FÜNFZIG+ life - Ausgabe 03/2023
Ausgabe 03/2023 des regionalen Printmagazins FÜNFZIG+ life - Gut leben im besten Alter Schwerpunkt der Ausgabe: "Schenken" mit den Artikeln: Stressfreie Weihnachten – aber wie? Das Geschenk des Hörens Winterparadies Südtirol Kindern auf Zeit ein Zuhause schenken Dazu unsere Crime Story des Jahres: Der unbeugsame Schwede u. v. m. Herausgeber: SKYLLS Media www.skylls.de
Ausgabe 03/2023 des regionalen Printmagazins FÜNFZIG+ life - Gut leben im besten Alter
Schwerpunkt der Ausgabe:
"Schenken"
mit den Artikeln:
Stressfreie Weihnachten – aber wie?
Das Geschenk des Hörens
Winterparadies Südtirol
Kindern auf Zeit ein Zuhause schenken
Dazu unsere Crime Story des Jahres:
Der unbeugsame Schwede
u. v. m.
Herausgeber: SKYLLS Media
www.skylls.de
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Winterparadies
Südtirol
Bereitschaftspflege:
Eltern auf Zeit
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Das Geheimnis
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EDITORIAL
DER GESCHENKTE
Gaul
Was soll man machen?
Bereits Anfang September
wird man in
den Weihnachstsstrudel
mit hineingerissen, ob man will
oder nicht. Gerade war noch Grillsaison
in den Regalen im Supermarkt, jetzt
fliegen schon Lebkuchenherzen über
die Kassenbänder. Startschuss zur
Panik-Saison: Was soll ich verschenken,
was wünsche ich mir selbst? Das
Kind oder Enkelkind fragt aus heiterem
Himmel: Gibt es den Weihnachtsmann
überhaupt? Kriege ich ein Pony?
Hier und da hört man von Vereinbarungen,
sich nichts mehr gegenseitig
zu schenken, damit man keinen
Stress mehr hat. (Und dann bekommt
man doch etwas) Aber was passiert
mit uns eigentlich vor Weihnachten?
Wir wollten es genauer wissen und widmen
daher diese Ausgabe dem Thema
„Schenken“.
Dabei geht es aber auch um Geschenke,
die vom Wesen her eigentlich
unbezahlbar sind. Ein neues Zuhause
zu haben – auch wenn es nicht auf
Dauer ist – oder wieder besser hören
zu können, sind nur zwei Beispiele.
Ob Sie sich nun gegenseitig noch etwas
schenken oder nicht: Wir möchten
Ihnen hier jedenfalls ein paar Seiten
purer Lesefreude schenken.
Frohe Weihnachten.
Und ein gutes neues
Jahr. Wir lesen uns in
2024 wieder!
AUSGABE 03
2023
Bilder des Jahres
Sommer/Herbst
LICHT und SCHATTEN
FOTOS: picture-alliance
Es war ein aufregender Sommer
in der Sportwelt: Die Basketballer
des DBB feierten einen historischen
Triumph. Das Team von
Bundestrainer Gordon Herbert
(rechts im Bild) krönte sich nach
einem famosen Turnier zum ersten
Mal überhaupt zum Basketball-Weltmeister.
Apropos Bundestrainer: Für Hansi
Flick nahm das Kapitel Bundestrainer
am 10. September nach
enttäuschenden Auftritten der
Fußball-Nationalmannschaft ein
unrühmliches Ende.
Ein Bild, das um die Welt ging und
einen handfesten Skandal auslöste:
Die frischgebackene spanische
Frauenfußball-Weltmeisterin Jennifer
Hermoso wird vom – mittlerweile
gefeuerten – Verbandspräsidenten
Luis Rubiales bei der
Siegerehrung ohne Einwilligung
auf den Mund geküsst.
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KURZE REDE, LANGER SINN
Neue Leitung
UMG mit Wechsel in der Unternehmenskommunikation
Vielfältige Bilder
Ministerin Lisa Paus verleiht Preise bei Fotowettbewerb „VielfALT“
GSO ins Haus holen
Symphonieorchester veranstaltet Hauskonzerte
Kulturkrafttage 2024 mit starkem Programm
Im März 2024 begrüßt Einbeck wieder einige Hochkaräter
Woche der Demenz
Zwischenstand für Demenzstrategie vorgelegt
Wer fehlt?
Fehlzeiten-Report 2023 der AOK zeigt Lücken auf
TITEL / SCHWERPUNKT
Stressfreie Weihnachten – aber wie?
Das Geheimnis des Schenkens
Das Geschenk des Hörens
Ein Fest für den (Hör-)Sinn
Kindern auf Zeit ein Zuhause schenken
Eine Chance fürs Leben
Was heißt Bereitschaftspflege?
Das JSN erklärt
CRIME
Der unbeugsame Schwede
Tore Hedin – Schwedens erster Massenmörder
GESUNDHEIT
Ratgeber Wechseljahre
Hilfreiche Informationen für Betroffene und Angehörige
Zahngesundheit im Alter
Dr. Axel Hildebrandt über die Prozesse in unserem Mund
IN DIESER
03|2023
AUSGABE
REISEN
42 Südtirol
Winterparadies mit Wellnessfaktor
28
20
HUMOR
Geben und geben lassen
Karikaturen von Marion Schupfner
dazu:
03
Editorial | 04 Bilder des Jahres
48
Serviceseiten | 50 Impressum
GESUNDHEIT
Neue Leitung
Wechsel an der Spitze der Unternehmenskommunikation der Universitätsmedizin Göttingen
FOTO | UMG
umg | Zum 1. Oktober 2023 hat Lena
Bösch die Leitung der Stabsstelle Unternehmenskommunikation,
Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit der Universitätsmedizin
Göttingen (UMG) übernommen.
Sie ist zugleich Pressesprecherin
der UMG. Lena Bösch war bisher beim
Automobilhersteller Audi in der Unternehmenskommunikation
tätig und hat
dort seit 2016 verschiedene Vorstände
als Pressesprecherin betreut. Zuvor hat
sie für einen Produktionsbereich des
Unternehmens eine interne Bereichskommunikation
aufgebaut und mehrere
Großveranstaltungen verantwortet. Ihr
Studium hat Lena Bösch an den Universitäten
Erfurt und Hamburg absolviert,
und im Bereich Kommunikationswissenschaft
und Journalistik mit einem Master
of Arts abgeschlossen.
Ihr Vorgänger Stefan Weller geht nach
über 35 Jahren Tätigkeit für die interne
und externe Kommunikation an der
UMG, davon fast 19 Jahre als Leiter der
Stabsstelle Unternehmenskommunikation,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
und Pressesprecher der Universitätsmedizin
Göttingen, in den Ruhestand.
WETTBEWERB
Vielfältige
Bilder
Ministerin Lisa Paus verleiht Preise
bei Fotowettbewerb „VielfALT“
bagso | Bundesseniorenministerin Lisa
Paus hat am 12. September im Rahmen
einer feierlichen Veranstaltung in Berlin
die Preise im Fotowettbewerb „VielfALT“
überreicht. Der Wettbewerb der Bundesarbeitsgemeinschaft
der Seniorenorganisationen
(BAGSO) hat das Ziel, Leben im
Alter in all seinen Facetten darzustellen.
Ministerin Paus gratulierte den Gewinnerinnen
und Gewinnern persönlich
und überreichte Preise im Gesamtwert
von 19.000 Euro.
In der Einreichungsphase des Fotowettbewerbs
zwischen Januar und Mai
2023 wurden fast 1.500 Beiträge eingereicht.
Eine unabhängige Jury wählte die
zwölf Preisträger*innen aus. Der Publikumspreis
wurde im Zuge einer zweiwöchigen
Online-Abstimmung im Juni
vergeben.
Siegerfoto in der Kategorie „Mittendrin. Aktiv und engagiert
bis ins hohe Alter“: Irmela Mensah-Schramm,
geb. 1945, übersprüht rassistische Botschaften
FOTO | Marisa Reichert
Die ausgezeichneten Fotografien sowie
alle eingereichten Bilder sind auf www.
bagso.de/fotowettbewerb zu sehen. Der
Fotowettbewerb „VielfALT“ wird vom
Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.
ZAHLENSPIELE
119,5
Milliarden Euro betrug im Jahr 2022 laut
HDE-Angaben der Umsatz des deutschen
Einzelhandels im Weihnachtsgeschäft; mehr zum
Thema Schenken ab Seite 12 in diesem Heft
(Quelle: statista.com)
6
MUSIK
Das GSO ins Haus holen
Göttinger Symphonieorchester veranstaltet Hauskonzerte – Bewerbungen noch bis 30. November
Dafür ist der Startschuss für die Planung
eines besonderen Highlights bereits
gefallen: In der lockeren Atmosphäre
privater Räume soll die zeitgenössische
Version eines musikalischen Salons entstehen.
GRAFIK | GSO
gso/sma | In der jüngst eröffneten Saison
ist das Göttinger Symphonieorchester
Teil der „Exzellenten Orchesterlandschaft“
der Bundesregierung. In diesem
Zusammenhang soll Neues ausprobiert
und Unerhörtem eine Bühne geboten
werden. Zu erleben ist dies im beim „horizonte“
– Festival für zeitgenössische
Musik vom 21. bis 29. Juni 2024 in Göttingen.
Für dieses spezielle Format ist das Göttinger
Symphonieorchester auf der Suche
nach Menschen, die als Gastgeber:innen
in den eigenen Räumlichkeiten gemeinsam
mit dem Orchester Konzerte organisieren.
Musiker:innen des Göttinger
Symphonieorchesters präsentieren dort
ein eigens für das Festival komponiertes
Werk einer jungen Komponistin. Eine
weitere Besonderheit ist das Programm,
das individuell für die Gastgeber:innen
zusammengestellt wird und bei dem die
Gastgeber:innen auf Wunsch auch selbst
mitwirken können. Das Zusammenspiel
aus Menschen, Raum und Musik soll so
für eine einzigartige Art des Musikhörens
und des Beisammenseins sorgen.
Die persönliche Atmosphäre soll auch
zum Austausch im Publikum sowie zwischen
Publikum und Musiker:innen anregen.
Das Festival soll verschiedene Konzertformate
erproben und neuen musikalischen
Werken eine Bühne geben. Eine
Schulklasse komponiert beispielsweise
mit Profimusiker:innen ein neues Werk,
in dem Debussy mit zeitgenössischer
Musik kombiniert wird.
Im öffentlichen Raum werden Orchestermusiker:innen
Teil einer Musikinstallation
und machen den Soundscape
der Stadt Göttingen hörbar.
Die Veröffentlichung des Festivalprogramms
und Vorverkaufsstart ist für Anfang
nächsten Jahres geplant.
Stattfinden sollen die Konzerte zwischen
22. und 28. Juni 2024. Besondere Anforderungen,
etwa an Größe und Ausstattung
der häuslichen Konzerthalle, gibt es
laut dem GSO nicht. „Ob Wohnzimmer,
Scheune, WG-Küche oder Schreinerei –
Musik kann überall erklingen.“
Wer sich vorstellen kann, ein solches
Konzert auszurichten, kann sich noch
bis zum 30. November auf der Website
des Göttinger Symphonieorchesters unter
www.gso-online.de/horizonte bewerben.
03 | 2023
7
KULTUR
Kulturkrafttage 2024 mit starkem Programm
Im März 2024 begrüßt Einbeck wieder einige Hochkaräter
kkt/sma | Im denkmalgeschützten ehemaligen
Kornspeicher in Einbeck, der heute
die einmalige Erlebnisausstellung des
PS.SPEICHER mit mehr als 400 historischen
Fahrzeugen beherbergt, erwarten
die KULTURKRAFTTAGE auch im März
2024 hochkarätige Künstlerinnen und
Künstler. Besucher können sich auf folgende
Beiträge freuen:
MARIALY PACHECO & RHANI KRIJA
(DONNERSTAG, 14.03.2024, 19:00
UHR, KULTURKRAFTSTUNDE)
Traditionelle kubanische Musik und
afro-marokkanische Rhythmen in Verbindung
mit zeitgenössischem, europäischem
Jazz und Popelementen – das ist
eine einzigartige Kombination mit frischen
Sound und Stil.
SILJE NERGAARD
(FREITAG, 15.03.2024, 19:30 UHR)
Silje Nergaard war wohl die erste von
vielen norwegischen Sängerinnen und
wurde hierzulande zu einer Galionsfigur
des modernen skandinavischen Pop-Jazz.
Nach über 30 Jahren auf der Bühne und
über 15 veröffentlichten Alben legt Silje
Nergaard mit ihrem neuesten Album
„Houses“ nun wieder einen echten Hochkaräter
vor, voller Musik und Lyrics, die
nahe gehen, Gefühle wecken, dabei aber
immer optimistisch schwingen.
DIETMAR BÄR & TRIO
KLANGSPEKTRUM
(SAMSTAG, 16.03.2024, 17:00
UHR, BLAUE STUNDE)
Dietmar Bär ist Theater-, Film- und Fernsehschauspieler.
Bekannt wurde er vor
allem durch seine Rolle als Kölner Tatort-Kommissar
„Freddy Schenk“. An diesem
Abend wir er mit dem Trio Klangspektrum
auf der Bühne sein. Die drei
Musikerinnen verbindet das gemeinsame
Ziel, tiefer in die Welt der Neuen Musik
KKT Matinee Crew
Dietmar Bär
Silje Nergaard
FOTO | Kulturkrafttage
FOTO | Kirsten Nijhof
FOTO | Julie Pike
einzutauchen und ihren Fokus auf experimentelle
Auftrittsformate zu setzen.
ULRICH TUKUR & DIE
RHYTHMUS BOYS
(SAMSTAG, 16.03.2024,
21:00 UHR, LATE NIGHT)
Die legendäre Boygroup stellt ihr neues
mitreißend-schwungvolles Programm
vor. Der Auftritt verspricht ein Feuerwerk
bezaubernder Melodien: Distinguierte
Tanzmusik. Refraingesang. Erstklassige
Instrumente. Vornehme Kleidung. Gutes
Auftreten. Internationales Repertoire.
JULIA HANSEN, HEIKKO DEUTSCH-
MANN & RHANI KRIJA, JÖRG SIE-
BENHAAR &THOMAS ZANDER
(SONNTAG, 17.03.2024,
11:30 UHR, MATINEE)
Lesung und musikalische Improvisation
zwischen Chopin, Rameau und Couperin.
Der Kleine Prinz gehört zu den am
bekanntesten Büchern der Weltliteratur,
trifft immer wieder ins Herz, ist aktuell
wie eh und je. Antoine de Saint-Exupéry
schrieb „Le Petit Prince“ für Kinder, aber
das von ihm illustrierte Büchlein erzählt
eine Parabel über Kindheit und Erwachsensein,
Menschliches und Unmenschliches,
Freundschaft und Liebe, Krise,
Hoffnung und Tod.
Der Vorverkauf für die KULTURKRAFT-
TAGE ist am 1. November gestartet. Karten
sind über das Ticket-Portal Reservix
oder über die Webseite www.kulturkrafttage.de
erhältlich. Auf der Webseite finden
sich neben einem Rückblick auf
die zurückliegende Veranstaltungsreihe
auch weitere Hintergrundinformationen
zum Programm im kommenden Frühjahr.
8
GESUNDHEIT
Woche der Demenz
Paus und Lauterbach legten
Zwischenstand für Demenzstrategie vor
bm/sma |„Demenz – die Welt steht Kopf!“ – das war
das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertages
am 21. September. Rund um diesen Tag fanden
in der Woche der Demenz vom 18. bis 24. September
bundesweit zahlreiche Veranstaltungen
statt, in denen über die Krankheit informiert
und auf ihre Folgen aufmerksam gemacht wurde.
Zudem konnte Betroffene und ihre Angehörigen
einen Überblick über Unterstützungsangebote
erhalten. Bundesseniorenministerin Lisa Paus
und Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach
riefen gemeinsam dazu auf, Betroffene
nicht zu stigmatisieren und legten einen Zwischenstand
zur Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie
vor.
Die Nationale Demenzstrategie wurde 2020
unter gemeinsamer Federführung des Bundesministeriums
für Gesundheit und Bundesministeriums
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
sowie dem Co-Vorsitz der Deutschen Alzheimer
Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz entwickelt.
Ein Bündnis aus 74 Akteuren aus Bund und Ländern,
Pflege, Gesundheitswesen, Wissenschaft
und Zivilgesellschaft will die Lebensbedingungen
für Menschen mit Demenz verbessern. Dafür sollen
bis 2026 insgesamt 162 Maßnahmen umgesetzt
werden.
Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach:
„Eine Demenz kann das Leben von Erkrankten
und Angehörigen in den Grundfesten
erschüttern. Deshalb ist es unsere Aufgabe, die
Betroffenen als Teil der Gesellschaft zu verstehen
und gute Versorgungsangebote zu machen. Dieser
Herausforderung stellen wir uns mit der Nationalen
Demenzstrategie.“
Bundesseniorenministerin Lisa Paus: „Nach
wie vor gibt es Vorurteile und Unsicherheiten im
Umgang mit Demenz und Alzheimer. Für Betroffene
bedeutet das eine doppelte Belastung.
Ich bin froh, dass wir mit der Demenzstrategie
ein starkes Bündnis haben, das dafür sorgt, dass
offen über Demenz gesprochen wird, Menschen
mit Demenz und ihre Angehörigen gesehen und
die Lebensbedingungen für betroffene Menschen
verbessert werden.“
R+ MediTransport verbindet
Mitarbeitende über mobile App
Kultur schlägt Strategie. Davon ist die R+ Gruppe mit Geschäftsführer
Florian Reinhold überzeugt. Bei dem Anbieter für qualifizierte
Krankentransporte sind 75% aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
operativ ohne eigenen Computer tätig und haben ihren
Arbeitsplatz beispielsweise auf einem der Krankenwagen. Mit Einführung
der Mitarbeiter-App Flip an allen Standorten sollen die
zentralen Unternehmenswerte wie Teamfähigkeit, Offenheit oder
Vertrauen noch besser transportiert werden.
Dabei ist die Entscheidung bewusst auf die Mitarbeiter-App Flip,
die speziell als mobile App entwickelt wurde, gefallen und nicht
auf ein Social Intranet.
„Wir wollten eine Lösung, mit der wir die Kommunikation trotz
Schichtbetrieb, verteilter Standorte und dem Arbeitsplatz auf
dem Auto verbessern können. Schnelle und umfassende Informationen
dürfen kein Privileg für Office-Worker sein“, erklärt Geschäftsführer
Florian Reinhold.
Die Mitarbeiter-App sticht mit einem personalisierten Newsfeed,
Einzel- und Gruppenchats oder auch einem Bereich für Wissensmanagement
hervor. R+ stellt allen Mitarbeitenden ein zentrales
„Wiki“ sowie ein innovatives Ideenmanagement zur Verfügung.
Über Vorschläge kann so offen und konstruktiv diskutiert werden.
„Die Einführung der App ist mir persönlich eine Herzensangelegenheit.
Wir werden damit allen Beschäftigten gleichermaßen
den Zugang zu Informationen ermöglichen und sie noch mehr an
der Entwicklung des Unternehmens beteiligen können. Ideen können
nicht nur platziert, sondern gleich von allen weiterentwickelt
werden. Wissen wird leichter zugänglich“, so Reinhold weiter.
Sie haben die Wahl:
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03 | 2023
Wir wünschen Ihnen
Frohe Weihnachten und ein
gesundes Jahr 2024!
Vielen herzlichen Dank
für Ihre Treue.
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Das wünschen auch unseren weiteren Werbepartner:
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Schlosserei Albrecht • Baugeschäft August Frölich • Sanitätshaus Mielke • Meyer Menü • Lichtkultur
GESUNDHEIT
Wer fehlt?
Fehlzeiten-Report 2023 des Wissenschaftlichen
Instituts der AOK zeigt Lücken auf
Fischer Fritz
Läuft seit: 4. November 2023 im dt.1
NEU
im November
aok/sma | Auf anhaltend hohe arbeitsbezogene Beschwerden
der Beschäftigten und stetig steigende
Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen hat
das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO)
anlässlich des Erscheinens des Fehlzeiten-Reports
2023 hingewiesen. Der Report beleuchtet
die Auswirkungen der aktuellen Krisen auf Unternehmen
und die Gesundheit der Beschäftigten.
Er zeigt unter anderem, dass Betriebe und
Organisationen, die von ihren Mitarbeitenden als
zukunftsfähig eingeschätzt werden, im Schnitt
weniger berufliche Fehlzeiten und gesündere Beschäftigte
haben.
Eine repräsentative Befragung des WIdO für
den Fehlzeiten-Report 2023 zeigt hohe psychische
arbeitsbezogene Beschwerden unter Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmern. Am häufigsten
wurden dabei Erschöpfung, Wut und
Verärgerung sowie Lustlosigkeit genannt.
Ein Vergleich mit Befragungsdaten aus den
Jahren 2020 bis 2022 zeigt, dass alle selbst berichteten
arbeitsbezogenen Beschwerden seit
Ausbruch der Covid-19-Pandemie zugenommen
haben. Gegenüber den Jahren 2021 und 2022, der
„Hochphase der Pandemie“, sind die Werte im
Jahr 2023 zwar leicht gesunken, liegen jedoch immer
noch über dem Niveau der ersten Messung
vor Beginn der Covid-19-Pandemie.
Eine aktuelle Auswertung für den Fehlzeiten-Report
zeigt zudem, dass die beruflichen
Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen
von 2012 bis 2022 um 48 Prozent zugenommen
haben, während bei allen anderen Erkrankungsgruppen
ein Anstieg von 35 Prozent zu verzeichnen
war. Von diesen 35 Prozent war der größte
Teil auf die pandemiebedingten Höchststände
der Atemwegserkrankungen im Jahr 2022 zurückzuführen.
Der Durchschnitt über alle Erkrankungsgruppen
lag 2022 bei 11,3 Tagen je Fall. Von den Ausfallzeiten
aufgrund psychischer Erkrankungen
waren vor allem Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen
betroffen, bei denen 14 Prozent aller beruflichen
Fehltage auf psychische Erkrankungen
entfielen. Der bundesweite Durchschnitt über
alle Berufsgruppen lag bei zehn Prozent.
Das Stück: Fischer Fritz ist nach einem Schlaganfall zum
Fischen nicht mehr in der Lage. Seit dem Tod seiner Frau
lebt er allein auf dem Land und seine Tochter zieht es
immer weiter von den heimischen Gewässern weg in die
Welt. In eine Einrichtung möchte der Vater nicht; eine
andere Lösung muss her. Diese soll die polnische Pflegekraft
Piotra sein, die beim alten Fritz einzieht und ihn
unterstützt. Doch es ist für Fritz genauso schwer, fremde
Hilfe anzunehmen, wie für Piotra, den Alltag in der Pflege
zu meistern. Die Lebensgemeinschaft zwischen den
beiden birgt einige Hürden, bietet aber auch neue Chancen.
Was die beiden erleben, ist ein Thema, das uns alle
betrifft.
Regie: Meera Theunert; Bühne: Laura Robert; Kostüme:
Annabelle Gotha; Dramaturgie: Julia Keller; Musik:
Christopher Ramm.
Mit: Nathalie Thiede, Gaia Vogel, Gerd Zinck.
Robin Hood
Familienstück von John von Düffel
Premiere: 19. November 2023 um 15.00 Uhr im dt.1
Das Stück: Es läuft einiges schief in Nottingham: Wegen
der ungerecht hohen Steuern, die der Sheriff eintreibt,
werden die Armen immer ärmer und die Reichen immer
reicher. Ach, wäre es doch umgekehrt, denkt sich
der junge Robin von Locksley und gründet mit seinen
Freund*innen eine Räuberbande, die den Reichen nimmt
und den Armen gibt. Zusammen mit der exzellenten Bogenschützin
Joanna Little (auch bekannt als Little John)
und ihrem Freund Tuck legen sie Geizkragen aufs Kreuz
und bauen ihr Banden-Camp im Wald immer weiter aus.
Doch bald kommt der Ärger zurück, nicht nur wegen der
Soldaten des Sheriffs, sondern auch weil Robin ziemlich
verknallt in Prinzessin Marian ist … Kann er beim großen
Bogenwettschießen den goldenen Pfeil und Marians Herz
gewinnen und gleichzeitig seiner Bande treu bleiben?
Regie: Selina Girschweiler; Bühne: Mara Zechendorff;
Kostüme: Rabea Stadthaus; Dramaturgie: Sarah Charlotte
Becker; Musik: Michael Frei.
Mit: Michael Frei, Andreas Jeßing, Stella Maria Köb, Nikolaus
Kühn, Marie Seiser, Leonard Wilhelm.
03 | 2023
TITELTHEMA
Das Geheimnis des Schenkens
Stressfreie Weihnachten
– aber wie?
Jetzt aber schnell! Es bleibt nur
wenig Zeit, um noch Geschenke
zu besorgen. Angst macht
sich breit, noch das richtige zu
finden. „Weihnachten ist der
Termin, an dem man für viele Menschen
ein Geschenk besorgen möchte. Erst macht
die Planung Stress, wer was bekommen
soll. Und dann die Umsetzung: Wo sucht
man nach etwas Passendem? Bei einem
Einkaufsbummel oder doch schnell im
Internet? Aber wird die Bestellung dann
pünktlich geliefert?“, fasst Prof. Dr. Dirk
Wedekind, Oberarzt der Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie (Universitätsmedizin
Göttingen), das
Dilemma zusammen.
Das Schenken beeinflusst immer
auch die Beziehung – sie
kann gestärkt werden oder einen
Knacks bekommen. Daher braucht je-
des gute Geschenk eine Zeit des Nachdenkens:
Welches Geschenk hat für den Empfänger
eine Bedeutung? Was macht ihm
Freude? Was überrascht?
Doch die Kultur des Schenkens hat sich
gewandelt. Konnte man früher noch mit
Zufallsfunden vom Einkaufsbummel eine
überraschende Freude bereiten, ist heute die
Erwartungshaltung höher: Es muss etwas
Besonderes sein. Dies im riesigen und jederzeit
verfügbaren Internetangebot zu finden,
ist eine Herausforderung.
„Mit dem Gedanken, alles mit schnellem
Mausklick zu erledigen, läuft es aus Zeitnot
meist auf ein beliebiges Geschenk hinaus“,
findet Wedekind. „Dabei versperrt es
den Blick auf das eigentliche Bedürfnis des
Empfängers.“
von CLAUDIA KLAFT
„Mit dem Gedanken,
alles mit schnellem
Mausklick zu erledigen,
läuft es aus Zeitnot
meist auf ein beliebiges
Geschenk hinaus.“
Prof. Dr. Dirk Wedekind
Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Vielleicht passiert es aber auch, dass dieser
im Internet schneller genau das gefunden
hat, was er sich wünscht, und nur noch
nach einer finanziellen Unterstützung fragt.
Damit muss man umgehen können: dass
man selbst nicht die Freude hat, beim Moment
des Auspackens dabei zu sein, aber der
Beschenkte dennoch glücklich ist.
Was erwartet man eigentlich als Schenkender?
Verfolgt man vielleicht eine bewusste
oder unbewusste Absicht? Jede davon
kann für sich schon stressauslösend und
für die Beziehung belastend sein, deshalb
lohnt sich ein genauer Blick darauf:
AUS PFLICHTGEFÜHL – EGAL WAS. Frü-
her blieb bei unüberlegten Geschenken
nur eines: sie weiter zu verschenken.
(So wie angeblich eine Pralinenschachtel
bei folgenden Festen ihre
Kreise zog). Heutzutage kann man scheine von Internetriesen zwar nutzbrin-
Gutgend
einsetzen, doch ist diese Gabe auf den
materiellen Wert reduziert. Schade, wenn
der Beschenkte die Unpersönlichkeit wahrnimmt.
„Bekommt er das Gefühl, dass seine Bedürfnisse
und Wünsche nicht wichtig sind,
leidet die Beziehung“, warnt Wedekind.
IST DAS NICHT SUPER! Der Schenkende hat
eine klare Vorstellung davon, was gut ankommt
– nämlich das, was ihm selbst gefällt.
Mit den Worten „das habe ich auch,
du wirst es lieben“ wird die Gabe stolz
überreicht, während der Empfänger nur ein
enttäuschtes Dankeschön über die Lippen
bringt. Wedekinds Urteil: „So selbstverliebt
wie die Geste, so unachtsam die Beziehung.“
12
FOTOS | AdobeStock, UMG
Es stellt sich später doch der gewünschte Effekt
ein? Im schlimmsten Fall ist es geheuchelt,
im besten hat man Glück gehabt.
HAUPTSACHE TEUER. Vordergründig lautet
der Vorsatz „Für dich nur das Beste“. Doch
eigentlich möchte man damit selbst glänzen
und ausdrücken „Ich bin das Beste für
dich“. Schon der Wert kann den Empfänger
unter Druck setzen, sich angemessen zu
revanchieren. Noch belastender ist es für
die Beziehung, wenn damit besonders große
Dankbarkeit und Zuneigung verknüpft
wird. Wedekind gibt zu bedenken: „Selbst
ein noch so teures Schmuckstück oder eine
Fernreise werden keine bröckelnde Nähe
retten.“
DAMIT DU IMMER AN MICH DENKST. Hinter
einem Gegenstand, der nicht gewünscht
war, aber doch „so toll zur Einrichtung
passt“, kann die unbewusste Absicht stecken,
dauerhaft im Leben des anderen eine
Rolle zu spielen. Vielleicht ein Bild oder eine
Vase mit der Erwartung, dass es immer präsent
platziert ist, weil sonst enttäuscht gefragt
wird: Ach, wo ist es denn? Im extremen
Fall ist es gar ein Zeichen der Macht: Ich bin
immer da, vergiss das nicht. „Der Interpretationsspielraum
für den Empfänger ist groß.
Fühlt er sich bedrängt, ist ein klärendes Gespräch
dringend geboten“, rät Wedekind.
MEIN GESCHENK IST BESSER. Besonders
Großeltern tappen in die Falle, dass sie
sich mit den Geschenken an die Enkelkinder
überbieten und es eigentlich „nur gut
meinen“. Mit mehr Päckchen oder teureren
Inhalten düpieren sie aber alle anderen.
Wedekind nennt es „die dritte Dimension“
mit Folgen: Man sät Unmut, weil man
sich so aufspielt. Zudem können Kinder
unterschwellig wahrnehmen, dass es dabei
nicht mehr um sie geht, oder sie bemessen
anhand des Werts, wer sie lieber hat, und
schlimmstenfalls spielen sie die Parteien
gegeneinander aus. Wedekind macht klar:
„Zum Wohle des Kindes und für eine Feier
ohne Befindlichkeiten, sollten sich die Beteiligten
unbedingt vorher absprechen.“
JETZT SEI AUCH NETT ZU MIR. Besonders
perfide ist ein Geschenk mit dem Hintergedanken,
dass man dafür eine besondere Zuwendung
bekommt. Eine enge Umarmung
oder einen Kuss. Doch das ist eine denkbar
schlechte Voraussetzung, meint Wedekind:
„Sag Oma artig Dankeschön und gib ihr ein
Küsschen klingt zwar aus der Zeit gefallen,
doch diese Erwartung gibt es noch. Gerade
bei Kindern muss es aber ein Tabu sein, einen
körperlichen Kontakt, der über einen
Händedruck hinausgeht, zu erzwingen.“
Es klingt schwierig: Man will mit einer echten
Überraschung leuchtende Augen zaubern
und dankbare Aufmerksamkeit auf
sich ziehen. „Ein solches Geschenk ist al-
PROF. DR. DIRK WEDEKIND
Oberarzt der Klinik für
Psychiatrie und Psychotherapie
(Universitätsmedizin Göttingen)
FOTO: UMG
03 | 2023
13
TITELTHEMA Geheimnis des Schenkens
lerdings ein Glückstreffer, von dem wir alle
träumen“, sagt Wedekind. Man kann sich
natürlich auch darauf einigen, sich wirklich
– und ohne Ausnahme! – nichts zu schenken
und vielleicht stattdessen gemeinsam
ein Hilfsprojekt zu unterstützen. Möglicherweise
fühlt sich auch die Gegenseite erleichtert,
wenn diese Option angesprochen
wird.
Da man immer weniger mit konkreten Geschenken
überraschen kann, sieht Wedekind
solche mit einem abstrakten Idealismus
als gute Alternative: „Zeit für etwas zu
schenken – um entweder an frühere schöne
Unternehmungen anzuknüpfen oder Neues
zu wagen – schafft neue schöne Erinnerungen,
die die Beziehung stärken.“ Ob klassisches
Konzert oder ein Karaoke-Abend, ob
ein Ausflug zu Orten der Kindheit oder der
Besuch einer hippen Veranstaltung – empfehlenswert
besonders für Erwachsene, die
„wunschlos“ glücklich sind und schon alles
haben.
Und nicht nur zu Festtagen kann man sich
auf andere immaterielle Geschenke besinnen,
die jedoch selten verbalisiert werden:
Man schenkt Liebe, das Herz, ein Lächeln,
Hoffnung, Freiheit. „Bewusst zuhören, zeitlich
uneingeschränkt für jemanden da sein,
trösten, aufmuntern, unter die Arme greifen
– die ehrliche Zuwendung hat heute mehr
Bedeutung als je zuvor“, ist Wedekind überzeugt.
„Das ist eine zwischenmenschliche
Dimension, die alltäglich sein sollte“, sagt
er. Auch der 24.12. ist ein Wochentag.
Macht Schenken glücklich? Wenn es von
Herzen kommt – ja!
Fragen und Tipps, um das passende
Geschenk zu finden:
Kann die zielgerichtete Frage „Was wünschst
du dir?“ nicht konkret beantwortet werden,
können folgende hilfreiche Hinweise geben:
Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Zubehör, ein passender Kurs oder
Gutschein für ein Fachgeschäft.
Wenn du einen Tag lang machen
dürftest, was du willst. Was wäre das?
Ein Ausflug ins Grüne, in den Vergnügungspark,
ins Museum, eine Kanufahrt. Oder
im Pyjama faulenzen, ein tolles Spiel
spielen und lecker versorgt sein.
Was isst du gerne?
Das Lieblingsessen gemeinsam kochen und
dazu einen alkoholfreien Cocktail mixen.
Welche Musik hörst du gerne?
Ein Ticket für ein Konzert oder
eine Wohnzimmerparty.
Denkst du manchmal „das könnte ich jetzt
gut gebrauchen!“ und was wäre das?
CLAUDIA KLAFT lebt in Göttingen.
Die freiberufliche Texterin arbeitet
für Unternehmen und ist als Redakteurin
für verschiedene Medien
unterwegs.
Hast du mal was gesehen, was du gerne
gehabt hättest, aber nicht gekauft hast?
Was ist deine Lieblingsfarbe? Was trägst du gerne?
Und um Enttäuschungen zu vermeiden:
Was ist so gar nicht dein Geschmack?
14
WAS
passiert beim Schenken in unserem Körper? Kommt darauf
an, ob der Wunsch in Erfüllung geht.
Es ist dabei wichtig zu beachten, dass individuelle Reaktionen variieren können,
da viele Faktoren eine Rolle spielen, einschließlich der persönlichen Erfahrungen,
der aktuellen Stimmung und der individuellen biologischen Unterschiede.
Physiologisch können sich die Reaktionen auf das Erhalten oder Nicht-Erhalten
eines gewünschten Geschenks wie folgt äußern:
Wenn wir etwas geschenkt bekommen ...
8 Freisetzung von Glückshormonen: Das
Gehirn setzt Neurotransmitter wie Dopamin,
Endorphine und Serotonin frei, die mit positiven
Emotionen und Wohlbefinden verbunden
sind. Diese chemischen Botenstoffe lösen
ein Gefühl der Freude und des Glücks aus.
8 Verminderung von Stresshormonen: Positive
emotionale Erlebnisse können die Freisetzung
von Stresshormonen wie Cortisol
reduzieren. Dies trägt zur Entspannung und
zum allgemeinen Wohlbefinden bei.
8 Verbesserte Herzgesundheit: Positive
Emotionen können dazu beitragen, den Blutdruck
zu stabilisieren und die Herzfrequenz
zu regulieren.
8 Stärkung des Immunsystems: Glück und
Freude können das Immunsystem stärken,
da sie mit einer erhöhten Produktion von
Immunzellen und einer verbesserten Immunfunktion
in Verbindung gebracht werden.
Wenn wir etwas NICHT bekommen ...
8 Freisetzung von Stresshormonen: Das
Fehlen eines gewünschten Geschenks oder
einer erwarteten Belohnung kann Stress auslösen.
Dies führt zu einer erhöhten Freisetzung
von Stresshormonen wie Cortisol, was
zu einem Anstieg von Herzfrequenz und Blutdruck
führen kann.
8 Aktivierung des sympathischen Nervensystems:
Die Enttäuschung über das
Nicht-Erhalten eines Wunsches kann das
sympathische Nervensystem aktivieren, was
zu einer „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion führen
kann. Dies kann zu körperlichen Symptomen
wie erhöhtem Puls, erhöhter Atmung
und Muskelspannung führen.
8 Möglicherweise schlechte Stimmung
und Unzufriedenheit: Die Enttäuschung
über das Nicht-Erhalten eines Wunsches
kann zu schlechter Laune und allgemeiner
Unzufriedenheit führen.
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SCHWERPUNKT
Ein Fest für den (Hör-)Sinn
DAS GESCHENK DES HÖRENS
Immanuel Kant soll einmal gesagt haben: „Nicht sehen
trennt von den Dingen, aber nicht hören trennt von
den Menschen.“ Wieder besser hören zu können, wäre
demnach nicht nur ein großes Geschenk, sondern
gleichbedeutend mit einer Rückkehr in die Gesellschaft.
Und doch ist die Hörgeräteversorgung in Deutschland
noch lange nicht am Ziel.
Das Ohr gilt als das empfindlichste und am
schnellsten reagierende Sinnesorgan des Menschen.
Die Übertragung von Geräuschen ist ein
komplexer Prozess und kann auf vielfache Weise
negativ beeinflusst werden. Krankheit, Traumata,
aber auch das Alter tragen dazu bei, dass
schleichend oder ganz plötzlich Geräusche stark
vermindert oder gar nicht wahrgenommen werden.
Laut des letzten Reports der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) litten 2021 rund 1,5
Milliarden Menschen oder auch 20 Prozent der
Weltbevölkerung unter Hörverlust. Wieder besser
hören zu können, wäre auch für die rund neun
Millionen Betroffenen in Deutschland ein großes
Geschenk. Doch viele zeigen selbst zu wenig Initiative,
dem Problem auf den Grund zu gehen.
Dabei sind damit mitunter erhebliche Einschränkungen
für den Alltag und sogar weitere Gesundheitsrisiken
verbunden.
Die aktuellste Studie der Europäischen Vereinigung
der Hörsystemehersteller (EHIMA)
von 2022 belegt für Deutschland, dass lediglich
41 Prozent der Menschen, die sich selbst als
hörgemindert einschätzen, letztlich ein Hörgerät
zu Verbesserung ihrer Situation anschaffen.
Alarmierend ist vor allem die Zahl jener – fast
ein Fünftel aller in der Studie Befragten -, die es
unterlassen, trotz einer empfundenen Hörminderung
bei einem Arzt zur Abklärung vorstellig zu
werden. Somit erfahren jene gar nicht erst, woher
ihre Beeinträchtigung stammt und ob man etwas
dagegen tun kann. Die Gründe und Ursachen
für eine einsetzende Schwerhörigkeit (Hypakusis)
sind vielfältig (s. Kasten). Manche sind therapierbar,
andere womöglich nur vorübergehend.
Man muss außerdem unterscheiden, ob es sich
beim Hörverlust um einen Lautstärkeverlust oder
einen Verstehverlust handelt. Beides hat unterschiedliche
Quellen im komplexen menschlichen
Hörapparat, der schon seit Jahrhunderten im Fokus
vieler Gelehrter steht.
TEXT | Michael Seiler FOTOS | Adobe Stock
16
FRÜHE FORSCHUNG Im 16. Jahrhundert entwickelte
der italienische Arzt Hieronimus Capivacci
eine Methode, um zwischen verschiedenen
Arten von Schwerhörigkeit zu unterscheiden.
Um herauszufinden, ob es sich entweder um eine
Schädigung des Trommelfells oder des Innenohrs
handelte, nutze Capivacci einen Eisenstab und
eine Zither zur Überprüfung der Knochenleitung
des Tones. Seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts
werden mit dem Weber-Versuch und Rinne-Versuch
ähnliche Tests mit einer Stimmgabel eingesetzt,
um den ursprünglichen Bereich der Schwerhörigkeit
zu ermitteln.
Auch wenn die Unterstützung der Hörfähigkeit
durch diverse schallverstärkende Hilfsmittel
historischen Quellen zufolge bis in das 2. Jahrhundert
n. Chr. zurückreicht, wurden die röhrenoder
trichterförmigen Gerätschaften aus Blech,
Holz, Knochen oder auch Muscheln erst gegen
Mitte des 17. Jahrhunderts verstärkt dokumentiert.
Der im thüringischen Ort Geisa geborene
Universalgelehrte und Jesuit Athanasius Kircher
beschrieb 1650 in einem seiner Werke beispielsweise
eine „Hörmaschine“. 1820 ließ sich der
Rathenower Pastor Johann Duncker seine „Hörmaschine
mit biegsamem Rohr“ patentieren.
Das Gerät war stolze anderthalb bis sechs Meter
lang. Es heißt, die damaligen Hilfsmittel hätten
lediglich eine Verstärkung von 20 bis 30 Dezibel
bewirkt, bedeuteten aber dennoch eine durchaus
gewichtige Verbesserung der Situation der Betroffenen.
DAS ERSTE ELEKTRISCHE HÖRGERÄT Am
15. November 1901 meldete in New York ein
amerikanischer Elektroingenieur namens Miller
Reese Hutchinson Patentschutz für eine seiner
neuen Erfindungen an. Der Name des Geräts:
„Acoustikon“. Eine zwölf Kilo schwere Batterie
sollte es möglich machen, dass ein über ein
Kohlemikrofon aufgenommenes Signal durch
einen Verstärker in einen Lautsprecher gelangte,
der ans Ohr gehalten werden musste. Auf diese
Art konnte nur ein Jahr später Alexandra von
Dänemark ihrem Gatten, dem englischen
König Edward VII. bei dessen Inthronisierung
überhaupt zuhören. Das war der Beginn einer
Hörgeräterevolution.
Mittlerweile haben über 120 Jahre technologischen
Fortschritts die Hörgerätelandschaft
grundlegend verändert. Die beeindruckenden
Entwicklungen in der Hörgerätetechnologie der
Momente, in denen
mir bewusst wird:
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03 | 2023
SCHWERPUNKT Geschenk des Hörens
DER FALL:
LUDWIG VAN BEETHOVEN
Einer der prominentesten Namen derer, die an Schwerhörigkeit
litten, war zweifelsohne Ludwig van Beethoven.
Im Alter von 28 Jahren beginnt das Gehör des begnadeten
Pianisten und Komponisten Ludwig van Beethoven
(1770 – 1827) schwächer zu werden. In einem Brief an
seinen befreundeten Arzt Dr. Franz Wegeler schreibt er
am 29. Juni 1801: „[…] nur hat der neidische Dämon,
meine schlimme Gesundheit, mir einen schlechten Stein
ins Brett geworfen nemlich: mein Gehör ist seit 3 Jahren
immer schwächer geworden […], nur meine ohren, die
sausen und Brausen tag und Nacht fort“.
Und auch die aus der Schwerhörigkeit resultierende soziale
Isolation ist deutlich in seiner Kommunikation mit
dem Bonner Mediziner herauszulesen: „[…] ich kann sagen,
ich bringe mein Leben elend zu, seit 2 Jahren fast
meide ich alle gesellschaften, weils mir nun nicht möglich
ist, den Leuten zu sagen, ich bin Taub […] manchmal
auch hör ich den Redenden der leise spricht kaum,
ja die Töne wohl, aber die worte nicht, und doch sobald
jemand schreit, ist es mir unausstehlich […] ich habe
schon oft den schöpfer und mein daseyn verflucht, Plutarch
hat mich zu der Resignation geführt“.
Welche Konsequenzen eine derart schwerwiegende
Verschlechterung des Gehörs auch für die Arbeit haben
kann, macht der Komponist ebenfalls deutlich: „[…]
die hohen Töne von Instrumenten singstimmen, wenn
ich etwas weit weg bin höre ich nicht.“ (Quelle: Ludwig
van Beethoven, Brief an Franz Gerhard Wegeler in Bonn,
Wien, 29. Juni 1801, www.beethoven.de, abgerufen am
11.10.2023)
Beethoven ließ sich 1813 vom Mechaniker Johann Nepomuk
Mälzel eigens Hörrohre anfertigen. Zu diesem Zeitpunkt
war sein Gehör schon sehr stark eingeschränkt,
wie diese Briefe belegen.
letzten Jahrzehnte haben die Lebensqualität von
Menschen mit Hörverlust signifikant verbessert –
zumindest jene, die auf dieses Hilfsmittel zurückgreifen.
Die Kombination aus Miniaturisierung,
digitaler Signalverarbeitung, Sprachverständlichkeit,
Konnektivität, künstlicher Intelligenz und
fortschrittlichen Akku- und Ladetechnologien
hat ein neues Kapitel in der Versorgung von Hörverlust
aufgeschlagen. Statt eines Hörrohrs gibt
es nun Hinter-dem-Ohr-Hörsysteme (HdO) und
In-dem-Ohr-Hörgeräte (IdO) mit unterschiedlichen
Bauweisen und einer Vielzahl an Designoptionen.
Bei einer Schädigung des Innenrohrs
(Cochlea) wird seit den 1960er-Jahren auf das
sogenannte Cochlea-Implantat zurückgegriffen.
Auch hier haben ebenso viele technologische Entwicklungen
zu einer enormen Verbesserung des
Hörvermögens der Betroffenen geführt.
WENN DER HÖRVERLUST UNBEHANDELT
BLEIBT Doch was geschieht, wenn die Schwerhörigkeit
nicht realisiert oder schlichtweg negiert
wird und ein Besuch beim Arzt als Beginn eines
möglicherweise heilsamen Therapieverlaufs ausbleibt?
Dann kann Schwerhörigkeit erhebliche
psycho-soziale Auswirkungen auf betroffene Personen
haben. Die häufigsten Folgen sind:
8 Kommunikationsprobleme: Schwerhörigkeit
erschwert die Kommunikation, insbesondere
in lauten Umgebungen oder bei Gesprächen
mit mehreren Personen. Dies kann zu
Frustration und Isolation führen, da Betroffene
Schwierigkeiten haben können, sich in
sozialen Situationen zurechtzufinden.
8 Soziale Isolation und Einsamkeit: Aufgrund
der Schwierigkeiten bei der Kommunikation
können sich schwerhörige Personen
zurückziehen und soziale Situationen meiden.
Dies kann zu Gefühlen der Isolation und
Einsamkeit führen, was sich negativ auf die
psychische Gesundheit auswirken kann.
8 Geringeres Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen:
Schwerhörigkeit kann das Selbstwertgefühl
und das Selbstvertrauen beeinträchtigen,
insbesondere wenn betroffene
Personen das Gefühl haben, nicht vollständig
an Gesprächen teilnehmen zu können. Dies
kann zu einem Gefühl der Minderwertigkeit
oder des Nicht-Verstanden-Werdens führen.
18
Arten des Hörverlusts
ALTERSBEDINGTE
SCHWERHÖRIGKEIT:
Dies ist die häufigste Form der Schwerhörigkeit und
tritt im Zuge des natürlichen Alterungsprozesses zwischen
dem 50. und 60. Lebensjahr auf. Dabei kommt
es zu einem allmählichen Verlust der Hörfähigkeit
aufgrund von altersbedingten Veränderungen im Innenohr.
LÄRMBEDINGTE SCHWERHÖRIGKEIT:
Langfristige Exposition gegenüber lauten Geräuschen
kann zu Schäden an den Haarzellen im Innenohr führen
und somit zu einer Schwerhörigkeit führen. Dies
kann berufsbedingt sein (z. B. in lauten Fabrikumgebungen)
oder auf Freizeitaktivitäten zurückzuführen
sein, wie das Hören von lauter Musik über Kopfhörer.
OTOTOXISCHE SUBSTANZEN:
Bestimmte Medikamente und Chemikalien können
das Gehör schädigen. Dazu gehören bestimmte Antibiotika
(wie Gentamicin), einige Chemotherapeutika
und einige Lösungsmittel.
GENETISCHE VERANLAGUNG:
Einige Formen der Schwerhörigkeit können genetisch
bedingt sein. Sie können bereits von Geburt an vorhanden
sein oder sich im Laufe des Lebens manifestieren.
INFEKTIONEN:
Bestimmte Infektionen können das Gehör beeinträchtigen.
Dazu gehören Infektionen wie Mumps,
Masern, Röteln, aber auch bakterielle Infektionen
des Innenohrs.
VERLETZUNGEN:
Kopfverletzungen, insbesondere solche, die das Innenohr
betreffen, können zu Schwerhörigkeit führen.
OHRWACHS:
Eine Ansammlung von Ohrwachs im Gehörgang kann
den Schall blockieren und vorübergehend zu Schwerhörigkeit
führen.
OTOSKLEROSE:
Dabei handelt es sich um eine Verknöcherung im Innenohr,
die zu Hörproblemen führen kann.
AKUTE KRANKHEITEN UND
CHRONISCHE ERKRANKUNGEN:
Bestimmte Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen
und Autoimmunerkrankungen
können das Gehör beeinträchtigen.
TUMOREN:
Tumoren, sowohl gut- als auch bösartige, die sich im
Ohr oder in der Nähe des Hörnervs befinden, können
zu Schwerhörigkeit führen.
8 Einschränkung der beruflichen Möglichkeiten:
Schwerhörigkeit kann sich auf die beruflichen
Chancen auswirken, insbesondere in
Berufen, in denen eine klare Kommunikation
entscheidend ist. Betroffene könnten Schwierigkeiten
haben, Anweisungen zu verstehen
oder in Teams effektiv zu arbeiten.
8 Depression und Angst: Die psychische Belastung
durch Schwierigkeiten beim Hören
und der sozialen Isolation kann zu Depressionen,
Angstzuständen und anderen psychischen
Erkrankung wie Demenz führen.
8 Familiäre und soziale Beziehungen:
Schwerhörigkeit kann sich auch auf familiäre
und soziale Beziehungen auswirken. Kommunikationsprobleme
können zu Missverständnissen
führen und das tägliche Miteinander
erschweren.
8 Stigmatisierung und Vorurteile: Schwerhörige
Menschen können mit Stigmatisierung
und Vorurteilen konfrontiert sein, da viele
Menschen möglicherweise nicht vollständig
verstehen, wie Schwerhörigkeit das Leben beeinflusst.
Dies kann zu Frustration und dem
Gefühl der Nicht-Akzeptanz führen.
Zu einigen dieser Folgen liefert die EHIMA-Befragung
EuroTrak 2022 interessante Ergebnisse.
Menschen mit Unterstützung durch Hörgeräte
erleben viele Situationen deutlich weniger unangenehm
als vor der Nutzung des Hilfsmittels. 65
Prozent der Hörgeräteträger berichten beispielsweise
von einer Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit,
59 Prozent von einem stärkeren Gefühl
von Sicherheit und 58 Prozent der Befragten
wurde dadurch der Zugang zu Gruppenaktivitäten
erleichtert.
Voraussetzung ist hier aber die Bereitschaft
der betroffenen Person selbst, die Schwerhörigkeit
lindern zu wollen.
03 | 2023
19
HUMOR
Schenken
20
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22
SCHWERPUNKT
Eine Chance fürs Leben
Kindern auf Zeit ein Zuhause schenken
INTERVIEWS | Claudia Klaft FOTO | AdobeStock
In den Räumen der Jugendhilfe Südniedersachsen
(JSN) haben uns die Bereitschaftspflegeeltern
Regina und Ralf sowie Nicole
und Christof von den Herausforderungen
und dem Glück berichtet, das sie mit Pflegekindern
erleben.
Wie lange sind Sie schon
Bereitschaftspflegeeltern?
RALF | Sieben Jahre? Man vergisst dabei
Zeit und Raum.
REGINA | Als die Beziehung zwischen Ralf
und mir begann, waren unsere eigenen
Kinder schon groß. Und dann fiel uns
zufällig ein Flyer vom JSN in die Hände.
Sofort wussten wir beide: Das ist was für
uns. Wir haben die Schulungen besucht
und uns dafür entschieden, Kinder von
0 bis 10 Jahren aufzunehmen. Da waren
wir Anfang, Mitte 40.
RALF | Ja, da mussten wir unseren eigenen
Kindern nichts mehr beibringen. Bei
der Entscheidung sagten sie: „Ihr seid
verrückt genug, das zu tun“. Und ein
bisschen verrückt muss man auch sein,
im positiven Sinne.
NICOLE | Wir sind kinderlos und fingen
1993 mit drei Kindern zur Dauerpflege
an, die heute erfolgreich ihr Leben meistern.
2008 haben wir zuerst über das
Jugendamt zeitweise auch Schulkinder
aufgenommen, seit 2016 sind wir Bereitschaftspflegeeltern
beim JSN. Da wir
mittlerweile über 60 Jahre alt sind, nehmen
wir nur noch Babys von Geburt an
bis zu einem Jahr. Dieses süße hier ist unser
45. Kind. (Es liegt ruhig und wohlig
in Ihrem Arm.)
Wie aufregend ist das erste
Treffen mit einem Kind?
NICOLE | Sehr. Natürlich hat man sich zuhause
so eingerichtet, dass jederzeit ein
Kind kommen kann. Trotzdem überlege
ich immer, ob ich noch was besorgen
muss.
CHRISTOF | Wenn der Anruf kommt,
muss es sehr schnell gehen, da funktioniert
man erstmal.
REGINA | Im ersten Moment wissen wir
wenig außer dem Alter. Werden sie gleich
zugänglich sein oder weinen sie viel, weil
sie trotz widriger Umstände bei ihren
Eltern bleiben wollen? Aber man ist ja
nicht allein. Die JSN ist ja auch vor Ort.
RALF | Wir fahren zu zweit hin, dann
kann sich einer von uns um die Formalitäten
kümmern, während der andere sich
schon mit dem Kind vertraut macht. Wir
funktionieren gut als Team.
Wie schnell leben sich die Kinder ein?
NICOLE | Da wir nur Babys aufnehmen,
nehmen wir das Kind meist im Krankenhaus
in Empfang. Doch sie brauchen
ihre Zeit, bis sie wirklich „ankommen“,
ihre Ruhe finden und sich sicher fühlen.
RALF | Die Schulkinder, die wir aufnehmen,
haben ja schon viel erlebt und
bringen einen größeren Rucksack mit.
Das Einfinden und die Vertrauensbildung
dauern länger, wenn sie gerne in
ihrer Familie bleiben wollen. Wenn sie
den Wunsch äußern, wieder zurückzukehren,
besprechen wir es mit ihnen in
aller Ruhe. Doch sie lernen, die festen
Strukturen bei uns zu schätzen, den
Tagesrhythmus und die verlässlichen Regeln.
Dann ist es für sie nach einem Besuchskontakt
mit ihren Eltern einfacher,
dass sie wieder mit uns gehen.
Was macht Ihnen Freude?
REGINA | Wir machen natürlich Fotos,
und wenn man die nach einigen Wochen
vergleichen kann, dann sehen die Kinder
schon anders aus, nicht mehr kränklich,
sondern entspannt und unverkrampft.
03 | 2023
23
SCHWERPUNKT
Bereitschaftspflege
Das ist total schön. Auch ihr Verhalten
ist viel zugänglicher, auch weil sie bei uns
lernen, Konflikte gewaltfrei zu lösen.
RALF | Es ist schön zu sehen, dass die
Kinder sich gut bei uns entwickeln und
was für ihr Leben mitnehmen. Zu fast
allen Kindern haben wir noch Kontakt
und wir können sehen: Die Zeit bei uns
hat ihnen was gebracht.
NICOLE | Wir hatten einen kleinen Jungen,
von dem es hieß, er sei körperlich
und geistig behindert. Er hatte immer einen
zornigen Gesichtsausdruck und wir
waren auf das Schlimmste gefasst. Aber
ich hatte gelernt, dass man die Mimik
durch Wortspiele und Trinken aus dem
Strohhalm trainieren kann und nach einiger
Zeit sah er richtig zufrieden aus.
RALF | Obwohl es auch schlechte Momente
gibt, machen wir es trotzdem.
Denn wir haben auch gelernt, wie wir
selbst mit verschiedenen Meinungen
umgehen können. Da raufen wir uns zusammen,
weil sonst im schlimmsten Fall
das Kind auf der Strecke bleibt. Unsere
Partnerschaft ist stärker geworden.
Was macht den Kindern Freude?
RALF | Bei uns ist es so, dass wir viele Kinder
haben, die die normalen Sachen des
Alltags noch gar nicht erlebt haben. Die
waren noch nie in einem Indoor-Spielplatz
oder im Schwimmbad. Wenn die
das erste Mal die Außenwelt entdecken,
dann freuen die sich tierisch.
REGINA | Oder wenn sie bei anderen Kindern
zum Geburtstag eingeladen sind.
Sie sind auch glücklich, wenn wir ihnen
was zum Anziehen kaufen. Und wenn sie
gelernt haben, darauf zu vertrauen, dass
immer genügend Essen da ist. Wir hatten
oft Kinder, die von ihren Eltern schlecht
versorgt wurden.
NICOLE | Wir hatten einen Sechsjährigen,
der noch nie einkaufen war, der war beim
ersten Mal schlicht überfordert, ist im
ganzen Laden rumgetobt. Beim nächsten
Mal haben wir ihm einen Euro gegeben,
dass er sich selbst etwas aussuchen kann.
Da fiel ihm die Entscheidung schwer,
aber beim nächsten Mal hat er selbst was
ausgewählt, war voller Stolz und richtig
glücklich. Sie freuen sich oft über ganz
banale Sachen, über die sich normale Familien
keine Gedanken machen.
REGINA | Ja, auch über ein eigenes Bett
und dass wir sie nicht alleine lassen.
„Man muss sich auf
jedes Kind und dessen
Geschichte neu
einlassen.“
Nicole
Bereitschaftspflegemutter
Wie stellen Sie sich auf die
verschiedenen Kinder ein?
RALF | Jedes Kind bringt neue Herausforderungen.
Jetzt ist das Thema Schule
plötzlich wieder aktuell, da war ich
längst draußen.
NICOLE | Ja, man muss flexibel sein. Man
muss sich auf jedes Kind und dessen Geschichte
neu einstellen.
REGINA | Ich finde immer, egal was für
einen Rucksack die Kinder mitbringen,
irgendeine positive Seite hat jedes Kind.
Ich sehe in jedem das Gute, so bin ich.
Und ich weiß, dass sie sich öffnen, weil
sie bei uns gut versorgt werden und einen
verlässlichen Tagesablauf haben mit
Kindergarten, Schule und Essenszeiten.
CHRISTOF | Das Gute ist, dass wir durch
das JSN eine große Unterstützung erfahren.
Die Mitarbeiterinnen stehen uns zur
Seite auch mit Supervision und Fallbesprechungen.
Und wir können uns jederzeit
hier fortbilden.
Und wenn Sie sich vom Kind
wieder trennen müssen?
CHRISTOF | Die schlimmste Trennung
war beim ersten Kind, das kam mit acht
Tagen zu uns und war dreieinhalb Monate
da. Wir haben uns jeden Tag gesagt,
der bleibt nicht hier. Und doch tat der
Abschied weh. Aber man lernt, nicht mit
dem Herzen zu entscheiden, sondern mit
dem Kopf.
NICOLE | Später hatten wir auch kranke
Kinder, die, so ehrlich muss man sein,
anstrengend waren. Und in manchen
Momenten half es uns zu wissen, dass es
nur auf Zeit ist. Einmal war es so heftig,
dass wir danach pausieren mussten. Wir
haben dann doch weitergemacht.
REGINA | Es ist schon so: Je kleiner das
Kind ist, desto schwerer ist der Abschied.
Denn sie brauchen viel mehr Pflege und
Nähe. Mit einem großen Kind kann man
die Dinge schon besprechen. Dann kann
es auch sagen, dass es fein damit ist, wie
es mit ihm weitergeht.
Wie funktioniert es mit Geschwisterkindern?
RALF | Wir haben in letzter Zeit immer
zwei Kinder, manchmal werden sie für
Geschwisterkinder gehalten. Auf beide
muss man sich einlassen, und auch für
die Kinder ist es eine Herausforderung,
zusammenzufinden.
REGINA | Da muss auch die ganze Familie
zueinanderhalten, anders geht es nicht.
Wie reagiert die Umwelt?
REGINA | Wir wohnen sehr ländlich, da hat
uns noch nie jemand angefeindet. Im Gegenteil,
beim allerersten Kind war das ganze
Dorf euphorisch. Und wenn wir eingeladen
werden und ein neues Kind dabeihaben,
werden wir immer gefragt, ob es Bedürfnisse
hat, etwas Besonderes braucht. Der Zusammenhalt
ist schon toll.
RALF | Und wir wissen: Wenn das Kind
auf die Straße geht, passt jeder auf jeden
auf.
NICOLE | Früher hat man uns durch die
Blume gesagt, ihr macht das wegen des
Geldes. Da habe ich gesagt: Wenn man so
viel verdient, warum macht ihr das dann
nicht? Ach nee, das ist dann doch zu viel
Arbeit.
REGINA | Solchen Leuten antworte ich:
Du kannst ja mal den Stundensatz ausrechnen.
Und zack ist das Thema beendet.
24
Wie ist das Verhältnis zur Ursprungsfamilie?
Hat man automatisch Kontakt?
ANZEIGEN
CHRISTOF | Wir sind ja alle anonym, das heißt,
die kennen unsere Nachnamen nicht und wissen
nicht, wo wir wohnen. Die regelmäßigen Treffen
werden von der JSN koordiniert und finden hier
auf neutralem Boden und in pädagogischer Begleitung
statt. Das entlastet sehr, dass wir nicht
im Stress sind, uns zu kümmern oder ständig mit
den Eltern telefonieren müssen.
RALF | Das ist auch einer der Gründe, warum wir
das über die JSN machen. Auch wir wollen keinen
ungeregelten Kontakt oder zufällige Begegnungen.
Darum machen wir, obwohl wir eine Stunde
Fahrt nach Göttingen haben, hier bei der JSN
mit.
NICOLE | Der geschützte Raum ist wichtig. Dabei
geht es nicht um die eigenen Befindlichkeiten,
sondern um das Kind.
Warum würden Sie sagen, dass es sich lohnt?
HARDEGSEN
FREUDVOLL
FUNDIERT
FAMILIÄR
Wir suchen
Personal
NICOLE | Jedes einzelne Kind ist es wert, dass wir
es davon abhalten, auf der Straße zu landen.
RALF | Ich finde, es ist eine erfüllende Arbeit. Wir
sammeln Kastanien, wir schnitzen Kürbisse, ich
schmeiße mich ins Bällebad in meinem Alter. Das
würdest du ja sonst nicht machen. Wir gehen einfach
mal stundenlang spazieren, machen Dinge,
die wir im Normalfall nicht machen würden. Also
das ist schon krass. Was wäre denn die Alternative?
Wir würden den ganzen Tag auf der Couch
liegen. Es ist immer was los, das hält jung.
Was geben Sie Familien mit, die Interesse haben?
CHRISTOF | Es auf keinen Fall aus Mitleid tun!
Und man sollte so ehrlich sein zu sagen, dass
man nach einem anstrengenden Kind auch mal
eine Pause braucht oder vielleicht ganz aussteigt.
REGINA | Man muss schon akzeptieren, dass diese
Kinder aufgrund ihrer Vorgeschichte anders
handeln und behandelt werden müssen. Um dem
Kind zu helfen, muss man bereit sein, seine eigenen
Befindlichkeiten hinten anzustellen.
NICOLE | Ein offenes Haus ist ganz wichtig.
Schließlich kommt immer mal jemand vorbei,
vom Jugendamt, der Vormund, vom JSN.
DOREAFAMILIE HARDEGSEN
In der Paschenburg 3
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Mittagessen
täglich frisch gekocht
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inkl. Lieferung
und Dessert
Einfach bestellen: Tel. 0561-500 494 50
www.meyer-menue.de
03 | 2023
SCHWERPUNKT Bereitschaftspflege
Nachgefragt bei der Anja Meyer und Seline Baumecker von der JSN:
Was heißt Bereitschaftspflege?
„Die Bewerberfamilien werden umfassend
vorbereitet, durchlaufen Schulungen und
Fortbildungen. Sind sie dann bereit, können
sie sich für eine Altersgruppe entscheiden
und werden gelistet. Wichtig zu wissen: sie
brauchen keine pädagogische Ausbildung.
Der Bedarf ist groß, sodass sie meistens sehr
schnell einen Anruf bekommen. Dann geht
es innerhalb von Stunden, oft am gleichen
Tag, los. Alle Bereitschaftspflegeeltern bleiben
zum Schutz auch des Kindes inkognito.
Und natürlich bekommen sie für ihren
Einsatz und Aufwand einen angemessenen
finanziellen Ausgleich.“
Wann kommen Kinder in die Bereitschaftspflege?
„Vor einer Inobhutnahme muss schon viel
passiert sein, sind meist schon viele Hilfen
gescheitert. Die Gründe sind vielfältig, zum
Beispiel drogenabhängige Eltern, Vernachlässigung,
(sexualisierte) Gewalt, minderjährige
Mütter und Kinder mit Migrationshintergrund.
Wir selbst vermitteln Kinder
bis zum achten Lebensjahr, sozusagen bis
Ende des Grundschulalters.“
Wie lange dauert eine Bereitschaftspflege und was
passiert danach?
„Konzeptionell gewünscht sind maximal
sechs Monate. Leider dauert es oft länger, in
Einzelfällen bis zu 1,5 Jahren. Doch es wird
so schnell wie möglich eine Perspektive auf
Dauer, ein sicherer Ort, gesucht. Das kann
die Herkunftsfamilie sein, die man pädagogisch
unterstützt, eine stationäre Aufnahme
von Mutter und Kind, damit sie unter
Begleitung zusammenfinden, eine Wohngruppe
oder eine Dauerpflegefamilie. Die
individuell richtige Folgehilfe wird vom Jugendamt
in Kooperation mit GutachterInnen,
Familiengericht und VormünderInnen
festgelegt.“
Was sind die Voraussetzungen für Bereitschaftspflegeeltern?
„Das Bereitschaftskind muss das jüngste
im Haus sein. Wir prüfen die finanzielle
Situation und ob ausreichend Wohnraum
vorhanden ist. Außerdem müssen alle Familienmitglieder
dieser Tätigkeit zustimmen.
Wichtig ist auch, dass wir beim Gespräch
spüren, dass die Motivation dafür groß ist.
Wenn hier jemand sitzt, der emotionslos
was erzählt, dann kann ich das nicht abnehmen.
Doch das Allerwichtigste ist die Bereitschaft,
eine offene Familie zu sein. Weil man
sich selbst sehr öffnen muss und die eigene
Haustür: Gutachter kommen ins Haus und
auch wir regelmäßig, um zur Seite zu stehen.“
Wer kann sich alles bei Ihnen melden?
„Paare, auch wenn sie beide berufstätig
sind, sich aber die Betreuung teilen können.
Und Alleinerziehende. Bisher kommen die
meisten aus dem ländlichen Raum, dem
Speckgürtel von Göttingen bis hin zum
Werra-Meißner-Kreis. Ein PKW ist in allen
Fällen unabdingbar.“
Wie unterstützen Sie die Bereitschaftspflegeeltern?
„Jede Familie bekommt von uns eine feste
Ansprechperson. Wir regeln alle Kontakte
mit dem Jugendamt, den Gutachtern, der
Herkunftsfamilie. Und bieten neben Gesprächen,
Supervision, Fallbesprechungen
und Fortbildungen auch an, dass sie sich
untereinander vernetzen können.“
Was ist Ihre eigene Motivation?
„Gerade Kinder, die ein schlimmes Schicksal,
besondere Bedürfnisse haben, viel Sorgen
machen oder krank sind – wenn diese
erst einmal in der Bereitschaftsfamilie gut
ankommen und eine tolle, liebevolle Folgehilfe
finden, dann ist das das maximale Supergefühl.
Und man denkt: ja, das ist jetzt
genau das Richtige. Auch für uns.“
INTERVIEW | Claudia Klaft FOTOS | privat
ANJA MEYER (oben) und
SELINE BAUMECKER
(unten) von der JSN
Jugendhilfe Süd-Niedersachsen
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Fachdienst Familiäre Bereitschaftsbetreuung
(FBB)
Büro
Gothaer Platz 1, 37085
Göttingen
Kontakt Frau Beckmann
Telefon (0551) 999589 81
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03 | 2023
27
01
DER
UNBARMHERZIGE
SCHWEDE
Tore Hedin –
Schwedens erster
Massenmörder
von INGRID RAAGAARD
01
TRUE
CRIME
STORY
FOTOS | dpa/picture alliance
01
Tore Hedins Traum
war es, Polizist zu
werden. Als Fjärdingsman
durfte
er zumindest eine
Uniform tragen
und kleinere polizeiliche
Aufgaben
übernehmen.
SPÄTSOMMER IN
SÜDSCHWEDEN
S
Leichter Nieselregen fällt über das Land, und
die Nächte sind wieder länger und dunkler
als noch vor wenigen Wochen. Auf den weiten
Hügeln ist die Ernte längst eingefahren, und
in den Wäldern mit ihren versteckten kleinen
Seen sammeln die Kinder mit ihren Müttern
Blaubeeren und Pfifferlinge. Die Ortschaften
sind winzig, denn die meisten Häuser liegen
verstreut wie bunte Bauklötze in der Landschaft.
Ein ländliches Idyll wie aus einer Geschichte
von Astrid Lindgren. Bis zu jener
Nacht vom 21. auf den 22. August 1952, in der
neun Menschen sterben und anschließend
nichts mehr ist, wie es einmal war. Denn auch
hier konnte das Böse vollkommen unerwartet
zuschlagen.
Gustaf Gräs kann nicht schlafen. Er steht in
Kvärlöv am Fenster und starrt in die Dunkelheit.
Es ist ruhig – bis plötzlich ein heller
Lichtschein in der Ferne den Himmel erleuchtet.
Gustaf Gräs weiß sofort, was passiert
ist: Drüben – in Hurva – brennt es! Er
besitzt kein Telefon, überhaupt gibt es im
ganzen Ort nur einen Mann, der sich diese
neumodische Erfindung zugelegt hat. Gräs
läuft schreiend zu diesem Nachbarn. Er
weckt ihn auf, und während nun per Telefon
die Feuerwehr alarmiert wird, rennt Gräs
weiter und hämmert unterwegs an alle Türen.
Das ganze Dorf wird so aus dem Schlaf
gerissen. Gemeinsam erreichen die Dorfbewohner
das brennende Gebäude, während
sie in der Ferne bereits die Feuerwehr hören.
Sie wissen, sie müssen etwas tun und sofort
einschreiten, denn in diesem Haus – dem Altersheim
des Kreises – leben neunzehn alte
Menschen, die zum Teil sehr hilflos und gebrechlich
sind. Die Retter hören ihre Schreie
und ihr Stöhnen, und natürlich reagieren
sie resolut, diese südschwedischen Bauern
und Handwerker, die noch jedem Wetter
und jeder Krise getrotzt haben. Sie werfen
die Fenster ein, klettern hinein und tragen
die Alten nach draußen, während die Feuerwehr
gegen die Flammen kämpft.
Trotzdem kommen fünf der alten Bewohner
in jener Nacht um. Die meisten Geretteten
sind verletzt und müssen nach jener tragischen
Nacht lange Zeit im Krankenhaus
verbringen.
Was die Retter und die Feuerwehr jedoch
am meisten erschüttert: In einem Zimmer
im Erdgeschoß liegen zwei Frauen, denen
ein brutaler Täter mit einer Axt die Köpfe
eingeschlagen hat. Ulla Östberg wurde 23
Jahre alt, Agnes Lundin war 54, als sie ihrem
Mörder begegnete. Agnes hatte das Altenheim
geleitet, Ulla ihr als Pflegerin zur Seite
gestanden. Beide lebten im Altenheim und
waren bereits tot, als der Täter im Haus Benzin
verschüttete und schließlich anzündete.
Alle erahnen sehr schnell, wer für diese
Tragödie verantwortlich ist. Der mutmaßliche
Täter heißt Tore Hedin. Er ist jung – erst
25 Jahre alt – und im ganzen Kreis ausgesprochen
beliebt. Aber gerade in den Tagen
zuvor hatte es einige Probleme mit ihm gegeben.
Außerdem wäre es aufgrund seines
Berufs seine Aufgabe gewesen, zum brennenden
Haus zu kommen und zu helfen.
Aber er war nirgendwo zu sehen. Erst ist es
nur eine Vermutung, dann wird es zur Gewissheit.
Die Polizei erfährt, dass auch das
Haus seiner Eltern in Saxtorp abgebrannt
ist. Tores Eltern Hilda Maria und Per Alfred
Hedin liegen tot nebeneinander in ihrem
Doppelbett. Der Täter hatte den beiden
Eheleuten mit einer Axt die Köpfe ein- und
teilweise auch abgeschlagen und anschließend
Feuer gelegt.
Tore Hedin ist der Mörder, da sind sich
nun alle sicher. Die Frage ist nur: Wo steckt
er?
Per Radio beginnt die bis dato größte
Menschenjagd in Schweden, denn ein Massaker
dieser Art hatte man in Schweden bisher
noch nie erlebt.
Viele wagen sich am nächsten Tag nicht
mehr vor die Haustür. Vor allem auf dem
Land verschanzen sie sich vor dem flüchtigen
Mörder. Er musste ein Monster sein,
03 | 2023
29
CRIME Tore Hedin
STOCKHOLM
GRAFIK |
vectorstock / SMA
SAXTORP
Saxtorp ist eine
Ortschaft in der
südschwedischen
Provinz Skåne län und
liegt rund 35 km nördlich
von Malmö.
GÖTEBORG
HALMSTAD
TORE HEDIN – EIN
BAUERNSOHN MIT
GROSSEN TRÄUMEN
MALMÖ
vielleicht auch ein
Geistesgestörter. Die
Situation war schwer
zu begreifen und kaum
zu ertragen. Schließlich kannten alle diesen
Tore. Und war er nicht immer so charmant,
nett und höflich gewesen? Wie passte das
nur zusammen?
Tores Eltern besaßen einen kleinen Bauernhof
bei Landskrona und kämpften mit
Geldproblemen. Es gab sogar eine Zeit, in
der man nicht einmal mehr genug Futter
für die Tiere hatte, obwohl Tores Vater inzwischen
„nebenbei“ auf dem Bau arbeitete.
Als Tore 16 war, gab es erneut kein Futter
für die beiden Pferde. Tore brach deshalb
in die Scheune einer Brauerei ein und stahl
Heu. Anschließend zündete er sie an. Geschnappt
wurde er nicht, aber auch das
löste das ewige Geldproblem seiner Eltern
nicht. Schließlich verkauften sie die kleine
Landwirtschaft und zogen in eine Kate in
Saxtorp.
Tore wollte unbedingt Polizist werden.
Als er 17 war, ging er aber erst einmal zum
Militär. Er zeigte Mut und Talent und stieg
sehr schnell zum Gruppenführer und später
sogar zum Feldwebel auf.
Leider verbaute er sich in diesen Jugendjahren
seine ganze weitere Zukunft. Einmal
klaute er ein Auto, bekam 14 Tage Arrest
und einen Eintrag ins Strafregister. Damit
war sein Traum von der großen Polizeikarriere
beendet. Aber er steckte
nicht auf und bewarb sich nach
seiner Zeit beim Militär im Kreis Tjörnarp
als „Fjärdingsman“, einen Beruf, den es
in Deutschland nie gab, und der auch in
Schweden Mitte der 60er-Jahre abgeschafft
wurde. Der Fjärdingsman war Steuereintreiber
und Hilfspolizist in einer Person. Er kassierte
in einem Kreis die Steuern, besuchte
die einzelnen Höfe, schaute nach dem Rechten
und übernahm auch kleinere Polizeiaufgaben.
Nur bei größeren Verbrechen wurde
die Polizei aus der nächsten Stadt angefordert.
Tore Hedin wurde als Fjärdingsman in
Tjörnarp und den umliegenden Dörfern
ein angesehener Mann. Er war zu allen sehr
nett und zeigte – vor allem, wenn es um das
Einkassieren von Steuern ging – großes Verständnis
für die finanziellen Probleme der
Leute. Er kannte es von klein auf nicht anders.
Trotzdem hielt er an seinem Traum von
einer Zukunft bei der Polizei fest. Er wollte
Morde aufklären, große Verbrecher jagen
und vielleicht berühmt werden! Nach einer
neuerlichen Absage von der Polizeischule
aufgrund seines Strafregistereintrags gab es
in Tjörnarp sogar eine Bürgerversammlung.
Alle waren auf seiner Seite, schließlich hat
jeder in seiner Jugend mal eine Dummheit
begangen, nicht wahr?
30
EIN ERSTER
MORD UND EINE
ERSTE LIEBE
Während sich die Bürger von Tjörnarp im
November 1951 in ihrem Gemeindesaal treffen
und über die Zukunft von Tore Hedin
diskutieren, nimmt Tore sein Fahrrad und
radelt zu seinem guten Freund Johan Folke
Allen Nilsson. Die beiden Männer spielen
Poker. Tore will unbedingt gewinnen, weil er
dringend Geld braucht. Er lebt zwar äußerst
bescheiden, trinkt nie Alkohol und raucht
nicht, aber er hat eine große Schwäche für
Autos. Johan Folke ist ein wohlhabender
junger Müller, der erst vor kurzem die Mühle
seines Vaters übernommen hatte. Außerdem
ist er im landwirtschaftlichen Verband
Südschwedens Sprecher der lokalen Landwirte.
Fast 5000 Kronen Bargeld liegen an
jenem Abend in seinem Geldbeutel. Tore
will sich einen neuen Renault kaufen, der
ziemlich genau 4700 Kronen kostet.
Um 3:30 Uhr in der Nacht zum 28. November
1951 steht das Wohnhaus des Müllers
in Flammen. Einer der ersten Helfer vor Ort
ist Tore Hedin, der eifrig der Feuerwehr zur
Seite steht. Die Männer finden schließlich
Johan Folke tot und mit schweren Brandverletzungen
in seinem Bett. Die Obduktion
bringt Fürchterliches zutage. Der junge
Müller war zwar an Rauchvergiftung gestorben,
aber vor seinem Tod schwer misshandelt
worden. Der Täter hatte ihm außerdem
brennbares Öl in den Hals gekippt und erst
danach das Bett angezündet.
Einige Journalisten aus Stockholm reisen
an, um über den außergewöhnlich brutalen
Mühlenmord zu berichten. Tore Hedin
beantwortet gerne Fragen und lässt sich
sogar vor der abgebrannten Mühle fotografieren.
Schließlich ist er der Fjärdingsman
der Gegend und damit – zusammen mit der
angereisten Polizei – für die Aufklärung zuständig.
Da einige Leute in der Nacht einen Mann
in Uniform beobachtet hatten, werden alle
Uniformträger der Gegend befragt, auch
Postboten und Bahnbeamte. Nur Tore Hedin
stellt niemand die Frage, wo er in jener
Nacht gewesen war. Schließlich war es
absolut undenkbar, dass ein Fjärdingsman
eine solche Tat begehen könnte. Auch als er
kurz darauf mit einem nagelneuen Renault
durch die Gegend fährt, denkt niemand darüber
nach. Nur ein angereister Journalist
wird misstrauisch – aber niemand glaubt
ihm. Dabei ist die Polizei zu einem Zeitpunkt
so verzweifelt, dass sie sogar einen
Wahrsager anreisen lässt. Dieser Hellseher,
der schnelle Aufklärung versprochen hatte,
verbringt einen ganzen Tag mit Tore Hedin
– und sieht nichts.
Das Leben geht weiter. Der Mord bleibt
ungeklärt.
02
Tore Hedin (Mitte)
ist am Tatort des
Mordes an John
Allan Nilsson in
Tjörnarp vor Ort
und hilft sogar bei
den Ermittlungen.
02
Irgendwann im Winter 51/52 lernt Tore
Hedin die 23-jährige Altenpflegerin Ulla
Östberg kennen. Eigentlich soll sie einen
Landwirt heiraten. Aber Tore, der sich immer
noch als zukünftigen Polizisten sieht,
ist so charmant und beflissen, dass sie dieses
Versprechen sehr schnell vergisst. Tore und
Ulla verloben sich und sind für ein paar Monate
sehr glücklich. Dann unternimmt das
Paar im Sommer 52 mit Tores neuem Renault
eine kurze Reise durch Schweden. Sie
entwickelt sich zum Desaster, Tore wird zudringlich,
und als sie ihn zurückweist, wird
03 | 2023
31
CRIME Tore Hedin
er gewalttätig. Ulla kommt vollkommen
verstört zurück ins Altenheim, nimmt ihre
Arbeit wieder auf und gesteht ihrer Chefin:
„Diesen Mann kann ich nicht heiraten.“
Ulla Östberg macht kurzen Prozess,
trennt sich von Tore und schickt ihm per
Post den Verlobungsring zurück.
Tore kann es nicht fassen. Noch schwieriger
wird es für ihn, als er erfährt, dass seine
Stellung als Fjärdingsman mit jemand anderen
besetzt werden soll – schließlich ist
der Mord an dem Müller immer noch nicht
aufgeklärt, und seine Stellung war von Anfang
an nur zeitbegrenzt, da er noch sehr
jung ist. Stattdessen bekommt er nun einen
Job als Fjärdingsman-Urlaubsvertretung
südlich von Lund. Er ist nun rund 50 Kilometer
von seiner Heimat entfernt und weiß,
dass er ab dem Herbst vielleicht arbeitslos
sein wird. Wenn man ihn nicht weiterhin als
Urlaubs- und Krankenvertretung einsetzt
und durch halb Schweden schickt. Auch das
ist ein schrecklicher Gedanke. Drei Wochen
lang sitzt er in seinem Büro, starrt die Wände
an – und tut absolut nichts!
Aber er schreibt Ulla und ruft sie an.
Nach seiner Zeit als Urlaubsvertretung fährt
er sogar einige Male zu ihr und redet auf sie
an. Aber sie bleibt standhaft. Sie will nichts
mehr mit ihm zu tun haben.
Am 19. August unternimmt er erneut
einen Versuch. Sie soll ihn zurücknehmen,
sie soll ihn wieder lieben, hier, jetzt, sofort.
Aber sie will nicht. Da verliert er völlig die
Fassung und prügelt auf sie ein. Damit sie
nicht schreit, hält er ihr den Mund zu und
verletzt sie dabei. Dann legt er ihr Handschellen
an, fesselt sie ans Bett und stopft
ihr den Mund mit dem Handtuch zu. Die
ganze Nacht bleibt er bei ihr und redet auf
sie ein. Erst in den frühen Morgenstunden
nimmt er ihr die Fesseln ab und verschwindet.
Vorher droht er ihr allerdings noch.
„Wenn du ein Wort sagst, kenne ich Wege,
dich zum Schweigen zu bringen.“
03
Ulla schweigt nicht. Sie berichtet ihrer Chefin
Agnes Lundin über das nächtliche Drama
in ihrem Zimmer im ersten Stock des
Altenheims. Agnes ist erschüttert und ruft
sofort einen Arzt und den Fjärdingsman aus
dem benachbarten Kreis. Auch der oberste
Chef der Fjärdingsman-Behörde wird informiert.
Sogar ein Polizist aus der Stadt
rückt an und verspricht, das Altenheim die
nächsten Tage zu bewachen. Allerdings hatte
er dieses Versprechen ohne Einwilligung
des Polizeichefs abgegeben. Er wird zurück
nach Malmö beordert, es gäbe wichtigere
Aufgaben, als ein Altenheim zu bewachen.
Allerdings versprechen die beiden Frauen,
die nächste Zeit ein Zimmer im Erdgeschoß
zu teilen – Ulla soll keine Sekunde allein
sein. Agnes wird auf sie aufpassen. Weil beide
Frauen nervlich so angegriffen sind, bekommen
sie vom Arzt außerdem Schlaftabletten.
Es wird schon alles gut gehen.
Tore Hedin wird nur einen Tag später
vom Dienst suspendiert. Er wird nie Polizist
werden, er wird nicht einmal eine feste Anstellung
als Fjärdingsman bekommen. Seine
Karriere ist zu Ende, bevor sie richtig begonnen
hatte.
03
Tore Hedins
Elternhaus – hier
tötet Hedin am
22. August 1952
seine Eltern und
legt ein Feuer.
32
In der Nacht zum 22. August nimmt er eine
Axt, fährt zu seinen Eltern und erschlägt
sie, während sie im Bett liegen und schlafen.
Anschließend legt er Feuer. Dann fährt
er weiter zum Altenheim, erschlägt mit der
gleichen Axt Agnes Lundin und Ulla. Dann
verschüttet er Benzin und zündet das Heim
an.
Einen Tag später findet man seinen grünen
Renault am Ufer des kleinen Bosarpa-Sees
– rund 30 Kilometer vom Altenheim entfernt.
Auf dem Beifahrersitz liegt ein handgeschriebener
vierseitiger Abschiedsbrief,
ein Geständnis – auch für Taten, mit denen
man ihn bisher gar nicht in Verbindung gebracht
hatte.
Tore Hedins Leiche wurde aus dem See geborgen
und kam zur Autopsie an die Universität
Lund. Forscher wollten außerdem
sein Hirn untersuchen. Es wurde jedoch nie
geklärt, ob er an einer Geisteskrankheit litt.
Die Leiche lag bis 1973 in Formaldehyd im
anatomischen Institut der Universität. Erst
20 Jahre nach dem Massenmord und seinem
Selbstmord wurde Hedins Leiche eingeäschert.
Die Urne wurde in Lund in einem
anonymen Grab beigesetzt.
INGRID RAAGAARD ist Crime-Autorin
und Skandinavien-Expertin.
Sie schreibt regelmäßig
für deutsche Zeitungen
und Zeitschriften über aktuelle
Geschehnisse und Kriminalfälle
u. a. aus Skandinavien.
TORE HEDINS ABSCHIEDSBRIEF (AUSZUG)
„Das Telefon klingelt, die Polizei rennt los und sucht nach mir, aber sie können mich nicht finden.
Aber Sie haben jetzt mein verlassenes Auto gefunden, und wenn Sie ein Rätsel erraten
möchten, schauen Sie im Nassen nach, falls Sie glauben, dass ich dort bin. …
Ja, jetzt werde ich nur kurz erwähnen, was ich getan habe und warum, damit Sie die neugierige
Öffentlichkeit nicht anlügen müssen. Ja, im September 1943 habe ich Gustafshills Brauerei
in Annelöv in Brand gesteckt, und der Grund dafür war, dass ich auf dem Dachboden Hafer für
unser hungerndes Pferd zu Hause gestohlen habe ...
Dann habe ich im Herbst 1946 in Kristianstad ein Motorrad L 150 gestohlen und es in Asum abgestellt.
Im November 1951, genauer gesagt am 28., um 02:30 Uhr, ermordete ich den Mühlenbesitzer John Folke
Allan Nilsson in Tjörnarp und legte am selben Tag um 03:00 Uhr ein Feuer auf seinem Grundstück. Der
Grund war der Geldbedarf und ich kam bei dem besagten Anlass auf 4.369 SEK.
Und jetzt liegt der Grund darin, dass ich von dem Mädchen getäuscht wurde, das mir in diesem Leben alles
bedeutete. Sie hat sich mir gegenüber verräterisch verhalten und so bezahle ich dafür.
Am 21. August um Mitternacht tötete ich meine Mutter und meinen Vater und zündete das Haus an, dann
fuhr ich zu dem verräterischen Mädchen in Hurva und kam dort um 00:30 Uhr an. Nachdem ich den richtigen
Weg herausgefunden hatte, tötete ich sie und ihre Chefin um 1.30 Uhr und zündete dann um 2.00 Uhr
morgens das Haus an, nachdem ich es mit Benzin übergossen hatte.
Ja, jetzt höre ich auf, ich hoffe, Sie können es so interpretieren, wie Sie es haben möchten…
In der Hoffnung, dass nur die Fakten an die Presse gelangen, schließe ich hier ab und bedauere, dass ich nicht
Kriminalbeamter geworden bin, denn dann wären viele ungelöste Verbrechen ans Licht gekommen, denn
ehrlich gesagt, das ist das Einzige, wozu ich gut wäre für.
Nun, es ist jetzt 04:00 Uhr am 22. August 1952 und nun beende ich dies und mein trauriges Leben in der
Hoffnung, von denen verstanden und vergeben zu werden, die dazu die Möglichkeit und den Wunsch haben.
Glücklich, ruhig und bereit gehe ich in den Tod, denn nun ist alles erfüllt, denn nun ist alles erfüllt.
Tore Hedin“
03 | 2023
33
GESUNDHEIT
Ratgeber Wechseljahre
Ein Buch voller hilfreicher Informationen für betroffene Frauen und ihre Angehörigen
von LIESELOTTE WEVER
Das Thema „Wechseljahre“ lässt wohl keine
Frau kalt, und das liegt nicht einfach
nur an den oft erwähnten Hitzewallungen
als markantes Indiz. Gedanken an diese
Lebensphase sind selten positiv. Eher sind sie mit
Unbehagen verknüpft. Das schlechte Image der
Wechseljahre hält sich hartnäckig. Für manche
Menschen sind sie sogar ein Tabu. Woran liegt das?
Wie lässt sich der biologische Wandel im Leben von
Frauen am besten durchschreiten? Wo steht die
medizinische Forschung?
Solche und viele weitere Fragen beantwortet
das Buch „Ratgeber Wechseljahre“, verfasst
von Serena Lozza-Fiacco und Ulrike Ehlert.
Der schmale, dabei erstaunlich inhaltsreiche
Band beleuchtet die Wechseljahre aus unterschiedlichen
Perspektiven. Jede Leserin –
und gern ebenso männliche Leser – erwartet
hier eine überaus aufschlussreiche Lektüre.
Neben der Bestätigung bereits vorhandenen
Wissens über die Wechseljahre wird jeder
noch bisher Unbekanntes über die biologischen,
psychologischen und sozialen Besonderheiten
der Wechseljahre erfahren.
Angemessen sachlich
Der Schreibstil ist angemessen sachlich –
weder mitleidig anbiedernd noch fröhlich
bagatellisierend. Dabei liest er sich nicht wie
eine trockene wissenschaftliche Abhandlung,
sondern flüssig, denn er ist ganz auf
seine Zielgruppe aus überwiegend medizinischen
Laien ausgerichtet. Grafiken, Aufzählungen
und Tabellen im gut strukturierten
Text sorgen zusätzlich für ein angenehmes
Leseerlebnis. Als zwei gerade selbst mitten
in den Wechseljahren stehende beispielhafte
Charaktere tauchen „Ella“ und „Verena“ als
literarische Begleiter und Seelenverwandte
immer wieder mit ihren jeweiligen Gedanken
und Empfindungen in den einzelnen
Kapiteln auf. Einmal mit dem Lesen begonnen,
erweist sich das 92-seitige Buch aus der
Hogrefe Verlagsgruppe rasch als Pageturner.
Die hier vorliegende Buchbesprechung
bezieht sich auf die Erstausgabe vom Jahr
2023.
Sein fundiertes Fachwissen verdankt das
Buch zwei Schweizer Autorinnen: Dr. Serena
Lozza-Fiacco, Jahrgang 1989, tätig an
den Universitäten Zürich und Bern, hält
als Psychotherapeutin unter anderem eine
Spezialsprechstunde für menopausale Beschwerden
ab. Prof. Dr. Ulrike Ehlert, Jahrgang
1960, Ordinaria für Klinische Psychologie
und Psychotherapie an der Universität
Zürich, arbeitet in verschiedenen neurowissenschaftlichen
und psychologischen Bildungsprojekten,
darunter Weiterbildungen
in kognitiver Verhaltenstherapie sowie in
Verhaltensmedizin.
Der Ratgeber beginnt mit der Klärung der
Frage, weshalb die Wechseljahre für Frauen
ein so bedeutendes Thema sind. Etwas differenzierter
sind dann die Fragestellungen:
Warum kommen Frauen überhaupt in die
Wechseljahre? Welche Faktoren beeinflussen
den Beginn der Menopause? Worin unterscheiden
sich die drei einzelnen Phasen
der Wechseljahre: Prämenopause, Perimenopause
und Postmenopause? Mit welchen
Untersuchungsmethoden stellt die Medizin
fest, ob sich eine Patientin in den Wechseljahren
befindet?
Ausführlich und fesselnd
Viel Raum erhalten bei der Erklärung die
an den Wechseljahren maßgeblich beteiligten
Hormone. Das Zusammenspiel der
Gonadotropine „Follikelstimulierendes
Hormon (FSH)“ und „Luteinisierendes Hormon
(LH)“ sind ebenso gut verständlich erläutert
wie die komplexen Zusammenhänge
und Wirkweisen der Östrogene Östradiol,
Lozza-Fiacco / Ehlert
Ratgeber Wechseljahre
Serena
Lozza-Fiacco
Ulrike Ehlert
FOTO | Adobe Stock
Ratgeber
Wechseljahre
Informationen für Betroffene
und Angehörige
Das Buch Ratgeber Wechseljahre ist im
Göttinger hogrefe Verlag erschienen.
ISBN: 978-3-8017-3201-1, 1. Aufl. 2023,
Paperback , 92 Seiten;
Preis 9,95 €.
Auch als eBook erhältlich.
COVER | hogrefe Verlag
34
Vorher
Fugenlos und bodeneben –
Das neue Bad
Nachher
Fugenlose und bodenebene Badgestaltung
ist ein Thema, welches sich immer
häufiger in Badezimmern wiederfindet
und auch in der Bevölkerung einen immer
größeren Stellenwert einnimmt. Der
Trend zeigt es deutlich: Weg von herkömmlichen
Fliesen und Stolperfallen hin
zu hygienischen, individuellen und altersgerechten
Duschlösungen. Mit Duschking
ist dies möglich.
Als Spezialist für die fugenlose Badgestaltung
überzeugt das Unternehmen
und seine bundesweiten Partnerbetriebe
mit einer Vielzahl an Vorzügen, die eine
Sanierung schlichtweg einmalig machen.
Eine neue Dusche in nur 2 Tagen
und dazu noch ein leiser und sauberer
Umbau? Für die Badexperten kein Problem!
Und auch die Auswahl an Dekoren
und Motiven im Bereich der fugenlosen
Rückwandplatten für das ganz persönliche
und völlig einzigartige Bad ist hier
schlichtweg unerschöpflich. Hier sind der
Kreativität keine Grenzen gesetzt und
das Bad wird ganz einfach und unkompliziert
zu einem echten Hingucker.
Und auch das Kriterium der Hygiene
sollte definitiv nicht außer Acht gelassen
werden. Die Duschrückwände zeichnen
sich durch ein besonders pflegeleichtes
Material aus, was schnell trocknet und
hygienisch sauber bleibt. Ganz wichtig
hierbei: Keine Fliesen – Keine Fugen.
Schimmelbildung ist nahezu unmöglich
und auch Dreck kann sich nicht mehr in
schlecht zu reinigenden Ecken festsetzen.
Aber nicht nur an der Wand, sondern
auch am Boden sind Stabilität und Hochwertigkeit
ernstzunehmende Begriffe. Für
maximale Sicherheit und einzigartigen
Komfort gibt es hierbei nur eine wirklich
optimale Lösung. Das Duschboard von
Duschking schafft für Badbesitzer völlig
neue Potenziale. Mit einer Auswahl von
über 65 Farben und der Möglichkeit einer
gleichfarbigen Duschwanne passend zur
Rückwand kann so gut, wie jeder Kombination
Genüge getan werden. Dank
der einmaligen Rutschhemmung bis zur
höchsten Stufe wird die Rutschgefahr
auf ein Minimum reduziert. Selbst bei
räumlich schwierigen Ausgangslagen ist
nahezu immer ein bodengleicher Einbau
möglich und auch ungewöhnliche Duschformate
können dank des formstabilen
und superflachen Materials problemlos
umgesetzt werden.
Das Bad von heute kann mehr sein als
nur ein Ort, an dem man sich wäscht.
Dank innovativer Lösungen, die für ein
Höchstmaß an Sicherheit, Komfort und
Einzigartigkeit sorgen, kann sich ab sofort
jeder Badbesitzer eine eigene kleine
Wellnessoase erschaffen. Was sich definitiv
lohnt. Denn unkomplizierter könnte
Veränderung nun wirklich nicht sein.
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Der Östrogenspiegel
nimmt im
Schnitt bis zum
35. Lebensjahr zu,
ehe er ab ca. 40
Jahren deutlich
absinkt.
Östrogen Hormonspiegel
GRAFIK | vectorstock / SMA
Östriol und Öströn mit dem Progesteron.
Die ausführliche Beschreibung ist bei aller
Sachlichkeit so fesselnd, dass sie ein extra
Kompliment verdient. Im alltäglichen
Sprachgebrauch unübliche Begriffe wie das
„Anti-Müller-Hormon (AMH)“ oder die
„ovarielle Reserve“ werden wie von selbst
Teil des persönlichen Wechseljahre-Wissens.
Symptome und Gegenmaßnahmen
Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen und
Schlafstörungen – das sind Symptome, unter
denen viele Frauen in den Wechseljahren
besonders leiden. Leserinnen erfahren detailliert,
wie es dazu kommt und womit sie
gegensteuern können – zum Beispiel mit bestimmten
Veränderungen in der Ernährung
oder beim Lebensstil. Allerdings können
auch Medikamente oder erbliche Veranlagung
ursächlich sein.
Informativ ist zudem die statistische
Auswertung individueller Wechseljahrsbeschwerden.
Sie offenbart, dass rund 80 % der
Frauen erträgliche Beeinträchtigungen oder
sogar so gut wie keine Symptome haben.
Die Ergebnisse dürften Unbehagen oder
gar Furcht vor den Wechseljahren dämpfen.
Wechseljahre sind eben auch eine sehr individuelle
Angelegenheit mit entsprechend
subjektiver Beschreibung des eigenen Erlebens.
Entsprechend hängt die Glaubwürdigkeit
beziehungsweise Dramatik oder Bagatellisierung
stark von der Persönlichkeit
der Erzählerin ab. So ist es schließlich auch
bei anderen subjektiven Schilderungen. Der
„Ratgeber Wechseljahre“ gibt dagegen eine
objektive Beurteilung ab und stellt somit
eine gute Orientierungshilfe dar.
Begünstigte Erkrankungen
Neben Befindlichkeitsstörungen spricht
der Ratgeber durch die Wechseljahre
begünstigte Erkrankungen an, zum
Beispiel Osteoporose, Schlaganfall,
Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs und
Demenz. Obendrein gibt er auch hier
wieder Tipps zu einer ausgewogenen Ernährung,
passend zu den eingetretenen
hormonellen Veränderungen. Damit
lässt sich der in diesem Lebensabschnitt
häufig beklagten Gewichtszunahme gegensteuern,
ebenso dem jetzt höheren
Risiko für Typ-II-Diabetes. Zum Erhalt
ihrer psychischen Gesundheit erhalten
Leserinnen ebenfalls wichtige Informationen:
Liegen eine gedrückte Stimmungslage,
Freudlosigkeit, Gereiztheit und
Antriebsarmut noch im Rahmen – auch
angesichts der Wechseljahre? Entwickeln
sich die psychischen Symptome womöglich
zu einem längerfristigen Zustand?
Menstruation und Wechseljahre
im historischen Kontext
Verschiedene historische Ansichten über
Menstruation und Wechseljahre sind
Auftakt für eine tabellarische Darstellung
von wesentlichen Entwicklungen
zwischen 1900 bis zu den 2010er-Jahren,
unterteilt in einzelne Abschnitte
von meist zehn Jahren. Anschließend
leiten zwei neue Begebenheiten aus den
Leben von Ella und Verena in die jetzige
Zeit über. Heutzutage sind Frauen beim
Eintritt in die Wechseljahre oft noch voll
berufstätig oder haben teilweise noch
jüngere Kinder. Es hat also eine Absage
gegen veraltete Rollenerwartungen stattgefunden.
Bemerkenswert ist auch, wie kulturelle
und allgemein vermittelte Sichtweisen
auf die Zeit der Wechseljahre wesentlich
das Leben der Frauen in diesem Lebensabschnitt
beeinflussen. So ergaben Studien,
dass in Kulturen mit besonderer
Wertschätzung älterer Frauen gerade wegen
ihres Alters und der damit verbundenen
Lebenserfahrung Wechseljahrsbeschwerden
seltener auftreten.
36
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Was kann Frau tun?
Das Buch stellt drei unterschiedliche
professionelle Behandlungsmöglichkeiten
vor: die kognitive Verhaltenstherapie,
achtsamkeitsbasierte Übungen und die
Behandlung mit Hormonen.
Alles ist so klar verständlich und ausführlich
beschrieben, dass die nach jeder
vorgestellten Therapieform abschließende
Frage „Ist das etwas für mich?“ mit
ihren weiteren Erläuterungen den Leserinnen
gute Entscheidungshilfe gibt.
Das Buch liefert darüber hinaus umfassende
hilfreiche Empfehlungen, z. B.
wie jemand selbst mit Bewegung und
Sport, dem Management von Schlaf,
Stress und Entspannung sowie dem Umgang
mit Hitzewallungen Wechseljahresbeschwerden
reduzieren kann. Leicht
umsetzbare Ideen für eine gute Schlafhygiene
sowie eine Kurzanleitung zur progressiven
Muskelrelaxation sind nur zwei
Beispiele daraus.
Wechseljahre, Partnerschaft und
das soziale Umfeld
Häufig drehen sich Gespräche über die
Wechseljahre um körperliche Veränderungen
und Erfahrungen. Über daraus
resultierende zwischenmenschliche
Probleme sprechen viele Frauen kaum.
Indem sie so viel mit sich selbst abmachen,
verändern sie sich auch psychisch.
Einige fühlen sich dabei bedrückt und
alleingelassen, andere durchleben einen
seelischen Reifungsprozess. Der Ratgeber
gibt Anregungen für ein Eröffnungsgespräch
mit Partner oder Partnerin
anhand mehrerer Vorschläge für Einleitungssätze
ins Gespräch. Außerdem gibt
er Tipps zum Austausch mit gleichaltrigen
Freundinnen und Kolleginnen unter
der Berücksichtigung, dass jede Frau ihre
Wechseljahre auf ihre eigene Weise erlebt.
Warum Ratschläge an andere nicht
automatisch gut sein müssen oder wann
das Thema Wechseljahre in eigener Sache
am Arbeitsplatz besser unerwähnt bleibt,
wird ebenfalls offen behandelt. Wenn
doch, ist ein humorvoller Ton oft von
Vorteil, denn er baut möglicherweise bestehende
Hemmungen beim Gegenüber
ab. Niemals darf eine Frau es jedoch zuzulassen,
dass andere ihre Symptome ins
Lächerliche ziehen. Vielmehr sollen Vorurteile
abgebaut und die Wechseljahre
als selbstverständliche Lebensphase bei
Frauen akzeptiert werden.
Das oft herausfordernde Aufeinandertreffen
der Wechseljahre mit eigenen
Kindern im Teenageralter – oder noch
jünger – erfährt im Buch gesonderte
Beachtung. In den Wechseljahren zu
sein und gleichzeitig intensiv mütterliche
Aufgaben wahrnehmen zu müssen,
zerrt an den Nerven und raubt zusätzlich
Energie. Oder die Kinder sind erst vor
Kurzem zu Hause ausgezogen und das
sogenannte Empty-Nest-Syndrom macht
sich breit. Wie eine Aussprache über die
Wechseljahre raue Wogen wieder glättet
und zu einem verständnisvollen Umgang
miteinander führt, erklären die Autorinnen
anschaulich und mit beispielhaften
Eröffnungssätzen für ein Gespräch mit
den Kindern.
Hilfreiche Arbeitsblätter
Auf seinen letzten Seiten enthält das
Buch verschiedene Arbeitsblätter. Zuerst
geht es um das Finden der Antwort auf
die Frage: „Sind Sie in den Wechseljahren?“
Anschließend geht es um die Beschäftigung
mit Zielsetzungen, Stressauslösern
und Reaktionen darauf, außerdem
um Hitzewallungen sowie das
Erkennen eigener Werte. Ferner gibt es
eine Vorlage für Notizen in einem Wochenprotokoll:
über Stress, Beschwerden
und Gedanken. Da die Arbeitsblätter
ausführliche eigene Einträge vorsehen,
ist es sinnvoll, nicht direkt ins Buch zu
schreiben, sondern sich die Arbeitsblätter
vorher zu kopieren, am besten gleich
mehrfach zur wiederholten Verwendung.
Ein empfehlenswerter Ratgeber?
Der schmale Band „Ratgeber Wechseljahre“
bietet reichhaltige, dabei gut
verständliche und ansprechend lesbare
Informationen zum Thema. Der Stil ist
angenehm sachlich, verzichtet also auf
anbiedernde Kumpelei oder dramatische
„Horrorgeschichten“. Das Buch gibt neutral
allen Befindlichkeiten angemessenen
Raum – beeinträchtigenden wie vorteilhaften
Aspekten. Die interessanten Beschreibungen
körperlicher Abläufe und
daraus resultierender Folgen tragen zum
Verständnis und zur besseren Bewältigung
von auftretenden Unpässlichkeiten
bei. Neben körperlichen Veränderungen
und ihren Symptomen geht der Inhalt
ausführlich auf seelische Prozesse und
zwischenmenschliche Entwicklungen
und Probleme ein.
Die Arbeitsblätter am Schluss helfen
bei der Auseinandersetzung mit der
der persönlichen Situation. Im Voraus
kopiert und über die Jahre mehrfach
bearbeitet, beleuchten sie den aktuellen
Stand immer wieder neu, machen Veränderungsprozesse
sichtbar und sorgen
für ein besseres Verständnis bis hin zu
Aha-Effekten.
Der Anhang nimmt Bezug auf zitierte
sowie weiterführende Literatur, gibt Literaturempfehlungen
und nennt Websites
nationaler Menopausengesellschaften.
Resümee
Der „Ratgeber Wechseljahre“ von Serena
Lozza-Fiacco und Ulrike Ehlert ist eine
klare Leseempfehlung – für Frauen in
den Wechseljahren und ihre Angehörigen
ebenso wie übrigens auch für Frauen,
bei denen es bis zu den Wechseljahren
noch dauern wird. Frühzeitig informiert
verlieren die oft immer noch gefürchteten
Wechseljahre ihren Schrecken.
Zum Schluss: Obwohl von fachlich
kompetenten Autorinnen verfasst, dient
das Buch vor allem informativen Zwecken.
Den Besuch beim Arzt, Psychologen
oder Psychotherapeuten kann und
soll es nicht ersetzen. Es wird aber bei der
Entscheidung helfen, ob ein solcher Besuch
ratsam ist.
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GESUNDHEIT
Zahngesundheit im Alter
von DR. AXEL HILDEBRANDT
„Gesund beginnt im Mund“! Diese Aussage
ist vielschichtiger, als sie zunächst klingt und
betrifft unser Leben in vielen verschiedenen
Zusammenhängen und in unterschiedlichen
Lebensabschnitten. Nicht ohne Grund gehören
Zahnärzt:innen zu den am häufigsten frequentierten
Ärzt:innen.
Vordergründig betrachtet bezieht sich
die Aussage „Gesund beginnt im Mund“
auf die Verarbeitung der Nahrung. Eine
gesunde und ausgewogene Ernährung ist
in allen Lebensabschnitten eine wichtige
Säule unserer Gesundheit. Neben den
vielfältigen positiven Einflüssen spielt
sie auch bei der Gesunderhaltung unserer
Zähne eine wichtige Rolle. Die Zähne
und der Speichel wiederum übernehmen
eine zentrale Funktion bei der Verdauung
der gesunden Lebensmittel.
Aufgenommene Nahrung wird durch
Kiefermuskulatur und Zähne zerkleinert
und mit Hilfe des Speichels in eine breiige
Konsistenz gebracht. Durch diesen
Mechanismus gelingt das Schlucken der
Speisen.
Der Speichel enthält u. a. Enzyme,
die die Verdauung schon während der
Zerkleinerung initiieren. Es ist also nicht
nur wichtig, was wir essen, sondern auch,
dass unser Organismus Mahlzeiten angemessen
verarbeiten kann.
odontitis wird durch Bakterien hervorgerufen,
welche sich in einem Biofilm befinden,
der der Zahnoberfläche anhaftet.
Ein Merkmal einer Entzündung ist eine
verstärkte Durchblutung des Gewebes.
Dieses stark durchblutete Zahnfleisch
liegt nicht mehr straff an dem Zahn an
und kann seiner Aufgabe, eine Barriere
vor Keimen zu bilden, nicht mehr gerecht
werden. Dadurch bietet sich eine Eintrittspforte
für Bakterien in den Körper.
Eine vorhandene Parodontitis wirkt
sich beispielsweise negativ auf die Erkrankung
Diabetes aus und erhöht das Risiko
von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Der Begriff gesund umfasst mehr als die
körperliche Gesundheit. Auch die soziale
Interaktion mit unseren Mitmenschen
spielt eine große Rolle für unser Wohlbefinden.
Das Treffen und der Austausch
mit Freunden und Verwandten nimmt in
allen Lebensabschnitten einen wichtigen
Stellenwert ein. Die Zähne, der Kiefer und
die Gesichtsmuskulatur übernehmen
eine bedeutende Funktion bei der Kommunikation.
Die Laute, die wir für unsere
Sprache verwenden, werden durch das
Zusammenspiel von Kehlkopf, Gaumen,
Zunge und Zähnen gebildet.
Zahndefekte im sichtbaren Bereich
können zu einem Schamgefühl und damit
zu verminderter Kommunikationsbereitschaft
führen. Dies kann durch Vermeidung
von sozialen Kontakten sogar
bis zur Vereinsamung führen.
All dies sind gute Argumente für einen
regelmäßigen Besuch in bei der Zahnärzt:in.
Was für junge Menschen und Menschen
im mittleren Alter ganz normal
ist, gehört mit zunehmendem Alter nicht
mehr zur Selbstverständlichkeit. Der
Alltag verändert sich, die Mobilität ist
oft eingeschränkt und andere Grunderkrankungen
bestimmen eventuell den
Tagesablauf. Für den Besuch bei der
Zahnärzt:in muss häufig die Hilfe von
Freund:innen oder Familienangehörigen
in Anspruch genommen werden. Leichte
Beschwerden werden in vielen Fällen
Unsere Zahngesundheit hat überdies
auch direkte Auswirkungen auf die allgemeine
Gesundheit.
In diesem Zusammenhang ist die Parodontitis
in besonderer Weise zu betrachten.
Parodontitis ist eine Entzündung
des Zahnhalteapparates. Dieser
umfasst das knöcherne Fach, in dem der
Zahn verankert ist, sowie die umgebenden
Strukturen, die diese Verankerung
herstellen, wie z.B. das Zahnfleisch. Par-
FOTO | Adobe Stock
40
hingenommen und gegenüber Dritten
nicht artikuliert. Dabei ist eine intaktes
stomatognathes System ein großer Gewinn
für die Lebensqualität. Der Begriff
„stomatognathes System“ beschreibt alle
am Kauvorgang beteiligten Strukturen
wie z.B. die Zähne, das Zahnfleisch, die
Zunge, die Kiefergelenke, Muskeln und
Nerven.
Entzündungen im Mundraum führen
neben den medizinischen Nachteilen
oft zu einem Missempfinden durch
schlechten Geschmack oder starkem
Mundgeruch. Die Nahrungsaufnahme
verliert die Genusskomponente, wenn
der Geschmack eingeschränkt und das
Kauen schmerzhaft ist. Häufig melden
sich Freund:innen und Angehörige und
berichten, dass die besuchte Person weniger
isst und weniger kommuniziert. Viele
dieser Einschränkungen können durch
einfache Maßnahmen in der Praxis oder
sogar ambulant behoben werden.
Wichtig ist die Prophylaxe im Alter.
Dabei geht es hier deutlich über das
Entfernen des Zahnsteins und der weichen
Beläge hinaus. Ein wichtiger Faktor
ist die individuelle Optimierung der
Mundhygiene, mit deutlicher Betonung
auf individuell. Es gibt eine Vielzahl von
Hilfsmöglichkeiten, um die Reinigung
der Zähne zu erleichtern. Wenn jemand
nicht mehr richtig greifen kann, kann
der Griff der Zahnbürste beispielsweise
verbessert werden, indem in einen Tennisball
zwei Löcher geschnitten werden,
durch die die Zahnbürste gesteckt werden
kann. Dadurch ist er besser zu greifen. In
manchen Fällen können Zahnbürsten
eingesetzt werden, welche die Zähne von
drei Seiten gleichzeitig reinigen und nur
mit einfachen hin- und her Bewegungen
geführt werden.
Die Reinigung der Zahnzwischenräume
ist im fortgeschrittenen Alter häufig
leichter mit Interdentalbürsten zu bewerkstelligen
als mit Zahnseide.
Für Prothesen gibt es spezielle Bürsten,
welche die Reinigung erleichtern. Die
Reinigung der Prothese könnte mit Hilfe
einer Lesebrille und ausreichend Licht
über dem Waschbecken durchgeführt
werden. Wichtig ist es, dabei ein Handtuch
in das Waschbecken zu legen, damit
die Prothese, wenn sie mal herunterfällt,
nicht zerbricht.
Bei Mundtrockenheit, die im Alter
häufig auftritt, ist der Prothesenhalt
reduziert. Hier können Produkte wie
künstlicher Speichel oder regelmäßiges
Trinken helfen.
Eine Auswahl aus dem vielfältigen Angebot
der Mundhygieneartikel und eventuelle
zusätzliche kleine Modifikationen
können in der Zahnärzt:innen-Praxis gemeinsam
getroffen werden. Der Umgang
mit den individuellen Mundhygienemaßnahmen
wird gezeigt und eingeübt.
Mein Ratschlag: Auch im fortgeschrittenen
Alter sollte man die Zahnärt:in regelmäßig
aufzusuchen und ein mögliches
Missempfinden im Bereich des Mundes
und der Zähne kommunizieren.
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Winterparadies mit
Wellnessfaktor
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Nahezu direkt hinter
dem Brenner, eingerahmt
von den
Alpen auf der einen
und den Dolomiten
auf der anderen
Seite bietet Südtirol die besten Voraussetzungen,
für einen entspannten und
genussvollen Winterurlaub. Hier findet
man alles, was das Herz begehrt – nur
das Thema Partyurlaub wird in Südtirol
von JEAN-PIERRE PAULISCH
nach wie vor eher klein geschrieben. Hier
kommen die Menschen hin, um zu entspannen,
die Natur und das gute Essen
zu genießen und ein bisschen zu wandern
oder gepflegt Wintersport zu betreiben.
Alles in allem die perfekte Region
für eine kurze Auszeit vom Alltag.
Das macht Südtirol
als Winterreiseziel für
Deutsche so beliebt
Es gibt eine Menge Gründe für die Beliebtheit
dieser Region. Da wäre einmal
die Nähe zur deutschen Grenze. Nur
rund 2,5 Stunden von der Grenze entfernt,
finden Sie hier ein echtes Bergparadies.
Das die Menschen hier italienische
Lebensfreude und Gastfreundschaft mit
deutschen Tugenden wie Pünktlichkeit
von JEAN-PIERRE PAULISCH
42
und der deutschen Sprache als allgemeiner
Sprache vor Ort vereinen, macht den
Urlaub für viele Deutsche besonders entspannt.
Der Südtiroler fühlt sich selbst dabei
oft viel mehr als Österreicher oder gar als
Deutscher, denn als Italiener – mit seinen
Landsleuten aus dem tiefen Süden will
der Südtiroler ohnehin wenig gemein haben.
Unterhält man sich mit den Einheimischen
über die Regionen südlich von
Florenz, fallen nicht selten die Begriffe
„Mafia“ und „Korruption“. Tatsächlich
ist Südtirol eine sehr wohlhabende Region,
die durch viel Fleiß, gutes Wirtschaften
und hervorragende touristische
Strukturen einen guten Lebensstandard
für die Menschen vor Ort bieten kann.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist der
große Wellnessaspekt in der Region. Das
angenehme Heilklima in Meran ist hier
nur einer der Punkte, die jedes Jahr Touristen
aus ganz Deutschland anlocken.
Meran – Kurort
inmitten der Alpen
Der Kurort Meran liegt mitten in einem
Bergkessel im Tal – und bietet daher das
ganze Jahr über sehr milde Temperaturen.
Selbst in den Wintermonaten sinken
die durchschnittlichen Tiefsttemperaturen
hier nur knapp unter den Nullpunkt
– normalerweise bleiben die Temperaturen
über null Grad.
Generell ist Meran schon lange als Kurort
bekannt. Schon die Habsburger kannten
die positive Auswirkung auf die Gesundheit,
die ein Urlaub in dieser Region mit
sich brachte. So wundert es kaum, dass
man überall in Meran die Spuren der
Kaiserin Sissi findet. Doch auch Größen
aus der Literatur wie Goethe oder Kafka
haben dem Ort in späterer Zeit einen Besuch
abgestattet.
Wer übrigens Meran besucht, sollte
unbedingt die Gärten von Schloss Trauttmansdorf
besichtigen. Das Schloss wurde
einst für Sissi erbaut und von ihr für
einige Monate während ihrer Anwesenheit
in Meran bewohnt. Die Gärten sind
wunderschön angelegt und können – wie
ein kleines Museum zum Thema Tourismus
und generelle Entwicklung der
Region Südtirol im Schloss selbst – für
einen kleinen Eintritt besichtigt werden.
In Meran selbst lohnt sich ein längerer
Spaziergang durch den Kurgarten
und natürlich sollten Sie die Therme
und die Altstadt besuchen. In der Altstadt
sind vor allem die Laubengänge
mit ihren vielen kleinen Geschäften und
01
Die Passerpromenade
und Wandelhalle
in Meran
mit Sicht auf die
schneebedeckten
Berggipfel
02
Die „Trauttmansdorff
Thrones“
sind eine
Aussichtsplattform
mit Blick auf
Meran
02
Boutiquen eine beliebte Flanier- und
Shoppingmeile.
Meran 2000 – Skiregion
ganz ohne Allüren und
mit dem gewissen Etwas
Meran 2000 ist Ski- und Wandergebiet
in einem. Direkt von Meran aus mit der
Seilbahn erreichbar finden Sie hier oben
rund 40 Pistenkilometer Skipiste für
unterschiedliche Erfahrungsstufen. Wer
lieber auch im Winter die schöne Bergwelt
Südtirols beim Wandern erkunden
möchte, hat hier oben insgesamt 25 Kilometer
lange Wanderwege, die auch im
Winter begehbar sind und die traumhafte
Ausblicke ermöglichen.
Für Genussmenschen ein ganz besonderes
Erlebnis bietet sich in den 15 verschiedenen
Hütten, die hier oben fußläufig
zu erreichen sind und die Ihnen auch
im Winter kulinarische Feinheiten der
Region zu guten Preisen servieren.
Weinregion mit viel
Kultur – Südtirol bietet
Genuss vom Feinsten
Südtirol hat sehr kleines Weinanbaugebiet
zu bieten – gerade einmal rund 5.900
Hektar umfasst das Weinanbaugebiet
Südtirols. Damit ist es eines der kleinsten
Anbaugebiete Italiens und auch europaweit
durchaus im hinteren Bereich,
was die flächenmäßige Größe angeht.
Anders sieht es allerdings in puncto Qualität
aus. Hier liegt der Wein aus Südtirol
nämlich in vielen Bereichen ganz vorn.
Egal ob Weißwein oder Rotwein – die
verschiedenen Weine aus der Region sind
weltweit beliebt. Die Herkunft birgt dabei
anerkanntermaßen für ein hohes
Maß an Qualität. Das hat neben dem
milden Klima in der Region noch einen
anderen Grund. In Südtirol gehen manche
Anbauflächen an Steilhängen bis in
eine Höhe von rund 1.000 Metern. Das
ist sehr selten und nur aufgrund des milden
Klimas in der Region möglich. Die
Ergebnisse sind entsprechend einzigartig
und bieten Weinfreunden, die hier ihren
Urlaub verbringen, absoluten Weingenuss.
03 | 2023
43
REISEN Südtirol
Kulinarische Feinheiten
zu jeder Jahreszeit
Generell ist Südtirol eine Region der kulinarischen
Genüsse – und das zu jeder Jahreszeit.
Während im ausklingenden Herbst die
Keschtn, Maroni oder Kastanien ein beliebter
Bestandteil in der Südtiroler Küche sind,
gibt es auch einige Dinge, die man das ganze
Jahr über essen kann.
Eine absolute Spezialität der Region ist
das beliebte Schüttelbrot. Das harte und
knusprige Fladenbrot wird zu Speck und
Käse gereicht und ist fester Bestandteil einer
zünftigen Brotzeit in Südtirol. Generell ist
eine gute Platte mit Salami- und Schinkenaufschnitt
sowie mit Käse und etwas regionaler
Wurst wie dem Landjäger beispielsweise
– gern auch als Jausenbrett bezeichnet
– eine auf vielen Hütten und auch in manchem
Restaurant in Südtirol angebotene
Mahlzeit.
Kaiserschmarrn – gerade im Herbst und
Winter auch als Apfel-Kaiserschmarrn angeboten
– darf hier natürlich auf der Speisekarte
ebenso wenig fehlen, wie die typisch
italienische Pizza. Diese wird allerdings hier
04
in der Region ein wenig besser belegt als
tiefer im Süden. Der typische Steinofen-Geschmack
bleibt Liebhabern aber trotzdem
erhalten.
Südtirol ist bekannt für seine Äpfel und
seinen feinen Apfelsaft. Gerade Letzterer
kann oft in kleinen Läden direkt an der
Straße in 5-Liter-Kanistern gekauft werden.
Der frische Saft lässt sich in keinster Weise,
mit dem aus dem Supermarkt vergleichen
und bringt ein ganz besonderes Geschmackserlebnis
mit sich.
03
03
Das Schüttelbrot
ist eine Spezialität
Südtirols
04
90 % der in Südtirol
angebauten
Weine sind
Qualitätsweine
Sie haben die Wahl zwischen
Wellnesshotels, Campingplatz
und Ferienwohnung
In Südtirol gibt es eine Vielzahl verschiedener
Unterkünfte. Vom verträumten Wellnesshotel,
wie beispielsweise dem Apfelhotel
Torgglerhof in Saltaus über zahlreiche
kleine, aber gut gepflegte Ferienwohnungen
bis hin Campingplätzen, die Wohnwagen
und Wohnmobilen auch im Winter einen
sicheren Platz bieten, gibt es hier für jeden
Reisetyp die richtige Adresse. Wer lieber direkt
in Meran oder Bozen seinen Urlaub verbringen
möchte, der findet auch dort eine
große Auswahl entsprechend komfortabler
Hotels.
JEAN-PIERRE PAULISCH lebt mit
seiner Familie im Ruhrgebiet und
arbeitet als freier Texter für verschiedene
Print- und Onlinemedien.
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03 | 2023
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GUT LEBEN IM BESTEN ALTER
AUSGABE 03 / 2022
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Michael Seiler
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GUT LEBEN IM BESTEN ALTER AUSGABE 01 / 2023
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jeweils der 15. des Vormonats (nächste Ausgabe April 2024)
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Zur besseren Lesbarkeit werden personenbezogene Bezeichnungen, die sich zugleich auf männlich,
weiblich oder divers beziehen, generell nur in der gemäß der deutschen Rechtschreibung üblichen
männlichen Form angeführt, also z. B. „Besucher“ statt „BesucherInnen“ oder „Besucherinnen und
Besucher“. Dies ist ohne Wertung zu verstehen und soll keinesfalls eine Geschlechterdiskriminierung
oder eine Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes zum Ausdruck bringen.
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