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KVWL Jahresbericht VQ 2023

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Gemeinsam stark<br />

für Qualität<br />

<strong>2023</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong><br />

Versorgungsqualität


Bericht des Geschäftsbereiches<br />

Versorgungsqualität für das Jahr <strong>2023</strong><br />

Editorial. ............................................................................... 5<br />

Aktuelles<br />

Wichtige Stützpfeiler einer gut funktionierenden Praxis: standardisierte Prozesse<br />

und ein kluges Qualitätsmanagement. ..................................................... 8<br />

Alles wie immer? Nicht bei uns! .......................................................... 10<br />

KPQMplus Lean Healthcare – Wir haben uns verbessert – Nachmachen erwünscht! ............. 12<br />

Digitale Kommissionssitzungen – ein Update. .............................................. 14<br />

Ein Erfahrungsbericht der QS-Kommission Ultraschall. ...................................... 15<br />

Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger: Neuausrichtung der QS. ......................... 18<br />

Neues Verfahren in der DeQS-Richtlinie: QS AmbPT. ........................................ 20<br />

Weitere Altersgruppe profitiert vom Mammographiescreening – Altersausweitung beschlossen .. 21<br />

Qualitätszirkel für MFA. ................................................................. 22<br />

Informationsveranstaltungen des GB <strong>VQ</strong><br />

Termine, Termine, Termine... ............................................................. 26<br />

Patientensicherheit<br />

Patientensicherheit in Westfalen-Lippe. ................................................... 30<br />

CIRS-NRW – Das Berichts- und Lernsystem für NRW. ......................................... 31<br />

Tag der Patientensicherheit <strong>2023</strong>. ........................................................ 32<br />

Nachhaltigkeit und Hygiene – Passt das zusammen?. ....................................... 33<br />

Neue Handlungsempfehlung zur Vermeidung von Eingriffsverwechslungen. ................... 34<br />

Fortbildungen zur Verbesserung der Patientensicherheit. ................................... 35<br />

Qualitätsentwicklung / Qualitätsmanagement<br />

QM und KPQM-Beratungen .............................................................. 38<br />

Die QM-Überprüfung der <strong>KVWL</strong> für das Jahr <strong>2023</strong>. ......................................... 39<br />

Zertifizierungen im QM – So profitieren Verwaltung und Praxis. ............................. 40<br />

Kurzinformationsformate zum KPQM ......................................................41<br />

Room of Horrors – QM auf detektivische Weise begegnen. ................................... 42<br />

Fortbildungspflicht in <strong>2023</strong> (Zahlen – Daten – Fakten) ....................................... 43<br />

Vorteil der Digitalisierung – Immer mehr nutzen elektronische Übermittlung<br />

ihres Fortbildungszertifikats durch ihre Kammer. ........................................... 44<br />

Rente in Sicht! Aber vielleicht nochmal für ein paar Stunden in die Praxis –<br />

wie sieht es da mit der Fortbildungspflicht aus?. ........................................... 45<br />

Entziehungsverfahren – gesetzlich vorgeschrieben – Strategien zur Vermeidung. . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

Qualitätszirkel – Weniger machen mehr – Schmaler Grat in der Qualitätszirkelarbeit. ........... 47<br />

Interprofessionelle Qualitätszirkel Frühe Hilfen – Vernetzung der besonderen Art. .............. 48<br />

2 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Qualitätssicherung<br />

Qualitätssicherung. ..................................................................... 52<br />

Neue bzw. geänderte Richtlinien, Vereinbarungen und Verträge<br />

Außerklinische Intensivpflege. ........................................................... 58<br />

„COPD-Screening“ – neuer Selektivvertrag mit der DAK-Gesundheit abgeschlossen. ............ 59<br />

DMP Osteoporose. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

DMP COPD/Asthma. .................................................................... 60<br />

Arthroskopie-Vereinbarung: Neufassung greift zum 1. Oktober 2024 .......................... 61<br />

Zweitmeinungsverfahren: weitere Verfahren aufgenommen. ................................. 62<br />

Stereotaktische Radiochirurgie. .......................................................... 64<br />

PSMA-PET/CT. ......................................................................... 65<br />

QS-Maßnahmen nach § 135 Abs. 2 SGB V<br />

Dokumentationsprüfung Akupunktur. ..................................................... 68<br />

Dokumentationsprüfung HIV/Aids. ........................................................ 69<br />

Stichprobenprüfung Spezial-Labor. ....................................................... 70<br />

Dokumentationsprüfung Schmerztherapie. ................................................ 71<br />

Dokumentationsprüfung PDT sowie PTK noch bis Ende 2025 ausgesetzt ...................... 72<br />

Dokumentationsprüfung Rhythmusimplantat-Kontrollen. .................................... 73<br />

Auflagenprüfung Dünndarmkapsel-Endoskopie. ............................................ 74<br />

Koloskopie-Auflagenprüfung. ............................................................ 75<br />

Koloskopie-Hygieneprüfung. ............................................................. 77<br />

Ultraschall Stichprobenprüfung (außer bei Säuglingshüften). ................................ 78<br />

Auflagenprüfung Sonographie der Säuglingshüften. ....................................... 80<br />

Konstanzprüfung von Ultraschallsystemen weiterhin erfolgreich ............................. 82<br />

Dokumentationsprüfung kurative Mammographie .......................................... 83<br />

Dokumentationsprüfung MR-Angiographie. ............................................... 84<br />

Dokumentationsprüfung Vakuumbiopsie. .................................................. 85<br />

QS-Maßnahmen nach § 135b Abs. 2 SGB V<br />

Arthroskopie von Knie- und Schultergelenken. ............................................ 88<br />

Kernspintomographie (MRT), Radiologie und Computertomographie (CT). ..................... 92<br />

Weitere Qualitätsprüfungen<br />

Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger. ............................................... 96<br />

Onkologie. ............................................................................ 100<br />

DeQS / oKFE<br />

Datengestützte einrichtungsübergreifende QS (DeQS-RL) .................................. 104<br />

Organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme (oKFE) ...................................... 111<br />

3


Zentrale Stelle Mammographie-Screening WL<br />

ZS Mammographie-Screening Westfalen-Lippe. ............................................ 116<br />

Änderungen und Ausfälle in den Mammographie-Einheiten wegen:<br />

Öffnungszeitenänderung, Personalausfall, Technikereinsatz. ................................. 117<br />

MammoREPORT 2021: Mehr Frauen nehmen am Screening teil. .............................. 117<br />

Mammobile in der Region Westfalen-Lippe. ................................................ 118<br />

Online-Buchungs-System (OBS). .......................................................... 119<br />

Schriftliche Einladung Mammographie-Screening-Programm. ............................... 120<br />

Hohe telefonische Erreichbarkeit. ........................................................ 121<br />

Einladungscode & Termine. ............................................................. 122<br />

Brustkrebsmonat Oktober <strong>2023</strong>. ........................................................ 123<br />

Patientenrechtegesetz ................................................................. 123<br />

Weitere Themen<br />

QS-Kommission Apherese: Hier werden im Auftrag der Krankenkassen<br />

Erst- und Folgeanträge geprüft. ......................................................... 126<br />

Genehmigungsverfahren ............................................................... 128<br />

Kommissionen ........................................................................ 130<br />

Anhang<br />

Abkürzungsverzeichnis. ................................................................ 134<br />

Bildnachweise. ........................................................................ 136<br />

Impressum. ........................................................................... 137<br />

Anmerkung<br />

Um die Lesbarkeit des Dokumentes zu erhalten, werden Personen- und Berufsbezeichnungen<br />

lediglich in männlicher Form gedruckt, gelten aber gleichermaßen für alle Geschlechter.<br />

4 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

eine gute Versorgungsqualität ist nicht verhandelbar. Hier deckt sich Ihr<br />

eigener Anspruch mit dem Prüfauftrag der <strong>KVWL</strong>. Der Nachweis über die<br />

seit Jahren gleichbleibend hohen Standards in Westfalen-Lippe folgt auf<br />

den kommenden Seiten.<br />

Dr. med. Volker Schrage<br />

stellv. Vorstands vorsitzender<br />

der <strong>KVWL</strong><br />

Ich möchte die Gelegenheit gerne nutzen, mit einem leider<br />

noch viel zu häufig geäußerten Kritikpunkt aufzuräumen.<br />

Der Vorwurf lautet, QM schaffe nur unnötige Bürokratie. In<br />

meinen Augen ist das Gegenteil richtig: Wer einmal ein gutes<br />

QM mit den dazugehörigen Prozessen in seiner Praxis<br />

etabliert hat, wird schnell feststellen, dass es das gesamte<br />

Praxisteam entlastet. Und diese Aussage kann ich mit Fakten<br />

untermauern. In dem vorliegenden <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität<br />

für das Jahr <strong>2023</strong> werden Sie an mehreren<br />

Stellen Informationen dazu finden, dass Prüfintervalle<br />

verlängert oder einzelne Prüfungen für eine bestimmte<br />

Frist ganz ausgesetzt werden. Also weniger Termine, weniger<br />

Nachweise und im Ergebnis weniger Bürokratie! Das<br />

ist eine direkte Folge guter (und belegbarer) Versorgungsqualität.<br />

Aber wir wollen uns nicht auf dem Erreichten ausruhen,<br />

sondern das QM selbst weiterentwickeln und an die immer<br />

neuen Herausforderungen anpassen. Unter dem Label<br />

KPQMplus haben wir begonnen, das spannende Konzept<br />

des Lean Healthcare in die ambulante Versorgung einzuführen.<br />

Die Teilnehmer eines ersten Pilotprojekts waren<br />

schnell überzeugt.<br />

Und schließlich noch ein ganz konkretes Beispiel von vielen<br />

für die Auswirkung der QS auf die Patientenversorgung.<br />

Die Rede ist von der Substitution opioidabhängiger Patienten;<br />

ein aus vielerlei Gründen herausfordernder Teil der<br />

Versorgung. Hier hat die zuständige QS-K ganze Arbeit<br />

geleistet, um die ambulante Substitutionsarbeit so praxisfreundlich<br />

wie möglich zu gestalten.<br />

Das sind nur einige Beispiele für „gute Qualität“ und sie<br />

zeigen, dass wir auch in unserem Verwaltungshandeln bemüht<br />

sind, die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen,<br />

zu evaluieren und sie stetig in Ihrem Sinne zu verbessern.<br />

Ich wünsche Ihnen nun eine gewinnbringende Lektüre des<br />

vorliegenden Berichts!<br />

Mit freundlichen kollegialen Grüßen<br />

Dr. Volker Schrage<br />

stellv. <strong>KVWL</strong>-Vorstandsvorsitzender<br />

5


6 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Aktuelles<br />

_ Wichtige Stützpfeiler einer gut funktionierenden Praxis:<br />

standardisierte Prozesse und ein kluges Qualitätsmanagement<br />

_ Alles wie immer? Nicht bei uns!<br />

_ KPQMplus Lean Healthcare<br />

Wir haben uns verbessert – Nachmachen erwünscht!<br />

_ Digitale Kommissionssitzungen – ein Update<br />

_ Stichprobenprüfung Ultraschall<br />

_ Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger: Neuausrichtung der QS<br />

_ Neues Verfahren in der DeQS-Richtlinie: QS AmbPT<br />

_ Weitere Altersgruppe profitiert vom Mammographiescreening –<br />

Altersausweitung beschlossen<br />

_ Qualitätszirkel für MFA<br />

7


Wichtige Stützpfeiler einer gut funktionierenden<br />

Praxis: standardisierte Prozesse und ein<br />

kluges Qualitätsmanagement<br />

Bei staatlich vorgegebenen QS-Maßnahmen bietet die <strong>KVWL</strong> breite Unterstützung.<br />

Der Ausschuss der Vertreterversammlung für QS und QM stellt<br />

sich vor.<br />

Eines dieser Expertengremien ist der „AQS“,<br />

der Ausschuss für QS und QM, als zentraler Ansprechpartner-Pool<br />

für verbundene Fragen oder<br />

Anregungen zur QS und zum QM.<br />

Die Qualität der medizinischen Versorgung wird<br />

von vielen Faktoren beeinflusst. Es gilt, gesetzliche<br />

Vorgaben zu berücksichtigen und umzusetzen<br />

und Anforderungen an die technische<br />

Ausstattung und Hygienestandards in der Praxis<br />

zu erfüllen. Berufliche Erfahrung, gut funktionierende<br />

Teamstrukturen, ein fundiertes QM und<br />

die langfristige Sicherung der Arbeitsqualität<br />

sind dafür der Schlüssel.<br />

Die Vertreterversammlung der <strong>KVWL</strong> ist – gemeinsam<br />

mit dem hauptamtlichen Vorstand –<br />

das oberste Organ der <strong>KVWL</strong>. Sie vertritt die Interessen<br />

von mehr als 16.000 niedergelassenen<br />

Vertragsärzten, ärztlichen und psychologischen<br />

Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten<br />

im Landesteil Westfalen-Lippe.<br />

Keine Frage: Strukturierte Abläufe und ein gut<br />

funktionierendes Team fallen nicht vom Himmel.<br />

Sie müssen erarbeitet, weiterentwickelt<br />

und im Arbeitsalltag etabliert werden. Das kostet<br />

erst einmal Zeit, aber diese Investition lohnt<br />

sich. Eine konsequent durchgeführte QS, die mit<br />

einem entsprechenden QM Hand in Hand geht,<br />

bringt im nächsten Schritt nämlich viele Vorteile:<br />

Zu den Aufgaben der Vertreterversammlung gehört<br />

es insbesondere, alle Entscheidungen zu<br />

treffen, die für die Körperschaft von grundsätzlicher<br />

Bedeutung sind. Sie beschließt u.a. den<br />

Haushalt, die Satzung und kontrolliert die Tätigkeiten<br />

des Vorstandes. Um diese Aufgaben zu erfüllen,<br />

wird sie von gesetzlich vorgeschriebenen<br />

beratenden Fachausschüssen unterstützt, sie<br />

kann sich zusätzlich jedoch weitere Ausschüsse<br />

einrichten.<br />

► Die Risiken in Haftungsprozessen sind geringer,<br />

weil Organisation und Dokumentation<br />

verlässlicher sind (Aufklärung, Hygiene, Datenschutz<br />

etc.).<br />

► Durch modernes Prozessmanagement und<br />

sinnvollen Personaleinsatz (Stichwort Delegation)<br />

kann einer ungewollten Personalfluktuation<br />

entgegengewirkt werden.<br />

8 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


► Durch regelmäßiges Controlling und PVS-Auswertungen<br />

werden die erbrachten Leistungen<br />

professionell und sicher abgerechnet und ein<br />

Schutz vor Regressen entsteht.<br />

► Rückmeldeberichte über die Prozess- und Ergebnisqualität<br />

dienen zur Verbesserung der<br />

Selbsteinschätzung.<br />

Dem AQS ist es wichtig, das richtige Narrativ von<br />

QS und QM als „wichtige Stützpfeiler einer gut<br />

funktionierenden Praxis“ zu betonen und die Mitglieder<br />

sowohl im selbstgewählten Management<br />

als auch in staatlich vorgegebenen Verfahren im<br />

Einzelnen und auf allen Ebenen zu unterstützen.<br />

Der AQS steht den Mitgliedern der <strong>KVWL</strong> – zusammen<br />

mit dem Team des GB <strong>VQ</strong> – zu allen Fragen<br />

und Anregungen rund um die Themen QS<br />

und -management zur Seite. Vor diesem Hintergrund<br />

tagt der AQS mehrmals im Jahr und beleuchtet<br />

Anforderungen an und Entwicklungen<br />

von Versorgungsqualität.<br />

Dr. med. Ludger Obergassel (Vorsitzender des AQS), Silke<br />

Fröhlich, Dr. med. Michael Bömmer, Dr. med. Gerhild Rausch-<br />

Riedel, Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Johanna Thünker, Dr. med. Laura<br />

Dalhaus (Stlv. Vorsitzende des AQS), Dr. med. Christoph Giepen<br />

9


Alles wie immer? Nicht bei uns!<br />

Wie Ihre Meinung frischen Wind in unsere Verwaltung bringt<br />

QS und QM werden häufig nur mit Normen und<br />

Gesetzen verbunden, dabei sind sie der Schlüssel<br />

für einen effizienten und sicheren Praxisalltag.<br />

Aber was bedeuten diese Begriffe konkret in<br />

Ihrem Praxisalltag? Ist Versorgungsqualität für<br />

Sie lediglich die reine Erfüllung von Normen und<br />

Vorschriften? Was läuft gut und was kann noch<br />

verbessert werden?<br />

Ihre Meinung zählt!<br />

Um Antworten auf diese Fragen zu finden, sind<br />

wir mit Ärzten und Psychotherapeuten in den direkten<br />

Austausch gegangen. Bereits 2022 fand<br />

eine Diskussionsrunde mit 12 Ärzten und Psychotherapeuten<br />

statt. Wir haben intensiv über<br />

diese Fragen diskutiert und konnten zusammentragen,<br />

was Ihnen wichtig ist (u. a.):<br />

► Fachgruppenspezifische News<br />

► Der Patient muss im Fokus bleiben<br />

► Eine aufwandsarme QS<br />

Um den Austausch noch weiter zu vertiefen,<br />

führten wir <strong>2023</strong> eine große Umfrage durch,<br />

an der fast 700 Ärzte teilnahmen (ausgewählte<br />

Ergebnisse sehen Sie auf der folgenden Seite).<br />

Wir haben Sie u. a. gefragt, welche Unterstützungsangebote<br />

Ihnen helfen würden. Einer der<br />

am häufigsten genannten Aspekte ist der Abbau<br />

von Bürokratie. Wir wissen, dass administrative<br />

Hürden oft zeitraubend und frustrierend sein<br />

können. Daher arbeiten wir intensiv daran, unsere<br />

Prozesse zu vereinfachen und transparenter<br />

zu gestalten. So sollen Ihnen in Zukunft mehr<br />

Ressourcen und Zeit zur Verfügung stehen, um<br />

sich auf Ihre Kernaufgaben zu konzentrieren.<br />

Bürokratische Belastung abbauen: Sie haben<br />

es selbst in der Hand!<br />

Hinsichtlich des Abbaus von Bürokratie hat sich<br />

im Jahr <strong>2023</strong> auch schon einiges getan. Fundierte<br />

QS und QM helfen Ihnen, die bürokratische<br />

Belastung für Ihre Praxis langfristig abzubauen,<br />

was folgende Beispiele belegen:<br />

► Die Ergebnisse der QS-Prüfung Langzeit-EKG<br />

(LZ-EKG) haben sich in den vergangenen Jahren<br />

kontinuierlich verbessert. Konsequenz<br />

daraus: Der <strong>KVWL</strong>-Vorstand hat die fakultative<br />

QS LZ-EKG seit dem 1. Juli <strong>2023</strong> ausgesetzt.<br />

► Die Verpflichtung von Stichprobenprüfungen<br />

im Bereich der Computertomographie ist<br />

dauerhaft aufgehoben. Diese Entscheidung<br />

wurde im Mai <strong>2023</strong> auch vom Bundesgesundheitsministerium<br />

bestätigt.<br />

10 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Bekanntheit unserer Services<br />

Beratung zu QM<br />

23 % (170)<br />

52 % (392)<br />

Beratung zu Genehmigungsanträgen<br />

43 % (320)<br />

28 % (211)<br />

Informationsangebote<br />

auf der <strong>KVWL</strong>-Homepage<br />

74 % (556)<br />

20 % (150)<br />

Angebote für MFA<br />

36 % (270)<br />

45 % (337)<br />

bekannt und bereits genutzt<br />

bekannt, aber noch nicht genutzt<br />

0 %<br />

25 %<br />

50 %<br />

75 %<br />

100 %<br />

Stimmen Sie den folgenden Aussagen zu?<br />

Für meine Anliegen finde ich in der<br />

Regel schnell den richtigen Ansprechpartner.<br />

53 % (396)<br />

19 % (144)<br />

Meine Fragen werden in der Regel<br />

zügig und kompetent beantwortet.<br />

53 % (398)<br />

15 % (114)<br />

Ja<br />

Nein 0 %<br />

25 %<br />

50 %<br />

75 %<br />

100 %<br />

QS und QM sind – richtig eingesetzt – keine zusätzliche<br />

Belastung, sondern bringen langfristig eine Entlastung im<br />

Arbeitsalltag. Um unsere Angebote weiter verbessern zu<br />

können und Sie auf diesem Weg möglichst passgenau zu<br />

unterstützen, bleiben wir offen für Ihre Rückmeldungen<br />

und freuen uns über jeden Hinweis. Denn nur durch einen<br />

kontinuierlichen Dialog und gegenseitiges Verständnis<br />

können wir gemeinsam erfolgreich sein.<br />

Ansprechpartner:<br />

Christopher Arndt<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 15 41<br />

11


KPQMplus Lean Healthcare<br />

Wir haben uns verbessert – Nachmachen<br />

erwünscht!<br />

Das erste KPQMplus Lean Healthcare Projekt konnte erfolgreich abgeschlossen<br />

werden. Die einhellige Meinung der teilnehmenden Praxen lautet: „Wir haben uns<br />

verbessert!“<br />

Um weiteren Praxen diesen Erfolg zu ermöglichen,<br />

geht das Projekt in die nächste Runde. Im<br />

Herbst 2024 startet der zweite Projektdurchlauf,<br />

zu dem sich Praxen, gleich welcher Fachrichtung<br />

und Größe, anmelden können. Einzige Voraussetzung<br />

ist die Etablierung eines QMs nach der<br />

Richtlinie des G-BA. Denn sie gibt den Rahmen<br />

des QMs für jede Praxis vor und bildet somit<br />

auch die Basis für KPQMplus.<br />

Wer das Unternehmen Vertragspraxis führt,<br />

muss einiges unternehmen, um im Arbeitsalltag<br />

zu bestehen: Prozesse in der Praxis wollen<br />

schlank organisiert sein, damit die wertvolle<br />

Arbeitszeit nicht durch unnötige Schritte, Suchen<br />

oder Leerläufe jeglicher Art vergeudet<br />

wird. Gleichzeitig müssen die richtigen Mitarbeitenden<br />

an der richtigen Stelle eingesetzt<br />

werden, damit sie ihre Aufgaben verlässlich und<br />

ungestört erledigen können. Und schließlich sollen<br />

Patienten möglichst reibungslos durch den<br />

Praxisbetrieb geführt werden, sodass keine unnötigen<br />

Wartezeiten, Doppeltermine oder Ausfälle<br />

durch zu kurzfristige Absagen entstehen.<br />

Dabei will digitale Technik klug eingebunden<br />

werden, um all dies zu unterstützen. Unterstützung<br />

beim Umgang mit diesen Herausforderungen<br />

bietet KPQMplus Lean Healthcare an. Dabei<br />

12 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


lernen teilnehmende Praxen die Philosophie des<br />

kleinschrittigen Sich-Verbesserns kennen. Über<br />

einen Zeitraum von 12 Monaten vermitteln ihnen<br />

ausgebildete Lean-Trainer wirksame Werkzeuge<br />

zur optimierten Praxisorganisation – und zwar<br />

individuell an die Bedürfnisse jeder einzelnen<br />

Praxis angepasst.<br />

einen großen Raum ein, sodass das Lernen voneinander<br />

möglich ist – ganz nach dem Motto: Wir<br />

haben uns verbessert – Nachmachen erwünscht!<br />

Da immer fünf Praxen in einem dem Qualitätszirkel<br />

ähnlichen Setting betreut werden, nimmt<br />

auch der Austausch der Praxen untereinander<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Christina Janner<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 19 73<br />

Ansprechpartner:<br />

Jörg Otte<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 10 32<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Marina Pommée<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 33 03<br />

13


Digitale Kommissionssitzungen – ein Update<br />

Seit Sommer 2021 sind wir intensiv damit beschäftigt, die QS-Dokumentationsprüfungen<br />

zu digitalisieren.<br />

Im letzten <strong>Jahresbericht</strong> konnten wir bereits über erste Erfolge<br />

berichten, die uns auf unserem Weg zu einer effizienteren<br />

und moderneren Arbeitsweise bestätigen. Unser Ziel<br />

ist es, interne Abläufe nicht nur zu verbessern, sondern<br />

auch zukunftssicher zu gestalten.<br />

Ein bedeutender Fortschritt ist die Einführung von zwei<br />

neuen Verfahren: Koloskopie und Kernspintomographie.<br />

Diese Verfahren sind jetzt produktiv und erleichtern unsere<br />

Arbeit erheblich. Damit haben wir neben den bereits eingeführten<br />

Verfahren Sonographie und Radiologie vier sehr<br />

umfangreiche Verfahren digital abgebildet. Und auch in der<br />

Datenauswertung hat sich einiges getan. Über so genannte<br />

„Rezepte“ können wir alle Daten aus den Prüfungen exportieren<br />

und mit weiteren Daten aus unserem Haus verknüpfen.<br />

Zukünftig können wir dann Fragen beantworten<br />

wie „Was sind die häufigsten Mängel in der Qualität von<br />

Ultraschallbildern?“ und daraus Informations- oder Schulungsangebote<br />

ableiten.<br />

Aber was bedeutet das genau?<br />

In der Vergangenheit mussten die Ergebnisse in den Sitzungen<br />

der QS-Ken händisch auf Papierbögen eingetragen<br />

werden, um diese dann später wieder in ein Word-Dokument<br />

am PC einzutippen. Nun nehmen unsere Mitarbeiter<br />

den Laptop mit in die Sitzung und bearbeiten die einzelnen<br />

Vorgänge direkt digital. Die Ergebnisse werden elektronisch<br />

erfasst und stehen für die Weiterverarbeitung (Ergebnismitteilungen)<br />

oder verschiedene Datenauswertungen zur<br />

Verfügung. Somit schließt sich eine weitere Lücke im digitalen<br />

Gesamtprozess und wir sind einen großen Schritt<br />

näher an eine moderne, digitale Arbeitsweise gekommen.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Die nächsten Verfahren (Konstanzprüfung, IVOM und Akupunktur)<br />

stehen bereits in den Startlöchern. Bis Ende 2025<br />

wollen wir den Großteil sämtlicher Dokumentationsprüfungen<br />

in den jeweiligen QS-Kommissionssitzungen digital bearbeitbar<br />

machen.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Christina Janner<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 19 73<br />

14 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Ein Erfahrungsbericht der<br />

QS-Kommission Ultraschall<br />

Nach § 11 der Ultraschall-Vereinbarung prüft die <strong>KVWL</strong>, ob die Bildund<br />

Befunddokumentationen unter Berücksichtigung der Indikation<br />

und den aus der Untersuchung abgeleiteten Konsequenzen vollständig<br />

und nachvollziehbar sind.<br />

Wegen der vielfältigen Anwendung der Ultraschalldiagnostik<br />

umfasst die Stichprobenprüfung<br />

eine Vielzahl von Anwendungsbereichen.<br />

Dazu gehören u. a. alle B-Modus-Verfahren, die<br />

Echo- und Dopplerechokardiographie sowie die<br />

Duplexsonographie verschiedener Gefäße.<br />

Warum sind die Überprüfungen der Qualität<br />

im Bereich der Ultraschalldiagnostik sinnvoll<br />

und notwendig?<br />

Wo Diagnostik und Therapie betrieben werden,<br />

sollte man überprüfen, ob Standards eingehalten<br />

werden. Die <strong>KVWL</strong> möchte sicherstellen,<br />

dass alle nach den gleichen Standards arbeiten,<br />

egal wo man seine Weiterbildung absolviert hat.<br />

Dies wird in Form der Stichprobenprüfung beurteilt.<br />

Welche Fehler können bei der Dokumentation<br />

auftreten?<br />

Schwierig wird es bei einer Stichprobenprüfung,<br />

wenn man erst eine Lupe oder Vergrößerungsbrille<br />

braucht, um die anatomischen Strukturen<br />

auf dem Bild zu erkennen. Da ist es sinnvoll,<br />

wenn es eine digitale Bilddokumentation gibt.<br />

Manchmal wird das Bild nicht genau beschriftet<br />

bzw. das Piktogramm nicht oder nicht korrekt<br />

genutzt. Dann ist z. T. nicht nachvollziehbar, was<br />

genau untersucht wurde. Möglicherweise ist die<br />

Dokumentation unvollständig. So ist zum Beispiel<br />

auch bei unauffälligen Organbeschreibungen<br />

im Befundbericht mindestens ein Bild des<br />

Organs zu dokumentieren. Manchmal werden<br />

die Vorgaben des EBM nicht eingehalten. Generell<br />

kann man empfehlen, sich die Standards<br />

anzueignen. Wer diese einmal verinnerlicht hat,<br />

macht kaum etwas falsch.<br />

So muss zum Beispiel für eine Sonographie nach<br />

GOP 33042 EBM die Indikation/Fragestellung für<br />

die Untersuchung eindeutig sein. Danach richtet<br />

sich bei dieser Ultraschalluntersuchung der Umfang<br />

der zu erstellenden Bilddokumentationen.<br />

Bei einer allgemeinen Fragestellung müssen<br />

sämtliche Organe/Strukturen bildlich dokumentiert<br />

werden. Grundsätzlich gilt, dass bei Normalbefunden<br />

ein Bild des betreffenden Organs<br />

in repräsentativer Schnittebene ausreicht. Es<br />

können auch mehrere Organe auf einem Bild<br />

nachvollziehbar abgebildet sein, wie Leber und<br />

Gallenblase. Bei Pathologien sind zusätzlich befundbezogene<br />

Bilder nachvollziehbar zu dokumentieren.<br />

Pathologische Befunde sind grundsätzlich<br />

in zwei Ebenen darzustellen. Zusätzlich<br />

ist darauf zu achten, dass aus allen Bilddokumentationen<br />

die formalen Inhalte nach Anlage<br />

III Nr. 6 der Ultraschall-Vereinbarung hervorgehen.<br />

Nachfolgend finden Sie ein Beispiel für eine<br />

Sonographie des Abdomens und Retroperitoneums<br />

bei Jugendlichen und Erwachsenen nach<br />

GOP 33042 EBM.<br />

Beispiel:<br />

Indikation: unklare Abdominalschmerzen mit<br />

Übelkeit und Erbrechen<br />

weiterlesen<br />

15


Ultraschallbilder eines gut dokumentierten Falles<br />

Aorta<br />

Gallenblase<br />

Leber<br />

Milz<br />

linke Niere<br />

rechte Niere<br />

Pankreas<br />

Pfortader/DHC<br />

Vena Cava<br />

Schriftlicher Befundbericht:<br />

Altersentsprechender sonographischer Abdomenbefund. Leberbinnenecho<br />

homogen, keine Stauungszeichen, GB steinfrei, DHC nicht erweitert.<br />

Pankreaskopf gut darstellbar, homogen, unauffällig. Nieren bds. altersentsprechend,<br />

normgerecht groß, PP-Verhältnis normgerecht, keine Stauungszeichen,<br />

kein Steinnachweis. Milz homogen, normgerecht groß. Aorta ohne<br />

Hinweise auf Ektasie oder Aneurysma, keine Sklerose, venöse Gefäße nicht<br />

gestaut, V. Cava atemmoduliert kollabierend. Fotodokumentation erfolgt.<br />

(abgeleitete) Konsequenzen:<br />

V. a. unkomplizierte Gastroenteritis, symptomatische Therapie, bei Persistenz<br />

weitere Diagnostik, da keine Pathologie gefunden wurde.<br />

16 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Ultraschallbilder mit Verbesserungspotenzial<br />

Beispielbilder aus den KV-Stichprobenprüfung mit Mängeln<br />

kein Organ zu erkennen<br />

Organ nicht komplett dargestellt<br />

falsche Schnittebene –<br />

spiegelverkehrt<br />

zu kleiner Bildausschnitt<br />

falsche Geräteeinstellung<br />

„überstrahlt"<br />

Pathologie in nur einer Ebene<br />

so sollte es sein: Pathologie<br />

korrigiert in 2 Ebenen<br />

Ansprechpartner:<br />

Thomas Balhar<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 15 60<br />

17


Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger:<br />

Neuausrichtung der QS<br />

Die ambulante substitutionsgestützte Behandlung Opioidabhängiger<br />

(„Substitution“) ist seit 1991 eine vertragsärztliche Leistung der GKV.<br />

Durch das große Engagement der substituierenden Ärzte ist es gelungen,<br />

den betroffenen suchtkranken Menschen ein wohnortnahes und leitliniengerechtes<br />

Therapieangebot zu machen.<br />

Allerdings sinkt die Zahl substituierender Ärzte seit<br />

Jahren kontinuierlich, während sich die Zahl der<br />

Substituierten auf gleichbleibend hohem Niveau<br />

eingependelt hat. Damit gerät eine wichtige Versorgungsstruktur<br />

in Gefahr!<br />

Die ambulante Substitution war nie so effektiv und<br />

praxisfreundlich wie heute. In den vergangenen Jahren<br />

hat der Gesetzgeber viele bürokratische Hürden<br />

abgebaut und umfassende Rechtssicherheit für die<br />

behandelnden Ärzte geschaffen. Zudem wurden Therapieziele<br />

neu definiert und der Lebenswirklichkeit<br />

der Betroffenen angepasst. Es bestehen inzwischen<br />

auch deutlich weniger Melde- und Dokumentationspflichten.<br />

Lediglich die Meldepflicht der Patienten bei<br />

der Bundesopiumstelle ist geblieben.<br />

QS neu ausgerichtet: Nutzen Sie das Beratungsangebot<br />

der Kommission!<br />

Auch die QS-K hat mehrfach den Aufwand in der<br />

Dokumentation bei den Stichprobenprüfungen reduziert.<br />

Um die mühsame Zusammenstellung einzelner<br />

Inhalte aus der gesamten Patientendokumentation<br />

zu ersparen, wurde ein einheitlicher Vordruck entwickelt,<br />

in dem alle relevanten Kriterien zur QS kom-<br />

18 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Substitution opioidabhängiger<br />

Patienten in<br />

Westfalen-Lippe: Alles,<br />

was Sie wissen müssen<br />

Sie interessieren sich für das<br />

Thema? Auf der Internetseite der<br />

<strong>KVWL</strong> unter www.kvwl.de/substitution<br />

finden Sie noch einmal alle Informationen<br />

und Ansprechpartner in der Übersicht.<br />

Hier steht für Sie auch die Broschüre „Substitution!<br />

Warum es zu dieser Therapie keine Alternative<br />

gibt“ als pdf-Dokument zum Download bereit.<br />

Sie möchten die Broschüre als gedrucktes Exemplar<br />

erhalten? Dann wenden Sie sich an den<br />

<strong>KVWL</strong>-Geschäftsbereich Sicherstellungspolitik<br />

und –beratung – Sekretariat<br />

Tel.: 0231 / 94 32 – 3770 oder -3071<br />

E-Mail: andrea.burchert@kvwl.de oder<br />

annalena.volmert@kvwl.de<br />

Substitution!<br />

Warum es zu dieser Therapie<br />

keine Alternative gibt<br />

So gelingt die Substitutionstherapie<br />

opioidabhängiger Patientinnen und Patienten<br />

primiert gebündelt sind. Den Dokumentationsbogen<br />

sowie weitere Informationen zum Thema<br />

finden Sie auf unserer Webseite.<br />

Die QS-Kommission möchte Sie darin unterstützen,<br />

aus der gesetzlich vorgeschriebenen o. g.<br />

Stichprobenprüfung wertvolle Potenziale zur<br />

Verbesserung der Dokumentation abzuleiten<br />

und so die Behandlung der Patienten weiter zu<br />

stärken.<br />

So konnten in gemeinsamer Qualitätsberatung<br />

bereits folgende Aspekte zur Dokumentationsverbesserung<br />

thematisiert werden:<br />

► Darstellung und Bedeutung einer ausführlichen<br />

Suchtanamnese<br />

► Angabe einer medizinischen Begründung zur<br />

Auswahl oder Umstellung des Substitutes<br />

► Dokumentation eines Beigebrauchs und dem<br />

Umgang mit diesem (Thematisierung mit<br />

dem Patienten)<br />

► Dokumentation der Verordnung weiterer Medikamente<br />

(unter Beachtung der Fachinformationen<br />

und einer möglichen Risikoabwägung)<br />

Sandra Sowa, Dr. med. Thomas Poehlke, Lars Rengel,<br />

Christopher Arndt, Ute Kirchhof, Rainer Gude, Daniela<br />

Nagel, Dr. med. Dipl.-Biochem. Andreas Bellmunt<br />

Zschäpe, Dr. med. Reinhard Stahl<br />

Unabhängig von der gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Dokumentationsprüfung, können Sie die Kommission<br />

in Fragen zu den bekannten Herausforderungen<br />

der qualifizierten substitutionsgestützten Behandlung<br />

mit der Bitte um Beratung kontaktieren.<br />

Dr. Thomas Poehlke, Vorsitzender der QS-Kommission<br />

19


Neues Verfahren in der DeQS-Richtlinie:<br />

QS AmbPT<br />

Am 18. Januar 2024 hat der Gemeinsame Bundesausschuss<br />

das Qualitätssicherungsverfahren zur ambulanten<br />

psychotherapeutischen Versorgung gesetzlich<br />

Krankenversicherter (QS ambulante Psychotherapie,<br />

kurz QS AmbPT) beschlossen, welches zum 1. September<br />

2024 in Kraft getreten ist. Es wurde als 16. Verfahren<br />

in die datengestützte einrichtungsübergreifende<br />

Qualitätssicherungsrichtlinie (DeQS-RL) aufgenommen.<br />

Das Verfahren startet zum 1. Januar 2025 zunächst<br />

mit einer sechsjährigen, regionalen Erprobungsphase<br />

in NRW und betrifft Psychotherapeuten der KV-Bereiche<br />

Nordrhein und Westfalen-Lippe. Eine bundesweite<br />

Einführung ist für das Jahr 2031 geplant.<br />

bei Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten und<br />

Patienten mit einer Demenz oder Intelligenzminderung.<br />

Das Antrags- und Genehmigungsverfahren mit<br />

der Zusicherung der Sitzungskontingente bleibt im<br />

Erprobungszeitraum erhalten, auch das bekannte<br />

Gutachterverfahren.<br />

Da die psychotherapeutischen Praxen in der Regel<br />

kleinere Fallzahlen aufweisen, wird für die Erfassung<br />

der Daten jeweils ein Zeitraum von zwei Jahren betrachtet<br />

und ausgewertet. Ziel des Verfahrens ist es,<br />

qualitätsrelevante Aspekte zu messen, vergleichend<br />

darzustellen und zu bewerten. Zusätzlich soll die Behandlungsqualität<br />

bei Kurz- und Langzeittherapien<br />

transparent gemacht und gefördert werden.<br />

Zukünftig werden für das Verfahren QS AmbPT sowohl<br />

Daten aus fallbezogenen Dokumentationen der<br />

Praxen als auch aus Patientenbefragungen erfasst.<br />

Eingeschlossen werden alle psychotherapeutischen<br />

Einzelbehandlungen von Erwachsenen ab 18 Jahren,<br />

die im Rahmen einer genehmigten Kurz- oder Langzeittherapie<br />

des Psychotherapierichtlinienkapitels<br />

EBM 35.2 ab dem 1. Januar 2025 beendet werden.<br />

Grundsächlich nicht erfasst werden Behandlungen<br />

Die regionale Erprobung im Echtbetrieb ermöglicht<br />

erstmalig eine Prüfung technischer, organisatorischer<br />

und inhaltlicher Aspekte sowie eine Untersuchung<br />

des Aufwand-Nutzen-Verhältnisses vor einer<br />

flächendeckenden Ausrollung.<br />

Detaillierte Informationen finden Sie auf unserer<br />

Themenseite.<br />

20 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Weitere Altersgruppe profitiert<br />

vom Mammographiescreening –<br />

Altersausweitung beschlossen<br />

21. September <strong>2023</strong> – Der G-BA hat die obere<br />

Altersgrenze für die Teilnahme am Früherkennungsprogramm<br />

auf Brustkrebs angehoben. Zukünftig<br />

können auch Frauen im Alter von 70 bis<br />

75 Jahren alle zwei Jahre am Mammographie-<br />

Screening teilnehmen. Damit sind bis zu drei<br />

zusätzliche Röntgen-Mammographien möglich.<br />

Aufgrund der dafür notwendigen Vorbereitungen<br />

sieht der G-BA eine Übergangslösung vor.<br />

Die neu anspruchsberechtigten Frauen erhalten<br />

vorerst keine automatisierte Einladung, können<br />

sich aber seit dem 1. Juli 2024 selbst für einen<br />

Untersuchungstermin anmelden. In jeder Einladung<br />

ist ab jetzt die neue Entscheidungshilfe für<br />

Frauen zwischen 50 und 75 Jahren vorhanden.<br />

Damit die längere Teilnahmemöglichkeit und<br />

die Selbstanmeldungsoption möglichst breit<br />

bekannt werden, bietet der G-BA eine Infomationsbroschüre<br />

„Ausweitung des Programms für<br />

Frauen zwischen 70 und 75 Jahren“ zur Auslage<br />

beispielsweise in Arztpraxen und Screening-Einheiten<br />

an.<br />

Warum bekommen Frauen ab 70<br />

Jahren vorerst keine automatisierten<br />

Einladungen zugesandt?<br />

Durch die Ausweitung des Mammographie-Screenings<br />

haben zusätzlich 2,5<br />

Millionen Frauen Anspruch auf eine Teilnahme.<br />

Bevor auch Frauen ab 70 Jahren<br />

automatisch eine Einladung mit Terminvorschlag<br />

in einer wohnortnahen Screening-Einheit<br />

angeboten werden können,<br />

sind umfangreiche Vorbereitungen notwendig,<br />

wie beispielsweise Softwareanpassungen.<br />

Aus Zahlen des statistischen Bundesamtes<br />

ergibt sich, dass in Westfalen-Lippe<br />

ca. 205.000 Frauen in der Altersgruppe<br />

70-75 Jahre einen Anspruch auf das<br />

Screening haben.<br />

21


Qualitätszirkel für MFA<br />

Niemand will Qualitätszirkel als wichtiges Instrument<br />

in der Qualitätssicherungslandschaft missen. Sie ermöglichen<br />

den Austausch bei den alltäglichen allgemeinen<br />

oder speziellen Fragen aus dem Versorgungsgeschehen.<br />

Nicht nur Ärzte und Psychotherapeuten<br />

sollen von diesem freiwilligen internen Qualitätssicherungsinstrument<br />

profitieren.<br />

Auch das Praxispersonal, insbesondere die Medizinischen<br />

Fachangestellten, suchen den Austausch auf<br />

Augenhöhe mit anderen Praxen. Das schafft einen<br />

Austausch zu Themen wie QM, Hygiene, Dokumentation<br />

und Fortbildung. Zu medizinisch-fachlichen Themen<br />

aus der MFA- Sicht kann jeglicher Austausch für<br />

die Versorgung nur sinnvoll sein. Hier bieten sich Qualitätszirkel<br />

für MFA an.<br />

Erste Qualitätszirkel haben sich schon vor Jahren<br />

gegründet, sind aber teilweise über die Coronazeit<br />

aus- bzw. ungewollt auseinandergelaufen. Die Qualitätszirkel,<br />

die es noch gibt, möchte die <strong>KVWL</strong> gerne<br />

unterstützen.<br />

Deshalb plant die <strong>KVWL</strong> einen Neustart. Geplant ist<br />

eine Ausbildung zum Moderator bzw. zur Moderatorin<br />

eines Qualitätszirkels zu ermöglichen:<br />

Interessierte lernen in ihrer Ausbildung – analog zu<br />

ärztlichen und psychotherapeutischen Moderatoren<br />

– die Struktur und Organisation von Qualitätszirkeln<br />

sowie wirksame Moderationstechniken, um Qualitätszirkelsitzungen<br />

erfolgreich und nachhaltig gestalten<br />

zu können.<br />

Haben Sie Interesse, sich an dem Projekt zu beteiligen?<br />

Melden Sie sich gerne bei uns.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Anke Ulrich<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 10 34<br />

22 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


23


24 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Informationsveranstaltungen<br />

des<br />

Geschäftsbereiches<br />

Versorgungsqualität<br />

_ Termine, Termine, Termine...<br />

25


Termine, Termine,<br />

Termine...<br />

6. November 2024<br />

15 bis 17.30 Uhr<br />

Online-Seminar<br />

Qualität leicht gemacht!<br />

Qualität ist der Anspruch, den Sie an<br />

Ihre Arbeit und die Patienten an ihre<br />

Behandlung haben. Gemeinsam lesen<br />

wir zwischen den Zeilen und blicken<br />

hinter die Paragraphen.<br />

zur Veranstaltung ►<br />

18. September 2024<br />

13.30 bis 18 Uhr<br />

<strong>KVWL</strong> Dortmund<br />

Tag der Patientensicherheit<br />

Eine Veranstaltung für das gesamte Praxisteam<br />

mit Vorträgen und Workshops rund<br />

um das Thema Patientensicherheit. Die<br />

Teilnahme ist für Sie kostenfrei.<br />

zur Veranstaltung ►<br />

25. September 2024<br />

17 bis 18 Uhr<br />

Online-Seminar<br />

Instrumente der Versorgungsqualität<br />

clever nutzen!<br />

In dieser Veranstaltung aus unserer Web-<br />

Seminarreihe für Einsteiger sprechen wir<br />

über eine qualitätsgesicherte Versorgung<br />

von A bis Z.<br />

zur Veranstaltung ►<br />

26 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


25. Juni 2025<br />

15 bis 18 Uhr<br />

12. März 2025<br />

15 bis 18 Uhr<br />

<strong>KVWL</strong> Dortmund<br />

Keine Angst vor Praxisbegehungen<br />

Wir informieren Sie über unsere Erfahrungen<br />

bei der Hygiene-Beratung und die von den<br />

Überwachungsbehörden am häufigsten in den<br />

Praxen vorgefundenen Mängel. Eventuell bestehende<br />

Missverständnisse oder Befürchtungen<br />

zur Veranstaltung ►<br />

werden wir mit Ihnen zusammen besprechen.<br />

<strong>KVWL</strong> Dortmund<br />

Wie aus Fehlern Lösungen werden:<br />

Tipps für die sichere Praxis<br />

Die „Abwesenheit von unerwünschten Ereignissen“<br />

– das ist die wohl kürzeste Definition<br />

von Patientensicherheit. In diesem Workshop<br />

erfahren Sie, mit welchen Methoden und<br />

Instrumenten diese Abwesenheit annähernd<br />

erreicht werden kann.<br />

zur Veranstaltung ►<br />

2. Oktober 2024<br />

17 bis 18.30 Uhr<br />

Online-Seminar<br />

Qualitätsmanagement mit KPQM<br />

und Lean Healthcare mit KPQMplus<br />

QM ist mehr als eine gesetzliche Forderung:<br />

Es bietet Ärzten und Psychotherapeuten die<br />

Chance, bestehende Strukturen und Abläufe<br />

zu analysieren und kontinuierlich zu verbessern.<br />

zur Veranstaltung ►<br />

Jeden ersten<br />

Dienstag im Monat<br />

12.30 bis 13.30 Uhr<br />

Online-Seminar<br />

Alltagsfragen zur Hygiene –<br />

Ein Erfahrungsaustausch für<br />

medizinisches Personal<br />

Nehmen Sie sich eine Stunde Zeit für die<br />

Hygiene! An jedem ersten Dienstag im<br />

Monat zwischen 12.30 Uhr und 13.30 Uhr<br />

bestimmen Sie das Hygiene-Thema.<br />

zur Veranstaltung ►<br />

27


28 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Patientensicherheit<br />

_ Patientensicherheit in Westfalen-Lippe<br />

_ CIRS-NRW – Das Berichts- und Lernsystem für NRW<br />

_ Tag der Patientensicherheit <strong>2023</strong><br />

_ Nachhaltigkeit und Hygiene – Passt das zusammen?<br />

_ Neue Handlungsempfehlung zur Vermeidung von Eingriffsverwechslungen<br />

_ Fortbildungen zur Verbesserung der Patientensicherheit<br />

29


Patientensicherheit in<br />

Westfalen-Lippe<br />

Niedergelassene Ärzte behandeln jeden Tag<br />

unzählige Patienten. Die Versorgung ist oft<br />

komplex. Meist sind mehrere Personen über<br />

diverse Schnittstellen hinweg beteiligt. Kein<br />

Wunder also, dass das Gesund heits we sen als<br />

Hochrisiko be reich gilt. Dennoch verläuft in der<br />

Regel die Versorgung nach Plan. Manchmal aber<br />

passieren Dinge, die nicht hätten passieren sollen<br />

und die hätten vermieden werden können.<br />

In den meisten Fällen sind die Folgen harmlos.<br />

Kommt aber jemand zu Scha den, können die<br />

Konsequenzen für die Betroffenen dra matisch<br />

sein. Doch so weit muss es nicht kommen. Wenn<br />

kritische Ereignisse als sol che erkannt werden,<br />

kann deren Wiederholung vermieden werden.<br />

Dazu ist es not wen dig, das Risiko be wusstsein zu<br />

schärfen und eine Kultur des offenen Umgangs<br />

mit einander zu fördern. Für die <strong>KVWL</strong> ist das<br />

Thema Patientensicherheit seit vielen Jahren<br />

eine Her zensan gelegenheit und unser Ziel ist<br />

es, die Patien ten si cher heit in Westfalen-Lippe<br />

weiter zuentwickeln. Deshalb bieten wir rund<br />

um diesen Themenkomplex per sönliche Beratungen,<br />

Infor ma tions materialen und Veranstaltungen<br />

an. Wir beraten in Sachen Hygiene und<br />

Medizinprodukteaufbe reitung sowie zum Thema<br />

Fehlermanagement. Gerne kommen wir zu Ihnen<br />

in die Praxis oder in Ihren Qualitätszirkel. Auf<br />

der Homepage der <strong>KVWL</strong> finden Sie weitere Informationen,<br />

wie Handlungsempfehlungen, Muster-Hygienepläne<br />

und vieles weite re: www.kvwl.<br />

de/themen-a-z/patientensicherheit<br />

Weil Patientensicherheit Teamsache ist, richtet<br />

sich die <strong>KVWL</strong> mit ihrem Angebot sowohl an niedergelassene<br />

Ärzte als auch an das Praxispersonal.<br />

30 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Das Berichts- und Lernsystem für NRW<br />

CIRS-NRW ist eine Online-Plattform für gemeinsames Lernen und richtet sich<br />

an alle Beschäftigten in der Gesundheitsversorgung. Das on line frei zugängliche<br />

Berichts- und Lern system (CIRS = Critical-Incident-Repor ting-System) soll die<br />

Sicherheitskultur in NRW verbessern und die Patientensicherheit fördern. Einrichtungsübergreifend<br />

können in CIRS-NRW kritische Ereignisse in der Patientenversorgung<br />

berichtet werden, sodass Lösungsstrategien erarbeitet und Risiken<br />

vermieden werden können.<br />

Die <strong>KVWL</strong> ist eine von sieben Partnern,<br />

die CIRS-NRW als gemeinsame<br />

Initiative in Zusammen arbeit mit der<br />

BÄK betreiben. Mittlerweile sind mehr<br />

als 4150 Fallberichte veröffent licht,<br />

davon betreffen mehr als 210 den niedergelassenen<br />

Bereich. Im Ver gleich<br />

dazu: Mehr als 460 Berichte kommen<br />

aus Apotheken und fast 3150 aus<br />

Kran kenhäusern. Die reine Betrachtung<br />

der Zahlen erlaubt jedoch keine<br />

quantitativen Auswer tun gen über die<br />

Grund gesamtheit. Das Berichten in<br />

CIRS-NRW ist freiwillig, sodass Häufigkeiten<br />

leicht über- oder unterschätzt<br />

werden können. Sind Personen sensibi<br />

li siert, berichten sie häufiger. Nicht,<br />

weil Fehler häufiger auftreten, sondern<br />

weil die Be richtsaktivität der<br />

Mitarbeitenden steigt. In diesem<br />

Sinne lassen die ge nannten Zah len<br />

den Schluss zu, dass der ambulante<br />

Bereich noch Optimierungs po tenzial<br />

hat.<br />

Sie wollen berichten?<br />

Von der Startseite gelangen Sie mit<br />

nur einem Klick zum Berichtsformular,<br />

das Sie nun mit Ihren Angaben füllen<br />

können (siehe Abbildung links). Eine<br />

Rückverfolgung ist nicht möglich, da<br />

eine technische Verschlüsselung erfolgt.<br />

In einem weiteren Schritt werden<br />

die Berichte durch Experten sowie<br />

Fachgremien der BÄK auf gearbeitet.<br />

Nach Freigabe erscheint der Bericht<br />

in der Rubrik „Fallberichte“ und ist für<br />

andere sichtbar.<br />

CIRS-NRW-Gipfel<br />

Sie möchten über den Umgang mit<br />

kritischen Ereignissen und Fehlern<br />

diskutieren oder konkrete Fallbeispiele<br />

besprechen? Wir laden Sie herzlich<br />

zum nächsten CIRS-NRW-Gipfel<br />

ein. Am 20.11.2024 findet der fachund<br />

sektorenübergreifende Gipfel<br />

in Düsseldorf statt: www.cirsgipfel.<br />

org. Freuen Sie sich auf Keynotes<br />

von Tagesschau sprecher Constantin<br />

Schreiber und der Gesundheitswissenschaftlerin<br />

Prof. Sylvia Sänger!<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Marina Pommée<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 33 03<br />

31


Tag der Patientensicherheit <strong>2023</strong><br />

„Erleben“ war das Stichwort beim Tag der Patientensicherheit<br />

am 15.09.<strong>2023</strong> in der <strong>KVWL</strong>.<br />

Ein um fangreiches Programm bot den Teilnehmenden<br />

die Gelegenheit, sich gemeinsam in verschiedenen<br />

Workshops kollegial auszutauschen.<br />

Der Startschuss fiel mit einem Vortrag zum Thema<br />

„Patientensicherheit ist Mitarbeitersicherheit:<br />

Wenn Behandelnde zum Opfer werden“.<br />

In einem der daran anschließenden Workshops<br />

konnten die Teilnehmenden u. a er fahren, bei<br />

welchen Patienten eine „Seltene Erkrankung“ in<br />

Erwägung gezogen wer den sollte oder wie die<br />

Medikation bei älteren Patienten deren Sicherheit<br />

ge fäh rden kann und welche Unterstützung<br />

es bei der Auswahl von Wirkstoffen und Wirkstoffgruppen<br />

gibt. In einem anderen Workshop<br />

wurde der Frage nachgegangen, wie die Aufklärung<br />

bei Patienten gelingen kann, die nicht<br />

richtig lesen und schreiben können. Höhepunkt<br />

der Workshop-Phase war ein Besuch im „Room<br />

of Horrors“. In zwei nebeneinanderliegenden<br />

Konferenzräumen war eine komplette Arztpraxis<br />

nach gestellt worden – inklusive Anmeldung,<br />

Warte- und Behandlungszimmer und die Teilnehmenden<br />

gingen auf die Suche nach versteckten<br />

Fehlern. Weitere Themen waren z. B. Fehler<br />

in der Hygiene oder wie mit Berichts- und Lernsystemen<br />

Fehlern ein Schnippchen geschlagen<br />

werden kann. „Besser geht es mit Humor“ hieß<br />

es zum Ab schluss, denn ein herzhaftes Lachen<br />

kann nicht nur beim Gesundbleiben helfen, sondern<br />

auch die eigene Widerstandskraft stärken.<br />

Auch in diesem Jahr lädt die <strong>KVWL</strong> zum Tag der<br />

Patientensicherheit ein. Am 18.09.2024 heißt sie<br />

Ärzte und MFA in ihren Räumen willkommen:<br />

www.kvwl.de/tag-der-patientensicherheit<br />

Eine<br />

Veranstaltung<br />

für das gesamte<br />

Praxisteam!<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Jasmin Lindemann<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 15 02<br />

32 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Nachhaltigkeit und Hygiene –<br />

Passt das zusammen?<br />

Eine sinnvolle Ressourcennutzung fördert<br />

die Nachhaltigkeitsentwicklung in<br />

den Einrichtungen des Gesundheitswesens.<br />

Damit zählt auch der Infektionsschutz<br />

zu den Nachhaltigkeitszielen in<br />

medizinischen Einrichtungen.<br />

Die Reduktion nosokomialer Infektionen (NI) stellt die<br />

Kernaufgabe der Hygiene dar. Bei der klassischen Aufgabenstellung<br />

der Hygiene ist es aktuell erforderlich, dass hygienische<br />

Maßnahmen zum Patientenschutz und Arbeitsschutz,<br />

wie beispielsweise das Tragen von medizinischen<br />

Einmalhandschuhen, auch Klima- und Umweltaspekte berücksichtigen.<br />

Der schon vorpandemische Anstieg des Verbrauchs von<br />

medizinischen Einmalhandschuhen in medizinischen Bereichen<br />

sowohl zum Selbstschutz (häufiger) als auch zum<br />

Fremdschutz (seltener), oft ohne medizinische Indikation,<br />

verdeutlicht ein großes Potenzial durch die fachliche Bewertung<br />

von (Fehl-) Indikationen, um überflüssige Ressourcenaufwendungen<br />

zu erkennen und zu reduzieren.<br />

In der Wissensvermittlung, in leicht verständlichen Verfahrensanweisungen<br />

und in Schulungen sehen wir eine Möglichkeit,<br />

dass beispielsweise der Fehler „Handschuhe statt<br />

Händedesinfektion“ verringert werden kann. Damit könnten<br />

eine Steigerung der Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen<br />

einhergehen und nosokomiale Infektionen vermieden<br />

werden.<br />

Im Jahr <strong>2023</strong> gingen zahlreiche telefonische und schriftliche<br />

Anfragen unserer Mitglieder bei uns ein, die auch<br />

das oben beschriebene Handschuhthema aufgriffen. Eine<br />

infektionshygienische vor-Ort-Beratung forderten 13 Arztpraxen<br />

an und profitierten so ohne zusätzliche Kosten von<br />

unserem Fachwissen.<br />

Die psychotherapeutischen Arztpraxen benötigten vorwiegend<br />

unseren Musterhygieneplan mitsamt dem psychotherapeutischen<br />

Leitfaden.<br />

Wir nutzten das Jahr <strong>2023</strong> auch, um für Sie ein neues Beratungsformat<br />

„Alltagsfragen zur Hygiene – Ein Erfahrungsaustausch<br />

für medizinisches Personal“ zu entwickeln. Mit<br />

dem Start im Februar <strong>2023</strong> wurde der Erfahrungsaustausch<br />

regelmäßig genutzt, um Fragen zur Aufbereitung<br />

von Medizinprodukten und zur allgemeinen Hygiene mit<br />

uns zu besprechen.<br />

Damit Sie von unserem Wissen profitieren konnten, besuchten<br />

wir im Jahr <strong>2023</strong> viele Fachkongresse und Veranstaltungen,<br />

um Sie nach dem neuesten Stand der<br />

medizinischen Wissenschaft zur Aufbereitung von Medizinprodukten<br />

und zur allgemeinen Hygiene zu beraten.<br />

Wünschen Sie eine Hygieneberatung oder eine Unterstützung<br />

bei der Aufbereitung von Medizinprodukten?<br />

Unsere Hygieneexpertin Yvonne Schoenen berät Sie kompetent<br />

und objektiv – telefonisch, persönlich oder jeden<br />

ersten Dienstag im Monat virtuell. Den Link zum Erfahrungsaustausch<br />

finden Sie in unserem Terminkalender<br />

Alltagsfragen zur Hygiene: Ein Erfahrungsaustausch für<br />

medizinisches Personal am 05.11.2024 | <strong>KVWL</strong><br />

Ansprechpartnerin:<br />

Yvonne Schoenen<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 19 46<br />

33


Neue Handlungsempfehlung zur Vermeidung<br />

von Eingriffsverwechslungen<br />

Die <strong>KVWL</strong> engagiert sich in verschiedenen<br />

Arbeits- und Expertengruppen des Ak ti onsbündnisses<br />

Patientensicherheit e. V. (APS). Das<br />

APS wurde im Jahr 2005 ge grün det und steht<br />

unter der Schirmherrschaft des BMG. Es setzt<br />

sich für eine sichere Gesundheitsversorgung ein<br />

und widmet sich der Erforschung, Entwicklung<br />

und Ver breitung dazu geeigneter Me tho den, in<br />

den meisten Fällen in Form von Handlungs empfehlungen.<br />

Eine der ersten veröffentlichten<br />

Empfehlungen war die zur Ver meidung von<br />

Eingriffs verwechse lungen. Nach mittlerweile<br />

mehr als 15 Jahren wur den diese – aus heutiger<br />

Sicht recht einfachen und kurzen Empfehlungen<br />

– grund legend überarbeitet und sind so mit<br />

ein wunderbarer Zeitzeuge für die (Weiter-)Entwicklung<br />

von Patientensicherheit. Während sich<br />

damals die Empfehlungen auf die Identifikation<br />

des Patienten, die Markierung des Eingriffsortes,<br />

die Narkoseeinleitung und das Team-Time-Out<br />

bezogen, ist die Neuauflage wesentlich differenzierter.<br />

Zum einen unterscheidet sie nicht mehr<br />

zwischen dem ambulanten und stationären Bereich<br />

und zum anderen sind jeweils sechs Schritte<br />

sowohl im präoperativen als auch im perioperativen<br />

Prozess beschrieben. Anfang des Jahres<br />

2024 wurde die aktuelle Version veröffent licht<br />

und steht seitdem auf der <strong>KVWL</strong>-Website zum<br />

Herunterladen für Sie bereit.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Marina Pommée<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 33 03<br />

www.aps-ev.de<br />

34 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Fortbildungen zur Verbesserung<br />

der Patientensicherheit<br />

Im Jahr <strong>2023</strong> haben wir die folgenden Veranstaltungen<br />

durchgeführt:<br />

► Qualität leicht gemacht am 29.03.<strong>2023</strong> und<br />

06.09.<strong>2023</strong>, jeweils online – Dabei haben<br />

wir gemeinsam zwischen den Zeilen gelesen<br />

und hinter die Pa ra grafen geblickt. Ziel war es,<br />

Qualitätssiche rungs prü fungen, Fortbil dungsverpflichtung<br />

und QM sowie Grundlagen der<br />

Hygiene und des Fehlermanagements so darzustellen,<br />

dass die Teilnehmenden vom Nu tzen<br />

für die sichere Patientenversorgung überzeugt<br />

waren.<br />

► Wie aus Fehlern Lösungen werden: Tipps für<br />

die sichere Praxis am 31.03.<strong>2023</strong>, online –<br />

Fehler passieren häufiger als gedacht und jedem<br />

passieren sie einmal. Wie geht man aber<br />

am besten damit um, wenn etwas Ungeplantes<br />

passiert? In die sem Workshop wurden einfache und<br />

praxistaugliche Methoden bespro chen.<br />

► Keine Angst vor Praxisbegehungen am<br />

25.10.<strong>2023</strong>, in Präsenz – Wir haben die Erfahrungen<br />

unserer Mitglieder mit den Überwachungsbe hörden<br />

zusammengetragen und mit den Teilnehmenden<br />

geteilt. Ziel war eine bestmögliche Vorbereitung für<br />

eine behördliche Überwachung.<br />

► Alltagsfragen zur Hygiene: Ein Erfahrungsaustausch<br />

für medizinisches Personal, online – Regelmäßig<br />

am ersten Dienstag im Monat zwischen 12:30<br />

Uhr und 13:30 Uhr haben wir einen Erfahrungsaustausch<br />

speziell für die Mitarbeitenden un serer Mitglieder<br />

angeboten, um zeitnah und unkompliziert<br />

Lösungen auf Fra gen der allgemeinen Hygiene und/<br />

oder bei der Aufbereitung von Me di zinprodukten zu<br />

geben. Im Jahr <strong>2023</strong> hat der Erfahrungsaustausch<br />

neun Mal stattgefunden.<br />

Schauen Sie<br />

sich gerne im<br />

Terminkalender<br />

um.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Jasmin Lindemann<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 15 02<br />

35


36 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Qualitätsentwicklung<br />

& Qualitäts-<br />

management<br />

_ QM und KPQM-Beratungen<br />

_ Die QM-Überprüfung der <strong>KVWL</strong> für das Jahr <strong>2023</strong><br />

_ Zertifizierungen im QM – Nutzen in Verwaltung und Praxis<br />

_ Kurzinformationsformate zum KPQM<br />

_ Room of Horrors – QM auf detektivische Weise begegnen<br />

_ Fortbildungspflicht in <strong>2023</strong> (Zahlen – Daten – Fakten)<br />

_ Vorteil der Digitalisierung – Immer mehr nutzen elektronische Übermittlung<br />

ihres Fortbildungszertifikats durch ihre Kammer<br />

_ Rente in Sicht! Aber vielleicht nochmal für ein paar Stunden in die Praxis –<br />

wie sieht es da mit der Fortbildungspflicht aus?<br />

_ Entziehungsverfahren – gesetzlich vorgeschrieben –<br />

Strategien zur Vermeidung<br />

_ Qualitätszirkel – Weniger machen mehr<br />

Schmaler Grat in der Qualitätszirkelarbeit<br />

_ Interprofessionelle Qualitätszirkel Frühe Hilfen –<br />

Vernetzung der besonderen Art<br />

37


QM- und KPQM-Beratungen<br />

Auch <strong>2023</strong> hat der GB <strong>VQ</strong> wieder und gerne Beratungen zum<br />

Qualitätsmanagement und zum KPQM angeboten und durchgeführt.<br />

Jede Praxis muss drei Jahre nach der Niederlassung ein QM in der Praxis umgesetzt haben.<br />

Hilfreich ist hierbei KPQM (Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe Praxis-Qualitäts-Management).<br />

Hierbei handelt es sich um das Qualitätsmanagementsystem, welches<br />

von der <strong>KVWL</strong> entwickelt, etabliert und kontinuierlich verbessert wird. KPQM hilft Ihnen,<br />

ein solides QM aufzubauen.<br />

Beratungen wurden im Jahr <strong>2023</strong> überwiegend per Telefon oder im Videokonferenzformat<br />

durchgeführt. In Ausnahmefällen kamen wir aber auch gerne zu Ihnen in die Praxis<br />

und haben uns vor Ort die Praxisabläufe und die für ein QM benötigten Dokumente angesehen.<br />

Im Jahr <strong>2023</strong> hatten wir rund 80 Beratungen.<br />

Auch im Jahr 2024 führen wir QM- und KPQM-Beratungen weiter fort. Wenn Sie Interesse<br />

an einer Beratung haben, rufen Sie uns gerne an oder schreiben uns eine E-Mail. Wir<br />

würden uns sehr freuen, wenn<br />

wir mit Ihnen zum Thema QM in<br />

Ihrer Praxis in einen Austausch<br />

kommen und Sie ein Stück weit<br />

unterstützen können, damit Sie<br />

sich kontinuierlich in diesem<br />

Bereich entwickeln können.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Martina Krol<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 10 36<br />

38 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Die QM-Überprüfung der <strong>KVWL</strong> für das<br />

Jahr <strong>2023</strong><br />

Alle vertragsärztlichen bzw. psychotherapeutischen Einrichtungen<br />

sind verpflichtet, einrichtungsintern ein Qualitätsmanagement<br />

einzuführen und weiterzuentwickeln (vgl. § 135a Abs. 2 SGB V).<br />

Der <strong>KVWL</strong> obliegt aus der Richtlinie des G-BA die stichprobenhafte<br />

Überprüfung.<br />

Im Jahre <strong>2023</strong> bekamen bei einer Stichprobegröße<br />

von vier Prozent 430 Teilnehmer (Einzelpraxen,<br />

Berufsausübungsgemeinschaften, Medizinische<br />

Versorgungszentren sowie sonstige<br />

Einrichtungen) eine schriftliche Aufforderung an<br />

der Qualitätsmanagement-Stichprobe teilzunehmen.<br />

Die Erhebung wurde elektronisch über das<br />

KBV-Portal durchgeführt. Die Teilnehmer bekamen<br />

dafür über ihren Zugang im <strong>KVWL</strong>-Mitgliederportal<br />

eine Kachel und das Programm „QM<br />

WEB“ zur Verfügung gestellt.<br />

Bei einem zeitlichen Aufwand von gerade einmal<br />

20 – 40 Minuten lieferte das Ausfüllen des Fragebogens<br />

den Praxen zahlreiche Vorteile: Sie erhielten<br />

einen Einblick in ihr QM, sahen, ob noch<br />

alles auf dem aktuellen Stand ist, und bekamen<br />

anhand eines Feedbackschreibens Impulse, um<br />

sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.<br />

Bei Interesse bietet Ihnen die <strong>KVWL</strong> ausführliche<br />

Informationen hierzu auf der Themenseite<br />

unter dem Punkt „Gesetzliche Grundlagen/<br />

Stichprobe“. Tipp: Füllen Sie direkt den Selbstbewertungsbogen,<br />

den Sie ebenfalls unter dem<br />

genannten Link finden, aus. Mithilfe dieses Bogens<br />

können Sie und Ihr Praxisteam herausfinden,<br />

wo Sie in Bezug auf QM stehen und an<br />

welcher Stelle Sie sich noch verbessern können<br />

oder müssen.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Martina Krol<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 10 36<br />

39


Zertifizierungen im QM –<br />

So profitieren Verwaltung und Praxis<br />

Der GB <strong>VQ</strong> ist seit dem Jahr 2008 nach DIN EN ISO<br />

9001 zertifiziert und absolviert in regelmäßigen Abständen<br />

Wiederholungsaudits ohne Abweichungen.<br />

Bei der DIN EN ISO 9001:2015 handelt es sich um eine<br />

Norm für Qualitätsmanagementsysteme, welche unterschiedliche<br />

Anforderungen an eine Organisation<br />

festlegt. So sollen bspw. kontinuierliche Verbesserungsprozesse<br />

dafür sorgen, dass sich das Dienstleistungsangebot<br />

des GB an den Erwartungen unserer<br />

Mitglieder ausrichtet und darüber hinaus gesetzliche<br />

Aufträge erfüllt werden.<br />

Für die Zertifizierung eines Praxis-QM-Systems<br />

spricht, dass den Patienten mittels des Zertifikates<br />

bewiesen wird, dass die Anforderungen der entsprechenden<br />

Norm erfüllt sind. Des Weiteren haben<br />

Zertifizierungen einen positiven Effekt in der Außenwirkung<br />

und können die Patientengewinnung und<br />

-bindung fördern. Außerdem wird die kontinuierliche<br />

Verbesserung durch regelmäßige externe Audits unterstützt.<br />

Bei KPQM handelt es sich um ein Qualitätsmanagementsystem,<br />

welches von der <strong>KVWL</strong> entwickelt und<br />

etabliert wurde und einen hohen Praxisbezug aufweist.<br />

Es erfüllt die Anforderungen der QM-Richtlinie<br />

des G-BA, ist schlank konzipiert und auf das Ziel ausgerichtet,<br />

positive Effekte von Qualitätsverbesserung<br />

in der Praxis zu erzeugen.<br />

Wenn Sie Ihre Praxis nach KPQM zertifizieren lassen<br />

möchten, unterstützen wir Sie gerne. Dazu gehört<br />

eine aktuelle Selbstbewertung anhand des Selbstbewertungsbogens<br />

der <strong>KVWL</strong>. Durch diese Selbstbewertung<br />

sehen Sie, wo Ihre Praxis beim Thema QM steht<br />

und an welchen Stellen es Handlungsbedarf gibt. Hierbei<br />

können Sie auf unser Beratungsangebot zurückgreifen<br />

und wir vermitteln gerne anerkannte Zertifizierungsunternehmen<br />

mit einer großen Expertise im<br />

Gesundheitswesen. Informationen finden Sie auch auf<br />

der KPQM-Themenseite.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Martina Krol<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 10 36<br />

40 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Kurzinformationsformate zum KPQM<br />

Zum Qualitätsmanagementsystem<br />

KPQM haben wir im Jahr <strong>2023</strong> zwei<br />

Veranstaltungsformate angeboten:<br />

KPQM-kurzgefasst sowie die KPQM-<br />

Sprechstunde und Erfahrungsaustausch.<br />

KPQM-kurzgefasst<br />

Erste Hilfe im QM: KPQM-kurzgefasst ist ein<br />

interaktiver Austausch, in dem die Teilnehmenden<br />

einzelne Methoden und Instrumente<br />

des QM näher kennenlernen können. Die QM-<br />

Richtlinie des G-BA im Allgemeinen und KPQM im Speziellen<br />

enthalten hilfreiche Werkzeuge, um die Praxis<br />

zu strukturieren und Praxisprozesse zu vereinfachen.<br />

In loser Reihenfolge moderierten die Experten aus<br />

dem KPQM-Lenkungsausschuss und dem GB <strong>VQ</strong> den<br />

Austausch zu einzelnen dieser Werkzeuge. Denn nicht<br />

jede Praxis muss das Rad selbst und neu erfinden!<br />

Vielmehr lebt QM vom Gedanken, von anderen zu lernen,<br />

sich mit anderen zu vergleichen und auszutauschen.<br />

Unsere QM-Experten gaben einen kurzen Input<br />

und berichteten aus ihrem Erfahrungsschatz. KPQMkurzgefasst<br />

dauerte jeweils ca. eine Stunde, wurde als<br />

Web-Seminar durchgeführt und richtete sich an Ärzte,<br />

Psychotherapeuten und Praxispersonal.<br />

KPQM-Sprechstunde und Erfahrungsaustausch<br />

In diesen Veranstaltungen wurde die QM-Richtlinie<br />

des G-BA sowie das QM-System „KPQM“ der <strong>KVWL</strong><br />

vorgestellt und auf Fragen der Teilnehmenden eingegangen.<br />

Der Schwerpunkt lag auf dem § 4 der QM-<br />

Richtlinie „Methoden und Instrumente“. Im Anschluss<br />

war Zeit für einen Erfahrungsaustausch der Praxen<br />

untereinander. Die Moderation übernahm eine erfahrene<br />

QM-Expertin aus dem GB <strong>VQ</strong> der <strong>KVWL</strong>. Die<br />

KPQM-Sprechstunden dauerten ca. zwei Stunden und<br />

richteten sich an Qualitätsmanagementbeauftragte<br />

bzw. medizinische Fachangestellte. Im Jahr <strong>2023</strong> haben<br />

wir drei KPQM-Sprechstunden und Erfahrungsaustausch<br />

angeboten.<br />

Im Jahr <strong>2023</strong> wurden elf KPQM-kurzgefasst-Veranstaltungen<br />

zu den folgenden Themen durchgeführt:<br />

► Umgang mit den Anforderungen der QM-Richtlinie<br />

des G-BA<br />

► Lern- und Berichtssysteme<br />

► Teambesprechung<br />

► Risikomanagement<br />

► QM für psychotherapeutische Praxen<br />

► Fehlermanagement<br />

► Selbstbewertungsbogen<br />

► Patientenbefragung<br />

► Deeskalation in der ärztlichen Praxis<br />

► Schmerzmanagement<br />

► Beschwerdemanagement<br />

Haben Sie Interesse?<br />

Weitere geplante KPQM-Veranstaltungen finden Sie<br />

bei uns im Internet unter www.kvwl.de/terminkalender,<br />

mit dem Suchbegriff „KPQM“.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Martina Krol<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 10 36<br />

41


Room of Horrors –<br />

QM auf detektivische Weise begegnen<br />

In den Praxen ist viel zu tun und gefühlt erledigen alle Mitarbeitenden mindesten<br />

zwei Dinge gleichzeitig. Und wo viel gearbeitet wird, werden auch Fehler<br />

gemacht. Wollen tut das niemand, aber sie geschehen trotzdem. Wichtig ist deshalb,<br />

wie in der Praxis mit Fehlern umgegangen wird. In der QM-Richtlinie des<br />

G-BA wird unter dem § 4 „Methoden und Instrumente“ der Punkt „Fehlermanagement<br />

und Fehlermeldesystem“ aufgezeigt. Praxen sind verpflichtet, sich<br />

damit auseinanderzusetzen. Dass dies auch Spaß machen kann, zeigte sich am<br />

Tag der Patientensicherheit <strong>2023</strong> in der <strong>KVWL</strong>.<br />

Unter dem Motto „Wenn die Wurststulle neben der Impfe gammelt“ wurde in<br />

zwei Räumen eine präparierte Arztpraxis nachgebildet. Diese bestand aus einer<br />

Anmeldung, einem Wartezimmer, einem Behandlungszimmer, einem Besprechungszimmer,<br />

einem Labor und einem WC.<br />

In unserer präparierten Arztpraxis hatten wir verschiedene Fehler wie Hygienemängel,<br />

unvollständige QM-Dokumente und Fehler im Datenschutz versteckt.<br />

Auf detektivische Weise begaben sich die Teilnehmer auf die Suche nach den<br />

Fehlern und protokollierten diese dann in der Vorlage „Fehlererfassung“. Nach<br />

dem Rundgang wurden sowohl die gefundenen als auch die übersehenen Fehler<br />

mit den Teilnehmern besprochen und Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt.<br />

Der Ernsthaftigkeit des Themas war sich jeder bewusst, aber auch die<br />

positive Stimmung war während des Workshops ein wichtiger Faktor, schließlich<br />

soll auch bei einem so wichtigen<br />

Thema die Freude an der Arbeit nicht<br />

verloren gehen.<br />

Jetzt zur<br />

Veranstaltung<br />

anmelden<br />

Zum Tag der Patientensicherheit<br />

2024 bietet die <strong>KVWL</strong> am 18. September<br />

2024 erneut einen „Room of<br />

Horrors“ an. Veranstaltungsort ist das<br />

Ärztehaus Dortmund an der Robert-<br />

Schimrigk-Straße. Melden Sie sich an<br />

und lassen sich überraschen. Wir freuen<br />

uns auf Sie!<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Martina Krol<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 10 36<br />

42 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Fortbildungspflicht in <strong>2023</strong><br />

(Zahlen – Daten – Fakten)<br />

Für das gesamte Jahr <strong>2023</strong> konnten folgende Daten zur Fortbildungspflicht erhoben werden:<br />

Versandt wurden vom GB <strong>VQ</strong> <strong>2023</strong>:<br />

► 932 Erinnerungen an die Nachweispflicht ein Jahr<br />

vor Ablauf des Nachweiszeitraums (NWZR)<br />

► 410 Hinweise vier Monate vor Ablauf des NWZRs<br />

► 76 Hinweise nach Ablauf des NWZRs<br />

► 115 Aufträge zur Honorarkürzung<br />

► 16 Erinnerungen an das Ende der Nachholfrist<br />

► 13 Anträge auf Entziehung der Zulassung<br />

Der GB <strong>VQ</strong> hat <strong>2023</strong>:<br />

► 736 Fortbildungszertifikate manuell bestätigt<br />

► 1.493 Fortbildungszertifikate von der ÄKWL<br />

elektronisch erhalten<br />

► 176 Fortbildungszertifikate von der PTK NRW<br />

elektronisch erhalten<br />

Damit werden bereits 69,4 Prozent<br />

der Fortbildungszertifikate<br />

über den Datentransfer der Kammern<br />

eingereicht.<br />

Die <strong>KVWL</strong> kürzte im Jahr <strong>2023</strong> Honorare in Höhe von:<br />

► 190.788,39 € im Quartal 1/<strong>2023</strong>, das betraf 27 Mitglieder<br />

► 188.223,32 € im Quartal 2/<strong>2023</strong>, das betraf 30 Mitglieder<br />

► 168.020,07 € im Quartal 3/<strong>2023</strong>, das betraf 28 Mitglieder<br />

► 178.462,69 € im Quartal 4/<strong>2023</strong>, das betraf 30 Mitglieder<br />

Von den einbehaltenen Beträgen werden zunächst Rückstellungen<br />

gebildet, die später wieder zurück in die Gesamtvergütung<br />

fließen, abzüglich der extrabudgetären Beträge,<br />

welche den Krankenkassen erstattet werden.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Heike Eid<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 10 33<br />

43


Vorteil der Digitalisierung – Immer mehr<br />

nutzen elektronische Übermittlung ihres<br />

Fortbildungszertifikats durch ihre Kammer<br />

Auch im Jahr <strong>2023</strong> war wieder zu erkennen, dass die Digitalisierung viele<br />

Vorteile bringen kann.<br />

Der Anteil der Mitglieder, die zur Übermittlung Ihres Fortbildungszertifikates den Datentransfer zwischen<br />

den Kammern und der <strong>KVWL</strong> nutzen, steigt stetig. Für das Jahr <strong>2023</strong> lag der Anteil bei 69<br />

Prozent.<br />

Diese Entwicklung entlastet beide Seiten: Sie beantragen das Fortbildungszertifikat bei Ihrer Kammer<br />

und stimmen dem Datentransfer zu. Nun brauchen Sie nur noch auf unser Bestätigungsschreiben<br />

über die Erfüllung Ihrer Nachweispflicht zu warten, welches nach Eingang Ihres Fortbildungszertifikates<br />

bei uns an Sie versandt wird.<br />

Aber auch wir profitieren durch den Datentransfer. Die Datenlieferungen der Kammern werden mit<br />

ein paar Handgriffen in unser System geladen und die Bestätigungsschreiben können anschließend<br />

generiert werden. Auf diese Weise können hunderte von digital übermittelten Fortbildungszertifikaten<br />

gleichzeitig verarbeitet werden.<br />

Für z. B. 100 Fortbildungszertifikate, die per Fax, E-Mail oder Post eingereicht wurden, benötigt man<br />

für die Verarbeitung durchaus mehrere Stunden. Jedes Zertifikat muss einzeln zugeordnet und die<br />

enthaltenen Daten manuell erfasst werden.<br />

Der Datentransfer verschafft uns also mehr Zeit, die wir für die wesentlichen Dinge nutzen können,<br />

z. B. für Ihre Beratung.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Heike Eid<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 10 33<br />

44 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Rente in Sicht! Aber vielleicht nochmal für<br />

ein paar Stunden in die Praxis – wie sieht<br />

es da mit der Fortbildungspflicht aus?<br />

„Ach, mein Fortbildungszertifikat muss ich erst zum<br />

30.06.2026 spätestens einreichen? Bis dahin bin ich<br />

längst in Rente, da brauche ich mich nicht mehr um<br />

Fortbildungen zu kümmern!“ Diese Aussage hören wir<br />

öfter.<br />

Erfahrungsgemäß kommt es aber doch häufiger vor<br />

als man denkt, dass Ärzte oder Psychotherapeuten<br />

dann doch nochmal tätig sein wollen, zum Beispiel,<br />

wenn ein Kollege fragt, ob man ihn ein paar Stunden<br />

in der Woche unterstützen könnte. Wie sieht es dann<br />

als Angestellter mit der Fortbildungspflicht nach §<br />

95d SGB V aus?<br />

Auch für ein paar Stunden oder bei einem älteren<br />

Semester: Es gilt die 100-prozentige Fortbildungspflicht.<br />

Doch was bedeutet das konkret?<br />

Ihr Nachweiszeitraum wird bei Beendigung der Zulassung<br />

gestoppt. Wenn Sie z. B. bis zum 30.06.2026<br />

ein Fortbildungszertifikat einreichen müssten, aber<br />

bereits zum 01.01.2025 in Rente gehen, bleiben Ihnen<br />

von Ihrem Nachweiszeitraum 1,5 Jahre übrig. Falls Sie<br />

nun später doch nochmal als Angestellter arbeiten<br />

möchten, haben Sie diese 1,5 Jahre Zeit tätig zu sein,<br />

ohne ein Fortbildungszertifikat bei der <strong>KVWL</strong> vorlegen<br />

zu müssen. Oder Sie können diese Zeit nutzen,<br />

um fehlende Fortbildungspunkte zu erwerben, wenn<br />

Sie länger als 1,5 Jahre tätig sein möchten.<br />

Für den Fall, dass Sie keinen Zeitpuffer und auch nicht<br />

ausreichend gültige Fortbildungspunkte auf Ihrem<br />

Punktekonto bei Ihrer Kammer haben, sähe es mit<br />

einer Anstellung leider schlecht aus. Selbst, wenn Sie<br />

nur ein paar Prozent arbeiten möchten, Sie als Arzt<br />

oder Psychotherapeut müssen für die Anstellung in<br />

einer vertragsärztlichen/vertragspsychotherapeutischen<br />

Praxis zu 100 Prozent fortgebildet sein.<br />

Sie können für sich nicht absolut ausschließen,<br />

dass Sie nach Renteneintritt vielleicht doch noch<br />

mal arbeiten möchten? Hier ein paar Tipps:<br />

► Wenn Sie zum Ende Ihrer vertragsärztlichen/vertragspsychotherapeutischen<br />

Tätigkeit auf Ihrem<br />

Punktekonto bereits wieder 250 Fortbildungspunkte<br />

zusammen haben, noch kein Fortbildungszertifikat<br />

beantragt haben, da Sie es ja eigentlich nicht<br />

mehr benötigen, beantragen Sie es trotzdem. So<br />

können Ihnen die Punkte nicht mehr verfallen und<br />

Sie sind für Eventualitäten gerüstet.<br />

► Falls nur noch ein paar Punkte zum Erreichen<br />

der 250 Fortbildungspunkte fehlen, absolvieren<br />

Sie z. B. passgenaue Onlinefortbildungen, um das<br />

Fortbildungszertifikat anschließend beantragen zu<br />

können.<br />

► Als Vertreter in einer vertragsärztlichen/vertragspsychotherapeutischen<br />

Praxis unterliegen Sie<br />

nicht der Nachweispflicht nach § 95d und müssen<br />

der <strong>KVWL</strong> entsprechend Ihrer Fortbildungen nicht<br />

nachweisen.<br />

Bei Fragen hierzu, melden Sie gerne bei uns.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Heike Eid<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 10 33<br />

45


Entziehungsverfahren – gesetzlich vorgeschrieben<br />

– Strategien zur Vermeidung<br />

Honorarkürzungen wegen fehlendem oder unvollständigem Fortbildungsnachweis<br />

sind bereits eine Herausforderung. Leider bleibt es dabei aber<br />

nicht immer.<br />

Wenn innerhalb Ihres Nachweiszeitraums kein Fortbildungszertifikat bei der KV eingegangen ist,<br />

startet ab dem Folgequartal die Honorarkürzung ebenso wie die zweijährige Nachholfrist.<br />

Die Honorarkürzung erfolgt stufenweise. Die ersten vier Quartale wird das Honorar, welches Sie mit<br />

Ihrer lebenslangen Arztnummer (LANR) erwirtschaften, um zehn Prozent gekürzt. Ab dem fünften<br />

Quartal sind es bereits 25 Prozent.<br />

Nach Ablauf der zweijährigen Nachholfrist sieht der Gesetzgeber für weiterhin säumige Ärzte und<br />

Psychotherapeuten eine drastische Verschärfung der Strafmaßnahmen vor. Der GB <strong>VQ</strong> ist nach<br />

fruchtlosem Ablauf der Nachholfrist verpflichtet, für zugelassene Mitglieder einen Antrag auf die<br />

Entziehung der Zulassung zu stellen, für angestellte Mitglieder einen Antrag auf Widerruf der Anstellungsgenehmigung.<br />

Damit es nicht so weit kommt, haben wir folgende Tipps für Sie zusammengefasst:<br />

Stimmen Sie dem Datentransfer mit den Kammern zu. So kann es zu keinem Fristversäumnis kommen,<br />

wenn Sie zwar ein aktuelles Fortbildungszertifikat besitzen, jedoch versäumen, es uns vorzulegen.<br />

Behalten Sie Ihr Punktekonto sowie Ihren Nachweiszeitraum im Auge: Bis wann habe ich die nächsten<br />

250 Fortbildungspunkte zusammen und bis wann muss das Fortbildungszertifikat der <strong>KVWL</strong> vorliegen?<br />

Bei Fragen melden Sie sich bitte, wir helfen gerne weiter.<br />

Nehmen Sie regelmäßig an einem Qualitätszirkel teil. Durch den regelmäßigen Erwerb dieser Fortbildungspunkte<br />

und den 50 Punkten Selbststudium in fünf Jahren, bekommen Sie die für den Erwerb<br />

eines Fortbildungszertifikates erforderlichen 250 Fortbildungspunkte zügig zusammen.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Heike Eid<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 10 33<br />

46 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Qualitätszirkel – Weniger machen mehr<br />

Schmaler Grat in der Qualitätszirkelarbeit<br />

Ein Blick in die Qualitätszirkelentwicklung seit 2019<br />

lässt aufschrecken. Eine Abnahme der aktiven Qualitätszirkel<br />

und der aktiven Moderatoren während der<br />

„Corona-Jahre“ war vorauszusehen und ist nachvollziehbar.<br />

Allerdings ist es seit diesem Jahr zu einer<br />

Trendwende gekommen: Die Zahl der aktiven Qualitätszirkel<br />

übersteigt mittlerweile die Zahl der aktiven<br />

Moderatoren.<br />

Es gibt allerdings auch positive Anzeichen: Die Zahl<br />

der neu ausgebildeten Moderatoren steigt wieder,<br />

hat aber noch nicht das Niveau von vor Corona erreicht.<br />

Auch die Anzahl der neu gestarteten Qualitätszirkel<br />

nimmt zu. Dennoch gibt es nach wie vor<br />

mehr Qualitätszirkel, die beendet werden, als neue,<br />

die hinzukommen. Wir werden diese Entwicklung weiterhin<br />

aufmerksam beobachten.<br />

Das bedeutet, dass sich Arbeitslast auf weniger<br />

Schultern verteilt. Eine Tendenz, die kritische Auswirkungen<br />

haben kann. Wie lange können die Moderatoren<br />

dies leisten? Was, wenn sich kein Nachwuchs<br />

findet? Blicken wir auf eine aussterbende Spezies?<br />

neu ausgebildete<br />

neu angelegte<br />

Qualitätszirkel<br />

Moderatoren<br />

2019 82 59<br />

900<br />

800<br />

90<br />

80<br />

2020 60 46<br />

2021 36 42<br />

2022 60 69<br />

700<br />

70<br />

<strong>2023</strong> 69 76<br />

600<br />

60<br />

aktive<br />

aktive<br />

Modera-<br />

Qualtäts-<br />

500<br />

50<br />

toren<br />

zirkel<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

2019 847 827<br />

2020 838 713<br />

2021 645 697<br />

2022 672 717<br />

<strong>2023</strong> 619 687<br />

0<br />

0<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022 <strong>2023</strong><br />

Ansprechpartnerin:<br />

neu ausgebildete Moderatoren<br />

neu angelegte Qualitätszirkel<br />

aktive Moderatoren<br />

aktive Qualtätszirkel<br />

Anke Ulrich<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 10 34<br />

47


Interprofessionelle Qualitätszirkel Frühe Hilfen<br />

– Vernetzung der besonderen Art<br />

Die Chancen auf ein gesundes und<br />

entwicklungsförderndes Aufwachsen<br />

von Kindern sind ungleich verteilt. Vor<br />

allem Kinder, die in Armut aufwachsen,<br />

entwickeln sich sehr viel häufiger<br />

nicht altersgerecht. Außerdem kommt<br />

es in armutsbetroffenen Familien zu<br />

deutlich höheren psychosozialen Belastungen<br />

1 . Auf die Bedarfe dieser Familien<br />

sollen die so genannten Frühen<br />

Hilfen mit Unterstützung, Beratung<br />

und Begleitung eingehen, um jedem<br />

Kind im Alter von null bis drei Jahren<br />

eine gesunde Entwicklung und ein<br />

gewaltfreies Aufwachsen zu ermöglichen.<br />

Kinder- und Jugendmediziner sollen<br />

die Belastungen der Familien erkennen,<br />

die Familien sensibilisieren, ein<br />

passgenaues Angebot Früher Hilfen<br />

unterbreiten und Familien für die Inanspruchnahme<br />

motivieren. Dieser<br />

Aufgabe im stressigen Arbeitsalltag<br />

gerecht zu werden ist eine große Herausforderung.<br />

Soweit die Theorie. Die<br />

Realität zeigt sich da oft von einer<br />

anderen Seite: stressiger Praxisalltag,<br />

bürokratische Anfragen, die bearbeitet<br />

werden wollen, und dann eine Familie,<br />

bei der Ihr „Bauchgefühl“ nicht<br />

stimmt? Eine ausgiebige Beratung<br />

braucht Zeit. Welche Frühen Hilfen<br />

gibt es überhaupt? Welche könnten<br />

denn passgenau sein? Mit wem kann<br />

ich mein „Bauchgefühl“ teilen und<br />

mich darüber austauschen?<br />

Im Interprofessionellen Qualitätszirkel<br />

Frühe Hilfen können Sie Ihren Fall<br />

aus der Praxis anonymisiert in einer<br />

Familienfallkonferenz beraten lassen.<br />

Hier kommen Expertise aus Medizin<br />

und Kinder- und Jugendhilfe zusammen,<br />

um den Familien eine bestmögliche<br />

Unterstützung zukommen zu<br />

lassen und den Kindern eine gesunde<br />

Entwicklung zu ermöglichen.<br />

Sie fragen sich, was einen Interprofessionellen<br />

Qualitätszirkel Frühe Hilfen<br />

ausmacht? Er wird moderiert von<br />

einem Moderationstandem bestehend<br />

aus einem Arzt der Kinder- und Jugendmedizin<br />

und einem Mitarbeiter<br />

der Kinder- und Jugendhilfe. Der QZ<br />

Gefördert vom:<br />

arbeitet in der lokalen Struktur, bündelt<br />

Wissen der Akteure beider Systeme,<br />

frei und selbstbestimmt, und wird<br />

von der <strong>KVWL</strong> unterstützt.<br />

Seit 2018 engagiert sich die <strong>KVWL</strong><br />

gemeinsam mit der KVNO und den<br />

Landesministerien Ministerium für<br />

Arbeit, Gesundheit und Soziales des<br />

Landes NRW (MAGS) und dem Ministerium<br />

für Kinder, Jugend, Familie,<br />

Gleichstellung, Flucht und Integration<br />

(MKJFGFI) im Frühe Hilfen NRW-Projekt.<br />

Zunächst hat die <strong>KVWL</strong> die Ausbildung<br />

selbst organisiert. Seit <strong>2023</strong><br />

erfolgt die Ausbildung bundesweit<br />

nach einem bundeseinheitlichen Curriculum.<br />

Sie suchen einen Interprofessionellen<br />

Qualitätszirkel Frühe Hilfen? Dann<br />

melden Sie sich gerne bei uns!<br />

1<br />

Quelle: Studie „Kinder in Deutschland 0-3 2022“ (KiD 0-3) des Nationalen<br />

Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) KiD 0-3: Repräsentativbefragung 2022 | NZFH<br />

Frühe Hilfen (fruehehilfen.de)<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Christina Schulz<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 10 37<br />

48 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


49


50 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Qualitätssicherung<br />

_ Qualitätssicherung<br />

51


Qualitätssicherung<br />

Warum benötigt ein Arzt eine Genehmigung?<br />

Eine qualifizierte ambulante Behandlung<br />

auf hohem Leistungsniveau sicherzustellen<br />

und weiterzuentwickeln,<br />

ist eine zentrale Voraussetzung für<br />

eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche<br />

Versorgung von Patienten.<br />

Viele Untersuchungen und Behandlungen<br />

im vertragsärztlichen Bereich<br />

unterliegen Qualitätsanforderungen,<br />

die zusätzlich über die grundlegende<br />

ärztliche bzw. psychotherapeutische<br />

Aus- und Weiterbildung hinaus nachgewiesen werden müssen und aufgrund bundesweiter gesetzlicher<br />

Maßstäbe einer Genehmigungspflicht unterliegen.<br />

Vor diesem Hintergrund beraten die Mitarbeiter der Abteilung QS Ärzte nach dem Motto des GB <strong>VQ</strong><br />

„GEMEINSAM STARK FÜR QUALITÄT“ hinsichtlich der fachlichen, apparativen und/oder organisatorischen<br />

Erfordernisse und erteilen Genehmigungen zur Erbringung und Abrechnung von Leistungen<br />

zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung.<br />

Gibt es dazu telefonische oder persönliche Beratungen?<br />

Die Beratung und Betreuung von Leistungserbringern sind vielseitige und dynamische Aufgabenfelder<br />

der Abteilung QS. Die Mitarbeiter bieten den Mitgliedern der <strong>KVWL</strong> ein hohes Maß an Service<br />

und begleiten sie durch den Prozess zur Erlangung einer Genehmigung zur Abrechnung diverser<br />

Untersuchungen.<br />

Arzt/MVZ/<br />

Institut<br />

Antrag auf Zulassung/Anstellung/<br />

Ermächtigung<br />

GB Zulassung<br />

Versand des Formulars<br />

für die Anforderung<br />

von Antragsunterlagen<br />

Beratung und Betreuung<br />

während des<br />

gesamten Prozesses<br />

Eingangsbestätigung und Hinweis<br />

auf Genehmigungspflicht<br />

Informationen an<br />

Bereitstellung der relevanten<br />

Antragsunterlagen<br />

Kontaktaufnahme mit<br />

Arzt/MVZ/Institut<br />

GB <strong>VQ</strong><br />

52 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Ziel der Abteilung QS ist es, dass alle<br />

Leistungserbringer idealerweise zum<br />

Zeitpunkt der Aufnahme der vertragsärztlichen<br />

Tätigkeit über die Genehmigungen<br />

zur Durchführung von<br />

genehmigungspflichtigen Leistungen<br />

verfügen, um eine reibungslose Abrechnung<br />

entsprechender Leistungen<br />

zu gewährleisten.<br />

Seit dem 14.08.2017 können die Anträge<br />

und erforderlichen Qualifikationsnachweise<br />

elektronisch an die<br />

KV übermittelt werden. Upload Ihrer<br />

Genehmigungsanträge | <strong>KVWL</strong><br />

Hinweis:<br />

Anträge auf Genehmigungen müssen<br />

frühzeitig gestellt werden, da diese erst<br />

mit dem Datum wirksam erteilt werden<br />

dürfen, an dem alle Unterlagen vollständig<br />

vorliegen. Ist im jeweiligen Genehmigungsverfahren<br />

die Teilnahme an einem<br />

Kolloquium erforderlich, tritt die Wirksamkeit<br />

erst am Tag nach erfolgreicher<br />

Absolvierung eines solchen kollegialen<br />

Fachgespräches ein. Genehmigungen wirken<br />

nicht auf den Zeitpunkt der Antragstellung<br />

oder den Zeitpunkt des Quartalsbeginns<br />

zurück.<br />

Entwicklung der Anzahl der Nutzer zur<br />

Übermittlung (Upload) von Anträgen<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

1070<br />

Die Grafik zeigt zu Beginn<br />

eine langsame,<br />

aber stetig wachsende<br />

Zahl an Ärzten, die die<br />

elektronische Übermittlung<br />

von Anträgen bzw.<br />

Qualifikationsnachweisen<br />

nutzen.<br />

600<br />

Vorteil:<br />

Der Antragsteller erhält<br />

500<br />

automatisch mit der<br />

elektronischen Über-<br />

400<br />

432<br />

mittlung der Unterlagen<br />

eine Eingangsbestätigung.<br />

Diese Antragsun-<br />

300<br />

terlagen werden automatisiert<br />

der im GB <strong>VQ</strong><br />

eingesetzten Elektroni-<br />

200<br />

139<br />

159<br />

sche Verwaltungsakte<br />

zugeführt.<br />

100<br />

58<br />

81<br />

0<br />

20<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022 <strong>2023</strong><br />

weiterlesen<br />

53


Wechsel von der<br />

Zulassung<br />

Wechsel von einer<br />

Anstellung<br />

in eine Anstellung<br />

in eine Zulassung<br />

Was passiert, wenn ein Statuswechsel<br />

über den ZA beantragt<br />

wird?<br />

Ein Wechsel bzw. eine Änderung<br />

führt dazu, dass erteilte Genehmigungen<br />

nach § 11 des BMV-Ä automatisch<br />

unwirksam werden.<br />

Wechsel des<br />

Arbeitgebers<br />

im Rahmen einer<br />

Anstellung<br />

im Rahmen einer Zu-<br />

Wechsel des<br />

lassung/Anstellung/Er-<br />

mächtigung<br />

Leistungsortes<br />

Wechsel des Ortes der Leistungserbringung<br />

Es gibt Genehmigungsbereiche, für die neben der fachlichen Qualifikation<br />

auch bauliche, apparativ-technische und/oder organisatorische<br />

Anforderungen nachzuweisen sind. Die jeweilige Genehmigung<br />

wird leistungsortgebunden erteilt. Bei Änderung oder Wegfall des Ortes<br />

der Leistungserbringung (Adressänderung, Praxisumzug, Beendigung<br />

einer Filiale oder Wegfall der Nutzung ausgelagerter Praxisstätten<br />

etc.) wird die erteilte Genehmigung automatisch unwirksam.<br />

Insoweit ist nicht nur der GB Zulassung und Bedarfsprüfung über<br />

Änderungen hinsichtlich des Ortes der Leistungserbringung zu informieren,<br />

sondern auch der GB <strong>VQ</strong>.<br />

Hinweis:<br />

Bei einem Statuswechsel<br />

müssen Genehmigungen<br />

neu beantragt werden. Die<br />

fachlichen Anforderungen<br />

müssen nicht erneut nachgewiesen<br />

werden. Über die<br />

Mitarbeiter der Abteilung<br />

QS erhalten Ärzte die erforderlichen<br />

Informationen<br />

sowie die entsprechenden<br />

Formulare.<br />

Ansprechpartner:<br />

Jörg Otte<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 10 32<br />

54 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


55


56 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Neue bzw.<br />

geänderte Richtlinien,<br />

Vereinbarungen und<br />

Verträge<br />

_ Außerklinische Intensivpflege<br />

_ „COPD-Screening“ –<br />

neuer Selektivvertrag mit der DAK-Gesundheit abgeschlossen<br />

_ DMP Osteoporose<br />

_ DMP COPD/Asthma<br />

_ Arthroskopie-Vereinbarung: Neufassung greift zum 1. Oktober 2024<br />

_ Zweitmeinungsverfahren: weitere Verfahren aufgenommen<br />

_ Stereotaktische Radiochirurgie<br />

_ PSMA-PET/CT<br />

57


Außerklinische Intensivpflege<br />

Die Richtlinie zur außerklinischen Intensivpflege<br />

(AKI-Richtlinie) hatte der G-BA am 19. November<br />

2021 beschlossen. Er setzte damit einen gesetzlichen<br />

Auftrag aus dem Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz<br />

um (§ 37c SGB V<br />

Außerklinische Intensivpflege).<br />

Vor dem 01.12.2022 wurden Beatmete und ähnlich<br />

Schwerstkranke entsprechend der Richtlinie<br />

über die Verordnung von häuslicher Krankenpflege<br />

versorgt (HKP-Richtlinie). Dort wurde<br />

diese Leistung nun herausgelöst und als eigenständige<br />

Leistung nach der neuen AKI-Richtlinie<br />

geregelt.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

In dieser hat der G-BA unter anderem festgelegt, in<br />

welchen Fällen eine außerklinische Intensivpflege<br />

ärztlich verordnet werden darf, wann ärztlicherseits<br />

im Vorfeld einer Verordnung eine sogenannte Potenzialerhebung<br />

durchgeführt werden muss und welche<br />

ärztliche Qualifikation benötigt wird.<br />

Übergangsregel läuft aus!<br />

Bei der Verordnung von AKI bei beatmeten oder<br />

trachealkanülierten Patienten muss vor jeder Verordnung<br />

von außerklinischer Intensivpflege eine sogenannte<br />

Potenzialerhebung stattfinden. Dabei wird<br />

geprüft, ob eine vollständige Entwöhnung der Patienten<br />

oder ihre Umstellung auf eine nicht-invasive Beatmung<br />

bzw. die Entfernung der Trachealkanüle möglich<br />

ist. Hier gilt derzeit eine befristete Ausnahmeregelung:<br />

Die AKI kann noch bis Ende 2024 ausnahmsweise<br />

auch ohne Prüfung des Entwöhnungspotenzials<br />

weiterverordnet werden, sofern keine qualifizierten<br />

Fachärzte für eine Potenzialerhebung verfügbar sind.<br />

Die Potenzialerhebung ist jedoch möglichst zeitnah<br />

und spätestens bis Ende 2024 nachzuholen.<br />

Julia Tscheschlog<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 12 26<br />

Speziell qualifizierte Ärzte, die das Entwöhnungspotenzial<br />

erheben und die AKI verordnen dürfen, sind<br />

auch über das Nationale Gesundheitsportal zu finden:<br />

Zur Arztsuche<br />

Sonderregelung bei Entlassung aus dem Krankenhaus<br />

Eine außerklinische Intensivpflege kann auch vom<br />

Krankenhaus im Rahmen des Entlassmanagements<br />

für einen Zeitraum von bis zu sieben Kalendertagen<br />

verordnet werden. Bei Patienten, die beatmet werden<br />

oder eine Trachealkanüle haben, muss bereits<br />

im Krankenhaus geprüft werden, ob das Potenzial für<br />

eine Entwöhnung beziehungsweise die Entfernung<br />

der Kanüle besteht. Damit gerade bei dieser speziellen<br />

Patientengruppe die Überleitung in die außerklinische<br />

Intensivpflege gelingt, hat der G-BA zudem<br />

Regelungen getroffen, die ein strukturiertes gemeinsames<br />

Vorgehen von Krankenhaus, Krankenkasse,<br />

Versicherten beziehungsweise den Familien und Leistungserbringern<br />

vorsehen.<br />

Genehmigungserfordernis<br />

Für die Potenzialerhebung und Verordnung ist der<br />

<strong>KVWL</strong> eine besondere Qualifikation nachzuweisen.<br />

Weitere Informationen zum o. g. Verfahren sowie das<br />

Antragsformular finden Sie auf unserer Webseite.<br />

58 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Neue Verfahren<br />

„COPD-Screening“ – neuer Selektivvertrag<br />

mit der DAK-Gesundheit<br />

abgeschlossen<br />

Die <strong>KVWL</strong> hat mit der DAK-Gesundheit einen<br />

Vertrag zur frühzeitigen Diagnostik und Behandlung<br />

der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung<br />

(COPD) auf der Grundlage von § 140a SGB<br />

V abgeschlossen. Der Vertrag ist zum 1. Oktober<br />

<strong>2023</strong> in Kraft getreten. Teilnahmeberechtigt<br />

sind zugelassene, angestellte oder ermächtigte<br />

Fachärzte für Allgemeinmedizin und Fachärzte<br />

für Innere Medizin (hausärztlicher Bereich).<br />

Die apparativen Voraussetzungen für die Durchführung<br />

einer Spirometrie müssen vorhanden<br />

sein. Die Teilnahme muss einmalig gegenüber<br />

der <strong>KVWL</strong> (vergl. Anlage 5, COPD-Vertrag DAK-<br />

Gesundeheit) erklärt werden. Das Angebot richtet<br />

sich an alle Versicherten der DAK-Gesundheit,<br />

die die spezifischen Teilnahmebedingungen<br />

erfüllen. Die detaillierten Teilnahmekriterien<br />

(sind in der Anlage 1 zum Vertrag aufgeführt. Der<br />

Patient erklärt seine Teilnahme (vergl. Anlage 2,<br />

COPD-Vertrag DAK-Gesundeheit) schriftlich – die<br />

unterzeichnete Erklärung muss innerhalb von<br />

zehn Tagen an die <strong>KVWL</strong> übermittelt werden.<br />

Informationen<br />

zu Leistungen<br />

und<br />

Vergütungen<br />

finden<br />

Sie<br />

auf unserer<br />

Website.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Claudia Schmerge<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 18 18<br />

DMP Osteoporose<br />

Patienten mit einer medikamentös behandlungsbedürftigen<br />

Osteoporose können in Westfalen-Lippe<br />

seit dem 1. April 2024 von einem<br />

neuen Disease-Management-Programm (DMP)<br />

profitieren. Das DMP Osteoporose, das mit allen<br />

Krankenkassen abgeschlossen wurde, ist bereits<br />

am 23. Februar 2024 in Kraft getreten. Das Einschreiben<br />

der Patienten ist seit dem 1. April 2024<br />

möglich. Vorrangiges Ziel ist es, die Qualität der<br />

Versorgung an Osteoporose erkrankten Patienten<br />

zu verbessern. Das neue DMP kann dazu<br />

beitragen, Stürze und Frakturen im Krankheitsverlauf<br />

zu vermeiden – insbesondere durch eine<br />

koordinierende ärztliche Betreuung und Patienten-Schulungen.<br />

Teilnahmeberechtigte Ärzte sind Hausärzte (koordinierend),<br />

daneben sind Fachärzte für Orthopädie<br />

sowie für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

als Mitbehandelnde in der zweiten Versorgungsebene<br />

(fachärztlich) teilnahmeberechtigt und<br />

können in Ausnahmefällen auch koordinierend<br />

tätig werden. Voraussetzung für die Durchführung<br />

und Abrechnung der DMP-Leistungen ist<br />

die vorherige Genehmigung durch die <strong>KVWL</strong>.<br />

Voraussetzung zur Teilnahme für Patienten ist<br />

die gesicherte Diagnose einer medikamentös<br />

behandlungsbedürftigen Osteoporose.<br />

Weitere Informationen zur Teilnahme, Patien-<br />

teneinschrei-<br />

bung<br />

und<br />

Vergütung<br />

finden Sie auf<br />

unserer Website.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Pia Feldmann<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 15 71<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Julia Tscheschlog<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 12 26<br />

59


Neue Verfahren<br />

DMP COPD/Asthma<br />

Der Vertrag zum DMP COPD wurde aufgrund der Richtlinienanpassung des G-BA zum 1. April 2024<br />

aktualisiert und neu verhandelt. Die hier vorgesehene Diagnostik und Therapie wurde vom G-BA<br />

im Zuge der regelmäßigen Überprüfung nach dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft<br />

unter Berücksichtigung von evidenzbasierten Leitlinien und nach der jeweils besten, verfügbaren<br />

Evidenz sowie unter Berücksichtigung des jeweiligen Versorgungssektors angepasst. Zu den wesentlichen<br />

Änderungen zählt eine noch stärkere Überwachung und Steuerung der Arzneimitteltherapie.<br />

Insbesondere die Indikation für inhalative Corticosteroide ist regelmäßig zu überprüfen. Sofern eine<br />

Langzeit-Sauerstofftherapie notwendig ist, muss diese mindestens 15 Stunden pro Tag durchgeführt<br />

werden. Bei den operativen Therapieoptionen wurden die lungenfunktionsverbessernden Verfahren<br />

angepasst. Bei einem schweren Lungenemphysem ist nach Ausschöpfung aller medikamentösen und<br />

anderer nicht invasiver Therapiemöglichkeiten eine Lungenvolumenreduktion zu erwägen. In Einzelfällen<br />

kann bei einer sehr schweren COPD als Ultima Ratio eine Lungentransplantation erwogen<br />

werden. Schließlich sollen die Patienten sowohl über die besonderen Risiken des aktiven Rauchens<br />

als auch des Passivrauchens sowie des Konsums von E-Zigaretten aufgeklärt werden. Entsprechend<br />

wichtig ist es, jeden Raucher mit COPD intensiv zum Tabakverzicht zu motivieren und diesen ggf. an<br />

seine Krankenkasse (Zugang zu einem Tabakentwöhnungsprogramm) zu verweisen.<br />

Fachärztliche Mitbehandlungspauschale<br />

Der <strong>KVWL</strong> ist es gelungen, im Rahmen der Verhandlungen zum angepassten DMP COPD für die<br />

teilnehmenden Fachärzte eine Mitbehandlungspauschale in Höhe von 25 Euro – abrechenbar zwei<br />

Mal im Kalenderjahr/nicht im selben Quartal – zu vereinbaren. Diese fachärztliche Mitbehandlungspauschale<br />

ist sowohl im DMP COPD als auch im DMP Asthma bronchiale bereits seit dem 01.04.2024<br />

abrechenbar.<br />

Es gelten folgende Vergütungen und Symbolnummern (SNR):<br />

Betreuungspauschale für die<br />

ausschließliche fachärztliche<br />

Mitbehandlung im DMP Asthma<br />

bronchiale<br />

91224A<br />

Betreuungspauschale für die<br />

ausschließliche fachärztliche<br />

Mitbehandlung im DMP COPD<br />

91224C<br />

25,00 Euro 25,00 Euro<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Claudia Schmerge<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 18 18<br />

60 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Arthroskopie-Vereinbarung:<br />

Neufassung greift zum 1. Oktober 2024<br />

Die Partner des Bundesmantelvertrags<br />

haben zum 1. Oktober 2024 eine Neufassung<br />

der Vereinbarung von Qualifikationsvoraussetzungen<br />

gemäß § 135 Abs.<br />

2 SGB V zur Ausführung und Abrechnung<br />

arthroskopischer Leistungen (QSV Arthroskopie)<br />

beschlossen. Die Neufassung<br />

wurde insbesondere notwendig, um Divergenzen<br />

zwischen dem aktuellen Weiterbildungsrecht<br />

und den fachlichen<br />

Anforderungen im Rahmen der Genehmigungserteilung<br />

zu vermeiden. Die noch<br />

zum 30. September 2024 gültige QSV Arthroskopie<br />

stammt im Ursprung aus dem<br />

Jahr 1994 und sollte schon seit langem<br />

angepasst werden.<br />

Mit Inkrafttreten der neuen QSV zum 01.10.2024 müssen Anträge auf Durchführung und Abrechnung<br />

arthroskopischer Operationen gelenkspezifisch nach der fachlichen Befähigung des Arztes gestellt<br />

werden. Die Genehmigungserteilung findet demzufolge gelenk- und fachspezifisch statt.<br />

Die wichtigsten Änderungen im Überblick:<br />

► Genehmigungserteilung von arthroskopischen Operationen<br />

- an Knie und Schulter sowie an Ellenbogen, Sprunggelenk, Fuß und Fußgelenken und<br />

weiteren Gelenken (nicht in den genannten Absätzen 2 bis 4 des § 3 der QSV genannt)<br />

- bei Kindern und Jugendlichen<br />

- an der Hüfte<br />

- an den Händen und Handgelenken<br />

► Anpassung der fachlichen Anforderungen auf das aktuelle Weiterbildungsrecht<br />

► Vorrichtung zur Videodokumentation (Tape oder Print)<br />

- (statt vormals Vorhalten einer Fernsehkette)<br />

Altgenehmigungsinhaber bleiben von den Änderungen unberührt<br />

und behalten ihre bestehende Genehmigung im gleichen Umfang.<br />

Internetwegweiser: →<br />

Arthroskopische Leistungen<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Meike Bender<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 33 75<br />

61


Zweitmeinungsverfahren:<br />

weitere Verfahren aufgenommen<br />

Gesetzlich versicherte Patienten haben einen Rechtsanspruch, vor<br />

bestimmten planbaren Operationen eine unabhängige ärztliche<br />

Zweitmeinung einzuholen.<br />

Im Jahr 2018 ist der G-BA der Verpflichtung aus<br />

dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz nachgekommen<br />

und hat die Richtlinie über die Konkretisierung<br />

des Anspruchs auf eine unabhängige<br />

ärztliche Zweitmeinung gemäß § 27b Absatz 2<br />

SGB V (Richtlinie zum Zweitmeinungsverfahren,<br />

Zm-RL) beschlossen. Die Richtlinie ist zum 1. Januar<br />

2019 in Kraft getreten.<br />

Inzwischen sind folgende Verfahren von der<br />

Zweitmeinungsrichtlinie umfasst:<br />

► Mandeloperationen (Tonsillektomie, Tonsillotomie)<br />

– seit 2019<br />

► Gebärmutterentfernungen (Hysterektomien)<br />

– seit 2019<br />

► Arthroskopische Eingriffe an der Schulter –<br />

seit 2020<br />

► Amputation beim diabetischen Fußsyndrom –<br />

seit 2021<br />

► Implantationen einer Knieendoprothese – seit<br />

2021<br />

► Eingriffe an der Wirbelsäule – seit 2022<br />

► Kathetergestützte elektrophysiologische<br />

Herzuntersuchungen und Ablationen am Herzen<br />

– seit 2022<br />

► Implantation eines Herzschrittmachers, eines<br />

Defibrillators oder eines CRT-Aggregats – seit<br />

2022<br />

► Cholezystektomie – seit <strong>2023</strong><br />

NEU<br />

► Eingriffe zum Hüftgelenkersatz –<br />

seit 01. Juli 2024<br />

► Eingriffe an Aortenaneurysmen –<br />

zum 01. Oktober 2024<br />

Die detaillierten Informationen zu Umfang bzw.<br />

Definition des jeweiligen Eingriffs ist dem Besonderen<br />

Teil der Richtlinie zum Zweitmeinungsverfahren<br />

zu entnehmen.<br />

Ärzte, die eine Zweitmeinung abgeben wollen,<br />

benötigen eine Genehmigung der <strong>KVWL</strong>. Hierfür<br />

ist neben der Facharzturkunde eine mindestens<br />

fünfjährige Tätigkeit in der unmittelbaren Patientenversorgung<br />

im jeweiligen Fachgebiet nach<br />

Anerkennung der Facharztbezeichnung, eine<br />

gültige Weiterbildungsbefugnis oder akademische<br />

Lehrbefugnis sowie die Erfüllung der Fortbildungsverpflichtung<br />

nach § 95d oder § 136b<br />

Abs. 1 Nr. 1 SGB V nachzuweisen.<br />

Besonders ist, dass nicht nur Vertragsärzte am<br />

Zweitmeinungsverfahren teilnehmen können,<br />

sondern auch nicht an der vertragsärztlichen<br />

Versorgung teilnehmende Ärzte. Sie werden<br />

dann, sofern sie die erforderlichen Voraussetzungen<br />

erfüllen, ausschließlich für die Leistungen<br />

des Zweitmeinungsverfahrens zur Teilnahme<br />

an der vertragsärztlichen Versorgung<br />

ermächtigt.<br />

62 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Nach der Richtlinie sind Ärzte verpflichtet, Patienten über ihren Rechtsanspruch auf eine Zweitmeinung<br />

zu informieren, wenn sie die Indikation für einen der genannten planbaren Eingriffe stellen.<br />

Ferner soll der indikationsstellende Arzt den Patienten auf die Liste der Zweitmeiner hinweisen, die<br />

von den Kassenärztlichen Vereinigungen bereitgestellt wird sowie auf weiterführende Informationen.<br />

Die <strong>KVWL</strong> informiert über die Arztsuche auf ihrer Internetseite, welche Ärzte zur Abgabe einer<br />

Zweitmeinung im Sinne der Richtlinie berechtigt sind. Diese Suche ist auch für Patienten nutzbar.<br />

Info-Kasten:<br />

Die zur Abgabe einer Zweitmeinung befugten<br />

Ärzte sind unter den folgenden Links zu finden:<br />

über die <strong>KVWL</strong>-Arztsuche oder über den<br />

Patientenservice 116 117<br />

Internetwegweiser: →<br />

Zweitmeinungsverfahren<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Sabine Neuhaus<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 38 89<br />

63


Stereotaktische Radiochirurgie<br />

Zum 1. Oktober <strong>2023</strong> wurden neue Gebührenordnungspositionen<br />

für die stereotaktische<br />

Radiochirurgie (SRS) als vertragsärztliche<br />

Leistungen in den EBM aufgenommen.<br />

Neben Fachärzten für Strahlentherapie können<br />

auch Fachärzte für Neurochirurgie für die<br />

SRS eine Genehmigung erhalten. Neben den<br />

fachlichen Voraussetzungen gemäß § 9 der<br />

QS-Vereinbarung zur Strahlendiagnostik und<br />

-therapie, müssen ebenfalls die Anforderungen<br />

an die apparative Ausstattung (§ 12) und die organisatorischen<br />

Voraussetzungen für die Durchführung<br />

der SRS (§ 13a) der o. g. Vereinbarung<br />

nachgewiesen werden.<br />

Die Leistungen im Überblick:<br />

GOP 25322<br />

► Einzeitige stereotaktische Radiochirurgie<br />

(SRS) gemäß Nr. 40 und/oder Nr. 41 der Anlage<br />

I „Anerkannte Untersuchungs- oder Behandlungsmethoden“<br />

der Richtlinie Methoden<br />

vertragsärztliche Versorgung des G-BA<br />

(MVV-RL)<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Yvonne Ackermann<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 15 70<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Stefanie Niesmann:<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 13 54<br />

Ansprechpartnerin:<br />

GOP 25323<br />

► Zuschlag zur Gebührenordnungsposition<br />

25322 für die stereotaktische Radiochirurgie<br />

(SRS) von mehr als einem Zielvolumen<br />

GOP 25348<br />

► Rechnerunterstützte Bestrahlungsplanung<br />

für die stereotaktische Radiochirurgie nach<br />

der Gebührenordnungsposition 25322<br />

Details zu den Genehmigungsvoraussetzungen<br />

finden Sie auf der Website der <strong>KVWL</strong>.<br />

Grazyna Zurek<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 33 07<br />

64 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


PSMA-PET/CT<br />

Zum 1. Oktober <strong>2023</strong> wurden neue Gebührenordnungspositionen zur PSMA-PET/<br />

CT als vertragsärztliche Leistungen in den EBM aufgenommen. Grundlage zur<br />

Abrechnung der neuen Leistungen ist eine gültige Genehmigung nach der QS-<br />

Vereinbarung PET, PET/CT.<br />

Zum 1. Juli 2024 wurde die QS-Vereinbarung<br />

PET, PET/CT entsprechend angepasst und um<br />

eine elfte Indikation erweitert. Zudem wurden<br />

die Anforderungen an die Dokumentation nach<br />

§ 6 erweitert. Ebenfalls wurden die Anforderungen<br />

an die organisatorischen Voraussetzungen<br />

für die Durchführung nach § 5 entsprechend für<br />

die neue Indikation angepasst.<br />

Die Leistungen im Überblick:<br />

GOP 34720<br />

► PSMA-Positronenemissionstomographie (PET)<br />

des Körperstammes mit technischer Bildfusion<br />

einer diagnostischen Computertomographie<br />

(CT) zur Indikationsstellung einer Therapie<br />

mit (177Lu)Lutetiumvipivotidtetraxetan<br />

bei Vorliegen von diagnostischen CT-Untersuchungen<br />

GOP 34721<br />

► PSMA-Positronenemissionstomographie<br />

(PET) des Körperstammes mit technischer<br />

Bildfusion einer diagnostischen Computertomographie<br />

(CT) zur<br />

Indikationsstellung<br />

einer Therapie mit<br />

(177Lu)Lutetiumvipivotidtetraxetan<br />

mit<br />

CT<br />

diagnostischer<br />

Details zu den Geneh-<br />

migungsvoraussetzun-<br />

gen finden Sie auf der<br />

Website der <strong>KVWL</strong>.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Yvonne Ackermann<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 15 70<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Stefanie Niesmann:<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 13 54<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Grazyna Zurek<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 33 07<br />

65


66 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


QS-Maßnahmen<br />

nach § 135 Abs. 2<br />

SGB V<br />

_ Dokumentationsprüfung Akupunktur<br />

_ Dokumentationsprüfung HIV/Aids<br />

_ Stichprobenprüfung Spezial-Labor<br />

_ Dokumentationsprüfung Schmerztherapie<br />

_ Dokumentationsprüfung PDT sowie PTK noch bis Ende 2025 ausgesetzt<br />

_ Dokumentationsprüfung Rhythmusimplantat-Kontrollen<br />

_ Auflagenprüfung Dünndarmkapsel-Endoskopie<br />

_ Koloskopie-Auflagenprüfung<br />

_ Koloskopie-Hygieneprüfung<br />

_ Ultraschall Stichprobenprüfung (außer bei Säuglingshüften)<br />

_ Auflagenprüfung Sonographie der Säuglingshüften<br />

_ Konstanzprüfung von Ultraschallsystemen weiterhin erfolgreich<br />

_ Dokumentationsprüfung kurative Mammographie<br />

_ Dokumentationsprüfung MR-Angiographie<br />

_ Dokumentationsprüfung Vakuumbiopsie<br />

67


Dokumentationsprüfung Akupunktur<br />

Die „QSV zur Akupunktur bei chronisch schmerzkranken Patienten nach § 135<br />

Abs. 2 SGB V" (QS-Vereinbarung Akupunktur) sieht in § 6 eine jährliche stichprobenartige<br />

Überprüfung der Dokumentationen von Akupunkturbehandlungen von<br />

fünf Prozent der Genehmigungsinhaber vor.<br />

Aufgrund der konstant niedrigen<br />

Beanstandungsrate einigten sich<br />

die Partner des BMV-Ä darauf, die<br />

Prüfung für zwei Jahre (2016 und<br />

2017) auszusetzen.<br />

Die Dokumentationsprüfung wurde<br />

ab dem 1. Januar 2018 wieder<br />

aufgenommen.<br />

Ergebnisse der Akupunktur-Dokumentationsprüfung<br />

bestanden nicht bestanden Gesamt<br />

2010 75 11 86<br />

2011 103 22 125<br />

2012 90 12 102<br />

2013 77 11 88<br />

2014 98 8 106<br />

2015 64 7 71<br />

2016 0 0 0<br />

2017 0 0 0<br />

2018 46 5 51<br />

2019 83 3 86<br />

2020 40 2 42<br />

2021 56 7 63<br />

2022 54 6 60<br />

<strong>2023</strong> 40 4 44<br />

Internetwegweiser: →<br />

Akupunktur<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Pia Feldmann<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 15 71<br />

68 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Dokumentationsprüfung HIV/Aids<br />

Die QS-Vereinbarung ist zum 1. Juli 2009 in Kraft getreten.<br />

Ergebnisse der HIV-Dokumentationsprüfung<br />

bestanden nicht bestanden Gesamt<br />

2010 0 0 0<br />

2011 7 0 7<br />

2012 5 0 5<br />

2013 1 0 1<br />

2014 2 0 2<br />

2015 3 3 6<br />

2016 5 3 8<br />

2017 5 1 6<br />

2018 5 0 5<br />

2019 3 0 3<br />

Internetwegweiser: →<br />

HIV-Versorgung<br />

2020 4 4 8<br />

2021 3 0 3<br />

2022 6 1 7<br />

<strong>2023</strong> 3 1 4<br />

Ansprechpartner:<br />

Eric Heide<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 11 89<br />

69


Stichprobenprüfung Spezial-Labor<br />

Mit der zum 1. April 2018 angepassten QS-Vereinbarung Spezial-Labor<br />

wurde eine Stichprobenprüfung zur internen und externen QS eingeführt.<br />

Stichprobenprüfungen zur internen<br />

und externen QS:<br />

Jährlich wird eine Stichprobenprüfung<br />

bei 15 Prozent der abrechnenden<br />

Ärzte durchgeführt. Diese Prüfung<br />

bezieht sich auf die interne und externe<br />

QS im Rahmen der Anforderungen<br />

der „Richtlinie der Bundesärztekammer<br />

zur QS laboratoriumsmedizinischer<br />

Untersuchungen“ (Rili-BÄK).<br />

Die einzureichenden Dokumentationen<br />

müssen Aussagen über das interne<br />

Qualitätsmanagement-System (z.<br />

B. Qualitätsmanagement-Handbuch,<br />

Gerätenachweise, Mitarbeiterqualifikation,<br />

Fehlermanagement) enthalten.<br />

Zusätzlich ist die Teilnahme an<br />

der externen QS (Ringversuche) in<br />

den festgelegten Intervallen lt. der Rili-BÄK<br />

nachzuweisen.<br />

Erfolgreiche Teilnahme an der Stichprobenprüfung:<br />

Ärzte, die erfolgreich, d. h. ohne Beanstandungen,<br />

die Stichprobenprüfung<br />

abschließen, werden für einen<br />

Zeitraum von fünf Jahren von der<br />

weiteren Teilnahme an dieser Prüfung<br />

befreit.<br />

Für Ärzte, die eine gültige Akkreditierungsurkunde<br />

nach DIN EN ISO 15189<br />

(Medizinische Laboratorien – Anforderungen<br />

an die Qualität und Kompetenz)<br />

vorlegen, entfällt die Teilnahme<br />

an den Stichprobenprüfungen (vgl. §<br />

5 Abs. 7 und 5 der QSV Spezial-Labor).<br />

Die Stichprobenprüfung wurde erstmalig<br />

im Jahr 2019 durchgeführt.<br />

Nachstehend haben wir die Ergebnisse<br />

dargestellt:<br />

Ergebnisse der Stichprobenprüfung Spezial-Labor<br />

bestanden nicht bestanden Nachweis der Zertifizierung Gesamt<br />

2019 49 73 19 141<br />

2020 63 20 16 99<br />

2021 102 20 6 128<br />

2022 81 71 0 152<br />

<strong>2023</strong> 26 56 38 120<br />

Internetwegweiser: →<br />

Laboratoriumsmedizinische Untersuchungen – spezielle Leistungen<br />

Fazit:<br />

Qualität zahlt sich aus!! Fünf Jahre<br />

von der Teilnahme an einer weiteren<br />

Prüfung befreit.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Lena Heck<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 15 68<br />

70 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Dokumentationsprüfung Schmerztherapie<br />

Ergebnisse der Schmerztherapie-Dokumentationprüfung<br />

bestanden nicht bestanden Gesamt<br />

2017 3 4 7<br />

2018 2 1 3<br />

2019 8 6 14<br />

2020 2 1 3<br />

2021 - - -<br />

2022 6 4 10<br />

Mit der zum 1. Oktober 2016 angepassten<br />

QS-Vereinbarung wurde<br />

eine befristete Dokumentationsprüfung<br />

eingeführt. Diese wird bei<br />

Ärzten durchgeführt, die erstmals<br />

eine Genehmigung zur Durchführung<br />

und Abrechnung von<br />

schmerztherapeutischen Leistungen<br />

erhalten haben (Dokumentationsunterlagen<br />

zu zwölf Patienten<br />

aus den ersten vier Abrechnungsquartalen).<br />

2022 * 8 2 10<br />

<strong>2023</strong> * 9 2 11<br />

*<br />

(inklusive Wiederholungsprüfung)<br />

Internetwegweiser: →<br />

Schmerztherapie | <strong>KVWL</strong><br />

Ansprechpartnerin:<br />

Nicole Schütz<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 15 51<br />

71


Dokumentationsprüfung PDT sowie PTK<br />

noch bis Ende 2025 ausgesetzt<br />

Bereits im Jahr 2011 wurde die Dokumentationsprüfung<br />

für die Photodynamische Therapie am<br />

Augenhintergrund (PDT) für die Dauer von drei<br />

Jahren ausgesetzt. Die Partner des BMV-Ä haben<br />

diese Regelung in den Jahren 2014 und<br />

2020 bestätigt und ausgeweitet. Anfang 2020<br />

hatte die KBV mitgeteilt, dass auch weiterhin auf<br />

Prüfungen in diesem Bereich verzichtet wird: Die<br />

Prüfungen blieben bis zum 31. Dezember 2022<br />

ausgesetzt. Grund hierfür<br />

waren die guten Prüfergebnisse<br />

in der Vergangenheit.<br />

Vereinigungen eine Überprüfung der ärztlichen<br />

Dokumentation vornehmen, sofern sie dies für<br />

erforderlich halten. Dieses Verfahren war bislang<br />

obligat und wurde nun in ein fakultatives<br />

Prüfverfahren umgewandelt.<br />

Die grundsätzliche Pflicht zur exakten Dokumentation<br />

bleibt weiter bestehen.<br />

Die Partner des Bundesmantelvertrages<br />

haben<br />

sich im Jahr <strong>2023</strong> auf Anpassungen<br />

der beiden QSV<br />

verständigt. Die Überprüfungen<br />

der ärztlichen Dokumentation<br />

nach den QSV<br />

PDT und PKT wurden um<br />

weitere drei Jahre bis zum<br />

31. Dezember 2025 ausgesetzt.<br />

Nach diesem Zeitpunkt können<br />

die Kassenärztlichen<br />

Internetwegweiser: →<br />

Photodynamische Therapie am Augenhintergrund<br />

Internetwegweiser: →<br />

Phototherapeutische Keratektomie<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Daniela Nagel<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 36 21<br />

72 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Dokumentationsprüfung<br />

Rhythmusimplantat-Kontrollen<br />

Die im Oktober 2018 in Kraft getretene neue QSV Rhythmusimplantat-Kontrolle<br />

sieht zum einen zur Aufrechterhaltung<br />

und Weiterentwicklung der fachlichen Befähigung<br />

der Genehmigungsinhaber einen regelmäßigen Nachweis<br />

von besuchten Fortbildungen sowie zum anderen eine Dokumentationsprüfung<br />

vor.<br />

Im Rahmen der Dokumentationsprüfung werden Funktionsanalysen<br />

von Herzschrittmachern und/oder implantierten<br />

Kardiovertern bzw. Defibrillatoren und/oder implantierten<br />

Systemen zur kardialen Resynchronisationstherapie<br />

(HSM-/ICD-/CRT-Kontrolle) betrachtet. Nach § 9 der o. g.<br />

QSV prüft die QS-K der <strong>KVWL</strong> dabei die Dokumentationen<br />

auf Vollständigkeit und Nachvollziehbarkeit im Hinblick auf<br />

die patientenadäquate Programmierung des Systems im<br />

konkreten Einzelfall.<br />

Im Jahr <strong>2023</strong> hat die <strong>KVWL</strong> von 24 Ärzten Dokumentationen<br />

von Rhythmusimplantat-Kontrollen angefordert und<br />

geprüft. Dies entspricht einer Prüfquote von neun Prozent<br />

(bei 267 abrechnenden Ärzten). Während der COVID-<br />

19-Pandemie hatte der Vorstand der <strong>KVWL</strong> das Verfahren<br />

teilweise ausgesetzt bzw. im Umfang reduziert. Aufgrund<br />

des hohen im Verfahren begründeten Aufwands (20 Dokumentationen<br />

je Arzt) konnte die nach der QSV vorgesehene<br />

Prüfquote von 15 Prozent in den Jahren 2022 und <strong>2023</strong><br />

noch nicht erreicht werden.<br />

Gute Qualität<br />

Bei sieben von 18 Ärzten, die die Prüfung mit dem Ergebnis<br />

„vollständig und nachvollziehbar“ bestanden haben, waren<br />

alle vorgelegten 20 Dokumentationen ohne festgestellte<br />

Mängel. Daher konnten diese sieben Ärzte auf Grund eines<br />

Beschlusses des Vorstandes der <strong>KVWL</strong> für die Dauer von<br />

drei Jahren von einer erneuten Dokumentationsprüfung<br />

Rhythmusimplantat-Kontrollen befreit werden – getreu<br />

dem Motto: „Gute Qualität wirkt sich aus!“.<br />

Häufigste Mängel<br />

Bei ihren Beanstandungen stellte die Kommission am häufigsten<br />

fest, dass nach der QSV notwendige Parameter<br />

nicht dokumentiert waren. In der Regel lag dies an den<br />

unterschiedlichen technischen Prüfprotokollen der verschiedenen<br />

Anbieter. So fehlten die Parameter häufig immer<br />

bei einem bestimmten Anbieter und die Praxen teilten<br />

im Rahmen des Stellungnahmeverfahrens mit, dass sich<br />

die Beanstandung durch eine Änderung im Dokumentationsverhalten<br />

schnell beheben ließe. Hierzu musste in der<br />

Regel eine Änderung der Speichereinstellungen im System<br />

erfolgen, die sich – z. T. unterstützt durch den technischen<br />

Kundensupport der Firmen – schnell umsetzen ließ. Teilweise<br />

war auch der zwingend für die Prüfung erforderliche<br />

Programmer-Ausdruck nicht vorgelegt worden und wurde<br />

erst im Stellungnahmeverfahren nachgereicht.<br />

So konnten jedoch alle Ärzte, die zu einem Stellungnahmeverfahren<br />

nach § 10 Abs. 3 der QSV aufgefordert wurden,<br />

die Beanstandungen erklären, sodass das Prüfverfahren<br />

beendet werden konnte. Kein Arzt musste sich einem Kolloquium<br />

nach § 9 Abs.<br />

3 der QSV stellen.<br />

Internetwegweiser: →<br />

Rhythmusimplantat Kontrolle<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Ergebnisse der Überprüfung der Rhythmusimplantat-Kontrolle<br />

bestanden nicht bestanden Gesamt<br />

2021 12 4 16<br />

2022 12 11 23<br />

<strong>2023</strong> 18 6 24<br />

Sabine Neuhaus<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 38 89<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Romy Teubel<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 13 25<br />

73


Auflagenprüfung Dünndarmkapsel-Endoskopie<br />

Nach der QSV besteht für alle Ärzte mit einer Genehmigung<br />

die Auflage, innerhalb eines Zeitraums von jeweils<br />

12 Monaten den Nachweis der selbständigen Auswertung<br />

von mindestens zehn Dünndarm-Kapselendoskopie-Untersuchungen<br />

gegenüber der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung zu führen. Die Ergebnisse der Jahre 2021<br />

bis <strong>2023</strong> sind nachfolgend aufgeführt.<br />

Unter Berücksichtigung der eng gefassten Indikation<br />

für die vertragsärztliche Auswertung von Dünndarm-<br />

Kapselendoskopien – nur zur Abklärung obskurer gastrointestinaler<br />

Blutungen – kann der Nachweis der jährlichen<br />

Mindestfrequenzen schwierig sein. Hier besteht die Möglichkeit, die Mindestfrequenzen im<br />

Folgeprüfzeitraum nachzuweisen.<br />

Dünndarmkapsel-Endoskopie 2021 2022 <strong>2023</strong><br />

Ergebnisse der Erstprüfungen<br />

Nachweis von mind. 10 Dünndarmkapsel-Endoskopien<br />

ausschließlich vertragsärztlich durchgeführte<br />

Auswertungen<br />

vertragsärztliche und nicht vertragsärztlich<br />

durchgeführte Auswertungen<br />

25 18 17<br />

18 25 36<br />

Nachweis nicht erfüllt 7 5 1<br />

Ergebnisse der Folgeprüfungen<br />

Nachweis von mind. 10 Dünndarmkapsel-Endoskopien<br />

ausschließlich vertragsärztlich durchgeführte<br />

Auswertungen<br />

vertragsärztliche und nicht vertragsärztlich<br />

durchgeführte Auswertungen<br />

0 2 1<br />

3 6 3<br />

Nachweis nicht erfüllt 1 1 1<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Susanne Daubert<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 37 55<br />

74 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Koloskopie-Auflagenprüfung<br />

(Untersuchungsfrequenzen einschließlich Beurteilung der ärztlichen<br />

Dokumentation)<br />

Frequenzprüfung Koloskopie<br />

Nach der Koloskopie-Vereinbarung sind jährlich die Mindestfrequenzen der durchgeführten Untersuchungen<br />

der koloskopisch tätigen Fachärzte (außer Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin)<br />

nachzuweisen. Die Ergebnisse der Jahre 2021 bis <strong>2023</strong> sind nachfolgend aufgeführt.<br />

Ergebnisse der Frequenzprüfung 2021 2022 <strong>2023</strong><br />

Nachweis von mind. 200 totalen Koloskopien<br />

ausschließlich vertragsärztlich durchgeführte<br />

Untersuchungen<br />

vertragsärztliche und nicht vertragsärztlich<br />

durchgeführte Untersuchungen<br />

228 160 215<br />

14 7 11<br />

Nachweis nicht erfüllt 1 3 2<br />

Nachweis von mind. 10 Polypektomien<br />

ausschließlich vertragsärztlich durchgeführte<br />

Untersuchungen<br />

vertragsärztliche und nicht vertragsärztlich<br />

durchgeführte Untersuchungen<br />

234 159 222<br />

8 8 2<br />

Nachweis nicht erfüllt 1 3 2<br />

Dokumentationsprüfung<br />

Nach Prüfung der Mindestfrequenzen erfolgt die Beurteilung der ärztlichen Dokumentationen von<br />

vertragsärztlich erbrachten totalen Koloskopien und Polypektomien.<br />

weiterlesen<br />

75


Ergebnisse der Dokumentationsprüfung 2021 2022 <strong>2023</strong><br />

Beurteilung von 20 totalen Koloskopien<br />

bestanden 68 96 % 50 96 % 113 98 %<br />

nicht bestanden 3 4 % 2 4 % 2 2 %<br />

Gesamt (absolute Zahl) 71 52 115<br />

Beurteilung von 5 Polypektomien<br />

bestanden 69 97 % 49 94 % 113 98 %<br />

nicht bestanden 2 3 % 3 6 % 2 2 %<br />

Gesamt (absolute Zahl) 71 52 115<br />

Nach der Koloskopie-Vereinbarung erfolgt die Prüfung der ärztlichen Dokumentation nur alle zwei<br />

Jahre, wenn die Prüfung im ersten Zeitraum erfolgreich war. Daher wirkt sich eine gute Dokumentationsqualität<br />

auf den Überprüfungsprozess durch die Kassenärztliche Vereinigung aus.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Marie-Christin Friedrich<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 33 37<br />

76 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Koloskopie-Hygieneprüfung<br />

Erneut sehr gute Ergebnisse zeigen sich im Jahr 2022 bei den halbjährlich<br />

durchgeführten Hygieneprüfungen in den koloskopisch tätigen Praxen in<br />

Westfalen-Lippe.<br />

Weiterhin sehr gute Ergebnisse zeigen sich im Jahr <strong>2023</strong><br />

bei den halbjährlich durchgeführten Hygieneprüfungen in<br />

den koloskopisch tätigen Praxen in Westfalen-Lippe.<br />

Ansprechpartner:<br />

Tobias Gepp<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 15 62<br />

Hygieneprüfung Koloskopie<br />

halbjährige Routineprüfung<br />

2019 2020* 2021 2022 <strong>2023</strong><br />

bestanden 301 96 % 146 96 % 300 94 % 304 95 % 296 97 %<br />

nicht bestanden 9 4 % 6 4 % 18 6 % 16 5 % 8 3 %<br />

Gesamt (absolute Zahl) 310 152 * 318 320 304<br />

*Aufgrund der Corona-Pandemie musste im Jahr 2020 nur eine erfolgreiche<br />

Hygieneprüfung für das gesamte Kalenderjahr nachgewiesen werden.<br />

77


Ultraschall Stichprobenprüfung<br />

(außer bei Säuglingshüften)<br />

Nach § 11 in Verbindung mit Punkt 6 der Protokollnotiz der Ultraschall-<br />

Vereinbarung prüft die Kassenärztliche Vereinigung pro Jahr mindestens<br />

vier Prozent der Ärzte mit einer Genehmigung. Hierbei wird beurteilt, ob<br />

die jeweiligen Bild- und Befunddokumentationen unter Berücksichtigung<br />

der Indikation und den aus der Untersuchung abgeleiteten Konsequenzen<br />

vollständig und nachvollziehbar sind. Nachfolgend sind die Ergebnisse der<br />

Jahre 2021 bis <strong>2023</strong> aufgeführt:<br />

Ultraschall Dokumentationsprüfung 2021 2022 <strong>2023</strong><br />

keine Beanstandungen 61 29 % 48 17 % 106 25 %<br />

geringe Beanstandungen 104 48 % 156 55 % 250 58 %<br />

erhebliche Beanstandungen 18 8 % 34 12 % 28 7 %<br />

schwerwiegende Beanstandungen 33 15 % 46 16 % 46 11 %<br />

Gesamt (absolute Zahl) 216 284 430<br />

Bei den Gesamtergebnissen "erhebliche Beanstandungen"<br />

oder "schwerwiegende Beanstandungen"<br />

ist die Stichprobenprüfung nicht<br />

bestanden. In diesen Fällen erfolgt eine Wiederholungsprüfung<br />

der ärztlichen Dokumentation<br />

aus einem der ersten vier der Ergebnismitteilung<br />

folgenden Abrechnungsquartale.<br />

Der Beratungsgedanke steht für die <strong>KVWL</strong> im<br />

Fokus. Daher wird bei einem Gesamtergebnis<br />

„schwerwiegende Beanstandung“ als Auflage<br />

nach den Vorgaben der Ultraschall-Vereinbarung<br />

grundsätzlich die Durchführung eines Beratungsgesprächs<br />

festgelegt. Auch bei einem<br />

Gesamtergebnis „erhebliche Beanstandungen“<br />

bietet die <strong>KVWL</strong> Beratungsgespräche an.<br />

Ultraschall<br />

Beratungsgespräche<br />

2021 2022 <strong>2023</strong><br />

empfohlen 10 3 9<br />

verpflichtend 26 38 38<br />

Gesamt 36 41 47<br />

Diese Gespräche bieten den überprüften Ärzten<br />

die Möglichkeit, Ursachen für die beanstandeten<br />

Mängel mit den Kollegen der QS-K Ultraschall zu<br />

erörtern und mögliches Verbesserungspotenzial<br />

auszuloten. Die <strong>KVWL</strong> bietet diese Gespräche<br />

per Videokonferenz oder auf Wunsch auch als<br />

Präsenz-Veranstaltung an.<br />

78 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Ultraschall-Wiederholungsprüfung 2021 2022 <strong>2023</strong><br />

keine Beanstandungen 3 9 % 6 12 % 10 23 %<br />

geringe Beanstandungen 15 46 % 29 57 % 23 54 %<br />

erhebliche Beanstandungen 4 12 % 4 8 % 4 9 %<br />

schwerwiegende Beanstandungen 11 33 % 12 23 % 6 14 %<br />

Gesamt (absolute Zahl) 33 51 43<br />

Sollte die Wiederholungsprüfung nicht bestanden werden,<br />

hat der überprüfte Arzt die Möglichkeit, innerhalb von<br />

sechs Wochen an einem Kolloquium bei der <strong>KVWL</strong> teilzunehmen.<br />

Von den sieben Kolloquien (kollegiales Fachgespräch<br />

mit praktischem Teil am Ultraschallsystem mit Probanden)<br />

wurde vier bestanden. In drei Fällen musste die<br />

Ultraschall-Genehmigung für den geprüften Anwendungsbereich<br />

widerrufen werden.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Susanne Daubert<br />

Tel: 0231 / 94 32 37 55<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Tanja Kindel<br />

Tel: 0231 / 94 32 15 57<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Pia Schermaschinsky<br />

Tel: 0231 / 94 32 11 63<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Marie-Christin Friedrich<br />

Tel: 0231 / 94 32 33 37<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

79


Auflagenprüfung Sonographie<br />

der Säuglingshüften<br />

Mit der Qualitätssicherungsmaßnahme nach § 12 i. V. m. Anlage V der<br />

Ultraschall-Vereinbarung soll eine stets gleichbleibende Untersuchungsqualität<br />

derjenigen Ärzte gewährleistet werden, die Hüftsonographien<br />

bei Säuglingshüften (präventiv und kurativ) durchführen.<br />

In diesem Zusammenhang werden neben der Qualität der Bild- und Schriftdokumentationen auch<br />

die vom untersuchenden Arzt veranlassten diagnostischen und/oder therapeutischen Konsequenzen<br />

in die Beurteilung einbezogen.<br />

Bei der mehrstufigen Auflagenprüfung wird zunächst bei allen Ärzten, die erstmals eine Genehmigung<br />

erhalten haben, eine Initialprüfung durchgeführt. Bei einem positiven Ergebnis folgt eine<br />

Stichprobenprüfung innerhalb von zwei Jahren. Wird auch diese Prüfung erfolgreich abgeschlossen,<br />

folgt die nächste Stichprobenprüfung erst innerhalb der nächsten fünf Jahre.<br />

Auflagenprüfung Sonographie<br />

der Säuglingshüften Initialprüfung<br />

„neue Ärzte“<br />

2021 2022 <strong>2023</strong><br />

sachgerecht 35 77 % 20 50 % 22 51 %<br />

nicht sachgerecht<br />

Wiederholung innerhalb von 12<br />

Monaten<br />

nicht sachgerecht<br />

Aussetzen der Genehmigung<br />

7 16 % 12 30 % 9 21 %<br />

3 7 % 8 20 % 12 28 %<br />

Gesamt (absolute Zahl) 45 40 43<br />

Internetwegweiser: →<br />

Ultraschall: Sonografie der Säuglingshüfte<br />

80 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Stichprobenprüfung innerhalb<br />

von 2 und 5 Jahren<br />

2021 2022 <strong>2023</strong><br />

sachgerecht 21 78 % 18 56 % 40 63 %<br />

nicht sachgerecht<br />

Wiederholung innerhalb von 12<br />

Monaten<br />

nicht sachgerecht<br />

Aussetzen der Genehmigung<br />

5 19 % 10 31 % 15 23 %<br />

1 3 % 4 13 % 9 14 %<br />

Gesamt (absolute Zahl) 27 32 64<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Tanja Kindel<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 15 57<br />

81


Konstanzprüfung von Ultraschallsystemen<br />

weiterhin erfolgreich<br />

Zur Beurteilung einer ausreichenden diagnostischen Sicherheit werden<br />

alle zugelassenen Ultraschallsysteme in Westfalen-Lippe in regelmäßigen<br />

Abständen (jeweils sechs Jahre) von der <strong>KVWL</strong> hinsichtlich einer technischen<br />

Bildqualität überprüft.<br />

Dies bezieht sich auf alle Ultraschallsysteme bei Untersuchungen im B-Modus-Verfahren. Hierfür<br />

besteht die Möglichkeit, entweder repräsentative Ultraschallbilder mit vorgegebenen Bildmerkmalen<br />

oder ein qualifiziertes Wartungsprotokoll vorzulegen. Dieses wird als Ersatz für eine bildbasierte<br />

Prüfung anerkannt, wenn aus den messtechnischen Kontrollen hervorgeht, dass die Leistungsfähigkeit<br />

des Ultraschallsystems hinsichtlich der technischen Bildqualität eine ausreichende<br />

diagnostische Sicherheit ermöglicht.<br />

Konstanzprüfung (Erstprüfungen) 2021 2022 <strong>2023</strong><br />

Anforderungen erfüllt mit bildbasierter Prüfung 532 60 % 213 64 % 395 49 %<br />

Anforderungen erfüllt mit Prüfung Wartungsprotokoll 255 29 % 90 27 % 399 49 %<br />

Anforderung nicht erfüllt 94 11 % 28 9 % 13<br />

Gesamt (absolute Zahl) 881 331 807<br />

Nach einer entsprechenden Modifizierung<br />

der Ultraschallsysteme,<br />

z. T. auch durch Anpassung der<br />

Druckerqualität für analoge Bilder,<br />

liegt die Erfolgsquote bei den<br />

Wiederholungsprüfungen weiterhin<br />

bei 100 Prozent. Diese Ergebnisse<br />

zeigen die ausgezeichnete<br />

technische Bildqualität der in den<br />

westfälisch-lippischen Arztpraxen<br />

genutzten Ultraschallsysteme.<br />

Ansprechpartner:<br />

Thomas Balhar<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 15 60<br />

82 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Dokumentationsprüfung<br />

kurative Mammographie<br />

Nach der QS-Vereinbarung zur kurativen Mammographie findet die<br />

Dokumentationsprüfung ab dem Wirksamkeitszeitpunkt der erteilten<br />

Genehmigung erstmalig innerhalb von sechs Monaten statt.<br />

Danach erfolgt die Überprüfung alle zwei Jahre<br />

nach der letzten bestandenen Prüfung. In den<br />

vergangenen fünf Jahren mussten sich lediglich<br />

vereinzelt Ärzte einer Wiederholungsprüfung<br />

innerhalb von drei oder sechs Monaten stellen.<br />

Die Ergebnisse der QS-Prüfungen von 2019 bis<br />

<strong>2023</strong> bestätigen insgesamt betrachtet eine hohe<br />

Qualität und eine qualitativ sehr gute Versorgung<br />

der Patientinnen.<br />

Mammographie 2019 2020 2021 2022 <strong>2023</strong><br />

bestanden 79 100 % 49 100 % 69 99 % 59 97 % 72 100 %<br />

nicht bestanden 0 0 % 0 0 % 1 1 % 2 3 % 0 0 %<br />

Gesamt<br />

(absolute Zahlen):<br />

79 49 70 61 72<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Lisa Meister<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 19 30<br />

83


Dokumentationsprüfung MR-Angiographie<br />

Die QS-Vereinbarung sieht vor, dass die KVen von mindestens 20 Prozent<br />

der abrechnenden Ärzte die Dokumentationen zu zwölf angiographischen<br />

Untersuchungen daraufhin prüfen, ob die Indikation für die durchgeführte<br />

MR-Angiographie gerechtfertigt und begründet ist.<br />

Die Prüfung gilt als nicht bestanden, wenn mindestens<br />

zehn Prozent der Dokumentationen<br />

als nicht nachvollziehbar beurteilt wurden. Im<br />

Jahr <strong>2023</strong> betraf dieses Ergebnis 17 Prozent der<br />

Ärzte, deren Indikation zur Durchführung einer<br />

MR-Angiographie nicht nachvollziehbar war. Es<br />

erfolgte jeweils der Hinweis auf eine korrekte<br />

Indikationsstellung und die Ausschöpfung aller<br />

sonstigen vorzuschaltenden Maßnahmen.<br />

Im Jahr <strong>2023</strong> haben insgesamt 83 Prozent der geprüften<br />

Ärzte die Prüfung bestanden. Aufgrund des<br />

Prüfergebnisses „bestanden“ (vollständig und nachvollziehbar)<br />

konnten diese Ärzte für drei Jahre von der<br />

weiteren QS-Prüfung befreit werden!<br />

MR-Angiographie 2019 2020 2021 2022 <strong>2023</strong><br />

bestanden 58 88 % 42 91 % 38 73 % 41 77 % 50 83 %<br />

nicht bestanden 8 12 % 4 9 % 14 26 % 12 23 % 18 17 %<br />

Gesamt<br />

(absolute Zahlen):<br />

66 46 52 53 68<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Corinna Wittwer<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 33 85<br />

84 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Dokumentationsprüfung Vakuumbiopsie<br />

In den Jahren vor Beginn der COVID-19-Pandemie zeigte sich bei der<br />

Dokumentationsprüfung nach der QS-Vereinbarung zur Vakuumbiopsie<br />

eine kontinuierlich gute Qualität. Im Durchschnitt gab es in diesen Jahren<br />

nur bei ein bis zwei Prüfungen mit Mängelmitteilungen aufgrund von<br />

unvollständigen Dokumentationen.<br />

In den Jahren 2020 bis 2022 konnten aufgrund<br />

der Pandemie keine Dokumentationsprüfungen<br />

nach der QSV zur Vakuumbiopsie der Brust<br />

durchgeführt werden. Die Ergebnisse nach der<br />

Wiederaufnahme der Prüfungen im Jahr <strong>2023</strong><br />

knüpfen nahtlos an die guten Ergebnisse von<br />

vor der Pandemie an und bestätigen die dauerhaft<br />

hohe Qualität bei der Durchführung dieser<br />

Untersuchungsmethode.<br />

Vakuumbiopsie 2019 2020 2021 2022 <strong>2023</strong><br />

bestanden 13 87 % n/a 0 % n/a 0 % n/a 0 % 17 85 %<br />

nicht bestanden 2 13 % n/a 0 % n/a 0 % n/a 0 % 3 15 %<br />

Gesamt<br />

(absolute Zahlen):<br />

15 0 0 0 20<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Christa Nowak<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 33 16<br />

85


86 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


QS-Maßnahmen<br />

nach § 135b Abs. 2<br />

SGB V<br />

_ Arthroskopie von Knie- und Schultergelenken<br />

_ Kernspintomographie (MRT), Radiologie und Computertomographie (CT)<br />

87


Arthroskopie von Knie- und Schultergelenken<br />

Im Jahr <strong>2023</strong> hat die <strong>KVWL</strong> Arthroskopien von zwölf Ärzten geprüft. Dies<br />

entspricht einer Prüfquote von sieben Prozent (bei 169 abrechnenden<br />

Ärzten). Dabei wurden sechs Ärzte im Rahmen der Initialprüfung geprüft.<br />

In die Initialprüfung kommen Ärzte, die seit<br />

2020 erstmals die Genehmigung für die Arthroskopie<br />

von Knie- und Schultergelenken bei<br />

der <strong>KVWL</strong> beantragt haben. Vier Erstgenehmigungsinhaber<br />

haben die Prüfung mit der Stufe<br />

1 „keine Beanstandungen“ oder Stufe 2 „geringe<br />

Beanstandungen“ abgeschlossen. Von fünf<br />

Ärzten wurden Dokumentationen im Rahmen<br />

der zufallsgesteuerten Stichprobenprüfung angefordert.<br />

Eine Prüfung erfolgte anlassbezogen<br />

aufgrund zuvor festgestellter Beanstandungen.<br />

Hier bestätigte sich, dass QS wirkt: Die Wiederholungsprüfung<br />

wurde mit dem Ergebnis „keine<br />

Beanstandungen“ abgeschlossen.<br />

Die genauen Kriterien sind der Qualitätsbeurteilungsrichtlinie<br />

Arthroskopie (§ 4) des G-BA zu<br />

entnehmen.<br />

Ergebnisse der Überprüfung der QS-Prüfung Arthroskopie<br />

keine<br />

Beanstandungen<br />

geringe<br />

Beanstandungen<br />

erhebliche<br />

Beanstandungen<br />

schwerwiegende<br />

Beanstandungen<br />

Gesamt<br />

2017 10 3 1 2 16<br />

2018 3 5 1 1 10<br />

2019 ausgesetzt infolge datenschutzrechtlicher Bedenken<br />

2020 2 1 1 0 4<br />

2021 5 0 0 1 6<br />

2022 7 2 0 0 9<br />

<strong>2023</strong> 6 4 0 2 12<br />

Da die Qualitätsprüfungen auf Grundlage des § 135b Abs. 2 SGB V infolge datenschutzrechtlicher Bedenken Mitte 2018 ausgesetzt wurden, fanden im<br />

Jahr 2019 keine Prüfungen statt. Die Prüfungen wurden erst 2020 wieder aufgenommen.<br />

88 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Gute Qualität wirkt sich aus<br />

Ärzte, bei denen alle zwölf Einzelbewertungen mit dem Ergebnis „keine Beanstandungen“ bewertet<br />

werden, werden aufgrund eines Beschlusses des Vorstandes der <strong>KVWL</strong> für die Dauer von drei<br />

Jahren von einer erneuten Dokumentationsprüfung Arthroskopie befreit.<br />

89


Die Bilddokumentation – das heißt Einzelbilder, Videos<br />

oder Teilsequenzen der Videos – können ohne weitere Hilfsmittel<br />

einem Patienten zugeordnet werden und sind mit den<br />

korrekten versichertenidentifizierenden Daten (insbesondere<br />

Vor- und Zuname sowie Geburtsdatum) gekennzeichnet.<br />

So schreibt es die Qualitätsbeurteilungs-Richtlinie Arthroskopie<br />

vor. Darüber hinaus muss die Bilddokumentation<br />

die Seitenangabe, das Operationsdatum, den Namen des<br />

Operateurs, der Praxis beziehungsweise Klinik enthalten.<br />

HInweis: In einer Stichprobenprüfung durch die Kassenärztliche<br />

Vereinigung wird die fehlende bildliche Dokumentation<br />

als schwerwiegender Mangel gewertet. Das Bildmaterial muss<br />

unbedingt eindeutig dem Patienten und dem untersuchenden<br />

Arzt beziehungsweise der Praxis zugeordnet werden können.<br />

Praxis: Orthopädische<br />

Praxisklinik Neuss<br />

Chirurg: Dr. Müller-Rath<br />

Identifikation<br />

Praxis und Arzt<br />

05/02/2016<br />

Die Richtlinie gibt vor, dass alle vier der genannten<br />

Angaben auf den Bildern vorhanden sein müssen. Dies ist<br />

aufgrund technischer Beschränkungen nicht in allen Fällen<br />

möglich. Eine eindeutige Zuordnung der schriftlichen und<br />

bildlichen Dokumentation zu einem bestimmten Patienten<br />

und einer bestimmten Einrichtung kann auch dann möglich<br />

sein, wenn der Name und das Geburtsdatum des Patienten auf<br />

dem Bildausdruck erkennbar sind und die weiteren Angaben<br />

(zum Beispiel Operationsdatum, Operateur, Einrichtung)<br />

aus dem dazugehörigen OP-Bericht hervorgehen. Selbstverständlich<br />

muss der OP-Bericht eindeutig dem entsprechenden<br />

Patienten zugeordnet werden können (Dokumentationsbeispiele<br />

siehe Abbildung unten und Seite 16).<br />

Üblicherweise erfolgt die einzureichende Bilddokumentation<br />

mittels eines Gesamtausdrucks der elektronischen Dokumentation<br />

oder mittels ausgedruckter Einzelbilder mit vollständiger<br />

Beschriftung.<br />

Operationsdatum<br />

Patient: Max Mustermann, 01.01.1960 Versichertenidentifizierende Daten<br />

Eingriff: ASK Schulter rechts<br />

Seitenangabe<br />

Dokumentationsbeispiel 1:<br />

Ausdruck einer elektronischen<br />

Bilddokumentation. Die nach der<br />

Qualitätsbeurteilungs-Richtlinie<br />

Arthroskopie geforderte Beschriftung<br />

der Bilddokumentation ist vollständig.<br />

HInweis:<br />

Bitte achten Sie darauf, dass aus der<br />

Bilddokumentation die Seitenangabe<br />

hervorgehen muss.<br />

TIPP<br />

Oft können Sie in Ihrem Dokumentationssystem<br />

bestimmte<br />

Einstellungen vornehmen, die<br />

eine Zuordnung zum Patienten<br />

erleichtern oder die Dokumentation<br />

vereinfachen.<br />

KBV PRAXISWISSENSPEZIAL ARTHROSKOPIE VON KNIE UND SCHULTER<br />

15<br />

Broschüre „Arthroskopie von<br />

Knie und Schulter“ aktualisiert<br />

Die KBV hat bereits 2017 eine Servicebroschüre „Arthroskopie von Knie<br />

und Schulter – Informationen zur Durchführung, Dokumentation und<br />

Fehlervermeidung“ herausgebracht.<br />

Diese Broschüre wurde 2021 überarbeitet und<br />

auf die neugefasste Qualitätsprüfungs-Richtlinie<br />

vertragsärztliche Versorgung (QP-RL) sowie<br />

die ebenfalls neugefasste Qualitätsbeurteilungsrichtlinie<br />

Arthroskopie (QBA-RL) angepasst.<br />

Ziel des Themenhefts ist es weiterhin, arthroskopierenden<br />

Praxen einen Leitfaden zu bieten,<br />

um die Untersuchung nach den Vorgaben<br />

der neu gefassten QBA-RL durchzuführen und<br />

nachvollziehbar schriftlich und bildlich zu dokumentieren.<br />

Die Broschüre greift die häufigsten<br />

Fehlerquellen bei der Dokumentation von Arthroskopien<br />

des Knie- und Schultergelenks auf<br />

und zeigt konkret, wie diese vermieden werden<br />

können. Zahlreiche aussagekräftige Bilder und<br />

Kommentare aus der Behandlungspraxis sorgen<br />

für eine hohe Anschaulichkeit.<br />

Die Anfang 2022 erschienene Broschüre umfasst 52 Seiten und enthält zahlreiche Abbildungen.<br />

Ein gedrucktes Exemplar können Praxen bei der Abteilung QS anfordern. Des Weiteren steht die<br />

Broschüre als PDF in der KBV-Mediathek bereit.<br />

2PRAKTISCHE HINWEISE:<br />

DOKUMENTATION<br />

DER ARTHROSKOPIE<br />

DARSTELLUNG DER GEFORDERTEN BILDINHALTE<br />

1 IDENTIFIKATION IN DER BILDDOKUMENTATION<br />

Jetzt<br />

Broschüre<br />

downloaden<br />

ARTHROSKOPIE VON<br />

KNIE UND SCHULTER<br />

INFORMATIONEN ZUR DURCHFÜHRUNG,<br />

DOKUMENATION UND FEHLERVERMEIDUNG<br />

AKTUA-<br />

LISIERTE<br />

AUSGABE<br />

2022<br />

90 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Patientendaten werden pseudonymisiert<br />

Gänzlich neu geregelt in der QP-RL hat der G-BA seit 2020 das Verfahren<br />

der Pseudonymisierung patientenbezogener Daten. Den Ärzten entsteht<br />

dabei kein gesonderter Aufwand für die Sicherstellung des Datenschutzes<br />

im Rahmen der Qualitätsprüfung.<br />

Der Ablauf wurde wie folgt festgelegt:<br />

► Die KV wählt die Ärzte aus, die geprüft werden<br />

– entweder, weil sie innerhalb der vergangenen<br />

zwölf Monate erstmals eine Genehmigung<br />

für die Arthroskopie erhalten haben<br />

(Initialprüfung) oder über die Stichprobe.<br />

► Die ausgewählten Ärzte übermitteln die angeforderten<br />

schriftlichen und bildlichen Unterlagen<br />

aus der ärztlichen Dokumentation an<br />

ihre KV.<br />

► Die KV prüft die Zuordnungsfähigkeit der<br />

schriftlichen und bildlichen Dokumentation<br />

zu einem Patienten – und pseudonymisiert<br />

erst dann die vorliegenden Unterlagen.<br />

► Die KV leitet die pseudonymisierten Unterlagen<br />

an die QS-Kommission weiter. Diese<br />

erhält somit immer nur Unterlagen, die in<br />

Bezug auf die Patientenidentität pseudonymisiert<br />

wurden.<br />

► Die KV teilt dem Arzt das Ergebnis der Stichprobenprüfung<br />

mit. Die Mitteilung beinhaltet<br />

u. a. Informationen zu den beanstandeten<br />

Mängeln und die Begründung der Entscheidung<br />

einschließlich der festgelegten Maßnahmen.<br />

Internetwegweiser: →<br />

Arthroskopische Leistungen<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Meike Bender<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 33 75<br />

91


Kernspintomographie (MRT), Radiologie und<br />

Computertomographie (CT)<br />

Die Ergebnisse der durchgeführten Prüfungen<br />

knüpfen an die des Vorjahres an und zeigen, dass<br />

sich die Qualität der Untersuchungen im Bereich<br />

der konventionellen Radiologie und der Kernspintomographie<br />

auf einem hohen Niveau befindet.<br />

Aufgrund der guten Ergebnisse konnte in den<br />

jeweiligen Verfahren eine Vielzahl der geprüften<br />

Ärzte von ihren Leistungen profitieren. So wurden<br />

im Bereich der konventionellen Radiologie<br />

83 Prozent der Ärzte für drei Jahre von weiteren<br />

Stichprobenprüfungen in diesem Bereich befreit.<br />

Im Bereich der Kernspintomographie trifft<br />

dies auf 94 Prozent der geprüften Ärzte zu. Die<br />

Überprüfung im Gebiet der Computertomographie<br />

wurde im Jahr <strong>2023</strong> vom G-BA aufgrund der<br />

bundesweit guten Resultate eingestellt.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Elena Löns<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 14 18<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Corinna Wittwer<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 33 85<br />

92 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


93


94 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Weitere<br />

Qualitätsprüfungen<br />

_ Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger<br />

_ Onkologie<br />

95


Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger<br />

Die KVen führen bundesweit verpflichtend Stichprobenprüfungen zur Förderung<br />

der Qualität u. a. in der Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger durch.<br />

Per Zufallsgenerator ermittelt die <strong>KVWL</strong> nach<br />

einem statistisch gesicherten Verfahren jedes<br />

Quartal zwei Prozent der Patienten, bei denen<br />

im entsprechenden Prüfquartal Substitutionsbehandlungen<br />

durchgeführt und abgerechnet<br />

wurden. Die behandelnden Ärzte werden dann<br />

gebeten, die entsprechenden Dokumentationen<br />

einzureichen. Um den Ärzten die mühsame Zusammenstellung<br />

einzelner Inhalte aus ihrer gesamten<br />

Patientendokumentation zu ersparen,<br />

hat die Abteilung QS einen Vordruck für die<br />

Dokumentation erarbeitet und diesen über die<br />

Jahre – auch auf Basis des Feedbacks substituierender<br />

Ärzte – immer weiter verschlankt. In dem<br />

einheitlichen Dokumentationsbogen werden alle<br />

relevanten Kriterien zur QS komprimiert gebündelt.<br />

Der aktuelle Dokumentationsbogen ist auf<br />

den Internetseiten der <strong>KVWL</strong> veröffentlicht und<br />

auch digital ausfüllbar.<br />

Die QS-K prüft die vorgelegten Dokumentationen<br />

auf Schlüssigkeit der Indikation, des Therapiekonzeptes<br />

und des Behandlungsverlaufes.<br />

Die Prüfung umfasst die Einhaltung der Bestimmungen<br />

der Anlage I Nr. 2 der Richtlinie Methoden<br />

vertragsärztliche Versorgung. Diese nimmt<br />

ebenfalls Bezug auf die Inhalte der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung<br />

sowie der<br />

Richtlinie der Bundesärztekammer zur Durchführung<br />

substitutionsgestützter Behandlung<br />

Opioidabhängiger.<br />

Links:<br />

Richtlinie Methoden vertragsärztliche<br />

Versorgung (Anlage I Nr. 2)<br />

Betäubungsmittel-<br />

Verschreibungsverordnung<br />

Richtlinie der Bundesärztekammer<br />

zur Durchführung substitutionsgestützter<br />

Behandlung Opioidabhängiger<br />

96 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


keine Mängel<br />

leichte Mängel<br />

gravierende<br />

Beanstandungen<br />

Gesamt<br />

2017 1186 23 16 1225<br />

2018 437 6 10 453<br />

2019 147 4 2 153<br />

2020 660 10 13 683<br />

2021 486 10 11 507<br />

2022 411 21 23 455<br />

<strong>2023</strong> 414 4 21 439<br />

Ergebnisse der Prüfung<br />

Im Jahr <strong>2023</strong> hat die QS-K insgesamt 439 Dokumentationen<br />

von 107 substituierenden Ärzten<br />

und 13 Ambulanzen geprüft.<br />

Des Weiteren hat die QS-K zusammen mit der<br />

Verwaltung im Jahr <strong>2023</strong> intensiv an einer Neuausrichtung<br />

der Dokumentationsprüfung gearbeitet:<br />

► Die bisherigen Ergebniskategorien „kein Mangel“,<br />

„leichter Mangel“ und „gravierender<br />

Mangel“ gibt es nicht mehr.<br />

► Statt zu bewerten, setzt die Kommission jetzt<br />

noch mehr auf Beratung.<br />

► Auffälligkeiten werden dem Arzt in der Ergebnismitteilung<br />

schriftlich genannt; gleichzeitig<br />

erhält er Hinweise, warum es wichtig ist, bei<br />

der Substitutionsbehandlung auf die Einhaltung<br />

der Kriterien zu achten.<br />

► Dies erfolgt stets mit dem Angebot, die Kommission<br />

bei Fragen rund um das Thema Substitutionstherapie<br />

zu kontaktieren.<br />

Aufgrund dieser Neuausrichtung sowie der neu<br />

hinzu gekommenen Prüfung von Fällen der<br />

Substitutionsbehandlung mit Diamorphin ist der<br />

Umfang der Prüfungen nach wie vor reduziert,<br />

d.h. es wurden auch im Jahr <strong>2023</strong> weniger Dokumentationen<br />

geprüft.<br />

Änderungen der Rechtsgrundlagen – mehr<br />

Möglichkeiten und weniger Bürokratie für<br />

substituierende Ärzte<br />

Die für die Substitutionstherapie relevanten<br />

Rechtsgrundlagen (→ Richtlinie Methoden vertragsärztliche<br />

Versorgung (Anlage I Nr. 2), →<br />

Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung,<br />

→ Richtlinie der Bundesärztekammer zur Durchführung<br />

substitutionsgestützter Behandlung<br />

Opioidabhängiger) wurden in den vergangenen<br />

Jahren immer wieder überarbeitet und aktuellen<br />

Entwicklungen angepasst. Durch diese Änderungen<br />

der gesetzlichen Vorgaben sowie die<br />

Stärkung der Richtlinienkompetenz der BÄK<br />

wurden mehr Möglichkeiten in der Gestaltung<br />

der Substitutionstherapie geschaffen. Die Substitution<br />

berücksichtigt inzwischen also deutlich<br />

stärker die Lebensrealität der Patienten. Die<br />

Take-Home-Verordnung wurde auf bis zu 30<br />

Tage ausgeweitet. Durch die Präzisierung des<br />

Abhängigkeitsbegriffes auf Opioide (statt Opiate)<br />

ist inzwischen die Substitution auch bei synthetischen<br />

Opioiden möglich. Ebenso wurde die<br />

Substitution von Patienten ohne aktuellen Opiatkonsum<br />

aber mit hohem Rückfallrisiko ermöglicht<br />

(zum Beispiel Inhaftierte) und es wurde die<br />

Substitution in stationären medizinischen Versorgungseinrichtungen<br />

jeglicher Art sowie die<br />

Substitution bei Hausbesuchen möglich. Anpassungen<br />

der BtMVV legten die aktuelle Grundlage<br />

für rechtssicheres Handeln in der Substitution.<br />

97


Internetwegweiser: →<br />

Substitution Opioidabhängiger<br />

Internetwegweiser: →<br />

Substitution<br />

Genehmigungen/QS<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Heike Glebe<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 39 70<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Sandra Sowa<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 39 72<br />

Es bestehen inzwischen auch deutlich weniger Melde- und Dokumentationspflichten.<br />

Lediglich die Meldepflicht der Patienten bei der Bundesopiumstelle<br />

ist geblieben. Und auch die Kommission zur QS hat<br />

mehrfach den Aufwand in der Dokumentation bei den Stichprobenprüfungen<br />

reduziert und unterstützt die Substitutionsmediziner<br />

mit standardisierten, einfachen Formularen.<br />

Inzwischen steht erfreulicherweise auch ein breites Portfolio<br />

an Medikamenten für die Substitutionstherapie zur Verfügung,<br />

um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Patienten bedarfsgerechter<br />

therapeutisch eingehen zu können.<br />

Haben Sie Fragen zum Thema Substitutionstherapie?<br />

Die QS-K berät Sie gerne!<br />

E-Mail: substitution@kvwl.de<br />

Sicherstellung<br />

Ansprechpartner:<br />

Ansgar von der Osten<br />

ansgar.vonderosten@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 32 32<br />

98 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


99


Onkologie<br />

Im Jahr <strong>2023</strong> wurden 36 Ärzte per Zufallsgenerator ausgewählt und aufgefordert, die entsprechenden<br />

onkologischen Dokumentationen (z. B. erstellte und an die zuweisenden Kollegen versandte<br />

Arztbriefe sowie ggf. standardisierte palliativmedizinische Basis-Assessments) vorzulegen. Dies entspricht<br />

einer Prüfquote von 8,2 Prozent (bei 439 abrechnenden Ärzten).<br />

keine<br />

Beanstandungen<br />

geringe<br />

Beanstandungen<br />

erhebliche<br />

Beanstandungen<br />

schwerwiegende<br />

Beanstandungen<br />

Gesamt<br />

2017 16 13 2 4 35<br />

2018 8 4 2 1 15<br />

2019 ausgesetzt infolge datenschutzrechtlicher Bedenken<br />

2020 24 14 1 1 40<br />

2021 15 12 2 9 38<br />

2022 9 18 2 8 37<br />

<strong>2023</strong> 12 15 2 7 36<br />

Da die Qualitätsprüfungen auf Grundlage des § 135b SGB V infolge datenschutzrechtlicher Bedenken Mitte<br />

2018 ausgesetzt wurden, fanden im Jahr 2019 keine Prüfungen statt. Die Prüfungen wurden 2020 auf Basis<br />

von Durchführungsbestimmungen, die der Vorstand der <strong>KVWL</strong> erlassen hat, wieder aufgenommen.<br />

Gute Qualität wirkt sich aus<br />

Die 12 Ärzte, die mit dem Ergebnis „keine Beanstandungen“<br />

die Prüfung abgeschlossen haben,<br />

konnten aufgrund eines Beschlusses des Vorstandes<br />

der <strong>KVWL</strong> für die Dauer von drei Jahren<br />

von einer erneuten Dokumentationsprüfung Onkologie<br />

befreit werden.<br />

Häufigste Mängel<br />

Bei allen Fällen, in denen erhebliche oder<br />

schwerwiegende Beanstandungen ausgesprochen<br />

wurden, musste die QS-K feststellen, dass<br />

es sich nicht um aktive onkologische Therapien,<br />

sondern um Nachsorgen handelt. Diese<br />

sind nach § 1 der Onkologie-Vereinbarung ausgeschlossen.<br />

Bei den Prüfungen war innerhalb<br />

der Stichprobe auch im Berichtsjahr wieder ein<br />

deutlicher Anteil von abgerechneten Nachsorgen<br />

festzustellen.<br />

Zuletzt wurden jeweils zum 01.10.2021/01.01.2022,<br />

01.01.<strong>2023</strong> und 01.10.<strong>2023</strong> Anpassungen der Onkologie-Vereinbarung<br />

durch die Vertragspartner<br />

vorgenommen. So erfolgten z. B. Klarstellungen<br />

in Bezug auf die Definition der Medikamentösen<br />

Tumortherapie. Entsprechende Hinweise und<br />

Ausführungen zu den Änderungen sind auf der<br />

Website der <strong>KVWL</strong> veröffentlicht.<br />

100 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Inhalt der Onkologie-Vereinbarung*<br />

(Anlage 7 BMV-Ä): Auszug § 1 Abs. 1 + 2<br />

„(…) Die in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung<br />

durchgeführte Nachsorge bei behandelten Patienten, die<br />

krebskrank waren, oder die eine adjuvante Therapie mit<br />

endokrin wirksamen Medikamenten (ATC Klasse L02 - Endokrine<br />

Therapie) und/oder Medikamenten zur Behandlung<br />

von Knochenerkrankungen (ATC-Klasse M05) erhalten,<br />

wenn keine weiteren tumorspezifischen Medikamente verabreicht<br />

werden, wird durch diese Vereinbarung nicht geregelt.<br />

(…)<br />

<strong>KVWL</strong> hat Durchführungsbestimmungen<br />

erlassen<br />

Die Prüfung erfolgt seit 2020 auf der<br />

Grundlage der Durchführungsbestimmungen<br />

der <strong>KVWL</strong> für Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

im Rahmen der<br />

qualifizierten ambulanten Versorgung<br />

sowie den in Anlage 2 erlassenen Kriterien<br />

zur Qualitätsbeurteilung für<br />

onkologische Leistungen. Die Durchführungsbestimmungen<br />

sind unter<br />

dem genannten Link ebenfalls veröffentlicht.<br />

Tumorerkrankungen im Sinne dieser Vereinbarung sind:<br />

alle malignen soliden Tumore (ICD-10-GM: C00 bis C80.-,<br />

C97!)<br />

intrakranielle bzw. ZNS-Neubildungen (sowohl gutartige als<br />

auch mit unsicherem oder unbekanntem Verhalten; ICD-10-<br />

GM: D32.-, D33.-, D42.- und D43.-)<br />

bestimmte Tumore bei Kindern und Jugendlichen (ICD-<br />

10-GM: nur familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) und<br />

erbliches nicht-polypöses kolorektales Karzinom (HNPCC)<br />

D12.6, D30.0, M72.40 bis 72.48)<br />

Neubildung des lymphatischen, blutbildenden Gewebes und<br />

schwere Erkrankungen der Blutbildung (ICD-10-GM: C81.-<br />

bis C96.-, D45, D46.0, D46.1, D46.2, D46.4, D46.5, D46.6,<br />

D46.7, D46.9, D47.0, D47.1, D47.2, D47.3, D47.4, D47.5, D47.7;<br />

nur Formen der Anämie mit kritischer, behandlungsbedürftiger<br />

(Pan-) Zytopenie und schwerwiegender Störung der<br />

Hämatopoese (D59.5, D61.-); nur Idiopathische thrombozytopenische<br />

Purpura und sonstige Thrombozytopenien bei<br />

chronischem Verlauf mit kritisch erniedrigten Thrombozytenwerten<br />

(D69.3, D69.4-); nur Störungen der Granulozytopoese<br />

nur bei chronischem Verlauf und dem Risiko einer<br />

vital bedrohlichen Symptomatik (D70.-, D71, D72.-))<br />

die Hämophagozytäre Lymphohistiozytose (ICD-10-GM:<br />

D76.1).<br />

Tumore, die nach Operation vollständig reseziert sind und<br />

keiner weiteren tumorspezifischen Therapie und Behandlung<br />

nach § 4 bedürfen, sind von der Vereinbarung ausgeschlossen.“<br />

*Stand: September 2024<br />

Um dem Schutz der Patientendaten gerecht<br />

zu werden, sieht § 9 der Durchführungsbestimmungen<br />

vor, dass das<br />

in § 15 der Qualitätsprüfungs-Richtlinie<br />

vertragsärztliche Versorgung beschriebene<br />

und mit § 299 SGB V in Einklang<br />

stehende Verfahren entsprechend angewendet<br />

wird. Demnach sind die Behandlungsdokumentationen<br />

vom Arzt<br />

in nicht pseudonymisierter Form einzureichen.<br />

Nach dem Eingang der Behandlungsdokumentationen<br />

bei der<br />

Kassenärztlichen Vereinigung erfolgt<br />

durch diese der erforderliche Abgleich,<br />

ob die eingereichten mit den angeforderten<br />

Dokumentationen übereinstimmen<br />

und vollständig vorliegen. Vor der<br />

Weiterleitung der Behandlungsdokumentationen<br />

an die QS-K werden die<br />

Unterlagen durch die <strong>KVWL</strong> pseudonymisiert.<br />

Dieses Verfahren wird seit 2021<br />

umgesetzt.<br />

Internetwegweiser: →<br />

Onkologie<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Sabine Neuhaus<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 38 89<br />

101


102 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


DeQS / oKFE<br />

_ Datengestützte einrichtungsübergreifende QS (DeQS-RL)<br />

_ Organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme (oKFE)<br />

103


Datengestützte einrichtungsübergreifende QS<br />

(DeQS-RL)<br />

Häufig werden Patienten im Verlauf einer Behandlung über Sektorengrenzen<br />

hinweg medizinisch versorgt. Hierbei sind niedergelassene Ärzte oft<br />

die ersten Ansprechpartner, bevor eine weitere Behandlung im Krankenhaus<br />

erfolgt.<br />

Sektorenübergreifende Qualitätssicherungsverfahren (sQS) sollen dazu beitragen, Behandlungsverläufe<br />

im Ganzen zu analysieren und Verbesserungspotenziale aufzudecken. Somit soll eine gute<br />

Zusammenarbeit aller beteiligten Einrichtungen und Berufsgruppen auf hohem Qualitätsniveau gewährleistet<br />

werden.<br />

Der Gesetzgeber hat den G-BA daher verpflichtet, Leistungsbereiche für eine datengestützte einrichtungsübergreifende<br />

QS auszuwählen und entsprechende Verfahren zu entwickeln. Seit dem 1.<br />

Januar 2019 ist die „Richtlinie zur datengestützten einrichtungsübergreifenden QS“ in Kraft (sie<br />

löste die „Richtlinie zur einrichtungs- und sektorenübergreifenden QS (Qesü-RL) ab) und umfasst in<br />

der Zwischenzeit 15 Verfahren. Drei davon betreffen aktuell den vertragsärztlichen Bereich in Westfalen-Lippe.<br />

Auf diese gehen wir nachfolgend näher ein.<br />

Der Datenfluss im Rahmen der DeQs-Verfahren stellt sich wie folgt dar:<br />

Sofern die Auswertungen der Bundesauswertungsstelle Auffälligkeiten ergeben, können Stellungnahmeverfahren<br />

eingeleitet werden. Der Ablauf für die Stellungnahmeverfahren ergibt sich aus der<br />

nachfolgenden Grafik:<br />

104 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


„Perkutane Koronarintervention und Koronarangiographie“<br />

(QS PCI) als erstes sektorenübergreifendes<br />

Verfahren im Jahr 2016<br />

gestartet<br />

Seit dem 1. Januar 2016 sind alle invasiv tätigen<br />

Kardiologen im Rahmen des ersten sQS-Verfahrens<br />

zur Datenerhebung verpflichtet. Im Fokus<br />

dieses Verfahrens stehen vor allem der Prozess<br />

und das Ergebnis von Herzkatheter-Untersuchungen<br />

und perkutanen Koronarinterventionen.<br />

Das Verfahren stützt sich auf folgende<br />

Datenquellen: die Dokumentation der Behandlungsdaten<br />

durch die Ärzte, auf die Sozialdaten,<br />

die bei den Krankenkassen vorliegen und seit<br />

Sommer 2022 auf Daten, die sich aus der Patientenbefragung<br />

ergeben.<br />

Seit Beginn des Verfahrens QS PCI ist die <strong>KVWL</strong><br />

als Datenannahmestelle für die niedergelassenen<br />

Kardiologen in Westfalen-Lippe zuständig.<br />

Im Jahr <strong>2023</strong> lagen die Rückmeldequoten in<br />

allen vier Quartalen bei 100 Prozent und konnten<br />

somit das hohe Niveau der vorherigen Jahre<br />

halten. Auch die Lieferung der Versendedatensätze<br />

für die Patientenbefragung PPCI läuft seit<br />

nun zwei Jahren, bis auf wenige Ausnahmen,<br />

reibungslos.<br />

Die nachfolgenden Tabellen geben eine Übersicht<br />

darüber, wie viele Betriebsstätten am Verfahren<br />

QS PCI in den Jahren 2016 bis <strong>2023</strong> teilnehmen<br />

sollten und wie viele der Standorte tatsächlich<br />

ihre Dokumentationen geliefert haben. Als fristgerecht<br />

wurden hierbei die Dokumentationen<br />

gewertet, die durch die Betriebsstätten fehlerfrei<br />

bis zum Ende der Korrekturfrist am 15.03.<br />

eines jeden Erfassungsjahres geliefert wurden.<br />

QS PCI<br />

Dokumentationen<br />

Q1/<strong>2023</strong> Q2/<strong>2023</strong> Q3/<strong>2023</strong> Q4/<strong>2023</strong><br />

Soll (BSNR) 32 32 32 32<br />

IST (BSNR) 32 32 32 32<br />

Prozent 100 % 100 % 100 % 100 %<br />

Stand: 11.07.2024<br />

weiterlesen<br />

105


QS PCI<br />

Dokumentationen<br />

Q1/2022 Q2/2022 Q3/2022 Q4/2022<br />

Soll (BSNR) 34 33 33 32<br />

IST (BSNR) 33 31 33 32<br />

Prozent 97 % 94 % 100 % 100 %<br />

Stand: 11.07.2024<br />

QS PCI<br />

Dokumentationen<br />

Q1/2021 Q2/2021 Q3/2021 Q4/2021<br />

Soll (BSNR) 35 34 34 34<br />

IST (BSNR) 34 32 31 29<br />

Prozent 97 % 94 % 85 % 85 %<br />

Stand: 11.07.2024<br />

QS PCI<br />

Dokumentationen<br />

Q1/2020 Q2/2020 Q3/2020 Q4/2020<br />

Soll (BSNR) 35 35 34 34<br />

IST (BSNR) 33 34 32 31<br />

Prozent 94 % 97 % 94 % 91 %<br />

Stand: Q1 + Q2 14.02.2022, Q3 + Q4 11.07.2024<br />

QS PCI<br />

Dokumentationen<br />

Q1/2019 Q2/2019 Q3/2019 Q4/2019<br />

Soll (BSNR) 35 35 32 34<br />

IST (BSNR) 35 34 29 33<br />

Prozent 100 % 97 % 91 % 97 %<br />

Stand: 31.03.2020<br />

QS PCI<br />

Dokumentationen<br />

Q1/2018 Q2/2018 Q3/2018 Q4/2018<br />

Soll (BSNR) 36 37 37 37<br />

IST (BSNR) 33 31 32 31<br />

Prozent 92 % 84 % 87 % 84 %<br />

Stand: 31.03.2020<br />

106 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Stellungnahmeverfahren QS PCI<br />

Seit 2019 werden auch Stellungnahmeverfahren innerhalb des Verfahrens QS PCI durchgeführt. Eine<br />

ärztlich besetzte Fachkommission führt seither fachliche Rückkoppelungen zu einzelnen statistisch<br />

auffälligen Indikatoren durch. In Westfalen-Lippe stellt sich das Bild wie folgt dar:<br />

Erfassungsjahr Stellungnahmeverfahren Maßnahmen der Stufe 1<br />

2016 Keine Stellungnahmeverfahren wegen technischer Schwierigkeiten<br />

2017 7 Einrichtungen 2 Einrichtungen<br />

2018 11 Einrichtungen 2 Einrichtungen<br />

2019 12 Einrichtungen 6 Einrichtungen<br />

2020 14 Einrichtungen 2 Einrichtungen<br />

2021 4 Einrichtungen 1 Einrichtung<br />

2022 5 Einrichtungen 1 Einrichtung<br />

„Vermeidung nosokomialer Infektionen – postoperative Wundinfektionen (QS WI)“ als zweites<br />

Verfahren im Jahr 2017 gestartet<br />

Im Januar 2017 startete das zweite verbindliche sektorenübergreifende Verfahren „Vermeidung nosokomialer<br />

Infektionen – postoperative Wundinfektionen (QS WI)" in Praxen und Kliniken. Gegenstand<br />

dieses Verfahrens ist die Vermeidung postoperativer Wundinfektionen nach chirurgischen Eingriffen.<br />

Krankenhäuser sind danach verpflichtet, jede stationär behandlungsbedürftige postoperative Wundinfektion<br />

fallbezogen zu erfassen. Zudem müssen operierende Ärzte in Praxen, OP-Zentren oder<br />

Kliniken, die sogenannte Tracer-Operationen durchführen, jährlich das Hygiene- und Infektionsmanagement<br />

ihrer Einrichtung dokumentieren. Ziel ist es, nosokomiale postoperative Wundinfektionen<br />

zu vermeiden und eine Verbesserung des Hygiene- und Infektionsmanagements zu erzielen. Deshalb<br />

soll sowohl von ambulanten als auch von stationären Leistungserbringern die Qualität der Maßnahmen,<br />

die zur Vermeidung von Wundinfektionen beitragen, gemessen, vergleichend dargestellt und<br />

bewertet werden. Die Dokumentationspflicht für die Leistungserbringer startete erstmalig im ersten<br />

Quartal 2018 und bezog sich auf das einrichtungsbezogene Hygiene- und Infektionsmanagement des<br />

Erfassungsjahres 2017. Bis zum Erfassungsjahr 2019 erfolgte die Einrichtungsbefragung analog zu<br />

den Jahren davor.<br />

weiterlesen<br />

107


Technische Schwierigkeiten und Unzufriedenheit mit dem Verfahren sowie Aussetzung im Jahr<br />

2020<br />

Vielfältige Probleme führten seit Beginn des Verfahrens QS WI zu Unzufriedenheit aller Verfahrensteilnehmer,<br />

sodass die Einrichtungsbefragung für das Erfassungsjahr 2020 ausgesetzt und überarbeitet<br />

wurde. Nach geringfügigen Anpassungen am Verfahren findet die Einrichtungsbefragung<br />

seit dem Erfassungsjahr 2021 wieder regulär statt. Die Rücklaufquoten liegen nach wie vor auf einem<br />

guten Niveau und haben sich in den letzten Jahren nur unwesentlich verändert (siehe Tabelle).<br />

Erfassungsjahr Soll (BSNR) Ist (BSNR) Prozent<br />

2017 288 244 85 %<br />

2018 272 248 91 %<br />

2019 270 231 86 %<br />

2020 Aussetzung des Verfahrens<br />

2021 226 219 97 %<br />

2022 226 217 96 %<br />

<strong>2023</strong> 222 209 94 %<br />

Stellungnahmeverfahren QS WI<br />

Auch im Verfahren QS WI wurden ab dem Erfassungsjahr 2018 Stellungnahmeverfahren eingeleitet.<br />

Für das Erfassungsjahr 2022 wurden 10 Praxen ins Stellungnahmeverfahren berufen. Bei fünf der 10<br />

Praxen folgten anschließend noch Maßnahmen der Stufe 1.<br />

Erfassungsjahr Stellungnahmeverfahren Maßnahmen der Stufe 1<br />

2017 Aussetzung des Stellungnahmeverfahrens<br />

2018 10 Einrichtungen 9 Einrichtungen<br />

2019 3 Einrichtungen 2 Einrichtungen<br />

2020 Keine Stellungnahmeverfahren, da Aussetzung des Verfahrens<br />

2021 1 Einrichtung 1 Einrichtung<br />

2022 10 Einrichtungen 5 Einrichtungen<br />

Stand: 21.05.2024<br />

Die Auswertung der Datenlieferungen für das Jahr <strong>2023</strong> erfolgt erst im Laufe des Jahres 2024. Über<br />

die Anzahl der durchgeführten Stellungnahmeverfahren werden wir in unserem nächsten GB <strong>VQ</strong>-<br />

Versorgungsbericht informieren.<br />

108 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Das Verfahren „Nierenersatztherapie bei<br />

chronischem Nierenversagen einschließlich<br />

Pankreastransplantationen (QS NET)“ läuft<br />

seit Januar 2020<br />

Im Januar 2020 startete das Verfahren „Nierenersatztherapie<br />

bei chronischem Nierenversagen<br />

einschließlich Pankreastransplantationen"<br />

(QS NET). Dieses Verfahren hat das bestehende<br />

QS-Verfahren Dialyse gemäß der Qualitätssicherungsrichtlinie<br />

Dialyse (QSD-RL) abgelöst.<br />

Anhand von 15 Indikatoren wird die Qualität<br />

der Dialyse gemessen und bewertet. Ziel dieses<br />

Verfahrens ist es, die Kooperation und Behandlungsqualität<br />

zwischen Dialyseeinrichtungen<br />

und Transplantationszentren zu fördern, die<br />

Komplikationsraten zu senken, Begleit- und Folgeerkrankungen<br />

zu verringern, sowie die Transparenz<br />

zu fördern.<br />

Die Datenerfassung für QS NET erfolgt wie die<br />

Datenerfassung QS PCI<br />

Die Datenerfassung und Datenübermittlung erfolgt<br />

– wie auch beim Verfahren QS PCI – quartalsweise<br />

gesammelt pro Einrichtung über die<br />

Praxisverwaltungssysteme. Die Leistungserbringer<br />

müssen ihre Daten zu den jeweiligen<br />

Quartalsfristen gemäß DeQS-RL an die Datenannahmestelle<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

Westfalen-Lippe (<strong>KVWL</strong>) übermitteln.<br />

Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht<br />

darüber, wie viele Betriebsstätten am Verfahren<br />

QS NET<br />

Dokumentationen<br />

Q1/<strong>2023</strong> Q2/<strong>2023</strong> Q3/<strong>2023</strong> Q4/<strong>2023</strong><br />

Soll (BSNR) 63 62 62 62<br />

IST (BSNR) 62 62 62 61<br />

Prozent 98 % 100 % 100 % 98 %<br />

Stand: 11.07.2024<br />

QS NET<br />

Dokumentationen<br />

Q1/2022 Q2/2022 Q3/2022 Q4/2022<br />

Soll (BSNR) 62 62 63 63<br />

IST (BSNR) 62 62 59 61<br />

Prozent 100 % 100 % 94 % 97 %<br />

Stand: 11.07.2024<br />

QS NET<br />

Dokumentationen<br />

Q1/2021 Q2/2021 Q3/2021 Q4/2021<br />

Soll (BSNR) 62 62 62 62<br />

IST (BSNR) 51 53 55 56<br />

Prozent 84 % 85 % 89 % 90 %<br />

Stand: 11.07.2024<br />

weiterlesen<br />

109


Ansprechpartner:<br />

Datenannahmestelle der <strong>KVWL</strong><br />

QS PCI / QS WI / QS NET<br />

deqs-rl@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 94 05<br />

Ansprechpartner:<br />

Service Desk<br />

servicedesk@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 99 00<br />

QS NET in den vergangenen Jahren teilnehmen sollten<br />

und wie viele der Standorte tatsächlich ihre Dokumentationen<br />

geliefert haben.<br />

Stellungnahmeverfahren QS NET<br />

Für das Verfahren QS NET wurden noch keine Stellungnahmeverfahren<br />

durchgeführt, da noch keine validen<br />

Datengrundlagen zur Verfügung stehen.<br />

Das Verfahren „Ambulante Psychotherapie gesetzlich<br />

Krankenversicherter (QS AmbPT)“ startet<br />

zum 1. Januar 2025<br />

Als 16. Verfahren wurde<br />

mit Beschluss vom 18. Januar<br />

2024 das neue Verfahren<br />

Ambulante Psychotherapie<br />

Krankenversicherter<br />

gesetzlich<br />

in<br />

die DeQS-Richtlinie aufgenommen.<br />

Das Verfahren<br />

wird zum 1. Januar 2025<br />

starten und betrifft im Rahmen einer Erprobungsphase<br />

zunächst nur Psychotherapeuten in Nordrhein-<br />

Westfalen. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte<br />

dem Artikel auf Seite 20.<br />

Bundesqualitätsbericht und Qualitätsreport des<br />

IQTIG‘s<br />

Für die Verfahren der DeQS-RL wird ein Bundesqualitätsbericht<br />

vom IQTIG (Institut für Qualität und<br />

Transparenz im Gesundheitswesen) erstellt und zum<br />

15. August eines jeden Jahres an den Gemeinsamen<br />

Bundesausschuss übergeben. Weitere Informationen<br />

hierzu sowie den Qualitätsreport des IQTIGs zu detaillierten<br />

Informationen und bundesweiten Ergebnissen<br />

der externen QS finden Sie unter www.iqtig.de und<br />

den Rubriken Veröffentlichungen, Ergebnisse der QS,<br />

Bewertung, Bundesqualitätsbericht.<br />

Viele Informationen zu den Verfahren der DeQS-<br />

Richtlinie finden Sie auf unserer Homepage.<br />

Internetwegweiser: →<br />

Sektorübergreifende QS<br />

110 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme<br />

(oKFE)<br />

Seit dem 1. Oktober 2020 dokumentieren Leistungserbringer Krebsfrüherkennungsuntersuchungen<br />

elektronisch im Rahmen der organisierten Krebsfrüherkennungsprogramme Darmkrebs und Zervixkarzinom.<br />

Die Dokumentation dient dabei der Programmbeurteilung. Diese ist gesetzlich vorgegeben<br />

und soll die Qualität der oKFE systematisch erfassen und weiterentwickeln. Diese beiden Programme<br />

beruhen auf der Richtlinie des G-BA für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme (oKFE-RL).<br />

Der Datenfluss im Rahmen der oKFE findet wie folgt statt:<br />

Eine vom G-BA beauftragte Auswertungsstelle erstellt alle zwei Jahre zusammenfassende Evaluationsberichte<br />

zu den beiden organisierten Krebsfrüherkennungsprogrammen für die bis zu diesem<br />

Zeitpunkt vorliegenden Daten. Am 24. Mai 2024 wurden erstmalig Ergebnisse zu den beiden Krebsfrüherkennungsprogrammen<br />

veröffentlicht. Sie fassen jeweils die Ergebnisse der ersten beiden vollständigen<br />

Datenjahre 2021 und 2022 zusammen. Aufgrund fehlender Daten ist die Aussagekraft der<br />

beiden ersten Berichte jedoch noch eingeschränkt. Zu den ausführlichen Berichten auf den Seiten<br />

des G-BA gelangen Sie über unsere Website.<br />

111


Technische Schwierigkeiten zu Beginn der Dokumentationspflicht<br />

Mit Beginn der Dokumentationspflicht im 4. Quartal 2020 gab es zunächst etliche technische<br />

Schwierigkeiten und Probleme bei der Weiterleitung der Daten vom Leistungserbringer an uns als<br />

Datenannahmestelle und weiter zur Vertrauens- und Auswertungsstelle. Dank eines intensiven und<br />

regelmäßigen Austauschs konnten die Probleme bis heute zu großen Teilen beseitigt werden, sodass<br />

in Westfalen-Lippe gute Dokumentationsquoten im hohen zweistelligen Bereich erzielt werden.<br />

Zervixkarzinom Dokumentationen<br />

Q4/2021 Q1/2022 Q2/2022 Q3/2022 Q4/2022 Q1/<strong>2023</strong> Q2/<strong>2023</strong> Q3/<strong>2023</strong> Q4/<strong>2023</strong><br />

Ist<br />

(BSNR)<br />

Soll<br />

(BSNR)<br />

653 653 670 666 669 680 668 673 671<br />

721 721 716 712 709 701 697 696 690<br />

Prozent 91 % 91 % 94 % 94 % 94 % 97 % 96 % 97 % 97 %<br />

Darmkrebs Dokumentationen<br />

Stand: 11.07.2024<br />

Q4/2021 Q1/2022 Q2/2022 Q3/2022 Q4/2022 Q1/<strong>2023</strong> Q2/<strong>2023</strong> Q3/<strong>2023</strong> Q4/<strong>2023</strong><br />

Ist<br />

(BSNR)<br />

Soll<br />

(BSNR)<br />

128 132 132 132 132 133 129 130 129<br />

135 135 135 136 134 134 131 130 131<br />

Prozent 95 % 98 % 98 % 97 % 99 % 99 % 98 % 100 % 98 %<br />

Bis zum Quartal 3/2022 ist diese Statistik für DK-Soll ungenau, weil erst ab Quartal 4/2022 eine eindeutige<br />

Kennzeichnung präventiver iFobT-Leistungen (13421A) eingeführt wurde.<br />

Stand: 11.07.2024<br />

Ansprechpartner:<br />

Datenannahmestelle der <strong>KVWL</strong><br />

Darmkrebs / Zervixkarzinom<br />

okfe-rl@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 94 04<br />

Ansprechpartner:<br />

Service Desk<br />

servicedesk@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 99 00<br />

Weiterhin problematisch: Auswertung der Datenflussprotokolle<br />

Die Auswertung der Datenflussprotokolle, die die Praxen nach der Datenübermittlung<br />

erhalten, stellt sich für diese nach wie vor problematisch dar. Kommt<br />

es bei der Übermittlung der Daten zu Fehlern und in Folge zur Beurteilung des<br />

fachlichen Status mit einem Hinweis (Warning) oder einem Fehler (Error), bieten<br />

viele Softwarehersteller den Praxen bis heute keine Möglichkeit die Datenflussprotokolle<br />

in die Praxissoftware einzulesen, um die entsprechenden Fehler zu<br />

beheben. Das Problem wurde von uns bereits mehrfach an die Bundesebene<br />

weitergegeben, doch bislang konnten keine zufriedenstellenden Ergebnisse mit<br />

den Softwareherstellern erzielt werden.<br />

Internetwegweiser: →<br />

Organisierte Krebsfrüherkennung (oKFE)<br />

Informationen zu den beiden Krebsfrüherkennungsprogrammen<br />

sowie eine Liste häufig gestellter Fragen (FAQ) finden Sie auf unserer<br />

Homepage.<br />

112 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


113


114 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Zentrale Stelle<br />

Mammographie-<br />

Screening WL<br />

_ ZS Mammographie-Screening Westfalen-Lippe<br />

_ Änderungen und Ausfälle in den Mammographie-Einheiten wegen:<br />

Öffnungszeitenänderung, Personalausfall, Technikereinsatz<br />

_ MammoREPORT 2021: Mehr Frauen nehmen am Screening teil<br />

_ Mammobile in der Region Westfalen-Lippe<br />

_ Online-Buchungs-System (OBS)<br />

_ Schriftliche Einladung Mammographie-Screening-Programm<br />

_ Hohe telefonische Erreichbarkeit<br />

_ Einladungscode & Termine<br />

_ Brustkrebsmonat Oktober <strong>2023</strong><br />

_ Patientenrechtegesetz<br />

115


ZS Mammographie-Screening Westfalen-Lippe<br />

Die auf der Grundlage landesrechtlicher Bestimmungen<br />

errichteten öffentlichen Stellen im Sinne<br />

des Bundesmeldegesetztes (Zentrale Stelle) laden<br />

zur Teilnahme am Brustkrebs-Früherkennungsprogramm<br />

ein.<br />

Somit leisten die von den Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe<br />

sowie den Krankenkassen<br />

und Krankenkassenverbänden in NRW errichteten<br />

zwei Zentralen Stellen bei den<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen einen<br />

Beitrag zur Früherkennung von Brustkrebserkrankungen.<br />

Wöchentlich versendet die Zentrale Stelle<br />

ca. 20.000 Einladungen an die anspruchsberechtigten<br />

Frauen, die im Laufe<br />

der Jahre auf 1,2 Mill. angestiegen ist.<br />

Westfalen-Lippe bietet für die Früherkennung<br />

insgesamt 46 stationäre Mammographie-Einheiten<br />

in den Regionen<br />

Steinfurt-Bocholt, Bielefeld-Gütersloh,<br />

Dortmund-Hagen, Gelsenkirchen-Recklinghausen,<br />

Herne-Bochum-Ennepe,<br />

Hochsauerland-Siegen, Lippe, Minden-<br />

Herford, Münster Nord- Warendorf, Münster<br />

Süd-Coesfeld, Paderborn und Unna-<br />

Hamm an. Hinzu kommen 2 Mammobile<br />

im Bereich Borken-Bocholt und im Hochsauerlandkreis,<br />

die turnusmäßig in ausgewählten<br />

Städten stehen, um den Frauen<br />

eine wohnortnahe Teilnahmemöglichkeit<br />

zu bieten.<br />

Nimmt eine Frau den Terminvorschlag aus<br />

der Einladung nicht wahr, erhält Sie nach<br />

kurzer Zeit einen weiteren schriftlichen<br />

Vorschlag. Wird auf diesen Termin ebenfalls<br />

nicht reagiert, erfolgt turnusmäßig<br />

nach 2 Jahren eine neue Einladung.<br />

Die Anzahl der bisher jährlichen Meldedatenlieferungen:<br />

Lieferung im Jahr<br />

Anzahl eingegangene<br />

Datensätze zum Vorjahr<br />

Differenz<br />

2007 1.025.863<br />

2008 1.032.584 6.721<br />

2009 1.033.798 1.214<br />

2010 1.038.350 4.552<br />

2011 1.039.592 1.242<br />

2012 1.055.616 16.024<br />

2013 1.068.047 12.431<br />

2014 1.090.736 22.689<br />

2015 1.117.970 27.234<br />

2016 1.154.675 36.705<br />

2017 1.181.485 26.810<br />

2018 1.227.496 46.011<br />

2019 1.222.867 -4.629<br />

2020 1.232.094 9.227<br />

2021 1.238.022 5.928<br />

2022 1.240.832 2.810<br />

<strong>2023</strong> 1.243.140 2.308<br />

116 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Änderungen und Ausfälle in den Mammographie-Einheiten<br />

wegen: Öffnungszeitenänderung,<br />

Personalausfall, Technikereinsatz<br />

Mitteilungen per E-Mail, Fax oder Brief<br />

Können die gebuchten Termine wegen Ausfällen<br />

in den Mammographie-Einheiten nicht eingehalten<br />

werden, ist schnelles Handeln erforderlich. Mögliche<br />

Ursachen können ein EDV-Ausfall, ein Problem mit<br />

dem Röntgengerät oder ein Mitarbeiterausfall sein.<br />

Innerhalb von Minuten erstellt die Zentrale Stelle eine<br />

Liste mit den Namen der betroffenen Frauen und informiert<br />

sie per E-Mail oder ruft sie persönlich an.<br />

Im Jahr <strong>2023</strong> erhielten 184 Frauen (164 Frauen in<br />

2022) eine E-Mail-Benachrichtigung und weitere<br />

5.547 Frauen wurden angerufen (5.592 Frauen im<br />

Jahr 2022). Bleibt der Zentralen Stelle Mammographie<br />

genügend Vorlaufzeit für eine schriftliche Mitteilung<br />

per Post (z. B. bei einer Öffnungszeitenänderung),<br />

erhalten alle Frauen einen Brief mit einem<br />

neuen Terminvorschlag. Im Jahr <strong>2023</strong> wurden 8.651<br />

Briefe wegen Öffnungszeitenänderungen verschickt.<br />

(im Jahr 2022 waren es fast doppelt so viele Briefe,<br />

insgesamt 15.595).<br />

In <strong>2023</strong> wurden 96 Anrufe getätigt, in 2022 waren es<br />

34 Gespräche.<br />

MammoREPORT 2021: Mehr Frauen<br />

nehmen am Screening teil<br />

Die Kooperationsgemeinschaft Mammographie führt jährlich<br />

die Ergebnisse aller Untersuchungen im qualitätsgesicherten<br />

Brustkrebsfrüherkennungsprogramm zusammen<br />

und wertet die Daten bundesweit aus. Dazu liefern vorher<br />

die Zentralen Stellen bundesweit ihre Auswertungen<br />

an die fünf Referenzzentren (Münster, Berlin, Oldenburg,<br />

Gießen, München). Anschließend erscheint aus den jährlichen<br />

Auswertungen der MammoREPORT der Kooperationsgemeinschaft,<br />

mit zusätzlichen Informationen über<br />

die Wiedereinbestellung, Brustkrebsentdeckung sowie die<br />

Stadienverteilung.<br />

Die letzten Ergebnisse liegen aus dem Jahr 2021 vor<br />

Von den 5,8 Millionen eingeladenen Frauen nahmen in 2021<br />

mehr als drei Millionen Frauen an den Untersuchungen zur<br />

Brustkrebsfrüherkennung im Rahmen des Mammographie-<br />

Screening-Programms teil. Alle Ergebnisse und Auswertungen<br />

erscheinen jährlich im <strong>Jahresbericht</strong> Evaluation<br />

„Deutsches Mammographie-Screening-Programm“. Exakt<br />

wurden 5.887.028 Frauen eingeladen. Davon nahmen<br />

3.080.858 an der Untersuchung teil. Das sind 52 Prozent<br />

der bundesweit eingeladenen Frauen. Im Jahr 2020 lag die<br />

Teilnahmequote nur bei 49 Prozent. Allein in NRW haben<br />

3,6 Prozent mehr als im Vorjahr teilgenommen. Im Jahr<br />

2021 waren es 53 Prozent Frauen, während es in 2020 nur<br />

49,4 Prozent waren.<br />

Fazit: Jede zweite Frau nimmt teil.<br />

Weitere Informationen stellt die Kooperationsgemeinschaft<br />

Mammographie zur Verfügung.<br />

117


Mammobile in der Region Westfalen-Lippe<br />

In Westfalen-Lippe stehen zwei Mammobile für die Früherkennung auf<br />

Brustkrebs zur Verfügung.<br />

Das Mammobil ist eine fahrbare<br />

Mammographie-Station, in<br />

der es Röntgengeräte wie bei<br />

den stationären Einheiten gibt.<br />

Enthalten sind ebenfalls ein<br />

Wartebereich, Umkleidekabinen,<br />

ein Mammographie-Raum<br />

sowie ein Aufenthaltsraum für<br />

das Personal. In Westfalen-Lippe<br />

fährt ein Mammobil die Tour<br />

in der Region Borken-Bocholt<br />

und ein weiteres ist im Raum<br />

Hochsauerland im Einsatz.<br />

Die Mammobile wechseln ihre<br />

Standorte, um möglichst vielen<br />

Frauen eine ortsnahe Teilnahme<br />

zu ermöglichen.<br />

Standorte im Jahr <strong>2023</strong><br />

waren in der Region Borken-<br />

Bocholt:<br />

► Gronau<br />

► Vreden<br />

► Borken<br />

Standorte im Jahr <strong>2023</strong><br />

waren im Hochsauerland:<br />

► Brilon<br />

► Olsberg<br />

► Sundern<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Petra Hibbeler<br />

petra.hibbeler@mswl.de<br />

Tel: 0251 / 92 95 00 1<br />

118 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Online-Buchungs-System (OBS)<br />

Das Dienstleistungsangebot Online-Buchungs-System (OBS) wird erfolgreich<br />

seit August 2017 eingesetzt und genutzt. Die angeschriebenen Frauen<br />

können mit ihrem persönlichen Einladungscode die Termine rund um<br />

die Uhr verändern.<br />

OBS<br />

Aktivitäten der Anwenderinnen<br />

im Internet<br />

Absage<br />

Terminverschiebung<br />

Zusage<br />

Terminaber<br />

in 2 J.<br />

Termin<br />

2018 16.725 482 6.906<br />

2019 25.733 703 9.123<br />

2020 32.151 1.036 13.008<br />

2021 52.175 1.803 14.680<br />

2022 77.076 2.332 19.117<br />

<strong>2023</strong> 83.773 1.797 16.912<br />

Dazu zählen Termine, die ab- oder zugesagt werden,<br />

Anfragen können geschrieben werden, Wunschtermine<br />

geäußert oder ihr Verzicht erklärt werden. Einige Aktivitäten<br />

führen zu einer sofortigen Aktion, andere müssen<br />

von der Zentrale Stelle Mammographie bearbeitet<br />

werden. Personen ohne Einladungscode können eine<br />

öffentliche Allgemeine Anfrage schicken.<br />

Insgesamt wurden im Jahr <strong>2023</strong> über die Online-Buchungen<br />

114.255 Aktivitäten durchgeführt: 11.773 von<br />

der Zentralen Stelle Mammographie und 102.482 von<br />

den Anwenderinnen. Ein gutes Zeichen, dass dieses<br />

Portal auf reges Interesse stößt.<br />

Das Online-<br />

Buchungssystem<br />

steht den Frauen rund<br />

um die Uhr zur<br />

Verfügung.<br />

OBS<br />

Aktivitäten der ZS Mammographie<br />

Initiativ-<br />

Termin<br />

Öffentliche<br />

Allg.<br />

Anfrage<br />

Nur<br />

Wunsch-<br />

Termin<br />

Absage<br />

und<br />

Wunschtermin<br />

Verzicht<br />

Allgemeine<br />

Anfrage<br />

Zyklus-<br />

korrektur<br />

2018 250 218 812 1.340 1.928 549 171<br />

2019 587 461 1.070 1.095 2.377 708 300<br />

2020 222 842 1.530 0 2.686 1.041 403<br />

2021 152 1.157 2.102 0 3.195 1.068 451<br />

2022 1.529 374 3.537 0 3.986 1.589 739<br />

<strong>2023</strong> 2.150 441 2.144 0 3.067 739 652<br />

119


Schriftliche Einladung Mammographie-<br />

Screening-Programm<br />

Von der Zentralen Stelle Mammographie-<br />

Screening Westfalen-Lippe wurden im<br />

Jahr <strong>2023</strong> insgesamt 830.575 Einladungsbriefe<br />

an die anspruchsberechtigten<br />

Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren<br />

verschickt.<br />

Die unten stehende Grafik erläutert die jeweils monatliche<br />

Menge und stellt dar, wie unterschiedlich die Verteilung pro<br />

Monat war. Nicht alle Briefe konnten zugestellt werden. Eine<br />

Zustellung scheitert durch Umzug, der nicht rechtzeitig über<br />

die Meldedaten bei der Zentralen Stelle Mammographie vorgelegen<br />

hat. Nicht zustellbare Briefe kommen als Postrückläufer<br />

zur Zentralen Stelle Mammographie zurück und werden<br />

weiterverarbeitet. Im Jahr <strong>2023</strong> waren es 7.357 (0,89 Prozent)<br />

und in 2022 insgesamt 9533 (1,3 Prozent) Postrückläufer.<br />

<strong>2023</strong> Anzahl verschickter Briefe<br />

Januar 88.520<br />

Februar 73.323<br />

März 63.197<br />

April 61.006<br />

Mai 77.814<br />

Juni 44.984<br />

Juli 74.445<br />

August 90.443<br />

September 63.624<br />

Oktober 94.056<br />

November 36.974<br />

Dezember 62.189<br />

120 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Hohe telefonische Erreichbarkeit<br />

Die Mitarbeiterinnen in der Zentralen Stelle Mammographie stehen<br />

Anruferinnen montags bis donnerstags in der Zeit von 8 bis 17 Uhr<br />

und freitags von 8 bis 14 Uhr zur Verfügung.<br />

Das Ergebnis der angenommenen Anrufe im Verhältnis<br />

zu den empfangenen Anrufen kann der Tabelle<br />

entnommen werden. Bei der Auswertung der<br />

telefonischen Effektivität muss erwähnt werden,<br />

dass es sich bei jedem Anruf NICHT unbedingt um<br />

eine „andere“ Person handelt. Mehrfachanrufe werden<br />

immer als neuer empfangener Anruf gezählt.<br />

Montags ist seit vielen Jahren das Telefonaufkommen<br />

am höchsten.<br />

Eingänge E-Mails, FAXE , Briefe und Postkarten<br />

Abgesehen von telefonischen Anfragen gingen noch<br />

14.913 E-Mails, 808 Faxe, 603 Briefe und 25 Postkarten<br />

bei der Zentralen Stelle Mammographie ein.<br />

Auswertung <strong>2023</strong> angenommene Anrufe eingehende Anrufe In % bearbeitet<br />

Januar 28.868 24.729 84,92 %<br />

Februar 27.868 20.988 75,31 %<br />

März 24.167 20.007 82,79 %<br />

April 23.275 15.803 67,90 %<br />

Mai 28.886 19.448 63,31 %<br />

Juni 19.310 15.816 81,91 %<br />

Juli 20.287 16.959 83,59 %<br />

August 28.692 22.703 79,13 %<br />

September 30.645 16.565 54,05 %<br />

Oktober 29.065 19.169 65,95 %<br />

November 32.483 18.130 55,44 %<br />

Dezember 13.191 11.528 87,39 %<br />

121


Einladungscode & Termine<br />

Einladungscode<br />

Die persönlichen Einladungen enthalten<br />

einen Einladungscode für die<br />

Untersuchung und eine Verzichtserklärung<br />

auf das Aufklärungsgespräch.<br />

Vergisst die Frau zur Untersuchung<br />

ihre Einladung, kann nur die<br />

Zentrale Stelle Mammographie den<br />

Einladungscode an die Mammographie-Einheiten<br />

weitergeben.<br />

3.637-mal wurde die Weitergabe in<br />

<strong>2023</strong> und 3.261-mal im Jahr 2022 veranlasst.<br />

Termine<br />

Im Durchschnitt werden täglich ca.<br />

1.200 Termine bearbeitet, in Stoßzeiten<br />

(nach Brückentagen, Ostern oder<br />

Weihnachten) auch bis an die 2.200<br />

Termine. Die Termintätigkeiten lassen<br />

sich in ihrer Art klassifizieren: Es handelt<br />

sich dabei um Verschiebungen,<br />

Absagen, Initiativtermine (die Frau<br />

ergreift die Initiative für einen Termin,<br />

bevor die turnusmäßige Einladung<br />

erscheint), Zusagen, Verzichtsmitteilungen<br />

oder die Ad-hoc-Termine<br />

(ohne einen aktuellen Termin in der<br />

Mammographie-Einheit stehen). Die<br />

Mitteilung, wann die letzte Mammographie<br />

stattgefunden hat, ist wichtig<br />

für die Folgerundenfreigabe und<br />

nennt sich Zykluskorrektur. Wünscht<br />

eine Frau keine weiteren Einladungen,<br />

kann sie schriftlich widersprechen.<br />

Ohne einen Termin besteht erst<br />

einmal kein Anspruch auf eine Untersuchung.<br />

Sollte dennoch eine Frau<br />

direkt in die Mammographie-Einheit<br />

gehen, entscheidet vor Ort die Mitarbeiterin,<br />

ob Zeit für die Frau vorhanden<br />

ist. Sollte das der Fall sein,<br />

wird über die ZS ein Ad-hoc-Termin<br />

vergeben und die persönlichen Daten<br />

der Frau an die Mammographie-Einheit<br />

nach Ablauf der Zeit einen neuen Termin<br />

von der ZS erhalten kann.<br />

übermittelt. Im Jahr <strong>2023</strong> waren<br />

adhoc-Anforderungen 832-mal gewünscht.<br />

Zykluskorrekturen werden<br />

durchgeführt, wenn die Wartezeit von<br />

der letzten Mammographie noch keine<br />

931-mal wurde gefragt, ob es erforderlich<br />

ist zum Termin eine Maske zu<br />

tragen oder ob noch eine Impfpflicht<br />

(nach Corona) besteht.<br />

12 Monate erfüllt und die Frau erst<br />

Terminaktionen <strong>2023</strong><br />

Anzahl<br />

Termin verschieben 147.107<br />

Termin absagen 44.964<br />

Termin durch Selbsteinladung 12.555<br />

Termin zusagen 3.513<br />

Verzicht auf Einladungen 5.171<br />

Wiederaufnahme nach Verzicht 779<br />

adhoc in ME ohne vorherige<br />

Terminvereinbarung<br />

832<br />

Zykluskorrektur<br />

(keine 12 Monate vergangen)<br />

2.482<br />

122 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Brustkrebsmonat Oktober <strong>2023</strong><br />

Weltweites Pink-<br />

Ribbon-Symbol<br />

wieder mitten in<br />

Münster<br />

Münster – Jede achte<br />

Frau wird im Lauf<br />

ihres Lebens mit<br />

der Diagnose Brustkrebs<br />

konfrontiert.<br />

Früherkennung ist<br />

wichtig, und deshalb<br />

sind an Rathäusern<br />

und im Straßenbild<br />

im „Brustkrebsmonat<br />

Oktober“ regelmäßig<br />

pinkfarbene<br />

Schleifen zu sehen.<br />

Auch das Stadthaus<br />

1 in der Klemensstraße<br />

mitten in Münster und das Rathaus in Ahlen<br />

schmückte im Jahr <strong>2023</strong> ein „Pink Ribbon“ das weltweite<br />

Symbol im Kampf gegen Brustkrebs. Oberbürgermeister<br />

Markus Lewe, die Ärzte Prof. Dr. Walter Heindel,<br />

Prof. Dr. Stefanie Weigel und Simona Spital haben (am<br />

Montag, 16. Oktober) auf die Früherkennung aufmerksam<br />

gemacht. Die Aktion sollte auch ein Zeichen der<br />

Solidarität mit den Betroffenen setzen und Frauen daran<br />

erinnern, auf sich und ihre Gesundheit zu achten.<br />

Weitere Informationen hält das Referenzzentrum<br />

Mammographie für Sie bereit.<br />

Patientenrechtegesetz<br />

Aufklärungsgespräch<br />

Im Mammographie-Screening-Programm können alle eingeladenen<br />

Frauen vor der Mammographie ein Aufklärungsgespräch<br />

mit einem Arzt wahrnehmen. Dazu muss<br />

allerdings ein eigener Termin mit der Zentralen Stelle<br />

Mammographie vereinbart werden. Im Jahr <strong>2023</strong> nahmen<br />

182 Frauen an einem Aufklärungsgespräch teil.<br />

123


124 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Weitere Themen<br />

_ QS-Kommission Apherese:<br />

Hier werden im Auftrag der Krankenkassen Erst- und Folgeanträge geprüft<br />

_ Genehmigungsverfahren<br />

_ Kommissionen<br />

125


QS-Kommission Apherese:<br />

Hier werden im Auftrag der Krankenkassen<br />

Erst- und Folgeanträge geprüft<br />

Die QS-Kommission Apherese wird nach der Richtlinie Methoden vertragsärztliche<br />

Versorgung des G-BA im Auftrag der Krankenkassen tätig<br />

Der indikationsstellende Arzt muss in jedem Einzelfall eine<br />

vollständige Dokumentation einschließlich einer ergänzenden<br />

medizinischen Beurteilung erstellen und diese der KV<br />

zur Verfügung stellen. Nach Prüfung durch die QS-Kommission<br />

teilt die KV der leistungspflichtigen Krankenkasse<br />

das Ergebnis mit.<br />

Erst nach Erteilung eines Leistungsbescheides der zuständigen<br />

Krankenkasse an das Mitglied kann die Apherese<br />

durchgeführt werden.<br />

Der Tabelle ist das Antragsvolumen und dessen Entwicklung<br />

in den letzten drei Jahre zu entnehmen. Sowohl Erstals<br />

auch Folgeanträge sind durch die QS-Kommission zu<br />

prüfen.<br />

2021 2022 <strong>2023</strong><br />

Indikation<br />

Erst-<br />

anträge<br />

Folge-<br />

anträge<br />

Erst-<br />

anträge<br />

Folge-<br />

anträge<br />

Erst-<br />

anträge<br />

Folge-<br />

anträge<br />

LDL bei familiärer<br />

Hypercholesterinanämie<br />

LDL bei schwerer<br />

Hypercholesterinanämie<br />

2 4 4 6 0 8<br />

19 131 27 140 28 142<br />

LDL bei isolierter Lp(a)-Erhöhung 69 130 43 208 40 162<br />

Ansprechpartner:<br />

Dieter Pöhler<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 15 50<br />

126 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


127


Genehmigungsverfahren<br />

Die nebenstehende Grafik zeigt die Entwicklung der Genehmigungsbereiche<br />

im Zeitraum von 1993 bis <strong>2023</strong>.<br />

Die Zunahme an Genehmigungsverfahren bzw. Änderungen<br />

von Richtlinien, Verträgen und Vereinbarungen bedeutet<br />

nicht nur für die Antragsteller, sondern auch für die<br />

<strong>KVWL</strong> einen erheblichen bürokratischen Aufwand.<br />

Das im Januar 2007 in Kraft getretene Vertragsarztrechtsänderungsgesetz<br />

hat den Ärzten und den Behörden nicht<br />

nur Vorteile, sondern auch Nachteile gebracht. Denn auch<br />

ein Statuswechsel (Wechsel von Zulassung in Anstellung<br />

oder von der Anstellung in die Zulassung oder Arbeitgeberwechsel)<br />

erfordert je Genehmigungsverfahren eine<br />

neue Antragstellung.<br />

Viele Untersuchungen und Behandlungen im vertragsärztlichen<br />

Bereich unterliegen Qualitätsanforderungen, die zusätzlich<br />

über die grundlegende ärztliche bzw. psychotherapeutische<br />

Aus- und Weiterbildung hinaus nachgewiesen<br />

werden müssen und aufgrund bundesweiter gesetzlicher<br />

Maßstäbe einer Genehmigungspflicht unterliegen. Das<br />

bedeutet, dass nicht jeder Antrag auch zu einer Genehmigung<br />

führt.<br />

Jahreszahl Anzahl Genehmigungen<br />

1994 20<br />

1995 21<br />

1996 26<br />

1997 27<br />

1998 31<br />

1999 32<br />

2000 33<br />

2001 36<br />

2002 37<br />

2003 34<br />

2004 35<br />

2005 39<br />

2006 40<br />

2007 43<br />

2008 51<br />

2009 53<br />

2010 59<br />

2011 62<br />

2012 71<br />

2013 72<br />

2014 75<br />

2015 84<br />

2016 91<br />

2017 91<br />

2018 94<br />

2019 117<br />

2020 115<br />

Ansprechpartner:<br />

Christopher Arndt<br />

versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

Tel: 0231 / 94 32 15 41<br />

2021 114<br />

2022 122<br />

<strong>2023</strong> 118<br />

128 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Verhältnis Anträge zu den erteilten Genehmigungen:<br />

Jahr Prozent Genehmigungen Anträge<br />

2010 94 % 9949 10556<br />

2011 95 % 9672 10220<br />

2012 96 % 15044 15666<br />

2013 97 % 12497 12838<br />

2014 97 % 11336 11725<br />

2015 96 % 12624 13104<br />

2016 96 % 13878 14465<br />

2017 95 % 12168 12825<br />

2018 96 % 12623 13167<br />

2019 94 % 14783 15654<br />

2020 95 % 15129 15981<br />

2021 95 % 9672 10220<br />

2022 99 % 15204 15364<br />

<strong>2023</strong> 99 % 15956 15976<br />

129


Kommissionen<br />

Der Vorstand der <strong>KVWL</strong> hat Ärzte berufen, die ehrenamtlich in den QS-K die fachliche Qualifikation<br />

der Antragsteller prüfen und Kolloquien durchführen. Daneben prüfen sie auch diverse Auflagen<br />

und Qualitätssicherungsmaßnahmen. Dass zeitnah die beantragten Genehmigungen unter Einhaltung<br />

der SLA-Zeiten erteilt werden konnten, ist sowohl dem Engagement der ehrenamtlichen tätigen<br />

Kommissionen als auch dem unermüdlichen Einsatz der Mitarbeiter des GB <strong>VQ</strong> zu verdanken.<br />

Sachgebiet<br />

Anzahl an<br />

Sitzungen<br />

Kolloquien* bestanden nicht bestanden<br />

Ultraschall 72 197 174 20<br />

Radiologie 15 19 18 1<br />

Spezial-Labor 10 32 25 6<br />

Onkologie 4 5 5 0<br />

* im Rahmen der QS-Prüfung (z.B. aufgrund nicht bestandener Stichprobe)<br />

In den v.g. Verfahren erstreckt sich die<br />

Tätigkeit der QS-K jeweils zu 90 Prozent<br />

auf Kolloquien im Rahmen des Antragsverfahrens<br />

und zu ca. 10 Prozent auf<br />

solche, die als Maßnahme zur Aufrechterhaltung<br />

einer Genehmigung (Auflagen,<br />

Konstanz- und Abnahmeprüfungen, Dokumentationsprüfungen)<br />

resultieren.<br />

Sachgebiet<br />

Anzahl an Sitzungen<br />

Apherese 15<br />

Substitution 12<br />

Vakuumbiopsie 6<br />

Schmerztherapie 5<br />

IVOM 4<br />

PET 2<br />

Akupunktur 1<br />

HIV/Aids 1<br />

Zytologie 1<br />

130 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


131


132 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Anhang<br />

_ Abkürzungsverzeichnis<br />

_ Bildnachweise<br />

_ Impressum<br />

133


Abkürzungsverzeichnis<br />

Abs.<br />

AKI-Richtlinie<br />

ÄKWL<br />

APS<br />

ART<br />

BA<br />

BÄK<br />

BDSWL<br />

BMG<br />

BMV-Ä<br />

BtMVV<br />

CIRS<br />

CIRS-NRW<br />

CT<br />

DeQS-RL<br />

DMP<br />

DSP<br />

EBM<br />

eVWA<br />

G-BA<br />

GB<br />

GB <strong>VQ</strong><br />

GKV<br />

GOP<br />

HIV<br />

IQZ<br />

IVOM<br />

KBV<br />

KPQM<br />

KV<br />

KVNo<br />

<strong>KVWL</strong><br />

LZ-EKG<br />

MAGS<br />

MFA<br />

MKJFGFI<br />

MR-Angiographie<br />

MRT<br />

n/a<br />

NRW<br />

NWZRs<br />

OBS<br />

PCI<br />

Absatz<br />

Außerklinische Intensivpflege-Richtlinie<br />

Ärztekammer Westfalen-Lippe<br />

Aktionsbündnis Patientensicherheit<br />

Antiretrovirale Therapie<br />

Bewertungsausschuss<br />

Bundesärztekammer<br />

Berufsverband Diabetologische Schwerpunktpraxen Westfalen-Lippe<br />

Bundesministerium für Gesundheit<br />

Bundesmantelvertrag-Ärzte<br />

Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung<br />

Critical Incident Reporting System<br />

Critical Incident Reporting SystemNordrhein-Westfalen<br />

Computertomographie<br />

Datengestützte einrichtungsübergreifende Qualitätssicherungs-Richtlinie<br />

Disease-Management-Programm<br />

Diabetologische Schwerpunktpraxis<br />

Einheitlicher Bewertungsmaßstab<br />

Elektronische Verwaltungsakte<br />

Gemeinsamer Bundesausschuss<br />

Geschäftsbereich<br />

Geschäftsbereich Versorgungsqualität<br />

Gesetzliche Krankenversicherung<br />

Gebührenordnungspositionen<br />

Humanes Immundefizienz-Virus<br />

Interprofessionelle Qualitätszirke<br />

Intravitreale operative Medikamentenapplikation<br />

Kassenärztliche Bundesvereinigung<br />

Kassenärztliche Vereinigung Praxis Qualitätsmanagement (QM-System)<br />

Kassenärztliche Vereinigung<br />

Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein<br />

Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe<br />

Langzeit-Elektrokardiogramm<br />

Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales<br />

Medizinische Fachangestellte<br />

Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung,<br />

Flucht und Integration<br />

Magnetresonanzangiographie<br />

Magnetresonanztomographie (Kernspintomographie)<br />

nicht anwendbar<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Nachweiszeitraum Fortbildungszertifikat<br />

Online-Buchungs-System<br />

Perkutane Koronarintervention<br />

134 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


PatRG<br />

PDF<br />

PDT<br />

PM<br />

PTK<br />

PTK NRW<br />

PrEP<br />

PVS<br />

Rili-BÄK<br />

QBA-RL<br />

QM<br />

QMB<br />

QBR-RL<br />

QBK-RL<br />

QP-RL<br />

QS<br />

QSV<br />

QS-K<br />

QZ<br />

StrlSchG<br />

StrlSchV<br />

sQS<br />

SGB V<br />

ToSyMa<br />

WHO<br />

ZS<br />

Patientenrechtegesetz<br />

Portable Document Format<br />

Photodynamische Therapie am Augenhintergrund<br />

Prozessmanagement<br />

Phototherapeutische Keratektomie<br />

Psychotherapeutenkammer Westfalen-Lippe<br />

Präexpositionsprophylaxe<br />

Praxisverwaltungssystem<br />

Richtlinie der Bundesärztekammer für die Durchführung von Untersuchungen<br />

im medizinischen Laboratorien<br />

Qualitätsbeurteilungs-Richtlinie Arthroskopie<br />

Qualitätsmanagement<br />

Qualitätsmanagement Beauftragte<br />

Qualitätsbeurteilungs-Richtlinien Radiologie<br />

Qualitätsbeurteilungs-Richtlinien Kernspintomographie<br />

Qualitätsprüfungs-Richtlinie<br />

Qualitätssicherung<br />

Qualitätssicherungsvereinbarung<br />

QS-K<br />

Qualitätszirkel<br />

Strahlenschutzgesetz<br />

Strahlenschutzverordnung<br />

Sektorübergreifende Qualitätssicherung<br />

Sozialgesetzbuch Fünftes Buch<br />

Tomosynthese und synthetisierte Mammographie<br />

Weltgesundheitsorganisation<br />

Zentrale Stelle (Mammographie)<br />

135


Bildnachweise<br />

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M, Halfpoint, LIGHTFIELD STUDIOS,<br />

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136 <strong>Jahresbericht</strong> Versorgungsqualität <strong>2023</strong>


Impressum<br />

Herausgeberin<br />

Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe<br />

Robert-Schimrigk-Straße 4 – 6, 44141 Dortmund<br />

Verantwortlicher<br />

Dr. med. Volker Schrage<br />

Stellv. Vorstandsvorsitzender der <strong>KVWL</strong><br />

Redaktion & Layout<br />

GB Versorgungsqualität<br />

StB Kommunikation<br />

E-Mail: versorgungsqualitaet@kvwl.de<br />

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