Christkatholisch_2024-9
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<strong>Christkatholisch</strong><br />
Schweizer Neutralität –<br />
quo vadis?<br />
Die Neutralität ist nach<br />
einem Dornröschenschlaf<br />
wieder zurück<br />
<strong>Christkatholisch</strong> –<br />
besonders in Luzern<br />
Ein Begriff mit bewegter<br />
Geschichte<br />
Plastikfolie?<br />
Warum höherer<br />
Verbrauch nachhaltiger<br />
sein kann<br />
Nr. 9 September <strong>2024</strong><br />
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Carte Blanche<br />
«Der Mensch misst die Zeit,<br />
und die Zeit misst den Menschen.»<br />
2<br />
So sagt ein altes italienisches Sprichwort.<br />
Zeit durchdringt unser Leben. Alles entsteht und<br />
vergeht. Daran erkennen und erleben wir die Zeit.<br />
Was ist sie denn, diese Zeit, ohne die es in unserem<br />
Leben nicht geht?<br />
Sie ist, nüchtern betrachtet, eine physikalische<br />
Grös se in eindeutiger, unumkehrbarer Richtung.<br />
Und sie berührt unser Leben<br />
sehr wesentlich. Dabei haben<br />
aber wir Menschen dieses<br />
Konzept erfunden – denn als<br />
solche existiert Zeit nicht. Wir<br />
haben sie erfunden, um unser<br />
Leben und unseren Alltag zu<br />
strukturieren.<br />
Wie kommt es dann, dass<br />
Menschen so oft sagen: «Ich hab‘ keine Zeit!»? Wir<br />
haben dieses Konzept erfunden, also sollten wir<br />
es auch beherrschen und nicht umgekehrt es uns.<br />
Jeder Mensch, der einen Tag lang lebt und erlebt,<br />
hat genau 24 Stunden zur Verfügung. Niemand hat<br />
mehr, niemand weniger.<br />
«Ich hab‘ keine Zeit!» hat vielmehr mit der Qualität<br />
zu tun, die wir der Zeit geben. Albert Einstein<br />
sagte: «Wenn man mit einem netten Mädchen zwei<br />
Stunden zusammen ist, hat man das Gefühl, es<br />
seien zwei Minuten; wenn man zwei Minuten auf<br />
einem heissen Ofen sitzt, hat man das Gefühl, es<br />
seien zwei Stunden. Das ist Relativität.»<br />
Nutzen wir sie weise, die Lebenszeit.<br />
Corina Strenzl<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
Zum Titelbild<br />
Unser Hauptthema in dieser<br />
Ausgabe ist der ausführliche<br />
Bericht von Marco Jorio über den<br />
Begriff der Neutralität. Niklaus von<br />
Flüe spielt hier eine gewichtige<br />
Rolle. Die Wallfahrtskirche in Sachseln<br />
gilt uns als Symbol für die<br />
Verklärung dieser Figur rund um<br />
die Neutralität der Schweiz. Die<br />
bekannten Aussprüche von Bruder<br />
Klaus: «Machet den Zuun nit zu<br />
wiit» und «Mischt euch nicht in<br />
fremde Händel» stammen gemäss<br />
Marco Jorio nämlich gar nicht vom<br />
vielleicht bekanntesten Mystiker<br />
seiner Zeit.<br />
Foto: Alamy<br />
Haftungsausschluss<br />
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Kirche der Schweiz<br />
verwiesen.<br />
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Inhalt<br />
Thema<br />
Schweizer Neutralität – quo vadis? 4<br />
Die Neutralität ist nach einem dreissigjährigen Dornröschenschlaf wieder zurück.<br />
Bruder Klaus – Ein christkatholischer Heiliger? 10<br />
Die Sicht von Bischof Eduard Herzog auf den bedeutenden Mystiker.<br />
Kantig, beobachtend, mutig, erfinderisch und liebevoll 14<br />
Bruder Klaus würde heutzutage den Friedensnobelpreis erhalten.<br />
Hintergrund<br />
<strong>Christkatholisch</strong> – besonders in Luzern! 16<br />
Der Begriff «<strong>Christkatholisch</strong>» als Selbstbezeichnung einer Kirche hat eine bewegte Geschichte.<br />
Begegnung mit Christian Haller 21<br />
«Die Menschenwelt ist eine relativ kleine Wahrnehmungswelt.»<br />
Glauben – immer im Fluss 26<br />
Das Buch von Jürg Welter – ein gemeinsames Werk<br />
«Als Christkatholik sehe ich mich als Brückenbauer.» 28<br />
Barbara Gassmann und Ilya Kaplan erzählen, warum für sie «christkatholisch» Heimat ist.<br />
Ist er «weird» – also «seltsam», «eigenartig»? 32<br />
Wie sich etwas mit einem simplen Wort entzaubern lässt.<br />
Panorama<br />
Warum weniger nicht immer mehr ist 34<br />
«<strong>Christkatholisch</strong>» in Plastikfolie – ist das umweltschonend?<br />
Bischof PD Dr. Joseph Mar Ivanios 41<br />
Ein neuer Privatdozent am Institut für <strong>Christkatholisch</strong>e Theologie in Bern<br />
Aus den Gemeinden<br />
Solothurn, Allschwil, Gemeindeverband Fricktal 42–45<br />
Agenda<br />
Baselland, Basel-Stadt, Kanton Aargau, Ostschweiz,<br />
Zürich, Kanton Bern, Kanton Solothurn, Luzern, Tessin 46–59<br />
Nomen est omen – Dorothee 64<br />
Gratulationen und Rätselecke 66/67<br />
Bibelwort<br />
«Sich selbst wählen» von Simon Huber 68<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
3<br />
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Thema<br />
Neutralität<br />
in der Krise<br />
Schweizer Neutralität – quo vadis?<br />
Die Neutralität ist nach einem dreissigjährigen Dornröschenschlaf wieder<br />
zurück. Das belegen die heftigen öffentlichen Diskussionen seit der russischen<br />
Aggression gegen die Ukraine. Die in- und ausländischen Kritiken<br />
bezeugen, dass unsere Neutralität in einer Krise steckt. Um zu verstehen,<br />
warum das so ist, braucht es einen kurzen Blick in die lange Geschichte der<br />
Neutralität.<br />
Von Marco Jorio<br />
Neutralität und Krieg gehören seit jeher zusammen<br />
wie siamesische Zwillinge. Der Krieg ist in der abendländischen<br />
Tradition seit der Antike negativ konnotiert<br />
und daher erklärungsbedürftig. So eröffnete<br />
etwa der Basler Generalvikar und spätere Weihbischof<br />
Thomas Henrici seine christlich-pazifistische<br />
Schrift über den Krieg und den Frieden (Luzern 1639)<br />
mit den donnernden Worten: «Primus belli auctor non<br />
est Deus, sed diabolus» («Der Haupturheber des<br />
Kriegs ist nicht Gott, sondern der Teufel»). Kriege<br />
sind somit weder gottgewollt noch heilig.<br />
Der «Gerechte Krieg»<br />
und das «Recht auf Krieg»<br />
Schon die Spätantike, vor allem aber das christliche<br />
Mittelalter suchten aber dennoch nach legitimen<br />
Gründen, um Krieg führen zu dürfen. Sie entwickelten<br />
die Lehre vom (heute wieder hochaktuellen) «bellum<br />
iustum», vom gerechten Krieg. Ja, sagt diese Lehre,<br />
es gibt gerechte Gründe, Krieg zu führen. Gerecht<br />
ist ein Krieg, wenn er gewisse Kriterien erfüllt, so<br />
wenn er von einer legitimen Autorität angeordnet<br />
wird. Es müssen zudem zulässige Kriegsgründe vorliegen:<br />
so die Vermeidung von Schlimmerem, die Wiederherstellung<br />
des Friedens und vor allem die Abwehr<br />
einer Aggression. Das Opfer einer Aggression<br />
hat das Recht, Krieg zu führen: Es ficht einen «Bellum<br />
iustum». Der Aggressor dagegen führt einen<br />
«Bellum iniustum», einen ungerechten Krieg. Einzig<br />
dem Papst stand als geistliches Oberhaupt der Christenheit<br />
das Recht zu, als Schiedsrichter zu urteilen,<br />
ob ein Krieg gerecht oder ungerecht sei.<br />
Zwischen gerechtem und ungerechtem Krieg gab<br />
es demzufolge moraltheologisch im Mittelalter für<br />
Neutralität keinen Platz. Der Neutrale hilft mit seinem<br />
Abseitsstehen dem Opfer in seinem gerechten<br />
Kampf nicht und unterstützt damit indirekt den Aggressor.<br />
Bis ins Spätmittelalter gab es weder den<br />
Begriff Neutralität noch das Rechtsinstitut der Neutralität.<br />
Der Begriff «neutralitas», obwohl lateinisch,<br />
«ne-utrum» (keiner von beiden), tauchte als politischmilitärischer<br />
Begriff erst um 1400 auf. Die Lehre vom<br />
«bellum iustum» prägte die Neutralitätsdiskussion<br />
bis in die Frühe Neuzeit und verblasste dann bis ins<br />
18. Jahrhundert.<br />
Ab dem 16. Jahrhundert verdrängte ausgehend von<br />
Italien ein neues Konzept die Lehre vom Gerechten<br />
Krieg, nämlich das «ius ad bellum», das Recht auf<br />
Krieg. Es war die Zeit, als die modernen Staaten und<br />
mit ihnen die moderne Souveränität entstanden. Gemäss<br />
der Lehre des «ius ad bellum» hat jeder souveräne<br />
Staat das Recht, Krieg zu führen. Oberstes<br />
Prinzip ist nach Niccolò Macchiavelli die «raggione<br />
di stato», die Staatsräson, wie dieser bereits 1513 in<br />
seinem Buch «Il principe» darlegte. Macchiavelli riet<br />
den Fürsten, nicht neutral zu bleiben, sondern Krieg<br />
zu führen. Für ihn war die Neutralität ein machtpolitisches<br />
Instrument, das der Mächtige einsetzen könne.<br />
Der schwache Neutrale aber werde vom Sieger<br />
nach dem Krieg als unzuverlässiger Freund und vom<br />
Besiegten wegen unterlassener Unterstützung in Not<br />
verachtet. Prophetische Worte, wenn man an die Behandlung<br />
der Schweiz und anderer Neutraler durch<br />
die Siegermächte des Ersten und Zweiten Weltkriegs<br />
denkt.<br />
Dieses Recht auf Krieg kumulierte im bekannten Ausspruch<br />
des preussischen Militärtheoretikers Clausewitz<br />
aus den 1830er Jahren: «Der Krieg ist bloss die<br />
Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln». Mit dem<br />
Recht auf Krieg bekommt aber jeder souveräne Staat<br />
auch das Recht, nicht Krieg zu führen und neutral zu<br />
4<br />
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Thema<br />
Bundesrat Pilet-Golaz auf dem<br />
Hochseil, ziemlich absturzgefährdet.<br />
Neutralität als Papier- oder<br />
Sonnenschirmchen.<br />
Foto: zVg<br />
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5<br />
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Thema<br />
Die eidgenössische Neutralität.<br />
Ofenkachel aus dem Zürcher<br />
Rathaus 1699 (erste bildliche<br />
Darstellung).<br />
Foto: zVg<br />
6<br />
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Thema<br />
bleiben. Aber da der Krieg nun ein legitimes Mittel<br />
der Auseinandersetzung zwischen souveränen Staaten<br />
ist, hat der Neutrale nicht das Recht, über die<br />
Legitimität eines Krieges zu urteilen. Er hat unparteilich<br />
zu sein und beide Kriegsparteien gleich zu behandeln.<br />
Das Gleichbehandlungsgebot war geboren,<br />
das unter der Lehre des Gerechten Krieges nicht erlaubt<br />
war und nun zu einem Grundsatz der modernen<br />
Neutralität bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts<br />
wurde. Mit fatalen Folgen für die Schweiz<br />
bis heute.<br />
Die Schweiz wird neutral<br />
Die Eidgenossen waren in den ersten Jahrhunderten<br />
alles andere als neutral. Sonst wäre die Eidgenossenschaft<br />
ja gar nicht entstanden. Aber weder Niklaus<br />
von Flüe noch Marignano 1515 haben die Neutralität<br />
begründet. Die bekannten Aussprüche von<br />
Bruder Klaus: «Machet den Zuun nit zu wiit» und<br />
«Mischt euch nicht in fremde Händel» stammen nämlich<br />
gar nicht von ihm, sondern wurden ihm 1537 vom<br />
Luzerner Geschichtsschreiber Hans Salat in den<br />
Mund gelegt. Sie wurden zu einer Art «Markenzeichen»<br />
des Heiligen aus dem Ranft. So meinte etwa<br />
1981 Bundesrat Kurt Furgler, es handle sich hier um<br />
«einfache staatsmännische Weisheiten von zeitlosem<br />
Wert». Sie zirkulieren noch heute vor allem in nationalkonservativen<br />
Kreisen. Die Legende von Marignano<br />
als Geburtsstunde der Neutralität entstand sogar<br />
erst um 1900. Das Schlachtgemälde von Ferdinand<br />
Hodler von 1899 im Landesmuseum und der<br />
junge Basler Historiker Emil Dürr 1915 popularisierten<br />
Marignano als Geburtsstunde der Neutralität: «Ex<br />
clade salus», aus der Niederlage kommt das Heil, das<br />
heisst die heilsame Neutralität, steht seit 1965 auf<br />
dem Schlachtdenkmal in Marignano.<br />
Die Eidgenossen von 1515 hatten nichts mit Neutralität<br />
am Hut. Sie beteiligten sich weiter an den Kriegen<br />
der Grossmächte. Sie führten im 16. Jahrhundert<br />
sogar noch selber Krieg. So eroberten Bern und Freiburg<br />
1536 die Waadt; einige Kantone schlossen Militärbündnisse<br />
mit fremden Mächten, so die katholischen<br />
Orte mit Spanien (1587) und Bern und Zürich<br />
mit dem protestantischen Markgrafen von Baden<br />
(1612). Die Eidgenossen wurden aber schon im 16.<br />
Jahrhundert punktuell mit aussenpolitischen Neutralitätsfragen<br />
konfrontiert. 1536 forderte etwa der<br />
Zürcher Tagsatzungsgesandte, dass die Eidgenossenschaft<br />
im wieder ausgebrochenen Krieg zwischen<br />
Habsburg und Frankreich «unpartyung und neutralitet»<br />
halten solle, womit der Begriff Neutralität zum<br />
erstenmal in der Schweiz verwendet wurde. 1610<br />
lehnten die vier reformierten Orte den Beitritt zur<br />
evangelischen Union der Reichsstände ab mit dem<br />
Argument: „Dardurch dann den anderen unsern Eidgnossen<br />
auch Ursach gegeben wirt, stil ze sizen und<br />
sich neutral ze halten“. In allen diesen Fällen handelt<br />
es sich um eine «gelegentliche» Neutralität. Sie galt<br />
nur für den jeweiligen Krieg und war nicht dauerhaft.<br />
Die dauernde Neutralität der Schweiz entstand im<br />
17. Jahrhundert während des Dreissigjährigen Krieges<br />
und der zahlreichen Kriege, die Ludwig XIV. anzettelte.<br />
1647 rafften sich die eidgenössischen Orte angesichts<br />
der militärischen Bedrohung im Bodenseeraum<br />
im «Defensionale» von Wil auf, eine gesamteidgenössische<br />
Wehrorganisation als ein Vorläufer der<br />
Schweizer Armee zu schaffen. Nach 1648 setzte die<br />
Eidgenossenschaft im Gegensatz zu früheren Kriegen<br />
ihre Neutralitätspolitik fort. Als Ludwig XIV. 1674<br />
die neutralisierte Freigrafschaft besetzte, erliess die<br />
Eidgenossenschaft die erste offizielle Neutralitätserklärung.<br />
Die Eidgenossen, aber auch das Ausland<br />
begannen, die Schweiz als neutral wahrzunehmen.<br />
So sprach 1690 der niederländische Botschafter Pieter<br />
Valkenier von der «absoluten, independenten, souverainen<br />
und zugleich auch Neutralen Republik». Von<br />
1699 stammt auch die erste Darstellung der schweizerischen<br />
Neutralität (Bild Seite 6).<br />
Mit der französischen Aggression gegen die Schweiz<br />
1798 ging die alt-eidgenössische Neutralität unter.<br />
Bei der erstbesten Gelegenheit holten sich die Eidgenossen<br />
die Neutralität zurück. Diese bot sich nach<br />
dem Sturz Napoleons. Die Neutralität wurde der<br />
Schweiz aber nicht, wie eine neuere Legende behauptet,<br />
von den Grossmächten am Wiener Kongress<br />
auferlegt. Denn schon am 18. November 1813 proklamierte<br />
die Tagsatzung nach der Niederlage Napoleons<br />
in der Völkerschlacht bei Leipzig die Unabhängigkeit<br />
und Neutralität der Schweiz. Während zwei<br />
Jahren baten, flehten und bettelten die eidgenössischen<br />
Politiker bei den desinteressierten Grossmächten<br />
um die Anerkennung ihrer wieder entstandenen<br />
Neutralität. Diese erhielt die Schweiz erst am 20. November<br />
1815 nach der definitiven Niederlage Napoleons<br />
in der Schlacht von Waterloo anlässlich des 2.<br />
Pariser Friedens. Diese Erklärung ist die völkerrechtliche<br />
Basis der heutigen Neutralität.<br />
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7<br />
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Thema<br />
Die Väter der Bundesverfassung von 1848 lehnten<br />
die Aufnahme der Neutralität in die Zweckbestimmungen<br />
des neuen Bundesstaates ab, da diese «kein<br />
konstitutioneller und politischer Grundsatz» sei und<br />
unter Umständen aufgegeben werden müsse. Sie<br />
übertrugen aber in den sog. Kompetenzartikeln die<br />
Wahrung der Neutralität dem Bundesrat und der Bundesversammlung.<br />
Und so hielten es auch die Bundesverfassungen<br />
von 1874 und 1999. Die zur Zeit laufende<br />
Neutralitätsinitiative bedeutet demnach einen<br />
fundamentalen Bruch mit der eidgenössischen Neutralitätstradition.<br />
Das Haager Abkommen (1907)<br />
Die Entstehung der kriegerischen Nationalstaaten in<br />
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entfachte<br />
international eine völkerrechtliche Neutralitätsdiskussion.<br />
Diese mündete 1907 ins «Abkommen betreffend<br />
die Rechte und Pflichten der neutralen Mächte und<br />
Personen im Falle eines Landkriegs», in dem die imperialistischen<br />
und kolonialistischen Staaten ihre Interessen<br />
durchsetzten. Die Schweiz wendet als einziges<br />
Land noch heute dieses Haager Abkommen<br />
an. Es basierte auf dem damals noch allgemein anerkannten<br />
Recht eines jeden Staates, Krieg zu führen,<br />
als Aggressor oder als Verteidiger. Das Haager<br />
Abkommen scheiterte schon 1914 mit dem deutschen<br />
Angriff auf das neutrale Belgien grandios. Und es<br />
scheiterte noch grandioser im Zweiten Weltkrieg,<br />
dem «grössten Neutralensterben der Weltgeschichte»,<br />
wie das Prof. Walter Hofer nannte. Nur die<br />
Schweiz klammert sich weiter an das Haager Abkommen.<br />
Mit dem moralisch begründeten Eintritt der USA in<br />
den Krieg 1917 kehrte nämlich das Prinzip des «bellum<br />
iustum» wieder zurück. Die Völkerbundssatzung<br />
von 1919 schränkte bereits das Recht auf Krieg ein,<br />
ohne aber den Krieg gänzlich zu verbieten. 1928 gab<br />
es den grossen völkerrechtlichen Donnerschlag: Im<br />
Briand-Kellog-Pakt wurde der Angriffskrieg verboten.<br />
Die Schweiz unterzeichnete diesen Pakt, zog aber<br />
für ihre Neutralität keine Konsequenzen. Seit 1928<br />
gibt es kein Recht mehr auf Krieg – und auch keine<br />
Gleichbehandlung von Aggressor und Opfer. Als die<br />
Schweiz 1935 nach der Aggression Italiens gegen<br />
Abessinien nicht nur wie vom Völkerbund gefordert<br />
Italien, sondern auch Abessinien mit einem Waffenausfuhrverbot<br />
belegte, wurde Bundesrat Motta im<br />
Völkerbundsrat heftig angegriffen: Der Rückgriff auf<br />
die Haager Konvention sei völkerrechtswidrig, da sich<br />
das Völkerrecht mit der Ächtung des Kriegs weiterentwickelt<br />
habe. Ein Neutraler dürfe das Opfer Abessinien<br />
nicht mehr gleich behandeln wie den Aggressor<br />
Italien. Die UNO-Charta von 1945 verbot schliesslich<br />
jede zwischenstaatliche Gewaltanwendung und<br />
gab nur noch dem Sicherheitsrat und dem Opfer einer<br />
Aggression das Recht auf Krieg. Das UNO-Neumitglied<br />
Schweiz folgt zwar seit 2002 den Beschlüssen<br />
des Sicherheitsrats. Aber da dieser wegen dem<br />
Vetorecht der fünf Siegermächte des 2. Weltkriegs<br />
meistens nichts zustande bringt, stützt sich die<br />
Schweiz in zwischenstaatlichen Kriegen weiterhin<br />
auf die längst obsolete Haager Konvention und nicht<br />
auf die universell gültige UNO-Charta.<br />
Neutralität in der Sackgasse<br />
Die widersprüchliche Neutralitätspolitik findet heute<br />
ihren Niederschlag vor allem in der Regelung der<br />
Waffenausfuhr. Zwar wurden alle fünf Waffenausfuhrinitiativen<br />
seit 1937 abgelehnt. Aber der eidgenössische<br />
Gesetzgeber hat die Forderungen der Initianten<br />
weitgehend übernommen und mit dem heute gültigen<br />
Waffenausfuhrverbot das wohl weltweit strengste<br />
Regime eingeführt. Es wird bei der Diskussion um<br />
die Waffenausfuhr zwar immer mit der Neutralität argumentiert.<br />
Aber nicht einmal das Neutralitätsrecht<br />
von 1907 verlangte ein Verbot von Waffenausfuhr an<br />
Kriegführende. Das heutige 2022 sogar verschärfte<br />
Gesetz ist das Ergebnis eines pazifistischen Mainstreams,<br />
der vor allem von linken, grünen, feministischen,<br />
kirchlichen, aber auch pazifistisch-bürgerlichen<br />
Kreisen seit Jahrzehnten getragen wird. Wie<br />
1935 gegenüber dem Opfer Abessinien hat vor zwei<br />
Jahren der Bundesrat das Waffenausfuhrverbot auch<br />
gegenüber dem Aggressionsopfer Ukraine verhängt.<br />
Damit sabotiert die Schweiz das Selbstverteidigungsrecht<br />
der Ukraine und vor allem Art. 51 der UNO-<br />
Charta, der nur dem Opfer einer Aggression das<br />
Recht gibt, Krieg zu führen, und begünstigt indirekt<br />
den Aggressor Russland. Sogar Material zum Schutz<br />
der Zivilbevölkerung vor dem Terrorkrieg Russlands<br />
darf nicht ausgeführt werden. Und das, obwohl Russland<br />
nicht nur einen völkerrechtswidrigen Aggressionskrieg<br />
begonnen hat, sondern diesen auch als völkerrechtlich<br />
verbotenen Terrorkrieg gegen die Zivilbevölkerung<br />
führt. Parlament und Bundesrat wischen<br />
damit sämtliche internationalen Konventionen beiseite,<br />
welche die Schweiz unterschrieben hat: Genfer<br />
Konventionen, Folterverbot, Genozidverbot usw.<br />
8<br />
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Thema<br />
Für eine neue<br />
Neutralitätspolitik<br />
Die Schweiz muss die Neutralität nicht Hals über Kopf<br />
aufgeben, aber sie ist neu zu justieren. Die Haager<br />
Konvention, vor allem das Gleichbehandlungsgebot,<br />
ist im Fall von offensichtlichen Aggressionen endlich<br />
auch von der Schweiz ausser Dienst zu stellen. Auch<br />
Bundesräte, Parlamentarier und Völkerrechtler haben<br />
zur Kenntnis zu nehmen, dass es heute keine<br />
weltweit anerkannte Definition von Neutralität und<br />
damit auch kein allgemein anerkanntes Neutralitätsrecht<br />
mehr gibt. So meinte etwa im Juni 2023 das<br />
US-Magazin Foreign Policy: As a political concept,<br />
there is no universally accepted definition of what<br />
neutrality actually means. Die Geschichte der Neutralität<br />
durch die Jahrhunderte zeigt, dass es seit jeher<br />
verschiedene Varianten von Neutralität gibt, nicht<br />
nur die schweizerische. Während drei Jahrhunderten<br />
haben nämlich Schweizer Politiker pragmatisch und<br />
situativ die Neutralität definiert und umgesetzt. Seit<br />
1907 haben Völkerrechtler die Deutungshoheit übernommen.<br />
Seither ist sie doktrinär und legalistisch geworden<br />
– und, wie wir im Fall des Terrorkriegs gegen<br />
die Ukraine sehen, auch inhuman. Die Neutralität ist<br />
primär ein politisch-militärisches Konzept und kein<br />
völkerrechtliches. Heute wird sie nämlich weltweit,<br />
vor allem im Globalen Süden, auf ihre beiden fundamentalen<br />
Elemente reduziert: Nichtbeteiligung an einem<br />
Krieg und Allianzfreiheit. Die Schweizer Neutralität<br />
des 21. Jahrhunderts ist abzustützen auf die<br />
UNO-Charta, die anderen völkerrechtlichen Verträge,<br />
welche die Schweiz unterschrieben hat, die Bundesverfassung,<br />
die Sicherheitsbedürfnisse der Schweiz<br />
und die humanitäre Neutralitätstradition. Wir leben<br />
im 21. Jahrhundert, nicht 1907.<br />
Zum Autor<br />
Marco Jorio, 1951 in Goldau geboren, katholisch<br />
und von Bellinzona, ist ein Schweizer Historiker<br />
sowie Projektleiter und Chefredaktor des Historischen<br />
Lexikons der Schweiz (HLS).<br />
Seit 2014 wirkt Marco Jorio als freischaffender<br />
Historiker. Er gehört zu den profilierten<br />
Vertretern der neuen Schweizer Geschichte.<br />
Seine Schwerpunkte liegen auf den Gebieten<br />
der Aussenbeziehungen der Schweiz im Ancien<br />
Régime, des Fürstbistums Basel, des Wiener<br />
Kongresses, der Verfassungsgeschichte des<br />
19. Jahrhunderts (Bundesverfassung), des<br />
Schweizer Katholizismus und der Militärgeschichte.<br />
2023 publizierte er eine Geschichte<br />
zu 400 Jahren Schweizer Neutralität, die viel<br />
Beachtung fand. 2021 wurde Marco Jorio von<br />
der Gemeinde Worb für seine Leistungen als<br />
Historiker und Präsident der IG Worber Geschichte<br />
geehrt. 2015 erhielt Marco Jorio das<br />
Ehrendoktorat der Universität Bern.<br />
Marco Jorio<br />
Die Schweiz und ihre Neutralität.<br />
Eine 400-jährige Geschichte<br />
Verlag: Hier und Jetzt, 2023<br />
ISBN: 978-3-03919-389-9<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Thema<br />
Bruder Klaus –<br />
Ein christkatholischer Heiliger?<br />
Die Sicht von Bischof Eduard Herzog auf den bedeutenden Mystiker<br />
Im Jahr 1887 wurden von Seiten der römisch-katholischen Kirche grosse Feierlichkeiten<br />
zur 400. Wiederkehr des Sterbetages von Bruder Klaus abgehalten.<br />
Die historische Gestalt des Niklaus von Flüe (1417–1487) war zu diesem Zeitpunkt<br />
bereits mit zahlreichen «frommen» Farbschichten übermalt worden. Die<br />
romorientierten Katholiken wollten das Ideal des heiligen Mannes und frommen<br />
Schweizers mit Hilfe der Gestalt des Niklaus von Flüe stärken. In der frühen<br />
christkatholischen Frömmigkeitskultur bekam er einen anderen Anstrich.<br />
Von Michael Bangert<br />
Nachdem sich die Katholiken in der Folge der Niederlage<br />
im Sonderbundskrieg 1847 freiwillig ins gesellschaftliche<br />
Ghetto begeben hatten, wurde der<br />
wohlhabende Bauer und ehemalige Offizier aus Flüe<br />
zunehmend zum «Landesvater» der Schweiz stilisiert.<br />
Obwohl er noch lange nicht heiliggesprochen worden<br />
war, formte der ultramontane Katholizismus ihn<br />
zum Schweizer Nationalheiligen. Dabei war man vor<br />
allem an erbaulichen Erzählungen, Wundertaten und<br />
ausserordentlichen Frömmigkeitsleistungen – wie der<br />
überlieferten Nahrungslosigkeit – interessiert. Die geschichtlichen<br />
Fakten wurden tendenziell in diese<br />
Richtung interpretiert. Für diese recht einseitige Deutung<br />
mag Folgendes als Beispiel dienen: Bis in unsere<br />
Gegenwart hinein wird Niklaus von Flüe beständig<br />
als Einsiedler qualifiziert. Das Eremiten-Dasein<br />
gehört zum festen Kanon der traditionellen Vorstellungen<br />
von Heiligkeit. Doch Niklaus von Flüe lebte in<br />
der Melchaa-Schlucht keineswegs allein. Vielmehr<br />
wohnte in seiner unmittelbaren Nähe ein zweiter<br />
Mann, der sich der Meditation verschrieben hatte.<br />
Dieser Ulrich von Memmingen († 1491), der sich spätestens<br />
seit 1469 in der Nähe von Bruder Klaus aufhielt,<br />
war für diesen zum einen der wichtigste Gesprächspartner<br />
und zum anderen von grossem Nutzen,<br />
denn Ulrich konnte lesen und machte Niklaus<br />
auf diese Weise auch die Bibel und geistliche Literatur<br />
zugänglich. Die fromme Stilisierung wollte keine<br />
zweite Person in der Nähe von Bruder Klaus dulden<br />
– darum verschwieg man Ulrich. Diese tendenziösen<br />
Darstellungen erreichten ihren Höhepunkt im<br />
Kulturkampf gegen Ende des 19. Jahrhunderts.<br />
<strong>Christkatholisch</strong>e<br />
Frömmigkeitskultur<br />
Während heute die Nicht-Verehrung von Heiligengestalten<br />
geradezu als ein Kennzeichen christkatholischer<br />
Frömmigkeit gilt, war Eduard Herzog<br />
(1841–1924) sehr darum bemüht, das Leben des Niklaus<br />
von Flüe für seine Kirche zu erschliessen. Der<br />
erste Bischof der christkatholischen Kirche in der<br />
Schweiz arbeitete in seiner fast vierzigjährigen<br />
Amtszeit an der grossen Herausforderung, die Kirchenbildung<br />
und die Entwicklung einer geistlichen<br />
Kultur zu bewältigen.<br />
Dabei bestand seine Strategie im Wesentlichen darin,<br />
die elementaren Aufgaben der Seelsorger zu fördern<br />
und die sowohl hierarchisch als auch synodal<br />
verfasste Kirchenstruktur zu verteidigen. Herzog versuchte<br />
die religiösen Ausdrucksformen in einer Weise<br />
zu pflegen, die biblisch begründet war und die<br />
Weite der katholischen Tradition berücksichtigte. Ihm<br />
war die Notwendigkeit bewusst, im Bereich des kirchlichen<br />
Lebens, der Glaubenspraxis, der religiösen<br />
Prägung und der konkreten Frömmigkeit den Gläubigen<br />
eine erkennbare Orientierung zu geben. Den<br />
politischen Kampf hielt er fraglos für wichtig. In Hinsicht<br />
auf Dauer und Nachhaltigkeit war aber eine lebendige<br />
Frömmigkeit in den Gemeinden die existentielle<br />
Grundlage. Für Herzog war klar: Eine Kirche<br />
kann nur dann leben, wenn sie über ein qualifiziertes<br />
und anwendbares «geistliches Programm» verfügt,<br />
das die Fähigkeit zu Trost und Lebensdeutung beinhaltet.<br />
So stellten sich Herzog schon bald nach seiner<br />
Wahl und seiner Weihe (18. 9. 1876) Fragen wie:<br />
«Welche Frömmigkeit ist nun christkatholisch?» Oder:<br />
«Welche Bedeutung hat die Liturgie? Und nach wel<br />
10<br />
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Thema<br />
Der hochangesehene Niklaus von<br />
Flüe (1841–1924) wurde von Bischof<br />
Herzog als Exempel eines christlichen<br />
Lebens dargestellt, das sich<br />
biblisch orientiert und von einer<br />
klaren Ethik bestimmt wird.<br />
Foto: Alamy<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
11<br />
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Thema<br />
cher Form ist sie zu feiern?» Die grosse Aufgabe, die<br />
Frömmigkeit innerhalb der christkatholischen Kirche<br />
zu profilieren, zu intensivieren und zu entfalten, fiel<br />
weitestgehend Eduard Herzog allein zu. Während bei<br />
seinen Amtsnachfolgern die Frage nach einer kirchlich<br />
orientierten Spiritualität bis zur Unkenntlichkeit<br />
verschwimmen konnte oder sich gar in eher mechanistischen<br />
Strategien erschöpfte, positionierte sich<br />
Herzog sehr eindeutig zugunsten einer revitalisierten<br />
Form traditioneller Volksfrömmigkeit. Herzog wollte<br />
also die Frömmigkeitskultur keinem Totalabriss unterziehen,<br />
sondern sie behutsam entfalten.<br />
Elemente der Frömmigkeit<br />
bei Herzog<br />
Bischof Herzog wandte sich im Wesentlichen der<br />
Pflege der Frömmigkeitsformen zu, die schon im Neuen<br />
Testament erkennbar sind und in der sogenannten<br />
«Alten Kirche» genutzt wurden. So betrachtete<br />
Herzog die Bibel selbst als das «gewöhnliche christkatholische<br />
Gebetbuch». Zum Tableau seiner Frömmigkeitstheologie<br />
gehörte vorrangig die Liturgie der<br />
Eucharistiefeier, deren würdige Feier Eduard Herzog<br />
für grundlegend hielt. Der Bischof strebte aber nach<br />
einer vielfältigen Kultur der Frömmigkeit, die im<br />
Abendmahlsgottesdienst ihre Wurzeln habe, und zugleich<br />
darüber hinausgehe. Darum sollte, so Herzog,<br />
auch die Marienverehrung zum Repertoire christkatholischer<br />
Frömmigkeit gehören. In seinem Betrachtungsbuch<br />
«Gott ist die Liebe» widmete Herzog der<br />
Betrachtung der Gottesmutter eine eigene Rubrik.<br />
Seine Grundlage war auch in Bezug auf die Meditation<br />
marianischer Themen allein das Neue Testament.<br />
Herzog betonte, dass es darum gehe, die «gesunde<br />
Lehre» von den Fabeln zu unterscheiden. Seine Argumentation<br />
war stets bibeltheologisch schlüssig,<br />
zeichnete sich jedoch nicht selten durch den ‘Charme’<br />
einer akademischen Hilflosigkeit gegenüber bestimmten<br />
Formen gefühlsorientierter und hochorganisierter<br />
Frömmigkeitspraxis aus. Diese effektiven und z. T.<br />
manipulativen Frömmigkeitsstrukturen waren im Verlauf<br />
des 19. Jahrhunderts in der «ecclesia romana»<br />
von Orden, Laienorganisationen und Bistümern intensiv<br />
gefördert worden.<br />
Öffentliche Stellungnahme<br />
Herzogs<br />
Die patriotisch aufgeladene Stellung und das religiöse<br />
Gewicht, das die Verehrung des Niklaus von Flüe<br />
im Verlauf des 19. Jahrhunderts innerhalb der gesamten<br />
Schweizer Bevölkerung bekommen hatte, bewegte<br />
den christkatholischen Bischof im März 1887 zu<br />
einer öffentlichen Stellungnahme. In diesem verschriftlichten<br />
Vortrag zeigte Herzog eine solide, an<br />
den neusten Quelleneditionen ausgerichtete Vorgehensweise.<br />
Wenn er auch kein Historiker war, so arbeitete<br />
er mit einer Methode, die geschichtliche Entwicklungen<br />
und Kontexte berücksichtigte. Da Herzog<br />
sich der Wirkung hagiographischer Vorbilder für die<br />
Volksfrömmigkeit sehr bewusst war, stellte er den<br />
hochangesehenen Bruder Klaus als Exempel eines<br />
christlichen Lebens dar, das sich biblisch orientiert<br />
und von einer klaren Ethik bestimmt wird. Herzog<br />
schilderte u. a. die Kindheit und die Jugend des späteren<br />
Klausners, indem er versuchte, die Wundererzählungen<br />
als solche zu kennzeichnen. Das unnötige<br />
Beiwerk sollte entlarvt werden. Dass es sich bei dem<br />
Verlassen des heimatlichen Hofes durch Niklaus von<br />
Flüe im Jahr 1467 um den Beginn einer durchaus<br />
auch zeitlich begrenzten «spirituellen Pilgerreise»<br />
handeln könne, zieht Herzog nicht in Betracht, sondern<br />
kommt zu dem klaren Verdikt: «Dass der Bruder<br />
Klaus unter den bekannten Umständen Frau und Kinder<br />
verlassen hat und sich weiter um seine Familie<br />
nicht mehr kümmerte, war unerlaubt.» Mit dem Rückgriff<br />
auf die neutestamentlichen Vorgaben (1 Tim 5,8)<br />
verurteilt er das Verlassen der Familie als Glaubensverleugnung<br />
bzw. als Irrglauben. Herzog ist mit dieser<br />
Bezugnahme den Vorgaben der bürgerlich-liberalen<br />
Ethik verpflichtet, denn andere biblische Stellen,<br />
die das Verhalten des Niklaus von Flüe hätten<br />
begründen können, bleiben unerwähnt.<br />
Bruder Klaus –<br />
Vorbote einer freiheitlichen<br />
Frömmigkeit<br />
Eine besondere Leistung der Studien von Herzog<br />
liegt fraglos darin, dass er seine Überlegungen in den<br />
Kontext der spätmittelalterlichen Mystik, insbesondere<br />
der «devotio moderna», sowie der Gottesfreunde<br />
stellte. Darin wird er durch die besten Arbeiten<br />
12<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Thema<br />
Nach dem Tod von Bruder Klaus<br />
wuchs der Pilgerstrom. 1501 wurde<br />
diese grössere Kapelle gebaut und<br />
1504 zu Ehren der Mutter Gottes,<br />
Maria Magdalena, des heiligen<br />
Kreuzes und der 10 000 Ritter<br />
geweiht. Die Untere Ranftkapelle ist<br />
eines der schönsten Beispiele spätgotischer<br />
Baukunst und birgt einen<br />
reichen Freskenschmuck.<br />
Foto: Alamy<br />
der heutigen Forschung (z. B. Heinrich Stirnimann)<br />
direkt bestätigt. Die «devotio moderna» (lateinisch<br />
für: «zeitgemässe Frömmigkeit»), die sich im 14. und<br />
15. Jahrhundert auch auf dem Gebiet der heutigen<br />
Schweiz ausbreitete, zeichnete sich durch eine Kultur<br />
innerer Spiritualität aus. Die Mitglieder dieser<br />
Gruppen pflegten die Kontemplation und die persönliche<br />
Frömmigkeit. Sie war vor allem in den Kreisen<br />
der Bürger und Handwerker verbreitet. Das eigene<br />
Leben und Arbeiten wurde durchaus als ein direkter<br />
Erfahrungsraum der göttlichen Gegenwart verstanden.<br />
Die Werkstatt eines spirituell orientierten Schuhmachers<br />
– sagen wir: im Basel des Jahres 1450 –<br />
konnte sich so zu einem heiligen Raum, zu einer Art<br />
«Sakrotop», entwickeln. Für Herzog konkretisiert sich<br />
diese mystische Kultur in dem Gebet «O Herr, nimm<br />
mich mir und gib mich ganz zu eigen dir; nimm Alles<br />
von mir, was mich entfernet von dir und gib mir Alles,<br />
was mich fördert zu dir.» Hier betet Bruder Klaus ja<br />
nicht für die Kirche, oder für sein Land, oder wenigstens<br />
für seine Familie. Er betet nur für sich und seine<br />
geistliche Entwicklung. Dieser Bezug auf das Individuum<br />
ist kennzeichnend für die geistliche Bewegung,<br />
die Herzog aus Ursprung und Heimat des Niklaus von<br />
Flüe ausgemacht hat. Im Hintergrund steht der grosse<br />
Fragehorizont «Wer sind die Träger des Heils und<br />
der Frömmigkeit?» – Sind es die Kleriker und Ordensleute?<br />
Oder sind es nicht eher die Bürgerinnen, Bürger<br />
und Zunftmitglieder? Für Bischof Herzog ist die<br />
Antwort klar: Nicht allein die verfasste Kirche generiert<br />
Frömmigkeit und Gnade, sondern diese Fähigkeit<br />
ist jedem Getauften gegeben. Gemäss seiner<br />
geistlichen Ausrichtung, sowie seines Wirkens sah<br />
Eduard Herzog in Niklaus von Flüe – dem Bauern,<br />
Magistraten und Soldaten – eine strukturelle Vorform<br />
der christkatholischen Bewegung und einer freiheitlichen<br />
Frömmigkeit.<br />
Heinrich Stirnimann<br />
Der Gottesgelehrte Niklaus von Flüe:<br />
Drei Studien<br />
Verlag: Universitätsverlag Freiburg, 2001<br />
ISBN: 978-3-7278-133-99<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
13<br />
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Thema<br />
«Was mich an seiner Person nach wie vor<br />
fasziniert, ist sein Wirken als Friedensstifter.»<br />
Bruder Klaus: kantig, beobachtend, mutig, erfinderisch und liebevoll<br />
Als Friedensstifter wird Niklaus von Flüe über die Grenzen der Schweiz hinaus<br />
verehrt; heutzutage würde er sicher den Friedensnobelpreis erhalten.<br />
Zugegeben: Bruder Klaus ist nicht so bekannt wie Wilhelm Tell oder Heidi.<br />
Doch im Gegensatz zu den beiden Superstars gab es ihn wirklich. Sein<br />
Leben ist gut bezeugt, auch wenn uns sechs Jahrhunderte von seiner Zeit<br />
trennen. In seiner Klause verbrachte er ein asketisches Leben, intensiv verankert<br />
im Gebet und geschützt von seiner Frau Dorothee Wyss.<br />
Von Klaus Gross<br />
Nicht selten kommt es vor, dass mir am 6. Dezember<br />
zum Namenstag gratuliert wird. Verständlich, denn<br />
am 6. Dezember ist der Nikolaustag. In solchen Momenten,<br />
in denen man mir eine Freude machen will,<br />
ist es gar nicht so einfach zu sagen, dass ich einen<br />
anderen Namenspatron habe: Niklaus von Flüe, unseren<br />
Landespatron. Dessen Namenstag feiere ich<br />
am 25. September. Seit der Oberstufe denke ich aber<br />
jedes Jahr auch am 6. Dezember an meinen Namenstag.<br />
Denn da hatte Bruder Klaus vermutlich auch seines<br />
eigenen Namenstages gedacht.<br />
Pilgerweg und Rückkehr<br />
Wenn ich zu erklären versuche, wie dieser Bruder<br />
Klaus gelebt hat und wie wichtig dabei seine Frau<br />
Dorothee Wyss war, hören mir alle gespannt zu.<br />
Bruder Klaus war mit Dorothee Wyss verheiratet;<br />
sie hatten zehn Kinder. Im Alter von 50 Jahren ging<br />
Niklaus mit dem Einverständnis seiner Frau von zu<br />
Hause weg und machte sich auf den Weg, um Einsiedler<br />
zu werden. Er pilgerte zunächst rheinabwärts.<br />
Nachdem er in der Nähe von Liestal eine<br />
Vision hatte, machte er kehrt und liess sich in der<br />
Ranftschlucht in Flüeli im Kanton Obwalden nieder.<br />
Dort verbrachte er ein asketisches Leben, wie die<br />
alten Quellen zeigen. Seine Frau Dorothee war sowohl<br />
mit seiner Pilgerschaft als auch mit seiner Askese<br />
einverstanden und sorgte für ihn, sie führte<br />
den grossen Hof weiter und ermöglichte ihm sein<br />
Leben als Einsiedler.<br />
Als Student fuhr ich mit Mitstudenten auf dem Velo<br />
nach Sachseln ans Grab von Bruder Klaus und anschliessend<br />
zur Ranftkapelle. Bis heute bin ich immer<br />
mal wieder dort. Auch die Herbst-Pastoralkonferenz<br />
2022 fand in Niklausen statt. Da war für uns alle ein<br />
Pilgerweg in die Ranft «obligatorisch».<br />
Bruder Klaus –<br />
ein Friedensstifter<br />
Was mich an Bruder Klaus nach wie vor fasziniert,<br />
ist sein Wirken als Friedensstifter. Er lebte zurückgezogen<br />
und alleine, aber dennoch mit Wirkung, ja<br />
sogar mit politischer Wirkung über die Grenzen der<br />
Schweiz hinaus. Er empfing viele Gäste, denn er hatte<br />
etwas zu sagen – sein Wort hatte Gewicht. Gewalt<br />
und Krieg konnten in einigen Fällen abgewendet werden.<br />
Während meines Studiums begleitete mich das Meditationsbild<br />
von Bruder Klaus. Es sieht aus wie ein<br />
Stern, wie die Nabe eines Rades mit der Bewegung<br />
hin zur Mitte und aus dieser heraus. Christus ist im<br />
Zentrum. Auf dem grossen Meditationsbild sind diese<br />
Bewegungen noch mit Darstellungen von Szenen<br />
aus dem Leben Jesu ergänzt. Für mich ist es ein<br />
ganzheitlicher, dynamischer und doch Ruhe gebender<br />
Impuls.<br />
Weiterführende Informationen<br />
zum Meditationsbild finden Sie auch hier:<br />
bruderklaus.com/niklaus-von-fluee-dorothee-wyss/leben-undwirken/meditationsbild-2/<br />
14<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Thema<br />
«Fried ist allweg<br />
in Gott»<br />
Brief von Bruder Klaus an den Rat von Bern<br />
Ende 1481 wäre die alte Eidgenossenschaft beinahe auseinandergebrochen.<br />
Die vier Stadt und Landorte stritten sich um die Aufnahme von zwei neuen<br />
Städten in den Bund, Solothurn und Freiburg. Auch der letzte Versuch an der<br />
Tagsatzung von Stans scheiterte. Man holte den Rat von Bruder Klaus und<br />
konnte sich einigen. Der Eremit von Obwalden ebnete den Weg zum Frieden.<br />
Der Rat von Bern schickte zum Dank ein Geschenk an Bruder Klaus. Dieser<br />
antwortete mit einem Brief, in dem er über den Frieden nachdenkt und seine<br />
Erfahrungen zusammenfasst. Hier der Wortlaut des Briefes, den Niklaus von<br />
Flüe am 4. Dezember 1482 an den Rat von Bern diktiert.<br />
Von Niklas Raggenbass<br />
«Den Ehrwürdigen! Der Name Jesus sei Euer Gruss,<br />
und wir wünschen Euch viel Gutes und danken Euch<br />
viel Gutes und der Heilige Geist sei Euer letzter Lohn.<br />
Ich danke Euch ernst und innig Eure freundliche<br />
Gabe, erkenne ich doch darin Eure väterliche Liebe,<br />
die mich mehr freute als die Gabe. Ihr sollt wissen,<br />
dass ich gar zufrieden bin, und wäre sie auch die<br />
Hälfte kleiner, so wäre ich gar wohl zufrieden. Und<br />
wenn ich es um Eure Liebe könnte verdienen, vor<br />
Gott oder der Welt, so wollte ich’s tun mit gutem Willen.<br />
Der Bote, dem Ihr’s aufgegeben, hat mir’s förderlich<br />
gebracht. Bitte, lasset ihn Euch auch empfohlen<br />
sein. Von Liebe wegen schreibe ich Euch mehr.<br />
Gehorsam ist die grösste Ehr, die es im Himmel und<br />
auf dem Erdreich gibt. Darum sollt Ihr schauen, dass<br />
Ihr einander gehorsam seid, und Weisheit ist das allerliebst<br />
deswegen, weil sie alle Dinge zum besten<br />
anfängt. Fried ist allweg in Gott, denn Gott ist der<br />
Fried, und Fried mag nicht zerstört werden, Unfried<br />
aber würde zerstört. Darum sollt Ihr schauen, dass<br />
Ihr auf Fried abstellt, Witwen und Waisen beschirmet,<br />
wie Ihr noch bisher getan. Und wes Glück sich auf<br />
dem Erdreich mehret, der soll Gott dankbar dafür<br />
sein, so mehret es sich auch im Himmel. Den offenen<br />
Sünden soll man wehren und der Gerechtigkeit allweg<br />
beistehen.<br />
Ihr sollt auch das Leiden Gottes in Euren Herzen tragen,<br />
denn es ist des Menschen grösster Trost an<br />
seinem letzten End. Mancher Mensch zweifelt am<br />
Glauben, und der Teufel tut manchen Einfall durch<br />
den Glauben und allermeist durch den Glauben. Wir<br />
sollen aber nicht zweiflerisch darin sein, denn er ist<br />
so, wie er gesetzt ist, und ich schreibe Euch nicht<br />
darum, weil ich glaubte, Ihr glaubet nicht recht; mir<br />
zweifelt nicht daran, dass Ihr gute Christen seid; ich<br />
schreibe es Euch zu einer Vermahnung, dass, wenn<br />
der böse Geist jemanden darum ansucht, er desto<br />
ritterlicher widerstehe. Nicht mehr. Gott sei mit Euch.<br />
Gegeben auf St. Barbaratag im 82. Jahr. Darum habe<br />
ich mein eigen Insiegel auf diesen Brief drucken lassen.<br />
Ich Bruder Klaus von Flüe»<br />
Der Brief von Bruder Klaus an<br />
die Ratsherren von Bern enthält<br />
auch eine Predigt.<br />
Foto: zVg<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
15<br />
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Hintergrund<br />
Das Adjektiv «christkatholisch» als Selbstbezeichnung<br />
einer Kirche hat eine bewegte<br />
Geschichte. Ein Blick zurück. – Teil 3<br />
<strong>Christkatholisch</strong> – besonders in Luzern!<br />
Im Jahr 1842 erschien von Johann Baptist von Hirscher, der im übrigen in<br />
regem Kontakt mit dem Luzerner Stiftspropst Josef Burkhard Leu (1808–<br />
1865), einem Onkel von Eduard Herzog (1841–1924) stand, ein überaus<br />
erfolgreicher «Katechismus der christkatholischen Religion» und 1857 die<br />
«Hauptstücke des christkatholischen Glaubens».<br />
Von Michael Bangert<br />
«<strong>Christkatholisch</strong>» war damals ein anderes Wort für<br />
«wirklich katholisch». Nicht zuletzt durch sein Studium<br />
in Tübingen 1865–1866 kam Eduard Herzog,<br />
der erste Bischof der <strong>Christkatholisch</strong>en Kirche der<br />
Schweiz, in intensiven Kontakt mit dem Sprach- und<br />
Bedeutungsfeld des Begriffs «christkatholisch». Man<br />
unterschied vor allem in jenen Gebieten, die unter<br />
dem Einfluss der Habsburger standen, zwischen<br />
römisch-katholischem Papsttum und der wahren<br />
katholischen – eben christkatholischen – Kirche. In<br />
diesem Sinn war der Begriff auch in der Bevölkerung<br />
des Fricktals, das bis 1803 Herrschaftsgebiet<br />
der Habsburger war, geläufig, ja sogar populär.<br />
Zwei Beispiele aus der katholischen Aufklärung des<br />
19. Jahrhunderts können zeigen, in welcher Weise<br />
der Begriff «christkatholisch» in Erbauungsschriften<br />
und Literatur zur Volksbildung Verwendung fand.<br />
Er zeichnete sich inhaltlich durch eine stark auf<br />
Christus ausgerichtete Spiritualität aus:<br />
1. Der königlich-bayrische Hofprediger Johann<br />
Michael Hauber (1778–1843) verfasste unter dem<br />
Titel «Vollständiges christkatholisches Gebetbuch»<br />
eine Art alltagstaugliches Meditationsbuch, das alle<br />
Dimensionen des Lebens vertiefen und für den Glauben<br />
öffnen will. Bei nahezu 30 Auflagen fand dieser<br />
Band weite Verbreitung vor allem im Alpenraum.<br />
2. Der Benediktiner Josef Aegidius Jais (1750–1822)<br />
verfasste 1807 einen «Katechismus der christkatholischen<br />
Glaubens- und Sittenlehre», der einfühlsam<br />
schon bei der Welt der Kinder ansetzt. Jais, der als<br />
bedeutender Vertreter eines fortschrittlichen, die<br />
Erkenntnisse der Humanwissenschaften nutzenden<br />
Katholizismus gilt, wandte sich auf dem Hintergrund<br />
der bahnbrechenden Arbeiten des grossen Schweizer<br />
Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi (1746-<br />
1827) sogar einer kirchlichen Sexualpädagogik zu.<br />
Am 10. November 1988 (Erstausgabetag)<br />
ehrte die Deutsche Bundespost<br />
Mathilde Franziska Anneke mit<br />
einer Briefmarke in der Serie Frauen<br />
der deutschen Geschichte.<br />
Foto: Alamy<br />
Auch in der Frauenfrömmigkeit spielte die Zuordnung<br />
«christkatholisch» eine wichtige Rolle. Als aufschlussreiches<br />
Beispiel kann die Biografie Mathilde<br />
Franziska Annekes (1817–1884) gelten. Aus dem<br />
westfälischen Dorf Oberleveringhausen stammend,<br />
entfaltete sie eine weitreichende journalistische Tätigkeit.<br />
Anneke, die auch unter dem Pseudonym Mathilde<br />
Franzisca publizierte, war eng mit den liberalen<br />
Kräften der Revolution von 1848 verbunden.<br />
Nach ihrer Teilnahme an den Kämpfen des pfälzischbadischen<br />
Aufstandes musste sie 1849 in die<br />
Schweiz fliehen, um schliesslich 1852 in die Verei<br />
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Hintergrund<br />
Büste von Eduard Herzog in der<br />
Christuskirche in Luzern.<br />
Foto: Margherita Delussu<br />
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Hintergrund<br />
nigten Staaten von Amerika auszuwandern. Von<br />
1860 bis 1865 nahm sie wiederum in der Schweiz<br />
eine literarisch-journalistische Tätigkeit auf. In unserem<br />
Kontext ist es bezeichnend, dass sie in ihren<br />
Schriften und Beiträgen das Gedankengut des politischen<br />
Liberalismus mit dem spirituellen Schatz<br />
der katholischen Kulturtradition im Sinne von<br />
«christkatholisch» zu verbinden vermochte.<br />
Es ist für den Verlauf der Begriffsgeschichte von<br />
«christkatholisch» im 20. Jahrhundert bezeichnend,<br />
dass in den geistlichen bzw. spiritualitätshistorischen<br />
Beiträgen des bedeutenden römisch-katholischen<br />
Theologen Karl Rahner (1904–1984) die<br />
Rede von einer «christkatholischen Frömmigkeit»<br />
greifbar ist. Ohne weitere konfessionelle Vorbehalte<br />
konnte Rahner, der vor allem über seine Mutter<br />
eine vitale Bindung an die fromme Volkskultur in Baden<br />
erhalten hatte, «christkatholisch» in seinen<br />
Überlegungen verwenden. So reflektiert Rahner in<br />
seinem Werk häufig die basalen Formen christlicher<br />
Spiritualität: «Es gehört zum christ-katholischen<br />
Glauben, dass Jesus Christus mit Gottheit und<br />
Menschheit unter den eucharistischen Gestalten<br />
gegenwärtig ist.»<br />
«<strong>Christkatholisch</strong>»<br />
in Luzern<br />
Ignaz Heinrich von Wessenberg, der Generalvikar<br />
des Bistum Konstanz, zu dem Luzern über Jahrhunderte<br />
gehörte, nutzte den Ausdruck «christkatholisch»<br />
an zentralen Stellen seines Werkes. Nicht zuletzt<br />
unter seinem Einfluss finden sich in der Stadt<br />
und im Kanton Luzern vielfach bedeutende Spuren<br />
der Begriffsgeschichte von «christkatholisch». Die<br />
pastoralen Aktivitäten des Bischöflichen Kommissars<br />
in Luzern, Pfarrer Thaddäus Müller (1763–<br />
1826), führten zu einer raschen Ausbreitung des<br />
«<strong>Christkatholisch</strong>en Gesang- und Andachtsbuches»<br />
im Kanton Luzern. Müllers pastorale Arbeit führte<br />
zu einer Übernahme des Ausdrucks «christkatholisch»<br />
in die revidierte, liberale Kantonsverfassung<br />
von 1830. Doch schon im Oktober 1839 forderte der<br />
ultramontane Grossrat Josef Leu (1800–1845) aus<br />
der Gemeinde Hohenrain, dass unter der «christkatholischen<br />
Religion» allein die römisch-katholische<br />
Kirche zu verstehen und «folglich der Papst als das<br />
sichtbare Oberhaupt der Rechtgläubigen» anzusehen<br />
sei. In unserem Zusammenhang ist es nicht unwichtig,<br />
dass Leu stark unter dem suggestiven Einfluss<br />
des charismatischen Heilers Niklaus Wolf<br />
(1756–1832) aus dem Weiler Rippertschwand unweit<br />
von Sempach stand, der seine geistliche Lehre in<br />
weiten Teilen mit Fragmenten aus der «<strong>Christkatholisch</strong>en<br />
Handpostille» des Leonhard Goffiné angereichert<br />
hatte und dieses Werk auch seinen sonntäglichen<br />
Andachten zugrunde legte. Damit war der<br />
Begriff «christkatholisch» auch in Leus Umfeld sehr<br />
positiv besetzt.<br />
Mit diesem Hintergrund ist es nicht erstaunlich, dass<br />
der konservative Umschwung des Jahres 1840 im<br />
Luzerner Parlament zum Streit um die Interpretation<br />
des Begriffs «christkatholisch» führte. Das Wort<br />
wurde ohne weitere Verzögerung umgedeutet. Die<br />
neue Verfassung, die im Frühjahr 1841 verabschiedet<br />
wurde, kommt in Artikel 3 zu einer ganz neuen<br />
Wortverbindung, die das etablierte «christkatholisch»<br />
entschärfen sollte: «Die apostolische römischchristkatholische<br />
Religion ist die Religion des gesamten<br />
Luzernervolkes, und als solche die Religion<br />
des Staates.» In dieser veränderten Kombination<br />
sind die spirituellen bzw. liberalen Tendenzen des<br />
Begriffs zugunsten einer juristischen, kirchenamtlichen<br />
Interpretation beseitigt: «Die Staatsbehörde<br />
darf daher weder die mittelbare noch die unmittelbare<br />
Verbindung von Priester, Bürger oder Gemeinden<br />
mit den Behörden und Vorstehern der römischchristkatholischen<br />
Kirche, mit dem Papste und mit<br />
dem Bischof in religiösen und kirchlichen Dingen<br />
auf irgendeine Weise hemmen, beschränken oder<br />
verhindern.» Auch in Bezug auf den Religionsunterricht<br />
spricht der Luzerner Verfassungstext vom<br />
«Geist der römisch-christkatholischen Religion», der<br />
die Erziehung der Kinder bestimmen soll. Ähnliche<br />
Formulierungen finden sich ebenfalls in anderen katholisch<br />
geprägten Kantonen der Eidgenossenschaft.<br />
So formuliert bzw. definiert die «Staatsverfassung<br />
für den Eidgenössischen Stand Freiburg»<br />
vom 4. März 1848, die bis zur Revision vom 7. Mai<br />
1857 Geltung hatte, unter Artikel 2 in folgender Weise:<br />
«Die Staatsverfassung gewährleistet, innert den<br />
Schranken der verfassungsrechtlichen Ordnung und<br />
der Gesetze … die Ausübung der christkatholischapostolisch-römischen<br />
Religion.»<br />
Noch vor dem Sonderbundskrieg von 1847 finden<br />
sich allerdings auf Seiten der liberalen Geistlichkeit<br />
im Kanton Luzern Tendenzen, das Konstrukt wieder<br />
aufzulösen, um die Unterscheidbarkeit wieder herzustellen.<br />
So schreibt der unter dem Druck der konservativen<br />
Kirchenpolitiker im Jahr 1846 nach Aarau<br />
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Hintergrund<br />
Foto: Margherita Delussu<br />
übergesiedelte, modern gesinnte Luzerner Stadtpfarrer<br />
und ehemalige Pestalozzi-Mitarbeiter, Georg<br />
Sigrist (1788–1866), mit Dank für eine «rhetorische<br />
Unterstützung» an den Stiftspropst Josef Burkhard<br />
Leu: «Solches hilft dazu, dass die Römisch-Katholischen<br />
sich verwundern und ausrufen werden:<br />
Schauet doch wie die <strong>Christkatholisch</strong>en einander<br />
so lieb haben.» Die «<strong>Christkatholisch</strong>en», also fromme<br />
und zugleich weltoffene Personen wie Josef<br />
Burkhard Leu, Georg Sigrist und ihre Gesinnungsfreunde,<br />
werden damit zur Erfüllung der frühchristlichen<br />
Ideale stilisiert. Und wir können feststellen,<br />
dass es bereits «<strong>Christkatholisch</strong>e» im Kanton Luzern<br />
gab, obwohl an die Gründung einer «christkatholischen<br />
Kirche» überhaupt noch nicht gedacht<br />
wurde.<br />
Büste von Josef Leonz Weibel (1847– 1899),<br />
katholisch, dann christkatholisch, von Oberkirch (LU).<br />
Sohn des Johann Baptist, Schmied und Landwirt, und<br />
der Barbara geborene Hänscher. Adèle Coulin, Tochter<br />
des Jules Etienne, Geschäftsmann. Gymnasium und<br />
Lyzeum in Luzern, Theologiestudium wegen des päpstlichen<br />
Unfehlbarkeitsdogmas 1870 abgebrochen, dann<br />
Rechtsstudium in München und Zürich, Dr. iur. Praktikum<br />
im Büro des Luzerner Stadtpräsidenten Leonz<br />
Gurdi, ab 1873 eigenes Büro. 1875–1899 Grossstadtrat<br />
und zugleich Luzerner Grossrat, 1894–1896 liberaler<br />
Nationalrat. Josef Leonz Weibel reorganisierte die<br />
liberale Partei des Kantons und trat als heftiger Gegner<br />
der konservativen Regierung hervor. Er gehörte zum<br />
linken, sozialen Flügel des Freisinns, weshalb er in der<br />
Partei nicht unangefochten blieb. Der führende Altkatholik<br />
gründete 1883 die christkatholische Gemeinde<br />
Luzern, veranlasste 1892 den Bau der Christuskirche<br />
und sass im Synodalrat. Als Jurist veröffentlichte er<br />
kirchenrechtliche und historische Schriften. Freimaurer.<br />
Quelle: HLS, Foto: Margherita Delussu<br />
Der liberale Luzerner Schultheiss und spätere Präsident<br />
des Nationalrates, Jakob Robert Steiger<br />
(1801–1862), schrieb noch als junger Mann über seine<br />
kirchliche Ausrichtung: «Nein, ich bin auch nicht<br />
mehr römisch-katholisch, sondern katholisch.» Die<br />
Absetzbewegung von der römischen Innenwelt mit<br />
ihren entsprechenden Erscheinungsformen wie höfischer<br />
Etikette, Argwohn gegen die Moderne und<br />
gedanklicher Unfreiheit hatte auch sprachliche Konsequenzen,<br />
indem das «römisch-katholisch» aufgegeben<br />
wurde. Zugleich aber zeigt Steiger, dass damit<br />
nicht zwingend der Verlust von katholischer<br />
Glaubenskultur verbunden sein musste. Allemal war<br />
es für ihn wichtig, dass der Kern katholischer Spiritualität<br />
erhalten bleiben konnte.<br />
Michael Bangert<br />
<strong>Christkatholisch</strong>. Ideen, Gestalten und Frömmigkeitsformen in der<br />
Gründungsphase des Schweizerischen Altkatholizismus.<br />
Erscheint 2025 im Sachbuchverlag Jumeba.<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 19<br />
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Hintergrund<br />
Christian Haller wurde am<br />
28. Februar 1943 in Brugg geboren.<br />
Heute lebt er in Laufenburg.<br />
Er ist ein Schweizer Dramaturg<br />
und Schriftsteller.<br />
Foto: Anne Gabriel Juergens<br />
20<br />
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Hintergrund<br />
«Die Menschenwelt ist eine relativ<br />
kleine Wahrnehmungswelt.»<br />
Begegnung mit Christian Haller<br />
Für sein Buch «Sich lichtende Nebel» hat Christian Haller im vergangenen<br />
Herbst den Schweizer Buchpreis gewonnen. Am 20. September wird er sein<br />
neuestes Buch «Das Institut» in Olsberg vorstellen. Im Gespräch äussert<br />
sich der Autor über unterschiedliche Wahrnehmungen der Welt, Liebe,<br />
Schuld und die Entstehung von Literatur.<br />
Von Christa Praehauser<br />
Christa Praehauser: Christian Haller,<br />
von den drei männlichen Hauptpersonen des Buches<br />
«Sich lichtende Nebel» bleibt die jüngste Person,<br />
ein Wissenschaftler, ohne Namen. Sie nennen<br />
ihn nur den «Beobachter». Warum?<br />
Christian Haller: Die Anekdote, mit der die Novelle<br />
beginnt, geht auf den Physiker Werner Heisenberg<br />
zurück. Er beobachtet an einem Abend, wie ein Unbekannter<br />
in den Lichtkreis einer Laterne tritt, im<br />
Dunkel verschwindet und im nächsten Lichtkreis wieder<br />
sichtbar wird. Diese Anekdote soll mit der Anstoss<br />
für seine Theorie der Unschärferelation gewesen<br />
sein. Sie ist ein wichtiger Teil der Quantenmechanik,<br />
in der auch gilt, dass der Beobachter das<br />
Beobachtete beeinflusst. Werner Heisenberg nenne<br />
ich deshalb nicht bei seinem Namen, um von vornherein<br />
klarzustellen, dass es in der Novelle um eine<br />
fiktive Figur geht, wenn auch angelehnt an Heisenbergs<br />
biographische Aufzeichnungen jener Zeit. Doch<br />
der ganze Erkenntnisprozess, der von dieser einfachen,<br />
banalen Beobachtung zu dieser weltumstürzenden<br />
Theorie führt, ist nirgends beschrieben, und<br />
ich wollte nicht, dass man den Text dokumentarisch<br />
liest.<br />
Einer der beiden älteren Herren, Sörensen, behauptet,<br />
einzig und allein, was in Wörter gefasst<br />
werden könne, sei wirklich. Was sagen Sie selbst<br />
zu dieser Aussage?<br />
Das ist eine typische Aussage der Naturwissenschaft<br />
des neunzehnten Jahrhunderts. Die Quantenmechanik<br />
löst genau diese Aussage auf. Nicht nur wird fragwürdig,<br />
was Wirklichkeit meint, unsere Alltagssprache<br />
kann die Erkenntnisse der Quantenphysik nicht<br />
beschreiben und verständlich machen. Sie entziehen<br />
sich der Sagbarkeit.<br />
Würden Sie diese Aussage auch auf menschliche<br />
Beziehungen übertragen?<br />
Man weiss, dass Menschen mit kleinem Wortschatz<br />
auch wenig erkennen können. Wofür ich kein Wort<br />
habe, das erkenne ich auch nicht. Das Wahrnehmen<br />
ist an den Sprachschatz gebunden, doch die Menschenwelt<br />
ist eine relativ kleine Wahrnehmungswelt.<br />
Gerade die Naturwissenschaften haben Bereiche<br />
entdeckt, die ausserhalb von ihr liegen und Gesetze<br />
haben, die sich dem Erfahrungsschatz der Sprache<br />
entziehen und den uns bekannten Gesetzen widersprechen.<br />
Das geschieht dem anderen älteren Herrn, Helstedt.<br />
Er nimmt seine Umgebung plötzlich anders<br />
wahr und verlässt damit die Wahrnehmung der<br />
Welt, welche er bis jetzt gekannt hat. Mich erinnert<br />
das an Erfahrungen aus dem spirituellen Bereich,<br />
gerade in Exerzitien oder in der Kontemplation,<br />
in dem sich die Wahrnehmung manchmal<br />
plötzlich verändert. Würden Sie sich in dem Sinn<br />
als spirituellen Menschen bezeichnen?<br />
Ja, Spiritualität ist eine Grundkomponente des Lebens.<br />
Da könnte man auch fragen, würden Sie sich<br />
als lebendigen Menschen bezeichnen (lacht). Spiritualität<br />
geht als eine Konstante menschlicher Erfahrung<br />
durch alle Kulturen und alle Zeiten hindurch.<br />
Helstedt passiert eine Art Wahnehmungsdurchbruch.<br />
Er sieht seine gewohnte Umgebung verändert, quasi<br />
in ihrem atomaren Zustand, als ein Produkt reiner<br />
Energie.<br />
Wir Menschen versuchen ja immer wieder, unseren<br />
Wahrnehmungsraum zu durchbrechen. Die primitivste<br />
Art ist diejenige mit Alkohol, doch gibt es differenziertere<br />
Drogen, aber auch über Jahrhunderte dokumentierte<br />
Exerzitien, um zu erreichen, in eine andere<br />
Dimension unserer Existenz hineinzusehen und<br />
diese erfahrbar zu machen.<br />
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Hintergrund<br />
Helstedt hat Angst, dass sein Freund Sörensen<br />
und Lynn, eine Frau, für die er sich interessiert,<br />
sein Erlebnis als «Vision» bezeichnen könnten. Ist<br />
eine Vision etwas Negatives?<br />
Vision als Begriff ist an sich nicht negativ, doch mir<br />
zu verbraucht. Man sagt, jemand brauche für seine<br />
Tätigkeit eine Vision, meint damit aber lediglich eine<br />
Zukunftsperspektive, oftmals bezeichnet Vision ein<br />
übersteigertes Traumbild, etwas, das aus der Einbildung<br />
kommt. Aber bei Helstedt handelt es sich nicht<br />
um Einbildung, sondern um einen Durchbruch. Er<br />
sieht hinter unsere gewohnte Wahrnehmung, in einen<br />
Raum anderer Wahrnehmung. Helstedt fühlt sich<br />
missverstanden, wenn sein Freund sagt, er sei halt<br />
zu viel allein und sehe deshalb Dinge, die es nicht<br />
gibt. Dagegen wehrt er sich, denn er sieht etwas, was<br />
er nicht versteht, weiss aber auch, dass es sich nicht<br />
um eine Einbildung handelt.<br />
Wieso lassen Sie Sörensen so spöttisch mit dem,<br />
was sein Freund gesehen hat, umgehen?<br />
Er geht weniger spöttisch mit ihm um, als dass er<br />
besorgt ist.<br />
Ja, eben.<br />
Er fordert ihn auf, etwas zu unternehmen, und hofft,<br />
sein Freund habe so etwas nicht öfters. Das wäre<br />
kein gutes Zeichen. Sörensen hat keinen Zugang zu<br />
einer Erfahrung, wie sie sein Freund Helstedt gemacht<br />
hat. Er kann es deshalb auch nur als ein Zeichen<br />
von Krankheit sehen. Seine Haltung entspricht<br />
der eines Vertreters der klassischen Naturwissenschaft,<br />
in der nur gilt, was objektivierbar und messbar<br />
ist.<br />
Sie haben in Bezug auf ein anderes Buch von Ihnen,<br />
nämlich «Im Park», gesagt, das sei Ihre Leidensgeschichte.<br />
Inwiefern?<br />
In meiner Autobiographie «Flussabwärts gegen den<br />
Strom» beschreibe ich, was mein Leben und vor allem<br />
auch das meiner Partnerin fundamental verändert<br />
hat. Sie erlitt im Alter von neununddreissig Jahren<br />
eine Hirnblutung, war halbseitig gelähmt und auf<br />
den Rollstuhl angewiesen. Das Erlebnis jener Nacht<br />
war ein traumatischer Schock, der in der Bewältigung<br />
sehr schwierig war. Es hat ungefähr zehn Jahre gebraucht,<br />
um zu einer Form der «Normalität» zurückzufinden.<br />
Es brauchte viele Versuche und viele Jahre,<br />
bis es möglich war, das Erlebnis in eine sprachliche<br />
Form zu bringen.<br />
In Zusammenhang mit der Hirnblutung Ihrer Partnerin<br />
taucht bei Ihnen der Begriff Schuld auf. Warum?<br />
Es ist eine Erfahrung, die ich auch von anderen Erlebnisberichten<br />
kenne: Dass man als Partner Schuldgefühle<br />
entwickelt und sich fragt, was mein Anteil an<br />
dem Geschehnis ist? Es ist doch auch ein Teil meiner<br />
Welt, der sich verändert. Habe ich an dieser Veränderung<br />
nicht nur einen passiven, sondern auch aktiven<br />
Anteil? Damit musste ich mich auseinandersetzen,<br />
zumal in der gleichen Zeit mein Mentor an einem<br />
Hirntumor gestorben ist. Im dritten Band meiner Autobiographie<br />
«Flussabwärts gegen den Strom»<br />
schreibe ich dazu: «Ich verabscheute, dass eine Zellwucherung<br />
im Gehirn einen wunderbaren Menschen<br />
wie Max Vögeli vernichtete. Was war das für eine<br />
Schöpfung, in der solche Grausamkeiten möglich waren.<br />
Und doch quälten mich Schuldgefühle. Beide<br />
Menschen hatten mir geholfen, mich geprägt, und<br />
beider Gehirne wurden zerstört. Sie verloren die<br />
Sprache, die ihre berufliche Existenz begründet hatte.<br />
Auch wenn Pippas (Name der Partnerin) anfängliche<br />
Aphasie sich zurückgebildet hatte, blieb ein<br />
leichtes Stocken zurück, das den Sprachfluss hemmte,<br />
ihr das Instrument sprachlicher Gestaltungskraft<br />
nahm, das sie als Schauspielerin virtuos beherrscht<br />
hatte. Max Vögeli verlor die Sprache ganz, und während<br />
ich Zeuge der Zerstörung und dieses allmählichen<br />
Verfalls war, bedrängten mich Fragen, liessen<br />
sich nicht abweisen und beherrschten mein Denken.<br />
Sie erschienen mir zwar unsinnig und waren dennoch<br />
nicht einfach zu verneinen. War es möglich, dass ich<br />
unbewusst gewollt hatte, was geschehen war? Hatte<br />
ich die beiden mich beeinflussenden Menschen<br />
aus meinem Leben gedrängt, um zu mir und meinem<br />
Schreiben zu gelangen? War ich schuld an Pippas<br />
Gelähmtsein? Wollte ich mich von meinem Lehrmeister<br />
und Vorbild befreien, um die mich beengenden<br />
literarischen Ansprüche loszuwerden?».<br />
Im Roman «Im Park» taucht kurz vor der Hirnblutung<br />
der Partnerin des Protagonisten eine junge<br />
Frau auf, in die er sich verliebt. Verstärkt dies seine<br />
Schuldgefühle?<br />
Ja, natürlich, die junge Frau spielt mit hinein, aber für<br />
mich war im Roman «Im Park» wesentlich, dass der<br />
Protagonist einerseits dem Tod und dem Siechtum<br />
begegnet, andererseits aber auch dem jungen, aufblühenden<br />
Leben. Darum «Im Park»: Er ist weder in<br />
der Stadt, in der das Leben pulsiert, noch im Krankenhaus,<br />
in dem mit Krankheit und Tod gerungen<br />
22<br />
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Hintergrund<br />
Foto: Unsplash<br />
«War es möglich, dass ich<br />
unbewusst gewollt hatte,<br />
was geschehen war?<br />
Hatte ich die beiden mich<br />
beeinflussenden Menschen<br />
aus meinem Leben<br />
gedrängt, um zu mir und<br />
meinem Schreiben zu<br />
gelangen?»<br />
Christian Haller<br />
wird. Er befindet sich in einem Zwischenreich, im Park<br />
zwischen Krankenhaus und Stadt, und muss das aushalten.<br />
Was hat es für Ihre Beziehung zu Ihrer Partnerin<br />
bedeutet, dass sie einen Hirnschlag erlitten hat?<br />
Der Arzt hat mir schon am ersten Tag, als sie eingeliefert<br />
wurde, gesagt, dass 90 Prozent der Männer<br />
ihre Partnerin – oder umgekehrt – verlassen. Für mich<br />
war klar, dass das für mich nicht in Frage kommt. Ich<br />
lasse nicht jemanden, der hilflos wird, im Stich. Doch<br />
gleichzeitig musste ich herausfinden, wo eine Mitte<br />
liegt, sich ein Gleichgewicht einstellen kann, zwischen<br />
Zuwendung und eigenen Bedürfnissen.<br />
Im Roman «Im Park» steht, dass alle Lust in den<br />
Bruch von Geboten mündet. Bedeutet das, dass<br />
Lust nicht möglich ist, ohne Gebote zu brechen?<br />
Gebote sind ja notwendig. Trotzdem denke ich, dass<br />
jeder von uns verpflichtet ist, Gebote zu überschreiten,<br />
um eine Antwort, die nicht gegeben ist, erfahren<br />
zu können. Ich meine nicht Gesetze, die es einzuhalten<br />
gilt, sondern Gebote wie «das tut man nicht».<br />
Kinder überschreiten zum Beispiel dauernd Gebote<br />
und erhalten dadurch Antworten. Schlimm ist, wenn<br />
man ihnen keine Gebote gibt. Wir brauchen Gebote<br />
und sind auf sie als Orientierungshilfe angewiesen,<br />
doch erfahrbar, auch in der Konsequenz, werden sie<br />
erst, wenn ich sie überschreite. Wenn ich mich nur<br />
an das halte, was geboten ist, kümmere ich mich nicht<br />
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Hintergrund<br />
24<br />
um eine eigene Antwort, die immer einen Schritt jenseits<br />
des Gebots liegt.<br />
Haben Sie einen Bezug zu einer Kirche oder<br />
Gottesvorstellung?<br />
Zur Kirche nicht. Ich bin natürlich ein Kind meiner<br />
Zeit und damit christlich geprägt, glaube aber, dass<br />
das Christentum zumindest in Europa seine Kraft eingebüsst<br />
und sich verbraucht hat. Religionen, die in<br />
allen Kulturen eine sehr wesentliche, zentrale Rolle<br />
spielen, werden ideologisch, wenn sie sich ihrem<br />
Ende zuneigen. Das sieht man heute bei Evangelikalen,<br />
und vor allem auch im Islam. Er hat nicht mehr<br />
die Plastizität, die ein Glaube sonst eigentlich hat,<br />
sondern kommt in eine Verhärtung und Absolutheit<br />
hinein, ein Reinheitsgebot, und jemand hat gesagt:<br />
«Sobald in einer Religion das Wort «rein» fällt, wird<br />
sie Ideologie.» Im Christentum beginnt die Korrosion<br />
nach der Renaissance. Im Protestantismus geht man<br />
auf den Urtext, den reinen Text und die vermeintlichen<br />
Ursprünge zurück. Das war eine erste Bewegung<br />
weg von einem selbstverständlichen Glauben,<br />
der allerdings durch die katholische Kirche bereits<br />
arg beschädigt war. Wenn etwas nicht mehr aus sich<br />
selbst verständlich ist und erklärt werden muss, verliert<br />
es an gelebter Wirklichkeit und wird ideologisiert.<br />
Kommen wir zurück zu Ihnen als Literat: Sie wussten<br />
schon mit 19 Jahren, dass Sie Schriftsteller<br />
werden wollen. Wieso haben Sie dann Zoologie<br />
studiert?<br />
Genau aus diesem Grund. Ich habe mich in jungen<br />
Jahren intensiv mit Adrien Turel, einem Schweizer<br />
Philosophen und Schriftsteller, beschäftigt und seinen<br />
Nachlass systematisiert und mikroverfilmt. Turel<br />
war ein eigenwilliger Denker, fiel vollkommen aus seiner<br />
Zeit und beschäftigte sich sehr mit Naturwissenschaften,<br />
Evolutionstheorie, Geologie, aber auch mit<br />
Physik und Chemie. Durch die Auseinandersetzung<br />
mit ihm kam ich zum Schluss, auch ein Schriftsteller<br />
müsse heutzutage etwas von den Naturwissenschaften<br />
verstehen, und als ein ehemaliger Schulkollege<br />
zu mir sagte: «Du musst Zoologie studieren», traf<br />
mich das wie ein Blitz, und ich wusste, dass ich das<br />
tun muss, obwohl es nie mein Ziel war, Biologe zu<br />
werden, sondern nur, diesen Erfahrungs- und Erkenntnisraum<br />
kennenzulernen.<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
Wie gehen Sie beim Schreiben mit der Gefahr um,<br />
dass man Sie oder andere in Ihren Büchern wiedererkennen<br />
kann?<br />
Ich gehe in meinem Schreiben stets vom Erlebten<br />
aus, von dem, was ich kenne, von dem ich aus Erfahrung<br />
weiss. Dennoch ist Literatur stets fiktiv, sie ist<br />
nicht Abbild einer Wirklichkeit, sondern Sprachkunstwerk.<br />
Was die Personen betrifft, gilt für mich etwas<br />
Grundsätzliches: Ich sehe die Figuren meiner Romane<br />
als Menschen, die versuchen, mit ihren Fähigkeiten<br />
eine Antwort zu finden auf das, was durch die<br />
Zeitumstände auf sie zukommt. Die einen finden bessere<br />
Antworten als andere, doch sind weder die einen<br />
noch die anderen deswegen zu verurteilen. Für<br />
mich ist unvorstellbar, mich an jemandem literarisch<br />
zu rächen oder eine meiner Figuren zu diffamieren.<br />
Es gibt aber trotzdem, vor allem in der autobiographischen<br />
Trilogie, Situationen, in denen ich jemanden<br />
schützen muss. Dann verfremde ich ihn so stark, dass<br />
ein Wiedererkennen unmöglich ist.<br />
Wie gelang Ihnen die Veröffentlichung Ihrer Bücher?<br />
Durch Geduld, Arbeit und Fleiss. Ich hatte relativ früh<br />
eine Agentur. Aber ich habe vier Bücher geschrieben,<br />
die nicht veröffentlicht wurden, bis ich einen Verlag<br />
gefunden hatte. Ich hatte eine sehr lange Durststrecke.<br />
Warum haben Sie dann trotzdem weitergeschrieben?<br />
Weil es für mich klar ist, dass ich dafür da bin. Wenn<br />
man es mit einem alten Wort sagen will: Schreiben<br />
ist meine Berufung.<br />
Was geht in Ihnen vor, bevor Sie ein Buch schreiben?<br />
Überlegen Sie sich, was spannend sein könnte?<br />
Nein, das interessiert mich nicht. Ich suche kein Thema,<br />
mich beschäftigt nicht, was gerade «angesagt»<br />
oder der Verkäuflichkeit förderlich ist.<br />
Das Schreiben ist ein sehr schwer beschreibbarer<br />
Prozess. Es beginnt damit, dass sich ein Stoff bei mir<br />
meldet. Er beginnt in mir zu arbeiten, zuerst sehr nebulös,<br />
opak auch. Es dauert lange, bis sich eine<br />
Struktur zeigt, bis der Stoff reif ist, geschrieben zu<br />
werden. Ich suche keine Stoffe, sie finden mich.<br />
Wenn der Stoff da ist und niedergeschrieben worden<br />
ist, dann beginnt der Arbeitsprozess des Überarbeitens.<br />
Ein Buch wie «Sich lichtende Nebel» durchläuft<br />
unzählige Fassungen, danach kommen die Lektorate.<br />
Ich überarbeite ein Buch so lange, bis es dem Stoff<br />
entspricht – nicht meinen Absichten. Ich bin der Diener<br />
des Stoffes, der Stoff ist der Meister.<br />
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Hintergrund<br />
Ein Bild, das man übermalt, ist weg. Passiert das<br />
beim Schreiben auch? Sie können die Fassungen ja<br />
behalten und hin und zurück gehen, wie Sie wollen.<br />
Ja, nur macht man das nicht. Ich behalte zwar die<br />
Fassungen, und das gibt mir eine innere Sicherheit,<br />
durch Streichungen oder Umarbeitung nichts zu verlieren.<br />
Doch zurück gehe ich nicht mehr. Man kann<br />
allerdings einen Roman – wie ein Bild auch – zerstören,<br />
zu Tode arbeiten. Man muss sehr genau aufpassen,<br />
wann man den Stoff verlassen muss, auch wenn<br />
man weiss, dass man einmal mehr gescheitert ist,<br />
denn der Stoff ist immer grösser als man selbst und<br />
die Sprache.<br />
Christian Haller<br />
Sich lichtende Nebel<br />
Verlag: Luchterhand Literaturverlag, 2023<br />
ISBN: 978-3-630-87733-4<br />
www.srf.ch/play/tv/literaturclub/video/sich-lichtende-nebel-<br />
von-christian-haller?urn=urn:srf:video:0c5c0e00-a3c4-4b01-<br />
8208-5c1524413351<br />
Veranstaltung des VHDO<br />
Lesung mit Christian Haller<br />
in der Stiftskirche Olsberg<br />
Moderation: Christa Praehauser<br />
Freitag, 20. September, um 19 Uhr<br />
Musikalische Gestaltung: Andrei Ichtchenko,<br />
Akkordeon und Gino Suter, Geige<br />
Der Schweizer Buchpreisträger Christian Haller<br />
wohnt in Laufenburg und hat zehn Romane, mehrere<br />
Gedichtbände, Dramen, Essays und Theaterstücke<br />
geschrieben. Er ist in Brugg geboren und hat sich<br />
schon in jungen Jahren für Naturwissenschaften<br />
interessiert. Mit 19 Jahren entschied er sich,<br />
Schriftsteller zu werden. Er erzählt: «Während eines<br />
Spaziergangs durch einen Hain von Kastanienbäumen<br />
kamen Wörter zu mir, die ein Gedicht werden<br />
wollten. In dem Moment wusste ich, dass Schreiben<br />
mein Weg sein würde.» Das seien Augenblicke, wo<br />
die gewohnte Sicht aufbricht und wo man seinem<br />
Leben eine Wendung geben könne, die für immer<br />
vorbei sei, wenn man sie nicht ergreife.<br />
Acht Jahre lang gehörte er der Leitung des<br />
Gottlieb-Duttweiler-Instituts in Rüschlikon an. 2006<br />
wurde er mit dem Aargauer Literaturpreis ausgezeichnet.<br />
2007 erhielt er den Einzelwerkpreis der<br />
Schweizerischen Schillerstiftung für die «Trilogie<br />
des Erinnerns», 2015 den Kunstpreis des Kantons<br />
Aargau und 2023 den Schweizer Buchpreis für<br />
seine Novelle «Sich lichtende Nebel».<br />
Christian Haller liest aus seinem neuen Roman<br />
«Das Institut», indem er von einer politischen<br />
Intrige erzählt, in die ein junger Mann in den<br />
turbulenten 70er Jahren gerät. Der Eintritt ist frei;<br />
wir erheben eine Kollekte.<br />
Andrei Ichtchenko ist im Süden der Ukraine<br />
geboren. Er studierte in Saratov in Russland und<br />
schloss 1999 an der Musikakademie Basel mit<br />
Akkordeon und dem Lehrdiplom ab. Seine künstlerische<br />
Tätigkeit begann er 1995 in Paris, wo er<br />
zusammen mit einem anderen klassischen Akkordeonisten<br />
sein Publikum begeisterte. Er ist Arrangeur,<br />
Komponist und wirkt in diversen Gruppen mit.<br />
Gino Suter ist in Gipf-Oberfrick geboren und<br />
begann im Alter von acht Jahren mit dem Violinunterricht.<br />
Er hat sein Geigenspiel nach 35 Jahren<br />
Tätigkeit als selbstständiger Anwalt zur Berufung<br />
gemacht. Seit seiner Begegnung mit Andrei<br />
Ichtchenko vor mehr als 15 Jahren spielen die<br />
beiden zusammen Klassik, Jazz, Zigan-Swing,<br />
Klezmer, Balkan, Irisch und andere überraschende<br />
Arrangements.<br />
Pflanzliche Umrahmung durch Murii, Mutz &<br />
Bretscher Gartenbau. Parkiermöglichkeiten: unten<br />
an der Strasse und oberhalb des Areals. Weitere<br />
Informationen: www.christkatholisch.ch/hortusdei<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Im Namen des Vorstands Vereinigung Hortus Dei Olsberg:<br />
Susann Müller, Magden.<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 25<br />
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Hintergrund<br />
Campingspiritualität<br />
Glauben – immer im Fluss<br />
Jürg Welter, 1950 geboren, ist in Bern-Bethlehem aufgewachsen. Bescheidene<br />
Verhältnisse haben sein Umfeld bestimmt. Auf den ersten Blick gibt es<br />
wenig, was den Weg zum Pfarrer vorzeichnet. Dennoch hat das Elternhaus<br />
den Boden dafür bereitet.<br />
Von Erika Moser<br />
Foto: kathbern.ch<br />
Campingspiritualität<br />
Kirchlich sind die Eltern Jürg Welters nicht aktiv. Der<br />
Vater sieht im Glauben eine persönliche Angelegenheit,<br />
die er nicht an eine Institution binden will. Dennoch<br />
ist Religion ein bedeutendes Thema in der Familie.<br />
Im Regal stehen die Werke des deutschen Malers<br />
und Schriftstellers Joseph Anton Schneiderfranken<br />
(1876-1943). Unter dem Pseudonym Bô Yin Râ<br />
hat er ab 1913 mystisch geprägte Schriften zur individuell-geistigen<br />
Entwicklung veröffentlicht. Funken/<br />
Mantrapraxis von Bô Yin Râ ist das erste religiöse<br />
Buch, das Jürg Welter liest, noch ohne zu verstehen.<br />
Wie der Vater seine Spiritualität lebt, beeinflusst den<br />
Sohn.<br />
Fichte, Vulkan und<br />
Küchentisch<br />
Zunächst hat Jürg Welter andere Studienpläne, doch<br />
das Interesse an der Theologie setzt sich durch.<br />
Nach dem Vikariat beginnt er an der Universität Bern<br />
eine Doktorarbeit zu Johann Gottlieb Fichte (1762-<br />
1814). Fichte hatte sich gegen eine Gottesvorstellung<br />
ausgesprochen, die auf menschlichen Vorstellungen<br />
beruht. Er wurde danach zum Rücktritt als Professor<br />
der Universität Jena gezwungen («Atheismusstreit»).<br />
Parallel versieht Jürg Welter ab 1976 eine Pfarrstelle<br />
in Aetingen SO. Jürg Welter und seine Frau, die<br />
Theologin Brigitte Welter-Huber, werden in dieser<br />
Zeit Eltern. Der Tod des Doktorvaters Ulrich Neuenschwander<br />
(1922-1977) und das hohe Arbeitspensum<br />
lassen die Dissertation unvollendet bleiben. 1980<br />
wechselt Jürg Welter an die Pfarrstelle in Wohlen bei<br />
«In den Sommerferien<br />
krieche ich im Morgengrauen<br />
aus dem Zelt. Am Seeufer sitzt<br />
mein Vater im Campingstuhl.<br />
Er meditiert Mantras.»<br />
Bern. Dort wird er rasch bekannt mit unkonventioneller<br />
Jugendarbeit. Die oft wilde Jugendgruppe veranstaltet<br />
Konzerte und Lager. Sie gibt auch eine eigene<br />
Zeitung heraus: «Der Vulkan». Einer ihrer Treffpunkte<br />
ist das Pfarrhaus. Die Jugendlichen versammeln<br />
sich in der Küche, um gemeinsam zu essen und<br />
zu diskutieren.<br />
Münsterpfarrer<br />
1995 wird Jürg Welter Pfarrer am Berner Münster.<br />
Während 18 Jahren bringt er Theologie mit zeitgenössischer<br />
Musik, Tanz und bildender Kunst in eine<br />
lebendige Verbindung. Das sorgt mitunter auch für<br />
Provokationen. In den Predigten fordert Pfarrer Welter<br />
die Gemeinde bewusst. Wohlfühlpredigten sind<br />
seine Sache nicht, er will die Menschen ernst nehmen<br />
und ihnen etwas zutrauen.<br />
26<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Hintergrund<br />
Etwas Zusammenhängendes<br />
vermitteln<br />
Bis heute sieht er es als Aufgabe und Chance der<br />
Kirche, Texte aus der kirchlichen Tradition zu pflegen,<br />
ans Licht zu holen und lesen zu lernen. So ruft<br />
er einen Lesekreis ins Leben. In der Sakristei des<br />
Münsters liest man gemeinsam Werke von Bernhard<br />
von Clairvaux, Meister Eckhart, Johann Wolfgang von<br />
Goethe, Friedrich Hölderlin, Rainer Maria Rilke und<br />
Simone Weil. Aus dem Lesekreis entwickelt sich eine<br />
Meditationsgruppe. Jürg Welter beginnt, Meditationswochen<br />
im Augustinerkloster Erfurt anzubieten. Wortmeditationen<br />
machen die gelesenen Texte zugänglich<br />
und schaffen einen existentiellen Bezug. Orientiert<br />
ist die Form an den vier Stufen der lectio divina:<br />
Lesung, Meditation, Gebet und Kontemplation. Diese<br />
Methode der Bibellektüre geht auf die Wüstenväter<br />
und -mütter zurück. Im 12. Jahrhundert hat sie der<br />
Kartäusermönch Guigos II. in der Schrift Scala claustralium<br />
(Leiter der Mönche zu Gott) erstmals systematisch<br />
dargestellt. Meditationsgruppe und -woche<br />
stehen allen offen.<br />
Das Buch Resignation –<br />
ein gemeinsames Werk<br />
2013 tritt Jürg Welter in den Ruhestand. Krankheit<br />
macht sich bemerkbar. Die Künstlerin Béatrice Gysin,<br />
Teilnehmerin an den Meditationswochen, schlägt<br />
vor, die Wortmeditationen in einem Buch zu versammeln.<br />
Gemeinsam arbeiten Jürg und Brigitte Welter<br />
an der Verdichtung und Zusammenstellung der Texte<br />
aus den Jahren 1998 bis 2016. Weggefährtinnen<br />
und -gefährten tragen im Entstehungsprozess des<br />
Buchs das Ihre bei. Gestaltungsideen werden diskutiert,<br />
verworfen, variiert. Etwa die Farbe des Einbands:<br />
Jürg und Brigitte Welter schwebt ein Blauton<br />
vor, dem Verlag etwas Ockerfarbenes, Erdiges. Oder<br />
der Titel: Kleines Lob der Resignation, in Anklang an<br />
das Lob der Torheit des Erasmus von Rotterdam.<br />
Doch klingt das nicht zu sehr nach Erbauung, nach<br />
Ratgeber oder Esoterik? Um Loslassen, Hingabe und<br />
Demut soll’s doch gehen.<br />
Welters Wunsch Béatrice Gysin. Sie hat bereits in<br />
der Wohlener Zeit mit ihm zusammengearbeitet. Lorenzo<br />
Conti und Vanessa Simili vom Berner Verlag<br />
Liberati gestalten das Buch. Der Einband? Schliesslich<br />
in warmem Rosa mit orangen Lettern. Leicht, offen<br />
und durchlässig.<br />
Resignation als gelâzenheit<br />
Der Titel Resignation steht widerborstig zur Idee des<br />
sich optimierenden, das eigene Leben steuernden<br />
Menschen. Wer resigniert, wird als apathisch, ohne<br />
Hoffnung, passiv wahrgenommen: ein Objekt, das ergriffen<br />
wird. Beim Theologen und Philosophen Meister<br />
Eckhart (1265-1328) hingegen hat das lateinische<br />
Wort resignatio die Bedeutung von gelâzenheit. Sich<br />
lassen, sich selbst radikal aufgeben, sich lösen von<br />
Bildern und Vorstellungen, ist für ihn Übung im Aufhören<br />
und Verzichten. Sie wird zur Lebenskunst und<br />
Befreiung.<br />
Manche Wortmeditationen im Buch sind von Meister<br />
Eckhart inspiriert, andere von Psalmen, dem Johannesevangelium,<br />
von Bernhard von Clairvaux, Friedrich<br />
Hölderlin, Simone Weil und Nicolás Gómez Dávila.<br />
In fünf Kapiteln geht die innere Reise vom Enden<br />
zur Resignation, von dort zur Gartennacht und ins<br />
Gespräch, um am Ende an den Anfang zu gelangen.<br />
Das Buch öffnet innere Räume, führt in sie hinein.<br />
Béatrice Gysins Zeichnungen begleiten rhythmisierend<br />
die Texte, einem zarten wiederkehrenden Klang<br />
gleich, wie Licht in den Waldspinnweben im Spätsommer.<br />
Leere Seiten lassen Raum zum Nachsinnen.<br />
Ein Buch, das einen begleitet.<br />
Jürg Welter<br />
Resignation.<br />
Mit Zeichnungen von Béatrice Gysin<br />
Verlag: Liberati, <strong>2024</strong><br />
ISBN: 978-3-9525576-5-5<br />
Vom Ende zum Anfang<br />
Bettina Rychener, ehemalige Konfirmandin, hat die<br />
Idee zum Buchkonzept: Mit dem Ende beginnen, mit<br />
dem Anfang enden. Sie teilt die Kapitel ein und stellt<br />
die Texte zusammen. Den Bildteil gestaltet auf Jürg<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 27<br />
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Hintergrund<br />
«Als Christkatholik sehe ich mich<br />
in der Ökumene als Brückenbauer.»<br />
Warum christkatholisch?<br />
Die christkatholische Kirche ist mit ihren rund 12 000 Mitgliedern die<br />
kleinste Landeskirche der Schweiz. Barbara Gassmann und Ilya Kaplan aus<br />
Bern erzählen, warum diese Konfession Heimat für sie (geworden) ist.<br />
Aufgezeichnet von Anouk Hiedl<br />
Foto: Pia Neuenschwander.<br />
Barbara Gassmann, 64,<br />
Pflegefachfrau aus Bern<br />
«Fragte man mich, ob ich katholisch oder reformiert<br />
sei, antwortete ich schon als Kind: Weder noch. Ich<br />
bin christkatholisch. Für mich ist es immer noch etwas<br />
Besonderes. Wenn ich erklären muss, dass das<br />
keine Sekte, sondern unsere dritte Landeskirche ist,<br />
verstanden das früher nur wenige. Und wenn ich nur<br />
sage, dass Pfarrer:innen bei uns heiraten dürfen<br />
oder der Papst nicht als unfehlbar gilt, wird es<br />
schnell oberflächlich. Im Alltag kommt der Glaube<br />
nicht oft, in meinem Pflegeberuf aber gelegentlich<br />
vor. Missionieren ist bei uns verpönt. Konvertieren<br />
ist für viele etwas Schwieriges. Im Glauben hängt<br />
viel mit Familientraditionen, Loyalität und Identität<br />
zusammen. Die kirchliche Gemeinschaft war mir immer<br />
sehr wichtig und half mir, auch woanders Fuss<br />
zu fassen. Sie ist noch heute ein Grund, warum ich<br />
aktiv in der Kirche bin. Die röm.-kath. Kirche ist mir<br />
näher als die reformierte. Weil sie so gross ist, kann<br />
sie Innovatives tun. Doch ihre Machtverhältnisse und<br />
wiederkehrenden Blockaden gefallen mir nicht. Die<br />
christkatholische Haltung ist freier. Wir sind klein<br />
und haben nur wenige Strukturen. Wir wählen unsere<br />
Pfarrer:innen selbst.<br />
Als unsere Synode Frank Bangerter zum Bischof<br />
wählte, war ich als Gast dabei. Wir legen uns auch<br />
mal mit unseren Pfarrer:innen oder dem Bischof an.<br />
Der Austausch innerhalb unserer Kirche ist toll –<br />
Prof. Angela Berlis von der Uni Bern, die erste altkatholische<br />
Priesterin, kam, um mit unserer kleinen<br />
christkatholischen «Glaubensgruppe» zu diskutieren,<br />
und der künftige Bischof Frank zeigte uns seine<br />
Kirche in Zürich-Oerlikon. Das Wichtigste jedoch<br />
ist, die Beziehung zu Gott zu suchen.»<br />
Ilya Kaplan, 30,<br />
Praktikant und seit August<br />
Lernvikar in der <strong>Christkatholisch</strong>en<br />
Kirchgemeinde Bern<br />
«Ich bin in Kasachstan russisch-orthodox aufgewachsen.<br />
Ich habe in Russland das Priesterseminar<br />
besucht, bin dann aber nicht Priester geworden,<br />
sondern habe an der Uni Bern in Theologie promoviert.<br />
Dabei habe ich mich intensiv mit der Frage<br />
28<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Hintergrund<br />
Foto: Pia Neuenschwander.<br />
’s Tüüfeli –<br />
«Wa machsch du<br />
konkret?»<br />
beschäftigt, wie man den christlichen Glauben im<br />
Licht der kirchlichen Tradition neu formulieren kann.<br />
Ich habe einen kritischeren Zugang zum Glauben<br />
entwickelt. Das hat meinen Glauben gestärkt. Im Mai<br />
<strong>2024</strong> bin ich in Bern der <strong>Christkatholisch</strong>en Kirche<br />
beigetreten. So lebe ich meinen Glauben an Jesus<br />
Christus: Eng mit der frühkirchlichen theologischen<br />
und liturgischen Tradition verbunden, und auf zeitgemässe<br />
Weise.<br />
<strong>Christkatholisch</strong> zu sein umfasst für mich auch Offenheit,<br />
einen Geist der Freiheit und die Anerkennung<br />
der Gleichwertigkeit jedes Menschen. In diesem<br />
Sinne bin ich schon viel länger christkatholisch.<br />
Ich liebe und schätze die russisch-orthodoxe Tradition<br />
sehr. Sie hat mich geprägt. Doch sie reagiert<br />
langsam auf die Herausforderungen der heutigen<br />
Zeit. Als offen queere Person wäre das für mich ein<br />
ständiger Kampf. Die christ- oder altkatholische Kirche<br />
und die orthodoxe Kirche stimmen in dogmatischen<br />
Fragen überein. Auf praktischer Ebene jedoch<br />
gibt es viele Unterschiede, etwa die Position von<br />
Frauen in der Kirche. Das macht den Dialog derzeit<br />
schwieriger.<br />
Meine Freunde haben mich unterstützt, christkatholisch<br />
zu werden. Meine Eltern waren anfangs überrascht,<br />
haben aber schnell erkannt, warum dies gut<br />
und sinnvoll für mich ist. Bei der Weihe unseres neuen<br />
Bischofs Frank Bangerter werde ich dabei sein.<br />
Kurz danach wird er mich in derselben Kirche in<br />
Bern zum Diakon weihen. In Gesprächen sind Fragen<br />
von Nicht-Gläubigen oft interessanter als solche<br />
von Gläubigen. Innerhalb des Christentums drücken<br />
wir unseren Glauben in Theologie und kirchlicher<br />
Praxis unterschiedlich aus. Das schafft eine<br />
positive Vielfalt. Anhand dieser können wir reflektieren,<br />
wie wir unseren Glauben besser leben und<br />
in die Welt tragen können. Als Christkatholik sehe<br />
ich mich in der Ökumene als Brückenbauer – zwischen<br />
römisch-katholischer und reformierter Kirche,<br />
zwischen westlichen und orthodoxen sowie älteren<br />
und moderneren Traditionen.»<br />
Quelle: Erstpublikation im «pfarrblatt» Bern<br />
Wer kennt nicht jemand,<br />
dem der Stress am Wohnort<br />
zu gross geworden ist?<br />
Finanzen, Kirchenglocken<br />
oder Strassenlärm sind es<br />
nicht. Depressiv kann ich<br />
werden, wenn sich niemand<br />
mehr um mich und andere<br />
kümmert. Beispiel etwa der<br />
12-jährige Noa, der in der<br />
Schule so gemobbt wurde,<br />
dass die Eltern beschlossen<br />
wegzuziehen oder Vreni, die<br />
in der SBB überfallen wurde<br />
und ihr keiner half. Leute<br />
treffen? Den «Adler» mit<br />
seinem Stammtisch, den Kirchenchor<br />
oder Frauenverein<br />
gibt es nicht mehr. In Flugzeugen,<br />
Autos, Fitnesszentren<br />
und sozialen Netzwerken<br />
sind wir beweglich wie<br />
noch nie. In welche Richtung<br />
wollen wir gehen? Unsere<br />
Kirchen können dabei Antworten<br />
geben, sagte ich<br />
beim Chilekafi. Fragt mich<br />
Sepp: «Und wa machsch du<br />
konkret?»<br />
Foto: Unsplash<br />
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Rezension<br />
Die ersten Christkatholiken machen einer<br />
handwerklich begabten Heldin das Leben schwer<br />
«Die Uhrmacherin» von Claudia Dahinden<br />
Meine Schwägerin weiss, dass ich Christkatholikin bin. Deshalb hat sie mir<br />
eine spannende Sommerlektüre empfohlen, welche die Kulturkämpfe am<br />
Ende des 19. Jahrhunderts thematisiert. Schnurstracks habe ich mir alle<br />
drei Bände dieses Romans ergattert und innert einem Monat verschlungen.<br />
Von Stephanie Meier<br />
«Die Bücher lesen sich leicht, und frau<br />
identifiziert sich schnell mit der mutigen<br />
Heldin, Sarah Siegwart, einem<br />
fiktiven Charakter. Dabei habe ich<br />
einiges über die Entstehung unserer<br />
Kirche erfahren, was mich manchmal<br />
schwer schlucken liess. Hoffentlich<br />
kommt noch ein vierter Band hinzu!»<br />
Foto: zVg<br />
Claudia Dahinden ist in Grenchen in der Nordwestschweiz<br />
römisch-katholisch aufgewachsen und hat<br />
Zeitgeschichte studiert. Heute lebt sie zusammen mit<br />
ihrem Ehemann wieder in ihrer Heimatstadt, ist Sängerin<br />
und Songwriterin und wirkt als pastorale Mitarbeiterin in<br />
der Kirche ihrer Wahl: «Bewegung Plus Grenchen», einer<br />
evangelischen Freikirche.<br />
Die bislang drei Bände erzählen eine Geschichte im<br />
Uhrengewerbe des Städtchens Grenchen um 1873,<br />
das stark von den wütenden Kämpfen zwischen<br />
Christ- und Römischkatholiken betroffen war. Der<br />
Roman ist spannend und leichtfüssig geschrieben,<br />
wenn auch die Geschichte manchmal ein wenig ins<br />
Unglaubhafte abdriftet. Wer hätte gedacht, dass<br />
eine Beschreibung der Uhrenherstellung überhaupt<br />
nicht öde, sondern immer packend bleiben könnte?<br />
Und zwar über ungefähr 1500 Seiten hinweg! Natürlich<br />
wird nicht nur die Uhrenherstellung beschrieben,<br />
sondern es kommen auch Romanzen, Kriminalfälle,<br />
Milieu-Anekdoten und, wie erwähnt, auch die<br />
hart umkämpften Konfessionen vor. Für Christkatholikinnen<br />
und Christkatholiken mag ein wenig irritierend<br />
sein, dass die Geschichte der Kulturkämpfe<br />
mehrheitlich aus der Perspektive der Römischkatholiken<br />
erzählt wird. Offenbar wurde mit harten<br />
Bandagen gestritten: Es wird eine Schlägerei im<br />
«Löwen» zu Grenchen beschrieben, die «römischen<br />
Pfaffen» wurden über die Grenze ins nahe Elsass<br />
vertrieben, und es gab sogar Mordfälle an Römischkatholiken,<br />
die jedoch – Achtung, Spoileralarm! –<br />
nicht aufs Konto der «Katholikenhasser» gehen. Dabei<br />
werden fundierte Hintergrundinformationen geboten,<br />
die Hand und Fuss haben und in die Geschichte<br />
so eingeflochten werden, dass sie nicht<br />
langweilen.<br />
30<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Hintergrund<br />
Die Bücher lesen sich leicht, und frau identifiziert<br />
sich schnell mit der mutigen Heldin, Sarah Siegwart,<br />
einem fiktiven Charakter. Dabei habe ich einiges<br />
über die Entstehung unserer Kirche erfahren, was<br />
mich manchmal schwer schlucken liess. Hoffentlich<br />
kommt noch ein vierter Band hinzu!<br />
In Luzern, wo alles begann<br />
Im dritten Kapitel des ersten Bandes sinniert die<br />
Heldin, Sarah Siegwart, über die religiösen Ansichten<br />
ihres Vaters: In Luzern hatte alles im Januar 1870<br />
mit einem Zeitungsartikel angefangen. Der Münchner<br />
Theologe und Professor Ignaz Döllinger kritisierte<br />
in diesem Artikel im Luzerner Tagblatt das<br />
Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes, worauf ihr<br />
Vater die Zeitung sofort abbestellte. Als der Bischof<br />
im Jahr darauf den Strafhauspfarrer Johann Egli exkommunizierte,<br />
weil er sich weigerte, die Dogmen<br />
zu verkündigen, kam Schwung in die neue Bewegung,<br />
und schon Ende März 1871 verfassten fünfhundert<br />
Männer, die sich «fortschrittlich katholisch»<br />
nannten, eine Resolution gegen die Papstdekrete<br />
des Ersten Vatikanums. Ihr Vater klagte erbittert gegen<br />
die «Abtrünnigen», die sich hierzulande «Christkatholiken»<br />
und in Deutschland «Altkatholiken»<br />
nannten, und dozierte gern des Langen und Breiten<br />
über die «Infallibilität». Es schütze die Kirche, wenn<br />
der Papst in seinem Amt als Lehrer aller Christen<br />
nicht irren könne. Aber wieso sollte der Papst als<br />
Mensch irren können, nicht aber, wenn er eine ewig<br />
gültige Entscheidung für seine Kirche traf? Sie hatte<br />
nie gewagt, ihrem Vater diese ketzerische Frage<br />
zu stellen; sein purpurnes Gesicht hatte ihr stets<br />
verraten, wie heikel dieses Terrain war.<br />
Claudia Dahinden<br />
Die Uhrmacherin – Tage voller Geheimnisse<br />
Teil 3 der Triologie<br />
Verlag: Penguin TB Verlag, <strong>2024</strong><br />
ISBN: 978-3-328-11076-7<br />
Teil 1: Die Uhrmacherin – Im Sturm der Zeit<br />
Teil 2: Die Uhrmacherin – Schicksalsstunden<br />
Randbemerkung<br />
Leben mit der Natur,<br />
nicht gegen die Natur<br />
Nach unserem Liturgischen<br />
Kalender feiern<br />
wir am 1., 8. oder 22.<br />
September <strong>2024</strong> die<br />
Schöpfungszeit, die<br />
mit dem Erntedankfest<br />
zusammenfallen kann, aber nicht<br />
muss. Angeregt wurde dieser Sonntag<br />
vom Ökumenischen Patriarchat und<br />
von fast allen Kirchen aufgegriffen.<br />
Vielerorts gibt es mittlerweile auch<br />
ökumenische Feiern. Denn die Bewahrung<br />
der Schöpfung betrifft uns<br />
alle. Jede Generation soll die Erde /<br />
Schöpfung nur so nutzen, dass für die<br />
nächste Generation keine Hypotheken<br />
geschaffen werden. Denn alles ist nur<br />
eine Leihgabe Gottes, die unversehrt<br />
an die nächste Generation weitergegeben<br />
werden soll. Die Kirchen bzw. der<br />
christliche Glaube sind zwar nicht der<br />
direkte Verursacher hinsichtlich der<br />
Zerstörung der Umwelt und der Klimakrise,<br />
aber sie haben diese mit verursacht,<br />
durch die zu wenig reflektierte<br />
Propagierung des biblischen Schöpfungsauftrages<br />
an die Menschen in<br />
Genesis 1,28: «Macht euch die Erde<br />
untertan». Dieser Auftrag ist da und<br />
richtig. Wir profitieren alle davon, wenn<br />
wir zum Beispiel an die heutige Mobilität<br />
denken oder an Medikamente<br />
und Operationen, die uns ein längeres<br />
Leben schenken. Aber genauso wichtig<br />
ist es, zu differenzieren und Grenzen<br />
zu ziehen. Hilfreich kann es dabei<br />
sein, dass wir uns Menschen nicht als<br />
Beherrscher oder als ein Gegenüber<br />
der Natur verstehen, sondern als ein<br />
Teil der Natur. Die Natur ist, wie die<br />
aktuellen Überschwemmungskatastrophen<br />
zeigen, etwas dem Menschen<br />
Vorgegebenes, dessen Eigengesetzlichkeiten<br />
zu respektieren sind und<br />
die letztlich nicht beherrscht werden<br />
können. Es geht um ein Leben mit der<br />
Natur und nicht gegen die Natur.<br />
Bischof em. Harald Rein<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 31<br />
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Blickwinkel<br />
Ist er «weird» – also<br />
«seltsam», «eigenartig»?<br />
Wie sich etwas mit einem simplen Wort entzaubern lässt<br />
Seltsam, eigenartig, etwas merkwürdig, schräg. Für alles, was ein bisschen<br />
befremdlich ist, gibt es im Englischen das hübsche Wörtchen «wierd».<br />
Nun ist «weird» in den USA gerade zum politischen Kampfbegriff der<br />
Stunde geworden.<br />
Von Christian Schaub<br />
Schon der Klang ist für unsere Ohren, die sich eigentlich<br />
längst an englisch klingende Begriffe gewöhnt<br />
haben, wunderlich. «Wiärd» sagt der Brite, und<br />
im Akzent der Amerikanerin klingt es «wiörd». Gerade<br />
in den USA ist das Wort derzeit öfters zu hören.<br />
In einem Interview Ende Juli bezeichnete der Gouverneur<br />
von Minnesota Tim Walz den Präsidentschaftskandidaten<br />
Donald Trump als «weird», als ein<br />
bisschen eigenartig und seltsam. Am 6. August hat<br />
Kamala Harris, die Präsidentschaftskandidatin der<br />
Demokraten, Tim Walz zu ihrem «running mate», zu<br />
ihrem Vize-Präsidentschaftskandidaten, ernannt.<br />
Wahlkampfwort der Stunde<br />
«Weird» wurde zum Wahlkampfwort der Stunde. In<br />
der Tat haben viele Demokraten begonnen, ihre republikanischen<br />
Gegner und deren Aktionen schlicht<br />
als «weird» zu bezeichnen. Ein weiser Kniff, analysierte<br />
die Süddeutsche Zeitung, denn der Ausdruck<br />
verletze nicht, «weird» beschreibe schlicht den diffusen<br />
Eindruck von etwas, das man nicht ganz ernst<br />
nehmen kann. Diese Rhetorik macht also elegant einen<br />
Bogen um absurde Debatten, die eh nicht zu gewinnen<br />
sind.<br />
Die Macht, das Schicksal<br />
zu kontrollieren<br />
Donald Trump hat inzwischen reagiert und, typisch<br />
Trump, alles in Abrede gestellt; niemand hätte ihn jemals<br />
so genannt, er sei vieles, aber nicht «weird».<br />
Wüsste Trump allerdings, was das Wörtchen im Mittelalter<br />
bedeutete, er wäre wohl über alle Massen<br />
geehrt. Damals bezeichnete man mit «weird» nämlich<br />
jemanden, der die Macht hatte, das Schicksal zu kontrollieren.<br />
Diese Definition änderte sich mit William<br />
Shakespeare (ca. 1564–1616); in seinem berühmten<br />
Stück Macbeth lässt er drei Schwestern als Hexen<br />
auftreten; er nennt sie «The Weird Sisters». Auf der<br />
Bühne wurden sie oft als unheimlich und seltsam dargestellt<br />
– besonders im 18. und 19. Jahrhundert. Dies<br />
gab dem Begriff die heutige Bedeutung. Übrigens ist<br />
auch die Schreibweise des Wörtchens, nun ja, ziemlich<br />
«weird». Schlagen Sie es nach, denn es könnte<br />
uns in kommender Zeit noch ein paar Mal begegnen.<br />
Quelle: SRF, 100 Sekunden Wissen<br />
Der englische Ausdruck «weird» bedeutet<br />
übersetzt «seltsam», «schräg» oder<br />
«kurios». Zusammen mit vielen weiteren<br />
Anglizismen hat sich der Begriff auch in der<br />
deutschen Umgangssprache etabliert.<br />
Foto: Unsplash<br />
32<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Panorama<br />
Wanderausstellung «unterwegs»<br />
in Obermumpf-Wallbach<br />
Bei der Gründung wurde der<br />
neuen Kirchgemeinde Obermumpf-Wallbach<br />
die in Wallbach<br />
befindliche «St. Sebastians<br />
Kapelle» sowie in Obermumpf die<br />
alte Pfarrkirche «St. Peter und<br />
Paul» zugesprochen.<br />
Foto: zVg<br />
<strong>Christkatholisch</strong> in Obermumpf-Wallbach<br />
Im Jahr 2025 feiert die <strong>Christkatholisch</strong>e Kirchgemeinde Obermumpf-<br />
Wallbach ihr 125-jähriges Bestehen mit einer Reihe von Informations- und<br />
Festanlässen. Einen ersten Auftakt gibt es bereits in diesem Jahr. Die<br />
Wanderausstellung «unterwegs» ist vom 1. bis 30. September <strong>2024</strong> in der<br />
Kirchgemeinde zu Gast.<br />
Von Stephan Feldhaus<br />
Die <strong>Christkatholisch</strong>e Kirchgemeinde Obermumpf-<br />
Wallbach wurde nach zum Teil heftigen Auseinandersetzungen<br />
zwischen den Anhängern einer eher<br />
liberalen («Altkatholiken») und einer eher konservativen<br />
(«Romtreue») Ausrichtung in den Gemeinden<br />
Wallbach, Mumpf und Obermumpf vor 125 Jahren<br />
(1899/1900) durch den sogenannten «Bundesrichterlichen<br />
Vergleich» gegründet.<br />
Die Geschichte der Kirchgemeinde liest sich wie ein<br />
spannender Krimi. Mumpf-Wallbach und Obermumpf<br />
gehörten zu den ersten Gemeinden in der Schweiz,<br />
die bereits im Dezember 1872 auf Kirchgemeindeversammlungen<br />
mit grossem Mehr die Opposition<br />
gegen die auf dem Ersten Vatikanischen Konzil im<br />
Juli 1870 verkündeten Dogmen über den Jurisdiktionsprimat<br />
des Papstes und seine Lehrunfehlbarkeit<br />
beschlossen hatten. Der Streit zwischen den Altkatholiken<br />
und den Romtreuen, der dann mehr als 20<br />
Jahre lang dauerte, war so heftig, dass man vor Verleumdungen<br />
und Tätlichkeiten nicht zurückschreckte<br />
(Mehr dazu an anderer Stelle).<br />
Heute hat die <strong>Christkatholisch</strong>e Kirchgemeinde Obermumpf-Wallbach,<br />
zu der seit 1967 als «Diasporagemeinde»<br />
auch die christkatholische Einwohnerschaft<br />
des ganzen Bezirks Laufenburg und der Einwohnergemeinden<br />
Stein, Schupfart und Mumpf gehören,<br />
knapp 350 Mitglieder. Das Gemeindeleben entwickelt<br />
sich positiv, und die Gemeinde hat eine offene und<br />
lebendige Ausstrahlung. In den Gottesdiensten kann<br />
man spüren, wie wichtig eine spirituelle Heimat für<br />
viele Menschen ist und welche Anziehungskraft auch<br />
heute eine «moderne» katholische Kirche unabhängig<br />
von den Machtansprüchen Roms haben kann.<br />
Programm zur Ausstellung<br />
So. 25. August, 10 Uhr<br />
Gottesdienst in Obermumpf (Tradition und<br />
Erneuerung)<br />
So. 1. September, 10.30 Uhr<br />
Fricktaler Erntedankgottesdienst auf der Fluh in<br />
Obermumpf (Auseinandersetzung und Konsens)<br />
So. 15. September, 10 Uhr<br />
Ökumenischer Gottesdienst zum Bettag in Obermumpf<br />
(Verbindlichkeit und Freiheit)<br />
So. 29. September, 10 Uhr<br />
Gottesdienst in Obermumpf (Individuum und<br />
Gemeinschaft)<br />
Herzliche Einladung!<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 33<br />
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Panorama<br />
Warum weniger<br />
nicht immer mehr ist.<br />
«<strong>Christkatholisch</strong>» in Plastikfolie – ist das umweltschonend?<br />
Die Redaktion hat den Leserbrief von Christoph Konrad (Seite 36) zum<br />
Anlass genommen, die Versandart unserer Kirchenzeitschrift nochmals<br />
unter die Lupe zu nehmen. Sind Versandfolien für Magazine und Zeitschriften<br />
nicht eine unnötige Materialverschwendung? Eine im Auftrag des BAFU<br />
durchgeführte Ökobilanz-Studie kommt zum Schluss, dass Versandhüllen<br />
die Umwelt nur wenig belasten. Diese Studie haben wir uns genauer angeschaut.<br />
Von Ruedi Rey, Projektleiter neues Erscheinungsbild<br />
Bevor man unsere Zeitschrift lesen kann, muss man<br />
zuerst eine Folie wegreissen – welch unnötige Materialverschwendung!<br />
Wir erhalten in der Redaktion<br />
auch immer mal wieder kritische Fragen zur Verpackung<br />
unserer Publikationen. Insbesondere die für<br />
Umweltanliegen sensibilisierten Leserinnen und Leser<br />
ärgern sich über diese aus ihrer Sicht unnötige<br />
Umweltverschmutzung. Wir haben deshalb etwas recherchiert<br />
und sind auf eine Studie des Bundesamts<br />
für Umwelt (BAFU) gestossen.<br />
2021 gab das BAFU beim Basler Umweltberatungsunternehmen<br />
Carbotech eine Studie in Auftrag, um<br />
genau diese Frage zu klären. Dabei wurden mit der<br />
Methode der Lebenszyklusanalyse (LCA) die Umweltauswirkungen<br />
verschiedener Schutzhüllen bestimmt.<br />
Untersucht haben die Ökobilanz-Fachleute eine Polyethylen-Folie<br />
aus fossilen Rohstoffen, eine Schutzhülle<br />
aus biologisch abbaubarem Mais-Kunststoff,<br />
eine Kunststofffolie aus Kartoffelstärke, ein in der<br />
Schweiz hergestelltes Recyclingpapier-Couvert, eine<br />
ganzseitige Papierbanderole sowie einen Papierumschlag<br />
aus neuen Papierfasern. Carbotech analysierte<br />
die Umweltauswirkungen anhand von drei Zeitschriftentypen<br />
der Kategorien einfach (etwa «Migros-<br />
Magazin» oder «Coopzeitung»), durchschnittlich (zum<br />
Beispiel «K-Tipp» oder «die umwelt») und hochqualitativ<br />
(wie «DU» oder «Reportagen»).<br />
Wie 300 Meter Autofahren<br />
Die Studie kommt zum Schluss, dass die Umweltbelastung<br />
aller untersuchten Schutzhüllen sehr gering<br />
ist und maximal 10 Prozent der Gesamtbelastung eines<br />
Druckprodukts beträgt. «Schutzhüllen können<br />
die Umweltbilanz sogar verbessern, weil sie vor Beschädigungen<br />
schützen und so aufwendige Mehr-<br />
oder Nachdrucke verhindern», sagt Peter Gerber von<br />
der BAFU-Sektion Konsum und Produkte, der die Studie<br />
begleitet hat. Dies gelte allerdings bloss für hochqualitative<br />
Zeitschriften, weil es nur dort diesbezügliche<br />
Reklamationen gebe. Zur Veranschaulichung<br />
hält die Studie fest, dass die Umweltauswirkungen<br />
von Versandhüllen einer Monatszeitschrift pro Jahr<br />
und Exemplar derjenigen einer Autofahrt von 300<br />
bis 1100 Metern entsprechen.<br />
Die beste Umweltbilanz weist die biogene Folie aus<br />
Kartoffelstärke von Kartoffelschalenabfällen aus, gefolgt<br />
von der aus fossilen Rohstoffen hergestellten<br />
Folie. Auf dem dritten Platz liegt das Recyclingpapier-<br />
Couvert. «Die Umweltauswirkungen dieser drei Verpackungsarten<br />
bewegen sich innerhalb desselben<br />
Unsicherheitsbereichs und unterscheiden sich daher<br />
kaum», hält Peter Gerber fest. Gemäss der Studie<br />
schaden Kunststoffverpackungen aufgrund ihres geringeren<br />
Gewichts der Umwelt weniger als diejenigen<br />
aus neuem Papier. Dies liege vor allem daran, dass<br />
die Kunststofffolien wesentlich dünner sind und entsprechend<br />
einen geringeren Rohstoffaufwand erfordern.<br />
Umweltbelastungspunkte<br />
dienen als Berechnungsgrundlage<br />
Umweltbelastungspunkte sind die Summe aus den<br />
Mengen der verschiedenen Umweltbelastungen, multipliziert<br />
nach ihrem jeweiligem Ökofaktor. Dabei gilt:<br />
Je höher der Ökofaktor, desto schlimmer ist die Umweltbelastung.<br />
Als Umweltbelastungen gelten zum<br />
Beispiel die Menge an ausgestossenem CO 2<br />
, die<br />
Landnutzung oder der Energieverbrauch. Auf Basis<br />
der Schweizer Ökofaktoren 2013 gibt es eine Über<br />
34<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Panorama<br />
Was der Umwelt nützt, ist nicht immer sofort<br />
erkennbar. Zeitschriften mit unterschiedlichen<br />
Verpackungsformen in der Übersicht.<br />
Das «<strong>Christkatholisch</strong>» ist hier bei den<br />
Besten dabei.<br />
Foto: Ruedi Rey<br />
sichtstabelle zur Bedeutung von 1000 Umweltbelastungspunkten.<br />
Mit einer durchschnittlichen Lebensweise<br />
generieren wir demnach alle 25 Minuten 1000<br />
Umweltbelastungspunkte (UBP).<br />
• Wenn wir jedoch ein Rindersteak essen, schnellt<br />
die Anzahl der Punkte deutlich in die Höhe.<br />
Schliesslich entsprechen 1000 UBP gerade<br />
einmal 12 –14 Gramm Steak.<br />
• Bei Brot können wir etwa 250–300 Gramm für<br />
dieselbe Menge für 1000 Punkten essen.<br />
• Am Laptop können wir für 1000 Umweltbelastungspunkte<br />
wiederum ganze 16 bis 20 Stunden<br />
arbeiten.<br />
Unverpackt kostet mehr<br />
Nun aber wieder zurück zu unserer ursprünglichen<br />
Frage der Verpackung. Bei den biobasierten Folien<br />
wird die Umweltbelastung durch die Gewinnung der<br />
Rohstoffe bestimmt. Um die Maisstärke zu verwenden,<br />
muss der Mais erst angepflanzt werden. Die Folie<br />
aus Kartoffelschalen schadet der Umwelt weniger,<br />
weil es sich beim Hauptrohstoff um ein Abfallprodukt<br />
handelt.<br />
Doch weshalb verzichten wir beim «<strong>Christkatholisch</strong>»<br />
nicht ganz auf eine Verpackung? Aufgrund des grösseren<br />
Sortier- und Bearbeitungsaufwands verrechnet<br />
die Post für den Versand unverpackter Zeitschriften<br />
einen höheren Preis. Dies würde für uns Mehrkosten<br />
von 12 Rappen pro zugestellte Ausgabe bedeuten.<br />
Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU<br />
Ökobilanz von Versandhüllen für Zeitschriften<br />
(PDF, 1 MB, 29. 9. 2021) Studie im Auftrag des BAFU<br />
Ökobilanz von Versandhüllen für Zeitschriften Factsheet<br />
(PDF, 71 kB, 29. 9. 2021)<br />
Die Bedeutung von 1000 UBP (Umweltbelastungspunkte)<br />
Zur Zeit klären wir nun mit unserer Hausdruckerei<br />
Courvoisier-Gassmann in Biel die Vor- und Nachteile<br />
eines möglichen Wechsels in der Verpackungsart.<br />
Hier spielen natürlich auch die Kosten und der Zeitfaktor<br />
eine Rolle. Sobald alle Grundlagen vorliegen,<br />
wird der Synodalrat über einen allfälligen Wechsel<br />
der Verpackung entscheiden. Bis dahin wünschen<br />
wir Ihnen weiterhin viel Lesespass mit unserer Zeitschrift.<br />
https://carbotech.ch/projekte/bedeutung-von-1000-ubp-umweltbelastungspunkte/<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 35<br />
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Leserbriefe<br />
Weitere Leserbriefe sind in den Sommermonaten<br />
bei uns eingegangen:<br />
3.6.24 – Danke für das neue «<strong>Christkatholisch</strong>»; im<br />
Gegensatz zu gewissen in einzelnen Leserbriefen<br />
zum Ausdruck gebrachten Vorbehalten schätze ich<br />
es eindeutig, dass im Rahmen der Neugestaltung<br />
auch der Horizont erweitert wurde. Ich freue mich<br />
über das «über den Tellerrand hinausschauen»!<br />
Erlaubt sei mir eine Anregung zum Versand: Ich erhalte<br />
das «<strong>Christkatholisch</strong>» in Plastikfolie eingeschweisst.<br />
Nicht gerade umweltschonend und nachhaltig.<br />
Ich erhalte den Nebelspalter in RECYCLING-<br />
Plastikfolie eingeschweisst. Schon etwas besser. Ich<br />
erhalte «Tierdörfli Olten» in recycling-Papier verpackt.<br />
Noch besser. Ich erhalte «Pro Natura» ohne<br />
Verpackung mit Adresse direkt auf der vierten Umschlagseite.<br />
Das ist wohl die beste Lösung in Sachen<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Um die Kommission «Nachhaltiges Bistum» ist es gerade<br />
etwas ruhig, ausser der Durchsetzung von vegetarischem<br />
Bankett an der Synode… Ein umweltschonender<br />
und bezüglich Nachhaltigkeit optimierter<br />
Versand des «<strong>Christkatholisch</strong>» – jeden Monat eine<br />
vierstellige Zahl, nehme ich an – wäre nach meiner<br />
Meinung nachhaltiger als der Verzicht auf eine kleine<br />
Portion Fleisch zum zugegeben äusserst feinen<br />
Risotto. Klärt ihr da mal ein wenig ab und überlegt<br />
euch eine Optimierung?<br />
Christoph Konrad<br />
30. 7. 24 – Grosses Kompliment für die neue Ausgabe!<br />
Nun nimmt «<strong>Christkatholisch</strong>» nach einem holprigen<br />
Beginn Fahrt auf und kann auch wirklich überzeugen.<br />
Aus meiner Sicht – nach einer bereits guten<br />
Juni-Ausgabe und einer sehr guten Juli-Ausgabe – ist<br />
die August-Ausgabe die gelungenste bisher. Vielleicht<br />
hängt dies auch damit zusammen, dass sie so viele<br />
christkatholische Themen beinhaltet, profund, vielfältig,<br />
anregend und lesefreundlich ...<br />
Kleine Anmerkung am Rande: Der Seitenumfang<br />
muss nicht zwingend und permanent so hoch gehalten<br />
werden. Ca dépend... Das war ja am Anfang aus<br />
meiner Sicht auch das Problem, dass manche Artikel<br />
ohne Not irgendwie «hergeholt» erschienen, weil man<br />
offensichtlich den Eindruck hatte, man müsse auch<br />
quantitativ Gas geben. Wichtig jedoch bleibt: Qualität<br />
halten, Seitenzahl ist sekundär.<br />
7.8.24 – Als – schon betagtes – Diaspora-Mitglied<br />
erhalte ich die von Ihnen redigierte Zeitschrift. Ich<br />
möchte Ihnen für die sehr ansprechende Aufmachung<br />
und die anregenden Inhalte herzlich gratulieren. Die<br />
Zeitschrift vermittelt interessante Ansätze und führt<br />
zu einer vertieften Auseinandersetzung mit Glaubens-<br />
und Lebensfragen. Ich bin gläubig, aber kein<br />
Kirchgänger. Die Jugendjahre mit dem Unterricht in<br />
Luzern (Pfr. Dr. Otto Gilg) waren prägend für mich.<br />
Weiterhin viel Erfolg!<br />
Toni Häfliger<br />
7. 8. 24 – Leserbrief zum Artikel «Gleich stellung in<br />
der Alt-Katholischen Kirche Deutschlands»<br />
in Nr. 8/<strong>2024</strong><br />
Als ehemaliger Gymnasiallehrer, der mindestens 50<br />
Maturaarbeiten begleitet hat, erlaube ich mir hier einige<br />
Fragezeichen zu diesem Artikel.<br />
1. Für eine «qualitative Studie» reicht eine Auswahl<br />
von nur 30 Frauen nicht. Abgesehen davon ist der<br />
Titel falsch: Wenn es um Gleichstellung gehen würde,<br />
müssten auch Männer befragt werden, oder der<br />
Titel müsste mit «aus der Sicht der Frauen»ergänzt<br />
werden.<br />
2. In einer Studie ist eine neutrale Sprache zu verwenden.<br />
Dem widersprechen Ausdrücke aus feministischen<br />
Kreisen wie «männlich kodiertes hegemoniales<br />
Muster», «männlicher Status Quo»,<br />
«Hegemonien als cis-männlich».<br />
3. Unklar ist, warum Gleichberechtigung nicht eine<br />
inklusive Kirche bedeuten soll.<br />
Wie weit kann jede christliche Kirche das Gottesbild<br />
neu gestalten, ohne zu einem JEKAMI zu werden?<br />
Nun noch das Zentrale: Dieser Artikel fordert die Abschaffung<br />
der Institution «Kirche», wie folgende Stellen<br />
belegen:<br />
– Abschaffung der «Überordnung von Gottesdiensten»<br />
– «das geistliche Amt vom Sockel stossen»<br />
– «Priestertum aller statt Pfarrzentrierung».<br />
Ich interpretiere die Schlussfolgerungen dieses Papiers<br />
so: Jeder und jede lebt seinen Glauben wann,<br />
wo und wie es ihm beliebt und macht sich sein Gottesbild<br />
nach seinem Gusto. Soll die Kirche durch Pantheismus<br />
ersetzt werden?<br />
P. S. Vielleicht sollten wir dieses Papier als Diskussionsgrundlage<br />
benutzen.<br />
Konrad Berger<br />
Theo Pindl<br />
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Leserbriefe<br />
12.8.24 – «Hoffnungsvolle Begegnung nach dem Fastenbrechen»<br />
Auf Seite 29 der August-Ausgabe habe ich diesen<br />
Untertitel im sehr interessanten Artikel von Pfr. Christoph<br />
Knoch gefunden. Dieser Untertitel ist hängengeblieben,<br />
auch der Schlusssatz «Gespräche sind möglich,<br />
trotz aller Konflikte. Diese Hoffnung bleibt.» Das<br />
stimmt mit Sicherheit im engen Rahmen, das erfahre<br />
ich selbst. Aber dort, wo die wichtigen Gespräche im<br />
grossen Rahmen stattfinden sollten, gibt es sie nicht.<br />
Dort habe ich nur sequenzielle Monologe erlebt. Pfr.<br />
Knoch schreibt am Ende des Artikels: «Leider hat sich<br />
bisher kein weiterer Kontakt zu dieser Familie ergeben.»<br />
Dabei wird es wohl bleiben, denke ich. Der Islam<br />
darf sich nicht weiterentwickeln, darf doch den Dialog<br />
gar nicht suchen, denn das Hinterfragen seiner Aussagen<br />
ist gar nicht erlaubt. Man studiere doch die Texte<br />
im Koran, die neben den Aufforderungen zu Gutem<br />
deren viele zu Untaten uns gegenüber enthalten. Dabei:<br />
Wir sind nicht im Krieg mit dem Islam, aber nicht<br />
wenige seiner Angehörigen meinen, sie müssen Krieg<br />
führen gegen Juden, Christen und alle anderen Ungläubigen.<br />
Das ist und bleibt inakzeptabel. Wer eine<br />
friedlich feiernde Menschenmenge töten will, ist ein<br />
Ungeheuer, nicht ein Märtyrer oder ein Kämpfer für<br />
eine gerechte Sache. Die Eliten etlicher islamischer<br />
Staaten täten gut daran, sich um das Wohl ihrer Bevölkerung<br />
zu kümmern, nicht um das Töten anderer.<br />
Und unsere «westlichen Eliten» sollten sich etwas genauer<br />
überlegen, was für ein Gedankengut sie unterstützen,<br />
ganz besonders, welche Folgen das für Mädchen<br />
und Frauen haben kann.<br />
Ich habe über 50 «Wort Gottes-Feiern» (Wortgottesdienste)<br />
vorbereitet und gehalten, mich intensiv mit jüdischen,<br />
christlichen und islamischen Schriften auseinandergesetzt,<br />
auch mit dem Leben und dem Handeln<br />
des Propheten in Mekka und in Medina, wie es zu seinen<br />
Kleidervorschriften für Frauen, zu seinen Disziplinierungsvorschriften<br />
für die Soldaten gekommen ist,<br />
welches sein Anspruch auf die jeweilige Kriegsbeute<br />
war. Aus allem folgt: Wir sind mündig, haben im Christentum<br />
gelernt, selber zu denken. Solche Vorschriften<br />
brauchen wir nicht. Was wir vielleicht wieder vermehrt<br />
tun müssen: Hinstehen für das Gelernte, hinstehen gegen<br />
alles, was uns um unser Selbstverständnis und um<br />
unsere Freiheiten bringen will. Die nachfolgenden Generationen<br />
werden uns dafür danken.<br />
René Meier, Grenchen<br />
JOHANN SEBASTIAN BACH<br />
«Musikalisches Opfer»<br />
Samstag, 21. Sept. 19 Uhr<br />
St. Anna-Kapelle Schaffhausen<br />
Roland Müller, Traverso; Johannes Pfister, Violine;<br />
Simon Burr, Cello; Peter Leu, Orgel; Alois Carnier,<br />
Texte<br />
<strong>Christkatholisch</strong>e Kirchgemeinde<br />
Schaffhausen/Thurgau West<br />
Wort zum Sonntag,<br />
Samstag, 21. September<br />
20 Uhr, SRF1<br />
Lenz Kirchhofer<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 37<br />
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Panorama<br />
Priorin Irene Gassmann, OSB,<br />
erhält die Ehrendoktorwürde.<br />
Grosse Ehre für kirchliche Netzwerkerin<br />
Priorin Irene Gassmann (59) wird im November als erste Benediktinerin<br />
der Schweiz mit der Würde einer «doctora theologiae honoris causa» ausgezeichnet.<br />
Eine Würdigung der Theologischen Fakultät der Universität<br />
Freiburg für ihr Lebenswerk.<br />
Von Susann Bosshard-Kälin<br />
«Seit mehr als zwanzig Jahren verbindet die Ordensfrau<br />
auf höchst eindrückliche und überzeugende Weise<br />
monastisches Leben und Moderne», heisst es in<br />
der Begründung des Dekans der Universität, Prof. Dr.<br />
Joachim Negel, für die Auszeichnung. Auch wolle man<br />
mit der Ehrung «ein Zeichen setzen, dass es im Innern<br />
des römischen Katholizismus (und dies konkret bei<br />
uns in der Schweiz) lebendige Ressourcen gibt, um<br />
die Erneuerung der Kirche mutig voranzutreiben.»<br />
Die Anerkennung kommt für Priorin Irene unerwartet:<br />
«Sie ist für mich völlig überraschend. Damit hätte ich<br />
nie im Leben gerechnet.» Die Freude in den Gemeinschaften<br />
im Kloster Fahr und bei den Mitbrüdern im<br />
Kloster Einsiedeln ist entsprechend gross. «Auch die<br />
vielen Reaktionen von Weggefährtinnen und Weggefährten<br />
sind überwältigend.» Die kirchliche Netzwerkerin,<br />
die immer wieder betont, dass nur gemeinsam<br />
Neues in Bewegung gebracht werden kann: «Die grosse<br />
Ehre berührt und bewegt mich sehr und macht mich<br />
dankbar. Dankbar für all das, was mir auf meinen Lebensweg<br />
mitgegeben wurde an kreativen Fähigkeiten<br />
und Möglichkeiten. Als Priorin bin ich meiner Gemeinschaft<br />
dankbar für das grosse Vertrauen, das sie mir<br />
entgegenbringt, den Freiraum und die Offenheit. Wir<br />
Frauen im Fahr sind gemeinsam auf dem Weg. Es ist<br />
eine Ehre für uns als Gemeinschaft, und ich spüre bei<br />
allen Schwestern, wie sie sich mit mir freuen und mir<br />
sagen: «Das hast du so verdient!»<br />
Kreative Treue …<br />
Und Priorin Irene ergänzt: «Was ich als Benediktinerin<br />
tagtäglich lebe und versuche, in die Welt zu tragen,<br />
wird durch diese Würdigung der Universität Freiburg<br />
auf den Punkt gebracht: ‹Aus den Tiefenschichten der<br />
kirchlichen Tradition können in der Tat Innovation und<br />
Erneuerung wachsen. Es ist ein steter Prozess kreativer<br />
Treue.› Und so erfahre ich die Ehrung als Würdigung<br />
meines Engagements. Nicht nur für eine Kirche<br />
mit den Frauen, sondern auch für die Treue im Ordensleben.<br />
In einer Zeit, in der das Ordensleben in<br />
unserem Land am Aussterben ist, wird durch eine solche<br />
Ehre diese Lebensform sichtbar gemacht und gewürdigt.»<br />
… und Mut zu Reformen<br />
Und sie betont: «Die vielen Reaktionen zeigen mir, dass<br />
diese Ehrung für viele Frauen ein Zeichen der Ermutigung<br />
ist, weiter mit und in der Kirche für Reformen<br />
einzustehen, gerade auch jetzt im weltweiten synodalen<br />
Prozess. Das ermutigt mich, weiter dranzubleiben.<br />
Auch wenn es zuweilen harzig ist und es Rückschläge<br />
gibt. Es ist eine Ermutigung, nicht nur für mich,<br />
sondern für alle, die sich für Reformen in der Kirche<br />
einsetzen. Seit Jahrhunderten entstanden in Klöstern<br />
immer wieder Reformen.»<br />
Seit rund zehn Jahren engagiert sich Priorin Irene mit<br />
viel Energie für eine geschlechtergerechte Kirche. So<br />
war sie beispielsweise von 2014 bis 2016 Mitglied im<br />
Kernteam «für eine Kirche mit den Frauen» und pilgerte<br />
2016 mit vielen Menschen auf dem Pilgerweg<br />
nach Rom mit. 2019 lancierte sie das «Gebet am Donnerstag»,<br />
dem bis heute viele Menschen folgen und<br />
in dem um dringend notwendige Veränderungen in<br />
der Kirche gebetet wird. «Die Initiative zieht Kreise,<br />
sie wird europaweit immer grösser. Das stärkt und<br />
schenkt Hoffnung.» Im gleichen Jahr engagierte sich<br />
Priorin Irene auch für die Junia-Initiative, die sich dafür<br />
einsetzt, dass bewährte und berufene Frauen und<br />
Männer ohne Weihe in den sakramentalen Dienst der<br />
Kirche eintreten können.<br />
Die Ehrendoktorwürde wird Priorin Irene Gassmann am 15. November<br />
<strong>2024</strong> im Rahmen des «Dies Academicus» an der Universität<br />
Freiburg verliehen, wo die Geehrte auch eine Vorlesung halten wird.<br />
Lesen Sie auch das ausführliche Porträt in unserer Zeitschrift<br />
«<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3 – März <strong>2024</strong>»<br />
www.yumpu.com/de/document/view/68640318/christkatholisch-<strong>2024</strong>-3<br />
38<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Panorama<br />
Communiqué <strong>2024</strong><br />
AOCICC<br />
Internationaler Anglikanisch/Alt-Katholischer Koordinierungsrat<br />
Der Internationale Anglikanisch/Alt-Katholische Koordinierungsrat<br />
(AOCICC) tagte vom 7. bis 10. Juli <strong>2024</strong> in Bonn, Deutschland. Gastgeber<br />
der Zusammenkunft war die Utrechter Union. Das Treffen fand in der altkatholischen<br />
Kirche St. Cyprian in Bonn statt.<br />
Auf dem Bild von Links: Pfrn. Dorothee Hahn;<br />
Pfrn. Ruth Tuschling; Bischof Peter Eagles;<br />
Bischof Harald Rein, Bischof Matthias Ring;<br />
Jenny Knudsen, Professorin Charlotte Methuen;<br />
Gail Eagles und Dr. Petr Vincs.<br />
Foto: zVg<br />
Der Koordinierungsrat erörterte den Entwurf eines<br />
Fragebogens, der untersucht, wie unsere Kirchen, vor<br />
allem die Gemeinden vor Ort, auf die Krisen unserer<br />
Zeit reagieren, insbesondere auf diejenigen, die durch<br />
Flüchtlinge und den Klimawandel verursacht werden.<br />
Es ist geplant, noch im Jahr <strong>2024</strong> eine Pilotumfrage<br />
durchzuführen, um den Fragebogen Anfang 2025 ausgeben<br />
zu können.<br />
Darüber hinaus befasste sich der Rat mit den ökumenischen<br />
Vereinbarungen, die von anglikanischen und<br />
alt-katholischen Kirchen mit anderen Partnern geschlossen<br />
wurden, wobei der Schwerpunkt auf den<br />
europäischen Abkommen lag. Dabei wurde unterschieden<br />
zwischen Beziehungen der (vollen) Kirchengemeinschaft,<br />
wie etwa zwischen der Anglikanischen<br />
Kirchengemeinschaft und der Union von Utrecht, und<br />
Vereinbarungen, die gegenseitige eucharistische Gastfreundschaft<br />
und zum Teil auch Kanzeltausch (aber<br />
keine vollständige Austauschbarkeit der Ämter) erreichen,<br />
wie etwa die Meißener Erklärung (1991) zwischen<br />
der Kirche von England und der Evangelischen<br />
Kirche in Deutschland (EKD) oder die Vereinbarung<br />
zwischen den deutschen Alt-Katholiken und der Vereinigten<br />
Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands<br />
(VELKD) (1985), die später von der EKD ratifiziert<br />
wurde. Der Rat stellte fest, dass in der Anglikanischen<br />
Kirchengemeinschaft Unklarheit über den<br />
Status der „Kirchen in Kirchengemeinschaft“ und ihrer<br />
Vertreter bei Treffen wie etwa der Lambeth Konferenz<br />
besteht. Es wurde auch ein gewisses Maß an Verwirrung<br />
unter einigen Alt-Katholiken über den Status der<br />
Union von Utrecht im Verhältnis zur Anglikanischen<br />
Kirchengemeinschaft festgestellt. Es wird weiter mit<br />
den bestehenden Beziehungen der (vollen) Kirchengemeinschaft<br />
gearbeitet werden, um zu untersuchen,<br />
wie die Einigung über die Anerkennung von Ämtern<br />
und der episkopé (Teilhabe an der Leitung, Anm. d. Red.)<br />
erzielt wurde. Auch die praktischen Folgen von Vereinbarungen<br />
gegenseitiger eucharistischer Gastfreundschaft<br />
werden weiter erwogen.<br />
Das vollständige Communiqué finden sie auf unserer Website:<br />
christkatholisch.ch/aktuell/internationaler-anglikanisch-alt-katholischer-koordinierungsrat-aocicc/<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 39<br />
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Panorama<br />
Neu geschlossene<br />
kirchliche Gemeinschaft<br />
Feier der Gemeinschaft zwischen den Altkatholischen Kirchen der<br />
Utrechter Union und der Malankara Mar Thoma Syrian Church<br />
Wie bereits im «<strong>Christkatholisch</strong>» Nummer 5 berichtet, wurde am 10. Februar<br />
dieses Jahres das Abkommen von Thiruvalla unterzeichnet. Dabei geht<br />
es um die Vereinbarung der Gemeinschaft zwischen den Altkatholischen<br />
Kirchen der Utrechter Union und der Malankara Mar Thoma Syrian Church.<br />
Von Angela Berlis<br />
Metropolit Dr. Theodosius<br />
Mar Thoma (Thiruvalla)<br />
und Erzbischof Bernd<br />
Wallet (Utrecht) präsentieren<br />
die Vereinbarung von<br />
Thiruvalla am 10. Februar<br />
<strong>2024</strong> der Öffentlichkeit.<br />
Foto: zVg<br />
Thiruvalla liegt im indischen Bundesstaat Kerala und<br />
ist der Hauptsitz der Mar Thoma Kirche, an dem auch<br />
der Leitende Bischof (Metropolitan) residiert. Um die<br />
geschlossene Gemeinschaft auch für unsere Kirchen<br />
sichtbar und erfahrbar zu machen, wird am 5. und 6.<br />
Oktober <strong>2024</strong> eine Feier in Bern stattfinden. In der<br />
Schweiz wurden in den letzten Jahren die Beziehungen<br />
zwischen unseren Kirchen in vielerlei Weise<br />
sichtbar: Mancherorts benutzt die Mar Thoma Kirche<br />
unsere Kirchengebäude für ihre Gottesdienste; seit<br />
2010 waren hintereinander mehrere Doktoranden am<br />
Institut für <strong>Christkatholisch</strong>e Theologie immatrikuliert;<br />
zudem kam es immer wieder zum Austausch<br />
zwischen Einzelnen, bei ökumenischen Gelegenheiten<br />
oder bei gegenseitigen Besuchen.<br />
Zur Feier in Bern werden Bischöfe und weitere Vertreterinnen<br />
und Vertreter aus der Utrechter Union<br />
anwesend sein. Aus Indien wird eine hochrangige Delegation,<br />
bestehend aus den folgenden Bischöfen und<br />
Priestern, erwartet: der leitende Bischof, Dr. Theodosius<br />
Mar Thoma Metropolitan, die Bischöfe Dr. Euyakim<br />
Mar Coorilos Suffragan Metropolitan, Dr. Joseph<br />
Mar Barnabas Suffragan Metropolitan, Dr. Isaac<br />
Mar Philoxenos Episcopa, Dr. Joseph Mar Ivanios<br />
Episcopa, sowie die Priester Abbey T Mammen (Sekretär<br />
des Metropolitan) und Sam T. Koshy. Ausserdem<br />
werden viele Mitglieder der Mar Thoma Kirche,<br />
die in der Schweiz wohnen, zu diesem Ereignis kommen,<br />
unter ihnen auch Pr. Johnson M. John, derzeit<br />
Doktorand in Bern.<br />
Geplantes Programm<br />
Samstag, 5. Oktober, 10.15–17 Uhr:<br />
Kolloquium<br />
«Committed to Communion»<br />
(in englischer Sprache)<br />
Die Veranstaltung widmet sich theologischen und<br />
praktischen Aspekten der Beziehung, u.a. folgenden<br />
Fragen: Was bedeutet es, heute Christ in Europa oder<br />
Christin in Indien zu sein? Was erwarten wir von der<br />
Gemeinschaft, wie nimmt sie konkret Gestalt an? Was<br />
bringen die beiden Kirchen an spirituellen Ressourcen<br />
und theologischen Traditionen mit? Das Kolloquium<br />
wird vom Institut für <strong>Christkatholisch</strong>e Theologie<br />
durchgeführt und steht allen Interessierten offen.<br />
Um 18.30 Uhr: gemeinsame Vesper in der Kirche<br />
St. Peter und Paul in Bern.<br />
Sonntag, 6. Oktober:<br />
Festgottesdienst<br />
Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildet der Festgottesdienst<br />
um 10 Uhr in der Kirche St. Peter und<br />
Paul in Bern mit Bischof Frank Bangerter, Erzbischof<br />
Bernd Wallet (Predigt) sowie den Bischöfen der Mar<br />
Thoma Kirche und der Utrechter Union. Anschliessend<br />
indisches Buffet im Distelzwangkeller, Gerechtigkeitsgasse<br />
79.<br />
Sie sind zu diesen Anlässen herzlich eingeladen.<br />
Das detaillierte Programm des Kolloquiums (um Anmeldung<br />
wird gebeten bis 25. September) ist zu finden<br />
auf https://www.christkath.unibe.ch/communion<br />
40<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Panorama<br />
Neuer Privatdozent Bischof<br />
PD Dr. Joseph Mar Ivanios<br />
Ein neuer Privatdozent am Institut für <strong>Christkatholisch</strong>e Theologie<br />
Joseph Daniel, der bei seiner Bischofsweihe im Dezember 2023 den Namen<br />
«Joseph Mar Ivanios» erhielt, wurde am 2. Juli auf Antrag der Theologischen<br />
Fakultät durch die Universität Bern die Venia docendi, die Lehrbefugnis,<br />
in <strong>Christkatholisch</strong>er Theologie für das Fach Allgemeine Kirchengeschichte<br />
erteilt.<br />
Von Angela Berlis<br />
Bischof Dr. Joseph Mar Ivanios<br />
sprach Ende Mai an der Theologischen<br />
Fakultät über die Bedeutung<br />
christlicher Gastfreundschaft in der<br />
Alten Kirche und die Entstehung<br />
sozialer Einrichtungen im oströmischen<br />
Reich.<br />
Foto: zVg<br />
Joseph Daniel ist vielen in der Schweiz bekannt: Ab<br />
Herbst 2009 absolvierte er zunächst ein Vertiefungsund<br />
danach ein Doktoratsstudium und promovierte<br />
im Februar 2014 über die ökumenische Praxis der<br />
Malankara Mar Thoma Syrian Church am Departement<br />
für <strong>Christkatholisch</strong>e Theologie der Universität<br />
Bern. Joseph Daniel war der erste Stipendiat aus der<br />
Mar Thoma Kirche, mit der damals etwa zeitgleich<br />
der theologische Dialog aufgenommen wurde, welcher<br />
inzwischen zu einer Vereinbarung mit dieser Kirche<br />
geführt hat. Während seines Aufenthalts baute<br />
der 1998 zum Priester geweihte Joseph Daniel die<br />
Mar-Thoma-Gemeinschaft in der Schweiz und in<br />
Deutschland auf.<br />
Nach Vollendung seiner Doktoratsstudien kehrte Dr.<br />
Daniel nach Indien zurück und arbeitete als Pfarrer<br />
u.a. in Kumbanad (Kerala) und seit Frühsommer 2015<br />
zudem als Dozent für Christentumsgeschichte am<br />
Mar Thoma Syrian Theological Seminary in Kottayam.<br />
Im Jahr 2018 übernahm er die Leitung des dortigen<br />
Fachbereichs und wurde ausserdem «research<br />
guide» an der Federated Faculty for Research in Religion<br />
and Culture (FFRRC). Damals begann er, an<br />
einer Habilitation über «The Politics of ‹Othering› in<br />
Hindu Nationalism and Christians in India» zu arbeiten,<br />
die er 2023 in Bern einreichte. Am 30. Mai dieses<br />
Jahres hielt er in Bern seinen Habilitationsvortrag<br />
über die Bedeutung der christlichen Gastfreundschaft<br />
im oströmischen Kaiserreich für Kirche und<br />
Gesellschaft, unter besonderer Berücksichtigung der<br />
asketischen Auffassungen von Basilius dem Grossen<br />
und Johannes Chrysostomus.<br />
Mit der Ernennung von Bischof Dr. Joseph Mar Ivanios<br />
zum Privatdozent wird das thematische Spektrum<br />
des Lehrangebots am Institut für <strong>Christkatholisch</strong>e<br />
Theologie und an der Theologischen Fakultät<br />
auf aussereuropäische Christentumsgeschichte ausgeweitet<br />
– ein Gebiet, das in den letzten Jahren unter<br />
dem Aspekt einer polyzentrischen Geschichtsschreibung<br />
immer stärker in den Fokus rückt und<br />
eine noch immer stark eurozentrische Perspektive<br />
zunehmend in Frage stellt. Mit seiner Habilitationsarbeit<br />
rückt er zudem aktuelle religionspolitische Fragestellungen<br />
ins Zentrum. Bischof PD Dr. Joseph Mar<br />
Ivanios wird in regelmässigem Abstand Veranstaltungen<br />
anbieten. Sein künftiges Wirken als Privatdozent<br />
wird nicht nur wissenschaftlich-kirchenhistorisch Akzente<br />
setzen, sondern soll auch dazu beitragen, die<br />
Bande zwischen unseren Kirchen weiter zu stärken.<br />
Prof. Dr. Angela Berlis<br />
Direktorin Institut für <strong>Christkatholisch</strong>e Theologie<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 41<br />
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Aus den Gemeinden<br />
1<br />
CANTUS FIRMUS – die künstlerische<br />
Installation in Solothurn<br />
Mit dem Podiumsgespräch vom Samstag,<br />
14. September, um 17 Uhr, unter dem<br />
Patronat und zum 100-Jahr-Jubiläum<br />
der Schweizerischen Lukasgesellschaft<br />
wollen wir die Installation aus heutiger<br />
Sicht im Spannungsfeld von Spiritualität<br />
und ökologischen Naturwissenschaften<br />
befragen.<br />
Foto: zVg<br />
ZOOM-Gebet <strong>2024</strong><br />
Donnerstag, 5. Sept., 20 Uhr<br />
ZOOM-Abendgebet, Meeting-ID: 817 0361 9366<br />
(der Zugang erfolgt kostenlos über www.zoom.us<br />
oder die Zoom-App), mit Pfr. Lenz Kirchhofer<br />
Weitere Daten sind:<br />
3. Oktober: Pfr. Theo Pindl<br />
7. November: Pfr. Lenz Kirchhofer<br />
42<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Aus den Gemeinden<br />
1 Solothurn<br />
CANTUS FIRMUS – die künstlerische Installation<br />
Ein blauer Klang bestimmt die 700-jährige Kirche. Die vor dreissig Jahren nach<br />
der Renovation der Franziskanerkirche geschaffene Installation kann auch<br />
heute als aktuell bezeichnet werden.<br />
Mit dem Podiumsgespräch vom Samstag, 14. September,<br />
um 17 Uhr, unter dem Patronat und zum 100-Jahr-<br />
Jubiläum der Schweizerischen Lukasgesellschaft wollen<br />
wir die Installation aus heutiger Sicht im Spannungsfeld<br />
von Spiritualität und ökologischen Naturwissenschaften<br />
befragen. Die Podiumsteilnehmenden<br />
sind:<br />
– Jörg Mollet, Künstler<br />
– Adriana Basso, Kunsthistorikerin<br />
– Dr. Martin Rohde, Mediävist<br />
– Elisabeth Ambühl-Christen, Kirchgemeinde<br />
Franziskanern<br />
Vernissage und Apéro<br />
Nach dem Podiumsgespräch findet die Vernissage<br />
der christkatholischen Kirchgemeinde Franziskanern<br />
zum neu verfassten Faltbulletin und den Karten statt,<br />
und zum Ausklang lädt die Kirchgemeinde Franziskanern<br />
ein zum Apéro. Wir freuen uns bereits jetzt<br />
auf Ihre Teilnahme!<br />
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Aus den Gemeinden<br />
2<br />
Kirchgemeinde Allschwil-<br />
Schönenbuch<br />
Im Uhrzeigersinn, Oben links: Marcel<br />
Blickenstorfer und Anja Curran bewirteten<br />
beim Kirchenkaffee die Anwesenden.<br />
Foto: Gudrun Frei<br />
Oben rechts: Die beiden Co-Präsidentinnen<br />
Kathrin Gürtler und Corinne Vogel<br />
werden mit einem Windlicht, einem Rosenstrauss<br />
und herzlichen Dankesworten<br />
verabschiedet.<br />
Foto: Patrick Blickenstorfer<br />
Unten rechts: Neuer Kirchenrat v.l.n.r.<br />
Pfr. Patrick Blickenstorfer, Präsident<br />
Daniel Blättler, Evelyne Roth-Räber und<br />
Reno Frei.<br />
Foto: Barbara Blättler<br />
3<br />
«Kalenderprojekt» im Fricktal<br />
Zum «Kalenderprojekt» im Fricktal vom<br />
24. September laden wir 12 Gruppen ein,<br />
beispielsweise Frauen- und Männervereine,<br />
Chöre und Musizierende, KirchenbesucherInnen<br />
etc.. Wir möchten an je<br />
einem Abend eine Bibelgeschichte von<br />
Innen heraus erkunden.<br />
Foto: zVg<br />
44<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Aus den Gemeinden<br />
2 Allschwil<br />
Kurswechsel in der Kirchgemeinde Allschwil-Schönenbuch<br />
Im Anschluss an den Gottesdienst anfangs August informierte Reno Frei über<br />
die bevorstehende ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung. Durch den<br />
Rücktritt der beiden Co-Präsidentinnen, Kathrin Gürtler und Corinne Vogel,<br />
wurde diese notwendig.<br />
Beim anschliessenden Kirchenkaffee, an dem 26 Personen<br />
teilnahmen, gab es einen offenen und konstruktiven<br />
Austausch über die Veränderungen. Es wurde<br />
verständlich, dass in der bisherigen Konstellation<br />
keine produktive Zusammenarbeit zwischen Pfarrer,<br />
Sekretariat und Kirchenrat mehr möglich war. Die Situation<br />
wurde zusätzlich durch den unerwarteten Tod<br />
des amtierenden Finanzverwalters aller Baselbieter<br />
Kirchgemeinden und der Landeskirche, Gaston Ravasi,<br />
erschwert. Das Team des Kirchenkaffees, bestehend<br />
aus Anja Curran und Marcel Blickenstorfer, sorgte<br />
für das leibliche Wohl während des Austausches.<br />
Besonders hervorzuheben sind die selbstgemachten<br />
Windbeutel, die Marcel zubereitete.<br />
An der ausserordentlichen Kirchgemeindeversammlung<br />
vom 14. August wurden Daniel Blättler (ehemaliger<br />
Finanzverwalter aller Baselbieter Kirchgemeinden<br />
und der <strong>Christkatholisch</strong>en Landeskirche des Kantons<br />
Basel-Landschaft) zum neuen Präsidenten der Kirchgemeinde<br />
Allschwil-Schönenbuch und Reno Frei (ehemaliger<br />
Präsident der Kirchgemeinde Allschwil-Schönenbuch)<br />
erneut in den Kirchenrat gewählt. Die scheidenden<br />
Co-Präsidentinnen, die beide langjährige Ratsmitglieder<br />
waren, wurden gebührend verabschiedet<br />
und zeigten sich erleichtert, dass die beiden erfahre<br />
nen Mitglieder bereit sind, die Führung der Kirchgemeinde<br />
Allschwil übergangsweise zu übernehmen. Zusätzlich<br />
bedankte sich die Versammlung bei Corinne<br />
Vogel für die erfolgreich ausgeführte Küchenrenovation<br />
während den Sommerferien.<br />
Die Neuorganisation des Sekretariats und der Gemeindeorgane<br />
bringt nun erhebliche Aufgaben für den neuen<br />
Kirchenrat mit sich. Der Wunsch der Gemeindemitglieder<br />
nach einem regelmässigen Austausch hat<br />
der Kirchenrat mit Präsident Daniel Blättler, Pfarrer<br />
Patrick Blickenstorfer, Evelyne Roth-Räber und Reno<br />
Frei bereits aufgenommen. In regelmässigen Abständen<br />
sind im Anschluss an den Gottesdienst die Gemeindemitglieder<br />
jeweils zu einem Austausch eingeladen.<br />
Der Kirchenrat möchte mit den Gemeindemitgliedern<br />
ins Gespräch kommen, um ihre Anregungen,<br />
Ideen und Fragen zu hören. Diese offene Runde bietet<br />
Gelegenheit, gemeinsam über die Zukunft der Gemeinde<br />
zu sprechen und neue Impulse zu setzen. Folgende<br />
Daten wurden bis Ende Jahr festgelegt: 6. Oktober,<br />
10. November und 8. Dezember <strong>2024</strong>.<br />
Barbara Blättler<br />
3 Gemeindeverband Fricktal<br />
«Kalenderprojekt» im Fricktal – Infoabend am 24. September<br />
Ein «Kalenderprojekt» soll Mitglieder der Kirchgemeinden des Unteren Fricktals<br />
auf dem Weg in eine gemeinsame Zukunft motivieren und inspirieren.<br />
Zum «Kalenderprojekt» im Fricktal laden wir 12 Gruppen<br />
ein, beispielsweise Frauen- und Männervereine,<br />
Chöre und Musizierende, KirchenbesucherInnen etc..<br />
Wir möchten an je einem Abend eine Bibelgeschichte<br />
von Innen heraus erkunden. Diese Methode nennt<br />
sich Bibliodrama. Dabei entstehen 12 Fotos als Kalenderblätter.<br />
Bibliodrama ist eine kreativ-darstellende<br />
Zugangsweise zu biblischen Texten und gleichzeitig<br />
zur eigenen Persönlichkeit. Die Teilnehmer<br />
übernehmen Rollen aus dem biblischen Text und<br />
agieren diese in improvisierendem Spiel in einer<br />
Gruppe aus.<br />
Einladung zum Infoabend<br />
Am Infoabend vom 24. September von 18 bis 20 Uhr<br />
(Ort wird noch mitgeteilt) werden wir diese Methode<br />
mit allen Interessierten erläutern und gemeinsam kurz<br />
erproben. Sind Sie Interessiert am «Kalenderprojekt»<br />
mitzuarbeiten? Dann melden Sie sich unter folgender<br />
Adresse an: magden@christkatholisch.ch.<br />
Das OK: Peter Feenstra, Susy Bolliger, Doris Fischer<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 45<br />
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Agenda<br />
46<br />
Region Basel<br />
Allschwil-Schönenbuch<br />
und Birsigtal<br />
Gottesdienste<br />
So. 1. September, 10 Uhr, Gottesdienst,<br />
15. Sonntag nach Pfingsten,<br />
Alte Dorfkirche in Allschwil.<br />
So. 8. September, 10 Uhr, Gottesdienst,<br />
16. Sonntag nach Pfingsten,<br />
Alte Dorfkirche in Allschwil.<br />
Sa. 14. September, 14 Uhr, Bischofsweihe<br />
von Bischof electus Frank<br />
Bangerter, Kirche St. Peter und Paul<br />
in Bern.<br />
Sa. 14. September, 16 Uhr, Feier zur<br />
Aufhebung von Grabfeldern mit Pfr.<br />
Claude Bitterli und Pfr. Daniel<br />
Fischler, Friedhofskapelle in Allschwil.<br />
So. 15. September, 10 Uhr, Eidg.<br />
Dank-, Buss und Bettag mit Pfr.<br />
Patrick Blickenstorfer, Pfrn. Lea Meier,<br />
Theologe Philippe Moosbrugger,<br />
Reformierte Kirche in Therwil.<br />
So. 22. September, 10 Uhr, 18. Sonntag<br />
nach Pfingsten, Alte Dorfkirche in<br />
Allschwil.<br />
So. 29. September, 10 Uhr, Gottesdienst<br />
Erzengel Michael und alle<br />
Engel, Alte Dorfkirche in Allschwil mit<br />
Pfr. Simon Huber.<br />
Ausflug Senioren und Seniorinnen<br />
Mi. 4. Sept., regionaler Ausflug nach<br />
Thun. Wir besuchen die christkatholische<br />
Kirche St. Beatus (Göttibachkapelle),<br />
Schloss Schadau, die Kirche<br />
Scherzlingen sowie das gemalte<br />
Rundbild der Stadt Thun aus dem<br />
19. Jahrhundert.<br />
Dorf-Jazz Allschwil<br />
Das Dorf-Jazz-Fest auf dem Dorfplatz<br />
in Allschwil findet am Freitag,<br />
6. September, ab 19 Uhr statt.<br />
Religionsunterricht<br />
Am Samstag, 7. September, 9 Uhr,<br />
starten wir ins neue Religionsunterrichtsjahr<br />
im Kirchgemeindehaus<br />
Allschwil. Es treffen sich die Kinder der<br />
Gruppe «Vorbereitung auf das Kommunionfest»,<br />
die von Elisabeth Schwegler<br />
sowie Pfr. Patrick Blickens torfer und die<br />
Gruppe «Mittelstufe», die von Evelyne<br />
Roth-Räber begleitet werden.<br />
Konzert Kammerorchester<br />
Allschwil<br />
Sa. 14. Sept., 19 Uhr, Alten Dorfkirche,<br />
jährliches Konzert vom Kammerorchester<br />
Allschwil.<br />
Ökumenischer Gottesdienst zum<br />
Eidgenössischen Dank-, Buss- und<br />
Bettag in Therwil<br />
Josef floh mit seiner Frau Maria und<br />
seinem neugeborenen Sohn Jesus<br />
vor den Soldaten des Königs Herodes<br />
von Bethlehem nach Ägypten.<br />
Wir machen uns mit der Heiligen<br />
Familie zusammen auf den Weg, um<br />
dabei den Eidgenössischen Dank-,<br />
Buss- und Bettag in neuem Licht zu<br />
sehen. Am Sonntag, 15. September,<br />
laden die christkatholische, die<br />
römisch-katholische und die reformierte<br />
Kirchgemeinde zum Gottesdienst<br />
um 11 Uhr in der reformierten<br />
Kirche Therwil ein. Musikalisch wird<br />
die Chorgemeinschaft den Gottesdienst<br />
begleiten. Anschliessend sind<br />
alle zum Apéro im Güggel eingeladen.<br />
Der Gottesdienst wird gestaltet von<br />
Pfrn. Lea Meier, Theologe Philippe<br />
Moosbrugger und Pfr. Patrick<br />
Blickenstorfer.<br />
Pastetli-Stube am Allschwiler Märt<br />
Der PastetliClub Allschwil öffnet am<br />
Dorfmärt vom Samstag, 21. September,<br />
von 9.30 bis 16 Uhr, im Kirchgemeindesaal,<br />
Schönenbuch str. 8 die<br />
Pastetli-Stube. Auf einen Besuch freut<br />
sich das Team vom Pastetli-Club.<br />
Chor<br />
Der Chor probt jeweils am Dienstag<br />
von 17.30 bis 19 Uhr, ausser in den<br />
Schulferien.<br />
Ferienabwesenheit<br />
Pfr. Patrick Blickenstorfer ist vom<br />
Samstag, 28. September, bis Samstag,<br />
5. Oktober, in den Ferien.<br />
Pfr. Simon Huber übernimmt die<br />
Stellvertretung. Sie erreichen ihn in<br />
seelsorgerischen Belangen unter der<br />
Nummer 076 411 51 86.<br />
Website<br />
Alle Anlässe und aktuelle Informationen<br />
unserer Kirchgemeinden finden<br />
Sie unter www.christkatholisch.ch/<br />
allschwil<br />
Pfr. Patrick Blickenstorfer<br />
Baselland<br />
Gottesdienste<br />
So. 1. September, 11.15 Uhr, Kloster<br />
Dornach, Eucharistiefeier.<br />
So. 15. September, 10 Uhr, ökumenischer<br />
Gottesdienst zum Bettag in<br />
Arlesheim.<br />
Fr. 20. September, 15.30 Uhr, ökumenischer<br />
Gottesdienst zum Erntedank<br />
in der Obesunne Arlesheim.<br />
So. 29. September, 11.15 Uhr,<br />
Klosterkirche Dornach, Lichtfeier mit<br />
Diakonin Karin Schaub.<br />
So. 29. September, 15 Uhr, St. Josef<br />
Sissach, Eucharistiefeier (Simon<br />
Huber).<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
Ökumenischer Gottesdienst zum<br />
Bettag in Arlesheim<br />
Das ökumenische Team Arlesheim<br />
(Alexander Pasalidi (rk), Marc-Andrin<br />
Eggenschwiler (ref.) und meine<br />
Person) laden Sie ganz herzlich zum<br />
ökumenischen Gottesdienst zum<br />
Eidg. Buss-, Dank- und Bettag ein.<br />
Die Gastpredigt wird der bekannte<br />
Zukunftsforscher Dr. Andreas Walker<br />
halten, unter anderem auch über das<br />
Thema Zukunft der Kirchen. Musikalische<br />
Umrahmung mit dem Musikverein<br />
Arlesheim.<br />
Ökumenischer Gottesdienst in der<br />
Obesunne Arlesheim<br />
Im Alters- und Pflegeheim Obesunne<br />
feiert das ökumenische Team<br />
(Alexander Pasalidi (rk), Thomas<br />
Mory (ref.) und meine Person) den<br />
diesjährigen ökumenischen Gottesdienst<br />
zum Erntedank am Freitag,<br />
20. September, 15.30 Uhr. Mit<br />
musikalischer Umrahmung und<br />
anschliessendem gemütlichen<br />
Beisammensein. Seien Sie herzlich<br />
eingeladen.<br />
Ausflug Seniorinnen und<br />
Senioren nach Thun<br />
Der diesjährige Ausflug führt uns am<br />
Mittwoch, 4. September, in die Stadt<br />
Thun, dem Tor zum Berner Oberland.<br />
Pfr. Thomas Zellmeyer wird eine<br />
Führung in der Göttibachkapelle<br />
machen, anschliessend Mittagessen im<br />
Schloss Schadau. Am Nachmittag<br />
Führung durch die Scherzligenkirche<br />
auf dem Gelände des Schlosses. Für<br />
die detaillierte Beschreibung siehe<br />
Gemeindebrief. Abfahrt um 9.15 Uhr an<br />
der Predigerkirche Basel. Es hat noch<br />
einige wenige Plätze frei, bitte rasch<br />
anmelden: 076 411 51 86 (Simon Huber).<br />
Kaffee im Kloster<br />
Am Dienstag, 17. September, treffen<br />
wir uns einmal mehr um 14 Uhr zu<br />
unserer gemütlichen Kaffeerunde im<br />
Kloster Dornach (Gartenrestaurant<br />
bei schönem Wetter). Wir widmen uns<br />
noch einmal dem Thema, was sich<br />
Gott wohl dabei gedacht hat, dass es<br />
so viele Religionen auf der Welt gibt.<br />
Kommen Sie vorbei!<br />
Todesfälle<br />
Am 17. Juli ist Gaston Ravasi aus<br />
Aesch im Alter von 75 Jahren<br />
verstorben; er war der Finanzchef der<br />
christkatholischen Kirchgemeinden<br />
des Kantons Basel-Landschaft sowie<br />
unserer Landeskirche. Am 6. August<br />
ist Oscar Frey aus Liestal im Alter<br />
von 91 Jahren verstorben; er war von<br />
1988 bis 1994 Präsident unserer<br />
Kirchgemeinde. Möge ihnen das<br />
Christuslicht hell und warm leuchten!<br />
Wir entbieten den Angehörigen unser<br />
herzliches Beileid und wünschen<br />
ihnen viel Kraft.<br />
Pfr. Simon Huber<br />
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Agenda<br />
Basel-Stadt<br />
Gottesdienste<br />
So. 1. September, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />
Pfr. M. Bangert.<br />
So. 8. September, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />
Pfr. M. Bangert.<br />
So. 15. September, 10 Uhr, Eucharistiefeier<br />
zum Bettag, Pfr. M. Bangert.<br />
So. 22. September, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />
Pfr. M. Bangert.<br />
So. 29. September, 18 Uhr, Diakonale<br />
Lichtfeier, Dkn. Karin Schaub.<br />
Neuordnung der Verantwortung<br />
im Formonterhof<br />
Kirchenrat Ernesto Otter hat sich<br />
neun Jahre lang mit Herzblut für die<br />
Bauangelegenheiten unseres<br />
Gemeindehauses, des Formonterhofes,<br />
engagiert. An der letzten<br />
Kirchenratssitzung hat Kirchenrat<br />
Ernesto Otter sein Amt als Verantwortlicher<br />
für den Formonterhof aus<br />
gesundheitlichen Gründen abgegeben.<br />
Kirchenrat und Seelsorgeteam<br />
danken Ernesto Otter für seinen<br />
grossen Einsatz im Dienste unserer<br />
Kirchgemeinde sehr herzlich. Im<br />
vertrauten Rahmen eines wunderbaren<br />
OffenBar-Abends am 18. Juli<br />
dankten Kirchenratspräsident<br />
Christian Bernet und Pfarrer Michael<br />
Bangert Ernesto Otter für seinen<br />
grossen, treuen und warmherzogen<br />
Einsatz! Die Herausforderungen, die<br />
ein historisches Gebäude mit sich<br />
bringt, sind und waren sehr gross.<br />
Nicht nur dass die Farbe an der<br />
Aussenwand grossflächig abplatzte<br />
oder Wasserschäden entstanden!<br />
Auch die beständigen Renovationen<br />
mussten bewältigt werden.<br />
Die durch den Rücktritt von Ernesto<br />
Otter entstandene Lücke wird neu<br />
durch drei Mitarbeitende der Kirchgemeinde<br />
übernommen! Für die<br />
Liegenschaftsbewirtschaftung<br />
fungiert neu als Verantwortliche<br />
unsere Buchhalterin Nadine Wenger<br />
– Mail: steuerverwaltung.basel@<br />
christkatholisch.ch. Für die handwerkliche<br />
Arbeiten ist neu unser<br />
Hauswart Franz Smit zuständig –<br />
Mail: frankysmit@hotmail.com. Für die<br />
Vermietung der Räumlichkeiten (exkl.<br />
Mietparteien) ist neu unser Sekretär<br />
Franz Osswald verantwortlich – Mail:<br />
sekretariat.basel@christkatholisch.<br />
ch. (Büro: 076 767 58 39).<br />
Kollekte<br />
Die Kollekte im Monat September ist<br />
für das Bistum bestimmt.<br />
Leben mit den Psalmen<br />
Am Dienstag, 24. September, bieten<br />
Kirchenrätin Isabelle Voirol und Pfr.<br />
Michael Bangert den nächsten Teil<br />
des spirituellen Kurses «Leben mit<br />
den Psalmen» an. Diesmal steht<br />
Psalm 57 im Zentrum und damit das<br />
Thema «Bedrohung und Vertrauen».<br />
Stille und Kontemplation<br />
An den Montagen vom 2. und 16.<br />
September findet in der Predigerkirche<br />
um 18.15 Uhr wieder der Kurs<br />
«Stille und Kontemplation» statt.<br />
Leitung: Kirchenrätin Angela Weber<br />
und Pfr. Michael Bangert.<br />
«mitenand aktiv»<br />
Am 18. September organisiert<br />
«mitenand aktiv» wegen grosser<br />
Beliebtheit im Formonterhof den<br />
«Spielnachmittag II». Beginn: 14 Uhr.<br />
Herzlich willkommen.<br />
OffenBar<br />
An den Donnerstagen 5., 12., 19. und<br />
26. September hat die OffenBar ab<br />
17.30 Uhr geöffnet.<br />
Anmeldung neu bei Regina Sanglard,<br />
Tel. 079 384 68 66.<br />
Abendmusiken<br />
Am Sonntag, den 8. September,<br />
findet um 17 Uhr in der Predigerkirche<br />
ein weiteres Konzert in der Reihe der<br />
«Abendmusiken» statt. Eintritt frei,<br />
Kollekte.<br />
Vorschau: Weihejubiläum<br />
Am Sonntag, 27. Oktober, feiert der<br />
Luzerner Pfarrer Adrian Sutter im<br />
Gemeindegottesdienst um 10 Uhr in<br />
Luzern sein silbernes Priesterjubiläum.<br />
Adrian Sutter stammt aus Basel<br />
und ist in unserer Kirchgemeinde<br />
aufgewachsen. Seine Weihe fand am<br />
23. Oktober 1999 in der Predigerkirche<br />
statt! Es wird eine Delegation aus<br />
Basel unter der Leitung des damaligen<br />
Kirchgemeindepräsidenten,<br />
Dr. Bernhard Affolter, zu dem<br />
Festgottesdienst nach Luzern reisen,<br />
um die Glückwünsche unserer<br />
Kirchgemeinde zu überbringen. Wer<br />
sich anschliessen möchte, kann sich<br />
gern mit Bernhard Affolter (bernhard_<br />
affolter@bluewin.ch) in Verbindung<br />
setzen. Der Jubilar hat ausdrücklich<br />
mitgeteilt, dass er sich freut, wenn<br />
eine Delegationen aus der Kirchgemeinden<br />
Basel das Fest bereichert!<br />
«Aufbruch!?» In der<br />
Predigerkirche<br />
Für das Weihejubiläum der Predigerkirche<br />
Basel 2019 kreiert, wird<br />
«Aufbruch!? – ein pfingstliches<br />
Wanderkonzert» von VOCE – Ensemble<br />
für Vokalkunst nach Aufführungen<br />
an vielen Orten in der Schweiz und in<br />
Berlin am Sonntag, den 22. September,<br />
um 17 Uhr zum letzten Mal in die<br />
Predigerkirche zurückkehren. Nach<br />
vielen Begegnungen mit begeisterten<br />
und berührten Zuhörerinnen und<br />
Zuhörern, Veranstalterinnen und<br />
Veranstaltern schliesst sich so ein<br />
Kreis. Wir laden alle dazu sehr<br />
herzlich ein und freuen uns darauf,<br />
mit Ihnen und Euch dieses erfolgreiche<br />
und besondere Projekt noch<br />
einmal am Ort seiner Entstehung<br />
gestalten zu können! Nähere Informationen<br />
auf unserer Homepage<br />
www.ckk-bs.ch.<br />
Laufen<br />
Gottesdienste<br />
So. 8. September, 10 Uhr, St. Katharinenkirche<br />
Laufen, Eucharistiefeier.<br />
So. 15. September, 10 Uhr, Alterszentrum<br />
Rosengarten, ökumenischer<br />
Gottesdienst zum Bettag.<br />
Sa. 21. September, 10.30 Uhr,<br />
Friedhof Laufen, ökumenische Feier<br />
zur Gräberaufhebung.<br />
So. 22. September, 10 Uhr, St. Katharinenkirche<br />
Laufen, Eucharistiefeier.<br />
Ökumenischer Gottesdienst<br />
zum Bettag<br />
Am Eidg. Dank-, Buss- und Bettag<br />
feiern wir wie gewohnt den ökumenischen<br />
Gottesdienst im Zentrum<br />
Rosengarten. Ich selbst bin dieses<br />
Jahr allerdings in Arlesheim mit<br />
dabei. Wie immer gibt es nach dem<br />
Gottesdienst einen feinen Imbiss, der<br />
teils von der Vorbereitungsgruppe<br />
des betreffenden Quartiers, teils vom<br />
Alterszentrum spendiert wird.<br />
Kommen Sie vorbei und erleben Sie<br />
einige gemütliche Stunden!<br />
Märtseelsorg<br />
Monatsmärt am Dienstag, 3. September<br />
(9 bis 16.30 Uhr). Das ökumenische<br />
Pfarrteam ist mit einem eigenen<br />
Stand präsent (Nähe Katharinenkirche).<br />
Kommen Sie auf einen Schwatz<br />
vorbei!<br />
Ausflug Seniorinnen und<br />
Senioren nach Thun<br />
Der diesjährige Ausflug führt uns am<br />
Mittwoch, 4. September, in die Stadt<br />
Thun, dem Tor zum Berner Oberland.<br />
Pfr. Thomas Zellmeyer wird eine<br />
Führung in der Göttibachkapelle<br />
machen, anschliessend nehmen wir<br />
das Mittagessen im Schloss Schadau<br />
ein. Am Nachmittag Führung durch<br />
die Scherzligenkirche auf dem<br />
Gelände des Schlosses. Für die<br />
detaillierte Beschreibung siehe<br />
Gemeindebrief. Abfahrt um 9.15 Uhr<br />
an der Predigerkirche Basel. Es hat<br />
noch einige wenige Plätze frei, bitte<br />
sich rasch melden: 076 411 51 86<br />
(Simon Huber).<br />
Friedhof Laufen Gräberaufhebung<br />
Am Samstag, 21. September, gibt es<br />
anlässlich der Aufhebung bestimmter<br />
Gräber auf dem Friedhof eine kleine<br />
ökumenische Feier um 10.30 Uhr. Die<br />
betroffenen Familien wurden durch<br />
die Stadt Laufen orientiert. Meine<br />
Teilnahme ist zum Zeitpunkt des<br />
Redaktionsschlusses noch unsicher.<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 47<br />
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Agenda<br />
Mittagstisch<br />
Am Dienstag, 24. September, findet<br />
ab 11.30 Uhr in unserem Kirchgemeindehaus<br />
der ökumenische Seniorenmittagstisch<br />
statt, zu dem wir herzlich<br />
einladen. Anmeldungen sind bis<br />
Montag, 23. September, 12 Uhr,<br />
erbeten an Frau Sabine Freund vom<br />
reformierten Sekretariat, unter der<br />
Telefonnummer 061 761 40 43.<br />
Gratulation zur Taufe<br />
Wir gratulieren Julian William<br />
Wentworth (6 Jahre) und seiner<br />
Schwester Melanie Ellen Wentworth<br />
(2 Jahre) und ihrer ganzen Familie<br />
aus Breitenbach ganz herzlich zu<br />
ihrer Taufe am 28. Juli. Mögen sie<br />
den Geist Christi in seiner ganzen<br />
Fülle erfahren!<br />
Pfr. Simon Huber<br />
Kanton Aargau<br />
Aarau<br />
ZOOM-Gebet <strong>2024</strong><br />
Do. 5. September, 20 Uhr:<br />
ZOOM-Abendgebet, Meeting-ID:<br />
817 0361 9366 (der Zugang erfolgt<br />
kostenlos über www.zoom.us oder<br />
die Zoom-App), mit Pfr. Lenz<br />
Kirchhofer<br />
Weitere Daten sind:<br />
3. Oktober: Pfr. Theo Pindl<br />
7. November: Pfr. Lenz Kirchhofer<br />
Gottesdienste<br />
So. 1. Sept., 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />
Stadtkirche Aarau.<br />
Do. 5. Sept., 20 Uhr Zoom-Gebet,<br />
www.zoom.us, Meeting-ID lautet: 817<br />
0361 9366.<br />
So. 15. Sept., 10 Uhr, Ökumenischer<br />
Gottesdienst am Eidgenössischen<br />
Dank-, Buss- und Bettag, Römischkatholische<br />
Kirche St. Peter und Paul,<br />
Aarau.<br />
So. 15. Sept., 19 Uhr, Taizé-Feier,<br />
Stadtkirche Aarau.<br />
So. 22. Sept., 11.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />
Stadtkirche Aarau.<br />
Religionsunterricht<br />
Samstag, 7. September, 9 Uhr,<br />
Pfarrhaus Aarau.<br />
Gemeindebesuch in Wettingen<br />
Sonntag, 27. Oktober: Abfahrt<br />
ca. 8.30 Uhr; Eucharistiefeier in der<br />
Klosterkirche Stella Maris Wettingen<br />
9.30 Uhr. Anschliessend Kirchenkaffee.<br />
Anmeldung und Information beim<br />
Pfarramt.<br />
Website<br />
Alle Veranstaltungen der christkatholischen<br />
Kirchgemeinde Aarau und<br />
aktuelle Informationen, finden Sie im<br />
Internet unter www.christkatholisch.<br />
ch/aarau.<br />
Pfr. Lenz Kirchhofer<br />
Baden-Brugg-<br />
Wettingen<br />
ZOOM-Gebet <strong>2024</strong><br />
Do. 5. September, 20 Uhr:<br />
ZOOM-Abendgebet, Meeting-ID:<br />
817 0361 9366 (der Zugang erfolgt<br />
kostenlos über www.zoom.us oder<br />
die Zoom-App), mit Pfr. Lenz<br />
Kirchhofer<br />
Weitere Daten sind:<br />
3. Oktober: Pfr. Theo Pindl<br />
7. November: Pfr. Lenz Kirchhofer<br />
Gottesdienste<br />
So. 1. September, 18.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />
Klosterkirche Wettingen,<br />
mit Pfr. Theo Pindl. Musik: Guillermo<br />
Navarro, Gitarre/Violine.<br />
So. 8. September, 11 Uhr,<br />
Brunch&Pray Gottesdienst,<br />
Eduard-Herzog-Haus Würenlingen,<br />
mit Pfr. Theo Pindl.<br />
So. 15. September, 11 Uhr, Eidgenössischer<br />
Dank-, Buss- und Bettag,<br />
Klosterkirche Wettingen, Musik:<br />
United Generations of Switzerland.<br />
So. 29. September, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier<br />
in der Klosterkirche<br />
Wettingen, zusammen mit der<br />
ev.-lutherischen Kirche Zürich, mit<br />
Pfr. Thomas Risel und Pfr. Theo Pindl.<br />
Pfarramt<br />
Das Pfarramt im Eduard-Herzog-<br />
Haus ist stets erreichbar unter Tel.<br />
062 893 08 46, die Telefonnummer<br />
wird permanent auf das Natel von<br />
Pfr. Pindl umgeleitet. Mail: theo.<br />
pindl@christkatholisch.ch, Adresse:<br />
Rennweg 7, 5303 Würenlingen.<br />
Haben Sie ein Anliegen, eine Frage<br />
oder einfach Lust auf ein Gespräch?<br />
Kommen Sie gerne für einen Kaffee<br />
vorbei, ich freue mich!<br />
Pfarrer Theo Pindl<br />
Social Media:<br />
https://www.instagram.com/christkatholisch.bbw/<br />
Homepage:<br />
https://christkatholisch.ch/bbw/<br />
Fricktal<br />
Gottesdienste im Fricktal<br />
vom 1. bis 30. September <strong>2024</strong><br />
Sonntag, 1. September<br />
10.30 Uhr, Fricktaler Gottesdienst<br />
«Die Ernte ist gross» auf der Mumpfer<br />
Fluh.<br />
Mitttwoch, 4. September<br />
10 Uhr, Gottesdienst Stadelbach,<br />
Möhlin. Stadelbach.<br />
Sonntag, 8. September<br />
10 Uhr, Erntedankgottesdienst mit<br />
Alphörnern, Pfr. Christian Edringer<br />
und Hannah Audebert, Möhlin.<br />
10 Uhr, Gottesdienst, Pfr. Peter<br />
Feenstra, mit Missa Katharina von<br />
Jakob de Haan, ausgeführt von der<br />
Musikgesellschaft, dem Akkordeon-<br />
Orchester und vom Kirchen- und<br />
Gemischten Chor Magden, anschl.<br />
Chilekaffi, Rheinfelden.<br />
Mittwoch, 11. September<br />
17 Uhr, Fiire mit de Chliine,<br />
Obermumpf.<br />
Sonntag, 15. September<br />
10.30 Uhr, Ökum. Bettagsgottesdienst,<br />
Rheinfelden, Stadtpark.<br />
10 Uhr, Ökum. Bettagsgottesdienst,<br />
Möhlin, Steinlihalle.<br />
10 Uhr, Ökum. Bettagsgottesdienst,<br />
Dkn. Stephan Feldhaus, Obermumpf.<br />
10.30 Uhr, Ökum. Bettagsgottesdienst,<br />
Theologin Hannah Audebert<br />
und Ökumene, Wegenstetten,<br />
Röm.-kath. Kirche.<br />
Mittwoch, 18. September<br />
19.30 Uhr, Abendgottesdienst,<br />
Pfr. Christian Edringer, Möhlin,<br />
Chäppeli.<br />
Sonntag, 22. September<br />
10 Uhr, Gottesdienst, Pfr. Peter<br />
Feenstra, Magden.<br />
10 Uhr, Eucharistiefeier und Jahrzeit,<br />
Pfr. Christian Edringer, Möhlin.<br />
Mittwoch, 25. September<br />
10 Uhr, Gottesdienst Stadelbach,<br />
Möhlin, Stadelbach.<br />
Sonntag, 29. September<br />
10 Uhr, Gottesdienst, Dkn. Stephan<br />
Feldhaus, Möhlin.<br />
48<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Agenda<br />
10 Uhr, Gottesdienst, Pfr. Christian<br />
Edringer, Obermumpf.<br />
10 Uhr, Jodlermesse mit dem<br />
Sunnebärgchörli, Pfr. Peter Feenstra,<br />
Rheinfelden.<br />
10 Uhr, Gottesdienst, Patrozinium,<br />
Theologin Hannah Audebert, Hellikon.<br />
Erntedankgottesdienst<br />
auf der Mumpfer Fluh<br />
Wir freuen uns sehr, den Erntedankgottesdienst<br />
auf der Mumpfer Fluh in<br />
Obermumpf feiern zu können. Der<br />
parkähnliche Laub- und Nadelmischwald<br />
auf der Fluh, mit der grossen<br />
Sitzplatzkapazität und dem Cheminée<br />
ist wunderschön gelegen und<br />
bietet sich für diesen Anlass geradezu<br />
an. Der Gottesdienst ist am 1.<br />
September und beginnt um 10.30 Uhr.<br />
Der Musikverein Obermumpf wird<br />
den Gottesdienst musikalisch<br />
umrahmen. Anschliessend besteht<br />
die Möglichkeit, sich am Kiosk mit<br />
feinen Grilladen und Getränken zu<br />
verpflegen und gemütlich den Tag zu<br />
geniessen. Bei schlechter Witterung<br />
findet der Gottesdienst in der Kirche<br />
in Obermumpf statt. Weitere Informationen<br />
zur Fluh finden sie unter www.<br />
mumpfer-fluh.ch<br />
Voranzeige nächste Gottesdienste<br />
Sonntag, 6. Oktober<br />
10 Uhr, Gottesdienst, Pfr. Peter<br />
Feenstra, Magden.<br />
10 Uhr, Patrozinium St. Leodegar<br />
und Ländlermesse, Pax Montana,<br />
mit Chor, Möhlin.<br />
Website<br />
Alle Veranstaltungen des Gemeindeverbands<br />
Fricktal und aktuelle<br />
Informationen, finden Sie im Internet<br />
unter christkatholisch.ch/fricktal.<br />
Magden-Olsberg<br />
Darstellung Gottesdienste<br />
Die Gottesdienste werden unter der<br />
Rubrik «Gottesdienste im Fricktal»<br />
aufgeführt.<br />
Vom 1. September bis 4. Oktober<br />
feiern Kirchgemeinden die<br />
SchöpfungsZeit.<br />
In Rheinfelden findet am 1. September<br />
eine Impulsveranstaltung dazu<br />
statt.<br />
Heilige Vielfalt! Wie schön es doch<br />
ist, die vielfältige Flora im nahegelegenen<br />
Wald, die Vögel im Pfarrgarten<br />
oder die Insekten auf dem Friedhof<br />
zu bestaunen. Doch leider ist diese<br />
Vielfalt keine Selbstverständlichkeit<br />
mehr.<br />
Während der SchöpfungsZeit soll der<br />
Bewahrung der Schöpfung besondere<br />
Aufmerksamkeit geschenkt<br />
werden. Dieses Jahr mit dem Fokus<br />
auf die Biodiversität. Denn der Verlust<br />
der Biodiversität verläuft rasant. Die<br />
Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten in<br />
der Schweiz ist bedroht. Doch<br />
Kirchgemeinden haben die Möglichkeit,<br />
durch bewusste Umgebungsgestaltung<br />
die Biodiversität aktiv zu<br />
fördern und zu einer Trendumkehr<br />
beizutragen.<br />
Die Impulsveranstaltung am 1. September<br />
wird von einem ökumenischen<br />
Team aus den Aargauer<br />
Landeskirchen, den lokalen Kirchgemeinden<br />
und dem Pfarramt für<br />
weltweite Kirche BS/BL vorbereitet<br />
und durchgeführt. Die Veranstaltung<br />
beginnt mit einer Führung von Dr.<br />
Hansruedi Böni, Naturschützer und<br />
Hobby-Ornithologe, durch Rheinfelden<br />
zum Thema «Ohne Biodiversität<br />
kein Leben». Anschliessend gibt es<br />
eine liturgische Feier zur SchöpfungsZeit<br />
in der Reformierten Kirche<br />
Rheinfelden. Der Abend wird abgerundet<br />
mit einem Apéro.<br />
Treffpunkt: 17 Uhr bei der Römisch-<br />
Katholischen Kirche Rheinfelden.<br />
18.15 Uhr: Liturgische Feier zur<br />
SchöpfungsZeit in der Reformierten<br />
Kirche Rheinfelden<br />
Anmeldung an: Ref. Pfarramt für<br />
weltweite Kirche BL / BS, 061 260 22<br />
47, weltweite.kirche@refbl.ch<br />
Aus organisatorischen Gründen sind<br />
wir froh um eine Anmeldung, eine<br />
spontane Teilnahme ist auch möglich<br />
Für das Vorbereitungsteam, Stephan<br />
Degen-Ballmer, Fachstelle Erwachsenenbildung<br />
der Reformierten Landeskirche<br />
Aargau<br />
Gemütliches Treffen mit dem<br />
Frauenverein am 3. September<br />
Bei unserem ersten Treffen, nach der<br />
grossen Sommerpause, am Dienstag,<br />
3. September werden wir die Deko<br />
für unseren Familienabend (21.9.)<br />
gestalten. Wie immer treffen wir uns<br />
um 14 Uhr in der Pfarrschüüre. Unser<br />
nächster Treff wird am Dienstag,<br />
1. Oktober, sein.<br />
Der Vorstand<br />
«Vier Lieder am Abend», wir<br />
singen weiter am 13. September in<br />
der Dorfkirche<br />
Alle die gerne singen sind herzlich<br />
eingeladen zu unserer nächsten<br />
Runde «Vier Lieder am Abend».<br />
Die Anfangszeit haben wir jetzt<br />
vorverschoben auf 17 Uhr und die<br />
Dauer etwas grosszügiger angelegt.<br />
Sonst ist alles gleich. In einer Stunde<br />
lernen und singen wir beim E-Klavier<br />
vier Lieder diverser Stilrichtungen,<br />
kirchliche oder andere, wobei ein<br />
Saisonlied öfters wiederkehrt. Etwas<br />
Singerfahrung ist praktisch, aber wird<br />
nicht vorausgesetzt. Gesungene<br />
Grüsse.<br />
Katharina Metzger und Peter Feenstra<br />
Eidg. Dank-, Buss- und Bettag<br />
am 15. September<br />
Die Mitglieder der drei Landeskirchen<br />
in Rheinfelden, Magden und Olsberg<br />
treffen sich wie letztes Jahr zum<br />
Bettag im Rheinfelder Stadtpark.<br />
Dieser ökumenische Gottesdienst im<br />
Freien hat ein besonderes Ambiente<br />
und das Mitwirken der Stadtmusik ist<br />
immer ein Genuss für das Ohr. Er<br />
beginnt um 10.30 Uhr.<br />
Familienabend am<br />
21. September ab 18 Uhr<br />
Die Kinder und Jugendlichen warten<br />
auch dieses Jahr wieder mit einem<br />
Theaterstück auf. Unter dem mysteriösen<br />
Namen «Guru, o Guru» werden<br />
sie das Publikum in eine andere Welt<br />
entführen. Auch dieses Jahr wird<br />
wieder für das leibliche Wohl gesorgt.<br />
Um 18 Uhr gibt es Apéro und Essen,<br />
um 20 Uhr beginnt das Bühnenprogramm.<br />
Das Kinder- und Jugendtheater<br />
bestreitet den Hauptteil; davor<br />
singt der Kirchen- und Gemischte<br />
Chor ein paar lustige Lieder.<br />
Voravis – Jahrzeit am 20. Oktober<br />
in Magden<br />
In der Kirchgemeinde Magden-Olsberg<br />
feiern wir zwei Mal im Jahr<br />
Jahrzeit. Wir gedenken dann den<br />
Verstorbenen der Kirchgemeinde, die<br />
während den letzten 5 Jahre verstorben<br />
sind. Im Frühling gedenken wir<br />
denen, die in den Monaten Mai bis<br />
September verstorben sind, anfangs<br />
Herbst den Verstorbenen, welche in<br />
den Monaten Oktober bis April<br />
verstorben sind. Die betreffenden<br />
Familien erhalten hierfür eine<br />
Einladung.<br />
Seelsorge<br />
Wünschen Sie ein persönliches<br />
Gespräch? Pfarrer Peter Feenstra hat<br />
ein offenes Ohr. Sie erreichen ihn<br />
unter Tel. 061 841 11 12.<br />
Möhlin<br />
Darstellung Gottesdienste<br />
Die Gottesdienste werden unter der<br />
Rubrik «Gottesdienste im Fricktal»<br />
aufgeführt.<br />
Fahrdienst nach Mumpf<br />
«Fricktaler Gottesdienst»<br />
Für den Fricktaler Gottesdienst «Die<br />
Ernte ist gross» auf der Mumpfer<br />
Fluh, am Sonntag, 1. September, um<br />
10.30 Uhr, wird ein Fahrdienst auf<br />
Anmeldung angeboten. Wenn Sie<br />
gerne den Fahrdienst auf die Mump<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 49<br />
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Agenda<br />
fer Fluh nutzen möchten, melden Sie<br />
sich bitte bei Christine Gremper, Tel.<br />
061 851 39 14.<br />
Konzert Ensemble Musica<br />
Manufacta am Freitag, 6. Sep tember,<br />
19 Uhr, in der der christkatholischen<br />
Kirche St. Leodegar<br />
Das Italien des 14. Jahrhunderts hat<br />
uns nicht nur grossartige Kunst und<br />
Literatur hinterlassen, sondern auch<br />
ein grosses Repertoire an weltlicher<br />
Musik. Die Sakralmusik dieser Zeit<br />
wird allerdings oftmals übersehen: Es<br />
sind musikalische Schätze, die wir in<br />
unserem Konzert aus ihren Verstecken<br />
holen und präsentieren werden.<br />
Die Sänger und Instrumentalisten von<br />
musica manufacta singen und spielen<br />
in diesem Konzert in verschiedenen<br />
Besetzungen Messfragmente und<br />
Motetten berühmter Komponisten<br />
des Trecento, wie Francesco Landini,<br />
Antonio Zacara de Teramo und<br />
Johannes Ciconia. Weiter werden<br />
auch mehrere Contrafacta-Stücke<br />
aufgeführt: Weltliche Musik, die durch<br />
die Veränderung des Textes an den<br />
sakralen Kontext angepasst wurde.<br />
Erntedank<br />
Am Sonntag, 8. September, feiern wir<br />
Erntedankgottesdienst mit Alphörnern<br />
zusammen mit dem Elki-Treff in<br />
unserer Kirche. Darum werden die<br />
Gaben zusammen mit den Kindern im<br />
Gottesdienst gesegnet. Diese Feier<br />
erhält eine spezielle Note, wenn Sie<br />
Ihre Tracht tragen. Anschliessend<br />
Apéro vor der Kirche.<br />
Jahrzeitgottesdienst<br />
Im Gottesdienst vom 22. September<br />
gedenken wir der vor rund einem<br />
Jahr Verstorbenen: René Rubin<br />
Soder und Rita Fischler-Metzger.<br />
Ländlermesse Pax Montana, von<br />
Hedi Bruggmann (1936–2017)<br />
Am Sonntag, 6. Oktober, 10 Uhr, singt<br />
der Gemischte Chor Möhlin zusammen<br />
mit dem Trachtenchor Gipf-<br />
Oberfrick die Ländlermesse – nicht<br />
zu verwechseln mit einer Jodlermesse.<br />
Sie wird von der Ländlerkapelle<br />
«Huusmusig Effige» begleitet.<br />
Die Ländlermesse Pax Montana<br />
erhielt ihren Namen, weil Heidi<br />
Bruggmann den ersten Teil davon in<br />
Flüeli Ranft komponierte. Sie wurde<br />
zuerst nur für eine Ländlerkapelle<br />
komponiert. Pfarrer Leo Gemperle<br />
schrieb dann den Mundarttext dazu.<br />
Vielleicht hast du Lust, diese einfache,<br />
volkstümliche Messe mitzusingen?<br />
Dann komm doch einfach im<br />
September am Mittwochabend um<br />
19.30 Uhr ins christkatholische<br />
Kirchgemeindehaus in Möhlin oder<br />
melde dich bei Beatrice Waldmeier,<br />
079 643 46 21.<br />
Frauenverein Indisch-Kochkurs<br />
Gemeinsames Zubereiten und<br />
Kochen von indischen Gerichten.<br />
Unter der Anleitung von Arun Veer<br />
zaubern wir Köstlichkeiten aus seiner<br />
Heimat. Anschliessend gemeinsames<br />
Essen in geselliger Runde. Der Kurs<br />
findet am 20. September, um 15 Uhr<br />
an der Hauptstrasse 81, Rösslischüüre<br />
Weidmann AG, statt. Dauer ca.<br />
5 Stunden, Kurskosten inklusiv<br />
Material Fr. 45.–. Für nicht Mitglieder<br />
+ Fr. 10.–. Anmelden bei Anita<br />
Weidmann, Telefon 079 448 38 92.<br />
Anmeldeschluss: 8.9.<strong>2024</strong>. Wir<br />
freuen uns auf Deine Anmeldung.<br />
Frauenverein Schmuckworkshop<br />
Kreiere eigene einzigartige Schmuckstücke<br />
aus Chirurgenstahl (Fingerring,<br />
Ohrringe, Armband, Halsanhänger),<br />
indem Du mit einer Vielzahl von<br />
Materialien, Farben und Steinen<br />
arbeitest. Lasse Deiner Kreativität<br />
freien Lauf.<br />
Kursdaten 24. 10. oder 15. 11. um 19<br />
Uhr im Kirchgemeindehaus. Kosten<br />
Fr. 53.– pro Abend inkl. Schmuckstück<br />
à Fr. 15.–. Für nicht Mitglieder<br />
+ Fr. 10.–. Anmelden bei Sandra<br />
Ledermann Telefon 079 480 21 01.<br />
Wir freuen uns auf Deine Anmeldung.<br />
Männerverein<br />
Der Männerverein trifft sich am<br />
Donnerstag, 12. September, um 14<br />
Uhr, zum Jassnachmittag im Kirchgemeindehaus.<br />
Bestattung<br />
Jeannette Riedel, geb. Gremper, ist<br />
im 91. Lebensjahr verstorben. Ruth<br />
Probst-Mahrer ist im 89. Lebensjahr<br />
verstorben. Wir entbieten den<br />
Angehörigen unser herzliches Beileid.<br />
Öffnunszeiten Sekretariat<br />
Mo./Mi./Fr. von 9 bis 11 Uhr,<br />
Mo. bis Fr., 9 bis 11 Uhr Tel. 061 851 10<br />
60.<br />
Seelsorgepikett<br />
Einen diensthabenden Seelsorger<br />
erreichen Sie über Tel. 061 853 16 91.<br />
Homepage<br />
www.christkatholisch.ch/moehlin<br />
Obermumpf-Wallbach<br />
Darstellung Gottesdienste<br />
Die Gottesdienste werden unter der<br />
Rubrik «Gottesdienste im Fricktal»<br />
aufgeführt.<br />
Gottesdienste<br />
So. 1. September, 10.30 Uhr, Frick taler<br />
Erntedankgottesdienst mit Taufe auf<br />
der Fluh in Obermumpf, geleitet vom<br />
christkatholischen Pfarrteam Fricktal.<br />
Mi. 11. September, 17 Uhr, Kirche<br />
Obermumpf, Fiire mit de Chliine.<br />
So. 15. September, 10 Uhr, Kirche<br />
Obermumpf, ök. Gottesdienst zum<br />
Bettag mit dem Männerchor Obermumpf,<br />
Diakon Stephan Feldhaus.<br />
So. 29. September, 10 Uhr, Kirche<br />
Obermumpf, Gottesdienst, Pfarrer<br />
Christian Edringer.<br />
Fricktaler Erntedankgottesdienst<br />
Wir freuen uns sehr, den Fricktaler<br />
Erntedankgottesdienst auf der<br />
Mumpfer Fluh in Obermumpf feiern<br />
zu können. Der parkähnliche Laubund<br />
Nadelmischwald auf der Fluh, mit<br />
der grossen Sitzplatzkapazität und<br />
dem Cheminée ist wunderschön<br />
gelegen und bietet sich für diesen<br />
Anlass geradezu an. Der Gottesdienst<br />
ist am 1. September und<br />
beginnt um 10.30 Uhr. Der Musikverein<br />
Obermumpf wird den Gottesdienst<br />
musikalisch umrahmen.<br />
Anschliessend besteht die Möglichkeit,<br />
sich am Kiosk mit feinen<br />
Grilladen und Getränken zu verpflegen<br />
und gemütlich den Tag zu<br />
geniessen. Bei schlechter Witterung<br />
findet der Gottesdienst in der Kirche<br />
in Obermumpf statt. Weitere Informationen<br />
zur Fluh finden sie unter<br />
www.mumpfer-fluh.ch<br />
Fiire mit de Chliine<br />
Wir laden Sie und Ihre Kinder herzlich<br />
zu unserem «Fiire mit de Chliine» ein.<br />
Wir freuen uns sehr, mit allen Kindern<br />
von 3 bis 7 Jahren einen altersgemässen<br />
Gottesdienst zu feiern.<br />
Vielleicht beten Sie auch ab und zu<br />
mit Ihrem Kind. Oder möchten Sie es<br />
gerne lernen? Im Kreise von anderen<br />
Kleinkindern und Eltern ist Singen<br />
und Beten für die Kleinen ein<br />
besonderes Erlebnis. Die Kirche<br />
Obermumpf eignet sich sehr gut für<br />
diese Feier, denn dort können die<br />
Kinder im Chorraum auf Decken auf<br />
dem Boden sitzen. Wir singen Lieder,<br />
beten, hören eine Geschichte und<br />
machen eine kleine Bastelarbeit.<br />
Übrigens: Auch Grosis, Grosspapis<br />
und Geschwister sind herzlich<br />
eingeladen. Anmeldung bitte bis<br />
Montag, 9. September, an Eva Frei:<br />
sekretariat.obermumpf@christkatholisch.ch<br />
oder 079 670 40 70.<br />
Frauenverein/Lottohock<br />
Am 3. September um 20.15 Uhr<br />
treffen wir uns zum beliebten<br />
Lotto-Hock im unteren Pfarrhofsaal in<br />
Obermumpf. Die Organisatorinnen<br />
freuen sich auch viele Lottospielerinnen.<br />
50<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Agenda<br />
Rheinfelden-<br />
Kaiseraugst<br />
Darstellung Gottesdienste<br />
Die Gottesdienste werden unter der<br />
Rubrik «Gottesdienste im Fricktal»<br />
aufgeführt.<br />
Biodiversität – Heilige Vielfalt!<br />
Auftaktveranstaltung zur<br />
Schöpf ungsZeit, 1. September in<br />
Rheinfelden<br />
Während der SchöpfungsZeit soll der<br />
Bewahrung der Schöpfung besondere<br />
Aufmerksamkeit geschenkt<br />
werden. Dieses Jahr mit dem Fokus<br />
auf die Biodiversität. Denn der Verlust<br />
der Biodiversität verläuft rasant. Die<br />
Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten in<br />
der Schweiz ist bedroht.<br />
Die Impulsveranstaltung am 1.<br />
September wird von einem ökumenischen<br />
Team aus den Aargauer<br />
Landeskirchen, den lokalen Kirchgemeinden<br />
und dem Pfarramt für<br />
weltweite Kirche BS/BL vorbereitet<br />
und durchgeführt. Die Veranstaltung<br />
beginnt mit einer Führung von Dr.<br />
Hansruedi Böni, Naturschützer und<br />
Hobby-Ornithologe, durch Rheinfelden<br />
zum Thema «Ohne Biodiversität<br />
kein Leben». Anschliessend gibt es<br />
eine liturgische Feier zur SchöpfungsZeit<br />
in der Reformierten Kirche<br />
Rheinfelden. Der Abend wird abgerundet<br />
mit einem Apéro.<br />
Treffpunkt Führung: 17 Uhr bei der<br />
Römisch-Katholischen Kirche<br />
Rheinfelden.<br />
18.15 Uhr: Liturgische Feier zur<br />
SchöpfungsZeit in der reformierten<br />
Kirche Rheinfelden.<br />
Anmeldung an: Ref. Pfarramt für<br />
weltweite Kirche BL / BS, 061 260 22<br />
47, weltweite.kirche@refbl.chund<br />
Aus organisatorischen Gründen sind<br />
wir froh um eine Anmeldung, eine<br />
spontane Teilnahme ist auch möglich.<br />
Musik zum Feierabend am<br />
3. September um 19 Uhr in der<br />
Stadtkirche St. Martin<br />
Die Organistin Lysiane Salzmann ist<br />
am Genfersee geboren. An der<br />
Musikakademie in Basel studierte sie<br />
Orgel. 2006 erhielt sie das Orgel-<br />
Lehrdiplom, 2008 das Konzertdiplom<br />
und nach 2 Jahren Weiterbildung das<br />
Solistendiplom. Seit mehreren Jahren<br />
arbeitet sie als Kirchenmusikerin und<br />
ist auch regelmässig in Konzerten zu<br />
hören. Am 3. September spielt sie<br />
Werke von Racquet, Guilain, Saint-<br />
Saëns, Alain, Gigout und Cholley.<br />
Kommen Sie doch vorbei und<br />
geniessen Sie diesen Anlass. Der<br />
Eintritt ist frei. Die Kollekte ist<br />
zugunsten des Orgelfonds der<br />
Stadtkirche St. Martin.<br />
Jass-Spass am 4. September<br />
Wer gerne jasst oder wer es lernen<br />
möchte, ist eingeladen zum Jass-<br />
Spass am Mittwoch, 4. September,<br />
um 14 Uhr im Martinum in Rheinfelden.<br />
Gottesdienst am 8. September um<br />
10 Uhr in der Stadtkirche St. Martin<br />
Gottesdienst um 10 Uhr mit Missa<br />
Katharina von Jakob de Haan,<br />
ausgeführt von der Musikgesellschaft,<br />
dem Akkordeon-Orchester<br />
und vom Kirchen- und Gemischten<br />
Chor Magden. Anschliessend Apéro.<br />
Eidg. Dank-, Buss- und Bettag am<br />
15. September<br />
Am eidg. Dank-, Buss- und Bettag<br />
feiern wir um 10.30 Uhr einen<br />
ökumenischen Gottesdienst im<br />
Stadtpark in Rheinfelden. Dieser<br />
Gottesdienst im Freien hat ein<br />
besonderes Ambiente und das<br />
Mitwirken der Stadtmusik ist immer<br />
ein Genuss für das Ohr. Bei schlechtem<br />
Wetter findet der Gottesdienst in<br />
der Römisch-Katholischen Kirche<br />
statt.<br />
Musik zum Feierabend am<br />
17. September um 19 Uhr in der<br />
Stadtkirche St. Martin<br />
Die Organistin Irene Roldán wurde in<br />
Andalusien geboren. Ihre Hingabe<br />
zum Cembalo führte sie zu Studien in<br />
Spanien, den Niederlanden und der<br />
Schweiz. Parallel dazu begann sie im<br />
Alter von 18 Jahren die Orgel zu<br />
spielen. Während ihrem Werdegang<br />
als Musikerin erhielt sie bereits<br />
internationale Auszeichnungen. In<br />
den letzten Jahren haben sich ihre<br />
Studien und Forschungen auf die<br />
spanische Musik konzentriert.<br />
Am 17. September spielt sie nun<br />
Werke von Ximénez, Correa de<br />
Arauxo und Aguilera de Heredia.<br />
Kommen Sie doch vorbei und<br />
geniessen Sie diesen Anlass. Der<br />
Eintritt ist frei. Die Kollekte ist<br />
zugunsten des Orgelfonds der<br />
Stadtkirche St. Martin.<br />
Gemeindeausflug ins Elsass<br />
am 18. September<br />
Bitte beachten Sie, dass die Anmeldefrist,<br />
gemäss unserem Schreiben,<br />
am 8. September abläuft. Wir freuen<br />
uns über Ihre Teilnahme. Anmeldung<br />
an: Maria Kym, Tel: 061 831 61 91 oder<br />
maria.kym@christkatholisch.ch.<br />
Jodlermesse am 29. September<br />
um 10 Uhr in der Stadtkirche St.<br />
Martin<br />
Musikalische Umrahmung durch das<br />
Sunnebärg-Chörli. Anschliessend<br />
Apéro.<br />
Website<br />
Aktualisierte Angaben zu unseren<br />
Anlässen erfahren Sie stets auf<br />
unserer Website christkatholisch.ch/<br />
rheinfelden-kaiseraugst.<br />
Seelsorge<br />
Wünschen Sie ein persönliches<br />
Gespräch? Gerne haben wir ein<br />
offenes Ohr. Sie erreichen Ihren<br />
Seelsorger unter Tel. 061 841 11 12.<br />
Wegenstetten-<br />
Hellikon-Zuzgen-<br />
Zeiningen<br />
Darstellung Gottesdienste<br />
Die Gottesdienste werden unter der<br />
Rubrik «Gottesdienste im Fricktal»<br />
aufgeführt.<br />
Nächste Gottesdienste<br />
So. 1. Sept., 10 Uhr, Fricktaler-Gottesdienst<br />
auf der Mumpfer Fluh mit dem<br />
Pastoralteam Fricktal.<br />
So. 15. Sept., 10.30 Uhr, ökumenischer<br />
Bettags-Gottesdienst in der St.<br />
Michaelskirche in Wegenstetten mit<br />
der Missa Psalmis.<br />
Fr. 20. Sept., 17.30 Uhr, ökumenisches<br />
Fiire mit de Chliine im KHZ Zuzgen:<br />
ansprechend-kreativ-schmackhafte<br />
Zeit für Kinder zwischen 2-6 Jahren<br />
und allen, die mit ihnen kommen<br />
wollen.<br />
So. 29. Sept., 10 Uhr, Gottesdienst in<br />
der Christuskirche in Hellikon zum<br />
Patrozinium St. Michael, Hierbei wird<br />
die von Pfr. Teunis Wijker geschriebene,<br />
geschenkte und geweihte Ikone<br />
«St. Michael» im Mittelpunkt stehen.<br />
Leitung; Hannah Audebert. Anschliessend<br />
laden wir Sie zum Kirchenkaffee<br />
in den Pfarrsaal ein.<br />
Gemeindeausflug der Kirchgemeinde<br />
Rheinfelden<br />
Auch dieses Jahr organisiert die<br />
Kirchgemeinde Rheinfelden wieder<br />
einen Gemeindeausflug bei welchem<br />
die Mitglieder des Wegenstettertales<br />
traditionsgemäss eingeladen sind.<br />
Dieser führt am Mittwoch, 18. Sept.,<br />
ins Elsass. Die Einladungen wurden<br />
Ihnen zugestellt. Die Anmeldefrist<br />
läuft am 8. Sept. ab. Anmeldungen<br />
bitte an Maria Kym in Rheinfelden:<br />
Tel. 061 831 61 91 oder E-Mail: maria.<br />
kym@christkatholisch .ch.<br />
Aus unserer Mitte<br />
Am Montag, 22. Juli, verstarb im<br />
Pflegeheim des Gesundheitszentrums<br />
Fricktal in Rheinfelden, Josef<br />
Waldmeier-Neuenschwander aus<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 51<br />
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:<br />
Agenda<br />
52<br />
Hellikon, geboren am 17. Jan. 1926.<br />
Die Urnenbeisetzung und die<br />
Trauerfeier fanden am 9. August in<br />
Hellikon statt. Der Herr schenke ihm<br />
die ewige Ruhe, und das ewige Licht<br />
leuchte ihm. Den Angehörigen<br />
entbieten wir unsere herzliche<br />
Anteilnahme.<br />
Rechtskraft Beschlüsse Kirchgemeindeversammlung<br />
Nach unbenütztem Ablauf der<br />
Referendumsfrist sind sämtliche<br />
Beschlüsse der Kirchgemeindeversammlung<br />
vom 21. Mai <strong>2024</strong> rechtskräftig.<br />
Wegenstettertal-Fahrdienst<br />
Wer eine Fahrgelegenheit für<br />
Gottesdienst im Wegenstettertal oder<br />
auch im Fricktal wünscht, kann sich<br />
bei Yvonne Hasler unter 061 851 20<br />
45 melden.<br />
Vorankündigung<br />
Ökumenischer 60Plus-Ausflug der<br />
Kirchen des Wegenstettertals am<br />
Donnerstag, 31. Oktober, an die<br />
Chrysanthema in Lahr (D) mit<br />
Kaufmann’s Schwarb-Reisen.<br />
Anmeldeschluss ist der 17. Oktober.<br />
Anmeldungen bitte an die Reformierte<br />
Kirche Wegenstettertal, Hauptstrasse<br />
14, 4315 Zuzgen oder E-Mail:<br />
heidi.moosmann@wegenstetteral.ch.<br />
Informationen erteilt gerne Heidi<br />
Moosmann: Tel. 079 458 53 19.<br />
Flyer mit Anmeldetalon liegen in den<br />
Kirchgemeinden auf.<br />
«Coffee und Talk im<br />
Wegenstettertal»<br />
Ein offenes Kaffee fürs ganze<br />
Wegenstettertal – unabhängig von<br />
Konfession und Kultur. Wir schliessen<br />
uns der reformierten und römisch-katholischen<br />
Kirche an und laden zum<br />
unverbindlichen Treffen ein – eine<br />
gelebte und lernbereite Ökumene der<br />
Gastfreundschaft: Jeden Freitag von<br />
9 bis 11 Uhr im reformierten Kirchgemeindezentrum<br />
an der Hauptstrasse<br />
14 in Zuzgen. Alle sind uns herzlich<br />
willkommen!<br />
Hausgottesdienste und<br />
Seelsorgegespräche<br />
Nach allen Gottesdiensten oder nach<br />
persönlicher Absprache steht<br />
Hannah Audebert zu Seelsorgegesprächen<br />
oder zu Fragen rund um<br />
unser Glaubensleben gerne zur<br />
Verfügung (telefonisch erreichbar<br />
unter 076 528 23 57). Für alle<br />
Anliegen am Tag oder in der Nacht<br />
steht auch der Seelsorge Pikett-<br />
Dienst unseres Pastoralteams<br />
Fricktal für Sie bereit: +41 61 853 16<br />
91. Die Seelsorgenden des Fricktals<br />
sind für Sie da.<br />
Seelsorgerin Hannah Audebert<br />
Kirchengutsverwalter Martin Schlienger<br />
Ostschweiz –<br />
Zürich<br />
St. Gallen<br />
Gottesdienste<br />
So. 8. September, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier.<br />
So. 15. September, 17.30 Uhr,<br />
Abend-Eucharistiefeier, Beteiligung<br />
des Chors.<br />
Do. 19. September, 18.45 Uhr, Vesper.<br />
So. 22. September, 10.30 Uhr,<br />
Regio-Gottesdienst in Frauenfeld.<br />
So. 29. September, 14 Uhr,<br />
Regio-Gottesdienst in Chur.<br />
Fahrdienst «Blitz»<br />
Möchten Sie unseren Fahrdienst zur<br />
St. Galler Christuskirche in Anspruch<br />
nehmen? – Bitte wenden Sie sich bis<br />
8 Uhr morgens an folgende Fahrer:<br />
für den Gottesdienst am 8. September:<br />
Kasimir Bieli, 079 624 45 61<br />
für den Gottesdienst am 15. September:<br />
Heinz Metzger, 079 942 95 92<br />
Regio-Gottesdienste<br />
Zu den beiden Regio- oder Diasporagottesdiensten<br />
in der Bruder-Klausen-Kapelle<br />
in Frauenfeld und in der<br />
Kirche Masans in Chur sind besonders<br />
Christkatholikinnen und Christkatholiken<br />
in den Kantonen Thurgau<br />
und Graubünden herzlich eingeladen.<br />
Kirchenchor<br />
Unser kleiner Chor trifft sich jeweils<br />
donnerstags um 19.30 Uhr zum<br />
gemeinsamen Singen im Kirchgemeindesaal<br />
mit Blick auf unser<br />
Mitwirken bei den Gottesdiensten.<br />
Wir würden uns über Verstärkung<br />
freuen. Wenn Sie gerne singen und<br />
interessiert sind, wenden Sie sich an<br />
Tel. 071 222 85 65, oder kommen Sie<br />
doch zum Schnuppern vorbei!<br />
Unsere Website<br />
Aktualisierte Angaben zu unseren<br />
Anlässen erfahren Sie stets auf<br />
unserer Website christkatholisch.ch/<br />
st-gallen.<br />
Seelsorge<br />
Wünschen Sie ein persönliches<br />
Gespräch? Gerne haben wir ein<br />
offenes Ohr. Sie erreichen Ihren<br />
Seelsorger unter Tel. 071 222 85 65.<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
Schaffhausen/<br />
Thurgau West<br />
Gottesdienste / Veranstaltungen<br />
So. 1. September, 10 Uhr, Gemeinsamer<br />
Familiengottesdienst zum<br />
Erntedank mit der Kirchgemeinde<br />
Zürich – in der St. Michael Kapelle in<br />
Winterthur.<br />
So. 8. September, 19 Uhr, Eucharistiefeier<br />
mit Pfr. Klaus Gross und<br />
keltischer Musik, gestaltet von Esther<br />
Morgenthaler in der St. Anna-Kapelle.<br />
Sa. 14. September, 14 Uhr, Bischofsweihe<br />
zu der unsere Untikinder<br />
herzlich eingeladen sind in St. Peter<br />
und Paul in Bern.<br />
Do. 19. September, 18.30 Uhr,<br />
Deutsch-französisches Raclette mit<br />
den Gemeindemitgliedern der Église<br />
réformée française – mit deutschfranzösischen<br />
Liedern begleitet von<br />
Markus Lussi im Gemeindesaal am<br />
Beckengässchen 29.<br />
Sa. 21. September, 19 Uhr, «Musik und<br />
Wort», Johann Sebastian Bach –<br />
«Musikalisches Opfer» Roland Müller,<br />
Traverso; Johannes Pfister, Violine;<br />
Simon Burr, Cello; Peter Leu an der<br />
Orgel und Alois Carnier, Texte in der<br />
St. Anna-Kapelle. Der Eintritt ist frei<br />
mit Kollekte.<br />
So. 22. September, 10.30 Uhr,<br />
Eucharistiefeier mit Pfr. Klaus Gross<br />
und Pfr. Peter Grüter in der Bruder<br />
Klausen Kapelle in Frauenfeld mit der<br />
Musikgruppe Ratatouille; anschliessend<br />
grillieren wir zusammen.<br />
Aktuelle Informationen<br />
Erhalten sie jederzeit auf unserer<br />
Webseite christkatholisch.ch/<br />
schaffhausen<br />
Alois Carnier<br />
Zürich<br />
Gottesdienste<br />
So. 1. Sept., der Gottesdienst in der<br />
Augustinerkirche entfällt (Erntedank<br />
Winterthur).<br />
So. 1. Sept., der Gottesdienst in der<br />
Christuskirche entfällt (Erntedank<br />
Winterthur).<br />
Mi. 4. Sept., 18.30 Uhr, Christuskirche,<br />
Eucharistiefeier, Pfrn. Melanie<br />
Handschuh.<br />
Sa. 7. Sept., 10.30 Uhr, Kirchgemeindehaus,<br />
«Fiire mit de Chliine»,<br />
Angelika Hiller, Pfr. Klaus Gross.<br />
So. 8. Sept., 10 Uhr, Augustinerkirche,<br />
Eucharistiefeier, Pfr. em. Rolf<br />
Reimann.<br />
So. 8. Sept., 10 Uhr, Christuskirche,<br />
Eucharistiefeier, Pfv. Niklas Raggenbass.<br />
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Agenda<br />
Mi. 11. Sept., 18.30 Uhr, Christuskirche,<br />
Eucharistiefeier, Pfrn. Melanie<br />
Handschuh.<br />
So. 15. Sept., 10 Uhr, Augustinerkirche,<br />
Eucharistiefeier zum Eidg. Dank-,<br />
Buss- und Bettag, Pfr. Lars Simpson.<br />
So. 15. Sept., 17.30 Uhr, röm.-kath.<br />
Kirche St. Peter & Paul, ökumenisches<br />
Abendlob.<br />
So. 15. Sept., 10 Uhr, ref. Kirche<br />
Oerlikon, ökum. Gottesdienst zum<br />
Bettag, mit Pfv. Niklas Raggenbass.<br />
Mi. 18. Sept., 18.30 Uhr, Christuskirche,<br />
Eucharistiefeier, Pfr. em.<br />
Christoph Führer.<br />
So. 22. Sept., 10 Uhr, Augustinerkirche,<br />
Eucharistiefeier, Pfr. Lars<br />
Simpson.<br />
So. 22. Sept. 10 Uhr, Christuskirche,<br />
Eucharistiefeier, Pfrn. Melanie<br />
Handschuh.<br />
Mi. 25. Sept. 10.15 Uhr, Altersheim<br />
«im Ris», Eucharistiefeier, Pfr. Lars<br />
Simpson.<br />
Mi. 25. Sept. 18.30 Uhr, Christuskirche,<br />
Eucharistiefeier, Pfv. Niklas<br />
Raggenbass.<br />
So. 29. Sept. 10 Uhr, Augustinerkirche,<br />
Eucharistiefeier, Pfr. Lars<br />
Simpson.<br />
So. 29. Sept. 10 Uhr, Christuskirche,<br />
Eucharistiefeier, Pfrn. Melanie<br />
Handschuh.<br />
Erntedankfest<br />
Am Sonntag, 1. September, feiern wir<br />
alle gemeinsam das Erntedankfest<br />
und einem Familiengottesdienst mit<br />
anschliessendem Essen in Winterthur<br />
– mehr Informationen siehe unter<br />
«Winterthur». Bitte beachten Sie: In<br />
der Augustiner- und der Christuskirche<br />
entfallen an diesem Sonntag die<br />
Gottesdienste. Herzliche Einladung<br />
nach Winterthur!<br />
Kunst und Religion<br />
im Kunsthaus Zürich<br />
Am Sonntag, 1. September, um 15 Uhr<br />
werden Dr. Sibyl Kraft (Kunsthaus<br />
Zürich) und Pfr. Lars Simpson eine<br />
neue Reihe von «Kunst und Religion<br />
im Dialog» eröffnen. Treffpunkt:<br />
Eingangshalle des alten Kunsthausgebäudes<br />
(Moser-Bau). Unter dem<br />
Titel «Träume» betrachten wir zwei<br />
Werke: Marc Chagall, Die Lichter der<br />
Hochzeit, (1945) und Johann Heinrich<br />
Füssli, Titania liebkost Zettel mit dem<br />
Eselskopf (1793). Anmeldung<br />
erforderlich: www.kunsthaus.ch/<br />
kunst+religion.<br />
Gesprächs- und Bibelgruppe<br />
Die Gruppe, zusammen mit Pfr. Lars<br />
Simpson, freut sich, wenn Sie am<br />
Montag, 2. September mit dabei sind.<br />
Das Treffen findet von 10 bis 11.30 Uhr<br />
im Raum im Parterre an der Elisabethenstrasse<br />
20, 8004 Zürich (Haltestelle:<br />
Kalkbreite/ Bhf. Wiedikon)<br />
statt. Es sind keine Vorkenntnisse<br />
nötig. Bibeln und Unterlagen werden<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Krea-Nachmittag<br />
Am Donnerstag, 5. September, heisst<br />
es ab 14 Uhr in der Herzogstube nach<br />
Herzenslust basteln! Auch für<br />
diejenigen, welche nicht basteln<br />
mögen, gibt es im Anschluss Kaffee<br />
und Kuchen.<br />
Fiire mit de Chliine<br />
Herzlich willkommen zum Fiire mit de<br />
Chliine am Samstag, 7. September,<br />
um 10.30 Uhr im Kirchgemeindehaus<br />
«zur Münz»: Die vier Freunde Maus,<br />
Schnecke, Spatz und Frosch sind am<br />
Teich zusammengekommen, und<br />
plötzlich ist die Idee für das Wettspiel<br />
da. Wer ist der Mutigste von allen?<br />
Und was ist überhaupt mutig? Klaus<br />
Gross und Angelika Hiller freuen sich<br />
sehr auf den gemeinsamen Samstagmorgen!<br />
Ökumenischer Gottesdienst<br />
Seien Sie am Sonntag, 15. September,<br />
um 10 Uhr, herzlich willkommen in<br />
der reformierten Kirche Zürich-Oerlikon,<br />
Oerlikonerstrasse 99, 8057<br />
Zürich, um gemeinsam zum eidgenössischen<br />
Dank-, Buss- und Bettag<br />
einen Gottesdienst zu feiern. Das<br />
ökumenisches Team Pfrn. Andrea Ruf<br />
(ev.-ref.), Pfrn. Nicole Becher<br />
(ev.-meth.), Dkn. Manfred Kulla<br />
(röm.-kath.) und Pfv. Niklas Raggenbass<br />
(christkath.) freut sich auf Sie.<br />
Es predigt Pfv. Niklas Raggenbass,<br />
die Musik macht der Gospelchor<br />
«Oerlikon Go On».<br />
Ökumenisches Abendlob<br />
Ebenfalls am Bettag, 17.30 Uhr, findet<br />
zum 150-Jahr-Jubiläum der Kirche<br />
St. Peter & Paul ein ökumenisch<br />
gestaltetes Abendlob statt. Ort:<br />
Röm.-kath. Kirche St. Peter und Paul,<br />
Werdstrasse 63, 8004 Zürich. Mit<br />
wunderbarer festlicher Musik u. a.<br />
«Der 100. Psalm» von Heinrich<br />
Schütz, Claude Rippas «Singet dem<br />
Herrn ein neues Lied» (Psalm 98) für<br />
Sopran, Trompete und Orgel, sowie<br />
Charles Marie Widor: «Tu es Petrus»<br />
für Chor und 2 Orgeln. Mit Catriona<br />
Bühler (Sopran), Anuschka Thul<br />
(Trompete), Merit Eichhorn (Orgel)<br />
und Sacha Rüegg (Orgel unter der<br />
Leitung von Udo Zimmermann.<br />
Haltestille Bahnhofstrasse<br />
Jeden Donnerstagmittag in der<br />
Augustinerkirche von 12.15 bis 12.35<br />
Uhr. Sie erleben Stille, umrahmt von<br />
Musik und Wort und nehmen Kraft für<br />
Ihren Alltag mit. Am 5. und am<br />
12. September spricht Pfr. Lars<br />
Simpson. Am 19. September spricht<br />
Seelsorger Thomas Münch und am<br />
26. September Pfrn. Cornelia<br />
Camichel Bromeis. Musiziert wird<br />
durch Absolventen und Absolventinnen<br />
der Zürcher Hochschule der<br />
Künste.<br />
Beginn des neuen<br />
Unterrichtsjahres<br />
Das gesamte Unterrichtsteam freut<br />
sich ausserordentlich, alle Kinder der<br />
1. bis 6. Klasse am Samstag, 21. September,<br />
um 9.30 Uhr, in der Augustinerkirche<br />
begrüssen zu dürfen. Der<br />
Unterricht beginnt für alle Familien<br />
mit einem kurzen Begrüssungsgottesdienst<br />
direkt in der Kirche. Im<br />
Anschluss findet der Gruppenunterricht<br />
im Kirchgemeindehaus «zur<br />
Münz» statt und endet erneut in der<br />
Kirche um 12.30 Uhr. Wir freuen uns<br />
sehr auf ein spannendes Jahr mit<br />
euren Kindern!<br />
Orgelfahrt<br />
Am Samstag, 21. September, geht die<br />
diesjährige Orgelfahrt nach Sankt<br />
Urban und Beromünster. Alle Informationen<br />
finden Sie auf unserer<br />
Homepage www.christkath-zuerich.ch.<br />
Anmeldeschluss ist bis spätestens<br />
12. September im Sekretariat (per<br />
Telefon 044 211 12 75 oder per Mail<br />
sekretariat@christkath-zuerich.ch)<br />
Bitte angeben (Anzahl Personen,<br />
Mail-/ Postadresse / Tel.nr., Menü:<br />
Fleisch / Vegi / ggf. Allergie). Wir<br />
freuen uns auf einen beschwingten<br />
Orgeltag!<br />
Monatsausflug<br />
Wir fahren am Donnerstag, 26. September<br />
mit dem Zug, der um 9.12 Uhr,<br />
voraussichtlich auf Gleis 9, in Zürich<br />
wegfährt nach Bad Ragaz. Wir treffen<br />
uns im vordersten 2.Klasswagen in<br />
Fahrtrichtung. Max Studer wird mit<br />
dabei sein. Mit dem Bus geht’s weiter<br />
bis Pfäfers, Altes Bad, und dann<br />
spazieren wir durch die Taminaschlucht,<br />
hin und zurück. Ein Rundgang<br />
durch die Skulpturenausstellung ist<br />
am Nachmittag geplant.<br />
Herbstkurs<br />
Bachs Familie: Herkunft – Frauen<br />
– Kinder<br />
Der Kurs zeigt den familiären<br />
Hintergrund, vor dem sich das<br />
künstlerische Genie Johann Sebastian<br />
Bachs (1685–1750) entfaltete,<br />
erzählt von den beiden Ehefrauen<br />
Maria Barbara und Anna Magdalena,<br />
die ihrem Mann sachkundig und<br />
tatkräftig zur Seite standen, und von<br />
den neun Kindern, die das Erwachsenenalter<br />
erreichten. Während<br />
mehrere Söhne (etwa Wilhelm Friedemann<br />
und Carl Philipp Emanuel Bach)<br />
ebenfalls bedeutende Musiker und zu<br />
Lebzeiten berühmter als ihr Vater<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 53<br />
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Agenda<br />
54<br />
wurden, führten die hinterlassenen<br />
Töchter fast alle ein durch gesellschaftliche<br />
Vorgaben beschränktes<br />
Leben an der Grenze zur Armut. Die<br />
Erinnerung an ihr Schicksal ist ein<br />
Schwerpunkt des Kurses. Literatur<br />
zur Nachbereitung wird im Laufe des<br />
Kurses vorgestellt. Weitere Kursabende<br />
finden am 3., 17. und 24.<br />
September statt, jeweils 19 Uhr bis<br />
21.15 Uhr in der Herzogstube im<br />
Kirchgemeindehaus «zur Münz».<br />
Herzliche Einladung zur Geburtstagsparty<br />
für die Generation 60+<br />
Im Namen der Kirchenpflege, des<br />
Pfarrteams und des Vorbereitungsteams<br />
laden wir Sie herzlich ein, Ihren<br />
Geburtstag mit uns zu begehen: Am<br />
Donnerstag, 12. September um 14 Uhr<br />
im Saal des Kirchgemeindehauses<br />
«zur Münz».<br />
Dieses Jahr feiern wir mit Ihnen mit<br />
einem Schweizerlieder-Konzert des<br />
Duos Carmela Konrad und Philipp<br />
Leon Fankhauser. Anschliessend<br />
geniessen wir einen feinen Zvieri<br />
zusammen und haben Zeit, anzustossen<br />
und ins Gespräch zu kommen.<br />
So möchten wir miteinander einen<br />
Nachmittag voll Freude und Herzlichkeit<br />
verbringen. Ihre Partnerinnen und<br />
Partner, wie auch Ihre Gäste, sind<br />
ebenfalls ganz herzlich willkommen.<br />
– Anmeldung bis am 9. September<br />
über das Sekretariat, Augustinerhof<br />
8, 8001 Zürich. Telefonisch 044 211<br />
12 75 oder per E-Mail: sekretariat@<br />
christkath-zuerich.ch<br />
Thé Dansant<br />
Tanzen und Lebensfreude mit<br />
Live-Tanzmusik: Am Freitag, 20. September,<br />
mit «Solo Vladi» im Kirchensaal<br />
Unterstrass, Turnerstrasse 47,<br />
8006 Zürich, von 17.30 bis 22.30 Uhr.<br />
Die Abende ermöglichen ungezwungenes<br />
Tanzen nach Lust und Laune,<br />
zu denen Sie allein oder mit Ihren<br />
Freundinnen und Freunden kommen<br />
können. Essen und Trinken kann vor<br />
Ort bezogen werden. Eintritt frei,<br />
ohne Anmeldung.<br />
Wandergruppe<br />
Alle Wanderbegeisterten sind<br />
eingeladen zur Wanderung am<br />
13. September. Im September bietet<br />
die Wandergruppe ein zusätzliches<br />
Angebot «Raus aus Zürich» an: In der<br />
Woche vom Montag, 23. September,<br />
bis zum Freitag, 27. September, geht<br />
die Gruppe jeden Tag raus aus Zürich,<br />
um zu wandern (Mittwoch, 25. September,<br />
ist Ruhetag). Alle Details<br />
finden Sie auf unserer Homepage<br />
www.christkath-zuerich.ch.<br />
Aus unserer Mitte<br />
Verstorben ist Heidi Freiburghaus,<br />
aus Zürich, im Alter von 86 Jahren.<br />
Wir entbieten allen Angehörigen<br />
unser herzliches Beileid.<br />
Offene Christuskirche<br />
Jeden Samstag von 12 bis 14 Uhr.<br />
Abwesenheit<br />
Pfrn. Melanie Handschuh: bis 3.<br />
September.<br />
Winterthur<br />
Gottesdienste<br />
So. 1. Sept., 10 Uhr, Familiengottesdienst<br />
zum Erntedank, Vorbereitungsteam.<br />
So. 15. Sept., 10 Uhr, Eucharistiefeier<br />
zum Dank-, Buss- und Bettag, Pfr.<br />
Klaus Gross.<br />
So. 22. Sept., 10.30 Uhr, Bruder<br />
Klausen-Kapelle Frauenfeld, Eucharistiefeier<br />
mit Pfr. Klaus Gross und<br />
Pfr. Peter Grüter; es spielt die<br />
Musikgruppe Ratatouille; anschliessend<br />
grillieren wir zusammen.<br />
So. 29. Sept. 10 Uhr, Laiengottesdienst,<br />
Othmar Imhof.<br />
Erntedank<br />
Herzliche Einladung an die ganze<br />
Kirchgemeinde zum diesjährigen<br />
Erntedankfest am Sonntag, 1. September,<br />
in Winterthur: Wir feiern<br />
einen Familiengottesdienst in der<br />
Kapelle St. Michael, anschliessend<br />
Apéro vor der Kirche. Danach gibt es<br />
Mittagessen im Pfarreizentrum<br />
Herz-Jesu, Unterer Deutweg,<br />
Winterthur.<br />
Frauenverein Winterthur<br />
Der Kafi-Treff ist am Montag, 2.<br />
September im Kafi-Stübli der Kapelle<br />
St. Michael.<br />
Nachtessen ohne Anmeldung<br />
am Samstag, 14. September.<br />
Pfarrerin Melanie Handschuh<br />
Kanton Bern<br />
Bern<br />
Gottesdienste<br />
So. 1. September, 10 Uhr, 15. Sonntag<br />
nach Pfingsten, Beginn der Schöpfungszeit,<br />
Eucharistiefeier, Pfr.<br />
Thomas Zellmeyer.<br />
So. 1. September, 17 Uhr, 6. ökumenische<br />
Schöpfungsfeier in der Stadt<br />
Bern, in der römisch-katholischen<br />
Marienkirche. Pfr. Thomas Zellmeyer<br />
wirkt mit.<br />
Mi. 4. September, 18.30 Uhr, Abendmesse,<br />
Pfr. Christoph Schuler.<br />
So. 8. September, 10 Uhr, 16. Sonntag<br />
nach Pfingsten, Eucharistiefeier,<br />
Pfr. Christoph Schuler.<br />
Mi. 11. September, 18.30 Uhr, Abendmesse,<br />
Pfr. Christoph Schuler.<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
Sa. 14. September, 14 Uhr, Weihegottesdienst<br />
von Bischof Frank Bangerter,<br />
mit Erzbischof Bernd Wallet,<br />
Utrecht, Bischöfe der Utrechter<br />
Union und aus Kirchen in Gemeinschaft.<br />
So. 15. September, 10 Uhr,<br />
Eidgenössischer Dank-, Buss- und<br />
Bettag, Eucharistiefeier, Pfr. Thomas<br />
Zellmeyer.<br />
Mi. 18. September, 18.30 Uhr, Abendmesse,<br />
Bischof Frank Bangerter.<br />
So. 22. September, 10 Uhr, 18.<br />
Sonntag nach Pfingsten, Eucharistiefeier,<br />
Pfr. Christoph Schuler und<br />
Kirchenchor.<br />
Mi. 25. September, 18.30 Uhr,<br />
Abendmesse, Pfr. Thomas Zellmeyer.<br />
So. 29. September, 10 Uhr, Erzengel<br />
Michael und alle Engel, Eucharistiefeier,<br />
Pfr. Thomas Zellmeyer.<br />
Jass- und Spielnachmittage<br />
Montag, 2., 16. und 30. September,<br />
jeweils um 14 Uhr, sind alle, die gerne<br />
jassen oder auch andere Spiele<br />
bevorzugen, in den Kirchgemeindesaal<br />
eingeladen. Ein Zvieri rundet die<br />
Nachmittage ab.<br />
Orgelschmaus zur Märitzeit<br />
Unter dem Motto «Orgelschmaus»<br />
wird am Samstag, 14. September, um<br />
11.30 Uhr Orgelmusik zur Märit-Zeit<br />
erklingen. In diesen ca. 30-minütigen<br />
Konzerten wird Organist Walter Dolak<br />
u. a. auch an der Goll-Orgel nach<br />
Publikumswünschen improvisieren.<br />
Der Eintritt ist frei, Kollekte.<br />
Weihe von Frank Bangerter<br />
zum Bischof<br />
Am Samstag, 14. September, um<br />
14 Uhr, wird in unserer Kirche<br />
St. Peter und Paul Frank Bangerter,<br />
der achte Bischof der <strong>Christkatholisch</strong>en<br />
Kirche der Schweiz, geweiht.<br />
Hauptkonsekrator wird der Erzbischof<br />
von Utrecht, Bernd Wallet, sein.<br />
Gäste aus der Ökumene und der<br />
Politik werden erwartet. Unter der<br />
Leitung von Aurore Baal singt der,<br />
durch Sängerinnen und Sänger aus<br />
dem Bistum verstärkte, Kirchenchor.<br />
Die Amtsübernahme durch Bischof<br />
Frank findet ihren Abschluss am<br />
Mittwoch, 18. September, wenn er in<br />
unserer Kirche, der Kirche des<br />
Bischofssitzes, um 18.30 Uhr den<br />
ersten Gottesdienst feiert, bei dem<br />
auch die Mitglieder des Synodalrates<br />
anwesend sind.<br />
Da im Weihegottesdienst nur<br />
angemeldete Personen Einlass<br />
finden, ist der Mittwochabend<br />
Gottesdienst eine gute Möglichkeit,<br />
unseren achten Bischof kennen zu<br />
lernen.<br />
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«mitenang – fürenang»<br />
Märitbrunch<br />
Zusammensein, diskutieren, etwas<br />
essen – eine Plattform, die den<br />
Austausch unter verschiedenen<br />
Kulturen fördert. Für Mitglieder<br />
unserer Kirchgemeinde und Gäste.<br />
Der nächste Märitbrunch, findet am<br />
Samstag, 21. September, um 9.30<br />
Uhr, statt. Anmeldung bis am Vortag<br />
im Sekretariat: 031 318 06 55,<br />
sekretariat@ckkgbern.ch.<br />
Herbstferien-Ateliers<br />
Nachdem interessierte Kinder bereits<br />
in den Sommerferien fünf Tage bei<br />
Malen, Musik, Ausflügen, feinem<br />
Essen und vielem mehr mit Tirza<br />
Vogel und Team verbringen durften,<br />
werden die Ferien-Ateliers in den<br />
Herbstferien wiederholt. Wir heissen<br />
die Kinder vom 24. bis 26. September<br />
herzlich bei uns willkommen. Weitere<br />
Informationen zu Anmeldung usw.<br />
entnehmen Sie bitte dem Flyer auf<br />
unserer Homepage.<br />
Burgdorf<br />
Gottesdienste<br />
So. 15. September, 10 Uhr, Eidgenössischer<br />
Dank-, Buss- und Bettag,<br />
ökumenischer Gottesdienst der<br />
AKiBu in der Stadtkirche mit<br />
Pfr. Klaus Wloemer. Es singt der<br />
AKiBu-Ad hoc Chor.<br />
So. 29. September, 10 Uhr, Erzengel<br />
Michael und alle Engel, Eucharistiefeier<br />
im kirchlichen Zentrum<br />
Neumatt mit Pfr. Klaus Wloemer.<br />
Musik: Christine Brechbühl, Orgel.<br />
Unsere Website<br />
Aktualisierte Angaben zu unseren<br />
Anlässen erfahren Sie stets auf<br />
unserer Website christkath-bern.ch/<br />
aktuelles<br />
Anja Staub, Sekretariat<br />
Biel/Bienne<br />
Gottesdienste<br />
So. 8. September, Kirchgemeindeausflug<br />
mit Gottesdienst in Thun.<br />
So. 22. September, 10 Uhr, Eucharistiefeier<br />
in der Epiphanie-Kirche.<br />
Ökumenischer Stadtgottesdienst<br />
zum Bettag mit Pfarrerin Heidi<br />
Federici Danz<br />
So. 15. September, 10 Uhr, Stadtkirche<br />
Biel, Ring 2, Biel.<br />
Abwesenheit Pfarrerin<br />
Wegen eines operativen Eingriffs wird<br />
Pfrn. Liza Zellmeyer ab Mitte September<br />
für zwei Monate abwesend<br />
sein. Die Gottesdienste in Biel<br />
werden von Vertretungen durchgeführt.<br />
Vorschau Adventsnachmittag<br />
Am 6. Dezember planen wir im<br />
Kirchgemeindehaus einen gemütlichen<br />
Nachmittag/Chlaushöck.<br />
Nähere Informationen folgen. Bitte<br />
merken Sie sich schon jetzt das<br />
Datum.<br />
Martin Kunz<br />
Spaghetti-Plausch am<br />
27. September<br />
Zeit: 18.30 bis 21 Uhr, Ort: Wyttenbachhaus,<br />
Jakob-Rosius-Strasse 1,<br />
2502 Biel. Interessierte Frauen,<br />
Männer, Paare oder Familien, die sich<br />
gerne mit anderen Menschen<br />
austauschen, können bei einem<br />
einfachen Essen bekannte und<br />
weniger bekannte Gesichter treffen.<br />
Wir freuen uns auf die Begegnungen,<br />
die auch im Alltag weiter gehen<br />
können. Lassen Sie sich überraschen.<br />
Kosten: 5.– pro Anlass. Anmeldung bis<br />
spätestens Donnerstagabend, 26.<br />
September: 032 327 08 44, 077 506<br />
14 52 (für Nachrichten, WhatsApp,<br />
Telegram), diakonie@ref-bielbienne.ch<br />
Meditatives Morgengebet<br />
Ein Stück Lebensliturgie mit Wort,<br />
Klang und Stille. Jeden Mittwochmorgen<br />
in der Stadtkirche, Ring 2,<br />
Zeit: 7 bis 7.30 Uhr (4./11./18./25.9.)<br />
Lis Keller, Sekretariat,<br />
und Pfrn. Liza Zellmeyer<br />
Thun<br />
Gottesdienste<br />
So. 8. September, 9.30 Uhr, Schöpfungszeit,<br />
Eucharistiefeier mit Gästen<br />
aus Biel, Pfarrteam Thomas und Liza<br />
Zellmeyer, gemeinsames Mittagessen.<br />
So. 15. September, 17 Uhr, Eidgenössischer<br />
Dank-, Buss-, und Bettag,<br />
Gottesdienst mit der ev.-luth.<br />
Kirchgemeinde, Pfarrer Thomas<br />
Zellmeyer und Pfarrerin Renate<br />
Dienst, gemeinsames Nachtessen.<br />
So. 22. September, 9.30 Uhr,<br />
18. Sonntag nach Pfingsten, Eucharistiefeier,<br />
Pfarrer Thomas Zellmeyer.<br />
Frauentreff<br />
Am Dienstag, 3. September, um<br />
14.30 Uhr, treffen sich unsere Frauen<br />
im Tertianum Bellevuepark zum<br />
gemütlichen Beisammensein bei<br />
Kaffee und Kuchen.<br />
Besuch aus Biel mit Ausflug<br />
Am 8. September unternimmt die<br />
Kirchgemeinde Biel ihren jährlichen<br />
Kirchgemeindeausflug. Diese<br />
Tagesreise führt die Bieler und<br />
Bielerinnen dieses Mal zu uns nach<br />
Thun und von dort weiter durch das<br />
Berner Oberland. In Thun feiern wir<br />
zusammen den Sonntagsgottesdienst.<br />
Zum Mittagessen geht es<br />
weiter nach Aeschiried in die<br />
Chemihütte. Die Bieler Gemeinde<br />
freut sich sehr, wenn auch Sie zum<br />
Gottesdienst und zum anschliessenden<br />
Mittagessen kommen. Es steht<br />
ein kleiner Bus zur Verfügung, mit<br />
dem wir alle nach Aeschiried und<br />
wieder zurückfahren werden. Nach<br />
dem Mittagessen gibt es die Möglichkeit<br />
eines Spazierganges oder eines<br />
ausgedehnten Kaffees bei wunderbarer<br />
Sicht auf die Alpen. Auf die<br />
Kinder wartet bei der Chemihütte ein<br />
grosser Spielplatz. Rückkehr nach<br />
Thun: ca. 16 Uhr.<br />
Bitte melden Sie sich bei Andrea<br />
Cantaluppi für das Mittagessen bis<br />
am 3. September an, damit wir gut<br />
organisieren können: 079 410 00 39<br />
oder thun@christkatholisch.ch<br />
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!<br />
Dank-, Buss- und Bettag<br />
Am 15. September feiern wir zusammen<br />
mit der evangelisch-lutherischen<br />
Kirchgemeinde einen Abendgottesdienst<br />
mit anschliessendem Nachtessen.<br />
Bitte melden Sie sich bei Andrea<br />
Cantaluppi bis am 10. September an<br />
unter 079 410 00 39 oder thun@<br />
christkatholisch.ch<br />
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!<br />
Verstorben<br />
Frau Renate Iseli-Erne ist am<br />
3. August im Altersheim Sonnmatt in<br />
Thun im 85. Altersjahr verstorben.<br />
Sie wurde am 13. August auf dem<br />
Schorenfriedhof beigesetzt. Ruhe sie<br />
im Frieden des Herrn. Wir entbieten<br />
der Trauerfamilie unser tiefes Beileid.<br />
Andrea Cantaluppi<br />
Kanton<br />
Solothurn<br />
Gemeinde<br />
Region Olten<br />
Gottesdienste<br />
So. 1. September, 10 Uhr, Pfr. Daniel<br />
Konrad.<br />
So. 8. September, 10 Uhr, Pfr. Daniel<br />
Konrad.<br />
So. 15. September, 10 Uhr, ökum.<br />
Bettagsgottesdienst mit Pfr. Daniel<br />
Konrad.<br />
So. 22. September, 10 Uhr,<br />
Prn. Marlies Dellagiacoma.<br />
So. 29. September, 10.15 Uhr<br />
Besuch des Kant. Gottesdienstes in<br />
Solothurn.<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 55<br />
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Agenda<br />
Donnschtigskaffee<br />
Donnerstag, 5. September, ab 9.30<br />
Uhr in der Stadtkirche mit Pfarrer<br />
Daniel Konrad.<br />
Musik in der Stadtkirche<br />
Donnerstag, 5. September, 19 Uhr,<br />
Rheinstimmen: Chor und Orgel.<br />
Leitung: Reiner Schneider-Waterberg<br />
und Francesco Pedrini, Orgel;<br />
A capella Vokalmusik und Orgelimprovisationen.<br />
Ökumenischer Bettagsgottesdienst<br />
Am Sonntag, 15. September, um<br />
10 Uhr, findet der ökum. Gottesdienst<br />
in der Stadtkirche statt. Die Ansprache<br />
hält der Gemeinderatspräsident.<br />
Zum anschliessenden Apéro sind alle<br />
herzlich eingeladen.<br />
Taizé feiern<br />
Samstag, 21. September, 18 Uhr,<br />
Taizéfeier in der Kirche St. Martin<br />
Olten.<br />
Jassturnier<br />
Stöck-Wys-Stich: Wer sich für diesen<br />
«Ur-schweizerischen» Nationalsport<br />
begeistern kann, wird herzlich zu<br />
diesem vom <strong>Christkatholisch</strong>en<br />
Gemeindeverein Region Olten<br />
organisierten Anlass eingeladen.<br />
Dieser gemütliche und gesellige<br />
Abend findet am Freitag, 27. September,<br />
ab 17 Uhr im Gemeindehaus in<br />
Olten statt. Anmeldungen nimmt<br />
gerne «Jassmeister» Peter Temperli<br />
bis Mittwoch, 25. September,<br />
entgegen unter Telefon 062 212 96<br />
58 oder unter E-Mail: peter-temperli@bluewin.ch.<br />
Gemeindereise mit kantonalem<br />
christkatholischem Gottesdienst<br />
Nach einem Jahr Unterbruch führt<br />
der <strong>Christkatholisch</strong>e Gemeindeverein<br />
Region Olten wiederum eine<br />
Vereinsreise durch. Heuer wird sie mit<br />
dem kantonalen christkatholischen<br />
Gottesdienst in der Franziskanerkirche<br />
in Solothurn kombiniert. Die<br />
Besammlung erfolgt am Sonntag,<br />
29. September, um 9.15 Uhr auf dem<br />
Munzingerplatz in Olten. Von dort<br />
verschieben wir uns mit Privatautos<br />
nach Solothurn. Der gemeinsame<br />
Gottesdienst am Fest von Michael<br />
und allen Engeln beginnt um 10.15<br />
Uhr. Neben der Kunstinstallation<br />
«Cantus Firmus» zum Sonnengesang<br />
des Franziskus von Assisi sind in der<br />
Franziskanerkirche entsprechend<br />
auch zahlreiche Engel zu entdecken.<br />
Nach dem Gottesdienst serviert die<br />
Franziskanergruppe einen Apéro.<br />
Anschliessend nehmen die Vereinsmitglieder<br />
gemeinsam das Mittagessen<br />
ein, bevor die Reise fortgesetzt<br />
wird. Die Fahrt führt via Feldbrunnen-<br />
St. Niklaus, Riedholz und Flumenthal<br />
ins bernische Attiswil zum «Weltacker».<br />
Auf diesem Hof zeigen die<br />
Betreiberinnen und Betreiber<br />
diejenige Ackerfläche, die für jeden<br />
Menschen auf der Welt zur Verfügung<br />
steht – also etwa 2000 m². Das<br />
ist mehr als genug, um einen Menschen<br />
gut und gesund zu ernähren<br />
und auch noch mit Tee, Kaffee,<br />
Kakao, Baumwolle und Ähnlichem zu<br />
versorgen. Auf diesem Acker in<br />
Attiswil werden die wichtigsten rund<br />
50 Ackerkulturen der Welt angebaut,<br />
und zwar in demjenigen Grössenverhältnis,<br />
in dem sie auf den 1,4<br />
Milliarden Hektar Ackerflächen dieser<br />
Welt wachsen (weitere Infos finden<br />
sich unter www.weltacker-attiswil.ch).<br />
Die Führung durch den Hof erfolgt ab<br />
14 Uhr und ist kostenlos, allerdings<br />
sind die Hofbetreiber dankbar für<br />
Spenden.<br />
Anmeldungen nimmt das Sekretariat<br />
bis Donnerstag, 18. September, zu<br />
den üblichen Öffnungszeiten unter<br />
Telefon 062 212 23 49 oder sonst<br />
auch unter der E-Mail-Adresse<br />
sekretariat.olten@christkatholisch.ch<br />
entgegen. Das Mittagessen und<br />
alkoholfreie Getränke werden den<br />
Teilnehmenden vom Verein offeriert,<br />
alkoholische Getränke müssen aus<br />
eigener Tasche bezahlt werden. Der<br />
<strong>Christkatholisch</strong>e Gemeindeverein<br />
Region Olten hofft auf zahlreiche Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer.<br />
Sigrist / Sigristin<br />
Bibel- und Kulturgeschichte en<br />
passant, Nachdenken über eine<br />
Textstelle aus dem alten oder neuen<br />
Testament, die oftmals Lebenshilfe<br />
bietet, Handreichungen zu einem<br />
Gottesdienst, ein wenig technisches<br />
Know-how, freundliches Zusammensein<br />
in der Gemeinschaft – all dies<br />
bietet die Sigristenstelle in unserem<br />
4er Team.<br />
Pro Einsatz gibt es CHF 82.40. Da die<br />
Arbeit im Team erfolgt, ist nur etwa<br />
jeder dritte Sonntag ein Einsatz nötig.<br />
Die Aufgaben sind im Ressortsystem<br />
verteilt. Wir freuen uns über eine<br />
Bewerbung telefonisch oder per Mail!<br />
062 212 23 49 oder sekretariat.<br />
olten@christkatholisch.ch.<br />
Konzertbetreuung in der<br />
Stadtkirche Olten<br />
Das Bühnenlicht fasziniert dich? Du<br />
bist kulturell und musikalisch interessiert?<br />
Technik, Mikrofone, Lautsprecher,<br />
elektrische Installationen<br />
machen dir Spass? Du bist kontaktfreudig<br />
und lernst gerne neue Leute<br />
kennen, vorwiegend aus der Kultur –<br />
und Musikszene? Dann bist du als<br />
Konzertbetreuerin, Konzertbetreuer<br />
für die Musikanlässe in der christkatholischen<br />
Stadtkirche genau richtig!<br />
Die Einsätze sind im Stundenlohn<br />
bezahlt: CHF 40.– pro Stunde. Wenn<br />
du dein Sackgeld also aufbessern<br />
und neue Leute kennenlernen willst,<br />
dann melde dich auf dem Sekretariat<br />
der christkatholischen Stadtkirche:<br />
(sekretariat.olten@christkatholisch.ch<br />
oder telefonisch bei Frau Jacqueline<br />
Hodel, 062 212 23 49 oder Peter<br />
Temperli, 062 212 96 58. Wir freuen<br />
uns auf dich!<br />
Unsere Website<br />
Aktualisierte Angaben zu den Anlässen<br />
erfahren Sie auf unserer Website<br />
christkatholisch.ch/regionolten.<br />
Grenchen-Bettlach-<br />
Selzach<br />
Gottesdienste<br />
So. 1. September, kein christkatholischer<br />
Gottesdienst in Grenchen, wir<br />
besuchen um 10 Uhr den oek.<br />
Erntedankgottesdienst in Staad mit<br />
Pfr. Christoph Schuler. Alle Einzelheiten<br />
folgen im StadtAnzeiger vom 29.<br />
August für die Kalenderwoche 35.<br />
So. 8. September, kein christkatholischer<br />
Gottesdienst in Grenchen.<br />
So. 15. September, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier<br />
zum Eidgenössischen Dank-,<br />
Buss- und Bettag, Jahrzeit 3. Quartal,<br />
Pfr. Christoph Schuler, Organist<br />
Mikael Pettersson, anschliessend<br />
Kirchenkaffee.<br />
So. 22. September, kein christkatholischer<br />
Gottesdienst in Grenchen.<br />
So. 29. September, 10.15 Uhr, Kantonaler<br />
Gottesdienst in der Franziskanerkirche<br />
in Solothurn, An- und<br />
Rückreise am besten individuell. Wer<br />
einen Transport braucht meldet sich<br />
bis Freitag, 27. September, mittags<br />
bei René Meier unter der Nummer<br />
079 333 63 93.<br />
Religionsunterricht<br />
Samstag, 7. September, 10 bis 13 Uhr,<br />
Start des Religionsunterrichtes mit<br />
Mittagsimbiss gemäss Abmachung<br />
mit der für den Unterricht Verantwortlichen.<br />
<strong>Christkatholisch</strong>e Mitfahrzentrale<br />
Bitte rufen Sie am Vorabend bis<br />
19 Uhr bei René Meier, Tel. 079 333<br />
63 93, an, wenn Sie zum Gottesdienst<br />
oder einem unserer Anlässe<br />
abgeholt werden möchten.<br />
Öffnungszeiten Pfarrbüro<br />
Das Pfarrbüro im Pavillon an der<br />
Lindenstrasse 33 ist montags in der<br />
Regel von 14 bis 15.30 Uhr geöffnet.<br />
Selbstverständlich sind auf telefoni<br />
56<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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sche Voranmeldung hin auch zu<br />
anderen Zeiten Besuche möglich. Für<br />
seelsorgerische Dienste, für Informationen<br />
und bei Bedarf an Unterstützung<br />
wenden Sie sich bitte an das<br />
Pfarramt, Tel. 032 652 63 33.<br />
Koordinator Pfarramt: Dieter Berthoud<br />
Schönenwerd-<br />
Niedergösgen<br />
Gottesdienste<br />
So. 1. Sept., 8.40 Uhr, Eucharistiefeier,<br />
Stadtkirche, Aarau.<br />
So. 8. Sept., 18 Uhr, Vesper zusammen<br />
mit der serbisch-orthodoxen Gemeinde,<br />
St. Anton, Niedergösgen, s.u.<br />
So. 15. Sept., 10 Uhr, Ökumenischer<br />
Gottesdienst am Eidgenössischen<br />
Dank-, Buss- und Bettag, mit Kinderhüte<br />
und speziellem Kinderprogramm,<br />
röm.-kath. Kirche, Aarau.<br />
So. 22. Sept., 9.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />
St. Anton, Niedergösgen.<br />
Mi. 25. Sept., 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />
BPZ Schlossgarten, Niedergösgen.<br />
So. 29. Sept., 10.15 Uhr, Kantonaler<br />
Gottesdienst, Franziskanerkirche,<br />
Solothurn, s.u.<br />
Religionsunterricht<br />
am 7. September<br />
Am Samstag, 7. September, treffen<br />
sich von 9–11.30 Uhr alle drei Gruppen<br />
zum Religionsunterricht im<br />
Pfarrhaus, Adelbändli 2, in Aarau.<br />
Vesper mit der serbisch-orthodoxen<br />
Gemeinde am 8. September<br />
Die traditionelle Vesper mit der<br />
serbisch-orthodoxen Gemeinde mit<br />
anschliessendem Beisammensein im<br />
reformierten Kirchgemeindehaus<br />
findet dieses Jahr am Sonntag, 8.<br />
September um 18 Uhr in St. Anton,<br />
Niedergösgen statt. Dieses Jahr sind<br />
wir die gastgebende Gemeinde.<br />
Kantonaler Gottesdienst<br />
am 29. September<br />
Am 29. September um 10.15 Uhr sind<br />
alle Christkatholikinnen und Christkatholiken<br />
des Kantons Solothurn zum<br />
Kantonalen Gottesdienst am Festtag<br />
Michael und alle Engel in die Franziskanerkirche<br />
Solothurn eingeladen.<br />
Kommen Sie auch und treffen Sie<br />
neue und alte Bekannte aus anderen<br />
Gemeinden. Nach dem Gottesdienst<br />
gibt es einen Apéro.<br />
Meditation – Sitzen in der Stille<br />
Immer am Donnerstagmorgen von<br />
8.30–10 Uhr sind alle Interessierten<br />
zum Sitzen in der Stille im Pfarrsaal<br />
eingeladen. Infos beim Pfarramt, s.u.<br />
Ferienabwesenheit<br />
Pfrn. Antje Kirchhofer hat vom<br />
28. September bis 5. Oktober Ferien.<br />
Pfr. Daniel Konrad übernimmt die<br />
Stellvertretung. Bitte wenden Sie sich<br />
in dringenden seelsorgerlichen<br />
Angelegenheiten an ihn unter der<br />
Nummer 062 212 23 49.<br />
Kontakt zum Pfarramt<br />
Bitte melden Sie sich mit Fragen und<br />
Anliegen bei Pfarrerin Antje Kirchhofer:<br />
Telefon 062 849 11 55 oder Mail<br />
antje.kirchhofer@christkatholisch.ch<br />
Antje Kirchhofer, Pfarrerin<br />
Solothurn<br />
Gottesdienste<br />
So, 1. September, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />
Pfrn. Denise Wyss.<br />
So, 8. September, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />
Pfrn. Denise Wyss.<br />
So, 8. September, 10 Uhr, Ökumenischer<br />
Gottesdienst in Biberist,<br />
Chilbigelände (Autoscooter).<br />
So, 15. September, 10 Uhr, Eucharistiefeier<br />
zum Bettag, Pfrn. Denise<br />
Wyss.<br />
So, 15. September, 14.30 Uhr,<br />
Ökumen. Gottesdienst, Bergkappelle<br />
Bruder Klaus, Weissenstein.<br />
So, 22. September, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />
Prof. Dr. Angela Berlis.<br />
So, 29. September, 10.15 Uhr, Kantonaler<br />
christkatholischer Gottesdienst,<br />
Pfrn. Denise Wyss.<br />
Religionsunterricht<br />
Am Samstag, 7. September, begrüssen<br />
wir um 10 Uhr die Kinder aller<br />
Stufen um im Kirchgemeindehaus<br />
zum Start ins neue Unterrichtsjahr.<br />
Um 12 Uhr gibt es Hotdogs für Kinder<br />
und Eltern. Wir freuen uns – besonders<br />
auch auf die drei neuen Erstklässler!<br />
Katrin Gloor & Denise Wyss<br />
Ökumenischer Gottesdienst<br />
in Biberist<br />
Zwischen Buden und Fahrgeschäften,<br />
bei Spiel und Musik lässt sich<br />
eine wunderbare Zeit erleben. Wir<br />
laden Sie am Sonntag, 8. September,<br />
um 10 Uhr, herzlich ein, in dieser<br />
besonderen Atmosphäre Gottesdienst<br />
zu feiern. Aus unserer Gemeinde<br />
wirkt Pfr. em. P. Hagmann mit. Das<br />
Chilbigelände befindet sich in Biberist<br />
beim Altersheim Läbesgarte im<br />
Schachen.<br />
Der Gottesdienst in der Franziskanerkirche<br />
am gleichen Tag (mit Pfrn.<br />
Denise Wyss) war bereits im Franziskaner<br />
publiziert worden, als die<br />
Anfrage aus Biberist kam. Im nächsten<br />
Jahr erwägen wir, am Chilbi-<br />
Sonntag auf den Gottesdienst in der<br />
Franziskanerkirche zu verzichten und<br />
in Biberist mitzufeiern.<br />
Ökumenischer Gottesdienst<br />
auf dem Weissenstein<br />
Am Sonntag, 15. September,<br />
14.30 Uhr feiern wir in der oekumenischen<br />
Bergkapelle Bruder Klaus auf<br />
dem Weissenstein Gottesdienst.<br />
Mitwirkende: Röm.-kath. Pastoralraumleiter<br />
Thomas Glur, Christkath.<br />
Pfr. Peter Hagmann, Evang.-meth.<br />
Pfr. Damaris Raymann, Evang.-ref.<br />
Pfr. Tania Grünig und die Blockflötengruppe<br />
der Evang.-methodistischen<br />
Kirche Solothurn. Wir freuen uns auf<br />
eine rege Teilnahme.<br />
CANTUS FIRMUS –<br />
die künst lerische Installation<br />
Ein blauer Klang bestimmt die<br />
700-jährige Kirche. Die vor dreissig<br />
Jahren nach der Renovation der<br />
Franziskanerkirche geschaffene<br />
Installation kann auch heute als<br />
aktuell bezeichnet werden. Mit dem<br />
Podiumsgespräch vom Samstag,<br />
14. September, um 17 Uhr, unter dem<br />
Patronat und zum 100 Jahr Jubiläum<br />
der Schweizerischen Lukasgesellschaft<br />
wollen wir die Installation aus<br />
heutiger Sicht im Spannungsfeld von<br />
Spiritualität und ökologischen<br />
Naturwissenschaften befragen. Die<br />
Podiumsteilnehmenden sind:<br />
– Jörg Mollet, Künstler<br />
– Adriana Basso, Kunsthistorikerin<br />
– Dr. Martin Rohde, Mediävist<br />
– Elisabeth Ambühl-Christen,<br />
Kirchgemeinde Franziskanern<br />
Nach dem Podiumsgespräch findet<br />
die Vernissage der christkatholischen<br />
Kirchgemeinde Franziskanern zum<br />
neu verfassten Faltbulletin und den<br />
Karten statt, und zum Ausklang lädt<br />
die Kirchgemeinde Franziskanern ein<br />
zum Apéro. Wir freuen uns bereits<br />
jetzt auf Ihre Teilnahme!<br />
Pfrn. Denise Wyss wird an diesem<br />
Nachmittag in Bern an der Bischofsweihe<br />
teilnehmen und wahrscheinlich<br />
erst zu der Vernissage in der Franziskanerkirche<br />
erscheinen können. Sie<br />
wird dann eine kurze Ansprache zu<br />
der spirituellen Bedeutung von<br />
CANTUS FIRMUS im Hinblick auf<br />
Licht und Transzendenz halten.<br />
Einladung zur Kirchgemeindeversammlung<br />
Die Stimmberechtigten der christkatholischen<br />
Kirchgemeinde Solothurn<br />
sind zur a. o. Gemeindeversammlung<br />
von Mittwoch, 25. September <strong>2024</strong>,<br />
19.30 Uhr, im Kirchgemeindehaus in<br />
Solothurn, herzlich eingeladen.<br />
Traktanden:<br />
1. Rechnung 2023<br />
2. Pfarrhaus «Alte Bernstrasse 55»:<br />
Orientierung<br />
3. Verschiedenes<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 57<br />
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Agenda<br />
Die Rechnung 2023 mit den Anträgen<br />
des Kirchgemeinderates kann ab<br />
dem 15. September <strong>2024</strong> im Kirchgemeindehaus<br />
eingesehen werden.<br />
<strong>Christkatholisch</strong>e Kirchgemeinde<br />
zu Franziskanern Solothurn<br />
Peter Wagner, Präsident<br />
Denise Fluri, Gemeindeschreiberin<br />
Kantonaler christkatholischer<br />
Gottesdienst<br />
Am 29. September sind alle Solothurner<br />
Christkatholiken nach Solothurn<br />
eingeladen, wo an diesem Tag der<br />
einzige Gottesdienst auf dem<br />
Kantonsgebiet gefeiert wird. Bitte<br />
beachten Sie, dass der Gottesdienst<br />
wegen der Ankunft der Züge erst um<br />
10.15 Uhr beginnt!<br />
Nach dem Gottesdienst serviert die<br />
Franziskanergruppe einen reichhaltigen<br />
Apéro.<br />
Besuchen Sie unsere Homepage:<br />
www.christkatholisch.ch/solothurn<br />
Denise Wyss, Pfarrerin<br />
Luzern<br />
Luzern<br />
Gottesdienste<br />
So. 1. September, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />
Pfr. Adrian Suter.<br />
So. 1. September, 14 Uhr, Ökumenischer<br />
Gottesdienst zur Pride Zentralschweiz<br />
in der Peterskapelle.<br />
Sa. 7. September, 17.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />
Pfr. Adrian Suter.<br />
So. 15. September, 11 Uhr, Ökumenischer<br />
Bettagsgottesdienst in der<br />
Hofkirche.<br />
So. 22. September, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />
Pfr. Adrian Suter.<br />
So. 29. September, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier<br />
mit Taufe, Pfr. Adrian Suter.<br />
Elternabend<br />
Am Montag, 2. September sind die<br />
Eltern der gegenwärtigen und<br />
zukünftigen Unterrichtskinder<br />
herzlich zum Elternabend im Gemeindesaal<br />
an der Museggstrasse 15<br />
eingeladen. Wir besprechen generelle<br />
Fragen zum Religionsunterricht und<br />
die Termine des Schuljahres<br />
<strong>2024</strong>/25. Der Abend beginnt um<br />
19 Uhr, es steht ein Imbiss bereit.<br />
Ausflug Frauenverein<br />
Am Mittwoch, 4. September, organisiert<br />
der Frauenverein einen Ausflug<br />
zur Ölmühle Griessbachhof. Die Fahrt<br />
führt durchs Knonaueramt, Winterthur<br />
nach Schaffhausen. Nach dem<br />
Mittagessen werden wir eine Führung<br />
durch die Ölmühle haben. Auf dem<br />
Hof wachsen viele Kürbisse, die zu<br />
Kürbiskernprodukten (Knabberkerne<br />
und Öl) verarbeitet werden. Die Heimfahrt<br />
führt über Neuhausen, Eglisau<br />
und Kloten. Treffpunkt 10 Uhr beim<br />
Inseli, Rückkehr um ca. 18.30 Uhr,<br />
Unkostenbeitrag 40 Fr. pro Person.<br />
Anmeldung bis Mittwoch, 28. August<br />
an Myrtha Tschupp Telefon (041 743<br />
22 45) oder E-Mail (m.f.tschupp@<br />
gmail.com).<br />
Dankesanlass<br />
Am Sonntag, 8. September, lädt der<br />
Kirchenrat alle freiwillig Engagierten<br />
der Kirchgemeinde zu einem Brunch<br />
ein. Es wurden persönliche Einladungen<br />
verschickt.<br />
Konzert Kammerchor Luzern<br />
Am Sonntag, 8. September, um<br />
17 Uhr, gastiert der renommierte<br />
Kammerchor Luzern mit ihrem<br />
Programm «Dû bist mîn, ich bin dîn»<br />
bei uns in der Christuskirche. Frei<br />
nach diesem Motto besingt der<br />
Kammerchor Luzern die Liebe. Mal<br />
stürmisch, mal bangend erklingen<br />
Liebeslieder aus der Renaissance<br />
und dem Frühbarock. Eine Continuo-<br />
Gruppe begleitet den Chor am<br />
Konzert. Leitung: Alban Müller.<br />
Tickets können über www.yourticket.<br />
ch erworben werden.<br />
Ökumenischer Gottesdienst<br />
zur Pride Zentralschweiz<br />
Unter dem Motto «Hate out – love in»<br />
findet am 1. September um 14 Uhr in<br />
der Peterskapelle Luzern zum dritten<br />
Mal der ökumenische Pridegottesdienst<br />
statt. Wir feiern die regenbogenbunte<br />
Vielfalt der menschlichen<br />
Lebensentwürfe. Barbara Steiner<br />
(ref.), Meinrad Furrer (röm.-kath.) und<br />
Adrian Suter (christkath.) gestalten<br />
den Gottesdienst gemeinsam mit<br />
Dora Balo (Gesang) und Sonja<br />
Bossart (Bass). Nach dem Gottesdienst<br />
sind alle zum Apéro eingeladen.<br />
Näheres unter peterskapelle.ch/<br />
pride.<br />
Ökumenischer Bettagsgottesdienst<br />
Am Sonntag, 15. September, feiern<br />
wir den ökumenischen Gottesdienst<br />
zum Eidgenössischen Dank-, Bussund<br />
Bettag. Er findet um 11 Uhr in der<br />
Hofkirche statt und wird von<br />
Pfr. Ruedi Beck (röm.-kath.), Pfrn.<br />
Aline Kellenberger (ref.) und Pfr.<br />
Adrian Suter (christkath.) gestaltet.<br />
Das Motto des Bettagsaufrufs der<br />
drei Landeskirchen, der Islamischen<br />
Gemeinde und des Regierungsrats<br />
des Kantons Luzern lautet<br />
«herzwärts». Der Bettagsaufruf ist<br />
unter https://www.kirchen-kanton-<br />
luzern.ch/blog/bettagsaktion-<br />
<strong>2024</strong>-fuer-mehr-offenheit-im-miteinander/<br />
zu finden.<br />
12nach12<br />
Das ökumenische Mittagsgebet<br />
«Zwölfnachzwölf» findet jeden<br />
Werktag um 12.12 Uhr in der<br />
Peterskapelle statt, mit einer Lesung,<br />
einem Gedankenimpuls und zwei<br />
Musikstücken von Studierenden der<br />
Hochschule für Musik. Am 19. und<br />
20. September wird das Gebet von<br />
Pfr. Adrian Suter gehalten, am 4. und<br />
9. September von Winfried Bader.<br />
Telebibel<br />
Bei der Telebibel Luzern können Sie<br />
jeden Tag einen Kurzbeitrag zu einem<br />
Bibeltext oder einem geistlichen<br />
Thema hören. Zur Zeit sind drei<br />
Personen aus der christkatholischen<br />
Kirche im Kommentatorenteam. Vom<br />
1. bis 10. September spricht Priesterin<br />
Ulrike Henkenmeier die Telebibel,<br />
vom 11. bis 20. September Winfried<br />
Bader. Pfr. Adrian Suter ist im<br />
Oktober wieder an der Reihe. Sie<br />
können die Telebibel-Beiträge unter<br />
der Nummer 041 210 73 73; auf der<br />
Webseite telebibel.ch/luzern oder als<br />
Podcast auf dem Smartphone hören.<br />
Otto-Karrer-Vorlesung:<br />
Vom Unendlichen berührt<br />
Der Astrophysiker Arnold Benz hält<br />
am Mittwoch, 25. September die<br />
diesjährige Otto-Karrer-Vorlesung.<br />
Unter dem Titel «Vom Unendlichen<br />
berührt» teilt er seine Erfahrungen<br />
zum Dialog von Glaube und Naturwissenschaft<br />
heute. Der Referent war<br />
1993–2010 Professor an der ETH<br />
Zürich. Der Vortrag wird vom Ökumenischen<br />
Institut Luzern organisiert<br />
und findet um 18.15 Uhr in der<br />
Jesuitenkirche statt (Bahnhofstrasse<br />
11a, 6003 Luzern). Nach der Veranstaltung<br />
sind alle zum Apéro im<br />
Lichthof des Regierungsgebäudes<br />
eingeladen. Aus Platzgründen ist eine<br />
Anmeldung bis 20. September<br />
erforderlich: unilu.ch/ottokarrer.<br />
Im Rahmen der Reihe «gemeinsam<br />
hingehen» wird Pfr. Adrian Suter um<br />
18 Uhr vor der Jesuitenkirche<br />
christkatholische Teilnehmende in<br />
Empfang nehmen.<br />
Ausblick: Feier Mar-Thoma-<br />
Kirchengemeinschaft<br />
Am ersten Oktoberwochenende<br />
findet in Bern eine Feier der Kirchengemeinschaft<br />
mit der Mar-Thoma-Kirche<br />
statt. Der Metropolit Theodosius<br />
Mar Thoma und Erzbischof Bernd<br />
Wallet von Utrecht werden anwesend<br />
sein, ebenso weitere Delegierte aus<br />
der Mar-Thoma-Kirche und dem<br />
internationalen Altkatholizismus. Am<br />
Samstag, 5. Oktober, organisiert das<br />
Institut für <strong>Christkatholisch</strong>e Theolo<br />
58<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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gie ein Symposium, am Sonntag,<br />
6. Oktober ist Festgottesdienst in der<br />
Bischofskirche St. Peter und Paul in<br />
Bern. Der Gottesdienst in der<br />
Christuskirche fällt an diesem<br />
Wochenende aus; alle Gemeindeglieder<br />
sind herzlich willkommen, nach<br />
Bern zu kommen.<br />
Aktuelle Informationen<br />
Erhalten Sie jederzeit auf unserer<br />
Webseite christkatholisch.ch/luzern.<br />
Tessin<br />
Lugano<br />
Servizi della chiesa<br />
Sabato 7 settembre ore 15 inizio<br />
catechismo, ore 17 S. Messa chiesa<br />
anglicana.<br />
Domenica 15 settembre, Digiuno<br />
Federale, celebrazione ecumenica<br />
cantonale a Bellinzona (informazioni<br />
più precise su luogo e orario prossimamente<br />
su cattolicicristiani.ch/<br />
ticino).<br />
Sabato 28 settembre ore 15 inizio<br />
catechismo, ore 16,30 S. Messa<br />
chiesa anglicana.<br />
Ore 19 preghiera di Taizé animata dalla<br />
comunità anglicana.<br />
Région<br />
Suisse Romande<br />
Ein freier Mensch<br />
Ich will unter keinen Umständen ein<br />
Allerweltsmensch sein.<br />
Ich habe ein Recht darauf, aus dem Rahmen zu fallen –<br />
wenn ich es kann.<br />
Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheiten.<br />
Ich will kein ausgehaltener Bürger sein,<br />
gedemütigt und abgestumpft,<br />
weil der Staat für mich sorgt.<br />
Ich will dem Risiko begegnen,<br />
mich nach etwas sehnen und Erfolg haben.<br />
Ich lehne es ab, mir den eigenen Antrieb<br />
mit einem Trinkgeld abkaufen zu lassen.<br />
Lieber will ich den Schwierigkeiten<br />
des Lebens entgegentreten<br />
als ein gesichertes Dasein zu führen,<br />
lieber die gespannte Erregung des eigenen Erfolgs,<br />
als die dumpfe Ruhe Utopiens.<br />
Ich will weder meine Freiheit gegen Wohltaten hergeben,<br />
noch meine Menschenwürde gegen milde Gaben.<br />
Ich habe gelernt, selbst für mich<br />
zu denken und zu handeln,<br />
der Welt gerade ins Gesicht zu sehen und zu bekennen,<br />
dies ist mein Werk.<br />
Das alles ist gemeint, wenn wir sagen:<br />
Ich bin ein freier Mensch.<br />
Albert Schweitzer (1875 – 1965)<br />
Theologe, Musiker und Arzt (Friedensnobelpreis 1952)<br />
Pour savoir plus: voir<br />
www.catholique-chretien.ch<br />
Wichtige Termine<br />
Samstag, 21. September<br />
20 Uhr, SRF1, Wort zum Sonntag,<br />
Lenz Kirchhofer.<br />
Foto: Dmitry Ganin auf Unsplash<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 59<br />
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Filmkritik<br />
Filmbesprechung:<br />
«The Zone of Interest»<br />
Leben und Vernichtung nur durch eine Mauer getrennt<br />
Auschwitz-Kommandant Rudolf Höss wohnte mit seiner Familie direkt neben<br />
dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Eine hohe Mauer<br />
trennte den idyllischen Familiengarten von den Gasöfen mit ihren rauchenden<br />
Schornsteinen. Im Film ahnt man nur, was dort geschah, wo hunderttausende<br />
Menschen verbrannt wurden. Dieses Nebeneinander lässt einen der Regisseur<br />
Jonathan Glazer in «The Zone of Interest» hautnah erleben: Der Film erzählt<br />
vom Holocaust im Zweiten Weltkrieg, ohne ihn direkt zu zeigen.<br />
Von Niklas Raggenbass<br />
Kinder spielen im Garten, zufriedene<br />
Eheleute, ein deutsches Familienidyll in<br />
den 1940er Jahren. Doch irgendwie<br />
wird die Idylle gestört; es stimmt etwas<br />
nicht: Im Hintergrund hört man das<br />
Wummern der Krematoriumsöfen von<br />
Auschwitz.<br />
Im paradiesischen Garten gibt es<br />
Sonnenblumen, Rosmarin, rote Beete<br />
und den Kohlrabi, von dem die Kinder<br />
jede Menge essen, wie die Frau des<br />
Lagerkommandanten sagte.<br />
Foto: Alamy<br />
Im Vernichtungslager Auschwitz in Polen sind bis<br />
1945 mindestens 1,1 Millionen Menschen ermordet<br />
worden. Der britische Regisseur Jonathan Glazer<br />
sagt mit Betroffenheit: «Die Nähe zwischen Haus und<br />
Garten der Kommandantenfamilie und dem Lager ist<br />
so unglaublich. Das hat mich wirklich fassungslos<br />
gemacht.» So begann er, einen Film zu drehen, in<br />
dem diese dichte Nachbarschaft erfahrbar wird. Glazer<br />
realisierte seinen Film nach dem gleichnamigen<br />
Roman von Martin Amis über den Auschwitz-Kommandanten<br />
Rudolf Höss (Christian Friedel) und seine<br />
Frau Hedwig (Sandra Hüller). Der Regisseur wollte<br />
den Zuschauenden den Alltag der Familie Höss vor<br />
Augen führen, in der diese Doppelschichtung gelebt<br />
wird: Der Ehemann, der berüchtigte Lagerkommandant,<br />
Begründer des KZ Auschwitz-Birkenau und einer<br />
der Architekten der sogenannten «Endlösung»,<br />
geht in Uniform zur Arbeit und organisiert mit eiskalter<br />
Genauigkeit den Massenmord vor allem an Juden<br />
und Jüdinnen. Seine Ehefrau pflegt liebevoll die Blumen<br />
und beginnt, an die Mauer Weinranken zu pflanzen.<br />
Immer wieder hört man die Kinder, wie sie im<br />
Pool plantschen und Ball spielen.<br />
Groteske Gewöhnlichkeit<br />
fasziniert<br />
Ihn habe «die groteske Gewöhnlichkeit der Höss-Familie»<br />
interessiert, erklärt der Regisseur. «Ich wollte<br />
unsere Ähnlichkeit zu den Tätern zeigen; nicht die<br />
Ähnlichkeit zu ihnen als Massenmörder, aber zu ihnen<br />
als Menschen, die zu Massenmördern wurden.»<br />
Christian Friedel, der Höss spielt, sagt es im Interview<br />
mit der «NZZ am Sonntag» ebenfalls: Eine bittere<br />
Wahrheit werde im Film gezeigt, dass es nämlich<br />
«normale, sogar langweilige Menschen waren, die<br />
diese Verbrechen an anderen Menschen begangen<br />
haben». Jonathan Glazer zeigt die Hössens als glückliche<br />
Familie auf dem Land. Von der anderen Seite<br />
60<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Filmkritik<br />
der Mauer her regnet es Asche. Hinter die Mauer<br />
blickt der Film nicht – das ist der Trick. Man wird ans<br />
Ufer des nahen Flusses mitgenommen, wohin die Familie<br />
ihre Picknickkörbe trägt und sich dort gemütlich<br />
ausbreitet. Während die Kinder Ball spielen und herumtollen,<br />
sieht man den trüben, teils rötlichen Fluss,<br />
welchem entlang Leichenteile treiben. Täglich wurden<br />
so viele Menschen ermordet – und es war oberster<br />
Befehl, die Tötungszahlen täglich weiter zu erhöhen<br />
–, dass man nicht nachkam, sie alle zu verbrennen.<br />
So wurden Leichenteile im Fluss entsorgt.<br />
Erschütternder Film:<br />
Verdrängen wird blossgelegt<br />
«The Zone of Interest» zeigt den Holocaust, wie man<br />
ihn noch nie gesehen hat. Denn vom Holocaust erzählt<br />
in Jonathan Glazers Film vor allem die Tonspur,<br />
was unsere Vorstellungskraft herausfordert. Dies<br />
macht schon ein erstes Bild klar, das gar keines ist:<br />
Lange meint man, der Film beginne noch gar nicht,<br />
denn die Leinwand bleibt einfach schwarz. Es dröhnt<br />
nur ohrenbetäubend eine sich ständig wiederholende,<br />
von Streichern eingespielte Akkordfolge. Die Tonspur<br />
lässt so den Terror spüren, statt ihn bloss zu<br />
unterstreichen. Wenn endlich Bilder zu sehen sind,<br />
wartet der Regisseur, bis er der Familie Höss und ihrer<br />
Gesellschaft Gesichter gibt. Wenn er dann das<br />
Familienleben in all seinen Schattierungen zeigt, wird<br />
das Grauen hinter der Mauer auch weiter über den<br />
Ton vermittelt: Dumpfes Grollen, gedämpfte Schreie,<br />
bellende Hunde, vom Wind verwehte Befehle. Erst<br />
nach und nach wird der Holocaust auf der Bildebene<br />
angedeutet, sind die Schornsteine des Vernichtungslagers<br />
zu sehen. Dass man sich den Horror hinzudenken<br />
muss, ist doppelt wirkmächtig: Auf der einen<br />
Seite spiegelt der britisch-jüdische Regisseur die<br />
Verdrängungsleistung von Familie Höss, auf der anderen<br />
Seite fordert Jonathan Glazer von den Zuschauenden<br />
ein, dass sie das Grauen nicht hinter<br />
ihren Vorgärten verdrängen.<br />
Auschwitz, das für Tausende Menschen die Hölle auf<br />
Erden war, ist für die Frau des Lagerkommandanten<br />
das Paradies auf Erden. Als ihr erfolgreicher Mann<br />
nach Berlin versetzt werden sollte, tat sie alles dafür,<br />
nicht an die Spree zu müssen und weiterhin mit den<br />
Kindern in dem Haus leben zu können. Als ihre Mutter<br />
eines Tages unverhofft abreist und aus dem Paradies<br />
ausbricht, weil sie das Nebeneinander von Idylle<br />
und Massenvernichtung nicht mehr aushält, zerstört<br />
Hedwig Höss wütend die handgeschriebene<br />
Notiz ihrer Mutter, die in ihren Aufzeichnungen offenlegt,<br />
wie unerträglich dieses Leben im Grunde genommen<br />
ist, welches sie führt und geniesst. Der Film<br />
endet mit einem Perspektivwechsel in unsere Zeit:<br />
Wir sehen reale Angestellte der Gedenkstätte des<br />
KZs beim Reinigen der Räume und der Schaukästen,<br />
in denen sich die Schuhe der Getöteten befinden.<br />
Jonathan Glazer zeigt einen Kommandanten, der kühl<br />
berechnend und detailversessen ausmisst, wie man<br />
möglichst kosteneffizient tötet und mordet – und mittendrin<br />
ein Familienidyll, das die Schrecken, welche<br />
der Vater massgeblich mitgestaltet, buchstäblich hinter<br />
einer Mauer im Garten aussperrt, wo die Krematorien<br />
im Dauerbetrieb laufen. Mit seinem Film will er<br />
uns einen Spiegel vorhalten und zeigen, dass wir wohl<br />
in einem Paradies leben, doch nicht weit weg von uns<br />
verhungern hunderttausende Menschen, werden ausgebeutet<br />
und getötet. Für den Filmkritiker Patrick<br />
Wellinski ist Glazers Werk ein «Pflichtprogramm»:<br />
Wenn man in diesem Jahr nur einen Film sehe, dann<br />
müsse es dieser sein.<br />
The Zone of Interest<br />
(Englisch für «Das Interessensgebiet») ist ein Spielfilm von Jonathan<br />
Glazer aus dem Jahr 2023. Es ist eine freie Verfilmung des<br />
gleichnamigen Romans des britischen Schriftstellers Martin Amis.<br />
Im Mittelpunkt des Films steht die Familie von Rudolf Höss, der von<br />
1940 bis 1943 Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz<br />
war.<br />
Martin Amis<br />
The Zone of Interest<br />
Verlag: Random House N.Y., 2015 (Englisch)<br />
ISBN: 978-0-8041-7289-9<br />
Hölle und Paradies<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 61<br />
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Museumstipp<br />
Bedeutung der historischen<br />
Hochseeschifffahrt für die Schweiz<br />
Kakao, Kunst und Kolonialismus – eine kontroverse Annäherung<br />
Im Hans Erni Museum im Verkehrshaus Luzern geht eine Ausstellung der<br />
Frage nach, welche Rolle die Schweiz im Kolonialismus spielte. Anhand der<br />
Geschichte der Schweizer Kaufmannsfamilie Keller, die die Schweiz mit<br />
Kolonial waren aus Übersee versorgte, und dank einem Teil ihrer grossen<br />
Modellschiffsammlung, kann darauf eine Antwort gegeben werden.<br />
Von Niklas Raggenbass<br />
Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Schifffahrtshalle<br />
des Verkehrshauses in Luzern realisieren<br />
das Verkehrshaus der Schweiz und seine Schwesterinstitution,<br />
das Hans Erni Museum, gemeinsam<br />
eine Ausstellung. Sie thematisiert den Kolonialismus<br />
anhand der grossen Privatsammlung des Schweizer<br />
Fernhandelskaufmanns Philipp Keller (1895–1980).<br />
Dieser versorgte wie seine Vorfahren die Schweiz<br />
mit Kolonialwaren aus Brasilien. Anhand der Sammlung<br />
zeigt sich die Bedeutung der damaligen Hochseeschifffahrt<br />
für die Schweiz. Ihre intensive Vernetzung<br />
mit Brasilien sowie der rasante technologische<br />
Wandel in der Schifffahrt werden nachgezeichnet,<br />
aber auch der Schweizer Anteil am weltweiten Kolonialismus<br />
wird sichtbar. «Man kann bei dieser Ausstellung<br />
in eine vergangene Welt zwischen Kunst und<br />
Kolonialismus eintauchen», sagt Heinz Stahlhut, der<br />
Kurator des Hans Erni Museums.<br />
Geschäft zwischen den Kontinenten<br />
Vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
brachte die Beschleunigung des Personen- und Warenverkehrs<br />
dank Dampfkraft, Industrialisierung, Wasserstrassen<br />
und Eisenbahn neue Finanzierungs- und<br />
Galeeren spielten im 18. Jahrhundert eine grosse<br />
Rolle; sie wurden für Handel und Kriege eingesetzt.<br />
Wenig bekannt ist, dass die Luzerner Obrigkeit damals<br />
Delinquenten als Galeerensträflinge nach Frankreich,<br />
Genua oder Spanien schickte.<br />
Foto: Niklas Raggenbass<br />
Geschäftsmodelle, dazu Handelsgesellschaften, Börsen,<br />
Banken und Versicherungen hervor. Verschiedene<br />
Mitglieder der Familie Keller haben als Akteure<br />
diese Entwicklung aktiv mitgestaltet.<br />
1921 reist der 26-jährige Fernhandelskaufmann Philipp<br />
Keller mit dem Schiff nach Brasilien, um dort Geschäftspartner<br />
zu treffen, Handelsabkommen zu<br />
schliessen und in den Kakaoplantagen des Familienbetriebs<br />
nach dem Rechten zu schauen. Unzählige<br />
alte Schiffsmodelle und Schwarzweissfotos zeigen<br />
die damalige Bedeutung dieser Kaufleute. Kurator<br />
Heinz Stahlhut erklärt: «Man sieht, wie die weissen<br />
Plantagenbesitzer den farbigen Arbeiterinnen und<br />
Arbeitern, teils vielleicht auch Sklaven, zeigen, wie<br />
sie die Arbeit zu erledigen haben, und wie sie in den<br />
Lagerstätten diese schwere Arbeit leisten: Kakaonüsse<br />
aufschlagen, den Kakao umschaufeln, ihn in<br />
Säcke abfüllen und die schweren Kakaosäcke auf<br />
die Schiffe tragen.»<br />
62<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Museumstipp<br />
Modellschiffe können<br />
Geschichten erzählen<br />
Ob bei der Tätigkeit von Philipp Keller tatsächlich<br />
noch Sklaven im Einsatz waren, ist schwer feststellbar,<br />
weil damals die Sklaverei schon weitgehend verboten<br />
war. Aber ein kleines Schiffsmodell in der Ausstellung<br />
erzählt eine andere Geschichte, erläutert<br />
Heinz Stahlhut. «Es ist ein Modell, das ein sehr<br />
schnelles und wendiges Schiff wiedergibt, welches<br />
zu jener Zeit eingesetzt wurde, als der Sklavenhandel<br />
bereits geächtet war. Es gab einflussreiche Gruppen,<br />
die den Sklavenhandel verbieten wollten, jedoch<br />
weniger aus humanitären, sondern aus wirtschaftlichen<br />
Gründen. Diese machten Jagd auf Sklavenschiffe.<br />
Daher wurden dann Sklavenschiffe besonders<br />
schnell und wendig gebaut; das sieht man auch dank<br />
diesem Modell».<br />
Benachteiligung ganzer<br />
Regionen und Völker<br />
Unzählige Illustrationen aus der Schifffahrt, nautische<br />
Dokumente und hunderte historische Schiffsmodelle<br />
fasst die Sammlung Philipp Kellers, die er von seinem<br />
Vater übernommen hatte. Die Ausstellung im<br />
Hans Erni Museum zeigt einen Teil davon. Dabei sind<br />
auch Modelle aus anderen Weltregionen, zum Beispiel<br />
chinesische Dschunken oder ein afrikanisches<br />
Schiff, das im Küstenbereich oder in den Flüssen eingesetzt<br />
wurde. Man erfährt in dieser Ausstellung sehr<br />
viel über die Entwicklung der Schifffahrt über die<br />
Jahrhunderte bis zum motorisierten Schiffsverkehr.<br />
Während eines Rundgangs erklärt der ehemalige Kurator<br />
des Verkehrshauses, Henry Wydler, wie die<br />
Sammlung den damaligen technischen Vorsprung<br />
Europas sichtbar macht. Nach der Entdeckung Amerikas<br />
1492 und der Aufteilung der Welt im «Abkommen<br />
von Tordesillas» 1494 zwischen den Seemächten<br />
Portugal und Spanien bewirkte die Vormacht der<br />
Industrienationen England, Frankreich, Deutschland<br />
und USA gravierende Benachteiligungen anderer<br />
Weltregionen und Völker. Die vielfältigen Dokumente<br />
der Familie Keller geben Einblick in das Leben und<br />
in den Alltag der Kolonialgeschichte, und anhand der<br />
Schiffsmodelle zeigen sich die Meilensteine des technischen<br />
Fortschritts im 19. Jahrhundert. Sie waren<br />
geprägt von einer bis dahin unvorstellbaren Verkürzung<br />
der Reisezeiten sowie einer Zunahme der Attraktivität<br />
des Reisens und der produzier- und transportierbaren<br />
Warenmengen, damit aber auch einer<br />
frühen «Globalisierung» mit Verlierern und Gewinnern.<br />
Bilder von Hans Erni<br />
Zwischen den Schiffsmodellen und Illustrationen hängen<br />
immer wieder Bilder von Hans Erni (1909-2015),<br />
etwa ein Bild, das den Verlad von Waren auf ein Schiff<br />
zeigt oder eine Schiffswerft. Was hat der grosse<br />
Schweizer Künstler mit der Schifffahrt und dem Kolonialismus<br />
zu tun? «Hans Erni hat sich sehr für Technik<br />
interessiert», sagt Heinz Stahlhut, «er war Hobbypilot,<br />
oder er hat Schiffe mit Bugfiguren geschmückt,<br />
so dass es viele Überschneidungen gibt.<br />
Durch den Einbezug verschiedener seiner Werke zeigen<br />
wir, dass Hans Erni sich mit den in der Ausstellung<br />
behandelten Themen intensiv beschäftigt hat.»<br />
Ein Bild zeigt einen kritischen Blick auf den Kolonialismus:<br />
Das Zusammentreffen der spanischen Konquistadoren<br />
mit den amerikanischen Ureinwohnern<br />
– Europas Einfluss auf die Welt.<br />
Radio SRF<br />
Kakao, Kunst & Kolonialismus: Welche Rolle spielte die Schweiz im<br />
Kolonialismus? Eine Ausstellung im Verkehrshaus Luzern beleuchtet<br />
diese Frage anhand des Schweizer Kaufmanns Philipp Keller.<br />
Moderation: Enora Maurer, Redaktion: SRF 2 Kultur, 10. Juli <strong>2024</strong><br />
Hans Erni Museum im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern<br />
Sonderausstellung Kakao, Kunst und Kolonialismus.<br />
Vom 20. Juni <strong>2024</strong> bis 27. Juni 2026.<br />
Zur Ausstellung ist ein begleitender Katalog mit zahlreichen<br />
Abbildungen und weiterführenden Beiträgen erschienen. www.<br />
verkehrshaus.ch<br />
Lage/Anreise<br />
Verkehrshaus der Schweiz<br />
Lidostrasse 5<br />
6006 Luzern<br />
Geöffnet<br />
Montag bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr<br />
Informationen und Kontakt<br />
www.verkehrshaus.ch/besuchen/museum/hans-erni-museum/<br />
sonderausstellung.html<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 63<br />
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Nomen est omen<br />
Grosse Herausforderungen<br />
hat sie gemeistert<br />
Vertraute und Beschützerin von Bruder Klaus: Dorothee Wyss<br />
Dorothee Wyss ist bekannt als Ehefrau des Nationalheiligen Niklaus von Flüe.<br />
Sie lebte von ca. 1430/32 bis 1495/96 und war knapp 16 Jahre alt, als sie den<br />
rund 15 Jahre älteren Niklaus von Flüe heiratete. Um 1494/95 wird sie erstmals<br />
im Jahrzeitbuch des Klosters Engelberg erwähnt.<br />
Von Niklas Raggenbass<br />
Wer schon in Flüeli im Kanton Obwalden war und in<br />
die Ranft hinuntergestiegen ist, weiss, dass Bruder<br />
Klaus nur zehn Gehminuten vom Hof «Schiblochmatte»<br />
entfernt in der Einsiedelei lebte, weiter eng verbunden<br />
mit seiner Ehefrau Dorothee Wyss. Es heisst,<br />
sie sei die «angesehenste Frau der damaligen Eidgenossenschaft»<br />
gewesen (Pirmin Meier). Dorothee<br />
Wyss gebar zwischen 1446/47 und 1467 fünf Mädchen<br />
und fünf Buben. Bereits in diesen Jahren war Niklaus<br />
von Flüe öfters abwesend, anfänglich aus beruflichen<br />
Gründen und mit öffentlichen Aufgaben, ab 1465 zunehmend<br />
aufgrund seiner religiösen Berufung. «Der<br />
Moment des Verlassen-Werdens ist nur ein kleiner Teil<br />
in ihrem Leben», sagt Carmen Kiser, Leiterin des Museums<br />
Bruder Klaus in Sachseln. Dorothee Wyss habe<br />
sich nämlich ihrem Schicksal nicht passiv ergeben,<br />
wie oft angenommen wird. «Ohne Zwang, doch nach<br />
langem Ringen gab sie 1467 ihre Zustimmung zum<br />
Wegzug ihres Mannes. Nur so war das auch kirchenrechtlich<br />
in Ordnung», so Carmen Kiser.<br />
Skulptur von Rolf Brem aus dem Jahr 1991.<br />
Künstlerische Darstellung von Dorothee ohne Bezug<br />
auf ihr tatsächliches Aussehen, das mangels zeitgenössischer<br />
Darstellungen nicht überliefert ist.<br />
Foto: Wikipedia Commons<br />
Dorothee Wyss in den Quellen<br />
Aufgrund der im Kloster Engelberg aufbewahrten<br />
Quellen arbeiteten Werner T. Huber und später Roland<br />
Gröbli heraus, wie das Ehepaar lebte. Dabei zeigte<br />
sich, dass Dorothee Wyss nicht nur explizit ihre<br />
Zustimmung zum Ranft-Projekt ihres Mannes gab, sondern<br />
zusammen mit den ältesten Söhnen auch die<br />
Verantwortung für Haus und Hof übernahm und zudem<br />
ihre schützende Hand auf das Unternehmen «Einsiedelei<br />
Bruder Klaus» legte.<br />
Neue Sicht auf Dorothee Wyss<br />
und Bruder Klaus<br />
Diese Sicht auf Dorothee hat auch neue Erkenntnisse<br />
über ihren Mann gebracht. Auf ihn passt das Bild des<br />
klassischen Eremiten nicht mehr. Niklaus und Dorothee<br />
haben zwanzig Jahre im gleichen Haus gelebt<br />
und gearbeitet. Beide blieben weitere zwanzig Jahre<br />
eng miteinander verbunden. Gemeinsam erweiterten<br />
sie das klassische Einsiedler-Ideal und blieben miteinander<br />
verbunden, ohne eine Symbiose einzugehen.<br />
Es zeigt sich ein modernes und differenziertes Eheverständnis,<br />
in dem beide in tiefer Gemeinsamkeit unterwegs<br />
blieben hin zu einem gemeinsamen Ziel.<br />
Leben und Bedeutung einer aussergewöhnlichen Frau<br />
Dorothee Wyss von Flüe (1430–1495)<br />
Verlag: Bruder-Klausen-Stiftung, 2021<br />
ISBN: 978-3-905197-24-2<br />
64<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Bücherwurm<br />
Buchempfehlungen Ihrer Redaktion<br />
für die Zugfahrt, die Ferien,<br />
die Ruhepausen, um Neues zu erfahren<br />
oder fürs Nachttischli.<br />
Alex Schulmann:<br />
Die Überlebenden<br />
Drei Brüder auf dem Weg in die<br />
raue Natur Skandinaviens, um<br />
dort ihre verstorbene Mutter zu<br />
bestatten. Einander fremd<br />
geworden, scheint kein Aufeinander-zu<br />
mehr möglich. Und<br />
doch ist da dieser Rest von<br />
Hoffnung. Ein Roman mit der<br />
Kraft, uns mit uns selbst zu<br />
versöhnen.<br />
Verlag dtv, 2022<br />
ISBN 978-3-423-14853-5<br />
Christine Fischer: Der Zweifel,<br />
der Jubel, das Staunen<br />
Die Autorin erkundet Facetten<br />
des Denkens, der Imagination<br />
und der Wahrnehmung. In<br />
poetischen, mitunter suggestiven<br />
Sprachbildern wagt sie ungewöhnliche<br />
Blickwinkel auf<br />
Phänomene des menschlichen<br />
Erlebens: Sie besingt den Staub,<br />
das Chaos und die Nacht.<br />
Verlag orte, 2017<br />
ISBN 978-3-85830-225-0<br />
Jean-Daniel Ruch:<br />
Frieden und Gerechtigkeit<br />
Der Schweizer Spitzendiplomat<br />
Jean-Daniel Ruch schreibt von<br />
seinen Erfahrungen und Erlebnissen<br />
an den neuralgischen<br />
Punkten der internationalen<br />
Politik. Er nimmt die Lesenden<br />
mit zu den Wurzeln internationaler<br />
Auseinandersetzungen.<br />
Er geht der Frage nach, was die<br />
Schweizer Neutralität im Minenfeld<br />
der Geopolitik bedeutet.<br />
Verlag Weltwoche, <strong>2024</strong><br />
ISBN 978-3-9526042-0-5<br />
Janosch :<br />
Wörterbuch der Lebenskunst<br />
Von einem glücklichen Maulwurf<br />
wird man beim Lesen buchstäblich<br />
von A bis Z durch die Wechselfälle<br />
und Sternstunden des<br />
Lebens geführt. Sein Wörterbuch<br />
ist eine Sammlung von<br />
scharfsinnigen und humorvollen<br />
Aphorismen über die Kunst, das<br />
Dasein trotz aller Mühsal zu<br />
geniessen.<br />
Verlag Reclam, Philipp, 2023<br />
ISBN 978-3-15-014321-6<br />
Leta Semadeni:<br />
Tamangur<br />
Immer, wenn sie über den<br />
Grossvater in Tamangur nachdenkt,<br />
schaut sie nach oben und<br />
hat diesen Blick. Die Lyrikerin<br />
Leta Semadeni entwirft in ihrem<br />
Romandebüt einen Reigen<br />
intensiver Augenblicke, indem<br />
Traum, Wunsch und Wirklichkeit<br />
verwoben sind.<br />
Verlag Rotpunktverlag, 2022<br />
ISBN 978-3-85869-956-5<br />
Albert Müller: Gersau, Unikum<br />
in der Schweizer Geschichte<br />
Der Kenner der Gersauer<br />
Geschichte, Albert Müller, hat<br />
seine langjährigen Forschungen,<br />
Vorträge und Artikel zu einem<br />
Ganzen zusammengefasst.<br />
Damit entsteht eine aktuelle<br />
Geschichte des «Freistaates<br />
Gersau», der bis 1798/1817<br />
verfassungsgeschichtlich ein<br />
Unikum in der Geschichte der<br />
Eidgenossenschaft gewesen ist.<br />
Verlag Hier und Jetzt<br />
ISBN 978-3-03919-263-2<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 65<br />
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Gratulationen<br />
Zum 75. Geburtstag<br />
Franziska Schwab-Pfeiffer, Bannwil,<br />
am 1. September<br />
Lucienne Tschannen-Dubath, Burgdorf,<br />
am 1. September<br />
Katharina Scholer-Berner, Rheinfelden,<br />
am 7. September<br />
Max Schwegler, Magden, am 13. September<br />
Beatrix Schuler, Langebruck, am 20. September<br />
Armin Stocker, Obermumpf, am 20. September<br />
Zum 80. Geburtstag<br />
Katja Wiesner, Spreitenbach, am 6. September<br />
Franz Kissling, Bern, am 13. September<br />
Walter Thommen-Geiger, Hergiswil,<br />
am 22. September<br />
Zum 85. Geburtstag<br />
Margrit Waldmeier, Hellikon, am 6. September<br />
Dorothea Deschwanden-Haller, Olten,<br />
am 14. September<br />
Yvonne Nünlist-Seiler, Gretzenbach,<br />
am 16. September<br />
Urs Waldmeier, Möhlin, am 19. September<br />
Verena Hediger, Arisdorf, am 23. September<br />
Zum 90. Geburtstag<br />
Willy Urich, Zeiningen, am 13. September<br />
Ines Fässli, Arlesheim, am 14. September<br />
René Fischler, Möhlin, am 25. September<br />
Verena Visintainer, Remigen, am 27. September<br />
Zum 91. Geburtstag<br />
Alfons Boschung, Suhr, am 30. September<br />
Zum 93. Geburtstag<br />
Rudolf Brugnoni-Rechsteiner, Trimbach,<br />
am 2. August<br />
Zum 94. Geburtstag<br />
Hedi Stampfli, Solothurn, am 4. September<br />
Hugo Munzinger-Müller, Olten, am 6. September<br />
Hedwig Saner-Studer, Breitenbach,<br />
am 15. September<br />
Zum 95. Geburtstag<br />
Heidy Hagmann-Schori, Köniz, am 4. September<br />
Greti Schlup, Grenchen, am 20. September<br />
Alice Merçay, Münchenstein, am 28. September<br />
Zum 96. Geburtstag<br />
Magdalena Metzger, Fürstenaubruck,<br />
am 12. September<br />
Willi Burki, Solothurn, am 17. September<br />
Zum 100. Geburtstag<br />
Marie Okopnik, Grenchen, am 21. August<br />
Zur Goldenen Hochzeit<br />
Helene und Ulrich Märki, Oberwil,<br />
am 13. September<br />
Walter und Marianne Weidmann-Bitter, Wallbach,<br />
am 25. September<br />
Zur Diamantene Hochzeit<br />
Dora und Otto Lichtin-Mahrer, Möhlin,<br />
am 14. September<br />
Elfriede und Otto Nenniger, Reinach,<br />
am 18. Septemberr<br />
Zum 92. Geburtstag<br />
Oskar Frey, Liestal, am 18. September<br />
66<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong><br />
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Rätselecke<br />
Sudoku<br />
4<br />
6<br />
9<br />
7<br />
9<br />
3<br />
7<br />
8<br />
6<br />
4<br />
5<br />
7<br />
3<br />
Finde die 10 Unterschiede<br />
Illustration: James Curran. Die Auflösung finden Sie in der<br />
nächsten Ausgabe des <strong>Christkatholisch</strong> auf dieser Seite.<br />
1<br />
4<br />
#27591 Schwierigkeitsgrad: mittel<br />
Worttrennungen<br />
In dieser Sprachknobelei geht es<br />
darum, aus verschiedenen Silben und<br />
Wörtern fünf andere Wörter zusammenzustellen.<br />
Erkennen Sie diese?<br />
3<br />
7<br />
2<br />
6<br />
2<br />
5<br />
5<br />
8<br />
1<br />
4<br />
2<br />
Die Aufgabe besteht darin,<br />
die Felder mit Zahlen von<br />
1 bis 9 zu füllen. Dabei darf<br />
jede Zahl in jeder Zeile,<br />
jeder Spalte und jedem der<br />
neun kleineren Quadrate<br />
genau einmal vorkommen.<br />
Die Auflösung dieses Sudoku-Rästels finden Sie in<br />
der nächsten Ausgabe des <strong>Christkatholisch</strong> auf<br />
dieser Seite.<br />
Lösungen zu den Rätseln<br />
aus der Nummer 8<br />
Redaktionsschluss<br />
der nächsten Ausgaben<br />
Nr. 10, Oktober <strong>2024</strong><br />
Agenda: Mittwoch, 11. Sept., 12 Uhr<br />
Nr. 11, November <strong>2024</strong><br />
Agenda: Montag, 14. Okt., 12 Uhr<br />
(mit Liturgie-Kalender)<br />
Nr. 12, Dezember <strong>2024</strong><br />
Agenda: Dienstag, 12. Nov., 12 Uhr<br />
Nr. 1, Januar 2025<br />
Agenda: Freitag, 6. Dez. <strong>2024</strong>, 12 Uhr<br />
(mit Adressverzeichnis)<br />
Vielen Dank, dass Sie mithelfen, unsere<br />
Zeitschrift stets mit interessanten<br />
Beiträgen zu gestalten, diese in hoher<br />
Qualität zu produzieren und sie termingerecht<br />
per Post zustellen zu können.<br />
Reservieren Sie Ihren Platz für die<br />
Gemeindenachrichten. Sie möchten<br />
eine Mitteilung aus Ihrer Kirchgemeinde<br />
in einer bestimmten Ausgabe abgedruckt<br />
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uns frühzeitig darüber (Textlänge und<br />
gewünschte Publika tionsnummer).<br />
Wir reservieren, wann immer möglich,<br />
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redaktion@christkatholisch.ch<br />
Impressum<br />
<strong>Christkatholisch</strong><br />
147. Jahrgang; erscheint monatlich,<br />
ISSN 1664-1027 (Print),<br />
ISSN 1664-1035 (Internet).<br />
Herausgeberin: <strong>Christkatholisch</strong>e<br />
Kirche der Schweiz –<br />
www.christkatholisch.ch.<br />
Redaktion: redaktion@christkatholisch.ch;<br />
Peter Grüter, Niklas Raggenbass,<br />
Ruedi Rey. Lektorat: Corina Strenzl<br />
Redaktion Website: Daniel Pfenning<br />
Redesign: Hugo Total, Emmen<br />
Druck und Spedition: Courvoisier-<br />
Gassmann AG. Adressänderung und<br />
Abonnements verwaltung: Gassmann<br />
Media, Robert-Walser-Platz 7, Postfach,<br />
2501 Biel, Telefon: 032 344 82 15,<br />
ursula.waelti@gassmann.ch.<br />
Abonnementspreis: In- und Ausland<br />
44 Fr., Geschenk- und Einzelabonnemente:<br />
Michael Böhm, Wildbachweg<br />
1, 4515 Oberdorf SO.<br />
Verwaltung: verwaltung.kirchenblatt@<br />
christkatholisch.ch<br />
ente / fall / gnapf / kleidung<br />
maus / mehl / messe / multi<br />
ratten / sau / schau / taube<br />
tal / tat<br />
Die Auflösung finden Sie in der nächsten Ausgabe<br />
des <strong>Christkatholisch</strong> auf dieser Seite.<br />
Zitatzauber<br />
Diesem Zitat sind sämt liche Vokale<br />
und Umlaute verloren gegangen.<br />
Können Sie diese komplementieren?<br />
FRHT KNN MN NM ZWR<br />
LSSN, BR NCHT GBN.<br />
Friedrich von Schiller<br />
Worttrennungen:<br />
Waldecke, Seelachse, Erdachse,<br />
Tatzen, Diplomausbildung<br />
Zitatzauber:<br />
«Sei du Selbst die Veränderung,<br />
die du dir wünschst für diese<br />
Welt.»<br />
Mahatma Gandhi<br />
Drucksache<br />
myclimate.org/01-24-280358<br />
<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 9, <strong>2024</strong> 67<br />
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Bibelwort<br />
Sich selbst wählen<br />
«Die gute Botschaft wird jetzt in der ganzen Welt verbreitet. Immer mehr<br />
Menschen hören sie, nehmen sie an und ändern ihr Leben.» (Kolosser 1,6)<br />
Im Juli und August war es unvermeidlich, wenigstens am Fernseher mit<br />
den Olympischen Spielen in Paris konfrontiert zu werden. Neben vielen<br />
anderen Spitzenathleten zog vor allem eine Kunstturnerin aus Texas das<br />
Publikum in ihren Bann: Simone Bailes. Gerade einmal 142 Zentimeter<br />
gross, absolvierte sie das geforderte Programm in erstaunlicher Leichtigkeit<br />
und holte so etliche Goldmedaillen.<br />
Vergessen war der Knick vor drei Jahren in Tokyo, als sie während der<br />
damaligen Olympischen Spiele in das von Athleten gefürchtete Motivationsloch<br />
fiel (genannt «twisties»), so dass sie in einigen Disziplinen<br />
ausfiel. Der Sturm der Entrüstung beim Publikum war gross und vor<br />
allem beschämend. Man titulierte sie als Verräterin am eigenen Land, als<br />
Schande für ihre Kolleginnen und Kollegen und hielt ihr vor, sie möge sich<br />
gefälligst zusammenreissen. Bailes benötigte knapp zwei Jahre, um aus<br />
dem Tief herauszufinden und die Lust und die Freude am Kunstturnen<br />
wiederzuentdecken. In einem Interview sagte sie auf die oben genannten<br />
Vorwürfe unter anderem: «Wir sind nicht nur zur Unterhaltung da, wir<br />
sind auch Menschen. Wir haben Gefühle. Am Ende des Tages verstehen<br />
die Menschen oft nicht, was wir durchmachen.» Das Interview war ganz<br />
zu recht mit «Simone Bailes’ mutigste Tat: sich selbst zu wählen» überschrieben.<br />
Die Grösse dieser Ausnahmesportlerin im Umgang mit einer schwierigen<br />
Situation hat mich sehr bewegt. Im Leben mit Gott wählen wir uns in Tat<br />
und Wahrheit selbst. Aber wie mutig und beherzt müssen wir sein, dazu zu<br />
stehen, angesichts der Hindernisse bei uns selbst und in der Welt!<br />
Simon Huber<br />
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