06.09.2024 Aufrufe

B2B-Fachmagazin zur AMB 2024

Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns, Ihnen das B2B-Fachmagazin zur AMB 2024 in Stuttgart vorstellen zu dürfen! Vom 10. bis 14. September 2024 öffnet die internationale Messe für die Metallbearbeitungsindustrie ihre Türen, und wir begleiten Sie mit exklusiven Einblicken, Innovationen und praktischen Tipps für Ihr Unternehmen. Unser Magazin bietet Ihnen eine umfassende Berichterstattung über aktuelle Trends und Entwicklungen in der Zerspanungstechnologie, Maschinenbau und Automatisierungstechnik sowie Best-Practice-Beispiele führender Unternehmen und zahlreiche Produktneuheiten. Als Leserinnen und Leser profitieren Sie von unserem vielseitigen Themenspektrum und erhalten wertvolle Impulse für Ihre Geschäftsentwicklung. Dabei legen wir großen Wert auf fundierte und praxisorientierte Inhalte, die Ihnen einen echten Mehrwert bieten. Freuen Sie sich auf spannende Themen von Branchenexperten und tauchen Sie ein in die Welt der AMB 2024! Überzeugen Sie sich selbst und lassen Sie sich von unserem Magazin inspirieren! Herzliche Grüße Ihr Wirtschaft Kompakt-Team

Liebe Leserinnen und Leser,

wir freuen uns, Ihnen das B2B-Fachmagazin zur AMB 2024 in Stuttgart vorstellen zu dürfen! Vom 10. bis 14. September 2024 öffnet die internationale Messe für die Metallbearbeitungsindustrie ihre Türen, und wir begleiten Sie mit exklusiven Einblicken, Innovationen und praktischen Tipps für Ihr Unternehmen.

Unser Magazin bietet Ihnen eine umfassende Berichterstattung über aktuelle Trends und Entwicklungen in der Zerspanungstechnologie, Maschinenbau und Automatisierungstechnik sowie Best-Practice-Beispiele führender Unternehmen und zahlreiche Produktneuheiten. Als Leserinnen und Leser profitieren Sie von unserem vielseitigen Themenspektrum und erhalten wertvolle Impulse für Ihre Geschäftsentwicklung.
Dabei legen wir großen Wert auf fundierte und praxisorientierte Inhalte, die Ihnen einen echten Mehrwert bieten. Freuen Sie sich auf spannende Themen von Branchenexperten und tauchen Sie ein in die Welt der AMB 2024!

Überzeugen Sie sich selbst und lassen Sie sich von unserem Magazin inspirieren!

Herzliche Grüße
Ihr Wirtschaft Kompakt-Team

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Ausgabe 09-2024

kostenfrei

Wirtschaft Kompakt

Das B2B-Fachmagazin

AMB

Stuttgart

2024

Seite 4:

Schwerpunkte und Highlights

der AMB 2024 in Stuttgart

Treffpunkt der Branche bietet ein

breites Ausstellerspektrum, verändern

und Networking-Möglichkeiten

© istockphoto.com / Smederevac

Seite 18:

Neue Wege: Digitalisierung

in der Metallbearbeitung

Entdecken Sie spannende Technologien,

welche die Industrie verändern – von

Maschinen bis zu vernetzten Prozessen

Seite 22:

Die aktuellen Branchentrends:

Ein Span wie aus dem Bilderbuch

Wie moderne Zerspanungslösungen

Herausforderungen meistern und

Präzision revolutionieren

Seite 30:

Schleif- und Messmaschine

sprechen die gleiche Sprache

Erleben Sie, wie der neue Standard

Werkzeug- und Prüftechnik vereint

und Abläufe vereinfacht


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of machinery

Erleben Sie die Zukunft der

Konnektivität mit umati live

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und der AMB (Halle 9, Stand 9C45)

Eine gemeinsame Sprache verbindet – das

gilt auch für Maschinen. Je einfacher diese

Infor mationen austauschen und gemeinsam

nutzen, desto effizienter arbeiten sie. umati ist

eine universelle Schnittstelle, die Maschinen,

Anlagen, Komponenten und Software sicher,

naht- und mühelos in kunden- und anwenderspezifische

IT-Ökosysteme integrieren kann.

Ein Standard nicht nur in Deutschland,

sondern für Anwender in der ganzen Welt

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Produktion der Zukunft.

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

4 Schwerpunkte und Highlights der AMB 2024

6 Nachwuchsförderung und Fachkräfte im

Fokus

8 Drei neue «crazy» Hochleistungswerkzeuge

22 Ein Span wie aus dem Bilderbuch

Trendbericht Werkzeuge zur Metallbearbeitung

24 Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung in der

Fertigung

10 Pendeldiplomatie in Sachen Konjunktur

Markt-Barometer Werkzeugmaschinen

26 Wie die Präzisionswerkzeugindustrie die

Nachhaltigkeit vorantreibt

12 Hochmoderne Technologien von GEMINIS

und ZAYER

Innovativ in die Zukunft

14 Späne statt Papierkram

Markt-Barometer Werkzeuge

16 Schwere Lasten einfach bewegen

Kugelrollen in der Luftfracht-Abfertigung

18 Digitalisierung in der Metallbearbeitung

Trendbericht zur AMB 2024

30 Schleif- und Messmaschine sprechen jetzt

die gleiche Sprache

31 Impressum

Bilder oben: © Landesmesse Stuttgart GmbH; ANCA Europe

Wirtschaft Kompakt

Ihr B2B-Fachmagazin

zur AMB 2024

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AMB 2024

Bild: © Landesmesse Stuttgart GmbH

Schwerpunkte und Highlights

der AMB 2024

Voll belegte Messe mit breitem internationalem

Ausstellerspektrum. Rahmenprogramm

bietet Branchenupdates und Möglichkeiten

zum Networking.

Alle zwei Jahre schlägt das Herz der Metallbearbeitung

auf der AMB in Stuttgart und macht Baden-Württemberg

damit zum internationalen Branchentreff. „Wir

sind nicht nur, wie es in der Kampagne The Länd so

schön heißt, das wahre Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Wir sind vor allem auch das Land der unbegrenzten

Möglichkeiten in der Metallbe- und -verarbeitenden

Industrie und damit The Länd of Metalwörking”,

sagte Sebastian Schmid, Mitglied der Geschäftsleitung

der Messe Stuttgart, anlässlich der Preview zur AMB

2024 am 10. Juni im Mövenpick Hotel Stuttgart Airport.

Schmid zeigte sich hochzufrieden mit den starken Anmeldezahlen

zur diesjährigen internationalen Ausstellung

für Metallbearbeitung. „Mit über 1.200 Unternehmen

aus 30 Ländern ist die AMB 2024 voll belegt, und

die Zahl wird durch Nachmeldungen von Mitausstellern

nochmals steigen.“ Besucherinnen und Besucher

der AMB können sich also freuen auf ein breit gefächertes

Ausstellerangebot, bei dem global führende

Hersteller von spanabhebenden Werkzeugmaschinen

und Präzisionswerkzeugen ebenso vertreten sein werden

wie leistungsstarke mittelständische Unternehmen

und innovative Start-ups aus der Region.

Schwerpunktthema Kommunikation

zwischen Maschinen

Im Fokus der AMB stehen auch in diesem Jahr wieder

die neuesten Entwicklungen bei Werkzeugmaschinen

und Fertigungsanlagen, bei Steuerungen und Antrieben,

bei Automatisierungslösungen sowie bei der

zugehörigen Mess- und Prüftechnik. Beim Thema Industrie

4.0, dessen Stellenwert in der Metallbranche

4 Wirtschaft Kompakt


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noch einmal massiv gestiegen ist,

können sich Interessierte zu intelligenten

Netzwerken, Automatisierungslösungen,

CAD/CAM-Anwendungen,

kollaborativer Robotik

und KI informieren. Eine eigene

Sonderschau gibt es von der von

VDW und VDMA getragenen Initiative

umati (universal machine

technology interface) zur Verbreitung

und Nutzung offener Schnittstellenstandards

auf Basis von

OPC UA. Sie zeigt, wie Maschinen

und Anlagen untereinander kommunizieren

oder in kunden- und

anwenderspezifische IT-Ökosysteme

integriert werden können.

Um die maschinelle Interaktion

geht es auch in der SmartFactory,

einer vollautomatisierten Prozesskette

im Eingangsbereich Ost. Dort

demonstrieren mehrere Hersteller,

wie Systeme über Schnittstellen

zusammenspielen. Messegäste

können am Stand über eine Bestellsoftware

die Produktion eines

Multi-Tool-Würfels aus Aluminium

anstoßen, welcher live auf der

Messe produziert wird. Sobald das

Werkstück fertig ist, erhält die Person,

die die Bestellung ausgelöst

hat, eine Nachricht, dass ihr Multi-

Tool abholbereit ist.

Umfassendes

Networking-Angebot

und neuer Award

Vernetzt werden auf der AMB aber

nicht nur Maschinen, sondern traditionell

auch Menschen – und das

gleich bei mehreren attraktiven Angeboten

des diesjährigen Rahmenprogramms.

So bietet die International

Gallery in der Oskar Lapp Halle

(Halle 6) Messegästen und Teams

der ausstellenden Unternehmen

eine Plattform, um Kontakte zu

führenden Verbänden im internationalen

Markt zu knüpfen. Zudem

veranstaltet die Messe Stuttgart

zur AMB länderspezifische Happy

Hours, um sich zu vernetzen.

Im Messepark besteht die Möglichkeit,

den Tag bei Afterwork-Getränken

und Snacks ausklingen

zu lassen und sich in entspannter

Atmosphäre auszutauschen. Nicht

nur für Grillfans ein echtes Highlight

dürfte der Edelstahl-Smoker

„Big Louis“ sein, dem 2015 ein Eintrag

ins Guinness-Buch der Rekorde

als größter Smoker seiner Art

gelang. Der Messepartner Ludwig

Grill, der das Mega-Gerät in Baden-

Württemberg hergestellt hat, steht

im Messepark zur Verfügung, um

Fragen zu dessen Fertigung zu beantworten.

Premiere auf der AMB 2024 feiert

der AMB Award. Mit dem Preis werden

herausragende Neu- und Weiterentwicklungen

in verschiedenen

Produktkategorien ausgezeichnet,

die einen signifikanten Mehrwert

für die Branche darstellen. Die eingereichten

Exponate werden anhand

verschiedener Kriterien von

einer hochkarätigen neutralen Jury

bewertet, in der Verbände und Wissenschaft

gleichermaßen personell

vertreten sind.

Bequemer und effizienter

Messebesuch mit der

AMB App

Eine weitere Neuerung der AMB

2024 dient der noch einfacheren

Besuchsplanung und Orientierung

auf dem Messe- und Hallengelände:

die AMB App. Mit ihr lässt sich

der Messebesuch schnell und unkompliziert

vorbereiten. [...]

WEITERLESEN »

Text: © Landesmesse Stuttgart GmbH

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AMB 2024

Bild: © Landesmesse Stuttgart GmbH

Nachwuchsförderung

und Fachkräfte im Fokus

Sonderbereiche zu Bildung,

Start-Ups und Young Innovators.

Herausragende Entwicklungen

unter den Bewerbungen

für den AMB Award.

Die Fachkräftesicherung bleibt eine

zentrale Herausforderung in der

Metallbearbeitungsbranche. Um

Engpässen entgegenzuwirken, bedarf

es einer konsequenten, qualifizierten

Nachwuchsförderung.

Dieses hochaktuelle Thema besetzt

auch die diesjährige internationale

Ausstellung für Metallbearbeitung

AMB, die vom 10. bis 14. September

in Stuttgart stattfindet. Das

Rahmenprogramm der Fachmesse

legt einen klaren Fokus auf den

Menschen als Zukunftsmotor für

den wichtigen Industriezweig Metall.

Zahlreiche Programmpunkte

richten sich an den beruflichen und

unternehmerischen Nachwuchs sowie

an Innovatorinnen und Innovatoren.

Junge Menschen für den

Maschinenbau begeistern

Zur Sonderschau Bildung lädt der

Messepartner Nachwuchsstiftung

Maschinenbau des VDW ins Atrium

des Eingangs Ost ein. „Unsere

Sonderschau richtet sich an junge

Leute mit Interesse an technischen

Berufen sowie an Fachbesucherinnen

und Fachbesucher, die Impulse

für die berufliche Bildung suchen“,

erläutert Andre Wilms, Leiter der

Nachwuchsstiftung Maschinenbau.

„Wir laden insbesondere Schulklassen

ein, spannenden Karrieremöglichkeiten

im Maschinenbau zu entdecken

und sich für die Branche zu

begeistern.“ Die Angebote der Sonderschau

sind interaktiv und praxisnah,

es gibt Live-Vorträge und

die Möglichkeit zum Austausch mit

Auszubildenden von Partnerunternehmen.

[...]

WEITERLESEN »

Text: © Landesmesse Stuttgart GmbH

6 Wirtschaft Kompakt


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>>> AMB 2024

Wir sind dabei!

Eingang Ost, Stand EO500

Wir unterstützen Sie bei Ihrem nächsten

Schritt zur Digitalen Transformation.

10.9. | 9:00

Business Brunch

Productivity as a Service –

durch Kooperation zu neuen

KI-basierten Geschäftsmodellen

11.9. 15:00 | 12.9. 14:30

Pretzels `n` Pitches

Frische Ideen für die Industrie:

Startups pitchen 5 Minuten

auf der AMB Stage

12.9. 15:30 | 13.9. 11:45

KI-Projekte starten – Unterstützt

durch das Industrie 4.0 Scouting

VDMA Technologieforum, Halle 1B50

Bild: Freepix

Allianz Industrie 4.0

Baden-Württemberg

i40-bw.de

Linkedin: allianzindustrie40bw


AMB 2024

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AMB 2024

Halle 3 / Stand A83

Drei neue «crazy» Hochleistungswerkzeuge

Mikron Tool – weltweit führend in der Bearbeitung

von schwer zerspanbaren Materialien

im Mikro-Bereich - präsentiert zur

AMB 2024 drei neue Vollhartmetall-Werkzeuge. Einen

Hochleistungsbohrer für alle Titansorten und

zwei Hochleistungsfräser, die auf filigrane Komponenten

zugeschnitten sind. Mikron Tool setzt mit

den drei Neuentwicklungen Benchmarks in der

Hochleistungs-Mikrozerspanung.

CrazyDrill Titanium TN / TK –

Hochleistungs-Mikrobohrer für Titan

Der Mikrobohrer CrazyDrill Titanium TN / TK wurde

speziell entwickelt zum Bohren aller Titansorten (Reintitan

und Titanlegierungen!) für den Durchmesserbereich

von 0,2 bis 2 Millimeter und für Bohrtiefen von

3 x d und 6 x d. Er ist bereits ab 15 bar Innenkühlung

einsetzbar, ein Hochdruck-Kühlschmierstoff-System

ist demzufolge nicht zwingend notwendig.

Folgende konstruktive Merkmale zeichnen ihn aus:

• Eine auf alle Titansorten zugeschnittene Spitzengeometrie,

die eine geringe axiale Schnittkraft garantiert

und zusammen mit dem ausgelegten Bohreraußenprofil

für höchste Bohrungspräzision sorgt.

• Polierte Nuten für einen sicheren Spänetransport.

• Eine speziell auf Titanwerkstoffe und Bohren ausgelegte

Beschichtung.

Damit ist der Hochleistungsbohrer CrazyDrill Titanium

TN / TK in der Lage, Reintitan und alle Titanlegierungen

prozesssicher zu bohren. Er bringt maximale Vorschubgeschwindigkeiten,

sehr hohe Standzeiten, beste

Prozesssicherzeit und letztlich eine sehr hohe Bohrpräzision.

Hochleistungsfräsen mit

herausragenden Oberflächengüten bis

Schleifqualität

Im Bereich Fräsen wurden zwei neue Hochleistungsfräser

entwickelt. Zum einen der CrazyMill Cool CF

(ChatterFree) und der Super Finishing-Fräser CrazyMill

Cool SF. Ein Hauptziel bei der Entwicklung dieser Fräser

war es, bei Anwendungen im Bereich der Medizin-,

Luftfahrt- und Uhrenfertigung, wo filigrane Bauteile an

der Tagesordnung sind, Oberflächengüten in extrem

hoher Qualität zu fräsen.

Beide Fräser wurden mit spezifisch ausgelegten Makro-

und Mikrogeometrien konzipiert, die Schwingungen

im Fertigungsprozess konsequent minimieren. Die

8 Wirtschaft Kompakt


AMB 2024

Hauptschneiden wurden in der Art

ausgelegt, dass sie über einen extrem

weichen Schnitt verfügen. Doch

das ist noch nicht alles. Um Resonanzfrequenzen

im Fräsprozess

konsequent zu vermeiden, verfügen

beide Hochleitungsfräser über eine

ungleiche Zahnteilung. Hinzu kommen

unterschiedliche Drallwinkel

der einzelnen Schneiden.

CrazyMill Cool

CF (ChatterFree):

Hochleistungsfräsen von

filigranen Bauteilen

Beim CrazyMill Cool CF handelt es

sich um einen Hochleistungs-Mikrofräser

ausgelegt auf ein sehr

hohes Zeitspanvolumen, dessen

Leistungen auch bei sehr anspruchsvollen

filigranen Bauteilstrukturen

abgerufen werden können. Eine

perfekte Balance zwischen Spanwinkel,

Freiwinkel und Schneidkantenkonditionierung

führt zu einer

geringen radialen Schnittkraft und

gewährleistet so beste Form- und

Rechtwinkligkeitstoleranzen auch

bei maximaler Eingriffstiefe.

Mit seiner spezifischen Schneidgeometrie

und unter Anwendung

eines dynamischen Fräsprozesses

ist er der ideale Fräser für filigrane,

dünnwandige Teile oder für Teile

in instabiler Aufspannung, was

insbesondere im Bereich der Medizintechnik

(Knochenplatten) als

auch Luftfahrt (Strukturbauteile)

sowie Uhrenindustrie an der Tagesordnung

ist. Aber auch Nuten, Taschen

oder andere volumenstarke

Bearbeitungen führt CrazyMill Cool

CF sehr effizient, präzise und mit

höchster Laufruhe aus.

Verfügbar ist der Fräser ab sofort

im Durchmesserbereich von 1 bis 8

Millimetern in zwei verschiedenen

vollen Schnittlängen (3 x und 4 x d).

CrazyMill Cool SF –

Superfinishing bis

Ra 0.2 um

Mit dem CrazyMill Cool SF wurde

ein Superfinishing-Fräser entwickelt,

der Fräsoberflächen auf ein

Schleif- bzw. Polier-Qualitätsniveau

bringt. Auch der CrazyMill Cool SF

wurde mit den oben beschriebenen

Makro-Geometrien ausgelegt.

Darüber hinaus verfügt er über einen

sehr steilen Drallwinkel.

Er ist im Durchmesserbereich von 1

bis 8 mm und in zwei vollen Schnittlängen

von 3 x d und 4 x d erhältlich.

Dieser neue Super-Schlichtfräser

hat die perfekten Zutaten,

um eine erstaunliche Oberflächenqualität

zu erreichen: das Hartmetallsubstrat,

das hocheffiziente

Kühlkonzept, die perfekte Schneidkantenbehandlung,

der variable

Drallwinkel, die ungleiche Zahnteilung,

etc.

Extrem ruhiges

Fräsverhalten

Aufgrund des extrem ruhigen Fräsverhaltens

der beiden Hochleistungsfräser,

sind die Standzeiten

gegenüber dem Benchmark massiv

angestiegen. Alberto Gotti (Entwicklungsleiter,

Mikron Tool): «Beim

CrazyMill Cool CF kann ein sehr

hohes Zeitspanvolumen generiert

werden und gleichzeitig eine exzellente

Oberfläche am Werkstück erzielt

werden, auch in Bleifrei-Messing,

Kupfer, Cobalt-Chrom und

Inconel. Der CrazyMill Cool SF ist

als Schlichtfräser ausgelegt, hier ist

unser Fokus auf schnellstes Oberflächenfinishing

gelegt worden.

Auch hier zeigt sich aufgrund des

extrem ruhigen schwingungsfreien

Fräsverlaufs ein enormer Standzeitgewinn

gegenüber klassisch

ausgelegten Fräsergeometrien.»

Besuchen Sie uns:

AMB 2024

Halle 3 / Stand A83

Mikron Switzerland AG

Division Tool

Via Campagna 1

CH-6982 Agno

E-Mail: mto@mikron.com

Internet: www.mikrontool.com

Text und Bild: © Mikron Switzerland AG

Wirtschaft Kompakt

9


AMB 2024

Bild: © Landesmesse Stuttgart GmbH

Pendeldiplomatie in Sachen Konjunktur

Markt-Barometer Werkzeugmaschinen

Es war das Reizthema ‚Zölle auf Elektroautos‘,

das Wirtschaftsminister Robert Habeck Ende

Juni zu einer heiklen Mission nach China aufbrechen

ließ. Heikel, da Habeck daheim in Europa

kein uneinheitliches Bild abgeben wollte, jedoch

mit dem Blick auf die heimische Wirtschaft unbedingt

Zölle auf chinesische E-Fahrzeuge vermeiden

wollte. Immerhin betreiben die großen deutschen

Herstellerinnen und Hersteller in China selbst große

Werke und gehören zu den größten Lieferanten

von Elektroautos aus China nach Europa.

Ein weiteres Thema ging durch die Flure des Wirtschaftsministeriums:

die Sorge vor Vergeltungszöllen

auf aus Deutschland nach China gelieferte Verbrennerfahrzeuge.

Ebenfalls kein gutes Szenario für die deutsche

Wirtschaft. Mit seiner Reisediplomatie wollte

Habeck verhindern, dass der bereits schrumpfende

Markt in sich zusammenfällt. Denn er weiß genau, was

in der Heimat alles von der Autoproduktion abhängt.

Dazu zählt auch die hohe Abhängigkeit der deutschen

Werkzeugmaschinenindustrie von Automobilherstellern

und ihren Zulieferern. Zwar sank der wertmäßige

Anteil von 42 Prozent (2019) auf 31 Prozent (2021),

dennoch sind das Fräsen von Motorblöcken, das Drehen

von Wellen und das Umformen von Blechen die

wichtigsten Wertschöpfungstätigkeiten der Werkzeugmaschinen-Kunden.

Wie der VDW (Verein Deutscher

Werkzeugmaschinenfabriken) in seinem Marktbericht

2023 zudem feststellt, verliert der Automobilbau

(OEM) gegenüber 2019 zwar erheblich an Bedeutung,

bleibt aber größte Abnehmerbranche.

Auch hier ist die Suche nach Trend-Gründen kurz. So

konstatiert der VDW als wesentliche Ursache für die

10 Wirtschaft Kompakt


AMB 2024

Abnahme des Automobilsektors

den Transformationsprozess in

der Branche mit einer zunehmenden

Verlagerung der Investitionen

in Richtung Elektromobilität. Einen

Handelskrieg mit dem größten Absatzmarkt

seiner im Wandel befindlichen

Kundengruppe kann in

dieser Situation also auch niemand

aus der Werkzeugmaschinenbranche

gebrauchen.

Fortschreitende

Diversifizierung

Diese Entwicklung ist einen zweiten

Blick in die alle zwei Jahre vorgenommene

Untersuchung der Kundenstruktur

der VDW-Mitgliedsfirmen

wert. Immerhin beteiligten

sich im Jahr 2021 etwa 50 Mitgliedsunternehmen,

die insgesamt rund

12.300 Maschinen im Wert von 4,6

Mrd. Euro meldeten. Auch wenn

die aktuellsten Daten im Report aus

2023 noch nicht vorlagen, bestätigt

sich der Trend eindeutig. Schon vor

drei Jahren galt, was für dieses Jahr

erneut zu erwarten ist: Die deutsche

Werkzeugmaschinenindustrie

stellt sich breiter auf. Die Zahlen

zeigen klar, dass die Abnehmerbranchen

deutlich diversifizierter

sind als noch vor einigen Jahren.

Bereits 2019 hatten die drei größten

Kundengruppen Maschinenbau,

Automobilhersteller und Zulieferer

für den Automobilbau einen

Anteil von zwei Dritteln, während es

zwei Jahre später nur noch 60 Prozent

waren. Die Automobilindustrie

steht dabei für etwa ein Drittel,

während es im Jahr 2019 noch 42

Prozent waren. Der Maschinenbau

selbst als Abnehmer von Werkzeugmaschinen

steigerte seinen Anteil

und zeigt sich ebenfalls diversifiziert:

Der Werkzeugmaschinenbau

mit einem Anteil von 5,3 Prozent,

Stanz- und Zerspanwerkzeuge mit

etwas über 4 Prozent und die Antriebstechnik

mit 1,3 Prozent sind

im weiteren Verlauf die wichtigsten

Teilbranchen.

Ausfuhren auf

Rekordniveau

Noch einmal der Blick in Richtung

Osten: Wenn der Druck aus China

bei der Elektromobilität steigt, wie

sieht es bei den Werkzeugmaschinen

aus? Gemessen am Produktions-

bzw. Verbrauchswert in seiner

Lokalwährung Renminbi, hat China

seit dem vergangenen Jahr erstmals

mehr Werkzeugmaschinen produziert

als nachgefragt. Das Land exportiert

Werkzeugmaschinen im

Wert von 7,3 Mrd. EUR ins Ausland,

gefolgt von Japan, die für 6,3 Mrd.

EUR exportieren. Werkzeugmaschinen-Export-Weltmeister

bleibt

aber nach wie vor Deutschland mit

fast 8 Mrd. EUR. Betrachtet man

die absoluten Zahlen der in den

jeweiligen Märkten produzierten

Zerspanungs- und Umformmaschinen,

bleibt China mit großem Abstand

an erster Stelle. Mit mehr als

25 Mrd. EUR Produktionsvolumen

wird fast genauso viel hergestellt

wie in Deutschland, Japan und den

USA zusammen.

Der Wettbewerb auf den Weltmärkten

nimmt also zu, aber im Bereich

der Zerspanung und Umformtechnik

kann keine Rede von einem drohenden

Handelsstreit sein. [...]

WEITERLESEN »

Text und Bild:

© Landesmesse Stuttgart GmbH

Wirtschaft Kompakt

11


AMB 2024

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Hochmoderne Technologien

von GEMINIS und ZAYER

Innovativ in die Zukunft:

Die neuste Entwicklung

bei GEMINIS

Mit einer beeindruckenden Geschichte

von über 60 Jahren Erfahrung

und einem herausragenden

Ruf in der Werkzeugmaschinenindustrie

hat GEMINIS erneut die

technologischen Grenzen verschoben.

Das Unternehmen mit

Sitz im nordspanischen Elgoibar

ist bekannt für seine kontinuierliche

Innovationskraft und seine

neueste Entwicklung, die additive

Fertigungstechnologie für die

Großteilbearbeitung, wird nun von

IBERIMEX auf der AMB Stuttgart

präsentiert.

Additive

Fertigungstechnologie

auf einer GEMINIS

Drehmaschine

Die additive Fertigung gewinnt in

der Industrie zunehmend an Bedeutung

und ist auf dem besten

Weg, ein fest etablierter Bestandteil

der Serienproduktion zu werden.

Ein besonders großer Vorteil der

additiven Fertigung zeigt sich auch

bei der Produktion herkömmlicher

Serienprodukte: Funktionsflächen,

die höhere Materialeigenschaften

erfordern, können gezielt aus Edelstahl

gefertigt werden, während

das Grundmaterial des Produkts

aus preiswerteren Materialien besteht.

Bei der Firma GEMINIS ist man

sich der Vorteile dieser Fertigungsmethode

bewusst, und deshalb

integriert sie jetzt einen Hochgeschwindigkeitslaser

in ihre CNC-

Drehmaschinen. Dieses Verfahren

wurde sorgfältig getestet und hat

sich als effektiv bei der Bearbeitung

verschiedener Legierungen erwiesen,

einschließlich austenitischem

Edelstahl (AISI 316L) und Warmarbeitsstahl

(AISI H13). Darüber

hinaus wird die Verwendung der

Ni-Inconel 625 Superlegierung weiterentwickelt.

Additive Verfahren setzen sich

durch, weil sie verstärkte Teile mit

minimalem Gewicht und Materialkosten

schaffen. Dies spart letztendlich

Geld, sowohl bei der Herstellung

als auch beim späteren

Support.

Fortschrittliche Lösungen

von ZAYER

ZAYER, der renommierte spanische

Maschinenhersteller mit einer

über 60-jährigen Pioniergeschichte

und Sitz in Vitoria-Gasteiz, wird auf

der AMB Stuttgart mit einer seiner

herausragenden Fertigungslösungen

vertreten sein: die Portalfräsmaschine

ZAYER ALTEA W. Diese

Maschine gehört zur Spitzenklasse

der modernen Frästechnologie und

wird zweifellos zu einem Highlight

auf der Messe.

ZAYER ALTEA W:

Spitzenklasse der

heutigen Frästechnik

Die ausgestellte Maschine ZAYER

ALTEA W ist ein Gantry-Fräszentrum,

das mit einem kraftvollen

30°-Fräskopf ausgestattet ist. Dieser

liefert über 30 kW Leistung

und dreht sich mit einer beeindruckenden

Geschwindigkeit von bis

zu 8.000 Umdrehungen pro Minute,

was für effiziente Bearbeitung

und exzellente Oberflächenqualität

12 Wirtschaft Kompakt


AMB 2024

Maschine CMM Tool:

Diese Anwendung

ermöglicht die Echtzeitüberprüfung

von

Werkstücken direkt

an der Maschine. Durch die automatische

Kompensation der Spindelposition

wird die Messgenauigkeit

maximiert, und es werden

detaillierte Berichte über die erzielten

Ergebnisse erstellt. Oft ist

es nicht mehr notwendig, das Teil

in ein CMM-Messzentrum zu verlagern,

was wertvolle Zeit spart und

die Effizienz erheblich steigert.

sorgt. Der gesamte Maschinenrahmen

wird mittels der Finite-Elemente-Methode

optimiert, um maximale

thermische und geometrische

Stabilität zu gewährleisten. Der

verfahrbare Querträger ermöglicht

einen großzügigen Verfahrweg von

bis zu 900 mm, wodurch die Ausladung

des Frässchiebers minimiert

und Biegekräfte reduziert werden.

Die Tischaufspannfläche der Maschine

kann in Längen von 4.500

bis 20.500 mm und Breiten von

2.000 bis 3.000 mm konfiguriert

werden. Mit einem variablen Ständerabstand

von 2.750 bis 3.750 mm

und einer eindrucksvollen Vertikalachse

von bis zu 1.500 mm bietet

die ALTEA W ausreichend Platz für

die Bearbeitung einer Vielzahl von

Werkstücken unterschiedlicher

Größe und Form.

Die ALTEA W lässt sich mit speziellen

Apps ausstatten, die ihre Leistungsfähigkeit

und Präzision auf

ein neues Niveau heben. Diese innovativen

Anwendungen sind nicht

nur für die ALTEA W, sondern auch

für andere ZAYER Maschinen verfügbar.

ZAYER Apps:

Ausgewählte Favoriten

Ical 3.0: Ermöglicht

die automatische

Kalibrierung und

Feinjustierung der

verschiedenen Köpfe

durch einen vollautomatischen

Zyklus. Diese Anwendung sorgt für

eine durchgehend hohe Präzision

und optimale Positionierung, was

eine maximale Genauigkeit über

die gesamte Lebensdauer der Maschine

garantiert.

Accuracy 2.0: Das Ziel

dieser Anwendung

ist es, bei verschiedenen

Werkzeugausrichtungen

eine

Nullfehlertoleranz zu erreichen.

Mithilfe eines Werkstückmesstasters

und einer Prüfkugel wird

die Spindelposition kontinuierlich

überwacht und automatisch

angepasst. Dieses Verfahren gewährleistet

eine maximale Bearbeitungsgenauigkeit

und sorgt für

optimale Ergebnisse.

Weitere Informationen zu den Apps

finden Sie auf der ZAYER-Webseite:

www.zayer.com

Beides auf einem Stand!

Erleben Sie beide innovative Lösungen

hautnah am Stand von IBERI-

MEX! Wir laden Sie herzlich ein, uns

am Stand Nr. 9B81 in der Halle 9 zu

besuchen und sich persönlich von

den neuesten Entwicklungen in der

Fertigungstechnologie inspirieren

zu lassen.

Besuchen Sie uns:

AMB 2024

Halle 9 / Stand 9B81

IBERIMEX-Werkzeugmaschinen GmbH

Heinrich-Hertz-Straße 7

40699 Erkrath

Telefon: +49 (0)211- 92071-0

E-Mail: info@iberimex.de

Internet: www.iberimex.de

Text und Bilder:

© IBERIMEX-Werkzeugmaschinen GmbH

Wirtschaft Kompakt

13


AMB 2024

Bild: © Landesmesse Stuttgart GmbH

Späne statt Papierkram

Markt-Barometer Werkzeuge

Landwirtschaft, Therapiepraxen und Handwerksbetriebe:

Sie alle beschweren sich über

eine Bürokratie auf Rekordniveau. Sie befinden

sich in guter Gesellschaft: Auch VDMA-Hauptgeschäftsführer

Thilo Brodtmann fordert bürokratische

Belastungen zu lockern. Ihm ist auch

das aktuelle Bürokratieentlastungsgesetz IV zu

kleinteilig und mit einem Entlastungsvolumen von

einer Milliarde Euro „nur ein Tropfen auf dem heißen

Stein.“

Zwar sieht er in Berlin erste Zeichen, dass die Sorgen

und Alarmsignale der Wirtschaft endlich gehört werden

und unterstützt die Absicht von Wirtschaftsminister

Robert Habeck, das deutsche Lieferkettengesetz

für zwei Jahre auszusetzen, „voll und ganz“. Die Unzufriedenheit

in den Verbänden ist jedoch mit den Händen

greifbar. Das gilt insbesondere in Anbetracht der

aktuellen wirtschaftlichen Situation.

Auch der Vorsitzende des VDMA Präzisionswerkzeuge,

Stefan Zecha, versieht in Schrift und Ton das Wort

„Bürokratie“ mit vielen aufrüttelnd gemeinten Ausrufezeichen.

Auch aus seiner Sicht stellen die von der Legislativen

auferlegten nicht wertschöpfenden Pflichten

für den industriellen Mittelstand erhebliche personelle,

organisatorische und finanzielle Belastungen dar.

Sie hätten laut VDMA-Studie im vergangenen Jahr sogar

die Höhe der Forschungs- und Entwicklungsausgaben

erreicht. Hinzu kämen vergleichsweise hohe Steuern,

so Zecha. Für das Jahr 2023 beziffert der BDI die

durchschnittliche nominale Steuerlast in Deutschland

mit fast 30 Prozent.

Eine Perspektive, die auch in anderen europäischen

Ländern geteilt wird. Schon in der Pressekonferenz des

VDMA Präzisionswerkzeuge zu Beginn des Jahres hatte

der Vorsitzende der Fachabteilung Wendeschneidplatten,

Markus Horn, als Past President der European

14 Wirtschaft Kompakt


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Cutting Tools Association (ECTA) als erste zu lösende

Herausforderung die europäische Gesetzgebung aufs

Korn genommen. Die Bürokratie der EU würde viele

Unternehmen in Europa schwer belasten und vor allem

eines produzieren: Kosten.

Namentlich erwähnte er den EU Green Deal, die ab

2025 relevante Corporate Social Responsibility Directive,

die Corporate Sustainability Due Diligence Directive

und den Carbon Border Adjustment Mechanism,

kurz CBAM. Letzterer soll verhindern, dass Industriesektoren

in andere Teile der Welt verlagert werden.

Gleichzeitig will Brüssel Anreize für Herstellerinnen

und Hersteller in Drittländern schaffen, Emissionen zu

reduzieren. „Die Grundidee dahinter ist gar nicht so

schlecht. Doch aktuell sind europäische Exportunternehmen

wegen der zusätzlichen Kostenbelastungen

durch CBAM auf den Weltmärkten weniger wettbewerbsfähig

und es gibt ein Risiko der Verlagerung von

CO2-Emissionen in Drittstaaten“, sagt Horn.

Dass die Klagen über bürokratische Vorgaben seit einiger

Zeit lauter ausfallen, liegt auch an der wirtschaftlichen

Gesamtsituation. Der Druck steigt. Zwar berichteten

die ECTA-Mitgliedsländer noch von einem guten

Jahresauftakt 2023, hatten aber im weiteren Jahresverlauf

mehr und mehr Absatzprobleme, sodass die Managerinnen

und Manager zunehmend pessimistisch in

die Zukunft blicken.

Blick in die Märkte

Dabei sahen die Zahlen für das vergangene Jahr gar

nicht so schlecht aus. In Deutschland setzte der Markt

für Werkzeuge trotz des schwachen gesamtwirtschaftlichen

Umfeldes mit einem Plus von vier Prozent positive

Akzente. Die nach Corona wieder funktionierenden

Lieferketten und die dadurch stark gestiegene Inlandsproduktion

der deutschen Automobilindustrie und

die hohe Produktionsauslastung und Auslieferung im

Maschinenbau machten sich zu Beginn des vergangenen

Jahres positiv bemerkbar. Auch steigerte sich das

Exportgeschäft insgesamt leicht um zwei Prozent – allerdings

in den einzelnen Teilbranchen und nach Zielländern

deutlich unterschiedlich. [...]

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Text: © Landesmesse Stuttgart GmbH


AMB 2024

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AMB 2024

Halle 2 / Stand 2C28

Schwere Lasten einfach bewegen

Kugelrollen in der Luftfracht-Abfertigung

Bild: © Alwayse Engineering

Überall wo schweres Ladegut leicht, präzise

und mit minimalem Aufwand bewegt werden

soll, können die rundum beweglichen

Kugelrollen des Herstellers Alwayse helfen, die Rodriguez

in großer Vielfalt im Sortiment hat. Ein Anwendungsbeispiel

ist die Frachtabfertigung in der

Luftfahrt, wo Kugelrollen die einfache Bewegung

von schweren Containern mit einem Gewicht von

bis zu 10 Tonnen ermöglichen.

Rodriguez ist einer der weltweit größten Anbieter

von Kugel-Transportsystemen. Insgesamt 146 verschiedene

Kugelrollenvarianten mit Tragkräften von

10 bis 5.000 kg und Kugeldurchmessern von 4,8 bis

120 mm lösen nahezu jedes Transportproblem. Die

flexiblen Problemlöser bewähren sich vor allem in

der Materialflusstechnik und überall da, wo schwere

Lasten verschoben werden müssen – egal ob in Glasindustrie,

Blechbearbeitung, Fließbandmontage oder

im Containerumschlag. Mit ihrem geringen Reibungswiderstand

sorgen Kugelrollen für den einfachen und

präzisen Transport auch schwerster Stückgüter in alle

Richtungen. Auch spezielle Schwerlastrollen gehören

zum Programm. Die typischen Einsatzgebiete der Kugelrollen-Systeme

sind Logistik- und Förderanlagen.

Kugelrollen funktionieren immer, egal ob in nassen

oder trockenen Umgebungen. Übrigens: Kugelrollen

können Lasten ohne jegliche Energiequelle bewegen –

somit handelt es sich um eine wirklich klimaneutrale

Art, Güter von A nach B zu transportieren. Somit ergibt

sich ein großer Umweltvorteil gegenüber angetriebenen

Förderern und ähnlichen Produkten.

Castor vs. Ball Decks

Unter anderem kommen Kugelrollen in der Frachtabfertigung

im Luftverkehr zum Einsatz. Fluggesellschaften

befördern jährlich mehr als 52 Millionen Tonnen

an Waren. Bei der Frachtabfertigung handelt es sich

um den Teil der Lieferkette, in dem die Waren an Land

in der Frachtanlage bearbeitet werden: Von der Anlieferung

am Herkunftsflughafen über das Verladen ins

Flugzeug bis zum Entladen am Zielort und der Übergabe

an den Empfänger sind viele Schritte damit verbunden.

Für den Transport der Waren innerhalb der verschiedenen

Anlagen werden Luftfrachtcontainer verwendet.

Dabei handelt es sich entweder um starre, geschlossene

Container oder Paletten/Netzkombinationen. Für

eine reibungslose und präzise Handhabung dieser

Luftfrachtcontainer eignen sich „Ball-Decks“ (Kugelrollendeck)

bzw. „Castor Decks“ (Rollendecks). Beide Lösungen

ermöglichen es, dass sich ein Container leicht

16 Wirtschaft Kompakt


AMB 2024

in der Anlage bewegen lässt – aber

es gibt auch Unterschiede.

Castor Decks werden hauptsächlich

für leichtere Lasten und Anwendungen

verwendet. Sie zeichnen sich

durch eine flexiblere Konstruktion

aus, da ein Rollenrad eine größere

Oberfläche für die Waren bietet,

auf der sie sitzen können. Kugeldecks

mit Alwayse Air Cargo Units

hingegen haben eine höhere Tragfähigkeit

(bis zu 500 kg pro Einheit)

und können daher Container mit

einem weitaus höheren Gewicht

transportieren. Frachtcontainer mit

einem Gewicht von bis zu 10 Tonnen

lassen sich mühelos und ohne

zusätzlichen Kraftaufwand bewegen.

Flexibler und preiswerter

Der Hauptunterschied liegt jedoch

in den Kosten. Castor-Decks, die

in Lagern mit Fußgängerverkehr

eingesetzt werden, benötigen ein

zusätzliches Oberdeck, damit der

Bediener sicher darauf laufen

kann. Das bedeutet, dass das Deck

etwa 30 % teurer ist als ein Deck

mit Kugelrollen. Ball Decks hingegen

bieten dem Konstrukteur

die Flexibilität, Bodenplatten mit

Maschen oder aus Vollmaterial zu

verwenden, und sie benötigen nur

Öffnungen für die Montage der

Einheiten.

Ein weiterer großer Unterschied

liegt auch in der Bedienung: Kugelrollen

ermöglichen eine leichtgängige

und direkte Bewegung in jede

Richtung – das Kugellager sorgt für

einen Nullversatz, ohne dass ein

Schwenk-/Drehkreis des Rades erforderlich

ist. Durch den Nullversatz

sind keine Lücken in der Plattform

im Bereich der Lenkrollen

erforderlich, was die Stolpergefahr

reduziert. Nicht zuletzt ermöglicht

die sehr geringe Reibung der Kugelrollen

einen minimalen Kraftaufwand

bei der Bedienung.

Hart im Nehmen

Kugelrollen sind deshalb zu einem

unverzichtbaren Element im

Frachtumschlag geworden – ihre

herausragenden Eigenschaften wie

geringe Reibung und multidirektionale

Bewegung sind allgemein

bekannt. Weniger bekannt, aber

ebenso wichtig ist ihre Fähigkeit,

den Witterungseinflüssen zu trotzen

und mit minimalem Wartungsaufwand

betriebsbereit zu bleiben.

Die Einheiten sind für die härtesten

Einsätze erhältlich, mit geschlitzten

Böden, die das Entweichen von

Schutt ermöglichen. Aus diesem

Grund sind Alwayse Kugelrollen in

Frachtanlagen auf der ganzen Welt

zu finden. Auf Kugeldecks und Dollies

montiert, ermöglichen die Einheiten

die reibungslose und einfache

Bewegung von Containern und

schwerer Fracht. Verfügbar sind

auch Einheiten, die in der Gepäckabfertigung

eingesetzt werden.

Besuchen Sie uns:

AMB 2024

Halle 2 / Stand 2C28

Rodriguez GmbH

Ernst-Abbe-Straße 20

D-52249 Eschweiler

Telefon: +49 (0) 24 03 - 780 - 0

E-Mail: info@rodriguez.de

Internet: www.rodriguez.de

Text: © Rodriguez GmbH

Bilder: © Alwayse Engineering

Wirtschaft Kompakt

17


AMB 2024

Bild: © Landesmesse Stuttgart GmbH

Digitalisierung in der Metallbearbeitung

Trendbericht zur AMB 2024

Stand heute ist der Digitalisierungsgrad auf

Shopfloor-Ebene immer noch erschreckend

niedrig und wenn überhaupt, geprägt von

Insellösungen.“ Diese Aussage eines Umfrage-Teilnehmers

unter Ausstellern der diesjährigen AMB

zeigt die Wahrnehmung des grundsätzlichen digitalen

Reifegrades in der Metallbearbeitung. Zu

häufig heißt es im Maschinen- und Anlagenbau

noch immer: „Es ist nur noch eine Frage der Zeit,

bis der Knoten platzen wird…“

Trotz der offensichtlichen Zurückhaltung vieler Anwenderinnen

und Anwender und gescheiterter Versuche

digitale Plattformen zu etablieren, sind im Jahr 2024

die Themen Industrie 4.0 und IIoT keine Unbekannten

in Maschinenbau und Metallbearbeitung. Es ist alles

da, was es braucht, um zeitgemäße Konzepte anzugehen.

Schon seit Jahren ist mit OPC UA beziehungsweise

Umati eine angepasste, universelle Werkzeugmaschinenschnittstelle

vorhanden. Mit 5G-Campusnetzen ist

ein leistungsstarker privater Mobilfunkstandard für

die Vernetzung von Maschinen und Anlagen verfügbar.

Und das Knowhow ist auch vorhanden. Nur ein

Beispiel: Steuerungstechnik-Anbieter wie Fanuc, Heidenhain

oder Siemens zeigen in angrenzenden Fertigungsbranchen

längst im täglichen Einsatz, welcher

Nutzen in der Digitalisierung liegt.

Daher wundert es nicht, dass auch viele Teilnehmerinnen

und Teilnehmer einer Umfrage unter AMB-Ausstellerfirmen

das Thema Digitalisierung betonen. Sie

wollen auf der internationalen Ausstellung für Metallbearbeitung

in diesem Jahr in Stuttgart den Nachweis

antreten, dass integrative Digitalisierungsansätze bereits

heute dazu gehören – allen voran die Software-

Anbieterinnen und -anbieter. Beispielsweise vernetzt

das 2015 gegründete Unternehmen Evomecs Maschinen,

Systeme und Prozesse markenneutral und

18 Wirtschaft Kompakt


AMB 2024

ortsunabhängig. Die Münchener

sehen sich als Treiber für die Digitalisierung,

um dem zunehmenden

Rationalisierungsdruck, dem wachsenden

Fachkräftemangel und

einem intensiven internationalen

Wettbewerb zu begegnen. Diejenigen

Unternehmen, denen es gelänge,

bereits heute die richtigen

Maßnahmen in die Wege zu leiten,

würden in Zukunft als Produktionsunternehmen

erfolgreicher, aber

auch resilienter sein, da sie Ihre

Wertschöpfung auf digitale Geschäftsmodelle

ausweiten können.

Die Evomecs-Software integriert

alle relevanten Bestandteile eines

zerspanenden Unternehmens, wie

ERP-Systeme, CAM-Systeme, Werkzeugvoreinstellgeräte,

Werkzeuge,

Werkstücke, Lagersysteme, CNC-

Maschinen aber auch manuelle

Arbeitsplätze. Das so erzeugte Ökosystem

generiert viele qualitativ

hochwertige Daten über die eigenen

Fertigungsprozesse. Diese Daten

können prinzipiell auch für die

Entwicklung von datengestützten

oder datengetriebenen Geschäftsmodellen

genutzt werden, so das

Unternehmen.

Produzierende Unternehmen

müssten immer schneller und effizienter

fertigen. Gerade bei der

Produktion von kleinen Stückzahlen

entstünde dabei ein enormer

Kommunikations-, Verwaltungsund

Dokumentationsaufwand, der

zudem leicht zu teuren Fehlern und

Schäden in der Fertigung führen

könne und ein hohes Maß an Fachkompetenz

entlang des kompletten

Fertigungsprozesses benötige.

Gerade vor dem Hintergrund des

zunehmenden Fachkräftemangels

müssten Unternehmen optimieren,

automatisieren und damit auch

digitalisieren, ist man sich bei Evomecs

sicher.

Mithilfe der Evomecs-Software entstünde

ein wertvoller Datenschatz,

der prinzipiell die Grundlage für

verschiedenste Anwendungen beispielsweise

der künstlichen Intelligenz

sein kann. Nutzerinnen und

Nutzer können sich Informationen

aus der Fertigung generieren lassen,

die zur Optimierung der Prozesse

herangezogen werden könnten.

Gearbeitet wird in München

derzeit an Konzepten, die Datenanalysen,

Prozessoptimierungen,

Planungs-Forecasts aber beispielsweise

auch die auf Spracheingabe

gestützte Steuerung der Fertigung

ermöglichen.

Mit Simulation

zur raschen

Produkteinführung

Auch im Zentrum der Maschine,

im Zerspanungsvorgang selbst,

steckt in digitalen Lösungen ein

großes Optimierungspotenzial.

Modellierungen und Simulationen

optimieren den späteren Betrieb

und ermöglichen höhere Schnittgeschwindigkeiten

und Vorschübe

sowie eine längere Werkzeuglebensdauer.

Der CAE-Anbieter Third

Bild: © Landesmesse Stuttgart GmbH

Wave Systems stellt virtuelle Testumgebungen

zur Verfügung, die zu

weniger Ausfallzeiten führen und

Trial-and-Error-Tests überflüssig

machen.

Auf der AMB 2024 wird das Unternehmen

technische Innovationen

vorstellen, die Markteinführungszeiten

deutlich verkürzen. Besucherinnen

und Besucher können

erleben, wie eine virtuelle Iteration

im Vergleich zu Versuchen an der

Maschine sowohl die Zahl der Versuche

als auch die der Fehler deutlich

verringert. Dies führe zu einem

fundierten Design-for-Manufacturing-Prozess

mit dem Fokus auf

„First-Time-Right“. Der geringere

Arbeitsaufwand für die manuelle

Nachbearbeitung lässt die Maschinenlaufzeiten

um 50 Prozent sinken,

so das Unternehmen.

Zu den Herausforderungen gehören

jedoch noch immer bei Anwenderinnen

und Anwendern

ein umfassendes Verständnis der

strategischen Beweggründe, der

erforderlichen Umstellung der

Denkweise auf eine flüssige, flexible

Simulationstechnologie zu

Wirtschaft Kompakt

19


AMB 2024

erreichen. Am Ende, so das Unternehmen, lohne sich

die materialspezifische Modellierungs- und Simulationstechnologie.

Die US-Amerikaner erhalten dieses

Feedback bereits heute aus der Luft- und Raumfahrt,

der Automobilindustrie und der orthopädischen Medizintechnik.

Werkzeuge verwalten

Die Digitalisierung gehört auch für die Grob-Werke

zum Arbeitsalltag. Zur AMB in diesem Jahr habe man

den digitalen Werkzeugkreislauf im Fokus. Dieser sei

besonders relevant, um sinnvoll gegen steigende Produktionskosten

anzugehen. Daher widmet sich der

entsprechende Bereich des Familienunternehmens

aus Mindelheim in diesem Jahr der Automatisierung

von Prozessen rund um das Werkzeug. Durch zahlreiche

Kooperationen mit Herstellern von Werkzeugverwaltungssystemen

und Voreinstellgeräten bietet Grob

Anwenderinnen und Anwendern die Möglichkeit, sich

deutliche Kosteneinsparungen im Umgang mit Zerspanungswerkzeugen

zu sichern. Die zugrundeliegende

Lösung nennt sich GROB4TDX und ermöglicht die Digitalisierung

des Werkzeugkreislaufs in der gesamten

Produktion, unabhängig vom Maschinenhersteller.

Dies sei ein essenzieller Schritt hin zu einer kostengünstigen

und ressourcenschonenden Produktion, so

das Unternehmen.

Ein weiterer Maschinen-Hersteller betont neben der

Hardware auch Neuerungen im digitalen Bereich. MTE

Deutschland produziert Bettfräsmaschinen und Fahrständermaschinen.

Auf der AMB in Stuttgart wird die

Starrbettfräsmaschine SBM 8000 ausgestellt. Sie heißt

so, da der über Flur montierbare starre Tisch für eine

hohe Grundstabilität sorgt. Einen bedeutsamen Schritt

in Richtung Digitalisierung in der Fertigungsindustrie

sieht man in Montabaur jedoch aus einem anderen

Grund: Diese Maschine ist mit der neusten Steuerung

Heidenhain TNC 7 ausgestattet. Eine Technik, die Funktionen

bietet, um sowohl Effizienz als auch Produktivität

in der CNC-Bearbeitung signifikant zu steigern, lautet

die Aussage. CAD/CAM-Daten werden nahtlos integriert,

wodurch die Programmierung von Werkstücken

schneller und präziser wird. Die intuitive Multitouch-

Bedienung und die grafische Benutzeroberfläche erleichtern

die Bedienung und verbessern die Benutzererfahrung

erheblich. Darüber hinaus bietet die TNC

7-Steuerung eine Reihe von Smartfunktionen, wie etwa

die automatische Werkstückantastung und die grafische

Unterstützung beim Ausrichten von Spannmitteln.

Diese Funktionen vereinfachen den Einrichtungsprozess

und optimieren die Arbeitsabläufe. [...]

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Text und Bild: © Landesmesse Stuttgart GmbH

20 Wirtschaft Kompakt


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AMB 2024

Bild: © Landesmesse Stuttgart GmbH

Ein Span wie aus dem Bilderbuch

Trendbericht Werkzeuge zur Metallbearbeitung

Neue Werkstoffe, der Trend zur Miniaturisierung,

Wettbewerbsdruck, Digitalisierung

und nachhaltigeres Wirtschaften – so lauten

nur einige der Herausforderungen, mit denen

Fertigungsbetriebe umgehen müssen. Das gilt auch

für den Start der Wertschöpfungskette, an der

meist eine Methode der Metallbearbeitung steht.

Nicht selten sind es die Werkzeug-Spezialistinnen und

-Spezialisten, bei denen die Anfragen zuerst landen,

komplexe und problematische Zerspanungsprozesse

zu optimieren. Zu den häufigsten Problemen der Zerspanerinnen

und Zerspaner gehören Werkzeugverschleiß,

Bearbeitungszeiten und Kosten.

Wie Herstellerinnen und Hersteller moderner Werkzeuge

den vielfältigen Herausforderungen begegnen,

zeigt ein Streifzug durch die Innovationen der AMB-

Ausstellerinnen und -Aussteller, die ihre Neuigkeiten

vom 10. bis 14. September 2024 in den ausverkauften

Hallen der Messe Stuttgart zeigen werden. Sie finden

im Zusammenspiel mit Maschinenbauern und Anwenderinnen

und Anwendern Antworten, um auch

komplexe Formen, herausfordernde Materialien oder

große Stückzahlen effizienter und präziser zu produzieren.

Schneidstoffe und Beschichtungen

Die Entwicklung neuer Schneidstoffe und Beschichtungen

ist ein Schlüsselbereich in der Weiterentwicklung

von Präzisionswerkzeugen. Hartmetall, Keramik und

Diamantbeschichtungen reduzieren den Verschleiß

und verlängern Standzeiten. Am Ende sind häufig sie

es, die für ein unterbrechungsfreies Arbeiten sorgen.

Bei ISCAR kommt noch ein weiteres Element hinzu,

das sich positiv auf die Produktivität auswirkt: Der

22 Wirtschaft Kompakt


AMB 2024

Werkzeugspezialist hat bei den

Wechselkopfbohrern aus seiner

LOGIQ3CHAM-Serie innere Kühlmittelkanäle

für eine verbesserte

Bearbeitungsleistung integriert,

die das Kühlmittel direkt in die

Schnittzone transportieren. Diese

Technologie verlängert die Lebensdauer

der Schneide, erleichtert die

Spanabfuhr und ermöglicht höhere

Oberflächengüten. Die drei

Schneiden des Werkzeugs verhelfen

dem Anwender zu einer sehr

guten Bohrungsqualität auch unter

schwierigen Bedingungen, etwa bei

unterbrochenem Schnitt, Anbohrprozessen

auf schrägen Flächen

oder Querbohrungen.

Die Bohrkopfgeometrie des LO-

GIQ3CHAM mit den geschwungenen

Hauptschneiden wurde für

den Einsatz bei ISO-P- und ISO-K-

Werkstückstoffen entwickelt und

ermöglicht ein weiches Schnittverhalten

mit kurz brechenden Spanlocken.

ISCAR konzipierte das Bohrkopf-Zentrum

mit den drei spitz

zulaufenden Schneiden im Hinblick

auf eine gute Zentrierfähigkeit bei

maximaler Stabilität. Daraus resultieren

geringe Axialkräfte und

Drehmomentwerte während des

Anbohrens sowie eine hervorragende

Eigenzentrierfähigkeit. Auf

die LOGIQ3CHAM-Bohrkörper lassen

sich zehn verschiedene Bohrkopfdurchmesser

montieren. Die

Werkzeuge sind in 3xD-, 5xD- und

8xD-Ausführung für Durchmesser

von zwölf bis 25,9 Millimetern erhältlich.

ISCAR hat auch spezielle

Geometrien für Bohrungen mit flachem

Grund im Portfolio.

Verbundwerkstoffe und

neue Materialien

extremen Belastungen standhalten

können. Mit der steigenden Nachfrage

nach diesen leichteren und

dennoch robusten Materialien steigt

auch der Bedarf an Werkzeugen, die

diese Materialien bearbeiten können.

Forschung und Entwicklung

vieler Unternehmen konzentrieren

sich daher auf die Herstellung solcher

Werkzeuge, mit einem Fokus

auf deren Beschichtungen.

Auch Hersteller Mapal aus Aalen

entwickelt seine Oberflächentechnologien

weiter. Extrem harte und

verschleißbeständige Diamantschichten

zerspanen Materialien

wie CFK, Keramik, Graphit und Aluminiumverbindungen.

Vor allem in

der Automobil- und Luftfahrtindustrie,

im Werkzeug- und Formenbau

und in der Medizintechnik fordern

die Anwenderinnen und Anwender

hohe Standzeiten und Prozesssicherheit.

Im Aalener Kompetenzzentrum

für Beschichtungstechnologien

werden Wendeschneidplatten und

Vollhartmetallwerkzeuge mittels

PVD- oder CVD-Verfahren für den

späteren Einsatz vorbereitet. Für

die Trockenbearbeitung und für

hohe Schnittgeschwindigkeiten

empfehlen die Expertinnen und

Experten in der Regel CVD. Bei der

chemischen Gasphasenabscheidung

(Chemical Vapour Deposition)

werden Verbindungen bis knapp

über 1000 °C aufgebracht. Sind

eher instabilen Bearbeitungssituationen

oder schwierige Zerspanungsbedingungen

zu erwarten,

kommen die zäheren PVD-Schichten

zum Einsatz. [...]

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Text und Bild:

© Landesmesse Stuttgart GmbH

Auch Verbundwerkstoffe wie Kohlefaser

oder Titanlegierungen erfordern

spezielle Werkzeuge, die

Wirtschaft Kompakt

23


AMB 2024

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AMB 2024

Halle 3 / Stand 3E86

Bild: © KOSMEK Europe GmbH

Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung

in der Fertigung

Die produzierende Industrie

sieht sich mit neuen

Herausforderungen konfrontiert.

Die Margen sind unter

Druck, die Anforderungen an

die Produktqualität steigen und

die Erwartungen der Endkunden

nehmen zu. Dies ist auf die

Marktvolatilität, die fortschreitende

Diversifizierung und die

Elektrifizierung zurückzuführen.

Seit Jahrzehnten ist KOSMEK Technologieführer

für Produkte vom

Gießen über die Zerspanung bis hin

zur Automatisierung.

Die Produkte sind derzeit durch

360 nationale und internationale

Patente geschützt. Die „Intelligenz“

dieser Komponenten erleichtert es,

Fertigungsprozesse flexibler und

automatisierter zu gestalten und

eröffnet so neue Wege der technischen

Umsetzung, wirtschaftlicher

Einsparungen und der Reduzierung

von CO2.

Eigene Entwicklung und Fertigung

garantieren höchste Produktqualität

und ermöglichen schnellstmögliche

Anpassungen an die

unterschiedlichsten Kundenanforderungen.

Bei KOSMEK bekommen

Sie automatisch immer das innovativste

Produkt auf dem Markt.

KOSMEK ist das einzige Unternehmen

weltweit, das den gesamten

Fertigungsprozess mit produktivitätssteigernden

Produkten ausstatten

kann: vom schnellen Werkzeugwechsel

bei Pressen, im Spritzguss

und Druckguss, dem Highspeed-

Kernziehen bis hin zum Positionieren

und Spannen des Werkstücks

in der mechanischen Bearbeitung

(Vorrichtungsbau) und Fabrikautomation

(Robotik). Das reduziert die

Komplexität der Planung mit unterschiedlichen

Ansprechpartnern

und vereinfacht das Ressourcenmanagement.

Höhere Spann- und Haltekräfte

trotz geringerem Druck ermöglichen

den Einsatz kleinerer Baugrößen

und damit eine bessere

Auslastung des Maschinenraums

oder den Einsatz kleinerer und kostengünstigerer

Maschinen. Es können

weniger Elemente verwendet

werden, was den Energieverbrauch

und die Betriebskosten senkt,

gleichzeitig wird der CO2-Ausstoß

reduziert.

Wartungsfreiheit und unübertroffene

Zuverlässigkeit verringern

Stillstandszeiten und die Wiederholgenauigkeit

von 3µm der Positionier-

und Spannsysteme sowie

Roboterkupplungen ermöglichen

eine höhere Prozessstabilität und

damit weniger Ausschuss.

24 Wirtschaft Kompakt


AMB 2024

„High-Power-Technologie“

Ein Quantensprung für die Zerspanungsindustrie

wurde durch die

Patentanmeldung für einen einfachen,

aber effektiven Mechanismus

ermöglicht. Das sogenannte High-

Power-Patent nutzt eine Leistungsverstärkung

über die in den Kolben

eingearbeiteten Rampen.

Im besten Fall kann durch diese

Krafterhöhung eine Verdreifachung

der rein durch die Hydraulik oder

Pneumatik aufgebrachten Kraft erreicht

werden. Oder umgekehrt, Sie

können eine kleinere Größe für den

gleichen Kraftaufwand verwenden

und so Platz für größere Werkstücke

schaffen.

Als Nebeneffekt erhalten Sie eine

mechanische Sperre, die es Pneumatikzylindern

ermöglicht, auch

ohne Druck Haltekräfte aufzubringen.

Wenn Sie gegen den Zylinder

arbeiten, arbeiten Sie gegen eine

Haltekraft, die die pneumatisch oder

hydraulisch aufgebrachte Kraft um

das bis zu Siebenfache übersteigt.

Bei Berücksichtigung im Bearbeitungskonzept

eröffnet dieser Effekt

ungeahnte, neue Möglichkeiten,

wie z.B. die Bearbeitung gegen

den Spannhebel, höhere Vorschübe

und größere Werkzeuge oder

die Fünfseitenbearbeitung mit nur

einer Aufspannung. Diese Technologie

wird in der gesamten Produktpalette

von KOSMEK eingesetzt.

und unterschiedlichsten Wandstärken

erfordert ausgefeilte Spannkonzepte.

Zum einen darf das Bauteil

während des Spannvorgangs

nicht verformt werden, zum anderen

erfordern kurze Taktzeiten

hohe Schnittkräfte und damit hohe

Haltekräfte. Genau hier kommt die

„High-Power-Technologie“ ins Spiel.

Je nach Modell sind die Haltekräfte

bis zu 5x höher als die Spannkräfte,

wodurch ein „Verspannen“ des

Werkstücks verhindert und eine

hohe Belastung bei der Bearbeitung

ermöglicht wird.

„Zero Backlash

Technology“

Ein weiteres Patent von KOSMEK

ermöglicht ein unnachahmlich stabiles

Positionieren und Spannen

bei höchstmöglicher Genauigkeit.

Diese Technologie kommt unter

anderem in Nullpunktspannsystemen

und robotergestützten Wechselkupplungen

zum Einsatz. Daraus

resultiert nicht nur eine maximale

Positionsabweichung von 3µm

auch nach einer Million Lastzyklen,

sondern auch eine Dreh- und Biegemomentstabilität,

die gerade bei

hochpräzisen Roboteranwendungen

erfolgsentscheidend sein kann.

Diese spielfreie Technologie ermöglicht

es dem Roboter, Produktionsaufgaben

zu übernehmen, die mit

herkömmlichen Kupplungen nicht

möglich wären. Wie z.B. präzises

Positionieren von Wendeschneidplatten,

lageabhängige Verschraubungen,

präzises Entgraten oder

Schweißen.

Besuchen Sie uns:

AMB 2024

Halle 3 / Stand 3E86

KOSMEK Europe GmbH

Schleppeplatz 2

9020 Klagenfurt am Wörthersee

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Telefon: +43 463 287587

E-Mail: kosmek@kosmek.eu

Internet: www.kosmek.eu

Text und Bilder: © KOSMEK Europe GmbH

In jedem Fall sind die Hochleistungsprodukte

von KOSMEK kleiner,

leichter, stärker und wartungsfrei,

was Einsparungen bei den

Anfangs- und Energiekosten ermöglicht.

Die Bearbeitung von Strukturbauteilen

mit komplexen Geometrien

Wirtschaft Kompakt

25


AMB 2024

Bild: © FRAISA

Wie die Präzisionswerkzeugindustrie

die Nachhaltigkeit vorantreibt

Die Branche setzt auf Nachhaltigkeit. Mit welchen

Ansätzen Hersteller und Abnehmer

künftig noch klimaneutraler arbeiten können,

zeigen Hersteller und VDMA auf der diesjährigen

AMB in Stuttgart vom 10. bis 14. September.

Die Rohstoffabhängigkeit, die zunehmend geforderte

Senkung des Energieverbrauchs oder die Ausweitung

der CSR-Berichtspflichten fordern die Branche heraus,

neue Lösungen für eine noch wirtschaftlichere und

nachhaltigere Fertigung zu entwickeln. Ansatzpunkte

gibt es viele: Von einer einheitlichen Methode zur Berechnung

des CO2-Fußabdrucks, über die Rücknahme

von Werkzeugen und das Verpackungsrecycling bis hin

zur Verlängerung der Lebensdauer von Hartmetallwerkzeugen.

Auf der AMB in Stuttgart können Fachinteressierte

vom 10. bis 14. September 2024 Einblicke

in verschiedene Nachhaltigkeitsinitiativen der Branche

gewinnen.

CO2-Fußabdruck von Werkzeugen

vergleichbar machen

Viele Abnehmer wünschen sich eine echte Vergleichbarkeit

des CO2-Fußbdrucks von Werkzeugen unterschiedlicher

Hersteller. Deshalb haben Anbieter von

Zerspanungswerkzeugen im VDMA Präzisionswerkzeuge

einen Arbeitskreis mit dem Ziel gegründet,

eine brancheneinheitliche Berechnungsmethode für

den CO2-Fußabdruck der Werkzeuge zu etablieren.

„So muss nicht jedes Unternehmen eigene Lösungen

finden und die Kunden müssen nicht mehr Äpfel mit

Birnen vergleichen“, führt Melissa Albeck, Vorstandsmitglied

bei Ceratizit und Mitglied des VDMA-Fachverbands,

aus. Ein großer Vorteil für die rund 20 Mitstreiter

des Arbeitskreises: Sie können sich bereits existierende

Standards und Informationen zunutze machen

und darauf aufbauen. Dazu zählt unter anderem die

26 Wirtschaft Kompakt


AMB 2024

Berechnungsmethode für den Product

Carbon Footprint (PCF) von

Hartmetallprodukten.

Bei der Entwicklung des künftigen

Standards nehmen die Beteiligten

den gesamten Lebenszyklus der

Werkzeuge in den Blick. Dabei betrachten

sie auch die eingesetzten

Rohstoffe und ihre Verarbeitung.

Dr. Thomas Wittig, CEO der Fraisa

GmbH und Mitglied im VDMA-

Arbeitskreis, sagt aus Erfahrung:

„Wir erleben, dass die Umweltauswirkung

mittlerweile sehr zentral

für die Kaufentscheidung ist.“ Deshalb

wird das Unternehmen auf der

AMB 2024 auch seine nachhaltigen

Dienstleistungen der ReTool®Services

Produktfamilie präsentieren.

Auch Ceratizit wird sich auf der

AMB dem Thema Nachhaltigkeit

widmen und die ProAct-Mill-Produktlinie

vorstellen. Die für die Vollhartmetall-Fräser

verwendete Hartmetallsorte

verzeichnet durch den

Einsatz eines speziell wiederaufbereiteten

upGRADE-Pulvers auch

einen besonders niedrigen CO2-

Fußabdruck. Das für die Fräswerkzeuge

genutzte Wolframkarbid-Pulver

weist gerade mal einen PCF von

0,7 Kilogramm Kohlenstoffdioxid-

Äquivalent pro Kilogramm Pulver

auf – eine Reduktion von über 94

Prozent verglichen mit einem konventionellen

Pulver. Mit Blick auf

die AMB sind beide Arbeitskreismitglieder

überzeugt, dass das

Druckmanuskript für den neuen

Standard bereits als Entwurf VDMA

35111 veröffentlicht sein wird.

Umweltbilanz durch

Wiederverwertung

verbessern

Auch bei der Rücknahme von Werkzeugen

steht der Rohstoff – und

hier besonders das wertvolle Wolfram

im Fokus. Denn die Abhängigkeit

von China mit den größten

Wolframvorkommen gilt es so weit

wie möglich zu verringern. Daher

setzen Hartmetallhersteller seit

Jahrzehnten darauf, den Rohstoff

in der Branche zu behalten. Boehlerit

etwa bietet ein Recyclingprogramm,

das Energie einspart und

die Luft- und Wasserverschmutzung

reduziert. „Vor allem wollen

wir die Verfügbarkeit von Wolfram

auf lange Sicht sichern“, sagt Christian

Kolbeck, Leitung Segment Verschleißschutz

& Werkzeughersteller

bei Boehlerit. Heute erreichen

Werkzeuge aus Hartmetall bereits

eine Recyclingquote von 55 Prozent

– Boehlerit will diese erhöhen

und plant, in diesem Jahr deutlich

über 100 Tonnen Hartmetallschrott

zurückzunehmen und für eigene

Produkte zu nutzen. Dabei setzt

der Hersteller auch auf direktes Recycling

mit Zink, was eine deutliche

Energieersparnis gegenüber dem

chemischen Prozess mit sich bringt.

Der CO2-Ausstoß tendiert hierbei

gegen Null. „Je mehr wir recyceln,

desto besser haben wir auch den

Preis im Griff und müssen nicht importieren“,

betont Kolbeck.

Gühring geht noch einen Schritt

weiter und hat ein Inhouse-Recycling

etabliert. Ganze 500 Tonnen

wertvollen Hartmetallschrott will

der Hersteller pro Jahr zurückholen

und hat hierfür ein Bonussystem

für die Kunden entwickelt. „Wir binden

den Kunden vom Neuwerkzeug

bis zum Hartmetallschrott in den

Kreislauf ein“, erklärt Stefan Heinz,

Leiter Marketing bei Gühring. Der

Prozess umfasst die Abnahme des

Werkzeugs, das Nachschleifen, die

logistische Abwicklung bis hin zur

Rücknahme des Hartmetallwertstoffs.

„Auf diese Weise nutzen wir

den Rohstoff maximal, alle senken

den CO2-Fußabdruck und der Kunde

kauft günstiger ein“, sagt Heinz.

Bild: © CERATIZIT

Auf der AMB 2024 wird das Unternehmen

das Bonussystem vorstellen.

Verpackungsrecycling ins

Leben rufen

Ein noch sehr junges Projekt widmet

sich dem Recycling hochwertiger

Kunststoffverpackungen. Ziel

ist es, eine Strategie für ein Kreislaufsystem

ins Leben zu rufen. Seit

Oktober 2023 engagieren sich zehn

Unternehmen in dem eigens dafür

gegründeten VDMA-Arbeitskreis,

darunter auch der Verpackungshersteller

Rose Plastic. Aktuell existiert

keine systematische Rückführung

der Werkzeugverpackungen.

Zudem ist das Recycling bisher wirtschaftlich

unattraktiv. Einheitliche

Entsorgungssysteme fehlen. „Ein

Kreislaufsystem würde jedoch den

CO2-Fußabdruck der Kunden erheblich

reduzieren“, sagt Bernt Ritz,

Projektleiter und Referent für Technik

und Normung im VDMA. Dieter

Herbert, Prozessplaner Logistik bei

Mapal und Mitglied im Arbeitskreis,

schließt an: „Die enorme PCF-Absenkung

schafft einen Anreiz für

Wirtschaft Kompakt

27


AMB 2024

die Kunden, sich an diesem Kreislauf

zu beteiligen.“

Bislang fehlt jedoch die Akzeptanz

entlang der Wertschöpfungskette

und ein effizientes Logistiksystem.

Hier gilt es, das Bewusstsein dafür

zu schärfen, dass diese Verpackungen

aus werthaltigem Kunststoff

bestehen und kein Abfall sind. Zu

den größten Hürden zählen zudem

die hohen Initialkosten, die

Komplexität der Verpackungsvielfalt

und die Sicherstellung der Materialqualität

nach mehrfachem

Recycling. „Denkbar wäre eine Art

Kreislaufsystem, das die gebrauchten

Verpackungen direkt einer

weiteren Verwertung zuführt. Dies

hilft der Umwelt, stärkt die Kundenbindungen

und reduziert auf lange

Sicht die Abhängigkeit von neuen

Rohstoffen“, blickt Mahmut Dogan,

Leiter Materialwirtschaft und Logistik

bei FAHRION, einem künftigen

Kreislaufsystem entgegen.

Es gibt auch Kunststoffalternativen:

Ingersoll etwa nutzt Pappverpackungen

für Fräswerkzeuge

bis 4 Kilogramm. „Immer mehr

Kunden fordern eine nachhaltige

Lösung“, berichtet Stefan Pfordt,

Assistent der Geschäftsführung

bei Ingersoll. Mittlerweile verpackt

das Unternehmen 79 Prozent der

produzierten Standardwerkzeuge

in Pappe.

Reprocessing –

Lebensdauer von

Werkzeugen verlängern

Die enormen Preise für Rohstoffe

und hohe Energiekosten bei der

Herstellung machen es künftig –

vor allem für KMU – unumgänglich,

die Nutzungsdauer von Hartmetallwerkzeugen

zu verlängern. Daher

widmet sich ein Forschungsprojekt

der Wiederaufbereitung von Präzisionsbohrwerkzeugen.

Im Fokus

steht die Schneidkantenmikrogestaltung

bei der auch verschiedene

Be- und Entschichtungsstrategien

berücksichtigt werden. Mit nahezu

20 Industriepartnern erfreut sich

das Projekt einer sehr hohen Beteiligung.

„Wir haben großes Interesse,

uns einzubringen, da unsere

Kunden zunehmend die längere

Einsatzfähigkeit fordern“, berichtet

Dr. Luik, Leiter Forschung und Entwicklung

bei der Hartmetall-Werkzeugfabrik

Paul Horn und Sprecher

für die Industriepartner im Projekt.

Noch fehlt jedoch das fundierte

Wissen etwa zu Kosten und Nutzen

verschiedener Wiederaufbereitungsstrategien,

zum Einfluss auf

Verschleiß und Standzeit der Werkzeuge

sowie zur Bearbeitungsqualität

der Werkstücke. Deshalb

untersuchen die Projektpartner die

Wiederaufbereitung in Bezug auf

technologische Aspekte und deren

Wechselwirkungen zwischen den

verschiedenen Prozessschritten.

Von großem Vorteil ist die heterogene

Zusammensetzung der Projektgruppe,

deren Beteiligte die gesamte

Wertschöpfungskette abbilden.

Zudem haben viele der Beteiligten

schon im Rahmen anderer Projekte

erfolgreich zusammengearbeitet.

„Auch die Zusammenarbeit

mit der GFE Schmalkalden, die sich

im Projekt mit der Beschichtungstechnik

befasst, hat sich bewährt“,

freut sich Prof. Dr. Dirk Biermann,

Institutsleiter an der TU Dortmund

am Institut für Spanende Fertigung

(ISF), über die erneute Kooperation.

Der VDMA wird an seinem Stand

(Halle 1, VDMA-Lounge, Stand

1B50) auf der AMB wieder das

Technologieforum mit zahlreichen

Vorträgen zu aktuellen

Trends veranstalten. VDMA-Mitglieder

aus den Bereichen Präzisionswerkzeuge

und Längenmesstechnik

– darunter auch

verschiedene Interviewpartner

– stellen in Kurzvorträgen technische

Anwendungsbeispiele rund

um die Zerspanung und Spanntechnik,

die Mess- und Prüftechnik

sowie die Digitalisierung

vor. Die Präsentationen werden

auch Einblicke in die Arbeit von

und mit Start-ups sowie in Forschungsprojekte

geben.

Text: © VDMA e.V. Präzisionswerkzeuge

Bild: © ISF

28 Wirtschaft Kompakt


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AMB 2024

Bild: © ANCA Europe

Schleif- und Messmaschine sprechen

jetzt die gleiche Sprache

Fachbesucherinnen und -besucher

der AMB 2024 können

sich in Stuttgart vom 10.

bis 14. September über die neue,

international nachgefragte OPC

UA Companion Specification for

Cutting Tools zur Herstellung von

Zerspanwerkzeugen informieren.

Rund 40 Expertinnen und Experten

von Mitgliedsunternehmen des

VDMA, des VDW sowie ausgewählte

internationale Endkunden haben

einen neuen Schnittstellenstandard

entwickelt, der die herstellerübergreifende

Kommunikation zwischen

Werkzeug- und Messmaschinen ermöglicht.

Mit der OPC UA for Cutting

Tools Companion Specification

schließen sie eine große Lücke in

der Kommunikation zwischen Messund

Schleifmaschinen. Die Anwendung

des Standards verbessert

nicht nur die Prozesssicherheit deutlich.

Vor allem entfallen individuelle

Schnittstellenprogrammierungen

und damit der Arbeitsaufwand für

die Pflege dieser Schnittstellen. Interessierte

können sich von den

Vorzügen des neuen Standards auf

der AMB in Stuttgart vom 10. bis 14.

September 2024 überzeugen.

Standardisierung

international stark

gefragt

Das Werkzeugschleifen ist ein zentrales

Verfahren in der Metallbearbeitung,

das die präzise Oberflächenbeschaffenheit

und die

dimensionale Genauigkeit der

Werkstücke sicherstellt. „In vielen

Unternehmen sind hierfür noch proprietäre

Schnittstellen im Einsatz“,

berichtet Steffen Kluth, Product

Manager beim Maschinenhersteller

ANCA Europe. Die führt dazu, dass

die Vernetzung aktuell mit großem

Aufwand verbunden ist. Allein der

Kostenaufwand für die Entwicklung

individueller Schnittstellen ist sehr

hoch. In der Regel liegt er zwischen

30 und 50 Arbeitstagen – und zwar

jeweils für Anwender, Hersteller und

Softwareentwickler. Dieser Aufwand

tendiert mit Anwendung der Standardisierung

gegen Null. „Der Fachkräftemangel

ist ein Megaproblem

beim Werkzeugschleifen und war

30 Wirtschaft Kompakt


AMB 2024

ganz klar ein Treiber für die Entwicklung von OPC UA

for Cutting Tools“, betont Bernd Schwennig, Strategic

Product Manager Metrology bei Walter Maschinenbau

GmbH. „Ziel muss es sein, künftig den gesamten Prozess

vom Rohling bis zur Entsorgung, also den gesamten

Lebenszyklus, in einer einheitlichen Sprache zu

verfolgen“, blickt Schwennig in die Zukunft.

Vom Fachkräftemangel sind alle massiv betroffen.

„Deshalb war das Interesse zur Mitarbeit bei unseren

Mitgliedern sehr hoch“, sagt Götz Görisch, Referent

für Digitalisierung beim Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken

e. V. (VDW) sowie Chairman der

OPC UA for Machine Tools Joint Working Group. Er

begleitet verbandsseitig die Arbeitsgruppe, die verschiedene

Fachbereiche des Maschinenbaus – vom

Hersteller von Mess- und Werkzeugschleifmaschinen,

von Werkzeugen und von Werkzeugmaschinen – vereint.

Standard in Kürze verfügbar

Schon jetzt können Hersteller und Anwender vom

Einsatz des Standards OPC UA CS Cutting Tools profitieren.

Bereits Mitte Mai hat die Arbeitsgruppe den

Entwurf des Standards verabschiedet und zur Veröffentlichung

als sogenannter Release Candidate beim

VDMA und der OPC Foundation vorgelegt. Der Entwurf

kann von VDMA-Mitgliedern bereits unter folgendem

Link aufgerufen werden und wird zudem im Juli 2024

im DIN-Anzeiger veröffentlicht. Danach hat die Fachöffentlichkeit

60 Tage Zeit, ihre Einwände und Verbesserungsvorschläge

zu äußern.

Nach Verabschiedung steht der Standard allen Unternehmen

zur Verfügung. „Bei der Entwicklung des Standards

war es sehr hilfreich, auf zwei bereits bestehende

Companion Specifications für Werkzeugmaschinen

und geometrische Messsysteme zurückgreifen zu

können“, blickt Gert Jan Hartog, Chief Product Officer

beim Schweizer CNC-Maschinenhersteller Rollomatic,

zurück. Kenntnisse daraus konnte die Arbeitsgruppe in

OPC UA for Cutting Tools einfließen lassen. [...]

Text: © VDMA Mess- und Prüftechnik

Bild: © Rollomatic

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