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Glücksfall Ehrenamt Kreis Offenbach

Die OFFENBACH-POST hat gemeinsam mit der Ehrenamtsagentur im Kreis Offenbach ein informatives Magazin zum Ehrenamt zusammengestellt. Lassen Sie sich verzaubern, viel Spaß beim Schmökern.

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Ehren<br />

ÜCKS<br />

FALL<br />

Ein<br />

AMT<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

unsere Vereine und Initiativen<br />

tausende ehrenamtlich<br />

aktive Bürgerinnen und Bürger<br />

Tagen in<br />

riefkasten!<br />

...und was ist ein <strong>Glücksfall</strong> für Sie?<br />

it freundlicher Unterstützung der<br />

r www.<strong>Kreis</strong>-<strong>Offenbach</strong>.de/GLUECKSFALL<br />

Dietzenbach<br />

www.kreis-offenbach.de/glücksfall<br />

Mit freundlicher Unterstützung der


2<br />

Ein<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort Landrat Oliver Quilling ............................................ 3<br />

Vereinsförderung ist eine Herzensangelegenheit ............................... 4<br />

hr-Moderator Tobias Kämmerer findet Glücksmomente in Vereinen ................ 5<br />

Trampolinspringer erleben Höhenflug im <strong>Ehrenamt</strong> ............................. 6<br />

Senioren setzen auf gegenseitige Hilfe ....................................... 7<br />

Die <strong>Ehrenamt</strong>sförderung – Ein starker Partner für alle ........................... 8<br />

Die Motivation kommt von innen ........................................... 9<br />

Mehr Effizienz im Vereinsvorstand ......................................... 10<br />

Das Erfolgsrezept heißt: einfach anpacken ................................... 11<br />

Mein ganz persönlicher <strong>Glücksfall</strong> – Eindrücke aus dem <strong>Ehrenamt</strong> ................ 12<br />

Für Kinder soll der Tag heiter und sorglos sein ................................ 13<br />

Ohne Last, aber mit viel Lust aufs <strong>Ehrenamt</strong> ................................. 14<br />

Offen für Neues, auch nach 30 Jahren Vorsitz ................................ 15<br />

Ein Markt der tausend Möglichkeiten ................................ 16 und 17<br />

Orientierung im Dschungel der Sozialgesetze ................................ 18<br />

Gespräche über den Tod verändern das Leben ................................ 19<br />

Mit dem Förderwegweiser auf Erfolgskurs ................................... 20<br />

Alles im grünen Bereich, natürlich ehrenamtlich .............................. 21<br />

Der Präsident fördert, was Menschen verbindet .............................. 22<br />

Handwerkermarkt mit starkem Fundament .................................. 23<br />

Viel Ehre für <strong>Ehrenamt</strong>liche .............................................. 24<br />

Ein Prosit auf den Ebbelwoi .............................................. 25<br />

Die <strong>Ehrenamt</strong>s-Karte macht sich bezahlt .............................. 26 und 27<br />

Das Praxishandbuch hilft beim Weichen stellen ............................... 28<br />

Kreativ in die digitale Zukunft ............................................ 29<br />

Vorstandsarbeit soll klar definiert sein ...................................... 30<br />

Schiris haben manchmal schlechte Karten ................................... 31<br />

Der <strong>Kreis</strong> macht einen guten Job – familienfreundlich und vielfältig ............... 32<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

V.i.S.d.P.<br />

Förderung des <strong>Ehrenamt</strong>es,<br />

Sport und Kultur<br />

Werner-Hilpert-Straße 1<br />

63128 Dietzenbach<br />

Marcel Subtil (Bereichsleiter)<br />

Doris Reitz-Bogdoll<br />

(Leiterin <strong>Ehrenamt</strong>sagentur)<br />

www.kreis-offenbach.de<br />

Gesamtkoordination:<br />

Doris Reitz-Bogdoll (<strong>Ehrenamt</strong>sagentur)<br />

Redaktion:<br />

Achim Ritz<br />

Fotos:<br />

Leo Postl, Axel Hampe, Achim Ritz, Privat<br />

Artdirektion/Gestaltung:<br />

Gabriele Heindel (Pressehaus Bintz-Verlag)<br />

Gesamtherstellung:<br />

Pressehaus Bintz-Verlag GmbH & Co. KG<br />

Waldstraße 226, 63071 <strong>Offenbach</strong><br />

www.kreis-offenbach.de/glücksfall<br />

<strong>Kreis</strong>verwaltung<br />

<strong>Offenbach</strong><br />

Fachdienst <strong>Ehrenamt</strong><br />

und Wirtschaftsförderung<br />

Bereich Förderung des<br />

<strong>Ehrenamt</strong>es, Sport und Kultur<br />

Anschrift<br />

Werner-Hilpert-Straße 1<br />

63128 Dietzenbach<br />

ehrenamt@kreis-offenbach.de<br />

sport@kreis-offenbach.de<br />

kultur@kreis-offenbach.de<br />

Fax 06074 8180-1070<br />

Bereichsleiter<br />

Marcel Subtil<br />

Tel. 06074 8180-1060<br />

m.subtil@kreis-offenbach.de<br />

Leiterin <strong>Ehrenamt</strong>sagentur<br />

Doris Reitz-Bogdoll<br />

Tel. 06074 8180-1069<br />

d.reitz-bogdoll@kreis-offenbach.de<br />

Wir beraten<br />

Vereins- und Fördermittelberatung,<br />

Digitalisierung im Verein<br />

Doris Reitz-Bogdoll<br />

Tel. 06074 8180-1069<br />

d.reitz-bogdoll@kreis-offenbach.de<br />

Ehrungen<br />

Tanja Kirchgessner<br />

Tel. 06074 8180-1062<br />

t.kirchgessner@kreis-offenbach.de<br />

E-Card<br />

Sabine Triller<br />

Tel. 06074 8180-1067<br />

s.triller@kreis-offenbach.de<br />

Kulturförderung<br />

Sabrina Holzmann<br />

Tel. 06074 8180-1073<br />

s.holzmann@kreis-offenbach.de<br />

Doris Krolikowski<br />

Tel. 06074 8180-1063<br />

d.krolikowski@kreis-offenbach.de<br />

Kultursommer<br />

Claudia Friedel<br />

Tel. 06074 8180-1065<br />

c.friedel@kreis-offenbach.de<br />

Sportförderung<br />

Sabine Eyrich<br />

Tel. 06182 824-532<br />

s.eyrich@kreis-offenbach.de<br />

Matthias Dietrich<br />

Tel. 06074 8180-1067<br />

m.dietrich@kreis-offenbach.de


Ein<br />

3<br />

U<br />

nsere Vereine machen das Glück<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong> aus, denn sie<br />

sind das Herz und die Seele unserer<br />

Gemeinschaft. Sie schaffen Orte<br />

der Begegnung, des Austauschs und<br />

der gegenseitigen Unterstützung. Ohne<br />

die unermüdliche Arbeit der vielen <strong>Ehrenamt</strong>lichen<br />

wäre ein Großteil dieser<br />

Angebote allerdings nicht denkbar. Das<br />

<strong>Ehrenamt</strong> ist ein unschätzbarer Bestandteil<br />

unserer Gesellschaft und verdient<br />

höchste Anerkennung.<br />

In einer Zeit, in der das Zwischenmenschliche<br />

droht, verloren zu gehen,<br />

sind es die Vereine, die als Anker des Zusammenhalts<br />

fungieren. Ob Sport- oder<br />

Kulturverein, Umweltinitiative oder soziale<br />

Einrichtung – sie alle tragen dazu bei, dass<br />

Menschen zusammenkommen, gemeinsam<br />

an Zielen arbeiten und sich gegenseitig unterstützen.<br />

Die ehrenamtliche Tätigkeit dort<br />

fördert nicht nur das soziale Miteinander,<br />

sondern auch das Verständnis und die Toleranz<br />

gegenüber unterschiedlichen Lebensweisen<br />

und Perspektiven.<br />

Die in den Vereinen vermittelten Werte<br />

sind für eine demokratische und freiheitliche<br />

Gesellschaft unverzichtbar. Teamgeist,<br />

Fairness, Respekt und Verantwortungsbewusstsein<br />

sind Grundlagen, die auch<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Vorwort<br />

Landrat Oliver Quilling<br />

im tagtäglichen Miteinander von großer<br />

Bedeutung sind. Kinder und Jugendliche<br />

lernen in den Angeboten früh, wie wichtig<br />

es ist, sich für das Gemeinwohl einzusetzen<br />

und Verantwortung zu übernehmen. Erwachsene<br />

finden in der Vereinsarbeit Sinn<br />

und Erfüllung, indem sie ihr direktes Umfeld<br />

aktiv mitgestalten und verbessern. Darüber<br />

hinaus bieten Vereine Raum für Integration<br />

und Inklusion. Sie schaffen Möglichkeiten,<br />

in denen sich Menschen unterschiedlicher<br />

Herkunft und mit unterschiedlichen Fähig-<br />

keiten einbringen und entfalten können.<br />

So entwickelt sich unsere Region zu<br />

einem Ort, an dem Vielfalt nicht nur<br />

akzeptiert, sondern als Bereicherung<br />

empfunden wird. Deshalb hat der <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Offenbach</strong> ganz aktuell die Bereiche<br />

„Förderung des <strong>Ehrenamt</strong>es, Sport und<br />

Kultur“ und „Regional-, Europabüro und<br />

Wirtschaftsförderung“ im neuen Fachdienst<br />

„<strong>Ehrenamt</strong> und Wirtschaftsförderung“<br />

zusammengefasst, um beide<br />

Themen noch stärker als zuvor in den<br />

Fokus zu stellen.<br />

Mein Dank gilt allen ehrenamtlich Engagierten,<br />

die ihre Zeit und Kraft in<br />

den Dienst unserer Gemeinschaft stellen.<br />

Ihre Arbeit ist unverzichtbar für ein<br />

lebendiges und solidarisches Miteinander.<br />

Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten,<br />

unsere Vereine weiter zu unterstützen und<br />

zu stärken, damit der <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong> auch<br />

in Zukunft ein Ort bleibt, an dem das Glück<br />

zu Hause ist.<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Oliver Quilling<br />

Landrat <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Das <strong>Kreis</strong>haus in Dietzenbach:<br />

Hier laufen die Fäden der <strong>Ehrenamt</strong>sund<br />

Vereinsförderung zusammen.


4<br />

Ein<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Zum Glück gibt es ein starkes<br />

bürgerschaftliches Engagement<br />

Für Marcel Subtil und Doris Reitz-Bogdoll ist das Fördern der Vereine eine Herzensangelegenheit<br />

I<br />

n diesem Magazin teilen <strong>Ehrenamt</strong>liche<br />

ihre Erfahrungen. Mit ihren Ge-<br />

die Förderung eine Herzensangelegenheit in einem Verein aktiv sind und gemeinsa-<br />

Für Marcel Subtil und Doris Reitz-Bogdoll ist der. Studien zeigen, dass Menschen, die<br />

schichten und Porträts möchten wir Im <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong> tragen rund 121.000 me Ziele verfolgen, oft glücklicher sind. Ihr<br />

die wertvolle Arbeit derjenigen würdigen,<br />

die sich für eine gute Sache einsetzen. Zudem<br />

versuchen wir, neue Menschen für das<br />

<strong>Ehrenamt</strong> zu gewinnen, insbesondere die<br />

„Baby-Boomer“, die in den kommenden<br />

Jahren in den Ruhestand gehen.<br />

<strong>Ehrenamt</strong>liche arbeiten mit Überzeugung<br />

und Professionalität. Sie sind innovativ,<br />

flexibel und reagieren schnell auf Not lagen.<br />

Sie schätzen Hilfe zur Selbsthilfe und blicken<br />

mit Pioniergeist in die Zukunft. Vielleicht<br />

sind Sie auch daran interessiert? Es<br />

gibt sicher ein <strong>Ehrenamt</strong> in Ihrer Nähe, das<br />

Ihre Interessen und Talente willkommen<br />

heißt.<br />

<strong>Ehrenamt</strong>liche aktiv zum gesellschaftlichen<br />

Leben bei. Das <strong>Ehrenamt</strong>, wie wir es heute<br />

kennen, hat eine mehr als 200-jährige<br />

Tradition. Menschen, die sich engagieren,<br />

schauen nicht auf die Uhr und fragen nicht,<br />

ob ihr unentgeltlicher Einsatz sich lohnt. Sie<br />

leisten einen wertvollen Beitrag zum Wohl<br />

der Gemeinschaft in vielen Bereichen, sei es<br />

in Vereinen, Wirtschaftsverbänden, kirchlichen<br />

Gruppen, sozialen Projekten oder als<br />

Begleitdienst in der Seniorenhilfe.<br />

Eine besondere Wirkung des <strong>Ehrenamt</strong>es<br />

ist: Es verbessert die Lebensqualität aller<br />

Bürgerinnen und Bürger, fördert kulturelle<br />

Vielfalt und stärkt das soziale Miteinan-<br />

Engagement bringt Freude und positive<br />

Gefühle, sowohl für sie selbst als auch für<br />

andere.<br />

Die Vereins- und <strong>Ehrenamt</strong>sförderung ist<br />

die zentrale Anlaufstelle für alle, die sich<br />

ehrenamtlich engagieren oder mit <strong>Ehrenamt</strong>lichen<br />

zusammenarbeiten möchten. Unsere<br />

<strong>Ehrenamt</strong>sagentur unterstützt Vereine,<br />

die sich weiterentwickeln oder verbessern<br />

möchten, und gibt Tipps für Neugründungen.<br />

Hier werden verschiedene Projekte ernetzt,<br />

was entscheidend ist, um Synergien<br />

zu nutzen und neue Ideen zu entwickeln,<br />

damit die Zukunft des <strong>Ehrenamt</strong>s gesichert<br />

bleibt.<br />

„Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit –<br />

und er schützt uns durch Vereine vor der Einsamkeit.“<br />

Joachim Ringelnatz (1883 – 1934)<br />

Sport-Projekte<br />

- JOBfit<br />

- Vereint Aktiv –<br />

Zukunftsperspektive<br />

für Vereine<br />

- Modellprojekte<br />

- Vereinskongress<br />

Tradition<br />

Sportförderung<br />

- Sportstättenbau<br />

- Spiel-, Sport- und<br />

Familienfeste<br />

- Sportabzeichenehrung<br />

- Empfang der Prinzenpaare<br />

- Ehrung Kleintier- und<br />

Hundezucht<br />

- Grundschultag und<br />

Europafest<br />

Kulturförderung<br />

- Kultursommer Südhessen<br />

- Auszeichnung für<br />

kulturelle Leistungen und<br />

künstlerisches Talent<br />

- Kunst vor Ort<br />

- Kulturfonds<br />

- Kultur macht Schule<br />

- Konzerte in<br />

Schloss Wolfsgarten<br />

<strong>Ehrenamt</strong>sagentur<br />

- Vereinsberatung<br />

- Fördermittelberatung<br />

- Freiwilligenberatung<br />

- Ehrungen und Auszeichnungen<br />

- Schulungen, Werbung,<br />

Netzwerk <strong>Ehrenamt</strong>sförderung,<br />

Unternehmensdialog<br />

- E-Card


Ein<br />

5<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Das Zwischenmenschliche ist der Klebstoff,<br />

der alles zusammenhält<br />

Für hr3-Moderator Tobias Kämmerer sind gemeinsame Erlebnisse im Verein Glücksmomente<br />

Herr Kämmerer, als Moderator und<br />

Journalist sind sie viel unterwegs<br />

und haben unter anderem in Ihrer<br />

Sendung „Tobis Städtetrip“ Land<br />

und Leute – vor allem in Hessen –<br />

kennengelernt. Dabei konnten Sie<br />

viele Menschen in Vereinen hautnah<br />

erleben. Ist es typisch deutsch,<br />

dass alle, die ein gemeinsames Ziel<br />

haben und etwas bewegen wollen,<br />

gleich einen Verein gründen?<br />

Das ist gesellschaftlich total wichtig,<br />

wenn eine neue Initiative, ein Verein<br />

entsteht, das bringt meist allen<br />

etwas. Das ist aber kein Alleinstellungsmerkmal<br />

von Deutschland. Die<br />

Amis haben auch ein starkes Faible,<br />

eine Community zu gründen, so ganz<br />

exklusiv haben wir das nicht.<br />

Es gibt Klischees über alte Männer in<br />

Gesangvereinen, über die Liebe zum<br />

sogenannten Rassegeflügel oder über<br />

Kaninchenzüchter, die verstaubte<br />

Vereinsstrukturen haben sollen. Auch von<br />

Vereinsmeierei ist die Rede. Das schreckt<br />

viele ab, sich zu engagieren. Ist das heute<br />

noch so oder beobachten Sie einen<br />

Wandel?<br />

Solche vermeintlich verstaubten Vereine<br />

gibt es nach wie vor, doch wenn man da<br />

mal genau hinschaut, kann man erkennen,<br />

mit welch großer Liebe sich die Leute ihrem<br />

Verein widmen. Die Vereinsstrukturen bilden<br />

ein sicheres Fundament und die Satzung dient<br />

als rechtliche Grundlage für das Handeln. Von<br />

außen betrachtet erhöht die Rassekaninchenzucht<br />

oder der Segelflugsportverein kaum<br />

den Pulsschlag, doch wenn Du Dich mit den<br />

Tieren näher beschäftigst oder im Flugzeug<br />

mal ein Looping machst, dann ist das total<br />

spannend. Apropos alte Männer, die können<br />

für einen Verein auch ein großes Glück sein,<br />

denn die gehören meistens zeitlebens dem<br />

Verein an und erledigen auch Aufgaben, die<br />

kaum Spaß machen. Sie sorgen dafür, dass<br />

der Verein überhaupt funktioniert. All denen<br />

gebührt ein großes Dankeschön.<br />

Tobias Kämmerer lernt als Moderator viele<br />

Vereine kennen und möchte bei dem einen<br />

oder anderen gern mitmachen.<br />

Es scheint so, als sei das <strong>Ehrenamt</strong> die<br />

stärkste Bürgerinitiative, von der die ganze<br />

Gesellschaft profitiert.<br />

Ja, das stimmt. Egal ob in einer Firma oder in<br />

einem Verein, es gibt Gott sei Dank überall<br />

Leute, die sich engagieren. Die Strukturen<br />

lassen sich durch ein Organigramm darstellen,<br />

doch erst durch die Akteure in den Vereinen<br />

entsteht Leben und Kommunikation. Die<br />

zwischenmenschlichen Beziehungen sind der<br />

Klebstoff, der unsere Gesellschaft zusammenhält.<br />

Auch die schönsten Kirchenfenster brauchen<br />

diesen Kitt. Ich denke, auch der kleinste<br />

Verein ist ein idealer Ort für Integration, egal<br />

ob du aus einem anderen Land oder aus dem<br />

Nachbarort kommst.<br />

Was hören Sie von Leuten, die sich ehrenamtlich<br />

engagieren, über deren Motivation?<br />

Viele sagen, sie hätten Spaß in der Clique<br />

und Community und finden dort Freunde.<br />

Das Miteinander scheint im <strong>Ehrenamt</strong> das<br />

Wichtigste zu sein?<br />

Ja, wenn <strong>Ehrenamt</strong>liche in der Gruppe die<br />

Aufgaben erledigen können, treibt sie das am<br />

stärksten an und bringt ihnen am meisten<br />

Freude. Und es gibt selbstverständlich<br />

auch Leute, die sagen, ohne mich klappt<br />

das hier nicht, die braucht jeder Verein.<br />

Teamwork kann Spaß machen, das habe<br />

ich bei meinen Kindern erlebt. Mein<br />

Sohn hat jetzt mit 22 Jahren mit seinen<br />

Kumpels die C-Jugend im Handballverein<br />

übernommen. Meine Tochter war früher<br />

als Kind bei der KJG Pfarrei St. Wendelinus<br />

Zellhausen im Zeltlager dabei, heute<br />

engagieren sie und ihre Freundinnen<br />

sich dort als Betreuerinnen. Das klingt<br />

vielleicht pathetisch, doch die nächste<br />

Generation sagt, dass es Spaß macht,<br />

gemeinsam Verantwortung zu übernehmen,<br />

und sie freuen sich, dass man<br />

ihnen das zutraut.<br />

Entscheiden Sie spontan, wann Sie sich<br />

engagieren oder haben Sie feste Strukturen<br />

und sagen, mittwochs spiele ich mit Freunden<br />

Schafkopf und der Donnerstag gehört<br />

meinem Verein?<br />

Ich gehörte früher zur Jugendfeuerwehr<br />

Wenigumstadt. Heute setze ich mich für die<br />

Stiftung Lesen sowie die Stiftung „helfen helfen“<br />

von Bernd Reisig ein und unterstütze das<br />

Hospiz am Wasserturm in Rodgau. Ich sehe es<br />

als großes Glück, dass Neugier ein Teil meines<br />

Berufes ist und ich mich oft mit Vereinen und<br />

<strong>Ehrenamt</strong>lichen treffen darf. Es gibt allerdings<br />

einen Haken: Ich würde gern mit den Leuten<br />

gemeinsam die tollen Dinge in den Vereinen<br />

tun, doch wenn ich mich in die Idee verliebt<br />

habe, heißt es Abschied nehmen. Schade.<br />

Welche Glücksmomente verbinden Sie<br />

persönlich mit dem <strong>Ehrenamt</strong>?<br />

Ich glaube, es sind die kleinen Momente, die<br />

die Menschen glücklich machen, etwa wenn<br />

man gemeinsam nach dem Vereinsfest die<br />

letzte Bierbank zusammenklappt und verlädt.<br />

Dann setzt du dich mit den anderen noch mal<br />

zusammen und sagst, wir haben das wieder<br />

gut geschafft. Das ist ein tolles Gefühl, da<br />

steckt viel Lebensfreude drin und das bleibt in<br />

der kollektiven Erinnerung.


6<br />

Ein<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Christine und Matthias Schuldt – Meister auf dem Trampolin geben bei der TG Dietzenbach Erfahrung weiter<br />

D<br />

er Weg zum <strong>Ehrenamt</strong><br />

besteht oft<br />

aus vielen kleinen<br />

Schritten: Peu á peu<br />

im Lieblingsverein immer<br />

mehr Verantwortung<br />

übernehmen, ausprobieren,<br />

testen und dann<br />

entscheiden, ob das freiwillige<br />

Engagement das<br />

Richtige ist. Christine und<br />

Matthias Schuldt aus Dietzenbach<br />

haben schon in<br />

jungen Jahren im <strong>Ehrenamt</strong><br />

den großen Sprung gewagt.<br />

Die Trampolinturnerin und<br />

der Trampolinturner der TG<br />

Dietzenbach sind permanent<br />

auf einem Höhenflug und<br />

doch nie abgehoben, oft<br />

in der Luft, aber immer bodenständig.<br />

„Wir haben auf unserem<br />

sportlichen Weg von anderen<br />

viel mitbekommen<br />

und möchten uns deshalb Christine und Matthias Schuldt (Mitte) sind auf dem Trampolin<br />

auch international sehr erfolgreich. Bei der TG Dietzenbach<br />

gern für andere engagieren.“<br />

Christine und Matthias Schuldt engagieren sie sich ehrenamtlich als Trainerin und Trainer.<br />

sind beide seit Jahren als Trainerin<br />

und Trainer in der Turngemeinde Dietzenbach<br />

1886 aktiv. Für die Geschwister gen sind – im Sport und im Leben.<br />

verdeutlichen, wie wichtig auch Niederla-<br />

ist das <strong>Ehrenamt</strong> ein <strong>Glücksfall</strong>, „denn ich<br />

Erste Trampolinsprünge<br />

kann andere auf ihrem Weg begleiten und<br />

schon vor der Einschulung<br />

ihnen von meiner Erfahrung etwas mitgeben“,<br />

sagt die 22-jährige Leistungssportlerin.<br />

Matthias Schuldt lebt diese soziale<br />

Im <strong>Kreis</strong> gibt es<br />

277 Sportvereine mit<br />

Einstellung ebenfalls im Sport. Als Übungsleiter<br />

möchte er in der Turnabteilung der TG<br />

94.900 Mitgliedern.<br />

jüngeren Sporttreibenden zeigen, auf was<br />

es beim Trampolinspringen ankommt und<br />

Turngemeinde Dietzenbach 1886 e.V.<br />

Tel. 0172 6719380<br />

info@tg-dietzenbach.com<br />

www.tg-dietzenbach.com<br />

Stadtverwaltung Dietzenbach<br />

FB 40 – Bildung, Kultur & <strong>Ehrenamt</strong><br />

Europaplatz 3, 63128 Dietzenbach<br />

Elke Fleckenstein<br />

Tel. 06074 373-224, Fax 373-9224<br />

fleckenstein@dietzenbach.de<br />

www.dietzenbach.de<br />

Im Höhenflug zu Salti und Schrauben<br />

Das <strong>Ehrenamt</strong> ist in der Familie Schuldt<br />

seit Jahrzehnten zu Hause und wurde von<br />

den Eltern sozusagen vererbt. Mutter Jacqueline<br />

gehört als Beisitzerin dem TG-Vorstand<br />

an und Vater Michael übernimmt als<br />

„Vorstand-Sport“ Verantwortung in dem<br />

Dietzenbacher Traditionsverein. Wie viele<br />

erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler<br />

haben auch die Geschwister schon vor der<br />

Einschulung losgelegt und später das Training<br />

professionalisiert. „Ich hatte als Kind<br />

viel Spaß auf dem Trampolin im Garten“,<br />

sagt Matthias Schuldt.<br />

Der 24-Jährige ist nach vielen Jahren auf<br />

der Basis seines turnerischen Talents, mit<br />

hartem Training und mit viel Lust, neue<br />

Salti- und Schrauben-Kombinationen zu<br />

entwickeln, ganz oben angekommen. Und<br />

das nicht nur bei seinen gewagten<br />

über acht Meter hohen<br />

Sprüngen bis zur Hallendecke,<br />

sondern sportlich auch auf<br />

dem Siegerpodest bei internationalen<br />

Wettkämpfen wie<br />

Weltmeisterschaften oder<br />

der World-Age-Group Competition.<br />

In der ganzen Welt<br />

und seit Jahren auch in der<br />

„Trampolin-Bundesliga“ haben<br />

er und seine Schwester ihren<br />

Heimatverein TG Dietzenbach<br />

bekannt gemacht. Bei Olympia<br />

in Paris war der Deutsche<br />

Jugendmeister von 2017 auch<br />

dabei, allerdings saß Matthias<br />

Schuldt auf der Ersatzbank.<br />

Der Student des Wirtschaftsingenieurwesens<br />

gehörte dem<br />

sogenannten Perspektivkader<br />

des Deutschen Turnerbundes<br />

an und schnupperte beim<br />

Wettkampf in der Bercy Arena<br />

schon einmal Olympia-Luft.<br />

Auf dem Trampolin bekommen<br />

Christine und Matthias Schuldt<br />

immer sofort ein Feedback. Sie<br />

geben kinetische und dynamische<br />

Kräfte in das flexible Sprungtuch hinein<br />

und erhalten Schwung für sensationelle<br />

akrobatische Bewegungen. Das Sportgerät<br />

generiert eine Metapher vom Geben und<br />

Nehmen. Wer auf der Matte Kraft investiert,<br />

erhält viel Energie zurück. So funktioniert<br />

das auch im <strong>Ehrenamt</strong> von Christine<br />

und Matthias Schuldt. Im Training bringen<br />

sie all ihre Erfahrungen ein, sie coachen<br />

einzelne Turnerinnen und Turner, teilen<br />

im Wettkampf mit ihnen den Schmerz der<br />

Niederlage und genießen den Erfolg. „Es<br />

ist einfach wunderbar, Teil dieses Teams zu<br />

sein und zu sehen, wie sich unsere Turnerinnen<br />

und Turner entwickeln, das bringt<br />

wahnsinnig viel Freude“, sagt Christine<br />

Schuldt.


Ein<br />

7<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

„Die Dankbarkeit ist einfach wunderbar“<br />

D<br />

ie Eulenart der Uhus ist<br />

bekannt dafür, dass sie<br />

den Kopf weit drehen<br />

können und somit alles im<br />

Blick haben. Uhus sind klug<br />

und weise. Das passt ausgezeichnet<br />

zu einer besonderen<br />

Seniorengemeinschaft<br />

in Dreieich, deren Mitglieder<br />

sich die gegenseitige Hilfe auf<br />

die Fahne geschrieben haben.<br />

Der Name „Uhus“ steht für<br />

„Unter Hundert“. Das Durchschnittsalter<br />

der Mitglieder des<br />

gemeinnützigen Vereins, der in<br />

diesem Jahr 30 wird, liegt bei<br />

80 Jahren. Die Stärkeren helfen<br />

den Schwächeren, so lautet<br />

das Prinzip der „Uhus“, die<br />

sich als Solidargemeinschaft<br />

der Generationen sehen.<br />

Aus den Reihen der rund 450<br />

Mitglieder gehen in der Geschäftsstelle<br />

in der „Gut Stub“<br />

in der Dreieichenhainer Fahrgasse<br />

durchschnittlich rund 250 Anfragen pro<br />

Jahr ein. Viele der Älteren brauchen Unterstützung.<br />

Am meisten nachgefragt werden<br />

kleine Reparaturarbeiten im und rund ums<br />

Haus. Jemand benötigt Hilfe beim Ausfüllen<br />

von Formularen für Behörden oder<br />

muss zum Arzt gefahren werden. „Alle, die<br />

noch können, helfen denen, die nicht mehr<br />

so können, das war unsere Ursprungsidee.<br />

Im Laufe der Jahre sind noch viel mehr Angebote<br />

dazugekommen“, sagt Vorsitzender<br />

Henning Rüdt von Collenberg, der im April<br />

2023 die Verantwortung von Lothar Pape<br />

übernommen hat.<br />

In sieben der zwölf Seniorengenossenschaften<br />

im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Offenbach</strong> wurden 2023<br />

rund 24.000 Einsatzstunden<br />

geleistet.<br />

Die Agenda der Arbeiten, die die ehrenamtlichen<br />

Kräfte erledigen, liest sich wie eine<br />

Liste der tausend Kleinigkeiten. Aber auch<br />

eine vermeintlich kleine Sache kann zu einer<br />

großen Belastung für ältere Menschen<br />

Die Dreieicher Solidargemeinschaft „Uhus“ unterstützt Senioren<br />

Henning Rüdt von Collenberg (rechts), Vorsitzender der Solidargemeinschaft<br />

„Uhus“, und Hans Georg Steiger entlasten Senioren<br />

im Alltag.<br />

werden. Die Bandbreite der Anfragen klingt<br />

abwechslungsreich: An einer Schranktür<br />

in der Küche ist ein Scharnier kaputt, die<br />

Mischbatterie am Waschbecken ist verkalkt,<br />

beim Putzen ist der Fernseher umgefallen,<br />

hat die Fernbedienung zerschmettert und<br />

das Kabel zertrennt, ein neues Handy muss<br />

eingerichtet werden, eine Begleitung für<br />

einen Arztbesuch und einen Spaziergang<br />

werden gesucht. Die „Uhus“ unterstützen,<br />

wo sie können.<br />

Vor 30 Jahren waren die<br />

„Uhus“ hessenweit Vorreiterinnen<br />

Die „Uhus“ vergeben Punkte und zwar für<br />

jede halbe Stunde Arbeit einen. Wer heute<br />

fit ist und ein Punkte-Guthaben angesammelt<br />

hat, kann es später gegen die ehrenamtliche<br />

Hilfe der anderen eintauschen. Mit<br />

ihrem Konzept des Gebens und Nehmens<br />

seien die „Uhus“ 1994 der erste Verein in<br />

Hessen gewesen, der sich nach der Grundregel<br />

„Hilfst Du mir, helfe ich Dir“ organisierte,<br />

sagt der 76-jährige Vorsitzende von<br />

Collenberg. Er hat sich auch ehrenamtlich<br />

in der Dreieicher Kommunalpolitik, in der<br />

„Eine-Welt-Gruppe“ sowie als Schöffe<br />

beim Landgericht Darmstadt<br />

engagiert.<br />

Zum Wechselspiel von<br />

helfen und helfen lassen<br />

haben die „Uhus“ weitere<br />

passgenaue Angebote für<br />

Senioren entwickelt. Auf<br />

dem Programm stehen Ausflüge,<br />

Spielkreise, ein Musikkreis,<br />

Theaterfahrten, die<br />

PC- und Smartphone-Hilfe,<br />

eine Nordic Walking Gruppe<br />

oder etwa Minigolf. „Wir<br />

bemühen uns, alle zu aktivieren,<br />

niemand muss allein zu<br />

Hause rumsitzen und sich<br />

einsam fühlen“, so von Collenberg.<br />

Ein stark nachgefragtes<br />

soziales Projekt der<br />

„Uhus“ nennt sich „Leseund<br />

Lernpaten“. Zur Gruppe<br />

gehören rund ein Dutzend<br />

Ältere, die in Grundschulen<br />

Kinder beim Lesen, Schreiben<br />

und Lernen unterstützen.<br />

Hans Georg Steiger ist seit Anfang 2020<br />

aktives Mitglied der „Uhus“. Er wurde<br />

schon mit 58 Jahren „Privatier“, hat neue<br />

Aufgaben gesucht und diese bei der Seniorengenossenschaft<br />

sowie der Langener<br />

Tafel gefunden. Woher kommt seine Motivation?<br />

„Die Gesellschaft hat es gut mit mir<br />

gemeint, heute arbeite ich durchschnittlich<br />

zehn Stunden die Woche ehrenamtlich und<br />

kann so der Gesellschaft etwas zurückgeben“,<br />

sagt der 62-jährige Dreieicher. „Ich<br />

sehe einen persönlichen Sinn in der Arbeit.<br />

Aus der Tätigkeit selbst resultieren Freude<br />

und Zufriedenheit. Die Dankbarkeit und<br />

Liebe, die zurückkommt, ist einfach wunderbar“,<br />

sagt Hans Georg Steiger.<br />

Die Uhus e.V.<br />

Tel. 06103 985050<br />

dieuhus@t-online.de<br />

www.dieuhus.de<br />

Stadtverwaltung Dreieich<br />

Fachbereich Verwaltungssteuerung & Service<br />

– Ressort Gremien, Vereine & <strong>Ehrenamt</strong><br />

Hauptstraße 45, 63303 Dreieich<br />

Michaela Schäfer, Tel. 06103 601-183<br />

ehrenamt@dreieich.de<br />

www.dreieich.de


8<br />

Ein<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

<strong>Ehrenamt</strong>sförderung<br />

Ein starker Partner für großes Engagement<br />

Angebote und Service für das Bürgerengagement<br />

Beraten, vernetzen, qualifizieren, fördern!<br />

Ihr Nutzen:<br />

• Fachwissen im Verein stärken und ausbauen<br />

• Professionelle, systematische und kostenfreie Unterstützung<br />

• Fördermittel suchen und finden<br />

• Regionalität, Attraktivität und Konkurrenzfähigkeit steigern<br />

• Unterstützung bei der Digitalisierung<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong> • Förderung des <strong>Ehrenamt</strong>es, Sport und Kultur<br />

Werner-Hilpert-Straße 1 • 63128 Dietzenbach<br />

Tel. 06074 8180-1061 • Fax 06074 8180-1070<br />

ehrenamt@kreis-offenbach.de<br />

www.kreis-offenbach.de/vereine-ehrenamt<br />

„Vereinswissen kompakt“<br />

– jetzt auch online einsehbar!<br />

www.kreis-offenbach.de/vereine-ehrenamt


Ein<br />

9<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

„Die Motivation für das <strong>Ehrenamt</strong> kommt von innen“<br />

Wolfgang Schroth engagiert sich als Vorsitzender der SG Egelsbach und ist im Blasorchester tonangebend<br />

D<br />

as <strong>Ehrenamt</strong> verbindet<br />

Menschen,<br />

Sportvereine<br />

das zeigen viele<br />

erhielten 2023 vom <strong>Kreis</strong><br />

Vereine auf ganz unterschiedliche<br />

Weise. Beim<br />

600.000 Euro<br />

<strong>Offenbach</strong> knapp<br />

Fußballtraining, bei der<br />

an Fördermitteln.<br />

Chorprobe, bei der Lebensmittelausgabe<br />

der<br />

Tafel oder bei anderen<br />

ehrenamtlichen Aufgaben<br />

kommen Bürgerinnen und<br />

Für Wolfgang Schroth,<br />

Bürger zusammen und<br />

1. Vorsitzender der SG<br />

miteinander ins Gespräch.<br />

Doch wenn in einer Ehe<br />

der eine Zug um Zug im<br />

Egelsbach, ist Musik ein<br />

wichtiger Teil der Vereinsarbeit<br />

und vor allem<br />

Modelleisenbahnclub die<br />

Vergnügen.<br />

Weichen stellt oder ständig<br />

im Kleingartenverein mitarbeitet<br />

und die Frau sich jeden<br />

Tag als Lesepatin und in der<br />

Nachhilfegruppe für Kinder<br />

engagiert, kann es sein, dass<br />

die gemeinsame Zeit in einer<br />

Partnerschaft knapp wird.<br />

Wolfgang Schroth und seine<br />

Frau Sonja haben eine passende<br />

Lösung gefunden,<br />

die das ehrenamtliche Engagement<br />

individuell ermöglicht<br />

für mich, eine soziale Anerkennung<br />

brauche ich da<br />

nicht.“<br />

Die SGE hatte während<br />

der Pandemie fast keine<br />

Austritte und heute mehr<br />

Mitglieder als vor Corona.<br />

Doch engagierte<br />

Leute für die ehrenamtliche<br />

Arbeit zu finden,<br />

das wird laut Wolfgang<br />

und doch sehen<br />

Schroth schwieriger.<br />

sie sich und haben Spaß.<br />

Beide sind dort, wo die<br />

Musik spielt – bei der Sportgemeinschaft<br />

Wenn er Unterstützer<br />

für eine Aufgabe sucht<br />

und rund 2800 Mails<br />

Egelsbach.<br />

verschickt, „meldet sich<br />

In der Abteilung, zu der das<br />

Blasorchester und die Egelsbacher<br />

Dorfmusikanten gehören, pustet er seit<br />

1966 für das Tenorhorn die Wangen auf.<br />

Sonja Schroth hat sich für ein Holzblasinstrument<br />

entschieden: das Alt-Saxophon. Sie<br />

arbeitet im Vergnügungsausschuss und er<br />

für ihn noch viel zu tun. Die Motivation für<br />

sein Engagement, „die kommt von innen,<br />

aus eigenem Antrieb, das ist intrinsisch“,<br />

sagt der 66-Jährige. In den Verein und in<br />

sein <strong>Ehrenamt</strong> sei er von Kindesbeinen an<br />

manchmal nur einer“. Für<br />

das nächste große Projekt<br />

braucht die SGE viele Förderer. Der Verein<br />

plant seit Jahren eine neue Sporthalle. „Die<br />

benötigen wir dringend, sonst laufen uns<br />

die Mitglieder weg.“<br />

seit 34 Jahren als Abteilungsleiter im Blasorchester.<br />

Steuerberater.<br />

Egelsbach 1874 e.V.<br />

reingewachsen, schildert der selbständige<br />

Sportgemeinschaft<br />

Die Kraft für sein vielseitiges <strong>Ehrenamt</strong> Tel. 06103 43677<br />

Wenn Unterstützung gesucht<br />

schöpft er aus der Begegnung mit den info@sg-egelsbach.de<br />

wird, gehen rund 2800 Mails raus<br />

Menschen und der abwechslungsreichen<br />

www.sgegelsbach.de<br />

Die Musik ist nur ein Teil seiner ehrenamtlichen<br />

Arbeit. Wolfgang Schroth ist zudem<br />

Arbeit. Energie gewinnt Wolfgang Schroth<br />

auch, wenn er sieht, mit welcher Freude<br />

Gemeindeverwaltung Egelsbach<br />

Fachdienst 2.3 Liegenschaften, Sport und Kultur<br />

1. Vorsitzender der SGE. Auch wenn der die Menschen etwas für ihre Gesundheit Freiherr-vom-Stein-Straße 13, 63329 Egelsbach<br />

Ulrich Hahn<br />

traditionsreiche Verein hochprofessionell tun und dabei im Vereinsleben beim Sport,<br />

Tel. 06103 405-143, Fax 405-187<br />

arbeitet und sechs hauptamtliche Kräfte den Festen und Veranstaltungen Spaß haben.<br />

ulrich.hahn@egelsbach.de<br />

in der Geschäftsstelle beschäftigt, bleibt<br />

„Das <strong>Ehrenamt</strong> ist ein großes Glück<br />

www.egelsbach.de


10<br />

Ein<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Erst einarbeiten und dann Verantwortung übernehmen<br />

Im Vorstand der SG Germania Klein-Krotzenburg 1915 sind Posten mit Jüngeren doppelt besetzt<br />

I<br />

m Laufe der Jahrhunderte präsentiert fußballverein Hainburg-Seligenstadt (JFV).<br />

sich die Germania als nationale Personifikation<br />

Deutschlands in einem fühlen sich in 26 Fußballteams von G- bis<br />

Rund 400 junge Sportlerinnen und Sportler<br />

wechselhaften Outfit. Zur Zeit der Nationalversammlung<br />

in der Frankfurter Paulskirche den drei Stammvereinen Spielvereinigung<br />

A-Junioren wohl. Sie rekrutieren sich aus<br />

verkörpert Germania 1848 Freiheitsrechte Hainstadt, Sportgemeinschaft Germania<br />

und Demokratie, doch Ende des 19. Jahrhunderts<br />

steht sie – einen Brustpanzer tragenstadt.<br />

Klein-Krotzenburg und Sportfreunde Seligend<br />

– als Symbol für das von Deutschland<br />

ausgehende Machtstreben. Die Germania<br />

ist wehrhaft und gut gewappnet gegen die<br />

Knapp 40 Prozent der<br />

Widrigkeiten des Lebens.<br />

94.900 Mitglieder<br />

Vielleicht hatten die 16 Klein-Krotzenburger<br />

Männer diese Metapher der starken Jugendliche bis 18 Jahre.<br />

in Sportvereinen sind<br />

Germania vor Augen, als sie am Anfang<br />

des Ersten Weltkrieges im Gasthaus „Zur<br />

Mainlust“ einen Fußballverein gründeten.<br />

Mutig und standhaft mussten die Kicker<br />

schon vor den ersten Spielminuten sein,<br />

denn der Gegner abseits des Spielfeldes<br />

war misstrauisch: Der damalige Bürgermeister<br />

soll gesagt haben, er nehme diesen<br />

Verein überhaupt nicht ernst, er wolle diese<br />

Fußballgeschichte bei dem ersten nur geringsten<br />

Vergehen sofort wieder beenden.<br />

Neue Spielgemeinschaft<br />

für die Kinder und Jugend<br />

Diese Anekdote wurde Geschichte und die<br />

Sportgemeinschaft Germania Klein-Krotzenburg<br />

1915 hat längst Geschichte geschrieben<br />

– eine erfolgreiche. Drei Männermannschaften,<br />

die Erste, die Zweite<br />

und das Team der Alten Herren kämpfen<br />

auf dem Platz um den Ball und Punkte.<br />

Die Zukunft gehört der Jugend und die<br />

setzt auf Kooperation und Teamgeist.<br />

Die Kinder und Teenager der Germania<br />

kicken in dem 2018 gegründeten Jugend-<br />

Immer wenn für die SG schwierige Zeiten<br />

anbrechen, wenn die Jugendmannschaften<br />

allein zu schwach und personell zu dünn<br />

sind oder wenn sich keine Mitglieder für<br />

die Vereinsarbeit finden lassen, erweist sich<br />

die Germania als wehrhaft und kreativ. Die<br />

Fusion und Neugründung des Jugendfußballvereins<br />

Hainburg-Seligenstadt ist ein<br />

positives Beispiel, der im Frühjahr 2024 neu<br />

gewählte Vorstand der SG ein weiteres.<br />

Dem Verein ist es gelungen, die Zahl der<br />

ehrenamtlichen Kräfte im Vorstand zu erhöhen.<br />

Das Team wurde enorm verjüngt.<br />

„Jetzt sind wir gut aufgestellt und haben<br />

viele Leute“, sagt Vereinsvorsitzender Michael<br />

Berthel. Der Clou des Generationswechsels<br />

ist eine gute Einarbeitung. Zu den<br />

fünf langjährigen Vorstandsmitgliedern<br />

sind jetzt drei Jüngere gekommen, die den<br />

alten Hasen über die Schultern schauen<br />

und dann in zwei Jahren bei der nächsten<br />

Vorstandswahl in verantwortungsvolle<br />

Posten nachrücken. Die „alten Herren“ in<br />

der Vereinsspitze können sich 2026 gelassen<br />

zurücknehmen. „Wir wissen die Arbeit<br />

dann in guten Händen und denken, dass es<br />

einen nahtlosen Übergang geben wird“, ist<br />

Michael Berthel überzeugt.<br />

Er engagiert sich seit rund einem Dutzend<br />

Jahren an der Spitze des Traditionsvereins.<br />

Die Akquise von freiwilligen Helfenden<br />

sieht die SG als permanente Aufgabe an,<br />

die nach Darstellung von Michael Berthel<br />

„leider immer schwieriger wird“. Wer angesprochen<br />

wird, ob er sich im Verein ehrenamtlich<br />

engagiert, frage sich oft, was er<br />

davon habe, so der SG-Vorsitzende. Er beobachtet<br />

den Trend, dass die Leute „stärker<br />

auf sich gucken und nicht mehr fragen, was<br />

sie für die Gesellschaft tun können“. Trotz<br />

dieser negativen Begegnungen ist Berthel<br />

eines klar: „Wir klagen auf hohem Niveau.<br />

Wenn wir Unterstützung brauchen, können<br />

wir den <strong>Kreis</strong> der Freiwilligen wie einen<br />

Kugelfisch aufblasen“, sagt der glückliche<br />

SG-Vorsitzende.<br />

Sportgemeinschaft Germania<br />

Klein-Krotzenburg 1915 e.V.<br />

Tel. 0152 28649389<br />

vorstand@sg-germania-1915.de<br />

www.sg-germania-1915.de<br />

Gemeindeverwaltung Hainburg<br />

Fachbereich 1 – Zentrale Dienste<br />

Fachbereich 3 – Öffentliche Sicherheit und Ordnung<br />

Retzer Straße 1, 63512 Hainburg<br />

Christoph Kopp<br />

Tel. 06182 7809-1010, Fax 7809-1102<br />

ckopp@hainburg.de<br />

www.hainburg.de<br />

Sie sind im Vorstand der SG Germania Klein-Krotzenburg aktiv (von links): Alexander Bub,<br />

Kai Schmidtkunz und Michael Berthel (Vorsitzender).


Ein<br />

11<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Sein Erfolgsrezept heißt: einfach machen<br />

Markus Walger ist Präsident und Trainer des Rugby-Klubs Heusenstamm<br />

D<br />

er Mann kann zupacken. Er steht<br />

stark auf beiden Beinen, ist<br />

standsicher, hat seine Mitspieler<br />

fest im Blick und eine Strategie<br />

im Kopf, mit der er an sein Ziel<br />

kommt. Auf dem Spielfeld heißt das:<br />

Punkte machen. Im Verein bedeutet<br />

das: Lösungen finden. Markus Walger<br />

gehörte von 2006 bis 2010 zum Nationalteam<br />

Deutschland im Rugby und<br />

spielte danach in der 1. Bundesliga.<br />

Heute ist er Präsident und Teamcoach<br />

des Rugby-Klub Heusenstamm.<br />

Die Tugenden aus dem Sport, die auf<br />

dem Spielfeld gefragten Soft Skills, kann<br />

der 45-Jährige in seiner Vorstandsarbeit<br />

gut gebrauchen: Beim Rugby ist der<br />

Geist von Gemeinschaft und Zusammenarbeit<br />

zu spüren. Die Sportart steht<br />

als Symbol für Teamarbeit und Solidarität.<br />

Der Erfolg der Mannschaft hängt<br />

von der Fähigkeit jedes einzelnen Spielers<br />

ab. Das passt alles zum <strong>Ehrenamt</strong>, das<br />

Markus Walger nicht mehr loslässt, „weil<br />

Rugby mein Leben ist, nach meiner Familie“,<br />

sagt der Heusenstammer.<br />

Markus Walger großen Spaß. „Ich gestalte<br />

und forme gern.“ Selbstverständlich<br />

Die Faszination des Sports<br />

hat er schon sehr früh gespürt<br />

ist er glücklich, wenn die Teams des Heusenstammer<br />

Rugby-Klub gewinnen, „doch<br />

gemeinsam durch eine Niederlage gehen,<br />

das gehört auch zum Sport, schweißt die<br />

Gruppe zusammen und du lernst daraus<br />

viel fürs Leben“.<br />

Als der kleine Markus im Alter von sechs<br />

Jahren zum ersten Mal auf dem Spielfeld<br />

stand, wusste er mit Begriffen wie Scrum,<br />

Ruck, Lineout oder Offside selbstverständlich<br />

noch nichts anzufangen. Doch der<br />

Erstklässler spürte damals die Faszination<br />

dieses Sports. Er war begeistert von dem<br />

harten, aber fairen Kampf, blieb am Ball<br />

und wurde in der Nationalmannschaft bei<br />

Europameisterschaften und World Games<br />

gefeiert. Markus Walger ist dankbar, dass<br />

er im Rugby-Klub als Kind und später als<br />

Jugendlicher Förderer hatte. „Ich habe<br />

viel bekommen, davon möchte ich etwas<br />

zurückgeben“, sagt der Präsident der sogenannten<br />

Füchse, der 2013 nach knapp<br />

30 Jahren seine aktive Karriere beendete.<br />

Inzwischen coacht er beim Rugby-Klub<br />

Heusenstamm die erste Mannschaft und<br />

die U12.<br />

Der soziale Kontakt, das Teamwork, die<br />

sportlichen Aufgaben und die Verantwortung<br />

für die Mannschaften – all das bringt<br />

Präsident Markus Walger coacht im Rugby-Klub Heusenstamm die erste Mannschaft und<br />

die U12er.<br />

Mehr Mitglieder in<br />

Sportvereinen des <strong>Kreis</strong>es<br />

<strong>Offenbach</strong>. Von 2023 auf<br />

2024 ein plus von 3.500<br />

Überhaupt sieht der Energieelektroniker<br />

Markus Walger den Sport als eine gute<br />

Schule. Rugby fördere die körperliche Fitness,<br />

stärke die mentale Belastbarkeit und<br />

biete die Möglichkeit, soziale Fähigkeiten<br />

zu entwickeln, sagt der Präsident. „Dabei<br />

lernt man auch, unter Druck zu agieren und<br />

effektiv Entscheidungen zu treffen, was<br />

auch im Alltag wichtig sein kann.“<br />

Der Heusenstammer Rugby-Klub hat sich<br />

entschieden, sozusagen freiwillig die Erste<br />

Bundesliga Süd/West zu verlassen. Die<br />

Top-Mannschaft sei oft Kanonenfutter gewesen.<br />

„Wir hatten personell einen Aderlass,<br />

viele sind weg. Es ist nicht immer eine<br />

Niederlage, einen Schritt zurückzugehen,<br />

wenn man danach zwei Schritte nach vorn<br />

machen kann“, sagt der optimistische Präsident,<br />

dessen Verein 2024 mit dem neu geschaffenen<br />

<strong>Ehrenamt</strong>spreis der Stadt Heusenstamm<br />

ausgezeichnet wurde. Markus<br />

Walger bezeichnet es als einen <strong>Glücksfall</strong>,<br />

dass er in seinem <strong>Ehrenamt</strong> zupacken, anpacken<br />

und handeln kann. „Das gefällt mir.<br />

Das <strong>Ehrenamt</strong> ist gar nicht so schwer. Du<br />

musst es einfach machen.“<br />

Rugby-Klub Heusenstamm e.V.<br />

info@rugby-klub.de<br />

www.rugby-klub.de<br />

Stadtverwaltung Heusenstamm<br />

Im Herrngarten 1, 63150 Heusenstamm<br />

Fachdienst Sport- und Kultur<br />

Giovanni Longhitano<br />

Tel. 06104 607-1120<br />

sport-kultur@heusenstamm.de<br />

www.heusenstamm.de


12<br />

Ein<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Das <strong>Ehrenamt</strong> ist für<br />

mich ein <strong>Glücksfall</strong>,<br />

weil . . .<br />

es mich in vielen Bereichen meines<br />

Lebens und Denkens weitergebracht hat.<br />

Ich habe dadurch ganz neue Stärken und<br />

Fähigkeiten aufgebaut und weiterentwickelt.<br />

Kaum etwas ist erfüllender, als das<br />

Leben anderer leichter und besser zu machen<br />

und ihnen etwas Gutes zu tun.<br />

Joachim Eichhorn, Regionalkoordinator<br />

der Initiative VerAplus im Team Senior<br />

Expert Service (SES).<br />

Das <strong>Ehrenamt</strong> ist für mich ein<br />

<strong>Glücksfall</strong>, weil . . .<br />

es mir ermöglicht, meine Leidenschaft für<br />

Musik und Motorradfahren mit sinnvollem Engagement<br />

zu verbinden und meinen Horizont zu erweitern.<br />

Es bereichert mein Leben, weil ich dadurch<br />

Gemeinschaft erlebe, Menschen unterstützen kann<br />

und Teil von etwas Größerem bin.<br />

Elisabeth Berck, Mitglied im geschäftsführenden<br />

Vorstand der Sängervereinigung Sängerkranz Polyhymnia<br />

1872 Nieder-Roden sowie ehrenamtlich in<br />

der Motorradfahrer-Seelsorge im Verband Christlicher<br />

Motorradfahrer aktiv.<br />

Glücklicherweise habe ich mein<br />

<strong>Ehrenamt</strong>, weil . . .<br />

es mich mit vielen unterschiedlichen Menschen<br />

zusammenbringt, ich ständig Neues<br />

erfahre und erlerne und mich mit den vielseitigen<br />

Themen befassen darf. Das <strong>Ehrenamt</strong> hält mich geistig<br />

fit und natürlich macht auch Anerkennung für die<br />

geleistete Arbeit Freude.<br />

Doris Juliana Heintschel, Vorsitzende des Kunstforums<br />

Seligenstadt e.V.<br />

Glücklicherweise habe ich<br />

mein <strong>Ehrenamt</strong>, weil . . .<br />

ich in der Gemeinschaft meines Vereines<br />

viele Freunde und Mitstreiter gefunden<br />

habe. Weil ich motivieren und Ideen<br />

einbringen kann. Weil ich Auszeit aus dem<br />

Arbeits- und Familienleben in das <strong>Ehrenamt</strong><br />

integriere und weil ich durch das <strong>Ehrenamt</strong><br />

glücklicher bin.<br />

Petra Haller, Vorsitzende des Wanderclubs<br />

„Edelweiß“ Dudenhofen e.V.<br />

Meine Glücksmomente<br />

im <strong>Ehrenamt</strong> sind . . .<br />

immer wieder die Momente, in<br />

denen Kinder begeistert bei uns<br />

stehen bleiben und ihrer ehrlichen Freude<br />

Ausdruck verleihen.<br />

Paul Kehrer, Gründungsmitglied des<br />

Vereins FreiLuftKunst Hainburg<br />

Ich habe mein Glück im<br />

<strong>Ehrenamt</strong> gefunden, weil . . .<br />

es mir ein Gefühl der Zugehörigkeit und Verbundenheit<br />

mit Gleichgesinnten gibt, die auch<br />

meine Interessen und Ziele verfolgen. Gemeinschaft,<br />

Solidarität und Hilfsbereitschaft sowie der Zusammenhalt<br />

in der Gruppe eröffnen viele Wege, um neue<br />

Freundschaften zu schließen und unvergessliche Momente<br />

zu erleben. Der Austausch von Ideen und Kreativität<br />

sowie die positive Atmosphäre in der Gruppe<br />

untereinander sind motivierend und ermutigen mich,<br />

eigene Fähigkeiten und Fertigkeiten einzubringen.<br />

Brigitte Putz-Weller, Naturfreunde Deutschlands,<br />

Vorsitzende der Ortsgruppe Egelsbach-Erzhausen e.V.


Ein<br />

13<br />

„Ich fand die Schule immer klasse, es gibt<br />

dort viele Errungenschaften und einen guten<br />

Geist.“ Für Albrecht Pockrandt stand<br />

schnell fest, dass er die Kinder in ihrer Entwicklung<br />

weiter unterstützen möchte. Im<br />

Förderkreis verstärkt er das Netzwerk der<br />

Aktiven, die der Schule mit dem integrierten<br />

Beratungs- und Förderzentrum positive Impulse<br />

geben wollen. Dafür braucht es eine<br />

finanzielle Unterstützung, deshalb sieht es<br />

der Förderkreis als seine Aufgabe an, bei<br />

Sponsoren Geld zu akquirieren. Mit seiner<br />

Hilfe sorgt der Förderkreis dafür, dass es in<br />

der Schule auf dem großen Marktplatz der<br />

Möglichkeiten auch außerhalb des Stundenplanes<br />

mehr Angebote gibt. Unterrichtet<br />

werden rund 200 Schüler – etwas mehr<br />

als die Hälfte am Standort in Langen, die<br />

anderen im Rahmen der Inklusion in Regelschulen.<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Damit der Tag für Kinder heiter wird<br />

Albrecht Pockrandt engagiert sich als Vorsitzender des Förderkreises der Janusz-Korczak-Schule<br />

D<br />

ort, wo beruflich alles<br />

anfing, wo er mehrere<br />

Jahrzehnte unterrichtete,<br />

den Schulalltag managte,<br />

wo Geschichten und Freundschaften<br />

entstanden sind und<br />

das Glück sozusagen im Stundenplan<br />

stand, von dort ging<br />

Albrecht Pockrandt am Ende<br />

seines Berufslebens ungern<br />

weg. Der langjährige Lehrer und<br />

stellvertretende Leiter der Janusz-Korczak-Schule<br />

in Langen<br />

spürte bei seiner Pensionierung<br />

2017, dass er „die Schule, die<br />

mein Leben war“, nur schwer<br />

loslassen konnte. Denn dort<br />

fühlte er sich – abgesehen von<br />

einer kurzen Unterbrechung – seit<br />

Mitte der 1980er Jahre zu Hause. „Ich<br />

wusste, dass ich zurückkehren werde, aber<br />

Albrecht Pockrandt war Lehrer und stellvertretender Leiter der Janusz-Korczak-Schule,<br />

heute sorgt er als Vorsitzender des Förderkreises dafür, dass für die Kinder und Jugendlichen<br />

ein vielseitiger Marktplatz der Möglichkeiten entsteht.<br />

ich brauchte erst einmal ein bisschen Abstand<br />

und Ruhe.“ 2018 war der Pädagoge<br />

dann bereit für ein Comeback. Albrecht<br />

Pockrandt engagiert sich seit nunmehr<br />

sechs Jahren ehrenamtlich als Vorsitzender<br />

des Förderkreises der Janusz-Korczak-Schule,<br />

die Kinder schwerpunktmäßig in ihrer<br />

geistigen Entwicklung fördert.<br />

Der Vorsitzende des 1980 gegründeten Förderkreises<br />

erinnert sich an viele schöne Momente<br />

an der Schule. Diese möchte er den<br />

Kindern gemeinsam mit den knapp 70 Mitgliedern<br />

des Fördererteams auch künftig<br />

ermöglichen.<br />

Der ehemalige stellvertretende Schulleiter<br />

zitiert den Namensgeber der Janusz-Korczak-Schule:<br />

„Kinder haben ein<br />

Geld sammeln für mehr Angebote<br />

auch außerhalb des Stundenplanes<br />

Recht auf den heutigen Tag. Er soll heiter<br />

sein und sorglos. Kinder werden nicht erst<br />

zu Menschen, sie sind schon welche.“<br />

85 Schul- und Kita-Fördervereine<br />

sowie<br />

Elternbeiräte engagieren<br />

sich im <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong>.<br />

Janusz Korczak sah Kinder als Akteure ihrer<br />

Entwicklung an und traute ihnen vieles zu.<br />

Die Schule und im Idealfall die Gesellschaft<br />

sollten Kinder verlässliche Beziehungen<br />

und ein anregendes Umfeld bieten, in dem<br />

nach Korczaks Credo die Fantasie in der Erziehung<br />

siegt. Der polnische Arzt und Pädagoge<br />

hatte Kinder seines Waisenhauses<br />

1942 bei der Deportation in das deutsche<br />

Vernichtungslager Treblinka begleitet und<br />

wurde dort ebenfalls ermordet.<br />

Der Förderkreis sorgt mit vielen kleinen<br />

Dingen und großen Projekten dafür, dass<br />

beispielsweise ein Kleinbus angeschafft,<br />

ein Wahrnehmungsraum eingerichtet und<br />

Klassenfahrten sowie Ausflüge ermöglicht<br />

werden. Der Verein unterstützt das<br />

therapeutische Reiten und finanziert Anschaffungen<br />

wie Fahrräder, Instrumente,<br />

Kameras oder etwa Fortbildungen für die<br />

Schülervertretung. „Die Bedeutung des ehrenamtlichen<br />

Engagements kann in unserer<br />

Gesellschaft nicht hoch genug eingeschätzt<br />

werden. Funktioniert denn heute überhaupt<br />

noch etwas ohne das <strong>Ehrenamt</strong>?“,<br />

lautet eine rhetorische Frage von Albrecht<br />

Pockrandt, für den immer klar war: „Solange<br />

ich Kraft und Lust habe, will ich der Gesellschaft<br />

etwas zurückgeben und Teil der<br />

ehrenamtlichen Gemeinschaft sein.“<br />

Förderkreis der<br />

Janusz-Korczak-Schule e.V.<br />

Tel. 06103 976171<br />

foerderkreis_der_jks@web.de<br />

www.janusz-korczak-schule-langen.de<br />

Stadtverwaltung Langen<br />

Koordinationsstelle Miteinander<br />

Westendstraße 53, 63225 Langen<br />

Judith Mager, Tel. 06103 5090593<br />

miteinander@ehrenamt.de<br />

www.langen.de


14<br />

Ein<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

„Das <strong>Ehrenamt</strong> macht Lust, es ist nie eine Last“<br />

„Maoflinger Dreigestirn“ geht begeistert durch die Fastnachtszeit<br />

I<br />

m <strong>Ehrenamt</strong> gibt es herausragende fielen ins Auge. Das Dreigestirn durfte viele<br />

Persönlichkeiten. In Mainhausen ist Fragen nach Bedeutung und Sinn des Auftritts<br />

beantworten.<br />

ein Trio unübersehbar: das „Maoflinger<br />

Dreigestirn“. David I. ist der Größte. Als Im Heimatort von Dilara Wißler, David Kessler,<br />

Henrik Drinhaus, so die bürgerlichen<br />

sogenannter Schimmel steht er mit über<br />

zwei Meter Größe wie ein Leuchtturm im Namen des Dreigestirns, ist das Trio nach<br />

Raum und ist schon aus der Ferne zu erkennen.<br />

Seine beiden Begleiter, Seejungfrau noch staunende Blicke. „Das Dreigestirn<br />

wie vor ein Hingucker, doch es gibt kaum<br />

Dilara I. und Prinz Henrik I., fallen ebenfalls ist bekannt und hat sich bombastisch entwickelt“,<br />

sagt Robert Steil, Ideengeber des<br />

durch ihr besonderes Outfit auf. Als das<br />

Trio in der Wiesbadener Staatskanzlei bei dreiteiligen Karnevals-Königshauses. „Andere<br />

haben ein Prinzenpaar, da brauchen<br />

Ministerpräsident Boris Rhein eingeladen<br />

war, staunten die anderen Tollitäten beim wir in Mainflingen auch Symbolfiguren der<br />

Empfang für die Narrenschar nicht schlecht. Fastnacht“, dachte sich Robert Steil 2009.<br />

Die Fastnachts-Vertreter aus Mainflingen Er ist seit 45 Jahren großer Narrenfan, der<br />

in den Sitzungen der örtlichen Sängervereinigung<br />

und im benachbarten<br />

„Schlumberland“ schon<br />

oft in der Bütt brillierte.<br />

In Anlehnung an das<br />

Wenn das „Maoflinger Dreigestirn“ (von links) Prinz Henrik<br />

I., Seejungfrau Dilara I. und David I., der sogenannte Schimmel,<br />

auswärts auftreten, müssen sie viele Fragen zu ihren<br />

Kostümen beantworten.<br />

Freunde des<br />

Mainflinger Dreigestirns e.V.<br />

Tel. 0171 5128815<br />

thorsten.pfister@fdmd2011.de<br />

www.fdmd2011.de<br />

Gemeindeverwaltung Mainhausen<br />

Rheinstraße 3, 63533 Mainhausen<br />

Kirsten Zöller<br />

Tel. 06182 8900-65, Fax 8900-77<br />

Rathaus@mainhausen.de<br />

www.mainhausen.de<br />

Kölner Dreigestirn<br />

schafften es die<br />

Mainflinger 2011,<br />

das neue Trio in die<br />

Fastnachtskampagne<br />

zu schicken. Zwei<br />

Jahre später nahm<br />

die neue Mainflinger<br />

Fastnachts-Formation<br />

am Umzug in Seligenstadt<br />

teil. 2014 stach<br />

das neue Narrenschiff<br />

des „Moaflinger Dreigestirn“<br />

namens „Kilian“<br />

in Seligenstadt<br />

und in Zellhausen in<br />

See.<br />

Kein Freizeitvergnügen<br />

ohne Verein und so<br />

wurde 2011 der Verein<br />

„Freunde des Mainflinger<br />

Dreigestirns e.V.“ aus der<br />

Taufe gehoben. Das brachte frischen Wind<br />

in die Fastnacht und den Verein in Schwung.<br />

„Wir haben heute 200 Mitglieder“, sagt der<br />

68-jährige Schatzmeister Robert Steil. Die<br />

Figuren Schimmel und Seejungfrau sind mit<br />

Blick auf die Mainflinger Geschichte und<br />

Identität bewusst gewählt. Der weiße Gaul<br />

ist nicht nur das Wappentier von Mainflingen,<br />

sondern erinnert auch an die Leinreiter,<br />

die die Schiffe auf dem Main einst am<br />

Ufer von Pferden ziehen ließen. Die Seejungfrau<br />

steht für die drei Gewässer: Anglersee,<br />

Badesee und Naturschutzsee. Auch<br />

der Prinz – und nicht ein Funkenmariechen<br />

– zeigt, dass der Funke in Mainhausen<br />

überspringt, schließlich trägt der Adlige das<br />

Modell eines der Sendetürme mit sich. Von<br />

den rund 200 Meter hohen Masten geht<br />

ein internationales Zeitzeichensignal on air.<br />

Mainflingen weiß also, was die Stunde geschlagen<br />

hat.<br />

30 Fastnachts- und Karnevalvereine<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

sorgen an den närrischen<br />

Tagen für viel Vergnügen.<br />

Während der Fastnacht schlüpfen Menschen<br />

gern in andere Rollen, das gilt ganz<br />

besonders für die „Moaflinger“ Protagonisten,<br />

die total flexibel sind und gern gendern<br />

– nicht nur sprachlich auf dem Papier.<br />

Egal ob Mann oder Frau, alle dürfen Prinz<br />

spielen, den prächtigen Kopf des Schimmels<br />

überstülpen oder die Seejungfrau verkörpern.<br />

Bis 2019 waren alle drei Figuren<br />

männlich besetzt, das heißt auch die Seejungfrau<br />

wurde auf der Herrentoilette gesehen.<br />

In den beiden folgenden Jahren gab es<br />

zufällig ein rein weibliches Dreigestirn mit<br />

viel Fastnacht-Frauenpower.<br />

Ihre besondere öffentliche Aufgabe zur<br />

Narrenzeit empfinden Dilara I., David I. und<br />

Henrik I. als eine große Ehre. „Wir investieren<br />

zwar Zeit, aber es macht total viel Freude,<br />

und wir haben einen super Zusammenhalt“,<br />

sagt die Seejungfrau, die seit Jahren<br />

in der Fastnacht aktiv ist, tanzt und singt.<br />

Auch die beiden anderen standen oder<br />

stehen auf der Bühne, meist im Männerballett.<br />

Wenn der Schimmel und der Prinz<br />

ihre Kostüme überstreifen und ihr Alter Ego<br />

verkörpern, sind sie in ihrer Rolle von der<br />

Rolle. „Diese Zeit ist ein unvergessliches Erlebnis<br />

für uns“, sagen die beiden Männer,<br />

die sich darüber freuen, dass sie durch ihr<br />

ehrenamtliches Engagement so viele unterschiedliche<br />

Menschen kennenlernen durften.<br />

„Das <strong>Ehrenamt</strong> macht Lust, es ist nie<br />

eine Last.“


Ein<br />

15<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Die Zukunftsmusik klingt hoffnungsvoll<br />

Josef Zepezauer ist seit 30 Jahren Vorsitzender der Concordia Chöre Dietesheim und freut sich über neuen Kinderchor<br />

A<br />

ls Steuerberater beschäftigt er sich<br />

ständig mit Zahlen, also lassen<br />

wir Zahlen sprechen: „30–<br />

60–80“. Der Mühlheimer Josef Zepezauer<br />

ist seit knapp drei Jahrzehnten<br />

im Traditionsverein Concordia Chöre<br />

Dietesheim 1873 tonangebend, dort<br />

seit 60 Jahren Mitglied und selbst<br />

mit 80 Jahren noch aktiv im <strong>Ehrenamt</strong>.<br />

Es gibt viele Geschichten, wie<br />

Vereinsmitgliedschaften entstehen.<br />

Der Weg von Josef Zepezauer ist Mitte<br />

der 1960er Jahre außergewöhnlich.<br />

„Die ganze Verwandtschaft meiner<br />

Freundin bestand aus Sängern. Sie haben<br />

mir damals gesagt, Du darfst nur<br />

heiraten, wenn Du in den Chor gehst.<br />

Also war ich schnell dabei“, sagt der<br />

Vorsitzende lächelnd. Inge und Josef<br />

Zepezauer sind seit 57 Jahren ein Paar.<br />

Er sang schon einige Jahre in den Concordia<br />

Chören, da wurde er gefragt, ob er im<br />

Vorstand mitarbeiten könnte. „Ich habe Ja<br />

gesagt, dann war ich irgendwie gefangen<br />

und konnte es nicht mehr lassen“, erinnert<br />

sich Josef Zepezauer. Viele Zahlen im Job,<br />

viele Menschen im <strong>Ehrenamt</strong> – „der Kontakt<br />

mit den Leuten ist die Hauptsache für<br />

mich. Mir ist keine Arbeit zu viel, die können<br />

mich fragen, was sie wollen, ich bin immer<br />

für den Verein da, ich kann nicht Nein<br />

sagen“, so der Sänger, der auch beruflich<br />

bis heute immer Ja sagt und auch mit 80<br />

Jahren noch dem Team seines Steuerbüros<br />

voransteht.<br />

140 Musik- und<br />

Gesangs vereine und ihre<br />

20.000 Mitglieder<br />

bringen Unterhaltung und<br />

gute Laune.<br />

Für ihn persönlich stellte sich nie die Frage:<br />

Warum machst Du das eigentlich? „Das<br />

ist für mich ein großer <strong>Glücksfall</strong>, denn das<br />

Singen bringt Freude und bei der Concordia<br />

bin ich mit Leib und Seele dabei.“ Wie<br />

bei den meisten <strong>Ehrenamt</strong>lichen sind während<br />

der Vereinsarbeit im Laufe der Jahre<br />

Gisela Arnold ist bei den Concordia Chören Dietesheim 1873 Schriftführerin und Mädchen<br />

für alles. Josef Zepezauer engagiert sich seit 30 Jahre als Vorsitzender.<br />

Freundschaften entstanden. Für Josef Zepezauer<br />

kommt die Familie immer an erster<br />

Stelle, er dankt seiner Frau Inge, ohne die er<br />

gar nicht so lange hätte ehrenamtlich arbeiten<br />

können, „doch irgendwie sind die Concordia<br />

Chöre auch meine Familie“, sagt er.<br />

Die fünf Chöre der Concordia<br />

wollen auf der Bühne singen<br />

Im Vorstand steht ihm Gisela Arnold zur<br />

Seite. Offiziell ist sie Schriftführerin doch<br />

eigentlich Mädchen für alles. Die Sopranistin<br />

singt im Chor Classica. Sie und ihr<br />

Mann kamen 2012 zur Concordia, als ein<br />

Projektchor mit Musicals ins Leben gerufen<br />

wurde. „Singen macht Spaß und vor allem<br />

das Miteinander im Verein ist toll“, sagt die<br />

68-Jährige. Sie setzt sich unter anderem dafür<br />

ein, dass die fünf Chöre der Concordia,<br />

der Kammerchor, der Jugendchor, Young<br />

Voices, Classica und der Kinderchor eine<br />

Bühne bekommen, um ihr Publikum zu<br />

beeindrucken. Gisela Arnold hält es ebenso<br />

für wichtig, dass der Verein bei Festen<br />

und Konzerten oder mit der Vermietung<br />

des „Hauses der Musik“ am Grünen See,<br />

das zur Hälfte dem Musikverein Dietesheim<br />

1904 gehört, genügend Geld einnimmt, um<br />

den Chorgesang zu sichern und das Vereinsheim<br />

zu halten.<br />

Im Juni 2024 konnte eine Idee von Josef<br />

Zepezauer realisiert werden, an der er<br />

schon seit Jahren arbeitet, an die sich aber<br />

niemand traute. „Endlich haben wir einen<br />

Kinderchor“, sagt der Vorsitzende erleichtert.<br />

Dank des Engagements von Gisela Arnold<br />

und anderen fand die Concordia eine<br />

Chorleiterin. Es gründete sich eine Gruppe<br />

von derzeit 16 Kindern im Alter zwischen<br />

neun und elf Jahren, die später in den Jugendchor<br />

wechseln können. „Ich glaube,<br />

der Kinderchor wird Bestand haben“, sagt<br />

Gisela Arnold. Das ist Zukunftsmusik und<br />

klingt gut. Der Senior im Verein, der vor 20<br />

Jahren das Aus des reinen Männerchores<br />

miterleben musste, ist ebenfalls optimistisch<br />

und freut sich, dass die Concordia<br />

Chöre zuversichtlich nach vorn blicken können,<br />

wie Josef Zepezauer.<br />

Concordia Chöre Dietesheim 1873 e.V.<br />

Tel. 06108 81179<br />

kontakt@concordia-choere-dietesheim.de<br />

www.concordia-choere-dietesheim.de<br />

Stadtverwaltung Mühlheim am Main<br />

Fachbereich IV Sport, Kultur und <strong>Ehrenamt</strong><br />

Friedensstraße 20, 63165 Mühlheim am Main<br />

Klaus Schäfer, Björn Tute<br />

Tel. 06108 601-600, Fax 601-84611<br />

ehrenamt@stadt-muehlheim.de<br />

www.muehlheim.de


Möglichkeiten sich zu engag<br />

Foto: PantherMedia / didecs<br />

Sport<br />

Sportvereine<br />

• Verbände • Sport-<br />

Coaches • Inklusions-<br />

Sport • Schule und Sport<br />

• Schiedsrichterinnen<br />

und Schiedsrichter<br />

Kultur<br />

Büchereien • Geschichts- und<br />

Heimatvereine • Museen • Städtepartnerschaften<br />

• Foto- und Film clubs<br />

• Theatergruppen • Kommunale Kinos<br />

• Fastnachts- und Kulturvereine<br />

• Kunstvereine • Brauchtumspflege<br />

• Soziokulturelle<br />

Zentren<br />

Bildung<br />

Schul- und Kita fördervereine<br />

• Elternbeiräte<br />

• Volkshochschulen<br />

Sicherheit<br />

Freiwilliger Polizeidienst<br />

• Freiwillige Feuerwehr<br />

• Hilfsorganisationen im<br />

Katastrophenschutz • Wasserrettung<br />

• Präventionsräte<br />

• Schülerlotsen und<br />

-lotsinnen<br />

Umwelt und Natur<br />

Tierschutz • Naturschutz<br />

• Landschaftspflege • Müllsammelinitiativen<br />

• Fahrradclubs<br />

• Kinder- und Jugendfarmen<br />

• Klimagruppen<br />

• Hundesport-, Geflügelzucht-<br />

und Kleintiervereine<br />

Politik<br />

Parlamente • Parteien<br />

• Jugendparlamente<br />

• Partnerschaften für<br />

Demokratien • Wahlhelferinnen<br />

und -helfer<br />

• Beteiligungsprojekte<br />

• Jugendforen<br />

und vie<br />

Rettungswes<br />

Hilfs- und Sanitäts<br />

organisationen • W<br />

rettung • Rettungsa<br />

Gesundhe<br />

Selbsthilfegru<br />

• Inklusion • Be<br />

im Krankenhaus<br />

vereine<br />

Integration<br />

Familien- und Elternvereine<br />

• Flüchtlingshilfe<br />

• Interkulturelle<br />

Vereine • Integrationslotsen<br />

und -projekte


ieren<br />

le weitere mehr . . .<br />

en<br />

-<br />

asserufsicht<br />

Musik und Gesang<br />

Musikvereine • Feuerwehrmusikgruppen<br />

• Chöre und<br />

Gesangvereine • Projektchöre<br />

• Musikschulen<br />

Soziales<br />

Themen- und Projektbezogene<br />

Initiativen • Tafeln • Wohltätigkeitsclubs<br />

• Patenschaften • Frühe<br />

Hilfen • Wohl fahrtspflege • Hospizgruppen•<br />

Kinderschutz • Opferschutz<br />

• Mütter zentren • Frauenhäuser<br />

• Repair-Cafes<br />

Senioren<br />

ppen<br />

suchsdienste<br />

• Sanitätsit<br />

Justiz<br />

Schöffen • Ortsgerichte<br />

• Bewährungs hilfe<br />

Nachbarschaftshilfen • Alt-hilft-<br />

Jung-Projekte • Quartiersgruppen<br />

• Seniorengenossenschaften<br />

• Generationenprojekte<br />

• Digital-Lotsen • Wohnprojekte<br />

Jugend<br />

Wirtschaft<br />

Gewerbevereine • Berufsverbände<br />

• Wirtschaftspaten<br />

• Wirtschaftsjunioren<br />

• IHK- und Handwerksgremien<br />

• Business Women<br />

• Betriebs- und Personalratsarbeit<br />

Religion<br />

Ka ritative Einrichtungen<br />

und Verbände • Kirchliche<br />

Gruppierungen • Religionsgemeinschaften<br />

Jugendgruppen und -initiativen<br />

• Jugendberufshilfe • Jugend treffs<br />

• Jung-hilft-Alt-Projekte • Verbände


18<br />

Ein<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Dem VdK-Ortsverband Neu-Isenburg liegt mehr soziale Gerechtigkeit am Herzen<br />

D<br />

ie Pandemie hat Spuren hinterlassen.<br />

Manche haben unter<br />

den Kontaktbeschränkungen<br />

gelitten und sich davon bis<br />

heute noch nicht erholt. Vor allem<br />

ältere Alleinstehende, chronisch<br />

Kranke und Menschen mit Handicap<br />

klagen über eine depressive<br />

Stimmung. Davon bekommen die<br />

ehrenamtlichen Helferinnen und<br />

Helfer im Ortsverband Neu-Isenburg<br />

des Sozialverbandes VdK viel<br />

mit, wenn sie beispielsweise Bürgerinnen<br />

und Bürger bei Problemen<br />

mit Behörden, dem Versorgungsamt<br />

oder der Krankenversicherung<br />

helfen. Doch viel länger als über<br />

die Formalitäten oder einen Antrag<br />

auf Unterstützung wird beim VdK über<br />

die allgemeine Lage und die individuelle Situation<br />

gesprochen. „Die Leute wollen sich<br />

die Probleme von der Seele reden, da leisten<br />

wir viel psychosoziale Betreuung“, sagt ela Gabel, Schriftführerin im Vorstand. Sie<br />

Edda Schulz-Jahn, Vorsitzende des VdK gehört zum Team der knapp 20 <strong>Ehrenamt</strong>lichen<br />

des VdK Neu-Isenburg. Der Ortsver-<br />

Neu-Isenburg.<br />

band ist mit seinen 1771 Mitgliedern im Alter<br />

von fünf bis 101 Jahren der drittgrößte<br />

Rund ein Drittel der<br />

im Landesverband Hessen/Thüringen. Das<br />

etwa 365.000 Einwohner im<br />

Team organisiert Veranstaltungen wie Seniorennachmittage,<br />

den Handarbeitskreis,<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong> engagieren<br />

sich ehrenamtlich.<br />

den Bingo-Treff oder lädt zu Ausflugsfahrten<br />

ein.<br />

Sozialverband VdK e.V.<br />

Ortsverband Neu-Isenburg<br />

Tel. 06102 26906<br />

ov-neu-isenburg@vdk.de<br />

www.hessen-thueringen.vdk.de<br />

Tolles Team bringt Motivation und Freude<br />

Stadtverwaltung Neu-Isenburg<br />

Dezernat <strong>Ehrenamt</strong><br />

Hugenottenallee 53, 63263 Neu-Isenburg<br />

Büro: Stadtteilzentrum West<br />

Kurt-Schumacher-Straße 8, 63263 Neu-Isenburg<br />

<strong>Ehrenamt</strong>sdezernent Patrick Föhl,<br />

Ina Lackert-Irion, Tel. 06102 26830<br />

Ehren.Amt@stadt-neu-isenburg.de<br />

www.neu-isenburg.de<br />

Das Team des VdK-Ortsverbandes Neu-Isenburg unterstützt Bürgerinnen und Bürger vor<br />

allem bei Fragen zum Sozialrecht (von links): Andrea Becker, Beate Jung, Inge Wieland,<br />

Edda Schulz-Jahn und Michaela Gabel.<br />

Bürgerinnen und Bürger<br />

haben Fragen zum Sozialrecht<br />

„Wir informieren über das ganze Sozialrecht“,<br />

sagt Edda Schulz-Jahn. Oftmals<br />

geht es um Fragen zum Grad der Behinderung,<br />

zu Pflegestufen, zur Versteuerung der<br />

Rente, zur Tagespflege oder zu Lohnfortzahlungen<br />

bei längerer Krankheit.<br />

Andrea Becker ist seit 25 Jahren engagiertes<br />

Mitglied des VdK. Ihre damalige<br />

Arbeitgeberin, die Telekom, machte ihr im<br />

Alter von 55 Jahren das Angebot, in einen<br />

engagierten Ruhestand zu gehen mit der<br />

Maßgabe, entweder ein Familienmitglied<br />

zu pflegen oder innerhalb von drei Jahren<br />

1.000 ehrenamtliche Stunden in einem gemeinnützigen<br />

Verein zu leisten. Dieses Ziel<br />

erreichte sie beim VdK bereits im ersten<br />

Jahr. Sie engagiert sich bis heute ehrenamt-<br />

Am Telefon und bei den persönlichen Kontakten<br />

in der Geschäftsstelle in der Hugenottenallee<br />

zählt vor allem eines: Zuhören.<br />

Dabei begegnet den <strong>Ehrenamt</strong>lichen immer<br />

öfter das Thema Vereinsamung. „Die Leute<br />

erzählen uns ihre Geschichte“, sagt Michalich,<br />

„weil es mir Spaß macht und weil wir<br />

ein gutes Team sind“.<br />

Auch Beate Jung schwärmt von der Gruppe<br />

der <strong>Ehrenamt</strong>lichen, die sich alle gut verstehen.<br />

Im Laufe der Jahre sind Freundschaften<br />

entstanden. Ein <strong>Glücksfall</strong> für alle, vor<br />

allem für die Menschen, die den VdK im<br />

Dschungel der Sozialgesetzgebung um Orientierungshilfe<br />

bitten. „Ich kann hier meine<br />

beruflichen Erfahrungen aus dem EDV-Bereich<br />

einbringen“, sagt Beate Jung, die für<br />

den Newsletter und die Homepage des Sozialverbandes<br />

zuständig ist.<br />

„Da kommt viel Kraft für uns zurück. Das<br />

macht uns glücklich“, sagt Andrea Becker.<br />

Sie und andere aus dem Team sind sich<br />

einig, dass sie durch die Übernahme von<br />

Verantwortung und das Meistern neuer<br />

Herausforderungen ihre Kompetenzen<br />

erweitern und mehr Selbstvertrauen gewinnen.<br />

Das Gefühl der Zugehörigkeit zu<br />

einer Gemeinschaft, die gleiche Ziele verfolgt,<br />

stärkt soziale Bindungen. Wenn es<br />

das Team der <strong>Ehrenamt</strong>lichen nicht gäbe,<br />

würde allen etwas fehlen. Die Motivation<br />

für die Arbeit wächst im Miteinander der<br />

lebendigen Gemeinschaft „Es ist ein tolles<br />

Gefühl, wenn die Menschen sich dafür bedanken,<br />

dass wir ihnen mehr Lebensqualität<br />

gebracht haben“, sagt Beate Jung.


Ein<br />

19<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Lebendige Gespräche, auch über den Tod<br />

Reinhold Richter aus Obertshausen engagiert sich bei Maltesern in der Hospizbegleitung für Kinder und Jugendliche<br />

A<br />

ls Vermessungsingenieur hatte Reinhold Richter schon. Der 70-Jährige besuchte<br />

bei den Maltesern einen Vorbereinem<br />

eigenen Tod auseinandersetzen. Das<br />

engagieren willst, musst Du Dich mit Dei-<br />

Reinhold Richter über vier Jahrzehnte<br />

viel mit Karten, Bauplänen tungskurs und bildete sich fort. „In unserer war für mich sehr befreiend. Ich weiß, dass<br />

und Liegenschaftskatastern zu tun. Bei seiner<br />

Arbeit ging es oft um Flächen, jetzt geht<br />

Gruppe sind 95 Prozent Frauen, als Mann<br />

und Techniker war ich da ein Exot.“ Heute<br />

ich sterben muss, habe aber keine Angst<br />

davor“, sagt Reinhold Richter.<br />

es in seinem <strong>Ehrenamt</strong> richtig in die Tiefe. ist er mit der Trauerarbeit, der Hospizbegleitung<br />

und seinem <strong>Ehrenamt</strong> glücklich.<br />

<strong>Ehrenamt</strong>liche bauen zu<br />

Menschen stehen im Mittelpunkt, das ganze<br />

Leben und der Tod. Der Obertshäuser „Das bringt mir total viel, auch weil ich<br />

Familien Vertrauensverhältnis auf<br />

engagiert sich beim Malteser Hilfsdienst<br />

Stadt und <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong> in der Hospizbegleitung<br />

von Kindern und Jugendlichen.<br />

Er erlebt lebendige Gespräche, bei denen<br />

es um Krankheit und gesunde Phasen, um<br />

mich mit der Sinnfrage in meinem letzten<br />

Lebensabschnitt beschäftigt habe“, sagt<br />

der Hospizbegleiter.<br />

Mit der Fachkompetenz aus der Schulung<br />

und der Selbsterfahrung im Gepäck hat er<br />

sich auf den Weg gemacht, um anderen<br />

Menschen in der Trauerarbeit, wenn Kinder<br />

ein Elternteil verloren haben, zur Seite zu<br />

Sorgen, um Ausgelassenheit und nicht immer<br />

um den Tod geht.<br />

<strong>Ehrenamt</strong> haben,<br />

tung zu helfen. In seinem <strong>Ehrenamt</strong> betreut<br />

Die Hälfte derer, die kein<br />

stehen und Familien in der Hospizbeglei-<br />

Viele Menschen im Ruhestand fragen sich,<br />

was sie den ganzen Tag machen sollen, um<br />

nicht gelangweilt in ein großes Loch zu fallen.<br />

„Ich wollte unbedingt etwas Sinnhaftes<br />

machen“, sagt Reinhold Richter. Da gibt<br />

es im <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong> mit allein knapp 300<br />

Sportvereinen viele Möglichkeiten, sich zu<br />

engagieren. „In der Zeitung hatte ich gelesen,<br />

dass Leute für die Hospizarbeit gesucht<br />

werden.“ Vor rund vier Jahren wagte er den<br />

Schritt und näherte sich einem gesellschaftlichen<br />

Tabuthema, das auch für ihn bis dato<br />

ein solches war.<br />

„Das Sterben und der Tod gehören zum Leben,<br />

doch darüber will niemand sprechen.“<br />

kann sich vorstellen, sich<br />

zu engagieren.<br />

Reinhold Richter hat sich viel Gedanken<br />

über den Tod gemacht und darüber gesprochen.<br />

„Meine Frau schafft es inzwischen<br />

auch, ganz relaxt über das Thema<br />

zu reden.“ Die beiden haben sich um Vorsorgevollmacht<br />

und Patientenverfügung<br />

gekümmert. „Ich habe entschieden, ob ich<br />

lebensverlängernde Maßnahmen haben<br />

möchte, meine Beerdigung geregelt und<br />

aufgeschrieben, welche Musik ich haben<br />

will. Wenn Du Dich in der Hospizbegleitung<br />

er derzeit zwei Kinder mit lebensverkürzenden<br />

Krankheiten. Er hat zu den Familien<br />

ein Vertrauensverhältnis aufgebaut. „Das<br />

passt. Alles läuft gut.“<br />

Nennen wir ihn Matthias. Der Elfjährige hat<br />

eine fortschreitende, lebensverkürzende<br />

und unheilbare Krankheit. Er ist ununterbrochen<br />

aktiv und in seiner geistigen Entwicklung<br />

stark beeinträchtigt. „Wenn ich<br />

ihn abhole, sagt er, ,der Reinhold ist mein<br />

Freund‘. Das freut mich. Die Familie wird<br />

entlastet, wenn ich mich ein paar Stunden<br />

die Woche mit dem Kind beschäftige. Wir<br />

gehen spazieren und unternehmen viel gemeinsam.“<br />

Für Reinhold Richter ist das <strong>Ehrenamt</strong> ein<br />

<strong>Glücksfall</strong>, weil das Feedback der Familien<br />

ihm ein gutes Gefühl gibt. Die Eltern der<br />

Kinder empfinden es als ein großes Geschenk,<br />

das ihnen Kraft gibt, wenn sie mal<br />

eine Pause brauchen. „Bei mir persönlich<br />

hat die Beschäftigung mit der Endlichkeit<br />

des Lebens viel bewegt“, sagt Reinhold<br />

Richter.<br />

Malteser Hilfsdienst e.V.<br />

Stadt und <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Tel. 06104 6695810<br />

daniela.goebel@malteser.org<br />

www.malteser-offenbach.de<br />

Reinhold Richter unterstützt Matthias und seine Familie. Der Elfjährige freut sich, wenn<br />

sie gemeinsam etwas unternehmen.<br />

Stadtverwaltung Obertshausen<br />

FB 05 – Soziales<br />

Beethovenstraße 2, 63179 Obertshausen<br />

Sebastian Leinweber<br />

Tel. 06104 703-6104<br />

sebastian.leinweber@obertshausen.de<br />

www.obertshausen.de


<strong>Ehrenamt</strong>sförderung<br />

Ein starker Partner für großes Engagement<br />

Förderwegweiser -<br />

jetzt für ganz Hessen online einsehbar!<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong>, Förderung des <strong>Ehrenamt</strong>es, Sport und Kultur<br />

<strong>Ehrenamt</strong>sagentur, Doris Reitz-Bogdoll<br />

Werner-Hilpert-Straße 1 · 63128 Dietzenbach<br />

Tel. 06074 8180-1069 · Fax 06074 8180-1070<br />

E-Mail ehrenamt@kreis-offenbach.de · www.kreis-offenbach.de/vereine-ehrenamt<br />

#dein<br />

verein<br />

digital


Ein<br />

21<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Glücklich im Grünen – natürlich ehrenamtlich<br />

Karl-Heinz Dauth ist in der „StreuObstCoOp-Rodgau“ aktiv und sieht die Wiesen als Energiequelle<br />

D<br />

ie Landschaft im <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

wird seit Jahrhunderten<br />

von Streuobstwiesen<br />

geprägt. Auf den artenreichen Biotopflächen<br />

gedeihen vor allem Äpfel,<br />

die die fruchtige Grundlage für<br />

das Lieblingsgetränk in Hessen bilden.<br />

Doch es gibt weit mehr als nur<br />

das „Stöffche“. Die Stadt Langen ist<br />

beispielsweise besonders kreativ und<br />

bietet unter der Marke „Siebenschläfer“<br />

etwa Apfelweinsenf, Apfelbrand,<br />

Gelees, Blütenhonig und Pralinen<br />

an. Einige Kilometer weiter westlich<br />

fühlt sich Karl-Heinz Dauth am Rande<br />

der Stadt Rodgau richtig wohl<br />

zwischen all den Obstbäumen. Der<br />

64-Jährige aus Dudenhofen ist von<br />

Kindesbeinen an auf Streuobstwiesen<br />

unterwegs. Seine Großeltern und Eltern<br />

waren Nebenerwerbslandwirte und haben<br />

Streuobstwiesen gehegt und gepflegt.<br />

Die Streuobstwiesen sind für Karl-Heinz Dauth, Koordinator der „StreuObstCoOp-<br />

Rodgau“, wie ein zweites Zuhause.<br />

Karl-Heinz Dauth setzt diese Tradition fort.<br />

Das <strong>Ehrenamt</strong> bringt ihm viel Freude. „Die<br />

Arbeit ist entspannend und macht Spaß.“<br />

Der frisch gebackene Ruheständler hat nie<br />

Kooperation einen Satz des Philosophen<br />

Aristoteles zur gelebten Praxis: „Das Ganze<br />

ist mehr als die Summe seiner Teile.“<br />

Unterstützung erhält die Streuobstkooperation<br />

von der Unteren Naturschutzbehörde<br />

des <strong>Kreis</strong>es <strong>Offenbach</strong>. Sie finanziert die<br />

das Gefühl, dass er seine Freizeit für die<br />

Anschaffung der Bäume. Geliefert werden<br />

Die Streuobst-Initiative hat<br />

Streuobstwiesen opfere. „Wenn Du etwas<br />

gern machst, spielt Zeit keine Rolle.“<br />

kosstricke. „Wir bieten Baumpflegesemina-<br />

auch Baumpfähle, Verbiss-Schutz und Ko-<br />

seit 2011 schon 840 Bäume gepflanzt<br />

Je nach Arbeitspensum verbringt er viele<br />

Stunden draußen in der Natur. Mit dem<br />

Ausstieg aus dem Berufsleben Ende 2023<br />

hat der Ingenieur für Arbeitssicherheit von<br />

Vorgänger Steffen Freund neue Aufgaben<br />

übernommen – im Grünen und natürlich<br />

ehrenamtlich.<br />

Mit der „StreuObstCoOp-Rodgau“ arbeiten<br />

alle zusammen, denen der Lebensraum<br />

Streuobstwiese am Herzen liegt.<br />

Den Erhalt heimischer Apfelbäume sehen<br />

sie als Kern-Aufgabe an. Der lose Zusammenschluss<br />

der Besitzer und Pächter von<br />

Wiesen, der Landwirte, Imker und Naturschützer<br />

reaktiviert das traditionelle Einkaufsverfahren<br />

re an“, sagt Karl-Heinz Dauth, auf dessen<br />

Streuobstwiesen auch zwei Bienenvölker<br />

zuhause sind. „Die Arbeit in der Natur gibt<br />

Kraft“, sagt der Rentner, der nicht zu Hause<br />

rumsitzen möchte. „Bei der ehrenamtlichen<br />

Arbeit ist mir auch der Bezug zu den<br />

Menschen wichtig. Es macht riesigen Spaß,<br />

gemeinsam mit meinen Lieben auf unseren<br />

namens Sammelbestellung. Streuobstwiesen und in der Natur zu sein.<br />

Im <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Die neuen Bäume für die alten Streuobstwiesen<br />

werden von der Kooperation einmal<br />

Das ist mir wichtig.“<br />

sind rund<br />

30 Naturschutzgruppen<br />

im Jahr als Sammelbestellung geordert.<br />

aktiv.<br />

2023 hat die Initiative knapp 150 Sorten<br />

Streuobstkooperation Rodgau<br />

wie Rheinischer Bohnapfel, Heuchelheimer<br />

Tel. 0151 55995 315<br />

Karl-Heinz Dauth ist Koordinator einer außergewöhnlichen<br />

Schneeapfel oder Freiherr von Berlepsch so-<br />

streuobstcoop@in-dudenhofen.de<br />

Kooperation, die sich wie Quitten, Zwetschen, Birnen, Mirabellen www.in-dudenhofen.de <br />

„StreuObstCoOp-Rodgau“ nennt. Anfangs<br />

war die Gruppe im Naturschutzbund der „StreuObstCoOp-Rodgau“ im Jahr<br />

und Kirschen geordert. Seit der Gründung<br />

Stadtverwaltung Rodgau<br />

Agentur Kultur Sport und <strong>Ehrenamt</strong><br />

(NABU) Rodgau verwurzelt, später fand sie 2011 wurden bereits 840 Bäume gepflanzt. Hintergasse 15, 63110 Rodgau<br />

im Verein „Heimat, Geschichte und Kultur Was Karl-Heinz Dauth in seinem <strong>Ehrenamt</strong> Karina Emmerich, Tel. 06106 693-1226<br />

Mi. 8.30 – 18 Uhr,<br />

in Dudenhofen“ ein Zuhause. Viele gemeinsam<br />

können mehr schaffen als Einzelne. hier etwas Sinnvolles für den Umweltschutz Kultur@Rodgau.de<br />

antreibt, ist das gute Gefühl, „ich mache<br />

Do. und Fr. 8.30 – 12 Uhr<br />

Mit dieser Win-Win-Situation macht die und damit für die ganze Gesellschaft“.<br />

www.Rodgau.de


22<br />

Ein<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

„Kultur und Sport stärken das Wir-Gefühl“<br />

Mustafa Basak-Richter, Präsident des KSV Urberach, fördert, was Menschen verbindet<br />

F<br />

ußball, Badminton und Judo – diese Ideengeber, ein Menschenfreund, ein Tröster,<br />

ein Vermittler, einer, der Not erkennt<br />

drei großen Sparten des Kultur- und<br />

Sportverein (KSV) Urberach 1888 klingen<br />

nach hartem Training, Wettkampf und Ukraine-Krieges und nach dem Erbeben in<br />

und handelt. Das hat er beim Ausbruch des<br />

Schweiß. Karneval und Gesang hingegen der Türkei gezeigt, als er Bürgerinnen und<br />

kommen etwas entspannter rüber, stehen Bürger um Unterstützung bat und Hilfsgütertransporte<br />

gen Osten auf den Weg<br />

für den ersten Teil im Namen des KSV, für<br />

die Kultur. Und die liegt dem Vorsitzenden, brachte. Der 51-jährige Geschäftsführer<br />

den alle Präsident nennen, besonders am einer Sicherheitsfirma, Sohn einer sogenannten<br />

Gastarbeiterfamilie aus der Türkei,<br />

Herzen. Mustafa Basak-Richter will Menschen<br />

zusammenbringen, den Dialog zwischen<br />

den Kulturen und Religionen fördern. wurzelt, setzt auf den Dialog und will das<br />

in Kassel geboren und in Rödermark ver-<br />

Für ihn steht fest, dass der KSV als Traditionsverein<br />

vor allem die Aufgabe hat, die Wer einen normalen Job habe, könne die<br />

Verbindende in der Gemeinschaft stärken.<br />

Werte unserer demokratischen Grundordnung<br />

und freien Gesellschaft zu vermitteln men, doch als Selbständiger schaffe er das<br />

Arbeit als Vereinsvorsitzender kaum stem-<br />

und zu stärken.<br />

und sei gut motiviert, weil darin auch viel<br />

Freude stecke. „Ich sehe das <strong>Ehrenamt</strong> als<br />

Der Präsident legt Wert<br />

einen <strong>Glücksfall</strong>, denn ich komme mit Menschen<br />

aus unterschiedlichen Kulturen zu-<br />

auf respektvollen Umgang<br />

sammen. Das ist eine große Bereicherung<br />

für mich“, sagt der Präsident.<br />

Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder<br />

und Jugendliche im KSV zu unterstützen<br />

und ihre Motivation zu verbessern, „damit<br />

sie sich weiterentwickeln können und etwas<br />

haben, das ihnen Anerkennung bringt“,<br />

nennt Basak-Richter seine wichtigste Aufgabe.<br />

Zudem hat der Vorsitzende einen<br />

Impuls für eine neue Gruppe gegeben, die<br />

„Wir sind eine Einheit, im KSV können alle<br />

Mitglied werden, egal was Du bist, egal ob<br />

Moslem, Jude oder ob Du aus Buxtehude<br />

kommst“, sagt der Präsident, der ein emotionales<br />

Plädoyer auf die Menschlichkeit<br />

hält. Auf der Basis eines freundlichen und<br />

respektvollen Umgangs miteinander, „wird<br />

jeder so akzeptiert wie er ist“, sagt der<br />

Vorsitzende des 800 Mitglieder zählenden<br />

Vereins. „Im Miteinander, wenn alle zusammenstehen,<br />

kann man mehr erreichen.<br />

Das bringt Kraft und Energie“, so Mustafa<br />

Basak-Richter.<br />

Wenn der Mann über sein <strong>Ehrenamt</strong> im<br />

KSV Urberach und Gott und die Welt redet,<br />

hält er – einer Predigt gleich – ein<br />

Plädoyer für Humanität und Nächstenliebe.<br />

Der Präsident ist ein Mutmacher, ein<br />

sich mit der Außendarstellung des Kulturund<br />

Sportvereins in den Sozialen Medien<br />

beschäftigen soll. Es geht um Theater und<br />

Film. „Geplant sind unter anderem Videos<br />

speziell für TikTok“, sagt Basak-Richter, der<br />

Erfahrung als Schauspieler hat. Zu sehen<br />

war er in Sendungen von Richterin Barbara<br />

Salesch bei SAT 1 sowie bei „Ein Fall für<br />

Zwei“, „SOKO Familie“ und im Fernsehfilm<br />

„Natalie – Endstation Babystrich“.<br />

Bezogen auf die Mitgliederzahl<br />

ist die Quote der<br />

<strong>Ehrenamt</strong>lichen in kleineren<br />

Vereinen am größten.<br />

Mustafa Basak-Richter sieht im Sport und<br />

in der Kultur ein großes Potenzial für Integration.<br />

Im KSV klappt das gut. Die Stadt<br />

Rödermark hat die Judo-Abteilung mit dem<br />

Integrationspreis ausgezeichnet. „Wenn<br />

sich Menschen begegnen, kann man Vorurteile<br />

abbauen. Selbst in einer heterogenen<br />

Gruppe stärken Sport und Kultur das<br />

Wir-Gefühl“, sagt der KSV-Vorsitzende, der<br />

versucht, die Welt durch sein ehrenamtliches<br />

Engagement jeden Tag ein Stück lebens-<br />

und liebenswerter zu machen.<br />

Kultur- und Sportverein<br />

1888 Urberach e.V.<br />

Tel. 06074 8057881<br />

verwaltung@ksv-urberach.de<br />

www.ksv-urberach.de<br />

Stadtverwaltung Rödermark<br />

Fachbereich Kultur, Heimat und Europa<br />

<strong>Ehrenamt</strong>sbüro:<br />

Dieburger Straße 13 – 17, 63322 Rödermark<br />

Büroadresse: Kulturhalle Ober-Roden<br />

Dieburger Straße 27, 63322 Rödermark<br />

Ute Schmidt, Tel. 06074 911-671<br />

ehrenamtsbuero@roedermark.de<br />

www.roedermark.de<br />

Mustafa Basak-Richter will im KSV Urberach Menschen zusammenbringen, die sich mit<br />

Toleranz und Respekt begegnen.


Ein<br />

23<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

„<strong>Ehrenamt</strong>liche Arbeit bringt Positives für alle“<br />

Der Seligenstädter Verein Klatschmohn lädt beim Zunft- und Handwerkermarkt zu einer Entdeckungsreise ein<br />

I<br />

n der Vereinsarbeit stecken viele<br />

schöne Momente, die das Leben<br />

bereichern – kulturelle Unterhaltung,<br />

sportliche Wettkämpfe oder Feste<br />

und Events, bei denen man Menschen<br />

kennenlernen kann. Doch manchmal<br />

knirscht es auch, etwa wenn im Vorstand<br />

etwas schief läuft. In solch einer<br />

schwierigen Phase hat Bärbel Helf sich<br />

eingeschaltet. Die Seligenstädterin sagt,<br />

es habe im Verein interne Kämpfe gegeben.<br />

„Ich wollte etwas Wertvolles, was<br />

andere aufgebaut haben, retten.“<br />

Sie spricht vom Zunft- und Handwerkermarkt<br />

im historischen Ambiente der ehemaligen<br />

Benediktinerabtei in Seligenstadt<br />

am Main, zu dem der Verein Klatschmohn<br />

alle zwei Jahre an einem Wochenende<br />

im Mai einlädt. Wegen Querelen im Vorstand<br />

drohte 2018 jedoch das Aus. „Der<br />

Markt darf nicht kaputtgehen“, dachte<br />

sich Bärbel Helf, wurde aktiv und noch im<br />

selben Jahr zur Vorsitzenden des Vereins<br />

Klatschmohn gewählt.<br />

Das neue <strong>Ehrenamt</strong> war für sie wie ein<br />

Sprung ins kalte Wasser, doch gut schwimmen<br />

konnte sie. „Ich hatte keine Ahnung<br />

Bärbel Helf übernahm im Verein Klatschmohn Verantwortung, um den Zunft- und Handwerkermarkt<br />

vor dem Aus zu bewahren.<br />

von der Vereinsarbeit, aber als Juristin weiß<br />

ich, was dahintersteckt“, sagte sich die<br />

Rechtsanwältin im Ruhestand vor sechs<br />

Jahren. „Das <strong>Ehrenamt</strong> ist ein <strong>Glücksfall</strong> für<br />

mich.“ Sie sei froh, dass sie die stellvertretende<br />

Wenn sich Bärbel Helf an die Anfänge ihres<br />

ehrenamtlichen Engagements erinnert, hat<br />

sie gemischte Gefühle. „Ich war bis dato<br />

nur einfaches Mitglied, habe beim Markt<br />

und möchte etwas zurückgeben. Ich sehe,<br />

dass wir durch unsere ehrenamtliche Arbeit<br />

gemeinsam etwas Positives für alle bewirken<br />

können.“<br />

Vorsitzende Birgit Malsy-Grimm, ei-<br />

geholfen, steckte aber in der Vereinsar-<br />

nen kompetenten Vorstand und viele andere<br />

beit nicht drin.“ Doch die inhaltliche Arbeit<br />

Vereinsmitglieder an ihrer Seite gehabt motivierte die 70-Jährige. „Ich habe mich Klatschmohn Seligenstadt e.V.<br />

habe.<br />

in die Materie eingearbeitet.“ Es funktionierte<br />

Tel. 06182 22684<br />

– auch dank Teamwork. 2020 nahm<br />

info@klatschmohn-seligenstadt.de<br />

www.klatschmohn-seligenstadt.de<br />

Bärbel Helf als Vorsitzende für den Verein<br />

den Kulturpreis der Stadt entgegen. Dass Stadtverwaltung Seligenstadt<br />

Durchschnittlich gehören<br />

sie auf einmal im Rampenlicht stand, missfiel<br />

ihr allerdings. „Das war für mich unver-<br />

Bereich Kinder- und Jugendarbeit<br />

zu einem Verein<br />

Am Hasenpfad 31, 63500 Seligenstadt<br />

heute 100 Mitglieder und<br />

Gerrit Kratz<br />

20 <strong>Ehrenamt</strong>liche.<br />

dient“, sagt sie bescheiden, „ich war erst Tel. 06182 87-4000, Fax 87-9400<br />

zwei Jahre dabei, andere haben vorher viel soziale-infrastruktur@seligenstadt.de<br />

geleistet.“<br />

Bereich Senioren<br />

Marktplatz 1, 63500 Seligenstadt<br />

Die Pflanze Klatschmohn hat ihre Blütezeit „Im <strong>Ehrenamt</strong> hat man einen strukturierten<br />

Daniel Kettler<br />

im Mai, sie leuchtet, fällt ins Auge und ist Tag und macht vernünftige Dinge. Die Arbeit Tel. 06182 87-5100, Fax 87-9510<br />

tief verwurzelt. Das Bild passt zum gleichnamigen<br />

bringt mir viel Freude, sie ist sinnvoll und seniorenberatung@seligenstadt.de<br />

Verein. Die rund 100 Mitglieder man lernt viel“, sagt die Klatschmohn-Vor-<br />

Bereich Sport und Kultur<br />

sind in der Gesellschaft fest verankert. Sie sitzende. Sie singt seit Jahren in einem Chor<br />

Marktplatz 1, 63500 Seligenstadt<br />

Vivian Wein<br />

setzen mit Events sowie museumspädagogischen<br />

Workshops auch für Kinder liche Arbeit engagierter Mitglieder viel Gu-<br />

sport-kultur@seligenstadt.de<br />

und sagt, dass sie dort durch die ehrenamt-<br />

Tel. 06182 87-5200, Fax 87-9520<br />

Akzente.<br />

tes erfahren habe. „Dafür bin ich dankbar www.seligenstadt.de


24<br />

Ein<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Wertschätzung und Auszeichnungen<br />

Staatliche und kommunale Ehrungen im <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

F<br />

ür die ehrenamtliche Arbeit gibt es Staatliche Ehrungen<br />

viele Begriffe, aber letztendlich bedeuten<br />

sie alle dasselbe: Im Rahmen<br />

von Vereinigungen, Initiativen oder Institutionen<br />

unentgeltlich zu arbeiten. Ohne<br />

diesen persönlichen, freiwilligen Einsatz<br />

von Menschen könnte unsere Gesellschaft<br />

niemals funktionieren. Um die freiwillige<br />

Arbeit beispielsweise im Sport, Umweltschutz<br />

oder Rettungswesen in die Öffentlichkeit<br />

zu rücken und ihr den gebührenden<br />

Respekt zu verleihen, zeichnet der <strong>Kreis</strong> Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens<br />

<strong>Offenbach</strong> Menschen oder Vereinigungen<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

aus, die sich ehrenamtlich engagieren. Die<br />

Palette der Auszeichnungen reicht dabei<br />

von der Verdienstmedaille des <strong>Kreis</strong>es bis<br />

hin zum Verdienstorden der Bundesrepublik<br />

Deutschland.<br />

Kommunale Ehrungen<br />

Ehrenpreise<br />

Weitere Infos unter<br />

www.kreis-offenbach.de<br />

Ehrenbrief des Landes Hessen<br />

Auszeichnungen<br />

Die <strong>Ehrenamt</strong>sagentur des <strong>Kreis</strong>es Offen bach bearbeitet Anträge und führt die Ehrungsveranstaltungen durch.<br />

Alle Informationen rund um das<br />

Engagement und <strong>Ehrenamt</strong> in Hessen<br />

sind zu finden auf<br />

www.deinehrenamt.de<br />

Mit der <strong>Ehrenamt</strong>ssuchmaschine unterstützt das Land Hessen die Engagementsuche<br />

auch im Netz. Freiwilliges Engagement finden, abgestimmt auf die eigenen Möglichkeiten,<br />

unabhängig von Zeitbudget, Sprach­ oder Vorkenntnissen: Das geht ganz einfach<br />

unter www.ehrenamtssuche-hessen.de, die Plattform für zahlreiche Angebote<br />

von Vereinen und Non­Profit­Organisationen, die auf der Suche nach Freiwilligen und<br />

<strong>Ehrenamt</strong>lichen sind und sich kostenfrei präsentieren möchten.<br />

agentur<br />

• Die Landes<strong>Ehrenamt</strong>sagentur Hessen (LEAH) ist Fach­ und Servicestelle<br />

für Fragen rund um das bürgerschaftliche Engagement<br />

• Als Schnittstelle der Hessischen Landesregierung zählen Vernetzung, Qualifizierung,<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Interessenvertretung zu den Aufgaben<br />

• Die LEAH ist Anlaufstelle für Kommunen, Vereine, Verbände und Einzelpersonen<br />

• Bei Fragen wenden Sie sich an landesehrenamtsagentur.leah@stk.hessen.de<br />

oder 0611 32 114949


Ein<br />

25<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Die Wohlfühlatmosphäre bringt Motivation<br />

Die Pandemie hatte den Verein hart getroffen,<br />

auch wenn es lustige Aktionen<br />

wie „Ebbelwoifest daheim“ gab. „Es ist<br />

eine Challenge gewesen, die schwere Zeit<br />

zu überstehen, doch wir haben das eigentlich<br />

gut gelöst. Aber nach Corona war<br />

die alte Mannschaft nicht mehr da“, sagt<br />

Chris Muth. Im Vorstand wurde das Durchschnittsalter<br />

durch neue Leute gesenkt. Die<br />

ehrenamtlichen Kräfte an der Vereinsspitze<br />

planen, sich wieder mehr mit der Stadtentwicklung,<br />

dem großen Thema der Gründungsphase,<br />

zu beschäftigen und den<br />

VVV für die jüngere Generation attraktiv<br />

zu machen.<br />

Der Verkehrs- und Verschönerungsverein<br />

genießt in der Stadt einen hervorragenden<br />

Ruf, weil er beliebte Feste organisiert und<br />

einiges auf die Beine stellt, das den Langenerinnen<br />

und Langenern sowie vielen Gästen<br />

gefällt. Zum Portfolio des VVV gehören<br />

neben dem Ebbelwoifest unter anderem<br />

das Weinfest am Rathaus, Museumsführungen,<br />

Ausflüge, Rundgänge etwa zur<br />

Wirtshauskultur früherer Zeiten, Stadtführungen,<br />

die Mühltalkonzerte, der lebendi-<br />

Verkehrs- und Verschönerungsverein Langen verwöhnt seine Mitglieder auch mal mit Ebbelwoi<br />

A<br />

uf die Frage, was einen Verein lebendig<br />

hält und wie man neue Mit-<br />

das Silvesterblasen, die Straßenparty „Zwige<br />

Adventskalender, der Weihnachtsmarkt,<br />

glieder gewinnen kann, hat Walter sche de Joahrn“, das Kelterfest sowie der<br />

Metzger eine klare Antwort: „Man muss Familienspaß „Tal der 1000 Eier“, bei dem<br />

eine Wohlfühlatmosphäre schaffen.“ Wie der Osterhase im Mühltal unterwegs ist.<br />

das gelingen kann, macht der Verkehrs- Die Mitglieder der Gruppe der sogenannten<br />

Heimatkundigen beschäftigen sich au-<br />

und Verschönerungsverein (VVV) Langen<br />

seit Jahrzehnten vor. Der Ehrenvorsitzende ßerdem mit der Archivierung der Stadtgeschichte,<br />

dem Erhalt historischer Bauwerke<br />

beschreibt das Erfolgsrezept mit den Worten:<br />

„Wir lassen uns bei den Veranstaltungen<br />

und Angeboten immer wieder etwas Das Herzstück und der Impulsgeber des<br />

und Relikten sowie der Familienforschung.<br />

Neues einfallen und beziehen alle Altersgruppen<br />

mit ein. Wenn die Leute begeis-<br />

durch seine kreative und praktische Arbeit<br />

Vereins ist das Organisationsteam, das<br />

tert sind, steigt auch die Motivation, sich bekannt ist. Das Gremium gehört nicht<br />

zu engagieren“, sagt Walter Metzger, der zum Vorstand, sondern ist ein loser Zusammenschluss<br />

von Mitgliedern, die Land und<br />

den Vereinsvorsitz 2021 nach 28 Jahren an<br />

Chris Muth abgegeben hat.<br />

Leute kennen und denen es immer wieder<br />

gelingt, aus einem großen Netzwerk an<br />

„Es ist eine Challenge gewesen,<br />

potenziell Aktiven die richtigen ehrenamtlichen<br />

Kräfte temporär für das jeweilige The-<br />

die schwere Zeit zu überstehen.“<br />

ma zu motivieren. „Bei uns soll niemand<br />

etwas machen, das ihm keinen Spaß bringt.<br />

Wir finden meist jemanden, der Lust hat,<br />

mitzuarbeiten“, sagt Chris Muth. Wenn es<br />

Arbeit gibt, verschickt er Mails. Auf seiner<br />

Verteilerliste stehen 300 Adressen.<br />

„Um die Mitglieder zu halten und zu motivieren,<br />

musst Du sie verwöhnen“, sagt Ehrenvorsitzender<br />

Walter Metzger und nennt<br />

beispielsweise die Plauderabende mit Viergang-Menü<br />

und Gästen wie Bärbel Schäfer.<br />

„Was wir entwickeln, ist in der Stadtgesellschaft<br />

anerkannt. Das gibt uns <strong>Ehrenamt</strong>lichen<br />

ein gutes Gefühl und Kraft zum<br />

Weitermachen“, sagt der Ehrenvorsitzende,<br />

dessen Frau und Kinder sich ebenfalls im<br />

Verein engagieren.<br />

Im Juli 2024 haben<br />

Musik- und Gesangvereine<br />

das kulturelle Angebot im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Offenbach</strong> mit mehr als<br />

50 Konzerten und Auftritten<br />

bereichert.<br />

Auch Chris Muth geht voll in seinem <strong>Ehrenamt</strong><br />

auf. „Ich mag es, mit Leuten zu sprechen,<br />

Probleme anzugehen und Lösungen<br />

zu finden. Im VVV habe ich Freunde gefunden.<br />

Ich bin ein echter Netzwerker, und das<br />

kann ich hier total ausleben.“<br />

Verkehrs- und Verschönerungsverein<br />

1877 Langen e.V.<br />

Tel. 06103 21600<br />

info@vvv-langen.de<br />

www.vvv-langen.de<br />

Der Vierröhrenbrunnen ist für Chris Muth (links), Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins,<br />

sowie für den Ehrenvorsitzenden Walter Metzger ein Lieblingsplatz.


26<br />

Ein<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

<strong>Ehrenamt</strong>s-Card<br />

Dankeschön an ehrenamtlich engagierte Menschen<br />

Am 31. Juli 2024 waren 2.300 <strong>Ehrenamt</strong>liche im <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

im Besitz einer E-Card. Wer sich ehrenamtlich engagiert, hat die<br />

Möglichkeit, die <strong>Ehrenamt</strong>s-Card zu beantragen. Mit der Karte sind in<br />

ganz Hessen über 1.700 Vergünstigungen beispielsweise in Museen,<br />

Schwimmbädern, Kinos und bei Sportveranstaltungen verbunden.<br />

Kostenlos in Museen,<br />

Schirn und Zoo<br />

Einen lauen Sommerabend unter freiem<br />

Himmel bei einem schönen Film im<br />

Open Air Kino genießen oder in einem der<br />

bedeutendsten Naturkundemuseen Europas die Tier- und<br />

Pflanzenwelt erkunden – mit der <strong>Ehrenamt</strong>s-Card ist das für<br />

Elke Hochberger aus Rödermark alles möglich und das bei<br />

ermäßigtem oder gar kostenlosem Eintritt. Bei ihrer ehrenamtlichen<br />

Arbeit als Vorsitzende des Kinderschutzbundes im<br />

Ortsverband Rödermark kommen viele Stunden zusammen.<br />

„Meistens gebe ich noch was dazu, wenn ich mit meinem<br />

Auto für den Kinderschutzbund zu Terminen durch halb Hessen<br />

fahre, da ist die <strong>Ehrenamt</strong>s-Card ein kleines Dankeschön,<br />

über das ich mich sehr freue“, sagt Elke Hochberger.<br />

Das Wohl von Kindern spielt in ihrem Leben eine wichtige Rolle<br />

– als Mutter einer Tochter und eines Sohnes, als Vorsitzende<br />

des Kinderschutzbundes sowie als Tagesmutter, die fünf Mädchen<br />

und Jungen betreut. Ihre <strong>Ehrenamt</strong>s-Card hat sie sowohl<br />

beim Open Air Kino in Dietzenbach als auch im Senckenberg<br />

Museum, in der Schirn und im Zoo vorgelegt. „Frankfurt ist<br />

echt großzügig, da bekommt man mit der <strong>Ehrenamt</strong>s-Card<br />

nicht nur eine Ermäßigung, sondern oftmals ist der Eintritt frei.<br />

Ich habe meinen Vorstandskolleginnen empfohlen, auch die<br />

Karte zu beantragen. Sie bringt viele Vorteile, die man nutzen<br />

sollte“, sagt Elke Hochberger.<br />

Die 2.300 Inhaberinnen und<br />

Inhaber der <strong>Ehrenamt</strong>s-Card<br />

leisten pro Jahr durchschnittlich<br />

mindestens 600.000<br />

Stunden im <strong>Ehrenamt</strong>.<br />

Weitere Infos und Antragsformulare<br />

www.kreis-offenbach.de<br />

Eine Übersicht der Vergünstigungen<br />

finden Sie hier www.deinehrenamt.de<br />

Mit der <strong>Ehrenamt</strong>s-Card<br />

zum Strandbad<br />

Christian Ritter aus Rodgau hat in seinem<br />

Job als Kfz-Mechatroniker nach<br />

einem Jahr eine Vollbremsung hingelegt,<br />

seinen Zivildienst bei der Johanniter-Unfallhilfe e.V., Regionalverband<br />

<strong>Offenbach</strong>, absolviert und ist dann beruflich auf neue<br />

Wege abgebogen. Den 35-Jährigen habe die die Magie gepackt<br />

und die große Vielfalt der Arbeit im Rettungsdienst und<br />

Katastrophenschutz fasziniert. Als Notfallsanitäter rettet er<br />

heute hauptberuflich Menschen und ist im <strong>Ehrenamt</strong> bei den<br />

Johannitern als Zugführer im Katastrophenschutz engagiert.<br />

Christian Ritter fühlt sich in der Rolle des Allrounders wohl.<br />

Er hat bei Notfällen den einzelnen Menschen im Auge und bei<br />

Veranstaltungen den Überblick. „Es ist total interessant zu<br />

wissen, wie das Notfallkonzept bei großen Festen aussieht,<br />

wie Feuerwehr, Rettungsdienst und andere Hilfsorganisationen<br />

zusammenarbeiten. Was passiert, wenn Panik ausbricht?<br />

Die meisten Leute wissen gar nicht, dass da Fachleute sich vorher<br />

wochenlang über das Notfallkonzept Gedanken machen“,<br />

sagt Christian Ritter. Die Motivation für sein <strong>Ehrenamt</strong> wächst<br />

im Spaß in der Gemeinschaft. Außerdem findet er es gut und<br />

wichtig, dass er sich im <strong>Ehrenamt</strong> ganz allgemein und in der<br />

Fachkompetenz fortbilden kann. „Die Johanniter werden nicht<br />

autoritär, sondern kooperativ geführt.“<br />

Manchmal legt Christian Ritter seine <strong>Ehrenamt</strong>s-Card an einer<br />

Kasse vor und freut sich über einen Rabatt oder den kostenlosen<br />

Eintritt wie etwa im Strandbad in Nieder-Roden, das der<br />

Notfallsanitäter gern besucht. Toll ist auch, dass es bei manchen<br />

Firmen günstigere Angebote gibt. „Die Unternehmen<br />

erkennen an, dass wir eine zusätzliche Leistung für die Gesellschaft<br />

erbringen“, sagt Christian Ritter.


Ein<br />

27<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

„Ein ausgesprochenes Wort ist<br />

besser als ein nur gedachtes“<br />

Die Überraschung war perfekt und kam<br />

gut an in der Runde der <strong>Ehrenamt</strong>lichen.<br />

Alle haben sich über die <strong>Ehrenamt</strong>s-Card<br />

gefreut. Brigitte Lehmann, Koordinatorin der sogenannten<br />

Beigen Damen, die in der Asklepios Klinik Langen Patienten<br />

mit Empathie begegnen und ihnen Zeit schenken, verteilte<br />

beim Gruppentreffen an jede der rund zwei Dutzend engagierten<br />

Frauen eine <strong>Ehrenamt</strong>s-Card. Sofort entwickelten sich<br />

Gespräche und Fragen zur Bedeutung der Karte und wo sie<br />

überall eingesetzt werden kann. Eine ehrenamtliche Helferin<br />

hat gleich entschieden, den Frankfurter Palmengarten zu besuchen,<br />

der ehrenamtlichen einen Rabatt gewährt, eine andere<br />

plant, sich Ausstellungen in Frankfurter Museen anzusehen.<br />

Die „Beigen Damen“ – die Bezeichnung entstand in Anlehnung<br />

an die Farbe des Kittels, den die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

tragen, schließen im Krankenhaus eine Lücke<br />

in der Patientenversorgung. Sie besuchen die Menschen auf<br />

ihren Zimmern und fragen, ob sie etwas Gutes für sie tun können.<br />

Brigitte Lehmann engagiert sich in diesem sozialen Dienst<br />

seit 34 Jahren. „In den Gesprächen erfahren wir viel Privates.<br />

Die Menschen freuen sich, dass sie mit uns reden können.<br />

Da kommt ganz viel raus. Das entlastet die Patienten enorm,<br />

denn ein gesprochenes Wort ist immer besser, als wenn es nur<br />

gedacht wird“, sagt die Egelsbacherin, der auch bewusst ist,<br />

dass sie manche Menschen im Krankenhaus vielleicht das letzte<br />

Mal sieht. Im <strong>Ehrenamt</strong> wird die 75-Jährige mit dem Thema<br />

Tod und Sterben konfrontiert und doch bringt ihr es viel, so<br />

nah bei den Menschen zu sein. „Da bekommt man mehr als<br />

man gibt“, sagt Brigitte Lehmann.<br />

Eine Karte über<br />

Grenzen hinweg<br />

Die <strong>Ehrenamt</strong>s-Card kann Türen öffnen.<br />

Im Schwimmbad, im Kino, in der<br />

Stadtbücherei, bei der Volkshochschule,<br />

beim Einkauf im Sportgeschäft und beim Optiker gibt es Vergünstigungen,<br />

genauso wie im MainTower und Ebbelwoi-Express<br />

in Frankfurt. Manchmal ist die E-Card auch über Grenzen<br />

hinweg einsetzbar, obwohl sie eigentlich ausschließlich<br />

für Hessen gilt. Doch in der Nähe von Bad Sooden-Allendorf<br />

im Werra-Meißner-<strong>Kreis</strong>, einst sogenanntes Zonenrandgebiet,<br />

wurde Oliver Pabst aus Neu-Isenburg mit offenen Armen<br />

empfangen. „Ich habe mit meinen Kindern das Grenzmuseum<br />

Schifflersgrund besucht. Das liegt schon auf Thüringer Gebiet<br />

und trotzdem wurde meine <strong>Ehrenamt</strong>s-Card aus Hessen anerkannt“,<br />

sagt der 53-Jährige.<br />

Der selbständige Gärtnermeister gehört seit drei Jahrzehnten<br />

zum Deutschen Roten Kreuz und engagiert sich seit einem<br />

Vierteljahrhundert ehrenamtlich als Rettungssanitäter<br />

im <strong>Kreis</strong>verband <strong>Offenbach</strong>. Die Gemeinschaft, die Kameradschaft<br />

und das gute Gefühl, anderen Menschen in Notfällen zu<br />

helfen, das ist für Oliver Pabst das Tolle am <strong>Ehrenamt</strong>. „Und<br />

man bekommt bei der ehrenamtlichen Arbeit viel mit, etwa<br />

beim Ironman, beim Fastnachtsumzug im Schlumberland Seligenstadt,<br />

beim Altstadtfest in Neu-Isenburg oder beim<br />

Ebbelwoifest in Langen“, wo Oliver Pabst oft Sanitätsdienst<br />

leistet. Er sieht die Karte als ein „Goodie“, um den Leuten das<br />

<strong>Ehrenamt</strong> noch ein bisschen schmackhafter zu machen, denn<br />

Freiwillige werden weiterhin benötigt.<br />

Seit 2003 dankt der <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Offenbach</strong> mit der E-Card.<br />

Insgesamt sind bisher knapp<br />

9.000 Karten vergeben.<br />

„Mit der E-Card auf dem richtigen Weg“<br />

„Die Liste ist vielseitig, da ist für alle etwas dabei“, sagt Monique Dömling mit Blick auf die Vergünstigungen<br />

und den freien Eintritt, der Inhaberinnen und Inhabern einer <strong>Ehrenamt</strong>s-Card gewährt wird.<br />

Die Seligenstädterin war überrascht, dass so viele Einrichtungen und sogar Läden und Unternehmen<br />

<strong>Ehrenamt</strong>lichen ein Dankeschön zurückgeben. Sie habe die Karte schon oft genutzt, so etwa im Frankfurter<br />

Palmengarten oder bei einer Versicherung. Die <strong>Ehrenamt</strong>s-Card lege sie regelmäßig an der Kasse im Schwimmbad<br />

oder am Badesee vor und spare damit Geld, sagt die 1. Stammesfeldmeisterin, Stamm Drachen e.V., bei den Pfadfindern<br />

Seligenstadt-Mainhausen.<br />

Die 27-Jährige kam als Teenagerin zu der Gruppe und engagiert sich bereits seit 13 Jahren ehrenamtlich. Sie hat schon alle<br />

Altersgruppen geleitet und derzeit im Team der Vier- bis Siebenjährigen Verantwortung übernommen. Die Pfadfinder waren<br />

für die Studentin der Biotechnologie „wegen der tollen Gruppenerlebnisse, Unternehmungen und der Fahrten ins Ausland<br />

immer ein zweites Zuhause, wo ich mich gern ehrenamtlich engagiere“.


In 5 Schritten zum digitalen Verein -<br />

Einfach. Effizient. Engagiert.<br />

Machen Sie Ihren<br />

Verein digital fit!<br />

Verantwortlich:<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong>, Förderung des <strong>Ehrenamt</strong>es, Sport & Kultur<br />

Telefon 06074 8180-1061<br />

Download<br />

Praxishandbuch<br />

#dein<br />

verein<br />

digital


Ein<br />

29<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Vereine sparen mit neuen Tools Arbeit und Zeit<br />

Senior Expert Service zeigt, welche Vorteile die Digitalisierung bringt<br />

I<br />

n einer zunehmend digitalen Welt<br />

stehen Vereine vor der großen Herausforderung,<br />

sich den veränderten<br />

Rahmenbedingungen anzupassen, um<br />

ihre Attraktivität für bestehende sowie<br />

potenzielle Mitglieder zu erhalten und<br />

die Zukunft zu sichern. Die Digitalisierung<br />

spielt dabei eine zentrale Rolle und bietet<br />

Chancen, das Vereinsleben zu modernisieren<br />

und neue Zielgruppen anzusprechen.<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong> unterstützt Vereine<br />

auf ihrem Weg in die digitale Zukunft.<br />

Die <strong>Ehrenamt</strong>sagentur bietet Fortbildungen,<br />

Beratungen und Workshops an, die<br />

auf die speziellen Themen und Strukturen<br />

der Vereine zugeschnitten sind.<br />

Im Rahmen des Projektes „Dein Verein<br />

– Regional und Digital“ hat der <strong>Kreis</strong> ein<br />

Praxishandbuch zur Digitalisierung von<br />

Vereinen herausgegeben. Gemeinsam mit<br />

dem Land Hessen wurde eine Initiative<br />

gestartet, die sich stark an der Praxis und<br />

den Erfahrungen der Vereine orientiert. Für<br />

die Pilotphase wurden die TG Dietzenbach, Bei der Digitalisierung der Vereinsarbeit erhält<br />

der <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong> von Fachleuten des<br />

der Geschichtsverein Egelsbach und der<br />

Mühlheimer Karneval Verein ausgewählt, Senior Expert Service (SES) wichtige Impulse.<br />

Fünf ehrenamtliche Experten von SES,<br />

um herauszufinden, welche Vorteile die Digitalisierung<br />

diesem Trio bringen kann. Der der deutschlandweit größten <strong>Ehrenamt</strong>sorganisation<br />

für Fach- und Führungskräfte im<br />

neue Ratgeber ist eine wertvolle Ressource,<br />

die Vereinen Mut zur Veränderung macht Ruhestand, organisieren Workshops, coachen<br />

Vorstände und unterstützen Vereine<br />

und ihnen die Chancen der Digitalisierung<br />

aufzeigt.<br />

beim Analysieren und Umsetzen digitaler<br />

Prozesse. „Vor allem die größeren Vereine<br />

Projekt soll mehr Effizienz<br />

haben ein starkes Interesse an der Digitalisierung“,<br />

sagt Dr. Udo Pohl, Projektkoor-<br />

für die Vereinsarbeit bringen<br />

Für Vereine stellt sich nicht die Frage, ob die dinator beim Senior Expert Service. Er und<br />

Digitalisierung kommt, sondern wann damit<br />

begonnen wird. Eine professionelle On-<br />

Workshops und Beratungen deutlich ma-<br />

seine Kollegen wollen den Vereinen in den<br />

line-Präsenz, eine interaktive Homepage, chen, wo für sie die Vorteile und der Nutzen<br />

des Digitalen liegen. „In den Vereinen<br />

die Entwicklung einer Vereins-App und die<br />

aktive Nutzung von Social Media sind Themen,<br />

die den Vereinen helfen, die Anforde-<br />

ist es entscheidend zu erkennen, wie man<br />

sind alle ehrenamtlich engagiert, deswegen<br />

rungen der heutigen Zeit zu meistern. Die mit digitalen Tools Arbeit und Zeit sparen<br />

Digitalisierung soll genutzt werden, um die kann“, sagt Dr. Udo Pohl.<br />

Arbeit effizienter und die Angebote für die Bei den Treffen wurde das Netzwerk „Chöre<br />

& Gesangvereine Digital“ geknüpft,<br />

ganze Gesellschaft attraktiver zu machen.<br />

Außerdem gilt es, Mitglieder zu halten und um beim Lernen von anderen und mit<br />

neue zu gewinnen, die sich im besten Fall Best-Practice-Beispielen Synergien zu nutzen.<br />

Dabei stehen speziell bei Chören The-<br />

auch ehrenamtlich engagieren. Bei den Beratungen<br />

erfahren die Vereine außerdem men wie Noten-Digitalisierung, Eigenwerbung,<br />

Archivierung und Kommunikation im<br />

mehr über die Akquise von passenden Fördermitteln.<br />

Mittelpunkt. Bei allen Vereinen geht es um<br />

Dr. Axel Hans Friebe vom Senior Expert Service unterstützt Faruk Budak (rechts), der in<br />

der Dietzenbacher Stadtbücherei den Beruf Fachangestellter für Medien und Informationsdienste<br />

lernt.<br />

den Auftritt auf der Homepage, in Sozialen<br />

Medien wie TikTok & Co sowie um die<br />

Vereins-App, über die etwa Push-Benachrichtigungen<br />

über Veranstaltungen und<br />

Trainingszeiten direkt auf die Smartphones<br />

gesendet werden können.<br />

Leichte digitale<br />

Einstiegs wege für Vereine und<br />

attraktive Beteiligungsangebote<br />

für junge Menschen<br />

Die ehrenamtlichen Kräfte des Senior Expert<br />

Service (SES) leisten im <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

auch mit ihrem Projekt „VerA“ einen<br />

wichtigen Beitrag zur Bildung und Teilhabe<br />

junger Menschen. Die vier Buchstaben stehen<br />

für „Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen“.<br />

In diesem Tandem coachen die<br />

Fachleute kostenlos junge Erwachsene in<br />

der Ausbildung oder in der Berufsvorbereitung.<br />

Senior Expert Service<br />

Tel. 0151 20180716<br />

u.pohl@gmx.net<br />

www.ses-bonn.de


30<br />

Ein<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Niemand sollte mit Aufgaben überfrachtet werden<br />

Eugen Kern, stellvertretender Vorsitzender der TSV Heusenstamm, hält klar abgegrenzte Aufgabenbereiche für wichtig<br />

D<br />

ie<br />

Akquise von ehrenamtlichen<br />

Kräften für die Vereinsarbeit ist ein<br />

langwieriger Prozess mit verschiedenen<br />

Stufen. Bei der Suche nach Trainern<br />

und Betreuern, die Angebote aufrechterhalten<br />

oder erweitern, sowie nach Aktiven<br />

für die an den Bedürfnissen der Mitglieder<br />

ausgerichteten Vorstands- und Gremienarbeit<br />

sind Beharrlichkeit und Geduld gefragt.<br />

„Das muss sich entwickeln, Du kannst da<br />

nicht einfach einen Schalter umlegen und<br />

plötzlich packen die Leute mit an“, sagt Eugen<br />

Kern. Der stellvertretende Vorsitzende<br />

der Turn- und Sportvereinigung 1873 e.V.<br />

Heusenstamm (TSV) und deren Fußballabteilung<br />

hat eine jahrzehntelange Erfahrung<br />

in der Vereinsarbeit und als Aktiver im <strong>Ehrenamt</strong>.<br />

Der 71-Jährige warnt davor, neue<br />

Leute im <strong>Ehrenamt</strong> zu überfordern. „Man<br />

muss sie nach ihren persönlichen Skills und<br />

Kompetenzen einsetzen und fördern, dann<br />

kann die ehrenamtliche Arbeit auch nachhaltig<br />

werden“, meint Eugen Kern.<br />

Mit Blick auf die sogenannten Baby-Boomer<br />

aus den geburtenstarken Jahrgängen<br />

zwischen 1950 und 1964 gibt es in den<br />

nächsten Jahren ein großes Potenzial an<br />

Menschen, die im Ruhestand sicherlich eine<br />

sinnvolle Beschäftigung suchen. Das kann<br />

für Vereine und Organisationen eine große<br />

Chance sein, weitere Kräfte zu finden.<br />

Wenn Erfolgserlebnisse generiert<br />

werden, bleiben die Leute am Ball<br />

Ein Großteil<br />

junger Menschen findet den<br />

Einstieg in gesellschaftliches<br />

Engagement<br />

über das Internet<br />

Wer ein <strong>Ehrenamt</strong> neu übernehme, den<br />

dürfe man nicht überfrachten, ist Eugen<br />

Kern überzeugt. Der Aufgabenbereich im<br />

<strong>Ehrenamt</strong> sollte klar abgegrenzt sein. Es<br />

sei wichtig, einen definierten Verantwortungsbereich<br />

zu übergeben, in dem man<br />

auch selbst mitgestalten könne, sagt der<br />

Heusenstammer. „Die Freude an der inhaltlichen<br />

Arbeit und der Teamgeist sind<br />

ein Erfolgsfaktor. Nur wenn das ehrenamtliche<br />

Engagement auch Spaß macht und<br />

Erfolgserlebnisse generiert werden, bleiben<br />

die Leute am Ball, übernehmen weitere<br />

Aufgaben und mehr Verantwortung.<br />

Eugen Kern würde nie sagen, dass Jüngere<br />

heute nicht bereit wären, ehrenamtliche<br />

Aufgaben zu übernehmen, „doch da muss<br />

man genau auf die Belastbarkeit achten.<br />

Viele winken ab, weil sie glauben, sie können<br />

die Vereinsarbeit nicht mit Familie,<br />

Beruf und Freizeit vereinbaren. In der Familie,<br />

die für viele Menschen eine Quelle der<br />

Kraft darstellt, sollte über den Umfang des<br />

<strong>Ehrenamt</strong>es gesprochen werden. Ideal ist<br />

es, wenn der Partner oder die Partnerin die<br />

Arbeit unterstützt oder sich auch selbst engagiert,<br />

wie es bei uns der Fall ist.“<br />

Erfolgreiche Vereine zeichnen sich dadurch<br />

aus, dass die drei Säulen der Vereinsarbeit<br />

gut zusammenwirken. „Wir brauchen<br />

ein attraktives Angebot, ein kompetentes<br />

Trainerteam und gute Sportstätten“, sagt<br />

Eugen Kern. Die TSV Heusenstamm benötigt<br />

wie auch der KSV Urberach oder die<br />

SG Egelsbach eine neue Halle, um mehr<br />

Trainingszeiten anzubieten und den Sport<br />

attraktiver zu machen. „Wenn der Neubau<br />

nicht umgesetzt wird, dann verliert die TSV<br />

Heusenstamm ihre Zukunftsfähigkeit.“<br />

Der stellvertretende TSV-Vorsitzende hält<br />

eine kontinuierliche Weiterbildung der <strong>Ehrenamt</strong>lichen<br />

für wichtig. Dazu gehöre auch<br />

die Akquise von Zuschüssen und ein gutes<br />

Miteinander mit der Politik in der Kommune,<br />

im <strong>Kreis</strong> und im Land, betont Kern, der<br />

rund 30 Jahre als Geschäftsführer bei internationalen<br />

Werbeagenturen gearbeitet<br />

hat. In seinem Heimatverein im rheinischen<br />

Westerwald habe er früher als 15-Jähriger<br />

von seinen Trainern viel Gutes mitbekommen<br />

und sei motiviert worden. Sein Rezept<br />

für eine erfolgreiche Vereinsarbeit und Zufriedenheit<br />

im <strong>Ehrenamt</strong> lautet: „Vormachen,<br />

nachmachen, mitmachen.“<br />

Turn- und Sportvereinigung 1873 e.V.<br />

Heusenstamm<br />

Telefon 06104 63871<br />

info@tsv-heusenstamm.de<br />

www.tsv-heusenstamm.de<br />

Eugen Kern plädiert dafür, ehrenamtlichen Kräften beim Einstieg einen definierten Verantwortungsbereich<br />

zu übergeben, in dem sie auch selbst mitgestalten können.


Ein<br />

31<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

Schiedsrichter haben manchmal schlechte Karten<br />

Der Unparteiische Jannis Jäschke sammelt auf dem Fußballplatz viele Erfahrungen, die fürs Leben wichtig sind<br />

D<br />

ie Frauen und Männer mit der<br />

Pfeife werden auf dem Sportplatz<br />

oft ausgepfiffen. Bei<br />

Fußballspielen beleidigen und beschimpfen<br />

Zuschauende die Unparteiischen.<br />

Eskalation und Gewalt gegen<br />

Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter<br />

nehmen zu. „Vielleicht hatte ich bisher<br />

Glück, aber stressige Momente mit<br />

Drohungen kenne ich nicht“, sagt Jannis<br />

Jäschke. Der junge Schiedsrichter und<br />

Fußballer bei der Sportgemeinschaft<br />

Nieder-Roden leitet seit er zwölf Jahre<br />

alt ist Spiele und hat auch nach zehnjähriger<br />

Erfahrung auf dem Platz große<br />

Lust, in seinem <strong>Ehrenamt</strong> weiterhin<br />

tonangebend zu sein.<br />

„Wenn es Kritik gibt und wegen einer<br />

Entscheidung gemeckert wird,<br />

musst du versuchen, alles was passiert<br />

nicht persönlich zu nehmen. Da wird das<br />

Amt des Schiedsrichters angegriffen, nicht<br />

aber du als Person“, sagt der 22-Jährige.<br />

Seit er zwölf Jahre alt ist, sammelt Fußball-Schiedsrichter Jannis Jäschke schon Erfahrungen<br />

als Unparteiischer. Er darf Spiele in der Hessenliga und Junioren-Bundesliga pfeifen.<br />

Das ist eine weise Erkenntnis eines Nachwuchs-Schiedsrichters,<br />

der sich in den ausschließlich der Kapitän eines Teams mit mann ist aber zuversichtlich, was die Nachwuchs-Akquise<br />

Schulungsmodulen seiner Schiri-Ausbildung<br />

dem Schiri verhandeln darf, hält der Sportlation<br />

angeht. Vor kurzem habe<br />

mit Konfliktbewältigung und Deeskakreis-Vorsitzende<br />

für eine gute Lösung, die es an der <strong>Offenbach</strong>er Marienschule wäh-<br />

beschäftigt hat. Rettungssanitäter zur Deeskalation beitragen könne. rend einer Projektwoche einen Lehrgang<br />

und Feuerwehrleute werden von Passanten Jannis Jäschke ist auf dem Rasen mit viel gegeben, in dem 29 Mädchen die Prüfung<br />

bei ihren Einsätzen manchmal behindert, Leidenschaft und Kompetenz unterwegs. zur Schiedsrichterin geschafft hätten. „Die<br />

doch in keinem anderen <strong>Ehrenamt</strong> wird die Er darf bis zur Hessenliga und in der Junioren-Bundesliga<br />

Neulinge werden in den ersten Spielen von<br />

Kritik so laut vorgetragen wie bei den Unparteiischen,<br />

pfeifen. Seine Erfahrung Paten begleitet“, sagt Kiepfer.<br />

die in hochemotionalen Situationen<br />

gibt er als Lehrwart in der Schiedsrichter-<br />

auf dem Spielfeld einen klaren Kopf vereinigung <strong>Offenbach</strong> an Jüngere weiter.<br />

behalten müssen.<br />

Dort erzählt er auch, was ihn am <strong>Ehrenamt</strong> Laut einer früheren Schätzung<br />

Schiedsrichter so fasziniert. „Durch die Ausbildung<br />

und Spielerfahrung wirst du mei-<br />

Stunden ehrenamtliche<br />

der Prognos AG werden 4,6 Mrd.<br />

Ohne Schiedsrichter<br />

gäbe es keine Spiele<br />

nungsstark und weißt, wie du andere mit Arbeit pro Jahr in Deutschland<br />

„Was man als Schiri in den Seminaren lernt, Argumenten überzeugen kannst. Du lernst<br />

erbracht.<br />

kann man auch gut im Leben gebrauchen“, einen guten Umgang mit Menschen, lernst<br />

sagt Jörg Wagner, Vorsitzender des Sportkreises<br />

die Ansichten anderer zu akzeptieren, dei-<br />

Jannis Jäschke möchte weiter Erfahrungen<br />

<strong>Offenbach</strong>. Er singt ein Loblied ne Fehler einzugestehen und Menschen zu sammeln und als Schiedsrichter in noch hö-<br />

auf die Arbeit der Schiedsrichterinnen und lesen“, sagt Jannis Jäschke. Er studiert in here Klassen aufsteigen. „Ich erlebe viele<br />

Schiedsrichter, die vor allem an Wochenenden<br />

Rödermark an der Berufsakademie Rhein- tolle Momente mit Menschen, das moti-<br />

im Einsatz sind. „Den Schiris sollte Main Betriebswirtschaftslehre und Internaviert<br />

mich. Ich hatte immer Lust zu pfeifen,<br />

man mehr Wertschätzung entgegenbringen,<br />

tionales Management.<br />

der Spaß ist nicht weniger geworden.“<br />

denn ohne sie wären die Wettbewer-<br />

Die Schiedsrichtervereinigung <strong>Offenbach</strong>,<br />

be und Spiele gar nicht möglich“, betont die derzeit rund 290 aktive Mitglieder zählt,<br />

Wagner. Er appelliert an die Fußballfans, sucht händeringend Unparteiische. „Viele<br />

Freundeskreis Schiedsrichtervereinigung<br />

<strong>Offenbach</strong> e.V.<br />

vernünftiger mit Entscheidungen der Unparteiischen<br />

umzugehen und nicht gleich setzt werden, weil uns Leute fehlen“, sagt oeffentlichkeitsarbeit@srvgg-offenbach.de<br />

Frauen- und Jugendspiele können nicht be-<br />

Tel. 069 86777458<br />

laut zu schimpfen. Die neue Regel, wonach Günter Kiepfer. Der <strong>Kreis</strong>schiedsrichterob-<br />

www.srvgg-offenbach.de

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