Die Malteser Zeitung 3/2024
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
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DIE<br />
September <strong>2024</strong><br />
03<br />
Das Magazin des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
für Karitatives, Soziales, Pflege & Betreuung und Spiritualität<br />
MALTESER ORDENSHAUS<br />
MENSCHENWÜRDE<br />
IM FOKUS<br />
Stationäre Pflege mit<br />
gesamtheitlicher<br />
MALTESER<br />
Betreuung<br />
MALTESER<br />
Hospitaldienst<br />
Herzenswünsche<br />
erfüllen<br />
MALTESER<br />
Care<br />
Eltern im Alter<br />
würdigen<br />
MALTESER<br />
Kinderhilfe<br />
<strong>Die</strong> Schwächsten<br />
schützen
IM FOKUS:<br />
MALTESER ORDENSHAUS<br />
04 Menschenwürde im Alter<br />
Worauf es ankommt<br />
06 Menschenwürde:<br />
Was ist das?!<br />
08 Mehr als nur Gast<br />
____________________<br />
10 Große Herzenswünsche<br />
werden wahr ...<br />
11 Palliativdienst: Eine Frage<br />
der Menschenwürde<br />
12 <strong>Die</strong> Eltern im Alter würdigen<br />
14 <strong>Die</strong> Schwächsten der<br />
Schwachen schützen<br />
MALTESER KINDERHILFE<br />
16 Laufend helfen!<br />
17 Für erkrankte Kinder<br />
MALTESER CARE<br />
18 Gesamtheitliche Betreuung<br />
MALTESER HOSPITALDIENST<br />
20 Über 6.000 zusätzliche<br />
Ehrenamtsstunden<br />
21 Unvergessliche Erlebnisse<br />
23 Berichte aus den Bereichen:<br />
Vielfältige Initiativen und <strong>Die</strong>nste<br />
MALTESER INTERNATIONAL<br />
28 Mit Selbstversorgung<br />
Autonomie und Würde stärken<br />
30 Hilfe für die<br />
Menschen in Gaza<br />
RUNDSCHAU<br />
31 Essay: Der Zeit ihre Kunst<br />
der Kunst ihre Freiheit<br />
32 Jubiläen und besondere<br />
Auszeichnungen<br />
34 Ordensdiplomatie<br />
im Kampf gegen<br />
Human Trafficking<br />
35 Große Freude über<br />
15 neue Ordensmitglieder<br />
36 Veranstaltungs- und<br />
Reiseberichte<br />
KULTURGUT<br />
40 Am Anfang war die<br />
stationäre Pflege<br />
NEKROLOG<br />
42 Wir trauern um<br />
GELESEN EMPFOHLEN<br />
43 Weites Leben – weites Herz<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaber:<br />
Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden (<strong>Malteser</strong>orden),<br />
Großpriorat von Österreich, Johannesgasse 2,<br />
1010 Wien, T: +43 1 512 72 44, E: presse@malteser.at<br />
Chefredaktion: Jochen Ressel<br />
Autoren (in alphabetischer Reihenfolge):<br />
Bernhard Bachna, Wolfgang J. Bandion, Clemens<br />
Danzl, Petra Hellmich, Beeke Janson, Verena<br />
Jurković, Thomas Kissich, Constanze Kratky, Florian<br />
Kremslehner, Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn,<br />
Manfred Mautner-Markhof, Johannes Mlczoch,<br />
Amelie Muhri, Jochen Ressel, P. Rudolf Schaffgotsch,<br />
Richard Steeb, Johann-Philipp Spiegelfeld,<br />
Peter Stellnberger, Udo Thianich-Schwamberger,<br />
Susanne Wick, Tobias Zöhrer<br />
Fotos: S. 11: pixabay.com; S.12,13,19: MALTESER<br />
Care – Veronika Steinberger; S.14: MALTESER<br />
Kinderhilfe – Christian Holzinger; S.16: Sportfoto/<br />
Andreas Haider; S.20,21: MALTESER Hospitaldienst<br />
Austria – Christian Holzinger, S.28,29:<br />
MALTESER International - Jana Ašenbrennerová;<br />
S.30: MALTESER International; S.32,33: MALTESER<br />
Hilfsdienst Deutschland, Souveräner <strong>Malteser</strong>-<br />
Ritter-Orden – Christian Holzinger, Sovereign<br />
Order of Malta, Diözese Linz; S.34: Souveräner<br />
<strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden – Christian Mikes; S.35:<br />
Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden – Christian<br />
Holzinger; S.36,37: Sovereign Order of Malta<br />
Estonia; S.38: Sovereign Order of Malta; S.38:<br />
Johanniter – Martina Draper; S.39: Sovereign<br />
Order of Malta Moldava; S.40: Badische Landesbibliothek<br />
Karlsruhe; S.41: Giuseppe Masci<br />
Gestaltung: Karin Mayer-Fischer<br />
Design: Dr. Puschnegg Brands Design<br />
Lektorat: Christian Taufer<br />
Druck: Druckerei Robitschek, robitschek.at<br />
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />
wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher<br />
und weiblicher Sprachformen verzichtet.<br />
Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen<br />
für jegliche Geschlechter.<br />
Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Berichterstattung<br />
über nationale und internationale<br />
Tätigkeiten des <strong>Malteser</strong>ordens und seiner Werke<br />
sowie über religiöse, karitative und soziale Fragen<br />
aller Art. Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.<br />
Redaktionsschluss: August <strong>2024</strong><br />
2
MALTESER<br />
Hospitaldienst<br />
Herzenswünsche<br />
erfü len<br />
MALTESER<br />
Care<br />
EDITORIAL<br />
„Gott schuf also den Menschen als sein Abbild;<br />
als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau<br />
schuf er sie.“ (Gen 1, 27)<br />
Auch wenn die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte<br />
vom 10. Dezember 1948 keinen Hinweis auf den<br />
jüdisch-christlichen Ursprung beinhaltet, ist für mich<br />
der Zusammenhang mit dem Bericht über die Erschaffung<br />
des Menschen (Gen 1, 26 – 28) offensichtlich.<br />
In diesen Tagen habe ich viel darüber nachgedacht,<br />
was ich den Lesern unserer Zeitschrift schreiben soll.<br />
Am 15. Sonntag im Jahreskreis lieferte mir unser Bundeskanzler<br />
im „Ö3 Frühstück bei mir“ den entscheidenden<br />
Hinweis: „Leistung“. Immer wieder betonen Politiker<br />
aller Couleur, Leistung müsse belohnt, müsse erbracht<br />
werden. <strong>Die</strong>ser Tenor findet sich in praktisch allen<br />
Wahlreden – es wird versucht, den Wählern zu suggerieren,<br />
sie alle hätten etwas geleistet und sollten daher<br />
die Partei(en) wählen, die diese Leistung honorieren;<br />
Leistung soll die Voraussetzung sein, um dieses oder<br />
jenes (u.a. einen Aufenthaltstitel oder gar die Staatsbürgerschaft)<br />
zu erhalten. Das Verbum zu Leistung lautet<br />
„leisten“ – ich lade Sie ein, die vielfältigen Bedeutungen<br />
dieser Wörter durchzuspielen: Ich habe etwas geleistet;<br />
ich habe mir etwas geleistet; der/die hat sich wieder<br />
einmal etwas geleistet; das kann ich mir nicht leisten;<br />
Glanzleistung; Arbeitsleistung; Sozialleistung; Leistung<br />
(physikalisch: die in einer Zeitspanne umgesetzte Energie,<br />
gemessen in Watt); „wo war mei’ Leistung“ (Zitat<br />
Walter Meischberger). Übrigens: In der Bibel kommt das<br />
Wort „Leistung“ gerade zweimal vor, das Wort „Liebe“<br />
aber 292mal.<br />
<strong>Die</strong> Arbeitsleistung einer Maschine messe ich also in<br />
(Kilo-)Watt. Bei der Arbeitsleistung eines Menschen wird<br />
es schon schwieriger: <strong>Die</strong>se kann ich in Arbeitsstunden,<br />
-tagen, -wochen, und -jahren beziffern, oder in produzierten<br />
Einheiten und dementsprechend bezahlen. Kann<br />
oder darf die Menschenwürde an solchen Leistungen<br />
festgemacht werden? Was ist mit jenen Menschen, die,<br />
aus welchem Grund auch immer, noch keine derart<br />
bezifferbare Leistung erbringen konnten und jenen, die<br />
dazu vielleicht niemals in der Lage sein werden – kann<br />
diesen ihre Würde abgesprochen werden?<br />
Mich stimmt nachdenklich, dass ich diese Zeilen am<br />
14. Juli begonnen habe, an jenem Tag, an dem im Jahre<br />
1789 die Französische Revolution ausbrach, mit dem<br />
Anspruch „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ allen<br />
Menschen gleichermaßen zukommen zu lassen. <strong>Die</strong>se<br />
Forderung ist auch in Artikel 1 der Allgemeinen<br />
Erklärung der Menschenrechte enthalten. Artikel 2<br />
enthält das Diskriminierungsverbot, Artikel 9 den<br />
Schutz vor Ausweisung, Artikel 14 das Asylrecht.<br />
Kann es legitim sein, für die Gewährung dieser Menschenrechte<br />
eine, und wenn ja, welche „Leistung“ zu<br />
verlangen? Für mich als Christ jedenfalls nicht. Aber<br />
auch aus demographischer Sicht spricht vieles dafür,<br />
Menschen ihrer unveräußerlichen Würde gemäß bei<br />
uns willkommen zu heißen, denn es fehlen uns nicht<br />
nur Priester, Landärzte, Pflegepersonal, sondern auch<br />
weniger hoch qualifizierte Arbeitskräfte, die bereit<br />
sind, unsere gewohnte Lebensweise zu erhalten – und<br />
so unseren Wohlstand mit uns zu teilen.<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn<br />
EDITORIAL<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
MALTESER ORDENSHAUS<br />
Sie können das Magazin auch online lesen<br />
www.malteserorden.at/presse/malteserzeitung/<br />
IM FOKUS<br />
Stationäre Pflege mit<br />
gesamtheitlicher<br />
Betreuung<br />
<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> 3_.in d 1 25.08.<strong>2024</strong> 13:18:56<br />
Eltern im Alter<br />
würdigen<br />
MALTESER<br />
Kinderhilfe<br />
<strong>Die</strong> Schwächsten<br />
schützen<br />
3
Menschenwürde im Alter<br />
WORAUF ES ANKOMMT<br />
... und wie sie im MALTESER Ordenshaus<br />
Ausdruck findet.<br />
von Thomas Kissich<br />
Österreich verfügt über ein<br />
großartiges und einzigartiges<br />
System zur Sicherstellung<br />
der Pflege von Menschen<br />
im Spätherbst des Lebens –<br />
administriert durch besondere<br />
Institutionen, wie dem Fonds<br />
Soziales Wien (FSW) und vergleichbaren<br />
Organisationen in<br />
den Bundesländern. Auf diese<br />
Weise wird zum Ausdruck gebracht,<br />
dass würdevoll Altern<br />
keine Frage der finanziellen<br />
Möglichkeiten und des sozialen<br />
Status sein darf, sondern dass<br />
die Würde unveräußerlich<br />
jedem Menschen zuerkannt<br />
werden muss.<br />
<strong>Die</strong>ser grundsätzliche Zugang findet sich in der<br />
Handhabung der Pflegekosten wieder: In unserem<br />
Land ist Pflege im Alter eine Sozialleistung und<br />
keine Frage, wie gut die Versicherung ist, die ich<br />
irgendwann in früheren Jahren gewählt habe,<br />
wie dies z.B. in Deutschland der Fall ist. Bei uns<br />
wurde auch der Pflegekostenregress vor Jahren<br />
abgeschafft, womit die Familien pflegebedürftiger<br />
Personen finanzielle Sicherheit erhalten, weil sie<br />
von den oftmals extrem hohen Pflegekosten nicht<br />
betroffen sind. All das ist Ausdruck eines Solidaritätsprinzips,<br />
das in Österreich gelebt wird.<br />
Das Bemühen um die Wahrung der Menschenwürde<br />
im Alter kommt auch durch den Standard<br />
der Pflegeeinrichtungen zum Ausdruck, der in<br />
Österreich generell sehr hoch ist. Der FSW z.B.<br />
definiert Standards, die durch den Tagessatz pro<br />
pflegebedürftiger Person abgegolten werden, und<br />
nicht unterschritten werden dürfen. Es obliegt<br />
der einzelnen Pflegeeinrichtung zu entscheiden,<br />
ob sie mehr leisten und anbieten will, um dem<br />
Bemühen um Menschenwürde in besonderer Weise<br />
Ausdruck zu verleihen – die Kostenauswirkungen<br />
dieser Entscheidungen sind allerdings ebenfalls im<br />
Verantwortungsbereich der Pflegeinstitution und<br />
müssen aus eigener Kraft abgedeckt werden.<br />
Raum als Faktor der Menschenwürde<br />
Mit dem <strong>Malteser</strong> Ordenshaus folgen wir der<br />
Sichtweise eines gewissen Herrn Guggenheim, dem<br />
das Zitat zugeschrieben wird: „Gebäude formen<br />
Menschen“. Wir sind davon überzeugt, dass für das<br />
4
Lebensgefühl in einer stationären Pflegeeinrichtung<br />
ein Faktor entscheidend ist: Raum! Wieviel<br />
Lebensraum bereitgestellt wird, ist ein Ausdruck<br />
dessen, wie mit Bedürftigkeit umgegangen wird.<br />
Raum ist für das Freiheitsgefühl entscheidend –<br />
besonders dann, wenn man für Tätigkeiten des täglichen<br />
Lebens laufend auf Fremdhilfe angewiesen<br />
ist. Freiheit ist im Übrigen ein Menschenrecht.<br />
<strong>Die</strong> bereitgestellten Räume brauchen auch die nötige<br />
Raum-Energie, die durch Sauberkeit, eine heimelige<br />
Anmutung und durch die Aktivitäten, die in<br />
den Räumen geboten werden, entsteht und spürbar<br />
wird. Im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus ist dieser Aspekt besonders<br />
ausgeprägt. Nicht zuletzt durch die von uns<br />
bewirtschafteten ehemaligen Klosterräumlichkeiten<br />
der Elisabethinnen, aber auch durch die Konzeption<br />
des angeschlossenen Neubaus, verfügen wir über<br />
eine witterungsunabhängig nutzbare Fläche, die<br />
dreimal größer ist, als es der Mindeststandard vorsieht.<br />
Unsere Bewohnerinnen und Bewohner<br />
haben tatsächlich die Möglichkeit, im <strong>Malteser</strong><br />
Ordenshaus Spaziergänge zu unternehmen, was bei<br />
der eingeschränkten Mobilität vieler von besonderer<br />
Bedeutung für die Lebensqualität ist.<br />
handlungen erfolgen, eine wesentliche Rolle. Es<br />
geht um Augenhöhe zwischen Pflegekraft und<br />
Gepflegtem, die offen sagen lässt, was gebraucht<br />
und benötigt wird, ohne Scham zu empfinden,<br />
schon wieder Hilfe zu brauchen. <strong>Die</strong>se Augenhöhe<br />
entsteht, wenn Pflegekräfte im Bewusstsein<br />
agieren, dass sie eine Serviceleistung erbringen,<br />
die auch dem Gepflegten mitunter unangenehm<br />
ist – wer lässt sich schon gerne Nahrung<br />
eingeben, weil man selbst nicht mehr dazu in der<br />
Lage ist, oder lässt seinen Körper pflegen, weil es<br />
selbst nicht mehr geht.<br />
Der Gepflegte darf sich daher nicht als Bittsteller<br />
fühlen, genauso, wie die Pflegekraft nie das Gefühl<br />
vermitteln darf, dem Gepflegten überlegen<br />
zu sein.<br />
Außerdem muss in einer stationären Pflegeeinrichtung<br />
gewährleistet sein, dass es keine Bevorzugung<br />
gibt. Alles, was angeboten wird, muss ausnahmslos<br />
für alle 72 Bewohnerinnen und Bewohner möglich<br />
sein. Andernfalls entsteht eine Ungleichbehandlung,<br />
die dem Prinzip der unterschiedslosen Menschenwürde<br />
zuwiderläuft.<br />
IM FOKUS – MALTESER ORDENSHAUS<br />
Für die positive Raum-Energie sorgen tägliche Aktivitäten,<br />
wie Spiel,- Bewegungs-, Mal-, und Bastelrunden,<br />
der regelmäßige Buchclub und Konzerte,<br />
wie auch ein ausgewogenes spirituelles Programm<br />
mit Andachten und Heiligen Messen in der direkt<br />
zugänglichen historischen Kapelle. Ergänzt werden<br />
die vom Team des <strong>Malteser</strong> Ordenshauses organisierten<br />
Programme mit Veranstaltungen, die durch<br />
die Mithilfe des <strong>Malteser</strong> Hospitaldienstes Austria<br />
möglich gemacht werden, wie große Ausflüge,<br />
z.B. in den Tierpark Schönbrunn, oder Indoor-<br />
Aktivitäten, wie Oktoberfeste, Adventfeiern oder<br />
Faschingsparties.<br />
Mit Demut auf Augenhöhe<br />
In der stationären Pflege spielt die Geisteshaltung,<br />
mit denen die Pflege- und Betreuungs-<br />
Ehrenamt als Ausdruck der Menschenwürde<br />
Schlussendlich kann nicht jede Leistung, die wir<br />
als Pflegeeinrichtung erbringen, nur gegen Bezahlung<br />
erbracht werden. Daher arbeiten wir laufend<br />
am Ausbau unseres Ehrenamts-Teams, das viele<br />
Besuchsdienste und Betreuungsstunden erbringt,<br />
die es sonst schlichtweg nicht geben würde. Ehrenamtlich<br />
Zeit mit unseren Bewohnerinnen und<br />
Bewohnern zu verbringen, mit ihnen spazieren zu<br />
gehen, ihnen vorzulesen usw. ist ein besonderer<br />
Ausdruck dessen, dass Menschenwürde im Spätherbst<br />
des Lebens viele Aspekte hat, die für uns<br />
bis dahin ganz selbstverständlich waren. Wir „lieben“<br />
unsere Bewohnerinnen und Bewohner, denn<br />
die tätige Nächstenliebe ist die Grundlage für ein<br />
würdevolles Leben in einer stationären Pflegeeinrichtung,<br />
wie dem <strong>Malteser</strong> Ordenshaus. •<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
5
MENSCHENWÜRDE:<br />
Was ist das?!<br />
<strong>Die</strong> Sicht der christlichen Soziallehre<br />
von Pater Rudolf Schaffgotsch CO<br />
„Jeden Menschen dieser Welt bitte<br />
ich, diese seine Würde nicht zu<br />
vergessen; niemand hat das Recht, sie<br />
ihm zu nehmen!“ (Papst Franziskus,<br />
Enzyklika „Laudato si´“)<br />
In der Allgemeinen Erklärung der<br />
Menschenrechte vom 10. Dezember<br />
1948 wurde die einzigartige und<br />
herausragende Würde des Menschen<br />
verbindlich bekräftigt. Das ist erfreulich<br />
und klingt soweit klar. Was<br />
unter „Würde“ verstanden wird, ist<br />
bei näherem Hinsehen freilich oft gar<br />
nicht so klar und auch nicht einheitlich.<br />
Das kirchliche Lehramt befasst<br />
sich laufend mit diesem wesentlichen<br />
Thema. Wie seine Vorgänger brennt<br />
Papst Franziskus dafür – das zeigen<br />
seine Enzyklika vom 3. Oktober<br />
2020, „Fratelli tutti“ und zuletzt die<br />
Erklärung des Dikasteriums für die<br />
Glaubenslehre, „‚Dignitas<br />
infinita‘ über die menschliche Würde“<br />
vom 25. März <strong>2024</strong>. <strong>Die</strong> letztere<br />
bringt auch Licht in das Definitionsund<br />
Verständnis-Dunkel um diesen<br />
Begriff.<br />
6
Ganz prinzipiell ist es hilfreich, verschiedene Aspekte<br />
der Menschenwürde zu unterscheiden:<br />
• <strong>Die</strong> ontologische Würde ist der Kern der Sache: Sie<br />
kommt dem Menschen allein dadurch zu, dass er<br />
existiert – dass er, religiös gesprochen, von Gott<br />
gewollt, geschaffen und geliebt ist – untrennbar<br />
von seinem Menschsein. Anders als die folgenden<br />
drei kann sie weder durch eigenes, noch durch<br />
fremdes Verhalten, oder auch nicht durch die<br />
Umstände weggenommen werden.<br />
• <strong>Die</strong> sittliche Würde zeigt sich in der Ausübung<br />
von Freiheit. Der Mensch ist frei und verantwortlich.<br />
Mit entsprechender Sensibilisierung<br />
des Gewissens agiert er so, dass er nicht gegen<br />
andere Menschen, andere Geschöpfe, oder wider<br />
die Natur handelt. So zeigt er Würde im eigenen<br />
Verhalten und wahrt die der anderen.<br />
• Der Ausdruck soziale Würde bezieht sich auf die<br />
Umstände, unter denen ein Mensch lebt. Ein<br />
„unwürdiges Leben“ nennen wir, wenn jemand<br />
durch die Situation, in der zu leben er gezwungen<br />
ist, in seiner unveräußerlichen Würde beeinträchtigt<br />
wird.<br />
• In existentieller Würde verwirklicht eine Person<br />
ihr Menschsein. Sie ist angegriffen, wenn jemand<br />
„alles hat“, aber doch nicht „in Frieden, Freude<br />
und Hoffnung“ leben kann – wie bei Krankheit,<br />
familiärer Gewalt, Süchten und dergleichen.<br />
Als Christen tragen wir – wie auch in Dignitas infinita<br />
zum Ausdruck gebracht – drei grundlegende<br />
Überzeugungen in uns:<br />
1. <strong>Die</strong> Würde des Menschen entspringt der Liebe<br />
seines Schöpfers, der ihm die unauslöschlichen<br />
Züge seines Ebenbildes eingeprägt hat (vgl. Gen<br />
1,26) und ihn aufruft, ihn zu erkennen, zu lieben<br />
und in einer Bundesbeziehung (d.h. in einer sehr<br />
engen Beziehung) mit ihm sowie in Brüderlichkeit,<br />
Gerechtigkeit und Frieden mit allen anderen Menschen<br />
zu leben. Mit anderen Worten: Der Mensch<br />
als Person, in Leib und Seele, repräsentiert Gott.<br />
So soll er handeln – so muss er behandelt (und<br />
angesehen) werden.<br />
2. Gott Sohn hat in Jesus Christus unsere menschliche<br />
Natur angenommen; nichts kann das<br />
Menschsein höher erheben! Wie klar er diese<br />
Würde sieht und wahrt, hören wir, wenn er<br />
sagt: „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder /<br />
Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.“<br />
Wir sehen das, wenn er sich genau denen heilend<br />
zuwendet, deren Menschlichkeit am schlimmsten<br />
entstellt ist, z.B. durch Aussatz, oder auch durch<br />
Verrat an Gott und den Menschen (was man<br />
theologisch „Sünde“ nennt).<br />
3. Der erhabenste Aspekt der Würde des Menschen<br />
ist seine Berufung zur Gemeinschaft mit<br />
Gott. So hängt die Würde dieses Lebens nicht nur<br />
von seinem Ursprung, von seiner Herkunft von Gott<br />
ab, sondern auch von seinem letzten Ziel – hier und<br />
auf ewig – von seiner Bestimmung zur Gemeinschaft<br />
mit Gott.<br />
Was heißt das in der Praxis?<br />
Das Christentum hat das Antlitz der Erde bereits<br />
stark verändert. Dignitas infinita No.19: <strong>Die</strong>ses neue<br />
Prinzip in der Menschheitsgeschichte, wonach der Mensch<br />
umso mehr „wert“ ist, respektiert und geliebt zu werden,<br />
je schwächer, elender und leidender er ist, bis hin zum<br />
Verlust seiner menschlichen „Gestalt“, hat das Gesicht der<br />
Welt verändert und zur Gründung von Einrichtungen<br />
geführt, die sich um Menschen in schwierigen Lebensumständen<br />
kümmern: ausgesetzte Neugeborene, Waisen,<br />
allein gelassene alte Menschen, psychisch Kranke,<br />
Menschen mit unheilbaren Krankheiten oder schweren<br />
Missbildungen, Menschen, die auf der Straße leben.<br />
Unter No.52 heißt es im Hinblick auf die für uns<br />
besonders relevante Tätigkeit im Bereich der Pflege<br />
und Betreuung: „Sicherlich verlangt die Würde des<br />
Kranken, dass jeder die angemessenen und notwendigen<br />
Anstrengungen unternimmt, dessen Leiden durch eine<br />
angemessene palliative Pflege zu lindern und jeden<br />
therapeutischen Übereifer oder unverhältnismäßige<br />
Maßnahme zu vermeiden. <strong>Die</strong>se Fürsorge entspricht der<br />
ständigen Pflicht, die Bedürfnisse des Patienten zu verstehen:<br />
die des Beistands und der Schmerzlinderung sowie<br />
emotionale, affektive und spirituelle Bedürfnisse.“<br />
Grundlegend entscheidend ist, dass (No. 64f) die<br />
Achtung der Würde der menschlichen Person unabhängig<br />
von allen Umständen in den Mittelpunkt des Einsatzes<br />
für das Gemeinwohl und jeder Rechtsordnung gestellt<br />
wird. Sie ist die unverzichtbare Grundlage für die Existenz<br />
jeder Gesellschaft, die den Anspruch erhebt, sich auf<br />
ein gerechtes Recht und nicht auf Macht zu gründen und<br />
liegt jedem zivilisierten Zusammenleben zugrunde.<br />
Dignitas infinita schließt mit den Worten: Jenseits<br />
aller äußeren Erscheinung ist jeder unendlich heilig und<br />
verdient unsere Liebe und unsere Hingabe. •<br />
IM FOKUS – MALTESER ORDENSHAUS<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
7
Mehr als NUR GAST<br />
... im MALTESER Ordenshaus<br />
von Florian Kremslehner<br />
<strong>Die</strong>sen Sommer erhielt ich die Möglichkeit, eine<br />
Auszeit – ein sog. „Sabbatical“ – von meinem Beruf<br />
als Partner einer Rechtsanwaltskanzlei zu nehmen.<br />
Einen Monat davon verwendete ich, um meine Berufung<br />
als <strong>Malteser</strong> zu vertiefen, indem ich als ehrenamtlicher<br />
Mitarbeiter im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus<br />
mitarbeitete. Als Abteilungshelfer kam mir zugute,<br />
dass ich vor meiner Ausbildung zum Rechtsanwalt<br />
auch Kochen und Servieren gelernt hatte. In diesem<br />
Monat erhielt ich einen tiefen Einblick, was gelebte<br />
Menschenwürde in der stationären Pflege bedeutet.<br />
Meine <strong>Die</strong>nste dauerten jeweils von 7.00 bis<br />
18.00 Uhr. Nach einer Einweisung der sehr erfahrenen<br />
Abteilungshelferin Irina, die ihren Beruf mit<br />
großer Freude, immer mit einem Lächeln und mit<br />
freundlichen Worten, ausübt, wurde mir die Abteilungshilfe<br />
im Erdgeschoß des Pflegewohnheims<br />
übertragen. Von der Leiterin der Hauswirtschaft,<br />
oder einem anderen erfahrenen Mitarbeiter, wurde<br />
ich dabei unterstützt, so dies notwendig war.<br />
Der Tagesablauf<br />
<strong>Die</strong> Tätigkeit der Abteilungshelfer und die Bedürfnisse<br />
jedes einzelnen Bewohners sind in detaillierten<br />
und durchaus komplexen Anweisungen beschrieben.<br />
Der Tag beginnt mit dem Servieren des Frühstücks<br />
in die Zimmer der Bewohner, bzw. im gemeinschaftlichen<br />
Wohnbereich. Beim Vorbereiten des Frühstücks<br />
werden, ebenso wie bei allen anderen Mahlzeiten,<br />
Sonderwünsche der Bewohner erfüllt, soweit<br />
dies möglich ist. Danach werden die Tische und<br />
diverse Flächen in den Zimmern von Frühstücksresten<br />
gereinigt, das Frühstücksgeschirr mitgenommen<br />
und Wasserkrüge mit Bechern bereitgestellt.<br />
Um 11.00 Uhr wird das Mittagessen in speziellen<br />
Warmhalte-Behältern angeliefert, die durchaus ihre<br />
Tücken haben – bei einem meiner <strong>Die</strong>nste kippte mir<br />
einer der von mir geöffneten Behälter zweimal um,<br />
was die Bewohner sehr belustigte.<br />
Um 12.00 Uhr ist das Mittagessen für alle Bewohner<br />
fertig vorbereitet. Alle, die dazu in der Lage sind,<br />
nehmen im Gemeinschaftsbereich daran teil. Vor<br />
dem Essen wird im gemeinschaftlichen Wohnbereich<br />
ein gemeinsames Gebet gesprochen. Obwohl<br />
jeder Bewohner im Voraus ein bestimmtes Menü<br />
bestellt hat, gibt es doch immer wieder Sonderwünsche<br />
und es bedarf einiger Anstrengung, alle<br />
möglichst gut zu erfüllen. Sobald alle versorgt und<br />
wieder in ihren Wohnungen sind und das Geschirr<br />
wieder eingesammelt wurde, so gegen 14.00 Uhr,<br />
hatte ich dann Zeit, mein eigenes Menü einzunehmen,<br />
dessen Qualität immer vorzüglich war.<br />
8
Am Nachmittag gibt es nahezu jeden Tag Programm<br />
– ob der Bücherclub, die Bastel-, Mal-, Spiele- oder<br />
Kegelrunde. Einmal im Monat findet zusätzlich ein<br />
von der Privatstiftung Vita Activa ermöglichtes<br />
Konzert von Nachwuchstalenten für Bewohner<br />
statt. Außerdem gibt es eine Nachmittags-Jause,<br />
auf die dann um 17.00 Uhr das Abendessen folgt.<br />
Zwischen den Mahlzeiten und bei den notwendigen<br />
Tätigkeiten, die in den Wohnungen erledigt werden<br />
müssen, ist auch Zeit für persönliche Gespräche<br />
mit den Bewohnern, bei denen man viel über deren<br />
Lebensgeschichte erfährt und wodurch sich eine<br />
enge Verbundenheit ergibt. Um 18.00 Uhr sind<br />
schließlich alle Bewohner in ihren Wohnungen und<br />
es wird still im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus. Oft nützte ich<br />
diese Zeit, oder auch kurze Arbeitspausen, um in<br />
der Kapelle für das Gelingen meiner Tätigkeit und<br />
um das Wohl unserer Bewohner zu beten.<br />
Was das <strong>Malteser</strong> Ordenshaus ausmacht<br />
Der Zusammenhalt zwischen allen Mitarbeitern<br />
über alle Stockwerke und alle Aufgabenbereiche<br />
hinweg, faszinierte mich vom ersten Tag an. Jeder<br />
hilft mit wo es Bedarf gibt, sobald die eigene Arbeit<br />
dies zulässt. Alle begegnen einander mit großer<br />
Freundlichkeit, mir gegenüber anfangs noch etwas<br />
unsicher, weil ich erst erklären musste, warum ich<br />
als Rechtsanwalt freiwillig und unbezahlt im<br />
<strong>Malteser</strong> Ordenshaus mitarbeite.<br />
hat. Manche Geschichte ist auch eine über die<br />
Bewältigung der Bürokratie-Herausforderungen,<br />
um hier überhaupt arbeiten zu dürfen. Eine Mitarbeiterin,<br />
die im Iran zur Welt kam, konvertierte<br />
zum Christentum und wurde in Österreich getauft.<br />
Fünf Jahre musste sie auf eine Aufenthaltsberechtigung<br />
mit Arbeitserlaubnis warten, obgleich sie<br />
eindeutig Aufenthaltsanspruch hatte. <strong>Die</strong>se Zeit<br />
verbrachte sie als freiwillige Mitarbeiterin in<br />
Pflegeeinrichtungen. Eine andere Kollegin von den<br />
Philippinen wartet nun schon sieben Jahre, obwohl<br />
sie eine ausgebildete Pflegefachkraft ist. Weil die<br />
notwendige Nostrifizierung ihrer Diplome lange<br />
Zeit dauert, arbeitet sie derzeit im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus<br />
als Reinigungskraft.<br />
Der Präsident des Vereins <strong>Malteser</strong> Ordenshaus, eines<br />
Fördervereins, in dessen Vorstand ich auch tätig sein<br />
darf, Erasmus Pachta-Reyhofen, greift ein weiteres<br />
wichtiges Thema auf: „Alles, was wir an zusätzlichen<br />
Leistungen erbringen, muss von uns durch Spenden<br />
finanziert werden. <strong>Die</strong> Grundversorgung ist durch<br />
die Tagsätze abgedeckt, die jede Pflegeinstitution<br />
erhält, aber wenn wir im Sinne der Menschenwürde<br />
noch mehr leisten, stehen wir vor einer finanziellen<br />
Herausforderung. Daher öffnen wir auch unsere Tore<br />
und ermöglichen interessierten Förderern, unser<br />
Haus kennenzulernen. Spenden kommen 1:1 unseren<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern zugute und helfen,<br />
die Lebensqualität noch weiter zu steigern!“<br />
IM FOKUS – MALTESER ORDENSHAUS<br />
<strong>Die</strong> Balance von Humor, Hilfsbereitschaft und<br />
möglichst qualitätsvoller Betreuung zeichnet das<br />
<strong>Malteser</strong> Ordenshaus aus. Alles ist getragen von<br />
dem aufrichtigen Wunsch, allen ein den Umständen<br />
entsprechendes, möglichst angenehmes Leben in<br />
unserer Pflegeeinrichtung zu ermöglichen. Ich<br />
konnte selbst erleben, wie sehr sich die Bewohner<br />
im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus zuhause fühlen und daher<br />
auch ihre Sorgen und Anliegen mit mir teilten.<br />
Herausforderungen begegnen<br />
Von vielen Kolleginnen und Kollegen erfuhr ich<br />
auch etwas über ihre Lebensgeschichte, die bei<br />
vielen irgendwo außerhalb Österreichs begonnen<br />
Gegen Ende meines Ehrenamts-Monats bemerke<br />
ich, wie sehr mir die Bewohner ans Herz gewachsen<br />
sind. Jeder <strong>Die</strong>nst hat mich mit unglaublicher<br />
Freude erfüllt und ich werde auch künftig immer<br />
wieder <strong>Die</strong>nste einplanen. Während ich diese<br />
Zeilen schreibe, wird mir auch bewusst, dass mich<br />
die Zuwendung zu den „Herren Kranken“, das<br />
Vertrauen in Gottes Hilfe und das Gefühl, etwas<br />
eindeutig Gutes mit voller Hingabe zu tun, schon<br />
vor vielen Jahren im Rahmen des <strong>Malteser</strong><br />
Hospitaldienstes Austria fasziniert und motiviert<br />
hat. Aus diesen praktischen und spirituellen<br />
Erfahrungen wächst und nährt sich unsere<br />
Spiritualität als <strong>Malteser</strong> – sie sind es, die uns<br />
die Kraft der eigenen Berufung erfahren lassen. •<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
9
Große Herzenswünsche<br />
WERDEN WAHR ...<br />
... auch wenn sie klein erscheinen.<br />
von Constanze Kratky<br />
Fotos gibt es nur wenige von den <strong>Malteser</strong> Herzenswunsch-Einsätzen,<br />
denn oftmals sind es ganz persönliche Momente, die wir<br />
Personen durch diese besondere Initiative ermöglichen. Und es<br />
geht nicht um Fotos, sondern um das, was durch die Erfüllung<br />
von Wünschen ausgelöst wird. Immer wieder sind wir erstaunt:<br />
Ein scheinbar kleiner Wunsch, der unkompliziert zu erfüllen ist,<br />
hat oftmals unglaublich große Bedeutung. Manchmal bewältigen<br />
wir auch große Herausforderungen im <strong>Die</strong>nst der von uns betreuten<br />
Menschen. Jedesmal jedoch berühren wir damit Herzen<br />
– und immer auch unsere eigenen – als ehrenamtliche Helfer!<br />
<strong>Die</strong> Palette der Wünsche ist breit und ganz<br />
unter dem Motto „Geht nicht, gibt es nicht“<br />
versuchen wir, möglichst alle Wünsche Realität<br />
werden zu lassen. Unterschiedliche Personen<br />
treten an uns heran: Betreute, mit denen wir<br />
schon einige Zeit bekannt sind, die im vertrauten<br />
Gespräch einen Wunsch äußern, das Pflegepersonal<br />
einer Pflegeeinrichtung, wie das des<br />
Pflegewohnheims <strong>Malteser</strong> Ordenshaus, oder<br />
auch Angehörige, die von einem großen Wunsch<br />
ihrer Mutter, ihres Vaters oder ihrer Großeltern<br />
erfahren haben. Was immer es ist: Wir überlegen,<br />
wie wir diese Wünsche erfüllen können und<br />
setzen sie in die Tat um.<br />
Manchmal sind es sehr große Wünsche ...<br />
Eine von den <strong>Malteser</strong>n betreute Person hat ihre<br />
finale Diagnose erhalten – es scheint tatsächlich<br />
nur mehr sehr begrenzte Lebenszeit zur Verfügung<br />
zu sein. 1.000 km entfernt hat das Enkelkind<br />
das Licht der Welt erblickt. Wie schön es<br />
doch wäre, zumindest einmal im Leben, dieses<br />
entzückende Wesen im Arm zu halten. In einem<br />
<strong>Malteser</strong>-Ambulanzwagen, mit einem Arzt und<br />
einem Rettungssanitäter, machten wir uns auf<br />
den Weg. Es braucht keine weiteren Worte um<br />
zu beschreiben, welche Emotionen die Erfüllung<br />
eines solchen Herzenswunsches auslöst ...<br />
... und eigentlich sind es immer große Wünsche<br />
Ein Mann, der in einer Pflegeeinrichtung dauerhaft<br />
und umfassend betreut wird, erkennt, dass<br />
es ihm in Kürze gar nicht mehr möglich sein<br />
wird, das Haus zu verlassen. Im Spätherbst des<br />
Lebens ist es herausfordernd, sich selbst solche<br />
Tatsachen einzugestehen. Wie schön wäre es<br />
doch, noch einmal mit der geliebten Ehefrau in<br />
der vertrauten Umgebung der jahrzehntelang<br />
gemeinsam bewohnten Wohnung zu essen – wie<br />
10
einfach das doch klingt, aber angesichts der Aussicht<br />
auf dauerhafte Bettlägerigkeit dennoch ein Wunsch<br />
von immenser Größe. Wir können nicht ermessen,<br />
was das vertraute Zusammensein in dieser besonderen<br />
Situation für die Beiden bedeutet hat.<br />
Ähnliches erleben wir oft, bei kleineren Ausflügen<br />
zu Orten, die mit Erinnerungen emotional aufgeladen<br />
sind, oder besondere Ausblicke auf die Heimatstadt<br />
bieten. Was immer es ist, wir versuchen, diese Herzenswünsche<br />
bestmöglich zu erfüllen, weil wir uns ihrer<br />
Bedeutung für die Betroffenen bewusst sind.<br />
Wie wir die Erfüllung von Herzenswünschen finanzieren<br />
Es erübrigt sich zu erwähnen, dass es die Erfüllung<br />
von Herzenswünschen nicht auf Krankenschein gibt.<br />
Alle <strong>Malteser</strong> sind ehrenamtlich tätig – sonst wäre<br />
eine Initiative wie diese schlichtweg undenkbar. Bei<br />
zusätzlichen Kosten, wie z.B. für Fahrzeuge oder für<br />
besondere medizinische Betreuungen, sind wir auf<br />
Spenden angewiesen. Wir danken allen, die uns auf<br />
diese Weise helfen, Herzenswünsche zu erfüllen! •<br />
Jetzt Herzenswünsche erfüllen<br />
Mit Ihrer Spende helfen Sie,<br />
Herzenswünsche zu erfüllen!<br />
AT65 2011 1800 8087 0800<br />
Verwendungszweck:<br />
MALTESER Herzenswunsch<br />
PALLIATIVDIENST:<br />
Eine Frage der<br />
Menschenwürde<br />
Wie wollen wir selbst betreut werden, wenn sich<br />
unser irdisches Leben dem Ende zuneigt?<br />
Wie wollen wir unsere Eltern und Großeltern in<br />
dieser Situation betreut wissen?<br />
Der Palliativdienst des <strong>Malteser</strong> Hospitaldienstes<br />
Austria begleitet Menschen und deren Angehörige<br />
in dieser besonders herausfordernden<br />
Phase.<br />
Wenden Sie sich an uns ...<br />
... wenn Sie Palliativbetreuung benötigen, oder<br />
... wenn Sie diese ganz besonders wertvolle<br />
Begleitung selbst durchführen möchten.<br />
Wir bieten Beratung über die Ausbildung und<br />
bieten optimale Unterstützung und Begleitung<br />
bei der Durchführung der Palliativdienste! •<br />
Wenden Sie sich bitte an:<br />
Dr. Johannes Mlczoch<br />
E: mpd@malteser.at<br />
IM FOKUS – MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
11
DIE ELTERN<br />
im Alter würdigen<br />
Für perfekte Pflege und Betreuung sorgen.<br />
von Susanne Wick<br />
Das Älterwerden ist ein natürlicher und nicht aufzuhaltender Prozess. Es ist ein universelles Thema, das alle<br />
Kulturen und Generationen gleichermaßen betrifft. Wenn die eigenen Eltern älter werden, verändern sich<br />
auch die Rollen und Sorgeaufgaben in der Familie. <strong>Die</strong>jenigen, die uns geführt und umsorgt haben, sind jetzt<br />
diejenigen, die Rat, Hilfe und Unterstützung benötigen. <strong>Die</strong>ser Wandel ist oft mit sehr großen Emotionen,<br />
Herausforderungen und Entscheidungen für alle verbunden und betrifft viele Bereiche des täglichen Lebens.<br />
Der Umgang mit dem Thema des Älterwerdens ist ein<br />
sehr individueller<br />
<strong>Die</strong> einen setzen sich damit – in den besten Fällen –<br />
früh genug auseinander, binden Partner und Kinder<br />
in die Thematik ein und treffen Entscheidungen zu<br />
einem Zeitpunkt, wo sie das noch selbstständig und<br />
selbstbestimmt tun können. Sie machen sich Gedanken<br />
und treffen Entscheidungen über ein altersgerechtes<br />
Wohnen, über die Pflege und Betreuung,<br />
bis zur Vorsorgevollmacht und zum Testament.<br />
Frühzeitiges Planen kann dabei helfen, den Übergang<br />
in die neue Lebensphase gut vorbereitet,<br />
harmonisch und stressfrei zu gestalten. Andere<br />
sehen oft keine Notwendigkeit sich mit dem Thema<br />
12
<strong>Die</strong> Verantwortung liegt bei den Angehörigen<br />
auseinanderzusetzen, weil sie noch nicht – trotz<br />
fortgeschrittenen Alters – „ zum alten Eisen“ gehören<br />
wollen und sich topfit fühlen, was sie zu diesem<br />
Zeitpunkt oftmals auch noch sind.<br />
<strong>Die</strong> Verantwortung, den Eltern, Großeltern, den<br />
An- und Zugehörigen, bestmögliche Unterstützung<br />
und Pflege zukommen zu lassen, liegt bei den<br />
Angehörigen. So pflegt etwa jeder vierte Haushalt<br />
in Österreich Familienangehörige, Freunde oder<br />
Bekannte. Über 900.000 pflegende Angehörige,<br />
60% davon sind Frauen, kümmern sich und betreuen<br />
täglich die zahlreichen Pflegebedürftigen<br />
in ihrem eigenen Zuhause und machen somit den<br />
größten Pflegedienst des Landes aus.<br />
Doch es ist eine Notwendigkeit im Lichte der eigenen<br />
Menschenwürde, und der Menschenwürde der<br />
gepflegten Personen, Grenzen anzuerkennen. <strong>Die</strong><br />
Pflege und Betreuung von Angehörigen im eigenen<br />
Zuhause kann physisch und psychisch sehr belastend<br />
sein. Daher ist es unbedingt notwendig, sich<br />
rechtzeitig Unterstützung von kompetenter Seite<br />
zu holen. <strong>Die</strong> Erfahrung zeigt leider, dass bei den<br />
meisten Betroffenen und deren Angehörigen bereits<br />
ein Zustand der Verzweiflung, der Überlastung und<br />
der Erschöpfung eingetreten ist, wenn sie sich an<br />
uns wenden.<br />
IM FOKUS – MALTESER CARE<br />
Körperliche und geistige Veränderungen<br />
akzeptieren lernen<br />
Fachlich kompetente Pflege und Betreuung<br />
bringt Sicherheit und Lebensqualität<br />
Im Alter lässt die Seh- und Hörkraft nach, die<br />
Mobilität verändert sich, man wird anfälliger für<br />
Krankheiten und Gebrechen, Anzeichen von Vergesslichkeit<br />
oder Demenz können auftreten. <strong>Die</strong>se<br />
Veränderungen können sich über einen sehr langen<br />
Zeitraum erstrecken, aber auch plötzlich auftreten<br />
und sehr schnell fortschreiten. Hier ist es wichtig,<br />
offen mit seinen Eltern über diese Veränderungen<br />
zu sprechen und Unterstützung anzubieten, um<br />
ihnen auftretende Ängste zu nehmen und mit ihnen<br />
gemeinsam über Möglichkeiten für den Erhalt ihrer<br />
Lebensqualität und ihrer Versorgung im Alter zu<br />
sprechen.<br />
Möchten sie lieber im eigenen Zuhause bleiben,<br />
oder ziehen sie es vor, in ein von ihnen gewähltes<br />
Pflegewohnheim, in eine Senioren-Wohngemeinschaft,<br />
oder in eine andere Form des Betreuten<br />
Wohnens zu ziehen? Wenn diese Entscheidungen<br />
früh genug getroffen werden, ist es einfacher, das<br />
Gewünschte zu planen und dann die entsprechende<br />
Lebensqualität zu ermöglichen.<br />
Daher sollte man keine Angst davor haben, sich<br />
früh genug von erfahrenen, kompetenten, diplomierten<br />
Pflegefachkräften informieren und beraten<br />
zu lassen, solange man noch selbst darüber entscheiden<br />
kann. <strong>Die</strong> persönlichen Einschnitte werden<br />
nämlich viel gravierender, wenn der Pflegefall<br />
unerwartet eintritt. Gerade im Bereich der Pflege<br />
und Betreuung zu Hause sind Sympathie, Vertrauen,<br />
Wohlbefinden und Verlässlichkeit für die zu<br />
betreuenden Personen und deren Angehörigen von<br />
größter Wichtigkeit und man muss sich rundum<br />
„gut aufgehoben“ fühlen. Verantwortungsvolle<br />
Pflegeinstitutionen beraten auch unabhängig vom<br />
eigenen Tätigkeitsfeld, was für die pflegebedürftigen<br />
Personen und für alle Familienangehörigen im<br />
Geist der Menschenwürde das Beste ist – ob mobile<br />
Pflegedienste oder die stationäre Langzeitpflege.<br />
Dafür sind auch wir von <strong>Malteser</strong> Care für Angehörige<br />
jederzeit da. Eine persönliche Ansprechperson<br />
informiert vertrauensvoll, berät, unterstützt und<br />
entlastet. Sie hilft bei allen Fragen, die die individuelle<br />
Pflege und Betreuung betreffen. •<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
13
DIE SCHWÄCHSTEN<br />
der Schwachen schützen<br />
Schutz der Menschenwürde von Kindern<br />
im Behindertenbereich an erster Stelle<br />
von Petra Hellmich<br />
Im Sozialstaat Österreich<br />
genießt der Schutz und die<br />
Förderung von Kindern einen<br />
hohen Stellenwert. <strong>Die</strong>s gilt<br />
insbesondere für Kinder mit<br />
Behinderungen, die oft zu den<br />
verletzlichsten Mitgliedern<br />
unserer Gesellschaft zählen.<br />
<strong>Die</strong> Sicherstellung ihres<br />
Wohlergehens und ihrer Rechte<br />
erfordert nicht nur umfangreiche<br />
gesetzliche Regelungen,<br />
sondern auch ein hohes Maß<br />
an gesellschaftlichem Engagement<br />
und Empathie.<br />
14
Gesetzliche Rahmenbedingungen<br />
In Österreich ist der Schutz von Kindern mit<br />
Behinderungen durch eine Vielzahl von Gesetzen<br />
und Richtlinien geregelt. <strong>Die</strong> zentrale gesetzliche<br />
Grundlage bildet die UN-Kinderrechtskonvention,<br />
die auch für Österreich bindend ist und<br />
explizit die Rechte von Kindern mit Behinderungen<br />
schützt. Darüber hinaus enthält die<br />
österreichische Bundesverfassung wesentliche Bestimmungen,<br />
die Diskriminierung aufgrund von<br />
Behinderungen verbieten und die Gleichstellung<br />
aller Bürger garantieren.<br />
Das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) ist<br />
ein weiteres Schlüsselelement, das den Schutz von<br />
Kindern und Jugendlichen regelt. Es verpflichtet<br />
die Länder, spezifische Maßnahmen zum Schutz<br />
von Kindern in besonderen Lebenslagen zu<br />
ergreifen, was auch Kinder mit Behinderungen<br />
einschließt. Ergänzt wird dies durch das Behindertengleichstellungsgesetz,<br />
das Diskriminierung<br />
und Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen,<br />
einschließlich Kindern, verhindern soll.<br />
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Österreich hat sich als Sozialstaat der Inklusion<br />
und Förderung von Menschen mit Behinderungen<br />
verschrieben. <strong>Die</strong>s spiegelt sich in zahlreichen<br />
Initiativen und Programmen wider, die auf die<br />
Unterstützung von Kindern mit Behinderungen<br />
abzielen. Inklusionspädagogik in Schulen und<br />
spezielle Förderprogramme sind Beispiele für<br />
solche Maßnahmen, die darauf abzielen, Kindern<br />
mit Behinderungen gleiche Chancen auf Bildung<br />
und gesellschaftliche Teilhabe zu bieten.<br />
Darüber hinaus spielen zahlreiche gemeinnützige<br />
Organisationen eine wichtige Rolle im Kinderschutz.<br />
Einrichtungen wie die <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe,<br />
„Licht ins Dunkel“ oder das Kinderhilfswerk<br />
setzen sich intensiv für die Unterstützung und<br />
Förderung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen<br />
ein. <strong>Die</strong>se Organisationen bieten nicht<br />
nur finanzielle Hilfe, sondern auch vielfältige<br />
Beratungs- und Betreuungsangebote.<br />
Herausforderungen und Lösungsansätze<br />
Trotz der fortschrittlichen gesetzlichen Regelungen<br />
und des breiten gesellschaftlichen<br />
Engagements gibt es immer noch erheblicheHerausforderungen<br />
im Bereich des Kinderschutzes<br />
für Kinder mit Behinderungen. Ein wesentlicher<br />
Aspekt ist die Sicherstellung der Barrierefreiheit<br />
in allen Lebensbereichen. Dazu gehören nicht nur<br />
physische Barrieren, sondern auch der Zugang zu<br />
Informationen und Bildung.<br />
Eine weitere Herausforderung ist die oft unzureichende<br />
finanzielle Ausstattung von Einrichtungen,<br />
die Kinder mit Behinderungen betreuen.<br />
Hier sind sowohl staatliche Stellen als auch<br />
private Förderer gefordert, um sicherzustellen,<br />
dass diese Einrichtungen ihre wichtige Arbeit<br />
fortsetzen können. Wenngleich die in der Pflege<br />
behinderter Kinder tätigen Institutionen<br />
Tagessätze erhalten, durch die die grundsätzlichen<br />
Aufwände abgedeckt sind, so sind Zusatzleistungen,<br />
die den Unterschied ausmachen und<br />
auf die individuelle Förderung und Betreuung<br />
ausgerichtet sind, selbst zu finanzieren. Gerade<br />
im Hilde Umdasch Haus der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe<br />
liefern wir eindrucksvolle Beweise, welche<br />
großen Erfolge erzielt werden können. Kinder,<br />
die zu uns kamen und denen nur wenige Monate<br />
Lebenserwartung prognostiziert wurden, konnten<br />
vielfach wieder in häusliche Pflege entlassen<br />
werden, weil wir im Geist der Menschenwürde<br />
alles nur Erdenkliche unternehmen, um die<br />
lebensverkürzend erkrankten Kinder optimal zu<br />
betreuen. <strong>Die</strong> Finanzierung dieser Anstrengungen<br />
ist jedoch eine riesengroße Herausforderung!<br />
Kontinuierliche Anstrengungen sind nötig<br />
Der Schutz von Kindern mit Behinderungen in<br />
Österreich ist ein zentrales Anliegen, das sowohl<br />
gesetzlich, als auch gesellschaftlich verankert ist.<br />
<strong>Die</strong> Kombination aus umfassenden gesetzlichen<br />
Regelungen und starkem zivilgesellschaftlichen<br />
Engagement bildet die Grundlage dafür, dass<br />
diese besonders schutzbedürftige Gruppe die<br />
notwendige Unterstützung erhält.<br />
Dennoch bleibt kontinuierlicher Einsatz erforderlich,<br />
um bestehende Herausforderungen zu<br />
meistern und die Lebensqualität dieser Kinder<br />
nachhaltig zu verbessern. Denn nur durch den<br />
Schutz und die Förderung der Schwächsten<br />
unserer Gesellschaft können wir uns als wahrer<br />
Sozialstaat bezeichnen. •<br />
IM FOKUS – MALTESER KINDERHILFE<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
15
Laufend HELFEN!<br />
Der Kinderhilfelauf am 29. September <strong>2024</strong><br />
in Amstetten unterstützt die MALTESER Kinderhilfe.<br />
von Petra Hellmich<br />
Jung und Alt<br />
unterstützen mit ihrer<br />
Teilnahme die lebensverkürzend<br />
erkrankten<br />
Kinder, die im Hilde<br />
Umdasch Haus der<br />
<strong>Malteser</strong> Kinderhilfe<br />
gepflegt werden.<br />
Am Live-Event im Umdasch Stadion nehmen<br />
jedes Jahr über 1.000 Läuferinnen und Läufer in<br />
unterschiedlichsten Kategorien teil – von kleinen<br />
Kindern, über Jugendliche, bis hin zu den Allgemeinen-<br />
und Senioren-Klassen. Auch ein Inklusionslauf<br />
findet statt, bei dem Menschen mit körperlichen<br />
Einschränkungen eine Runde, mit tatkräftiger<br />
Unterstützung vieler Helfer, im Stadion absolvieren<br />
– und das unter dem Applaus der Zuschauer.<br />
Außerdem kommen auch Fans des Nordic Walking<br />
auf ihre Kosten.<br />
Überall in Österreich und sogar weltweit ist die<br />
Online-Teilnahme am Virtual Run möglich. Durch die<br />
Registrierung auf der Webseite www.kinderhilfe.at<br />
läuft eine immer größer werdende Anzahl von Personen,<br />
die helfen wollen, auf diese Weise mit, denn die<br />
Startgelder kommen ebenfalls dem Hilde Umdasch<br />
Haus der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe zugute.<br />
Jetzt ist es höchste Zeit, sich anzumelden!<br />
Der Geschäftsführer der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe,<br />
Olivier Loudon, appelliert an alle Laufbegeisterten:<br />
„Wir wollen immer mehr Menschen auf diesen besonderen<br />
Lauf und damit auf die Herausforderungen<br />
aufmerksam machen, mit denen lebensverkürzend<br />
erkrankte Kinder und deren Familien zu kämpfen<br />
haben. Daher bitte ich von ganzem Herzen: Tragen<br />
Sie die Information über den Kinderhilfelauf in<br />
Ihrem Bekanntenkreis weiter und melden Sie sich an,<br />
auch wenn Sie kein Profi sind – denn es geht vor allem<br />
darum, dass jede Unterstützung im Hilde Umdasch<br />
Haus der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe 1:1 den Betroffenen zugute<br />
kommt! Dafür vorab ein herzliches Danke!“<br />
Er ergänzt: „Unser Dank geht auch an Reinhard<br />
Gruber und das gesamte Verein Heilsport-Team.<br />
Als Veranstalter leisten sie Großartiges!<br />
Außerdem wäre der Lauf ohne Unterstützung der<br />
Stadt Amstetten, mit Bürgermeister Christian<br />
Haberhauer an der Spitze, nicht möglich. An ihn und<br />
allen Behörden ebenfalls ein von Herzen kommendes<br />
Danke! Abschließend möchte ich mich als ehemaliger<br />
Kommandant des <strong>Malteser</strong> Hospitaldienstes Austria<br />
auch bei dem neuen Kommandanten Johann-Philipp<br />
Spiegelfeld, der selbst mitlaufen wird, und dem Team<br />
der ehrenamtlichen <strong>Malteser</strong> bedanken, die in ihrer<br />
Freizeit den Lauf tatkräftig unterstützen. Der Kinderhilfelauf<br />
ist ein großartiges Zeichen der Zusammenarbeit<br />
verschiedener <strong>Malteser</strong>-Hilfswerke!“ •<br />
Helfen Sie mit!<br />
Jetzt anmelden:<br />
• Live-Event in Amstetten am<br />
29. September <strong>2024</strong><br />
• Virtual Run 26.–29. September <strong>2024</strong><br />
www.kinderhilfelauf.at<br />
16
FÜR ERKRANKTE Kinder<br />
... die bestmögliche Betreuung<br />
von Petra Hellmich<br />
Es ist besonders herzberührend, wenn lebensverkürzend<br />
erkrankte Kinder und Jugendliche, die in ihrer<br />
Möglichkeit sprachlich zu kommunizieren sehr eingeschränkt<br />
sind, uns ihre große Freude spüren lassen,<br />
wenn sie Besonderes erleben, durch ihre Bewegung,<br />
ihre Laute und durch ihre Gesichtsausdrücke. Das<br />
gesamte Team der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe arbeitet<br />
täglich dafür, möglichst viele solcher Gefühlsregungen<br />
zu ermöglichen.<br />
Ein besonderer Ausflug in den Tierpark<br />
„Was wünschst Du Dir zum Geburtstag?“<br />
<strong>Die</strong>se Frage wird auch den jungen Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern im Hilde Umdasch Haus der<br />
<strong>Malteser</strong> Kinderhilfe gestellt. Und nicht immer<br />
sind es – so scheint es – große Wünsche, doch jeder<br />
Wunsch, der erfüllt wird, ist etwas Großes. <strong>Die</strong> kürzlich<br />
gegebene Antwort lautete: „Bitte ein Geburtstagsessen<br />
im Schnitzelland und anschließend Eis!“ Gesagt,<br />
getan: Unsere Pädagogin Sabrina übernahm die Aufgabe,<br />
den Ausflug zu organisieren und wurde von unserer<br />
Mitarbeiterin Inge ehrenamtlich in ihrer Freizeit<br />
unterstützt. So machen wir auch im Hilde Umdasch<br />
Haus Geburtstage zu etwas ganz Besonderem!<br />
MALTESER KINDERHILFE<br />
Ein Beispiel ist der Sommerausflug unserer Kinder<br />
und Jugendlichen, der durch die Zusammenarbeit<br />
des Pflegeteams des Hilde Umdasch Hauses<br />
mit den ehrenamtlichen Mitgliedern des <strong>Malteser</strong><br />
Hospitaldienstes Austria möglich wurde. Mit den<br />
Fahrzeugen der <strong>Malteser</strong> wurden die Kinder und Jugendlichen<br />
abgeholt, denen die Teilnahme an Ausflügen<br />
aufgrund ihres Gesundheitszustandes sonst<br />
nicht möglich wäre. Dann ging es in den Tierpark<br />
der Stadt Haag, wo alle einen wunderschönen Sommertag<br />
erlebten. <strong>Die</strong> glücklichen Gesichter aller<br />
Kinder und der Betreuenden beim Zurückkommen<br />
ins Hilde Umdasch Haus waren berührend.<br />
Spenden machen besondere Betreuung möglich!<br />
Einmal mehr bedanken wir uns bei unseren Spendern<br />
und Unterstützern, durch die außergewöhnliche<br />
Betreuung möglich gemacht wird. Zusätzlich zu<br />
den Tagessätzen, die wir von der öffentlichen Hand<br />
erhalten und wodurch die Basis-Pflege finanziert<br />
wird, sind zusätzliche Mittel nötig, um die bestmögliche<br />
Lebensqualität unserer Kinder zu ermöglichen.<br />
Ein Drittel des Gesamtbudgets müssen wir durch<br />
Spenden finanzieren. Daher im Namen des gesamten<br />
Teams der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe und all unserer Kinder<br />
und Jugendlichen: Herzlichen Dank! •<br />
Danke an (v.l.n.r.) den dm-drogeriemarkt und die Pfadfinder Neuhofen. <strong>Die</strong> Oberbank spendete für den Kinderhilfelauf.<br />
BMW Slawitschek unterstützte mit Sachspenden.<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
17
Gesamtheitliche BETREUUNG<br />
Von der Senioren-WG bis zur<br />
24-Stunden-Betreuung zu Hause<br />
von Susanne Wick<br />
Im Interview mit DGKP<br />
Monika Mittendorfer,<br />
Case & Care Managerin<br />
von <strong>Malteser</strong> Care<br />
in Oberösterreich,<br />
informiert sie über<br />
Möglichkeiten einer<br />
gesamtheitlichen<br />
Betreuung, die im<br />
Rahmen von <strong>Malteser</strong><br />
Care geboten werden –<br />
von der Senioren-WG<br />
bis zur 24-Stunden-<br />
Betreuung zu Hause.<br />
Menschen suchen im Alter, vor allem wenn sie alleine leben, oft eine alternative Lösung<br />
zur eigenen Wohnung, die es ihnen aber weiterhin ermöglicht, selbstbestimmt ihren<br />
Alltag zu gestalten. Sogenannte Senioren-WGs (Wohngemeinschaften) sind dafür die<br />
optimale Lösung.<br />
Eine WG bedeutet zwar gemeinsam zu wohnen, bietet aber auch immer die Möglichkeit<br />
eines Rückzugs in seinen privaten Bereich. Voraussetzung für das Leben in einer<br />
Senioren-WG ist unter anderem die Bereitschaft und die Offenheit, sich auf ein Leben<br />
mit anderen, unterschiedlichen Menschen einzulassen – mit all ihren Stärken und<br />
Schwächen. <strong>Malteser</strong> Care wird demnächst in Wien-Kaisermühlen den Betrieb einer<br />
Senioren-WG übernehmen und informiert daher heute über die Hintergründe.<br />
18
Frau Mittendorfer, Sie haben bereits Erfahrung mit<br />
Wohngemeinschaften für Seniorinnen und Senioren<br />
gemacht. Wie sehen Sie diese Möglichkeit als präventive<br />
Maßnahme im Alter?<br />
<strong>Die</strong> erste Senioren-WG wurde in Deutschland<br />
gegründet. Es ist eine „moderne“ Form des Wohnens,<br />
welche älteren Menschen ermöglicht, solange<br />
es geht, ihre Selbständigkeit zu bewahren und<br />
gleichzeitig soziale Kontakte zu pflegen. Meist<br />
wohnen in einer WG zwischen drei und sechs<br />
Bewohner, im Idealfall mit einer „Alltagsbetreuerin“.<br />
Man hilft sich gegenseitig bei alltäglichen<br />
Aufgaben, wie dem Einkaufen, Kochen und der<br />
Reinigung. Im Notfall ist man jedoch nicht alleine,<br />
man passt gegenseitig aufeinander auf und<br />
Hilfe kann rasch geholt werden. Wenn man Hilfe<br />
bei der Pflege benötigt, kann man trotzdem auch<br />
mobile <strong>Die</strong>nste in Anspruch nehmen.<br />
Wir alle wollen so lange wie möglich in unserer<br />
gewohnten Umgebung, in unserem Zuhause bleiben.<br />
Wenn aber der Fall eintritt, dass wir oder ein<br />
Angehöriger Pflege und Betreuung benötigen, was<br />
raten Sie als Fachfrau, die sowohl im stationären<br />
als auch im mobilen Pflegebereich erfahren ist, den<br />
Betroffenen?<br />
Als ersten Schritt sollte man pflegerische Beratung<br />
einholen. <strong>Die</strong>se kann man flächendeckend<br />
in ganz Österreich bei den Sozialberatungsstellen<br />
und Sozial-Vereinen erhalten. Wir von <strong>Malteser</strong><br />
Care bieten ebenfalls kostenlose Beratungsgespräche<br />
durch unsere Case Managerinnen. Im Zuge<br />
dieser Gespräche wird der genaue Bedarf ermittelt,<br />
die Möglichkeiten der Pflege und Betreuung<br />
aufgezeigt, und welche unterstützenden Angebote<br />
es für pflegende Angehörige gibt.<br />
Menschen werden immer älter, was auch zu einem<br />
Anstieg demenzieller Erkrankungen führt. Das<br />
wird oftmals zu einer sehr großen Herausforderung<br />
für Betroffene und Angehörige. Wie kann hier<br />
qualitätsvolle 24-Stunden-Pflege- und Betreuung zu<br />
Hause entlastend wirken?<br />
Demenz ist eine der großen Herausforderungen<br />
unserer Zeit. Der klare Vorteil einer 24-Stunden-<br />
Betreuung ist, dass Menschen mit Demenz so<br />
lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung<br />
leben können und nur eine bzw. zwei unterschiedliche,<br />
und daher vertraute Betreuungspersonen<br />
um sich haben. <strong>Die</strong> Betreuung ist für die<br />
Angehörigen oft sehr belastend und herausfordernd;<br />
mit einer 24-Stunden-Betreuerin werden<br />
Angehörige in vielerlei Hinsicht entlastet. Neben<br />
den pflegerischen Tätigkeiten trägt die Betreuerin<br />
auch zur psychosozialen Entlastung bei, indem sie<br />
sich mit dementen Menschen aktiv beschäftigt,<br />
z.B. Spaziergänge unternimmt, Spiele spielt usw.<br />
Dadurch können sich Angehörige die notwendige<br />
„Auszeit“ nehmen.<br />
Was sind die besten Alternativen, wenn eine<br />
Betreuung zu Hause nicht mehr möglich ist?<br />
Es ist wichtig zu erkennen, wann eine Betreuung<br />
zu Hause nicht mehr möglich und sinnvoll ist.<br />
<strong>Die</strong>s kann von verschiedenen Faktoren abhängen,<br />
wie z.B. vom Gesundheitszustand des zu Pflegenden,<br />
der Mobilität und vom familiären Umfeld.<br />
Wenn Menschen allein leben, brauchen sie Sozialkontakt<br />
– wenn Familien die 24-Stunden-Betreuung<br />
übernehmen müssen, sind sie nicht selten<br />
über ihrer Belastungsgrenze. <strong>Die</strong> Menschenwürde<br />
gebietet, solche Situationen anzuerkennen und<br />
entsprechende Lösungen zu suchen. Der wichtigste<br />
Faktor, der aber in der Gesellschaft oft wenig<br />
beachtet wird, ist der, wie es der pflegebedürftigen<br />
Person und den pflegenden Angehörigen<br />
und ihren Familien geht, und was unternommen<br />
werden kann, dass es allen gut geht.<br />
Als Alternative bleibt die stationäre Langzeitpflege,<br />
die z.B. im Pflegewohnheim des <strong>Malteser</strong>ordens,<br />
dem <strong>Malteser</strong> Ordenshaus, geboten<br />
wird. Ebenso bieten sich betreutes Wohnen und<br />
spezielle Senioren-WGs an, welche auch durchgehende<br />
Betreuung und Pflege gewährleisten.<br />
Frau Mittendorfer, vielen herzlichen Dank für<br />
dieses informative Gespräch! •<br />
MALTESER CARE<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
19
ÜBER 6.000 ZUSÄTZLICHE<br />
EHRENAMTSSTUNDEN<br />
57 neue MALTESER wurden am 22. Juni <strong>2024</strong><br />
neu aufgenommen.<br />
von Johann-Philipp Spiegelfeld<br />
Für mich als neuer Kommandant war es eine<br />
Premiere. Ich durfte die Aufnahme von 57 neuen<br />
Mitgliedern in den <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst Austria<br />
begleiten. <strong>Die</strong> neuen <strong>Malteser</strong> stehen für über<br />
6.000 Ehrenamtsstunden, da jedes Mitglied<br />
mehr als 120 Stunden in der Betreuung von<br />
Kranken und Bedürftigen leistet.<br />
Ich habe großen Respekt vor der Jugend und auch<br />
vor dem Engagement von Menschen, die bereits<br />
mitten im Leben stehen und die wir jetzt bei den<br />
<strong>Malteser</strong>n begrüßen dürfen. All diese neuen Mitglieder<br />
sind ein klares Zeichen dafür, dass der auf<br />
einem starken Glauben basierende, karitative Geist<br />
für den <strong>Die</strong>nst am Nächsten lebendig ist. Darüber<br />
hinaus freuen wir uns auf die vielen positiven<br />
Impulse, die die neuen <strong>Malteser</strong> in unsere Arbeit<br />
einbringen. Denn wahre Stärke zeigt sich nicht in<br />
Äußerlichkeiten, sondern durch den Charakter und<br />
durch konkrete Handlungen.<br />
Alle neuen Mitglieder haben eine umfassende<br />
Ausbildung durchlaufen, die sie auf ihre Aufgaben<br />
vorbereitet. Sie umfasst nicht nur eine detaillierte<br />
Erste-Hilfe-Ausbildung und medizinische sowie<br />
pflegerische Grundschulungen, sondern vermittelt<br />
auch die ethisch-religiösen Grundsätze und die<br />
humanitäre Tradition des <strong>Malteser</strong>ordens, der sich<br />
als ältester katholischer Krankenpflegeorden der<br />
Welt bereits seit dem 11. Jahrhundert humanitären<br />
Aufgaben widmet.<br />
Das feierliche Aufnahme-Hochamt in der Wiener<br />
Karlskirche wurde von P. Dr. Korbinian Birnbacher<br />
OSB, Chefkaplan des <strong>Malteser</strong>ordens und<br />
Erzabt von St. Peter zu Salzburg, geleitet. <strong>Die</strong><br />
neuen Mitglieder leisteten ihr <strong>Die</strong>nstversprechen<br />
in die Hand des Großpriors von Österreich, Fra’<br />
Gottfried Kühnelt-Leddihn, der selbst seit über 54<br />
Jahren im <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst Austria aktiv ist.<br />
Im Anschluss an das Hochamt wurden die neuen<br />
20
v.l.n.r.: Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn (Großprior von Österreich),<br />
Erzabt P. Korbinian Birnbacher, OSB (Chefkaplan des <strong>Malteser</strong>ordens),<br />
Johann-Philipp Spiegelfeld (Kommandant der <strong>Malteser</strong>),<br />
Manuel Weinberger (Generalsekretär der <strong>Malteser</strong>)<br />
Mitglieder bei einem Empfang direkt am Karlsplatz mit<br />
großer Freude willkommen geheißen – unter anderem von<br />
den ebenfalls kürzlich neu bestellten Kommandomitgliedern<br />
Gini Czernin, Konstanze Loudon und Lukas Krupitza.<br />
Unseren neuen Mitglieder sind bestimmt für alle eine große<br />
Motivation, weiterhin aktiv <strong>Die</strong>nste zu leisten, oder diese<br />
wieder zu intensivieren.<br />
Großprior Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn hielt im Hinblick<br />
auf die Aufnahme fest: „Das Charisma unseres Ordens<br />
ist der <strong>Die</strong>nst an den Armen und Kranken, der uns auf der<br />
Basis der christlichen Nächstenliebe und eines lebendigen<br />
Glaubens tiefempfundene Freude bereitet. Ich wünsche<br />
daher allen, die ihren Weg in der Gemeinschaft der <strong>Malteser</strong><br />
jetzt beginnen, dass sie die gleiche Erfüllung verspüren<br />
mögen, wie ich sie seit Jahrzehnten empfinde.“ An alle<br />
neuen und an alle seit vielen Jahren aktiven Mitglieder:<br />
Danke für Euer Zeugnis und Euren <strong>Die</strong>nst. •<br />
MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />
Unvergessliche Erlebnisse<br />
ERMÖGLICHEN<br />
von Peter Stellnberger<br />
MALTACAMP <strong>2024</strong>: EIN INTERNATIONALES FERIENFEST<br />
FÜR JUNGE, BEHINDERTE MENSCHEN AUS ALLER WELT<br />
Seit 1984 organisieren die <strong>Malteser</strong> jeden Sommer ein Ferienlager für<br />
ca. 500 junge Menschen mit Behinderungen im Alter von 18 bis 35 Jahren<br />
und ihre freiwilligen Helfer aus 25 verschiedenen Ländern Europas und<br />
darüber hinaus. Von 11. bis 18. August <strong>2024</strong> freuten sich die Schweiz<br />
und Liechtenstein, im Sport<br />
Resort Center in Fiesch/<br />
Wallis das 39. Maltacamp<br />
zu beherbergen. Es war ein<br />
unvergessliches Erlebnis des<br />
Zusammenhalts über alle<br />
Grenzen hinweg für alle jungen<br />
Gäste und Freiwilligen,<br />
mit großartigen Möglichkeiten<br />
für verschiedenste<br />
Aktivitäten, wie sportlichen<br />
Spielen und spirituellen Zusammenkünften.<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
21
... unvergessliche Erlebnisse<br />
WILDWASSERCAMP WILDALPEN <strong>2024</strong><br />
Jedes Jahr organisieren die <strong>Malteser</strong> aus Wien und der<br />
Steiermark das Wildwassercamp in Wildalpen bei<br />
Mariazell. Menschen, die aufgrund ihrer körperlichen<br />
Einschränkungen nie die Möglichkeit hätten, eine<br />
Wildwasserfahrt zu unternehmen, wird dieses besondere<br />
Erlebnis ermöglicht. Gemeinsam mit den Wildwasser-<br />
Profis aus Wildalpen betreuen die ehrenamtlichen<br />
<strong>Malteser</strong> die mitgereisten Betreuten beim Sport-Programm,<br />
aber auch mit Abendprogrammen und gemeinsamen<br />
Mahlzeiten. <strong>Die</strong> Freude der Betreuten zu sehen<br />
ist der Lohn der <strong>Malteser</strong> für diese besondere Aktivität!<br />
ÖSTERREICHISCHE MALTESER BEIM<br />
WORLD CHILDREN DAY IM VATIKAN<br />
Papst Franziskus kündigte im März den erstmaligen World<br />
Children’s Day an, der am 25. und 26. Mai <strong>2024</strong> stattfand.<br />
Kurzfristig waren auch österreichische <strong>Malteser</strong> mit dabei<br />
und ermöglichten den mitgereisten Kindern ein besonderes<br />
Erlebnis, bei dem sie spüren konnten, wie wichtig dem Heiligen<br />
Vater junge Menschen sind! Außerdem besuchten sie<br />
den Erste-Hilfe-Stützpunkt der <strong>Malteser</strong> am Petersplatz.<br />
EHRENAMTLICH<br />
HELFEN - JETZT!<br />
Der neue Ausbildungszyklus, um kranke<br />
und betreuungsbedürftige Personen<br />
ehrenamtlich in bester Qualität<br />
betreuen zu können, beginnt jetzt!<br />
22<br />
Informationen unter:<br />
www.malteser.at
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
Burgenland<br />
von Bernhard Bachna<br />
IM TIERGARTEN SCHÖNBRUNN<br />
<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> konnten 26 Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
des <strong>Malteser</strong> Ordenshauses den Besuch des Tiergarten<br />
Schönbrunn möglich machen. Gemeinsam mit dem<br />
diplomierten Pflegepersonal des Pflegewohnheims des<br />
<strong>Malteser</strong>ordens konnten alle einige vergnügliche Stunden<br />
verbringen und viele Tiere beobachten. Auch der<br />
Kommandant der <strong>Malteser</strong>, Johann-Philipp Spiegelfeld,<br />
war mit dabei, was uns besonders gefreut hat.<br />
MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />
HEILIGE MESSE IN KOBERSDORF<br />
Nach der Quartalsmesse mit Bereichs-<br />
und Bundesseelsorger P. Georg<br />
Herberstein wurden unsere Gäste<br />
im Kobersdorfer Schlossstüberl verwöhnt<br />
und konnten bei prächtigstem<br />
Frühsommerwetter den Schlosspark<br />
genießen.<br />
MIT BETREUTEN IN TRIEST<br />
Drei Tage in Triest mit Führungen durch das Schloss Miramare und durch die Altstadt,<br />
wunderbares Essen und Südflair, sowie eine abschließende Messe im Dom; all das machte<br />
diese Reise für unsere Betreuten zu einem Highlight des Jahres!<br />
KINDERCAMP VEITSCH<br />
<strong>Malteser</strong> betreuten Kinder mit Epilepsie und<br />
deren Geschwister beim umfangreichen<br />
Freizeitprogramm, während ihre Eltern sich<br />
bei Vorträgen und Seminaren zum Epilepsie-<br />
Thema weiterbildeten, die vom Verein<br />
„EPI Dialog“ organisiert wurden.<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
23
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
Tirol / Vorarlberg<br />
von Clemens Danzl<br />
STRASSENSAMMLUNG IN INNSBRUCK<br />
Vom Fronleichnams-Wochenende bis zum Herz-Jesu-<br />
Sonntag fand die Straßensammlung statt. Ehrenamtliche<br />
<strong>Malteser</strong> sammelten Spenden in Innsbruck, damit wir<br />
auch im kommenden Jahr vielfältige <strong>Die</strong>nste mit unseren<br />
Betreuten durchführen können. Dabei erhielten wir auch<br />
Unterstützung von der Tiroler Landesregierung.<br />
WALLFAHRT NACH ALTÖTTING<br />
Auch der Bereich Tirol/Vorarlberg war bei der <strong>Malteser</strong>-<br />
Wallfahrt nach Altötting vom 19. bis 21. Juli <strong>2024</strong> mit dabei.<br />
Neben dem gemeinsamen Gottesdienst in der Basilika<br />
mit den bayrischen und österreichischen <strong>Malteser</strong>n, konnte<br />
den mitgereisten betreuungsbedürftigen Pilgern auch ein<br />
Grillabend bei Familie Aretin ermöglicht werden.<br />
DANKE, LIEBE<br />
MONIKA REITMEIER!<br />
Im Rahmen der Bereichsversammlung<br />
Ende Juni verabschiedeten wir unsere<br />
Sekretärin Monika Reitmeier in ihren<br />
wohlverdienten Ruhestand! Beim<br />
gemeinsamen Grillen konnten wir uns<br />
bei ihr für ihre wertvolle Unterstützung<br />
bedanken.<br />
AUSZEICHNUNG „GLANZLEISTUNG –<br />
DAS JUNGE EHRENAMT“<br />
Barbara Leopold und Florian Schwetz wurden<br />
kürzlich mit der Auszeichnung „Glanzleistung –<br />
Das junge Ehrenamt“ des Landes Tirol, Südtirol<br />
und dem Trentino für ihr außergewöhnliches<br />
Engagement geehrt.<br />
Barbara Leopold ist seit 2012 bei den <strong>Malteser</strong>n<br />
aktiv, war Gruppenleiterin und von Juli 2015 bis<br />
jetzt Referatsleiterin für Soziales. Sie engagierte<br />
sich bei großen Reisen, die <strong>Malteser</strong> für betreute<br />
Personen ermöglichen, und beim internationalen<br />
<strong>Malteser</strong> Sommercamp, bei dem ca. 500 junge<br />
Menschen mit und ohne Behinderung aus aller<br />
Welt eine unbeschwerte Ferienwoche genießen<br />
können.<br />
Florian Schwetz absolvierte 2010 die Ausbildung<br />
zum Rettungssanitäter beim Bundesheer und begann<br />
danach seine ehrenamtliche Tätigkeit bei den<br />
<strong>Malteser</strong>n. Seitdem hat er über 10.000 <strong>Die</strong>nststunden<br />
geleistet, war Bundes-Sonderbeauftragter für<br />
Katastrophenschutz und ist derzeit Bundesleiter<br />
für Ausbildung. Sein Engagement führte ihn zu<br />
zahlreichen Großveranstaltungen im Sanitätsund<br />
Sozialbereich, wie dem internationalen<br />
Ambulanzdienst in Rom 2016 und der Rad-WM in<br />
Innsbruck. Als Bundesleiter Ausbildung möchte<br />
Florian die hohen Qualitätsstandards der <strong>Malteser</strong><br />
weiter vertiefen, was die Bereiche Betreuung, Fahrerausbildung<br />
sowie Sanitäts- und Katastrophenhilfe<br />
betrifft. Als Jurist arbeitet er außerdem bei<br />
der Weiterentwicklung des Sanitätergesetzes mit.<br />
Barbara und Florian sind Beispiele dafür, wie<br />
ehrenamtliches Engagement das Leben vieler<br />
Menschen bereichern kann. Ihre Auszeichnung<br />
„Glanzleistung – Das junge Ehrenamt“ ist eine<br />
verdiente Anerkennung ihrer Bemühungen und<br />
ermutigt andere, sich ebenfalls für ihre Mitmenschen<br />
einzusetzen.<br />
24
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
Salzburg<br />
von Udo Thianich-Schwamberger<br />
MALTESER SIND TEIL DER NEUEN<br />
VIRGIL-AMBULANZ<br />
Eine Virgil-Ambulanz ist eine Ordination<br />
für Allgemeinmedizin, in der<br />
Menschen, die keine Versicherung<br />
haben, oder in Ausnahmesituationen<br />
sind, ambulant medizinisch, pflegerisch,<br />
sowie sozial versorgt werden<br />
können. Jetzt gibt es eine solche<br />
Caritas-Einrichtung auch in Salzburg,<br />
bei der die <strong>Malteser</strong>, gemeinsam mit<br />
Ärzten und Sanitätern des Samari-<br />
terbundes und des Roten Kreuzes,<br />
mitwirken. <strong>Die</strong> Initialzündung des<br />
Projekts erfolgte vor 10 Jahren, als<br />
in Kooperation mit Caritas und<br />
Diakoniewerk sowie Samariterbund<br />
und Rotem Kreuz unter Mithilfe der<br />
<strong>Malteser</strong> der „Virgilbus“ ins Leben<br />
gerufen wurde – jeden Sonntag war<br />
die Arztpraxis auf vier Rädern für<br />
mobile, niederschwellige medizinische<br />
Versorgung für wohnungslose,<br />
notreisende und armutsgefährdete<br />
Menschen im Einsatz. Seit August<br />
ist nun die neue Virgil-Ambulanz<br />
in der Salzburger Gaisbergstraße 27<br />
von Montag bis Donnerstag, jeweils<br />
von 9.00 bis 12.00 Uhr, geöffnet.<br />
WALLFAHRT NACH ALTÖTTING<br />
Frühmorgens am 21. Juli <strong>2024</strong> machten sich die Salzburger<br />
<strong>Malteser</strong> bereit, um mit zwei Bussen nach<br />
Altötting zu reisen. Gläubige betreuungsbedürftige,<br />
kranke und behinderte Menschen beziehen durch<br />
Pilgerreisen viel Kraft, um mit ihrem Schicksal<br />
besser zu Rande zu kommen. Für die <strong>Malteser</strong> war<br />
es daher eine besondere Freude, bei der Jubiläums-<br />
Wallfahrt, der schon 50. Pilgerreise nach Altötting,<br />
mit dabei zu sein.<br />
MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
Steiermark / Kärnten<br />
von Amelie Muhri<br />
EIN WANDERROLLSTUHL<br />
ERÖFFNET NEUE MÖGLICHKEITEN<br />
<strong>Die</strong> großzügige Spende eines Wanderrollstuhls ermöglicht den<br />
<strong>Malteser</strong>n, dass Menschen mit Behinderungen auf Naturpfaden<br />
unterwegs sein können – um z.B. bei einer Trail-Tour die Landschaft<br />
zu beobachten, oder bei einer Wanderung gute Bergluft zu<br />
atmen. <strong>Die</strong> feierliche Übergabe dieses, von der Herwa Multiclean<br />
Gebäudereinigung GmbH gespendeten Rollstuhls, fand in der Grazer<br />
Bereichszentrale der <strong>Malteser</strong> statt. Nach der Segnung durch<br />
Stadtpfarrprobst Mag. Clemens Grill OSB, ist der Wanderrollstuhl<br />
bereit, Inklusion auch in den Bergen erlebbar zu machen, und wir<br />
freuen uns für unsere Betreuten auf viele schöne dadurch ermöglichte<br />
Erlebnisse!<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
25
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
Oberösterreich<br />
von Verena Jurković<br />
SOMMERLAGER IN SANDL<br />
Anfang Juli fand das alljährliche <strong>Malteser</strong>-Sommerlager auf Schloss Rosenhof in Sandl statt.<br />
Mit insgesamt 55 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gestaltete das Team ein abwechslungsreiches,<br />
verlängertes Wochenende für unsere Betreuten. <strong>Die</strong> Aktivitäten umfassten musikalisch<br />
umrahmte Abende am Lagerfeuer, eine Grillerei, ein spannendes Pub-Quiz, Malen von Hinterglasbildern,<br />
Hukis Fancy Dinner, Angeln, Bootfahren, Puzzlen und eine 24-Stunden-Andacht<br />
– für jeden war etwas dabei. Wir bedanken uns herzlich bei Familie Czernin-Kinsky für ihre<br />
Gastfreundschaft und bei allen fleißigen <strong>Malteser</strong>n, die eine unvergessliche gemeinsame Zeit<br />
möglich gemacht haben.<br />
Hukis Fancy Dinner: Unsere Betreuten wurden zu einem exzellenten 3-Gänge-Menü in stimmungsvollem<br />
Ambiente gebracht, das uns das Küchenteam unter der Leitung Christoph Mayers<br />
bescherte. Danke für diesen wundervollen Abend!<br />
REISE NACH MEDJUGORJE<br />
Vor Ostern machte sich eine Gruppe aus Oberösterreich<br />
auf eine private Pilgerreise nach Medjugorje. Verbunden im<br />
Gebet, bei glaubensvertiefenden Impulsen und Katechesen,<br />
fand zum Abschluss dieses besinnlichen Aufenthalts die<br />
feierliche Weihe von Palm- und Olivenzweigen im Rahmen<br />
der Palmsonntagsmesse statt.<br />
26
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
Wien<br />
von Tobias Zöhrer<br />
Ob bei Sportveranstaltungen ...<br />
MALTESER AMBULANZDIENSTE:<br />
SICHERHEIT FÜR UNZÄHLIGE MENSCHEN<br />
<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> führen das gesamte Jahr über viele Ambulanzdienste<br />
durch, wobei der Sommer die „Hochsaison“ darstellt. Ob bei Sport-<br />
Großveranstaltungen (wie den Fußball-EM-Public-Viewings), bei<br />
Festivals (wie dem Filmfestival am Rathausplatz), oder großen Fest-<br />
Veranstaltungen (wie z.B. dem Donauinselfest); Besucherinnen und<br />
Besucher können sich sicher fühlen, weil kompetente Erste-Hilfe-<br />
Versorgung vor Ort verfügbar ist! Dabei geht es nicht immer um<br />
tausende von Personen – auch bei kleineren Events sind wir präsent,<br />
wenn Veranstalter die Sicherheit der Gäste garantieren wollen. Wir<br />
freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!<br />
... bei Festivals<br />
... oder bei Konzerten<br />
MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />
Buchen Sie die MALTESER<br />
für Ihre Veranstaltung!<br />
Wir beraten Sie gerne!<br />
Kontaktieren Sie uns per E-Mail:<br />
ambulanz.wien@malteser.at<br />
MALTESER ERWEISEN PETER HOFFELNER<br />
DIE LETZTE EHRE<br />
Der ehem. Vizepräsident des Wiener Roten Kreuzes, Landesrettungsrat<br />
Peter Alfred Hoffelner, ist Anfang August <strong>2024</strong><br />
unerwartet verstorben. Im Rahmen des feierlichen Gottesdienstes<br />
in der Heiligen Karl Borromäus-Kirche am Zentralfriedhof<br />
erwiesen ihm, gemeinsam mit allen Rettungsorganisationen<br />
Wiens, auch die <strong>Malteser</strong> die letzte Ehre. Peter Hoffelner war die<br />
zentrale Persönlichkeit, wenn es um die Zusammenarbeit aller<br />
Organisationen ging. <strong>Die</strong> „4 für Wien“ gehen auf seine Initiative<br />
zurück, in deren Rahmen die Johanniter, das Rote Kreuz, der<br />
Samariterbund und die <strong>Malteser</strong> zusammenarbeiten. Unzählige<br />
Auszeichnungen bezeugen sein Wirken für das Wohl der Menschen,<br />
bei nationalen und internationalen Katastropheneinsätzen,<br />
im Ausbildungswesen, bei zahllosen Sanitätseinsätzen und<br />
organisatorischen Großleistungen, wie als Gesamteinsatzleiter<br />
des Sanitätseinsatzes bei der EURO 2008. Requiescat in pacem!<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
27
MIT SELBSTVERSORGUNG<br />
Autonomie und Würde stärken<br />
Hilfsprojekte des <strong>Malteser</strong>ordens in Thailand<br />
von Beeke Janson<br />
Fotos: Jana Ašenbrennerová<br />
In den beiden großen Camps für Geflüchtete Mae Ra Ma Luang und Mae La Oon in Thailand, nahe der Grenze<br />
zu Myanmar, leben dauerhaft rund 20.000 Menschen – und das teilweise bereits in der dritten Generation.<br />
Wer so lange Zeit fast vollständig in Abhängigkeit von Unterstützung von außen lebt, braucht für ein Leben in<br />
Gesundheit und Würde mehr als eine „helfende Hand“: <strong>Die</strong> Geflüchteten müssen selbst zu Helfenden werden.<br />
Solange er denken kann, interessiert sich Ray<br />
Mo für die Arbeit im medizinischen Bereich. Als<br />
Community Volunteer von <strong>Malteser</strong> International<br />
in Thailand kann der 46-Jährige seiner Berufung<br />
nachkommen – derzeit als Klinikleiter im Camp<br />
Mae La Oon. Möglich ist dies durch ein langjähriges<br />
Projekt, dessen Herzstück die kontinuierliche Ausund<br />
Weiterbildung von Geflüchteten, und damit<br />
Ray Mo, als Freiwilliger bei<br />
<strong>Malteser</strong> International, wechselte<br />
von der Apotheke in die Krankenpflege,<br />
war Sanitäter und<br />
assistierte den Hebammen.<br />
die Stärkung des Autonomiegefühls aller Bewohnenden<br />
der Camps ist. Seit Jahrzehnten ist<br />
<strong>Malteser</strong> International in Mae Ra Ma Luang und<br />
Mae La Oon in den Bereichen Gesundheit und<br />
WASH (Wasser, Sanitär, Hygiene) aktiv. Damit alle<br />
Bewohnerinnen und Bewohner über unterstützende<br />
Maßnahmen informiert sind, daran teilnehmen,<br />
Feedback geben und mitentscheiden können,<br />
werden sie im Rahmen des Projekts stark in die<br />
Planung, Ausführung und Kontrolle eingebunden.<br />
<strong>Die</strong> eigenen Tätigkeiten beschränkt <strong>Malteser</strong> International<br />
so weit wie möglich auf Aus- und Weiterbildung,<br />
Betreuung und Beratung. Alle Aktivitäten<br />
werden mit dem Campkomitee koordiniert, einem<br />
gewählten Verwaltungsgremium, das aus ehrenamtlichen<br />
Geflüchteten besteht.<br />
Verschiedenste Bildungsmöglichkeiten<br />
Ray Mo hatte bereits einschlägige Berufserfahrung,<br />
als er 2008 nach Mae La Oon kam. Mehrfach nutzte<br />
er die von <strong>Malteser</strong> International angebotenen Weiterbildungen,<br />
um seine Kompetenzen zu erweitern.<br />
In jeder unterstützten Camp-Basisgesundheitseinrichtung<br />
können Freiwillige wie er als Sanitäter<br />
oder Sanitäterin, Hebamme oder Mitarbeitende<br />
in Pflege, Labor oder Apotheke tätig werden.<br />
Außerdem bietet <strong>Malteser</strong> International im Rahmen<br />
der Gesundheitsvorsorge Ausbildungen in der<br />
Wasser- und Sanitärtechnik, sowie als Community<br />
Health Worker an. Letztere sind dafür verantwortlich,<br />
durch regelmäßige Haushaltsbesuche im<br />
28
Sinn und Perspektiven schaffen<br />
Hebammen im Camp Mae Ra Ma Luang lernen von der<br />
<strong>Malteser</strong> International-Mitarbeiterin Nan Yin Yin Mya.<br />
Gespräch das Bewusstsein für Gesundheits- und<br />
Hygienethemen, wie Sanitäreinrichtungen, gesunde<br />
Ernährung, übertragbare Krankheiten und Vorsorgeuntersuchungen,<br />
zu stärken.<br />
„MIR WAR DIE BEDEUTUNG DES<br />
WEGES, DEN ICH GEWÄHLT HABE,<br />
IMMER BEWUSST“<br />
Sanft wickelt Lah Ku Paw das winzige Neugeborene<br />
aus dem Tuch, in dem es neben seiner Mutter in<br />
der Gesundheitsstation des Geflüchtetencamps<br />
Mae Ra Ma Luang schläft. Doch die Ruhe, die die<br />
erfahrene Hebamme mit dem ansteckenden Lachen<br />
ausstrahlt, nützt nichts, das Stethoskop ist kalt und<br />
der kleine Junge beweist seine gute Lungenfunktion<br />
sofort mit ausgiebigem Geschrei. Zum Glück ist die<br />
Untersuchung kurz, es ist alles in Ordnung und auf<br />
Mamas Arm zurück, beruhigt sich das Baby rasch.<br />
Mutter und Kind fühlen sich in der Klinik offensichtlich<br />
sicher und gut versorgt und Lah Ku Paw<br />
ist zufrieden.<br />
Seit 2018 leistet sie hier ehrenamtlich ihren <strong>Die</strong>nst<br />
als leitende Hebamme. Auch ihre eigenen Söhne<br />
kamen hier zur Welt, der Ältere, 16 Jahre alt, gleich<br />
im Jahr ihrer Ankunft 2008. Damals war sie gemeinsam<br />
mit Verwandten aus ihrer Heimat in Myanmar<br />
geflohen. Ihre engste Familie musste sie zunächst<br />
zurücklassen. Mutter und Schwester kamen erst<br />
kürzlich nach, der Vater ist noch immer in ihrem<br />
Dorf, beobachtet die Lage und hofft, seiner Familie<br />
eines Tages mitteilen zu können, dass es sicher ist,<br />
zurückzukehren.<br />
Bis dahin ist Lah Ku Paw, die für ihre Arbeit als<br />
Community Volunteer eine finanzielle Aufwandsentschädigung<br />
erhält, die Hauptversorgerin ihrer Familie<br />
im Camp, inklusive ihrer Mutter und Schwester. Aufgrund<br />
mentaler Probleme kann ihr Mann die Familie<br />
nur wenig unterstützen. Von 2011 bis 2014 hat sie als<br />
Für ihre Arbeit erhalten die derzeit über 300 Community<br />
Volunteers eine finanzielle Aufwandsentschädigung,<br />
mit der sie ihre Familien unterstützen können.<br />
Ray Mo ist darüber hinaus froh, dass er eine sinnvolle<br />
Tätigkeit im Camp ausüben kann und bessere Zukunftsaussichten<br />
hat – auch im Hinblick auf eine<br />
Rückkehr nach Myanmar –, wenn dies wieder möglich<br />
wird. Vor allem für die Zukunft ihrer Kinder sind die<br />
Rückkehr oder Umsiedelung in ein anderes Land der<br />
größte Wunsch der meisten Geflüchteten hier. •<br />
Community Health Worker Haushalte im Camp besucht<br />
und über Gesundheitsthemen informiert, dann<br />
nahm sie erneut das Ausbildungs-Angebot von <strong>Malteser</strong><br />
International an und wurde Hebamme. „Meine<br />
Arbeit ist sehr wichtig für meine Gemeinschaft und<br />
meine Familie. Ich kümmere mich um Mütter und<br />
ihre Kinder, was ich für ebenso wichtig halte, wie<br />
die Entbindung von Kindern und die Betreuung von<br />
Schwangeren. Mir war die Bedeutung des Weges, den<br />
ich gewählt habe, immer bewusst, und ich mag meine<br />
Arbeit“, sagt sie. <strong>Die</strong> schwierigsten Momente für Lah<br />
Ku Paw entstehen, wenn es Komplikationen während<br />
der Entbindungen gibt, oder sie schlechte Nachrichten<br />
an Familien überbringen muss. Trotz der häufig<br />
herausfordernden Lebensbedingungen der Geflüchteten<br />
kommt dies glücklicherweise recht selten vor.<br />
Lah Ku Paw schätzt die Sicherheit im Camp und<br />
findet Freude in ihrer Arbeit. Doch sobald die<br />
Situation in ihrer Heimat es zulässt, möchte sie<br />
mit ihrer Familie zurückkehren, denn sie sorgt sich<br />
um die Zukunft ihrer Kinder, deren Bildung und<br />
Perspektiven. Lah Ku Paw möchte zudem sehr gerne<br />
den Menschen in ihrer Heimatgemeinde helfen und<br />
ist überzeugt, dass ihre im Camp erlernten Fähigkeiten<br />
als Hebamme ihr dabei wertvolle <strong>Die</strong>nste<br />
leisten können. •<br />
MALTESER INTERNATIONAL<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
29
Hilfe für die<br />
MENSCHEN IN GAZA<br />
Hilfslieferungen des <strong>Malteser</strong>ordens<br />
kommen an.<br />
von Jochen Ressel<br />
Nach Zeichnung der Kooperationsvereinbarung<br />
zwischen dem Lateinischen Patriarchat<br />
von Jerusalem und dem <strong>Malteser</strong>orden haben<br />
mit Stand Juli <strong>2024</strong> die Hilfslieferungen die<br />
palästinensische Bevölkerung im Norden Gazas<br />
erreicht. <strong>Die</strong> lebensnotwendigen Hilfsgüter<br />
wurden an die Partnergemeinde in Gaza<br />
übergeben und werden laufend an Menschen<br />
in Not verteilt.<br />
Fotos: <strong>Malteser</strong> International<br />
„<strong>Die</strong> Situation der Bevölkerung in Gaza ist kaum<br />
in Worte zu fassen. Es fehlt an allem. Im Umfeld<br />
unserer Partnergemeinde gibt es kein intaktes<br />
Gebäude mehr. Im gesamten Gazastreifen zeichnet<br />
sich ein Bild der Verwüstung und massiver<br />
Zerstörung ab. Der Zugang zu lebensnotwendigen<br />
Hilfsgütern ist eingeschränkt. Wir sind froh<br />
und dankbar, dass wir dank der Zusammenarbeit<br />
mit dem Lateinischen Patriarchat eine neue<br />
Hilfslieferung auf den Weg bringen konnten, um<br />
so die Menschen vor Ort zu unterstützen“, sagte<br />
Dr. Thomas Weiss, Leiter der Nahostabteilung<br />
von <strong>Malteser</strong> International, dem internationalen<br />
Hilfswerk des <strong>Malteser</strong>ordens, im Juli <strong>2024</strong>.<br />
<strong>Die</strong> Hilfsgüterlieferungen umfassten Hygieneartikel<br />
und nicht verderbliche Lebensmittel,<br />
wie Nudeln, Salz, Zucker, Trockenmilch, Reis<br />
und Öl. <strong>Die</strong> Verteilung übernahm die Partnergemeinde<br />
im Norden Gazas. Insgesamt konnten<br />
bisher ca. 1.000 Familien (und somit ca. 5.000<br />
Menschen) mit den Hilfslieferungen erreicht<br />
werden.<br />
Während die Hilfslieferungen erfolgten, wurden<br />
bereits weitere geplant. Neben der Bereitstellung<br />
von lang haltbaren Nahrungsmitteln<br />
arbeitet der <strong>Malteser</strong>orden an Möglichkeiten<br />
zur medizinischen Versorgung vor Ort. •<br />
30
Essay<br />
DER ZEIT IHRE KUNST<br />
der Kunst ihre Freiheit<br />
Provokation in der Kunst<br />
von Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn<br />
So steht es auf dem Gebäude der Wiener Secession<br />
zu lesen. Mit der ersten Aussage habe ich kein<br />
Problem. Ich habe mich mit vielen Kunstepochen<br />
beschäftigt, zahllose Museen besucht, mich mit<br />
vielen Stilen auseinander gesetzt – man muss<br />
nicht alles mögen, was als Kunst gilt. Meine<br />
Mutter war kunsthistorisch überdurchschnittlich<br />
gebildet und sie hat es verstanden, mein Interesse<br />
zu wecken und zu pflegen. Damit will ich keineswegs<br />
sagen, ich sei ein Experte, bestenfalls habe<br />
ich einen guten Geschmack – den ich mir allerdings<br />
nicht leisten kann. Mit der zweiten Aussage<br />
der Überschrift ist es schon schwieriger:<br />
Botticelli oder Leonardos „Dame mit dem Hermelin“,<br />
aber auch Darstellungen des Schmerzenmannes,<br />
die dem Betrachter das fast unvorstellbare Leiden<br />
Jesu Christi eindringlich vorhalten sollen. Dürfen<br />
Künstler alles darstellen? Das bittere Leid des zu<br />
Unrecht zum Tode Verurteilten ebenso, wie den<br />
Beginn der Geburt des Sohnes Gottes; eine<br />
Persiflage des berühmten Bildes vom Letzten<br />
Abendmahl, also der Einsetzung des Sakramentes<br />
der Eucharistie, die zweifellos die religiösen<br />
Empfindungen zahlreicher Menschen verletzt; ein<br />
orgiastisches Bühnenstück in Szene setzen, das<br />
offensichtlich sexualisierte Gewalt in kirchlichem<br />
Zusammenhang zeigt?<br />
MALTESER INTERNATIONAL / ESSAY<br />
Wie weit kann die Freiheit der Kunst gehen, gibt<br />
es hier Grenzen und wer setzt diese? Kunst darf<br />
sicher die Sinne des Hörers, des Betrachters erfreuen.<br />
Wie weit darf Kunst provozieren, konfrontieren,<br />
unangenehme Wahrheit erzählen? Künstler<br />
schufen Werke, die als Inbegriff des Schönen<br />
gelten, wie die „Geburt der Venus“ von Sandro<br />
Extreme Darstellungen sollen offensichtlich provozieren.<br />
Provokation an sich ist zwar häufig negativ<br />
besetzt, wäre aber durchaus wertneutral – provozieren<br />
bedeutet strenggenommen nur „(etwas) hervorrufen“.<br />
Auch Jesus hat immer wieder provoziert, hat<br />
seine Hand auf empfindliche Stellen gelegt, was ja<br />
schließlich auch zu seiner Verurteilung geführt hat.<br />
<strong>Die</strong> gebärende Mutter Gottes, die Persiflage des<br />
Letzten Abendmahles, die Performance-Oper<br />
„Sancta“ bei den Wiener Festwochen, provozieren<br />
zweifellos, ich kann aber nicht erkennen, dass diese<br />
Provokationen irgendeinem guten Zweck dienen<br />
könnten. Ist es am Ende nur eine an einen bestimmten<br />
Personenkreis gerichtete Provokation um ihrer<br />
selbst willen? Dann allerdings muss ich diese Darstellung,<br />
diese Darbietungen für unangemessen halten,<br />
weil dadurch Menschen in ihren Gefühlen zutiefst<br />
verletzt werden können. <strong>Die</strong> Beschädigung von<br />
fremdem Eigentum ist übrigens auch keine angemessene<br />
Reaktion auf eine Provokation ... Endet die<br />
Freiheit des Künstlers nicht dort, wo die Persönlichkeit<br />
des Betrachters verletzt wird? •<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
31
WIR GRATULIEREN!<br />
Jubiläen und besondere Auszeichnungen<br />
von Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn<br />
Ernst Freiherr von Freyberg (re.)<br />
mit seinem Amtsvorgänger,<br />
Dr. Erich Prinz von Lobkowicz (li.)<br />
S.E. Botschafter Dr. Heinz Hafner<br />
Erzabt P. Dr. Korbinian<br />
Birnbacher OSB<br />
Bischof em. P. Dr. Ludwig<br />
Schwarz SDB<br />
Ernst Freiherr von Freyberg: Der neue Präsident der<br />
Deutschen Assoziation des <strong>Malteser</strong>ordens<br />
Bei der Generalversammlung der Deutschen Assoziation des<br />
Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens in Regensburg, die am<br />
15. Juni <strong>2024</strong> stattfand, wurde der langjährige Schatzmeister<br />
Ernst Freiherr von Freyberg zum neuen Präsidenten<br />
gewählt. Er löst Erich Prinz von Lobkowicz ab, der sich nach<br />
18-jähriger Amtszeit nicht mehr zur Wiederwahl gestellt<br />
hatte. Gleichzeitig übernimmt Freyberg auch den Vorsitz des<br />
Aufsichtsrates der <strong>Malteser</strong> Deutschland gGmbH und des<br />
Stiftungsrates der <strong>Malteser</strong> Stiftung. Wir wünschen dem neuen<br />
Präsidenten Gottes reichen Segen für seine Aufgabe!<br />
Großes Silbernes Ehrenzeichen der Stadt Wien für<br />
S.E. Botschafter Dr. Heinz Hafner<br />
Für seine Verdienste um die Stadt Wien wurde der ehemalige<br />
Kabinettsvizedirektor der Präsidentschaftskanzlei, Dr. Heinz<br />
Hafner, mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen der Stadt<br />
Wien ausgezeichnet. 19 Jahre lang diente er in vorbildlicher<br />
Weise drei Bundespräsidenten und zeichnete sich durch großes<br />
Verhandlungsgeschick aus. Seit 2022 ist er ehrenamtlicher<br />
Botschafter des <strong>Malteser</strong>ordens bei der Republik Ungarn. Wir<br />
gratulieren S.E. Botschafter Dr. Hafner zu dieser Auszeichnung!<br />
30-jähriges Priesterjubiläum:<br />
Erzabt P. Dr. Korbinian Birnbacher OSB<br />
Er dient dem <strong>Malteser</strong>orden in Österreich als Chefkaplan,<br />
ist Erzabt von St. Peter zu Salzburg und nun bereits seit 30<br />
Jahren im priesterlichen <strong>Die</strong>nst: Wir gratulieren unserem<br />
Erzabt zu diesem besonderen Jubiläum und wünschen ihm<br />
weiterhin für sein Wirken Gottes reichsten Segen!<br />
Diamantenes Priesterjubiläum:<br />
Bischof em. P. Dr. Ludwig Schwarz SDB<br />
Unglaubliche 60 Jahre steht der Konventualkaplan des<br />
<strong>Malteser</strong>ordens und em. Bischof von Linz, P. Dr. Ludwig<br />
Schwarz, im priesterlichen <strong>Die</strong>nst. Immer wieder feierte er<br />
mit den <strong>Malteser</strong>n Heilige Messe und erfüllte viele weitere<br />
Aufgaben mit ganzherzigem Engagement – ob als Provinzialvikar<br />
der Österreichischen Salesianerprovinz, als Direktor des<br />
Konviktes Don Bosco, oder als Nationaldirektor von Missio<br />
Österreich. Wir danken ihm für all sein Wirken und<br />
wünschen weiterhin Gottes reichsten Segen!<br />
32
Weihbischof Stephan Turnovsky<br />
v.l.n.r. S.E. Botschafter Peter Canisius<br />
Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn,<br />
Olivier Loudon<br />
Durch die <strong>Malteser</strong> zur priesterlichen Berufung:<br />
Weihbischof Stephan Turnovsky feierte seinen 60. Geburtstag<br />
Ich war Bereichsleiter des <strong>Malteser</strong> Hospitaldienstes Tirol, als der damalige<br />
Chemietechniker Stephan Turnovsky 1987 bei den <strong>Malteser</strong>n aufgenommen<br />
wurde. Nicht zuletzt der <strong>Die</strong>nst am „Herren Kranken“ führte ihn zu<br />
seiner priesterlichen Berufung – er wurde 1998 zum Priester, 2008 zum<br />
Weihbischof geweiht und dient aktuell als Bischofsvikar im Vikariat Nord –<br />
Unter dem Mannhartsberg und als Bischof für Kinder- und Jugendpastoral<br />
sowie Religiöse Bewegungen. Anlässlich seines 60. Geburtstages durfte ich<br />
folgende Worte an ihn richten: „Für Dich kam irgendwann der Zeitpunkt,<br />
an dem Du festgestellt hast, dass alles Leben mehr ist als nur Chemie, dass<br />
es einen Bereich gibt, der nicht im Periodensystem verortet, der nicht über<br />
das Einheitensystem definiert werden kann, dass Du als Werkzeug in der<br />
grenzenlosen Werkstatt des Schöpfers selbst dienen willst. Danke für die<br />
Zeit, die Du in Zuwendung zu unseren Herren Kranken investiert hast, dass<br />
Du unsere Gemeinschaft mitgetragen hast, dass wir Dich begleiten durften<br />
und immer noch dürfen.“ Ad multos annos!<br />
Außergewöhnliche Hilfstätigkeit:<br />
Rangerhöhung für S.E. Botschafter Peter Canisius<br />
Aktuell ist er als ao. u. bev. Botschafter des <strong>Malteser</strong>ordens in Moldau und<br />
Kasachstan aktiv, doch bereits seit 1994 ist er Mitglied des Ordens. Durch<br />
viel diplomatisches Geschick konnte er es dem <strong>Malteser</strong>orden ermöglichen,<br />
diplomatische Beziehungen mit insgesamt sechs Ländern (Republik<br />
Kasachstan, Republik Moldau, Islamischer Staat von Afghanistan,<br />
Eritrea, Republik Tadschikistan, Föderative Republik Jugoslawien,<br />
d.h. dem heutigen Serbien und Montenegro) aufzunehmen. Doch sein<br />
hilfstätiges Engagement ist noch beeindruckender: In seiner Zeit als Botschafter<br />
in Moskau iniziierte und finanzierte er mehr als 60 Hilfsprojekte,<br />
in Kasachstan wurde der Bau der ersten katholischen Kathedrale in Almaty<br />
aktiv gefördert, die Franziskaner Schulschwestern unterstützt sowie dem<br />
katholischen Waisenhaus der Schwestern der Heiligen Mutter Theresa in<br />
Astana geholfen. In Afghanistan hat er die Projekte des <strong>Malteser</strong> Hilfsdienstes<br />
erst ermöglicht und gefördert und kürzlich das 10-jährige Jubiläum der von<br />
ihm gegründeten <strong>Malteser</strong>-Suppenküche in Moldawien gefeiert. Aufgrund<br />
dieser und zahlreicher weiterer Verdienste um unseren Orden und seine<br />
Hilfswerke wurde ihm das Schulterband zuerkannt. Seine Hingabe im<br />
<strong>Die</strong>nst der „Herren Kranken“ ist ein gewaltiges Vorbild für uns alle! •<br />
WERDE TEIL<br />
unseres Teams!<br />
Für unsere mobilen Pflegedienste<br />
und die 24-Stunden-Betreuung<br />
suchen wir Verstärkung! (m/w/d)<br />
RUNDSCHAU<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
• Diplomierte Pflegefachkräfte<br />
• Pflegefachassistent:In<br />
• Plegeassistent:Innen<br />
• Heimhelfer:Innen<br />
www.malteser.care/jobs<br />
33
ORDENS-<br />
DIPLOMATIE<br />
im Kampf gegen<br />
Human Trafficking<br />
Botschafter Prof.<br />
Michel Veuthey<br />
v.r.n.l.: S.E. Botschafter DI Sebastian<br />
Prinz von Schoenaich-Carolath mit seiner<br />
Gattin, der Gesandte und bev. Minister<br />
der Botschaft, Mag. Constantin Hoheneck<br />
und Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn,<br />
Großprior von Österreich<br />
© Christian Mikes<br />
Internationale und nationale Bemühungen im<br />
Kampf gegen den Menschenhandel<br />
von Jochen Ressel<br />
<strong>Die</strong>ses global relevante Verbrechen<br />
ist für unfassbares Leid der<br />
Verschleppten verantwortlich<br />
und hat bereits ein Volumen von<br />
weit über US-$ 150 Mio. weltweit<br />
erreicht. Bei Konferenzen und<br />
Tagungen weisen die Botschafter<br />
des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-<br />
Ordens laufend auf die verheerenden<br />
Auswirkungen des globalen<br />
Menschenhandels hin und betonen<br />
die dringende Notwendigkeit internationaler<br />
Zusammenarbeit zur<br />
Bekämpfung dieses Verbrechens.<br />
Bereits 2017 hat der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-<br />
Orden einen Sonderbotschafter für die Überwachung<br />
und Bekämpfung des Menschenhandels<br />
ernannt. S.E. Botschafter Prof. Michel Veuthey ist<br />
bei den dreimal jährlich in Genf stattfindenden<br />
Tagungen des Menschenrechtsrats mit Vorträgen<br />
und Parallelveranstaltungen präsent. Außerdem organisierte<br />
er in Zusammenarbeit mit internationalen<br />
Experten und Überlebenden bisher 41 Webinare<br />
zum Thema Menschenhandel. <strong>Die</strong>se Webinare<br />
werden in sieben Sprachen (Chinesisch, Deutsch,<br />
Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch und<br />
Spanisch) untertitelt. Weiters arbeitet er laufend an<br />
der Entwicklung eines internationalen Netzwerks<br />
von Praktikern, Experten und Forschern, u.a. um<br />
kostenlose Online-Kurse für Helfer anzubieten.<br />
Auch der Botschafter des <strong>Malteser</strong>ordens bei<br />
der Republik Österreich, S.E. Botschafter DI<br />
Sebastian Prinz von Schoenaich-Carolath, setzt<br />
sich in besonderer Weise für den Kampf gegen den<br />
Menschenhandel ein. In Österreich, das aufgrund<br />
seiner geografischen Position und seiner Geschichte<br />
ebenfalls von Human Trafficking betroffen ist,<br />
ist es Botschafter Schoenaich-Carolath gelungen,<br />
gemeinsam mit der Erzdiözese Salzburg eine<br />
Monitoring-Stelle einzurichten, um die aktuelle<br />
Situation und Entwicklungen im Bereich des Menschenhandels<br />
in Österreich zu beobachten und<br />
um entsprechende Initiativen setzen zu können.<br />
Im Laufe des Jahres werden weitere Details zum<br />
Thema publiziert werden können. •<br />
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN<br />
über den Kampf gegen den Menschenhandel<br />
nohumantrafficking.orderofmalta.int<br />
austriaembassy.orderofmalta.int<br />
www.adlaudatosi.org (Webinare und Veranstaltungen)<br />
www.christusliberat.org (beste Praktiken)<br />
www.cuhd.org (Online-Kurs gegen Menschenhandel)<br />
34
GROSSE FREUDE ÜBER<br />
15 neue Ordensmitglieder<br />
von Richard Steeb<br />
RUNDSCHAU<br />
Im Rahmen eines feierlichen<br />
Gottesdienstes in der Karlskirche<br />
am 22. Juni <strong>2024</strong>, wurden<br />
15 Damen und Herren als neue<br />
Mitglieder des Souveränen<br />
<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
willkommen geheißen. Als<br />
ältester katholischer Laienorden<br />
der Welt, der weltweit über<br />
13.500 Mitglieder zählt, wächst<br />
der <strong>Malteser</strong>orden somit auch<br />
in Österreich weiter.<br />
Über 500 Personen waren am 22. Juni <strong>2024</strong> in die<br />
Wiener Karlskirche gekommen um mitzuverfolgen,<br />
wie die neuen Mitglieder ihr Ordensversprechen<br />
in die Hand des Großpriors von Österreich,<br />
Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn, ablegten. Das<br />
Aufnahme-Hochamt wurde vom Chefkaplan des<br />
<strong>Malteser</strong>ordens und Erzabt von St. Peter zu Salzburg,<br />
P. Dr. Korbinian Birnbacher OSB, geleitet.<br />
<strong>Die</strong> Aufnahme markiert einen bedeutenden<br />
Meilenstein im Leben der neuen Mitglieder und<br />
stärkt die Mission des <strong>Malteser</strong>ordens: Den Glauben<br />
zu bewahren und den Armen und Kranken<br />
zu dienen. <strong>Die</strong> neuen Mitglieder, die nach einer<br />
intensiven, spirituellen Vorbereitung in den<br />
Orden aufgenommen wurden, bringen vielfältige<br />
Fähigkeiten und eine tiefe Hingabe mit. Sie haben<br />
sich verpflichtet, nach den Prinzipien und Werten<br />
des Ordens zu leben und zu wirken. Viele von<br />
ihnen haben ihre christliche Nächstenliebe bereits<br />
jahrelang unter Beweis gestellt, z.B. durch ihren<br />
<strong>Die</strong>nst im Rahmen des <strong>Malteser</strong> Hospitaldienstes<br />
Austria. Über 60% aller Ordensmitglieder sind in<br />
einem der Hilfswerke des Ordens aktiv.<br />
„Das Engagement und die Hingabe unserer neuen<br />
Mitglieder bereichern unseren Orden und stärken<br />
unsere humanitären und karitativen Aktivitäten<br />
in Österreich und weltweit“, sagt Großprior Fra’<br />
Gottfried Kühnelt-Leddihn. <strong>Die</strong> Aufnahme ist ein<br />
Zeichen der kontinuierlichen Vitalität und des<br />
Wachstums des Ordens. Der Großprior ergänzt:<br />
„Wir danken allen, die sich mit ihrem Versprechen<br />
bereiterklärt haben, spirituell noch umfassender<br />
zu wirken und ihr Tun vermehrt in den <strong>Die</strong>nst<br />
der Armen und Kranken zu stellen.“ •<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
35
Veranstaltungs- UND REISEBERICHTE<br />
ÖSTERREICHISCHE MALTESER<br />
BESUCHEN ESTLAND<br />
von S.E. Botschafter Mag. Manfred Mautner-Markhof<br />
Im Juni <strong>2024</strong> besuchte eine Ordensdelegation aus<br />
Österreich Tallinn, die Hauptstadt Estlands, um den<br />
einjährigen Jahrestag der Gründung der Botschaft<br />
des <strong>Malteser</strong>ordens, die Gründung der Stiftung und<br />
den Beginn der Aktivitäten in Estland zu feiern.<br />
Als erster Botschafter des Ordens war es mir ein<br />
Anliegen, in einem Land, das 80% agnostisch und<br />
die übrigen 20% lutherisch oder orthodox sind,<br />
die Römisch-katholische Gemeinde so schnell wie<br />
möglich kennenzulernen – als eine Minderheit von<br />
nur 0,3% der Bevölkerung. Nach nur einem Jahr<br />
konnten nun 18 neue Hilfsdienst-Mitglieder aufgenommen<br />
werden, sowie 50 weitere Freiwillige,<br />
die bereit sind, bei unseren verschiedenen Hilfsaktivitäten<br />
mitzuwirken! Daher war es eine große<br />
Freude, die österreichische Delegation mit Großprior<br />
Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn, in Tallinn<br />
zu begrüßen. Da ich aus gesundheitlichen Gründen<br />
leider nicht in Estland sein konnte, wurden die<br />
österreichischen Gäste und andere ausländische<br />
<strong>Malteser</strong> von Indrek Petersoo, dem Administrator<br />
der Botschaft, und Alexander Tsikhilov, dem Vorsitzenden<br />
des Stiftungsrates, empfangen.<br />
Der dreitägige Besuch umfasste die Eröffnung einer<br />
Ausstellung zur Geschichte des <strong>Malteser</strong>ordens im<br />
Tallinner Ritterordenmuseum, unter dem Titel<br />
„Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden im <strong>Die</strong>nst<br />
der Menschlichkeit“, einen offiziellen Empfang der<br />
Botschaft des <strong>Malteser</strong>ordens, eine Heilige Messe<br />
mit der Vereidigung der neuer <strong>Malteser</strong> und eine<br />
Stadtrundfahrt durch Tallinn.<br />
„Mit dieser Ausstellung im Ritterordenmuseum<br />
möchten wir den Menschen in Tallinn und Estland<br />
ein tieferes Verständnis für das reiche Erbe und die<br />
edle Mission des <strong>Malteser</strong>ordens vermitteln. Das<br />
Engagement für humanitäre Hilfe, der Hingabe<br />
an die Pflege der Kranken und Armen, sowie der<br />
unermüdlichen Verteidigung der Menschenwürde“,<br />
sagt Alexander Tsikhilov, Vorsitzender der Order<br />
of Malta Foundation in Estland. Der Empfang der<br />
Botschaft des <strong>Malteser</strong>ordens fand auf der Dachterrasse<br />
des Hochhauses Maakri 19/1 in Tallinn<br />
statt, in dem sich die Botschaft des <strong>Malteser</strong>ordens<br />
befindet.<br />
Am Abend des 18. Juni feierten S.E. Bischof Philippe<br />
Jourdan und Bischof Darius Trijonis aus Litauen<br />
gemeinsam mit dem Prälat des <strong>Malteser</strong>ordens,<br />
Weihbischof Monsignore Luis Manuel Cuña Ramos,<br />
ein Hochamt in der St. Peter-und-Paul-Kathedrale<br />
in Tallinn, anlässlich des ersten Jahrestages der<br />
Tätigkeit des <strong>Malteser</strong>ordens in Estland. Während<br />
der Heiligen Messe versprachen die neuen <strong>Malteser</strong><br />
36
feierlich, in Estland gegen die Achtfache Elend zu<br />
wirken.<br />
<strong>Die</strong> Stiftung des <strong>Malteser</strong>ordens in Estland spendet<br />
in Zusammenarbeit mit den Schwestern der<br />
Hl. Mutter Teresa und der Lebensmittelbank von<br />
Tallinn regelmäßig Lebensmittel an Bedürftige<br />
und organisiert Erste-Hilfe- und Zivilschutzschulungen<br />
in Bildungsinstitutionen. <strong>Die</strong> Stiftung organisiert<br />
außerdem jeden ersten Freitag im Monat<br />
Jour-Fix-Abende in der St. Peter-und-Paul-Kathedrale<br />
und jeden ersten Sonntag im Monat Treffen<br />
für Mitglieder der katholischen Gemeinde Tallinn.<br />
Es ist geplant, den Betrieb im Herbst auf Tartu<br />
und Pärnu zu erweitern. Durch das Bemühen der<br />
Botschaft sind zwischen den österreichischen und<br />
estnischen <strong>Malteser</strong>n enge und freundschaftliche<br />
Kooperationsbeziehungen entstanden. So hat der<br />
<strong>Malteser</strong> Hospitaldienst Austria die estnischen<br />
Freunde bei der Organisation der Pilgerfahrt nach<br />
Lourdes, bei der Beschaffung von Uniformen,<br />
sowie bei der Beschaffung der für die täglichen<br />
Aktivitäten notwendigen Informationen und der<br />
Erstellung von Dokumentationen, unterstützt. •<br />
RUNDSCHAU<br />
MALTESER-WALLFAHRT<br />
NACH ALTÖTTING<br />
von Jochen Ressel<br />
Im Juni <strong>2024</strong> unternahmen die <strong>Malteser</strong> bereits<br />
zum 50. Mal ihre Pilgerreise zur Mutter Gottes,<br />
der Schwarzen Madonna von Altötting. <strong>Die</strong> österreichischen<br />
<strong>Malteser</strong> aus Tirol, der Steiermark und<br />
aus Wien waren mit mehreren Sanitätsfahrzeugen<br />
bereits am Freitag mit bewegungseingeschränkten<br />
und kranken Betreuten in den berühmten Wallfahrtsort<br />
gekommen, um eine schöne gemeinsame<br />
Zeit zu verbringen und den Betreuten einige Tage<br />
Entspannung zu ermöglichen. Am Sonntag trafen<br />
sie mit den <strong>Malteser</strong>n aus Salzburg und OÖ zusammen,<br />
die mit Bussen nach Altötting kamen,<br />
wie auch mit vielen bayrischen <strong>Malteser</strong>n und<br />
deren Betreuten, die aus allen Diözesen Bayerns<br />
ebenfalls zur Mutter Gottes gepilgert waren.<br />
<strong>Die</strong> Wallfahrt war ein eindrückliches Zeichen,<br />
welch unglaubliche Kraft der Glaube geben<br />
kann, um körperlichen und psychischen<br />
Herausforderungen erfolgreich zu begegnen<br />
und Seelenfrieden zu finden. •<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
37
Veranstaltungs- und Reiseberichte<br />
VATIKANISCHER STAATSSEKRETÄR BESUCHT<br />
DIE ORDENS-HILFSWERKE IM LIBANON<br />
von Jochen Ressel<br />
Der Staatssekretär des Vatikans, S.Em. Kardinal<br />
Pietro Parolin, besuchte im Juni <strong>2024</strong> die karitativen<br />
Werke des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens im<br />
Libanon. In Anwesenheit der Botschafterin des<br />
Ordens im Libanon, I.E. Maria Emerica Cortese<br />
und hochrangiger Vertreter des libanesischen Staates,<br />
wurde eine feierliche Messe zum Fest des Heiligen<br />
Johannes des Täufers, des Schutzpatrons des<br />
<strong>Malteser</strong>ordens, zelebriert. In den folgenden Tagen<br />
besuchte er einige der zahlreichen humanitären<br />
Zentren, die von der libanesischen Assoziation<br />
des <strong>Malteser</strong>ordens betrieben werden. Der Besuch<br />
ist ein Zeichen der Verbundenheit zwischen<br />
dem <strong>Malteser</strong>orden und dem Heiligen Stuhl und<br />
der Aufmerksamkeit, die dieser den zahlreichen<br />
humanitären Projekten des Ordens in aller Welt<br />
entgegenbringt.<br />
die Ernährungssicherheit zu gewährleisten, den<br />
wirtschaftlichen Aufschwung zu fördern und die<br />
am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen<br />
im Libanon zu unterstützen. Das humanitäre<br />
Engagement des <strong>Malteser</strong>ordens in diesem Land<br />
des Nahen Ostens findet vor dem Hintergrund<br />
einer schweren sozioökonomischen Krise statt, in<br />
der 80% der Bevölkerung in Armut leben und die<br />
durch die Folgen des israelisch-palästinensischen<br />
Konflikts noch verschärft wird. •<br />
Seit über 70 Jahren steht der <strong>Malteser</strong>orden an<br />
vorderster Front, wenn es darum geht, der Bevölkerung<br />
im Libanon medizinische Grundversorgung<br />
und soziale Unterstützung zukommen<br />
zu lassen. Seit 2020 konzentriert der Orden sein<br />
Engagement auf agro-humanitäre Projekte, da die<br />
Landwirtschaft ein wesentliches Element ist, um<br />
50 JAHRE JOHANNITER<br />
von Richard Steeb<br />
Fotos: Johanniter – M. Draper<br />
Unsere Kollegen, die Johanniter, feierten ihr 50-Jahr-Jubiläum mit<br />
einer Gala im Wiener Rathaus und wir freuen uns mit ihnen. Wir<br />
danken für die gute Zusammenarbeit, u.a. im Rahmen der „4 für<br />
Wien“ und gratulieren herzlich zum Jubiläum! Gleichzeitig freuen<br />
wir uns über viele weitere gemeinsame <strong>Die</strong>nste zum Wohl der<br />
Menschen! •<br />
38
10 JAHRE<br />
MALTESER SUPPENKÜCHE<br />
IN CHISINAU<br />
RUNDSCHAU<br />
Anfang Juni <strong>2024</strong> wurde in Chisinau, der<br />
Hauptstadt Moldawiens, von allen Beteiligten<br />
das 10-jährige Jubiläum der <strong>Malteser</strong> Suppenküche<br />
gefeiert, durch die bisher weit mehr als<br />
100.000 warme und ausgiebige Mahlzeiten an<br />
sehr bedürftige alte Menschen verteilt wurden.<br />
Konventualkaplan a.h. S.E. Bischof Anton Cosa<br />
zelebrierte gemeinsam mit neun seiner Priester<br />
aus diesem Anlass eine feierliche Heilige Messe,<br />
in der der Bischof das Engagement der <strong>Malteser</strong>,<br />
namentlich S.E. Botschafter Peter-Canisius von<br />
Canisius und seiner Frau Birgit Kertess von<br />
Canisius dankte, die vor 10 Jahren diese Suppenküche<br />
gegründet und seitdem für den Unterhalt<br />
gesorgt haben.<br />
Im Anschluss bekamen die Bedürftigen wieder<br />
eine gute Mahlzeit – zur Feier des Tages diesmal<br />
Wiener Schnitzel vom Huhn mit Kartoffeln und<br />
Gemüse, sowie zum Mitnehmen eine <strong>Malteser</strong>-<br />
Tragetasche mit Obst, einem großen Kuchen und<br />
Schokolade. <strong>Die</strong> zahlreichen lokalen Helfer in<br />
der Küche und bei der Verteilung wurden nicht<br />
vergessen: Sie wurden mit herzlichem Dank und<br />
Geschenken bedacht.<br />
Dem Großpriorat von Österreich des Souveränen<br />
<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens wurde der aufrichtigste<br />
Dank für die bisherige Unterstützung der<br />
<strong>Malteser</strong> Suppenküche in der Republik Moldau<br />
ausgesprochen. •<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
39
AM ANFANG WAR<br />
die stationäre Pflege<br />
Der Ursprung und die Entwicklung der<br />
stationären Pflege im <strong>Malteser</strong>orden<br />
von Wolfgang J. Bandion<br />
Ansicht Jerusalems aus einer Handschrift von C. Grünenberg, 1487. Das Pilgerhospiz befindet<br />
sich am oberen Bildrand, rechts neben dem Wappen.<br />
Am Beginn der Ordensgeschichte<br />
stand der Gedanke<br />
einer Hospitalbruderschaft.<br />
Seit die Mutter Kaiser Konstantins,<br />
die Heilige Helena, im<br />
4. Jahrhundert in Begleitung<br />
vieler Theologen und wissbegieriger<br />
Intellektueller auf der<br />
Suche nach den Spuren Jesu<br />
ins Heilige Land aufbrach,<br />
riss der Strom von Pilgern zu<br />
den Heiligen Stätten nicht<br />
mehr ab. Eine Pilgerreise war<br />
mühsam, eine Rückkehr in die<br />
Heimat oft ungewiss. Daher<br />
entstanden bald Häuser (meist<br />
von Ordensgemeinschaften getragen),<br />
in denen Pilger Erholung<br />
von den Strapazen ihrer<br />
Reise sowie adäquate ärztliche<br />
Betreuung finden konnten.<br />
Ursprünglich im Bereich von Klöstern, später eigenständig,<br />
wurde das „Xenodochium“ (Fremdenheim)<br />
zum Hospiz. Im Jahre 1070 hatten Kaufleute<br />
aus Amalfi die Erlaubnis erhalten, eine solche<br />
Einrichtung zu unterhalten, deren Leiter als Gründer<br />
des Ordens gilt und als der Selige Gerhard<br />
bekannt ist. Aus dem kleinen Spital erwuchs bald<br />
eine beeindruckende Gemeinschaft, die neben der<br />
Krankenhilfe auch den militärischen Schutz der<br />
Pilger auf dem Weg nach Jerusalem und zurück<br />
sichern sollte. So entstanden Idee und Umsetzung<br />
des Ideals von Mönch und Ritter. Erst nach der<br />
Eroberung von Jerusalem 1099 entwickelte sich aus<br />
der kleinen Gemeinschaft ein Hospitalorden.<br />
<strong>Die</strong> Begegnung der aus dem Westen Europas<br />
kommenden Ritter und Pilger, von denen viele<br />
nur temporär im Land blieben, hatte große soziale<br />
Auswirkungen. <strong>Die</strong>s gilt nicht nur für die Konfrontation<br />
der verschiedenen Rechtstraditionen,<br />
sondern speziell auch für die Lebensgewohnheiten<br />
und ihrer langsamen Anpassung an den orientalischen<br />
Lebensstil. Der bestimmende Teil der Ritter<br />
sprach Französisch, war aber nicht das, was man<br />
40
Der 50 Meter lange Krankensaal mit einer kreuzrippengewölbten Altarnische<br />
heute als Franzosen versteht. Im Heiligen Land<br />
wurden daher alle Pilger aus Europa als „Franken“<br />
bezeichnet.<br />
Wie organisierte der junge Orden seine Spitäler und<br />
Niederlassungen?<br />
<strong>Die</strong> Errichtung von Spitälern war dem Islam<br />
durchaus geläufig, und solche Spitäler dürften<br />
tatsächlich gut ausgestattet gewesen sein und<br />
standen auch Christen offen. Einen größeren Einfluss<br />
als diese islamischen Spitäler hatten jedoch<br />
byzantinische Ideen und ihre besondere christliche<br />
Spiritualität. <strong>Die</strong> Verbindung von spezieller<br />
Krankenbetreuung und der Möglichkeit, vom<br />
Krankensaal aus einer Heiligen Messe beiwohnen<br />
zu können, regte in den folgenden Jahrhunderten<br />
die Bauweise der Ordenskirchen mit ihren<br />
integrierten Krankenräumen an.<br />
Konstantinopel spielte eine überragende Rolle,<br />
nicht nur für die griechische Kirche. Hier befanden<br />
sich die großen Kirchen, und hier wurden<br />
auch die Hauptreliquien aufbewahrt, die unmittelbar<br />
an Jesu Wirken im Heiligen Land erinnerten.<br />
Es war eine überhöhte christliche Kultur, die sich<br />
doch sehr von der westlich-germanischen Kultur<br />
unterschied. Das große Pantokratorspital in<br />
Konstantinopel wurde zwar gleichzeitig wie das<br />
Spital der Johanniter in Jerusalem gegründet, doch<br />
konnte man im byzantinischen Bereich auf eine<br />
jahrhundertelange Tradition von Kranken- und<br />
Fürsorgeanstalten zurückgreifen.<br />
<strong>Die</strong> großen Spitäler des Johanniter-/ <strong>Malteser</strong>ordens<br />
galten bald als Leuchttürme der medizinischen<br />
Versorgung. Das betraf die Organisation von<br />
Stoffen, mit denen der Aufenthalt in Spitälern hygienisch<br />
gesichert wurde, ebenso wie das Angebot<br />
an ausgewogener und reichhaltiger Ernährung und<br />
die sich bis ins 18. Jahrhundert bewahrende Eigenart,<br />
aus Gründen der Hygiene silbernes Tafelwerk<br />
zu verwenden. Da bei den Kriegen die Belegung<br />
mit Kranken oft auf bis zu mehreren tausend Personen<br />
ausgelegt war, waren Hygiene und Sauberkeit<br />
von größter Bedeutung. Das Silbergeschirr des<br />
Ordens liegt heute unter meterdicken, betonharten<br />
Schlickschichten am Grunde des Meeres – das<br />
Schiff, das es trug, fiel den Kampfhandlungen in<br />
der Seeschlacht bei Abukir 1798 zum Opfer.<br />
<strong>Die</strong> Größe des Ordensspitals in Jerusalem überrascht.<br />
Im Jahr 1170 konnte man im Bedarfsfall bis<br />
zu 2.000 Kranke aufnehmen. Im „Herren Kranken“<br />
Christus zu sehen, führt zu der Erkenntnis, dass<br />
Krankheit keine Strafe Gottes ist. Christus will,<br />
als der gute Apotheker, mit seinen Mitteln den<br />
Menschen helfen. Wichtig ist dabei die Sicht auf die<br />
Einzigartigkeit des Menschen, er benötigt Schutz<br />
und Betreuung sowohl in materieller als auch in<br />
spiritueller Weise. Der Blick auf das Geheimnis am<br />
Altar und die ständige Weiterentwicklung medizinischer<br />
Fähigkeiten bei Operationen widersprechen<br />
dem tradierten Bild eines dunklen und ungebildeten<br />
Mittelalters. Der aktive Erfahrungsschatz der<br />
Spitäler, die Differenzierung ärztlicher Aufgaben,<br />
ähnlich der Organisationsstruktur moderner Spitäler,<br />
wurde von Jerusalem über Akkon nach Rhodos und<br />
Malta überliefert und weiterentwickelt. So erhielt<br />
der Hofarzt Josephs II., der gebürtige Malteke<br />
Joseph Barth, seine Ausbildung in Malta und Wien<br />
und war später europaweit der erste Inhaber einer<br />
Lehrkanzel für Augenheilkunde.<br />
<strong>Die</strong> Pflegetradition der Elisabethinnen und die<br />
Verbindung mit dem <strong>Malteser</strong>orden<br />
Eben zu diesen Zeiten kam der Orden der<br />
Elisabethinnen nach Österreich, gefördert vom<br />
Kaiserhaus und dem Wiener Hofadel. <strong>Die</strong>ser der<br />
Krankenpflege gewidmete Orden zu Ehren der<br />
Heiligen Elisabeth war im 18. Jahrhundert in Graz,<br />
KULTURGUT<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
41
Das <strong>Malteser</strong> Ordenshaus<br />
umfasst einen Neubau<br />
und einen historischen<br />
Teil der Elisabethinnen.<br />
Linz und auch in Wien herzlich willkommen. <strong>Die</strong><br />
Ordenspatronin, die Heilige Elisabeth von<br />
Ungarn, sollte Vorbild für die Schwestern sein.<br />
1782 erhielten die Elisabethinnen in Wien das<br />
Haupt der Heiligen Elisabeth, nachdem das<br />
Clarissinenkloster aufgehoben wurde. Anthropologische<br />
Untersuchungen im Jahre 1931 haben die<br />
Echtheit dieser Reliquie bestätigt.<br />
<strong>Die</strong> Symbolik der Kronen vereint beide Orden,<br />
<strong>Malteser</strong> und Elisabethinnen. Bei den Elisabethinnen<br />
sind es drei Kronen im Ordenswappen: Jene der<br />
Ehre, jene des Lebens und jene der Glorie. Bei den<br />
<strong>Malteser</strong>n galt die Krone stets als Symbol der Belohnung<br />
für das Leben der Herren Kranken, denn<br />
sie werden gemäß des zweiten Großmeisters des<br />
Ordens, des Seligen Raymond de Puy, die Krone<br />
der Gerechtigkeit empfangen.<br />
Heute rücken die christlichen Gemeinschaften<br />
wieder zusammen, die gemeinsamen Ordenscharismen<br />
wie Helfen und Heilen verbinden<br />
heute den <strong>Malteser</strong>orden und den Orden der<br />
Elisabethinnen. Besonders Menschen im Alter<br />
zu begleiten und ihnen spirituelle Stütze zu sein,<br />
soll uns an diese gemeinsame Aufgabe erinnern.<br />
Niemand soll alleine bleiben. „Als ich krank war,<br />
habt ihr mich besucht?“, fragt Jesus in der<br />
Heiligen Schrift. Unser modernes Pflegewohnheim,<br />
das <strong>Malteser</strong> Ordenshaus, bei den<br />
Elisabethinnen im 3. Wiener Gemeindebezirk,<br />
gibt allen dem Orden nahe Stehenden die<br />
Chance, diese Idee in gelebte Praxis umzusetzen.<br />
„Gebetsverbrüderungen“ nannte man dies in den<br />
vergangenen Jahrhunderten. <strong>Die</strong> Einladung, im<br />
<strong>Malteser</strong> Ordenshaus ehrenamtlich zu wirken,<br />
gilt besonders für alle Ordensmitglieder. •<br />
WIR TRAUERN UM<br />
Requiescant in pace<br />
Gottfried Livio von Miller zu Aichholz<br />
+ 1. August <strong>2024</strong><br />
Ehren- und Devotionsritter des<br />
Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
_______<br />
Barbara Van Liedekerke<br />
+ 29. Juni <strong>2024</strong> – Mitglied des<br />
MALTESER Hospitaldienstes Austria<br />
_______<br />
Erzherzog Matthias Josef von Österreich<br />
+ 29. Juni <strong>2024</strong> – Mitglied des<br />
MALTESER Hospitaldienstes Austria<br />
_______<br />
Imre Graf von Wengersky<br />
Freiherr von Ungerschütz<br />
+ 27. Juni <strong>2024</strong><br />
Ehren- und Devotionsritter des<br />
Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
_______<br />
... und um alle Betreuten<br />
von MALTESER Care,<br />
des MALTESER Hospitaldienstes<br />
Austria und der MALTESER Kinderhilfe,<br />
... und um alle Bewohnerinnen<br />
und Bewohner<br />
des MALTESER Ordenshauses, die<br />
von uns gegangen sind.<br />
42
Weites Leben – WEITES HERZ<br />
Gut leben nach dem<br />
Bauplan des Heiligen Benedikt<br />
Eine Buchrezension von Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn<br />
Das neue Buch des Chefkaplans des <strong>Malteser</strong>ordens in<br />
Österreich, Erzabt P. Dr. Korbinian Birnbacher OSB<br />
Kann Leben nach einer 1.500 Jahre alten Regel<br />
zeitgemäß und erfüllend sein? Ja, das geht! Aber<br />
doch nur für Mönche und Nonnen, eingeschlossen<br />
hinter Klostermauern? Keineswegs, das funktioniert<br />
drinnen wie draußen!<br />
Erzabt P. Dr. Korbinian Birnbacher OSB legt leicht<br />
verständlich und überzeugend dar, dass diese Anleitung<br />
für ein Leben in Gemeinschaft nicht nur für<br />
Mönche im zerfallenden Römischen Reich, sondern<br />
jetzt und hier, für alle Gemeinschaften für ein funktionierendes<br />
Zusammenleben hilfreich sein kann – ob in<br />
einem Orden, einer Familie, einer Wohngemeinschaft<br />
oder einem politischen Gemeinwesen. <strong>Die</strong> Regel des<br />
Heiligen Benedikt verlangt gegenseitigen Respekt,<br />
achtungsvolle Kommunikation und das Einhalten des<br />
rechten Maßes (das nichts nichts mit Mittelmäßigkeit<br />
zu tun hat). Mit Bedauern werden Leser feststellen,<br />
dass genau diese Eigenschaften mit zunehmender<br />
Größe der Gemeinschaft, insbesondere der politischen,<br />
abnehmen; dass aber auch Gehorsam etwas<br />
anderes ist, als das widerspruchslose, nicht hinterfragende<br />
Ausführen von Anordnungen, sondern<br />
vielmehr das aufeinander Hören, das die Grundlage<br />
dafür ist, eines Sinnes zu sein, so wie einst die christliche<br />
Urgemeinde in Jerusalem.<br />
Der Zeitgeist hört nur auf seinen Vornamen Ego.<br />
Wenn er auf der Suche nach sich selbst die Möglichkeit<br />
Gott zu finden ausschließt, wird er scheitern.<br />
Trotz aller „Fortschritte“ in der Erforschung des<br />
unendlichen Weltalls werden wir uns damit abfinden<br />
müssen, in einer Gemeinschaft von Menschen, geschaffen<br />
nach dem Abbild Gottes, auf dieser Erde<br />
mit ihren endlichen Ressourcen leben zu müssen. <strong>Die</strong><br />
Regel des Heiligen Benedikt kann dabei eine wertvolle<br />
Hilfe sein – das Buch des Erzabtes ist ein hilfreicher<br />
Schlüssel zum Öffnen dieser Schatztruhe. •<br />
Weites Leben, weites Herz - Gut leben nach dem Bauplan<br />
des heiligen Benedikt; Erzabt P. Dr. Korbinian Birnbacher;<br />
Tyrolia Verlag Innsbruck Wien, <strong>2024</strong><br />
176 Seiten; Preis: € 22,-; ISBN 978-3-7022-4188-9<br />
NEKROLOG / GELESEN EMPFOHLEN<br />
KONTAKT<br />
Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />
Großpriorat von Österreich<br />
Dipl.-Ing. Richard Steeb<br />
+43 1 512 72 44<br />
smom@malteser.at<br />
www.malteserorden.at<br />
_______<br />
MALTESER Hospitaldienst Austria<br />
Bundeszentrale<br />
Mag. Manuel Weinberger<br />
+43 1 512 53 95<br />
zentrale@malteser.at<br />
www.malteser.at<br />
MALTESER International<br />
Dipl.-Ing. Richard Steeb<br />
+43 1 512 72 44<br />
smom@malteser.at<br />
www.malteser-international.org<br />
_______<br />
MALTESER Care<br />
Dir. Helmut Lutz<br />
+43 1 361 97 88<br />
Kostenlose Pflegehotline:<br />
0800 201 800<br />
(Mo-So 8:00-20:00 Uhr)<br />
office@malteser.care<br />
www.malteser.care<br />
MALTESER Kinderhilfe<br />
GF Olivier Loudon,<br />
DGKP Mag. Petra Hellmich, MA<br />
+43 7472 982 01<br />
office@malteser-kinderhilfe.at<br />
www.malteser-kinderhilfe.at<br />
_______<br />
MALTESER Ordenshaus<br />
Dir. Mag. Thomas Kissich<br />
+43 1 597 59 91<br />
office@malteser-ordenshaus.at<br />
www.malteser-ordenshaus.at<br />
_______<br />
MALTESER Johannesgemeinschaft<br />
Priv.-Doz. Dr. Johannes Holfeld<br />
+43 1 512 72 44<br />
mjg@malteser.at<br />
www.malteserjohannesgemeinschaft.at<br />
DIE MALTESER AUSGABE 03 <strong>2024</strong><br />
43
Herzlich Willkommen im<br />
SCHLOSS MAILBERG<br />
Im prachtvollen Ambiente des seit 1146 zum <strong>Malteser</strong>orden gehörenden<br />
Schlosses Mailberg bieten wir Ihnen stilvolle Zimmer im Schlosshotel, Köstlichkeiten<br />
in Barbara’s Schlosskeller und besondere Weine in unserer Vinothek.<br />
Wir freuen uns auf Ihr Kommen! www.schlosshotel-mailberg.at<br />
SOUVERÄNER MALTESER-RITTER-ORDEN<br />
GROSSPRIORAT VON ÖSTERREICH<br />
Jochen Ressel – Chefredakteur, Leiter Kommunikation<br />
Johannesgasse 2, 1010 Wien<br />
T +43 1 512 72 44<br />
presse@malteser.at<br />
www.malteserorden.at<br />
wohoep wie ein SchlossHrr<br />
Für all jene, die sich ein paar Tage vom Alltag abmelden<br />
und ihre Batterien im eleganten Ambiente eines<br />
geschichtsträchtigen Schlosses aufladen möchten,<br />
birgt der kleine Weinort Mailberg im Pulkautal ein<br />
bezauberndes Refugium: Das Schlosshotel Mailberg,<br />
Mitgliedsbetrieb der Schlosshotels und Herrenhäuser,<br />
umgeben von Weingärten und einem Burggraben.<br />
Das Anwesen, seit 1146 im Besitz des Souveränen<br />
<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens, beherbergt nicht nur die Pfarrkirche<br />
von Mailberg, eine bestens sortierte Vinothek<br />
und das Restaurant „Schlosskeller“. In den vergangenen<br />
Jahren wurden auch die 21 Zimmer und Suiten des<br />
Schlosses liebevoll renoviert und individuell eingerich tet.<br />
**** Schlosshotels<br />
& Herrenhäser<br />
Mit der Pfarrkirche und dem schönen Innenhof ist<br />
das Schloss beliebte Kulisse für Hochzeiten. Der Wappensaal<br />
mit zusätzlichem Bühnenbereich eignet sich<br />
bestens für Tagungen und Seminare. Exklusive Veranstaltungen<br />
im kleinen Kreis, Kamingespräche und<br />
Workshops bieten sich im Kaminzimmer an.<br />
Im Schlossgarten mit Fischteich findet man Möglichkeit<br />
für Entspannung. Tennisplätze, Fahrrad- und<br />
E-Bike-Verleih machen den Aufenthalt „sportlich“. Der<br />
bewaldete Buchberg mit noch intakter Natur bietet<br />
Gelegenheit für erholsame Wanderungen.<br />
Österreichische Post AG<br />
MZ 11Z038858M<br />
Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />
Johannesgasse 2, 1010 Wien<br />
Geöffnet:ganzjährig.Führung:täglichum12Uhrundnachtel.Voranmeldung,ErmäßigungmitderNÖ-Card!<br />
A-<strong>2024</strong>Mailberg1,Telefon:+43294330301<br />
E-Mail:reservierung@schlosshotel-mailberg.at<br />
www.schlosshotel-mailberg.at<br />
Mit frischen, regionalen Produkten und einer sorgfältig<br />
gewählten Mischung aus traditionellen Gerichten<br />
und kreativen Kompositionen stellt das Restaurant<br />
„Schlosskeller“ unter der neuen Leitung von Christoph<br />
Schüller eine kulinarische Bereicherung für das Pulkautal<br />
dar. Edle Tropfen aus den Mailberger Rieden des<br />
Gemütlich tafeln<br />
Schlossweingutes <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens und der<br />
Winzer von Mailberg Valley runden das Genusserlebnis<br />
in den gemütlichen Räumlichkeiten des Schlosskellers<br />
und auf der stimmungsvollen Terrasse im Schlosshof ab.<br />
Telefon:+4329433030120<br />
E-Mail:reservierung@schlosskeller-mailberg.at<br />
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