BOLD THE MAGAZINE No.71
EXKLUSIV IM INTERVIEW: JAMES MCAVOY | FASHION: VERSACE | BLEND ARTIFICIAL AND ARTISTIC: MARC CAIN | 20 JAHRE HELMUT NEWTON FOUNDATION | FRANZ GERTSCH EXHIBITION | IM LAND VON ASTRID LINDGREN: ROADTRIP | EPIC DRIVE IN MAROKKO
EXKLUSIV IM INTERVIEW: JAMES MCAVOY | FASHION: VERSACE | BLEND ARTIFICIAL AND ARTISTIC: MARC CAIN | 20 JAHRE HELMUT NEWTON FOUNDATION | FRANZ GERTSCH EXHIBITION | IM LAND VON ASTRID LINDGREN: ROADTRIP | EPIC DRIVE IN MAROKKO
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LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 8.00 EUR // AT 10.00 EUR // CH 12.00 CHF No. 71<br />
<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />
<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
JAMES<br />
McAVOY<br />
EXKLUSIV<br />
IM INTERVIEW<br />
FASHION: VERSACE // BLEND ARTIFICIAL AND ARTISTIC: MARC CAIN<br />
20 JAHRE HELMUT NEWTON FOUNDATION // FRANZ GERTSCH EXHIBITION<br />
IM LAND VON ASTRID LINDGREN: ROADTRIP // EPIC DRIVE IN MAROKKO
4 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INHALT<br />
CONTENTS<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
UND <strong>THE</strong>MEN<br />
<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />
LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 8.00 EUR // AT 10.00 EUR // CH 12.00 CHF No. 71<br />
LIFESTYLE<br />
Exklusiv im Interview:<br />
James McAvoy<br />
6<br />
Vorschau Ausstellungen:<br />
„Mirror of Thoughts“ (Städel Museum)<br />
und „Franz Gertsch“ (Louisiana<br />
Museum of Modern Art)<br />
31<br />
<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
FASHION<br />
TRAVEL<br />
JAMES<br />
McAVOY<br />
EXKLUSIV<br />
IM INTERVIEW<br />
FASHION: VERSACE // BLEND ARTIFICIAL AND ARTISTIC: MARC CAIN<br />
20 JAHRE HELMUT NEWTON FOUNDATION // FRANZ GERTSCH EXHIBITION<br />
IM LAND VON ASTRID LINDGREN: ROADTRIP // EPIC DRIVE IN MAROKKO<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> No. 71<br />
James McAvoy<br />
Foto: Universal Pictures<br />
Ready to wear:<br />
Versace<br />
Blend boundaries<br />
artificial and artistic:<br />
Marc Cain<br />
DESIGN<br />
Driving pleasure intensified:<br />
McLaren<br />
Hybrid-Supercar Artura<br />
Flavor is form and<br />
form is flavor:<br />
Eine Geschichte über<br />
die Kunst der Verbindung<br />
zweier Welten<br />
ART<br />
20 Jahre<br />
Helmut Newton Foundation<br />
16<br />
38<br />
32<br />
46<br />
24<br />
Best Places:<br />
Der Club Med Cefalù,<br />
Sizilien (Italien)<br />
Unterwegs nach Småland:<br />
Mit dem Volvo XC60<br />
im Land von Astrid Lindgren<br />
MOTION<br />
Antoine de Saint Exupéry:<br />
Die neue DS Kollektion<br />
Epic Drive in Marokko:<br />
Mit dem Mazda CX-60 durch Wüste<br />
und Atlasgebirge<br />
Artistic implementation:<br />
Kia Niro „Opposites united“<br />
DIE LETZTE SEITE<br />
Impressum<br />
52<br />
60<br />
70<br />
76<br />
84<br />
90
JAMES McAVOY<br />
EXKLUSIV<br />
IM INTERVIEW<br />
AUTOR & INTERVIEW: J. FINK
8 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / JAMES McAVOY<br />
Unter all den Briten in Hollywood sticht James McAvoy nicht immer auf Anhieb hervor.<br />
Dabei liefern wenige Schauspieler so verlässlich Qualität ab wie der Schotte – und<br />
beherrschen dabei so viele unterschiedliche Genres. Sein neuer Film „Speak No Evil“<br />
(ab September im Kino) ist dafür mal wieder der beste Beweis.<br />
Innerhalb der vielen britischen Schauspieler,<br />
die seit Jahren ganz vorne mitspielen, wenn<br />
es um die größten Rollen nicht nur in ihrer<br />
Heimat, sondern auch in Hollywood und<br />
darüber hinaus geht, gibt es verschiedene<br />
Fraktionen. Es gibt Kerle wie Henry Cavill<br />
und Aaron Taylor-Johnson, die schon mit<br />
ihren durchtrainierten Körpern zeigen,<br />
dass sie vor allem als Actionhelden und<br />
Sexsymbole ihre Fans begeistern. Es gibt<br />
die distinguierten Gentlemen wie Hugh<br />
Grant oder Colin Firth, die man sich kaum<br />
ohne Tweed-Anzug und einer Tasse Tee in<br />
der Hand vorstellen kann. Und natürlich<br />
Männer wie Christian Bale oder Benedict<br />
Cumberbatch, bei denen einem als erstes<br />
ihr Talent und ihre Wandelbarkeit einfallen.<br />
Doch James McAvoy gehört – ähnlich wie<br />
Ewan McGregor oder Martin Freeman – zu<br />
einer ganz anderen Gruppe: Auf mindestens<br />
den ersten Blick nämlich wirkt er so<br />
nett, normal und beinahe durchschnittlich,<br />
dass man zwischendurch fast vergisst,<br />
was für ein ungemein guter und vielseitiger<br />
Schauspieler er ist.<br />
Wie überzeugend McAvoy, der 1979 als<br />
Arbeiterkind in Glasgow geboren wurde<br />
und größtenteils bei seinen Großeltern<br />
aufwuchs, in seinem Beruf ist, zeigt sich<br />
nicht zuletzt daran, dass sein erster Leinwandauftritt<br />
sich kommendes Jahr bereits<br />
zum 30. Mal jährt. Eher zufällig ergattert<br />
er als Teenager eine Rolle in einem<br />
in der Nachbarschaft produzierten (und<br />
längst in Vergessenheit geratenen) Film<br />
namens „The Near Room“. Dass er sich<br />
beim Dreh in eine junge Kollegin verguckt,<br />
hat Folgen: Statt wie geplant nach der<br />
Schule in die Royal Army einzutreten,<br />
folgt er ihrem Beispiel und bewirbt sich<br />
an der Royal Scottish Academy of Music<br />
and Drama.<br />
Nach dem Studium beeindruckt McAvoy<br />
schnell mit diversen Rollen an verschiedenen<br />
Londoner Theatern, doch die<br />
Erfolgsquote vor der Kamera lässt anfangs<br />
zu wünschen übrig. Über den deutschen<br />
Teenie-Slasher „Swimming Pool“, in dem<br />
er einen Auftritt hat, spricht aus diversen<br />
Gründen schon lange niemand mehr, der<br />
Dreiteiler „Children of Dune“, in dem er<br />
immerhin die Hauptrolle übernimmt,<br />
erweist sich als Flop, und in Stephen Frys<br />
„Bright Young Things“ oder der romantischen<br />
Komödie „Wimbledon“ mit Kirsten<br />
Dunst spielt er bestenfalls die zweite Geige.<br />
Der Durchbruch im Kino gelingt McAvoy<br />
als Faun in der erfolgreichen Jugendbuchverfilmung<br />
„Die Chroniken von Narnia“,<br />
doch es sind vor allem die komplexen<br />
Rollen in den Serien „Shameless“ und „State<br />
of Play“, die dafür sorgen, dass er zunächst<br />
der Mann für ernste, anspruchsvolle
INTERVIEW / JAMES McAVOY<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 11<br />
Dramen-Rollen wird. Als Hauptdarsteller<br />
in „Der letzte König von Schottland“ oder<br />
der Romanverfilmung „Abbitte“ wird er<br />
für zahllose Preise nominiert, dazu kommt<br />
eine Rolle im Tolstoi-Biopic „Ein russischer<br />
Sommer“, Robert Redford besetzt<br />
ihn in „Die Lincoln Verschwörung“, und<br />
einen ersten Action-Abstecher in Form<br />
von „Wanted“ gönnt sich der Fußball- und<br />
Celtic Glasgow-Fan auch.<br />
Nachdem er die Rolle des jungen Professor<br />
Charles Xavier in der Comic-Verfilmung<br />
von Matthew Vaughn: „X-Men: Erste<br />
Entscheidung“ (Originaltitel: „X-Men:<br />
First Class“) ergattert und anschließend<br />
in drei weiteren Filmen plus einem „Deadpool<br />
2“-Gastauftritt spielt, fährt er eine<br />
Weile lang zweigleisig: Neben Mainstream-Blockbustern<br />
nimmt er sich auch<br />
Zeit für kleinere Produktionen wie die<br />
Irvine Welsh-Adaption „Drecksau“ oder<br />
das Beziehungsdrama „Das Verschwinden<br />
der Eleanor Rigby“. Doch in den zurückliegenden<br />
zehn Jahren werden Rollen in<br />
Werken wie Wim Wenders‘ „Grenzenlos“<br />
oder dem Zwei-Personen-Film „Together“<br />
über den Corona-Lockdown ebenso zur<br />
Seltenheit wie Theater-Engagements.<br />
Stattdessen dreht der Schotte inzwischen<br />
bevorzugt Genre-Kino von „Atomic<br />
Blonde“ oder der Serie „His Dark Materials“<br />
bis hin zu den beiden „Es“-Filmen<br />
nach Stephen King oder „Split“ und „Glass“,<br />
für die er vor der Kamera von M. Night<br />
Shyamalan stand. Gerade erst hat McAvoy,<br />
der nach Kollegin Anne-Marie Duff in<br />
zweiter Ehe mit Shyamalans Ex-Assistentin<br />
Lisa Liberati verheiratet ist und mit<br />
beiden Frauen je einen Sohn hat, in und um<br />
Berlin die Arbeit am Actionfilm „Control“<br />
von Robert Schwentke abgeschlossen.<br />
Zunächst aber ist er nun im verstörenden<br />
Psychothriller „Speak No Evil“ (ab Mitte<br />
September im Kino) zu sehen, dem Remake<br />
eines dänischen Films über zwei Familien,<br />
deren Urlaubsbegegnung eine blutige<br />
Wendung nimmt. Darüber konnten wir mit<br />
dem 45-jährigen vor Redaktionsschluss<br />
noch nicht sprechen. Doch vor einigen<br />
Monaten hatten wir bereits die Gelegenheit,<br />
ihm exklusiv ein paar Fragen zu stellen.<br />
Mr. McAvoy, haben Sie eigentlich noch<br />
Freunde aus Ihrer Kindheit?<br />
Ja, zwei, drei richtige Freunde, mit denen<br />
ich schon als Kind befreundet war, habe<br />
ich heute noch. Was zwar nicht viel ist,<br />
aber doch gar nicht so schlecht angesichts<br />
der Tatsache, dass ich, seit ich 18 Jahre<br />
alt war, nie mehr in Glasgow gelebt habe<br />
und höchstens noch ab und zu für ein<br />
paar Tage auf Familienbesuch dort hingekommen<br />
bin. Und man darf ja wirklich<br />
nicht vergessen: Als ich im Jahr 2000<br />
wegzog, hatten wir fast alle noch kein<br />
Internet Zuhause, also waren auch E-Mails<br />
keine Selbstverständlichkeit. Man verlor<br />
also ziemlich schnell den Kontakt zueinander.<br />
Hätte es Facebook und Co. damals<br />
schon gegeben, hätte vielleicht die eine oder<br />
andere Freundschaft aus der Jugend noch<br />
etwas länger überlebt.<br />
Sie leben größtenteils in London und<br />
haben auch ein Haus in Philadelphia.
12 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / JAMES McAVOY<br />
Vermissen Sie eigentlich irgendetwas an<br />
Schottland?<br />
Ja, Square Sausage. Das ist quasi eine viereckige<br />
Frühstücksbratwurst, in Scheiben<br />
geschnitten. Sieht ein wenig aus wie eine<br />
quadratische Frikadelle. Aber sonst? Ich<br />
bin nicht so der nostalgische Typ und hänge<br />
nicht unbedingt an vielen Dingen oder<br />
Orten. Wenn ich bei meinen vielen Reisen<br />
um die Welt etwas gelernt habe, dann dass<br />
wir alle doch recht ähnlich sind. Unsere<br />
Menschlichkeit verbindet uns mehr, als<br />
dass eine Herkunft uns trennen würde. Und<br />
genau deswegen kann ich mich auch überall<br />
wohl fühlen. Dafür brauche ich nicht meine<br />
Heimat.<br />
Ist denn aber irgendetwas an Ihnen auch<br />
heute noch besonders schottisch?<br />
Puh, keine Ahnung. Wenn ich mich festlegen<br />
muss, würde ich vielleicht sagen, dass<br />
ich ganz gut darin bin, Niederlagen einzustecken.<br />
Darin haben wir Schotten sehr viel<br />
Übung.<br />
Wann kommt Ihnen diese Eigenschaft<br />
denn zupass?<br />
Hin und wieder muss man einfach Dinge<br />
mit Fassung tragen. Wenn ein Film floppt,<br />
zum Beispiel. Oder wenn man merkt, dass<br />
man gerade was dreht, das dann leider<br />
doch nichts taugt. Oder wenn sich am Set<br />
jemand wie ein Arschloch benimmt, aber<br />
außer einem selbst das niemand mitzubekommen<br />
scheint. Da muss man einfach<br />
durch.<br />
Wie? Wenn ein Kollege sich danebenbenimmt,<br />
dann hauen Sie nicht auch mal<br />
richtig auf den Tisch?<br />
Puh, Mann, das ist echt nicht immer so<br />
einfach. Weil es leider alle anderen auch so<br />
gut wie nie machen. Es ist bedauerlich, dass<br />
die Filmbranche eine ist, in der es bisweilen<br />
schlechtes Benehmen leicht hat. Einfach<br />
weil man im Grunde alle drei Monate<br />
neue Vorgesetzte hat. Die interessieren sich<br />
also nicht wirklich dafür, wie sich jemand<br />
aufführt, solange das Ergebnis stimmt.<br />
Denn ein paar Wochen später ist das ja das<br />
Problem von jemand anderem. Arschlöcher<br />
werden in unserem Job selten bestraft,<br />
und das wiederum fördert dann auch noch<br />
solches Verhalten. Man gerät deswegen<br />
immer mal wieder an welche – und dann<br />
gilt es abzuwägen, ob es sich lohnt, ein Fass<br />
aufzumachen.<br />
Was war das Verrückteste dass Sie jemals<br />
gemacht haben, um eine Rolle zu<br />
bekommen?<br />
Ich hatte das Glück, dass die Rollen zu mir<br />
kamen. Mein einziger Ehrgeiz in meinem<br />
Leben war, ein eigenes Haus zu besitzen,<br />
davon habe ich geträumt, seit ich elf war.<br />
Das ist geschafft. Der Rest meines Lebens ist<br />
einfach ein Hobby.<br />
Viele Ihrer jüngsten Filme waren ganz<br />
schön gruselig. Wie steht es bei Ihnen um<br />
das Thema Angst?<br />
Eigentlich bin ich keine ängstliche Person.<br />
Ich mag Höhen, und Spinnen sind auch
Fotos: Universal Studios, Universal Pictures, Walt Disney, Wild Bunch Germany
INTERVIEW / JAMES McAVOY<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 15<br />
kein Problem. Abenteuerlustig bin ich auch.<br />
Man könnte also vielleicht sagen, dass ich<br />
nicht durch und durch, aber doch einigermaßen<br />
angstfrei bin.<br />
Immer schon?<br />
Ja, gerade als Kind und Jugendlicher:<br />
Damals war ich fast zu angstfrei und habe<br />
sicherlich manchmal etwas leichtfertig mein<br />
Leben riskiert. Ich bin von Haus zu Haus<br />
gesprungen oder habe mich von Dächern<br />
hängen lassen. Dumme Aktionen, die ich<br />
lieber hätte sein lassen sollen.<br />
zu sehen. Aber es ist auch einfach oft<br />
viel Hin und Her, und das strengt an. Ich<br />
brauche auch inzwischen länger, als noch<br />
vor zehn Jahren, um mich von einer Reise<br />
zu erholen. Jetlag fühlt sich oft an wie<br />
verkatert sein, das macht mich echt fertig.<br />
Eigentlich will ich mich nicht beschweren.<br />
Aber ich kann nicht leugnen, dass es<br />
mich sehr glücklich machen würde, wenn<br />
alle Filme nur noch zuhause in London<br />
gedreht würden.<br />
Was war denn der tollste Ort, an den es<br />
Sie je für die Arbeit verschlagen hat?<br />
Wirken sich diese Erfahrungen heute auf<br />
die Erziehung Ihrer Kinder aus?<br />
Nicht zu sehr, hoffe ich. Denn eigentlich<br />
finde ich es traurig, wie überkontrolliert<br />
durch ihre Eltern viele Kinder heute<br />
aufwachsen. Vielleicht bin ich da zu arglos,<br />
und es ist heutzutage für Kids wirklich so<br />
viel gefährlicher. Aber oft habe ich eher das<br />
Gefühl, wir reden einfach nur zu viel über<br />
vermeintliche Gefahren und schränken die<br />
Kinder von vornherein ein.<br />
Es fiel bereits das Stichwort Reisen, und<br />
vermutlich sind Sie dieser Tage vor allem<br />
wegen der Arbeit unterwegs. Strengt Sie<br />
das eigentlich auch an?<br />
Inzwischen geht es mir schon oft auf die<br />
Nerven. Früher gab es für mich nichts<br />
Tolleres als zu reisen, und natürlich kann<br />
ich der Sache auch heute noch etwas abgewinnen.<br />
Immerhin habe ich das Privileg,<br />
durch meinen Job unglaublich tolle Orte<br />
Für Dreharbeiten gibt es meiner Meinung<br />
nach keinen besseren Ort als Montreal.<br />
Ich liebe die Atmosphäre dieser Stadt, vom<br />
Essen über die Kultur bis zur Architektur<br />
stimmt da eigentlich alles. Aber auch in<br />
Neuseeland habe ich sehr gerne gearbeitet,<br />
vor allem, weil ich dort wandern und zelten<br />
war, was mir viel Spaß gemacht hat. Den<br />
meisten Eindruck gemacht hat allerdings<br />
Uganda, wo ich mit Anfang 20 war. Damals<br />
war ich noch nicht allzu reiseerfahren<br />
und war umgehauen davon, wie anders<br />
der Alltag dort war. Denn wenn man als<br />
Teil eines Filmteams in ein fremdes Land<br />
kommt, ist man ja weniger Tourist, sondern<br />
taucht wirklich für kurze Zeit in das Leben<br />
dort ein. Und das war selten irgendwo so<br />
anders und spannend wie in Uganda.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
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16 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
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Foto: H. Newton „Mode an der ehemaligen Mauer“ (Berlin 1990), Helmut Newton Foundation
ART / SEHENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 25<br />
20 JAHRE<br />
HELMUT NEWTON<br />
FOUNDATION<br />
EXHIBITION<br />
AUTOR: H. G. TEINER<br />
Mit der Gruppenausstellung „Berlin,<br />
Berlin“ feiert die Helmut Newton Stiftung<br />
2024 ihr 20-jähriges Jubiläum – diese<br />
großartige Show ist auch eine Hommage<br />
an Newtons Geburtsstadt Berlin (31.<br />
Oktober 1920, † 23. Januar 2004 in Los<br />
Angeles). Helmut Newton absolvierte<br />
von 1936 bis 1938 in Berlin-Charlottenburg<br />
eine fotografische Ausbildung bei<br />
der legendären Fotografin Yva (eigentlich<br />
Else Ernestine Neuländer-Simon). Ihr<br />
folgte Newton in seinem späteren Werk<br />
in den Genres Mode, Porträt und Akt.<br />
Im Herbst 2003 hatte sich Helmut Newton<br />
entschieden, Teile seines Archivs nach<br />
Berlin zu überführen, nachdem er die<br />
nach ihm benannte Stiftung gegründet<br />
hatte, die im ehemaligen Landwehrkasino<br />
am Bahnhof Zoologischer Garten<br />
untergebracht und im Juni 2004 eröffnet<br />
wurde. Von genau diesem Bahnhof<br />
verließ Helmut Neustädter, der im Dritten<br />
Reich als Jude ständig von Deportation<br />
bedroht war, Anfang Dezember<br />
1938 Deutschland und die Stadt Berlin.<br />
65 Jahre später fand sein Werk hier im<br />
Museum für Fotografie eine dauerhafte<br />
Heimat. Newton sagte einmal: „Es gibt<br />
Bilder, die misslingen. Ich mache aber<br />
Fotos, nicht um sie in die Schublade zu<br />
legen, sie sollen gesehen werden.
26 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> ART / SEHENSWERT<br />
Ob man sie liebt oder nicht ist mir vollkommen<br />
egal.“<br />
Nach Stationen in Singapur und<br />
Melbourne, wo er 1945 sein erstes Fotostudio<br />
eröffnete, begann Newtons<br />
eigentliche Karriere in Paris Anfang der<br />
1960er Jahre; in dieser Zeit kehrte er<br />
auch regelmäßig nach Berlin zurück, um<br />
hier insbesondere für Modemagazine zu<br />
fotografieren. Die Ausstellung zeigt unter<br />
anderem Newtons Modelle am Brandenburger<br />
Tor, noch vor dem Mauerbau. 1963<br />
realisierte er rund um die Berliner Mauer<br />
eine „Mata-Hari-Spionage-Story“ mit<br />
Brigitte Schilling. 1979 wurde er von der<br />
deutschen Vogue beauftragt, den Spuren<br />
seiner Kindheit und Jugend in West-Berlin<br />
zu folgen und dabei die aktuelle Mode zu<br />
zeigen – so entstand ein mehrseitiges<br />
Portfolio unter dem Titel „Berlin, Berlin!“.<br />
Später entstanden Cover Stories für das<br />
Condé Nast Traveler Magazin (1987), das<br />
Zeit-Magazin (1990), die Männer Vogue<br />
(1991) oder das Magazin der Süddeutschen<br />
Zeitung (2001).<br />
In der aktuellen Ausstellung finden<br />
sich Newtons ikonische Werke neben<br />
unbekannteren Berlin-Bildern, die zwischen<br />
den 1930er und 2000er Jahren<br />
entstanden. Diese Fotografien werden<br />
ergänzt durch Arbeiten weiterer<br />
berühmter Fotografenpersönlichkeiten:<br />
Hier zu sehen sind Vintage prints von<br />
Yva bis hin zur journalistisch-politischen<br />
Fotografie von Barbara Klemm. So wird<br />
der inhaltliche Bogen von den „Goldenen<br />
Zwanzigern“, in die Newton hineingeboren<br />
wurde, über die Kriegszerstörung,<br />
den Wiederaufbau, den Mauerbau und<br />
den Mauerfall bis ins frühe 21. Jahrhundert<br />
geschlagen. Newton sagte dazu<br />
nur: „Berlin ist eine der interessantesten<br />
Städte der Welt.“ Die Berliner Mauer<br />
taucht in der Ausstellung immer wieder<br />
auf, insbesondere in den 12 Folianten von<br />
Arwed Messmer und Annett Gröschner.<br />
So sind es bestimmte Projekte, die Fotooder<br />
Filmgeschichte geschrieben haben,<br />
die hier spannungsvoll miteinander interagieren,<br />
etwa Maria Sewcz‘ Serie „inter<br />
esse“ neben Michael Schmidts „Waffenruhe“<br />
und film stills aus Wim Wenders‘<br />
„Himmel über Berlin“; sie stammen sämtlich<br />
aus den späten 1980er Jahren, noch<br />
vor dem Mauerfall. Der Fall der Mauer, die<br />
Wiedervereinigung und die Fotografien,<br />
die dazu und danach entstanden sind,<br />
bilden das letzte Kapitel dieser Übersichtsausstellung.<br />
Dafür stehen exemplarisch<br />
Ulrich Wüsts Leporellos sowie<br />
Thomas Florschuetz und Harf Zimmermann<br />
mit ihren großformatigen Farbarbeiten,<br />
die unter anderem im ehemaligen<br />
Palast der Republik entstanden<br />
sind und den Fernsehturm am Alexanderplatz<br />
respektive das Schinkelsche<br />
Erbe in Berlins Mitte spannungsvoll neu<br />
verorten.<br />
Berlin, Berlin.<br />
20 Jahre Helmut Newton Stiftung<br />
Bis: 16. Februar 2025<br />
Museum für Fotografie<br />
www.helmut-newton-foundation.org
Foto: F. C. Gundlach „Lissy Schaper in einem Ensemble von Schwichtenberg“, Brandenburger Tor (Berlin 1961), Stiftung F.C. Gundlach, Courtesy Collection de Gambs
Foto: H. Newton „Jenny Capitain, Pension Florian“ (Berlin 1977), Helmut Newton Foundation
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Kunstwerk der Elektromobilität<br />
Der neue PEUGEOT E-3008 bringt futuristische Klasse auf die Straße<br />
Mit dem neuen PEUGEOT E-3008 macht der französische<br />
Automobilhersteller Visionen von morgen zu Erlebnissen von<br />
heute: Ein kraftvoller Fastback-SUV, der Eleganz und Dynamik<br />
vereint und dabei spielend leicht Komfort und Geräumigkeit<br />
auf ein neues Level setzt. Dabei beweist PEUGEOT<br />
einmal mehr seine Konsequenz in der Symbiose von höchster<br />
Leistungseffizienz, sportlichem Flair sowie Noblesse.<br />
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Der vollelektrische SUV revolutioniert nicht nur das Fahrerlebnis,<br />
sondern auch die Straßen: Mit seiner avantgardistischen<br />
und aerodynamischen Formsprache, einer Reichweite von bis<br />
zu 680 km 1 wird er zum Meisterwerk der modernen Elektromobilität.<br />
So läutet die Löwenmarke mit dem PEUGEOT<br />
E-3008 eine neue Elektro-Ära ein, in der Design im Dienste der<br />
Effizienz steht. Ausgezeichnet mit dem Red Dot Award 2024,<br />
überzeugte er in der Kategorie „Product Design“ die internationale<br />
Fachjury mit Leichtigkeit.<br />
Beeindruckt auf jeder Linie<br />
Das ausgezeichnete Design des PEUGEOT E-3008 zieht aus<br />
jeder Perspektive alle Blicke auf sich. Denn durch seine dynamische<br />
und zugleich elegante Formsprache wird eine katzenhafte<br />
Linienführung zum Charakter des E-Mobils. So wird<br />
auch die ikonische Lichtsignatur mit den drei Krallen elegant<br />
integriert und gekonnt in Szene gesetzt: Die Scheinwerfer<br />
sowie der Kühlergrill werden zum markanten Designmerkmal<br />
und unterstreichen das moderne elektrische Erbe. Dabei<br />
sorgen die Scheinwerfer mit neuster Pixel-LED-Technologie<br />
in der Ausstattung GT für einen scharfen Blick bei Tag und<br />
Nacht. Das fließende Heckdesign besticht über einen „schwebenden“<br />
Spoiler als innovatives Merkmal, dass gleichzeitig<br />
die Aerodynamik verstärkt. So wird die einzigartige, stromlinienförmige<br />
Silhouette und die katzenartige Anmutung des<br />
E-3008 abgerundet.<br />
Konnektivität sowie eine intuitive Bedienung und eine Fülle<br />
vernetzter Dienste sowie alltagsrelevanter Funktionen bietet.<br />
Für eine luxuriöse Atmosphäre sorgen hochwertige Materialen<br />
und die besondere LED-Ambientebeleuchtung. Genau dieses<br />
Zusammenspiel von Hightech und einzigartigem Design<br />
machen jeden Kilometer zu einem Erlebnis voller Fahrspaß.<br />
Geräumige Architektur, außergewöhnlicher Komfort<br />
Im Innenraum des neuen PEUGEOT E-3008 wird den Passagieren<br />
maximaler Komfort geboten, ohne dabei an Stauraum<br />
einzusparen. Dies wird durch die ausgewogene Abmessung<br />
des Wagens ermöglicht: Bei einer Länge von 4,54 Metern,<br />
basierend auf einem Radstand von 2,74 Metern, haben alle<br />
Reisenden reichlich Knie- sowie Kopffreiheit und können den<br />
weitläufigen, hellen Raum auf komfortablen, ergonomischen<br />
Sitzen genießen. Und Dank großzügigem Ladevolumen kann<br />
viel Gepäck im Kofferraum verstaut werden.<br />
Maximale Individualität<br />
Der neue PEUGEOT E-3008 kommt in zwei Ausstattungsniveaus,<br />
sowie mit drei Optionspaketen und in verschiedenen<br />
vollelektrischen Antrieben. Dabei wird eine Vielzahl an<br />
Konfigurationen geboten und schafft so eine maximal, individuelle<br />
Gestaltung – von Außen und von Innen. Der neue<br />
PEUGEOT E-3008 ist mit einer Palette von sechs einzigartigen<br />
Farben erhältlich: Obsession Blau (serienmäßig), Perla Nera<br />
Schwarz, Okenit Weiß, Artense Silber und Titan Grau.<br />
Kraftvoll ohne Kompromisse<br />
Mit einer Reichweite von bis zu 680 km 1 und einer effizienten<br />
Ladezeit bietet der E-3008 nicht nur Fahrspaß und Leistung,<br />
sondern auch die Möglichkeit, die Welt ohne Kompromisse zu<br />
erkunden.<br />
Fazit:<br />
Avant la lettre: Futuristisches Hightech-Interieur<br />
Was das Äußere an Innovation und Eleganz verspricht, setzt<br />
sich auch im Inneren bis ins kleinste Detail fort: Das schwebende<br />
Panorama i-Cockpit® unterstreicht dabei den technologischen<br />
Charakter des E-3008. Es überzeugt durch ein<br />
gecurvtes 21-Zoll-HD-Panoramadisplay², das eine mühelose<br />
Mit dem E-3008 ist der Löwenmarke ein Kunstwerk der<br />
Elektromobilität gelungen und setzt durch die Kombination<br />
von außergewöhnlichem Design mit höchster Effizienz neue<br />
Maßstäbe. Dabei wird PEUGEOT erneut zur richtungsweisenden<br />
Innovationsmarke und beweist, wie Zukunft schon heute<br />
erlebbar wird.<br />
Weitere Informationen unter: www.peugeot.de/modelle/neuer-3008<br />
1 vorläufige Werte nach WLTP. Gilt für den PEUGEOT E-3008 Elektromotor 230 Long Range. Für dieses Fahrzeug liegen vom<br />
Hersteller noch keine verbindlichen Verbrauchs- und Emissionswerte vor. Die tatsächliche Reichweite kann aufgrund zahlreicher<br />
Faktoren wie Fahrstil, Route, Wetter und Straßenbedingungen sowie Zustand, Gebrauch und Ausstattung des Fahrzeugs variieren.<br />
² Je Version und Ausstattung.
DIE <strong>BOLD</strong><br />
SONDERTITEL<br />
JETZT ALS<br />
E-PAPER LESEN<br />
<strong>BOLD</strong> INTERVIEW<br />
<strong>BOLD</strong> TRAVEL<br />
<strong>BOLD</strong> CAR<br />
<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU
ART / SEHENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 31<br />
Bild: Muntean/Rosenblum, “Nothing fixes a thing” (2010)<br />
Bild: F. Gertsch „Silvia“ (1998)<br />
Seit den 1990er Jahren arbeiten die<br />
beiden Künstler Markus Muntean und<br />
Adi Rosenblum zusammen. In ihrem<br />
vornehmlich malerischen Werk verbinden<br />
sie ihre Identitäten auf eindrucksvolle<br />
Weise zu einer künstlerischen Handschrift.<br />
Das Städel Museum präsentiert<br />
in der Sammlung Gegenwartskunst eine<br />
Einzelausstellung des Künstlerduos mit<br />
einer Videoarbeit und elf großformatigen<br />
Gemälden, darunter zwei neue Werke. In<br />
den Bildwerken sind die Schauplätze Orte<br />
des Transits: Einkaufszentren, Flughafenhallen,<br />
Hotels oder Büros. Vertieft in ihre<br />
eigenen Gedanken, blicken die jugendlichen<br />
Protagonisten konzentriert auf<br />
Smartphones oder in die Ferne, sind in<br />
Bewegung oder schauen die Betrachter<br />
gelangweilt oder genervt an.<br />
Der Schweizer Künstler Franz Gertsch<br />
galt als Pionier des Fotorealismus und<br />
Meister des modernen Holzschnitts. Die<br />
neue Ausstellung im Westflügel des Louisiana<br />
Museums präsentiert ein Panorama<br />
seines Schaffens: großformatige<br />
Gemälde der 1970er Jahre, ikonische<br />
Frauenporträts der 1980er Jahre, epische<br />
Landschaften und Naturaufnahmen aus<br />
seinen beiden letzten Jahrzehnten sowie<br />
monumentale Holzschnitte. Seinen internationalen<br />
Durchbruch erreichte Franz<br />
Gertsch mit dem Gemälde „Medici“<br />
(4 x 6 Meter). Als Schweizer Vertreter des<br />
Fotorealismus präsentierte Gertsch das<br />
monumentale Gruppenporträt 1972, drei<br />
Jahre nachdem er begonnen hatte, nach<br />
Fotografien zu arbeiten, auf der documenta<br />
5 in Kassel.<br />
Mirror of Thoughts<br />
Bis: 1. Dezember 2024<br />
Franz Gertsch<br />
Bis: 10. November 2024<br />
Städel Museum<br />
www.staedelmuseum.de<br />
Louisiana Museum of Modern Art<br />
www.louisiana.dk
32 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN / REPORTAGE<br />
DRIVING PLEASURE<br />
INTENSIFIED<br />
VOLLE FAHRERFOKUSSIERUNG,<br />
SUPERLEICHTE TECHNIK,<br />
RENNSPORT ERPROBTE DYNAMIK<br />
UND FORTSCHRITTLICHE<br />
ELEKTRIFIZIERUNG<br />
AUTOR: R. LÖWISCH
DESIGN / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 35<br />
McLaren hat ihr Hybrid-Supercar Artura geöffnet. Hauptziel: Außer viel Frischluft<br />
für die Passagiere den Spider mit so wenig Mehrgewicht zu belasten wie möglich.<br />
Ob das gelungen ist, haben wir in den Seealpen vor Monaco ausprobiert.<br />
Die Jungs in den vier Kompakt-Knallbüchsen<br />
à la Golf GTI und Cupra irgendwo<br />
oben in den Bergen nördlich von Grasse<br />
fordern ausnahmsweise mal nicht zum<br />
Rennen auf – auch wenn es scheint, als<br />
würden sie wissen, was da hinter ihnen<br />
fährt. Stattdessen werden flugs Kameras<br />
auf lange Stangen geschraubt und aus<br />
den Seitenfenstern gehalten – auf irgendeinem<br />
Social-Media-Kanal werden sich<br />
schon Leute finden, die die Entdeckung<br />
mit Likes, Däumchen oder Herzchen<br />
honorieren. Tatsächlich haben sie eine<br />
Novität erblickt, nämlich den McLaren<br />
Artura Spider, das jüngste Supercar der<br />
Briten aus Woking. Die haben das Hybrid-<br />
Coupé Artura, das bereits seit 2021 auf<br />
dem Markt ist, nun geöffnet. Und dabei<br />
nie die Maßgabe aus den Augen verloren,<br />
dass es das leichteste Auto im Segment<br />
werden muss. Was sie wohl geschafft<br />
haben: Der Spider wiegt trocken 1.457<br />
Kilogramm, das Leergewicht wird nach<br />
DIN mit 1.560 Kilogramm angegeben.<br />
Damit ist der Spider laut McLaren das<br />
leichteste Cabriolet innerhalb des Segments<br />
mit einem Gewichtsvorteil von bis<br />
zu 83 Kilogramm – und bringt zudem nur<br />
etwas mehr als das Coupé auf die Waage.<br />
Dafür hat McLaren das einteilige Hardtop<br />
aus Kohlefaser und Verbundwerkstoff<br />
gefertigt. Es kann optional sogar mit einer<br />
elektrochromen Glasscheibe geliefert<br />
werden, die auf Knopfdruck entweder die<br />
Kabine aufhellt oder mehr als 99 Prozent<br />
des Sonnenlichts blockiert.<br />
Das Dachsystem selbst wird von acht<br />
Elektromotoren unterstützt: Zwei falten<br />
das Dach, zwei heben und senken die<br />
hintere Tonneau-Abdeckung, die aus<br />
einer leichten Kohlefaserverbundstruktur<br />
besteht (wer will, kann das Bauteil optional<br />
in glänzender Kohlefaser ordern),<br />
zwei steuern die aerodynamischen<br />
Abdeckungen an der Vorderkante der<br />
Tonneau-Säulen. Ein weiterer Motor ist für<br />
die Betätigung der versenkbaren Heckscheibe<br />
zuständig, ein weiterer für den<br />
Verriegelungsmechanismus. Das Dach<br />
kann per Knopfdruck dirigiert werden<br />
oder über den Fahrzeugschlüssel – also<br />
auch dann, wenn man nicht im Auto<br />
sitzt. Das ist nicht nur gut für die Show<br />
auf dem Boulevard, sondern erleichtert<br />
auch das elegante Einsteigen in die serienmäßigen<br />
Sportschalensitze, wenn man<br />
zum Beispiel zur Babyboomer-Generation<br />
gehören sollte. Sowohl Öffnen als<br />
auch Schließen funktioniert in schnellen<br />
elf Sekunden. Das funktioniert während<br />
der Fahrt bis zu 50 km/h. Neue Streben<br />
sichern die Insassen bei einem Überschlag.<br />
Ein verglaster Abschnitt darin<br />
macht die Sicht nach hinten möglich,<br />
gleichzeitig dient er jeweils als Kanal<br />
für einen Luftstrom in den Motor-
36 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN / REPORTAGE<br />
raum. Zwischen den Streben befindet<br />
sich eine beheizbare Heckscheibe, die<br />
sich auf Knopfdruck hebt oder senkt –<br />
also entweder als Windschott benutzt<br />
werden kann oder dabei hilft, die Motorgeräusche<br />
in den Innenraum zu leiten.<br />
Zum Glück lässt das sommerliche Wetter<br />
inklusive angenehmer Temperatur eine<br />
völlig offene Fahrt durch die Seealpen zu.<br />
Dass die Heckscheibe viel Wind abhält,<br />
können wir nicht spüren, wichtiger sind<br />
da die kleinen „Header-Gurneys“ aus heißgepresstem<br />
Aluminium an den oberen<br />
Frontscheibenrahmenkanten, die dafür<br />
sorgen, dass kein Orkan durchs Auto tobt<br />
– laut McLaren eine Innovation aus der<br />
Formel 1. Überhaupt ist der Windzug im<br />
Auto überaus angenehm, nur die eigentlich<br />
supergute Bowers & Wilkins-Musikanlage<br />
samt sattem Bass lässt sich nicht<br />
laut genug drehen, um bei zügiger<br />
offener Fahrt auch noch seine Playlist<br />
genießen zu können.<br />
Und so spielen wir lieber an den Wippschaltern<br />
links und rechts oberhalb des<br />
kleinen, knopflosen Volants herum: Mit<br />
ihnen stellen wir die Fahrmodi ein. Links<br />
bedienen wir damit unter anderem das<br />
Schalttempo des Achtgang-Getriebes<br />
und die Dämpfung, rechts die Motoren.<br />
Genau, Mehrzahl, denn der Artura<br />
Spider besitzt eine E-Motor und einen<br />
Dreiliter-V6. Die sorgen zusammen für<br />
genau 700 PS. Moment, werden aufmerksame<br />
Kenner der Szene einwerfen, das<br />
Coupé hat doch nur 680 PS? Stimmt.<br />
Aber dem Spider haben die Ingenieure<br />
per Software 20 PS mehr mitgegeben,<br />
die sich besonders bei hohen Drehzahlen<br />
positiv bemerkbar machen, auch wenn<br />
es bei einem maximalen Drehmoment<br />
von 720 Nm geblieben ist. Auch das aktuelle<br />
Coupé hat die Aufwertung erfahren:<br />
Damit die Kunden der bislang ausgelieferten<br />
680-PS-Coupés nicht traurig sind,<br />
können die sich mit ihrem Händler in<br />
Verbindung setzen und die fehlenden 20<br />
PS nachträglich aufspielen lassen.<br />
Übrigens: Nachdem die Jungs alle ihre<br />
Aufnahmen im Kasten haben, lassen<br />
sie uns begeistert überholen – so viel<br />
Vernunft findet man nicht überall.<br />
Apropos Vernunft: Für den Spider muss<br />
man 270.050 Euro hinlegen, und da sind<br />
noch keine Extras wie Carbon-Spielereien<br />
oder Lack-Sonderwünsche dabei. Aber<br />
kann man sein Geld besser anlegen?<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.mclaren.com<br />
TECHNISCHES:<br />
McLaren Arturo Spider<br />
Motor: V6-Biturbo und E-Motor<br />
Hubraum: 2.993 ccm<br />
Leistung: 700 PS<br />
Max. Drehmoment: 720 Nm<br />
Getriebe: 8-Gang-Doppelkupplung<br />
Gewicht: 1.457 Kilogramm<br />
E-Reichweite: 33 km<br />
Sprint 0-100 km/h: 3,0 Sek.<br />
Top-Speed: 330 km/h
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 39<br />
BLEND<br />
BOUNDARIES<br />
ARTIFICIAL<br />
AND ARTISTIC<br />
MARC CAIN<br />
AUTORIN: Z. KHAWARY<br />
Alles verschmilzt, geht nahtlos ineinander über, und die Grenzen<br />
zwischen Realität und Virtualität verschwimmen. Sämtliche Elemente<br />
auf den Bildern wurden von einer künstlichen Intelligenz (KI)<br />
generiert: von den Blumenfeldern bis hin zu den Models. Einzig die Kleidung<br />
repräsentiert die realen Marc Cain-Outfits der neuen Kollektion.<br />
www.marc-cain.com
DESIGN / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 47<br />
FLAVOR IS FORM<br />
AND FORM IS FLAVOR<br />
EINE GESCHICHTE ÜBER<br />
DIE KUNST DER VERBINDUNG<br />
ZWEIER WELTEN<br />
AUTOR: N. DEXTER
48 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN / REPORTAGE<br />
Man könnte meinen, Fortschritt entsteht, wenn Meister ihres Handwerks aus<br />
vollkommen unterschiedlichen Fachgebieten aufeinandertreffen und ihre Zeit,<br />
Passion und das geballte Wissen in ein gemeinsames Projekt stecken. Aus diesem<br />
Grund sind wir nach Schottland gereist, um das kunstvolle Ergebnis einer einzigartigen,<br />
zweijährigen Kollaboration des weltberühmten Architekturbüros von<br />
Zaha Hadid und der 185 Jahre alten schottischen Traditions-Whiskybrennerei<br />
The Dalmore zu sehen.<br />
Es ist eine hoch-ambitionierte Idee und<br />
alles andere als ein einfacher Vorgang:<br />
80 Kilogramm Glas in eine bernsteinfarbene<br />
Statue zu formen, die an das<br />
Schwenken von Whisky in einem Glas<br />
erinnert. Vielleicht war auch genau das<br />
der Grund, weshalb selbst die erfahrensten<br />
Glaskünstler und Architekten<br />
mehr als dreihundert 3D-Modelle und<br />
unzählige Glasproben für den einen, den<br />
hohen Anforderungen entsprechenden<br />
Prototypen benötigten. Am Ende aber<br />
steht ein Kunstwerk, das die Vision ihrer<br />
Schöpfer genau widerspiegelt.<br />
Hinter der Idee steckt niemand Geringeres<br />
als das Team von Melodie Leung,<br />
Direktorin des Londoner Architekturbüros<br />
Zaha Hadid Architects (ZHA).<br />
Bisher assoziierte man ZHA mehr mit<br />
der Architektur von Gebäuden, wie<br />
dem Riverside Museum in Glasgow und<br />
dem Messner Berg-Museum in Corones.<br />
Das Gestalten einer Glaskunststatue<br />
für einen extrem raren Whisky aber<br />
war selbst für das erfahrene Team von<br />
ZHA Neuland. „Wir wachsen an unseren<br />
Herausforderungen“, sagt Frau Leung,<br />
für die das Thema schottischer Whisky<br />
in den vergangenen 24 Monaten<br />
eine Tür in eine neue Welt öffnete. In<br />
seinem Herzen beherbergt das beeindruckende<br />
Kunstwerk eine Flasche 49<br />
Jahre alten Old Highland Single Malt<br />
der Luminary-Edition No. 2. Schöpfer<br />
des edlen Tropfens mit dem passenden<br />
Namen „The Rare“ ist der weltbekannte<br />
Meister-Blender Richard Paterson, der<br />
beinahe genauso viele Jahre der schottischen<br />
Whiskybrennerei The Dalmore<br />
angehört.<br />
„Ein kreativer Prozess ist immer auch eine<br />
Reise ins Ungewisse“, ergänzt Richard<br />
Paterson, als er uns durch die Ideenund<br />
Arbeitsprozesse seines Teams führt.<br />
Gemeinsam mit seinem Kollegen und<br />
Meister-Whisky-Macher Gregg Glass<br />
ist er sprichwörtlich verantwortlich für<br />
alles, was in der Flasche besonders ist.
DESIGN / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 51<br />
Für den Altmeister mit dem Spitznamen<br />
„die Nase“ ist dieser Job maßgeschneidert.<br />
Vorrangig interessierte die beiden<br />
Männer, das Team von ZHA in die traditionsumwobene<br />
Kultur des Whiskymachens<br />
einzuführen und zu verstehen,<br />
welche neuen Geschmäcke man in der<br />
Luminary Edition No. 2 innovativ integrieren<br />
kann. Und so kamen sie in langen<br />
Gesprächen und einer Vielzahl an Tastings<br />
in der Dalmore-Destillerie, etwa 30<br />
Kilometer nördlich der Stadt Inverness,<br />
auf einen einzigartigen Zusammenschluss<br />
diverser Aromen. Dazu zählen<br />
Schichten aus Vanille, dunklen Beeren<br />
und Kakao, die am Gaumen mit frisch<br />
gerösteten Kastanien, schwarzen Johannisbeeren,<br />
Doyenne-Birnen und weichen<br />
Patisserie-Gewürzen zu einem subtilen,<br />
süßen Rauchabgang führen.<br />
erste Victoria and Albert (V&A) Museum<br />
außerhalb der britischen Hauptstadt<br />
London und öffnete im Jahr 2018 seine<br />
Tore für Kunst- und Designbegeisterte.<br />
Für alle weiteren Whisky-Liebhaber,<br />
denen beim genannten Startgebot auch<br />
leicht schwindlig geworden ist, gibt es<br />
ab April 2024 die Luminary No. 2 „The<br />
Collectible“ Edition, einen 16-jährigen,<br />
in Bourbon-Fässern gereiften Single<br />
Malt, mit einem reichen Geschmack von<br />
reifen Feigen, Orangen, Waldfrüchten<br />
und Brioche. Mit den Worten: „Eine<br />
wahre Zusammenarbeit entsteht beim<br />
Zuhören und Lernen von anderen Meistern<br />
ihres Handwerks“ schließt Gregg<br />
Glass seine Ansprache vor geladenen<br />
Gästen aus aller Welt, bei der Enthüllung<br />
des zweiten abgeschlossenen Kapitels<br />
der Luminary-Serie. Fortsetzung<br />
folgt ...<br />
Nur drei Dekanter und zwei Skulpturen<br />
werden jemals von „The Rare“ hergestellt.<br />
Künftige Besitzer können sich<br />
also über eine echte Rarität freuen.<br />
Die Luminary-Edition No. 2 wurde im<br />
Mai 2024 im Londoner Auktionshaus<br />
Sotheby’s versteigert. Das Startgebot<br />
lag bei 75.000 britischen Pfund. Der<br />
Erlös wiederum geht, wie auch bei der<br />
ersten Luminary-Edition, zugunsten des<br />
Designmuseums V&A Dundee. Es ist das<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.thedalmore.com<br />
Zaha Hadid Architects (ZHA)<br />
www.zaha-hadid.com<br />
Designmuseum V&A Dundee<br />
www.vam.ac.uk
SONNE,<br />
PIZZA, PASTA<br />
UND GELATO<br />
DER CLUB MED CEFALÙ<br />
BEST PLACES<br />
AUTORIN: C. STRENG
54 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL / BEST PLACES<br />
Aromatisches Olivenöl, duftende Zitronenplantagen, wiegende Palmen und das<br />
strahlend blaue Mittelmeer – Sizilien ist bekannt für puren Genuss. Malerische<br />
Fischerdörfer an schroffen Felsklippen laden mit verwinkelten Gässchen zum<br />
Spazierengehen ein. Zugleich locken herausragende Kulturdenkmäler mit ihrer<br />
wechselvollen Geschichte. Wer dazu noch köstliche Weine und Speisen genießen<br />
sowie die warme Herzlichkeit und die Lebensfreude der Sizilianer erleben will, ist<br />
im Club Med Cefalù genau richtig.<br />
An der Nordküste Siziliens liegt, eingebettet<br />
zwischen alten Olivenbäumen<br />
und mit atemberaubendem Blick auf das<br />
azurblaue Mittelmeer, der Ferienclub des<br />
französischen Anbieters Club Med, der<br />
schon bei der Ankunft einen Hauch von<br />
Exklusivität versprüht: Da ist die Pracht<br />
eines alten, sizilianischen Palazzos auf<br />
der einen und auf der anderen Seite<br />
beeindruckt die Eleganz der zeitgenössischen<br />
Architektur in einer raffinierten<br />
Mischung von Baustilen, verteilt auf<br />
mehrere Gebäude.<br />
Dazwischen blitzen am Horizont die<br />
weißen Schaumkronen der Wellen auf,<br />
während sich davor der erste 5-Sterne-<br />
Club Med in Europa über ein weitläufiges<br />
Areal erstreckt, das von üppig blühenden<br />
Gärten und zahlreichen kleinen Pfaden<br />
durchzogen ist. So gelangt man zu den<br />
verschiedenen Unterkünften, die von<br />
modern gestalteten Bungalows bis hin zu<br />
luxuriösen Suiten mit privatem Pool und<br />
Terrasse reichen. Was alle gemeinsam<br />
haben: ein elegantes Interior und den<br />
Traumblick auf das Meer.<br />
Wer gerne am und im Wasser ist, findet<br />
eine Vielzahl an Wassersportmöglich-<br />
keiten vor, wie Segeln, Windsurfen und<br />
Schnorcheln, und die klare, türkisblaue<br />
Bucht ist dazu noch perfekt für Taucher,<br />
die die Unterwasserwelt erkunden<br />
möchten. An Land spielt man Tennis,<br />
Beachvolleyball oder Pétanque, liegt am<br />
Pool, entlang der Klippen am Meer oder<br />
am kinderfreien Natur-Pool, der etwas<br />
abseits liegt. Oder man nutzt den hochmodernen<br />
Fitnessraum und besucht die<br />
täglichen Yoga- und Pilates-Kurse, um<br />
den Beach-Body auch zu behalten. Denn<br />
das ist bei der erlesenen Küche gar nicht<br />
so einfach.<br />
Insgesamt drei Restaurants stehen den<br />
Gästen mit allerlei kulinarischen Köstlichkeiten<br />
zur Verfügung. Im Hauptrestaurant<br />
„La Riva“ werden mediterrane<br />
und internationale Gerichte, zubereitet<br />
aus frischen, regionalen Zutaten,<br />
serviert, während der Michelin-Sterngekürte<br />
Chefkoch im Gourmetrestaurant<br />
„Il Palazzo“ eine Auswahl an sizilianischen<br />
Spezialitäten parat hält. Direkt<br />
am Strand hingegen bietet der „Cefalù<br />
Beach Grill“ frische Meeresfrüchte<br />
und gegrillte Delikatessen an. Hierhin<br />
lädt einmal in der Woche auch der<br />
Club-Chef zum Champagner ein, zu
TRAVEL / BEST PLACES<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 57<br />
dem es – stilgerecht – frische Austern<br />
und Hummer gibt.<br />
Ein weiterer Luxus des Clubs ist auch<br />
sein Standort, denn nur ein 20-minütiger<br />
Spaziergang entlang der Strandpromenade<br />
führt in die kleine, lebendige<br />
Stadt Cefalù. Ihre malerische Altstadt<br />
liegt eingebettet zwischen dem beeindruckenden<br />
Rocca di Cefalù, der sich fast<br />
300 Meter in die Höhe reckt, und dem<br />
schimmernden Blau des Meeres. Vor der<br />
Stadt erstreckt sich eine lange Bucht mit<br />
goldenen Sandstränden, während im<br />
Hinterland die majestätischen Berge der<br />
Madonie aufragen.<br />
Cefalù hat seinen Namen den Griechen<br />
zu verdanken, denn sie nannten einst<br />
die antike Siedlung Kephaloidion, was<br />
von „Kephalos“ – dem Kopf – abgeleitet<br />
ist, und sich auf die markante Form<br />
des Felsens bezieht, auf dem die Siedlung<br />
einst thronte. Als der Normannenkönig<br />
Roger II. hier mit seinen Truppen<br />
landete, verlegte er die Stadt an den<br />
Fuß des Berges. Nach seiner Krönung im<br />
Jahr 1131 schenkte er Cefalù die beeindruckende<br />
Kathedrale, die noch heute –<br />
mittlerweile Unesco-Welterbe – majestätisch<br />
über die Stadt wacht.<br />
Ihr Besuch ist ein absolutes Muss, denn<br />
die Erbauer der Kathedrale Santissimo<br />
Salvatore hatten ein Gespür für dramatische<br />
Inszenierung: Sie thront eindrucksvoll<br />
auf dem ansteigenden Domplatz.<br />
Neben der schönen Außenfassade sind<br />
vor allem die goldenen Mosaiken der<br />
Apsis, einst von byzantinischen Künstlern<br />
gefertigt, im Inneren des Bauwerks<br />
sehenswert. Genau wie die engen<br />
Gassen der Altstadt, die unzählige<br />
Restaurants und Lokale, kleine Spezialitätengeschäfte,<br />
Bars und Boutiquen<br />
beheimaten, und in denen das typisch<br />
italienische, trubelig-geschäftige Leben<br />
in seiner ganzen Fülle stattfindet.<br />
Einen noch umfassenderen Eindruck<br />
vom echten sizilianischen Leben<br />
bekommt man bei einem Besuch von<br />
Palermo, der – wie viele andere Ausflüge<br />
auch – über das Exkursionsteam des<br />
Clubs gebucht werden kann. Die Hauptstadt<br />
der Autonomen Region Sizilien ist<br />
eine wahrlich pulsierende Metropole,<br />
die fünftgrößte Italiens, die sich malerisch<br />
anschmiegt an die Conca d’Oro, die<br />
Goldene Muschel, an der Nordküste der<br />
Insel.<br />
Ihre Blütezeit erlebte Palermo, gegründet<br />
im 8. Jahrhundert v. Chr., unter der Herrschaft<br />
der Araber, Normannen und<br />
Staufer. Besonders prägte der römischdeutsche<br />
Herrscher Friedrich II. die Stadt.<br />
Ab 1198 war er König von Sizilien und<br />
machte Palermo zu seiner Residenzstadt,<br />
wo er insgesamt 28 Jahre verbrachte.<br />
Aufgrund ihres arabisch-normannischen<br />
Kulturerbes gehört Palermo seit 2015<br />
zum Unesco-Weltkulturerbe.<br />
Heute ist Palermo vor allem das: bunt,<br />
schillernd und unverfälscht. Prachtvolle<br />
Palazzi wechseln sich ab mit wunderschön<br />
restaurierten Kirchen und
58 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL / BEST PLACES<br />
Museen, gleich gegenüber sieht man die<br />
bröckelnden Fassaden alter, heruntergekommener<br />
Häuser, rostende Balkongitter,<br />
verwitterte Fenster und Türen. Der<br />
Verfall ist offensichtlich, und dennoch<br />
strahlt die Stadt eine gewisse Würde aus,<br />
überdeckt sie ihre Verwahrlosung mit<br />
einer Grandezza, die umwerfend – und<br />
ehrlich ist.<br />
Unbedingt einen Besuch wert ist der<br />
Palazzo dei Normanni, der Normannenpalast,<br />
der auf der höchsten Erhebung<br />
des mittelalterlichen Stadtgebiets steht.<br />
Aus einer ehemaligen Sommerresidenz<br />
des Emirs von Palermo machte Roger<br />
II. im 12. Jahrhundert seinen Stadtsitz<br />
und baute sie zum Regierungspalast<br />
um, der bis heute Sitz des sizilianischen<br />
Regionalparlaments ist. Als absolutes<br />
Highlight des Palasts gilt die Cappella<br />
Palatina, die zwischen 1130 und 1140<br />
erbaut wurde. Schon der französische<br />
Schriftsteller Guy de Maupassant sagte<br />
einst, sie sei „das Schönste, was sich der<br />
menschliche Geist je erträumt und in<br />
Wirklichkeit umgesetzt hat“.<br />
Ebenfalls sehens- und erlebenswert ist<br />
der Mercato di Capo, der Street-Food-<br />
Markt der Stadt, der sich zwischen Porta<br />
Carini und Via S. Agostino erstreckt.<br />
Das ist der perfekte Ort, um die lokalen<br />
Spezialitäten zu probieren, von kalt<br />
gepresstem Olivenöl über frisch gebratenen<br />
Fisch bis hin zu knusprigen Arancine,<br />
frittierten und gefüllten Reisbällchen.<br />
Besonders sehenswert ist die<br />
Jugendstil-Fassade des Panificio Morello<br />
an der Piazza Capo, ein Augenschmaus<br />
für Architekturfreunde.<br />
So bunt und schön Palermo auch<br />
sein mag: Wer sich nach dem lauten,<br />
trubeligen Sightseeing besonders<br />
verwöhnen möchte, besucht das luxuriöse<br />
Club-Spa, das mit einer Vielzahl<br />
von Behandlungen und Massagen lockt,<br />
die Körper und Geist revitalisieren. Die<br />
elegant gestalteten Räumlichkeiten<br />
bieten einen perfekten Rückzugsort, um<br />
sich voll und ganz den geübten Händen<br />
professioneller Therapeuten hinzugeben,<br />
um sich anschließend erfrischt und aufgehübscht<br />
in die Nacht zu stürzen. Denn<br />
wenn die Sonne untergeht, erwacht der<br />
Club Med Cefalù zu neuem Leben. Mit<br />
Live-Bands und DJs wird die Tanzfläche<br />
zum Kochen gebracht, begeistern<br />
Theater-Shows die feierfreudigen Gäste.<br />
Für diejenigen, die es lieber ruhiger<br />
mögen, ist hingegen die stylische<br />
Pianobar der perfekte Ort, um den Tag<br />
bei einem Glas sizilianischen Weins oder<br />
einem gut gemixten Cocktail ausklingen<br />
zu lassen. Also, wenn das keine schöne<br />
Urlaubsvision ist ...<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.visitsicily.info<br />
www.comune.palermo.it<br />
BESTE UNTERKUNFT:<br />
Club Med<br />
www.clubmed.de
UNTERWEGS<br />
NACH SMÅLAND<br />
IM LAND VON<br />
ASTRID LINDGREN<br />
AUTOR: R. LÖWISCH
TRAVEL / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 63<br />
In Småland die Heimat von Astrid Lindgren und ihrer literarischen Helden zu<br />
besuchen ist eine gute Art für Babyboomer, zurück in die Kindheit zu reisen.<br />
Wir tun das natürlich stilsicher in einem Volvo – auch wenn der Bestseller XC60<br />
fast zu modern dafür ist.<br />
„Das Beste an meiner Kindheit war, dass<br />
wir beides hatten – ausreichend Geborgenheit<br />
und ausreichend Freiheiten.<br />
Wir waren geborgen, da umgeben von<br />
bodenständigen, verlässlichen Erwachsenen.<br />
Die Freiheiten hatten wir, weil<br />
all die Großen durch ihre Arbeit so stark<br />
beansprucht waren, dass sie uns Kinder<br />
nicht immer im Auge haben konnten. In<br />
meinem Innersten bin ich immer noch<br />
das Bauernmädchen aus Vimmerby, und<br />
für das Kind in mir schreibe ich.“<br />
Astrid Lindgren sagt es selbst: Sie ist<br />
nie richtig erwachsen geworden – und<br />
genau deshalb hat sie Schwedens Gesellschaft<br />
so positiv beeinflusst. Bis heute:<br />
Wo auch immer man in dem skandinavischen<br />
Land hinkommt, die Lindgren<br />
war schon da. Bullerbü ist überall, Pippi<br />
Langstrumpf allgegenwärtig, Karlsson<br />
auf jedem Dach, Ronja räubertochtert<br />
in allen Wäldern, Ferien auf Saltkrokan<br />
sind sakrosankt – und das Antlitz von<br />
Michel aus Lönneberga, der bei Lindgren<br />
eigentlich „Emil“ heißt und mit dem<br />
tatsächlich existierenden Dorf Lönneberga<br />
nichts zu tun hat, spiegelt sich<br />
noch heute in jedem schwedischen<br />
Lausbubengesicht wieder.<br />
Ich muss gestehen: Als Kind war ich gar<br />
nicht so begeistert von den Pippi-Michel-<br />
Karlsson-Bullerbü-Büchern und -Filmen,<br />
in denen eigentlich nie etwas (Dramatisches)<br />
passierte. Trotzdem: Pippilotta<br />
Viktualia Rullgardina Krusmynta (Pfefferminz)<br />
Efraimsdotter Långstrump kennt<br />
jeder, irgendwie weiß man fast alles über<br />
dieses frühreife skandinavische Superchild<br />
und Ihresgleichen. Das sollte Grund<br />
genug sein, mal in deren Heimat zu<br />
reisen.<br />
Natürlich stilecht in einem Volvo, der<br />
seine skandinavischen Wurzeln weder<br />
verleugnen kann noch will. Uns steht<br />
dazu ein XC60 T8 AWD mit Polestar-<br />
Konfiguration zur Verfügung. Letzteres<br />
beinhaltet optische Änderungen, andere<br />
Räder und ein feines Öhlins-Fahrwerk für<br />
weniger Wankneigung. Mit 455 PS und<br />
Allradantrieb dank eines E-Motors an der<br />
Hinterachse sehen wir uns gut gerüstet,<br />
den starken Frauen der Lindgren auf<br />
Augenhöhe zu begegnen.<br />
Wir starten unsere Retrotour in Kalmar,<br />
gegenüber von Öland, denn das gehört<br />
schon zur Provinz Småland, der Heimat<br />
von Astrid Lindgren. Eigentlich ist ein<br />
XC60 zu modern für so eine Reise in die<br />
Kindheit, andrerseits aber dank Luftfederung<br />
ideal für den zügigen Ritt über<br />
Schwedens immer noch reichhaltig<br />
vorhandene Schotterstraßen.
64 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL / REPORTAGE<br />
Der erste Halt passiert allerdings nicht in<br />
einer Märchenwelt, sondern im Hier und<br />
Jetzt an der Glasbläserei Orrefors in Kosta.<br />
Denn die Firma fertigt – gemeinsam mit<br />
einer deutschen Manufaktur – die Glasknöpfe<br />
auf den Volvo-Getriebewählhebeln.<br />
Dazu wird die Glasmasse, eine<br />
Melange aus unter anderem 80 Prozent<br />
Sand und 15 Prozent Caliumcarbonat,<br />
auf 1.400 Grad erhitzt, danach per Hand<br />
geblasen und gedreht.<br />
Wieder ein bisschen schlauer geworden<br />
reisen wir weiter nach Vimmerby, der<br />
Heimatstadt von Astrid Anna Emilia<br />
Ericsson, die hier 1907 als zweites von<br />
vier Kindern auf dem Hof Näs geboren<br />
wurde. Das Elternhaus in der Prästgårdsgatan<br />
24 mitsamt der nahen Umgebung<br />
und der fast überirdischen Natur gilt als<br />
Hauptinspirationsquelle für die spätere<br />
Schriftstellerin. Tatsächlich kann man Teile<br />
ihres Geburtshauses mit vielen zeitgenössischen<br />
Möbeln besichtigen. Hier erfährt<br />
man alles über die berührende Liebesgeschichte<br />
ihrer Eltern, über die Freiheiten,<br />
die Klein Astrid und ihre Geschwister<br />
genossen und die sie Spiele erfinden<br />
ließ wie „Kickse-Kickse-hu“ und „Nichtden-Fußboden-berühren“.<br />
Man kann<br />
problemlos nachvollziehen, wo und wie<br />
sie durch das Spiel- und Schlafzimmer<br />
tobte, immer die Türen als Schwingelemente<br />
nutzend, ohne einen Fuß auf den<br />
Boden zu setzen. Und nicht weit entfernt<br />
steht die mehr als 200 Jahre alte Ulme im<br />
Garten, die sie in Pippis Welt zum „Limonadenbaum“<br />
machte, außerdem das<br />
gelbe Nachbarhaus, das ihr Vater bauen<br />
ließ, nachdem die Familie zu groß für das<br />
alte Heim wurde. Es geriet zum Vorbild für<br />
Pippis Villa Kunterbunt.<br />
Hier kann man aber auch nachlesen, wie<br />
Astrid Lindgren als Zwölfjährige melancholisch<br />
wurde und ihre Zeit immer<br />
mehr mit Lesen verbrachte, als Teenager<br />
das Spielen verlernte, und wie sie<br />
sich als naive 18-jährige Praktikantin bei<br />
der Lokalzeitung „Vimmerby Tidning“ von<br />
ihrem 30 Jahre älteren Chef schwängern<br />
ließ, sich von ihrem Lover abwandte und<br />
mit offenen Augen in die soziale Katastrophe<br />
rutschte, die auch in Schweden<br />
jede alleinerziehende Mutter bedrohte.<br />
Sie floh nach Stockholm und ließ den<br />
Sohn bei einer Pflegefamilie. Danach<br />
absolvierte sie eine Büroausbildung,<br />
wurde 1928 Sekretärin im Kungliga Automobilklubben,<br />
dem Königlichen Automobilclub,<br />
wo sie Sture Lindgren kennenlernte<br />
und ihn heiratete. Flugs holte<br />
sie ihren Sohn zu sich nach Hause und<br />
gebar noch ein Kind, Tochter Karin. Und<br />
endlich begann sie, Kurzgeschichten zu<br />
schreiben. Ihr erstes gedrucktes Buch<br />
erschien 1939 – es war allerdings ein<br />
Autoreiseführer für den Motormännens<br />
Riksförbund, den Schwedischen Automobilclub,<br />
den ihr Mann zu jener Zeit als<br />
Geschäftsführer leitete.<br />
Astrid Lindgren war bereits 38 Jahre alt,<br />
als sie gewahr wurde, dass Kinder ihren<br />
Erzählungen gebannt zuhörten. Auch<br />
Karin erzählte sie viele Geschichten, bis<br />
die Tochter eines Tages sagte: „Erzähl
TRAVEL / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 67<br />
mir von Pippi Langstrumpf!“ Der Name<br />
war schlicht ausgedacht, aber Lindgren<br />
spann sofort die Welt des stärksten<br />
Mädchens der Welt drumherum – einer<br />
frühen Feministin; einer Ikone der Autonomen<br />
und Anarchisten, die auf die<br />
Schule pfeift; einer Rebellin, die sich<br />
gegen die Welt der Erwachsenen auflehnt<br />
und trotzdem ihren Papa liebt. Passenderweise<br />
rutsche die phantasievolle Literatin<br />
kurz danach im Vasapark unglücklich aus,<br />
verletzte sich am Fuß und hatte plötzlich<br />
Zeit, ihre Stories aufzuschreiben.<br />
Wer gehofft hat, auf dieser Reise in die<br />
Kindheit endlich zu erfahren, warum<br />
Pippi Langstrumpf physisch so stark ist,<br />
wird enttäuscht. Obelix ist immerhin in<br />
den Zaubertrank gefallen und Batman<br />
wurde von einer Fledermaus gebissen.<br />
Aber Pippi? Dagegen ist völlig klar, warum<br />
Lindgrens Phantasie-Kinder alle in einer<br />
heilen Welt lebten: Weil es für sie damals<br />
tatsächlich eine heile Welt war. Und von<br />
wegen Phantasie-Personen: Für jede<br />
von ihr erfundene Figur gab es mindestens<br />
ein echtes Vorbild, seien es Eltern,<br />
Mägde, Knechte, Geschwister, Nachbarn<br />
oder Freunde.<br />
Astrid Lindgren kommentierte mal<br />
eine Kritik an Pippi Langstrumpf: „Kein<br />
normales Kind isst beim Kaffeekränzchen<br />
eine ganze Torte auf, schrieb jemand<br />
entrüstet. Und das stimmt ja auch. Ein<br />
normales Kind hebt aber auch kein Pferd<br />
hoch. Doch wer dazu in der Lage ist, kann<br />
vielleicht auch eine ganze Torte verdrücken!“<br />
Voller erster Eindrücke aus dem lindgrenschen<br />
Leben Anfang des 20. Jahrhunderts,<br />
fahren wir mit dem Volvo ins<br />
benachbarte Sevedstorp, wohl besser<br />
bekannt als „Bullerbyn“. Hier wuchs<br />
Astrids Vater Samuel August auf. Die<br />
drei kleinen Höfe des Fleckens standen<br />
Modell für Lindgrens Bullerbü-Bücher,<br />
hier wurden auch die passenden Filme<br />
dazu gedreht. Die Höfe sind noch immer<br />
da, flankiert von einer Scheune mit dem<br />
„Cafe Sörgarden“, die natürlich voller<br />
Bullerbü-Andenken ist.<br />
Apropos gedreht: In Mariannelund, etwa<br />
acht Kilometer von Bullerbyn entfernt,<br />
befindet sich das Filmbyn-Museum – eine<br />
Art Pilgerstätte für Lindgren-Jünger. Hier<br />
kann man diverse Filmkulissen bewundern.<br />
Allerdings sind die meisten pure<br />
Nachbauten, was die Freude dann doch<br />
etwas schmälert. Einige Requisiten sind<br />
jedoch echt: Die miniaturisierte Film-Burg<br />
aus „Ronja Räubertochter“ zum Beispiel<br />
oder Klamotten und Schuhe aus „Pippi in<br />
Taka-Tuka-Land“.<br />
Und dann wagen wir uns wieder auf<br />
die schwedischen Landstraßen – die<br />
geteerten sind fast genauso leer wie<br />
die geschotterten. Es ist ungewöhnlich<br />
warm zurzeit, und die Waldpisten stauben<br />
so sehr, dass man großen Abstand von<br />
vorausfahrenden Fahrzeugen halten<br />
muss. Doch sobald sich der Dreck<br />
verzogen hat, fasziniert die Landschaft<br />
mit jungem Grün, wilden Farnen, vielen<br />
bunten Lupinen am Wegesrand und<br />
reiner Luft. Und plötzlich, hinter einer<br />
großen Farm, stehen wir in Katthult, das<br />
mal Gibberyd hieß.<br />
Katthult – nie gehört? Doch, bestimmt:<br />
„Emil aus Lönneberga“ wurde hier im<br />
„Katzendorf“ gedreht. Der Protagonist<br />
hieß übrigens nur in Deutschland<br />
„Michel“, weil zur gleichen Zeit bei uns<br />
„Emil und die Detektive“ die Kinderherzen<br />
eroberte. Tatsächlich sollte Emil-Michel<br />
seine Streiche in Lönneberga spielen,<br />
aber dort fand sich niemand, der seinen<br />
Bauernhof für Außenaufnahmen zur<br />
Verfügung stellen wollte. Bis eine Witwe<br />
in Gibberyd „Ja“ sagte und ihr malerisches<br />
Anwesen anbot – ohne zu wissen, was<br />
sich alles ändern würde. Vom Lohn dafür<br />
konnte die echte Besitzerin das Haupthaus<br />
immerhin elektrifizieren, auch für<br />
eine Wasserleitung reichte das Honorar.<br />
Im Film lebte Emil-Michel (Vorbild war<br />
Lindgrens Vater) hier mit seiner Familie.<br />
Und wenn ein Ort 20 Jahre lang – aus<br />
welchem Grund auch immer – einen<br />
neuen Namen trägt, gilt er danach auch<br />
offiziell.<br />
Heute stehen in Katthult neben dem<br />
Haus von Knecht Alfred von den Dreharbeiten<br />
unter anderem noch der zehn<br />
Meter hohe Fahnenmast, an dem Emil-<br />
Michel seine Schwester Klein-Ida als<br />
Ausguck hochgezogen haben soll<br />
(tatsächlich wurde bei den Filmaufnahmen<br />
mit einem nur vier Meter hohen<br />
(heute in einer Scheune verwahrten)<br />
Mast getrickst. Aber daran wurde die<br />
damals die Fünfjährige Ida tatsächlich bis<br />
nach oben gehievt. Die Hütte, in die
68 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL / REPORTAGE<br />
Emil-Michel stets eingesperrt wurde und<br />
wo er seine Figuren schnitzte, ist dagegen<br />
ein Nachbau – 2006 hat ein Feuerteufel<br />
das Original abgefackelt. Aber die Karre,<br />
in der Emil-Michel seine nahe Verwandte<br />
immer hinter sich herschleppte, ist noch<br />
im Original erhalten. Neun Wochen im<br />
Jahr kann man das Privatareal gegen ein<br />
paar Kronen erkunden – das machen pro<br />
Tag etwa 1.000 Menschen, die hier auch<br />
noch ebenso täglich 500 Zimtschnecken,<br />
von der Eignerfamilie selbst gebacken,<br />
verspeisen.<br />
Es ist gar nicht so einfach, von diesen<br />
zauberhaften Orten immer wieder in die<br />
dann doch vergleichsweise nüchterne<br />
Umgebung eines SUVs mit seinem minimalistischen<br />
skandinavischen Design zu<br />
wechseln. Aber immerhin bietet Volvos<br />
bestverkauftes Modell bis zu 1.420 Liter<br />
Stauraum, so können wir eine Menge<br />
Lindgren-Devotionalien einkaufen und<br />
an all die kleinen Enkel verteilen (gar<br />
nicht so unwahrscheinlich, dass die die<br />
Stories kennen – das Lindgren-Universum<br />
gibt’s nämlich auch für Computer-Kids).<br />
Immerhin geht‘s dem Gewissen gut,<br />
können wir doch laut Hersteller bis zu<br />
76 Kilometer rein elektrisch durch die<br />
grünen Wälder rauschen, und das passt<br />
wiederum zu Lindgrens tiefer Verbundenheit<br />
mit der Natur.<br />
Sie sagte einst: „Fragt mich aber jemand<br />
nach meinen Kindheitserinnerungen,<br />
dann gilt mein erster Gedanke trotz<br />
allem nicht den Menschen, sondern der<br />
Natur. Sie umschloss all meine Tage und<br />
erfüllte sie so intensiv, dass man es als<br />
Erwachsener gar nicht mehr fassen kann.<br />
Der Steinhaufen, wo die Walderdbeeren<br />
wuchsen, die Leberblümchenstellen, die<br />
Schlüsselblumenwiesen, die Blaubeerplätze,<br />
der Wald mit den rosa Erdglöckchen<br />
im Moos, das Gehölz rings um<br />
Näs, wo wir jeden Pfad und jeden Stein<br />
kannten, der Fluss mit den Seerosen,<br />
die Gräben, die Bäche und Bäume, an all<br />
das erinnere ich mich besser als an die<br />
Menschen.” Was uns annehmen lässt, dass<br />
ihr Autos erst recht unwichtig waren. So<br />
wundert es uns auch nicht, dass niemand<br />
bestätigen wollte, dass sie jemals einen<br />
Volvo gefahren ist. Macht nichts – hier<br />
im Lindgren-Wunderland gibt es Wichtigeres.<br />
So scheiden wir schließlich ein bisschen<br />
wehmütig. Natürlich mit etwas Pippi<br />
in den Augen.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.volvo.de<br />
TECHNISCHES:<br />
Volvo XC60 T8 AWD<br />
Polestar Engineered<br />
Motor: plus E-Motor<br />
Leistung: 455 PS (335 kW)<br />
Max. Drehmoment: 400 Nm<br />
Getriebe: 8-Gang-Automatik<br />
Antrieb: Allrad<br />
Gewicht: 2.250 Kilogramm<br />
Sprint 0-100 km/h: 4,9 Sek.<br />
Top-Speed: 180 km/h
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 71<br />
ANTOINE DE<br />
SAINT EXUPÉRY<br />
DIE NEUE<br />
DS KOLLEKTION<br />
AUTOR: J. M. BRAIN<br />
Wie in der Welt der Haute Couture<br />
stellt DS Automobiles jedes Jahr eine<br />
exklusive Fahrzeugkollektion vor. Die<br />
neuesten Modelle erinnern an einen<br />
berühmten Franzosen, der sowohl<br />
Dichter als auch Wissenschaftler und<br />
Abenteurer war. In Deutschland ist er<br />
vor allem als Autor des Klassikers „Der<br />
kleine Prinz“ bekannt.<br />
Seine Erzählungen haben Generationen<br />
von Literaturliebhabern ebenso fasziniert<br />
wie die Designer des DS Design<br />
Studios Paris. Hier hat man vier Werke<br />
von Saint Exupéry als Inspirationsquellen<br />
aufgegriffen: „Der kleine Prinz“,<br />
„Südkurier“, „Die Stadt in der Wüste“<br />
und „Nachtflug“.<br />
DS Automobiles bietet die Antoine<br />
de Saint Exupéry Collection für die<br />
Baureihen DS 3, DS 4 und DS 7 an. Für<br />
die neuen Kollektionsmodelle steht die<br />
exklusive Karosseriefarbe „Nacht-
74 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> COOL STUFF / BEGEHRENSWERT<br />
flug“ zur Wahl. Dieser aufwändige Perlglanzlack<br />
enthält Pigmente, die subtile<br />
goldene Reflexe erzeugen, die an einen<br />
Sternenhimmel in der Morgendämmerung<br />
erinnern. Neben dieser Sonderfarbe<br />
ist die Kollektion in Perla Nera-<br />
Schwarz, Kristall-Grau und für DS 7<br />
zusätzlich in Saphir-Blau erhältlich –<br />
jeweils in Kombination mit schwarzem<br />
Dach. Alle aktuell verfügbaren Motorisierungen<br />
werden angeboten.<br />
Auch der Innenraum lässt den Geist<br />
der Fliegerei in der ersten Hälfte des<br />
20. Jahrhunderts wiederaufleben.<br />
Edles, strapazierfähiges Nappaleder im<br />
warmen Farbton Criollo Braun steht für<br />
die Vorliebe von DS Automobiles für<br />
hochwertige Materialien. Das Leder der<br />
Armaturentafelverkleidung weist Ziernähte<br />
in einer speziellen Technik auf,<br />
die wie Kondensstreifen eines Düsenflugzeugs<br />
wirken.<br />
Dezente Plaketten im Innenraum sowie<br />
an der Karosserie vervollständigen<br />
den einzigartigen Look der Collection.<br />
Sie zeigen den Schriftzug von Antoine<br />
de Saint Exupéry sowie Zitate und<br />
Zeichnungen aus seinen Werken. Eine<br />
spezielle Grafik gleicht dem Rumpf<br />
eines Flugzeugs, dessen Propeller wie<br />
ein Stern als Wegweiser für Reisende<br />
dienen könnte.<br />
Olivier François, CEO DS Automobiles,<br />
dazu: „Die Collection Antoine<br />
de Saint Exupéry verkörpert alles,<br />
wofür die Marke DS Automobiles<br />
steht: eine Extraportion Seele, die den<br />
Unterschied ausmacht. Dieser Unterschied<br />
wird durch immaterielle Werte<br />
erreicht: Poesie, gemeinsame Werte,<br />
eine gemeinsame Vorstellungskraft.<br />
Frankreich, seine kulinarische Kultur,<br />
der Sinn für Schönheit und das Auge<br />
für Details – all das passt hervorragend<br />
zum Geist von Antoine de Saint<br />
Exupéry. Es ist der Geist des Reisens,<br />
der Entdeckungen und der Avantgarde.<br />
All dies verkörpern französische Technologie-Meilensteine<br />
wie die Concorde,<br />
der TGV und auch unsere automobile<br />
Ikone DS von 1955 mit ihrem innovativen<br />
Cocktail aus Komfort, Design<br />
und Technologie. Die neue Collection<br />
Antoine de Saint Exupéry symbolisiert<br />
alle diese Werte.“
EPIC DRIVE<br />
IN MAROKKO<br />
1.250 KILOMETER<br />
DURCH WÜSTE UND<br />
ATLASGEBIRGE<br />
AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: D. SCHAPER
78 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / ROADTRIP<br />
Mit dem Mazda CX-60 auf den Spuren der Handelsrouten der Nomaden südlich von<br />
Marrakesch und über das Atlasgebirge. Rund 1.250 Kilometer beträgt die Strecke,<br />
die sich von der marokkanischen Hauptstadt in Richtung Süden bis nach Ouarzazate<br />
und wieder zurück durch die Sahara-Ebene vorbei an Dünen und Kamelen<br />
erstreckt.<br />
Von Marrakech mit seinen berühmten<br />
Gassen und Märkten (Souks) und dem<br />
quirligen Platz Jemaa el Fna führt uns<br />
der erste Abschnitt des Mazda Epic<br />
Drive über das Atlas-Gebirge (Tizi-n-<br />
Test-Pass) nach Süden zu den Ausläufern<br />
der Sahara. Die einspurige, sehr kurvenreiche<br />
und teils unbefestigte Strecke<br />
führt durch landschaftlich äußerst reizvolle<br />
und touristisch kaum erschlossene<br />
Gebiete. Vor allem im Sommer ist<br />
mit Steinschlägen zu rechnen; in den<br />
Wintermonaten (November bis März)<br />
ist die Straße nach heftigen oder langanhaltenden<br />
Schneefällen gern auch<br />
mal ganz oder teilweise gesperrt. Steigungs-<br />
und Gefälleabschnitte von 10<br />
Prozent und mehr sind keine Seltenheit<br />
– werden aber problemlos von unserem<br />
CX-60 gemeistert.<br />
Der japanische Automobilhersteller reagiert<br />
mit dem Mazda CX-60 auf die<br />
wachsende Nachfrage nach Crossover-<br />
Modellen und erweitert sein Programm<br />
um ein Fahrzeug, das markentypisches<br />
Fahrvergnügen mit ausgezeichneten<br />
Umwelteigenschaften verbindet.<br />
Sowohl als Plug-in Hybridantrieb<br />
e-Skyactiv PHEV als auch in der hocheffizienten<br />
Dieselvariante e-Skyactiv D<br />
ist der Mazda CX-60 ein wichtiger Teil<br />
der Mazda Multi-Solution-Strategie für<br />
eine nachhaltige Mobilität. Das Spitzenmodell<br />
verfügt nicht nur über den<br />
ersten Plug-in Hybridantrieb des Unternehmens,<br />
sondern verkörpert alles,<br />
was die Marke in den vergangenen 100<br />
Jahren in ihre DNA aufgenommen hat:<br />
herausragendes Außen- und Innendesign,<br />
feinste japanische Handwerkskunst<br />
und innovative Technologien, die<br />
sich an den Bedürfnissen der Menschen<br />
orientieren.<br />
Nach der abenteuerlich-anspruchsvollen<br />
Gebirgsfahrt erreichen wir die<br />
Ausläufer der Sahara, die typischen Sanddünen<br />
tauchen allerdings nur vereinzelt<br />
in der Ferne auf. Genauso wie Kamele.<br />
Die Landschaft ist hier eher geprägt von<br />
Steinen und Geröll. Die Straßen sind<br />
zum Teil übersät mit Schlaglöchern, und<br />
bei Offroad-Passagen gilt es: lieber nicht<br />
zu viel Gas geben und nichts riskieren.<br />
Scharfkantige Steine und weiche Reifenflanken<br />
sind eine schlechte Kombination.<br />
Doch der CX-60 übersteht den<br />
zehnstündigen 650 Kilometer-Tagestrip<br />
nach Quarzazate zwar total verstaubt,<br />
aber unbeschadet.<br />
Alle Motorisierungen des Mazda CX-60<br />
sind an ein neues Achtstufen-Automa-
MOTION / ROADTRIP<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 83<br />
tikgetriebe gekoppelt, das als Besonderheit<br />
anstelle des üblichen hydraulischen<br />
Drehmomentwandlers über eine Mehrscheiben-Eingangskupplung<br />
verfügt.<br />
Darüber hinaus ist der Elektromotor in<br />
das Getriebe integriert und wirkt direkt<br />
auf die Eingangswelle, sowohl beim<br />
e-Skyactiv PHEV Plug-in Hybridantrieb<br />
als auch bei den Versionen mit dem<br />
Mazda M Hybrid Boost System.<br />
Das Mazda Allradsystem i-Activ AWD,<br />
serienmäßig für die Plug-in Hybrid-<br />
Variante sowie den e-Skyactiv D 254,<br />
treibt primär die Hinterräder an und<br />
versorgt je nach Fahrsituation und Fahrmodus<br />
die Vorderräder variabel mit<br />
Drehmoment. Der Antrieb der Vorderräder<br />
erfolgt über eine an das Getriebe<br />
gekoppelte Einheit mit einer elektromagnetisch<br />
gesteuerten Mehrscheiben-<br />
Kupplung. Über den Mazda Fahrmodusschalter<br />
Mi-Drive (Mazda Intelligent<br />
Drive Select) lassen sich Kontrolle und<br />
Fahrvergnügen über bis zu fünf verschiedene<br />
Fahrmodi (EV-Mode nur beim<br />
Mazda CX-60 e-Skyactiv PHEV, Offroad-<br />
Mode nur bei Varianten mit AWD)<br />
weiter steigern.<br />
Das Feierabendbier wartet bereits in<br />
einer außergewöhnlichen Unterkunft,<br />
gefühlt irgendwo im Nichts. Es ist die<br />
Ecolodge Quednoujoum. Gebaut aus<br />
Holz, Lehm und Steinen, versorgt über<br />
Solarstrom, begeistert sie mit einer<br />
nächtlichen Besonderheit, wie sie im<br />
dichtbesiedelten Europa kaum noch<br />
zu finden ist: Es gibt keinerlei Lichtverschmutzung.<br />
Dem Betrachter bietet<br />
sich ein glasklarer Sternenhimmel, an<br />
dem man sich nicht satt genug sehen<br />
kann. Hinzu kommt die absolute Stille.<br />
Kein Flugzeug, kein Auto, kein Lärm<br />
– absolut nichts. Nicht einmal Grillen<br />
zirpen. Marokko zum runterkommen, im<br />
Gegensatz zum quirligen Marrakesch.<br />
Als Kontrastprogramm geht es für uns<br />
am nächsten Tag – ebenfalls gute 600<br />
Kilometer – zurück in die marokkanische<br />
Hauptstadt, ins Sofitel Marrakech Palais<br />
Imperial & Spa. Hier genießen wir eine<br />
letzte Nacht und lauschen dem Muezzin,<br />
bevor es zurück nach Hause geht.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.mazda.de<br />
BESTE UNTERKUNFT:<br />
Ecolodge Ouednoujoum<br />
www.ouednoujoum.com<br />
Sofitel Marrakech Palais Imperial & Spa<br />
www. sofitel.accor.com
84 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / ARTISTIC<br />
ARTISTIC<br />
IMPLEMENTATION:<br />
OPPOSITES<br />
UNITED<br />
MODERNER HIGHTECH CROSSOVER<br />
VEREINT GEGENSÄTZE<br />
AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGARF: D. SCHAPER
MOTION / ARTISTIC<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 89<br />
Das auf Basis der neuen Kia-Philosophie „Opposites United“ (Vereinte Gegensätze)<br />
kreierte Design der zweiten Niro-Generation war für das <strong>BOLD</strong>-Team Inspiration<br />
genug, um auch bildlich – mit Hilfe von KI (künstlicher Intelligenz) – eine andere Art<br />
der Darstellung für die zweite Modellgeneration des Kia Niro zu wählen.<br />
Der moderne Crossover mit Hightech-<br />
Komfort und nachhaltigem Konzept wurde<br />
von uns in Berlin und Potsdam künstlerisch<br />
inszeniert. Als passende Kulissen dienten<br />
die James-Simon-Galerie und das Neue<br />
Museum auf der Museumsinsel Berlin sowie<br />
das Neue Palais im Park Sanssouci und die<br />
St. Nikolai Kirche mit dem Obelisk am Alten<br />
Markt in Potsdam. Alle Orte stehen auch mit<br />
ihrer Geschichte für das Thema der Produktion:<br />
„Opposites United“.<br />
Der Kia Niro war bei seiner Einführung 2016<br />
das erste Kia-Modell, das ausschließlich mit<br />
elektrifizierten Antrieben angeboten wurde.<br />
Mit der zweiten Modellgeneration hat die<br />
Marke ihren beliebten E-Vorreiter von<br />
Grund auf neu gestaltet und noch stärker<br />
auf die vielfältigen Bedürfnisse von umweltbewussten<br />
Verbrauchern und auch gezielt<br />
von E-Mobilitäts-Neulingen zugeschnitten.<br />
Die Niro-Familie umfasst unverändert<br />
zwei Hybridvarianten, Plug-in- und Vollhybrid,<br />
sowie den reinen Stromer Niro EV<br />
(zuvor e-Niro). Im Segment der kompakten<br />
Crossover sticht die zweite Niro-Generation<br />
durch ihr markantes Design hervor.<br />
Darüber hinaus bietet das 4,42 Meter lange<br />
Modell ein Raumangebot im Spitzenbereich<br />
dieses Segments, hocheffiziente Hybridantriebe,<br />
Hightech-Komfort, neueste Infotainment-<br />
und Assistenztechnologien und viele<br />
innovative Elemente.<br />
Kia ist seit langem eine treibende Kraft bei<br />
der Antriebselektrifizierung und hat mit<br />
dem Soul EV schon 2014 seinen ersten<br />
Stromer auf den Weltmarkt gebracht. Heute<br />
ist bereits mehr als die Hälfte der Kia-<br />
Palette elektrifiziert: Unter den insgesamt<br />
20 Modellen und Modellvarianten, die die<br />
Marke in Deutschland anbietet, finden sich<br />
fünf reine Stromer, vier Plug-in-Hybride<br />
und drei Vollhybride.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.kia.de
90 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IMPRINT<br />
IMPRINT<br />
VERLAGSANSCHRIFT<br />
UND REDAKTION<br />
VERLAG /<br />
POSTANSCHRIFT<br />
MANAGING DIRECTOR /<br />
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neutrales GRAU Verlags GmbH<br />
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ISSN 2192-9378<br />
M. Kuhlmey<br />
MARKETING /<br />
SALES DIRECTOR<br />
L. Böhlke<br />
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LIFESTYLE /<br />
FASHION DIRECTOR<br />
Z. Khawary<br />
SCHLUSSREDAKTION<br />
H. G. Teiner<br />
BILDREDAKTION<br />
S. Schuster<br />
LEKTORAT<br />
E. Briest<br />
J. M. Brain, H. G. Teiner, N. Dexter,<br />
J. Fink, C. Paul, Z. Khawary, D. Schaper,<br />
M. Mai, K. Specht, R. Löwisch, E. Briest,<br />
C. Streng, P. Heidmann, N. Wenzlick<br />
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Preisliste: 44 | 2024<br />
ERSCHEINUNGSWEISE<br />
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Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />
Texte, Illustrationen und Bilder wird keine<br />
Haftung übernommen.
EINE PRODUKTION VON K+ FILM<br />
IN ZUSAMMENARBEIT MIT ADLER ENTERTAINMENT UND ELA FILM<br />
˜SUGAR FORNACIARI˜<br />
„Große Stimme,<br />
große Emotionen,<br />
großes Herz!“<br />
BONO<br />
„ZUCCHERO ist sicher<br />
einer der großen<br />
Sänger weltweit.“<br />
BRIAN MAY<br />
BONO<br />
STING<br />
BRIAN MAY<br />
PAUL YOUNG<br />
ANDREA BOCELLI<br />
SALMO<br />
FRANCESCO GUCCINI<br />
FRANCESCO DE GREGORI<br />
ROBERTO BAGGIO<br />
JACK SAVORETTI<br />
DON WAS<br />
RANDY JACKSON<br />
CORRADO RUSTICI<br />
EIN FILM VON<br />
VALENTINA ZANELLI UND GIANGIACOMO DE STEFANO<br />
AB 26. SEPTEMBER 2024<br />
NUR IM KINO<br />
STORY UND DREHBUCH FREDERICO FAVA VALENTINA ZANELLA GIANGIACOMO DE STEFANO KAMERA MASSIMO MOSCHIN SCHNITT CORRADO IUVARA TON ANDREA GUERRINI MUSICAL SUPERVISOR MAX MARCOLINI TONMISCHUNG PAOLO FAVARINI MUSIK ZUCCHERO SUGAR FORNICIARI<br />
AUSFÜHRENDE PRODUZENTEN NICOLA FEDRIGONI ANDREA SCARSO GABOR AGOSTON LAURA VERGANI PRDDUZENTEN NICOLA FEDRIGONI MARCO COLOMBO RENATO RAGOSTA MATTIA DELLE PUPPA MICHELE ZANELLA
Für Design-Liebhaber,<br />
die es <strong>BOLD</strong> mögen.<br />
Der vollelektrische smart #3 BRABUS mit 428 PS.<br />
Von maßgeschneiderten BRABUS Sportsitzen über die sportlich-eleganten Elemente des Signature-<br />
Designs bis hin zu 20"-Synchro-Leichtmetallfelgen – der smart #3 sucht seinesgleichen und wurde<br />
deshalb mit dem iF Design Award 1 und dem Red Dot Award 1 für „Product Design“ ausgezeichnet.<br />
Mit 428 PS beschleunigt der smart #3 BRABUS in nur 3,7 Sekunden 2 von 0 auf 100 km/h – für all<br />
diejenigen, die Adrenalin lieben und nicht auf Stil verzichten wollen.<br />
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Energieverbrauch kombiniert in kWh/100 km (WLTP): 17,6; CO 2<br />
-Emissionen kombiniert (während des Betriebs des Pkws) in g/km (WLTP): 0; CO 2<br />
-Klasse: A; elektrische<br />
Reichweite (WLTP) in km: 415.<br />
1<br />
Der smart #3 wurde 2024 mit dem Red Dot Design Award und iF Design Award ausgezeichnet. Details zu den Design Awards unter<br />
https://de.smart.com/de/design-philosophy/ und https://media.smart.com/eu/if-design-and-red-dot-smart-3-wins-prestigious-design-awards/<br />
2<br />
Die verfügbare Antriebsleistung in batteriebetriebenen Elektroautos hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. von der Dauer der geforderten Leistung sowie<br />
von der Batteriespannung und der Temperatur. Die maximale Leistung für die vorgegebenen Beschleunigungswerte kann aufgrund der physikalischen Rahmenbedingungen<br />
zwar wiederholt, aber nicht beliebig oft hintereinander abgerufen werden.