26.08.2024 Aufrufe

NATURZYT - Das Schweizer Naturmagazin, Ausgabe September 2024

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützen - 4 Ausgaben nur CHF 29.50. Mehr unter www.naturzyt.ch

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT.
NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützen - 4 Ausgaben nur CHF 29.50. Mehr unter www.naturzyt.ch

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Aus Liebe zur Natur.<br />

Nr. 46 | <strong>September</strong> – November 24 | CHF 7.90<br />

Jedes Abo hilft …<br />

<strong>NATURZYT</strong> abonnieren und mit uns<br />

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Mehr ab Seite 42<br />

Natur erfahren<br />

Faszinierende<br />

Achtbeiner<br />

Natur erleben<br />

Zauberhafter und<br />

geheimnisvoller Herbst<br />

Natur bewahren<br />

Samen für den<br />

Nachwuchs<br />

Natur erfahren<br />

Gänsefingerkraut –<br />

das «Krampfkraut»<br />

Natur bewahren<br />

Freie Bahn für Igel,<br />

Eichhörnchen & Co.<br />

Natur erleben<br />

Zu Bruder Klaus<br />

in die Schlucht


DANKE, DASS SIE <strong>NATURZYT</strong><br />

ALS GÖNNERIN UNTERSTÜTZEN,<br />

DAMIT SIE WEITERWACHSEN KANN<br />

Naturnaher, unabhängiger Journalismus mit Überzeugung<br />

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können die <strong>NATURZYT</strong> und ihre Naturprojekte weiterwachsen.<br />

Dank unseren Gönnerinnen kann die <strong>NATURZYT</strong> …<br />

… weiterhin und noch stärker, naturnaher und<br />

kritischer berichten.<br />

... alle mit der Vielfalt unserer Natur erfreuen.<br />

… ein Sprachrohr für unsere Natur sein, um zu<br />

sensibilisieren, zu erfahren, zu bewahren und zu erleben.<br />

… sich für Naturprojekte engagieren.<br />

… den Abo-Preis für alle erschwinglich halten<br />

mit CHF 29.50 pro Jahr.<br />

… und mittelfristig den Anzeigenverlust kompensieren.<br />

<strong>NATURZYT</strong> dankt Ihnen, wenn Sie Gönnerin und Abonnentin für CHF 129.50 im Jahr werden.<br />

Anmelden per Telefon 043 542 72 91, auf www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/abonnieren oder mit Talon auf Seite 63.<br />

* Bei den Personenbezeichnungen sind jeweils alle Geschlechter gemeint.


EDITORIAL<br />

Impressum<br />

<strong>NATURZYT</strong> 12. Jahrgang<br />

Knaus Marketing- & Verlagsservice<br />

Sonnhalde 37<br />

8602 Wangen<br />

Redaktion<br />

Telefon 043 542 72 91<br />

redaktion@naturzyt.ch<br />

Anzeigen<br />

Michael Knaus<br />

Telefon 043 542 72 91<br />

michael.knaus@kmvs.ch<br />

Freie und ständige Mitarbeiter<br />

Virginia Knaus, Michael Knaus,<br />

Daniel Fleuti, Ernestine Astecker,<br />

Tobias Ryser, Marwin Zander,<br />

Gaby Kistler, Katja Rauchenstein,<br />

Helen Weiss<br />

Grafik & Produktion<br />

Martina Roth<br />

Bildbearbeitung<br />

Heinz Weber<br />

Fallen lassen<br />

Titelbild<br />

Adobe Stock<br />

Korrektorat<br />

Christoph Meyer, Basel<br />

Druck<br />

AVD GOLDACH AG, 9403 Goldach<br />

Abonnementspreise<br />

4 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 29.50 (inkl. 2.6% MwSt.),<br />

8 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 56.50 (inkl. 2.6% MwSt.).<br />

Auslandabonnemente auf Anfrage.<br />

Abonnementsdienst<br />

Knaus Marketing & Verlagsservice<br />

Sonnhalde 37, 8602 Wangen<br />

Telefon 043 542 72 91, abo@<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/abonnieren<br />

ISSN-Nummer 2296-2859<br />

© Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />

aus drücklicher Genehmigung des Verlages.<br />

<strong>Das</strong> Magazin wird in der Schweiz auf<br />

100% Recycling papier gedruckt.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Der Frühling ist die Zeit, in welcher alles<br />

erwacht. In saftigem Grün beginnen<br />

die Blätter an den Bäumen sich zu ent -<br />

falten, die Knospen der Blüten brechen<br />

auf und spenden Nektar und zeigen,<br />

dass neues Leben entsteht.<br />

Im Herbst beginnt der Übergang<br />

von der Wärme des Sommers in die<br />

Kälte des Winters. In einem faszinierenden<br />

Naturschauspiel zeigt er uns die<br />

Schönheit des Fallenlassens. Die einst<br />

grünen und lebendigen Blätter erstrahlen<br />

nun in kräftigen Rot- und Gelbtönen,<br />

bevor sie zu Boden fallen. <strong>Das</strong> ist kein<br />

zufälliger Akt, sondern ein Teil des<br />

Lebenszyklus, der auch den Boden für<br />

neues Wachstum vorbereitet. Die Blätter<br />

liegen wie ein Teppich schützend über<br />

der Erde. Auch die Pflanzen bereiten<br />

sich auf die kälteren Monate vor,<br />

und die Wildtiere sind damit beschäftigt,<br />

sich auf ihre Winterruhe oder den<br />

Winterschlaf vorzubereiten.<br />

Die fallenden Blätter symbolisieren<br />

gerade in unserer hektischen Zeit,<br />

das Prinzip des Fallenlassens. Genauso<br />

wie die Bäume die Blätter abwerfen,<br />

könnten wir uns von unnötiger Last,<br />

von alten Gewohnheiten, Gedanken<br />

und Emotionen trennen, um Platz für<br />

Neues zu schaffen.<br />

Der Herbst lädt uns ein, innezuhalten<br />

und das vergangene Jahr zu reflektieren.<br />

Darüber nachzudenken, was gut<br />

gelaufen ist und was wir hinter uns<br />

lassen wollen, damit im Frühling wie<br />

in der Natur wieder Neues entstehen<br />

und wachsen kann.<br />

Für die Blätter ist es einfach, sich<br />

fallen zu lassen. Wir mit unseren strukturierten<br />

Denkweisen und äusseren<br />

Einflüssen tun uns viel schwerer. Altes<br />

loszulassen, ist für uns nicht einfach,<br />

zu viele Einflüsse hindern uns daran.<br />

Aber wenn wir lernen, unsere Gedanken<br />

fallen zu lassen, und einfach hinausgehen<br />

auf eine kleine Wanderung oder<br />

einen Spaziergang und ganz bewusst<br />

auf die Natur achten, passiert es wie<br />

fast von allein.<br />

Gehen Sie raus, legen Sie sich unter<br />

einen Baum und schauen Sie dem<br />

Fallenlassen zu – spüren Sie es?<br />

Herzlichst<br />

Ihr Michael Knaus<br />

<strong>NATURZYT</strong> 3


Seite 14<br />

Faszinierende<br />

Achtbeiner<br />

Seite 24<br />

Gänsefingerkraut<br />

– das «Krampfkraut»<br />

Inhalt<br />

3 Editorial/Impressum<br />

4 Inhaltsverzeichnis<br />

7 Wissenswertes<br />

Weshalb heisst der Neuntöter so? Der Unterschied zwischen<br />

Moschusbockkäfer und Asiatischem Moschusbockkäfer.<br />

8 Entdeckt & Fair<br />

Süsse Schutzengeli und die Sonne im Gepäck.<br />

10 Bastel­Tipp<br />

Herbstliche kleine Obstschale aus Beton kann verzaubern.<br />

62 Zu guter Letzt<br />

Naturerlebnisse und -angebote im Herbst.<br />

Natur erfahren<br />

12 Natur und Homöopathie<br />

Weizen – Grundnahrungsmittel und Kulturgut.<br />

14 Faszinierende Achtbeiner<br />

Von der behäbigen Höhlenbewohnerin über die putzige<br />

Weitspringerin bis zur begabten Weberin – in der Welt der<br />

Spinnen ist alles vertreten. Spinnen sind weit mehr als nette<br />

Mitbewohnerinnen. Es lohnt sich, sie näher kennenzulernen.<br />

22 Gabys Natur­Tagebuch<br />

Wachs, Duft und Reif – wenn Obst nicht glänzt.<br />

24 Gänsefingerkraut – das «Krampfkraut»<br />

Als mächtige Heilpflanze bringt es Schmerzlinderung bei<br />

Magenkrämpfen, Menstruationskrämpfen und leichten<br />

Durchfallerkrankungen mit Krämpfen.<br />

4 <strong>NATURZYT</strong>


INHALT<br />

Seite 42<br />

Freie Bahn für Igel,<br />

Eichhörnchen & Co.<br />

Seite 32<br />

Samen für den Nachwuchs<br />

Seite 50<br />

Zauberhafter und<br />

geheimnisvoller Herbst<br />

Natur bewahren<br />

28 Tierisch gute Interviews<br />

Balduin Schleicher, der grosse Sonnenanbeter,<br />

im Gespräch mit <strong>NATURZYT</strong>.<br />

32 Samen für den Nachwuchs<br />

Wer die reifen Samenstände von Blumen und Gemüse im<br />

Herbst erntet, kann sich auf reichlich Pflanzennachwuchs<br />

im kommenden Jahr freuen.<br />

40 Herbstrezepte mit <strong>Schweizer</strong> Kürbis<br />

Gefüllter Butternuss-Kürbis, Kürbis-Apfel-Porridge<br />

und Kürbis-Käse-Knöpfli mit Spiegelei.<br />

42 Freie Bahn für Igel, Eichhörnchen & Co.<br />

Für unsere kleinen wilden Nachbarn wird der Platz eng.<br />

Machen wir ihnen den Weg frei.<br />

Natur erleben<br />

46 Zu Bruder Klaus in die Schlucht<br />

Man muss kein Pilger sein, um Bruder Klaus einen Besuch<br />

abzustatten. Die Wirkungsstätte von Niklaus von Flüe in der<br />

Ranftschlucht bei Flüeli ist auch für profane Spätherbstwanderer<br />

ein lohnendes Ziel.<br />

50 Zauberhafter und geheimnisvoller Herbst<br />

<strong>Das</strong> Blau am Himmel ist kräftiger, das Sonnenlicht milder<br />

und bringt zauberhafte Lichtspiele und Farben in die Natur.<br />

Am Morgen liegt sie mystisch und geheimnisvoll im Nebel,<br />

unsere schöne Natur im Herbst.<br />

58 Wie aus dem Bilderbuch<br />

Manchmal kommt es Tobias Ryser vor, als stünde er auf<br />

einem anderen Planeten. Manche Stimmungen sind surreal<br />

und märchenhafte Szenen, wie aus dem gemalten Bilderbuch.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 5


JEDES NATURPROJEKT ZÄHLT!<br />

JEDES ABONNEMENT HILFT!<br />

Natur erfahren, erleben und<br />

bewahren. <strong>Das</strong> ist <strong>NATURZYT</strong>.<br />

Deshalb unterstützt <strong>NATURZYT</strong><br />

auch wichtige Naturprojekte<br />

mit einem Teil aus den<br />

Abo-Einnahmen, um die<br />

Natur zu bewahren.<br />

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Mehr zum Naturprojekt<br />

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Wissenswertes<br />

WISSEN<br />

UNTERSCHIED HEIMISCHER MOSCHUS­<br />

BOCKKÄFER UND ASIATISCHER MOSCHUS­<br />

BOCKKÄFER<br />

Der heimische Moschusbockkäfer (Aromia moschata)<br />

ist gut an seiner metallisch schimmernden Färbung<br />

von grün, violett bis gold-orange zu erkennen.<br />

Der eingeschleppte Asiatische Moschusbockkäfer<br />

(aromia bungii) unterscheidet sich deutlich durch<br />

einen schwarzen Körper und seinem spezifischen<br />

roten Halsschild.<br />

Der Asiatische Moschusbockkäfer legt seine<br />

Larven in verschiedene Laubbaumarten. Jene<br />

können diese bis zum Absterben bringen, weil<br />

die Larven bis zu 3 Jahre den Baum durchbohren.<br />

Betroffen sind vor allem Steinobstgehölze. Auch<br />

wenn in der Schweiz dieser noch nicht gesichtet<br />

wurde, besteht im Verdachtsfall Meldepflicht bei<br />

den kantonalen Stellen.<br />

Im Gegensatz dazu ist der heimische Moschusbockkäfer<br />

spezialisiert auf Weidenholz, in welches<br />

das Weibchen die Eier in den Riss der Borke legt.<br />

Die Larven entwickeln sich vor allem in Totholz,<br />

bevor sich nach bis zu 3 Jahren als Käfer schlüpfen.<br />

Dann ernähren sie sich vor allem von Pollen und<br />

Säften. Der Bestand des heimischen Moschusbockkäfers<br />

geht zurück, weil die Korbflechterei zurückgeht<br />

und dadurch die Pflege und Bewirtschaftung<br />

der Kopfweiden, wo sich die Larven und Käfer zu<br />

Hause fühlen.<br />

WESHALB HEISST DER NEUNTÖTER SO?<br />

Wer sich schon gewundert hat, dass auf Weissdorn<br />

und Brombeerstacheln aufgespiesste Insekten und<br />

Raupen vorhanden sind, hat das Werk eines Neuntöters<br />

entdeckt. Eine Spezialität von ihm ist es,<br />

bei Nahrungsüberschuss seine Beute auf Dornen<br />

aufzuspiessen, damit er Vorrat für schlechtere<br />

Zeiten hat.<br />

So können einige Opfer in einer Dornenlandschaft<br />

wie eine Schädelstätte von Kleintieren wirken,<br />

denn die nicht zeitnah gefressenen Tiere verwesen<br />

bis zur Skelettierung vor sich hin. Aber nicht nur<br />

Insekten spiesst er auf, so können auch Eidechsen,<br />

kleine Frösche, schillernde Libellen und sogar<br />

ausgewachsene Mäuse den Weg in die Stacheln<br />

finden. Aufgrund seiner besonderen Verhaltensweise<br />

wurden ihm noch zahlreiche andere Namen<br />

wie Dickkopf, Spiesser, Dornendreher, Finkenbeisser<br />

sowie Radebrecher, weil er die Stimmen<br />

anderer Vögel nachahmt, zugewiesen.<br />

Den Namen hat er aber erhalten, weil man<br />

früher angenommen hat, dass er erst neun Tiere<br />

aufspiessen (töten) muss, bevor er wieder eines<br />

verzehren kann.<br />

Text Michael Knaus Fotos AdobeStock<br />

<strong>NATURZYT</strong> 7


Entdeckt & Fair<br />

Die Sonne im Gepäck<br />

<strong>Das</strong> Sonnglas SOMO Classic<br />

ist eine mobile Lichtquelle,<br />

die ihre Energie von der<br />

Sonne gewinnt und auch unterwegs<br />

für eine stimmungsvolle Beleuchtung<br />

sorgt. Mit dem flachen Design passt<br />

es in jede Hosentasche und lässt sich mit<br />

dem Aufsteck­Adapter Aventure Mount<br />

Classic vielseitig befestigen, sowohl magnetisch,<br />

mit der Tragschlaufe oder dank<br />

Kompatibilität mit Stativen. <strong>Das</strong> Sonnenglas<br />

wurde entwickelt als nachhaltige<br />

Lichtquelle für Menschen in Afrika und<br />

wird in Johannesburg in liebevoller Handarbeit<br />

gefertigt. Es ermöglicht jungen<br />

Leuten, aus der Armut auszubrechen,<br />

und wird unter fairen Arbeitsbedingungen,<br />

Löhnen und Arbeitszeiten hergestellt.<br />

<strong>Das</strong> SOMO Sonnenmodul Classic<br />

für CHF 39.90 und SOMO Adventure<br />

Mount für CHF 14.90 ist im Online­<br />

Shop changemaker.ch und in den Läden<br />

in Baden (Badstrasse 34), Basel (Marktgasse<br />

16), Bern (Spitalgasse 38), Luzern<br />

(Kramgasse 9), Schaffhausen (Vordergasse<br />

55), Thun (Obere Hauptgasse 35),<br />

Winterthur (Marktgasse 39) oder Zürich<br />

(Marktgasse 10 und Europaallee 43)<br />

erhältlich.<br />

Neues<br />

UrDinkel-Backbuch<br />

DAS Standardwerk zum Backen mit UrDinkel.<br />

Der gesunde, bekömmliche und<br />

nachhaltige UrDinkel ist<br />

beliebter denn je.<br />

Kein Wunder: er eignet<br />

sich wunderbar für alle<br />

Backrezepte zu pikanten<br />

und süssen Gebäcken –<br />

ob Brot, Brötchen, Torten,<br />

Guetzli oder Wähen.<br />

<strong>Das</strong> Buch gibt einen<br />

Rundum-Einblick zum<br />

vielfältigen Korn<br />

unserer Ahnen.<br />

Blick ins Buch<br />

Lassen Sie sich<br />

inspirieren!<br />

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urdinkel.ch<br />

<strong>Das</strong> wertvollste Getreide.


Schutzengeli verschenken und Gutes tun<br />

Mit guten Gedanken verschenken<br />

oder für einen<br />

Genussmoment nur für<br />

dich. Mit den Schutzengeli<br />

verschenkt man nicht nur feine<br />

Premium­Knuspertruffes mit zartschmelzender<br />

Pralinécrème, sondern<br />

auch ganz persönliche Botschaften wie<br />

«Viel Glück!», «Bleib gesund!» oder ganz<br />

einfach «Danke». <strong>Das</strong> Sortiment beflügelt<br />

nicht nur mit Classic Milch, Classic Dunkel,<br />

Caramel Salé oder Erdbeer, auch sind<br />

saisonale Sorten wie zum Beispiel Manderine<br />

zu Weihnachten erhältlich. Die<br />

Schutzengeli sind eine Spezialität der<br />

Confiseur Bachmann AG und kommen<br />

von Herzen, denn jedes verkaufte Schutzengeli<br />

unterstützt mit einem Teil des<br />

Verkaufserlöses die Bachmann Stiftung.<br />

Die Stiftung fördert damit Projekte<br />

und sammelt Mittel für die medizinische<br />

Versorgung im Zusammenhang mit benachteiligten<br />

und behinderten Kindern,<br />

unterstützt die humanitäre Hilfe für<br />

gesellschaftlich Benachteiligte, bezweckt<br />

die Bekämpfung des Hungers auf der<br />

Welt und unterstützt bei Umweltkatastrophen.<br />

Die feinen Schutzengeli sind in 4er­,<br />

8er­ oder 16er­Genuss­Box ab CHF 8.30<br />

in den Läden in Luzern, Zürich, Zug,<br />

Aargau und Nidwalden erhältlich<br />

oder im Online­Shop schutzengeli.ch<br />

bestellbar.<br />

Homöopathie<br />

von OMIDA.<br />

Taschenapotheke<br />

mit 32 Einzelmitteln<br />

Erhältlich in Apotheken und Drogerien.<br />

Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Angaben auf der Packung.<br />

Schwabe Pharma AG,<br />

Küssnacht am Rigi


Bastel­Tipp<br />

Herbstliche kleine<br />

Obstschale aus Beton<br />

10 <strong>NATURZYT</strong>


So machen wir’s<br />

Heute wage ich mich mal an<br />

ein neues Projekt heran,<br />

welches ich so noch nie<br />

gemacht habe. Ich hoffe,<br />

es macht denen, die es auch noch nie<br />

probiert haben, ebenso Spass wie mir<br />

und denen, die es schon kennen, auch.<br />

Knetbeton ist schon länger in aller<br />

Munde und man kann daraus wirklich<br />

eine Menge toller Dinge machen. All ­<br />

ge mein ist Beton ein cooler Baustoff,<br />

mit dem man viele fantastische Dinge<br />

Basteln kann. Wir picken uns aber<br />

eines heraus, und zwar machen wir<br />

eine kleine Schale für Nüsse oder Obst<br />

mit herbstlichem Touch.<br />

Ich wünsche euch viel Vergnügen beim<br />

Nachbasteln und einen bunten und hoffentlich<br />

trockeneren Herbst.<br />

Euer <strong>NATURZYT</strong>-DIY<br />

Virginia Knaus<br />

Text/Fotos Virginia Knaus<br />

Schritt für Schritt<br />

MATERIALLISTE:<br />

• Plastiktuch als Unterlage<br />

(Stk. Bauplastik oder Abfallsack)<br />

• Einweghandschuhe zum Arbeiten<br />

• Blätter mit gut sichtbaren Adern<br />

(z.B. Kirsche, Ahorn, Weinrebe, Hortensie<br />

etc.)<br />

• Öl (spiel keine Rolle welches),<br />

Pinsel und Papierrolle<br />

• Knetbeton (vom Bastelladen oder<br />

Baumarkt), Wasser-Messbecher.<br />

Waage und Plastikschale<br />

• Form aus Plastik als Formgeber<br />

(hier eine Plastikschale vom<br />

letzten Tomatenkauf)<br />

• Evtl. Holzroller, Spachtel etc. zum<br />

Ausarbeiten<br />

Schritt 1:<br />

Die Blätter auf der Blattrückseite gut<br />

mit Öl bepinseln und dann reihum<br />

mit der Rückseite nach oben auf die<br />

Plastikschale legen, bis diese komplett<br />

von Blättern bedeckt ist. <strong>Das</strong> Öl ist<br />

wichtig, damit sich die Form und die<br />

Blätter gut wieder von der trockenen<br />

Betonmasse lösen lassen.<br />

Schritt 2:<br />

Den Knetbeton nach Vorgabe mit<br />

Wasser anmischen und zu einem gut<br />

verarbeitbaren «Teig» kneten. Nicht<br />

zu feucht, aber auch nicht zu trocken<br />

sollte er sein. 500 g Beton reichen<br />

für eine kleine Schale von ca. 20 cm<br />

Durchmesser.<br />

Schritt 3:<br />

Danach den Beton Stück für Stück auf<br />

den gut geölten Blättern verteilen.<br />

Dabei darauf achten, dass die Schicht<br />

nicht zu dick und nicht zu dünn wird.<br />

Wahlweise könnt ihr auch mit einem<br />

Holzroller den Beton ausrollen und<br />

auflegen. Wenn ihr die komplette Form<br />

bedeckt habt, alles schön glattstreichen<br />

und wahlweise nochmals geölte<br />

Blätter, diesmal mit der geölten Seite<br />

nach unten, auf die Betonschale legen.<br />

So habt ihr nachher ein Blättermuster<br />

innen und aussen. Dann lasst ihr euer<br />

Werk gut durchtrocknen. <strong>Das</strong> kann je<br />

nach Beton bis zu 48 Stunden dauern.<br />

Schritt 4:<br />

Wenn die Schale trocken ist, könnt<br />

ihr die Blätter aussen ablösen, die<br />

Plastikschale aus dem Beton lösen<br />

und im Inneren ebenfalls die Blätter<br />

entfernen. Scharfe Kanten könnt ihr<br />

mit Schmirgelpapier noch abfeilen.<br />

Dann dürft ihr eure Schale noch mit<br />

Acrylfarben bunt anmalen oder aber<br />

so lassen, ganz, wie es euch besser<br />

gefällt. Mit Nüssen oder Obst sieht<br />

die Schale auf eurem Tisch so oder<br />

so grossartig aus.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 11


Natur und Homöopathie<br />

Weizen – Grundnahrungsmi<br />

und Kulturgut<br />

Weizen ist ein Grundnahrungsmittel und eine<br />

der ältesten Kulturpflanzen. Seine Bedeutung<br />

erstreckt sich über Ernährung, Geschichte und<br />

moderne Anwendungen.<br />

Marwin Zander arbeitet<br />

als eidg. dipl. Homöopath in Chur. Er ist<br />

Dozent an der SHI Homöopathieschule<br />

und in seinem Podcast beschäftigt er<br />

sich mit wichtigen Bereichen in der<br />

klassischen Homöopathie. Weitere Informationen:<br />

www.marwinzander.ch,<br />

079 638 88 90<br />

Weizen (Triticum) gehört<br />

zur Familie der Süss ­<br />

gräser (Poaceae) und ist<br />

eine der am häufigsten<br />

angebauten Getreidearten weltweit. Er<br />

wird in zahlreichen Sorten kultiviert,<br />

die sich in Form, Farbe und Nährstoffgehalt<br />

unterscheiden. Die Pflanze bevorzugt<br />

gemässigtes Klima und wächst aufrecht,<br />

erreicht eine Höhe von 60 bis 150 cm.<br />

Die Blätter sind schmal und lang, die<br />

Ähren tragen die wichtigen Weizenkörner.<br />

WEIZEN IN DER GESCHICHTE UND<br />

MYTHOLOGIE:<br />

Weizen hat eine lange und reiche<br />

Geschichte. Bereits vor über 10 000<br />

Jahren wurde er in der fruchtbaren<br />

Halbmondregion im Nahen Osten<br />

domestiziert. Diese Region gilt als<br />

Wiege der Landwirtschaft und Zivilisation.<br />

In vielen Kulturen war und ist<br />

Weizen ein Symbol für Fruchtbarkeit<br />

und Wohlstand. Weizen war nicht nur<br />

ein Nahrungsmittel, sondern spielte<br />

12 <strong>NATURZYT</strong>


Auch Mäuse<br />

lieben Weizen.<br />

ttel<br />

Weizenfeld im<br />

Spätsommer kurz<br />

vor der Ernte.<br />

auch eine zentrale Rolle in religiösen<br />

Zeremonien und Festen. Rituale und<br />

Feste rund um die Aussaat und Ernte von<br />

Weizen unterstreichen die Bedeutung<br />

dieser Pflanze für die menschliche<br />

Zivilisation. Der Anbau von Weizen und<br />

anderen Getreidearten trug massgeblich<br />

zur Sesshaftwerdung der Menschen bei,<br />

was den Grundstein für die Entwicklung<br />

von Lagern, Dörfern und Städten legte.<br />

KULINARISCHE VERWENDUNG<br />

Weizen ist in der Küche äusserst viel ­<br />

seitig einsetzbar. Er bildet die Grundlage<br />

für eine Vielzahl von Lebensmitteln, darunter<br />

Brot, Pasta, Kuchen und Gebäck.<br />

Weizenmehl ist in verschiedenen Feinheitsgraden<br />

erhältlich, von grobem Vollkornmehl<br />

bis hin zu feinem Weissmehl,<br />

und wird je nach Bedarf und Rezept verwendet.<br />

Neben Mehl wird Weizen auch<br />

als ganzes Korn in Salaten, Suppen und<br />

Eintöpfen genutzt. Bulgur und Couscous,<br />

beides Produkte aus Weizen, sind feste<br />

Bestandteile vieler orientalischer und<br />

mediterraner Gerichte. Weizengras, das<br />

aus jungen Weizenpflanzen gewonnen<br />

wird, findet zunehmend Verwendung in<br />

Smoothies und Gesundheitsdrinks aufgrund<br />

seines hohen Nährstoffgehalts. Die<br />

Vielseitigkeit des Weizens ermöglicht es,<br />

sowohl herzhafte als auch süsse Speisen zu<br />

kreieren, was ihn zu einem unverzichtbaren<br />

Bestandteil der modernen Küche macht.<br />

WEIZEN IN DER NATURHEILKUNDE<br />

UND HOMÖOPATHIE<br />

In der Naturheilkunde wird Weizen aufgrund<br />

seiner gesundheitlichen Vorteile geschätzt.<br />

Weizenkleie fördert die Verdauung<br />

und beugt Verstopfung vor, während<br />

Weizenkeime Vitamin E, Folsäure und<br />

essenzielle Fettsäuren liefern, die das Herz­<br />

Kreislauf­System unterstützen. Weizengrassaft,<br />

reich an Chlorophyll, Vitaminen<br />

und Mineralstoffen, wird als Detox­Mittel<br />

und zur Stärkung des Immunsystems<br />

verwendet. Auch äusserlich finden Weizenprodukte<br />

Anwendung, zum Beispiel in<br />

Form von Weizenkeimöl in der Naturkosmetik<br />

zur Hautpflege.<br />

In der Homöopathie ist Weizen, bekannt<br />

als Triticum vulgare, als Arznei<br />

Anfang der Zweitausender­Jahre von<br />

Edeltraut und Peter Graf erneut ausführlich<br />

getestet und niedergeschrieben<br />

worden und bietet uns ein breites therapeutisches<br />

Anwendungsgebiet. Laut<br />

ihren Recherchen ist er besonders geeignet<br />

für Beschwerden der Verdauung<br />

zusammen mit Übelkeit, körperlicher<br />

Müdigkeit und schwerfälliger Verdauung<br />

nach dem Essen. Findet aber auch in<br />

Themen wie körperliche Schwäche oder<br />

psychische Erschöpfungszustände,<br />

Allergien, Schlafstörungen oder Beschwerden<br />

der Gelenke viele moderne Anwendungsgebiete,<br />

welche wir häufig in der<br />

Praxis antreffen.<br />

Fazit: Weizen ist eine bemerkenswerte<br />

Pflanze mit einer langen Geschichte<br />

und vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten.<br />

Von der Antike bis heute spielt<br />

er eine zentrale Rolle in der Ernährung,<br />

in Kultur und Medizin. Seine kulinarischen<br />

Anwendungen sind vielfältig und<br />

seine gesundheitlichen Vorteile zahlreich.<br />

Weizen bleibt ein unverzichtbarer<br />

Bestandteil unseres täglichen Lebens<br />

und zeigt, wie eng Landwirtschaft und<br />

menschliche Zivilisation miteinander<br />

verknüpft sind.<br />

Text Marwin Zander<br />

Fotos Adobe Stock<br />

Die Anwendung der aufgeführten Mittel<br />

erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt<br />

keinen Arztbesuch. Eine Haftung des Verfassers<br />

bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 13


Von der behäbigen Höhlenbewohnerin über<br />

die putzige Weitspringerin bis zur begabten<br />

Weberin – in der Welt der Spinnen ist alles<br />

vertreten. Spinnen sind weit mehr als nette<br />

Mit be wohnerinnen. Es lohnt sich, sie näher<br />

kennenzulernen.<br />

Spinnen machen es uns nicht leicht:<br />

Mit ihren acht Beinen und sechs<br />

bis acht Augen zählen sie nur<br />

für wenige Menschen zu den<br />

possierlichen Tieren. Zudem fangen sie<br />

ihre Beute scheinbar heimtückisch in<br />

Netzen und töten häufig durch Gift.<br />

Immer wieder hat man den Spinnen auch<br />

üble oder gar teuflische Eigenschaften<br />

anzuhängen versucht. Solche Projektionen<br />

nutzte beispielsweise Jeremias<br />

Gotthelf 1842, in dessen grusliger<br />

Novelle «Die Schwarze Spinne» der Teufel<br />

in Gestalt einer Spinne Verderben über<br />

ein Dorf bringt. So ist die Spinne durch<br />

ihr sonderbares Aussehen und ihre<br />

flinken Bewegungen mit der Zeit zum<br />

vermeintlich hinterhältigen Ekelwesen<br />

geworden. Nicht besser wird die Sache<br />

dadurch, dass der moderne Mensch weit<br />

weniger Kontakt mit Spinnen hat als<br />

unsere bäuerlich lebenden Vorfahren,<br />

die sie tagtäglich in Ställen oder in Feld<br />

und Flur beobachten konnten.<br />

Faszinierende<br />

14 <strong>NATURZYT</strong>


Ihren Namen verdankt die<br />

Zebraspringspinne der hüpfenden<br />

Fortbewegung und ihrer<br />

schwarz­weissen Zeichnung,<br />

die an ein Zebra erinnert.<br />

NATUR ERFAHREN<br />

Achtbeiner<br />

<strong>NATURZYT</strong> 15


Denn auch bei den Spinnen gilt: Man<br />

fürchtet das am meisten, was man nicht<br />

kennt. Genaueres Hinsehen lohnt sich<br />

daher, denn Spinnen sind bei näherer<br />

Betrachtung interessante Tiere, über die<br />

man im Grunde wenig weiss und über die<br />

es eine Menge herauszufinden gibt. Allein<br />

über die Anzahl an Arten weltweit kann<br />

nur spekuliert werden – 45 000 Arten<br />

kennt man. Knapp 1000 davon sind hierzulande<br />

heimisch. Und es werden zunehmend<br />

mehr: In der Schweiz werden regelmässig<br />

Arten entdeckt, die aufgrund der<br />

Klimaerwärmung und Globalisierung<br />

neu zugewandert sind.<br />

SEIDENFADEN MIT POTENZIAL<br />

Spinnen haben einen zweigeteilten Körper;<br />

Kopf und Brust sind miteinander verwachsen.<br />

Daran schliesst sich der Hinterleib<br />

an. <strong>Das</strong> Kopf-Brust-Stück trägt<br />

meist acht Augen, zwei Paar Kieferklauen<br />

und acht Beine. Die Waffen der Spinnen<br />

sind ihre beiden beweglichen Kieferklauen<br />

mit Giftdrüsen. Beisst eine<br />

Spinne zu, lähmt das Gift ihr Opfer.<br />

Trotz ihrer vielen Augen können die<br />

meisten Spinnen höchstens hell und<br />

dunkel unterscheiden. Nur Spinnen,<br />

die ohne Netz Beute jagen, sehen besser.<br />

Ein bekanntes Beispiel aus unseren<br />

Breiten ist die Zebraspringspinne<br />

(siehe S.21).<br />

Als einzige Tiergruppe sind Spinnen<br />

in der Lage, einen feinen und doch<br />

stabilen Faden zu weben. Spinnenseide<br />

hat viele faszinierende und für die technische<br />

Anwendung interessante Eigenschaften:<br />

enorme Elastizität bei gleichzeitiger<br />

hoher Reissfestigkeit. Entsprechend<br />

hoch sind die Bemühungen der<br />

Forschung, dem Geheimnis dieses Materials<br />

auf den Grund zu gehen, allerdings<br />

nur mit mässigem Erfolg. Bis heute ist<br />

es nicht gelungen, Spinnenseide künstlich<br />

herzustellen.<br />

SPINNERINNEN MIT GROSSEM<br />

APPETIT<br />

Zu den besonders begabten Weberinnen<br />

im Reich der Arachnida gehören die Radnetzspinnen,<br />

zu der etwa auch die Gartenkreuzspinne<br />

zählt. Sie gehört zu den<br />

wenigen ihrer Art, die mitten im Netz auf<br />

Beute lauern. Die meisten Radnetzspinnen<br />

hocken ausserhalb des Netzes am Ende<br />

des so genannten Signalfadens. Dieser<br />

verläuft mittig vom Zentrum zu einem<br />

Schlupfwinkel ausserhalb des Netzes.<br />

Spürt die Spinne durch Erschütterungen<br />

des Signalfadens, dass ein Beutetier in ihr<br />

Netz geflogen ist, verlässt sie schnell ihren<br />

Schlupfwinkel und gelangt entlang des<br />

Signalfadens ins Zentrum ihres Netzes.<br />

Spinnennetze sind äusserst effizient aufgebaut.<br />

Um Energie zu sparen, werden<br />

nur die Fangfäden in der Mitte mit Leim<br />

beschichtet. Die Fangspirale ist zudem<br />

genau der Grösse der Beutetiere angepasst:<br />

Je kleiner die Beute, umso eng-<br />

16 <strong>NATURZYT</strong>


Die Gartenkreuzspinne<br />

ist leicht an den hellen,<br />

zu einem Kreuz zusam mengesetzten<br />

Flecken zu<br />

erkennen.<br />

NATUR ERFAHREN<br />

Noch sind die Jungen nicht<br />

geschlüpft: Bis dahin trägt die<br />

Wolfspinne die Eier in einem<br />

Sack an ihrem Hinterteil mit.<br />

Trotz ihrer vielen Augen<br />

können die meisten Spinnen<br />

höchstens hell und dunkel<br />

unterscheiden.<br />

maschiger weben Radnetzspinnen das<br />

Zentrum. <strong>Das</strong> Netz wird regelmässig<br />

geflickt, je nach Art aber auch täglich<br />

erneuert. Spinnen haben das Recycling<br />

dabei längst für sich entdeckt, denn sie<br />

fressen ihr altes Netz einfach auf.<br />

Dank ihres Netzes machen Spinnen<br />

reiche Beute. Eine kürzlich durchgeführte<br />

Untersuchung hat aufgezeigt, dass die zur<br />

Familie der Radnetzspinnen zählenden<br />

Wespenspinnen während einer Saison<br />

allein auf einem Hektar Wiese 80 Kilogramm<br />

Insekten fingen. Man geht davon<br />

aus, dass Spinnen ebenso viel Insekten<br />

vertilgen wie Vögel.<br />

EMPFINDLICHE FÜSSE<br />

Zu den geschickten Weberinnen zählt<br />

auch die Hauswinkelspinne. Sie baut<br />

ausgeklügelte Trichternetze – gerne an<br />

Ein auffälliges Merkmal der<br />

Listspinne sind ihre langen<br />

Beine, wobei das hinterste<br />

Beinpaar das längste ist.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 17


Spinnen sind grossartige<br />

Jägerinnen: Wespenspinnen<br />

fangen während einer Saison<br />

allein auf einem Hektar Wiese<br />

80 Kilogramm Insekten.<br />

Spinnenseide hat viele faszinierende<br />

Eigenschaften: Sie<br />

verfügt über enorme Elastizität<br />

bei gleichzeitiger hoher<br />

Reissfestigkeit.<br />

ungestörten Stellen im Haus wie zum<br />

Beispiel im Keller. Die nachtaktive Spinne,<br />

deren Weibchen bis zu zwei Zentimeter<br />

gross werden, nutzt ihr Trichternetz als<br />

Basis: Im Trichterrohr versteckt lauert sie<br />

auf Beute, die sich auf dem Netzteppich<br />

verheddert. Wie die Radnetzspinnen verlässt<br />

sich auch die Hauswinkelspinne ganz<br />

auf ihre taktile Empfindung und spürt<br />

jede feine Erschütterung mit Organen an<br />

den Füssen. Deshalb muss, wer sie länger<br />

beobachten möchte, Geduld haben. Allenfalls<br />

kann man sie auch mit einem Grashalm<br />

aus ihrem Trichter locken.<br />

Zwar verirren sich Hauswinkelspinnen<br />

ab und an in Badewannen oder Lavabos,<br />

woraus sie aufgrund der glatten Flächen<br />

nicht mehr fliehen können. Ansonsten bekommt<br />

man die Hauswinkelspinne aber<br />

selten zu Gesicht, denn sie zeigt wie alle<br />

Die Eier der Gartenkreuzspinne<br />

überwintern<br />

im Kokon<br />

und die Jungen<br />

schlüpfen im April<br />

oder Mai aus.<br />

18 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERFAHREN<br />

Spinnen ein ausgeprägtes Fluchtverhalten.<br />

Auch wenn die Hauswinkelspinne grosse,<br />

kräftige Klauen besitzt, zählt sie nicht zu<br />

den rund 20 einheimischen Arten, die<br />

fähig sind, durch die menschliche Haut<br />

zu beissen. Grundsätzlich muss man sich<br />

jedoch vor Spinnen nicht fürchten, denn<br />

es kommt selten vor, dass sie zubeissen.<br />

Beim Biss wird selten Gift verschwendet,<br />

da Menschen nicht in das Beuteschema<br />

passen und die Produktion des Gifts aufwändig<br />

ist. Zudem sind in der Schweiz<br />

einheimische Spinnenarten für uns Menschen<br />

nicht gefährlich.<br />

BRAUTGESCHENK FÜR DIE<br />

ANGEBETETE<br />

Die Hauswinkelspinne ist eine der wenigen<br />

einheimischen Spinnenarten, die mehrjährig<br />

sind – sie wird bis zu sieben Jahre<br />

alt. Andere Arten überleben meist nur<br />

ein Jahr. Dazu zählt auch die in ganz<br />

Europa verbreitete Listspinne, die in<br />

«vernachlässigten» Gartenecken oder an<br />

naturbelassenen Wegrändern beobachtet<br />

werden kann. Ihren Namen hat sie aufgrund<br />

ihres interessanten Paarungsverhaltens.<br />

Da Spinnen neben Insekten auch<br />

gerne Artgenossen fressen, müssen die<br />

Männchen während der Paarungszeit<br />

entsprechend vorsichtig vorgehen. <strong>Das</strong><br />

Listspinnen­Männchen präsentiert<br />

seiner Auserwählten deshalb ein Brautgeschenk<br />

in Form eines eingewickelten<br />

Insekts. Während die Angebetete die<br />

Beute aussaugt und somit abgelenkt ist,<br />

kann das Männchen sie in aller Ruhe<br />

begatten, ohne Kopf und Kragen zu riskieren.<br />

<strong>Das</strong> Ritual des Schenkens hat sich<br />

zum Teil verselbstständigt: Einige Männchen<br />

versuchen nach dem Geschlechtsakt,<br />

ihr Brautgeschenk wieder mitzunehmen,<br />

um beim nächsten Weibchen<br />

zu punkten.<br />

Während das Listspinnen­Männchen<br />

weiter auf Freiersfüssen wandelt, kümmert<br />

sich das Weibchen um die Jungmannschaft.<br />

Es trägt die mehr als hundert<br />

Eier in einem Kokon in seinen Giftklauen<br />

ständig herum und kann deshalb während<br />

dieser Zeit keine Nahrung aufnehmen.<br />

Nach einigen Wochen spinnt es<br />

zwischen Pflanzenstängeln ein grosses<br />

Glockengewebe und hängt den Eikokon<br />

darin auf. Diese «Puppenstube» mit den<br />

geschlüpften Jungspinnen wird vom<br />

Weibchen durchgehend bewacht. Tippt<br />

man das Gespinst leicht an, kann man<br />

beobachten, wie das Weibchen seine Brut<br />

verteidigt.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 19


Die Hauswinkelspinne<br />

ist eine geschickte<br />

Weberin und lauert<br />

versteckt in ihrem<br />

Trichternetz auf Beute.<br />

HOCHZEITSTANZ FÜR GEFRÄSSIGES<br />

WEIBCHEN<br />

Auch Wolfspinnen kümmern sich hingebungsvoll<br />

um ihren Nachwuchs. Diese<br />

typischen Bodenbewohner erbeuten<br />

Insekten nicht durch Fangnetze, sondern<br />

lauern ihnen auf. Besonders interessant<br />

ist ihr Paarungsverhalten: Auch hier muss<br />

das Männchen mit Bedacht vorgehen<br />

und seine Absichten deutlich kundtun,<br />

um nicht mit möglicher Beute verwechselt<br />

zu werden. Dazu nähert sich das Männchen<br />

vorsichtig dem Weibchen, welches<br />

zur Paarungszeit häufig auf kleinen<br />

Büschen anzutreffen ist. <strong>Das</strong> Männchen<br />

bewegt nun sehr schnell seine Taster, um<br />

das Weibchen zur Paarung zu bewegen<br />

und sich zugleich gefahrlos nähern zu<br />

können. Zur Kommunikation nutzt das<br />

Männchen verschiedene Klopfgeräusche<br />

und vollführt winkende Bewegungen nach<br />

einem festen Muster. Jede Art hat ein<br />

eigenes Muster, also einen arttypischen<br />

Liebestanz.<br />

Ist die Paarung gelungen, trägt die<br />

Wolfspinnen­Mutter den Eikokon an die<br />

Spinnwarze am Hinterleib geheftet mit<br />

sich herum. Die intensive Brutpflege beginnt<br />

jedoch, wenn der Nachwuchs geschlüpft<br />

ist. Die hundert kleinen Spinnen<br />

klettern nach dem Schlüpfen sofort auf<br />

den Rücken ihrer Mutter und werden von<br />

ihr bis zur nächsten Häutung herumgetragen<br />

und gefüttert.<br />

BEWUNDERNSWERTE SCHÖNHEIT<br />

Auch wenn Spinnen auf lange Sicht nicht<br />

zum persönlichen Lieblingstier werden,<br />

kann man zumindest versuchen, einträchtig<br />

mit ihnen zu leben. Die Lebensweise<br />

von Spinnen ist unglaublich vielfältig,<br />

weshalb es schön wäre, wenn man ihnen<br />

mehr Respekt und Beachtung zollen<br />

würde. Statt sie gleich mit dem Staubsauger<br />

zu entfernen, wenn man sie im Haus<br />

entdeckt – was übrigens ihren sicheren<br />

Tod bedeutet –, darf man ruhig einmal<br />

einen zweiten Blick riskieren und ihre<br />

Schönheit bewundern. Vielleicht schafft<br />

man es dadurch, die eigene Angst nicht auf<br />

das Kind zu übertragen, denn die Abneigung<br />

vor Spinnen ist oft nur anerzogen<br />

und selten eine echte Phobie.<br />

Text Helen Weiss Fotos Envato<br />

20 <strong>NATURZYT</strong>


«Bungee Jumping» von der Tischkante<br />

Die Zebraspringspinne, die<br />

man an sonnigen, warmen<br />

Orten findet, zählt zu den<br />

wenigen Arten, die sich nicht<br />

allein auf ihre taktile Empfindung verlässt.<br />

Während ihre übrigen sechs Augen<br />

fast nur schemenhaft Bewegungen wahrnehmen<br />

können, sind die grossen vorderen<br />

Mittelaugen äusserst leistungsstark:<br />

Damit kann die kleine Spinne nicht nur<br />

Objekte bis auf eine Distanz von etwa<br />

20 Zentimetern genau erkennen, sondern<br />

auch die Entfernung abschätzen. Dazu<br />

bewegt sie nicht wie wir Menschen die<br />

Augen, sondern verändert mit Muskelkraft<br />

die Brennweite der Augenlinsen.<br />

Aus dieser Veränderung bis zur Scharfstellung<br />

des Bildes kann die Spinne die<br />

Distanz berechnen. Bei der putzigen<br />

Zebraspringspinne, die nur rund einen<br />

halben Zentimeter misst, ist der Name<br />

Programm: Ihre Schuppenhaare bilden<br />

ein schwarz­weiss gebändertes, zartes<br />

Kleid und sie vollbringt im Weitsprung<br />

wahre Höchstleistungen.<br />

SICHERHEITSLEINE FÜR BRENZLIGE<br />

SITUATIONEN<br />

Sie kann über ihre 20­fache Körpergrösse<br />

weit springen, um sich ihre Beute zu<br />

schnappen. Diesen Umstand kann man<br />

nutzen, um ein wenig mit ihr zu spielen:<br />

Hält man einen kleinen Gegenstand oder<br />

den Finger zehn bis zwanzig Zentimeter<br />

vor das Tierchen und bewegt ihn seitwärts,<br />

so wird die Spinne ihren Vorderkörper<br />

immer danach ausrichten, da sie ihre<br />

Augen nicht bewegen kann.<br />

Um sich bei ihren waghalsigen Sprüngen<br />

nicht das Genick zu brechen, spinnt<br />

sich die Zebraspringspinne fortwährend<br />

eine Sicherheitsleine. Vor jedem Präzisionssprung<br />

heftet sich die Spinne rasch mit<br />

einem Faden auf der Absprungfläche an.<br />

Sollte aus irgendeinem Grund der Sprung<br />

ins Leere führen, kann sie sich an diesem<br />

Faden wieder zum Ausgangspunkt zurückangeln.<br />

Eine unglaubliche Leistung, denn<br />

die Seide für den Faden ist im Körper noch<br />

flüssig. Die Zebraspringspinne produziert<br />

also innerhalb von Millisekunden einen<br />

festen Faden, denn sie auf der Absprungfläche<br />

verankert. Wenn man die Zebraspringspinne<br />

an den Rand eines Fenstersims<br />

oder einer Tischkante lockt, kann<br />

man das «Bungee Jumping» bestens<br />

beobachten.<br />

NATUR ERFAHREN<br />

«Papi, wie geht<br />

das mit den Bienen<br />

und Blumen?»<br />

Damit wir für unsere Kinder<br />

eine Antwort haben, setzen<br />

wir uns für den Schutz der<br />

natürlichen Ressourcen ein.<br />

Taten statt Worte Nr. 179:<br />

Wir fördern die Biodiversität und<br />

unterstützen die Bienenzucht.<br />

taten-statt-worte.ch


Blutpflaume mit Duftfilm.<br />

Gabys Natur­Tagebuch<br />

Wachs, Duft und Reif –<br />

wenn Obst nicht glänzt<br />

Wir alle haben sie wohl schon einmal auf Obst entdeckt,<br />

die wächserne, leicht speckige oder auch mehlige Schicht.<br />

Sie ist eine geniale Einrichtung der Natur, um die Früchte vor<br />

Austrocknung zu schützen.<br />

22 <strong>NATURZYT</strong>


Wir alle haben es wohl<br />

schon einmal gemacht:<br />

einen rotbackigen<br />

Apfel an den Kleidern<br />

abgerieben, bis er glänzte wie Schneewittchens<br />

Apfel. Wieso aber müssen wir<br />

das überhaupt machen, warum glänzt<br />

ein reifer Apfel nicht von Natur aus?<br />

Einmal mehr kommen wir bei dieser<br />

Frage einer wunderbaren, ja genialen<br />

Einrichtung der Natur auf die Spur.<br />

Was die Äpfel matt, bei Vollreife zuweilen<br />

richtiggehend speckig macht, ist<br />

eine Wachsschicht. Sie schützt das Obst einerseits<br />

vor Fressfeinden, wie beispielsweise den Insekten,<br />

dient jedoch auch als Verdunstungsschutz und<br />

verhindert damit das Austrocknen der Frucht. Die<br />

Wachsschicht kann je nach Apfelsorte unterschiedlich<br />

dick sein. Sorten wie Jonagold haben beispielsweise<br />

eine dickere, Boskop, Elstar und Cox Orange<br />

hingegen eine etwas dünnere Wachsschicht. Es gibt<br />

Länder, in denen das Obst künstlich gewachst wird,<br />

um dessen Transport­ und Lagerfähigkeit zu erhöhen.<br />

Als künstliches Wachs werden dazu Bienenwachs,<br />

Carnaubawachs, Candelillawachs oder Schellack<br />

verwendet. Da es jedoch Menschen gibt, die auf<br />

Carnaubawachs allergisch reagieren, müsste Obst,<br />

welches damit behandelt worden ist, deklariert werden.<br />

Bei den Brombeeren ist mir vor Jahren Folgendes<br />

aufgefallen: Sobald sie ihren höchsten Reifegrad erreicht<br />

haben, verlieren auch sie durch eine ganz dünne,<br />

kaum wahrnehmbare Schicht auf den Beeren leicht an<br />

Glanz. Auf diese Weise kann ich auf den ersten Blick<br />

erkennen, ob eine Beere reif ist oder nicht. Brombeeren<br />

sollten ohnehin bei Berührung fast von allein in die<br />

Hände fallen, erst dann sind sie wirklich reif und süss.<br />

Bei der weisslichen Schicht auf Trauben, Heidelbeeren,<br />

Pflaumen oder Zwetschgen wird von einem<br />

sogenannten «Duftfilm» gesprochen oder von «Reif».<br />

Und so bekommen die Begriffe Reif und Duft eine<br />

völlig andere Bedeutung als in Zusammenhang mit<br />

Frost oder Geruch. Man spricht demnach von bedufteten<br />

oder bereiften Pflaumen, wenn sie mit einer mehlartigen,<br />

weissen Schicht bedeckt sind. Dieser kommt<br />

eine ähnliche Funktion zu wie dem Wachs auf den<br />

Äpfeln: Sie dient dem Schutz vor Austrocknung.<br />

Gebildet wird der weissliche Überzug aus Tau und<br />

Regenwasser, welches auf der Frucht verdunstet<br />

und in der Folge eine mehlartige Beschichtung, den<br />

Duftfilm, hinterlässt.<br />

Auch die blauschwarzen Steinfrüchte des Schlehdorns<br />

(Prunus spinosa), die Schlehen, sind bereift und<br />

mit einer mehligen Schicht belegt. Ihr Fruchtfleisch<br />

ist zunächst herb und sauer, erst nach mindestens<br />

einem strengen Frost wird es schmackhafter. Da<br />

«Väterchen Frost» hierzulande immer länger auf sich<br />

warten lässt, tricksen so manche Liebhaberinnen und<br />

Schlehdorn mit mehliger Schicht<br />

Liebhaber von Schlehdornsaft, ­likör, ­marmelade<br />

oder Sloe Gin die reifen Beeren aus, indem sie diese<br />

für einen Tag ins Gefrierfach legen. Nachdem sie<br />

nämlich einige Zeit gefroren waren, verlieren sie ihren<br />

herben Geschmack und werden süsser. Eher bitter<br />

dürfte die Begegnung für so manchen Eindringling<br />

mit den heftigen Dornen ausfallen, die sich an den<br />

Kurztrieben dieses wehrhaften Strauchs entwickeln.<br />

Sie verwandeln den Schwarzdorn, wie die Schlehe<br />

auch genannt wird, in ein schwer durchdringbares<br />

Gebüsch, was unsere Vorfahren zu nutzen wussten:<br />

Sie pflanzten das heimische Rosengewächs als Schutz<br />

um Weiden und Gehöfte. Die Dornen bieten auch nistenden<br />

Vögeln einen guten Schutz, und der Neuntöter,<br />

eine Würgerart, spiesst auf ihnen seine Beute auf,<br />

Insekten oder sogar kleine Mäuse. Auch seinen Namen<br />

soll er dieser Eigenart zu verdanken haben, irrtümlicherweise<br />

wurde nämlich geglaubt, dass er stets<br />

neun Tiere aufspiesst, bevor er ein neues verköstigt.<br />

Ich wünsche Ihnen «e gueti (Natur­)Zyt»,<br />

Herzlichst, eure Gaby<br />

Text/Fotos Gaby Kistler<br />

Apfel mit Wachsschicht<br />

Gaby Kistler – Naturvermittlerin mit Leib und Seele<br />

Auf ihrer Homepage www.naturtagebuch.ch<br />

und der gleichnamigen<br />

Facebook-Seite zeigt Gaby, was es im<br />

Laufe der Jahreszeiten in Wäldern und<br />

Wiesen vor unserer Haustüre so alles<br />

zu entdecken gibt. Sie lebt am Ricken -<br />

pass, wo sie einen Gemüse-, Obst-,<br />

Beeren- und Heilkräutergarten pflegt.<br />

So findet man auf ihren Seiten auch<br />

Tipps für den Garten, zum Einmachen,<br />

zur Verwertung von Wildfrüchten und<br />

vieles mehr.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 23


Ernestines Kräuterapotheke<br />

Gänsefingerkraut –<br />

das «Krampfkraut»<br />

Als mächtige Heilpflanze bringt Gänsefingerkraut<br />

Schmerzlinderung bei Magenkrämpfen, Menstruationskrämpfen<br />

und leichten Durchfallerkrankungen mit Krämpfen.<br />

24 <strong>NATURZYT</strong>


Flavonoide, Anthocyane, Cumarine,<br />

Cholin und andere Stoffe mit krampflösender,<br />

entspannender, entzündungshemmender,<br />

zusammenziehender, stopfender<br />

und blutstillender Wirkung. Aufgrund<br />

des hohen Gerbstoffgehaltes findet der<br />

Tee auch Anwendung zum Spülen und<br />

Gurgeln bei leichten Entzündungen der<br />

Mund­ und Rachenschleimhaut.<br />

WAS SAGEN DIE ALTEN KRÄUTER­<br />

KUNDIGEN?<br />

Paracelsus (16. Jh.) lobte das Gänsefinger<br />

kraut als Asthmamittel und zum<br />

Kurieren von Blasenleiden. Kräutervater<br />

Hieronymus Bock (Botaniker und Arzt<br />

im 16. Jh.) empfiehlt in seinem New<br />

Kreutterbuch das Gänsefingerkraut bei<br />

Ruhr, Fluor albus, Blutungen, äusserlich<br />

bei Entzündung und Flecken der Augen,<br />

Zahnschmerzen, Glieder­ und Hüftweh.<br />

Pfarrer Kneipp (19. Jh.) schätzte das<br />

Gänsefingerkraut sehr und verwendete es<br />

in Milch gesotten bei Krämpfen bis hin<br />

zum Starrkrampf. Bei Pfarrer Künzle<br />

(20. Jh.) ist zu lesen: «Der Gänserich ist<br />

bei Krämpfen in Magen, Gedärmen, bei<br />

Periodenkrämpfen ein so mächtiges<br />

Heilmittel, dass ihm der Volksmund<br />

den Namen Krampfkraut gegeben hat.»<br />

Gänsefingerkrautes ist die Blutwurz oder<br />

Tormentill mit der botanischen Bezeichnung<br />

Potentilla erecta, ebenfalls als sehr<br />

heilkräftige Pflanze bekannt.<br />

ERNTE UND AUFBEWAHREN<br />

Zur Blütezeit sammelt man das blühende<br />

Kraut oder die Blätter, trocknet rasch im<br />

Schatten und bewahrt in Papiersäckchen<br />

oder verschliessbaren Gläsern auf.<br />

EINE HEILPFLANZE FÜR TIERE<br />

Wenn Wiederkäuer Magenverstimmung<br />

haben, bereitet man folgenden Heiltrank<br />

(nach Apotheker Pahlow): Man übergiesst<br />

eine grosse Handvoll getrocknetes<br />

Gänsefingerkraut mit 1 L Wasser, erhitzt<br />

zum Sieden, filtriert ab und gibt den Tieren<br />

diesen Aufguss lauwarm zu trinken.<br />

GÄNSEFINGERKRAUT IN DER<br />

TRADITIONELLEN CHINESISCHEN<br />

MEDIZIN (TCM)<br />

Die thermische Wirkung ist kühl. Die<br />

zugeordneten Organe sind Magen, Därme,<br />

Leber und Gebärmutter. Gänsefinger­<br />

NATUR ERFAHREN<br />

HILFT BEI MENSTRUATIONS­<br />

KRÄMPFEN<br />

Seit alters her ist das Gänsefingerkraut<br />

eine bekannte und geschätzte Heilpflanze.<br />

Die Erfahrungsheilkunde empfiehlt die<br />

Pflanze zur unterstützenden Behandlung<br />

von unspezifischen, akuten Durchfallerkrankungen<br />

mit Krämpfen, Magenkrämpfen<br />

oder Magenkoliken sowie zur<br />

Schmerzlinderung bei Menstruationskrämpfen.<br />

In der Volksmedizin wird das<br />

Gänsefingerkraut ausserdem bei Muskelund<br />

Wadenkrämpfen eingesetzt.<br />

VIELFÄLTIGE WIRKUNGEN<br />

Nach neuesten Untersuchungen enthält<br />

das Gänsefingerkraut Gerbstoffe,<br />

SILBRIG SCHIMMERNDE BLÄTTER<br />

UND GOLDGELBE BLÜTEN<br />

<strong>Das</strong> Gänsefingerkraut hat nicht wie die<br />

meisten Fingerkrautarten gefingerte,<br />

sondern unterbrochen gefiederte Blätter,<br />

die eine grundständige Rosette bilden.<br />

Die Blätter sind auf der Unterseite silbrigweiss<br />

behaart und am Rand tief gesägt.<br />

Die langgestielten Blüten stehen einzeln<br />

und tragen fünf goldgelbe Blütenblätter.<br />

Häufig findet man das feine und eher unscheinbare<br />

Pflänzchen an Wegrändern,<br />

wo es mit seinen Ausläufern oft ganze<br />

Rasen bildet. Kaum vorstellbar, dass<br />

diese zarte Pflanze so starke Heilkräfte<br />

besitzt.<br />

Die botanische Bezeichnung lautet<br />

Potentilla anserina. Der Gattungsname<br />

«Potentilla» stammt aus dem Lateinischen<br />

«potens = mächtig», was auf die<br />

grosse Heilkraft hinweist. Der Beiname<br />

«anserina» ist ebenfalls lateinischen<br />

Ursprungs aus «ans = Gans». <strong>Das</strong> Kraut<br />

wächst häufig dort, wo sich Gänse aufhalten.<br />

Daher auch der Volksname<br />

Gänserich. Eine nahe Verwandte des<br />

Kräuterkurse und Kräuterrundgänge<br />

mit Ernestine<br />

Ernestine Astecker ist kant. appr. Naturheilpraktikerin<br />

Fachbereich Homöopathie<br />

und arbeitet in eigener Gesundheitspraxis<br />

in Fruthwilen, im Thurgau. In Kursen gibt sie<br />

gerne ihre Begeisterung, ihr Wissen und ihre<br />

Erfahrung über Heilpflanzen und Homöopathie<br />

weiter. Die nächsten Kurse: «Aromatherapie<br />

für die Frau» 19. <strong>September</strong> <strong>2024</strong>,<br />

«Wickel und Kompressen» 7. November<br />

<strong>2024</strong>, «Homöopathische Hausapotheke»<br />

21. November <strong>2024</strong>, «Pflanzenkraft beim<br />

Räuchern – Wintersonnenwende und Raunächte»<br />

12. Dezember <strong>2024</strong>.<br />

Nähere Informationen zum Kursangebot<br />

unter www.eastecker.ch oder<br />

Telefon 043 322 86 70.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 25


in Gemüseeintöpfen gegart. Die Blätter<br />

schmecken säuerlich­herb und die<br />

gekochten Wurzeln nach Möhren.<br />

Die Blätter des Gänsefingerkrautes<br />

sind unterbrochen gefiedert, an<br />

der Unterseite silbrig behaart und<br />

am Rande tief gesägt.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, ich wünsche<br />

Ihnen viel Freude mit den Schätzen der<br />

Natur.<br />

Ihre Ernestine<br />

kraut reguliert die Qi­Stagnation,<br />

klärt Hitze und leitet Feuchte­Hitze<br />

aus. Es kommt bei Magen­ Darm­<br />

Krämpfen, Gallenwegs koliken, krampfartiger<br />

Menstruation und Durchfall<br />

mit Krämpfen zur Anwendung.<br />

GÄNSEFINGERKRAUT<br />

IN DER WILDKRÄUTER­KÜCHE<br />

Die jungen Blätter lassen sich für Salat,<br />

Salatsaucen, Gemüse und Suppen<br />

nutzen. Die goldgelben Blüten eignen<br />

sich als essbare Dekoration. Im Herbst<br />

werden die Wurzeln gesammelt und<br />

entweder roh in Salate geraspelt oder<br />

Text Ernestine Astecker<br />

Fotos Ernestine Astecker, Adobe Stock<br />

Quellen und weiterführende Literatur<br />

Blaschek, W., Wichtl – Teedrogen und<br />

Phytopharmaka. Bühring, U., Lehrbuch<br />

Heilpflanzenkunde. Fischer, H.,<br />

Frauen- Heilpflanzen. Fleischhauer, St.G.,<br />

Gutmann, J., Spiegelberger, R.,<br />

Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen.<br />

Künzle, J., <strong>Das</strong> grosse Kräuterheilbuch.<br />

Madaus, G., Lehrbuch der biologischen<br />

Heilmittel. Magel, H., Prinz, W., van<br />

Luijk, S., 180 westliche Kräuter in<br />

der Chinesischen Medizin. Pahlow, M.,<br />

<strong>Das</strong> grosse Buch der Heilpflanzen.<br />

Vonarburg, B., Natürlich gesund mit<br />

Heilpflanzen.<br />

Gänsefingerkraut in der Kräuterapotheke<br />

GÄNSEFINGERKRAUT­TEE<br />

1 TL Kraut mit 1 Tasse kochendem<br />

Wasser übergiessen, 10 Minuten ziehen<br />

lassen, abseihen. 2­ bis 3­mal täglich<br />

1 Tasse ungesüsst und schluckweise<br />

trinken. Der Tee wird empfohlen bei<br />

Magenkrämpfen oder ­koliken, krampfartigen<br />

Menstruationsbeschwerden,<br />

leichten Durchfallerkrankungen mit<br />

Krämpfen, Muskelkrämpfen sowie bei<br />

starken Blähungen mit krampfartiger<br />

Herzbeklemmung. Bei schmerzhafter<br />

Periode mit starker Blutung sollte mit<br />

der Teekur bereits einige Tage vor dem<br />

Einsetzen der Menstruation begonnen<br />

werden. Der Tee kann auch zum Gurgeln<br />

bei Blutungen und Entzündungen von<br />

Mundschleimhaut und Zahnfleisch angewendet<br />

werden. – Hinweis: Ein Reizmagen<br />

kann eventuell verstärkt werden.<br />

TEEMISCHUNG BEI MAGENKOLIKEN<br />

Man nimmt Gänsefingerkraut, Pfefferminze<br />

und die Blätter der Zitronenmelisse<br />

zu gleichen Teilen und mischt<br />

daraus einen Tee. 1 TL der Mischung<br />

mit 1 Tasse kochendem Wasser übergiessen,<br />

5 Minuten ziehen lassen, abseihen.<br />

2­ bis 3­mal täglich 1 Tasse<br />

nach den Mahlzeiten ungesüsst und<br />

schluckweise trinken.<br />

TEEMISCHUNG BEI KRAMPFARTIGEN<br />

MENSTRUATIONSSCHMERZEN<br />

Bei krampfartigen Menstruationsschmerzen<br />

lässt sich eine Mischung aus<br />

Gänsefinger­ und Frauenmantelkraut,<br />

Schafgarben­ und Kamillenblüten und<br />

Blättern der Zitronenmelisse zu gleichen<br />

Teilen einsetzen. 3 x täglich 1 TL der<br />

Mischung mit einer Tasse kochendem<br />

Wasser übergiessen, 7 Minuten zugedeckt<br />

ziehen lassen, abseihen. Nach<br />

den Mahlzeiten ungesüsst und schluckweise<br />

trinken.<br />

SITZBAD MIT GÄNSEFINGERKRAUT<br />

2 Handvoll Gänsefingerkraut mit 1,5<br />

Liter kochendem Wasser übergiessen,<br />

10 Minuten ziehen lassen, abseihen<br />

und dem Sitzbad hinzufügen. Ein<br />

Sitzbad können Sie zur Behandlung<br />

von Hämorrhoiden und zur Stärkung<br />

des Bindegewebes nutzen.<br />

Die Anwendung der angeführten Rezepturen<br />

erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt<br />

keinen Arztbesuch. Eine Haftung der Ver fas serin<br />

bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.<br />

26 <strong>NATURZYT</strong>


Herstellung von<br />

Mens-Balsam<br />

(nach dem Originalrezept von H. Fischer)<br />

Aus einer Mischung mit Gänsefingerkraut,<br />

Frauenmantel und Schafgarbe lässt sich<br />

ein Balsam herstellen, mit dem vor oder<br />

während der Menstruation Bauch und<br />

Kreuzbein sanft massiert wird.<br />

Zutaten und Geräte: getrocknetes Gänsefingerkraut,<br />

Frauenmantel und Schafgarbe<br />

zu gleichen Teilen, gutes und kaltgepresstes<br />

Olivenöl, gelbes Bienenwachs. Verschliessbares<br />

Schraubglas (z.B. sauberes<br />

Marmeladenglas), hitze beständiges Glasgefäss<br />

(Becherglas), Pfanne für Wasserbad,<br />

Kochlöffel (nur für die Salbenküche),<br />

Sieb, Teefilter, Salbentöpfe.<br />

1 Teil der getrockneten Kräutermischung<br />

aus Gänsefingerkraut, Frauenmantel<br />

und Schafgarbe mit 10 Teilen Olivenöl<br />

in einem Schraubglas ansetzen und<br />

verschliessen. 2 Wochen ziehen lassen,<br />

regelmässig schwenken.<br />

Danach diesen Ansatz bei niedriger<br />

Temperatur 15 Minuten im Wasserbad<br />

köcheln, abseihen und 10 Prozent<br />

gelbes Bienenwachs einrühren. Anschliessend<br />

in Salbentöpfe füllen und<br />

beschriften. Haltbarkeit bei guter<br />

Lagerung 1 Jahr.<br />

Bei Menstruationskrämpfen ist das<br />

Gänsefingerkraut eine sehr hilfreiche<br />

Heilpflanze. Empfehlenswert ist<br />

es, bereits einige Tage vor der zu<br />

erwartenden Menstruation mit der<br />

Vorbereitung der Gebärmutter zu<br />

beginnen. Gänsefingerkraut wirkt<br />

krampflösend und hilft die Kontraktionen<br />

der Gebärmutter zu koordinieren.<br />

Es kann dabei innerlich z.B.<br />

als Tee und äusserlich in Form des<br />

Mens-Balsams angewendet werden.<br />

Frauen, die ihre Menstruation nicht<br />

im Unterbauch, sondern eher im<br />

Rücken als ziehende Schmerzen<br />

spüren, können es mit dem Gänsefingerkraut<br />

zu versuchen. Sollten die<br />

Beschwerden länger andauern, ist<br />

es empfehlenswert, dies als Signal<br />

zu verstehen und nach den Ursachen<br />

zu forschen, gegebenenfalls in Begleitung<br />

einer medizinischen und<br />

naturheilkundlichen Fachperson.


Tierisch gute Interviews<br />

Interview mit Bald<br />

Wir sind nicht die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten,<br />

doch wir sehen die Dinge immer nur aus unserer Sicht.<br />

Wie aber wäre es, wenn wir hören könnten, was unsere 4-, 8-<br />

oder 111-beinigen Mitbewohner dieser Erde uns zu sagen haben?<br />

Was würden sie wohl über uns Menschen denken, und wie<br />

würden sie ihr Zusammenleben mit uns empfinden?<br />

28 <strong>NATURZYT</strong>


uin Schleicher<br />

Eine spannende Idee – sähen wir das ganze<br />

einmal aus ihrer Sicht und erführen, was<br />

sie uns alles zu sagen hätten. Naturzyt<br />

hat sich deshalb entschlossen, neue Wege<br />

aus zuprobieren und sich darüber Gedanken zu<br />

machen, was wäre, wenn sie wie wir sprächen und<br />

wir sie einfach fragen könnten.<br />

In vielen spirituellen Traditionen wird sie<br />

als Träger tiefer Weisheit und verborgener Kräfte<br />

betrachtet. Die einen finden sie wunderschön –<br />

die anderen ekeln sich vor ihr. Viele von ihnen<br />

werden leider aus Angst und Ekel sogar zertreten,<br />

dabei sind sie keine Gefahr für uns, sondern<br />

äusserst nützliche Gartenhelfer im Geheimen.<br />

Die Rede ist von unseren faszinierenden, seidig<br />

glatten Blindschleichen.<br />

An einem sommerlichen lauen Abend haben<br />

wir auf unserer Radtour in den nahe gelegenen<br />

Wäldern fast eine wunderschöne grosse Blindschleiche<br />

überfahren, welche sich grade auf dem<br />

Weg sonnte. Also sofort anhalten und sie darauf<br />

hinweisen, dass andere vielleicht nicht so vorausschauend<br />

Rad fahren und sie überfahren werden<br />

könnte, wenn sie sich nicht zurückzieht. Und<br />

wer weiss, vielleicht ergibt sich daraus ja ein gutes<br />

Gespräch.<br />

GUTEN TAG, BLINDSCHLEICHE. BITTE ENT­<br />

SCHULDIGE, WENN ICH DICH IN DEINEM<br />

SONNENBAD STÖRE, ABER DU LIEGST HIER<br />

GERADE IN EINER ZIEMLICHEN GEFAHREN-<br />

ZONE.<br />

Ach ja, wie kommst du denn darauf, und wer bist<br />

du überhaupt?<br />

ICH BIN GINI UND HÄTTE DICH BEINAHE MIT<br />

DEM RAD ÜBERFAHREN, WENN ICH DICH NICHT<br />

GERADE NOCH RECHTZEITIG GESEHEN HÄTTE.<br />

MACHT DIR DAS DENN KEINE ANGST?<br />

Doch klar macht mir das Angst, aber wo soll ich<br />

denn sonst sonnenbaden?<br />

DA DRÜBEN AUF DER ANDEREN SEITE DES<br />

WEGES. KANNST DU DEN NICHT SEHEN?<br />

ER IST GENAU VOR DIR.<br />

Nö, ich bin zwar nicht blind, wie mein Name<br />

Blindschleiche aussagt, aber ich sehe leider trotzdem<br />

nicht so gut. Ausserdem möchte ich nicht<br />

jedes Mal über den ganzen breiten Weg schlängeln<br />

müssen. Ich bin nicht so wahnsinnig agil<br />

wie eine Schlange und ich bin nicht schon 10 Jahre<br />

alt geworden, um mich jetzt wie ein Wahnsinniger<br />

extra in Gefahr zu bringen. Ich bleibe lieber in<br />

der Nähe des Waldrandes, so dass ich mich<br />

bei Gefahr gleich wieder zurück ins Dickicht<br />

schlängeln kann.<br />

ICH KÖNNTE DIR DEN STEIN AUF DEINE<br />

SEITE LEGEN, DORT IN DIE NÄHE DES BAUM­<br />

STUMPFES. ER IST NICHT SEHR GROSS, ICH<br />

SOLLTE IHN HOCHHEBEN KÖNNEN.<br />

<strong>Das</strong> würdest du tun. Wow, das ist echt nett von dir,<br />

Gini. Ich heisse übrigens Balduin, Balduin Schleicher.<br />

FREUT MICH SEHR, BALDUIN. SO, DA, ICH<br />

HABE DEN STEIN PLATZIERT DU SOLLTEST<br />

GUT DARAUF LIEGEN KÖNNEN. DER HÖHEN­<br />

UNTERSCHIED ZUM BODEN IST NUR ZIRKA<br />

2 CM, UND ER BIETET GENUG PLATZ FÜR<br />

DICH ZUM DARAUFLIEGEN UND SONNEN­<br />

BADEN. OHNE DASS DU GEFAHR LÄUFST,<br />

VON EINEM UNACHTSAMEN RADFAHRER<br />

ÜBERFAHREN ODER VON EINEM REITER ZER­<br />

TRAMPELT ZU WERDEN.<br />

10 JAHRE IST SCHON GANZ SCHÖN ALT FÜR<br />

EINE SCHLEICHE. ICH WÜRDE GERNE MEHR<br />

ÜBER EUCH BLINDSCHLEICHEN ERFAHREN.<br />

WÜRDEST DU MIR EIN BISSCHEN VON EUCH<br />

ERZÄHLEN?<br />

Du hast mir den Stein rübergebracht, also werde<br />

ich dir gerne was erzählen. Ich schleich nur schnell<br />

mal rüber zum Stein und leg mich dort hin. Dann<br />

kann ich sonnen, während ich dir auf deine Fragen<br />

antworte. Also, schiess los.<br />

NATUR BEWAHREN<br />

NA, DA DRÜBEN IST EIN SCHÖNER FLACHER<br />

STEIN. DER WÄRE OPTIMAL. SONNE DICH<br />

DOCH DORT.<br />

Wo? Ich sehe nichts.<br />

VIELE MENSCHEN HABEN ANGST VOR EUCH<br />

ODER EKELN SICH, WEIL SIE EUCH MIT SCHLAN-<br />

GEN VERWECHSELN. DABEI GEHÖRT IHR JA GAR<br />

NICHT ZU DEN SCHLANGEN, SONDERN ZU DEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 29


ECHSEN. KANNST DU MIR SAGEN WELCHE<br />

UNTERSCHIEDE ES ZWISCHEN EUCH GIBT?<br />

Also zuallererst, wir haben Augen mit runden Pupillen<br />

und Augenlidern, die wir schliessen können. Schlangen<br />

haben das nicht. Ihre Augen lider sind verwachsen und<br />

sie können diese nicht schliessen. Dann geht unser Kopf<br />

unmerklich in den Rumpf über. Bei den Schlangen<br />

sieht man das Kopfteil deutlich. Wir müssen unseren<br />

Mund leicht öffnen, um zu züngeln, da wir keine Einbuchtung<br />

im Oberkiefer haben, durch welche wir unsere<br />

Zunge schieben könnten. <strong>Das</strong> haben nur Schlangen.<br />

Wir haben eine Reihe nach hinten gebogene Zähne im<br />

Kiefer, Schlangen haben nur ein paar Greif­ oder Giftzähne.<br />

Wir sind übrigens auch nicht giftig und beissen<br />

nicht. Dafür können wir einen Teil unseres Schwanzes<br />

abwerfen. Schlangen können das nicht. Also, du siehst,<br />

es gibt einige Unterschiede zwischen uns.<br />

Im Gespräch mit <strong>NATURZYT</strong><br />

Balduin Schleicher ist ein grosser Sonnenanbeter. Ausserdem ist<br />

er ein erfolgreicher Jäger Er liebt Raupen und Regenwürmer. Und<br />

mag es, im Verbund zu schlafen.<br />

JA, DAS SIND EINE MENGE UNTERSCHIEDE.<br />

WIESO HABT IHR EINEN SCHWANZ, DEN<br />

IHR ABWERFEN KÖNNT? UND WÄCHST DER<br />

WIEDER NACH, WIE BEI DEN EIDECHSEN?<br />

Leider wächst der nicht mehr nach, es wächst nur noch<br />

ein runder Stummel nach, dort, wo die Bruchstelle war.<br />

<strong>Das</strong> ist leider bei den Eidechsen besser. Aber dafür<br />

kann er uns echt das Leben retten. Wir werfen ihn<br />

nämlich nur bei äusserster Gefahr ab. Mein Cousin<br />

Erwin musste das mal machen, als eine Amsel ihn fressen<br />

wollte. Er war etwa ein Jahr alt und nur etwa 12 cm<br />

gross. Sie hatte ihn bereits am Schwanz gepackt. Gott<br />

sei Dank konnte er den Teil abwerfen. <strong>Das</strong> Ding hat<br />

sicher noch eine Minute lang im Schnabel der Amsel<br />

gezappelt. Und sie dabei so abgelenkt, dass Erwin ins<br />

Dickicht fliehen konnte. Seither ist sein Schwanz verstümmelt,<br />

aber er lebt dafür noch. War keine schöne<br />

Sache. Seit ich das gesehen hab, bin ich sehr vorsichtig.<br />

<strong>Das</strong> ist auch der Grund, wieso ich meine Schwanzspitze<br />

noch habe. Du siehst also, der Schwanz hat bei<br />

uns diese wichtige Funktion, einen Fressfeind zu verwirren<br />

und abzulenken. Damit wir uns unbemerkt<br />

verdrücken können.<br />

DAS IST SEHR CLEVER. JA ICH HABE SCHON<br />

GESEHEN, DU BIST EIN WIRKLICHES PRACHT­<br />

EXEMPLAR. DU BIST SICHER SO AN DIE<br />

30 ZENTIMETER LANG. IN GEFANGENSCHAFT,<br />

HABE ICH GEHÖRT, KÖNNEN BLINDSCHLEICHEN<br />

BIS ZU 54 JAHRE ALT WERDEN UND BIS ZU<br />

100 CM LANG.<br />

<strong>Das</strong> ist in freier Wildbahn leider nicht der Fall. Da<br />

werden Schleichen kaum mehr als 10 Jahre alt. Es gibt<br />

für uns einfach zu viele Gefahren. Ich habe nur dank<br />

meiner Cleverness und Vorsicht so lange überlebt. Wir<br />

haben viele Feinde. Wir stehen bei fast der gesamten<br />

Vogelwelt auf der Speisekarte. Ebenso auf der von Igel,<br />

Dachs, Fuchs, Iltis, Hermelin und Schlange. Die von<br />

uns, welche in Gärten ihr Heim aufgeschlagen haben,<br />

sind Katze, Hund, Spitzmäusen und Laufkäfern ausgesetzt,<br />

und je nach Grösse wird sogar eine Schleiche<br />

zum Feind. Auch die Menschen machen uns das Leben<br />

schwer. Flurbereinigung nennt man das Mähen von<br />

Gras­Stauden­Randstreifen und Wiesen. Diesen<br />

Kreiselmähern sind schon viele von uns zum Opfer<br />

gefallen, das sind ganz üble Gräte. Die Beseitigung von<br />

Versteckplätzen, das «Aufräumen» von «unordentlichen»<br />

Böschungen und Ruderalfluren. Überall soll<br />

Ordnung herrschen. Die Gärten sind super gepflegt,<br />

da liegen keine Stein­ oder Blätterhaufen mehr, keine<br />

Totholzstapel sollen des Gärtners Auge stören. Wo<br />

sollen wir dann noch hin? Dabei könnten wir vielen<br />

Gärtnern helfen. Anstelle von Schneckenkörnern,<br />

die für viele Wildtiere tödlich sind, könnten sie uns<br />

einen Platz in ihrem Garten einräumen, wir würden<br />

ihnen viele lästige Schäd linge von Hals halten. Zu<br />

unseren Leibspeisen zählen nämlich Nacktschnecken,<br />

Regenwürmer und unbehaarte Raupen; unser nach<br />

hinten gekrümmtes Gebiss hilft uns beim Festhalten<br />

dieser schlüpfrigen Beutetiere. Zu unserem erweiterten<br />

Beutespektrum gehören Asseln, Heuschrecken, Käfer<br />

und deren Larven, Blattläuse, Ameisen und Zikaden<br />

sowie kleinere Spinnen. Da sollte doch jeder Gärtner<br />

eine eigene Blindschleiche haben wollen oder nicht?<br />

JA, ALSO ICH WÄRE BEGEISTERT, HÄTTE ICH EINE.<br />

BEI UNS GIBT ES GANZ VIELE NACKTSCHNECKEN,<br />

LÄUSE UND AMEISEN, WEIL WIR EINEN NATUR­<br />

GARTEN HABEN, IN DEM NICHTS GESPRITZT<br />

WIRD. ABER ES IST VER BOTEN, WELCHE ZU<br />

FANGEN. SIE SIND NÄMLICH GESCHÜTZT. ALSO<br />

HOFFE ICH, DASS SICH VIELLEICHT MAL EINE AUF<br />

WANDERSCHAFT BEGIBT UND BEI UNS EINZIEHT.<br />

30 <strong>NATURZYT</strong>


ICH WEISS, ES IST MANCHMAL SEHR SCHWIERIG,<br />

MIT UNS MENSCHEN UND UNSEREM AUFRÄUM­<br />

FIMMEL ZU LEBEN. ABER ES GIBT VIELE, DIE<br />

BEREITS UMDENKEN UND SICH BEMÜHEN, WIE-<br />

DER IN EINKLANG MIT DER NATUR ZU LEBEN.<br />

SAG MAL, HAST DU EIGENTLICH FAMILIE? WIE<br />

LEBT IHR? ALS EINZELGÄNGER ODER IM VER­<br />

BUND? UND SEID IHR DEN GANZEN TAG AKTIV<br />

ODER NUR IN DER DÄMMERUNG?<br />

Hoppla, das sind aber viele Fragen auf einmal. Also,<br />

dann mal eines ums andere:<br />

Erstens: ja, ich habe eine Familie. Eigentlich sogar<br />

mehrere. Wir sind nicht treu wie Schwäne, sondern<br />

paaren uns mit einem Weibchen unserer Wahl. Um sie<br />

zu gewinnen, führen wir Ringkämpfe mit anderen<br />

Männchen durch, wir beissen den Kontrahenten,<br />

umschlingen ihn und versuchen, ihn zu Boden zu<br />

drücken. Wenn wir sie dann für uns gewonnen haben,<br />

beissen wir das Weibchen in den Nacken und paaren<br />

uns mit ihm. <strong>Das</strong> kann mehrere Stunden dauern.<br />

Nach etwa 11 bis 14 Wochen werden dann die etwa<br />

7 bis 10 Zentimeter grossen Blindschleichen geboren<br />

und kommen in einer durchsichtigen Eihülle zur Welt,<br />

welche sie dann sofort durchstossen. <strong>Das</strong> ist so zwischen<br />

Mitte Juli und Ende August der Fall. Vor der Überwinterung<br />

wachsen sie dann kaum noch.<br />

Zweitens: wir überwintern in einer sogenannten<br />

Winterstarre in Erdlöchern, Hohlräumen unter Baumwurzeln,<br />

liegendem Holz, Steinen, Felsspalten, auch<br />

unter Laub- und Komposthaufen oder Brennholzstapeln.<br />

und zwar meistens im Verbund von 5 bis 30<br />

Tieren, wenn die Bedin gungen es zulassen. Die Alten<br />

in der Regel zuunterst, die Jungen zuoberst. So etwa<br />

im Oktober ziehen wir uns dafür zurück, bis wir<br />

etwa ab März/April wieder erwachen.<br />

Drittens: wir jagen als Einzelgänger in der Regel<br />

von morgens um 4 bis ca. 10 Uhr, und abends von<br />

18 bis ca. 22 Uhr. <strong>Das</strong> kann aber auch mal etwas abweichen,<br />

wir leben schliesslich nicht nach der Uhr wie<br />

ihr. Dazwischen geniessen wir es, ein Sonnenbad auf<br />

einer warmen Fläche zu nehmen, um unsere Körperwärme<br />

zu regulieren.<br />

Wir sehen zwar nicht so gut und wir sind auch<br />

farbenblind, aber mit unserer Nase und unserer<br />

Zunge können wir die Beute riechen und ertasten.<br />

Wir sind erfolgreiche Jäger.<br />

Habe ich damit deine Fragen beantwortet? Ich<br />

bekomme nämlich langsam Hunger und ich habe<br />

hier in der Nähe einen leckeren Wurm gerochen. Mir<br />

wäre gerade nach etwas Körnigem. Und um den zu verspeisen,<br />

brauche ich eine gute halbe Stunde. Schliesslich<br />

schlucke ich ihn ganz, und das ist ein Prachtexemplar.<br />

EINE FRAGE HÄTTE ICH NOCH: WAS ISST DU AM<br />

LIEBSTEN? UND MÖCHTEST DU UNS MENSCHEN<br />

NOCH ETWAS MITTEILEN?<br />

<strong>Das</strong> sind ja wieder 2 Fragen. Aber ich verrate es dir<br />

trotzdem. Weil unser Gespräch hat mir wirklich Spass<br />

gemacht. Ich liebe haarlose Raupen, die sind richtig<br />

saftig, dann Regenwürmer, die sind eher crunchy,<br />

und Käfer mag ich auch, die sind aussen knackig und<br />

innen saftig.<br />

Hmh und was würde ich euch Menschen gerne<br />

mitteilen … Ach ja, ich weiss. Geht mehr mit offenen<br />

Augen durch die Welt. Es gibt so vieles zu entdecken.<br />

Unsere Erde ist voller Wunder, wenn man nur richtig<br />

hinschaut, erkennt man auch in den kleinsten Dingen<br />

die Wunder der Schöpfung, von der wir alle ein Teil sind.<br />

ENTSCHULDIGE, BALDUIN, ES WAREN 2 FRAGEN.<br />

ABER DEINE WUNDERBAREN WORTE WERDE ICH<br />

GERNE AN DIE MENSCHEN WEITERLEITEN. ICH<br />

WÜNSCHE DIR EINE ERFOLGREICHE JAGD UND<br />

NOCH EIN LANGES, GLÜCKLICHES LEBEN.<br />

Danke, Gini, das wünsche ich dir auch, und wer<br />

weiss, vielleicht komme ich ja mal zu Besuch in<br />

deinen Garten.<br />

Text, Foto, Illustration Virginia Knaus<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Buch Ravensong –<br />

auch Tiere haben eine Stimme<br />

In 25 spannenden Interviews erzählen unsere Mitbewohner, wie beispielsweise<br />

Anton Ameise, Fritz von Schmeiss-Fliege, Karlchen Käfer und viele mehr,<br />

wer sie sind, wie sie leben und auch was sie von uns erwarten würden.<br />

176 Seiten, ISBN 978-3-033-07896-3, Preis CHF 34.90,<br />

Vorzugspreis für Abonnenten <strong>NATURZYT</strong> CHF 29.90<br />

Erhältlich im Buchhandel oder auf www.naturzyt.ch/buch-ravensong oder T 043 542 72 91.


Samen für den N<br />

Natur im Garten<br />

Sind Mohn und Akelei erst einmal verblüht und die Gemüsebeete<br />

geräumt, neigt sich die Sommer­Saison dem Ende zu. Wer die reifen<br />

Samenstände von Blumen und Gemüse im Herbst erntet, kann sich jetzt<br />

schon auf reichlich Pflanzennachwuchs im kommenden Jahr freuen.<br />

32 <strong>NATURZYT</strong>


Manche Samen muss man<br />

sich unter Umständen mit<br />

Vögeln oder Mäusen teilen.<br />

(Foto: Envato Elements)<br />

NATUR BEWAHREN<br />

achwuchs<br />

Blühende Sommerwiesen, Beete<br />

voller Ringelblumen, Salat<br />

oder Tomaten – die spannende<br />

Vielfalt der Pflanzen macht<br />

den Garten Jahr für Jahr zum Erlebnis.<br />

Der Ursprung dieses Lebens ist der<br />

Samen, der nach der Bestäubung gebildet<br />

wird. Wenn die Samenstände<br />

ausgereift und die Samen der Pflanzen<br />

ausgebildet sind, kann man diese ernten.<br />

Zwar lassen sich die meisten Sorten<br />

von Blumen und Gemüse auch in den<br />

Regalen des Fachhandels finden. Kultiviert<br />

man jedoch in den eigenen Beeten<br />

seltene Schätze, die besonders wuchsfreudig,<br />

schmackhaft oder schön sind,<br />

lohnt sich die Ernte und Lagerung des<br />

Saatguts durchaus, damit man sich auch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 33


Die Vielfalt an Sorten ist<br />

bei Gemüse gross. Will<br />

man seine seltenen Schätze<br />

auch im nächsten Jahr<br />

geniessen, muss man rechtzeitig<br />

Samen ernten.<br />

(Foto: Envato Elements)<br />

im nächsten Jahr an seinen botanischen<br />

Lieblingen erfreuen kann.<br />

Denn nicht immer kennt man etwa<br />

die Sorte des hübschen Mohns, welchen<br />

man von der Nachbarin geschenkt bekommen<br />

hat. Auch die Sorte des<br />

Tomaten­Setzlings, den man aus dem<br />

Urlaub in Italien mitgebracht hat, lässt<br />

sich hierzulande wohl kaum finden.<br />

Obwohl die Produktion von eigenem<br />

Die Samen des Kürbis sind<br />

im Fruchtfleisch gut geschützt<br />

und reifen nach, weshalb man<br />

mit dem Aussamen zum Teil<br />

bis im Februar warten kann.<br />

(Foto: Envato Elements)<br />

34 <strong>NATURZYT</strong>


Saatgut aufwändig ist, kann es zudem<br />

eine schöne und sinnvolle Erfahrung<br />

sein, um den ganzen Lebenszyklus einer<br />

Pflanze zu erleben.<br />

MEHR ERFOLG MIT SELBST­<br />

BEFRUCHTERN<br />

Im Prinzip kann man von allen Gartenpflanzen<br />

Samen gewinnen. Dies gilt<br />

auch für Blumen und Gemüse. Es gibt<br />

jedoch Einschränkungen: Sogenannte<br />

Fremdbefruchter sind schwieriger zu<br />

vermehren, da sie unter Umständen<br />

nicht sortenrein bleiben. Denn bei der<br />

Fremdbefruchtung kommt es zu einer<br />

Bestäubung zwischen Blüten verschiedener<br />

Pflanzen derselben Art. Wer also<br />

etwa blaue, weisse und rosafarbene<br />

Kornblumen im gleichen Garten kultiviert<br />

und im Herbst die Samen der<br />

Pflanzen erntet, wird im darauffolgenden<br />

Frühjahr nach der Aussaat kaum<br />

mehr dieselbe Farbenvielfalt im Beet<br />

vorfinden. Die genetische Vielfalt ist<br />

durch die geringe Anzahl an Pflanzen<br />

im Hausgarten meist zu klein. Zudem<br />

kommen Kreuzungen auch zwischen<br />

Gemüsesorten vor: So mischen sich<br />

Zucchetti und Patisson gerne bei der<br />

Bestäubung, die Samen der beiden<br />

Pflanzen sind also unbrauchbar.<br />

Selbstbefruchter hingegen bestäuben<br />

sich selbst, der Pollen gelangt auf den<br />

Stempel der gleichen Blüte. Entsprechend<br />

benötigt man bei Selbstbefruchtern auch<br />

nur eine Pflanze, um Samen ernten zu<br />

Nach der Ernte müssen<br />

Samen sorgfältig von<br />

Pflanzenresten gesäubert<br />

werden, damit man keine<br />

unerwünschten Schädlinge<br />

einschleppt.<br />

(Foto: pixelio.de)<br />

Samen müssen kalt und dunkel gelagert werden. Wichtig ist zudem<br />

eine konstante Temperatur. (Foto: Envato Elements)<br />

Neue Gaumenfreuden dank alter Sorten<br />

Sie heissen Munot, Lachsfarbener Kaktus, Goldstrahl, Baselbieter Röteli oder<br />

Oktoberli. Vielleicht erwachen mit den Namen der alten Blumen- und Gemüsesorten<br />

vergessen geglaubte Erinnerungen. Die schmackhaften und hübschen<br />

Sorten lassen sich aber auch ganz neu entdecken: Die Stiftung Pro Specie Rara<br />

mit Sitz in Basel widmet sich der Erhaltung und Förderung der genetischen Vielfalt<br />

in Fauna und Flora und hat Samen von rund 1500 Garten-, Acker- und Zierpflanzen<br />

im Sortiment. Kulturhistorisch ist diese Vielfalt ein wunderschönes Erbe.<br />

Vollmundige Ernte<br />

Traditionelle Gemüsearten wie Kardy, Knollenziest, Etagenzwiebeln und Wurzelpetersilie<br />

erfreuen den Gaumen mit ganz neuen Geschmackserlebnissen.<br />

Neuere Gemüsesorten werden heute vor allem unter dem Gesichtspunkt guter<br />

Transport- und Lagerfähigkeit angebaut. Der Geschmack ist dabei oft zweitrangig.<br />

Umso erfreulicher ist es, wenn Tomate, Gurke und Rüebli vollmundig<br />

schmecken. Ein weiterer Pluspunkt ist die aussergewöhnliche Optik: Blaue<br />

Kartoffeln, gelbe Radiesli oder gestreifte Tomaten beglücken auf dem Teller<br />

auch das Auge. Zudem ist der Anbau dieser traditionellen Sorten nicht aufwändiger<br />

als bei neuen Sorten.<br />

Auch bei den Blumensamen von Pro Specie Rara gibt es so manche Rarität<br />

zu entdecken. Etwa die Gurkenblättrige Sonnenblume, die Papierblume oder<br />

die Browallie – die meisten dieser Zierpflanzen wurden schon vor über hundert<br />

Jahren im Handel angeboten, sind aber aus unterschiedlichen Gründen in Vergessenheit<br />

geraten. Die Bandbreite ist riesig, und es tauchen glücklicherweise<br />

auch immer wieder Sorten auf, die als ausgestorben galten.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 35


Zur Überprüfung, ob die<br />

Samen trocken sind, kann<br />

man bei Bohnen den<br />

Biss­Test machen: Ist das<br />

Samenkorn zu weich,<br />

muss es noch länger<br />

trocknen.<br />

(Foto: Envato Elements)<br />

Links<br />

Traditionelles Saatgut kultivieren:<br />

www.prospecierara.ch/de/vermehren<br />

<strong>Schweizer</strong>ische Samenbörse:<br />

www.samenbörse.ch<br />

Regional Saatgut tauschen:<br />

www.permakultur.ch/<br />

fachgruppe-regional-saatgut-tauschen<br />

Literatur<br />

Meine Samen-Gärtnerei<br />

Gemüse-Saatgut selbst gewinnen.<br />

Vielfalt ernten und bewahren<br />

von Mechthild Hubl, Kosmos Verlag 2023,<br />

ISBN 978-3-440-17414-2, 26.40 Franken<br />

können». Die meisten Gemüse zählen<br />

zu den Fremdbefruchtern – Hobby­<br />

Gärtnerinnen müssen also aufpassen,<br />

was sich im eigenen grünen Reich allenfalls<br />

kreuzen könnte. Von gängigen<br />

Selbst befruchter­Arten wie Salat, Bohnen,<br />

Kefen, Erbsen, Tomaten, Peperoni und<br />

Auberginen lassen sich jedoch problemlos<br />

Samen ernten und im nächsten Jahr<br />

sortenrein wieder aussäen.<br />

F1­HYBRIDEN VERÄNDERN SICH<br />

Eine zusätzliche Einschränkung bilden<br />

die sogenannten F1­Hybriden. Wird<br />

aus diesen besonderen Sorten Saatgut<br />

gewonnen, dann wachsen in der nächsten<br />

Generation Pflanzen mit veränderten<br />

Eigenschaften. So können sich etwa<br />

Tomaten in Busch­ und Stangentomaten<br />

aufspalten. Von diesen Sorten sollte<br />

man deshalb keine Samen ernten. Es<br />

darf zwar durchaus gepröbelt werden,<br />

man muss jedoch darauf gefasst sein,<br />

dass sich aus der vollmundigen Hybrid­<br />

Zucchetti in der kommenden Freiluft­<br />

Saison ein komischer, grüner Kürbis<br />

entwickelt.<br />

Beachtet man diese Besonderheiten,<br />

ist die Ernte der Samen einfach.<br />

Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass<br />

der Samen während der Ernte reif sein<br />

muss. Bei Blumen muss er also in den<br />

offenen Samenkapseln sichtbar sein.<br />

Einfach zu vermehrende Sorten sind<br />

hier die Akelei, der Fingerhut (Digitalis),<br />

das Schmuckkörbchen (Cosmea),<br />

Eisenkraut (Verbena), Sonnenblumen<br />

oder der Sonnenhut (Echinacea).<br />

KLEINE SAMEN AUSSORTIEREN<br />

Beim Gemüse gilt es, besonders kräftige<br />

Pflanzen auszuwählen und sie blühen zu<br />

lassen. Bei Fruchtgemüsearten ist für die<br />

Samenernte die Genussreife abzuwarten.<br />

Hier ist die Saatgutgewinnung etwas kniffliger,<br />

da sich die Samen im Fruchtfleisch<br />

befinden. Tomatensamen etwa sind von<br />

einer geleeartigen Masse umgeben, die<br />

keimhemmend wirkt. Deshalb bewahrt<br />

man die Samen im Fruchtsaft nach dem<br />

Herauslösen rund eine Woche in einem<br />

offenen Glas auf, bevor man sie mit Wasser<br />

spült und dann bei Zimmertemperatur<br />

trocknen lässt. Kürbis und Zucchetti sollte<br />

WO DER<br />

FROSCH KÖNIG IST<br />

Wir bauen dir einen Naturgarten, so wie im Märchen.<br />

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Obstbäume<br />

Sehr viele alte, robuste<br />

und resistente Sorten<br />

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3323 Bäriswil


NEU!<br />

Einige Pflanzen wie Koriander oder Mohn<br />

bilden wunderschöne Samenkapseln.<br />

(Foto: Envato Elements)<br />

Gelagert werden nur<br />

grosse, unbeschädigte<br />

Samen, die im nächsten<br />

Frühjahr zuverlässig<br />

keimen.<br />

(Foto: pixelio.de)<br />

man für die Samengewinnung erst ernten,<br />

wenn die Schale so hart ist, dass man<br />

sie nicht mehr mit dem Fingernagel einritzen<br />

kann. Die Samen sind im Fruchtfleisch<br />

gut geschützt und reifen nach,<br />

weshalb man mit dem Aussamen noch<br />

einige Wochen, beim Kürbis zum Teil<br />

gar bis zum Februar warten kann.<br />

Blumen­ und Gemüsesamen müssen<br />

für die Lagerung vollständig trocken sein.<br />

Zur Überprüfung macht man zum Beispiel<br />

bei Bohnen den Biss­Test: Ist das<br />

Samenkorn zu weich, muss es noch länger<br />

auf Zeitungspapier zum Trocknen ausgelegt<br />

werden. Bevor das Saatgut endgültig<br />

für den Winter versorgt wird,<br />

muss es von allfälligen Pflanzenresten<br />

gesäubert und aussortiert werden. Bei<br />

zu klein geratenen Körnern lohnt sich<br />

eine Lagerung und spätere Aussaat nicht,<br />

da die Samen meist schon im folgenden<br />

Frühjahr nicht mehr gut keimen.<br />

AUFGEPASST VOR SCHÄDLINGEN<br />

Gelagert wird das Saatgut möglichst kalt<br />

und trocken. Die Bedingungen sollten konstant<br />

sein, denn Schwankungen punkto<br />

Temperatur und Luftfeuchtigkeit schwächen<br />

die Samen. Unter günstigen Bedingun<br />

gen lässt sich das Saatgut drei bis vier<br />

Jahre lagern. Schwarzwurzel und Schnittlauch<br />

bilden dabei eine Ausnahme: Ihre<br />

Samen sind besonders kurzlebig und über ­<br />

stehen nur gerade einen, allenfalls zwei<br />

Winter. In Schraubgläsern aufbewahrt,<br />

ist das Saatgut nicht nur vor Feuchtigkeit<br />

geschützt, sondern auch vor möglichen<br />

Schädlingen. Besonders gefürchtet<br />

ist der Bohnenkäfer: Man schleppt ihn<br />

oft unbemerkt bei der Samenernte als Ei<br />

oder Larve ein, worauf er die ganze Saat<br />

durch Lochfrass vernichtet. Auch Milben,<br />

Mehlmotten und andere Insekten können<br />

dem Saatgut schaden. Sie vermehren sich<br />

oft in Pflanzenrückständen wie Stielen,<br />

Kapseln oder Hülsen, die man bei einer<br />

unsachgemässen Verarbeitung mit den<br />

Samen lagert. Es ist deshalb wichtig,<br />

dass man bei der Ernte und Lagerung<br />

der Samen sauber und sorgfältig<br />

arbeitet.<br />

Text Helen Weiss<br />

Saatgut für den Kräutergarten in Bioqualität<br />

DE-ÖKO-006<br />

www.jelitto.com<br />

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Jelitto Staudensamen GmbH · Pf. 1264 · D-29685 Schwarmstedt<br />

Tel. +49 5071 9829-0 · Fax +49 5071 9829-27 · info@jelitto.com<br />

CLAYTONIA perfoliata<br />

NEPETA tuberosa


Augen- und Gaumenschmaus dank alter Sorten<br />

Alte Gemüse- und Zier pflanzen sorten drohen zu verschwinden<br />

– und damit auch ein Stück unseres kulturhistorischen<br />

Erbes. Wer seltene Sorten im Garten anbaut,<br />

hilft mit, die genetische Vielfalt zu erhalten. Doch auch<br />

aus anderen Gründen ist es lohnend, sich auf Traditionelles<br />

zu besinnen.<br />

Text Helen Weiss Fotos ProSpecieRara<br />

ROTONDA BIANCA SFUMATA DI ROSA<br />

Die Aubergine mit dem klangvollen Namen stammt aus Italien und<br />

bildet attraktive, runde Früchte mit weisser Schale und rosa-violetten<br />

Flecken. <strong>Das</strong> feste, aber zarte Fleisch ist von einer dünnen Haut<br />

umschlossen, hat einen milden Geschmack und weist nur wenig<br />

Samen auf.<br />

GELBE GURKE<br />

Ihre Form ähnelt einer Nostrano-Gurke, sie ist aber gelb statt grün:<br />

Die Gelbe Gurke stammt von einer Familie aus Eschenbach, welche<br />

die Sorte über mehrere Generationen anbaute und kultivierte. Sie ist<br />

wuchsfreudig, kletternd und gut lagerfähig.<br />

EMILIE<br />

Die rund 60 Zentimeter hohe Emilie bildet zarte Blütenköpfchen<br />

und eignet sich besonders gut als Schnitt- und Trockenblume.<br />

In der Schweiz war die Emilie um 1881 bei Samen Wyss im Katalog.<br />

Es gibt zwei Sorten: die hellorange «Irish Poet» und die rote «Scarlet<br />

Magic».<br />

FILDERKRAUT<br />

Der spitze Kabis stammt zwar nicht aus der Schweiz, ist aber trotzdem<br />

einen Versuch wert. Er wird traditionell in der Filderebene bei<br />

Stuttgart angebaut, ist nun aber durch die Flughafenerweiterung<br />

bedroht. <strong>Das</strong> Filderkraut eignet sich besonders als Rohkost oder für<br />

Sauerkraut.<br />

GOLDMOHN «KARMINKÖNIG»<br />

Goldmohn ist – wie sein Name schon sagt – meist in gelben bis<br />

orangen Farbtönen zu finden. In England wurden verschiedene<br />

Selektionen getätigt, aus der die Sorte «Karminkönig» entstand. Der<br />

dunkelrot blühende Goldmohn kam 1911 erstmals in den <strong>Schweizer</strong><br />

Handel.<br />

38 <strong>NATURZYT</strong>


STIEFMÜTTERCHEN «ALPENGLÜHN» UND «HÖHENFEUER»<br />

Bis in die neunziger Jahre gehörten die Roggli-Stiefmütterchen mit ihren heimatverbundenen Namen zu den begehrtesten Sorten.<br />

Bei der Schliessung der Firma Rudolf Roggli übernahm Pro Specie Rara das Saatgut: Die Sorten «Alpenglühn» und «Höhenfeuer» sind wieder<br />

zu haben.<br />

HEXENKRAUT<br />

<strong>Das</strong> ein-bis zweijährige, kleeähnliche Kraut wird zur Schabziger-Herstellung<br />

verwendet. Im Tirol ist diese Sorte auch zum Würzen des<br />

Brotes gebraucht, weshalb es auch Brotklee genannt wird. <strong>Das</strong> Aroma<br />

entfaltet sich nach dem Trocknen und Mahlen besonders gut. Aussaat<br />

Ende August oder ab März.<br />

GOLDJOHANNISBEERE «BLACK MISSOURI»<br />

Diese Johannisbeer-Sorte stammt aus Nordamerika. Die Blüten sind<br />

entsprechend dem lateinischen Namen goldgelb und duften intensiv.<br />

Die Beeren sind metallisch schwarz. Bereits historisch war sie wichtig<br />

als Unterlage zur Veredlung von Johannisbeer- und Stachelbeerbäumchen.<br />

ERBA DELLE UOVA<br />

Diese Aromapflanze wurde durch ein Projekt zur Inventarisierung von<br />

alten Nutzpflanzensorten in der Südschweiz entdeckt. <strong>Das</strong> Mutterkraut<br />

wurde häufig in Omeletten verwendet und macht die Eier besser<br />

verdaubar. Einmal im Garten vorhanden, sät sich die Pflanze selbst<br />

aus.<br />

KANARIEN-KAPUZINERKRESSE<br />

Diese stark wüchsige Kletterpflanze – auch unter dem Namen Goldranke<br />

bekannt – weist zahlreiche leuchtend gelbe, geschlitzte Blüten auf.<br />

Diese Art wurde 1790 aus Peru eingeführt und wahrscheinlich zunächst<br />

auf den Kanaren angebaut. Sie wird nur rund 2 Meter breit, wächst aber<br />

kräftig in die Höhe.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 39


Herbstrezepte mit Schwe<br />

GEFÜLLTER BUTTERNUSS­KÜRBIS<br />

Zutaten (für 4 Personen)<br />

KÜRBIS<br />

2 Butternusskürbisse, längs<br />

halbiert, entkernt<br />

2 EL Olivenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

FÜLLUNG<br />

1 Zwiebel, fein gehackt<br />

4 Knoblauchzehen, gepresst<br />

1 roter Peperoncino, entkernt,<br />

fein gehackt<br />

10 Salbeiblätter, fein gehackt<br />

1 EL Butter<br />

250 g Ricotta<br />

100 g Gorgonzola<br />

50 g Pinienkerne, geröstet,<br />

grob gehackt<br />

1/2 Bund Schnittlauch, fein<br />

geschnitten<br />

Kürbisse mit Öl bestreichen,<br />

würzen, auf das vorbereitete<br />

Blech geben.<br />

In der Mitte des auf 220° C<br />

vorgeheizten Ofens 30 Minuten<br />

backen, herausnehmen.<br />

Zwiebel, Knoblauch, Peperoncino<br />

und Salbei in der heissen Butter<br />

2–3 Minuten andämpfen. Mit<br />

Ricotta, Gorgonzola und Pinienkernen<br />

mischen. Masse auf die<br />

Kürbisse verteilen.<br />

In der Mitte des auf 220 °C<br />

vorgeheizten Ofens 40 Minuten<br />

überbacken.<br />

Oranger Knirps<br />

(Hokkaido­Kürbis)<br />

Er ist ein vielseitiger Speisekürbis<br />

und als Suppenkürbis geschmacklich<br />

wie Marroni, in einer kompakten<br />

Konsistenz, ohne faserig<br />

zu werden. Lässt sich roh im<br />

Salat geniessen, für Suppen<br />

und Eintöpfe geeignet.<br />

Kann auch mit Schale<br />

gegessen werden.<br />

Butternuss­Kürbis<br />

Der birnenförmige Butternuss- Kürbis ist geschmacklich ein süsser<br />

Kandidat. Seine Konsistenz ist mehlig, kompakt. Ein optimaler<br />

Kürbis für Aufläufe, Gnocchi, Konfitüren. Seine glatte Schale lässt<br />

sich leicht schälen.<br />

<strong>Schweizer</strong> Gemüse hat immer Saison. Auf<br />

www.gemuese.ch sind neben einem übersichtlichen<br />

Saisonkalender für <strong>Schweizer</strong> Gemüse<br />

auch weitere leckere Rezepte zu finden.<br />

40 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>NATURZYT</strong> kocht<br />

izer Kürbis<br />

Patisson­Kürbis<br />

Der unreife UFO Kürbis. Er sieht fast<br />

wie ein UFO aus und schmeckt unreif<br />

am besten, daher wird er meist<br />

so geerntet. Geschmacklich ein<br />

würziger Kandidat. Jung hat er eine<br />

zarte Konsistenz, ausgewachsen eher<br />

kompakt. Er eignet sich zum Einlegen<br />

oder Dämpfen oder als Kürbisschnitzel.<br />

KÜRBIS­KÄSE­KNÖPFLI MIT SPIEGELEI<br />

Zutaten (für 4 Personen)<br />

TEIG<br />

300 g Kürbis, z.B. Butternuss,<br />

in Stücken<br />

½ EL Butter<br />

1 dl Gemüsebouillon<br />

3 Eier<br />

Ca. 1 dl Milchwasser (halb Milch/<br />

halb Wasser) oder Mineralwasser<br />

300 g Knöpfli­Mehl<br />

1 TL Salz<br />

Salzwasser, siedend<br />

20 g Butter<br />

200 g Halbhartkäse, z.B.<br />

Gruyère AOP, Vacherin<br />

Fribourgeois AOP, Appenzeller,<br />

gerieben<br />

EIER<br />

2 EL Bratbutter<br />

4 Eier<br />

Salz, Pfeffer<br />

2 EL Petersilie, grob gehackt<br />

Kürbis in der warmen Butter andämpfen,<br />

mit Bouillon ablöschen. Kürbis<br />

zugedeckt weich köcheln, auskühlen.<br />

Eier, Milchwasser und Kürbis fein<br />

pürieren. Mehl und Salz mischen, eine<br />

Mulde formen. Flüssigkeit in die<br />

Mulde giessen. Mit einer Kelle zu<br />

einem glatten Teig verrühren, klopfen,<br />

bis der Teig Blasen wirft. Zugedeckt<br />

bei Raumtemperatur 30 Minuten<br />

quellen lassen. Teig portionenweise<br />

durch ein Knöpflisieb in das siedende<br />

Salzwasser streichen. Ziehen lassen,<br />

bis die Knöpfli an die Oberfläche steigen,<br />

mit einer Schaumkelle herausheben,<br />

gut abtropfen lassen. Knöpfli,<br />

Butter und Käse auf eine vorgewärmte<br />

Platte geben, im auf 80 °C<br />

vorgeheizten Ofen warm stellen.<br />

Bratbutter in einer beschichteten<br />

Bratpfanne erhitzen. Eier nacheinander<br />

aufschlagen, ca. 5 Minuten braten,<br />

würzen. Knöpfli auf vorgewärmten<br />

Tellern anrichten, Spiegelei darauf<br />

geben, Petersilie darüberstreuen.<br />

KÜRBIS­APFEL­PORRIDGE<br />

Zutaten (für 4 Personen)<br />

KÜRBIS­APFELPÜREE<br />

400 g Kürbis, z.B. oranger Knirps,<br />

geschält, in groben Würfeln<br />

2 säuerliche Äpfel, in groben Würfeln<br />

1 Zitrone, abgeriebene Schale, 2 EL Saft<br />

1 EL flüssiger Honig<br />

½ TL Zimt<br />

1 Prise Salz<br />

PORRIDGE<br />

7 dl Milch<br />

120 g grobe Haferflocken<br />

3 EL Kürbiskerne, geröstet<br />

8 getrocknete Apfelringe<br />

Kürbis und Äpfel auf das vorbereitete Blech<br />

geben.<br />

Im auf 170°C (Umluft/Heissluft) vorgeheizten<br />

Ofen ca. 20 Minuten backen. Herausnehmen,<br />

Kürbis und Äpfel in einen Mixbecher geben,<br />

mit den restlichen Zutaten fein pürieren.<br />

Milch mit Haferflocken aufkochen, unter gele -<br />

gentlichem Rühren ca. 10 Minuten köcheln.<br />

Kürbis-Apfel-Püree darunterrühren. Porridge<br />

anrichten, mit Kürbiskernen und Apfelringen<br />

garnieren.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 41


Wilde Nachbarn – Tiere im Siedlungsraum<br />

Freie Bahn für Igel,<br />

Eichhörnchen & Co.<br />

Für unsere kleinen wilden Nachbarn<br />

wird der Platz eng. Verbindungen zwischen<br />

Lebens raumelementen sichern vielen kleinen<br />

Wildtieren das Überleben. Eine Lücke im<br />

Gartenzaun oder das Stehenlassen von<br />

Bäumen bewirkt Grosses!<br />

VERNETZUNG IM STÄDTISCHEN<br />

RAUM<br />

Die Grün­ und Freiräume einer Stadt<br />

bilden ein Mosaik der verschiedensten<br />

Lebensraumtypen wie Grün anlagen,<br />

Innen­ und Hinterhöfe, Park­, Schulund<br />

Sportanlagen, Friedhofareale,<br />

Flachdächer und Alleen. Aber auch<br />

Mauerritzen, Baumkronen, Baumscheiben<br />

und Kanalschächte können<br />

Lebensraum für die unterschiedlichsten<br />

Tierarten bieten. Diese Fülle<br />

an Lebensräumen in der Stadt<br />

stellt einladende Bedingungen für<br />

42 <strong>NATURZYT</strong>


Dieses Eichhörnchen nutzt<br />

einen Gartenzaun zur<br />

Fortbewegung.<br />

(Foto: Sandra <strong>Schweizer</strong>/<br />

wildenachbarn.ch)<br />

So können geeignete Lebensrauminseln<br />

für sie unerreichbar bleiben. Die Vernetzung<br />

der städtischen Lebensräume<br />

ist ein wichtiges Element in der Förderung<br />

der Biodiversität im Siedlungsgebiet.<br />

Je nach Tierart oder Tiergruppe sehen<br />

die Ansprüche, welche Wildtiere an<br />

diese Vernetzung stellen, anders aus.<br />

Kleine Fussgänger wie die Igel, benötigen<br />

zusammenhängende Korridore und<br />

möglichst wenige Barrieren, damit sie<br />

städtische Lebensräume nutzen können.<br />

Eichhörnchen hingegen legen kaum<br />

längere Strecken am Boden zurück.<br />

Sie sind auf Bäume und Sträucher als<br />

Lebensraum und zur Fortbewegung<br />

angewiesen.<br />

IGEL – GROSSE HÜRDEN FÜR<br />

KLEINE FUSSGÄNGER<br />

Stufen ab etwa 25 Zentimeter werden<br />

für die meisten Igel zu einem Hindernis.<br />

Dank ihrem bestens entwickelten<br />

Ortsgedächtnis können sich die Igel<br />

zwar gut im städtischen Labyrinth<br />

orientieren und kennen Durchschlüpfe<br />

wie kleine Lücken in Zäunen oder<br />

Durchgänge, aber ein Teil der geeigneten<br />

urbanen Lebensräume wie Gärten oder<br />

Grünanlagen sind für Igel nicht oder<br />

nur schwer zugänglich, weil Mauern<br />

und Zäune keine Lücken aufweisen. <strong>Das</strong><br />

Streifgebiet eines Igels während einer<br />

Saison umfasst etwa 30 bis 40 Hektaren.<br />

Innerhalb einer Nacht legen Igel ein<br />

paar hundert bis mehrere Kilometer<br />

zurück und suchen grosse Flächen auf<br />

der Suche nach Nahrung ab. Eine möglichst<br />

hohe Durchlässigkeit der Igel­<br />

Streifgebiete ist deshalb wichtig.<br />

<strong>Das</strong> Antreffen eines Igels in seinem<br />

Streifgebiet ist jedoch mit mehr Glück<br />

verbunden als noch vor 30 Jahren:<br />

Untersuchungen aus Zürich im Rahmen<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Jedes Abo hilft …<br />

<strong>NATURZYT</strong> abonnieren<br />

und mit uns unsere Natur<br />

schützen.<br />

Ein einfaches Holzbrett<br />

als Ausstiegshilfe entschärft<br />

die tödliche Falle.<br />

(Foto: Igelzentrum)<br />

eine Vielzahl von Wildtieren dar, die<br />

in der Stadt eine zweite Heimat gefunden<br />

haben.<br />

<strong>Das</strong> Mosaik an Lebensraumelementen<br />

wird jedoch unterbrochen und<br />

zerschnitten durch Gebäude, Strassen<br />

und Plätze, Mauern, Zäune und Absätze.<br />

Sie bilden Hindernisse, die je<br />

nach Tierart schwer zu überwinden<br />

sind. Betroffen von solchen Hindernissen<br />

sind ganz besonders kleinere Wildtiere<br />

wie Igel, Amphibien und Reptilien,<br />

welche aufgrund ihrer Grösse Mühe<br />

haben, Hindernisse zu überwinden.<br />

<strong>Das</strong> Magazin <strong>NATURZYT</strong> schreibt nicht nur über unsere Natur, damit Sie diese näher<br />

erfahren und erleben können, sondern damit Sie, gemeinsam mit uns, unsere Natur<br />

besser bewahren und schützen lernen. Deshalb unterstützt <strong>NATURZYT</strong> auch wichtige<br />

Naturprojekte mit einem Teil der Abo-Einnahmen. Seit Januar <strong>2024</strong> unterstützen wir<br />

mit unseren Abonnenten unsere Wildtiere im Siedlungsraum zusammen mit dem<br />

Verein StadtNatur und seinen Projekten: «StadtWildTiere» und «Wilde Nachbarn».<br />

Mehr zum Verein StadtNatur unter www.naturzyt.ch/naturprojekte­unterstuetzen.<br />

Jedes Abo hilft! Von Januar bis Juli konnten CHF 3450.80 an den Verein<br />

StadtNatur und seine Projekte überwiesen werden. Werden Sie Abonnent und<br />

unterstützen Sie mit <strong>NATURZYT</strong> wichtige Naturprojekte.<br />

Jetzt abonnieren mit dem Bestelltalon auf der Rückseite des Magazins oder<br />

online naturzyt.ch/abonnieren<br />

<strong>NATURZYT</strong> 43


Eichhörnchen beim Fressen von Samen.<br />

(Foto: Beatrice Schmid/wildenachbarn.ch)<br />

Ein Eichhörnchen in seinem Nest,<br />

dem sogenannten «Kobel».<br />

(Foto: ckoenig/wildenachbarn.ch)<br />

Für Igel sind schon kleine Mauern<br />

und Absätze ab ca. 25 cm<br />

unüberwind baren Hindernisse.<br />

(Foto: Akanina/stadtwildtiere.ch)<br />

Absätze können für Igel<br />

schwer zu überwinden sein.<br />

(Foto: Christian Ehrat/ceBilArt/Merishausen)<br />

Eine kleine Lücke von rund<br />

10x10 cm im Gartenzaun reicht<br />

schon als Igeldurchgang.<br />

(Foto: lisa.hans/stadtwildtiere.ch)<br />

44 <strong>NATURZYT</strong><br />

des Projekts StadtWildTiere haben<br />

gezeigt, dass dort die Igel in den letzten<br />

25 Jahren um 40% zurückgegangen<br />

sind. Dies ist alarmierend, besonders<br />

wenn man berücksichtigt, dass Siedlungsgebiete<br />

als Rückzugsorte der Igel<br />

gelten, weil der landwirtschaftliche<br />

Raum kaum noch Lebensraum für Igel<br />

bietet. Daher haben wir im Siedlungsraum<br />

eine grosse Verantwortung für<br />

diesen sympathischen Stachelträger.<br />

Eine ungenügende Vernetzung der<br />

Lebensräume verstärkt die weiteren<br />

Faktoren, welche zum Rückgang der Igel<br />

beitragen. Diese Faktoren sind bereits<br />

vielfältig: der Rückgang der Insekten,<br />

die Gefahren durch den Strassenverkehr,<br />

Rasenroboter, Fadenschneider, Lichtschächte<br />

oder Wasserstellen ohne Ausstiegshilfe<br />

sowie Dachse als natürliche<br />

Feinde, welche vermehrt auch im<br />

Siedlungsraum anzutreffen sind. So<br />

wird das geringe Futterangebot zusätzlich<br />

geschmälert, wenn passende<br />

Grünräume aufgrund von Hindernissen<br />

wie Treppen, Mauern oder Zäunen<br />

für Igel nicht oder nur schlecht zu gänglich<br />

sind. Igel brauchen damit mehr<br />

Zeit für die Wege zu den Nahrungsquellen<br />

und müssen sich länger in gefährlichen<br />

Bereichen wie Strassen<br />

a u fh a l t e n .<br />

EICHHÖRNCHEN –<br />

FLINKE KLETTERER IN BEDRÄNGNIS<br />

Die Verdichtung der Stadt führt zu<br />

einer zunehmenden Zerstückelung<br />

(Fragmentierung) der Aussenräume:<br />

Zusammenhängende Grünräume<br />

werden immer kleiner und zwischen<br />

den Grünräumen gibt es oft keine<br />

durchgehende, natürliche Verbindung.<br />

Darunter leiden insbesondere Arten,<br />

die für ihre Ausbreitung auf gewisse<br />

Strukturen angewiesen sind, z.B. auf<br />

Hecken, Grünstreifen oder Bäume.<br />

Auch wenn einzelne Bäume eine Reihe<br />

von wichtigen Ökosystemleistungen<br />

erbringen können, sind Tierarten wie<br />

das Eichhörnchen auf zusammenhängende<br />

Grünstrukturen mit vielen<br />

Bäumen angewiesen. Denn Eichhörnchen<br />

bewegen sich im Normalfall hoch<br />

oben in den Bäumen und brauchen<br />

somit Baumkronen, die sich im Idealfall<br />

berühren, damit sie sich von Baum<br />

zu Baum bewegen können. Ein Eichhörnchen<br />

kann zwar bis zu 2 Meter weit<br />

von Baumkrone zu Baumkrone springen,<br />

grössere Distanzen sind für Eichhörnchen<br />

auf dem Luftweg jedoch nicht erreichbar<br />

und zwingen sie dazu, gewisse<br />

Strecken am Boden zurückzulegen. Dies<br />

ist jedoch nicht ungefährlich, denn am<br />

Boden lauern Gefahren wie Hunde oder<br />

der Strassenverkehr. <strong>Das</strong> Fällen von<br />

Bäumen in Vernetzungsachsen führt<br />

daher beim Eichhörnchen nicht nur<br />

zu Lebensraumverlust, sondern auch<br />

zu einer eingeschränkten Ausbreitungsmöglichkeit.<br />

So haben auch Studien<br />

ergeben, dass das Eichhörnchen besonders<br />

anfällig auf die Zerstückelung<br />

des Lebensraumes ist.<br />

HINDERNISSE AUFHEBEN UND<br />

GEFAHREN ENTSCHÄRFEN<br />

Um die Durchgängigkeit des Siedlungsraumes<br />

für kleine Wildtiere zu verbessern,<br />

müssen Barrieren und Hindernisse<br />

beseitigt werden. Igel brauchen Durchgänge<br />

von rund 10 x 10 Zentimetern,<br />

um in einen Garten zu gelangen. Auch<br />

Gefahren können leicht entschärft<br />

werden, wenn Lichtschächte mit einem<br />

Gitter abgedeckt oder Wasserstellen mit<br />

einer Ausstiegshilfe versehen werden.<br />

Ein insektenfreundlicher Garten wird<br />

mit genügend Versteckmöglichkeiten<br />

so zu einem gut zugänglichen Igellebensraum.<br />

Damit Igel in ihrem Streifgebiet<br />

von etwa 30–40 Hektaren freie<br />

Bahn haben, werden idealerweise die<br />

umliegenden Gärten ebenfalls verknüpft<br />

und gesichert.<br />

Für Eichhörnchen sind Baumkorridore<br />

als Vernetzungsachsen wichtig.<br />

So haben Baumkorridore, neben dem<br />

ökologischen und klimatologischen<br />

Wert der Einzelbäume, als Vernetzungsstruktur<br />

zusätzlich einen immensen<br />

Wert für die Biodiversität im Siedlungsraum.<br />

Zusammenhängende Baumund<br />

Heckenstrukturen sollten gefördert<br />

werden, damit Eichhörnchen<br />

ein gefahrenloses Durchkommen im<br />

Siedlungsraum haben.<br />

Text Katja Rauchenstein, Lisa Wirthner


Artporträt:<br />

Eichhörnchen<br />

<strong>Das</strong> Eichhörnchen ist ein Einzelgänger<br />

und lebt mehrheitlich auf Bäumen,<br />

sucht teilweise aber auch am Boden<br />

nach Nahrung. Es klettert und springt<br />

sehr geschickt und kann Bäume kopfvoran<br />

hinunterklettern. Eichhörnchen<br />

sind vor allem morgens aktiv, im Sommer<br />

nach einer Ruhephase auch am<br />

Nachmittag. Sie fressen Baumsamen,<br />

Bucheckern, Eicheln, Haselnüsse,<br />

Knospen, Pilze, Insekten, Schnecken<br />

und Jungvögel. Wenn viel Nahrung<br />

vorhanden ist, v.a. im Herbst, legt<br />

das Eichhörnchen Vorräte an. Dabei<br />

vergräbt es Nüsse und Samen einzeln<br />

oder versteckt diese in Baumhöhlen.<br />

Eichhörnchen bauen im oberen<br />

Kronenbereich von Bäumen, dicht beim<br />

Stamm, ein kugelförmiges Nest aus verflochtenen<br />

Ästen, welches mit Moos und<br />

Gras ausgepolstert wird. In diesem so ­<br />

genannten «Kobel» ziehen sie auch ihre<br />

Jungtiere auf, welche als Nesthocker<br />

nackt, blind und taub zur Welt kommen.<br />

Die Fortpflanzungszeit beginnt im Januar/<br />

Februar, so dass es meist für zwei Würfe<br />

pro Jahr reicht. Pro Wurf werden zwei<br />

bis fünf Jungtiere geboren.<br />

Die Fellfarbe der Eichhörnchen<br />

variiert von hellrot bis fast schwarz mit<br />

Dunkelbraunes Eichhörnchen mit den<br />

typischen Pinselohren im Winterfell.<br />

(Foto: René Hinder / wildenachbarn.ch)<br />

allen Übergängen. Die Unterseite<br />

ist jedoch immer rein weiss, und im<br />

Winterpelz tragen sie Ohrbüschel.<br />

Die natürlichen Feinde des Eichhörnchens<br />

sind Greifvögel wie der Waldkauz,<br />

der Mäusebussard und der Habicht<br />

sowie Baum­ und Steinmarder. Junge,<br />

unerfahrene Eichhörnchen können auch<br />

mal von einem Fuchs oder einer Katze<br />

erbeutet werden. Eichhörnchen, welche<br />

gefüttert werden, leiden oft an Verfettung,<br />

da ihnen bereits geschälte Nüsse oder<br />

sogar Süssigkeiten angeboten werden.<br />

STECKBRIEF<br />

Art: Eichhörnchen<br />

(Sciurus vulgaris)<br />

Rotes Eichhörnchen im Sommerfell.<br />

(Foto: Lucie Skavska/<br />

nosvoisinssauvages.ch)<br />

Gefährdung Schweiz:<br />

nicht gefährdet<br />

Lebensraum:<br />

Alte Waldbestände mit geschlossenen<br />

Baumkronen, Eichen-, Hagenbuchenwälder.<br />

Parks, Friedhöfe und Gärten<br />

mit grossem, verbundenem Baumbestand.<br />

Verein StadtNatur<br />

Mit Hilfe dieser simplen<br />

Zwischenstufen ist es diesem<br />

Igel möglich, die Treppe zu<br />

erklimmen und den dahinterliegenden<br />

Garten zu nutzen.<br />

(Foto: Igelzentrum)<br />

Der Verein StadtNatur besteht seit 2013<br />

mit dem Ziel, die Natur in Siedlungsräumen<br />

sichtbar zu machen, zu schützen<br />

und zu fördern. Viele Menschen sind<br />

sich nicht bewusst, wie lebendig es vor<br />

ihrer Haustüre zu­ und hergeht. <strong>Das</strong><br />

möchte der Verein ändern, denn wer die<br />

Vielfalt an Wildtieren im Siedlungsraum<br />

nicht kennt, kann sie auch nicht<br />

schützen. Im Gegenteil: Solche Wissenslücken<br />

führen dazu, dass immer mehr<br />

Lebensräume von Wildtieren zerstört<br />

werden. Mit den Projekten «StadtWild­<br />

Tiere» und «Wilde Nachbarn» werden<br />

gemeinsam mit der Bevölkerung Wildtierbeobachtungen<br />

gesammelt, um die<br />

Wildtiere im Siedlungsraum sichtbar<br />

zu machen und deren Verbreitung<br />

zu erforschen. Zusätzlich werden in<br />

vielen Regionen der Schweiz Exkursionen,<br />

Schulprojekte und Forschungsarbeiten<br />

durchgeführt, bei denen sich<br />

die Bevölkerung aktiv beteiligen kann.<br />

Durch eine enge Zusammenarbeit<br />

mit Behörden fliessen die Erkenntnisse<br />

in die Stadtplanung mit ein, damit<br />

Eichhörnchen, Igel, Wildbienen und<br />

Co. auch in Zukunft einen Platz in unseren<br />

Dörfern und Städten haben.<br />

www.stadtwildtiere.ch<br />

www.wildenachbarn.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 45


In der Ranftschlucht bei Flüeli wirkte<br />

Bruder Klaus als Mystiker und<br />

Friedensstifter. Seither ist die Ranft<br />

einer der wichtigsten Pilgerorte der<br />

Schweiz.<br />

Zu Bruder Klaus<br />

in die Schlucht<br />

Man muss kein Pilger sein, um Bruder Klaus einen Besuch abzustatten.<br />

Die Wirkungsstätte von Niklaus von Flüe in der Ranftschlucht bei Flüeli<br />

ist auch für profane Spätherbstwanderer ein lohnendes Ziel.<br />

46 <strong>NATURZYT</strong>


Die Ranftschlucht ist<br />

ein Ort der Stille und<br />

Harmonie. Hier verweilt<br />

man gerne für einen Moment.<br />

Der Blick auf den Sarnersee<br />

und die Obwaldner Bergwelt<br />

ist treuer Begleiter.<br />

Keine Aussicht, wenig Sonne, rundherum<br />

steile Hänge, vor der Haustüre ein ungezähmter<br />

Wildbach. Wer sich an solch<br />

einen Ort zurückzieht, muss eine spezielle<br />

Mission haben. Niklaus von Flüe hatte sie. Der<br />

Bauer und Vater von zehn Kindern verliess am<br />

16. Oktober 1467 seine Familie, um als Pilger zu<br />

wallfahren – mit dem Einverständnis seiner Frau<br />

notabene. Weit weg brachte ihn die Pilgerfahrt<br />

nicht. Er zog in die Ranftschlucht bei Flüeli, unweit<br />

seines Hofs, und gab sich einem Leben im Einklang<br />

mit Gott hin. Sein Tun blieb nicht unbemerkt.<br />

Pilger und Staatsmänner aus Nah und Fern holten<br />

sich Rat bei Bruder Klaus, wie er sich fortan nannte.<br />

Freunde, Nachbarn und Mitbürger errichteten<br />

ihm eine Klause samt angebauter Kapelle. Hier<br />

wirkte Niklaus von Flüe die letzten zwanzig Jahre<br />

seines Lebens als Mystiker und Friedensstifter.<br />

Mit seinem Tod 1487 war die Geschichte nicht<br />

zu Ende, im Gegenteil. Bruder Klaus wird bis heute<br />

verehrt und hochgeachtet, die Ranft ist einer der<br />

wichtigsten Pilgerorte der Schweiz. 1947 sprach<br />

die Kirche Bruder Klaus heilig. Zeit also, um dem<br />

Nationalheiligen einen Besuch abzustatten und<br />

diesen mit einer Herbstwanderung zu verknüpfen.<br />

Im Abstieg von Flüeli zeigt<br />

sich der Pilatus von<br />

einer ungewohnten Seite.<br />

PILATUS MAL UNGEWOHNT<br />

Wer sich ein paar Höhenmeter Aufstieg ersparen<br />

will, startet die Wanderung in Kerns – und stellt<br />

bald fest, dass im Spätherbst die Strecke bis Flüeli<br />

am Morgen im Schatten liegt. Raureif liegt über den<br />

Feldern und auf den Dächern; Mütze, Handschuhe<br />

und Schal werden flugs den Rucksäcken entlockt.<br />

Kerns mit seiner Durchgangsstrasse ist bald verlassen,<br />

im Aufstieg nach Hinteregg umgibt uns<br />

wohltuende Ruhe. Der Weg steigt glücklicherweise<br />

ordentlich an, so wird einem trotz Schatten und<br />

zügigem Wind etwas wärmer. Die gegenüberliegende<br />

Talseite hat es besser. Die ersten Sonnenstrahlen<br />

kitzeln die Südseite des Pilatus, das Wahrzeichen der<br />

Zentralschweiz stahlt frisch verschneit im Morgenlicht.<br />

Der Blick ist ungewohnt. Gemeinhin kennt<br />

man den Pilatus als zerklüftete Felspyramide über<br />

dem Vierwaldstättersee. Den Obwaldnern präsentiert<br />

er sich lieblicher und weniger imposant. Überhaupt<br />

fällt die Offenheit der Landschaft auf. Unten im Tal<br />

erstreckt sich der Sarnersee, darum herum geht es<br />

<strong>NATURZYT</strong> 47


Lauschiger Abschluss der<br />

Tour – der Weg führt direkt<br />

dem Sarnersee entlang.<br />

Bunte Wälder sorgen für<br />

puren Herbstwandergenuss.<br />

KAPELLE UM KAPELLE<br />

Wärme gibt es erst im Kloster Bethanien, die Kapelle<br />

inmitten des kühlen 70er­Jahre­Baus ist eine Entdeckung:<br />

Eine Rundkonstruktion aus Holz, raumhohen<br />

Fenstern sowie einer Dachwölbung, die dem<br />

Relief des Arvigrats nachempfunden ist, dem Berggrat,<br />

der die Gipfel hinter dem Kloster miteinander<br />

verbindet. Sie heissen Schluchberg, Gräfimattnollen<br />

und Stanserhorn und halten die Sonne vor dem Mittag<br />

noch immer versteckt. <strong>Das</strong> Kloster Bethanien macht<br />

den Auftakt zum Kapellenreigen rund um die Ranftschlucht.<br />

Vier sind es, die einem innert der nächsten<br />

halben Stunde begegnen. Die Kapelle St. Niklausen<br />

ist die erste. Kirchenliebhaber schwärmen für die<br />

barocken Deckenmalereien und den freistehenden<br />

Glockenturm im Savoyer Stil, alle anderen sehen<br />

sich satt am wundervollen Panorama auf Flüeli, den<br />

Sarnersee und die Obwaldner Bergwelt. Denn danach<br />

wird᾽s rau.<br />

Der Abstieg in die Ranftschlucht ist kurz und<br />

steil, weit unten wartet die schmale Brücke über die<br />

Grosse Melchaa. Auf halbem Weg klebt am Schluchtenrand<br />

die Möslikapelle. Ulrich aus Memmingen<br />

lebte hier in einer Höhle unter einem Findling; er<br />

wollte seinem Vorbild Bruder Klaus nahe sein. Zehn<br />

Minuten später haben wir dessen Heim erreicht. Gleich<br />

zwei Kapellen stehen in der Ranftschlucht: Die obere<br />

ist die ehemalige Wirkstätte von Niklaus von Flüe,<br />

die untere half ab 1501, die rasch wachsende Pilgerschar<br />

aufzunehmen.<br />

über sanfte Stufen in die Höhe. Auf diesen Stufen<br />

ist die Landwirtschaft zu Hause, unser Weg nach<br />

St. Niklausen und Flüeli­Ranft führt an manch<br />

stattlichem Hof vorbei. Rast möchte man halten<br />

und die Aussicht geniessen auf den See und die<br />

Bergwelt – wenn bloss der Schatten und die Kälte<br />

nicht wären.<br />

Tipps und Infos<br />

Wanderung: Kerns Post–Sack–Hinteregg–Bethanien–St. Niklausen–<br />

Mösli–Ranft–Flüeli–Hohe Brücke–Lourdesgrotte–Seehof–Sachseln.<br />

Anforderungen: Technisch einfache Wanderung, einzig der Abschnitt<br />

zwischen St. Niklausen und Ranft ist etwas rutschig und verlangt<br />

nach solidem Schuhwerk. Die Wanderung dauert ohne Pausen rund<br />

3 Stunden.<br />

An­ und Rückreise: Mit dem Zug nach Sarnen, dann mit dem Post -<br />

auto nach Kerns. Zurück ab Sachseln wieder mit dem Zug.<br />

Einkehr: In Kerns, St. Niklausen, Flüeli und Sachseln.<br />

Karten: Swisstopo Wanderkarte 1:50 000, Blatt Stans (245T);<br />

Swisstopo Landeskarte 1:25 000, Blätter Alpnach (1170) und<br />

Melchtal (1190).<br />

DER NASE NACH NACH SACHSELN<br />

Nach so viel Geistlichem geben wir uns in Flüeli dem<br />

Weltlichen hin, das Jugendstilhotel Paxmontana<br />

lockt zu einer Kaffee­Auszeit mit historischem<br />

Charme. Charme hat auch der Rest der Tour. Mal<br />

über weite Wiesen, mal durch verschlungene Herbstwälder<br />

geht es dem Sarnersee entgegen. Die Hohe<br />

Brücke, mit 100 Metern die höchste gedeckte Holzbrücke<br />

Europas, und die etwas nüchterne Lourdes­<br />

Grotte werden passiert, dazu gähnt rechterhand die<br />

furchterregend tiefe Schlucht der Grossen Melchaa.<br />

Liegt mit einem Mal der Duft frischer Backwaren in<br />

der Luft, ist Sachseln nicht mehr weit. Im Dorf ist<br />

ein Birchermüeslihersteller angesiedelt, bei Föhn ist<br />

die Rösterei weitum zu riechen. Der letzte Abschnitt<br />

folgt direkt dem Ufer des Sarnersees. Übrigens:<br />

Startet man hier seine Tour statt sie zu beenden, hat<br />

man den ganzen Tag über Sonne. So einfach geht<br />

das.<br />

Text/Fotos Daniel Fleuti<br />

48 <strong>NATURZYT</strong>


Mehr Naturferien auch auf<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

Natur­ und Wanderferien<br />

HOTEL FRIEDHEIM<br />

IM HERZEN VON DER SCHWEIZ<br />

<strong>Das</strong> Hotel Friedheim liegt eingebettet<br />

zwischen dem Vierwaldstättersee<br />

und der Rigi, der Königin der Berge.<br />

Weggis ist Ausgangspunkt, um die<br />

umliegende Bergwelt, aber auch Luzern<br />

zu erkunden.<br />

<strong>Das</strong> hoteleigene Restaurant Gade<br />

verwöhnt mit regionalen Spezia litäten<br />

und auch Gerichten nach Hildegard<br />

von Bingen.<br />

Attraktive Übernachtungspreise<br />

auf www.hotel­friedheim.ch<br />

T 041 390 11 81<br />

APARTHOTEL MUCHETTA –<br />

WANDERN MIT AUSSICHT<br />

Im Bergdorf Wiesen zwischen Davos<br />

und dem grössten Naturpark der<br />

Schweiz – dem Parc Ela – erleben Sie<br />

die intakte Natur von der Haustüre weg.<br />

Im «Muchetta» wohnen Sie im Ein­, Zweioder<br />

gar Drei­Zimmer­Apartment.<br />

Selbstverpflegung oder Restaurant für<br />

Frühstück und Abendessen. Wellnessbereich<br />

für Erwachsene. Kleinere Gruppen<br />

willkommen. Wander­Pauschale ab<br />

CHF 480 / Studio / Frühstück / 2 Pers. / 3 N.<br />

Mehr Infos www.aparthotel­davos.ch<br />

T 081 410 41 00<br />

HISTORISCHES BIJOU IN KRAFT­<br />

VOLLER UMGEBUNG<br />

<strong>Das</strong> einzigartige Jugendstil­Hotel<br />

Paxmontana liegt freistehend auf einer<br />

Hügelkuppe mit herrlichem Rundblick<br />

auf den Sarnersee und die Obwaldner<br />

Bergwelt. <strong>Das</strong> Hotel steht unter Denkmalschutz.<br />

Geschichte und Kultur, Ruhe<br />

und Erholung. Wandern Sie auf den<br />

Spuren der Vergangenheit, durch Flüeli­<br />

Ranft, die Pergola und unser historisches<br />

Haus mit grosser Sonnenterrasse. Geniessen<br />

Sie die prächtigen Herbstfarben und<br />

eine wunderbare Zeit inmitten frischer<br />

Natur. www.paxmontana.ch<br />

NATUR ERLEBEN<br />

FAMILIENGLÜCK IM ALLGÄU –<br />

IM MONDI RESORT OBERSTAUFEN<br />

Erleben Sie rundum fröhliche Herbstferien<br />

mit der ganzen Familie. In neu<br />

gestalteten Appartements. Mit 4­Sterne­<br />

Hotel­Komfort. Mitten in der Allgäuer<br />

Bergnatur. Hier finden Sie Entspannung<br />

und Spass. U.a. durch Hallenbad,<br />

Saunen, 80­m 2 ­Indoor­Spielfläche,<br />

Aussenspielplatz mit Fuhrpark, Trampoline,<br />

Ballsport, Lagerfeuerabende,<br />

Kinderbetreuung, Walderlebnis,<br />

Schwimmkurse, Tennis, Billard,<br />

Tischtennis und Kegelbahn.<br />

www.oberstaufen.mondihotels.com<br />

SPYCHER­CHALETS<br />

IM KLEINWALSERTAL<br />

Erleben Sie in einem unserer 3 exklusiven<br />

Chalets wahre Entspannung.<br />

Jedes Chalet bietet Platz für zwei Personen,<br />

eine eigene Sauna und ein beeindruckendes<br />

10­m²­Panoramafenster<br />

mit Blick auf die Kanzelwand. Geniessen<br />

Sie den Herbst auf 1100 m Höhe,<br />

wo die Natur in prachtvollen Farben<br />

leuchtet. Lassen Sie sich von der<br />

Walser Gastfreundschaft verwöhnen<br />

und buchen Sie Ihren Traumurlaub<br />

noch heute!<br />

Mehr Infos unter: www.spycher.at<br />

AUSZEIT IM VITZNAUERHOF<br />

<strong>Das</strong> charmante Boutique­Hotel<br />

Vitznauer hof mit stilvollen Zimmern<br />

sowie exklusiven Restaurants lädt<br />

zum Geniessen ein. Ganzheitliches<br />

Wohl befinden verspricht der Vitznauerhof<br />

Spa. Highlight und Geheimtipp,<br />

ob Geburtstagsgeschenk oder spontaner<br />

Ausflug: Erfreuen Sie sich und ihre<br />

Begleitung mit einem privaten Fondue­<br />

Abend auf Ihrem Balkon mit traumhaftem<br />

Blick auf den See und die verschneiten<br />

Berge ab CHF 480.00<br />

Weitere Info:<br />

www.vitznauerhof.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 49


Natur im Herbst<br />

Zauberhafter und ge<br />

<strong>Das</strong> blau am Himmel ist kräftiger, das Sonnenlicht milder<br />

und bringt zauberhafte Lichtspiele und Farben in die Natur.<br />

Am Morgen liegt sie mystisch und geheimnisvoll im Nebel.<br />

50 <strong>NATURZYT</strong>


Auf dem gut markierten Rundweg um den<br />

Göscheneralpsee streift man auch durch<br />

das Hochmoor im herbstlichen Gewand.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

heimnisvoller Herbst<br />

<strong>NATURZYT</strong> 51


Im Morgenlicht leuchten die<br />

Lärchen rund um den Silsersee im<br />

Engadin in warmen Goldtönen.<br />

Erste Anzeichen auf den<br />

kommenden Herbst in Unterwasser<br />

mit Blick auf die Churfirsten.


Mystisch und geheimnisvoll zeigen<br />

sich die verschiedenen Moorlandschaften<br />

auf dem Moorlandschaftspfad<br />

in der UNESCO Biosphäre<br />

Entlebuch im Herbst.<br />

Die Blätter in den Wäldern<br />

und an Bäumen leuchten<br />

jetzt wieder in wunderbarer<br />

Farbenpracht und werden<br />

von der Sonne in schönste Szenenbilder<br />

versetzt. Leichter Nebel in den frühen<br />

Morgen oder späteren Abendstunden<br />

liegt mystisch und geheimnisvoll über<br />

d e rL a n d s c h a ft .<br />

Was noch vor Wochen in verschiedenem<br />

Grün leuchtete, zeigt sich nun<br />

in schönstem Gelb, Rot oder Orange.<br />

Es kommt unterwegs beim Staunen<br />

schon mal die Frage auf, weshalb sich<br />

die Blätter eigentlich bunt färben?<br />

Im Herbst werden die Tage kürzer<br />

und es fällt weniger Licht auf die Blätter,<br />

auch die Temperaturen sinken. Diese<br />

Vorboten des Winters nehmen die Bäume<br />

wahr und ziehen alle wertvollen Stoffe<br />

aus den Blättern zurück. Hierzu gehört<br />

auch das Blattgrün. Übrig bleiben nur<br />

Stoffe, die die Bäume nicht zum Leben<br />

benötigen. So bleibt die gelbe, rote oder<br />

braune Färbung der Blätter übrig. Diese<br />

Farbstoffe waren auch vorher schon in<br />

Auf der Riederalp zeigt sich<br />

der Aletschwald in verschiedenen<br />

Farben und das goldige Licht<br />

macht den ohnehin schon<br />

magischen Aletschwald zu<br />

einem Märchenwald.


In den Emmentaler Alpen thronen<br />

die sieben Hengste über der<br />

herbstlichen Abendstimmung<br />

auf Bäumen und Wiesen.<br />

den Blättern, aber sie wurden vom<br />

s a ft i g ­ k r ä ft i g e nG r ü nü b e r d e c k t .<br />

Der Étang de la Gruère im Jura<br />

verzaubert nicht nur bei<br />

Sonnenaufgang die ganze Landschaft.<br />

(Foto: Christian Bieri)<br />

Nebelmeer hinter der<br />

Ankenballflue auf der<br />

Wanderung von Langenbruck<br />

auf dem Kretenweg auf den<br />

Belchen im Baselbieter<br />

Kettenjura.<br />

GEHEIMNISVOLLER NEBELSCHLEIER<br />

Geheimnisvoll und mystisch bedecken<br />

häufig Nebelschleier die Landschaft. Vor<br />

allem in den frühen Morgen­ und späten<br />

Abendstunden, finden sich die Nebelwölkchen,<br />

die von Seen, Flüssen und<br />

Mooren emporsteigen, in der verzauberten<br />

Landschaft. Wieso ist dies jetzt vermehrt<br />

wieder der Fall?<br />

Die Nächte werden wieder länger, der<br />

Boden kühlt sich ab und auch die Lufttemperaturen<br />

sinken. Tagsüber erwärmt<br />

sich die Luft wieder, der Boden bleibt<br />

aber weiterhin kühl. Warme Luft kann<br />

viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen als<br />

kalte. Die während des Tages erwärmte<br />

Luft kühlt sich in der Nacht bei Bodennähe<br />

wieder ab und irgendwann wird<br />

dies so kalt, dass sie einen Teil des Wassers<br />

wieder abgeben muss. Diese Wassertröpfchen<br />

sind dann so leicht, dass sie in der<br />

Luft schweben und den Nebel bilden.<br />

Es ist erstaunlich, wie unsere Natur<br />

faszinierende Szenen für uns kreiert,<br />

und deshalb sollten wir auf der nächsten<br />

Herbstwanderung oder Spaziergang mit<br />

offenen Augen durch die Natur gehen<br />

und die vielen kleinen und grossen Wunder<br />

achtsam wahrnehmen. Diese einzigarten<br />

Landschaftsbilder helfen uns über die<br />

kältere Jahreszeit hinweg.<br />

Text Michael Knaus Fotos Adobe Stock


Der Brünnelistock hinter dem<br />

Obersee, von wo man die<br />

eindrücklichen Gipfelrippen<br />

bewundern kann.<br />

(Foto: Christian Bieri)<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Natur erleben im Herbst<br />

Mehr Naturerlebnisse<br />

auch auf<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

© Sundroina Pictures<br />

WANDER­PLAUSCH:<br />

GEFÜHRTE WANDERUNGEN MIT<br />

NATUR BEOBACHTUNGEN<br />

Wanderangebot in kleinen Gruppen durch<br />

faszinierende Landschaften wie Binntal,<br />

Creux du Van, Gorge de l’Areuse und<br />

vieles mehr. Wir beobachten Tiere, lernen<br />

Pflanzen kennen, studieren Landschaften<br />

und Gesteine und staunen über verblüffende<br />

Zusammenhänge in der Natur; mehrtägige<br />

Berg­Erlebnisse, herbstliche Kurz­<br />

Wanderungen, im Winter Schneeschuhtouren<br />

usw. Yvonne Aellen, Wanderleiterin<br />

und Biologin,<br />

www.wander­plausch.ch, T 079 321 68 56<br />

INSEKTENSCHAUGARTEN<br />

IM PARC ELA<br />

Im Ferienhaus Don Bosco in Lantsch/Lenz<br />

ist eine Insektenoase entstanden, die<br />

gleichzeitig menschliche Gäste für zuhause<br />

inspiriert. Der öffentliche Themengarten<br />

zeigt die Bedürfnisse verschiedener Sechsbeiner<br />

auf: Wildblumen, Kies, Trockenmauern<br />

oder das Verblühbeet bieten<br />

Wildbienen, Schmetterlingen und Käfern<br />

Nahrung, Brutplatz und Unterschlupf.<br />

Im Herbst können Sie zudem an Führungen<br />

teilnehmen und mehr zur Saatguternte<br />

erfahren.<br />

www.parc­ela.ch/insektenoase<br />

DIE AARESCHLUCHT – MYSTISCH<br />

UND KOSTBAR<br />

Die Aareschlucht ist eine wunderbare<br />

Oase im Berner Oberland. Tanken Sie<br />

Energie, bei einem Spaziergang durch<br />

die 1,4 km lange Schlucht auf sicheren<br />

Stegen. Sei dies an einem goldigen<br />

Herbsttag oder bei Wind und Wetter, die<br />

Aareschlucht ist ein eindrückliches und<br />

sicheres Naturerlebnis. Der grosszügige<br />

Kinderspielplatz beim Westeingang<br />

und das Tatzelwurm­Quiz machen den<br />

Besuch besonders familienfreundlich!<br />

Geöffnet bis 3. November <strong>2024</strong>.<br />

www.aareschlucht.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 55


HERBSTLICHE NATURERLEBNISSE<br />

IM BERNER OBERLAND<br />

Im Herbst bietet das Berner Oberland eine faszinierende Palette<br />

an Erlebnissen: Die leuchtenden Farben am Spiezer Rebberg, zauberhafte<br />

Kajaktouren auf dem Brienzersee und die Entdeckung der magischen<br />

St.-Beatus-Höhlen versprechen unvergessliche Momente für alle Sinne.<br />

KAJAKTOUR ERLEBEN<br />

Auf dem klaren Wasser, umgeben von<br />

einer atemberaubenden Bergkulisse, kann<br />

man den Herbst und seine lebendigen<br />

Farben auf einer geführten Kajaktour<br />

mit der Hightide Kayak School aus einer<br />

einzigartigen Perspektive erleben. Der<br />

ruhige See, der tiefblaue Himmel, die<br />

farbigen Bäume und das goldene Sonnenlicht<br />

garantieren ein unvergessliches<br />

Abenteuer inmitten der wunderschönen<br />

Natur des Berner Oberlandes.<br />

HERBSTZAUBER AM SPIEZER<br />

REBBERG<br />

Die Herbstzeit am Spiezer Rebberg ist ein<br />

Fest der Sinne! Die prallen Weintrauben<br />

betören mit ihrem Duft, während die Blätter<br />

sich in leuchtendem Farbenspiel präsentieren.<br />

Raschelndes Laub unter den<br />

Füssen, frische Herbstluft im Gesicht und<br />

der Pano ramablick auf den glitzernden<br />

Thunersee machen den Spaziergang unvergesslich.<br />

Auf dem Erlebnispfad erfährt<br />

man zudem spannende Informationen<br />

über den Rebbau und im <strong>September</strong> steigt<br />

der Spiezer Läset­Sunntig mit zahlreichen<br />

kulinarischen und geselligen Highlights.<br />

HERBSTFARBEN ALS NATUR­<br />

SCHAUSPIEL AUF DEM NIESEN<br />

Jeweils ab Anfang Oktober wirft der Niesen<br />

seinen pyramidenförmigen Schatten auf<br />

den Thunersee. Der ideale Zeitpunkt, um<br />

den perfekten Schatten zu sehen, ist bei<br />

Sonnenschein zwischen ca. 15.30 Uhr<br />

und 16.00 Uhr. Zu dieser Zeit ist der<br />

Schatten besonders markant.<br />

Die nostalgische Niesenbahn (Standseilbahn)<br />

von 1910 bringt Gäste auf den<br />

2362 m ü. M. erreichenden Berg – die Aussichtsplattform<br />

ist auch für Personen mit<br />

eingeschränkter Mobilität erreichbar. Von<br />

da aus ist der Niesenschatten besonders gut<br />

zu sehen. Anschliessend geniesst man im<br />

Berghaus Niesen Kulm aus dem Jahr 1856<br />

die Kulinarik oder übernachtet in einem<br />

der elf einfachen und rustikalen Berghauszimmer<br />

(Sonnenaufgangs­Arrangement).<br />

Text Interlaken Tourismus<br />

56 <strong>NATURZYT</strong>


Spiezer Rebberg im<br />

Herbstkleid.<br />

(Foto: Spiez Marketing AG)<br />

ADVERTORIAL<br />

Der pyramidenförmige<br />

Niesenschatten<br />

im Berner Oberland.<br />

(Foto: Rob Lewis Photography)<br />

Paddeln inmitten der herbstlichen<br />

Schönheit des Brienzersees.<br />

(Foto: Hightide Kayak School)<br />

Naturerlebnis in den St.­Beatus­Höhlen<br />

Herbstzauber in den St.­Beatus­Höhlen:<br />

ein unvergessliches Familienabenteuer. (Foto Birri David)<br />

Im Herbst öffnet sich im Berner Oberland<br />

die faszinierende Welt der St.-Beatus-Höhlen.<br />

Besucher können die eindrucksvollen Tropfsteinformationen<br />

entdecken, die bei kühler<br />

Luft besonders beeindruckend wirken. Eine<br />

entspannende Wanderung durch die herbstlich<br />

gefärbten Wälder des Parkareals bietet<br />

sich an, begleitet von einer atemberaubenden<br />

Aussicht auf den Thunersee. Die Höhlen sind<br />

sowohl für Familien als auch Abenteuerlustige<br />

geeignet. Im Anschluss lädt das Restaurant<br />

Stein & Sein mit saisonalen Spezialitäten zum<br />

Verweilen ein, komplettiert durch ein unvergessliches<br />

Erlebnis.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 57


Mondaufgang hinter Linde.<br />

Naturwärts – auf den Spuren der Natur<br />

Wie aus dem Bild<br />

58 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERLEBEN<br />

erbuch<br />

Manchmal kommt es mir vor, als stünde ich auf<br />

einen anderen Planeten. Denn manche Stimmungen,<br />

die ich fotografiere, sind dermassen<br />

surreal, dass sie mich an ferne Welten erinnern.<br />

Oder an märchenhafte Szenen aus einem gemalten Bilderbuch.<br />

Ich erinnere mich, wie ich einmal im Herbst im Alpstein<br />

stand und auf ein endloses Dunstmeer hinunterblickte. Der<br />

Dunst hatte genau die richtige Dichte und Höhe, sodass die<br />

Gipfel der Voralpen im Abendlicht eine Staffelung allererster<br />

Güte bildeten.<br />

Ein anderes Mal fotografierte ich einen Mondaufgang<br />

hinter einer mächtigen Linde. Der Saharastaub in der Luft<br />

sorgte für ein grandioses Spektakel und verwandelte den<br />

Mond in einen übergrossen Feuerball.<br />

<strong>Das</strong>s ich diese Bilder überhaupt fotografieren konnte, war<br />

kein Zufall. Denn sie entstanden zuerst in meinem Kopf und<br />

mussten sorgfältig geplant werden.<br />

Ich wünsche Ihnen wunderschöne Herbststimmungen wie<br />

aus dem Bilderbuch!!<br />

Text/Fotos Tobias Ryser<br />

<strong>NATURZYT</strong> 59


Felskopf ragt aus dem<br />

brennenden Nebel.<br />

60 <strong>NATURZYT</strong>


Berglayers im Licht des Mondes.<br />

Der Autor<br />

Tobias Ryser arbeitet als selbstständiger<br />

Fotograf mit Schwerpunkt Natur- und Landschaftsfotografie.<br />

Auf der Suche nach dem<br />

perfekten Moment legt er grossen Wert auf<br />

eine ästhetische Bildkomposition und atemberaubendes<br />

Licht.<br />

Tobias Ryser zählt zu den gefragtestem<br />

Naturfotografen der Schweiz, seine Bilder<br />

werden regelmässig publiziert und wurden<br />

bereits mehrfach ausgezeichnet in diversen<br />

nationalen und internationalen Wettbewerben.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.tobias-ryser.ch, www.naturwaerts.ch<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Blick über das Dunstmeer<br />

im letzten Abendlicht.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 61


Zu guter Letzt<br />

Naturerlebnisse<br />

Natur erfahren, bewahren, erleben<br />

SEPTEMBER<br />

Markt:<br />

1001 Gemüse –<br />

Vielfalt statt Gentechnik<br />

07.09.–08.09.24 | 10–18 Uhr<br />

CHF 15.– | im Degustationsbereich<br />

Rheinau (ZH)<br />

www.1001gemuese.ch<br />

Workshop: Natürliche Herbstblumensträusse<br />

und Kränze binden<br />

14.09.24 | 13.30–17.00 Uhr<br />

CHF 30.– | Degersheim (SG)<br />

www.bioterra.ch<br />

071 377 13 67<br />

Kurs: Mit Stift und Pinsel in der Natur<br />

14.09.–15.09.24 | ab 11.00 Uhr<br />

ab CHF 300.– | Riederalp (VS)<br />

www.pronatura-aletsch.ch<br />

027 928 62 20<br />

Kurs: Aromatherapie für die Frau<br />

19.09.24 | 13.30–17.30 Uhr<br />

CHF 110.– | Ellikon a.d. Thur (ZH)<br />

www.eastecker.ch<br />

043 422 86 70<br />

Naturerlebnisse und ­angebote<br />

Mehr Erlebnisse, um Natur zu<br />

erfahren, erleben und bewahren auf<br />

www.naturzyt.ch.<br />

Hast Du ein spannendes Natur angebot?<br />

Melde es uns an<br />

redaktion@naturzyt.ch<br />

Exkursion:<br />

Eisvogel – Fliegendes Juwel<br />

21.09.24 | 10.00–12.00 Uhr<br />

CHF 15 | Kleindöttingen (AG)<br />

www.naturzentrum-klingnauerstausee.ch<br />

056 268 70 60<br />

Kurs:<br />

Wildbienenparadies Ruderalfläche<br />

21.09.24 | ab 9.00–15.00 Uhr<br />

CHF 120 | Schlieren (ZH)<br />

www.birdlife-zuerich.ch | 044 461 65 60<br />

Wandern: Goldener Herbst im Binntal<br />

26.09.–29.09.24 | ab 10.00 Uhr<br />

CHF 870 inkl. HP | Binntal (VS)<br />

www.wander-plausch.ch | 079 321 68 56<br />

OKTOBER<br />

Exkursion: Hirschbrunft III<br />

5.10.24 | ab 6.45–9.00 Uhr<br />

ab CHF 15 | Riederalp (VS)<br />

www.pronatura-aletsch.ch<br />

027 928 62 20<br />

Herbstwanderung:<br />

Wildenstein – uralte Eichen<br />

12.10.24 | 13.20–17.00 Uhr<br />

CHF 40 | Bubendorf (BL)<br />

www.wander-plausch.ch | 079 321 68 56<br />

Jahreszeitenkurs:<br />

Beeren ProSpecieRara<br />

19.10.24 | 13.00–17.00 Uhr<br />

CHF 120.- | Riehen (BS)<br />

www.prospecierara.ch | 061 545 99 11<br />

Kurs: Alte Apfelsorten kennenlernen<br />

19.10.24 | 10.00–16.00 Uhr<br />

CHF 100.– | Wädenswil (ZH)<br />

www.fructus.ch | 044 518 03 40<br />

Kurs: Pilze und ihre Fruchtkörper<br />

26.10.24 | 9.00–11.00 Uhr<br />

CHF 30 | Thunstetten (BE)<br />

www.bioterra.ch | 062 922 19 95<br />

NOVEMBER<br />

Kurs: Heilsame Wickel und Kompressen<br />

07.11.24 | 14.00–18.00 Uhr<br />

CHF 100 | Fruthwilen (TG)<br />

www.eastecker.ch | 043 322 86 70<br />

Exkursion:<br />

Im Reich von Fischotter und Biber<br />

09.11.24 | 15.30–17.30 Uhr<br />

ab CHF 15 | Wabern (BE)<br />

www.pronatura-be.ch | 031 352 66 00<br />

Wandern: Moose und Farne in der<br />

Tüfelsschlucht<br />

16.11.24 | ab 12.40–16.50 Uhr<br />

CHF 40 | Hägendorf (SO)<br />

www.wander-plausch.ch<br />

079 321 68 56<br />

Kurs:<br />

Permakulturplanung mit Sarah Daum<br />

22.11- 24.11.24 | ab 16.00 Uhr<br />

CHF 390.– zzgl. Kost + Logis | Brienz (BE)<br />

www.alpine-permakultur.ch<br />

033 952 18 81<br />

Kurs: Gestalten mit Naturmaterialien<br />

zum Advent<br />

23.11.24 | 9.00–12.30 Uhr<br />

CHF 90 | Wängi (TG)<br />

www.gartenland.ch | 052 378 21 84<br />

Exkursion: Biber an der Wigger<br />

30.11.24 | 9.00–12.00 Uhr<br />

kostenlos | Wigger, Schötz (LU)<br />

www.birdlife-luzern.ch<br />

62 <strong>NATURZYT</strong>


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Ja, ich werde Gönnerin und Abonnentin für 2 Jahre (8 <strong>Ausgabe</strong>n) und unterstütze mit CHF 256.50<br />

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können, sondern damit Sie gemeinsam mit uns unsere Natur bewahren und schützen lernen.<br />

Deshalb unterstützt <strong>NATURZYT</strong> auch wichtige Naturprojekte mit einem Teil aus den Abo-Einnahmen.<br />

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