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vocatium Ausbildungspreis <strong>2024</strong><br />

Warum ich meine<br />

Ausbildung liebe?<br />

Was Auszubildende und dual Studierende<br />

über ihre Berufswahl denken<br />

Ausbildungsberufe von A–Z


Warum ich meine Ausbildung liebe?


Warum ich meine Ausbildung liebe?<br />

Was Auszubildende und dual Studierende über ihre Berufswahl denken<br />

© IfT Institut für Talententwicklung GmbH<br />

Marienburger Straße 1 · 10405 Berlin<br />

www.erfolg-im-beruf.de<br />

www.vocatium.de<br />

ISBN 978-3-944942-72-8<br />

Berlin <strong>2024</strong><br />

Druck: Friedrich Pustet GmbH & Co. KG, Regensburg


vocatium Ausbildungspreis <strong>2024</strong><br />

Warum ich<br />

meine Ausbildung liebe?<br />

Was Auszubildende und dual Studierende<br />

über ihre Berufswahl denken<br />

Ausbildungsberufe von A–Z<br />

IfT Institut für Talententwicklung


Inhalt<br />

Einführung<br />

· 7 ·<br />

vocatium Ausbildungspreis <strong>2024</strong><br />

Siegerinnen und Sieger<br />

· 9 ·<br />

Ausbildungsberufe<br />

Beiträge von Auszubildenden<br />

· 11–144 ·<br />

Duale Studiengänge<br />

Beiträge von Studierenden<br />

· 147–185 ·<br />

vocatium Ausbildungspreis 2025<br />

25 Jahre außerschulische Lernorte<br />

· 187–191 ·


Einführung<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

ein Schreibwettbewerb? Ist das nicht etwas altmodisch? Wo gibts denn<br />

sowas noch? – Solche und ähnliche Gedanken hatten wir selbst, als der<br />

Wettbewerb noch in der Konzeptphase steckte. Doch schon im ersten<br />

Jahr gab es mehrere Hundert Beiträge – ein Erfolg, der motiviert. Nun,<br />

im zweiten Jahr, freuen wir uns über mehr als 800 Einsendungen, die<br />

eigentlich alle einen Preis verdient hätten.<br />

Ein Schreibwettbewerb – ist das also doch nicht so aus der Zeit gefallen,<br />

wie es zuerst scheint? Bekanntlich ist nichts mächtiger als Stift<br />

und Papier. Naja, oder das Schreibprogramm und die Tastatur. Ohne<br />

hippe digitale Medien, ohne viel Schnickschnack, sondern auf den Inhalt<br />

konzentriert. Das war es auch, was uns am Ende antrieb, den Wettbewerb<br />

auszurufen: Wir wollten Azubis motivieren, ihre Entscheidung<br />

zum Berufsweg und diese neue Lebensphase zu reflektieren. Sich aktiv<br />

klarzumachen, welche Herausforderungen sie nun bewältigen und was<br />

sie daran begeistert – kurz: warum sie ihre Ausbildung lieben.<br />

Das hat einen wunderbaren Nebeneffekt: Durch die Wettbewerbsbeiträge,<br />

die wir auch online bereitstellen, entsteht ein Nachschlagewerk<br />

über Ausbildungsberufe und -erfahrungen, das seinesgleichen<br />

sucht. Aus erster Hand, voller Begeisterung und mitten aus dem Leben.<br />

Eine besondere Hilfe zur Berufswahl, eine gute Gelegenheit, sich begeistern<br />

zu lassen.<br />

Die Textform steht den Teilnehmenden dabei frei: sei es ein Essay,<br />

eine Erzählung, ein Gedicht, ein Liedtext – oder, wie die Gewinner<br />

dieses Jahres es gemacht haben: ein Beipackzettel mit den (ins Positive<br />

gewendeten) Risiken und Nebenwirkungen ihrer Krankenpflege-Ausbildung.<br />

Es macht Spaß, das zu lesen – wie auch all die anderen Einsendungen.<br />

Bei praktisch allen Beiträgen bemerkt man die Freude, aber<br />

auch die Überlegung und die Arbeit, die in die Texte geflossen sind.<br />

Uns motiviert die unglaubliche Vielfalt der eingesendeten Texte, den<br />

einmal eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Bald könnten die Jugendli-<br />

7


chen, die gerade die Phase ihrer Berufswahl erleben, zu fast jedem möglichen<br />

Ausbildungsberuf und dualen Studiengang einen oder mehrere<br />

literarische Texte von ihren Altersgenossen zur Lektüre aufnehmen –<br />

ob im Schulunterricht, im Urlaub oder als Inspiration für die eigene<br />

Karriere.<br />

Die hier versammelte Auswahl bildet die Longlist der Jury ab, darunter<br />

natürlich die acht Texte der Preisgewinnerinnen und -gewinner<br />

(mit grauer Seitenfarbe hinterlegt).<br />

Wer sich nur mal in die ersten zwei, drei Texte einliest, verspürt Lust<br />

auf mehr! Die abwechslungsreichen, machmal spannenden, manchmal<br />

lustigen, manchmal ergreifenden Beiträge sind viel mehr geworden, als<br />

wir selbst erwartet hätten. Es sind Zeugnisse vom Leben und Erleben<br />

der Auszubildenden in Deutschland – mit all der bunten Vielfalt, die<br />

das mit sich bringt.<br />

Philipp Stintzing<br />

8


vocatium Ausbildungspreis <strong>2024</strong><br />

Siegerinnen und Sieger<br />

Platzierungen 1 bis 5:<br />

Platz 1: Salih Ucar und Patrick Hartl, Pflegefachmänner<br />

Albertinen-Krankenhaus/Albertinen-Haus gGmbH (Hamburg)<br />

Platz 2: Kim Schröter, Fachangestellte für Bäderbetriebe<br />

Stadtwerke Gießen AG (Hessen)<br />

Platz 3: Alexander Baals, Fachangestellter für Medien- und<br />

Informationsdienste<br />

Freie Universität Berlin – Universitätsbibliothek (Berlin)<br />

Platz 4: Melissa Gerlach, Fachinformatikerin – Anwendungsentwicklung<br />

HEITEC AG (Sachsen)<br />

Platz 5: Mustafa Kemal Özdemir, Kaufmann für Kurier-, Express- und<br />

Postdienstleistung<br />

wüma GmbH (Bayern)<br />

Sonderpreise (in alphabetischer Reihenfolge):<br />

Omid Ahadi, Kaufmann für Versicherungen und Finanzanlagen<br />

Allianz Versicherungs-AG (Hessen)<br />

Azubi-Projekt, diverse Ausbildungsberufe und duale Studiengänge<br />

BASF SE (Rheinland-Pfalz)<br />

Masuma Rasuli, Pflegefachfrau<br />

DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus gGmbH (Bremen)<br />

9


Ausbildungsberufe<br />

Beiträge von Auszubildenden<br />

11


Automobilkaufmann/-frau<br />

Sophie Frisch<br />

Mit Vollgas durch meine Ausbildung als Automobilkauffrau:<br />

Ein Blick unter die Motorhaube<br />

Bist du bereit für eine elektrisierende Fahrt durch meine Ausbildung als<br />

Automobilkauffrau? Komm, steig schnell ein und ich erzähle dir, wie<br />

ich zu meiner Ausbildung gekommen bin und weshalb ich sie besonders<br />

gut finde. Wir werden auf unserer langen Fahrt einige Ladestopps<br />

einplanen müssen – schließlich sind wir im Zeitalter der E-Mobilität<br />

unterwegs. Keine Sorge, dafür haben wir genug Zeit, um die Fahrt in<br />

vollen Zügen zu genießen.<br />

1. Ladestopp: Faszination für Automobile<br />

Seit meiner Kindheit finde ich Autos faszinierend, nicht nur als moderne<br />

Fortbewegungsmittel, sondern auch wegen ihrer ästhetischen Designs.<br />

Das Auto war, ist und wird auch künftig von großer Bedeutung<br />

für unsere immer moderner werdende Gesellschaft sein. Die Mischung<br />

aus Faszination, Technologie und die Vorstellung einer fortschrittlichen<br />

Zukunft hat mich dazu inspiriert, meinen Weg in die Welt der Autos zu<br />

starten. Los, steig wieder ein! Jetzt werfen wir einen Blick auf die spannenden<br />

Aufgaben und Herausforderungen, denen ich mich bei meiner<br />

Ausbildung stellen darf.<br />

2. Ladestopp: Vielfältige Aufgabenbereiche<br />

Als Auszubildende bei der MAHAG erhalte ich alle paar Monate die Gelegenheit,<br />

an verschiedenen Standorten neue Aufgabenbereiche kennenzulernen.<br />

So muss ich mich regelmäßig neuen Herausforderungen<br />

stellen. Die verschiedenen „Stationen“, die man in der Ausbildung<br />

durchlebt, sind nicht nur vielfältig, sondern auch sehr lehrreich. Von<br />

Vertrieb über Verkauf und Teiledienst bis hin zu Service und Marketing<br />

und noch vieles mehr – all das erwartet dich als Automobilkaufmann.<br />

Dieses Konzept ermöglicht es mir, mich herauszufordern und vor allem<br />

herauszufinden, welcher Bereich am besten zu meinen Stärken und In-<br />

12


teressen passt. Dabei wird einem bewusst, wie essenziell jeder einzelne<br />

Bereich für das Funktionieren eines Autohauses ist. Dies erfordert eine<br />

Menge Teamgeist! Bei unserem nächsten Stopp möchte ich näher darauf<br />

eingehen.<br />

3. Ladestopp: Teamfähigkeit<br />

Damit der Kunde zufrieden aus dem Autohaus geht, erfordert es eine<br />

Menge Arbeit im Hintergrund, die getätigt werden muss. Einzelne Bereiche<br />

fusionieren miteinander, weshalb Teamgeist und kooperatives<br />

Zusammenarbeiten sehr wichtig sind. Gemeinsames Unterstützen,<br />

Austauschen von Ideen oder auch Perspektiven, Anregungen und Meinungen<br />

tragen zum Erfolg bei. Aus diesem Grund bin ich fester Überzeugung,<br />

dass man gemeinsam alles meistern kann! Wir sind fast am<br />

Ziel, deshalb lass uns noch einen kurzen Schlenker in Richtung Zukunft<br />

machen. „Navigiere in Richtung Zukunft.“<br />

4. Ladestopp: Zukunftsaussichten<br />

Die Automobilbranche ist im Wandel, das bedeutet, dass die Zukunft<br />

von Digitalisierung, Elektrifizierung, Vernetzung und Nachhaltigkeit<br />

geprägt sein wird und ich darf ein Teil bei dieser spannenden Entwicklung<br />

sein und kann meinen Teil dazu beitragen. Angesichts dieser<br />

dynamischen Entwicklungen eröffnen sich auch einige neue Karrieremöglichkeiten.<br />

Bei diesem wandelnden Umfeld findet jeder einen Platz!<br />

„Auto KI, navigiere in Richtung Heimat“.<br />

Letzter Stopp: Ende<br />

Bevor du aussteigst, möchte ich noch ein paar abschließende Worte mit<br />

dir teilen. Es ist äußerst wichtig, dass man eine Ausbildung findet, welche<br />

man interessant und spannend findet, da man viel Zeit in seinem<br />

Beruf verbringen wird. Ich wünsche dir viel Glück und hoffe du findest,<br />

wie ich einen Beruf, den du mit ganz viel Freude und Leidenschaft ausüben<br />

kannst. Zudem hoffe ich, du hattest Spaß an unserer kurzen Reise<br />

13


und konntest einen kleinen Einblick in meine Ausbildung gewinnen.<br />

Wer weiß, vielleicht trifft man sich das nächste Mal als Kollegen wieder.<br />

Ausbildungsbetrieb: MAHAG GmbH<br />

14


Bankkaufmann/-frau<br />

Hamza Hadzic<br />

Ein Leben wie bei The Wolf of Wall Street<br />

>>>>>> nicht ganz, aber nah dran:)<br />

Ich bin Hamza und nein, ich bin keiner von denen, die euch nur was<br />

aufschwätzen und verkaufen wollen, um so Provision zu bekommen.<br />

Ich bin Azubi zum Bankkaufmann im zweiten Lehrjahr. Warum? Nun,<br />

es ist eigentlich ziemlich einfach: Ich habe schon immer davon geträumt,<br />

mit Geld zu jonglieren, zu investieren und zu verstehen, wie<br />

dieser ganze Finanzkram funktioniert. Klingt komisch für einen 17-Jährigen,<br />

oder? Aber hey, ich hatte meinen Grund.<br />

Es begann alles mit diesem Börsenspiel, das wir in der Schule gemacht<br />

haben. Du bekommst ein paar imaginäre Scheine, investierst sie<br />

in echte Finanzprodukte und versuchst am Ende mehr herauszuholen,<br />

als du reingesteckt hast. Das hat mich total geflasht! Ich meine, wer<br />

hätte gedacht, dass Finanzen so spannend sein können?<br />

Als ich dann in meine Ausbildung eingestiegen bin, wurde mir klar,<br />

dass viele Leute, besonders in meinem Alter, überhaupt keine Ahnung<br />

von Finanzen haben. Und ehrlich gesagt, kann ich es ihnen nicht verdenken.<br />

In der Schule redet doch keiner über Zinsen, Aktien oder wieso<br />

man aufpassen sollte bei Online-Einkäufen auf Rechnung. Es ist, als ob<br />

uns das wichtige Zeug einfach vorenthalten wird.<br />

Aber hey, in meiner Ausbildung habe ich all das gelernt. Und das<br />

Beste daran? Ich kann dieses Wissen nutzen, um anderen zu helfen.<br />

Ich meine, finanzielle Bildung ist mega wichtig, besonders heutzutage.<br />

Leute wundern sich plötzlich, warum alles so teuer ist, warum sie den<br />

Kredit nicht kriegen oder was zur Hölle eine Rentenlücke ist und warum<br />

wir später alle wahrscheinlich von Altersarmut betroffen sind!!!<br />

Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass sich das ändert. Ich<br />

möchte anderen jungen Leuten beibringen, wie sie mit Geld umgehen<br />

können, wie sie für ihre Zukunft vorsorgen und ihre Träume verwirklichen<br />

können. Und das alles habe ich meiner Ausbildung zu verdanken.<br />

Das ist es also, was ich am meisten an meinem Job liebe: Die Mög-<br />

15


lichkeit, Menschen in jeder Lebenslage zu unterstützen und zu beraten.<br />

Also ja, ich bin vielleicht noch jung, aber ich bin auch schon ziemlich<br />

gut darin, anderen zu helfen, wenn es um ihre Finanzen geht.<br />

Ach ja, außerdem ist das Gehalt in dem Job gar nicht mal so schlecht<br />

und die Kontakte, die man schließt, auch nicht:)<br />

Ausbildungsbetrieb: Braunschweigische Landessparkasse (Nord/LB)<br />

16


Chemieindustrie: Verschiedene Berufe<br />

26 Auszubildende<br />

We Are – We Create – We Love<br />

BASF Azubisong <strong>2024</strong><br />

Verse<br />

BASF – ne eigne kleine Stadt,<br />

die bei Tag und Nacht erwacht<br />

39.000 Aniliner,<br />

bestimmt erkennst du jemanden hier wieder<br />

Wie Nachtschwärmer im Dunkeln tappen wir daher<br />

Stehe so früh auf, es fällt mir schwer<br />

Doch geht die Sonne auf überm Berg,<br />

Ist es mir die ganze Mühe wert<br />

Pre-Chorus<br />

Wir teilen unser’n Drang zu Probieren,<br />

zu Forschen, zu Kreieren und zu Produzieren<br />

Wir haben jede Möglichkeit<br />

Und verbringen zusammen die beste Zeit<br />

Chorus<br />

We Are, We Create, We Love Our Chemistry<br />

Ein Team – gut drauf! Aniliner – ja, das sind wir!<br />

Verse<br />

Wir essen alle gemeinsam<br />

Vorstand, Laborant und<br />

Chemikant<br />

Niemand ist einsam<br />

Jeder findet bei uns seinen<br />

Platz<br />

17


Pre-Chorus<br />

Wir teilen unser’n Drang zu<br />

Probieren, zu Forschen,<br />

zu Kreieren und zu<br />

Produzieren<br />

Wir haben jede Möglichkeit<br />

Und verbringen zusammen<br />

die beste Zeit<br />

Chorus<br />

We Are, We Create, We Love Our Chemistry<br />

Ein Team – gut drauf! Aniliner – ja das sind wir!<br />

We Are, We Create, We Love Our Chemistry<br />

Ein Team – gut drauf! Aniliner – our community<br />

Rap<br />

Von den USA über Deutschland nach China<br />

Wir sind breit gefächert, wir sind Aniliner<br />

Von der Formel bis zur kontrollierten Reaktion<br />

Jeder bei uns hat ne unersetzliche Funktion<br />

Sensorik, Atorik, Induktion<br />

Ja wir ackern, aber nicht für den Mindestlohn<br />

Wir liefern aus mit ner Spedition<br />

Fackel so hoch wie das Montafon<br />

Die Rohre machen Zisch Zisch<br />

Wir haben Aquarien mit nem Goldfisch<br />

Wenn ich übers Werksgelände lauf, hör ich<br />

„Ey, benutz den Handlauf!“<br />

18


Sicherheit geht auf unseren Werken vor<br />

Ansonsten stehst du hier ganz schnell vor’m Tor<br />

Chemikalien sind ätzend wie Phosphor<br />

Und jetzt sing’n wir zusamm’n im Chor<br />

Bridge<br />

We Are, We Create, We Love<br />

Our Chemistry<br />

Chorus<br />

We Are (We Are), We Create (We Create), We Love<br />

Our Chemistry<br />

Ein Team (Ein Team) – gut drauf (gut drauf) Aniliner (Aniliner) – ja,<br />

das sind wir (ja, das sind wir)<br />

We Are (We Are), We Create (We Create), We Love<br />

Our Chemistry<br />

Ein Team – gut drauf!<br />

Aniliner – our community<br />

Song von BASF<br />

https://www.youtube.com/watch?v=8sSW11-kbmA<br />

Ausbildungsbetrieb: BASF SE<br />

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Eisenbahner/in im Betriebsdienst – Lokführer/in Transport<br />

Quintus Gramowski<br />

Die Eisenbahn. Schon als kleiner Junge war ich fasziniert von den „großen“<br />

Fahrzeugen und dem besten Platz im Zug: ganz, ganz vorne. Aus<br />

dem Satz „Ich gehe kurz nach vorne gucken“ wurden schnell mal mehrere<br />

Stunden und dabei entstanden viele schöne Erinnerungen und Geschichten<br />

über die Eisenbahn.<br />

Als Triebfahrzeugführer*in (das ist die bahnbetriebliche Bezeichnung<br />

für Lokführer*in) ist man Teil eines großen Ganzen, das vielen tausend<br />

Menschen am Tag schöne Momente beschert: Seine/Ihre Liebe nach langer<br />

Zeit am Bahnsteig in die Arme schließen, die schönen Blicke aus dem<br />

Fenster oder die Aussicht auf ein einzigartiges Wochenende auf dem Weg<br />

nach Hause. Ich verbinde vor allem die Vorfreude auf den Urlaub mit der<br />

Bahn, weil ich seit vielen Jahren mit eben dieser in den Urlaub fahre.<br />

Viele Fahrgäste bedeuten natürlich auch viel Verantwortung. Dafür<br />

sind während der Zugfahrten viele verschiedene Überwachungs- und<br />

Leitsysteme aktiv und überwachen die Lokführer*innen beispielsweise<br />

hinsichtlich des richtigen Verhaltens gegenüber den Signalen und der<br />

Dienstfähigkeit. Da wir trotzdem die Fahrzeuge noch alleine steuern,<br />

haben wir natürlich mehrere Wochen Ausbildungszeit und Lernfahrten,<br />

um diese vielen Regeln und Systeme zu verinnerlichen.<br />

Ja, es stimmt: Lokführer*innen haben unrhythmische Arbeitszeiten<br />

und fahren Tag und Nacht quer durch Deutschland. Aber zur ganzen<br />

Wahrheit gehört auch, dass kein Tag so ist wie der andere, man jeden<br />

Tag mit verschiedensten Baureihen (Fahrzeugbauarten) unterschiedliche<br />

Ziele anfährt und dabei die schönsten Seiten aller Jahreszeiten zu sehen<br />

bekommt. Ein schöner rosaroter Himmel oder die mit Schnee verdeckte<br />

Landschaft entschädigen dabei gerne mal einen Arbeitsbeginn<br />

um 5 Uhr. Ein weiterer, meiner Meinung nach sehr schöner Vorteil ist<br />

die Vielfalt an Orten, die man während der Ausbildung und folgend<br />

auch im Berufsleben kennenlernen darf. Die Pausen bieten sich ideal<br />

an, mal einen kleinen Abstecher in die Stadt zu machen und die Umgebung<br />

zu erkunden. Außerdem: Wer kann schon behaupten, dass er in<br />

seinem Beruf einen Tagesausflug an die Ostsee machen darf?<br />

20


Und wenn es doch mal eintönig wird? Nun, die Entwicklung der<br />

Eisenbahn und ihrer Fahrzeuge geht kontinuierlich weiter und so kann<br />

man regelmäßig neue Strecken, Fahrzeuge und Zugbeeinflussungssysteme<br />

erlernen.<br />

Für mich ist die Arbeit im operativen Eisenbahnbetrieb nicht nur ein<br />

(Ausbildungs-)Beruf, sondern eine Berufung, die ich jeden Tag leben<br />

darf und in deren Zukunft ich mit großen, leuchtenden Augen erwartungsvoll<br />

schaue.<br />

Ausbildungsbetrieb: DB Fernverkehr AG<br />

21


Ergotherapeut/in<br />

Tordis Emely Schütz<br />

Der Alltag<br />

„ich stehe jeden morgen auf<br />

gehe duschen<br />

und mein Tag nimmt seinen Lauf<br />

ich bereite mir mein Frühstück zu, esse es, putze Zähne, ziehe mir<br />

Klamotten an, rede mit meiner Schwester, binde meine Schuhe, halte<br />

mich ran<br />

denn mein Bus kommt und ich bin etwas spät dran<br />

also laufe ich<br />

meine Beine tragen mich<br />

befähigen mich mein Trödeln aufzuholen<br />

ohne sich danach lange zu erholen<br />

das ist mein Morgen<br />

ganz selbstverständlich für mich<br />

ganz frei von Sorgen<br />

meine Realität<br />

doch nicht die einer jeden Person“<br />

Wenn ich nach einer Definition von dem Wort Alltag schaue, wird mir<br />

unter anderem das Sprichwort „der graue Alltag hat uns wieder“ angezeigt.<br />

So gut ich die Sichtweise dieses Sprichwortes auch verstehen<br />

mag, bin ich sicher, dass ein Alltag viel mehr als trist ist. Alltag schafft<br />

Sicherheit, schafft Geborgenheit und Entspannung.<br />

Denn wenn Du nach einem schlechten Tag nach Hause kommst,<br />

dann kannst Du wie jeden Tag immerhin noch warm duschen, Dir ein<br />

leckeres Abendessen kochen, laufen gehen, um Deinen Kopf frei zu bekommen<br />

und Dich mit Leuten umgeben, die Dir gut tun.<br />

Doch was ist, wenn Dir das nicht mehr möglich ist?<br />

Diese Erkenntnis hat mich dazu gebracht, die Ausbildung zur Ergotherapeutin<br />

anzufangen. Ergotherapie beschäftigt sich nämlich genau<br />

mit den Menschen, die ihrem Alltag aufgrund verschiedener, unglückli-<br />

22


cher Lebensereignisse nicht mehr selbstständig nachgehen können. Mit<br />

Kindern, die sich trotz einer Aufmerksamkeitsstörung in der Schule<br />

besser konzentrieren wollen.<br />

Mit Jugendlichen, die sich trotz einer Depression nach sozialen Kontakten<br />

sehnen.<br />

Mit Menschen, die nach einem Unfall auf ihnen noch unbekannte<br />

Hilfsmittel angewiesen sind.<br />

Mit Personen, die nach einem Schlaganfall nicht ihren Sport aufgeben<br />

wollen.<br />

Mit Senioren, die an einer Demenz erkrankt sind und sich trotzdem<br />

ihr liebstes Abendessen kochen möchten.<br />

Alle diese Menschen haben eine eigene Geschichte, die es wert ist, gehört<br />

zu werden. Wir alle haben ein Recht auf einen selbstständigen Alltag<br />

– auf unseren Alltag. Ergotherapie schafft das.<br />

Genau deshalb liebe ich meinen Alltag als Auszubildende in der Ergotherapie.<br />

Ausbildungsbetrieb:<br />

Asklepios – MAH Medizinische Akademie Hamburg GmbH<br />

23


Elektroniker/in für Geräte und Systeme<br />

Max Kwasny<br />

In den Welten der Drähte, im Lichte der Schaltungen fein,<br />

entschied ich mich für Elektroniker, in dieser Technikwelt so rein.<br />

Für Geräte und Systeme, im Strom der Innovation,<br />

In dieser Ausbildung bei Euroimmun, das ist meine Passion.<br />

Die Wahl war klar, denn hier steht nicht still,<br />

Forschung und Fortschritt, das ist das Ziel.<br />

Die Ausbildungsdauer, dreieinhalb Jahre im Spiel,<br />

durch Abteilungen und Projekte, so lehrreich und viel.<br />

In der Inbetriebnahme der Azubiprojekte, ein Glanz,<br />

SPS-Programmierung, ein Tanz.<br />

Vom Denken zum Handeln, ein ständiges Streben,<br />

Löten, Verkabeln, Platinenweben.<br />

Die Liebe zur Technik, ein ständiges Glühen,<br />

in Euroimmun’s Hallen, wo Ideen sprühen.<br />

Innovation und Licht werden hier großgeschrieben,<br />

als Elektroniker bei Euroimmun lern ich das noch mehr zu lieben.<br />

Programmieren ist die Sprache, der Code ein Gedicht,<br />

bei Euroimmun erwacht die Elektronikerpflicht.<br />

Azubiprojekte, ein Highlight, so lehrreich und fein,<br />

Denken, Handeln, Löten, Verkabeln, bei Euroimmun, so muss es sein.<br />

Kabel verlegen, ein Tanz der Elektronen im Raum,<br />

in Euroimmun gestalten wir, Elektroniker, im elektromagnetischen<br />

Traum.<br />

Teamarbeit ist der Schlüssel, Ideen sprießen wie Blüten im Garten,<br />

bei Euroimmun formen wir die Zukunft, Elektroniker, mit Herz und<br />

Taten.<br />

24


Für zukünftige Suchende ein Tipp von mir,<br />

seid offen fürs Lernen, zeigt Eifer, seid hier.<br />

Mit handwerklichem Geschick und Fingerfertigkeit,<br />

taucht ein in die Welt der Elektronik, voll Heiterkeit.<br />

Die Entscheidung für diesen Weg, bei Euroimmun so klar,<br />

Leidenschaft und Technik, ein Traum, der wahr.<br />

Ausbildungsschatz bei Euroimmun, ein Licht, das lehrt,<br />

als Elektroniker bei Euroimmun, die Welt verändert, ohne Schwert.<br />

Ausbildungsbetrieb: EUROIMMUN Medizinische Labordiagnostika AG<br />

25


Erzieher/in<br />

Delsin James Seiffert<br />

Ich hab was zu sagen, hört mir jetzt mal zu.<br />

Denn Spaß auf der Arbeit ist bei mir kein Tabu.<br />

Ich habe den tollsten Job der Welt!<br />

Mittlerweile gibt’s hier auch gutes Geld.<br />

Vor allem aber bin ich jeden Tag motiviert,<br />

und dafür hab ich noch nicht mal studiert.<br />

Auf Arbeit gehe ich immer sehr gerne,<br />

die Rente ist zwar noch in weiter Ferne,<br />

das ist mir aber auch gar nicht wichtig,<br />

denn Arbeit mit Kids ist absolut richtig.<br />

Die Kita macht mir immer viel Freude.<br />

Nie hab ich das Gefühl, dass ich meine Zeit hier vergeude.<br />

Mit den Kids spielen wir gerne im Sand,<br />

das ist für alle ein Gefühl wie am Strand.<br />

Auch nutzen wir Bauklötze, Stifte und Papier,<br />

damit zaubern wir Kunstwerke wie ein Magier.<br />

Und müssen Kinder auch mal richtig doll weinen,<br />

ist man sofort da und tröstet die Kleinen.<br />

Authentisch und liebevoll solltest du sein,<br />

dann passt du in diesen Beruf super rein.<br />

Was immer dir auch am besten liegt,<br />

hier sorgt man dafür, dass sich keiner verbiegt.<br />

Ob Musik, Kunst oder Klettern am Ast,<br />

du machst mit den Kindern, was für dich gut passt.<br />

Dank dir lernen die Kinder mit Emotionen umzugehen,<br />

und Kids lernen schnell, das wirst du direkt sehen.<br />

Auch körperliche Motorik und logisches Denken<br />

wirst du ihnen dann durch tolle Spiele schenken.<br />

Und klappt das auch mal nicht so spontan,<br />

machst du halt nen richtig guten Förderplan.<br />

26


Hier gibt es aber nicht nur viele Spiele,<br />

auch Notizen machen Erzieher sehr viele.<br />

Du beobachtest die Entwicklung der Kinder<br />

und bist der coole Projekte- und Angebote-Erfinder.<br />

Mit schmutzigen Windeln muss man sich zwar auch rumschlagen,<br />

die sind aber dank Handschuhen auch echt gut zu ertragen.<br />

Die Kids machen zudem viel Stress wieder wett,<br />

denn auch Mittagsschläfchen finden sie ganz nett.<br />

Vor allem aber kannst auch du von ihnen viel lernen.<br />

Von ihren klugen Ideen kann ich nur schwärmen.<br />

Warum ich meine Ausbildung liebe, sollte ich euch erzählen.<br />

Es war echt schwer, unter all den tollen Dingen was auszuwählen.<br />

Eines aber musst du auf jeden Fall noch wissen,<br />

Einfühlungsvermögen darf an dir niemand vermissen.<br />

Das Wichtigste am Erziehersein ist die Empathie,<br />

denn die ist heute so wichtig wie noch nie!<br />

Ausbildungsbetrieb: Stadt Norderstedt, Kindertagesstätte Forstweg<br />

27


Elektroniker/in für Betriebstechnik<br />

Larissa Iwan<br />

Ein Tag: Mit Spannung dabei<br />

Die Leuchten sind ausgegangen. Mein Geselle hat also schon freigeschaltet.<br />

Ich nehme lieber nochmal meinen Spannungsprüfer und stelle<br />

die Spannungsfreiheit fest, damit ich keinen Stromschlag bekomme.<br />

Gut, der Strom ist aus, ich kann loslegen! Jetzt muss ich mir nur noch<br />

Schraubendreher und Seitenschneider schnappen, damit ich die Leiter<br />

nicht mehrmals hoch- und runterklettern muss. Die herausgedrehten<br />

Schrauben verwahre ich lieber in der Hosentasche, sonst verschwinden<br />

sie. Mist, ich bekomme das Lampen-Panel nicht aus der Decke herausgehoben.<br />

Wie gut, dass ich meine Gesellen immer um Rat und Hilfe<br />

fragen kann! So, jetzt muss nur noch das neue LED-Panel an die Decke<br />

und die Schrauben reingedreht werden. Geschafft! Jetzt, da ich weiß,<br />

wie das geht, kann ich das auch zuhause bei meiner Zimmerlampe anwenden.<br />

Das Licht ist nach dem Zuschalten wieder angegangen, ich<br />

habe also alles richtig gemacht. Ich liebe diese Erfolgserlebnisse!<br />

Mein Geselle wird angerufen, es geht also gleich weiter. Was wohl der<br />

nächste Auftrag sein wird? In dieser Woche bin ich schon auf dem Vorfeld<br />

gefahren, in der Waffenkammer vom Zoll bei einem Termin dabei<br />

gewesen, im Terminal 1 beim Aufbau vom Jobterminal beteiligt sowie<br />

bei Lufthansa in der Lounge wegen defekter Steckdosen. Ah, er ist fertig<br />

mit Telefonieren. Es geht anscheinend jetzt in die Gepäckförderanlage,<br />

eine Sicherung hat ausgelöst. Es gibt immer etwas anderes zu tun, wie<br />

gut, dass mein Beruf so abwechslungsreich ist. Wow, in der Abflughalle<br />

B ist es aber heute mal wieder voll. Bis wir in die Gepäckförderanlage<br />

durchkommen, werden wir bestimmt von einigen Passagieren um Informationen<br />

gebeten werden. Da, eine Frau fragt mich, wie man zum<br />

Terminal 2 kommt. Ich bin immer froh, wenn ich helfen kann, und<br />

außerdem lerne ich so selbst den Flughafen besser kennen.<br />

Jetzt nur noch schnell durch die Sicherheitskontrolle. Die verschiedenen<br />

Bereiche und Kontrollmechanismen eines Flughafens sind wirklich<br />

interessant! Wie damals in meiner Zeit bei der Befeuerung, als wir mit<br />

28


dem Tower gefunkt haben, um die Rollbahnen der Flugzeuge befahren<br />

zu dürfen. Mein Geselle wartet schon nach der Kontrolle auf mich,<br />

jetzt beeile ich mich besser mit dem X-Ray. Noch ein paar Treppen und<br />

Türen weiter und wir sind schon da. Die Koffer fahren echt schnell und<br />

laut an mir vorbei, die langsamsten sind bei 30 km/h! Da vorne ist der<br />

Schaltschrank. Der Geselle hält mir die Schaltpläne hin, ich darf also<br />

den betroffenen Strompfad samt Sicherung suchen. Gefunden! Jetzt<br />

baut der Geselle die Sicherung aus und ich darf mit dem Durchgangsprüfer<br />

prüfen, ob die Sicherung defekt ist. Ja, ist sie, wie gut, dass wir<br />

eine Ersatzsicherung dabeihaben. Neue Sicherung eingebaut, weitere<br />

Störung beseitigt!<br />

Jetzt geht es hoch aufs Dach vom Terminal 1, Sichtprüfungen bei<br />

Stationen durchführen. Man kann von hier aus bei den Büroleuten<br />

hereinschauen. Sie tun mir leid, sie müssen tagein, tagaus vor dem<br />

Computer oder in Besprechungen sitzen und ich kann mich jeden Tag<br />

bewegen. Außerdem kann ich mir sicher sein, dass mein Beruf in der<br />

Zukunft wichtig ist und nicht von KI ersetzt wird. Was erzählt mein<br />

Geselle da? Ich kann eine Meister- oder Technikerfortbildung nebenher<br />

bei vollem Lohnausgleich machen oder sogar dual studieren? Wie gut,<br />

dass ich so viele Weiterbildungsmöglichkeiten habe. Da vorne ist schon<br />

die erste Station, jetzt geht es weiter!<br />

Ausbildungsbetrieb: Fraport AG<br />

29


Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen<br />

Davin Schwede<br />

Ausbildung: 5/5 Sternen<br />

Arbeitgeber: 5/5 Sternen<br />

Spaß: 5/5 Sternen<br />

Hey, mein Name ist Davin, ich bin 24 Jahre alt und absolviere eine Ausbildung<br />

bei der Agentur für Arbeit im wunderschönen Leipzig. Wieso<br />

ich meiner Ausbildung 5 von 5 Sternen geben würde, erzähle ich euch<br />

jetzt.<br />

Angefangen hat alles im Jahr 2022. Dort entschied ich mich eine<br />

Ausbildung bei der Bundesagentur für Arbeit zu absolvieren. Doch wieso<br />

eigentlich? Ich bin von Natur aus ein sehr kommunikativer Mensch,<br />

den es erfüllt, soziale Interaktionen mit Menschen zu haben und jeden<br />

Tag mit verschiedenen Menschen in Kontakt zu treten. Die Vielfalt der<br />

Menschen bringt täglich neue Herausforderungen und Lernmöglichkeiten.<br />

Die Möglichkeit, Menschen in schwierigen Lebenssituationen<br />

zu unterstützen und ihnen zu neuen Chancen zu verhelfen, einen neuen<br />

Job zu finden oder neue Perspektiven aufzuzeigen ist ein wirklich schönes<br />

Gefühl.<br />

Ganz wichtig ist ebenfalls die Empathie. In meiner Ausbildung lernt<br />

man, dass Empathie mehr ist, als nur nicken und zu „Ja, das ist schwierig“<br />

oder „Ich kann Sie verstehen“ zu sagen. Es ist ein bisschen wie eine<br />

Superkraft. Man muss sich wirklich in die Lage des anderen hineinversetzen<br />

und manchmal bedeutet das, seine Schuhe zu tragen, auch wenn<br />

sie nicht deine Größe haben. Die Fähigkeit, echtes Mitgefühl zu zeigen,<br />

macht den Unterschied. Es ist wie das geheime Gewürz in Omas Lasagne.<br />

Es macht alles besser.<br />

Doch was mache ich genau? Die Agentur für Arbeit hat viele verschiedene<br />

Felder. Angefangen bei der Eingangszone, wo wir Kunden<br />

willkommen heißen und ihre Anliegen wie Arbeitslosmeldungen oder<br />

leistungsrechtliche Fragen bearbeiten. Doch auch Bereiche ohne Kundenverkehr<br />

gibt es. Im sogenannten Operativen Service werden Anträge<br />

unserer Kunden bearbeitet. Nach meiner Ausbildung gibt es auch<br />

30


zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten. Zahlreiche Weiterbildungsprogramme,<br />

Workshops und Lehrgänge bilden den Grundstein für eine<br />

berufliche Karriere, die keine Langeweile kennt.<br />

Fernab der Tätigkeit bietet die Agentur für Arbeit ein unglaublich<br />

unterstützendes und motivierendes Arbeitsumfeld. „Alle für einen und<br />

einer für alle“ ist das Motto. Durch die unterschiedlichsten Bereiche<br />

vom Kundenverkehr bis hin zur Leistung. Hat man eine Frage zu einem<br />

anderen Bereich, wird einem stets geholfen, und man vernetzt sich dadurch<br />

im gesamten Betrieb. Meine Ausbildungsgruppe und ich wurden<br />

von Anfang an herzlich aufgenommen und von unseren Fachausbilder*innen<br />

intensiv geschult, bis wir in weniger als einem Jahr die Prüfung<br />

vor uns haben.<br />

Zusammengefasst liebe ich meine Ausbildung, weil sie mir ermöglicht,<br />

in einem unterstützenden Umfeld zu arbeiten, täglich mit interessanten<br />

Menschen in Kontakt zu treten und einen positiven Unterschied<br />

im Leben anderer zu machen. Die Herausforderung, die meine Arbeit<br />

mit sich bringt, und die Fähigkeit, Empathie zu zeigen, zeigt mir, dass<br />

auch die Arbeitswelt sehr viel Spaß machen kann. Ich bin sehr dankbar,<br />

diesen Weg eingeschlagen zu haben, und freue mich riesig, was noch<br />

alles auf mich zukommt.<br />

Ausbildung : Arbeitgeber : Spaß :<br />

Ausbildungsbetrieb: Agentur für Arbeit Leipzig<br />

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Fachangestellte/r für Bäderbetriebe<br />

Kim Schröter<br />

Planschvergnügen, Rohrsysteme und Putztänze:<br />

Eine Wassermann-Frau in der Welt der Bädertechnik<br />

Als Wassermann, im Wasser geboren, fühle ich mich in meiner Ausbildung<br />

zur Fachkraft für Bädertechnik wie zu Hause. Meine mit Geburt<br />

gegebene Neigung zum Wasser lässt mich die Aufgaben, die das nasse<br />

Element mit sich bringt, wie ein leidenschaftlicher Forscher entdecken.<br />

Putzen, das Schreckgespenst vieler, wird in meiner Welt zum glänzenden<br />

Ritual. Der Pool ist meine Bühne und der Glanz jeder Fliese<br />

mein Applaus. Jede Reinigung ist ein künstlerischer Akt, der das Badeerlebnis<br />

im richtigen Licht für unsere Badegäste erstrahlen lässt.<br />

Als Fachangestellte für Bädertechnik trage ich meinen Teil zu einem<br />

unvergesslichen und sicheren Badeerlebnis für unsere kleinen und großen<br />

Badegäste, die leider nicht immer Wassermänner und -frauen sind,<br />

bei. Bei der Badeaufsicht scanne ich das sich kräuselnde und manchmal<br />

auch schäumende Wasser und es kommt verantwortungsvolles<br />

Rettungsschwimmerflair auf. Manch ein Sprung vom 3-Meter-Turm<br />

jagt nicht nur dem Springer Adrenalin durch die Adern. Damit ich<br />

mit der Entschlossenheit eines Baywatch-Rettungsschwimmers eingreifen<br />

kann, übe ich das Tieftauchen und Schwimmen wie ein Fisch und<br />

springe inzwischen beherzt mit klopfendem Herzen und Kopf voran<br />

vom Sprungturm. Das führt häufig zu Wasser im Ohr, ein Phänomen,<br />

das Bädertechniker:innen nicht erspart bleibt, aber ungeheuer nützlich<br />

ist. Denn welche/r Auszubildende mag nicht ab und an auch mal ignorieren,<br />

wenn die Ausbilder die Anweisung geben, ein Leck zu reparieren.<br />

Und was wäre ein Bad ohne Riesenrutsche? Ein großer Nervenkitzel<br />

für die Kleinsten und eine kleine Freude für die Großen.<br />

Auch Kinderschwimmkurse sind in meiner Welt Abenteuer, bei denen<br />

ich die kleinen Wasserfrösche behutsam an die Freuden des Planschens<br />

und Schwimmens heranführe. Fitness und Spaß bekommen die<br />

Großen beim Aquajogging – dem merkwürdig anmutenden Laufen im<br />

Wasser.<br />

32


Damit alles reibungslos funktioniert, wage ich mich auch in die tiefen<br />

Gewässer von Rohrtechnik, Pumpen und Filteranlagen. Denn ich<br />

will nicht nur planschen, sondern in die Tiefe der Bädertechnik weiter<br />

eintauchen. Allerdings fühle ich mich manchmal etwas verloren in dem<br />

verschlungenen System der Rohre. Da muss man schon aufpassen, dass<br />

man nicht ausversehen das Wasser aus dem Becken ablässt, statt einen<br />

Filter zu spülen. Aber das passiert einer Bädertechnikerin in der Regel<br />

nur einmal.<br />

Meine Ausbildung ist wie eine Reise durch die vielen Facetten des<br />

Wassers und ermöglicht mir täglich neu einzutauchen in die Vielfalt der<br />

Wasserwelt.<br />

Das Universum hat für mich die beste Sternenkonstellation gewählt<br />

und mir den richtigen Beruf zugeflüstert. Möge mein Berufsweg in der<br />

Bädertechnik weiterhin so spritzig sein wie ein kühner Sprung vom<br />

höchsten Turm ins kühle Nass und das Planschen im Pool.<br />

Ausbildungsbetrieb: Stadtwerke Gießen AG<br />

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Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste<br />

Alexander Baals<br />

In einer Welt, in der die Menge an Informationen ständig zunimmt, ist<br />

es nicht verwunderlich, dass viele Menschen das Gefühl haben, in dieser<br />

Flut unterzugehen. Es scheint zunächst kontraintuitiv zu sein, dass<br />

eine größere Menge an Informationen den Wissenserwerb erschwert,<br />

aber genau das ist häufig der Fall. Vor allem mit dem Aufkommen der<br />

künstlichen Intelligenz wird das Wasser noch unübersichtlicher und<br />

hektischer. Man muss lernen, sein Boot zu steuern, Informationen zu<br />

interpretieren und zu filtern.<br />

Ich sehe meinen Beruf, den des Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste,<br />

als Leuchtturm in dieser Metapher; in meiner Fachrichtung<br />

Bibliothek oder auch in den anderen. Es erfüllt mich, wenn<br />

ich mit meiner Arbeit helfen kann, sich im Meer der Informationen<br />

zurechtzufinden. Ein Wegweiser des Wissens zu sein? Ziemlich cool!<br />

Gerade an der Freien Universität Berlin bin ich von vielen klugen<br />

und wissbegierigen Menschen umgeben. Das wirkt mitreißend auf<br />

mich. Diese Nutzer der Bibliothek verfügen über Fachkompetenzen,<br />

von denen mir meist die tieferen Einblicke und das Verständnis fehlen.<br />

Aber ich bin in der Lage, sie zu den Informationen zu bringen, sie durch<br />

den Bibliothekskatalog oder die physischen Magazine zu führen.<br />

Bücher sind wunderbar, aber ich sehe sie nicht als Kern der Bibliotheksarbeit.<br />

Vor allem mit dem ständigen Wandel, der Digitalisierung<br />

und der großen Frage, was es bedeutet, ein Ort der Begegnung zu sein.<br />

Aber ich glaube, der Kern war schon immer derselbe. Der Angelpunkt<br />

waren noch nie Bücher. Der Kern war jedoch schon immer in den Büchern,<br />

die Informationen, und die sind in so viel mehr enthalten als<br />

nur dort. Von Datenbanken bis zu Zeitungsartikeln, überall fließen sie.<br />

Nicht aufzuhalten. Nicht einzusperren. Und oft so unübersichtlich und<br />

verwirrend.<br />

Medien und Informationen sind schon etwas Großartiges. Ich finde,<br />

sie sind ein großer Teil dessen, was uns als Menschen ausmacht. Ich bin<br />

froh, Teil eines Berufsfeldes zu sein, das dafür steht, dass jeder einen<br />

freien und offenen Zugang zu Wissen und Informationen hat. Ich finde<br />

34


es wichtig und ich weiß, warum der Beruf wichtig ist und ich bin mir<br />

sicher, dass dies eine der wichtigsten Variablen ist, die erfüllt sein muss,<br />

um seinen Beruf zu mögen.<br />

Ich kann die Ausbildung allen empfehlen, die sich von dem Ruf des<br />

Informationsmeers angesprochen fühlen.<br />

Ausbildungsbetrieb: Freie Universität Berlin – Universitätsbibliothek<br />

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Fachinformatiker/in – Anwendungsentwicklung<br />

Melissa Gerlach<br />

Was man mit 0 und 1 so alles machen kann ...<br />

Ich habe mir immer gewünscht, programmieren zu können. Es hat dieses<br />

schöpferische Flair, Lösungen für Probleme mit technischen Mitteln<br />

umzusetzen. Heutzutage braucht vermutlich jeder irgendwann eine<br />

Website oder hat eine Idee für ein Tool, das man programmieren könnte,<br />

wenn man eben programmieren kann.<br />

Als ich noch in die Schule ging, war ich überzeugt, dass man nicht<br />

nur technisches Interesse braucht, um als Programmierer zu arbeiten.<br />

In meiner Klasse waren Jungs, die kannten alle möglichen Tastenkombinationen<br />

und Befehle. Es war regelrecht für alle klar, dass sie später in<br />

die IT-Branche gehen. Ich kam immer gut zurecht, was die Arbeit mit<br />

Computern anging, aber konnte bei manchem nur staunen, was sie gemacht<br />

hatten. So hatte ich das Gefühl, dass mir einfach die Erfahrung<br />

fehlt und es diesen Jungs wahrscheinlich sowieso besser liegt als mir.<br />

Es hat etwas gedauert. Aber je älter ich wurde, desto mehr verstand<br />

ich, dass man alles lernen kann, wenn man die nötige Zeit investiert<br />

und es einem wichtig ist. Es ist egal, ob andere jetzt bereits besser sind<br />

als ich, weil ich mich weiterentwickeln kann und immer besser werde.<br />

Mir wurde klar, dass ich sehr wohl alle Fähigkeiten habe, die man zum<br />

Programmieren benötigt: mathematisches Verständnis, logisches Denkvermögen,<br />

kreative Ideenfindung und gute analytische Fähigkeiten. Ich<br />

war bereit, es zu versuchen.<br />

In meiner Freizeit begann ich mich mit dem Programmieren zu befassen.<br />

Ich machte Kurse, las Bücher und folgte Youtube-Tutorials. Es<br />

machte Spaß. Mit einer Programmiersprache hat man verschiedene<br />

Werkzeuge, die man wie bei einem Rätsel geschickt einsetzen muss, um<br />

zu einem Ergebnis zu kommen. Manchmal war es auch frustrierend,<br />

wenn ein kleiner Fehler das Programm nicht laufen ließ, aber die Erleichterung,<br />

ihn endlich gefunden zu haben, lässt alle Verärgerung verblassen.<br />

Nun wollte ich noch besser werden und entschied mich für eine Ausbildung<br />

als Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung bei der<br />

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Heitec AG in Chemnitz, wo ich schon spannende Projekte umsetzen<br />

konnte. Es gibt noch so viel zu lernen, aber die ersten Schritte habe ich<br />

schon gemacht und ich bin bereit und freue mich, die ständige Weiterentwicklung<br />

der Branche ganz nah mitzuerleben und auf dem Weg viele<br />

Programme zu schreiben, die in einer Firma die Effizienz steigern oder<br />

das Leben eines Menschen vereinfachen.<br />

Ausbildungsbetrieb: HEITEC AG<br />

37


Fachinformatiker/in – Anwendungsentwicklung<br />

Tilo Kowalski<br />

Die Reise eines leidenschaftlichen Fachinformatikers<br />

für Anwendungsentwicklung<br />

Hey, ich bin Tilo, 25 Jahre alt und meine Welt dreht sich um Code<br />

– schon seit ich 15 bin. Verrückt, oder? Ich bin der Typ, der nachts<br />

aufsteht, weil er eine neue Idee hat, wie ein Programm besser laufen<br />

könnte. Meine Freunde und Familie kennen das schon: Sobald ein Alltagsproblem<br />

auftaucht, für das es keine offensichtliche Lösung gibt,<br />

kommen sie zu mir und fragen mich, ob ich etwas Passendes entwickeln<br />

kann. Und natürlich, die üblichen IT-SOS-Anrufe – der langsame<br />

Laptop, der streikende Drucker – bleiben mir nicht erspart. Aber auch<br />

daran finde ich Freude, in die Tiefen der Technik abzutauchen und das<br />

Rätsel zu lösen. Jedes Problem ist wie ein kleines Abenteuer.<br />

Doch wieso entschied ich mich für eine Ausbildung zum Fachinformatiker?<br />

Sicher, ich programmiere schon seit 10 Jahren, aber tief in mir<br />

wusste ich, dass es für einen guten Informatiker um mehr als nur Code<br />

gehen muss. Ich fragte mich „Was gehört noch dazu?“ und „Wie werde<br />

ich wirklich gut?“. Und es hat sich bestätigt. Die Ausbildung? Ein echter<br />

Glücksgriff! Nichts hätte meine Fragen so gut beantworten können,<br />

wie es diese Ausbildung tut.<br />

Es ist wie ein Paradies für Technikbegeisterte. CI/CD, DevOps? Das<br />

sind für mich keine trockenen Fachbegriffe mehr, sondern spannende<br />

Prozesse, die mir zeigen, wie Software effizient entwickelt und geliefert<br />

wird, und die helfen, den gesamten Lebenszyklus einer Software im<br />

Blick zu behalten.<br />

Aber es ist nicht nur die Technik, die mich begeistert. In meiner Ausbildung<br />

lerne ich auch, wie wichtig Soft Skills sind. Kommunikation ist<br />

der Schlüssel – ohne sie läuft in Projekten gar nichts. Ach, Projektmanagement?<br />

Eine Kunst für sich, und ich bin mittendrin! Plötzlich merke<br />

ich, wie ich nicht nur zum Programmierer, sondern zum Allrounder<br />

werde, der in jeder Phase eines Projekts mitreden kann.<br />

Und das Beste daran? Ich lerne jeden einzelnen Tag etwas Neues.<br />

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Egal, ob es um die neuesten Technologien oder darum geht, wie man im<br />

Team am besten zusammenarbeitet. Diese Ausbildung hat mir gezeigt,<br />

dass Programmieren so viel mehr ist als nur Code schreiben. Es ist eine<br />

Lebenseinstellung, ein ständiger Prozess des Wachsens und Lernens.<br />

Manchmal sitze ich da und denke über meine Reise nach. Vom Hobbyprogrammierer,<br />

der für Freunde und Familie kleine Tools bastelt, bis<br />

hin zum angehenden Profi, der große Softwareprojekte stemmen wird.<br />

Meine Ausbildung ist wie ein tägliches Training – für meinen Kopf,<br />

meine Kreativität und meine Teamfähigkeit.<br />

In meinem Kopf schwirren unzählige Ideen für die Zukunft. Wie<br />

wird die Technologie in fünf Jahren aussehen? Welche Rolle werde ich<br />

in dieser Welt spielen? Eines weiß ich sicher: Mit der Ausbildung zum<br />

Fachinformatiker bin ich auf dem besten Weg, nicht nur meine Träume<br />

zu leben, sondern auch aktiv die digitale Welt von morgen mitzugestalten.<br />

Und wenn mich jemand fragt: „Tilo, warum liebst du deine Ausbildung?“,<br />

dann sage ich: „Weil ich hier tun kann, was ich am besten<br />

kann und am meisten mag – programmieren. Aber das ist nicht alles.<br />

Ich lerne auch, wie man im Team arbeitet, Projekte managt und mit<br />

echten Herausforderungen umgeht. Es geht nicht nur darum, Code zu<br />

schreiben. Es geht darum, zu verstehen, wie man gemeinsam aus der<br />

Technik den größten Nutzen ziehen kann. Das ist der coole Teil – ich<br />

wachse über mich hinaus und kann vielleicht sogar etwas bewegen.“<br />

Ausbildungsbetrieb:<br />

SOKA-BAU (Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes AG)<br />

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Fachinformatiker/in – Systemintegration<br />

Leonard Bleßmann<br />

Die Magie hinter den Kulissen der digitalen Welt<br />

Die digitale Welt, die uns täglich umgibt, wäre ohne die unsichtbaren<br />

Helden der IT-Experten undenkbar. Fachinformatiker sind die Architekten<br />

und Handwerker dieser virtuellen Welt. Diese spannende Branche<br />

hat mich von Anfang an angezogen und mich dazu inspiriert, eine<br />

Ausbildung in diesem Bereich zu beginnen.<br />

Während meiner Schulzeit wurde mir klar, dass Technologie mehr ist<br />

als nur Spiele und Unterhaltung. Die Idee, die komplexen Mechanismen<br />

hinter Technologie zu verstehen und Systeme zu entwerfen, die das<br />

Leben der Menschen einfacher machen, löste in mir ein großes Interesse<br />

aus. Ich habe Stunden damit verbracht, Computer zu zerlegen und zu<br />

reparieren, und mit jedem erfolgreichen Erlebnis wuchsen meine Begeisterung<br />

und mein Wissen.<br />

Die Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration gibt<br />

mir die Möglichkeit, die digitale Infrastruktur unserer Welt aktiv mitzugestalten.<br />

Jeden Tag stehe ich vor neuen Herausforderungen, sei es<br />

Netzwerkplanung, Serverkonfiguration oder Systemsicherheit. Diese<br />

Aufgaben stellten sowohl mein analytisches Denken als auch meine<br />

praktischen Fähigkeiten auf die Probe. Es ist, als würde man ein riesiges<br />

Puzzle zusammensetzen, bei dem jedes Teil – ob Hardware oder Software<br />

– perfekt zusammenpassen muss, um ein funktionierendes Gesamtsystem<br />

zu schaffen. Besonders belohnend ist für mich die Möglichkeit,<br />

anderen zu helfen und ihre technischen Probleme zu lösen. Es gibt<br />

kaum ein schöneres Gefühl, als das Lächeln eines Kollegen zu sehen,<br />

dessen System nach einer langen Fehlersuche wieder normal funktioniert.<br />

Als Fachinformatiker im Netzwerk für Menschen sorge ich dafür,<br />

dass unsere digitalen Systeme stets zuverlässig und sicher funktionieren.<br />

Meine Arbeit ermöglicht es unseren Pflegekräften, sich voll und ganz<br />

auf die Betreuung unserer Klienten zu konzentrieren, da ich die technische<br />

Infrastruktur im Hintergrund am Laufen halte.<br />

Ein weiterer Reiz dieser Ausbildung ist die kontinuierliche Weiter-<br />

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entwicklung. Die IT-Welt hört nie auf und es gibt immer etwas Neues<br />

zu lernen. Ob neue Software, erweiterte Sicherheitsprotokolle oder verbesserte<br />

Hardwarelösungen, jede Innovation ist eine Herausforderung<br />

und eine Chance, mein Wissen zu erweitern. Von der Arbeitswelt über<br />

den privaten Sektor bis hin zur öffentlichen Infrastruktur ist Technologie<br />

mittlerweile allgegenwärtig geworden. Es liegt in meiner Hand, den<br />

digitalen Wandel aktiv mitzugestalten und die IT-Landschaft sicherer<br />

und effizienter zu gestalten.<br />

Diese Ausbildung war nicht nur meine Wahl; vielmehr hat sie mich<br />

ausgewählt – als eine Berufung, die mich mein ganzes Leben lang begleiten<br />

wird. Die Kombination aus Logik und praktischer Arbeit begeistert<br />

mich jeden Tag aufs Neue. Komplexe Probleme zu analysieren,<br />

elegante Lösungen zu entwerfen und Technologie zum Leben zu erwecken,<br />

ist eine ständige Herausforderung. Ich freue mich, diesen Weg<br />

gewählt zu haben, und bin gespannt auf die vielen Abenteuer, die auf<br />

mich warten.<br />

Ausbildungsbetrieb:<br />

SOZIUS Pflege- und Betreuungsdienste Schwerin gGmbH<br />

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Fachinformatiker/in – Systemintegration<br />

Lenard Mann<br />

Zwischen Bits und Bytes die Welt verstehen<br />

In der Welt der Bits und Bytes, so weit und breit,<br />

ein Fachinformatiker findet seinen Weg mit Leichtigkeit.<br />

Zwischen blinkenden Kästchen und surrenden Servern,<br />

er versteht die Sprache, die andere nur verwirrt.<br />

Im binären Code kryptische Zeichen blüh’n,<br />

doch er sieht mehr, lässt Geheimnisse flieh’n.<br />

Er taucht tief ein in die IT-Systeme,<br />

versteht ihre Sprache, ihre Rhythmen, ihre Themen.<br />

Mit jedem Update, das Angst und Schrecken verbreitet,<br />

bleibt er ruhig, sein Geist ist vorbereitet.<br />

Auch Windows-Updates sind als Ritual bekannt,<br />

Daumen gedrückt, fährt sich trotzdem meistens an die Wand.<br />

Zwischen Netzwerkleitungen und endlosen Kabeln,<br />

schreibt der Fachinformatiker seine digitalen Fabeln.<br />

Er verbindet die Welten, die anderen verborgen,<br />

findet Lösungen, selbst in den größten Sorgen.<br />

In klimatisierten Räumen, umgeben von LED-Licht,<br />

arbeitet er unermüdlich, aus der Dunkelheit in seiner Schicht.<br />

Ein moderner Sisyphos, in Datenfluten versunken,<br />

ordnet und sortiert, bis die Sterne sind gesunken.<br />

Mit Servern, die summen, und Routern, die blinken,<br />

kann er die Datenflüsse präzise verlinken.<br />

Er kennt die Geheimnisse der Firewalls und Ports,<br />

navigiert durch die Matrix, und ist nicht mal vor Ort.<br />

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Mit geschickten Handgriffen und Zeilen aus Code,<br />

erweckt er Systeme zum Leben, als wäre es eine Mod.<br />

Ein Architekt der digitalen Welt, so wird er genannt,<br />

baut komplexe Strukturen, mit Verstand und mit Hand.<br />

Die Sicherheit der Systeme ist sein höchstes Gebot,<br />

schützt vor Cyberangriffen, und der Bots.<br />

Er baut die Schutzmauern, die für uns unsichtbar,<br />

und sorgt dafür, dass alles bleibt, wie es war.<br />

Manchmal ist die Arbeit hart, die Nächte sind lang,<br />

doch sein Wille ist eisern, die Lösung kommt bald in seine Hand.<br />

Ein unsichtbarer Held, im Hintergrund versteckt,<br />

so sorgt er dafür, dass die digitale Welt sich vernetzt.<br />

In Konferenzen und Meetings, stets bereit,<br />

erklärt er das Komplexe, nimmt sich die Zeit.<br />

Seine Worte sind klar, sein Wissen tief,<br />

er ist der Experte, auf den man sich berief.<br />

Ob in großen Unternehmen oder kleinen Betrieben,<br />

überall wird sein Know-how großgeschrieben.<br />

Er plant, implementiert und optimiert,<br />

sodass jedes System wie geschmiert funktioniert.<br />

Doch stolz ist er, auf seine Rolle still,<br />

hinter den Kulissen, in seinem fachkundigen Spiel.<br />

In Zeiten der Transformation, unsichtbar, doch wahr,<br />

als Held im Verborg’nen, die Zukunft er war.<br />

Ein Architekt der Zukunft, ein Meister der Bits,<br />

er formt die digitale Welt, Stück für Stück, Schritt für Schritt.<br />

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Mit Geduld und Wissen, und einem Lächeln im Gesicht,<br />

gestaltet er die Zukunft, mit seinem Wochenendbericht.<br />

Wer träumt von einem Job voller Herausforderung und Glanz,<br />

für den ist die Systemintegration die richtige Instanz.<br />

In dieser Welt regieren nicht Muskeln, sondern der Verstand,<br />

und ein bisschen Sarkasmus hält alles im Stand.<br />

Ausbildungsbetrieb: RAUCH Fruchtsäfte Deutschland GmbH<br />

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Fachinformatiker/in – Systemintegration<br />

Jana Ziebetzki<br />

Fachinformatiker – die Alleskönner<br />

„Schatz, ich glaube, ich habe das Internet gelöscht!“, „Du machst doch<br />

was mit IT, kannst du meinen Drucker reparieren?“ oder „Ich habe<br />

mein Passwort vergessen ...“ – Sätze, die jeder Fachinformatiker kennt.<br />

Mama hat beim Staubsaugen das Kabel vom Router gezogen, Onkel<br />

Werner kann seine Sportschau nicht störungsfrei anschauen und der<br />

kleine Bruder hat zu oft das falsche Passwort eingegeben.<br />

Ja, manchmal fühlt man sich wie ein Superheld der digitalen Welt.<br />

Mit nur ein paar geheimen Tastenkombinationen oder einem gezielten<br />

Druck auf den Ein/Aus-Schalter bringen wir die (Arbeits-)Welt wieder<br />

ins Gleichgewicht. Bewaffnet mit USB-Sticks und LAN-Kabeln, Anti-<br />

Virenprogrammen und Firewalls begeben wir uns täglich in den Kampf<br />

gegen Papierstau und schwarze Bildschirme.<br />

Als Architekt und Künstler für Computerkomponenten, bestückt<br />

mit Lötkolben und Staubpinseln, errichten wir Computersysteme, die<br />

einer bunt blinkenden Raumstation ähneln. Wie 5-Sterne-Köche verfeinern<br />

wir unsere Suppe solange, bis das Ergebnis selbst jeden noch so<br />

kleinlichen Kritiker zufriedenstellt.<br />

Einige Probleme erfordern allerdings etwas mehr Detektivarbeit. Mit<br />

einem geschulten Blick, viel Geduld und vor allem Zeit machen wir uns<br />

ans Werk und analysieren jeden Byte und jedes Bit. Wie ein Sherlock<br />

Holmes mit Hornbrille und Laptoptasche finden wir jede noch so kleine<br />

Schwachstelle und schließen diese mit chirurgischer Präzision.<br />

HTTPS, CPU oder DVI. JavaScript, C# oder Python. Jeder Fachinformatiker<br />

ist Abkürzungs- und Sprachgenie. Bei so vielen Abkürzungen<br />

sollte „MfG“ von „Fanta 4“ mindestens 10-mal so lang sein.<br />

Ob der Auftrag nun lautet, neue Software zu entwickeln, Systeme zu<br />

warten oder knifflige Netzwerke zu optimieren; unser Aufgabenspektrum<br />

ist weitreichend und nie monoton. Vom kleinen Elektroladen um<br />

die Ecke zu einem Großunternehmen wie Google, die Möglichkeiten<br />

sind grenzenlos.<br />

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Der pickelige, kleine Nerd mit den ungewaschenen Haaren und der<br />

Zahnspange ist längst Geschichte. Fachinformatiker sind in einer der<br />

am schnellsten wachsenden Branchen tätig, wo je nach Projekt auch<br />

mal gerne Milliarden über die Bühne gehen können.<br />

Wir sind die Magier der Megabytes, digitale Doktoren, Superhelden<br />

des World Wide Webs oder kurz: Fachinformatiker.<br />

PS: Außerdem erhält man nur verständnisvolles Murmeln anstatt<br />

verwirrte Blicke, wenn man morgens total verschlafen an der Kaffeemaschine<br />

erzählt, dass das neue Spiel einen mal wieder wachgehalten hat ;)<br />

Ausbildungsbetrieb: Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas,<br />

Telekommunikation, Post und Eisenbahnen<br />

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Fachkraft für Abwassertechnik<br />

Lilien Helbig<br />

„Hey, wie heißt du? Machst du noch Schule?“<br />

„Ich heiße Lilien und mache gerade meine Ausbildung.“<br />

„Was machst du für eine Ausbildung?“<br />

„Ich erlerne den Beruf Fachkraft für Abwassertechnik.“<br />

* Und genau das ist der Moment, wo ich mich auf einen entsetzten Blick<br />

freue.<br />

Die Erklärung: Viele halten es für einen typischen Männerberuf, doch<br />

ich – ein vollbiologisches Mädchen – liebe es nicht in einem Büro zu<br />

sitzen, sondern handwerklich-technisch aktiv zu sein. Und „aktiv zu<br />

sein“ ist der richtige Ausdruck für diesen Job, denn der Beruf ist sehr<br />

vielfältig: von der Labormaus bis zur Kanalratte, vom Tiefbau zur Installation,<br />

von der Genehmigung bis zur Wartung, von der Mechanik<br />

bis zur Elektronik ...<br />

Denn keine vollbiologische Anlage läuft ohne elektronische Steuerung.<br />

Zwei Komponenten die man unbedingt auseinanderhalten sollte<br />

– Wasser und Strom.<br />

... und von der einfachen Abwasserableitung bis zum Hochwasserschützer.<br />

Stell dir vor nach einem Starkregenereignis außer Haus zu gehen und<br />

knietief in schmutzigem Wasser zu stehen ... genau DAS vermeiden wir!<br />

Wir haben riesige unterirdische Entlastungsbauwerke, die wir instand<br />

halten, um unsere Stadt vor Hochwasser zu schützen.<br />

Auch das ökologische Gleichgewicht zu bewahren wird immer mehr ein<br />

Thema. Darum wird aus der Fachkraft für Abwassertechnik künftig der<br />

Umwelttechnologe für Abwasserbewirtschaftung.<br />

Es wird aufmerksam die Reinigung des Abwassers in der mechanischen,<br />

biologischen und chemischen Reinigungsstufe überwacht und<br />

gesteuert.<br />

Willst du Detektiv spielen und dem Fischsterben in einem Gewässer<br />

auf den Grund gehen? Oder willst du ein Verfahrenstechniker sein, der<br />

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verantwortungsbewusst die riesigen technischen Anlagen steuert? Oder<br />

willst du geheimnisvolle unterirdische Katakomben erforschen?<br />

Dann komm doch in meine Branche!<br />

Sie ist absolut systemrelevant und zukunftsorientiert.<br />

Du willst Karriere machen?<br />

Es gibt viele Weiterbildungen: von Meister/-in zu Techniker/-in oder<br />

Ingenieur/-in. Wir haben sogar Projekte in verschiedenen Teilen Afrikas<br />

oder Vietnam, um weltweit die Abwasseraufbereitung voranzutreiben<br />

und Überschwemmungen zu vermeiden.<br />

Ich garantiere dir: Dieser Beruf wird zu deiner Leidenschaft. Egal in<br />

welcher Stadt oder welchem Land du unterwegs sein wirst – du wirst<br />

Sehenswürdigkeiten auf jeder Straße finden.<br />

Ob in ... der Türkei ... auf Gran Canaria ... in Ägypten ... in Prag ...<br />

in Nordhausen ... in der Schweiz ... in Kroatien ... in Koblenz ... oder<br />

in Dresden.<br />

Ausbildungsbetrieb: Stadtentwässerung Dresden GmbH<br />

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Feuerwehr-Brandreferendar/in<br />

Leon Kühling<br />

Mein Job ist so genial, dass ich jetzt kein Hobby mehr habe ...<br />

Es muss etwa 16 Jahre her sein, dass ich als faszinierter Junge das erste<br />

Mal staunend vor einem der großen Feuerwehrautos stand. Mein Vater<br />

hatte mich überredet, einen Übungsdienst der Jugendfeuerwehr zu besuchen.<br />

Ich erinnere mich noch gut daran, wie schwierig es damals war,<br />

passende Stiefel oder gar einen Helm für mich zu finden. Doch dieser<br />

Tag entfachte meine bis heute andauernde Leidenschaft für die Feuerwehr.<br />

Egal ob zur Schulzeit, im Studium, am Heimatort oder in der Studienstadt<br />

– die Freiwillige Feuerwehr war stets fester Bestandteil meines<br />

Lebens.<br />

Doch für meine berufliche Zukunft hatte ich andere Pläne. Das<br />

Wirtschaftsstudium sollte mich auf eine Managerlaufbahn vorbereiten.<br />

Dann kam der Wendepunkt: Ein Freund erzählte mir, dass auch die<br />

Berufsfeuerwehr solche Führungskräfte sucht. In mir entfachte ein Feuer,<br />

das alle bisherigen Karrierepläne verbrannte. Ich bewarb mich bei<br />

der Berliner Feuerwehr – und wurde angenommen!<br />

Seit über einem Jahr lerne ich nun, wie man Einsätze meistert. Und ich<br />

bin überglücklich. Drei Dinge begeistern mich besonders:<br />

– PURPOSE: Ich bin Teil einer großen Organisation, die Menschen<br />

in Not hilft und unsere Gesellschaft stärker macht. Dabei arbeite ich<br />

Seite an Seite mit Feuerwehrleuten, die mindestens genauso motiviert<br />

sind wie ich.<br />

– FLEXIBILITY: Es gibt viele Bereiche, in denen ich mich weiterentwickeln<br />

kann. Egal ob beim Unfall auf der Autobahn oder beim Papierstau<br />

im Büro, meine Fähigkeiten kommen überall zum Einsatz.<br />

– BENEFITS: Mein Job ist sicher und äußerst attraktiv. Die Feuerwehr<br />

hat faire Arbeitsbedingungen und sorgt dafür, dass man zufrieden<br />

nach Hause gehen kann.<br />

49


Ich habe eine Ausbildung gefunden, die perfekt zu mir passt. Manchmal<br />

staune ich selbst darüber, wie sehr ich mich schon am Wochenende<br />

auf die neue Woche freue.<br />

Genau deshalb liebe ich meine Ausbildung... und suche jetzt ein neues<br />

Hobby.<br />

Ausbildungsbetrieb: Berliner Feuerwehr<br />

50


Fremdsprachenindustriekaufmann/-frau<br />

Nicolas Seitz<br />

Wie ich den Geiern entkam<br />

Draußen ist es dunkel. Der Wecker klingelt. Ich weiß, es ist sechs Uhr<br />

morgens. Mein Kopf ist wach, mein Körper schläft, die Gedanken kreisen<br />

bereits um die möglichen zukünftigen Ereignisse des Tages, ähnlich<br />

wie Geier, die über ihrer Beute Bahnen ziehen. Was die Beute ist? Meine<br />

Motivation ist es sicher nicht! Die existiert nämlich gar nicht. Widerwillig<br />

rafft sich nun auch mein Körper auf, die Geier kreisen weiter und<br />

mir wird schwindelig. Ein weiterer Tag auf dem Gymnasium. Da ist das<br />

wohl normal.<br />

Draußen ist es hell. Die Vögel zwitschern bereits. Einen Wecker<br />

brauche ich nicht. Der liegt verstaubt in einer Schublade, oder zumindest<br />

würde er es, wäre es nicht eine kleine praktische App auf meinem<br />

Smartphone. Dieses verstaubt bestimmt nicht, denn ich tippe mich bereits<br />

seit mehr als zwei Stunden durch Instagram und verfolge gebannt<br />

die Leben irgendwelcher Influencer, die ihre schillernden Leben im<br />

Internet präsentieren. Ich denke mir, dass ich die Zeit, bis die Uni-Vorlesung<br />

um elf Uhr beginnt, ja irgendwie überbrücken muss. Das ganze<br />

theoretische Zeug lernen? Das kommt mir gar nicht in den Sinn. Die<br />

Motivation dafür haben wohl die Geier gefressen.<br />

Draußen ist es noch stockdunkel. Der Wecker klingelt. Ich weiß, es<br />

ist fünf Uhr morgens. Das ganze Haus schläft noch. Meine Traumwelt –<br />

von einer unsanften Melodie gestört – bricht in sich zusammen und ich<br />

weiß, es ist an der Zeit, in den Tag zu starten. Wie ich mich dabei fühle?<br />

Großartig! Mit der Leichtigkeit einer Feder schwinge ich mich zuerst<br />

aus dem Bett, dann ins Bad und gleich danach ins Auto. Ich freue mich<br />

auf den Tag. Meine Gedanken kreisen nicht. Die Geier sind verschwunden.<br />

Schade für sie, denn in der Wüste meiner Gedanken befindet sich<br />

nun anstelle einer dürren kargen Landschaft eine Oase der Motivation.<br />

Was hat sich geändert, frägst du dich? Ich fahre zu meiner Ausbildung!<br />

Keine Schule mit theoretischen Inhalten, die ich nach der Schulaufgabe<br />

gleich vergessen werde. Keine Universität mit ihren verstaubten<br />

51


Hörsälen und den noch viel verstaubteren Professoren. Kurz denke ich<br />

an die Geier. Nein, ich fahre in meine Arbeit, in der ich gefordert, gefördert<br />

und gehört werde. Meine 3-G-Regel sozusagen. Ich schmunzle<br />

und schon sind die Aasvögel vertrieben.<br />

Ich weiß, dass ich auch heute wieder neue Dinge lernen und neue Erfahrungen<br />

machen werde. Die Aufgaben werden vielfältig sein und mit<br />

jedem Abteilungswechsel kommen neue dazu. Man verlangt nun etwas<br />

von mir, das reale Auswirkungen im Betrieb mit sich bringen wird.<br />

Wenn ich allerdings doch einmal einer Aufgabe gegenüberstehe, die mir<br />

wie eine unüberwindbare Mauer vorkommt, 30 Meter hoch und steinhart,<br />

dann kann ich mich immer auf meine Ausbilder verlassen, die mir<br />

mit Rat und Tat und der metaphorischen Leiter in der Hand zur Seite<br />

stehen. Meine eigene Meinung? Anders als in der Schule wird auch diese<br />

jetzt gehört und Vorschläge und Anregungen, wenn sie denn nur gut<br />

genug sind, werden wahrgenommen, akzeptiert und umgesetzt.<br />

In Retrospektive war der Wechsel zu einer Ausbildung zum Fremdsprachen-Industriekaufmann<br />

die beste Entscheidung, die ich treffen<br />

konnte. Nicht nur meine Einstellung gegenüber dem morgendlichen<br />

Verlassen der Wohnung, sondern auch mein ganzes Leben hat sich dem<br />

Besseren zugewandt. Meine Ausbildung hat es mir ermöglicht viele tolle<br />

Menschen kennenzulernen, und öffnet mir alle Türen – in meinem Fall<br />

eher Tore – für die Zukunft. Ein Sprungbrett für mich und meine Karriere<br />

und der Grund für das endgültige Verschwinden der Geier.<br />

Ausbildungsbetrieb:<br />

EFAFLEX Tor- und Sicherheitssysteme GmbH & Co. KG<br />

52


Gärtner/in – Garten- und Landschaftsbau<br />

Stefanie Kropp<br />

Eine leidenschaftliche Gärtnerin<br />

Von der ersten Berührung des kühlen Erdreichs am Morgen bis zum<br />

letzten Strahl der untergehenden Sonne auf einem frisch angelegten<br />

Beet – meine Ausbildung zur Gärtnerin in der Fachrichtung Gartenund<br />

Landschaftsbau ist nicht nur ein Beruf, sondern eine wahre Leidenschaft.<br />

Jede Stunde, die ich in der Natur verbringe, erfüllt mich mit<br />

tiefer Zufriedenheit und einem unermüdlichen Tatendrang, die Welt<br />

ein Stück schöner und grüner zu gestalten.<br />

Der Garten- und Landschaftsbau ist eine Kunstform, bei der die Natur<br />

die Leinwand ist und Pflanzen, Steine und Wasser die Farben und Pinsel<br />

– wie ein erlebbares Gemälde von Claude Monet. Jeder Tag bringt neue<br />

Herausforderungen und kreative Möglichkeiten. Ob es darum geht, ein<br />

Dach in eine grüne Oase zu verwandeln oder einen privaten Garten zu<br />

einem Paradies für die Sinne zu gestalten – die Vielfalt meiner Aufgaben<br />

kennt keine Grenzen. Dabei arbeite ich nicht nur mit den Händen und<br />

diversen Baumaschinen, sondern auch mit dem Herzen und dem Geist.<br />

Diese Ausbildung bietet auch anderen viele erfüllende Aspekte. Zum<br />

einen ist es die Vielfalt der Tätigkeiten. Von der Bodenbearbeitung über<br />

das Pflanzen und Pflegen bis hin zur Gestaltung von Wegen und Wasseranlagen<br />

– Langeweile kommt hier nie auf.<br />

Zum anderen ist es die körperliche Arbeit an der frischen Luft, die<br />

nicht nur gesund ist, sondern auch für einen klaren Kopf sorgt. Wer<br />

gerne anpackt und sich am Ende des Tages an sichtbaren Ergebnissen<br />

erfreut, wird diesen Beruf ebenfalls lieben lernen.<br />

Besonders erfüllend ist es, die Ergebnisse meiner Arbeit wachsen und<br />

gedeihen zu sehen. Ein Samen, der keimt und zu einer prächtigen Blume<br />

heranwächst, ein Baum, der mit den Jahren immer majestätischer<br />

wird, ein Teich, der sich zu einem lebendigen Biotop entwickelt – all<br />

das sind Zeichen meines Engagements und meiner Liebe zur Natur. Jeder<br />

Garten, den ich anlege, erzählt eine Geschichte und trägt ein Stück<br />

meiner eigenen Leidenschaft in sich.<br />

53


In meiner Ausbildung bei Hoppe Garten- und Landschaftsbau in<br />

Uelzen habe ich auch die Möglichkeit, mit verschiedenen Menschen<br />

zusammenzuarbeiten und von ihren Erfahrungen zu profitieren. Meine<br />

Kolleginnen und Kollegen teilen die gleiche Begeisterung. Gemeinsam<br />

schaffen wir Orte der Ruhe und Erholung, die Menschen inspirieren<br />

und ihnen ein Stück Natur näherbringen. Die Zusammenarbeit im<br />

Team, der Austausch von Ideen und die Freude über gemeinsam erreichte<br />

Ziele sind unverzichtbare Merkmale meiner täglichen Arbeit.<br />

Der Gärtner ist der eine Beruf, der eine tiefe Verbindung zur Umwelt<br />

und zur Nachhaltigkeit lehrt. In einer Zeit, in der der Schutz unserer<br />

natürlichen Ressourcen immer wichtiger wird, fühle ich mich privilegiert,<br />

einen Beitrag leisten zu können. Durch die Auswahl heimischer<br />

Pflanzen, die Schaffung von Lebensräumen für Tiere und die Umsetzung<br />

ökologischer Konzepte tragen wir aktiv zum Umweltschutz bei.<br />

Meine Ausbildung zur Gärtnerin im Garten- und Landschaftsbau<br />

ist also mehr als nur ein Beruf. Sie ist eine Berufung, die meine Liebe<br />

zur Natur, meine Kreativität und meinen Wunsch, etwas Schönes und<br />

Dauerhaftes zu schaffen, vereint. Jeder Tag ist ein Abenteuer, das mich<br />

wachsen lässt und meine Welt bereichert.<br />

Wenn du auf der Suche nach einem Beruf bist, der nicht nur erfüllt,<br />

sondern auch einen echten Unterschied macht, dann ist diese Ausbildung<br />

genau das Richtige für dich. Mach mit und hilf uns, die Welt ein<br />

bisschen grüner und schöner zu gestalten.<br />

Ausbildungsbetrieb:<br />

Hoppe Garten- und Landschaftsbau GmbH & Co. KG<br />

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Gärtner/in - Friedhofsgärtnerei<br />

Fine Schäm<br />

Spaten, Schubkarre und Gießkanne – Werkzeuge des<br />

Gärtners, der Gärtnerin: ein Beruf, der für die Ewigkeit währt<br />

Ein Baum, der gepflanzt wird, braucht Zeit und Geduld – man kann<br />

ihm beim Wachsen zusehen, ihn pflegen, wenn er krank ist, seinen Lebenszyklus<br />

begleiten.<br />

Eine Berufung, die es ermöglicht, die Welt jeden Tag nachhaltig mitzugestalten<br />

und ein wenig besser zu machen. Ich bin dabei!<br />

Die Landeshauptstadt Kiel eröffnet den Auszubildenden der Friedhofsgärtnerei<br />

innerhalb der regulären Ausbildung viele Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />

was ich als absolut motivierend empfinde. Es gibt vielfältige<br />

Seminare: Umgang mit der Motorsäge, Düngung der Pflanzen,<br />

Verkaufen und Beraten. Und vieles mehr! Dies sind nur einige Beispiele.<br />

Im öffentlichen Dienst bedeutet das auch, die Verantwortung für<br />

die Grünflächen in der ganzen Stadt zu übernehmen. Den Mitbürgern<br />

einen Anblick bunter Farbprachten zu schaffen, der jedes Jahr neu in<br />

Erinnerung bleibt.<br />

Meine Haupttätigkeiten bestehen aus der Friedhofs- und Denkmalpflege.<br />

Wer jetzt denkt, das ist langweilig, der hat weit gefehlt. Abwechslung<br />

pur! Grabpflege, Rasen mähen, Hecken stilvoll beschneiden, Steine<br />

setzen und da noch eine farbenprächtige Blume auf das Grab setzen,<br />

das sind nur einige Ausbildungstätigkeiten.<br />

Ein wichtiger Aspekt ist auch der Kundenkontakt, d. h. nach Beisetzungen<br />

entsteht häufig eine empathische Gesprächs- bzw. Trauersituation,<br />

die von uns Gärtnern begleitet wird. Gespräche, die den Trauernden<br />

Trost geben.<br />

Tiefgang – wir lernen Menschen abzuholen, wo sie gerade stehen!<br />

Die Beisetzung jedes einzelnen Menschen verdient einen würdevollen<br />

Umgang. Die Urnengräber werden mit Blumenkränzen verziert, ein<br />

Kerzenlicht wird beigestellt und der Wurf des Sandes symbolisiert den<br />

letzten Abschied des Menschen.<br />

Pflanzenaufzucht, das Leben beginnt hier neu. Von der kleinen Jung-<br />

55


pflanze bis zur Pflanzung der ausgewachsenen Pflanze wie z. B. des<br />

Horn-Veilchens (Viola cornuta) und der Eis-Begonie (Begonia semperflorens)<br />

begleite ich den Zyklus. Ein kleines Latinum gehört zur Ausbildung<br />

eines erfolgreichen Gärtners und ist notwendig, um die Sprache<br />

der Pflanzen zu verstehen. Die Aufgaben sind sehr mannigfaltig, sodass<br />

ich als Auszubildende u. a. mal in eine anleitende Position versetzt<br />

werde und mit Kindern eines städtischen Kindergartens eine Blühwiese<br />

anlege.<br />

Im Winter stehen die Wartungsarbeiten ganz oben auf der Liste: Sei<br />

es, schwere Holzbänke zu restaurieren oder einen Baum zu fällen mit<br />

anschließender Holzbearbeitung. Über den ganzen Friedhof sind Vogelhäuser<br />

verteilt, die bunt angemalt werden, oder die Fledermauskästen<br />

werden mit einem bestimmten Lack wind- und wetterfest gemacht.<br />

Das Handling der Gerätschaften ist enorm wichtig für das alltägliche<br />

Arbeiten. Hier sind unter anderem der Radlader, Trecker und Rasenmäher<br />

– Technik, Technik, Technik. Der Radlader wird abgeschmiert, der<br />

Trecker wird aufgetankt und das Mähwerk wird gereinigt.<br />

Ein Führerschein der Klasse B ist von Vorteil, um die Geräte fahren<br />

zu dürfen. Ob mit dem Trecker oder Radlader über die Wege düsen<br />

oder einen Zwischenstopp auf dem Kompost, jeder Tag bringt Spaß<br />

und Aktion.<br />

Ihr seht, ein kreativer, sensibler und technischer Beruf, den ich immer<br />

wieder wählen würde, da er alle meine Ressourcen anspricht und<br />

abfordert.<br />

Gärtnerei – der wohl schönste Beruf der Welt, mit Spaten, Schubkarre<br />

und Gießkanne.<br />

„Die Natur allein ist unendlich reich, und sie allein bildet den großen<br />

Künstler.“ – Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)<br />

Ausbildungsbetrieb: Landeshauptstadt Kiel<br />

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Hörakustiker/in<br />

Lisa Schäfer<br />

Ich sehe mich als kleines Kind an der Hand meiner Mutter „Das Hörhaus“<br />

betreten. Ein freundlicher Mann empfängt uns mit einem warmen<br />

Lächeln, so ehrlich, dass ich nicht anders kann, als darüber zu<br />

staunen. Ich beobachte, wie meine Mutter ihre Hörgeräte in eine feine<br />

Porzellanschale legt, die der Mann ihr dankend abnimmt. Zuvorkommend<br />

werde ich gefragt, ob ich einen heißen Kakao trinken möchte.<br />

Einen Augenblick später befinde ich mich mit meiner Mutter im gemütlichen<br />

Wartebereich. Glücklich schaue ich in meine fast leere Tasse.<br />

„Es ist der beste Kakao meines Lebens“, denke ich noch.<br />

Eine wage Erinnerung – und doch so eine bedeutsame Erfahrung für<br />

den Werdegang meiner Zukunft.<br />

Jetzt bin nämlich ich diejenige, die unseren Kunden das Gefühl der<br />

Geborgenheit vermitteln möchte. Man begegnet verunsicherten und<br />

oftmals traurigen Menschen, die es nicht ertragen und sich gar dafür<br />

schämen, schlecht zu hören. Ich möchte starre Blicke in strahlende Gesichter<br />

verwandeln, sobald sie erstmals die Welt mit Hörgeräten erleben.<br />

Skepsis mit überzeugender Beratung wettmachen. Lebensqualität<br />

verkaufen.<br />

Niemals hätte ich erahnen können, dass ein Beruf so abwechslungsreich<br />

sein kann. Kein Tag ähnelt dem anderen. Der Beruf lehrt mich<br />

nicht nur die Vorgehensweise einer professionellen Beratung, sondern<br />

genauso handwerkliches Geschick, den Ausbau sozialer Kompetenzen<br />

und Organisation durch tägliche Büroarbeit. Ja, du hast richtig gelesen:<br />

Bürojob sowie intensiver und dabei persönlicher Kundenkontakt sind<br />

kombinierbar! Ich habe es auch nicht geglaubt.<br />

Die weitere große Besonderheit der Ausbildung ist die Berufsschule<br />

für Hörakustik: Es gibt genau eine in Deutschland, in der schönen<br />

Stadt Lübeck. Im Blockunterricht und Internat verbringe ich meine<br />

Zeit mit neuen Freunden aus ganz Deutschland. Man muss es selbst<br />

erleben. Eine Zeit lang von zu Hause weg sein, Selbstständigkeit üben,<br />

sich in einer fremden Stadt wiederfinden, die jetzt so viele schöne Erinnerungen<br />

an diese neue Schulzeit festhält.<br />

57


Egal ob in der Schule oder am Arbeitsplatz, ich fühle mich wie zu<br />

Hause. Meine Kolleginnen und Kollegen sehe ich als zweite Familie<br />

an, die ich mir durch meine richtige Berufswahl selbst ausgesucht habe.<br />

Und das Beste daran ist, wir haben dazu noch ein gemeinsames Ziel:<br />

Menschen mit Hörschwäche das Leben durch hochintelligente und individuell<br />

auf sie eingestellte Hörgeräte zu erleichtern. Denn es ist, wie<br />

Immanuel Kant richtig sagte: „Nicht sehen trennt von den Dingen,<br />

aber nicht hören trennt von Menschen.“ Dies zu vermeiden gelingt nur<br />

durch uns Hörakustiker – die beständigen Begleiter eines Hörgeräteträgers<br />

von der Beratung über den Verkauf bis hin zum regelmäßigen<br />

Kundendienst.<br />

Ausbildungsbetrieb: Das Hörhaus GmbH & Co. KG<br />

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Immobilienkaufmann/-frau<br />

Eva Krautz<br />

Es gibt kaum eine Person, die von sich selbst behaupten kann, keine<br />

Angst zu haben. Den Schauer nicht zu spüren, der dir über den Rücken<br />

fährt, sobald du dich genau dieser Angst stellen musst. Für viele Menschen<br />

ist Angst lange nicht mehr nur ein Wort oder ein Gefühl – dieser<br />

Schauer ist Realität geworden.<br />

Stell dir vor, du bist gezwungen, dein geliebtes Zuhause zu verlassen.<br />

Zusammen mit bedeutsamen Menschen wirst du dort groß, übertrittst<br />

dieselbe Türschwelle zum tausendsten Mal und sitzt mit ein paar Freunden<br />

in dem Garten, in dem früher dein geliebter Sandkasten stand.<br />

Doch plötzlich findest du all diese Erinnerungen in einem Stapel voll<br />

Kartons wieder, die sich vor der Eingangstür häufen. Ein Blick aus dem<br />

Fenster des Umzugswagens lässt dich realisieren, dass es das letzte Mal<br />

war, dass du dieses Haus vor Augen hattest. Mit all den Sorgen und der<br />

Trauer in dir nistet sich das Gefühl von Angst ein, kein neues Zuhause<br />

zu finden. Nach allem, was man über die Wohnungsknappheit und die<br />

Nöte der Menschen hört, trifft es dich nun schlagartig selbst. Dieser<br />

Alptraum holt nicht nur dich, sondern unzählige Menschen auf dieser<br />

Welt ein.<br />

Mit einem Fuß auf der Straße versucht eine alleinerziehende Mutter<br />

ihren Kindern etwas zu Essen zu kaufen, während sie den nächsten Anruf<br />

beendet, in dem ein Vermieter ihr mitteilte, dass die Wohnung, die<br />

sie sucht, leider nicht an sie vermietet werden kann.<br />

Man merkt, wie unfair das Leben ist, sobald eine große Familie eine<br />

Absage erhält, die Woche darauf jedoch die gleiche 4-Zimmer-Wohnung<br />

an einen alleinstehenden Mann vermietet wird. Wirtschaftlich zu<br />

handeln, heißt nicht, unmenschlich zu sein.<br />

Stell dir vor, du bist die Person, die die Fäden in der Hand hat. Du<br />

bist verantwortlich dafür, dass eine gerechte Verteilung der Wohnungen,<br />

humane Immobilienpreise und Chancen für Unternehmen zu<br />

wachsen Realität werden. Der Beruf Immobilienkaufmann/-frau ist<br />

nicht nur ein Beruf, in dem man Häuser und Wohnungen verkauft,<br />

verwaltet oder vermietet. Wir sind verantwortlich dafür, dass Menschen<br />

59


wie wir selbst ein sicheres und gutes Zuhause geboten wird. Ich liebe<br />

den Beruf nicht nur der Abwechslung und des Interesses an Immobilien<br />

wegen, sondern auch für das Vertrauen der Menschen in mich, eine<br />

gute Zusammenarbeit sowohl gewerblich als auch im Wohnraum mit<br />

mir zu wollen.<br />

Es gibt wohl kaum einen Beruf, der vielfältiger ist als der im Immobilienbereich.<br />

Ob nun die Verwaltung von Gebäuden, die nicht im<br />

Eigentum der Firma stehen, eigene Objekte oder der Verkauf von alten<br />

Schönheiten und neuen, genialen Häusern – es gibt für jeden eine Abzweigung<br />

auf dem Weg in diesen Beruf und ich bin unglaublich froh,<br />

meine gefunden zu haben.<br />

Ausbildungsbetrieb:<br />

Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach<br />

60


Industriekaufmann/-frau (mit Zusatzqualifikation<br />

internationales Wirtschaftsmanagement mit Fremdsprachen)<br />

Ilker Acur<br />

Meine Ausbildung als Industriekaufmann mit Zusatzqualifikation im<br />

internationalen Wirtschaftsmanagement und Fremdsprachen ist wie ein<br />

Kaleidoskop, das mir eine Vielzahl von faszinierenden Perspektiven und<br />

Erlebnissen bietet. Jeder Tag dieser Ausbildung ist wie das Drehen und<br />

Betrachten eines Kaleidoskops, das immer wieder neue Muster und Facetten<br />

der Wirtschaft und Sprachen zeigt.<br />

Die Ausbildung öffnet mir die Türen zu verschiedenen Fachbereichen<br />

der Betriebswirtschaftslehre und zeigt mir, wie Unternehmen funktionieren,<br />

und bildet damit den festen Kern des Kaleidoskops. Durch das<br />

Verständnis der kaufmännischen Prozesse erhalte ich ein fundiertes<br />

Wissen, das in nahezu allen Branchen von Bedeutung ist. Doch erst<br />

mit der Zusatzqualifikation im internationalen Wirtschaftsmanagement<br />

beginnt sich das Kaleidoskop zu drehen und offenbart eine bunte<br />

Welt voller kultureller Vielfalt, interkultureller Herausforderungen und<br />

grenzüberschreitender Geschäftsmöglichkeiten.<br />

Wie die sich ständig ändernden Muster in einem Kaleidoskop, so<br />

entfalten sich vor mir verschiedene Sprachen und ihre kulturellen Nuancen.<br />

Das Erlernen von Fremdsprachen ist nicht nur eine Fähigkeit,<br />

sondern ein Schlüssel, der mir Zugang zu verschiedenen Kulturen und<br />

Märkten verschafft. Es ist, als ob das Drehen des Kaleidoskops mir erlaubt,<br />

neue Farben und Formen zu entdecken – so eröffnen mir die<br />

Sprachen eine Welt voller Möglichkeiten und Verbindungen.<br />

Doch das Kaleidoskop meiner Ausbildung ist nicht nur ein Anblick<br />

von außen. Was mich besonders fasziniert, ist die praktische Anwendung<br />

des erlernten Wissens. Ich bin aktiv beteiligt, es zu gestalten.<br />

Durch Praktika und Projekte habe ich die Chance, meine eigenen Muster<br />

zu formen und das Gelernte in der realen Geschäftswelt anzuwenden.<br />

Jeder Schritt in verschiedenen Abteilungen und Unternehmen ist<br />

wie das Drehen des Kaleidoskops, das mir neue Einblicke und Erkenntnisse<br />

bietet.<br />

Was diese Ausbildung für mich so faszinierend macht, ist ihre Fähigkeit,<br />

sich ständig weiterzuentwickeln und anzupassen. Wie das Ka-<br />

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leidoskop immer neue Muster erzeugt, bleibt auch meine Ausbildung<br />

dynamisch und passt sich den aktuellen Trends und Entwicklungen in<br />

der Wirtschaftswelt an. Diese Dynamik erfordert von mir, flexibel zu<br />

bleiben und kontinuierlich dazuzulernen – eine Herausforderung, die<br />

ich mit Enthusiasmus annehme.<br />

Insgesamt liebe ich meine Ausbildung, weil sie mir die Chance bietet,<br />

mein eigenes Kaleidoskop der Wirtschaft und Sprachen zu betrachten<br />

und zu gestalten. Sie bietet mir ein ständig wechselndes Panorama an<br />

Möglichkeiten und Erlebnissen, die meine Leidenschaften vereinen und<br />

mir eine vielschichtige Sichtweise auf die Welt der Wirtschaft eröffnen.<br />

Es ist ein Weg, der nicht nur mein berufliches Wachstum fördert, sondern<br />

auch mein persönliches Verständnis für die vielschichtige Welt der<br />

Wirtschaft und der globalen Interaktionen vertieft. Das Kaleidoskop,<br />

bringt mich nicht nur beruflich voran, sondern lässt mich auch als Individuum<br />

reifen.<br />

Ausbildungsbetrieb: ZF Friedrichshafen AG<br />

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Industriekaufmann/-frau (mit Zusatzqualifikation<br />

internationales Wirtschaftsmanagement mit Fremdsprachen)<br />

Lia Gebe<br />

Der „Corporate Allrounder“<br />

Bei Konzerten, im Theater oder auch in einem echten Industriebetrieb –<br />

der Blick hinter die Kulissen fasziniert die Menschen von jung bis alt.<br />

Die einzelnen Prozessschritte kennenlernen, die zu den bekannten Produkten<br />

und Ergebnissen führen, und sogar selbst daran mitwirken – wie<br />

geht das besser als mit einer Ausbildung?<br />

Als bei mir vor 2 Jahren das Abitur und die damit verbundene Berufssuche<br />

immer näher rückten, fühlte ich mich zuerst wie viele andere<br />

erdrückt von der Menge an Möglichkeiten: Ausbildung? Studium?<br />

Duales Studium? FSJ? Oder doch erst reisen?<br />

Aber zwei Dinge wurden mir mit der Zeit klar:<br />

1. Ich möchte nach den vielen Jahren stetiger Theorie endlich etwas bewegen<br />

und mein Wissen in der realen Welt anwenden.<br />

2. Ich will meine Stärken nutzen können und genug Förderung erfahren,<br />

um mich selbst zu verwirklichen.<br />

Nach reichlich Messebesuchen und Berufsberatungen stieß ich<br />

schließlich auf die Ausbildung zur Industriekauffrau mit Zusatzqualifikation<br />

bei der ZF Friedrichshafen AG.<br />

Besonders in der Bodenseeregion stellt „ZF“ für viele Familien einen<br />

attraktiven Arbeitgeber dar. Durch seinen weltweiten Erfolg schafft das<br />

Unternehmen Arbeitsplätze und kann den Mitarbeitern und Auszubildenden<br />

einen hohen Standard ermöglichen:<br />

Gleitzeit, 35-Stunden-Woche, ein überdurchschnittlich gutes Gehalt,<br />

Homeoffice (ja, sogar für Azubis), Mitarbeit an Projekten und<br />

Förderung in sämtlichen Bereichen.<br />

Als angehende Industriekauffrau hat mich besonders das abwechslungsreiche<br />

Arbeitsumfeld angesprochen: Aufgrund des Abteilungswechsels,<br />

der alle 3 Monate stattfindet, erhalten wir einen enormen<br />

Einblick in den Industriebetrieb, direkt „hinter die Kulissen“ – vom<br />

Personal bis hin zum Controlling.<br />

63


Zusätzlich werden uns für die Zusatzqualifikation „Fremdsprachen<br />

und internationales Wirtschaftsmanagement“ je zwei 3-wöchige Auslandsaufenthalte<br />

in Dublin und Frankreich oder Spanien geboten, um<br />

unsere Sprachkenntnisse zu verbessern und anzuwenden.<br />

Auf die Frage „Warum liebe ich meine Ausbildung?“ habe ich nach<br />

nun schon mehr als 10 Monaten Betriebszugehörigkeit eine klare Antwort<br />

gefunden:<br />

Industriekaufleute bilden eine Schnittstelle im Unternehmen, wir<br />

tragen die Verantwortung dafür, dass alle Prozesse effizient ablaufen<br />

und wir produzieren können. In den unterschiedlichen Abteilungen<br />

bekommen wir einen Überblick über den gesamten Betrieb. Dies und<br />

die erlernten beruflichen Fähigkeiten ermöglichen uns den den internen/innerbetrieblichen<br />

Einsatz in verschiedenen Bereichen des Unternehmens<br />

– als „Corporate Allrounder“. Und sowohl die berufliche als<br />

auch persönliche Weiterentwicklung wird von meinem Unternehmen<br />

gefördert.<br />

Leider findet der Weg, mit einem Abitur eine Ausbildung anzutreten,<br />

so wie ich und meine Kollegen ihn eingeschlagen haben, noch immer<br />

nicht die gesellschaftliche Akzeptanz, die man sich wünschen würde.<br />

Deswegen freue ich mich, die Möglichkeit zu bekommen, auf Messen<br />

meines Unternehmens oder als Ausbildungsbotschafter für die Ausbildung<br />

zur Industriekauffrau beziehungsweise zum Industriekaufmann<br />

zu werben und den Schülern einen solchen Weg ans Herz legen zu dürfen,<br />

der unglücklicherweise viel zu oft übersehen wird.<br />

Genau deswegen liebe ich meine Ausbildung!<br />

Ausbildungsbetrieb: ZF Friedrichshafen AG<br />

64


Industriekaufmann/-frau<br />

Jonathan Hamid<br />

Wer bin ich und wo möchte ich hin? Durch die Aurubis AG konnte ich<br />

genau das herausfinden. Ich mache eine Ausbildung zum Industriekaufmann<br />

bei der Aurubis AG Hamburg.<br />

Würde ich es nicht besser wissen, würde ich sagen, das klingt langweilig.<br />

Aber im nächsten Leben würde ich genau diese Entscheidung<br />

wieder treffen. Ich bin der Typ Mensch, der viel erleben möchte. Ich bin<br />

ein Allrounder, begeistere mich für viele neue Ideen und Themen, bei<br />

Aurubis konnte ich zwischen diesen Dingen frei wählen.<br />

Ein sicheres Umfeld, wo ich mich in meiner charakterlichen Entwicklung<br />

entfalten und Neues über mich erlernen kann, ja genau das<br />

brauche ich. Endlich herausfinden, was zu mir passt. Keine Theorie<br />

mehr, jetzt in die Praxis!<br />

Nun konnte ich herausfinden, wie die Arbeitswelt wirklich ist, und<br />

mich von Vorurteilen befreien. Die Ausbildung war der perfekte Einstieg.<br />

Mein Sprungbrett für’s Leben!<br />

Ausbildung heißt Entscheidungen treffen!<br />

Ausbildung heißt aber auch fachliche Kompetenz gepaart mit charakterlicher<br />

Entwicklung. Meine Ausbildung bei der Aurubis AG war<br />

ein echtes Abenteuer, bei dem ich in den letzten drei Jahren durch ganze<br />

16 verschiedene Abteilungen gereist bin.<br />

Das Beste daran? Meine Reisebegleiter. Ich konnte herausfinden, was<br />

mir wirklich liegt und was nicht. Ob Eventabteilung, Marketing, Einkauf,<br />

Verkauf, Personalabteilung, Rechtsabteilung oder sogar ein Blick<br />

über die Schulter des Vorstands. Geht auch die Nachhaltigkeitsabteilung?<br />

Check! Überall war ich dabei. Ich habe alles miterlebt und konnte<br />

mir meine persönlich wichtigste Frage beantworten: Wo liegen meine<br />

Stärken und wo führt mich der Weg hin? Die Vielfalt unserer Gesellschaft<br />

hat mich schon immer fasziniert. Genau das habe ich in meiner<br />

Ausbildung wiedergefunden. Lustige und fleißige Menschen mit den<br />

unterschiedlichsten Talenten – ob im Büro oder in der Produktion,<br />

konnten mich jeden Tag aufs Neue begeistern. Endlich konnte ich mich<br />

entwickeln. Besonders wertvoll war das Vertrauen, das mir entgegen-<br />

65


gebracht wurde. Ich wurde regelmäßig ins kalte Wasser geworfen, der<br />

Rettungsring war aber immer in Sicht, wenn ich nicht mehr schwimmen<br />

konnte.<br />

Während meiner Ausbildung durfte ich an verschiedenen Projekten<br />

mitarbeiten und hatte Möglichkeiten, die ich nie für möglich gehalten<br />

hätte. Ein Standortwechsel oder ein Stipendium in den USA? Kein Problem!<br />

Weiterentwicklung in der IT oder beim Englischsprechen? Ebenfalls<br />

kein Problem! Ich habe von verschiedenen Mitarbeitern wertvolle<br />

Tipps bekommen – nicht nur für die Arbeit, sondern auch für’s Leben.<br />

Das Bauchtraining im Fitness-Studio konnte ich mir durch’s viele Lachen<br />

bei der Arbeit sparen.<br />

Es ging aber auch raus in die Welt: 10 Tage quer durch Deutschland<br />

und die verschiedensten Unternehmen anschauen. Diese Reise hat<br />

nicht nur meinen Horizont erweitert, sondern mir auch Freundschaften<br />

fürs Leben beschert. Ich habe so viel gelernt – nicht nur über den Beruf,<br />

sondern auch über das Leben und mich.<br />

Mein Highlight? Die Moderation vom Ausbildungsstart 2021 mit<br />

Besuch vom Hamburger Bürgermeister. Ich durfte mit meinem inzwischen<br />

besten Freund zusammen moderieren, wir haben zwar Namen<br />

falsch ausgesprochen und sind fast von der Bühne gestolpert, aber danach<br />

hätte uns RTL auch als Moderatoren eingestellt. Dieses Vertrauen<br />

hat mich wachsen lassen – fachlich und persönlich.<br />

Nach den drei Jahren konnte ich einen großen Meilenstein durch<br />

meine Übernahme bei Aurubis erreichen. Ich freue mich jeden Morgen<br />

auf die Arbeit – kein Scheiß! Ich bin unglaublich dankbar für diese Zeit.<br />

Sie hat mich nicht nur beruflich, sondern auch menschlich geprägt.<br />

Ausbildung heißt Entwicklung – und ich liebe jede Minute davon.<br />

Ausbildungsbetrieb: Aurubis AG<br />

66


Industriekaufmann/-frau<br />

Carolin Knoll<br />

„Stadtwerke-SH, mein Name ist Carolin Knoll, moin!“<br />

So ungefähr triffst du mich am Telefon an, in meiner Ausbildung zur<br />

Industriekauffrau bei den Stadtwerken SH in Schleswig. Du denkst<br />

jetzt vielleicht: „Büroarbeit … wie langweilig“, aber sei nicht so voreingenommen<br />

und hör mir zu; bevor ich zum ersten Mal durch unsere<br />

Eingangstür gegangen bin, hatte ich ähnliche Gedanken. Als ich dann<br />

aber meinen Ausbildungsplan für die kommenden Monate in den verschiedensten<br />

Abteilungen in der Hand hielt, wurde mir bewusst, dass<br />

ich völlig falsch lag.<br />

Weißt du überhaupt, was die Tätigkeiten eines Industriekaufmannes/<br />

einer Industriekauffrau sind? Von der Angebotseinholung und Bestellung<br />

eines neuen Firmenfahrzeuges im Einkauf bis hin zu Messebesuchen.<br />

Von der Rechnungsbuchung und Bezahlung in der Buchhaltung<br />

bis zu der Kundenberatung im Service. Es ist wirklich viel Verschiedenes<br />

dabei. Kein Tag ist wie der andere, auch wenn das vielleicht viele<br />

denken mögen. Manchmal fahre ich raus, hole die Post oder bestellte<br />

Ware ab. Manchmal telefoniere ich mit Kollegen, Kunden oder Mitarbeitern<br />

anderer Firmen.<br />

Besonders ist es, wenn wir als Azubis an unserem eigenen Projekt<br />

arbeiten, einem Freizeitangebot in den Sommerferien für Kinder in der<br />

Umgebung. Jeder darf kreativ werden, seine Ideen verkünden und über<br />

sich selbst hinauswachsen, gerade weil hier das volle Vertrauen und die<br />

Verantwortung ganz allein bei uns liegt. Du siehst also, es ist durchaus<br />

mehr, als nur am Schreibtisch zu sitzen, dieselben Tasten zu drücken<br />

und gelegentlich Löcher in die Wand zu starren. Und das sind bis jetzt<br />

nur meine Erfahrungen aus dem 1. Lehrjahr.<br />

Apropos Verantwortung. Wir hier bei den Stadtwerken arbeiten in<br />

Gleitzeit und können unsere Arbeitszeiten an unseren Tagesrhythmus<br />

anpassen, was wirklich ziemlich cool ist. Der Langschläfer startet später,<br />

während die Frühaufsteher schon in ihren Büros sitzen. Die meisten<br />

arbeiten Montag bis Donnerstag etwas länger, um am Freitagmittag das<br />

Wochenende einzuläuten. Das alles bedingt aber Eigenverantwortung,<br />

67


denn am Ende der Woche muss natürlich das Stundensoll erfüllt werden.<br />

In den drei Jahren der Ausbildung erwirbt man nicht nur Fachwissen,<br />

sondern lernt auch neue Leute in der Berufsschule und im Unternehmen<br />

kennen, mit denen man am liebsten seine Pausen verbringt, vielleicht<br />

auch mal seine Sorgen oder sein Glück teilt und zusammen den<br />

schlimmsten Montag erträglicher macht. Schließlich verbringt man die<br />

meiste Zeit des Tages miteinander.<br />

Ein gutes Arbeitsklima hat bei uns im Unternehmen eine hohe Priorität<br />

und wird auch außerhalb der Arbeitszeiten durch Firmenevents wie<br />

zum Beispiel Kart fahren, bei der jährlichen Weihnachtsfeier, beim Lauf<br />

zwischen den Meeren oder beim letzten internen Oktoberfest gefördert.<br />

Hier kommen alle zusammen und wir können auch mal Gespräche außerhalb<br />

des Büros führen.<br />

Ich bin bis jetzt mehr als zufrieden mit meiner Entscheidung und<br />

fühle mich hier pudelwohl. Ich freue mich jeden Tag was Neues lernen<br />

zu dürfen, mich selbst weiterzuentwickeln und neue nette Leute kennenzulernen.<br />

Mir stehen mit der Ausbildung alle Türen offen und ich<br />

bin super gespannt, wo mein Weg nach meiner Ausbildungszeit hinführen<br />

wird.<br />

Kurz gesagt: Ich freue mich auf alles, was kommt. Und dass ich diese<br />

Worte mal so gelassen sagen kann, hätte mein frisch bestandenes Abiturienten-Herz,<br />

ohne jeglichen Plan von der Zukunft vor zwei Jahren,<br />

niemals geglaubt. Vielleicht hast du dich in dem einen oder anderen<br />

Vorurteil über diese Ausbildung wiedergefunden und ich konnte dir die<br />

Augen ein kleines bisschen öffnen.<br />

Ein Klischee muss ich allerdings bestätigen: Hier im Büro trinken<br />

wirklich ALLE Kaffee!<br />

Ausbildungsbetrieb: Stadtwerke SH GmbH & Co. KG<br />

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Justizfachangestellte/r<br />

Anna van Beusekom<br />

Ausbildung 4,7 von 5 (325 Bewertungen)<br />

VVVVV Veronika Z. Die graue Maus der Justiz<br />

In der Justiz denkt man immer an Richter und Anwälte, aber auch<br />

wenn sie weniger auffallen, tragen die JFA einen großen Teil zu einem<br />

funktionierenden System bei. Fünf Sterne! Gerne wieder.<br />

VVVVV Fabian B.<br />

Überraschend vielseitig<br />

Strafgericht kennt jeder. Scheidungen beim Familiengericht kennt man.<br />

Grundbuch hat man schon gehört. Handelsregister klingt langweilig,<br />

ist es aber gar nicht. Zwangsvollstreckung kann richtig dramatisch sein!<br />

Als JFA findet jeder seinen Lieblingsbereich. Sehr empfehlenswert.<br />

VVVVV CaroBal<br />

JFA in der Ausbildung<br />

Guter Einblick in alle Abteilungen! Die theoretische Ausbildung mit<br />

den Gesetzen wird anschließend in der Praxis angewendet.<br />

VVVVV Irem Demir Ordnung muss sein ;)<br />

Ich liebe es, strukturiert und ordentlich zu arbeiten. Der verantwortungsvolle<br />

Umgang mit Akten und Arbeitsvorgängen erfordert ein Bewusstsein<br />

für die Menschen dahinter.<br />

VVVVV Laura B. aus M. Menschen, Menschen, Menschen<br />

Der gegenseitige Austausch mit Richtern, Rechtspflegern, Staatsanwälten,<br />

Gerichtsvollziehern, aber auch Polizei, Zeugen, Anwälten, Betreuern<br />

und sogar dem Einwohnermeldeamt ist möglich. Effektive Zusammenarbeit<br />

bringt die besten Ergebnisse.<br />

VVVVV Sarah<br />

Einfühlungsbereitschaft<br />

Besonders in den Bereichen Nachlass und Betreuung ist ein empathischer<br />

Umgang mit den Betroffenen erforderlich. Delikate und schwierige Situation,<br />

bedürfen Fingerspitzengefühl, um angemessene Ergebnisse zu erreichen.<br />

69


VVVVV Frau G.<br />

Krisensicherer Job<br />

Brandaktuell! Der Staat als ein sicherer Arbeitgeber in der Zukunft, tarifliche<br />

Bezahlung mit Beförderungsmöglichkeiten, hohes Ausbildungsgehalt<br />

... das sind nur einige Punkte, die den Job im öffentlichen Dienst<br />

attraktiv machen.<br />

VVVVV Julia S.<br />

Familienfreundlich<br />

Geregelte Arbeitszeiten, familienfreundlich und anpassungsfähig! TOP!<br />

VVVVV Philipp M.<br />

Und nach der Ausbildung? Zukunft?<br />

Ich habe meine Ausbildung zum JFA mit guten Noten abgeschlossen.<br />

Nach kurzer Befristung wurde ich in meiner Wunschabteilung dauerhaft<br />

übernommen. Volle Punktzahl für das System!<br />

VVVVV Anna-Lena S. Perspektiven<br />

Man muss nicht, aber man kann: Sich fortbilden und eine Beamtenlaufbahn<br />

als Justizfachwirt, Rechtspfleger oder Gerichtsvollzieher einschlagen.<br />

Ausbildungsbetrieb: Amtsgericht Gummersbach<br />

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Kaufmann/-frau für Büromanagement<br />

Colleen Beyer<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

oder so, wie wir es bei DHL sagen würden: „Hallo zusammen“. Denn<br />

hier sprechen wir uns alle mit „DU“ an.<br />

Ja, wo fang’ ich an, ich bin Colleen und bin 16 Jahre alt. Verdammt<br />

jung, das musste ich mir schon des Öfteren anhören, doch glaubt mir,<br />

es hat auch seine Vorteile.<br />

Aber was bedeutet es, ein Azubi bei DHL zu sein? Glaubt mir, es ist<br />

nicht so einfach, wie es aussieht.<br />

Es gibt viel zu viele Abteilungen mit viel zu freundlichen Kollegen.<br />

Wie sollen wir uns da nur später entscheiden können, in welchem Bereich<br />

wir unser Berufsleben beginnen wollen? Und als ob das nicht genug<br />

wäre, können wir je nach Abteilung von zu Hause aus arbeiten. Das<br />

macht uns leider sehr flexibel. Und dann gibt es auch noch kostenlose<br />

Kaffeeautomaten (natürlich auch Kakao) oder Wasserspender. Ich meine,<br />

wohin denn nur mit meinem ganzen Kleingeld? Ihr seht schon, wir<br />

haben es wirklich nicht leicht.<br />

Kommen wir jetzt aber mal zu den wichtigen Sachen, wie ich überhaupt<br />

hierher gefunden habe. Ich möchte mal ehrlich sein, ich finde<br />

Fliegen richtig großartig. Und als ich dann auf azubiyo.de eine Ausbildungsstelle<br />

direkt am Flughafen bei den ganzen Flugzeugen gesehen<br />

habe, wusste ich eigentlich schon, dort muss ich mich bewerben, egal<br />

in welchem Beruf. Als ich dann gesehen habe, dass es sich hier um den<br />

Ausbildungsberuf Kaufleute für Büromanagement handelt, habe ich<br />

erstmal überlegt, ob das überhaupt das Richtige für mich ist.<br />

Nach längerer Überlegung (ganze 5 Minuten) sagte ich zu mir selbst:<br />

„Ach komm, Colleen, was soll schon passieren.“ Also begann ich einen<br />

exakt untereinander geschriebenen Lebenslauf und ein Anschreiben zu<br />

verfassen. 1, 2, 3 und die Bewerbung war mit einem Klick draußen.<br />

Dann hieß es Warten. Nach etwa 2 Monaten hatte ich dann meinen<br />

Termin zu einem Vorstellungsgespräch und ich war total aufgeregt. Ich<br />

habe mich im Internet viel über dieses Unternehmen informiert. Wofür<br />

stehen die Buchstaben DHL? Wer ist der Geschäftsführer am HUB Leip-<br />

71


zig? Wann wurde DHL überhaupt gegründet? Und natürlich die wichtigste<br />

Frage: Was macht DHL eigentlich? Bevor ich jetzt auf jede Frage<br />

eine Antwort gebe, sage ich lieber gleich vorweg, dass das Vorstellungsgespräch<br />

ein totaler Erfolg war.<br />

Also, genug davon. Jetzt erzähle ich euch mal, warum es mir so viel<br />

Spaß macht, hier jeden Tag mit meinem 45-km/h-Auto eine Stunde<br />

lang bis ans HUB zu fahren. Ganz einfach: Es lohnt sich! Ich komme jeden<br />

Morgen ins Gebäude und schon da begrüßen einen die Mitarbeiter<br />

mit einem Lächeln. Ich habe bereits zwei Abteilungen besucht und war<br />

super zufrieden. Wir als Azubis werden als normale Mitarbeiter angesehen<br />

und werden in alle Aufgaben und Projekte mit eingebunden. Wir<br />

lernen unglaublich viele neue Lerninhalte kennen und mit stressigen<br />

Situationen umzugehen. Alle Kollegen und Mitarbeiter sind in Problemen<br />

immer verständnisvoll und suchen sofort nach einer Lösung; ich<br />

meine, was möchte man denn mehr?<br />

Ich könnte jetzt noch weitere Punkte aufzählen, doch ich denke, dass<br />

man sich selbst ein Bild von dem unglaublichen Unternehmen machen<br />

sollte, was sich immer und zu jeder Zeit um seine Azubis kümmert.<br />

Dankeschön!<br />

Ausbildungsbetrieb: DHL Hub Leipzig GmbH<br />

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Kaufmann/-frau für Büromanagement<br />

Kim Prestin<br />

Willst du Azubi in deiner Umgebung sein?<br />

Dann schau doch mal beim Landkreis Ludwigslust-Parchim rein!<br />

In einem tollen Team da schaffst du viel<br />

und erreichst ganz schnell das Ausbildungsziel.<br />

2023 habe ich es in die Hand genommen<br />

und hier beim Landkreis meine 2. Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement<br />

begonnen.<br />

Abwechslungsreich soll die Arbeit sein,<br />

darum schnupperst du in verschiedene Fachdienste rein.<br />

Ob Bauordnung, Umwelt oder Bildung, kreisliche Schulen und Sport,<br />

mit deiner Arbeit hilfst du den Menschen vor Ort.<br />

Auch wirst du gerne zur Berufsschule gehn<br />

und danach deine Fortschritte in der Praxis sehn.<br />

Eines kann dir bei deiner Ausbildung im Landkreis keiner nehmen,<br />

eine sichere Ausbildung in einem familienfreundlichen Unternehmen.<br />

Als Azubi bin ich voll zufrieden,<br />

denn hier wird Teamwork großgeschrieben.<br />

Denn mir sind auch manchmal Fragen gekommen<br />

und die Kollegen haben sich Zeit genommen,<br />

mir bei der Lösungsfindung beizustehen<br />

und die Thematik anzugehen.<br />

Teamwork kann einem wirklich was nützen<br />

und so werden wir als Azubis uns gegenseitig unterstützen.<br />

Ob in der Schule oder im Job,<br />

wir helfen uns und das ist top.<br />

73


Es braucht nur eine Bewerbung bloß,<br />

dann legst auch du beim Landkreis los.<br />

Dann sehen wir uns, ich freue mich,<br />

Ein tolles Team wartet hier auf dich.<br />

Genau diese Worte wollte ich wählen,<br />

um euch von meinem Ausbildungsbetrieb zu erzählen.<br />

Ich hoffe, ihr kommt bald vorbei<br />

und habt die Bewerbungsmappe dabei.<br />

Als ich zu diesem Thema schrieb,<br />

warum ich meine Ausbildung so lieb –<br />

kann ich nur den Landkreis loben<br />

und alles andere steht schon oben.<br />

Ausbildungsbetrieb: Landkreis Ludwigslust-Parchim<br />

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Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement<br />

Felix Siebrasse<br />

Warum ich meine Ausbildung liebe<br />

[Vers 1]<br />

Am Anfang, von der Vielfalt überrascht,<br />

so viele Wege, dass der Kopf fast platzt.<br />

Ein Studium oder doch die Ausbildung pur?<br />

Im Dschungel der Optionen verlor ich die Spur.<br />

[Vers 2]<br />

BWL oder Informatik, die Wahl fiel nicht leicht,<br />

beides zu verbinden, das schien mir erreicht,<br />

als ich die Lösung fand, es war wie ein Gedicht,<br />

Wirtschaftsinformatik – die perfekte Sicht.<br />

[Vers 3]<br />

Ein Duales Studium, das war für mich klar,<br />

nicht nur Theorie, auch Praxis – wunderbar!<br />

Erfahrungen sammeln, während ich lerne,<br />

die Welt der Arbeit schon früh zu erkunden, gerne.<br />

[Vers 4]<br />

Als Kaufmann für Digitalisierungsmanagement,<br />

gestalte ich die Zukunft, die sich gerade modern wendet.<br />

Mit IT im Fokus, kreativen Code schreiben,<br />

neue Lösungen finden, die in der Praxis bleiben.<br />

[Vers 5]<br />

Die Digitalisierung treibt die Welt voran,<br />

mit jedem neuen Projekt, das ich planen kann.<br />

Fortschritt erleben, Technologie verstehen,<br />

In einer modernen Welt gemeinsam vorangehen.<br />

75


[Vers 6]<br />

Darum liebe ich meine Ausbildung sehr,<br />

sie bietet mir Chancen und noch so viel mehr.<br />

Ein Beruf, der sich wandelt, der nie stillsteht,<br />

in einer digitalen Zukunft, die stets weitergeht.<br />

Ausbildungsbetrieb: Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />

76


Kaufmann/-frau – Groß- und Außenhandelsmanagement<br />

Andreas Schwarz<br />

Warst du schon einmal in einem<br />

Freizeitpark Achterbahn fahren?<br />

Die Ausbildung im Groß- und Außenhandelsmanagement gleicht einer<br />

Achterbahnfahrt – voller Höhen und Tiefen, Wendungen und Adrenalin.<br />

Als Auszubildender in diesem Bereich erlebt man eine lebhafte Mischung<br />

aus Herausforderungen, Lernchancen und spannenden Erfahrungen,<br />

die die Grundlage für eine erfolgreiche berufliche Zukunft legt.<br />

Der Start der Ausbildung gleicht oft dem langsamen Anstieg einer Achterbahn.<br />

Man tastet sich vorsichtig voran, lernt die Grundlagen des<br />

Handels, wie Angebot und Nachfrage, kennen, befasst sich mit dem<br />

Management, also unter anderem, wie Marketing funktioniert, und<br />

baut ein solides Fundament aus Fachwissen auf, mit welchem man<br />

Kunden unterstützen kann. Mit jedem Tag steigt man höher und gewinnt<br />

an Selbstvertrauen und Erfahrung, während man sich in die Welt<br />

des Groß- und Außenhandels einarbeitet.<br />

Doch wie bei jeder Achterbahnfahrt folgen auch in der Ausbildung<br />

im Groß- und Außenhandelsmanagement rasante Abfahrten und scharfe<br />

Kurven. Neue Herausforderungen tauchen auf, sei es der Wettbewerb<br />

gegen die Konkurrenz oder Riesenprojekte. Unerwartete Situationen<br />

erfordern schnelle Entscheidungen und Flexibilität. Es gilt, das Gelernte<br />

in der Praxis anzuwenden und sich stetig weiterzuentwickeln.<br />

Trotz der aufregenden Momente und der manchmal turbulenten<br />

Phasen bietet die Ausbildung auch ruhigere Abschnitte. Hier hat man<br />

die Möglichkeit, das Erlernte durch Sneak Peeks (Azubi-Treffen) zu<br />

vertiefen, sich mit Kollegen auszutauschen und neue Perspektiven zu<br />

gewinnen. Diese Momente des Reflektierens und Planens sind wichtig,<br />

um gestärkt aus den turbulenten Zeiten hervorzugehen.<br />

Letztendlich ist die Ausbildung im Groß- und Außenhandelsmanagement<br />

wie eine Achterbahnfahrt – aufregend, lehrreich und voller<br />

Überraschungen. Man gewinnt an Höhe, meistert die Tiefen und am<br />

77


Ende steht man mit einem breiten Lächeln und einem Rucksack voller<br />

Erfahrungen und Kompetenzen bereit für die berufliche Zukunft.<br />

Ausbildungsbetrieb: Hofmann Fördertechnik GmbH<br />

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Kaufmann/-frau im Einzelhandel<br />

Jacob Jardan<br />

Im Einzelhandel ist was los, da sind die Chancen richtig groß<br />

du weißt noch nicht „was will ich machen?“, ab in den Handel und<br />

lass es krachen<br />

Du willst so richtig Vollgas geben und dein Gehalt mal anheben<br />

ja Kaufland ist der Weg zum Ziel, die gönnen dir so richtig viel<br />

Egal ob Stühle oder Tische, ob Obst, Gemüse und auch Fische<br />

das alles kannst du hier verkaufen, mit Leistung, ja, da wird es laufen<br />

Du bist eher der ruhige Typ? Dem sitzen einfach mal genügt<br />

ja dann ist dein Platz an der Kasse, auch da bewegst du richtig Masse<br />

Doch wenn du vor Energie so strotzt, den Naturkräften stetig trotzt<br />

dann packst du die Paletten leer, Getränke, Nudeln und noch mehr.<br />

Das alles kannst du hier erleben, und dabei durch die Gänge schweben<br />

zufriedene Kunden werden’s dir danken und sich bestimmt nicht mit<br />

dir zanken<br />

Auch Führungskraft wirst du bei uns, das ist eine besondere Kunst die<br />

Mitarbeiter richtig zu leiten, Motivation und Freude zu verbreiten<br />

Mich hat es hier so voll erwischt, legen wir die Karten auf den Tisch<br />

das war nicht schon am Anfang so, doch viele Wege führen nach Rom<br />

Im Team arbeiten find’ ich klasse, das ist einfach ’ne coole Sache bei<br />

Kaufland und auch allgemein, bist du im Handel nie allein<br />

Die Chefs nehmen sich hier auch Zeit, so kommt es gar nicht erst zu<br />

Streit<br />

In dem Beruf gibt’s viel zu lernen, auch Umgang mit Kritik und Beschwerden<br />

79


So muss man sich mal reflektieren, dabei wird man auch nichts<br />

verlieren<br />

eher erlangt man für den Geist, dass man mehr über sich selbst weiß<br />

Am besten du probierst es aus, hier kommt jeder mal aus sich raus<br />

die Erfahrung hier will ich nicht missen, denn hier bekam ich sehr viel<br />

Wissen<br />

Außerdem ist dieser Job für die Zukunft ganz bestimmt kein Flop<br />

Essen und Trinken muss man immer, also bleibst du langfristig<br />

Gewinner<br />

Ich hoffe, du konntest mich verstehen, eine Sache soll dir nicht entgehen,<br />

pass auf, denn das ist sehr wichtig, Kaufland – Hier bin ich richtig!<br />

Ausbildungsbetrieb: Kaufland Berlin-Wilhelmstadt<br />

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Kaufmann/-frau im Einzelhandel<br />

Paul Seifert<br />

Moin, oder wie fast alle meine Gespräche anfangen: Guten Tag, wie<br />

kann ich Ihnen helfen?<br />

Wie man vielleicht schon an der Begrüßung merkt: Ja, ich habe viel mit<br />

Menschen zu tun.<br />

Ich mache meine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann und das<br />

wahrscheinlich im besten Unternehmen dafür: Kaufland!!! Aber warum?<br />

Die Antwort fällt mir sehr leicht: Ich habe einfach wunderbare<br />

Kollegen, sehr professionelle Abteilungsleiter und eine ebenso reizende<br />

wie kompetente Chefin. Joa, da habe ich ja gar keine andere Möglichkeit,<br />

als die Meinung zu vertreten, dass Kaufland die beste Wahl ist!<br />

Aber was mache ich jetzt nun auf Arbeit? Ganz ehrlich ... Quatschen<br />

... viel Quatschen ... und je mehr ich rede, umso besser ist das für uns,<br />

da ich hinter der Theke stehe und da ist Kommunikation das A und O.<br />

Das Schöne dabei ist, dass ich allen Kunden auch viel anbieten kann.<br />

Mit 22,5 Meter Theke kann man schon bissl was machen. Ich habe täglich<br />

frisches Fleisch, Wurst, Antipasti, Käse und Fisch. Also da finden<br />

wir schon was Leckeres zum Abendbrot für zu Hause – da bin ich fest<br />

überzeugt!<br />

Aber wieso macht mir das so viel Spaß, bei Kaufland an der Theke<br />

zu arbeiten? Keine Angst, das ist ebenso einfach: Dadurch, dass wir so<br />

breit gefächert sind, haben wir immer was zu tun, also langweilig wird<br />

es ganz sicher nicht! Ob wir jetzt für unsere Kunden Frischkäse und<br />

Salate selbst herstellen oder Frischfisch und Fleisch selbst marinieren,<br />

spielt keine Rolle. Das sind alles spannende Aufgaben auf Arbeit, die<br />

ich erledigen darf.<br />

Aber am meisten Spaß macht mir immer noch der Kontakt zum Kunden.<br />

Klar, schwierige Kunden hat man überall, aber die vergisst man<br />

auch sofort wieder, da einem der nächste Kunde wieder zum Lächeln<br />

bringt oder gar zum lauten Lachen. Das sind die „goldenen Momente“<br />

in meinem Leben: Das gemeinsame Lachen mit meinen Kunden und<br />

Kollegen oder wenn man mehr über diese fremde Person vor sich er-<br />

81


fährt und einem bewusst wird, „Mensch, da hat jemand aber schon viel<br />

im Leben erlebt und hatte genauso Höhen und Tiefen wie man selbst“.<br />

Das ist mein Arbeitsleben und wie man gelesen hat, es ist gar nicht so<br />

langweilig, wie man immer vom Einzelhandel denkt, und bei Kaufland<br />

bin ich auf jeden Fall total richtig!<br />

Vielleicht sieht man sich ja bald als Kollegen oder vor meiner Theke<br />

als Kunde. Schönen Tag euch noch, LG Paul Seifert<br />

Ausbildungsbetrieb: Kaufland Cottbus-Schmellwitz<br />

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Kaufmann/-frau im Einzelhandel (Handelsfachwirt/in)<br />

Paul Weikert<br />

Warum ich die Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel<br />

so schön finde<br />

Wenn ich morgens meine Arbeitskleidung anziehe und mich auf den<br />

Weg zum Laden mache, fühle ich mich wie ein Superheld, aber natürlich<br />

in Kaufland Arbeitsklamotten. Ja, da haben Sie richtig gehört! Als<br />

angehender Kaufmann im Einzelhandel habe ich täglich die Möglichkeit,<br />

die Welt ein bisschen besser zu machen, zumindest für die vielen<br />

Kunden, die bei uns einkaufen kommen, ob Stammkunden oder Laufkunden,<br />

jeder ist willkommen und wird gerne gesehen.<br />

Jeder Tag bringt neue Herausforderungen und Erlebnisse mit sich:<br />

vom Stammkunden, der immer den selben Kaffee kauft, bis hin zum<br />

Ehemann, der noch schnell ein Hochzeitstagsgeschenk für seine Frau<br />

sucht. Die Begegnungen mit den verschiedensten Menschen sind nicht<br />

nur spannend, sondern oft auch sehr unterhaltsam. Manchmal fühle<br />

ich mich auch wie ein Detektiv, der das perfekte Produkt für den Kunden<br />

finden muss oder auch mal einen Langfinger erwischt, und manchmal<br />

wie ein Comedian, der eine heikle Situation zwischen Kollegen mit<br />

einem Witz entschärft.<br />

Mein Team an der Frischetheke ist wie eine bunte Truppe aus einem<br />

Abenteuerfilm. Jeder hat seine eigene Superkraft. Ein Kollege, der jeden<br />

Preis auswendig kennt, oder die Kollegin, die in jeder noch so schwierigen<br />

Situation eine Lösung findet. Zusammen als Team sind wir unschlagbar.<br />

Besonders an stressigen Tagen, auch wenn die Warteschlange<br />

schon anfängt zu glühen und die Regale leergefegt werden, zeigt sich,<br />

wie wichtig Zusammenhalt und Humor sind. Wir helfen einander, motivieren<br />

uns und haben dabei auch noch eine Menge Spaß.<br />

Die Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel ist alles andere als<br />

eintönig. Von der Warenannahme und Lagerung über die Gestaltung<br />

der Verkaufsfläche bis hin zur direkten Kundenberatung, jeder Tag<br />

bringt neue Aufgaben und Herausforderungen. Besonders spannend<br />

finde ich es, wenn die regionalen Tage sind. Da werden viele Extras<br />

83


für das perfekte Einkaufserlebnis des Kunden präsentiert, wie beispielsweise<br />

Aufsteller, Dekoration oder ein Grillstand (Verkostung regionaler<br />

Spezialitäten).<br />

Es gibt kaum etwas Schöneres, als zu sehen, wie zufrieden ein Kunde<br />

den Laden verlässt, nachdem ihm weitergeholfen wurde. Dieses Gefühl<br />

der Wertschätzung und das Wissen, dass ich einen Beitrag zum reibungslosen<br />

Ablauf des Geschäfts leiste, motiviert mich jeden Tag auf’s<br />

Neue. Es sind die kleinen Erfolge, die den Unterschied machen, wie das<br />

Lächeln eines Kunden oder ein freundliches Danke, das mir zeigt, dass<br />

ich genau am richtigen Platz bin.<br />

Deshalb ist meine Ausbildung als Kaufmann im Einzelhandel nicht<br />

nur spannend und abwechslungsreich, sondern auch voller lustiger und<br />

unvergesslicher Momente. Ich habe die Möglichkeit, jeden Tag etwas<br />

Neues zu lernen, mein Wissen zu erweitern und dabei in einem großartigen<br />

Team zu arbeiten. Für mich ist es die perfekte Mischung aus<br />

Herausforderung und Spaß und genau deshalb finde ich meine Ausbildung<br />

so großartig.<br />

Ausbildungsbetrieb: Kaufland Zittau<br />

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Kaufmann/-frau für Kurier-, Express- und Postdienstleistung<br />

Mustafa Kemal Özdemir<br />

„Postbote?!“<br />

„Postbote?! Du?“ „Vom Physikstudenten zur Fachkraft?“ „Vom Abiturienten<br />

zum Auszubildenden?“ „Du verschwendest doch dein ganzes<br />

Potenzial, wenn du diese Ausbildung anfängst!“<br />

Niemand kommt auf die Welt und wünscht sich, eines Tages Postbote<br />

zu werden. Yep, that’s me! Traumberuf Postbote. Ein Widerspruch in<br />

sich, könnte man meinen. Eine Ausbildung zum Postboten muss man<br />

sich erstmal trauen. Man wird schließlich kein Feuerwehrmann, Polizist,<br />

geschweige denn Astronaut. Nein. Du bist am Ende deiner Ausbildung,<br />

wer hätte es gedacht, Postbote! Was will man da lernen? Wie man<br />

Briefe richtig in den Briefkasten steckt? Wie man Pakete richtig anhebt<br />

und ausliefert? Im Grunde genommen ja! Aber nicht nur das. Es gehört<br />

erstaunlich viel dazu und dementsprechend kann man erstaunlich viel<br />

falsch machen während seiner Tätigkeit. Du kennst das mit Sicherheit<br />

selbst. Dein Paket kommt zu spät oder gar nicht erst an. Dein Nachbar<br />

händigt dir einen Brief mit deiner Anschrift aus, weil er im falschen<br />

Briefkasten gelandet ist. Oder du selbst hast einen Brief im Briefkasten,<br />

dessen Empfänger nicht existiert, längst umgezogen oder gar verstorben<br />

ist (gruselig)! Einer geschulten Fachkraft passiert so etwas nur in den<br />

seltensten Fällen.<br />

Und genau da komme ich ins Spiel. Ich bin quasi ein Superheld im<br />

Dienstleistungssektor für Sendungen aller Art! Und du kannst das auch!<br />

Doch der Weg dahin ist steinig und asphaltiert. Um diese Ausbildung<br />

beginnen zu können, brauchst du nichts als einen Hauptschulabschluss.<br />

Führerschein hast du nicht? Kein Problem. Das erste Jahr wirst du ohnehin<br />

erst einmal mitfahren und dir die verschiedenen Routen, spezielle<br />

Kunden und sonstige ungewöhnliche sowie knifflige Besonderheiten in<br />

den verschiedensten Zustellungsbezirken anschauen und kennenlernen.<br />

Ich habe ganz besonders die flexiblen Pausen genossen. Draußen, ob<br />

ganz auf sich allein gestellt oder mit Arbeitskollegen, lassen sich zu jeder<br />

Jahreszeit die schönsten Arbeitsunterbrechungen gestalten. Mit einer<br />

85


heißen Tasse Kakao im kalten Winter oder einem kühlen Erfrischungsgetränk<br />

im Sommer. Du hast etwas vergessen? Kein Problem. Jeder<br />

Supermarkt ist schnell erreicht, da du ohnehin schon in der urbanen<br />

Wildnis unterwegs bist.<br />

Aber ein Jahr lang Beifahrer sein? Ist das nicht langweilig? Das denkst<br />

du dir zurecht. Ich darf dich ermuntern. Wie in fast jeder Ausbildung<br />

wirst du abwechslungsreichen Blockunterricht in der Schule haben. Das<br />

ist fast wie Urlaub, wenn du im Unterricht gut mitmachst und dir die<br />

Sachen nicht nochmal zuhause anschauen musst. Einfache Mathematik<br />

wie Dreisatz- und Prozentrechnen und Standardfächer wie Politik und<br />

Gesellschaft oder Betriebs- und gesamtwirtschaftliche Prozesse begleiten<br />

dich durch zwei Jahre Ausbildung. Im besten Fall hast du in der<br />

Zwischenzeit auch schon deinen Führerschein gemacht.<br />

Zu meinem Glück war ich schon etwas älter, hatte mein Abi in der<br />

Tasche, einen Führerschein und war sogar bereits im Physikstudium.<br />

Ich hatte eine orientierungslose Phase, in der ich nicht mehr wusste, was<br />

ich machen soll. Nach erfolgreichem Abbruch meines Studiums war<br />

mir klar, ich musste etwas tun. Aber wieso KEP? Ich wollte etwas weniger<br />

Anspruchsvolles und trotzdem ein wichtiger Teil der Gesellschaft<br />

sein. Seit Covid sind wir stärker auf unsere Postmänner und Postfrauen<br />

angewiesen, und da wurde mir klar: Eine Ära neuer Helden wurde geboren.<br />

Und ich wollte Teil davon sein!<br />

Werde auch du ein Held!<br />

Werde Postbote!<br />

Ausbildungsbetrieb: wüma GmbH<br />

86


Kaufmann/-frau für Schifffahrt<br />

Sepehr Naderi<br />

Ich war, wie viele andere junge Menschen, unsicher, was ich nach meinem<br />

Abitur machen möchte. Ich wusste nur, dass ich etwas Internationales<br />

machen will, sodass ich grenzenlos überall arbeiten kann. Grenzen<br />

waren in meinem Leben immer ein großes Thema, denn dort, wo ich<br />

geboren bin, hat man nicht immer die Chance, den Weg einzuschlagen,<br />

den man gern möchte.<br />

Es ist lustig für mich, wenn ich jetzt zurückschaue, weil ich mir immer<br />

vorgestellt habe, dass ich Arzt, Architekt oder vielleicht Modedesigner<br />

sein will, aber Schifffahrtskaufmann?? Auf diese Idee bin ich nie gekommen.<br />

Durch großen Zufall habe ich von der Ausbildung „Schifffahrtskaufmann“<br />

erfahren. Das war mir neu, weil ich aus dem Iran komme<br />

und bei uns nicht nur die Ausbildung unbekannt ist, sondern auch der<br />

Job als ’’Schifffahrtskaufmann’’. Ich wusste am Anfang nicht mal, was<br />

dieses Wort bedeutet, da es im Persischen keine solche Jobbeschreibung<br />

gibt. Nachdem ich genug über die Arbeit und die Schifffahrtsbranche<br />

recherchiert habe, konnte ich mir ein Bild davon im Kopf bilden und<br />

habe zu mir gesagt, „Sepehr, vielleicht ist das der Job, nachdem ich die<br />

ganze Zeit gesucht habe!“. Anstatt mich weiter umzuschauen, habe ich<br />

mich beworben. Nach der Bewerbung habe ich am 01.08.2022 bei Grimaldi<br />

Germany GmbH angefangen.<br />

Am Anfang hatte ich große Angst, ob ich überhaupt bei der Firma<br />

genommen werde, da ich erst Anfang 2022 nach Deutschland gezogen<br />

bin und nicht so gut Deutsch sprechen konnte, aber glücklicherweise<br />

hat mir Grimaldi eine Chance gegeben. Mein Ausbilder hat in mir<br />

Potential gesehen, dafür bin ich bis heute dankbar.<br />

In meiner Ausbildung finde ich besonders die Kombination von Theorie<br />

und Praxis gut, da ich am besten lerne, wenn ich arbeite, und so den<br />

gelernten Stoff aus der Berufsschule vertiefen kann. Meiner Meinung nach<br />

ist es auch einfacher, nach der Ausbildung ins Berufsleben einzusteigen als<br />

nach einem Studium, da man schon Arbeitserfahrung hat.<br />

Was ich an meiner Ausbildung liebe, ist, dass ich mich bei meiner<br />

Firma wohlfühle so wie in einer Familie. Bei Grimaldi kümmern wir<br />

87


uns um den Transport von Containern, Fahrzeugen und Projektladungen<br />

und als Azubi arbeitet man in unterschiedlichen Abteilungen wie<br />

z. B. Import, Export, Dokumentation und Logistik, die wie eine Kette<br />

verbunden sind. Außerdem bin ich in dieser Branche immer mit Menschen<br />

aus anderen Ländern und Kulturen in Kontakt und das macht<br />

mir sehr viel Spaß.<br />

Vor Beginn der Ausbildung sollte man über ein paar Englischkenntnisse<br />

verfügen. Wir gehen in Hamburg zur Berufsschule der Schifffahrtskaufleute<br />

und da hat man nicht nur Englischunterricht, sondern<br />

Fächer wie Schifffahrt, Geografie, Buchhaltung und Wirtschaft. In der<br />

Schule erfährt man noch, wie abwechslungsreich die Branche ist. Die<br />

Berufsschule organisiert auch Ausflüge und Besichtigungen. So durfte<br />

ich im Frühjahr dieses Jahres zu einer Reise nach London, um dort<br />

internationale Schifffahrtsunternehmen kennenzulernen. Das war sehr<br />

beeindruckend und auf jeden Fall ein Highlight in meiner Ausbildung.<br />

Jetzt bin ich im zweiten Lehrjahr und schreibe schon bald Abschlussprüfungen.<br />

Die Zeit meiner Ausbildung verging sehr schnell und ich kann kaum<br />

glauben, wie sehr man sich entwickeln kann, wenn man Interesse hat<br />

und sein Bestes gibt.<br />

Deswegen hab keine Angst, es kann nicht langweilig werden, du<br />

musst nur während dieser Zeit herausfinden, was dir in dieser Branche<br />

gefällt, aber dafür machst du ja die Ausbildung.<br />

Ausbildungsbetrieb: Grimaldi Germany GmbH<br />

88


Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung<br />

Florian Kampa<br />

Wir fliegen durch die Nacht<br />

Auf die Melodie von „Atemlos durch die Nacht“ (Helene Fischer)<br />

Ich ziehe durch die Offloads und die Reloads im Hub<br />

Das ist meine Nacht, mit meinen Helden am Start<br />

Oho, oho<br />

Container stehn bereit, ich schmeiß den Sort einfach an<br />

Lass die Pakete rollen, bis zum Sonnenaufgang<br />

Oho, oho<br />

Was das zwischen uns auch ist<br />

Nächte, die man nie vergisst<br />

Ich hab Bock, jetzt hier zu sein<br />

Das ist meine Zeit!<br />

747 durch die Nacht<br />

Bis ein neuer Tag erwacht<br />

737 der Himmel gelb<br />

Deine Flügel, meine Welt<br />

Logistik pur, jede Nacht<br />

Alle schlafen, wir sind wach<br />

Wir heben ab, schwindelfrei<br />

Großes Kino, ich bin dabei<br />

Wir sind heute fleißig<br />

Tausende Pakete<br />

Hongkong bis New York<br />

Wir lieben den Stress!<br />

Sind es 100.000?<br />

Oder 3 Millionen?<br />

Ist doch echt egal<br />

Wir sind Express!<br />

89


Gleich ist es so weit, ich schalt den Sort wieder aus<br />

Was für eine Nacht und die Sonne geht auf<br />

Oho, oho<br />

Ob Agent oder Office, alle sind ganz berauscht<br />

Ich falle in mein Bett und die Lichter gehn aus<br />

Oho, oho<br />

Alles, was ich will, ist da<br />

Logistik-Action pur, ganz nah<br />

Heute Abend wieder im Hub<br />

Und jetzt hebt sie ab:<br />

747 durch die Nacht<br />

Spür, was Liebe mit uns macht<br />

767 schwindelfrei<br />

Großes Kino, ich bin dabei (ooh!)<br />

Wir sind heute fleißig<br />

Tausende Pakete<br />

Hongkong bis New York<br />

Wir lieben den Stress!<br />

Sind es 100.000?<br />

Oder 3 Millionen?<br />

Ist doch echt egal<br />

Wir sind Express!<br />

747 ooh, ho<br />

Morgen pack ich wieder an!<br />

747 durch die Nacht<br />

Bis ein neuer Tag erwacht<br />

90


737 der Himmel gelb<br />

Deine Flügel, meine Welt (ooh!)<br />

Wir sind heute fleißig<br />

Tausende Pakete<br />

Hongkong bis New York<br />

Wir lieben den Stress!<br />

Sind es 100.000?<br />

Oder 3 Millionen?<br />

Ist doch echt egal<br />

Wir sind Express!<br />

Und jetzt alle ...<br />

Warum ich meine Ausbildung liebe? Weil man einen Song wie „Atemlos“<br />

kinderleicht (vielleicht auch mit ein bisschen Mühe) in eine Nacht<br />

im DHL Hub in Schkeuditz verwandeln kann. Ich mache eine Büroausbildung,<br />

doch meine schönsten und aufregendsten Momente hatte ich<br />

in den Nächten draußen auf unserem Vorfeld oder drinnen in unseren<br />

Terminals. Der Song ist eine kleine Hymne an diese Zeit und auch für<br />

die Menschen gedacht, die hier arbeiten. Und etwas für Insider: In den<br />

Offloads und Reloads werden unsere Pakete ent- und wieder beladen.<br />

Der „Sort“ ist unsere gewaltige Sortieranlage. Die Zahlen mit 747 etc.<br />

sind Flugzeuge vom Typ Boeing. So, das Expressgeschäft wartet, ich<br />

muss dann mal los ...<br />

Ausbildungsbetrieb: DHL Hub Leipzig GmbH<br />

91


Kaufmann/-frau für Verkehrsservice<br />

Pascal Bächtold<br />

Jeder Fahrgast, der vor dir steht, ist wie eine Wundertüte – mit seinen<br />

eigenen Wünschen, Anliegen, Vorstellungen, Gefühlen und seinem<br />

ganz individuellen Charakter. Eine Reiseauskunft nach Wien? Kein<br />

Problem! – Der Rucksack wurde in der Regionalbahn liegen gelassen?<br />

Da rufen wir mal im Zug an! – Der Anschlusszug wurde verpasst? Da<br />

finden wir eine neue Verbindung!<br />

Ein jeder Tag bringt neue Herausforderungen, neue Perspektiven<br />

und glückliche Gesichter. Denn Kundenservice bedeutet nicht nur,<br />

dem Fahrgast mit seinem Anliegen zu helfen, es bedeutet vor allem,<br />

ein Lächeln als Dank zu erhalten und das Gefühl zu haben, anderen<br />

geholfen zu haben.<br />

Die Ausbildung zur Kauffrau oder zum Kaufmann für Verkehrsservice<br />

bei der DB InfraGO ist zudem unglaublich abwechslungsreich, weil<br />

es so viele Abteilungen gibt, in denen man arbeiten darf. Mal ist man<br />

in der Fundstelle, registriert die Fundsachen und gibt sie bestenfalls an<br />

ihre Besitzer zurück. Einen anderen Tag sitzt man im „Reisendeninformationszentrum“<br />

und überwacht alle Ansagen und Anzeigen im Bahnhof<br />

oder ist draußen in der Stationsbetreuung unterwegs und überprüft<br />

die Bahnhöfe der Region. Und den Tag darauf koordiniert man beispielsweise<br />

alles in Bezug auf Sicherheit, Sauberkeit und Service in der<br />

„3S-Zentrale“ oder ist im Service und hilft den Fahrgästen mit all ihren<br />

Fragen und Anliegen auf den Bahnsteigen oder in der DB Information.<br />

Diese Bandbreite an Tätigkeiten mit so unterschiedlichen Aufgabenfeldern,<br />

sei es im Büro, unmittelbar am Kunden oder draußen allein<br />

auf den Bahnhöfen unterwegs, sorgt einfach dafür, dass jeder entdecken<br />

kann, was davon einem liegt und gefällt. Und für jeden ist da garantiert<br />

eine passende Tätigkeit dabei.<br />

Und wer bei der Eisenbahn arbeitet, egal in welchem Aufgabengebiet,<br />

ist Teil der großen Eisenbahnerfamilie. Man hilft einander, man<br />

zieht am selben Strang und freut sich darauf, wenn man nach Wochen<br />

den einen Zugchef, der immer so gute Laune hat, oder die eine Lokführerin,<br />

die immer einen Spruch auf Lager hat, wieder trifft. Und auch<br />

92


die Vorgesetzten sind stets für einen da und helfen einem, wenn man<br />

mal selbst ein Anliegen hat.<br />

Die Perspektiven nach der Ausbildung könnten zudem kaum besser<br />

sein. Mit dem Abschluss in der Tasche kann man in eine der unzähligen<br />

Abteilungen gehen, die man in der Ausbildung kennen lernen<br />

durfte. Man könnte aber genauso auch ins Reisezentrum zum Ticketverkauf<br />

wechseln oder Zugbegleiter werden. Denn in diese Berufsbilder<br />

schnuppert man während der Ausbildung auch einmal rein. Die<br />

Anzahl der möglichen Tätigkeiten, die man alle samt nach Abschluss<br />

der Ausbildung theoretisch bei der Deutschen Bahn ergreifen könnte<br />

und schon in der Ausbildung kennen lernt, steigt somit noch einmal<br />

immens. Und die Übernahme bei der DB ist nach Ende der Ausbildung<br />

auch noch garantiert, nach Möglichkeit sogar am Wunscharbeitsplatz.<br />

Auch wenn ich das Berufsbild nie auf dem Schirm hatte und mich<br />

anfangs fragte: „Kaufmann/-frau für Verkehrsservice? Was soll ich mir<br />

denn darunter vorstellen?“, kann ich mir mittlerweile keine bessere und<br />

abwechslungsreichere Ausbildung vorstellen und kann daher nur jedem<br />

wärmstens empfehlen, auch ein Teil der Eisenbahnerfamilie zu werden<br />

als Kaufmann/-frau für Verkehrsservice bei der DB InfraGO.<br />

Ausbildungsbetrieb: DB InfraGO AG<br />

93


Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzanlagen<br />

Omid Ahadi<br />

Mein Name ist Omid und ich bin 27 Jahre alt. Anders als die meisten<br />

meiner Mitauszubildenden bin ich nicht in Deutschland aufgewachsen.<br />

Ich komme aus Afghanistan. Im Alter von 5 Jahren habe ich angefangen<br />

zu arbeiten. Ich weiß es noch, als ob es gestern gewesen wäre. Ich<br />

habe Schuhe geputzt. Schuhe von Anzugträgern. Tag für Tag. Und ich<br />

dachte: Irgendwann möchte ich auch so einen Anzug tragen. Ich wurde<br />

älter. Arbeitete. Hatte keine Zeit, eine Schule zu besuchen – für meine<br />

beiden Schwestern wollte ich Geld verdienen, um ihnen einen Schulbesuch<br />

zu ermöglichen.<br />

Als ich 18 Jahre alt war, wurden die Probleme mit den Taliban unerträglich<br />

und mein Vater entschied, mich nach Deutschland zu schicken.<br />

Er sagte zu mir: „Lerne. Baue dir ein gutes Leben.“ Ich versprach<br />

es ihm und ging. Es war das letzte Mal, dass ich ihn sah. Ich reiste über<br />

die Türkei, Griechenland, Österreich nach Deutschland. Es war hart.<br />

Aber ich sagte mir: Wenn ich es schaffe, wird alles besser. Ich dachte an<br />

das Versprechen, an meinen Vater und ich hatte mein Ziel vor Augen.<br />

Als ich ankam, suchte ich einen Deutschkurs. Ich wollte weiterkommen<br />

und mein Ziel erreichen. Unbedingt. Jeden Tag ging ich zu der<br />

Stelle, die die Schulplätze vergab, und sagte den einen Satz, den ich auswendig<br />

gelernt hatte, immer und immer wieder: „Ich will lernen!“ Und<br />

irgendwann geschah das Wunder: Ich bekam einen Platz! Es war sehr<br />

schwer für mich, aber ich machte immer weiter. Mein Vater starb in<br />

Afghanistan und ich machte weiter. Für ihn. Für mich. Für das Versprechen,<br />

das ich ihm gab. Ich lernte Deutsch. Ich machte meinen Hauptschulabschluss,<br />

dann meinen Realschulabschluss. Arbeitete nebenbei<br />

ehrenamtlich in der evangelischen Kirche. Arbeitete im Kindergarten.<br />

Und immer hatte ich das eine Ziel: Ich wollte eine Arbeit, eine Ausbildung,<br />

wo ich im Büro arbeite, in einem schönen Gebäude, mit dem<br />

PC.<br />

Ohne große Hoffnungen bewarb ich mich als Azubi für Versicherungen<br />

und Finanzanlagen unter anderem bei der Allianz. Ich konnte<br />

es nicht glauben, als ich tatsächlich eine Einladung zu einem Bewer-<br />

94


ungsgespräch bekam! Wegen Corona fand es online statt und ich weiß<br />

noch, dass ich es nach meiner Arbeit gerade so rechtzeitig schaffte. Und<br />

ich dachte, dass jemand wie ich sowieso nicht genommen wird – obwohl<br />

das Gespräch sehr angenehm verlief. Am nächsten Tag klingelte<br />

mein Telefon, als ich gerade in einem Einkaufszentrum war. „Herr<br />

Ahadi, herzlichen Glückwunsch. Wir wollen Sie sehr gerne nehmen.“<br />

Ich schrie vor Freude und konnte es nicht glauben. Es war einer der<br />

schönsten Tage meines Lebens. Ich war und bin der Allianz unglaublich<br />

dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, mich zu beweisen.<br />

Heute bin ich im dritten Lehrjahr und ich liebe alles an meinem Beruf.<br />

Ich liebe es, Gesetzestexte zu lesen und zu verstehen (was nicht einfach<br />

ist als Nicht-Muttersprachler), ich liebe es, den Kunden zu helfen, ich<br />

liebe meine Kolleg:innen und ich liebe die Allianz. Herkunft, Aussehen<br />

und Hautfarbe spielen hier keine Rolle. Es geht um Kollegialität, dass<br />

man einander hilft und beisteht. Die Ausbildung ist sehr hart für mich,<br />

besonders da ich als Kind nie eine Schule besucht habe. Aber ich habe<br />

gelernt, dass man alles schaffen kann, wenn man genug Willen und<br />

Durchhaltevermögen hat. Ich freue mich sehr darauf, meine Ausbildung<br />

erfolgreich abzuschließen. Und ich liebe es, in schicken Klamotten<br />

zur Arbeit zu gehen.<br />

Ausbildungsbetrieb: Allianz Versicherungs-AG<br />

95


Kfz-Mechatroniker/in<br />

Arian Kharazi<br />

Die Symphonie der Motoren – meine Reise<br />

als angehender Kfz-Mechatroniker<br />

In der Früh meiner Kindheit, als die Sportwagen meiner Eltern wie<br />

glänzende Raubtiere in der Garage standen, lernte ich, das Rauschen<br />

der Motoren nicht nur zu hören, sondern auch zu fühlen. Sie erzählten<br />

Geschichten von Freiheit und fernen Orten, deren Echo mir neue<br />

Welten eröffnete. Diese faszinierenden Maschinen, die Technik und<br />

Leidenschaft in einem harmonischen Ballett vereinten, zogen mich unwiderstehlich<br />

an. Mein Weg war vorgezeichnet – er führte mich zur<br />

Kfz-Mechatronik, zur heiligen Halle der Automobile, zu Kestenholz in<br />

Freiburg.<br />

Kestenholz, ein Name allbekannt unter Mercedes-Benz Liebhabern<br />

in Deutschland und der Schweiz. Ein renommierter Mercedes-Benz<br />

Händler, ein Ort, wo die Grenzen zwischen Handwerk und Kunst verschwimmen.<br />

In dieser Werkstatt, einem Kosmos aus Stahl und Träumen,<br />

habe ich nicht nur eine Ausbildung gefunden, sondern eine Berufung.<br />

Die Arbeit hier ist wie ein ständiges Rätsel, das es zu lösen gilt. Jeder<br />

Wagen, der die Schwelle unserer Werkstatt überquert, bringt seine eigene,<br />

einzigartige Herausforderung mit. Mit geschärften Sinnen tauche<br />

ich in die Tiefen der Mechanik ein, entwirre die Geheimnisse unter<br />

der polierten Oberfläche, jede Schraube und jedes Kabel ein stummer<br />

Zeuge der Ingenieurskunst.<br />

Die praktische Arbeit erfüllt mich mit einer unmittelbaren Zufriedenheit.<br />

Es gibt nichts Vergleichbares zum Gefühl, ein stummes Gefährt<br />

wieder zum Leben zu erwecken. Das leise Surren eines Motors,<br />

das zarte Klicken eines erfolgreich reparierten Getriebes – diese kleinen<br />

Siege sind meine tägliche Symphonie, die mich mit Stolz und Freude<br />

erfüllt.<br />

Doch über die technischen Fertigkeiten hinaus schätze ich die<br />

menschliche Komponente meiner Ausbildung. Jeder Kunde, der seinen<br />

96


Wagen in unsere Obhut gibt, bringt eine eigene Geschichte mit. Diese<br />

Geschichten weben sich in mein tägliches Werk ein, jede Begegnung ein<br />

weiterer Faden im großen Gewebe meines Berufslebens. Diese Interaktionen<br />

lehren mich Geduld, Empathie und den wertvollen Dienst<br />

am Kunden.<br />

In der Gemeinschaft der Werkstatt, wo das Teilen von Wissen so<br />

selbstverständlich ist wie das Reichen eines Werkzeugs, habe ich eine<br />

zweite Familie gefunden. Hier, in der pulsierenden Dynamik von Teamarbeit<br />

und Kameradschaft, fühle ich mich nicht allein mit meiner Leidenschaft.<br />

Jeder Erfolg wird gemeinsam gefeiert, jeder Misserfolg gemeinsam<br />

getragen.<br />

Die Vielfalt der Aufgaben hält meine Tage spannend und lehrreich.<br />

Von dem Familienfahrzeug, mit dem Kinder ihren ersten Urlaub erlebt<br />

haben, bis hin zu den modernsten Kraftpaketen, ausgestattet mit der<br />

neuesten Technologie – jeder Tag ist eine neue Seite in meinem fortlaufenden<br />

Lehrbuch des Lebens.<br />

Diese Ausbildung ist mehr als nur eine Ansammlung von Fähigkeiten;<br />

sie ist eine Lebensschule. Die Disziplin, die technische Versiertheit,<br />

das menschliche Verständnis – all dies sind Geschenke, die weit über<br />

das Mechanische hinausreichen.<br />

In den Hallen von Kestenholz, unter dem wachsamen Auge von<br />

Meistern und Maschinen, habe ich mehr als nur einen Beruf gefunden;<br />

ich habe eine Leidenschaft entdeckt, die meine Tage mit Sinn erfüllt.<br />

Hier, in diesem Mekka der Motoren, in dieser Kathedrale der Geschwindigkeit,<br />

ist mein Herz zu Hause. Ich liebe meine Ausbildung,<br />

denn sie hat mir nicht nur Wissen gegeben, sondern auch einen Ort,<br />

wo ich meine Liebe zu Autos in jedem Handgriff, jedem Drehmoment<br />

ausdrücken kann. Hier lebe ich meine Passion, hier gestalte ich meine<br />

Zukunft.<br />

Ausbildungsbetrieb: Kestenholz GmbH – Mercedes-Benz Freiburg<br />

97


Logopäde/-in<br />

Yannick Schwarzkopf<br />

I<br />

Ich studiere. Im Hörsaal sitzen 500 Leute. In der Masse fühle ich mich<br />

klein. Unsichtbar. Ohne Stimme.<br />

Niemanden interessiert es, ob ich da bin. Ob ich etwas abgebe. Was<br />

ich brauche, um gut zu lernen. Was ich denke.<br />

Ich bin ohne Stimme.<br />

Es fällt mir schwer, mich zu organisieren. Ich prokrastiniere. Schiebe<br />

auf. Es kümmert niemanden. Ich falle durch. Melde Prüfungen nicht<br />

an. Komme nach zwei Sitzungen nicht mehr ins Seminar. Verschiebe ins<br />

nächste Semester. Es kümmert niemanden. Was ich nach dem Studium<br />

mal machen will, habe ich längst vergessen. Fade Theorie ohne Praxisbezug.<br />

Ich weiß nicht mehr, warum ich mir das antue. Niemand hört mich.<br />

Ich habe keine Stimme.<br />

Nach zwölf Semestern Anonymität, Unverbindlichkeit und Stummheit<br />

kann ich den blassen Wunschtraum endlich loslassen. Ich breche<br />

das Studium ab.<br />

II<br />

Ich bin Anfang 30. Ich habe Angst vor dem Neustart. Fühle mich gescheitert.<br />

Wertlos. Fehl am Platz. Aber irgendwie muss es weitergehen.<br />

Ich entscheide mich für eine Ausbildung zum Logopäden.<br />

„Sie sind genau richtig! Sie sind alle verschieden! Aber so, wie wir<br />

sind, sind Sie hier alle genau richtig!“, sagt uns die Schulleiterin am<br />

ersten Tag.<br />

Ich fühle mich willkommen.<br />

Die Klasse ist klein. Wir sind 20 Leute. Wir lernen uns kennen.<br />

Freundschaften entstehen. Wir diskutieren. Auch mit den Lehrenden.<br />

Wir lachen. Auch mit den Lehrenden.<br />

Ich fühle mich gehört.<br />

Ich prokrastiniere. Gebe einen Aufsatz eine Woche zu spät ab. Die<br />

Lehrlogopädin sorgt sich. „Ist alles okay?“ Sie kümmert sich, hört mir<br />

zu. Mahnt. Versteht.<br />

98


Ich fühle mich gesehen.<br />

Es gibt einen festen Lehrplan. Klare Strukturen. Wenn ich fehle, fällt<br />

es auf. Ich hole die Inhalte nach. Denn der Stoff erscheint mir relevant.<br />

Das Lernen ist konkret erfahrbar. Erst an mir selbst, dann an meinen<br />

Mitlernenden, an der Ambulanz der Schule, im Praktikum.<br />

Ich fühle mich selbstwirksam.<br />

Wenn mich etwas stört, ich etwas brauche, ich eine Idee habe, hört<br />

man mir zu.<br />

Ich habe eine Stimme!<br />

III<br />

Frau P hat keine Stimme. Sie hat eine Stimmbandlähmung. Versucht<br />

sie zu sprechen, ist kaum mehr ein raues Krächzen zu vernehmen. Ihre<br />

Freunde haben sich von ihr abgewandt. Sind genervt. Ganz heimlich.<br />

Gespräche mit ihr sind nicht mehr so wie früher. Es ist anstrengend, ihr<br />

zuzuhören.<br />

Ihre Stimme fehlt.<br />

Herr L kann nicht mehr sprechen. Er hatte einen Schlaganfall. Nun<br />

hat er eine Aphasie. Er findet die Worte nicht. Kann sie nicht greifen,<br />

obwohl er genau weiß, was er sagen will. Er ist ja nicht dumm! Lange<br />

Sätze zu verstehen fällt ihm schwer. Sie ergeben einfach keinen Sinn.<br />

Seine Frau ist verzweifelt. Sie verstehen sich nicht mehr.<br />

Seine Stimme fehlt.<br />

Ich stehe neben Frau P an einer Liege in einem der Behandlungsräume<br />

meiner Schule. Rolle einen Igelball über ihren Rücken. Erweitere<br />

ihre Atemräume. Wir stehen nebeneinander. Wippen in den Knien und<br />

tönen dabei. Ihr Stimmbandschluss verbessert sich. Ihre Stimme klingt<br />

wieder klarer. Sie scherzt und lacht.<br />

Wir finden ihre Stimme wieder.<br />

Ich sitze neben Herrn L. Wir üben die Wortgenerierung. Was passt<br />

zum Begriff Kleidung? Mütze. Schal. Hemd. Wir üben. Ich höre zu.<br />

Wir entwickeln Strategien zur Kommunikation mit seiner Frau. Für<br />

99


ihn ist es harte Arbeit. Die Fortschritte sind klein. Aber er ist dankbar.<br />

Wir finden seine Stimme wieder.<br />

Ich bin glücklich. Spreche. Höre zu.<br />

Ich gebe Menschen ihre Stimme wieder.<br />

Ausbildungsbetrieb:<br />

Schule für Logopädie – Bildungsakademie der Gesundheit Nord gGmbH –<br />

Klinikverbund Bremen<br />

100


Medizinische/r Fachangestellte/r<br />

Nilufar Aliyeva<br />

Man sagt, Lachen ist die beste Medizin, aber wie soll man lachen bei<br />

all den Grausamkeiten dieser Welt? Menschen werden mit schweren<br />

Krankheiten diagnostiziert, wenn Ärzte sagen, „sie haben nur noch 2<br />

Monate zu leben“. Kinder verpassen die erste Klasse, die erste Klasse,<br />

auf die wir uns doch alle einmal gefreut haben, weil sie wieder ins Krankenhaus<br />

müssen.<br />

Wie soll man da denn lachen?<br />

Ich höre oft: „Ich hasse Krankenhäuser“.<br />

Aber viele kennen nicht die schönen Seiten: Wenn die Nachtschicht bis<br />

Mitternacht wartet, um einem Patienten alles Gute zum Geburtstag zu<br />

wünschen. Das Privileg, Wissen zu sammeln und damit Leben retten zu<br />

können, ist von unschätzbarem Wert.<br />

Unsere Kollegen werden zu unseren engsten Freunden und unserer<br />

zweiten Familie.<br />

Wie unsere Gesichter strahlen, wenn Patienten Dankbarkeit zeigen.<br />

Dennoch ist es nicht möglich, alles schönzureden; manchmal klagen<br />

wir und seufzen wir und stressige Tage sind unvermeidbar.<br />

Trotzdem können wir eine Lichtquelle für diese Menschen sein.<br />

Wie oft habe ich dankbare Augen für die kleinste Geste gesehen. Ich<br />

wusste nicht, wie ich das Leben unserer Patienten verbessern könnte.<br />

Ich weiß es nicht. Also hielt ich ihre Hand, hörte zu und betete für<br />

sie. Wie schön es ist, dass wir diese Menschen sind, die den Aufenthalt<br />

unserer Patienten verbessern können.<br />

Ich liebe meine Ausbildung so sehr, denn dieses Gefühl, wenn ich höre:<br />

„Danke, Sie haben mir den Aufenthalt angenehmer gemacht“, ist unersetzbar.<br />

Ausbildungsbetrieb: Klinikum Nürnberg<br />

101


Mediengestalter/in<br />

Yasmin Becker<br />

SZENE 1<br />

EXT./PARK/TAG<br />

YASMIN, ein 23-jähriges Mädchen, sitzt auf einer Bank. Die Sonne<br />

scheint und Vögel zwitschern. Neben ihr sitzt ein älterer Herr, GÜN-<br />

THER, und liest Zeitung. Yasmin holt ihr Lehrbuch aus der Tasche und<br />

schlägt es auf. Günther guckt interessiert zu ihr rüber und lächelt.<br />

GÜNTHER<br />

Darf ich fragen, was du da lernst?<br />

YASMIN<br />

Ich mache eine Ausbildung zur Mediengestalterin Bild und Ton.<br />

In zwei Wochen ist meine Abschlussprüfung.<br />

GÜNTHER<br />

Interessant. Was macht man als Mediengestalterin?<br />

YASMIN<br />

Ich arbeite beim ZDF in der Technik. Also, man lernt mit einer<br />

Kamera umzugehen, Videos zu schneiden, den Ton richtig<br />

auszupegeln und noch vieles mehr.<br />

GÜNTHER<br />

Interessant! Also laufen im Fernsehen Nachrichten, die du<br />

geschnitten hast?<br />

YASMIN<br />

Genau! Das ist echt ein cooles Gefühl, selbst geschnittene<br />

Beiträge im Fernsehen zu sehen.<br />

102


GÜNTHER<br />

Und auf was für Drehs gehst du?<br />

YASMIN<br />

Das ist sehr unterschiedlich. Von Interviews mit Politikern<br />

bis Experimente der Feuerwehr ist alles dabei. Das gefällt mir<br />

auch so sehr an der Ausbildung, dass man so viele<br />

unterschiedliche Sachen erlebt und eben auch an Orte kommt,<br />

die einem sonst verschlossen bleiben.<br />

GÜNTHER<br />

Hört sich sehr spannend an!<br />

YASMIN<br />

Ich durfte auch andere Studios besuchen. Ich war noch in<br />

Mainz, Bremen, Berlin und Düsseldorf. Und im Hörfunk bei NDR-<br />

Kultur.<br />

GÜNTHER<br />

Und was hast du dann jeweils in den Studios gemacht?<br />

YASMIN<br />

In Düsseldorf war ich bei der „Vollen Kanne“. Da habe ich<br />

gelernt, wie eine Studioproduktion abläuft. An so einer<br />

Sendung sind echt viele Menschen beteiligt.<br />

GÜNTHER<br />

Die Sendung gucke ich gerne morgens zum Frühstück! Was hast du<br />

dort dann genau gemacht?<br />

YASMIN<br />

Ich war bei der Tontechnik. Das heißt, ich habe die Mikrofone<br />

103


vorbereitet, überprüft und den Moderator verkabelt. Aber außer<br />

der Tontechnik gibt es noch Licht, Kamera, Regie, Bildtechnik...<br />

In jeden Bereich durfte ich einmal reinschnuppern und<br />

mitmachen.<br />

GÜNTHER<br />

Trifft man dann eigentlich auch mal Promis?<br />

YASMIN<br />

Also, ich habe vor allem viele Politiker getroffen. Aber<br />

manche meiner Mitazubis waren bei „Wetten, dass …“, „Markus<br />

Lanz“ oder bei der Fußball-EM!<br />

GÜNTHER<br />

Die Ausbildung klingt wirklich toll!<br />

YASMIN<br />

Ich kann sie sehr empfehlen! Ich interessiere mich zum<br />

Beispiel sehr für Grafik und Animation und durfte dann in<br />

Berlin zur Grafikabteilung und in Mainz zum Social-Media-Team.<br />

Ich find’s super, dass auf die persönlichen Interessen<br />

eingegangen wird und die Ausbildung so breitgefächert ist.<br />

GÜNTHER<br />

Das glaub ich gerne! Was waren noch so deine Highlights?<br />

YASMIN<br />

Einmal war ich bei der Biathlon-WM und habe dort die<br />

Beschallung beim Marketing-Zelt gemacht. Das war richtig cool!<br />

Generell hat mir die Außenübertragung sehr gut gefallen. Ich<br />

durfte auch zur Jazz-Baltica an den Timmendorfer Strand und<br />

104


zum Weihnachtskonzert nach Dresden. Man fühlt sich da fast wie<br />

auf Klassenfahrt mit seinen Kollegen. Es ist ein richtig<br />

schönes Miteinander, wenn man zusammen so ein Konzert auf die<br />

Beine stellt. Teamwork ist da sehr wichtig.<br />

GÜNTHER<br />

Wow! Da bin ich ja fast ein bisschen neidisch.<br />

YASMIN<br />

Aber das größte Highlight war, als ich für einen Monat ins<br />

Studio nach Washington durfte! Dort habe ich ein Praktikum in<br />

der Redaktion gemacht und habe zwei Artikel geschrieben.<br />

GÜNTHER<br />

Wahnsinn! Vielleicht sollte ich meiner Enkelin die Ausbildung<br />

mal empfehlen. Die läuft dauernd mit einer Kamera in der Hand<br />

herum.<br />

YASMIN<br />

(lachend)<br />

So hatte es bei mir auch angefangen und dann habe ich mich<br />

dazu entschieden, mein Hobby zum Beruf zu machen.<br />

Ausbildungsbetrieb: Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)<br />

105


Medientechnologe/-in – Siebdruck<br />

Melvin Ruhhammer<br />

Meine Ausbildung zum sehr interessanten<br />

und vielseitigen Beruf des Medientechnologen Siebdruck<br />

Ich fange mal so an, ich bin eher ein schlechter Schüler, der sich sehr<br />

schwertut, etwas zu lernen, vor allem in Mathe bin ich nun wirklich<br />

kein Genie. Vonseiten der Schule hörte ich immer, dass aus mir mal<br />

nicht wirklich etwas werden wird, sodass ich sehr verunsichert in meine<br />

Berufswahl gegangen bin, immer im Hinterkopf, dass ich es sowieso<br />

nicht schaffen werde oder es nicht hinbekomme, geschweige denn überhaupt<br />

einen Plan hatte, was ich einmal werden möchte.<br />

Dann machte ich das alles entscheidende Praktikum als Medientechnologe<br />

Siebdruck bei der Firma rose plastic AG in Hergensweiler. Das<br />

gefiel mir sehr gut und ich fühlte mich dort gleich wohl. Und kaum zu<br />

glauben, der Ausbilder konnte sich vorstellen, dass ich dort tatsächlich<br />

auch mit einer Ausbildung starten kann. Ich, der doch laut Lehrern<br />

nichts kann! Nun bin ich inzwischen fast im dritten Lehrjahr bei rose<br />

plastic.<br />

Ich fühle mich in der Abteilung unglaublich wohl, meine Arbeitskollegen<br />

und -kolleginnen sind sehr nett und immer für mich da, wenn<br />

es mir nicht gut geht.<br />

Das stärkt mich in meinem Selbstbewusstsein. Auch die Ausbilder<br />

sind sehr geduldig mit mir, das müssen sie auch, denn ich verstehe nicht<br />

sofort alles.<br />

Der Beruf Medientechnologe Siebdruck ist unglaublich vielseitig,<br />

denn natürlich geht es vorrangig ums Drucken. Verschiedenste Materialien<br />

können mit dem Siebdruck bedruckt werden, von Glas über<br />

Stoffe bis hin zum Kunststoff, welchen ich bedrucke. Aber es geht nicht<br />

nur ums Drucken, man entwirft Druckmotive, was die kreative Seite in<br />

mir sehr gerne macht, denn da kann ich mich verwirklichen. Außerdem<br />

werden Druckvorlagen und -siebe erstellt, man erlernt verschiedenste<br />

Drucktechniken und wählt aus, welche Drucktechnik am besten geeignet<br />

ist.<br />

106


Man lernt die Farbenlehre und stellt verschiedenste Farbtöne durch<br />

bestimmte Farbmischungen her, was eine große Herausforderung darstellt.<br />

Denn immer den richtigen Farbton zu treffen, ist nicht ganz<br />

leicht. Aber wer es liebt, mit Farben zu arbeiten, dem wird es Spaß<br />

machen, die richtigen Farbtöne zu treffen. Wenn man dann selbst bald<br />

aussieht wie ein Farbklecks, aber den richtigen Farbton erreicht hat,<br />

dann macht einen das schon stolz!<br />

Aber nicht nur die kreative Seite wird aus einem herausgeholt, auch<br />

die technische Seite wird benötigt, denn man steuert eigenständig die<br />

unterschiedlichsten Siebdruckmaschinen, richtet sie ein, repariert sie<br />

und macht sie bereit für große Druckaufträge.<br />

Was für ein toller und vielseitiger Beruf das doch ist. Dieser Beruf<br />

wartet mit viel künstlerischer sowie technischer Raffinesse auf.<br />

Und was macht die Schule? Schulisch wird es für mich dennoch ein<br />

steiniger und mühevoller Weg werden, denn durch all die Jahre großer<br />

Verunsicherung fällt es mir nicht leicht, aber durch die wunderbare<br />

Unterstützung seitens des Betriebs und den tollen Umgang und Zusammenhalt<br />

dort bin ich zuversichtlich, dass ich es auch schaffen werde,<br />

meine Ausbildung abzuschließen.<br />

Ganz wichtig für eine gute Ausbildung ist natürlich, dass man mit<br />

Spaß und Begeisterung den Beruf erlernt, aber auch, dass man sich in<br />

einem Betrieb wohl fühlt und weiß, dass man die Ausbildung nicht allein<br />

durchstehen muss, sondern dass man tatkräftig von den Ausbildern<br />

und Mitarbeitern unterstützt wird.<br />

Ausbildungsbetrieb: rose plastic AG<br />

107


Medizinische/r Technologe/-in für Laboratoriumsanalytik<br />

Lavinia Kreichgauer<br />

Ein Beruf der eine Stimme verdient<br />

Bei medizinischen oder technischen Berufen denken die meisten Menschen<br />

nicht direkt an das Labor und besonders nicht daran, dass ein Beruf<br />

genau diese beiden Komponenten vereinigen kann. Genauso ging<br />

es mir auch, bevor ich mich vor genau eineinhalb Jahren für meinen<br />

Traumberuf entschieden habe. Denn er verbindet medizinische Diagnostik<br />

mit dem Arbeiten mit modernsten technischen Analysegeräten.<br />

In einer erstklassigen qualifizierenden Ausbildung auf modernstem<br />

Niveau erlernt man in einer familiären Umgebung das Wichtigste für<br />

den zukünftigen Beruf. Die Ausbildung findet an einer Berufsfachschule<br />

statt und verbindet den praktischen Unterricht in den schuleigenen<br />

Laboren mit dem theoretischen Unterricht von Dozenten und Ärzten<br />

perfekt miteinander, sodass einem ein einfaches und effizientes, aber<br />

wirkungsvolles Lernen ermöglicht wird.<br />

Die Ausbildungsschwerpunkte wie Klinische Chemie oder Hämatologie<br />

bereiten besonders mir eine große Freude. Denn wer kann schon<br />

behaupten, er könnte seine körpereigenen Zellen in seiner Arbeit untersuchen?<br />

Aber auch die Mikrobiologie und die Histologie erfreuen mich<br />

jedes Mal aufs Neue. Ob also Bakterien kultivieren oder bösartige Zellen<br />

untersuchen, hier findet jede Probe ihren Befund.<br />

Aber was macht denn eine MT-L jetzt überhaupt? Wir als Patienten<br />

bekommen nämlich oft gar nicht mit, wie die Ärzte denn überhaupt<br />

an ihren Befund oder ihre Diagnose kommen. Wie ich jedoch gerne<br />

sage: Im Labor beginnt die Heilung. Ich habe Beschwerden und mein<br />

Blut wird eingeschickt, aber was passiert damit überhaupt ? Und genau<br />

dann kommen wir zum Einsatz. Denn wie würde ein Herzinfarkt so<br />

schnell behandelt werden können, wenn wir die Proben nicht direkt<br />

untersuchen würden? Und wer würde bei einer Not-OP die Blutgruppe<br />

bestimmen und dir deine passende Konserve zuordnen?<br />

Und genau deshalb verdient dieser Beruf auch so eine große Stimme.<br />

Denn auch wenn er noch so unscheinbar erscheint, hat er eine doch<br />

108


eine so große Wirkung. Denn jeden Tag wird einem wieder bewusst,<br />

was für eine große und wichtige Rolle man im Leben von Menschen<br />

spielt und welch eine Verantwortung auf einem liegt. Es ist immer wieder<br />

schön, Menschen helfen zu können und leben zu retten, auch wenn<br />

du nicht die Person bist, die der Patient gerade sieht.<br />

Auch in der Zukunft bestehen etliche Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

und monoton ist der Beruf keinesfalls. Ob im Routinelabor in der Klinik,<br />

in einem Privatlabor oder in der Forschung, für jeden ist hier was<br />

dabei. Auch ist die Nachfrage der Arbeitgeber riesig, sodass man sich<br />

um die Jobsuche nach der Ausbildung keine Gedanken machen muss.<br />

Ich hoffe also, ich konnte auch dich von diesem tollen Beruf überzeugen<br />

und du lernst ihn genauso lieben wie ich – denn wir brauchen<br />

dich!<br />

Ausbildungsbetrieb: Staatliche Berufsfachschule für Medizinische<br />

Technologie für Laboratoriumsanalytik (MT-L)<br />

an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München<br />

109


Mittlerer nichttechnischer Verwaltungsdienst<br />

Jessika Werschner<br />

Über Beamte und Beamtinnen im mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst<br />

im Landratsamt Heilbronn:<br />

Jeder hasst seinen Job, es ist die Lebensart des Menschen!<br />

Einige Menschen sehen einen Arbeitstag eines Beamten/einer Beamtin<br />

als eine achtstündige Kaffeepause ohne ein Ende, voll mit unzähligen<br />

Tassen Kaffee.<br />

Andere Menschen sehen triste Schreibtischarbeit, bei welcher man<br />

Ordnerberge von Anträgen bearbeitet und einen Schrank voller Ordner,<br />

die nie enden. Die Ohren hören ein ständiges Telefonklingeln, das<br />

kein Ende in Sicht hat.<br />

Wen interessiert es, ob du leidenschaftlich bist? Wen kümmert es,<br />

wenn es dir am Ende des Tages schlecht geht? Es ist die Lebensart des<br />

Menschen!<br />

Was ist, wenn ich mehr will?<br />

Ist es so schlimm, sein Leben genießen zu wollen und stolz auf seinen<br />

Kindheitstraum sowie auf seine bisher erreichte Karriere zu sein?<br />

„Niemand hat am Ende das, wovon er geträumt hat, erst recht sind<br />

es unsere Kindheitsträume, die Kindheitsträume bleiben, nicht ohne<br />

Grund werden sie Kindheitsträume genannt!“<br />

Nun, was wäre, wenn das daran liegt, dass du deinen Traum<br />

aufgegeben hast?<br />

Den Traum, der dich deine Kindheit lang geprägt und begleitet hat<br />

und dich zu der Person entwickelt hat, die du heute bist oder auch<br />

sein könntest.<br />

Was wäre, wenn ich meinen Traum nicht auf die gleiche Weise sterben<br />

lassen würde, wie du es getan hast?<br />

110


„Wir entscheiden uns eben für den Job, der mehr bezahlt, und nehmen<br />

dadurch in Kauf, unsere Kindheitsträume in der Vergangenheit<br />

als eine Erinnerung in unseren Herzen zu tragen.“<br />

„So wie du!“ „Du hast dich eben für den Job entschieden, täglich nur<br />

Kaffee zu trinken …“<br />

„Wie viel Geld verdient ihr Beamten oder Beamtinnen im Landratsamt<br />

Heilbronn für diese anspruchsvolle Aufgabe?“<br />

Du möchtest wissen, wie viel wir verdienen?<br />

Wir können der Verdienst sein, dass die wilden Tiere in ihrer natürlichen<br />

Umgebung sowie ihrer Haltung geschützt werden durch das<br />

Veterinäramt. Wir kümmern uns täglich um die Verkehrssicherheit,<br />

damit du jeden Tag sicher auf dem Fahrrad, Auto oder auch zu Fuß zu<br />

deinem gewünschten Ziel heil ankommen kannst, ohne einen jeglichen<br />

Angstgedanken zu haben, dass dir etwas auf dem Weg zustoßen<br />

könnte durch das Straßenverkehrs- und Ordnungsamt. Wir stehen<br />

allen Familien zur Seite und helfen ihnen nicht aufzugeben, selbst an<br />

den dunkelsten Tagen. Wir entwickeln täglich Strategien und Kampagnen<br />

damit du dich jeder Zeit von A nach B bewegen kanns, auch<br />

dann, wenn die öffentlichen Verkehrsmittel aus bestimmten Gründen<br />

nicht mehr fahren können. So wie unsere bevorstehende S4-Radkampagne<br />

„S4 fahr Rad“ im Landratsamt Heilbronn. Wir arbeiten zunehmend<br />

digitaler und entwickeln für dich täglich neue Möglichkeiten,<br />

von zu Hause aus oder unterwegs mobil zu sein, einschließlich des geplanten<br />

BF17-Führerscheins. Wir legen großen Wert auf Transparenz<br />

und Ehrlichkeit in allem, was wir tun.<br />

Wie viel verdienen wir nun?<br />

Ich weiß nur, wir machen einen Unterschied!<br />

Unsere Kindheitsträume sind wie Glühwürmchen am Nachthimmel,<br />

111


sie zeigen uns durch ihr magisches Funkeln den Weg zu unserem<br />

Kindheitstraum, wenn wir ganz fest daran glauben. Lasse sie niemals<br />

verblassen, denn in ihrem Funkeln liegt die magische Kraft, unsere<br />

Zukunft zu gestalten! Gib deinen Kindheitstraum nicht auf und erfülle<br />

ihn, so wie ich es getan habe im Landratsamt Heilbronn, egal wie<br />

viele Menschen dich davon abbringen wollen. Verliere niemals den<br />

Glauben an deinen Traum, welcher das Leuchten in dir erwacht hat,<br />

und strahle ihn sowie die Glühwürmchen am Nachthimmel aus!<br />

Ausbildungsbetrieb: Landratsamt Heilbronn<br />

112


Operationstechnische/r Assistent/in (OTA)<br />

Chiara Große<br />

Warum ich meine Ausbildung so liebe?<br />

Ein kleiner Poetry Slam über das Erlebte ...<br />

In den Tiefen des Krankenhauses, da beginnt ein neuer Tag, eine junge<br />

Frau, die sich der Herausforderung stellt und fragt: Bin ich bereit? Kann<br />

ich das schaffen?<br />

Im OP-Saal, wo das Leben hängt an dünnen Fäden,<br />

da steht sie, die Auszubildende, voller Mut und ohne Probleme.<br />

Sie zieht die Maske über das Gesicht, der Blick fest und klar,<br />

hier zählt jede Sekunde, hier gibt’s keinen Raum für Fehler, ist das klar!<br />

Die Hektik nimmt zu, das Team ist bereit,<br />

es geht um Leben und Tod, das hat keine Zeit.<br />

Ihre Hände zittern leicht, doch ihr Geist ist fokussiert,<br />

denn heute ist der Tag, an dem sie zeigen will, was in ihr steckt.<br />

Instrumente glänzen im sterilen Licht,<br />

Scheren, Klammern, Skalpelle – ihre neuen Freunde.<br />

Sie kennt ihre Namen, ihre Formen und ihr Gewicht,<br />

hat sie studiert, geübt, bis in die Nacht hinein.<br />

Die erste Naht, die erste Blutung – sie bleibt ruhig,<br />

ihr Lehrer, der Chirurg, sie nicken ihr zu: „Du machst das gut.“<br />

Jeder Schritt, jeder Griff muss sitzen, ohne Frage,<br />

die Verantwortung, sie drückt, doch sie trägt sie mit Stolz.<br />

Die Patientin schläft, vertraut in die Hände,<br />

die alles können und niemals sind am Ende!<br />

Sie reicht die Klemme, das Messer, das Tuch,<br />

wie ein Dirigent im Orchester, präzise und geübt.<br />

Der Schweiß auf ihrer Stirn, ein Zeichen der Hingabe,<br />

die Augen konzentriert, das Herz voller Flamme.<br />

113


Und während die Zeit vergeht, die Wunden sich schließen,<br />

weiß sie, dass dies erst der Anfang ist, der erste Schritt bis zum Ziel.<br />

Der Eingriff endet, das Team atmet auf,<br />

ein Leben gerettet.<br />

Sie lächelt hinter der Maske, die Augen strahlen stolz,<br />

denn sie weiß, sie hat es geschafft, und das mit Erfolg.<br />

Die Auszubildende, jetzt ein Teil des großen Ganzen,<br />

mit jedem Schnitt, jedem Faden wächst ihr Mut und ihr Wissen.<br />

So steht sie da, bereit für die nächste Herausforderung,<br />

im OP, wo jeder Tag ein neues Kapitel schreibt.<br />

Ihre Reise hat begonnen, der Weg ist noch lang,<br />

doch sie wird ihn gehen, mit viel Kraft und Leidenschaft.<br />

Denn sie ist mehr als nur eine Schülerin, sie ist ein Licht,<br />

das in den dunkelsten Momenten Hoffnung bringt.<br />

Ausbildungsbetrieb:<br />

Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem<br />

114


Operationstechnische/r Assistent/in (OTA)<br />

Jona Pinnau<br />

Nun muss ich funktionieren ...<br />

Die OTA-Ausbildung so spannend und wahr,<br />

macht mich zum richtigen Profi, das ist doch klar!<br />

In der OTA-Ausbildung,<br />

so wunderschön und fein,<br />

lerne ich jeden Tag, wie wichtig es ist,<br />

für andere da zu sein.<br />

Maske, Schuhe, Kasack, Haube,<br />

das ist das, woran ich jetzt erstmal glaube.<br />

Ich gehe in den Saal und bereite alles vor,<br />

mal sehen, was mir heute steht bevor.<br />

In den Pausenraum, um zu trinken, geh ich geschwind,<br />

damit mein Blut in der nächsten OP nicht so leicht gerinnt.<br />

Doch plötzlich meine Chefin vor mir steht.<br />

So merk ich nun, wie sich alles dreht.<br />

Ihre Aussage lautet klar und direkt:<br />

„Not-OP jetzt, sei bitte schnell und nicht erschreckt!“<br />

Not-OP?<br />

Das ist das, worauf ich jetzt absolut nicht steh.<br />

Mit schnellem Schritt eil ich in den Saal,<br />

denn der Patient ist mir in diesem Moment absolut nicht egal.<br />

Nun muss ich funktionieren, ich steh am Tisch,<br />

die schlechte Nachricht: Das Blut ist frisch!<br />

Mit ruhiger Hand und gutem Blick<br />

reich ich Instrumente mit schnellem Geschick.<br />

115


Ein Bauchtuch nach dem anderen habe ich in meiner Hand,<br />

zur Seite gedrängt, steh ich hier am schmalen Rand.<br />

Die Operation ist kritisch, die Angst wird groß und schwer,<br />

doch der Operateur spricht Mut zu, das hilft mir sehr.<br />

Läuft mal bei mir in der Operation nicht alles rund,<br />

dann ist das auch nicht schlimm, dafür gibt’s sicher nen Grund.<br />

So lass ich auch den Kopf nicht hängen,<br />

denn jeder motiviert mich in allen Gängen.<br />

Anatomie, Physiologie und Co,<br />

das ist das, was ich lerne,<br />

und darüber bin ich auch echt froh.<br />

Das Lehrerteam, mit Rat und Tat,<br />

unterstützt jeden Einzelnen mit seiner individuellen Art.<br />

Nach meiner Ausbildung, voller Fleiß,<br />

üb ich den besten Beruf, das ist der Preis.<br />

Mit Wissen und Können steh ich bereit,<br />

für eine erfolgreiche Zukunft, weit und breit.<br />

Die OTA ein wahrer Held,<br />

die in der Medizin die Welt erhellt.<br />

Warum ich die Ausbildung liebe? Das ist doch klar,<br />

weil ich hier meine Leidenschaft zur Gesundheit offenbar.<br />

Die OTA-Ausbildung so spannend und wahr,<br />

macht mich zum richtigen Profi, das ist doch klar!<br />

Ausbildungsbetrieb:<br />

Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem<br />

116


Patentanwaltsfachangestellte/r<br />

Julia Rothhaupt<br />

Warum ich meine Ausbildung liebe?<br />

Weil ich nicht genug von Patenten kriege!<br />

Wie würde ich den Beruf beschreiben?<br />

Abwechslungsreich, spannend und das Gehalt nicht bescheiden. ;)<br />

Wichtig ist Interesse an Recht,<br />

dann ist der Beruf für dich nicht schlecht.<br />

Magst du Sprachen, ist er eine gute Wahl,<br />

denn er ist sehr international.<br />

Ob deutsches oder europäisches Patent,<br />

du lernst alle Verfahren, die man so kennt.<br />

Und du arbeitest zusammen mit einem Patentanwalt,<br />

so schützt ihr Erfindungen alsbald.<br />

Auch lernst du niemals aus,<br />

denn die Gesetze kommen immer wieder neu heraus!<br />

Super wichtig sind die verschiedenen Fristen,<br />

die solltest du niemals missen!<br />

Neben Patenten lernst du auch Marken und Designs kennen,<br />

um noch eine Besonderheit zu nennen.<br />

Später kannst du dich aber auch auf ein Schutzrecht spezialisieren,<br />

um nicht den Überblick zu verlieren.<br />

Du kannst in Patentabteilungen der Industrie arbeiten oder Kanzleien,<br />

die Entscheidung ist ganz allein dein.<br />

Stellen gibt es wie Sand am Meer,<br />

das rührt vom Fachkräftemangel her.<br />

117


Bist du in der Industrie so wie ich,<br />

lernst auch du dieses lange Wort kennen, sicherlich.<br />

Moment, wie hieß es denn jetzt?<br />

Arbeitnehmererfindergesetz.<br />

Leider ist der Beruf immer noch sehr unbekannt,<br />

Deswegen kommt alle ins Patente-Land!<br />

Dort gibt es viel zu sehen und viel zu erfassen,<br />

das möchtest du doch nicht verpassen!<br />

Wie ich zu dem Beruf gekommen bin?<br />

Der reine Zufall führte mich hin.<br />

Das Studium abgebrochen und ziemlich lost,<br />

brachte ich Bewerbungen für Ausbildungsplätze zur Post.<br />

Eine Personalerin bei Infineon war sehr aufmerksam,<br />

sodass ich ein Praktikum in der Patentabteilung aufnahm.<br />

Es gefiel mir sehr gut und ich wusste sofort,<br />

ich mache meine Ausbildung an diesem Ort.<br />

Ursprünglich für einen anderen Beruf beworben,<br />

bin ich so schließlich zur PaFa geworden.<br />

Es machte von Anfang an Spaß und Freude,<br />

und auch meine Kollegen sind coole Leute.<br />

Besonders eindrücklich, das erwähne ich hier mal,<br />

war ein Auslandsaufenthalt in Portugal.<br />

Die Ausbildung war eine super coole Zeit,<br />

Und nun nach drei Jahren ist es endlich so weit.<br />

Ich werde bald fertig! Hurra!<br />

Die Ausbildung war wunderbar.<br />

118


Zum Abschluss bleibt nur eins zu sagen,<br />

ich würde die Ausbildung wieder wagen,<br />

denn Patente, Marken und Designs<br />

sind genau meins. :D<br />

Ausbildungsbetrieb: Infineon Technologies AG<br />

119


Pflegefachmann/-frau<br />

Lena Böckenhagen<br />

Pflege – der schönste Beruf, den ich mir vorstellen kann!<br />

Wir sind da, 24 Stunden, 7 Tage die Woche. Wir sind Wegbegleiter für<br />

freudige Momente, Momente des größten Umbruchs, Krisen und für<br />

Momente, in denen das Licht der Welt die Dunkelheit der Trauer nicht<br />

durchdringen kann. Wir sind Pflegekräfte und arbeiten näher am Menschen<br />

als fast jede andere Berufsgruppe, dies zeichnet uns aus.<br />

Und damit begrüße ich Dich und freue mich, dass Du Interesse am<br />

schönsten Beruf der Welt zeigst.<br />

Mein Name ist Lena, ich bin 23 Jahre alt und habe mich 2021 nach<br />

meinem Abitur dazu entschieden, eine Ausbildung zur Pflegefachfrau<br />

am UKSH in Lübeck zu absolvieren.<br />

Der Pflegeberuf verbindet den Humanismus mit der Pflegewissenschaft<br />

und der Bezugswissenschaft Medizin.<br />

Diese Verbindung zwischen diesen drei Disziplinen macht den Beruf<br />

für mich sehr vielseitig, denn wir angehenden Pflegekräfte beschäftigen<br />

uns mit Themen rund um die Menschlichkeit, die Bestrebungen des<br />

Menschseins, der Medizin und natürlich auch der Pflegewissenschaften.<br />

Im Rahmen der generalisierten Ausbildung durchlaufen wir die Bereiche<br />

der Langzeitpflege im stationären und ambulanten Bereich sowie<br />

der Akutpflege im Krankenhaus und der Kinderpflege.<br />

In der Ausbildung wirst Du lernen, den Pflegebedarf unterschiedlicher<br />

Menschen mit Hilfe Deiner Pflegediagnostik und der pflegespezifischen<br />

Diagnosen festzustellen und den Menschen dabei zu helfen<br />

entweder ihre Alltagskompetenz wiederzuerlangen oder aber auch zu<br />

lernen, Menschen am Ende ihres Lebens und deren Angehörigen mit<br />

Hilfe von speziellen Pflegekonzepten, wie der Basalen Stimulation oder<br />

der Aromapflege, zu begleiten.<br />

Du wirst Hände von Menschen halten, die gerade erst geboren sind,<br />

und Du wirst die Hände von anderen halten, die schon 100 Jahre alt<br />

sind.<br />

Dieses Privileg, Menschen so nah kennenlernen und begleiten zu<br />

dürfen, gibt es in so einer Art in keinem anderen Beruf wie in der Pflege.<br />

120


Wenn Du Dich für den Pflegeberuf entscheidest, hast Du eine sehr<br />

gute Chance darauf, Karriere zu machen.<br />

So kannst Du Dich im Rahmen von Fort- und Weiterbildung insbesondere<br />

in den Bereichen der Notfallpflege, der Intensivpflege, der<br />

Pflege von Menschen, die an Demenz oder Parkinson erkrankt sind,<br />

oder der onkologischen Pflege spezialisieren.<br />

Du kannst mit diesem Beruf „von 0 auf 100“ fahren, das heißt, Du<br />

hältst Menschen mit hochtechnisierten Maschinen wie der Beamtungsmaschine<br />

oder der ECMO am Leben oder Du linderst nachweislich die<br />

Auswirkung eines Schlaganfalls mittels bestimmter Einreibungen, die<br />

das Nervensystem stimulieren.<br />

Zusammenfassend kann ich Dir sagen, dass der Pflegeberuf ein Beruf<br />

ist, den man nur schwer in Worte fassen kann, denn dieser umfasst<br />

die Bereiche der „harten“ Wissenschaften und der „weichen“ zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen.<br />

Pflege ist das Konsequente „Ja“ zur Menschlichkeit. Ein „Ja“, was<br />

nicht nur Dein Leben, sondern auch das Deiner Patient:innen verändern<br />

wird, denn Du bleibst in Erinnerung.<br />

Deshalb: „Komm vorbei und lerne die Pflege mit Leib und Seele<br />

kennen und lieben.“ So wie ich es tue :)<br />

Ausbildungsbetrieb:<br />

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein – Campus Lübeck<br />

121


Pflegefachmann/-frau<br />

Aisha Gasanova<br />

Eigentlich war die Ausbildung nicht im Plan. Nach dem Abitur wollte<br />

ich studieren, hatte aber keine klare Vorstellung davon, was genau.<br />

Also entwickelte ich einen Plan B: eine Ausbildung zur Pflegefachkraft,<br />

falls das Studium nicht klappen sollte. Ehrlich gesagt, hatte ich keine<br />

Ahnung, was mich erwarten würde. Ich hatte Angst vor dem Unbekannten,<br />

vor der Herausforderung, zum ersten Mal in meinem Leben<br />

wirklich zu arbeiten. Alles, was ich sicher wusste, war, dass ich freundlich<br />

und empathisch bin – und hoffte, dass das ausreichen würde. Also<br />

bewarb ich mich 2023.<br />

Die Theoriestunden waren faszinierend, denn mein Interesse an<br />

Menschen und ihrer Gesundheit war schon immer groß. Aber wie ich<br />

dieses Wissen in der Praxis anwenden sollte, war mir völlig unklar. Als<br />

ich im Oktober 2023 meinen ersten Arbeitstag im Krankenhaus hatte,<br />

war ich unglaublich nervös. Ich erinnere mich genau, wie ich unsicher<br />

am Rand stand und mich nicht traute, jemanden zu fragen oder Fehler<br />

zu machen. Auch die Kommunikation mit den Patienten fiel mir<br />

schwer. Ich begann zu zweifeln, ob ich für diesen Beruf geeignet bin.<br />

Doch in den folgenden Wochen änderte sich alles Schritt für Schritt.<br />

Ich lernte, Vitalzeichen zu messen, was mir das Gefühl gab, nützlich<br />

zu sein und nicht mehr nur zuzuschauen. Meine Neugier wuchs. Ich<br />

wollte verstehen, warum Patienten diese Krankheiten haben und wie<br />

ich ihre Symptome lindern kann, um ihnen Schmerzen zu ersparen und<br />

ein erleichtertes Lächeln zu sehen. Das stärkte mein Selbstbewusstsein<br />

und meine Zufriedenheit mit mir selbst.<br />

Manche Kollegen sagten, es sei selbstverständlich, die Patienten zu<br />

pflegen, weil man dafür bezahlt wird. Aber reicht das wirklich, nur zu<br />

pflegen? Es ist gut, dass es einen Beruf gibt, in dem man Menschen<br />

pflegt und dabei Geld verdienen kann, aber man darf Menschen nicht<br />

als Objekte oder Einnahmequellen sehen. Wir sind soziale Wesen; wir<br />

brauchen Zuneigung, Interesse und Empathie. Man sollte Menschen<br />

ermutigen, zu heilen und weiterzukämpfen, und nicht nur ihre Grundbedürfnisse<br />

erfüllen.<br />

122


In meiner Klasse antworteten viele auf die Frage nach ihrer Motivation<br />

mit „Menschen helfen“. Auch ich möchte Menschen helfen, aber<br />

kann ich wirklich allen helfen? Kann ich allein etwas verändern? Theoretisch<br />

kann man alles schaffen, wenn man will, aber realistisch gesehen,<br />

ist das nicht jedem vergönnt. Ich möchte diesen Beruf erlernen, weil ich<br />

Menschen zufrieden und erleichtert sehen möchte, möglichst fern von<br />

Leiden. Ich möchte, dass Patienten mit Einschränkungen im Krankenhaus<br />

oder Bewohner im Altenheim, in der ambulanten Pflege usw. sich<br />

nicht allein fühlen. Ich möchte ihnen das Gefühl geben, nicht aufgeben<br />

zu müssen, auch wenn das Leben durch Einschränkungen und Krankheiten<br />

schwer ist.<br />

Ich möchte, dass die Menschen, die ich pflege, mit meiner Arbeit<br />

zufrieden sind und mir vertrauen können, damit sie sich nicht schämen<br />

müssen. Am Ende meines Dienstes möchte ich mit mir selbst zufrieden<br />

sein, weil ich etwas Gutes getan und jemandem geholfen habe. Denn<br />

jedes „Dankeschön“, das ich höre, motiviert mich, meine Arbeit Tag für<br />

Tag noch besser zu machen und ein guter Mensch zu sein. In einem Jahr<br />

bin ich meiner Meinung nach viel selbstbewusster, offener, vertrauensvoller,<br />

empathischer und natürlich ein bisschen klüger geworden, denn<br />

mit diesem Wissen kann ich anderen Menschen noch besser helfen.<br />

Genau deshalb liebe ich meine Ausbildung und bin sehr stolz auf mich,<br />

dass ich diesen Beruf gewählt habe.<br />

In meiner Spätschicht auf der Palliativstation war eine schwer erkrankte<br />

Patientin, die wegen eines Mundsoors nichts schlucken konnte. Ich<br />

wollte eine Mundpflege durchführen, hatte jedoch Angst, dass die Patientin<br />

ablehnen würde, da sie alles schon aufgegeben hatte.<br />

Wünsche mir Geduld und Kraft für sie,<br />

Sie versucht aufzugeben, und wie.<br />

Was soll ich machen, was soll ich tun?<br />

Stehe allein mit meinen Gedanken und nun.<br />

123


Sprich mit ihr, gib ihr Kraft,<br />

Aber was, wenn sie es gar nicht schafft?<br />

Hab Mut, hab das Selbstwissen, es schadet nie.<br />

Beginne mit einem Lächeln, das erfreut sie.<br />

Rede nicht zu viel, rede nicht zu wenig,<br />

Sie mag dich, das wird nicht so schwierig.<br />

Ausbildungsbetrieb: Stiftung Herzogin Elisabeth Hospital<br />

124


Pflegefachmann/-frau<br />

Roksana Kostial<br />

Den<br />

Anfang begleiten<br />

wir mit Freude<br />

das Ende mit viel<br />

Würde<br />

Ein „Elfchen“ von Roksana Kostial<br />

Ausbildungsbetrieb: Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH<br />

125


Pflegefachmann/-frau<br />

Yvonne Lorenzen<br />

Mein Weg in die Pflege<br />

Noch heute erinnere ich mich lebhaft an den Tag, als ich als Kind mit<br />

einem entzündeten Blinddarm ins Krankenhaus musste. Bei mir lag<br />

eine Frau mit langen grauen Haaren, die ich jeden Tag kämmen durfte.<br />

In diesem Moment keimte in mir der Wunsch auf, selbst ein Engel für<br />

andere Menschen zu sein. Von da an war der Wunsch in mir präsent,<br />

anderen Menschen zu helfen. Als mein Opa schwer krank wurde, pflegte<br />

ihn unsere Familie liebevoll zu Hause. Diese Erfahrung prägte mich<br />

tief und verdeutlichte die Bedeutsamkeit von Beistand in schwierigen<br />

Situationen. Nach der Schule schlug ich zunächst einen anderen Weg<br />

ein. Ich absolvierte eine Ausbildung zur Bäckerei- und Konditoreifachverkäuferin<br />

und arbeitete später in einer Bäckerei auf Sylt. Nebenbei<br />

engagierte ich mich in einer Kinderkrebsklinik. Die Arbeit mit den<br />

Kindern war herzerwärmend, aber auch herausfordernd. Ich erlebte<br />

Freude und Leid, Lachen und Tränen. Trotz der emotionalen Intensität<br />

der Arbeit in der Kinderklinik ließ mich die Faszination für die Pflege<br />

nie los. Der Wunsch, Menschen in Not zu unterstützen, ihnen ein<br />

Lächeln ins Gesicht zu zaubern und ihnen in schwierigen Momenten<br />

beizustehen, war ungebrochen. So fand ich nach meinem Umzug aufs<br />

Festland erneut den Weg in die Pflege.<br />

Mit der Geburt meiner Kinder erlebte ich die Liebe und Dankbarkeit,<br />

die Familie bedeutet, auf neue Weise. Der Mutterschutz und die<br />

Elternzeit ermöglichten es mir, mich auf meine neue Rolle als Mutter<br />

zu konzentrieren, ohne die Pflege ganz aus den Augen zu verlieren.<br />

Schließlich bewarb ich mich beim ambulanten Pflegedienst in Südtondern<br />

und wurde mit offenen Armen empfangen. Hier kann ich meine<br />

Fähigkeiten und meine Leidenschaft für die Pflege jeden Tag aufs Neue<br />

unter Beweis stellen.<br />

Im dritten Lehrjahr meiner Ausbildung zur Pflegefachkraft bin ich<br />

nun fast am Ziel. Die Ausbildung ist fordernd, aber gleichzeitig unglaublich<br />

bereichernd. Ich lerne so viel über den menschlichen Körper<br />

126


und Geist, über Krankheiten und Therapien, aber vor allem über die<br />

Bedeutung von Liebe, Dankbarkeit, Zuhören, Trösten, Singen, da sein,<br />

Pflegen, Sterben und Tod. Die Ausbildung zur Pflegefachkraft ist nicht<br />

einfach, aber sie ist es jeden Tag wert. Es ist ein Weg voller Herausforderungen,<br />

aber auch voller Freude und Zufriedenheit. Ich bin dankbar für<br />

die Möglichkeit, diesen Weg zu gehen und meinen Teil dazu beizutragen,<br />

dass Menschen in Not die Unterstützung bekommen, die sie brauchen.<br />

Es ist nicht immer einfach, Theorie und Praxis unter einen Hut<br />

zu bekommen, Familie und Beruf zu vereinbaren. Doch die Herausforderungen<br />

werden durch die Momente der Freude und Dankbarkeit<br />

wettgemacht. Das Lächeln eines Menschen, nachdem ich ihm geholfen<br />

habe, z. B. die ersten Schritte nach einer Operation zu machen, die<br />

Erleichterung in den Augen der Angehörigen, wenn ich ihnen Sorgen<br />

abnehmen kann – diese Momente sind unbezahlbar. Ich bin überzeugt<br />

davon, dass die Pflege der Beruf der Zukunft ist. Es ist ein Beruf, der<br />

mit viel Verantwortung verbunden ist, aber gleichzeitig auch mit viel<br />

Liebe, Dankbarkeit und Zufriedenheit. Ich möchte alle Menschen ermutigen,<br />

die sich für eine Ausbildung in der Pflege interessieren, diesen<br />

Schritt zu wagen. Die Pflegebranche bietet zudem gute Gehaltsaussichten<br />

und vielfältige Karrierechancen. Nach meiner Ausbildung kann ich<br />

in verschiedenen Bereichen tätig sein, z. B. in der Kranken-, der Altenoder<br />

der Kinderkrankenpflege. Weiterbildungsmöglichkeiten ermöglichen<br />

mir, mich zu spezialisieren und mein Fachwissen zu vertiefen. Es<br />

geht darum, Menschen in den wichtigsten Momenten ihres Lebens zu<br />

begleiten – vom ersten Atemzug bis zum letzten.<br />

Ausbildungsbetrieb:<br />

Pflegepartner Südtondern – Ambulanter Pflegedienst Südtondern GmbH<br />

127


Pflegefachmann/-frau<br />

Masuma Rasuli<br />

Warum sich eine Afghanin für eine Ausbildung<br />

zur Pflegfachkraft in Bremen entscheidet<br />

Das erste Mal, dass ich mir überlegt habe, in die Krankenpflege zu gehen,<br />

war nach dem Anschlag des IS (Islamischer Staat) auf eine Kabuler<br />

Geburtsklinik im Mai 2020. Die Terroristen feuerten auf Mütter, Neugeborene<br />

und Krankenschwestern und töteten 24 Menschen. Da ich<br />

damals in Kabul, der Hauptstadt von Afghanistan, lebte, bekam ich<br />

alles mit. Auch, dass die Pflegekräfte selbst in dieser Extremsituation<br />

nicht aufhörten, ihre Patienten zu versorgen. Sie halfen Müttern, die<br />

ihre Kinder verloren hatten, und Kindern, die ihre Mütter verloren hatten,<br />

richteten Patientinnen auf, trösteten Angehörige und taten alles,<br />

um Leben zu retten – und das, obwohl es ihnen selbst sehr schlecht<br />

ging, denn es waren auch Kolleginnen getötet worden.<br />

An diesem Tag habe ich viel über den Wert und die Bedeutung von<br />

Pflegekräften gelernt und mich für den Beruf der Krankenschwester<br />

entschieden. Menschen zu helfen, ist eins der obersten Ziele in meinem<br />

Leben.<br />

Nach dem Fall von Kabul und der Machtübernahme der Taliban im<br />

August 2021 sind eine Freundin und ich aus Angst vor ihrem frauenfeindlichen<br />

Regime allein und ohne unsere Familien nach Pakistan geflohen.<br />

Dort habe ich in Tagen der Verwirrung und Hoffnungslosigkeit<br />

von der Möglichkeit einer Pflegeausbildung in Deutschland erfahren<br />

und wusste: Das ist der Weg, den du gehen musst, um deinen Traum zu<br />

verwirklichen. Mit Hilfe von YouTube-Videos lernte ich ein halbes Jahr<br />

ganz intensiv Deutsch und schaffte es tatsächlich bis zum Niveau B1.<br />

Dann ging alles recht schnell: Online-Vorstellungsgespräche mit dem<br />

DIAKO Krankenhaus Bremen, Ausbildungsvertrag, Einreisevisum. Beschleunigtes<br />

Fachkräfteverfahren nennt sich das. Sechs Monate später<br />

war ich in Bremen.<br />

Nach Ausbildungsbeginn wurde mir schnell klar, dass es Riesenunterschiede<br />

zwischen der Krankenpflege in Deutschland und der in<br />

128


Afghanistan gibt, vor allem im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen,<br />

die dort extrem schwierig sind, besonders für Frauen, besonders unter<br />

den Taliban. Was aber in beiden Ländern gleich ist und für mich den<br />

besonderen Reiz ausmacht, ist die menschliche Seite des Pflegeberufs.<br />

Als Krankenschwester durchlebe ich tagtäglich ein Wechselbad an Gefühlen,<br />

hier wie dort: Freude, wenn ein Patient nach der Genesung lächelnd<br />

Abschied nimmt, Trauer, wenn wir einen Patienten auf seinem<br />

letzten Weg begleiten und seine Familie trösten müssen. Glück und<br />

Angst, Sorge und Hoffnung und die ganze Bandbreite dazwischen. Es<br />

stimmt schon: Pflege ist mehr als nur ein Job. Es ist die Fähigkeit, sich<br />

körperlich und seelisch auf Patienten und ihre Familien einzulassen,<br />

zuzuhören, Trost zu spenden, Hoffnung zu geben und bei alledem sich<br />

selbst nicht zu vergessen. Stark zu bleiben unter den widrigsten Umständen.<br />

Eine Kunst, die nicht jede/r beherrscht, und deren Wert man<br />

nicht unterschätzen sollte.<br />

Und noch etwas gefällt mir an diesem Beruf, besonders jetzt in der<br />

Ausbildung: die Vielfalt an Erkenntnissen und Erfahrungen, die ich bei<br />

der Arbeit auf den verschiedenen Stationen tagtäglich sammle – eine<br />

große Bereicherung!<br />

All dies macht die Ausbildung zur Pflegefachfrau für mich sehr wertvoll.<br />

Vor die Wahl gestellt, würde ich mich sofort wieder dafür entscheiden.<br />

Ausbildungsbetrieb: DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus gGmbH<br />

129


Pflegefachmann/-frau<br />

Chiara Schlegel<br />

Oft werde ich nach meinem Beruf gefragt und bekomme dann als<br />

Antwort: „Oh krass, ich könnte das nicht.“ Ja, es ist ein harter und<br />

anspruchsvoller Job. Ich arbeite Schicht, meist 12 Tage am Stück, und<br />

find nicht, wie meine Freunde, beim Feiern mein Glück.<br />

„Ich kann leider nicht mitkommen – das ist mein Dienstwochenende.“<br />

Auch wenn ich Feiern in diesem Moment schöner fände. Meist<br />

sind es nur durchzechte Nächte auf Station, zu denen ich hechte.<br />

Ich werde gebissen, bespuckt und komme mit Körperflüssigkeiten in<br />

Kontakt, muss mich oft mit verzweifelten Angehörigen auseinandersetzen<br />

und trotz Aussichtslosigkeit möglichst empathisch, einfühlsam<br />

und behutsam sein.<br />

Zwischen endlosen Botengängen und Visiten, die niemals enden, kann<br />

ich nicht mal meine Frühstückspause beenden. Ich nehme vieles mit<br />

Humor, doch denken tue ich mir „boah“.<br />

Wir sind unterbezahlt, überarbeitet und werden oft als Sklaven dargestellt.<br />

Dabei sind wir die Braven, die nichts vertagen.<br />

Ich werde geduzt, belästigt und abgefertigt. An manchen Tagen fühle<br />

ich mich ausgebrannt und wäre am liebsten mit meiner Familie<br />

durchgebrannt. Doch dann denke ich an meine Kollegen, denen es an<br />

manchen Tagen genauso erging und trotzdem zur Arbeit ging’n.<br />

Denn nur gemeinsam können wir das tun, was Gutes rühmt.<br />

Ich stehe noch ganz am Anfang und bin trotzdem manchmal schon<br />

am Ende.<br />

Aber der Blick auf ein strahlendes Kind, das nun Dank meiner Arbeit<br />

nicht mehr um seinen Atem ringt. Die spielerisch versuchen zu verstehen,<br />

um welche Diagnosen wir uns nun drehen.<br />

Dankende Eltern, die in besiegten Schlachten mir alle Achtung erbrachten.<br />

Ich durfte mit den Kleinsten die ersten Schritte gehen und ihnen ganz<br />

oft beim Spielen zusehen. Mal hörte ich den allersten Lebensschrei –<br />

und manchmal war ich beim letzten Atemzug dabei.<br />

Ich werde tagtäglich von dem Wunder des Menschen fasziniert und<br />

130


lerne, wie alles funktioniert. Beginnend am Herzen und endend am<br />

Schmerz. Von Cranial nach Caudal, von Ventral nach Dorsal. Von der<br />

Haut bis zum Knochenaufbau. Von jungen, langen Haaren zu kurzen,<br />

grauen Haaren. Und ausgehend von den Waden schaue ich ab und an<br />

auch hinter die mächtigsten Fassaden.<br />

Ich lerne, dass Menschen immer werden, dass jede Person auf Erden<br />

ein Päckchen trägt und dass mich jede einzelne Geschichte prägt –<br />

auch wenn das Schicksal mal wieder zuschlägt. Selbst wenn das Gedächtnis<br />

und das Gehen vergeht, so werde ich ihm zur Seite stehen.<br />

Ich will mit meinem Herzen fühlen und nicht vom Ärger betäuben<br />

lassen und mit meiner Frustration über die Politik mir nicht weiterhin<br />

den Atem rauben lassen.<br />

Pflegen ist generell toll, anspruchsvoll und mühevoll – dennoch<br />

Würdevoll und einfach toll. Ich habe nach etlichen Stunden mich und<br />

meine berufliche Bestimmung gefunden. Jeden Tag leiste ich mein<br />

Bestes, für eine reine weiße Arbeitsweste.<br />

Ich liebe meinen Job und sehe die guten Dinge.<br />

Dankende Patienten lassen meinen Tag mit Zufriedenheit beenden.<br />

Selbst der kleinste Scherz bringt mein Herz ein Stück vorwärts.<br />

Pflege ist kein Job, es ist eine Berufung, und jeder, der das versteht, ist<br />

eine Rarität.<br />

Ausbildungsbetrieb: Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein gGmbH<br />

131


Pflegefachmann/-frau<br />

Salih Ucar / Patrick Hartl<br />

BERUFLICHE PFLEGEAUSBILDUNG<br />

Für Risiken und Nebenwirkungen lies die Packungsbeilage oder frage<br />

deine Pflegefachkraft.<br />

1. Was ist die Berufliche Pflegeausbildung und wofür wird sie angewendet?<br />

Pflege ist ein Beruf für alle, die gerne mit Menschen arbeiten, keinen<br />

9-to-5-Job suchen und etwas Sinnvolles machen möchten.<br />

Verwendergruppe: Personen ab 17 Jahren, mit MSA, Fachhochschulreife<br />

oder Abitur. Ich selbst bin zum Glück zufällig in die Pflegeausbildung<br />

gestolpert.<br />

Darreichungsform: 2100 Stunden Theorie und 2500 Stunden Praxis,<br />

z. B. im Krankenhaus.<br />

2. Was sollten Sie vor der Einnahme der Beruflichen Pflegeausbildung<br />

beachten?<br />

Die Berufliche Pflegeausbildung sollte nur begonnen werden, wenn Du<br />

gerne mit Menschen zusammenarbeitest und ein Teamplayer bist.<br />

Wirkungsweise: Bewusstsein für das Wesentliche im Leben, Verantwortung,<br />

Menschlichkeit und Toleranz. Du lernst neben den fachlichen<br />

Inhalten vor allem DICH kennen. Übernahme von Verantwortung für<br />

sich selbst. Der Mensch rückt in den Fokus.<br />

Wechselwirkung: Achtung! Die Persönlichkeit kann die professionelle<br />

Rolle prägen, und die professionelle Rolle die Persönlichkeit.<br />

Anwendungsgebiete: Pflege von Menschen – vom ersten bis zum letzten<br />

Atemzug – in allen Phasen des Lebens in stationären, teilstationären<br />

und ambulanten Settings. In der Pflege kümmert man sich um Neugeborene,<br />

Kinder, junge Menschen, Erwachsene, ältere Menschen und<br />

Sterbende. Nach der Ausbildung steht mir die Welt offen. Pflege ist<br />

mein roter Faden und ich kann meinen beruflichen Weg frei gestalten.<br />

Ich bin gut qualifiziert, Personalbedarf gibt es überall. Ich habe Aufstiegschancen<br />

und vielfältige Arbeitsfelder.<br />

132


3. Wie ist die Berufliche Pflegeausbildung einzunehmen?<br />

Dosierung: Die Ausbildung dauert drei Jahre. Man lernt verschiedene<br />

Fachbereiche, z. B. Chirurgie, Kardiologie und Kinderkrankenpflege,<br />

kennen. Sie wird gut bezahlt. Mein Verdienst:<br />

1. Ausbildungsjahr: 1.340,69 €,<br />

2. Ausbildungsjahr: 1.402,07 €,<br />

3. Ausbildungsjahr: 1.503,38 €.<br />

Danach gibt es ein super Grundgehalt und ich kann dazuverdienen, um<br />

mir meine Träume zu erfüllen. Im Krankenhaus arbeite ich im Schichtdienst,<br />

habe aber trotzdem Zeit für Familie, Freunde und Hobbys. Klar<br />

kann Schichtdienst anstrengend sein, aber dafür kann ich z. B. in der<br />

Woche morgens mit Freunden im Café sitzen und habe Zeit für die<br />

Dinge, die mir wichtig sind.<br />

Art der Anwendung, z. B.: allgemeine und spezielle Pflege im Rahmen<br />

des Pflegeprozesses, interdisziplinäre Zusammenarbeit: Vorbereitung,<br />

Assistenz und Nachsorge bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen.<br />

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?<br />

Wie alle Ausbildungen kann auch die Berufliche Pflegausbildung Nebenwirkungen<br />

haben, die aber nicht bei jeder/jedem auftreten müssen.<br />

Nebenwirkungen: Patientendankbarkeit und Wertschätzung. Ich erinnere<br />

einen 100-jährigen Mann mit strahlenden Augen. Die Begegnung<br />

und sein Blick haben mich geprägt. Er bleibt mir vor Augen. Pflege<br />

ist definitiv mehr als Geldverdienen! Gute Pflege zaubert ein Lächeln<br />

ins Gesicht. In meinem Kurs habe ich tiefgehende Freundschaften geschlossen.<br />

Auf Station wird man zum Teamplayer.<br />

Weitere Angaben<br />

Vollständige Zusammensetzung: Der kirchliche Träger gibt den Mitarbeitenden<br />

durch sein Leitbild Orientierung – auch in Zeiten von Veränderungen.<br />

Das Krankenhaus hat eine perfekte Größe. Es ist über-<br />

133


sichtlich, kein Weg ist zu weit. Zudem habe ich mit KollegInnen im<br />

vergangenen Jahr viele zufriedene PatientInnen versorgt. Dank meiner<br />

Cousine bin ich hergekommen, sie arbeitet hier auch. Ich fühle mich<br />

für die Zeit nach meinem Examen gut aufgestellt.<br />

5. Abschließende Hinweise!<br />

Viele Vorurteile über die Pflege stimmen nicht. Sie ist nicht nur Waschen<br />

und Füttern! Mein Blickwinkel ist verändert. Leben ist endlich<br />

und vergänglich. Ich habe einen Blick für das Wesentliche bekommen.<br />

Pflege ist professionell, abwechslungsreich, männlich, weiblich und divers,<br />

vielseitig, sinnvoll und macht Spaß! Pflege ist für mich und vielleicht<br />

auch für dich der richtige Beruf!<br />

Ausbildungsbetrieb: Albertinen-Krankenhaus/Albertinen-Haus gGmbH<br />

134


Pflegefachmann/-frau<br />

Juliane Weich<br />

Die grüne Wiese<br />

Ich war sechs Jahre jung, Rücken, Kopfschmerzen, keiner wusste<br />

warum,<br />

Mein Leben stand auf der Kippe, 220 Puls in Ruhe, eine Spritze<br />

entscheidet über Leben und Tot,<br />

oh ja meine Eltern, die waren in Not.<br />

In Schatten gehüllt, die Krankheit so schwer,<br />

ein Sturm, der das Leben zu rauben scheint, so sehr.<br />

Die Ärzte sprachen in Rätseln, die Zweifel so groß,<br />

doch der Kämpferherzschlag, ein starker Stoß.<br />

Mit jedem Atemzug, mit jeder Träne im Gesicht<br />

wuchs die Entschlossenheit, das Licht zu erreichen, es ist in Sicht.<br />

Die Tage des Kampfes, die Nächte so lang,<br />

durchzogen von Hoffnung, im Herzen ein Gesang.<br />

Mit Medizin und Mut, mit Liebe und Vertrau’n<br />

wurde die Krankheit bezwungen, ich werde mich aufbauen.<br />

Die grüne Wiese vor Augen,<br />

so bunt voller Blumen,<br />

ich kann es nicht glauben.<br />

Das Licht erblickt, nur weiße Kittel in Sicht, es war klar, wo ich war,<br />

meinem Traum ganz nah.<br />

Die Beine so taub, das Leben schien gestohlen wie ein Raub. Wie<br />

wurde ich wach? Was haben sie getan?<br />

Ich wills wissen und habe Elan.<br />

Der Wunsch war da, blieb all die Jahr, mit 16 zog ich aus,<br />

nun war ich im Schwesternwohnhaus.<br />

135


In der Welt der Pflege ein neues Kapitel beginnt,<br />

stark wie die Sonne, die ihren Lauf nimmt.<br />

Keine Grenzen, keine Schranken, ein Wissen so weit,<br />

die generalistische Pflegeausbildung, ich bin bereit.<br />

Krankheit und Gesundheit, ein umfassendes Bild,<br />

Die Ausbildung, in Vielfalt so wild.<br />

Von Jung zu Alt, ein Kreislauf des Lebens, vom ersten Schrei bis zum<br />

letzten Atemzug, es ist alles dabei,<br />

Medizin und Menschlichkeit, Hand in Hand,<br />

in der Ausbildung wird Einheit erkannt.<br />

Ein Band aus Wissen, das Wunden heilt,<br />

Die Pflegeausbildung, welche Theorien, Prozesse und Krankheiten<br />

vereint.<br />

Von der Theorie zur Praxis, ein nahtloser Fluss,<br />

die Generalistin, der Generalist, ein Pflegegenuss.<br />

Keine Spezialisierung, die den Blick beschränkt<br />

oder das Pflegeherz lenkt.<br />

Und wer hätte gedacht:<br />

„In der Vielseitigkeit liegt die wahre Macht.“<br />

Ein Weg der Integration, kein Fach ist allein,<br />

jeder Tag, lässt das Wissen gedeih’n.<br />

Die Pflegefachfrau, eine Heldin, die Liebe hat, schulen, anleiten, beraten,<br />

alles beherrscht sie im Takt.<br />

Die Vielfalt der Aufgaben, ein Tanz auf dem Parkett,<br />

von Medizin zu Menschlichkeit, sie beherrscht jedes Brett.<br />

136


Flexibel und stark wie die Blätter im Wind,<br />

sie findet stets Wege, auch wenn die Hoffnung verschwind.<br />

In der Dunkelheit der Krankheit, ein Leitstern so klar,<br />

Ihre Hände heilen, ihre Worte sind Balsam, wunderbar.<br />

Dank und Anerkennung, ein Echo im Raum,<br />

warum liebe ich diesen Job? Hier spiegelt sich mein Traum.<br />

Mein Name ist Juliane Weich, ich bin 18 Jahre alt und momentan im<br />

dritten Ausbildungsjahr zur Pflegefachfrau. In diesem Gedicht habe ich<br />

den Weg zu meinem Traumberuf dargestellt. Das Gedicht beschreibt,<br />

wie ich durch eine schwere Krankheit und viele Krankenhausaufenthalte<br />

das Interesse entwickelt habe, den Beruf als Pflegefachfrau zu erlernen.<br />

Kurz bevor ich aus einem komatösen Zustand aufwachte, träumte<br />

ich von der<br />

grünen Wiese<br />

dem Titel meines Gedichtes.<br />

In diesem Gedicht beschreibe ich weiterhin meine bisherigen Erfahrungen<br />

in der Ausbildung. Mit dem Titel „Die grüne Wiese“ möchte ich<br />

anderen Menschen die Hoffnung vermitteln, dass, egal wie schwer der<br />

Lebensweg gerade ist, man immer an sich glauben soll.<br />

Nur mit Optimismus und einem starken Lebenswillen können so auch<br />

schwere Krankheiten überwunden werden. Und am Ende lebt man seinen<br />

Traum.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Liebe zum Beruf der Pflegefachfrau<br />

tief in der Empathie, der Vielseitigkeit der Aufgaben, der<br />

Anerkennung und dem Gemeinschaftsgefühl verwurzelt ist. Es ist die<br />

Möglichkeit, das Leben anderer zu verbessern, die diese Berufung so<br />

einzigartig und erfüllend macht.<br />

137


Egal wie schwer der Weg zum Ziel ist, sei dir nie selbst im Weg und glaube<br />

an dich.<br />

Ausbildungsbetrieb: Klinikum – Mutterhaus der Barromäerinnen<br />

gGmbH – Karl Barromäus Schule<br />

138


Polizeivollzugsbeamter/-in<br />

Nicole Landgraf<br />

Abenteuer, Teamgeist und Sicherheit: Warum eine Ausbildung<br />

bei der Polizei genau das Richtige ist<br />

Als Kind habe ich mir immer gewünscht, hinter die Türen mancher<br />

Häuser schauen zu können. Ich habe mir vorgestellt, wie es wäre, das<br />

Blaulicht nicht nur durch das Fenster zu sehen, sondern selbst mal am<br />

Steuer eines Polizeiautos zu sitzen.<br />

In einer Welt voller Möglichkeiten musste ich mich erst einmal<br />

durchprobieren, um den richtigen Platz in der Berufswelt zu finden.<br />

Ich dachte immer, ich müsste mich zwischen einem normalen Bürojob<br />

und einem aktiven Job entscheiden. Ich dachte immer, wenn ich mich<br />

für einen Beruf entscheide, müsste ich mein ganzes Leben das Gleiche<br />

machen. Bis ich zur Ausbildung bei der Bayerischen Polizei kam.<br />

Hier bekommst du eine einzigartige Kombination aus abwechslungsreichen<br />

Herausforderungen, persönlichem Wachstum und einem extrem<br />

starken Teamgefühl. Zum Unterricht gehören Fächer wie Recht,<br />

Kommunikation, Selbstverteidigung und polizeitaktische Einsatztrainings.<br />

Kein Tag ist gleich. Du lernst dich jeden Tag neu kennen, überwindest<br />

neue Grenzen und hast Teamkollegen, die dich unterstützen,<br />

wenn du mal nicht mehr kannst. Nach den 2,5 Jahren Ausbildung bist<br />

du nicht nur vollwertiger Polizeivollzugsbeamter, sondern hast auch ein<br />

Team, auf das du dich blind verlassen kannst.<br />

Auch nach der Ausbildung bekommst du die Möglichkeit, deine Stärken<br />

gezielt einzusetzen, und kannst selbst entscheiden, in welcher Sparte<br />

du bis zur Pension arbeitest. Mögliche Arbeitsstellen bei der Kriminalpolizei,<br />

der Hundestaffel oder in einer Spezialeinheit wie dem Sondereinsatzkommando<br />

sorgen dafür, dass der Beruf niemals langweilig wird.<br />

Die Abwechslung im Beruf zeigt sich auch schon in der Ausbildung:<br />

AUDIOSPOT<br />

Ein Tag in der Ausbildung könnte so ausschauen:<br />

139


TÖNE: Sound, Tippe, Gähnen<br />

Oder wie bei uns:<br />

TÖNE: Klopfen, Tür auf<br />

Polizei, wir führen eine Personenkontrolle mit Ihnen durch.<br />

TÖNE: Tür zu, Schritte, Klopfen, Tür auf<br />

Heute Boxgrundschule, und bitte<br />

TÖNE: Boxen, Schritte, Tür zu, Schritte, Klopfen, Tür auf<br />

Absatz I besagt, wer eine andere Person körperlich misshandelt oder in<br />

der Gesundheit schädigt, wird ...<br />

TÖNE: Schritte, Tür zu, Schritte, Motorgeräusche, Klopfen + Fensterscheibe<br />

runter<br />

Altmühl 31/12 räuberischer Diebstahl soeben, Täter noch vor Ort, zeigt<br />

sich aggressiv – bitte beschleunigt anfahren!<br />

TÖNE: Fenster zu, Martinshorn, Auto fährt mit quietschenden Reifen<br />

weg<br />

Und das war nur ein Beispiel, wie ein Tag in der Ausbildung bei der<br />

Bayerischen Polizei ausschauen könnte. Kein Tag schaut bei uns gleich<br />

aus!<br />

TON: Funk<br />

Es wird immer im März und im September eingestellt. Vielleicht sehen<br />

wir uns bald.<br />

Ausbildungsbetrieb: Bayerische Polizei<br />

140


Sozialversicherungsfachangestellte/r<br />

Leyla Erath<br />

Hier bekam ich eine Chance, das weiß ich ganz genau.<br />

Die Farben meines Betriebes sind gelb und blau.<br />

Mit fast 27 bin ich ziemlich spät dran, aber mein Arbeitgeber weiß zu<br />

schätzen, was ich kann.<br />

Kein Tag ist derselbe, kein Fall ist gleich.<br />

Täglich gibt es was zum Lernen in meinem Bereich.<br />

Es wird nicht langweilig, ganz im Gegenteil – langsam geht es Richtung<br />

Ende und der Weg ist steil.<br />

Mit dem Aichberger und meinem PC bezwinge ich den Berg,<br />

dank der guten Ausstattung ist dies kein Hexenwerk.<br />

Erst Gesetze kommentieren, dann subsumieren.<br />

Die Materie erfassen und von der eigenen Erfahrung profitieren.<br />

Mit reinem Auswendiglernen kommt man hier nicht weit,<br />

man muss verstehen und dafür braucht es Zeit.<br />

Die Zeit bekommt man hier sowie Hilfe auch, ich bekam alle Materialien<br />

die ich brauch.<br />

Ein großes Dankeschön auch an Lernberater und Dozenten,<br />

weil sie uns ihre Erkenntnisse und ihr Wissen schenken.<br />

Mit einem offenen Ohr und helfender Hand knüpfen sie ein wichtiges<br />

Band.<br />

Dieses Band heißt Vertrauen und Sicherheit, es hat mir schon so manches<br />

Mal die Richtung gezeigt.<br />

Meine Kollegen sind nicht nur nett, sondern auch hilfsbereit.<br />

Gemeinsam sind wir stark und das Ziel ist nicht mehr weit.<br />

Durch Urlaub und Gleitzeit ist man zwar nicht immer vor Ort,<br />

trotzdem lässt man einander nicht im Stich – Ehrenwort.<br />

141


Wenn Senioren, Witwen und Waisen dann endlich ihre Bescheide erhalten,<br />

dann weiß man, dass man abends ein gutes Gefühl hat beim Computerausschalten.<br />

Die Leute freuen sich und das freut mich.<br />

Unsere Arbeit ist für alle wichtig.<br />

Wir können die Politik nicht beeinflussen, aber wir führen sie aus.<br />

Für unsere Versicherten holen wir stets das Bestmögliche raus.<br />

Dafür schaut man schon mal genauer hin und man hört gut zu,<br />

es haben alle eine Geschichte, so wie ich und du.<br />

Vom Bodensee nach München war es ein riesen Sprung, aber ich bereue<br />

sie nicht,<br />

meine Ausbildung bei der Rentenversicherung.<br />

Heute sind es fast 2 Jahre und ich bin dankbar, jeden Tag,<br />

hier bekam ich einen Beruf, den ich nicht nur mag.<br />

Ich liebe, was ich mache, und ich bleibe dran, mit knapp 27 Jahren<br />

fängt hier mein Leben endlich an.<br />

Ausbildungsbetrieb: Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd<br />

142


Verwaltungsfachangestellte/r<br />

Julietta Camili, Osman-Kaan Yüksek<br />

Das mutige Abenteuer von Luise<br />

Es war einmal vor langer Zeit. Das junge und engagierte Mädchen Luise<br />

wohnte zusammen mit ihrer Familie in einer kleinen, aber schönen<br />

Ortschaft im Landkreis Heilbronn. Sie genoss die schöne Natur um<br />

sich herum. Als Luise 18 wurde, wollte sie ihren Führerschein machen,<br />

damit sie immer flexibel unterwegs ist. Vor den Führerscheinprüfungen<br />

musste sie zur Führerscheinstelle. Nach ihren erfolgreichen Prüfungen<br />

hatte sie endlich ihren Führerschein in der Hand. Doch was braucht<br />

man nun? Natürlich ein Auto. Luise kauft sich ihr Traumauto, aber<br />

natürlich gebraucht. Dies wollte sie nun bei der Zulassungsstelle anmelden.<br />

Sie fuhr glücklich nach Hause und wurde auf der Landstraße<br />

geblitzt. Auweia!<br />

Um ihren Frust etwas abzubauen, hatte sich Luise vorgenommen,<br />

mit ihren Freundinnen essen zu gehen. Eine ihrer Freundinnen schlug<br />

ein Restaurant in der nächsten Ortschaft vor. Als sie dort ankamen,<br />

stellten sie fest, dass das Restaurant dauerhaft geschlossen wurde. Nach<br />

einer kurzen Recherche im Internet fand Luise heraus, dass die Hygienevorschriften<br />

bei einer Kontrolle vom Amt für Veterinärwesen und<br />

Verbraucherschutz nicht eingehalten worden sind. Nochmal Glück gehabt,<br />

dass sie kein schlechtes Essen verzehren mussten.<br />

Am nächsten Tag fuhr Luise zu ihrer Oma, um sie mit ihrem neuen<br />

Auto zu überraschen. Doch was musste sie feststellen? Ihre geliebte<br />

Oma hat eine schwere Krankheit erlitten und muss gepflegt werden.<br />

Schnell fiel ihr ein, dass sie einen Schwerbehindertenausweis für ihre<br />

Oma beantragen kann, damit sie verschiedene Erleichterungen erhält.<br />

Auf dem Weg zum Sozial- und Versorgungsamt traf Luise eine gute<br />

Freundin, die total aufgelöst war, da sie ihren Job verloren hatte. Luise<br />

gab ihr sofort den Tipp, dass sie sich an das Jobcenter wenden soll, damit<br />

sie keine finanziellen Schwierigkeiten bekommt.<br />

Am Abend kam Luise nach Hause und erfährt von ihren Eltern, dass<br />

sie sich dazu entschlossen haben, ein Haus zu bauen. Die ersten Anträ-<br />

143


ge für das Bauamt lagen schon auf dem Esstisch bereit. Luise erinnerte<br />

ihre Eltern daran, dass sie für die perfekte Planung das Vermessungsamt<br />

kontaktieren sollten, damit beim Bau nichts schiefläuft. Für all ihre Anliegen<br />

musste Luise immer zur selben Stelle gehen: zum Landratsamt<br />

Heilbronn.<br />

Hinter allen Ämtern und allen Anliegen stecken die Sachbearbeiter,<br />

die Informationen geben, beraten, Anträge bearbeiten und Bescheide<br />

erstellen.<br />

Du möchtest auch Personen wie Luise bei ihren Anliegen in den verschiedensten<br />

Bereichen des täglichen Lebens stets zur Seite stehen? Du<br />

möchtest einen Beruf, der krisen- und zukunftssicher ist und bei dem<br />

du dich regelmäßig fortbilden kannst? Dir gefällt die Arbeit am PC?<br />

Die Möglichkeit flexibler Arbeitszeiten und mobilen Arbeitens sind dir<br />

wichtig? Ein sicheres, steigendes Gehalt weckt dein Interesse? Dann<br />

komm in die aufregende Welt der Verwaltung und wähle die Ausbildung<br />

Verwaltungsfachangestellte/r (m/w/d).<br />

Ausbildungsbetrieb: Landratsamt Heilbronn<br />

144


Duale Studiengänge<br />

Beiträge von Studierenden<br />

147


Bauingenieur/in<br />

Tom Grau<br />

Der Brückenschlag meines Lebens:<br />

Mein Weg zum Bauingenieur<br />

Seit ich 11 Jahre alt war, hatten unsere jährlichen Familienurlaube ein<br />

besonderes Highlight für mich: den Blick von der A8 auf die Filstalbrücke.<br />

Jedes Mal, wenn wir in den Süden fuhren, klebte ich mit der<br />

Nase an der Autoscheibe, fasziniert von der schwierigen Aufgabe und<br />

der Umsetzungskraft, dieses tiefe Tal mit einer Brücke zu überspannen.<br />

Jahr für Jahr wuchsen die Gerüste und damit die Brückenpfeiler dem<br />

Himmel ein bisschen näher, und ich wünschte mir, meine Eltern würden<br />

anhalten, damit ich die Brücke aus nächster Nähe betrachten könnte.<br />

Sie war für mich nicht nur ein Bauwerk, sondern ein Symbol für<br />

menschliche Ingenieurskunst und Kreativität.<br />

Im Rahmen der Berufsorientierung in der zehnten Klasse wurde mir<br />

ziemlich schnell klar, wohin es gehen sollte: den kindlichen Traum mit<br />

dem zukünftigen Job verbinden. Nach dem Abitur entschied ich mich<br />

deshalb für ein duales Studium im Bauingenieurwesen bei Züblin. Die<br />

ersten Tage im Betrieb waren aufregend und überwältigend zugleich. Ich<br />

erinnere mich noch genau daran, wie ich am ersten Tag stolz den Bauhelm<br />

meiner Firma anzog und den sonst gesperrten Bereich hinter dem<br />

Bauzaun betreten durfte. Dort lernte ich viele neue Gesichter kennen,<br />

unterstützte Poliere sowie die Bauleitung, studierte Pläne und nahm an<br />

Sicherheitsunterweisungen teil. Besonders in den Gesprächen mit den<br />

Polieren vor Ort sog ich jede Information auf wie ein Schwamm.<br />

Natürlich gab es auch schlechte Tage, besonders in den ersten Wochen.<br />

Ich fragte mich oft, ob ich den Anforderungen gerecht werden<br />

könnte. Warum funktionierte nicht alles so, wie ich es mir vorstellte?<br />

Doch diese kleinen Niederschläge wurden von der Begeisterung der<br />

erfahrenen Ingenieure bei Züblin zerstreut. Ihre Leidenschaft, Erfahrung<br />

und ihr Wissen waren ansteckend und motivierten mich, jeden<br />

Tag mein Bestes zu geben, auch wenn es Tage gab, die mir alles abverlangten.<br />

148


Was mich am meisten an meinem Studium und der Arbeit begeistert,<br />

ist die Möglichkeit, Visionen in die Realität umzusetzen. Jedes Projekt<br />

beginnt mit einer Idee, einer Zeichnung auf einem Blatt Papier. Doch<br />

durch Teamarbeit, Planung und unermüdlichen Einsatz wächst diese<br />

Idee zu einem physischen Bauwerk. Der Moment, wenn das Fundament<br />

gelegt wird und die ersten Stahlträger emporragen, erfüllt mich<br />

mit Stolz und Freude.<br />

Besonders schätze ich die Vielseitigkeit des Berufs. Kein Tag gleicht<br />

dem anderen. Mal stehe ich auf der Baustelle, überprüfe den Fortschritt<br />

und koordiniere die Arbeiten, mal sitze ich im Büro und unterstütze bei<br />

Berechnungen sowie der Ausarbeitung von Plänen. Diese Abwechslung<br />

und die ständige Herausforderung, Lösungen für komplexe Probleme<br />

zu finden, machen den Beruf des Bauingenieurs für mich einzigartig<br />

und erfüllend.<br />

Mein Weg als Bauingenieur hat gerade erst begonnen, aber eines Tages<br />

werde ich vielleicht mit meiner eigenen Familie in den Urlaub fahren.<br />

Wenn meine Tochter mich dann fragt, was die Baumaschinen dort<br />

machen, werde ich anhalten, ihr alles erklären, was sie wissen möchte.<br />

Und vielleicht werde ich ihr sagen können, dass dies bei mir alles mit<br />

einer Skizze im Büro angefangen hat.<br />

Ausbildungsbetrieb: Ed. Züblin AG<br />

149


Bauingenieur/in<br />

Monique Ridinger<br />

Er hätte mir geraten, etwas anderes zu studieren<br />

„Draußen auf der Baustelle bei jedem Wetter,<br />

Schwierigkeiten, als Frau den angebrachten Respekt zu erhalten,<br />

E-Mail-Attacken und Telefonstress rund um die Uhr“ – das erzählte er<br />

mir,<br />

als ich darüber nachdachte, diesen Berufsweg für mich zu wählen.<br />

Er versuchte es mir auszureden, nicht nur einmal.<br />

Ich entschied mich trotzdem dafür!<br />

Ob ich es ihm beweisen wollte oder mein Interesse, meine Neugier<br />

größer war als seine Warnung,<br />

das kann ich dir heute nicht mehr sagen.<br />

Denn heute bin ich mitten in meinem Studium und ich bin glücklich,<br />

mehr als glücklich.<br />

Was würde ich dir also erzählen, wenn du darüber nachdenkst, diesen<br />

Studiengang zu machen?<br />

Er ist super! Und ich würde ihn immer wieder praxisintegriert<br />

studieren.<br />

Eine super Kombination aus Lernen und Arbeiten mit vielen interessanten<br />

Leuten.<br />

Auch der Stoff ist interessant und umfangreich, andererseits manchmal<br />

auch kompliziert,<br />

und wir verzweifeln zwischendurch daran, aber wir tun es gemeinsam.<br />

Gemeinsam, das ist auch die Art, wie wir auf der Arbeit Lösungen für<br />

Probleme finden.<br />

Zweimal die Woche bin ich hier und kann erleben, wovon die anderen<br />

in der Uni nur reden.<br />

Ich bin selbst dabei, auf der Baustelle, in der Besprechung oder bei der<br />

Abgabe von Unterlagen.<br />

150


Ich führe Gespräche, treffe Leute und kriege auch immer mehr Verantwortung.<br />

Ob mich das freut, langsam an dieser Stelle angekommen zu sein?<br />

Ja! Wie ein kleines Kind.<br />

Ob ich auch so behandelt werde?<br />

Nein, nie! Ich kann Fragen stellen, lerne jeden Tag dazu, erhalte die<br />

Unterstützung, die ich brauche, kann mir jederzeit einen Rat einholen<br />

und bin trotzdem ein fester Teil des Teams.<br />

Wenn mich nun Leute fragen, was ich mache und tue, kommt es ganz<br />

auf den Wochentag an.<br />

Montag und Freitag? Eine Bauingenieurin im Verkehrswesen bei<br />

moBiel die das Stadtbahnnetz in Bielefeld mit einem super Team gestaltet<br />

und barrierefrei ausbaut.<br />

Dienstag bis Donnerstag? Eine ganz normale Studentin im Unileben,<br />

samt aller Unipartys. ;)<br />

Pluspunkt? Ein Groschen fürs Sparschwein.<br />

Genau diese Abwechslung und die Praxisnähe machen auch die wenigen<br />

Nachteile wett und sorgen dafür, dass die Begriffe aus der Vorlesung<br />

nicht nur Wörter in meinen Mitschriften sind.<br />

Wenn ich ihm also heute von meinem Studium erzähle, lächelt er.<br />

Wenn ich ihm von meinem ersten eigenen Projekt mit „Stützrädern“<br />

erzähle, freut er sich für mich.<br />

Wenn ich ihm von meinen verschiedenen Aufgaben erzähle, interessiert<br />

er sich dafür.<br />

Wenn ich doch mal seinen Rat brauche, hilft er mir.<br />

Und wenn er heute gefragt wird, was ich mache, für welchen Weg ich<br />

mich denn nun entschieden habe, beantwortet er diese Frage gerne.<br />

Gerne erzählt er, was ich auf der Arbeit mache und wie ich dazulerne.<br />

Gerne erklärt er, was mein Beruf überhaupt ist und wie ein duales<br />

151


Studium denn funktioniert.<br />

Mittlerweile versucht er nicht mehr, es mir auszureden, mittlerweile<br />

sagt er stolz:<br />

„Meine Tochter ist bald eine Bauingenieurin!“<br />

Ausbildungsbetrieb: Stadtwerke Bielefeld GmbH<br />

152


Betriebswirtschaftslehre<br />

Lisa Prenzel<br />

Ein Blick auf die Uhr – es dämmert noch. Ich sitze im Auto und singe<br />

lauthals mit: „I can take myself dancing and I can hold my own hand.<br />

Yeah, I can love me better than you can.” (Miley Cyrus: „Flowers”). Mit<br />

einem Lächeln auf den Lippen und der Sonne im Gesicht erreiche ich<br />

den Parkplatz von ORION Versand GmbH & Co. KG. Mit einem fröhlichen<br />

„Guten Morgen“ begrüße ich die ersten Mitarbeitenden, die mir<br />

entgegenkommen. Auf dem Weg zu meinem Schreibtisch summe ich<br />

immer noch das Lied vor mir her „… I can buy myself flowers“.<br />

Ich halte kurz inne, bevor ich meinen Rucksack auf dem Schreibtischstuhl<br />

absetze, und bemerke, wie passend das Lied doch ist. In einer<br />

Zeit, in der Selbstliebe, Selbstakzeptanz und das Enttabuisieren diverser<br />

Themen präsenter denn je sind, erfüllt mich meine Arbeit bei ORION<br />

mit Stolz. Nicht nur, dass unsere Produkte vielen Menschen Freude bereiten,<br />

sondern auch das Wissen, Teil eines Unternehmens zu sein, das<br />

Selbstliebe, Akzeptanz und weibliche Selbstbestimmung fördert, motiviert<br />

mich jeden Tag aufs Neue.<br />

Egal ob im Produktmanagement, in der Marketingabteilung oder im<br />

Vertrieb – überall darf ich mich einbringen, lernen und die Magie einer<br />

Branche erleben, die alles andere als langweilig ist. Geprägt durch die<br />

LGBTQ+-Bewegung, Women’s Empowerment und Social Media, führen<br />

wir nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch intern Gespräche<br />

über aktuelle soziale Geschehnisse, die zu stetigen Veränderungen führen<br />

und dafür sorgen, dass wir unsere Produkte den Bedürfnissen der<br />

Menschen anpassen und auf unseren Social-Media-Kanälen Aufklärung<br />

betreiben. Mit einer Mischung aus Produktvorstellung und der Aufklärung<br />

beispielsweise über den weiblichen Körper tragen wir zur Enttabuisierung<br />

bei. Auch wenn uns oft eine steife Brise ins Gesicht weht<br />

(nicht nur weil wir in Flensburg sind), da noch nicht alle Menschen so<br />

aufgeschlossen sind und das Klischee des Rotlichtmilieus in Verbindung<br />

mit Sextoys noch existiert – was an manchen Tagen wirklich frustrierend<br />

sein kann –, aber bekanntlich sind die schwersten Dinge am Ende<br />

auch die Besten.<br />

153


Zwischen Dessous, Toys und einem Candy Bra absolviere ich mein<br />

duales Studium in einer wachsenden Branche, die alles andere als verrucht<br />

ist. Einer Branche, die so bunt und offen ist und in der ORION<br />

die Botschaft verbreitet: „Lieb doch, wie du willst“. Eine Botschaft, die<br />

nicht nur auf das Geschlecht abzielt, sondern auch darauf, dass es vollkommen<br />

okay ist, nicht der „Norm“ zu entsprechen. Oft werde ich<br />

gefragt, was ich denn in einem Unternehmen wie ORION mache und<br />

welche Ausbildungsmöglichkeiten es dort gibt. Natürlich lerne ich viel<br />

kaufmännisches Know-how, den Kontakt mit Lieferanten und Kunden<br />

und die finanziellen Aspekte eines Unternehmens kennen, aber in<br />

einem Umfeld, das vor allem in der Universität zu viel Gesprächsstoff<br />

führt. Natürlich sind auch andere Branchen interessant, aber sicher<br />

werden nur wenige so viel ausgefragt wie die Mitarbeitenden bei ORION.<br />

Vor allem die Frage nach Mitarbeiterrabatt fällt sehr oft – und ja, den<br />

gibt es.<br />

Ich hole den Laptop aus meiner Tasche, schalte ihn ein und bin bereit<br />

für einen weiteren abwechslungsreichen Tag bei ORION. Mit jedem<br />

Tag lerne ich mehr, wachse an meinen Aufgaben und freue mich darauf,<br />

weiter Teil dieses dynamischen und offenen Unternehmens zu sein.<br />

Und in meinem Kopf höre ich immer noch Miley singen: „I can love<br />

me better, baby“.<br />

Ausbildungsbetrieb: ORION Versand GmbH & Co. KG<br />

154


Controlling/Finance<br />

Lisa Horlitz<br />

Scheitern?<br />

Scheitern ist nicht drin! – Das Einzige, was du bei der Post aufgibst,<br />

sind Pakete. Apropos Pakete – schon mal eines gewesen? Klingt verrückt,<br />

oder? Doch als Controlling-Studentin am DHL Hub Leipzig, wo<br />

täglich hunderttausende Pakete umgeschlagen werden, ist so ein Vergleich<br />

gar nicht so abwegig. Noch nicht überzeugt? – dann pass mal auf:<br />

Du denkst wahrscheinlich, dass ich den ganzen Tag nur am Schreibtisch<br />

sitze und mit Zahlen jongliere und was das schon mit einem Paket zu<br />

tun haben soll. Aber ich studiere ja bei DHL und da geht eben die Post<br />

ab ... JEDE Nacht. Feiertage? Pfff ... Sonntage? Pfff ... Pakete? Jaaaa ...<br />

und irgendwie ist man eines davon.<br />

Meinen ersten Checkpoint bekomme ich in der Station der „Vielfältigen<br />

Aufgaben“. Hier werde ich sorgfältig verpackt mit Wissen und<br />

Fähigkeiten, die ich in meiner Ausbildung erwerbe. Jede Aufgabe, die<br />

ich erfülle, ist wie ein Klebeband, das mein Verständnis und meine Fertigkeiten<br />

sicher zusammenhält.<br />

Meine nächste Station in meinem eckigen Dasein am riesigen Flughafen<br />

ist die Ankunft in der „Internationalen Sortierhalle“. Egal ob<br />

„Hola“, „Bienvenue“ oder „Ciao“ – du fühlst dich sofort willkommen.<br />

Und man arbeitet ja nicht umsonst in der MOST international Company.<br />

Und so wie unsere Pakete geht man auch als Student international<br />

auf Tour.<br />

Klingt zurecht abenteuerlich. Aber keine Angst – so wie die Pakete<br />

ist man auch hier nicht allein. Überall gibt es Halt: Sei es durch Lerngruppen,<br />

Seminare oder Schulungen, die einen eng umpacken – wie<br />

ein Paket im Container. Und damit wären wir auch gleich nebenan<br />

in der „Lern- und Trainingsszone“. Hier werde ich gescannt, geprüft<br />

und weiterentwickelt. So erwerbe ich ständig neue Skills, die wie ein<br />

Barcode auf einem Paket meine Entwicklung dokumentieren. Ich bin<br />

schließlich nicht irgendein Paket – sondern ich bin für DHL ein High-<br />

Value Express-Paket.<br />

155


Nächster Halt: Station „Teamwork“. Dort treffe ich auf ganz viele<br />

andere Pakete – meine Kollegen. Hier, wo das familiäre Arbeitsklima<br />

von DHL herrscht, werde ich Teil eines Teams, das per Du kommuniziert<br />

und zusammenarbeitet. In flachen Hierarchien wandern wir fein<br />

säuberlich – wie Pakete auf der Sortieranlage – zu unserer Destination.<br />

Und so, wie der Karton das Paket zusammenhält, ist es bei uns die Zusammenarbeit<br />

und das gemeinsame Ziel.<br />

Schließlich bekommen wir auf dem „Vorfeld“ unseren aufregendsten<br />

Checkpoint. Manche Pakete landen im Flugzeugrumpf, High-Value-Express-Pakete<br />

wie ich landen auch mal im Cockpit. Und das ist<br />

schon ziemlich cool. Aber auch außerhalb des Cockpits brummt’s ganz<br />

schön – überall sind High Loader, Schlepper und Pushbacks. Man<br />

könnte zurecht meinen, dass hier ganz schön viel „controlled“ wird.<br />

Kurz auf den Zoll gewartet und schon geht’s auf zur Startbahn Richtung<br />

„Zukunft“. So, wie die Pakete über das Netzwerk ihr Ziel erreichen,<br />

so wird es auch mir gelingen, meinen Platz in der DHL-Welt zu<br />

finden. Denn vor mir liegt ein Netzwerk mit endlosen Möglichkeiten.<br />

Da guckt dein Kartonagen-Gesicht nicht schlecht, nicht wahr?<br />

So ist es aber, egal ob man ein Paket – oder eben eine duale Studentin<br />

ist – am DHL Hub Leipzig kommen beide zum Ziel. Es ist eine aufregende<br />

Reise, die mich bereichert und on time liefert, was sie verspricht:<br />

Excellence – und genau das liebe ich an meinem Studium.<br />

Ausbildungsbetrieb: DHL Hub Leipzig GmbH<br />

156


Gehobener nichttechnischer Kommunaler Verwaltungsdienst<br />

Yannick Euler<br />

Warum ich meine Ausbildung liebe? Ist doch klar! -<br />

Derzeit spürt es wieder das ganze Land<br />

Die Fußball-EM entfacht Flammen<br />

München bis Kiel außer Rand und Band<br />

Dieser Sommer bringt unterschiedlichste Menschen zusammen<br />

Das Gefühl länger spüren als nur einen Sommer?<br />

Das Gefühl zu Deinem Job machen?<br />

Werde zum Bessermacher Deiner Stadt, ’ne ganz große Nummer<br />

Kommunaler Verwaltungsdienst, hier kannst Du die Flammen entfachen!<br />

Du sorgst für einen störungsfreien Verkehr<br />

Und schaust deshalb in glückliche Gesichter<br />

Doch bei uns gibt es auch noch so viel mehr<br />

Nur eine Seite, um alles zu erklären? Das ist bitter!<br />

Sozialamt, Kulturamt, Stadtmuseum und Jobcenter<br />

Du leistest Unterstützung und gibst Wissen weiter<br />

Wohnungen vermitteln und Nachhaltigkeit fördern, das ist der Renner!<br />

Sportangebote erweitern und schaffen, Du machst Kinder heiter<br />

Doch auch Erwachsene haben Bitten<br />

Einwandfreie Straßen und Baugenehmigungen sind heiß begehrt<br />

Du stehst mehr auf Zahlen und Brüche splitten?<br />

Kein Problem, auch der Finanzbereich bleibt dir hier nicht verwehrt<br />

Anmelden, abmelden und ummelden<br />

Die Stadt beschützen und gestalten<br />

Langeweile hast Du beim Bürgerservice selten<br />

Feuerwehr und Stadtplanungsamt, Eintönigkeit kann man uns hier<br />

nicht vorhalten!<br />

157


Und das ist noch lang nicht alles, hier ist für jeden etwas dabei<br />

Migration und Gleichstellung, auch hier kann Dein Glück liegen<br />

Und zwischendurch mit den Kollegen eine kleine Plauderei<br />

Azubis werden hier stets miteinbezogen und nicht gemieden<br />

Abwechslungsreich, fesselnd und so gar nicht trocken<br />

Diese Beschreibung möchte ich vermitteln<br />

Zusammen mit deinen Kommilitonen wirst auch Du das Studium<br />

rocken<br />

Und am Ende den Bürgern DEINER Stadt gute Nachrichten übermitteln<br />

Also komm ins Team Kommune, hier kannst du zusammenbringen<br />

und nicht spalten<br />

Und gehst so jeden Tag als Alltagsheld hervor<br />

Als Bessermacher Deiner Stadt kannst Du Deine eigene Fußball-EM<br />

gestalten<br />

Und schießt von Montag bis Freitag immer das entscheidende Tor!<br />

Ausbildungsbetrieb: Stadt Münster<br />

158


Gehobener nichttechnischer Zolldienst<br />

Kyra Lenz<br />

Das Grübeln um die Zukunft – ich erinnere mich, als wäre es gestern<br />

gewesen. Man ist im letzten Schuljahr und alles dreht sich um die Zeit<br />

danach; Jobmessen, Vorträge sowie Praktika und trotzdem scheint die<br />

Entscheidung für manche unmöglich. Ausbildung im Heimatdorf oder<br />

doch das Studium an der Traum-Uni? Work and Travel in Australien<br />

oder doch ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Grundschule? Die ganze<br />

Welt steht einem offen und dennoch weiß man nicht, welchen der unzähligen<br />

Wege man einschlagen soll und wohin diese einen führen.<br />

Für mich gab es damals zwei Optionen: ein Studium beim Zoll oder<br />

eine Ausbildung in der freien Wirtschaft. Damals habe ich mich gegen<br />

den Zoll und zunächst für die Ausbildung entschieden. Trotzdem sitze<br />

ich heute hier im Zollamt und habe bereits die Zwischenprüfungen im<br />

gehobenen nichttechnischen Zolldienst bestanden. Ich habe durch meine<br />

Erfahrung bereits herausgefunden, wie ich mein zukünftiges Berufsleben<br />

gestalten möchte. Fünf Jahre nach meinem Schulabschluss bin<br />

ich über Umwege zu meinem dualen Studium beim Zoll gekommen.<br />

Heute habe ich gefunden, was zu mir passt, und darf mich zu den insgesamt<br />

48.000 Zöllner/innen zählen.<br />

Zöllner/in zu sein bedeutet, einen maßgebenden Beitrag zur Sicherung<br />

der Staatseinnahmen zu leisten; das sind jährlich circa 128 Milliarden<br />

Euro für den Bundeshaushalt.<br />

Außerdem ist es die Aufgabe des Zolls, die Bevölkerung, den Verbraucher<br />

und die Umwelt zu schützen. Die Bekämpfung der grenzüberschreitenden<br />

Kriminalität und das Abwehren der Gefahren für<br />

die Wirtschaft gehören ebenfalls zum Aufgabenbereich. Allein letztes<br />

Jahr gab es knapp 1300 Aufgriffe im Bereich Artenschutz, es wurden<br />

3,3 Millionen Fälschungen aus dem Verkehr gezogen und 55 Tonnen<br />

Rauschgift beschlagnahmt.<br />

Beim Zoll zu arbeiten, signalisiert deine Bereitschaft, unsere Gesellschaft<br />

zu schützen sowie die Sicherheit unserer Bevölkerung zu wahren.<br />

Der Zoll bietet dir viele verschiedene Einsatzgebiete im gesamten<br />

Bundesgebiet und darüber hinaus. Von A bis G ist für jeden etwas dabei.<br />

159


Ob unterwegs mit der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (Sachgebiet E),<br />

im Personalwesen bei Sachgebiet A, auf der Autobahn mit dem Sachgebiet<br />

C oder vor Ort bei den Unternehmen mit dem Prüfungsdienst<br />

aus Sachgebiet D. In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft bei<br />

Sachgebiet F, Vollstreckung von Ordnungswidrigkeiten in Sachgebiet<br />

G oder doch super sportlich bei den Spezialeinheiten ZUZ (Zentrale<br />

Unterstützungsgruppe Zoll) und OEZ (Observationseinheit Zoll). Wo<br />

hat man sonst so ein vielfältiges Einsatzgebiet?<br />

In einem der 41 Hauptzollämter von Schleswig-Holstein bis Bayern<br />

und 246 nachgeordneten Zollämter findet jeder seinen Platz.<br />

Ausbildungsbetrieb: Hauptzollamt Köln<br />

160


Geodäsie und Navigation<br />

Oliver Kassen<br />

„Vermessung, was macht man da?“, das hört man nicht selten,<br />

diesen Beruf gibt es schon seit den Pyramiden und den Kelten,<br />

jeder hat heutzutage damit zu tun,<br />

egal ob in Deutschland, Mexico oder Kamerun.<br />

Vermessung hat viele Themen und Bereiche,<br />

wie beispielsweise die Vermessung der Deiche.<br />

Mit Winkel, Strecke und Richtung<br />

gelingt jede Vermessung.<br />

Egal ob Grenzfeststellung oder Gebäudeaufnahme,<br />

die Flurstücksverschmelzung bleibt da eher eine Ausnahme.<br />

All das gehört zu den Aufgaben im Amt als Vermesser,<br />

deshalb weiß jeder: „Keiner kann es besser!“<br />

Mit Maßband, Tachymeter und GNSS-Gerät,<br />

zur Sicherheit eine Warnweste trägt,<br />

ist er unterwegs in Stadt und Land<br />

und hält jedem Wetter stand.<br />

In der Vermessung arbeitet man stets genau und präzise,<br />

wichtig sind somit technische und mathematische Expertise.<br />

Das Landratsamt bietet Abwechslung und Vielfalt,<br />

dazu gehören unzählige Seminare für Jung und Alt.<br />

In der Ausbildung erlernt man nebenbei<br />

Word, Excel, Teambuilding und anderlei.<br />

Einzigartig war besonders die Theaterpädagogik<br />

und schaffte so Abwechslung zur Messlogik.<br />

Übernahmegarantie und flexible Arbeitszeit,<br />

jetzt wisst ihr über meinen Ausbilder Bescheid.<br />

Nach abgebrochenem Studium musste ich mich neu orientieren,<br />

glücklicherweise konnte ich kurzfristig ein Praktikum absolvieren.<br />

Eine Initiativbewerbung folgte im Nu,<br />

161


und der Ausbildungsvertrag kam dazu.<br />

Die Ausbildung gefiel mir sehr,<br />

und somit kam das Studium hinterher.<br />

Die Bachelorarbeit steht noch an,<br />

deswegen halte ich mich ran.<br />

In der Ausbildung, im Studium und beim Landratsamt<br />

machte ich mich mit vielen netten Menschen bekannt.<br />

Somit wollte ich danke sagen<br />

für die Unterstützung an schwierigen Tagen.<br />

Die Ausbildung war für mich ein Gewinn im Lotto,<br />

zum Abschluss somit unser Motto:<br />

„Gut, besser,<br />

Vermesser“.<br />

Ausbildungsbetrieb: Landratsamt Karlsruhe – Amt für Vermessung,<br />

Geoinformation und Flurneuordnung<br />

162


Landschaftsarchitektur<br />

Jana Froese<br />

Wir planen Zukunft!<br />

Hitzewellen, Trockenperioden, Starkregenereignisse. Artensterben und<br />

Biodiversitätsverlust. Die Folgen des Klimawandels sind allgegenwärtig.<br />

Neben Natur und Umwelt leiden vor allem Städte und ihre Bewohner<br />

unter den Folgen der Erwärmung. Stark versiegelte und dicht bebaute<br />

Innenstädte werden in den Sommermonaten zu regelrechten Hitzeinseln.<br />

Starkregenereignisse überlasten unsere Kanalisationen und sorgen<br />

für Überschwemmungen. Der Klimawandel bringt uns an die Grenzen<br />

der Belastbarkeit – und betrifft uns alle. Schließlich tragen wir alle maßgeblich<br />

dazu bei.<br />

Mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung Deutschlands lebt in<br />

Städten, Tendenz steigend. Klimaschutz und -anpassung sind unumgänglich.<br />

Die derzeitige Entwicklung bedeutet vor allem eines: Wir<br />

brauchen Lösungen. Lösungen für klimaresiliente und lebenswerte<br />

Städte!<br />

Die Umgestaltung des urbanen Raumes stellt uns vor große Herausforderungen.<br />

Maßnahmen und Konzepte für die klimaresiliente Stadt<br />

von morgen sind gefragt, denn eine nachhaltige Stadtplanung kann die<br />

Folgen des Klimawandels deutlich abmildern. Klima- und ressourcenfreundliches<br />

Bauen steht an der Tagesordnung. Die Entsiegelung und<br />

Begrünung unserer Städte müssen als Investition in die Zukunft verstanden<br />

werden. Wir müssen umdenken – neu denken! Weg von versiegelten<br />

Stadträumen, trostlosen Grünflächen und Schottergärten, hin<br />

zu Klimaanpassung, Wassersensibilität und Nachhaltigkeit.<br />

In meinem praxisintegrierten Studium der Landschaftsarchitektur<br />

befasse ich mich fast täglich damit. Und ich liebe es. Auch wenn es nicht<br />

immer einfach ist. Schlussendlich hat man das große Ganze im Blick.<br />

Und wie heißt es so schön: Hinfallen, aufstehen, Ärmel hoch- krempeln<br />

und weitermachen!<br />

Die Auseinandersetzung mit zukunftsfähigen Lösungen gehört in der<br />

Landschaftsarchitektur zum Berufsalltag. Unsere Aufgabe ist es, Natur-<br />

163


güter zu schützen, Freiräume und Grünflächen zu gestalten und zu bewahren.<br />

Wir schaffen Orte für Mensch und Natur. Orte für Begegnungen.<br />

Orte für Erinnerungen. Wir fällen planerische Entscheidungen<br />

mit langfristigen Auswirkungen. Gerade wenn es um den öffentlichen<br />

Raum geht, vertreten wir die Interessen der Bürgerinnen und Bürger<br />

unserer Stadt. Dabei kooperieren wir mit vielen verschiedenen Fachrichtungen,<br />

um den nachhaltigen Stadtumbau voranzutreiben oder für<br />

die Belange der Umwelt einzutreten. Wertschätzung und Begeisterung<br />

für lebenswerte Städte, qualitätvolle Freiräume und gesunde Ökosysteme<br />

liegen uns im Blut.<br />

Eines steht fest: In den nächsten Jahren muss dringend etwas passieren.<br />

Der klimafreundliche Stadtumbau betrifft uns alle. Und jeder kann<br />

mit seinen Handlungen zu einer lebenswerten Zukunft beitragen. Ich<br />

bin stolz darauf, mit meinem Beruf ein Teil dieser Bewegung zu sein.<br />

Auch wenn ich noch ganz am Anfang meines Berufslebens stehe, habe<br />

ich das Gefühl, etwas verändern zu können. Und jeden Tag bin ich<br />

dankbar dafür, zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen zu können.<br />

Warum ich mein Studium liebe? Weil ich dazu beitragen kann, klimagerechtere<br />

Städte von morgen zu gestalten. Für die Umwelt, für eine<br />

klimagerechte Zukunft, für die Menschen!<br />

Ausbildungsbetrieb: Stadt Essen, Grün und Gruga<br />

164


Maschinenbau<br />

Leonie Wagner<br />

Geboren als Tochter zweier Polizeibeamter schien mein Weg frühzeitig<br />

bestimmt: Zum Fasching jährlich als kleine Polizistin den eigenen größeren<br />

Bruder, verkleidet als Ganoven, auf dem Dorfplatz verhaftet. Zu<br />

gemeinsamen Mahlzeiten wurde den Geschichten des Arbeitsalltages<br />

der Eltern gelauscht. Für mich war dann aber doch relativ früh klar, dass<br />

ich nicht in die Fußstapfen meiner Eltern treten möchte. Wahrscheinlich,<br />

weil dieser Job in meinem bisherigen Leben fast schon zu präsent<br />

war. Ich wollte vielmehr meinen eigenen Weg beschreiten. Schon früh<br />

begann meine Faszination für Flugzeuge. Ich erinnere mich an vergangene<br />

Familienurlaube, in welchen ich mich primär auf den Flug und die<br />

Zeit am Flughafen freute. Das Gewusel am Gate, das große kontrollierte<br />

Koffer-Chaos, das „In-den-Sitz-gedrückt-Werden“ beim Abheben – für<br />

mich eine große Freude. In der 11. Klasse überkam mich dann die Ungewissheit,<br />

was ich später einmal werden möchte. Aufgrund des steigenden<br />

Lernumfangs in der Schule merkte ich, dass ich ohne klares Ziel vor<br />

Augen schnell die Motivation verlieren würde. Ich entschloss mich ein<br />

Praktikum beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zu<br />

absolvieren, um zu schauen, ob die Tätigkeiten in der Luftfahrtbranche<br />

für mich in Frage kommen. Nach dem Praktikum stand es allemal fest:<br />

„Das will ich!“, nicht zuletzt aufgrund einer jungen Ingenieurin, welche<br />

mich damals mit ihrem Enthusiasmus und der eigens programmierten<br />

Kabinen-VR-Welt nachhaltig begeisterte. So folgte meine Bewerbung<br />

und glücklicherweise Einstellung bei Airbus als duale Studentin im<br />

Fach Maschinenbau. Bis heute bin ich sehr zufrieden mit dieser Entscheidung.<br />

Am Standort in Hamburg werden einem Einblicke in die<br />

verschiedensten Abteilungen gewährt. Ich habe selbst die Möglichkeit<br />

zu entscheiden, in welchem Bereich ich einen Praxiseinsatz absolvieren<br />

möchte. Das erlernte Wissen aus der Uni kann ich dann im Arbeitsalltag<br />

anwenden, vertiefen und mit Kolleg*innen diskutieren. Kleine,<br />

eigenverantwortliche Projekte zeigen mir hierbei auf, was mich später<br />

auch im Arbeitsalltag als Ingenieurin erwarten kann. Durch das duale<br />

Studium habe ich die Möglichkeit, mich in einer geschützten Arbeits-<br />

165


umgebung auszuprobieren, aus Fehlern zu lernen, meinen Horizont sowohl<br />

menschlich als auch geistig zu erweitern und frühzeitig in das Unternehmen<br />

eingebunden zu werden. Jeden Tag aufs Neue verstehe ich<br />

ein kleines bisschen mehr dieser technisierten Welt. Ich lerne die Mechanik<br />

für mich zu nutzen, die Mathematik als Hilfsmittel zu verstehen<br />

und komplexe Zusammenhänge aufs Kleinste herunterzubrechen. Ich<br />

gestalte Objekte, kleine Maschinen oder Hilfsmittel, lege sie hinsichtlich<br />

ihrer Festigkeit aus und stelle Vorzüge bestimmter Geometrien fest.<br />

Doch auch im Großen wird der Maschinenbau auch in Bezug auf die<br />

Luftfahrtbranche eine wichtige Rolle spielen. Das klimaneutrale Fliegen<br />

wird künftig eine wichtige Fragestellung sein, welcher ich mich auch<br />

auf meinem Werdegang widmen darf. Wasserstoff speichern, energetisch<br />

nutzen und das alles bitte sicher: Es gibt noch vieles zu bedenken.<br />

Zwar ist es heutzutage immer noch untypisch, als junge Frau diesen<br />

Werdegang einzuschlagen und in der Männerdomäne sich zu behaupten,<br />

doch habe ich damals beim Praktikum und heute im Unternehmen<br />

gemerkt, dass wir alle voneinander lernen und miteinander wachsen.<br />

Auch in dieser Hinsicht stärkt mich meine Ausbildung, sie stärkt aber<br />

auch meine Mitmenschen und so uns alle!<br />

Ich hoffe, es wurde erkenntlich: es muss nicht immer gleich ersichtlich<br />

sein, was Du später machen kannst. Es muss auch gesellschaftlich<br />

noch nicht typisch sein, was Du machen möchtest. Manchmal reicht<br />

ein kleiner Impuls im Leben. Vielleicht ja mein kleiner Beitrag, um<br />

Dich zu inspirieren.<br />

Ausbildungsbetrieb: Airbus Operations GmbH<br />

166


Sportmanagement<br />

Claudia Dechant<br />

Eine Hommage an mein früheres Ich<br />

Aus dir wird nichts – das sind die Stimmen der Lehrer, Mitschüler.<br />

Deine Schwester war immer anders – immer besser als du.<br />

Du kommst nicht in den Unterricht? Bestimmt, weil du faul bist.<br />

Niemand fragt, wie es dir geht, warum du nicht kommst, warum du<br />

oft unkonzentriert bist. Man steckt dich in eine Schublade, aus der du<br />

kaum entkommen kannst.<br />

Denn eine schwere Last voller Selbstzweifel und Versagensängste hindert<br />

dich daran, wieder aufzustehen.<br />

Irgendwann, wenn dir eingeredet wird, dass du nichts kannst, fängst du<br />

an, das zu glauben.<br />

Am Ende verlässt du die Schule – mit schweren Blicken auf deinen<br />

Schultern.<br />

Und du fragst dich: Bin ich nicht gut genug?<br />

Ich fing an, den Schulwechsel als Neubeginn zu sehen.<br />

Stellte mir selbst Fragen, die mein inneres Selbst formten, und blendete<br />

die Stimmen der anderen aus: Wer bist du? Wer möchtest du sein? Wohin<br />

willst du im Leben?<br />

Ich begann, das Leben als Chance zu betrachten, mich selbst zu definieren,<br />

Träume und Visionen zu haben.<br />

Das Beste aus jeder misslichen Lage zu machen und mich nicht den<br />

Schicksalsschlägen zu ergeben. Die Reise hat mich geformt und geprägt.<br />

Und irgendwann fragte ich mich: Wieso lasse ich mir von anderen im<br />

Leben Grenzen setzen?<br />

Ich löschte die Zweifel in meinem Kopf, verließ immer wieder meine<br />

Komfortzone.<br />

Ich sah das Leben als ständiges Wachstum.<br />

Denn auch Pflanzen brauchen Sonne UND Regen, um zu blühen.<br />

Ich habe mein Abitur geschafft. Als Zweitbeste in meiner Fachrichtung.<br />

Ich weinte, als ich das Zertifikat erhielt – das erste Stück Papier, auf dem<br />

ich mal zu den Besten gehört habe.<br />

167


Seit 2014 träume ich davon, bei adidas zu arbeiten.<br />

Ich erinnere mich an das Assessment-Center-Training an meiner alten<br />

Schule.<br />

„Wo möchtet ihr einmal arbeiten?“, fragte die AOK-Trainerin.<br />

„Ich möchte Pressesprecherin bei adidas werden!“, sagte ich stolz und<br />

euphorisch mit meinen vierzehn Jahren.<br />

Die Frau von der AOK lachte. „Die nehmen nur Internationale. Da<br />

kommt man gar nicht rein.“ Noch ein Grund mehr, es jetzt zu versuchen.<br />

Wieder an mich zu glauben, den Zweifeln zu trotzen. Ich wusste,<br />

ich gehöre zu adidas, und adidas gehört zu mir.<br />

In der letzten Bewerbungsrunde schaute ich mich um: Bundesliga-Spieler,<br />

Leute aus anderen Ländern, Englisch-Muttersprachler ...<br />

Aber ich bekam die Stelle.<br />

Nicht wegen des besten Lebenslaufs oder der besten Noten,<br />

sondern weil die Recruiter etwas in mir sahen. An mich glaubten.<br />

Sie gaben mir eine zweite Chance im Leben, bewiesen mir, dass „Impossible<br />

is nothing“ mehr als nur ein Slogan ist – eine Lebenseinstellung.<br />

Heute bin ich im letzten Semester meines dualen Sportmanagement-<br />

Studiums.<br />

Ich begleite regelmäßig den DFB, habe drei Monate in Tokio für adidas<br />

gearbeitet, ein halbes Jahr in den USA studiert. Ich mache das, was<br />

mich glücklich macht und erfüllt und gehe meinen eigenen Weg. Wenn<br />

ich auf mein jüngeres Ich zurückschaue, würde ich ihm gerne sagen:<br />

Wenn du nicht an dich glaubst, warum sollte es ein anderer tun?<br />

Du hast die Stärke in dir, jeden Traum zu verwirklichen.<br />

Du bist mehr als die Stimmen um dich herum.<br />

Ich folge jetzt meinem Traum – wagst du dich das auch?<br />

Ausbildungsbetrieb: adidas AG<br />

168


Stadtinspektoranwärter/in<br />

Tugce Harbalioglu<br />

Pfad der Leidenschaft<br />

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />

wolltet ihr schon immer der Superheld eurer Stadt sein? Kein Cape,<br />

aber dafür ein Dienstwagen? Dann habt ihr Glück! Werdet Stadtinspektor!<br />

Hier könnt ihr euer organisatorisches Talent voll entfalten und<br />

dabei einen wertvollen Beitrag zur effizienten Steuerung von Abläufen<br />

leisten. Als Stadtinspektor erlebst du jeden Tag neue Abenteuer, denn<br />

die Vielfalt der Aufgaben in der Verwaltung sorgt für eine spannende<br />

Mischung aus Büroarbeit, Außeneinsätzen und direktem Kontakt mit<br />

den Bürgern und genau aus dem Grund liebe ich meinen Job. Hier sind<br />

ein paar Beispiele:<br />

Gestalte die Zukunft<br />

Du arbeitest an großen Bauprojekten, genehmigst innovative Ideen und<br />

sorgst dafür, dass neue Gebäude und Straßen supermodern und umweltfreundlich<br />

sind. Deine Entscheidungen prägen das Stadtbild – du<br />

bist also ein echter Game-Changer !<br />

Sorge für Action und Sicherheit<br />

Egal ob bei coolen Events, auf Baustellen oder in öffentlichen Gebäuden<br />

– du bist der Safety Checker! Du sorgst dafür, dass alles sicher abläuft<br />

und die Regeln eingehalten werden. Mit deinem Einsatz läuft in<br />

der Stadt alles wie geschmiert und die Leute können sich sicher fühlen.<br />

Werde der Umwelt-Held<br />

Umweltschutz ist dein Ding? Als Stadtinspektor bist du der Superheld,<br />

der die Stadt grüner und frischer macht! Du kämpfst für saubere Luft,<br />

klares Wasser und schützt unsere Parks. Dank dir wird die Stadt zum<br />

grünen Paradies – Umhang optional, aber willkommen!<br />

169


Sei die Stimme der Bürger<br />

Du bist der Ansprechpartner für die Bürger. Ob Fragen, Ideen oder Beschwerden<br />

– du hörst zu und hilfst weiter. Du baust Vertrauen auf und<br />

machst die Stadtverwaltung nahbarer.<br />

Arbeite mit den neuesten Technologien<br />

Als Stadtinspektor bist du der Tech-Wizard der Stadt! Von Geoinformationssystemen<br />

bis hin zu Smart-City-Lösungen – du hast immer die<br />

coolsten Gadgets am Start. Du nutzt die neuesten Technologien, um<br />

die Stadt smarter und digitaler zu machen. Zukunftstechnologie und<br />

Stadtentwicklung gehen bei dir Hand in Hand – wie Batman und Robin,<br />

nur cooler!<br />

Lebensqualität verbessern und Gemeinschaft stärken<br />

Sei es im Sozialamt oder im Jobcenter, du erlebst jeden Tag neue Herausforderungen<br />

und kannst aktiv dazu beitragen, das Leben in unserer<br />

Stadt gerechter zu gestalten. Es ist eine spannende Möglichkeit, direkt<br />

Einfluss zu nehmen und Menschen in Not zu helfen – eine Arbeit mit<br />

echter Bedeutung und Wirkung!<br />

Also kann man sagen: Abwechslung pur!!<br />

Keine zwei Tage sind gleich. Du kombinierst Büroarbeit mit Außeneinsätzen,<br />

triffst viele unterschiedliche Leute und löst ständig neue Herausforderungen.<br />

Langeweile? Fehlanzeige.<br />

Ausbildungsbetrieb: Stadt Münster<br />

170


Technisches Produktdesign<br />

Paula Kächler<br />

Auf meinem (Um-)Weg zum Technischen Produktdesign<br />

Ich hatte meinen Lebensweg geplant: Das Abitur absolvieren, dann studieren,<br />

gute Noten kassieren und ein Leben lang glücklich Lehrerin<br />

sein. Am Ende meines Bachelors musste ich aber realisieren, dass es<br />

zwar ein schöner Traum war, er aber nicht zu mir passte. Nach viel<br />

Abwägen fasste ich den Entschluss, nicht bis nach dem Master zu warten,<br />

sondern nach dem Bachelor eine Ausbildung zu starten. Es fühlte<br />

sich wie ein Rückschritt und Scheitern an. Während für meine Freunde<br />

und Kommilitonen bald das Berufsleben begann, fing ich nochmal von<br />

vorne an. Statt als Lehrerin vor der Klasse zu stehen, würde ich wieder<br />

selbst zur Schule gehen. Oft wollte ich das nicht einsehen. Ich habe<br />

doch alles probiert, so viel Zeit und Energie investiert. Hat sich das alles<br />

nicht rentiert?<br />

Doch ich wollte mich auf die Zukunft konzentrieren und fand beim<br />

Recherchieren: das Technische Produktdesign. Obwohl es mir neu war,<br />

war mir schnell klar, dass ich in den Beschreibungen meine Interessen<br />

und Stärken sah. Nach dem Bewerbungsgespräch bei Mahle war ich<br />

glücklich und strahlte.<br />

Und nun bin ich also wieder in der Schule. Natürlich fühlt es sich etwas<br />

seltsam an, aber ich liebe alles daran. Ich liebe, dass ich von Neuem<br />

beginnen kann. Und vor allem liebe ich meine Arbeit im Betrieb, die<br />

mir so viel gibt, dass ich fast jeden Sonntag aufs Neue mich auf Montag<br />

freue.<br />

Die ersten drei Monate war ich in der Werkstatt und fertigte aus<br />

Metall meinen eigenen kleinen Truck. Da prallten zwei Welten aufeinander.<br />

Während ich mir vorher jahrelang über Philosophie und Mathe<br />

den Kopf zerbrochen hatte, musste ich nun bohren, fräsen und drehen.<br />

Ich muss gestehen, mit Handwerk und Technik bin ich davor nie wirklich<br />

in Berührung gekommen. Doch ich habe in der Zeit viele Fähigkeiten<br />

dazugewonnen und begonnen, Unsicherheiten abzubauen und<br />

mir selbst mehr zuzutrauen.<br />

171


Dann ging es ins Büro, wo die eigentliche Ausbildung begann. Und<br />

was soll ich sagen? Ich könnte nach keiner besseren fragen. Es macht<br />

einfach so viel Spaß, für technische Probleme Lösungen zu finden und<br />

dabei alle Faktoren einzubinden. Das gelingt am PC mithilfe der Konstruktion<br />

von 3D-Modellen und dem Erstellen von technischen Zeichnungen,<br />

anhand derer andere die fertigen Bauteile herstellen. Dass die<br />

Produktion später meine Ideen realisiert, ist, was mich fasziniert. Im<br />

Vorhinein weckte das Technische Produktdesign meine Faszination wegen<br />

der Kombination aus logischem Denken und konstruktivem Gestalten,<br />

denn da kann ich mich ganz entfalten. Außerdem freute ich<br />

mich darauf, zu erleben, an Projekten zu arbeiten mit Kollegen. All das<br />

habe ich nun täglich und bin damit sehr glücklich.<br />

Manchmal dauert es, bis man erkennt, dass man in die falsche Richtung<br />

rennt. Dieser Wechsel ist kein Scheitern oder Verlust, sondern ein<br />

Neubeginn und Gewinn. Zwischen all den Erwartungen anderer und<br />

den eigenen Idealvorstellungen ist es oft schwer, etwas zu finden, das<br />

einem wirklich liegt und man vielleicht sogar liebt. Es wird sich schon<br />

alles ergeben. Manchmal liegt man zuerst daneben. Aber daraus kann<br />

sich viel Positives ergeben.<br />

Warum ich meine Ausbildung liebe? Weil ich sonntags im Bett liege<br />

und mich auf Montag freue.<br />

Ausbildungsbetrieb: MAHLE GmbH<br />

172


Wirtschaftsinformatik<br />

Candy Jack Hoffmann<br />

Die beste Fahrt meines Lebens<br />

Tür aufmachen, einsteigen und losfahren. Als ehemaliger Leistungssportler<br />

mag ich es, Gas zu geben. So auch auf meiner Fahrt, die seit<br />

zwei Jahren schnell an mir vorbeizieht. Eine Fahrt in die Zukunft, inspiriert<br />

durch Tradition – das ist mein duales Studium bei Porsche.<br />

Aber lasst uns einen Gang runterschalten...<br />

Vor zwei Jahren ging es los – Studium: „Wirtschaftsinformatik –<br />

Data Science“ und dazu arbeiten im Dax-Unternehmen. Viele kennen<br />

Data Science durch den KI-Hype und eventuell fragt ihr euch: „Was hat<br />

ein traditioneller deutscher Autohersteller mit KI am Hut?“ Genau so<br />

ging es mir auch, aber glaubt mir, wenn ich sage, dass Porsche hier den<br />

Turbo einlegt.<br />

Tradition heißt nicht alt und eingesessen. Tradition bedeutet, seine<br />

Werte in Neuheiten und Fortschritt mitzunehmen.<br />

Und bei Porsche hat Fortschritt Tradition.<br />

Und genau das habe ich in den letzten zwei Jahren erlebt, denn jede<br />

Praxisphase führte mich in eine andere Abteilung. Dadurch konnte ich<br />

unterschiedliche Bereiche des Unternehmens kennenlernen und z. B.<br />

Personalmanagement, Strategie, Vertrieb, Entwicklung etc. (er)leben.<br />

Während ich diesen Text formuliere, befinde ich mich sogar im Ausland<br />

– die Möglichkeit, Praxisphasen in einer Niederlassung außerhalb<br />

Deutschlands zu verbringen, besteht also auch.<br />

Und überall komme ich dabei mit Daten in Kontakt. Von Beginn an<br />

war ich fasziniert. Ob die Zukunft vorhersagen oder in den Rückspiegel<br />

schauen – alles ist heutzutage mit einer gewissen Datengrundlage möglich.<br />

Und ich bin glücklich sagen zu können, dass ich in diesem Bereich<br />

an wegweisenden Projekten mitwirken darf. Teilhaben/ein Teil sein an<br />

dem Ganzen ist das Wichtigste. Selbst Projekte planen, aktiv Schritte<br />

umsetzen und letztendlich auch die Ergebnisse präsentieren. Genau das<br />

wollte ich machen und genau das konnte ich – ab Tag eins.<br />

173


Nicht nur anschnallen und die Fahrt genießen, sondern am Steuer sein.<br />

Ich versuche immer alles zu geben und hin und wieder fährt man<br />

dann auch Mal 130 in der 80er-Zone ... natürlich nur eine Metapher ;-)<br />

Porsche hat die Bekanntheit und Möglichkeiten einer renommierten<br />

Marke, überzeugt mich aber jeden Tag wieder mit seinem Start-up-<br />

Flair. Zu diesem trägt vor allem das Team bei. Selten hatte ich das Gefühl,<br />

dass die Leute so begeistert sind, bei dem was sie täglich machen.<br />

Eine Begeisterung, die mich angesteckt hat. Während meines Studiums<br />

hatte ich das Glück, dieses Strahlen in den Augen bei sehr vielen Kollegen<br />

zu sehen. Von den Kollegen in der Produktion bis hin zum Vorstand,<br />

überall merkt man:<br />

Wir sind die Porsche-Familie.<br />

Ergänzt wird das duale Studium durch die DHBW. Kompetente<br />

Dozenten, welche selbst Erfahrungen aus der Praxis mitbringen, und<br />

Professoren, welche Spaß an der Wissenschaft und eben auch an Data<br />

Science vermitteln. Das Wissen anzuwenden und nicht nur in einem<br />

Test wiederzugeben, ist hierbei wertbringend und nachhaltig. Ob in<br />

Teamaufgaben oder eigenständigen Projekten – durch solche Methoden<br />

wird das Wissen praxisnah.<br />

Man hört es oft, aber selten ist es so zutreffend wie in diesem Studium:<br />

„Learning by Doing.“<br />

Was jetzt noch kommt? Ich würde sagen für mich geht es jetzt erst<br />

auf die Autobahn. Bedeutet: Gas geben!!<br />

Nach den ersten Kilometern kann ich aber sagen: Eine traumhafte<br />

Fahrt mit Perspektiven, Begegnungen und Zwischenstopps, die man<br />

nicht vergisst.<br />

Ausbildungsbetrieb: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG<br />

174


Wirtschaftsinformatik<br />

Sina Lindemann<br />

Eine digitale Reise<br />

Booting up<br />

01.08.2022 – endlich – es geht los – auf in eine neue Welt. Der Bildschirm<br />

leuchtet auf „Herzlich Willkommen im System“. Die Aufregung<br />

und Neugierde steigen, ich kann es kaum erwarten, dass es losgeht.<br />

Login<br />

Auf geht’s rein in das neue, unbekannte System. Es tat sich eine große<br />

Welt vor mir auf, sie wirkte freundlich, offen und genau so begeistert<br />

davon, dass wir da sind, wie ich es war. Das System wartete nur darauf,<br />

erkundet zu werden. Ob es tief drin wohl genau so großartig ist, wie es<br />

von außen wirkt?<br />

Loading modules<br />

Die ersten Wochen waren wie das Laden von Modulen. Kennenlernen<br />

der anderen Azubis, Einführung in die Programmierung und die Systeme.<br />

Jede greifbare Information wurde gespeichert, bereit, um erneut<br />

aufgerufen und benutzt zu werden.<br />

Exploring the system<br />

Nun war es so weit. Es ging tiefer in das System, rein in das erste Team,<br />

einen ersten Bereich ganz genau kennenlernen. Es war unglaublich aufregend,<br />

neue Leute und neue Themen kennenzulernen.<br />

Switching environments<br />

Alle drei Monate wechselte ich zwischen zwei Welten. Praxis im Unternehmen<br />

und Studium an der Hochschule. Im Unternehmen tauche ich in<br />

die reale IT-Welt ein und arbeite an echten Projekten. An der Hochschule<br />

lerne ich theoretische Konzepte und Methoden kennen. An der Hochschule<br />

kommt noch eine spannende Erfahrung dazu. In WGs mit anderen<br />

Azubis lernen wir einander und uns selbst auf ganz neue Weise kennen.<br />

175


Challenges and debugging<br />

Natürlich warteten auch Herausforderungen auf mich. Komplizierte Aufgaben<br />

und unverständliche Prozesse mussten verstanden und gelöst werden.<br />

Auch musste man in Team ankommen und über sich hinauswachsen.<br />

Teamwork<br />

Schnell war ich im Netzwerk angekommen. Kannte die ersten Kollegen<br />

und wurde Teil eines unfassbar großartigen Systems. Von Anfang<br />

an wurde ich als richtiges Teammitglied wahrgenommen und auch wir<br />

Azubis entwickelten eine starke Verbindung.<br />

Future upgrades<br />

Je tiefer ich in das System eintauche, desto mehr freue ich mich auf die<br />

weitere Entwicklung. Ich befinde mich in einem kontinuierlichen Upgrade-Prozess<br />

und freue mich auf jede weitere Herausforderung, sodass<br />

ich in meinem System weiterwachsen kann.<br />

Shutdown and reflection<br />

Jeden Abend fahre ich das System herunter und blicke jetzt schon auf<br />

zwei tolle Jahre zurück. Ich bin an Herausforderungen gewachsen, habe<br />

sowohl fachlich als auch menschlich viel dazugelernt und möchte keinen<br />

Tag in diesem System missen.<br />

Rebooting<br />

Tag für Tag lerne ich neue Dinge und komme dem Ziel einen Schritt<br />

näher. Dabei gibt es kein konkretes Ziel, denn ich weiß, in diesem System<br />

gibt es keine Grenzen und ich kann mich immer weiterentwickeln.<br />

Ich bin Teil eines großen, freundlichen, offenen, tollen Systems geworden<br />

und kann es kaum erwarten, auf der Reise weiterzugehen, da mich<br />

noch so viel mehr erwartet – darum liebe ich meine Ausbildung!<br />

Ausbildungsbetrieb: Atruvia AG<br />

176


Wirtschaftsinformatik<br />

Wayne Cederic Müller<br />

Strophe 1<br />

Am Anfang wusste ich nicht, wohin der Weg mich führt,<br />

so viele Optionen, doch nichts hat mich berührt.<br />

Die Zukunft ungewiss, viele Fragen offen stehn,<br />

doch Schritt für Schritt begann ich, meinen Pfad langsam zu sehn.<br />

Strophe 2<br />

Dann sah ich es klar, was ich wirklich will,<br />

Informatik als auch Wirtschaft und plötzlich wird es still.<br />

Der Moment der Entscheidung, das Wagnis gewagt,<br />

und STIHL hat mich genommen, ein Traum, den ich so mag.<br />

Refrain<br />

Jetzt bin ich hier, und ich liebe, was ich tu,<br />

Wirtschaftsinformatik, mein Herz schlägt im Nu.<br />

Ich liebe es zu coden, kalkuliere bis ans Ziel.<br />

Bei STIHL lern ich täglich und zukünftig noch viel.<br />

Strophe 3<br />

Auf der vocatium-Messe, stand ich dann an dem Stand,<br />

half Schülern, den Weg zu finden, und nahm sie an die Hand.<br />

Teilte die Leidenschaft und sprach von meinem Pfad,<br />

bei jedem Lächeln wusst ich, es war der gebrauchte Rat.<br />

Refrain<br />

Jetzt bin ich hier, und ich liebe, was ich tu,<br />

Wirtschaftsinformatik, mein Herz schlägt im Nu.<br />

Ich liebe es zu coden, kalkuliere bis ans Ziel.<br />

Bei STIHL lern ich täglich und zukünftig noch viel.<br />

Guitar Solo<br />

177


Bridge<br />

Doch oft da wird es stressig, und man fragt sich, was man tut.<br />

Doch dann musst du aushalten und wissen, es wird gut.<br />

Refrain<br />

Jetzt bin ich hier, und ich liebe, was ich tu,<br />

Wirtschaftsinformatik, mein Herz schlägt im Nu.<br />

Bei STIHL lern ich täglich, was die Zukunft bringt,<br />

und ich bin mir ganz sicher, dass auch dir die Hoffnung winkt.<br />

Der Song wurde selbständig geschrieben, produziert und alle Instrumente<br />

wurden selbständig eingespielt.<br />

Ausbildungsbetrieb: ANDREAS STIHL AG & Co. KG<br />

178


Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Daniel Franz<br />

Dein Abenteuer als Wirtschaftsingenieur!<br />

Hey, leg dein Handy mal kurz weg und stell dir vor: Du hast einen Job,<br />

der spannend ist, dir viele Möglichkeiten bietet und bei dem du wirklich<br />

etwas bewegen kannst. Als Wirtschaftsingenieur bist du der Held<br />

der Produktion! Du optimierst Abläufe, senkst Kosten und sorgst dafür,<br />

dass alles reibungslos läuft. Du eliminierst Verschwendung, steigerst<br />

die Effizienz und bringst die neuesten Technologien in die Produktion.<br />

Klingt großartig, oder?<br />

Stell dir vor, dein Tag beginnt mit einem Rundgang durch die Produktionshalle.<br />

Die Maschinen surren, und du prüfst, ob alles rund läuft.<br />

Danach setzt du dich an deinen Schreibtisch, analysierst die Produktionsprozesse<br />

und entwickelst clevere Strategien, um Abläufe noch besser zu<br />

machen. Am Nachmittag präsentierst du deine Ideen, und gemeinsam<br />

mit deinem Team setzt ihr sie um. Du könntest zum Beispiel entdecken,<br />

wie ein kleiner Trick bei der Maschinenwartung Millionen spart! Jeder<br />

Tag ist anders und voller neuer Herausforderungen. Vielleicht reist du<br />

auch zu anderen Standorten, um dortige Prozesse zu optimieren.<br />

Was macht den Job so genial? Kein Tag ist wie der andere. Du arbeitest<br />

an spannenden Projekten, löst immer neue Probleme und siehst<br />

direkt, wie deine Verbesserungen die Produktion effizienter und erfolgreicher<br />

machen. Technik und Wirtschaft sind immer gefragt, daher hast<br />

du top Karriereaussichten. Außerdem arbeitest du mit vielen großartigen<br />

Leuten zusammen und lernst ständig Neues. Wusstest du, dass du<br />

auch internationale Projekte leiten könntest? Stell dir vor, du entwickelst<br />

eine neue Produktionsmethode, die weltweit eingesetzt wird!<br />

Ein duales Studium ist dabei die perfekte Mischung aus Theorie<br />

und Praxis. Du lernst nicht nur aus Büchern, sondern setzt das Gelernte<br />

direkt im Unternehmen um. Und das Beste: Schon während des<br />

Studiums verdienst du Geld und sammelst wertvolle Berufserfahrung.<br />

Nach dem Studium hast du die besten Chancen auf einen super Job<br />

und kannst direkt durchstarten.<br />

179


Stell dir vor, du kannst jeden Tag etwas Neues lernen, spannende<br />

Projekte leiten und die Produktion in einem Unternehmen entscheidend<br />

verbessern. Wenn du Lust auf eine aufregende und sichere Karriere<br />

hast, dann ist der Beruf des Wirtschaftsingenieurs genau das Richtige<br />

für dich. Werde der Held der Produktion – starte dein Abenteuer als<br />

Wirtschaftsingenieur!<br />

Klingt spannend? Dann informiere dich jetzt und beginne deine Reise<br />

in eine aufregende Zukunft!<br />

Ausbildungsbetrieb: Schunk Kohlenstofftechnik GmbH<br />

180


Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Johannes Losch<br />

Unter azurblauen Himmel, inmitten des laotischen Dschungels und<br />

umgeben vom Rauschen des Mekongs schreibe ich diesen Bericht. Es<br />

ist hier, wo sich ein Kreis meines Lebens schließt. Einst als Baby hier,<br />

kehre ich nun, im Rahmen meines dualen Studiums, auf die Baustelle<br />

eines Wasserkraftwerks für Andritz Hydro zurück, und ich könnte nicht<br />

glücklicher sein.<br />

Es fühlt sich an, als sei ich zu Hause, denn das erste halbe Jahr meines<br />

Lebens habe ich dort verbracht und noch viele Jahre mit unserem<br />

Kindermädchen Laotisch gesprochen. Durch den Beruf meiner Mutter<br />

habe ich einige Länder und Sprachen kennenlernen dürfen, dann<br />

später auf einem Spezialgymnasium für Sprachen in Thüringen Abitur<br />

gemacht, anschließend ein technisches Studium gewählt: duales Studium<br />

Wirtschaftsingenieurwesen an der DHBW und bei Andritz Hydro<br />

in Ravensburg.<br />

Aufgewachsen in verschiedenen Ländern liegen meine Stärken eindeutig<br />

in der sprachlichen und kulturellen Anpassungsfähigkeit. Dennoch<br />

wollte ich meine technischen Fähigkeiten verbessern, da diese in<br />

meiner bisherigen Ausbildung zu kurz gekommen waren. Deshalb habe<br />

ich mich für einen Studiengang entschieden, der breit gefächert ist und<br />

sowohl technische als auch wirtschaftliche Aspekte vereint. Diese Vielseitigkeit<br />

und die Möglichkeit, mich nach dem Bachelor in verschiedenen<br />

Bereichen zu spezialisieren, waren genau das, was ich suchte.<br />

Ein wichtiger Aspekt meiner Studienwahl war der Wunsch nach einem<br />

dualen Studium. Ich brauche den Druck und die Struktur, die ein<br />

duales System bietet, um mein volles Potenzial zu entfalten. Die Kombination<br />

aus theoretischen Studienphasen und praktischen Arbeitseinsätzen<br />

motiviert mich und ermöglicht es mir, Gelerntes sofort in der<br />

Praxis anzuwenden. Gleichzeitig verdiene ich mein eigenes Geld und<br />

bin so unabhängig von den Eltern.<br />

Anfangs war es eine Herausforderung, ein eher fremdes technisches<br />

Feld zu studieren. Andererseits war es auch erfreulich zu sehen, dass das,<br />

was ich als Kind gelernt habe, zum Einsatz kommt: In Tadschikistan<br />

181


auf der Baustelle konnte ich Russisch sprechen, in Laos Laotisch, Englisch<br />

und Französisch kann ich nahezu überall anwenden. Durch meine<br />

Sprachkenntnisse konnte ich vor Ort sehen, was kulturelle Kompetenz<br />

bedeutet und wie wichtig diese ist.<br />

Ferner (und das ist für mich langfristig das Wichtigste bei meiner<br />

Wahl) trägt das Unternehmen, bei dem ich studiere, zur Lösung von<br />

Problemen bei, die in Zukunft immer relevanter werden: umwelt- und<br />

klimafreundliche Energieversorgung. Durch den Einsatz von über Generationen<br />

erworbenem Know-how ist Andritz unter den weltweiten<br />

Marktführern im Sektor Wasserkraft. Das neue Wasserkraftwerk in der<br />

Nähe von Luang Prabang wird schon in wenigen Jahren ca. 1400 MW<br />

Strom erzeugen.<br />

Auf der Baustelle ist die Stimmung sehr angenehm: Alte und junge<br />

Arbeiter aus vielen Ländern ziehen an einem Strang. Jeder ist der Aufgabe<br />

verpflichtet und arbeitet mit großem Engagement. Abends sitzt man<br />

zusammen und genießt den Feierabend. Erfahrungen und Kompetenzen<br />

von älteren Kollegen werden respektiert, aber auch neue Ideen werden<br />

angehört; ich werde als junger Mann wahr- und ernstgenommen.<br />

Was mir im Leben wichtig ist: lebenslanges Lernen zu realisieren, eine<br />

gesellschaftlich sinnvolle Tätigkeit zur Verbesserung der Lebensumstände<br />

vieler Menschen auszuüben, eine umweltschonende Energiequelle<br />

auszubauen, andere Länder und Kulturen nicht als Tourist, sondern als<br />

Kollege der dort lebenden Menschen kennenzulernen, meine Sprachund<br />

Kulturkompetenzen anzuwenden und zu erweitern. Glücklicherweise<br />

kann ich das alles mit meiner Studien- und Berufswahl realisieren.<br />

Warum liebe ich meine Ausbildung? Weil sie mir ermöglicht hat,<br />

meine Vergangenheit und Zukunft zu verbinden, meine Fähigkeiten<br />

und Schwächen auszubalancieren, und weil sie mir die Struktur und<br />

den Druck bietet, den ich brauche, um erfolgreich zu sein.<br />

Ausbildungsbetrieb: ANDRITZ AG<br />

182


Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Leonie Marker<br />

10 Dinge, die ich an dir hasse<br />

„Du solltest dual studieren, das würde voll gut zu dir passen.“ „Wer<br />

studiert denn bitte schon dual?”<br />

Eine Woche später liege ich mal wieder die ganze Nacht wach. Herumgetrieben<br />

von einem Gedanken, der sich in meinem Kopf immer<br />

wieder dreht. „Was möchte ich in meiner Zukunft machen?” Ich greife<br />

zum Laptop, Mittwoch, 08.07.2020, 02:10.<br />

Mich überkommt der Gedanke, Lilly will ins Ausland, Kristina will<br />

Krankenpflegefachkraft werden, Elias möchte Jura studieren, doch was<br />

möchte ich? Getrieben von den Gedanken tippe ich in die Suchleiste<br />

„Studiengänge Deutschland“.<br />

Ich habe zwar keinen Plan, was ich machen möchte, aber die Rahmenbedingungen<br />

sind klar ... also mehr oder weniger ... dachte ich ...<br />

nichts Praxisnahes, in Deutschland bleiben, weg aus dem Norden und<br />

am besten in den Süden ziehen. Irgendwas mit Menschen? Irgendwas<br />

mit Technik? Und irgendwie doch was mit Ausland vielleicht?<br />

Ich öffne eine Website, Studiengänge A–Z, und fange an mir die<br />

Einträge anzusehen. Ich stoppe zum ersten Mal beim Buchstaben W<br />

(ja, ich weiß, der ist sehr weit hinten im Alphabet). Und da habe ich<br />

dich zum ersten Mal kennengelernt. Meine neue Wegbegleiterin: Wirtschaftsingenieurwesen.<br />

Fast vier Jahre später blicke ich zurück. Es kam alles anders als ich<br />

es immer erwartet habe. Du bist anders, als ich erwartet habe. Du bist<br />

natürlich in Hamburg, wo ich dachte, nie hin zu wollen (vielleicht hätte<br />

ich mich dann auch an anderen Standorten bewerben sollen). Und das<br />

Schlimmste, du bist auch noch dual. Also stolpern wir seit den letzten<br />

drei Jahren zusammen durch Airbus, nahezu unzertrennlich, auf der<br />

Suche nach unserem Weg. Doch um ehrlich zu sein, manchmal bringst<br />

du mich an meine Grenzen.<br />

183


Also habe ich eine Liste gemacht, 10 Dinge die ich an dir hasse:<br />

10. Ich hasse, wie der Wecker klingelt,<br />

früh am Morgen zu dir fliehe.<br />

9. Ich hasse es, im schönsten Ort der Welt zu sein,<br />

durch Hamburgs Straßen ziehe.<br />

8. Ich hasse das Gefühl, was du mir gibst,<br />

von Flugzeugen im Bauch.<br />

7. Ich hasse es, auch von dir zu gehen,<br />

die weite Welt erkunden.<br />

6. Ich hasse es, an neuen Kulturen zu wachsen,<br />

über mich selbst hinaus.<br />

5. Ich hasse es, an Projekten zu arbeiten,<br />

über den Tellerrand zu blicken.<br />

4. Ich hasse es, neue Freundschaften zu finden,<br />

die mich stark machen.<br />

3. Ich hasse es, mit meinen Freunden in der Uni<br />

die Nächte zu verpassen.<br />

2. Ich hasse, wenn du mich zum Lachen bringst,<br />

noch mehr als das Weinen.<br />

1. Doch am meisten hasse ich,<br />

dass ich dich nicht hassen kann,<br />

nicht mal ein wenig,<br />

noch nicht einmal fast ...<br />

184


Denn alles, was ich an dir hasse, zeigt, wie sehr ich dich liebe und was<br />

ich für mein Leben gewonnen habe.<br />

Inspiration und Filmempfehlung: 10 Dinge, die ich an dir hasse,<br />

1999, Filmproduktionsfirma Touchstone Pictures<br />

Ausbildungsbetrieb: Airbus Operations GmbH<br />

185


vocatium Ausbildungspreis:<br />

Auftakt zum Wettbewerb im Jahr 2025<br />

Der vocatium Ausbildungspreis wird 2025 im dritten Jahr als Schreibwettbewerb<br />

vom IfT Institut für Talententwicklung ausgelobt. Teilnahmeberechtigt<br />

sind Auszubildende und dual Studierende von Unternehmen,<br />

die sich an einer (oder an mehreren) vocatium-Messe(n) 2025<br />

beteiligen. Der Einsendeschluss ist der 30. Juni 2025.<br />

Die Aufgabe für die Teilnehmenden lautet wie in den beiden Vorjahren:<br />

Erstellung eines Textes unter dem Titel „Warum ich meine Ausbildung<br />

liebe?“. Dieses Taschenbuch enthält dazu eine Fülle an unterschiedlichen<br />

Textbeispielen. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt.<br />

Durch die Texte erhalten die Teilnehmenden zum einen die Gelegenheit,<br />

ihre eigene (zumeist erste) Berufswahl zu reflektieren. Zum anderen<br />

kann jede/r einzelne Wettbewerbsteilnehmer/in, wenn er/sie der<br />

Veröffentlichung seines bzw. ihres Beitrages zustimmt, dadurch Schülerinnen<br />

und Schülern helfen, die ihre erste Berufswahl gerade treffen<br />

sollen. Die eingesandten Textbeiträge der Wettbewerbe 2023 und <strong>2024</strong><br />

enthalten vielfach relevante Informationen für die Berufsorientierung.<br />

Das vorliegende Taschenbuch bildet nur knapp ein Zehntel der im<br />

Jahr <strong>2024</strong> eingegangenen Textbeiträge ab. Diese und die weiteren, zur<br />

Publikation freigegebenen Beiträge sollen schrittweise als Online-Nachschlagewerk<br />

auf der IfT-Homepage www.erfolg-im-beruf.de einzusehen<br />

sein. Alle Texte werden übrigens vor der Veröffentlichung von unserem<br />

Lektorat in Bezug auf die Rechtschreibung geprüft.<br />

Die interessierten Auszubildenden und dual Studierenden unserer<br />

Aussteller sind konkret dazu aufgerufen, kurze Texte (Umfang max. 1<br />

DIN-A4-Seite) zu verfassen, in denen sie davon erzählen, warum sie<br />

sich für ihre Ausbildung oder ihr duales Studium bzw. das Berufsziel<br />

entschieden haben und was sie daran besonders lieben. Eine Jury wählt<br />

die ihrer Meinung nach besten Texte aus. Das Preisgeld beträgt insgesamt<br />

4.000 Euro, wurde aber angesichts der großen Resonanz in diesem<br />

Jahr auf 6.000 Euro erhöht. Über 800 Bewerbungen gingen für den<br />

Schreibwettbewerb ein.<br />

187


Zusätzlich schrieb ein regionaler Unternehmensverband, der Arbeitgeberverband<br />

Flensburg-Schleswig-Eckernförde e. V., ein zusätzliches<br />

Preisgeld für preiswürdige Einsendungen von Auszubildenden und dual<br />

Studierenden in dessen Tätigkeitsgebiet aus. Dieses Engagement setzt<br />

der Verband 2025 fort. Eventuell schließen sich ein oder mehrere weitere<br />

Unternehmensverbände und Institutionen diesem Beispiel an.<br />

Texte machen Lust auf die Berufswahl<br />

Das Anliegen der für den Schreibwettbewerb namensgebenden<br />

vocatium-Fachmessen für Ausbildung+Studium ist es, hochwertige außerschulische<br />

Lernorte für die Berufsorientierung zu sein. Die Jugendlichen<br />

im Berufswahlalter werden dazu angeregt, sich einmal mehr mit<br />

ihrer Berufswahl gründlich zu befassen. Die Textbeiträge zum vocatium<br />

Ausbildungspreis – das dokumentiert dieses Taschenbuch eindrucksvoll –<br />

können eine große Lust auf das Thema Berufswahl entfachen.<br />

An der Realisierung des Schreibwettbewerbs arbeiten alle 75 IfT-<br />

Büros in Deutschland mit. Das operative Ausbildungspreis-Team<br />

wird moderiert von Kathrin Walsch. Die Leitung der Umsetzung hat<br />

Mona Wittelmann inne. Ihr zur Seite stehen Fenja Wegner und Philipp<br />

Stintzing, der 2023 der Ideengeber zu diesem Wettbewerb gewesen ist.<br />

Der Jury gehören einige weitere Mitarbeitende des IfT an.<br />

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25 Jahre außerschulische Lernorte vocatium<br />

Eine gelingende Berufswahl ist ein wesentlicher Baustein für ein gelingendes<br />

Leben. Gleichsam unter dieser Überschrift beteiligt sich das<br />

IfT Institut für Talententwicklung seit dem Jahr 2000 an der Aufgabe,<br />

die Jugendlichen im Berufswahlalter bei der Fragestellung zu unterstützen:<br />

Welchen beruflichen Weg sollen sie nach dem Erreichen des Schulziels<br />

wählen und gehen? Als Plattform für das vertiefte Nachdenken<br />

und Begreifen dieses Themas veranstaltet das IfT außerschulische Lernorte<br />

bzw. die Fachmessen für Ausbildung+Studium vocatium.<br />

Im Frühjahr 2025 wird das vocatium-Konzept im 25. Jahr realisiert.<br />

Ausgehend von einem Pilotprojekt riefen bald Akteure aus allen deutschen<br />

Bundesländern danach. Das IfT-Team wurde gar nach Madrid,<br />

nach Stettin, nach Wien eingeladen und zum Sprung nach Übersee motiviert.<br />

Die Corona-Krise 2020/21 stellte alles Erreichte auf den Prüfstand.<br />

Fast eineinhalb Jahre lang waren Präsenzmessen unmöglich. Onlinemessen<br />

im größeren Umfang stellten sich bald nur als Notlösungen<br />

heraus. Immerhin: Eine jährliche vocatium-Videochatmesse bleibt. Daran<br />

beteiligen sich auch Schülerinnen und Schüler aus dem fernen Ausland,<br />

etwa aus Amerika und Südostasien. In der Hauptsache konzentriert<br />

sich das IfT heute auf die vocatium-Fachmessen in Deutschland.<br />

Ein Kernbestandteil: Terminierte Gespräche<br />

Die Messen werden „nach allen Regeln der Kunst“ erfolgreicher außerschulischer<br />

Lernorte geplant und umgesetzt. Dazu gehört: die beteiligten<br />

Schülerinnen und Schüler auf den Besuch vorzubereiten; ihnen<br />

bestimmte Aufgaben für ihren Messebesuch zu stellen; den Besuch<br />

nachzubereiten. Ein Kernelement sind terminierte persönliche Gespräche<br />

zur Berufswahl mit den Ausstellern – nach den Wünschen der<br />

jungen Menschen. Alle Beteiligten profitieren vom Besuch der Lernorte:<br />

die Jugendlichen, die Schulen, die Aussteller (Ausbildungsbetriebe,<br />

Fachschulen, Hochschulen und Institutionen) sowie indirekt auch die<br />

Eltern der jungen Menschen.<br />

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Die Berufswählenden erleben die Teilnahme an den vocatium-Messen<br />

als selbstgesteuerte Wegstrecke zu einer für sie passenden Wahlentscheidung.<br />

Die vocatium-Messen sind natürlich nur ein Meilenstein<br />

von mehreren im Prozess der Berufsorientierung. Das IfT ist nur ein<br />

Partner von vielen. Die Eltern, die politische Verwaltung, die Schulen,<br />

die Agentur für Arbeit, die Arbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft, die<br />

Wirtschafts- und Berufskammern, die Unternehmens- und Berufsverbände<br />

sowie weitere Akteure wirken an dieser Aufgabe mit. Von Anbeginn<br />

kooperiert das IfT mit diesen Partnern. An 75 Orten in Deutschland<br />

öffnen die vocatium-Lernorte jährlich ihre Türen. Von Stadt zu<br />

Stadt ergeben sich, den regionalen Besonderheiten geschuldet, etwas<br />

unterschiedliche Ausprägungen der Kooperation.<br />

Die bundesweite Schirmherrschaft übernimmt seit etwa 15 Jahren<br />

regelmäßig die Hausspitze des Bundesbildungsministeriums; zudem<br />

positionieren sich regional verankerte Persönlichkeiten als Fürsprecher.<br />

Auf die Vorbereitung kommt es besonders an<br />

Gut vorbereitete junge Menschen ziehen aus ihrem Messebesuch besonders<br />

hohen Nutzen. Deshalb beschäftigt sich das IfT Institut für Talententwicklung<br />

beständig mit der Frage, wie das Interesse der Schülerinnen<br />

und Schüler an ihrer Berufswahl gestärkt werden kann. Neuere Ansätze<br />

dazu sind u.a. der vocatium Schulpreis und der vocatium Ausbildungspreis.<br />

Ersterer regt die Jugendlichen dazu an, ihre Erlebnisse und Vorstellungen<br />

zu ihrer Berufsorientierung in Videoclips zu verarbeiten.<br />

Diese Clips können in ihrer eigenen und von anderen Schulklassen diskutiert<br />

werden. Der vocatium Ausbildungspreis-Wettbewerb führt zu<br />

hervorragenden Erlebnisberichten über Ausbildungsberufe und duale<br />

Studiengänge. Junge Menschen, die den Erst-Berufswählern um zwei,<br />

drei Jahre voraus sind, reflektieren ihre „frischen“ Erfahrungen und<br />

Eindrücke über von ihnen gewählte Berufswege und geben diese an die<br />

jüngere Generation weiter.<br />

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Mehrere weitere Instrumente der vertieften Schüler-Vorbereitung<br />

könnten genannt werden. Pars pro toto mögen an dieser Stelle noch zur<br />

Sprache kommen: zum einen das Wecken von Interesse für Berufsfelder,<br />

z. B. für MINT-Ausbildungen und -Studiengänge, integriert in die<br />

vocatium-Messen. Zum anderen die Beschäftigung von Schülerinnen<br />

und Schülern mit den Berufsbiografien anderer Menschen, um für sich<br />

daraus zu lernen.<br />

Natürlich freuen wir uns über die längst zahlreichen und vielfältigen<br />

Kooperationen mit Partnern. Immer neue Ansätze entstehen. Eine<br />

Jugendberufsagentur setzt aus ihren Reihen „Schülerlotsen“ auf einer<br />

vocatium-Messe ein: Diese beraten die Messebesucherinnen und -besucher<br />

bei der Suche nach für sie geeigneten (weiteren) Ausstellern. Das<br />

IfT ist inzwischen für drei Industrie- und Handelskammern zum bayerischen<br />

IHK-Scout-Projekt tätig: Auszubildende von Unternehmen werden<br />

für ihren Einsatz als Ausbildungsbotschafter in Schulen vorbereitet<br />

und diese Einsätze werden vom IfT koordiniert. Zum fünften Mal in<br />

Folge verantwortet das IfT den Besuch von weit über 10.000 Schülerinnen<br />

und Schülern auf einer der weltgrößten technischen Fachmessen,<br />

der alle drei Jahre stattfindenden bauma in München. Im hohen Norden<br />

richtet das IfT jährlich einen Schülertag nach dem vocatium-Konzept<br />

auf der NordBau-Fachmesse in Neumünster aus.<br />

Die Reflexion über bisher Erreichtes und über Zukunftsperspektiven<br />

– über unterschiedliche Projekte der Berufsorientierung zahlreicher<br />

Akteure – steht im Mittelpunkt der vocatium tagungen. Nach der Corona-Krise<br />

finden diese Foren verstärkt statt. Künftig jährlich in allen<br />

Bundesländern. Intern dienen Jahressitzungen des IfT-Kuratoriums<br />

Schule-Wirtschaft-Politik, dem acht namhafte Persönlichkeiten angehören,<br />

dem Austausch zur Weiterentwicklung des Unternehmens.<br />

Das IfT Institut für Talententwicklung freut sich mit seinen rund<br />

220 fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf die fortgesetzte<br />

Arbeit am vocatium-Projekt, auf die Zukunft.<br />

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Weitere Informationen unter folgendem Link:<br />

www.erfolg-im-beruf.de/vocatium-ausbildungspreis<br />

1. Auflage · <strong>2024</strong><br />

ISBN 978-3-944942-72-8

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