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Ausgabe <strong>15</strong> | <strong>2024</strong> • 10. September <strong>2024</strong><br />

Martin Scherl<br />

aus Grins ist<br />

Physiotherapeut<br />

und „Donkey<br />

Trail Guide“ aus<br />

Leidenschaft<br />

Seite 22<br />

Foto: Elisabeth Zangerl


Flirscher Kirchti mit Ehrungen<br />

1 2 3 4<br />

5 6 7 8<br />

9 10 11 12<br />

13<br />

Medieninhaber, Verleger:<br />

Oberländer VerlagsGmbH<br />

6410 Telfs, Bahnhofstraße 24<br />

Tel. 05262/67491, Fax: -13<br />

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§ 25 MedienG können unter http://unternehmen.oberlandverlag.at/ovg/unternehmen/<br />

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Herausgeber:<br />

Günther Lechner, Wolfgang Weninger<br />

Redaktion:<br />

Meinhard Eiter (me)<br />

Friederike Bundschuh (fb)<br />

Peter Bundschuh (pb)<br />

Friederike Hirsch (riki)<br />

Peter Leitner (pele)<br />

Edith Lorber (elo)<br />

Christian Novak (novi)<br />

Lisi Zangerl (lisi)<br />

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Produktion: WestMedia Verlags GmbH<br />

Die nächste Ausgabe<br />

erscheint am 24. Sept. <strong>2024</strong><br />

2 10. September <strong>2024</strong><br />

14 <strong>15</strong><br />

Einer der Höhepunkte im Veranstaltungsjahr<br />

der Musikkapelle und<br />

Schützen ist das traditionelle Flirscher<br />

Kirchtagsfest, zu dem auch heuer wieder<br />

viele gekommen waren. Verdiente<br />

Schützen wurden geehrt.<br />

1 Toni Wolf aus Flirsch ist gerne<br />

beim Kirchtag dabei.<br />

2 Thomas Kneringer und Gotthard<br />

Siegl spielen beide Flügelhorn bei<br />

der Musikkapelle Flirsch. Diesmal<br />

tauschten sie ihre Instrumente<br />

gegen die Kochlöffel.<br />

3 MK-Obmann Stefan Sailer, Kapellmeister<br />

Dominik Wahler und<br />

Fähnrich Franz Josef Errath freuten<br />

sich über ein gelungenes<br />

Kirchtagsfest.<br />

4 Thomas Pfeifer im Gespräch mit<br />

Patrick Streng, der die Ehrensalven<br />

mit der Kanone abfeuerte.<br />

5 Daniel Matt, der ehemaliger Skicrosser<br />

Andy Matt, und Stefan<br />

Siegl unterhielten sich gut.<br />

6 Oberleutnant Gerhard Rudigier<br />

und Schützenobmann Hermann<br />

Huter waren bestens gelaunt.<br />

7 Gebl Juen aus Strengen war mit<br />

der Familie beim Flirscher Kirchti.<br />

8 Peter Stieger erhielt die Silberne<br />

Verdienstmedaille.<br />

9 Rudolf Schönach ist seit 55 Jahren<br />

Mitglied der Flirscher Schützen<br />

und wurde mit dem Jahreskranz<br />

zur Andreas-Hofer-Medaille<br />

ausgezeichnet.<br />

10 Die Brüder Stefan und Hermann<br />

Huter sind beide seit 40 Jahren<br />

aktiv bei den Schützen, Hermann<br />

steht seit <strong>15</strong> Jahren dem Verein<br />

als Obmann vor.<br />

11 Wolfgang Schimpfössl wurde für<br />

25-jährige Mitgliedschaft die<br />

Speckbacher-Medaille zuerkannt.<br />

12 Die Haspinger Medaille gibt es für<br />

<strong>15</strong>-jährige Mitgliedschaft bei der<br />

Schützenkompanie. Thomas<br />

Wechner freute sich über die<br />

Auszeichnung.<br />

13 Günther Neuner aus Imst traf seinen<br />

Arbeitskollegen Thomas<br />

Nessler aus Vorarlberg, der mit<br />

der Musikkapelle Harmoniemusik<br />

Stallehr-Binas-Radin ein Konzert<br />

in Flirsch spielte.<br />

17<br />

16<br />

14 Hauptmann Christoph Streng,<br />

Talmajor Paul Tilg und Bgm. Roland<br />

Wechner gratulierten dem<br />

Obmann Hermann Huter für 40-<br />

jährige Mitgliedschaft.<br />

<strong>15</strong> TVB-Tirol-West-Geschäftsführerin<br />

Simone Zangerl ist gebürtige Flirscherin<br />

und besuchte mit ihrem<br />

Mann James Newman und Sohn<br />

Robert das Fest.<br />

16 Rudl Juen ist Dorfchronist in<br />

Flirsch und Bezirkschronist-Stellvertreter.<br />

17 Daniel Erhart und Werner Mungenast<br />

trafen sich beim Fest.<br />

Text und Fotos: Johanna Tamerl


Ein halbes Jahrhundert für Tier und Mensch<br />

Ludwig Pfund aus Kappl war 53 Jahre Tierarzt im Paznaun und Stanzertal<br />

Veterinärrat Ludwig Pfund aus<br />

Kappl feierte Anfang Jänner seinen<br />

77. Geburtstag. Am<br />

1.9.1971 eröffnete der junge<br />

Tierarzt seine Praxis im Paznaun<br />

und betreute die Bauern im Paznaun<br />

und Stanzertal. 53 Jahre<br />

später – am 1.9.<strong>2024</strong> ging er in<br />

den wohlverdienten Ruhestand.<br />

Für seine Bauern war er mehr als<br />

nur ein Tierarzt, er war Berater<br />

und Freund. In seinem Berufsleben<br />

hat er viel erlebt und ist kilometermäßig<br />

mehrmals um den<br />

Erdball gefahren.<br />

Ludwig Pfund war ständig für die<br />

Bauern des Stanzertales und Paznaun<br />

da, er war immer und überall<br />

erreichbar, bei jedem Wetter, zu jeder<br />

Tages- und Nachtzeit, an Sonnund<br />

Feiertagen, das ganze Jahr<br />

über. Er leistete fast Unmögliches.<br />

„Einen besseren und kompetenteren<br />

Tierarzt gibt es nicht, wir sind<br />

sehr traurig, dass wir ihn in die<br />

Pension entlassen müssen!", sind<br />

sich alle Bauern einig, gleichzeitig<br />

aber auch dankbar für die vielen<br />

guten Behandlungen und kompetenten<br />

Ratschläge, die er hatte.<br />

Mit Leib und Seele Tierarzt<br />

Ludwig Pfund ist mit Leib und<br />

Seele Veterinärmediziner und wird<br />

es immer bleiben. „Ich würde wieder<br />

Tierarzt werden“, so Pfund<br />

rückblickend. Der gebürtige<br />

Achenkircher hat nicht nur ein<br />

umfangreiches Wissen und eine<br />

beneidenswerte Geduld, sondern<br />

ist auch immer gut gelaunt. Es<br />

kann ihn nichts aus der Ruhe bringen,<br />

auch wenn es noch so stressig<br />

sein mag. „Es kommt mir noch gar<br />

nicht so lange vor, dass ich schon<br />

mehr als ein halbes Jahrhundert<br />

Tierarzt bin", resümiert Ludwig<br />

Pfund, der Romane erzählen<br />

könnte. Auch wenn die Anfänge<br />

nicht leicht waren, so überzeugte<br />

er bald durch seine Kompetenz,<br />

sein Wissen und Können sowie<br />

durch seine Verlässlichkeit und<br />

Menschlichkeit. Mit seiner umgänglichen,<br />

unkomplizierten, feinen<br />

und vor allem wertschätzenden<br />

und ruhigen Art war und ist er<br />

allseits überaus beliebt.<br />

„Ich bin zufrieden“, das ist eines<br />

Wenn Beruf Berufung wird: Ludwig Pfund aus Kappl war und ist mit Leib und<br />

Seele Tierarzt.<br />

Foto: Elisabeth Zangerl<br />

der Erfolgsgeheimnisse des sehr<br />

geschätzten Tierarztes. Er übte seinen<br />

Beruf gerne aus, mehr noch.<br />

Es ist Berufung und Leidenschaft.<br />

Ludwig Pfund wurde mehrfach<br />

für seine Verdienste ausgezeichnet.<br />

Er ist ua Ehrenzeichenträger und<br />

Ehrenbürger der Gemeinde<br />

Kappl. 1998 wurde ihm der Berufstitel<br />

„Veterinärrat“ verliehen<br />

und 2005 bekam er die Verdienstmedaille<br />

des Landes Tirol. Am<br />

Hohen Frauentag wurde er heuer<br />

mit dem Verdienstkreuz des Landes<br />

Tirol ausgezeichnet. „Du hast<br />

Unglaubliches geleistet“, dankte<br />

LH Anton Mattle.<br />

Anfänge im Achental<br />

Schon als Kind arbeitete er früh<br />

am elterlichen Bauernhof mit und<br />

lernte den Umgang mit Tieren.<br />

Nach der Matura studierte er zwischen<br />

1965 und 1970 an der Tierärztlichen<br />

Hochschule in Wien<br />

und schloss als Diplomtierarzt ab.<br />

Anschließend arbeitete er ein Jahr<br />

als Assistenztierarzt in Deutschland,<br />

ehe er am 1. September 1971<br />

seine Praxis in Kappl eröffnete.<br />

Damals gab es noch viele Höfe<br />

ohne Zufahrt, so dass er viel zu<br />

Fuß am Weg war, bei jedem Wetter,<br />

bei Tag und Nacht, bei Eis und<br />

Schnee. „Die Zeiten waren nicht<br />

immer einfach, aber es hat Gott sei<br />

Dank meistens alles funktioniert“,<br />

ist Ludwig Pfund dankbar, der<br />

mittlerweile mehrere Erdumrundungen<br />

geschafft hätte. Von Anfang<br />

an unterstützte ihn seine Frau<br />

Erna in allen Belangen und erledigte<br />

die Büroarbeit für die Tierarztpraxis.<br />

Mit ihr hat er vier gemeinsame<br />

Kinder und mittlerweile<br />

auch Enkel, die ihm alle sehr am<br />

Herzen liegen.<br />

Was er für seine Bauern und Tiere<br />

leistete, ist unbeschreiblich. Es<br />

wird wenige Tierärzte geben, die<br />

auf 54 Jahre aktive Tätigkeit zurückblicken<br />

können. 1983 beispielsweise<br />

versorgte er auf einer<br />

Alm etliche von einem Felssturz<br />

verletzte Kühe vor Ort, Medikamente<br />

und Verbandszeug im<br />

Rucksack. Auch 2005, als das<br />

Hochwasser kam, war er der Letzte,<br />

der auf die Alpe Seßlad fuhr.<br />

Ein besorgter Bauer telefonierte<br />

ihm nach, ob er wohl gut nach<br />

Hause gekommen wäre, aber der<br />

Tierarzt war schon wieder Richtung<br />

Visnitz unterwegs. Das zeichnet<br />

Ludwig Pfund einfach aus. Er<br />

half, wo er nur konnte – auch unter<br />

Einsatz seines eigenen Lebens.<br />

„Mir war immer wichtig, dass alle<br />

Tiere bestmöglich versorgt und<br />

behandelt werden“, betont Pfund,<br />

der auf eine arbeitsreiche, aber zufriedene<br />

Tierarzttätigkeit zurückblickt.<br />

Seit 1975 geht er im Paznaun auf<br />

die Jagd. Wenn Zeit blieb, übte er<br />

ein weiteres Hobby, das Schnitzen,<br />

aus. Aber viel Freizeit hatte er ohnehin<br />

nicht, es warteten ja seine<br />

Bauern und Tiere auf ihn. Die<br />

Pension wird eine Umstellung<br />

werden. Geplant habe er noch<br />

nichts. „Es wird neue Herausforderungen<br />

geben“, so Pfund. Und<br />

was kann es Schöneres geben,<br />

wenn ein Mensch nach all den Jahren<br />

rückblickend sagen kann: „Ich<br />

würde wieder Tierarzt werden!“<br />

(jota)<br />

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10. September <strong>2024</strong> 3


Junge Wirtschaft Landeck lud zum Sommercocktail mit „Flower Power“<br />

1 2 3 4<br />

5 6 7 8<br />

9 10 11 12<br />

13 14 <strong>15</strong> 16 17<br />

Es ist wohl das Highlight des Jahres<br />

für die Landecker Jung unter neh -<br />

mer:innen: Der beliebte Sommercocktail,<br />

den die „Junge Wirtschaft Landeck“<br />

alljährlich organisiert. Heuer fand<br />

die Veranstaltung am 23. August im<br />

Gartenerlebnis Lutz in Prutz statt und<br />

wurde – angepasst an die Location –<br />

unter das treffende Motto „Flower<br />

Power“ gestellt.<br />

1 Claudia Rieser ist die Teamleiterin<br />

der „ungen Wirtschaft Tirol“<br />

der WK Tirol, im Bild ist sie mit<br />

Simone Hangl von der WK Landeck,<br />

die die Veranstaltung organisiert<br />

hat.<br />

2 Otmar und Daniela Ladner –<br />

Otmar ist Bezirksstellenleiter der<br />

WK Landeck<br />

3 Sarah Raich ist die Vizebürgermeister<br />

in der Gemeinde Kaunertal,<br />

im Bild ist sie mit Margreth<br />

Falkner, der Spitzenkandidatin<br />

des Wahlkreises für die bevorstehende<br />

Nationalratswahl sowie Michael<br />

und LAbg. Beate Scheiber.<br />

4 Sonja Heppke, Sonja Zöhrer und<br />

Ramona Mair hatten gute Laune.<br />

4 10. September <strong>2024</strong><br />

5 Stoßen gemeinsam an: Markus<br />

Zöhrer aus Landeck mit<br />

Christoph Mallaun vom Hotel<br />

Mallaun in See.<br />

6 Auch Luggi und Johanna Ruetz<br />

aus Fiss (Intersport Pregenzer)<br />

sind zur Veranstaltung nach Prutz<br />

gekommen.<br />

7 Lukas Wechner (links) kam als<br />

Vertreter der Volksbank Tirol,<br />

ebenso Florian Grießer (rechts<br />

außen), mit im Bild sind Anita<br />

und Per-Olaf Schmid aus Tösens<br />

und Andreas Lenz aus See.<br />

8 Anna und Philipp Plangger (Arzt<br />

in Prutz) sowie Künstlerin Paula<br />

Gallardo Sánchez aus Kauns (ursprünglich<br />

aus Andalusien), Anita<br />

Lutz, die Seniorchefin des Hauses,<br />

Christine Bieler-Partoll aus<br />

Kauns, Eva Köhle aus Pfunds und<br />

der Gartenerlebnis-Lutz-Seniorchef<br />

Andreas Lutz<br />

9 Julian Lutz, er ist der Juniorchef<br />

vom Gartenerlebnis Lutz, mit<br />

Rene Gigele aus Fließ, der als<br />

„Sunshine Boy“ für coole Beats<br />

sorgte, Theresa Noppeney aus<br />

Landeck, die Mitarbeiterin im Gartenerlebnis<br />

Lutz sowie selbstständige<br />

Yoga-Lehrerin in Landeck ist,<br />

und der zweite „Sunshine-Boy“<br />

Stefan Frötscher aus Landeck<br />

10 Diese drei Damen versprühen<br />

beste Laune: Tanja Mark von der<br />

Posch Beauty Lounge (zudem ist<br />

sie Ausschussmitglied der Jungen<br />

Wirtschaft), Bianca Platt von<br />

„einzelstück.by.bianca“ aus Prutz<br />

sowie Teresa Heiß von der Walter<br />

Heiß GmbH aus Prutz.<br />

11 Alexander Wilhelm aus Landeck<br />

mit Mathias Patsch aus Fließ und<br />

seiner Frau Theresa sowie dem<br />

Landecker Josef Wilhelm, der<br />

Mitglied der „Jungen Wirtschaft“<br />

ist.<br />

12 Paul Hafele ist vom Kaunertal gekommen<br />

und Chef des renommierten<br />

Hotels Weisseespitze, im<br />

Bild ist er mit Michael Gitterle,<br />

dem Obmann der Wirtschaftskammer<br />

im Bezirk Landeck.<br />

13 Michaela Zangerl und Michael<br />

Matt aus Graf (Gemeinde Grins) –<br />

Michael ist selbstständig und bietet<br />

einen Hausmeisterservice und<br />

einen Geräteverleih an.<br />

14 Walter und Susanne Seiwald<br />

von der Malerei Seiwald in See im<br />

Paznaun.<br />

<strong>15</strong> Daniel Mathoy ist als Vertreter<br />

der Raika gekommen, im Bild ist<br />

er mit Marlene Kneringer (Malerei<br />

Kneringer, Prutz), Roman<br />

Grasberger von der Firma Garten<br />

Grasberger (Prutz), Georg<br />

Kneringer (Malerei Kneringer,<br />

Prutz) sowie Petra Erhart-Ruffer<br />

(Frau in der Wirtschaft).<br />

16 Josef und Michaela Hofer von<br />

der Firma Alpentaxi aus Ischgl mit<br />

Thomas Köhle, dem Geschäftsführer<br />

des TVB Paznaun-Ischgl<br />

sowie Martina und Mathias Abler<br />

(Abler Holzschlägerung und Holzhandel<br />

GmbH, Fließ)<br />

17 Patrick Schwarz ist der Bezirksvorsitzende<br />

der „Jungen Wirtschaft<br />

Landeck“ – er überreichte<br />

seinem Vorgänger Christoph<br />

Mallaun an diesem Abend die<br />

Goldene Ehrennadel der „Jungen<br />

Wirtschaft“.<br />

Text und Fotos: Elisabeth Zangerl


Über Hasen und Esel zum Journalismus<br />

Die 27-jährige Imsterin Eva Sager ist hauptberufliche Redakteurin beim Magazin Profil<br />

Frech, mutig und mitunter sogar vergnüglich böse – so schreibt die gebürtige<br />

Imsterin Eva Sager ihre Artikel für das Nachrichtenmagazin Profil. Foto: Eiter<br />

ORF, Zeit & Falter<br />

Der Weg hin zum Qualitätsjournalismus<br />

war für die junge Redakteurin<br />

ein sehr abwechslungsreicher.<br />

Nach dem Gymnasium in<br />

Imst studierte sie erst vier Jahre<br />

Jura, um dann auf der Fachschule<br />

für Journalismus zu landen. „Im<br />

Gegensatz zu Publizistik ist diese<br />

Ausbildung sehr praxisbezogen.<br />

Und so hatte ich das Glück, bei renommierten<br />

Medienunternehmen<br />

Praktikas absolvieren zu können.<br />

Beim ORF arbeitete ich für das<br />

Studio 2, Guten Morgen Österreich<br />

und später auch bei Peter<br />

Kliens Satiresendung Gute Nacht<br />

Österreich. Nach freiberuflichen<br />

Tätigkeiten beim Falter, der Süddeutschen<br />

Zeitung, dem Satiremagazin<br />

Tagespresse und bei der Zeit<br />

in Hamburg wusste ich dann, dass<br />

mir das Schreiben besser liegt als<br />

das Gestalten von Fernsehbeiträgen“,<br />

verrät Sager, die letztlich<br />

beim Profil von der freien zur fix<br />

angestellten Redakteurin aufstieg.<br />

Mutig und frech<br />

„Am meisten gelernt habe ich<br />

beim Feuilleton des Zeit-Verlags<br />

in Hamburg. Dort haben mir<br />

großartige Journalisten beigebracht,<br />

wie man Geschichten erzählt.<br />

Nicht vermissen möchte<br />

ich auch meine Tätigkeit bei den<br />

Satiremagazinen. Das hat wohl<br />

meinen Schreibstil mitgeprägt,<br />

der nach Beurteilung von<br />

Kolleg:innen mutig, frech und<br />

mitunter auch durchaus etwas<br />

böse sei“, schmunzelt die Autorin,<br />

die trotz ihrer anspruchsvollen<br />

und herausfordernden Arbeit,<br />

wie sie sagt, eine „ganz normale<br />

Frau“ geblieben ist. „In der Freizeit<br />

lese ich Romane und Zeitungen<br />

und habe es gerne in meinem<br />

Freundeskreis ungezwungen lustig.<br />

Da gehören natürlich auch<br />

ein paar Gläser Spritzwein dazu.<br />

Um fit zu bleiben, gehe ich<br />

schwimmen“, erzählt Eva, die<br />

sich als stressresistent bezeichnet,<br />

Menschen mag und sich selbst<br />

nicht allzu wichtig nimmt. Wer<br />

lesen will, was, worüber und wie<br />

Eva Sager schreibt, findet ihre Artikel<br />

unter www.profil.at/author/eva.sager.<br />

Deren Konsum ist<br />

ein Vergnügen! (me)<br />

Ihr Opa Ander war Steinmetz.<br />

Ihr Papa Dieter ist Schlosser.<br />

Mama Claudia war Sekretärin<br />

bei der Tiroler Tageszeitung,<br />

später Jugendbetreuerin und nebenbei<br />

stets leidenschaftliche<br />

Theaterspielerin. Von ihr hat die<br />

27-jährige Eva wohl die Liebe<br />

und das Talent zum Schreiben.<br />

Obwohl sie eigentlich Juristin<br />

werden wollte, ist sie bei ihrem<br />

Traumjob gelandet. Eva Sager<br />

arbeitet seit Herbst 2023 als fix<br />

angestellte Redakteurin beim renommierten<br />

Nachrichtenmagazin<br />

Profil und ist dort für Kultur<br />

und Gesellschaft zuständig.<br />

Schon als achtjähriges Mädchen<br />

hat sie am Computer erste Artikel<br />

eingetippt, diese dann ausgedruckt<br />

und händisch zu einer Zeitung zusammengeklebt.<br />

„Meine ersten<br />

Themen waren die Hasen meines<br />

Opas und die Esel unseres Nachbarn<br />

Willi Fink“, erinnert sich die<br />

junge Imsterin, die erst vor ein<br />

paar Wochen mit einer Reportage<br />

über die Popikone Taylor Swift<br />

ihre erste Titelstory im Profil veröffentlichte.<br />

Zuvor schrieb sie als<br />

Mitglied im Digitalteam des Magazins<br />

Beiträge über sehr unterschiedliche<br />

Themen. Sie besuchte<br />

ein Priesterseminar, die Messe einer<br />

katholischen Freikirche, ein<br />

Frauenhaus oder eine Konferenz<br />

von Klimaleugnern. Und sie wurde<br />

von ihren Chefredakteur:innen<br />

nach Tirol geschickt. Neben Beiträgen<br />

zu Ischgl mit dem Titel<br />

„Das unbezwingbare Skigebiet“<br />

oder Kitzbühel und die sündteure<br />

Immobilienbranche besuchte sie<br />

auch das Bergdorf Kaisers im Außerfern,<br />

um dort 30 Jahre nach der<br />

EU-Abstimmung die politische<br />

Grundstimmung vor Ort zu erkunden.<br />

Informativ, mit Fakten<br />

gespickt, aber auch süffisant und<br />

mit einem Augenzwinkern durchaus<br />

amüsant für die Leser:innen<br />

aufbereitet – das ist Eva Sagers unverkennbarer<br />

Schreibstil.<br />

Mit den Magazinen mein monat und <strong>impuls</strong> ist die Oberländer Verlags-GmbH<br />

ein verlässlicher Partner für die Marketingaktivitäten der Oberländer und Außerferner<br />

Unternehmen. Die hohe Qualität unserer Medien macht diese zu beliebten<br />

Werbeträgern. Zur Unterstützung unserer Werbeberater suchen wir:<br />

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• Sehr gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel<br />

Das Gehalt für diese Position orientiert sich an den aktuellen marktüblichen<br />

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10. September <strong>2024</strong> 5


UNTERNEHMEN DES MONATS<br />

Bei kostensparender Energie einen Schritt voraus<br />

25 Jahre „Installationen Regensburger“<br />

aus Tösens mit erstklassiger<br />

Heizungs- und Energietechnik<br />

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Fotos: privat<br />

Ein kleiner Betrieb mit umfassendem Leistungsangebot<br />

feiert sein 25jähriges Bestehen: Reinhard<br />

Regensburger aus Tösens hat seine 1999<br />

gegründete Installationsfirma bestens aufgestellt<br />

und zukunftsfit gemacht: Als Experte in Sachen<br />

Bad-, Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik spezialisierte<br />

er sich schon früh auch auf Alternativenergie<br />

wie Wärmepumpen, Biomasse, Solartechnik,<br />

Photovoltaik und Erdwärme. „Regensburger<br />

Installationen“ übernimmt dabei in kompetenter<br />

Weise Beratung, Planung und Realisierung<br />

und tüftelt mit großem Knowhow auch bei<br />

kniffligen Anforderungen immer die kundenfreundlichste<br />

Lösung aus.<br />

SPEZIALISIERUNG ALTERNATIVENERGIE<br />

Seine Spezialisierung auf Alternativenergie<br />

brachte Reinhard Regensburger und seinem<br />

Meisterbetrieb mehrere Auszeichnungen ein,<br />

unter anderem das „Biowärme-Installateur-<br />

Zertifikat“. Auch das Zertifikat „Qualitäts-Handwerk<br />

Tirol-geprüft“ darf er sich zuschreiben. Von<br />

seiner umfangreichen Erfahrung profitieren<br />

Privatkunden ebenso wie große Firmen. In den<br />

letzten Jahren wurde das Arbeitsspektrum auch<br />

auf öffentliche Bauträger und Wohnanlagen<br />

ausgeweitet.<br />

VERTRAUEN UND HANDSCHLAGQUALITÄT<br />

Unterstützt wird der Meister von einem tüchtigen<br />

Team aus ebenfalls bestens ausgebildeten<br />

Planern und Monteuren. Auch Lehrlinge bildet<br />

die Oberländer Firma regelmäßig aus. Sie werden<br />

im Rahmen ihrer Lehre eingestimmt auf das<br />

Motto, das die Firma so erfolgreich macht. „Wir<br />

legen größten Wert auf Qualität, Pünktlichkeit,<br />

Service und eine langfristige Partnerschaft“, sagt<br />

Reinhard Regensburger, der die meisten Kunden<br />

persönlich berät und es als Vorteil sieht, dass er<br />

sich als Kleinunternehmer selbst um die<br />

Bedarfserhebung und Abwicklung vor Ort<br />

kümmern kann. Dieses Engagement, das auf die<br />

bestmögliche Planung und Durchführung<br />

ausgerichtet ist, schafft Vertrauen. Und so ist<br />

Handschlagqualität bei „Installationen Regensburger“<br />

nicht nur ein Schlagwort, sondern<br />

gängige Praxis.<br />

WELLNESS UND GEBÄUDETECHNIK<br />

Perfekte Planung und Umsetzung leistet Regensburger<br />

auch im Bereich Bad, Sanitär, Wellness<br />

und Gebäudetechnik. Dazu zählen Dampfduschen,<br />

Sauna, Wärmekabinen und Whirlpools<br />

genauso wie Trinkwasserhygiene, Schwimmbadanlagen,<br />

Wohnraumlüftungen, Staubsaugeranlagen<br />

und Regenwassernutzung. In allen diesen<br />

Bereichen ist „Installationen Regensburger“ mit<br />

sämtlichen technischen Marktneuheiten bestens<br />

vertraut. Die Energie bleibt gewissermaßen auch<br />

im eigenen Betrieb, denn die tägliche Motivation<br />

für seine Arbeit zieht das Regensburger-Team<br />

aus der nun schon seit einem Viertel Jahrhundert<br />

anhaltenden großen Kundenzufriedenheit.<br />

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6 10. September <strong>2024</strong>


Jährlich zwei Millionen Meter bedruckte Stoffe<br />

Ilona Menger und Sven Fladenhofer halten traditionellen Imster Industriebetrieb zukunftsfit<br />

Sie exportieren in fast alle Länder<br />

Europas, aber auch nach Japan,<br />

Korea und Afrika. Aus ihren<br />

Produkten entstehen Bettwäsche,<br />

Trachten, Pyjamas oder<br />

hochwertige Seidenhemden. Mit<br />

derzeit 41 Mitarbeiter:innen<br />

führen der gebürtige Pitztaler<br />

Sven Fladenhofer als Geschäftsführer<br />

und die aus Franken<br />

stammende Verkaufsleiterin Ilona<br />

Menger mit der Firma Textildruck<br />

in Imst ein geschichtsträchtiges<br />

Unternehmen.<br />

Imst war jahrzehntelang eine<br />

Hochburg der Textilindustrie. Firmen<br />

wie Stapf und Schindler beschäftigten<br />

hunderte Menschen.<br />

Produktionen in Niedriglohnländern<br />

beendeten Ende des 20. Jahrhunderts<br />

jäh diese Blütezeit. Übrig<br />

geblieben ist noch ein einziges Unternehmen.<br />

Die Firma Textildruck<br />

Imst GmbH & Co. KG wurde<br />

1992 durch den Vorarlberger Textilunternehmer<br />

Dkfm. Wilhelm<br />

Otten gegründet und gehört seitdem<br />

zur Textilgruppe Josef Otten.<br />

Mag. Christian Otten übernahm<br />

2006 die kaufmännische Geschäftsführung<br />

des Unternehmens.<br />

Verstärkt wurde die technische<br />

Geschäftsleitung im Jahr<br />

2009 durch Dipl. Ing. (FH) Sven<br />

Fladenhofer, an dessen Seite Ilona<br />

Menger, ebenfalls eine studierte<br />

Zwei Deutsch-Österreicher, die in Imst einen traditionsreichen Textilbetrieb<br />

modern für die Zukunft fit halten. Ilona Menger und Sven Fladenhofer. Foto: Eiter<br />

Textilingenieurin, den Verkauf<br />

managt. Menger ist bereits seit<br />

1993 im Betrieb.<br />

Ständige Modernisierung<br />

Anfangs ein reiner Pigmentdrucker<br />

und Wäschespezialist, hat sich die<br />

Firma technologisch stetig weiterentwickelt<br />

und wurde inzwischen<br />

zum breit ausgelegten Druckspezialisten<br />

für die Bekleidungsindustrie<br />

und andere textile Bereiche.<br />

„Wir haben in den vergangenen<br />

Jahren sehr viel investiert, um die<br />

Produktion von Siebdruck auf Digitaldruck<br />

umzustellen. Neben<br />

dieser Modernisierung sind uns<br />

Natur- und Umweltschutz sehr<br />

wichtig. Wir haben eine betriebseigene<br />

Kläranlage, produzieren einen<br />

Großteil unserer Energie über<br />

unsere Photovoltaikanlage und unsere<br />

Farbstoffe und Chemikalien<br />

werden laufend von den Behörden<br />

überprüft. Unser größtes Kapital<br />

ist aber unsere Belegschaft. In Absprache<br />

mit dem Betriebsrat zahlen<br />

wir über dem Tariflohn, wodurch<br />

der Großteil unserer<br />

Mitarbeiter:innen langfristig bei<br />

uns beschäftigt ist“, freut sich der<br />

53-jährige Chef. Ilona, seine 58-<br />

jährige rechte Hand, nennt noch<br />

weitere Erfolgsgeheimnisse: „Wir<br />

können auf diesem weltweit hart<br />

umkämpften Markt nur bestehen,<br />

weil wir flexibel und kreativ sind.<br />

Im Gegensatz zu Großindustrien<br />

können wir rasch Spezialaufträge<br />

übernehmen und umsetzen – und<br />

das, obwohl wir mit zirka zwei Millionen<br />

Metern bedruckter Stoffe<br />

jährlich schon auch Masse produzieren.“<br />

„Es muss menscheln!“<br />

„Wir arbeiten hier in einer Region,<br />

wo andere Urlaub machen. Ich<br />

weiß das sehr zu schätzen“, betont<br />

Ilona, die demnächst auch die<br />

österreichische Staatsbürgerschaft<br />

annehmen möchte. „Ich bin längst<br />

mehr Tirolerin als Deutsche, liebe<br />

die Freizeit in der wunderbaren<br />

Berglandschaft und fröne mit meinen<br />

Freundinnen leidenschaftlich<br />

dem Watten“, verrät die lebenslustige<br />

Alleinstehende und scherzt:<br />

„Ich brauche aber keine Partnervermittlung<br />

über einen Zeitungsartikel!“<br />

Rundum wohl fühlt sich<br />

auch Sven Fladenhofer, der mit<br />

seiner Frau Yvonne in Imst eine<br />

Eigentumswohnung gekauft hat,<br />

um hier zu bleiben. Der Sohn eines<br />

Pitztalers ist in Mönchengladbach<br />

aufgewachsen, genießt aber<br />

seit seiner Übersiedlung vor allem<br />

die Geselligkeit im Kreise seiner<br />

vielen Freunde. Schon allein deshalb<br />

freut es ihn, dass die Textilindustrie<br />

im Oberland eine neue<br />

Blüte erfährt. (me)<br />

10. September <strong>2024</strong> 7


Foto: Bundschuh<br />

LÄNGENFELD<br />

Albertina, die Wirtin von der Nisslalm<br />

Ötztaler Kleinod zwischen Waldgrenze und Schönrinnenkar<br />

Von Längenfeld aus geht es über<br />

eine Reihe von Kehren hinauf in<br />

das Bergdorf Gries im Sulztal.<br />

Von dort erreicht man in etwa<br />

eineinhalb Wanderstunden die<br />

Nisslalm. Die urige Hütte ist<br />

kein unbedingter „Geheimtipp“,<br />

aber ein authentisches<br />

Platzl in etwas über 2000 Höhenmetern.<br />

Vom Parkplatz in<br />

Gries geht es über fünfeinhalb<br />

Kilometer mäßiger Steigung hinauf<br />

zu Albertina Haller, ihrer<br />

Nichte Marina und Albertinas<br />

Sohn Martin, dem Küchenchef,<br />

legendär ist sein Heidelbeeromelette<br />

mit den Beeren direkt aus<br />

dem Wald. Familienfreundlich<br />

und doch abseits vom Touristenrummel<br />

nimmt sich die Eigentümerin<br />

der Alm in Mehrgenerationenfolge<br />

Zeit zu einem<br />

„Houngart“ mit <strong>impuls</strong>.<br />

Es „herbstelet“ sagen wir im Oberland<br />

und meinen damit keine ganz<br />

klar abgegrenzte Jahreszeit, sondern<br />

eine Stimmung der Natur<br />

und typische Färbung des Lichtes.<br />

Das Hitzeflirren der Luft ist vorbei<br />

und bis die Lärchen optisch brennen<br />

ist es noch hin. Wenn es<br />

„herbstelet“ erscheinen die Berge<br />

zum Greifen nahe und vom sonnigen<br />

Bankl vor der Alm aus betrachtet<br />

ist der Alltag fern und ganz unwillkürlich<br />

hat man einen Gang<br />

zurückgeschaltet, oder das Leben<br />

entschleunigt, wenn man es modisch<br />

ausdrücken möchte. Hinter<br />

dem Haus weiden Ziegen und zwei<br />

8 10. September <strong>2024</strong><br />

Esel verbringen hier die Sommerfrische.<br />

Martins Schafe sind oben<br />

am Berg, Wolfsrisse hat es in der<br />

Umgebung keine gegeben.<br />

Nicht nur Bergwanderer und Mountainbiker zieht es auf die Nisslalm. Auch zwei<br />

Esel genießen in der Frühherbstsonne die Sommerfrische in den Bergen.<br />

Die Drei von der Nisslalm: Albertina bewirtschaftet den Familienbetrieb gemeinsam mit Sohn Martin und Nichte Marina.<br />

Paradies – mehr als ein<br />

Mit Superlativen wie Paradies auf<br />

Erden sollte man eher vorsichtig<br />

umgehen. Sehr viele Grieser und<br />

auch das „Trio“ von der Nisslalm<br />

meinen es aber ernst. „Solang i leb<br />

geh i da nit weg“, und das glaubt<br />

man der Albertina auf´s Wort.<br />

„Auch den Leuten geht sie ab,<br />

wenn sie einmal nit da ist, die Nisselalm<br />

ist ihr Leben“, meint auch<br />

Nichte Marina. Die Alm ist an<br />

365 Tagen des Jahres bewirtschaftet<br />

und Albertina fehlt nur, wenn<br />

sie krank ist. „Die ersten Gäste<br />

sind 1963 auf die Alm gekommen.<br />

Gegeben hat es ein Schiwasser,<br />

eine kleine Kasjausn und eine Erbsensuppe“,<br />

erinnert sich die Almwirtin,<br />

die damals zarte zehn Jahre<br />

alt war. Heute ist Tourismus der<br />

Haupterwerb im Bergwandererdorf.<br />

Ein Leben voll mit Arbeit<br />

und doch im Paradies – geht das?<br />

Wenn man Albertina oder auch<br />

Nichte Marina fragt, heißt die<br />

Antwort „Ja!“. Albertina half von<br />

Kindheit an zuhause mit und war<br />

dann über viele Jahre auf der Martin<br />

Busch Hütte als „Mädchen für<br />

alles“ angestellt. Zurück kam sie<br />

als ausgezeichnete Köchin – wie<br />

Gäste bestätigen. Und überhaupt:<br />

Nisslalm heißt Albertina und Albertina<br />

heißt Nisslalm.<br />

Im Herzen der Ötztaler Alpen<br />

Im Alter von 20 Jahren begann Albertina<br />

mit der Arbeit auf der<br />

1953 fertiggestellten, recht groß<br />

dimensionierten, Martin Busch<br />

Hütte. Vorwiegend als Kellnerin<br />

beschäftigt, packte sie an wo es<br />

eben notwendig war. Sie ist mit Albrich<br />

verheiratet und das Paar hat<br />

sechs Kinder, davon ein Zwillingspärchen.<br />

Dann 1994 übernahm<br />

Albertina die Nisslalm von ihren<br />

Eltern. Der Bauplatz der über 160<br />

Jahre alten Alm ist klug gewählt,<br />

von Naturkatastrophen blieb das<br />

Haus verschont. „Und ja, es gab<br />

viele schöne Erlebnisse mit Gästen,<br />

andererseits könnte ich mich<br />

auch ganz gut wehren.“ Im Laufe<br />

der Jahrzehnte wurde sie zum Original,<br />

oder besser gesagt zu einer<br />

beliebten, aber auch selbstbewussten<br />

Frau, die sogar einen Fernsehauftritt<br />

souverän über die Bühne<br />

brachte. „Erlebt ham ma viel, aber<br />

ka schlechts Zuig.“ Und dreinreden<br />

lässt sie sich jedenfalls nix.<br />

I bin so zufrieden, wie ich bin<br />

„Ich bin zufrieden. Angst habe ich<br />

keine vor dem Leben, das braucht<br />

man nicht haben. Solange du an<br />

Arbeit hast, hast keine Befürchtungen.“<br />

Für Albertina, Geburtsjahrgang<br />

1953, ist um sechs Uhr<br />

Tagwache und es beginnen die<br />

Vorbereitungen für die Gäste. Dabei<br />

sind viele Mountainbiker, die<br />

bis zur Alm radln und dann zu<br />

Fuß weitergehen, denn hier ist für<br />

„Drahtesel“ Ende Gelände. Wer<br />

vom Berg kommt, hat Hunger<br />

und die Almer sind vorbereitet,<br />

erst am späteren Nachmittag wird<br />

es still um die Alm, die im Winter<br />

auch eine beliebte Rodelhütte ist.<br />

Einsam ist Albertina als Oma von<br />

zehn Enkeln nicht und dass sie<br />

Sohn Martin vom Baugewerbe<br />

weg auf die Alm geholt hat, bereute<br />

weder sie noch er nie. (pb)


Straffes Budget und rege Bautätigkeit<br />

21 Weiler, 60 Kilometer Straßennetz und 60 registrierte Vereine in Längenfeld<br />

Mit 5.516 Einwohnern davon<br />

4.940 mit Hauptwohnsitz ist die<br />

Gemeinde Längenfeld die einwohnerstärkste<br />

Gemeinde im<br />

Ötztal. 21 Weiler und 60 registrierte<br />

Vereine wollen in Längenfeld<br />

mit Infrastruktur und Förderungen<br />

versorgt werden. Eine<br />

Aufgabe, die in Zeiten der Teuerung,<br />

Inflation, Zinsbelastung<br />

und Energieaufwand keine<br />

leichte ist. Bürgermeister Richard<br />

Grüner im Gespräch.<br />

Die Gemeinde verfügt heuer über<br />

ein Budget von € 24.300.000,00.<br />

„Wir bemühen uns, mit den zur<br />

Verfügung stehenden Mitteln<br />

bestmöglich hauszuhalten“, so<br />

Bürgermeister Richard Grüner. Es<br />

gilt das Budget „straff“ zu nutzen<br />

und es sei schwierig, dies einzuhalten,<br />

wenn außerplanmäßige Dinge<br />

passieren würden. So müssen<br />

etwa in Längenfeld an die 35 Gebäude,<br />

das Schwimmbad und das<br />

Klärwerk mit Energie versorgt<br />

werden. „Die Energiepreise sind<br />

aus den Fugen geraten und das belastet<br />

unser Budget natürlich<br />

auch“, so der Bürgermeister. Auch<br />

in Längenfeld sind die Hochwasserschäden<br />

aus dem letzten Jahr<br />

bewältigt. Bürgermeister Grüner<br />

sieht, wie seine Amtskollegen im<br />

Tal, die Drittelfinanzierung der<br />

Aufräumarbeiten kritisch: „Freie<br />

Mittel werden den Gemeinden –<br />

so auch uns – abgezogen und ich<br />

denke, dass man diese Drittelfinanzierung<br />

neu diskutieren sollte.“<br />

Die Waldschäden hingegen<br />

belasten das Gemeindebudget<br />

nicht, denn dafür sind die neuen<br />

Agrargemeinschaften zuständig.<br />

„Wir reden da im Gemeindegebiert<br />

immerhin von 25.000 Festmetern<br />

Schadholz“, so Grüner.<br />

Bildung und Schule<br />

Der Neubau Volksschule, Kindergarten<br />

und Kinderkrippe im Weiler<br />

Dorf geht dem Ende zu. „Es<br />

schaut gut aus, dass die Kinder im<br />

September einziehen können und<br />

das neue Kindergarten- und<br />

Schuljahr in den neuen Räumlichkeiten<br />

beginnen können“, so der<br />

Bürgermeister. Der dazugehörige<br />

Turnsaal soll in Folge auch von<br />

Bürgermeister Richard Grüner hat ein straffes Budget. . „Wir bemühen uns mit<br />

den zur Verfügung stehenden Mitteln bestmöglich hauszuhalten“, so Grüner.<br />

Vereinen genutzt werden können.<br />

„Der Neubau war mehr als notwendig.<br />

Bildung und Schule begleitet<br />

eben ein Bürgermeisterleben,“<br />

so Richard Grüner. In der<br />

Neuen Mittelschule konnte der<br />

Sozial- und Aufenthaltsraum, die<br />

Direktion Volksschule und der<br />

Konferenzraum sowie eine neue<br />

Klasse mit Februar <strong>2024</strong> fertiggestellt<br />

werden.<br />

Gemeindeamt und Vorplatz<br />

Gemeinde und Raika Längenfeld<br />

teilen sich bekanntlich ein Gebäude,<br />

das in die Jahre gekommen<br />

war. Nach knapp einem Jahr Bauarbeiten<br />

konnte das Gebäude in<br />

Kooperation saniert werden. Es<br />

galt unter anderem die Fenster zu<br />

tauschen und das Gebäude zeitgemäß<br />

zu isolieren. Mit einem Notstrom-Aggregat<br />

ist die Gemeinde<br />

zukünftig für Katastrophenfälle<br />

noch besser gerüstet. Die Gestaltung<br />

des Vorplatzes konnte auch<br />

abgeschlossen werden. „Es ist ein<br />

gelungenes Projekt und das Bild<br />

nach außen konnte radikal verbessert<br />

werden“, zeigt sich Bürgermeister<br />

Grüner stolz.<br />

Vorhaben und Dorferneuerung<br />

60 Kilometer an Straßen hat Längenfeld<br />

insgesamt instand zu halten.<br />

Bereits im letzten Jahr hat<br />

man begonnen, in Kooperation<br />

mit dem Baubezirksamt, die Ortsdurchfahrt<br />

zu sanieren und Gehsteige,<br />

Randsteine sowie die<br />

Asphaltierung zu erneuern. Ein<br />

Mammutprojekt, das sich über<br />

drei Jahre und drei Bauabschnitte<br />

zieht. Im Zuge der Arbeiten wurden<br />

und werden Veränderungen<br />

bei der Beleuchtung und den Blumeninseln<br />

vorgenommen. Die Arbeiten<br />

sind in vollem Gange. Mit<br />

dem Ausbau des LWL-Netzes hingegen<br />

ist man fertig. „Grieß, Winnebach<br />

und Burgstein sind erschlossen,“<br />

so der Bürgermeister.<br />

Sorgenkind „Fischbach“: Der<br />

Fischbach war früher für Hochwasserereignisse<br />

mit Großmuren,<br />

die sogenannten Ausbrüche, gefürchtet.<br />

Noch heute ist der Bach,<br />

der Unterlängenfeld von Oberlängenfeld<br />

trennt, ein Sorgenkind.<br />

„Das Becken von Längenfeld ist<br />

stark von Vermurungen und<br />

Hochwasser betroffen. Das sind<br />

dementsprechend irrsinnig große<br />

Herausforderungen", so Grüner<br />

im letzten Hochwassersommer.<br />

Foto: Gemeinde Längenfeld<br />

Gemeinde Längenfeld<br />

LÄNGENFELD<br />

Die ersten Sanierungsarbeiten hat<br />

die Abteilung Wildbach- und Lawinenverbauung<br />

bereits 2023 gestartet.<br />

Das Unterlaufgerinne<br />

beim Fischbach vom Aqua Dome<br />

bis zur Ötztalstraße wurde bereits<br />

komplett saniert. Es wurden von<br />

der Wildbach- und Lawinenverbauung<br />

sämtliche notwendigen<br />

Steine erneuert und aufgefüllt.<br />

„Das Ziel ist die langfristige Sicherung<br />

der Wohn- und Wirtschaftsgebäude<br />

sowie der Infrastruktureinrichtungen<br />

vor Überflutungen<br />

bzw. Überschotterung mit Geschiebe,<br />

Wildholz und Schlamm“,<br />

so Grüner. Es wird allerdings bis<br />

zu zehn Jahren dauern, bis dieses<br />

Großprojekt abgeschlossen sein<br />

wird.<br />

Digitalisierung<br />

Seit mehreren Jahren gibt es die<br />

GEM2GO APP in Längenfeld.<br />

Dort erhalten die Gemeindebürger<br />

sämtliche Informationen wie<br />

Müllkalender, News oder Veranstaltungsinformationen<br />

direkt aufs<br />

Handy oder Tablet. Im Laufe des<br />

heurigen Jahres soll zu den gewohnten<br />

Funktionen<br />

der GEM2GO APP auch die digitalisierte<br />

Recyclinghofkarte in der<br />

App zur Verfügung stehen. So hat<br />

man beispielsweise jederzeit die<br />

abgegebenen Abfallmengen im<br />

Blick. Zu den Vorteilen der modernen<br />

Technik zählt auch, dass<br />

man lediglich die App starten<br />

muss, um alle Service am Recy -<br />

clinghof zu nutzen, die sonst nur<br />

mit Berechtigungskarte möglich<br />

sind.<br />

(riki)<br />

Oberlängenfeld 72 | 6444 Längenfeld<br />

Tel. +43 5253 5205<br />

gemeinde@laengenfeld.gv.at | www.längenfeld.at<br />

10. September <strong>2024</strong> 9


LÄNGENFELD<br />

Theresa Clauberg – Klang begleitet ihr Leben<br />

Musik und Sprache sind für die Geigenvirtuosin untrennbar miteinander verbunden<br />

Theresa Clauberg (34) stammt<br />

aus einer tschechisch-deutschen<br />

Familie und lebt in Burgstein.<br />

Die glücklich vergebene Geigenvirtuosin<br />

bringt seit vier Jahren<br />

die Klassik in das Ötztal. Mit ihren<br />

Ötztaler Meisterkursen und<br />

dem Musikforum Obergurgl begeistert<br />

sie internationale Künstler,<br />

Hobbykünstler und das Publikum.<br />

Im Impuls-Gespräch erzählt<br />

sie über ihr Leben zwischen<br />

Musik und Sprachen.<br />

Theresa Clauberg wurde 1990 in<br />

Gräfelfing bei München im Sternzeichen<br />

der Zwillinge geboren.<br />

Heute lebt sie in Burgstein. „Das<br />

ist meine Kraftquelle und mein<br />

Erholungsort“, so die Geigerin.<br />

Gefragt nach ihrem Familienstand<br />

antwortet sie prompt: „Glücklich<br />

vergeben.“ Mit ihrem Partner Matyas<br />

Andras, selbst Geiger, arbeitet<br />

sie am liebsten. „Ich stand schon<br />

auf vielen Bühnen, aber mit ihm<br />

fühle ich mich am wohlsten“, sagt<br />

sie. Theresa war vier Jahre alt, als<br />

sie mit ihrer Mutter ein Geigenkonzert<br />

besuchte. Sie war so beeindruckt,<br />

dass sie unbedingt dieses<br />

Instrument lernen wollte. Bei Helge<br />

Thelen erhielt sie ihren ersten<br />

Violinunterricht. „Das Erlernen<br />

der Violine ging für mich immer<br />

mühelos und daher spreche ich<br />

nicht gern von Talent“, gibt sich<br />

die Violinistin bescheiden. Mit<br />

sieben Jahren hat sie dann angefangen<br />

Klavier zu spielen. „Es hat<br />

einfach Sinn gemacht, Klavier zu<br />

lernen. Dabei geht es vor allem um<br />

die Harmonielehre, denn die Geige<br />

ist ein Melodie-Instrument“, so<br />

Theresa. Zudem ist Klavier<br />

Grundlage für ein Musikstudium,<br />

welches Theresa 2010 an der Musikhochschule<br />

Saar in Saarbrücken<br />

in der Klasse von Frau Prof. Lena<br />

Neudauer aufnahm und dann in<br />

Graz und Wien fortführte. „Dass<br />

ich schon Klavier spielen konnte,<br />

war ein Vorteil, denn viele mussten<br />

es erst nachlernen“, sagt die<br />

Musikerin.<br />

Musik und Sprache<br />

Während des Musikstudiums hatte<br />

Theresa einen Reitunfall. Beide<br />

Arme waren gebrochen und es<br />

10 10. September <strong>2024</strong><br />

Theresa Clauberg ist wie das Lebensmittel, das sie wäre, wenn sie es sich aussuchen<br />

könnte: vielseitig einsetzbar, flexibel, wird nicht schlecht und jeder mag sie.<br />

stellte sich die Frage „Was nun?“.<br />

Theresa wollte sich in dieser Zeit<br />

nicht auf die faule Haut legen und<br />

die Genesung einfach abwarten.<br />

„In dieser Zeit dachte ich, es wäre<br />

gar nicht so verkehrt, noch etwas<br />

Zusätzliches zu haben, etwas, das<br />

ich machen könnte, wenn es mit<br />

der Musik nicht funktioniert“, so<br />

die Musikerin. Etwas Geisteswissenschaftliches<br />

sollte es sein, denn<br />

Theresa ist in Naturwissenschaft<br />

nach eigenen Angaben eine „Niete“.<br />

Zudem sollte es in Wien, ihrem<br />

damaligen Studienort, angeboten<br />

werden. Nachdem Theresa<br />

zweisprachig aufgewachsen ist –<br />

ihre Mutter kommt aus Pilsen und<br />

ihr Vater aus München – lag ein<br />

Sprachenstudium nahe. Geworden<br />

ist es ein Studium der Translationswissenschaft<br />

in den Sprachen<br />

Deutsch, Tschechisch und Spanisch.<br />

„Dabei ging es mir ähnlich,<br />

wie beim Geige lernen. Es war<br />

mühelos und so konnte ich auch<br />

dieses Studium mit dem Master<br />

abschließen“, sagt sie. Ihre Arme<br />

verheilten gut und sie konnte wieder<br />

Geige spielen. Es wäre nicht<br />

Theresa, die gerne Dinge plant<br />

und vor allem abschließt, hätte sie<br />

nicht beide Studienrichtungen abgeschlossen.<br />

„Es hat mir Energie<br />

gegeben, beides machen zu können<br />

und so lebe ich nicht nur ein<br />

Leben, sondern gleich mehrere“,<br />

sagt sie. Zudem haben Musik und<br />

Sprache eines gemeinsam: den<br />

Klang. „Beides kann attraktiv oder<br />

hässlich klingen“, sagt Theresa.<br />

Traumbühnen<br />

Sowohl solistisch als auch als<br />

Kammermusikpartnerin konzertierte<br />

Clauberg in vielen europäischen<br />

Ländern. Auch im Duo<br />

Alard, welches sie gemeinsam mit<br />

ihrem Lebensgefährten Matyas<br />

Andras 2014 gründete, kann sie<br />

von zahlreichen Auftritten erzählen.<br />

Beim Frequenzy-Festival an<br />

der Seite von DJ Kygo spielte sie<br />

gar vor 30000 Zuschauern. Aber<br />

Foto: privat<br />

auch Auftritte in der New Yorker<br />

Carnegy Hall, im Palacio de Bellas<br />

Artes in Mexico und Berlin sowie<br />

an unterschiedlichen Kulturschauplätzen<br />

in Österreich gehören<br />

zu ihrem musikalischen Leben.<br />

Neben ihrer regulären Konzerttätigkeit<br />

unterstützt Theresa<br />

Clauberg auch soziale Musikprojekte<br />

und absolvierte im Jahr 20<strong>15</strong><br />

eine ausgedehnte Tournee durch<br />

Chile und Peru. „Dabei hat mir<br />

natürlich geholfen, dass ich spanisch<br />

spreche und so Kontakte<br />

besser knüpfen konnte, weil wir<br />

dieselbe Sprache sprechen“, so<br />

Theresa. Gibt es noch einen Platz,<br />

wo sie gern auftreten würde? „Ich<br />

stand schon auf vielen Traumbühnen<br />

und verbinde meine Konzertreisen<br />

gern mit Urlaub“, sagt sie.<br />

„Wenn ich mir eine Bühne aussuchen<br />

könnte, dann wäre es keine<br />

Bühne, sondern ein Ort, an dem<br />

man Musik nicht erwartet“, meint<br />

die Vollblutmusikerin erklärt weiter<br />

„wie in einem chilenischen Gefängnis,<br />

wo wir vor den Insassen<br />

gespielt haben und sich die Leute<br />

wirklich freuen und nicht nur<br />

hingehen, weil sie ein Abo haben.“<br />

Klassik im Ötztal<br />

Vor vier Jahren startete sie als Initiatorin<br />

und Organisatorin die<br />

„Meisterkurse für Violine“ in Längenfeld.<br />

Der Meisterkurs richtet<br />

sich an junge Geiger, sowohl Studenten,<br />

Berufsmusiker oder sehr<br />

fortgeschrittene Laien, welche eine<br />

Woche intensiv von den Besten ihres<br />

Faches unterrichtet und gecoacht<br />

werden. „Wir haben bewusst<br />

bei den Konzerten auf Kleiderordnung<br />

verzichtet. Es sollte<br />

nämlich keine Hemmschwelle<br />

existieren, wenn es um klassische<br />

Musik geht. Es ist doch vollkommen<br />

egal, was das Publikum anhat<br />

oder ob hie und da mal ein Glas<br />

umfällt“, sagt Theresa. Die steigende<br />

Teilnehmerzahl und das<br />

wachsende Interesse an den begleitenden<br />

Konzerten gibt ihr recht.<br />

Mit ihrem zweiten Projekt, dem<br />

Musikforum Gurgl möchte sie die<br />

Klassik ins Ötztal bringen und<br />

Fixpunkte in der Ötztaler Kulturszene<br />

schaffen.<br />

(riki)


LÄNGENFELD<br />

10. September <strong>2024</strong> 11


LÄNGENFELD<br />

Gemeinsam für die Sache im Sprengel Ötztal<br />

Gesundheits- und Sozialsprengel Längenfeld und Sölden schließen sich zusammen<br />

Seit April <strong>2024</strong> besteht der neue<br />

Verein „Sprengel Ötztal“ nun<br />

auch auf dem Papier. Mit der<br />

Vorstandswahl im April ist die<br />

Verschmelzung der beiden Gesundheits-<br />

und Sozialsprengel<br />

Längenfeld und Sölden formal<br />

abgeschlossen. In den beiden<br />

Gemeinden befinden sich derzeit<br />

88 Klienten in der Betreuung<br />

des neuen Sprengels Ötztal.<br />

Mit einem mutigen Schritt haben<br />

die Gesundheits- und Sozialsprengel<br />

Längenfeld und Sölden bewiesen,<br />

dass die Klienten auch über<br />

die Gemeindegrenzen hinweg immer<br />

im Mittelpunkt stehen. Schon<br />

länger wurde der Personalmangel<br />

im Sprengel Sölden durch die Mitarbeiter<br />

aus Längenfeld kompensiert.<br />

„Die Zusammenlegung hat<br />

sich daher angeboten“, so Natalie<br />

Schöpf (Pflegedienstleitung des<br />

neuen Vereins). „Es war eine spannende<br />

Zeit, bis alle rechtlichen<br />

und steuerlichen Belange auf neuen<br />

Füßen standen. Zudem wurden<br />

die Statuten beider Sprengel angeglichen<br />

und geändert“, so Schöpf.<br />

Die Rahmenbedingungen sind für<br />

alle 27 Mitarbeiter angeglichen<br />

und die Arbeit geht ihren gewohnten<br />

Gang. „Das Team ist unsere<br />

Stärke. Alle sind für die Sache da.<br />

Es ist für sie nicht nur ein Job, sondern<br />

Berufung und Leidenschaft“,<br />

sagt die Pflegedienstleiterin nicht<br />

ohne einen kleinen Anflug von<br />

Stolz. Zur Zusammenlegung der<br />

beiden Sprengel meint der Längenfelder<br />

Bürgermeister Richard<br />

Grüner: „Wir sind flexibler, die<br />

Personalaufstellung wird leichter<br />

und ich denke, es ist für beide Gemeinden<br />

eine Bereicherung.“<br />

Ihr zuverlässiger Partner für alle Fragen rund um<br />

Heizung, Sanitär und Schwimmbadtechnik<br />

Seit April <strong>2024</strong> besteht der neue Verein „Sprengel Ötztal“ nun auch auf dem<br />

Papier. Im Bild: Natalie Schöpf, Hannes Gstrein, Petra Holzknecht, Monika<br />

Kneisl, Maria-Luise Scheiber, Dr. Herbert Illmer, Mirjam Kneisl, Waltraud Riml,<br />

Manuela Jacob, Makarius Fender, Bettina Auer<br />

Foto: Sprengel Ötztal/Granbichler<br />

Betreuung und Hilfe<br />

In den Gemeinden Längenfeld<br />

und Sölden befinden sich derzeit<br />

88 Klienten in der Betreuung des<br />

neuen Sprengels Ötztal. Zu den<br />

Leistungen zählen neben der<br />

Hauskrankenpflege die Wundversorgung,<br />

die Unterstützung in der<br />

Basisversorgung sowie unterstützende<br />

Hauswirtschaftsdienste.<br />

Der Sprengel Ötztal bietet aber<br />

auch Hilfe und Unterstützung<br />

nach einem Krankenhausaufenthalt<br />

und ist kompetenter Ansprechpartner<br />

für die Angehörigen.<br />

Zudem wird in Längenfeld<br />

eine Tagesbetreuung angeboten.<br />

An die <strong>15</strong> Klienten treffen sich<br />

dreimal in der Woche, um in Gemeinschaft<br />

in Bewegung zu bleiben.<br />

„Es herrscht eine gute Gruppendynamik<br />

und in der Gemeinschaft<br />

macht alles einfach mehr<br />

Spaß“, sagt Schöpf. Aus dem ganzen<br />

Ötztal kommen mittlerweile<br />

die Klienten, sogar aus Sautens.<br />

„Das konnten wir kürzlich mit einem<br />

Taxiunternehmen organisieren“,<br />

freut sich Natalie. Die zumindest<br />

stundenweise Entlastung<br />

der Angehörigen ist ein nicht zu<br />

unterschätzender positiver Nebeneffekt.<br />

Ehrenamt<br />

Viele ehrenamtliche Stunden, wie<br />

Besuchsdienst oder „Essen auf Rädern“<br />

werden nach wie vor geleistet.<br />

Auf Wunsch der beiden ehrenamtlichen<br />

Koordinatorinnen Maria-Luise<br />

Scheiber und Anni Müller<br />

bleiben diese Tätigkeiten sowie<br />

ihre Organisation auch in Zukunft<br />

in den jeweiligen Gemeinden. „Es<br />

macht ja auch Sinn, dass man zum<br />

Beispiel das Essen nicht von Sölden<br />

nach Längenfeld oder umgekehrt<br />

bringt“, sagt Schöpf. In Längenfeld<br />

wurde ein eigenes Auto für<br />

„Essen auf Rädern“ angeschafft.<br />

„So kann man die Boxen richtig<br />

und sicher verstauen. Das war einfach<br />

notwendig“, so Bürgermeister<br />

Richard Grüner. Generell gilt auch<br />

im neuen „Sprengel Ötztal“, dass<br />

Qualität vor Quantität zählt und<br />

dass der nunmehr paritätische<br />

Vorstand in bewährter Weise gute<br />

Rahmenbedingungen für die Arbeit<br />

schafft und schaffen wird.<br />

(riki)<br />

Vorstand Sprengel Ötztal<br />

Obmann: Hannes Gstrein<br />

Obmann Stv.: Waltraud Riml<br />

Kassier: Manuela Jacob<br />

Kassier Stv.: Petra Holzknecht<br />

Schriftführerin: Mirjam Kneisl<br />

Schriftführerin Stv.: Monika Kneisl<br />

Kooptierte Vorstandsmitglieder<br />

Dr. Herbert Illmer<br />

Bgm. Richard Grüner<br />

Makarius Fender<br />

Maria-Luise Scheiber<br />

Duale Führung<br />

PA Natalie Schöpf<br />

GF Bettina Auer<br />

Foto: Natalie Schöpf<br />

Thomas und Christopher Schöpf | Huben 129a | 6444 Längenfeld | Tel. +43 676 9000 525 | office@mussach.eu | www.mussach.eu<br />

12 10. September <strong>2024</strong>


Gut Ding braucht Weile<br />

Neue Drehleiter für Feuerwehr Längenfeld<br />

Ein wichtiger Schritt für die Gemeinden<br />

Längenfeld und Umhausen<br />

war die Investition in die<br />

neue Drehleiter mit Standort<br />

Längenfeld. Seit Jahrzehnten besteht<br />

der Plan, eine zweite Drehleiter<br />

im Ötztal zu installieren.<br />

Die Kosten für das neue Fahrzeug<br />

werden von den Gemeinden<br />

Längenfeld und Umhausen<br />

sowie dem Land Tirol getragen.<br />

Eine weitere Drehleiter im Ötztal,<br />

ein Plan, der seitens des Landes Tirol<br />

schon seit gut 30 Jahren besteht,<br />

wurde jetzt verwirklicht und durch<br />

die Gemeinden Längenfeld und<br />

Umhausen erfolgreich umgesetzt.<br />

Mit dem 2017 errichteten Einsatzzentrum<br />

Längenfeld hat die Drehleiter<br />

ein perfektes Zuhause gefunden.<br />

Das Einsatzgebiet der Drehleiter<br />

erstreckt sich in Zukunft über<br />

die beiden Gemeinden, in denen<br />

circa 2700 Gebäude stehen,<br />

1.090.424 jährliche Nächtigungen<br />

zu verbuchen sind und 8347 Einwohner<br />

ihr Zuhause haben.<br />

Neue Drehleiter<br />

Rund 890.000 Euro wurden dabei<br />

in die Sicherheit investiert. Die Finanzierung<br />

der 30 Meter-Drehleiter<br />

teilten sich das Land Tirol<br />

(50%) und die restlichen 50 % teilen<br />

sich Gemeinde Längenfeld<br />

(64,6 %) sowie die Gemeinde<br />

Umhausen (35,4 %). „Die Sicherheit<br />

steht an erster Stelle. Diese Investition<br />

stärkt unsere Fähigkeit,<br />

im Ernstfall schnell und effektiv zu<br />

handeln“, so Standort Bürgermeister<br />

Richard Grüner. Das moderne<br />

Fahrzeug erreicht mit dem Rettungskorb<br />

von 500 kg eine maximale<br />

Rettungshöhe von 30 Metern.<br />

„Gerade in der heutigen Bauweise<br />

und in dicht verbauten Gebieten<br />

ist der schnelle Einsatz einer<br />

Drehleiter für eine erfolgreiche<br />

Brandbekämpfung und Menschenrettung<br />

unerlässlich“, sind<br />

sich die Verantwortlichen einig.<br />

Große Aufgabe<br />

Mit der neuen Drehleiter hat die<br />

Feuerwehr Längenfeld eine große<br />

Aufgabe übernommen. „Die<br />

Drehleiter ist kein Geschenk, sondern<br />

eine Herausforderung“, so<br />

Kommandant HBI Lukas Schöpf.<br />

Es braucht Drehleitermaschinisten<br />

und Korbfahrer und es muss<br />

geübt, geübt und geübt werden,<br />

damit die Mannschaft auf dem<br />

neuen Gerät einsatzfit und einsatzbereit<br />

ist. „Zwölf Maschinisten haben<br />

die notwendige Ausbildung in<br />

der Landesfeuerwehrschule erfolgreich<br />

abgeschlossen“, so der Kommandant.<br />

25 sogenannte „Korb-<br />

LÄNGENFELD<br />

Kommandant Lukas Schöpf mit Gattin und Fahrzeugpatin Eva Maria anlässlich<br />

der feierlichen Einweihung der neuen Drehleiter in Längenfeld.<br />

Mit dem 2017 errichteten Einsatzzentrum hat die neue Drehleiter das perfekte Zuhause gefunden.<br />

Maschinisten“ konnten bereits intern<br />

geschult werden. Zudem hat<br />

man schon neuralgische Punkte in<br />

Umhausen, Niederthai und Tumpen<br />

„erkundet“, um im Ernstfall<br />

schnell die richtigen Standorte für<br />

die Drehleiter zu finden. Gemeinsam<br />

mit dem Roten Kreuz wurde<br />

auch schon die patientengerechte<br />

Rettung geübt und geschult. Dafür<br />

braucht es Menschen, die unentgeltlich<br />

ihre Freizeit für die Gemeinschaft<br />

opfern und sich mit<br />

Disziplin und Leidenschaft in den<br />

Dienst der anderen stellen. In Längenfeld<br />

sind das 111 aktive Feuerwehrleute.<br />

Dieses “Gott zur Ehr,<br />

dem Nächsten zur Wehr”, ist unbezahlbar.<br />

Mit der neu gegründeten<br />

Feuerwehrjugend macht sich<br />

die Feuerwehr Längenfeld zusätzlich<br />

zukunftsfit. „ Wir möchten<br />

mit der neugegründeten Feuerwehrjugend<br />

den Mannschaftsstand<br />

sichern, aber natürlich auch<br />

unsere Leidenschaft für die Feuerwehr<br />

weitergeben“, so Schöpf.<br />

Derzeit befinden sich in Längenfeld<br />

<strong>15</strong> Jugendliche in Ausbildung.<br />

(riki)<br />

Foto: FW Längenfeld<br />

Foto: Hirsch<br />

10. September <strong>2024</strong> 13


LÄNGENFELD<br />

Wastls-Haus öffnet Türen<br />

Baustellen-Ausstellung im Winter<br />

Das Wastls-Haus, ein ca. 500<br />

Jahre altes Bauernhaus in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft des Heimatmuseums<br />

und des Gedächtnisspeichers<br />

in Lehn/Längenfeld,<br />

wurde im Frühjahr 2020<br />

von der Gemeinde Längenfeld<br />

angekauft mit dem Ziel, das Gebäude<br />

für Museumszwecke zu<br />

sanieren und den Ötztaler Museen<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Bereits in diesem Winter wird<br />

das Haus seine Türen öffnen.<br />

Bildungszentrum<br />

erstrahlt in<br />

neuem Glanz<br />

Bildungszentrum LLA Imst<br />

nach großzügiger Sanierung<br />

am modernsten Stand<br />

Mit dem Ankauf des Wastls-Hauses<br />

durch die Gemeinde Längenfeld<br />

können die Gemeinde und die<br />

Ötztaler Museen einen weiteren<br />

Meilenstein setzten. Neben dem<br />

Heimatmuseum, welches die regionale<br />

Geschichte in Form von<br />

Dauerausstellung präsentiert und<br />

dem Gedächtnisspeicher, der als<br />

Sammlungs- und Forschungszentrum<br />

dient, schafft man nun zusätzlich<br />

ein Austausch- und Begegnungszentrum.<br />

Das neue Nutzungskonzept<br />

der Ötztaler Museen<br />

sieht für das Haus ein Museums-Café,<br />

eine Museumswerkstatt<br />

für Workshops und Vermittlungsarbeiten,<br />

sowie im Obergeschoss<br />

einen modernen Multifunktionsraum,<br />

der auch als Ausstellungsfläche<br />

für Sonderausstellungen genutzt<br />

werden kann, vor. Umgesetzt<br />

wird das Projekt vom Architekturbüro<br />

Stadt:Labor – Architekten<br />

rund um DI Martin Mutschlechner,<br />

welche den ausgeschriebenen<br />

Wettbewerb gewonnen<br />

hatten. Das Projekt überzeugte<br />

durch seine Haltung gegenüber<br />

der noch vorhandenen Bausubstanz.<br />

Der Entwurf greift die Typologie<br />

historischer Bauernhäuser<br />

auf und entwickelt sie zu einem<br />

neuen Raumkonzept weiter.<br />

Was bisher geschah<br />

Der bestehende Dachstuhl samt<br />

Dach wurde aufgrund des jungen<br />

Alters und der schlechten Substanz<br />

abgetragen. Die Fundamente des<br />

Gebäudes wurden gemacht, das<br />

Gebäude unterfangen und die Gewölbe<br />

statisch gesichert. Nicht zuletzt<br />

aufgrund der Gewölbe steht<br />

das Wastls-Haus mittlerweile auch<br />

unter Denkmalschutz. An der<br />

14 10. September <strong>2024</strong><br />

Bereits diesen Winter wird das<br />

Wastls-Haus für eine Baustellen-Ausstellung<br />

seine Türen öffnen. Foto: Hirsch<br />

Nordwestseite des Museums wurde<br />

ein Anbau errichtet, der eine<br />

barrierefreie Zugangsrampe und<br />

eine einfache Verbindung zu den<br />

beiden Stockwerken von Norden<br />

her ermöglicht. Seit Jänner dieses<br />

Jahres wieder sehr fleißig weiter -<br />

gearbeitet. Das Kittendach wurde<br />

fertiggestellt, innen isoliert, Dachrinnen<br />

gebaut, Wände ergänzt,<br />

Wasser- und Abflussleitungen verlegt<br />

und Elektroleitungen vorbereite.<br />

Baustellen-Ausstellung<br />

Schon in diesem Winter wird das<br />

Wastls-Haus erstmals für eine<br />

Baustellen-Ausstellung seine Türen<br />

öffnen. Thema dieser Ausstellung<br />

wird die NS-Kultur im Ötztal<br />

und in Haiming sein. „Ich finde es<br />

passend, dass wir die erste Ausstellung<br />

zum Themenschwerpunkt in<br />

einer Baustelle konzipieren, da ja<br />

auch die NS-Erinnerungskultur<br />

noch an eine Baustelle erinnert“,<br />

sagt Leiterin Edith Hessenberger.<br />

Mit der Baustellen-Ausstellung<br />

soll den Interessierten auch ein erster<br />

Eindruck von der Sanierung<br />

und Umgestaltung des Hauses vermittelt<br />

werden. „Die Ausstellung<br />

wird nicht den sogenannten Museumsstandards<br />

entsprechen können,<br />

da die Arbeiten am Haus<br />

noch nicht fertig sind, aber man<br />

kann einen Eindruck gewinnen“,<br />

so Hessenberger. Man darf gespannt<br />

sein. (riki)<br />

Sie ist seit mittlerweile 105 Jahren eine Säule der Wissensvermittlung<br />

für unsere Ernährer und Landschaftspfleger. Und längst mehr als<br />

nur eine Schule für angehende Bäuerinnen und Bauern. Die Landwirtschaftliche<br />

Landeslehranstalt Imst trägt seit gut zwei Jahren einen<br />

neuen Namen. Das Bildungszentrum LLA Imst bietet gut 400 Mädchen<br />

und Buben eine dreijährige Ausbildung für Betriebs- und Haushaltsmanagement<br />

sowie zum landwirtschaftlichen Facharbeiter. Gut<br />

70 Pädagog:innen lehren in Imst zudem Fächer wie Regionaltourismus,<br />

Pflege, Gesundheit, Soziales sowie kreatives Handwerken. Um<br />

dafür zeitgemäß gerüstet zu sein, wurden Teile des Schulgebäudes,<br />

vor allem aber das Internat, jetzt großzügig saniert.<br />

„Konkret haben wir alle 52 Zimmer für unsere Schüler samt zwei Dienstaufsichtsräumen<br />

für unsere Erzieher und einem Gästezimmer für externe<br />

Referenten komplett erneuert. Damit ist unser Internat für 104 Burschen<br />

im zweiten Obergeschoss und im Dachgeschoss samt Aufenthaltsräumen<br />

am modernsten Stand“, freut sich Direktor Thomas Moritz.<br />

Er ergänzt: „Im Zuge dieses Umbaus wurden auch zentral gelegene Büros<br />

für unsere Lehrer geschaffen, was für die interne Kommunikation<br />

sehr wichtig ist. Durch den Einbau eines neuen Liftes ist unsere Schule<br />

Fabrikstr. 8 · 6424 Silz · T 05263-6200 · office@dkn.at · www.dkn.at


Fotos: Agentur CN12 Novak<br />

jetzt vom Keller bis zum Dach barrierefrei. Drei der Doppelzimmer für<br />

unsere Schüler sind sogar behindertengerecht eingerichtet. Und außerdem<br />

erhielt das gesamte Gebäude ein neues Dach!“<br />

LOB VON DER POLITIK<br />

Der für das landwirtschaftliche Schulwesen in Tirol zuständige Landeshauptmannstellvertreter<br />

Josef Geisler sieht in dieser Sanierung einen<br />

großen Wurf. „Dass diese sehr lebensnahe Schule neben der klassischen<br />

landwirtschaftlichen Ausbildung auch praktische handwerkliche<br />

Fähigkeiten vermittelt, bietet unseren Jugendlichen eine wertvolle Basis<br />

für ihre Zukunft. Da den Absolvent:innen für spätere Berufe in den Bereichen<br />

Holztechnik, Metallverarbeitung, Gärtnerei, Molkerei, Bienenzucht<br />

oder Metzgerei ein Teil der Lehrzeit angerechnet wird, haben wir<br />

seit Jahren einen guten Zulauf und letztlich auch 120 sichere Arbeitsplätze<br />

für Pädagog:innen und Fachkräfte in den Lehrwerkstätten am<br />

Standort Imst“, freut sich Geisler. Und für seinen für den Hochbau zuständigen<br />

Regierungskollegen LHStv. Georg Dornauer ist bei dem rechtzeitig<br />

zum Schulbeginn abgeschlossenen Bauprojekt, wie er sagt, „jeder<br />

Cent sinnvoll investiert“. „Bildung ist immer die beste Zukunftsaktie. Außerdem<br />

ist eine Bausumme von knapp 12 Millionen Euro in Zeiten wie<br />

diesen auch eine wertvolle Belebung der lokalen Wirtschaft“, betont<br />

Dornauer, der auch das Team des Oberländer Architekten Ferdinand<br />

Haslwanter für seine sensible Planung lobt.<br />

TAG DER OFFENEN TÜR<br />

Da es der Tiroler Politik bei öffentlichen Bauten sehr wichtig ist, den<br />

Steuerzahler miteinzubeziehen, gibt es nach diesem Umbau nach der offiziellen<br />

Einweihung am Freitag, dem <strong>15</strong>. November, im Beisein von<br />

Geisler und Dornauer auch einen Tag der offenen Tür am Samstag, den<br />

16. November. „Wir werden dabei in unseren neuen Räumen eine Ausstellung<br />

gestalten, die den Besuchern plakativ unser umfassendes Bildungsangebot<br />

präsentiert“, macht Direktor Moritz Werbung für diesen<br />

Tag. Ausführliche Informationen über das Imster Bildungszentrum gibt<br />

es im Internet unter www.lla-imst.at. (me)<br />

Projektplanung<br />

Bauleitung<br />

Energieausweis<br />

3D-Laserscanning<br />

www.kurtstengg.at<br />

Die beiden stellvertretenden Landeshauptleute<br />

Georg Dornauer und Josef Geisler freuen sich über<br />

ein gelungenes Sanierungsprojekt des Bildungs -<br />

zentrums LLA Imst.<br />

Foto: Land Tirol/Die Fotografen<br />

10. September <strong>2024</strong> <strong>15</strong>


GENUSS AUS DER REGION<br />

Der Lechtaler Hof der weißen Geißen<br />

Sandra Friedl, Fabian Pfefferkorn und die Ziegen von Hinterellenbogen<br />

Sandra Friedl und Fabian Pfefferkorn<br />

aus Steeg sind auf die<br />

Ziege gekommen und zwar massiv.<br />

Mittlerweile tönt das Gemecker<br />

von etwa 140 Saanenziegen<br />

einschließlich Jungtieren aus<br />

dem Stall und über die Wiese.<br />

Die Bio-Ziegenzucht des jungen<br />

Paares entstand aus einem<br />

Hobby und steht nunmehr auch<br />

wirtschaftlich auf gesunden<br />

„Hufen“. Romantik pur also, ja<br />

irgendwie schon, allerdings<br />

ohne Ehrgeiz und Weitsicht hätte<br />

es wohl nicht geklappt.<br />

Fabian Pfefferkorn erlernte in den<br />

Planseewerken den Beruf des Zerspanungstechnikers,<br />

eine Metalltechniksparte,<br />

und ist heute Bediensteter<br />

der Gemeinde Steeg.<br />

„Es hat sich schon sehr gut gefügt,<br />

dass ich in der Heimatgemeinde<br />

beschäftigt bin und die Arbeit<br />

macht mir Freude, auch Sandra<br />

muss nicht auspendeln, ansonsten<br />

wäre die Arbeit mit unseren Tieren<br />

kaum möglich.“ Damit wird er<br />

recht haben. Immerhin beginnt<br />

der Arbeitstag für ihn und Lebensgefährtin<br />

Sandra, wenn andere<br />

noch in tiefem Schlaf liegen.<br />

Am Anfang stand die Mutter<br />

Natürlich stand Veronika am Anfang<br />

des Lebens ihres Sohnes, aber<br />

die Mutter hatte auch „Schuld“<br />

daran, dass der heute beachtliche<br />

Landwirtschaftsbetrieb gegründet<br />

wurde. Fabian denkt zurück: „Wir<br />

verfügen über recht große Wiesenflächen<br />

und waren zuletzt ein reiner<br />

Erntebetrieb in Sachen Heugewinnung,<br />

Tiere haben wir über<br />

Jahre nicht gehalten.“ Dann<br />

schenkte Mutter Veronika ihrem<br />

Sohn drei Geißen und legte damit<br />

den Grundstein zum „Lechtaler<br />

Ziegenhof Pfefferkorn“. Die Liebe<br />

zu Tieren hatte sich bei Fabian<br />

aber schon im Volksschulalter gezeigt<br />

und als Hauptschüler in der<br />

Schmackhafte Köstlichkeiten der<br />

Traditionsbäckerei Köhle in Ried<br />

Seit 1929 gibt es in Ried im Oberinntal<br />

die Bäckerei Köhle. Der Familienbetrieb<br />

wird mittlerweile in<br />

dritter Generation geführt.<br />

„Unser Anspruch ist es, aus hochwertigen<br />

Rohstoffen beste Qualität<br />

zu produzieren. Hausgemachte,<br />

überlieferte Rezepturen und die<br />

Liebe zur Handarbeit geben unserem<br />

Brot den typischen Geschmack“,<br />

sagt Geschäftsführer<br />

Reini Köhle, der derzeit zwei Lehrlinge<br />

ausbildet. Täglich stehen<br />

dem Kunden eine frische Vielfalt<br />

an herzhaften Brot- und Gebäck -<br />

spezialitäten zur Auswahl, Appetit<br />

dafür kann man sich auch online<br />

auf www.baeckereikoehle.at holen.<br />

Regionale Spezialitäten wie der<br />

„Tiroggl“ oder auch süße Köstlichkeiten<br />

aus der hauseigenen Konditorei<br />

warten auf hungrige Kunden<br />

in den Geschäften Ried, Prutz und<br />

Tösens!<br />

ANZEIGE<br />

elterlichen Küche versuchte er,<br />

Ziegenmilch zu Käse zu verarbeiten<br />

und dabei habe es schon allerhand<br />

Kleckerei gegeben, wie er<br />

rückblickend gesteht, aber die Familie<br />

zeigte für seine „Experimente“<br />

viel Verständnis und unterstützte<br />

seine Interessen in Richtung<br />

Landwirtschaft und bei Fabian<br />

wuchs der Wunsch, auch selbst<br />

Ziegen zu züchten, heran. So wandelte<br />

sich im Lauf der Zeit Hinterellenbogen<br />

zu einem „Hotspot“<br />

des Lechtaler „Ziegenuniversums“.<br />

Zu Besuch im Ziegenhof<br />

In der paradiesischen Landschaft<br />

des oberen Lechtals liegen das<br />

Wohnhaus und die angebauten<br />

Produktverarbeitungsräume des<br />

Hofes auf einer Anhöhe über der<br />

Ziegenstallung, die mit moderner<br />

Tierhaltetechnologie ausgerüstet<br />

ist und mit Rücksicht auf das<br />

Wohl der Tiere errichtet wurde,<br />

sodass man von einem „Wohlfühlstall“<br />

sprechen könnte. Dazu<br />

kommt, dass man die Geißen und<br />

Böcke im Sommer auf den Wiesen<br />

rund um den Bauernhof antrifft.<br />

Die Gründe rund um Hinterellenbogen<br />

sind größtenteils steil, daher<br />

recht beschwerlich zu mähen aber<br />

für die Vierbeiner kein Problem,<br />

die fühlen sich im Gelände wohl,<br />

erfreuen sich am kräftigen Naturfutter,<br />

halten die Weiden frei von<br />

Stauden und werden so ganz nebenbei<br />

zu „Erntehelfern“.<br />

Um 4.<strong>15</strong> Uhr geht es los<br />

Fabian und Sandra sind ein Powerpärchen,<br />

das müssen sie auch sein,<br />

denn die Herde stellt schon ihre<br />

Ansprüche an „Frauchen“ und<br />

„Herrchen“. Sobald Melken, Misten<br />

und Füttern um etwa 6.<strong>15</strong><br />

Uhr beendet sind, geht es schnurstracks<br />

in den jeweiligen Hauptberuf.<br />

Das heißt für ihn Erfüllung<br />

von Aufgaben der Gemeinde und<br />

auf die Jungbäuerin und Kindergartenleiterin<br />

wartet eine Kinderschar,<br />

langweilig wird es „Tante“<br />

Sandra in ihrem Job jedenfalls<br />

nicht. Trotz des ausgefüllten Tages<br />

bleibt Zeit für ein Gespräch mit<br />

<strong>impuls</strong>. „Ein paar Ziegen hatte ich<br />

schon seit Längerem aber 2016 haben<br />

wir durchgestartet“, und Fabian<br />

weiter, „dazu gehörte auch die<br />

Aneignung unterschiedlichsten<br />

Wissens von Milchverarbeitung<br />

bis hin zu Marketing. Auch den<br />

gesamten Verkauf organisierten<br />

wir in Eigenregie. Der Zeitaufwand<br />

war enorm. Nunmehr arbei-<br />

Regionssitzung auf der Aifner Alm im Kaunertal<br />

Die Bezirke Imst, Landeck und Reutte<br />

bilden die Region West in der Landwirtschaftskammer<br />

Tirol. Jährlich tauschen<br />

sich FunktionärInnen und MitarbeiterInnen<br />

zu aktuellen Themen<br />

aus. Heuer fand dieses Treffen auf der<br />

Aufner Alm oberhalb der Gemeinde<br />

Kaunerberg statt. Eine Forderung der<br />

Landwirte betrifft die Absicherung der<br />

gängigen Haltungsform mit der Stallhaltung<br />

über die Wintermonate und<br />

der Alpung und Weide im Sommerhalbjahr.<br />

Diese einzigartige Haltungsform<br />

müsse Bestand haben, sie sei<br />

das Rückgrat der Berglandwirtschaft,<br />

die ja zum Großteil im Nebenerwerb<br />

geführt wird, so LK-Präsident Josef<br />

Hechenberger<br />

16 10. September <strong>2024</strong><br />

Im Bild von links: Andreas Gstrein (Bezirksobmann Imst), Josef Hechenberger<br />

(LK-Präsident), Elmar Monz (BO Landeck), Andrea Lechleitner (Bezirksbäuerin<br />

Imst), Elke Klages (Bezirksbäuerin Reutte), Marika Tschiderer (Gebietsbäuerin<br />

Stanzertal) und Christian Angerer (BO Reutte).<br />

Foto: LK Tirol


ten wir mit der kaum zweieinhalb<br />

Kilometer entfernten Käserei Sojer<br />

zusammen.“<br />

Machbares als Zukunftswunsch<br />

Die Wünsche vom „Ziegenfabian“<br />

und seiner Sandra sind bodenständig,<br />

angedacht ist die Gründung<br />

einer Familie. Darüber hinaus ist<br />

es ein Ziel des jungen Paares, die<br />

Ziegenzucht zu ihrem Hauptberuf<br />

zu machen. Dazu kommt der Verkauf<br />

der Bio-Ziegenmilch sowie<br />

das Angebot von Fleisch und<br />

Fleischprodukten ab Hof. Dabei<br />

gestaltet sich die Vermarktung der<br />

Ziegenprodukte bereits aktuell<br />

nach Wunsch der Produzenten.<br />

Die Aufgabenteilung am Ziegenhof<br />

sieht so aus, dass sich Fabian in<br />

erster Linie der Zucht und Aufzucht<br />

der Ziegen widmet und Sandra<br />

ist Vermarktungschefin, gemeinsam<br />

wollen sie den Betrieb<br />

vorwärtsbringen und sie werden es<br />

schaffen.<br />

Kleines Ziegen „Who is Who“<br />

Die recht großen weitgehend<br />

kurzhaarigen Saanenziegen „erstrahlen“<br />

in reinem Weiß, gelten<br />

als neugierig-freundliche Rasse<br />

und zählen mit ihrer Leistung von<br />

vier Litern täglich als sehr gute<br />

Milchrasse. Mit dem Melken der<br />

in ihrem Bestand rasch anwachsenden<br />

Saanenziege kann in ihrem<br />

zweiten Lebensjahr begonnen werden.<br />

Die Pfefferkornherde als einzige<br />

große Lechtaler Ziegenzucht<br />

besteht ausschließlich aus der<br />

Milchrasse der Saanenziege, aber<br />

da meckert es auch „gamsfarben“<br />

aus einer Ziegenkehle. „Wir versuchen<br />

halt immer wieder etwas<br />

Neues“, meint Fabian zu dem kastanienbraunen<br />

„Musterexemplar“<br />

mit dem schwarzen Bauch. Die<br />

„Saanen“ und die „Gamsfarbene“<br />

sind beides Ziegenrassen, die im<br />

Tiroler Oberland und Außerfern<br />

anzutreffen sind und das ganz<br />

überwiegend zur Freude ihrer Halter.<br />

Abgesehen von der Milch ist<br />

auch das Fleisch beider Paarhufer<br />

ausgesprochen schmackhaft.<br />

Stichwort Kitzbraten & Co. (pb)<br />

Im Lechtaler Ziegenhof Pfefferkorn<br />

in Hinterellenbogen tummeln sich an<br />

die 140 Paarhufer der Rasse<br />

Saanenziege. Im Bild mit<br />

„Frauchen“ und „Herrchen“<br />

Sandra Friedl und Fabian Pfefferkorn.<br />

Foto: Bundschuh<br />

GENUSS AUS DER REGION<br />

Fotos: WEST Werbeagentur GmbH<br />

Ein Ort für sich.<br />

Entdecken Sie ein einzigartiges Ensemble.<br />

Hoch über Zams erhebt sich das Klostergut Kronburg mit einem beeindruckendem Panoramablick –<br />

ein Kraftort für Wohlfühlmomente. Was Sie auch planen ein Besuch lohnt sich immer!<br />

DER GASTHOF –<br />

Einkehren bei Freunden<br />

Seien Sie unser Gast, lassen Sie es<br />

sich »fein tunken«. Der Gasthof<br />

Kronburg steht für gehobene Tiroler<br />

Wirtshauskultur in gemütlichem<br />

Ambiente<br />

TÖRGGELEN AUF DER KRONBURG – vom 1.10. bis 30.11.<br />

Die Tage werden kürzer die Nächte länger – der goldene Herbst zieht<br />

ein! Und mit ihm die perfekte Zeit, um ein unvergessliches Event zu<br />

feiern. Neben Knödel und Kraut servieren wir alles Typische rund um<br />

den Herbstgenuss! Feiern ist einfach schön!<br />

Tischreservierung bitte mindestens 3 Tage im Voraus.<br />

FIRMEN- & WEIHNACHTSFEIERN – Die schönste Zeit des Jahres zum Feiern<br />

Gemeinsam feiern und den Moment genießen! Die Weihnachtszeit ist eine Zeit der<br />

Freude, des Zusammenseins und der unvergesslichen Momente. Wir bieten kulinarische<br />

Köstlichkeiten und erstklassigen Service, damit Ihre Feier zu einem besonderen Erlebnis<br />

wird. Genießen Sie nach Wunsch ein festliches Menü oder wählen Sie aus unserer<br />

genüsslichen Speisekarte.<br />

Wir freuen uns darauf, Ihre Weihnachtsfeier zu etwas Besonderem zu machen.<br />

KRONBURGER ADVENT<br />

14. + <strong>15</strong>.12. und 20. – 22.12.<strong>2024</strong><br />

Jeweils von <strong>15</strong>. bis 20. Uhr<br />

Ein stimmungsvoller Adventmarkt am Klostergut<br />

Kronburg. Wir laden zum Flanieren<br />

durch den beschaulichen Markt in den Galerieräumlichkeiten<br />

und zu Speis und Trank.<br />

Für besonderes Flair ist rundum gesorgt:<br />

• Verkaufsstände verschiedener<br />

Aussteller*innen<br />

• Vorweihnachtliches Ambiente am<br />

Vorplatz – Standl mit Glühwein, Punsch,<br />

verschiedenen Getränken, Kastanien,<br />

kleinen Stärkungen<br />

Klostergut Kronburg | Kronburg 103-107 | 6511 Zams | T +43 5442 63345 | info@klostergut-kronburg.at | www.klostergut-kronburg.at<br />

10. September <strong>2024</strong> 17


EWR-Kraftwerk Weißhaus umfassend modernisiert<br />

Druckstollen-Sanierung und Turbinen-Revision sichern künftige Energieproduktion<br />

Die Elektrizitätswerke Reutte<br />

feiern einen großen Meilenstein<br />

beim Modernisierungsprojekt<br />

Kraftwerk Weißhaus – ein Großprojekt<br />

an dem größten Kraftwerk<br />

des Energieversorgers.<br />

Das Kraftwerk Weißhaus wurde<br />

seit dem 02. Oktober 2023 einer<br />

umfassenden Modernisierung unterzogen.<br />

Das Großprojekt ging<br />

auf Schadstellen im 3,7 km langen<br />

Druckstollen zurück, die im Zuge<br />

von Routinekontrollen festgestellt<br />

wurden. Die Behebung dieser<br />

Schadstellen war eine beeindruckende<br />

aber auch anspruchsvolle<br />

Aufgabe, da die tiefliegenden Bereiche<br />

des Kraftwerksstollens nur<br />

schwer zugänglich waren. Hierbei<br />

war besondere Präzision aber auch<br />

die Fitness der EWR-Mitarbeiter<br />

gefragt, die den Stollen für die erforderlichen<br />

Reparaturen teilweise<br />

kilometerweit mit den Fahrrädern<br />

durchqueren mussten.<br />

Modernisierungsmaßnahmen<br />

Neben der Stollensanierung wurden<br />

im Zuge des großangelegten<br />

Modernisierungsprojekts auch<br />

weitere Schlüsselkomponenten<br />

der Anlage erneuert - von der Absperrklappe<br />

über den Stahlwasserbau<br />

bis hin zur Turbine. Auch<br />

Arbeiten an der Turbine.<br />

Foto: Andreas Schindl<br />

Elektrotechnik und Sensorik wurden<br />

im Zuge des Projekts erneuert,<br />

inklusive dem Austausch der alten<br />

Relaissteuerung durch eine moderne<br />

SPS-Steuerung. Im Fokus<br />

standen außerdem der Sedimentaustrag,<br />

die Sanierung des Fallrohrs<br />

im Wasserschloss und die Erneuerung<br />

des Hochbehälters samt<br />

Leitungen.<br />

Parallel zu den Kernarbeiten am<br />

Kraftwerk wurde am Gelände eine<br />

neue Schaltanlage errichtet, die<br />

eine verbesserte Verbindung zwischen<br />

dem österreichischen und<br />

deutschen Versorgungsnetz herstellt.<br />

Diese Anlage trägt wesentlich<br />

zur gesteigerten Effizienz und<br />

zur Betriebssicherheit bei.<br />

Meilenstein<br />

Ein großer Meilenstein des Modernisierungsprojektes<br />

fand im<br />

Juli statt, als eine der beiden Turbinen<br />

– das Herzstück - nach einer<br />

umfassenden Revision wieder ihren<br />

Betrieb aufnahm. Als Zeichen<br />

ihrer Geburtsstunde wurde sie liebevoll<br />

auf den Namen „Hemma“<br />

getauft, inspiriert vom Namenstag,<br />

der an diesem Tag stattfand.<br />

Damit hat das Kraftwerk Weißhaus<br />

die Erzeugung erneuerbarer<br />

Energie für das Außerfern und<br />

Ostallgäu wieder aufgenommen.<br />

Im nächsten Jahr erfolgt der Ausbau<br />

und die Überholung der zweiten<br />

Turbine, bevor sich das Großprojekt<br />

Ende 2025 dem Ende<br />

neigt.<br />

DI (FH) Sebastian Freier, Vorstand<br />

der EWR, kommentierte das<br />

Projekt: „Die Modernisierung des<br />

Kraftwerks Weißhaus und insbesondere<br />

die Sanierung des Druckstollens<br />

waren entscheidend, um<br />

die Zuverlässigkeit unserer Energieversorgung<br />

für kommende Generationen<br />

zu sichern. Diese Investitionen<br />

sind ein klares Bekenntnis<br />

zu unserer Verantwortung<br />

gegenüber der Region und<br />

ihrer Bevölkerung. Wir sind stolz<br />

darauf, dass wir mit 'Hemma' und<br />

den weiteren Erneuerungen die<br />

Weichen für eine nachhaltige und<br />

effiziente Zukunft gestellt haben.<br />

Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten<br />

für die erfolgreiche Planung<br />

und Umsetzung dieses<br />

Großprojekts!“<br />

Mit dem Modernisierungsprojekts<br />

setzen die EWR ein starkes Zeichen<br />

für Innovation und nachhaltige<br />

Entwicklung. Das Kraftwerk<br />

Weißhaus ist ein Symbol für die<br />

Investition in eine nachhaltige Zukunft<br />

und Energieproduktion in<br />

der Region.<br />

Foto: Andreas Schindl<br />

Mit dem Fahrrad zum Stollen. Foto: ewr Schaltanlage Kraftwerk Weißhaus.<br />

Foto: ewr Krantransport im Wasserstollen.<br />

18 10. September <strong>2024</strong>


„Leidenschaft“ als Erfolgsrezept<br />

Herbert Osl schwingt die Kochlöffel auch noch im Ruhestand<br />

Mit 66 Jahren da fängt das Leben<br />

nach Worten Udo Jürgens<br />

bekanntlich erst an. So auch bei<br />

Herbert Osl, der seiner großen<br />

Leidenschaft nun zweimal wöchentlich<br />

als Gastkoch in der<br />

Serfauser Muiren Lounge nachkommt.<br />

Zuvor lehrte er Schülerinnen<br />

und Schülern der Tiroler<br />

Fachberufsschule für Tourismus<br />

und Handel in Landeck das<br />

Kochhandwerk.<br />

Mit seinem Kochtalent, seiner<br />

sympathischen Art und seinem<br />

Schmäh weckte Herbert Osl in der<br />

Vergangenheit mehrfach das Interesse<br />

von Medienschaffenden. So<br />

wurde er etwa für das ORF-Format<br />

„Tiroler Leut“ auserkoren,<br />

ebenso schaffte er es ins Frühstücksfernsehen<br />

(„Guten Morgen<br />

Österreich“). Kein Wunder, dass<br />

ihn eines Tages auch Sabine<br />

Hochen egger, die Chefin des Muirenhofs,<br />

beim Landecker Frischemarkt<br />

ganz unverblümt angesprochen<br />

hat. Die Serfauserin hat ein<br />

Faible für regionale Produkte und<br />

trifft dabei bei Herbert Osl voll ins<br />

Schwarze. Folglich war die Gemeinsamkeit<br />

schnell gefunden. An<br />

seinem unterrichtsfreien Tag war<br />

der mittlerweile pensionierte Pädagoge<br />

nämlich oftmals beim Frischemarkt<br />

am Stand der Genusswerkstatt<br />

vertreten – Sabine<br />

Hochenegger schaute als Kundin<br />

gern vorbei. „Sie hat mich gefragt,<br />

ob ich mir vorstellen könnte,<br />

Gastkoch in der Muiren Lounge<br />

zu sein“, erzählt Herbert, der kurz<br />

überlegte, ob er es im Ruhestand<br />

nicht doch ruhiger angehen will.<br />

Doch das Kochen bereitet ihm<br />

einfach zu viel Freude, verrät er zur<br />

Motivation und sagte prompt zu.<br />

Am Geburtstag der Chefin, Ende<br />

Dezember 2023, gab er sein Debüt<br />

– seitdem lädt er an zwei Tagen<br />

die Woche (Dienstag und Freitag<br />

ab 17.30 Uhr) zu besonderen<br />

Gaumenfreuden.<br />

Kochkunst zweier Freunde<br />

Mit von der Partie ist ein ehemaliger<br />

Kollege – Richard Reinalter.<br />

Auf die Teller der Gäste werden<br />

bodenständige und doch von hoher<br />

Kochkunst geprägte Gerichte<br />

Zweimal pro Saison wird zur „Langen Tafel“ geladen. Im Bild sind die Gast -<br />

köche Richard Reinalter (links) und Herbert Osl (rechts) mit Muirenhof-<br />

Mitarbeiterin Birgit Jäger. Foto: Muirenhof<br />

gezaubert. Die zwei Köche verbindet<br />

aber noch mehr - eine langjährige<br />

Freundschaft sowie der frühere<br />

Beruf als Fachlehrer für angehende<br />

Tourismuskräfte in Landeck.<br />

Herbert Osl verrät: „Lehrlinge<br />

zu unterrichten, bereitete mir sehr<br />

viel Freude. Oft konnte ich von ihnen<br />

etwas lernen.“ Und, nicht nur<br />

Lehrlingen gab er sein Können<br />

weiter. So erzählt er, dass er für den<br />

Turnverein Haiming, bei dem er<br />

Mitglied ist, kürzlich auch einen<br />

Kochabend organisierte. Einen<br />

„Männerkochkurs mit Frauen“,<br />

ergänzt er schmunzelnd. Er selbst<br />

absolvierte seine Lehre einst im renommierten<br />

Hotel „Zur Tenne“ in<br />

Kitzbühel – im Oberland lebt der<br />

gebürtige Unterländer seit 23 Jahren.<br />

Berufserfahrung sammelte er<br />

im In- und Ausland, darunter<br />

auch als langjähriger Küchenchef<br />

im Haubenlokal „Unterwirt“ in<br />

Ebbs und im Gasthaus Baumgarten<br />

in seiner Heimatgemeinde Angerberg.<br />

Ehrlichkeit und Regionalität…<br />

..sind die Aspekte, die Muirenhof-<br />

Chefin Sabine Hochenegger wichtig<br />

sind. Apropos: Der Serfauser<br />

Betrieb wurde kürzlich als „Bewusst<br />

Tirol-Betrieb“ zertifiziert. In<br />

dieselbe Kerbe schlägt auch Herbert<br />

Osl, der - der Philosophie des<br />

Hauses entsprechend - zu hochwertigen<br />

Produkten aus der Region<br />

greift, sofern es möglich ist. Der<br />

exotische Salzwasserfisch muss es –<br />

wenn es nach ihm geht – auch<br />

nicht immer sein. „Wir haben so<br />

viele gute Fische in der Region“, ist<br />

Osl überzeugt. Angesprochen auf<br />

die Frage, was ein guter Koch mit<br />

sich bringen muss, lässt die Antwort<br />

nicht lange auf sich warten.<br />

„Kreativität und gute Ausdauer“,<br />

lautet seine Antwort. An den Tagen,<br />

an denen er nicht die Kochlöffel<br />

schwingt, steht in der Muiren<br />

Lounge eine kulinarische Auswahl<br />

von Wirtin Sabine Hochenegger<br />

auf der Karte – Brettljause, Hauswurst<br />

und Co. Mit dem Angebot<br />

der Gastköche scheint der kulinarische<br />

Bogen alles zu umspannen,<br />

was das (Gourmet)Herz der Gäste<br />

begehrt. Was das Herz von Herbert<br />

Osl neben dem Kochen, das er übrigens<br />

gern auch für seine Frau zu<br />

Hause ausübt, höher schlagen lässt,<br />

ist das Radfahren. So verrät er nebenbei:<br />

„Demnächst fahre ich mit<br />

drei Kollegen von Imst nach Budapest.“<br />

(lisi)<br />

10. September <strong>2024</strong> 19


Fotos: Michael Turobin-Ort<br />

Neue Tannheimer Hütte hat ihre<br />

Sechs Jahre mussten Bergfreunde und die Mitglieder der Sektion Allgäu-Kempten des<br />

DAV warten, bis endlich wieder ein Stützpunkt in den Tannheimer Bergen zur Verfügung<br />

steht. Im August nun wurde die neue Tannheimer Hütte eröffnet. Sie ist ein wunderbares<br />

Ausflugsziel für Familien und der ideale Stützpunkt für Wanderer und Kletterer. Inmitten<br />

der Tannheimer Berge auf 1.713 m Höhe gelegen lässt sich von der Sonnenterrasse das<br />

herrliche Panorama mit dem „100-Gipfel-Blick“ genießen. Gleich hinter der Hütte ragen<br />

die beeindruckenden Felswände von Roter Flüh, Gimpel und Köllenspitze auf.<br />

Die 1886 gebaute alte Tannheimer Hütte musste<br />

2018 aufgrund behördlicher Auflagen geschlossen<br />

werden – eine Renovierung und eine auflagengemäße<br />

Ertüchtigung erschienen der Sektion<br />

nicht sinnvoll. Daher wurden 2019 die Planungen<br />

für einen Ersatzbau aufgenommen und<br />

die Mitgliederversammlung der DAV-Sektion<br />

Kempten-Allgäu beschloss 2021, das Projekt<br />

anzugehen.<br />

NACHHALTIGE BAUWEISE<br />

Dabei war es der Sektion von Anfang an ein Anliegen,<br />

die neue Hütte nach besonders nachhaltigen<br />

Gesichtspunkten zu planen und zu bauen.<br />

Konkret bedeutete dies: Komplette Holzbauweise,<br />

minimaler Anteil an betonierten Elementen,<br />

maximale Recyclingquote bei den für den Bau<br />

verwendeten Materialien, sowie eine Abwasserentsorgung<br />

ins Tal. Auch bei den Schlafplätzen<br />

wurden die Kapazitäten bewusst nicht erhöht –<br />

es blieb bei den bisherigen 22 Schlafplätzen und<br />

dem Charakter der Hütte als einfache Bergsteigerunterkunft.<br />

Unter diesen Vorgaben wurden schließlich die<br />

ausführenden Firmen beauftragt und die alte<br />

Tannheimer Hütte konnte 2023 abgerissen werden.<br />

Nach ersten Vorarbeiten 2023 wurde der<br />

• Heizung<br />

• Sanitär<br />

• Klima<br />

• Lüftung<br />

TB KLINGER KULTURTECHNIK GMBH<br />

WASSERVERSORGUNG – ABWASSERBESEITIGUNG<br />

DEPONIE – KLEINKRAFTWERKE<br />

BESCHNEIUNG – BETRIEBSANLAGEN<br />

www.alpecon-kulturtechnik.at Tel.: 05412/657779-0<br />

office@alpecon-kulturtechnik.at 6460 Imst, Auf Arzill 100<br />

20 10. September <strong>2024</strong>


Pforten geöffnet!<br />

Kontakt: Hüttentelefon: 0831/20927<br />

E-Mail: kontakt@tannheimerhuette.at | www.tannheimer-huette.at<br />

Großteil der Bauarbeiten im Frühjahr<br />

<strong>2024</strong> durchgeführt. Durch die<br />

Holzbauweise und aufgrund zahlreicher<br />

bereits im Tal vorgefertigte<br />

Bauteile konnte der Bau der Hütte<br />

in nur wenigen Wochen realisiert<br />

werden. Nachdem nun die letzten<br />

Arbeiten im Innenbereich abgeschlossen<br />

wurden, ist die Hütte seit<br />

Anfang August für Tagesbesucher<br />

geöffnet. Der Übernachtungsbetrieb<br />

wurde Ende August aufgenommen.<br />

BEWÄHRTE HÜTTENWIRTE<br />

Bewirtschaftet wird die neue Tannheimer<br />

Hütte von den Hüttenwirtsleuten<br />

Andrea Walch und Dietmar<br />

Köhlbichler. Beide haben bereits<br />

jahrzehntelange Erfahrung im Betrieb<br />

einer Alpenvereinshütte. Für<br />

Andrea Walch ist es zudem eine<br />

Rückkehr zu „ihrer“ Tannheimer<br />

Hütte, auf der sie bereits in den<br />

1990er Jahren acht Jahre Hüttenwirtin<br />

war, bevor sie auf die benachbarte<br />

Bad Kissinger Hütte<br />

wechselte. Dort führte sie die Hütte<br />

zusammen mit ihrem Partner Dietmar<br />

22 Jahre lang und die beiden<br />

sorgten mit ihrem Engagement<br />

maßgeblich dafür, dass die Hütte<br />

einen guten Ruf als gemütlicher<br />

Stützpunkt mit hervorragendem<br />

Essen innehatte. Nach einem zwischenzeitlichen<br />

Engagement auf<br />

der Stuttgarter Hütte im Lechtal<br />

kehrten die beiden nun wieder ins<br />

Tannheimer Tal zurück und freuen<br />

sich auf ihre Gäste in der neuen<br />

Hütte.<br />

Neben einem erfahren Hüttenwirtspaar,<br />

das für leckeres und hausgemachtes<br />

Essen bekannt ist, warten<br />

auf die Besucher der neuen Tannheimer<br />

Hütte eine Sonnenterrasse<br />

mit Panoramablick, ein Schulungsraum<br />

mit Übungskletterwand für<br />

Kurse und Seminare sowie 22<br />

Schlafplätze in Mehrbettzimmern.<br />

IN ZWEI STUNDEN ZUR HÜTTE<br />

Die Hütte, die in gut zwei Stunden<br />

von Nesselwängle (Parkplatz Krinnenalpe<br />

beim Sportplatz) über das<br />

Gimpelhaus erreichbar ist, ist damit<br />

ein perfekter Stützpunkt für Wander-<br />

und Klettertouren in den Tannheimer<br />

Bergen. Vor allem die Kletterer<br />

dürften sich über die neue<br />

Unterkunft freuen, denn viele Einstiege<br />

von Kletterrouten an den<br />

Südwänden der Tannheimer Berge<br />

liegen nur wenige Gehminuten von<br />

der Hütte entfernt.<br />

Die Tannheimer Hütte ist – je nach<br />

Witterung – voraussichtlich<br />

bis Ende Oktober geöffnet.<br />

Andrea und Daniel freuen sich auf<br />

euren Besuch!<br />

Großfeldstraße 10-14 | 6600 Reutte<br />

www.gastro-wex.com<br />

10. September <strong>2024</strong> 21


„Esel sind meine Therapie“<br />

Martin Scherl aus Grins ist Physiotherapeut und „Donkey Trail Guide“ aus Leidenschaft<br />

Foto: Elisabeth Zangerl<br />

Nach unserem Besuch in Grins<br />

verleihen wir ihm eine überaus<br />

treffende Bezeichnung: Der<br />

56jährige Martin Scherl ist eindeutig<br />

so etwas wie ein „Eselflüsterer“.<br />

Seine Bergesel und er<br />

führen eine symbiotische Beziehung.<br />

Die Einsatzbereiche reichen<br />

von tiergestützter Therapie,<br />

über (ein- und mehrtägige)<br />

Wanderungen, Manager-Trainings<br />

hin zu Firmenintensiv-<br />

Kursen und sogar Ausbildungen<br />

zum Donkey Trail Guide.<br />

„Wandern, entschleunigen, Kraft<br />

tanken – entdecke gemeinsam mit<br />

unseren Langohren die erholsame<br />

Natur Tirols, fernab des Massentourismus“,<br />

dieser Slogan findet<br />

sich auf der Homepage von Martin<br />

Scherl beziehungsweise dessen<br />

„Bergesel Abenteuer.“ Und wahrlich<br />

ist die Atmosphäre am Eselstall,<br />

der idyllisch zwischen Grins<br />

und Stanz liegt, eine entschleunigende<br />

und zur Ruhe findende.<br />

Martin Scherl arbeitet hauptberuflich<br />

seit 20 Jahren auf selbstständiger<br />

Basis als Physiotherapeut im<br />

Talkessel, zuvor arbeitete er u.a.<br />

auf der Kinderklinik (Kinderkrebs-<br />

und -intensivstation).<br />

Durch seinen Beruf kam er erstmals<br />

mit Hippotherapie in Kontakt<br />

– er war unter anderem fünf<br />

Jahre in Frankreich tätig und arbeitete<br />

dort mit beeinträchtigten<br />

Kindern. Der erste Kontakt mit<br />

Pferden wurde 1989 bei der Tragtierstaffel<br />

in Landeck hergestellt.<br />

Was aber dann wirklich ausschlaggebend<br />

für sein jetziges, großes<br />

Hobby war, war (wie so oft) die<br />

Corona-Pandemie. „Die Pandemie<br />

hat mir zu denken gegeben,<br />

ich habe mir überlegt, wie es weitergeht<br />

und was man tun könnte?“,<br />

spricht er die damals nicht<br />

allzu einfache Situation für Therapeuten<br />

an. Zufällig hat er dann in<br />

Oberösterreich die drei Esel Peppo,<br />

Maya und Lena gesehen. „Ich<br />

hatte vier Stunden Zeit zu überlegen,<br />

die Tiere zu kaufen“, erzählt<br />

Martin Scherl, der vorher überhaupt<br />

keinen Kontakt zu Eseln<br />

Minimum zwei Stunden täglich investiert Martin Scherl in seine Eselhaltung.<br />

Esel sind meine Therapie“, sagt Eselflüsterer Martin Scherl. Die Einsatzbereiche<br />

seines “Bergesel Abenteuers“ reichen von tiergestützter Therapie über Touren,<br />

dem Donkathlon hin zu Manager-Trainings.<br />

Foto: Julian Raggl<br />

hatte. Das Herz sagte „ja“ und<br />

Martin kaufte die drei Esel, zu denen<br />

sich mittlerweile noch Großesel<br />

Zeus, ein Jack Mammoth, sowie<br />

seit Kurzem ein Maultier aus<br />

Südspanien hinzugesellten. Immer<br />

mit von der Partie ist auch die<br />

„Eselflüsterin“ Morla, eine Eurasier-Hündin.<br />

Große Leidenschaft<br />

„Mehr geht nicht“, ergänzt Martin<br />

schmunzelnd, als er gefragt wird,<br />

ob die Eselhaltung noch vergrößert<br />

werden soll. Schließlich betreibt<br />

Martin dies mit großer Leidenschaft,<br />

aber auch mit großem<br />

Aufwand. Fürs Ausmisten, Füttern,<br />

landwirtschaftliche Arbeiten<br />

und Co investiert er neben seinem<br />

Beruf als Physiotherapeut morgens<br />

und abends eine Stunde –<br />

hinzu kommen die vielen individuellen<br />

Trainings mit den Tieren.<br />

Neben den Bergesel-Abenteuern<br />

wird auch tiergestützte Therapie<br />

angeboten. „Die Sternchen in den<br />

Augen der Kinder sind immer wieder<br />

schön zu sehen“, verrät Martin.<br />

Aber auch bei Jugendlichen,<br />

die das Reden verweigert haben,<br />

konnte der Kontakt mit Eseln<br />

Wunder bewirken, erzählt der<br />

Grinner Eselflüsterer weiter. „In<br />

unserer Gesellschaft ist alles so<br />

schnelllebig“, bedauert er und<br />

merkt an, dass Esel Menschen<br />

dazu verhelfen, zur Ruhe zu kommen.<br />

Was man auch obendrauf<br />

bekommt: jede Menge Einsicht.<br />

„Man muss sich umstellen und<br />

verstehen, dass der Esel nur das<br />

macht, das er machen will - da<br />

kann man Kopf stehen“, ergänzt er<br />

schmunzelnd, beschreibt die Esel<br />

aber nicht als stur, lediglich als<br />

„meinungsstabil“.<br />

„Superintelligent“<br />

Was Martin Scherl auch anmerkt<br />

ist, dass es wichtig ist, nett, höflich,<br />

freundlich und bestimmend<br />

mit den Eseln zu arbeiten. „Esel<br />

können die Gefühle der Menschen<br />

lesen“, ist er überzeugt und beschreibt<br />

ihre Charaktereigenschaften<br />

als ausdauernd, meinungsstabil<br />

und »superintelligent«. Zudem<br />

sei der Kontakt zu Eseln sehr persönlichkeitsbildend.<br />

Sein Wissen<br />

hat er sich übrigens größtenteils<br />

selbst angeeignet. „Es gibt kaum<br />

deutschsprachige Literatur über<br />

Esel“, bedauert Martin Scherl, der<br />

übrigens Vater von fünf Kindern<br />

ist und mit der Tierärztin Michaela<br />

Frötscher in einer Partnerschaft<br />

lebt. Er selbst hat viel von der Welt<br />

gesehen und zahlreiche Ausbildungen<br />

absolviert, darunter eine<br />

zur tibetischen Physiotherapie<br />

oder Hypnosetherapie. Martin<br />

Scherl litt vor noch nicht allzu langer<br />

Zeit an Long Covid und verrät,<br />

dass ihm seine Esel in der langen<br />

Krankheitsphase sehr geholfen<br />

haben. „Esel sind meine Therapie“,<br />

davon ist er nach wie vor<br />

überzeugt. Sein weiteres Credo:<br />

„Es ist wichtig, seine Träume zu<br />

verwirklichen, egal, was andere sagen.“<br />

Und das hat er gemacht –<br />

wie man sieht. Sein „Bergesel<br />

Abenteuer“ bietet aktuell u.a.<br />

zweimal wöchentlich Touren für<br />

Einheimische und Gäste zur Burgruine<br />

Schrofenstein an. Martin<br />

Scherl hat zudem mit dem „Donkathlon“<br />

ein besonderes Veranstaltungsformat<br />

ins Leben gerufen.<br />

Weiters werden Kindertouren (wie<br />

die I-A-Tour) und mehrtägige<br />

Touren angeboten. Weitere Informationen<br />

finden Sie unter:<br />

www.bergesel-abenteuer.at (lisi)<br />

22 10. September <strong>2024</strong>


WIRTSCHAFT IM FOKUS<br />

Der neue Traumboden kommt aus Prutz<br />

Manuel Buchhammer und Michael Maurer<br />

eröffneten ihren neuen Bodenleger-Meisterbetrieb<br />

Mit ihrem gemeinsamen Unternehmen betreten<br />

sie neuen Boden, aber das ist ja genau ihr<br />

Metier: Die beiden Jungunternehmer Manuel<br />

Buchhammer (geb. 1999, Ried) und Michael<br />

Maurer (geb. 1990, Kauns), sind beide frisch<br />

gebackene Meister für das Handwerk Boden -<br />

leger und haben vor kurzem gemeinsam erfolgreich<br />

die Unternehmerprüfung abgelegt. Der 2.<br />

September <strong>2024</strong> markiert den Start ihres Betriebes<br />

mit Büro, Schauraum und Lager in Prutz.<br />

Hervorragende Zusammenarbeit<br />

Beide können es kaum erwarten, ihren Kunden<br />

die schönsten Böden zu Füßen zu legen und<br />

das wird bestens gelingen, denn sowohl Manuel<br />

Buchhammer als auch Michael Maurer<br />

zeichnet langjährige berufliche Erfahrung und<br />

enormes Fachwissen aus. Dass sie hervorragend<br />

zusammenarbeiten, haben die beiden schon<br />

früher bei vielen gemeinsamen Projekten als<br />

Arbeitskollegen bei einer Oberländer Firma für<br />

Raumausstattung bewiesen.<br />

Verkauf und perfekte Verlegung<br />

Ihr Angebot umfasst sowohl den Verkauf als<br />

auch die perfekte Verlegung von Parkettböden<br />

jeglicher Art, PVC- und Vinylböden, Linoleumböden<br />

und Teppichböden. Auch die Sanierung<br />

von Böden gehört zu ihrem Programm.<br />

Die ersten Aufträge sind bereits eingelangt und<br />

es schaut ganz danach aus, als gäbe es für die<br />

beiden Profis künftig sehr viel zu tun, was sie in<br />

ihrer Entscheidung für die Selbständigkeit bestätigt:<br />

„Wir sind voll motiviert und geben unser<br />

Bestes, um für unsere Kunden die schönsten<br />

Ergebnisse zu erzielen. Wir freuen uns auf Ihre<br />

Anfragen, auf schöne Projekte und eine gute<br />

Zusammenarbeit!“<br />

Bodendesign M+M OG<br />

Manuel Buchhammer und Michael Maurer<br />

Auweg 2 | 6522 Prutz<br />

Tel.: +43 676/6103341 und +43 699/11067249<br />

E-Mail: info@bodendesignmm.at<br />

www.bodendesignmm.at<br />

Manuel Buchhammer und Michael Maurer freuen sich<br />

darauf, auch bei euch euren Traumboden zu verlegen.<br />

Fotos: Althaler Peter<br />

Herzlichen Glückwunsch zur Firmengründung!<br />

Wir wünschen euch viel Erfolg!<br />

10. September <strong>2024</strong> 23


oberengerweg 9 . 6511 zams [tirol] [austria]<br />

+43(0)5442/68094 . buero@zanon-plan.at<br />

Wir wünschen den<br />

Veranstaltern und<br />

Besuchern der<br />

Zammer Schafschoad<br />

ein schönes Fest.<br />

seit 1726 Familie Haueis<br />

Familie Haueis · A-6511 Zams · Tel. 05442-62478<br />

e-mail: haueis@aon.at · www.postgasthof-gemse.at<br />

MALERMEISTER<br />

OBERPRANTACHER<br />

6511 Zams · Magdalenaweg 20<br />

Tel. 05442/68259 · pati1@aon.at<br />

tb-zams.at<br />

24 10. September <strong>2024</strong>


Traditionelle Schafschoad<br />

in der Zammer Rease<br />

am Samstag, 14.09.<strong>2024</strong><br />

Ab 10.00 Uhr Frühschoppen.<br />

Die Schafe werden ab 11.00 Uhr erwartet.<br />

Für Unterhaltung,<br />

Essen und Trinken ist gesorgt.<br />

Auf ein Kommen freut sich<br />

der Schaf- und Ziegenzuchtverein Zams/Schönwies<br />

Geschichtliches zur Zammer Schafschoad<br />

Der Almabtrieb der Schafe, die<br />

„Schafschoad“ (Schafe scheiden),<br />

wie er im Volksmund genannt<br />

wird, fand immer am Donnerstag<br />

vor dem Kirchtag (= 3. Sonntag im<br />

September) statt.<br />

Laut Aufzeichnungen von 1834<br />

wurden auf der Parseieralpe über<br />

1000 Schafe aufgetrieben.<br />

Sie wurden in der Rease „geschoadet“<br />

und von den Bauern geholt,<br />

daheim geschoren, und das eine<br />

oder andere für einen Kirchtagsbraten<br />

geschlachtet. Am Samstag<br />

wurden sie dann für einen Monat<br />

ins Zammer Loch getrieben.<br />

In den sechziger Jahren wurden jedoch<br />

laufend weniger Schafe aufgetrieben<br />

und so kam es, dass<br />

1971 letztmalig gar nur mehr 65<br />

Schafe aufgetrieben wurden. In<br />

den 1970er Jahren spielte dann die<br />

Schafhaltung und Alpung in Zams<br />

keine Rolle mehr.<br />

Erst 1989 konnten dann das erste<br />

Mal nach 18 Jahren wieder Schafe<br />

auf die Alm im Hintergebirg aufgetrieben<br />

werden, 120 Tiere an der<br />

Zahl.<br />

Die Gründe für den Aufschwung<br />

der Schafhaltung in Zams und<br />

Schönwies gegen Ende der 1980er<br />

Jahre liegen wohl in der Strukturwandlung<br />

in der Landwirtschaft<br />

des Oberinntals.<br />

Heuer wurde die Schafalm mit<br />

350 Schafen aus Zams und Schönwies<br />

bestoßen.<br />

10. September <strong>2024</strong> 25


Almabtriebe<br />

in der Region<br />

Nach einem erholsamen<br />

Aufenthalt auf der Alm<br />

kehren die Tiere wieder<br />

zurück ins Tal.<br />

Fotos: TVB Tiroler Oberland | Erlebnisraum Nauders, Rudi Wyhlidal<br />

Samstag, 14. September <strong>2024</strong><br />

Almabtrieb in ISCHGL<br />

am Sa, 14.9. ab 11 Uhr<br />

Dorfstraße Ischgl<br />

Heimische Landwirte der Ischgler Alpen<br />

Pardatsch, Fimba, Gampen, Paznauner Taja<br />

schmücken ihre Kühe mit Blumen, Glocken und<br />

Schellriemen, um sich für die unfallfreie Zeit am<br />

Berg zu bedanken. Anschließend wird im Weiler<br />

Paznaun im Rahmen eines Festes mit Live-Musik,<br />

Unterhaltung und Kulinarik gemeinsam gefeiert.<br />

Aufgetischt<br />

werden traditionelle<br />

Paznauner<br />

Spezialitäten,<br />

darunter Kiachla<br />

und Kaspressknödel<br />

mit dem<br />

berühmten<br />

Paznauner<br />

Almkäse.<br />

Sonntag, <strong>15</strong>. September <strong>2024</strong><br />

Sonntag, <strong>15</strong>.9.<strong>2024</strong><br />

NAUDERS<br />

Sonntag,<br />

<strong>15</strong>.9.<strong>2024</strong><br />

Festplatz<br />

Sonnenhof<br />

ab 9.30 Uhr<br />

Eintritt frei,<br />

für Speis und<br />

Trank ist<br />

bestens<br />

gesorgt!<br />

Der Almabtrieb in See ist mehr als nur das Ende<br />

der Sommerferien des Viehs auf der Alm. Am<br />

Vormittag des Veranstaltungstags kannst du<br />

dich auf musikalische Unterhaltung, Bieranstich<br />

und auf eine Schaukäserei freuen, am Nachmittag<br />

folgt dann der Umzug der geschmückten<br />

Tiere durch das Dorf. Parallel zum Almabtrieb<br />

findet der „Seaber Markttag“ mit Produkten aus<br />

der Region statt. Noch mehr Eindrücke von den<br />

heimischen Traditionen beschert der Trachtenverein<br />

mit traditionellen Tänzen und ein Rahmenprogramm<br />

rund um das bäuerliche Handwerk.<br />

Für die Kinder gibt es ein buntes Programm<br />

mit Hüpfburg, Streichelzoo und Schminken.<br />

Wenn das nicht nach Herbstfest klingt!<br />

Fotos: TVB Tiroler Oberland | Erlebnisraum Nauders, Rudi Wyhlidal<br />

Almabtrieb<br />

in Nauders<br />

<strong>15</strong>. Sept. <strong>2024</strong><br />

ab 10.00 Uhr<br />

Nach den Sommermonaten<br />

auf<br />

fünf verschiedenen<br />

Almen hoch<br />

über Nauders<br />

kehrten am Sonntag<br />

die Tiere wieder in den Ort zurück. Der traditionelle<br />

Almabtrieb ist das Dankfest der Bauern, Senner<br />

und Hirten und ein feierlicher Höhepunkt im<br />

dörflichen Jahreskreis.<br />

Auf der Schlosswiese wird ein Bauernmarkt mit<br />

musikalischer Unterhaltung geboten.<br />

Hier werden bäuerliche, hofeigene und hausgemachte<br />

Produkte wie Brot, Butter, Speck, Käse<br />

usw. sowie Kaffee, Kuchen, Torten und lokale Köstlichkeiten<br />

als auch liebevolle Bastelarbeiten angeboten.<br />

Raiffeisenbank<br />

Nauders<br />

Programm:<br />

ab 10.30 Uhr: Festbeginn mit der MK Steeg<br />

ab ca. 11.<strong>15</strong> Uhr: Einzug der Tiere vom Pimig,<br />

des Krabacher’s, der Wustalm, der Wildebene,<br />

des Bockbacher’s und vom Älpele.<br />

ab <strong>15</strong>.00 Uhr: sorgen die Rieder Gipfelstürmer für<br />

beste musikalische Unterhaltung.<br />

ab 21.00 Uhr: spielt die Gruppe Vollgas Tirol<br />

ab 21.30 Uhr: Einzug der Älpler, Hirten und Treiber<br />

mit lautem Schellenklang. Eintritt am Abend: € 12,–<br />

Feuerstein GmbH<br />

6655 Steeg 24a<br />

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26 10. September <strong>2024</strong>


Kulinarik & Brauchtum im Pfundser Herbst <strong>2024</strong><br />

n Unter dem Motto Kulinarik, Unterhaltung, Musik und Tanz steht das traditionelle<br />

HERBSTFEST IN PFUNDS, das am Donnerstag den 12. September <strong>2024</strong> ab 19 Uhr<br />

beim Pavillon über die Bühne geht – und dieses Jahr <strong>15</strong>-Jähriges Jubiläum feiert.<br />

Gastronomen aus Pfunds sorgen für das leibliche Wohl der Besucher.<br />

Dabei wird großer Wert auf regionale und kulinarische Schmankerl gelegt.<br />

HIGHLIGHTS: • Musikkapelle Pfunds • Trachtengruppe Pfunds<br />

• Pfunds-Kerle • Young Blood<br />

n Am Samstag, den 14. September <strong>2024</strong> findet der traditionelle ALMABTRIEB statt.<br />

Am Ensplatz kommen ab 10 Uhr das Galtvieh, ab 12.30 Uhr die Milchkühe und<br />

ab 14 Uhr die Pferde von der Alm zurück ins Tal. Dabei gibts regionale Schmankerl,<br />

Bauernmarkt & Live-Musik<br />

n Am Freitag, 20. & Samstag, 21. September erfolgt<br />

die SCHAFSCHOAD in Pfunds. Ankunft der Schafe und Ziegen –<br />

anschließend Schaferfest am Ensplatz<br />

n Am Samstag, den 28. September, findet dann –<br />

vom Infobüro entlang der Stubenerstraße – von 10 bis 17 Uhr<br />

der DREILÄNDERMARKT in Pfunds statt.<br />

Das Motto lautet: „s’Beste aus dem Dreiländereck“.<br />

HIGHLIGHTS:<br />

• zahlreiche Marktstände aus Österreich, Italien und Schweiz<br />

• regionale Schmankerl & Live-Musik<br />

10. September <strong>2024</strong> 27


Farbenfrohe Almabtriebe im Tannheimer Tal<br />

Kühe und Jungvieh kehren vom Almsommer in ihre heimischen Ställe zurück<br />

Termine <strong>2024</strong>:<br />

n Samstag, 14. September:<br />

Viehscheid in JUNGHOLZ<br />

n Samstag, 14. September:<br />

Almabtrieb in<br />

GRÄN-HALDENSEE<br />

n Sonntag, <strong>15</strong>. September:<br />

Almabtrieb in NESSELWÄNGLE<br />

n Freitag, 20. September:<br />

Almabtrieb in SCHATTWALD<br />

n Samstag, 21. September:<br />

Almabtrieb in TANNHEIM<br />

Fotos: TVB Tannheimer Tal/Achim Meurer<br />

Brauchtum und Historie finden<br />

sich im Tannheimer Tal überall:<br />

Eine Tradition, die weit über die<br />

Grenzen des Tals bekannt ist und<br />

jedes Jahr im Herbst stattfindet,<br />

ist der Almabtrieb. Am Ende des<br />

Sommers kehren die Kühe von<br />

der Alm hinunter ins Tal zurück<br />

und dieser Abtrieb ist eine festliche<br />

Prozession, ein beeindruckendes<br />

Schauspiel, das viele Interessierte<br />

in das „schönste<br />

Hochtal Europas“ lockt.<br />

Nur wenn alle Tiere einer Alm<br />

vollzählig und gesund aus dem<br />

Almsommer wiederkommen,<br />

werden sie für ihre Rückkehr ins<br />

Tal geschmückt: Kränze aus Tannengrün,<br />

bunten Bändern, Glocken,<br />

Spiegeln und Alpenblumen<br />

zieren dann die Kühe. Je nach<br />

Anzahl der Tiere, die von einem<br />

Älpler den Sommer über betreut<br />

wurden, dauert das liebevolle<br />

Verschönern bis zu fünf Stunden.<br />

Die Ehre gebührt den Tieren allemal:<br />

Auf ihrem Abstieg überwinden<br />

sie bis zu 1.000 Höhenmeter<br />

– und sind dabei hochkonzentriert,<br />

um sich nicht zu verletzen.<br />

Den Anfang machen heuer am<br />

14.9. die Gemeinden<br />

Jungholz und Grän-Haldensee.<br />

Weiter geht’s in ...<br />

... Nesselwängle am <strong>15</strong>.9.<br />

... Schattwald am 20.9.<br />

... Tannheim am 21.9.<br />

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Ehrenamtliche pflegen Almwiesen am Hahntennjoch<br />

Im Rahmen des Bergwaldprojekts des<br />

Österreichischen Alpenvereins werden rund<br />

um die Ortschaft Boden (Gemeinde Pfafflar)<br />

die Almwiesen am Hahntennjoch von<br />

Latschen, Wacholder und Unkraut befreit.<br />

Vergangene Woche widmeten sich <strong>15</strong> ehrenamtliche<br />

HelferInnen aus Österreich und<br />

Deutschland der Pflege von Wiesen, welche<br />

den rund 80 weidenden Rindern saftiges<br />

Futter bieten.<br />

28 10. September <strong>2024</strong><br />

Foto: ÖAV/Larissa Poltura<br />

Auf Tirols Bergwiesen weiden zahlreiche Rinder.<br />

Um diesen einen geeigneten Lebensraum<br />

und ausreichend Futter zu gewährleisten, müssen<br />

die Almflächen vor dem Zuwachsen bewahrt<br />

und von Latschen und Unkraut befreit<br />

werden. Dafür stellten sich <strong>15</strong> Freiwillige eine<br />

Woche lang in den Dienst der Natur und halfen<br />

beim „Schwenden“ – dem Entfernen ungewünschter<br />

Vegetation – auf 1900 Meter Seehöhe.<br />

Das vom Österreichischen Alpenverein organisierte<br />

Bergwaldprojekt ist eines von vielen,<br />

welches zum Umweltschutz und Artenerhalt<br />

beitragen soll.<br />

Die Almpflege müsste eigentlich jährlich<br />

durchgeführt werden, um das Zuwachsen der<br />

Weidewiesen zu verhindern. Aufgrund fehlender<br />

Arbeitskräfte wurde dies in den letzten Jahren<br />

aber vernachlässigt. Das soll sich mit Hilfe<br />

des Bergwaldprojekts ändern.<br />

Den Gemeindegutsagrargemeinschaften<br />

Bschlabs und Boden ist der Erhalt der Weideflächen<br />

besonders wichtig. Bürgermeisterin<br />

und Substanzverwalterin der Agrargemeinschaften<br />

Petra Krabacher freut sich über die<br />

tatkräftige Unterstützung der ehrenamtlichen<br />

Helfer*innen und sorgt mit der Gemeinde für<br />

die Verpflegung und Unterkunft der fleißigen<br />

Hände.


Almhirte mit Gespür fürs Tier<br />

Karl-Heinz Wilhelm aus Sölden führt ein Leben zwischen harter Arbeit und Alm-Idyll<br />

Der Landwirt Karl-Heinz Wilhelm<br />

lebt mit seiner Familie in<br />

Söldens beschaulichem Ortsteil<br />

Windau. Gemeinsam mit Ehefrau<br />

Marita bewirtschaftet er<br />

den bäuerlichen Betrieb. Der gelernte<br />

Zimmermann hat seine<br />

große Leidenschaft für Schafe<br />

und Rinder aber nicht nur als<br />

Bauer zum Beruf gemacht.<br />

Der 54-Jährige ist heuer bereits<br />

zum 25. Mal als Viehhirte für das<br />

Wohl von ein paar Hundert Schafen<br />

auf der Windachalm in Sölden<br />

auf 2.100 Metern Seehöhe verantwortlich.<br />

In diesem Jahr sind es<br />

rund 900 Bergschafe, um die sich<br />

der Tierhüter mit Leib und Seele<br />

kümmert. Die 25 Bergschafe und<br />

12 Rinder der Rasse Tiroler Grauvieh<br />

aus eigenem Bestand verbringen<br />

ihren Sommer zusammen mit<br />

den fremden Tieren auf den Weiden.<br />

Die rund 4.000 Hektar große<br />

Almfläche ist Eigentum der Agrargemeinschaft<br />

Windach. Die ihm<br />

zur Obhut übergebenen Schafe,<br />

die aus den umliegenden Bezirken<br />

und aus Kufstein stammen, werden<br />

mit Hilfe von 25<br />

Auftreiber:Innen auf den Berg gebracht.<br />

Karl-Heinz ist ein Schafhüter,<br />

der ohne Hirtenhund und<br />

elektrischen Weidezaun auskommt.<br />

Der Familienmensch<br />

kann den Großteil der Schafe der<br />

verschiedenen Herden an bestimmten<br />

Merkmalen voneinander<br />

unterscheiden. „Am Aussehen,<br />

am Verhalten, an der Haltung und<br />

am Gang kann ich die meisten<br />

Schafe erkennen“, erklärt der Vater<br />

von drei Töchtern jene Eigenheiten<br />

der Weidetiere, die er sich<br />

binnen kurzer Zeit einprägt. Seine<br />

eigenen Schafe und Rinder könne<br />

er mit verbundenen Augen erkennen,<br />

meint der passionierte Bauer.<br />

Karl-Heinz Wilhelm kann auf ein erfülltes und arbeitsreiches Leben als Hirte und<br />

Landwirt zurückblicken.<br />

Foto: Edith Lorber<br />

Aus Liebe zu Tier und Natur<br />

Der Windauer absolviert bei jedem<br />

Wetter 3-mal in der Woche<br />

seine Kontrollgänge, die jeweils<br />

den ganzen Tag in Anspruch nehmen.<br />

Die Herden legen in kurzer<br />

Zeit weite Strecken zurück und<br />

wandern im Laufe des Sommers<br />

bis zur gipfelnahen Hochstubaihütte<br />

auf über 3.000 Meter Seehöhe<br />

hinauf. Zunächst gilt es, das<br />

Vieh zu suchen, um die Gesundheit<br />

der Tiere zu kontrollieren. Besonders<br />

junge Schafe sind unberechenbar<br />

und verirren sich häufig<br />

auf ihren Erkundungstouren. Die<br />

Ausreißer, die dabei oft in gefährliche<br />

Situationen geraten, gilt es<br />

dann, aufzuspüren und wieder<br />

wohlbehalten zurückzubringen.<br />

So manche Aue bringt auf dem<br />

Berg ihren Nachwuchs zur Welt.<br />

Für manche Krankheiten oder<br />

kleine Notfälle, wie leichte Verletzungen,<br />

hat er stets Medikamente<br />

und Verbandsmaterial dabei. Die<br />

anstrengende Tätigkeit verlangt<br />

körperliche Kraft und Kondition,<br />

nicht nur Anfang der Sommersaison,<br />

wenn die Rucksäcke mit den<br />

schweren Salzsteinen nach oben zu<br />

transportieren sind. Die Versorgung<br />

mit dem Mineral ist für die<br />

Schafe neben der Aufnahme von<br />

Raufutter und Wasser überaus<br />

wichtig. Auf dem Bauernhof seiner<br />

Eltern als jüngstes von 6 Kindern<br />

aufgewachsen, übernahm er<br />

im Alter von 25 Jahren den Hof.<br />

„Ich habe mich schon von klein<br />

auf für die Landwirtschaft interessiert.<br />

Die Liebe zur Natur und zu<br />

den Tieren war schon immer da“,<br />

erzählt Karl-Heinz von seiner Leidenschaft<br />

für Rinder und Schafe<br />

und seiner Naturverbundenheit.<br />

Des Hüters Freud und Leid<br />

Ende September werden die Tiere<br />

mit etwa 10 Helfer:Innen zusammengetrieben<br />

und wieder ins Tal<br />

geleitet. Den ganzen Oktober über<br />

kann dann schon mal das Finden<br />

abgängiger Tiere in Anspruch nehmen.<br />

„Das Schwierige ist das<br />

Nachsuchen und das Einfangen ist<br />

nicht einfach “, beschreibt er die<br />

Herausforderungen des Hirten-<br />

Daseins. Für den Landwirt, der im<br />

Winter als Ski-Lehrer tätig ist und<br />

seine Frau Marita bedeutet es eine<br />

große Freude, wenn das Vieh vom<br />

Berg wieder gesund und wohlbehalten<br />

im Tal angekommen ist.<br />

Rund 1 Prozent der Tiere kehren<br />

für gewöhnlich nicht wieder zurück,<br />

Stein- und Blitzschlag oder<br />

Krankheit sind hierfür die Gründe.<br />

Von den Großraubtieren blieben<br />

die Herden im Laufe seines langjährigen<br />

Hirten-Daseins glücklicherweise<br />

verschont. Vermehrt<br />

rückkehrende Raubtiere wie Wölfe<br />

und Bären bereiten auch in der<br />

Umgebung zusehends große Probleme.<br />

„Als ein Wolf im Juni im<br />

Hörlachtal Schafe gerissen hat, haben<br />

wir uns große Sorgen um die<br />

Tiere gemacht. Mein Mann ist<br />

dann jeden Tag auf die Alm gegangen,<br />

um nach dem Rechten zu<br />

schauen“, beschreibt Marita die<br />

Ängste, die das Ehepaar den ganzen<br />

Almsommer lang begleiten.<br />

Paradies auf 2.000 m Höhe<br />

Freie Zeit bleibt bei all der Arbeit<br />

nicht viel. Ausflüge und Reisen in<br />

ferne Länder können die beiden<br />

nicht locken. „Wir schätzen die<br />

herrliche Natur, die wir hier vor<br />

unserer Haustür haben. Da brauchen<br />

wir nicht wegzufahren“, beschreibt<br />

die Landwirtin, die sich<br />

auch um die Zimmervermietung<br />

kümmert, ihre Einstellung. Jeden<br />

Sommer verbringen die beiden 6<br />

Wochen in der Hütte auf ihrer 4 ha<br />

großen Alm, um dort die Grünflächen<br />

zu bewirtschaften. Beim Mähen<br />

und bei der Heuarbeit auf den<br />

steilen Hängen auf 2.000 Metern<br />

Seehöhe hilft die ganze Familie zusammen.<br />

Die Tage sind lang, doch<br />

die gemeinsamen ruhigen Abende<br />

auf der Alm entschädigen Marita<br />

und Karl-Heinz für die mühevolle<br />

Arbeit. Diese Stunden sind für das<br />

Ehepaar besonders wertvoll. „Man<br />

sitzt gemütlich auf der Bank vor<br />

der Hütte und ist froh über die Arbeit,<br />

die man den ganzen Tag geschafft<br />

hat“, beschreibt Karl-Heinz<br />

das Gefühl nach einem herausfordernden<br />

Almtag. „Der schöne<br />

Sonnenuntergang und der wunderbare<br />

Sternenhimmel auf dem<br />

Berg sind einfach ein Traum“, fasst<br />

Marita die allabendliche Stimmung<br />

in Worte.<br />

(elo)<br />

Schafe sind die große Leidenschaft<br />

des Windauer Hirten und Landwirtes<br />

Karl-Heinz Wilhelm. Foto: Karl-Heinz Wilhelm<br />

10. September <strong>2024</strong> 29


Wenn es stiller wird am See<br />

Bademeister – ein Job von Arzt bis Polizist<br />

Bademeister: Ein Job mit Spaß und viel Verantwortung. Das Team vom Badesee Umhausen: Nadin (links)<br />

und Irene nehmen Joachim in die Mitte.<br />

Foto: Bundschuh<br />

Es ist ein Vormittag nach dem <strong>15</strong>. August bei<br />

eher durchwachsenem Wetter. Noch tröpfeln<br />

die Badegäste an der Kasse des Umhausener<br />

Badesees vorbei, später wird es lebhafter werden,<br />

aber die Badehose wird zusehends gegen<br />

den Wanderstab eingetauscht. Die professionellen<br />

Wassernixen und Wassermänner<br />

finden Zeit für ein Strandgespräch mit <strong>impuls</strong>.<br />

Das Bademeisterteam besteht aus drei,<br />

derzeit zwei, Gemeindebediensteten und für<br />

die nächsten Wochen ist auch Ferialpraktikantin<br />

Nadin mit von der Partie. Auf das berufstypische<br />

Trillerpfeiferl und knallige Bademeisterrot<br />

sowie auf „Strandchef-Allüren“<br />

wird verzichtet, nur ein Fernglas zum Überblicken<br />

von Wasserfläche und Gelände liegt<br />

bereit. Dafür gibt es aber eine ausführliche<br />

Beschreibung des Berufsbildes Bademeister.<br />

Die Arbeit am sommerlichen See hat zweifelsohne<br />

seine Reize, von einem „Hängemattenjob“<br />

als Bademeister kann aber nicht die Rede<br />

sein. Letztlich tragen sie als ausgebildete<br />

Schwimmer Verantwortung für Badegäste und<br />

in erster Linie obliegt ihnen auch die Aufsicht<br />

über das Verhalten von Kindern, besonders<br />

wenn die Aufsichtsperson einen unaufmerksamen<br />

Moment hat, sich so a bissl vertratscht<br />

oder im Liegestuhl eingeschlummert ist. Und<br />

wenn es an heißen Ferienwochenenden von<br />

Einheimischen und Gästen so richtig brummt,<br />

ist Konzentration gefragt, um den Überblick zu<br />

behalten und im Falle eingreifen zu können.<br />

Kaum hat Irene begonnen ihren Job am See zu<br />

skizzieren heißt es „Wespenstich bei Kind und<br />

das in die Lippe“, sofort ist die Bademeisterin<br />

zur Stelle. „Ja es ist ein arger Wespensommer,<br />

Stiche gehören heuer zum Alltag“, meint Handelsakademie–Praktikantin<br />

Nadin und übernimmt<br />

den Kassendienst. Bienen sind auf<br />

Blühpflanzen angewiesen und natürlich sollten<br />

wir auf ihr Wohlergehen achten, aber halt nicht<br />

ausgerechnet auf der Liegewiese. Durch entsprechende<br />

Rasenpflege sorgt der Bademeister<br />

dafür, dass keine Klee–Bienenweide um die<br />

Wasserfläche entsteht. Auch die Überwachung<br />

der Wasserqualität sowie der Zufluss und die<br />

Abflussregelung von Badebereich und Biotopen<br />

ist Sache der Bademeister oder technischen<br />

Leiter, in Umhausen kümmert sich Dieter Leiter<br />

um diese Bereiche. Er kann zufrieden sein<br />

wenn es Auskunft gibt: „Wir haben einen Badesee<br />

mit Trinkwasserqualität.“<br />

So gar kein Drache<br />

Irene Klotz weiß sich als Bademeisterin zu behaupten.<br />

Ihren Spitznamen als „Drache“<br />

nimmt die attraktive Ötztalerin gelassen, er ist<br />

ja auch mit einem „Schmunzeln“ gemeint. Übrigens<br />

schmunzeln, wie steht es um „Einschleicher“?<br />

Dazu die Strandpolizistin: „Das sehe ich<br />

eher stressfrei, wir haben ja keinen Stacheldrahtverhau<br />

um unser Gelände und wenn einmal wer<br />

erwischt wird, ist eben Nachzahlung angesagt.<br />

Und einmal habe ich einen Einsteiger beobachtet,<br />

der es gerade einmal über den eh recht niedrigen<br />

Zaun schaffte, die bessere Hälfte blieb<br />

aber jämmerlich hängen, er kraxelte zurück und<br />

bald danach traf ich die beiden Feriengäste ganz<br />

brav an der Kassa an.“ Außerhalb der Sommersaison<br />

ist die „Berufsbadenixe“ mit Ausbildung<br />

zur Hotel- und Gastgewerbe Assistentin und<br />

mit Berufserfahrung aus Sölden in Umhausen<br />

in der Tagesgastro tätig. Ja und Freizeit? Die gehört<br />

kreativer Arbeit. Über anspruchsvoll gestaltete<br />

Stücke in Leder und Stoff dürfen sich Familie,<br />

Freunde und Bekannte freuen.<br />

Von der Schulbank an den See<br />

Wenn Irene der „Drache“ ist, ist ihr Ferialjob-<br />

Schützling Nadin auf ihrem 125er Motorrad<br />

KTM Duke – „The Sprawn of the Beast“ wohl<br />

die flotte „Kaulquappe“. Der jungen Umhausnerin<br />

wurde der Ferienjob am See von der Gemeinde<br />

angeboten, es gibt Schlimmeres. Darüber<br />

hinaus vermittelt der Buchhaltungspart der<br />

künftigen Handelsakademikerin auch Berufspraxis.<br />

Sport in Beruf und Freizeit<br />

Im Sommer Bademeister, im Winter Leiter seiner<br />

eigenen Skischule ist Joachim Neurauter,<br />

ein Ötztaler Outdoorsportler wie aus dem Bilderbuch.<br />

Für den „Poseidon vom Badesee“ geht<br />

es im Winter erst recht los: „Als staatlich geprüfter<br />

Ski- und Langlauflehrer verbringe ich<br />

meine meisten Winter auf den Pisten und Loipen<br />

quer durch´s Ötztal, begebe mich aber<br />

auch gerne auf herausfordernde Skitouren in<br />

der Umgebung.“ Also: Im Winter im Schnee,<br />

im Sommer am See, da wird´s dem Joachim garantiert<br />

nicht fad.<br />

Es muss gesagt werden<br />

Bademeister sind Helfer und im Extremfall<br />

können sie Leben retten. Schön und gut, aber<br />

auch Entsorgungs- und Reinigungsarbeiten bestimmen<br />

ihren Alltag und da kommt es eben<br />

auf das Benehmen der Badegäste an. Denn es<br />

wäre einfach, dem Personal an Pool und See die<br />

Arbeit zu erleichtern. (pb)<br />

TERMINTIPP<br />

Do, 12.9.: Walter Tolloy, Zeiller Galerie<br />

So, <strong>15</strong>.9.: Die letzte Runde der Menschheit,<br />

Ehrwald<br />

Fr, 20.9.; HI5 Ausserferner Kleinkunstbühne<br />

So, 22.9.: Matinee, Saraswati String,<br />

Quartett Wängle<br />

Fr, 27.9. Theater Shirley Valentine,<br />

Zeiller Galerie<br />

SMESCH in Ehenbichl ist abgesagt<br />

Fr, 4.10.: Opas Diandl, Kleinkunstbühne Kellerei<br />

Mehr Infos auf www.huanza.at<br />

10. September <strong>2024</strong> 31


BILDUNG UND KARRIERE<br />

Als Steuerberater die Berufung gefunden<br />

Simon Sommer aus Landeck ist einer von 14 neuen Steuerberatern in Tirol<br />

Mitte Juni gelobte Wirtschaftslandesrat<br />

Mario Gerber 14 Steuerberater:innen<br />

und drei Wirtschaftsprüfer<br />

an und bezeichnete<br />

sie als wichtige „Stützen der<br />

regionalen Wirtschaft.“ Unter<br />

ihnen: Steuerberater Simon<br />

Sommer aus Landeck, der sein<br />

Interesse für Steueragenden im<br />

Laufe seines Studiums entdeckte.<br />

Privat gesehen war er lange<br />

Zeit leidenschaftlicher Fußballer,<br />

spielt nun Golf und ist Kassier<br />

in einem Weinclub.<br />

Sie stehen für ein hohes Maß an<br />

wirtschaftlicher Kompetenz für<br />

regionale Unternehmen: Unsere<br />

Steuerberater:innen, die laut Aussage<br />

des Wirtschaftslandesrats<br />

Gerber große Verantwortung für<br />

die heimische Unternehmerlandschaft<br />

übernehmen: „Sie sind unverzichtbare<br />

Säulen unserer ökonomischen<br />

Stabilität in Tirol.“ Einer<br />

der Absolventen ist der 30-<br />

jährige Simon Sommer aus Zams,<br />

der mittlerweile in Landeck<br />

wohnhaft ist. Einen wirtschaftlichen<br />

Ausbildungszweig wählte er<br />

mit der Handelsakademie bereits<br />

nach der Pflichtschulzeit. „Zugegebenerweise<br />

war ich nicht der<br />

fleißigste Schüler, bin aber immer<br />

irgendwie durchgekommen“, gesteht<br />

er. Im Anschluss folgte ein<br />

Studium der Wirtschaftswissenschaften,<br />

das er mit einem Bachelor<br />

abgeschlossen hat – bereits<br />

während des Studiums arbeitete er<br />

je für eine Steuerberatungskanzlei<br />

in Landeck und Innsbruck. Zwischenzeitlich<br />

absolvierte er seinen<br />

Master (Steuerrecht, Rechnungswesen<br />

und Rechnungslegung) berufsbegleitend<br />

an der Uni Innsbruck.<br />

Angekommen<br />

Nach seinem Masterstudium wagte<br />

Simon Sommer für zwei Jahre<br />

einen Abstecher in den Bereich der<br />

Wirtschaftsprüfung und arbeitete<br />

bei Deloitte in Innsbruck, wo er<br />

zuerst schon drei Jahre lang Erfahrungen<br />

in der Abteilung Bilanzierung<br />

sammelte. „Damals habe ich<br />

schon mit meiner Steuerberaterausbildung<br />

begonnen“, erzählt er<br />

– und auch, dass er dann wieder<br />

32 10. September <strong>2024</strong><br />

Simon Sommer (Mitte) bei der feierlichen Übergabe mit LR Mario Gerber<br />

(rechts) und Klaus Hilber (links, Landespräsident der Kammer der Steuer -<br />

berater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen).<br />

Foto: @Blickfang<br />

ins Oberland gezogen ist. Einhergehend<br />

mit dem Wohnungswechsel<br />

wechselte er auch seinen Arbeitgeber<br />

und arbeitet seither für<br />

die Steuerberatungskanzlei „Wirtschaftstreuhand<br />

Oberland Steuerberatungs<br />

GmbH&CoKG“ mit<br />

Sitz in Ried.<br />

Umfangreiche Ausbildung<br />

Die Ausbildung zum Steuerberater<br />

ist eine sehr komplexe und umfangreiche<br />

und zieht sich über<br />

mehrere Jahre. „Nach eineinhalb<br />

Jahren Berufsanwärterzeit können<br />

die Prüfungen gestartet werden –<br />

insgesamt mussten fünf schriftliche<br />

und eine mündliche Prüfung<br />

absolviert werden“, erzählt er.<br />

Thematisch ist die Ausbildung<br />

breit gefächert und reicht von<br />

Rechtslehre, Rechnungslegung<br />

über Betriebswirtschaftslehre hin<br />

zum Abgabenrecht. „Die Ausbildung<br />

ist sehr umfangreich“, resümiert<br />

auch Simon Sommer selbst,<br />

der im Steuerberater-Dasein eindeutig<br />

seine Berufung gefunden<br />

hat. Rückblickend sagt er: „Dass<br />

die Ausbildung so komplex ist,<br />

macht Sinn – als Steuerberater ist<br />

man mit verschiedensten Themenfeldern<br />

konfrontiert. Das<br />

Spannendste ist, dass man Klienten<br />

quer durch alle Branchen betreut<br />

– von Tourismusbetrieben,<br />

über Land- und Forstwirte, Handwerker<br />

oder Freiberufler.“ Auch<br />

thematisch reicht das Aufgabenfeld<br />

von der Betriebsübergabe bis<br />

hin zu komplexen Steuerkonstrukten.<br />

„Man ist nie fertig“<br />

Die „Challenge“ in seinem Job beschreibt<br />

er schmunzelnd: „Auch<br />

wenn man um acht Uhr abends<br />

aus dem Büro rausgeht, ist man<br />

nie fertig mit der Arbeit.“ Hinzu<br />

gesellen sich ständig wechselnde<br />

Bestimmungen, Gesetze und<br />

Richtlinien, mit denen Steuerberater<br />

konfrontiert sind. „Das<br />

Coolste ist die Arbeit mit den<br />

Menschen“, resümiert Simon<br />

Sommer, der stets bestrebt ist, individuelle<br />

Lösungen für individuelle<br />

Kunden zu finden. Dabei ist<br />

der Steuerberater oft der erste Ansprechpartner<br />

etwa bei Neugründungen,<br />

wo oftmals gemeinsam<br />

Business-Pläne ausgearbeitet werden.<br />

Seine Freizeit verbringt Simon<br />

Sommer aber nicht mit Zahlen:<br />

Lange Zeit spielte er begeistert<br />

Fußball beim SV Zams – verletzungs-<br />

und berufsbedingt musste<br />

er nun den Ballsport wechseln und<br />

spielt seither Golf. Sport ist allgemein<br />

seine Leidenschaft – er hält<br />

sich zudem noch mit Kraft- und<br />

Ausdauertraining fit. Ansonsten<br />

ist er ein „Genussmensch“ mit einem<br />

Faible für gute Weine. Als<br />

Kassier und eines der sieben Mitglieder<br />

des Weinclubs „Vinoi Cinque“<br />

unternimmt er immer wieder<br />

gern Weinreisen – in die Südsteiermark<br />

oder ins Weinviertel. (lisi)


Girls‘ Day 25: Anmeldung startet<br />

Schülerinnen entdecken vielfältige Berufswelten<br />

Nach wie vor entscheiden sich<br />

weniger Mädchen und junge<br />

Frauen für einen technischen, naturwissenschaftlichen<br />

oder handwerklichen<br />

Beruf als Burschen<br />

bzw. junge Männer. Während bei<br />

den Männern acht der Top-Ten-<br />

Lehrberufe diesem Bereich zuzuordnen<br />

sind, ist es bei den Frauen<br />

nur ein einziger (Metalltechnik).<br />

Auch in den MINT-Studiengängen<br />

(Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaften, Technik)<br />

sind Frauen deutlich unterrepräsentiert.<br />

Die Gründe dafür sind<br />

vor allem auch mangelnde Informationen<br />

und Berührungspunkte<br />

sowie geschlechtsspezifische<br />

Stereotype.<br />

Der alljährlich stattfindende Girls‘<br />

Day Tirol bietet Mädchen die Gelegenheit,<br />

vielfältige Ausbildungswege<br />

und Berufskarrieren kennenzulernen<br />

und soll sie ermutigen,<br />

auch jenseits traditioneller Rollenbilder<br />

eigene Wege zu gehen. Ab<br />

Ende September besteht die Möglichkeit,<br />

sich für den Girls‘ Day Tirol<br />

2025 anzumelden. Dieser findet<br />

am 24. April 2025 statt. Neben<br />

ganzen Schulklassen können<br />

auch Einzelpersonen das Informatonsangebot<br />

nützen. Nähere Infos<br />

gibt es auf der Internet-Seite girlsday-tirol.at<br />

.<br />

Fähigkeiten von Frauen nutzen<br />

Arbeitslandesrätin Astrid Mair ist<br />

überzeugt: „Gerade in Technik,<br />

Naturwissenschaft und Handwerk<br />

benötigen unsere Unternehmen<br />

dringend gut ausgebildete Fachkräfte.<br />

Die Fähigkeiten von Mädchen<br />

und Frauen in diesen Bereichen<br />

gilt es zu nutzen – dasselbe<br />

gilt umgekehrt auch für Burschen<br />

und Männer in Pflege, Erziehung<br />

und Sozialwesen. Den jungen<br />

Menschen stehen alle Berufstüren<br />

offen und sie sollten ihre Berufswahl<br />

aufgrund ihrer Talente und<br />

Interessen treffen können. Der<br />

Girls‘ Day dient dabei als wichtige<br />

Orientierungshilfe.“<br />

Drei Altersgruppen<br />

Der Girls‘ Day richtet sich an drei<br />

verschiedene Altersgruppen: Am<br />

Girls‘ Day senior können Schülerinnen<br />

der siebten Klasse (elfte<br />

Schulstufe) der Allgemeinbildenden<br />

Höheren Schule (AHS) teilnehmen,<br />

für dritte Klassen (siebte<br />

Schulstufe) der Mittelschule und<br />

der AHS sowie der Allgemeinen<br />

Sonderschule gibt es den Girls‘<br />

Day junior. Der Aktionstag für<br />

beide Projekte findet jeweils am<br />

vierten Donnerstag im April statt.<br />

Mit dem Girls‘ Day mini, der im<br />

Jahr 2018 eingeführt wurde, werden<br />

auch die Mädchen der dritten<br />

Klasse Volksschule angesprochen.<br />

Der Aktionstag für den Girls‘ Day<br />

Mini findet am vierten Donnerstag<br />

im Juni statt.<br />

www.girlsday-tirol.at<br />

BILDUNG UND KARRIERE<br />

Wir bilden aus:<br />

• Hotel- und Gastgewerbeassistent/in<br />

• Restaurantfachmann/-frau<br />

• Koch/Köchin<br />

• Gastronomiefachmann/-frau<br />

• Hotelkaufmann/-frau<br />

• Hotelfachmann/-frau<br />

Was Dich erwartet:<br />

• Neue Herausforderungen in einem<br />

qualifizierten und kreativen Team mit<br />

angenehmem Betriebsklima<br />

• Selbständiges und<br />

eigenverantwortliches Arbeiten<br />

• Aktive Beteiligung an Betriebs -<br />

abläufen und Konzepten<br />

• Freier Verpflegung und auf Wunsch<br />

freie Unterkunft im neuen<br />

Mitarbeiterhaus<br />

• Freie Nutzung des Fitnessbereiches<br />

sowie des Hallenbades<br />

• Zahlung nach gültigem<br />

Kollektivvertrag für Tirol<br />

• Freier Transfer nach Reutte<br />

• Mitarbeiterbekleidung<br />

• Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />

• Moderner Führungsstil<br />

10. September <strong>2024</strong> 33


Fotos: Karl Spöttl<br />

Wir danken für die stets gute Zusammenarbeit<br />

6543 Nauders 565 | Tel. 0676 9242840 | www.erdbau-spoettl.at<br />

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34 10. September <strong>2024</strong>


Neues Einsatzzentrum für Bergrettung Nauders<br />

Ein langgehegter Wunsch ist für die Bergrettung<br />

Nauders kürzlich in Erfüllung gegangen:<br />

Ende Juni konnte die Hilfsorganisation in ihr<br />

neues Heim an der Reschen-Bundesstraße<br />

einziehen und findet nunmehr optimale Bedingungen<br />

für ihre Einsätze vor.<br />

Die Ortsstelle Nauders der Tiroler Bergrettung<br />

wurde in den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts<br />

gegründet. Zuletzt war die 30 Mann<br />

und Frau starke Organisation im gemeindeeigenen<br />

Haus unterhalb des Mehrzwecksaales<br />

und Schützenheimes untergebracht. »Die Situation<br />

dort war recht beengt und entsprach<br />

nicht mehr den aktuellen Erfordernissen«,<br />

blickt Ortsstellenleiter Karl Spöttl zurück, weswegen<br />

die Rettungsorganisation schon länger<br />

auf der Suche nach einer neuen Lösung war.<br />

Im Jahr 2022 konnte die Gemeinde Nauders<br />

dann endlich einen geeigneten Platz an der<br />

Bundesstraße erschließen und im April 2023<br />

mit dem Bau beginnen. Der Bauplatz war von<br />

der Gemeinde im Zuge des Ankaufs des Straßenbauhofs<br />

des Landes miterworben worden<br />

und erwies sich im Nachhinein »wegen seiner<br />

zentralen Lage direkt an der Bundesstraße als<br />

Glücksfall«, so Bgm. Helmut Spöttl.<br />

Der vom Architekturbüro René Theisen aus<br />

Nauders geplante Bau umfasst ein Kellergeschoss,<br />

das je zur Hälfte von der Gemeinde<br />

Nauders und der Bergrettung Nauders genützt<br />

wird. Auch der BikeClub Nauders, Veranstalter<br />

des Dreiländergiros, erhielt im Untergeschoss<br />

ein dringend benötigtes Lager. Die eigentlichen<br />

Räume der Ortsstelle finden sich im Erdgeschoss,<br />

das direkt von der Reschenstraße zugänglich<br />

ist. Herzstück ist neben der Garage<br />

für das Einsatzfahrzeug samt Anhänger der<br />

Einsatzraum mit Funk und weiteren wichtigen<br />

Gerätschaften. Zusätzlich gibt es im Gebäude<br />

einen Mannschaftsraum für Schulungen und<br />

kameradschaftliche Aktivitäten sowie ein geräumiges<br />

Lager und Sanitärräume.<br />

Die Bauleitung hatte mit dem Ingenieurbüro<br />

STECON ebenfalls ein Nauderer Unternehmen<br />

inne. Mit der Firma Hilti und Jehle erhielt außerdem<br />

ein kompetenter Generalunternehmer<br />

den Zuschlag für die Bauausführung.<br />

Für Bürgermeister Helmut Spöttl als Vertreter<br />

der Gemeinde Nauders war es wichtig, vor allem<br />

heimische Firmen für den Bau heranzuziehen.<br />

Dies ist durchwegs gelungen und spiegelt<br />

sich in der Qualität der ausgeführten Arbeiten<br />

wider. Auch die Bergrettung selbst hat viel Eigenleistung<br />

eingebracht. Vor allem im Innenausbau<br />

legten die Bergretter fleißig Hand an,<br />

so dass die Baukosten mit 850.000 Euro brutto<br />

eingehalten werden konnten.<br />

Mit der neuen Einsatzzentrale sind die 30 BergretterInnen<br />

der Ortsstelle Nauders um ihren<br />

Ortsstellenleiter Karl Spöttl nun für ihre freiwillige<br />

Tätigkeit im Dienst der Gemeinschaft für<br />

die nächsten Jahrzehnte bestens gerüstet.<br />

Schon jetzt freuen sich die Frauen und Männer,<br />

die pro Jahr etwa 20 bis 25 Einsätze absolvieren,<br />

auf die offizielle Eröffnung und Einweihung<br />

des Hauses, die im Juni 2025 geplant ist.<br />

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10. September <strong>2024</strong> 35


LANDECK | STANZ<br />

Anlaufstelle für die „Golf-Community“<br />

Markus Noppeney ist Geschäftsführer der GolfBox Landeck GmbH<br />

Die vor wenigen Monaten eröffnete<br />

GolfBox Landeck ist die einzige<br />

Indoor-Golfanlage im Tiroler<br />

Oberland. Geführt wird das<br />

innovative Unternehmen von<br />

Markus Noppeney – der persönlich<br />

mit Rat und Tat zur Seite<br />

steht. Das Angebot richtet sich<br />

an alle – Anfänger, Fortgeschrittene,<br />

Familien, Firmenfeiern<br />

oder „Early Birds“. Neben zwei<br />

Boxen lässt sich sogar das Putten<br />

in einem eigenen Bereich üben.<br />

Dienstag, 6. August, <strong>15</strong> Uhr: Gegen<br />

Ende unseres Interviewtermins<br />

kommt ein kleiner Junge in<br />

die GolfBox Landeck, mit ein paar<br />

Euro in der Hand. „Ich möchte<br />

gern Golf spielen probieren“,<br />

merkt er schüchtern an. Die Augen<br />

des Geschäftsführers leuchten<br />

genauso wie jene des Jungen. Nur<br />

wenige Minuten zuvor - im Interview<br />

- verriet der Geschäftsführer<br />

nämlich, dass es sein großer<br />

Wunsch sei, auch Kindern und Jugendlichen<br />

den Golfsport, dem er<br />

sich selbst seit zehn Jahren mit Leidenschaft<br />

verschreibt, näher zu<br />

bringen. Dass es überhaupt in<br />

Landeck die einzige GolfBox, die<br />

eigentlich aus zwei Boxen sowie einer<br />

Putting Area besteht, gibt, ist<br />

dem Prinzip Zufall zuzuschreiben.<br />

Eines ist aber klar: Für innovative<br />

Ideen bedarf es immer kreativer<br />

Köpfe. Ein solcher ist der in See<br />

wohnhafte Markus Noppeney.<br />

Auch privat: So spielt er Theater in<br />

seiner Wohngemeinde und hält<br />

sogar als evangelischer Diakon<br />

Messen mit Predigten, die vielen<br />

Kirchenbesuchern positiv und<br />

nachhaltig in Erinnerung bleiben.<br />

Beruflich gesehen war er lange<br />

selbstständig als Personalberater<br />

und Organisationsentwickler, in<br />

weiterer Folge leitete er vier Monate<br />

als Hoteldirektor das Landecker<br />

Hotel Schrofenstein, bevor er in<br />

die Liegenschaftsverwaltung des<br />

Unternehmens wechselte. Schnell<br />

ploppte die Frage nach der Weiternutzung<br />

einer 450 Quadratmeter<br />

großen und zum Hotel gehörenden<br />

Fläche auf. „Ich habe dem Besitzer<br />

fünf Nutzungskonzepte vorgelegt“,<br />

erzählt Markus Noppeney.<br />

Angefangen von einer Wäscherei<br />

36 10. September <strong>2024</strong><br />

Der Geschäftsführer der GolfBox Landeck GmbH, Markus Noppeney (links), mit<br />

Mitarbeiter Christian Boandea (rechts).<br />

Foto: Elisabeth Zangerl<br />

bis hin zu einem Gesundheitszentrum.<br />

Die Idee einer Indoorgolfanlage<br />

stand aber nicht gleich von<br />

Beginn an hoch im Kurs. Eine Exkursion<br />

nach Vorarlberg und ein<br />

strategischer Plan entschieden<br />

dann schlussendlich doch für diese<br />

Nutzungsvariante.<br />

Ein Angebot für alle<br />

Die Bauarbeiten starteten dann im<br />

Dezember 2023. „12.000 Schrauben,<br />

400 Rigipsplatten und 900<br />

OSB-Platten wurden verbaut“, erzählt<br />

Markus, der bei den Bauarbeiten<br />

selbst kräftig mit anpackte.<br />

Entstanden sind u.a. zwei modernste<br />

GolfBoxen mit einer 5 mal<br />

3,4 Meter großen Leinwand und<br />

top Soundsystem. Der Gast kann<br />

zwischen 23 der schönsten Golfplätze<br />

der Welt wählen – sogar<br />

Wind, Regen und die Tageszeit<br />

kann man individuell einstellen.<br />

Zudem erkennt die Software Details<br />

wie die Ballgeschwindigkeit,<br />

Startwinkel und sogar, wie weit<br />

der Ball gerollt ist. Das Angebot<br />

spricht alle an – egal, ob Anfänger<br />

oder eingefleischter Profi, die ihr<br />

Handicap ebenso verbessern können.<br />

Sogar Wettbewerbe können<br />

gespielt werden – ebenso gibt’s eigene<br />

Familienspiele. Die Indoor-<br />

Golfanlage simuliert nämlich<br />

überaus realistische Spielabläufe<br />

und analysiert die Abschläge und<br />

Bewegungen bis ins kleinste Detail.<br />

Insgesamt gäbe es – weiß Markus<br />

Noppeney – 230 Golferinnen<br />

und Golfer allein im Bezirk Landeck,<br />

die Mitglied in einem Golfclub<br />

sind. Hinzu kommen noch<br />

Hobbygolfer, die bei keinem Verein<br />

sind. „Im Bezirk Landeck gibt’s<br />

viele ambitionierte Golferinnen<br />

und Golfer“, freut sich Markus,<br />

der das Angebot aber genauso als<br />

Schlechtwetterprogramm für Familien<br />

(Einheimische und Gäste)<br />

sieht. Der Geschäftsführer selbst<br />

wählte die neue Indoorgolfanlage<br />

auch als Partylocation für seinen<br />

60. Geburtstag im April. Auch zu<br />

diesem Zwecke lassen sich die<br />

Räumlichkeiten ebenso mieten<br />

wie für Firmenevents. Eine Box<br />

kostet übrigens 35,- Euro pro<br />

Stunde.<br />

Die Öffnungszeiten sind täglich<br />

von 9 bis 22 Uhr. Angesprochen<br />

auf das definierte Ziel, verrät Markus<br />

Noppeney: „Wir würden gern<br />

eine Anlaufstelle für die Golf<br />

Community im Oberland sein.“<br />

Ein Ort der Vernetzung und des<br />

Austausches sozusagen. Auch ist<br />

ihm wichtig, das ganze Jahr über<br />

adäquate Golf-Trainingsmöglichkeiten<br />

anzubieten. Seine Vision:<br />

Eine eigene Indoor-Golftour, in<br />

Kooperation mit anderen Indoor-<br />

Golfanlagen.<br />

(lisi)<br />

Nur kleinere Bauprojekte in Stanz<br />

Veranstaltung „Stanz brennt“ findet nicht mehr statt<br />

Ein paar wenige größere Vorhaben<br />

dominieren das aktuelle Jahr<br />

in der kleinen Gemeinde Stanz<br />

bei Landeck. Das beliebte Veranstaltungsformat<br />

„Stanz brennt“<br />

wird es vermutlich in dieser Form<br />

nicht mehr geben.<br />

Wie andernorts auch, sei es auch in<br />

Stanz bei Landeck eine Challenge<br />

gewesen, ein ausgeglichenes Budget<br />

zu erstellen, wie Bürgermeister<br />

Ferdinand Beer anmerkt und: „Die<br />

Ertragsanteile sind rückläufig, die<br />

Kosten sind exorbitant gestiegen.“<br />

Dennoch sei es gelungen, die geplanten<br />

Projekte allesamt umzusetzen,<br />

darunter etwa die Dachsanierung<br />

der örtlichen Volksschule. In<br />

diesem Zuge wurde das Dach<br />

gleich mit einer Photovoltaikanlage<br />

versehen – insgesamt wurden in<br />

dieses Vorhaben rund 200.000<br />

Euro investiert. Ende August befand<br />

sich das Projekt gerade in der<br />

Fertigstellungsphase. Sanierungsarbeiten<br />

waren auch beim Sportplatz<br />

nötig – in eine Trockensteinmauer<br />

wurden zwischen 60.000<br />

und 70.000 Euro investiert. Darüber<br />

hinaus sollte noch in diesem<br />

Jahr auch das Mehrzweckgebäude<br />

mit einer neuen Photovoltaikanlage<br />

ausgestattet werden. „Ansonsten<br />

steht heuer nicht viel an“, merkt<br />

Ferdinand Beer an. In Bezug auf<br />

gemeinnützigen Wohnbau gäbe es<br />

aktuell keinen Bedarf und in Bezug<br />

auf etwaige Schutzbauten merkt<br />

Bgm. Beer an: „Wir sind von Naturkatastrophen<br />

Gott sei Dank<br />

weitestgehend verschont.“ Ge-


Den Architekturwettbewerb für<br />

den geplanten, neuen Kindergarten<br />

in der Landecker Urichstraße<br />

konnte das Architekturbüro<br />

von Harald Kröpfl für sich<br />

entscheiden. Die Umsiedelung<br />

der Kindergartengruppen ist bereits<br />

erfolgt, im Herbst wird mit<br />

den Bauarbeiten gestartet. Ebenso<br />

im Herbst ist eine Feier für<br />

Sepp Jöchler, einen erfolgreichen<br />

Bergsteiger und großen<br />

Sohn der Bezirkshauptstadt, geplant.<br />

Nach ihm wird eine Straße<br />

benannt.<br />

Am 20. Juli konnte der neu gestaltete<br />

und adaptierte Multifunktionsplatz<br />

im Landecker Stadtteil<br />

Perjen offiziell eröffnet werden –<br />

lediglich Adaptierungsarbeiten im<br />

Bereich der Zufahrt sind noch ausständig.<br />

In dieses Vorhaben wurden<br />

insgesamt rund 750.000 Euro<br />

investiert. Ein weiteres Projekt, das<br />

bereits umgesetzt wurde und<br />

Landeck-Besuchern sofort ins<br />

Auge sticht, sind die sogenannten<br />

„Bienenweiden“, unter welchem<br />

Titel mehrere Kreisverkehre in der<br />

Stadt neu und bienenfreundlich<br />

gestaltet wurden. Hierbei handelt<br />

es sich um ein Interreg-Projekt.<br />

Beim Projekt des Kindergartenneubaus<br />

im Stadtteil Angedair<br />

geht’s nun in die Detailplanung.<br />

„Im Herbst ist der Abbruch des<br />

Bestandsgebäudes und der Aushub<br />

geplant – der Baubeginn sollte<br />

dann im Frühjahr 2025 erfolgen“,<br />

lässt Bürgermeister Herbert Mayer<br />

wissen. Die Kindergartengruppen<br />

sind, wie erwähnt, bereits in ein<br />

schräg gegenüberliegendes Gebäude<br />

übersiedelt.<br />

Brücke und Ufersicherung<br />

Des weiteren musste am Schentensteig<br />

eine Stützmauer errichtet<br />

werden – auch dieses Projekt<br />

konnte bereits fertiggestellt werden.<br />

Beim Projekt der „Gerberbrücke“,<br />

die unter Denkmalschutz<br />

gestellt ist, befinde man sich in der<br />

Ausschreibungsphase, lässt der<br />

Landecker Bürgermeister wissen.<br />

Im „Gramlach“ steht zudem eine<br />

Ufersicherung an. „Diese Bauarbeiten<br />

sind in der Niedrigwasserphase<br />

2025/26 geplant“, verrät<br />

Herbert Mayer – ebenso, dass man<br />

sich aktuell in der Phase der Projektierung<br />

befinde. Apropos<br />

„Gramlach“: Durch einen Hangrutsch<br />

im Dezember 2023 wurde<br />

der Radweg dorthin in Mitleidenschaft<br />

gezogen – diese Bauarbeiten<br />

stehen ebenso auf der Agenda –<br />

eine Versammlung mit der Agrargemeinschaft<br />

Zehentschaft Landeck-Stanz<br />

steht noch aus (Stand<br />

Anfang August <strong>2024</strong>). Darüber hinaus<br />

sollte im Bezug auf Infrastruktur<br />

die sogenannte „Knappenbühelgasse“<br />

verbreitert werden.<br />

Auch diese Bauarbeiten gehen<br />

im Herbst über die Bühne.<br />

STANZ | LANDECK<br />

Neue Straße und Planung eines Großprojekts<br />

Landecker Bürgermeister Herbert Mayer: Kindergartenbau ab Frühjahr 2025<br />

meinsam mit den anderen Gemeinden<br />

des Planungsverbandes<br />

ist Stanz bei Landeck Mitglied der<br />

KLAR!-Region. Vor wenigen Monaten<br />

wurde medial bekannt gegeben,<br />

dass es das Veranstaltungsformat<br />

„Stanz brennt“, das sonst immer<br />

Anfang September stattgefunden<br />

hat, nicht mehr gibt. Nachgefragt,<br />

ob diese Veranstaltung in naher<br />

Zukunft wieder ausgetragen<br />

werden soll, zeigt sich Bürgermeister<br />

Ferdinand Beer eher zurückhaltend:<br />

„Vielleicht gibt es ´Stanz<br />

brennt´ irgendwann wieder einmal<br />

in einer anderen Form“, merkt er<br />

an, sagt aber auch, dass es das Fest<br />

in der bisherigen Form wohl leider<br />

nicht mehr geben wird. (lisi)<br />

Landecks Bgm. Herbert Mayer: „Sepp<br />

Jöchler zu Ehren ist am 19. Oktober<br />

ein Fest geplant.“<br />

Foto: Zangerl<br />

Bgm. Ferdinand Beer: „Die Ertrags -<br />

anteile sind rückläufig, die Kosten sind<br />

exorbitant gestiegen.“ Foto: Zangerl<br />

Übergabe einer Wohnanlage<br />

Kürzlich wurde die Wohnanlage<br />

der Neuen Heimat Tirol im Stadtteil<br />

Perjen seiner Bestimmung beziehungsweise<br />

den Mietern übergeben<br />

– ein Teil davon ist für „Betreubares<br />

Wohnen“ vorgesehen,<br />

der Rest sind Mietwohnungen.<br />

Das Positive: Alle Wohnungen<br />

konnten bereits vergeben werden.<br />

„Für das Café im unteren Stock<br />

wird jedoch noch ein Pächter gesucht“,<br />

merkt Bgm. Herbert Mayer<br />

an. Interessierte werden gebeten,<br />

sich zu melden. Wie mehrfach<br />

medial erwähnt, umfasst das Projekt<br />

auch einen Brotbackofen im<br />

Freien. „Ein Brotbackverein steht<br />

aktuell kurz vor seiner Gründung“,<br />

informiert der Stadtchef.<br />

Die Eröffnung des neuen Brotbackofens<br />

steht folglich in den<br />

kommenden Monaten ebenso<br />

noch an.<br />

Haltestellen-Änderung<br />

Auch wenn die Linz-Textil bereits<br />

im Frühjahr 2023 den Standort in<br />

Landeck geschlossen hat, hat die<br />

Bushaltestelle noch immer den<br />

mittlerweile unpassenden Namen<br />

„Textilfabrik“ getragen. Ein dementsprechender<br />

Änderungswunsch<br />

wurde beim VVT (Verkehrsverbund<br />

Tirol) deponiert und bereits<br />

zugesagt, wie Herbert Mayer verrät.<br />

Künftig sollte die VVT-Haltestelle<br />

im Stadtteil Bruggen den<br />

Namen „Uni Campus Landeck“<br />

heißen.<br />

Sepp-Jöchler-Straße<br />

Ein berühmter Landecker war der<br />

Bergsteiger Sepp Jöchler, der vor<br />

exakt 70 Jahren mit Sherpa Pasang<br />

Dawa Lama und Herbert Tichy<br />

als Erster am sechsthöchsten<br />

Gipfel der Welt stand. Dem 8.188<br />

Meter hohen Cho Oyu. Nun sollte<br />

in seiner Heimatstadt eine Straße<br />

nach ihm benannt werden. Konkret<br />

handelt es sich um einen Teil<br />

der Malser Straße. Apropos: Das<br />

Geburtshaus von Sepp Jöchler war<br />

das jetzige Typrolia-Gebäude in<br />

der Malser Straße. „Ihm zu Ehren<br />

ist zudem am 19. Oktober ein Fest<br />

geplant“, verrät Bürgermeister<br />

Herbert Mayer. Am 19. Oktober<br />

deswegen, weil sich der Tag der<br />

Besteigung an diesem Tag exakt<br />

das 70. Mal jährt. (lisi)<br />

10. September <strong>2024</strong> 37


LANDECK | STANZ<br />

Ein Meister seines süßen Fachs<br />

Christoph Haag aus Landeck ist Tirols einziger Schokoladen-Sommelier<br />

Weltweit werden Schokoladen-<br />

Sommeliers derzeit nur in<br />

Deutschland ausgebildet. Insgesamt<br />

gibt’s nur 87 Personen, die<br />

sich offiziell so bezeichnen dürfen.<br />

Der Landecker Christoph<br />

Haag ist einer davon. Mit Leidenschaft<br />

und Expertise sorgt er<br />

gemeinsam mit seinem Vater dafür,<br />

dass hauseigene Schokoladenkreationen<br />

einzigartig und<br />

geschmacklich aufregend bleiben<br />

und dabei immer den Puls<br />

der Zeit treffen.<br />

Mitte August - in der heißesten<br />

Woche des Jahres - trafen wir<br />

Christoph Haag zum Interview.<br />

Tage, an denen es für die Schokoladenherstellung<br />

zu heiß war, verriet<br />

der 32-Jährige. Geht’s um<br />

Schokolade, ist er ein hochqualifizierter<br />

Experte. Dabei erlernte er<br />

einst den Beruf des Kochs im Hotel<br />

Schwarz in Mieming. Sein Vater<br />

Hansjörg war es, der im Jahr<br />

2001 mit der Schokoladenproduktion<br />

ein neues Standbein aufbaute<br />

(gemeinsam mit Initiatorin<br />

Therese Fiegl hat er die Marke „Tiroler<br />

Edle“ geschaffen). Seit 2018<br />

die jahrzehntelang betriebene<br />

Konditorei geschlossen wurde,<br />

widmet sich die Familie voll und<br />

ganz der Schokoladenherstellung.<br />

Nachgefragt, wie Christoph als gelernter<br />

Koch zur Schokoladenproduktion<br />

kam, erklärt er schmunzelnd:<br />

„Die Mama hat gesagt, dass<br />

wenn dem Papa etwas passiert,<br />

dann wüsste keiner, wie man<br />

Schokolade macht. Dann würde<br />

der Betrieb stillstehen.“ Auf<br />

Wunsch der Mutter hin habe er<br />

sich das Ganze eine Wintersaison<br />

lang angeschaut und sei „hängen<br />

geblieben.“ Das war im August<br />

2014, also exakt vor zehn Jahren.<br />

Eine Sonderregelung<br />

Das Grundhandwerk habe ihm<br />

der Papa beigebracht, erzählt er.<br />

Die Ausbildung zum Schokoladen-Sommelier<br />

stand für ihn<br />

schon länger auf der Agenda. Eigentlich<br />

war diese schon im Corona-Jahr<br />

2020 geplant, musste jedoch<br />

Pandemie-bedingt ein paar<br />

Jahre nach hinten verschoben werden.<br />

Die Ausbildung, die ein Drei-<br />

38 10. September <strong>2024</strong><br />

Christoph Haag zeigt eine Box mit verschiedenen Aromen. Wissenswertes<br />

darüber kann auch spielerisch erlernt werden.<br />

Foto: Elisabeth Zangerl<br />

Das Handwerk erlernte Christoph Haag von seinem Vater Hansjörg.<br />

vierteljahr in Anspruch genommen<br />

hat, ist aktuell nur in<br />

Deutschland möglich. Aufnahmekriterium<br />

ist eigentlich eine abgeschlossene<br />

Konditoren-Ausbildung.<br />

Eine solche hat Christoph<br />

Haag aber nicht. „Daher musste<br />

ich die Verantwortlichen davon<br />

überzeugen, mich trotzdem aufzunehmen“,<br />

erzählt er. Und er musste<br />

hierfür sein Können unter Beweis<br />

stellen. Mit Erfolg - er wurde<br />

genommen, wie insgesamt lediglich<br />

zwölf Personen pro Jahr.<br />

„Muss einfach schmecken“<br />

In der Ausbildung gings natürlich<br />

um die Schokoladenherstellung,<br />

ebenso standen Geschmacksschulungen<br />

an. „Dabei lernt man, warum<br />

beispielsweise die Tomate<br />

und die Erdbeere zusammenpassen“,<br />

erzählt Christoph. Wahrlich<br />

haben Wissenschaftler aufgeklärt,<br />

dass sich das Aroma der Erdbeere<br />

aus verschiedenen Geruchsstoffen<br />

zusammensetzt – eine besonders<br />

herausstechende Komponente<br />

kommt u.a. auch in der Tomate<br />

vor. „Das ist die chemische Erklärung,<br />

in erster Linie muss es aber<br />

einfach schmecken“, ist Christoph<br />

Haag überzeugt und erwähnt ergänzend<br />

noch, dass der Steinpilz<br />

Foto: Schoko-Laden Haag GmbH/Manuel Pale<br />

und die Schokolade theoretisch<br />

auch zusammenpassen würden.<br />

Dieses Hintergrundwissen wurde<br />

dem Landecker wie erwähnt in seiner<br />

Ausbildung, die er zum Teil in<br />

Weinheim und zum anderen Teil<br />

in Köln absolviert hat, vermittelt.<br />

„Mit dem Papa habe ich über 350<br />

Schokoladen getestet“, verrät<br />

Christoph. Die Prüfung teilte sich<br />

auf vier Prüfungstage auf. Gefragt<br />

war ein umfangreiches Knowhow,<br />

beispielsweise im Bezug auf die<br />

Aufzeichnung von Geschmacksprofilen.<br />

„Auch das lässt sich<br />

üben“, gesteht Christoph, der anmerkt,<br />

dass Geschmacksschulungen<br />

überaus interessant seien. „Für<br />

jeden bedeutet ´süß´ oder ´bitter´<br />

etwas anderes“, sagt er.<br />

Prioritäten<br />

Nachgefragt, wie man nach Verkostungen<br />

wieder Geschmacksneutralität<br />

erreicht, erklärt der<br />

Fachmann: „Ellenbogen riechen<br />

oder Wasser trinken.“ Angesprochen<br />

auf die geplante unternehmerische<br />

Zukunft, erzählt Christoph,<br />

dass im Jahr 2020 eine GmbH gegründet<br />

wurde – 50 % der Firmenanteile<br />

hält der Vater, 50 % er. Ein<br />

gutes Abschneiden bei Bewerben<br />

oder Prämierungen erachtet Christoph<br />

Haag nicht als relevant: „Daran<br />

nehmen wir nicht teil – wir<br />

kreieren Schokoladen für unsere<br />

Kundschaft.“ 60 Sorten werden<br />

aktuell hergestellt, hinzu kommen<br />

Pralinen. Wichtig sind Christoph<br />

Haag die Aspekte der Regionalität<br />

(die Milch wird von Grauvieh aus<br />

der Region bezogen) sowie eine faire<br />

Bezahlung – das gilt hierzulande<br />

sowie für die Kakao-Bauern in<br />

Ghana und Venezuela, mit denen<br />

kooperiert wird. Christoph Haag<br />

ist verheiratet und Vater einer<br />

neunmonatigen Tochter. „Was sie<br />

später einmal machen will, muss<br />

sie dann selbst entscheiden. Jeder<br />

muss seinen Weg selbst finden“, ist<br />

er überzeugt. Er hat seinen Weg<br />

gefunden, beruflich und auch privat.<br />

Bei letzterem verbringt er die<br />

Zeit am liebsten mit der Familie<br />

und mit der Feuerwehr, bei welchem<br />

Verein er seit er elf Jahre alt<br />

ist, Mitglied ist. Seit einem Jahr fotografiert<br />

er zudem gern. (lisi)


STANZ | LANDECK<br />

10. September <strong>2024</strong> 39


„Fliegen macht glücklich“<br />

Alex Rauter aus Lermoos sucht stets das Außergewöhnliche<br />

Der Lermooser gilt als einer der<br />

Pioniere des Gleitschirmsports.<br />

2008 stellte der Extremsportler<br />

im Hike and Fly einen Höhen-<br />

Weltrekord auf. Seit der 52-Jährige<br />

das Paragliding vor fast 40<br />

Jahren für sich entdeckte, dreht<br />

sich für ihn alles um den Luftsport.<br />

„Fliegen macht glücklich“,<br />

schwärmt er von seiner<br />

großen Leidenschaft, die ihm<br />

stets mehr galt, als ein aufregendes<br />

Hobby.<br />

Alex Rauter ist staatlich geprüfter<br />

Fluglehrer und Tandempilot, ausgebildeter<br />

Snowboardlehrer, Bergwanderführer<br />

und Bike-Guide. In<br />

seiner 20<strong>15</strong> eröffneten Flugschule<br />

in der Zugspitz Arena im Außerfern<br />

bildet er Gleitschirmpiloten<br />

aus. In der Region rund um den<br />

Grubigstein, den Almkopf und die<br />

nur wenige Kilometer entfernte<br />

Zugspitze kennt er jeden Stein.<br />

„Schon als kleiner Bub wollte ich<br />

fliegen“, schildert er seinen Kindheitstraum,<br />

„darum wollte ich<br />

Hubschrauberpilot werden“.<br />

Doch seine Eltern wünschten sich<br />

für ihren Sohn einen bodenständigen<br />

Beruf und so absolvierte er<br />

eine Koch-Lehre. Sein Talent und<br />

seine Begeisterung für den Sport<br />

lebte er nach seiner Ausbildung<br />

viele Jahre als Snowboard- und<br />

Skilehrer aus und fuhr als junger<br />

Mann sogar Snowboardrennen.<br />

Weltrekord im Hike and Fly<br />

Auf einen sportlichen Erfolg ist<br />

Alex besonders stolz: 2008 gelang<br />

es ihm, den Höhen-Weltrekord im<br />

Hike and Fly aufzustellen. In 24<br />

Stunden absolvierte er 7 Gipfel und<br />

8.848 Höhenmeter. Beim Hike<br />

and Fly ( Wandern und Fliegen) erklimmt<br />

man eine Erhöhung, um<br />

dann mit dem Gleitschirm nach<br />

unten zu fliegen. 8.848 Höhenmeter<br />

zu erreichen, die exakte Höhe<br />

des Mount Everest, war das klare<br />

Ziel des Sportlers. In einem 2 Jahre<br />

langen intensiven Training bereitete<br />

er sich sorgfältig auf das Mammut-Projekt<br />

vor. Nichts durfte dem<br />

Zufall überlassen werden, ein vertrautes<br />

und eingespieltes Team<br />

stand ihm während der ganzen Zeit<br />

zur Seite. Er selbst war mental voll<br />

40 10. September <strong>2024</strong><br />

„Wenn du ein Ziel hast, kannst du es<br />

auch erreichen“, lautet die Devise von<br />

Extremsportler Alex Rauter.<br />

und ganz auf sein Ziel fokussiert.<br />

„Der Erfolg ist am Ende reine<br />

Kopfsache“, definiert der ehemalige<br />

Weltrekordler seine sportliche<br />

Einstellung.<br />

Grenzenlose Freiheit<br />

Alex ist trotz Höhenflüge stets auf<br />

dem Boden geblieben. Für den<br />

Lechtaler geht es im Leben nicht<br />

immer um Leistung und Erfolg.<br />

Das bewusste Wahrnehmen der<br />

Natur beim Erklimmen des Berges<br />

und beim lautlosen Gleiten durch<br />

die Luft sind für den Sportbegeisterten<br />

in erster Linie von Bedeutung.<br />

„Ich weiß, ich bin privilegiert,<br />

fliegen zu dürfen“, erzählt<br />

der Pilot über seine Passion, „den<br />

Wind im Gesicht zu spüren und<br />

das Gefühl von grenzenloser Freiheit<br />

ist einfach grandios.“ Das Entdecken<br />

fremder Länder und Kulturen<br />

ist eine weitere Leidenschaft<br />

des vielseitigen Sportlers. Darum<br />

bietet er in seiner Flugschule Reisen<br />

in ruhige südliche Gefilde an,<br />

bei denen man Paragliding fernab<br />

von Tourismuszentren genießen<br />

kann. In der Flugschule kann man<br />

nicht nur Ausbildungen im Paragleiten<br />

absolvieren, sondern auch<br />

Hike-and-Fly-Touren buchen und<br />

Schnupperkurse belegen. Im Shop<br />

steht Fans luftiger Höhen eine<br />

Crew mit langjähriger Erfahrung<br />

mit Rat und Tat zur Seite. Das Produkt-Sortiment<br />

reicht vom Standard-Equipment<br />

bis hin zur speziellen<br />

Flug-Ausrüstung.<br />

Mut zur Verrücktheit<br />

Die Abenteuerlust ist es, die den<br />

Flugbegeisterten immer wieder<br />

antreibt, nach neuen Wegen, Erlebnissen<br />

und Herausforderungen<br />

zu suchen. „Ein wenig Verrücktheit<br />

gehört auch dazu“ , wie er<br />

sagt. So wie 2009 beim Flugexperiment<br />

am Heiterwanger See. Der<br />

Plan lautete, mit dem Gleitschirm<br />

auf einem Passagierboot zu landen.<br />

Kaum war die Idee geboren,<br />

ging es ans Trainieren. An Punktlandungen<br />

auf einem kleinen<br />

Fleck war der wagemutige Flieger<br />

gewöhnt. Dieses Unterfangen hatte<br />

jedoch seine Tücken. „Es ist viel<br />

schwieriger, auf einem fahrenden<br />

Schiff zu landen als auf festem Boden“,<br />

beschreibt er die Schwierigkeit<br />

des Unterfangens. Vom nahen<br />

Kohlberg aus gestartet, gelang<br />

es ihm schließlich passgenau auf<br />

dem Oberdeck der MS Wilhelm<br />

auf dem See zu landen. „Ich will<br />

sehen, wozu ich physisch und<br />

mental in der Lage bin“, beschreibt<br />

Alex die Motivation für<br />

seine waghalsigen Projekte. Der<br />

Allrounder arbeitet bereits an der<br />

Umsetzung einer neuen Idee. „Es<br />

ist ein Projekt, bei dem es um verschiedene<br />

Kulturen geht. Es steht<br />

dabei nicht die Leistung im Vordergrund,<br />

sondern das Erlebnis.<br />

Mehr verrate ich nicht“, hält der<br />

Abenteurer sich einstweilen noch<br />

bedeckt über sein nächstes Vorhaben,<br />

auf das man gespannt sein<br />

darf. Wer Interesse am Paragliding<br />

hat, kann Alex unter der Telefonnummer<br />

+43 660 4616 505 sowie<br />

per E-Mail unter info@rauteralex.com<br />

kontaktieren. (elo)<br />

Flugschulhund Frey teilt mit seinem Besitzer Alex (rechts) die Leidenschaft fürs<br />

Fliegen (hier mit Kollegin Janneke).<br />

Fotos: Flugschule Alex Rauter


Drei Schwestern – ein Instrument<br />

Christine, Isabell und Bernadett Pöll aus Galtür bilden das „Ensemble Coloraturen“<br />

Christine, Isabell und Bernadett<br />

Pöll sind drei Schwestern aus<br />

Galtür, die seit frühester Kindheit<br />

miteinander musizieren.<br />

Gemeinsam treten sie als Mitglieder<br />

der „Speckbacher Stadtmusik<br />

Hall in Tirol“ auf – nebenbei<br />

bilden sie das „Ensemble<br />

Coloraturen“.<br />

Eine „Koloratur“ – mit „k“ geschrieben<br />

– definiert die Enzyklopädie<br />

Wikipedia wie folgt: „Darunter<br />

versteht sich im Gesang<br />

eine schnelle Abfolge von Tönen<br />

mit kurzen Notenwerten oft gleicher<br />

Länge.“ Das Wort „Color“<br />

leitet sich von Farbe ab. So viel<br />

zum Hintergrund. Gemeinsam<br />

treten die drei Galtürer Schwestern<br />

als „Ensemble Coloraturen“<br />

auf. Ihre Programme werden, bezogen<br />

auf den vielfältigen Klarinettenklang,<br />

breit gefächert und in<br />

höchst anspruchsvoller Form dargeboten.<br />

Gemeinsam musiziert<br />

haben die drei Schwestern (sie haben<br />

übrigens noch eine ältere<br />

Schwester namens Marie-Therese)<br />

schon seit frühester Kindheit zu<br />

Anlässen wie Weihnachten oder<br />

Familienzusammenkünften. In<br />

weiterer Folge gesellten sich Umrahmungen<br />

von Vernissagen im<br />

Alpinarium ihrer Heimatgemeinde<br />

Galtür dazu, bei denen sie nach<br />

wie vor gern mitwirken. Mittlerweile<br />

absolviert das Trio um die <strong>15</strong><br />

Auftritte im Zeitraum eines halben<br />

Jahres in Tirol und Vorarlberg.<br />

Bernadett, Isabell und Christine Pöll bilden das „Ensemble Coloraturen.”<br />

Ein und derselbe Weg<br />

Die musikalische und schulische<br />

Ausbildung, der sich die Schwestern<br />

unterzogen, war nahezu<br />

ident. Die älteste im Bunde ist die<br />

28-jährige Christine, die in Innsbruck<br />

lebt und dort als Musikschulpädagogin<br />

(für Klarinette<br />

und elementare Musikpädagogik)<br />

tätig ist und nebenbei an der FH<br />

Kufstein Sport-, Kultur- und Veranstaltungsmanagement<br />

studiert.<br />

Zuvor studierte sie in Graz, wie es<br />

ihre jüngere Schwester gerade<br />

macht: Isabell ist 22 Jahre alt und<br />

studiert Klarinette und ergänzend<br />

dazu noch „historische Klarinette“.<br />

Bei Letzterem ist sie auch immer<br />

wieder in den Reihen historischer<br />

Orchester zu finden. Die<br />

jüngste der Schwestern ist die 18-<br />

jährige Bernadett, die noch – wie<br />

ihre älteren Schwestern zuvor –<br />

das Musikgymnasium sowie das<br />

Konservatorium bei Walter Seebacher<br />

in Innsbruck besucht.<br />

Außergewöhnliche Besetzung<br />

Alle drei Galtürer Schwestern<br />

wählten eines der klassischen<br />

Holzblasinstrumente: die Klarinette.<br />

Als Ensemble haben die drei<br />

schon zahlreiche, eigene Konzerte<br />

gespielt, wie etwa im Kulturforum<br />

Montafon, bei dem das Thema<br />

„Wasser“ vorgegeben war. Ihre<br />

musikalische Bandbreite stellen sie<br />

immer wieder unter Beweis: Am<br />

<strong>15</strong>. September steht beispielsweise<br />

in Vandans ein Konzert im Rahmen<br />

von Septima 24 an – hierbei<br />

stehen Werke von Komponistinnen<br />

im Fokus. „Die Auseinandersetzung<br />

mit unbekannter Literatur<br />

ist reizvoll“, merken die drei an,<br />

die diesen Part meist gemeinsam<br />

übernehmen und meistern, „wir<br />

sind eine außergewöhnliche Kammermusikbesetzung<br />

mit zwei Klarinetten<br />

und einer Bassklarinette.“<br />

Die Stücke werden dann für ihre<br />

Besetzung arrangiert. Und – nebenbei<br />

treten sie auch als Komponistinnen<br />

in Erscheinung. Meist<br />

ist es Isabell, die die Stücke komponiert:<br />

„Zuerst ist da eine<br />

Grundidee“, erzählt sie und gesteht,<br />

in weiterer Folge gern mit<br />

Naturklängen zu arbeiten.<br />

Foto: Ensemble Coloraturen<br />

Klassisch bis zeitgenössisch<br />

Das Repertoire reicht von alten<br />

Komponisten bis hin zu Selbstkomponiertem.<br />

Nachgefragt, welchem<br />

Genre sie sich zuordnen, sagen<br />

sie: „Das Genre reicht von<br />

klassisch bis zeitgenössisch.“ Lieblingsstücke<br />

gibt’s keine. „Wir finden<br />

jedes unserer Stücke gut – die<br />

Zusammensetzung unseres Repertoires<br />

macht´s aus, schließlich soll<br />

sich jedes Stück ergänzen“, erklären<br />

sie und erfreuen sich am meisten<br />

daran, wenn das Publikum<br />

nach einem Konzert begeistert ist.<br />

„Wir möchten unserem Publikum<br />

ein außergewöhnliches, musikalisches<br />

Erlebnis bieten“, bekräftigen<br />

die drei. Mit ihrem Können konnten<br />

sie mehrfach auch schon Jurys<br />

überzeugen und schafften es laufend<br />

beim Jugendmusikwettbewerb<br />

für klassische Musik, dem<br />

Prima la musica, durch Top-Platzierungen<br />

auf Landesebene zum<br />

Bundeswettbewerb.<br />

(lisi)<br />

10. September <strong>2024</strong> 41


245 Jahre Zusammenhalt am „Gidesn-Hof“<br />

Familie Maurer aus Tumpen erhielt vom Land Tirol Auszeichnung „Erbhof“<br />

In der Umhausener Ortschaft<br />

Tumpen, auf Nummer 14 befindet<br />

sich der landwirtschaftliche<br />

Betrieb von Familie Maurer. Die<br />

altehrwürdigen Mauern des Gebäudes<br />

bergen ein geschichts -<br />

trächtiges Geheimnis, das sich<br />

beim Anblick höchstens erahnen<br />

lässt.<br />

Am „Gidesn-Hof“, nach dem Erbauer<br />

Ägidius Maurer benannt,<br />

wohnen drei Generation unter einem<br />

Dach. Das bäuerliche Anwesen<br />

wurde 1779 errichtet und befindet<br />

sich seither in Familienbesitz.<br />

Dies nahm das Land Tirol am<br />

heurigen Hohen Frauentag zum<br />

Anlass, Familie Maurer den Titel<br />

„Erbhof“ zu verleihen. Die Ehrenbezeichnung<br />

wird an Familien vergeben,<br />

die seit mehreren Generationen<br />

und mindestens 200 Jahre<br />

in direkter Linie im Besitz eines<br />

Hofes sind und diesen bewirtschaften.<br />

„Wir sind stolz, dass wir<br />

auf 245 Jahre Familiengeschichte<br />

zurückschauen können“, fasst Robert<br />

Maurer die Bedeutung, welche<br />

der Bauernhof für ihn als Besitzer<br />

und seine Familie hat, in<br />

Worte. Heute bewirtschaften der<br />

49-jährige Nebenerwerbs-Landwirt,<br />

der bei den Bergbahnen<br />

Kühtai arbeitet und seine Frau Andrea,<br />

die als Verkäuferin tätig ist,<br />

den 4 Hektar großen Betrieb mit<br />

tatkräftiger Unterstützung ihrer<br />

Kinder Rene und Romina und<br />

Roberts Eltern Hildegard und<br />

Gebhard. Die Rinder am Hof werden<br />

ausschließlich zur Selbstversorgung<br />

gehalten, so wie es auch<br />

die Vorfahren taten. Diese übten<br />

als Landwirte zusätzlich Berufe<br />

wie den des Schusters oder Straßenbauers<br />

aus. Die 6 Familienmitglieder<br />

führen die Landwirtschaft<br />

mit viel Herz und Humor. Vor 24<br />

Jahren hat sich Robert mit der<br />

Herstellung und dem Handel von<br />

Brennholz ein zweites Standbein<br />

geschaffen. Vater Gebhard steht<br />

ihm bei der Arbeit mit Rat und Tat<br />

zur Seite.<br />

Gebhard und Hildegard neben Andrea und Robert Maurer am Kachelofen der über 200 Jahre alten Zirben-Stube, die noch<br />

komplett im Original erhalten ist.<br />

Foto: Edith Lorber<br />

Blick zurück und in die Zukunft<br />

Ein landwirtschaftlicher Betrieb,<br />

über Jahrhunderte im Familienbesitz,<br />

ist nicht nur Sinnbild für bäuerliche<br />

Arbeit und Leistung. „Unser<br />

Hof steht für den Zusammenhalt<br />

als Familie. Und für den Erhalt<br />

und die Weitergabe von Wissen,<br />

von Werten und von Traditionen“,<br />

beschreibt Gebhard die Familien-Philosophie.<br />

Der rastlose<br />

Tausendsassa kann auf ein betriebsames<br />

und arbeitsreiches Leben<br />

zurückblicken. 41 Jahre lang war<br />

der 73-Jährige beim Unternehmen<br />

TIWAG beschäftigt, über 20 Jahre<br />

als Betriebsrat engagiert und 10<br />

Jahre im Gemeinderat aktiv. Als<br />

Schlagzeuger fungierte er 42 Jahre<br />

lang in der Musikkapelle Tumpen.<br />

Schaut er zurück, so hat sich vieles<br />

im Laufe der Zeit verändert. „Damals<br />

ist mit der Sense gemäht worden<br />

und man hat das Heu zu<br />

„Mandln“ aufgestellt“, erinnert<br />

sich der ehemalige Landwirt an die<br />

herausfordernde Arbeit zurück,<br />

„Wir haben 1966 unseren ersten<br />

Traktor gehabt. Davor haben wir<br />

die Kuh vor den Wagen gespannt“.<br />

Damals halfen die Nachbarn sich<br />

gegenseitig bei der Heu-Ernte. An<br />

Speisen wie Schmarrn, Polenta<br />

und Brennsuppe erinnert sich<br />

Ehefrau Hildegard gerne zurück,<br />

Fleisch gab es meist nur sonntags.<br />

Die gebürtige Osttirolerin und<br />

gute Seele des Hauses und ihr<br />

Mann feierten im Jänner dieses<br />

Jahres Goldene Hochzeit.<br />

Was die Übernahme des Erbhofes<br />

betrifft, so kann Familie Maurer<br />

optimistisch in die Zukunft blicken.<br />

„Wir haben uns natürlich<br />

immer gewünscht, dass wir den<br />

Betrieb an die nächste Generation<br />

weitergeben können“, erklärt Andrea,<br />

die ursprünglich aus dem<br />

Pitztal stammt und mit Robert im<br />

nächsten Jahr Silberne Hochzeit<br />

feiert. Tochter Romina, 24 Jahre,<br />

ist bei der Bezirkshauptmannschaft<br />

in Imst angestellt und ihr<br />

16-jähriger Sohn Rene befindet<br />

sich gerade im 2. Lehrjahr zum<br />

Metalltechniker mit Fachrichtung<br />

Maschinenbau. Die Leidenschaft<br />

für die Landwirtschaft liegt dem<br />

künftigen Jungbauern im Blut.<br />

Schon als kleiner Junge ist er mit<br />

seinem Vater und dem Großvater<br />

auf dem Traktor aufs Feld gefahren.<br />

Nach Abschluss seiner Ausbildung<br />

möchte er den elterlichen<br />

landwirtschaftlichen Betrieb weiterführen.<br />

Stube zum „Hoagascht´n“<br />

Die Stube von Hildegard und<br />

Gebhard ist das Herzstück des<br />

Hauses, hier versammelt sich die<br />

ganze Familie abends zum „Hoagascht´n“.<br />

Die gemütliche Zirbenholz-Stube<br />

ist komplett im Original<br />

erhalten. Von der Eckbank<br />

über den Kachelofen bis hin zur<br />

holzgetäfelten Decke und den Fotos<br />

an den Wänden erinnert alles<br />

an eine längst vergangene Zeit.<br />

Kommen die beiden Töchter Evelyn<br />

und Bettina mit ihren Familien<br />

zu Besuch, geht es noch lebhafter<br />

zu, als sonst. „Ich habe insgesamt<br />

8 Enkelkinder. Da tut sich<br />

was, wenn die ganze Familie bei<br />

uns zusammenkommt“, freut sich<br />

Hildegard über das rege Familienleben<br />

auf dem „Gidesn-Hof“. Auf<br />

gemeinsame Feiern, wie das Weihnachtsfest,<br />

freut sich die ganze Familie.<br />

Dann wird die alte Weihnachtskrippe<br />

in der gemütlichen<br />

Stube aufgestellt. Für das Schmücken<br />

des Weihnachtsbaumes greift<br />

Gebhard, eifriger Sammler von<br />

Swarovski-Kristallfiguren, in seine<br />

gut bestückte Sammlung. Trotz<br />

der Herausforderungen, die das<br />

bäuerliche Dasein auch heute<br />

noch prägen und so mancher Hürden<br />

im Leben, haben alle ihre Begeisterung<br />

für die Landwirtschaft<br />

und die Zuversicht behalten. „Die<br />

Familie hat in 247 Jahren nie aufgegeben“,<br />

lautet Gebhards stolzes<br />

Resümee, „Man hat zusammengehalten<br />

und das tun wir heute auch.<br />

Deshalb ist der Hof schon so lange<br />

in unserem Besitz“. Das optimistische<br />

Naturell der Familienmitglieder<br />

hat dazu wesentlich beigetragen.<br />

„Mit Elan und Humor<br />

geht einfach alles besser“, bringt<br />

Robert die gemeinsame Einstellung<br />

lachend auf den Punkt. Vater<br />

Gebhard fügt ergänzend in gewohnt<br />

zuversichtlicher Manier<br />

hinzu: „Wenn wir unser Motto<br />

beibehalten und weitergeben,<br />

bleibt unser Hof auch die nächsten<br />

200 Jahre in der Familie!“ (elo)<br />

42 10. September <strong>2024</strong>


Strahlende<br />

Aussichten<br />

in Pflach!<br />

Jede Menge strahlender Gesichter<br />

gibt es nach Abschluss der<br />

Bau arbeiten für die Wohnanlage<br />

„Oberletzen“ in Pflach. Der<br />

Bauträger GHS zeigt hier einmal<br />

mehr auf, was mit geschickter<br />

Planung und umsichtiger Bau -<br />

weise möglich ist.<br />

Inmitten der Naturparkregion Reutte<br />

erbaute die GHS eine Mietwohnanlage,<br />

die im ersten, nun fertigen,<br />

Bauabschnitt in zwei getrennten<br />

Baukörpern 36 Wohnungen verschiedener<br />

Größe samt gemeinsamer<br />

Tiefgarage mit 64 Stellplätzen<br />

untergebracht hat.<br />

Auf zwei ansehnliche Wohnhäuser<br />

verteilt wurden Mietwohnungen<br />

zwischen 55 m 2 und 90 m 2 errichtet,<br />

um so den Anforderungen verschiedener<br />

Familiengrößen gerecht<br />

zu werden. Natürlich wurde auch<br />

darauf Augenmerk gelegt, die Ausstattung<br />

und Bewirtschaftung der<br />

Anlage so zu dimensionieren, dass<br />

Betriebskosten zu fairen Preisen<br />

möglich sind.<br />

Synergien bei den verschiedenen<br />

Wohnhäusern wurden vor allem<br />

durch die gemeinsame Tiefgarage<br />

und die zentrale Pellets-Heizungsanlage,<br />

die großzügigen Allgemeinflächen<br />

und den Kinderspielplatz<br />

sowie Photovoltaik-Paneelen zur<br />

Energieversorgung erzielt. Die beiden<br />

Häuser befinden sich unweit<br />

der Landesstraße und sind somit<br />

sehr gut an den öffentlichen Nahverkehr<br />

angebunden.<br />

Strahlender Sonnenschein begleitete<br />

eine stimmige Zeremonie rund<br />

um die Schlüsselübergabe an die<br />

Bewohner, die schon ungeduldig<br />

auf den Einzug warteten. Wie bei allen<br />

Projekten der GHS wurde bei<br />

der Vergabe der Gewerke darauf<br />

Rücksicht genommen, regionale<br />

Anbieter in die Umsetzung einzubinden,<br />

die sich mit ihrem Fachwissen<br />

und Können einmal mehr unter<br />

Beweis stellen konnten. Für alle Beteiligten<br />

– den Bauträger GHS, die<br />

beteiligten Firmen und die künftigen<br />

Bewohner – ein glücklicher Abschluss<br />

für eine sonnige, ruhige<br />

Anlage, die mit großzügigen Loggien<br />

oder Terrassen mit Gärten ein<br />

wohliges und zugleich modernes<br />

Heim für Familien, Paare und Singles<br />

wurde. Die Erfahrung des Bauträgers<br />

bringt es mit sich, dass hier<br />

leistbare Wohnungen mit hoher<br />

Qualität architektonisch ansprechend<br />

errichtet werden konnten.<br />

Fotos: GHS<br />

Die Gemeinde Pflach<br />

gratuliert zum gelungenen Neubau.<br />

Bgm. Karl Köck<br />

10. September <strong>2024</strong> 43


Ein Mix aus Traditionellem<br />

und Modernem<br />

In einer Bauzeit von eineinhalb<br />

Jahren haben sich von Mitte<br />

2020 bis Ende 2021 Daniel und<br />

Rebecca in Tarrenz ihren Traum<br />

vom Eigenheim verwirklicht, in<br />

dem sie seit November 2021<br />

glücklich mit ihrem zweijährigen<br />

Sohn Ben leben. Der Entschluss,<br />

das Projekt anzugehen,<br />

wurde einige Monate vor Baubeginn<br />

gefasst.<br />

„Es wurden in meinem Heimatort<br />

Tarrenz von der Gemeinde sechs<br />

Baugründe ausgeschrieben. Im<br />

Jahr 2019 haben wir uns beworben<br />

und waren dann in der ersten<br />

Vergabe-Stufe schon dabei. Bekommen<br />

habe wir genau den<br />

Grund, den wir wollten”, erzählt<br />

der 35-jährige Daniel der seine<br />

32-jährige bessere Hälfte einst in<br />

deren Heimatort Oetz erstmals<br />

getroffen hat. Über Freunde haben<br />

sie sich schließlich näher kennengelernt.<br />

Viele Arbeiten selbst gemacht<br />

Beim Hausbau wurde gemeinsam<br />

mit Familie und Kollegen sehr viel<br />

selbst gemacht. Material und<br />

Dachstuhl stammen von AT<br />

Thurner, die Installationen von<br />

ÖAG, Fliesen und Ofen von der<br />

Firma Tschiderer. Die Innentüren<br />

wurden von der Tischlerei Andreas<br />

Prantl in Längenfeld erworben.<br />

Gewählt wurde eine Massivbauweise<br />

aus Ziegel. Das Holz für das<br />

Giebeldach und das Altholz stammen<br />

aus Salzburg. „Mein Schwiegervater<br />

ist Zimmermeister, er hat<br />

alles organisiert. Unser Ansinnen<br />

war es, Traditionelles und Modernes<br />

zu kombinieren. Die Außenbalken<br />

dienen ausschließlich der<br />

Dekoration”, erzählt Daniel.<br />

Was die Kosten angeht, konnte<br />

das vor Baubeginn veranschlagte<br />

Budget gehalten werden, unerfreuliche<br />

Überraschungen blieben<br />

aus. Da das Haus keinen Keller<br />

hat, konnte auch Geld eingespart<br />

werden. Organisiert werden<br />

musste wegen des lehmigen Untergrunds<br />

allerdings ein Bodentausch.<br />

Gelungene Raumaufteilung<br />

Im Erdgeschoss des schmucken<br />

Heims finden sich Wohnzimmer,<br />

Küche, Heizraum, Gäste-WC und<br />

Garderobe – im Obergeschoss<br />

Bad, Schlafzimmer und Kinderzimmer.<br />

Ein weiterer Raum dient<br />

aktuell als Büro, das der Hausherr<br />

mitunter für Homeoffice nutzt.<br />

Dieser kann später problemlos zu<br />

Lieferung der Haustüre und der Innentüren<br />

Fotos: Agentur CN12 Novak<br />

GmbH & Co KG<br />

.............................................................................................................<br />

6444 LÄNGENFELD · Gewerbegebiet · Unterried 182<br />

Tel. 05253 53 88 · Mobil: 0650 / 54 53 229<br />

E-Mail: office@prantl-tischlerei.at<br />

Wir planen und fertigen nach Ihren Vorstellungen!<br />

7 Inneneinrichtungen<br />

7 Türen und Fenster<br />

7 Brandschutztüren T30<br />

7 Parkett-/Laminatböden<br />

7 Stiegengeländer<br />

7 Reparaturen<br />

Immer um Ihre Wünsche bemüht!<br />

44 10. September <strong>2024</strong>


einem weiteren Kinderzimmer<br />

umfunktioniert werden, wenn<br />

sich der kleine Ben auf ein Geschwisterchen<br />

freut. Die Gesamtwohnfläche<br />

beträgt 165 m 2 . Für<br />

den Boden wurden Fliesen und<br />

Vinyl verwendet. Beheizt wird das<br />

Wohnobjekt über eine Luftwärmepumpe.<br />

Der Großteil der Inneneinrichtung<br />

wurde von Daniel und Rebecca<br />

zusammen ausgesucht. „Da<br />

haben wir immer schnell einen gemeinsamen<br />

Nenner gefunden”,<br />

sagt Daniel und ergänzt „es ging<br />

uns um Gemütlichkeit, die Mischung<br />

aus alten und modernen<br />

Elementen.” Was die Küche angeht,<br />

hat die Chefin des Hauses<br />

die nötige Auswahl getroffen.<br />

„Kochen tun wir aber beide”, lächelt<br />

sie. Ein spezieller Blickfang<br />

im Haus ist ein Altholz-Adler von<br />

Rebeccas Vater, auch eine große<br />

Uhr im Wohnzimmer sticht sofort<br />

ins Auge.<br />

Genuss in der Weinlaube<br />

Mit ihrem Eigenheim hat sich die<br />

junge Familie absolut ihren<br />

Traum erfüllt. Und wohlfühlen<br />

sich dort auch die Haustiere: der<br />

zwölfjährige Hund Chevy, eine<br />

Katze Timmy sowie die zwei<br />

Zwerghasen Sammy und Bi. „Wir<br />

schätzen vor allem die Ruhe und<br />

den vielen Platz, den wir jetzt haben.<br />

Am liebsten sitzen wir in der<br />

Weinlaube, empfangen dort auch<br />

gerne Freunde”, erzählt Daniel,<br />

der ergänzt, „im Hausinneren halten<br />

wir uns am liebsten im Wohnzimmer<br />

mit Ofen auf. Auch am<br />

Balkon fühlen wir uns besonders<br />

wohl. Und in unserem Garten haben<br />

wir mehr Lebensqualität als<br />

an Orten, wo wir erst hinfahren<br />

müssten.”<br />

Fußball und Snowboarden<br />

Daniels liebstes Hobby? Der Fußball,<br />

ist er doch Co-Trainer der<br />

Kampfmannschaft seines Heimatvereins<br />

FC Tarrenz. Rebecca geht<br />

gerne Snowboarden, allerdings:<br />

„Das Hauptaugenmerk gilt aktuell<br />

unserem kleinen Sohn. Da<br />

bleibt einiges auf der Strecke.<br />

Aber in diesem Fall verzichtet<br />

man natürlich gerne. Wir sind zu<br />

dritt jedenfalls immer sehr gerne<br />

in der Natur unterwegs.”<br />

Da trifft es sich gut, in Tarrenz zu<br />

wohnen, lädt das Gurgltal doch zu<br />

gemütlichen Wanderungen ein.<br />

Und starten kann die junge Familie<br />

direkt von der Haustür.<br />

(cn12 Team)<br />

Lieferung: FENSTER - TÜREN - SONNENSCHUTZ<br />

... der Komplettausstatter<br />

Gewerbepark 12 - 6460 Imst<br />

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10. September <strong>2024</strong> 45


Die ganze Familie liebt vierrädrige Käfer<br />

Petra Lechleitner aus Imst organisiert seit acht Jahren Oldtimertreffen in Tarrenz<br />

Sie ist dreifache Mama und seit<br />

neun Monaten auch junge Oma.<br />

In ihrer Freizeit hütet sie ganz<br />

besondere Babys. Alte Autos<br />

sind ihre große Leidenschaft.<br />

Die 45-jährige Petra Lechleitner<br />

ist Obfrau des Vereins „Käferschrauber“,<br />

der seit dem Jahr<br />

2017 im Gastgarten des Gasthofs<br />

Sonne in Tarrenz großangelegte<br />

Treffen für Freunde von<br />

Oldtimern veranstaltet. Unterstützt<br />

wird sie dabei von ihrer<br />

gesamten Familie und den 47<br />

Mitgliedern ihres Klubs.<br />

„Mit 18 Jahren hatte ich mein erstes<br />

Auto. Das war ein VW Käfer<br />

1200 SL Mexiko mit dem Baujahr<br />

1985. Rückblickend war das so etwas<br />

wie eine Liebe auf den ersten<br />

Blick“, erzählt Petra, die dann<br />

auch einen idealen Herzensmenschen<br />

für ihre große Leidenschaft<br />

gefunden hat. Mit ihrem Mann<br />

Marcel Rizzi, einem Mechaniker,<br />

hat die beruflich als Reinigungsfachkraft<br />

tätige Imsterin eine<br />

glückliche Familie gegründet.<br />

Und dabei den Hang zum Benzin<br />

im Blut vererbt. „Alle unsere Kinder,<br />

die 27-jährige Ramona, der<br />

24-jährige Marcel und die 21-<br />

jährige Damara haben einen Käfer.<br />

Die Garage und Werkstätte in<br />

unserem Haus am Imster Weinberg<br />

ist ein Treffpunkt wie bei anderen<br />

Familien ein Wohnzimmer“,<br />

schmunzelt die lebensfrohe<br />

aus einer Großfamilie stammende<br />

Imsterin.<br />

Chefin eines Festivals<br />

Da über das gemeinsame Hobby<br />

der Familie auch zahlreiche<br />

Freundschaften mit Gleichgesinnten<br />

entstanden, reifte in Petra der<br />

Gedanke, einen Verein zu gründen.<br />

Und der startete auf Anhieb<br />

mit vollem PS-Antrieb durch.<br />

„Wir haben uns im Frühjahr 2017<br />

konstituiert und im August gab es<br />

bereits unser erstes Treffen. Mit<br />

dem Wirt des Gasthofs Sonne,<br />

Andreas Krajic, haben wir einen<br />

kongenialen Partner gefunden.<br />

Auf seiner Wiese ist genügend<br />

Platz für unsere Fahrzeuge und<br />

der Gastgarten eignet sich optimal<br />

für ein Volksfest. Nach anfänglich<br />

Bei der Familie Lechleitner dreht sich alles um das Kultauto aus dem Hause Volkswagen. Petra Lechleitner und Marcel<br />

Rizzi freuen sich mit ihren Kindern Ramona, Marcel und Damara inzwischen auch über ein echtes Baby. Die neun Monate<br />

alte Matea ist der jüngste „Käfer“ im Haus.<br />

zirka 100 Teilnehmern ist die Zahl<br />

der Gäste bei unserem Treffen<br />

mittlerweile auf gut 300 angestiegen.<br />

Man kann sagen, dass unsere<br />

Veranstaltung mit Musik, bester<br />

Bewirtung und gemeinsamen Ausfahrten<br />

schon echten Festivalcharakter<br />

entwickelt hat. Darauf können<br />

wir schon sehr stolz sein“,<br />

freut sich Petra.<br />

100 Jahre alte Autos<br />

„So etwas gelingt natürlich nur,<br />

weil alle unsere Mitglieder an einem<br />

Strang ziehen und fleißig<br />

mithelfen. Wir haben wirklich ein<br />

großartiges Team, das schon Monate<br />

vor dem immer am letzten<br />

Wochenende im Augst stattfindenden<br />

Treffen mit der ehrenamtlichen<br />

Arbeit beginnt“, verrät<br />

Lechleitner, die sich heuer über<br />

Gäste aus ganz Österreich,<br />

Deutschland, der Schweiz, Italien,<br />

Kroatien und auch Großbritannien<br />

freuen durfte. „Die Autos der<br />

Teilnehmer müssen vor dem Jahr<br />

1990 gebaut worden sein, heuer<br />

hatten wir wieder Prachtstücke die<br />

bereits gut 100 Jahre alt sind. Das<br />

lockt natürlich auch viele Schaulustige<br />

an. Außerdem sind wir mit<br />

den Übernachtungen unserer Teilnehmer<br />

mittlerweile auch bereits<br />

ein Faktor für die Tourismuswirtschaft“,<br />

betont die längst zur<br />

Eventmanagerin aufgestiegene<br />

Klubobfrau, die bei ihren „Käferschraubern“<br />

gerne auch neue Mitglieder<br />

willkommen heißt. Aufnahmebedingung<br />

ist jedoch der<br />

Besitz eines Oldtimers. Nähere Infos<br />

zum Klubgeschehen gibt es im<br />

Internet unter www.kaefer-oldtimertreffen-tirol.com.<br />

„Unsere<br />

Homepage ist sehr informativ,<br />

aber leider nicht immer ganz aktuell.<br />

Bei uns wird immer zuerst gearbeitet<br />

und erst danach darüber<br />

gesprochen und geschrieben. Also<br />

täte uns wohl ein neues Mitglied<br />

gut, das sich um unseren Internetauftritt<br />

kümmert“, meint die sympathische<br />

„Auto-Oma“ mit dem<br />

ganz besonderen Antrieb. (me)<br />

Petra Lechleitner veranstaltet als Obfrau des Vereins „Käferschrauber“ bereits<br />

seit acht Jahren international erfolgreiche Oldtimertreffen in Tarrenz. Fotos: Eiter<br />

46 10. September <strong>2024</strong>


Vom Straßenmusikanten zum Parteimanager<br />

Der Holzgauer Bürgermeister Florian Klotz ist neuer Landesgeschäftsführer der Volkspartei<br />

Er ist so etwas wie ein „bunter<br />

Hund“, der ab sofort ein wenig<br />

Farbe in das Programm der<br />

Schwarzen bringen soll. Obwohl<br />

erst 34 Jahre alt, hat Florian<br />

Klotz bereits die Welt gesehen.<br />

Als Bürgermeister der Lechtaler<br />

Gemeinde Holzgau ist er politisch<br />

längst mittendrin statt nur<br />

dabei. Schon als Bub war er bei<br />

der Musikkapelle, der Feuerwehr<br />

und dem Theaterverein im<br />

Dorfgeschehen verankert. Studiert<br />

hat er europäische Energiewirtschaft.<br />

Dabei lernte er global<br />

zu denken und lokal zu handeln.<br />

Wahrscheinlich hat ihn deshalb<br />

Landeshauptmann Toni Mattle<br />

zu seiner rechten Hand gemacht.<br />

Florian will als neuer Geschäftsführer<br />

der Tiroler Volkspartei Tradition und<br />

Modernität unter einen Hut bringen.<br />

Ein Bild aus alten Tagen. Florian Klotz und sein Freund Manuel Strobl tingelten<br />

als Straßenmusikanten durch zirka 30 Länder dieser Welt. Unser Bild zeigt die<br />

beiden in Quebec in Kanada.<br />

Foto: privat<br />

„Ich bin ein politischer Mensch.<br />

Und so musste ich nicht lange<br />

nachdenken, um „Ja!“ zu sagen, als<br />

mich unser Parteivorsitzender<br />

fragte, ob ich der neue Geschäftsführer<br />

der Tiroler ÖVP werden<br />

möchte“, sagte Klotz im Gespräch<br />

mit dem <strong>impuls</strong>-Magazin. Als<br />

kurz entschlossener Mensch stellte<br />

er seine Ein-Mann-Firma als Energieberater<br />

ruhend und trat aus diversen<br />

Positionen wie als Vizepräsident<br />

des Tiroler Gemeindeverbandes<br />

oder als Lehrer an der<br />

Fachhochschule zurück. Dorfchef<br />

will und wird er bleiben, weil er<br />

dort tagtäglich an der Basis die für<br />

die Bevölkerung wesentlichen<br />

Themen in der Praxis erleben darf.<br />

Bub eines Polizisten<br />

Als Sohn des pensionierten Postenkommandanten<br />

der Lechtaler<br />

Polizeiinspektion Stefan Klotz und<br />

der Kindergartenassistentin Waltraud<br />

ist Florian als jüngster von<br />

drei Buben in Holzgau wohlbehütet<br />

aufgewachsen. Sein älterer Bruder,<br />

der 41-jährige Josef, betreibt<br />

eine Firma für Rafting und Canyoning<br />

und im Sommer das Freischwimmbad<br />

in Bach, der 39-jährige<br />

Martin ist Anlagentechniker<br />

bei den Planseewerken. Florian<br />

Klotz absolvierte nach der Volksschule<br />

in Holzgau und der Hauptschule<br />

in Elbigenalp die Handelsakademie<br />

in Reutte. Danach<br />

machte er an der Fachhochschule<br />

in Kufstein erst den Bachelor und<br />

dann den Master für europäische<br />

Energiewirtschaft. Beides mit ausgezeichnetem<br />

Erfolg.<br />

Studium in Estland<br />

Wissensdurst war bei Florian immer<br />

gepaart mit der Sehnsucht,<br />

andere Länder kennen zu lernen.<br />

Bei einem Auslandssemester in<br />

Tallinn, der Hauptstadt von Estland,<br />

lernte er auch Russisch und<br />

die kyrillische Schrift. Vom Reisefieber<br />

gepackt startete er dann mit<br />

seinem Freund Manuel Strobl ein<br />

außergewöhnliches Projekt. „Ich<br />

war damals der Obmann und Manuel<br />

der Kapellmeister unserer<br />

Dorfkapelle. Wir gründeten das<br />

Edelweiß-Duo und tingelten im<br />

Urlaub als Straßenmusikanten<br />

durch die Welt. Wir haben dabei<br />

gut 30 Länder bereist und kamen<br />

dort ganz ungezwungen mit den<br />

Menschen in Kontakt. Diese Erfahrung<br />

möchte ich nicht missen“,<br />

betont Klotz, der auch seine aus<br />

Bulgarien stammende Frau Nadezhda<br />

beim Musizieren kennen<br />

gelernt hat. Mit ihr, einer virtuosen<br />

Trompetenspielerin, hat Florian,<br />

der selbst Schlagzeug spielt,<br />

mittlerweile eine zweijährige<br />

Tochter.<br />

Energie und Umwelt<br />

Berufliche Erfahrungen machte<br />

Klotz bei den E-Werken in Reutte<br />

und vor seiner Selbstständigkeit<br />

als Geschäftsführer einer Technikfirma.<br />

Energie und Umwelt sind<br />

für den Dorfchef der 380 Einwohner<br />

zählenden Gemeinde Holzgau<br />

auch politisch wichtige Themen.<br />

„Ich fahre selbst bereits seit neun<br />

Jahren ein Elektroauto, was so<br />

mancher Grüner noch immer<br />

nicht tut“, meint Florian schelmisch,<br />

um damit ernsthaft auf ein<br />

weiteres wichtiges Problemfeld,<br />

den Verkehr, überzuleiten. „Mich<br />

haben einige Freunde gefragt, wie<br />

das gehen soll, in Holzgau zu leben<br />

und in Innsbruck zu arbeiten. Das<br />

ist einfacher als die Leute denken.<br />

Bei politischen Meetings funktioniere<br />

ich wie ein Hybrid. Gut die<br />

Hälfte der Termine finden bei persönlichen<br />

Kontakten statt, die<br />

restlichen 50 Prozent kann man<br />

heutzutage ohne Qualitätsverlust<br />

digital erledigen“, verrät der junge<br />

Parteimanager, der nach seiner<br />

Amtsübernahme am 1. April<br />

gleich mit der Organisation der<br />

Nationalratswahlen ins kalte Wasser<br />

geworfen worden ist. „Einsätze<br />

spontan zu organisieren bin ich als<br />

Zugskommandant bei der Feuerwehr<br />

gewohnt. Außerdem sind für<br />

mich öffentliche Auftritte ja auch<br />

als Musikant und Theaterspieler<br />

nichts Neues“, nimmt Klotz diese<br />

Herausforderung mit humorvoller<br />

Gelassenheit an. Die politische<br />

Bühne kennt der im Jahr 2020<br />

zum Dorfchef gewählte Florian<br />

schon seit dem Jahr 2016. Damals<br />

wurde er als Vorzugsstimmenkaiser<br />

bei seinem ersten Antreten für<br />

den Gemeinderat auf Anhieb zum<br />

Vizebürgermeister gewählt. „Bürgernähe<br />

und Offenheit sind für<br />

mich die wichtigsten Zutaten, um<br />

in der Politik erfolgreich zu sein“,<br />

betont der Lechtaler. (me)<br />

GEMEINDE ISCHGL<br />

Dorfstraße 24<br />

6561 Ischgl<br />

gemeinde@ischgl.gv.at<br />

www.ischgl.eu<br />

WIR STELLEN EIN!<br />

Bei der Gemeinde Ischgl wird ein<br />

Mitarbeiter<br />

im Bauhof m|w|d<br />

in Vollzeit, Dienstbeginn<br />

ist Anfang November <strong>2024</strong>,<br />

angestellt.<br />

Nähere Informationen und<br />

Bewerbungsvoraussetzungen unter<br />

www.ischgl.eu (Amtstafel) abrufbar.<br />

Bewerbungen sind, schriftlich oder<br />

per E-Mail, bis 04.10.<strong>2024</strong> – 12 Uhr<br />

am Gemeindeamt Ischgl<br />

einzubringen.<br />

WIR SIND ein zuverlässiger<br />

Arbeitgeber im Paznaun, der dir eine<br />

Ganzjahresstelle anbietet.<br />

DER BÜRGERMEISTER<br />

Werner Kurz<br />

10. September <strong>2024</strong> 47

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