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www.leben<strong>mit</strong>.de<br />
<strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> ...<br />
KINDERN<br />
Seite 4<br />
Start ins <strong>Leben</strong> –<br />
@healthy_mandy und<br />
@fitnessoskar über das<br />
Mama- und Papasein<br />
Seite 20<br />
Gemeinsame Momente<br />
sammeln – @pilotmadeleine<br />
spricht über<br />
das Reisen <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong><br />
Seite 10–15<br />
Die Kolibris der Pädiatrie<br />
Über 70 % der seltenen<br />
Erkrankungen treten<br />
bereits im Kindesalter<br />
auf. Betroffene Familien<br />
stehen vor zahlreichen<br />
Herausforderungen. Drei<br />
Familien im Interview<br />
Seite 20<br />
Kinder haben Rechte<br />
Vor 35 Jahren wurde die<br />
UN-Kinderrechtskonvention<br />
verabschiedet<br />
„Alles, was zählt,<br />
ist die Familie“<br />
Shari und André Dietz sprechen im<br />
Interview über ihren turbulenten<br />
Familienalltag und den seltenen<br />
Gendefekt ihrer Tochter Mari.
Vorwort<br />
Das <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> ist bunt, laut, wunderbar – und manchmal eine Herausforderung.<br />
Und zwar ganz egal, wie alt das Kind ist, denn vom Baby bis zum Teenager hat jedes Alter<br />
seine Besonderheiten. Dabei bleibt eines immer gleich: Eltern wollen das Beste für ihre<br />
Kinder! An erster Stelle Gesundheit (98 %), gefolgt von Glück (95 %) und Bildung (78 %) –<br />
dies sind auch die Themenschwerpunkte dieses Magazins.<br />
Alle wollen nur das Beste!<br />
Und was genau ist das?<br />
Dr. med. Vitor P. Gatinho<br />
Kinder- und Jugendarzt<br />
Foto: hazelimages<br />
instagram.com<br />
/kids.doc.de<br />
Kinder müssen sichtbarer<br />
werden, wir<br />
müssen die Kinderlobby<br />
stärken. Bis<br />
heute werden sie viel<br />
zu oft von Politik und<br />
Gesellschaft übersehen.<br />
Als Kinderarzt in Frankfurt und<br />
Vater von drei <strong>Kindern</strong> kenne<br />
ich die Sorgen und Bedürfnisse<br />
von Familien aus jeder Perspektive.<br />
Deswegen versuche<br />
ich, Eltern als Kids.Doc unter<br />
anderem <strong>mit</strong> meiner App, meinen Büchern,<br />
einem Podcast und auf meinem Instagram-<br />
Profil <strong>mit</strong> Infos und Anregungen zum Thema<br />
Kindergesundheit zur Seite zu stehen. Zwei<br />
Fragen sind dabei im Vordergrund: Wie und wo<br />
bekomme ich das Wissen, gesundheitliche Entscheidungen<br />
für meine Familie zu treffen? Und<br />
wie behalten wir im Familienalltag Leichtigkeit?<br />
Vom Baby bis zum Teen<br />
Für einen guten Start ins <strong>Leben</strong> und ein gesundes<br />
Aufwachsen sorgen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen;<br />
diese sind in den ersten<br />
<strong>Leben</strong>sjahren sogar verpflichtend. Zeitlich<br />
großzügig bemessen, tragen sie wesentlich<br />
dazu bei, Entwicklungsstörungen frühzeitig<br />
zu erkennen. Darüber hinaus geben diese Termine<br />
Eltern die Möglichkeit, dem behandelnden<br />
Arzt all die Fragen zu stellen, die im Alltag<br />
bzw. bei Terminen zu akuten Erkrankungen<br />
oft untergehen.<br />
Ein wiederkehrendes Thema, insbesondere<br />
für Eltern von Neugeborenen, ist auch der<br />
Umgang <strong>mit</strong> ihrem Baby. Zu „Weinen“ und<br />
„Schlafgewohnheiten“ werden viele Fragen<br />
gestellt. Oft sind besonders Eltern, die ihr erstes<br />
Kind bekommen, verunsichert und besorgt,<br />
dass ihrem Kind etwas fehlt oder dass<br />
es Bauchschmerzen hat – ein häufiger Grund<br />
für Arztbesuche in den ersten Monaten. In den<br />
allermeisten Fällen kann ich die Eltern beruhigen.<br />
Viele Besorgnisse sind unbegründet. Die<br />
Infos, die ich ihnen an die Hand gebe, sorgen<br />
nicht nur für weniger Stress bei allen Beteiligten,<br />
sondern entlasten auch das medizinische<br />
Personal. Denn auch dafür sollte man als Elternteil<br />
ein Gespür entwickeln: Was kann ich<br />
selbst lösen, wann muss ich Hilfe holen? Und<br />
diese Frage wird Eltern über viele, viele Jahre<br />
begleiten. Denn auch wenn die Themen seltener<br />
werden, je älter die Kinder sind – wichtige<br />
Themen wie Akne, ADHS und andere relevante<br />
Kinderkrankheiten bleiben präsent.<br />
Erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang<br />
auch die Kolibris der Pädiatrie. Seltene<br />
Erkrankungen werden leider immer noch zu<br />
oft übersehen – das muss sich ändern. Aufklärung<br />
ist hier der Schlüssel, sowohl bei Kollegen<br />
als auch bei den Eltern selbst.<br />
Kommunikation der Eltern<br />
Ein weiterer Aspekt zum Thema Kindergesundheit,<br />
an den man vielleicht nicht als Erstes<br />
denkt: die Kommunikation zwischen den Eltern.<br />
Ich kann jedem Paar nur empfehlen, sich<br />
schon vor der Geburt Gedanken zu machen<br />
und darüber auszutauschen, wie die spätere<br />
Erziehung aussehen soll. Solche Gespräche<br />
tragen enorm dazu bei, später Stress und Missverständnisse<br />
zu reduzieren. Denn Konflikte<br />
entstehen oft dann, wenn das Kind und/oder<br />
der Partner Erwartungen nicht erfüllt, die auf<br />
unbewussten Glaubenssätzen basieren.<br />
Wichtig ist mir zudem eins: Als Kids.Doc gebe<br />
ich den <strong>Kindern</strong> eine Stimme. Und auch das ist<br />
eine Botschaft, die mir sehr am Herzen liegt:<br />
die Gesellschaft für die Bedürfnisse der Kinder<br />
und Jugendlichen zu sensibilisieren. Kinder<br />
müssen sichtbarer werden, wir müssen die<br />
Kinderlobby stärken. Bis heute werden sie viel<br />
zu oft von Politik und Gesellschaft übersehen.<br />
Der Gesellschaft von morgen eine Stimme<br />
geben – das möchten auch die Inhalte dieses<br />
Magazins. Viel Spaß beim Lesen!<br />
Ihr Kids.Doc<br />
Dr. med. Vitor Gatinho.<br />
<strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> ... Magazin Healthcare Mediapartner GmbH | Pariser Platz 6a | 10117 Berlin | www.healthcare-mediapartner.de<br />
Herausgeberin Franziska Manske Redaktionsleitung Benjamin Pauk Design Elias Karberg Coverbild Catja Vedder<br />
Druck BNN Badendruck GmbH Kontakt redaktion@leben<strong>mit</strong>.de | www.leben<strong>mit</strong>.de<br />
Alle Artikel, die <strong>mit</strong> „in Zusammenarbeit <strong>mit</strong>" gekennzeichnet sind, sind gesponserte Beiträge.<br />
Die Texte der Ausgabe schließen alle Geschlechter <strong>mit</strong> ein. Zur besseren Lesbarkeit wird jedoch nur eine Geschlechtsform verwendet.
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4<br />
Start ins <strong>Leben</strong><br />
Foto: privat<br />
Foto: Elena Riehl<br />
instagram.com<br />
/healthy_mandy<br />
instagram.com<br />
/ tnessoskar<br />
Kuscheln, Essen, Schlafen<br />
Mandy und Oskar begeistern Millionen Menschen auf Instagram <strong>mit</strong> ihrer fröhlichen Art.<br />
2018 lernen die beiden sich kennen und beginnen, von einer Familie zu träumen. Doch der<br />
Weg dorthin ist schwer. Als sie beinahe schon die Hoffnung aufgeben, auf natürlichem<br />
Wege schwanger zu werden, klappt es doch. Ihr Sohn Rio kommt jedoch schwer krank zur<br />
Welt und wird ein paar Monate nach seiner Geburt ein Sternenkind. Vor wenigen Wochen<br />
sind Mandy und Oskar erneut Eltern geworden. Im Interview sprachen wir <strong>mit</strong> den beiden<br />
über das Mama- und Papasein.<br />
Redaktion Emma Howe<br />
U1<br />
Direkt nach der Geburt<br />
Ist das Baby gesund?<br />
Gibt es Verletzungen<br />
von der Geburt? Wie<br />
sind Atmung, Puls, Reflexe,<br />
Muskeltonus und<br />
Farbe der Haut?<br />
Vorsorgeuntersuc<br />
Ab der Geburt bis zum Teenageralter untersucht der Kinderarzt regelmäßig die körper<br />
3.–10. <strong>Leben</strong>stag<br />
Der Stoffwechsel wird<br />
durch Blutentnahme<br />
überprüft und es erfolgt<br />
eine Gewichtskontrolle.<br />
U2<br />
U3<br />
4.–6. Woche<br />
Überprüfung der körperlichen<br />
und neurologischen<br />
Funktionen, allgemeine<br />
Informationen, Ultraschall<br />
der Hüftgelenke, erste<br />
Impfungen<br />
3.–4. Monat<br />
Überprüfung der<br />
körperlichen und neurologischen<br />
Funktionen,<br />
Sehtests<br />
U4<br />
U5<br />
6.–7. Monat<br />
Der körperliche Entwicklungsstand<br />
steht im Mittelpunkt.<br />
Aber auch die<br />
Förderung und Erhaltung<br />
der Zahngesundheit ist<br />
ein wichtiges Thema.<br />
10.–12. Monat<br />
Überprüfung der<br />
sozialen, körperlichen<br />
und motorischen<br />
Fähigkeiten<br />
U6
Liebe Mandy, am 2. Mai wurde euer kleiner<br />
Schatz geboren. Was bedeutet Mama sein<br />
für dich?<br />
Mama sein bedeutet für mich der Sinn des <strong>Leben</strong>s,<br />
beim Schreiben kommen mir die Tränen,<br />
da ich mir im <strong>Leben</strong> nichts Schöneres vorstellen<br />
kann, als Mama zu sein. Es erfüllt mich und bedeutet<br />
alles für mich!<br />
Lieber Oskar, wie habt ihr die ersten gemeinsamen<br />
Wochen zusammen erlebt, wie<br />
hat sich euer <strong>Leben</strong> seitdem verändert und<br />
was bedeutet Eltern sein für euch?<br />
Die ersten Wochen waren unglaublich schön<br />
und intensiv. Papa zu sein, bedeutet für mich,<br />
seinem Kind das schönste <strong>Leben</strong> zu ermöglichen.<br />
Es <strong>mit</strong> allem, was man hat, zu beschützen<br />
und es bedingungslos zu lieben. Denn sobald<br />
das eigene Kind auf die Welt kommt, wird eine<br />
neue Art von Liebe freigeschaltet. Eine Liebe,<br />
die man vorher noch nie gespürt hat und die einen<br />
komplett verzaubert. Plötzlich wird einem<br />
klar, wofür man lebt. Ein neuer <strong>Leben</strong>ssinn wird<br />
geschaffen. Ab dem Moment, wo du Papa wirst,<br />
ist es für dich das Wichtigste, dass dein Kind<br />
gesund und glücklich ist. Wenn dein Kind sich<br />
freut, bedeutet es dir mehr, als wenn du dich alleine<br />
freust. Das Lächeln deines Kindes schüttet<br />
bei dir Glückshormone aus, in der Intensität,<br />
wie du sie noch nie zuvor gespürt hast. Es ist<br />
etwas ganz Besonderes, von so einem kleinen<br />
Wesen das Vertrauen zu bekommen, dass es auf<br />
deiner Brust einschläft oder aufhört zu weinen,<br />
sobald du es in den Arm nimmst. Du fühlst dich<br />
gebraucht, weil du deinem Kind Sicherheit und<br />
Geborgenheit schenkst – das gibt dir ein unglaublich<br />
schönes Gefühl. Wir hatten dies bereits<br />
bei Rio erleben dürfen, der nun von oben<br />
auf unsere Familie aufpasst und immer ein Teil<br />
bleiben wird. Jetzt sind wir zu viert.<br />
Mandy, wie sieht euer neuer Alltag aus?<br />
Unser Alltag besteht momentan hauptsächlich<br />
nur aus Kuscheln, Essen, Schlafen. Dass wir<br />
unser Essen oft kalt genießen, ist für uns kein<br />
Problem (lacht), und der Schlafmangel gehört<br />
einfach dazu. Wenn man einen Kinderwunsch<br />
hat, sind es die kleinen Dinge, über die man sich<br />
einfach freut!<br />
Oskar, Mutter und Vater sein heißt oft auch<br />
Multitasking. Wie meistert ihr das?<br />
Es ist nicht schwer, wir haben uns von Anfang<br />
an drauf eingestellt und wussten, was auf uns<br />
zukommt. Eltern sein heißt, nicht nur die schönen,<br />
sondern auch die stressigen Situationen<br />
anzunehmen und diese sogar zu genießen bzw.<br />
drüber lächeln zu können – wenn man das<br />
lernt, kann einen gar nichts mehr aus der Ruhe<br />
bringen. Das ist das <strong>Leben</strong>. Ein <strong>Leben</strong> ohne Probleme<br />
wäre kein <strong>Leben</strong>. Gemeinsam meistert<br />
man alles nach und nach.<br />
Kommen wir zum Thema „Gesunder Start<br />
ins <strong>Leben</strong>“: Wie habt ihr die ersten U-Untersuchungen<br />
erlebt? Und wie steht ihr<br />
zum Thema Impfen?<br />
Mandy: Bei der U2 wurden wir entlassen, für<br />
uns war das <strong>mit</strong> einer der emotionalsten Momente<br />
in unserem <strong>Leben</strong>.<br />
Oskar: Unser Sohn hat alle Untersuchungen toll<br />
<strong>mit</strong>gemacht und die Ergebnisse waren gut – was<br />
will man mehr? Bisher hatten wir noch keine<br />
Impfungen, aber wir freuen uns darauf, weil<br />
wir wissen, dass unser Sohn danach gegen viele<br />
Krankheitserreger geschützt ist.<br />
Oskar, worauf achtet ihr besonders in<br />
puncto Ausstattung, Kleidung und Co.?<br />
Wir recherchieren, was für das entsprechende<br />
Alter die richtigen Produkte sind – Spielsachen,<br />
Babywasch<strong>mit</strong>tel, Sterilisation der Produkte, die<br />
in den Mund kommen, etc.<br />
Mandy, wie schafft ihr es, Familie und Beruf<br />
unter einen Hut zu bringen, und stehen<br />
demnächst neue Projekte an, die ihr uns<br />
verraten möchtet?<br />
Ich habe vor drei Wochen wieder angefangen zu<br />
arbeiten. Da wir uns so gut ergänzen, wechseln<br />
wir uns einfach ab. Wenn Oskar gerade etwas<br />
arbeiten muss, ist der Kleine bei mir, und andersrum!<br />
Ich habe in der Schwangerschaft an<br />
meinem vierten Kochbuch gearbeitet, das hatte<br />
ich erst einmal auf Eis gelegt und werde es ganz<br />
bald wieder angehen. Außerdem werden wir<br />
demnächst Oskars Herzens-projekt wieder aufarbeiten.<br />
Zwei weitere geheime Projekte laufen<br />
5<br />
Mehr auf www.leben<strong>mit</strong>.de | 5<br />
Gesundheit steht an<br />
erster Stelle. Wir freuen<br />
uns schon auf die ersten<br />
Impfungen, weil wir wissen,<br />
dass er danach gegen<br />
viele Krankheitserreger<br />
geschützt ist.<br />
auch noch im Hintergrund. Unser Fokus wird<br />
allerdings immer auf der Familie liegen, das<br />
teilen wir auch allen Geschäftspartnern transparent<br />
<strong>mit</strong>.<br />
Was wünscht ihr euch für euren kleinen<br />
Schatz am allermeisten?<br />
Mandy: Dass er ein unbeschwertes <strong>Leben</strong> führen<br />
kann, er immer glücklich und zufrieden ist<br />
und er all seine Träume und Ziele erreichen<br />
wird.<br />
Oskar: Dass er gesund bleibt. Dass er in seinem<br />
<strong>Leben</strong> maximal viel lacht. Dass er möglichst viel<br />
Zeit <strong>mit</strong> Mama und Papa verbringt und dass<br />
er von anderen Menschen stets gut behandelt<br />
wird.<br />
Welche Tipps würdet ihr frischgebackenen<br />
Eltern gern geben?<br />
Mandy: Meine Tipps für frischgebackene Eltern:<br />
Der Haushalt kann warten und man muss nicht<br />
sofort wieder in Topform sein. Das Wichtigste<br />
ist wirklich zu versuchen, die gemeinsame Zeit<br />
zu genießen! Die Kleinen werden so schnell<br />
groß und diese Zeit wird nie wiederkommen.<br />
Kuscheln bis zum Umfallen, sich gegenseitig<br />
unterstützen und vor allem auch in schweren<br />
Momenten die Ruhe bewahren.<br />
Oskar: Arbeitet <strong>mit</strong>einander und nicht gegeneinander.<br />
Ihr seid ein Team, eine Familie – und<br />
Familie ist alles!.<br />
hungen bei <strong>Kindern</strong><br />
liche und geistige Entwicklung. Ein Überblick über die sogenannten U-Untersuchungen:<br />
U7<br />
21.–24. Monat<br />
Der Fokus liegt auf den<br />
motorischen, sozialen<br />
und sprachlichen<br />
Fähigkeiten. Kann z. B.<br />
das Wort „Nein“ richtig<br />
verwendet werden?<br />
34.–36. Monat<br />
Gibt es erst seit 2008.<br />
Es werden vorrangig der<br />
Kiefer und die Augen<br />
untersucht.<br />
U7a<br />
U8<br />
43.–48. Monat<br />
Wie verhält sich das<br />
Kind im sozialen<br />
Umfeld, z. B. im Kindergarten?<br />
Untersuchung<br />
der Wirbelsäule und<br />
Schilddrüse.<br />
60.–64. Monat<br />
Der Fokus liegt auf der<br />
Sprachentwicklung.<br />
Und: Ist das Kind bereit<br />
für die Schule?<br />
U9<br />
U10<br />
7.– 8. <strong>Leben</strong>sjahr<br />
Austausch zur<br />
Entwicklung,<br />
Herausforderungen im<br />
Alltag, Untersuchung<br />
von Urin, Blut- und Cholesterinwerten<br />
9.–10. <strong>Leben</strong>sjahr<br />
Überprüfung des<br />
Hörvermögens, Sozialverhalten,<br />
Impfungen<br />
auffrischen<br />
U11
Gesunde Augen<br />
Generation<br />
kurzsichtig:<br />
Sehschwächen bei<br />
<strong>Kindern</strong> bleiben oft<br />
lange unentdeckt<br />
Die Anzahl der kurzsichtigen Kinder hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. 1<br />
Jeder vierte junge Mensch in Deutschland ist kurzsichtig – Tendenz steigend. Die Folgen<br />
sind Müdigkeit, Unkonzentriertheit und Leistungsabfall. Im Straßenverkehr – ob zu Fuß<br />
oder auf dem Rad – erkennen sie heranfahrende Autos später. Das kann gerade in der<br />
bevorstehenden dunklen Jahreszeit gefährlich werden. Im Interview beantwortet Cornelia<br />
Hermann die wichtigsten Fragen rund um das Thema Kurzsichtigkeit bei <strong>Kindern</strong>.<br />
Redaktion Leonie Zell<br />
Woran liegt es Ihrer Ansicht nach, dass immer<br />
mehr Kinder kurzsichtig sind?<br />
Ein großes Problem unserer Zeit ist, dass schon<br />
Sechsjährige kaum noch Hobbys haben, die<br />
draußen stattfinden. Stattdessen verbringen sie<br />
viel zu viel Zeit vor Bildschirmen. Leider lässt sich<br />
diese Entwicklung nicht rückgängig machen.<br />
Wenn sie schon nicht vermeiden können, dass<br />
ihre Kinder Zeit vor dem Bildschirm verbringen,<br />
sollten Eltern so viel Platz wie möglich zwischen<br />
Gerät und Kind schaffen. Einfach gesagt: Ein großes<br />
Tablet ist besser als ein Handy, weil das Kind<br />
es sich nicht direkt vor die Augen halten kann,<br />
wenn es alles erkennen will. Genauso ist eine<br />
Playstation besser als ein PC, weil zwischen Sofa<br />
und Fernseher meist mehr Platz ist, als wenn das<br />
Kind am Schreibtisch vorm Computer sitzt.<br />
Wie oft sollten die Augen kontrolliert werden?<br />
Einmal im Jahr sollten die Eltern die Augen der<br />
Kinder auf jeden Fall untersuchen lassen. Wenn<br />
die Eltern selbst kurzsichtig sind, auch öfter. Für<br />
Kleinkinder sind ja die sogenannten U-Untersuchungen<br />
vorgeschrieben, jedoch werden hierbei<br />
Fehlsichtigkeiten oft nicht erkannt.<br />
Warum ist es so wichtig, eine beginnende Myopie<br />
frühzeitig zu erkennen?<br />
Weil starke Kurzsichtigkeit und die da<strong>mit</strong> einhergehende<br />
Abhängigkeit von einer Sehhilfe<br />
Kinder in ihrer Freiheit einschränken. Stellen Sie<br />
sich vor, die Brille oder die Kontaktlinsen gehen<br />
unterwegs verloren oder kaputt und Ihr Kind<br />
Cornelia Hermann<br />
Staatlich geprüfte Augenoptikerin<br />
und Augenoptikermeisterin<br />
kann seine Umgebung nur noch schemenhaft<br />
erkennen. Das kann eine sehr beängstigende<br />
Erfahrung sein, die umso weniger drastisch ausfällt,<br />
je geringer die Kurzsichtigkeit ausgeprägt<br />
ist. Außerdem steigt ab einem Wert von circa -4<br />
bis -5 Dioptrien das Risiko, im Alter an schweren<br />
Augenleiden zu erkranken.<br />
Welche Optionen zur Eindämmung von Myopie<br />
gibt es?<br />
Augenärzte können <strong>Kindern</strong> spezielle Augentropfen<br />
verschreiben, die das Fortschreiten der<br />
Kurzsichtigkeit verlangsamen sollen. Studien<br />
stellen die langfristige Wirkung dieser Tropfen<br />
aber aktuell noch infrage. Ich persönlich halte<br />
nichts davon, <strong>Kindern</strong> ein Medikament ins Auge<br />
zu tropfen. Spezielle Kontaktlinsen zum Myopie<br />
Management sind für mich eine gesündere, zuverlässigere<br />
Option. Hier gibt es verschiedene<br />
Varianten: zum einen feste Linsen, die das Kind<br />
zum Schlafen trägt, zum anderen weiche Einmalkontaktlinsen,<br />
die es tagsüber aufsetzt. Es<br />
existieren auch entsprechende Brillengläser, die<br />
das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit eindämmen.<br />
Ich persönlich halte Kontaktlinsen für die<br />
bessere Wahl.<br />
Warum bevorzugen Sie Kontaktlinsen für Kinder?<br />
Weil sich die meisten Kinder meiner Erfahrung<br />
nach durch Brillen eingeschränkt fühlen. Sie<br />
empfinden es meist als störend, dass sie ihr Aussehen<br />
verändern, und haben Angst, von anderen<br />
<strong>Kindern</strong> wegen der Brille gehänselt zu werden.<br />
Noch entscheidender ist, dass ich auch schon erlebt<br />
habe, dass Kinder Hobbys wegen der Brille<br />
ausgeschlossen haben. Dass beispielsweise ein<br />
Kind nicht zum Fußballtraining gehen möchte,<br />
weil es Angst hat, die Brille könnte kaputt gehen,<br />
halte ich für sehr bedenklich, da sich die Kinder<br />
frei entfalten sollten. Umgekehrt habe ich bei den<br />
<strong>Kindern</strong>, die von mir Kontaktlinsen bekommen<br />
haben, noch nie Negatives von ihnen oder ihren<br />
Eltern gehört. Die Kinder tun, worauf sie Lust haben,<br />
und sind begeistert, dass die Kontaktlinsen<br />
ihr <strong>Leben</strong> und Aussehen so gut wie nicht verändern.<br />
Gerade Jugendliche sagen oft explizit, dass<br />
sie froh sind, keine Brille tragen zu müssen. .
Verlangsamen Sie die Zunahme der kindlichen Kurzsichtigkeit:<br />
Myopie Management <strong>mit</strong> MiSight ® 1 day<br />
Zwei Behandlungsziele in einer Maßnahme: Langzeitstudien und Erfahrungsberichte<br />
bestätigen den Erfolg. Korrektion und Verlangsamung der Kurzsichtigkeit.<br />
H<br />
äufiges Blinzeln, geringer Leseabstand, verschwommenes<br />
Sehen: Frederic ist 14, Lena<br />
10 Jahre alt, als bei ihnen eine Kurzsichtigkeit<br />
festgestellt wird. Sie gehören zu den vielen kurzsichtigen<br />
<strong>Kindern</strong> und Jugendlichen, deren Zahl<br />
weltweit rasant zunimmt. Die Ursache liegt vor<br />
allem in der intensiven Beschäftigung <strong>mit</strong> digitalen Medien.<br />
Der ständige Blick auf Monitore und Displays kann zu einem<br />
übermäßigen Wachstum der Augenlänge und da<strong>mit</strong> zur Kurzsichtigkeit<br />
führen. Unbehandelt schreitet diese fort und erhöht<br />
das Risiko späterer Augenerkrankungen. 2<br />
Der Kontaktlinsenhersteller CooperVision widmet sich seit<br />
Jahren der Augengesundheit Heranwachsender. Ein Schwerpunkt<br />
ist das Myopie Management, eine Methode zur Behandlung<br />
kindlicher Kurzsichtigkeit, die weit über die konventionellen<br />
Brillen oder Kontaktlinsen hinausgeht. Sie vereint zwei<br />
Behandlungsziele: die vorliegende Kurzsichtigkeit zu korrigieren<br />
und gleichzeitig die Zunahme wirksam zu bremsen. Speziell<br />
hierfür hat CooperVision MiSight ® 1 day entwickelt, eine<br />
Einmalkontaktlinse <strong>mit</strong> einzigartiger Optik und besonderem<br />
Dual-Focus-Design, die inzwischen als erste und bislang einzige<br />
weiche Einmalkontaktlinse von der FDA für das Myopie<br />
Management bei <strong>Kindern</strong> zugelassen wurde. Langzeitstudien<br />
belegen: Durch die angewandte ActiveControl ® Technologie<br />
wird die Kurzsichtigkeit korrigiert und gleichzeitig das Fortschreiten<br />
der Myopie um mindestens 50 Prozent reduziert. 3<br />
„Ich tat mich <strong>mit</strong> der Diagnose<br />
schwer.“<br />
Die Diagnose Kurzsichtigkeit<br />
trifft Heranwachsende in<br />
der Phase der Selbstfindung.<br />
Viele haben<br />
Ängste, <strong>mit</strong> Brille<br />
nicht mehr so attraktiv<br />
zu sein oder Aktivitäten<br />
einschränken<br />
zu müssen.<br />
Frederic, heute 22<br />
Jahre alt und einer<br />
der von Cooper-<br />
Vision begleiteten<br />
Jugendlichen,<br />
befürchtete, <strong>mit</strong> Brille<br />
nicht mehr richtig Fußball<br />
spielen zu können.<br />
Also erst einmal abwarten?<br />
Keine gute Lösung, denn eine<br />
kindliche Kurzsichtigkeit schreitet<br />
schnell voran. Auch bei noch minimaler<br />
Sehschwäche besteht sofortiger Handlungsbedarf.<br />
Anzeige<br />
„Trotz Brille hat sich meine Sehschwäche<br />
innerhalb von neun<br />
Monaten verdoppelt.“<br />
Im Alter von 10 Jahren<br />
konnte Lena, leidenschaftliche<br />
Tennisspielerin,<br />
den Abstand zum Ball<br />
nicht mehr richtig einschätzen.<br />
Die Augenuntersuchung<br />
ergab<br />
eine Kurzsichtigkeit<br />
von -0,5 Dioptrien,<br />
zur Korrektion wurde<br />
eine Brille verschrieben.<br />
Die Brille kam bei<br />
Lena und ihrem Freundeskreis<br />
gut an, und <strong>mit</strong><br />
dem Sehen klappte es<br />
zunächst auch wieder gut.<br />
Die Nachkontrolle nach neun<br />
Monaten ergab jedoch, dass<br />
sich die Sehschwäche bereits auf<br />
-1,0 Dioptrien verdoppelt hatte. Seitdem<br />
trägt auch Lena MiSight ® 1 day Kontaktlinsen. Mit großem<br />
Erfolg: Heute ist Lena 17 Jahre alt, ihre Sehschwäche liegt<br />
auch nach über sechs Jahren unverändert bei -1,0 Dioptrien.<br />
Ein weiterer Vorteil nicht nur beim Sport: Die Kontaktlinsen<br />
bieten jederzeit uneingeschränkte Sicht und Bewegungsfreiheit,<br />
ohne zu verrutschen oder zu beschlagen. Abends werden<br />
sie einfach entsorgt und für den nächsten Einsatz durch ein<br />
hygienisch frisches Paar ersetzt.<br />
„Zunächst hatte ich Bedenken wegen des Aufsetzens.“<br />
Kein seltener Einwand, wenn es um die Handhabung von<br />
Kontaktlinsen geht. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Kinder<br />
und Jugendliche nach kurzer Eingewöhnung ausgezeichnet<br />
<strong>mit</strong> dem Auf- und Absetzen der MiSight ® 1 day zurechtkommen<br />
und sich <strong>mit</strong> ihren Kontaktlinsen wohlfühlen. Immerhin<br />
90 Prozent der befragten Kinder geben an, ihre MiSight ® 1<br />
day Einmalkontaktlinsen wesentlich lieber zu tragen als ihre<br />
Brille. 4 Ergebnisse und Erfahrungen, die allesamt für sich und<br />
das Myopie Management sprechen und Eltern, Kinder und<br />
Jugendliche der Diagnose juveniler Kurzsichtigkeit heute <strong>mit</strong><br />
Zuversicht begegnen lassen.<br />
1<br />
IMPACT OF INCREASING PREVALANCE OF MYOPIA AND HIGH MYOPIA The impact of myopia and high myopia a Report<br />
of the Joint World Health Organization - Brien Holden Vision Institute. Global Scientific Meeting on Myopia THE IMPACT OF<br />
MYOPIA AND HIGH MYOPIA University of New South Wales, Sydney, Australia 16-16 March 2015 2 Tideman J W et al. Association<br />
of axial length with risk of uncorrectable visual impairment for Europeans with myopia. JAMA Opht-halmol. 2016;<br />
134(12): 1355-1363 3 Arumugam B et al. Modelling Age Eff ects of Myopia Progression for the MiSight® 1 day Clinical Trial.<br />
Invest. Ophthalmol Vis Sci. 2021; 62(8): 2333 4 Sulley A et al. Wearer experience and subjective responses with dual focus<br />
compared to spherical, single vision soft contact lenses in children.Optom Vis Sci. 2019; 96 (E-abstract): 195252<br />
Weitere Infos:<br />
www.coopervision.de/misight-fuer-ihr-kind
Eosinophile Ösophagitis<br />
Foto: Patricia Prudente<br />
Anne und Lukas –<br />
Erfahrungen der Mutter beschleunigten<br />
die EoE-Diagnose bei ihrem Sohn<br />
Neuroder<strong>mit</strong>is, Heuschnupfen, Asthma – Allergien begleiten Anne*, seit sie denken<br />
kann. Sie reagiert auf Milben, Pollen und <strong>Leben</strong>s<strong>mit</strong>tel. Beschwerden im Zusammenhang<br />
<strong>mit</strong> dem Essen wurden der heute 41-Jährigen erstmals <strong>mit</strong> Anfang 20 bewusst,<br />
als ihr Fleisch oder Rohkoststückchen immer mal wieder im Hals stecken blieben. „Das<br />
konnte 30 Minuten dauern, aber auch einmal einen halben Tag“, berichtet sie.<br />
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der Dr. Falk Pharma GmbH<br />
umgesetzt.<br />
Zwischen Notaufnahme und Alltag<br />
„Am Anfang bin ich panisch in die Notaufnahme<br />
gefahren“, erinnert sie sich an das erste<br />
Mal, als es passierte. Den festsitzenden Speisebrocken<br />
bei einer Kehlkopfspiegelung zu entfernen,<br />
misslang. Er löste sich dann aber von<br />
selbst. „Okay, das geht auch irgendwann wieder<br />
weg“, beruhigte sich Anne.<br />
Da sie keine weitere Rückmeldung von den<br />
Ärzten erhalten hatte, unternahm sie nichts<br />
weiter, um den Beschwerden auf den Grund zu<br />
gehen. „Ich habe es nicht herausfinden wollen,<br />
weil ich gedacht habe, ich habe das im Griff“,<br />
gesteht sie. „In der Folge bin ich erst mal nicht<br />
mehr zum Arzt gefahren, sondern habe gewartet,<br />
bis es von allein wegging.“ Und die Folgejahre<br />
brachten andere Prioritäten: Anne wurde<br />
schwanger und zog gemeinsam <strong>mit</strong> ihrem<br />
Mann vier Kinder auf.<br />
Da<strong>mit</strong>, dass es „manchmal enger“ wurde in ihrem<br />
Hals, arrangierte sie sich. Sie sah einen Zusammenhang<br />
<strong>mit</strong> ihren Allergien und vermied<br />
Speisen, bei denen sie merkte, dass sie ihr nicht<br />
guttun.<br />
Diagnose: Eosinophile Ösophagitis<br />
Doch die Beschwerden nahmen zu. „Dieses<br />
Steckenbleiben im Hals dauerte einfach immer<br />
länger.“ Vor ein paar Jahren geschah es, dass<br />
ein Stück Steak auch nach 24 Stunden noch<br />
in ihrer Speiseröhre feststeckte und sich nicht<br />
von der Stelle bewegte. Anne suchte einen Arzt<br />
auf, doch der Erstkontakt beim niedergelassenen<br />
Hals-Nasen-Ohren(HNO)-Arzt brachte sie<br />
nicht weiter. „Er vermutete eher eine psychische<br />
Ursache.“ Anne wandte sich an eine HNO-<br />
Klinik. Dort verlegte man sie schließlich in die<br />
Gastroenterologie. Die Ärzte dort machten eine<br />
Magenspiegelung, entfernten den Bolus und<br />
entnahmen Gewebeproben (sog. Biopsien) aus<br />
der Speiseröhre. Die Diagnose: Eosinophile<br />
Ösophagitis (EoE).<br />
Insgesamt ist ihr Leidensdruck nicht sehr stark<br />
ausgeprägt, und das Steckenbleiben von Nahrung<br />
hält sie durch angepasste Ernährung so
9<br />
Mehr auf www.leben<strong>mit</strong>.de | 9<br />
weit in Schach, dass es höchstens drei- bis<br />
viermal pro Jahr auftritt. „Ich merke es relativ<br />
früh, wenn meine Speiseröhre irgendwie<br />
sensibler ist, und dann bin ich ganz achtsam“,<br />
schildert sie ihre Strategie.**<br />
Wenn sich ein Bolus löst, bleibt öfter noch ein<br />
länger anhaltender Schmerz. Sodbrennen<br />
oder Regurgitationen, worüber viele andere<br />
Patienten <strong>mit</strong> EoE klagen, hat Anne zum Glück<br />
nicht. Trotzdem setzt sie sich <strong>mit</strong> der Erkrankung<br />
auseinander. „Ich habe mich jetzt auch<br />
selbst ein bisschen mehr da<strong>mit</strong> beschäftigt,<br />
weil es um mein Kind geht.“<br />
Erste Schluckbeschwerden <strong>mit</strong> vier Jahren<br />
Eine Ahnung, dass ihr jüngster Sohn Lukas*<br />
womöglich nicht nur die seit Geburt bestehenden<br />
Allergien <strong>mit</strong> ihr gemeinsam hat, beschlich<br />
sie das erste Mal, als Lukas vier Jahre<br />
alt war. Die Kindergärtnerin rief an und erzählte<br />
ihr, ihm sei ein Stück Apfel im Hals stecken<br />
geblieben. „Ich hab' erst mal geweint“,<br />
erinnert sich der heute Achtjährige. „Dann<br />
wollte ich zu Mama. Die hat mir dann andere<br />
Sachen zu essen gegeben, da<strong>mit</strong> der Apfel<br />
weiterrutscht. Danach ging es mir wieder gut.“<br />
Nichtsdestotrotz hielten die Beschwerden einen<br />
halben Tag an. „Das hat sich so angefühlt,<br />
als ob da ein kleines Tierchen sitzt.“<br />
Lange Zeit hatte Lukas keine Beschwerden,<br />
bis er sich im vergangenen Jahr immer wieder<br />
erbrach. „Und das hat sich gehäuft“, berichtet<br />
Anne, so sehr, „dass ich jede Woche ein-, zweimal<br />
in der Schule war und ihn deswegen abholen<br />
musste.“ Lukas hatte Schmerzen hinter dem<br />
Brustbein, Halsweh, Kopfweh, Bauchweh – von<br />
einer Halsentzündung war allerdings nichts zu<br />
sehen. Dass er auch weniger und langsamer aß,<br />
fiel am lebhaften Tisch eines Sechs-Personen-<br />
Haushalts nicht sofort auf, „es war vielmehr ein<br />
schleichender Prozess“, so seine Mutter.<br />
Eis lieber ohne Schokostückchen<br />
„Dass ich dann keinen Hunger mehr habe<br />
und nichts mehr essen kann“, stört Lukas<br />
am meisten. Schwierig sind vor allem „harte<br />
Sachen“: Schokostückchen im Stracciatella-<br />
Eis, Mohn- oder Sesambrötchen. Sein Lieblingsessen<br />
– Spaghetti Bolognese – bereitete<br />
ihm zum Glück nie Probleme. In jeder Form<br />
funktioniert Hackfleisch aber nicht: „Wenn es<br />
ganz hart ist, wie bei gefüllter Paprika, dann<br />
geht's nicht“, erzählt Lukas.<br />
„Zum Glück konnte dann ziemlich schnell eine<br />
Diagnostik durchgeführt werden, wir hatten<br />
gute Unterstützung durch die Kinderärztin“, berichtet<br />
Anne. Den Facharzt zu überzeugen, der<br />
„ein normales Kind“ vor sich sah, war schwieriger,<br />
doch Anne blieb hartnäckig. Innerhalb von<br />
vier Wochen bekam Lukas eine Magenspiegelung.<br />
Die Veränderungen in der Speiseröhre<br />
erlaubten die Blickdiagnose der EoE.***<br />
Keine Schmerzen dank Medikation<br />
Seit zwei Wochen erhält Lukas nun ein passendes<br />
Medikament. Er isst nach wie vor wenig<br />
und gehört laut seiner Mutter „eher zu den<br />
Schmächtigen“ in seiner Altersklasse. „Aber<br />
er berichtet nicht mehr von den Schmerzen<br />
oder irgendwelchen Beeinträchtigungen“, so<br />
Anne weiter. Auch aus der Schule muss sie ihn<br />
deshalb nicht mehr abholen. Lukas wünscht<br />
sich nun, wieder mehr essen zu können.<br />
Patientenwunsch: Aufklärung!<br />
Anne, die selbst subjektiv wenig Beschwerden<br />
hat, hofft, dass auch Lukas auf lange Sicht einen<br />
milden Verlauf haben wird. Sie ist zuversichtlich:<br />
„Die Krankheit ist nicht lebensbedrohlich<br />
und sie lässt sich gut therapieren.“ Ihr<br />
Rat an Betroffene <strong>mit</strong> ähnlichen Beschwerden:<br />
.<br />
„Dranbleiben, sich nicht verunsichern lassen!“<br />
Was die Erkrankung allgemein angeht,<br />
wünscht sie sich vor allem mehr Aufklärung bei<br />
Allgemeinmedizinern und Kinderärzten.<br />
Eosinophile Ösophagitis<br />
Die eosinophile Ösophagitis (kurz EoE) ist eine chronisch-entzündliche<br />
Erkrankung der Speiseröhre, deren<br />
Entstehung und deren Ursachen noch nicht vollständig<br />
geklärt sind. Das Wort Ösophagitis ist eine Zusammensetzung<br />
aus „Ösophagus“, dem Fachwort für „Speiseröhre“,<br />
und der Endung „-itis“, die in der Medizin stets für<br />
eine Entzündung steht. Gekennzeichnet ist diese Entzündung<br />
der Speiseröhre durch das Einwandern sogenannter<br />
eosinophiler Granulozyten (ein bestimmter Typ<br />
weißer Blutkörperchen) in die Schleimhaut. Daher wird<br />
die Erkrankung als eosinophile Ösophagitis bezeichnet.<br />
!<br />
Typische Symptome bei <strong>Kindern</strong>:<br />
• Bauchschmerzen<br />
• Brustschmerzen<br />
• Sodbrennen<br />
• Husten<br />
• Verminderter Appetit<br />
• Schluckbeschwerden<br />
(sog. Dysphagie)<br />
• Nahrungsverweigerung<br />
• Wachstumsstörungen<br />
• Würgereiz<br />
• Übelkeit<br />
• Erbrechen<br />
• Schlafstörungen<br />
Da die Symptome bei <strong>Kindern</strong> wesentlich<br />
unspezifischer sind, wird bei<br />
ihnen teilweise erst lange nach dem<br />
Auftreten erster Symptome die richtige<br />
Diagnose gestellt – manchmal erst<br />
Jahre später.<br />
* Namen von der Redaktion geändert<br />
** Anmerkung der Redaktion: Da es sich bei<br />
EoE um eine chronische Erkrankung handelt,<br />
die unbehandelt weiter fortschreitet, ist<br />
es ratsam, eine dauerhafte Therapie durch<br />
einen Gastroenterologen, um einer weiteren<br />
Verschlechterung der Erkrankung vorzubeugen.<br />
*** Anmerkung der Redaktion: Für eine gesicherte<br />
EoE-Diagnose sind in der Regel<br />
neben der Anamnese und dem endoskopischen<br />
Befund (Auffälligkeiten bei der Spiegelung)<br />
auch zwingend die Entnahme und<br />
die mikroskopische Beurteilung von Gewebeproben<br />
(sog. Biopsien) durch einen Spezialisten<br />
nötig.<br />
Typische Symptome bei Erwachsenen:<br />
• Schluckbeschwerden<br />
(sog. Dysphagie)<br />
• Schmerzen beim Schlucken<br />
(sog. Odynophagie)<br />
• Steckenbleiben von Nahrungsbissen<br />
• Brustschmerzen<br />
• Sodbrennen<br />
• Erbrechen<br />
Jugendliche und erwachsene Betroffene<br />
entwickeln oft ausgeprägte<br />
Vermeidungsstrategien beim Essen:<br />
• Meidung bestimmter Nahrungs<strong>mit</strong>tel<br />
• Ausgiebiges Kauen nur sehr<br />
kleiner Bissen<br />
• Reichliches und häufiges Nachtrinken<br />
zur Vermeidung bzw. Linderung von<br />
Schluckbeschwerden<br />
• Reduktion oder Meiden von<br />
Restaurantbesuchen<br />
Eine EoE kann die <strong>Leben</strong>squalität der Betroffenen und deren familiäres Umfeld<br />
stark beeinträchtigen. Die Linderung der Symptome durch eine entsprechende<br />
Therapie kann das Allgemein- und Wohlbefinden der Betroffenen so<strong>mit</strong> spürbar<br />
verbessern.<br />
Hilfreiche Informationen zu eosinophiler Ösophagitis<br />
Scannen Sie den QR-Code, um weitere Informationen<br />
zur eosinophilen Ösophagitis zu erhalten, Erfahrungsberichte<br />
zu lesen, sich über Therapiemöglichkeiten zu<br />
informieren oder eine Patientenbroschüre herunterzuladen,<br />
oder besuchen Sie die Website<br />
www.schluckbeschwerden.de
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Coverstory<br />
Oberstes Ziel:<br />
Eine großartige Kindheit<br />
André und Shari Dietz sind bekannte Gesichter: Er ist Schauspieler, Musiker und Autor. Sie<br />
ist Bloggerin und Influencerin –und nimmt ihre Follower auf dem Instagram-Kanal @dietz.<br />
und.das <strong>mit</strong> in den Alltag <strong>mit</strong> vier <strong>Kindern</strong>. Berührend ist der Umgang der Eltern und Geschwister<br />
<strong>mit</strong> der zehnjährigen Mari, die <strong>mit</strong> dem Angelman-Syndrom lebt. Das Angelman-<br />
Syndrom ist eine Gendefekt, der <strong>mit</strong> geistiger Behinderung, sprachlichen und motorischen<br />
Störungen sowie einem besonders fröhlichen Verhalten einhergeht. Mit uns haben André<br />
und Shari offen und ehrlich über ihr Familienleben geplaudert. Im Interview verraten sie,<br />
wie sie es schaffen, positiv zu denken, und ob sie an Schicksal glauben.<br />
Redaktion Berit Hullmann Foto Catja Vedder<br />
Liebe Shari, lieber André, wie sieht ein<br />
typischer Tag bei euch aus und was liebt<br />
ihr am meisten an eurem Alltag?<br />
André: Typisch ist, dass nichts typisch ist<br />
und kein Tag wie der davor. Wir sind eine<br />
sechsköpfige Familie, wir Eltern arbeiten<br />
zusammen in unserer Marketingagentur.<br />
Ich bin auf Drehs, wir schreiben Bücher –<br />
da ist kein Tag wie der andere.<br />
Shari: Uns ist es wichtig, den <strong>Kindern</strong> jeden<br />
Tag eine Struktur zu geben. Wir essen<br />
<strong>mit</strong> den <strong>Kindern</strong> immer zu den gleichen<br />
Zeiten und haben eine feste Abendroutine.<br />
Grundsätzlich lieben wir die Vielseitigkeit<br />
in unserem Alltag.<br />
Wie kriegt ihr alles und alle unter einen<br />
Hut, ohne euch selbst dabei zu verlieren?<br />
Shari: Wir haben gelernt, uns als Eltern<br />
kleine „Inseln“ zu schaffen. Das geht natürlich<br />
nicht immer, besonders <strong>mit</strong> vier<br />
<strong>Kindern</strong> und unserer Mari <strong>mit</strong> ihren besonderen<br />
Bedürfnissen. Aber ab und zu<br />
kommt ein Babysitter und wir gehen ohne<br />
Kinder essen, ins Kino oder in die Sauna.<br />
Fast alle Eltern kennen das Gefühl, ihre<br />
Aufmerksamkeit nicht gerecht verteilen<br />
zu können. Wie geht ihr <strong>mit</strong> solchen Gefühlen<br />
um?<br />
André: Wir haben beide einen hohen Gerechtigkeitssinn<br />
und achten darauf, alle<br />
Kinder gleichzubehandeln, egal ob es Geschenke<br />
angeht oder gemeinsame Zeit.<br />
Das ist schwierig, denn Mari fordert viel<br />
Aufmerksamkeit. Mit der Hilfe von Freunden<br />
und Familie schaffen wir das ganz gut.<br />
Euer erstes Kind kam <strong>mit</strong> einer Analatresie<br />
zur Welt. Mari hat das Angelman-Syndrom.<br />
Wie seid ihr da<strong>mit</strong> umgegangen?<br />
Habt ihr euch gefragt: Warum wir?<br />
André: Mit unserem Sohn waren wir monatelang<br />
auf der Intensivstation. Wir haben erfahren,<br />
dass eine heile Welt nicht selbstverständlich<br />
ist. Heute geht es unserem Sohn<br />
gut, dafür sind wir dankbar. Der gute Umgang<br />
<strong>mit</strong> Maris Behinderung war ein Prozess.<br />
Nach der Diagnose sind wir in ein Loch<br />
gefallen. Wir haben uns entschlossen, unser<br />
Schicksal als Chance zu sehen. Wir möchten<br />
kein Mitleid, sondern zeigen, dass das <strong>Leben</strong><br />
weitergeht, und es positiv gestalten.<br />
Shari: Wir leben eine radikale Ehrlichkeit<br />
<strong>mit</strong>einander. Jeder darf mal schwach sein<br />
und mal stark. Jedes Gefühl darf benannt<br />
werden. Wir glauben nicht an Schicksal.<br />
Dinge sind, wie sie sind, und man muss sie<br />
annehmen. Natürlich haben wir uns diese<br />
Frage nach dem Warum gestellt, aber<br />
schnell gemerkt: Das führt zu nichts.<br />
Wie spricht man am besten <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong><br />
über das Thema Behinderung und wie<br />
habt ihr <strong>mit</strong> euren <strong>Kindern</strong> über die neue<br />
Situation gesprochen?<br />
Shari: Für unsere Kinder war das kein großes<br />
Thema. Mit Besuchskindern haben wir<br />
viel mehr darüber gesprochen. Daraus ist<br />
die Idee zu unserem Kinderbuch „Ich bin<br />
Mari“ entstanden. Wir gehen <strong>mit</strong> Maris Behinderung<br />
ganz offen um. Wenn Leute Berührungsängste<br />
haben, gehen wir auf sie zu<br />
und machen da<strong>mit</strong> fast nur positive Erfahrungen.<br />
An welchen Stellen wünscht ihr euch Veränderungsmöglichkeiten<br />
für eine inklusivere<br />
Gesellschaft?<br />
André: Um zuerst die guten Seiten zu benennen:<br />
Es tut sich etwas im Bewusstsein der Menschen,<br />
es gibt mehr Akzeptanz und Verständnis<br />
und den Willen zur Inklusion. Die Politik ist gefordert,<br />
Räume für echte Inklusion zu schaffen.<br />
Angefangen bei Spielplätzen, die Kinder <strong>mit</strong><br />
Behinderungen barrierefrei nutzen können, bis<br />
hin zu den Schulen. Inklusion fängt im Kleinen<br />
an. Unser Umfeld ist großartig. Freunde und Familie<br />
gehen liebevoll <strong>mit</strong> Mari um und zeigen<br />
ihr, dass sie dazugehört und ein wertvoller Teil<br />
der Gesellschaft ist.<br />
Was würdet ihr anderen Eltern, die bereits<br />
wissen, dass ihr Kind <strong>mit</strong> einer Behinderung<br />
auf die Welt kommen wird, gern <strong>mit</strong> auf den<br />
Weg geben?<br />
Shari: Die Sorgen verblassen, wenn man das<br />
Kind im Arm hält. Mari hat ihre Diagnose <strong>mit</strong><br />
drei Jahren bekommen. So etwas ist immer ein<br />
Schock. Aber das Kind bleibt dasselbe. Die Liebe<br />
bleibt gleich.<br />
Welche Pläne habt ihr als Familie?<br />
André: Wir möchten viel von der Welt sehen,<br />
<strong>mit</strong> unseren <strong>Kindern</strong> Erinnerungen schaffen.<br />
Mari wird immer bei uns wohnen. Langfristig<br />
planen wir ein Mehrgenerationenhaus, in dem<br />
alle einen Platz haben, wenn sie möchten.<br />
Shari: Wir wünschen uns, dass unsere Kinder zu<br />
coolen, bedachten und freundlichen Erwachsenen<br />
werden. Große Pläne machen wir nicht. Sie<br />
sollen einmal sagen: Wir hatten eine großartige<br />
Kindheit..
Gallengangatresie<br />
Jeden Tag schaute ich<br />
aus dem Krankenhausfenster<br />
und fragte<br />
mich, wann mein kleiner<br />
Engel endlich nach<br />
Hause darf<br />
Fotos: privat<br />
<strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> Gallengangatresie:<br />
Fenjas zweites <strong>Leben</strong><br />
Die Gallengangatresie ist eine seltene Lebererkrankung, die im Neugeborenenalter<br />
auftritt und etwa einen von 15.000 Säuglingen betrifft. Die Gallengänge sind nicht<br />
angelegt oder zu klein, dadurch kann die Galle nicht aus der Leber abfließen und es<br />
kommt zu einer Leberschädigung. Erste Anzeichen sind eine Gelbfärbung der Haut<br />
und der Augen (Ikterus) sowie heller, fast weißlicher Stuhl. Wird die Diagnose in den<br />
ersten <strong>Leben</strong>swochen gestellt, kann eine Kasai-Operation helfen. Wird die Diagnose zu<br />
spät gestellt oder bringt die Operation nicht den gewünschten Erfolg, brauchen Kinder<br />
<strong>mit</strong> Gallengangatresie oft eine Lebertransplantation. Ein Mädchen, bei dem die Kasai-<br />
Operation erfolgreich war, ist die achtjährige Fenja. Mit ihren Eltern und ihrem sechs<br />
Jahre alten Bruder Moses lebt sie in Köln. Wir haben <strong>mit</strong> Mama Corinna über den Weg<br />
zur Diagnose gesprochen. Im Interview erzählt sie uns von dieser fordernden Zeit, und<br />
natürlich wollten wir auch wissen, wie es Fenja heute geht.<br />
Redaktion Berit Hullmann
Liebe Corinna, bitte erzählen Sie uns von<br />
der Geburt Ihrer Tochter Fenja.<br />
Am dritten Adventssonntag 2015 hat sie sich<br />
auf den Weg gemacht. Nach einer anstrengenden<br />
Geburt konnten mein Mann und ich<br />
endlich unser Wunschkind in den Armen<br />
halten. Sie kam <strong>mit</strong> einem Lächeln auf die<br />
Welt, was die Ärzte als seltenes Bild beschrieben<br />
haben.<br />
Wann haben Sie bemerkt, dass etwas <strong>mit</strong><br />
Fenja nicht stimmen könnte?<br />
Kurz nach der Geburt, noch in der Klinik, bemerkten<br />
wir, dass Fenjas Haut gelblich aussah.<br />
Untersuchungen waren aber unauffällig,<br />
und auch unsere Hebamme war sich sicher,<br />
dass es keinen Grund zur Sorge gab. So genossen<br />
wir erst mal die Weihnachtszeit als<br />
frischgebackene Familie. Nach vier Wochen<br />
aber war ihre Haut immer noch sehr gelb, ihr<br />
Stuhl wurde immer heller. Unser Gefühl, dass<br />
es Fenja nicht gut geht, verhärtete sich und<br />
wir gingen <strong>mit</strong> ihr zur Kinderärztin. Diese hat<br />
erstmals den Verdacht auf eine Gallengangatresie<br />
geäußert, Blut abgenommen und uns<br />
in die Kinderklinik nach Köln geschickt.<br />
Wie ging es dort weiter?<br />
Es folgten zwei Wochen der Diagnostik und<br />
viele Untersuchungen, um abzuklären, warum<br />
Fenjas Leber nicht funktionierte – und<br />
um einen Weg zu finden, ihr zu helfen. Das<br />
war eine Zeit voller Anspannung und Verzweiflung.<br />
Wir haben gelernt, dass es gar<br />
nicht so einfach ist, schnell eine Diagnose<br />
zu stellen. Da gibt es viele Rädchen, die ineinandergreifen,<br />
und viele mögliche andere<br />
Erkrankungen. Die Ärzte hielten dann die<br />
Gallengangatresie für wahrscheinlich und<br />
präsentierten uns einen Fahrplan.<br />
Wie sah dieser Plan aus?<br />
Sollte sich bei einer Leberbiopsie der Verdacht<br />
bestätigen, würde Fenja sofort einer<br />
Kasai-Operation unterzogen. Am Morgen<br />
des 1. Februar um acht Uhr haben wir Fenja<br />
in ihrem kleinen Bettchen über die langen,<br />
hell erleuchteten Gänge zum OP geschoben.<br />
Das war der schwerste Gang für uns.<br />
Tatsächlich bestätigte sich der Verdacht. Die<br />
Kasai-OP hat Fenja ohne Komplikationen<br />
überstanden.<br />
Wie ging es Fenja nach der OP?<br />
Die ersten Wochen waren ein ständiges Auf<br />
und Ab. Fenja hatte Blut im Stuhl, man vermutete<br />
innere Blutungen, eine Bluttransfusion<br />
stand im Raum. Ihre Werte schwankten<br />
oder sie vertrug die Spezialnahrung nicht<br />
gut. Jeden Tag schaute ich aus dem Krankenhausfenster<br />
und fragte mich, wann mein<br />
kleiner Engel endlich nach Hause darf. Nach<br />
etwa sechs Wochen konnten wir das Krankenhaus<br />
endlich verlassen.<br />
Was hat Ihnen in dieser Zeit geholfen?<br />
Ich schrieb Tagebuch. Das half mir, meine<br />
Gedanken zu sortieren. Neben all der Anspannung<br />
war es für unsere Familie auch<br />
eine Zeit des Zusammenhalts. Mein Mann<br />
konnte die Tage <strong>mit</strong> uns verbringen, nur in<br />
den Nächten waren Fenja und ich allein.<br />
Unsere Eltern und Geschwister waren jeden<br />
Tag für uns da. Das Gefühl der Machtlosigkeit<br />
empfand jedoch jeder Einzelne.<br />
Wie hat Fenja sich danach entwickelt?<br />
Fenja hat eine echte Bilderbuchentwicklung<br />
durchgemacht. Wir konnten es manchmal<br />
gar nicht glauben und sind so unendlich<br />
dankbar. Aus dem kleinen kranken Baby,<br />
das an viele Schläuche und Kabel angeschlossen<br />
war, ist ein fröhliches, strahlendes<br />
und zufriedenes Kind geworden. Sie geht in<br />
die dritte Klasse. Bücher sind ihre Leidenschaft,<br />
Sport und Mathe mag sie auch gerne.<br />
Ihre Hobbys sind Reiten und Ballett. Wir gehen<br />
aktuell alle drei Monate in die Kinderklinik<br />
Köln zur Kontrolle und einmal im Jahr<br />
zur Uniklinik Essen in das dortige Kinderleberzentrum.<br />
Was immer über uns schwebt,<br />
ist die Sorge, dass sie vielleicht doch einmal<br />
eine Lebertransplantation braucht.<br />
Sprechen Sie in der Familie noch oft über<br />
die Erkrankung und die Operation?<br />
Jedes Jahr am 1. Februar feiern wir Fenjas<br />
„zweiten Geburtstag“. Es ist ein Tag voller<br />
Dankbarkeit dafür, dass sie so tapfer war,<br />
dass die Operation erfolgreich verlaufen ist<br />
und sie so<strong>mit</strong> ihr zweites <strong>Leben</strong> geschenkt<br />
bekommen hat.<br />
Was möchten Sie anderen Eltern <strong>mit</strong>geben,<br />
die ähnliche Herausforderungen erleben?<br />
Ich würde ihnen raten, wenn sie das Gefühl<br />
haben, <strong>mit</strong> ihrem Kind stimmt etwas nicht,<br />
darauf zu hören und es abklären zu lassen.<br />
Und vor allem, die Hoffnung nicht zu verlieren<br />
und an die Stärke des Kindes zu glauben..<br />
!Anlaufstelle für Eltern<br />
Betroffene Eltern von <strong>Kindern</strong> <strong>mit</strong> Lebererkrankungen<br />
finden Informationen und Austausch<br />
im Verein Leberkrankes Kind e. V.:<br />
www.leberkrankes-kind.de
Clownvisite<br />
Fotos: Gregor Zielke/<br />
ROTE NASEN Deutschland e. V.<br />
Ohne Angst zur Herz-OP<br />
Das Warten, bis es losgeht, das Verabreichen von Medikamenten und schließlich der Abschied<br />
an der OP-Schleuse – wenn ein Kind operiert wird, ist das für die gesamte Familie<br />
belastend. Der kleine Luca (2) wurde am Herzen operiert. Eine Situation voller Angst<br />
und Stress, in der ROTE NASEN Clown Brischitt helfen konnte. Lucas Mutter erzählt:<br />
Diese Artikel wurden in Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />
umgesetzt.<br />
„Wir schaffen Momente des Glücks“<br />
Die Arbeit der ROTE NA-<br />
SEN Clowns ist heilsam: Sie<br />
schaffen eine Atmosphäre<br />
der Leichtigkeit und Freude,<br />
die in einem Krankenhaus<br />
oft fehlt. Im Interview berichtet<br />
Christine Scherzer aus<br />
ihrem Alltag als Clownin.<br />
Wie kam es dazu, dass Sie eine Clownin<br />
bei ROTE NASEN wurden?<br />
Menschen zum Lachen zu bringen, zu singen,<br />
zu tanzen und mich künstlerisch auszudrücken,<br />
war immer ein Teil meines <strong>Leben</strong>s. Aber<br />
ich habe erst relativ spät erkannt, dass ich<br />
das beruflich machen könnte. Seit 2006 bin<br />
ich Clownin bei ROTE NASEN.<br />
Arbeiten Sie vorwiegend <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>?<br />
Nein, wir arbeiten nicht nur <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>,<br />
sondern auch <strong>mit</strong> Geflüchteten und älteren<br />
Menschen in Pflegeeinrichtungen. Wir arbeiten<br />
in Gesundheitseinrichtungen bundesweit,<br />
haben aber auch internationale<br />
Einsätze. In den sogenannten „Emergency<br />
Smile“-Missionen, organisiert durch RED<br />
NOSES International, besuchen unter anderem<br />
auch Clowns aus Deutschland Kinder<br />
in Krisenregionen, wie Sierra Leone oder<br />
auf Lesbos. Eine sehr intensive Erfahrung<br />
war für mich persönlich auch unser Einsatz<br />
nach der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021, wo<br />
wir für betroffene Kinder gespielt haben.<br />
Wie wirkt sich Ihre Arbeit auf die Menschen<br />
aus?<br />
Wenn wir in Räume kommen, in denen<br />
Menschen großen Stress, Verlust und<br />
Schmerzen durchleben, nehmen wir erst
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L<br />
uca hatte ein Loch im Herzen.<br />
Die Trennwand zwischen den<br />
Vorkammern fehlte. Ende August<br />
sollte er operiert werden.<br />
Luca mag Ärzte nicht. Deswegen<br />
kauften wir im Vorfeld<br />
einen Arztkoffer und bereiteten ihn <strong>mit</strong><br />
Spielen auf den kommenden Krankenhausaufenthalt<br />
vor. Sein Teddy war dauerkrank<br />
und musste <strong>mit</strong> Fieberthermometer<br />
und Stethoskop versorgt werden. Schließlich<br />
war es so weit und wir fuhren zum<br />
Deutschen Herzzentrum Berlin. Als wir auf<br />
der Station ankamen, sagte unser Sohn:<br />
„Luca krank.“ Er realisierte also, dass er im<br />
Krankenhaus war – obwohl er erst zweieinhalb<br />
Jahre alt ist. Das ging meinem Mann<br />
und mir sehr nahe. Und ich hatte Angst,<br />
denn ich wusste, dass während der Operation<br />
Lucas Herz angehalten werden sollte.<br />
Schrecklich!<br />
Je näher der OP-Termin rückte, desto mehr<br />
funktionierte ich einfach. Ich war wie eine<br />
Maschine und versuchte, meine Gefühle<br />
zu unterdrücken. Sollte ich etwa vor meinem<br />
Kind weinen? Auch am Morgen der<br />
Operation funktionierte ich – irgendwie.<br />
Ich versuchte, Luca anzulachen<br />
und Spaß zu machen,<br />
doch er merkte, dass<br />
irgendetwas nicht stimmte.<br />
Dann eine Überraschung:<br />
Clown Brischitt von ROTE<br />
NASEN besuchte uns.<br />
Erst dachte ich, dass ein Clown jetzt überhaupt<br />
nicht zur Stimmung passt. Doch dann<br />
mussten wir ein wenig länger als gedacht auf<br />
die OP warten und Brischitt half, die Zeit zu<br />
überbrücken.<br />
Mithilfe ihrer Kuscheltierratte Gustav nahm<br />
sie Kontakt zu Luca auf. Er stand im Bett und<br />
umarmte mich, und Gustav pirschte sich<br />
ganz vorsichtig an ihn heran. Luca ließ sich<br />
tatsächlich ein wenig ablenken. So unverkrampft<br />
hätten wir Eltern das gar nicht hinbekommen.<br />
Wir konnten während des Wartens<br />
auf die OP vor lauter Sorge kaum etwas<br />
sagen. Durch Brischitt wurde alles leichter.<br />
Sie kannte auch sämtliche Abläufe, kannte<br />
den Pfleger und wusste, wo der OP-Saal ist.<br />
Brischitt hat uns quasi an die Hand genommen.<br />
Sie hatte viele Ideen. So verwandelten<br />
wir im Spiel eine Spritze in eine Mondrakete.<br />
Luca war ganz fasziniert! Er guckte zu, schaute<br />
die Ratte Gustav an oder Brischitt, die<br />
auch auf ihrer Ukulele spielte. Sie war sehr<br />
aufmerksam gegenüber unserem Sohn und<br />
merkte gleich, wenn ihm etwas nicht so gut<br />
gefiel. Dann machte sie etwas anderes.<br />
Brischitt begleitete uns bis in den OP-Vorraum,<br />
die sogenannte Schleuse, wo der Anästhesist<br />
meinem Sohn ein Beruhigungs<strong>mit</strong>tel<br />
spritzte. Ich hielt Luca dabei im Arm. Dann<br />
legten wir ihn vorsichtig auf den Tisch und<br />
warteten, bis er einschlief. Brischitt war an<br />
unserer Seite, als wir alle um den Tisch herumstanden.<br />
Sie wandte sich an Luca: „Schau<br />
mal, der Gustav schläft jetzt auch!“ Wir taten<br />
so, als ob alles ganz normal sei, da<strong>mit</strong> Luca<br />
nichts merkte. Dann sagte der Arzt: „Jetzt ist<br />
es so weit, jetzt können Sie gehen.“<br />
ROTE NASEN Clown Brischitt verabschiedet<br />
sich am OP-Saal von Luca. Ihre Kuscheltierratte<br />
Gustav winkt zum Abschied.<br />
Im Fahrstuhl sagte Brischitt<br />
zu mir: „Das haben<br />
Sie gut gemacht!“<br />
Ich musste anfangen zu<br />
weinen. Vor meinem Sohn<br />
durfte ich nicht zusammenbrechen,<br />
doch jetzt<br />
konnte ich endlich den<br />
Tränen freien Lauf lassen.<br />
Brischitt nahm mich fest<br />
in den Arm. Es war so gut,<br />
dass sie dabei war und uns<br />
unterstützt hat! Ich weiß<br />
nicht, ob ich die Kraft gehabt<br />
hätte, Luca bis zur OP<br />
aufzuheitern.<br />
Wenn es einem selbst nicht gut geht, ist<br />
man nicht in der Lage, anderen Freude<br />
zu geben. Mein Mann und ich hätten vielleicht<br />
stumm dagestanden oder ich hätte<br />
krampfhaft versucht, die Situation aufzulockern.<br />
Aber Brischitt hat die Führung übernommen<br />
und uns und Luca sehr genau<br />
wahrgenommen. Vielleicht hat sie sogar<br />
uns Eltern noch mehr geholfen als Luca.<br />
Wir befanden uns in einer Extremsituation<br />
und waren unglaublich angespannt. Nach<br />
fünf Stunden war die Operation zu Ende.<br />
Luca geht es gut! Es war ein schlimmer Tag,<br />
der gut endete. .<br />
mal alles so an, wie es ist. Wir wollen niemanden<br />
ändern, sondern nehmen Kontakt<br />
auf und schauen, wo wir spielerisch etwas<br />
bewirken können. Es geht darum, eine Vertrauensebene<br />
zu schaffen und Momente der<br />
Freude und Leichtigkeit, selbst in schweren<br />
Situationen.<br />
Wie gelingt Ihnen die Entlastung von <strong>Kindern</strong><br />
und Eltern?<br />
Wir Clowns leben von Moment zu Moment<br />
– wie ein Kind. Das bedeutet radikale Akzeptanz<br />
und Neugier. Wir beobachten die<br />
Reaktionen der Kinder und passen unser<br />
Spiel entsprechend an. Das schafft sofort<br />
eine spielerische Atmosphäre und erleichtert<br />
die Situation für das Kind und auch für<br />
die Eltern. Das Kind oder derjenige, der<br />
Angst hat, wird nicht mehr so sehr auf seine<br />
Krankheit oder den Schmerz reduziert und<br />
die allgemeine Stimmung wird entspannter.<br />
Gibt es Herausforderungen, wenn Sie in<br />
ein Krankenzimmer kommen?<br />
Ja, wir begegnen oft Vorurteilen. Ich erinnere<br />
mich an einen Teenager, der sagte: „Das<br />
ist doch ein Krankenhaus, hier kann man<br />
doch nicht als Clown auftreten.“ Aber wenn<br />
die Menschen sehen, dass wir nicht auf<br />
schnelle Gags aus sind, sondern spielerisch<br />
und oft auch poetisch agieren, verstehen sie<br />
schnell unseren Mehrwert und unsere Mission.<br />
Welche Situation hat Sie in der letzten<br />
Zeit besonders bewegt?<br />
Es gibt sehr viele. Gerade gestern war ich im<br />
Herzzentrum in Berlin und begleitete einen<br />
sechsjährigen Jungen in eine Herzkatheteruntersuchung.<br />
Er hatte große Angst, aber<br />
durch unser Spiel – wir haben eine „Schneeexpedition“<br />
inszeniert – konnten wir seine<br />
Angst in Neugier umwandeln. Wir haben alles<br />
spielerisch gestaltet, selbst das Narkose<strong>mit</strong>tel<br />
wurde zu „geschmolzenem Schnee“.<br />
Am Ende ist er ruhig und <strong>mit</strong> einem Lächeln<br />
eingeschlafen. Solche Momente zeigen mir,<br />
wie wertvoll unsere Arbeit ist. .<br />
!<br />
ROTE NASEN<br />
Deutschland e. V.<br />
ROTE NASEN Deutschland e. V. ist ein<br />
gemeinnütziger Verein, der seit über<br />
20 Jahren fester Bestandteil in vielen<br />
renommierten Gesundheitseinrichtungen<br />
und Kliniken in Deutschland ist. Derzeit<br />
schenken 87 ROTE NASEN Clowns jedes<br />
Jahr in 78 Einrichtungen rund 79.000<br />
jüngeren und älteren Menschen bei<br />
regelmäßigen Clownvisiten fröhliche<br />
Augenblicke.<br />
www.rotenasen.de<br />
Schenken Sie Lachen <strong>mit</strong> einer<br />
Spende:<br />
Spendenkonto<br />
IBAN: DE06 3702 0500 0020<br />
2020 20<br />
BIC: BFSWDE33XXX<br />
Bank für Sozialwirtschaft
16<br />
Kinderrechte<br />
35 Jahre Kinderrechte<br />
Am 20. November ist Internationaler Tag der Kinderrechte – der Tag, an dem 1989 die<br />
UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet wurde.<br />
M<br />
zum Beispiel das Recht,<br />
an könnte glauben, sie<br />
seien selbstverständlich:<br />
die Kinderrechte. Also<br />
gesund aufwachsen<br />
zu können, zur<br />
Schule gehen zu können oder Schutz zu<br />
erhalten und in Frieden leben zu können.<br />
Doch Millionen Kinder auf der<br />
Welt leiden.<br />
Kinder brauchen besondere Fürsorge<br />
und Unterstützung. Darum<br />
gibt es gute Gründe, warum Kinder<br />
eigene Rechte brauchen. Denn<br />
Kinder gehören weltweit zu den besonders<br />
benachteiligten Gruppen<br />
und werden im Alltag oft nicht als<br />
Träger von eigenen Rechten wahrgenommen.<br />
Die UN-Kinderrechtskonvention<br />
verdeutlicht deshalb, dass<br />
Kinder als eigenständige Rechtssubjekte<br />
zu behandeln sind und an Entscheidungen,<br />
die sie betreffen, beteiligt werden sollen.<br />
Wenn für sie gesprochen oder über sie hinweg<br />
entschieden wird, wird dieses grundlegende<br />
Verständnis missachtet.<br />
Die zehn wichtigsten Kinderrechte:<br />
Recht auf Gesundheit<br />
Jedes Kind hat das Recht auf<br />
das erreichbare Höchstmaß<br />
an Gesundheit, medizinische<br />
Behandlung, ausreichende<br />
Ernährung, sauberes<br />
Trinkwasser, Schutz vor den<br />
Gefahren der Umweltverschmutzung und vor<br />
schädlichen Bräuchen und das Recht zu lernen,<br />
wie man gesund lebt.<br />
Recht auf elterliche Fürsorge<br />
Jedes Kind hat das Recht,<br />
bei seinen Eltern zu leben<br />
und von beiden Elternteilen<br />
erzogen zu werden, es sei<br />
denn, dies würde das Kindeswohl<br />
gefährden. Die Eltern<br />
sind verantwortlich für das Kindeswohl.<br />
Recht auf besondere Fürsorge und Förderung<br />
bei Behinderung<br />
Jedes Kind <strong>mit</strong> Handicap hat<br />
das Recht auf besondere Fürsorge<br />
und Förderung, da<strong>mit</strong> es aktiv<br />
am <strong>Leben</strong> teilnehmen kann.<br />
Zudem gelten natürlich auch<br />
alle anderen Rechte für Kinder<br />
<strong>mit</strong> Behinderung.<br />
Recht auf Gleichheit<br />
Alle Kinder haben die gleichen<br />
Rechte, egal wo sie leben, woher<br />
sie kommen, welche Hautfarbe<br />
oder Religion sie haben<br />
und welches Geschlecht sie<br />
haben.<br />
Recht auf Spiel und Freizeit<br />
Jedes Kind hat das Recht zu<br />
spielen, sich zu erholen und<br />
sich sportlich, künstlerisch<br />
oder kulturell zu betätigen.<br />
Recht auf freie Meinungsäußerung und Beteiligung<br />
Kinder haben das Recht, ihre<br />
Meinung oder Gefühle durch<br />
Reden, Schreiben, Malen<br />
<strong>mit</strong>zuteilen und gehört zu<br />
werden.<br />
Recht auf Schutz im Krieg und auf der<br />
Flucht<br />
Jedes Kind hat das Recht,<br />
im Krieg und auf der Flucht<br />
besonders geschützt zu werden.<br />
Zudem haben Kinder, je nachdem wie alt sie<br />
sind, kaum oder keine Möglichkeiten, ihre<br />
Rechte einzufordern. Ein Beispiel: Babys und<br />
Kleinkinder können sich noch nicht selbst versorgen.<br />
Und auch ältere Mädchen und Jungen<br />
können sich nicht immer zur Wehr<br />
setzen, Bedürfnisse formulieren und<br />
ihre Rechte einfordern. Kinderarbeit<br />
und Frühverheiratung sind nur zwei<br />
Beispiele von Rechtsverletzungen,<br />
die nur Minderjährige betreffen.<br />
Außerdem haben einige Rechte für<br />
Kinder eine besondere Bedeutung.<br />
Lernen zu können, ist eines davon.<br />
Als einer der ersten Staaten weltweit<br />
hat Deutschland vor 35 Jahren<br />
die UN-Kinderrechtskonvention unterzeichnet.<br />
Da<strong>mit</strong> hat sich Deutschland<br />
rechtlich verpflichtet, dass alle<br />
Kinder gesund und sicher leben und<br />
selbstbestimmt aufwachsen können. Dennoch<br />
muss auch in Deutschland noch viel<br />
getan werden, da<strong>mit</strong> wirklich alle Kinder Zugang<br />
zu einem sicheren, selbstbestimmten und<br />
gesunden <strong>Leben</strong> haben..<br />
Recht auf Bildung<br />
Jedes Kind hat das Recht auf<br />
Bildung, zur Schule zu gehen<br />
und eine gute Schulbildung<br />
zu bekommen. Bildung sollte<br />
dazu beitragen, Talente und<br />
Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen<br />
zu fördern und zu stärken.<br />
Recht auf Schutz der Privatsphäre und<br />
Würde<br />
Jedes Kind hat ein Recht auf<br />
Privatsphäre. Das gilt für sein<br />
Privatleben, seine Familie,<br />
seinen Wohnraum oder seine<br />
Briefe, E-Mails oder auch sein<br />
Handy.<br />
Recht auf Schutz vor wirtschaftlicher und<br />
sexueller Ausbeutung<br />
Jedes Kind hat das Recht auf<br />
Schutz vor sexuellem Missbrauch<br />
in allen Formen und<br />
jeglicher Form der Ausbeutung.<br />
Redaktion Leonie Zell
Anzeige
18<br />
Baderegeln<br />
Ich gehe nur baden, wenn ich mich<br />
gut fühle.<br />
Schwimmen lernen<br />
Lesen, schreiben,<br />
rechnen, schwimmen<br />
Wasser fasziniert Kinder auf besondere Weise. Doch sicher<br />
darin bewegen können sich immer weniger von ihnen<br />
– eine fatale Entwicklung, findet Matthias Stoll. Im Interview<br />
erklärt der Bereichsleiter Ausbildung und Prävention<br />
des DLRG-Bundesverbandes, warum schon Vorschulkinder<br />
schwimmen lernen sollten, welche Rolle Eltern dabei<br />
haben und wie ein Kindersachbuch unterstützen kann.<br />
Ich gehe nur baden, wenn mir bei<br />
Problemen jemand helfen kann.<br />
Wenn ich Probleme im Wasser<br />
habe, dann rufe ich laut um Hilfe<br />
und winke <strong>mit</strong> den Armen. Ich helfe<br />
anderen, wenn sie im Wasser Probleme<br />
haben. Ich rufe nie „Hilfe“,<br />
wenn alles in Ordnung ist.<br />
Ich sage Bescheid, wenn ich ins<br />
Wasser gehe.<br />
Ich nehme Rücksicht! Ich renne<br />
nicht, schubse nicht und drücke<br />
niemanden unter Wasser.<br />
Weitere wichtige Baderegeln finden<br />
Sie auf: www.dlrg.de/baderegeln<br />
Dieses Interview wurde in Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> der<br />
umgesetzt.<br />
Wann ist der richtige Zeitpunkt, Kinder ans<br />
Wasser zu gewöhnen?<br />
Kinder können und sollten schon früh an das<br />
Wasser gewöhnt werden. Das beginnt beim<br />
Duschen und Baden zu Hause und vielleicht<br />
auch dem Babyschwimmen. Fühlen sich Jungen<br />
und Mädchen bereits wohl im Wasser,<br />
geht es <strong>mit</strong> dem Schwimmenlernen später zumeist<br />
auch schneller.<br />
Und wann sollten Kinder schwimmen lernen?<br />
Dafür sind die Kinder etwa <strong>mit</strong> fünf Jahren so<br />
weit. Ich habe auch <strong>mit</strong> fünf Jahren den ersten<br />
Schwimmkurs gemacht, danach hat mich die<br />
Faszination des Wassers nicht mehr losgelassen.<br />
Sicher schwimmen zu können, ist wichtig,<br />
um Ertrinken zu verhindern. Dazu braucht<br />
es das Freischwimmerabzeichen, also das<br />
Schwimmabzeichen Bronze. Es ermöglicht<br />
<strong>Kindern</strong> auch den gemeinsamen Schwimmbadbesuch<br />
<strong>mit</strong> den Freunden oder weitere<br />
Freizeitaktivitäten wie Paddeln und Surfen.<br />
Reicht es nicht, wenn ein Kind seine Seepferdchen-Schwimmprüfung<br />
erfolgreich<br />
absolviert hat?<br />
Nein, das bietet keine ausreichende Sicherheit.<br />
Ein Kind hat dann nachgewiesen, dass<br />
es wichtige Grundfertigkeiten beherrscht, um<br />
<strong>mit</strong> dem Schwimmenlernen so richtig loszulegen.<br />
Insofern markiert das Seepferdchenabzeichen<br />
einen ersten wichtigen Meilenstein.<br />
Sichere Schwimmer sind Kinder aber<br />
erst, wenn sie das Schwimmabzeichen Bronze<br />
abgelegt haben und so<strong>mit</strong> unter anderem eine<br />
Viertelstunde ausdauernd schwimmen können.<br />
Wie wichtig ist auch nach einem Schwimmkurs,<br />
dass Kinder regelmäßig schwimmen<br />
gehen?<br />
Matthias Stoll<br />
Bereichsleiter Ausbildung und Prävention<br />
des DLRG-Bundesverbandes<br />
Sehr wichtig. Wenn ich einmal den Nachweis<br />
erbringe, ein sicherer Schwimmer zu sein,<br />
bleibe ich es nicht für alle Tage. Die Technik<br />
und auch die Baderegeln verlerne ich zwar<br />
nicht mehr, aber das ausdauernde Schwimmen<br />
braucht regelmäßige Übung. Dafür bietet<br />
sich nach dem Erwerb des Bronzeabzeichens<br />
die Teilnahme an weiteren Angeboten<br />
an. In der DLRG absolvieren jährlich etwa<br />
40.000 Teilnehmende das Bronzeabzeichen.<br />
Zudem geben die prüfberechtigten Ausbilder<br />
circa 30.000 Silber- sowie 16.000 Goldabzeichen<br />
aus. Die Abzeichen können übrigens<br />
auch von Erwachsenen erworben werden. Es<br />
bietet sich also an, <strong>mit</strong> der ganzen Familie gemeinsam<br />
ein Schwimmabzeichen abzulegen.<br />
Welche fünf Tipps würden Sie Eltern geben,<br />
wenn es um die Sicherheit ihrer Kinder im<br />
und am Wasser geht?<br />
1. Eltern sollten sich immer bewusst sein,<br />
welche Gefahr vom Wasser ausgehen kann<br />
und dass gerade kleine Kinder vom nassen<br />
Element oft wie magisch angezogen werden.<br />
Deshalb ist es wichtig, sie immer zu beaufsichtigen.<br />
Es muss nicht das Schwimmbad<br />
oder der Badesee sein.
19<br />
Mehr auf www.leben<strong>mit</strong>.de | 19<br />
2. Auch die Wanne im Badezimmer, das<br />
Planschbecken im Garten oder die Regentonne<br />
des Nachbarn können zur tödlichen Falle<br />
werden.<br />
3. Beim Baden sollten Eltern immer in Griffweite<br />
bleiben und sich nicht auf Hilfs<strong>mit</strong>tel<br />
wie Schwimmringe oder -flügel verlassen.<br />
Und sie sollten gemeinsam <strong>mit</strong> ihren <strong>Kindern</strong><br />
regelmäßig Zeit im Wasser verbringen und<br />
diese entspannt und <strong>mit</strong> Freude genießen.<br />
4. Sind die Kinder alt genug, sollten sie natürlich<br />
das Schwimmen lernen und bis mindestens<br />
zum Freischwimmerabzeichen ausgebildet<br />
werden.<br />
5. Eltern sollten sich zusammen <strong>mit</strong> dem<br />
Nachwuchs die zehn Baderegeln anschauen.<br />
Mit diesen im Bewusstsein genießen sie<br />
hoffentlich viel Zeit zusammen beim Baden.<br />
Jeder gemeinsame Gang ins Wasser ist ein<br />
Schritt auf dem Weg zum sicheren Schwimmer.<br />
Gibt es eigentlich in der deutschen Bevölkerung<br />
viele Nichtschwimmer bzw. ist der<br />
Anteil in den letzten Jahren eher gestiegen<br />
oder gesunken?<br />
Eine von der DLRG beauftragte Befragung der<br />
Bevölkerung durch forsa ergab zuletzt 2022,<br />
dass fünf Prozent der Menschen ab 14 Jahren<br />
Nichtschwimmer sind. Das allein sind rund<br />
3,7 Millionen Menschen. Tatsächlich dürfte<br />
die Zahl noch höher sein. Und es kommen<br />
viele unsichere Schwimmer hinzu. Anhand<br />
der Ergebnisse der letzten Befragung gehen<br />
wir zudem davon aus, dass mehr als die<br />
Hälfte der Zehnjährigen noch keine sicheren<br />
Schwimmer sind. Das ist leider schon länger<br />
so. Insgesamt ist wohl leider davon auszugehen,<br />
dass die Zahl der Nichtschwimmer in<br />
der Bevölkerung, insbesondere bedingt durch<br />
fehlenden Schwimmunterricht, aber auch<br />
durch Migration, weiter steigt.<br />
Welche Strategien verfolgen Sie als Deutsche<br />
<strong>Leben</strong>srettungsgesellschaft, um das zu<br />
ändern?<br />
Die DLRG bildet in den allermeisten ihrer<br />
rund 2.000 lokalen Vereine Nichtschwimmer<br />
zu Schwimmern aus – vor allem Kinder, aber<br />
auch Jugendliche und Erwachsene. Als Bundesverband<br />
investieren wir derzeit verstärkt<br />
in die Qualifizierung weiterer ehrenamtlicher<br />
Ausbilder für den Beckenrand. Und der<br />
gesamte Verband hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
weitere Mitstreiter zu werben. 2023 zählte die<br />
DLRG erstmals mehr als 600.000 Mitglieder<br />
und knapp 200.000 Teilnehmer im Anfängerschwimmen.<br />
Das Potenzial ist also vorhanden.<br />
Doch wir brauchen auch geeignete<br />
Schwimmbäder, und zwar in ausreichender<br />
Zahl. Auch dafür treten wir vehement ein und<br />
lassen in unseren Bemühungen nicht nach.<br />
Sie haben Ravensburger fachlich bei der<br />
Umsetzung des Kindersachbuchs „Komm<br />
<strong>mit</strong> zum Schwimmen“ beraten und unterstützt.<br />
Welchen Vorteil sehen Sie darin,<br />
wenn es Bücher für Kinder gibt, die sich <strong>mit</strong><br />
dem Thema Schwimmenlernen auseinandersetzen?<br />
Die Neugierde auf die Bewegung im Wasser<br />
wird geweckt und das Kind setzt sich <strong>mit</strong><br />
dem Thema auseinander. So kann ein kleiner<br />
Beitrag zum Angstabbau vor dem ersten<br />
Schwimmkurs geleistet werden. Das Kind<br />
kennt bestimmte Szenen aus dem Buch und<br />
erinnert sich dann zum Beispiel daran, warum<br />
es wichtig ist, vor dem Baden zu duschen.<br />
Zusätzlich hat es sich auch schon <strong>mit</strong> den Baderegeln<br />
beschäftigt. Je mehr Wege genutzt<br />
werden, die Kinder auf das Schwimmenlernen<br />
vorzubereiten, umso schneller gelingt der<br />
Einstieg in das Schwimmenlernen. .<br />
!<br />
Buchtipp<br />
Die meisten Kinder lieben Schwimmen<br />
– egal ob im Hallenbad, im Freibad,<br />
im Badesee oder im Meer. Frühzeitig<br />
schwimmen zu lernen, gibt <strong>Kindern</strong> die<br />
dafür notwendige Sicherheit. Klappen<br />
zeigen u. a., wie ein Besuch im Hallenbad<br />
abläuft und was im ersten Schwimmkurs<br />
passiert. Das Besondere: Das Buch wurde<br />
in enger Abstimmung <strong>mit</strong> der Deutschen<br />
<strong>Leben</strong>s-Rettungs-Gesellschaft e.V.<br />
(DLRG) konzipiert, entwickelt und umgesetzt.<br />
Das Sachbuch für Kinder von vier<br />
bis sieben Jahren enthält auch die zehn<br />
wichtigsten Baderegeln, die alle im und<br />
am Wasser kennen und beachten sollten.<br />
Gewinnspiel<br />
Gewinnen Sie eins von 25 Exemplaren<br />
von „Wieso? Weshalb? Warum? Komm<br />
<strong>mit</strong> zum Schwimmen“.<br />
Schreiben Sie uns bis 30.11.2024 eine<br />
E-Mail an redaktion@leben<strong>mit</strong>.de. Die<br />
Gewinner werden per Losverfahren<br />
er<strong>mit</strong>telt. Viel Glück!<br />
Jetzt<br />
informieren<br />
dlrg.de/zwrdk<br />
Der Sommer am Strand<br />
Werde<br />
Rettungsschwimmer<br />
und sei dabei!
Abenteuer erleben<br />
Fotos: privat<br />
instagram.com<br />
/pilotmadeleine<br />
Gemeinsame<br />
Erinnerungen sammeln<br />
Madeleine und ihr fünfjähriger Sohn Mason entdecken gemeinsam die Welt,<br />
und haben zusammen bereits 25 Länder bereist.<br />
Wie kam es dazu, dass du <strong>mit</strong> deinem Sohn<br />
die Welt bereist?<br />
Schon bevor ich Mama wurde, bin ich leidenschaftlich<br />
gern gereist. Aus diesem Grund war<br />
mein Berufswunsch auch immer Pilotin. Die<br />
Ausbildung habe ich absolviert. Doch damals<br />
gab es leider mehr Piloten, als gebraucht wurden,<br />
und so habe ich entschieden, selbst die<br />
Welt zu bereisen. Meine Abenteuer habe ich<br />
auf Instagram geteilt, und so kam es, dass meine<br />
größte Leidenschaft auch zu meinem Beruf<br />
wurde. Als Mason auf die Welt kam, haben wir<br />
die erste gemeinsame Reise gemacht, als er<br />
sechs Wochen alt war – und seitdem erleben wir<br />
fast alle Reiseabenteuer gemeinsam.<br />
Ich bin davon überzeugt, dass Reisen die beste<br />
Schule fürs <strong>Leben</strong> ist. Letztes Jahr waren wir beispielsweise<br />
in Kenia und haben dort eine Schule<br />
besucht. Wir haben den <strong>Kindern</strong> Buntstifte<br />
<strong>mit</strong>gebracht, und das Leuchten in den Augen<br />
der Kinder werde ich nie vergessen. Solche Momente<br />
zeigen ihm und auch mir, wie dankbar<br />
wir sein können und wie gut es uns in der westlichen<br />
Welt geht. Das öffnet <strong>Kindern</strong> auch die<br />
Augen für das Große und Ganze, lehrt sie, tolerant<br />
und weltoffen zu sein. Ich bin sehr dankbar,<br />
dass wir solche Momente erleben dürfen.<br />
Was bedeuten dir diese gemeinsamen Momente?<br />
Unglaublich viel. Meine Erfahrung ist, dass<br />
man auf Reisen die schönsten und emotionalsten<br />
gemeinsamen Momente sammelt.<br />
Die Zeit <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> vergeht so schnell, und<br />
wer die Möglichkeit hat, sollte versuchen,<br />
so viele solcher Erinnerungen wie möglich<br />
zu sammeln. Es muss auch nicht gleich die<br />
große, weite Welt sein. Jede Reise schafft das.<br />
Man muss es eben nur machen.<br />
Worauf achtest du bei euren gemeinsamen<br />
Reisezielen besonders?<br />
Die Sicherheit steht bei mir an erster Stelle.<br />
Ich achte immer darauf, dass es vor Ort eine<br />
gute medizinische Versorgung gibt. Zudem<br />
finde ich es von Vorteil, wenn es einen großzügigen<br />
Kinderclub gibt, denn Kinder haben<br />
<strong>mit</strong> anderen <strong>Kindern</strong> oft den meisten Spaß.<br />
Und wenn das Kind auf Reisen glücklich ist,<br />
sind es die Eltern auch.<br />
Was sind deine Top-Reiseziele für Kinder?<br />
Innerhalb von Europa sind es definitiv Griechenland<br />
und Italien und für den Winterurlaub<br />
Österreich oder die Schweiz. Wenn es<br />
weiter weggehen soll, sind meine Favoriten<br />
die Malediven und die Seychellen. Was ich<br />
zudem empfehlen kann, sind Schiffsreisen<br />
<strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>. Auf Kreuzfahrten gibt es für<br />
Kinder so viel zu entdecken, zudem Animation,<br />
abwechslungsreiches Essen und fast<br />
jeden Tag einen neuen Hafen und ein neues<br />
Abenteuer. Auch für uns geht es in diesem<br />
Jahr noch aufs Schiff – darauf freue ich mich<br />
schon sehr.<br />
Viele Familien haben Respekt vor Reisen<br />
<strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>. Was möchtest du ihnen raten?<br />
Einfach machen! Ihr werdet sehen, dass es<br />
euch als Familie noch enger zusammenschweißt.<br />
Ihr müsst auch keine Angst vor<br />
dem Fliegen haben. Die meisten Kinder sehen<br />
im Fliegen ein riesengroßes Abenteuer.<br />
Und wenn euer Kind mal weint, dann ist das<br />
so. Lasst euch nicht stressen – je entspannter<br />
die Eltern, desto entspannter das Kind. Und<br />
das gilt für den ganzen Urlaub. Mein wichtigster<br />
Tipp: Genießt die gemeinsame Zeit<br />
und sammelt Erinnerungen fürs <strong>Leben</strong>!.<br />
Redaktion Leonie Zell
Gewinnspiel<br />
Ahoi – Familienurlaub<br />
auf hoher See<br />
Der Urlaub <strong>mit</strong> der ganzen Familie ist für viele die schönste Zeit des Jahres.<br />
Die Mein Schiff Flotte hat für jeden etwas zu bieten – vom Kleinkind bis zum Teenager,<br />
aber auch ein Wohlfühlprogramm für die Eltern. Aus diesem Grund verlosen wir,<br />
gemeinsam <strong>mit</strong> Mein Schiff, einen unvergesslichen Familienurlaub.<br />
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />
umgesetzt.<br />
Kommen Sie an Bord der<br />
Mein Schiff 2 und entdecken<br />
Sie norwegische Naturparadiese.<br />
Neben typisch norwegischem<br />
Küstenflair und<br />
dem Zauber der Fjordlandschaften<br />
warten während der Reise noch<br />
Städte-Highlights auf Ihren Besuch. Während<br />
der Kreuzfahrt haben Sie ausreichend<br />
Zeit, es sich an Bord <strong>mit</strong> den Mein Schiff<br />
Premium-Inklusivleistungen richtig gut gehen<br />
zu lassen.<br />
Reisetermin: 08.05.2025 bis 15.05.2025<br />
Reiseverlauf: Bremerhaven – Seetag – Bergen<br />
– Stavanger – Kristiansand – Oslo – Seetag<br />
– Bremerhaven<br />
Gewinnen Sie diese wundervolle Reise, für<br />
zwei Erwachsene oder zwei Erwachsene<br />
und ein Kind, und sammeln Sie Erinnerungen<br />
fürs <strong>Leben</strong>. Schreiben Sie uns bis<br />
30.11.2024 eine E-Mail an<br />
redaktion@le-ben<strong>mit</strong>.de. Die Gewinner<br />
werden per Los-verfahren er<strong>mit</strong>telt. Viel<br />
Glück!*<br />
Auf der gesamten Mein Schiff Flotte heißt<br />
TUI Cruises Familien herzlich willkommen<br />
und begeistert das ganze Jahr über <strong>mit</strong> einem<br />
bunten Programm für Groß und Klein.<br />
Geschulte Betreuer eröffnen <strong>Kindern</strong> im Insel<br />
der Seeräuber – Kids-Club bei abwechslungsreichen<br />
Workshops, spannenden<br />
Themenreisen, Schiffsrallyes und Familien-<br />
Events völlig neue Welten. In der Sturmfrei<br />
– Teenslounge heißt es für Jugendliche ab<br />
12 Jahren: Eltern müssen draußen bleiben.<br />
Workshops für Teenager, Spielekonsolen sowie<br />
kreative und sportliche Programme stehen<br />
hier im Fokus. Reichlich Nestwärme für<br />
Eltern <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> unter drei Jahren bietet<br />
der Nest – Baby-Raum <strong>mit</strong> Babyspielkreisen<br />
und Tobestunden.<br />
In den deutschen Schulferien findet außerdem<br />
ein zusätzliches Ferienprogramm für<br />
Kids und Teens an Bord der Wohlfühlflotte<br />
statt. Zudem werden für kleine Kreuzfahrer<br />
spezielle Kinderbuffets im Buffet-Restaurant<br />
Anckelmannsplatz sowie Kindermenüs<br />
im Hauptrestaurant Atlantik angeboten.<br />
Auch finden gemeinsame Mahlzeiten <strong>mit</strong><br />
den Kids & Teens-Betreuern für Kinder ab<br />
drei Jahren statt.<br />
Heute schon an den Sommer 2025 denken<br />
Die Mein Schiff 1 wird im Sommer 2025 auf<br />
verschiedenen Routen auf der Ostsee unterwegs<br />
sein und <strong>mit</strong> einem vielfältigen Familienprogramm<br />
begeistern. Wen es als Familie<br />
in das Mittelmeer zieht, kommt auf der<br />
Mein Schiff 5 auf seine Kosten. Die Mein<br />
Schiff 5 ist von Ende Juni bis September auf<br />
sieben- bis 14-tägigen Familienreisen im<br />
östlichen Mittelmeer ab/bis Heraklion unterwegs.<br />
Wer frühzeitig bucht, profitiert bei<br />
Mein Schiff von attraktiven Angeboten und<br />
kann sich länger auf die schönste Zeit des<br />
Jahres freuen. Und eins ist klar: Beide Wohlfühlschiffe<br />
begeistern in den Sommerferien<br />
<strong>mit</strong> einem Familienprogramm und spannenden<br />
Workshops für Kids & Teens. .<br />
* Mit der Teilnahme stimmen Sie dem Erhalt des Newsletters von TUI Cruises zu.<br />
Der Gewinn gilt ausschließlich für die im Gewinnspiel angegebene Reise der TUI<br />
Cruises GmbH, eine Übertragung auf eine andere Reise ist nicht möglich. Eine<br />
Auszahlung des Reisewertes in bar ist leider nicht möglich. Es gelten die Reisebedingungen<br />
der TUI Cruises GmbH, die Sie unter www.meinschiff.com einsehen können.<br />
Mit dem Antritt der Reise erklären Sie sich <strong>mit</strong> den Reisebedingungen einverstanden.
Familienzeit Letzte Wünsche im Paradies<br />
Fotos: Kandima<br />
Kandima Maldives:<br />
Happy Kids –<br />
Happy Family!<br />
Grenzenlosen Spaß und Sonne verspricht das Kandima Maldives, die wohl<br />
familienfreundlichste und „coolste“ Destination der Malediven!<br />
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />
umgesetzt.<br />
Das Kandima Maldives Resort<br />
liegt im Dhaalu Atoll<br />
auf einer privaten Insel<br />
südwestlich der Hauptstadt<br />
Male. Es verfügt über<br />
einen mehr als drei Kilometer<br />
langen Sandstrand, zehn Restaurants<br />
und Bars und punktet nicht nur bei Paaren<br />
und Freundesgruppen, sondern speziell<br />
auch bei Familien. Dafür sorgen Highlights<br />
wie einer der größten Kids Clubs der Malediven<br />
und zahlreiche Aktivitätsangebote wie<br />
Tauch- und Schnorchelkurse für Groß und<br />
Klein. Dazu viel Sport und Spaß, vielfältige<br />
Kulinarik, auch für den Geschmack der<br />
kleinen Gäste, und familienfreundliche Unterkünfte<br />
wie die Sky Family Studios. Diese<br />
Zimmer im ersten Stock bestehen aus zwei<br />
verbundenen großen Räumen <strong>mit</strong> Balkon<br />
und privater Terrasse und bieten auch größeren<br />
Familien viel Platz.<br />
Direkten Zugang zu den weißen Sandstränden<br />
und dem türkisblauen, klaren Wasser<br />
wiederum haben die Beach Studios. Private<br />
Pools sind kindersicher und bieten gleichzeitig<br />
einen atemberaubenden Blick auf den<br />
Ozean. Es gibt auch Beach Villas <strong>mit</strong> Jacuzzis,<br />
die bis zu vier Gästen Platz bieten. Die<br />
perfekte Unterkunft für den Familienurlaub!<br />
Dabei hat das Kandima Maldives ein erstklassiges,<br />
erschwingliches All-inclusive-Angebot,<br />
das für ungetrübte Urlaubsstimmung<br />
sorgt, schon bei der Buchung.<br />
Unvergleichliches Angebot für Kinder<br />
Im Kandiland Kids Club werden junge VIPs<br />
zwischen vier und zwölf Jahren von früh bis<br />
spät bestens unterhalten. Dafür sorgen der<br />
Innenspielbereich und der Außenbereich<br />
<strong>mit</strong> Piratenschiff, Trampolin, Mini-Wasserpark<br />
und täglichem Aktivitätsangebot. Für<br />
die jüngsten Gäste ab zwölf Monaten hat das<br />
Kandima einen Babysitter-Service von 9 Uhr<br />
morgens bis 1 Uhr nachts. Das macht nicht<br />
nur den Kids Spaß, sondern schenkt auch<br />
ihren Eltern ein wertvolles Gut: Zeit, die sie<br />
für sich nutzen können – <strong>mit</strong> bestem Gewissen.<br />
Denn den <strong>Kindern</strong> fehlt es nicht nur an<br />
nichts, sie haben auch eine richtig tolle Zeit.<br />
Hier schmeckt es allen gut<br />
Mit insgesamt zehn herausragenden Dining-<br />
und Bar-Locations lässt das Kandima<br />
Maldives auch kulinarisch keine Wünsche<br />
offen. Drei Fine-Dining-Restaurants <strong>mit</strong><br />
speziellen Kindermenüs und das ganztägige
Buffet <strong>mit</strong> multikultureller Küche sind selbst<br />
auf die pingeligsten Esser zugeschnitten. Bei<br />
Koch- und Pizzabackkursen schwingen Kinder<br />
selbst den Kochlöffel oder sie besuchen<br />
einen Mocktail- und Smoothie-Kurs.<br />
Unterwasserwelt ahoi<br />
Wen es ins kühle Blau zieht: Die Insel ist<br />
umgeben von Korallenriffen, in denen mehr<br />
als 1.000 Arten tropischer Fische leben. Die<br />
Lage des Resorts ist perfekt, um Schildkröten,<br />
Delfine und Mantarochen zu beobachten.<br />
Auch Kinder erhalten hier spannende<br />
Einblicke in die Welt des Meeres und können<br />
selbst im Meeresschutz aktiv werden:<br />
Im Rahmen des Korallen-Adoptionsprogramms<br />
helfen sie <strong>mit</strong>, das Riff neu zu bepflanzen,<br />
während sie Wissenswertes über<br />
Umwelt- und Artenschutz erfahren. Zum<br />
Ausklang eines bewegenden Tages bietet<br />
sich ein Familienausflug <strong>mit</strong> einem traditionellen<br />
Dhoni-Boot an, um den Sonnenuntergang<br />
vom Meer aus zu genießen.<br />
Uuuund Action!<br />
Für den ultimativen Adrenalinkick sorgen<br />
Parasailing, Seabobfahren und sogar Skydiving.<br />
Kandimas Wassersport-Center Aquaholics<br />
bietet Schnorchel-, Schnuppertauchund<br />
Gerätetauchkurse für verschiedene<br />
Altersgruppen an.<br />
Mehr Sport und Action lässt sich auch in<br />
den zwei Gästepools des Kandima erleben,<br />
darunter ist der größte Pool der Malediven!<br />
Tennis-, Volleyball- und Fußballfelder<br />
laden zum gemeinsamen Auspowern ein.<br />
Im Fitnesspavillon und im hochmodernen<br />
Fitnessclub „Burn“ werden Yoga- und Fitnesskurse<br />
angeboten, während das esKape<br />
Spa <strong>mit</strong> asiatisch inspirierten Massagen und<br />
Meditationssessions auch für Kinder ein Ort<br />
tiefer Entspannung ist. So gut erholt lassen<br />
sich die Karaoke- und Movie-Night gleich<br />
doppelt genießen!<br />
Medizinische Top-<br />
Versorgung bei<br />
Bedarf<br />
Ein rundum gutes,<br />
sicheres Gefühl<br />
stellt sich<br />
auch dank der<br />
exzellenten<br />
gesundheitlichen<br />
Versorgung<br />
des<br />
Kandima ein.<br />
Das Team<br />
von Kandima<br />
OnGuard<br />
kümmert sich<br />
exzellent um<br />
alle Sicherheits-,<br />
Gesundheits- und<br />
Hygienefragen der<br />
Gäste. Rund um die<br />
Uhr bietet das Zentrum<br />
unter deutscher<br />
Leitung bei Bedarf Unterstützung<br />
durch Allgemeinmediziner,<br />
Krankenschwestern,<br />
einen Zahnarzt und einen Tauchsicherheitsbeauftragten.<br />
Traumurlaub für die ganze Familie<br />
Wer sich also nach einer Auszeit im Paradies<br />
<strong>mit</strong> der ganzen Familie <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> sehnt<br />
– vom Baby bis zum Teenager –, findet im<br />
Kandima Maldives sein Glück! Eine unvergessliche<br />
Zeit <strong>mit</strong> vielen gemeinsamen Momenten<br />
wartet und schafft Erinnerungen für<br />
alle, die unendlich kostbar sind.<br />
23<br />
Neu: der Abenteuerpark<br />
Schon gegen Ende 2024 dürfen sich Gäste<br />
des Kandima Maldives über ein weiteres<br />
Highlight freuen, denn dann eröffnet der<br />
neue Abenteuerpark der Insel. Nervenkitzel-Suchende<br />
jeden Alters sind eingeladen,<br />
in unvergessliche Erlebnisse einzutauchen:<br />
ob bei einer adrenalingeladenen<br />
Gokart-Fahrt, einer Tour durch den Hochseilgarten<br />
<strong>mit</strong> Seilrutsche oder auf dem<br />
18-Loch-Minigolfplatz <strong>mit</strong> einzigartigen<br />
Hindernissen, die eine spannende Herausforderung<br />
für die ganze Familie sind. Auch<br />
Bogenschießen können Gäste hier lernen,<br />
sich auf der Kletterwand wie im Gebirge<br />
fühlen oder ihre Geschicklichkeit bei einem<br />
Assault Course <strong>mit</strong> Freunden messen. Und<br />
auf dem speziellen Kinderspielplatz erleben<br />
sogar die Kleinsten aufregende Kletterabenteuer.<br />
Langeweile? Die gibt es im Kandima<br />
Maldives nicht. .
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Comic von Thorsten Trantow, www.trantow-atelier.de<br />
Ja, das stimmt: Du hast ein Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung. Es gibt aber<br />
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