altlandkreis-das-magazin-fuer-den-westlichen-Pfaffenwinkel-ausgabe-september-oktober2024
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Ausgabe 85 | September / Oktober 2024<br />
.de<br />
Eine Produktion von<br />
mit Veranstaltungskalender für zwei Monate<br />
Titelbild: Astrid Horbach<br />
Rosstag Burggen - Getreidespeicher<br />
Auf der Roten Couch<br />
KHW-Geschäftsführer Roland Streim<br />
Oktoberfest-Aufbau<br />
Schongauer auf Theresienwiese
Anregungen zum Um<strong>den</strong>ken<br />
Das Münchner Oktoberfest,<br />
heuer vom 21. September<br />
bis 6. Oktober, ist <strong>das</strong> größte<br />
Volksfest der Welt. Und ein<br />
Milliar<strong>den</strong>geschäft, von dem<br />
auch der eine oder andere<br />
aus dem Schongauer Altlandkreis<br />
profitiert. Daniel<br />
Mahl zum Beispiel,<br />
der bereits seit Anfang<br />
Juli hilft, die riesengroßen<br />
Bierzelte auf der Theresienwiese<br />
aufzubauen. Nicht weniger<br />
technikbegeistert: Die<br />
Brüder Ludwig und Hans<br />
Pröbstl aus Birkland, die<br />
seit vielen Jahrzehnten Traktoren der<br />
deutschen Kultmarke Eicher sammeln, restaurieren<br />
und manchmal zur Schau stellen. Ins Rampenlicht<br />
rückt sich Roland Streim ungern. Der Geschäftsführer<br />
der Kreishandwerkerschaft Oberland zieht viel lieber<br />
im Hintergrund die Fä<strong>den</strong>. Im großen Interview auf<br />
der Roten Couch verrät der glücklich verheiratete Vater<br />
zweier Töchter, wie schwer es für einen gelernten<br />
Bänker ist, die Sprache des Handwerks zu sprechen.<br />
Aber auch, was sich grundlegend in der Gesellschaft<br />
ändern muss, damit <strong>das</strong> Handwerk wieder <strong>den</strong> Stellenwert<br />
bekommt, <strong>den</strong> es wirklich verdient. Und so<br />
wieder mehr junge Menschen sich für eine duale<br />
Ausbildung entschei<strong>den</strong>. Dazu trägt sicherlich auch<br />
diese neue Ausgabe bei, die geprägt ist von Artikeln<br />
zum Thema „Ausbildung“. Die ept GmbH hat beispielsweise<br />
ihre Ausbildungsphilosophie komplett<br />
neu ausgerichtet, setzt ganz gezielt auf blutjunge<br />
Ausbilder. Wir haben uns <strong>das</strong> Ausbildungszentrum<br />
der noch viel größeren Firma „Hirschvogel Group“ in<br />
Denklingen angesehen. Waren zu Besuch bei Anna<br />
Zacherl in Tannenberg, die in die Fußstapfen ihrer Eltern<br />
tritt und im Rahmen dessen schon einen ersten<br />
riesigen Erfolg feiern konnte. Und wir haben unter<br />
anderem auf dem Übungsgelände der Fallschirmjäger<br />
in Altenstadt vorbeigeschaut.<br />
Kaum zu sehen, weil nachtaktiv und grundsätzlich<br />
noch kaum auf dem Radar der hiesigen Bevölkerung:<br />
Der Fischotter, der jedoch seit einigen Jahren<br />
schon auf dem Vormarsch ist, insbesondere aus <strong>den</strong><br />
Otter-Hochburgen Niederbayern und Oberpfalz immer<br />
häufiger <strong>den</strong> Weg nach Oberbayern aufsucht. Im<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> gibt es bislang nur eine nachweisliche<br />
Entdeckung dieses gleichermaßen faszinieren<strong>den</strong> wie<br />
für Fischer furchteinflößen<strong>den</strong> Tieres. Vorsicht ist auch<br />
beim Umgang mit Pfer<strong>den</strong> geboten, allen voran im<br />
Rahmen großer Veranstaltungen. Erstmals seit sechs<br />
Jahren findet heuer wieder der Rosstag in Burggen<br />
statt, wo <strong>das</strong> bäuerliche Leben aus anno dazumal mit<br />
zahlreichen Pferdegespannen präsentiert wird. Noch<br />
bekannter dürfte der Fohlenmarkt in Rottenbuch sein,<br />
der traditionell am ersten Freitag des Septembers<br />
Rosserer und Schaulustige aus ganz Bayern, Deutschland<br />
und Österreich in seinen Bann zieht. Ein lei<strong>den</strong>schaftlicher<br />
Züchter erklärt, worauf es bei der Haltung<br />
von Süddeutschen Kaltblütern ankommt. Geritten wird<br />
im Oktober auch auf zwei Rädern, jedoch ohne Sattel.<br />
Die Rede ist von der seltenen Motorsportart Trial.<br />
Außerdem feiern THW Schongau und Autohaus Heuberger<br />
Geburtstag. Und lädt die Käsküche Bernbeuren<br />
mal wieder ein zu einem unter die Haut gehen<strong>den</strong><br />
Wohnzimmerkonzert, <strong>das</strong> ihnen wärmstens empfiehlt,<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Wotan, Königstiger und<br />
ELK15 — die Eicher-Liebe der<br />
Gebrüder Pröbstl<br />
Seite 6<br />
Blitzgescheiter Vielfraß:<br />
Fischotter sind auf<br />
dem Vormarsch<br />
Seite 9<br />
KHW-Geschäftsführer<br />
Roland Streim im großen<br />
Interview auf der Roten Couch<br />
Seite 14<br />
Bei Kaltblutzüchter<br />
Andreas Köpf: „Das ist<br />
unser Markt“<br />
Seite 16<br />
Teilnehmer aus ganz<br />
Europa — die vierte Auflage<br />
von Auerberg Klassik<br />
Seite 18<br />
111 Großeinsätze in<br />
70 Jahren: THW Schongau lädt<br />
zum Tag der offenen Türe<br />
Seite 20<br />
Baumwolltransport über<br />
Ettaler Berg — der Rottwagen<br />
beim Rosstag<br />
Seite 25<br />
Mit Apps, Projekten und<br />
Ehrenamtlichen: Wertvolle<br />
Integrationsarbeit<br />
Seite 34<br />
Zum 75. Geburtstag von<br />
Autohaus Heuberger: Käfer<br />
war Verkaufsschlager<br />
Seite 40<br />
Tonnenschwere Maßarbeit:<br />
Schongauer baut mit seinem<br />
Autokran Wiesn-Zelte auf<br />
Seite 42<br />
Energiekugeln von <strong>den</strong><br />
KitchenKids — ein neues<br />
Kochbuch für Kinder<br />
Seite 44<br />
Motorisierter Balanceakt:<br />
Trial-Wettkämpfe beim<br />
MSC Steinga<strong>den</strong><br />
Seite 46<br />
In Peiting, Schongau<br />
und Lechbruck: Kreisverkehre<br />
als Blickfang<br />
ab Seite 50<br />
Verantwortung in jungen<br />
Jahren — Ausbildung im<br />
Schongauer Altlandkreis<br />
Am Bahnhof 2 – Telefon 08862-8498 – Fax -7667<br />
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So. geschlossen<br />
und nach Vereinbarung<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 3
Die Eicher-Liebe der Gebrüder Pröbstl<br />
Königstiger,<br />
Wotan & ELK15<br />
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<br />
Birkland | Der Peitinger Ortsteil<br />
Birkland gehört zu <strong>den</strong> abgeschie<strong>den</strong>sten<br />
Fleckerln im Weilheim-<br />
Schongauer Landkreis. Ein Ort, in<br />
dem es nicht einmal eine Flasche<br />
Wasser zu kaufen gibt. Und trotzdem<br />
erlangte er in ausgewählten<br />
Kreisen sogar europaweite Bekanntheit.<br />
Der Grund: Die schier<br />
grenzenlose Liebe für Eicher-<br />
Traktoren der Brüder Hans (75)<br />
und Ludwig (68) Pröbstl. Letzterer<br />
ist gelernter Landwirt und lebt<br />
auf dem noch abgeschie<strong>den</strong>eren<br />
Sperberhof im Westen Birklands,<br />
oberhalb des Lechs. Den vor einigen<br />
Jahren auf Bio umgestellten<br />
Milchviehbetrieb führt inzwischen<br />
sein mittlerer Sohn Markus mit<br />
Frau Bettina sowie seinen Kindern<br />
Quirin und Maresa – natürlich mit<br />
tatkräftiger Unterstützung von Vater<br />
Ludwig und Mama Christine (62),<br />
die 1985 wiederum Bayerns erste<br />
Milchkönigin war. Doch die größte<br />
Besonderheit auf dem Sperberhof:<br />
Zahlreiche, hellblaulackierte Bulldogs<br />
der Kultmarke Eicher. Einige<br />
sind in <strong>den</strong> Garagen direkt am Hof<br />
versteckt, wieder andere weiter<br />
Abseits in Stadeln. Insgesamt mehr<br />
als 20 Stück! Und nahezu alle derart<br />
detailgetreu und professionell<br />
restauriert, <strong>das</strong>s sie einem neuwertigen<br />
Zustand gleichen.<br />
Keinen Kilometer Luftlinie vom<br />
Sperberhof entfernt, genaugenommen<br />
in Birkland-Berg: Das Einfamilienhaus<br />
mit großzügiger Garage,<br />
Hofeinfahrt und Carport von<br />
Hans Pröbstl: Auch darin steht ein<br />
Eicher-Traktor, derart gut in Schuss,<br />
<strong>das</strong>s er fabrikneu sein könnte. „Ein<br />
EKL 15, Baujahr 1953.“ Der gelernte<br />
KFZ-Mechaniker-Meister ist, verglichen<br />
mit seinem Bruder Ludwig,<br />
mehr Bastler und Tüftler als Sammler.<br />
Und seit Jahren der weit und<br />
breit einzige, der bis heute originale<br />
Eicher-Ersatzteile an Landwirte<br />
und Sammler vertreibt, insofern<br />
fast noch gefragter ist in der Eicher-<br />
Szene als sein Bruder Ludwig. Wobei<br />
sich da die bei<strong>den</strong> wirklich nicht<br />
viel nehmen. Es hat sich bereits vor<br />
Jahrzehnten herumgesprochen,<br />
welch Lei<strong>den</strong>schaft, Bestand, sowie<br />
technisches Know-how sich in Sachen<br />
Eicher-Traktoren in Birkland<br />
verbirgt. „In der Zeit vor Corona<br />
sind Busse voller wildfremder Menschen<br />
bis aus Norddeutschland,<br />
Holland, Österreich und Südtirol<br />
zu uns auf <strong>den</strong> Hof gekommen,<br />
um sich die Sammlung von Ludwig<br />
anzuschauen“, verrät Christine<br />
Pröbstl, die – gastfreundlich wie<br />
sie nun mal ist – stets<br />
mit Kaffee und selbstgemachtem<br />
Kuchen<br />
überzeugen konnte.<br />
Obendrein sind Hans<br />
und Ludwig aktive<br />
Mitglieder der Eicherfreunde<br />
Schwarzwald<br />
und der Eicherfreunde<br />
Forstern. Dabei<br />
handelt es sich um<br />
Deutschlands größte<br />
Clubs für Sammler<br />
und Liebhaber dieser<br />
ehemaligen deutschen<br />
Marke.<br />
Ehemalig, weil <strong>das</strong><br />
1936 im oberbayerischen<br />
Forstern von<br />
Gleiche Lei<strong>den</strong>schaft:<br />
Ludwig<br />
Pröbstl (li.) und<br />
Bruder Hans.<br />
4 | <strong>altlandkreis</strong>
<strong>den</strong> Brüdern Josef und Albert Eicher<br />
gegründete Unternehmen seit<br />
Jahrzehnten nicht mehr existiert.<br />
Erstmals musste 1984 Insolvenz angemeldet<br />
wer<strong>den</strong>, <strong>das</strong> zweite Mal<br />
1992. Rein an der Technik kann <strong>das</strong><br />
Aus des Unternehmens in <strong>den</strong> Augen<br />
von Hans und Ludwig Pröbstl<br />
jedoch nicht gelegen haben: „Wir<br />
re<strong>den</strong> hier vom ersten luftgekühlten<br />
Dieselmotor mit Direkteinspritzung.<br />
Von Traktoren, die im Vergleich zu<br />
Konkurrenzprodukten schon sehr<br />
früh mit Turboladern und hydraulischem<br />
Ventilspielausgleich ausgestattet<br />
wur<strong>den</strong>. Die aufgrund eines<br />
Baukastensystems noch heute extrem<br />
wartungsfreundlich sind. Vom<br />
letzten deutschen Bulldoghersteller<br />
mit hauseigenem Motor. Und<br />
der Tatsache, <strong>das</strong>s Eicher-Bulldogs<br />
heute unter anderem Firmennamen<br />
sehr erfolgreich in Indien hergestellt<br />
wer<strong>den</strong>.“ Hans und Ludwig<br />
könnten viele weitere Argumente<br />
aufzählen, die Eicher-Traktoren so<br />
besonders machen. Auch der Service<br />
der Firma sei super gewesen.<br />
„Es gab zum Beispiel mal zwei Jahre<br />
Garantie auf <strong>den</strong> Motor ohne Betriebsstun<strong>den</strong>-Begrenzung.“<br />
Wobei<br />
die Eicher-Lei<strong>den</strong>schaft bei Hans<br />
und Ludwig in erster Linie daher<br />
rührt, <strong>das</strong>s sie mit diesen Traktoren<br />
aufgewachsen sind. Ludwig, <strong>das</strong><br />
Zahlengenie, weiß es noch genau:<br />
„Am 2. August 1961 hat unser Vater<br />
<strong>den</strong> ersten gekauft – einen 25er<br />
Tiger.“ Dessen Verbrauch von 154<br />
Gramm Diesel pro PS pro Stunde<br />
sei damals extrem wenig gewesen<br />
im Vergleich zu Traktoren anderer<br />
Hersteller. Schon bald folgte im<br />
Hause Pröbstl der Kauf eines Tiger 2.<br />
Und der kleine Ludwig hatte bereits<br />
im zarten Alter von acht bis 16 Jahren<br />
mehrere tausend Fahrstun<strong>den</strong><br />
auf seinem Konto, kreiselte mit<br />
neun Jahren <strong>das</strong> erste Mal ganz alleine<br />
auf <strong>den</strong> Feldern rund um <strong>den</strong><br />
Sperberhof. Heißt: Dieses Sammeln<br />
und Restaurieren begann viel<br />
später. Genaugenommen im Jahre<br />
1990, vor ziemlich genau 34 Jahren,<br />
was für ihn aber trotzdem die Erfüllung<br />
eines Kindheitstraums war,<br />
da die einstigen Topmodelle von Eicher<br />
schon damals nicht mehr gebaut<br />
wur<strong>den</strong>. „Die ersten habe ich<br />
ausschließlich über Anzeigen im<br />
Wochenblatt entdeckt und gekauft –<br />
damals waren die Bulldogs auch<br />
noch nicht so geschmacklos teuer<br />
wie heute.“ Inzwischen durchstöbert<br />
er online bei „Kleinanzeigen“<br />
nach abzugeben<strong>den</strong> Gebrauchten.<br />
Und richtet sie dann eigenhändig<br />
sowie mit Unterstützung seines<br />
Bruders Hans, „Buschkönig“, einer<br />
auf Sandstrahlen und Pulverbeschichten<br />
spezialisierten Firma in<br />
Marktoberdorf oder Dritten detailgetreu<br />
her. Wobei ihm lange Zeit<br />
auch der einst letzte aktive Werksmonteur<br />
der Firma Eicher geholfen<br />
hatte. „Alfred Pelzer ist mittlerweile<br />
88 und ein guter Freund von uns.<br />
Bis vor zehn Jahren ist er noch regelmäßig<br />
vorbeigekommen, um<br />
die kniffligen Dinge unserer Bulldogs<br />
zu reparieren.“<br />
Museum im<br />
alten Kuhstall?<br />
Auch Hans Pröbstl besitzt<br />
neben seinem EKL15<br />
noch weitere Eicher-<br />
Traktoren. Und wird von<br />
anderen Sammlern dafür<br />
geschätzt, <strong>das</strong>s über<br />
ihn Ersatzteile bereits nach zwei bis<br />
drei Werktagen erhältlich sind. Davon<br />
profitiert natürlich auch Bruder<br />
Ludwig, falls mal etwas kaputtgehen<br />
sollte. „Wobei wir mit Hydraulikpresse,<br />
Schweißapparat, Flex<br />
und Montagegrube gut ausgerüstet<br />
sind auf dem Hof.“ Manches<br />
Modell wird schließlich nach wie<br />
vor aktiv zum Arbeiten genutzt,<br />
zum Beispiel zur Futterverteilung<br />
im Laufstall. „Dass unsere Eicher-<br />
Bulldogs nicht nur zum Anschauen,<br />
sondern auch zum Fahren<br />
und Arbeiten da sind, war mir<br />
schon immer wichtig“, bekräftigt<br />
Ludwig. Einmal hatte er aus Gutmütigkeit<br />
sogar einen Bulldog an<br />
einen hiesigen Landwirt verliehen,<br />
und ihn kaputt zurückbekommen.<br />
„Was natürlich nicht ganz so lustig<br />
war, aber Geschichte ist.“ Viel<br />
lieber spricht er über <strong>den</strong> größten<br />
seiner Sammlung: Der Eicher Wotan<br />
3145, Sechs-Zylinder, 145 PS,<br />
ausgestattet mit Allrad und diesem<br />
damals so innovativen luftgekühlten<br />
Dieselmotor. Auch der sieht<br />
am Tag des „<strong>altlandkreis</strong>“-Interviews<br />
aus wie neu, „obwohl wir<br />
<strong>den</strong> am häufigsten zum Arbeiten<br />
genutzt haben“. Und wo gekauft?<br />
„In Schleswig-Holstein“, erinnert<br />
sich Christine noch ganz genau<br />
an eine „ziemlich verrückte, lange<br />
Reise mit dem Zug von München<br />
bis nach Hamburg, wohlgemerkt<br />
im Winter“. Andere Lieblingsmodelle<br />
von Ludwig Pröbstl sind der<br />
EM 300 aus dem Jahre 1965, der<br />
Königstiger I aus dem Jahre 1968<br />
inklusive Forstausrüstung, der<br />
3012er sowie der 3011 Mammut.<br />
Sie alle, und noch viele mehr, gibt<br />
es vielleicht sogar mal in einem<br />
hofeigenen Museum zu bestaunen.<br />
„Die Überlegung und <strong>das</strong><br />
Potential wäre da, aus unserem<br />
alten Kuhstall ein Eicher-Museum<br />
zu machen.“ Sollte dieser weitere<br />
Traum Wirklichkeit wer<strong>den</strong>, suchen<br />
noch mehr Menschen <strong>den</strong> Weg ins<br />
abgeschie<strong>den</strong>e Birkland auf. Allen<br />
voran solch Eicher-Narrische wie<br />
Hans und Ludwig Pröbstl es sind. js<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 5
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Fischotter auf dem Vormarsch<br />
Blitzgescheiter Vielfraß<br />
Altlandkreis | Erst der Biber, dann<br />
der Wolf und nun der Fischotter:<br />
„Ausgerottet war er nie“, sagt<br />
Florian Baierl. Bereits damals, im<br />
Jahre 1995, als er eine Ausbildung<br />
bei einer Fischzucht in seiner<br />
niederbayerischen Heimat angefangen<br />
hatte, „war der Fischotter<br />
bei uns allgegenwärtig“. Jahre<br />
vorher gab es allerdings eine Zeit,<br />
in der er wegen seines Felles und<br />
Fleisches derart stark bejagt wurde,<br />
<strong>das</strong>s er tatsächlich in seiner<br />
Existenz bedroht war. Tier- und<br />
Naturschützer reagierten daraufhin:<br />
Seit 1968 ist der Fischotter<br />
deutschlandweit geschützt, darf<br />
nicht mehr bejagt wer<strong>den</strong>. Und<br />
heute, gut 55 Jahre später? „Haben<br />
sich die Fischotterbestände<br />
derart gut erholt, <strong>das</strong>s sie sich<br />
hier in Bayern wieder stark<br />
verbreiten.“ Florian<br />
Baierl weiß, wovon<br />
er spricht. Denn<br />
heute agiert der<br />
44-Jährige als<br />
Fischotterberater<br />
für die<br />
Bayerische<br />
Landesanstalt<br />
für Landwirtschaft,<br />
kurz LfL. Sein Zuständigkeitsbereich:<br />
Niederbayern, Oberbayern<br />
und Schwaben. Während in<br />
seiner Heimatregion sowie in der<br />
Oberpfalz regelmäßig massive<br />
Schä<strong>den</strong> von Seiten gewerblicher<br />
Fischzüchter moniert wer<strong>den</strong>,<br />
wird der Experte auch immer häufiger<br />
nach Oberbayern bestellt.<br />
Einzig in Schwaben, „was mich<br />
ehrlicherweise wundert“, hat es<br />
noch keinen gemeldeten Scha<strong>den</strong>sfall<br />
durch Fischotter gegeben.<br />
Doch der Reihe nach. Denn Fischotter<br />
sind in vielerlei Hinsicht beeindruckende<br />
Tiere. Zum Beispiel<br />
besitzen sie mit 50 000 bis 80 000<br />
Haaren pro Quadratzentimeter<br />
<strong>das</strong> dichteste Fell aller heimischen<br />
Säugetiere, <strong>das</strong> sie bestens<br />
vor Kälte und Nässe im Wasser<br />
schützt. Dank ihres stromlinienförmigen<br />
Körpers, Schwimmhäuten<br />
zwischen <strong>den</strong> Zehen und einem<br />
kräftigen Schwanz sind sie hervorragende<br />
Schwimmer, können bis<br />
zu acht Minuten lang unter Wasser<br />
bleiben und 18 Meter tief tauchen<br />
– und dank langer Tasthaare,<br />
genannt Vibrissen, selbst in trübem<br />
Gewässer Bewegungen von<br />
beutetauglichen<br />
Fischen sowie schwimmen<strong>den</strong><br />
Hindernissen blitzschnell wahrnehmen<br />
und instinktiv richtig darauf<br />
reagieren.<br />
40 Kilometer<br />
an einem Tag<br />
Die Größe von Fischottern kann<br />
prinzipiell stark variieren. Sie erreichen<br />
eine Kopf-Rumpf-Länge<br />
von 50 bis 82 Zentimetern und<br />
ein Körpergewicht von rund vier<br />
bis 14 Kilogramm, wobei erwachsene<br />
Männchen in der Regel<br />
um 50 Prozent größer sind als<br />
Weibchen. Ein trächtiges Weibchen<br />
bringt nach 60 bis 64<br />
Tagen Tragezeit meist<br />
zwei bis drei Junge<br />
zur Welt – die<br />
Jungen<br />
Dichtes Fell<br />
und Schwimmhäute<br />
erleichtern <strong>das</strong><br />
Leben im Wasser.<br />
6 | <strong>altlandkreis</strong>
Mahlzeit! Der Fischotter frisst in etwa 15 Prozent seines Körpergewichts<br />
pro Tag, was je nach Größe bis zu eineinhalb Kilogramm entspricht.<br />
wer<strong>den</strong> blind geboren und wiegen<br />
bei der Geburt federleichte 130<br />
Gramm. Als Lebensraum bevorzugen<br />
Fischotter Flüsse, Bäche,<br />
Seen und Sümpfe, die idealerweise<br />
geprägt sind von sauberem<br />
und fischreichem Wasser mit jeder<br />
Menge Ufervegetation, die ihnen<br />
ausreichend Versteckmöglichkeiten<br />
bietet. Als Schlafplatz nutzen<br />
Fischotter bereits vorhan<strong>den</strong>e<br />
Erdlöcher in Uferbereichen. Als<br />
Verstecke dienen auch Wurzelwerk,<br />
Totholz oder Schilfröhricht<br />
innerhalb der Reviere, die sich<br />
bei Männchen über bis zu 40 (!)<br />
Kilometern Länge erstrecken können,<br />
bei Weibchen über 18 bis<br />
20 Kilometern. „Auch <strong>das</strong> ist <strong>das</strong><br />
faszinierende am Fischotter – er<br />
kann einerseits über zwei, drei<br />
Tage am selben Ort sein, aber<br />
auch in einer Nacht bis zu 40 Kilometer<br />
zurücklegen“, sagt Florian<br />
Baierl. Oder noch viel weiter,<br />
wenn es insbesondere für jüngere<br />
Fischotter darum geht, ein neues,<br />
eigenes Revier zu fin<strong>den</strong>. Weil sich<br />
die Bestände in bereits bekannten<br />
Fischotter-Gebieten wie eben Niederbayern<br />
stark erholen und vermehren<br />
konnten, breitet sich die<br />
Population seit Jahren immer weiter<br />
aus – unter anderem auch nach<br />
Oberbayern, wo er jedoch noch<br />
nicht flächendeckend nachgewiesen<br />
wer<strong>den</strong> konnte. Hintergrund:<br />
Fischotter sind Einzelgänger, wer<strong>den</strong><br />
im Alter von rund 14 Monaten<br />
selbstständig und suchen sich im<br />
Zuge dessen auch eigene Reviere,<br />
die sie wiederum vor Eindringlingen<br />
verteidigen. Auf die Frage,<br />
wie viele Fischotter es bayernweit<br />
derzeit gibt, können Experten zwar<br />
auf die jüngste Erfassungskarte<br />
des Freistaats zurückgreifen –<br />
demnach leben derzeit bayernweit<br />
rund 1 500 bis 1 600 nachgewiesene<br />
Tiere. Die meisten in <strong>den</strong><br />
Fischotter-Hochburgen Oberpfalz<br />
und Niederbayern. Wobei insgeheim<br />
von einer recht hohen Dunkelziffer<br />
auszugehen ist.<br />
Scha<strong>den</strong>sersatz für<br />
Erwerbsfischer<br />
Auf dem Speiseplan des Fischotters<br />
stehen zu 70 Prozent heimische<br />
Fische aller Art, aber auch<br />
Frösche, Krebse, Insekten, Mäuse,<br />
manchmal sogar in Nester<br />
abgelegte Vogeleier. Einerseits<br />
bevorzugt er kleinere, langsamere,<br />
geschwächte und erkrankte<br />
Tiere, wodurch er durchaus zur<br />
Gesunderhaltung von Gewässern<br />
beiträgt. Andererseits frisst er<br />
auch größere, kerngesunde. Und<br />
gilt im Allgemeinen als sehr gefräßig.<br />
„In etwa 15 Prozent seines<br />
Körpergewichts pro Tag, was je<br />
nach Größe der Tiere 600 bis 1 400<br />
Gramm entspricht“, sagt Florian<br />
Baierl. Das wiederum macht<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 7
Prächtige Rösser und historische Gerätschaften<br />
erwarten die Besucher.<br />
Über 100 einzelne Motive lassen die<br />
sogenannte „gute alte Zeit“ gleich einem<br />
lebendigen Museum wieder auferstehen.<br />
Sa, 14.09.2024, Heimatabend<br />
20:00 Uhr, Heimatabend des Trachtenvereins<br />
mit Auftritten von<br />
• Aktiven und Jugendgruppe des Vereins<br />
• Plattlergruppen Schongau und Bernbeuren<br />
• Steingadner Goaßlschnalzer<br />
• Männerchor des Schongauer<br />
Besonderes Schmankerl: Kesselfleisch<br />
So, 15.09.2024, ROSSTAG<br />
10:15 Uhr Festgottesdienst<br />
Anschl. Frühschoppen in der Festhalle<br />
13:30 Uhr Beginn des großen Festzuges<br />
Anschl. Vorstellen alter Handwerksberufe<br />
und Marktstände rund um die<br />
Festhalle<br />
20:00 Uhr Fuhrmannstreffen<br />
Bitte frühzeitig anreisen.<br />
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Fischotter kommen sowohl auf Land als auch im Wasser hervorragend<br />
zurecht. Hier eine kleine Familie auf dem „Sprung“ in <strong>den</strong> Bach.<br />
8 | <strong>altlandkreis</strong><br />
ihn zu echten Konkurrenten für<br />
gewerbliche und private Fischereien,<br />
sowie für die Artenvielfalt<br />
in natürlichen Gewässern. „An<br />
größeren Flüssen und Seen fällt er<br />
kaum auf, aber in Regionen, die<br />
von kleinstrukturierten Fließgewässern<br />
mit vielen Bächen, kleineren<br />
Flüsse und Seen geprägt<br />
sind, kann er innerhalb kürzester<br />
Zeit komplette Fischbestände<br />
ausrotten“, so Florian Baierl, der<br />
immer wieder von gewerblichen<br />
Fischzuchten zur Scha<strong>den</strong>sbegutachtung<br />
herangezogen wird. „Das<br />
LfL hat einen Managementplan<br />
für Erwerbsfischerei entwickelt,<br />
wonach Anspruch auf finanzielle<br />
Unterstützung bei der Errichtung<br />
von Schutzzäunen von bis zu 60<br />
Prozent sowie eine Scha<strong>den</strong>sausgleichssumme<br />
von mittlerweile<br />
bis zu 100 Prozent bezahlt wird,<br />
wenn ein Fischotter Fischbestände<br />
ausrottet.“ Die Rede ist von<br />
einem mobilen Litzenzaun. Oder<br />
einem Festzaun, der 50 Zentimeter<br />
tief in <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> verankert<br />
wird und 1,60 Meter in die Höhe<br />
ragt. In bei<strong>den</strong> Fällen wichtig:<br />
„Strom, <strong>den</strong>n ohne klettert der<br />
Fischotter überall drüber.“ Die<br />
meisten Scha<strong>den</strong>sfälle hat Florian<br />
Baierl in seiner Heimatregion zu<br />
begutachten. Er wird aber auch<br />
immer häufiger nach Oberbayern<br />
bestellt. Gerüchte, wonach<br />
Fischotter sogar in einen regelrechten<br />
Blutrausch verfallen und<br />
im Zuge dessen massenweise Fische<br />
nur aus Spaß an der Freude<br />
töten, weißt der Experte jedoch<br />
zurück. „Dazu kommt es, wenn<br />
überhaupt, nur in Ausnahmefällen.<br />
Nämlich dann, wenn die<br />
Mutter ihren Jungen <strong>das</strong> Jagen<br />
beibringt.“ Auch in Weilheim-<br />
Schongau? „Da haben wir bislang<br />
einen nachgewiesenen Scha<strong>den</strong>sfall“,<br />
sagt der Experte. Und zwar<br />
in Wielenbach auf dem Areal des<br />
Bayerischen Landesamtes für Umwelt,<br />
auf dem sich mehrere Teiche<br />
mit Zuchtfischen befin<strong>den</strong>. Florian<br />
Baierl war dort selbst vor Ort,<br />
konnte die dortige Otter-Attacke<br />
auf Fische dank hinterbliebenen<br />
Kotspuren zweifelsfrei feststellen.<br />
„Nicht leicht zu<br />
erwischen“<br />
Während sich also Tierschützer<br />
und Naturliebhaber über die Ausbreitung<br />
des Fischotters freuen,<br />
fürchten ihn Fischzüchter und<br />
Hobbyangler, die im Übrigen keinen<br />
Anspruch auf Scha<strong>den</strong>sersatz<br />
haben, zusehends. Zwei bisherige<br />
Versuche, Fischotter zu schießen,<br />
wur<strong>den</strong> von Seiten des Natur- und<br />
Tierschutzes rechtlich gekippt.<br />
„Beim jüngsten Versuch, inzwischen<br />
von Seiten des Bayerischen<br />
Landesamtes für Umwelt, konnte<br />
nun eine Entnahmegenehmigung<br />
in Ausnahmefällen erzielt wer<strong>den</strong>“,<br />
so Florian Baierl vor dem<br />
Hintergrund, <strong>das</strong>s Fischotter in<br />
manchen Gebieten wirklich massive<br />
Schä<strong>den</strong> anrichten wür<strong>den</strong>.<br />
Und zwar nicht nur bei Fischzüchtern,<br />
die davon leben müssen. „Es<br />
gibt inzwischen bayernweit zahlreiche<br />
Projekte zum Schutz und<br />
Erhalt der Artenvielfalt an und in<br />
Binnensee- und Fließgewässern.“<br />
Die Rede ist von Renaturierungen,<br />
vom Bau von Fischaufstiegsanlagen<br />
um Staumauern in Flüssen.<br />
„Was alles keinen Wert hat,<br />
wenn der Fischotter eines Tages<br />
vorbeikommt und in kurzer Zeit<br />
komplette Fischbestände frisst.“<br />
Es bleibt insofern spannend, wie<br />
neben Biber und Wolf in Zukunft<br />
auch mit dem Fischotter umgegangen<br />
wer<strong>den</strong> soll und darf.<br />
„Denn selbst wenn man ihn bejagen<br />
dürfte, ist er sicherlich nicht<br />
leicht zu erwischen“, meint Florian<br />
Baierl über dieses blitzgescheite,<br />
nachtaktive Tier, <strong>das</strong> sich auch<br />
immer stärker innerhalb und auch<br />
Richtung <strong>Pfaffenwinkel</strong> ausbreitet.<br />
Jedoch meist nur von Experten erkannt<br />
wird. Die sind nämlich in<br />
der Lage, die überwiegend unbekannten<br />
Spuren von Kot, Schleifspuren<br />
und Bisswun<strong>den</strong> an toten<br />
Fischen dem Otter zuzuordnen. js<br />
Fischotter-Kot auf dem Areal des<br />
Bayerischen Landesamts für Umwelt<br />
in Wielenbach.
Auf der Roten Couch<br />
Die „Holding Six“<br />
des hiesigen Handwerks<br />
Das Fotoshooting mit Roland Streim am<br />
Haupteingang der Handwerkskammer in<br />
Weilheim, wo sich auch <strong>das</strong> Büro der Kreishandwerkerschaft<br />
befindet. Foto: Felix Baab<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 9
Weilheim | Vom Bänker zum<br />
Sprachrohr des Handwerks: Roland<br />
Streim, 42, glücklich verheiratet<br />
und Vater zweier Töchter, ist<br />
inzwischen seit zehn Jahren Geschäftsführer<br />
der Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland, kurz KHW. Im<br />
großen Interview auf der Roten<br />
Couch berichtet der in Peißenberg<br />
aufgewachsene Weilheimer über<br />
ein fast schon schicksalhaftes Zustandekommen,<br />
wie er mit Druck,<br />
Stress und Verantwortung umgeht,<br />
wie schwer es ein Mann in „Anzug<br />
und Krawatte“ hat, die Sprache des<br />
Handwerks zu sprechen und wie<br />
viel Mut ihn diese berufliche Neuausrichtung<br />
damals gekostet hat.<br />
Er spricht Klartext über die Bedeutung<br />
des hiesigen Handwerks und<br />
was sich unbedingt verändern<br />
muss, damit sich in Zukunft wieder<br />
mehr junge Menschen für eine duale<br />
Ausbildung entschei<strong>den</strong>. „Eine<br />
Ausbildung ist nämlich keine Sackgasse“<br />
sagt der Mann, der selbst<br />
nach Abschluss der Mittleren Reife<br />
an der Wirtschaftsschule in Peißenberg<br />
sowie einer Ausbildung<br />
zum Bankkaufmann Karriere in<br />
einem letztlich ganz anderen Berufsfeld<br />
gemacht hat.<br />
Herr Streim, seit wann gibt es die<br />
Kreishandwerkerschaft Oberland?<br />
In der heute bekannten Konstellation<br />
bereits seit Anfang der 1970er<br />
Jahre. Sie resultiert aus der bundesweit<br />
gültigen Handwerksordnung<br />
heraus, die wiederum die<br />
Handwerksausübung im stehen<strong>den</strong><br />
Gewerbe, die berufliche Bildung<br />
und Weiterbildung im Handwerk<br />
sowie die Selbstverwaltung<br />
dieses Wirtschaftsbereichs regelt.<br />
10 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Wie wür<strong>den</strong> Sie die Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland in einfachen<br />
Worten beschreiben?<br />
Wir vertreten die Interessen des<br />
regional ansässigen Handwerks<br />
nach außen und in der Politik.<br />
Im Inneren führen wir die Geschäfte<br />
der einzelnen Innungen,<br />
kümmern uns um Administration,<br />
Fort- und Weiterbildung,<br />
Rundschreiben-Service, Organisation<br />
für die Durchführung von<br />
Gesellenprüfungen, sowie um<br />
Betriebsberatungen in Bereichen<br />
wie Arbeitsrecht, Tarifrecht und<br />
Betriebswirtschaft – insbesondere<br />
arbeitsrechtlich sind wir stark unterwegs,<br />
vertreten die bei uns organisierten<br />
Innungsbetriebe auch<br />
vor dem Arbeitsgericht. Das Erstellen<br />
von Jahresrechnungen, <strong>das</strong><br />
Aufstellen von Haushaltsplänen,<br />
Buchführung, <strong>das</strong> Betreuen von<br />
Internetseiten der Innungen sowie<br />
die Verwaltung unserer Mitglieder<br />
gehört ebenfalls zu unserem Aufgabenspektrum.<br />
Wissen Sie, wie viele Innungen<br />
mit wie vielen Mitgliedsbetrieben<br />
derzeit zur Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland gehören?<br />
Aktuell gehören uns zehn Innungen<br />
an, die überwiegend in <strong>den</strong><br />
Landkreisen Weilheim-Schongau<br />
und Garmisch-Partenkirchen ansässig<br />
sind, zum Teil aber auch<br />
in <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Landkreisen<br />
Landsberg am Lech und Starnberg.<br />
Die Rede ist von 107 Elektrikern, 40<br />
Bäckern, 63 Friseuren, 82 Malern<br />
und Lackierern, zwei Kirchenmalern,<br />
acht Fahrzeuglackierern, 74<br />
Metallern, 32 Metzgern, 160 Anlagenmechanikern<br />
für Heizung,<br />
Sanitär und Klima, 109 Schreinern<br />
sowie 57 Zimmerern.<br />
In der Tat auffallend: Obwohl die<br />
Kreishandwerkerschaft Oberland<br />
schwerpunktmäßig für Weilheim-Schongau<br />
und Garmisch-<br />
Partenkirchen zuständig ist, sind<br />
auch Innungen aus Starnberg und<br />
Landsberg dabei. Warum?<br />
Letztlich obliegt es jeder Innung,<br />
landkreisübergreifend mit anderen<br />
Innungen zu fusionieren. Genau<br />
<strong>das</strong> ist hier in der Region bei<br />
bestimmten Gewerken der Fall.<br />
Was im Rahmen der vorherigen<br />
Aufzählung gefehlt hat: Die Bau-<br />
Innung.<br />
Jede Innung kann für sich<br />
entschei<strong>den</strong>, ob sie sich<br />
eine eigene Geschäftsführung<br />
leisten kann und<br />
will – bei der Bau-Innung<br />
ist genau <strong>das</strong> der Fall. Sie<br />
umfasst die drei Landkreise<br />
Garmisch-Partenkirchen,<br />
Weilheim-Schongau<br />
sowie Starnberg und hat<br />
ihren Sitz im Herrschinger<br />
Ortsteil Breitbrunn.<br />
Zurück zur Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland: Sie sind<br />
seit genau zehn Jahren dabei,<br />
seit gut neuneinhalb<br />
Jahren als Geschäftsführer,<br />
waren zuvor jedoch Bänker.<br />
Wie sind Sie zu dieser<br />
ehrenvollen Aufgabe gekommen?<br />
Das Zustandekommen ist total surreal<br />
gewesen: Ich war vor mehr<br />
als zwölf Jahren beim Aussuchen<br />
des Hochzeitsmenüs im Eibenwald<br />
in Paterzell, wo ich durch Zufall<br />
meinen jetzigen Vorgänger Gustl<br />
Bernhofer kennengelernt habe.<br />
Wir haben da fast eine Stunde<br />
lang geratscht, jedoch nicht über<br />
<strong>das</strong>, was er beruflich macht. Drei<br />
Monate später klingelt bei mir zuhause<br />
<strong>das</strong> Telefon und ich wurde<br />
von ihm gefragt, ob ich mir nicht<br />
seine Nachfolge vorstellen könnte.<br />
Von diesem Zeitpunkt ging’s dann<br />
plötzlich ganz schnell: Ich habe<br />
meine letzten Zweifel ausgeräumt,<br />
mich offiziell beworben, die Zusage<br />
bekommen und im Sommer<br />
2014 hier angefangen.<br />
Wie viel Mut gehörte damals dazu,<br />
<strong>den</strong> für Sie sicheren Bankberuf für<br />
dieses komplett neue Berufsfeld<br />
aufzugeben – auch vor dem Hintergrund,<br />
<strong>das</strong>s Sie damals zum zweiten<br />
Mal Vater wur<strong>den</strong>?<br />
Tatsächlich sehr viel Mut. Dabei<br />
geholfen hat mir, <strong>das</strong>s sich im engeren<br />
Umfeld jeder sehr positiv zu<br />
diesem Jobangebot geäußert hat,<br />
die Entscheidung über mehrere<br />
Monate hinweg reifen konnte und<br />
Hatten was zu Lachen: Roland Streim (li.) mit „<strong>altlandkreis</strong>“-Redakteur Johannes<br />
Schelle im Außenbereich des Büros der Kreishandwerkerschaft Oberland.<br />
meine Familie zu 100 Prozent dahinterstand.<br />
Die größte Umstellung?<br />
Entscheidungen zu treffen. Als<br />
Bänker hatte ich immer gewisse<br />
Workflows, so eine Art Check-Listen-Denken<br />
mit Schubla<strong>den</strong>. Das<br />
funktioniert hier als Geschäftsführer<br />
der Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland nicht.<br />
Und wie schwer war es für einen<br />
Mann in „Anzug und Krawatte“,<br />
plötzlich die Sprache des Handwerks<br />
zu sprechen?<br />
Das schöne ist, <strong>das</strong>s ich zweisprachig<br />
aufgewachsen bin: Mein<br />
Vater war Installateur und Spengler,<br />
ich persönlich habe in einen<br />
Schreinerbetrieb eingeheiratet,<br />
weshalb ich einerseits die Sprache<br />
der Handwerker schon gesprochen<br />
habe, andererseits diesen<br />
kaufmännischen Background mitbrachte,<br />
was ideal zum Anforderungsprofil<br />
für die Geschäftsleitung<br />
der Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland passte. Außerdem muss<br />
ich meinen Vorgänger loben: Gustl<br />
Bernhofer hat mich im Rahmen<br />
der sechsmonatigen Einarbeitung<br />
überall hin mitgenommen und<br />
vorgestellt. Natürlich hat es auch<br />
<strong>den</strong> einen oder anderen gegeben,<br />
der ganz genau wissen wollte: Wie<br />
is er <strong>den</strong>n wirklich, der Streim?<br />
Aber der Anzug- und Krawatte-Typ<br />
war ich schon zu Bankzeiten nicht.<br />
Letztlich war ich positiv überrascht<br />
darüber, wie gut mich die Handwerkerfamilie<br />
von Beginn an aufgenommen<br />
hat.<br />
Ihr engster Vertrauter: Kreishandwerksmeister<br />
Michael Andrä. Worin<br />
unterscheidet sich seine Position<br />
gegenüber Ihrer?<br />
Der größte Unterschied ist, <strong>das</strong>s<br />
Michi es ehrenamtlich macht. Ich<br />
vergleiche es gerne mit Bundespräsi<strong>den</strong>t<br />
und Bundeskanzler –<br />
Michi ist der Repräsentant des hiesigen<br />
Handwerks, ich derjenige,<br />
der die Dinge eher im Hintergrund<br />
zusammenhält. Quasi so etwas wie<br />
die im Fußball mittlerweile vielzitierte<br />
Holding Six.<br />
Wie oft tauschen Sie beide sich<br />
aus?<br />
Mit Michi rede ich über Alles,<br />
weitreichendere Entscheidungen<br />
treffen wir stets gemeinsam und<br />
setzen komplexere Dinge nicht<br />
um, ohne diese vorher abge-
stimmt zu haben. Es geht häufig<br />
um politische wie wirtschaftliche<br />
Themen, bei <strong>den</strong>en wir abwägen<br />
müssen, ob sie Relevanz haben<br />
für unsere Handwerksbetriebe<br />
und wir reagieren müssen. Zum<br />
Beispiel zum Thema Datenschutz,<br />
<strong>das</strong> Nachweisgesetz, Corona oder<br />
auch zu Themen, die in diversen<br />
Ausschüssen und Gremien diskutiert<br />
wer<strong>den</strong>, in welchen wir auch<br />
vertreten sind. Und natürlich die<br />
Anliegen der Innungen.<br />
Ein konkretes Beispiel?<br />
Als Corona aufkam, durften die<br />
Ausbildungsbetriebe der Friseure<br />
ihre Teilzeitkräfte und Lehrlinge<br />
nicht in Kurzarbeit schicken,<br />
gleichzeitig hatten sie aber die<br />
Untersagung zu befolgen, nicht<br />
arbeiten zu dürfen. Sprich: Laufende<br />
Betriebskosten ohne Einnahmen.<br />
Daraufhin haben wir als<br />
Kreishandwerkerschaft Oberland<br />
entschie<strong>den</strong>, die Prüfungsgebühren<br />
der Friseur-Lehrlinge zu übernehmen.<br />
Wie fi nanziert sich die Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland?<br />
Wir sind selbstverwaltend und<br />
bekommen pro Innungsbetrieb einen<br />
jährlichen Pauschalbeitrag in<br />
Form einer Geschäftsführungsgebühr,<br />
die im Verhältnis betrachtet<br />
aber immer überschaubar ist. Von<br />
diesen Einnahmen wer<strong>den</strong> unter<br />
anderem unsere Personal-, Mietund<br />
EDV-Kosten gedeckt. Letztlich<br />
nehmen wir uns immer nur so viel<br />
Geld, wie wir brauchen. Bei uns<br />
gibt es keine Gewinnmaximierung<br />
und auch keine Bestrebung, ein<br />
Geschäftsmodell daraus zu machen.<br />
Sitz der Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland ist an der Kerschensteinerstraße<br />
3 in Weilheim?<br />
Ganz genau. Wir sind im Gebäude<br />
der Handwerkskammer von München<br />
und Oberbayern integriert.<br />
Dort, wo für Azubis im Handwerk<br />
auch überbetriebliche Lehrgänge<br />
stattfin<strong>den</strong>. Unser Büro im ersten<br />
Stock ist öffentlich zugänglich –<br />
oft bringen Ausbilder Prüfungsanmeldungen<br />
vorbei oder holen<br />
Lehrlinge ihre Berichtshefte ab,<br />
die sie im Rahmen ihrer Ausbildung<br />
auszufüllen haben. Man<br />
kann bei uns auch, falls <strong>das</strong> Original<br />
verlorengegangen ist, sein<br />
Prüfungszeugnis nachbestellen.<br />
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag als Geschäftsführer<br />
so aus?<br />
In der Regel sitze ich täglich acht<br />
bis neun Stun<strong>den</strong> hier in Weilheim<br />
im Büro, um von dort zu verwalten<br />
und zu organisieren, um für<br />
unsere Innungen und Mitgliedsbetriebe<br />
in unterschiedlichsten<br />
Angelegenheiten erreichbar zu<br />
sein. Hinzu kommen jede Menge<br />
Veranstaltungen, die abends<br />
stattfin<strong>den</strong> wie beispielsweise<br />
Vorstandssitzungen der einzelnen<br />
Innungen, die Vorstandssitzungen<br />
der Kreishandwerkerschaft sowie<br />
Innungsversammlungen und eine<br />
Vielzahl an Terminen in diversen<br />
Ausschüssen und Beiräten, die<br />
wir ebenfalls wahrnehmen. Es<br />
gibt Phasen, in <strong>den</strong>en man viel<br />
unterwegs ist auf der Straße, zum<br />
Beispiel zu Mitgliedsbetrieben, die<br />
um ein Vieraugengespräch zu bestimmten<br />
Themen wie beispielsweise<br />
Tarifverträge bitten.<br />
Was gehört noch zu Ihrem Aufgabenrepertoire?<br />
Es dreht sich generell sehr viel um<br />
Fragen aus unterschiedlichsten<br />
Richtungen – vom Datenschutz,<br />
dem Nachweisgesetz, über Fördermittel<br />
zum Kauf einer Absauganlage<br />
in einer Lackiererei oder<br />
Schreinerei, die Organisation von<br />
Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen,<br />
bis hin zu Kündigungsfristen.<br />
Letztlich sind wir so etwas<br />
wie der Allgemeinmediziner für<br />
hiesige Handwerker. Wenn es für<br />
uns zu technisch wird und jemand<br />
einen Spezialisten braucht, bekommt<br />
er eine Überweisung von<br />
mir – wir können auf ein umfassendes<br />
Netzwerk von Fachverbän<strong>den</strong><br />
und Experten zurückgreifen,<br />
die im Grunde alle relevanten<br />
Themen abdecken, die bei Handwerksbetrieben<br />
im alltäglichen<br />
Leben aufkommen.<br />
Das Allerwichtigste in Ihrem Job?<br />
Neugierig sein, sich immer wieder<br />
mit neuen Themen auseinandersetzen<br />
und sich in diese hineinfuchsen.<br />
Erst, wenn du die Dinge<br />
selbst verstehst, kannst du auch<br />
Unterstützung bieten. Das ist natürlich<br />
nicht immer leicht, weil der<br />
Bäcker ein ganz anders Problem<br />
hat als der Elektriker, der Zimmerer<br />
ein ganz anders als der Friseur.<br />
Deshalb ist ein gutes Netzwerk<br />
so immens wichtig für uns –<br />
Wir wür<strong>den</strong> Sie gerne kennenlernen...<br />
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<strong>september</strong> / oktober 2024 | 11<br />
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wenn ich was nicht weiß, dann<br />
weiß ich wenigstens, wer es weiß.<br />
Im Büro sind Sie nicht allein?<br />
Unterstützt werde ich von Frau<br />
Prestele und Frau Kammerlander,<br />
die unter anderem <strong>das</strong> Prüfungswesen<br />
unter sich haben und in der<br />
Mitgliederverwaltung drin sind.<br />
Trotz personeller Unterstützung ist<br />
Ihre Position mit viel Druck, Stress<br />
und Verantwortung verbun<strong>den</strong>, 50<br />
bis 60 Stun<strong>den</strong> die Woche sind keine<br />
Seltenheit.<br />
Mit Stress und Verantwortung kann<br />
ich gut umgehen. Und ich bin ein<br />
Mensch, der sich täglich reflektiert<br />
und sich immer wieder die Fragen<br />
stellt: Mache ich es gut? Mache<br />
ich es richtig? Entschei<strong>den</strong>d ist<br />
letztlich, es gerne zu machen. Nur<br />
dann macht man es auch gut.<br />
Und was machen Sie zum Ausgleich<br />
des Berufsalltags?<br />
Mein erstes Mountainbike habe ich<br />
mir mit meinem Kommuniongeld<br />
gekauft. Hausberg ist damals wie<br />
heute der Hohe Peißenberg, auf<br />
<strong>den</strong> ich auch häufig nach der Arbeit<br />
noch hochfahre. Wahnsinnig<br />
gern bin ich auch im Karwendel-,<br />
Ester- und Wettersteingebirge unterwegs,<br />
fahre von Eschenlohe auf<br />
die Kuhalm und gehe noch zu Fuß<br />
weiter auf die Hohe Kiste. Oder bis<br />
zum Schachenhaus und von dort<br />
zu Fuß weiter auf die Meiler Hütte.<br />
Das mache ich auch meistens ganz<br />
bewusst für mich allein. So ab<br />
1 300 bis 1 400 Höhenmeter, wo es<br />
ruhiger und langsamer wird, kann<br />
ich gut abschalten. Inzwischen<br />
fahre ich auch ohne Sportuhr und<br />
Fahrradcomputer. So nimmst Du<br />
die wundervolle Natur, die wir<br />
hier haben, noch viel intensiver<br />
wahr.<br />
Was sagen Frau und Kinder dazu?<br />
Die schimpfen manchmal aus Sorge,<br />
wenn ich allein unterwegs bin,<br />
weil theoretisch was passieren<br />
könnte. Aber ich pass da schon auf.<br />
Grundsätzlich schaut man immer,<br />
<strong>das</strong>s in der Familie niemand zu<br />
kurz kommt.<br />
Zurück zum Geschäftlichen: Macht<br />
sich in <strong>den</strong> Landkreisen Garmisch-<br />
Partenkirchen oder Weilheim-<br />
Schongau ein Handwerker selbstständig,<br />
ist er dann automatisch<br />
Mitglied der Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland?<br />
„Der Versorger schlechthin in fast allen Lebensbereichen", so Roland<br />
Streim (re.) auf die Frage nach der Bedeutung des hiesigen Handwerks.<br />
12 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Nein. Das ist, verglichen mit einer<br />
verpflichten<strong>den</strong> Mitgliedschaft in<br />
der Kammer, eine rein freiwillige<br />
Sache. In Summe gibt es im bayerischen<br />
Oberland also noch viel<br />
mehr Handwerksbetriebe als die,<br />
die bei uns Mitglied sind. Im Bereich<br />
Lebensmittelhandwerk beispielsweise<br />
sind wir mit rund 80<br />
Prozent sehr gut organisiert. Auch<br />
bei <strong>den</strong> Schlossern sowie bei <strong>den</strong><br />
Anlagenmechanikern für Sanitär,<br />
Heizung und Klimatechnik haben<br />
wir einen sehr hohen Organisationsgrat.<br />
Zufrie<strong>den</strong> mit der Anzahl?<br />
Es kann nie zu viele Mitglieder<br />
geben. Wir werben auch aktiv,<br />
schreiben Betriebe gezielt an,<br />
weil wir für einen starken Verband<br />
auch viele Mitglieder brauchen.<br />
Unser Bestreben ist deshalb<br />
schon, weiter zu wachsen. Gerade<br />
junge Gründer versuchen wir davon<br />
zu überzeugen, <strong>das</strong>s sie nicht<br />
nur einen guten Steuerberater,<br />
sondern auch eine gute Innung<br />
brauchen. Was wir aber nicht machen:<br />
Klassisches Klinkenputzen.<br />
Das ist nicht unsere Art. Aber die<br />
Vorteile einer Mitgliedschaft bei<br />
uns überwiegen. Und gerade in<br />
Zeiten wie diesen, wo sich alles<br />
sehr schnell wandelt, braucht es<br />
mitgliederstarke Fachverbände.<br />
Was setzt eine Mitgliedschaft voraus?<br />
Eigentlich nur, <strong>das</strong>s du mit deinem<br />
jeweiligen Gewerk in der Handwerksrolle<br />
eingetragen bist.<br />
Und wovon profi tieren die Betriebe,<br />
die <strong>den</strong> Innungen angehören?<br />
Neben unserem Netzwerk zu vielen<br />
Fachfragen auch von einer<br />
Vielzahl von Rahmenverträgen<br />
mit beispielsweise Einkaufsgesellschaften,<br />
über die es für <strong>den</strong><br />
Kauf von Nutzfahrzeugen, Arbeitsbekleidung,<br />
Arbeitshandy oder<br />
Werkzeuge ganz andere Rabatte<br />
gibt. Sie profitieren davon, auf<br />
rechtlich einwandfreie und sie<br />
„Die Auftragslage ist nach wie vor sehr gut.“ Roland Streim auf die Frage,<br />
wie es um <strong>das</strong> hiesige Handwerk derzeit steht.<br />
zugeschnittene Tarifverträge zurückgreifen<br />
zu können – Musterarbeitsverträge<br />
aus dem Internet<br />
sind häufig mit sehr viel Halbwissen<br />
verbun<strong>den</strong>. Und selbst bei<br />
nicht tarifgebun<strong>den</strong>en Verträgen<br />
haben die Mitgliedsbetriebe jederzeit<br />
die Möglichkeit, uns zu<br />
kontaktieren, damit wir nochmals<br />
die Vertragsdetails auf rechtliche<br />
Korrektheit überprüfen. Ich Vergleiche<br />
eine Mitgliedschaft bei<br />
uns gerne mit einer Krankenversicherung:<br />
Manchmal zahle ich sie<br />
bloß, ohne was davon zu haben.<br />
Wenn ich aber mal richtig krank<br />
bin, bin ich froh, auf <strong>das</strong> Knowhow<br />
der jeweiligen Innung oder<br />
des jeweiligen Fachverbands zurückgreifen<br />
zu können.<br />
Wie steht es um <strong>das</strong> hiesige Handwerk<br />
generell?<br />
Die Auftragslage ist nach wie vor<br />
sehr gut. Es wer<strong>den</strong> in fast allen<br />
Betrieben Mitarbeiter gesucht.<br />
Und trotz Fachkräftemangel sind<br />
wir hier im Oberland dank zahlreicher<br />
kleiner Handwerksbetriebe<br />
gut aufgestellt.<br />
Und somit gewappnet für <strong>den</strong> Klimawandel?<br />
Auch wenn ich <strong>den</strong> Begriff Klimawender<br />
nicht so gerne mag – insbesondere<br />
Elektriker und Anlagemechaniker<br />
für Sanitär, Heizung<br />
und Klimatechnik sind diejenigen,<br />
die die kommen<strong>den</strong> Jahre zig Wärmepumpen<br />
verbauen, zig Photovoltaikanlagen<br />
in Betrieb nehmen<br />
und insofern die sogenannte Klimawende<br />
da draußen aktiv umsetzen.<br />
Basis eines je<strong>den</strong> Handwerks: Die<br />
Ausbildung. Wie viele verschie<strong>den</strong>e<br />
Lehrberufe wer<strong>den</strong> über die hiesigen<br />
Innungsbetriebe angeboten?<br />
Die Ausbildung zum Schreiner,<br />
Zimmerer, Maurer, Bäcker, Metzger,<br />
Maler, Lackierer, Elektroniker,<br />
Spengler, Anlagenmechaniker,<br />
Metallbauer, Feinwerkmechaniker,<br />
Friseur und auch die Fachverkäufer<br />
im Lebensmittelhandwerk der<br />
Bäcker und Metzger gehören zu<br />
uns. Als extrem spannend nehme<br />
ich immer wieder <strong>den</strong> Beruf des<br />
Metallbauers mit Fachrichtung Gestaltung<br />
wahr – da re<strong>den</strong> wir vom<br />
klassischen Schmied, der echtes<br />
Handwerk mit großartiger Kunst<br />
in Einklang bringt.<br />
Wie viele Azubis lernen im Zuständigkeitsbereich<br />
der Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland?<br />
Pro Lehrjahr in etwa 300, was<br />
grundsätzlich eine stabile Zahl
ist. Wir dürfen dabei aber nicht<br />
vergessen, <strong>das</strong>s sich neben dem<br />
demografischen Wandel auch die<br />
Babyboomer-Jahrgänge in <strong>den</strong><br />
kommen<strong>den</strong> Jahren in <strong>den</strong> Ruhestand<br />
verabschie<strong>den</strong>, diese 300<br />
Lehrlinge pro Jahr dann nicht mehr<br />
ausreichen wer<strong>den</strong>, um <strong>den</strong> Bedarf<br />
an Handwerkern zu decken.<br />
Was müsste sich verändern, damit<br />
<strong>das</strong> Handwerk wieder mehr junge<br />
Menschen für sich gewinnen, und<br />
diese dann auch mittel- bis langfristig<br />
halten kann?<br />
Das Image der dualen Ausbildung<br />
muss in unserer Gesellschaft wieder<br />
einen höheren Stellenwert<br />
einnehmen. Dazu brauchen wir<br />
auch die Eltern zuhause und die<br />
Lehrer in <strong>den</strong> Schulen, die <strong>den</strong><br />
jungen Leuten vermitteln, wie<br />
wertvoll und wichtig ein Handwerksberuf<br />
ist. Zumal eine Ausbildung<br />
im Handwerk ja keine<br />
Sackgasse ist, man danach weitermachen<br />
kann, weil einem alle<br />
Türen offenstehen. Es gibt genug<br />
Meister, die wesentlich mehr verdienen<br />
als ehemalige Stu<strong>den</strong>ten<br />
mit Bachelor-Abschluss.<br />
Was unternimmt die Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland, um <strong>das</strong> Handwerk<br />
für <strong>den</strong> Nachwuchs attraktiver<br />
zu machen?<br />
Wir haben die Entdeckertour hier<br />
bei uns am Standort, wo in <strong>den</strong><br />
Werkstätten der Handwerkskammer<br />
alle in der Region ansässigen<br />
Handwerksberufe Schulklassen<br />
vorgestellt wer<strong>den</strong> – dieser Tag<br />
findet heuer an insgesamt neun<br />
Mittwochen für alle Mittelschulen<br />
im Landkreis Weilheim-Schongau<br />
und alle Realschulen und Gymnasien<br />
aus dem Landkreis Garmisch-<br />
Partenkirchen statt. Wir waren die<br />
erste Kreishandwerkerschaft, die<br />
beim Ausbildungskompass mit dabei<br />
war und ist – dabei handelt es<br />
sich um eine umfangreiche Plattform<br />
für Lehrberufe im kompletten<br />
bayerischen Oberland. Wir sind<br />
auf der Azubimeile des hAMMERsound-Festivals<br />
in Peißenberg mit<br />
dabei. Im November kommt wieder<br />
der Doppeldecker-Backbus<br />
vom Zentralverband des Deutschen<br />
Bäckereihandwerks mit Sitz in Berlin<br />
zu uns in <strong>den</strong> Landkreis. Und<br />
wir sind stets bei <strong>den</strong> zwei<br />
großen Ausbildungsmessen in<br />
Weilheims Berufsschule und in<br />
Schongaus Lechsporthalle aktiv mit<br />
dabei.<br />
Wobei es inzwischen noch mehr<br />
Ausbildungsmessen in der Region<br />
gibt.<br />
Wir sind der Meinung: Lieber weniger<br />
Formate, dafür gut gemachte,<br />
die einen echten Mehrwert für<br />
Schüler und Ausbildungsbetriebe<br />
haben. Was ich an der Thematik<br />
der vielen neuen Messen schlimm<br />
finde: Dass sich da aus der Not<br />
des Fachkräftemangels heraus ein<br />
Geschäftsmodell entwickelt hat.<br />
Im Vordergrund muss einzig und<br />
allein stehen, <strong>das</strong>s ich Jugendliche<br />
für eine Ausbildung begeistere,<br />
<strong>das</strong>s ich Lehrer und Eltern davon<br />
überzeuge, <strong>das</strong>s eine Ausbildung<br />
eine gute Sache ist. Nur darum<br />
geht’s!<br />
Apropos: Wie oft in Ihrem Leben<br />
haben Sie sich schon Gedanken<br />
darüber gemacht, einen richtigen<br />
Handwerksberuf zu erlernen?<br />
Tatsächlich immer wieder. Auch<br />
deshalb, weil ich vor meinem Posten<br />
hier bei der Kreishandwerkerschaft<br />
gewisse Handwerksberufe<br />
komplett falsch eingeschätzt habe<br />
– wie hochtechnisch zum Beispiel<br />
der Beruf des Anlagenmechanikers<br />
für Sanitär, Heizung und Klimatechnik<br />
ist. Wie viel Mathematik<br />
und Physik hinter dem Beruf<br />
des Elektrikers steht. Aber auch im<br />
Bereich Lebensmittel: Gute Ernährung<br />
muss uns allen wichtig sein.<br />
In unsere Autos schütten wir auch<br />
<strong>das</strong> teuerste Öl. Und hochwertige<br />
Backware kann der Backautomat<br />
nun mal nicht. Gleiches gilt für<br />
<strong>den</strong> regional ansässigen Metzger.<br />
Und trotzdem kommt für mich ein<br />
Handwerksberuf aus einem einfachen<br />
Grund nicht in Frage: I hob<br />
zwoa linke Händ.<br />
Dafür wissen Sie, welch große Bedeutung<br />
<strong>das</strong> Handwerk für die Region<br />
hat?<br />
Was mache ich, wenn der Strom<br />
ausfällt? Die Heizung kaputt geht?<br />
Dach oder Fenster undicht sind?<br />
Ich hochwertige Back- und Metzgerware<br />
aus regionalen Zutaten<br />
möchte? Das Handwerk ist für<br />
mich der Versorger schlechthin<br />
in fast allen Lebensbereichen, ist<br />
Problemlöser und nach wie vor<br />
<strong>das</strong> Rückgrat der Wirtschaft, <strong>das</strong><br />
auch während Corona ein ganzes<br />
Land am Laufen gehalten hat.<br />
Deshalb sage ich aus voller Überzeugung:<br />
Ohne Handwerk geht<br />
einfach nichts.<br />
js<br />
alle Ausgaben online unter<br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
<br />
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<strong>september</strong> / oktober 2024 | 13
Bei Kaltblutzüchter Andi Köpf<br />
„Das ist unser Markt“<br />
Schönberg | Als Andreas Köpf auf<br />
<strong>den</strong> größten Fohlenmarkt Deutschlands<br />
angesprochen wird, fangen<br />
seine Augen an zu leuchten. „Das<br />
ist unser Markt, <strong>den</strong> es aus vielen<br />
guten Grün<strong>den</strong> unbedingt aufrechtzuerhalten<br />
gilt.“ Bereits als<br />
Kind habe der Schönberger mit<br />
seinen fünf Geschwistern mitgeholfen<br />
und im Festzelt die leeren<br />
Bierkrüge zusammengesammelt.<br />
Heute ist der hauptberufliche Lagerist,<br />
Landwirt im Nebenerwerb<br />
und Feuerwehrkommandant 43,<br />
glücklich verheiratet, stolzer Vater<br />
von zwei Töchtern und selbst<br />
einer der erfolgreichsten Züchter<br />
von Süddeutschen Kaltblütern.<br />
Vergangenes Jahr zum Beispiel<br />
erzielte sein Rappstutfohlen <strong>den</strong><br />
Höchstpreis unter allen Nachwuchsstuten<br />
– 4 000 Euro bot 2023<br />
ein Käufer für sein Prachtexemplar,<br />
obwohl die fachkundige Jury<br />
es lediglich mit „Wertklasse I“ und<br />
nicht mit dem Höchstwert „Rosette“<br />
bewertete. „Was allerdings<br />
nur daran lag, <strong>das</strong>s die Mutter<br />
des Fohlens altersbedingt noch<br />
keine Leistungsprüfung absolviert<br />
hatte – eine Voraussetzung für die<br />
Höchstbewertung.“ Und heuer?<br />
„Was hohe Preise betrifft, sehe<br />
ich eher schwarz. Aufgrund der<br />
Inflation ist alles teurer gewor<strong>den</strong>,<br />
weshalb auch Pferdezüchter aufs<br />
Geld schauen müssen und nicht<br />
bei jedem Gebot mitgehen wer<strong>den</strong>.“<br />
Ohnehin hat Andreas Köpf<br />
heuer nur ein Fohlen im Stall. Und<br />
selbst <strong>das</strong> war im Grunde eine riesengroße<br />
Überraschung. „Quasi<br />
ein Kuckucksei, weil bei der Ultraschalluntersuchung<br />
beim Tierarzt<br />
diagnostiziert wurde, <strong>das</strong>s der<br />
Deckvorgang bei Stute Punja nicht<br />
erfolgreich war.“ So um Weihnachten<br />
„habe ich mir aber schon<br />
gedacht, <strong>das</strong>s sie doch trächtig<br />
ist, weil sie ohne zusätzliche Fütterung<br />
immer dicker wurde im<br />
Bauchbereich“. Und tatsächlich:<br />
Das Highlight beim Fohlenmarkt: Die Auktion im Ring, in dem die Fohlen<br />
<strong>den</strong> Besuchern und potentiellen Käufern präsentiert wer<strong>den</strong>.<br />
Seine große Lei<strong>den</strong>schaft: Kaltblutzüchter Andreas Köpf in der Box von<br />
Hengstfohlen Veit und seiner 18 Jahre alten Mutter Punja.<br />
Am frühen Morgen des 20. April<br />
ist Hengstfohlen „Veit“ zur Welt<br />
gekommen. „Das war so etwas<br />
wie die perfekte Geburt, weil er<br />
innerhalb der ersten 30 Minuten<br />
aufgestan<strong>den</strong> ist und auf Anhieb<br />
die Zitzen der Mutter gesucht,<br />
gefun<strong>den</strong> und auch getrunken<br />
hat.“ Das sei wiederum immens<br />
wichtig, um <strong>den</strong> ersten Stuhlgang<br />
anzuregen, über <strong>den</strong> sogenanntes<br />
Darmpech vollständig ausgeschie<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong> sollte, um Infektionen<br />
zu verhindern.<br />
„Fohlen raubt viel<br />
Energie“<br />
Am Tag des „<strong>altlandkreis</strong>“-Interviews<br />
befindet sich Hengstfohlen<br />
Veit gemeinsam mit seiner 18<br />
Jahre alten Mutter Punja gerade<br />
in der gemütlichen Box im Stall,<br />
weil es draußen etwas heftiger<br />
gewittert. Auch sein Fell sieht an<br />
diesem Abend noch ein bisserl<br />
wild aus, weil die hellen langen<br />
Haare erst noch Ausfellen müssen.<br />
„Manche helfen da mit Zusätzen<br />
im Futter nach, was für mich auf<br />
gar keinen Fall in Frage kommt.“<br />
Warum auch: Selbst wenn es die<br />
Natur bis zum Tag der Versteigerung<br />
nicht von alleine regelt, gibt<br />
es gute Argumente, trotz Inflation<br />
für diesen kleinen Prachtkerl mitzubieten.<br />
Die reinweiße Mähne<br />
und der reinweiße Schweif, der<br />
tadellose Körperbau und Körpertyp,<br />
die formschöne Blesse auf der<br />
Stirn, feine Beine, ein feiner Kopf<br />
sowie eine gleichmäßige, runde<br />
Bewegung in Schritt und Trab sind<br />
im Grunde beste Voraussetzungen<br />
für eine erneut sehr hohe Jury-<br />
Bewertung. „Erfahrungsgemäß<br />
sind insbesondere Kaltblutzüchter<br />
aus dem Bayerischen Wald ganz<br />
narrisch auf solche Fohlen, weil<br />
in Niederbayern generell sehr viel<br />
und gerne mit Hengsten gearbeitet<br />
wird.“ Wobei es an diesem Tag<br />
14 | <strong>altlandkreis</strong>
noch zu früh ist für Trennungsgedanken.<br />
„Das ist natürlich nie<br />
leicht – für uns alle nicht.“ Jedoch<br />
mit weniger Herzschmerz verbun<strong>den</strong>,<br />
als Außenstehende oft meinen.<br />
„So ein Fohlen ist für eine<br />
Stute wahnsinnig anstrengend,<br />
raubt ihr sehr viel Energie.“ Allen<br />
voran Hengstfohlen, die von Natur<br />
aus mehr Power und Spieltrieb in<br />
sich tragen. Das zeigt nun auch<br />
Veit. Während er im Stall noch<br />
kreuzbrav neben seiner erfahrenen<br />
Mutter stand und die Streicheleinheiten<br />
von Halter Andreas<br />
Köpf sowie „<strong>altlandkreis</strong>“-Redakteur<br />
Johannes Schelle in vollen Zügen<br />
genoss, springt er draußen im<br />
Padock (Sandplatz) sowie auf der<br />
grünen Wiese immer wieder mal<br />
kraftvoll und wild umher, rutscht<br />
im vom Gewitter aufgeweichten<br />
Bo<strong>den</strong> auch <strong>das</strong> eine oder andere<br />
Mal aus und tratzt auch Mutter<br />
Punja ein wenig, in dem er von<br />
der Seite kommend emporsteigt<br />
und seinen Hals über Mamas Rücken<br />
legt. „Was aber alles noch total<br />
im Rahmen und völlig normal<br />
ist“, sagt Andi Köpf, der an dieser<br />
Stelle trotzdem anmerkt, „<strong>das</strong>s du<br />
immer aufpassen musst beim Umgang<br />
mit <strong>den</strong> Tieren“.<br />
Von Elite-Hengst<br />
„Vodka“<br />
Oft zuckt ein Bein von Fohlen<br />
oder Stute nur deshalb aus, um<br />
Kreuzbremse oder andere für sie<br />
lästige Fliegen und Insekten zu<br />
verscheuchen. „Wenn du da gerade<br />
ungünstig stehst und eine<br />
abbekommst, ziehst du <strong>den</strong> Kürzeren.“<br />
Einen dreitätigen Krankenhausaufenthalt<br />
musste auch Andi<br />
Köpf schon mal über sich ergehen<br />
lassen, weil Pferde nun mal von<br />
Natur aus Fluchttiere sind. „Auch<br />
wenn sie noch so gut abgerichtet<br />
und an Menschen und Verkehr<br />
gewöhnt sind.“ Insgesamt besitzt<br />
Familie Köpf mit Prissi (16 Jahre<br />
alt), Poesi (5), Patronin (5), Pia (3),<br />
Perle (23) und Punja (18) momentan<br />
sechs Kaltblutstuten. Sind sie<br />
nicht gerade auf der Weide oder<br />
gar auf einer weiterentfernten<br />
Alm, bekommen sie von Familie<br />
Köpf selbstgemachtes Heu. „Auch<br />
Mineralsteine mit einem hohen<br />
Anteil an Selen ist wichtig.“ Und<br />
bei höherem Energieverbrauch,<br />
zum Beispiel während der Geburt<br />
und Aufzucht eines Fohlens sowie<br />
bei Leonhardiritten und -fahrten,<br />
„wo wir seit vielen Jahren aktiv<br />
dabei sind“, gibt es auch ein wenig<br />
Hafer dazu. Ansonsten achtet<br />
Andreas Köpf beim Thema Nachzucht<br />
ganz genau auf die Gene<br />
der Deckhengste. Hengstfohlen<br />
Veit ist beispielsweise von Elite-<br />
Deckhengst „Vodka“, ebenfalls<br />
ein Dunkelfuchs, gezeugt wor<strong>den</strong>.<br />
„Deshalb auch der Name Veit, weil<br />
man bei Hengstfohlen immer <strong>den</strong><br />
Anfangsbuchstaben vom Namen<br />
des Vaters, bei Stutfohlen <strong>den</strong> Anfangsbuchstaben<br />
vom Namen der<br />
Mutter verwendet.“ Veits Vater<br />
Vodka ist in Besitz von Josef Kotz<br />
aus dem Schwangauer Ortsteil<br />
Brunnen, der in der Szene bestens<br />
bekannt ist für die hohe Qualität<br />
seiner Deckhengste. „Wir haben<br />
unsere Stuten schön häufiger<br />
mit seinen Hengsten, aber auch<br />
schon mit guten Hengsten anderer<br />
Züchter decken lassen“, bekräftigt<br />
Andi Köpf die Basis seiner<br />
erfolgreichen Zucht, die ihm auch<br />
schon eine Staatsprämienstute mit<br />
Prämierung in München beschert<br />
hat. Doch auf nichts freuen sich er,<br />
seine Familie und die Geschwister<br />
so sehr als auf <strong>den</strong> Rottenbucher<br />
Fohlenmarkt, der heuer am Freitag,<br />
6. September, stattfindet und<br />
ein ganz besonderes Jubiläum zu<br />
feiern hat. Nämlich 40 Jahre in<br />
genau der Form, wie er bis heute<br />
bekannt ist. „Er stand damals<br />
bei uns in Rottenbuch vor dem<br />
Aus, konnte dank neuem Konzept<br />
mit großem Festzelt und Fieranten<br />
dann aber doch gehalten und<br />
neu etabliert wer<strong>den</strong>“, sagt Rottenbuchs<br />
Bürgermeister Markus<br />
Bader „über <strong>den</strong> für uns höchsten<br />
Feiertag im Jahr“. Ein „Feiertag“,<br />
der auch heuer wieder ein beliebter<br />
Anziehungspunkt für Rosserer<br />
aus dem kompletten deutschsprachigen<br />
Raum sowie tausende<br />
Besucher sein wird. Auftrieb der<br />
Fohlen in <strong>den</strong> sogenannten Ring<br />
ist ab 10 Uhr, die Versteigerung<br />
beginnt ab 12 Uhr. Dann mittendrin<br />
statt nur dabei: Stute Punja,<br />
Dunkelfuchsfohlen Veit und Halter<br />
Andi Köpf, der mit seiner Aussage<br />
„Das ist unser Markt“ ganz Rottenbuch<br />
und Umgebung aus der Seele<br />
spricht.<br />
js<br />
Dieses prachtvolle Rappstutfohlen von Andreas Köpf erzielte vergangenes<br />
Jahr <strong>den</strong> Höchstpreis unter allen Stutfohlen.<br />
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Dr. Maria Hagenauer*<br />
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<strong>september</strong> / oktober 2024 | 15
Die 4. Auflage von Auerberg Klassik<br />
Teilnehmer aus<br />
ganz Europa<br />
Nostalgie in Reinform: Dafür steht auch<br />
die 4. Auflage von Auerberg Klassik.<br />
Bernbeuren | Die wohl größte Besonderheit<br />
an „Auerberg Klassik“:<br />
Dass dort 62 (!) verschie<strong>den</strong>e Motorradmarken<br />
mit historisch wertvollen<br />
Modellen aus <strong>den</strong> Jahren<br />
1925 bis 1979 auf einen Streich zu<br />
sehen sein wer<strong>den</strong>. „Keine andere<br />
historische Motorsportveranstaltung<br />
in Europa hat bislang ein<br />
solch breites Spektrum präsentieren<br />
können“, sagt Hermann Köpf,<br />
dem die Wiedergeburt des einstigen<br />
Bergaufrennens zwischen<br />
1967 und 1987 federführend zu<br />
verdanken ist. „Anders als beim<br />
früheren Auerbergrennen wird bei<br />
dieser Veranstaltung jedoch nicht<br />
> > > INFOS ZUR VERANSTALTUNG<br />
Die 4. Auflage von Auerberg Klassik findet dieses Jahr am Samstag,<br />
7. September, und Sonntag, 8. September, jeweils ab 9 Uhr<br />
statt. Infos zu Eintrittspreisen und Parkmöglichkeiten für Autos<br />
und Motorräder hält die Internetseite www.auerberg-klassik.de<br />
bereit.<br />
der Schnellste gewinnen, sondern<br />
derjenige mit der geringsten Zeitdifferenz<br />
aus allen Wertungsläufen.“<br />
Ein Gleichmäßigkeitswettbewerb<br />
also, der automatisch eine<br />
gewisse Schärfe und Rennhärte<br />
und somit auch potentielle Gefahr<br />
schwerer Unfälle aus dem einstiegen<br />
Hochgeschwindigkeitsrennen<br />
nimmt. Und ein Wettbewerb, an<br />
dem nicht nur Motorradfahrer<br />
teilnehmen. „Zu <strong>den</strong> Highlights<br />
zählen heuer auch ein Formel 1<br />
Auto von Jack Brabham aus dem<br />
Jahre 1962, Michael Schumachers<br />
Formel 3 Siegerauto aus dem Jahr<br />
1990 und weitere sensationelle<br />
Rennwagen wie zum Beispiel<br />
ein BMW M1 Procars, ein Porsche<br />
906/911, ein Osella, ein Ford GT40,<br />
ein Mercedes 300 SL oder ein RUF<br />
aus dem benachbarten Pfaffenhausen<br />
im Unterallgäu.“ Insgesamt<br />
betrachtet handelt es sich bei<br />
der diesjährigen Auerberg Klassik<br />
nach 2017, 2019 und 2022 um die<br />
bereits vierte Auflage.<br />
351 Anmeldungen,<br />
220 Startplätze<br />
Und? „Die umfangreichen Vorbereitungen<br />
laufen bestens, auch<br />
wenn es eine große Herausforderung<br />
ist, eine Auswahl von<br />
etwa 220 Motorrädern zu treffen“,<br />
meint Hermann Köpf angesichts<br />
einer fast schon überwältigen<strong>den</strong><br />
Flut von Anmeldungen. Die Rede<br />
ist von 351 aus sieben Ländern!<br />
„Auch wenn wir rund 130 Absagen<br />
erteilen müssen, sind wir von<br />
der steigen<strong>den</strong> Resonanz unter<br />
europäischen Fahrern natürlich<br />
16 | <strong>altlandkreis</strong>
Timmelsjochmuseums geben. Darüber<br />
hinaus präsentieren sich im<br />
Aussteller-Bereich mit Indian Motorcycles<br />
Deutschland der Hauptpartner<br />
des Events, gemeinsam<br />
mit regional ansässigen Motorrad-<br />
Händlern – sie alle stellen aktuelle<br />
Modelle aus.<br />
Auch alte Rennwagen wie dieser aus der Formel 3 (vorne) nehmen heuer<br />
beim Gleichmäßigkeitswettbewerb auf <strong>den</strong> Auerberg teil.<br />
begeistert.“ Ganz besonders freuen<br />
sich die Macher von Auerberg<br />
Klassik dieses Jahr auf <strong>den</strong> fünfmaligen<br />
Motorrad-Weltmeister<br />
Toni Mang (bald 75) aus Inning<br />
am Ammersee sowie Deutschlands<br />
erfolgreichsten, einst aus<br />
dem Chiemgau stammen<strong>den</strong> und<br />
heute in München leben<strong>den</strong> Motorradrennfahrer<br />
Helmut Dähne<br />
(79) – letzterer hält unter anderem<br />
<strong>den</strong> sogenannten ewigen Run<strong>den</strong>rekord<br />
für Motorräder auf der<br />
seit 1983 existieren<strong>den</strong> Version der<br />
Nürburgring-Nordschleife, da dort<br />
nach 1994 keine offiziellen Wettbewerbe<br />
mehr ausgetragen wur<strong>den</strong>.<br />
Wobei sich <strong>den</strong> Start bei diesem<br />
Nostalgie-Rennen natürlich auch<br />
jede Menge Einheimische nicht<br />
nehmen lassen.<br />
Lederstiefeln, Gürteln mit dicker<br />
Eisenschnalle, weißem Feinrippunterhemd,<br />
schwarzer Lederjacke,<br />
Sonnenbrille und Schleckfrisur<br />
unterwegs waren. Wilde<br />
Zeiten eben. Und ein Style, der<br />
ganz hervorragend zum Baujahr<br />
der Motorräder und Rennautos<br />
passt. Apropos passend: Im extra<br />
eingerichteten „Salon-Auerberg“<br />
können sich die Damen originalgetreue<br />
Frisuren und Stylings<br />
von damals machen lassen. Im<br />
Ortskern von Bernbeuren wird es<br />
außerdem eine Ausstellung mit<br />
Leihgaben des Deutschen Zweirad-<br />
und NSU-Museums in Neckarsulm,<br />
des Hockenheimring-<br />
Museums und des TOP Mountain<br />
Nachhaltigkeit im<br />
Motorsport<br />
Weil Motorsport-Veranstaltungen<br />
in Zeiten des offensichtlichen Klimawandels<br />
von einem Großteil<br />
der Gesellschaft als kritisch betrachtet<br />
wer<strong>den</strong>, kommt bei „Auerberg<br />
Klassik“ auch <strong>das</strong> Thema<br />
Nachhaltigkeit nicht zu kurz. Die<br />
Rede ist von wiederverwendbarem<br />
Geschirr, einheitlichem Pfand-<br />
System, elektrobetriebenen Teamfahrzeugen<br />
und der Bereitstellung<br />
von synthetisch hergestelltem<br />
Rennbenzin zur Minimierung der<br />
CO2-Bilanz. Bei der dritten Auerberg-Klassik-Auflage<br />
im Jahr 2022<br />
„waren wir die erste Deutsche<br />
Motorsportveranstaltung, die <strong>das</strong><br />
Tanken mit sogenannten E-Fuels<br />
als Leuchtturm-Projekt umsetzte“.<br />
Und somit vom Fuße des Auerbergs<br />
aus ein international beachtetes<br />
Zeichen in puncto Klimaschutz<br />
gesetzt wer<strong>den</strong> konnte. js<br />
Retro-Styling im<br />
Salon Auerberg<br />
Ein weiteres Highlight neben<br />
dem Rennprogramm an sich: Ein<br />
„Best-Dressed-Wettbewerb“, bei<br />
dem Besucher tolle Preise gewinnen<br />
können, sofern sie sich in<br />
Schale schmeißen, die zum Event<br />
passt. Die Rede ist von Mode aus<br />
<strong>den</strong> 1920er bis 1970er Jahren, in<br />
<strong>den</strong>en die Damen unter anderem<br />
in schicken, oft farbenfrohen Kleidern,<br />
echtledernen Stöckelschuhen<br />
und dickaufgetragenem roten<br />
Lippenstift ausgegangen sind.<br />
Und die Männer oft in Bluejeans,<br />
Lässige Aufnahmen: Zwei Rennwagen im oberen Bereich der Strecke<br />
auf <strong>den</strong> in der Spitze 1 055 Meter hohen Auerberg.<br />
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<strong>september</strong> / oktober 2024 | 17
THW Schongau lädt zum Tag der offenen Türe<br />
111 Großeinsätze<br />
in 70 Jahren<br />
<br />
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<br />
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<br />
18 | <strong>altlandkreis</strong><br />
<br />
Schongau | Das Technische Hilfswerk,<br />
kurz THW, wurde im Jahre<br />
1950 unter dem damaligen Bundesinnenminister<br />
Gustav Heinemann<br />
zum Schutz der Zivilbevölkerung<br />
ins Leben gerufen. Es ist<br />
bis heute, wie auch die Bundespolizei,<br />
dem Bundesinnenministerium<br />
unterstellt. Und sowohl im<br />
In- als auch Ausland immer dann<br />
im Einsatz, wenn es sich um Un-<br />
Neuwertig: Fuhrpark und Gebäude im Gewerbegebiet an der Dießener<br />
Straße zwischen Peiting und Schongau.<br />
glücksfälle, Naturkatastrophen<br />
oder öffentliche Notstände größeren<br />
Ausmaßes handelt. Heißt im<br />
Vergleich zu Feuerwehr, Rettungsdienst<br />
und Bergwacht: Deutlich<br />
weniger Einsätze, jedoch wenn,<br />
dann oft über mehrere Tage, Wochen<br />
oder gar Monate am Stück.<br />
Deutschlandweit gibt es momentan<br />
668 THW-Ortsverbände,<br />
wovon 111 allein in Bayern angesiedelt<br />
sind. Eine grobe Hausnummer<br />
besagt, <strong>das</strong>s es im Freistaat<br />
pro Landkreis einen Ortsverband<br />
geben sollte. Weil der Weilheim-<br />
Schongauer Landkreis jedoch flächenmäßig<br />
mit 966,27 Quadratkilometern<br />
sehr groß und von Ost<br />
nach West sehr langgezogen ist,<br />
gibt es hier mit dem THW Weilheim<br />
und dem THW Schongau<br />
zwei Ortsverbände. Die Weilheimer<br />
wur<strong>den</strong> einst ein Jahr früher<br />
gegründet, feierten ihr 70-jähriges<br />
Jubiläum bereits im vergangenen<br />
Jahr. Die Schongauer ein<br />
Jahr darauf, la<strong>den</strong> insofern heuer<br />
zur großen Geburtstagsfeier auf<br />
<strong>das</strong> noch neuwertige Areal an der<br />
Peitnachstraße 8 in Schongau, <strong>das</strong><br />
sich inmitten des Gewerbegebiets<br />
an der Dießener Straße befindet.<br />
Aktuell zählt <strong>das</strong> Schongauer THW<br />
80 erwachsene Mitglieder im Alter<br />
von 18 bis 70 Jahren, von <strong>den</strong>en<br />
40 aktiv ausgebildet und rund 30<br />
regelmäßig bei Übungen und auf<br />
Einsätzen sind. Die meisten sind<br />
wohnhaft in Peiting und Schongau,<br />
vereinzelt aber auch in Apfeldorf,<br />
Rott, Altenstadt, Bernbeuren<br />
sowie außerhalb des Schongauer<br />
Altlandkreises wie Peißenberg<br />
oder Landsberg am Lech. Hinzu<br />
kommt eine erfreulich breit aufgestellte<br />
Jugendgruppe von 40 Mitgliedern<br />
im Alter von zehn bis 18<br />
Jahren. Und auch die Frauenquote<br />
des THW Schongau kann sich bei<br />
zehn Damen und sieben Mädchen<br />
sehen lassen. „Wir haben gegenüber<br />
der Feuerwehr <strong>den</strong> Vorteil,<br />
<strong>das</strong>s es bei uns keine Altersbeschränkung<br />
von 65 Jahren gibt“,<br />
sagt Walter Frömmrich, ehemaliger<br />
Ortsbeauftragter des THW<br />
Schongau. „Die Aufgaben sind bei<br />
uns so vielschichtig, <strong>das</strong>s für je<strong>den</strong><br />
etwas dabei ist – auch für ältere<br />
Mitglieder“, bekräftigt Harald<br />
Wörnzhofer, amtierender Ortsbeauftragter<br />
des THW Schongau.<br />
Hochwassereinsatz in<br />
berühmter Staatsoper<br />
Da nicht jede THW-Ortsgruppe<br />
gleich aufgestellt sein kann, gibt<br />
es neben <strong>den</strong> Basiseinheiten<br />
„Bergungsgruppe“ und „Zugtrupp“<br />
regional unterschiedliche<br />
Fachgruppen, zum Beispiel für<br />
Einsatzaufgaben im Bereich Trinkwasseraufbereitung,<br />
Ölscha<strong>den</strong>,<br />
Ortung, Sprengung oder Tauchen.<br />
Die Weilheimer sind unter anderem<br />
auf „Elektroversorgung und<br />
Räume“ spezialisiert. Die Schongauer<br />
auf „Wasserscha<strong>den</strong> und<br />
Pumpen“. Letzteres ist in Zeiten<br />
der immer häufiger auftreten<strong>den</strong><br />
Extremwetter sowie der jüngst<br />
anhaltend Starkregenfälle stark<br />
gefragt. „Wir sind spezialisiert<br />
auf Hochwassereinsätze, pumpen<br />
Wassermassen aus Tiefgaragen in<br />
Bäche oder auf offene Felder zurück,<br />
leiten überflutete Bäche in<br />
Hochwasserrückhaltebecken um<br />
oder entlasten mit unseren Hochleistungspumpen<br />
Brückenpfeiler,<br />
die insbesondere an kleineren<br />
Bächen meist nur auf Belastungen<br />
von oben, weniger von der
Seite ausgelegt sind“, bekräftigt<br />
Markus Metty, stellvertretender<br />
Ortsbeauftragter. Die Rede ist unter<br />
anderem von etwas kleineren<br />
Tauchpumpen, einer größeren<br />
Wasserpumpe, die 800 Liter pro<br />
Minute packt, und einer 140 PS<br />
starken, mit Dieselmotor betriebenen<br />
Hochleistungspumpe, die<br />
16 000 (!) Liter Wasser pro Minute<br />
fördert. „Bereits zur Hälfte des<br />
Jahres waren wir heuer mit vier<br />
Hochwassereinsätzen in Scheuring,<br />
Westendorf, Kühlental und<br />
Schrobenhausen so häufig unterwegs<br />
wie im kompletten Jahr<br />
2023.“ Insgesamt zählt die Historie<br />
des THW Schongau mehr als 111<br />
Großeinsätze in 70 Jahren. Angefangen<br />
bei einer Sturmscha<strong>den</strong>beseitigung<br />
Nähe Aichach über<br />
die Bergung umgekippter Lkw bei<br />
Hohenfurch, Peiting und Rottenbuch,<br />
die Verpflanzung einer 800<br />
Jahre alten Eiche in Schönberg,<br />
der Rettung einer Kuh in Niederwies<br />
und Hilfsgütertransporte in<br />
die polnische Partnerstadt von<br />
Schongau namens Gogolin bis hin<br />
zu Hochwassereinsätzen im Ahrtal,<br />
dem Aufbau von Sicherheitseinrichtungen<br />
für <strong>den</strong> G7 Gipfel<br />
in Garmisch-Partenkirchen sowie<br />
die Installation von Notdächern im<br />
von Großhagelereignis zerstörten<br />
Bad Bayersoien. Beim Durchstöbern<br />
der Einsatzliste besonders<br />
auffallend: Dass auch immer wieder<br />
Einsätze im Ausland mit dabei<br />
waren. 1963, nach einem Erdbeben,<br />
im mazedonischen Skopje.<br />
Das THW Schongau ist auf Hochwassereinsätze spezialisiert.<br />
i Hochwassereinsätze 1997 in Tschechien,<br />
2000 im norditalienischen<br />
Casale oder 2003 im französischen<br />
Arles. Hilfsgütertransporte im<br />
Jahre 1999 nach Süditalien sowie<br />
2009 eine Erdbebenhilfe im italienischen<br />
Onna. „Und wir haben<br />
sogar schon mal, <strong>das</strong> war 2002,<br />
eine namhafte Staatsoper ausgepumpt“,<br />
erinnert sich Walter<br />
Frömmrich. Die Rede ist von der<br />
Semperoper in Dres<strong>den</strong>, die damals<br />
vom Elbhochwasser heimgesucht<br />
wurde.<br />
Tag der offenen Türe<br />
Diese Einsatzvielfalt zeigt, <strong>das</strong>s der<br />
THW-Ortsverband Schongau zwar<br />
auf Hochwassereinsätze spezialisiert<br />
ist, jedoch bei nahezu allen<br />
Katastrophen wertvolle Hilfe<br />
leisten kann. Die Basis hierfür ist<br />
ein breitaufgestellter Fuhrpark an<br />
Lkw samt Anhängern mit diverser<br />
Spezialausstattung. Gut geschultes<br />
Personal, „<strong>das</strong>s wir überwiegend<br />
hier bei uns vor Ort ausbil<strong>den</strong>“.<br />
Und die Lei<strong>den</strong>schaft für ein Ehrenamt,<br />
<strong>das</strong>s im Falle eines Notfalls<br />
immens wertvoll ist für Tier,<br />
Zum 70-Jährigen dürfen THW-Fahrzeuge hautnah besichtigt wer<strong>den</strong>.<br />
Natur und Mensch. Umso ärgerlicher<br />
für alle Aktiven in THW-Ortsverbän<strong>den</strong>:<br />
„Dass wir finanziell<br />
extrem schwach aufgestellt sind<br />
und momentan damit zu kämpfen<br />
haben, <strong>den</strong> Istzustand von Gebäu<strong>den</strong>,<br />
Fahrzeugen, Maschinen und<br />
Bekleidung aufrechtzuerhalten“,<br />
betont Harald Wörnzhofer. „Der<br />
bundesweite Etat für <strong>das</strong> THW<br />
entspricht dem der Berufsfeuerwehr<br />
Berlin allein – und <strong>das</strong> kann<br />
es nicht sein.“ Ähnlich wie von<br />
Bundeswehr-Verantwortlichen<br />
immer wieder zu hören ist, wird<br />
auch <strong>das</strong> Technische Hilfswerk<br />
von Seiten der Bundesregierung<br />
stark vernachlässigt, was die zur<br />
Verfügungstellung notwendiger<br />
finanzieller Mittel betrifft. „Was<br />
uns <strong>das</strong> Leben nicht einfacher<br />
macht und die gute Arbeit, die<br />
hier ehrenamtlich geleistet wird,<br />
nicht wirklich wertschätzt“, moniert<br />
Walter Frömmrich. Was die<br />
Aktiven des THW Schongau draufhaben,<br />
zeigen Sie unter anderem<br />
am Samstag, 7. September, ab 13<br />
Uhr im Rahmen eines Tages der<br />
offenen Türe. Dort bekommt die<br />
breite Öffentlichkeit interessante<br />
Einblicke im Bereich Fuhrpark,<br />
Gebäude, Historie und Personal<br />
des THW Schongau, <strong>das</strong> im Übrigen<br />
seine Ursprünge an einem<br />
ganz anderen Standort hatte – <strong>das</strong><br />
Gründungsbüro vor 50 Jahren befand<br />
sich nämlich in einem kleinen<br />
Raum in der Christophstraße in<br />
Schongaus Altstadt. Seither ist der<br />
Ortsverband (ov-schongau.thw.de)<br />
Schritt für Schritt gewachsen. Und<br />
heute in Besitz topausgestatteter<br />
Lkw, Anhänger, Maschinen und<br />
Werkzeuge.<br />
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Der Rottwagen<br />
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Burggen | Im Mittelalter hat der<br />
Fernhandel dank Großseglerei zunehmend<br />
an Bedeutung gewonnen<br />
– immer mehr Schiffe transportierten<br />
wertvolle Rohstoffe aus<br />
anderen Kontinenten bis nach Europa.<br />
Von <strong>den</strong> Küsten des italienischen<br />
Mittelmeers wurde die Ware<br />
schließlich weitertransportiert.<br />
Unter anderem auf der einst von<br />
<strong>den</strong> Römern gebauten Via Claudia<br />
Augusta bis nach Norditalien, von<br />
dort über die Alpen bis ins bayerische<br />
Voralpenland und weiter in<br />
größere Städte wie Augsburg und<br />
München. Einer dieser Rohstoffe<br />
damals: Baumwolle, die bis aus<br />
Indien und USA importiert wurde.<br />
„Baumwolle hat damals unsere<br />
Textilbranche revolutioniert, weil<br />
sie viel angenehmer auf der Haut<br />
zu tragen ist als Leinen“, sagt Stefan<br />
Erhart, zweiter Vorsitzender<br />
der Abteilung „Rosstag“ des Reitund<br />
Fahrvereins Burggen. In der<br />
Tat bestand die Kleidung<br />
der hiesigen Bevölkerung<br />
damals überwiegend<br />
aus Leinen, gewonnen<br />
aus Flachs, der<br />
unter anderem im Allgäu stark<br />
angebaut wurde – daher auch der<br />
bis heute bekannte Begriff „Blaues<br />
Allgäu“, da Flachspflanzen<br />
blaue Blüten tragen. Je<strong>den</strong>falls<br />
war der Handel von Baumwolle<br />
und anderen Rohstoffen plötzlich<br />
in aller Munde, allerdings schwer<br />
umzusetzen. Insbesondere über<br />
die oft schmalen, grobschottrigen<br />
und steilen Straßen im Bereich<br />
der Alpen. So entstand aus dem<br />
zwölften Jahrhundert heraus sowohl<br />
in Norditalien und Tirol als<br />
auch in Bayern <strong>das</strong> sogenannte<br />
„Rottfuhrwesen“. Dabei handelte<br />
es sich um ein genossenschaftlich<br />
organisiertes Transportwesen<br />
für <strong>den</strong> Fernhandel, bei dem der<br />
Kaufmann seine Ware nicht mehr<br />
persönlich begleiten musste. Quasi<br />
der von Hermes, DPD, UPS und<br />
DHL bekannte Paketdienst des<br />
Mittelalters. Nur wurde die Ware<br />
damals nicht mit dieselbetriebenen<br />
Lastwagen und elektromotorischen<br />
Kleinbussen<br />
transportiert,<br />
sondern via Pferdegespann. Wer<br />
nun wissen möchte, wie genau so<br />
ein Rottwagen damals ausgesehen<br />
hat: Erstmals seit 2017 findet<br />
am Sonntag, 15. September, wieder<br />
der traditionelle Rosstag in<br />
Burggen zum insgesamt 35. Mal<br />
statt – ein Tag, an dem bis zu 80<br />
Pferdegespanne <strong>das</strong> bäuerliche<br />
Leben aus anno dazumal im Rahmen<br />
eines Umzugs durch Burggen<br />
darstellen.<br />
Steil, grobschottrig<br />
und schmal<br />
Den Rottwagen für <strong>den</strong> Rosstag<br />
in Burggen richten seit jeher Stefan<br />
Erhart und seine Familie her.<br />
Wenn auch mit Abstrichen, da sich<br />
der 64-Jährige mit der Kreissäge<br />
schnitt, nur dank viel Glück im<br />
Unglück und dem Geschick der<br />
Chirurgen in Murnaus Unfallklinik<br />
seine zwei in Mitlei<strong>den</strong>schaft<br />
gezogenen Finger behalten kann.<br />
„Umso mehr Zeit habe ich für<br />
<strong>das</strong> Interview mit euch und kann<br />
in Ruhe über die Geschichte des<br />
Rottfuhrwesens berichten“, sagt<br />
er beim Treffen mit der<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion.<br />
Ein Markenzeichen<br />
dieses Transportwesens<br />
aus<br />
anno dazumal war<br />
beispielsweise, <strong>das</strong>s<br />
20 | <strong>altlandkreis</strong>
Der Rottwagen symbolisiert <strong>den</strong> einstigen Transport von Baumwolle.<br />
eine Fuhre immer nur abschnittsweise<br />
transportiert wurde. „Meistens<br />
in Form eines Tagesetappe.“<br />
Heißt: Am Ende einer Teilstrecke<br />
wur<strong>den</strong> sowohl die Zugtiere, also<br />
die Pferde, als auch die Fahrer und<br />
Wagen ausgetauscht – und die<br />
Ware vorübergehend in bewachten<br />
Räumlichkeiten zwischengelagert.<br />
Mit bewachten Räumlichkeiten<br />
gemeint: Die auch heute noch<br />
bekannten und oft gut erhaltenen<br />
Ballenhäuser, von <strong>den</strong>en es aus<br />
regionaler Sicht eines in Mittenwald,<br />
Garmisch-Partenkirchen,<br />
Oberammergau, Schongau und<br />
Landsberg gab und gibt. „Eine<br />
Tagesstrecke betrug meist 20 bis<br />
30 Kilometer, was genau <strong>den</strong> Abstän<strong>den</strong><br />
der einzelnen Ballenhäuser<br />
in unserer Region entspricht“,<br />
meint Stefan Erhart. Die größte<br />
Herausforderung auf dieser Strecke<br />
war der Ettaler Berg – der war<br />
damals extrem steil, grobschottrig<br />
und schmal. „So schmal, <strong>das</strong>s<br />
eine Einbahnstraßenregelung von<br />
Nöten war – vormittags durften<br />
ausschließlich Gespanne <strong>den</strong> Berg<br />
hochfahren, nachmittags runter.“<br />
Um rechtzeitig zu hören, ob nicht<br />
doch Gegenverkehr kommt, dienten<br />
Glocken, die man <strong>den</strong> Pfer<strong>den</strong><br />
um <strong>den</strong> Hals hängte. „Die waren<br />
damals generell sehr wichtig, um<br />
auf sich aufmerksam zu machen<br />
– allen voran auch für Holzarbeiter,<br />
die bei Ertönen des Glockengeläuts<br />
wussten, <strong>das</strong>s sie keinen<br />
Baum in der Nähe einer Straße<br />
fällen dürfen.“<br />
Schutz vor Regen und<br />
Diebstahl<br />
Mindestens so wichtig wie Glockengeläut<br />
und Einbahnstraßenregelung:<br />
Ein gut funktionierendes,<br />
ausgeklügeltes Bremssystem<br />
am Wagen, <strong>das</strong> noch heute im Original<br />
erhalten ist. Die Rede ist von<br />
großen Bremsklötzen aus Holz,<br />
sowohl an <strong>den</strong> Vorder- als auch<br />
Hinterrädern, die vom Sitzplatz<br />
des Kutschers aus via Kurbel bedient<br />
wer<strong>den</strong>. Außerdem steht<br />
> > > RAHMENPROGRAMM ROSSTAG BURGGEN<br />
Der Rosstag Burggen startet bereits am Samstag, 14. September,<br />
um 20 Uhr mit einem Heimatabend in der örtlichen Festhalle.<br />
Am Sonntag, 15. September, findet um 10.15 Uhr ein Festgottesdienst<br />
mit anschließendem Frühschoppen statt. Der große Festzug<br />
durchs Dorf beginnt um 13.30 Uhr mit Start und Ziel am Ortsausgang<br />
Richtung Bernbeuren. Abschließend: Musikalische Umrahmung<br />
sowie verschie<strong>den</strong>e Vorführungen an und in der Festhalle<br />
sowie Festausklang mit Fuhrmannstreffen gegen 20 Uhr. Wichtig:<br />
Die Ortsdurchfahrt Burggen wird am Sonntag ab 10 Uhr gesperrt.<br />
Näheres zu Parkflächen, Essen, Getränken, Toiletten und Strecke<br />
des Umzugs unter www.rosstag-burggen.de.<br />
am Rottwagen ein aus Eisen geformter<br />
Geißfuß nach hinten. „Der<br />
gräbt sich beim zurückrutschen<br />
des Wagens in <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> hinein.“<br />
Außerdem wurde anno dazumal<br />
zusätzlich mit sogenannten<br />
Bremsschuhen gearbeitet. „Einseitig,<br />
an nur einem Hinterrad, was<br />
<strong>das</strong> kontrollierte Befahren bergab<br />
erleichtert hat.“ Beim Rosstag<br />
in Burggen ist der Rottwagen für<br />
Klein und Groß bereits von weitem<br />
zu erkennen, weil es sich um <strong>den</strong><br />
wohl höchsten Wagen handelt.<br />
„Weil Baumwolle wenig wiegt,<br />
wur<strong>den</strong> die Wagen damals enorm<br />
stark bela<strong>den</strong>.“ Aber immer so,<br />
<strong>das</strong>s sie die Form eines riesengroßen<br />
Balles erreichten, damit mögliches<br />
Regenwasser gut ablaufen<br />
konnte. Als Regenschutz dienten<br />
wiederum große Segeltücher aus<br />
Leinen, die eingewachst wur<strong>den</strong>,<br />
um so wasserdicht zu sein. Apropos<br />
Wachs: Eine große Gefahr auf<br />
<strong>das</strong> Rottfuhrwesen im Mittelalter<br />
ging von Dieben und Räubern<br />
aus. „Weshalb die Ware nicht nur<br />
mit Schnüren stark verzurrt, sondern<br />
deren En<strong>den</strong> auch verknotet<br />
und mit Wachs versiegelt wur<strong>den</strong><br />
– <strong>das</strong> erschwerte Dieben einerseits<br />
raschen Zugang zur Ware,<br />
andererseits erkannten Kutscher<br />
und Kaufleute sofort, falls sich jemand<br />
am Aufmachen der Knoten<br />
versuchte.“ Außerdem auffallend:<br />
Dass unter dem Wagenende eine<br />
ziemlich große Raufe angehängt<br />
ist, damit die Pferde während ihrer<br />
jeweiligen Tour stets mit Heu<br />
versorgt wer<strong>den</strong> können. Beim<br />
Rosstag in Burggen selbst „wer<strong>den</strong><br />
wir <strong>den</strong> Rottwagen jedoch<br />
nicht mit Baumwolle ausklei<strong>den</strong>,<br />
sondern mit Strohballen“, so Stefan<br />
Erhart, der bei der Wiedergeburt<br />
dieser weithin bekannten und<br />
beliebten Traditionsveranstaltung<br />
mehrere tausend Besucher erwarten<br />
kann. Die sehen dann mehr<br />
als 70 von Pfer<strong>den</strong> gezogenen<br />
Gespanne, die überwiegend <strong>das</strong><br />
bäuerliche Leben um 1900 präsentieren.<br />
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Sehr geehrte Kun<strong>den</strong>,<br />
Sie haben keine Lust Treppen zu steigen ? Dann sind Sie bei uns genau<br />
richtig. Wir haben neu im Sortiment einen Möbellift / Schrägaufzug<br />
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unser Team verstärken wollen, dann gerne bei uns anrufen oder eine<br />
Bewerbung zusen<strong>den</strong>. Wir freuen uns. Ihr Wichtelteam<br />
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<strong>september</strong> / oktober 2024 | 21
ALLERLEI IM ALTLANDKREIS<br />
Kunst, Kultur und Kulinarik<br />
Auf der Bauernbühne: „Wo rohe Kräfte walten“<br />
Dreieckmusi und Wellbrüder im Happerger<br />
Bad Bayersoien | In kaum<br />
einem Ort wird fleißiger<br />
und länger Theater gespielt<br />
als in Bad Bayersoien,<br />
wo die sogenannte<br />
„Bauernbühne“ (seit<br />
1895!) inzwischen Kultstatus<br />
bei Einheimischen<br />
wie Urlaubern hat. Aktuell<br />
führen die Laiendarsteller <strong>das</strong> Stück<br />
„Wo rohe Kräfte walten“ auf. Es handelt<br />
von einem eigenbrötlerischen Pensionär<br />
namens Pirmin Brandl, der nach einem<br />
Schicksalsschlag sehr zurückgezogen<br />
lebt. Als ihn sein Sohn Max, zu dem er seit<br />
mehreren Jahren keinen Kontakt hatte,<br />
unerwartet darum bittet, die hübsche Rockerbraut<br />
Nele und deren Freundin Wally<br />
für ein paar Tage aufzunehmen,<br />
überschlagen<br />
sich jedoch die Ereignisse.<br />
Aufgeführt wird<br />
diese unterhaltsame<br />
Komödie in drei Akten<br />
jeweils am Dienstag, 10.<br />
und 24. September sowie<br />
8. Oktober um 20.15<br />
Uhr im Gasthof Bayersoier Hof, Dorfstraße<br />
35. Karten, die am Tag des Spieltags bis<br />
20 Uhr (Einlass 19.30 Uhr) an der Abendkasse<br />
abgeholt wer<strong>den</strong> müssen, können<br />
telefonisch unter 08845 / 9316 oder<br />
08867 / 9199029 sowie via WhatsApp<br />
unter 0172 / 7432127 reserviert rviert<br />
wer<strong>den</strong>. Für leibliches Wohl<br />
ist ebenfalls gesorgt.<br />
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Lu<strong>den</strong>hausen | Kulturbegeisterten stehen<br />
zwei Highlights im Happerger in Lu<strong>den</strong>hausen<br />
bevor: Am Samstag, 14. September,<br />
feiert die aus Funk und Fernsehen<br />
bekannte Dreickmusi um Ziachspieler<br />
Fabian Eglhofer, Gitarrist Daniel Schmid<br />
und Tubist Ulrich Linder ihr Zehnjähriges<br />
mit einem unter die Haut gehen<strong>den</strong><br />
Livekonzert.<br />
Und am Samstag, 28. September, kommen<br />
mit Stofferl, Michael und Karl die<br />
bundesweit bekannten Wellbrüder mit<br />
ihrem politischen Kabarett „Alpinissimo<br />
Tropical“ in <strong>den</strong> Reichlinger Ortsteil.<br />
Nähre Informationen (auch zu weiteren<br />
Auftritten im Happerger) sowie Kontakte<br />
zu Vorverkaufskarten hält die Internetseite<br />
www.happerger.com bereit. Außerdem<br />
gibt’s Tickets direkt vor Ort bei<br />
Autohaus Ressle, Hauptstraße 10 in Lu<strong>den</strong>hausen,<br />
in Buttners Hofla<strong>den</strong>, Weiherweg<br />
12 in Lu<strong>den</strong>hausen oder in der<br />
Bäckerei Lindner,<br />
St.-Nikolaus-Str. 18<br />
in Reichling. Beide<br />
Konzerte beginnen<br />
um<br />
20 Uhr.<br />
js<br />
Waldfest im Sachsenrieder Forst<br />
Selbstgezüchtete Lach-Extrakte und kongeniale Gitarrenklänge<br />
Sachsenried | Waldfest unter freiem Himmel im sagenumwobenen<br />
Sachsenrieder Forst: Dazu lädt am Sonntag, 8. September,<br />
die Musikkapelle Sachsenried an <strong>den</strong> ehemaligen Waldbahnhof<br />
des „Sachsenrieder Bähnle“ – eine im Jahre 1972<br />
stillgelegte Bahnstrecke zwischen Schongau und Kaufbeuren.<br />
Das Fest beginnt bereits um 9.30 Uhr mit einer feierlichen<br />
Feldmesse. Anschließend: Frühschoppen und Mittagessen<br />
mit der Musikkapelle Frankenhofen. Nachmittags übernimmt<br />
dann, pünktlich zu Kaffee und<br />
Kuchen, die gastgebende Musikkapelle<br />
Sachsenried. Da es<br />
vor Ort keine Pkw-Parkplätze<br />
gibt, wird um Anreise via Fahrrad<br />
oder zu Fuß gebeten. Sollte<br />
<strong>das</strong> Wetter zu schlecht sein, wird<br />
eine Absage des Festes online<br />
unter<br />
www.schwab-wabsoien.de<br />
bekanntgegebenjs<br />
Peißbenberg | Die Sommerpause ist<br />
vorbei, in der Tiefstollenhalle Peißenberg<br />
kehrt wieder kulturelles Leben<br />
ein: Am Samstag, 21. September, um 20<br />
Uhr mit dem aus Kanada stammen<strong>den</strong><br />
Solokünstler Dave Goodman, der mit<br />
seiner genialen Stimme, E-Gitarre und<br />
Akustikgitarre mittlerweile durch ganz<br />
Europa und Nordamerika tourt – und<br />
als kongenialer Gitarrist auch immer<br />
wieder an der Seite von Stars wie Peter<br />
Maffay und Joan Armatrading spielt. Nicht weniger<br />
unterhaltsam wird es am Samstag, 28. September,<br />
ebenfalls um 20 Uhr mit dem vielseitigen Musikund<br />
Comedy-Entertainer Chris Boettcher. Bekannt<br />
wurde der in Ingolstadt geborene Sohn eines Braumeisters<br />
unter anderem durch seine kongenialen<br />
Parodien „Lothar & Franz“ sowie die „unglaubliche<br />
Fußball-Task-Force mit Loddar“. Sein aktuellstes<br />
Bühnenprogramm heißt „Freu<strong>den</strong>spender“,<br />
überzeugt mit schnell wirksamem<br />
Wohlfühl-Destillat in hochdosierter Konzentration,<br />
Gratis-Zwerchfell-Massage,<br />
positiver Energie ganz ohne Chemie und<br />
KI sowie Humor-Komplexen mit selbstgezüchteten<br />
Lach-Extrakten. Vorverkaufskarten<br />
und nähere Infos für die Auftritte<br />
von Goodman und Boettcher fin<strong>den</strong> Sie,<br />
liebe Leserinnen und Leser, unter www.<br />
tiefstollenhalle.de.<br />
js<br />
>>> TICKET-VERLOSUNG<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“ verlost 2 x 2 Tickets für <strong>den</strong> Auftritt<br />
von Chris Boettcher. Schicken Sie uns bis 15. September<br />
eine Postkarte mit dem Stichwort „Tiefstollenhalle“<br />
an „<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting.<br />
Oder eine Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.<br />
de. Das Los entscheidet, der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen. Viel Erfolg!<br />
22 | <strong>altlandkreis</strong>
Eine Produktion von<br />
Titelbild: Tobias Fuhrmann<br />
Impression vom Schongauer Sommer<br />
Dr. Wolfgang Hug, WWF Weilheim<br />
Steinadler im Kenzengebiet<br />
ALK-84_Juli-August-2024_Seite-01-23.indd 1 01.07.2024 14:22:25<br />
Bauernmarkt-Jubiläum<br />
Peiting | Der Bauernmarkt am Hauptplatz in<br />
Peiting ist gleichermaßen bekannt wie beliebt –<br />
und findet am Freitag, 6. September, von 8.30<br />
bis 12 Uhr zum bereits 300. Mal statt! Anlässlich<br />
dieses Jubiläums fin<strong>den</strong> Besucher nicht<br />
nur <strong>das</strong> bewährte Sortiment aus beispielsweise<br />
saisonalem Gemüse und Obst, Eier, Bauernbrot,<br />
Wurstwaren und Fleisch (auch von Ziegen),<br />
Blumen, frischgemachten „Kiachla“, frischgekochtem<br />
Kesselfleisch, selbstgebackenen<br />
Kuchen, Schmalzgebäck, Honig, Marmela<strong>den</strong>,<br />
Käsesorten, Forellen<br />
oder Produkte aus Peitings<br />
Partnerstadt Calvi<br />
dell’Umbria vor – es ist<br />
auch musikalische Unterhaltung<br />
geboten, es<br />
gibt einen Jubiläumsumtrunk<br />
und einen<br />
Besuch der<br />
Kartoffelköniginjs<br />
ORLA 2024 mit 320 Ausstellern<br />
Weilheim | Sie findet alle zwei Jahre statt: Die Oberlandausstellung<br />
an der Wessobrunner Straße in Weilheim, bekannter<br />
als ORLA 2024. Für dieses Jahr haben sich von Mittwoch,<br />
2. Oktober bis Sonntag, 6. Oktober, jeweils von 10 bis 18 Uhr,<br />
rund 320 Aussteller in <strong>den</strong> Bereichen Gesundheit, Bauen<br />
und Renovieren,<br />
Konsumgüter, Familie,<br />
Wohnen und<br />
Lifestyle, Jugend<br />
und Freizeit sowie<br />
Tier und Natur<br />
angekündigt. Die<br />
Messe bietet neben<br />
<strong>den</strong> in mehreren<br />
Zelten untergebrachten Ausstellern diverse Sonderschauen,<br />
Events, Aktionen sowie ein rühriges Regional-Zelt, was die<br />
ORLA seit vielen Jahren zu einer beliebten Veranstaltung für<br />
Alt und Jung aus Nah und Fern macht. Für leibliches Wohl<br />
ist unter anderem im bewirteten Festzelt samt blasmusikalischer<br />
Unterhaltung gesorgt. Nähere Infos für Besucher<br />
wie Aussteller hält die Internetseite www. ww.<br />
orla-weilheim.de bereit.<br />
js<br />
Parodien, Musikkabarett und Punkrock –<br />
die Gewinner<br />
Altlandkreis | Die „<strong>altlandkreis</strong>“-Leserinnen<br />
Eva-Maria<br />
Zichner aus Rott sowie Katharina<br />
Linder aus Steingädele<br />
haben in unserer Juli/<br />
August-Ausgabe je zwei<br />
Zwei-Tages-Tickets für <strong>das</strong><br />
Kult-Rockfestival Böbing<br />
Open Air gewonnen. Gisela<br />
Schilcher aus Schongau sowie<br />
Hedwig Kögel aus Burggen gen durften sich auf je<br />
zwei Karten für <strong>den</strong> Auftritt von Wolfgang Krebs im<br />
Fohlenhof Rottenbuch freuen. Und für Carola Bayrhof<br />
aus Bernbeuren sowie Ronald Bauer aus Hohenpeißenberg<br />
ging es mit je einer Begleitung zum Musikkabarett<br />
in <strong>den</strong> wiedergeborenen Rössle-Biergarten<br />
an der historischen Mauer von Schongaus Altstadt.<br />
Wir gratulieren allen sechs Teilnehmern recht herzlich<br />
und wünschen <strong>den</strong> Leerausgegangenen genen<br />
umso mehr Glück bei der Gewinnspielteiljnahme<br />
in dieser Ausgabe!<br />
Ausgabe 84 | Juli / August 2024<br />
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mit Veranstaltungskalender für zwei Monate<br />
Auf der Roten Couch<br />
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Dank ihrer Expertise, Erfahrung<br />
und modernster Technik<br />
operieren die Spezialisten in<br />
<strong>den</strong> meisten Fällen minimalinvasiv<br />
– und <strong>das</strong> mittlerweile<br />
häufig nicht laparoskopisch,<br />
sondern roboterassistiert.<br />
„Im Herbst 2020 haben wir damit<br />
begonnen, Leistenhernien<br />
und Darmerkrankungen mit<br />
dem da Vinci Xi zu operieren.<br />
Die Ergebnisse waren so gut,<br />
<strong>das</strong>s wir nach kurzer Zeit beschlossen<br />
haben, ihn auch in<br />
der Adipositas-Chirurgie einzusetzen“,<br />
erläutert Prof. Lang.<br />
Seit mittlerweile drei Jahren<br />
führen der Chefarzt und sein<br />
Oberarzt DeZhi Hubert Chang nahezu<br />
alle bariatrischen Operationen<br />
mit Roboterassistenz durch.<br />
Infrage kommt zum Beispiel der<br />
Schlauchmagen: Bei diesem Verfahren<br />
wer<strong>den</strong> die Bereiche ent-<br />
gie im Krankenhaus<br />
fernt, die <strong>das</strong> appetitanregende<br />
Weilheim innere<br />
Hormon Ghrelin produzieren, und<br />
Organe wie<br />
der Magen wird auf weniger als 30<br />
Galle, Leber,<br />
Prozent seines ursprünglichen Volumens<br />
verkleinert. Patienten sind<br />
Darm und<br />
anschließend viel schneller satt,<br />
Magen, Milz,<br />
Thorax sowie<br />
essen weniger und nehmen da-<br />
Weichteile.<br />
durch ab. Weitere Vorteile: Der für<br />
die Magenentleerung verantwortliche<br />
Pylorus-Muskel bleibt erhalten,<br />
die Verdauung erfolgt weiterhin<br />
ganz natürlich.<br />
Eine weitere Methode ist der Magenbypass,<br />
bei dem eine Verbindung<br />
zwischen einem kleinen<br />
oberen Magenteil und dem<br />
Minimalinvasive<br />
Eingriffe dank Robotik.<br />
Weilheim | Menschen mit starkem<br />
Übergewicht lei<strong>den</strong> unter dem<br />
Verlust an Lebensqualität in vielen<br />
Bereichen und sind besonders anfällig<br />
für Begleiterkrankungen wie<br />
Bluthochdruck, die Zuckerkrankheit<br />
Typ 2-Diabetes und Depressionen.<br />
Die Adipositas-Chirurgie kann ihnen<br />
helfen. Das Krankenhaus Weilheim<br />
bietet Patienten hierfür ein<br />
ganzheitliches Programm.<br />
Bevor die Krankenkassen die Kosten<br />
für <strong>das</strong> Adipositas-Programm<br />
in Weilheim übernehmen, müssen<br />
Betroffene – Adipositas beginnt bei<br />
einem Body Mass Index (BMI) von<br />
30 kg/m² – gemäß <strong>den</strong> Leitlinien<br />
ein strukturiertes Abnehm-Programm<br />
absolvieren. Erst wenn dies<br />
nicht zum Erfolg führt, kommt die<br />
Chirurgie ab einem BMI von 40 ins<br />
Spiel. Das Adipositas-Programm in<br />
Weilheim umfasst alle Facetten, die<br />
man benötigt, um erfolgreich abzunehmen.<br />
Darunter: Vorbeugung,<br />
Ernährungs- und Bewegungsprogramme<br />
sowie psychologische treuung, chirurgische he Eingriffe und<br />
Be-<br />
eine weitreichende e Nachsorge.<br />
Wenn operiert wer<strong>den</strong> muss,<br />
kommt in der Regel e<br />
der Roboterassistent<br />
da Vinci i Xi zum<br />
Einsatz. Von diesem OP-<br />
System, <strong>das</strong> die Klinik<br />
Weilheim als eines<br />
der wenigen<br />
Krankenhäuser<br />
auch in der Adipositas-Chirurgie<br />
einsetzt, profitieren<br />
Patienten nachhaltig. Prof. Dr.<br />
Dr. h.c. Reinhold Lang ist rundum<br />
überzeugt vom da Vinci Xi.<br />
Gemeinsam mit drei Oberärzt*Innen<br />
behandelt der Chefarzt der Klinik<br />
für Allgemein- und Viszeralchirur-<br />
Zufrie<strong>den</strong>e Patienten dank des effektiven<br />
Adipositas-Programms.<br />
DeZhi Hubert Chang ist ein erfahrener<br />
Adipositas-Chirurg.<br />
Dünndarm geschaffen wird. Der<br />
Hauptteil des Magens und ein Teil<br />
des Dünndarms wer<strong>den</strong> so als<br />
Verdauungsweg ausgeklinkt. Der<br />
Vorteil: Der Körper nimmt deutlich<br />
weniger Nährstoffe aus der Nahrung<br />
auf. Wie auch beim Schlauchmagen<br />
nehmen Patienten schnell<br />
ab und reduzieren ihr Gewicht um<br />
60 bis 70 Prozent.<br />
Weniger Komplikationen,<br />
weniger Schmerzen<br />
Bei Anwendung des da Vinci-Systems<br />
sitzt der Operateur an einer<br />
Konsole, von der aus er <strong>den</strong> Roboterassistenten<br />
steuert. Dessen<br />
Kamera zeigt ihm hochauflösende<br />
3-D-Bilder vom Operationsgebiet.<br />
Die praktisch uneingeschränkt<br />
beweglichen<br />
Roboterarme<br />
agieren mit höchster<br />
Präzision im<br />
Bauchraum – auch<br />
in schwer erreichbaren<br />
Regionen.<br />
> > > KONTAKT<br />
Prof. Lang unterstützt mit seinem<br />
Programm übergewichtige Patienten<br />
bei der Gewichtsreduktion.<br />
„Wir haben die Erfahrung gemacht,<br />
<strong>das</strong>s wir auch bariatrische Operationen<br />
wie <strong>den</strong> Schlauchmagen oder<br />
<strong>den</strong> Magenbypass mit dem da Vinci<br />
Xi präziser und sicherer durchführen<br />
können. Wun<strong>den</strong> heilen besser,<br />
weil es im Gegensatz zur Laparoskopie<br />
keine Hebelbewegungen<br />
in der Bauchdecke gibt, der Blutverlust<br />
und <strong>das</strong> Infektionsrisiko<br />
sind geringer, die Nerven wer<strong>den</strong><br />
besonders geschont, es treten weniger<br />
Komplikationen auf und der<br />
Patient hat weniger Schmerzen“,<br />
berichtet Prof. Lang, der mit seinem<br />
Team derzeit die Zertifizierung zum<br />
Adipositas-Zentrum anstrebt.<br />
Schließlich seien die Patienten<br />
schneller wieder fit und zu Hause.<br />
„Im Nachhinein sind sie heilfroh,<br />
<strong>das</strong>s sie diesen Schritt gegangen<br />
sind, <strong>den</strong>n dann spüren sie am<br />
eigenen Leib, wie viel Lebensqualität<br />
sie gewonnen haben – und<br />
<strong>das</strong> dank einer risikoarmen, sehr<br />
schonen<strong>den</strong> Operation ohne nennenswerte<br />
Hautschnitte“, so der<br />
Chefarzt.<br />
Klinik für Allgemeinund<br />
Viszeralchirurgie<br />
Johann-Baur-Str. 4, 82362 Weilheim<br />
Telefon: 0881 188 - 8580<br />
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Mit Apps, Projekten und Ehrenamtlichen<br />
Wertvolle<br />
Integrationsarbeit<br />
Weilheim | Der Hype um die durch<br />
ganz Deutschland schwappende<br />
Willkommenskultur während der<br />
Flüchtlingswelle im Jahr 2015 ist<br />
abgekühlt. Trotzdem tut sich beim<br />
Thema Integration verdammt<br />
viel. Allein deshalb, weil im Vergleich<br />
zur damaligen Flüchtlingswelle<br />
keine 1 700 Menschen im<br />
Weilheim-Schongauer Landkreis<br />
aufgenommen wer<strong>den</strong> mussten,<br />
sondern es mit 3 216 schon jetzt<br />
fast doppelt so viele sind – und<br />
immer mehr wer<strong>den</strong>. „Bei uns<br />
im Landkreis kommen derzeit<br />
monatlich zwei volle Busse mit je<br />
50 neuen Migranten an“, betont<br />
Helmut Hartl, Leiter des Amtes<br />
für Asyl und Integration im Landratsamt<br />
Weilheim-Schongau. Ein<br />
Grund dafür: Der völkerrechtswidrige<br />
Angriffskrieg von Russland<br />
auf die Ukraine, der Ende<br />
Februar 2022 begann, bis heute<br />
andauert und zahlreiche unschuldige<br />
Zivilisten dazu zwingt, ihre<br />
Heimat zu verlassen. In Weiheim-<br />
Schongau leben jedoch auch nicht<br />
anerkannte Flüchtlinge aus 40 (!)<br />
anderen Herkunftsländern. 292<br />
stammen beispielsweise aus Syrien,<br />
246 aus der Türkei, 229 aus<br />
Afghanistan, 120 aus Eritrea, 102<br />
aus dem Jemen, 99 aus Nigeria,<br />
56 aus dem Irak, 36 aus Somalia,<br />
32 aus dem Kongo, 26 aus Sierra<br />
Leone, 26 aus Tansania und bei<br />
36 ist <strong>das</strong> Herkunftsland noch<br />
unbekannt. Insofern eine echte<br />
Herausforderung, diese Vielzahl<br />
an Menschen unterschiedlichen<br />
Alters, unterschiedlicher Herkunft,<br />
unterschiedlichen Bildungsgrads<br />
und unterschiedlicher Kulturen<br />
bestmöglich in ein für sie komplett<br />
fremdes Land zu integrieren.<br />
Federführend mitverantwortlich,<br />
<strong>das</strong>s die Integration im<br />
Weilheim-Schongauer Landkreis<br />
bestmöglich funktioniert: Das von<br />
Helmut Hartl geleitete und an der<br />
Stainhartstraße 7 in Weilheim angesiedelte<br />
Sachgebiet 34 für Asyl<br />
und Integration. Dessen größte<br />
Herausforderung: Ausreichen<strong>den</strong><br />
und passen<strong>den</strong> Wohnraum zu fin<strong>den</strong>,<br />
um die vom Freistaat nach<br />
Weilheim-Schongau zugeteilten<br />
Flüchtlinge unmittelbar nach deren<br />
Ankunft unterzubringen. Und?<br />
„Funktioniert inzwischen wirklich<br />
gut, weil mittlerweile alle 34 Städte,<br />
Marktgemein<strong>den</strong> und Gemein<strong>den</strong>,<br />
die wir im Landkreis haben,<br />
mit im Boot sind und Unterkünfte<br />
zur Verfügung stellen“, sagt an<br />
Starkes Team: Die Mitarbeiter des Sachgebiets 34 für Asyl und Integration im Landratsamt Weilheim-Schongau.<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 25
dieser Stelle Bernhard Pössinger,<br />
der die Kontaktstelle für Asyl und<br />
Integration bedient und hierfür<br />
immer wieder persönliche Vor-<br />
Ort-Gespräche mit Bürgermeistern<br />
und Bürgern sucht.<br />
Neuankömmlinge<br />
an die Hand nehmen<br />
Auch die Art der Unterbringung<br />
wurde die vergangenen Monate<br />
neu überdacht: Von Containern,<br />
die aktuell nur noch in Herzogsägmühle<br />
als Flüchtlingsunterkünfte<br />
genutzt wer<strong>den</strong>, möchte man mittelfristig<br />
komplett weg. Stattdessen?<br />
„So schnell wie möglich raus<br />
aus <strong>den</strong> dezentralen Unterkünften,<br />
die im Volksmund oft als Massenunterkünfte<br />
bezeichnet wer<strong>den</strong>,<br />
und hinein in kleine Wohnungen,<br />
Einfamilienhäuser, umgebaute<br />
Bauernhöfe bis hin zu hochwertigeren<br />
Wohnmodulen in Ständerbauweise<br />
oder aus Vollholz“,<br />
bekräftigt Bernhard Pössinger.<br />
In jedem Falle sollten es für die<br />
Flüchtlinge jeweils abgeschlossene<br />
Wohneinheiten sein, „weil<br />
wir so Privatsphäre gewähren<br />
und sich mehrere Familien nicht<br />
mehr die gleiche Küche, <strong>den</strong> gleichen<br />
Waschraum und <strong>das</strong> gleiche<br />
Badezimmer teilen müssen“. So<br />
erreiche man letztlich auch mehr<br />
sozialen Frie<strong>den</strong> unter <strong>den</strong> Geflüchteten.<br />
Die zweite große Aufgabe des<br />
Weilheim-Schongauer Integrationsteams:<br />
Den geflüchteten<br />
Neuankömmlingen deren zustehendes<br />
Budget auszuzahlen. „Inzwischen<br />
in Form einer Bezahlkarte“,<br />
sagt Helmut Hartl, „was<br />
in der Regel reibungslos funktioniert“.<br />
Spätestens dann kommen<br />
jedoch zahlreiche weitere, kreative<br />
und engagierte Mitarbeiterinnen<br />
des Weilheim-Schongauer<br />
Integrationsteams ins Spiel: Die<br />
Rede ist unter anderem von Integrationsreferentin<br />
Sophie Buchheit,<br />
<strong>den</strong> Integrationslotsinnen<br />
Franziska Führmann und Claudia<br />
26 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Neuner-Dietsch, <strong>den</strong> Integrationsbegleiterinnen<br />
Nataliia Barevych,<br />
Sherii Bohoslavskyi, Tetiana Kuzka<br />
und Valeriia Soholaieva sowie<br />
<strong>den</strong> Fachintegrationsberaterinnen<br />
(explizit für ukrainische Flüchtlinge)<br />
Klara Boronkai-Pein, Tetiana<br />
Khmelivska sowie (bei Bedarf)<br />
Lorenz Kleber. „Ein supergutes,<br />
engagiertes und auch kreatives<br />
Team, mit dem man wirklich was<br />
bewegen kann“, so Helmut Hartl<br />
voll des Lobes. Deren konkrete<br />
Aufgabe unter anderem: Neu<br />
angekommene Flüchtlinge im<br />
wahrsten Sinne an die Hand zu<br />
nehmen, ihnen ruhig und sachlich<br />
zu erklären, was sie in Sachen<br />
Bürokratie zu tun haben, wo sie<br />
in ihrem jeweiligen Unterkunftsort<br />
was erledigen können, dürfen<br />
und müssen, wie sie Kontakte zu<br />
ehrenamtlich organisierten Helferkreisen<br />
fin<strong>den</strong>, wie sie mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln zu Ärzten,<br />
Supermärken oder Behör<strong>den</strong><br />
kommen und vieles mehr. Denn<br />
all <strong>das</strong> sind letztlich wertvolle Basisarbeiten<br />
für <strong>das</strong> allerwichtigste<br />
überhaupt: Die aktive Integration<br />
der Flüchtlinge in die hiesige Gesellschaft.<br />
Eine Vielzahl<br />
an guten Projekten<br />
Kinder und Jugendliche sollten<br />
schnellstmöglich in Kindergärten,<br />
Schulen und Vereinen untergebracht<br />
wer<strong>den</strong>. Es braucht Sprachkurse.<br />
Die Bekanntmachung der<br />
Abfahrzeiten von Bussen und Zügen.<br />
Das Besorgen von verkehrstauglichen<br />
Fahrrädern. „In Summe<br />
eine Mammutaufgabe, die nur<br />
in enger Zusammenarbeit mit Behör<strong>den</strong>,<br />
Institutionen, Gemein<strong>den</strong><br />
und Ehrenamtlichen funktioniert“,<br />
betont Helmut Hartl. Das Integrationsteam<br />
aus dem Landratsamt<br />
hat hierfür zahlreiche Projekte<br />
entwickelt und tolle Plattformen<br />
geschaffen, die Integration sowohl<br />
Geflüchteten als auch Einheimischen<br />
vereinfacht. Es gibt zum<br />
Beispiel zwei Apps, die jeder iOSund<br />
Android-Nutzer kostenlos auf<br />
sein Smartphone la<strong>den</strong> kann. Die<br />
eine heißt „conWir“ und umfasst<br />
unter anderem ein breitbandiges<br />
Vernetzungsangebot insbesondere<br />
für hierher geflüchtete Frauen<br />
und Familien. Die andere App<br />
heißt „INTEGREAT“ und hilft Geflüchteten<br />
wie Flüchtlingshelfern,<br />
sich im Alltag besser zurechtzufin<strong>den</strong>.<br />
Hinzu kommen mit ‚Integration<br />
gestalten‘, TOP, young stars,<br />
MiMi und Kulturdolmetscher plus<br />
weitere Integrationsprojekte, die<br />
<strong>das</strong> Ankommen und Einleben der<br />
Flüchtlinge deutlich erleichtern<br />
und auch <strong>das</strong> Miteinander zwischen<br />
Geflüchteten und Einheimischen<br />
fördern. Unter „Integration<br />
gestalten“ berichten zum Beispiel<br />
die Experten aus dem Weilheim-<br />
Schongauer Integrationsteam im<br />
Rahmen öffentlicher Auftritte zu<br />
wichtigen Integrationsthemen<br />
wie Ausbildung und Arbeit, Gesellschaft,<br />
Gesundheit, Mobilität,<br />
Schule, Sprache und Wohnen.<br />
TOP mit Sitz in Schongau steht<br />
für Teilhabe, Orientierung und<br />
Perspektive und ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />
von Asyl im Oberland,<br />
der Diakonie Oberland und<br />
der Stiftung „Welten verbin<strong>den</strong>“.<br />
Young Stars ist eine behör<strong>den</strong>und<br />
landkreisübergreifende Plattform<br />
für jüngere Flüchtlinge, die<br />
Bock auf ehrenamtliches Engagement<br />
haben und beispielsweise<br />
wie neulich beim Auf- und Abbau<br />
des hAMMERsound-Festivals<br />
in Peißenberg helfen. MiMi steht<br />
für „mit Migranten für Migranten“<br />
und ist ein bayernweites Gesundheitsprojekt,<br />
bei dem es unter anderem<br />
darum geht, Flüchtlingen<br />
eine gesunde und bewusste Lebensweise<br />
aufzuzeigen und ihnen<br />
<strong>das</strong> deutsche Gesundheitssystem<br />
zu erklären – konkret geht es um<br />
Vor-Ort-Schulungen zu beispielsweise<br />
Diabetes, Ernährung und<br />
Bewegung, Impfen, gesunde Zähne,<br />
Vorsorge und Früherkennung.<br />
Und über <strong>den</strong> Kulturdolmetscher
Gemeinsames Essen in der Unterkunft in Schwabsoien.<br />
plus können sich Interessierte zum<br />
Kulturdolmetscher qualifizieren,<br />
so andere Menschen und Kulturen<br />
besser kennenlernen, verstehen<br />
und vernetzen. Das wiederum<br />
fördert <strong>das</strong> Verständnis zwischen<br />
Einheimischen und Flüchtlingen –<br />
und baut Vorurteile ab.<br />
Freudige Rückkehr<br />
Dank Integrationsteam, Helferkreisen,<br />
Asyl im Oberland und<br />
verschie<strong>den</strong>sten Projekten wird<br />
im Landkreis Weilheim-Schongau<br />
also jede Menge getan, um Integration<br />
„besser zu machen, als<br />
wir es beispielsweise mit <strong>den</strong><br />
Italienern und Türken im vorigen<br />
Jahrhundert gemacht haben“,<br />
meint Helmut Hartl. Nichtsdestotrotz<br />
ist auch im Hier und Jetzt<br />
bei weitem nicht alles eitel Sonnenschein.<br />
„Ein großer Wunsch<br />
von uns wäre schon, <strong>das</strong>s sich<br />
noch viel mehr Bürgerinnen und<br />
Bürger der Flüchtlingsthematik<br />
mehr öffnen und sich im Idealfall<br />
auch ehrenamtlich engagieren.“<br />
Im beschaulichen 1 450-Seelendorf<br />
Schwabsoien beispielsweise<br />
hat sich erst zu Beginn des Jahres<br />
2024 ein neuer Helferkreis<br />
von rund zehn Leuten gegründet,<br />
der in Bernhard Pössingers<br />
Augen „wahnsinnig gute Arbeit<br />
leistet“. Hintergrund: Erstankömmlinge<br />
sind in Schwabsoien<br />
zunächst in einem großen Zelt<br />
mit 50 provisorisch voneinander<br />
getrennten „Zimmerchen“ ohne<br />
richtige Wand und Decke untergebracht.<br />
„Bei einer Brotzeit, einem<br />
Spaziergang oder gemeinsamen<br />
Ausflug ins Gespräch kommen,<br />
sich kennenlernen, die Sprache<br />
zu vermitteln, Probleme, Sorgen,<br />
Ängste und Nöte der Geflüchteten<br />
verstehen und schließlich für<br />
sie passende Lösungen zu fin<strong>den</strong><br />
ist eine herzergreifende Aufgabe,<br />
die einem wahnsinnig viel gibt“,<br />
sagt Silke Sporer-Schmid an dieser<br />
Stelle stellvertretend für <strong>den</strong><br />
altersbunten Schwabsoiener Helferkreis,<br />
der zu Beginn ins eiskalte<br />
Wasser geworfen wurde, jedoch<br />
mit vielen kleinen Gesten und Taten<br />
in kürzester Zeit dafür gesorgt<br />
hat, <strong>das</strong>s sich Flüchtlinge aus unterschiedlichsten<br />
Kulturen selbst<br />
in diesem 50-Zimmer-Zelt pudelwohlfühlen.<br />
„Viele, die inzwischen<br />
in eigenen Wohnungen leben können,<br />
kommen regelmäßig zurück<br />
an unser Zelt und besuchen ihre<br />
ehemaligen Mitbewohner sowie<br />
uns vom Helferkreis.“ Alles läuft<br />
dort natürlich auch nicht nach<br />
Plan. Aber wenn es zu Problemen<br />
kommt, „ist die Zusammenarbeit<br />
mit dem Integrationsteam des<br />
Landratsamtes und <strong>den</strong> einzelnen<br />
Projektstellen super – da bekommen<br />
auch wir ehrenamtlichen<br />
Helfer schnelle, zielführende Hilfe<br />
und wer<strong>den</strong> nicht im Stich gelassen“,<br />
lobt Silke Sporer-Schmid an<br />
dieser Stelle insbesondere auch<br />
<strong>das</strong> Integrationsteam des Landratsamtes,<br />
„<strong>das</strong> hervorragende<br />
Arbeit leistet“. Und dies auch<br />
weiterhin tun möchte. „Wir hoffen<br />
natürlich, <strong>das</strong>s uns die vom<br />
Freistaat Bayern geschaffenen<br />
Vollzeitstellen über die jeweiligen<br />
zeitlichen Begrenzungen hinaus<br />
erhalten bleiben“, sagt Helmut<br />
Hartl. „Denn theoretisch bräuchten<br />
wir noch viel mehr Mitarbeiter,<br />
um die Integration der Flüchtlinge<br />
im Landkreis noch schneller<br />
und besser voranzutreiben.“ Und<br />
auch die einerseits erfreuliche<br />
Zahl von 17 Asyl-Helferkreisen in<br />
ganz Weilheim-Schongau ist bei<br />
34 Landkreisgemein<strong>den</strong> durchaus<br />
trügerisch. Zumal einige dieser<br />
Kreise nur noch auf dem Papier<br />
existieren, seit 2016 kaum noch<br />
aktiv sind. Wer von <strong>den</strong> „tassilo“-<br />
und „<strong>altlandkreis</strong>“-Lesern also<br />
Zeit und Lust hat, sich aktiv für<br />
Integration einzusetzen, kann sich<br />
jederzeit beim Integrationsteam<br />
des Landratsamtes Weilheim-<br />
Schongau mel<strong>den</strong>.<br />
js<br />
> > > KONTAKTSTELLE FÜR ASYL UND INTEGRATION<br />
Wer Fragen, Wünsche und Anregungen zum Thema Asyl<br />
und Integration hat oder sich selbst aktiv engagieren möchte,<br />
darf sich jederzeit bei Helmut Hartl und seinem Team<br />
telefonisch unter 0881 / 681 1450 oder via E-Mail unter<br />
integrationsteam@lra-wm.bayern.de mel<strong>den</strong>.<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 27
Der neue<br />
Treffpunkt in<br />
Steinga<strong>den</strong><br />
Seit 65 Jahren in Bernried<br />
Der Gamsbartbinder<br />
Mo bis Fr<br />
Samstag<br />
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Schongauer Straße 21<br />
86983 Lechbruck a. See<br />
Telefon 08862-8410<br />
schuster-lechbruck@t-online.de<br />
Bernried | Eigentlich sollte es in<br />
diesem Bericht ausschließlich um<br />
<strong>das</strong> weit und weit breit einzigartige<br />
Kunsthandwerk des Gamsbartbin<strong>den</strong>s<br />
gehen. Doch <strong>das</strong> Leben von<br />
Helmut Liegl hat zu viele berichtenswerte<br />
Geschichten geschrieben.<br />
Zum Beispiel, <strong>das</strong>s ihm ein<br />
damaliger Lehrer eine Ausbildung<br />
zum Stuckateur in Köln mit Arbeiten<br />
im dort weltbekannten gotischen<br />
Dom möglich gemacht hätte.<br />
„Mein Vater mir aber schon eine<br />
Ausbildungsstelle bei einem hiesigen<br />
Zimmerer besorgte und darauf<br />
bestand, diese Lehrstelle auch anzutreten<br />
und an gscheidn Beruf zu<br />
erlernen.“ Über Umwege kam der<br />
eingeheiratete Bernrieder letztlich<br />
zur Deutschen Bahn, wo er vom<br />
Streckenarbeiter, Schreinerhelfer,<br />
Betriebsaufseher, Oberbetriebsaufseher,<br />
Hauptbetriebsaufseher,<br />
Frisch gebun<strong>den</strong>: Helmut Liegl beim Begutachten<br />
seiner seltenen Arbeit.<br />
28 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Rangiermeister und Fahrdienstleiter<br />
so ziemlich alle Abteilungen<br />
durchlaufen hatte, die es dort<br />
abseits des Lokführers gibt. Nicht<br />
weniger aktiv war und ist der heutige<br />
Beamte auf Lebenszeit nebenberuflich<br />
als Jäger, Schnitzer und<br />
Gamsbartbinder gewesen. „Auf<br />
Gebirge, Jagd und Tracht war ich<br />
schon immer ganz narrisch“, sagt<br />
der heute fast 89-Jährige. „Wahrscheinlich<br />
infiziert von Vater und<br />
Onkel, die aufgrund der großen<br />
Armut gewildert haben.“ Helmut<br />
Liegl selbst hat die weit über 100<br />
Gamsböcke, Hirsche, Birkhühner,<br />
Steinböcke, Elche, ja sogar einen<br />
Auerhahn, die in seinem Atelier<br />
als Trophäen an der Wand hängen,<br />
alle legal geschossen. „Ich habe<br />
schon früh <strong>den</strong> Jagdschein gemacht<br />
und war auch 60 Jahre lang Jagdaufseher.“<br />
Insbesondere im österreichischen<br />
Stubaital<br />
ging er des Öfteren auf<br />
die Pirsch. „Dort habe<br />
ich auch meinen ersten<br />
Gamsbock geschossen<br />
– <strong>das</strong> war im Winter<br />
und ein Tier mit überdurchschnittlich<br />
langem<br />
Fell.“ Quasi ideal zum<br />
Gamsbartbin<strong>den</strong>. Und<br />
auch die Kontakte zum<br />
„Jagern“ im Langental<br />
im Stubaital, wo es <strong>den</strong><br />
geistig nach wie vor<br />
topfitten Pensionisten<br />
dutzende Male hingezogen<br />
hat, knüpfte er unter<br />
anderem über die Bartbinderei.<br />
Wobei er letzteres<br />
nicht in Österreich sich<br />
abgeschaut hat. „Ham sie<br />
scho moi vom Edelweißdoni<br />
ghert“, fragt Helmut<br />
Liegl an dieser Stelle<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-Redakteur<br />
Schelle. Damit gemeint sei<br />
Anton Erl, ein Freisinger,<br />
der einst als Hausknecht<br />
nach Garmisch-Partenkirchen<br />
gekommen war,<br />
„dort auch gewildert hat“,<br />
dann jedoch nach Huglfing<br />
auf einen kleinen Bauernhof einheiratete<br />
– und dort bekannt wurde<br />
für <strong>das</strong> Bin<strong>den</strong> von Bärten.<br />
„Nix hot a ma zoagt!“<br />
Helmut Liegl, wissbegierig wie er<br />
war, bat <strong>den</strong> Edelweißtoni mehrfach,<br />
ihm <strong>das</strong> Bartbin<strong>den</strong> beizubringen.<br />
Und? „Nix hot a ma zoagt,<br />
gar nix!“ Ein einziges Mal aber<br />
habe er sich doch erbarmt, „ließ<br />
mich wenigstens für einen Vormittag<br />
lang zuschauen“. Und gab<br />
Helmut Liegl als Hausaufgabe einen<br />
kleinen Büschel verwucherter<br />
Hirschhaare mit. „Die waren qualitativ<br />
so schlecht, <strong>das</strong>s er sich sicher<br />
war, <strong>das</strong>s ich daraus nichts Zustandebringen<br />
werde.“ Doch Helmut<br />
Liegl war derart geschickt, <strong>das</strong>s er<br />
selbst aus diesem Abfallprodukt<br />
einen ansehnlichen, kleinen aber<br />
Im Atelier von Helmut Liegl hängen diverse<br />
Jagdtrophäen an der Wand.<br />
feinen Hirschbart kreieren konnte.<br />
„Eines Tages habe ich dann sogar<br />
einen Anruf reinbekommen, <strong>das</strong>s<br />
der Edelweißtoni nicht mehr mag<br />
und auf mich verwiesen hat.“ So<br />
wurde aus dem hauptberuflichen<br />
Bahnbeamten schon bald ein<br />
deutschland-, ja sogar europaweit<br />
gefragter Bartbinder im Nebenerwerb,<br />
der bis heute Kopfschmuck<br />
aus Gams-, Hirsch, Sau-, Elch- und<br />
Dachshaaren herstellt. „Manche<br />
Kun<strong>den</strong> sind bis aus Neapel, Mailand<br />
oder sogar Flensburg zu mir<br />
gekommen.“ Letzterer war beispielweise<br />
auch Jäger, wollte aus<br />
dem Fell eines erlegten Keilers<br />
einen Saubart gebun<strong>den</strong> haben.<br />
Wieder andere seiner Kun<strong>den</strong> sind<br />
Schützen, Trachtler, Liebhaber. Wie<br />
lange der Kunsthandwerker für <strong>das</strong><br />
Bin<strong>den</strong> eines Bartes braucht? „Das<br />
hängt ganz stark von der Größe
und der Qualität der Haare<br />
ab –aber 80 bis 100 Stun<strong>den</strong><br />
für einen etwas größeren<br />
Gamsbart sind im Grunde<br />
nix.“ An der weißen Wand<br />
gegenüber der Schaufensterseite<br />
steht ein handgeschreinerter<br />
Bauernschrank<br />
aus Zirbenholz an der Wand.<br />
„Alles selbstgemacht.“ Darin<br />
versteckt: Bereits fertiggebun<strong>den</strong>e<br />
Gamsbärte. Der<br />
größte misst eine Höhe von<br />
21,5 Zentimetern, besteht aus Haaren<br />
von 28 verschie<strong>den</strong>en Gamsböcken<br />
und kostet stolze 4 300 Euro.<br />
„Rein an der Arbeit gemessen<br />
müsste ich eigentlich noch mehr<br />
verlangen. Aber <strong>das</strong> zahlt dir heutzutage<br />
natürlich keiner mehr.“<br />
Bärte inzwischen<br />
auf Kleinanzeigen<br />
Die Basis eines guten Bartes ist<br />
in der Tat ein Tier mit eher überdurchschnittlich<br />
langen Haaren.<br />
haus, sieht es ein bisschen<br />
aus wie in einem Labor.<br />
„Die Reagenzgläser in<br />
unterschiedlichen Größen<br />
nutze ich zum Sortieren<br />
der Haare nach Länge“,<br />
so Helmut Liegl über einen<br />
ganz entschei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Schritt, <strong>das</strong>s der beispielsweise<br />
Gamsbart letztlich<br />
Den größten Gamsbart, <strong>den</strong> der<br />
begabte Hobbykünstler je gebun<strong>den</strong><br />
hat, bewahrt er in seiner<br />
Hauskapelle auf. Hintergrund:<br />
Helmut Liegl lebt in einem 1685<br />
erbauten, originalerhaltenen<br />
Bauernhaus. Und aus einem dieser<br />
kleinen Räume mit niedriger<br />
Decke hat er eigenhändig eine<br />
Hauskapelle mit selbstgeschnitzten<br />
Einzigartig! i !Die im Bauernhaus integrierte, i t selbst-<br />
Heiligenfiguren, Altar, Hockern<br />
zu einer astreinen, leicht<br />
geschreinerte Hauskapelle.<br />
run<strong>den</strong> und harmonischen und verzierter Holzdecke geschrei-<br />
Einheit wird. Die Haare nert. Die exotischsten Bärte, die<br />
„Und der sorgsame Umgang beim<br />
Abtransport eines erlegten Tieres.“<br />
müssen auf <strong>den</strong> halben Zentimeter<br />
genau gleichlang sein. Dann bindet<br />
er je gebun<strong>den</strong> hat, befin<strong>den</strong> sich<br />
jedoch in seinem Atelier. „Die sind<br />
er mit einem dünnen, reißfes-<br />
Das Rupfen, bei dem die Haare<br />
aus Elchhaaren“, sagt er voller<br />
ler<br />
von der Haut des Tieres getrennt<br />
wer<strong>den</strong>, sei ebenfalls eine Wissenschaft<br />
ten Fa<strong>den</strong> Büschel für Büschel an<br />
einen kurzen Stiel aus Fichtenholz.<br />
Stolz und deutet mit seinem rechten<br />
Zeigefinger nach links: Dort<br />
für sich. Helmut Liegl hat<br />
hierfür jahrelang getüftelt, um mit<br />
Abschließend umwickelt er <strong>den</strong> hängt ein ausgestopfter Elchkopf<br />
Stiel mit einem grünen Wollgarn samt riesigem Geweih. „Den habe<br />
einer speziellen Flüssigkeitsmischung<br />
<strong>das</strong> Fell auf der Innenseite<br />
so einzuweichen, <strong>das</strong>s sich die<br />
und trägt eine dünne Schicht Leim<br />
auf. „Das macht <strong>das</strong> ganze stabil<br />
und sorgt dafür, <strong>das</strong>s ein Gamsbart<br />
ich auf einer Jagd in Nord-Ost-<br />
-<br />
Sibirien geschossen“, sagt der<br />
Tausendsassa. Helmut Liegl war<br />
Haare ohne großen Kraftaufwand im Grunde ein Leben lang hält.“ schon immer offen für andere<br />
e<br />
lösen. Dann: „Die Haare sortieren.“ Wichtig sei lediglich, <strong>das</strong>s er im Länder und Kulturen, bereiste<br />
In seiner Werkstätte, ein kleines Dunkeln aufbewahrt wird und selten<br />
gemeinsam mit seiner kürzlich<br />
Hütterl neben Atelier und Wohn-<br />
bis nie Regen abbekommt. verstorbenen Ehefrau die halbe<br />
Welt. „Wir haben keine Kinder,<br />
konnten es uns leisten.“ Und die<br />
Bärte in seinem Atelier? „Um die<br />
kümmert sich mein Nichterl Vroni.“<br />
Letztere hat einige der von Helmut<br />
Liegl gebun<strong>den</strong>en Gamsbärte zu<br />
Beginn des Jahres auf Kleinanzeigen<br />
veröffentlicht. Wobei sich der<br />
rüstige Rentner auch nach wie vor<br />
über persönlichen Kun<strong>den</strong>besuch<br />
(Telefon efon<br />
08158 58/370<br />
3709) freut.<br />
js<br />
SONNTAG, 20. OKTOBER<br />
TAG DER<br />
OFFENEN TÜR<br />
in Bernbeuren von 10 – 17 Uhr<br />
Für weitere Informationen<br />
QR Code scannen.<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 29
Zum 75. Geburtstag von Hans Schröder Maschinenbau<br />
Forster Hightech<br />
für Blechbearbeitung<br />
Forst | Immer wieder beeindruckend<br />
zu sehen, in welch kurzer Zeit<br />
sich einst kleine „Garagenfirmen“<br />
zu international gefragten Top-Unternehmen<br />
mit mehreren hundert<br />
Mitarbeitern entwickelt haben: So<br />
auch die Hans Schröder Maschinenbau<br />
GmbH im beschaulichen<br />
Wessobrunner Ortsteil Forst. Dort<br />
angefangen hat alles vor 75 Jahren,<br />
als Hans Schröder am 20. September<br />
1949 <strong>das</strong> Gewerbe für einen Reparaturbetrieb<br />
von Landmaschinen<br />
anmeldete, kurz darauf auch einen<br />
Handel von Landmaschinen anbot.<br />
Diese Mixtur aus handwerklichem<br />
Können, technischem Verständnis,<br />
innovativer Denke sowie Vertrieb<br />
mit Kun<strong>den</strong>nähe auf Augenhöhe<br />
sprach sich rasch herum – Schritt<br />
für Schritt entwickelte sich der Betrieb<br />
weiter, wurde immer größer,<br />
orientierte sich schließlich inhaltlich<br />
um und fand so einen Weg<br />
hin zu einem weltweit gefragten<br />
Mittelständler. Denn heute zählt<br />
die Hans Schröder Maschinenbau<br />
GmbH zu <strong>den</strong> international führen<strong>den</strong><br />
Maschinenbauspezialisten<br />
für Blechbearbeitung. Heißt: Dort<br />
wer<strong>den</strong> keine Landmaschinen<br />
mehr repariert und verkauft, sondern<br />
Hightech-Maschinen höchster<br />
Güteklasse entwickelt, gebaut und<br />
an Fachbetriebe in aller Welt verkauft.<br />
„Wir entwickeln vor allem<br />
moderne Maschinenkonzepte für<br />
<strong>das</strong> Biegen, Schnei<strong>den</strong> und Run<strong>den</strong><br />
von Blechen. Die Vielfalt unserer<br />
Präzisionsmaschinen reicht hier<br />
von bewährten Lösungen für <strong>das</strong><br />
Handwerk bis hin zu innovativen<br />
Hochleistungsmaschinen für die<br />
automatisierte Blechbearbeitung“,<br />
bekräftigt<br />
Firmeninhaber und<br />
Geschäftsführer Franz<br />
Schröder die Vielschichtigkeit<br />
der Schröder-<br />
Kun<strong>den</strong>. „Vom Klempner<br />
von nebenan bis hin zu<br />
großen Industrieunternehmen<br />
im entfernten<br />
Ausland.“ Letztlich sind<br />
von Schröder-Maschinen<br />
hergestellte Produkte<br />
aus Blechen auch<br />
im alltäglichen Leben Alltag einer Elektronikerin für Betriebstechnik.<br />
fast überall zu sehen.<br />
Zum Beispiel an Dächern, Fassa<strong>den</strong>,<br />
Schränken, Türen, Maschinen<br />
oder Fahrzeugen.<br />
risch herauszugreifen, setzt eine<br />
erfolgreich abgeschlossene Mittlere<br />
Reife voraus und erstreckt sich über<br />
3,5 Jahre. Der praktische Teil wird<br />
Ausbildungsbetrieb überwiegend im Betrieb gelehrt –<br />
vom manuellen und maschinellen<br />
seit 1952<br />
Zerspanen, Trennen und Fügen bis<br />
Ein wichtiger Baustein dieser hin zum Installieren, Konfigurieren<br />
75-jährigen Erfolgsgeschichte: Die und Programmieren mechatronischer<br />
hauseigene Ausbildung. „1952 hat<br />
bei uns der erste Auszubil<strong>den</strong>de<br />
begonnen – damit begann die<br />
bis heute anhaltende Tradition als<br />
Ausbildungsbetrieb“, sagt Franz<br />
Schröder. Mit Feinwerkmechaniker,<br />
Mechatroniker, Elektroniker<br />
für Betriebstechnik, Kaufmann für<br />
Systeme. Die Theorie wird<br />
ebenfalls im Betrieb sowie an der<br />
Berufsschule in Landsberg am Lech<br />
unterrichtet. „Mit der Ausbildung<br />
zum Mechatroniker bist du Metallfachkraft<br />
und Elektronikfachkraft<br />
zugleich.“ Insofern die ideale Voraussetzung,<br />
um nach Bestehen von<br />
Büromanagement, Technischer Zwischen- und Abschlussprüfung<br />
Produktdesigner und Fachinformatiker<br />
selbstständig und eigenverantwortlich<br />
für Systemintegration bie-<br />
tet <strong>das</strong> Unternehmen gleich sechs Montage- und Bedientet<br />
arbeiten an Schröder-Maschinen<br />
verschie<strong>den</strong>e Ausbildungsberufe durchführen zu können.<br />
an, darüber hinaus die Möglichkeit Insgesamt beschäftigt die Hans<br />
eines dualen Studiums in Fachrichtung<br />
Schröder Maschinenbau GmbH<br />
Maschinenbau. Die Ausbil-<br />
dung zum Mechatroniker, um einen<br />
derzeit rund 300 Mitarbeiter, darunter<br />
19 Azubis, die in der Regel<br />
Lehrberuf bei Schröder exempla-<br />
nach erfolgreichem Abschluss<br />
30 | <strong>altlandkreis</strong>
ihrer Ausbildung auch übernommen<br />
wer<strong>den</strong>. Und sich nicht nur<br />
aufgrund der Kollegialität, Herzlichkeit<br />
und schier grenzenlosen<br />
beruflichen Entfaltungsmöglichkeiten<br />
innerhalb des Betriebes pudelwohlfühlen.<br />
Es gibt auch wertvolle<br />
Benefits wie betriebliche Altersvorsorge,<br />
geregelte Arbeitszeiten, Betriebskantine,<br />
Firmenfitness sowie<br />
Weihnachts- und Urlaubsgeld. Und<br />
die wohl größte Besonderheit, <strong>das</strong>s<br />
<strong>das</strong> Unternehmen in all <strong>den</strong> Jahren<br />
des nationalen wie internationalen<br />
Erfolgs standorttreu und familiengeführt<br />
geblieben ist.<br />
In zweiter und<br />
dritter Generation<br />
Nach dem überraschen<strong>den</strong> Tod von<br />
Gründer Hans Schröder im Jahre<br />
1994 übernahm <strong>das</strong> Unternehmen<br />
sein Sohn Franz Schröder, der es<br />
bis heute gemeinsam mit Ehefrau<br />
Gerlinde Schröder in zweiter Generation,<br />
sowie mit Tochter Sabrina<br />
Hibler (geborene Schröder) und<br />
deren Ehemann Markus Hibler in<br />
dritter Generation führt. An dieser<br />
Stelle hervorzuheben: Dass <strong>den</strong><br />
Inhabern die regionale Verbun<strong>den</strong>heit<br />
des Unternehmens damals wie<br />
heute extrem wichtig ist. Und sie<br />
trotz infrastruktureller Abgeschie<strong>den</strong>heit<br />
– keine direkte Anbindung<br />
an Bundesstraße und Autobahn –<br />
am Gründungsstandort, Feuchten 2<br />
in Forst-Wessobrunn, bewusst<br />
festhalten. „Daher legen wir auch<br />
so besonders großen Wert auf die<br />
hauseigene Ausbildung“, unterstreicht<br />
Franz Schröder. Im Umkehrschluss<br />
macht diese Heimatverbun<strong>den</strong>heit<br />
die Hans Schröder<br />
Maschinenbau GmbH, die international<br />
inzwischen unter dem<br />
Namen „Schröder Group“ agiert,<br />
zu einem wertvollen Arbeitgeber<br />
und Wirtschaftspartner für ganz<br />
Weilheim-Schongau und Umgebung,<br />
der obendrein frohen Mutes<br />
in die Zukunft blicken kann: Trotz<br />
globaler Turbulenzen steht <strong>das</strong> Unternehmen<br />
dank seiner innovativen<br />
Blechbearbeitungsmaschinen,<br />
einem hohen Stammkun<strong>den</strong>anteil<br />
und einer damit verbun<strong>den</strong>en,<br />
kontinuierlich hohen Auslastung<br />
wirtschaftlich sehr gut da. js<br />
alle Ausgaben online unter www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
> > > TAG DER OFFENEN TÜR<br />
Anlässlich des 75-jährigen Firmenjubiläums zeigt die Schröder<br />
Maschinenbau GmbH am Samstag, 5. Oktober, ab 10 Uhr, was aus<br />
einem kleinen Reparaturbetrieb in fast acht Jahrzehnten gewor<strong>den</strong><br />
ist. Im Rahmen eines Tages der offenen Türe wer<strong>den</strong> einmalige<br />
Einblicke in <strong>das</strong> innovative Maschinenbau-Unternehmen gewährt.<br />
Nähere Informationen rund um <strong>das</strong> Unternehmen hält auch die<br />
Internetseite www.schroedergroup.eu bereit.<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 31
Marian Hanke ist Gutachter für Sportboote<br />
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32 | <strong>altlandkreis</strong><br />
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Raisting | Es war diesen Sommer<br />
auf dem Starnberger See: Bei einer<br />
der Mittwochs-Regatten kollidierten<br />
zwei Segelboote. „Ein<br />
Boot fuhr dem anderen ins Heck,<br />
an dem ein ziemlicher Scha<strong>den</strong><br />
entstand“, erzählt Marian Hanke.<br />
Als Sportboot-Gutachter wird er<br />
in solchen Fällen gerufen. Am Ufer<br />
untersuchte er <strong>das</strong> beschädigte<br />
Boot. Mit speziellem Graphitpulver<br />
machte der Raistinger alle großen<br />
und kleinen Stöße und Risse<br />
deutlich. Den Scha<strong>den</strong> bezifferte<br />
er anschließend auf rund 9000<br />
Euro. Hatte nun der Auffahrende<br />
Schuld und zahlt dessen Versicherung?<br />
„Beim Bootsverkehr kommt<br />
es auch darauf an, wie eng zueinander<br />
sich beide Boote vorher<br />
bewegt haben. Dass der von hinten<br />
kommende quasi automatisch<br />
schuld ist, gilt auf dem Wasser<br />
nicht“, so Hanke. „Doch<br />
<strong>das</strong> klären Anwälte und der<br />
Richter. Mit der Scha<strong>den</strong>sfeststellung<br />
ist der Fall für mich<br />
abgeschlossen.“<br />
So ein Zusammenstoß auf<br />
dem Wasser passiert eher selten.<br />
Meist sind die Schä<strong>den</strong>,<br />
zu <strong>den</strong>en Marian Hanke gerufen<br />
wird, Unwetterschä<strong>den</strong>.<br />
Die entstehen überwiegend<br />
durch Hagel oder umstürzende<br />
Bäume bei Booten, die<br />
im Freien lagern, oder durch<br />
Brandschä<strong>den</strong> bei einer Halle.<br />
Aber auch auf der Straße wer<strong>den</strong><br />
Boote häufig beschädigt.<br />
„Mein allererster Fall als Gutachter<br />
betraf einen Mann, der<br />
mit seinem Anhänger sein<br />
hochwertiges Segelboot mit Stahlrumpf<br />
aus Berlin an <strong>den</strong> Ammersee<br />
transportierte.“ Auf der Autobahn<br />
kam es zu einem Unfall mit<br />
einem anderen Pkw. Trotz Stahlrumpf<br />
war <strong>das</strong> Heck des Boots so<br />
beschädigt, <strong>das</strong>s es umfangreich<br />
erneuert wer<strong>den</strong> musste. Der<br />
Scha<strong>den</strong>, <strong>den</strong> Marian Hanke feststellte:<br />
Rund 18 000 Euro.<br />
Auftrag in<br />
Südfrankreich<br />
Die Ausbildung zum Sachverständigen<br />
für Sportboote hat er 2015<br />
absolviert – zertifiziert für Boote<br />
bis zu einer Länge von 22 Metern.<br />
Das halbjährige Studium mit abschließender<br />
Prüfung fiel Hanke<br />
nicht schwer. Er wuchs am Ufer<br />
des Ammersees in St. Alban bei<br />
Kollission von Sportbooten auf der Donau.<br />
Marian Hanke an einem seiner<br />
selbstgebauten Elektroboote.<br />
Dießen auf, lernte schon als Kind<br />
von einem Fischer <strong>das</strong> Segeln. Mit<br />
14 baute er im Garten für seine<br />
Eltern ein fahrtaugliches Segelboot<br />
aus Holz. Zwei Jahre später<br />
begann Hanke seine Ausbildung<br />
zum Bootsbauer in einer Werft<br />
in Possenhofen. „Nach meinem<br />
Abschluss handelte ich mit Segelbooten,<br />
führte <strong>den</strong> Service<br />
und Reparaturen durch.“ Mit<br />
seiner Firma Sailotec.de zog<br />
Hanke 2010 nach Raisting.<br />
Dass er fünf Jahre später zusätzlich<br />
Sportboot-Gutachter<br />
wird, hatte er zunächst eigentlich<br />
gar nicht geplant. „Aber<br />
dann bat mich ein Branchenverband,<br />
die Ausbildung zu<br />
machen, da Gutachter damals<br />
sehr rar waren.“<br />
Bereut hat Marian Hanke die<br />
Entscheidung nicht. Zwar gibt<br />
es mittlerweile wieder mehr<br />
Gutachter, in Südbayern etwa<br />
zehn. Doch der Raistinger ist<br />
regelmäßig gefragt. Für ein<br />
Gutachten investiert er im<br />
Schnitt einige Stun<strong>den</strong>, plus<br />
Anfahrt und Gespräche mit
dem Bootseigner und gegebenenfalls<br />
weiteren beteiligten Personen.<br />
20 oder 30 Seiten dick ist<br />
es in der Regel: mit <strong>den</strong> genauen<br />
technischen Daten des Boots, der<br />
Zustandsbeschreibung nach dem<br />
Unfall, Fahrfähigkeit, Scha<strong>den</strong>hergang<br />
und -umfang, Bewertung der<br />
Reparaturen und zahlreicher Fotos<br />
zur Dokumentation. Hankes häufigste<br />
Einsatzorte sind Ammer- und<br />
Starnberger See, sowie die Donau,<br />
aber auch nach Norddeutschland<br />
wird er gerufen. Einmal ging es bis<br />
nach Südfrankreich, an die Rhone.<br />
„Dort hatte ein Boot mehrere Unfälle<br />
binnen dreier Tage. Erst verbeulte<br />
es der Besitzer beim Anlegen,<br />
dann folgten weitere Pannen<br />
und schließlich fuhr er auf eine<br />
Sandbank auf.“ Der stun<strong>den</strong>lange<br />
Versuch, von der Sandbank wieder<br />
weg zu kommen, beschädigte <strong>den</strong><br />
Propeller und die Antriebswellen<br />
schwer. „Die Versicherung glaubte<br />
dem Mann nicht und auch ich war<br />
anhand der Akte stutzig, wie so viel<br />
in so kurzer Zeit passieren kann.<br />
Aber als ich <strong>das</strong> Boot inspizierte,<br />
war <strong>das</strong>, was der Mann schilderte,<br />
absolut plausibel. Er hatte wirklich<br />
viel Pech, weder war Vorsatz noch<br />
Fahrlässigkeit im Spiel.“<br />
Bei Erbangelegenheiten<br />
gefragt<br />
Pro Jahr fertigt Marian Hanke etwa<br />
30 größere Gutachten an. „Das<br />
passt gut zwischendurch rein“,<br />
sagt der Raistinger. Denn neben<br />
seiner Sailotec.de, mit der er mittlerweile<br />
Bootsabdeckungen, Bezüge,<br />
Bootspolster und -taschen<br />
anfertigt, betreibt er mit seinem<br />
Freund Philipp Dorsch eine weitere<br />
Firma: die MY-Electroboat<br />
GmbH. Dort wer<strong>den</strong> selbstentwickelte<br />
Sportboote mit Elektromotor<br />
hergestellt. Mehr als ein Dutzend<br />
Modelle haben die bei<strong>den</strong> im Angebot:<br />
Für vier bis zwölf Personen,<br />
mit leistungsfähigen Batterien,<br />
einige Modelle tragen sogar Solarzellen.<br />
Zwölf Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter arbeiten bei der<br />
MY-Electroboat im Raistinger Gewerbegebiet.<br />
Doch wenn immer<br />
möglich, legt Marian Hanke selbst<br />
Hand an: Zum Beispiel wenn der<br />
glasfaserverstärkte Kunststoff für<br />
<strong>den</strong> Rumpf hergestellt wird. Diese<br />
Konstruktionserfahrungen helfen<br />
ihm auch als Gutachter. So hatte er<br />
bei dem Regattascha<strong>den</strong> auf dem<br />
Starnberger See gleich <strong>den</strong> richtigen<br />
Blick für die Beschädigungen<br />
an <strong>den</strong> Heckteilen des Rumpfes.<br />
Manchmal liegt bei Hankes Gutachter-Aufträgen<br />
aber gar kein<br />
Scha<strong>den</strong> vor. „Zum Beispiel werde<br />
ich auch gerufen, wenn der Wert<br />
eines Bootes für <strong>den</strong> Verkauf bestimmt<br />
wer<strong>den</strong> soll.“ Oder wenn<br />
jemand ein gebrauchtes Boot<br />
kaufen will, sich aber nicht sicher<br />
ist, ob es <strong>den</strong> Preis wert ist. Dann<br />
schaut Hanke mit einem speziellen<br />
Thermografie-Gerät genau auf <strong>den</strong><br />
Rumpf. Denn wenn der glasfaserverstärkte<br />
Kunststoff<br />
nicht absolut<br />
sauber und präzise<br />
hergestellt und<br />
verarbeitet wurde,<br />
kann durch Osmose<br />
über die Jahre ganz<br />
langsam Feuchtigkeit<br />
einziehen. „Das erkennt man<br />
von außen oft erstmal nicht. Wenn<br />
ein Osmosescha<strong>den</strong> aufgetreten<br />
ist, macht es <strong>das</strong> Boot nicht gleich<br />
fahruntauglich. Aber es mindert<br />
<strong>den</strong> Wert erheblich: um 50 Prozent<br />
oder gar mehr!“ Auch in Erb- und<br />
Nachlassangelegenheiten war<br />
Marian Hanke schon tätig. „Einmal<br />
ging es um ein Boot, dessen<br />
Wert die Erben beziffert haben<br />
wollten. Ich schätzte es auf 3800<br />
Euro. Aber ich gebe zu, <strong>das</strong> hätten<br />
die Erben mit etwas Internetrecherche,<br />
ähnlich wie bei einem<br />
Gebrauchtwagen, auch selbst<br />
hingekriegt.“ Doch ein Gutachter<br />
ist eben ein Gutachter, und so gut<br />
wie Marian Hanke kennt sich weit<br />
und breit kaum einer mit Sportbooten<br />
aus.<br />
cr<br />
Blick auf <strong>den</strong> Ammersee, der nur wenige<br />
Autominuten von Marian Hankes Arbeitsplatz<br />
entfernt liegt.<br />
Marian Hanke untersucht<br />
ein durch<br />
Materialermüdung<br />
gesunkenes Segelboot<br />
am Ammersee.<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 33
Zum 75. Geburtstag von Autohaus Heuberger<br />
Käfer war<br />
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Heuberger im Blut.<br />
„Meine Eltern wollten sich<br />
damals unbedingt selbstständig<br />
machen nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg – und<br />
sind dafür extra aufs Land<br />
gezogen, weil München zu<br />
teuer war“, erinnert sich<br />
Hilmar Heuberger, heute<br />
89, noch ganz genau zurück.<br />
Er selbst ist damals<br />
13 Jahre jung, als es aus<br />
der Landeshauptstadt ins<br />
beschauliche Ingenried<br />
geht. Dort gründet sein<br />
Vater Eduard Heuberger<br />
im Jahre 1948 tatsächlich<br />
einen Landmaschinenbetrieb<br />
mit Reparaturservice.<br />
Und schafft damit auf Anhieb<br />
eine wertvolle Anlaufstelle für hiesige<br />
Landwirte. Mit zunehmen<strong>den</strong><br />
Aufträgen wird die Arbeit mehr,<br />
der Platz dagegen knapper. Die<br />
logische Konsequenz: Ein neuer,<br />
zweiter Standort, der im Jahre<br />
1960 am bis heute bekannten Heuberger-Standort<br />
in Bernbeuren<br />
eröffnet wird. Insgesamt betrachtet<br />
ist der Arbeitsmarkt damals<br />
aber hart umkämpft, in gewisser<br />
Weise <strong>das</strong> Gegenteil von heute.<br />
„Denn für junge Menschen gab es<br />
kaum Ausbildungsmöglichkeiten –<br />
auch ich absolvierte zunächst bei<br />
der Arbeiterwohlfahrt in Kempten<br />
eine Grundausbildung im Bereich<br />
Metall, ehe ich eine Ausbildung<br />
zum Landmaschinenmechaniker<br />
machte.“ Nach Abschluss der Gesellenprüfung,<br />
<strong>das</strong> war 1956, geht<br />
Hilmar (li.) und sein Sohn Reiner Heuberger vor ihrem<br />
Autohaus in Bernbeuren.<br />
Hilmar Heuberger schließlich für<br />
ein halbes Jahr als Volontär nach<br />
Hannover zu Hanomag, „wo ich<br />
meine Motorenkenntnisse erheblich<br />
verbessern konnte“. Und acht<br />
Jahre später, nach erfolgreich bestan<strong>den</strong>er<br />
Meisterprüfung, übernimmt<br />
Hilmar Heuberger schließlich<br />
im zarten Alter von 29 Jahren<br />
die Werkstätte seines Vaters in<br />
Bernbeuren. Kurioserweise auf<br />
Pachtbasis, „weil mein Vater und<br />
ich uns in vielen Punkten nicht<br />
einig waren“. Auch deshalb, weil<br />
Hilmar Heuberger andere unternehmerische<br />
Vorstellungen hat.<br />
Zwar wer<strong>den</strong> mit ihm in der Firma<br />
nach wie vor Traktoren, Heuaufzüge,<br />
Melkmaschinen, Mähwerke<br />
und Ladewagen verkauft und repariert.<br />
Aber auch Mopeds und<br />
Pkw. „Insbesondere Autos, die<br />
viel kleiner, ästhetischer<br />
und sportlicher waren,<br />
haben mich mehr fasziniert<br />
als Landmaschinen.“<br />
Mehr Arbeit,<br />
weniger Stress<br />
Glücklicherweise sprechen<br />
sich Fleiß, Können<br />
und Kun<strong>den</strong>zufrie<strong>den</strong>heit<br />
der Firma Heuberger<br />
nicht nur innerhalb<br />
der Region, sondern bis<br />
zu Volkswagen herum –<br />
im Dezember 1965 wird<br />
Hilmar Heuberger ein<br />
VW-Vertrag als Service-<br />
Partner angeboten, <strong>den</strong><br />
er ohne lange Überlegung<br />
annimmt. „Gleich im ersten<br />
Jahr haben wir 30 Neuwagen an<br />
Kun<strong>den</strong> aus Bernbeuren, aber<br />
auch bis nach Peiting und Schongau<br />
verkauft.“ Der Ein- und Ausbau<br />
eines Käfermotors kostet 7,50<br />
Mark. Somit ist eine Art Wende<br />
vom Landmaschinen- zum Kfz-Betrieb<br />
eingeläutet in einer Zeit, die<br />
mit heute nicht vergleichbar ist.<br />
„Damals gab’s noch 48-Stun<strong>den</strong>-<br />
Wochen, keine freien Samstage<br />
und in Wahrheit wurde noch viel<br />
mehr gearbeitet für nur fünf Mark<br />
die Stunde – trotzdem waren die<br />
Leute zufrie<strong>den</strong>er und weniger<br />
gestresst, obwohl sie häufig kein<br />
eigenes Auto, keine Freizeit und<br />
auch kein Lebensmittelüberangebot<br />
hatten.“ Unabhängig davon<br />
tut sich die kommen<strong>den</strong> Jahre<br />
und Jahrzehnte auch im Hause<br />
34 | <strong>altlandkreis</strong>
War ein echter Verkaufsschlager: Der VW Käfer, der damals vom Standort<br />
Bernbeuren an Kun<strong>den</strong> aus dem ganzen Altlandkreis ging.<br />
Heuberger wahnsinnig viel. 1967<br />
bekommt der Standort in Bernbeuren<br />
eine Tankstelle. 1969 ist<br />
der Vater-Sohn-Pacht-Vertrag Geschichte,<br />
und geht der Betrieb an<br />
Hilmar Heuberger. 1970 wird die<br />
Werkstätte erweitert und eine Heizung<br />
eingebaut. 1974 kommt der<br />
VW-Golf auf <strong>den</strong> Markt, der sich<br />
auch bei Heuberger zum absoluten<br />
Verkaufsschlager entpuppt.<br />
Darüber hinaus gibt‘s im selben<br />
Jahr, in dem obendrein die deutsche<br />
Fußballnationalmannschaft<br />
zum zweiten Mal Weltmeister<br />
wird, erstmals auch Autos von<br />
Audi zu kaufen. Dann? „Erfolgte<br />
1985 eine weitere Betriebsvergrößerung<br />
mit Ausstellungsfläche,<br />
Büros, Teilelager und Unterkellerung<br />
mehrere Räume.“<br />
8 500 Kun<strong>den</strong>,<br />
150 Mitarbeiter<br />
Was Hilmar Heuberger im Rahmen<br />
des „<strong>altlandkreis</strong>“-Interviews<br />
immer wieder betont: Die Wichtigkeit<br />
der Familie. „Ohne deren<br />
Zusammenhalt <strong>das</strong> alles nicht<br />
funktioniert.“ Hintergrund: Bereits<br />
ein Jahr, bevor Hilmar Heuberger<br />
in <strong>den</strong> Betrieb seines Vaters einsteigt,<br />
heiratet er 1963 seine Frau<br />
Irene und ist stolzer Vater zweier<br />
Söhne und einer Tochter. Sein<br />
Sohn Reiner „Ronny“ Heuberger<br />
steigt schließlich 1990 als Kfz-<br />
Meister und Kfz-Betriebswirt in<br />
<strong>den</strong> Betrieb ein, führt ihn lange<br />
Zeit gemeinsam mit seinem Vater,<br />
„was im Großen und Ganzen auch<br />
ganz gut funktioniert hat“, sind<br />
sich die bei<strong>den</strong> schmunzelnd einig.<br />
Viel falsch können die bei<strong>den</strong><br />
nun wirklich nicht gemacht haben<br />
angesichts des immer größer<br />
wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Erfolgs. In <strong>den</strong> Jahren<br />
1997 und 1998 wird der Standort<br />
in Bernbeuren ein weiteres Mal<br />
umgebaut und deutlich vergrößert.<br />
2000 wird Ronny Heuberger<br />
alleiniger Geschäftsführer. 2002<br />
erfolgt der Bau einer neuen Halle<br />
zum Einlagern von 3 500 (!) Autoreifen.<br />
Und im Jahre 2004 wagt<br />
<strong>das</strong> Unternehmen schließlich <strong>den</strong><br />
mutigsten Schritt überhaupt: Die<br />
Übernahme eines insolvent gegangenen<br />
Betriebes in Füssen.<br />
„Was nur deshalb möglich war,<br />
weil wir uns gewisse Standards<br />
erarbeitet haben, mit <strong>den</strong>en wir<br />
gegenüber Konkurrenten überzeugen<br />
konnten“. Gespräche auf<br />
Augenhöhe, schnelle, zuverlässige<br />
und fachkompetente Reparatur<br />
sowie ein ständiges „da sein für<br />
unsere Kun<strong>den</strong>“. Das ist bereits in<br />
<strong>den</strong> 1960ern so: Reißen am Freitagnachmittag<br />
Keilriemen oder<br />
Kupplungsseil, heißt es: „Geh zum<br />
Heuberger, die reparieren es dir<br />
noch heute oder morgen.“ Das<br />
wird von <strong>den</strong> Leuten geschätzt.<br />
Und ist im Grunde bis heute <strong>das</strong><br />
Steckenpferd des mit bekanntesten<br />
Autohauses im oberbayerischallgäuerischen<br />
Grenzgebiet – im<br />
topmodernen Hightech-Standort<br />
in Füssen, 2012 neu gebaut und<br />
2013 in Betrieb genommen, bietet<br />
Heuberger seinen 8500 Kun<strong>den</strong> 27<br />
Werkstatt-Arbeitsplätze. In Bernbeuren<br />
sind es 24. Hinzu kommt,<br />
ebenfalls am Standort Füssen,<br />
eine nigelnagelneue Lackiererei.<br />
Und wie viele Mitarbeiter? „Zum<br />
Zeitpunkt der Übernahme in Füssen<br />
waren es noch 65, heute sind<br />
es an bei<strong>den</strong> Standorten 150, darunter<br />
22 Auszubil<strong>den</strong>de in <strong>den</strong><br />
Berufen Kfz-Mechatroniker, Karosseriebauer,<br />
Fahrzeuglackierer<br />
und Automobilkaufleute“, betont<br />
Ronny Heuberger deshalb voller<br />
Stolz, weil mit Elena Heuberger-<br />
Kanat und Nicolas Heuberger auch<br />
zwei seiner Kinder inzwischen im<br />
familiengeführten Autohaus tätig<br />
sind. Somit die vierte Generation<br />
innerhalb eines Dreivierteljahrhunderts.<br />
js<br />
Schnell und zuverlässig in Service und Reparatur, auch freitags und<br />
samstags: Damit machte sich <strong>das</strong> Autohaus Heuberger einen Namen.<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 35<br />
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089 9222-2628.<br />
Peiting | Die Peitinger Kabarettistin<br />
und Autorin Alexandra Stiglmeier<br />
bringt mit „Törtchen, Tod und<br />
Techtelmechtel“ ihren zweiten Kriminalroman<br />
auf <strong>den</strong> Büchermarkt.<br />
Er handelt von Elli Fuchs, „die<br />
man einfach lieben muss“. Warum?<br />
„Weil sie nicht nur ein kriminalistisches<br />
Gespür, sondern auch<br />
einen jucken<strong>den</strong> Busen hat, mit<br />
dem sie Lügner entlarven kann“,<br />
sagt die 55-Jährige, die sich an<br />
dieser Stelle ein freches Grinsen<br />
nicht verkneifen kann. So todernst<br />
es in diesem Buch zwischendurch<br />
auch zugeht, so darf <strong>das</strong> Humorige<br />
natürlich nicht fehlen in einem<br />
Stiglmeier-Werk. Zwar reichte<br />
dieser juckende Busen nicht für<br />
eine Karriere bei der Kripo – doch<br />
als die Elli bei einer Achtzigerjahre-Mottoparty<br />
die Hofreiter<br />
Mona entdeckt, wohlgemerkt tot<br />
in einem Gefrierfach zwischen<br />
Schweinsbraten,<br />
en<br />
36 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Alexandra Stiglmeier präsentiert ihren neuen Kriminalroman.<br />
Knödel und Pommes, muss sie<br />
natürlich trotzdem ermitteln, qua-<br />
si privat. Im Rahmen der immer<br />
mysteriöser wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Ermittlungen<br />
stößt sie unter anderem<br />
auf<br />
ein Geflecht von Eifersucht<br />
und<br />
Habgier, <strong>das</strong>s es für sie zu<br />
entwirren gilt. Obendrein tauchen<br />
dann auch noch dreiste Diebe und<br />
ein<br />
ominöser Putzmittelvertreter<br />
> > > KRIMINALROMAN ZU GEWINNEN<br />
auf. Und Elli stellt sich natürlich<br />
die Frage, ob die in diesen Todesfall<br />
involviert sind.<br />
Kabarettistische<br />
Lesungen<br />
Stiglmeier-Fans wer<strong>den</strong> es wissen,<br />
<strong>das</strong>s Sanitätsverkäuferin<br />
Elli Fuchs nicht zum ersten Mal<br />
Ihr Regional<strong>magazin</strong> „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost drei Exemplare von<br />
„Törtchen, Tod und Techtelmechtel“. Schicken Sie uns bis 15. September<br />
eine Postkarte mit dem Stichwort „Stiglmeier“ an „<strong>altlandkreis</strong>“,<br />
Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine Mail an info@<br />
<strong>altlandkreis</strong>.de. Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Wir wünschen viel Erfolg!
ermittelt – <strong>das</strong>s Zeug zur Aufdeckung<br />
von Mordfällen, obwohl<br />
sie nicht bei der Kriminalpolizei<br />
arbeitet, bewies sie bereits im<br />
ersten Kriminalroman von Alexandra<br />
Stiglmeier mit dem ähnlich<br />
schmissigen Titel „Männer, Mord<br />
und Remmidemmi“. Ein Buch, <strong>das</strong><br />
sich auf Anhieb gut verkaufte, allein<br />
im ersten Jahr mehr als 2000<br />
Mal über die La<strong>den</strong>theke ging.<br />
Der nun neue Kriminalroman<br />
der Peitingerin erscheint genaugenommen<br />
am Donnerstag, 26.<br />
September, im Emmons Verlag, ist<br />
288 Seiten stark und in allen regionalen<br />
Buchhandlungen sowie<br />
online und in ausgewählten Lä<strong>den</strong><br />
und Geschäften erhältlich. Die<br />
gedruckte Version kostet 14 Euro<br />
pro Exemplar, die E-Book-Version<br />
10,99 Euro.<br />
Wer sich unsicher ist und vorab<br />
eine Kostprobe von „Törtchen, Tod<br />
und Techtelmechtel“ hören möchte:<br />
Am Donnerstag, 10. Oktober, um<br />
19 Uhr lädt Alexandra Stiglmeier<br />
zu einer kabarettistischen Lesung<br />
ins Jugendheim am Pfarrweg in<br />
Peiting, <strong>das</strong> sich relativ ortszentral<br />
an der Ecke Azamstraße und<br />
Ludwigstraße (Nähe Mittelschule)<br />
befindet. Platzreservierungen vergibt<br />
für diesen Abend die Peitinger<br />
Bücherei unter der Telefonnummer<br />
08861 / 59613 sowie die Buchhandlung<br />
Buch am Bach unter<br />
der Telefonnummer 08861 / 66212.<br />
Außerdem lädt Alexandra Stiglmeier<br />
am Freitag, 11. Oktober, um<br />
19.30 Uhr in „Lux’s Platzerl“ an der<br />
Ammergauer Straße 1 in Steinga<strong>den</strong>.<br />
Reservierungen hierfür<br />
können unter der Handynummer<br />
0170 / 3064728 gebucht wer<strong>den</strong>.<br />
„Bei bei<strong>den</strong> Lesungen werde ich<br />
blitzschnell in verschie<strong>den</strong>e Figuren<br />
des Buches schlüpfen, was sicherlich<br />
einen äußerst amüsanten<br />
Abend verspricht.“<br />
Dass dieses neue Sitglmeier-Buch<br />
auch ohne kabarettistischer Lesung<br />
viele Leserinnen und Leser<br />
begeistern wird, unterstreicht bereits<br />
vorab eine ganz besondere<br />
Ehre, die der 55-Jährigen schon<br />
bald zu Teil wird: Sie wurde erstmals<br />
zur international bekannten<br />
wie renommierten Frankfurter<br />
Buchmesse (16. bis 20. Oktober)<br />
eingela<strong>den</strong>, um auch dort Törtchen,<br />
Tod und Techtelmechtel<br />
persönlich vorstellen zu können.<br />
Unter anderem mit einem Verweis<br />
auf einen kleinen bayerischen<br />
Sprachkurs, <strong>den</strong> die Autorin in <strong>den</strong><br />
hinteren Teil des Buches miteingebaut<br />
hat. Und ein wenig Werbung<br />
für <strong>den</strong> wunderschönen <strong>Pfaffenwinkel</strong>,<br />
wo ihr mit viel Witz und<br />
Humor geschriebener neuer Kriminalroman<br />
spielt. Zwar an einem<br />
fiktiven Ort, jedoch immer wieder<br />
mit Einflüssen aus dem echten Leben<br />
in beispielsweise Schongau,<br />
Peiting und Steinga<strong>den</strong>.<br />
js<br />
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alle Ausgaben online unter<br />
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<strong>september</strong> / oktober 2024 | 37
Mit Schauspielerin aus Wien<br />
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in Käsküche<br />
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Bernbeuren | Ende<br />
September ist es wieder<br />
so weit, lädt Familie<br />
Schilling Kulturbegeisterte<br />
zu einem<br />
weiteren Wohnzimmerkonzert<br />
in die fast schon<br />
legendär gewor<strong>den</strong>e<br />
Käsküche. „Ich erwarte<br />
dieses Mal <strong>das</strong> popigste<br />
Konzert, <strong>das</strong>s wir bis<br />
dato veranstaltet haben“,<br />
so Gastgeber Micha<br />
Schilling über Resi<br />
Reiner & Band. Die in Graz geborene<br />
Schauspielerin und Sängerin<br />
lebt derzeit in Wien, ist 28 Jahre<br />
jung und mit ihren deutschsprachigen<br />
Songs regelmäßig im renommierten<br />
Radiosender FM4<br />
zu hören. Auch auf bisherigen<br />
Live-Auftritten in beispielsweise<br />
Wien, Graz sowie auf diversen<br />
Festivals begeistern ihre Songs<br />
nicht nur klanglich, sondern auch<br />
inhaltlich – Theresia „Resi“ Reiser<br />
singt sehr alltagsnah über die oft<br />
banalen Dinge des täglichen Lebens,<br />
jedoch mit derart viel Liebe,<br />
Hingabe und Detailverliebtheit,<br />
<strong>das</strong>s sich die Zuhörer auch immer<br />
wieder selbst ertappt fühlen, sich<br />
so ganz wunderbar mit Reiners<br />
Songs i<strong>den</strong>tifizieren können. Mal<br />
geht’s um <strong>das</strong> Kaffeekochen mit<br />
einer Bialetti, mal um <strong>das</strong><br />
E-Roller-Fahren durch<br />
Wien. Und <strong>das</strong> scheint<br />
nicht nur Micha Schilling<br />
zu gefallen, sondern auch<br />
seiner Frau und <strong>den</strong> vier<br />
Kindern – <strong>den</strong>n wie die<br />
Jahre zuvor auch galt bei<br />
der Suche nach<br />
einem em geeigneten<br />
Interpreten erneut die Devise:<br />
„Dass die Songs uns allen gleichermaßen<br />
gut gefallen müssen.“<br />
Weißt Du, was ich mein!?<br />
Auch „<strong>altlandkreis</strong>“-Redakteur<br />
Schelle hat sich im Vorfeld des<br />
Konzerts eine kleine Kostprobe<br />
erlaubt, sich unter anderem auf<br />
einer der bekannten Streamingdienste<br />
<strong>den</strong> Reiner-Song „Bin da<br />
ich gemeint?“ angehört und ist auf<br />
Anhieb entzückt gewesen – Hammerstimme!<br />
Und in der Tat ein<br />
Text, der vom alltäglichen Leben<br />
erzählt, aber auch zum Schmunzeln<br />
und Nach<strong>den</strong>ken anregt.<br />
Beginnend mit „In der U-Bahn<br />
schreit ein Typ, du Arschloch! Bin<br />
da ich gemeint?“ Oder aus dem<br />
Song „Bialetti“, in dem unter<br />
anderem „In meiner<br />
Konzerte, die unter die<br />
Haut gehen: Heuer treten<br />
in der Käsküche Bernbeuren<br />
Resi Reiner (unten) &<br />
Band aus Wien auf.<br />
Küche steht mein ganzer<br />
Stolz, glänzt so schön und<br />
weckt mich täglich auf“<br />
gesungen wird. Beide<br />
Songs stammen im Übri-<br />
gen vom ersten und bislang einzigen<br />
kompletten Album der jungen<br />
Künstlerin. Es heißt „Weisst Du,<br />
was ich mein!?“, ist Ende August<br />
2023 über <strong>das</strong> Hamburger Label<br />
„Krokant“ veröffentlicht wor<strong>den</strong><br />
und umfasst in Summe neun<br />
Songs.<br />
38 | <strong>altlandkreis</strong>
Das insgesamt sechste Wohnzimmerkonzert<br />
findet heuer am<br />
Samstag, 28. September, ab 20 Uhr<br />
(Einlass ab 19 Uhr) in Bernbeurens<br />
Käsküche an der Füssener Straße<br />
24 statt. Und ist zugleich <strong>das</strong> erste<br />
internationale. Denn bisher waren<br />
mit Kofelgschroa, Monobo Son,<br />
Pam Pam Ida, Florian Paul und<br />
die Kapelle der letzten Hoffnung<br />
sowie Ami & Wally Warning ausschließlich<br />
aus Deutschland stammende<br />
Interpreten zu Gast.<br />
Tickets heißbegehrt<br />
Erfahrungsgemäß ist <strong>das</strong> Wohnzimmerkonzert<br />
rasch ausverkauft –<br />
die heißbegehrten, auf 120 Stück<br />
limitierten Tickets sind für je 22<br />
Euro ausschließlich per E-Mail<br />
unter mail@kaeskueche-bernbeuren.de<br />
zu ergattern. Schnell<br />
sein lohnt sich also, <strong>den</strong>n die Atmosphäre<br />
beim Wohnzimmerkonzert<br />
in Bernbeurens Käsküche –<br />
nähere Infos auch online unter<br />
www.kaeskueche-bernbeuren.de<br />
– ist weit und breit einzigartig,<br />
geht ohne Übertreibung tief unter<br />
die Haut und bleibt für immer<br />
im Kopf. Heuer mit Resi Reiner &<br />
Band, die sich Ende September<br />
extra vom 500 Autokilometer entfernten<br />
Wien auf in <strong>das</strong> beschauliche<br />
Dorf am Fuße des Auerbergs<br />
machen wer<strong>den</strong> – und dort für <strong>das</strong><br />
popigste Konzert sorgen, <strong>das</strong> es in<br />
Bernbeuren und Umgebung bis<br />
dato gab.<br />
js<br />
> > > TICKETS ZU GEWINNEN<br />
Ihr Regional<strong>magazin</strong> „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost für <strong>das</strong> Wohnzimmerkonzert<br />
mit Resi Reiner & Band am Samstag, 28. September, um<br />
20 Uhr 2 x 2 Tickets. Schicken Sie uns bis 15. September eine Postkarte<br />
mit dem Stichwort „Käsküche“ an „<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland<br />
40, in 86971 Peiting. Oder eine Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de. Das<br />
Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Wir wünschen viel Erfolg!<br />
Grödner Schnitzereien<br />
Samstag, 19. Oktober 2024<br />
Geöffnet von 9.00 - 17.00 Uhr<br />
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<strong>september</strong> / oktober 2024 | 39
Schongauer baut Wiesn-Zelte auf<br />
Tonnenschwere<br />
Maßarbeit<br />
München / Schongau | Von <strong>den</strong><br />
sechs Millionen Feierwütigen in<br />
Lederhose und Dirndl fehlt noch<br />
jede Spur an diesem Freitagvormittag.<br />
Reger Betrieb herrscht<br />
auf der Münchner Theresienwiese<br />
trotzdem. Angefangen am von Securities<br />
bewachten Haupteingang,<br />
wo nur Angekündigte mit Genehmigung<br />
durchkommen. Auch<br />
Auffallend am nordseitigen Eingang<br />
des 42 Hektar großen Areals:<br />
Durchgezogene rote Linien, die<br />
die breite Straße im Zentrum des<br />
Oktoberfestgeländes in eine Art<br />
dreispurige Autobahn unterteilen.<br />
In ihrer Mitte stehen vollbela<strong>den</strong>e<br />
Sattelschlepper, rechts und links<br />
davon fährt die von <strong>den</strong> Arbeitern<br />
liebevoll genannte „Königin“<br />
unaufhaltsam hin und her – ein<br />
riesengroßer 15-Tonnen-Gabelstapler,<br />
wiederum unterstützt von<br />
mehreren kleineren Gabelstap-<br />
ap<br />
lern, die ebenfalls unzählige Einzelteile<br />
der Bierzelte an Ort und<br />
Stelle transportieren. Wobei einiige<br />
Grundgerüste der insgesamt<br />
17 großen und 21 kleinen Bierzelte<br />
el<br />
bereits stehen an diesem 12. Juli.<br />
„Das ist im Grunde wie ein riesengroßes<br />
Lego-Stecksystem“, sagt<br />
Daniel Mahl, 38, kräftig gebaut<br />
und großgewachsen, schwarze<br />
Fullcap auf dem Kopf, schwarze<br />
Sonnenbrille im Gesicht. Sieht stylisch<br />
aus. „Ist im Grunde aber nur<br />
Mittel zum Zweck, weil dich ohne<br />
UV-Schutz die Sonne selbst an<br />
leicht bewölkten Tagen wie heute<br />
komplett aufbrennt.“ Daniel Mahl<br />
weiß, wovon er spricht. Obwohl er<br />
sich mit seinem 30 Tonnen schweren<br />
Autokran erst zum 1. Januar<br />
2023 selbstständig gemacht hatte,<br />
ist er heuer bereits zum zweiten<br />
Mal beim<br />
Auf-<br />
und<br />
Abbau<br />
bau<br />
des<br />
Münchner Oktoberfestes<br />
este<br />
vollumfänglich<br />
eingespannt.<br />
nt.<br />
„Schon vor<br />
Jahren habe<br />
ich auf YouTube-Videos<br />
ube-<br />
os<br />
über<br />
<strong>den</strong><br />
Aufbau der Wiesn<br />
erkannt, <strong>das</strong>s dort<br />
Autokräne<br />
zum Einsatz kommen in genau<br />
der Größe, wie auch ich meinen<br />
konfiguriert habe.“ Den Auftrag<br />
bekommen hat er letztlich, weil er<br />
persönlich nach Dasing zur Firma<br />
Pletschacher gefahren ist. „Das<br />
ist die Firma, die von zwei Zelten<br />
abgesehen, alle anderen federführend<br />
auf- und abbaut.“ Zwar war<br />
an diesem Tag des Firmenbesuchs<br />
wegen der Pfingstferien niemand<br />
da. Wenige Wochen später bekam<br />
der Schongauer aber trotzdem einen<br />
Anruf mit der für ihn äußerst<br />
freudigen Aussage: „Du hast <strong>den</strong><br />
Auftrag, bist dabei.“<br />
Voller Fokus mit Fullcap und Sonnenbrille — Daniel Mahl bei der Arbeit.<br />
Wecker klingelt<br />
um 4 Uhr<br />
Heuer erstrecken sich die Aufbauarbeiten<br />
des größten Volksfestes<br />
der Welt allein für <strong>den</strong> Zeltbetrieb<br />
über vier bis sechs Wochen<br />
hinweg. „Wir haben dieses Jahr<br />
mit Anfang Juli etwas früher angefangen<br />
als 2023.“ Was es für<br />
Daniel Mahl jedoch nicht weniger<br />
stressig macht. Sein Wecker<br />
klingelt momentan von Montag<br />
bis Freitag, manchmal auch an<br />
Samstagen, um vier Uhr (!) in der<br />
Früh. Um fünf Uhr fährt er mit sei-<br />
40 | <strong>altlandkreis</strong>
Fingerspitzengefühl: Über dieses Steuergerät<br />
wer<strong>den</strong> tonnenschwere Dinge bewegt.<br />
nem Privat-Pkw dann von Schongau<br />
zum Bahnhof Kaufering, um<br />
dort gegen 5.30 Uhr <strong>den</strong> ersten<br />
Zug nach München zu erwischen.<br />
„Diese Zugverbindung ist wesentlich<br />
schneller und somit auch angenehmer<br />
als die von Schongau<br />
über Weilheim.“ Am Hauptbahnhof<br />
der Landeshauptstadt gegen<br />
6.15 Uhr angekommen, eilt er<br />
zu Fuß zur Theresienwiese, um<br />
schließlich auf Punkt 7 Uhr mit der<br />
eigentlichen Arbeit zu beginnen:<br />
Seinen meist vor Ort bleiben<strong>den</strong><br />
Autokran zu starten, und eine<br />
Bierzeltstrebe nach der anderen<br />
mit verdammt viel Fingerspitzengefühl<br />
und in ständiger Absprache<br />
mit einem Drei-Mann-Trupp von<br />
Zimmerern an die jeweils richtige<br />
Position zu heben und so lange<br />
zu sichern, bis sie mit massiven<br />
Muttern und Schrauben aus Stahl<br />
an senkrecht nach oben ragen<strong>den</strong><br />
Stützpfeilern fixiert sind. Was bei<br />
längerer Betrachtung monoton<br />
und unspektakulär, ja fast schon<br />
langweilend aussieht, verlangt<br />
sowohl von <strong>den</strong> Zimmerern als<br />
auch dem Kranfahrer ununterbrochen<br />
allerhöchste Konzentration<br />
und Präzision ab. „Wir re<strong>den</strong> hier<br />
von einzelnen Holzbauteilen mit<br />
einem Gewicht von 350 bis 750<br />
Kilogramm – wenn ich da einmal<br />
zu stark in eine falsche Richtung<br />
schwenke und sich einer der Jungs<br />
auf <strong>den</strong> Hebebühnen die Finger,<br />
<strong>den</strong> kompletten Arm oder gar <strong>den</strong><br />
Kopf einklemmt, ist es vorbei mit<br />
der Freude an diesem Job.“<br />
An diesem Freitagvormittag<br />
steht sein<br />
schwarzgrauer Autokran<br />
mit weißer Aufschrift auf<br />
der Nordwestseite des<br />
halbaufgebauten Bräurosl-Zeltes,<br />
<strong>das</strong> ziemlich<br />
genau in der Mitte des<br />
Festgeländes platziert<br />
wird. Es handelt sich mit<br />
einer Firsthöhe von 15<br />
Metern um <strong>das</strong> höchste<br />
aller Wiesn-Festzelte<br />
und bietet Platz für 8250<br />
(!) Personen. „Wenn man sich hier<br />
umschaut und einen Blick auf die<br />
anderen Zeltgerüste wirft erkennt<br />
man sofort, <strong>das</strong>s wir gerade <strong>das</strong><br />
neueste Bierzelt überhaupt aufbauen.“<br />
In der Tat sind die verleimten<br />
Massivholzbalken noch<br />
nicht alt, stammen aus 2022.<br />
Keller unter<br />
Zeltbo<strong>den</strong><br />
Inzwischen sind die Wolken über<br />
der Münchner Theresienwiese<br />
dicker und dunkler gewor<strong>den</strong>,<br />
erste Regentropfen fallen auf <strong>den</strong><br />
Schirm von Danial Mahls Fullcap.<br />
„Jetzt ist eh gleich Mittagspause“,<br />
sagt er während des zeitlupenartigen<br />
Herablassens einer weiteren<br />
Holzstrebe. Als die Zimmerer die<br />
zwei massiven Ösen aus Stahl vom<br />
Balken lösen, fährt der ehemalige<br />
Vertriebler von Nutzfahrzeugen<br />
und Lkw <strong>den</strong> bis zu 38 Meter langen<br />
Arm seines Krans ein, schaltet<br />
<strong>den</strong> Motor ab, hebt <strong>das</strong> um seinen<br />
Hals hängende Steuerpult über<br />
<strong>den</strong> Hinterkopf, packt es ins Führerhaus<br />
und macht sich zu Fuß<br />
auf in Richtung Caterer-Zelt. „Dort<br />
hinten am süd<strong>westlichen</strong> Ende<br />
des Areals können wir Arbeiter<br />
vergleichsweise gut und günstig<br />
essen“. Daniel Mahl bestellt<br />
Kartoffelsalat mit überbackenem<br />
Fischfilet, trinkt dazu Spezi, „<strong>das</strong><br />
hält wach“, und erzählt nebenbei<br />
von seinen beeindruckendsten<br />
Erlebnissen im Rahmen dieses<br />
milliar<strong>den</strong>schweren Events. Vergangenes<br />
Jahr zum Beispiel habe<br />
jemand vergessen, die mobilen<br />
Toiletten für die Wiesn-Besucher<br />
an die Kanalisation anzuschließen,<br />
weshalb Urin wie Fäkalien direkt<br />
auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> der Theresienwiese<br />
gelaufen sind und eine Fläche<br />
von rund 200 Quadratmetern regelrecht<br />
verseuchten. „Das hat unfassbar<br />
gestunken!“ Noch unfassbarer<br />
aber war für Daniel Mahl, als<br />
dann nach dem Fest, im Rahmen<br />
der Abbauarbeiten, jemand von<br />
der Stadtverwaltung vorbeigekommen<br />
war, sich die Sache ruhig<br />
und sachlich angeschaut hatte und<br />
kurzerhand einen kompletten Bo<strong>den</strong>austausch<br />
dieser betroffenen<br />
Fläche auch auf Kosten der Stadt<br />
veranlasste. „Allein dieses Beispiel<br />
zeigt, <strong>das</strong>s es sich hier um ein<br />
Milliar<strong>den</strong>geschäft für ganz München<br />
handelt.“ Auch interessant:<br />
Dass all die Wasser- und Stromanschlüsse<br />
für Zeltbetriebe fest<br />
im Bo<strong>den</strong> verankert sind, und alle<br />
Jahre wieder wenige Monate vor<br />
Beginn der Wiesn ausgebaggert,<br />
und hinterher wieder zugeschaufelt<br />
wer<strong>den</strong>. „Unter <strong>den</strong> Bö<strong>den</strong> der<br />
Zelte wer<strong>den</strong> sogar Keller für die<br />
Musikbühnen ausgegraben, wo<br />
beispielsweise die Musiker dann<br />
ihre Instrumente einlagern.“ Und<br />
ein Zeltbetreiber leiste sich heuer<br />
eine ins Erdreich verbaute Ringkanalleitung<br />
für effizienteren Bierausschank.<br />
„Das ist für mich schon<br />
alles Wahnsinn“, sagt Daniel Mahl,<br />
schüttelt grinsend <strong>den</strong> Kopf und<br />
macht sich zurück auf <strong>den</strong> Weg<br />
zum Bräurosl-Zelt.<br />
Stau auf der B17<br />
Bis 17 Uhr muss er auch heute<br />
noch fokussiert bleiben. Dann?<br />
„Fahre ich mal nicht mit dem Zug,<br />
sondern mit meinem Autokran<br />
heim nach Schongau, weil ich am<br />
morgigen Samstag einen Auftrag<br />
in meiner Heimat habe.“ Wenn<br />
sich also an einem Freitagabend<br />
gegen 18.30 Uhr auf der B17 von<br />
Landsberg Richtung Schongau mal<br />
wieder ein extralanger Stau bil<strong>den</strong><br />
sollte, „bin da höchstwahrscheinlich<br />
ich dran schuld“. Auf Autobahnen<br />
darf Daniel Mahl maximal<br />
80 Stun<strong>den</strong>kilometer mit seinem<br />
750 000-Euro-Vierachser zurücklegen,<br />
auf Bundesstraßen lediglich<br />
60 Stun<strong>den</strong>kilometer. „Und<br />
daran halte ich mich auch strikt.“<br />
Überhaupt sei Sicherheit <strong>das</strong> A<br />
und O bei Arbeiten mit einem Autokran.<br />
„Sicherheit vor Schnelligkeit“<br />
lautet deshalb Mahls Motto.<br />
„So lange alles reibungslos klappt,<br />
sieht man die tonnenschweren<br />
Kräfte nicht, die hier wirken.“<br />
Was jedoch nicht heißt, <strong>das</strong>s er<br />
vor außergewöhnlichen Aufträgen<br />
zurückschreckt. Er hat sogar schon<br />
einen Heimtrainer durch eine offene<br />
Fensterfront direkt in eine vollständig<br />
eingerichtete Privatwohnung<br />
gehoben – die Bedienung<br />
des Krans über insgesamt drei Joysticks<br />
muss da zu 100 Prozent sitzen.<br />
Die drei Zimmerer, mit <strong>den</strong>en<br />
er an diesem Freitag <strong>den</strong> nord<strong>westlichen</strong><br />
Teil des Bräurosl-Zeltes<br />
aufbaut, bestätigen <strong>das</strong> ruhige,<br />
zielgerichtete Händchen und Auge<br />
des Schongauers in typisch derber<br />
wie sprüchelastiger Baustellensprache<br />
– und mit fast blindem<br />
Vertrauen. Denn während der Laie<br />
Der Autokran von Daniel Mahl am<br />
weltbekannten Bräurosl-Zelt.<br />
die oft kurzen Anweisungen sowie<br />
Deutungen der Handwerker von<br />
der Hebebühne herab weder richtig<br />
hört noch erkennt, weiß Daniel<br />
Mahl sofort, was gemeint und zu<br />
tun ist.<br />
Auf die Frage, ob er nach Abschluss<br />
dieses rund sechswöchigen<br />
Monsterauftrags, bei dem er<br />
gut verdient, selbst auf die Wiesn<br />
geht, winkt er ab. „Das hier ist was<br />
für die Touristen. Mich sieht man<br />
wenn dann dahinter, auf der alten<br />
Wiesn“, sagt an dieser Stelle der<br />
Trompeter und Flügelhornist der<br />
Stadtkapelle Schongau. „Und ehrlich<br />
gesagt bist du auch froh, wenn<br />
du nach diesen 16-Stun<strong>den</strong>-Tagen<br />
über eineinhalb Monate hinweg<br />
auch einfach mal ausschlafen<br />
kannst und von dieser Theresienwiese<br />
nichts mehr hörst und<br />
siehst.“ Der Preis des Ganzen ist<br />
nicht unerheblich: Null Zeit für potentielle<br />
Frauen oder gar Familie.<br />
Und auch keine Zeit für die Freiwillige<br />
Feuerwehr, wo er sogar<br />
<strong>das</strong> Amt des Vereinsvorsitzen<strong>den</strong><br />
innehat. Trotzdem freut sich Daniel<br />
Mahl schon auf die Zeit nach<br />
dem Sonntag, 6. Oktober. Dann<br />
fangen die starken Männer mit<br />
ihren tonnenschweren Maschinen<br />
wieder an, Lego zu spielen. js<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 41
Saisonal und regional – neues Kochbuch für Kinder<br />
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Energiekugeln von<br />
<strong>den</strong> KitchenKids<br />
42 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Altlandkreis | In wenigen Wochen<br />
bringen die drei Damen der Hauswirtschafterei<br />
ein neues Kochbuch<br />
der ganz besonderen Art auf <strong>den</strong><br />
Büchermarkt: Es heißt „Kitchen-<br />
Kids“, umfasst 136 Seiten mit 60<br />
Rezepten und ist Explizit für Kinder<br />
im Alter von vier bis zwölf<br />
Jahren sowie deren Eltern und<br />
Großeltern gedacht. „Die Vielfalt<br />
der Rezepte reicht vom Schüttel-<br />
Müsli für erst Vierjährige bis hin<br />
zu Kaiserschmarrn, Geschnetzeltes<br />
und Spaghetti Bolognese für<br />
Neun- bis Zwölfjährige“, verrät<br />
Silvia Schlögel, die mit ihren Kolleginnen<br />
Christine Schilcher und<br />
Bettina Eder erneut viel Wert auf<br />
regionale Zutaten gelegt hat. Und<br />
auch auf gesunde, ausgewogene<br />
Ernährung, wenngleich <strong>das</strong> Kinder-Koch-<br />
und Backbuch selbstverständlich<br />
auch leckere Rezepte<br />
zum Naschen beinhaltet. Mit <strong>den</strong><br />
Energiekugeln, dem Knuspermüsli<br />
und Knusprigen Hähnchenschenkeln<br />
auf Gemüsebett veröffentlicht<br />
die „<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion<br />
schon mal vorab drei Rezepte<br />
aus „KitchenKids“, <strong>das</strong> ab Anfang<br />
September in allen regionalen<br />
Buchhandlungen, im Naturmarkt<br />
Peiting, Landmarkt Altenstadt, Lagerhaus<br />
Steinga<strong>den</strong>, Fischerhäusl<br />
Steinga<strong>den</strong> sowie in der Offmühle<br />
in Sindelsdorf für 13,90 Euro erhältlich<br />
sein wird.<br />
Energiekugeln<br />
ZUTATEN:<br />
150 g kernige Haferflocken<br />
50 g Butter<br />
7 EL Apfelsaft<br />
50 g gemischte Trockenfrüchte<br />
(Apfelringe, Aprikosen, Pflaumen)<br />
50 g flüssiger Honig<br />
40 g fein gehackte Walnüsse<br />
Energiekugeln<br />
Knuspermüsli<br />
ZUBEREITUNG: Die Flocken in der<br />
heißen Butter anrösten. Den Apfelsaft<br />
dazugeben und bei schwacher<br />
Hitze quellen lassen, bis der<br />
Saft ganz aufgenommen ist. Abkühlen<br />
lassen.<br />
Die Trockenfrüchte sehr fein würfeln.<br />
Mit <strong>den</strong> restlichen Zutaten<br />
unter die Flocken mischen. Mit befeuchteten<br />
Hän<strong>den</strong> Kugeln formen<br />
und 4 Stun<strong>den</strong> kühl stellen.<br />
Knuspermüsli<br />
ZUTATEN:<br />
200 g Nüsse (Haselnüsse,<br />
Mandeln, Walnüsse)<br />
4 EL Honig<br />
3 EL Rapsöl<br />
1 EL Vanillezucker<br />
200 g kernige Haferflocken<br />
oder Buchweizenflocken<br />
50 g Kürbiskerne<br />
ZUBEREITUNG: Die Nüsse grob<br />
hacken. Den Honig mit dem Öl<br />
und dem Vanillezucker erwärmen.
Knusprige<br />
Hähnchenschenkel<br />
auf Gemüsebett<br />
ZUTATEN:<br />
4 – 6 Hähnchenschenkel<br />
800 g festkochende Kartoffeln<br />
Salz, Pfeffer, Paprikapulver<br />
1 Pastinake o. Wurzelpetersilie<br />
1 orange Paprikaschote<br />
Marinade:<br />
5 EL Ketchup<br />
2 EL Rapsöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
DREISCHICHTPLATTEN<br />
<br />
-Betonschalung<br />
-Zeltbö<strong>den</strong><br />
<br />
-Hausbau<br />
-Innenausbau, Fußbo<strong>den</strong><br />
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Hähnchenschenkel<br />
Mit Haferflocken (Buchweizenflocken),<br />
Kürbiskernen und Nüssen<br />
mischen. Auf einem mit Backpapier<br />
ausgelegten Backblech verteilen<br />
und backen.<br />
Die Backzeit beträgt 15 bis 20 Minuten<br />
bei 200° C (180° C).<br />
Das Müsli abkühlen lassen, dabei<br />
hin und wieder durchmischen.<br />
Das abgekühlte Knuspermüsli hält<br />
sich gut verschlossen etwa vier<br />
Wochen.<br />
Mit Joghurt oder Milch genießen.<br />
Dazu passen sehr gut getrocknete<br />
Früchte oder frisches Obst.<br />
TIPP: Das Müsli lässt sich super<br />
in <strong>den</strong> Kindergarten oder in die<br />
Schule mitnehmen. Einfach in einen<br />
kleinen Behälter verpacken<br />
und wenn Pause ist, mit einem<br />
Joghurt mischen.<br />
ZUBEREITUNG: Die Zutaten für<br />
die Marinade glatt rühren. Die<br />
Hähnchenschenkel in eine große<br />
Auflaufform legen. Mit einem Teil<br />
der Marinade bestreichen und 30<br />
Minuten ziehen lassen. Anschließend<br />
im Backofen garen.<br />
Garzeit: 60 bis 70 Minuten bei<br />
180° C (160° C).<br />
Die Kartoffeln schälen und in Würfel<br />
schnei<strong>den</strong>. Nach 30 Minuten<br />
Garzeit zwischen dem Fleisch verteilen<br />
und würzen. Die restliche<br />
Marinade über <strong>das</strong> Fleisch geben<br />
und weitergaren.<br />
Die Pastinake (Wurzelpetersilie)<br />
schälen, die Paprikaschote waschen<br />
und putzen und beides<br />
klein schnei<strong>den</strong>. 15 Minuten vor<br />
Ende der Garzeit über <strong>den</strong> Kartoffeln<br />
verteilen und fertig garen.<br />
Tipp: Schmeckt auch mit Zucchinioder<br />
Kohlrabistücken.<br />
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<strong>september</strong> / oktober 2024 | 43
Trial-Wettkämpfe beim MSC Steinga<strong>den</strong><br />
Ein motorisierter Balanceakt<br />
Steinga<strong>den</strong> | Während Motocross<br />
und Motorradrennen relativ bekannte<br />
Formate des Motorsports<br />
sind, fristet Trial eher ein Nischen<strong>das</strong>ein.<br />
Dabei handelt es sich um<br />
eine Form des Motorsports, bei<br />
der es vielmehr um Geschicklichkeit,<br />
Balance und Präzision als um<br />
Geschwindigkeit geht. Die Teilnehmer,<br />
sogenannte „Trialer“, müssen<br />
mit ihren Motorrädern oder Fahrrädern<br />
speziell angelegte Parcours<br />
durchfahren, die mit unterschiedlichen<br />
Hindernissen gespickt sind.<br />
Dabei gilt es, die Strecke ohne<br />
Fußaufsetzen und ohne Sturz zu<br />
bewältigen.<br />
44 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Die Wettkämpfe wer<strong>den</strong> meist in<br />
verschie<strong>den</strong>en Kategorien durchgeführt,<br />
die sich nach Alter und<br />
Erfahrungsgrad der Teilnehmer<br />
richten. Eine Strecke wird in bis zu<br />
sieben oder acht unterschiedliche<br />
Sektionen eingeteilt. Die Hindernisse<br />
können natürlicher Art sein,<br />
zum Beispiel Felsen, Baumstämme,<br />
steile Hänge. Oder künstlicher<br />
Art wie Mauern, Rampen, Balken.<br />
Innerhalb einer Sektion gibt es<br />
wiederum acht farblich markierte<br />
Schwierigkeitsgrade, die für<br />
die Fahrer und Fahrerinnen der<br />
jeweiligen Klasse gelten. Nach<br />
drei Durchgängen, in <strong>den</strong>en jede<br />
Sektion einmal gemeistert wer<strong>den</strong><br />
muss, wer<strong>den</strong> etwaige Strafpunkte<br />
addiert – der Teilnehmer mit der<br />
geringsten Anzahl an Strafpunkten<br />
gewinnt. Setzt ein Fahrer<br />
während der Durchfahrt<br />
einer Sektion seinen Fuß<br />
zur Stabilisierung auf <strong>den</strong><br />
Bo<strong>den</strong>, wird ein Strafpunkt<br />
vergeben, wobei in einer<br />
Sektion maximal drei solcher<br />
Strafpunkte möglich<br />
sind. Sollte ein Fahrer mehr<br />
als drei Mal <strong>den</strong> Fuß aufsetzen,<br />
gilt dies als „Durchfüßeln“.<br />
Ein Sturz oder Abstellen<br />
des Motors resultiert<br />
sogar in fünf Strafpunkten<br />
und bedeutet, <strong>das</strong>s der<br />
Fahrer die Sektion verlassen<br />
muss.<br />
In höheren und professionellen<br />
Klassen haben die Fahrer einen<br />
sogenannten „Minder“ (auch<br />
„Helfer“ oder „Spotter“ genannt)<br />
an ihrer Seite. Er berät <strong>den</strong> Fahrer<br />
hinsichtlich Routenwahl und Technik<br />
und hilft so, Hindernisse effizient<br />
und möglichst ohne Strafpunkte<br />
zu überwin<strong>den</strong>. Eine<br />
gute Strategie ist in diesem<br />
außergewöhnlichen Sport<br />
Benjamin Kirchner fährt tTi Trial seit seinem<br />
zwölfen Lebensjahr.<br />
deshalb so wichtig, weil sich die<br />
Wettkämpfer die jeweilige Sektion<br />
zwar zu Fuß anschauen, aber keine<br />
Trainingsrunde fahren dürfen.<br />
Geht es erst einmal los, haben die<br />
Piloten für alle drei Durchgänge<br />
drei Stun<strong>den</strong> insgesamt Zeit.<br />
Ohne Sitzbank und Sattel<br />
Beim MSC Steinga<strong>den</strong> gehen<br />
die Mitglieder nicht mit Fahrrädern<br />
auf die hauseigene Strecke,<br />
sondern ausschließlich mit Trial-<br />
Motorrädern. Es handelt sich um<br />
Zwei- oder Viertakter mit bis zu<br />
300 Kubikzentimetern Hubraum.<br />
Und um Bikes, die weder Sitzbank<br />
noch Sattel haben – Trial wird<br />
nämlich im Stehen gefahren. Aufgrund<br />
eines sehr gering gewählten<br />
Reifendrucks von 0,25 bis 0,3<br />
bar haben die Fahrer mehr Grip<br />
und eine größere Auflagefläche.<br />
Benjamin Kirchner wagt sich seit<br />
mittlerweile 25 Jahren ins schwere<br />
Gelände, machte seine ersten<br />
Versuche mit bereits zwölf Jahren:<br />
„Mein Vater ist selbst Motocross<br />
gefahren und hat gesehen, <strong>das</strong>s
wir hinter unserem Haus<br />
praktisch eine natürliche<br />
Trial-Strecke hatten. Dort<br />
habe ich angefangen und<br />
bin später in Peißenberg<br />
meinen ersten Wettbewerb<br />
gefahren.“ Damals<br />
gab es beim MSC Steinga<strong>den</strong><br />
noch keine eigene<br />
Trial-Strecke, war der<br />
Verein doch bekannt für<br />
Eis-Speedway. Mit <strong>den</strong><br />
dadurch generierten Einnahmen<br />
konnte jedoch ein<br />
eigenes Gelände erworben und<br />
2002 die Trial-Strecke eingeweiht<br />
wer<strong>den</strong>. Ein Schritt, um <strong>den</strong> der<br />
MSC bis heute von vergleichbaren<br />
Clubs beneidet wird. Entsprechend<br />
populär ist die Trial-Sparte<br />
des MSC, für <strong>den</strong> sich momentan<br />
30 aktive Fahrerinnen und Fahrer<br />
einmal pro Woche zum gemeinsamen<br />
Training treffen. „Früher haben<br />
wir in einer Kiesgrube oder im<br />
Wald geübt. Als wir hier eine eigene<br />
Strecke bekommen haben, war<br />
die Freude natürlich riesengroß“,<br />
erinnert sich Kirchner. Der 37-jährige<br />
Lechbrucker fährt mittlerweile<br />
auf einer „Vertigo“ mit 280 Kubik<br />
Hubraum in der Klasse 3 bei <strong>den</strong><br />
sogenannte „Spezialisten“. Vergangenen<br />
Juli hat er bei einem<br />
Wettkampf in Kempten <strong>den</strong> starken<br />
dritten Rang von insgesamt<br />
zwölf Teilnehmern belegt. Günstig<br />
Sit Seit sechs Jh Jahren trainiert ii tLi Luisa Li Leisching (20) auf<br />
der schwierigen Trial-Strecke in Steinga<strong>den</strong>.<br />
Fritz Schweiger ist beim MSC Steinga<strong>den</strong> für die<br />
Schulung des Nachwuchses verantwortlich.<br />
ist dieses Hobby trotz solcher Erfolge<br />
aber nicht – lediglich dem<br />
Nachwuchs kann der MSC Steinga<strong>den</strong><br />
Motorräder zum Einstieg<br />
in diesen Sport stellen. Letztlich<br />
müssen für Motorrad und Ausrüstung<br />
rasch 3000 Euro und mehr<br />
ausgegeben wer<strong>den</strong>, hinzu kommen<br />
Kosten für Ersatzteile, Sprit<br />
und Fahrten zu Wettbewerben.<br />
„Schnell fahren kann jeder“, erklärt<br />
an dieser Stelle ein lachender<br />
Fritz Schweiger, der mit 51 Jahren<br />
zu <strong>den</strong> Senioren des Clubs gehört.<br />
„Ich bin früher schon Enduro gefahren,<br />
habe aber erst später bemerkt,<br />
<strong>das</strong>s ich eigentlich immer<br />
nur der Passagier auf meiner Maschine<br />
war – beim Trial lernt man,<br />
wie man seine Maschine wirklich<br />
beherrscht.“ Genau <strong>das</strong> versucht<br />
er auch dem Nachwuchs des MSC<br />
zu vermitteln. Bereits ab sechs<br />
Jahren dürfen die<br />
Jüngsten auf ein<br />
vom Verein gestelltes<br />
Motorrad.<br />
„Sie sollen erstmal<br />
für sich herausfin<strong>den</strong>,<br />
ob ihnen der<br />
Sport überhaupt<br />
taugt, bevor sie<br />
ein eigenes Motorrad<br />
bekommen“,<br />
schildert Schweiger<br />
<strong>den</strong> Einstieg.<br />
Kirchner fügt hinzu:<br />
„Die Kids lernen<br />
nicht nur<br />
Balance, Körperbeherrschung<br />
und<br />
Koordination, sondern sie<br />
müssen auch Verantwortung<br />
übernehmen und mit<br />
vielen anderen Menschen<br />
klarkommen – meiner Meinung<br />
nach fördert der Trial-<br />
Sport die ganze Persönlichkeitsentwicklung<br />
in einer<br />
positiven Art und Weise.“<br />
Bis zu <strong>den</strong> Profi-Klassen fahren<br />
auch die Damen bei <strong>den</strong><br />
Männern mit. Eine davon<br />
ist Luisa Leisching aus der<br />
Nähe von Marktoberdorf.<br />
„Ich habe mit 14 ein neues Hobby<br />
gesucht und mich schon immer für<br />
Motorräder interessiert. Da mein<br />
Papa früher Trial gefahren ist, bin<br />
ich über ihn hierher zum Training<br />
gekommen“, berichtet die 20-jährige<br />
Tierarzthelferin. „Es braucht<br />
Geschicklichkeit, Technik, Gefühl<br />
und Konzentration.“ Und was für<br />
ein Umfeld? „Meine Freundinnen<br />
konnten erst gar nichts damit anfangen,<br />
aber die meisten fin<strong>den</strong> es<br />
nun ganz cool, <strong>das</strong>s ich <strong>das</strong> mache.“<br />
Heimwettkämpfe<br />
im Oktober<br />
Wer sich einmal selbst von der<br />
Faszination dieses außergewöhnlichen<br />
Motorsports im Gelände<br />
überzeugen möchte, kann<br />
<strong>das</strong> am 12. und 13. Oktober beim<br />
MSC Steinga<strong>den</strong> tun. Dann fin<strong>den</strong><br />
auf dem Gelände an der Riesener<br />
Straße rund einen Kilometer<br />
nördlich des Hauptortes gleich<br />
mehrere Wettbewerbe statt: Alpenpokal<br />
/ Südbayerische ADAC<br />
Trial Meisterschaft; Bayerische<br />
Trial Meisterschaft; Jugend und CS<br />
Trial. Benjamin Kirchner freut sich<br />
schon tierisch darauf: „Dann wer<strong>den</strong><br />
hier um die hundert Teilnehmer<br />
am Start sein. Und danach,<br />
am Abend, sitze man gemütlich<br />
zusammen und tauscht sich über<br />
<strong>das</strong> Erlebte vom Tag aus. Denn<br />
clubübergreifende Geselligkeit ist<br />
ebenfalls ein wichtiger Bestandteil<br />
in der Trial-Szene.<br />
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<strong>september</strong> / oktober 2024 | 45
In Peiting, Schongau und Lechbruck<br />
Blickfang Kreisverkehr<br />
Altlandkreis | Kreisverkehre lassen<br />
<strong>den</strong> Verkehr flüssig fließen. In ihrem<br />
Zentrum präsentieren sich<br />
Gemein<strong>den</strong> und Städte häufig mit<br />
Flaggen, Denkmälern und Blumen.<br />
Wir haben uns exemplarisch vier<br />
markante Kreisverkehre im Schongauer<br />
Altlandkreis genauer angesehen.<br />
Und deren Bedeutung und<br />
Pflegeaufwand in <strong>den</strong> Vordergrund<br />
gerückt.<br />
Peiting – rund in alle<br />
Richtungen<br />
Zwei Förderräder zieren <strong>den</strong> kleinen<br />
Kreisverkehr in der östlichen<br />
Ortsmitte von Peiting. Das große<br />
graue ragt rund drei Meter in die<br />
Höhe, <strong>das</strong> kleinere rote ist halb<br />
in der Erde versenkt. Zusammen<br />
symbolisieren sie die Geschichte<br />
des Kohlebergbaus, der Peiting<br />
Jahrhunderte lang, bis 1968, geprägt<br />
hat. Das Kunstwerk hat der<br />
Schongauer Marinus Wirtl nach<br />
einem Ideenwettbewerb im Jahr<br />
2018 geschaffen, zwei Jahre nachdem<br />
der Kreisverkehr fertig gebaut<br />
wor<strong>den</strong> war.<br />
Einst gab es zwischen der Bahnhofstraße,<br />
Kapellen- und Bergwerksstraße<br />
nur eine Kreuzung<br />
Zwei Förderräder erinnern an die Bergwerksiedlung in Peiting. Auf <strong>den</strong><br />
Verkehrsinseln wachsen pflegeleichte, winterharte Stau<strong>den</strong>.<br />
mit Vorwärtsregelung und einer<br />
Fußgängerampel. „Um <strong>den</strong> Verkehr<br />
flüssiger zu lenken, <strong>den</strong> Fußgängern<br />
ihre Wege zu erleichtern<br />
und <strong>den</strong> Platz aufzuwerten, hat<br />
man sich für <strong>den</strong> Kreisverkehr<br />
entschie<strong>den</strong>“, weiß Gerhard Habersetzer<br />
vom Marktbauamt. Doch<br />
nach seinem Bau 2016 hatte der<br />
Kreisverkehr zunächst nur eine<br />
ganz kleine Insel in der Mitte. Mit<br />
der Folge, <strong>das</strong>s Autofahrer, die auf<br />
der Hauptachse der Kreuzung, der<br />
Bahnhofstraße, unterwegs waren,<br />
fast keinen Radius fahren mussten<br />
und zuweilen „volle Pulle“ mitten<br />
durchfuhren, wie man damals im<br />
Gemeinderat feststellte. „Also ließen<br />
wir einen zweiten größeren<br />
Ring um die Insel anbringen, der<br />
nur vier Zentimeter erhöht ist, <strong>das</strong>s<br />
Lastwagen, wenn nötig, noch darüberfahren<br />
können“, erklärt Habersetzer.<br />
Die Änderung brachte <strong>den</strong><br />
erhofften Nutzen und spätestens<br />
mit der auffälligen Skulptur in der<br />
Mitte weiß nun jeder, <strong>das</strong>s er einen<br />
Kreis ausfahren muss. Die Fußgängerquerungen<br />
auf <strong>den</strong> Zufahrten<br />
erhielten Zebrastreifen, so<strong>das</strong>s es<br />
auf und um <strong>den</strong> Kreisverkehr nun<br />
für alle Verkehrsteilnehmer ruhiger<br />
zugeht.<br />
Fahnenmasten auf der Blühwiese<br />
am Schongauer Kreisverkehr.<br />
46 | <strong>altlandkreis</strong>
Aufwand haben Gerhard Habersetzer<br />
und seine Kollegen mit dem<br />
Kreisel wenig. „Auf der Insel mit<br />
<strong>den</strong> Förderrad-Kunstwerken müssen<br />
wir nichts machen, da liegen<br />
passend zur Bergwerksgeschichte<br />
Kieselsteine.“ Kleine Stau<strong>den</strong> blühen<br />
zwischen <strong>den</strong> Gehbahnen an<br />
<strong>den</strong> Zufahrten, doch da reiche es,<br />
wenige Male im Jahr zu jäten und<br />
die Stau<strong>den</strong> vor Einbruch des Winters<br />
zusammenzubin<strong>den</strong>. Auch der<br />
andere Peitinger Kreisverkehr an<br />
der Einfädelung Schongauer Straße<br />
/ Münchner Straße ist mit seiner<br />
kleinen Grünfläche laut Habersetzer<br />
wenig pflegeintensiv.<br />
Schongau Nord – der<br />
Große mit der Blühwiese<br />
Bis zum Jahr 2011 war die Kreuzung<br />
unterhalb des Schongauer Krankenhauses<br />
nicht ungefährlich. Die,<br />
die von Nor<strong>den</strong> in die Stadt hineinfuhren,<br />
kamen mit viel Schwung<br />
<strong>den</strong> Berg herunter. Da hat es dann<br />
schon mal gekracht. Die Stadt entschied<br />
daher einen Kreisverkehr<br />
zu bauen, für rund 800 000 Euro.<br />
Ende 2012 war er fertig und erhielt<br />
<strong>den</strong> Namen „Europaplatz“. 50 Meter<br />
ist er im Durchmesser groß. Um<br />
ihn pflegearm zu gestalten, legte<br />
die Stadtgärtnerei eine Blühwiese<br />
mit heimischen Pflanzenarten an,<br />
die erst im Juli nach dem Aussamen<br />
mit dem Balkenmäher gemäht<br />
wird. Durch die Mitte zieht sich eine<br />
Kiesbank mit Baumwurzeltreibholz<br />
und Stau<strong>den</strong>bepflanzung – sie erinnert<br />
an die vorchristliche Zeit, in<br />
der der Lech noch an exakt dieser<br />
Stelle entlangfloss.<br />
Neun Fahnenmasten stehen auf<br />
der Insel. Zur Eröffnung trugen<br />
sie neben der deutschen, bayerischen,<br />
Schongauer und europäischen<br />
Fahne die Flaggen der fünf<br />
Schongauer Partnerstädte Lucca,<br />
Saint-Niklaas, Colmar, Gogolin und<br />
Abingdon. „Bei besonderen Anlässen,<br />
beispielsweise im Rahmen<br />
des Europatags am 9. Mai, wer<strong>den</strong><br />
sie wieder beflaggt“, erklärt Martin<br />
Blockhaus vom Stadtbauamt. Die<br />
Zufahrten können Fußgänger dank<br />
der Verkehrsinseln sicher überqueren.<br />
Zebrastreifen gibt es keine.<br />
Allerdings haben Fußgänger beim<br />
Ausfahren aus einem Kreisverkehr<br />
generell immer Vorrang. Beim<br />
Einfahren haben die Autofahrer<br />
Vorfahrt. Da die Autos am Europaplatz<br />
von <strong>den</strong> Zufahrten Wilhelm-<br />
Köhler-Straße, Augsburger Straße,<br />
Sonnen- und Benefiziumstraße<br />
recht gerade heranfahren, können<br />
sie frühzeitig gesehen wer<strong>den</strong>. Mit<br />
dem neuen Verkehrsfluss und der<br />
Sicherheit am Kreisel ist man in<br />
der Stadt zufrie<strong>den</strong>. Anfangs kritisierten<br />
zwar Lkw-Fahrer die engen<br />
Ausfahrten. Doch die wur<strong>den</strong> baulich<br />
angepasst. Ansonsten bretterte<br />
lediglich im Jahr 2014 mal ein Auto<br />
gerade über die Insel und richtete<br />
an der Bepflanzung einen Scha<strong>den</strong><br />
in Höhe von 2 000 Euro an.<br />
Wiederholt habe sich laut Martin<br />
Blockhaus so etwas aber nicht.<br />
Schongau West –<br />
der mit <strong>den</strong> zwei Toren<br />
Wer von der B17 oder B472 von<br />
Westen nach Schongau hineinfährt,<br />
sieht sie schon von weitem:<br />
Die Skulptur „Portale“ des Künstlers<br />
Herrmann Rueth. Ein mehrere<br />
Meter großes rotes Tor, verschlungen<br />
mit einem blauen Tor. Sie stehen<br />
auf der Insel des in Schongau-<br />
West zweiten Kreisverkehrs. Das<br />
Kunstwerk symbolisiert die verschie<strong>den</strong>en<br />
historischen Stadttore<br />
von Schongau, erinnert aber auch<br />
an <strong>den</strong> regen Handelsverkehr, der<br />
In Lechbruck begrüßt und verabschiedet ein gläserner Flößer auf dem<br />
bunt bepflanzten Kreisverkehr die Verkehrsteilnehmer.<br />
Schongau schon im Mittelalter bedeutsam<br />
machte: an der ehemaligen<br />
Römerstraße „Via Claudia“ und<br />
der Salzstraße vom Berchtesga<strong>den</strong>er<br />
Land ins Allgäu. Die Farbe Rot<br />
steht für <strong>das</strong> Element Feuer, Blau<br />
für <strong>das</strong> Element Wasser. Sie stehen<br />
auf der Erde, umflossen von Luft.<br />
„Eine Vierheit“, wie der Künstler<br />
sagt. Und tatsächlich: Die Tore bieten<br />
von jeder der vier Zufahrtsstraßen<br />
eine andere Perspektive.<br />
Der stolze Kreisverkehr in Schongaus<br />
Westen besteht bereits seit<br />
über 25 Jahren. Im August 1998<br />
wurde er gebaut, um <strong>das</strong> Industriegebiet<br />
im Nor<strong>den</strong> und <strong>das</strong><br />
Wohngebiet im Sü<strong>den</strong> anzuschließen.<br />
Für alle, die von Westen in<br />
die Stadt kommen oder Schongau<br />
in diese Richtung verlassen, ist der<br />
Kreisverkehr mit seiner Skulptur<br />
ein schönes Willkommens- oder<br />
Abschiedssymbol. Um die erhöhte<br />
Skulptur fällt Rasen zur Fahrbahn<br />
ab. In die Rasenhänge sind vier<br />
dreieckige Beete integriert, die<br />
jedes Jahr mit gemischten farbenfrohen<br />
Blumen von der Stadtgärtnerei<br />
bepflanzt wer<strong>den</strong>. Regelmäßig<br />
muss hier gemäht, gejätet<br />
und gegossen wer<strong>den</strong>. Der Pflegeaufwand<br />
ist bei diesem Kreisverkehr<br />
höher als bei <strong>den</strong> anderen in<br />
Schongau. Auch deshalb, weil am<br />
Kunstwerk etwa alle 10 bis 15 Jahre<br />
Überprüfungen und Renovierungen<br />
anstehen.<br />
Lechbruck – der Schöne<br />
mit dem Flößer<br />
Wenn morgens die Sonne durch<br />
die Glasscheibe strahlt, erwacht<br />
der Lechbrucker Flößer im Kreisverkehr.<br />
Die Bernbeurer Glaserei<br />
Krause errichtete <strong>das</strong> segelförmige<br />
Glaskunstwerk 2009 nach Zustimmung<br />
der Lechbrucker Bürgerversammlung.<br />
Mit einem „Grüß Gott“<br />
sowie einem „Auf Wiedersehen“<br />
wer<strong>den</strong> die Autofahrer, die von<br />
Bernbeuren nach Lechbruck fahren<br />
oder umgekehrt, vom Flößer gegrüßt<br />
oder verabschiedet. Denn der<br />
Kreisverkehr an der dortigen Kreisstraße<br />
verbindet quasi beide Orte.<br />
Errichtet wurde er in <strong>den</strong> 2000er<br />
Jahren, als sich <strong>das</strong> Wohngebiet<br />
westlich des Kreisverkehrs vergrößerte<br />
und zugleich die Zufahrt<br />
vom Weiler Wagegg mit integriert<br />
wurde. Der gläserne Flößer ist aber<br />
nicht <strong>das</strong> einzig Besondere an diesem<br />
Kreisel. Auf der Willkommensund<br />
Abschiedsseite von Lechbruck<br />
aus grüßen große Blumenbeete,<br />
die jedes Jahr mit bunten Begonien<br />
bepflanzt wer<strong>den</strong>. In einem Beet<br />
ist auch <strong>das</strong> steinerne Wappen der<br />
Gemeinde Lechbruck integriert.<br />
Es zeigt unten eine bogenförmige<br />
Brücke, die die Lechbrücke im<br />
Sü<strong>den</strong> des Ortes symbolisiert. Im<br />
oberen Teil stehen Haken und Ruder<br />
für die Werkzeuge, die Lechbrucker<br />
Flößer jahrhundertelang<br />
auf ihren mutigen Flussfahrten<br />
benötigten.<br />
Stefan Müller vom Lechbrucker<br />
Bauhof ist mit seinen Kollegen von<br />
Frühjahr bis Herbst viele Male vor<br />
Ort, um <strong>den</strong> schmuckvollen Kreisel<br />
zu pflegen. „Blumengießen müssen<br />
wir unter Umstän<strong>den</strong> täglich“,<br />
sagt er. „Und <strong>den</strong> Rasen, der neben<br />
<strong>den</strong> Blumenbeeten unterhalb<br />
des Denkmals wächst, mähen wir<br />
bis zu dreimal im Monat.“ Denn<br />
der Kreisverkehr muss in erster<br />
Linie übersichtlich und verkehrssicher<br />
sein. Dazu gehört auch die<br />
Entfernung von Unkraut, <strong>das</strong> gerne<br />
auf dem Kiesstreifen zwischen der<br />
Insel und Fahrbahn empor sprießt.<br />
Unkrautbekämpfung mit Chemie ist<br />
in Lechbruck jedoch tabu. „Wir verwen<strong>den</strong><br />
heißes Wasser aus einem<br />
1000 Liter-Tank, der <strong>das</strong> Unkraut<br />
effektiv aber umweltschonend vernichtet“,<br />
so Müller. Probleme mit<br />
Verkehrsunfällen oder Vandalismus<br />
hat der Bauhofmitarbeiter in<br />
<strong>den</strong> letzten Jahren nicht erlebt am<br />
Kreisverkehr. Auch deshalb strahlt<br />
dieser Flößer zwischen Bernbeuren<br />
und Lechbruck so kräftig vor sich<br />
hin. Und natürlich aufgrund der<br />
unterschiedlichen Lichter – morgens<br />
beleuchtet ihn die im Osten<br />
aufgehende Sonne, bei Dämmerung<br />
und Dunkelheit tulpenförmig<br />
angeordnete Laternen.<br />
cr<br />
Einer der ersten Kreisverkehre im Schongauer Altlandkreis ist der links<br />
abgebildete — er steht in Schongau-West.<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 47
48 | <strong>altlandkreis</strong>
DAS HEIMATRÄTSEL<br />
Brunnen aus Echtholz<br />
Altlandkreis | Als im Frühjahr 2019<br />
in einem beschaulichen Dorf im<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> ein neuer Brunnen<br />
aus Holz „eingeweiht“ wurde, kam<br />
in Teilen der Bevölkerung eine Diskussion<br />
auf. Auslöser war die Form<br />
des Wasserhahns gewesen, die der<br />
eines Penises ähnelte. Sogar die<br />
Tageszeitung hatte damals darüber<br />
berichtet. Fünf Jahre später hat<br />
die „<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion einen<br />
weiteren Holzbrunnen entdeckt,<br />
der zwar keiner anrüchigen Form<br />
ähnelt, jedoch sich am Rande des<br />
gleichen Ortes befindet. Wir möchten<br />
nun von Ihnen, liebe Leserinnen<br />
und Leser wissen: Wo befindet<br />
sich dieser von Hand und aus<br />
Massivholz geschnitzte Brunnen,<br />
der hier auf dieser Rätsel-Seite<br />
abgebildet ist?<br />
Schicken Sie uns bis Mitte September<br />
eine Postkarte mit der<br />
Beschreibung der Lösung und<br />
dem Stichwort „Heimaträtsel“<br />
an „<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland 40,<br />
in 86971 Peiting. Oder eine Mail<br />
an info@<strong>altlandkreis</strong>.de. Bitte an<br />
dieser Stelle Absenderadresse<br />
samt Telefonnummer nicht vergessen.<br />
Zu gewinnen gibt es einmal<br />
mehr einen sündhaft leckeren<br />
Spezialitätenkorb der Schönegger<br />
Käse-Alm, dieses Mal bestückt<br />
mit Alprahmkäse, Allgäuzeller,<br />
Almblütenkäse, Gipfelstürmer,<br />
Rüblikäse und Holunderkäse. Das<br />
Los entscheidet, der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen. Wir wünschen<br />
viel Erfolg!<br />
js<br />
> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
Wo sich diese aus Bronze geformte Huchen-Skulptur befindet,<br />
wollten wir in unserem Juli / August-Ausgabe von Ihnen wissen.<br />
Die Lösung: An der kleinen Bucht am Lechstausee unterhalb von<br />
Ursprung. Unter zahlreichen Einsendungen mit der richtigen Antwort<br />
war <strong>das</strong> Losglück dieses Mal bei Anton Straub aus Bernbeuren.<br />
Er durfte sich auf <strong>den</strong> Spezialitätenkorb der Schönegger Käse-Alm<br />
mit Almblütenkäse, Allgäuzeller, Bergblumenkäse, Feigensenfsauce<br />
und Rotwein freuen.<br />
> > > IMPRESSUM<br />
der „<strong>altlandkreis</strong>“ ist ein Medium von<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“<br />
Birkland 40 in 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
Mail: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Stand bei Drucklegung im August 2024.<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 28000 Exemplare<br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten<br />
Ausgabe November / Dezember 2024:<br />
Freitag, 25. Oktober 2024 (Anzeigenschluss:<br />
7. Oktober 2024) – Für eingesandte Manuskripte<br />
wird keine Haftung und keine<br />
Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle,<br />
Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Ernst-Dietrich<br />
Limper, Christian Rauch<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung:<br />
Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock, Irmgard<br />
Gruber, Alexander Berndt, Heidi Berndt<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte<br />
im Altlandkreis Schongau und einzelnen angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />
und weitere technische Angaben fin<strong>den</strong> Sie auf unserer Webseite<br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />
Fotos: Felix Baab, Johannes Schelle, Adobe Stock, Astrid Horbach,<br />
Florian Baierl, Dr. Helmut Stahl, Hermann Köpf, THW Schongau, Chris<br />
Boettcher, Maurice Korbel, Marktgemeinde Peiting, JWS GmbH, Helga<br />
Reichert, Bauernbühne Bad Bayersoien, Landratsamt Weilheim-Schongau,<br />
Hans Schröder Maschinenbau, Christian Rauch, Marian Hanke,<br />
Autohaus Heuberger, Micha Schilling/Käsküche Bernbeuren, Bettina<br />
Eder, Ernst-Dietrich Limper, Schönegger Käse-Alm, Nico L./Deutsche<br />
Bundeswehr, Roche Diagnostics GmbH, MöbelCentrale, ept GmbH,<br />
Zacherl Fotografie/Anna Zacherl<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 49
Die Ausbildung zum Fallschirmjäger<br />
Operation aus<br />
der Luft<br />
Altenstadt | Im Ernstfall wer<strong>den</strong><br />
Fallschirmjäger dazu eingesetzt,<br />
schnell und überraschend aus<br />
der Luft anzugreifen. Sie sollen<br />
strategisch bedeutende Gelände<br />
innerhalb von Kriegsgebieten<br />
einnehmen und dort so lange die<br />
Stellung halten, bis sie von Folgekräften<br />
mit beispielsweise gepanzerten<br />
Geräten abgelöst wer<strong>den</strong>.<br />
Die Fallschirmjäger der Deutschen<br />
Bundeswehr wer<strong>den</strong> bereits seit<br />
1956 in der Kaserne in Altenstadt<br />
ausgebildet. „Unsere Dienststelle<br />
ist die einzige der Bundeswehr,<br />
die <strong>den</strong> Fallschirmspringerlehrgang<br />
mit manueller und automatischer<br />
Auslösung sowie sämtliche<br />
Komponenten des Lufttransports<br />
und der Fallschirmtechnik ausbildet“,<br />
bekräftigt<br />
Presseoffizier<br />
Nico L. Somit gilt<br />
die hier ansässige<br />
Luftlande- und Lufttransportschule<br />
seit fast sieben Jahrzehnten<br />
als <strong>das</strong> Mutterhaus der<br />
Fallschirmjägertruppe, „welches<br />
jeder angehende Fallschirmjäger<br />
früher oder später besuchen<br />
wird“. Vorausgesetzt, die Soldaten<br />
bringen die körperlichen und<br />
mentalen Voraussetzungen mit.<br />
„Man sollte schon sportlich sein,<br />
muss sich jedoch nicht als bereits<br />
topfitter Leistungssportler bei der<br />
Fallschirmjägertruppe zum Lehrgang<br />
mel<strong>den</strong>, da im Rahmen der<br />
Ausbildung die Fitness gefestigt<br />
wird.“ Die Ausbildung steigert<br />
sich ohnehin Schritt für Schritt,<br />
beginnend mit Material- und<br />
Ausrüstungskunde sowie ersten<br />
Übungssprüngen am rund zwölf<br />
Meter hohen Sprungturm, der<br />
sich inmitten des Kasernen-Areals<br />
befindet. Gefordert wird dabei ein<br />
richtiges Herantreten an die imaginäre<br />
Flugzeugtür sowie ein kräftiger<br />
Absprung, bei dem die Beine<br />
geschlossen und der ganze Körper<br />
auf Spannung bleiben. „Manche<br />
schaffen es auf Anhieb, andere<br />
brauchen bis zu acht Versuche<br />
oder mehr – eben so lange, bis es<br />
passt.“ Unabhängig von Mut und<br />
physischen wie mentalen Voraussetzungen<br />
ist die Fallschirmspringer-Ausbildung<br />
in jedem Falle<br />
anstrengend, weil die Soldatinnen<br />
und Soldaten rund 75 Prozent ihres<br />
Körpergewichts an Ausrüstung<br />
zu tragen haben. Kampfjacke und<br />
-hose im fünffarbigen Flecktarnmuster<br />
mit vielen Taschen, Protektoren<br />
und Lüftungsschlitzen,<br />
robuste Stiefel und Spezialhelm<br />
machen in Summe rund fünf Kilogramm<br />
aus. Eine schusssichere<br />
Weste am Oberkörper, die mit<br />
mehreren Taschen für Magazine<br />
und Funkgeräten ergänzt wer<strong>den</strong><br />
kann macht je nach Konfiguration<br />
weitere zehn bis 15 Kilogramm Gewicht<br />
aus. Die Standardwaffe G36<br />
vier Kilogramm. Noch schwerere<br />
Waffen wie Maschinengewehr<br />
oder Panzerfaust wiegen bis zu<br />
zwölf Kilogramm. „Hinzu kommt<br />
der Gepäckrucksack, der je nach<br />
Auftrag der Fallschirmjäger stark<br />
variieren kann im Gewicht – <strong>das</strong><br />
hängt zum Beispiel davon ab,<br />
wie viele Stun<strong>den</strong> die Soldaten<br />
durchhalten und welches Zusatzmaterial<br />
an beispielsweise Funk,<br />
Munition und Sprengmittel sie<br />
mitführen müssen“, sagt Nico<br />
L., der von einem Rucksackgewicht<br />
von zehn bis 40 Kilogramm<br />
spricht. Und nicht zu vergessen:<br />
Dieser neue Fallschirm kann leicht<br />
abgebremst wer<strong>den</strong>.<br />
50 | <strong>altlandkreis</strong>
Presseoffizier Nico L. zeigt die Ausrüstung,<br />
mit der angehende Fallschirmjäger üben.<br />
Das Eigengewicht des Fallschirms,<br />
<strong>das</strong> nochmals rund 15 Kilogramm<br />
ausmacht.<br />
Absprung aus<br />
400 Metern Höhe<br />
Sind die angehen<strong>den</strong> Fallschirmspringer<br />
bereit für einen ersten<br />
richtigen Sprung, wer<strong>den</strong> sie<br />
meist mit Bussen von Altenstadt<br />
nach Lagerlechfeld gefahren. Hintergrund:<br />
Die Start- und Landebahn<br />
in Altenstadt darf nur mit<br />
aufwändiger Sondergenehmigung<br />
von größeren Transportflugzeugen<br />
zum Starten und Lan<strong>den</strong> genutzt<br />
wer<strong>den</strong> – unter anderem<br />
auch aufgrund der Nähe zu <strong>den</strong><br />
Wohngebieten in Schwabsoien<br />
und Schwabniederhofen. In Lagerlechfeld<br />
dagegen sind die Starts<br />
und Landungen quasi uneingeschränkt<br />
möglich mit größeren<br />
Fliegern. Damit gemeint<br />
war lange Zeit die Transall<br />
C-160, die allerdings Ende<br />
2021 in „Rente“ ging und<br />
durch eine A400M ersetzt<br />
wurde. „Wobei wir hier<br />
für die Fallschirmspringerausbildung<br />
nicht nur<br />
auf die A400M, sondern<br />
auch auf die Hubschrauber<br />
CH53 und NH90 sowie<br />
angemietete zivile Flugzeuge<br />
der Typen M28 und<br />
C208 zurückgreifen“, sagt Nico L..<br />
Und auch bei <strong>den</strong> Fallschirmen hat<br />
sich etwas getan. Zwar kommen<br />
nach wir vor herkömmliche Rundkappenfallschirme<br />
zum Einsatz,<br />
die vom Springer nicht gesteuert<br />
wer<strong>den</strong> können und immer dort<br />
lan<strong>den</strong>, wo die Windrichtung<br />
sie hinträgt. Mit dem aus Belgien<br />
stammen<strong>den</strong> Modell „EPC-B“<br />
wird inzwischen aber auch mit<br />
einem größeren und moderneren<br />
Schirm gesprungen, „der eine höhere<br />
Traglast hat, sich drehen lässt<br />
und dadurch vor der Landung etwas<br />
abgebremst wer<strong>den</strong> kann“.<br />
Hintergrund: Das Verletzungsrisiko<br />
beim Lan<strong>den</strong> eines Fallschirmsprungs<br />
ist ziemlich hoch, Bänderrisse<br />
in Knie und Sprunggelenk<br />
keine Seltenheit. „Auch deshalb<br />
ist es wichtig, <strong>das</strong>s die Fallschirmspringer<br />
körperlich fit sind und<br />
sowohl die Absprung- als auch<br />
Wir bil<strong>den</strong> Dich am Stammsitz in Schwabsoien aus<br />
Infos unter eirenschmalz.de<br />
Industriemechaniker*<br />
Fachkraft<br />
für Lagerlogistik*<br />
Elektroniker<br />
für Betriebstechnik*<br />
Industriekaufmann*<br />
Technischer Produktdesigner*<br />
Fallschirmjäger werdem auch via Helikopter transportiert.<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 51
Berufsfachschule für Kinderpflege<br />
Staatlich geprüfte Kinderpflegerin<br />
Staatlich geprüfter Kinderpfleger<br />
Voraussetzung: Mittelschulabschluss<br />
Fachakademie für Sozialpädagogik<br />
Staatlich anerkannte Erzieherin<br />
Staatlich anerkannter Erzieher<br />
Verkürzte Ausbildung seit 2021:<br />
Voraussetzung: mittlere Reife<br />
Weitere Informationen, Anfragen und Bewerbungen:<br />
Regens Wagner Rottenbuch<br />
Klosterhof 7 - 9<br />
82401 Rottenbuch<br />
www.regens-wagner-rottenbuch.de<br />
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Wir freuen uns auf Sie!<br />
Landetechniken gut beherrschen.“<br />
Die Landegeschwindigkeit beträgt<br />
immerhin rund sechs Meter pro<br />
Sekunde, was fast 22 Stun<strong>den</strong>kilometern<br />
entspricht. Mindestens<br />
so spektakulär wie die Landung:<br />
Der Moment, in dem die Springer<br />
während dem Flug aus dem<br />
Transportflugzeug oder Helikopter<br />
ins Freie springen. Die A400M erreicht<br />
Fluggeschwindigkeiten von<br />
bis zu 750 Stun<strong>den</strong>kilometern!<br />
Wobei die Fluggeschwindigkeit<br />
beim Absetzten der Springer in<br />
meist 400 Metern Höhe in etwa<br />
230 Stun<strong>den</strong>kilometer beträgt. Dabei<br />
ganz entschei<strong>den</strong>d von Seiten<br />
des sogenannten Combat Control<br />
Teams: Das Miteinberechnen der<br />
Windgeschwindigkeit, damit die<br />
Soldaten sowohl mit <strong>den</strong> manuell<br />
zu öffnen<strong>den</strong> als auch mit <strong>den</strong><br />
beim Automatiksprung von alleine<br />
aufgehen<strong>den</strong> Fallschirmen<br />
tatsächlich innerhalb des Standortübungsplatzes<br />
zum Lan<strong>den</strong><br />
kommen. „Ab einer Windstärke<br />
von zwölf Knoten, <strong>das</strong> entspricht<br />
gut 22 Stun<strong>den</strong>kilometern, ist<br />
der Wind zu stark, fin<strong>den</strong> keine<br />
Übungssprünge mit automatischer<br />
Auslösung mehr statt.“<br />
Erfolgreiche<br />
Evakuierungsoperationen<br />
Der Standortübungsplatz der Luftlande-<br />
und Lufttransportschule Altenstadt,<br />
auf dem die angehen<strong>den</strong><br />
Fallschirmspringer immer lan<strong>den</strong>,<br />
befindet sich nördlich der Kaserne,<br />
östlich von Schwabsoien und<br />
südwestlich von Schwabniederhofen.<br />
Er ist rund<br />
110 Hektar groß 157 Fußballfelder)<br />
und geprägt von sanfthügeligen,<br />
landwirtschaftlichen<br />
Nutzflächen, die komplett frei von<br />
Bäumen, tieferen Gräben, Bächen<br />
sowie Fels und Gestein sind. Die<br />
dortigen Felder sind an hiesige<br />
Landwirte verpachtet und wer<strong>den</strong><br />
von diesen in enger Absprache mit<br />
<strong>den</strong> Bundeswehrverantwortlichen<br />
bewirtschaftet und gepflegt. „Für<br />
die Übungssprünge ist es wichtig,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Gras nicht zu hoch und<br />
eine gute Sicht auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> gewährleistet<br />
ist.“ Auffallend beim<br />
Überblicken des weitläufigen Areals:<br />
Dass dieser Absetzplatz nicht<br />
umzäunt ist, lediglich Hinweisund<br />
Warnschilder der Zivilbevölkerung<br />
zeigen, wie weit sie gehen<br />
darf. Aufgrund des russischen Angriffskrieges<br />
auf die Ukraine und<br />
der generell sehr angespannten<br />
sicherheitspolitischen Lage weltweit<br />
fin<strong>den</strong> derzeit zwar keine<br />
zusätzlichen Lehrgänge der Fallschirmspringer<br />
statt. Die Arbeit an<br />
der Luftlande- und Lufttransportschule<br />
in Altenstadt generell hat<br />
aufgrund dessen aber an Bedeutung<br />
hinzugewonnen. „Aktuelles<br />
Beispiel war <strong>das</strong> Entwickeln von<br />
Fallschirmlasten, die im Frühjahr<br />
dieses Jahr mit Hilfsgütern für die<br />
Zivilbevölkerung im Gazastreifen<br />
per Fallschirm abgesetzt wur<strong>den</strong>.“<br />
Doch zurück zur Fallschirmspringer-Ausbildung:<br />
„Die, die an unseren<br />
Lehrgängen teilnehmen,<br />
haben bereits eine militärische<br />
Auch die Springer der Sportfördergruppe<br />
sind in Altenstadt aktiv.<br />
Ausbildung hinter sich und sind<br />
seit mindestens einigen Monaten,<br />
meistens sogar schon seit einigen<br />
Jahren Soldat.“ Und kommen für<br />
<strong>den</strong> Fallschirmspringer-Lehrgang<br />
meist für mehrere Wochen nach<br />
Altenstadt. „Das können zeitgleich<br />
mehr als 200 Lehrgangsteilnehmer<br />
im Alter zwischen 18 und<br />
40 Jahren aus ganz Deutschland<br />
sein.“ Darunter befin<strong>den</strong> sich auch<br />
immer wieder Soldatinnen. „Bei<br />
uns zählt Leistung und Kameradschaft,<br />
alles andere tritt dabei in<br />
<strong>den</strong> Hintergrund.“ Und <strong>das</strong> Motto<br />
„einsatzbereit, jederzeit, weltweit“.<br />
Wie beispielsweise im Rahmen<br />
erfolgreicher Evakuierungsoperationen<br />
2021 in Afghanistan<br />
und 2023 im Sudan, wo in Altenstadt<br />
ausgebildete Fallschirmjäger<br />
gemeinsam mit anderen Spezialeinheiten<br />
deutsche Staatsbürger<br />
in ihr Heimatland zurückholten. js<br />
Blick über <strong>den</strong> 110 Hektar großen Übungsplatz.<br />
52 | <strong>altlandkreis</strong>
Roche lädt zum<br />
Tag der Ausbildung<br />
Penzberg | Mit mehr als 7 700<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
aus 80 Nationen ist die Firma<br />
Roche in Penzberg der mit<br />
Abstand größte Arbeitgeber im<br />
Landkreis Weilheim-Schongau –<br />
und mit aktuell 309 Azubis und<br />
dualen Stu<strong>den</strong>ten auch der größte<br />
Ausbildungsbetrieb der Region.<br />
Damit <strong>das</strong> so bleibt und auch<br />
in Zukunft ausreichend passende<br />
Azubis gewonnen wer<strong>den</strong>, öffnet<br />
der Pharma-Riese seine Pforten.<br />
Eingela<strong>den</strong> sind alle interessierten<br />
Schülerinnen und Schüler ab<br />
13 Jahren, aber auch deren Eltern,<br />
Lehrkräfte und auch so Interessierte.<br />
Konkret geboten wird unter<br />
anderem ein Rundgang durch <strong>das</strong><br />
hauseigene Ausbildungszentrum,<br />
im Rahmen dessen sich die Azubis<br />
von Morgen und Übermorgen<br />
umfassend über die verschie<strong>den</strong>en<br />
Ausbildungsberufe bei Roche informieren<br />
können. Im Bereich „Naturwissenschaften“<br />
bietet Roche<br />
die Lehrberufe Chemielaborant,<br />
Biologielaborant und Chemikant<br />
an. Im Bereich „Wirtschaft und Informatik“<br />
die Lehrberufe Kaufleute<br />
für Büromanagement und Fachinformatiker<br />
für Anwendungsentwicklung.<br />
Im Bereich „Technik“<br />
<strong>den</strong> Lehrberuf des Mechatronikers.<br />
Der Roche-Standort in Penzberg ist<br />
eine weltweit wichtige Zentrale für<br />
die Erforschung, Entwicklung und<br />
Produktion von biopharmazeutischen<br />
Wirkstoffen, diagnostischen<br />
Tests und Reagenzien sowie Analyse-Systemen.<br />
Auch molekulares<br />
Tumorprofiling und Gentherapie<br />
zählen zum Repertoire des Unternehmens<br />
dazu. Wer also neugierig<br />
ist und teilnehmen möchte beim<br />
Tag der offenen Tür der Ausbildung,<br />
sollte unbedingt am Samstag,<br />
12. Oktober, zwischen 9.30<br />
und 13.30 Uhr an folgende Adresse<br />
kommen: Nonnenwald 2, 82377<br />
Penzberg, Gebäude 371.<br />
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<strong>september</strong> / oktober 2024 | 53
Vielfältiges Ausbildungsangebot im Möbelhaus<br />
Von der Beratung<br />
bis zur Vor-Ort-Montage<br />
Schongau / Penzberg | Wer im<br />
Weilheim-Schongauer Landkreis<br />
auf der Suche nach qualitativ<br />
hochwertigen Möbeln ist, kommt<br />
an einem Einrichtungshaus nicht<br />
vorbei: Die MöbelCentrale. Das<br />
1964 in Altenstadt aus einer Garagenwerkstatt<br />
heraus gegründete<br />
Möbelhaus ist über die Jahre<br />
hinweg stark gewachsen. Heute<br />
steht die MöbelCentrale mit ihren<br />
weithin bekannten Standorten in<br />
Schongau und Penzberg für <strong>das</strong><br />
größte Möbeleinrichtungshaus im<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong>, bietet <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong><br />
hochwertige Produkte auf mehr<br />
als 18 000 Quadratmetern an. Neben<br />
<strong>den</strong> Qualitätsmöbeln, dazu<br />
passen<strong>den</strong> Accessoires sowie einer<br />
großen Haushaltswarenabteilung<br />
zeichnet sich <strong>das</strong> familiengeführte<br />
Unternehmen insbesondere durch<br />
fachkompetente Kun<strong>den</strong>beratung<br />
in entspannter Atmosphäre, aber<br />
auch durch eine umfassende Serviceleistung<br />
aus. Die Basis hierfür:<br />
Eine hauseigene Ausbildung. Derzeit<br />
lernen am Standort in Schongau<br />
fünf junge Menschen sowie<br />
zwei weitere am Standort in Penzberg<br />
<strong>den</strong> Beruf zum Kaufmann<br />
und zur Kauffrau im Einzelhandel.<br />
Diese duale Form der Ausbildung<br />
erfolgt abwechselnd an der Berufsschule<br />
in Schongau sowie im<br />
jeweiligen Möbelhaus. „Im ersten<br />
Lehrjahr besuchen unsere Azubis<br />
an zwei Tagen die Woche die Berufsschule<br />
in Schongau, ab dem<br />
zweiten Lehrjahr je einen Tag pro<br />
Woche“, bekräftigt Jana Luthardt,<br />
Ausbildungsbeauftragte der MöbelCentrale.<br />
Insgesamt dauert die<br />
An einem Esstisch aus Echtholz mit dazu passen<strong>den</strong> Lampenschirmen<br />
und farblich abgestimmtem Wandbild: Die Azubis der MöbelCentrale.<br />
Einzelhandels-Ausbildung drei<br />
Jahre, beinhaltet in der Praxis<br />
<strong>das</strong> schwerpunktmäßige Erlernen<br />
von Kun<strong>den</strong>beratungsgesprächen<br />
sowie <strong>den</strong> Verkauf von Möbeln.<br />
„Zu Beginn fangen unsere Azubis<br />
im Bereich ‚Junges Wohnen‘ an<br />
und dürfen an der Seite erfahrener<br />
Verkäuferinnen und Verkäufer<br />
Schritt für Schritt in die Einrichtungsberatung<br />
und in <strong>den</strong> Verkauf<br />
unserer Möbel in verschie<strong>den</strong>sten<br />
Abteilungen hineinwachsen.“<br />
Auch vom Arbeitgeber organisierte<br />
Produktschulungen durch Vertreter<br />
der Möbelhersteller, Schulungen<br />
über Aufbau und Pflege<br />
von Rohmaterialien wie Holz und<br />
Stoffe oder zu EDV-Programmen<br />
gehören für die Einzelhandels-<br />
Azubis zum Alltag. Das Gehalt liegt<br />
derzeit bei 950 Euro im ersten,<br />
1045 Euro im zweiten und 1167<br />
Euro im dritten Lehrjahr. Wobei<br />
die MöbelCentrale mit „Kauffrau<br />
oder Kaufmann für Büromanagement“<br />
sowie „Fachkraft für Möbel-,<br />
Küchen- und Umzugsservice“<br />
noch zwei weitere Ausbildungsberufe<br />
anbietet.<br />
Für Bastler, Tüftler und<br />
Schrauber<br />
Insbesondere der ebenfalls dreijährige<br />
Ausbildungsberuf „Fachkraft<br />
für Möbel-, Küchen- und<br />
Umzugsservice“ hat in der Region<br />
absoluten Seltenheitswert. Und<br />
beinhaltet bei genauerer Betrachtung<br />
jede Menge Abwechslung:<br />
Vom fachgerechten ver- und entpacken<br />
neuer Möbel über <strong>den</strong><br />
Transport zu Kun<strong>den</strong> via 7,5-Tonner<br />
bis hin zur professionellen Montage<br />
der Möbel in <strong>den</strong> Wohnungen,<br />
54 | <strong>altlandkreis</strong>
Häusern und Büros der Kun<strong>den</strong>.<br />
„Da ist von Arbeiten im Lager über<br />
<strong>das</strong> Ausliefern bis hin zum Montieren<br />
einzelner Möbel wirklich alles<br />
dabei“, bestätigt Jana Luthardt <strong>das</strong><br />
Facettenreichtum eines Berufs,<br />
der sich insbesondere für junge<br />
Männer und Frauen eignet, die<br />
körperlich fit sind und eine ausgeprägte<br />
Affinität zum Tüfteln, Basteln<br />
und Schrauben in sich tragen<br />
– und Lust haben, die Grenzen des<br />
Weilheim-Schongauer Landkreises<br />
auch mal zu verlassen. Neben<br />
oft weiteren Auslieferfahrten zu<br />
Kun<strong>den</strong> befindet sich die Berufsschule<br />
der angehen<strong>den</strong> Fachkräfte<br />
für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice<br />
im rund 300 Autokilometer<br />
entfernten Wei<strong>den</strong>, Oberpfalz.<br />
„Wo unsere Azubis kostenlos in<br />
einem Schülerwohnheim untergebracht<br />
sind.“ Und entgegen der<br />
kaufmännischen Berufe nicht an<br />
einzelnen Tagen pro Woche, sondern<br />
blockweise über ein, zwei<br />
oder gar drei Wochen am Stück<br />
unterrichtet wer<strong>den</strong>. Ein weiterer<br />
Pluspunkt dieses Lehrberufs sind<br />
außerdem Extra-Schulungen für<br />
fachgerechte Wasser- und Elektroanschlüsse.<br />
Die Tatsache, <strong>das</strong>s<br />
bereits ein abgeschlossener Mittelschulabschluss<br />
für <strong>den</strong> Beginn<br />
dieser Ausbildung ausreicht. Und<br />
ein Azubi-Gehalt von 935 Euro im<br />
ersten, 1 042 Euro im zweiten und<br />
1 140 Euro im dritten Lehrjahr verdient<br />
wird.<br />
Der dritte Ausbildungsberuf in der<br />
MöbelCentrale ist wiederum ein<br />
eher weiterverbreiteter: Der zur<br />
Kauffrau oder zum Kaufmann für<br />
Büromanagement. Buchhaltung,<br />
Telefonzentrale, Bearbeitung von<br />
Kaufverträgen, Koordinierung von<br />
Kun<strong>den</strong>aufträgen, diverse Sachbearbeitungen,<br />
aber auch Abstecher<br />
ins beispielsweise Marketing zählen<br />
hier zu <strong>den</strong> schwerpunktmäßigen<br />
Aufgaben im Azubi-Alltag.<br />
Die Dauer dieser Ausbildung, die<br />
einen erfolgreichen Mittelschulabschluss<br />
voraussetzt, erstreckt<br />
sich ebenfalls über drei Jahre. Das<br />
Gehalt liegt momentan bei 1 008<br />
Euro im ersten, 1 096 Euro im<br />
zweiten und 1 199 Euro im dritten<br />
Lehrjahr. „Und auch hier besuchen<br />
unsere Azubis wöchentlich für ein<br />
bis zwei Tage die Berufsschule in<br />
Schongau“, sagt Jana Luthardt, die<br />
als obendrein Marketingbeauftragte<br />
im gleichen Gebäudetrakt<br />
sitzt wie angehen<strong>den</strong> Bürokaufleute.<br />
Mitarbeiterrabatte und<br />
gute Aufstiegschancen<br />
Obwohl die drei Ausbildungsberufe,<br />
die von der MöbelCentrale<br />
in Penzberg und Schongau angeboten<br />
wer<strong>den</strong>, sich inhaltlich unterschei<strong>den</strong>,<br />
profitieren die Azubis<br />
insbesondere von berufsunabhängigen<br />
Besonderheiten: „Dass wir<br />
trotz einer stattlichen Größe einen<br />
sehr familiären Umgang miteinander<br />
pflegen – und unsere jungen<br />
Mitarbeiter und Azubis sehr stark<br />
vom Know-how und Erfahrungsschatz<br />
unserer alten Hasen profitieren<br />
können.“ In der Tat arbeiten<br />
zahlreiche von <strong>den</strong> insgesamt<br />
150 MöbelCentrale-Mitarbeiten<strong>den</strong><br />
bereits mehr als 15, 20 oder<br />
gar 30 Jahren dort. Darüber hinaus<br />
können die Azubis in <strong>den</strong> für<br />
sehr gute Küche bekannten Restaurants<br />
vergünstigt zu Mittag essen.<br />
Es gibt lukrative Mitarbeiter-<br />
Rabatte beim Kauf von Möbeln,<br />
Textilien und Haushaltswaren für<br />
<strong>den</strong> Eigenbedarf. Für Samstagsdienste<br />
haben die Verkäuferinnen<br />
und Verkäufer werktags einen Tag<br />
frei, was zum Erledigen privater<br />
Angelegenheiten oft Gold wert<br />
ist. Nach erfolgreich bestan<strong>den</strong>er<br />
Abschlussprüfung besteht nahezu<br />
immer die Möglichkeit auf eine<br />
feste, langfristige Übernahme.<br />
Und im Rahmen verschie<strong>den</strong>er<br />
Weiterbildungen haben die jungen,<br />
frischausgelernten Fachkräfte<br />
auch gute Chancen, die Karriereleiter<br />
im größten Möbelhaus<br />
des <strong>Pfaffenwinkel</strong>s rasch nach<br />
oben zu klettern.<br />
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<strong>september</strong> / oktober 2024 | 55
Im Azubi-Zentrum der Hirschvogel Group<br />
Einzigartiges<br />
Ausbildungskonzept<br />
Denklingen | 1938 hat Ingenieur<br />
Willy Hirschvogel zusammen mit<br />
seinen Brüdern Anton und Hans<br />
die Industrieschmiede „Hammerwerk<br />
Hirschvogel OHG“ gegründet.<br />
Was damals mit fünf Mitarbeitern<br />
und einem Jahresumsatz von<br />
26000 Reichsmark begann, hat<br />
sich zu einem global agieren<strong>den</strong><br />
Unternehmen entwickelt, <strong>das</strong> inzwischen<br />
weltweit 6200 (!) Mitarbeiter<br />
beschäftigt. Davon arbeiten<br />
2400 am Standort Denklingen und<br />
rund 900 in Schongau. Aus dem<br />
einstigen Hammerwerk ist die<br />
„Hirschvogel Group“ gewor<strong>den</strong>,<br />
einer der größten Hersteller von<br />
massivumgeformten und weiterverarbeiteten<br />
Stahl- und Aluminiumkomponenten,<br />
allen voran für<br />
die Automobilindustrie. Die ersten<br />
Lehrverträge zum Werkzeugmacher<br />
wur<strong>den</strong> 1952 unterzeichnet.<br />
Seither ist die Ausbildung von<br />
Nachwuchskräften zu einem zentralen<br />
Bestandteil der Firmenphilosophie<br />
von Hirschvogel gewor<strong>den</strong>.<br />
Zurzeit wer<strong>den</strong> 140 Azubis ausgebildet,<br />
die sich auf die Werke in<br />
Schongau, Denklingen und <strong>das</strong><br />
vom Denklinger Werk zwei Kilometer<br />
entfernte Ausbildungszentrum,<br />
<strong>das</strong> sich quasi noch inmitten<br />
des Wohnorts befindet, verteilen.<br />
Zu <strong>den</strong> gewerblich-technischen<br />
Berufen gehören: Mechatroniker,<br />
Peter Geier ist seit neun Jahren Ausbildungsleiter bei der Hirschvogel<br />
Group und mitverantwortlich für ein einzigartiges Konzept.<br />
Industriemechaniker, Zerspanungs-<br />
und Werkzeugmechaniker,<br />
Elektroniker, Maschinen- und Anlagenführer,<br />
Werkstoffprüfer und<br />
Technischer Produktdesigner. Für<br />
Büro und IT wer<strong>den</strong> darüber hinaus<br />
die Lehrberufe der Industriekauffrau<br />
und der Fachinformatiker<br />
angeboten. Im Ausbildungszentrum,<br />
<strong>das</strong> sich an die Hallen aus<br />
der Gründerzeit des Unternehmens<br />
anschließt, trifft die altehrwürdige<br />
Tradition von Hirschvogel<br />
auf modernste Bedingungen.<br />
Wobei die die dort zwölf festangestellten<br />
Ausbilder von weiteren<br />
120 Ausbildungsbeauftragten in<br />
<strong>den</strong> jeweiligen Fachabteilungen<br />
unterstützt wer<strong>den</strong>.<br />
Azubi-Bus und<br />
Matching-Phase<br />
Seit neun Jahren ist Peter Geier<br />
(59) Ausbildungsleiter. Er weiß<br />
insofern ganz genau, wie sich die<br />
Zeiten in <strong>den</strong> vergangenen Jahren<br />
geändert haben. Konnte man früher<br />
aus einer Vielzahl von Bewerbern<br />
auswählen, so muss <strong>das</strong> Unternehmen<br />
<strong>den</strong> jungen Menschen<br />
heute etwas bieten, um als attraktiver<br />
Arbeitgeber wahrgenommen<br />
zu wer<strong>den</strong>. „Unser Ausbildungskonzept<br />
dürfte in Deutschland<br />
einzigartig sein“, erklärt Geier.<br />
„Zunächst einmal pushen wir<br />
nicht mehr die Ausbildung, sondern<br />
<strong>das</strong> Praktikum. Dadurch sollen<br />
die Schülerinnen und Schüler<br />
ein Gefühl für <strong>das</strong> Unternehmen<br />
und unsere Ausbildungsberufe<br />
entwickeln.“ Sogar die Eltern<br />
wer<strong>den</strong> durch eine individuelle<br />
Führung für „family und friends“<br />
mit einbezogen. „Jeder Azubi hat<br />
eine ganz eigene Persönlichkeit<br />
und eigene Interessen. Deshalb ist<br />
<strong>das</strong> erste Jahr in der Ausbildung<br />
56 | <strong>altlandkreis</strong>
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praktisch wie ein weiteres Jahr<br />
Praktikum, in dem wir <strong>den</strong> Azubis<br />
<strong>das</strong> Grundwissen für <strong>den</strong> jeweiligen<br />
Beruf vermitteln“, fährt Geier<br />
fort. Nachdem der Auszubil<strong>den</strong>de<br />
alle Facetten kennengelernt und<br />
die Zwischenprüfung gemeistert<br />
hat, kann er sich in einer Vielzahl<br />
unserer Ausbildungsberufe seinen<br />
Schwerpunkt für die zweite<br />
Hälfte der Ausbildung aussuchen.<br />
„Natürlich machen wir die jungen<br />
Menschen fit für die IHK-Prüfung,<br />
aber zusätzlich bekommen sie<br />
Lern-Module, die genau zu ihnen<br />
passen.“ Wer beispielsweise mit<br />
Mathe unerwartet Probleme hat,<br />
darf Nachhilfestun<strong>den</strong> während<br />
der Arbeitszeit in Anspruch nehmen.<br />
In einer sogenannten „Matching-<br />
Phase“ wird für die einzelnen<br />
Fachbereiche der Bedarf an Mitarbeitern<br />
analysiert. Und die Azubis,<br />
die zum jeweiligen Fachbereich<br />
am besten passen, ausgewählt<br />
und entsprechend ausgebildet.<br />
Theoretisch sind am Ende alle<br />
glücklich: Die Fachbereiche bekommen<br />
motivierte und bestens<br />
vorbereitete Kolleginnen und Kollegen.<br />
Und die frischgebackenen<br />
Gesellinnen und Gesellen arbeiten<br />
bei Hirschvogel schließlich genau<br />
in dem Bereich, der am besten zu<br />
ihnen passt. Eine wichtige Basis<br />
dafür: Dass die Azubis im Ausbildungszentrum<br />
an der Birkenstraße<br />
immer an <strong>den</strong> neuesten<br />
Maschinen und mit aktueller Software<br />
arbeiten. Und nach und nach<br />
aktiv in die Produktion eingebun<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Auch bei <strong>den</strong> Arbeitszeiten haben<br />
die Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> ein Mitspracherecht.<br />
Laut Peter Geier hätten<br />
90 Prozent für die Zeit von 6 bis<br />
14.30 Uhr gestimmt. Das bedeutet,<br />
<strong>das</strong>s die jungen Leute früh aus<br />
<strong>den</strong> Federn müssen. Und insbesondere<br />
aus entlegenen Dörfern<br />
nicht immer die Möglichkeiten,<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
nach Denklingen zu kommen.<br />
Doch auch hier schafft Hirschvogel<br />
Abhilfe: Die Rede ist von einem<br />
firmeneigenen Azubi-Bus. „Wir<br />
fahren Richtung Schongau, Landsberg,<br />
Peiting und Kaufbeuren.<br />
Eine Kollegin ist nur dafür zuständig,<br />
die Strecken so anzupassen,<br />
<strong>das</strong>s die Azubis da einsteigen können,<br />
wo sie wohnen“, schildert<br />
Geier einen weiteren Service für<br />
die Nachwuchskräfte. „Eine logistische<br />
Meisterleistung, die von <strong>den</strong><br />
Azubis sehr geschätzt wird.“<br />
Schluss mit<br />
Übergangslösungen!<br />
Als Werner Brich vor 45 Jahren als<br />
Stahlformenbauer bei Hirschvogel<br />
angefangen hatte, gab es so<br />
etwas wie einen Azubi-Bus noch<br />
nicht. Heute ist der 61-jährige<br />
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<strong>september</strong> / oktober 2024 | 57
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und blickt zurück: „Früher<br />
hatten wir für jede<br />
Ausbildungsstelle zehn<br />
bis 15 Bewerbungen.<br />
Heute können wir froh<br />
sein, wenn wir <strong>den</strong> nötigen<br />
Bedarf in <strong>den</strong> Abteilungen<br />
decken können.<br />
Die Welt hat sich verändert<br />
und auch wir haben<br />
uns angepasst.“ Damals,<br />
vor mehr als vier Jahrzehnten,<br />
beschäftigte<br />
die Firma Hirschvogel<br />
300 Mitarbeiter. Und die Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
wur<strong>den</strong> immer wieder<br />
umquartiert – ein Provisorium<br />
löste <strong>das</strong> andere ab. „Irgendwann<br />
hat Doktor Manfred Hirschvogel<br />
gesagt: ‚Wir hören jetzt auf mit<br />
diesen Übergangslösungen und<br />
bauen ein Ausbildungszentrum<br />
wie eine Art Schule‘.“ Das war<br />
1991 fertig. Danach habe es sich<br />
schrittweise weiterentwickelt, hin<br />
zu optimalen Bedingungen. „Wir<br />
bil<strong>den</strong> heute nicht nur Fachkräfte<br />
aus, sondern entwickeln und fördern<br />
Persönlichkeiten“, fasst Peter<br />
Geier <strong>das</strong> Ausbildungskonzept<br />
von Hirschvogel zusammen. Und<br />
erwähnt an dieser Stelle noch einen<br />
ganz besonderen Benefit für<br />
Hivo-Azubis bei der Arbeit: Hier an <strong>den</strong><br />
Werkbänken im Ausbildungszentrum.<br />
die Hivo-Azubis: Ein möglicher<br />
Auslandsaufenthalt. Zum Beispiel<br />
in Polen, Indien und China, wo<br />
<strong>das</strong> Unternehmen unter anderem<br />
Standorte hat. Für Lukas Erhard<br />
hat sich die Ausbildung bei<br />
Hirschvogel je<strong>den</strong>falls gelohnt.<br />
Der 19-Jährige aus Rott ist aktuell<br />
im dritten Lehrjahr als Werkzeugmechaniker<br />
und möchte danach<br />
gerne im Unternehmen bleiben:<br />
„Die Ausbildung war immer spannend<br />
und abwechslungsreich. Ich<br />
finde es besonders attraktiv, <strong>das</strong>s<br />
ich später vielleicht einmal an<br />
einem anderen Standort arbeiten<br />
kann, <strong>den</strong>n mein Arbeitgeber<br />
berücksichtigt die Wünsche seiner<br />
Angestellten.“<br />
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58 | <strong>altlandkreis</strong>
SAM2024: Hauptgewinn geht nach Böbing<br />
„Kann es noch immer<br />
nicht fassen“<br />
Komm ins Team.<br />
Wir bil<strong>den</strong> dich aus.<br />
Böbing | Die 14-jährige Lisa Loserth<br />
aus Böbing kann für viele Schülerinnen<br />
und Schüler ein echtes Vorbild<br />
beim Thema „Berufsfindung“<br />
sein: Obwohl sie erst die achte<br />
Klasse der Realschule Peißenberg<br />
besuchte, schaute sie sich schon<br />
umfassend nach potentiellen Ausbildungsberufen<br />
für die Zeit nach<br />
erfolgreicher Mittlerer Reife um.<br />
„Eine Freundin hat mich Anfang<br />
des Jahres auf die Schongauer<br />
Ausbildungsmesse aufmerksam<br />
gemacht und mich dazu überredet,<br />
mitzugehen.“ Und? „Ich war<br />
positiv überrascht vom umfangreichen<br />
Angebot und bin nicht nur<br />
durch die Lechsporthalle durchgeschlendert,<br />
sondern habe mich an<br />
15 verschie<strong>den</strong>en Stän<strong>den</strong> genauer<br />
über die jeweiligen Ausbildungsberufe<br />
informiert.“ Obwohl Lisa<br />
Loserth <strong>den</strong> Sozialen Zweig der<br />
Realschule besucht und sich prinzipiell<br />
auch eine Zukunft in einem<br />
sozialen Beruf gut vorstellen kann,<br />
habe sie auf der SAM erste Berührungen<br />
mit Ausbildungsberufen in<br />
ganz anderen Branchen erfahren,<br />
die ihr auch richtig gut gefallen<br />
haben. „Über <strong>den</strong> Stand der Firma<br />
ept in Peiting beispielsweise habe<br />
ich mir einen Platz beim Girls Day<br />
sichern können und so in <strong>den</strong><br />
Ausbildungsberuf zur Werkzeugmacherin<br />
reinschnuppern können,<br />
was echt Spaß gemacht hat.“ Auch<br />
die Gespräche mit der Polizei seien<br />
ihr in positiver Erinnerung<br />
geblieben. Ebenso die Hotellerie,<br />
„wo die Schnupperplätze mit<br />
Hotelübernachtung jedoch leider<br />
schon alle vergeben waren“. Für<br />
Lisa Loserth jedoch halb so wild,<br />
da sie ja bestens in der Zeit liegt,<br />
die schwerpunktmäßige Suche<br />
nach einer Ausbildungsstelle für<br />
sie ohnehin erst mit Beginn des<br />
kommen<strong>den</strong> Schuljahres beginnt.<br />
„Das Samsung nimmt<br />
jetzt die Mama“<br />
Zwei Pflichttermine dann: Die<br />
Ausbildungsmessen in Weilheim<br />
und Schongau. „Ich werde die<br />
SAM auf je<strong>den</strong> Fall nochmals besuchen“,<br />
sagt sie mit einem breiten<br />
Grinsen im Gesicht. Letzteres<br />
ist an dieser Stelle jedoch weniger<br />
auf die positiven Gespräche mit<br />
<strong>den</strong> Ausbildungsbetrieben zurückzuführen<br />
– Lisa Loserth hat im<br />
Rahmen der persönlichen Gespräche<br />
mit Ausbildern, Geschäftsführern<br />
und Azubis auch <strong>den</strong> Messepass<br />
fleißig stempeln lassen, ihn<br />
abschließend zur Gewinnspielteilnahme<br />
in die gläserne Box geworfen,<br />
und wurde im Rahmen eines<br />
Losverfahrens von SAM-Organisator<br />
Alexander Berndt tatsächlich<br />
als Hauptgewinnerin gezogen.<br />
Und der Hauptgewinn beim SAM-<br />
Gewinnspiel 2024 war auch dieses<br />
Mal ein nigelnagelneues iPad der<br />
Edelmarke Apple. „Ich kann es<br />
ehrlicherweise noch immer nicht<br />
fassen, <strong>das</strong>s dieses schicke Tablet<br />
jetzt mir gehört.“ Nette Anekdote<br />
dazu: Lisa Loserth wünschte sich<br />
zu Weihnachten 2023 sehnlichst<br />
ein Tablet zum Filme streamen,<br />
aber auch zum Lernen und Arbeiten<br />
für die Schule. Natürlich<br />
sollte es ein iPad sein, was ihren<br />
Lisa Loserth hat im Rahmen der<br />
SAM2024 <strong>das</strong> iPad gewonnen.<br />
Eltern aber schlichtweg zu teuer<br />
war – ihr älterer Bruder musste<br />
sich sein iPad auch über eigen<br />
verdientes Geld im Rahmen seiner<br />
Ausbildung erstmal verdienen. Sie<br />
bekam aber trotzdem eines, letztlich<br />
von Samsung. Ob sie fortan<br />
beide nutzt? „Das Samsung nimmt<br />
jetzt meine Mama.“ Und in Sachen<br />
Ausbildungsberufe? „Was ich am<br />
Ende des Tages mal wer<strong>den</strong> möchte,<br />
weiß ich noch nicht wirklich.“<br />
Trotz der positiven ersten Erfahrungen<br />
bei Polizei, Hotellerie und<br />
Metall-Industrie wird’s womöglich<br />
doch auf eine Lehre im sozialen<br />
Bereich hinauslaufen. „Ich habe<br />
auch schon ein Praktikum im Kindergarten<br />
zur Erzieherin gemacht –<br />
<strong>das</strong> hat mir auch richtig gut gefallen.“<br />
In diesen Tagen aber<br />
steht der für sie überraschende<br />
Gewinn des iPads im Mittelpunkt.<br />
„Freunde, Bekannte, Familie und<br />
Klassenkamera<strong>den</strong> wissen schon<br />
längst Bescheid.“ Und freuen sich<br />
mit Lisa Loserth, die nun auch via<br />
iPad <strong>den</strong> für sie passen<strong>den</strong> Ausbildungsberuf<br />
auf verschie<strong>den</strong>en<br />
Plattformen sowie <strong>den</strong> Internetseiten<br />
hiesiger Firmen, Behör<strong>den</strong><br />
und Dienstleister ausfindig machen<br />
kann.<br />
js<br />
Feinwerkmechaniker (m/w/d)<br />
Metallbauer (m/w/d)<br />
Kraftfahrzeugmechatroniker (m/w/d)<br />
Fachkraft für Lagerlogistik (m/w/d)<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 59<br />
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Mittelständler setzt gezielt auf junge Ausbilder<br />
Innovativer, frischer,<br />
frecher<br />
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60 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Peiting | In der Regel setzen Betriebe<br />
auf ältere Ausbilder mit viel<br />
Berufserfahrung. Die ept GmbH<br />
mit Hauptsitz in Peiting geht seit<br />
kurzem <strong>den</strong> genau umgekehrten<br />
Weg. „Wir haben in <strong>den</strong> vergangenen<br />
Jahren viel darüber diskutiert,<br />
wie wir die Ausbildung bei uns im<br />
Haus neugestalten können“, sagt<br />
Phillipp Hoßfeld aus der ept-Geschäftsführung<br />
insbesondere vor<br />
dem Hintergrund, „<strong>das</strong>s wir als<br />
Steckverbinder-Hersteller hochgradig<br />
spezialisiert sind, es für<br />
uns besonders wichtig ist, junge,<br />
motivierte Menschen zu fin<strong>den</strong>,<br />
die wirklich zu uns passen.“ Die<br />
Zeiten mit 60 Bewerbungen auf<br />
zehn freie Lehrstellen sind auch<br />
für beliebte Mittelständler vorbei.<br />
Hinzu kommt, <strong>das</strong>s die im Zeitalter<br />
der Digitalisierung aufgewachsene<br />
Jugend ganz anders tickt. „Zu<br />
meiner Ausbildungszeit war es<br />
cool, nach der Arbeit zuhause in<br />
der Garage weiterzuschrauben.“<br />
Heute setzen sich die Jungs und<br />
Mädels auf die Couch, vernetzen<br />
sich virtuell, kommunizieren und<br />
zocken via Smartphone, Tablet<br />
oder Playstation. Ein Lebenswandel,<br />
der für viele ältere Menschen<br />
weder nachvollziehbar noch greifbar<br />
ist, aber nicht automatisch bedeutet,<br />
„<strong>das</strong>s die Jugend von heute<br />
weniger Plan und Bock hat“. Entschei<strong>den</strong>d<br />
sei in Hoßfelds Augen,<br />
„<strong>das</strong>s wir die jungen Leute von<br />
heute besser verstehen lernen, sie<br />
aktiv miteinbeziehen und so gut<br />
es geht deren Sprache sprechen.“<br />
Genau deshalb hat sich ept ganz<br />
bewusst für <strong>den</strong> mutigen Schritt<br />
Jung in Verantwortung: Tobias Blum (Mi.) leitet die technisch-gewerbliche<br />
Ausbildung. Christian Lory (li.) und Lukas Wolf (re.) sind Ausbilder.<br />
entschie<strong>den</strong>, (sehr) junge Mitarbeiter<br />
zu Ausbildern zu befördern.<br />
Angefangen bei Simone Kees, erst<br />
23, die nach erfolgreichem Abschluss<br />
der Realschule in Schongau<br />
eine Ausbildung zur Industriekauffrau<br />
bei ept absolvierte,<br />
Berufserfahrungen im Bereich IT<br />
und Personalwesen sammelte,<br />
sich berufsbegleitend zur Fachwirtin<br />
weiterbildete, schon immer für<br />
Ausbildung interessierte und letztlich<br />
gefragt wurde, ob sie die von<br />
ihrer Vorgängerin freiwer<strong>den</strong>de<br />
Stelle übernehmen möchte. „Dass<br />
ich aufgrund meines jungen Alters<br />
diese Stelle der kaufmännischen<br />
Ausbildungsleitung tatsächlich<br />
bekommen habe, hat mich aufgrund<br />
meines jungen Alters ganz<br />
besonders gefreut, aber ehrlicherweise<br />
auch überrascht.“<br />
Innerhalb der Lehrwerkstätten in<br />
Peiting und Buching treffen die<br />
ept-Azubis in <strong>den</strong> gewerblichtechnischen<br />
Berufen wie Werkzeugmacher,<br />
Kunststoff- und<br />
Kautschuktechnologe, Mechatroniker<br />
und Oberflächenbeschichter<br />
ebenfalls auf blutjunge Ausbilder.<br />
Lukas Wolf aus Peiting ist gerade<br />
einmal 25. Auch er absolvierte<br />
nach Abschluss der Realschule in<br />
Schongau eine Ausbildung zum<br />
Werkzeugmacher bei ept, sammelte<br />
als Geselle Berufserfahrung<br />
in der Stanzerei, setzte in Vollzeit<br />
<strong>den</strong> Industriemeister in Augsburg<br />
obendrauf, erfuhr von einer intern<br />
ausgeschriebenen Ausbilder-<br />
Stelle, bewarb sich und bekam die<br />
Zusage. Ähnliches gilt für Christian<br />
Lory aus Prem, 27 Jahre jung, der<br />
nach Abschluss der Realschule in<br />
Füssen eine Ausbildung zum Feinwerkmechaniker<br />
absolvierte, <strong>den</strong><br />
Meister in Teilzeit (Kaufbeuren<br />
und Augsburg) obendrauf setzte<br />
und bereits seit August 2019 Ausbilder<br />
in Buching ist. Noch mehr<br />
Vertrauen und Verantwortung im<br />
technisch-gewerblichen Bereich<br />
hat die ept-Geschäftsführung Tobias<br />
Blum aus Steinga<strong>den</strong> übertragen.<br />
Der 32-Jährige absolvierte<br />
nach Abschluss der Mittleren
Simone Kees (li.) leitet mit erst 23 Jahren<br />
die kaufmännische Ausbildung.<br />
Reife an der Mittelschule Peiting<br />
ebenfalls eine Ausbildung zum<br />
Werkzeugmacher bei ept, war anschließend<br />
im Betriebsmittelbau<br />
in Buching tätig und qualifizierte<br />
sich zwischen 2016 und 2018 berufsbegleitend<br />
zum Handwerksmeister<br />
weiter. Auf inständige<br />
Empfehlung seines in Rente gegangenen<br />
Vorgängers wurde er<br />
zunächst zum Leiter des Ausbildungszentrums<br />
in Buching<br />
befördert, wo er auch die<br />
Zerspanung federführend<br />
unter sich hatte – und sich<br />
in bei<strong>den</strong> Bereichen von Beginn<br />
an sehr gut machte. Die<br />
Folge: Seit 1. Februar 2024 ist<br />
Tobias Blum nun auch Leiter<br />
des Ausbildungszentrums in<br />
Peiting, tritt dort in die großen<br />
Fußstaben des in <strong>den</strong><br />
wohlverdienten Ruhestand<br />
verabschiedeten Konrad Socher.<br />
Und wird ab September<br />
auch verantwortlich sein für<br />
die technisch-gewerbliche Ausbildung<br />
im ept-Werk in Augsburg,<br />
wo der Steckverbinderhersteller<br />
zum ersten Mal überhaupt hauseigen<br />
ausbildet. Dass Kees, Wolf,<br />
Lory und Blum in ihrem jeweiligen<br />
Fach gut sind, ist bei Beförderungen<br />
in solch existenziell<br />
entschei<strong>den</strong>de Positionen selbsterklärend.<br />
„Jedoch bei weitem<br />
nicht die einzige Voraussetzung<br />
gewesen“, betont Geschäftsführer<br />
Phillipp Hoßfeld. „Es braucht auch<br />
entsprechende soziale Kompetenzen,<br />
kommunikative Fähigkeiten,<br />
Selbstvertrauen und die für mich<br />
wichtigste Eigenschaft überhaupt:<br />
Es wirklich wollen und nicht nur<br />
machen, weil es <strong>den</strong> Status im Lebenslauf<br />
aufbessert.“<br />
Diesen Eindruck, „Bock darauf zu<br />
haben“, vermittelten die jungen<br />
Ausbilder auch im Rahmen des<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-Interviews. Dennoch<br />
stellt sich natürlich die Frage nach<br />
<strong>den</strong> größten Herausforderungen.<br />
„Wenn Azubis einen schweren<br />
Schicksalsschlag im Privatleben<br />
hinnehmen mussten und dich als<br />
Ausbilder um Rat fragen – ist eigentlich<br />
nicht unsere Aufgabe, aber<br />
selbstverständlich können und<br />
wollen wir die jungen Menschen<br />
in solch schweren Situationen nicht<br />
im Stich lassen“, erzählt Tobias<br />
Blum. Für Lukas Wolf gilt es unter<br />
anderem <strong>den</strong> Spagat zwischen Arbeit<br />
und Hobby hinzubekommen –<br />
in der Lehrwerkstätte wird er von<br />
seinen Azubis nun als „Herr Wolf“<br />
angesprochen, auf dem Fußballplatz<br />
ist er Teamkollege „Lupo“.<br />
Und an Wochenen<strong>den</strong> treffen sich<br />
Azubis und Ausbilder aufgrund des<br />
geringen Altersunterschiedes auch<br />
mal auf <strong>den</strong>selben Partys. „Trotzdem<br />
funktioniert <strong>das</strong> Wahren einer<br />
gewissen beruflichen Distanz sehr<br />
gut“, sind sich Blum, Kees, Wolf<br />
und Lory einig.<br />
Auch der Respekt zwischen Ausbilder<br />
und fast gleichaltrigen Azubis<br />
sei im Arbeitsalltag gewährt. „Und<br />
wenn wir uns vor schwierigen Entscheidungen<br />
mal unsicher sind,<br />
bitten wir uns gegenseitig um Rat<br />
und diskutieren gemeinsam nach<br />
der besten Lösung – oder greifen<br />
auf die Meinung älterer Kollegen<br />
mit mehr Berufserfahrung zurück.“<br />
In der Peitinger Lehrwerkstätte<br />
beispielsweise ist Lukas Wolf<br />
zwar der mit Abstand jüngste Ausbilder,<br />
profitiert aber fachlich wie<br />
menschlich vom Erfahrungsschatz<br />
seiner drei älteren Ausbilder-Kollegen.<br />
Phillipp Hoßfeld betont an<br />
dieser Stelle ausdrücklich, „<strong>das</strong>s<br />
auch wir aus der Geschäftsführung<br />
stets ein offenes Ohr haben für unsere<br />
jungen Ausbilder.“ Insgesamt<br />
wer<strong>den</strong> bei ept derzeit 67 Azubis<br />
in Peiting, 25 in Buching und drei<br />
in Augsburg ausgebildet, darüber<br />
hinaus 24 duale Stu<strong>den</strong>ten in Wirtschaftsingenieurswesen<br />
und Maschinenbau.<br />
Unter anderem von<br />
<strong>den</strong> wohl jüngsten Ausbildern im<br />
Schongauer Altlandkreis, die bis<br />
dato zu überzeugen wussten. „Für<br />
ein großes Fazit unserer neu eingeschlagenen<br />
Ausbildungs-Philosophie<br />
ist es sicherlich noch etwas<br />
früh – aber bis hierhin sind wir<br />
sehr zufrie<strong>den</strong> mit unseren jungen<br />
Leuten“, sagt Phillipp Hoßfeld<br />
über dieses „innovativer, frischer,<br />
frecher“, <strong>das</strong> viel näher dran ist an<br />
der sogenannten Generation Z. js<br />
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<strong>september</strong> / oktober 2024 | 61
Erfolgreiche Ausbildung zur Fotografin<br />
Preisgekrönte Portraits<br />
Tannenberg | Bereits als Neunjährige<br />
hat Anna Zacherl eine Kulisse<br />
in ihrem Kinderzimmer für ein<br />
Fotoshooting mit Barbie-Puppen<br />
aufgebaut. Und weil ihre Eltern<br />
Armin und Barbara, hauptberufliche<br />
Fotografen, ihrer Tochter gewisse<br />
fotografische Talente in die<br />
Wiege gelegt haben, konnten sich<br />
Bildausschnitt und Fotoqualität<br />
schon damals sehen lassen. Später,<br />
als es Richtung Abitur ging,<br />
„war ich mir jedoch unsicher, diese<br />
in mir schlummernde kreative<br />
Ader tatsächlich zu meinem Beruf<br />
zu machen“. Auch deshalb, weil<br />
es prinzipiell schwierig ist, einen<br />
dahingehend klaren, klassischen<br />
und zufrie<strong>den</strong>stellen<strong>den</strong> Ausbildungsweg<br />
zu beschreiten. „Viele<br />
Fotostudios bil<strong>den</strong> grundsätzlich<br />
nicht aus oder dürfen es nicht, weil<br />
ihnen der dafür notwenige Ausbildungsschein<br />
fehlt.“ Die Berufsbezeichnung<br />
„Fotograf“ ist gesetzlich<br />
nicht geschützt, weshalb sich auch<br />
Fotografen ohne Ausbildung als<br />
Hochzeits-, Reportage- oder Pressefotograf<br />
bezeichnen dürfen. Die<br />
Ausbildungsvergütung fällt bei 400<br />
bis 600 Euro netto alles andere als<br />
üppig aus. Und Studiengänge, nur<br />
aufs Fotografieren spezialisiert,<br />
gibt es keine. „Oft ist Fotografie nur<br />
Teil eines Studiums, zum Beispiel<br />
bei Mediendesign.“ Doch letzteres,<br />
„wo die meiste Zeit am PC gearbeitet<br />
wird, kam für mich auch nicht in<br />
Frage“. Dass sich die heute 20-jährige<br />
Tannenbergerin nach erfolgreichem<br />
Abitur am Welfen-Gymnasium<br />
Schongau schließlich doch<br />
für eine Ausbildung zur Fotografin<br />
entschie<strong>den</strong> hatte, lag letztlich an<br />
drei guten Grün<strong>den</strong>. Erstens: Sie<br />
hat so richtig Feuer gefangen für<br />
diesen Beruf, als sie ihrem Vater<br />
62 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Anna Zacherl absolviert gerade<br />
eine Ausbildung zur Fotografin.<br />
bei einer großen Hochzeit „beim<br />
Barny“ in Peiting assistieren durfte.<br />
„Da waren die Leute unglaublich<br />
gut drauf und freundlich zu uns,<br />
<strong>das</strong>s die fotografische Begleitung<br />
sich gar nicht nach Arbeit angefühlt<br />
hat.“ Zweitens: Weil sie mit dem<br />
Studio Heidmeier im 131 Kilometer<br />
entfernten Neuburg an der Donau<br />
einen der wenigen renommierten<br />
Ausbildungsbetriebe gefun<strong>den</strong> hat,<br />
der obendrein auf anspruchsvolle<br />
Portraitfotografie spezialisiert ist –<br />
<strong>das</strong>, was Anna Zacherl am liebsten<br />
macht. Und drittens: Weil ihr<br />
der Umgang mit Kamera, Objektiv<br />
und Licht, insbesondere aber der<br />
mit unterschiedlichsten Menschen<br />
schlichtweg große Freude bereitet.<br />
Fotografin des Jahres<br />
Inzwischen ist Anna Zacherl mittendrin<br />
in der Ausbildung, startet<br />
bereits ins dritte Lehrjahr. Das<br />
praktische Rüstzeug lernt sie überwiegend<br />
in Form von „Learning by<br />
doing“, indem sie ihrer Chefin bei<br />
Shootings assistiert. Aber auch, indem<br />
sie sich immer wieder selbst<br />
ausprobieren darf. Zum Beispiel<br />
im Rahmen eines internationalen<br />
Bildwettbewerbs, an dem alle Azubis<br />
von Annas Ausbildungsbetrieb<br />
Jahr für Jahr teilnehmen. Eine fachkundige<br />
Jury aus ausgewählten<br />
Topfotografen ermittelte dort die<br />
besten Fotografen und Fotografinnen<br />
in <strong>den</strong> Kategorien Portrait,<br />
Creative People und Family. Schon<br />
vorher mussten sich die Teilnehmer<br />
mit handeigenen Fotos bewerben<br />
und hoffen, in die finale Auswahl<br />
für die Preisverleihung in schickem<br />
Ambiente in Frankfurt genommen<br />
zu wer<strong>den</strong>. „Dass ich es dann am<br />
Tag des Entscheids gleich in allen<br />
Kategorien in die Top10 geschafft<br />
habe, war unglaublich für mich“,<br />
sagt Anna Zacherl, die <strong>das</strong> vom<br />
Wettbewerber vorgegebene Thema<br />
in der Kategorie „Creative“, die Zahl<br />
7, herausragend gut umgesetzt hat,<br />
hier <strong>den</strong> ersten Platz belegte und<br />
eine spiegellose Nikon-Kamera<br />
samt dazu passendem Zoomobjektiv<br />
gewann. In der Kategorie<br />
„Portrait“ belegte sie Rang drei,<br />
bekam dafür einen Fotodrucker der<br />
Marke Canon. Bei „Creative People“<br />
Rang eins, dotiert mit einer<br />
2000-Euro-Kamera von Nikon. In<br />
„Family“ Rang acht, bepreist mit<br />
einem Gutschein für ein Bildbearbeitungsprogramm.<br />
Und in Summe<br />
bedeutete dieses starke Abschnei<strong>den</strong><br />
sogar <strong>den</strong> Gesamtsieg<br />
mit Gewinn eines Spitzenkamera-<br />
Modells von Sony samt dazu passendem<br />
Weitwinkelobjektiv. Anna<br />
Zacherl wurde somit als Azubi im<br />
erst zweiten Lehrjahr mit erst 20<br />
Jahren „Photographer oft the year<br />
2024“ beim renommierten bpp-<br />
Photo-Contest, an dem Fotografen<br />
aus ganz Deutschland, Österreich,
der Schweiz und Südtirol<br />
teilgenommen haben.<br />
Als sie Wochen danach<br />
am Küchentisch im<br />
heimischen Tannenberg<br />
nochmals im Rahmen <strong>das</strong><br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-Interviews s<br />
explizit auf diesen Erfolg<br />
angesprochen wurde, kam<br />
sie aus dem Grinsen kaum<br />
heraus, obwohl der Fokus<br />
wieder längst auf <strong>den</strong> Alltag<br />
gerichtet ist: Der besteht<br />
auch aus regelmäßigen Be-<br />
rufsschulbesuchen – die Rede<br />
ist von der Alois Senefelder elder<br />
Berufsschule in München, n, die<br />
Anna alle fünf bis sechs s chen blockweise besucht. Die<br />
Fächer dort: Englisch, Sport,<br />
Wo-<br />
Politik und Gesellschaft und Fachunterricht<br />
in Fotografie.<br />
Erst Meister, dann<br />
zurück in die Heimat<br />
Die technische Basis eines guten<br />
Fotografenhandwerks? „In jedem<br />
Falle <strong>das</strong> Wissen und Können um<br />
die richtigen Einstellungen an der<br />
Kamera.“ Allen voran von Blende,<br />
Iso und Verschlusszeit. Das Anbauen<br />
und Einstellen unterschiedlichster<br />
Objektive – vom kurzen<br />
Weitwinkel bis hin zum Teleobjektiv<br />
mit 200 Millimetern Brennweite.<br />
Aber auch <strong>das</strong> Setzen von Licht<br />
sei essentiell für gute Bilder. „Im<br />
Studio künstlich mit Blitzlampen<br />
oder Dauerlicht.“ Draußen im Freien<br />
mit Hilfe des natürlichen Lichts.<br />
„Das Spiel mit dem Licht ist grundsätzlich<br />
eine Wissenschaft für sich<br />
und ein Themenfeld, bei dem man<br />
nie auslernt“, sagt Anna Zacherl.<br />
Ihr Vater Armin, der sich im Laufe<br />
des Interviews dazugesellte, kann<br />
dies nur bestätigen. „Gekonnte<br />
Lichtsetzung macht ein Bild erst<br />
interessant, erzeugt Emotionen,<br />
und da gilt es sich immer wieder<br />
aufs Neue auszuprobieren“, sagt<br />
der Experte. Noch viel wichtiger als<br />
<strong>das</strong> Beherrschen von Technik und<br />
„Fotografin des Jahres!“ Anna Zacherl (4 v. l.) beim bpp-Photo-Contest.<br />
Licht sei jedoch der Umgang mit<br />
<strong>den</strong> Kun<strong>den</strong>, die charakterlich h oft<br />
unterschiedlicher nicht sein könnten.<br />
„Jeder Kunde ist anders und in<br />
seiner Art einzigartig. Das Wichtigste<br />
deshalb: Zum Gegenüber<br />
einen direkten Draht zu fin<strong>den</strong>,<br />
Vertrauen aufzubauen, was letztlich<br />
die Grundlage für gute und<br />
authentische Bilder ist“, sagt Anna<br />
Zacherl, die besonders gerne Portraits<br />
im Freien fotografiert, „weil<br />
es da unendlich viele Möglichkeiten<br />
an Variationen von Locations<br />
und Stilrichtungen gibt“. Und weil<br />
sie ihre Verwurzelung zur Heimat,<br />
dem von herrlicher Natur umgebenen<br />
Tannenberg, ein Ortsteil von<br />
Burggen mit gerade einmal 220<br />
Einwohnern, weder leugnen kann<br />
noch will. „Nach Abschluss der<br />
Ausbildung in Neuburg werde ich<br />
wahrscheinlich gleich <strong>den</strong> Meister<br />
obendrauf setzen, um später auch<br />
andere für diesen Beruf zu begeistern<br />
und darin auszubil<strong>den</strong> –<br />
und danach auch viele andere Bereiche<br />
im Betrieb meiner Eltern<br />
kennenlernen und so rausfin<strong>den</strong>,<br />
was mir im Bereich der Fotografie<br />
am meisten Spaß macht.“ Armin<br />
und Barbara Zacherl wür<strong>den</strong> sich<br />
natürlich riesig freuen, wenn ihre<br />
Älteste tatsächlich in deren Fußstapfen<br />
tritt.<br />
js<br />
Vier total unterschiedliche Motive, die allesamt von Anna<br />
Zacherl professionell fotografiert und bearbeitet wur<strong>den</strong>.<br />
Die „7“ ganz links war beim bpp-Wettbewerb als<br />
Thema vorgegeben.<br />
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STARTE DEINE KARRIERE BEI<br />
UNS IN VOLL- ODER TEILZEIT.<br />
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<strong>september</strong> / oktober 2024 | 63
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Veranstaltungskalender<br />
1. September bis 31. Oktober 2024<br />
SCHONGAU<br />
SO 01.09.<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Rundgang durch <strong>den</strong> Kasselturm<br />
mit der Kräuterfrau Ursula, die<br />
dort ihren Historischen Kräuterschrank<br />
zeigt. Je<strong>den</strong> Freitag,<br />
Samstag und Sonntag bis Oktober<br />
14.00 bis 15.30 Uhr und<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Erlebnis Lechflößerei - Mit dem<br />
Historischen Fernhandelsfloß auf<br />
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6 bis 15 Jahren), 35 € pro Familie.<br />
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Tourist Information Schongau: Tel.<br />
08861 / 214-181. Je<strong>den</strong> Sonntag bis<br />
Ende September<br />
BERNBEUREN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Auerbergmuseum geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Sonntag<br />
WILDSTEIG<br />
9.30 bis 11.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Sonntag<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.00 bis 20.00 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €, je<strong>den</strong> 1. Sonntag im<br />
Monat<br />
KINSAU<br />
Ab 7.00 Uhr<br />
Wanderritt rund um Kinsau. Start<br />
am Feld neben der Tankstelle,<br />
Bahnhofstraße. Start der Reiter<br />
von 7 bis 11 Uhr<br />
PEISSENBERG<br />
13.30 bis 16.30 Uhr<br />
Bergbaumuseum geöffnet. Je<strong>den</strong><br />
1. und 3. Sonntag im Monat<br />
SCHONGAU<br />
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16.30 bis 17.00 Uhr<br />
Klamottenkiste – Chiffre-Nr.<br />
Ausgabe im Pfarrsaal Verklärung<br />
Christi. Preis je Liste 2 €. Es ist<br />
ebenfalls möglich über die E-Mail:<br />
klamottenkiste1@freenet.de Chiffre-<br />
Nr. zu bekommen<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Reparatur Café „Gricht, gratscht<br />
und glernt“ im HOP. Je<strong>den</strong> 1. Montag<br />
im Monat<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE BEIM ROTEN KREUZ<br />
Di, 10. Sept. 16.00 bis 20.00 Uhr Bad Kohlgrub, Kursaal<br />
Do, 12. Sept. 16.30 bis 20.00 Uhr Steinga<strong>den</strong>, Grundschule<br />
M0, 16. Sept. 16.00 bis 20.00 Uhr Pürgen, Mehrzweckhalle<br />
Mi, 25. Sept. 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, Jakob Pfeiffer Haus<br />
Mo, 14. Okt. 16.00 bis 20.00 Uhr Peiting, Schloßberghalle<br />
Weitere Termine und Reservierung: www.blutspendedienst.com<br />
BERNBEUREN<br />
16.00 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet, je<strong>den</strong> Montag<br />
und Donnerstag<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Strickeria – stricken mit Interessierten<br />
je<strong>den</strong> Alters in der Bücherei.<br />
Je<strong>den</strong> Montag<br />
LECHBRUCK<br />
9.30 bis 11.00 Uhr<br />
Gästebegrüßung im Flössermuseum,<br />
Weidach 8, Lechbruck.<br />
Erfahren Sie Wissenswertes über<br />
Lechbruck und die Region und<br />
erhalten Sie wertvolle Tipps für<br />
Veranstaltungen und Ausflüge<br />
DI 03.09.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
9.30 bis 11.00 Uhr<br />
Seniorentreff in gemütlicher<br />
Runde im HOP im Schächen.<br />
Je<strong>den</strong> Dienstag<br />
LECHBRUCK<br />
17.00 bis 18.00 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Anmeldungen<br />
ab zwei Wochen vorher in<br />
der Tourist Information unter Tel.<br />
08862/987830. Je<strong>den</strong> Dienstag<br />
Ab 19.00 Uhr<br />
Stammtisch der Motorradfreunde<br />
im Gasthof Holler. Je<strong>den</strong> 1. Dienstag<br />
im Monat<br />
19.30 bis 21.00 Uhr<br />
Alphornblasen auf dem Floß.<br />
Bootshafen Lechbruck<br />
STEINGADEN<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.<br />
Eintritt frei, Sonderführungen<br />
auf Anfrage unter Tel. 08862 / 200<br />
SCHONGAU<br />
MI 04.09.<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />
2 geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
14.30 bis 18.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Str. 7 geöffnet. Siehe Anzeige<br />
Seite 67, je<strong>den</strong> Mittwoch und<br />
Donnerstag<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet. Je<strong>den</strong><br />
Mittwoch, außer an Feiertagen<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Raum der Begegnung – offener<br />
Treffpunkt für Trauernde für<br />
Jung und Alt in <strong>den</strong> Räumen von<br />
VerdeSia in der Angermoosstr. 28.<br />
Je<strong>den</strong> 1. Mittwoch im Monat<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl.<br />
Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Mittwoch außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
WILDSTEIG<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €, je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
ROTT<br />
17.00 bis 18.00 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
KINSAU<br />
14.45 bis 17.30 Uhr<br />
Bücherstube im Turnraum der<br />
Schule geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Vorlesestunde für Kinder im Turnraum<br />
der Schule. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
APFELDORF<br />
15.45 bis 16.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss<br />
der Grundschule geöffnet. Je<strong>den</strong><br />
Mittwoch außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
SCHONGAU<br />
DO 05.09.<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Gesellschafts- & Spielenachmittag<br />
mit Bewirtung in der AWO. Infos<br />
unter 08861 / 3628, je<strong>den</strong> Do.<br />
14.30 bis 18.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Str. 7 geöffnet. Siehe Anzeige<br />
Seite 67, je<strong>den</strong> Mittwoch und<br />
Donnerstag<br />
64 | <strong>altlandkreis</strong>
BERNBEUREN<br />
16.00 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet, je<strong>den</strong> Montag<br />
und Donnerstag<br />
LECHBRUCK<br />
10.30 bis 12.30 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Anmeldungen<br />
ab zwei Wochen vor der<br />
Fahrt in der Tourist Information<br />
unter Tel. 08862 / 987830. Je<strong>den</strong><br />
Donnerstag<br />
Ab 19.30 Uhr<br />
Dämmerschoppen am Musikpavillon,<br />
Flösserstr. 1, mit der<br />
Musikkapelle Bernbach<br />
Auf Jobsuche?<br />
Lande bei uns!<br />
Mit Dir. Für Morgen.<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der<br />
Füssener Straße 5 geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.<br />
Eintritt frei, Sonderführungen<br />
auf Anfrage unter Tel. 08862 / 200.<br />
Je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 12.00 Uhr<br />
Schaukäsen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
DENKLINGEN<br />
SCHONGAU<br />
FR 06.09.<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz.<br />
Je<strong>den</strong> Freitag<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Rundgang durch <strong>den</strong> Kasselturm<br />
mit der Kräuterfrau Ursula, die<br />
dort ihren Historischen Kräuterschrank<br />
zeigt. Je<strong>den</strong> Freitag,<br />
Samstag und Sonntag bis Ende<br />
Oktober<br />
13.30 bis 15.30 Uhr<br />
Selbsthilfegruppe Lunge für Interessenten<br />
mit Asthma und COPD<br />
in der AOK. Infos unter www.shg-<br />
Lunge.de oder Tel. 08861 / 7137164<br />
Je<strong>den</strong> 1. Freitag im Monat<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kinderspielenachmittag im<br />
Plantsch. Je<strong>den</strong> Freitag<br />
15.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Infos: www.weibsdeifi-markt.de,<br />
je<strong>den</strong> Freitag<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />
im evang. Pfarrheim, Blumenstr.<br />
5, je<strong>den</strong> 1. Freitag im Monat<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Führung durch die malerische Altstadt.<br />
Kosten 5 €. Anmeldung bei<br />
Tourist Info unter Tel. 08861 / 214-<br />
181 oder touristinfo@schongau.de.<br />
Bis Oktober je<strong>den</strong> Freitag<br />
PEITING<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
300. Peitinger Bauernmarkt<br />
am oberen Hauptplatz neben<br />
der Pfarrkirche St. Michael. Die<br />
Kartoffelkönigin kommt zu Besuch<br />
und es gibt musikalische Unterhaltung<br />
sowie einen Jubiläumsumtrunk.<br />
Siehe Seite 23<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Burger-Abend im Café und<br />
Wirtshaus Herzog, Dorfplatz 8. Reservierung<br />
unter Tel. 08861 / 219213<br />
LECHBRUCK<br />
10.30 bis 12.00 Uhr<br />
Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />
der Flößer“. Treffpunkt am<br />
Rathaus. Kosten: mit Gästekarte<br />
3 €, sonst 4 €, Kinder bis einschl.<br />
15 Jahren frei, Anmeldung bei der<br />
Tourist-Info unter 08862 / 987830.<br />
Je<strong>den</strong> Freitag<br />
STEINGADEN<br />
19.30 Uhr<br />
Verweilmusik und Sommergedanken<br />
in der Ulrichskirche auf<br />
dem Kreuzberg<br />
PREM<br />
10.00 bis 14.15 Uhr<br />
Schau- & Weißwurstproduktion<br />
im Bayer. Weißwurst-Stadl. Anm.<br />
unter 08862 / 8354, je<strong>den</strong> Freitag<br />
ROTTENBUCH<br />
10.00 Uhr<br />
Kaltblutfohlenmarkt mit Fieranten,<br />
Festzeltbetrieb und musikalischer<br />
Unterhaltung. Versteigerung<br />
ab 12 Uhr. Siehe Seite 14 / 15<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab 10<br />
Personen unter 08867 / 489 nötig.<br />
je<strong>den</strong> Freitag<br />
SCHONGAU<br />
SA 07.09.<br />
10.00 bis 11.30 Uhr<br />
Kinderführung „Gespenstersuche<br />
im Museum“ für Kinder von 6 bis<br />
10 Jahren. Treffpunkt ist vor dem<br />
Rathaus. Kosten: 5 € pro Kind/<br />
Erwachsener. Anmeldung bei der<br />
Tourist Info unter Tel. 08861 / 214-<br />
181 oder touristinfo@schongau.de<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Infos: www.weibsdeifi-markt.de,<br />
je<strong>den</strong> 1. Samstag bis 16 Uhr, alle<br />
weiteren Samstage bis 14 Uhr<br />
Ab 13.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür beim THW<br />
(Technischen Hilfswerk) an der<br />
Diessener Straße mit Einblicken<br />
im Bereich Fuhrpark, Gebäude,<br />
Historie und Personal. Siehe Seite<br />
18 / 19<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Rundgang durch <strong>den</strong> Kasselturm<br />
mit der Kräuterfrau Ursula, die<br />
dort ihren Historischen Kräuterschrank<br />
zeigt. Je<strong>den</strong> Freitag,<br />
Samstag und Sonntag bis Oktober<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Öffentliches Meerjungfrauen-<br />
Schwimmen im Plantsch. Je<strong>den</strong><br />
1. Samstag im Monat<br />
17.00 bis 21.30 Uhr<br />
Musik im Rössle-Biergarten an<br />
der Stadtmauer mit der Blaskapelle<br />
Klosterlechfeld. Eintritt frei,<br />
Infos: www.brauhaus-schongau.<br />
de oder unter Tel. 08861 / 9336222.<br />
Siehe Anzeige Seite 5<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Do. außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 65
Noch mehr Termine und ausführlichere Informationen im Online-Kalender unter www.<strong>altlandkreis</strong>.biz/veranstaltungskalender/<br />
PEITING<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Führungen an der Villa Rustica<br />
am Kreuter Weg. Kostenfrei,<br />
Spen<strong>den</strong> sind willkommen. Bei sehr<br />
schlechtem Wetter wird kurzfristig<br />
abgesagt. Je<strong>den</strong> Samstag<br />
BERNBEUREN<br />
9.00 Uhr<br />
4. Auerberg Klassik – Historische<br />
Motorsportveranstaltung am und<br />
auf <strong>den</strong> Auerberg. Infos unter<br />
www.auerberg-klassik.de. Siehe<br />
Seite 16 / 17<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Auerbergmuseum geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Samstag<br />
STEINGADEN<br />
19.30 bis 21.30 Uhr<br />
Open-Air-Konzert mit VUIMERA<br />
am Lagerfeuerplatz der Langau.<br />
Weitere Informationen unter: https://www.langau.de/events/openair-konzert-mit-vuimera<br />
APFELDORF<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
6. Apfeldorfer Wiesn-Flohmarkt<br />
am Sportplatz<br />
SCHONGAU<br />
SO 08.09.<br />
10.30 bis 12.00 Uhr<br />
Kinderfloßfahrt auf dem Lech.<br />
Kosten 15 €, 10 € (Kinder von 6<br />
bis 15 Jahren), 35 € pro Familie.<br />
Nähere Infos und Buchung bei der<br />
Tourist Info Tel. 08861 / 214181 oder<br />
touristinfo@schongau.de<br />
14.00 bis 15.30 Uhr und<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Erlebnis Lechflösserei – Mit dem<br />
Historischen Fernhandelsfloß<br />
auf Fahrt. Lido am Schongauer<br />
Stausee, Lechuferstr. 35, Schongau.<br />
Kosten 15 €, 10 € (Kinder von<br />
6 bis 15 Jahren), 35 € pro Familie.<br />
Nähere Infos und Buchung bei der<br />
Tourist Info Tel. 08861 / 214181 oder<br />
touristinfo@schongau.de<br />
Feldmesse, anschl. Frühschoppen<br />
mit der Musikkapelle Frankenhofen.<br />
Mittagessen und Kaffee mit<br />
der Musikkapelle Sachsenried.<br />
Keine Parkplätze vor Ort, Anreise<br />
am besten per Fahrrad oder zu<br />
Fuß über <strong>den</strong> Radwanderweg. Bei<br />
schlechtem Wetter Infos über www.<br />
schwabsoien.de / 3006.9.html.<br />
Siehe Seite 22<br />
BERNBEUREN<br />
9.00 Uhr<br />
4. Auerberg Klassik – Historische<br />
Motorsportveranstaltung am und<br />
auf <strong>den</strong> Auerberg. Infos unter<br />
www.auerberg-klassik.de. Siehe<br />
Seite 16 / 17<br />
ROTTENBUCH<br />
10.00 Uhr<br />
950 Jahre Pontifikalamt zum<br />
Patrozinium Mariae Geburt in der<br />
Pfarrkirche<br />
DI 10.09.<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- und Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Reservierung ab 10 Personen unter<br />
08867 / 489, je<strong>den</strong> Samstag<br />
LECHBRUCK<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Anmeldungen<br />
ab zwei Wochen vor der<br />
Fahrt in der Tourist Information<br />
unter Tel. 08862 / 987830 möglich.<br />
Inszenierung:<br />
Yvonne Brosch<br />
13.00 bis 18.00 Uhr<br />
GARTENWINKEL-TAG - Dritte Saisonale<br />
Netzwerk-Veranstaltung<br />
im Privatgarten „Gartenglück<br />
& Apfelreich“, Themenführung<br />
„Herbstzeit – Saatguternte – Samengärtnerei“<br />
Weitere Veranstaltungsorte<br />
und Informationen unter:<br />
www.gartenwinkel-pfaffenwinkel.de<br />
REICHLING<br />
9.30 bis 10.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Samstag<br />
HOHENFURCH<br />
13.00 bis 17.00 Uhr<br />
Schausonntag bei Holz Fichtl.<br />
Keine Beratung, kein Verkauf. Siehe<br />
Anzeige Seite 31<br />
SACHSENRIED<br />
9.30 Uhr<br />
Waldfest der Musikkapelle am<br />
ehemaligen Waldbahnhof im<br />
Sachsenrieder Forst. 9.30 Uhr<br />
STEINGADEN<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.<br />
Eintritt frei, Sonderführungen<br />
auf Anfrage unter Tel. 08862 / 200<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.15 bis 22.30 Uhr<br />
Theater der Bauernbühne „Wo<br />
rohe Kräfte walten – oder vom<br />
Pensionär zum Rocker Schreck“<br />
Komödie. Kartenreservierung:Tel:<br />
08845 / 9316 oder 08867 / 9199029<br />
oder WhatsApp: 01727432127.<br />
Siehe Seite 22<br />
66 | <strong>altlandkreis</strong>
DENKLINGEN<br />
8.00 bis 10.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet. Je<strong>den</strong><br />
Dienstag außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
PEISSENBERG<br />
16.30 bis 17.00 Uhr<br />
Locker vom Hocker – Tanzen im<br />
Sitzen im Pfarrsaal St. Johann.<br />
Für Menschen je<strong>den</strong> Alters, keine<br />
Vorkenntnisse erforderlich, keine<br />
Anmeldung nötig, einfach kommen!<br />
Je<strong>den</strong> Dienstag außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
18.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bleib jung mit Schwung – durch<br />
Tanzen im Pfarrsaal St. Johann.<br />
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich,<br />
keine Anmeldung nötig, kein<br />
Partner erforderlich! Je<strong>den</strong> Dienstag<br />
außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
ALTENSTADT<br />
MI 11.09.<br />
19.30 Uhr<br />
Treffen der Fotogruppe Altenstadt<br />
im MIZ am Schulweg 10. Offen für<br />
alle und kostenlos. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
INGENRIED<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Waldba<strong>den</strong> – Der Natur ganz nah<br />
sein. Nur mit Voranmeldung unter<br />
08868 / 1818563 (auch WhatsApp)<br />
oder Michael.kroener@na-ra.de.<br />
Mehr Informationen sind auf der<br />
Hompage Na-Ra.de zu fin<strong>den</strong><br />
PEITING<br />
DO 12.09.<br />
19.00 Uhr<br />
Jazz Jam Session mit Liccambra im<br />
Grünen Salon, Bahnhofstr. 6a. Eintritt<br />
frei, Spen<strong>den</strong> für die Finanzierung<br />
der Veranstaltung willkommen.<br />
Je<strong>den</strong> 2. Donnerstag im Monat<br />
Du bist ANLAGENMECHANIKER?<br />
Dann komm mit uns in die<br />
ZUKUNFT!<br />
LECHBRUCK<br />
10.30 bis 12.30 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Anmeldungen<br />
ab zwei Wochen vor der<br />
Fahrt in der Tourist Information<br />
unter Tel. 08862 / 987830<br />
STEINGADEN<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.<br />
Eintritt frei, Sonderführungen<br />
auf Anfrage unter Tel. 08862 / 200<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 12.00 Uhr<br />
Schaukäsen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SCHONGAU<br />
FR 13.09.<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Führung durch die malerische<br />
Altstadt. Kosten 5 €. Anmeldung<br />
bei der Tourist Info unter<br />
Tel.08861 / 214181 oder touristinfo@<br />
schongau.de. je<strong>den</strong> Freitag<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Klamottenkiste (Kinder) im Pfarrsaal<br />
Verklärung Christi. Einlass<br />
nur für Schwangere und Menschen<br />
mit Behinderung. Verkauf<br />
für alle, siehe Sa. 14.09.<br />
LECHBRUCK<br />
17.30 bis 19.00 Uhr<br />
VHS-Kursstart „Bleib jung mit<br />
Schwung“ durch Tanzen in der<br />
Aula der VHS, Siebenbürgerstr.<br />
32. 10 Termine, Kosten: 90 €. Anmeldung<br />
bei der VHS Füssen. Je<strong>den</strong><br />
Freitag bis 06.12.2024<br />
Ab 19.00 Uhr<br />
Clubabend des MSC im Gasthof<br />
Holler. Motorsportbegeisterte sind<br />
herzlich willkommen. Je<strong>den</strong> 2.<br />
Freitag im Monat<br />
SCHONGAU<br />
SA 14.09.<br />
7.00 bis 14.00 Uhr<br />
Flohmarkt für Jedermann am<br />
Festplatz. Termin unter Vorbehalt.<br />
Bitte kurzfristig unter flohmarktpfaffenwinkel.de.tl<br />
oder ab 2 Wochen<br />
vorher über <strong>das</strong> Eventtelefon<br />
08803 / 4903274 informieren<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Klamottenkiste (Kinder) im Pfarrsaal<br />
Verklärung Christi<br />
14.00 bis 15.30 Uhr<br />
Erlebnisführung „Die wehrhafte<br />
Stadt“. Treffpunkt vor dem<br />
Rathaus. Kosten: 8 €. Anmeldung<br />
bei der Tourist Info unter<br />
Tel.08861 / 214181 oder touristinfo@<br />
schongau.de<br />
BURGGEN<br />
Ab 20.00 Uhr<br />
Heimatabend im Rahmen des<br />
Rosstages in der Festhalle am<br />
Reiterweg. Es spielt die Musikkapelle<br />
Burggen. Siehe Seite 20 / 21<br />
und Anzeige Seite 8<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Spielzeug und Kinderkleiderbasar<br />
in der Lechhalle. Anmeldung für<br />
Verkäufer unter flohmarkt.lechbruck@gmail.com,<br />
Kosten: 10 €<br />
pro Tisch<br />
REICHLING-LUDENHAUSEN<br />
Ab 20.00 Uhr<br />
Konzert „Zehn Jahre Dreieckmusi“<br />
im Happerger. Eintritt 14 €, www.<br />
happerger.com. Siehe Seite 22<br />
SCHONGAU<br />
SO 15.09.<br />
14.00 bis 15.30 Uhr und 16.00 bis<br />
17.30 Uhr<br />
Erlebnis Lechflößerei - Mit dem<br />
Historischen Fernhandelsfloß auf<br />
Fahrt. Kosten 15 €, 10 € (Kinder von<br />
6 bis 15 Jahren), 35 € pro Familie.<br />
Infos und Buchung bei der Tourist<br />
Info Tel. 08861 / 214181 oder touristinfo@schongau.de<br />
PEITING<br />
14.30 bis 18.00 Uhr<br />
Tanz in Peiting im Pfarrsaal St.<br />
Michael<br />
BURGGEN<br />
10.15 Uhr<br />
Festgottesdienst zum Rosstag in<br />
der Pfarrkirche, anschl. Frühschoppen<br />
in der Festhalle. Siehe<br />
Seite 20 / 21 und Anzeige Seite 8<br />
13.30 Uhr<br />
Festzug zum Rosstag. Über<br />
100 einzelne Motive lassen die<br />
sogenannte „gute alte Zeit“ beim<br />
traditionellen Rosstag wieder<br />
auferstehen. Anschl. Ausklang in<br />
und um die Festhalle, ab 20 Uhr<br />
Fuhrmannstreffen in der Festhalle.<br />
Siehe Seite 20 / 21 und Anzeige<br />
Seite 8<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 67
Noch mehr Termine und ausführlichere Informationen im Online-Kalender unter www.<strong>altlandkreis</strong>.biz/veranstaltungskalender/<br />
<br />
<br />
<br />
STEINGADEN<br />
9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Herbstmarkt am Marktplatz mit<br />
Kunsthandwerk, Kulinarik und<br />
Unterhaltung<br />
SCHONGAU<br />
MO 16.09.<br />
14.15 bis 15.15 Uhr<br />
Seniorengymnastik mit Gitti<br />
Frommhold-Horber in der AWO.<br />
Kosten: 5 €, keine Anmeldung nötig,<br />
Infos unter 08861 / 3628, je<strong>den</strong><br />
Montag außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
APFELDORF<br />
10.00 bis 11.00 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss<br />
der Grundschule geöffnet. Je<strong>den</strong><br />
Montag außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
LECHBRUCK<br />
DI 17.09.<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Anmeldungen<br />
ab zwei Wochen vor der<br />
Fahrt in der Tourist Information<br />
unter Tel. 08862 / 987830 möglich.<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
STEINGADEN<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.<br />
Eintritt frei, Sonderführungen<br />
auf Anfrage unter Tel. 08862 / 200<br />
INGENRIED<br />
<br />
<br />
(m/w/d)<br />
(m/w/d)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
MI 18.09.<br />
<br />
<br />
Hilfe im Alter<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Waldbad Reiki - Natur - Wald -<br />
Reiki eine Wohltat für Körper und<br />
Geist. Treffpunkt am Parkplatz<br />
Sportplatz. Kosten 30€ pro Person.<br />
Nur mit Voranmeldung unter<br />
08868 / 1818563 (auch WhatsApp)<br />
oder Michael.kroener@na-ra.<br />
de. Mehr Informationen auf der<br />
Hompage Na-Ra.de<br />
DO 19.09.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Weißwurstfrühstück im Café &<br />
Wirtshaus Herzog. Anmeldung<br />
unter Tel. 08861 / 219213<br />
LECHBRUCK<br />
10.30 bis 12.30 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Anmeldungen<br />
ab zwei Wochen vor der<br />
Fahrt in der Tourist Information<br />
unter Tel. 08862 / 987830 möglich.<br />
STEINGADEN<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.<br />
Eintritt frei, Sonderführungen<br />
auf Anfrage unter Tel. 08862 / 200<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 12.00 Uhr<br />
Schaukäsen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SCHONGAU<br />
FR 20.09.<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Führung durch die malerische<br />
Altstadt. Kosten 5 €. Anmeldung<br />
bei der Tourist Info unter<br />
Tel.08861 / 214181 oder touristinfo@<br />
schongau.de<br />
LECHBRUCK<br />
18.00 bis 22.00 Uhr<br />
Kabarett „Ällgäuer Innenansichten“<br />
mit Max Adolf im Flößermuseum.<br />
Karten bei der Tourist-<br />
Info unter Tel.: 08862 / 987830<br />
ROTT<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Stille im Wald – Kraft tanken<br />
und Gott spüren. Meditation,<br />
sanftes Bewegen, Wahrnehmen,<br />
Achsamskeitsübungen, christliche<br />
Impulse mit der Pfarreiengemeinschaft<br />
Lechrain. Treffpunkt am<br />
Parkplatz beim Engelsrieder See.<br />
Bei fast jedem Wetter. Mitzubringen:<br />
Gutes Schuhwerk, wettergemäße<br />
Kleidung, Sitzunterlage, evtl.<br />
Lupe, Tee. Infos bei Ulrike Kölb, Tel.<br />
01577 / 1835448<br />
SCHONGAU<br />
SA 21.09.<br />
9.30 bis 19.30 Uhr<br />
Hausmesse im Musikhaus Kirstein<br />
mit zahlreichen Live Acts, Workshops<br />
und Sonderausstellung.<br />
www.kirstein.de/musiconnect<br />
17.00 bis 18.30 Uhr<br />
Erlebnisführung „Zünfte, Zunfthandwerk<br />
und Zunftbräuche ...“<br />
Treffpunkt am Rathaus Schongau.<br />
Kosten: 8 € pro Person. Anmeldung<br />
bei der Tourist-Info unter Tel.<br />
08861 / 214181 oder touristinfo@<br />
schongau.de<br />
17.00 bis 21.30 Uhr<br />
Musik im Rössle-Biergarten an<br />
der Stadtmauer. Eintritt frei, Infos:<br />
www.brauhaus-schongau.de oder<br />
unter Tel. 08861 / 9336222. Siehe<br />
Anzeige Seite 5<br />
PEITING<br />
9.30 bis 11.30 Uhr<br />
Kinderkleider Basar Herbst / Winter<br />
in der Schloßberghalle. Infos<br />
zu Anmeldung und Verkauf unter:<br />
www.basarlino.de/4679<br />
PEISSENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert von Dave Goodmann in<br />
der Tiefstollenhalle. Infos und Vorverkauf<br />
unter www.tiefstollenhalle.<br />
de. Siehe Seite 22<br />
SCHONGAU<br />
SO 22.09.<br />
14.00 bis 15.30 Uhr und<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Erlebnis Lechflößerei - Mit dem<br />
Historischen Fernhandelsfloß auf<br />
Fahrt. Kosten 15 €, 10 € (Kinder<br />
von 6 bis 15 Jahren), 35 € pro<br />
Familie. Infos und Buchung bei<br />
der Tourist Information unter Tel.<br />
08861 / 214181 oder touristinfo@<br />
schongau.de<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Vogelkundliche Wanderung am<br />
oberen Lechsee. Treffpunkt am<br />
Rathaus. Kostenlos, der Führer<br />
freut sich jedoch über einen Fahrkostenzuschuss<br />
WILDSTEIG<br />
Ab 10.00 Uhr<br />
Oldtimer Treffen der Oldtimerfreunde<br />
Rottenbuch-Wildsteig.<br />
Frühschoppen mit der „Wiesmahd<br />
Musi“, Bierkistenklettern und Kinderhüpfburg<br />
am Festplatz. 13.30<br />
Uhr Fahrzeugsegnung, anschl.<br />
Rundfahrt, anschl. gemütlicher<br />
Ausklang mit „Alpenrausch“<br />
LECHBRUCK<br />
DI 24.09.<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Anmeldungen<br />
ab zwei Wochen vor der<br />
Fahrt in der Tourist Information<br />
unter Tel. 08862 / 987830 möglich<br />
68 | <strong>altlandkreis</strong>
STEINGADEN<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.<br />
Eintritt frei, Sonderführungen<br />
auf Anfrage unter Tel. 08862 / 200<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.15 bis 22.30 Uhr<br />
Theater der Bauernbühne „Wo<br />
rohe Kräfte walten – oder vom<br />
Pensionär zum Rocker Schreck“<br />
Komödie. Karten: Tel: 08845 / 9316<br />
oder 08867 / 9199029 oder Whats-<br />
App: 0172 / 7432127. Siehe Seite 22<br />
LECHBRUCK<br />
MI 25.09.<br />
19.00 bis 20.00 Uhr<br />
Vortrag: „Gelassen im (Schul)-Alltag“<br />
von Uwe Maytner, Homöopathie<br />
bei Verhaltensstörungen. im<br />
Ganzheitl. Heilzentrum für Kinder<br />
und Jugendliche, Flößerstr. 4<br />
LECHBRUCK<br />
DO 26.09.<br />
10.30 bis 12.30 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Anmeldungen<br />
in der Tourist Information<br />
unter Tel. 08862 / 987830<br />
STEINGADEN<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.<br />
Eintritt frei, Sonderführungen<br />
auf Anfrage unter Tel. 08862 / 200<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 12.00 Uhr<br />
Schaukäsen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
WEILHEIM<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Immobilien/Landw.<br />
Betrieb – Jetzt übertragen oder<br />
später vererben“ im Dachsstüberl.<br />
Siehe Anzeige links oben<br />
SCHONGAU<br />
FR 27.09.<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Führung durch die malerische<br />
Altstadt. Kosten 5 €. Anmeldung<br />
bei der Tourist Info unter Tel.<br />
08861 / 214181 oder touristinfo@<br />
schongau.de<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Repair Café im AWO-Stüberl in<br />
der Karmeliterstraße 2. Infos unter<br />
repaircafe-schongau.de. Je<strong>den</strong><br />
letzten Freitag im Monat<br />
PEITING<br />
Du bist ELEKTRONIKER?<br />
Dann komm mit uns in die<br />
ZUKUNFT!<br />
SA 28.09.<br />
9.00 bis 11.00 Uhr<br />
Kleiderbörse für Erwachsene &<br />
Teens in der Schloßberghalle.<br />
Infos für Verkäufer unter: www.<br />
basarlino.de/NF49<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kinderkleidermarkt Herbst / Winter<br />
im Haus der Vereine. Einlass<br />
für Schwangere ab 9.00 Uhr<br />
(Mutterpass wird am Eingang<br />
kontrolliert). Nummernvergabe am<br />
13. September unter kinderkleidermarkt-hpbg@web.de<br />
per Whats-<br />
App unter 0152 / 36611076. Infos<br />
unter https://kinder-kleidermarkthohenpeissenberg.jimdosite.com<br />
STEINGADEN<br />
9.30 bis 11.30 Uhr<br />
Kinderkleider- und Spielzeug<br />
Basar in der Turnhalle der Mittelschule<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Offenes Singen in der Langau.<br />
Singbeitrag 10 €, Kinder bis 14<br />
Jahre frei<br />
REICHLING-LUDENHAUSEN<br />
Ab 20.00 Uhr<br />
Well-Brüder – Alpinismo Tropical<br />
beim Happerger. Eintritt 22 €,<br />
Karten unter www.happerger.com.<br />
Siehe Seite 22<br />
PEISSENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert mit dem Musik- und Comedy-Entertainer<br />
Chris Boettcher<br />
in der Tiefstollenhalle. Infos und<br />
Vorverkauf unter www.tiefstollenhalle.de.<br />
Siehe Seite 22<br />
SCHONGAU<br />
SO 29.09.<br />
14.00 bis 15.30 Uhr und<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Erlebnis Lechflösserei-Mit dem<br />
Historischen Fernhandelsfloß auf<br />
Fahrt. Lido am Schongauer Stausee,<br />
Lechuferstr. 35, Schongau.<br />
Kosten 15 €, 10 € (Kinder von 6<br />
bis 15 Jahren), 35 € pro Familie.<br />
Kinder sind von einer erziehungsberechtigten<br />
Person zu begleiten.<br />
Nähere Infos und Buchung bei der<br />
Tourist Info Tel. 08861 / 214181 oder<br />
touristinfo@schongau.de<br />
LECHBRUCK<br />
DI 01.10.<br />
Ab 19.00 Uhr<br />
Stammtisch der Motorradfreunde<br />
im Gasthof Holler. Je<strong>den</strong> 1.<br />
Dienstag<br />
PEITING<br />
MI 02.10.<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Raum der Begegnung – offener<br />
Treffpunkt für Trauernde für<br />
Jung und Alt in <strong>den</strong> Räumen von<br />
VerdeSia in der Angermoosstr. 28.<br />
Je<strong>den</strong> 1. Mittwoch im Monat<br />
INGENRIED<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Waldba<strong>den</strong> - Der Natur ganz nah<br />
sein. Treffpunkt am Parkplatz<br />
Sportplatz. Kosten: 30 € pro Person.<br />
Nur mit Voranmeldung unter<br />
08868 / 1818563 (auch WhatsApp)<br />
oder Michael.kroener@na-ra.<br />
de. Mehr Informationen auf der<br />
Hompage Na-Ra.de<br />
WEILHEIM<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Oberland-Ausstellung am Festplatz<br />
an der Wessobrunner Straße.<br />
Infos unter www.orla-weilheim.de<br />
Bis 6.10. Siehe Seite 23<br />
DO 03.10.<br />
Tag der Deutschen Einheit<br />
SCHONGAU<br />
10.30 bis 12.00 Uhr<br />
Kinderfloßfahrt auf dem Lech.<br />
Kosten 15 €, 10 € (Kinder von 6<br />
bis 15 Jahren), 35 € pro Familie.<br />
Kinder sind von einer erziehungsberechtigten<br />
Person zu begleiten.<br />
Nähere Infos und Buchung bei der<br />
Tourist Info: Tel. 08861 / 214181 oder<br />
touristinfo@schongau.de<br />
14.00 bis 15.30 Uhr und<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Erlebnis Lechflößerei-Mit dem<br />
Historischen Fernhandelsfloß auf<br />
Fahrt. Kosten 15 €, 10 € (Kinder von<br />
6 bis 15 Jahren), 35 € pro Familie.<br />
Infos und Buchung bei der Tourist<br />
Info unter Tel. 08861 / 214181 oder<br />
touristinfo@schongau.de<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 11.00 Uhr<br />
Feiertags Frühstücksbuffett im<br />
Café und Wirtshaus Herzog. Reservierung<br />
unter Tel. 08861 / 219213<br />
LECHBRUCK<br />
7.00 bis 14.00 Uhr<br />
Flohmarkt für Jedermann in der<br />
Ortsmitte. Termin unter Vorbehalt.<br />
Bitte kurzfristig unter flohmarktpfaffenwinkel.de.tl<br />
oder ab 2 Wochen<br />
vorher über <strong>das</strong> Eventtelefon<br />
08803 / 4903274 informieren<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 12.00 Uhr<br />
Schaukäsen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SCHONGAU<br />
FR 04.10.<br />
13.30 bis 15.30 Uhr<br />
Selbsthilfegruppe Lunge für Interessenten<br />
mit Asthma und COPD<br />
in der AOK. Infos unter www.shg-<br />
Lunge.de oder Tel. 08861 / 7137164<br />
Je<strong>den</strong> 1. Freitag im Monat<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Führung durch die malerische<br />
Altstadt. Kosten 5 €. Anmeldung<br />
bei der Tourist Info unter<br />
Tel.08861 / 214181 oder touristinfo@<br />
schongau.de<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 69
Noch mehr Termine und ausführlichere Informationen im Online-Kalender unter www.<strong>altlandkreis</strong>.biz/veranstaltungskalender/<br />
PEITING<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am oberen Hauptplatz<br />
mit frischen Kiachla und<br />
Striezl von Pankratia Holl und<br />
Porchetta vom Freundeskreis Calvi<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Burger-Abend im Café & Wirtshaus<br />
Herzog. Reservierung unter<br />
Tel. 08861 / 219213<br />
VILGERTSHOFEN-STADL<br />
20.00 bis 21.30 Uhr<br />
Lesung mit Kabarett zum Regionalkrimi<br />
„Törtchen, Tod und<br />
Techtelmechtel“ von Alexandra<br />
Stiglmeier im Kulturstadl. Siehe<br />
Seite 36 / 37<br />
SCHONGAU<br />
SA 05.10.<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Öffentliches Meerjungfrauen-<br />
Schwimmen im Plantsch. Je<strong>den</strong><br />
1. Samstag im Monat<br />
ROTTENBUCH<br />
Ab 18.00 Uhr<br />
Rottenbucher Festsommer 2024<br />
Konzert für Violine und Orgel in<br />
der Pfarrkirche Mariae Geburt<br />
REICHLING-LUDENHAUSEN<br />
Ab 20.00 Uhr<br />
Improlletten-Improvisationstheater<br />
beim Happerger. Eintritt 14 €,<br />
Infos und Karten unter happerger.<br />
com<br />
FORST<br />
Ab 10 Uhr<br />
Tag der offenen Tür bei Hans<br />
Schröder Maschinenbau. www.<br />
schroedergroup.eu, Siehe Seite<br />
30 / 31 und Anzeige Seite 58<br />
MO 07.10.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Reparatur Café „Gricht, gratscht<br />
und glernt“ im HOP. Je<strong>den</strong> 1. Montag<br />
im Monat<br />
DI 08.10.<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.15 bis 22.30 Uhr<br />
Theater der Bauernbühne „Wo<br />
rohe Kräfte walten – oder vom<br />
Pensionär zum Rocker Schreck“<br />
Komödie. Karten unter Tel:<br />
08845 / 9316 oder 08867 / 9199029<br />
oder WhatsApp: 0172 / 7432127.<br />
Siehe Seite 22<br />
PEITING<br />
DO 10.10.<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Lesung mit Kabarett zum Regionalkrimi<br />
„Törtchen, Tod und<br />
Techtelmechtel“ von Alexandra<br />
Stiglmeier im Jugenheim am<br />
Pfarrweg. Siehe Seite 36 / 37<br />
19.00 Uhr<br />
Jazz Jam Session mit Liccambra<br />
im Grünen Salon, Bahnhofstr. 6a.<br />
Eintritt frei, Spen<strong>den</strong> willkommen.<br />
Je<strong>den</strong> 2. Donnerstag im Monat<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 12.00 Uhr<br />
Schaukäsen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SCHONGAU<br />
FR 11.10.<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Führung durch die malerische<br />
Altstadt. Kosten: 5 €. Anmeldung<br />
bei der Tourist Info unter<br />
Tel.08861 / 214181 oder touristinfo@<br />
schongau.de<br />
STEINGADEN<br />
19.30 bis 21.00 Uhr<br />
Lesung mit Kabarett zum Regionalkrimi<br />
„Törtchen, Tod und<br />
Techtelmechtel“ von Alexandra<br />
Stiglmeier in Lux’s Platzerl. Siehe<br />
Seite 36 / 37<br />
LECHBRUCK<br />
Ab 19.00 Uhr<br />
Clubabend des MSC im Gasthof<br />
Holler. Motorsportbegeisterte sind<br />
herzlich willkommen. Je<strong>den</strong> 2.<br />
Freitag im Monat<br />
SA 12.10.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
7.00 bis 14.00 Uhr<br />
2-Tages Herbstflohmarkt für Jedermann.<br />
Termin unter Vorbehalt.<br />
Bitte kurzfristig unter flohmarktpfaffenwinkel.de.tl<br />
oder ab 2 Wochen<br />
vorher über <strong>das</strong> Eventtelefon<br />
08803 / 4903274 informieren<br />
LECHBRUCK<br />
Ab 20.00 Uhr<br />
Weinfest in der Lechhalle, Lechhallenweg<br />
8<br />
STEINGADEN<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Trial-Wettkämpfe beim MSC-<br />
Gelände an der Riesener Straße.<br />
Eintritt frei, bei jeder Witterung.<br />
Siehe Seite 44 / 45<br />
WEILHEIM<br />
Ab 20.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele im Stadttheater<br />
„Nathan der Weise“.<br />
Inszenierung: Celino Bleiweiß.<br />
Karten unter www.weilheimer-festspiele.de.<br />
Siehe Anzeige Seite 66<br />
PENZBERG<br />
9.30 bis 13.30 Uhr<br />
Tag der offenen Tür bei Roche<br />
Diagnostics für Schüler:innen<br />
ab 13 Jahren, Eltern, Lehrende,<br />
Interessent:innen. Siehe Seite 52<br />
und Anzeige Seite 61<br />
PEITING<br />
SO 13.10.<br />
14.30 bis 18.00 Uhr<br />
Tanz in Peiting im Pfarrsaal St.<br />
Michael<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
7.00 bis 14.00 Uhr<br />
2-Tages Herbstflohmarkt für Jedermann.<br />
Termin unter Vorbehalt.<br />
Bitte kurzfristig unter flohmarktpfaffenwinkel.de.tl<br />
oder ab 2 Wochen<br />
vorher über <strong>das</strong> Eventtelefon<br />
08803 / 4903274 informieren<br />
STEINGADEN<br />
9.45 bis 15.45 Uhr<br />
Trial-Wettkämpfe beim MSC-<br />
Gelände. Siehe Seite 44 / 45<br />
WEILHEIM<br />
18.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele im Stadttheater<br />
„Nathan der Weise“.<br />
Inszenierung: Celino Bleiweiß.<br />
Karten unter www.weilheimer-festspiele.de.<br />
Siehe Anzeige Seite 66<br />
DO 17.10.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Weißwurstfrühstück im Café &<br />
Wirtshaus Herzog. Anmeldung<br />
unter Tel. 08861 / 219213<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 12.00 Uhr<br />
Schaukäsen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
LECHBRUCK<br />
FR 18.10.<br />
Ab 19.00 Uhr<br />
Clubabend des MSC im Gasthof<br />
Holler. Motorsportbegeisterte herzlich<br />
willkommen. Je<strong>den</strong> 2. Freitag<br />
SCHONGAU<br />
SA 19.10.<br />
7.00 bis 14.00 Uhr<br />
Bürgersteig-Flohmarkt in der<br />
Altstadt für Jedermann am Marienplatz.<br />
Nur begrenzte Standplätze,<br />
Einfahrt ab 6 Uhr. Keine<br />
Reservierung<br />
HOHENFURCH<br />
10.00 bis 12.00 Uhr und<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Live-Vorführung zur Herstellung<br />
von Krippenfiguren bei DÜRR –<br />
Grödner Schnitzereien.<br />
Verkauf von 9 bis 17 Uhr,<br />
Siehe Anzeige Seite 39<br />
LECHBRUCK<br />
Ab 12.00 Uhr<br />
Oktoberfest im Flößerstadl. Reservierung<br />
unter Tel. 0176 / 63485038,<br />
Eintritt frei<br />
BERNBEUREN<br />
SO 20.10.<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür beim Autohaus<br />
Heuberger. Siehe Anzeige<br />
Seite 29 und Seite 34 / 35<br />
70 | <strong>altlandkreis</strong>
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Vogelkundliche Wanderung am<br />
oberen Lechsee. Treffpunkt am<br />
Rathaus. Kostenlos, der Führer<br />
freut sich jedoch über einen Fahrkostenzuschuss<br />
INGENRIED<br />
MI 23.10.<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Waldba<strong>den</strong> – Der Natur ganz<br />
nah sein. Treffpunkt am Parkplatz<br />
Sportplatz. Kosten 30 € pro Person.<br />
Nur mit Voranmeldung unter<br />
08868 / 1818563 (auch WhatsApp)<br />
oder Michael.kroener@na-ra.<br />
de. Mehr Informationen auf der<br />
Hompage Na-Ra.de<br />
ROTTENBUCH<br />
DO 24.10.<br />
11.00 bis 12.00 Uhr<br />
Schaukäsen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SCHONGAU<br />
FR 25.10.<br />
HEUTE ERSCHEINT<br />
DER NEUE ALTLANDKREIS<br />
15.00 bis 16.30 Uhr und<br />
17.00 bis 18.30 Uhr<br />
Führung: Entdecke Schongau mit<br />
dem Hexenkind Hagasusa. Für<br />
Kinder von 5 bis 9 Jahren, Kosten:<br />
5 € pro Kind / Erwachsenen. Anmeldung<br />
bei Tourist Info unter Tel.<br />
08861 / 214-181 oder touristinfo@<br />
schongau.de<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Repair Café im AWO-Stüberl in<br />
der Karmeliterstraße 2. Infos unter<br />
repaircafe-schongau.de. Je<strong>den</strong><br />
letzten Freitag im Monat<br />
WEILHEIM<br />
Ab 20.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele im Stadttheater<br />
„Nathan der Weise“.<br />
Inszenierung: Celino Bleiweiß.<br />
Karten unter www.weilheimer-festspiele.de.<br />
Siehe Anzeige Seite 66<br />
SCHONGAU<br />
SA 26.10.<br />
10.30 bis 15.30 Uhr<br />
Literarischer Spaziergang mit Oliver<br />
Pötzsch und der Stadtführerin<br />
auf <strong>den</strong> Spuren der Henkerstochter.<br />
Treffpunkt vor dem Rathaus,<br />
Kosten: 49 € (Mittagessen nicht in<br />
der Gebühr enthalten), Anmeldung<br />
bei der Tourist Info unter Tel.<br />
08861 / 214-181 oder touristinfo@<br />
schongau.de<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Offenes Singen in der Langau.<br />
Bildungsstätte Langau. Singbeitrag<br />
10 €. Weitere Infos auf der Homepage<br />
www.langau.de<br />
WEILHEIM<br />
Ab 20.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele im Stadttheater<br />
„Nathan der Weise“.<br />
Inszenierung: Celino Bleiweiß.<br />
Karten unter www.weilheimer-festspiele.de.<br />
Siehe Anzeige Seite 66<br />
WEILHEIM<br />
SO 27.10.<br />
Ab 18.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele im Stadttheater<br />
„Nathan der Weise“.<br />
Inszenierung: Celino Bleiweiß.<br />
Karten unter www.weilheimer-festspiele.de.<br />
Siehe Anzeige Seite 66<br />
BERNBEUREN<br />
MO 28.10.<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert mit Resi Reiner & Band in<br />
der Käsküche. Siehe Seite 38 / 39<br />
ROTTENBUCH<br />
DO 31.10.<br />
Reformationstag<br />
11.00 bis 12.00 Uhr<br />
Schaukäsen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm.<br />
WEILHEIM<br />
Ab 20.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele im Stadttheater<br />
„Nathan der Weise“.<br />
Inszenierung: Celino Bleiweiß.<br />
Karten unter www.weilheimer-festspiele.de.<br />
Siehe Anzeige Seite 66<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten<br />
> > > SO ERREICHEN SIE DEN „ALTLANDKREIS“<br />
Anschrift<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“<br />
Birkland 40<br />
86971 Peiting<br />
Tel.: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Email<br />
Redaktion: redaktion@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Termine: veranstaltungen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Anzeigen: anzeigen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Anregungen / Kritik: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Das Impressum fin<strong>den</strong> Sie auf Seite 49.<br />
<strong>september</strong> / oktober 2024 | 71<br />
Veranstaltungen<br />
Termine online mel<strong>den</strong> – online sehen!<br />
für die Region Altlandkreis Schongau<br />
• Jederzeit eintragen (Freigabe kann 2-3 Tage dauern)<br />
• Mit Bild, Plakat oder Flyer möglich<br />
• Textmenge online nicht begrenzt<br />
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Veranstaltungskalender online unter<br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de
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72 | <strong>altlandkreis</strong><br />
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