Taxi Times München - 2. Quartal 2024
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<strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> 3,50 €<br />
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MÜNCHEN<br />
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Rückzug aus dem<br />
Mietwagengeschäft<br />
ISARFUNK<br />
Marketing-Kampagne<br />
zu den Festpreisen<br />
TAXI TIMES<br />
Offener Brief an<br />
16 Flughäfen
Aus Fahrgästen<br />
Freunde machen<br />
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INHALT<br />
VERLIERER AUF ALLEN SEITEN<br />
„Ich versteh nur Bahnhof!“ – Wer einen solchen Satz ausspricht,<br />
meint damit, dass er oder sie gar nichts mehr versteht. Dass man<br />
für das, was man gerade erlebt, keine Erklärung hat. Wer nur noch<br />
„Bahnhof versteht“, ist letztlich sprachlos.<br />
Wenn man derzeit am Münchner Hauptbahnhof ankommt und<br />
dann mit dem <strong>Taxi</strong> weiterfahren möchte, kann einem genau das<br />
passieren. Man steht als <strong>Taxi</strong>fahrgast am Bahnhof und versteht<br />
nur noch selbigen.<br />
Seitdem mit den umfangreichen Baumaßnahmen am Münchner<br />
Hauptbahnhof nun auch die Südseite betroffen ist, ist der <strong>Taxi</strong>stand<br />
an der Bayerstraße – gelegen direkt am Bahnhofsausgang –<br />
weg. Das mag man ja noch verstehen, denn wo Gebäude<br />
abgerissen werden und alles neu entsteht, müssen wartende <strong>Taxi</strong>s<br />
wohl oder übel weichen.<br />
Völlig unverständlich ist dagegen, warum weder die Bahn noch<br />
die Stadt <strong>München</strong> willens waren, für einen adäquaten Ersatz auf<br />
der Südseite zu sorgen. Stattdessen verlagerte man die weggefallenen<br />
Stellflächen auf die Nordseite, indem man dort einen <strong>Taxi</strong>stand,<br />
der sowieso schon versteckt in einer Seitenstraße liegt, um<br />
zwei weitere kleine Seitenstraßen verlängerte. Und anschließend<br />
den Bahnhof so beschilderte, dass Bahnreisende selbst nach dem<br />
Verlassen des Bahnhofs auf der Südseite wieder quer durch die<br />
Halle auf die andere Seite geschickt werden.<br />
Unsere Reportage ab Seite 6 macht diesen Schildbürgerstreich<br />
mithilfe vieler Fotos deutlich. Wir beschreiben, wie mangelhaft<br />
und ungleich die Beschilderung an den Gleis-Enden angebracht<br />
ist, wie mühsam der <strong>Taxi</strong>platz in der Pfefferstraße erreichbar ist<br />
und wie <strong>Taxi</strong>fahrer und Fahrgäste weiterhin versuchen, auf der<br />
Südseite ein <strong>Taxi</strong> zu bekommen.<br />
Ab Seite 11 wechseln wir dann die Perspektive und beschreiben<br />
das Dilemma aus Kundensicht anhand von zwei Testfahrten.<br />
Mit dem klaren Ergebnis, dass die Stadt mit dem jetzigen Status<br />
quo nicht nur dem <strong>Taxi</strong>gewerbe einen Bärendienst erwiesen hat,<br />
sondern auch eine verbraucherfeindliche Lösung geschaffen hat.<br />
Kein Wunder, dass die <strong>Taxi</strong> fahrenden Kunden wie auch die<br />
Kunden fahrenden <strong>Taxi</strong>fahrer bei all diesem Kuddelmuddel nur<br />
noch Bahnhof verstehen.<br />
Gute Unterhaltung beim Lesen wünscht<br />
– die Redaktion –<br />
MELDUNGEN<br />
4 Künstlerischer Uber-Protest,<br />
Fastenbrechen bei DIT<br />
MEDIEN<br />
5 „Abendzeitung“ greift Anti-Uber-Appell auf<br />
HAUPTBAHNHOF OHNE TAXIS<br />
6 Warum <strong>München</strong> jetzt eine Millionenstadt<br />
ohne <strong>Taxi</strong>stand am Hauptbahnhof ist<br />
10 Was bedeutet der Wegfall des <strong>Taxi</strong>stands<br />
an der Südseite für den <strong>Taxi</strong>kunden?<br />
WETTBEWERB<br />
14 Free Now zieht sich aus<br />
Mietwagengeschäft zurück<br />
TAXIVERBAND MÜNCHEN E. V. (TVM)<br />
15 Bericht von der Mitgliederversammlung<br />
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
16 taxi.eu gewinnt App-Award<br />
17 Festpreis-Marketing für das junge<br />
Publikum<br />
18 Münchner Festpreise als Blaupause für<br />
andere Städte<br />
AKTION OFFENER BRIEF<br />
20 Appell an den Münchner Flughafen und<br />
15 weitere Airports<br />
22 Die Reaktionen auf den Appell<br />
TAXITARIF<br />
23 Erhöhung in zwei Stufen<br />
INKLUSIONSTAXI<br />
24 Das Ringen um die Wirtschaftlichkeit<br />
ABSCHIED<br />
26 <strong>Taxi</strong>-Themen aus Deutschland<br />
26 Abschied vom Gedruckten<br />
TITELFOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
26 Impressum<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />
3
NEWS<br />
Wenn Anti-Uber-<br />
Protest zur <strong>Taxi</strong>-<br />
Kunst wird<br />
Schnappschuss aus Neubiberg, <strong>Taxi</strong>-<br />
Kunst-Aktion in Berlin vor der Uber-Arena<br />
Uber-Sträflinge ziehen das <strong>Taxi</strong> in den Untergang. Wenig später<br />
wird es vom Uber-Müll befreit.<br />
Die <strong>Taxi</strong>-Performance<br />
im Video<br />
UBER WIRD SICHTBAR<br />
Was in einem Münchner Vorort nur das Ergebnis eines kurzzeitigen<br />
Lichtausfalls war, ist in Berlin bittere Realität: Uber kauft<br />
sich im großen Stil ein.<br />
Das kommt davon, wenn eine Gemeinde seine Glühbirnen nicht<br />
rechtzeitig auswechselt. Dann wird aus einem symphatischen<br />
Münchner Vorort schnell ein rotes Tuch für die Taxler. Entdeckt<br />
hat diese kurzfristige Umnachtung ein Leser der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>.<br />
Was in Neubiberg aber schnell behoben wurde, ist in Berlin<br />
seit 2<strong>2.</strong> März grausame Realität: Dort hat Uber die Namensrechte<br />
an einer großen Veranstaltungshalle erworben. Die Halle heißt<br />
jetzt „Uber Arena“ und der Platz davor „Uber-Platz“. Die Umbenennung<br />
passierte nahezu zeitgleich, nachdem bekannt geworden<br />
war, dass in Berlin mehr als tausend Mietwagen ohne Konzession<br />
als Uber-Partner fahren. Dasselbe Unternehmen, das ungeniert<br />
mit kriminellen Mietwagenbetrieben zusammenarbeitet, erkauft<br />
sich für eine Menge Geld eine immense Sichtbarkeit.<br />
Die Berliner <strong>Taxi</strong>branche zeigte sich kreativ und taufte den<br />
Uber-Platz gleich mal in „Platz der Schwarzarbeit“ um. Doch damit<br />
nicht genug. Am Tag der Umbennung führte eine <strong>Taxi</strong>-Kultur-<br />
Gruppe eine künstlerische Pantomine-Performance auf. Das Stück<br />
ist auf unserem YouTube-Kanal unter dem nebenstehenden QR-<br />
Code zu sehen.<br />
jh<br />
Atilla Döger und<br />
Werner Gaschler<br />
Werner Gaschler und<br />
Sibylle Stöhr<br />
FASTENBRECHEN BEI DIT<br />
Erneut hat der Toyota-Händler DiT seine <strong>Taxi</strong>kunden zum Fastenbrechen<br />
eingeladen. Dieses Jahr kamen mehr als doppelt so viele<br />
Gäste in die Landsberger Straße.<br />
Kurzerhand mussten zusätzliche Sitzmöglichkeiten aufgebaut<br />
werden, als am 15. März mehr als 100 <strong>Taxi</strong>unternehmer kamen,<br />
die das Event für eine gemeinsame Mahlzeit an einer langen Tafel<br />
und einen intensiven Austausch nutzten. <strong>Taxi</strong>-Spezialist Atilla<br />
Döger und Verkaufsleiter Gewerbekunden Werner Gaschler haben<br />
mit dem gemeinsamen Fastenbrechen fast schon eine Tradition<br />
ins Leben gerufen.<br />
Als besondere Gästen waren zwei Vertreter der türkischen Botschaft<br />
vor Ort. Aus Sicht des <strong>Taxi</strong>gewerbes besonders hervorzuheben<br />
ist der Besuch der Stadträtin und Vorsitzenden der<br />
Münchner <strong>Taxi</strong>kommission Sibylle Stöhr. Wie sie betonte, hatte<br />
sie sich sehr über die Einladung gefreut. Pünktlich nach Sonnenuntergang<br />
um 18.24 Uhr konnten die Unternehmer ein mehrgängiges<br />
Menü aus der Küche des Starnberger Restaurants Bolu<br />
genießen.<br />
Während des Hauptgangs sprach Werner Gaschler per Mikrofon<br />
Probleme der letzten Zeit an: Lieferengpässe, Schwierigkeiten<br />
mit der Hausbank etc. seien jetzt überwunden. Man habe das Ziel<br />
erreicht, die Fahrzeuge auch direkt in <strong>München</strong> umrüsten zu können,<br />
was für bessere Abläufe sorge und die Fahrzeugauslieferung<br />
deutlich beschleunige.<br />
Nach gut zwei Stunden mit guten Gesprächen und vielen Eindrücken<br />
zwischen RAV4 und bZ4X-<strong>Taxi</strong> verabschiedeten sich die<br />
Gäste von Döger und Gaschler – und freuen sich auf das nächste<br />
Event. <br />
sg<br />
FOTOS: Alfred Kühne, Axel Rühle © <strong>Taxi</strong> Berlin, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
4 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI
MEDIEN<br />
»ABENDZEITUNG« GREIFT<br />
ANTI-UBER-APPEL AUF<br />
In der letzten Ausgabe hatte <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> einen offenen Brief von Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmern mit einer Uber-Warnung veröffentlicht. Die „Abendzeitung“<br />
hat dies zum Anlass für eine umfangreiche Recherche genommen.<br />
Ende Januar hatte die „Münchner<br />
Abendzeitung“ („AZ“) in einem gut<br />
recherchierten Beitrag von Ubers<br />
Versuchen berichtet, die 1.438 <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
in <strong>München</strong> mit ihren rund 3.300<br />
<strong>Taxi</strong>s mit Jahresverträgen zu locken – und<br />
dass mindestens ein Fünftel sich mittels<br />
eines offenen Briefes dagegen wehrt.<br />
Der Text war mit Zahlen und Hintergrundinformationen<br />
angereichert. So wurde<br />
erwähnt, dass Uber vor nunmehr 15 Jahren<br />
seinen Siegeszug zur Weltherrschaft auf<br />
dem Personenbeförderungsmarkt begann.<br />
„Heute ist Uber auf dem Aktienmarkt, milliardenschwer.“<br />
Das Unternehmen sei derzeit<br />
128 Milliarden Dollar wert. In Deutschland<br />
sei Uber derzeit in 19 Städten aktiv.<br />
Kürzlich habe der Konzern sein zehnjähriges<br />
Jubiläum in Deutschland gefeiert<br />
– was die „AZ“ zum Anlass nahm, um auf<br />
die Anfänge zurückzublicken, etwa auf den<br />
„regelmäßig größenwahnsinnig und streitfreudig<br />
wirkenden“ Mitgründer Travis Kalanick,<br />
dessen berühmte Aussage zitiert wird:<br />
„Unser Gegner ist ein Arschloch namens<br />
<strong>Taxi</strong>.“ Solche Sätze gebe der Konzern aber<br />
„schon lange nicht mehr“ von sich. „Uber<br />
umgarnt jetzt die <strong>Taxi</strong>fahrer, bietet verlockende<br />
Verträge an. Jahresverträge“, hört<br />
man etwa von Robert Weber, einem der vier<br />
Geschäftsführer von <strong>Taxi</strong> Pasing. Auch die<br />
„etwas kleinere Firma Bolt“ verfolge offenbar<br />
eine ähnliche Strategie, sei in dem offenen<br />
Brief zu lesen.<br />
23 UNTERZEICHNER<br />
Darin warnen unter der Überschrift „Stopp<br />
Uber“ 23 Unterzeichner aus dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
der bayerischen Landeshauptstadt ihre<br />
Kolleginnen und Kollegen vor der Gefahr<br />
des aktuellen Einstiegs der Fahrdienstanbieter<br />
Uber und Bolt ins <strong>Taxi</strong>gewerbe und<br />
positionieren sich gegen eine Teilnahme der<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmen. Uber habe vom Moment<br />
seines Markteintritts an mit Dumpingpreisen<br />
für eine Abwanderung von <strong>Taxi</strong>kunden zum<br />
Mietwagen gesorgt, was zu Umsatzverlusten<br />
von zehn Prozent gesorgt habe.<br />
Zur Verdeutlichung der Gefahr wird ein<br />
Szenario geschildert, in dem immer mehr<br />
Kunden aufgrund der Dumpingpreise vom<br />
EIN OFFENER BRIEF<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
wir Unternehmer wollen uns mit diesem offenen Brief an euch wenden und die Gefahr des aktuellen Einstiegs von<br />
Uber und Bolt ins <strong>Taxi</strong>gewerbe erläutern und uns hiermit auch klar gegen eine Teilnahme bei diesen Plattformen positionieren.<br />
Uber hat mit seinem Markteintritt in <strong>München</strong> vor 8 Jahren dafür gesorgt, dass kontinuierlich Kunden vom<br />
<strong>Taxi</strong> zum Mietwagen abgewandert sind, weil ihnen Fahrten im Mietwagen zu Dumpingpreisen vermittelt wurden. Dies<br />
führte zu erheblichen Umsatzverlusten in unserer <strong>Taxi</strong>branche von jährlich mehr als 10 Prozent. Das Geschäftsmodell<br />
von Uber & Co. basiert auf kriminellen Strukturen, die zu systematischem Sozialversicherungs- und Steuerbetrug<br />
führen. Das Geschäftsmodell kann nachweislich anders nicht funktionieren. Wir allen wissen das schon lange – vor<br />
Kurzem hat es auch ein Bericht der ARD-Fernsehsendung „Kontraste“ aus Berlin anschaulich verdeutlicht. Unternehmen,<br />
die strukturell den Mobilitätsmarkt zerstören und uns als <strong>Taxi</strong>unternehmen die Existenz entziehen, dürfen wir<br />
nicht noch mit Fahrzeugen unserer Branche unterstützen. Vor 7 Jahren sind wir gemeinsam auf die Straße gegangen<br />
und haben ein klares und einzigartiges Zeichen gegen Uber & Co. gesetzt. Mehr als 1.500 <strong>Taxi</strong>s haben sich dieser<br />
Demo angeschlossen und gezeigt: „Mit uns nicht!“<br />
Was wird geschehen, wenn du dich bei Uber anschließt? Durch die Teilnahme von <strong>Taxi</strong>s bei der Plattform Uber versucht<br />
das Unternehmen, sein Image aufzupolieren, den Kunden eine noch größere Verfügbarkeit anzubieten, um am<br />
Ende mehr Fahrgäste vom <strong>Taxi</strong> zum Mietwagen zu lenken (der Kunde sieht in der App das günstigere Angebot des<br />
Mietwagens und bestellt dann diesen bei der nächsten Fahrt). Jedes <strong>Taxi</strong>unternehmen, das sich Uber anschließt und<br />
sogar dafür wirbt, sägt somit am eigenen Ast und beteiligt sich an einem illegal durchgeführten Geschäftsmodell. Der<br />
Schaden wird deutlich höher als jede Prämie, die Uber einmalig bezahlt.<br />
Wir als Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmer sind zusammen stark und müssen auf verlässliche <strong>Taxi</strong>partner/<strong>Taxi</strong>vermittler<br />
bauen. Wir als Unternehmer bekennen uns deutlich gegen eine Teilnahme bei Uber & Co. Wir bestärken dich darin<br />
und fordern dich dazu auf, dies auch zu tun. Dieser offene Brief wurde bereits von 28 der Mehrwagenunternehmen<br />
unterzeichnet, die stellvertretend für ein Fünftel des Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbes stehen. Werde auch du Teil dieser gemeinsamen<br />
Bewegung. Zeigen wir Uber die Rote Karte!<br />
… UND WEITERE<br />
<strong>Taxi</strong> zum Mietwagen abwandern – was den<br />
Schaden größer werden lässt als die von Uber<br />
gezahlten Lockprämien. Als Schlussfolgerung<br />
werden die Unternehmer aufgefordert, sich<br />
ebenfalls gegen Uber & Co. zu bekennen und<br />
nicht mit den Konzernen zu kooperieren.<br />
In dem Artikel der „AZ“ kommen auch<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer zu Wort, die den offenen<br />
Brief unterzeichnet haben und zur Uber-<br />
Problematik Stellung nehmen. Robert<br />
Weber berichtet, er habe ein lukrativ wirkendes<br />
Kooperationsangebot des Konzerns<br />
abgelehnt, da er vermutet, Uber wolle (wie<br />
einst mytaxi alias Free Now) Kunden vom<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe für den Mietwagenmarkt<br />
abgreifen.<br />
Brief-Initiator Gregor Beiner, Vorstandsmitglied<br />
des Bundesverbandes <strong>Taxi</strong> und<br />
Mietwagen e. V. (BVTM), unterstellt Uber<br />
das Gleiche und wirft dem Konzern zudem<br />
vor, nach wie vor mit kriminellen Strukturen<br />
zu arbeiten, die zu systematischem „Sozialversicherungs-<br />
und Steuerbetrug“ führen.<br />
Ein weiterer „zentraler Vorwurf gegen Uber“<br />
sei, dass nicht alle Fahrer im Besitz eines<br />
P-Scheins seien, wie der Zoll bei Kontrollen<br />
immer wieder feststelle, obwohl Uber das<br />
abstreitet. Doch das Kreisverwaltungsreferat<br />
(KVR) bestätige Bußgelder „in Höhe eines<br />
mittleren sechsstelligen Betrages“ gegen<br />
zwei Mietwagenunternehmen, die sich 2023<br />
„mit gefälschten bzw. bereits widerrufenen<br />
Genehmigungsurkunden in der appbasierten<br />
Vermittlung von Beförderungsaufträgen<br />
betätigten“. Auch die allgegenwärtigen Verstöße<br />
gegen die Rückkehrpflicht für Mietwagen<br />
bestätigte das KVR.<br />
Um nicht einseitig zu berichten, lässt<br />
die „AZ“ auch einen Uber-Sprecher zu Wort<br />
kommen. Die üblichen Phrasen sind im <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
bekannt und müssen hier nicht<br />
noch einmal wiederholt werden. Mit dem<br />
von der „AZ“ zitierten Kalanick-Ausspruch<br />
hat Uber genug über sich gesagt. ar<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />
5
HAUPTBAHNHOF OHNE TAXIS<br />
MILLIONENSTADT<br />
OHNE TAXIS AM<br />
BAHNHOF<br />
<strong>München</strong> ist Deutschlands einzige Millionenstadt, die unmittelbar am<br />
Hauptbahnhof keinen einzigen Standplatz für <strong>Taxi</strong>s hat. Was bedeutet<br />
das für die <strong>Taxi</strong>fahrer und deren Fahrgäste?<br />
Ende Januar war endgültig Schluss. Der letzte von ursprünglich<br />
drei <strong>Taxi</strong>-Standplätzen am Münchner Hauptbahnhof<br />
wurde gesperrt, ein großer Bauzaun verhindert seit Anfang<br />
Februar die Aufstellung für rund 40 <strong>Taxi</strong>s am Südausgang des<br />
Bahnhofs (Bayerstraße). Jetzt hat <strong>München</strong> das wenig schmeichelhafte<br />
Alleinstellungsmerkmal, die einzige Millionenstadt Deutschlands<br />
(wenn nicht sogar Europas) zu sein, die für ihre<br />
Bahn-Fahrgäste keinen in Ausgangsnähe gelegenen <strong>Taxi</strong>halteplatz<br />
anbieten kann. Es ist der unrühmliche Höhepunkt einer schleichenden<br />
Verdrängung des <strong>Taxi</strong>s aus dem Blickfeld des Bahnhofs,<br />
dessen Geschichte <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> auf den folgenden Seiten in Wort<br />
und Bild Revue passieren lässt.<br />
Was waren das noch für Zeiten zu Beginn der 2000er-Jahre, als<br />
die nach <strong>München</strong> heimkehrenden und alle <strong>München</strong> besuchen-<br />
Venczel_02-2016.qxp_Layout 1 03.0<strong>2.</strong>16 16:15 Seite<br />
den Bahnfahrenden gleich drei Optionen vorfanden, um direkt<br />
nach dem Verlassen des Bahnhofs in ein <strong>Taxi</strong> zu steigen.<br />
- Wer in Richtung Süden und Südwesten wollte, wählte den<br />
Ausgang in der Bayerstraße.<br />
- Wer nach Osten oder in die City wollte, war beim <strong>Taxi</strong>stand<br />
am Bahnhofsplatz gut aufgehoben.<br />
- Und wer nach Schwabing oder noch weiter nördlich wollte,<br />
wählte den Bahnhofsausgang Arnulfstraße. Hier und auf der<br />
Südseite warteten die <strong>Taxi</strong>fahrer und -fahrerinnen unmittelbar<br />
am Ausgang auf ihre Kunden, die ihrerseits froh waren,<br />
ihr schweres Reisegepäck nicht unnötig lang schleppen zu<br />
müssen oder bei Regen nass zu werden.<br />
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Momentaufnahme aus dem Jahr 2013, als <strong>Taxi</strong>s noch unmittelbar<br />
am Nord-Ausgang des Hauptbahnhofs aufgestellt waren.<br />
Zur Verfügung gestellt hatte die Stellflächen die Deutsche Bahn<br />
auf deren eigenen Grund. Natürlich nicht als barmherziger Samariter,<br />
sondern gegen eine saftige Gebühr. Doch bekanntermaßen<br />
zählte der Münchner Hauptbahnhof optisch zu den hässlichsten<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Britze<br />
6 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI
HAUPTBAHNHOF OHNE TAXIS<br />
Einsatzfahrzeugen der Bereitschaftspolizei vorbehalten. Das hat<br />
den unschlagbaren Vorteil, dass die Polizeibeamten im Falle eines<br />
Einsatzes im Bahnhof einen kurzen Weg vom Parkplatz in die<br />
Halle haben, wo sie dann im Schnitt einmal pro Woche die ankommenden<br />
Fußballfans sicher in das Untergeschoss zur Weiterfahrt<br />
mit S-und U-Bahn begleiten können.<br />
Dort, wo eigentlich <strong>Taxi</strong>s stehen könnten, parken Polizeifahrzeuge.<br />
Bahnhöfen Deutschlands und war baulich auch deutlich in die<br />
Jahre gekommen. Also wird der Bahnhof bereits seit vielen Jahren<br />
generalsaniert. Alte Gebäude werden abgerissen, die Bahnhofsvorhalle<br />
ist gesperrt. Diesen Baumaßnahmen sind dann nach und<br />
nach auch die <strong>Taxi</strong>plätze zum Opfer gefallen. Zuallererst musste<br />
der <strong>Taxi</strong>stand am Bahnhofsplatz weichen. Das ist mittlerweile<br />
schon so lange her, dass dessen Funk-Bezeichnung „Bahnhof<br />
Mitte“ nur mehr die erfahrenen <strong>Taxi</strong>fahrer kennen.<br />
Einige Jahre später wurde dann auch auf der Nordseite gebaut<br />
und der Standplatz an der Arnulfstraße war ab diesem Moment<br />
auch nur noch Geschichte. Obwohl es bis heute trotz Baustelle am<br />
Nordausgang noch Stellflächen gibt. Diese sind allerdings den<br />
Die 24/7 <strong>Taxi</strong>suchenden müssen dagegen seit dem Wegfall des<br />
Standplatzes an der Arnulfstraße ebendiese zunächst über einen<br />
Fußgängerstreifen überqueren, wobei sie in der Straßenmitte tunlichst<br />
auf vorbeifahrende Straßenbahnen achten sollten, denn diese<br />
haben Vorfahrt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite angekommen,<br />
müssen sie den schweren Koffer dann nur noch rund<br />
20 Meter nach links hinter sich herziehen und nach rechts in eine<br />
kleine Seitenstraße einbiegen (Pfefferstraße) – und schon ist man<br />
am <strong>Taxi</strong>halteplatz, den die Stadt damals als Ersatz für die weggefallene<br />
Bahnhofs-Nordseite eingerichtet hat.<br />
Es ist ein Ausweichquartier, mit dem die <strong>Taxi</strong>fahrer nie recht<br />
glücklich geworden sind. Gerade einmal 5 <strong>Taxi</strong>s passen pro Straßenseite<br />
in die Pfefferstraße. Die <strong>Taxi</strong>fahrer- und -fahrerinnen<br />
waren dadurch gezwungen, um die Ecke in der Hirtenstraße<br />
Richtung Dachauer Straße zu warten, bis sie in die Pfefferstraße<br />
nachrücken konnten. Mittlerweile stehen die <strong>Taxi</strong>s in der Hirtenstraße<br />
aus Richtung der Lämmerstraße kommend, doch dazu<br />
später mehr.<br />
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TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />
7
HAUPTBAHNHOF OHNE TAXIS<br />
Münchner <strong>Taxi</strong>s am Hauptbahnhof: Verbannt in die Seitenstraße<br />
Als Angehörige einer „Insel der Glückseligen“ durften sich bis<br />
zuletzt die <strong>Taxi</strong>fahrer und -fahrerinnen und deren Gäste auf der<br />
Bahnhofs-Südseite fühlen. Zwar wurde irgendwann auch dieser<br />
Standplatz um die Hälfte eingekürzt, doch dank einer schneckenförmigen<br />
Aufstellung und dem Rangiergeschick der <strong>Taxi</strong>fahrer in<br />
der Mitte des Platzes war so immerhin noch Platz für rund 40 <strong>Taxi</strong>s<br />
unmittelbar am Bahnhofsausgang in der Bayerstraße. Es war zwar<br />
allen Beteiligten klar, dass es auch auf dieser Seite noch zu Baumaßnahmen<br />
kommen würde, doch hatte man sich von der <strong>Taxi</strong>seite<br />
aus darauf verlassen, dass man von der Deutschen Bahn (DB)<br />
rechtzeitig über ein Ende der Nutzung informiert wird. Wie man<br />
allerdings „rechtzeitig“ seitens der Bahn konkret definiert, hatte<br />
dann sowohl die <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG als auch die Stadt überrascht,<br />
denn zwischen der endgültigen Kündigung des Halteplatzes im<br />
November und dem Zeitpunkt der Räumung lagen gerade einmal<br />
zwei Monate.<br />
Der <strong>Taxi</strong>stand vor dem Hotel Le Meridien in der Bayerstraße<br />
wäre wenigstens noch einigermaßen in Sichtweite zum Bahnhof<br />
gelegen. In der Mittererstraße hätten sich die <strong>Taxi</strong>s zum<br />
Nachrücken aufstellen können.<br />
So sah der <strong>Taxi</strong>standplatz an der Bayerstraße bis Ende Januar<br />
<strong>2024</strong> aus.<br />
Somit hatten die <strong>Taxi</strong>vertreter kaum Zeit, um mit der Stadt über<br />
mögliche Stellflächen außerhalb des Bahnhofsgrunds, aber doch<br />
möglichst nahe und vor allen Dingen in Sichtweite zum Bahnhof<br />
nach Alternativen zu suchen. Erschwerend kam hinzu, dass rund<br />
um die Bayer-, Goethe- und Mittererstraße derzeit viele Gebäude<br />
abgerissen oder entkernt werden, sodass die dortigen Straßen<br />
sowieso stark verengt sind. Trotzdem hatte die <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG<br />
konkrete Vorschläge für einen – auch zahlenmäßig – adäquaten<br />
Ersatzstandplatz. Man hatte als Einstiegsplatz den bisherigen<br />
Standplatz vor dem Hotel Le Meridien und als Nachrückplatz die<br />
komplette Mittererstraße bis zur Schwanthalerstraße vorgeschlagen.<br />
In der Schwanthalerstraße selbst hätten dann auch zwischen<br />
Goethe- und Mittererstraße Plätze eingerichtet werden können.<br />
Nun soll aber im Bereich zwischen Mitterer,- Bayer- und Paul-<br />
Heyse-Straße schon seit Langem ein neuer Gebäudekomplex<br />
errichtet werden, weshalb die Mittererstraße als An- und<br />
Abfahrt für die Bauschutt-Lkw vorgesehen ist. Da dem Bauträger<br />
allerdings anscheinend das Geld ausgegangen ist, ruht die<br />
Baustelle auf ungewisse Zeit. Es wäre also genügend Platz für<br />
eine <strong>Taxi</strong>-Aufstellung vorhanden.<br />
Doch die Stadt hat diesem Vorschlag nicht zugestimmt, was<br />
Thomas Kroker, Vorstand der <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG, sehr zornig macht:<br />
„Eine private Baustelle […] bedeutet der Landeshauptstadt <strong>München</strong><br />
mehr als das Mobilitätsbedürfnis ihrer Bürger und Besucher“,<br />
schreibt Kroker in der eigenen Mitgliederzeitschrift.<br />
Das Ergebnis: Als der <strong>Taxi</strong>platz an der Südseite des Hauptbahnhofs<br />
(Funkname „Bahnhof Süd“) aufgelöst wurde, hatte man seitens<br />
der Stadt gar keine Ausweichfläche ausgewiesen.<br />
Zumindest nicht auf der Südseite. Stattdessen wurde der Halteplatz<br />
auf der Nordseite erweitert. Dort dürfen nun sowohl in der<br />
Hirtenstraße als auch in der kompletten Lämmerstraße bis zur<br />
Marsstraße auf beiden Straßenseiten <strong>Taxi</strong>s stehen. Insgesamt können<br />
sich dort jetzt etwa 40 <strong>Taxi</strong>s bereitstellen.<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
8 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI
HAUPTBAHNHOF OHNE TAXIS<br />
Sieben <strong>Taxi</strong>s können sich in der Hirtenstraße aufstellen.<br />
In der Lämmerstraße erfolgt die Aufstellung auf beiden<br />
Straßenseiten.<br />
Zudem wurde Druck auf die Bahn gemacht, damit die <strong>Taxi</strong>-<br />
Beschilderung im Bahnhofsgebäude nur noch auf die Nordseite<br />
verweist.<br />
Kroker bezeichnet dies als „löblich“, ärgert sich aber trotzdem:<br />
„Nun aber verkauft uns die Stadt das als die probate Lösung der<br />
Kompensation der gänzlich wegfallenden <strong>Taxi</strong>standplätze auf der<br />
Südseite.“<br />
Eine Millionenstadt ohne unmittelbar vor den Ausgängen<br />
befindliche <strong>Taxi</strong>plätze am Bahnhof – das ist für <strong>München</strong> nun<br />
Wirklichkeit geworden. Es ist nicht nur ärgerlich für die Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer, sondern auch ein Bärendienst für die Fahrgäste, vor<br />
allen für diejenigen, die vom Bahnhof aus in die südlichen und<br />
westlichen Stadtteile wollen. Diese Fahrgäste müssen dann zuerst<br />
mit dem <strong>Taxi</strong>fahrer das Bahnhofsviertel umfahren. Das kostet viel<br />
mehr Zeit und ist teurer (siehe Beitrag auf Seite xy).<br />
Da gehen viele Fahrgäste doch lieber auf der Südseite raus und<br />
versuchen, dort ein <strong>Taxi</strong> aufzuhalten. In den ersten Tagen nach<br />
dem Wegfall der Bahnhofs-Südseite konnte man beobachten, dass<br />
viele <strong>Taxi</strong>fahrer in Schrittgeschwindigkeit und mit Warnblinkern<br />
am Südausgang vorbeifuhren und auf winkende Fahrgäste hofften.<br />
Wenige Tage später war dann bereits das eingetreten, wozu Kroker<br />
auch im <strong>Taxi</strong>kurier indirekt aufgerufen hatte: „Liebe Kolleginnen<br />
und Kollegen auf der Straße, wir lassen uns hier von der Bürokratie<br />
nicht die Butter vom Brot nehmen.“<br />
Die „Butter“ strichen sich jene Kollegen auf das Brot, indem<br />
sie in der Bayerstraße unmittelbar an der Kreuzung zur Goethestraße<br />
auf der rechten Spur warteten. Einer hinter dem anderen,<br />
manchmal vor bis zum Bahnhofsplatz. Es war ein Katz-und- u<br />
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FOTO: Daimler Ag.
HAUPTBAHNHOF OHNE TAXIS<br />
Maus-Spiel mit der Polizei. Die fuhren alle 30 Minuten bis 40 Minuten<br />
die Reihe ab und forderten die <strong>Taxi</strong>fahrer und -fahrerinnen<br />
auf, weiterzufahren. Die <strong>Taxi</strong>fahrer drehten daraufhin eine Runde<br />
und stellten sich erneut auf. Circa drei Minuten nach dem „Polizeieinsatz“<br />
standen bereits die nächsten <strong>Taxi</strong>s in der Bayerstraße<br />
in zweiter Reihe.<br />
aufgelöst, sodass man jetzt nur mehr geradeaus fahren kann. Wenn<br />
jetzt – was mehrfach pro Stunde vorkommt – ein <strong>Taxi</strong> herangewunken<br />
wird, blockiert das <strong>Taxi</strong> während des Einsteigevorgangs<br />
entweder den fließenden Verkehr oder den Fußgängerbereich.<br />
So sah das im Februar und März aus: Die <strong>Taxi</strong>s standen auf<br />
der rechten Fahrspur der Bayerstraße, die Fahrgäste waren<br />
froh, unmittelbar nach dem Bahnhofsausgang ein <strong>Taxi</strong> besteigen<br />
zu können.<br />
Wer so einen Platz ergattert hatte, konnte – je nach Position – nach<br />
circa 20 Minuten einen Fahrgast einladen, während diejenigen<br />
Kollegen, die sich ordnungsgemäß an der Nordseite ganz hinten<br />
in der Lämmerstraße aufgestellt hatten, zur selben Zeit bis zu zwei<br />
Stunden auf einen Fahrgast warten mussten. Der „Ersatztaxistand“<br />
hatte sich auch schnell herumgesprochen. Bei einer Befragung<br />
eines Bahnmitarbeiters, der sonst den Fahrgästen über die<br />
Abfahrtszeiten der Züge Auskunft gibt, wo denn hier ein <strong>Taxi</strong>stand<br />
sei, deutete er zunächst in Richtung Arnulfstraße, schickte aber<br />
noch den Tipp hinterher, dass man es auch in der Bayerstraße<br />
versuchen könnte, da dort wahrscheinlich auch am Straßenrand<br />
<strong>Taxi</strong>s stehen würden.<br />
Mittlerweile ist die unerlaubte Bereitstellung in der Bayerstraße<br />
nicht mehr möglich, denn diese ist aufgrund der Baumaßnahmen<br />
nur mehr einspurig. Die Linksabbieger-Spur zur Goethestraße ist<br />
So sah das im April aus: Die Bayerstraße ist nur mehr einspurig<br />
befahrbar. Ein <strong>Taxi</strong> wurde herangewunken und blockiert<br />
jetzt den Fußgängerübergang. In einer Baustellenfurt wartet<br />
ein Uber-Fahrzeug und verstößt gegen die Rückkehrpflicht.<br />
Und <strong>Taxi</strong>gäste werden aus der Bayerstraße quer durch<br />
die Bahnhofshalle auf die andere Seite zur Pfefferstraße<br />
geschickt.<br />
Dann müssen eben alle dahinter fahrenden Autos warten, bis das<br />
Gepäck verstaut ist und jeder wieder an seinem Platz sitzt. Manch<br />
ein ungeduldiger Autofahrender nutzt diese kurze Wartezeit, um<br />
die Funktionsfähigkeit der Autohupe zu testen. So verständlich der<br />
Frust auch sein mag: Beschwerden sollten bitte an die Deutsche<br />
Bahn und an die Stadt <strong>München</strong> gerichtet werden, die konstruktiven<br />
Lösungsvorschlägen bisher ablehnend gegenübergestanden<br />
sind. Oder – wie es Thomas Kroker formuliert hat: „Es wird der<br />
Tag kommen, an dem Stadt und Polizei dankbar unseren Vorschlag<br />
[für einen <strong>Taxi</strong>stand in der Mittererstraße, Anm. der Redaktion]<br />
wieder aufgreifen werden, weil das Chaos andernfalls nicht zu<br />
handeln sein wird.“ <br />
jh<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
10 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI
HAUPTBAHNHOF OHNE TAXIS<br />
TEURER UND LÄNGER<br />
Was bedeutet der Wegfall des <strong>Taxi</strong>stands an der Südseite des Münchner<br />
Hauptbahnhofs für den <strong>Taxi</strong>kunden? Wir haben zwei Zugreisende begleitet.<br />
Unsere beiden <strong>Taxi</strong>kunden sind für diese Geschichte frei<br />
erfunden. Sie stehen stellvertretend für einen Münchner,<br />
der von einer Geschäftsreise nach Hause kommt und mit<br />
dem <strong>Taxi</strong> nach Hause in die Geyerstraße 48 fahren wird. Wir nennen<br />
ihn mal Tom <strong>Taxi</strong>freund. Die zweite <strong>Taxi</strong>kundin ist eine<br />
Geschäftsreisende. Sie kennt sich in der Stadt nicht aus und wird<br />
sich von einem <strong>Taxi</strong> in das Hotel Prinzessin Elisabeth in Geyerstraße<br />
52 fahren lassen. Wir nennen sie mal Dr. Birgit Business.<br />
Tom <strong>Taxi</strong>freund und Dr. Business kommen beide mit dem gleichen<br />
Zug in <strong>München</strong> am Gleis 18 an. Sie kennen sich nicht und<br />
laufen zufällig nebeneinander her in Richtung Gleisende. Tom<br />
<strong>Taxi</strong>freund ist Münchner. Er weiß genau, dass er vom Gleis 18 aus<br />
rechts zum Ausgang Bayerstraße laufen muss. Dr. Business hält<br />
derweil Ausschau nach irgendwelchen <strong>Taxi</strong>-Hinweisen, doch sie<br />
findet am Gleisende nur Wegweiser, wie zur U- bzw. S-Bahn, zur<br />
Bahnlounge oder zur Bahnhofsmission kommt. Wäre Dr. Business<br />
am Gleis 20 angekommen, hätte sie dort auch einen Hinweis auf<br />
den <strong>Taxi</strong>stand Pfefferstraße vorgefunden, ebenso am Gleis 15.<br />
Warum die Bahn die <strong>Taxi</strong>-Beschilderung nicht an allen Gleisen<br />
angebracht hat, bleibt deren Geheimnis.<br />
u<br />
Am Gleis 20 findet sich ein Hinweis auf den <strong>Taxi</strong>stand an der<br />
Nordseite. Finden Sie auf diesem Foto den Hinweis auf den<br />
<strong>Taxi</strong>stand!<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />
11
HAUPTBAHNHOF OHNE TAXIS<br />
Am Gleis 18 verweist dagegen ein großes Banner auf die Öffis,<br />
die Bahnlounge und sogar auf die Bahnhofsmission. Nur das<br />
<strong>Taxi</strong>-Emblem wurde vergessen.<br />
Dr. Business geht jedenfalls zunächst nach rechts und findet auf<br />
Höhe des Gleis 15 endlich einen <strong>Taxi</strong>-Wegweiser. Sie muss umkehren<br />
und durch den Bahnhof zur anderen Seite laufen. Am Ausgang<br />
fallen ihr sofort die dort geparkten Polizeiautos auf, aber sie<br />
erkennt weit und breit keinen <strong>Taxi</strong>stand. Dafür sieht sie einen<br />
blauen Bretterverschlag, auf dem groß und deutlich der Hinweis<br />
auf den <strong>Taxi</strong>stand in der Pfefferstraße angebracht ist.<br />
Der Richtungspfeil deutet Richtung Arnulfstraße, also macht<br />
sich Dr. Business zügig auf den Weg zum Fußgängerstreifen.<br />
Wobei zügig untertrieben ist, die Doktorin rennt fast, denn dummerweise<br />
regnet es gerade sehr stark in der bayerischen Landeshauptstadt.<br />
Zum Glück halten die Autos ordnungsgemäß an und<br />
lassen Dr. Business die Straße überqueren. Zum Glück kommt<br />
auch gerade keine Straßenbahn, denn die hätte – bei gutem wie<br />
bei schlechtem Wetter – stets Vorfahrt. Während Dr. Business<br />
auch noch den zweiten Teil der Arnulfstraße überquert und den<br />
abermals wartenden Autofahrern dort dankbar zuwinkt, sieht sie<br />
nun auch endlich die <strong>Taxi</strong>s in einer kleinen Seitenstraße, der von<br />
den Schildern angekündigten Pfefferstraße. Erleichtert steuert<br />
sie das vorderste <strong>Taxi</strong> an, wird aber von dessen Fahrer freundlich<br />
auf das gegenüberstehende <strong>Taxi</strong> verwiesen, da der Kollege vor<br />
ihm dran sei. „Bitte zum Hotel Prinzessin Elisabeth in der Geyerstraße.“<br />
So soll die<br />
Nordseite des<br />
neuen Münchner<br />
Hauptbahnhofs<br />
2038 aussehen.<br />
IN ZUKUNFT WIEDER MIT TAXIS?<br />
Was passiert eigentlich, wenn der Münchner Hauptbahnhof<br />
tatsächlich fertiggestellt sein wird? Glaubt man einer<br />
Animation der Deutschen Bahn, sollen an der Nordseite<br />
bei der Arnulfstraße direkt am Bahnhof auch <strong>Taxi</strong>s stehen.<br />
Über die Südseite gibt es im Web keine Pläne. Und am<br />
Bahnhofsplatz selbst (dieser Grund gehört der Stadt) sieht es<br />
planungstechnisch eher nach einem völlig verkehrsberuhigten<br />
Bereich aus (der Bahnhof Pasing lässt grüßen).<br />
2016 fand dazu eine Podiumsdiskussion statt, an der<br />
sich auch das <strong>Taxi</strong>gewerbe Gehör verschaffen konnte.<br />
Die damalige Münchner Stadtbaurätin Merk hatte die<br />
Forderung nach einem <strong>Taxi</strong>standplatz befürwortet. „An<br />
einem so wichtigen Schnittpunkt darf das <strong>Taxi</strong> nicht<br />
fehlen.“ Ob sich deren Nach-Nach-Nachfolgerin an dieses<br />
Versprechen noch erinnert, wenn die Baumaßnahmen<br />
irgendwann fertig sind?<br />
Wobei das „Irgendwann“ wie bei allen großen Bauvorhaben<br />
ein dehnbarer Begriff ist. Laut aktueller Medienberichte wird<br />
es erst im Jahr 2038 zur endgültigen Fertigstellung kommen.<br />
Das wären dann zehn Jahre später als ursprünglich geplant.<br />
Natürlich wird es auch um einiges teurer werden als gedacht.<br />
Aber das passt ja dann wieder zu den <strong>Taxi</strong>fahrten vom<br />
Bahnhof in den Münchner Süden, denn diese sind ja aktuell<br />
auch unnötig teurer geworden.<br />
jh<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Deutsche Bahn<br />
12 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI
HAUPTBAHNHOF OHNE TAXIS<br />
Unterdessen sitzt Tom <strong>Taxi</strong>freund längst in seinem <strong>Taxi</strong>. Zum einen,<br />
weil der Weg vom Gleis 15 zur Südseite des Bahnhofs deutlich<br />
kürzer ist als zur Nordseite, zum anderen, weil Tom <strong>Taxi</strong>freund<br />
dort in eines der dort zufällig vorbeifahrenden <strong>Taxi</strong>s gestiegen ist.<br />
Ein wenig nass ist aber auch Tom <strong>Taxi</strong>freund geworden, musste er<br />
doch zwei bis drei Minuten auf ein vorbeifahrendes <strong>Taxi</strong> warten.<br />
Ein bisschen ein schlechtes Gewissen hatte Tom <strong>Taxi</strong>freund<br />
denn auch während des Einsteigens, nicht etwa, weil die Fahrt<br />
(„Bitte in die Geyerstraße 48“) zu kurz sein könnte, sondern weil<br />
sich der <strong>Taxi</strong>fahrer auch noch anhupen lassen musste, weil er den<br />
Verkehr blockiert hat, als er Toms Koffer in den Kofferraum einlud.<br />
„Ach, waren das noch Zeiten, als man sein Gepäck noch in<br />
aller Ruhe in das <strong>Taxi</strong> einladen konnte, als es den <strong>Taxi</strong>stand direkt<br />
am Ausgang des Bahnhofsgebäudes noch gab“, sind sich <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
und Tom <strong>Taxi</strong>freund schnell einig, während es zügig Richtung<br />
Goetheplatz geht.<br />
Wobei, so zügig ist es auch nicht, denn aufgrund der Baumaßnahmen<br />
ist ein Linksabbiegen in die Goethestraße nicht möglich<br />
und stattdessen der Weg über die Paul-Heyse-Straße nötig.<br />
Apropos Umweg: Hätte Dr. Business Münchner Ortskunde<br />
gehabt, wäre ihr sicherlich aufgefallen, dass ihr <strong>Taxi</strong>fahrer aufgrund<br />
von Baustellen den Münchner Hauptbahnhof erst einmal<br />
umfahren muss, um in Richtung Süden zu kommen. Wenn dann<br />
Am Nordausgang des Bahnhofs weist ein großes Schild den<br />
Weg zum <strong>Taxi</strong>stand. Ein geschultes Auge kann sogar den<br />
<strong>Taxi</strong>stand erkennen …<br />
… wenn nicht gerade ein vorbeifahrendes Fahrzeug die Sicht<br />
verdeckt.<br />
auch noch baustellenbedingt die Durchfahrt der Paul-Heyse-Unterführung<br />
nicht möglich ist, wird der Umweg immer größer.<br />
Über den Stachus, die Sonnen-, Lindwurm-, Tumblinger- und<br />
Kapuzinerstraße kommt Dr. Business jetzt auch wohlbehalten an<br />
ihrem Hotel in der Geyerstraße 52 an. Die Fahrt kostet 19,10 Euro.<br />
Während sie bezahlt und eine Quittung ausgestellt bekommt, ist<br />
Tom <strong>Taxi</strong>freund längst im ersten Stock seiner Wohnung auf Hausnummer<br />
48 angekommen. Besonnen blickt er auf seine <strong>Taxi</strong>quittung<br />
über 17,00 Euro. Er hatte 2,10 Euro Trinkgeld gegeben. Ob<br />
ihm bewusst ist, dass die <strong>Taxi</strong>fahrt vom offiziellen <strong>Taxi</strong>platz in der<br />
Pfefferstraße 28 Prozent mehr gekostet hätte? <br />
jh<br />
Angekommen in der Geyerstraße<br />
Hinweis: Beide Fahrten wurden von der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redaktion<br />
zeitgleich als Testfahrten durchgeführt.<br />
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FREE NOW<br />
ZIEHT SICH ZURÜCK<br />
Der Mobilitätsanbieter Free Now ist einst ausgezogen, um mithilfe seiner<br />
<strong>Taxi</strong>kunden auch beim taxiähnlichen Mietwagenverkehr große Stücke vom Kuchen<br />
abzubekommen. Diesen Weg verlässt das Unternehmen jetzt wieder.<br />
Urkundenfälschung, Sozial-Dumping,<br />
Briefkastenunternehmen –<br />
der ARD-Sender rbb hat vor<br />
einigen Wochen die bandenmäßige Kriminalität<br />
vieler (Berliner) Mietwagenunternehmer<br />
entlarvt. Sie fahren entweder<br />
für Uber, für Bolt oder Free Now – oder<br />
für alle.<br />
Doch während Uber und Bolt dazu<br />
schwiegen oder versuchten, die Sache<br />
kleinzureden, vollzog Free Now eine<br />
öffentliche Kehrtwende und verkündete<br />
den kompletten Rückzug des Unternehmens<br />
aus dem taxiähnlichen Mietwagensegment.<br />
„Wir werden uns in wenigen<br />
Monaten, noch im Laufe dieses Jahres aus<br />
dem Geschäft zurückziehen und in<br />
Deutschland keine Fahrten mit Mietwagen<br />
mehr vermitteln“, sagte Free Now-Präsident<br />
Alexander Mönch gegenüber Medien.<br />
Das Geschäft sei legal nicht zu betreiben,<br />
lautete Mönchs Erkenntnis. „Wer in dieser<br />
Branche über die Runden kommen will,<br />
muss Regeln brechen.“<br />
LOCKMITTEL DUMPINGPREISE<br />
Free Now war 2019 in die taxiähnliche<br />
Mietwagenvermittlung eingestiegen – mit<br />
der Erwartungshaltung, dass sich das<br />
Geschäft durch eine hohe Auslastung der<br />
Fahrzeuge wirtschaftlich betreiben lasse.<br />
Um diese hohe Auslastung zu erreichen,<br />
locken die Mietwagenvermittler wie Uber,<br />
Bolt und Free Now die Fahrgäste mit Dumpingpreisen<br />
weit unterhalb des <strong>Taxi</strong>tarifs<br />
und schaden damit der <strong>Taxi</strong>branche<br />
enorm.<br />
Dies betrifft vor allem jene Städte, in<br />
denen Uber aktiv ist und in denen die dortigen<br />
Aufsichtsbehörden dem permanent<br />
rechtswidrigen und bandenmäßig kriminellen<br />
Treiben zu lange tatenlos zugesehen<br />
haben, unter anderem in <strong>München</strong>, Düsseldorf<br />
und ganz besonders in Frankfurt und<br />
Berlin. Besonders in den letztgenannten<br />
Städten ist die Zahl der Mietwagen mittlerweile<br />
so stark angewachsen, dass es dort<br />
die nahezu identische Anzahl <strong>Taxi</strong>s wie<br />
Mietwagen gibt. Die Dunkelziffer der ohne<br />
Konzession und damit völlig illegal agierenden<br />
Fahrzeuge ist hier nicht mal<br />
eingerechnet. Sie alle sind bei den Plattformvermittlern<br />
Uber, Bolt und Free Now<br />
untergeschlupft, weil deren Kontrollmechanismen<br />
den Betrug nicht aufdecken konnten<br />
(und wollten), denn je mehr Fahrzeuge<br />
im Vermittlungstool der Apps zur Verfügung<br />
standen, desto mehr Kundenwünsche<br />
konnten erfüllt werden und desto mehr Einnahmen<br />
konnten über die Vermittlungsprovision<br />
erzielt werden.<br />
WAHRHEIT EINES INSIDERS<br />
Die Mietwagenbetreiber können bei diesem<br />
Geschäftsmodell der App-Betreiber allerdings<br />
auf legale Weise keinen wirtschaftlichen<br />
Betrieb aufrechterhalten. Was die<br />
<strong>Taxi</strong>branche schon seit Jahren gegenüber<br />
der Politik, den Behörden und auch gegenüber<br />
der Bevölkerung anprangert, wird nun<br />
auch von Alexander Mönch als Insider<br />
bestätigt. Man musste feststellen, dass sich<br />
das Prinzip der Wirtschaftlichkeit durch<br />
hohe Auslastung nicht erfüllt habe, so<br />
Mönch in einer Berliner Zeitung. „Selbst<br />
wenn sich immer wieder neue Aufträge<br />
anschließen, brauchen die Fahrer Zeit, um<br />
zum nächsten Kunden zu gelangen. Legal<br />
und eigenwirtschaftlich sind keine Gewinne<br />
möglich.“<br />
Diese These hatte Mönch vor einigen<br />
Wochen auch im Abgeordnetenhaus von<br />
Berlin bei einer öffentlichen Sitzung des<br />
Ausschusses für Mobilität und Verkehr (Sitzungs-Nr.<br />
32) mithilfe einer Einnahme- und<br />
Ausgabetabelle zur Wirtschaftlichkeit eines<br />
Mietwagenbetriebes untermauert. Diese<br />
zeigt deutlich, dass es an Plausibilität fehlt,<br />
um in dieser Konstellation zu überleben.<br />
Damit entlarvt Free Now auch die Argumentation<br />
von Uber und Bolt, die von einer<br />
wirtschaftlich lohnenden Tätigkeit der<br />
Mietwagenbetriebe berichten, weil diese<br />
über die Uber- bzw. Bolt-App eine Auslastung<br />
(bis 70 %) erzielen würden – ohne dieses<br />
allerdings belegen zu können. jh<br />
Mietwagen: Wirtschaftlichkeit<br />
Annahme: Betrieb mit 10 Fahrzeugen; Kalkulation: Erlöse und Kosten pro Fahrzeug pro Monat<br />
Diese desaströse Kostenkalkulation eines Mietwagenbetriebs<br />
präsentierte Free Now bei einer Anhörung in Berlin.<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
14 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI
TAXI VERBAND MÜNCHEN E. V. (TVM)<br />
FAHRERQUALITÄT MUSS<br />
VERBESSERT WERDEN<br />
Bei der Jahreshauptversammlung des <strong>Taxi</strong>verbands <strong>München</strong> wurden die<br />
bisherigen Vorstände in ihren Ämtern bestätigt. Beim Tätigkeitsbericht rückte<br />
das Thema Qualität in den Fokus.<br />
Zum Jahresbeginn hatten sich die Mitglieder des <strong>Taxi</strong>verbands<br />
<strong>München</strong> zu ihrer turnusgemäßen Mitgliederversammlung<br />
getroffen. Dabei wurden die bisherigen<br />
Vorstände Gregor Beiner, Gert Wohlgemuth und Florian Bachmann<br />
in ihren Ämtern bestätigt.<br />
Eine der Haupttätigkeiten des Verbands ist die Durchführung<br />
von Schulungen für die Unternehmerprüfung. Diese konnte man<br />
im Jahr 2023 wieder intensivieren. Es fanden wie im vergangenen<br />
Jahr sieben Tageskurse sowie acht Wochenendkurse statt. Mit<br />
annähernd 300 Teilnehmern nähern sich die Anmeldungen den<br />
Zahlen vor Corona.<br />
Nachdem die Ortskundeprüfungen im August 2021 abgeschafft<br />
wurden, hat der <strong>Taxi</strong>verband als Voraussetzung für die Teilnahme<br />
an der Funkvermittlung über die Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen das<br />
„Grundmodul“ zusammen mit den Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen entwickelt<br />
und führt diese Schulungen auch durch. Wesentliche Inhalte<br />
dieser Schulung sind neben dem Grundsystem der Münchner<br />
Straßen auch die Erklärungen zu den Besonderheiten des <strong>Taxi</strong>verkehrs<br />
und den zu beachtenden Pflichten. Ab <strong>2024</strong> wird das<br />
Grundmodul im Umfang erweitert, in der Hoffnung, eine bessere<br />
Qualität des Personals zu erreichen. Ebenfalls führt der Verband<br />
die Funkschulungen für die IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale durch.<br />
In der Diskussion zum Bericht wird insbesondere die immer<br />
schlechter werdende Qualität der Fahrer bemängelt. Eine Ausweitung<br />
des Schulungsumfangs wird nicht ausreichen, um die Fahrgäste<br />
an das <strong>Taxi</strong> zu binden. Der Vorstand soll versuchen,<br />
weitergehende Schulungskonzepte zu entwickeln.<br />
Weitere Themen waren die Förderung der Inklusions- sowie<br />
der Elektro-<strong>Taxi</strong>s. Die Hoffnung der Verbandsmitglieder ist, dass<br />
es immer mehr Inklusionsfahrzeuge und mehr Fahrer gibt, damit<br />
die Zentralen die Aufträge zuverlässig vermitteln. Im Zusammenhang<br />
mit der Förderung für E-<strong>Taxi</strong>s hofft der Verband, dass eine<br />
angedachte – hoffentlich günstigere – Tarifstruktur durch die<br />
Stadtwerke <strong>München</strong> bald umgesetzt wird. Beim Thema Festpreise<br />
gab es auch kritische Töne aus der Mitgliedschaft. Die Akzeptanz<br />
bei den Fahrern ist noch recht gering, die Eingabe der Preise<br />
in die Taxameter komplex, die Berechnung der Preise durch die<br />
Zentralen wegen unterschiedlicher Navigationssoftware nicht<br />
immer nachvollziehbar.<br />
Bei den Mindestpreisen für Mietwagen wird der TVM den Druck<br />
auf Politik und Behörden erhöhen. Die billigen Angebote von Uber<br />
und Bolt können nicht länger hingenommen werden. Das korrekt<br />
arbeitende <strong>Taxi</strong>gewerbe wird nicht existieren können, wenn die<br />
Mietwagen weiter unter der Kostengrenze fahren. fb<br />
TAXI VERBAND MÜNCHEN E. V. (TVM)<br />
Rosenheimer Straße 139, 81671 <strong>München</strong><br />
Tel. / Verband: +49 (0)89 / 45 05 41 13<br />
Tel. / <strong>Taxi</strong>schule: +49 (0)89 / 49 00 44 94<br />
E-Mail: info@taxiverband-muenchen.de<br />
www.taxiverband-muenchen.de<br />
Presserechtlich verantwortlich für<br />
die TVM-Seiten: Florian Bachmann<br />
Redaktion: Florian Bachmann (fb)<br />
Der TVM ist Mitglied im Bundesverband<br />
<strong>Taxi</strong> und Mietwagen BVTM. Dadurch<br />
stehen für alle Mitglieder die Angebote<br />
und Leistungen des Bundesverbands<br />
kostenfrei zur Verfügung.<br />
Arbeits- und Verkehrsmedizin Kirchheim GmbH & Co.KG<br />
Alle Untersuchungen für Erwerb und Verlängerung von Führerscheinen zu<br />
besonders freundlichen und fairen Konditionen mit oder ohne Anmeldung.<br />
Am Brunnen 17<br />
85551 Kirchheim<br />
Nähe Messe Riem<br />
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089/991880-0<br />
089/9033366<br />
www.verkehrsmedizin-dr.hingerle.de<br />
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Wir haben für Sie geöffnet:<br />
Montag bis Freitag von 08:00 bis 12:00 Uhr<br />
Montag und Donnerstag von 14:00 bis 18:00 Uhr<br />
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15
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APP GEWINNT!<br />
In <strong>München</strong> kann der Fahrgast seine Fahrten mit der<br />
als beste <strong>Taxi</strong>-App Deutschlands ausgezeichneten<br />
taxi.eu-App bestellen. Volle Preistransparenz inklusive.<br />
Zu diesem Ergebnis kam das Deutsche Institut für Service-<br />
Qualität im Rahmen einer repräsentativen Umfrage, welche<br />
im Auftrag des Nachrichtensenders ntv durchgeführt<br />
wurde. In der Kategorie „Mobilität & Reise: <strong>Taxi</strong>-Dienste-Apps“<br />
konnte sich die taxi.eu-App vor ihren Wettbewerbern durchsetzen.<br />
Bei der Erhebung wurden insgesamt 384 Apps in 55 verschiedenen<br />
Kategorien untersucht. Mittels einer Online-Umfrage bewerteten<br />
rund 30.000 repräsentativ ausgewählte Nutzer<br />
beispielsweise Angebot, Leistung, Bedienungsfreundlichkeit und<br />
Kundenservice. Berücksichtigung für das Ranking fanden dabei<br />
auch die Qualität und der Nutzen der angebotenen Dienstleistung<br />
sowie der Angebotsumfang und die Vielfalt an Leistungen, Programmen<br />
und Nutzungsmöglichkeiten. Weiter wurden Preis-Leistungs-Verhältnis,<br />
Usability beim Nutzungseinstieg und vieles<br />
mehr auf den Prüfstand gestellt. Zudem floss die Weiterempfehlungsbereitschaft<br />
der Nutzer mit ins Ranking ein.<br />
DANK AN 200.000 TAXIFAHRER<br />
Die Teilnehmer der Umfrage durften jeweils nur eine App pro<br />
Kategorie bewerten, die sie im vergangenen Jahr genutzt hatten.<br />
Insgesamt 30.593 Stimmen sind so in die Bewertung eingeflossen.<br />
Neben der Online-Umfrage sind auch Social-Media-Postings mit<br />
in die Auswertung aufgenommen worden. Über den Zeitraum von<br />
einem Jahr sind so 111.890 Beiträge in sozialen Netzwerken, Websites,<br />
Foren, Blogs, Reviews und Presseseiten hinsichtlich der Tonalität<br />
untersucht worden. Wenn es nach taxi.eu-Geschäftsführer<br />
Hermann Waldner geht, dann gebührt der Dank insbesondere den<br />
200.000 <strong>Taxi</strong>fahrern und <strong>Taxi</strong>fahrerinnen, die in Deutschland<br />
ihren Service anbieten: „Diese Auszeichnung gilt Ihnen allen,<br />
denn Sie sorgen für den Erfolg und die Anerkennung der App!“<br />
ISARFUNK TAXIZENTRALE GMBH & CO. KG<br />
Rosenheimer Straße 139, 81671 <strong>München</strong><br />
Telefon / <strong>Taxi</strong>ruf: 089 / 450 540<br />
Telefon / Verwaltung: 089 / 450 54-100<br />
E-Mail: verwaltung@isarfunk.de<br />
www.isarfunk.de,<br />
www.facebook.com/isarfunk450540<br />
Redaktion und presserechtlich verant wortlich:<br />
IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale (if); Christian Hess<br />
In <strong>München</strong> kann die App<br />
sogar mit einer ganz<br />
besonderen Funktion aufwarten.<br />
Die Fahrgäste<br />
können die seit September<br />
2023 eingeführten<br />
Pauschalpreise für <strong>Taxi</strong>fahrten<br />
in <strong>München</strong> auch<br />
per App buchen. Das ist<br />
Die taxi.eu-App bietet für die<br />
Münchner Fahrgäste Preistransparenz<br />
und Service.<br />
sonst nur bei einer Bestellung über die<br />
Dispo möglich. Von diesem Angebot zur<br />
Preistransparenz und Kostensicherheit<br />
soll die Dienstleistung „<strong>Taxi</strong>“ profitieren.<br />
Christian Hess, Geschäftsführer bei Isar-<br />
Funk, hebt hervor: „Vor Fahrtantritt zu<br />
wissen, was die Fahrt kostet, schafft Vertrauen<br />
bei der Kundschaft.“ <strong>Taxi</strong>.eu<br />
ergänzt dieses innovative Konzept,<br />
indem es die Möglichkeit bietet, Festpreise<br />
direkt über die App zu vereinbaren.<br />
Die Transparenz und Verbraucherfreundlichkeit<br />
sind entscheidende Merkmale,<br />
die taxi.eu zum Gewinner in der<br />
Kategorie „Mobilität & Reise: <strong>Taxi</strong>-Dienste-Apps“<br />
macht. Auch in den<br />
Städten Berlin und Hamburg<br />
werden in wenigen Monaten Festpreise eingeführt<br />
und so deutlich verbraucherfreundlicher<br />
verlorene Kunden zurückgewinnen. <strong>Taxi</strong>.eu<br />
unterstützt dieses Vorhaben aktiv. Für den Münchner<br />
Fahrgast liegt der Vorteil klar auf der Hand:<br />
Er kann jetzt vorab per Smartphone prüfen, wie<br />
viel die gewünschte Fahrt kosten wird.<br />
Besonders bemerkenswert ist, dass<br />
nach taxi.eu mit <strong>Taxi</strong> Deutschland der<br />
zweite Platz ebenfalls an eine reine<br />
<strong>Taxi</strong>-App ging. Im weiteren Ranking<br />
folgten Sixt Ride, <strong>Taxi</strong>.de, Free Now<br />
und Uber. Die Vermittlung per taxi.<br />
eu-App erfolgt zum regional gültigen<br />
<strong>Taxi</strong>tarif. Die App ist in den App-<br />
Stores bei Google<br />
TAXI-BESTELL-<br />
IsarFunk-<br />
Geschäftsführer<br />
Christian Hess<br />
taxi.eu-App<br />
Android<br />
taxi.eu-App<br />
Apple<br />
und Apple kostenlos<br />
erhältlich.<br />
<br />
if<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Screenshot taxi.eu<br />
16<br />
<strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
MARKETING<br />
FÜR DEN<br />
FESTPREIS<br />
Mit einer umfangreichen Marketing-<br />
Kampagne macht IsarFunk die<br />
Festpreise bei den Kunden publik. Dabei<br />
nutzt man auch die lokalen Medien.<br />
»Deine Strecke – dein Preis“ oder auch „Pay less – go Party“.<br />
Mit diesen Slogans haben wir als IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
im April eine mediale Marketingkampagne zu den Münchner<br />
Korridor-Festpreisen gestartet. Unser Ziel ist, den Festpreis<br />
in <strong>München</strong> an die Leute zu bringen und natürlich die Abhebung<br />
von unserer Konkurrenz. Dabei war es uns wichtig, folgende Aussagen<br />
an die Münchner zu bringen: Die <strong>Taxi</strong>-Festpreise sind nachfrageunabhängig<br />
und damit jederzeit stabil. Keine Fahrt in einem<br />
IsarFunk-<strong>Taxi</strong> wird teurer, nur weil aktuell eine große Messe stattfindet,<br />
weil der FC Bayern spielt, weil das Oktoberfest läuft oder<br />
weil die S-Bahn-Stammstrecke ausgefallen ist.<br />
Um speziell die Nachtschwärmer wieder zu IsarFunk zurückzuholen,<br />
wird den Fahrgästen nachts ein Preisvorteil gewährt. Die<br />
Fahrtstrecken sind somit also günstiger als während der Tagzeiten.<br />
Selbiges gilt auch für <strong>Taxi</strong>fahrten am Samstag und Sonntag<br />
tagsüber. Nachts und am Wochenende haben unsere <strong>Taxi</strong>s höhere<br />
Durchschnittsgeschwindigkeiten. Diesen Vorteil geben wir an die<br />
Fahrgäste weiter.<br />
Die Marketing- und Informationskampagne läuft bei mehreren<br />
Münchner Medien, unter anderem als Radiospot bei Arabella, als<br />
Bannerschaltung auf der Website bei der „Abendzeitung“ und als<br />
Online-Advertorial beim „Münchner Merkur“, der „tz“ und bei<br />
Partnernetzwerken (siehe Seite 19).<br />
Bei YouTube läuft eine Slideshow und bei Instagram und Facebook<br />
haben wir Anzeigen geschaltet. Last, but not least nutzen<br />
wir auch unsere IsarFunk-Flotte. Bei allen Fahrzeugen unserer<br />
Partnerunternehmen, die über einen Dachwerbeträger verfügen,<br />
wird dort unsere Festpreis-Werbebotschaft ausgestrahlt. „Deine<br />
Strecke – dein Preis“ oder auch „Pay less – go Party“ wird so in<br />
der ganzen Stadt sicht- und hörbar. <br />
if<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />
17
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
AUFKLÄRUNG BEI DEN<br />
MÜNCHNER MEDIEN<br />
Mit einem Online-<br />
Advertorial promotet<br />
die IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
die Münchner Festpreise.<br />
Hier der Text, der unter<br />
anderem auf den Websites<br />
vom »Münchner<br />
Merkur« und der »tz«<br />
platziert wurde.<br />
»<strong>Taxi</strong>besteller in <strong>München</strong> können<br />
seit September 2023 vor Antritt<br />
der Fahrt einen gesetzlich geregelten<br />
Festpreis vereinbaren. IsarFunk<br />
erklärt, wie’s geht.<br />
Was früher in <strong>München</strong> bisher nur für<br />
Fahrten vom Flughafen zur Messe oder<br />
zur Hauptbahnhofregion galt, kann man<br />
neuerdings im gesamten Tarifgebiet<br />
beanspruchen – tarifliche Festpreise.<br />
„Ein enormer Fortschritt für das Gewerbe<br />
und natürlich auch für die <strong>Taxi</strong>nutzer“,<br />
kommentiert Christian Hess,<br />
Geschäftsführer der Münchner <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
IsarFunk, die Initiative: „Vor Fahrtantritt<br />
zu wissen, was die Fahrt kostet,<br />
schafft Vertrauen bei den Kunden.“<br />
Voraussetzung für eine verbindliche Preisvereinbarung ist,<br />
dass das <strong>Taxi</strong> bestellt wird. Dies erfolgt in der Regel über eine<br />
Zentrale oder eine digitale Plattform bzw. App. Ein Bestellvorlauf/<br />
Vorbestellung ist dabei nicht erforderlich. <strong>Taxi</strong>s, die am Straßenrand<br />
herbeigewunken oder an einem Stand bestiegen werden,<br />
rechnen weiterhin den Fahrpreis nach Taxameter ab. Jürgen Dinter,<br />
Marketingleiter bei IsarFunk, erklärt: „Der Anrufer nennt<br />
seinen Start- und Zielort, und wir bestätigen ihm auf Basis der<br />
kürzesten Strecke seinen Festbetrag. Diesen kann er annehmen<br />
oder doch lieber das Taxameter zählen lassen.“<br />
BASIS BILDET DIE KÜRZESTE WEGSTRECKE<br />
Schon die Tatsache, dass der Festpreis stets auf der kürzesten Fahrtstrecke<br />
basiert, wird sich für den Verbraucher auszahlen. Eine davon<br />
abweichende Routenwahl macht die Fahrt also nicht teurer.<br />
Der kaum kalkulierbare Zeittarif, der besonders bei Staus die<br />
<strong>Taxi</strong>kosten in die Höhe treibt, fällt beim Festpreis weg. Er ist in<br />
einem definierten Tarifkorridor festgelegt, der von 5 Prozent unter<br />
den Preisen der <strong>Taxi</strong>tarifordnung bis zu 20 Prozent darüber reicht.<br />
Preisexplosionen bei hoher Nachfrage, etwa bei Konzerten oder<br />
der Wiesn, kämen für IsarFunk nicht infrage: Im Gegensatz zu<br />
anderen Anbietern, die bei hoher Nachfrage gerne Kasse machen,<br />
sehe man sich als <strong>Taxi</strong>zentrale und Teil des öffentlichen Nahverkehrs<br />
auch künftig der Daseinsvorsorge für die Münchner Bürger<br />
verpflichtet. Ein „Preis-Jo-Jo“ wie an Tankstellen halte man für<br />
unseriös. Man müsse sehr sorgfältig die Wünsche und Bedürfnisse<br />
sowohl der Kunden als auch der über 1.300 IsarFunk-<strong>Taxi</strong>fahrer<br />
abwägen. „<strong>Taxi</strong>fahren soll transparenter werden und bezahlbar<br />
bleiben“, so Hess.<br />
Mit einer Preisabsenkung von bis zu 10 Prozent in den Nachtstunden<br />
zwischen 20:00 und 06:00 Uhr sowie samstags und<br />
sonntags trägt IsarFunk der dann höheren Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
Rechnung. Der geringere Aufwand für <strong>Taxi</strong>fahrten zahlt<br />
sich so für die Kunden aus.<br />
Münchner <strong>Taxi</strong>kunden können ihren Festpreis über die App<br />
taxi.eu mit wenigen Tastendrucken buchen. IsarFunk ist mit seinen<br />
knapp 700 <strong>Taxi</strong>s exklusiver Regionalpartner des in 160 Städten<br />
agierenden Vermittlungsnetzwerks taxi.eu, das beim<br />
Deutschen App-Award <strong>2024</strong> von Smartphone-Nutzern in Deutschland<br />
zur beliebtesten <strong>Taxi</strong>-App gewählt wurde.<br />
Mit der deutschlandweit erstmaligen Einführung von Festpreisen<br />
für <strong>Taxi</strong>fahrten können Münchner Kunden ihre Fahrtkosten<br />
endlich genau kalkulieren. IsarFunk geht sogar noch einen Schritt<br />
weiter: Die streckengebundene Preisberechnung und die Nachlässe<br />
nachts sowie an den Wochenenden sorgen für maximale Transparenz<br />
zu vernünftigen Kosten.“ <br />
if<br />
18 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
MÜNCHENS<br />
TARIFKORRIDOR<br />
IST VORBILDLICH<br />
Die Erfahrungen mit den Festpreisen<br />
in <strong>München</strong> machen Politikern in anderen<br />
Städten Mut, die nicht mehr so neuen<br />
Möglichkeiten, die das PBefG seit der<br />
Novelle bietet, endlich zu nutzen.<br />
Das Wettrennen um den zweiten Platz wird wohl die Bundeshauptstadt<br />
für sich entscheiden: Für kurz nach Redaktionsschluss<br />
dieser Ausgabe wurde die Entscheidung über<br />
den Stichtag erwartet, an dem in Berlin der Tarifkorridor in Kraft<br />
tritt. Nach Münchner Vorbild sollen Festpreise möglich werden,<br />
die um bis zu 10 Prozent nach unten und um bis zu 20 Prozent<br />
nach oben von den berechneten Taxameterpreisen abweichen<br />
können.<br />
Genau genommen geht es nicht ganz um den zweiten Platz,<br />
denn die ersten vier Tarifgebiete mit Tarifkorridor sind die Stadt<br />
<strong>München</strong> und die drei „Flughafen-Landkreise“ <strong>München</strong>, Erding<br />
und Freising, die praktisch seit Eröffnung des Flughafens im Erdinger<br />
Moos den Münchner <strong>Taxi</strong>tarif automatisch übernehmen,<br />
einschließlich der 1999 eingeführten Zonenfestpreise zwischen<br />
neuem Flughafen und Messegelände (altem Flughafen) und seit<br />
2021 auch dem Hauptbahnhof sowie der ehemaligen Streckenfestpreise<br />
für Fahrten von bis zu 5, 10 und 45 Kilometern – und seit<br />
dem 1. September 2023 auch den Tarifkorridor.<br />
Quasi der Fünfte im Bunde ist der Landkreis Fürstenfeldbruck,<br />
der für jede seiner Gemeinden einen Festpreis für eine Fahrt vom<br />
oder zum Flughafen <strong>München</strong> festgelegt hat.<br />
BERLIN ZIEHT NACH<br />
Für Berlin ist es der zweite Festpreis-Anlauf. Schon vor drei Jahren<br />
versuchten die dortigen Landesverbände die Verwaltung von Festpreiszonen<br />
zu überzeugen – vergeblich. Berlin hatte 2021 zusätzlich<br />
zu den berüchtigten unfähigen Behörden eine<br />
Verkehrssenatorin, der das <strong>Taxi</strong>gewerbe offenkundig ziemlich egal<br />
war. Die seit einem Jahr amtierende Senatorin Manja Schreiner<br />
arbeitet mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe hingegen sehr konstruktiv zusammen<br />
und lässt auch bereits an einem Mindesttarif für Mietwagen<br />
arbeiten.<br />
Zonenfestpreise wie zwischen Flughafen, Hauptbahnhof und<br />
Messe in <strong>München</strong> hat auch Dresden. Hier ist als vierte Adresse<br />
der Bahnhof Dresden-Neustadt dabei, der für die sächsische Landeshauptstadt<br />
eine ähnliche Bedeutung hat wie für <strong>München</strong> der<br />
Ostbahnhof. Auch in Düsseldorf ist ein Festpreis zwischen Flughafen<br />
und Messegelände definiert. In Gelsenkirchen weiß der<br />
Fahrgast bereits vorher den Fahrpreis zwischen Hauptbahnhof,<br />
Amphiteater, Veltins-Arena und Rathaus Buer.<br />
SECHS KOMMUNEN IN DEN STARTLÖCHERN<br />
Streckenfestpreise, wie sie in <strong>München</strong> von Juni 2022 bis August<br />
2023 möglich waren, hat auch Hamburg im Tarif, hier für Fahrten<br />
bis 10, 12 und 20 Kilometer, was aber wenig Beachtung findet.<br />
Größeres Interesse hat hier die Ankündigung bewirkt, im kommenden<br />
Herbst einen Tarifkorridor nach Münchner Vorbild einzuführen.<br />
Auch Frankfurt am Main, Essen sowie der Rhein-Kreis Neuss<br />
bei Düsseldorf wollen so schnell wie möglich Festpreise einführen.<br />
Überlegungen gibt es nach Behördenangaben auch in Erlangen.<br />
Hier wird ein Tarifkorridor für <strong>Taxi</strong>s sowie ein Mindesttarif für<br />
Mietwagen geprüft.<br />
Ähnliche Überlegungen gibt es in Cuxhaven. So weit die offiziellen<br />
Angaben. Nachgedacht wird sicherlich bereits an sehr viel<br />
mehr Orten. <br />
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TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />
19
AKTION<br />
EHRBAR UND<br />
VERANTWOR-<br />
TUNGSVOLL<br />
HANDELN<br />
Mit einem offenen Brief an 16 Flughafenbetreiber<br />
hat der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Verlag vor einer<br />
Kooperation mit Uber & Co. gewarnt. Auch<br />
der Münchner Flughafenchef Jost Lammers<br />
hat Post bekommen.<br />
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Das Making-of zum<br />
offenen Brief<br />
im Video<br />
Der offene Brief im<br />
Original-Wortlaut<br />
Es war nicht irgendein Briefumschlag, der da beim Münchner<br />
Flughafen in der Poststelle landete. Es war ein Brandbrief,<br />
der zeitgleich auch den Medien zugespielt wurde.<br />
Das Kuvert beinhaltete 68 Blätter. Drei Seiten, in denen <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
ausführlich über die Rechtsverstöße der Plattformen Uber & Co.<br />
sowie deren Mietwagenpartnern berichtet, eine Seite mit den<br />
entsprechenden Quellennachweisen und 64 Blätter mit insgesamt<br />
mehr als 500 Unterschriften von <strong>Taxi</strong>unternehmern und deren<br />
Fahrern aus <strong>München</strong> und dem Umland. Sie alle unterstützen<br />
den Appell des offenen Briefes, der direkt an den Flughafenchef<br />
Jost Lammers adressiert war: „Kooperieren Sie nicht mit Mietwagen-Fahrdiensten<br />
wie Uber, Bolt & Co., deren Geschäftsmodell<br />
mit dem Personenbeförderungsgesetz kollidiert und den Rechtsstaat<br />
verhöhnt!“<br />
Wortgleiche Briefe haben auch 15 andere Flughäfen in<br />
Deutschland erhalten, unter anderem in Bremen, Düsseldorf,<br />
Frankfurt, Hannover, Nürnberg und Stuttgart. Überall haben<br />
sich zahlreiche Taxler der Forderung mit ihrer Unterschrift angeschlossen.<br />
Eingesammelt wurden die Unterschriften in knapp<br />
zwei Wochen während der Osterferien. Knapp 5.000 Unterschriften<br />
kamen deutschlandweit zusammen. Die meisten haben für<br />
den Brief an den Düsseldorfer Flughafen unterschrieben, jenem<br />
Flughafen, der Ende Februar mit markigen Worten eine Kooperation<br />
mit Uber verkündet hatte. Seitdem gibt es dort einen gesonderten<br />
Pick-up-Bereich für Fahrten mit von Uber vermittelten<br />
Fahrzeugen. Hier sollen sich die Uber-Nutzer mit den Fahrern<br />
treffen. Auf diesen Wartebereich wird bereits durch eine Beschilderung<br />
an der Gepäckausgabe hingewiesen. Laut Medienberichten<br />
ist die Kooperation auf mehrere Jahre ausgelegt. Sie wird von<br />
Uber als „die umfangreichste mit einem Flughafen in Deutschland“<br />
bezeichnet.<br />
KOOPERATION TROTZ BEKANNTER VERSTÖSSE<br />
Zum Zeitpunkt dieser Vereinbarung war allerdings längst bekannt,<br />
dass Uber bei der Vermittlung seiner Fahrten auch mit Mietwagenbetrieben<br />
zusammenarbeitet, die nachweislich Rechtsverstöße<br />
begehen. Diese reichen so weit, dass man sogar Fahrzeuge einsetzt,<br />
die nicht einmal als Mietwagen angemeldet sind.<br />
Da stellt man sich dann natürlich die Frage, ob der Düsseldorfer<br />
Flughafen darüber nicht Bescheid gewusst hat. Denn hätten die<br />
Manager das gewusst, hätten sie aus zweierlei Gründen eine solche<br />
Kooperation niemals abschließen dürfen. Zum einen, weil jedes<br />
Großunternehmen aus moralischen und ethischen Motiven nur mit<br />
Partnern zusammenarbeiten sollte, die sich an Recht und Gesetz<br />
halten. Zum anderen, weil ein Flughafen gegenüber seinen Fluggästen<br />
verantwortungsvoll handeln muss. Bei Verträgen mit Fahrdienstleistern<br />
bedeutet das: Jeder Flughafen sollte sich bei seinen<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
20 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI
AKTION<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-<br />
Herausgeber<br />
Jürgen Hartmann<br />
mit den aus ganz<br />
Deutschland<br />
zurückgesendeten<br />
Unterschriften – und<br />
den versandfertigen<br />
16 offenen Briefen<br />
Vertragspartnern darauf verlassen können, dass jede Beförderung<br />
rechtskonform abläuft. Kann diese Garantie nicht vom Fahrdienstleister<br />
lückenlos gegeben werden, sollte ein Flughafen zum Schutz<br />
seiner Fluggäste Kooperationen mit solchen Unternehmen ablehnen.<br />
Für die <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redaktion war deshalb klar, dass man die<br />
wichtigsten deutschen Flughafenbetreiber schleunigst über das<br />
Geschäftsmodell von Uber informieren muss. Daraus entstand<br />
dann die Idee, dies in Form eines offenen Briefes zu tun.<br />
Die Redaktion hatte die <strong>Taxi</strong>branche im Vorfeld über den Brief und<br />
dessen Inhalte informiert und die Möglichkeit geboten, den Appell<br />
per Unterschrift zu unterstützen. Über zahlreiche <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
in Deutschland, teilweise auch über <strong>Taxi</strong>verbände, wurden dann<br />
während der Osterferien die Blätter zum Unterschreiben ausgelegt.<br />
In <strong>München</strong> beteiligten sich die beiden <strong>Taxi</strong>zentralen IsarFunk<br />
und <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG sowie der Landesverband Bayerischer <strong>Taxi</strong>und<br />
Mietwagenunternehmer und der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong>. Sie<br />
legten die Unterschriftenblätter in ihren Zentralen bzw. Geschäftsstellen<br />
aus. IsarFunk sorgte zudem für eine Verbreitung am<br />
Münchner Flughafen. Auch zahlreiche Münchner Mehrwagenbetriebe<br />
ließen sich das Unterschriftenblatt schicken und sendeten<br />
es mit den Unterschriften ihrer Mitarbeiter zurück. Selbst einzelne<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer und -fahrer wurden aktiv. Sie klapperten mit<br />
den Unterschriftenblättern die <strong>Taxi</strong>standplätze ab.<br />
Da dieses Engagement auch deutschlandweit zustande kam,<br />
konnte <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> auf diese Weise knapp 5.000 Unterschriften<br />
sammeln, für den Münchner Flughafen waren es 514 – verteilt<br />
auf 64 Seiten. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an alle<br />
Unterstützer, die durch ihre Unterschrift der Forderung an den<br />
Münchner Flughafen nach ehrbarem und verantwortungsvollem<br />
Handeln ein großes Gewicht verliehen haben.<br />
red u<br />
DIE ANTWORT AUS DÜSSELDORF<br />
Wie würde der Düsseldorfer Airport reagieren?<br />
Jener Flughafen, der bereits mit Uber kooperiert,<br />
hat gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> bestätigt, dass<br />
Uber sechs Parkplätze angemietet habe. Sie<br />
befinden sich gegenüber des Terminals in<br />
einem Areal für 148 Plätze, das ausschließlich<br />
an Mietwagenunternehmen, Transferdienstleister<br />
und -vermittler vermietet wird. Für <strong>Taxi</strong>s<br />
biete man dagegen 60 Stellplätze auf der<br />
Ankunftsebene und acht Stellplätze auf der<br />
Abflugebene. „Darüber hinaus befindet sich<br />
am Rande des Geländes eine zusätzliche Aufstellfläche<br />
für <strong>Taxi</strong>betriebe mit Platz für über<br />
300 Fahrzeuge.“<br />
Bezüglich des Appells von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, keine<br />
Kooperationen mit Fahrdienstleistern zu<br />
schließen, deren Subunternehmen größtenteils<br />
rechtswidrig und teilweise sogar illegal agieren,<br />
weist der Düsseldorfer Flughafen jegliche<br />
Verantwortung von sich: „Im Rahmen unseres<br />
Vertragsverhältnisses sehen wir das Unternehmen<br />
Uber in der Verantwortung, für einen<br />
rechtskonformen Betrieb seiner angemieteten<br />
Flächen zu sorgen.“ Aus der Tatsache, dass<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> gleich 16 Flughäfen angeschrieben<br />
habe, zieht man den abstrusen Schluss,<br />
dass „dies auch kein Düsseldorf-spezifisches<br />
Thema“ sei. <br />
jh<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />
21
AKTION<br />
DIE REAKTION<br />
DES MÜNCHNER<br />
FLUGHAFENS<br />
Wie hat der Flughafen <strong>München</strong> auf den<br />
offenen Brief reagiert? Die Antwort der<br />
Pressestelle fiel kurz und knapp aus.<br />
Sorgen macht das, was man nicht<br />
beantwortet hat.<br />
16 offene Briefe mit ihren zugehörigen Unterschriften<br />
kurz vor dem Wegschicken.<br />
Wussten die Münchner Flughafenmanager bereits über<br />
die im offenen Brief aufgeführten Fakten Bescheid?<br />
Werden seitens des Flughafens auch bereits Gespräche<br />
mit Uber & Co. über die Anmietung von Abholplätzen geführt?<br />
All diese Fragen hatte die <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redaktion bei der Pressestelle<br />
des Flughafens <strong>München</strong>s gestellt. Die Antwort fiel kurz<br />
aus:<br />
»Flughäfen sind multimodale Mobilitätshubs,<br />
die ihren Fluggästen die freie Wahl der Anund<br />
Abreise ermöglichen. Dies beinhaltet<br />
neben ÖPNV, privaten Pkw, Carsharing,<br />
Shuttle-Bussen und Bahnen, Taxen auch<br />
Fahrdienstleister. Jeder Flughafen ist<br />
bestrebt, allen Reisenden ein qualitativ<br />
hochwertiges, breites und ordnungsgemäßes<br />
Mobilitätsangebot zu ermöglichen. Die<br />
Entscheidung über die An- und Abreise zum<br />
Flughafen trifft der Passagier. Sollte es bei<br />
der Ausübung der Geschäftstätigkeit von<br />
Mobilitätsanbietern zu Rechtsverstößen<br />
kommen, so verurteilen wir dies.«<br />
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Wortgleiche Antworten hat die <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redaktion auch von zahlreichen<br />
anderen Flughäfen erhalten, an welche die oben formulierten<br />
Fragestellungen ebenfalls gerichtet worden waren. Die<br />
Flughafenbetreiber hatten sich abgesprochen und über deren Flughafen-Dachverband<br />
ADV jene oben zitierte einheitliche Antwort<br />
formulieren lassen.<br />
Man mag den Flughäfen zugutehalten, dass sie die Probleme,<br />
die Uber & Co. mit ihren größtenteils zwielichtigen Partnerunternehmen<br />
haben, nicht zu ihren Problemen machen wollen. Doch<br />
gerade die sehr unkonkrete Antwort lässt eine sehr breite Interpretation<br />
zu. Die freie Wahl der Fluggäste bei der An- und Abreise<br />
ist unbestritten, aber rechtfertigt die Tatsache, dass viele Bürger<br />
auf Fahrtenvermittler wie Uber, Bolt und andere zurückgreifen,<br />
dass man deshalb auch Abholplätze an Uber & Co. vermietet und<br />
diese sogar öffentlich ausschildert, wie in Düsseldorf geschehen?<br />
Die Antwort zeigt, dass sich der Münchner wie auch zahlreiche<br />
andere Flughäfen alle Optionen weiterhin offenhalten.<br />
Platz für Interpretationen lässt auch, was der Münchner Flughafen<br />
und die anderen NICHT schreiben: Das <strong>Taxi</strong> wird in einer<br />
Reihe mit ÖPNV, privaten Pkw, Shuttlediensten, selbstfahrenden<br />
Leih- und Sharingwagen und eben auch mit taxiähnlichen Mietwagen<br />
genannt. Es erfolgt seitens des Flughafens keine klare<br />
Abgrenzung des Flughafens zwischen <strong>Taxi</strong>s und Fahrdienstleistern.<br />
Und somit auch keine Unterscheidung zwischen jenen, die rechtskonform<br />
und als Teil des ÖPNV agieren (<strong>Taxi</strong>s), und jenen taxiähnlichen<br />
Mietwagen, die genau dies nicht machen.<br />
Zudem lässt der Münchner Flughafen die Frage unbeantwortet,<br />
ob man auch in <strong>München</strong> mit Uber eine Kooperation plant oder gar<br />
bereits abgeschlossen habe – anders als beispielsweise die Airports<br />
in Dortmund oder Köln. Beide haben gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> versichert,<br />
dass derzeit keine Vereinbarungen zwischen dem Flughafenbetreiber<br />
und Anbietern wie bspw. Uber oder Bolt vorliegen und aktuell auch<br />
keine Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit geführt werden.<br />
Auch wenn all diese Antworten ignorant und arrogant erscheinen:<br />
Die Thematik ist platziert und Uber und Bolt werden gegenüber<br />
ihrem Verhandlungspartner detailliert nachweisen müssen,<br />
dass ihre angeschlossenen Partner gesetzeskonform handeln. So<br />
wie die appbasierten Fahrtenvermittler derzeit agieren, werden<br />
sie das nicht garantieren können.<br />
Gerade deshalb macht das klare Bekenntnis des Münchner<br />
Flughafens wie auch anderer Airports Hoffnung. An dieser Aussage<br />
werden sich alle messen müssen, sollten sie demnächst mit<br />
Uber & Co. vertragliche Verpflichtungen eingehen. jh<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
22 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI
TAXITARIF<br />
DER MÜNCHNER<br />
TAXITARIF –<br />
DIE TUN WAS<br />
Beförderungsentgelte im ÖPNV sollen der wirtschaftlichen Situation entsprechen<br />
– gerade für das eigenwirtschaftliche <strong>Taxi</strong>gewerbe ein sensibles Thema. Die letzten<br />
Änderungen zeigen ein hohes Verantwortungsbewusstsein auf allen Seiten.<br />
In Paragraph 39 des Personenbeförderungsgesetzes<br />
(PBefG) heißt es: „Die<br />
Genehmigungsbehörde hat die Beförderungsentgelte<br />
insbesondere daraufhin zu<br />
prüfen, ob sie unter Berücksichtigung der<br />
wirtschaftlichen Lage des Unternehmers [...]<br />
angemessen sind.“ Anderenfalls hat sie die<br />
Zustimmung zu verweigern.<br />
Der Tarifänderung, die Anfang April in<br />
der Stadt <strong>München</strong> und damit automatisch<br />
auch in den Landkreisen <strong>München</strong>, Erding<br />
und Freising in Kraft getreten ist, musste gar<br />
nicht die Behörde zustimmen, sondern die<br />
Verbände, denn die Initiative war diesmal vom<br />
Kreisverwaltungsreferat (KVR) gekommen<br />
und nicht wie sonst üblich vom <strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />
Dieses wurde regulär angehört. Der Anlass<br />
für die Anpassung war die Erhöhung des Mindestlohns.<br />
Da zum kommenden Jahreswechsel<br />
eine weitere Erhöhung in Kraft treten wird,<br />
hat das KVR zum 1.1.2025 auch bereits die<br />
nächste Tariferhöhung für <strong>Taxi</strong>s festgelegt.<br />
Betrachtet man die Tarifänderungen der<br />
letzten Jahre, so fällt neben einer hohen<br />
Anpassungsfrequenz auch auf, dass nahezu<br />
jede Änderung der Beförderungsentgelte<br />
mit Änderungen anderer Parameter<br />
verbunden war.<br />
So traten am 1. März 2021 zwei weitere<br />
Festpreisrelationen neben der Verbindung<br />
Flughafen Zone Messe in Kraft. Auch<br />
zwischen dem Hauptbahnhof und den beiden<br />
bisherigen Orten sind seitdem optionale<br />
Festpreise möglich. Der Grundpreis wurde<br />
zu diesem Zeitpunkt außergewöhnlich deutlich<br />
erhöht – von 3,50 auf 4,50 Euro (ein<br />
Plus von gut 28 Prozent). Außerdem wurde<br />
ein Zuschlag von 7,50 für die Mitnahme<br />
eines oder mehrerer Fahrräder eingeführt<br />
und zugleich die Zuschläge für Bestellung,<br />
für Gepäck- und Tiermitnahme sowie die<br />
Anfang 2016 eingeführte Begrenzung der<br />
Summe aller Zuschläge wieder aufgehoben.<br />
Zum 1.1.2022 entfiel die Degression, so<br />
dass der Kilometerpreis sich nicht mehr<br />
nach fünf und nochmals nach zehn Kilometern<br />
gefahrener Strecke ändert.<br />
Am 1.6.2022 wurden zusätzlich zu den<br />
optionalen geografischen Festpreisen auch<br />
drei ortsunabhängige, kilometerbasierte<br />
optionale Festpreise ähnlich denen in Hamburg<br />
eingeführt – für Fahrten von bis zu 5,<br />
10 und 45 Kilometern.<br />
Als am 1.9.2023 unter großer Beachtung<br />
der erste Tarifkorridor Deutschlands<br />
in den vier hiesigen Tarifgebieten in Kraft<br />
trat, wurden die erst seit gut einem Jahr<br />
gültigen optionalen Festpreise schon wieder<br />
überflüssig und deshalb gestrichen, da<br />
seitdem jede bestellte Fahrt zum Festpreis<br />
erfolgen kann.<br />
Die Grund- und Kilometerpreise blieben<br />
im Zuge dieser bahnbrechenden Neuerung<br />
allerdings unverändert. Sie wurden erst<br />
zum 1.4.<strong>2024</strong> erneut moderat geändert.<br />
Erneut wurde dabei auch der Zuschlag für<br />
Fahrten mit mehr als vier Personen erhöht.<br />
Mussten vor 20 Jahren noch sechs und mehr<br />
Personen fünf Euro pauschal draufzahlen,<br />
so müssen heute bereits fünf und mehr Personen<br />
das Doppelte berappen, was mindestens<br />
bis zur übernächsten Tarifanpassung<br />
so bleibt. Der Zuschlag für die Fahrradmitnahme<br />
wurde dagegen seit seiner Einführung<br />
nicht erhöht. <br />
ar<br />
DER TAXITARIF VON MÜNCHEN UND DEN DREI FLUGHAFEN-LANDKREISEN IM WANDEL DER LETZTEN ZEHN JAHRE<br />
FOTO: Axel Rühle<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />
23
INKLUSION<br />
MÜNCHEN<br />
SETZT AUF DAS<br />
INKLUSIONSTAXI<br />
Es fällt nicht leicht, das <strong>Taxi</strong>gewerbe davon zu überzeugen, Geld und Arbeitszeit<br />
zu investieren, wenn sich der Aufwand wirtschaftlich nicht rechnet.<br />
Das Inklusionstaxi ist für die Stadt <strong>München</strong> keine „Kann<br />
oder vielleicht“-Entscheidung, denn dass die Stadt insgesamt<br />
inklusiver werden muss, ist per Gesetz geregelt. Mit<br />
der Inklusionstaxi-Förderung hat die Landeshauptstadt einen<br />
ersten wichtigen Schritt gemacht und bereits zum ersten April<br />
2020 eine Förderung ausgelobt. Sie soll den immensen finanziellen<br />
Mehraufwand für die Umrüstung eines Inklusionstaxis ausgleichen<br />
und genug finanzielle Mittel bieten, um den<br />
Heckausschnitt, Schwenksitz und andere typische Umbauten mit<br />
einem Betrag von bis zu 10.000 Euro zu unterstützen.<br />
Bislang konnte nach Aussage des Münchner Sozialreferats die<br />
Umrüstung von 16 Fahrzeugen gefördert werden. Dazu wurde die<br />
beachtliche Summe in Höhe von 150.400 Euro bereits ausgezahlt.<br />
Für eine weitere Umrüstungsmaßnahme in Höhe von 10.000 Euro<br />
sind die städtischen Mittel bereits gebunden.<br />
16 Fahrzeuge klingen für den Außenstehenden zunächst nicht<br />
schlecht, allerdings würde das Budget der Inklusionstaxi-Förderung<br />
den Umbau von vielen weiteren Inklusionstaxis zulassen.<br />
Aktuell können nämlich rund<br />
390.000 Euro Fördergelder abgerufen<br />
werden. Genug Geld für<br />
die Unterstützung der<br />
Umrüstkosten von weiteren 39 Inklusionstaxis. Dass so viel Geld<br />
verfügbar ist, zeigt, dass das Inklusionstaxi im Gewerbe nicht allzu<br />
populär ist. Das liegt an mehreren Gründen. Einerseits ist die Flotte<br />
aktuell zu klein, um alle I-<strong>Taxi</strong>-Kunden gleichermaßen zu bedienen.<br />
Das bedeutet, dass aufgrund der geringen Fahrzeuganzahl die<br />
Fahrer deshalb meist lange Anfahrten in Kauf nehmen müssen.<br />
Dazu addieren sich noch der Zeitverlust wegen den notwendigen<br />
Rüstzeiten für die sichere Verzurrung der Menschen im Rollstuhl.<br />
GEWERBE FORDERT ANGEPASSTEN TAXITARIF<br />
Das alles zusammengenommen macht die Fahrten wenig lukrativ<br />
und damit auch wenig interessant, weder für die Fahrer noch für<br />
die Unternehmer. Aus diesem Grunde werden die Forderungen<br />
nach einem speziellen Tarif für diese Rollstuhlfahrten jeden Tag<br />
laut und deutlich vernehmbar.<br />
Allerdings gibt es mit der einfachsten Lösung, nämlich in der<br />
<strong>Taxi</strong>tarifordnung einen Inklusionstaxi-Zuschlag zu verankern, ein<br />
Problem. Solch einen Zuschlag, wie ihn das <strong>Taxi</strong>gewerbe als kurzfristige<br />
Lösung vorgeschlagen hatte, kann<br />
es aus Sicht der Stadt und des<br />
Behindertenbeirats nicht<br />
geben. Die Mehrkosten,<br />
den Menschen im Rollstuhl<br />
zu schieben, wäre eine Diskriminierung.<br />
In der Folge ist deshalb davon auszugehen,<br />
dass auch bei der nächsten geplanten<br />
Tarifanpassung im Januar kein spezieller Zuschlag für<br />
Inklusionstaxifahrten etabliert wird. Das wird sich<br />
natürlich auch in den Kaufentscheidungen der Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer widerspiegeln. Sprich: Viele<br />
Einen Heckausschnitt gibt es mittlerweile<br />
auch für ganz neue <strong>Taxi</strong>s, wie<br />
im Bild für den Hyundai Staria.<br />
FOTO: AMF Bruns<br />
24 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI
INKLUSION<br />
Harald Damaschke vom Berkheimer Unternehmen MobiTEC,<br />
hier im Bild mit einem VW Caddy, gewährt allen Münchner <strong>Taxi</strong>betrieben<br />
einen Nachlass von 10 Prozent auf die Umrüstung.<br />
neue Inklusionstaxis wird es voraussichtlich in naher Zukunft<br />
nicht geben.<br />
Das <strong>Taxi</strong>gewerbe hat seinerseits verständlicherweise auch nicht<br />
die Absicht, diese Fahrten zu subventionieren. Dass etwas passieren<br />
muss, weiß man schon lange. Bereits zu Beginn des vergangenen<br />
Jahres hatten sich alle Beteiligten zu einem Austausch getroffen, seitdem<br />
befinden sich die erarbeiteten Maßnahmen und Ideen „noch in<br />
der Prüfung und Entwicklung“, wie das KVR der Redaktion mitteilte.<br />
Schade, dass in <strong>München</strong> die Mühlen so langsam mahlen. Letztlich<br />
verwehrt die Stadt damit den Menschen im Rollstuhl eine<br />
Teilhabe am Alltag. Stattdessen müssen sie mit einem langen<br />
Buchungsvorlauf auf die Krankenfahrdienste zurückgreifen, welche<br />
diese Menschen für ein Vielfaches dessen, was ein Inklusionstaxi<br />
kosten würde, befördern. Letztlich belastet diese langwierige<br />
Problemlösung nicht nur die Freiheiten der Behinderten, sondern<br />
auch das Portemonnaie aller Steuerzahler. „Zum aktuellen Zeitpunkt<br />
kann insbesondere zu denkbaren monetären Anreizen keine<br />
Aussage getroffen werden“, so eine Pressevertreterin des KVR.<br />
KVR GEWÄHRT SONDERBERECHTIGUNGEN<br />
Dass man dort nicht untätig geblieben ist, zeigen einige Maßnahmen,<br />
die bereits umgesetzt wurden. So gewährt man den Inklusionstaxis<br />
einige besondere Freiheiten. Insbesondere hat man sich<br />
zum Thema leichter und sicherer Ein- und Ausstieg Gedanken<br />
gemacht. So dürfen Inklusionstaxis in Fußgängerzonen einfahren,<br />
um ihre Fahrgäste abzuholen. Zudem wird es Ausnahmegenehmigungen,<br />
wie z. B. das kurzzeitige Halten auf einem entsprechend<br />
breiten Gehweg oder einem eingeschränkten Halteverbot, geben.<br />
Aber Achtung! Diese Rechte gelten erst dann, wenn eine entsprechende<br />
Ausnahmegenehmigung beantragt und genehmigt wurde.<br />
Zudem „forciert“ man derzeit ein Schulungsprogramm für die<br />
zukünftigen Fahrer von Inklusionstaxis. Damit sollen das technische<br />
Wissen vertieft und das soziale Verständnis gegenüber Menschen<br />
im Rollstuhl gestärkt werden.<br />
Weiterhin gibt es Bestrebungen von der Stadt, dass die Umrüster<br />
von Inklusionstaxis ihre Dienstleistung mit einen besonderen Rabatt<br />
anbieten. Geeinigt hat man sich bereits mit dem Allgäuer Unternehmen<br />
MobiTEC. Dessen Geschäftsführer Harald Damaschke konnte<br />
gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> bestätigen, dass das Unternehmen allen Teilnehmern<br />
der Inklusionstaxi-Förderung einen Rabatt von 10 Prozent<br />
einräumt. Betragen die Umbaukosten weniger als 10.000 Euro, muss<br />
dann die Stadt 10 Prozent weniger auszahlen. Liegen die Kosten für<br />
eine Umrüstung bei über 10.000 Euro, profitieren die <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
und die Fahrgäste, weil die Fahrzeuge dann nicht nur die Mindestanforderungen<br />
an ein Inklusionstaxi erfüllen, sondern durchaus<br />
auch mit einer besseren Ausstattung wie beispielsweise einer zusätzlichen<br />
Nacken- und Rückenstütze ausgestattet sein können, ohne dass<br />
das Budget des <strong>Taxi</strong>unternehmers in Anspruch genommen wird.<br />
All das zusammengenommen, scheint in die richtige Richtung<br />
zu weisen, dennoch wird der Knoten nicht platzen, solange der<br />
Mehraufwand für die Unternehmer nicht gesondert vergütet wird.<br />
Bleibt zu hoffen, dass die Debatte bald zu einem Ergebnis kommt,<br />
denn sonst sind keine Gründe erkennbar, warum sich die Anzahl<br />
von Inklusionstaxis in <strong>München</strong> deutlich erhöhen könnte. Die<br />
Inklusionstaxi-Förderung ist übrigens bis zum 31. Dezember 2026<br />
befristet. Wenn alles richtig läuft, dann sollte bis dahin die Förderung<br />
komplett ausgeschöpft sein. <br />
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FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
DER KNIFF MIT DEM INKLUSIONSTAXI<br />
Nicht nur die Stadt unterstützt den Einsatz von Inklusionstaxis.<br />
Auch werden mit so einem Auto auch manche<br />
„Wege“ frei, die mit einem „normalen“ <strong>Taxi</strong> nicht möglich<br />
sind. So macht IsarFunk beispielsweise eine Ausnahme<br />
beim Aufnahmestopp, denn obwohl die Zentrale derzeit<br />
keine neuen <strong>Taxi</strong>s mehr in die Vermittlung aufnimmt,<br />
bekommen Inklusionstaxis weiterhin eine Chance (Gleiches<br />
gilt im Übrigen auch für E-<strong>Taxi</strong>s). Das i-Tüpfelchen<br />
stellt zudem die Befreiung von der Vermittlungsgebühr<br />
dar. Wer sein Inklusionstaxi von IsarFunk vermitteln<br />
lassen möchte, kann das also jederzeit tun, ohne eine<br />
monatliche Gebühr zahlen zu müssen.<br />
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TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />
25
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TAXI-<br />
THEMEN AUS<br />
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Neben den vielen <strong>Taxi</strong>themen rund um die Landeshauptstadt <strong>München</strong> beschäftigt sich<br />
der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Verlag auch noch mit Themen aus dem Rest der Bundesrepublik und aus<br />
Österreich. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Berichte aus der ganzen internationalen<br />
<strong>Taxi</strong>welt, darunter auch viele Meldungen zum Geschäftsgebaren von Uber und die Reaktionen<br />
darauf.<br />
All dies ist nachzulesen in unserer quartalsweise erscheinenden Printausgabe „<strong>Taxi</strong><br />
<strong>Times</strong> DACH“ sowie auf unserer Website, auf der wir (werk-)täglich die wichtigsten <strong>Taxi</strong>meldungen<br />
veröffentlichen. Premium-Abonnenten haben darauf unbegrenzten Zugang.<br />
Nachfolgend eine Auswahl der wichtigsten Themen der letzten Wochen. Einfach den QR-<br />
Code scannen und weiterlesen …<br />
Technische Sicherungseinrichtung<br />
(TSE): Es tut sich was<br />
Wie müssen Taxameter künftig ausgerüstet<br />
sein, damit sie die seit 1. Januar<br />
verpflichtende TSE-Pflicht<br />
erfüllen? Alle Beiträge zu diesem<br />
Thema finden Sie unter<br />
diesem QR-Code.<br />
Komplett illegale Mietwagen in<br />
Berlin<br />
Eine umfangreiche Recherche des Fernsehsenders<br />
rbb deckte auf, was innerhalb<br />
der <strong>Taxi</strong>branche und auch bei der Berliner<br />
Aufsichtsbehörde sowieso schon bekannt<br />
war: In der Hauptstadt fahren mindestens<br />
1.000 Mietwagen für Uber, Bolt und<br />
Free Now, die keine gültige Konzession<br />
besitzen. Durch diesen medialen Druck<br />
wurde das Thema zum Politikum und die<br />
Behörde war zum Handeln gezwungen.<br />
So hat man beispielsweise Uber & Co.<br />
zur Herausgabe der Daten aller Mietwagen-Unternehmen<br />
verpflichtet, die bei<br />
den Plattformen registriert sind. Diese<br />
Daten wurden dann mit den Daten der<br />
Aufsichtsbehörde verglichen. Über das<br />
Ergebnis und deren Konsequenzen<br />
berichtet <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
auf seiner Berliner Regionalseite.<br />
Jeden Dienstag:<br />
Die <strong>Taxi</strong>welt im<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Newsletter.<br />
Hier geht’s zur Anmeldung<br />
Uber-Dominanz macht Städte<br />
erpressbar<br />
Was passiert eigentlich, wenn Uber &<br />
Co. das <strong>Taxi</strong>gewerbe aus den Städten<br />
verdrängt haben? Dann bestimmen die<br />
appbasierten Fahrtenvermittler nicht nur<br />
über die Preise, sondern können auch die<br />
Städte erpressen, wenn diese Mindeststandards<br />
wie beispielsweise<br />
den Fahrerlohn definieren<br />
wollen. Wir berichten über<br />
einen Fall aus Minneapolis in<br />
den USA.<br />
IN EIGENER SACHE:<br />
ABSCHIED VOM GEDRUCKTEN<br />
Liebe Leser der Münchner Ausgabe<br />
von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>! Mit dieser Ausgabe<br />
endet die Ära der Münchner Regionalausgabe<br />
in gedruckter Form.<br />
Künftig werden wir über die Münchner<br />
Themen ausschließlich auf unserer<br />
Website www.taxi-times.com/<br />
muenchen berichten. Abonnenten<br />
der Münchner Regionalausgabe<br />
haben auf die Inhalte unbegrenzten<br />
Zugang. Die gedruckte Ausgabe<br />
„<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH“<br />
mit <strong>Taxi</strong>themen aus<br />
ganz Deutschland, aus<br />
Österreich und international<br />
wird weiterhin als<br />
Printausgabe quartalsweise<br />
erscheinen.<br />
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Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>themen<br />
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