit und die Bartmänner<br />

waren gezwungen, diese Anschuldigungen<br />

der Insichgeschäfte zu widerlegen.<br />

Alle Anzeigen wurden eingestellt bzw.<br />

verworfen. Die Staatsanwaltschaft teilte<br />

mit, dass nach Sichtung der Unterlagen<br />

keine Insichgeschäfte stattgefunden<br />

haben und keine Bereicherung<br />

stattgefunden hat. Außerdem hat die<br />

Staatsanwaltschaft darauf verwiesen,<br />

dass Veranstaltungen in der Größe nicht<br />

ohne Einlagen von Privatkapital durchführbar<br />

sind. Das Finanzamt Köln hat die<br />

Ermittlungen ebenfalls eingestellt.<br />

Weil die Belästigungen usw. von Herrn<br />

Alvarez Gonzalez aber trotzdem kein Ende<br />

gefunden haben, mussten wir ihn wegen<br />

Bartmänner Köln 1984<br />

vereinsschädlichem Verhalten aus dem<br />

Verein ausschließen.<br />

Und so kam es, dass Köln jetzt zwei<br />

Bärenvereine hat.<br />

Ja, es ist aber nur verständlich, dass<br />

wir, der Vorstand der Bartmänner Köln<br />

e.V., nach all diesen Vorfällen mit Herrn<br />

Alvarez Gonzalez nichts weiter zu tun<br />

haben wollen. Darum ist es uns auch nicht<br />

möglich, mit „seinem“ neu gegründeten<br />

Bärenverein Colonia Bears zu<br />

kooperieren, obwohl Mitglieder<br />

und Teile des Vorstands<br />

um eine Zusammenarbeit<br />

gebeten haben.<br />

Man hat sich dort entschieden,<br />

keine Innovationen<br />

einzuführen,<br />

aber Teile der Aktivitäten<br />

der Bartmänner zu übernehmen<br />

und als die eigenen<br />

zu verkaufen. Am Anfang<br />

der Neugründung wurde sogar versucht,<br />

den Verein mit Namen wie Bearscologne<br />

oder Cologne Bears (beide Namen sind<br />

geschützte Namen der Bartmänner Köln)<br />

zu benennen.<br />

Lasst uns am Ende noch mal nach<br />

vorne schauen. Wie, denkt ihr, sehen<br />

die nächsten 40 Jahre Vereinsarbeit<br />

aus? Was werden die Bärenthemen der<br />

Zukunft sein?<br />

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten.<br />

Sicherlich müssen wir daran arbeiten,<br />

junge Leute für die Vereinsarbeit zu interessieren,<br />

die dann auch aktiv mitarbeiten<br />

und uns zur gegebenen Zeit ablösen. Darüber<br />

hinaus muss der Generationskonflikt,<br />

den es auch in der Bärenszene gibt,<br />

abgebaut werden. Generell wird die<br />

Bärenszene anderen queeren Gruppen<br />

gegenüber auch langsam offener und<br />

es wird mehr gemeinsame Aktivitäten<br />

und Veranstaltungen geben. Wir werden<br />

jedenfalls daran arbeiten.<br />

*Interview: Sabine Hannakampf<br />

www.bearpride.cologne,<br />

www.facebook.com/BEARPRIDECOLOGNE


8 Szene<br />

CHARITY<br />

RUN OF COLOURS<br />

Mit einem Rekord von 35.000 Euro Reingewinn für die Aidshilfe Köln ging das „kleine” Jubiläum, der 15. Run of<br />

Colours im letzten Jahr zu Ende. Und die Veranstalter haben gar keine Lust, sich auf diesem Erfolg auszuruhen.<br />

Für den 21. <strong>September</strong> 2024 werden über 2.000 Teilnehmende angepeilt. Nach 1.405 Anmeldungen im<br />

vergangenen Jahr. Sportlich!<br />

Um das Ziel zu erreichen, stehen sogar<br />

virtuelle Teilnahmen zur Verfügung.<br />

Denn: Run of Colours ist überall.<br />

Auf der ganzen Welt kannst du am<br />

Lauf zugunsten der Aidshilfe Köln<br />

teilnehmen. Ob ganz privat oder in<br />

kleinen, vertrauten Laufgruppen, auf<br />

Dienstreise, im Urlaub, alles ist möglich.<br />

Dafür ist Donnerstag bis Sonntag Zeit<br />

(19. bis 22. <strong>September</strong>). Du kannst 5 km<br />

laufen oder walken, 10 km laufen oder<br />

20 km mit dem Rad fahren.<br />

GETEILTE FREUDE IST DREIFACHE<br />

FREUDE!<br />

Im Team ist es doch noch schöner zu<br />

laufen. Versuche es doch auch mal mit<br />

dem Staffellauf! Drei Leute, jede*r legt<br />

nacheinander 5 km zurück, übergibt<br />

den Staffelstab und im Ziel wird<br />

gemeinsam gefeiert. Hier darf auch<br />

sehr gerne durchgegendert an den<br />

Start gegangen werden!<br />

DIE (SPENDEN)PREISE 2024<br />

Als Einzelperson bist du mit 19,50 Euro<br />

dabei. Für Gruppenanmeldungen<br />

gibt es gesonderte Tarife: Bei 20<br />

Starter*innen kostet der Startplatz pro<br />

Person 18 Euro und ab 50 Starter*innen<br />

15 Euro. Die Staffel kostet 50 Euro. Die<br />

Teilnehmer*innen können neben der<br />

Staffeldistanz wieder zwischen der<br />

5-km- und 10-km-Distanz wählen. Der<br />

5-km-Lauf ist für Walker*innen offen<br />

und wird als Inklusionslauf durchgeführt.<br />

Die Strecke ist barrierefrei. Der<br />

virtuelle Lauf kostet 17,50 Euro.<br />

SCHULSPORT MAL ANDERS!<br />

Das Richard-Riemerschmid-Berufskolleg<br />

war 2023 mit 85 Schüler*- und<br />

Lehrer*innen dabei. Das schafft deine<br />

Schule auch und wenn nicht, auch<br />

nicht schlimm. Ihr werdet gemeinsam<br />

Spaß haben und vielleicht auch<br />

den einen oder anderen Schulfrust<br />

abbauen können. Für euch kostet ein<br />

Startplatz bei Anmeldung über die<br />

Schule nur 12 Euro statt 19,50 Euro.<br />

WIRTSCHAFT:EN!<br />

Eine so große Veranstaltung wie<br />

der Run of Colours würde nur über<br />

die Teilnahmegebühren finanziert<br />

einen Großteil der Einnahmen an den<br />

Kostenblock verlieren. Darum ist es<br />

umso wichtiger, dass die Aidshilfe<br />

Köln Partner in der Wirtschaft findet.<br />

Erstmals ist dies 2024 als Hauptsponsor<br />

die Baumarktkette BAUHAUS. Frank<br />

Meyer, stellvertretender regionaler<br />

Geschäftsführer bei BAUHAUS im<br />

Rheinland, erklärt zum Engagement:<br />

„BAUHAUS steht für Vielfalt auf allen<br />

Ebenen. Dies gilt nicht nur für unsere<br />

Produkte und Dienstleistungen, sondern<br />

vor allem für unser breites soziales<br />

und gesellschaftliches Engagement in<br />

ganz Deutschland. Dabei liegt uns die<br />

Förderung von lokalem Engagement<br />

sehr am Herzen (…).”<br />

Mitmachen, Leute!<br />

Infos und Anmeldung für alle Läufe,<br />

ob vor Ort oder virtuell, online unter<br />

www.runofcolours.de!<br />

FOTO: FEUERFLAM.ME / VEIT SZPAK


URLAUBSZIELE & REISETRENDS<br />

FÜR SCHWULE MÄNNER<br />

Spartacus Traveler erscheint in der DMA –<br />

Deutsche Media Agentur & Verlag GmbH<br />

Degnerstr. 9b, 13053 Berlin / Germany<br />

ABO<br />

3 Hefte für nur 11,95 €<br />

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10 Szene<br />

FOTO: VVG-KOELN<br />

COMMUNITY<br />

Führungswechsel in der Babylon Sauna<br />

Nach 15 Jahren als Geschäftsführer der<br />

Babylon Sauna hat sich Bodo Plohr zum<br />

30. Juni in den vorgezogenen Ruhestand<br />

begeben.<br />

Plohr möchte mehr Zeit mit seinen<br />

Hobbys Reisen, Tauchen und Radfahren<br />

verbringen. Nachfolger wird sein<br />

langjähriger Geschäftspartner Stephan<br />

Collet. Der Werbedesigner arbeitet seit<br />

vielen Jahren in der Sauna mit und<br />

verfügt somit über breite Erfahrung und<br />

tiefe Kenntnisse aller Arbeitsabläufe. In<br />

seiner neuen Rolle als Geschäftsführer<br />

will Collet die beliebte Sauna weiterentwickeln:<br />

„Wir wollen den guten Ruf der<br />

Babylon Sauna als Wohlfühloase für die<br />

schwule Community in Köln, Deutschland<br />

und in der ganzen Welt ausbauen und<br />

mit neuen Akzenten in die Zukunft führen.<br />

Unser oberstes Ziel bleibt, dass sich<br />

jeder Gast auf seine eigene Weise bei<br />

uns wohlfühlt und gerne hier an diesen<br />

einzigartigen Ort in der Friesenstraße<br />

kommt“, so Collet.<br />

Badehaus Babylon Cologne, Friesenstr.<br />

23–25, Köln.<br />

www.babylon-cologne.de<br />

SENIOREN<br />

BISS-Jahrestagung<br />

Unter dem Titel „Altersarmut und Teilhabe älterer schwuler Männer:<br />

Hürden und Einbindung in die Community und Gesellschaft“ lädt die<br />

Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren am 12. und 13. Oktober<br />

zur Jahrestagung 2024.<br />

FOTO: MICHEILE HENDERSON / UNSPLASH<br />

Ältere schwule Männer sind im<br />

Vergleich zu heterosexuellen<br />

Männern in den gleichen Altersgruppen<br />

stärker von Altersarmut<br />

betroffen oder gefährdet. Die<br />

damit verbundenen materiellen<br />

und sozialen Entbehrungen<br />

haben negative Auswirkungen<br />

auf deren Teilhabechancen in<br />

der LGBTIQ*-Community und der<br />

Gesellschaft. Durch ein hohes<br />

Maß an Engagement ermöglichen<br />

Einzelpersonen und Vereine der<br />

LGBTIQ*-Community Angebote,<br />

die den Folgen von Altersarmut<br />

bei schwulen Männern wie Vereinsamung<br />

und gesellschaftliche<br />

Isolation entgegenwirken.<br />

im Rahmen von Fachbeiträgen,<br />

Workshops und Panels behandelt<br />

die BISS-Jahrestagung die<br />

Themen Altersarmut, Teilhabe<br />

und Vielfalt von älteren schwulen<br />

Männern. Gegenstand der Podiumsdiskussion<br />

ist der Aktionsplan<br />

der Bundesregierung „Queer<br />

leben!“.<br />

12.10. (12–18:15 Uhr) und 13.10.<br />

(9:30–14 Uhr), AntoniterQuartier,<br />

Antoniterstraße 14–16, Köln.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos, um<br />

Anmeldung bis 3. Oktober wird<br />

gebeten.<br />

https://schwuleundalter.de/<br />

biss-jahrestagung-2024


Szene 11<br />

AUTOBIOGRAFIE<br />

LUTZ VAN DIJK: „Irgendwann die weite Welt“<br />

Vor wenigen Wochen erschien beim<br />

Querverlag das neue Buch von Lutz van<br />

Dijk, eine Autobiografie seiner Jugendjahre.<br />

Das Heranwachsen in der West-<br />

Berliner Nachkriegszeit, sein Aufbruch<br />

mit 18 Jahren nach New York.<br />

Wichtige und auch bedrückende Jahre,<br />

als #mensch noch lange nicht von einer<br />

LGBTIQ*-Community sprach, es wurde<br />

weder gegendert noch hatten Schwule<br />

irgendwelche Rechte auf ein selbstbestimmtes<br />

Leben. Wer homosexuell war,<br />

verschwieg es oder musste leiden. Lutz<br />

van Dijk war einer der Menschen, die<br />

dafür kämpften, dass es anders wurde!<br />

Das Buch liest sich aber alles andere<br />

als ernst und bedrückend, fast amüsant<br />

ist die Geschichte seiner Geburt, auch<br />

wenn sie im zerstörten Berlin spielt. Das<br />

Schöne im Kleinen sehen, das Große<br />

erreichen, sich von Widrigkeiten nicht<br />

beeindrucken lassen. Darauf kommt es<br />

an im Leben. Auch wenn die Gesellschaft<br />

mitunter Nein sagt. Homosexualität ging<br />

nicht, durfte damals nicht sein. Doch Lutz<br />

van Dijk, geboren 1955 in West-Berlin,<br />

suchte und fand den Kontakt zu anderen<br />

Außenseitern, brach als Teenager in<br />

die USA auf und wurde zum queeren<br />

Aktivisten, lehrte in Hamburg, war ab<br />

1992 Mitarbeiter im Anne Frank Haus in<br />

Amsterdam, engagiert sich mit seinem<br />

Mann in Kapstadt in einem Township-<br />

Projekt für Kinder.<br />

Auch in der Politik setzte er sich für die<br />

queere Community ein: So war der<br />

deutsch-niederländische Autor und<br />

Pädagoge maßgeblich daran beteiligt,<br />

dass der Deutsche Bundestag 2023 zum<br />

ersten Mal (!) explizit den queeren Opfern<br />

des Dritten Reichs gedachte. Auch als<br />

Künstler konnte er viel erreichen: Zu Lutz<br />

van Dijks bekanntesten Werken gehören<br />

unter anderem „Verdammt starke Liebe“,<br />

„Der Traum vom Regenbogen“ sowie<br />

„Romeo und Jabulile“.<br />

2024 geht der leider an Parkinson<br />

erkrankte Buchautor, Menschenrechtler<br />

und queere Aktivist mit seinem neuen<br />

Buch „Irgendwann die weite Welt“ auf<br />

Lesereise, unter anderem am 3. <strong>September</strong><br />

ist eine Lesung in Berlin (20:30 Uhr,<br />

Eisenherz, Motzstraße 23) geplant. *rä<br />

Lutz van Dijk: „Irgendwann die weite<br />

Welt“, ISBN 978-3-89656-346-0,<br />

www.querverlag.de<br />

GRAPHIC NOVEL<br />

IN GUCCI<br />

ZU NETTO<br />

Mit hemmungslosen Dialogen und<br />

unzensierter Bildgewalt gewährt<br />

Maurizio Onano in seiner Graphic<br />

Novel „In Gucci zu Netto“ einen kleinen<br />

Einblick in die queere Welt des<br />

21. Jahrhunderts. Kurzweilig, originell<br />

und durch und durch empfehlenswert!<br />

Fabian ist Mitte 20, Florist, schwul, Single<br />

und hält nicht viel von sich. Verloren<br />

stolpert er von einem erniedrigenden<br />

One-Night-Stand in den nächsten,<br />

während seine Freund*innen mittlerweile<br />

den Sprung ins Erwachsenenleben<br />

anscheinend geschafft haben<br />

und Babys und Hochzeiten um ihn<br />

herum den inneren Druck verstärken.<br />

Klar, dass er erst mal an seinem<br />

Minderwertigkeitskomplex arbeiten<br />

muss. Die künstliche Aufwertung durch<br />

Designerklamotten und Zahnbleaching<br />

hilft nicht dagegen, wie eine durchgelegene<br />

Klappbett-Matratze eines<br />

1-Sterne-Motels behandelt zu werden.<br />

Wer zahlt schon 1200 Euro für eine<br />

Gucci-Tasche, wenn sie bei Woolworth<br />

im Regal steht?<br />

In seiner aktuellen Graphic Novel erzählt<br />

Maurizio Onano von seinen eigenen<br />

Erfahrungen als schwuler, erwachsener<br />

Single und der Homophobie, mit der<br />

er im Alltag konfrontiert ist. Geschlechterklischees<br />

bzw. internalisierter<br />

Sexismus werden im Comic parodiert.<br />

Das Ganze charmant verpackt in einer<br />

witzigen, modernen, ent-romantisierten<br />

Dating-Geschichte auf der Suche nach<br />

dem eigenen Selbstwert.<br />

Maurizio Onano, 1991 in Lippstadt<br />

geboren, lebt und arbeitet in Essen,<br />

wo er vor fünf Jahren seinen Master<br />

an der Folkwang Universität mit dem<br />

Schwerpunkt Illustration und visuelles<br />

Erzählen abgeschlossen hat. Seitdem<br />

arbeitet er als freiberuflicher Illustrator<br />

und hat sich auf visuelles Storytelling<br />

spezialisiert. Das beherrscht Maurizio<br />

Onano hervorragend. Im Berliner<br />

Jaja-Verlag sind bereits die Graphic<br />

Novels „Oma Herbert“ und „Alles rosa“<br />

erschienen.<br />

„In Gucci zu Netto“ ist im Jaja Verlag<br />

erschienen, hat 80 Seiten und kostet<br />

16 Euro. www.jajaverlag.com/<br />

in-gucci-zu-netto


12 STYLE<br />

TIPP<br />

CORA WITH LOVE<br />

CORA with Love steht für inklusive und<br />

nachhaltige Hochzeitsplanung in Köln<br />

und darüber hinaus. Gegründet von einer<br />

queer-identifizierten und genderfluiden<br />

Hochzeitsplanerin, entstand CORA with<br />

Love aus dem Wunsch, die stark heteronormativ<br />

geprägte Hochzeitsbranche zu<br />

verändern.<br />

FOTOS: KARSTEN REIFER<br />

Das Angebot richtet sich an alle Paare,<br />

unabhängig von sexueller Orientierung,<br />

kulturellem Hintergrund oder körperlichen<br />

Bedürfnissen. Im Fokus stehen individuelle<br />

Hochzeiten, die genau auf die Wünsche der<br />

Paare abgestimmt sind. Dabei wird besonderer<br />

Wert auf Barrierefreiheit gelegt und<br />

auf umweltbewusste Gestaltung geachtet.<br />

Ob traditionell oder unkonventionell – bei<br />

CORA with Love sind alle Vorstellungen<br />

willkommen.<br />

Neben der Hochzeitsplanung werden auch<br />

freie Trauungen angeboten, bei denen<br />

Paare auf ihrem Weg zu einem unvergesslichen<br />

Tag begleitet werden. Das Ziel von<br />

CORA with Love ist es, dass alle Menschen<br />

ihre besonderen Momente so feiern können,<br />

wie sie es sich wünschen – inklusiv, nachhaltig<br />

und ohne Kompromisse.<br />

corawithlove.gay


Rosarot?<br />

Aber klar! Dein Leben<br />

ohne Brille.<br />

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02771 - 87 17 333<br />

artemiskliniken.de<br />

Schildergasse 107-109, 50667 Köln


14 STYLE<br />

FETISCH<br />

„NOCTURNAL SERIES“ –<br />

sexy Unterwäsche<br />

FOTOS: LU-BO.COM<br />

Neue Mode, erotische Fotokunst: Das Label LUBO<br />

aus Baden-Württemberg kleidet Männer erotisch<br />

ein, die Lust haben, sich mal ganz anders<br />

zu präsentieren.<br />

„Die neue Kollektion zieht ihre Inspiration aus der<br />

tief verwurzelten und symbolträchtigen schwulen<br />

Lederkultur, vermischt mit den lebhaften<br />

Einflüssen der modernen Klubszene. Sie reflektiert<br />

eine Welt, in der Tradition und Moderne aufeinandertreffen<br />

und sich gegenseitig bereichern“, so<br />

das Team des queeren Modelabels. „Wir führen<br />

klassische Elemente des Lederlooks in einer frischen<br />

und modernen Ästhetik weiter. Klare Linien<br />

und minimalistische Designs stehen im Fokus, um<br />

eine zeitgemäße Eleganz zu schaffen, die sowohl<br />

funktional als auch visuell ansprechend ist. Der<br />

Ausreißer der Kollektion ist das metallic-silberne<br />

Unterwäschestück, das als Spiegel der pulsierenden<br />

Klubkultur fungiert. Dieses Stück fängt<br />

das Licht und die Blicke ein und verwandelt sie<br />

in ein Statement von Selbstbewusstsein und Stil.<br />

Alle neuen Produkte in dieser Kollektion sind aus<br />

Premium-Kunstleder hergestellt. Dies entspricht<br />

unserem Engagement für Gesundheitsbewusstsein<br />

und Umweltschutz. Die Verwendung von<br />

wasserbasiertem Kunstleder sorgt nicht nur für<br />

Nachhaltigkeit, sondern bietet auch eine hohe<br />

Atmungsaktivität und Langlebigkeit – ohne<br />

Kompromisse bei der Qualität und Verarbeitung.“<br />

Mode, die dich zum Hingucker macht! *rä<br />

lu-bo.com


STYLE 15<br />

OUTDOOR<br />

Aktiv und<br />

draußen<br />

Lust auf frische Luft? Mit der neuen<br />

Kollektion von Tchibo steht dem Outdoor-Erlebnis<br />

nichts mehr im Wege.<br />

Perfekt vorbereitet mit Funktionskleidung,<br />

Rucksack und Regenstiefelletten geht‘s<br />

auf die nächste Tour ob alleine oder<br />

mit dem Hund als treuen Freund. Für ein<br />

ausgewogenes Körperklima sorgt unter<br />

anderem eine atmungsaktive, wasserund<br />

windabweisende Regenhose oder<br />

Regenjacke– und das Wetter ist kein<br />

Grund mehr, den geplanten Ausflug zu<br />

verschieben.<br />

www.tchibo.de


16 Nachtradar<br />

Auch die Barmänner in Gummi brauchen mal ne Pause - in der Essigfab<strong>rik</strong><br />

ging es wieder heiß her, sowohl drinen auf dem Dancefloor wie auch draußen<br />

in Deutschlands größter Play Area.<br />

XTREME<br />

NACHTRADAR<br />

Fotos von Stafan Kraushaar<br />

SISSY THAT PRIDE<br />

In der Kunstbar ging wieder die Post ab und Stylist Alex Veit machte die Gäste schön, während<br />

DJ CK und Miss Delicious die Turntables rockten.<br />

O7, 20 (Quadrate), Mannheim<br />

www.galileo-sauna.de<br />

UNIQORN<br />

Die Opening Party im Quarter Eins<br />

sorgte für einen klasse Warm-Up für<br />

das Colognepride Wochenende mit<br />

Performer Sean van der Wilt aus L.A.


BABYLON<br />

Chico & Co vergnügten sich im Pool der Babylon zum Ausklang des Colognepride, während die restlichen<br />

Hotties drumherum das Tanzbein schwangen.<br />

SEXY PRIDE WORLD<br />

Gäste aus aller Welt kamen auf der größten Party des Cologneprides in der Halle Tor 2 zusammen -<br />

so auch Veranstalter André & Co aus Luxemburg, der sich für seine Unicorn Party inspirieren ließ.


18 Party<br />

HIDDEN CLUB<br />

HOMORIENTAL<br />

Jeden vierten Samstag im Monat öffnen<br />

sich die Türen der HomOriental, um<br />

eine bunte Mischung von Partygästen<br />

willkommen zu heißen – egal ob casual<br />

oder chic, schwul, lesbisch, straight<br />

oder trans. Auf zwei Dancefloors sorgen<br />

DJ Kanun Yildirim und DJ Mesut im<br />

<strong>September</strong> für ausgelassene Stimmung.<br />

Ihr abwechslungsreicher Mix aus<br />

modernen türkischen, orientalischen,<br />

arabischen und Balkan-Pop-Hits,<br />

gepaart mit aktuellen Pop- und Black-<br />

Sounds, garantiert eine unvergessliche<br />

Partynacht. HomOriental steht für<br />

Vielfalt, Toleranz und vor allem für eine<br />

ausgelassene Feierkultur, bei der sich<br />

jeder wohlfühlen kann. *ck<br />

28.9., Hidden Club, Brabanter Str. 15,<br />

Köln, 23 Uhr, www.homoriental.de<br />

FLINTA-FEIER<br />

FOTO: STEFAN KRAUSHAAR<br />

30 KARAT DELUXE<br />

Nach einer wohlverdienten Sommerpause<br />

ist es endlich wieder soweit:<br />

Die legendäre Ü30 Sause in Kölns<br />

gemütlichstem Wohnzimmer öffnet<br />

ihre Türen für alle, die Lust auf eine<br />

unvergessliche Nacht voller Musik,<br />

Tanz und Gemeinschaft haben.<br />

Diese besondere Party, die von<br />

Lesben für Lesben und ihre queeren<br />

Freund*innen und Allies organisiert<br />

wird, hat sich über die Jahre als fester<br />

Treffpunkt etabliert. Ob beim gemütlichen<br />

Cocktailschlürfen und Engtanzen<br />

in entspannter Atmosphäre oder<br />

beim späteren Abtanzen zu ordentlichen<br />

Beats in der Backstube – hier<br />

kommt jeder auf seineihre Kosten. Die<br />

musikalische Reise führt durch die<br />

Jahrzehnte mit einem unverwechselbaren<br />

Mix aus Schlager, 1980ern,<br />

House, und Pop. Mit einem Allstar-DJ-<br />

Aufgebot, bestehend aus Frau Meffert,<br />

Coco Yeah und Inge Linne.<br />

21.9., Café Franck, Ehrenfeldgürtel/<br />

Eichendorffstr. 13, Köln, 20 Uhr,<br />

facebook.com/30Karat


Party 19<br />

In der Kölner Vulcanus Sauna könnt ihr den Tag ausklingen<br />

lassen und für eine Weile eure Alltagssorgen<br />

vergessen.<br />

Die kleine, aber überaus gemütliche Sauna gibt es<br />

schon seit 1972. Damals als Freiraum für schwule<br />

Männer eröffnet ist die Vulcanus Sauna heute die<br />

älteste schwule Sauna der Stadt. Sie ist bekannt für ihre<br />

freundliche und entspannte Atmosphäre und ist allem<br />

für das ältere Publikum und deren jüngere Fans ein<br />

beliebter Treffpunkt.<br />

Die Sauna verfügt über verschiedene Saunen, darunter<br />

eine Trocken- und eine Dampfsauna, sowie einen<br />

Videoraum, Kabinen und Ruheräume. Im Eintritt von<br />

20 Euro sind zwei Handtücher enthalten, Badelatschen<br />

usw. bekommt ihr gegen Aufpreis. Von Mittwoch bis<br />

Sonntag ist Masseur Emre vor Ort und bietet Massagen<br />

an. Seine Spezialität sind Ganzkörpermassagen, eine<br />

individuelle Kombination aus klassischer Massage,<br />

Akupressur, Tiefengewebsmassage, Reflexzonen und<br />

Energiearbeit.<br />

Auf A5 Höhe: Je grüner Strich+Abstand = 1mm,<br />

SAUNA<br />

VULCANUS<br />

FOTO: USGS / UNSPLASH<br />

5mm in Druckfläche Größere Formate: A5 Maß<br />

skalieren. Kleinere Formate: Striche löschen.<br />

24. Okt., 19:00<br />

HIV und Schlafstörungen<br />

Mindestens jeder fünfte Mensch, der mit HIV<br />

lebt, ist betroffen: Tagesmüdigkeit und verringerte<br />

Leistungsfähigkeit belasten und das nächtliche<br />

Wachliegen stellt ein Risiko für weitere<br />

ernsthafte seelische und körperliche Folgeerkrankungen<br />

dar. Nicht selten steckt auch eine<br />

behandlungsbedürftige Erkrankung hinter den<br />

Schlafstörungen. Welche Therapiemöglichkeiten<br />

gibt es und was kann ich selbst zur Verbesserung<br />

der Schlafhygiene beitragen? — Referent:<br />

Dr. med. Steffen Heger, Facharzt für<br />

Psychos. Medizin und Psychoth., Köln<br />

Veranstaltungsort: Uniklinik Köln, Kerpener Str. 62,<br />

CIO / Gebäude 70, Seminarraum 1, Erdgeschoss<br />

KVB Lindenburg (Linie 9)<br />

Weitere Infos auf ahkoeln.de/medinfo<br />

Unterstützt durch die Deutsche Rentenversicherung<br />

und der Uni-Klinik Köln<br />

GAYBOYS<br />

LIVE AM<br />

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NUR<br />

14<br />

AUCH MOBIL<br />

Cent/ Min.<br />

FOTO: VULCANUS SAUNA<br />

Das kleine Paradies am Marienplatz sorgt auch für<br />

euer leibliches Wohl. Während ihr in gemütlicher Atmosphäre<br />

ein leckeres Getränk an der Bar genießt, kommt<br />

ihr schnell mit anderen ins Gespräch und bleibt gewiss<br />

nicht lange allein!<br />

Vulcanus Sauna, MO–SO von 10:30–21 Uhr (FR und SA<br />

von 10:30–22 Uhr), Marienplatz 5, Köln.<br />

www.sauna-vulcanus.com<br />

LERNE HEISSE<br />

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Moltkestraße<br />

20 STADTPLAN<br />

Christophstraße Gereonstraße<br />

Marzellenstraße<br />

HbF<br />

U<br />

Breslauer Platz/<br />

Hauptbahnhof<br />

Kamekestraße<br />

Bars<br />

Roonstraße<br />

SZENE<br />

Venloer Straße<br />

KÖLN<br />

U<br />

Lütticher Straße<br />

Aachener Straße<br />

37<br />

Richard-Wagner-Straße<br />

1. Barcelon Colonia,<br />

Pipinstraße 3<br />

2. Baustelle 4U,<br />

Vor St. Martin 12<br />

3. Casino Eck,<br />

Kasinostr. 1a<br />

4. Coco Schmitz,<br />

Aachener Str. 28<br />

5. Era Bar,<br />

Friesenwall 26<br />

6. Ex-Corner,<br />

Schaafenstr. 57-59<br />

7. Exile on<br />

Mainstreet,<br />

Schaafenstr. 61a<br />

8. The 3B-The<br />

Bearded Bear Bar,<br />

Mühlenbach 53,<br />

www.the3b.<br />

cologne<br />

9. Hühnerfranz,<br />

Hühnergasse 5-7<br />

10. Iron, Schaafenstr.<br />

45<br />

11. Mariechen,<br />

Am Rinkenpfuhl 51<br />

12. Marsil, Marsilstein<br />

27<br />

13. Die Mumu,<br />

Schaafenstr. 51<br />

14. My Lord by Olli,<br />

Mühlenbach 57<br />

15. Schampanja,<br />

Mauritiuswall 43<br />

16. Zum Pitter,<br />

Alter Markt 58-60<br />

17. KinkZ,<br />

Balduinstr. 20<br />

Zülpicher Straße<br />

42<br />

Cafés/Bistros<br />

20. Café Rico,<br />

Mittelstr. 31<br />

21. inSide Cafe,<br />

Am Rinkenpfuhl 46,<br />

4<br />

44<br />

Lindenstraße<br />

55<br />

30<br />

Brabantner Straße<br />

54<br />

75<br />

Mozartstraße<br />

73<br />

U<br />

U<br />

Barbarossaplatz<br />

Club<br />

30. Hidden<br />

Cologne,<br />

Brabanter Str. 15<br />

am Rudolphplatz<br />

31. Sartory Säle,<br />

Friesenstr. 44<br />

• Wartesaal im<br />

Zollhafen,<br />

Im Zollhafen 2<br />

Moltkestraße<br />

Friesenplatz<br />

Beethovenstraße<br />

50<br />

52<br />

Hohenstaufenring Habsburgerring Hohenzollernring<br />

61<br />

53<br />

Friesenwall<br />

Schaafenstraße<br />

22. Zentral Garderobe,<br />

Schaafenstr. 49<br />

• Saint Louis,<br />

Deutzer Freiheit 89<br />

23. Diner‘s,<br />

Neumarkt 16<br />

Party-Locations<br />

Mauritiuskirche<br />

Cruising-Bars<br />

35. Pullermans,<br />

Mathiasstr. 22<br />

36. Deck 5,<br />

Mathiasstr. 5<br />

Friesenstraße<br />

Saunen<br />

37. Phönix Sauna,<br />

Richard-Wagner-<br />

Str. 12<br />

38. Badehaus Babylon<br />

Cologne,<br />

Friesenstr. 23-25<br />

39. Sauna Vulcano,<br />

Marienplatz 3-5<br />

Einkaufen<br />

40. Best of Cologne,<br />

Schaafenstr. 12<br />

41. Brunos,<br />

Kettengasse 20<br />

42. COLOGNE DOME<br />

House of Fetish,<br />

Händelstraße 27<br />

43. Gay Sex Messe,<br />

Mathiasstr. 13<br />

44. MGW.Cologne,<br />

Händelstr. 53<br />

45. Sex- & Gay<br />

Center,<br />

Mathiasstr. 23<br />

Mauritiuswall<br />

5<br />

U<br />

Rudolfplatz<br />

45<br />

40<br />

51<br />

U<br />

7<br />

15<br />

Zülpicher<br />

Platz<br />

6<br />

Magnusstraße<br />

Ehrenstraße Breite Straße<br />

41<br />

Kettengasse<br />

22<br />

Pfeilstraße<br />

Mittelstraße<br />

20<br />

13<br />

31<br />

Rubensstraße<br />

Hahnenstraße<br />

10 17 11<br />

Marsilstein<br />

74<br />

21<br />

38<br />

12<br />

U<br />

60. Philharmonie,<br />

Bischofsgartenstr. 1<br />

61. Scala, U<br />

Hohenzollernring Severinstraße<br />

48<br />

• Schauspielhaus:<br />

Depot 1, Depot 2,<br />

Grotte,<br />

Schanzenstraße<br />

6-20<br />

62. Theater am Dom,<br />

Glockengasse 11,<br />

Opern Passagen<br />

Mauritiussteinweg<br />

BUSINESS<br />

Apotheken<br />

23<br />

dem Berlich<br />

Auf<br />

Neumarkt<br />

Thieboldsgasse<br />

50. Birken-Apotheke,<br />

Hohenstaufenring<br />

59, Tel. 2402242<br />

• Flora-Apotheke,<br />

Neusser Str. 192,<br />

Tel. 0221 733535<br />

• Paradies Apotheke,<br />

Severinstr. 162a,<br />

Tel. 329215,<br />

www.paradiesapo.de<br />

51. Westgate-<br />

Apotheke,<br />

Habsburgerring 2,<br />

Tel. 2402243<br />

Ärzte<br />

• Dr. Jochen May,<br />

Zahnarzt, Sülzburgstr.<br />

21-23, Tel.<br />

9411222,<br />

www.praxis-may.<br />

com<br />

53. Praxis am Ring,<br />

Dr. med. Ochana,<br />

Hohenzollernring<br />

26, Tel. 255522,<br />

www.praxis-amring.com<br />

• Praxis am<br />

Eberplatz,<br />

Dres. med. Kümmerle,<br />

Theisen,<br />

Wyen, Voigt,<br />

Ebertplatz 1,<br />

Tel. 7604648,<br />

www.praxis-ebertplatz.de<br />

• Praxis am<br />

Vorgebirgspark,<br />

Nauheimer Str. 15,<br />

Tel. 361831,<br />

praxis-amvorgebirgspark.de<br />

Zeughausstraße<br />

U<br />

Neumarkt<br />

70<br />

Waisenhausgasse<br />

Krebsgasse<br />

Cäcilienstraße<br />

Poststraße<br />

U<br />

Appellhofplatz/<br />

Zeughaus<br />

U<br />

Appellhofplatz/<br />

Breite Straße<br />

Glockengasse<br />

Schildergasse<br />

U<br />

62<br />

Poststraße<br />

54. Dr. Stefa Scholten,<br />

HIV-Schwerpunktpraxis,<br />

Richard-Wagner-<br />

Str. 9-11,<br />

Tel. 35505450<br />

• Zahnarzt Tobias<br />

Fuchte,<br />

Kirchstraße 1-3,<br />

Tel. 0221 – 392 580,<br />

www.zahnarztfuchte.de<br />

Beauty<br />

55. Duftkunsthandlung,<br />

Brabanter Str. 27,<br />

0221 - 97 76 59 85,<br />

duftkunsthandlung.de<br />

• MO‘s Wohlfühlzeit,<br />

Hauptstraße 16a,<br />

53604 Bad Honnef<br />

Tel. 0175 2852891,<br />

mos-wohlfuehlzeit.<br />

de<br />

Rechtsanwälte<br />

• Ralf Bergmann,<br />

Braugasse 12,<br />

Tel. 02234-405769,<br />

bergmann-anwalt.<br />

de<br />

KULTUR<br />

Bühne<br />

• Atelier Theater,<br />

Roonstr. 78,<br />

Tel. 0221 24 24 85,<br />

www.ateliertheater.de<br />

• Horizont Theater,<br />

Thürmchenswall<br />

25.<br />

• Opernhaus,<br />

Rheinparkweg 1,<br />

Tel. 0221 22128400<br />

Tunisstraße<br />

Blaubach<br />

Perlengraben<br />

Neuköllner Straße<br />

63<br />

73. Anyway,<br />

Jugendzentrum,<br />

Kamekestr. 14,<br />

Tel. 5777760,<br />

anyway-koeln.de<br />

74. Rubicon, Beratungs-zentrum<br />

für<br />

Lesben & Schwule<br />

(Sozialwerk e.V.),<br />

Rubensstr. 8-10,<br />

Tel. 27669990,<br />

www.rubiconkoeln.de<br />

75. Queeres Netzwerk<br />

NRW, Lindenstr. 20,<br />

Tel. 2572847,<br />

https://queeresnetzwerk.nrw<br />

Museen<br />

Komödienstraße<br />

Große Budengasse<br />

Hohe Straße<br />

63. Museum für<br />

Ange-wandte<br />

Kunst Köln, An der<br />

Rechtschule, Tel.<br />

22123860,<br />

www.makk.de<br />

64. Museum Ludwig,<br />

Bischofsgartenstr.<br />

1, Tel. 22122370<br />

• Rosa Archiv, Salierring<br />

4,<br />

Tel. 78 98 60 19,<br />

Mo-Fr nach<br />

Vereinbarung,<br />

rosa-archiv.de<br />

RAT & TAT<br />

Gesundheit<br />

Gürzenichstraße<br />

Pipinstraße<br />

70. Aids- und STD-<br />

Beratung,<br />

Gesundheitsamt,<br />

Neumarkt 15-21,<br />

Tel. 22124602<br />

71. Lebenshaus-<br />

Stiftung,<br />

Beethovenstr. 1,<br />

Tel. 202030,<br />

www.lebenshausstiftung.de<br />

Hohe Pforte<br />

3<br />

Am Hof<br />

Obenmarspforten<br />

Stephanstr. Marienplatz<br />

Alter Markt<br />

16<br />

Augustinerstraße<br />

Mathiasstraße<br />

An der Malzmühle<br />

Severinsbrücke<br />

72. Aidshilfe Köln e.V.,<br />

Pipinstraße 7, 50667<br />

Köln, KVB: Heumarkt,<br />

Tel. 0221 202030<br />

73. Looks e.V.,<br />

Beratung und<br />

Unterstützung<br />

für Jungs, die<br />

anschaffen,<br />

Pipinstr. 7,<br />

Tel. 2405650,<br />

www.looks-ev.de<br />

72. Checkpoint der<br />

Aidshilfe Köln, HIV<br />

Schnelltest sowie<br />

Syphilis, Tripper,<br />

Chlamydien und<br />

Hep-C. Wir sind für<br />

euch da: Montag<br />

bis Donnerstag von<br />

19 Uhr bis 22 Uhr,<br />

Pipinstr. 7,<br />

Tel. 0221 99 57 12-17,<br />

www.schnell-test.de<br />

Info<br />

Heumarkt<br />

Mühlenbach Filzengraben<br />

Severinstraße<br />

U<br />

Dom/<br />

Hauptbahnhof<br />

1 2<br />

39<br />

71<br />

72<br />

8<br />

Kölner Dom<br />

45<br />

43<br />

36<br />

14<br />

64<br />

9<br />

U<br />

Rathaus<br />

U<br />

Heumarkt<br />

35<br />

60<br />

Hohenzollernbrücke<br />

Am Leystapel<br />

Bayenstraße<br />

Deutzer Brücke<br />

CHECKPOINT<br />

Düsseldorf<br />

Du willst es doch<br />

auch – wissen.<br />

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schwule und bisexuelle Männer*<br />

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Dienstags 19-21 Uhr in der Aidshilfe Düsseldorf e.V.<br />

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Dr. Dirk Stolley | Zahnarzt<br />

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Schwerpunkte:<br />

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| Ästhetische Zahnmedizin<br />

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www.dr-stolley.de | T. 0211 -38 54 610


Bars<br />

Rheinkniebrücke<br />

SZENE<br />

1. Comeback,<br />

Charlottenstr. 60<br />

2. K1, Bismarckstr. 93<br />

3. Ludwigs Bier & Brot,<br />

Mertensgasse 11<br />

4. Nähkörbchen,<br />

Hafenstr. 11<br />

5. Queenz,<br />

Charlottenstr. 62<br />

6. Sternschnuppe,<br />

Sternstr. 2<br />

Oberkasseler Brücke<br />

28<br />

16<br />

Reichsstraße<br />

Hafenstr.<br />

DÜSSELDORF<br />

7<br />

11<br />

5<br />

7. Studio 1, Jahnstr. 2a<br />

8. Zum goldenen<br />

Einhorn, Ratinger<br />

Str. 18<br />

Cafés / Bistros<br />

• ARTCafé, Im<br />

Dahlacker 70 (Ecke<br />

Aachener Str.)<br />

Party-Locations<br />

14. Nachtresidenz,<br />

Bahnstr. 13<br />

• Stahlwerk,<br />

Ronsdorfer Str. 134<br />

16. Ufer 8, Rathausufer 8<br />

9<br />

Bahnstr.<br />

14<br />

Graf-Adolf-Straße<br />

Herzogstraße<br />

10<br />

• Zakk, Fichtenstr. 40<br />

Restaurants<br />

18. Hirschchen,<br />

Alt-Pempelfort 2<br />

19. Laurens Restaurant,<br />

Bismarckstr. 62<br />

Saunen<br />

Berliner Allee<br />

24<br />

Corneliusstraße<br />

34<br />

• Phoenix Sauna<br />

Düsseldorf,<br />

Platanenstr. 11a<br />

18<br />

19 3<br />

8<br />

Kölner Straße<br />

4<br />

Karlstraße<br />

BUSINESS<br />

Ärzte<br />

• Dr. med Martin &<br />

Anselm K. Gottstein,<br />

Werdener Straße 8<br />

• Tim Oliver Flettner,<br />

Kaiserswertherstr. 55<br />

24. Zahnarztpraxis<br />

Dr. Stolley, Berliner<br />

Allee 56<br />

Autohäuser<br />

• Auto-Park Rath,<br />

Oberhausener Str. 2<br />

• smart Vertriebs<br />

GmbH, Mercedesstr.<br />

11<br />

Dienstleistungen<br />

• CJ-Sieben, Postfach<br />

24 02 30<br />

28. Düsseldorf Tourismus,<br />

Marktstr./<br />

Ecke Rheinstr. bzw.<br />

Immermannstr. 65b<br />

• Stadtwerke Düsseldorf<br />

AG, Höherweg<br />

100<br />

Finanzen & Recht<br />

• Laureus AG Privat<br />

Finanz, Ludwig-<br />

Erhard-Allee 15<br />

• Parilis, Hansaallee<br />

249<br />

Fitness<br />

• Bodystreet Berliner<br />

Allee, Berliner<br />

Allee 56<br />

• Bodystreet Düsseldorf<br />

Münsterplatz,<br />

Ulmenstr. 270<br />

• Fit IN Düsseldorf,<br />

Ringelsweide 14<br />

• Olymp-Fitness-<br />

Center,<br />

Pempelforther<br />

Str. 47<br />

Möbel & Einrichtung<br />

• Maßlos, Steinstr. 32<br />

Rechtsanwälte<br />

• Rechtsanwalt<br />

Gelbke,<br />

Königsallee 61<br />

• Semra Sanliünal,<br />

Kaiser-Friedrich-<br />

Ring 45<br />

Sexshops<br />

• book&xxx,<br />

Bismarckstr. 86<br />

Schulen<br />

• Sprachcaffe,<br />

Grafenberger Allee<br />

78-80<br />

STADTPLAN 21<br />

Sport<br />

• My Beauty Fit,<br />

Rethelstr. 98<br />

KULTUR<br />

Bühne<br />

• Capitol Theater,<br />

Erkrather Str. 30<br />

• Jazz Schmiede,<br />

Himmelgeister Str.<br />

107g<br />

• Komödie Steinstr,<br />

Steinstr 23<br />

• Takelgarn, Philipp-<br />

Reis-Str. 10<br />

Galerie<br />

• Fonis Galerie,<br />

Lindenstraße 90,<br />

40233 Düsseldorf<br />

RAT & TAT<br />

Gesundheit<br />

• AIDS-Beratung des<br />

Gesundheitsamts,<br />

Kölner Str. 180<br />

• AIDS-Hilfe Düsseldorf<br />

e.V., Johannes-<br />

Weyer-Str. 1<br />

Beratung<br />

• Schwules Überfalltelefon,<br />

Tel.<br />

0211-19228<br />

34. PULS - Treff für junge<br />

Lesben, Schwule<br />

& Bisexuelle,<br />

Corneliusstr. 28<br />

• SchLAu Düsseldorf<br />

c/o Aidshilfe<br />

Düsseldorf<br />

Wirtschaft<br />

• TARGOBANK,<br />

Nordstr. 14<br />

Die richtige Wahl Seit 1972<br />

Sauna Vulcanus<br />

die Sauna für... die spezielle Freude<br />

Wir sind eine kleine,<br />

aber sehr gemütliche Sauna,<br />

in der sich jeder wohlfühlt!<br />

Wir freuen uns auf euch!<br />

Öffnungszeiten: täglich 10:30-21:00 Uhr, Fr-Sa bis 22:00 Uhr<br />

Marienplatz 5 • 50676 Köln • Tel.: 0221-88088660<br />

E-Mail: sauna.vulcanus@aol.com<br />

www.sauna-vulcanus.com


Johann Sebastian Bach<br />

Fünfzehn Sinfonien BWV 787–801<br />

Franz Liszt<br />

Etudes d’exécution transcendante S 139<br />

Kit<br />

Armstrong<br />

Klavier<br />

Foto: Marco Borggreve<br />

Dienstag<br />

01.10.2024<br />

20:00<br />

koelner-philharmonie.de<br />

0221 280 280<br />

Konzertkasse der Kölner Philharmonie<br />

Kurt-Hackenberg-Platz/Ecke Bechergasse


Münchner Philharmoniker<br />

Tugan Sokhiev Dirigent<br />

Alexandre<br />

Kantorow<br />

Klavier<br />

Foto: Sasha Gusov<br />

Michail Glinka<br />

Ouvertüre<br />

aus: Ruslan i Ljudmila (»Ruslan und Ljudmila«)<br />

Zauberoper für Soli, Chor und Orchester in fünf Akten<br />

Sergej Rachmaninow<br />

Rapsodie sur un thème de Paganini op. 43<br />

für Klavier und Orchester<br />

George Gershwin<br />

Concerto in F – für Klavier und Orchester<br />

Nikolaj Rimskij-Korsakow<br />

Šecherazada (Scheherazade) op. 35<br />

Sinfonische Suite für Orchester<br />

Sonntag<br />

03.11.2024<br />

20:00


24 kultur<br />

TRAVESTIE<br />

BIANCA DEL RIO LIVE<br />

FOTO: SHAUN VADELLA<br />

Dragqueen Bianca Del Rio mit neuem<br />

Programm „Dead Inside“ auf Standup-Tour!<br />

Drei exklusive Deutschland-<br />

Termine im Oktober in Köln, Berlin und<br />

Hamburg freuen sich auf dich.<br />

Comedy-Queen und „RuPaul’s Drag<br />

Race“-Gewinnerin Bianca Del Rio kündigt<br />

offiziell ihre Rückkehr nach Deutschland<br />

mit ihrer neuen Stand-up-Comedy-<br />

Tournee „Dead Inside“ an. Über politische<br />

Korrektheit, aktuelle Ereignisse, Abschaffung<br />

der Kultur und das alltägliche Leben<br />

lässt uns die Dragqueen einen Blick<br />

in ihre Welt erhaschen, in der sie zwar<br />

„innerlich tot“ sei, aber in der es trotzdem<br />

nicht an Humor fehlt. Die Tournee führt<br />

die Drag-Ikone am 6., 18. und 19. Oktober<br />

2024 nach Köln (Theater am Tanzbrunnen),<br />

Berlin (Uber Eats Music Hall) und<br />

Hamburg (K6 Kampnagel).<br />

www.tickets.kj.de,<br />

www.TheBiancaDelRio.com


kultur 25<br />

TANZ/PERFORMANCE<br />

tanz.<br />

tausch<br />

Die 12. Ausgabe des Kölner Tanz- und Performance-Festivals<br />

tanz.tausch vom 2. bis 8. <strong>September</strong><br />

feiert zugleich auch das 10-jährige<br />

Bestehen der TanzFaktur.<br />

FOTO: TOM DACHS<br />

Diversität, Teilhabe, Partizipation, Interdisziplinarität<br />

prägen seit 12 Jahren den Charakter des tanz.<br />

tausch Festivals. Ganz in diesem Sinne startet<br />

der erste Tag mit einem Symposium zum Thema<br />

„Community Dance“. Erörtert werden darin Formate<br />

und Potenziale des Tanzes für das tägliche<br />

Zusammenleben und die Gemeinschaft. Vollendet<br />

wird der Tag durch Vorstellungen, die das Besprochene<br />

für alle praktisch erfahrbar machen.<br />

Neun Indoor- und Outdoor-Produktionen präsentieren<br />

im weiteren Programm die Bandbreite des<br />

zeitgenössischen Tanzes und der Performance-<br />

Künste und laden ein zum Entdecken, Mitmachen,<br />

Mitreden und Genießen. Es sind unkonventionelle<br />

Wege, die die diesjährigen Künstler*innen<br />

einschlagen, voller Vertrauen in die schillernde,<br />

facettenreiche Welt, die sich ihnen und euch<br />

dabei eröffnet.<br />

In diesem Jahr kehren die moderierten „Nach(t)<br />

gespräche“ zurück, bei denen das Publikum und<br />

die Künstler*innen des Abends Gelegenheit finden,<br />

sich auch abseits der Bühnen zu begegnen. In<br />

gemütlichem Setting darf Kritik geübt, Anerkennung<br />

und Dankbarkeit geteilt und mutige Fragen<br />

gestellt werden.<br />

FOTO: ABRAXA_PRESS<br />

FOTO: LYS-Y-SENG<br />

2.–8.9., TanzFaktur,<br />

Siegburger Straße 233 W, Köln-Deutz, sowie diverse<br />

Orte in Köln und Umgebung. Vollständiges<br />

Programm unter www.tanztausch-festival.de.


26 kultur<br />

VARIETÉ<br />

„#DREAMTEAM“<br />

Die Herbstshow des Bochumer Varieté<br />

et cetera vereint atemberaubende<br />

Paarnummern und Solo-Artistik zu<br />

einem einzigartigen Ensemble.<br />

Joko & Klaas, Bud Spencer & Terence<br />

Hill, Clever & Smart oder das Trio mit vier<br />

Fäusten: Im Team geht vieles besser!<br />

Genauso ist es mit dem Dreamteam<br />

der neuen Herbstshow im Varieté et<br />

cetera Benno & Max. Sie sind nicht<br />

nur TicToc-Stars mit einer ständig<br />

wachsenden Zahl an Followern in den<br />

sozialen Netzwerken, sondern auch<br />

mit Leib und Seele Live-Künstler. Die<br />

Diabolo-Weltmeister verbinden Jonglage<br />

mit Stand-up Comedy und führen<br />

frisch, rasant und humorvoll durch den<br />

Abend voller artistischer Momente der<br />

Extraklasse.<br />

Rebekka Spiegel begeistert mit<br />

einer kraftvollen Performance an<br />

einer Vertikalkette, die sie „Poesie<br />

des Risikos“ nennt. Kimberly Lester<br />

beeindruckt mit einer besonderen<br />

Jonglage-Nummer und hat bereits zwei<br />

Guinness-Weltrekorde. Alex Glavatskiy<br />

zeigt in der Herbstshow zwei spannende<br />

Acts: Er balanciert waghalsig auf<br />

einem Schlappseil und wirbelt im LEDbeleuchteten<br />

Cyr Wheel über die Bühne.<br />

Das Duo Since Moment fasziniert mit<br />

traumhafter Akrobatik an den Strapaten,<br />

bei der die Rollen ständig wechseln. Das<br />

Trio Beautiful aus der Ukraine besticht<br />

durch großartige Hand-auf-Hand Partnerakrobatik<br />

und beeindruckt mit Figuren,<br />

die die Schwerkraft herausfordern.<br />

Habt ihr eure*n Traumpartner*in bereits<br />

gefunden? Bringt ihn oder sie doch<br />

mit ins Varieté et cetera! Zum Beispiel<br />

sonntags zum Brunch (Einlass ab 10 Uhr)<br />

oder zum Schlemmerbuffet (Einlass ab<br />

17 Uhr). Vor Showbeginn erwartet euch<br />

ein leckeres Buffet mit einer bunten<br />

Auswahl an kalten und warmen Speisen.<br />

7.9.–3.11., Varieté et cetera,<br />

Herner Str. 299, Bochum.<br />

www.variete-et-cetera.de,<br />

www.instagram.com/variete.et.cetera


QUEERES THEATER<br />

kultur 27<br />

FOTO: QUEERES THEATER KOLLEKTIV<br />

„Subterranean Deception –<br />

A Digital Dread“<br />

Die neue Produktion des Queeren Theater Kollektivs<br />

überschreitet die Grenze zwischen Realität und digitaler<br />

Illusion, indem physische und digitale Elemente zu einem<br />

einzigartigen intermedialen Theatererlebnis kombiniert<br />

werden. Die innovative Horror-Performance ist am 25.<br />

und 26. Oktober um jeweils 20 Uhr im Dortmunder Theater<br />

Fletch Bizzel zu erleben.<br />

„Subterranean Deception – A Digital Dread“ ist eine beeindruckende<br />

Verschmelzung von physischer Performance<br />

und digitalen Elementen, die die Zuschauer*innen in<br />

eine alternative Sci-Fi-Realität entführt. Die Performance<br />

thematisiert die Herausforderungen queerer Identitäten<br />

und führt das Publikum auf eine emotionale Reise in<br />

die Tiefen der menschlichen Psyche, während sie die<br />

Erlebnisse zweier queerer Charaktere auf einem fremden<br />

Mond während einer Höhlenexpedition nachzeichnet.<br />

Ein besonderes Highlight ist der Einsatz fortschrittlicher<br />

Tracking-Technologie, mit der es möglich wird, die<br />

Bewegungen der Darsteller*innen in Echtzeit mit digitalen<br />

Projektionen zu synchronisieren. Dies schafft eine immersive<br />

und atmosphärische Raumerfahrung, die das Publikum in<br />

eine völlig neue Welt eintauchen lässt.<br />

Content Notes: Die Performance beinhaltet psychologischen<br />

und visuellen Horror, der spezifische Phobien wie Trypophobie<br />

(Angst vor Löchern) und Apeirophobie (Angst vor<br />

der Unendlichkeit) ansprechen könnte. Zuschauer*innen<br />

können die Aufführung jederzeit verlassen. Es werden keine<br />

Blitzlichter verwendet. Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren. Die<br />

Performance wird in einfachem Englisch (Plain English)<br />

dargeboten, um ein breiteres Publikum zu erreichen und<br />

Verständlichkeit für alle Zuschauer*innen sicherzustellen.<br />

Das Queere Theater Kollektiv besteht aus queeren<br />

Künstler*innen und Laienschauspieler*innen und setzt sich<br />

für die Repräsentation und Förderung von LSBPATINQ+<br />

Darsteller*innen ein. Das Kollektiv bietet einen Safe Space<br />

für kreative Zusammenarbeit und künstlerische Projekte, die<br />

die Vielfalt queeren Lebens thematisieren.<br />

...alles ok, mit<br />

HEP A+B?<br />

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unter: schnell-test.de<br />

Das Angebot ist für alle Männer*, die Sex mit<br />

Männern* haben. Nur solange der Vorrat reicht.<br />

25.10., 20 Uhr (Premiere),<br />

26.10., 20 Uhr, Theater Fletch<br />

Bizzel, Humboldtstraße 45,<br />

Dortmund.<br />

www.queerestheater.de<br />

Pipinstraße 7, KVB Heumarkt<br />

Montag bis Donnerstag,<br />

18:30 bis 21:30 Uhr.


28 kultur<br />

FOTO: OPER KÖLN TERESA ROTHWANGL<br />

FOTO: OPER KÖLN KLANGMALEREITV<br />

FOTO: OPER KÖLN TERESA ROTHWANGL<br />

OPER<br />

OPER KÖLN<br />

im StaatenHaus<br />

Mit Haydn und Strauss wird der Oktober in der Oper Köln im StaatenHaus ein<br />

Fest für Musikliebhaber*innen. Das Theaterfest im <strong>September</strong> und auch das<br />

neue Videomagazin Resonate sowie die beliebten Soirées gewähren euch<br />

Einblicke hinter die Kulissen.<br />

THEATERFEST<br />

15. <strong>September</strong> 11 bis 16 Uhr im<br />

StaatenHaus<br />

Auf allen drei Bühnen des StaatenHauses<br />

feiert die Oper Köln mit<br />

dem Publikum wieder ein großes<br />

THEATERFEST. Hier erfährt man alles<br />

über bevorstehende Premieren und<br />

die unterschiedlichen Gewerke und<br />

Abteilungen, die den reibungslosen<br />

Ablauf unserer Vorstellungen möglich<br />

machen, und kann die Künstler*innen<br />

einmal ganz nah treffen. Spannende<br />

Bühnenführungen, ein Kostümverkauf,<br />

Technik- und und Requisitenshows<br />

zeigen, was das StaatenHaus zu bieten<br />

hat und was hinter den Kulissen alles<br />

geschieht, damit die Bühne zum Leben<br />

erwacht. Es werden musikalische<br />

Kostproben und Workshops rund um<br />

das Thema Oper angeboten, und auch<br />

fürs leibliche Wohl wird gesorgt. Der<br />

Eintritt ist frei!<br />

DIE SCHÖPFUNG (JOSEPH HAYDN)<br />

Premiere: 5. Oktober, weitere Vorstellungen:<br />

8. / 12. / 15. / 18. / 20. Oktober<br />

Es gibt wohl kaum ein Werk in der<br />

Musikgeschichte, das die Entstehung<br />

von etwas Neuem so freudestrahlend<br />

preist, die Überwindung von etwas Altem,<br />

Vergangenem zelebriert, und die Neugier<br />

auf ungeahnte Entdeckungen und<br />

Erfahrungen weckt: Mit seinem bahnbrechenden<br />

Oratorium „Die Schöpfung“<br />

schuf Joseph Haydn ein Loblied auf die<br />

Erschaffung der Welt.<br />

Die britische Regisseurin Melly Still wirft<br />

einen neuen Blick auf den Schöpfungsmythos<br />

und stellt Fragen nach der<br />

heutigen Welt.<br />

ELEKTRA (RICHARD STRAUSS)<br />

Premiere: 6. Oktober, weitere Vorstellungen:<br />

11. / 13. / 19. / 23. / 26. Oktober; 1. /<br />

3. November<br />

Unheil schwebt über dem Herrscherhaus<br />

von Mykene. Seit Agamemnon von<br />

seiner Frau Klytämnestra getötet wurde,<br />

werden immer neue Opfer dargebracht.<br />

Aber es will sich kein Frieden einstellen,<br />

erst recht nicht für die Kinder. Orest ist<br />

verschollen, Chrysothemis wünscht sich<br />

eine eigene Familie, Elektra aber verfolgt<br />

nur einen einzigen Gedanken: Rache<br />

für den Vater. Mit Irrationalität, Wahn<br />

und „geheimnisvoll erregbarer Natur“<br />

beschreibt der Dichter und Librettist<br />

Hugo von Hofmannsthal, was Sigmund<br />

Freud bald psychoanalytisch als ein<br />

Zeichen der Zeit festhalten wird. „Elektra“<br />

(1909) besitzt das größte Orchester<br />

unter allen Opern von Strauss, die<br />

unerhörteste Tonsprache, die grellsten<br />

Kontraste und die wagemutigste Idee<br />

von Oper.<br />

Regisseur Roland Schwab inszeniert<br />

Strauss‘ Werk mit einer gewaltigen<br />

Orchesterbesetzung und einer atemberaubenden<br />

Inszenierung.


i<br />

kultur 29<br />

METRONOM THEATER<br />

OBERHAUSEN<br />

DAS MUSICAL, DAS DIE HERZEN ÖFFNET<br />

NACH EINER ERZÄHLUNG VON CHARLES DICKENS<br />

29.11. — 29.12.24<br />

02.01. – 12.01.25<br />

DAS MUSICAL VON MICHAEL KUNZE & SYLVESTER LEVAY<br />

FOTO: OPER KÖLN TERESA ROTHWANGL<br />

IN DER GEFEIERTEN SCHÖNBRUNN-VERSION<br />

Die Besetzung der Show wechselt und wird jeweils kurzfristig bekanntgegeben.<br />

04.02. – 02.03.25<br />

VIDEOMAGAZIN „RESONATE“<br />

Wer ist alles an einer Opernproduktion beteiligt? Wie<br />

verbringen Sänger*innen die Zeit vor dem großen Auftritt,<br />

und was ist eigentlich eine Klavierhauptprobe? Im neuen<br />

Videomagazin RESONATE gibt die Oper Köln exklusive<br />

Einblicke hinter die Kulissen des Opernbetriebs. Alle<br />

Folgen des Videomagazins findet ihr unter www.oper.<br />

koeln/resonate.<br />

DAS HITMUSICAL<br />

25.03. – 06.04.25<br />

ENDLICH<br />

D A S O R I G I N A L !<br />

D<br />

r e k<br />

t<br />

a u s<br />

L<br />

O<br />

N D O N<br />

SOIRÉE UND ÖFFENTLICHE PROBE<br />

Sich schon vor einer Premiere einen Eindruck verschaffen<br />

kann man sich in den beliebten „Soirées“: Nach einer<br />

Gesprächsrunde mit dem Produktionsteam darf man<br />

einer Probe beiwohnen Die nächsten Termine sind am<br />

25. <strong>September</strong> („Die Schöpfung“) und am 28. <strong>September</strong><br />

(„Elektra“) jeweils um 18 Uhr im StaatenHaus. Der Eintritt ist<br />

frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />

Oper Köln im StaatenHaus,<br />

Rheinparkweg 1, Köln-Deutz.<br />

Informationen zu den einzelnen Vorstellungen sowie<br />

Tickets unter www.oper.koeln/de.<br />

16.05. – 18.05.25<br />

WWW.METRONOM-THEATER.DE


30 kultur<br />

FOTO: ALINDE QUARTETT DAVIDE CERATI<br />

KLASSIK<br />

PHILHARMONIE<br />

Die Kölner Philharmonie startet mit<br />

FEL!X und Bruckner-Schwerpunkt in die<br />

neue Spielzeit.<br />

Die Kölner Philharmonie läutet die neue<br />

Spielzeit mit dem beliebten Originalklang-Festival<br />

FEL!X ein. Vom 27. August<br />

bis zum 1. <strong>September</strong> stehen Werke<br />

von Anton Bruckner im Fokus. Eröffnen<br />

wird das Anima Eterna Brugge unter<br />

der Leitung von Pablo Heras-Casado<br />

mit Anton Bruckners Sinfonie Nr. 4. Das<br />

Konzert markiert zum einen den Beginn<br />

der neuen Abonnementreihe „Philharmonie.7“<br />

in der Kölner Philharmonie.<br />

Zum anderen bildet die FEL!X-Eröffnung<br />

den Auftakt zu einem Bruckner-Mahler-<br />

Schwerpunkt zu Beginn der Spielzeit<br />

2024/2025. Direkt nach Abschluss des<br />

Festivals kann das Kölner Publikum das<br />

erste Mal seit fünf Jahren das Gewandhausorchester<br />

Leipzig mit seinem Chefdirigenten<br />

Andris Nelsons erleben. Auf<br />

dem Programm steht Anton Bruckners<br />

Sinfonie Nr. 6, und Daniil Trifonov spielt<br />

Mozarts Klavierkonzert C-Dur KV 503<br />

(2. <strong>September</strong>). Gustav Mahlers „Lied von<br />

der Erde“ interpretieren die Staatskapelle<br />

Berlin, Wiebke Lehmkuhl und Eric Cutler<br />

unter der Leitung von Susanna Mälkki<br />

(9. <strong>September</strong>). Geführt von Philipp<br />

von Steinaecker spielt das in Bozen<br />

beheimatete Mahler Academy Orchestra<br />

Mahlers Sinfonie Nr. 5 (13. <strong>September</strong>)<br />

und zwei Tage später leitet Jonathan<br />

Nott die Junge Deutsche Philharmonie,<br />

wenn Mahlers Sinfonie Nr. 7 auf dem<br />

Programm steht (15. <strong>September</strong>).<br />

Die Spielzeit 2024/2025 zeichnet<br />

sich zudem durch Porträts von<br />

herausragenden Künstler*innen aus:<br />

Mit der Organistin Iveta Apkalna, dem<br />

Schlagwerker Christoph Sietzen, dem<br />

Cellisten, Sänger und Komponisten Abel<br />

Selaocoe und dem Alinde Quartett.<br />

Alle Porträtierten sind in den ersten drei<br />

Monaten der Saison vertreten: das Alinde<br />

Quartett als Teil von Verità Baroque mit<br />

einem Programm zwischen Barock und<br />

Zeitgenössischem (16. <strong>September</strong>) und<br />

wenige Tage später als reines Quartett<br />

mit einem Programm, das von ihrem<br />

Projekt #Schubert200 mit Blick auf den<br />

200. Todestag des Komponisten inspiriert<br />

ist (25. <strong>September</strong>). Ein Streichquartett<br />

hat auch Abel Selaocoe u. a. im Auftrag<br />

der KölnMusik komponiert, das das<br />

Signum Quartett in der Kölner Philharmonie<br />

zur Uraufführung bringen wird<br />

(28. Oktober). Einen Tag zuvor präsentiert<br />

sich Iveta Apkalna mit der Interpretation<br />

von Francis Poulencs Konzert für Orgel,<br />

Streicher und Pauken mit dem Orchestre<br />

Philharmonique du Luxembourg unter<br />

der Leitung von Gustavo Gimeno. Der<br />

Multipercussionist Christoph Sietzen<br />

beginnt sein dreiteiliges Porträt in der<br />

Kölner Philharmonie am 29. <strong>September</strong><br />

gemeinsam mit seinem Lehrer Bogdan<br />

Bacanu und der Academy of Ancient<br />

Music.<br />

Kölner Philharmonie, Bischofsgartenstraße<br />

1, Köln. Infos und Karten www.<br />

koelner-philharmonie.de.


MUSICAL<br />

Metronom Theater<br />

Oberhausen<br />

24<br />

kultur 31<br />

Nach einer 25-jährigen Erfolgsgeschichte und einem<br />

vierjährigen „Dornröschenschlaf“ aufgrund von Renovierungsarbeiten<br />

wird das Metronom Theater in Oberhausen<br />

ab November 2024 wieder die Türen öffnen und in neuem<br />

Glanz erstrahlen.<br />

Der Start erfolgt bereits Ende November 2024 mit der Neuproduktion<br />

eines Musical-Klassikers für die gesamte Familie<br />

„Der Geist der Weihnacht“, gefolgt vom erfolgreichsten<br />

deutschen Musical aller Zeiten „ELISABETH – von Michael<br />

Kunze und Sylvester Levay in der gefeierten Schönbrunn-<br />

Version“ und der internationalen Neuproduktion des<br />

Hitmusicals „GREASE“. Zudem werden bei „Zauberflöte<br />

– Das Musical“ mit einer Neuinterpretation des zeitlosen<br />

Klassikers Musicalsongs auf die unvergesslichen Melodien<br />

Mozarts treffen. „This is THE GREATEST SHOW“ nimmt die<br />

Zuschauer*innen mit auf eine emotionale Reise durch<br />

verschiedene Facetten des Musicals, von ergreifenden<br />

Balladen bis zu energiegeladenen Tanznummern.<br />

„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir so schnell die ersten<br />

großen Show-Produktionen für das Metronom Theater<br />

verpflichten und in den Verkauf geben können. Wie<br />

angekündigt werden wir den Besuchern ein sehr vielfältiges<br />

Programm anbieten – mit großartigen Neu-Inszenierungen,<br />

aber auch herausragenden, internationalen Tourneeproduktionen“,<br />

freut sich Dieter Semmelmann, CEO Semmel<br />

Concerts.<br />

Inmitten der Metropolregion Rhein-Ruhr, dem größten Ballungsraum<br />

Europas mit über 10 Millionen Einwohner*innen,<br />

gehört Oberhausen heute zu einem der attraktivsten<br />

Standorte Deutschlands. Insbesondere durch die direkte<br />

Nähe zum CentrO, Europas modernstem Einkaufs- und<br />

Freizeitzentrum, sowie zu zahlreichen anderen Attraktionen<br />

ist das Metronom Theater mit seinen vielfältigen Show- und<br />

Musicalproduktionen ein ideales Ziel für Familienausflüge,<br />

Gruppenreisen, Städtetrips, Firmenveranstaltungen und<br />

und und….<br />

Tickets und Informationen unter<br />

www.metronom-theater.de.<br />

FOTO: SEMMEL CONCERTS – ALEXANDRA MÜLLER-OSEL<br />

25<br />

JOSEPH HAYDN<br />

DIE SCHÖPFUNG<br />

Musikalische Leitung Marc Minkowski<br />

Inszenierung Melly Still<br />

PREMIERE: 05. OKT. 2024<br />

RICHARD STRAUSS<br />

ELEKTRA<br />

Musikalische Leitung Felix Bender<br />

Inszenierung Roland Schwab<br />

PREMIERE: 06. OKT. 2024<br />

KINDEROPER<br />

ATTILA KADRI ŞENDIL<br />

DIE BREMER<br />

STADT-<br />

MUSIKANTEN<br />

Musikalische Leitung<br />

Rainer Mühlbach / Bradley Wood<br />

Inszenierung Theresa von Halle<br />

WIEDERAUFNAHME:<br />

27. OKT. 2024<br />

GEORG FRIEDRICH HÄNDEL<br />

ORLANDO<br />

Musikalische Leitung Rubén Dubrovsky<br />

Inszenierung Rafael R. Villalobos<br />

PREMIERE: 17. NOV. 2024<br />

GIUSEPPE VERDI<br />

NABUCCO<br />

Musikalische Leitung<br />

Sesto Quatrini / Giulio Cilona<br />

Inszenierung Ben Baur<br />

PREMIERE: 01. DEZ. 2024<br />

www.oper.koeln<br />

GIACOMO PUCCINI<br />

LA BOHÈME<br />

Musikalische Leitung<br />

Giuseppe Finzi / Mino Marani<br />

Inszenierung Michael Hampe<br />

WIEDERAUFNAHME:<br />

22. DEZ. 2024<br />

KINDEROPER<br />

NACH WOLFGANG AMADEUS MOZART<br />

DIE ZAUBER-<br />

FLÖTE FÜR<br />

JUNG UND ALT<br />

Musikalische Leitung<br />

Rainer Mühlbach / Bradley Wood<br />

Inszenierung Brigitta Gillessen<br />

WIEDERAUFNAHME:<br />

26. JAN. 2025<br />

MOBILE KINDEROPER<br />

THIERRY TIDROW<br />

NILS KARLSSON<br />

DÄUMLING<br />

Inszenierung Michal Hoffmeyer<br />

PREMIERE: 12. SEP. 2024<br />

JETZT<br />

TICKETS<br />

SICHERN


32 kultur<br />

AUSSTELLUNG<br />

Johanna Langenhoff –<br />

ICH ODER SO<br />

FOTOS: JOHANNA LANGENHOFF<br />

Johanna Langenhoff spricht in „Ich oder<br />

so“ nicht nur persönliche, sondern auch<br />

hochaktuelle Fragestellungen nach<br />

gesellschaftlicher Vielfalt, Toleranz und<br />

Akzeptanz an. Dafür wurde Langenhoff<br />

mit dem von Ulla Bartenbach und Prof.<br />

Dr. Kurt Bartenbach gestifteten August-<br />

Sander-Preis 2024 ausgezeichnet.<br />

Die Serie „Ich oder so“ ist 2023 und<br />

2024 vor dem Hintergrund existenzieller<br />

Fragen der Identitätsfindung<br />

und Geschlechterzugehörigkeit<br />

entstanden. Langenhoff lässt darin die<br />

Betrachter*innen teilnehmen an einem<br />

inneren Diskurs, ohne dabei die kritische<br />

und humorvolle Distanz zur eigenen<br />

Person zu verlieren. „Viele Gefühle, die<br />

sich schwer in Worte fassen lassen, sind<br />

für mich visuell einfacher darstellbar. […]<br />

Gleichzeitig öffnen die Photographien<br />

einen Gesprächsraum, in dem ich über<br />

mich – meinen Prozess, meine Gefühle<br />

des Nicht-Dazugehörens, die Momente<br />

des Verständnisses, die Unsicherheit,<br />

das Gefühl, mich definieren zu müssen<br />

oder die fehlende Endgültigkeit dieser<br />

Definition ‚non-binary‘ – sprechen kann“,<br />

so Johanna Langenhoff zur Intention.<br />

„Ich oder so“ ist vom 6. <strong>September</strong> 2024<br />

bis 2. Februar 2025 in der Photographischen<br />

Sammlung/SK Stiftung Kultur<br />

zu sehen. Die Ausstellung hat täglich<br />

von 14 bis 19 Uhr geöffnet, mittwochs<br />

geschlossen.<br />

6.9.2024–2.2.2025,<br />

Die Photographische Sammlung/<br />

SK Stiftung Kultur,<br />

Im Mediapark 7, Köln.<br />

www.photographie-sk-kultur.de<br />

AUSSTELLUNG<br />

THE EARTH DOES NOT NEED US –<br />

The Institute of Queer Ecology im Dialog mit Joseph Beuys<br />

Die innovative Ausstellung des Institute<br />

of Queer Ecology im Museum Schloss<br />

Moyland bietet eine einzigartige Auseinandersetzung<br />

mit Werken von Joseph<br />

Beuys und rückt dabei Themen wie<br />

Ökologie, Nachhaltigkeit und Klimawandel<br />

aus queerer Perspektive in den<br />

Mittelpunkt.<br />

Das Institute of Queer Ecology<br />

(IQECO) ist ein kollaboratives<br />

Künstler*innennetzwerk, das für das<br />

Aufheben eines wertenden, binären<br />

Denkens, wie z.B. heterosexuell = natürlich<br />

und queer = unnatürlich steht. Ihre<br />

Arbeiten machen die allgegenwärtige<br />

Queerness in der Natur erlebbar, wie<br />

THE INSTITUTE OF QUEER ECOLOGY<br />

STILL FROM THE FILM SERIES METAMORPHOSIS, 2020<br />

COURTESY THE INSTITUTE OF QUEER ECOLOGY AND DIS<br />

beispielsweise durch Pflanzen, die<br />

im Laufe ihres Lebens ihr Geschlecht<br />

wechseln. Das IQECO setzt sich für eine<br />

inklusive, tolerante, achtsame und<br />

vielfältige Ökologie ein, die nicht auf Ausschluss<br />

und Vereinfachung, sondern auf<br />

Inklusion und Komplexität baut.<br />

In der von Judith Waldmann kuratierten<br />

Ausstellung erwarten euch neben historisch<br />

bedeutsamen Arbeiten von Joseph<br />

Beuys wie „7000 Eichen“ (1982) zahlreiche<br />

Neuproduktionen des IQECO im Schloss,<br />

an der Schlossfassade sowie im Park.<br />

In den Ausstellungsräumen machen<br />

unterschiedlichste Medien wie Fotowalls<br />

und Videos Lust darauf, sich mit Themen<br />

wie vielfältiger Ökologie und Inklusion<br />

auseinanderzusetzen.<br />

bis 5.1.2025, Stiftung Museum Schloss<br />

Moyland, Am Schloss 4, 47551<br />

Bedburg-Hau. www.moyland.de


dreamteam_Anzeige_A6_hoch_062024_PRINT_R.pdf 1 26.06.24 11:43<br />

kultur 33<br />

TOUR<br />

20 Jahre „Bohème“ –<br />

Annett Louisan<br />

dreamteam_Anzeige_A6_hoch_062024_PRINT_R.pdf 1 26.06.24 11:43<br />

0234<br />

13003<br />

Ihr Albumdebüt „Bohème“ wird zwei Jahrzehnte alt. Das<br />

feiert die umjubelte Sängerin Annett Louisan mit Konzerten<br />

in „ausgewählten Häusern in ganz Deutschland“, auch<br />

in der Tonhalle Düsseldorf.<br />

C<br />

M<br />

07. Sept. - 03. Nov. 2024<br />

07. Sept. - 03. Nov. 2024<br />

0234<br />

13003<br />

Y<br />

CM<br />

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MY<br />

M<br />

CY<br />

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CM<br />

K<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

SHOWS: Do. u. Fr. 20 Uhr | Sa. 16 & 20 Uhr | So. Brunch & 19 Uhr o. Satt & Lustig<br />

WWW.VARIETE-ET-CETERA.DE<br />

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Samstag, 20.4. Samstag, 25.5.<br />

FALK<br />

Nikita Miller<br />

FOTO: MATHIAS BOTHOR<br />

Weiße Turnschuhe<br />

Samstag, 5.10.2024<br />

TOC TOC<br />

Samstag, 9.11.2024<br />

Theaterabonnoment<br />

Rathaussaal Porz<br />

2024/2025<br />

Vom 27. März bis zum 18. Oktober ist die Musikerin live zu<br />

erleben, und das besser denn je: „Ich habe jetzt ein viel<br />

besseres Gefühl für Annett Louisan und würde mir nicht<br />

mehr so viel hereinquatschen lassen“, sagt sie. „Frauen von<br />

hintenrum kleinzumachen, um sie dann manipulieren oder<br />

ausnehmen zu können, war in sehr viel höherem Maße als<br />

heute gängig in der Musikindustrie“, so Annett Louisan.<br />

Zwanzig Jahre, eine lange Zeit in der Musikwelt, doch: „Die<br />

Lieder werden nicht alt“, sagt Annett Louisan, „ich singe sie<br />

immer noch wahnsinnig gerne. Damals öffnete sich eine<br />

Tür, durch die plötzlich all diese Songs zu uns kamen. Die<br />

Kunst der Leichtigkeit und Naivität in dieser Musik hört man<br />

heute noch. ‚Bohème‘ ist eins meiner liebsten Alben, ein<br />

All-time-Favorite.“ *rä<br />

15.10., 19:30 Uhr, Tonhalle, Ehrenhof 1, Düsseldorf.<br />

Tickets unter www.eventim.de.<br />

Alle unter eine Tanne<br />

Samstag, 7.12.2024<br />

Rent a Friend<br />

Samstag, 29.03.2025<br />

Geschenktipp: Kabarettabo 2024<br />

Tickets und Abo unter: 0221 221-97333<br />

www.rathaussaal-porz.de<br />

Hotline<br />

0221<br />

2801<br />

kölnticket<br />

113 €<br />

Bürgeramt<br />

Porz<br />

103 €<br />

Weinprobe für Anfänger<br />

Samstag, 10.05.2025


34 kultur<br />

FOTOS: SALZGEBER / J. BALDIGA<br />

FESTIVAL<br />

Parallel in zehn Städten:<br />

DAS 6. „QUEERFILMFESTIVAL“<br />

Der Spätsommer wird queer. Und vor allem stimmt er auf einen kuscheligen Film-Herbst ein. Warum? Weil<br />

vom 5. bis 11. <strong>September</strong> das „Queerfilmfestival“, eine Veranstaltung der Queeren Kulturstiftung, gefördert<br />

von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, in zehn Städten bundesweit mit queerer<br />

Filmkunst erfreut.<br />

Unter anderem im delphi LUX in Berlin, im<br />

Zentralkino in Dresden, im Bambi Filmstudio<br />

in Düsseldorf und in der Filmpalette<br />

in Köln wird die Vielfalt des queeren Kinos<br />

etwa eine Woche erfahrbar. Einige der<br />

geplanten 18 Filme stehen jetzt bei Redaktionsschluss<br />

schon fest, zum Beispiel der<br />

Eröffnungsfilm aus Belgien: „Young Hearts“<br />

von Anthony Schatteman, der vom ersten<br />

Verliebtsein eines 14-jährigen Queers<br />

erzählt. Ein optimistischer Film, der das Herz<br />

wärmt und an das Gute glauben lässt.<br />

Ganz anders und ebenfalls am Start ist<br />

Markus Steins wichtiger Porträtfilm „Baldiga<br />

– Entsichertes Herz“ über<br />

den queeren Berliner Fotografen<br />

und Aids-Aktivisten Jürgen<br />

Baldiga (1959 – 1993). Über<br />

seinen Film verrät der Regisseur:<br />

„Unsere Entscheidung, die<br />

Erzählung vor allem entlang<br />

Baldigas Tagebüchern zu<br />

gestalten, hat den Weg für diese<br />

Art der Erzählung geebnet. Das<br />

Tagebuch ist ja eine besondere<br />

literarische Form, da schreibt<br />

man selten rein, dass es einem<br />

heute mal wieder so richtig gut geht<br />

und dass alles glatt läuft. […] Das erweckt<br />

auf die Dauer natürlich einen falschen<br />

Eindruck – als wäre er ein ständig<br />

frustrierter Mensch gewesen. War er aber<br />

überhaupt nicht, sondern im Gegenteil<br />

super aktiv. Und die Tagebuchperspektive<br />

verschleiert auch, dass er selbst – vor<br />

allem beim Fotografieren – gar nicht<br />

so viel gesprochen hat. Es war also klar,<br />

dass wir neben der Tagebuchperspektive<br />

andere Stimmen im Film brauchten und<br />

mit Leuten sprechen wollen würden, die<br />

ihn kannten. Gleichzeitig sollte es aber<br />

auch kein Nachruf werden, wo Interviewte<br />

über einen Verstorbenen sprechen.“<br />

Herausgekommen ist eine Mischung aus<br />

Collagen, Interviews (unter anderem mit<br />

Kaspar Kamäleon) und Spielfilmszenen.<br />

Eine würdige Erinnerung an den Künstler,<br />

dessen Kunst beispielsweise im SchwuZ in<br />

Berlin hängt. „Young Hearts“ und „Baldiga<br />

– Entsichertes Herz“ sind nur zwei der Highlights,<br />

auf die wir uns freuen können! *rä<br />

5. – 11.9., „Queerfilmfestival“, teilnehmende<br />

Kinos sind das delphi LUX in<br />

Berlin, das Zentralkino in Dresden, das<br />

Bambi Filmstudio in Düsseldorf,<br />

die Arthouse Kinos und das Mal<br />

Seh’n Kino in Frankfurt am Main,<br />

das Zazie Kino in Halle (Saale),<br />

das Filmhaus und die Filmpalette<br />

in Köln, die Kinobar Prager<br />

Frühling und die Passage Kinos<br />

in Leipzig, das Casablanca und<br />

das Cinecittà in Nürnberg, das<br />

Delphi Arthaus in Stuttgart sowie<br />

das Votiv Kino und das Kino de<br />

France in Wien.<br />

queerfilmfestival.net


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eine individuelle HIV-Therapie.<br />

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musik<br />

NACHGEFRAGT<br />

BREYMER:<br />

„I wanna be somebody new“<br />

FOTOS: DANIEL SMITH COLEMAN<br />

Mit leichten Jetlag nach einem Urlaub<br />

in Island ist Breymer, aka Sarah Walk,<br />

wieder zurück in New York und zeigt<br />

sich im Interview genauso offen,<br />

emphatisch und ehrlich wie auf dem<br />

neuen Album „When I Get Through“,<br />

auf dem der Weg nachgezeichnet<br />

wird, der bis zur geschlechtsumwandelnden<br />

Operation führte. Doch<br />

stammt wirklich alles direkt aus dem<br />

Leben oder gibt es Anteile, die eher<br />

Geschichtenerzählen sind? Anfühlen<br />

tut es sich zumindest wie ein poetisches<br />

Tagebuch, das in elegante,<br />

entschleunigte und progressive Indieklänge<br />

gegossen wurde. „Ich habe die<br />

Dinge damals in Echtzeit aufgearbeitet,<br />

habe versucht, alles direkt einzufangen.<br />

Einige Lieder kommen mehr<br />

aus einem Blickwinkel, der alles von<br />

außen betrachtet, aber je tiefer es in<br />

das Album geht, desto näher kommt<br />

es an mich ran.“<br />

Was immer mutig ist, denn bei solch<br />

einer Art der Offenheit werden die<br />

Leute nicht nur über die Musik urteilen,<br />

sondern letztlich direkt über den<br />

Menschen, seine Gedanken, seine Entscheidungen,<br />

seine Gefühle. „Absolut.<br />

Aber auf eine gewisse Art weiß ich nur,<br />

wie man Musik schreibt, die so ehrlich<br />

ist. Das ist es, was an mir interessant<br />

sein kann – das Ehrliche.“ Schon allein,<br />

weil hier eine Erfahrung wiedergegeben<br />

wird, die speziell und außergewöhnlich<br />

ist. „Als ich es schrieb, war es fast wie<br />

ein Tagebuch. Ich dachte nicht einmal<br />

daran, dass es veröffentlicht wird.<br />

Erst als es fertig war, merkte ich, dass<br />

ich da etwas habe. Und ja, es ist sehr<br />

persönlich – vor allem, wenn ich es<br />

live spielen werde. Aber darum hat es<br />

auch das Potenzial, Eindruck zu hinterlassen,<br />

vor allem in der Queer- und<br />

Transcommunity.“<br />

Das Album funktioniert dabei wie ein<br />

Roman, jeder der elf Tracks als ein<br />

Kapitel – und es endet in einer Art<br />

Cliffhänger, nämlich dem Moment, in<br />

dem die Narkose zu wirken beginnt.<br />

Zwar sind alle Entscheidungen gefallen,<br />

alle Gespräche sind geführt und<br />

Gedanken gedacht, aber doch bleibt<br />

das Ende in der Schwebe. „Ich wollte<br />

den Fokus auf den Prozess legen, nicht<br />

auf das Ergebnis. Der Weg war das<br />

Wichtige, diese Reise und die Messiness<br />

all dessen. Es wäre zu einfach gewesen,<br />

einen zwölften Song zu haben, in dem<br />

es heißt, dass ich nach der OP glücklich<br />

bin und alles gut ist. Das Leben hat kein<br />

so simples Happy End … Aber was mein<br />

Körpergefühl angeht, das ist jetzt sehr<br />

viel besser. Ich fühle mich frei.“<br />

Interessanterweise gab es bei einigen<br />

Liedern Co-Autor*innen, was man bei<br />

der Intimität der Lieder kaum glauben<br />

möchte. „Die, bei denen ich Hilfe hatte,<br />

waren die Lieder aus der Zeit, bevor ich<br />

mich entschloss, die OP zu machen“,<br />

erklärt Breymer dann auch. „Ich fühlte<br />

mich noch unsicher, wo ich bin. Ich<br />

spürte nur, bin an einer Kreuzung.<br />

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich also<br />

noch gar nicht, dass ich bereits über<br />

die kommende Operation schreibe.“<br />

Erst als dieser Entschluss wuchs und<br />

sich verfestigte, entstand die zweite<br />

Hälfte des Albums, „die ich dann ganz<br />

allein schrieb. Ich musste mich ganz<br />

hineinwerfen.“ Und obwohl so die<br />

persönlichsten Songs entstanden sind,<br />

blitzt auch immer wieder durch, dass<br />

selbst so eine einzigartige Erfahrung<br />

etwas Universelles darstellen kann,<br />

wenn es zum Beispiel heißt „I wanna<br />

be somebody new/ I wanna be<br />

somebody.“ Hat Breyer absichtlich<br />

nach diesen Blickwinkeln gesucht? „Ich<br />

war nicht so clever, während ich das<br />

schrieb“, muss Breyer lachen, „aber ich<br />

weiß: Wenn du deine eigene Story und<br />

deine eigene Wahrheit erzählst, werden<br />

die ausgelösten Gefühle weit über die<br />

Intention hinaus gehen.“<br />

*Christian K. L. Fischer


POP<br />

musik 53<br />

KLASSIK WIE<br />

EIN HIPHOP-<br />

MIXTAPE<br />

ZUM TRÄUMEN<br />

Für immer Cher: „Forever“<br />

FOTOS: M. CICALA<br />

„Forever“ von Cher soll im <strong>September</strong> Chers Musikkarriere war und ist<br />

erscheinen – auch auf Vinyl. Zwanzig abwechslungsreich. Rock, Disco, Pop,<br />

Jahre sind in der Popwelt eine lange Dance und auch Folk, sie sang, sie singt<br />

Zeit. Und zwanzig Jahre ist die letzte eben, wofür sie brennt. Alles in allem ist<br />

Werkschau von Cher schon her. Und die „Forever“ eine klasse Retrospektive, ein<br />

feiert nun sechzig Jahre (!) in der Musikwelt<br />

mit einer neuen Liedersammlen<br />

(auf der „normalen“ Version) einige<br />

bisschen Kritik sei aber erlaubt ... So fehlung<br />

namens „Forever“. Wir gratulieren Hits, etwa „We All Sleep Alone“, „Halfvon<br />

Herzen.<br />

Breed“ und „Bang Bang (My Baby Shot<br />

Me Down)“, dafür gibt es gleich zwei ihrer<br />

ABBA-Cover, die ja sooo erfolgreich gar<br />

nicht waren. Das Album damals schon,<br />

ja. Aber Cher habe diesen Rückblick wohl<br />

höchstselbst zusammengestellt und sie<br />

ist nun einmal Fan des schwedischen<br />

Quartetts (wir bevorzugen aber die<br />

Originale, sorry).<br />

Ihre Musik war, ist, außer, dass sie den<br />

Vocoder in die Popmusik eingeführt hat,<br />

nicht unbedingt innovativ, aber immer<br />

sehr gut und sehr berührend. Weil Cher<br />

eben singen kann, weil sie Lieder zu<br />

IHREN Liedern macht! Und weil Cher gute<br />

Produzent*innen hat. Unsere Anspieltipps<br />

sind „Dark Lady“, „I Found Someone“,<br />

„Take Me Home“, „Walking in Memphis“,<br />

„Strong Enough“ und die unvermeidbaren<br />

Überhits „The Shoop Shoop Song (It‘s<br />

in His Kiss)“, „If I Could Turn Back Time“<br />

und „Believe“. Wir lieben! *rä<br />

www.cher.com<br />

Die Musik von Pianist und<br />

Komponist Alexis Ffrench<br />

ist voller Soul. Sein neues Album<br />

Classical Soul Volume One ist<br />

eine Sammlung emotionaler<br />

Pianostücke, alle aufgebaut wie<br />

ein Popsong. Mit mitreißenden<br />

Melodien und elegant mit<br />

Streichern arrangiert, bildet jede<br />

Komposition ein Lebensthema<br />

oder Erlebnis ab. Ein Mixtape der<br />

Erinnerungen, das Alexis Ffrench<br />

bei einer Auszeit in den schottischen<br />

Highlands geschrieben hat.<br />

Die Ruhe und Kraft, die er dort<br />

sammeln konnte, hört man den<br />

Stücken an. Neben seinen eigenen<br />

Titeln sind ikonische Songs wie<br />

Ain’t No Sunshine und A Change<br />

Is Gonna Come als einmalige<br />

Klavier-Meditation auf dem Album<br />

zu hören.<br />

CLASSICAL SOUL<br />

VOLUME ONE<br />

erscheint am 27. <strong>September</strong><br />

Hier reinhören:<br />

ALEXIS FFRENCH LIVE:<br />

03.03. Wien<br />

05.03. Lausanne<br />

07.03. Berlin<br />

08.03. Hamburg<br />

18.03. Frankfurt a.M.


musik<br />

TIPP<br />

Hamish Hawk –<br />

„A Firmer Hand“<br />

FOTO: M. SIMPSON<br />

Wenn man „Big Cat Tattoo“<br />

hört, die erste Single von Hamish<br />

Hawks drittem Album „A<br />

Firmer Hand“, fühlt man sich<br />

sofort in die 1980er-Jahre zurückkatapultiert.<br />

Ohne Zweifel<br />

lehnt sich dieses Stück an den<br />

Sound der Talking Heads an.<br />

Solche Vergleiche schätzt der<br />

Schotte, geboren in Edinburgh,<br />

allerdings nur bedingt: „Einige<br />

Leute machen in meiner Musik<br />

eine Parallele zum Synthiepop<br />

von Depeche Mode oder zu<br />

Duran Duran aus“, ereifert er<br />

sich im Videointerview. „Dabei<br />

bin ich überhaupt nicht mit<br />

ihrem Sound aufgewachsen.“<br />

Eher kann er sich mit Bands<br />

wie Pet Shop Boys oder Bronski<br />

Beat identifizieren.<br />

Dennoch würde die Pianoballade<br />

„Christopher St.“ auch<br />

Martin Gore gut zu Gesicht<br />

stehen. Dieses Lied sowie „The<br />

Hard Won“, eine eher ruhigere<br />

Nummer mit pluckernden<br />

Beats, haben für Hamish Hawk<br />

eine feminine Aura, die übrigen<br />

Titel versprühen eine eindeutig<br />

maskuline Energie. Der Sänger<br />

mit der tiefen Stimme nutzt<br />

sie, um seine Beziehungen<br />

zu Männern zu reflektieren –<br />

seien es Liebhaber, Freunde,<br />

Familienmitglieder oder<br />

Geschäftspartner.<br />

Dabei sticht vor allem<br />

„Machiavelli’s Room“ heraus,<br />

getragen von düsteren<br />

Keyboardlinien. Der Text kreist<br />

um Lust und Erotik, Zeilen wie<br />

„When I cradle him / Yes, when<br />

I cradle him in my arms / Curse<br />

the gathering storms, burn<br />

their uniforms, if they do them<br />

harm“ verhehlen nichts. „Dieses<br />

Lied war das intensivste, das<br />

ich jemals hervorgebracht<br />

hatte“, sagt Hamish Hawk. „Mir<br />

war klar: Danach würde ich<br />

keine engelsgleichen Songs<br />

mehr schreiben können.“<br />

Einer seiner ganz persönlichen<br />

Favoriten ist das<br />

dunkel-mystisch anmutende<br />

„Autobiography of Spy“. „In der<br />

schwulen Szene gibt es eine<br />

Unterwelt“, erzählt er. „Sie birgt<br />

sowohl einen Nervenkitzel als<br />

auch Gefahr. Für mich war sie<br />

immer verlockend.“ Für diesen<br />

Track hat er sich zunächst<br />

fiktionale Autobiografien von<br />

Spionen ausgedacht: „Wenn<br />

du deinem Land über Jahrzehnte<br />

als Agent gedient hast,<br />

kannst du saftige Geschichten<br />

erzählen.“<br />

Solche Songs haben es<br />

natürlich in sich. „Ich möchte,<br />

dass die Leute in meinen<br />

Stücken etwas Einzigartiges<br />

hören“, erklärt Hamish Hawk.<br />

Nach dem großen Erfolg strebt<br />

er nicht unbedingt: „Ich will<br />

am Ende meines Lebens ein<br />

Gesamtwerk haben, mit dem<br />

ich selbst glücklich bin.“ So<br />

gesehen verwundert es nicht,<br />

dass sein Album „A Firmer<br />

Hand“ heißt. Für ihn hat dieser<br />

Ausdruck Symbolcharakter: „Mir<br />

war es wichtig, in meinen Liedern<br />

über Sachen zu sprechen,<br />

die ich sonst nie thematisiert<br />

hätte. Ich stehe fest für das<br />

ein, woran ich glaube – ohne<br />

darüber nachzudenken, ob<br />

das anderen nun gefällt oder<br />

nicht.“<br />

Zu mehr Ehrlichkeit hat<br />

Hamish Hawk unter anderem<br />

Sylvia Plaths Ly<strong>rik</strong> animiert. „Es<br />

verblüfft mich immer wieder,<br />

wie viel sie in ihren Gedichten<br />

enthüllt“, grübelt er. „Sie macht<br />

in ihren Werken einen richtigen<br />

Seelenstriptease.“ In ihrer<br />

Poesie vermag er sehr viel<br />

Verletzlichkeit zu entdecken:<br />

„Sylvia Plaths Worte scheinen<br />

förmlich zu brennen.“ Ähnlich<br />

sieht es in Hamish Hawks<br />

Nummer „Questionable Hit“<br />

aus, in der sich Zeilen wie „If<br />

they think you’re a fruit, the<br />

men won’t want to be you“<br />

finden. Sie knüpft inhaltlich an<br />

den Titel „Think of us kissing“<br />

von seiner vorherigen Platte an:<br />

„Ich habe versucht, Liebeslieder<br />

zu schreiben, die sich zugleich<br />

mit der Musikindustrie auseinandersetzen.<br />

Während ,Think of<br />

us kissing‘ auf Ungerechtigkeit<br />

schimpft, klingt ,Questionable<br />

Hit‘ verzweifelter.“<br />

*Dagmar Leischow


DISCO<br />

musik<br />

Im Paradies von Purple Disco Machine<br />

FOTO: D. DIRKSEN<br />

Disco und Paradies, zwei Wörter, die<br />

zusammengehören. Größen wie Cerrone<br />

** und Boney M. *** kombinierten den<br />

idealen und friedlichen Ort, der alle<br />

Sehnsüchte erfüllt, schon zum Discobeat,<br />

Purple Disco Machine widmet ihm<br />

sein neues Album. Großartig.<br />

Am 20. <strong>September</strong> soll das neue Album<br />

des Dresdner Musikers erscheinen: „Paradise“.<br />

Darauf zu finden sind gemeinsame<br />

Kompositionen mit unter anderem<br />

Metronomy, Jake Shears, Duke Dumont,<br />

Sophie and the Giants und Nothing But<br />

Thieves. Einmal mehr gelingt es Purple<br />

Disco Machine, Disco und High Energy<br />

zum Leben zu erwecken. Er wärmt keine<br />

alten Ideen auf, er macht keine Remakes,<br />

er präsentiert NEUE Musik mit einem<br />

wohligen Vintage-Touch. Klassische<br />

Song-Strukturen, beste Grooves und eine<br />

wohlig-wummernde Bass Drum, die das<br />

alles zusammenhält. Unser Anspieltipp<br />

ist seine Zusammenarbeit mit Chromeo:<br />

„Heartbreaker“.<br />

Über diese Zusammenarbeit verrät er:<br />

„Die Arbeit mit Chromeo an meinem<br />

Album ist für mich ein echter Moment in<br />

meiner Karriere. Sowohl als Fanboy, als<br />

auch weil ich diese Jungs seit Jahren<br />

verfolge und sie einen echten Einfluss<br />

auf Purple Disco Machine haben. Aber<br />

auch als Produzent konnte ich mir vor<br />

10 Jahren nicht einmal vorstellen, eines<br />

Tages mit Dave und Patrick ins Studio<br />

zu gehen und gemeinsam eine Platte<br />

aufzunehmen!“ *rä<br />

purplediscomachine.com<br />

*** der Chart-Hit „Children of Paradise“<br />

erschien 1980<br />

** das Album „Cerrone‘s Paradise“<br />

erschien 1977<br />

Schon<br />

über 100.000<br />

Besucher-<br />

*innen!<br />

„Man möchte gar nicht<br />

aufhören zuzuhören!“<br />

Berliner Kurier<br />

„Um es gleich zu sagen, das<br />

Ganze ist ein großer Wurf –<br />

ernst, verstörend, lustig.“<br />

Berliner Zeitung<br />

„Herrlich überdrehte<br />

Nummern und Ohrwürmer.“<br />

Berliner Morgenpost<br />

„Wer Ku’damm 56 mochte,<br />

wird Ku’damm 59 lieben!“<br />

R e gie: Christoph Drewit z<br />

Choreograf ie: Jonathan Huor<br />

Berlins<br />

neuer<br />

Musical-Hit!<br />

Verlängert<br />

bis Februar<br />

2025!<br />

dpa<br />

„Musical mit Rebellion!“<br />

queer.de<br />

Jetzt im Stage Theater<br />

des Westens Berlin<br />

Tickets und Infos unter<br />

musicalsberlin.com


musik<br />

SHOW<br />

Geburtstag:<br />

ABBAMANIA<br />

Sie ist die „Dancing Queen“ unter den<br />

ABBA-Tribute-Shows und verbreitet das<br />

ABBA-Fieber wie keine andere: „ABBAMA-<br />

NIA THE SHOW“ feiert 2025 das 20-jährige<br />

Bühnenjubiläum! Voulez-vous?<br />

Seit ihrem triumphalen Debüt hat die<br />

Show die Herzen Tausender Fans erobert<br />

und bleibt unangefochten die ultimative<br />

Hommage an die schwedische Popgruppe<br />

ABBA. Auch 2025 lädt „ABBAMANIA<br />

THE SHOW“ gemeinsam mit den grandiosen<br />

Sängerinnen und Sängern, der Band<br />

und dem Symphonic Rock Orchester zu<br />

einer Liebeserklärung an die schwedische<br />

Kultband ein und begeistert mit<br />

tollem Gesang, authentischen Kostümen<br />

und Performances, einer spektakulären<br />

Lichtshow und guter Laune das<br />

Publikum! Zur Feier des Jubiläums der<br />

größten ABBA-Tribute-Show der Welt<br />

wird „ABBAMANIA THE SHOW“ 2025 nicht<br />

nur in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz, sondern auch erstmals in den<br />

Niederlanden und Tschechien gastieren.<br />

„Wir sind unglaublich stolz und dankbar,<br />

dass wir bereits seit zwanzig Jahren die<br />

unsterbliche Musik von ABBA zelebrieren<br />

dürfen“, so Dieter Semmelmann. „Unsere<br />

Konzert-Show hat Generationen von<br />

Menschen zusammengebracht und<br />

eine Zeitreise in die goldene Ära des<br />

Pop ermöglicht. Wir können es kaum<br />

erwarten, dieses Jubiläum mit unseren<br />

Fans zu feiern und ein weiteres Kapitel<br />

in der Geschichte von ‚ABBAMANIA THE<br />

FOTO: PATRICK SCHNEIDERWIND<br />

SHOW‘ aufzuschlagen.“ Im Frühling 2025<br />

geht es wieder los, unter anderem in<br />

Köln, Oldenburg, Berlin, Nürnberg und<br />

auch Hamburg wird musikalisch Station<br />

gemacht.<br />

www.abbamania-the-show.de,<br />

www.semmel.de<br />

DISCO<br />

„Live at the Opera House“ – Sylvester auf LP und CD<br />

1979 wagte sich Sylvester zusammen<br />

mit Martha Wash und Izora Rhodes-<br />

Armstead (später bekannt als die<br />

Weather Girls) an ein aufwendiges<br />

Livekonzert in San Francisco, das<br />

zudem aufgezeichnet wurde. Und das<br />

gibt es jetzt auf 3LP und 2CD.<br />

„Live at the Opera House“ von Sylvester<br />

ist ein wilder Ritt in ebenso wilde Discosphären,<br />

in Perfektion und mit viel, viel<br />

Soul live umgesetzt. Kein Wunder, dass<br />

die Lieder – etwa „You Make Me Feel<br />

(Mighty Real)“, „Body Strong“ und „Dance<br />

(Disco Heat)“ – noch heute gehört werden!<br />

Das Konzert im San Francisco War<br />

Memorial Opera House ist legendär und<br />

bewies, dass Disco auch hervorragend<br />

live funktionieren kann. Das Album<br />

erscheint im <strong>September</strong> mit bisher<br />

unveröffentlichten Liedern, den bereits<br />

erwähnten Chart-Erfolgen und zudem<br />

mit einer Fülle an Bildern, die es bisher<br />

nicht zu sehen gab. Ebenfalls auf der<br />

3LP/2CD ist die feierliche Übergabe des<br />

Stadtschlüssels an Sylvester.<br />

Es war sicherlich ein Höhepunkt in der<br />

Karriere Sylvesters, aber nicht der einzige,<br />

folgten doch in den 1980ern noch<br />

Hits wie „All I Need“ und auch sein (mit<br />

größter) Erfolg „Do You Wanna Funk“<br />

zusammen mit Patrick Cowley (1950<br />

– 1982). Dann kam Aids: They verstarb<br />

1988 an den Folgen einer HIV-Infektion,<br />

eine DER Stimmen der Disco-Zeit<br />

verstummte. Oder eben auch nicht,<br />

denn die Musik Sylvesters verschwand<br />

nie aus den Radios und Klubs. Sie ist<br />

einfach zu gut. Außerdem ist Sylvester,<br />

nicht-binär und glamourös, auch einfach<br />

zu faszinierend! Und they bewirkt<br />

weiterhin Gutes: Die Einnahmen aus<br />

Sylvesters Musik unterstützen bis heute<br />

zwei HIV- und AIDS-Organisationen in<br />

Kalifornien. *rä<br />

sylvesterofficial.com


musik<br />

MUSICAL<br />

Es geht erfolgreich weiter!<br />

Ein neues Musical und zwei sehr populäre freuen sich auf<br />

dich im Berliner Theater des Westens.<br />

JETZT TICKETS SICHERN<br />

thelittleprincetour.eu<br />

28.08. – 07.09.24<br />

THEATER AM POTSDAMER PLATZ BERLIN<br />

Na, das sind doch mal gute News: „Peter, Annette, Ulf und<br />

das Theater des Westens {…} sind total überwältigt von<br />

der großartigen Resonanz, dass Ku’damm 59 bereits über<br />

100.000 Besucher*innen begeistert und das Musical bis<br />

23.2.2025 in die Verlängerung geht.“ Es geht aber noch<br />

weiter mit den guten Neuigkeiten, denn am 6. <strong>September</strong><br />

wird für alle Musical-Fans und Freunde das Live-Album<br />

„Ku‘damm 59 – Das Musical (Live aus dem Theater des<br />

Westens)“ auf CD und digital veröffentlicht. Eine weitere<br />

sehr schöne News ist, dass im <strong>September</strong> „Romeo & Julia<br />

– Liebe ist alles“ und ganz neu „DIE AMME – Das Musical“,<br />

in den Vorverkauf gehen. Zu sehen ab April 2025 unter der<br />

Intendanz von Peter Plate und Ulf Leo Sommer im Theater<br />

des Westens.<br />

musicalsberlin.com


musik<br />

TIPP<br />

DEBÜT<br />

Sammy Rae & Friends:<br />

„Something for<br />

Everybody“<br />

Marcin –<br />

weltweites<br />

Phänomen und<br />

Musiker<br />

Er gilt als DER Gitarrist der Gen Z. Am<br />

13. <strong>September</strong> erscheint Marcins<br />

Debütalbum „Dragon in Harmony“:<br />

eine Demonstration seines selbst entwickelten,<br />

atemberaubend virtuosen<br />

Stils, Gitarre zu spielen in 14 genreübergreifenden<br />

Titeln.<br />

Bei TikTok, YouTube und Instagram<br />

begeistert der in Polen geborene<br />

23-jährige Musiker bereits acht<br />

Millionen Follower mit seinem<br />

unnachahmlichen Stil, die Gitarre<br />

mit beiden Händen am Griffbrett zu<br />

spielen. Marcin zerlegt Klassiker aus<br />

Rock, Hip-Hop oder Klassik in „real<br />

time“ in ihre Einzelteile und türmt diese<br />

zu neuen Gitarren-Arrangements auf,<br />

wobei er die Akkorde, Melodien und<br />

eine handtrommelartige Percussion<br />

gleichzeitig spielt. Ein musikalisches<br />

Spektakel als One-Man-Show. Marcin<br />

erreichte mit seinem Gitarrenspiel in<br />

den TV-Talentshows „America’s Got<br />

Talent“, „Must Be the Music“ (Polen)<br />

und „Tu Si Que Vales“ (Italien) jeweils<br />

das Finale und begeisterte live bereits<br />

Tausende Menschen als musikalischer<br />

Gast bei NBA-Halbzeitshows und als<br />

Support Act von OneRepublic. Auch<br />

Kritiker vom „Rolling Stone“, „Billboard“,<br />

„Premier Guitar“ oder „Guitar World“<br />

preisen Marcin als „einen der talentiertesten<br />

Gitarristen seiner Generation“.<br />

Demnächst kommt er auf Tour!<br />

So sehr Sammy Rae & The Friends auch verfeinert wurde, ist in der Lage, in<br />

eine Band sein mögen, dieses Kollektiv jedem Rampenlicht aufzublühen, dank<br />

von Träumern und Künstlern betrachtet<br />

sich in erster Linie als Familie. Diese spürbarer Energie, geschickter Perfektion<br />

ihrer charakteristischen Mischung aus<br />

Kameradschaft zwischen allen entfacht und einem stimmlichen Feuerwerk. Diese<br />

ihre unvergesslichen und unverzichtbaren<br />

Liveshows, die sowohl für die Musiker dem lang erwarteten Debütalbum der<br />

Mischung war noch nie so stark wie auf<br />

als auch für ihr begeistertes Publikum Band, „Something for Everybody“, das<br />

eine Erfahrung der Befreiung darstellen. sich mit dem auseinandersetzt, was für<br />

die Band bisher ein Punkt der Verwirrung<br />

Die Band um die Sängerin und<br />

und sogar des Selbstbewusstseins war:<br />

Songwriterin Sammy Rae, die durch Welche Art von Musik machen wir? Jetzt<br />

jahrelanges Touren immer weiter<br />

kannst du das herausfinden!<br />

TIPP<br />

Kenshi Yonezu: „LOST CORNER“<br />

Der 1991 geborene Sänger, Songwriter und<br />

Produzent Kenshi Yonezu sorgte ab 2009<br />

unter dem Pseudonym „Hachi“ in der<br />

japanischen Vocaloid-Szene für Furore.<br />

Seit 2012 veröffentlicht er unter seinem<br />

eigenen Namen Musik und legte danach<br />

einen kometenhaften Aufstieg hin. Sein<br />

vielseitiger J-Pop-Stil macht Kenshi<br />

Yonezu zum erfolgreichsten japanischen<br />

Popstar der Gegenwart! Das neue Studioalbum<br />

Lost Corner, das am 21. August<br />

digital und am 23. August auf CD bei<br />

Milan Records/Sony Music erscheint, ist<br />

eine sprichwörtliche Hit-Sammlung und<br />

enthält zwanzig Titel aus den letzten vier<br />

Jahren im kreativen Schaffen von Kenshi ein Gesangsduett mit der japanischen<br />

Yonezu. Mit dabei sind acht brandneue, Sängerin und Schauspielerin AiNA THE<br />

bisher unveröffentlichte Songs, darunter END. Nun gibt es neue Musik.


musik<br />

TIPP<br />

FOTO: HEDVIG MOBERG<br />

HAMISH HAWK<br />

DAS NEUE ALBUM<br />

A FIRMER HAND<br />

Isak Danielson live<br />

Nach dem überwältigenden Erfolg seiner drei restlos ausverkauften<br />

Klubkonzerte in Deutschland dürfen sich die<br />

Fans auch 2024 auf den schwedischen Singer-Songwriter<br />

Isak Danielson freuen.<br />

Diesmal wird er nicht nur in Deutschland, sondern auch in<br />

Österreich und der Schweiz Halt machen und in insgesamt<br />

acht Städten auf der Bühne stehen. Er ist DAS gefühlvolle<br />

Nachwuchsstimmwunder der schwedischen Pop-Szene: Mit<br />

gerade einmal 26 Jahren blickt er bereits auf eine 10-jährige<br />

Karriere zurück. Isak Danielson sorgt mit seiner außergewöhnlichen,<br />

emotionalen Verletzlichkeit und seiner zeitgleich<br />

so kraftvollen Stimme für Gänsehautmomente. Trotz seines<br />

jungen Alters veröffentlichte Isak Danielson bereits vier Alben,<br />

verzeichnet über 2,5 Millionen monatliche Hörer*innen auf<br />

Spotify und wurde in seiner Heimat bereits mit Gold und<br />

Platin ausgezeichnet. Im Herbst ist er live zu erleben!<br />

AB SOFORT ÜBERALL<br />

ALS CD, LP UND KASSETTE<br />

ON TOUR:<br />

3.09.24 KÖLN - LIVE MUSIC HALL<br />

4.09.24 BERLIN - HUXLEY’S NEUE WELT<br />

5.09.24 HAMBURG - DOCKS<br />

HAMISHHAWK.COM<br />

www.semmel.de<br />

POP<br />

Anastacia – „Our Songs –<br />

Gold Deluxe Edition“<br />

Nur wenige Sängerinnen haben so<br />

eine Stimme, nur wenige decken ein<br />

so breites Spektrum mit ihrer Musik<br />

ab. Anastacia kann Soul, Pop, Gospel,<br />

Country, Rock und auch Dance,<br />

Hut ab! Und Brille auf, denn die ist ja<br />

(immer noch) ihr Markenzeichen.<br />

Fast 25 Jahre nach ihrem<br />

Durchbruch mit „I’m Outta Love“ veröffentlichte<br />

die US-Sängerin unlängst<br />

ihr letztjähriges, sehr erfolgreiches<br />

(Platz 2 bei uns, Top 10 in anderen<br />

Ländern Europas) „Our Songs“ neu,<br />

und das mit neuen Zusatzliedern.<br />

Hierauf singt sie englischsprachige<br />

Interpretationen ganz unterschiedlicher<br />

deutscher Chart-Erfolge. Zum<br />

Beispiel Hits von Michael Schulte,<br />

Zoe Wees, Udo Lindenberg, Sarah<br />

Connor, Tokio Hotel und Reamonn.<br />

Dass das aber nie platt und beliebig<br />

klingt, ist ihrer Liebe zur Musik und<br />

ihrem Können zu verdanken. *rä


musik MUSIK<br />

SHOW<br />

„Der kleine Prinz“<br />

Nach ausverkauften Aufführungen in<br />

Paris, Sydney, Dubai und einer Saison<br />

am Broadway kommt „Der kleine Prinz“,<br />

der in diesem Jahr den 80. Jahrestag<br />

seiner Erstveröffentlichung feiert und<br />

eines der meistverkauften und meistübersetzten<br />

Bücher aller Zeiten ist, am<br />

28. August 2024 nach Berlin.<br />

Eine neue Bühnenadaption voller Theaterspektakel,<br />

Tanz, Akrobatik und bahnbrechender<br />

Videomapping-Technologie,<br />

die den von allen Generationen geliebten<br />

Abenteuerklassiker buchstäblich zum<br />

Leben erweckt. „Der Kleine Prinz“, produziert<br />

von der Broadway Entertainment<br />

Group, erwacht in einem zauberhaften,<br />

erstklassigen Bühnenstück zum Leben.<br />

Erlebe eine Besetzung mit entzückenden<br />

Charakteren und farbenfrohen<br />

Kostümen. Tauche ein in eine lebendige<br />

Welt aus Tanz, Musik, Videoprojektion<br />

und Akrobatik. Erlebe eine einzigartig<br />

innovative Geschichte jetzt auf der<br />

Bühne, die das Herz berühren wird.<br />

Das preisgekrönte Kreativteam dieser<br />

Aufführung des „Kleinen Prinzen“ steht<br />

unter der Leitung der Regisseurin und<br />

Choreografin Anne Tournié, das Libretto<br />

und die Co-Regie übernahm Chris Mouron,<br />

Originalmusik von Terry Truck, das<br />

Videodesign von Marie Jumelin, Kostümdesign<br />

von Peggy Housset, Lichtdesign<br />

von Stéphane Fritsch, Sounddesign von<br />

Tristan Viscogliosi, Videoprojektion von<br />

Etienne Beaussart, Haare und Make-up<br />

von Carmen Arbues Miro und Requisiten<br />

von Aurélie Gandilhon.<br />

„Wir freuen uns sehr auf die Fortsetzung<br />

unserer Tournee in Berlin. Auf seiner Reise<br />

teilt der Kleine Prinz seine Botschaft der<br />

Menschlichkeit mit den vielen verschiedenen<br />

Menschen und Kulturen, denen er<br />

begegnet. Wir bringen seine Geschichte<br />

über Freundschaft, Einsamkeit, Liebe und<br />

Fürsorge für andere und unseren Planeten<br />

voller Demut zurück in die Sahara“,<br />

sagt Regisseurin Anne Tournié über die<br />

Show. Generationen auf der ganzen Welt<br />

lieben den „Kleinen Prinzen“. Der Roman<br />

wurde in 250 Sprachen übersetzt und mit<br />

unglaublichen 200 Millionen verkauften<br />

Exemplaren zum zweitbestverkauften<br />

Buch der modernen Geschichte… Diese<br />

wunderschöne theatrale Umsetzung<br />

eines zeitlosen Klassikers hat vielen<br />

Menschen gezeigt, dass das Wesentliche<br />

fürs Auge meist unsichtbar ist.<br />

www.thelittleprincetour.eu<br />

ich weiß, wo<br />

ich mich über<br />

hiv-therapien<br />

informiere.<br />

NX-DE-HVU-ADVT-230001 – April 2024<br />

wissen fürs leben<br />

findest du hier!<br />

Mach dich schlau - mit<br />

der digitalen HIV-Broschüre


musik FILM 61<br />

KINO<br />

FOTO: PHILIP SICHLER / ZEITSPRUNG PICTURES / SWR / PORT AU PRINCE PICTURES<br />

„Stuttgarter Ballettwunder“:<br />

„CRANKO“<br />

Der Film von Joachim A. Lang mit Sam<br />

Riley in der Titelrolle sowie u. a. Max<br />

Schimmelpfennig und Ensemblemitgliedern<br />

des Stuttgarter Balletts startet<br />

Anfang Oktober in den Kinos.<br />

„CRANKO“ erzählt von einem der größten<br />

Choreografen der Tanzgeschichte. Von<br />

einem Künstler, der wie kein anderer<br />

Bilder und Szenen für die großen Themen<br />

der Menschheit schuf: das Leben, das<br />

Lieben und das Sterben. Sein Name steht<br />

für einen Erfolg, den man überall auf der<br />

Welt als das „Stuttgarter Ballettwunder“,<br />

als historisches Ereignis der Kunst feiert:<br />

John Cranko (1927 – 1973).<br />

Regisseur Joachim A. Lang beschreibt<br />

die Höhen und Tiefen im Leben einer<br />

einsamen, fragilen Seele auf der<br />

Suche nach Liebe und Anerkennung<br />

und begleitet den unbequemen Geist<br />

eines geradezu besessenen Ausnahmekünstlers,<br />

der für seine Visionen<br />

kompromisslos und selbstzerstörerisch<br />

nach künstlerischer Perfektion strebt.<br />

Dabei erwachen die bis heute wegweisenden<br />

Choreografien Crankos in<br />

den anmutigen, melancholischen und<br />

berauschenden Tanzszenen auf der<br />

großen Leinwand zu neuem Leben und<br />

beweisen: „CRANKO“ hat die Emotionen in<br />

den Tanz gebracht.<br />

John Cranko wird von Sam Riley gespielt.<br />

Einem breiten Publikum wurde der<br />

gebürtige Engländer 2006 als Post-<br />

Punk-Ikone und Joy-Division-Sänger Ian<br />

Curtis in Anton Corbijns Biopic „CONTROL“<br />

bekannt, das in Cannes mit gleich<br />

mehreren Auszeichnungen prämiert<br />

wurde. Es folgten bis heute internationale<br />

Erfolge. „CRANKO“ wird sicherlich der<br />

nächste werden.<br />

DVD<br />

„Best of“ Pedro Almodóvar<br />

Grandiose Filmwerke des weltweit<br />

populären schwulen Regisseurs gibt es<br />

ab Ende August in einer sehr großen<br />

Box voller DVDs oder Blu-Rays. Ein Fest<br />

für Kinofilmfreund*innen!<br />

Die zehn bei „Best of Pedro Almodóvar“<br />

versammelten Werke, unter anderem<br />

„Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“,<br />

„High Heels – Die Waffen<br />

einer Frau“, „Mein blühendes Geheimnis“,<br />

„Alles über meine Mutter“, „La Mala<br />

Educación – Schlechte Erziehung“ und<br />

„Parallele Mütter“ sind mit dabei, zeigen,<br />

warum Pedro Almodóvar zu den ganz<br />

großen Künstlern der Filmwelt gehört. Es<br />

ist sein Blick auf die Menschen, deren<br />

Unterschiede, Besonderheiten und liebenswerten<br />

Neurosen, die er zusammen<br />

mit Stars wie Pénelope Cruz und Cecilia<br />

Roth zu unterhaltsamen und auch mal<br />

tragischen Film-Charakteren verarbeitet.<br />

Die dicke Box mit zahlreichen Extras<br />

ist ab dem 22. August zu bekommen,<br />

etwa vier Wochen bevor der Spanier<br />

seinen 75. Geburtstag feiert. Schon<br />

heute daher: Alles Liebe und danke,<br />

Pedro Almodóvar.<br />

Biografisches: Ein queerer Weltstar! Mit<br />

dem „Gesetz der Begierde“ machte 1987<br />

Regisseur Pedro Almodóvar – geboren<br />

am 25. <strong>September</strong> 1949 – auf sich<br />

aufmerksam, mit den „Frauen am<br />

Rande des Nervenzusammenbruchs“<br />

folgte 1988 der große Durchbruch.<br />

Seitdem gilt der Spanier als kreativer<br />

Paradiesvogel mit Kultfilm-Status. Werke<br />

wie „Volver – Zurückkehren“, „Julieta“<br />

oder auch „Sprich mit ihr“ förderten den<br />

Ruf des Melodramen-Machers.<br />

Wir sind Fans! *rä<br />

FOTO: STUDIOCANAL


FILM<br />

INTERVIEW<br />

Fabian Stumm:<br />

„Da ist viel Bauchgefühl im Spiel …“<br />

Seine Karriere begann Fabian Stumm,<br />

inspiriert von seiner Begeisterung für<br />

„Carrie“-Star Sissy Spacek, zunächst<br />

mit einer Ausbildung am Lee-Strasberg-Institut<br />

in New York und Schauspiel-Jobs<br />

an diversen Theatern sowie<br />

Kino- und TV-Produktionen wie „Die<br />

Fahnderin“ oder „Treppe aufwärts“. Für<br />

echtes Aufsehen sorgte allerdings erst<br />

2023 sein Regiedebüt „Knochen und<br />

Namen“, in dem er auch die Hauptrolle<br />

spielte. Ebenfalls in seinem neuen Film<br />

„Sad Jokes“, der bereits zur Weltpremiere<br />

beim Filmfest München mit Preisen<br />

bedacht wurde und nun am 12. <strong>September</strong><br />

in die deutschen Kinos kommt,<br />

ist er wieder Regisseur, Drehbuchautor<br />

und Schauspieler in einer Person. Wir<br />

trafen den schwulen Wahlberliner zum<br />

Interview.<br />

Fabian, im Zentrum von „Sad Jokes“<br />

steht ein Regisseur, der gerade seinen<br />

ersten Film ins Kino bringt. Da standen<br />

erkennbar eigene Erfahrungen Pate, die<br />

du vergangenes Jahr mit deinem Debüt<br />

„Knochen und Namen“ gemacht hast,<br />

oder?<br />

Genau! Einen Film zu promoten, auf<br />

Festivals unterwegs zu sein und immer<br />

wieder über meine Arbeit, aber eben<br />

auch mich selbst zu reden, das war<br />

sehr neu, aufregend und auch einen<br />

Hauch destabilisierend. Und immer,<br />

wenn ich merke, dass ich etwas neu<br />

kennenlernen muss, brauche ich parallel<br />

etwas, das mir Sicherheit gibt, um das<br />

auszubalancieren. Das ist für mich das<br />

Schreiben geworden. Trotzdem habe ich<br />

nicht einfach eins zu eins nacherzählt,<br />

was mir passiert ist. „Sad Jokes“ ist nicht<br />

autobiografisch, auch wenn da ein paar<br />

Fenster in mein eigenes Leben aufgehen.<br />

Gib doch mal ein Beispiel für eine reale<br />

Erfahrung, die du für den Film fiktionalisiert<br />

hast!<br />

Tatsächlich habe ich mir letztes Jahr zwischen<br />

zwei Festivals den Finger gebrochen.<br />

Nicht wie Joseph im Film in einem<br />

Automaten, sondern beim Spielen mit<br />

meinem Hund. Aber die Situation war so<br />

absurd, wie ich zwischen lauter Anfragen,<br />

Reiseplanungen und Ähnlichem in Berlin<br />

im Krankenhaus lag – und plötzlich, für<br />

mich ganz ungewohnt, richtig Angst vor<br />

dieser Operation bekam. Anschließend<br />

rannte ich wochenlang mit diesem<br />

dicken Verband herum, und irgendwie<br />

fand ich das alles so speziell und lustig<br />

und bekloppt, dass ich das aufschreiben<br />

musste. Dann ging es relativ flott, dass<br />

daraus „Sad Jokes“ wurde.<br />

Die Fenster zu deinem Leben machst du<br />

nicht nur in den Figuren auf, sondern<br />

auch hinter der Kamera, indem du etwa<br />

mit Familie und Freund*innen arbeitest.<br />

Wonach entscheidest du, wie viel du<br />

wirklich von dir zeigen willst und wie<br />

nah du die Fiktion an deinen Alltag<br />

heranlässt – oder andersherum?<br />

Da ist viel Bauchgefühl im Spiel. Ich<br />

spiele leider kein Instrument, aber stelle<br />

mir das Schreiben und Bauen einer Filmerzählung<br />

so ein bisschen ähnlich vor<br />

wie Komponieren. Ich tariere also aus,<br />

wo irgendetwas zu viel oder zu wenig ist,<br />

bis sich eine gewisse Harmonie einstellt.<br />

Am meisten Spaß macht es mir, wenn<br />

ich irgendein Element in die Geschichte<br />

einbaue, bei dem ich dann erst mit der<br />

Zeit merke, dass das eine Referenz an<br />

das Leben zum Beispiel meiner Mutter,<br />

meines Vaters oder einer guten Freundin<br />

ist. Wenn die Sache so eine Eigendynamik<br />

bekommt, genieße ich das am<br />

meisten. Selbst im fertigen Film fallen<br />

mir da manchmal noch Sachen auf, die<br />

ich rational gar nicht bedacht, sondern<br />

offenbar nur emotional gespürt hatte.<br />

Willst du diesen sehr persönlichen<br />

Ansatz auch bei kommenden Filmen<br />

beibehalten?<br />

Nicht ausschließlich. Ich freue mich auch<br />

darauf, ganz andere Stoffe zu schreiben.<br />

Für die ersten Filme war es für mich einfach<br />

klug und hilfreich zu sagen: „Write<br />

what you know.“ Ich habe Geschichten<br />

geschrieben, die nah dran sind an<br />

meinem Leben oder dem meiner Lieben,<br />

weil ich mir auch nicht anmaßen wollte,<br />

etwas zu schreiben, von dem ich nichts<br />

verstehe. Aber der kommende Film, in<br />

dem u. a. wieder Marie-Lou Sellem eine<br />

der Hauptrollen spielen wird, handelt<br />

zum Beispiel von einem lesbischen Paar


FILM<br />

Ende fünfzig. Das hat schon deutlich<br />

weniger mit mir zu tun.<br />

Sellem ist heterosexuell, in „Sad<br />

Jokes“ spielt auch Jonas Dassler eine<br />

queere Rolle. Sind für dich, der du auch<br />

selbst als Schauspieler arbeitest, die<br />

zuletzt geführten Debatten um das<br />

authentische Besetzen queerer Figuren<br />

inzwischen müßig?<br />

Müßig nicht, aber meinem Gefühl nach<br />

sind wir da auf einem ganz guten Weg.<br />

Wenn man es hinkriegen würde, grundsätzlich<br />

mehr diverse Rolle zu entwickeln,<br />

damit es wirklich eine größere Auswahl<br />

gibt, wäre ich als Filmemacher fein<br />

damit, wenn jede*r alles spielen darf. Ich<br />

als Schauspieler möchte ja schließlich<br />

auch straighte genauso wie queere<br />

Rollen spielen dürfen. Aber das ist bis<br />

dato eben nicht die Norm gewesen,<br />

weswegen die Debatte höchst relevant<br />

wurde und immer noch ist. In meinem<br />

Kino, so wie ich es umsetzen möchte,<br />

wünsche ich mir aber natürlich, dass so<br />

etwas kein Thema ist.<br />

Also bist du da auch beim Casting<br />

offen für alles?<br />

Beim Schreiben und Besetzen restringiere<br />

ich mich kein bisschen. Was zum<br />

Beispiel Marie-Lou Sellem angeht: Die<br />

ist seit „Knochen und Namen“ eine sehr<br />

enge Freundin geworden und so nah mit<br />

mir, meinem Leben und meiner Realität<br />

als queerem Menschen verbunden,<br />

dass ich sie absolut als Ally empfinde.<br />

Weswegen ich dann auch null Skrupel<br />

habe, sie eine queere Rolle spielen zu<br />

lassen.<br />

Dich selbst hast du ja in deinen beiden<br />

Filmen ohnehin authentisch queer<br />

besetzt …<br />

Bislang! Im nächsten spiele ich auch<br />

wieder mit – und diesmal ist die Figur<br />

hetero. Das hat sich instinktiv ergeben,<br />

aber fand ich dann irgendwie auch<br />

konsequent und wichtig. Wobei es<br />

spannend ist, dass ich nach all den<br />

Jahren als Schauspieler jetzt durch die<br />

eigenen Filme eine neue Sichtbarkeit<br />

bekomme, die ich vorher so nicht hatte.<br />

Also ausgerechnet mit zwei so eindeutig<br />

queeren Stoffen und Rollen. Was ja<br />

eigentlich ein interessanter Beweis dafür<br />

ist, wie wichtig es sein kann, sich auf sich<br />

selbst zurückzubesinnen und ganz bei<br />

sich zu bleiben.<br />

Hatte denn der Sprung hinter die<br />

Kamera auch damit zu tun, dass du<br />

frustriert warst über die mangelnde<br />

Sichtbarkeit als Schauspieler?<br />

Es war nicht so, dass ich plötzlich die<br />

Idee hatte, mir meine Rollen einfach<br />

selbst zu schreiben. Als Kind wollte<br />

ich entweder Maler oder Schriftsteller<br />

werden, und ich habe immer irgendwie<br />

nebenbei geschrieben, aber irgendwann<br />

kam eben die Schauspielerei<br />

dazwischen. Lange war mir das, was ich<br />

geschrieben habe, außerdem zu intim,<br />

und ich wollte nicht wahrgenommen<br />

werden als jemand, der sich selbst die<br />

Hauptrollen schreibt, weil sie ihm sonst<br />

niemand gibt. Dafür bedeutet mir das<br />

Schreiben zu viel.<br />

Was hat sich dann geändert?<br />

In der Corona-Zeit brachen plötzlich<br />

Theater- und andere Projekte weg und<br />

ich merkte immer mehr, was ich für<br />

einen Hunger nach der Auseinandersetzung<br />

mit spannenden Geschichten<br />

und Figuren habe. Da gab mir das Schreiben<br />

plötzlich eine kleine Heimat, und<br />

irgendwann hatte ich eine Idee für einen<br />

Kurzfilm für meine gute Freundin Anneke<br />

Kim Sarnau. Den haben wir dann auch<br />

wirklich entwickelt und umgesetzt – und<br />

schon am ersten Drehtag merkte ich<br />

nach ein paar Stunden, dass da gerade<br />

etwas passiert, was ich unbedingt weitermachen<br />

will. Ich liebe es, Schauspieler<br />

zu sein, und will das auch weitermachen.<br />

Aber die Art und Weise, wie ich mich<br />

als Filmemacher ausdrücken kann, ist<br />

natürlich noch viel reichhaltiger. Da führt<br />

jetzt kein Weg mehr zurück.<br />

*Interview: Patrick Heidmann<br />

„Cranko erfand eine neue Welt des Tanzes“<br />

THE NEW YORK TIMES<br />

S A M R I L E Y I S T<br />

EIN FILM VON JOACHIM A. LANG<br />

REGISSEUR VON MACKIE MESSER - BRECHTS DREIGROSCHENFILM<br />

AB 3. OKTOBER IM KINO


kunst<br />

PARIS<br />

Pierre et Gilles –<br />

„NUIT ÉLECTRIQUE“<br />

Endlich eine neue Werkschau der beiden international gefeierten Künstler Pierre et<br />

Gilles. Natürlich in Paris, natürlich elektrisierend. Und so heißt die Ausstellung dann<br />

auch: „Nuit Électrique“.<br />

FOTOS: FOTO: © COURTESY DES ARTISTES ET TEMPLON, PARIS – BRUSSELS – NEW YORK<br />

Pierre et Gilles: „Fuck (Jonah Almost)“, 2023, photographie imprimée par jet<br />

d’encre sur toile et peinte | Ink-jet photograph printed on canvas and painted,<br />

133 × 106 cm – 52 1/4 × 41 3/4 in (encadré | framed)


kunst<br />

Pierre et Gilles: „Let’s Party<br />

(Antoine Rigolot)“, 2023<br />

photographie imprimée<br />

par jet d’encre sur toile<br />

et peinte | Ink-jet photograph<br />

printed on canvas<br />

and painted, 115 × 142 cm<br />

— 45 1/4 × 56 in (encadré<br />

| framed)<br />

Es sei eine „explosive und sinnliche“<br />

Ausstellung, zudem die erste, die<br />

Pierre et Gilles in den letzten zwei Jahren<br />

neu produziert haben. Die Bildsprache<br />

der Kunstwerke, die in „Nuit Électrique“<br />

ausgestellt werden, zeichnet sich durch<br />

einen radikalen Aufbruch aus: Die<br />

ohnehin schon immer wichtige Arbeit mit<br />

Lichtquellen wird durch ein subtiles Spiel<br />

von Neonlichtern noch weiter vertieft.<br />

Entwickelt worden sei diese Technik von<br />

Fotograf Pierre und Maler Gilles im Keller<br />

ihres Ateliers.<br />

„Von Anfang an taucht der Besucher in<br />

ein ebenso funkelndes wie schwindelerregendes<br />

nächtliches Universum ein.<br />

Leuchtstoffröhren in Form von Regenbögen,<br />

E-Gitarren, Musiknoten und sogar<br />

ein glamouröser Nachtklub sind durch<br />

die chimären Kulissen gewoben“, so das<br />

Team der Galerie dazu vorab. „Mit ihren<br />

neuen Gemälden, die in den letzten zwei<br />

Jahren entstanden sind, machen sich<br />

die Künstler einen Spaß aus ihrem Status<br />

als Ikonen und schaffen eine Galerie<br />

nächtlicher und ausgefallener Porträts.“<br />

Schon seit 1976 entführen Pierre et Gilles<br />

in Traumwelten, scheuen sich aber<br />

nicht, auch ernste Themen wie Krieg und<br />

Umweltverschmutzung, Homophobie<br />

und Rassismus zu thematisieren. 2024<br />

nehmen sie uns mit in eine elektrisierende<br />

Nacht … *rä<br />

Pierre et Gilles: „Over the Rainbow (Nassim<br />

Guizani et Lukas Ionesco)“, 2023, photographie<br />

imprimée par jet d’encre sur toile et peinte dans<br />

un cadre réalisé par les artistes, 158 × 116 cm<br />

31.8. – 19.10., Pierre et Gilles:<br />

„Nuit Électrique / Electric Night“,<br />

Galerie TEMPLON,<br />

28 rue du Grenier-Saint-Lazare, Paris,<br />

www.templon.com


kunst<br />

MALEREI<br />

Die hohe Kunst<br />

des tierischen Humors<br />

Ging es in den ersten Jahren ab<br />

1980 vor allem um Comics, ist der<br />

Verlag von Benedikt Taschen seit 1984<br />

besonders im Kunstbuchgeschäft erfolgreich.<br />

Prominente Fans des Verlags<br />

sind unter anderem Rihanna und Moby.<br />

Bücher, die für große Kunst und grandiose<br />

Fotos stehen, Bücher, die wunderbare<br />

Inspiration geben. Bildbände wie<br />

zum Beispiel Walton Fords Kunstbildband<br />

„Pancha Tantra“.<br />

Die neue Version des Buchs, über 500<br />

Seiten stark, ist ein einzigartiges Tier-<br />

Aquarell-Universum, das reich an listigen<br />

Witzen und versteckter Bedeutung ist<br />

und damit bestens unterhält. Diese aktualisierte<br />

Ausgabe sei „die bislang umfassendste<br />

Übersicht über Fords Œuvre und<br />

enthält viele neue Werke des Künstlers“,<br />

wie der Verlag vorab verrät. Seine Kunst<br />

erinnert an die Tier- und Natur-Gemälde<br />

der Renaissance oder des Barocks und<br />

der Kolonialzeit. Je länger #mensch sie<br />

betrachtet, desto mehr kann allerdings<br />

entdeckt werden, was es früher so nicht<br />

gab. Seine Bilder haben Humor und viele<br />

Ebenen ... *rä<br />

www.taschen.com<br />

RETROSPEKTIVE<br />

„ACHIM FREYER BILDER“ im Schloss Biesdorf<br />

Die von Johannes Odenthal und Karin Scheel kuratierte Ausstellung eröffnet mit einer Vernissage<br />

am 15. <strong>September</strong>, bis Ende Februar 2025 kann die Kunst des 1934 in Berlin geborenen<br />

Künstlers dann erlebt werden.<br />

Achim Freyer war Meisterschüler von Bertolt Brecht, lebte in der DDR und wurde nach der Flucht<br />

in den Westen 1972 als Bühnen- und Kostümbildner weltberühmt. Immer ist er aber zuerst Maler,<br />

bildender Künstler, der seinen Gestaltungsraum grenzenlos auf alle verfügbaren Medien ausweitet.<br />

Die Retrospektive „ACHIM FREYER BILDER“ im Schloss Biesdorf zeigt erstmals das bildkünstlerische<br />

Schaffen von Achim Freyer aus über siebzig Jahren in einem großen Zusammenhang.<br />

16.9.2024 – 23.2.2025, „ACHIM FREYER BILDER“, Schloss Biesdorf, Alt Biesdorf 55, 12683 Berlin,<br />

Öffnungszeiten: täglich 10 – 18 Uhr, freitags 12 – 21 Uhr, dienstags geschlossen, Eintritt frei,<br />

schlossbiesdorf.de


.com<br />

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uch<br />

NACHGEFRAGT<br />

Thomas Fleischmann:<br />

„RAUS AUS DEM ALLTAG“<br />

Der Moderator von Sky Sport News ist allen bekannt, die sich für Sport interessieren. Sein mediales<br />

Coming-out hatte der ehemalige Solist eines Knabenchors 2022 während der umstrittenen Fußballweltmeisterschaft<br />

in Katar, als das gastgebende Land durch unverhohlene Homophobie von sich reden machte.<br />

Thomas Fleischmann war mutig genug, dies live zu thematisieren und sich auch gleich zu outen. Wir<br />

sprachen mit dem Moderator, Journalisten und Autor aus Franken, Bayern, anlässlich der Veröffentlichung<br />

seines Buchs „EXTRAMETER“ darüber und über seine ganz persönlichen Erfahrungen auf dem Jakobsweg.<br />

Hört #mensch Jakobsweg, denkt<br />

#mensch an Hape Kerkeling. Hat er dich<br />

motiviert, den Weg zu gehen?<br />

Hape war sicherlich auch ein kleines<br />

Stückchen Motivation, weil ich sein Buch<br />

„Ich bin dann mal weg“ gelesen und<br />

später den Film gesehen habe. Die<br />

Faszination war aber grundsätzlich<br />

schon vorher da. Mein Plan war einfach,<br />

mal was anzupacken, das jenseits des<br />

Alltags ist. Einfach rauszukommen! Ich<br />

wollte mal etwas anderes machen,<br />

etwas anderes erleben und selbst entdecken,<br />

was diese Faszination für den<br />

Jakobsweg mit mir macht.<br />

Und kamst du dort zur Ruhe oder<br />

hast du neue Entscheidungen treffen<br />

können, die von den dort gesammelten<br />

Erfahrungen herrühren?<br />

Ich musste mir über nichts klar werden,<br />

ich war eigentlich super-zufrieden mit<br />

meinem Leben. Gerade das war, glaube<br />

ich, der perfekte Ansatz, dorthin zu gehen,<br />

ohne etwas verändern zu müssen … Ich<br />

konnte mich einfach darauf einlassen.<br />

Letztendlich ist mit mir dann doch etwas<br />

passiert, ich konnte mir plötzlich über<br />

viele Sachen Gedanken<br />

machen, was im (Berufs-)<br />

Alltag nicht immer möglich<br />

ist. Die Erkenntnis hat sich<br />

bewahrheitet, dass es Sinn<br />

macht, den üblichen und<br />

vorhersehbaren Weg<br />

auch mal zu verlassen,<br />

den man sonst im Leben<br />

geht. Etwas zu wagen,<br />

auch körperlich mal die<br />

Grenzen auszuloten,<br />

zahlt sich aus.<br />

Dein Buch „EXTRA-<br />

METER“ handelt aber<br />

noch von mehr.<br />

Anhand der einzelnen<br />

Etappen des<br />

Jakobswegs schildere<br />

ich in den Kapiteln<br />

Spannendes oder auch Lustiges aus<br />

meinem Leben. Mir kamen damals viele<br />

Erinnerungen und Erlebnisse wieder in<br />

den Kopf. Ich bin ja früh als Solist bei<br />

einem Knabenchor um die Welt gereist,<br />

dann kam ganz schnell meine TV-<br />

Karriere. Das Buch bietet den Leser*innen<br />

deswegen auch viele spannende Einblicke<br />

in eine außergewöhnliche Jugendzeit,<br />

den Profisport und das Mediengeschäft.<br />

Dein Coming-out vor laufender Kamera<br />

als Antwort auf die Homophobie<br />

Katars … Wie hat Sky Sport News eigentlich<br />

damals reagiert?<br />

Total cool. Es war nicht abgesprochen,<br />

es war aus dem Bauch heraus. Das<br />

homophobe Statement war Thema in<br />

der Sendung und ich dachte mir, diese<br />

besondere Gelegenheit sollte ich nutzen,<br />

als einer, der sich von solchen miesen<br />

Aussagen betroffen fühlt und dem etwas<br />

entgegensetzen möchte. Ich bekam<br />

super-viel Unterstützung vom Sender und<br />

von den Zuschauer*innen. Es ist doch toll<br />

zu wissen, dass man das tun kann, ohne<br />

dass irgendetwas Negatives passiert.<br />

Es ist wichtig, darauf aufmerksam zu<br />

machen, dass es diese Menschen, die<br />

von Katar so abgewertet wurden, überall<br />

in unserer Gesellschaft gibt.<br />

Was ist dein Tipp für mentale<br />

Gesundheit?<br />

Ich finde, es sind oft die kleinen Sachen,<br />

an denen man sich erfreuen sollte und<br />

kann. Bei mir zum Beispiel Musik und<br />

Sport! Ich weiß wirklich allzu gut,<br />

dass es überall in unserer<br />

Welt viele Dinge gibt,<br />

die einem Sorgen oder<br />

Angst machen<br />

können. Trotzdem<br />

sollten wir auch<br />

mal den Mut haben<br />

auszubrechen,<br />

eben diesen Mut<br />

zum Extrameter<br />

haben. Einfach das<br />

zu machen, was<br />

einem guttut.<br />

*Interview:<br />

Michael Rädel<br />

www.thomasfleischmann.com


uch


uch<br />

UNTERHALTUNG<br />

Gloria Gray: „Jenseits von Verhausen“<br />

FOTO: M. RÄDEL<br />

Mit dem aktuellen Band ist 2024 der<br />

dritte Teil der Krimireihe der bekannten<br />

bayrischen Schauspielerin Gloria<br />

Gray aus Zwiesel im Bayerischen<br />

Wald erschienen. Ein amüsanter und<br />

spannender Lesespaß, der mit viel<br />

Witz sowie guter Story unterhält. Und<br />

die Geschichte vereint ungewöhnliche<br />

Charaktere.<br />

Da wäre zum Beispiel Biker-Anführer Wolf<br />

Wolff, der Ex-Freund von „Ermittlerin“ Vikki<br />

Victoria, der „während einer Tierschutz-<br />

Intervention ordentlich Mist gebaut,<br />

genauer einen Mord“ begangen hat.<br />

Oder auch seine Switch Blades Crew, die<br />

plötzlich verschwunden ist. Schön sind<br />

die unterhaltsam erwähnten Kleinigkeiten,<br />

die fast jede Szene so amüsant<br />

machen. Sätze wie zum Beispiel „Ob<br />

Kessler vorhin Marios Popelrollerei<br />

bemerkt hat? Und wie er das feste<br />

Klümpchen diskret in den Fußraum des<br />

Wagens geschnipst hat?“ finden Lesende<br />

sonst wohl in keinem anderen Krimi! Das<br />

über 370 Seiten dicke Buch „Jenseits<br />

von Verhausen – Vikki Victorias dritter<br />

Zwischenfall“, eine Zusammenarbeit von<br />

Gloria Gray und Co-Autor Robin Felder,<br />

gibt es bei dtv (www.dtv.de). *rä<br />

TIPP<br />

„Elvis Presley hatte noch Träume“<br />

Unlängst erschien ein Buch über den King of Rock ’n’ Roll, der mit seinen Liedern bis<br />

heute inspiriert und via Streaming und Radio Generationen unterhält.<br />

Es sei ein „einzigartiger Einblick in das Leben dieser Musikikone“. Es ist jedoch zugleich<br />

ein Werk, das den Sänger „in einem fiktiven, aber tiefgründigem Licht“ zeigt. Fiktion,<br />

die zugleich Fakten liefert und diese verarbeitet – das klingt spannend. Geschrieben<br />

wurde die Hommage in Buchform von einer Autorin, die zugleich Fan ist: Andrea<br />

Mariadas. Und die widmet sich auch den „Was wäre, wenn“-Momenten im Leben des<br />

1977 verstorbenen Sängers aus den USA. Das Buch lässt dich ganz nah an die (fiktive!)<br />

Gedankenwelt von Elvis Presley ran. Etwa wenn der Künstler an wichtige Begegnungen<br />

denkt oder Entscheidungen trifft. „Elvis Presley hatte noch Träume“ ist ein ungewöhnliches<br />

Buch, weil es versucht, in eine weltbekannte tote Person einzutauchen. Das ist<br />

aber durchaus unterhaltsam und auch für Fans ein Lesegenuss. *rä


uch<br />

Semmel Concerts Entertainment GmbH präsentiert:<br />

DAS HITMUSICAL<br />

ENDL ICH<br />

D A S O R I G I N A L !<br />

D<br />

i<br />

r e k<br />

t<br />

a u s<br />

L<br />

O N D O N<br />

Er ist einer DER Promis, die wir in Deutschland haben, die<br />

auch im Ausland beachtet werden. Und einer der wohl<br />

umtriebigsten Queers, die auch das Herz der heterosexuellen<br />

Mehrheitsgesellschaft erwärmen konnten. Harald<br />

Glööckler unterhält, verzaubert mit seiner Mode und tut<br />

Gutes. Und er schreibt Bücher. Unlängst stellte er das<br />

Neuste vor.<br />

AUTOBIOGRAFIE<br />

Harald Glööckler:<br />

„Also habe ich beschlossen,<br />

zum Angriff überzugehen“<br />

Uns ließ er via E-Mail eine Passage aus seiner neuen Autobiografie<br />

„Desaströös bis POMPÖÖS“ schriftlich zukommen,<br />

und zwar aus dem Kapitel „Schönheitsideale“:<br />

11.12.2024 – 05.01.2025 München<br />

07.01.2025 – 11.01.2025 Frankfurt<br />

04.02.2025 - 06.02.2025 Chemnitz<br />

07.02.2025 - 09.02.2025 Halle / Saale<br />

28.02.2025 Heilbronn<br />

01.03.2025 - 02.03.2025 Mannheim<br />

11.02.2025 – 23.02.2025 AT-Wien<br />

04.03.2025 – 09.03.2025 Stuttgart<br />

11.03.2025 - 14.03.2025 AT-Bregenz<br />

15.03.2025 - 16.03.2025 Füssen<br />

18.03.2025 AT-Linz<br />

19.03.2025 AT-Innsbruck<br />

21.03.2025 + 22.03.2025 AT-Graz<br />

semmel.de<br />

WWW.MUSICAL-GREASE.DE<br />

25.03.2025 – 06.04.2025 Oberhausen<br />

08.04.2025 – 13.04.2025 Bremen<br />

15.04.2025 – 20.04.2025 Hannover<br />

22.04.2025 Fulda<br />

23.04.2025 Erfurt<br />

24.04.2025 Lingen<br />

25.04.2025 Kiel<br />

26.04.2025 Magdeburg<br />

27.04.2025 Hamburg<br />

01.05.2025 + 02.05.2025 Nürnberg<br />

03.05.2025 Regensburg<br />

04.05.2025 Leipzig<br />

06.05.2025 – 18.05.2025 Berlin<br />

Tickets:<br />

„Das ganze Leben ist Veränderung. Es ist kein langsam<br />

fließender, gleichmäßiger Fluss. Es ist ein ständiges Auf<br />

und Ab. Alles ist in Bewegung, nichts bleibt, wie es ist. Nicht<br />

nur unsere Umwelt verändert sich unentwegt, auch wir<br />

erneuern uns ständig. Mit sechsundvierzig Jahren war<br />

ich an einem Punkt angelangt, an dem ich gravierende<br />

Veränderungen an meinem Körper wahrgenommen<br />

habe. Dass sich der Körper mit den Jahren verändert, ist<br />

keine Frage. Aber deshalb muss man sich dieser Tatsache<br />

trotzdem nicht beugen. Ich war wieder einmal bereit für<br />

eine Erneuerung. Die Seele und der Körper sollen eins sein.<br />

Aber sie waren es nicht mehr. In solchen Situationen des<br />

Lebens gibt es immer zwei Möglichkeiten. Einmal kann man<br />

die Situation akzeptieren und resignieren. Man kann aber<br />

auch etwas unternehmen. Und etwas zu unternehmen<br />

war in meinem Fall eine unbedingte Notwendigkeit. Als ich<br />

beobachtet habe, wie meine Mutter innerhalb eines Jahres<br />

um gefühlte 80 Jahre alterte, habe ich mir im Alter von<br />

13 Jahren geschworen, dass ich solch einen körperlichen<br />

Verfall bei mir nicht hinnehmen werde. Also habe ich<br />

beschlossen, zum Angriff überzugehen.“<br />

Das Buch dreht sich freilich nicht nur um sein Äußeres oder<br />

seine Arbeit als Designer und Blogger, es erzählt auch von<br />

seiner schweren, seiner „desaströösen Kindheit“. Es ist ein<br />

persönlicher Rückblick auf ein halbes Jahrhundert Leben in<br />

seiner bewegendsten Form. *rä<br />

www.haraldgloeoeckler.vip<br />

HARM-PETER DIETRICH VERBINDET GEKONNT BIOGRAFISCHES MIT<br />

ZEITGESCHICHTE UND LÄSST DIE LEBENSWELTEN HOMOSEXUELLER<br />

LEBENDIG WERDEN. SEINE GESCHICHTE IST EINE „SCHWULE<br />

GESCHICHTE“ DES 20. UND FRÜHEN 21. JAHRHUNDERTS.<br />

JETZT ÜBERALL IM BUCHHANDEL.<br />

ISBN:978-3-86408-334-1, 368 S., HARDCOVER MIT SCHUTZUMSCHLAG UND<br />

LESEBAND, 18 EURO, ERSCHIENEN IM VERGANGENHEITSVERLAG, BERLIN


uch<br />

ROMAN<br />

Die letzten Tage<br />

vor dem Schweigen<br />

Er war einer DER Denker des 20. Jahrhunderts:<br />

der österreichische Philosoph<br />

Ludwig Wittgenstein (1889 – 1951). Und<br />

er inspirierte den Autor Markus Seidel<br />

zu seinem Roman „Ludwig Wittgenstein:<br />

Die letzten Tage vor dem Schweigen“.<br />

Das Buch setzt sich mit der Homosexualität<br />

des Philosophen von Weltrang, des<br />

neurotischen Eigenbrötlers auseinander.<br />

Mit Adolf Hitler soll er auf dieselbe Schule<br />

gegangen sein, von Cambridge aus<br />

bekämpfte er ihn später. Ein Denker, der<br />

in einer Zeit harter Regeln und strenger<br />

Moral aufwuchs, der sich zeitlebens mit<br />

der Logik (in) der Sprache beschäftigte<br />

und damit weltberühmt wurde.<br />

Der Roman von Markus Seidel erzählt<br />

von den letzten Monaten seines Lebens<br />

im Haus seines Arztes Dr. Edward Bevan<br />

in Cambridge und von Raymond, dem<br />

17-jährigen Teenager aus der Nachbarschaft,<br />

der in den letzten Tagen zu<br />

Wittgensteins Begleiter wird. Zusammen<br />

mit ihm lässt der Philosoph seine<br />

Vergangenheit Revue passieren, bevor er<br />

für immer schweigen wird.<br />

Angesprochen auf den Roman verrät der<br />

Verleger Dr. Alexander Schug: „Er hat eine<br />

faszinierende Geschichte aufgegriffen:<br />

die eines weltberühmten Philosophen,<br />

der mit nur zwei Büchern die gesamte<br />

Philosophiewelt zweimal auf den Kopf<br />

gestellt hat. Doch Markus Seidel holt<br />

Wittgenstein aus zu entfernter Flughöhe<br />

in Sichtweite. Wittgenstein formt er für<br />

uns als Menschen, mit dem wir 186 Seiten<br />

lang in Augenkontakt bleiben“. Große<br />

Buchkunst. *rä<br />

www.omnino-verlag.de<br />

BILDBAND<br />

Ellen von Unwerth: Berge, Bayern, Burschen?<br />

FOTO: ELLEN VON UNWERTH – „WOODCUTTING DRAMA“, 2015<br />

Stimmungsvolle Bilder mit Enzian und<br />

Edelweiß? Nein. Oder: nicht nur. Die<br />

international bekannte Fotografin<br />

und Künstlerin, 1954 in Frankfurt am<br />

Main geboren, inszeniert in „Ellen von<br />

Unwerth. Heimat“ ihre spätere Heimat **<br />

ganz wunderbar. Alpenpracht statt wie<br />

sonst Claudia Schiffer, Madonna, David<br />

Guetta, Heidi Klum und Rihanna.<br />

Im Mittelpunkt der hier versammelten<br />

Bilder von Ellen von Unwerth stehen in<br />

dem prächtigen Bildband nicht allein<br />

die Berge, sondern meist schöne junge<br />

Frauen, die in glamouröser Heimatfilmkulisse<br />

(vor Ort!) abgelichtet wurden. Oder<br />

auch im Stall. Der herausgebende Kölner<br />

TASCHEN Verlag selbst bezeichnet das<br />

Buch-Kunstprojekt als „nostalgisch-frivole<br />

Fotopirsch“. Mit all den Klischees wird hier<br />

gespielt, und auch ein paar Burschen<br />

wurden mit der Kamera gekonnt<br />

eingefangen. *rä<br />

www.taschen.com<br />

** Mit 16 ging es einst in ein Waisenhaus<br />

im Allgäu, mit 16 dann nach München.


uch 75<br />

männer<br />

FÜR QUEERE<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Gesellschaft, Kultur, Reise & Gesundheit


uch<br />

BILDBÄNDE<br />

Zwei Prachtbücher,<br />

die Hollywood ehren<br />

FOOT: © PHILIPPE HALSMAN / MAGNUM PHOTOS / AGENTUR FOCUS 1948<br />

FOTO: TI GOTHAM, INC. © LIFE PICTURE COLLECTION, MEREDITH OPERATIONS CORPORATION 1953<br />

Die Traumfab<strong>rik</strong> in den USA steht für<br />

Weltstars, den Jetset, Blockbuster,<br />

Dekadenz, tragische Kriminalfälle und<br />

Glamour. Vor allem in der ersten Hälfte<br />

des 20. Jahrhunderts waren die Studiobosse<br />

zarengleich am Wirken, konnten<br />

Schauspieler*innen aufbauen und auch<br />

verbannen.<br />

Der Sehnsuchtsort begründete<br />

Weltkarrieren wie die von Judy Garland,<br />

Robert De Niro, Shirley MacLaine, Warren<br />

Beatty, Elizabeth Taylor, Tom Cruise und<br />

Marilyn Monroe. Immer ganz nah dran<br />

an den Stars waren die Fotograf*innen<br />

des Fotomagazins LIFE. Durch Fotos wie<br />

von diesen Künstler*innen wurden die<br />

Sterne der Filmindustrie zum Jetset, zur<br />

Projektionsfläche für „normale“<br />

Menschen. Im Juli erscheinen<br />

in einer Box<br />

vereint die Bildbände<br />

„LIFE: HOLLYWOOD“ beim TASCHEN Verlag<br />

und lassen dich eintauchen in wilde<br />

Oscar-Nächte, Poolpartys und dem<br />

Glamour der 1950er- und 1960er-Jahre,<br />

der ganz großen Zeit Hollywoods, als die<br />

Filmindustrie half, die Sorgen nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg zu verdrängen ... *rä<br />

www.taschen.com


Medienpartner:<br />

buch 77<br />

MÄNNER.<br />

UND MEER.<br />

DEINE GAY CRUISE<br />

20. – 27. MAI 2025<br />

KROATIEN – ALBANIEN – ITALIEN<br />

CIVITAVECCIA<br />

(ROM)<br />

DUBROVNIK<br />

KOTOR<br />

NEAPEL (POMPEJI)<br />

AMALFI<br />

GALLIPOLI<br />

SARANDA (ALBANIEN)<br />

SIZILIEN<br />

Info-Hotline: 030 443 198-50 (Mo – Do 11 – 17 Uhr)<br />

www.spartacus.cruises


uch<br />

„THE RED HOT DESIRE ART BOOK“<br />

BILDBAND<br />

WOW!<br />

Ein erotisches Schmuckstück, das einmal<br />

mehr mit Männern, Fotokunst und<br />

Fantasie überzeugt und deine Bibliothek<br />

bereichern wird.<br />

„The Red Hot Desire Art Book“ von<br />

Thomas Knights ist da. Der Künstler<br />

selbst beschreibt seinen neuen Bildband<br />

als „Reich purer Ekstase“, „stimmungsvoll,<br />

nostalgisch und äußerst anregend“.<br />

Beim Betrachten fühlt man sich an<br />

die Fotografie von Bob Mizer erinnert,<br />

Thomas Knights erschafft aber durchaus<br />

eigenständige Kunst. *rä<br />

www.redhot100.com<br />

FOTOS: THOMAS KNIGHTS / WWW.REDHOT100.COM


uch<br />

FOTOGRAFIE<br />

Mumbais Männer<br />

In seiner brandneuen Ausgabe widmet<br />

sich das Team des queeren Bookazines<br />

(ein Buch im praktischen Magazin-<br />

Format) „Elska“ schwulen Paaren und<br />

Singles aus Mumbai, der spannenden<br />

Metropole an der indischen Westküste.<br />

Einvernehmlicher Sex steht in Indien zwar<br />

seit 2018 nicht mehr unter Strafe, aber<br />

außerhalb der Städte ist es immer noch<br />

extrem schwer, queer zu leben. Daher<br />

flüchtet sich die LGBTIQ*-Community<br />

in Städte wie Mumbai (alter Name:<br />

Bombay), um (einigermaßen) frei leben<br />

zu können. Liam Campbell zeigt sie<br />

uns – mal romantisch, mal erotisch,<br />

aber immer unverfälscht und intim. Es ist<br />

allerdings eine Wiederveröffentlichung,<br />

wie Liam uns verrät: „Eigentlich war es<br />

die zehnte Ausgabe von Elska, die sich<br />

leider gar nicht gut verkaufte. [...] Aber<br />

ich beschloss, eine Neuauflage von Elska<br />

Mumbai zu machen. Obwohl ich mir nicht<br />

sicher bin, ob es diesmal klappt. Doch [...]<br />

wenn man bedenkt, dass die Sichtbarkeit<br />

Südasiens immer noch so gering [...] ist, ist<br />

es wichtig! Ich bin absolut stolz auf unser<br />

indisches Bookazine [...]“. *rä<br />

www.elskamagazine.com


uch<br />

GESCHICHTE<br />

Harm-Peter Dietrich:<br />

„Danke, Gustav!<br />

Mein schwules Jahrhundert“<br />

Ein wichtiges Buch, geschrieben von<br />

einem Zeitzeugen. Schwule Geschichte<br />

von fast 100 Jahren.<br />

Im Nationalsozialismus vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg 1936 im Rheinland geboren,<br />

wächst Harm-Peter Dietrich in der<br />

biederen Welt des Adenauer-Nachkriegsdeutschlands<br />

und des Wirtschaftswunders<br />

auf. Nachdem er sich früh der eigenen<br />

Sexualität bewusst wird, lebt er ein<br />

zunehmend selbstbewusstes Leben als<br />

junger Schwuler in einer Gesellschaft,<br />

die Homosexualität immer noch streng<br />

bestraft – ungeachtet tragischer Folgen<br />

bis zu Verhaftungen von Schwulen und<br />

Selbstmorden in seinem eigenen Umfeld.<br />

Schwule Identitäten müssen st<strong>rik</strong>t geheim<br />

gehalten werden – das ist die Realität für<br />

Schwule in der frühen Bundesrepublik.<br />

Als die Emanzipationsbewegungen der<br />

1960er in Kalifornien auch den Homosexuellen<br />

in aller Welt gleichermaßen<br />

Freiheit und Gleichberechtigung verheißen,<br />

entschließt sich Harm-Peter Dietrich zur<br />

Auswanderung und erlebt in San Francisco<br />

eine arbeitsintensive, lustvolle und experimentierfreudige<br />

Zeit. In Deutschland wird<br />

vom damaligen Bundespräsidenten Gustav<br />

Heinemann 1969 dann die grundlegende<br />

Reform des §175 angestoßen – eine<br />

biografische Zäsur: Einvernehmlicher Sex<br />

zwischen Erwachsenen, unabhängig von<br />

Geschlecht und Orientierung, wird straffrei.<br />

Neue deutsche schwule Lebenswelten<br />

entstehen. Doch mit Beginn der 1980er-<br />

Jahre muss Dietrich als Arzt und Freund<br />

ansehen, was zur allgemeinen Katastrophe<br />

wird: Durch AIDS werden Hunderttausende<br />

dahingerafft. Dietrich selbst verliert den<br />

größten Teil seiner Freunde und erlebt<br />

einen jahrzehntelangen Kampf gegen<br />

diese Krankheit. Daneben schreibt<br />

Harm-Peter Dietrich über die wichtigen<br />

Bücher, Theaterstücke, Filme, Musik – über<br />

all das, was Schwule seit der frühen<br />

Bundesrepublik bewegt hat. Dietrich<br />

illustriert damit die facettenreiche, bunte<br />

und unterhaltsame, manchmal traurige,<br />

wütend machende Welt, in der Homosexuelle<br />

gelebt haben und leben.<br />

Harm-Peter Dietrich: „Danke, Gustav!<br />

Mein schwules Jahrhundert“,<br />

ISBN 978-3-86408-334-1,<br />

Vergangenheitsverlag,<br />

468 Seiten, 14 x 21 cm,<br />

www.vergangenheitsverlag.de<br />

TEXTILGESCHICHTE<br />

Musée de l’Impression sur Étoffes: 900 Stoffe<br />

Block-printing workshop for textiles at the Morris Works at Merton<br />

Abbey from: The Morris & Co. catalogue, London, Victoria & Albert<br />

Museum, 19th century, © London, Victoria & Albert Museum<br />

Games room in Schloss Hof, first floor, c. 1770 Austria<br />

, Schloss Hof Schloß Schönbrunn Kultur- und<br />

Betriebsges.m.b.H. / Foto: Alexander Eugen Koller<br />

Mode verbindet – etwa Schuluniformen<br />

–, sie trennt aber auch. Teure Stoffe<br />

für die Reichen, Primark und H&M für<br />

die anderen. Immer ist Mode und das<br />

daran hängende Können und Handwerk<br />

aber auch Kultur. Und war ebenso<br />

als Wandschmuck unverzichtbar.<br />

Die beiden Bildbände der Kunsthisto<strong>rik</strong>erin<br />

Aziza Gril-Mariotte, „The<br />

Book of Printed Fabrics. From the 16th<br />

century until today“, die unlängst beim<br />

Kölner TASCHEN Verlag erschienen sind,<br />

widmen sich der Textilgeschichte als<br />

eine bebilderte Zeitreise vom barocken<br />

16. Jahrhundert bis heute. Beide Bücher<br />

versammeln etwa 900 Stoffe aus den<br />

Gewölben DES Stoff-Museums, des<br />

Musée de l’Impression sur Étoffes, das<br />

diese teilweise seit Jahrhunderten sicher<br />

aufbewahrt. Ein großartiges Geschenk<br />

für jede(n) mit Interesse an Mode und<br />

Textilkultur. Und auch ein wunderbares<br />

Design-Objekt zum Lesen, Betrachten<br />

und um es auf dem Wohnzimmertisch zu<br />

platzieren. *rä<br />

www.musee-impression.com,<br />

www.taschen.com


uch<br />

WISSENSCHAFT<br />

Geballtes Wissen<br />

„The Book. Der ultimative Wegweiser<br />

zum Wiederaufbau einer<br />

Zivilisation“ – Was für ein Buchtitel.<br />

Ist das etwa verschwurbeltes<br />

Zeug? Nein: Kunst. Und eben<br />

Wissen, denn das Buch sei „für alle<br />

Wissbegierigen, Neugierigen und<br />

Pionier*innen“, die denken, es sei<br />

bald vorbei mit der Zivilisation.<br />

Dank des Kollektivs Hungry<br />

Minds – Künstler*innen,<br />

Wissenschaftler*innen,<br />

Architekt*innen und Designer*innen<br />

aus der ganzen Welt – bekommen<br />

wir nun ein Buch, das zeigt,<br />

was und wie und wann so alles<br />

entwickelt wurde. Und das all den<br />

Preppern – gemeint sind Menschen,<br />

die sich ganz individuell auf etwaige<br />

Katastrophen vorbereiten – einen<br />

„Bauplan für den Wiederaufbau<br />

einer Zivilisation“ gibt. Wer sich<br />

nicht verrückt machen lassen will,<br />

bekommt hier aber eben auch einfach<br />

die Geschichte der Zivilisation<br />

(in Auszügen). „Vom ersten Holzpflug<br />

über die Dampfmaschine bis<br />

hin zu ausgeklügelten Mikrochips.<br />

Die eindrucksvollen, handgezeichneten<br />

Illustrationen entführen in<br />

faszinierende, fremde Welten und<br />

zu vergangenen Gesellschaften.<br />

Neben der Wissensvermittlung<br />

spricht das Buch auch die kreative<br />

Seite seiner Leser*innen an und<br />

inspiriert dazu, die Grenzen unseres<br />

menschlichen Geistes zu erweitern<br />

und über das Leben, das wir<br />

kennen, hinauszudenken, um Neues<br />

zu erschaffen“, wird dazu vorab<br />

verraten. „In 23 Kapiteln zollt der<br />

extragroße Band den Erfindungen<br />

Tribut, die die Menschheit zu der<br />

gemacht haben, die sie heute ist.<br />

Er nimmt seine Leser*innen mit auf<br />

eine abenteuerliche Reise durch die<br />

Geschichte menschlicher Errungenschaften“<br />

– und das wirklich reich<br />

bebildert und edel aufgemacht.<br />

Insofern ist „The Book“ ein schönes<br />

und mit Wissen gefülltes, 400 Seiten<br />

starkes Buch, das sich gut auf dem<br />

Wohnzimmertisch oder im Badezimmer<br />

macht, wenn #mensch<br />

aufm Klo lesen will. *rä<br />

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ADVERTORIAL<br />

STIGMATISIERUNG<br />

& DISKRIMINIERUNG<br />

AUFGRUND DES HIV-STATUS<br />

NP-DE-HVU-ADVR-230013<br />

Was kann HIV-positiven Menschen im Umgang damit helfen?<br />

Menschen mit HIV können mittlerweile<br />

ein gesundes und langes Leben führen.<br />

Auch wenn sich ihre Lebensqualität in den<br />

letzten Jahren aufgrund der innovativen<br />

Therapien enorm verbessert hat, besteht<br />

nach wie vor eine große Herausforderung:<br />

Im Alltag sind HIV-positive Menschen<br />

häufig mit Stigmatisierung und Diskriminierung<br />

konfrontiert.<br />

WOHER KOMMT DIESE PAUSCHALE<br />

NEGATIVBEWERTUNG VON MENSCHEN<br />

MIT HIV?<br />

Die Ursache für Stigmatisierung und den<br />

daraus resultierenden diskriminierenden<br />

Verhaltensweisen liegt häufig darin, dass<br />

ein großer Teil der Gesellschaft noch<br />

immer die veralteten Bilder aus den 1980er<br />

Jahren im Kopf hat: Schwule HIV-positive<br />

Menschen, die an Aids erkrankten, damals<br />

nicht angemessen behandelt werden<br />

konnten und verstarben. Das Wissen<br />

darüber, was Leben mit HIV heutzutage<br />

eigentlich bedeutet, ist noch nicht bei<br />

allen Menschen angekommen. Daher<br />

setzen manche eine HIV-Infektion immer<br />

noch mit einer stark eingeschränkten<br />

Lebensqualität, dem Ausbruch von Aids<br />

und damit einem Todesurteil gleich, was es<br />

heute aber nicht mehr ist. Dank innovativer<br />

Medikamente können Menschen mit<br />

HIV heutzutage gut und lange leben.<br />

Auch bezüglich der Übertragungswege<br />

fehlen vielen Menschen die richtigen Informationen.<br />

Deshalb halten sich Vorurteile<br />

und Ängste gegenüber HIV-positiven<br />

Menschen noch immer hartnäckig. Fakt ist:<br />

Sie sind schlichtweg unbegründet, denn im<br />

Alltag besteht keinerlei Ansteckungsgefahr.<br />

STIGMATISIERUNG AUS DEM EIGENEN<br />

INNEREN<br />

Stigmatisierung kann aber nicht nur von<br />

außen erfolgen, sondern in HIV-positiven<br />

Menschen auch aus dem eigenen Inneren<br />

heraus entstehen. Macht man sich<br />

selbst Vorwürfe, empfindet Scham oder<br />

verurteilt sich selbst für die HIV-Infektion,<br />

nennt man das Selbststigmatisierung.<br />

Als HIV-positiver Mensch ist ein solides<br />

Wissen rund um HIV sehr wichtig, um<br />

Selbststigmatisierung zu vermeiden und<br />

sich so zu akzeptieren, wie man ist – auch<br />

mit dem Virus.<br />

WELCHE AUSWIRKUNGEN<br />

HABEN STIGMATISIERUNG UND<br />

DISKRIMINIERUNG?<br />

Die Ergebnisse des kürzlich veröffentlichten<br />

Forschungsprojekts „positive<br />

stimmen 2.0“ der Deutschen Aidshilfe<br />

zeigen, dass sich Stigmatisierung und<br />

Diskriminierung von Menschen mit HIV<br />

auch auf deren Lebensqualität auswirken<br />

können. So berichteten mehr als die<br />

Hälfte der HIV-positiven Menschen, dass<br />

Vorurteile gegenüber HIV ihr eigenes<br />

Leben beeinträchtigen 1 .<br />

Viele Menschen mit HIV haben auch<br />

Angst davor, dass Personen im Umfeld<br />

von ihrer Infektion erfahren. Wenn<br />

man die Sorge hat, dass jemand die<br />

Medikamente entdecken oder einen bei<br />

deren Einnahme beobachten könnte,<br />

kann das zu bestimmten Handlungen<br />

führen, die dazu dienen, den HIV-Status<br />

zu verheimlichen. Beispielsweise werden<br />

HIV-Medikamente zu Hause häufig versteckt.<br />

Das kann zu einer andauernden,<br />

unbewussten Belastung führen und<br />

damit die Lebensqualität und die mentale<br />

Gesundheit negativ beeinflussen.<br />

Ein Wissen um die verschiedenen Therapieoptionen,<br />

die es heutzutage gibt, ist<br />

von großer Bedeutung, denn so kann man<br />

selbst aktiv nach Lösungen suchen und<br />

muss mental belastende Situationen wie<br />

das Verstecken der Medikamente nicht<br />

weiter hinnehmen.<br />

Während einige mit einer täglichen Pille<br />

bestens klarkommen, kann für andere<br />

eine Therapie mit einer regelmäßigen<br />

Spritze die bessere Lösung sein. Wenn<br />

man offen mit dem/der Ärzt*in darüber<br />

spricht, kann man gemeinsam unter den<br />

unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten<br />

diejenige auswählen, die am besten zum<br />

eigenen Leben passt und HIV dadurch zu<br />

einem kleineren Teil im Alltag macht.<br />

EINEN GUTEN UMGANG MIT<br />

HIV FINDEN<br />

Es ist vorteilhaft, wenn man als HIV-positiver<br />

Mensch offen und selbstbewusst mit der<br />

eigenen Infektion umgehen kann und sich<br />

so Stigmatisierung und Diskriminierung<br />

entgegenstellt. Nicht jeder kann oder<br />

möchte das, was absolut in Ordnung ist.<br />

Sobald allerdings Sorgen und Ängste ins<br />

Spiel kommen, gilt es wachsam zu sein und<br />

darüber offen mit dem/r Ärzt*in zu sprechen.<br />

Außerdem kann man sich als HIV-positiver<br />

Mensch zusammen mit dem/r Ärzt*in die<br />

vielfältigen Therapiemöglichkeiten ansehen<br />

und besprechen, ob es eine Therapie gibt,<br />

die besser zum eigenen Leben passt und<br />

sich leichter in den Alltag integrieren lässt.<br />

Unterstützt von ViiV Healthcare<br />

Referenzen:<br />

1<br />

Deutsche Aidshilfe, „positive stimmen 2.0“ Umfrage<br />

zu HIV-bezogener Diskriminierung,<br />

broschuere_finale_version.pdf (hiv-diskriminierung.de)<br />

Last accessed: May 2024<br />

Weitere Informationen zum Leben mit HIV sowie persönliche Geschichten<br />

von HIV-positiven Menschen findest du unter<br />

www.livlife.de


DAS Benefizevent zugunsten der aidshilfe kÖln<br />

Giovanni Zarrella<br />

Marianne rosenberg<br />

Tim Fischer • Gayle Tufts • Markus Barth<br />

Marcella Rockefeller • René é e<br />

´ Glig<br />

ée e<br />

´e • GrÜng<br />

ngÜrtelrosen • Lola LamettA<br />

Moderation: E<strong>rik</strong>a Laste<br />

2. Dezember<br />

Tickets<br />

ab 49 Euro<br />

diegala.de

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