B2B-Fachmagazin zur AMB 2024
Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns, Ihnen das B2B-Fachmagazin zur AMB 2024 in Stuttgart vorstellen zu dürfen! Vom 10. bis 14. September 2024 öffnet die internationale Messe für die Metallbearbeitungsindustrie ihre Türen, und wir begleiten Sie mit exklusiven Einblicken, Innovationen und praktischen Tipps für Ihr Unternehmen. Unser Magazin bietet Ihnen eine umfassende Berichterstattung über aktuelle Trends und Entwicklungen in der Zerspanungstechnologie, Maschinenbau und Automatisierungstechnik sowie Best-Practice-Beispiele führender Unternehmen und zahlreiche Produktneuheiten. Als Leserinnen und Leser profitieren Sie von unserem vielseitigen Themenspektrum und erhalten wertvolle Impulse für Ihre Geschäftsentwicklung. Dabei legen wir großen Wert auf fundierte und praxisorientierte Inhalte, die Ihnen einen echten Mehrwert bieten. Freuen Sie sich auf spannende Themen von Branchenexperten und tauchen Sie ein in die Welt der AMB 2024! Überzeugen Sie sich selbst und lassen Sie sich von unserem Magazin inspirieren! Herzliche Grüße Ihr Wirtschaft Kompakt-Team
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, Ihnen das B2B-Fachmagazin zur AMB 2024 in Stuttgart vorstellen zu dürfen! Vom 10. bis 14. September 2024 öffnet die internationale Messe für die Metallbearbeitungsindustrie ihre Türen, und wir begleiten Sie mit exklusiven Einblicken, Innovationen und praktischen Tipps für Ihr Unternehmen.
Unser Magazin bietet Ihnen eine umfassende Berichterstattung über aktuelle Trends und Entwicklungen in der Zerspanungstechnologie, Maschinenbau und Automatisierungstechnik sowie Best-Practice-Beispiele führender Unternehmen und zahlreiche Produktneuheiten. Als Leserinnen und Leser profitieren Sie von unserem vielseitigen Themenspektrum und erhalten wertvolle Impulse für Ihre Geschäftsentwicklung.
Dabei legen wir großen Wert auf fundierte und praxisorientierte Inhalte, die Ihnen einen echten Mehrwert bieten. Freuen Sie sich auf spannende Themen von Branchenexperten und tauchen Sie ein in die Welt der AMB 2024!
Überzeugen Sie sich selbst und lassen Sie sich von unserem Magazin inspirieren!
Herzliche Grüße
Ihr Wirtschaft Kompakt-Team
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Ausgabe 09-2024
kostenfrei
Wirtschaft Kompakt
Das B2B-Fachmagazin
AMB
Stuttgart
2024
Seite 4:
Schwerpunkte und Highlights
der AMB 2024 in Stuttgart
Treffpunkt der Branche bietet ein
breites Ausstellerspektrum, verändern
und Networking-Möglichkeiten
© istockphoto.com / Smederevac
Seite 18:
Neue Wege: Digitalisierung
in der Metallbearbeitung
Entdecken Sie spannende Technologien,
welche die Industrie verändern – von
Maschinen bis zu vernetzten Prozessen
Seite 22:
Die aktuellen Branchentrends:
Ein Span wie aus dem Bilderbuch
Wie moderne Zerspanungslösungen
Herausforderungen meistern und
Präzision revolutionieren
Seite 30:
Schleif- und Messmaschine
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
4 Schwerpunkte und Highlights der AMB 2024
6 Nachwuchsförderung und Fachkräfte im
Fokus
8 Drei neue «crazy» Hochleistungswerkzeuge
22 Ein Span wie aus dem Bilderbuch
Trendbericht Werkzeuge zur Metallbearbeitung
24 Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung in der
Fertigung
10 Pendeldiplomatie in Sachen Konjunktur
Markt-Barometer Werkzeugmaschinen
26 Wie die Präzisionswerkzeugindustrie die
Nachhaltigkeit vorantreibt
12 Hochmoderne Technologien von GEMINIS
und ZAYER
Innovativ in die Zukunft
14 Späne statt Papierkram
Markt-Barometer Werkzeuge
16 Schwere Lasten einfach bewegen
Kugelrollen in der Luftfracht-Abfertigung
18 Digitalisierung in der Metallbearbeitung
Trendbericht zur AMB 2024
30 Schleif- und Messmaschine sprechen jetzt
die gleiche Sprache
31 Impressum
Bilder oben: © Landesmesse Stuttgart GmbH; ANCA Europe
Wirtschaft Kompakt
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AMB 2024
Bild: © Landesmesse Stuttgart GmbH
Schwerpunkte und Highlights
der AMB 2024
Voll belegte Messe mit breitem internationalem
Ausstellerspektrum. Rahmenprogramm
bietet Branchenupdates und Möglichkeiten
zum Networking.
Alle zwei Jahre schlägt das Herz der Metallbearbeitung
auf der AMB in Stuttgart und macht Baden-Württemberg
damit zum internationalen Branchentreff. „Wir
sind nicht nur, wie es in der Kampagne The Länd so
schön heißt, das wahre Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Wir sind vor allem auch das Land der unbegrenzten
Möglichkeiten in der Metallbe- und -verarbeitenden
Industrie und damit The Länd of Metalwörking”,
sagte Sebastian Schmid, Mitglied der Geschäftsleitung
der Messe Stuttgart, anlässlich der Preview zur AMB
2024 am 10. Juni im Mövenpick Hotel Stuttgart Airport.
Schmid zeigte sich hochzufrieden mit den starken Anmeldezahlen
zur diesjährigen internationalen Ausstellung
für Metallbearbeitung. „Mit über 1.200 Unternehmen
aus 30 Ländern ist die AMB 2024 voll belegt, und
die Zahl wird durch Nachmeldungen von Mitausstellern
nochmals steigen.“ Besucherinnen und Besucher
der AMB können sich also freuen auf ein breit gefächertes
Ausstellerangebot, bei dem global führende
Hersteller von spanabhebenden Werkzeugmaschinen
und Präzisionswerkzeugen ebenso vertreten sein werden
wie leistungsstarke mittelständische Unternehmen
und innovative Start-ups aus der Region.
Schwerpunktthema Kommunikation
zwischen Maschinen
Im Fokus der AMB stehen auch in diesem Jahr wieder
die neuesten Entwicklungen bei Werkzeugmaschinen
und Fertigungsanlagen, bei Steuerungen und Antrieben,
bei Automatisierungslösungen sowie bei der
zugehörigen Mess- und Prüftechnik. Beim Thema Industrie
4.0, dessen Stellenwert in der Metallbranche
4 Wirtschaft Kompakt
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noch einmal massiv gestiegen ist,
können sich Interessierte zu intelligenten
Netzwerken, Automatisierungslösungen,
CAD/CAM-Anwendungen,
kollaborativer Robotik
und KI informieren. Eine eigene
Sonderschau gibt es von der von
VDW und VDMA getragenen Initiative
umati (universal machine
technology interface) zur Verbreitung
und Nutzung offener Schnittstellenstandards
auf Basis von
OPC UA. Sie zeigt, wie Maschinen
und Anlagen untereinander kommunizieren
oder in kunden- und
anwenderspezifische IT-Ökosysteme
integriert werden können.
Um die maschinelle Interaktion
geht es auch in der SmartFactory,
einer vollautomatisierten Prozesskette
im Eingangsbereich Ost. Dort
demonstrieren mehrere Hersteller,
wie Systeme über Schnittstellen
zusammenspielen. Messegäste
können am Stand über eine Bestellsoftware
die Produktion eines
Multi-Tool-Würfels aus Aluminium
anstoßen, welcher live auf der
Messe produziert wird. Sobald das
Werkstück fertig ist, erhält die Person,
die die Bestellung ausgelöst
hat, eine Nachricht, dass ihr Multi-
Tool abholbereit ist.
Umfassendes
Networking-Angebot
und neuer Award
Vernetzt werden auf der AMB aber
nicht nur Maschinen, sondern traditionell
auch Menschen – und das
gleich bei mehreren attraktiven Angeboten
des diesjährigen Rahmenprogramms.
So bietet die International
Gallery in der Oskar Lapp Halle
(Halle 6) Messegästen und Teams
der ausstellenden Unternehmen
eine Plattform, um Kontakte zu
führenden Verbänden im internationalen
Markt zu knüpfen. Zudem
veranstaltet die Messe Stuttgart
zur AMB länderspezifische Happy
Hours, um sich zu vernetzen.
Im Messepark besteht die Möglichkeit,
den Tag bei Afterwork-Getränken
und Snacks ausklingen
zu lassen und sich in entspannter
Atmosphäre auszutauschen. Nicht
nur für Grillfans ein echtes Highlight
dürfte der Edelstahl-Smoker
„Big Louis“ sein, dem 2015 ein Eintrag
ins Guinness-Buch der Rekorde
als größter Smoker seiner Art
gelang. Der Messepartner Ludwig
Grill, der das Mega-Gerät in Baden-
Württemberg hergestellt hat, steht
im Messepark zur Verfügung, um
Fragen zu dessen Fertigung zu beantworten.
Premiere auf der AMB 2024 feiert
der AMB Award. Mit dem Preis werden
herausragende Neu- und Weiterentwicklungen
in verschiedenen
Produktkategorien ausgezeichnet,
die einen signifikanten Mehrwert
für die Branche darstellen. Die eingereichten
Exponate werden anhand
verschiedener Kriterien von
einer hochkarätigen neutralen Jury
bewertet, in der Verbände und Wissenschaft
gleichermaßen personell
vertreten sind.
Bequemer und effizienter
Messebesuch mit der
AMB App
Eine weitere Neuerung der AMB
2024 dient der noch einfacheren
Besuchsplanung und Orientierung
auf dem Messe- und Hallengelände:
die AMB App. Mit ihr lässt sich
der Messebesuch schnell und unkompliziert
vorbereiten. [...]
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Text: © Landesmesse Stuttgart GmbH
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AMB 2024
Bild: © Landesmesse Stuttgart GmbH
Nachwuchsförderung
und Fachkräfte im Fokus
Sonderbereiche zu Bildung,
Start-Ups und Young Innovators.
Herausragende Entwicklungen
unter den Bewerbungen
für den AMB Award.
Die Fachkräftesicherung bleibt eine
zentrale Herausforderung in der
Metallbearbeitungsbranche. Um
Engpässen entgegenzuwirken, bedarf
es einer konsequenten, qualifizierten
Nachwuchsförderung.
Dieses hochaktuelle Thema besetzt
auch die diesjährige internationale
Ausstellung für Metallbearbeitung
AMB, die vom 10. bis 14. September
in Stuttgart stattfindet. Das
Rahmenprogramm der Fachmesse
legt einen klaren Fokus auf den
Menschen als Zukunftsmotor für
den wichtigen Industriezweig Metall.
Zahlreiche Programmpunkte
richten sich an den beruflichen und
unternehmerischen Nachwuchs sowie
an Innovatorinnen und Innovatoren.
Junge Menschen für den
Maschinenbau begeistern
Zur Sonderschau Bildung lädt der
Messepartner Nachwuchsstiftung
Maschinenbau des VDW ins Atrium
des Eingangs Ost ein. „Unsere
Sonderschau richtet sich an junge
Leute mit Interesse an technischen
Berufen sowie an Fachbesucherinnen
und Fachbesucher, die Impulse
für die berufliche Bildung suchen“,
erläutert Andre Wilms, Leiter der
Nachwuchsstiftung Maschinenbau.
„Wir laden insbesondere Schulklassen
ein, spannenden Karrieremöglichkeiten
im Maschinenbau zu entdecken
und sich für die Branche zu
begeistern.“ Die Angebote der Sonderschau
sind interaktiv und praxisnah,
es gibt Live-Vorträge und
die Möglichkeit zum Austausch mit
Auszubildenden von Partnerunternehmen.
[...]
WEITERLESEN »
Text: © Landesmesse Stuttgart GmbH
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Frische Ideen für die Industrie:
Startups pitchen 5 Minuten
auf der AMB Stage
12.9. 15:30 | 13.9. 11:45
KI-Projekte starten – Unterstützt
durch das Industrie 4.0 Scouting
VDMA Technologieforum, Halle 1B50
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AMB 2024
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AMB 2024
Halle 3 / Stand A83
Drei neue «crazy» Hochleistungswerkzeuge
Mikron Tool – weltweit führend in der Bearbeitung
von schwer zerspanbaren Materialien
im Mikro-Bereich - präsentiert zur
AMB 2024 drei neue Vollhartmetall-Werkzeuge. Einen
Hochleistungsbohrer für alle Titansorten und
zwei Hochleistungsfräser, die auf filigrane Komponenten
zugeschnitten sind. Mikron Tool setzt mit
den drei Neuentwicklungen Benchmarks in der
Hochleistungs-Mikrozerspanung.
CrazyDrill Titanium TN / TK –
Hochleistungs-Mikrobohrer für Titan
Der Mikrobohrer CrazyDrill Titanium TN / TK wurde
speziell entwickelt zum Bohren aller Titansorten (Reintitan
und Titanlegierungen!) für den Durchmesserbereich
von 0,2 bis 2 Millimeter und für Bohrtiefen von
3 x d und 6 x d. Er ist bereits ab 15 bar Innenkühlung
einsetzbar, ein Hochdruck-Kühlschmierstoff-System
ist demzufolge nicht zwingend notwendig.
Folgende konstruktive Merkmale zeichnen ihn aus:
• Eine auf alle Titansorten zugeschnittene Spitzengeometrie,
die eine geringe axiale Schnittkraft garantiert
und zusammen mit dem ausgelegten Bohreraußenprofil
für höchste Bohrungspräzision sorgt.
• Polierte Nuten für einen sicheren Spänetransport.
• Eine speziell auf Titanwerkstoffe und Bohren ausgelegte
Beschichtung.
Damit ist der Hochleistungsbohrer CrazyDrill Titanium
TN / TK in der Lage, Reintitan und alle Titanlegierungen
prozesssicher zu bohren. Er bringt maximale Vorschubgeschwindigkeiten,
sehr hohe Standzeiten, beste
Prozesssicherzeit und letztlich eine sehr hohe Bohrpräzision.
Hochleistungsfräsen mit
herausragenden Oberflächengüten bis
Schleifqualität
Im Bereich Fräsen wurden zwei neue Hochleistungsfräser
entwickelt. Zum einen der CrazyMill Cool CF
(ChatterFree) und der Super Finishing-Fräser CrazyMill
Cool SF. Ein Hauptziel bei der Entwicklung dieser Fräser
war es, bei Anwendungen im Bereich der Medizin-,
Luftfahrt- und Uhrenfertigung, wo filigrane Bauteile an
der Tagesordnung sind, Oberflächengüten in extrem
hoher Qualität zu fräsen.
Beide Fräser wurden mit spezifisch ausgelegten Makro-
und Mikrogeometrien konzipiert, die Schwingungen
im Fertigungsprozess konsequent minimieren. Die
8 Wirtschaft Kompakt
AMB 2024
Hauptschneiden wurden in der Art
ausgelegt, dass sie über einen extrem
weichen Schnitt verfügen. Doch
das ist noch nicht alles. Um Resonanzfrequenzen
im Fräsprozess
konsequent zu vermeiden, verfügen
beide Hochleitungsfräser über eine
ungleiche Zahnteilung. Hinzu kommen
unterschiedliche Drallwinkel
der einzelnen Schneiden.
CrazyMill Cool
CF (ChatterFree):
Hochleistungsfräsen von
filigranen Bauteilen
Beim CrazyMill Cool CF handelt es
sich um einen Hochleistungs-Mikrofräser
ausgelegt auf ein sehr
hohes Zeitspanvolumen, dessen
Leistungen auch bei sehr anspruchsvollen
filigranen Bauteilstrukturen
abgerufen werden können. Eine
perfekte Balance zwischen Spanwinkel,
Freiwinkel und Schneidkantenkonditionierung
führt zu einer
geringen radialen Schnittkraft und
gewährleistet so beste Form- und
Rechtwinkligkeitstoleranzen auch
bei maximaler Eingriffstiefe.
Mit seiner spezifischen Schneidgeometrie
und unter Anwendung
eines dynamischen Fräsprozesses
ist er der ideale Fräser für filigrane,
dünnwandige Teile oder für Teile
in instabiler Aufspannung, was
insbesondere im Bereich der Medizintechnik
(Knochenplatten) als
auch Luftfahrt (Strukturbauteile)
sowie Uhrenindustrie an der Tagesordnung
ist. Aber auch Nuten, Taschen
oder andere volumenstarke
Bearbeitungen führt CrazyMill Cool
CF sehr effizient, präzise und mit
höchster Laufruhe aus.
Verfügbar ist der Fräser ab sofort
im Durchmesserbereich von 1 bis 8
Millimetern in zwei verschiedenen
vollen Schnittlängen (3 x und 4 x d).
CrazyMill Cool SF –
Superfinishing bis
Ra 0.2 um
Mit dem CrazyMill Cool SF wurde
ein Superfinishing-Fräser entwickelt,
der Fräsoberflächen auf ein
Schleif- bzw. Polier-Qualitätsniveau
bringt. Auch der CrazyMill Cool SF
wurde mit den oben beschriebenen
Makro-Geometrien ausgelegt.
Darüber hinaus verfügt er über einen
sehr steilen Drallwinkel.
Er ist im Durchmesserbereich von 1
bis 8 mm und in zwei vollen Schnittlängen
von 3 x d und 4 x d erhältlich.
Dieser neue Super-Schlichtfräser
hat die perfekten Zutaten,
um eine erstaunliche Oberflächenqualität
zu erreichen: das Hartmetallsubstrat,
das hocheffiziente
Kühlkonzept, die perfekte Schneidkantenbehandlung,
der variable
Drallwinkel, die ungleiche Zahnteilung,
etc.
Extrem ruhiges
Fräsverhalten
Aufgrund des extrem ruhigen Fräsverhaltens
der beiden Hochleistungsfräser,
sind die Standzeiten
gegenüber dem Benchmark massiv
angestiegen. Alberto Gotti (Entwicklungsleiter,
Mikron Tool): «Beim
CrazyMill Cool CF kann ein sehr
hohes Zeitspanvolumen generiert
werden und gleichzeitig eine exzellente
Oberfläche am Werkstück erzielt
werden, auch in Bleifrei-Messing,
Kupfer, Cobalt-Chrom und
Inconel. Der CrazyMill Cool SF ist
als Schlichtfräser ausgelegt, hier ist
unser Fokus auf schnellstes Oberflächenfinishing
gelegt worden.
Auch hier zeigt sich aufgrund des
extrem ruhigen schwingungsfreien
Fräsverlaufs ein enormer Standzeitgewinn
gegenüber klassisch
ausgelegten Fräsergeometrien.»
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Wirtschaft Kompakt
9
AMB 2024
Bild: © Landesmesse Stuttgart GmbH
Pendeldiplomatie in Sachen Konjunktur
Markt-Barometer Werkzeugmaschinen
Es war das Reizthema ‚Zölle auf Elektroautos‘,
das Wirtschaftsminister Robert Habeck Ende
Juni zu einer heiklen Mission nach China aufbrechen
ließ. Heikel, da Habeck daheim in Europa
kein uneinheitliches Bild abgeben wollte, jedoch
mit dem Blick auf die heimische Wirtschaft unbedingt
Zölle auf chinesische E-Fahrzeuge vermeiden
wollte. Immerhin betreiben die großen deutschen
Herstellerinnen und Hersteller in China selbst große
Werke und gehören zu den größten Lieferanten
von Elektroautos aus China nach Europa.
Ein weiteres Thema ging durch die Flure des Wirtschaftsministeriums:
die Sorge vor Vergeltungszöllen
auf aus Deutschland nach China gelieferte Verbrennerfahrzeuge.
Ebenfalls kein gutes Szenario für die deutsche
Wirtschaft. Mit seiner Reisediplomatie wollte
Habeck verhindern, dass der bereits schrumpfende
Markt in sich zusammenfällt. Denn er weiß genau, was
in der Heimat alles von der Autoproduktion abhängt.
Dazu zählt auch die hohe Abhängigkeit der deutschen
Werkzeugmaschinenindustrie von Automobilherstellern
und ihren Zulieferern. Zwar sank der wertmäßige
Anteil von 42 Prozent (2019) auf 31 Prozent (2021),
dennoch sind das Fräsen von Motorblöcken, das Drehen
von Wellen und das Umformen von Blechen die
wichtigsten Wertschöpfungstätigkeiten der Werkzeugmaschinen-Kunden.
Wie der VDW (Verein Deutscher
Werkzeugmaschinenfabriken) in seinem Marktbericht
2023 zudem feststellt, verliert der Automobilbau
(OEM) gegenüber 2019 zwar erheblich an Bedeutung,
bleibt aber größte Abnehmerbranche.
Auch hier ist die Suche nach Trend-Gründen kurz. So
konstatiert der VDW als wesentliche Ursache für die
10 Wirtschaft Kompakt
AMB 2024
Abnahme des Automobilsektors
den Transformationsprozess in
der Branche mit einer zunehmenden
Verlagerung der Investitionen
in Richtung Elektromobilität. Einen
Handelskrieg mit dem größten Absatzmarkt
seiner im Wandel befindlichen
Kundengruppe kann in
dieser Situation also auch niemand
aus der Werkzeugmaschinenbranche
gebrauchen.
Fortschreitende
Diversifizierung
Diese Entwicklung ist einen zweiten
Blick in die alle zwei Jahre vorgenommene
Untersuchung der Kundenstruktur
der VDW-Mitgliedsfirmen
wert. Immerhin beteiligten
sich im Jahr 2021 etwa 50 Mitgliedsunternehmen,
die insgesamt rund
12.300 Maschinen im Wert von 4,6
Mrd. Euro meldeten. Auch wenn
die aktuellsten Daten im Report aus
2023 noch nicht vorlagen, bestätigt
sich der Trend eindeutig. Schon vor
drei Jahren galt, was für dieses Jahr
erneut zu erwarten ist: Die deutsche
Werkzeugmaschinenindustrie
stellt sich breiter auf. Die Zahlen
zeigen klar, dass die Abnehmerbranchen
deutlich diversifizierter
sind als noch vor einigen Jahren.
Bereits 2019 hatten die drei größten
Kundengruppen Maschinenbau,
Automobilhersteller und Zulieferer
für den Automobilbau einen
Anteil von zwei Dritteln, während es
zwei Jahre später nur noch 60 Prozent
waren. Die Automobilindustrie
steht dabei für etwa ein Drittel,
während es im Jahr 2019 noch 42
Prozent waren. Der Maschinenbau
selbst als Abnehmer von Werkzeugmaschinen
steigerte seinen Anteil
und zeigt sich ebenfalls diversifiziert:
Der Werkzeugmaschinenbau
mit einem Anteil von 5,3 Prozent,
Stanz- und Zerspanwerkzeuge mit
etwas über 4 Prozent und die Antriebstechnik
mit 1,3 Prozent sind
im weiteren Verlauf die wichtigsten
Teilbranchen.
Ausfuhren auf
Rekordniveau
Noch einmal der Blick in Richtung
Osten: Wenn der Druck aus China
bei der Elektromobilität steigt, wie
sieht es bei den Werkzeugmaschinen
aus? Gemessen am Produktions-
bzw. Verbrauchswert in seiner
Lokalwährung Renminbi, hat China
seit dem vergangenen Jahr erstmals
mehr Werkzeugmaschinen produziert
als nachgefragt. Das Land exportiert
Werkzeugmaschinen im
Wert von 7,3 Mrd. EUR ins Ausland,
gefolgt von Japan, die für 6,3 Mrd.
EUR exportieren. Werkzeugmaschinen-Export-Weltmeister
bleibt
aber nach wie vor Deutschland mit
fast 8 Mrd. EUR. Betrachtet man
die absoluten Zahlen der in den
jeweiligen Märkten produzierten
Zerspanungs- und Umformmaschinen,
bleibt China mit großem Abstand
an erster Stelle. Mit mehr als
25 Mrd. EUR Produktionsvolumen
wird fast genauso viel hergestellt
wie in Deutschland, Japan und den
USA zusammen.
Der Wettbewerb auf den Weltmärkten
nimmt also zu, aber im Bereich
der Zerspanung und Umformtechnik
kann keine Rede von einem drohenden
Handelsstreit sein. [...]
WEITERLESEN »
Text und Bild:
© Landesmesse Stuttgart GmbH
Wirtschaft Kompakt
11
AMB 2024
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Hochmoderne Technologien
von GEMINIS und ZAYER
Innovativ in die Zukunft:
Die neuste Entwicklung
bei GEMINIS
Mit einer beeindruckenden Geschichte
von über 60 Jahren Erfahrung
und einem herausragenden
Ruf in der Werkzeugmaschinenindustrie
hat GEMINIS erneut die
technologischen Grenzen verschoben.
Das Unternehmen mit
Sitz im nordspanischen Elgoibar
ist bekannt für seine kontinuierliche
Innovationskraft und seine
neueste Entwicklung, die additive
Fertigungstechnologie für die
Großteilbearbeitung, wird nun von
IBERIMEX auf der AMB Stuttgart
präsentiert.
Additive
Fertigungstechnologie
auf einer GEMINIS
Drehmaschine
Die additive Fertigung gewinnt in
der Industrie zunehmend an Bedeutung
und ist auf dem besten
Weg, ein fest etablierter Bestandteil
der Serienproduktion zu werden.
Ein besonders großer Vorteil der
additiven Fertigung zeigt sich auch
bei der Produktion herkömmlicher
Serienprodukte: Funktionsflächen,
die höhere Materialeigenschaften
erfordern, können gezielt aus Edelstahl
gefertigt werden, während
das Grundmaterial des Produkts
aus preiswerteren Materialien besteht.
Bei der Firma GEMINIS ist man
sich der Vorteile dieser Fertigungsmethode
bewusst, und deshalb
integriert sie jetzt einen Hochgeschwindigkeitslaser
in ihre CNC-
Drehmaschinen. Dieses Verfahren
wurde sorgfältig getestet und hat
sich als effektiv bei der Bearbeitung
verschiedener Legierungen erwiesen,
einschließlich austenitischem
Edelstahl (AISI 316L) und Warmarbeitsstahl
(AISI H13). Darüber
hinaus wird die Verwendung der
Ni-Inconel 625 Superlegierung weiterentwickelt.
Additive Verfahren setzen sich
durch, weil sie verstärkte Teile mit
minimalem Gewicht und Materialkosten
schaffen. Dies spart letztendlich
Geld, sowohl bei der Herstellung
als auch beim späteren
Support.
Fortschrittliche Lösungen
von ZAYER
ZAYER, der renommierte spanische
Maschinenhersteller mit einer
über 60-jährigen Pioniergeschichte
und Sitz in Vitoria-Gasteiz, wird auf
der AMB Stuttgart mit einer seiner
herausragenden Fertigungslösungen
vertreten sein: die Portalfräsmaschine
ZAYER ALTEA W. Diese
Maschine gehört zur Spitzenklasse
der modernen Frästechnologie und
wird zweifellos zu einem Highlight
auf der Messe.
ZAYER ALTEA W:
Spitzenklasse der
heutigen Frästechnik
Die ausgestellte Maschine ZAYER
ALTEA W ist ein Gantry-Fräszentrum,
das mit einem kraftvollen
30°-Fräskopf ausgestattet ist. Dieser
liefert über 30 kW Leistung
und dreht sich mit einer beeindruckenden
Geschwindigkeit von bis
zu 8.000 Umdrehungen pro Minute,
was für effiziente Bearbeitung
und exzellente Oberflächenqualität
12 Wirtschaft Kompakt
AMB 2024
Maschine CMM Tool:
Diese Anwendung
ermöglicht die Echtzeitüberprüfung
von
Werkstücken direkt
an der Maschine. Durch die automatische
Kompensation der Spindelposition
wird die Messgenauigkeit
maximiert, und es werden
detaillierte Berichte über die erzielten
Ergebnisse erstellt. Oft ist
es nicht mehr notwendig, das Teil
in ein CMM-Messzentrum zu verlagern,
was wertvolle Zeit spart und
die Effizienz erheblich steigert.
sorgt. Der gesamte Maschinenrahmen
wird mittels der Finite-Elemente-Methode
optimiert, um maximale
thermische und geometrische
Stabilität zu gewährleisten. Der
verfahrbare Querträger ermöglicht
einen großzügigen Verfahrweg von
bis zu 900 mm, wodurch die Ausladung
des Frässchiebers minimiert
und Biegekräfte reduziert werden.
Die Tischaufspannfläche der Maschine
kann in Längen von 4.500
bis 20.500 mm und Breiten von
2.000 bis 3.000 mm konfiguriert
werden. Mit einem variablen Ständerabstand
von 2.750 bis 3.750 mm
und einer eindrucksvollen Vertikalachse
von bis zu 1.500 mm bietet
die ALTEA W ausreichend Platz für
die Bearbeitung einer Vielzahl von
Werkstücken unterschiedlicher
Größe und Form.
Die ALTEA W lässt sich mit speziellen
Apps ausstatten, die ihre Leistungsfähigkeit
und Präzision auf
ein neues Niveau heben. Diese innovativen
Anwendungen sind nicht
nur für die ALTEA W, sondern auch
für andere ZAYER Maschinen verfügbar.
ZAYER Apps:
Ausgewählte Favoriten
Ical 3.0: Ermöglicht
die automatische
Kalibrierung und
Feinjustierung der
verschiedenen Köpfe
durch einen vollautomatischen
Zyklus. Diese Anwendung sorgt für
eine durchgehend hohe Präzision
und optimale Positionierung, was
eine maximale Genauigkeit über
die gesamte Lebensdauer der Maschine
garantiert.
Accuracy 2.0: Das Ziel
dieser Anwendung
ist es, bei verschiedenen
Werkzeugausrichtungen
eine
Nullfehlertoleranz zu erreichen.
Mithilfe eines Werkstückmesstasters
und einer Prüfkugel wird
die Spindelposition kontinuierlich
überwacht und automatisch
angepasst. Dieses Verfahren gewährleistet
eine maximale Bearbeitungsgenauigkeit
und sorgt für
optimale Ergebnisse.
Weitere Informationen zu den Apps
finden Sie auf der ZAYER-Webseite:
www.zayer.com
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Halle 9 / Stand 9B81
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Heinrich-Hertz-Straße 7
40699 Erkrath
Telefon: +49 (0)211- 92071-0
E-Mail: info@iberimex.de
Internet: www.iberimex.de
Text und Bilder:
© IBERIMEX-Werkzeugmaschinen GmbH
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AMB 2024
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Landwirtschaft, Therapiepraxen und Handwerksbetriebe:
Sie alle beschweren sich über
eine Bürokratie auf Rekordniveau. Sie befinden
sich in guter Gesellschaft: Auch VDMA-Hauptgeschäftsführer
Thilo Brodtmann fordert bürokratische
Belastungen zu lockern. Ihm ist auch
das aktuelle Bürokratieentlastungsgesetz IV zu
kleinteilig und mit einem Entlastungsvolumen von
einer Milliarde Euro „nur ein Tropfen auf dem heißen
Stein.“
Zwar sieht er in Berlin erste Zeichen, dass die Sorgen
und Alarmsignale der Wirtschaft endlich gehört werden
und unterstützt die Absicht von Wirtschaftsminister
Robert Habeck, das deutsche Lieferkettengesetz
für zwei Jahre auszusetzen, „voll und ganz“. Die Unzufriedenheit
in den Verbänden ist jedoch mit den Händen
greifbar. Das gilt insbesondere in Anbetracht der
aktuellen wirtschaftlichen Situation.
Auch der Vorsitzende des VDMA Präzisionswerkzeuge,
Stefan Zecha, versieht in Schrift und Ton das Wort
„Bürokratie“ mit vielen aufrüttelnd gemeinten Ausrufezeichen.
Auch aus seiner Sicht stellen die von der Legislativen
auferlegten nicht wertschöpfenden Pflichten
für den industriellen Mittelstand erhebliche personelle,
organisatorische und finanzielle Belastungen dar.
Sie hätten laut VDMA-Studie im vergangenen Jahr sogar
die Höhe der Forschungs- und Entwicklungsausgaben
erreicht. Hinzu kämen vergleichsweise hohe Steuern,
so Zecha. Für das Jahr 2023 beziffert der BDI die
durchschnittliche nominale Steuerlast in Deutschland
mit fast 30 Prozent.
Eine Perspektive, die auch in anderen europäischen
Ländern geteilt wird. Schon in der Pressekonferenz des
VDMA Präzisionswerkzeuge zu Beginn des Jahres hatte
der Vorsitzende der Fachabteilung Wendeschneidplatten,
Markus Horn, als Past President der European
14 Wirtschaft Kompakt
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Cutting Tools Association (ECTA) als erste zu lösende
Herausforderung die europäische Gesetzgebung aufs
Korn genommen. Die Bürokratie der EU würde viele
Unternehmen in Europa schwer belasten und vor allem
eines produzieren: Kosten.
Namentlich erwähnte er den EU Green Deal, die ab
2025 relevante Corporate Social Responsibility Directive,
die Corporate Sustainability Due Diligence Directive
und den Carbon Border Adjustment Mechanism,
kurz CBAM. Letzterer soll verhindern, dass Industriesektoren
in andere Teile der Welt verlagert werden.
Gleichzeitig will Brüssel Anreize für Herstellerinnen
und Hersteller in Drittländern schaffen, Emissionen zu
reduzieren. „Die Grundidee dahinter ist gar nicht so
schlecht. Doch aktuell sind europäische Exportunternehmen
wegen der zusätzlichen Kostenbelastungen
durch CBAM auf den Weltmärkten weniger wettbewerbsfähig
und es gibt ein Risiko der Verlagerung von
CO2-Emissionen in Drittstaaten“, sagt Horn.
Dass die Klagen über bürokratische Vorgaben seit einiger
Zeit lauter ausfallen, liegt auch an der wirtschaftlichen
Gesamtsituation. Der Druck steigt. Zwar berichteten
die ECTA-Mitgliedsländer noch von einem guten
Jahresauftakt 2023, hatten aber im weiteren Jahresverlauf
mehr und mehr Absatzprobleme, sodass die Managerinnen
und Manager zunehmend pessimistisch in
die Zukunft blicken.
Blick in die Märkte
Dabei sahen die Zahlen für das vergangene Jahr gar
nicht so schlecht aus. In Deutschland setzte der Markt
für Werkzeuge trotz des schwachen gesamtwirtschaftlichen
Umfeldes mit einem Plus von vier Prozent positive
Akzente. Die nach Corona wieder funktionierenden
Lieferketten und die dadurch stark gestiegene Inlandsproduktion
der deutschen Automobilindustrie und
die hohe Produktionsauslastung und Auslieferung im
Maschinenbau machten sich zu Beginn des vergangenen
Jahres positiv bemerkbar. Auch steigerte sich das
Exportgeschäft insgesamt leicht um zwei Prozent – allerdings
in den einzelnen Teilbranchen und nach Zielländern
deutlich unterschiedlich. [...]
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Text: © Landesmesse Stuttgart GmbH
AMB 2024
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AMB 2024
Halle 2 / Stand 2C28
Schwere Lasten einfach bewegen
Kugelrollen in der Luftfracht-Abfertigung
Bild: © Alwayse Engineering
Überall wo schweres Ladegut leicht, präzise
und mit minimalem Aufwand bewegt werden
soll, können die rundum beweglichen
Kugelrollen des Herstellers Alwayse helfen, die Rodriguez
in großer Vielfalt im Sortiment hat. Ein Anwendungsbeispiel
ist die Frachtabfertigung in der
Luftfahrt, wo Kugelrollen die einfache Bewegung
von schweren Containern mit einem Gewicht von
bis zu 10 Tonnen ermöglichen.
Rodriguez ist einer der weltweit größten Anbieter
von Kugel-Transportsystemen. Insgesamt 146 verschiedene
Kugelrollenvarianten mit Tragkräften von
10 bis 5.000 kg und Kugeldurchmessern von 4,8 bis
120 mm lösen nahezu jedes Transportproblem. Die
flexiblen Problemlöser bewähren sich vor allem in
der Materialflusstechnik und überall da, wo schwere
Lasten verschoben werden müssen – egal ob in Glasindustrie,
Blechbearbeitung, Fließbandmontage oder
im Containerumschlag. Mit ihrem geringen Reibungswiderstand
sorgen Kugelrollen für den einfachen und
präzisen Transport auch schwerster Stückgüter in alle
Richtungen. Auch spezielle Schwerlastrollen gehören
zum Programm. Die typischen Einsatzgebiete der Kugelrollen-Systeme
sind Logistik- und Förderanlagen.
Kugelrollen funktionieren immer, egal ob in nassen
oder trockenen Umgebungen. Übrigens: Kugelrollen
können Lasten ohne jegliche Energiequelle bewegen –
somit handelt es sich um eine wirklich klimaneutrale
Art, Güter von A nach B zu transportieren. Somit ergibt
sich ein großer Umweltvorteil gegenüber angetriebenen
Förderern und ähnlichen Produkten.
Castor vs. Ball Decks
Unter anderem kommen Kugelrollen in der Frachtabfertigung
im Luftverkehr zum Einsatz. Fluggesellschaften
befördern jährlich mehr als 52 Millionen Tonnen
an Waren. Bei der Frachtabfertigung handelt es sich
um den Teil der Lieferkette, in dem die Waren an Land
in der Frachtanlage bearbeitet werden: Von der Anlieferung
am Herkunftsflughafen über das Verladen ins
Flugzeug bis zum Entladen am Zielort und der Übergabe
an den Empfänger sind viele Schritte damit verbunden.
Für den Transport der Waren innerhalb der verschiedenen
Anlagen werden Luftfrachtcontainer verwendet.
Dabei handelt es sich entweder um starre, geschlossene
Container oder Paletten/Netzkombinationen. Für
eine reibungslose und präzise Handhabung dieser
Luftfrachtcontainer eignen sich „Ball-Decks“ (Kugelrollendeck)
bzw. „Castor Decks“ (Rollendecks). Beide Lösungen
ermöglichen es, dass sich ein Container leicht
16 Wirtschaft Kompakt
AMB 2024
in der Anlage bewegen lässt – aber
es gibt auch Unterschiede.
Castor Decks werden hauptsächlich
für leichtere Lasten und Anwendungen
verwendet. Sie zeichnen sich
durch eine flexiblere Konstruktion
aus, da ein Rollenrad eine größere
Oberfläche für die Waren bietet,
auf der sie sitzen können. Kugeldecks
mit Alwayse Air Cargo Units
hingegen haben eine höhere Tragfähigkeit
(bis zu 500 kg pro Einheit)
und können daher Container mit
einem weitaus höheren Gewicht
transportieren. Frachtcontainer mit
einem Gewicht von bis zu 10 Tonnen
lassen sich mühelos und ohne
zusätzlichen Kraftaufwand bewegen.
Flexibler und preiswerter
Der Hauptunterschied liegt jedoch
in den Kosten. Castor-Decks, die
in Lagern mit Fußgängerverkehr
eingesetzt werden, benötigen ein
zusätzliches Oberdeck, damit der
Bediener sicher darauf laufen
kann. Das bedeutet, dass das Deck
etwa 30 % teurer ist als ein Deck
mit Kugelrollen. Ball Decks hingegen
bieten dem Konstrukteur
die Flexibilität, Bodenplatten mit
Maschen oder aus Vollmaterial zu
verwenden, und sie benötigen nur
Öffnungen für die Montage der
Einheiten.
Ein weiterer großer Unterschied
liegt auch in der Bedienung: Kugelrollen
ermöglichen eine leichtgängige
und direkte Bewegung in jede
Richtung – das Kugellager sorgt für
einen Nullversatz, ohne dass ein
Schwenk-/Drehkreis des Rades erforderlich
ist. Durch den Nullversatz
sind keine Lücken in der Plattform
im Bereich der Lenkrollen
erforderlich, was die Stolpergefahr
reduziert. Nicht zuletzt ermöglicht
die sehr geringe Reibung der Kugelrollen
einen minimalen Kraftaufwand
bei der Bedienung.
Hart im Nehmen
Kugelrollen sind deshalb zu einem
unverzichtbaren Element im
Frachtumschlag geworden – ihre
herausragenden Eigenschaften wie
geringe Reibung und multidirektionale
Bewegung sind allgemein
bekannt. Weniger bekannt, aber
ebenso wichtig ist ihre Fähigkeit,
den Witterungseinflüssen zu trotzen
und mit minimalem Wartungsaufwand
betriebsbereit zu bleiben.
Die Einheiten sind für die härtesten
Einsätze erhältlich, mit geschlitzten
Böden, die das Entweichen von
Schutt ermöglichen. Aus diesem
Grund sind Alwayse Kugelrollen in
Frachtanlagen auf der ganzen Welt
zu finden. Auf Kugeldecks und Dollies
montiert, ermöglichen die Einheiten
die reibungslose und einfache
Bewegung von Containern und
schwerer Fracht. Verfügbar sind
auch Einheiten, die in der Gepäckabfertigung
eingesetzt werden.
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Text: © Rodriguez GmbH
Bilder: © Alwayse Engineering
Wirtschaft Kompakt
17
AMB 2024
Bild: © Landesmesse Stuttgart GmbH
Digitalisierung in der Metallbearbeitung
Trendbericht zur AMB 2024
„
Stand heute ist der Digitalisierungsgrad auf
Shopfloor-Ebene immer noch erschreckend
niedrig und wenn überhaupt, geprägt von
Insellösungen.“ Diese Aussage eines Umfrage-Teilnehmers
unter Ausstellern der diesjährigen AMB
zeigt die Wahrnehmung des grundsätzlichen digitalen
Reifegrades in der Metallbearbeitung. Zu
häufig heißt es im Maschinen- und Anlagenbau
noch immer: „Es ist nur noch eine Frage der Zeit,
bis der Knoten platzen wird…“
Trotz der offensichtlichen Zurückhaltung vieler Anwenderinnen
und Anwender und gescheiterter Versuche
digitale Plattformen zu etablieren, sind im Jahr 2024
die Themen Industrie 4.0 und IIoT keine Unbekannten
in Maschinenbau und Metallbearbeitung. Es ist alles
da, was es braucht, um zeitgemäße Konzepte anzugehen.
Schon seit Jahren ist mit OPC UA beziehungsweise
Umati eine angepasste, universelle Werkzeugmaschinenschnittstelle
vorhanden. Mit 5G-Campusnetzen ist
ein leistungsstarker privater Mobilfunkstandard für
die Vernetzung von Maschinen und Anlagen verfügbar.
Und das Knowhow ist auch vorhanden. Nur ein
Beispiel: Steuerungstechnik-Anbieter wie Fanuc, Heidenhain
oder Siemens zeigen in angrenzenden Fertigungsbranchen
längst im täglichen Einsatz, welcher
Nutzen in der Digitalisierung liegt.
Daher wundert es nicht, dass auch viele Teilnehmerinnen
und Teilnehmer einer Umfrage unter AMB-Ausstellerfirmen
das Thema Digitalisierung betonen. Sie
wollen auf der internationalen Ausstellung für Metallbearbeitung
in diesem Jahr in Stuttgart den Nachweis
antreten, dass integrative Digitalisierungsansätze bereits
heute dazu gehören – allen voran die Software-
Anbieterinnen und -anbieter. Beispielsweise vernetzt
das 2015 gegründete Unternehmen Evomecs Maschinen,
Systeme und Prozesse markenneutral und
18 Wirtschaft Kompakt
AMB 2024
ortsunabhängig. Die Münchener
sehen sich als Treiber für die Digitalisierung,
um dem zunehmenden
Rationalisierungsdruck, dem wachsenden
Fachkräftemangel und
einem intensiven internationalen
Wettbewerb zu begegnen. Diejenigen
Unternehmen, denen es gelänge,
bereits heute die richtigen
Maßnahmen in die Wege zu leiten,
würden in Zukunft als Produktionsunternehmen
erfolgreicher, aber
auch resilienter sein, da sie Ihre
Wertschöpfung auf digitale Geschäftsmodelle
ausweiten können.
Die Evomecs-Software integriert
alle relevanten Bestandteile eines
zerspanenden Unternehmens, wie
ERP-Systeme, CAM-Systeme, Werkzeugvoreinstellgeräte,
Werkzeuge,
Werkstücke, Lagersysteme, CNC-
Maschinen aber auch manuelle
Arbeitsplätze. Das so erzeugte Ökosystem
generiert viele qualitativ
hochwertige Daten über die eigenen
Fertigungsprozesse. Diese Daten
können prinzipiell auch für die
Entwicklung von datengestützten
oder datengetriebenen Geschäftsmodellen
genutzt werden, so das
Unternehmen.
Produzierende Unternehmen
müssten immer schneller und effizienter
fertigen. Gerade bei der
Produktion von kleinen Stückzahlen
entstünde dabei ein enormer
Kommunikations-, Verwaltungsund
Dokumentationsaufwand, der
zudem leicht zu teuren Fehlern und
Schäden in der Fertigung führen
könne und ein hohes Maß an Fachkompetenz
entlang des kompletten
Fertigungsprozesses benötige.
Gerade vor dem Hintergrund des
zunehmenden Fachkräftemangels
müssten Unternehmen optimieren,
automatisieren und damit auch
digitalisieren, ist man sich bei Evomecs
sicher.
Mithilfe der Evomecs-Software entstünde
ein wertvoller Datenschatz,
der prinzipiell die Grundlage für
verschiedenste Anwendungen beispielsweise
der künstlichen Intelligenz
sein kann. Nutzerinnen und
Nutzer können sich Informationen
aus der Fertigung generieren lassen,
die zur Optimierung der Prozesse
herangezogen werden könnten.
Gearbeitet wird in München
derzeit an Konzepten, die Datenanalysen,
Prozessoptimierungen,
Planungs-Forecasts aber beispielsweise
auch die auf Spracheingabe
gestützte Steuerung der Fertigung
ermöglichen.
Mit Simulation
zur raschen
Produkteinführung
Auch im Zentrum der Maschine,
im Zerspanungsvorgang selbst,
steckt in digitalen Lösungen ein
großes Optimierungspotenzial.
Modellierungen und Simulationen
optimieren den späteren Betrieb
und ermöglichen höhere Schnittgeschwindigkeiten
und Vorschübe
sowie eine längere Werkzeuglebensdauer.
Der CAE-Anbieter Third
Bild: © Landesmesse Stuttgart GmbH
Wave Systems stellt virtuelle Testumgebungen
zur Verfügung, die zu
weniger Ausfallzeiten führen und
Trial-and-Error-Tests überflüssig
machen.
Auf der AMB 2024 wird das Unternehmen
technische Innovationen
vorstellen, die Markteinführungszeiten
deutlich verkürzen. Besucherinnen
und Besucher können
erleben, wie eine virtuelle Iteration
im Vergleich zu Versuchen an der
Maschine sowohl die Zahl der Versuche
als auch die der Fehler deutlich
verringert. Dies führe zu einem
fundierten Design-for-Manufacturing-Prozess
mit dem Fokus auf
„First-Time-Right“. Der geringere
Arbeitsaufwand für die manuelle
Nachbearbeitung lässt die Maschinenlaufzeiten
um 50 Prozent sinken,
so das Unternehmen.
Zu den Herausforderungen gehören
jedoch noch immer bei Anwenderinnen
und Anwendern
ein umfassendes Verständnis der
strategischen Beweggründe, der
erforderlichen Umstellung der
Denkweise auf eine flüssige, flexible
Simulationstechnologie zu
Wirtschaft Kompakt
19
AMB 2024
erreichen. Am Ende, so das Unternehmen, lohne sich
die materialspezifische Modellierungs- und Simulationstechnologie.
Die US-Amerikaner erhalten dieses
Feedback bereits heute aus der Luft- und Raumfahrt,
der Automobilindustrie und der orthopädischen Medizintechnik.
Werkzeuge verwalten
Die Digitalisierung gehört auch für die Grob-Werke
zum Arbeitsalltag. Zur AMB in diesem Jahr habe man
den digitalen Werkzeugkreislauf im Fokus. Dieser sei
besonders relevant, um sinnvoll gegen steigende Produktionskosten
anzugehen. Daher widmet sich der
entsprechende Bereich des Familienunternehmens
aus Mindelheim in diesem Jahr der Automatisierung
von Prozessen rund um das Werkzeug. Durch zahlreiche
Kooperationen mit Herstellern von Werkzeugverwaltungssystemen
und Voreinstellgeräten bietet Grob
Anwenderinnen und Anwendern die Möglichkeit, sich
deutliche Kosteneinsparungen im Umgang mit Zerspanungswerkzeugen
zu sichern. Die zugrundeliegende
Lösung nennt sich GROB4TDX und ermöglicht die Digitalisierung
des Werkzeugkreislaufs in der gesamten
Produktion, unabhängig vom Maschinenhersteller.
Dies sei ein essenzieller Schritt hin zu einer kostengünstigen
und ressourcenschonenden Produktion, so
das Unternehmen.
Ein weiterer Maschinen-Hersteller betont neben der
Hardware auch Neuerungen im digitalen Bereich. MTE
Deutschland produziert Bettfräsmaschinen und Fahrständermaschinen.
Auf der AMB in Stuttgart wird die
Starrbettfräsmaschine SBM 8000 ausgestellt. Sie heißt
so, da der über Flur montierbare starre Tisch für eine
hohe Grundstabilität sorgt. Einen bedeutsamen Schritt
in Richtung Digitalisierung in der Fertigungsindustrie
sieht man in Montabaur jedoch aus einem anderen
Grund: Diese Maschine ist mit der neusten Steuerung
Heidenhain TNC 7 ausgestattet. Eine Technik, die Funktionen
bietet, um sowohl Effizienz als auch Produktivität
in der CNC-Bearbeitung signifikant zu steigern, lautet
die Aussage. CAD/CAM-Daten werden nahtlos integriert,
wodurch die Programmierung von Werkstücken
schneller und präziser wird. Die intuitive Multitouch-
Bedienung und die grafische Benutzeroberfläche erleichtern
die Bedienung und verbessern die Benutzererfahrung
erheblich. Darüber hinaus bietet die TNC
7-Steuerung eine Reihe von Smartfunktionen, wie etwa
die automatische Werkstückantastung und die grafische
Unterstützung beim Ausrichten von Spannmitteln.
Diese Funktionen vereinfachen den Einrichtungsprozess
und optimieren die Arbeitsabläufe. [...]
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Text und Bild: © Landesmesse Stuttgart GmbH
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AMB 2024
Bild: © Landesmesse Stuttgart GmbH
Ein Span wie aus dem Bilderbuch
Trendbericht Werkzeuge zur Metallbearbeitung
Neue Werkstoffe, der Trend zur Miniaturisierung,
Wettbewerbsdruck, Digitalisierung
und nachhaltigeres Wirtschaften – so lauten
nur einige der Herausforderungen, mit denen
Fertigungsbetriebe umgehen müssen. Das gilt auch
für den Start der Wertschöpfungskette, an der
meist eine Methode der Metallbearbeitung steht.
Nicht selten sind es die Werkzeug-Spezialistinnen und
-Spezialisten, bei denen die Anfragen zuerst landen,
komplexe und problematische Zerspanungsprozesse
zu optimieren. Zu den häufigsten Problemen der Zerspanerinnen
und Zerspaner gehören Werkzeugverschleiß,
Bearbeitungszeiten und Kosten.
Wie Herstellerinnen und Hersteller moderner Werkzeuge
den vielfältigen Herausforderungen begegnen,
zeigt ein Streifzug durch die Innovationen der AMB-
Ausstellerinnen und -Aussteller, die ihre Neuigkeiten
vom 10. bis 14. September 2024 in den ausverkauften
Hallen der Messe Stuttgart zeigen werden. Sie finden
im Zusammenspiel mit Maschinenbauern und Anwenderinnen
und Anwendern Antworten, um auch
komplexe Formen, herausfordernde Materialien oder
große Stückzahlen effizienter und präziser zu produzieren.
Schneidstoffe und Beschichtungen
Die Entwicklung neuer Schneidstoffe und Beschichtungen
ist ein Schlüsselbereich in der Weiterentwicklung
von Präzisionswerkzeugen. Hartmetall, Keramik und
Diamantbeschichtungen reduzieren den Verschleiß
und verlängern Standzeiten. Am Ende sind häufig sie
es, die für ein unterbrechungsfreies Arbeiten sorgen.
Bei ISCAR kommt noch ein weiteres Element hinzu,
das sich positiv auf die Produktivität auswirkt: Der
22 Wirtschaft Kompakt
AMB 2024
Werkzeugspezialist hat bei den
Wechselkopfbohrern aus seiner
LOGIQ3CHAM-Serie innere Kühlmittelkanäle
für eine verbesserte
Bearbeitungsleistung integriert,
die das Kühlmittel direkt in die
Schnittzone transportieren. Diese
Technologie verlängert die Lebensdauer
der Schneide, erleichtert die
Spanabfuhr und ermöglicht höhere
Oberflächengüten. Die drei
Schneiden des Werkzeugs verhelfen
dem Anwender zu einer sehr
guten Bohrungsqualität auch unter
schwierigen Bedingungen, etwa bei
unterbrochenem Schnitt, Anbohrprozessen
auf schrägen Flächen
oder Querbohrungen.
Die Bohrkopfgeometrie des LO-
GIQ3CHAM mit den geschwungenen
Hauptschneiden wurde für
den Einsatz bei ISO-P- und ISO-K-
Werkstückstoffen entwickelt und
ermöglicht ein weiches Schnittverhalten
mit kurz brechenden Spanlocken.
ISCAR konzipierte das Bohrkopf-Zentrum
mit den drei spitz
zulaufenden Schneiden im Hinblick
auf eine gute Zentrierfähigkeit bei
maximaler Stabilität. Daraus resultieren
geringe Axialkräfte und
Drehmomentwerte während des
Anbohrens sowie eine hervorragende
Eigenzentrierfähigkeit. Auf
die LOGIQ3CHAM-Bohrkörper lassen
sich zehn verschiedene Bohrkopfdurchmesser
montieren. Die
Werkzeuge sind in 3xD-, 5xD- und
8xD-Ausführung für Durchmesser
von zwölf bis 25,9 Millimetern erhältlich.
ISCAR hat auch spezielle
Geometrien für Bohrungen mit flachem
Grund im Portfolio.
Verbundwerkstoffe und
neue Materialien
extremen Belastungen standhalten
können. Mit der steigenden Nachfrage
nach diesen leichteren und
dennoch robusten Materialien steigt
auch der Bedarf an Werkzeugen, die
diese Materialien bearbeiten können.
Forschung und Entwicklung
vieler Unternehmen konzentrieren
sich daher auf die Herstellung solcher
Werkzeuge, mit einem Fokus
auf deren Beschichtungen.
Auch Hersteller Mapal aus Aalen
entwickelt seine Oberflächentechnologien
weiter. Extrem harte und
verschleißbeständige Diamantschichten
zerspanen Materialien
wie CFK, Keramik, Graphit und Aluminiumverbindungen.
Vor allem in
der Automobil- und Luftfahrtindustrie,
im Werkzeug- und Formenbau
und in der Medizintechnik fordern
die Anwenderinnen und Anwender
hohe Standzeiten und Prozesssicherheit.
Im Aalener Kompetenzzentrum
für Beschichtungstechnologien
werden Wendeschneidplatten und
Vollhartmetallwerkzeuge mittels
PVD- oder CVD-Verfahren für den
späteren Einsatz vorbereitet. Für
die Trockenbearbeitung und für
hohe Schnittgeschwindigkeiten
empfehlen die Expertinnen und
Experten in der Regel CVD. Bei der
chemischen Gasphasenabscheidung
(Chemical Vapour Deposition)
werden Verbindungen bis knapp
über 1000 °C aufgebracht. Sind
eher instabilen Bearbeitungssituationen
oder schwierige Zerspanungsbedingungen
zu erwarten,
kommen die zäheren PVD-Schichten
zum Einsatz. [...]
WEITERLESEN »
Text und Bild:
© Landesmesse Stuttgart GmbH
Auch Verbundwerkstoffe wie Kohlefaser
oder Titanlegierungen erfordern
spezielle Werkzeuge, die
Wirtschaft Kompakt
23
AMB 2024
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AMB 2024
Halle 3 / Stand 3E86
Bild: © KOSMEK Europe GmbH
Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung
in der Fertigung
Die produzierende Industrie
sieht sich mit neuen
Herausforderungen konfrontiert.
Die Margen sind unter
Druck, die Anforderungen an
die Produktqualität steigen und
die Erwartungen der Endkunden
nehmen zu. Dies ist auf die
Marktvolatilität, die fortschreitende
Diversifizierung und die
Elektrifizierung zurückzuführen.
Seit Jahrzehnten ist KOSMEK Technologieführer
für Produkte vom
Gießen über die Zerspanung bis hin
zur Automatisierung.
Die Produkte sind derzeit durch
360 nationale und internationale
Patente geschützt. Die „Intelligenz“
dieser Komponenten erleichtert es,
Fertigungsprozesse flexibler und
automatisierter zu gestalten und
eröffnet so neue Wege der technischen
Umsetzung, wirtschaftlicher
Einsparungen und der Reduzierung
von CO2.
Eigene Entwicklung und Fertigung
garantieren höchste Produktqualität
und ermöglichen schnellstmögliche
Anpassungen an die
unterschiedlichsten Kundenanforderungen.
Bei KOSMEK bekommen
Sie automatisch immer das innovativste
Produkt auf dem Markt.
KOSMEK ist das einzige Unternehmen
weltweit, das den gesamten
Fertigungsprozess mit produktivitätssteigernden
Produkten ausstatten
kann: vom schnellen Werkzeugwechsel
bei Pressen, im Spritzguss
und Druckguss, dem Highspeed-
Kernziehen bis hin zum Positionieren
und Spannen des Werkstücks
in der mechanischen Bearbeitung
(Vorrichtungsbau) und Fabrikautomation
(Robotik). Das reduziert die
Komplexität der Planung mit unterschiedlichen
Ansprechpartnern
und vereinfacht das Ressourcenmanagement.
Höhere Spann- und Haltekräfte
trotz geringerem Druck ermöglichen
den Einsatz kleinerer Baugrößen
und damit eine bessere
Auslastung des Maschinenraums
oder den Einsatz kleinerer und kostengünstigerer
Maschinen. Es können
weniger Elemente verwendet
werden, was den Energieverbrauch
und die Betriebskosten senkt,
gleichzeitig wird der CO2-Ausstoß
reduziert.
Wartungsfreiheit und unübertroffene
Zuverlässigkeit verringern
Stillstandszeiten und die Wiederholgenauigkeit
von 3µm der Positionier-
und Spannsysteme sowie
Roboterkupplungen ermöglichen
eine höhere Prozessstabilität und
damit weniger Ausschuss.
24 Wirtschaft Kompakt
AMB 2024
„High-Power-Technologie“
Ein Quantensprung für die Zerspanungsindustrie
wurde durch die
Patentanmeldung für einen einfachen,
aber effektiven Mechanismus
ermöglicht. Das sogenannte High-
Power-Patent nutzt eine Leistungsverstärkung
über die in den Kolben
eingearbeiteten Rampen.
Im besten Fall kann durch diese
Krafterhöhung eine Verdreifachung
der rein durch die Hydraulik oder
Pneumatik aufgebrachten Kraft erreicht
werden. Oder umgekehrt, Sie
können eine kleinere Größe für den
gleichen Kraftaufwand verwenden
und so Platz für größere Werkstücke
schaffen.
Als Nebeneffekt erhalten Sie eine
mechanische Sperre, die es Pneumatikzylindern
ermöglicht, auch
ohne Druck Haltekräfte aufzubringen.
Wenn Sie gegen den Zylinder
arbeiten, arbeiten Sie gegen eine
Haltekraft, die die pneumatisch oder
hydraulisch aufgebrachte Kraft um
das bis zu Siebenfache übersteigt.
Bei Berücksichtigung im Bearbeitungskonzept
eröffnet dieser Effekt
ungeahnte, neue Möglichkeiten,
wie z.B. die Bearbeitung gegen
den Spannhebel, höhere Vorschübe
und größere Werkzeuge oder
die Fünfseitenbearbeitung mit nur
einer Aufspannung. Diese Technologie
wird in der gesamten Produktpalette
von KOSMEK eingesetzt.
und unterschiedlichsten Wandstärken
erfordert ausgefeilte Spannkonzepte.
Zum einen darf das Bauteil
während des Spannvorgangs
nicht verformt werden, zum anderen
erfordern kurze Taktzeiten
hohe Schnittkräfte und damit hohe
Haltekräfte. Genau hier kommt die
„High-Power-Technologie“ ins Spiel.
Je nach Modell sind die Haltekräfte
bis zu 5x höher als die Spannkräfte,
wodurch ein „Verspannen“ des
Werkstücks verhindert und eine
hohe Belastung bei der Bearbeitung
ermöglicht wird.
„Zero Backlash
Technology“
Ein weiteres Patent von KOSMEK
ermöglicht ein unnachahmlich stabiles
Positionieren und Spannen
bei höchstmöglicher Genauigkeit.
Diese Technologie kommt unter
anderem in Nullpunktspannsystemen
und robotergestützten Wechselkupplungen
zum Einsatz. Daraus
resultiert nicht nur eine maximale
Positionsabweichung von 3µm
auch nach einer Million Lastzyklen,
sondern auch eine Dreh- und Biegemomentstabilität,
die gerade bei
hochpräzisen Roboteranwendungen
erfolgsentscheidend sein kann.
Diese spielfreie Technologie ermöglicht
es dem Roboter, Produktionsaufgaben
zu übernehmen, die mit
herkömmlichen Kupplungen nicht
möglich wären. Wie z.B. präzises
Positionieren von Wendeschneidplatten,
lageabhängige Verschraubungen,
präzises Entgraten oder
Schweißen.
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von KOSMEK kleiner,
leichter, stärker und wartungsfrei,
was Einsparungen bei den
Anfangs- und Energiekosten ermöglicht.
Die Bearbeitung von Strukturbauteilen
mit komplexen Geometrien
Wirtschaft Kompakt
25
AMB 2024
Bild: © FRAISA
Wie die Präzisionswerkzeugindustrie
die Nachhaltigkeit vorantreibt
Die Branche setzt auf Nachhaltigkeit. Mit welchen
Ansätzen Hersteller und Abnehmer
künftig noch klimaneutraler arbeiten können,
zeigen Hersteller und VDMA auf der diesjährigen
AMB in Stuttgart vom 10. bis 14. September.
Die Rohstoffabhängigkeit, die zunehmend geforderte
Senkung des Energieverbrauchs oder die Ausweitung
der CSR-Berichtspflichten fordern die Branche heraus,
neue Lösungen für eine noch wirtschaftlichere und
nachhaltigere Fertigung zu entwickeln. Ansatzpunkte
gibt es viele: Von einer einheitlichen Methode zur Berechnung
des CO2-Fußabdrucks, über die Rücknahme
von Werkzeugen und das Verpackungsrecycling bis hin
zur Verlängerung der Lebensdauer von Hartmetallwerkzeugen.
Auf der AMB in Stuttgart können Fachinteressierte
vom 10. bis 14. September 2024 Einblicke
in verschiedene Nachhaltigkeitsinitiativen der Branche
gewinnen.
CO2-Fußabdruck von Werkzeugen
vergleichbar machen
Viele Abnehmer wünschen sich eine echte Vergleichbarkeit
des CO2-Fußbdrucks von Werkzeugen unterschiedlicher
Hersteller. Deshalb haben Anbieter von
Zerspanungswerkzeugen im VDMA Präzisionswerkzeuge
einen Arbeitskreis mit dem Ziel gegründet,
eine brancheneinheitliche Berechnungsmethode für
den CO2-Fußabdruck der Werkzeuge zu etablieren.
„So muss nicht jedes Unternehmen eigene Lösungen
finden und die Kunden müssen nicht mehr Äpfel mit
Birnen vergleichen“, führt Melissa Albeck, Vorstandsmitglied
bei Ceratizit und Mitglied des VDMA-Fachverbands,
aus. Ein großer Vorteil für die rund 20 Mitstreiter
des Arbeitskreises: Sie können sich bereits existierende
Standards und Informationen zunutze machen
und darauf aufbauen. Dazu zählt unter anderem die
26 Wirtschaft Kompakt
AMB 2024
Berechnungsmethode für den Product
Carbon Footprint (PCF) von
Hartmetallprodukten.
Bei der Entwicklung des künftigen
Standards nehmen die Beteiligten
den gesamten Lebenszyklus der
Werkzeuge in den Blick. Dabei betrachten
sie auch die eingesetzten
Rohstoffe und ihre Verarbeitung.
Dr. Thomas Wittig, CEO der Fraisa
GmbH und Mitglied im VDMA-
Arbeitskreis, sagt aus Erfahrung:
„Wir erleben, dass die Umweltauswirkung
mittlerweile sehr zentral
für die Kaufentscheidung ist.“ Deshalb
wird das Unternehmen auf der
AMB 2024 auch seine nachhaltigen
Dienstleistungen der ReTool®Services
Produktfamilie präsentieren.
Auch Ceratizit wird sich auf der
AMB dem Thema Nachhaltigkeit
widmen und die ProAct-Mill-Produktlinie
vorstellen. Die für die Vollhartmetall-Fräser
verwendete Hartmetallsorte
verzeichnet durch den
Einsatz eines speziell wiederaufbereiteten
upGRADE-Pulvers auch
einen besonders niedrigen CO2-
Fußabdruck. Das für die Fräswerkzeuge
genutzte Wolframkarbid-Pulver
weist gerade mal einen PCF von
0,7 Kilogramm Kohlenstoffdioxid-
Äquivalent pro Kilogramm Pulver
auf – eine Reduktion von über 94
Prozent verglichen mit einem konventionellen
Pulver. Mit Blick auf
die AMB sind beide Arbeitskreismitglieder
überzeugt, dass das
Druckmanuskript für den neuen
Standard bereits als Entwurf VDMA
35111 veröffentlicht sein wird.
Umweltbilanz durch
Wiederverwertung
verbessern
Auch bei der Rücknahme von Werkzeugen
steht der Rohstoff – und
hier besonders das wertvolle Wolfram
im Fokus. Denn die Abhängigkeit
von China mit den größten
Wolframvorkommen gilt es so weit
wie möglich zu verringern. Daher
setzen Hartmetallhersteller seit
Jahrzehnten darauf, den Rohstoff
in der Branche zu behalten. Boehlerit
etwa bietet ein Recyclingprogramm,
das Energie einspart und
die Luft- und Wasserverschmutzung
reduziert. „Vor allem wollen
wir die Verfügbarkeit von Wolfram
auf lange Sicht sichern“, sagt Christian
Kolbeck, Leitung Segment Verschleißschutz
& Werkzeughersteller
bei Boehlerit. Heute erreichen
Werkzeuge aus Hartmetall bereits
eine Recyclingquote von 55 Prozent
– Boehlerit will diese erhöhen
und plant, in diesem Jahr deutlich
über 100 Tonnen Hartmetallschrott
zurückzunehmen und für eigene
Produkte zu nutzen. Dabei setzt
der Hersteller auch auf direktes Recycling
mit Zink, was eine deutliche
Energieersparnis gegenüber dem
chemischen Prozess mit sich bringt.
Der CO2-Ausstoß tendiert hierbei
gegen Null. „Je mehr wir recyceln,
desto besser haben wir auch den
Preis im Griff und müssen nicht importieren“,
betont Kolbeck.
Gühring geht noch einen Schritt
weiter und hat ein Inhouse-Recycling
etabliert. Ganze 500 Tonnen
wertvollen Hartmetallschrott will
der Hersteller pro Jahr zurückholen
und hat hierfür ein Bonussystem
für die Kunden entwickelt. „Wir binden
den Kunden vom Neuwerkzeug
bis zum Hartmetallschrott in den
Kreislauf ein“, erklärt Stefan Heinz,
Leiter Marketing bei Gühring. Der
Prozess umfasst die Abnahme des
Werkzeugs, das Nachschleifen, die
logistische Abwicklung bis hin zur
Rücknahme des Hartmetallwertstoffs.
„Auf diese Weise nutzen wir
den Rohstoff maximal, alle senken
den CO2-Fußabdruck und der Kunde
kauft günstiger ein“, sagt Heinz.
Bild: © CERATIZIT
Auf der AMB 2024 wird das Unternehmen
das Bonussystem vorstellen.
Verpackungsrecycling ins
Leben rufen
Ein noch sehr junges Projekt widmet
sich dem Recycling hochwertiger
Kunststoffverpackungen. Ziel
ist es, eine Strategie für ein Kreislaufsystem
ins Leben zu rufen. Seit
Oktober 2023 engagieren sich zehn
Unternehmen in dem eigens dafür
gegründeten VDMA-Arbeitskreis,
darunter auch der Verpackungshersteller
Rose Plastic. Aktuell existiert
keine systematische Rückführung
der Werkzeugverpackungen.
Zudem ist das Recycling bisher wirtschaftlich
unattraktiv. Einheitliche
Entsorgungssysteme fehlen. „Ein
Kreislaufsystem würde jedoch den
CO2-Fußabdruck der Kunden erheblich
reduzieren“, sagt Bernt Ritz,
Projektleiter und Referent für Technik
und Normung im VDMA. Dieter
Herbert, Prozessplaner Logistik bei
Mapal und Mitglied im Arbeitskreis,
schließt an: „Die enorme PCF-Absenkung
schafft einen Anreiz für
Wirtschaft Kompakt
27
AMB 2024
die Kunden, sich an diesem Kreislauf
zu beteiligen.“
Bislang fehlt jedoch die Akzeptanz
entlang der Wertschöpfungskette
und ein effizientes Logistiksystem.
Hier gilt es, das Bewusstsein dafür
zu schärfen, dass diese Verpackungen
aus werthaltigem Kunststoff
bestehen und kein Abfall sind. Zu
den größten Hürden zählen zudem
die hohen Initialkosten, die
Komplexität der Verpackungsvielfalt
und die Sicherstellung der Materialqualität
nach mehrfachem
Recycling. „Denkbar wäre eine Art
Kreislaufsystem, das die gebrauchten
Verpackungen direkt einer
weiteren Verwertung zuführt. Dies
hilft der Umwelt, stärkt die Kundenbindungen
und reduziert auf lange
Sicht die Abhängigkeit von neuen
Rohstoffen“, blickt Mahmut Dogan,
Leiter Materialwirtschaft und Logistik
bei FAHRION, einem künftigen
Kreislaufsystem entgegen.
Es gibt auch Kunststoffalternativen:
Ingersoll etwa nutzt Pappverpackungen
für Fräswerkzeuge
bis 4 Kilogramm. „Immer mehr
Kunden fordern eine nachhaltige
Lösung“, berichtet Stefan Pfordt,
Assistent der Geschäftsführung
bei Ingersoll. Mittlerweile verpackt
das Unternehmen 79 Prozent der
produzierten Standardwerkzeuge
in Pappe.
Reprocessing –
Lebensdauer von
Werkzeugen verlängern
Die enormen Preise für Rohstoffe
und hohe Energiekosten bei der
Herstellung machen es künftig –
vor allem für KMU – unumgänglich,
die Nutzungsdauer von Hartmetallwerkzeugen
zu verlängern. Daher
widmet sich ein Forschungsprojekt
der Wiederaufbereitung von Präzisionsbohrwerkzeugen.
Im Fokus
steht die Schneidkantenmikrogestaltung
bei der auch verschiedene
Be- und Entschichtungsstrategien
berücksichtigt werden. Mit nahezu
20 Industriepartnern erfreut sich
das Projekt einer sehr hohen Beteiligung.
„Wir haben großes Interesse,
uns einzubringen, da unsere
Kunden zunehmend die längere
Einsatzfähigkeit fordern“, berichtet
Dr. Luik, Leiter Forschung und Entwicklung
bei der Hartmetall-Werkzeugfabrik
Paul Horn und Sprecher
für die Industriepartner im Projekt.
Noch fehlt jedoch das fundierte
Wissen etwa zu Kosten und Nutzen
verschiedener Wiederaufbereitungsstrategien,
zum Einfluss auf
Verschleiß und Standzeit der Werkzeuge
sowie zur Bearbeitungsqualität
der Werkstücke. Deshalb
untersuchen die Projektpartner die
Wiederaufbereitung in Bezug auf
technologische Aspekte und deren
Wechselwirkungen zwischen den
verschiedenen Prozessschritten.
Von großem Vorteil ist die heterogene
Zusammensetzung der Projektgruppe,
deren Beteiligte die gesamte
Wertschöpfungskette abbilden.
Zudem haben viele der Beteiligten
schon im Rahmen anderer Projekte
erfolgreich zusammengearbeitet.
„Auch die Zusammenarbeit
mit der GFE Schmalkalden, die sich
im Projekt mit der Beschichtungstechnik
befasst, hat sich bewährt“,
freut sich Prof. Dr. Dirk Biermann,
Institutsleiter an der TU Dortmund
am Institut für Spanende Fertigung
(ISF), über die erneute Kooperation.
Der VDMA wird an seinem Stand
(Halle 1, VDMA-Lounge, Stand
1B50) auf der AMB wieder das
Technologieforum mit zahlreichen
Vorträgen zu aktuellen
Trends veranstalten. VDMA-Mitglieder
aus den Bereichen Präzisionswerkzeuge
und Längenmesstechnik
– darunter auch
verschiedene Interviewpartner
– stellen in Kurzvorträgen technische
Anwendungsbeispiele rund
um die Zerspanung und Spanntechnik,
die Mess- und Prüftechnik
sowie die Digitalisierung
vor. Die Präsentationen werden
auch Einblicke in die Arbeit von
und mit Start-ups sowie in Forschungsprojekte
geben.
Text: © VDMA e.V. Präzisionswerkzeuge
Bild: © ISF
28 Wirtschaft Kompakt
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AMB 2024
Bild: © ANCA Europe
Schleif- und Messmaschine sprechen
jetzt die gleiche Sprache
Fachbesucherinnen und -besucher
der AMB 2024 können
sich in Stuttgart vom 10.
bis 14. September über die neue,
international nachgefragte OPC
UA Companion Specification for
Cutting Tools zur Herstellung von
Zerspanwerkzeugen informieren.
Rund 40 Expertinnen und Experten
von Mitgliedsunternehmen des
VDMA, des VDW sowie ausgewählte
internationale Endkunden haben
einen neuen Schnittstellenstandard
entwickelt, der die herstellerübergreifende
Kommunikation zwischen
Werkzeug- und Messmaschinen ermöglicht.
Mit der OPC UA for Cutting
Tools Companion Specification
schließen sie eine große Lücke in
der Kommunikation zwischen Messund
Schleifmaschinen. Die Anwendung
des Standards verbessert
nicht nur die Prozesssicherheit deutlich.
Vor allem entfallen individuelle
Schnittstellenprogrammierungen
und damit der Arbeitsaufwand für
die Pflege dieser Schnittstellen. Interessierte
können sich von den
Vorzügen des neuen Standards auf
der AMB in Stuttgart vom 10. bis 14.
September 2024 überzeugen.
Standardisierung
international stark
gefragt
Das Werkzeugschleifen ist ein zentrales
Verfahren in der Metallbearbeitung,
das die präzise Oberflächenbeschaffenheit
und die
dimensionale Genauigkeit der
Werkstücke sicherstellt. „In vielen
Unternehmen sind hierfür noch proprietäre
Schnittstellen im Einsatz“,
berichtet Steffen Kluth, Product
Manager beim Maschinenhersteller
ANCA Europe. Die führt dazu, dass
die Vernetzung aktuell mit großem
Aufwand verbunden ist. Allein der
Kostenaufwand für die Entwicklung
individueller Schnittstellen ist sehr
hoch. In der Regel liegt er zwischen
30 und 50 Arbeitstagen – und zwar
jeweils für Anwender, Hersteller und
Softwareentwickler. Dieser Aufwand
tendiert mit Anwendung der Standardisierung
gegen Null. „Der Fachkräftemangel
ist ein Megaproblem
beim Werkzeugschleifen und war
30 Wirtschaft Kompakt
AMB 2024
ganz klar ein Treiber für die Entwicklung von OPC UA
for Cutting Tools“, betont Bernd Schwennig, Strategic
Product Manager Metrology bei Walter Maschinenbau
GmbH. „Ziel muss es sein, künftig den gesamten Prozess
vom Rohling bis zur Entsorgung, also den gesamten
Lebenszyklus, in einer einheitlichen Sprache zu
verfolgen“, blickt Schwennig in die Zukunft.
Vom Fachkräftemangel sind alle massiv betroffen.
„Deshalb war das Interesse zur Mitarbeit bei unseren
Mitgliedern sehr hoch“, sagt Götz Görisch, Referent
für Digitalisierung beim Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken
e. V. (VDW) sowie Chairman der
OPC UA for Machine Tools Joint Working Group. Er
begleitet verbandsseitig die Arbeitsgruppe, die verschiedene
Fachbereiche des Maschinenbaus – vom
Hersteller von Mess- und Werkzeugschleifmaschinen,
von Werkzeugen und von Werkzeugmaschinen – vereint.
Standard in Kürze verfügbar
Schon jetzt können Hersteller und Anwender vom
Einsatz des Standards OPC UA CS Cutting Tools profitieren.
Bereits Mitte Mai hat die Arbeitsgruppe den
Entwurf des Standards verabschiedet und zur Veröffentlichung
als sogenannter Release Candidate beim
VDMA und der OPC Foundation vorgelegt. Der Entwurf
kann von VDMA-Mitgliedern bereits unter folgendem
Link aufgerufen werden und wird zudem im Juli 2024
im DIN-Anzeiger veröffentlicht. Danach hat die Fachöffentlichkeit
60 Tage Zeit, ihre Einwände und Verbesserungsvorschläge
zu äußern.
Nach Verabschiedung steht der Standard allen Unternehmen
zur Verfügung. „Bei der Entwicklung des Standards
war es sehr hilfreich, auf zwei bereits bestehende
Companion Specifications für Werkzeugmaschinen
und geometrische Messsysteme zurückgreifen zu
können“, blickt Gert Jan Hartog, Chief Product Officer
beim Schweizer CNC-Maschinenhersteller Rollomatic,
zurück. Kenntnisse daraus konnte die Arbeitsgruppe in
OPC UA for Cutting Tools einfließen lassen. [...]
Text: © VDMA Mess- und Prüftechnik
Bild: © Rollomatic
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