KVWL Jahresbericht VQ 2023
KVWL Jahresbericht VQ 2023
KVWL Jahresbericht VQ 2023
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Gemeinsam stark<br />
für Qualität<br />
<strong>2023</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong><br />
Versorgungsqualität
Bericht des Geschäftsbereiches<br />
Versorgungsqualität für das Jahr <strong>2023</strong><br />
Editorial. ............................................................................... 5<br />
Aktuelles<br />
Wichtige Stützpfeiler einer gut funktionierenden Praxis: standardisierte Prozesse<br />
und ein kluges Qualitätsmanagement. ..................................................... 8<br />
Alles wie immer? Nicht bei uns! .......................................................... 10<br />
KPQMplus Lean Healthcare – Wir haben uns verbessert – Nachmachen erwünscht! ............. 12<br />
Digitale Kommissionssitzungen – ein Update. .............................................. 14<br />
Ein Erfahrungsbericht der QS-Kommission Ultraschall. ...................................... 15<br />
Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger: Neuausrichtung der QS. ......................... 18<br />
Neues Verfahren in der DeQS-Richtlinie: QS AmbPT. ........................................ 20<br />
Weitere Altersgruppe profitiert vom Mammographiescreening – Altersausweitung beschlossen .. 21<br />
Qualitätszirkel für MFA. ................................................................. 22<br />
Informationsveranstaltungen des GB <strong>VQ</strong><br />
Termine, Termine, Termine... ............................................................. 26<br />
Patientensicherheit<br />
Patientensicherheit in Westfalen-Lippe. ................................................... 30<br />
CIRS-NRW – Das Berichts- und Lernsystem für NRW. ......................................... 31<br />
Tag der Patientensicherheit <strong>2023</strong>. ........................................................ 32<br />
Nachhaltigkeit und Hygiene – Passt das zusammen?. ....................................... 33<br />
Neue Handlungsempfehlung zur Vermeidung von Eingriffsverwechslungen. ................... 34<br />
Fortbildungen zur Verbesserung der Patientensicherheit. ................................... 35<br />
Qualitätsentwicklung / Qualitätsmanagement<br />
QM und KPQM-Beratungen .............................................................. 38<br />
Die QM-Überprüfung der <strong>KVWL</strong> für das Jahr <strong>2023</strong>. ......................................... 39<br />
Zertifizierungen im QM – So profitieren Verwaltung und Praxis. ............................. 40<br />
Kurzinformationsformate zum KPQM ......................................................41<br />
Room of Horrors – QM auf detektivische Weise begegnen. ................................... 42<br />
Fortbildungspflicht in <strong>2023</strong> (Zahlen – Daten – Fakten) ....................................... 43<br />
Vorteil der Digitalisierung – Immer mehr nutzen elektronische Übermittlung<br />
ihres Fortbildungszertifikats durch ihre Kammer. ........................................... 44<br />
Rente in Sicht! Aber vielleicht nochmal für ein paar Stunden in die Praxis –<br />
wie sieht es da mit der Fortbildungspflicht aus?. ........................................... 45<br />
Entziehungsverfahren – gesetzlich vorgeschrieben – Strategien zur Vermeidung. . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Qualitätszirkel – Weniger machen mehr – Schmaler Grat in der Qualitätszirkelarbeit. ........... 47<br />
Interprofessionelle Qualitätszirkel Frühe Hilfen – Vernetzung der besonderen Art. .............. 48<br />
2 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Qualitätssicherung<br />
Qualitätssicherung. ..................................................................... 52<br />
Neue bzw. geänderte Richtlinien, Vereinbarungen und Verträge<br />
Außerklinische Intensivpflege. ........................................................... 58<br />
„COPD-Screening“ – neuer Selektivvertrag mit der DAK-Gesundheit abgeschlossen. ............ 59<br />
DMP Osteoporose. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />
DMP COPD/Asthma. .................................................................... 60<br />
Arthroskopie-Vereinbarung: Neufassung greift zum 1. Oktober 2024 .......................... 61<br />
Zweitmeinungsverfahren: weitere Verfahren aufgenommen. ................................. 62<br />
Stereotaktische Radiochirurgie. .......................................................... 64<br />
PSMA-PET/CT. ......................................................................... 65<br />
QS-Maßnahmen nach § 135 Abs. 2 SGB V<br />
Dokumentationsprüfung Akupunktur. ..................................................... 68<br />
Dokumentationsprüfung HIV/Aids. ........................................................ 69<br />
Stichprobenprüfung Spezial-Labor. ....................................................... 70<br />
Dokumentationsprüfung Schmerztherapie. ................................................ 71<br />
Dokumentationsprüfung PDT sowie PTK noch bis Ende 2025 ausgesetzt ...................... 72<br />
Dokumentationsprüfung Rhythmusimplantat-Kontrollen. .................................... 73<br />
Auflagenprüfung Dünndarmkapsel-Endoskopie. ............................................ 74<br />
Koloskopie-Auflagenprüfung. ............................................................ 75<br />
Koloskopie-Hygieneprüfung. ............................................................. 77<br />
Ultraschall Stichprobenprüfung (außer bei Säuglingshüften). ................................ 78<br />
Auflagenprüfung Sonographie der Säuglingshüften. ....................................... 80<br />
Konstanzprüfung von Ultraschallsystemen weiterhin erfolgreich ............................. 82<br />
Dokumentationsprüfung kurative Mammographie .......................................... 83<br />
Dokumentationsprüfung MR-Angiographie. ............................................... 84<br />
Dokumentationsprüfung Vakuumbiopsie. .................................................. 85<br />
QS-Maßnahmen nach § 135b Abs. 2 SGB V<br />
Arthroskopie von Knie- und Schultergelenken. ............................................ 88<br />
Kernspintomographie (MRT), Radiologie und Computertomographie (CT). ..................... 92<br />
Weitere Qualitätsprüfungen<br />
Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger. ............................................... 96<br />
Onkologie. ............................................................................ 100<br />
DeQS / oKFE<br />
Datengestützte einrichtungsübergreifende QS (DeQS-RL) .................................. 104<br />
Organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme (oKFE) ...................................... 111<br />
3
Zentrale Stelle Mammographie-Screening WL<br />
ZS Mammographie-Screening Westfalen-Lippe. ............................................ 116<br />
Änderungen und Ausfälle in den Mammographie-Einheiten wegen:<br />
Öffnungszeitenänderung, Personalausfall, Technikereinsatz. ................................. 117<br />
MammoREPORT 2021: Mehr Frauen nehmen am Screening teil. .............................. 117<br />
Mammobile in der Region Westfalen-Lippe. ................................................ 118<br />
Online-Buchungs-System (OBS). .......................................................... 119<br />
Schriftliche Einladung Mammographie-Screening-Programm. ............................... 120<br />
Hohe telefonische Erreichbarkeit. ........................................................ 121<br />
Einladungscode & Termine. ............................................................. 122<br />
Brustkrebsmonat Oktober <strong>2023</strong>. ........................................................ 123<br />
Patientenrechtegesetz ................................................................. 123<br />
Weitere Themen<br />
QS-Kommission Apherese: Hier werden im Auftrag der Krankenkassen<br />
Erst- und Folgeanträge geprüft. ......................................................... 126<br />
Genehmigungsverfahren ............................................................... 128<br />
Kommissionen ........................................................................ 130<br />
Anhang<br />
Abkürzungsverzeichnis. ................................................................ 134<br />
Bildnachweise. ........................................................................ 136<br />
Impressum. ........................................................................... 137<br />
Anmerkung<br />
Um die Lesbarkeit des Dokumentes zu erhalten, werden Personen- und Berufsbezeichnungen<br />
lediglich in männlicher Form gedruckt, gelten aber gleichermaßen für alle Geschlechter.<br />
4 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
eine gute Versorgungsqualität ist nicht verhandelbar. Hier deckt sich Ihr<br />
eigener Anspruch mit dem Prüfauftrag der <strong>KVWL</strong>. Der Nachweis über die<br />
seit Jahren gleichbleibend hohen Standards in Westfalen-Lippe folgt auf<br />
den kommenden Seiten.<br />
Dr. med. Volker Schrage<br />
stellv. Vorstands vorsitzender<br />
der <strong>KVWL</strong><br />
Ich möchte die Gelegenheit gerne nutzen, mit einem leider<br />
noch viel zu häufig geäußerten Kritikpunkt aufzuräumen.<br />
Der Vorwurf lautet, QM schaffe nur unnötige Bürokratie. In<br />
meinen Augen ist das Gegenteil richtig: Wer einmal ein gutes<br />
QM mit den dazugehörigen Prozessen in seiner Praxis<br />
etabliert hat, wird schnell feststellen, dass es das gesamte<br />
Praxisteam entlastet. Und diese Aussage kann ich mit Fakten<br />
untermauern. In dem vorliegenden <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität<br />
für das Jahr <strong>2023</strong> werden Sie an mehreren<br />
Stellen Informationen dazu finden, dass Prüfintervalle<br />
verlängert oder einzelne Prüfungen für eine bestimmte<br />
Frist ganz ausgesetzt werden. Also weniger Termine, weniger<br />
Nachweise und im Ergebnis weniger Bürokratie! Das<br />
ist eine direkte Folge guter (und belegbarer) Versorgungsqualität.<br />
Aber wir wollen uns nicht auf dem Erreichten ausruhen,<br />
sondern das QM selbst weiterentwickeln und an die immer<br />
neuen Herausforderungen anpassen. Unter dem Label<br />
KPQMplus haben wir begonnen, das spannende Konzept<br />
des Lean Healthcare in die ambulante Versorgung einzuführen.<br />
Die Teilnehmer eines ersten Pilotprojekts waren<br />
schnell überzeugt.<br />
Und schließlich noch ein ganz konkretes Beispiel von vielen<br />
für die Auswirkung der QS auf die Patientenversorgung.<br />
Die Rede ist von der Substitution opioidabhängiger Patienten;<br />
ein aus vielerlei Gründen herausfordernder Teil der<br />
Versorgung. Hier hat die zuständige QS-K ganze Arbeit<br />
geleistet, um die ambulante Substitutionsarbeit so praxisfreundlich<br />
wie möglich zu gestalten.<br />
Das sind nur einige Beispiele für „gute Qualität“ und sie<br />
zeigen, dass wir auch in unserem Verwaltungshandeln bemüht<br />
sind, die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen,<br />
zu evaluieren und sie stetig in Ihrem Sinne zu verbessern.<br />
Ich wünsche Ihnen nun eine gewinnbringende Lektüre des<br />
vorliegenden Berichts!<br />
Mit freundlichen kollegialen Grüßen<br />
Dr. Volker Schrage<br />
stellv. <strong>KVWL</strong>-Vorstandsvorsitzender<br />
5
6 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Aktuelles<br />
_ Wichtige Stützpfeiler einer gut funktionierenden Praxis:<br />
standardisierte Prozesse und ein kluges Qualitätsmanagement<br />
_ Alles wie immer? Nicht bei uns!<br />
_ KPQMplus Lean Healthcare<br />
Wir haben uns verbessert – Nachmachen erwünscht!<br />
_ Digitale Kommissionssitzungen – ein Update<br />
_ Stichprobenprüfung Ultraschall<br />
_ Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger: Neuausrichtung der QS<br />
_ Neues Verfahren in der DeQS-Richtlinie: QS AmbPT<br />
_ Weitere Altersgruppe profitiert vom Mammographiescreening –<br />
Altersausweitung beschlossen<br />
_ Qualitätszirkel für MFA<br />
7
Wichtige Stützpfeiler einer gut funktionierenden<br />
Praxis: standardisierte Prozesse und ein<br />
kluges Qualitätsmanagement<br />
Bei staatlich vorgegebenen QS-Maßnahmen bietet die <strong>KVWL</strong> breite Unterstützung.<br />
Der Ausschuss der Vertreterversammlung für QS und QM stellt<br />
sich vor.<br />
Eines dieser Expertengremien ist der „AQS“,<br />
der Ausschuss für QS und QM, als zentraler Ansprechpartner-Pool<br />
für verbundene Fragen oder<br />
Anregungen zur QS und zum QM.<br />
Die Qualität der medizinischen Versorgung wird<br />
von vielen Faktoren beeinflusst. Es gilt, gesetzliche<br />
Vorgaben zu berücksichtigen und umzusetzen<br />
und Anforderungen an die technische<br />
Ausstattung und Hygienestandards in der Praxis<br />
zu erfüllen. Berufliche Erfahrung, gut funktionierende<br />
Teamstrukturen, ein fundiertes QM und<br />
die langfristige Sicherung der Arbeitsqualität<br />
sind dafür der Schlüssel.<br />
Die Vertreterversammlung der <strong>KVWL</strong> ist – gemeinsam<br />
mit dem hauptamtlichen Vorstand –<br />
das oberste Organ der <strong>KVWL</strong>. Sie vertritt die Interessen<br />
von mehr als 16.000 niedergelassenen<br />
Vertragsärzten, ärztlichen und psychologischen<br />
Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten<br />
im Landesteil Westfalen-Lippe.<br />
Keine Frage: Strukturierte Abläufe und ein gut<br />
funktionierendes Team fallen nicht vom Himmel.<br />
Sie müssen erarbeitet, weiterentwickelt<br />
und im Arbeitsalltag etabliert werden. Das kostet<br />
erst einmal Zeit, aber diese Investition lohnt<br />
sich. Eine konsequent durchgeführte QS, die mit<br />
einem entsprechenden QM Hand in Hand geht,<br />
bringt im nächsten Schritt nämlich viele Vorteile:<br />
Zu den Aufgaben der Vertreterversammlung gehört<br />
es insbesondere, alle Entscheidungen zu<br />
treffen, die für die Körperschaft von grundsätzlicher<br />
Bedeutung sind. Sie beschließt u.a. den<br />
Haushalt, die Satzung und kontrolliert die Tätigkeiten<br />
des Vorstandes. Um diese Aufgaben zu erfüllen,<br />
wird sie von gesetzlich vorgeschriebenen<br />
beratenden Fachausschüssen unterstützt, sie<br />
kann sich zusätzlich jedoch weitere Ausschüsse<br />
einrichten.<br />
► Die Risiken in Haftungsprozessen sind geringer,<br />
weil Organisation und Dokumentation<br />
verlässlicher sind (Aufklärung, Hygiene, Datenschutz<br />
etc.).<br />
► Durch modernes Prozessmanagement und<br />
sinnvollen Personaleinsatz (Stichwort Delegation)<br />
kann einer ungewollten Personalfluktuation<br />
entgegengewirkt werden.<br />
8 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
► Durch regelmäßiges Controlling und PVS-Auswertungen<br />
werden die erbrachten Leistungen<br />
professionell und sicher abgerechnet und ein<br />
Schutz vor Regressen entsteht.<br />
► Rückmeldeberichte über die Prozess- und Ergebnisqualität<br />
dienen zur Verbesserung der<br />
Selbsteinschätzung.<br />
Dem AQS ist es wichtig, das richtige Narrativ von<br />
QS und QM als „wichtige Stützpfeiler einer gut<br />
funktionierenden Praxis“ zu betonen und die Mitglieder<br />
sowohl im selbstgewählten Management<br />
als auch in staatlich vorgegebenen Verfahren im<br />
Einzelnen und auf allen Ebenen zu unterstützen.<br />
Der AQS steht den Mitgliedern der <strong>KVWL</strong> – zusammen<br />
mit dem Team des GB <strong>VQ</strong> – zu allen Fragen<br />
und Anregungen rund um die Themen QS<br />
und -management zur Seite. Vor diesem Hintergrund<br />
tagt der AQS mehrmals im Jahr und beleuchtet<br />
Anforderungen an und Entwicklungen<br />
von Versorgungsqualität.<br />
Dr. med. Ludger Obergassel (Vorsitzender des AQS), Silke<br />
Fröhlich, Dr. med. Michael Bömmer, Dr. med. Gerhild Rausch-<br />
Riedel, Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Johanna Thünker, Dr. med. Laura<br />
Dalhaus (Stlv. Vorsitzende des AQS), Dr. med. Christoph Giepen<br />
9
Alles wie immer? Nicht bei uns!<br />
Wie Ihre Meinung frischen Wind in unsere Verwaltung bringt<br />
QS und QM werden häufig nur mit Normen und<br />
Gesetzen verbunden, dabei sind sie der Schlüssel<br />
für einen effizienten und sicheren Praxisalltag.<br />
Aber was bedeuten diese Begriffe konkret in<br />
Ihrem Praxisalltag? Ist Versorgungsqualität für<br />
Sie lediglich die reine Erfüllung von Normen und<br />
Vorschriften? Was läuft gut und was kann noch<br />
verbessert werden?<br />
Ihre Meinung zählt!<br />
Um Antworten auf diese Fragen zu finden, sind<br />
wir mit Ärzten und Psychotherapeuten in den direkten<br />
Austausch gegangen. Bereits 2022 fand<br />
eine Diskussionsrunde mit 12 Ärzten und Psychotherapeuten<br />
statt. Wir haben intensiv über<br />
diese Fragen diskutiert und konnten zusammentragen,<br />
was Ihnen wichtig ist (u. a.):<br />
► Fachgruppenspezifische News<br />
► Der Patient muss im Fokus bleiben<br />
► Eine aufwandsarme QS<br />
Um den Austausch noch weiter zu vertiefen,<br />
führten wir <strong>2023</strong> eine große Umfrage durch,<br />
an der fast 700 Ärzte teilnahmen (ausgewählte<br />
Ergebnisse sehen Sie auf der folgenden Seite).<br />
Wir haben Sie u. a. gefragt, welche Unterstützungsangebote<br />
Ihnen helfen würden. Einer der<br />
am häufigsten genannten Aspekte ist der Abbau<br />
von Bürokratie. Wir wissen, dass administrative<br />
Hürden oft zeitraubend und frustrierend sein<br />
können. Daher arbeiten wir intensiv daran, unsere<br />
Prozesse zu vereinfachen und transparenter<br />
zu gestalten. So sollen Ihnen in Zukunft mehr<br />
Ressourcen und Zeit zur Verfügung stehen, um<br />
sich auf Ihre Kernaufgaben zu konzentrieren.<br />
Bürokratische Belastung abbauen: Sie haben<br />
es selbst in der Hand!<br />
Hinsichtlich des Abbaus von Bürokratie hat sich<br />
im Jahr <strong>2023</strong> auch schon einiges getan. Fundierte<br />
QS und QM helfen Ihnen, die bürokratische<br />
Belastung für Ihre Praxis langfristig abzubauen,<br />
was folgende Beispiele belegen:<br />
► Die Ergebnisse der QS-Prüfung Langzeit-EKG<br />
(LZ-EKG) haben sich in den vergangenen Jahren<br />
kontinuierlich verbessert. Konsequenz<br />
daraus: Der <strong>KVWL</strong>-Vorstand hat die fakultative<br />
QS LZ-EKG seit dem 1. Juli <strong>2023</strong> ausgesetzt.<br />
► Die Verpflichtung von Stichprobenprüfungen<br />
im Bereich der Computertomographie ist<br />
dauerhaft aufgehoben. Diese Entscheidung<br />
wurde im Mai <strong>2023</strong> auch vom Bundesgesundheitsministerium<br />
bestätigt.<br />
10 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Bekanntheit unserer Services<br />
Beratung zu QM<br />
23 % (170)<br />
52 % (392)<br />
Beratung zu Genehmigungsanträgen<br />
43 % (320)<br />
28 % (211)<br />
Informationsangebote<br />
auf der <strong>KVWL</strong>-Homepage<br />
74 % (556)<br />
20 % (150)<br />
Angebote für MFA<br />
36 % (270)<br />
45 % (337)<br />
bekannt und bereits genutzt<br />
bekannt, aber noch nicht genutzt<br />
0 %<br />
25 %<br />
50 %<br />
75 %<br />
100 %<br />
Stimmen Sie den folgenden Aussagen zu?<br />
Für meine Anliegen finde ich in der<br />
Regel schnell den richtigen Ansprechpartner.<br />
53 % (396)<br />
19 % (144)<br />
Meine Fragen werden in der Regel<br />
zügig und kompetent beantwortet.<br />
53 % (398)<br />
15 % (114)<br />
Ja<br />
Nein 0 %<br />
25 %<br />
50 %<br />
75 %<br />
100 %<br />
QS und QM sind – richtig eingesetzt – keine zusätzliche<br />
Belastung, sondern bringen langfristig eine Entlastung im<br />
Arbeitsalltag. Um unsere Angebote weiter verbessern zu<br />
können und Sie auf diesem Weg möglichst passgenau zu<br />
unterstützen, bleiben wir offen für Ihre Rückmeldungen<br />
und freuen uns über jeden Hinweis. Denn nur durch einen<br />
kontinuierlichen Dialog und gegenseitiges Verständnis<br />
können wir gemeinsam erfolgreich sein.<br />
Ansprechpartner:<br />
Christopher Arndt<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 15 41<br />
11
KPQMplus Lean Healthcare<br />
Wir haben uns verbessert – Nachmachen<br />
erwünscht!<br />
Das erste KPQMplus Lean Healthcare Projekt konnte erfolgreich abgeschlossen<br />
werden. Die einhellige Meinung der teilnehmenden Praxen lautet: „Wir haben uns<br />
verbessert!“<br />
Um weiteren Praxen diesen Erfolg zu ermöglichen,<br />
geht das Projekt in die nächste Runde. Im<br />
Herbst 2024 startet der zweite Projektdurchlauf,<br />
zu dem sich Praxen, gleich welcher Fachrichtung<br />
und Größe, anmelden können. Einzige Voraussetzung<br />
ist die Etablierung eines QMs nach der<br />
Richtlinie des G-BA. Denn sie gibt den Rahmen<br />
des QMs für jede Praxis vor und bildet somit<br />
auch die Basis für KPQMplus.<br />
Wer das Unternehmen Vertragspraxis führt,<br />
muss einiges unternehmen, um im Arbeitsalltag<br />
zu bestehen: Prozesse in der Praxis wollen<br />
schlank organisiert sein, damit die wertvolle<br />
Arbeitszeit nicht durch unnötige Schritte, Suchen<br />
oder Leerläufe jeglicher Art vergeudet<br />
wird. Gleichzeitig müssen die richtigen Mitarbeitenden<br />
an der richtigen Stelle eingesetzt<br />
werden, damit sie ihre Aufgaben verlässlich und<br />
ungestört erledigen können. Und schließlich sollen<br />
Patienten möglichst reibungslos durch den<br />
Praxisbetrieb geführt werden, sodass keine unnötigen<br />
Wartezeiten, Doppeltermine oder Ausfälle<br />
durch zu kurzfristige Absagen entstehen.<br />
Dabei will digitale Technik klug eingebunden<br />
werden, um all dies zu unterstützen. Unterstützung<br />
beim Umgang mit diesen Herausforderungen<br />
bietet KPQMplus Lean Healthcare an. Dabei<br />
12 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
lernen teilnehmende Praxen die Philosophie des<br />
kleinschrittigen Sich-Verbesserns kennen. Über<br />
einen Zeitraum von 12 Monaten vermitteln ihnen<br />
ausgebildete Lean-Trainer wirksame Werkzeuge<br />
zur optimierten Praxisorganisation – und zwar<br />
individuell an die Bedürfnisse jeder einzelnen<br />
Praxis angepasst.<br />
einen großen Raum ein, sodass das Lernen voneinander<br />
möglich ist – ganz nach dem Motto: Wir<br />
haben uns verbessert – Nachmachen erwünscht!<br />
Da immer fünf Praxen in einem dem Qualitätszirkel<br />
ähnlichen Setting betreut werden, nimmt<br />
auch der Austausch der Praxen untereinander<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Christina Janner<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 19 73<br />
Ansprechpartner:<br />
Jörg Otte<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 10 32<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Marina Pommée<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 33 03<br />
13
Digitale Kommissionssitzungen – ein Update<br />
Seit Sommer 2021 sind wir intensiv damit beschäftigt, die QS-Dokumentationsprüfungen<br />
zu digitalisieren.<br />
Im letzten <strong>Jahresbericht</strong> konnten wir bereits über erste Erfolge<br />
berichten, die uns auf unserem Weg zu einer effizienteren<br />
und moderneren Arbeitsweise bestätigen. Unser Ziel<br />
ist es, interne Abläufe nicht nur zu verbessern, sondern<br />
auch zukunftssicher zu gestalten.<br />
Ein bedeutender Fortschritt ist die Einführung von zwei<br />
neuen Verfahren: Koloskopie und Kernspintomographie.<br />
Diese Verfahren sind jetzt produktiv und erleichtern unsere<br />
Arbeit erheblich. Damit haben wir neben den bereits eingeführten<br />
Verfahren Sonographie und Radiologie vier sehr<br />
umfangreiche Verfahren digital abgebildet. Und auch in der<br />
Datenauswertung hat sich einiges getan. Über so genannte<br />
„Rezepte“ können wir alle Daten aus den Prüfungen exportieren<br />
und mit weiteren Daten aus unserem Haus verknüpfen.<br />
Zukünftig können wir dann Fragen beantworten<br />
wie „Was sind die häufigsten Mängel in der Qualität von<br />
Ultraschallbildern?“ und daraus Informations- oder Schulungsangebote<br />
ableiten.<br />
Aber was bedeutet das genau?<br />
In der Vergangenheit mussten die Ergebnisse in den Sitzungen<br />
der QS-Ken händisch auf Papierbögen eingetragen<br />
werden, um diese dann später wieder in ein Word-Dokument<br />
am PC einzutippen. Nun nehmen unsere Mitarbeiter<br />
den Laptop mit in die Sitzung und bearbeiten die einzelnen<br />
Vorgänge direkt digital. Die Ergebnisse werden elektronisch<br />
erfasst und stehen für die Weiterverarbeitung (Ergebnismitteilungen)<br />
oder verschiedene Datenauswertungen zur<br />
Verfügung. Somit schließt sich eine weitere Lücke im digitalen<br />
Gesamtprozess und wir sind einen großen Schritt<br />
näher an eine moderne, digitale Arbeitsweise gekommen.<br />
Wie geht es weiter?<br />
Die nächsten Verfahren (Konstanzprüfung, IVOM und Akupunktur)<br />
stehen bereits in den Startlöchern. Bis Ende 2025<br />
wollen wir den Großteil sämtlicher Dokumentationsprüfungen<br />
in den jeweiligen QS-Kommissionssitzungen digital bearbeitbar<br />
machen.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Christina Janner<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 19 73<br />
14 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Ein Erfahrungsbericht der<br />
QS-Kommission Ultraschall<br />
Nach § 11 der Ultraschall-Vereinbarung prüft die <strong>KVWL</strong>, ob die Bildund<br />
Befunddokumentationen unter Berücksichtigung der Indikation<br />
und den aus der Untersuchung abgeleiteten Konsequenzen vollständig<br />
und nachvollziehbar sind.<br />
Wegen der vielfältigen Anwendung der Ultraschalldiagnostik<br />
umfasst die Stichprobenprüfung<br />
eine Vielzahl von Anwendungsbereichen.<br />
Dazu gehören u. a. alle B-Modus-Verfahren, die<br />
Echo- und Dopplerechokardiographie sowie die<br />
Duplexsonographie verschiedener Gefäße.<br />
Warum sind die Überprüfungen der Qualität<br />
im Bereich der Ultraschalldiagnostik sinnvoll<br />
und notwendig?<br />
Wo Diagnostik und Therapie betrieben werden,<br />
sollte man überprüfen, ob Standards eingehalten<br />
werden. Die <strong>KVWL</strong> möchte sicherstellen,<br />
dass alle nach den gleichen Standards arbeiten,<br />
egal wo man seine Weiterbildung absolviert hat.<br />
Dies wird in Form der Stichprobenprüfung beurteilt.<br />
Welche Fehler können bei der Dokumentation<br />
auftreten?<br />
Schwierig wird es bei einer Stichprobenprüfung,<br />
wenn man erst eine Lupe oder Vergrößerungsbrille<br />
braucht, um die anatomischen Strukturen<br />
auf dem Bild zu erkennen. Da ist es sinnvoll,<br />
wenn es eine digitale Bilddokumentation gibt.<br />
Manchmal wird das Bild nicht genau beschriftet<br />
bzw. das Piktogramm nicht oder nicht korrekt<br />
genutzt. Dann ist z. T. nicht nachvollziehbar, was<br />
genau untersucht wurde. Möglicherweise ist die<br />
Dokumentation unvollständig. So ist zum Beispiel<br />
auch bei unauffälligen Organbeschreibungen<br />
im Befundbericht mindestens ein Bild des<br />
Organs zu dokumentieren. Manchmal werden<br />
die Vorgaben des EBM nicht eingehalten. Generell<br />
kann man empfehlen, sich die Standards<br />
anzueignen. Wer diese einmal verinnerlicht hat,<br />
macht kaum etwas falsch.<br />
So muss zum Beispiel für eine Sonographie nach<br />
GOP 33042 EBM die Indikation/Fragestellung für<br />
die Untersuchung eindeutig sein. Danach richtet<br />
sich bei dieser Ultraschalluntersuchung der Umfang<br />
der zu erstellenden Bilddokumentationen.<br />
Bei einer allgemeinen Fragestellung müssen<br />
sämtliche Organe/Strukturen bildlich dokumentiert<br />
werden. Grundsätzlich gilt, dass bei Normalbefunden<br />
ein Bild des betreffenden Organs<br />
in repräsentativer Schnittebene ausreicht. Es<br />
können auch mehrere Organe auf einem Bild<br />
nachvollziehbar abgebildet sein, wie Leber und<br />
Gallenblase. Bei Pathologien sind zusätzlich befundbezogene<br />
Bilder nachvollziehbar zu dokumentieren.<br />
Pathologische Befunde sind grundsätzlich<br />
in zwei Ebenen darzustellen. Zusätzlich<br />
ist darauf zu achten, dass aus allen Bilddokumentationen<br />
die formalen Inhalte nach Anlage<br />
III Nr. 6 der Ultraschall-Vereinbarung hervorgehen.<br />
Nachfolgend finden Sie ein Beispiel für eine<br />
Sonographie des Abdomens und Retroperitoneums<br />
bei Jugendlichen und Erwachsenen nach<br />
GOP 33042 EBM.<br />
Beispiel:<br />
Indikation: unklare Abdominalschmerzen mit<br />
Übelkeit und Erbrechen<br />
weiterlesen<br />
15
Ultraschallbilder eines gut dokumentierten Falles<br />
Aorta<br />
Gallenblase<br />
Leber<br />
Milz<br />
linke Niere<br />
rechte Niere<br />
Pankreas<br />
Pfortader/DHC<br />
Vena Cava<br />
Schriftlicher Befundbericht:<br />
Altersentsprechender sonographischer Abdomenbefund. Leberbinnenecho<br />
homogen, keine Stauungszeichen, GB steinfrei, DHC nicht erweitert.<br />
Pankreaskopf gut darstellbar, homogen, unauffällig. Nieren bds. altersentsprechend,<br />
normgerecht groß, PP-Verhältnis normgerecht, keine Stauungszeichen,<br />
kein Steinnachweis. Milz homogen, normgerecht groß. Aorta ohne<br />
Hinweise auf Ektasie oder Aneurysma, keine Sklerose, venöse Gefäße nicht<br />
gestaut, V. Cava atemmoduliert kollabierend. Fotodokumentation erfolgt.<br />
(abgeleitete) Konsequenzen:<br />
V. a. unkomplizierte Gastroenteritis, symptomatische Therapie, bei Persistenz<br />
weitere Diagnostik, da keine Pathologie gefunden wurde.<br />
16 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Ultraschallbilder mit Verbesserungspotenzial<br />
Beispielbilder aus den KV-Stichprobenprüfung mit Mängeln<br />
kein Organ zu erkennen<br />
Organ nicht komplett dargestellt<br />
falsche Schnittebene –<br />
spiegelverkehrt<br />
zu kleiner Bildausschnitt<br />
falsche Geräteeinstellung<br />
„überstrahlt"<br />
Pathologie in nur einer Ebene<br />
so sollte es sein: Pathologie<br />
korrigiert in 2 Ebenen<br />
Ansprechpartner:<br />
Thomas Balhar<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 15 60<br />
17
Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger:<br />
Neuausrichtung der QS<br />
Die ambulante substitutionsgestützte Behandlung Opioidabhängiger<br />
(„Substitution“) ist seit 1991 eine vertragsärztliche Leistung der GKV.<br />
Durch das große Engagement der substituierenden Ärzte ist es gelungen,<br />
den betroffenen suchtkranken Menschen ein wohnortnahes und leitliniengerechtes<br />
Therapieangebot zu machen.<br />
Allerdings sinkt die Zahl substituierender Ärzte seit<br />
Jahren kontinuierlich, während sich die Zahl der<br />
Substituierten auf gleichbleibend hohem Niveau<br />
eingependelt hat. Damit gerät eine wichtige Versorgungsstruktur<br />
in Gefahr!<br />
Die ambulante Substitution war nie so effektiv und<br />
praxisfreundlich wie heute. In den vergangenen Jahren<br />
hat der Gesetzgeber viele bürokratische Hürden<br />
abgebaut und umfassende Rechtssicherheit für die<br />
behandelnden Ärzte geschaffen. Zudem wurden Therapieziele<br />
neu definiert und der Lebenswirklichkeit<br />
der Betroffenen angepasst. Es bestehen inzwischen<br />
auch deutlich weniger Melde- und Dokumentationspflichten.<br />
Lediglich die Meldepflicht der Patienten bei<br />
der Bundesopiumstelle ist geblieben.<br />
QS neu ausgerichtet: Nutzen Sie das Beratungsangebot<br />
der Kommission!<br />
Auch die QS-K hat mehrfach den Aufwand in der<br />
Dokumentation bei den Stichprobenprüfungen reduziert.<br />
Um die mühsame Zusammenstellung einzelner<br />
Inhalte aus der gesamten Patientendokumentation<br />
zu ersparen, wurde ein einheitlicher Vordruck entwickelt,<br />
in dem alle relevanten Kriterien zur QS kom-<br />
18 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Substitution opioidabhängiger<br />
Patienten in<br />
Westfalen-Lippe: Alles,<br />
was Sie wissen müssen<br />
Sie interessieren sich für das<br />
Thema? Auf der Internetseite der<br />
<strong>KVWL</strong> unter www.kvwl.de/substitution<br />
finden Sie noch einmal alle Informationen<br />
und Ansprechpartner in der Übersicht.<br />
Hier steht für Sie auch die Broschüre „Substitution!<br />
Warum es zu dieser Therapie keine Alternative<br />
gibt“ als pdf-Dokument zum Download bereit.<br />
Sie möchten die Broschüre als gedrucktes Exemplar<br />
erhalten? Dann wenden Sie sich an den<br />
<strong>KVWL</strong>-Geschäftsbereich Sicherstellungspolitik<br />
und –beratung – Sekretariat<br />
Tel.: 0231 / 94 32 – 3770 oder -3071<br />
E-Mail: andrea.burchert@kvwl.de oder<br />
annalena.volmert@kvwl.de<br />
Substitution!<br />
Warum es zu dieser Therapie<br />
keine Alternative gibt<br />
So gelingt die Substitutionstherapie<br />
opioidabhängiger Patientinnen und Patienten<br />
primiert gebündelt sind. Den Dokumentationsbogen<br />
sowie weitere Informationen zum Thema<br />
finden Sie auf unserer Webseite.<br />
Die QS-Kommission möchte Sie darin unterstützen,<br />
aus der gesetzlich vorgeschriebenen o. g.<br />
Stichprobenprüfung wertvolle Potenziale zur<br />
Verbesserung der Dokumentation abzuleiten<br />
und so die Behandlung der Patienten weiter zu<br />
stärken.<br />
So konnten in gemeinsamer Qualitätsberatung<br />
bereits folgende Aspekte zur Dokumentationsverbesserung<br />
thematisiert werden:<br />
► Darstellung und Bedeutung einer ausführlichen<br />
Suchtanamnese<br />
► Angabe einer medizinischen Begründung zur<br />
Auswahl oder Umstellung des Substitutes<br />
► Dokumentation eines Beigebrauchs und dem<br />
Umgang mit diesem (Thematisierung mit<br />
dem Patienten)<br />
► Dokumentation der Verordnung weiterer Medikamente<br />
(unter Beachtung der Fachinformationen<br />
und einer möglichen Risikoabwägung)<br />
Sandra Sowa, Dr. med. Thomas Poehlke, Lars Rengel,<br />
Christopher Arndt, Ute Kirchhof, Rainer Gude, Daniela<br />
Nagel, Dr. med. Dipl.-Biochem. Andreas Bellmunt<br />
Zschäpe, Dr. med. Reinhard Stahl<br />
Unabhängig von der gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Dokumentationsprüfung, können Sie die Kommission<br />
in Fragen zu den bekannten Herausforderungen<br />
der qualifizierten substitutionsgestützten Behandlung<br />
mit der Bitte um Beratung kontaktieren.<br />
Dr. Thomas Poehlke, Vorsitzender der QS-Kommission<br />
19
Neues Verfahren in der DeQS-Richtlinie:<br />
QS AmbPT<br />
Am 18. Januar 2024 hat der Gemeinsame Bundesausschuss<br />
das Qualitätssicherungsverfahren zur ambulanten<br />
psychotherapeutischen Versorgung gesetzlich<br />
Krankenversicherter (QS ambulante Psychotherapie,<br />
kurz QS AmbPT) beschlossen, welches zum 1. September<br />
2024 in Kraft getreten ist. Es wurde als 16. Verfahren<br />
in die datengestützte einrichtungsübergreifende<br />
Qualitätssicherungsrichtlinie (DeQS-RL) aufgenommen.<br />
Das Verfahren startet zum 1. Januar 2025 zunächst<br />
mit einer sechsjährigen, regionalen Erprobungsphase<br />
in NRW und betrifft Psychotherapeuten der KV-Bereiche<br />
Nordrhein und Westfalen-Lippe. Eine bundesweite<br />
Einführung ist für das Jahr 2031 geplant.<br />
bei Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten und<br />
Patienten mit einer Demenz oder Intelligenzminderung.<br />
Das Antrags- und Genehmigungsverfahren mit<br />
der Zusicherung der Sitzungskontingente bleibt im<br />
Erprobungszeitraum erhalten, auch das bekannte<br />
Gutachterverfahren.<br />
Da die psychotherapeutischen Praxen in der Regel<br />
kleinere Fallzahlen aufweisen, wird für die Erfassung<br />
der Daten jeweils ein Zeitraum von zwei Jahren betrachtet<br />
und ausgewertet. Ziel des Verfahrens ist es,<br />
qualitätsrelevante Aspekte zu messen, vergleichend<br />
darzustellen und zu bewerten. Zusätzlich soll die Behandlungsqualität<br />
bei Kurz- und Langzeittherapien<br />
transparent gemacht und gefördert werden.<br />
Zukünftig werden für das Verfahren QS AmbPT sowohl<br />
Daten aus fallbezogenen Dokumentationen der<br />
Praxen als auch aus Patientenbefragungen erfasst.<br />
Eingeschlossen werden alle psychotherapeutischen<br />
Einzelbehandlungen von Erwachsenen ab 18 Jahren,<br />
die im Rahmen einer genehmigten Kurz- oder Langzeittherapie<br />
des Psychotherapierichtlinienkapitels<br />
EBM 35.2 ab dem 1. Januar 2025 beendet werden.<br />
Grundsächlich nicht erfasst werden Behandlungen<br />
Die regionale Erprobung im Echtbetrieb ermöglicht<br />
erstmalig eine Prüfung technischer, organisatorischer<br />
und inhaltlicher Aspekte sowie eine Untersuchung<br />
des Aufwand-Nutzen-Verhältnisses vor einer<br />
flächendeckenden Ausrollung.<br />
Detaillierte Informationen finden Sie auf unserer<br />
Themenseite.<br />
20 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Weitere Altersgruppe profitiert<br />
vom Mammographiescreening –<br />
Altersausweitung beschlossen<br />
21. September <strong>2023</strong> – Der G-BA hat die obere<br />
Altersgrenze für die Teilnahme am Früherkennungsprogramm<br />
auf Brustkrebs angehoben. Zukünftig<br />
können auch Frauen im Alter von 70 bis<br />
75 Jahren alle zwei Jahre am Mammographie-<br />
Screening teilnehmen. Damit sind bis zu drei<br />
zusätzliche Röntgen-Mammographien möglich.<br />
Aufgrund der dafür notwendigen Vorbereitungen<br />
sieht der G-BA eine Übergangslösung vor.<br />
Die neu anspruchsberechtigten Frauen erhalten<br />
vorerst keine automatisierte Einladung, können<br />
sich aber seit dem 1. Juli 2024 selbst für einen<br />
Untersuchungstermin anmelden. In jeder Einladung<br />
ist ab jetzt die neue Entscheidungshilfe für<br />
Frauen zwischen 50 und 75 Jahren vorhanden.<br />
Damit die längere Teilnahmemöglichkeit und<br />
die Selbstanmeldungsoption möglichst breit<br />
bekannt werden, bietet der G-BA eine Infomationsbroschüre<br />
„Ausweitung des Programms für<br />
Frauen zwischen 70 und 75 Jahren“ zur Auslage<br />
beispielsweise in Arztpraxen und Screening-Einheiten<br />
an.<br />
Warum bekommen Frauen ab 70<br />
Jahren vorerst keine automatisierten<br />
Einladungen zugesandt?<br />
Durch die Ausweitung des Mammographie-Screenings<br />
haben zusätzlich 2,5<br />
Millionen Frauen Anspruch auf eine Teilnahme.<br />
Bevor auch Frauen ab 70 Jahren<br />
automatisch eine Einladung mit Terminvorschlag<br />
in einer wohnortnahen Screening-Einheit<br />
angeboten werden können,<br />
sind umfangreiche Vorbereitungen notwendig,<br />
wie beispielsweise Softwareanpassungen.<br />
Aus Zahlen des statistischen Bundesamtes<br />
ergibt sich, dass in Westfalen-Lippe<br />
ca. 205.000 Frauen in der Altersgruppe<br />
70-75 Jahre einen Anspruch auf das<br />
Screening haben.<br />
21
Qualitätszirkel für MFA<br />
Niemand will Qualitätszirkel als wichtiges Instrument<br />
in der Qualitätssicherungslandschaft missen. Sie ermöglichen<br />
den Austausch bei den alltäglichen allgemeinen<br />
oder speziellen Fragen aus dem Versorgungsgeschehen.<br />
Nicht nur Ärzte und Psychotherapeuten<br />
sollen von diesem freiwilligen internen Qualitätssicherungsinstrument<br />
profitieren.<br />
Auch das Praxispersonal, insbesondere die Medizinischen<br />
Fachangestellten, suchen den Austausch auf<br />
Augenhöhe mit anderen Praxen. Das schafft einen<br />
Austausch zu Themen wie QM, Hygiene, Dokumentation<br />
und Fortbildung. Zu medizinisch-fachlichen Themen<br />
aus der MFA- Sicht kann jeglicher Austausch für<br />
die Versorgung nur sinnvoll sein. Hier bieten sich Qualitätszirkel<br />
für MFA an.<br />
Erste Qualitätszirkel haben sich schon vor Jahren<br />
gegründet, sind aber teilweise über die Coronazeit<br />
aus- bzw. ungewollt auseinandergelaufen. Die Qualitätszirkel,<br />
die es noch gibt, möchte die <strong>KVWL</strong> gerne<br />
unterstützen.<br />
Deshalb plant die <strong>KVWL</strong> einen Neustart. Geplant ist<br />
eine Ausbildung zum Moderator bzw. zur Moderatorin<br />
eines Qualitätszirkels zu ermöglichen:<br />
Interessierte lernen in ihrer Ausbildung – analog zu<br />
ärztlichen und psychotherapeutischen Moderatoren<br />
– die Struktur und Organisation von Qualitätszirkeln<br />
sowie wirksame Moderationstechniken, um Qualitätszirkelsitzungen<br />
erfolgreich und nachhaltig gestalten<br />
zu können.<br />
Haben Sie Interesse, sich an dem Projekt zu beteiligen?<br />
Melden Sie sich gerne bei uns.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Anke Ulrich<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 10 34<br />
22 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
23
24 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Informationsveranstaltungen<br />
des<br />
Geschäftsbereiches<br />
Versorgungsqualität<br />
_ Termine, Termine, Termine...<br />
25
Termine, Termine,<br />
Termine...<br />
6. November 2024<br />
15 bis 17.30 Uhr<br />
Online-Seminar<br />
Qualität leicht gemacht!<br />
Qualität ist der Anspruch, den Sie an<br />
Ihre Arbeit und die Patienten an ihre<br />
Behandlung haben. Gemeinsam lesen<br />
wir zwischen den Zeilen und blicken<br />
hinter die Paragraphen.<br />
zur Veranstaltung ►<br />
18. September 2024<br />
13.30 bis 18 Uhr<br />
<strong>KVWL</strong> Dortmund<br />
Tag der Patientensicherheit<br />
Eine Veranstaltung für das gesamte Praxisteam<br />
mit Vorträgen und Workshops rund<br />
um das Thema Patientensicherheit. Die<br />
Teilnahme ist für Sie kostenfrei.<br />
zur Veranstaltung ►<br />
25. September 2024<br />
17 bis 18 Uhr<br />
Online-Seminar<br />
Instrumente der Versorgungsqualität<br />
clever nutzen!<br />
In dieser Veranstaltung aus unserer Web-<br />
Seminarreihe für Einsteiger sprechen wir<br />
über eine qualitätsgesicherte Versorgung<br />
von A bis Z.<br />
zur Veranstaltung ►<br />
26 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
25. Juni 2025<br />
15 bis 18 Uhr<br />
12. März 2025<br />
15 bis 18 Uhr<br />
<strong>KVWL</strong> Dortmund<br />
Keine Angst vor Praxisbegehungen<br />
Wir informieren Sie über unsere Erfahrungen<br />
bei der Hygiene-Beratung und die von den<br />
Überwachungsbehörden am häufigsten in den<br />
Praxen vorgefundenen Mängel. Eventuell bestehende<br />
Missverständnisse oder Befürchtungen<br />
zur Veranstaltung ►<br />
werden wir mit Ihnen zusammen besprechen.<br />
<strong>KVWL</strong> Dortmund<br />
Wie aus Fehlern Lösungen werden:<br />
Tipps für die sichere Praxis<br />
Die „Abwesenheit von unerwünschten Ereignissen“<br />
– das ist die wohl kürzeste Definition<br />
von Patientensicherheit. In diesem Workshop<br />
erfahren Sie, mit welchen Methoden und<br />
Instrumenten diese Abwesenheit annähernd<br />
erreicht werden kann.<br />
zur Veranstaltung ►<br />
2. Oktober 2024<br />
17 bis 18.30 Uhr<br />
Online-Seminar<br />
Qualitätsmanagement mit KPQM<br />
und Lean Healthcare mit KPQMplus<br />
QM ist mehr als eine gesetzliche Forderung:<br />
Es bietet Ärzten und Psychotherapeuten die<br />
Chance, bestehende Strukturen und Abläufe<br />
zu analysieren und kontinuierlich zu verbessern.<br />
zur Veranstaltung ►<br />
Jeden ersten<br />
Dienstag im Monat<br />
12.30 bis 13.30 Uhr<br />
Online-Seminar<br />
Alltagsfragen zur Hygiene –<br />
Ein Erfahrungsaustausch für<br />
medizinisches Personal<br />
Nehmen Sie sich eine Stunde Zeit für die<br />
Hygiene! An jedem ersten Dienstag im<br />
Monat zwischen 12.30 Uhr und 13.30 Uhr<br />
bestimmen Sie das Hygiene-Thema.<br />
zur Veranstaltung ►<br />
27
28 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Patientensicherheit<br />
_ Patientensicherheit in Westfalen-Lippe<br />
_ CIRS-NRW – Das Berichts- und Lernsystem für NRW<br />
_ Tag der Patientensicherheit <strong>2023</strong><br />
_ Nachhaltigkeit und Hygiene – Passt das zusammen?<br />
_ Neue Handlungsempfehlung zur Vermeidung von Eingriffsverwechslungen<br />
_ Fortbildungen zur Verbesserung der Patientensicherheit<br />
29
Patientensicherheit in<br />
Westfalen-Lippe<br />
Niedergelassene Ärzte behandeln jeden Tag<br />
unzählige Patienten. Die Versorgung ist oft<br />
komplex. Meist sind mehrere Personen über<br />
diverse Schnittstellen hinweg beteiligt. Kein<br />
Wunder also, dass das Gesund heits we sen als<br />
Hochrisiko be reich gilt. Dennoch verläuft in der<br />
Regel die Versorgung nach Plan. Manchmal aber<br />
passieren Dinge, die nicht hätten passieren sollen<br />
und die hätten vermieden werden können.<br />
In den meisten Fällen sind die Folgen harmlos.<br />
Kommt aber jemand zu Scha den, können die<br />
Konsequenzen für die Betroffenen dra matisch<br />
sein. Doch so weit muss es nicht kommen. Wenn<br />
kritische Ereignisse als sol che erkannt werden,<br />
kann deren Wiederholung vermieden werden.<br />
Dazu ist es not wen dig, das Risiko be wusstsein zu<br />
schärfen und eine Kultur des offenen Umgangs<br />
mit einander zu fördern. Für die <strong>KVWL</strong> ist das<br />
Thema Patientensicherheit seit vielen Jahren<br />
eine Her zensan gelegenheit und unser Ziel ist<br />
es, die Patien ten si cher heit in Westfalen-Lippe<br />
weiter zuentwickeln. Deshalb bieten wir rund<br />
um diesen Themenkomplex per sönliche Beratungen,<br />
Infor ma tions materialen und Veranstaltungen<br />
an. Wir beraten in Sachen Hygiene und<br />
Medizinprodukteaufbe reitung sowie zum Thema<br />
Fehlermanagement. Gerne kommen wir zu Ihnen<br />
in die Praxis oder in Ihren Qualitätszirkel. Auf<br />
der Homepage der <strong>KVWL</strong> finden Sie weitere Informationen,<br />
wie Handlungsempfehlungen, Muster-Hygienepläne<br />
und vieles weite re: www.kvwl.<br />
de/themen-a-z/patientensicherheit<br />
Weil Patientensicherheit Teamsache ist, richtet<br />
sich die <strong>KVWL</strong> mit ihrem Angebot sowohl an niedergelassene<br />
Ärzte als auch an das Praxispersonal.<br />
30 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Das Berichts- und Lernsystem für NRW<br />
CIRS-NRW ist eine Online-Plattform für gemeinsames Lernen und richtet sich<br />
an alle Beschäftigten in der Gesundheitsversorgung. Das on line frei zugängliche<br />
Berichts- und Lern system (CIRS = Critical-Incident-Repor ting-System) soll die<br />
Sicherheitskultur in NRW verbessern und die Patientensicherheit fördern. Einrichtungsübergreifend<br />
können in CIRS-NRW kritische Ereignisse in der Patientenversorgung<br />
berichtet werden, sodass Lösungsstrategien erarbeitet und Risiken<br />
vermieden werden können.<br />
Die <strong>KVWL</strong> ist eine von sieben Partnern,<br />
die CIRS-NRW als gemeinsame<br />
Initiative in Zusammen arbeit mit der<br />
BÄK betreiben. Mittlerweile sind mehr<br />
als 4150 Fallberichte veröffent licht,<br />
davon betreffen mehr als 210 den niedergelassenen<br />
Bereich. Im Ver gleich<br />
dazu: Mehr als 460 Berichte kommen<br />
aus Apotheken und fast 3150 aus<br />
Kran kenhäusern. Die reine Betrachtung<br />
der Zahlen erlaubt jedoch keine<br />
quantitativen Auswer tun gen über die<br />
Grund gesamtheit. Das Berichten in<br />
CIRS-NRW ist freiwillig, sodass Häufigkeiten<br />
leicht über- oder unterschätzt<br />
werden können. Sind Personen sensibi<br />
li siert, berichten sie häufiger. Nicht,<br />
weil Fehler häufiger auftreten, sondern<br />
weil die Be richtsaktivität der<br />
Mitarbeitenden steigt. In diesem<br />
Sinne lassen die ge nannten Zah len<br />
den Schluss zu, dass der ambulante<br />
Bereich noch Optimierungs po tenzial<br />
hat.<br />
Sie wollen berichten?<br />
Von der Startseite gelangen Sie mit<br />
nur einem Klick zum Berichtsformular,<br />
das Sie nun mit Ihren Angaben füllen<br />
können (siehe Abbildung links). Eine<br />
Rückverfolgung ist nicht möglich, da<br />
eine technische Verschlüsselung erfolgt.<br />
In einem weiteren Schritt werden<br />
die Berichte durch Experten sowie<br />
Fachgremien der BÄK auf gearbeitet.<br />
Nach Freigabe erscheint der Bericht<br />
in der Rubrik „Fallberichte“ und ist für<br />
andere sichtbar.<br />
CIRS-NRW-Gipfel<br />
Sie möchten über den Umgang mit<br />
kritischen Ereignissen und Fehlern<br />
diskutieren oder konkrete Fallbeispiele<br />
besprechen? Wir laden Sie herzlich<br />
zum nächsten CIRS-NRW-Gipfel<br />
ein. Am 20.11.2024 findet der fachund<br />
sektorenübergreifende Gipfel<br />
in Düsseldorf statt: www.cirsgipfel.<br />
org. Freuen Sie sich auf Keynotes<br />
von Tagesschau sprecher Constantin<br />
Schreiber und der Gesundheitswissenschaftlerin<br />
Prof. Sylvia Sänger!<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Marina Pommée<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 33 03<br />
31
Tag der Patientensicherheit <strong>2023</strong><br />
„Erleben“ war das Stichwort beim Tag der Patientensicherheit<br />
am 15.09.<strong>2023</strong> in der <strong>KVWL</strong>.<br />
Ein um fangreiches Programm bot den Teilnehmenden<br />
die Gelegenheit, sich gemeinsam in verschiedenen<br />
Workshops kollegial auszutauschen.<br />
Der Startschuss fiel mit einem Vortrag zum Thema<br />
„Patientensicherheit ist Mitarbeitersicherheit:<br />
Wenn Behandelnde zum Opfer werden“.<br />
In einem der daran anschließenden Workshops<br />
konnten die Teilnehmenden u. a er fahren, bei<br />
welchen Patienten eine „Seltene Erkrankung“ in<br />
Erwägung gezogen wer den sollte oder wie die<br />
Medikation bei älteren Patienten deren Sicherheit<br />
ge fäh rden kann und welche Unterstützung<br />
es bei der Auswahl von Wirkstoffen und Wirkstoffgruppen<br />
gibt. In einem anderen Workshop<br />
wurde der Frage nachgegangen, wie die Aufklärung<br />
bei Patienten gelingen kann, die nicht<br />
richtig lesen und schreiben können. Höhepunkt<br />
der Workshop-Phase war ein Besuch im „Room<br />
of Horrors“. In zwei nebeneinanderliegenden<br />
Konferenzräumen war eine komplette Arztpraxis<br />
nach gestellt worden – inklusive Anmeldung,<br />
Warte- und Behandlungszimmer und die Teilnehmenden<br />
gingen auf die Suche nach versteckten<br />
Fehlern. Weitere Themen waren z. B. Fehler<br />
in der Hygiene oder wie mit Berichts- und Lernsystemen<br />
Fehlern ein Schnippchen geschlagen<br />
werden kann. „Besser geht es mit Humor“ hieß<br />
es zum Ab schluss, denn ein herzhaftes Lachen<br />
kann nicht nur beim Gesundbleiben helfen, sondern<br />
auch die eigene Widerstandskraft stärken.<br />
Auch in diesem Jahr lädt die <strong>KVWL</strong> zum Tag der<br />
Patientensicherheit ein. Am 18.09.2024 heißt sie<br />
Ärzte und MFA in ihren Räumen willkommen:<br />
www.kvwl.de/tag-der-patientensicherheit<br />
Eine<br />
Veranstaltung<br />
für das gesamte<br />
Praxisteam!<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Jasmin Lindemann<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 15 02<br />
32 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Nachhaltigkeit und Hygiene –<br />
Passt das zusammen?<br />
Eine sinnvolle Ressourcennutzung fördert<br />
die Nachhaltigkeitsentwicklung in<br />
den Einrichtungen des Gesundheitswesens.<br />
Damit zählt auch der Infektionsschutz<br />
zu den Nachhaltigkeitszielen in<br />
medizinischen Einrichtungen.<br />
Die Reduktion nosokomialer Infektionen (NI) stellt die<br />
Kernaufgabe der Hygiene dar. Bei der klassischen Aufgabenstellung<br />
der Hygiene ist es aktuell erforderlich, dass hygienische<br />
Maßnahmen zum Patientenschutz und Arbeitsschutz,<br />
wie beispielsweise das Tragen von medizinischen<br />
Einmalhandschuhen, auch Klima- und Umweltaspekte berücksichtigen.<br />
Der schon vorpandemische Anstieg des Verbrauchs von<br />
medizinischen Einmalhandschuhen in medizinischen Bereichen<br />
sowohl zum Selbstschutz (häufiger) als auch zum<br />
Fremdschutz (seltener), oft ohne medizinische Indikation,<br />
verdeutlicht ein großes Potenzial durch die fachliche Bewertung<br />
von (Fehl-) Indikationen, um überflüssige Ressourcenaufwendungen<br />
zu erkennen und zu reduzieren.<br />
In der Wissensvermittlung, in leicht verständlichen Verfahrensanweisungen<br />
und in Schulungen sehen wir eine Möglichkeit,<br />
dass beispielsweise der Fehler „Handschuhe statt<br />
Händedesinfektion“ verringert werden kann. Damit könnten<br />
eine Steigerung der Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen<br />
einhergehen und nosokomiale Infektionen vermieden<br />
werden.<br />
Im Jahr <strong>2023</strong> gingen zahlreiche telefonische und schriftliche<br />
Anfragen unserer Mitglieder bei uns ein, die auch<br />
das oben beschriebene Handschuhthema aufgriffen. Eine<br />
infektionshygienische vor-Ort-Beratung forderten 13 Arztpraxen<br />
an und profitierten so ohne zusätzliche Kosten von<br />
unserem Fachwissen.<br />
Die psychotherapeutischen Arztpraxen benötigten vorwiegend<br />
unseren Musterhygieneplan mitsamt dem psychotherapeutischen<br />
Leitfaden.<br />
Wir nutzten das Jahr <strong>2023</strong> auch, um für Sie ein neues Beratungsformat<br />
„Alltagsfragen zur Hygiene – Ein Erfahrungsaustausch<br />
für medizinisches Personal“ zu entwickeln. Mit<br />
dem Start im Februar <strong>2023</strong> wurde der Erfahrungsaustausch<br />
regelmäßig genutzt, um Fragen zur Aufbereitung<br />
von Medizinprodukten und zur allgemeinen Hygiene mit<br />
uns zu besprechen.<br />
Damit Sie von unserem Wissen profitieren konnten, besuchten<br />
wir im Jahr <strong>2023</strong> viele Fachkongresse und Veranstaltungen,<br />
um Sie nach dem neuesten Stand der<br />
medizinischen Wissenschaft zur Aufbereitung von Medizinprodukten<br />
und zur allgemeinen Hygiene zu beraten.<br />
Wünschen Sie eine Hygieneberatung oder eine Unterstützung<br />
bei der Aufbereitung von Medizinprodukten?<br />
Unsere Hygieneexpertin Yvonne Schoenen berät Sie kompetent<br />
und objektiv – telefonisch, persönlich oder jeden<br />
ersten Dienstag im Monat virtuell. Den Link zum Erfahrungsaustausch<br />
finden Sie in unserem Terminkalender<br />
Alltagsfragen zur Hygiene: Ein Erfahrungsaustausch für<br />
medizinisches Personal am 05.11.2024 | <strong>KVWL</strong><br />
Ansprechpartnerin:<br />
Yvonne Schoenen<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 19 46<br />
33
Neue Handlungsempfehlung zur Vermeidung<br />
von Eingriffsverwechslungen<br />
Die <strong>KVWL</strong> engagiert sich in verschiedenen<br />
Arbeits- und Expertengruppen des Ak ti onsbündnisses<br />
Patientensicherheit e. V. (APS). Das<br />
APS wurde im Jahr 2005 ge grün det und steht<br />
unter der Schirmherrschaft des BMG. Es setzt<br />
sich für eine sichere Gesundheitsversorgung ein<br />
und widmet sich der Erforschung, Entwicklung<br />
und Ver breitung dazu geeigneter Me tho den, in<br />
den meisten Fällen in Form von Handlungs empfehlungen.<br />
Eine der ersten veröffentlichten<br />
Empfehlungen war die zur Ver meidung von<br />
Eingriffs verwechse lungen. Nach mittlerweile<br />
mehr als 15 Jahren wur den diese – aus heutiger<br />
Sicht recht einfachen und kurzen Empfehlungen<br />
– grund legend überarbeitet und sind so mit<br />
ein wunderbarer Zeitzeuge für die (Weiter-)Entwicklung<br />
von Patientensicherheit. Während sich<br />
damals die Empfehlungen auf die Identifikation<br />
des Patienten, die Markierung des Eingriffsortes,<br />
die Narkoseeinleitung und das Team-Time-Out<br />
bezogen, ist die Neuauflage wesentlich differenzierter.<br />
Zum einen unterscheidet sie nicht mehr<br />
zwischen dem ambulanten und stationären Bereich<br />
und zum anderen sind jeweils sechs Schritte<br />
sowohl im präoperativen als auch im perioperativen<br />
Prozess beschrieben. Anfang des Jahres<br />
2024 wurde die aktuelle Version veröffent licht<br />
und steht seitdem auf der <strong>KVWL</strong>-Website zum<br />
Herunterladen für Sie bereit.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Marina Pommée<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 33 03<br />
www.aps-ev.de<br />
34 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Fortbildungen zur Verbesserung<br />
der Patientensicherheit<br />
Im Jahr <strong>2023</strong> haben wir die folgenden Veranstaltungen<br />
durchgeführt:<br />
► Qualität leicht gemacht am 29.03.<strong>2023</strong> und<br />
06.09.<strong>2023</strong>, jeweils online – Dabei haben<br />
wir gemeinsam zwischen den Zeilen gelesen<br />
und hinter die Pa ra grafen geblickt. Ziel war es,<br />
Qualitätssiche rungs prü fungen, Fortbil dungsverpflichtung<br />
und QM sowie Grundlagen der<br />
Hygiene und des Fehlermanagements so darzustellen,<br />
dass die Teilnehmenden vom Nu tzen<br />
für die sichere Patientenversorgung überzeugt<br />
waren.<br />
► Wie aus Fehlern Lösungen werden: Tipps für<br />
die sichere Praxis am 31.03.<strong>2023</strong>, online –<br />
Fehler passieren häufiger als gedacht und jedem<br />
passieren sie einmal. Wie geht man aber<br />
am besten damit um, wenn etwas Ungeplantes<br />
passiert? In die sem Workshop wurden einfache und<br />
praxistaugliche Methoden bespro chen.<br />
► Keine Angst vor Praxisbegehungen am<br />
25.10.<strong>2023</strong>, in Präsenz – Wir haben die Erfahrungen<br />
unserer Mitglieder mit den Überwachungsbe hörden<br />
zusammengetragen und mit den Teilnehmenden<br />
geteilt. Ziel war eine bestmögliche Vorbereitung für<br />
eine behördliche Überwachung.<br />
► Alltagsfragen zur Hygiene: Ein Erfahrungsaustausch<br />
für medizinisches Personal, online – Regelmäßig<br />
am ersten Dienstag im Monat zwischen 12:30<br />
Uhr und 13:30 Uhr haben wir einen Erfahrungsaustausch<br />
speziell für die Mitarbeitenden un serer Mitglieder<br />
angeboten, um zeitnah und unkompliziert<br />
Lösungen auf Fra gen der allgemeinen Hygiene und/<br />
oder bei der Aufbereitung von Me di zinprodukten zu<br />
geben. Im Jahr <strong>2023</strong> hat der Erfahrungsaustausch<br />
neun Mal stattgefunden.<br />
Schauen Sie<br />
sich gerne im<br />
Terminkalender<br />
um.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Jasmin Lindemann<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 15 02<br />
35
36 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Qualitätsentwicklung<br />
& Qualitäts-<br />
management<br />
_ QM und KPQM-Beratungen<br />
_ Die QM-Überprüfung der <strong>KVWL</strong> für das Jahr <strong>2023</strong><br />
_ Zertifizierungen im QM – Nutzen in Verwaltung und Praxis<br />
_ Kurzinformationsformate zum KPQM<br />
_ Room of Horrors – QM auf detektivische Weise begegnen<br />
_ Fortbildungspflicht in <strong>2023</strong> (Zahlen – Daten – Fakten)<br />
_ Vorteil der Digitalisierung – Immer mehr nutzen elektronische Übermittlung<br />
ihres Fortbildungszertifikats durch ihre Kammer<br />
_ Rente in Sicht! Aber vielleicht nochmal für ein paar Stunden in die Praxis –<br />
wie sieht es da mit der Fortbildungspflicht aus?<br />
_ Entziehungsverfahren – gesetzlich vorgeschrieben –<br />
Strategien zur Vermeidung<br />
_ Qualitätszirkel – Weniger machen mehr<br />
Schmaler Grat in der Qualitätszirkelarbeit<br />
_ Interprofessionelle Qualitätszirkel Frühe Hilfen –<br />
Vernetzung der besonderen Art<br />
37
QM- und KPQM-Beratungen<br />
Auch <strong>2023</strong> hat der GB <strong>VQ</strong> wieder und gerne Beratungen zum<br />
Qualitätsmanagement und zum KPQM angeboten und durchgeführt.<br />
Jede Praxis muss drei Jahre nach der Niederlassung ein QM in der Praxis umgesetzt haben.<br />
Hilfreich ist hierbei KPQM (Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe Praxis-Qualitäts-Management).<br />
Hierbei handelt es sich um das Qualitätsmanagementsystem, welches<br />
von der <strong>KVWL</strong> entwickelt, etabliert und kontinuierlich verbessert wird. KPQM hilft Ihnen,<br />
ein solides QM aufzubauen.<br />
Beratungen wurden im Jahr <strong>2023</strong> überwiegend per Telefon oder im Videokonferenzformat<br />
durchgeführt. In Ausnahmefällen kamen wir aber auch gerne zu Ihnen in die Praxis<br />
und haben uns vor Ort die Praxisabläufe und die für ein QM benötigten Dokumente angesehen.<br />
Im Jahr <strong>2023</strong> hatten wir rund 80 Beratungen.<br />
Auch im Jahr 2024 führen wir QM- und KPQM-Beratungen weiter fort. Wenn Sie Interesse<br />
an einer Beratung haben, rufen Sie uns gerne an oder schreiben uns eine E-Mail. Wir<br />
würden uns sehr freuen, wenn<br />
wir mit Ihnen zum Thema QM in<br />
Ihrer Praxis in einen Austausch<br />
kommen und Sie ein Stück weit<br />
unterstützen können, damit Sie<br />
sich kontinuierlich in diesem<br />
Bereich entwickeln können.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Martina Krol<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 10 36<br />
38 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Die QM-Überprüfung der <strong>KVWL</strong> für das<br />
Jahr <strong>2023</strong><br />
Alle vertragsärztlichen bzw. psychotherapeutischen Einrichtungen<br />
sind verpflichtet, einrichtungsintern ein Qualitätsmanagement<br />
einzuführen und weiterzuentwickeln (vgl. § 135a Abs. 2 SGB V).<br />
Der <strong>KVWL</strong> obliegt aus der Richtlinie des G-BA die stichprobenhafte<br />
Überprüfung.<br />
Im Jahre <strong>2023</strong> bekamen bei einer Stichprobegröße<br />
von vier Prozent 430 Teilnehmer (Einzelpraxen,<br />
Berufsausübungsgemeinschaften, Medizinische<br />
Versorgungszentren sowie sonstige<br />
Einrichtungen) eine schriftliche Aufforderung an<br />
der Qualitätsmanagement-Stichprobe teilzunehmen.<br />
Die Erhebung wurde elektronisch über das<br />
KBV-Portal durchgeführt. Die Teilnehmer bekamen<br />
dafür über ihren Zugang im <strong>KVWL</strong>-Mitgliederportal<br />
eine Kachel und das Programm „QM<br />
WEB“ zur Verfügung gestellt.<br />
Bei einem zeitlichen Aufwand von gerade einmal<br />
20 – 40 Minuten lieferte das Ausfüllen des Fragebogens<br />
den Praxen zahlreiche Vorteile: Sie erhielten<br />
einen Einblick in ihr QM, sahen, ob noch<br />
alles auf dem aktuellen Stand ist, und bekamen<br />
anhand eines Feedbackschreibens Impulse, um<br />
sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.<br />
Bei Interesse bietet Ihnen die <strong>KVWL</strong> ausführliche<br />
Informationen hierzu auf der Themenseite<br />
unter dem Punkt „Gesetzliche Grundlagen/<br />
Stichprobe“. Tipp: Füllen Sie direkt den Selbstbewertungsbogen,<br />
den Sie ebenfalls unter dem<br />
genannten Link finden, aus. Mithilfe dieses Bogens<br />
können Sie und Ihr Praxisteam herausfinden,<br />
wo Sie in Bezug auf QM stehen und an<br />
welcher Stelle Sie sich noch verbessern können<br />
oder müssen.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Martina Krol<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 10 36<br />
39
Zertifizierungen im QM –<br />
So profitieren Verwaltung und Praxis<br />
Der GB <strong>VQ</strong> ist seit dem Jahr 2008 nach DIN EN ISO<br />
9001 zertifiziert und absolviert in regelmäßigen Abständen<br />
Wiederholungsaudits ohne Abweichungen.<br />
Bei der DIN EN ISO 9001:2015 handelt es sich um eine<br />
Norm für Qualitätsmanagementsysteme, welche unterschiedliche<br />
Anforderungen an eine Organisation<br />
festlegt. So sollen bspw. kontinuierliche Verbesserungsprozesse<br />
dafür sorgen, dass sich das Dienstleistungsangebot<br />
des GB an den Erwartungen unserer<br />
Mitglieder ausrichtet und darüber hinaus gesetzliche<br />
Aufträge erfüllt werden.<br />
Für die Zertifizierung eines Praxis-QM-Systems<br />
spricht, dass den Patienten mittels des Zertifikates<br />
bewiesen wird, dass die Anforderungen der entsprechenden<br />
Norm erfüllt sind. Des Weiteren haben<br />
Zertifizierungen einen positiven Effekt in der Außenwirkung<br />
und können die Patientengewinnung und<br />
-bindung fördern. Außerdem wird die kontinuierliche<br />
Verbesserung durch regelmäßige externe Audits unterstützt.<br />
Bei KPQM handelt es sich um ein Qualitätsmanagementsystem,<br />
welches von der <strong>KVWL</strong> entwickelt und<br />
etabliert wurde und einen hohen Praxisbezug aufweist.<br />
Es erfüllt die Anforderungen der QM-Richtlinie<br />
des G-BA, ist schlank konzipiert und auf das Ziel ausgerichtet,<br />
positive Effekte von Qualitätsverbesserung<br />
in der Praxis zu erzeugen.<br />
Wenn Sie Ihre Praxis nach KPQM zertifizieren lassen<br />
möchten, unterstützen wir Sie gerne. Dazu gehört<br />
eine aktuelle Selbstbewertung anhand des Selbstbewertungsbogens<br />
der <strong>KVWL</strong>. Durch diese Selbstbewertung<br />
sehen Sie, wo Ihre Praxis beim Thema QM steht<br />
und an welchen Stellen es Handlungsbedarf gibt. Hierbei<br />
können Sie auf unser Beratungsangebot zurückgreifen<br />
und wir vermitteln gerne anerkannte Zertifizierungsunternehmen<br />
mit einer großen Expertise im<br />
Gesundheitswesen. Informationen finden Sie auch auf<br />
der KPQM-Themenseite.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Martina Krol<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 10 36<br />
40 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Kurzinformationsformate zum KPQM<br />
Zum Qualitätsmanagementsystem<br />
KPQM haben wir im Jahr <strong>2023</strong> zwei<br />
Veranstaltungsformate angeboten:<br />
KPQM-kurzgefasst sowie die KPQM-<br />
Sprechstunde und Erfahrungsaustausch.<br />
KPQM-kurzgefasst<br />
Erste Hilfe im QM: KPQM-kurzgefasst ist ein<br />
interaktiver Austausch, in dem die Teilnehmenden<br />
einzelne Methoden und Instrumente<br />
des QM näher kennenlernen können. Die QM-<br />
Richtlinie des G-BA im Allgemeinen und KPQM im Speziellen<br />
enthalten hilfreiche Werkzeuge, um die Praxis<br />
zu strukturieren und Praxisprozesse zu vereinfachen.<br />
In loser Reihenfolge moderierten die Experten aus<br />
dem KPQM-Lenkungsausschuss und dem GB <strong>VQ</strong> den<br />
Austausch zu einzelnen dieser Werkzeuge. Denn nicht<br />
jede Praxis muss das Rad selbst und neu erfinden!<br />
Vielmehr lebt QM vom Gedanken, von anderen zu lernen,<br />
sich mit anderen zu vergleichen und auszutauschen.<br />
Unsere QM-Experten gaben einen kurzen Input<br />
und berichteten aus ihrem Erfahrungsschatz. KPQMkurzgefasst<br />
dauerte jeweils ca. eine Stunde, wurde als<br />
Web-Seminar durchgeführt und richtete sich an Ärzte,<br />
Psychotherapeuten und Praxispersonal.<br />
KPQM-Sprechstunde und Erfahrungsaustausch<br />
In diesen Veranstaltungen wurde die QM-Richtlinie<br />
des G-BA sowie das QM-System „KPQM“ der <strong>KVWL</strong><br />
vorgestellt und auf Fragen der Teilnehmenden eingegangen.<br />
Der Schwerpunkt lag auf dem § 4 der QM-<br />
Richtlinie „Methoden und Instrumente“. Im Anschluss<br />
war Zeit für einen Erfahrungsaustausch der Praxen<br />
untereinander. Die Moderation übernahm eine erfahrene<br />
QM-Expertin aus dem GB <strong>VQ</strong> der <strong>KVWL</strong>. Die<br />
KPQM-Sprechstunden dauerten ca. zwei Stunden und<br />
richteten sich an Qualitätsmanagementbeauftragte<br />
bzw. medizinische Fachangestellte. Im Jahr <strong>2023</strong> haben<br />
wir drei KPQM-Sprechstunden und Erfahrungsaustausch<br />
angeboten.<br />
Im Jahr <strong>2023</strong> wurden elf KPQM-kurzgefasst-Veranstaltungen<br />
zu den folgenden Themen durchgeführt:<br />
► Umgang mit den Anforderungen der QM-Richtlinie<br />
des G-BA<br />
► Lern- und Berichtssysteme<br />
► Teambesprechung<br />
► Risikomanagement<br />
► QM für psychotherapeutische Praxen<br />
► Fehlermanagement<br />
► Selbstbewertungsbogen<br />
► Patientenbefragung<br />
► Deeskalation in der ärztlichen Praxis<br />
► Schmerzmanagement<br />
► Beschwerdemanagement<br />
Haben Sie Interesse?<br />
Weitere geplante KPQM-Veranstaltungen finden Sie<br />
bei uns im Internet unter www.kvwl.de/terminkalender,<br />
mit dem Suchbegriff „KPQM“.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Martina Krol<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 10 36<br />
41
Room of Horrors –<br />
QM auf detektivische Weise begegnen<br />
In den Praxen ist viel zu tun und gefühlt erledigen alle Mitarbeitenden mindesten<br />
zwei Dinge gleichzeitig. Und wo viel gearbeitet wird, werden auch Fehler<br />
gemacht. Wollen tut das niemand, aber sie geschehen trotzdem. Wichtig ist deshalb,<br />
wie in der Praxis mit Fehlern umgegangen wird. In der QM-Richtlinie des<br />
G-BA wird unter dem § 4 „Methoden und Instrumente“ der Punkt „Fehlermanagement<br />
und Fehlermeldesystem“ aufgezeigt. Praxen sind verpflichtet, sich<br />
damit auseinanderzusetzen. Dass dies auch Spaß machen kann, zeigte sich am<br />
Tag der Patientensicherheit <strong>2023</strong> in der <strong>KVWL</strong>.<br />
Unter dem Motto „Wenn die Wurststulle neben der Impfe gammelt“ wurde in<br />
zwei Räumen eine präparierte Arztpraxis nachgebildet. Diese bestand aus einer<br />
Anmeldung, einem Wartezimmer, einem Behandlungszimmer, einem Besprechungszimmer,<br />
einem Labor und einem WC.<br />
In unserer präparierten Arztpraxis hatten wir verschiedene Fehler wie Hygienemängel,<br />
unvollständige QM-Dokumente und Fehler im Datenschutz versteckt.<br />
Auf detektivische Weise begaben sich die Teilnehmer auf die Suche nach den<br />
Fehlern und protokollierten diese dann in der Vorlage „Fehlererfassung“. Nach<br />
dem Rundgang wurden sowohl die gefundenen als auch die übersehenen Fehler<br />
mit den Teilnehmern besprochen und Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt.<br />
Der Ernsthaftigkeit des Themas war sich jeder bewusst, aber auch die<br />
positive Stimmung war während des Workshops ein wichtiger Faktor, schließlich<br />
soll auch bei einem so wichtigen<br />
Thema die Freude an der Arbeit nicht<br />
verloren gehen.<br />
Jetzt zur<br />
Veranstaltung<br />
anmelden<br />
Zum Tag der Patientensicherheit<br />
2024 bietet die <strong>KVWL</strong> am 18. September<br />
2024 erneut einen „Room of<br />
Horrors“ an. Veranstaltungsort ist das<br />
Ärztehaus Dortmund an der Robert-<br />
Schimrigk-Straße. Melden Sie sich an<br />
und lassen sich überraschen. Wir freuen<br />
uns auf Sie!<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Martina Krol<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 10 36<br />
42 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Fortbildungspflicht in <strong>2023</strong><br />
(Zahlen – Daten – Fakten)<br />
Für das gesamte Jahr <strong>2023</strong> konnten folgende Daten zur Fortbildungspflicht erhoben werden:<br />
Versandt wurden vom GB <strong>VQ</strong> <strong>2023</strong>:<br />
► 932 Erinnerungen an die Nachweispflicht ein Jahr<br />
vor Ablauf des Nachweiszeitraums (NWZR)<br />
► 410 Hinweise vier Monate vor Ablauf des NWZRs<br />
► 76 Hinweise nach Ablauf des NWZRs<br />
► 115 Aufträge zur Honorarkürzung<br />
► 16 Erinnerungen an das Ende der Nachholfrist<br />
► 13 Anträge auf Entziehung der Zulassung<br />
Der GB <strong>VQ</strong> hat <strong>2023</strong>:<br />
► 736 Fortbildungszertifikate manuell bestätigt<br />
► 1.493 Fortbildungszertifikate von der ÄKWL<br />
elektronisch erhalten<br />
► 176 Fortbildungszertifikate von der PTK NRW<br />
elektronisch erhalten<br />
Damit werden bereits 69,4 Prozent<br />
der Fortbildungszertifikate<br />
über den Datentransfer der Kammern<br />
eingereicht.<br />
Die <strong>KVWL</strong> kürzte im Jahr <strong>2023</strong> Honorare in Höhe von:<br />
► 190.788,39 € im Quartal 1/<strong>2023</strong>, das betraf 27 Mitglieder<br />
► 188.223,32 € im Quartal 2/<strong>2023</strong>, das betraf 30 Mitglieder<br />
► 168.020,07 € im Quartal 3/<strong>2023</strong>, das betraf 28 Mitglieder<br />
► 178.462,69 € im Quartal 4/<strong>2023</strong>, das betraf 30 Mitglieder<br />
Von den einbehaltenen Beträgen werden zunächst Rückstellungen<br />
gebildet, die später wieder zurück in die Gesamtvergütung<br />
fließen, abzüglich der extrabudgetären Beträge,<br />
welche den Krankenkassen erstattet werden.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Heike Eid<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 10 33<br />
43
Vorteil der Digitalisierung – Immer mehr<br />
nutzen elektronische Übermittlung ihres<br />
Fortbildungszertifikats durch ihre Kammer<br />
Auch im Jahr <strong>2023</strong> war wieder zu erkennen, dass die Digitalisierung viele<br />
Vorteile bringen kann.<br />
Der Anteil der Mitglieder, die zur Übermittlung Ihres Fortbildungszertifikates den Datentransfer zwischen<br />
den Kammern und der <strong>KVWL</strong> nutzen, steigt stetig. Für das Jahr <strong>2023</strong> lag der Anteil bei 69<br />
Prozent.<br />
Diese Entwicklung entlastet beide Seiten: Sie beantragen das Fortbildungszertifikat bei Ihrer Kammer<br />
und stimmen dem Datentransfer zu. Nun brauchen Sie nur noch auf unser Bestätigungsschreiben<br />
über die Erfüllung Ihrer Nachweispflicht zu warten, welches nach Eingang Ihres Fortbildungszertifikates<br />
bei uns an Sie versandt wird.<br />
Aber auch wir profitieren durch den Datentransfer. Die Datenlieferungen der Kammern werden mit<br />
ein paar Handgriffen in unser System geladen und die Bestätigungsschreiben können anschließend<br />
generiert werden. Auf diese Weise können hunderte von digital übermittelten Fortbildungszertifikaten<br />
gleichzeitig verarbeitet werden.<br />
Für z. B. 100 Fortbildungszertifikate, die per Fax, E-Mail oder Post eingereicht wurden, benötigt man<br />
für die Verarbeitung durchaus mehrere Stunden. Jedes Zertifikat muss einzeln zugeordnet und die<br />
enthaltenen Daten manuell erfasst werden.<br />
Der Datentransfer verschafft uns also mehr Zeit, die wir für die wesentlichen Dinge nutzen können,<br />
z. B. für Ihre Beratung.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Heike Eid<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 10 33<br />
44 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Rente in Sicht! Aber vielleicht nochmal für<br />
ein paar Stunden in die Praxis – wie sieht<br />
es da mit der Fortbildungspflicht aus?<br />
„Ach, mein Fortbildungszertifikat muss ich erst zum<br />
30.06.2026 spätestens einreichen? Bis dahin bin ich<br />
längst in Rente, da brauche ich mich nicht mehr um<br />
Fortbildungen zu kümmern!“ Diese Aussage hören wir<br />
öfter.<br />
Erfahrungsgemäß kommt es aber doch häufiger vor<br />
als man denkt, dass Ärzte oder Psychotherapeuten<br />
dann doch nochmal tätig sein wollen, zum Beispiel,<br />
wenn ein Kollege fragt, ob man ihn ein paar Stunden<br />
in der Woche unterstützen könnte. Wie sieht es dann<br />
als Angestellter mit der Fortbildungspflicht nach §<br />
95d SGB V aus?<br />
Auch für ein paar Stunden oder bei einem älteren<br />
Semester: Es gilt die 100-prozentige Fortbildungspflicht.<br />
Doch was bedeutet das konkret?<br />
Ihr Nachweiszeitraum wird bei Beendigung der Zulassung<br />
gestoppt. Wenn Sie z. B. bis zum 30.06.2026<br />
ein Fortbildungszertifikat einreichen müssten, aber<br />
bereits zum 01.01.2025 in Rente gehen, bleiben Ihnen<br />
von Ihrem Nachweiszeitraum 1,5 Jahre übrig. Falls Sie<br />
nun später doch nochmal als Angestellter arbeiten<br />
möchten, haben Sie diese 1,5 Jahre Zeit tätig zu sein,<br />
ohne ein Fortbildungszertifikat bei der <strong>KVWL</strong> vorlegen<br />
zu müssen. Oder Sie können diese Zeit nutzen,<br />
um fehlende Fortbildungspunkte zu erwerben, wenn<br />
Sie länger als 1,5 Jahre tätig sein möchten.<br />
Für den Fall, dass Sie keinen Zeitpuffer und auch nicht<br />
ausreichend gültige Fortbildungspunkte auf Ihrem<br />
Punktekonto bei Ihrer Kammer haben, sähe es mit<br />
einer Anstellung leider schlecht aus. Selbst, wenn Sie<br />
nur ein paar Prozent arbeiten möchten, Sie als Arzt<br />
oder Psychotherapeut müssen für die Anstellung in<br />
einer vertragsärztlichen/vertragspsychotherapeutischen<br />
Praxis zu 100 Prozent fortgebildet sein.<br />
Sie können für sich nicht absolut ausschließen,<br />
dass Sie nach Renteneintritt vielleicht doch noch<br />
mal arbeiten möchten? Hier ein paar Tipps:<br />
► Wenn Sie zum Ende Ihrer vertragsärztlichen/vertragspsychotherapeutischen<br />
Tätigkeit auf Ihrem<br />
Punktekonto bereits wieder 250 Fortbildungspunkte<br />
zusammen haben, noch kein Fortbildungszertifikat<br />
beantragt haben, da Sie es ja eigentlich nicht<br />
mehr benötigen, beantragen Sie es trotzdem. So<br />
können Ihnen die Punkte nicht mehr verfallen und<br />
Sie sind für Eventualitäten gerüstet.<br />
► Falls nur noch ein paar Punkte zum Erreichen<br />
der 250 Fortbildungspunkte fehlen, absolvieren<br />
Sie z. B. passgenaue Onlinefortbildungen, um das<br />
Fortbildungszertifikat anschließend beantragen zu<br />
können.<br />
► Als Vertreter in einer vertragsärztlichen/vertragspsychotherapeutischen<br />
Praxis unterliegen Sie<br />
nicht der Nachweispflicht nach § 95d und müssen<br />
der <strong>KVWL</strong> entsprechend Ihrer Fortbildungen nicht<br />
nachweisen.<br />
Bei Fragen hierzu, melden Sie gerne bei uns.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Heike Eid<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 10 33<br />
45
Entziehungsverfahren – gesetzlich vorgeschrieben<br />
– Strategien zur Vermeidung<br />
Honorarkürzungen wegen fehlendem oder unvollständigem Fortbildungsnachweis<br />
sind bereits eine Herausforderung. Leider bleibt es dabei aber<br />
nicht immer.<br />
Wenn innerhalb Ihres Nachweiszeitraums kein Fortbildungszertifikat bei der KV eingegangen ist,<br />
startet ab dem Folgequartal die Honorarkürzung ebenso wie die zweijährige Nachholfrist.<br />
Die Honorarkürzung erfolgt stufenweise. Die ersten vier Quartale wird das Honorar, welches Sie mit<br />
Ihrer lebenslangen Arztnummer (LANR) erwirtschaften, um zehn Prozent gekürzt. Ab dem fünften<br />
Quartal sind es bereits 25 Prozent.<br />
Nach Ablauf der zweijährigen Nachholfrist sieht der Gesetzgeber für weiterhin säumige Ärzte und<br />
Psychotherapeuten eine drastische Verschärfung der Strafmaßnahmen vor. Der GB <strong>VQ</strong> ist nach<br />
fruchtlosem Ablauf der Nachholfrist verpflichtet, für zugelassene Mitglieder einen Antrag auf die<br />
Entziehung der Zulassung zu stellen, für angestellte Mitglieder einen Antrag auf Widerruf der Anstellungsgenehmigung.<br />
Damit es nicht so weit kommt, haben wir folgende Tipps für Sie zusammengefasst:<br />
Stimmen Sie dem Datentransfer mit den Kammern zu. So kann es zu keinem Fristversäumnis kommen,<br />
wenn Sie zwar ein aktuelles Fortbildungszertifikat besitzen, jedoch versäumen, es uns vorzulegen.<br />
Behalten Sie Ihr Punktekonto sowie Ihren Nachweiszeitraum im Auge: Bis wann habe ich die nächsten<br />
250 Fortbildungspunkte zusammen und bis wann muss das Fortbildungszertifikat der <strong>KVWL</strong> vorliegen?<br />
Bei Fragen melden Sie sich bitte, wir helfen gerne weiter.<br />
Nehmen Sie regelmäßig an einem Qualitätszirkel teil. Durch den regelmäßigen Erwerb dieser Fortbildungspunkte<br />
und den 50 Punkten Selbststudium in fünf Jahren, bekommen Sie die für den Erwerb<br />
eines Fortbildungszertifikates erforderlichen 250 Fortbildungspunkte zügig zusammen.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Heike Eid<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 10 33<br />
46 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Qualitätszirkel – Weniger machen mehr<br />
Schmaler Grat in der Qualitätszirkelarbeit<br />
Ein Blick in die Qualitätszirkelentwicklung seit 2019<br />
lässt aufschrecken. Eine Abnahme der aktiven Qualitätszirkel<br />
und der aktiven Moderatoren während der<br />
„Corona-Jahre“ war vorauszusehen und ist nachvollziehbar.<br />
Allerdings ist es seit diesem Jahr zu einer<br />
Trendwende gekommen: Die Zahl der aktiven Qualitätszirkel<br />
übersteigt mittlerweile die Zahl der aktiven<br />
Moderatoren.<br />
Es gibt allerdings auch positive Anzeichen: Die Zahl<br />
der neu ausgebildeten Moderatoren steigt wieder,<br />
hat aber noch nicht das Niveau von vor Corona erreicht.<br />
Auch die Anzahl der neu gestarteten Qualitätszirkel<br />
nimmt zu. Dennoch gibt es nach wie vor<br />
mehr Qualitätszirkel, die beendet werden, als neue,<br />
die hinzukommen. Wir werden diese Entwicklung weiterhin<br />
aufmerksam beobachten.<br />
Das bedeutet, dass sich Arbeitslast auf weniger<br />
Schultern verteilt. Eine Tendenz, die kritische Auswirkungen<br />
haben kann. Wie lange können die Moderatoren<br />
dies leisten? Was, wenn sich kein Nachwuchs<br />
findet? Blicken wir auf eine aussterbende Spezies?<br />
neu ausgebildete<br />
neu angelegte<br />
Qualitätszirkel<br />
Moderatoren<br />
2019 82 59<br />
900<br />
800<br />
90<br />
80<br />
2020 60 46<br />
2021 36 42<br />
2022 60 69<br />
700<br />
70<br />
<strong>2023</strong> 69 76<br />
600<br />
60<br />
aktive<br />
aktive<br />
Modera-<br />
Qualtäts-<br />
500<br />
50<br />
toren<br />
zirkel<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
2019 847 827<br />
2020 838 713<br />
2021 645 697<br />
2022 672 717<br />
<strong>2023</strong> 619 687<br />
0<br />
0<br />
2019<br />
2020<br />
2021<br />
2022 <strong>2023</strong><br />
Ansprechpartnerin:<br />
neu ausgebildete Moderatoren<br />
neu angelegte Qualitätszirkel<br />
aktive Moderatoren<br />
aktive Qualtätszirkel<br />
Anke Ulrich<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 10 34<br />
47
Interprofessionelle Qualitätszirkel Frühe Hilfen<br />
– Vernetzung der besonderen Art<br />
Die Chancen auf ein gesundes und<br />
entwicklungsförderndes Aufwachsen<br />
von Kindern sind ungleich verteilt. Vor<br />
allem Kinder, die in Armut aufwachsen,<br />
entwickeln sich sehr viel häufiger<br />
nicht altersgerecht. Außerdem kommt<br />
es in armutsbetroffenen Familien zu<br />
deutlich höheren psychosozialen Belastungen<br />
1 . Auf die Bedarfe dieser Familien<br />
sollen die so genannten Frühen<br />
Hilfen mit Unterstützung, Beratung<br />
und Begleitung eingehen, um jedem<br />
Kind im Alter von null bis drei Jahren<br />
eine gesunde Entwicklung und ein<br />
gewaltfreies Aufwachsen zu ermöglichen.<br />
Kinder- und Jugendmediziner sollen<br />
die Belastungen der Familien erkennen,<br />
die Familien sensibilisieren, ein<br />
passgenaues Angebot Früher Hilfen<br />
unterbreiten und Familien für die Inanspruchnahme<br />
motivieren. Dieser<br />
Aufgabe im stressigen Arbeitsalltag<br />
gerecht zu werden ist eine große Herausforderung.<br />
Soweit die Theorie. Die<br />
Realität zeigt sich da oft von einer<br />
anderen Seite: stressiger Praxisalltag,<br />
bürokratische Anfragen, die bearbeitet<br />
werden wollen, und dann eine Familie,<br />
bei der Ihr „Bauchgefühl“ nicht<br />
stimmt? Eine ausgiebige Beratung<br />
braucht Zeit. Welche Frühen Hilfen<br />
gibt es überhaupt? Welche könnten<br />
denn passgenau sein? Mit wem kann<br />
ich mein „Bauchgefühl“ teilen und<br />
mich darüber austauschen?<br />
Im Interprofessionellen Qualitätszirkel<br />
Frühe Hilfen können Sie Ihren Fall<br />
aus der Praxis anonymisiert in einer<br />
Familienfallkonferenz beraten lassen.<br />
Hier kommen Expertise aus Medizin<br />
und Kinder- und Jugendhilfe zusammen,<br />
um den Familien eine bestmögliche<br />
Unterstützung zukommen zu<br />
lassen und den Kindern eine gesunde<br />
Entwicklung zu ermöglichen.<br />
Sie fragen sich, was einen Interprofessionellen<br />
Qualitätszirkel Frühe Hilfen<br />
ausmacht? Er wird moderiert von<br />
einem Moderationstandem bestehend<br />
aus einem Arzt der Kinder- und Jugendmedizin<br />
und einem Mitarbeiter<br />
der Kinder- und Jugendhilfe. Der QZ<br />
Gefördert vom:<br />
arbeitet in der lokalen Struktur, bündelt<br />
Wissen der Akteure beider Systeme,<br />
frei und selbstbestimmt, und wird<br />
von der <strong>KVWL</strong> unterstützt.<br />
Seit 2018 engagiert sich die <strong>KVWL</strong><br />
gemeinsam mit der KVNO und den<br />
Landesministerien Ministerium für<br />
Arbeit, Gesundheit und Soziales des<br />
Landes NRW (MAGS) und dem Ministerium<br />
für Kinder, Jugend, Familie,<br />
Gleichstellung, Flucht und Integration<br />
(MKJFGFI) im Frühe Hilfen NRW-Projekt.<br />
Zunächst hat die <strong>KVWL</strong> die Ausbildung<br />
selbst organisiert. Seit <strong>2023</strong><br />
erfolgt die Ausbildung bundesweit<br />
nach einem bundeseinheitlichen Curriculum.<br />
Sie suchen einen Interprofessionellen<br />
Qualitätszirkel Frühe Hilfen? Dann<br />
melden Sie sich gerne bei uns!<br />
1<br />
Quelle: Studie „Kinder in Deutschland 0-3 2022“ (KiD 0-3) des Nationalen<br />
Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) KiD 0-3: Repräsentativbefragung 2022 | NZFH<br />
Frühe Hilfen (fruehehilfen.de)<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Christina Schulz<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 10 37<br />
48 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
49
50 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Qualitätssicherung<br />
_ Qualitätssicherung<br />
51
Qualitätssicherung<br />
Warum benötigt ein Arzt eine Genehmigung?<br />
Eine qualifizierte ambulante Behandlung<br />
auf hohem Leistungsniveau sicherzustellen<br />
und weiterzuentwickeln,<br />
ist eine zentrale Voraussetzung für<br />
eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche<br />
Versorgung von Patienten.<br />
Viele Untersuchungen und Behandlungen<br />
im vertragsärztlichen Bereich<br />
unterliegen Qualitätsanforderungen,<br />
die zusätzlich über die grundlegende<br />
ärztliche bzw. psychotherapeutische<br />
Aus- und Weiterbildung hinaus nachgewiesen werden müssen und aufgrund bundesweiter gesetzlicher<br />
Maßstäbe einer Genehmigungspflicht unterliegen.<br />
Vor diesem Hintergrund beraten die Mitarbeiter der Abteilung QS Ärzte nach dem Motto des GB <strong>VQ</strong><br />
„GEMEINSAM STARK FÜR QUALITÄT“ hinsichtlich der fachlichen, apparativen und/oder organisatorischen<br />
Erfordernisse und erteilen Genehmigungen zur Erbringung und Abrechnung von Leistungen<br />
zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung.<br />
Gibt es dazu telefonische oder persönliche Beratungen?<br />
Die Beratung und Betreuung von Leistungserbringern sind vielseitige und dynamische Aufgabenfelder<br />
der Abteilung QS. Die Mitarbeiter bieten den Mitgliedern der <strong>KVWL</strong> ein hohes Maß an Service<br />
und begleiten sie durch den Prozess zur Erlangung einer Genehmigung zur Abrechnung diverser<br />
Untersuchungen.<br />
Arzt/MVZ/<br />
Institut<br />
Antrag auf Zulassung/Anstellung/<br />
Ermächtigung<br />
GB Zulassung<br />
Versand des Formulars<br />
für die Anforderung<br />
von Antragsunterlagen<br />
Beratung und Betreuung<br />
während des<br />
gesamten Prozesses<br />
Eingangsbestätigung und Hinweis<br />
auf Genehmigungspflicht<br />
Informationen an<br />
Bereitstellung der relevanten<br />
Antragsunterlagen<br />
Kontaktaufnahme mit<br />
Arzt/MVZ/Institut<br />
GB <strong>VQ</strong><br />
52 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Ziel der Abteilung QS ist es, dass alle<br />
Leistungserbringer idealerweise zum<br />
Zeitpunkt der Aufnahme der vertragsärztlichen<br />
Tätigkeit über die Genehmigungen<br />
zur Durchführung von<br />
genehmigungspflichtigen Leistungen<br />
verfügen, um eine reibungslose Abrechnung<br />
entsprechender Leistungen<br />
zu gewährleisten.<br />
Seit dem 14.08.2017 können die Anträge<br />
und erforderlichen Qualifikationsnachweise<br />
elektronisch an die<br />
KV übermittelt werden. Upload Ihrer<br />
Genehmigungsanträge | <strong>KVWL</strong><br />
Hinweis:<br />
Anträge auf Genehmigungen müssen<br />
frühzeitig gestellt werden, da diese erst<br />
mit dem Datum wirksam erteilt werden<br />
dürfen, an dem alle Unterlagen vollständig<br />
vorliegen. Ist im jeweiligen Genehmigungsverfahren<br />
die Teilnahme an einem<br />
Kolloquium erforderlich, tritt die Wirksamkeit<br />
erst am Tag nach erfolgreicher<br />
Absolvierung eines solchen kollegialen<br />
Fachgespräches ein. Genehmigungen wirken<br />
nicht auf den Zeitpunkt der Antragstellung<br />
oder den Zeitpunkt des Quartalsbeginns<br />
zurück.<br />
Entwicklung der Anzahl der Nutzer zur<br />
Übermittlung (Upload) von Anträgen<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
1070<br />
Die Grafik zeigt zu Beginn<br />
eine langsame,<br />
aber stetig wachsende<br />
Zahl an Ärzten, die die<br />
elektronische Übermittlung<br />
von Anträgen bzw.<br />
Qualifikationsnachweisen<br />
nutzen.<br />
600<br />
Vorteil:<br />
Der Antragsteller erhält<br />
500<br />
automatisch mit der<br />
elektronischen Über-<br />
400<br />
432<br />
mittlung der Unterlagen<br />
eine Eingangsbestätigung.<br />
Diese Antragsun-<br />
300<br />
terlagen werden automatisiert<br />
der im GB <strong>VQ</strong><br />
eingesetzten Elektroni-<br />
200<br />
139<br />
159<br />
sche Verwaltungsakte<br />
zugeführt.<br />
100<br />
58<br />
81<br />
0<br />
20<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
2021<br />
2022 <strong>2023</strong><br />
weiterlesen<br />
53
Wechsel von der<br />
Zulassung<br />
Wechsel von einer<br />
Anstellung<br />
in eine Anstellung<br />
in eine Zulassung<br />
Was passiert, wenn ein Statuswechsel<br />
über den ZA beantragt<br />
wird?<br />
Ein Wechsel bzw. eine Änderung<br />
führt dazu, dass erteilte Genehmigungen<br />
nach § 11 des BMV-Ä automatisch<br />
unwirksam werden.<br />
Wechsel des<br />
Arbeitgebers<br />
im Rahmen einer<br />
Anstellung<br />
im Rahmen einer Zu-<br />
Wechsel des<br />
lassung/Anstellung/Er-<br />
mächtigung<br />
Leistungsortes<br />
Wechsel des Ortes der Leistungserbringung<br />
Es gibt Genehmigungsbereiche, für die neben der fachlichen Qualifikation<br />
auch bauliche, apparativ-technische und/oder organisatorische<br />
Anforderungen nachzuweisen sind. Die jeweilige Genehmigung<br />
wird leistungsortgebunden erteilt. Bei Änderung oder Wegfall des Ortes<br />
der Leistungserbringung (Adressänderung, Praxisumzug, Beendigung<br />
einer Filiale oder Wegfall der Nutzung ausgelagerter Praxisstätten<br />
etc.) wird die erteilte Genehmigung automatisch unwirksam.<br />
Insoweit ist nicht nur der GB Zulassung und Bedarfsprüfung über<br />
Änderungen hinsichtlich des Ortes der Leistungserbringung zu informieren,<br />
sondern auch der GB <strong>VQ</strong>.<br />
Hinweis:<br />
Bei einem Statuswechsel<br />
müssen Genehmigungen<br />
neu beantragt werden. Die<br />
fachlichen Anforderungen<br />
müssen nicht erneut nachgewiesen<br />
werden. Über die<br />
Mitarbeiter der Abteilung<br />
QS erhalten Ärzte die erforderlichen<br />
Informationen<br />
sowie die entsprechenden<br />
Formulare.<br />
Ansprechpartner:<br />
Jörg Otte<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 10 32<br />
54 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
55
56 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Neue bzw.<br />
geänderte Richtlinien,<br />
Vereinbarungen und<br />
Verträge<br />
_ Außerklinische Intensivpflege<br />
_ „COPD-Screening“ –<br />
neuer Selektivvertrag mit der DAK-Gesundheit abgeschlossen<br />
_ DMP Osteoporose<br />
_ DMP COPD/Asthma<br />
_ Arthroskopie-Vereinbarung: Neufassung greift zum 1. Oktober 2024<br />
_ Zweitmeinungsverfahren: weitere Verfahren aufgenommen<br />
_ Stereotaktische Radiochirurgie<br />
_ PSMA-PET/CT<br />
57
Außerklinische Intensivpflege<br />
Die Richtlinie zur außerklinischen Intensivpflege<br />
(AKI-Richtlinie) hatte der G-BA am 19. November<br />
2021 beschlossen. Er setzte damit einen gesetzlichen<br />
Auftrag aus dem Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz<br />
um (§ 37c SGB V<br />
Außerklinische Intensivpflege).<br />
Vor dem 01.12.2022 wurden Beatmete und ähnlich<br />
Schwerstkranke entsprechend der Richtlinie<br />
über die Verordnung von häuslicher Krankenpflege<br />
versorgt (HKP-Richtlinie). Dort wurde<br />
diese Leistung nun herausgelöst und als eigenständige<br />
Leistung nach der neuen AKI-Richtlinie<br />
geregelt.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
In dieser hat der G-BA unter anderem festgelegt, in<br />
welchen Fällen eine außerklinische Intensivpflege<br />
ärztlich verordnet werden darf, wann ärztlicherseits<br />
im Vorfeld einer Verordnung eine sogenannte Potenzialerhebung<br />
durchgeführt werden muss und welche<br />
ärztliche Qualifikation benötigt wird.<br />
Übergangsregel läuft aus!<br />
Bei der Verordnung von AKI bei beatmeten oder<br />
trachealkanülierten Patienten muss vor jeder Verordnung<br />
von außerklinischer Intensivpflege eine sogenannte<br />
Potenzialerhebung stattfinden. Dabei wird<br />
geprüft, ob eine vollständige Entwöhnung der Patienten<br />
oder ihre Umstellung auf eine nicht-invasive Beatmung<br />
bzw. die Entfernung der Trachealkanüle möglich<br />
ist. Hier gilt derzeit eine befristete Ausnahmeregelung:<br />
Die AKI kann noch bis Ende 2024 ausnahmsweise<br />
auch ohne Prüfung des Entwöhnungspotenzials<br />
weiterverordnet werden, sofern keine qualifizierten<br />
Fachärzte für eine Potenzialerhebung verfügbar sind.<br />
Die Potenzialerhebung ist jedoch möglichst zeitnah<br />
und spätestens bis Ende 2024 nachzuholen.<br />
Julia Tscheschlog<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 12 26<br />
Speziell qualifizierte Ärzte, die das Entwöhnungspotenzial<br />
erheben und die AKI verordnen dürfen, sind<br />
auch über das Nationale Gesundheitsportal zu finden:<br />
Zur Arztsuche<br />
Sonderregelung bei Entlassung aus dem Krankenhaus<br />
Eine außerklinische Intensivpflege kann auch vom<br />
Krankenhaus im Rahmen des Entlassmanagements<br />
für einen Zeitraum von bis zu sieben Kalendertagen<br />
verordnet werden. Bei Patienten, die beatmet werden<br />
oder eine Trachealkanüle haben, muss bereits<br />
im Krankenhaus geprüft werden, ob das Potenzial für<br />
eine Entwöhnung beziehungsweise die Entfernung<br />
der Kanüle besteht. Damit gerade bei dieser speziellen<br />
Patientengruppe die Überleitung in die außerklinische<br />
Intensivpflege gelingt, hat der G-BA zudem<br />
Regelungen getroffen, die ein strukturiertes gemeinsames<br />
Vorgehen von Krankenhaus, Krankenkasse,<br />
Versicherten beziehungsweise den Familien und Leistungserbringern<br />
vorsehen.<br />
Genehmigungserfordernis<br />
Für die Potenzialerhebung und Verordnung ist der<br />
<strong>KVWL</strong> eine besondere Qualifikation nachzuweisen.<br />
Weitere Informationen zum o. g. Verfahren sowie das<br />
Antragsformular finden Sie auf unserer Webseite.<br />
58 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Neue Verfahren<br />
„COPD-Screening“ – neuer Selektivvertrag<br />
mit der DAK-Gesundheit<br />
abgeschlossen<br />
Die <strong>KVWL</strong> hat mit der DAK-Gesundheit einen<br />
Vertrag zur frühzeitigen Diagnostik und Behandlung<br />
der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung<br />
(COPD) auf der Grundlage von § 140a SGB<br />
V abgeschlossen. Der Vertrag ist zum 1. Oktober<br />
<strong>2023</strong> in Kraft getreten. Teilnahmeberechtigt<br />
sind zugelassene, angestellte oder ermächtigte<br />
Fachärzte für Allgemeinmedizin und Fachärzte<br />
für Innere Medizin (hausärztlicher Bereich).<br />
Die apparativen Voraussetzungen für die Durchführung<br />
einer Spirometrie müssen vorhanden<br />
sein. Die Teilnahme muss einmalig gegenüber<br />
der <strong>KVWL</strong> (vergl. Anlage 5, COPD-Vertrag DAK-<br />
Gesundeheit) erklärt werden. Das Angebot richtet<br />
sich an alle Versicherten der DAK-Gesundheit,<br />
die die spezifischen Teilnahmebedingungen<br />
erfüllen. Die detaillierten Teilnahmekriterien<br />
(sind in der Anlage 1 zum Vertrag aufgeführt. Der<br />
Patient erklärt seine Teilnahme (vergl. Anlage 2,<br />
COPD-Vertrag DAK-Gesundeheit) schriftlich – die<br />
unterzeichnete Erklärung muss innerhalb von<br />
zehn Tagen an die <strong>KVWL</strong> übermittelt werden.<br />
Informationen<br />
zu Leistungen<br />
und<br />
Vergütungen<br />
finden<br />
Sie<br />
auf unserer<br />
Website.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Claudia Schmerge<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 18 18<br />
DMP Osteoporose<br />
Patienten mit einer medikamentös behandlungsbedürftigen<br />
Osteoporose können in Westfalen-Lippe<br />
seit dem 1. April 2024 von einem<br />
neuen Disease-Management-Programm (DMP)<br />
profitieren. Das DMP Osteoporose, das mit allen<br />
Krankenkassen abgeschlossen wurde, ist bereits<br />
am 23. Februar 2024 in Kraft getreten. Das Einschreiben<br />
der Patienten ist seit dem 1. April 2024<br />
möglich. Vorrangiges Ziel ist es, die Qualität der<br />
Versorgung an Osteoporose erkrankten Patienten<br />
zu verbessern. Das neue DMP kann dazu<br />
beitragen, Stürze und Frakturen im Krankheitsverlauf<br />
zu vermeiden – insbesondere durch eine<br />
koordinierende ärztliche Betreuung und Patienten-Schulungen.<br />
Teilnahmeberechtigte Ärzte sind Hausärzte (koordinierend),<br />
daneben sind Fachärzte für Orthopädie<br />
sowie für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
als Mitbehandelnde in der zweiten Versorgungsebene<br />
(fachärztlich) teilnahmeberechtigt und<br />
können in Ausnahmefällen auch koordinierend<br />
tätig werden. Voraussetzung für die Durchführung<br />
und Abrechnung der DMP-Leistungen ist<br />
die vorherige Genehmigung durch die <strong>KVWL</strong>.<br />
Voraussetzung zur Teilnahme für Patienten ist<br />
die gesicherte Diagnose einer medikamentös<br />
behandlungsbedürftigen Osteoporose.<br />
Weitere Informationen zur Teilnahme, Patien-<br />
teneinschrei-<br />
bung<br />
und<br />
Vergütung<br />
finden Sie auf<br />
unserer Website.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Pia Feldmann<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 15 71<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Julia Tscheschlog<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 12 26<br />
59
Neue Verfahren<br />
DMP COPD/Asthma<br />
Der Vertrag zum DMP COPD wurde aufgrund der Richtlinienanpassung des G-BA zum 1. April 2024<br />
aktualisiert und neu verhandelt. Die hier vorgesehene Diagnostik und Therapie wurde vom G-BA<br />
im Zuge der regelmäßigen Überprüfung nach dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft<br />
unter Berücksichtigung von evidenzbasierten Leitlinien und nach der jeweils besten, verfügbaren<br />
Evidenz sowie unter Berücksichtigung des jeweiligen Versorgungssektors angepasst. Zu den wesentlichen<br />
Änderungen zählt eine noch stärkere Überwachung und Steuerung der Arzneimitteltherapie.<br />
Insbesondere die Indikation für inhalative Corticosteroide ist regelmäßig zu überprüfen. Sofern eine<br />
Langzeit-Sauerstofftherapie notwendig ist, muss diese mindestens 15 Stunden pro Tag durchgeführt<br />
werden. Bei den operativen Therapieoptionen wurden die lungenfunktionsverbessernden Verfahren<br />
angepasst. Bei einem schweren Lungenemphysem ist nach Ausschöpfung aller medikamentösen und<br />
anderer nicht invasiver Therapiemöglichkeiten eine Lungenvolumenreduktion zu erwägen. In Einzelfällen<br />
kann bei einer sehr schweren COPD als Ultima Ratio eine Lungentransplantation erwogen<br />
werden. Schließlich sollen die Patienten sowohl über die besonderen Risiken des aktiven Rauchens<br />
als auch des Passivrauchens sowie des Konsums von E-Zigaretten aufgeklärt werden. Entsprechend<br />
wichtig ist es, jeden Raucher mit COPD intensiv zum Tabakverzicht zu motivieren und diesen ggf. an<br />
seine Krankenkasse (Zugang zu einem Tabakentwöhnungsprogramm) zu verweisen.<br />
Fachärztliche Mitbehandlungspauschale<br />
Der <strong>KVWL</strong> ist es gelungen, im Rahmen der Verhandlungen zum angepassten DMP COPD für die<br />
teilnehmenden Fachärzte eine Mitbehandlungspauschale in Höhe von 25 Euro – abrechenbar zwei<br />
Mal im Kalenderjahr/nicht im selben Quartal – zu vereinbaren. Diese fachärztliche Mitbehandlungspauschale<br />
ist sowohl im DMP COPD als auch im DMP Asthma bronchiale bereits seit dem 01.04.2024<br />
abrechenbar.<br />
Es gelten folgende Vergütungen und Symbolnummern (SNR):<br />
Betreuungspauschale für die<br />
ausschließliche fachärztliche<br />
Mitbehandlung im DMP Asthma<br />
bronchiale<br />
91224A<br />
Betreuungspauschale für die<br />
ausschließliche fachärztliche<br />
Mitbehandlung im DMP COPD<br />
91224C<br />
25,00 Euro 25,00 Euro<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Claudia Schmerge<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 18 18<br />
60 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Arthroskopie-Vereinbarung:<br />
Neufassung greift zum 1. Oktober 2024<br />
Die Partner des Bundesmantelvertrags<br />
haben zum 1. Oktober 2024 eine Neufassung<br />
der Vereinbarung von Qualifikationsvoraussetzungen<br />
gemäß § 135 Abs.<br />
2 SGB V zur Ausführung und Abrechnung<br />
arthroskopischer Leistungen (QSV Arthroskopie)<br />
beschlossen. Die Neufassung<br />
wurde insbesondere notwendig, um Divergenzen<br />
zwischen dem aktuellen Weiterbildungsrecht<br />
und den fachlichen<br />
Anforderungen im Rahmen der Genehmigungserteilung<br />
zu vermeiden. Die noch<br />
zum 30. September 2024 gültige QSV Arthroskopie<br />
stammt im Ursprung aus dem<br />
Jahr 1994 und sollte schon seit langem<br />
angepasst werden.<br />
Mit Inkrafttreten der neuen QSV zum 01.10.2024 müssen Anträge auf Durchführung und Abrechnung<br />
arthroskopischer Operationen gelenkspezifisch nach der fachlichen Befähigung des Arztes gestellt<br />
werden. Die Genehmigungserteilung findet demzufolge gelenk- und fachspezifisch statt.<br />
Die wichtigsten Änderungen im Überblick:<br />
► Genehmigungserteilung von arthroskopischen Operationen<br />
- an Knie und Schulter sowie an Ellenbogen, Sprunggelenk, Fuß und Fußgelenken und<br />
weiteren Gelenken (nicht in den genannten Absätzen 2 bis 4 des § 3 der QSV genannt)<br />
- bei Kindern und Jugendlichen<br />
- an der Hüfte<br />
- an den Händen und Handgelenken<br />
► Anpassung der fachlichen Anforderungen auf das aktuelle Weiterbildungsrecht<br />
► Vorrichtung zur Videodokumentation (Tape oder Print)<br />
- (statt vormals Vorhalten einer Fernsehkette)<br />
Altgenehmigungsinhaber bleiben von den Änderungen unberührt<br />
und behalten ihre bestehende Genehmigung im gleichen Umfang.<br />
Internetwegweiser: →<br />
Arthroskopische Leistungen<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Meike Bender<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 33 75<br />
61
Zweitmeinungsverfahren:<br />
weitere Verfahren aufgenommen<br />
Gesetzlich versicherte Patienten haben einen Rechtsanspruch, vor<br />
bestimmten planbaren Operationen eine unabhängige ärztliche<br />
Zweitmeinung einzuholen.<br />
Im Jahr 2018 ist der G-BA der Verpflichtung aus<br />
dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz nachgekommen<br />
und hat die Richtlinie über die Konkretisierung<br />
des Anspruchs auf eine unabhängige<br />
ärztliche Zweitmeinung gemäß § 27b Absatz 2<br />
SGB V (Richtlinie zum Zweitmeinungsverfahren,<br />
Zm-RL) beschlossen. Die Richtlinie ist zum 1. Januar<br />
2019 in Kraft getreten.<br />
Inzwischen sind folgende Verfahren von der<br />
Zweitmeinungsrichtlinie umfasst:<br />
► Mandeloperationen (Tonsillektomie, Tonsillotomie)<br />
– seit 2019<br />
► Gebärmutterentfernungen (Hysterektomien)<br />
– seit 2019<br />
► Arthroskopische Eingriffe an der Schulter –<br />
seit 2020<br />
► Amputation beim diabetischen Fußsyndrom –<br />
seit 2021<br />
► Implantationen einer Knieendoprothese – seit<br />
2021<br />
► Eingriffe an der Wirbelsäule – seit 2022<br />
► Kathetergestützte elektrophysiologische<br />
Herzuntersuchungen und Ablationen am Herzen<br />
– seit 2022<br />
► Implantation eines Herzschrittmachers, eines<br />
Defibrillators oder eines CRT-Aggregats – seit<br />
2022<br />
► Cholezystektomie – seit <strong>2023</strong><br />
NEU<br />
► Eingriffe zum Hüftgelenkersatz –<br />
seit 01. Juli 2024<br />
► Eingriffe an Aortenaneurysmen –<br />
zum 01. Oktober 2024<br />
Die detaillierten Informationen zu Umfang bzw.<br />
Definition des jeweiligen Eingriffs ist dem Besonderen<br />
Teil der Richtlinie zum Zweitmeinungsverfahren<br />
zu entnehmen.<br />
Ärzte, die eine Zweitmeinung abgeben wollen,<br />
benötigen eine Genehmigung der <strong>KVWL</strong>. Hierfür<br />
ist neben der Facharzturkunde eine mindestens<br />
fünfjährige Tätigkeit in der unmittelbaren Patientenversorgung<br />
im jeweiligen Fachgebiet nach<br />
Anerkennung der Facharztbezeichnung, eine<br />
gültige Weiterbildungsbefugnis oder akademische<br />
Lehrbefugnis sowie die Erfüllung der Fortbildungsverpflichtung<br />
nach § 95d oder § 136b<br />
Abs. 1 Nr. 1 SGB V nachzuweisen.<br />
Besonders ist, dass nicht nur Vertragsärzte am<br />
Zweitmeinungsverfahren teilnehmen können,<br />
sondern auch nicht an der vertragsärztlichen<br />
Versorgung teilnehmende Ärzte. Sie werden<br />
dann, sofern sie die erforderlichen Voraussetzungen<br />
erfüllen, ausschließlich für die Leistungen<br />
des Zweitmeinungsverfahrens zur Teilnahme<br />
an der vertragsärztlichen Versorgung<br />
ermächtigt.<br />
62 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Nach der Richtlinie sind Ärzte verpflichtet, Patienten über ihren Rechtsanspruch auf eine Zweitmeinung<br />
zu informieren, wenn sie die Indikation für einen der genannten planbaren Eingriffe stellen.<br />
Ferner soll der indikationsstellende Arzt den Patienten auf die Liste der Zweitmeiner hinweisen, die<br />
von den Kassenärztlichen Vereinigungen bereitgestellt wird sowie auf weiterführende Informationen.<br />
Die <strong>KVWL</strong> informiert über die Arztsuche auf ihrer Internetseite, welche Ärzte zur Abgabe einer<br />
Zweitmeinung im Sinne der Richtlinie berechtigt sind. Diese Suche ist auch für Patienten nutzbar.<br />
Info-Kasten:<br />
Die zur Abgabe einer Zweitmeinung befugten<br />
Ärzte sind unter den folgenden Links zu finden:<br />
über die <strong>KVWL</strong>-Arztsuche oder über den<br />
Patientenservice 116 117<br />
Internetwegweiser: →<br />
Zweitmeinungsverfahren<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Sabine Neuhaus<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 38 89<br />
63
Stereotaktische Radiochirurgie<br />
Zum 1. Oktober <strong>2023</strong> wurden neue Gebührenordnungspositionen<br />
für die stereotaktische<br />
Radiochirurgie (SRS) als vertragsärztliche<br />
Leistungen in den EBM aufgenommen.<br />
Neben Fachärzten für Strahlentherapie können<br />
auch Fachärzte für Neurochirurgie für die<br />
SRS eine Genehmigung erhalten. Neben den<br />
fachlichen Voraussetzungen gemäß § 9 der<br />
QS-Vereinbarung zur Strahlendiagnostik und<br />
-therapie, müssen ebenfalls die Anforderungen<br />
an die apparative Ausstattung (§ 12) und die organisatorischen<br />
Voraussetzungen für die Durchführung<br />
der SRS (§ 13a) der o. g. Vereinbarung<br />
nachgewiesen werden.<br />
Die Leistungen im Überblick:<br />
GOP 25322<br />
► Einzeitige stereotaktische Radiochirurgie<br />
(SRS) gemäß Nr. 40 und/oder Nr. 41 der Anlage<br />
I „Anerkannte Untersuchungs- oder Behandlungsmethoden“<br />
der Richtlinie Methoden<br />
vertragsärztliche Versorgung des G-BA<br />
(MVV-RL)<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Yvonne Ackermann<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 15 70<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Stefanie Niesmann:<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 13 54<br />
Ansprechpartnerin:<br />
GOP 25323<br />
► Zuschlag zur Gebührenordnungsposition<br />
25322 für die stereotaktische Radiochirurgie<br />
(SRS) von mehr als einem Zielvolumen<br />
GOP 25348<br />
► Rechnerunterstützte Bestrahlungsplanung<br />
für die stereotaktische Radiochirurgie nach<br />
der Gebührenordnungsposition 25322<br />
Details zu den Genehmigungsvoraussetzungen<br />
finden Sie auf der Website der <strong>KVWL</strong>.<br />
Grazyna Zurek<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 33 07<br />
64 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
PSMA-PET/CT<br />
Zum 1. Oktober <strong>2023</strong> wurden neue Gebührenordnungspositionen zur PSMA-PET/<br />
CT als vertragsärztliche Leistungen in den EBM aufgenommen. Grundlage zur<br />
Abrechnung der neuen Leistungen ist eine gültige Genehmigung nach der QS-<br />
Vereinbarung PET, PET/CT.<br />
Zum 1. Juli 2024 wurde die QS-Vereinbarung<br />
PET, PET/CT entsprechend angepasst und um<br />
eine elfte Indikation erweitert. Zudem wurden<br />
die Anforderungen an die Dokumentation nach<br />
§ 6 erweitert. Ebenfalls wurden die Anforderungen<br />
an die organisatorischen Voraussetzungen<br />
für die Durchführung nach § 5 entsprechend für<br />
die neue Indikation angepasst.<br />
Die Leistungen im Überblick:<br />
GOP 34720<br />
► PSMA-Positronenemissionstomographie (PET)<br />
des Körperstammes mit technischer Bildfusion<br />
einer diagnostischen Computertomographie<br />
(CT) zur Indikationsstellung einer Therapie<br />
mit (177Lu)Lutetiumvipivotidtetraxetan<br />
bei Vorliegen von diagnostischen CT-Untersuchungen<br />
GOP 34721<br />
► PSMA-Positronenemissionstomographie<br />
(PET) des Körperstammes mit technischer<br />
Bildfusion einer diagnostischen Computertomographie<br />
(CT) zur<br />
Indikationsstellung<br />
einer Therapie mit<br />
(177Lu)Lutetiumvipivotidtetraxetan<br />
mit<br />
CT<br />
diagnostischer<br />
Details zu den Geneh-<br />
migungsvoraussetzun-<br />
gen finden Sie auf der<br />
Website der <strong>KVWL</strong>.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Yvonne Ackermann<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 15 70<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Stefanie Niesmann:<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 13 54<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Grazyna Zurek<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 33 07<br />
65
66 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
QS-Maßnahmen<br />
nach § 135 Abs. 2<br />
SGB V<br />
_ Dokumentationsprüfung Akupunktur<br />
_ Dokumentationsprüfung HIV/Aids<br />
_ Stichprobenprüfung Spezial-Labor<br />
_ Dokumentationsprüfung Schmerztherapie<br />
_ Dokumentationsprüfung PDT sowie PTK noch bis Ende 2025 ausgesetzt<br />
_ Dokumentationsprüfung Rhythmusimplantat-Kontrollen<br />
_ Auflagenprüfung Dünndarmkapsel-Endoskopie<br />
_ Koloskopie-Auflagenprüfung<br />
_ Koloskopie-Hygieneprüfung<br />
_ Ultraschall Stichprobenprüfung (außer bei Säuglingshüften)<br />
_ Auflagenprüfung Sonographie der Säuglingshüften<br />
_ Konstanzprüfung von Ultraschallsystemen weiterhin erfolgreich<br />
_ Dokumentationsprüfung kurative Mammographie<br />
_ Dokumentationsprüfung MR-Angiographie<br />
_ Dokumentationsprüfung Vakuumbiopsie<br />
67
Dokumentationsprüfung Akupunktur<br />
Die „QSV zur Akupunktur bei chronisch schmerzkranken Patienten nach § 135<br />
Abs. 2 SGB V" (QS-Vereinbarung Akupunktur) sieht in § 6 eine jährliche stichprobenartige<br />
Überprüfung der Dokumentationen von Akupunkturbehandlungen von<br />
fünf Prozent der Genehmigungsinhaber vor.<br />
Aufgrund der konstant niedrigen<br />
Beanstandungsrate einigten sich<br />
die Partner des BMV-Ä darauf, die<br />
Prüfung für zwei Jahre (2016 und<br />
2017) auszusetzen.<br />
Die Dokumentationsprüfung wurde<br />
ab dem 1. Januar 2018 wieder<br />
aufgenommen.<br />
Ergebnisse der Akupunktur-Dokumentationsprüfung<br />
bestanden nicht bestanden Gesamt<br />
2010 75 11 86<br />
2011 103 22 125<br />
2012 90 12 102<br />
2013 77 11 88<br />
2014 98 8 106<br />
2015 64 7 71<br />
2016 0 0 0<br />
2017 0 0 0<br />
2018 46 5 51<br />
2019 83 3 86<br />
2020 40 2 42<br />
2021 56 7 63<br />
2022 54 6 60<br />
<strong>2023</strong> 40 4 44<br />
Internetwegweiser: →<br />
Akupunktur<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Pia Feldmann<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 15 71<br />
68 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Dokumentationsprüfung HIV/Aids<br />
Die QS-Vereinbarung ist zum 1. Juli 2009 in Kraft getreten.<br />
Ergebnisse der HIV-Dokumentationsprüfung<br />
bestanden nicht bestanden Gesamt<br />
2010 0 0 0<br />
2011 7 0 7<br />
2012 5 0 5<br />
2013 1 0 1<br />
2014 2 0 2<br />
2015 3 3 6<br />
2016 5 3 8<br />
2017 5 1 6<br />
2018 5 0 5<br />
2019 3 0 3<br />
Internetwegweiser: →<br />
HIV-Versorgung<br />
2020 4 4 8<br />
2021 3 0 3<br />
2022 6 1 7<br />
<strong>2023</strong> 3 1 4<br />
Ansprechpartner:<br />
Eric Heide<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 11 89<br />
69
Stichprobenprüfung Spezial-Labor<br />
Mit der zum 1. April 2018 angepassten QS-Vereinbarung Spezial-Labor<br />
wurde eine Stichprobenprüfung zur internen und externen QS eingeführt.<br />
Stichprobenprüfungen zur internen<br />
und externen QS:<br />
Jährlich wird eine Stichprobenprüfung<br />
bei 15 Prozent der abrechnenden<br />
Ärzte durchgeführt. Diese Prüfung<br />
bezieht sich auf die interne und externe<br />
QS im Rahmen der Anforderungen<br />
der „Richtlinie der Bundesärztekammer<br />
zur QS laboratoriumsmedizinischer<br />
Untersuchungen“ (Rili-BÄK).<br />
Die einzureichenden Dokumentationen<br />
müssen Aussagen über das interne<br />
Qualitätsmanagement-System (z.<br />
B. Qualitätsmanagement-Handbuch,<br />
Gerätenachweise, Mitarbeiterqualifikation,<br />
Fehlermanagement) enthalten.<br />
Zusätzlich ist die Teilnahme an<br />
der externen QS (Ringversuche) in<br />
den festgelegten Intervallen lt. der Rili-BÄK<br />
nachzuweisen.<br />
Erfolgreiche Teilnahme an der Stichprobenprüfung:<br />
Ärzte, die erfolgreich, d. h. ohne Beanstandungen,<br />
die Stichprobenprüfung<br />
abschließen, werden für einen<br />
Zeitraum von fünf Jahren von der<br />
weiteren Teilnahme an dieser Prüfung<br />
befreit.<br />
Für Ärzte, die eine gültige Akkreditierungsurkunde<br />
nach DIN EN ISO 15189<br />
(Medizinische Laboratorien – Anforderungen<br />
an die Qualität und Kompetenz)<br />
vorlegen, entfällt die Teilnahme<br />
an den Stichprobenprüfungen (vgl. §<br />
5 Abs. 7 und 5 der QSV Spezial-Labor).<br />
Die Stichprobenprüfung wurde erstmalig<br />
im Jahr 2019 durchgeführt.<br />
Nachstehend haben wir die Ergebnisse<br />
dargestellt:<br />
Ergebnisse der Stichprobenprüfung Spezial-Labor<br />
bestanden nicht bestanden Nachweis der Zertifizierung Gesamt<br />
2019 49 73 19 141<br />
2020 63 20 16 99<br />
2021 102 20 6 128<br />
2022 81 71 0 152<br />
<strong>2023</strong> 26 56 38 120<br />
Internetwegweiser: →<br />
Laboratoriumsmedizinische Untersuchungen – spezielle Leistungen<br />
Fazit:<br />
Qualität zahlt sich aus!! Fünf Jahre<br />
von der Teilnahme an einer weiteren<br />
Prüfung befreit.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Lena Heck<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 15 68<br />
70 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Dokumentationsprüfung Schmerztherapie<br />
Ergebnisse der Schmerztherapie-Dokumentationprüfung<br />
bestanden nicht bestanden Gesamt<br />
2017 3 4 7<br />
2018 2 1 3<br />
2019 8 6 14<br />
2020 2 1 3<br />
2021 - - -<br />
2022 6 4 10<br />
Mit der zum 1. Oktober 2016 angepassten<br />
QS-Vereinbarung wurde<br />
eine befristete Dokumentationsprüfung<br />
eingeführt. Diese wird bei<br />
Ärzten durchgeführt, die erstmals<br />
eine Genehmigung zur Durchführung<br />
und Abrechnung von<br />
schmerztherapeutischen Leistungen<br />
erhalten haben (Dokumentationsunterlagen<br />
zu zwölf Patienten<br />
aus den ersten vier Abrechnungsquartalen).<br />
2022 * 8 2 10<br />
<strong>2023</strong> * 9 2 11<br />
*<br />
(inklusive Wiederholungsprüfung)<br />
Internetwegweiser: →<br />
Schmerztherapie | <strong>KVWL</strong><br />
Ansprechpartnerin:<br />
Nicole Schütz<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 15 51<br />
71
Dokumentationsprüfung PDT sowie PTK<br />
noch bis Ende 2025 ausgesetzt<br />
Bereits im Jahr 2011 wurde die Dokumentationsprüfung<br />
für die Photodynamische Therapie am<br />
Augenhintergrund (PDT) für die Dauer von drei<br />
Jahren ausgesetzt. Die Partner des BMV-Ä haben<br />
diese Regelung in den Jahren 2014 und<br />
2020 bestätigt und ausgeweitet. Anfang 2020<br />
hatte die KBV mitgeteilt, dass auch weiterhin auf<br />
Prüfungen in diesem Bereich verzichtet wird: Die<br />
Prüfungen blieben bis zum 31. Dezember 2022<br />
ausgesetzt. Grund hierfür<br />
waren die guten Prüfergebnisse<br />
in der Vergangenheit.<br />
Vereinigungen eine Überprüfung der ärztlichen<br />
Dokumentation vornehmen, sofern sie dies für<br />
erforderlich halten. Dieses Verfahren war bislang<br />
obligat und wurde nun in ein fakultatives<br />
Prüfverfahren umgewandelt.<br />
Die grundsätzliche Pflicht zur exakten Dokumentation<br />
bleibt weiter bestehen.<br />
Die Partner des Bundesmantelvertrages<br />
haben<br />
sich im Jahr <strong>2023</strong> auf Anpassungen<br />
der beiden QSV<br />
verständigt. Die Überprüfungen<br />
der ärztlichen Dokumentation<br />
nach den QSV<br />
PDT und PKT wurden um<br />
weitere drei Jahre bis zum<br />
31. Dezember 2025 ausgesetzt.<br />
Nach diesem Zeitpunkt können<br />
die Kassenärztlichen<br />
Internetwegweiser: →<br />
Photodynamische Therapie am Augenhintergrund<br />
Internetwegweiser: →<br />
Phototherapeutische Keratektomie<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Daniela Nagel<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 36 21<br />
72 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Dokumentationsprüfung<br />
Rhythmusimplantat-Kontrollen<br />
Die im Oktober 2018 in Kraft getretene neue QSV Rhythmusimplantat-Kontrolle<br />
sieht zum einen zur Aufrechterhaltung<br />
und Weiterentwicklung der fachlichen Befähigung<br />
der Genehmigungsinhaber einen regelmäßigen Nachweis<br />
von besuchten Fortbildungen sowie zum anderen eine Dokumentationsprüfung<br />
vor.<br />
Im Rahmen der Dokumentationsprüfung werden Funktionsanalysen<br />
von Herzschrittmachern und/oder implantierten<br />
Kardiovertern bzw. Defibrillatoren und/oder implantierten<br />
Systemen zur kardialen Resynchronisationstherapie<br />
(HSM-/ICD-/CRT-Kontrolle) betrachtet. Nach § 9 der o. g.<br />
QSV prüft die QS-K der <strong>KVWL</strong> dabei die Dokumentationen<br />
auf Vollständigkeit und Nachvollziehbarkeit im Hinblick auf<br />
die patientenadäquate Programmierung des Systems im<br />
konkreten Einzelfall.<br />
Im Jahr <strong>2023</strong> hat die <strong>KVWL</strong> von 24 Ärzten Dokumentationen<br />
von Rhythmusimplantat-Kontrollen angefordert und<br />
geprüft. Dies entspricht einer Prüfquote von neun Prozent<br />
(bei 267 abrechnenden Ärzten). Während der COVID-<br />
19-Pandemie hatte der Vorstand der <strong>KVWL</strong> das Verfahren<br />
teilweise ausgesetzt bzw. im Umfang reduziert. Aufgrund<br />
des hohen im Verfahren begründeten Aufwands (20 Dokumentationen<br />
je Arzt) konnte die nach der QSV vorgesehene<br />
Prüfquote von 15 Prozent in den Jahren 2022 und <strong>2023</strong><br />
noch nicht erreicht werden.<br />
Gute Qualität<br />
Bei sieben von 18 Ärzten, die die Prüfung mit dem Ergebnis<br />
„vollständig und nachvollziehbar“ bestanden haben, waren<br />
alle vorgelegten 20 Dokumentationen ohne festgestellte<br />
Mängel. Daher konnten diese sieben Ärzte auf Grund eines<br />
Beschlusses des Vorstandes der <strong>KVWL</strong> für die Dauer von<br />
drei Jahren von einer erneuten Dokumentationsprüfung<br />
Rhythmusimplantat-Kontrollen befreit werden – getreu<br />
dem Motto: „Gute Qualität wirkt sich aus!“.<br />
Häufigste Mängel<br />
Bei ihren Beanstandungen stellte die Kommission am häufigsten<br />
fest, dass nach der QSV notwendige Parameter<br />
nicht dokumentiert waren. In der Regel lag dies an den<br />
unterschiedlichen technischen Prüfprotokollen der verschiedenen<br />
Anbieter. So fehlten die Parameter häufig immer<br />
bei einem bestimmten Anbieter und die Praxen teilten<br />
im Rahmen des Stellungnahmeverfahrens mit, dass sich<br />
die Beanstandung durch eine Änderung im Dokumentationsverhalten<br />
schnell beheben ließe. Hierzu musste in der<br />
Regel eine Änderung der Speichereinstellungen im System<br />
erfolgen, die sich – z. T. unterstützt durch den technischen<br />
Kundensupport der Firmen – schnell umsetzen ließ. Teilweise<br />
war auch der zwingend für die Prüfung erforderliche<br />
Programmer-Ausdruck nicht vorgelegt worden und wurde<br />
erst im Stellungnahmeverfahren nachgereicht.<br />
So konnten jedoch alle Ärzte, die zu einem Stellungnahmeverfahren<br />
nach § 10 Abs. 3 der QSV aufgefordert wurden,<br />
die Beanstandungen erklären, sodass das Prüfverfahren<br />
beendet werden konnte. Kein Arzt musste sich einem Kolloquium<br />
nach § 9 Abs.<br />
3 der QSV stellen.<br />
Internetwegweiser: →<br />
Rhythmusimplantat Kontrolle<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Ergebnisse der Überprüfung der Rhythmusimplantat-Kontrolle<br />
bestanden nicht bestanden Gesamt<br />
2021 12 4 16<br />
2022 12 11 23<br />
<strong>2023</strong> 18 6 24<br />
Sabine Neuhaus<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 38 89<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Romy Teubel<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 13 25<br />
73
Auflagenprüfung Dünndarmkapsel-Endoskopie<br />
Nach der QSV besteht für alle Ärzte mit einer Genehmigung<br />
die Auflage, innerhalb eines Zeitraums von jeweils<br />
12 Monaten den Nachweis der selbständigen Auswertung<br />
von mindestens zehn Dünndarm-Kapselendoskopie-Untersuchungen<br />
gegenüber der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung zu führen. Die Ergebnisse der Jahre 2021<br />
bis <strong>2023</strong> sind nachfolgend aufgeführt.<br />
Unter Berücksichtigung der eng gefassten Indikation<br />
für die vertragsärztliche Auswertung von Dünndarm-<br />
Kapselendoskopien – nur zur Abklärung obskurer gastrointestinaler<br />
Blutungen – kann der Nachweis der jährlichen<br />
Mindestfrequenzen schwierig sein. Hier besteht die Möglichkeit, die Mindestfrequenzen im<br />
Folgeprüfzeitraum nachzuweisen.<br />
Dünndarmkapsel-Endoskopie 2021 2022 <strong>2023</strong><br />
Ergebnisse der Erstprüfungen<br />
Nachweis von mind. 10 Dünndarmkapsel-Endoskopien<br />
ausschließlich vertragsärztlich durchgeführte<br />
Auswertungen<br />
vertragsärztliche und nicht vertragsärztlich<br />
durchgeführte Auswertungen<br />
25 18 17<br />
18 25 36<br />
Nachweis nicht erfüllt 7 5 1<br />
Ergebnisse der Folgeprüfungen<br />
Nachweis von mind. 10 Dünndarmkapsel-Endoskopien<br />
ausschließlich vertragsärztlich durchgeführte<br />
Auswertungen<br />
vertragsärztliche und nicht vertragsärztlich<br />
durchgeführte Auswertungen<br />
0 2 1<br />
3 6 3<br />
Nachweis nicht erfüllt 1 1 1<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Susanne Daubert<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 37 55<br />
74 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Koloskopie-Auflagenprüfung<br />
(Untersuchungsfrequenzen einschließlich Beurteilung der ärztlichen<br />
Dokumentation)<br />
Frequenzprüfung Koloskopie<br />
Nach der Koloskopie-Vereinbarung sind jährlich die Mindestfrequenzen der durchgeführten Untersuchungen<br />
der koloskopisch tätigen Fachärzte (außer Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin)<br />
nachzuweisen. Die Ergebnisse der Jahre 2021 bis <strong>2023</strong> sind nachfolgend aufgeführt.<br />
Ergebnisse der Frequenzprüfung 2021 2022 <strong>2023</strong><br />
Nachweis von mind. 200 totalen Koloskopien<br />
ausschließlich vertragsärztlich durchgeführte<br />
Untersuchungen<br />
vertragsärztliche und nicht vertragsärztlich<br />
durchgeführte Untersuchungen<br />
228 160 215<br />
14 7 11<br />
Nachweis nicht erfüllt 1 3 2<br />
Nachweis von mind. 10 Polypektomien<br />
ausschließlich vertragsärztlich durchgeführte<br />
Untersuchungen<br />
vertragsärztliche und nicht vertragsärztlich<br />
durchgeführte Untersuchungen<br />
234 159 222<br />
8 8 2<br />
Nachweis nicht erfüllt 1 3 2<br />
Dokumentationsprüfung<br />
Nach Prüfung der Mindestfrequenzen erfolgt die Beurteilung der ärztlichen Dokumentationen von<br />
vertragsärztlich erbrachten totalen Koloskopien und Polypektomien.<br />
weiterlesen<br />
75
Ergebnisse der Dokumentationsprüfung 2021 2022 <strong>2023</strong><br />
Beurteilung von 20 totalen Koloskopien<br />
bestanden 68 96 % 50 96 % 113 98 %<br />
nicht bestanden 3 4 % 2 4 % 2 2 %<br />
Gesamt (absolute Zahl) 71 52 115<br />
Beurteilung von 5 Polypektomien<br />
bestanden 69 97 % 49 94 % 113 98 %<br />
nicht bestanden 2 3 % 3 6 % 2 2 %<br />
Gesamt (absolute Zahl) 71 52 115<br />
Nach der Koloskopie-Vereinbarung erfolgt die Prüfung der ärztlichen Dokumentation nur alle zwei<br />
Jahre, wenn die Prüfung im ersten Zeitraum erfolgreich war. Daher wirkt sich eine gute Dokumentationsqualität<br />
auf den Überprüfungsprozess durch die Kassenärztliche Vereinigung aus.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Marie-Christin Friedrich<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 33 37<br />
76 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Koloskopie-Hygieneprüfung<br />
Erneut sehr gute Ergebnisse zeigen sich im Jahr 2022 bei den halbjährlich<br />
durchgeführten Hygieneprüfungen in den koloskopisch tätigen Praxen in<br />
Westfalen-Lippe.<br />
Weiterhin sehr gute Ergebnisse zeigen sich im Jahr <strong>2023</strong><br />
bei den halbjährlich durchgeführten Hygieneprüfungen in<br />
den koloskopisch tätigen Praxen in Westfalen-Lippe.<br />
Ansprechpartner:<br />
Tobias Gepp<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 15 62<br />
Hygieneprüfung Koloskopie<br />
halbjährige Routineprüfung<br />
2019 2020* 2021 2022 <strong>2023</strong><br />
bestanden 301 96 % 146 96 % 300 94 % 304 95 % 296 97 %<br />
nicht bestanden 9 4 % 6 4 % 18 6 % 16 5 % 8 3 %<br />
Gesamt (absolute Zahl) 310 152 * 318 320 304<br />
*Aufgrund der Corona-Pandemie musste im Jahr 2020 nur eine erfolgreiche<br />
Hygieneprüfung für das gesamte Kalenderjahr nachgewiesen werden.<br />
77
Ultraschall Stichprobenprüfung<br />
(außer bei Säuglingshüften)<br />
Nach § 11 in Verbindung mit Punkt 6 der Protokollnotiz der Ultraschall-<br />
Vereinbarung prüft die Kassenärztliche Vereinigung pro Jahr mindestens<br />
vier Prozent der Ärzte mit einer Genehmigung. Hierbei wird beurteilt, ob<br />
die jeweiligen Bild- und Befunddokumentationen unter Berücksichtigung<br />
der Indikation und den aus der Untersuchung abgeleiteten Konsequenzen<br />
vollständig und nachvollziehbar sind. Nachfolgend sind die Ergebnisse der<br />
Jahre 2021 bis <strong>2023</strong> aufgeführt:<br />
Ultraschall Dokumentationsprüfung 2021 2022 <strong>2023</strong><br />
keine Beanstandungen 61 29 % 48 17 % 106 25 %<br />
geringe Beanstandungen 104 48 % 156 55 % 250 58 %<br />
erhebliche Beanstandungen 18 8 % 34 12 % 28 7 %<br />
schwerwiegende Beanstandungen 33 15 % 46 16 % 46 11 %<br />
Gesamt (absolute Zahl) 216 284 430<br />
Bei den Gesamtergebnissen "erhebliche Beanstandungen"<br />
oder "schwerwiegende Beanstandungen"<br />
ist die Stichprobenprüfung nicht<br />
bestanden. In diesen Fällen erfolgt eine Wiederholungsprüfung<br />
der ärztlichen Dokumentation<br />
aus einem der ersten vier der Ergebnismitteilung<br />
folgenden Abrechnungsquartale.<br />
Der Beratungsgedanke steht für die <strong>KVWL</strong> im<br />
Fokus. Daher wird bei einem Gesamtergebnis<br />
„schwerwiegende Beanstandung“ als Auflage<br />
nach den Vorgaben der Ultraschall-Vereinbarung<br />
grundsätzlich die Durchführung eines Beratungsgesprächs<br />
festgelegt. Auch bei einem<br />
Gesamtergebnis „erhebliche Beanstandungen“<br />
bietet die <strong>KVWL</strong> Beratungsgespräche an.<br />
Ultraschall<br />
Beratungsgespräche<br />
2021 2022 <strong>2023</strong><br />
empfohlen 10 3 9<br />
verpflichtend 26 38 38<br />
Gesamt 36 41 47<br />
Diese Gespräche bieten den überprüften Ärzten<br />
die Möglichkeit, Ursachen für die beanstandeten<br />
Mängel mit den Kollegen der QS-K Ultraschall zu<br />
erörtern und mögliches Verbesserungspotenzial<br />
auszuloten. Die <strong>KVWL</strong> bietet diese Gespräche<br />
per Videokonferenz oder auf Wunsch auch als<br />
Präsenz-Veranstaltung an.<br />
78 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Ultraschall-Wiederholungsprüfung 2021 2022 <strong>2023</strong><br />
keine Beanstandungen 3 9 % 6 12 % 10 23 %<br />
geringe Beanstandungen 15 46 % 29 57 % 23 54 %<br />
erhebliche Beanstandungen 4 12 % 4 8 % 4 9 %<br />
schwerwiegende Beanstandungen 11 33 % 12 23 % 6 14 %<br />
Gesamt (absolute Zahl) 33 51 43<br />
Sollte die Wiederholungsprüfung nicht bestanden werden,<br />
hat der überprüfte Arzt die Möglichkeit, innerhalb von<br />
sechs Wochen an einem Kolloquium bei der <strong>KVWL</strong> teilzunehmen.<br />
Von den sieben Kolloquien (kollegiales Fachgespräch<br />
mit praktischem Teil am Ultraschallsystem mit Probanden)<br />
wurde vier bestanden. In drei Fällen musste die<br />
Ultraschall-Genehmigung für den geprüften Anwendungsbereich<br />
widerrufen werden.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Susanne Daubert<br />
Tel: 0231 / 94 32 37 55<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Tanja Kindel<br />
Tel: 0231 / 94 32 15 57<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Pia Schermaschinsky<br />
Tel: 0231 / 94 32 11 63<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Marie-Christin Friedrich<br />
Tel: 0231 / 94 32 33 37<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
79
Auflagenprüfung Sonographie<br />
der Säuglingshüften<br />
Mit der Qualitätssicherungsmaßnahme nach § 12 i. V. m. Anlage V der<br />
Ultraschall-Vereinbarung soll eine stets gleichbleibende Untersuchungsqualität<br />
derjenigen Ärzte gewährleistet werden, die Hüftsonographien<br />
bei Säuglingshüften (präventiv und kurativ) durchführen.<br />
In diesem Zusammenhang werden neben der Qualität der Bild- und Schriftdokumentationen auch<br />
die vom untersuchenden Arzt veranlassten diagnostischen und/oder therapeutischen Konsequenzen<br />
in die Beurteilung einbezogen.<br />
Bei der mehrstufigen Auflagenprüfung wird zunächst bei allen Ärzten, die erstmals eine Genehmigung<br />
erhalten haben, eine Initialprüfung durchgeführt. Bei einem positiven Ergebnis folgt eine<br />
Stichprobenprüfung innerhalb von zwei Jahren. Wird auch diese Prüfung erfolgreich abgeschlossen,<br />
folgt die nächste Stichprobenprüfung erst innerhalb der nächsten fünf Jahre.<br />
Auflagenprüfung Sonographie<br />
der Säuglingshüften Initialprüfung<br />
„neue Ärzte“<br />
2021 2022 <strong>2023</strong><br />
sachgerecht 35 77 % 20 50 % 22 51 %<br />
nicht sachgerecht<br />
Wiederholung innerhalb von 12<br />
Monaten<br />
nicht sachgerecht<br />
Aussetzen der Genehmigung<br />
7 16 % 12 30 % 9 21 %<br />
3 7 % 8 20 % 12 28 %<br />
Gesamt (absolute Zahl) 45 40 43<br />
Internetwegweiser: →<br />
Ultraschall: Sonografie der Säuglingshüfte<br />
80 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Stichprobenprüfung innerhalb<br />
von 2 und 5 Jahren<br />
2021 2022 <strong>2023</strong><br />
sachgerecht 21 78 % 18 56 % 40 63 %<br />
nicht sachgerecht<br />
Wiederholung innerhalb von 12<br />
Monaten<br />
nicht sachgerecht<br />
Aussetzen der Genehmigung<br />
5 19 % 10 31 % 15 23 %<br />
1 3 % 4 13 % 9 14 %<br />
Gesamt (absolute Zahl) 27 32 64<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Tanja Kindel<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 15 57<br />
81
Konstanzprüfung von Ultraschallsystemen<br />
weiterhin erfolgreich<br />
Zur Beurteilung einer ausreichenden diagnostischen Sicherheit werden<br />
alle zugelassenen Ultraschallsysteme in Westfalen-Lippe in regelmäßigen<br />
Abständen (jeweils sechs Jahre) von der <strong>KVWL</strong> hinsichtlich einer technischen<br />
Bildqualität überprüft.<br />
Dies bezieht sich auf alle Ultraschallsysteme bei Untersuchungen im B-Modus-Verfahren. Hierfür<br />
besteht die Möglichkeit, entweder repräsentative Ultraschallbilder mit vorgegebenen Bildmerkmalen<br />
oder ein qualifiziertes Wartungsprotokoll vorzulegen. Dieses wird als Ersatz für eine bildbasierte<br />
Prüfung anerkannt, wenn aus den messtechnischen Kontrollen hervorgeht, dass die Leistungsfähigkeit<br />
des Ultraschallsystems hinsichtlich der technischen Bildqualität eine ausreichende<br />
diagnostische Sicherheit ermöglicht.<br />
Konstanzprüfung (Erstprüfungen) 2021 2022 <strong>2023</strong><br />
Anforderungen erfüllt mit bildbasierter Prüfung 532 60 % 213 64 % 395 49 %<br />
Anforderungen erfüllt mit Prüfung Wartungsprotokoll 255 29 % 90 27 % 399 49 %<br />
Anforderung nicht erfüllt 94 11 % 28 9 % 13<br />
Gesamt (absolute Zahl) 881 331 807<br />
Nach einer entsprechenden Modifizierung<br />
der Ultraschallsysteme,<br />
z. T. auch durch Anpassung der<br />
Druckerqualität für analoge Bilder,<br />
liegt die Erfolgsquote bei den<br />
Wiederholungsprüfungen weiterhin<br />
bei 100 Prozent. Diese Ergebnisse<br />
zeigen die ausgezeichnete<br />
technische Bildqualität der in den<br />
westfälisch-lippischen Arztpraxen<br />
genutzten Ultraschallsysteme.<br />
Ansprechpartner:<br />
Thomas Balhar<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 15 60<br />
82 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Dokumentationsprüfung<br />
kurative Mammographie<br />
Nach der QS-Vereinbarung zur kurativen Mammographie findet die<br />
Dokumentationsprüfung ab dem Wirksamkeitszeitpunkt der erteilten<br />
Genehmigung erstmalig innerhalb von sechs Monaten statt.<br />
Danach erfolgt die Überprüfung alle zwei Jahre<br />
nach der letzten bestandenen Prüfung. In den<br />
vergangenen fünf Jahren mussten sich lediglich<br />
vereinzelt Ärzte einer Wiederholungsprüfung<br />
innerhalb von drei oder sechs Monaten stellen.<br />
Die Ergebnisse der QS-Prüfungen von 2019 bis<br />
<strong>2023</strong> bestätigen insgesamt betrachtet eine hohe<br />
Qualität und eine qualitativ sehr gute Versorgung<br />
der Patientinnen.<br />
Mammographie 2019 2020 2021 2022 <strong>2023</strong><br />
bestanden 79 100 % 49 100 % 69 99 % 59 97 % 72 100 %<br />
nicht bestanden 0 0 % 0 0 % 1 1 % 2 3 % 0 0 %<br />
Gesamt<br />
(absolute Zahlen):<br />
79 49 70 61 72<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Lisa Meister<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 19 30<br />
83
Dokumentationsprüfung MR-Angiographie<br />
Die QS-Vereinbarung sieht vor, dass die KVen von mindestens 20 Prozent<br />
der abrechnenden Ärzte die Dokumentationen zu zwölf angiographischen<br />
Untersuchungen daraufhin prüfen, ob die Indikation für die durchgeführte<br />
MR-Angiographie gerechtfertigt und begründet ist.<br />
Die Prüfung gilt als nicht bestanden, wenn mindestens<br />
zehn Prozent der Dokumentationen<br />
als nicht nachvollziehbar beurteilt wurden. Im<br />
Jahr <strong>2023</strong> betraf dieses Ergebnis 17 Prozent der<br />
Ärzte, deren Indikation zur Durchführung einer<br />
MR-Angiographie nicht nachvollziehbar war. Es<br />
erfolgte jeweils der Hinweis auf eine korrekte<br />
Indikationsstellung und die Ausschöpfung aller<br />
sonstigen vorzuschaltenden Maßnahmen.<br />
Im Jahr <strong>2023</strong> haben insgesamt 83 Prozent der geprüften<br />
Ärzte die Prüfung bestanden. Aufgrund des<br />
Prüfergebnisses „bestanden“ (vollständig und nachvollziehbar)<br />
konnten diese Ärzte für drei Jahre von der<br />
weiteren QS-Prüfung befreit werden!<br />
MR-Angiographie 2019 2020 2021 2022 <strong>2023</strong><br />
bestanden 58 88 % 42 91 % 38 73 % 41 77 % 50 83 %<br />
nicht bestanden 8 12 % 4 9 % 14 26 % 12 23 % 18 17 %<br />
Gesamt<br />
(absolute Zahlen):<br />
66 46 52 53 68<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Corinna Wittwer<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 33 85<br />
84 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Dokumentationsprüfung Vakuumbiopsie<br />
In den Jahren vor Beginn der COVID-19-Pandemie zeigte sich bei der<br />
Dokumentationsprüfung nach der QS-Vereinbarung zur Vakuumbiopsie<br />
eine kontinuierlich gute Qualität. Im Durchschnitt gab es in diesen Jahren<br />
nur bei ein bis zwei Prüfungen mit Mängelmitteilungen aufgrund von<br />
unvollständigen Dokumentationen.<br />
In den Jahren 2020 bis 2022 konnten aufgrund<br />
der Pandemie keine Dokumentationsprüfungen<br />
nach der QSV zur Vakuumbiopsie der Brust<br />
durchgeführt werden. Die Ergebnisse nach der<br />
Wiederaufnahme der Prüfungen im Jahr <strong>2023</strong><br />
knüpfen nahtlos an die guten Ergebnisse von<br />
vor der Pandemie an und bestätigen die dauerhaft<br />
hohe Qualität bei der Durchführung dieser<br />
Untersuchungsmethode.<br />
Vakuumbiopsie 2019 2020 2021 2022 <strong>2023</strong><br />
bestanden 13 87 % n/a 0 % n/a 0 % n/a 0 % 17 85 %<br />
nicht bestanden 2 13 % n/a 0 % n/a 0 % n/a 0 % 3 15 %<br />
Gesamt<br />
(absolute Zahlen):<br />
15 0 0 0 20<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Christa Nowak<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 33 16<br />
85
86 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
QS-Maßnahmen<br />
nach § 135b Abs. 2<br />
SGB V<br />
_ Arthroskopie von Knie- und Schultergelenken<br />
_ Kernspintomographie (MRT), Radiologie und Computertomographie (CT)<br />
87
Arthroskopie von Knie- und Schultergelenken<br />
Im Jahr <strong>2023</strong> hat die <strong>KVWL</strong> Arthroskopien von zwölf Ärzten geprüft. Dies<br />
entspricht einer Prüfquote von sieben Prozent (bei 169 abrechnenden<br />
Ärzten). Dabei wurden sechs Ärzte im Rahmen der Initialprüfung geprüft.<br />
In die Initialprüfung kommen Ärzte, die seit<br />
2020 erstmals die Genehmigung für die Arthroskopie<br />
von Knie- und Schultergelenken bei<br />
der <strong>KVWL</strong> beantragt haben. Vier Erstgenehmigungsinhaber<br />
haben die Prüfung mit der Stufe<br />
1 „keine Beanstandungen“ oder Stufe 2 „geringe<br />
Beanstandungen“ abgeschlossen. Von fünf<br />
Ärzten wurden Dokumentationen im Rahmen<br />
der zufallsgesteuerten Stichprobenprüfung angefordert.<br />
Eine Prüfung erfolgte anlassbezogen<br />
aufgrund zuvor festgestellter Beanstandungen.<br />
Hier bestätigte sich, dass QS wirkt: Die Wiederholungsprüfung<br />
wurde mit dem Ergebnis „keine<br />
Beanstandungen“ abgeschlossen.<br />
Die genauen Kriterien sind der Qualitätsbeurteilungsrichtlinie<br />
Arthroskopie (§ 4) des G-BA zu<br />
entnehmen.<br />
Ergebnisse der Überprüfung der QS-Prüfung Arthroskopie<br />
keine<br />
Beanstandungen<br />
geringe<br />
Beanstandungen<br />
erhebliche<br />
Beanstandungen<br />
schwerwiegende<br />
Beanstandungen<br />
Gesamt<br />
2017 10 3 1 2 16<br />
2018 3 5 1 1 10<br />
2019 ausgesetzt infolge datenschutzrechtlicher Bedenken<br />
2020 2 1 1 0 4<br />
2021 5 0 0 1 6<br />
2022 7 2 0 0 9<br />
<strong>2023</strong> 6 4 0 2 12<br />
Da die Qualitätsprüfungen auf Grundlage des § 135b Abs. 2 SGB V infolge datenschutzrechtlicher Bedenken Mitte 2018 ausgesetzt wurden, fanden im<br />
Jahr 2019 keine Prüfungen statt. Die Prüfungen wurden erst 2020 wieder aufgenommen.<br />
88 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Gute Qualität wirkt sich aus<br />
Ärzte, bei denen alle zwölf Einzelbewertungen mit dem Ergebnis „keine Beanstandungen“ bewertet<br />
werden, werden aufgrund eines Beschlusses des Vorstandes der <strong>KVWL</strong> für die Dauer von drei<br />
Jahren von einer erneuten Dokumentationsprüfung Arthroskopie befreit.<br />
89
Die Bilddokumentation – das heißt Einzelbilder, Videos<br />
oder Teilsequenzen der Videos – können ohne weitere Hilfsmittel<br />
einem Patienten zugeordnet werden und sind mit den<br />
korrekten versichertenidentifizierenden Daten (insbesondere<br />
Vor- und Zuname sowie Geburtsdatum) gekennzeichnet.<br />
So schreibt es die Qualitätsbeurteilungs-Richtlinie Arthroskopie<br />
vor. Darüber hinaus muss die Bilddokumentation<br />
die Seitenangabe, das Operationsdatum, den Namen des<br />
Operateurs, der Praxis beziehungsweise Klinik enthalten.<br />
HInweis: In einer Stichprobenprüfung durch die Kassenärztliche<br />
Vereinigung wird die fehlende bildliche Dokumentation<br />
als schwerwiegender Mangel gewertet. Das Bildmaterial muss<br />
unbedingt eindeutig dem Patienten und dem untersuchenden<br />
Arzt beziehungsweise der Praxis zugeordnet werden können.<br />
Praxis: Orthopädische<br />
Praxisklinik Neuss<br />
Chirurg: Dr. Müller-Rath<br />
Identifikation<br />
Praxis und Arzt<br />
05/02/2016<br />
Die Richtlinie gibt vor, dass alle vier der genannten<br />
Angaben auf den Bildern vorhanden sein müssen. Dies ist<br />
aufgrund technischer Beschränkungen nicht in allen Fällen<br />
möglich. Eine eindeutige Zuordnung der schriftlichen und<br />
bildlichen Dokumentation zu einem bestimmten Patienten<br />
und einer bestimmten Einrichtung kann auch dann möglich<br />
sein, wenn der Name und das Geburtsdatum des Patienten auf<br />
dem Bildausdruck erkennbar sind und die weiteren Angaben<br />
(zum Beispiel Operationsdatum, Operateur, Einrichtung)<br />
aus dem dazugehörigen OP-Bericht hervorgehen. Selbstverständlich<br />
muss der OP-Bericht eindeutig dem entsprechenden<br />
Patienten zugeordnet werden können (Dokumentationsbeispiele<br />
siehe Abbildung unten und Seite 16).<br />
Üblicherweise erfolgt die einzureichende Bilddokumentation<br />
mittels eines Gesamtausdrucks der elektronischen Dokumentation<br />
oder mittels ausgedruckter Einzelbilder mit vollständiger<br />
Beschriftung.<br />
Operationsdatum<br />
Patient: Max Mustermann, 01.01.1960 Versichertenidentifizierende Daten<br />
Eingriff: ASK Schulter rechts<br />
Seitenangabe<br />
Dokumentationsbeispiel 1:<br />
Ausdruck einer elektronischen<br />
Bilddokumentation. Die nach der<br />
Qualitätsbeurteilungs-Richtlinie<br />
Arthroskopie geforderte Beschriftung<br />
der Bilddokumentation ist vollständig.<br />
HInweis:<br />
Bitte achten Sie darauf, dass aus der<br />
Bilddokumentation die Seitenangabe<br />
hervorgehen muss.<br />
TIPP<br />
Oft können Sie in Ihrem Dokumentationssystem<br />
bestimmte<br />
Einstellungen vornehmen, die<br />
eine Zuordnung zum Patienten<br />
erleichtern oder die Dokumentation<br />
vereinfachen.<br />
KBV PRAXISWISSENSPEZIAL ARTHROSKOPIE VON KNIE UND SCHULTER<br />
15<br />
Broschüre „Arthroskopie von<br />
Knie und Schulter“ aktualisiert<br />
Die KBV hat bereits 2017 eine Servicebroschüre „Arthroskopie von Knie<br />
und Schulter – Informationen zur Durchführung, Dokumentation und<br />
Fehlervermeidung“ herausgebracht.<br />
Diese Broschüre wurde 2021 überarbeitet und<br />
auf die neugefasste Qualitätsprüfungs-Richtlinie<br />
vertragsärztliche Versorgung (QP-RL) sowie<br />
die ebenfalls neugefasste Qualitätsbeurteilungsrichtlinie<br />
Arthroskopie (QBA-RL) angepasst.<br />
Ziel des Themenhefts ist es weiterhin, arthroskopierenden<br />
Praxen einen Leitfaden zu bieten,<br />
um die Untersuchung nach den Vorgaben<br />
der neu gefassten QBA-RL durchzuführen und<br />
nachvollziehbar schriftlich und bildlich zu dokumentieren.<br />
Die Broschüre greift die häufigsten<br />
Fehlerquellen bei der Dokumentation von Arthroskopien<br />
des Knie- und Schultergelenks auf<br />
und zeigt konkret, wie diese vermieden werden<br />
können. Zahlreiche aussagekräftige Bilder und<br />
Kommentare aus der Behandlungspraxis sorgen<br />
für eine hohe Anschaulichkeit.<br />
Die Anfang 2022 erschienene Broschüre umfasst 52 Seiten und enthält zahlreiche Abbildungen.<br />
Ein gedrucktes Exemplar können Praxen bei der Abteilung QS anfordern. Des Weiteren steht die<br />
Broschüre als PDF in der KBV-Mediathek bereit.<br />
2PRAKTISCHE HINWEISE:<br />
DOKUMENTATION<br />
DER ARTHROSKOPIE<br />
DARSTELLUNG DER GEFORDERTEN BILDINHALTE<br />
1 IDENTIFIKATION IN DER BILDDOKUMENTATION<br />
Jetzt<br />
Broschüre<br />
downloaden<br />
ARTHROSKOPIE VON<br />
KNIE UND SCHULTER<br />
INFORMATIONEN ZUR DURCHFÜHRUNG,<br />
DOKUMENATION UND FEHLERVERMEIDUNG<br />
AKTUA-<br />
LISIERTE<br />
AUSGABE<br />
2022<br />
90 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Patientendaten werden pseudonymisiert<br />
Gänzlich neu geregelt in der QP-RL hat der G-BA seit 2020 das Verfahren<br />
der Pseudonymisierung patientenbezogener Daten. Den Ärzten entsteht<br />
dabei kein gesonderter Aufwand für die Sicherstellung des Datenschutzes<br />
im Rahmen der Qualitätsprüfung.<br />
Der Ablauf wurde wie folgt festgelegt:<br />
► Die KV wählt die Ärzte aus, die geprüft werden<br />
– entweder, weil sie innerhalb der vergangenen<br />
zwölf Monate erstmals eine Genehmigung<br />
für die Arthroskopie erhalten haben<br />
(Initialprüfung) oder über die Stichprobe.<br />
► Die ausgewählten Ärzte übermitteln die angeforderten<br />
schriftlichen und bildlichen Unterlagen<br />
aus der ärztlichen Dokumentation an<br />
ihre KV.<br />
► Die KV prüft die Zuordnungsfähigkeit der<br />
schriftlichen und bildlichen Dokumentation<br />
zu einem Patienten – und pseudonymisiert<br />
erst dann die vorliegenden Unterlagen.<br />
► Die KV leitet die pseudonymisierten Unterlagen<br />
an die QS-Kommission weiter. Diese<br />
erhält somit immer nur Unterlagen, die in<br />
Bezug auf die Patientenidentität pseudonymisiert<br />
wurden.<br />
► Die KV teilt dem Arzt das Ergebnis der Stichprobenprüfung<br />
mit. Die Mitteilung beinhaltet<br />
u. a. Informationen zu den beanstandeten<br />
Mängeln und die Begründung der Entscheidung<br />
einschließlich der festgelegten Maßnahmen.<br />
Internetwegweiser: →<br />
Arthroskopische Leistungen<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Meike Bender<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 33 75<br />
91
Kernspintomographie (MRT), Radiologie und<br />
Computertomographie (CT)<br />
Die Ergebnisse der durchgeführten Prüfungen<br />
knüpfen an die des Vorjahres an und zeigen, dass<br />
sich die Qualität der Untersuchungen im Bereich<br />
der konventionellen Radiologie und der Kernspintomographie<br />
auf einem hohen Niveau befindet.<br />
Aufgrund der guten Ergebnisse konnte in den<br />
jeweiligen Verfahren eine Vielzahl der geprüften<br />
Ärzte von ihren Leistungen profitieren. So wurden<br />
im Bereich der konventionellen Radiologie<br />
83 Prozent der Ärzte für drei Jahre von weiteren<br />
Stichprobenprüfungen in diesem Bereich befreit.<br />
Im Bereich der Kernspintomographie trifft<br />
dies auf 94 Prozent der geprüften Ärzte zu. Die<br />
Überprüfung im Gebiet der Computertomographie<br />
wurde im Jahr <strong>2023</strong> vom G-BA aufgrund der<br />
bundesweit guten Resultate eingestellt.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Elena Löns<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 14 18<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Corinna Wittwer<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 33 85<br />
92 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
93
94 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Weitere<br />
Qualitätsprüfungen<br />
_ Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger<br />
_ Onkologie<br />
95
Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger<br />
Die KVen führen bundesweit verpflichtend Stichprobenprüfungen zur Förderung<br />
der Qualität u. a. in der Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger durch.<br />
Per Zufallsgenerator ermittelt die <strong>KVWL</strong> nach<br />
einem statistisch gesicherten Verfahren jedes<br />
Quartal zwei Prozent der Patienten, bei denen<br />
im entsprechenden Prüfquartal Substitutionsbehandlungen<br />
durchgeführt und abgerechnet<br />
wurden. Die behandelnden Ärzte werden dann<br />
gebeten, die entsprechenden Dokumentationen<br />
einzureichen. Um den Ärzten die mühsame Zusammenstellung<br />
einzelner Inhalte aus ihrer gesamten<br />
Patientendokumentation zu ersparen,<br />
hat die Abteilung QS einen Vordruck für die<br />
Dokumentation erarbeitet und diesen über die<br />
Jahre – auch auf Basis des Feedbacks substituierender<br />
Ärzte – immer weiter verschlankt. In dem<br />
einheitlichen Dokumentationsbogen werden alle<br />
relevanten Kriterien zur QS komprimiert gebündelt.<br />
Der aktuelle Dokumentationsbogen ist auf<br />
den Internetseiten der <strong>KVWL</strong> veröffentlicht und<br />
auch digital ausfüllbar.<br />
Die QS-K prüft die vorgelegten Dokumentationen<br />
auf Schlüssigkeit der Indikation, des Therapiekonzeptes<br />
und des Behandlungsverlaufes.<br />
Die Prüfung umfasst die Einhaltung der Bestimmungen<br />
der Anlage I Nr. 2 der Richtlinie Methoden<br />
vertragsärztliche Versorgung. Diese nimmt<br />
ebenfalls Bezug auf die Inhalte der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung<br />
sowie der<br />
Richtlinie der Bundesärztekammer zur Durchführung<br />
substitutionsgestützter Behandlung<br />
Opioidabhängiger.<br />
Links:<br />
Richtlinie Methoden vertragsärztliche<br />
Versorgung (Anlage I Nr. 2)<br />
Betäubungsmittel-<br />
Verschreibungsverordnung<br />
Richtlinie der Bundesärztekammer<br />
zur Durchführung substitutionsgestützter<br />
Behandlung Opioidabhängiger<br />
96 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
keine Mängel<br />
leichte Mängel<br />
gravierende<br />
Beanstandungen<br />
Gesamt<br />
2017 1186 23 16 1225<br />
2018 437 6 10 453<br />
2019 147 4 2 153<br />
2020 660 10 13 683<br />
2021 486 10 11 507<br />
2022 411 21 23 455<br />
<strong>2023</strong> 414 4 21 439<br />
Ergebnisse der Prüfung<br />
Im Jahr <strong>2023</strong> hat die QS-K insgesamt 439 Dokumentationen<br />
von 107 substituierenden Ärzten<br />
und 13 Ambulanzen geprüft.<br />
Des Weiteren hat die QS-K zusammen mit der<br />
Verwaltung im Jahr <strong>2023</strong> intensiv an einer Neuausrichtung<br />
der Dokumentationsprüfung gearbeitet:<br />
► Die bisherigen Ergebniskategorien „kein Mangel“,<br />
„leichter Mangel“ und „gravierender<br />
Mangel“ gibt es nicht mehr.<br />
► Statt zu bewerten, setzt die Kommission jetzt<br />
noch mehr auf Beratung.<br />
► Auffälligkeiten werden dem Arzt in der Ergebnismitteilung<br />
schriftlich genannt; gleichzeitig<br />
erhält er Hinweise, warum es wichtig ist, bei<br />
der Substitutionsbehandlung auf die Einhaltung<br />
der Kriterien zu achten.<br />
► Dies erfolgt stets mit dem Angebot, die Kommission<br />
bei Fragen rund um das Thema Substitutionstherapie<br />
zu kontaktieren.<br />
Aufgrund dieser Neuausrichtung sowie der neu<br />
hinzu gekommenen Prüfung von Fällen der<br />
Substitutionsbehandlung mit Diamorphin ist der<br />
Umfang der Prüfungen nach wie vor reduziert,<br />
d.h. es wurden auch im Jahr <strong>2023</strong> weniger Dokumentationen<br />
geprüft.<br />
Änderungen der Rechtsgrundlagen – mehr<br />
Möglichkeiten und weniger Bürokratie für<br />
substituierende Ärzte<br />
Die für die Substitutionstherapie relevanten<br />
Rechtsgrundlagen (→ Richtlinie Methoden vertragsärztliche<br />
Versorgung (Anlage I Nr. 2), →<br />
Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung,<br />
→ Richtlinie der Bundesärztekammer zur Durchführung<br />
substitutionsgestützter Behandlung<br />
Opioidabhängiger) wurden in den vergangenen<br />
Jahren immer wieder überarbeitet und aktuellen<br />
Entwicklungen angepasst. Durch diese Änderungen<br />
der gesetzlichen Vorgaben sowie die<br />
Stärkung der Richtlinienkompetenz der BÄK<br />
wurden mehr Möglichkeiten in der Gestaltung<br />
der Substitutionstherapie geschaffen. Die Substitution<br />
berücksichtigt inzwischen also deutlich<br />
stärker die Lebensrealität der Patienten. Die<br />
Take-Home-Verordnung wurde auf bis zu 30<br />
Tage ausgeweitet. Durch die Präzisierung des<br />
Abhängigkeitsbegriffes auf Opioide (statt Opiate)<br />
ist inzwischen die Substitution auch bei synthetischen<br />
Opioiden möglich. Ebenso wurde die<br />
Substitution von Patienten ohne aktuellen Opiatkonsum<br />
aber mit hohem Rückfallrisiko ermöglicht<br />
(zum Beispiel Inhaftierte) und es wurde die<br />
Substitution in stationären medizinischen Versorgungseinrichtungen<br />
jeglicher Art sowie die<br />
Substitution bei Hausbesuchen möglich. Anpassungen<br />
der BtMVV legten die aktuelle Grundlage<br />
für rechtssicheres Handeln in der Substitution.<br />
97
Internetwegweiser: →<br />
Substitution Opioidabhängiger<br />
Internetwegweiser: →<br />
Substitution<br />
Genehmigungen/QS<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Heike Glebe<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 39 70<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Sandra Sowa<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 39 72<br />
Es bestehen inzwischen auch deutlich weniger Melde- und Dokumentationspflichten.<br />
Lediglich die Meldepflicht der Patienten bei der Bundesopiumstelle<br />
ist geblieben. Und auch die Kommission zur QS hat<br />
mehrfach den Aufwand in der Dokumentation bei den Stichprobenprüfungen<br />
reduziert und unterstützt die Substitutionsmediziner<br />
mit standardisierten, einfachen Formularen.<br />
Inzwischen steht erfreulicherweise auch ein breites Portfolio<br />
an Medikamenten für die Substitutionstherapie zur Verfügung,<br />
um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Patienten bedarfsgerechter<br />
therapeutisch eingehen zu können.<br />
Haben Sie Fragen zum Thema Substitutionstherapie?<br />
Die QS-K berät Sie gerne!<br />
E-Mail: substitution@kvwl.de<br />
Sicherstellung<br />
Ansprechpartner:<br />
Ansgar von der Osten<br />
ansgar.vonderosten@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 32 32<br />
98 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
99
Onkologie<br />
Im Jahr <strong>2023</strong> wurden 36 Ärzte per Zufallsgenerator ausgewählt und aufgefordert, die entsprechenden<br />
onkologischen Dokumentationen (z. B. erstellte und an die zuweisenden Kollegen versandte<br />
Arztbriefe sowie ggf. standardisierte palliativmedizinische Basis-Assessments) vorzulegen. Dies entspricht<br />
einer Prüfquote von 8,2 Prozent (bei 439 abrechnenden Ärzten).<br />
keine<br />
Beanstandungen<br />
geringe<br />
Beanstandungen<br />
erhebliche<br />
Beanstandungen<br />
schwerwiegende<br />
Beanstandungen<br />
Gesamt<br />
2017 16 13 2 4 35<br />
2018 8 4 2 1 15<br />
2019 ausgesetzt infolge datenschutzrechtlicher Bedenken<br />
2020 24 14 1 1 40<br />
2021 15 12 2 9 38<br />
2022 9 18 2 8 37<br />
<strong>2023</strong> 12 15 2 7 36<br />
Da die Qualitätsprüfungen auf Grundlage des § 135b SGB V infolge datenschutzrechtlicher Bedenken Mitte<br />
2018 ausgesetzt wurden, fanden im Jahr 2019 keine Prüfungen statt. Die Prüfungen wurden 2020 auf Basis<br />
von Durchführungsbestimmungen, die der Vorstand der <strong>KVWL</strong> erlassen hat, wieder aufgenommen.<br />
Gute Qualität wirkt sich aus<br />
Die 12 Ärzte, die mit dem Ergebnis „keine Beanstandungen“<br />
die Prüfung abgeschlossen haben,<br />
konnten aufgrund eines Beschlusses des Vorstandes<br />
der <strong>KVWL</strong> für die Dauer von drei Jahren<br />
von einer erneuten Dokumentationsprüfung Onkologie<br />
befreit werden.<br />
Häufigste Mängel<br />
Bei allen Fällen, in denen erhebliche oder<br />
schwerwiegende Beanstandungen ausgesprochen<br />
wurden, musste die QS-K feststellen, dass<br />
es sich nicht um aktive onkologische Therapien,<br />
sondern um Nachsorgen handelt. Diese<br />
sind nach § 1 der Onkologie-Vereinbarung ausgeschlossen.<br />
Bei den Prüfungen war innerhalb<br />
der Stichprobe auch im Berichtsjahr wieder ein<br />
deutlicher Anteil von abgerechneten Nachsorgen<br />
festzustellen.<br />
Zuletzt wurden jeweils zum 01.10.2021/01.01.2022,<br />
01.01.<strong>2023</strong> und 01.10.<strong>2023</strong> Anpassungen der Onkologie-Vereinbarung<br />
durch die Vertragspartner<br />
vorgenommen. So erfolgten z. B. Klarstellungen<br />
in Bezug auf die Definition der Medikamentösen<br />
Tumortherapie. Entsprechende Hinweise und<br />
Ausführungen zu den Änderungen sind auf der<br />
Website der <strong>KVWL</strong> veröffentlicht.<br />
100 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Inhalt der Onkologie-Vereinbarung*<br />
(Anlage 7 BMV-Ä): Auszug § 1 Abs. 1 + 2<br />
„(…) Die in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung<br />
durchgeführte Nachsorge bei behandelten Patienten, die<br />
krebskrank waren, oder die eine adjuvante Therapie mit<br />
endokrin wirksamen Medikamenten (ATC Klasse L02 - Endokrine<br />
Therapie) und/oder Medikamenten zur Behandlung<br />
von Knochenerkrankungen (ATC-Klasse M05) erhalten,<br />
wenn keine weiteren tumorspezifischen Medikamente verabreicht<br />
werden, wird durch diese Vereinbarung nicht geregelt.<br />
(…)<br />
<strong>KVWL</strong> hat Durchführungsbestimmungen<br />
erlassen<br />
Die Prüfung erfolgt seit 2020 auf der<br />
Grundlage der Durchführungsbestimmungen<br />
der <strong>KVWL</strong> für Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
im Rahmen der<br />
qualifizierten ambulanten Versorgung<br />
sowie den in Anlage 2 erlassenen Kriterien<br />
zur Qualitätsbeurteilung für<br />
onkologische Leistungen. Die Durchführungsbestimmungen<br />
sind unter<br />
dem genannten Link ebenfalls veröffentlicht.<br />
Tumorerkrankungen im Sinne dieser Vereinbarung sind:<br />
alle malignen soliden Tumore (ICD-10-GM: C00 bis C80.-,<br />
C97!)<br />
intrakranielle bzw. ZNS-Neubildungen (sowohl gutartige als<br />
auch mit unsicherem oder unbekanntem Verhalten; ICD-10-<br />
GM: D32.-, D33.-, D42.- und D43.-)<br />
bestimmte Tumore bei Kindern und Jugendlichen (ICD-<br />
10-GM: nur familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) und<br />
erbliches nicht-polypöses kolorektales Karzinom (HNPCC)<br />
D12.6, D30.0, M72.40 bis 72.48)<br />
Neubildung des lymphatischen, blutbildenden Gewebes und<br />
schwere Erkrankungen der Blutbildung (ICD-10-GM: C81.-<br />
bis C96.-, D45, D46.0, D46.1, D46.2, D46.4, D46.5, D46.6,<br />
D46.7, D46.9, D47.0, D47.1, D47.2, D47.3, D47.4, D47.5, D47.7;<br />
nur Formen der Anämie mit kritischer, behandlungsbedürftiger<br />
(Pan-) Zytopenie und schwerwiegender Störung der<br />
Hämatopoese (D59.5, D61.-); nur Idiopathische thrombozytopenische<br />
Purpura und sonstige Thrombozytopenien bei<br />
chronischem Verlauf mit kritisch erniedrigten Thrombozytenwerten<br />
(D69.3, D69.4-); nur Störungen der Granulozytopoese<br />
nur bei chronischem Verlauf und dem Risiko einer<br />
vital bedrohlichen Symptomatik (D70.-, D71, D72.-))<br />
die Hämophagozytäre Lymphohistiozytose (ICD-10-GM:<br />
D76.1).<br />
Tumore, die nach Operation vollständig reseziert sind und<br />
keiner weiteren tumorspezifischen Therapie und Behandlung<br />
nach § 4 bedürfen, sind von der Vereinbarung ausgeschlossen.“<br />
*Stand: September 2024<br />
Um dem Schutz der Patientendaten gerecht<br />
zu werden, sieht § 9 der Durchführungsbestimmungen<br />
vor, dass das<br />
in § 15 der Qualitätsprüfungs-Richtlinie<br />
vertragsärztliche Versorgung beschriebene<br />
und mit § 299 SGB V in Einklang<br />
stehende Verfahren entsprechend angewendet<br />
wird. Demnach sind die Behandlungsdokumentationen<br />
vom Arzt<br />
in nicht pseudonymisierter Form einzureichen.<br />
Nach dem Eingang der Behandlungsdokumentationen<br />
bei der<br />
Kassenärztlichen Vereinigung erfolgt<br />
durch diese der erforderliche Abgleich,<br />
ob die eingereichten mit den angeforderten<br />
Dokumentationen übereinstimmen<br />
und vollständig vorliegen. Vor der<br />
Weiterleitung der Behandlungsdokumentationen<br />
an die QS-K werden die<br />
Unterlagen durch die <strong>KVWL</strong> pseudonymisiert.<br />
Dieses Verfahren wird seit 2021<br />
umgesetzt.<br />
Internetwegweiser: →<br />
Onkologie<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Sabine Neuhaus<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 38 89<br />
101
102 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
DeQS / oKFE<br />
_ Datengestützte einrichtungsübergreifende QS (DeQS-RL)<br />
_ Organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme (oKFE)<br />
103
Datengestützte einrichtungsübergreifende QS<br />
(DeQS-RL)<br />
Häufig werden Patienten im Verlauf einer Behandlung über Sektorengrenzen<br />
hinweg medizinisch versorgt. Hierbei sind niedergelassene Ärzte oft<br />
die ersten Ansprechpartner, bevor eine weitere Behandlung im Krankenhaus<br />
erfolgt.<br />
Sektorenübergreifende Qualitätssicherungsverfahren (sQS) sollen dazu beitragen, Behandlungsverläufe<br />
im Ganzen zu analysieren und Verbesserungspotenziale aufzudecken. Somit soll eine gute<br />
Zusammenarbeit aller beteiligten Einrichtungen und Berufsgruppen auf hohem Qualitätsniveau gewährleistet<br />
werden.<br />
Der Gesetzgeber hat den G-BA daher verpflichtet, Leistungsbereiche für eine datengestützte einrichtungsübergreifende<br />
QS auszuwählen und entsprechende Verfahren zu entwickeln. Seit dem 1.<br />
Januar 2019 ist die „Richtlinie zur datengestützten einrichtungsübergreifenden QS“ in Kraft (sie<br />
löste die „Richtlinie zur einrichtungs- und sektorenübergreifenden QS (Qesü-RL) ab) und umfasst in<br />
der Zwischenzeit 15 Verfahren. Drei davon betreffen aktuell den vertragsärztlichen Bereich in Westfalen-Lippe.<br />
Auf diese gehen wir nachfolgend näher ein.<br />
Der Datenfluss im Rahmen der DeQs-Verfahren stellt sich wie folgt dar:<br />
Sofern die Auswertungen der Bundesauswertungsstelle Auffälligkeiten ergeben, können Stellungnahmeverfahren<br />
eingeleitet werden. Der Ablauf für die Stellungnahmeverfahren ergibt sich aus der<br />
nachfolgenden Grafik:<br />
104 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
„Perkutane Koronarintervention und Koronarangiographie“<br />
(QS PCI) als erstes sektorenübergreifendes<br />
Verfahren im Jahr 2016<br />
gestartet<br />
Seit dem 1. Januar 2016 sind alle invasiv tätigen<br />
Kardiologen im Rahmen des ersten sQS-Verfahrens<br />
zur Datenerhebung verpflichtet. Im Fokus<br />
dieses Verfahrens stehen vor allem der Prozess<br />
und das Ergebnis von Herzkatheter-Untersuchungen<br />
und perkutanen Koronarinterventionen.<br />
Das Verfahren stützt sich auf folgende<br />
Datenquellen: die Dokumentation der Behandlungsdaten<br />
durch die Ärzte, auf die Sozialdaten,<br />
die bei den Krankenkassen vorliegen und seit<br />
Sommer 2022 auf Daten, die sich aus der Patientenbefragung<br />
ergeben.<br />
Seit Beginn des Verfahrens QS PCI ist die <strong>KVWL</strong><br />
als Datenannahmestelle für die niedergelassenen<br />
Kardiologen in Westfalen-Lippe zuständig.<br />
Im Jahr <strong>2023</strong> lagen die Rückmeldequoten in<br />
allen vier Quartalen bei 100 Prozent und konnten<br />
somit das hohe Niveau der vorherigen Jahre<br />
halten. Auch die Lieferung der Versendedatensätze<br />
für die Patientenbefragung PPCI läuft seit<br />
nun zwei Jahren, bis auf wenige Ausnahmen,<br />
reibungslos.<br />
Die nachfolgenden Tabellen geben eine Übersicht<br />
darüber, wie viele Betriebsstätten am Verfahren<br />
QS PCI in den Jahren 2016 bis <strong>2023</strong> teilnehmen<br />
sollten und wie viele der Standorte tatsächlich<br />
ihre Dokumentationen geliefert haben. Als fristgerecht<br />
wurden hierbei die Dokumentationen<br />
gewertet, die durch die Betriebsstätten fehlerfrei<br />
bis zum Ende der Korrekturfrist am 15.03.<br />
eines jeden Erfassungsjahres geliefert wurden.<br />
QS PCI<br />
Dokumentationen<br />
Q1/<strong>2023</strong> Q2/<strong>2023</strong> Q3/<strong>2023</strong> Q4/<strong>2023</strong><br />
Soll (BSNR) 32 32 32 32<br />
IST (BSNR) 32 32 32 32<br />
Prozent 100 % 100 % 100 % 100 %<br />
Stand: 11.07.2024<br />
weiterlesen<br />
105
QS PCI<br />
Dokumentationen<br />
Q1/2022 Q2/2022 Q3/2022 Q4/2022<br />
Soll (BSNR) 34 33 33 32<br />
IST (BSNR) 33 31 33 32<br />
Prozent 97 % 94 % 100 % 100 %<br />
Stand: 11.07.2024<br />
QS PCI<br />
Dokumentationen<br />
Q1/2021 Q2/2021 Q3/2021 Q4/2021<br />
Soll (BSNR) 35 34 34 34<br />
IST (BSNR) 34 32 31 29<br />
Prozent 97 % 94 % 85 % 85 %<br />
Stand: 11.07.2024<br />
QS PCI<br />
Dokumentationen<br />
Q1/2020 Q2/2020 Q3/2020 Q4/2020<br />
Soll (BSNR) 35 35 34 34<br />
IST (BSNR) 33 34 32 31<br />
Prozent 94 % 97 % 94 % 91 %<br />
Stand: Q1 + Q2 14.02.2022, Q3 + Q4 11.07.2024<br />
QS PCI<br />
Dokumentationen<br />
Q1/2019 Q2/2019 Q3/2019 Q4/2019<br />
Soll (BSNR) 35 35 32 34<br />
IST (BSNR) 35 34 29 33<br />
Prozent 100 % 97 % 91 % 97 %<br />
Stand: 31.03.2020<br />
QS PCI<br />
Dokumentationen<br />
Q1/2018 Q2/2018 Q3/2018 Q4/2018<br />
Soll (BSNR) 36 37 37 37<br />
IST (BSNR) 33 31 32 31<br />
Prozent 92 % 84 % 87 % 84 %<br />
Stand: 31.03.2020<br />
106 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Stellungnahmeverfahren QS PCI<br />
Seit 2019 werden auch Stellungnahmeverfahren innerhalb des Verfahrens QS PCI durchgeführt. Eine<br />
ärztlich besetzte Fachkommission führt seither fachliche Rückkoppelungen zu einzelnen statistisch<br />
auffälligen Indikatoren durch. In Westfalen-Lippe stellt sich das Bild wie folgt dar:<br />
Erfassungsjahr Stellungnahmeverfahren Maßnahmen der Stufe 1<br />
2016 Keine Stellungnahmeverfahren wegen technischer Schwierigkeiten<br />
2017 7 Einrichtungen 2 Einrichtungen<br />
2018 11 Einrichtungen 2 Einrichtungen<br />
2019 12 Einrichtungen 6 Einrichtungen<br />
2020 14 Einrichtungen 2 Einrichtungen<br />
2021 4 Einrichtungen 1 Einrichtung<br />
2022 5 Einrichtungen 1 Einrichtung<br />
„Vermeidung nosokomialer Infektionen – postoperative Wundinfektionen (QS WI)“ als zweites<br />
Verfahren im Jahr 2017 gestartet<br />
Im Januar 2017 startete das zweite verbindliche sektorenübergreifende Verfahren „Vermeidung nosokomialer<br />
Infektionen – postoperative Wundinfektionen (QS WI)" in Praxen und Kliniken. Gegenstand<br />
dieses Verfahrens ist die Vermeidung postoperativer Wundinfektionen nach chirurgischen Eingriffen.<br />
Krankenhäuser sind danach verpflichtet, jede stationär behandlungsbedürftige postoperative Wundinfektion<br />
fallbezogen zu erfassen. Zudem müssen operierende Ärzte in Praxen, OP-Zentren oder<br />
Kliniken, die sogenannte Tracer-Operationen durchführen, jährlich das Hygiene- und Infektionsmanagement<br />
ihrer Einrichtung dokumentieren. Ziel ist es, nosokomiale postoperative Wundinfektionen<br />
zu vermeiden und eine Verbesserung des Hygiene- und Infektionsmanagements zu erzielen. Deshalb<br />
soll sowohl von ambulanten als auch von stationären Leistungserbringern die Qualität der Maßnahmen,<br />
die zur Vermeidung von Wundinfektionen beitragen, gemessen, vergleichend dargestellt und<br />
bewertet werden. Die Dokumentationspflicht für die Leistungserbringer startete erstmalig im ersten<br />
Quartal 2018 und bezog sich auf das einrichtungsbezogene Hygiene- und Infektionsmanagement des<br />
Erfassungsjahres 2017. Bis zum Erfassungsjahr 2019 erfolgte die Einrichtungsbefragung analog zu<br />
den Jahren davor.<br />
weiterlesen<br />
107
Technische Schwierigkeiten und Unzufriedenheit mit dem Verfahren sowie Aussetzung im Jahr<br />
2020<br />
Vielfältige Probleme führten seit Beginn des Verfahrens QS WI zu Unzufriedenheit aller Verfahrensteilnehmer,<br />
sodass die Einrichtungsbefragung für das Erfassungsjahr 2020 ausgesetzt und überarbeitet<br />
wurde. Nach geringfügigen Anpassungen am Verfahren findet die Einrichtungsbefragung<br />
seit dem Erfassungsjahr 2021 wieder regulär statt. Die Rücklaufquoten liegen nach wie vor auf einem<br />
guten Niveau und haben sich in den letzten Jahren nur unwesentlich verändert (siehe Tabelle).<br />
Erfassungsjahr Soll (BSNR) Ist (BSNR) Prozent<br />
2017 288 244 85 %<br />
2018 272 248 91 %<br />
2019 270 231 86 %<br />
2020 Aussetzung des Verfahrens<br />
2021 226 219 97 %<br />
2022 226 217 96 %<br />
<strong>2023</strong> 222 209 94 %<br />
Stellungnahmeverfahren QS WI<br />
Auch im Verfahren QS WI wurden ab dem Erfassungsjahr 2018 Stellungnahmeverfahren eingeleitet.<br />
Für das Erfassungsjahr 2022 wurden 10 Praxen ins Stellungnahmeverfahren berufen. Bei fünf der 10<br />
Praxen folgten anschließend noch Maßnahmen der Stufe 1.<br />
Erfassungsjahr Stellungnahmeverfahren Maßnahmen der Stufe 1<br />
2017 Aussetzung des Stellungnahmeverfahrens<br />
2018 10 Einrichtungen 9 Einrichtungen<br />
2019 3 Einrichtungen 2 Einrichtungen<br />
2020 Keine Stellungnahmeverfahren, da Aussetzung des Verfahrens<br />
2021 1 Einrichtung 1 Einrichtung<br />
2022 10 Einrichtungen 5 Einrichtungen<br />
Stand: 21.05.2024<br />
Die Auswertung der Datenlieferungen für das Jahr <strong>2023</strong> erfolgt erst im Laufe des Jahres 2024. Über<br />
die Anzahl der durchgeführten Stellungnahmeverfahren werden wir in unserem nächsten GB <strong>VQ</strong>-<br />
Versorgungsbericht informieren.<br />
108 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Das Verfahren „Nierenersatztherapie bei<br />
chronischem Nierenversagen einschließlich<br />
Pankreastransplantationen (QS NET)“ läuft<br />
seit Januar 2020<br />
Im Januar 2020 startete das Verfahren „Nierenersatztherapie<br />
bei chronischem Nierenversagen<br />
einschließlich Pankreastransplantationen"<br />
(QS NET). Dieses Verfahren hat das bestehende<br />
QS-Verfahren Dialyse gemäß der Qualitätssicherungsrichtlinie<br />
Dialyse (QSD-RL) abgelöst.<br />
Anhand von 15 Indikatoren wird die Qualität<br />
der Dialyse gemessen und bewertet. Ziel dieses<br />
Verfahrens ist es, die Kooperation und Behandlungsqualität<br />
zwischen Dialyseeinrichtungen<br />
und Transplantationszentren zu fördern, die<br />
Komplikationsraten zu senken, Begleit- und Folgeerkrankungen<br />
zu verringern, sowie die Transparenz<br />
zu fördern.<br />
Die Datenerfassung für QS NET erfolgt wie die<br />
Datenerfassung QS PCI<br />
Die Datenerfassung und Datenübermittlung erfolgt<br />
– wie auch beim Verfahren QS PCI – quartalsweise<br />
gesammelt pro Einrichtung über die<br />
Praxisverwaltungssysteme. Die Leistungserbringer<br />
müssen ihre Daten zu den jeweiligen<br />
Quartalsfristen gemäß DeQS-RL an die Datenannahmestelle<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Westfalen-Lippe (<strong>KVWL</strong>) übermitteln.<br />
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht<br />
darüber, wie viele Betriebsstätten am Verfahren<br />
QS NET<br />
Dokumentationen<br />
Q1/<strong>2023</strong> Q2/<strong>2023</strong> Q3/<strong>2023</strong> Q4/<strong>2023</strong><br />
Soll (BSNR) 63 62 62 62<br />
IST (BSNR) 62 62 62 61<br />
Prozent 98 % 100 % 100 % 98 %<br />
Stand: 11.07.2024<br />
QS NET<br />
Dokumentationen<br />
Q1/2022 Q2/2022 Q3/2022 Q4/2022<br />
Soll (BSNR) 62 62 63 63<br />
IST (BSNR) 62 62 59 61<br />
Prozent 100 % 100 % 94 % 97 %<br />
Stand: 11.07.2024<br />
QS NET<br />
Dokumentationen<br />
Q1/2021 Q2/2021 Q3/2021 Q4/2021<br />
Soll (BSNR) 62 62 62 62<br />
IST (BSNR) 51 53 55 56<br />
Prozent 84 % 85 % 89 % 90 %<br />
Stand: 11.07.2024<br />
weiterlesen<br />
109
Ansprechpartner:<br />
Datenannahmestelle der <strong>KVWL</strong><br />
QS PCI / QS WI / QS NET<br />
deqs-rl@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 94 05<br />
Ansprechpartner:<br />
Service Desk<br />
servicedesk@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 99 00<br />
QS NET in den vergangenen Jahren teilnehmen sollten<br />
und wie viele der Standorte tatsächlich ihre Dokumentationen<br />
geliefert haben.<br />
Stellungnahmeverfahren QS NET<br />
Für das Verfahren QS NET wurden noch keine Stellungnahmeverfahren<br />
durchgeführt, da noch keine validen<br />
Datengrundlagen zur Verfügung stehen.<br />
Das Verfahren „Ambulante Psychotherapie gesetzlich<br />
Krankenversicherter (QS AmbPT)“ startet<br />
zum 1. Januar 2025<br />
Als 16. Verfahren wurde<br />
mit Beschluss vom 18. Januar<br />
2024 das neue Verfahren<br />
Ambulante Psychotherapie<br />
Krankenversicherter<br />
gesetzlich<br />
in<br />
die DeQS-Richtlinie aufgenommen.<br />
Das Verfahren<br />
wird zum 1. Januar 2025<br />
starten und betrifft im Rahmen einer Erprobungsphase<br />
zunächst nur Psychotherapeuten in Nordrhein-<br />
Westfalen. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte<br />
dem Artikel auf Seite 20.<br />
Bundesqualitätsbericht und Qualitätsreport des<br />
IQTIG‘s<br />
Für die Verfahren der DeQS-RL wird ein Bundesqualitätsbericht<br />
vom IQTIG (Institut für Qualität und<br />
Transparenz im Gesundheitswesen) erstellt und zum<br />
15. August eines jeden Jahres an den Gemeinsamen<br />
Bundesausschuss übergeben. Weitere Informationen<br />
hierzu sowie den Qualitätsreport des IQTIGs zu detaillierten<br />
Informationen und bundesweiten Ergebnissen<br />
der externen QS finden Sie unter www.iqtig.de und<br />
den Rubriken Veröffentlichungen, Ergebnisse der QS,<br />
Bewertung, Bundesqualitätsbericht.<br />
Viele Informationen zu den Verfahren der DeQS-<br />
Richtlinie finden Sie auf unserer Homepage.<br />
Internetwegweiser: →<br />
Sektorübergreifende QS<br />
110 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme<br />
(oKFE)<br />
Seit dem 1. Oktober 2020 dokumentieren Leistungserbringer Krebsfrüherkennungsuntersuchungen<br />
elektronisch im Rahmen der organisierten Krebsfrüherkennungsprogramme Darmkrebs und Zervixkarzinom.<br />
Die Dokumentation dient dabei der Programmbeurteilung. Diese ist gesetzlich vorgegeben<br />
und soll die Qualität der oKFE systematisch erfassen und weiterentwickeln. Diese beiden Programme<br />
beruhen auf der Richtlinie des G-BA für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme (oKFE-RL).<br />
Der Datenfluss im Rahmen der oKFE findet wie folgt statt:<br />
Eine vom G-BA beauftragte Auswertungsstelle erstellt alle zwei Jahre zusammenfassende Evaluationsberichte<br />
zu den beiden organisierten Krebsfrüherkennungsprogrammen für die bis zu diesem<br />
Zeitpunkt vorliegenden Daten. Am 24. Mai 2024 wurden erstmalig Ergebnisse zu den beiden Krebsfrüherkennungsprogrammen<br />
veröffentlicht. Sie fassen jeweils die Ergebnisse der ersten beiden vollständigen<br />
Datenjahre 2021 und 2022 zusammen. Aufgrund fehlender Daten ist die Aussagekraft der<br />
beiden ersten Berichte jedoch noch eingeschränkt. Zu den ausführlichen Berichten auf den Seiten<br />
des G-BA gelangen Sie über unsere Website.<br />
111
Technische Schwierigkeiten zu Beginn der Dokumentationspflicht<br />
Mit Beginn der Dokumentationspflicht im 4. Quartal 2020 gab es zunächst etliche technische<br />
Schwierigkeiten und Probleme bei der Weiterleitung der Daten vom Leistungserbringer an uns als<br />
Datenannahmestelle und weiter zur Vertrauens- und Auswertungsstelle. Dank eines intensiven und<br />
regelmäßigen Austauschs konnten die Probleme bis heute zu großen Teilen beseitigt werden, sodass<br />
in Westfalen-Lippe gute Dokumentationsquoten im hohen zweistelligen Bereich erzielt werden.<br />
Zervixkarzinom Dokumentationen<br />
Q4/2021 Q1/2022 Q2/2022 Q3/2022 Q4/2022 Q1/<strong>2023</strong> Q2/<strong>2023</strong> Q3/<strong>2023</strong> Q4/<strong>2023</strong><br />
Ist<br />
(BSNR)<br />
Soll<br />
(BSNR)<br />
653 653 670 666 669 680 668 673 671<br />
721 721 716 712 709 701 697 696 690<br />
Prozent 91 % 91 % 94 % 94 % 94 % 97 % 96 % 97 % 97 %<br />
Darmkrebs Dokumentationen<br />
Stand: 11.07.2024<br />
Q4/2021 Q1/2022 Q2/2022 Q3/2022 Q4/2022 Q1/<strong>2023</strong> Q2/<strong>2023</strong> Q3/<strong>2023</strong> Q4/<strong>2023</strong><br />
Ist<br />
(BSNR)<br />
Soll<br />
(BSNR)<br />
128 132 132 132 132 133 129 130 129<br />
135 135 135 136 134 134 131 130 131<br />
Prozent 95 % 98 % 98 % 97 % 99 % 99 % 98 % 100 % 98 %<br />
Bis zum Quartal 3/2022 ist diese Statistik für DK-Soll ungenau, weil erst ab Quartal 4/2022 eine eindeutige<br />
Kennzeichnung präventiver iFobT-Leistungen (13421A) eingeführt wurde.<br />
Stand: 11.07.2024<br />
Ansprechpartner:<br />
Datenannahmestelle der <strong>KVWL</strong><br />
Darmkrebs / Zervixkarzinom<br />
okfe-rl@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 94 04<br />
Ansprechpartner:<br />
Service Desk<br />
servicedesk@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 99 00<br />
Weiterhin problematisch: Auswertung der Datenflussprotokolle<br />
Die Auswertung der Datenflussprotokolle, die die Praxen nach der Datenübermittlung<br />
erhalten, stellt sich für diese nach wie vor problematisch dar. Kommt<br />
es bei der Übermittlung der Daten zu Fehlern und in Folge zur Beurteilung des<br />
fachlichen Status mit einem Hinweis (Warning) oder einem Fehler (Error), bieten<br />
viele Softwarehersteller den Praxen bis heute keine Möglichkeit die Datenflussprotokolle<br />
in die Praxissoftware einzulesen, um die entsprechenden Fehler zu<br />
beheben. Das Problem wurde von uns bereits mehrfach an die Bundesebene<br />
weitergegeben, doch bislang konnten keine zufriedenstellenden Ergebnisse mit<br />
den Softwareherstellern erzielt werden.<br />
Internetwegweiser: →<br />
Organisierte Krebsfrüherkennung (oKFE)<br />
Informationen zu den beiden Krebsfrüherkennungsprogrammen<br />
sowie eine Liste häufig gestellter Fragen (FAQ) finden Sie auf unserer<br />
Homepage.<br />
112 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
113
114 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Zentrale Stelle<br />
Mammographie-<br />
Screening WL<br />
_ ZS Mammographie-Screening Westfalen-Lippe<br />
_ Änderungen und Ausfälle in den Mammographie-Einheiten wegen:<br />
Öffnungszeitenänderung, Personalausfall, Technikereinsatz<br />
_ MammoREPORT 2021: Mehr Frauen nehmen am Screening teil<br />
_ Mammobile in der Region Westfalen-Lippe<br />
_ Online-Buchungs-System (OBS)<br />
_ Schriftliche Einladung Mammographie-Screening-Programm<br />
_ Hohe telefonische Erreichbarkeit<br />
_ Einladungscode & Termine<br />
_ Brustkrebsmonat Oktober <strong>2023</strong><br />
_ Patientenrechtegesetz<br />
115
ZS Mammographie-Screening Westfalen-Lippe<br />
Die auf der Grundlage landesrechtlicher Bestimmungen<br />
errichteten öffentlichen Stellen im Sinne<br />
des Bundesmeldegesetztes (Zentrale Stelle) laden<br />
zur Teilnahme am Brustkrebs-Früherkennungsprogramm<br />
ein.<br />
Somit leisten die von den Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe<br />
sowie den Krankenkassen<br />
und Krankenkassenverbänden in NRW errichteten<br />
zwei Zentralen Stellen bei den<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen einen<br />
Beitrag zur Früherkennung von Brustkrebserkrankungen.<br />
Wöchentlich versendet die Zentrale Stelle<br />
ca. 20.000 Einladungen an die anspruchsberechtigten<br />
Frauen, die im Laufe<br />
der Jahre auf 1,2 Mill. angestiegen ist.<br />
Westfalen-Lippe bietet für die Früherkennung<br />
insgesamt 46 stationäre Mammographie-Einheiten<br />
in den Regionen<br />
Steinfurt-Bocholt, Bielefeld-Gütersloh,<br />
Dortmund-Hagen, Gelsenkirchen-Recklinghausen,<br />
Herne-Bochum-Ennepe,<br />
Hochsauerland-Siegen, Lippe, Minden-<br />
Herford, Münster Nord- Warendorf, Münster<br />
Süd-Coesfeld, Paderborn und Unna-<br />
Hamm an. Hinzu kommen 2 Mammobile<br />
im Bereich Borken-Bocholt und im Hochsauerlandkreis,<br />
die turnusmäßig in ausgewählten<br />
Städten stehen, um den Frauen<br />
eine wohnortnahe Teilnahmemöglichkeit<br />
zu bieten.<br />
Nimmt eine Frau den Terminvorschlag aus<br />
der Einladung nicht wahr, erhält Sie nach<br />
kurzer Zeit einen weiteren schriftlichen<br />
Vorschlag. Wird auf diesen Termin ebenfalls<br />
nicht reagiert, erfolgt turnusmäßig<br />
nach 2 Jahren eine neue Einladung.<br />
Die Anzahl der bisher jährlichen Meldedatenlieferungen:<br />
Lieferung im Jahr<br />
Anzahl eingegangene<br />
Datensätze zum Vorjahr<br />
Differenz<br />
2007 1.025.863<br />
2008 1.032.584 6.721<br />
2009 1.033.798 1.214<br />
2010 1.038.350 4.552<br />
2011 1.039.592 1.242<br />
2012 1.055.616 16.024<br />
2013 1.068.047 12.431<br />
2014 1.090.736 22.689<br />
2015 1.117.970 27.234<br />
2016 1.154.675 36.705<br />
2017 1.181.485 26.810<br />
2018 1.227.496 46.011<br />
2019 1.222.867 -4.629<br />
2020 1.232.094 9.227<br />
2021 1.238.022 5.928<br />
2022 1.240.832 2.810<br />
<strong>2023</strong> 1.243.140 2.308<br />
116 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Änderungen und Ausfälle in den Mammographie-Einheiten<br />
wegen: Öffnungszeitenänderung,<br />
Personalausfall, Technikereinsatz<br />
Mitteilungen per E-Mail, Fax oder Brief<br />
Können die gebuchten Termine wegen Ausfällen<br />
in den Mammographie-Einheiten nicht eingehalten<br />
werden, ist schnelles Handeln erforderlich. Mögliche<br />
Ursachen können ein EDV-Ausfall, ein Problem mit<br />
dem Röntgengerät oder ein Mitarbeiterausfall sein.<br />
Innerhalb von Minuten erstellt die Zentrale Stelle eine<br />
Liste mit den Namen der betroffenen Frauen und informiert<br />
sie per E-Mail oder ruft sie persönlich an.<br />
Im Jahr <strong>2023</strong> erhielten 184 Frauen (164 Frauen in<br />
2022) eine E-Mail-Benachrichtigung und weitere<br />
5.547 Frauen wurden angerufen (5.592 Frauen im<br />
Jahr 2022). Bleibt der Zentralen Stelle Mammographie<br />
genügend Vorlaufzeit für eine schriftliche Mitteilung<br />
per Post (z. B. bei einer Öffnungszeitenänderung),<br />
erhalten alle Frauen einen Brief mit einem<br />
neuen Terminvorschlag. Im Jahr <strong>2023</strong> wurden 8.651<br />
Briefe wegen Öffnungszeitenänderungen verschickt.<br />
(im Jahr 2022 waren es fast doppelt so viele Briefe,<br />
insgesamt 15.595).<br />
In <strong>2023</strong> wurden 96 Anrufe getätigt, in 2022 waren es<br />
34 Gespräche.<br />
MammoREPORT 2021: Mehr Frauen<br />
nehmen am Screening teil<br />
Die Kooperationsgemeinschaft Mammographie führt jährlich<br />
die Ergebnisse aller Untersuchungen im qualitätsgesicherten<br />
Brustkrebsfrüherkennungsprogramm zusammen<br />
und wertet die Daten bundesweit aus. Dazu liefern vorher<br />
die Zentralen Stellen bundesweit ihre Auswertungen<br />
an die fünf Referenzzentren (Münster, Berlin, Oldenburg,<br />
Gießen, München). Anschließend erscheint aus den jährlichen<br />
Auswertungen der MammoREPORT der Kooperationsgemeinschaft,<br />
mit zusätzlichen Informationen über<br />
die Wiedereinbestellung, Brustkrebsentdeckung sowie die<br />
Stadienverteilung.<br />
Die letzten Ergebnisse liegen aus dem Jahr 2021 vor<br />
Von den 5,8 Millionen eingeladenen Frauen nahmen in 2021<br />
mehr als drei Millionen Frauen an den Untersuchungen zur<br />
Brustkrebsfrüherkennung im Rahmen des Mammographie-<br />
Screening-Programms teil. Alle Ergebnisse und Auswertungen<br />
erscheinen jährlich im <strong>Jahresbericht</strong> Evaluation<br />
„Deutsches Mammographie-Screening-Programm“. Exakt<br />
wurden 5.887.028 Frauen eingeladen. Davon nahmen<br />
3.080.858 an der Untersuchung teil. Das sind 52 Prozent<br />
der bundesweit eingeladenen Frauen. Im Jahr 2020 lag die<br />
Teilnahmequote nur bei 49 Prozent. Allein in NRW haben<br />
3,6 Prozent mehr als im Vorjahr teilgenommen. Im Jahr<br />
2021 waren es 53 Prozent Frauen, während es in 2020 nur<br />
49,4 Prozent waren.<br />
Fazit: Jede zweite Frau nimmt teil.<br />
Weitere Informationen stellt die Kooperationsgemeinschaft<br />
Mammographie zur Verfügung.<br />
117
Mammobile in der Region Westfalen-Lippe<br />
In Westfalen-Lippe stehen zwei Mammobile für die Früherkennung auf<br />
Brustkrebs zur Verfügung.<br />
Das Mammobil ist eine fahrbare<br />
Mammographie-Station, in<br />
der es Röntgengeräte wie bei<br />
den stationären Einheiten gibt.<br />
Enthalten sind ebenfalls ein<br />
Wartebereich, Umkleidekabinen,<br />
ein Mammographie-Raum<br />
sowie ein Aufenthaltsraum für<br />
das Personal. In Westfalen-Lippe<br />
fährt ein Mammobil die Tour<br />
in der Region Borken-Bocholt<br />
und ein weiteres ist im Raum<br />
Hochsauerland im Einsatz.<br />
Die Mammobile wechseln ihre<br />
Standorte, um möglichst vielen<br />
Frauen eine ortsnahe Teilnahme<br />
zu ermöglichen.<br />
Standorte im Jahr <strong>2023</strong><br />
waren in der Region Borken-<br />
Bocholt:<br />
► Gronau<br />
► Vreden<br />
► Borken<br />
Standorte im Jahr <strong>2023</strong><br />
waren im Hochsauerland:<br />
► Brilon<br />
► Olsberg<br />
► Sundern<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Petra Hibbeler<br />
petra.hibbeler@mswl.de<br />
Tel: 0251 / 92 95 00 1<br />
118 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Online-Buchungs-System (OBS)<br />
Das Dienstleistungsangebot Online-Buchungs-System (OBS) wird erfolgreich<br />
seit August 2017 eingesetzt und genutzt. Die angeschriebenen Frauen<br />
können mit ihrem persönlichen Einladungscode die Termine rund um<br />
die Uhr verändern.<br />
OBS<br />
Aktivitäten der Anwenderinnen<br />
im Internet<br />
Absage<br />
Terminverschiebung<br />
Zusage<br />
Terminaber<br />
in 2 J.<br />
Termin<br />
2018 16.725 482 6.906<br />
2019 25.733 703 9.123<br />
2020 32.151 1.036 13.008<br />
2021 52.175 1.803 14.680<br />
2022 77.076 2.332 19.117<br />
<strong>2023</strong> 83.773 1.797 16.912<br />
Dazu zählen Termine, die ab- oder zugesagt werden,<br />
Anfragen können geschrieben werden, Wunschtermine<br />
geäußert oder ihr Verzicht erklärt werden. Einige Aktivitäten<br />
führen zu einer sofortigen Aktion, andere müssen<br />
von der Zentrale Stelle Mammographie bearbeitet<br />
werden. Personen ohne Einladungscode können eine<br />
öffentliche Allgemeine Anfrage schicken.<br />
Insgesamt wurden im Jahr <strong>2023</strong> über die Online-Buchungen<br />
114.255 Aktivitäten durchgeführt: 11.773 von<br />
der Zentralen Stelle Mammographie und 102.482 von<br />
den Anwenderinnen. Ein gutes Zeichen, dass dieses<br />
Portal auf reges Interesse stößt.<br />
Das Online-<br />
Buchungssystem<br />
steht den Frauen rund<br />
um die Uhr zur<br />
Verfügung.<br />
OBS<br />
Aktivitäten der ZS Mammographie<br />
Initiativ-<br />
Termin<br />
Öffentliche<br />
Allg.<br />
Anfrage<br />
Nur<br />
Wunsch-<br />
Termin<br />
Absage<br />
und<br />
Wunschtermin<br />
Verzicht<br />
Allgemeine<br />
Anfrage<br />
Zyklus-<br />
korrektur<br />
2018 250 218 812 1.340 1.928 549 171<br />
2019 587 461 1.070 1.095 2.377 708 300<br />
2020 222 842 1.530 0 2.686 1.041 403<br />
2021 152 1.157 2.102 0 3.195 1.068 451<br />
2022 1.529 374 3.537 0 3.986 1.589 739<br />
<strong>2023</strong> 2.150 441 2.144 0 3.067 739 652<br />
119
Schriftliche Einladung Mammographie-<br />
Screening-Programm<br />
Von der Zentralen Stelle Mammographie-<br />
Screening Westfalen-Lippe wurden im<br />
Jahr <strong>2023</strong> insgesamt 830.575 Einladungsbriefe<br />
an die anspruchsberechtigten<br />
Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren<br />
verschickt.<br />
Die unten stehende Grafik erläutert die jeweils monatliche<br />
Menge und stellt dar, wie unterschiedlich die Verteilung pro<br />
Monat war. Nicht alle Briefe konnten zugestellt werden. Eine<br />
Zustellung scheitert durch Umzug, der nicht rechtzeitig über<br />
die Meldedaten bei der Zentralen Stelle Mammographie vorgelegen<br />
hat. Nicht zustellbare Briefe kommen als Postrückläufer<br />
zur Zentralen Stelle Mammographie zurück und werden<br />
weiterverarbeitet. Im Jahr <strong>2023</strong> waren es 7.357 (0,89 Prozent)<br />
und in 2022 insgesamt 9533 (1,3 Prozent) Postrückläufer.<br />
<strong>2023</strong> Anzahl verschickter Briefe<br />
Januar 88.520<br />
Februar 73.323<br />
März 63.197<br />
April 61.006<br />
Mai 77.814<br />
Juni 44.984<br />
Juli 74.445<br />
August 90.443<br />
September 63.624<br />
Oktober 94.056<br />
November 36.974<br />
Dezember 62.189<br />
120 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Hohe telefonische Erreichbarkeit<br />
Die Mitarbeiterinnen in der Zentralen Stelle Mammographie stehen<br />
Anruferinnen montags bis donnerstags in der Zeit von 8 bis 17 Uhr<br />
und freitags von 8 bis 14 Uhr zur Verfügung.<br />
Das Ergebnis der angenommenen Anrufe im Verhältnis<br />
zu den empfangenen Anrufen kann der Tabelle<br />
entnommen werden. Bei der Auswertung der<br />
telefonischen Effektivität muss erwähnt werden,<br />
dass es sich bei jedem Anruf NICHT unbedingt um<br />
eine „andere“ Person handelt. Mehrfachanrufe werden<br />
immer als neuer empfangener Anruf gezählt.<br />
Montags ist seit vielen Jahren das Telefonaufkommen<br />
am höchsten.<br />
Eingänge E-Mails, FAXE , Briefe und Postkarten<br />
Abgesehen von telefonischen Anfragen gingen noch<br />
14.913 E-Mails, 808 Faxe, 603 Briefe und 25 Postkarten<br />
bei der Zentralen Stelle Mammographie ein.<br />
Auswertung <strong>2023</strong> angenommene Anrufe eingehende Anrufe In % bearbeitet<br />
Januar 28.868 24.729 84,92 %<br />
Februar 27.868 20.988 75,31 %<br />
März 24.167 20.007 82,79 %<br />
April 23.275 15.803 67,90 %<br />
Mai 28.886 19.448 63,31 %<br />
Juni 19.310 15.816 81,91 %<br />
Juli 20.287 16.959 83,59 %<br />
August 28.692 22.703 79,13 %<br />
September 30.645 16.565 54,05 %<br />
Oktober 29.065 19.169 65,95 %<br />
November 32.483 18.130 55,44 %<br />
Dezember 13.191 11.528 87,39 %<br />
121
Einladungscode & Termine<br />
Einladungscode<br />
Die persönlichen Einladungen enthalten<br />
einen Einladungscode für die<br />
Untersuchung und eine Verzichtserklärung<br />
auf das Aufklärungsgespräch.<br />
Vergisst die Frau zur Untersuchung<br />
ihre Einladung, kann nur die<br />
Zentrale Stelle Mammographie den<br />
Einladungscode an die Mammographie-Einheiten<br />
weitergeben.<br />
3.637-mal wurde die Weitergabe in<br />
<strong>2023</strong> und 3.261-mal im Jahr 2022 veranlasst.<br />
Termine<br />
Im Durchschnitt werden täglich ca.<br />
1.200 Termine bearbeitet, in Stoßzeiten<br />
(nach Brückentagen, Ostern oder<br />
Weihnachten) auch bis an die 2.200<br />
Termine. Die Termintätigkeiten lassen<br />
sich in ihrer Art klassifizieren: Es handelt<br />
sich dabei um Verschiebungen,<br />
Absagen, Initiativtermine (die Frau<br />
ergreift die Initiative für einen Termin,<br />
bevor die turnusmäßige Einladung<br />
erscheint), Zusagen, Verzichtsmitteilungen<br />
oder die Ad-hoc-Termine<br />
(ohne einen aktuellen Termin in der<br />
Mammographie-Einheit stehen). Die<br />
Mitteilung, wann die letzte Mammographie<br />
stattgefunden hat, ist wichtig<br />
für die Folgerundenfreigabe und<br />
nennt sich Zykluskorrektur. Wünscht<br />
eine Frau keine weiteren Einladungen,<br />
kann sie schriftlich widersprechen.<br />
Ohne einen Termin besteht erst<br />
einmal kein Anspruch auf eine Untersuchung.<br />
Sollte dennoch eine Frau<br />
direkt in die Mammographie-Einheit<br />
gehen, entscheidet vor Ort die Mitarbeiterin,<br />
ob Zeit für die Frau vorhanden<br />
ist. Sollte das der Fall sein,<br />
wird über die ZS ein Ad-hoc-Termin<br />
vergeben und die persönlichen Daten<br />
der Frau an die Mammographie-Einheit<br />
nach Ablauf der Zeit einen neuen Termin<br />
von der ZS erhalten kann.<br />
übermittelt. Im Jahr <strong>2023</strong> waren<br />
adhoc-Anforderungen 832-mal gewünscht.<br />
Zykluskorrekturen werden<br />
durchgeführt, wenn die Wartezeit von<br />
der letzten Mammographie noch keine<br />
931-mal wurde gefragt, ob es erforderlich<br />
ist zum Termin eine Maske zu<br />
tragen oder ob noch eine Impfpflicht<br />
(nach Corona) besteht.<br />
12 Monate erfüllt und die Frau erst<br />
Terminaktionen <strong>2023</strong><br />
Anzahl<br />
Termin verschieben 147.107<br />
Termin absagen 44.964<br />
Termin durch Selbsteinladung 12.555<br />
Termin zusagen 3.513<br />
Verzicht auf Einladungen 5.171<br />
Wiederaufnahme nach Verzicht 779<br />
adhoc in ME ohne vorherige<br />
Terminvereinbarung<br />
832<br />
Zykluskorrektur<br />
(keine 12 Monate vergangen)<br />
2.482<br />
122 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Brustkrebsmonat Oktober <strong>2023</strong><br />
Weltweites Pink-<br />
Ribbon-Symbol<br />
wieder mitten in<br />
Münster<br />
Münster – Jede achte<br />
Frau wird im Lauf<br />
ihres Lebens mit<br />
der Diagnose Brustkrebs<br />
konfrontiert.<br />
Früherkennung ist<br />
wichtig, und deshalb<br />
sind an Rathäusern<br />
und im Straßenbild<br />
im „Brustkrebsmonat<br />
Oktober“ regelmäßig<br />
pinkfarbene<br />
Schleifen zu sehen.<br />
Auch das Stadthaus<br />
1 in der Klemensstraße<br />
mitten in Münster und das Rathaus in Ahlen<br />
schmückte im Jahr <strong>2023</strong> ein „Pink Ribbon“ das weltweite<br />
Symbol im Kampf gegen Brustkrebs. Oberbürgermeister<br />
Markus Lewe, die Ärzte Prof. Dr. Walter Heindel,<br />
Prof. Dr. Stefanie Weigel und Simona Spital haben (am<br />
Montag, 16. Oktober) auf die Früherkennung aufmerksam<br />
gemacht. Die Aktion sollte auch ein Zeichen der<br />
Solidarität mit den Betroffenen setzen und Frauen daran<br />
erinnern, auf sich und ihre Gesundheit zu achten.<br />
Weitere Informationen hält das Referenzzentrum<br />
Mammographie für Sie bereit.<br />
Patientenrechtegesetz<br />
Aufklärungsgespräch<br />
Im Mammographie-Screening-Programm können alle eingeladenen<br />
Frauen vor der Mammographie ein Aufklärungsgespräch<br />
mit einem Arzt wahrnehmen. Dazu muss<br />
allerdings ein eigener Termin mit der Zentralen Stelle<br />
Mammographie vereinbart werden. Im Jahr <strong>2023</strong> nahmen<br />
182 Frauen an einem Aufklärungsgespräch teil.<br />
123
124 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Weitere Themen<br />
_ QS-Kommission Apherese:<br />
Hier werden im Auftrag der Krankenkassen Erst- und Folgeanträge geprüft<br />
_ Genehmigungsverfahren<br />
_ Kommissionen<br />
125
QS-Kommission Apherese:<br />
Hier werden im Auftrag der Krankenkassen<br />
Erst- und Folgeanträge geprüft<br />
Die QS-Kommission Apherese wird nach der Richtlinie Methoden vertragsärztliche<br />
Versorgung des G-BA im Auftrag der Krankenkassen tätig<br />
Der indikationsstellende Arzt muss in jedem Einzelfall eine<br />
vollständige Dokumentation einschließlich einer ergänzenden<br />
medizinischen Beurteilung erstellen und diese der KV<br />
zur Verfügung stellen. Nach Prüfung durch die QS-Kommission<br />
teilt die KV der leistungspflichtigen Krankenkasse<br />
das Ergebnis mit.<br />
Erst nach Erteilung eines Leistungsbescheides der zuständigen<br />
Krankenkasse an das Mitglied kann die Apherese<br />
durchgeführt werden.<br />
Der Tabelle ist das Antragsvolumen und dessen Entwicklung<br />
in den letzten drei Jahre zu entnehmen. Sowohl Erstals<br />
auch Folgeanträge sind durch die QS-Kommission zu<br />
prüfen.<br />
2021 2022 <strong>2023</strong><br />
Indikation<br />
Erst-<br />
anträge<br />
Folge-<br />
anträge<br />
Erst-<br />
anträge<br />
Folge-<br />
anträge<br />
Erst-<br />
anträge<br />
Folge-<br />
anträge<br />
LDL bei familiärer<br />
Hypercholesterinanämie<br />
LDL bei schwerer<br />
Hypercholesterinanämie<br />
2 4 4 6 0 8<br />
19 131 27 140 28 142<br />
LDL bei isolierter Lp(a)-Erhöhung 69 130 43 208 40 162<br />
Ansprechpartner:<br />
Dieter Pöhler<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 15 50<br />
126 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
127
Genehmigungsverfahren<br />
Die nebenstehende Grafik zeigt die Entwicklung der Genehmigungsbereiche<br />
im Zeitraum von 1993 bis <strong>2023</strong>.<br />
Die Zunahme an Genehmigungsverfahren bzw. Änderungen<br />
von Richtlinien, Verträgen und Vereinbarungen bedeutet<br />
nicht nur für die Antragsteller, sondern auch für die<br />
<strong>KVWL</strong> einen erheblichen bürokratischen Aufwand.<br />
Das im Januar 2007 in Kraft getretene Vertragsarztrechtsänderungsgesetz<br />
hat den Ärzten und den Behörden nicht<br />
nur Vorteile, sondern auch Nachteile gebracht. Denn auch<br />
ein Statuswechsel (Wechsel von Zulassung in Anstellung<br />
oder von der Anstellung in die Zulassung oder Arbeitgeberwechsel)<br />
erfordert je Genehmigungsverfahren eine<br />
neue Antragstellung.<br />
Viele Untersuchungen und Behandlungen im vertragsärztlichen<br />
Bereich unterliegen Qualitätsanforderungen, die zusätzlich<br />
über die grundlegende ärztliche bzw. psychotherapeutische<br />
Aus- und Weiterbildung hinaus nachgewiesen<br />
werden müssen und aufgrund bundesweiter gesetzlicher<br />
Maßstäbe einer Genehmigungspflicht unterliegen. Das<br />
bedeutet, dass nicht jeder Antrag auch zu einer Genehmigung<br />
führt.<br />
Jahreszahl Anzahl Genehmigungen<br />
1994 20<br />
1995 21<br />
1996 26<br />
1997 27<br />
1998 31<br />
1999 32<br />
2000 33<br />
2001 36<br />
2002 37<br />
2003 34<br />
2004 35<br />
2005 39<br />
2006 40<br />
2007 43<br />
2008 51<br />
2009 53<br />
2010 59<br />
2011 62<br />
2012 71<br />
2013 72<br />
2014 75<br />
2015 84<br />
2016 91<br />
2017 91<br />
2018 94<br />
2019 117<br />
2020 115<br />
Ansprechpartner:<br />
Christopher Arndt<br />
versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
Tel: 0231 / 94 32 15 41<br />
2021 114<br />
2022 122<br />
<strong>2023</strong> 118<br />
128 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Verhältnis Anträge zu den erteilten Genehmigungen:<br />
Jahr Prozent Genehmigungen Anträge<br />
2010 94 % 9949 10556<br />
2011 95 % 9672 10220<br />
2012 96 % 15044 15666<br />
2013 97 % 12497 12838<br />
2014 97 % 11336 11725<br />
2015 96 % 12624 13104<br />
2016 96 % 13878 14465<br />
2017 95 % 12168 12825<br />
2018 96 % 12623 13167<br />
2019 94 % 14783 15654<br />
2020 95 % 15129 15981<br />
2021 95 % 9672 10220<br />
2022 99 % 15204 15364<br />
<strong>2023</strong> 99 % 15956 15976<br />
129
Kommissionen<br />
Der Vorstand der <strong>KVWL</strong> hat Ärzte berufen, die ehrenamtlich in den QS-K die fachliche Qualifikation<br />
der Antragsteller prüfen und Kolloquien durchführen. Daneben prüfen sie auch diverse Auflagen<br />
und Qualitätssicherungsmaßnahmen. Dass zeitnah die beantragten Genehmigungen unter Einhaltung<br />
der SLA-Zeiten erteilt werden konnten, ist sowohl dem Engagement der ehrenamtlichen tätigen<br />
Kommissionen als auch dem unermüdlichen Einsatz der Mitarbeiter des GB <strong>VQ</strong> zu verdanken.<br />
Sachgebiet<br />
Anzahl an<br />
Sitzungen<br />
Kolloquien* bestanden nicht bestanden<br />
Ultraschall 72 197 174 20<br />
Radiologie 15 19 18 1<br />
Spezial-Labor 10 32 25 6<br />
Onkologie 4 5 5 0<br />
* im Rahmen der QS-Prüfung (z.B. aufgrund nicht bestandener Stichprobe)<br />
In den v.g. Verfahren erstreckt sich die<br />
Tätigkeit der QS-K jeweils zu 90 Prozent<br />
auf Kolloquien im Rahmen des Antragsverfahrens<br />
und zu ca. 10 Prozent auf<br />
solche, die als Maßnahme zur Aufrechterhaltung<br />
einer Genehmigung (Auflagen,<br />
Konstanz- und Abnahmeprüfungen, Dokumentationsprüfungen)<br />
resultieren.<br />
Sachgebiet<br />
Anzahl an Sitzungen<br />
Apherese 15<br />
Substitution 12<br />
Vakuumbiopsie 6<br />
Schmerztherapie 5<br />
IVOM 4<br />
PET 2<br />
Akupunktur 1<br />
HIV/Aids 1<br />
Zytologie 1<br />
130 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
131
132 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Anhang<br />
_ Abkürzungsverzeichnis<br />
_ Bildnachweise<br />
_ Impressum<br />
133
Abkürzungsverzeichnis<br />
Abs.<br />
AKI-Richtlinie<br />
ÄKWL<br />
APS<br />
ART<br />
BA<br />
BÄK<br />
BDSWL<br />
BMG<br />
BMV-Ä<br />
BtMVV<br />
CIRS<br />
CIRS-NRW<br />
CT<br />
DeQS-RL<br />
DMP<br />
DSP<br />
EBM<br />
eVWA<br />
G-BA<br />
GB<br />
GB <strong>VQ</strong><br />
GKV<br />
GOP<br />
HIV<br />
IQZ<br />
IVOM<br />
KBV<br />
KPQM<br />
KV<br />
KVNo<br />
<strong>KVWL</strong><br />
LZ-EKG<br />
MAGS<br />
MFA<br />
MKJFGFI<br />
MR-Angiographie<br />
MRT<br />
n/a<br />
NRW<br />
NWZRs<br />
OBS<br />
PCI<br />
Absatz<br />
Außerklinische Intensivpflege-Richtlinie<br />
Ärztekammer Westfalen-Lippe<br />
Aktionsbündnis Patientensicherheit<br />
Antiretrovirale Therapie<br />
Bewertungsausschuss<br />
Bundesärztekammer<br />
Berufsverband Diabetologische Schwerpunktpraxen Westfalen-Lippe<br />
Bundesministerium für Gesundheit<br />
Bundesmantelvertrag-Ärzte<br />
Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung<br />
Critical Incident Reporting System<br />
Critical Incident Reporting SystemNordrhein-Westfalen<br />
Computertomographie<br />
Datengestützte einrichtungsübergreifende Qualitätssicherungs-Richtlinie<br />
Disease-Management-Programm<br />
Diabetologische Schwerpunktpraxis<br />
Einheitlicher Bewertungsmaßstab<br />
Elektronische Verwaltungsakte<br />
Gemeinsamer Bundesausschuss<br />
Geschäftsbereich<br />
Geschäftsbereich Versorgungsqualität<br />
Gesetzliche Krankenversicherung<br />
Gebührenordnungspositionen<br />
Humanes Immundefizienz-Virus<br />
Interprofessionelle Qualitätszirke<br />
Intravitreale operative Medikamentenapplikation<br />
Kassenärztliche Bundesvereinigung<br />
Kassenärztliche Vereinigung Praxis Qualitätsmanagement (QM-System)<br />
Kassenärztliche Vereinigung<br />
Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein<br />
Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe<br />
Langzeit-Elektrokardiogramm<br />
Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales<br />
Medizinische Fachangestellte<br />
Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung,<br />
Flucht und Integration<br />
Magnetresonanzangiographie<br />
Magnetresonanztomographie (Kernspintomographie)<br />
nicht anwendbar<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Nachweiszeitraum Fortbildungszertifikat<br />
Online-Buchungs-System<br />
Perkutane Koronarintervention<br />
134 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
PatRG<br />
PDF<br />
PDT<br />
PM<br />
PTK<br />
PTK NRW<br />
PrEP<br />
PVS<br />
Rili-BÄK<br />
QBA-RL<br />
QM<br />
QMB<br />
QBR-RL<br />
QBK-RL<br />
QP-RL<br />
QS<br />
QSV<br />
QS-K<br />
QZ<br />
StrlSchG<br />
StrlSchV<br />
sQS<br />
SGB V<br />
ToSyMa<br />
WHO<br />
ZS<br />
Patientenrechtegesetz<br />
Portable Document Format<br />
Photodynamische Therapie am Augenhintergrund<br />
Prozessmanagement<br />
Phototherapeutische Keratektomie<br />
Psychotherapeutenkammer Westfalen-Lippe<br />
Präexpositionsprophylaxe<br />
Praxisverwaltungssystem<br />
Richtlinie der Bundesärztekammer für die Durchführung von Untersuchungen<br />
im medizinischen Laboratorien<br />
Qualitätsbeurteilungs-Richtlinie Arthroskopie<br />
Qualitätsmanagement<br />
Qualitätsmanagement Beauftragte<br />
Qualitätsbeurteilungs-Richtlinien Radiologie<br />
Qualitätsbeurteilungs-Richtlinien Kernspintomographie<br />
Qualitätsprüfungs-Richtlinie<br />
Qualitätssicherung<br />
Qualitätssicherungsvereinbarung<br />
QS-K<br />
Qualitätszirkel<br />
Strahlenschutzgesetz<br />
Strahlenschutzverordnung<br />
Sektorübergreifende Qualitätssicherung<br />
Sozialgesetzbuch Fünftes Buch<br />
Tomosynthese und synthetisierte Mammographie<br />
Weltgesundheitsorganisation<br />
Zentrale Stelle (Mammographie)<br />
135
Bildnachweise<br />
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136 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>
Impressum<br />
Herausgeberin<br />
Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe<br />
Robert-Schimrigk-Straße 4 – 6, 44141 Dortmund<br />
Verantwortlicher<br />
Dr. med. Volker Schrage<br />
Stellv. Vorstandsvorsitzender der <strong>KVWL</strong><br />
Redaktion & Layout<br />
GB Versorgungsqualität<br />
StB Kommunikation<br />
E-Mail: versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />
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