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GIESSEREI_E_Paper_09_2024

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home-of-foundry.de<br />

September<br />

<strong>2024</strong><br />

Die Zeitschrift für Technik, Innovation und Management<br />

9<br />

SINCE 1914<br />

Leserservice DVS Media • 65341 Eltville • PVSt • Deutsche Post AG • Entgelt bezahlt • G 3268 www.home-of-foundry.de


YOUR PARTNER ON THE<br />

WAY TO ZER<br />

EMISSION<br />

ABP Induction enables almost emission-free production in aluminium<br />

processing thanks to established induction technology in combination<br />

with renewable energy resources.<br />

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EDITORIAL<br />

Serienweise Netflix in Berlin<br />

FOTO: BDG<br />

Martin Vogt,<br />

Chefredakteur<br />

(E-Mail: martin.vogt@bdguss.de)<br />

In den vergangenen beiden Ausgaben haben<br />

wir an dieser Stelle die Bundesregierung<br />

in den Blick genommen. Variieren<br />

wir unsere Perspektive auf den Berliner Politikbetrieb<br />

mit einem Bild. Stellen wir uns<br />

diese Koalition als eine Netflix-Serie vor.<br />

Diese Serie mit dem Titel „Ampel“ startete<br />

im Spätherbst 2021 mit einem furiosen Trailer.<br />

Kraftstrotzende Hauptdarsteller, vereint<br />

in einem originellen Drehbuch, das eine ganz<br />

neue Qualität der auf vier Jahre angelegten<br />

Staffel versprach. Ein „Aufbruch“ sollte es<br />

werden, das klang so ganz anders als die<br />

gefühlt ewig fortgesetzte Vorgänger-Serie<br />

„Große Koalition (GroKo)“, die in mindestens<br />

ihrer letzten Staffel nur noch die treuesten<br />

Abonnenten versammelt hatte, aber<br />

aus der Zeit gefallen wirkte, kraftlos und<br />

ohne Inspiration.<br />

Diverse Handlungsstränge waren im<br />

Drehbuch der Serie „GroKo“ komplett verkümmert,<br />

dem Drehbuch fehlte jegliche Dynamik.<br />

Themen wie Infrastruktur, Bürokratie,<br />

Bildung, Transformation und Energiewende<br />

hatten die Macher der Serie zwar<br />

immer mal wieder angesprochen, ihren Weg<br />

ins Drehbuch der Serie aber hatten diese<br />

Inhalte nicht gefunden. So hatte das Publikum<br />

vergeblich auf deren Weitererzählung<br />

gehofft, bei der Frage der Fortsetzung dieser<br />

Serie im Herbst 2021 den Daumen gesenkt<br />

und schließlich für die Nachfolge-Serie „Ampel“<br />

votiert.<br />

Und jetzt, gut zweieinhalb Jahre später? Die<br />

Serie „Ampel“ scheint überraschend schnell<br />

auserzählt, obwohl die Staffel bis zum<br />

Herbst 2025 laufen soll. Mancher spekuliert<br />

darüber, ob die Serie nicht sogar vorzeitig<br />

enden könnte - sozusagen „Njetflix“ aus Berlin.<br />

Zu uneinig sind sich die Macher über<br />

deren weitere Inhalte. Vollkommen unklar<br />

ist die Finanzierung, worüber regelmäßig<br />

öffentlich gestritten wird. Dabei erwartet<br />

das Publikum von „Ampel“ mindestens die<br />

von „GroKo“ vernachlässigten Handlungsstränge<br />

wieder aufzunehmen und idealerweise<br />

neue Impulse zu setzen.<br />

Die Zustimmung zu „Ampel“ sinkt inzwischen<br />

so bestürzend, dass sogar Teile davon<br />

nach Publikumsabstimmung in den Gebieten<br />

Thüringen und Sachsen aus dem regionalen<br />

Sendebetrieb geflogen sind. Die Macher der<br />

Serie rätseln über die wachsende Ablehnung,<br />

reden ihre eigene Serie (Grünen-Chef<br />

Omid Nouripour: „Übergangsregierung“) sogar<br />

klein. Könnte es möglicherweise sein,<br />

dass deren Drehbuch schlicht an den Bedürfnissen<br />

des Publikums vorbeigeht?<br />

Den Fortgang der Serie <strong>GIESSEREI</strong> halten<br />

Sie in der Hand. Abseits der Berliner<br />

„Ampel“-Serie geht ja für uns Zuschauer aus<br />

der Gießereibranche das (Berufs-)Leben weiter.<br />

Wir sind kein „Übergang“, sondern elementarer<br />

Bestandteil der deutschen Industrieproduktion.<br />

Gerne nehmen wir in der<br />

<strong>GIESSEREI</strong> Trends und Fortschritte auf und<br />

berichten darüber - etwa über die Substitution<br />

von Magnesium durch Aluminium bei<br />

der mit Vierplatten-Werkzeugtechnologie<br />

gegossenen hybriden BMW-Instrumententafel.<br />

Lesen Sie ab Seite 32 dieser Ausgabe<br />

also die Geschichte hinter dem 1. Preis im<br />

Druckgusswettbewerb <strong>2024</strong>. Dazu viele weitere<br />

Berichte, unter anderem in unserem<br />

Special Leichtbau, etwa den Vorbericht zur<br />

Aluminium im Oktober in Düsseldorf oder<br />

unser Beitrag zur Sortierung von Aluminiumlegierungen.<br />

Ich wünsche Ihnen informative und überraschende<br />

Momente mit unserer Septemberausgabe.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 3


INHALT<br />

FOTO: ADOBESTOCK<br />

FOTO: RX/OLIVER WACHENFELD<br />

FOTO: PEXELS, MODIFIKATION E. RIEDEL<br />

69<br />

Produktionssteuerung<br />

MANAGEMENT<br />

Mithilfe einer Integrationsplattform lassen<br />

sich unterschiedliche Manufacturing<br />

Execution Systeme (MES) parallel betreiben.<br />

Dabei benötigt jedes System nur<br />

eine einzige bidirektionale Schnittstelle.<br />

24<br />

Messe ALUMINIUM<br />

SPECIAL LEICHTBAU<br />

Im Oktober startet wieder die Messe ALU-<br />

MINIUM in Düsseldorf. Ein umfangreiches<br />

Programm aus Vorträgen, Podiumsdiskussionen<br />

und Workshops bietet tiefgehende<br />

Einblicke in die Branche.<br />

48<br />

KMU-Gießerei 4.0<br />

PROZESS&PRODUKT<br />

Da angebotene Lösungsansätze häufig an<br />

den betrieblichen Bedürfnissen von KMU<br />

vorbeigehen, wurde ein Konzept zur Echtzeit-Prozess-<br />

und -Emissionsüberwachung<br />

entwickelt, das an der Basis ansetzt.<br />

32<br />

Redesign<br />

SPECIAL LEICHTBAU<br />

BMW hat über Redesign und eine<br />

neue Werkzeugtechnologie ein<br />

Magnesiumbauteil gewichtsneutral<br />

durch Aluminium ersetzt und<br />

dafür den 1. Preis im Druckgusswettbewerb<br />

<strong>2024</strong> erhalten.<br />

FOTO: BMW GROUP<br />

4 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


BRANCHE | MELDUNGEN<br />

10 Handtmann: Volkswagen Group Award <strong>2024</strong><br />

13 LEDA Werk: Staffelübergabe<br />

16 Nicht nur in Sachsen: Gießerei-Industrie am Scheideweg<br />

BRANCHE | PERSPEKTIVEN<br />

18 Transformationsnetzwerk TrendAuto2030plus – Schwarmintelligenz als<br />

Schlüssel zur erfolgreichen Transformation, Rafael Rabe<br />

SPECIAL LEICHTBAU<br />

24 Metal Magic – So wird die ALUMINIUM <strong>2024</strong><br />

26 Innovationspreis für Forschungsprojekt – Sichere Schutzgasgemische im<br />

Magnesiumschmelzbetrieb, Florian Sipek, Peter Rauch, Peter Liepert,<br />

Christa Zengerer, Peter Hofer-Hauser<br />

32 Vierplatten-Werkzeugtechnologie – Tragstruktur für hybride Instrumententafel,<br />

Klaus Sammer, Thomas Kopp, Rainer Güntner<br />

36 Recycling – Neuer Maßstab für die Sortierung von Aluminiumlegierungen<br />

FORSCHUNG<br />

38 Datengetriebene Prozessüberwachung – Nachrüsten von Bestandsanlagen<br />

mit Open-Source-Software, Slava Pachandrin, Jörg Walter, Julian Bargfrede,<br />

Norbert Hoffmann, Klaus Dilger<br />

PROZESS&PRODUKT<br />

42 Sauerstoff aus der Elektrolyse – Energetische Nutzung des Nebenprodukts<br />

für Schmelzprozesse, Thomas Niehoff<br />

48 Industrie 4.0 – Bedarfsgerecht in Richtung KMU-Gießerei 4.0, Eric Riedel,<br />

Florian Quack<br />

54 Anlagenbau – Neugestaltung einer Gießereianlage, Bernhard Veltmann<br />

56 News<br />

MANAGEMENT<br />

66 Schutzschirmverfahren – Vom Wackeln zum Wachsen, Ulrich Kammerer<br />

69 Ein Fall für die Integrationsplattform – So funktionieren mehrere MES parallel<br />

zueinander, Markus Diesner<br />

72 Fachkräfte durch das eigene Unternehmen überzeugen – Transformation<br />

der Arbeitswelt – die Zeiten von Post & Pray sind vorbei, Silke Masurat<br />

MANAGEMENT | INTERVIEW<br />

76 Ralf Stog neuer Geschäftsführer der BDG-Service GmbH: Unterwegs im<br />

Auftrag der Branche<br />

SERVICE<br />

82 Patente<br />

88 Medien<br />

89 VDG intern<br />

90 Termine<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

6 Foto des Monats<br />

96 Stellenmarkt, Inserentenverzeichnis<br />

98 Vorschau & Impressum<br />

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oder schicken eine E-Mail an: dvsmedia@vuservice.de<br />

Leserbriefe: redaktion@bdguss.de


FOTO DES MONATS<br />

FOTO: RAUCH<br />

6 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


Foto des<br />

Monats:<br />

Tunnel-<br />

Forschung<br />

Außergewöhnliche Forschung fordert<br />

außergewöhnliche Standorte. So kann<br />

es schon mal vorkommen, dass ein<br />

Magnesium-Schmelzofen der Firma<br />

RAUCH-FT in einem Tunnel betrieben<br />

wird. Am Tunnelforschungsinstitut der<br />

Montanuniversität Leoben „Zentrum am<br />

Berg“ in Eisenerz ergab sich diese Möglichkeit.<br />

Bei konstanten Temperaturen<br />

untertage und fast vollkommener Dunkelheit<br />

wurden schließlich Gießversuche<br />

der „etwas anderen Art“ durchgeführt.<br />

Haben Sie ein passendes Bildmotiv?<br />

Dann gerne an martin.vogt@bdguss.de.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 7


BRANCHE|MELDUNGEN<br />

SAINT GOBAIN PAM/<br />

ABP INDUCTION<br />

Umstieg auf<br />

Induktion<br />

Im französischen Foug wird eine alte<br />

Kupolofenanlage von Saint Gobain PAM<br />

ausgemustert und durch eine klimafreundlichere<br />

Induktionsofenanlage von<br />

ABP Induction ersetzt. Ergebnis: 62 %<br />

weniger CO 2 , 80 % weniger Wasserverbrauch.<br />

In Foug wird eine Kupolofenanlage durch<br />

zwei 30-Tonnen-IFM-Öfen mit einer Leistung<br />

von 18 MW, ausgeführt in Twinpower-Technologie,<br />

ersetzt. Damit verfügt<br />

Saint Gobain PAM über eine der größten<br />

Induktionsofenanlagen, die bisher in Europa<br />

in einer Gießerei installiert worden ist.<br />

Saint Gobain hat die komplette Modernisierung<br />

der Gießerei-Anlage unter<br />

dem Projektnamen Vulcain zusammengefasst<br />

– es geht dabei um Umweltaspekte,<br />

Digitalisierung sowie eine wesentliche<br />

Verbesserung der Arbeitsbedingungen.<br />

Bei diesem Transformationsprozess unterstützt<br />

ABP Induction seine Kunden von<br />

Beginn an: „Wir begleiten alle Prozessschritte<br />

und entwickeln das Projekt mit<br />

dem Kunden gemeinsam. Das beginnt bei<br />

der Konzepterstellung, setzt sich in der<br />

Projektplanung fort und geht bis zum Aufbau<br />

und der Inbetriebnahme der Anlage<br />

inklusive der Schmelzprozessumsetzung“,<br />

Das Vulcain-Projekt verringert die CO 2 -Emissionen und den Wasserverbrauch.<br />

so Alexander Keller, Head of System Sales<br />

bei ABP. Hinzu kommen Schulungen der<br />

Kundenmitarbeiter am Standort oder<br />

auch in der Virtual Academy, damit diese<br />

die neue Induktionsofenanlage unter optimalen<br />

und sicheren Bedingungen effektiv<br />

und effizient betreiben können.<br />

Im April <strong>2024</strong> legte das Werk Foug<br />

den Grundstein für das Vulcain-Projekt.<br />

Die auf die Herstellung von Sphäroguss<br />

spezialisierte Gießerei wird in etwa einem<br />

Jahr auf den Kupolofen verzichten können,<br />

wenn alle Gebäude für die Induktionsofenanlage<br />

und die Anlage selbst stehen.<br />

7800 Tonnen Kohle wurden hier jährlich<br />

verbraucht. Nach der Umstellung fällt dieser<br />

Bedarf gänzlich weg – es wird weniger<br />

Energie verbraucht und weniger CO 2 ausgestoßen.<br />

Insgesamt soll es um eine Reduzierung<br />

der CO 2 -Emissionen der Fabrik<br />

um 62 Prozent gehen – das sind 22 000<br />

Tonnen eingesparte Emissionen pro Jahr.<br />

Foug mit den rund 330 Mitarbeitern soll<br />

die Fabrik der Gruppe mit der geringsten<br />

CO 2 -Bilanz in Europa werden. Foug strebt<br />

außerdem eine Reduzierung seines Wasserverbrauchs<br />

um 80 Prozent an. Damit<br />

werde man das Äquivalent des jährlichen<br />

Wasserverbrauchs der Stadt Toul mit ihren<br />

rund 15 000 Einwohnern einsparen.<br />

www.abpinduction.com<br />

FOTO: SAINT GOBAIN PAM<br />

ENDRESS+HAUSER/SICK<br />

Prozesstechnik-Partnerschaft<br />

Das deutsche Sensorunternehmen Sick und der Schweizer<br />

Mess- und Automatisierungstechnik-Spezialist Endress+Hauser<br />

haben eine strategische Partnerschaft geschlossen.<br />

Endress+Hauser übernimmt weltweit Vertrieb und Service der<br />

Prozessanalysatoren und Gas-Durchflussmessgeräte von Sick.<br />

Für deren Produktion und Weiterentwicklung wird ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

gegründet. Der Vollzug der Transaktion,<br />

das sogenannte Closing, ist zum Jahreswechsel <strong>2024</strong>/25 geplant<br />

und steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen<br />

Genehmigung. Ziel der Partnerschaft ist es, Kunden noch besser<br />

dabei zu unterstützen, ihre Effizienz und Nachhaltigkeit zu<br />

steigern.<br />

Ein Kernpunkt der strategischen Partnerschaft ist, dass<br />

Endress+Hauser den Vertrieb und Service für die Prozessanalyse-<br />

und Gas-Durchflussmesstechnik vollständig übernimmt.<br />

Dafür werden rund 800 spezialisierte Vertriebs- und Servicekräfte<br />

in 42 Ländern von Sick zu Endress+Hauser wechseln.<br />

Kunden profitieren, indem sie künftig mehr Produkte aus einer<br />

Hand erhalten. Das Gemeinschaftsunternehmen wird sich ab<br />

2025 um Produktion und Weiterentwicklung der Prozessanalysatoren<br />

und Gas-Durchflussmessgeräte kümmern und etwa<br />

730 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an mehreren deutschen<br />

Standorten beschäftigen.<br />

www.endress.com


BRANCHE|MELDUNGEN<br />

Schrottrecycling<br />

als Basis für<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

und<br />

Klimaneutralität.<br />

FÖRDERPROGRAMME<br />

Förderkompass <strong>2024</strong><br />

erschienen<br />

Der neue Förderkompass <strong>2024</strong> des Bundesamtes für Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist erschienen.<br />

GMH GRUPPE<br />

Akquisition der ALBA Metall<br />

Saar<br />

Im August hat die GMH Gruppe die Übernahme der ALBA<br />

Metall Saar GmbH, einem etablierten Schrott- und Metallhandelsunternehmen<br />

mit Sitz im saarländischen Bous bekannt<br />

gegeben.<br />

Diese Akquisition ist ein weiterer Schritt in der strategischen<br />

Expansion im Stahlschrottmarkt und soll das Engagement der<br />

Gruppe für Nachhaltigkeit stärken und langfristig Ressourcen<br />

sichern. Durch die Ausweitung ihrer geografischen Präsenz im<br />

Südwesten Deutschlands wird die GMH Gruppe ihr Schrottrecycling-Netzwerk<br />

ausbauen, die Verarbeitungskapazität erhöhen<br />

und zusätzliche Wertschöpfung in der Lieferkette schaffen. Das<br />

Bundeskartellamt hat die Transaktion bereits kartellrechtlich<br />

genehmigt.<br />

Im Rahmen der Übernahme wird die ALBA Metall Saar GmbH<br />

in GMH Recycling Saar GmbH umbenannt und nahtlos in die<br />

Organisationsstruktur der Gruppe integriert. Das Unternehmen<br />

wird in die Prozesse der GMH Recycling eingebunden, wobei<br />

eine vollständige Verschmelzung bis 2025 erwartet wird.<br />

www.gmh.de<br />

FOTO: GMH<br />

Der Förderkompass richtet sich neben kleinen und mittleren<br />

Unternehmen (KMU) auch an Privatpersonen und Gemeinden.<br />

Darin sind jährlich die wichtigsten Informationen zu alten und<br />

neuen Förderprogrammen zusammenfasst. „Welche Zielgruppen<br />

für welches Förderprogramm antragsberechtigt sind, welche<br />

nicht und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, ist<br />

im Förderkompass <strong>2024</strong> unkompliziert für jedes Förderprogramm<br />

aufgelistet“, informiert Steuerberater Roland Franz, Geschäftsführer<br />

der Steuerberatungskanzlei Roland Franz & Partner<br />

in Essen und Velbert.<br />

Wie auch 2023 stehen im diesjährigen Förderkompass Förderprogramme<br />

aus den Bereichen Energie und Klimaschutz im<br />

Mittelpunkt. Von der Gebäudesanierung über Kälte-Klimaanlagen<br />

bis hin zu E-Lastenrädern und Elektromobilität – die Förderprogramme<br />

des BAFA nehmen vor dem Hintergrund des<br />

Klimaschutzes eine essenzielle Stellung bei der Energiewende<br />

Deutschlands ein. Hierunter fallen u. a. die Bundesförderungen<br />

für effiziente Gebäude, effiziente Wärmenetze, Energieberatung<br />

für Wohngebäude sowie für Energieberatung für Nicht-Wohngebäude,<br />

Anlagen und Systeme.<br />

Eine ebenso große Rolle im diesjährigen Förderkompass<br />

nehmen die Programme im Bereich der Wirtschaft ein. „Der<br />

Schwerpunkt liegt dabei auf der Unterstützung von KMU bei<br />

der Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und der Erschließung<br />

von Märkten im In- und Ausland. Hierunter fallen beispielsweise<br />

die Programme Innovativer Schiffbau, Unternehmensberatung,<br />

INVEST, STARK, die Bundesförderung Aufbauprogramm<br />

Wärmepumpe oder die Exportinitiative Energie“, so Roland<br />

Franz. Der Förderkompass ist unter der unten angegebenen<br />

URL auf der Homepage des BAFA zu finden.<br />

https://tinyurl.com/273n8dew<br />

HANDTMANN METALLGUSSWERK<br />

Volkswagen Group<br />

Award <strong>2024</strong><br />

In der Kategorie „Transformation“ zeichnete<br />

am 2. Juli die Volkswagen AG das<br />

Handtmann Metallgusswerk mit Group<br />

Award aus.<br />

Mit dem Award würdigt die Volkswagen<br />

AG ihre Lieferanten für hervorragende<br />

partnerschaftliche Zusammenarbeit, langjährig<br />

gelebte Werte und gemeinsam erzielte<br />

Erfolge. Die Auszeichnungen standen<br />

ganz im Zeichen der Transformation<br />

und spiegelten in erster Linie Zukunftsthemen<br />

wider.<br />

Vorstandsmitglieder des Volkswagen-<br />

Konzerns und der Marken sowie Paten<br />

der Konzern-Beschaffung überreichten<br />

die Auszeichnungen in 10 Kategorien,<br />

welche die wichtigsten Handlungsfelder<br />

der Beschaffungsstrategie widerspiegeln,<br />

und dankten den jeweils besten Lieferanten<br />

des vergangenen Jahres für ihr Engagement<br />

und die Zusammenarbeit. Vor<br />

rund 350 Gästen aus 29 Ländern wurden<br />

10 verschiedene Preisträger unter den 40<br />

nominierten Unternehmen in den Kategorien<br />

Costs, Sustainability, Launches,<br />

Resilience, Digitalisation, Transformation,<br />

Brands and Regions, Local Hero, Battery<br />

und Partnership ausgezeichnet.<br />

Mit dieser Auszeichnung wurde<br />

Handtmann für die außergewöhnlichen<br />

Leistungen, die hohe Innovationskraft<br />

sowie die partnerschaftliche und transparente<br />

Zusammenarbeit gewürdigt. Besonders<br />

betont wurde in der Verleihung<br />

die Vorreiterrolle von Handtmann im Bereich<br />

Megacasting und die damit verbundene<br />

Etablierung eines modernen Verfahrens<br />

in Deutschland und Europa zur<br />

optimalen Nutzung vorhandener Standorte.<br />

In der Laudatio wurde zum einen die<br />

hervorragende Zusammenarbeit mit der<br />

Entwicklung, Qualität und Logistik und<br />

das hohe Engagement zur Aufrechterhaltung<br />

der Lieferkette hervorgehoben. Zum<br />

anderen, dass Handtmann durch seine<br />

Innovationskraft und dem Willen zur<br />

Transformation Einsparungen und Effizienzgewinne<br />

erzielt, welche zu attraktiven<br />

Angeboten und hoher Wettbewerbsfähigkeit<br />

führt.<br />

www.handtmann.de<br />

10 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


FRAUNHOFER IGCV FIDENTIS<br />

Zahnersatz additiv<br />

fertigen<br />

Die Ausgründung Fidentis des IGCV will<br />

die Herstellung von Zahnersatz revolutionieren<br />

und erhält eine Förderung von<br />

1,46 Millionen Euro.<br />

Die Mitglieder der Projektgruppe Fidentis.<br />

Das Fraunhofer-Institut für Gießerei-,<br />

Composite- und Verarbeitungstechnik<br />

IGCV und sein Spin-off Fidentis werden<br />

im Rahmen des EXIST-Forschungstransfers<br />

des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Klimaschutz (BMWK) gefördert,<br />

das von der Europäischen Union<br />

kofinanziert wird. Inklusive der investierten<br />

Eigenmittel des Instituts steht dem<br />

Projektteam damit ein Betrag von 1,62<br />

Millionen Euro zur Verfügung.<br />

Das Start-up hat sich auf die Herstellung<br />

von Teleskopprothesen spezialisiert.<br />

Diese besondere Art des Zahnersatzes<br />

zeichnet sich durch ihre hohe Qualität und<br />

Funktionalität aus, ist jedoch traditionell<br />

sehr kostenintensiv. Dank der Förderung<br />

wird Fidentis in der Lage sein, die additive<br />

Multimaterialfertigung und fortschrittliche<br />

Digitalisierungslösungen einzusetzen,<br />

um die Produktionskosten erheblich<br />

zu senken und verlässliche Qualität sicherzustellen.<br />

Dies ermöglicht es, Tele -<br />

s kopprothesen einer breiteren Masse von<br />

Patientinnen und Patienten zugänglich zu<br />

machen, die bisher aus Kostengründen<br />

auf diese besonders hochwertige Versorgung<br />

verzichten mussten.<br />

Grundstein dafür ist das Forschungsprojekt<br />

Multimaterial-Zentrum Augsburg<br />

unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Christian<br />

Seidel, Professor für Fertigungstechnik<br />

und Additive Fertigungsverfahren sowie<br />

Mentor von Fidentis. Partner ist die Arbeitsgruppe<br />

Digitale Dentale Technologien<br />

und Behandlungskonzepte an der Poliklinik<br />

für zahnärztliche Prothetik der Ludwig-<br />

Maximilians-Universität München, die direkt<br />

das Potenzial der Ergebnisse aus dem<br />

Forschungsprojekt für die Herstellung von<br />

Teleskopprothesen erkannte.<br />

www.igcv.fraunhofer.de<br />

FOTO: FIDENTIS/FRAUNHOFER IGCV


BRANCHE|MELDUNGEN<br />

HOHNEN & CO. KG<br />

EcoZert von<br />

Creditreform<br />

Bielefeld<br />

Im Juni bestätigte die Creditreform Bielefeld<br />

mit der Aushändigung des Eco-<br />

Zert, dass Hohnen alle Zertifizierungskriterien<br />

in den Bereichen Ressourceneffizienz,<br />

soziales Handeln und gute<br />

Unternehmensführung erfüllt.<br />

Niels Finsterbusch, Key Account Manager<br />

der Creditreform, überreichte die Auszeichnung<br />

am 12. Juni im Beisein der Geschäftsführung<br />

und zahlreicher Mitarbeiter.<br />

„Der transparente Umgang mit der<br />

eigenen Nachhaltigkeit wird für Unternehmen<br />

zunehmend wichtig, um Anforderungen<br />

von Kunden, Lieferanten und Banken<br />

zu begegnen. Diese regulatorische Herkulesaufgabe<br />

können gerade kleinere und<br />

mittelständische Unternehmen allein<br />

kaum noch bewältigen. Und genau da hilft<br />

die Creditreform mit dem EcoZert“, so<br />

Niels Finsterbusch bei der Übergabe.<br />

Rudolf Hartmann freut sich über die<br />

bestandene Auszeichnung der nachhaltigen<br />

Geschäftspolitik: „Uns als Familienbetrieb<br />

und Spezialist im Großhandel für<br />

Gießereibedarf mit über 100-jähriger Tradition<br />

liegt es am Herzen, konsequent<br />

nachhaltig zu handeln“. Das betont auch<br />

Anna Kulbrock, die in dritter Generation<br />

das Unternehmen als Geschäftsführerin<br />

leitet: „Die heutige Auszeichnung sehen<br />

Anna Kulbrock (Geschäftsführerin Hohnen & Co. KG) und Rudolf Hartmann (Inhaber<br />

Hohnen & Co. KG).<br />

wir als Bestätigung unserer Anstrengungen<br />

der letzten Jahre. Unsere Ausrichtung<br />

als Großhändler muss es immer sein, unsere<br />

Kunden bestmöglich zu unterstützen.<br />

Dabei bestätigt uns nun die Creditreform,<br />

dass wir hinsichtlich der speziellen regulatorischen<br />

Anforderungen im ESG-Umfeld<br />

unserer Kunden bestmöglich aufgestellt<br />

sind“.<br />

Das EcoZert ist eine Qualitätsauszeichnung<br />

für besonders nachhaltig handelnde<br />

Unternehmen und belegt deren<br />

Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Zusätzlich<br />

erfolgt der Blick auf das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz<br />

(LKSG). Der EcoZert-<br />

Qualifizierungsbogen ist speziell darauf<br />

ausgerichtet, Zulieferer zu beurteilen, die<br />

zwar nicht direkt dem Anwendungsbereich<br />

des LKSG unterliegen, jedoch an<br />

Unternehmen liefern, die diesem Gesetz<br />

unterworfen sind. Ein erteiltes EcoZert<br />

stellt bei einer konkreten Risikoanalyse<br />

eine gute und ausreichende Prüfnorm für<br />

deutsche und österreichische Zulieferer<br />

dar.<br />

Die Hohnen & Co. KG wurde 1918 als<br />

technische Großhandlung gegründet. Das<br />

breitgefächerte Programm umfasst alle<br />

zum Schmelzen, Gießen und Formen notwendigen<br />

Werkzeuge einschließlich chemischer<br />

Hilfsstoffe und Arbeitsschutz,<br />

sowie das Zubehör für die Herstellung von<br />

Modellen, Kernkästen und Kokillen und<br />

der dazu erforderlichen Werkstoffe.<br />

www.hohnen.de<br />

FOTO: HOHNEN & CO. KG<br />

HOCHSCHULE KEMPTEN<br />

Wiederaufbereitung additiv gefertigter Metallbauteile<br />

Ziel des zum 1. Juli gestarteten Verbundvorhabens<br />

DiReMa ist der Aufbau eines<br />

digitalisierten Produkt- und Prozessmodells<br />

für das entsprechende Remanufacturing.<br />

Es wird vom Bayerischen<br />

Staatsministerium für Wissenschaft<br />

und Kunst für drei Jahre mit rund<br />

297 000 Euro gefördert.<br />

Damit eine ökonomische Wiederaufbereitung<br />

von gebrauchten Produkten gelingen<br />

kann, ist eine automatisierte Bewertung<br />

von Produktzuständen und Aufbereitungsschritten<br />

wie Materialauf- und -abtrag sowie<br />

Nachbearbeitung erforderlich. Das<br />

Ziel des Forschungsprojektes ist es daher,<br />

ein durchgängig digitalisiertes Produkt-<br />

Exemplarische Ansicht der additiven<br />

Wiederaufbereitung von metallischen<br />

Bauteilen.<br />

und Prozessmodell aufzubauen, aus dem<br />

notwendige Informationen über den Bauteilzustand<br />

gewonnen sowie Prozessparameter<br />

für die Wiederaufbereitung abgeleitet<br />

werden können.<br />

Dazu werden zunächst die verschiedenen<br />

Zustände ausgedienter Produkte<br />

am End-of-Life mittels optischer Messtechnik<br />

und maschinellem Lernen automatisch<br />

erfasst und ein Prozess zur Regeneration<br />

beschädigter Bauteilbereiche<br />

mittels additiver Fertigung realisiert.<br />

Nach der Bewertung der Produktzustände<br />

und der Planung der Wiederaufbereitungsmaßnahmen<br />

mittels subtraktiver<br />

und additiver Verfahren wird die Methodik<br />

ökologisch und ökonomisch mit konventioneller<br />

Fertigung verglichen.<br />

www.hs-kempten.de/ipi<br />

FOTO: ADOBE STOCK/MARI1408<br />

12 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


Messe Frankfurt Group<br />

LEDA WERK<br />

Staffelübergabe<br />

Am 1. August übergab Folkmar Ukena, seit mehr als<br />

30 Jahren Chef der LEDA Werk GmbH & Co. KG in<br />

Leer, die Geschäftsführung an seinen Nachfolger<br />

Dr. Fynn-Willem Lohe (38).<br />

Als gebürtigem Wilhelmshavener ist Ostfriesland kein<br />

Neuland für Dr. Lohe. Nach Studium und Promotion in<br />

Nordrhein-Westfalen folgten Forschungs- und Studienaufträge<br />

in Reykjavik und Mailand. Im Anschluss arbeitete<br />

Lohe in der strategischen Beratung von Familienunternehmen.<br />

Anschließend leitete er das Referat Wirtschaft<br />

beim Bundesverband der Deutschen Gießerei-<br />

Industrie (BDG) und war Hauptgeschäftsführer beim<br />

Europäischen Fachverband CAEF.<br />

19. – 22.11.<strong>2024</strong><br />

FRANKFURT / MAIN<br />

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bis zum 22.10.<strong>2024</strong><br />

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Zukunft der Produktion!<br />

FOTO: LEDA<br />

Im Rahmen eines Sommerfestes Anfang August<br />

überreichte Ukena den Staffelstab in Form einer<br />

lodernden Fackel an Dr. Lohe.<br />

Bereits seit Mai arbeitet Dr. Lohe im „Tandem“ mit<br />

Folkmar Ukena, der 1992 die Geschäfte von seinem<br />

Vater übernommen hatte und das Unternehmen in die<br />

oberste Liga der europäischen Ofenhersteller geführt<br />

hatte. Ursprünglich stark vom Eisenguss für den Maschinenbau<br />

abhängig, formte er LEDA zu einer echten<br />

Marke, die die Vorteile der Gießereitechnik geschickt<br />

mit innovativer Heiztechnik und einem stets modernen<br />

Design verband. Ukena bleibt dem Unternehmen als<br />

Gesellschafter erhalten.<br />

www.leda.de<br />

Die Nachfrage nach komplexeren und individuellen<br />

Teilen steigt rapide. Produktzyklen verkürzen sich,<br />

traditionelle Lieferketten werden hinterfragt und<br />

Nachhaltigkeit gewinnt weiterhin an Bedeutung.<br />

Die Additive Fertigung bietet Ihnen die Lösungen,<br />

um diesen Herausforderungen zu begegnen und<br />

Ihre Kunden zu begeistern.<br />

Bleiben Sie Ihrer Konkurrenz voraus! Besuchen<br />

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Convention für Additive Manufacturing in Frankfurt<br />

am Main.<br />

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Branchenmeldungen berücksichtigen?<br />

Ideeller Träger<br />

Dann schicken Sie Ihre Meldungen<br />

bitte an: redaktion@bdguss.de


BRANCHE|MELDUNGEN<br />

TRIMET<br />

Nächster Schritt<br />

zur CO 2 -freien<br />

Aluminiumproduktion<br />

Im Produktionswerk in Essen nimmt<br />

Trimet eine Demonstratoranlage in Betrieb,<br />

um eine neue Technologie zur CO 2 -<br />

freien Aluminiumproduktion im industriellen<br />

Maßstab zu erproben.<br />

Gefördert wird das Projekt vom BMWK<br />

im Förderprogramm „Dekarbonisierung<br />

in der Industrie“ mit rund drei Millionen<br />

Euro. Dabei werden auch Mittel des Fonds<br />

„NextGenerationEU“ der Europäischen<br />

Union genutzt. Am 8. Juli übergab der Parlamentarische<br />

Staatssekretär beim Bundesminister<br />

für Wirtschaft und Klimaschutz<br />

Stefan Wenzel den Förderbescheid<br />

und informierte sich in der Aluminiumhütte<br />

über die Produktion des Leichtmetalls<br />

sowie über die Fortschritte des Projekts.<br />

Trimet hat gemeinsam mit Partnern<br />

aus Forschung und Werkstoffentwicklung<br />

ein innovatives Verfahren entwickelt, das<br />

bei der Aluminiumelektrolyse kein Kohlendioxid<br />

freisetzt und damit die direkten<br />

CO 2 -Emissionen bei der Metall erzeugung<br />

auf nahezu null senkt. Nach dem erfolgreichen<br />

Abschluss der Pilotphase wird die<br />

Technologie jetzt an drei Elektrolyseöfen<br />

unter Produktionsbedingungen erprobt.<br />

Aluminium wird mit der Schmelzflusselektrolyse<br />

erzeugt. Bei diesem chemischen<br />

Prozess wird Strom in den Ausgangsstoff<br />

Aluminiumoxid geleitet. Die<br />

dafür nötigen Anoden und Kathoden bestehen<br />

aus Kohlenstoff, der sich während<br />

Staatssekretär Stefan Wenzel (r.) übergibt<br />

den Förderbescheid an den Trimet-<br />

Vorstandsvorsitzenden Philipp Schlüter.<br />

der Produktion verbraucht und dabei CO 2<br />

freisetzt. Das von Trimet entwickelte Verfahren<br />

setzt sogenannte inerte Anoden<br />

und Kathoden ein. Sie bestehen aus einem<br />

Material, das beim Elektrolyseprozess<br />

Sauerstoff statt Kohlendioxid freisetzt<br />

und damit die Emission von klimaschädlichen<br />

Treibhausgasen vermeidet.<br />

www.trimet.eu<br />

FOTO: TRIMET<br />

AE GROUP<br />

Insolvenz in<br />

Eigenverwaltung<br />

Erst im Februar hatte der Automobil-Zulieferer<br />

ae group einen neuen Eigentümer<br />

bekannt gegeben. Jetzt wurde die<br />

Sanierung durch Insolvenz in Eigenverwaltung<br />

beantragt.<br />

Der ae-Standort in Gerstungen.<br />

In der <strong>GIESSEREI</strong> 3/24 hatten wir über<br />

den neuen Eigentümer der ae group berichtet.<br />

Nun hat das Unternehmen am 12.<br />

August beim Amtsgericht Meiningen einen<br />

Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens<br />

in Eigenverwaltung gestellt.<br />

Grund für die wirtschaftliche Schieflage<br />

ist die verminderte Nachfrage der Automobilindustrie.<br />

„Wir sind zuversichtlich,<br />

dass wir durch das Insolvenzverfahren<br />

unser Unternehmen sanieren und die Arbeitsplätze<br />

erhalten können“, erklärt<br />

Christian Kleinjung, Vorstandsvorsitzender<br />

der ae group AG.<br />

„Der Geschäftsbetrieb der ae group<br />

geht im Rahmen des eingeleiteten, gerichtlichen<br />

Sanierungsverfahrens ohne<br />

Einschränkungen weiter. Unser Ziel ist es,<br />

das Unternehmen zu erhalten“, betont<br />

Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei<br />

Grub Brugger, Stuttgart. Der erfahrene<br />

Sanierungsexperte ist zusammen mit seinem<br />

Team für die Dauer des Verfahrens<br />

als Generalbevollmächtigter in das Unternehmen<br />

eingetreten und unterstützt die<br />

Geschäftsführung bei der Restrukturierung.<br />

Die Löhne und Gehälter der rund<br />

1000 Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld<br />

bis Ende Oktober gesichert.<br />

www.ae-group.de<br />

FOTO: AE GROUP<br />

14 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


7. KONFERENZ STEELS IN CARS<br />

AND TRUCKS<br />

Call for <strong>Paper</strong>s<br />

Interessenten können bis zum 1. Dezember<br />

ihre Abstracts für die 7. Ausgabe<br />

der internationalen Konferenz<br />

„Steels in Cars and Trucks“ einreichen,<br />

die vom 2. bis 6. Juni 2025 in Mainz<br />

stattfindet.<br />

Die SCT 2025 ist die führende internationale<br />

Konferenz mit den Schwerpunkten<br />

neue Stähle, Verarbeitungstechnologien<br />

und Systemlösungen im Automobil- und<br />

Nutzfahrzeugbau. Mit rund 400 Teilnehmern<br />

aus der Automobil-, Zuliefer- und<br />

Stahlindustrie und 150 Fachvorträgen ist<br />

dies Ihre Gelegenheit, Ihre Forschung zu<br />

teilen, sich mit Branchenführern zu vernetzen<br />

und zum technologischen Wandel<br />

unserer Branche beizutragen.<br />

Themen der Konferenz sind: Stahlbauteile<br />

in Pkw und Lkw und deren Produktion,<br />

neue Hochleistungsstähle, Leichtbau,<br />

E-Mobilität mit Stahlbauteilen, Green<br />

Steel, Modellierung, Simulation und Tests<br />

sowie Recycling und Reparatur.<br />

Die Abstracts sollten prägnant und<br />

nicht länger als 300 Wörter sein und sollten<br />

die Ziele, Methodik, Ergebnisse und<br />

Schlussfolgerungen Ihrer Forschung klar<br />

darlegen. Eingereicht wird über das Online-Portal<br />

auf der SCT-Webseite, auf der<br />

auch detaillierte Richtlinien und Vorlagen<br />

verfügbar sind.<br />

www.sct-2025.com<br />

Nachhalge Fergung und Produkte<br />

Energieeffizienz bei der Herstellung und ein<br />

sorgsamer Umgang mit den gelieferten Ressourcen<br />

Weiterentwicklung unserer Produkte bis hin zu<br />

kennzeichnungsfreien Reinigungssalzen für<br />

Aluminiumschmelzen<br />

Individuelle Beratung, um auf die vielfälgen<br />

Bedürfnisse und Forderungen unserer Kunden<br />

einzugehen<br />

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Ofenbehandlung<br />

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BRANCHE|MELDUNGEN<br />

FOTO: SMWA<br />

Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (li.) traf sich am 6. August mit Vertretern der Gießereibranche.<br />

NICHT NUR IN SACHSEN<br />

Gießerei-Industrie<br />

am Scheideweg<br />

Am 6. August gab es im sächsischen<br />

Wirtschaftsministerium ein Branchengespräch<br />

mit Wirtschaftsminister Martin<br />

Dulig, elf Gießerei-Geschäftsführern<br />

und BDG-Hauptgeschäftsführer Max<br />

Schumacher.<br />

Sachsens Wirtschaftsminister hatte zum<br />

Branchengespräch ins Sächsische Staatsministerium<br />

für Wirtschaft, Arbeit und<br />

Verkehr (SMWA) nach Dresden geladen.<br />

Martin Dulig (SPD) hatte seinen Staatssekretär<br />

Thomas Kralinski mitgebracht.<br />

BDG-Hauptgeschäftsführer Max Schumacher,<br />

Max Jankowsky, Geschäftsführer der<br />

Gießerei Lößnitz und Präsidiumsmitglied<br />

der IHK Chemnitz, sowie Christian Lüke,<br />

Geschäftsführer der DIHAG, thematisierten<br />

in ihren Vorträgen die existentiellen<br />

Herausforderungen der Gießereien in<br />

Sachsen und im gesamten Bundesgebiet.<br />

Und sensibilisierten Politik und Presse für<br />

die Bedeutung der Gießerei-Industrie in<br />

puncto Transformation und industrieller<br />

Souveränität Deutschlands.<br />

Mit insgesamt 30 Gießereien und rund<br />

5300 Beschäftigen hat Sachsen die meisten<br />

Gießereien im Osten Deutschlands.<br />

Sie spiegeln wider, was die Branche bundesweit<br />

umtreibt. „Wir brauchen eine Industrie-<br />

und Energiepolitik, die die deutsche<br />

Gießerei-Industrie als Partner sieht<br />

und die den industriellen Mittelstand weder<br />

mit hohen Kosten noch mit bürokratischen<br />

Lasten überfordert“, so Schumacher.<br />

Der BDG-Hauptgeschäftsführer kam<br />

zusammen mit den BDG-Experten Elke<br />

Radtke und Dr. Sebastian Tewes nach<br />

Dresden. Er brachte die Politik schonungslos<br />

auf den Stand: Rund 76 Prozent<br />

der Unternehmen bezeichnen ihre Auftragslage<br />

als prekär, erst kürzlich musste<br />

der BDG-Konjunkturexperte Tilman van<br />

de Sand die Produktionsprognose für<br />

<strong>2024</strong> von -5 Prozent auf -8 Prozent nach<br />

unten korrigieren. Und der Umsatz entwickelt<br />

sich im ersten Halbjahr noch<br />

schlechter als die Produktion. „Die Branche<br />

befindet sich am Scheideweg“, betonte<br />

Schumacher in seinem Grußwort<br />

eindringlich und verwies auf die schwächelnde<br />

Bau- und Fahrzeugindustrie, die<br />

besonders für Sachsen wichtig ist. Seine<br />

Forderungen u. a.: Planungssicherheit,<br />

weniger Bürokratie, ein praktikabler Carbon-Leakage-Schutz<br />

und wettbewerbsfähige<br />

Energie- und Stromkosten – gerade<br />

im Hinblick auf die eigene Transformation<br />

der Branche, die ihren Weg zur Treibhausgasneutralität<br />

vorantreibt, und auf dynamische<br />

Konkurrenten im EU-Binnenmarkt.<br />

„Die deutsche Gießerei-Industrie ist eine<br />

traditionsreiche und innovative Branche,<br />

ohne die der Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland keine funktionierenden Lieferketten<br />

hat und die Transformation nicht<br />

bewältigen kann“, so die Botschaft des<br />

BDG-Hauptgeschäftsführers an Politik<br />

und Medien. Max Jankowsky legte nach:<br />

„Es ist von größter Bedeutung, dass die<br />

Energiewende diese wichtige Branche<br />

nicht überfordert“. Die Gießerei-Geschäftsführer<br />

konnten die dramatische<br />

Lage in der Diskussion nur betonen und<br />

unterstreichen.<br />

Positives Ergebnis der Veranstaltung:<br />

Eine Fortführung der Diskussion ist im<br />

Rahmen des Ostdeutschen Gießereitags<br />

in Chemnitz am 7. November <strong>2024</strong> geplant.<br />

Und Medien wie die Sächsische<br />

Zeitung und der Mitteldeutsche Rundfunk<br />

berichteten ausführlich.<br />

www.guss.de<br />

16 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


PROCAST GUSS<br />

Neuer Vertriebsleiter<br />

Das international tätige Gießereiunternehmen<br />

Procast Guss, Gütersloh, hat<br />

Robert Kiefer (52) als neuen Vertriebsleiter<br />

ernannt. Er wird vor allem das<br />

starke Wachstum in den Auslandsmärkten<br />

weiter vorantreiben.<br />

Kiefer verantwortet den Vertrieb<br />

der Procast Guss GmbH<br />

in Gütersloh und Nortorf und<br />

des neuen Standortes in Abadiño,<br />

Spanien. Zu seinen<br />

Kernaufgaben gehört es, europaweit<br />

Neukunden zu gewinnen<br />

und die Zusammenarbeit<br />

mit bestehenden Kunden<br />

zu stärken. Darüber<br />

hinaus wird er die Verzahnung<br />

der Standorte auf Vertriebsebene<br />

weiter vorantreiben.<br />

So sollen Kunden künftig stärker<br />

von Synergieeffekten innerhalb<br />

der Gruppe und einem<br />

breiteren Produktportfolio<br />

profitieren.<br />

Zur Procast Gruppe gehört<br />

ebenfalls die Procast Handform<br />

GmbH mit Sitz in Kiel, die<br />

für Gussgewichte bis 55 Tonnen<br />

ausgelegt ist. Vor allem<br />

die Branchen Transport, Energie<br />

und Nahrungsmittel seien<br />

wichtige Zukunftsmärkte, die<br />

Kiefer im Vertrieb stärker fokussieren<br />

will. Bereits heute<br />

fertigt Procast Bauteile für Generatoren,<br />

Landmaschinen<br />

und den Schienenverkehr. Zu<br />

den Kunden zählen namhafte<br />

Unternehmen wie CLAAS, AG-<br />

CO, ZF Friedrichshafen und<br />

Caterpillar.<br />

Robert Kiefer verfügt über<br />

mehr als 20 Jahre Erfahrung<br />

in der Gießerei-Industrie und<br />

war für verschiedene internationale<br />

Gießerei-Gruppen in<br />

Frankreich, Finnland, der Türkei<br />

und Schweden tätig. Zuletzt<br />

hatte er die Position des<br />

Chief Sales Officer bei der<br />

Gienanth Gruppe inne. Er verantwortete<br />

dort die Vertriebsstrategie<br />

für sechs europäische<br />

Standorte.<br />

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Jörg Schäfer<br />

+49 2181 23394-25<br />

joerg.schaefer@gtp-schaefer.de<br />

FOTO: PROCAST<br />

Der neue<br />

Vertriebsleiter<br />

Robert Kiefer.<br />

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Branchenmeldungen berücksichtigen?<br />

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bitte an: redaktion@bdguss.de


BRANCHE | PERSPEKTIVEN<br />

FOTO. CM_FOTO/PIXABAY<br />

Transformationsnetzwerk TrendAuto2030plus<br />

Schwarmintelligenz als Schlüssel<br />

zur erfolgreichen Transformation<br />

Seit Jahrzehnten treibt die Auto- und Zulieferbranche die deutsche Wirtschaft an<br />

– schafft Milliardenwerte sowie hunderttausende Arbeitsplätze. Doch nun steht<br />

sie vor großen Herausforderungen: Mobilitäts- und Energiewende, Nachhaltigkeitsanforderungen,<br />

neue Technologien und Digitalisierung. Wie können die Chancen des<br />

Wandels genutzt, die Wirtschaftskraft erhalten und die Arbeitsplätze gesichert werden?<br />

Das Transformationsnetzwerk TrendAuto2030plus vernetzt die Branche, um gemeinsam<br />

erfolgreiche Wege zu entdecken.<br />

VON RAFAEL RABE<br />

Das 2022 gegründete Transformationsnetzwerk<br />

TrendAuto2030plus<br />

fördert Auto- und Zulieferunternehmen<br />

mithilfe der Wissenschaft und<br />

Partnern wie Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbänden,<br />

IHKs und Wirtschaftsförderungen<br />

auf dem Weg in eine erfolgreiche<br />

Zukunft. Unternehmen der Branche<br />

erhalten Unterstützung in den Handlungsfeldern<br />

Strategie, Technologie, Geschäftsmodell<br />

und Qualifikation. Das Netzwerk<br />

ermöglicht der Branche den Austausch<br />

über erfolgreiche Praktiken des Wandels<br />

sowie zu vermeidende Fehler.<br />

Die Automobilbranche und der<br />

dreifache Transformationsdruck<br />

Hintergrund ist der Transformationsdruck,<br />

der auf der Auto- und Zulieferbranche<br />

schwerer lastet als auf anderen Branchen<br />

der deutschen Wirtschaft, da er sich<br />

hier gleich in dreifacher Form äußert. Zum<br />

18 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


Beschäftigte arbeiten im autonahen Mittelstand<br />

Deutschlands. Diese KMU stehen<br />

dem dreifachen Transformationsdruck<br />

und der Unsicherheit im Markt mit vergleichsweise<br />

geringen Ressourcen gegenüber.<br />

Mittelständler mit 10, 30, 100 Beschäftigten<br />

können sich strategisch nicht<br />

oder nur schwer auf mehrere Zukunftsszenarien<br />

vorbereiten.<br />

einen kann das geplante Verbrennungsmotor-Verbot<br />

im schlimmsten Fall gesamte<br />

Geschäftsmodelle und somit zahlreiche<br />

Arbeitsplätze in der Branche gefährden.<br />

So drängt etwa die Elektrifizierung der<br />

Antriebe den Motorblock und somit manche<br />

Gießereien zunehmend vom Markt.<br />

Zweitens, und stark mit dem ersten Punkt<br />

verbunden, fordern gesetzliche Vorgaben<br />

laufend Transparenz und Optimierungen<br />

von Unternehmen zugunsten von Nachhaltigkeit<br />

und Energieeffzienz. Und drittens<br />

zwingt auch die digitale Transformation<br />

Betriebe dazu, sich weiterzuentwickeln,<br />

um wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Elektromobilität – Ja, vielleicht,<br />

doch nicht oder wann?<br />

Mit dem dreifachen Transformationsdruck<br />

nicht genug, sieht sich die Branche Unsicherheitsfaktoren<br />

gerade in Bezug auf<br />

die Elektromobilität ausgesetzt. Die Wirtschaftskrise<br />

und das Auslaufen staatlicher<br />

Subventionen verursachen aktuell eine<br />

gewisse Ernüchterung: Das E-Auto erlebt<br />

einen Dämpfer, die Marktdurchdringung<br />

der Elektromobilität wird wohl länger auf<br />

sich warten lassen als gedacht. Daher<br />

muss sich die Branche womöglich alten<br />

Fragen erneut stellen, die eigentlich längst<br />

beantwortet schienen. Wann kommt das<br />

Das Transformationsnetzwerk Trend­<br />

Auto2030plus bietet Unterstützung für<br />

KMU in vier Handlungsfeldern: Strategie,<br />

Technologie, Geschäftsmodell,<br />

Qualifikation.<br />

Verbrenner-Aus tatsächlich? Kommen die<br />

Flottenwerte hinsichtlich der Klimaneutralität<br />

noch einmal ins Spiel oder bleibt<br />

es bei der Messung am Auspuff? Und was<br />

ist mit klimaneutralen Kraftstoffen? Diese<br />

Unsicherheiten stellen eine weitere, signifikante<br />

Herausforderung für die Branche<br />

dar, die sich – politisch gefordert und gefördert<br />

– bereits stark auf die Produktion<br />

von Komponenten für Elektrofahrzeuge<br />

eingestellt und konzentriert hatte. Angesichts<br />

der neuesten Entwicklungen verwundert<br />

es nicht, dass beispielsweise<br />

Volkswagen erst im Juni <strong>2024</strong> verkündete:<br />

Bis 2028 sollen ein Drittel der Forschungsgelder<br />

des Konzerns, also 60 Milliarden<br />

Euro, weiterhin in den Verbrenner investiert<br />

werden, der Löwenanteil geht in Elektrifizierung<br />

und Digitalisierung. Für Hersteller<br />

wie VW und große Zulieferer wie<br />

Bosch ist es ressourcentechnisch wohl<br />

möglich, solche Doppelstrategien zu fahren.<br />

Doch der Großteil der Zulieferer sind<br />

kleine und mittelständische Unternehmen<br />

(KMU), die tragende Säulen der deutschen<br />

Automobilindustrie bilden. Etwa 300 000<br />

FOTO: HEIKE FISCHER/TH KÖLN<br />

Chancen des Wandels<br />

Der Wandel bringt aber nicht nur Herausforderungen,<br />

sondern eröffnet der Automobilindustrie<br />

auch Chancen. Automatisierung,<br />

Künstliche Intelligenz und Kreislaufwirtschaft<br />

bieten beispielsweise dem<br />

produzierenden Gewerbe nicht nur die<br />

Möglichkeit, Ressourcen einzusparen, Prozesse<br />

zu optimieren oder das Produktionsvolumen<br />

zu erhöhen. Durch die zunehmende<br />

Vernetzung des Fahrzeugs, veränderte<br />

Bedürfnisse der Kunden und neue<br />

Technologien ergeben sich auch Potenziale,<br />

neue Geschäftsfelder zu erschließen,<br />

neue Partnerschaften zu gründen und<br />

betrieblich zu wachsen. Wesentlich für<br />

KMU ist es jetzt, individuell herauszufinden,<br />

welche Schritte zum erfolgreichen<br />

Wandel des eigenen Geschäfts führen können.<br />

Schwarmintelligenz als Schlüssel<br />

zur erfolgreichen Transformation<br />

Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Klimaschutz fördert im Rahmen der<br />

„Transformationsstrategien für Regionen<br />

der Fahrzeug- und Zulieferindustrie“ regionale<br />

Transformationsnetzwerke, um<br />

insbesondere den Mittelstand bei den<br />

aktuellen Herausforderungen zu fördern.<br />

Eines dieser Netzwerke, TrendAuto-<br />

2030plus, unterstützt seit 2022 die Branche<br />

in der Region Aachen-Bonn-Köln-<br />

Gummersbach und bietet überregional<br />

digitale Angebote an. Es geht konkret darum,<br />

Unternehmen dabei unter die Arme<br />

zu greifen, Strategien für die Zukunft zu<br />

entwickeln, neue Technologien und Geschäftsmodelle<br />

zu erschließen und ihre<br />

Beschäftigten für die Bedarfe der Zukunft<br />

zu qualifizieren. So sollen die Wirtschaftskraft<br />

und die Arbeitsplätze der Branche<br />

erhalten bleiben. Das Projekt wird von<br />

AAGM Aalener<br />

Gießereimaschinen GmbH<br />

Gewerbehof 28 · D-73441 Bopfi ngen<br />

Tel. + 49 (0) 73 62 / 95 60 37-0<br />

Fax. + 49 (0) 73 62 / 95 60 37-10<br />

E-Mail: info@aagm.de · Web: www.aagm.de<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 19


BRANCHE | PERSPEKTIVEN<br />

FOTO: RAFAEL RABE/TH KÖLN<br />

einem Konsortium aus der Technischen<br />

Hochschule Köln, dem Werkzeugmaschinenlabor<br />

der RWTH Aachen, der IG Metall<br />

Köln-Leverkusen, der Unternehmerschaft<br />

Rhein-Wupper und dem Arbeitgeberverband<br />

kölnmetall getragen. Das Netzwerk<br />

dient Auto- und Zulieferunternehmen dazu,<br />

sich auszutauschen, bewährte Praktiken<br />

zu teilen und Partnerschaften zu<br />

schließen. Denn eine Baukastenanleitung,<br />

wie erfolgreiche Transformation gelingen<br />

kann, gibt es nicht. Zu individuell sind die<br />

Herausforderungen einzelner Unternehmen,<br />

zu unterschiedlich die Transformationslevel<br />

der KMU. Aber der Austausch<br />

von Tipps, Tricks und Stolpersteinen kann<br />

die Erfolgswahrscheinlichkeit der Betriebe<br />

erhöhen. Der Austausch bzw. Erstkontakte<br />

zwischen Unternehmen finden in<br />

erster Linie in den Veranstaltungen von<br />

TrendAuto2030plus statt.<br />

Inhaltlichen Input zu Transformationsthemen<br />

und die Chance<br />

zur Vernetzung gibt es bei den<br />

Veranstaltungen von TrendAuto-<br />

2030plus.<br />

Unterstützung aus der<br />

Wissenschaft<br />

Kompetenzplattform für die Autobranche<br />

in NRW: Netzwerken,<br />

Techtrends und Qualifikationen.<br />

Die Veranstaltungen des Netzwerks dienen<br />

nicht nur der Vernetzung. In Workshops<br />

wurden zum Projektstart mit teilnehmenden<br />

Unternehmen zunächst<br />

aktuelle als auch die sich langfristig abzeichnenden<br />

Trends in Bezug auf neue<br />

Antriebs- und Mobilitätskonzepte, Produktionsprozesse<br />

im Rahmen von Industrie<br />

4.0 sowie Konzepte der Kreislaufwirtschaft<br />

analysiert. Auf dieser Basis<br />

erarbeiten die beteiligten Hochschulen<br />

im Dialog mit der Wirtschaft geeignete<br />

transformative Maßnahmen mit hoher<br />

Praxistauglichkeit in den vier Handlungsfeldern<br />

Strategie, Technologie, Geschäftsmodell<br />

und Qualifikation. „Unsere<br />

Expertinnen und Experten führen Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer dahin, den<br />

spezifischen Handlungsbedarf in ihren<br />

Unternehmen zu identifizieren. Anschließend<br />

erarbeiten wir mit den Unternehmen<br />

wie sie den identifizierten Handlungsbedarf<br />

in eine Transformationsstrategie<br />

für ihr Unternehmen überführen<br />

und letzten Endes auch praktisch umsetzen<br />

können“, fasst es Thomas Tomakidi,<br />

TrendAuto-Verantwortlicher bei<br />

kölnmetall und langjähriger Geschäftsführer<br />

im automotiven Mittelstand zusammen.<br />

Darüber hinaus soll so ermittelt werden,<br />

welche Berufe zukünftig in der Branche<br />

gefragt sein werden, um Weiterbildungsangebote<br />

zu schaffen und die Beschäftigten<br />

entsprechend vorbereiten zu<br />

können. Parallel laufen unter anderem<br />

studentische Projekte sowie verschiedene<br />

Studien und Datenerhebungen. Auf der<br />

Website www.trendauto2030plus.de haben<br />

Unternehmen unter anderem die<br />

Möglichkeit, ihre Wandlungsfähigkeit im<br />

Schnelltest zu prüfen, an Studien teilzunehmen,<br />

sich die bisherigen Ergebnisse<br />

anzuschauen und mit den Expertinnen<br />

und Experten des Netzwerks in Kontakt<br />

zu treten. Ebenfalls werden hier sukzessive<br />

Studien und Handlungsleitfäden für<br />

die Transformation der Auto- und Zulieferbranche<br />

veröffentlicht.<br />

FOTO: RAFAEL RABE/TH KÖLN<br />

20 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


Kompetenzplattform für neue Partnerschaften,<br />

Technologietrends und Weiterbildungen<br />

Dauert‘s doch länger als gedacht?<br />

Das E-Auto lässt auf sich warten.<br />

Gemeinsam mit<br />

dem Nachbarnetzwerk<br />

ATLAS Automotive<br />

Südwestfalen<br />

hat TrendAuto-<br />

2030plus die<br />

Kompetenzplattform<br />

für die Automobilbranche<br />

in<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

entwickelt (www.<br />

kompetenzplattform.<br />

nrw). Die neu entstandene<br />

Kompetenzplattform<br />

überführt<br />

den Gedanken der Transformationsnetzwerke konsequent<br />

in einen virtuellen Raum, der das bisherige<br />

Angebot ergänzt. Die Plattform umfasst drei Bausteine:<br />

Ein Mobilitätsatlas fungiert als ein interaktives Register.<br />

Er listet alle relevanten Stakeholder der Branche in der<br />

Region mit dem Ziel auf, die Vernetzung von Unternehmen,<br />

Forschungseinrichtungen sowie Entwick lungs- und<br />

Dienstleistungsanbietern voranzutreiben. Als zweiter<br />

Baustein zeigt eine Technologiedatenbank aufkommende<br />

Technologien und Trends für die Automobilindustrie<br />

und angrenzende Bereiche auf und stellt diese anhand<br />

ihres Wirkungs- und Reifegrads vor. Sie kann als eine<br />

Art Früherkennungssystem für Unternehmen dienen: Mit<br />

welchen Technologien ist mittel- und langfristig zu rechnen?<br />

Wie ist mein Unternehmen im Vergleich zum Wettbewerb<br />

aufgestellt? Gibt es eine Technologie, die mein<br />

Unternehmen grundlegend verbessern kann? Ergänzend<br />

listet eine Weiterbildungsdatenbank passende Qualifizierungsangebote<br />

auf. Über verschiedene Filter können<br />

Angebote identifiziert und verglichen werden. So können<br />

sowohl Führungskräfte als auch Beschäftigte herausfinden,<br />

welche Qualifizierungen existieren und welche<br />

für ihren Fall am besten geeignet sind. Die Plattform<br />

bietet die Chance, zukünftig auch die Daten der anderen<br />

Projektregionen zu sammeln und so ein bundesweites<br />

Netzwerk als Fundament für neue Partnerschaften, den<br />

Fortschritt neuer nachhaltiger Technologien und die Qualifikation<br />

von Beschäftigten der Autoindustrie aufzubauen.<br />

Die Verantwortlichen sind dazu schon mit verschiedenen<br />

Partnern im Austausch.<br />

Das Transformationsnetzwerk Trend Auto2030plus und<br />

die Kompetenzplattform bieten Unterstützung, um die<br />

Automobilbranche durch den Wandel zu führen, ihre Wirtschaftskraft<br />

zu erhalten und Arbeitsplätze zu sichern.<br />

Durch gezielte Strategien, technologische Innovationen<br />

und Qualifi zierungsmaßnahmen können Unternehmen<br />

mit den Hilfestellungen von TrendAuto die Chancen des<br />

Wandels nutzen und langfristig wettbewerbsfähig bleiben.<br />

Auch wenn es keine Erfolgsgarantien geben kann, scheint<br />

der Austausch miteinander, die Inspiration durch andere,<br />

das Teilen von Lösungen den Weg in die erfolgreiche Zukunft<br />

des Mittelstands zu weisen.<br />

www.trendauto2030plus.de<br />

FONDIUM - Ihr Partner für Innovation und<br />

Nachhaltigkeit im Eisenguss<br />

Bei FONDIUM setzen wir täglich neue<br />

Standards in der Gießereibranche.<br />

Unsere Mission „Mit innovativem Leichtbau<br />

aus energieeffzientem Eisenguss machen<br />

wir Fahrzeuge sicherer und nachhaltiger“<br />

treibt uns an, Spitzenleistungen für unsere<br />

Kunden zu erzielen. Durch kontinuierliche<br />

Verbesserung, innovative Ideen und den<br />

Einsatz unserer hochqualifizierten Mitarbeitenden<br />

optimieren wir unsere Produkte und<br />

Produktionsprozesse stetig.<br />

Unser Qualitätsmanagementsystem, basierend<br />

auf regelmäßigen Audits und Kundenfeedback,<br />

ermöglicht uns, unser Know-How<br />

kontinuierlich zu erweitern und technologisch<br />

voranzuschreiten. Nachhaltigkeit ist<br />

fest in unserer Geschäftsstrategie verankert.<br />

Wir integrieren ESG-Prinzipien (Environmental-Social-Governance)<br />

in alle Aspekte<br />

unseres Handelns und sind nach ISO 45001,<br />

14001 und 50001 zertifiziert.<br />

Unsere Teilnahme an der Responsible Supply<br />

Chain Initiative fördert eine nachhaltige<br />

Lieferkette und stärkt das Vertrauen unserer<br />

Kunden. Unser Ziel ist es, bis 2030 CO2-neutral<br />

zu sein, die Mitarbeiterzufriedenheit<br />

zu erhöhen und nachhaltiges Wirtschaften<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

sicherzustellen.<br />

www.fondium.eu<br />

Rafael Rabe, Öffentlichkeitsarbeit Projekt TrendAuto-<br />

2030plus, Technische Hochschule Köln


HÜTTENTAG<br />

BRANCHENTREFF DER STAHLINDUSTRIE<br />

19. NOVEMBER <strong>2024</strong>, ESSEN<br />

KEYNOTE-SPEAKER:<br />

Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender,<br />

Deutscher Wasserstoff-Verband (DWV) e.V.<br />

Dr. Alexander Becker, CEO GMH-Group<br />

ArcelorMittal<br />

AUSSTELLER UND SPONSOREN<br />

KONTAKT:<br />

VERANSTALTER:


Special<br />

Special<br />

LEICHTBAU


SPECIAL | LEICHTBAU<br />

FOTOS: RX/OLIVER WACHENFELD<br />

Metal Magic<br />

So wird die ALUMINIUM <strong>2024</strong><br />

Bald startet wieder die ALUMINIUM in Düsseldorf.<br />

Der Countdown läuft – vom 8. bis 10. Oktober öffnet die ALUMINIUM in Düsseldorf ihre<br />

Tore, um internationale Branchenakteure, Wissenschaftler, Pioniere, Start-ups und Kunden<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Werkstoffs zusammenzubringen. Ein<br />

umfangreiches Programm aus Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops bietet<br />

tiefgehende Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Branche.<br />

Mit über 780 Ausstellern aus der<br />

ganzen Welt läuft die Messe in<br />

diesem Jahr außerdem zu alter<br />

Größe auf und untermauert ihren Ruf als<br />

führende Networking-Plattform. Unter den<br />

Ausstellern versammeln sich nicht nur bekannte<br />

deutsche Pioniere wie Trimet und<br />

die SMS group, sondern auch führende<br />

Unternehmen aus Österreich wie AMAG,<br />

HAI und IMA Schelling. Zudem sind internationale<br />

Branchengrößen wie Norsk<br />

Hydro aus Norwegen, Rio Tinto aus Spanien,<br />

Gränges aus Schweden, ElvalHalcor<br />

aus Griechenland und Novelis und Alcoa<br />

aus den USA vertreten.<br />

Drei Tage volles Programm<br />

Als führende Plattform der Branche bietet<br />

die ALUMINIUM <strong>2024</strong> nicht nur auf der<br />

Ausstellerseite Antworten auf die drängenden<br />

Fragen und Herausforderungen<br />

unserer Zeit. Besucher können sich an<br />

allen drei Messetagen auf ein umfangreiches<br />

Rahmenprogramm freuen, das auf<br />

die Themenschwerpunkte der einzelnen<br />

Hallen abgestimmt ist.<br />

Die Hallen 1 und 4 widmen sich den<br />

Halbzeugen, während Halle 5 den Fokus<br />

auf Ofenbau, Metallbearbeitung, Fügetechnologien<br />

und Automatisierung legt.<br />

In Halle 3 stehen Oberflächenbehandlung<br />

und Walztechnik im Mittelpunkt, einschließlich<br />

des Surface Pavilion und der<br />

Surface & Design Lounge. In Halle 6 dreht<br />

sich alles um Guss- und Wärmebehandlungen,<br />

Ofenbau, Primärproduktion und<br />

Recycling. Hier finden Besucher neben<br />

dem Primary und Foundry Pavilion auch<br />

das Foundry Community Café, das sich<br />

als idealer Ort für Networking und Austausch<br />

anbietet. Ein weiteres Highlight ist<br />

die Neuauflage der Media & Education<br />

Lounge in Halle 6. Diese bietet nicht nur<br />

einen Rückzugsort mit genügend Lesestoff,<br />

sondern auch wertvolle Einblicke<br />

24 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


und Wissenswertes über den Werkstoff<br />

Aluminium. Zudem werden hier Informationen<br />

zu Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

und dem Fachkräftemangel angeboten,<br />

passend dazu ist ein spezielles Programm<br />

für Studenten und Auszubildende geplant.<br />

Ein Programmpunkt ist in diesem<br />

Jahr ganz neu auf der Messe: Unter dem<br />

Motto „Women can do aluminium, too“<br />

werden am 9. Oktober zum ersten Mal<br />

die „Women With Metal – ALUMINIUM<br />

Awards“ vergeben. Die Awards sollen dazu<br />

beitragen, Gleichberechtigung und<br />

Vielfalt in der Aluminiumindustrie zu fördern,<br />

herausragende Leistungen von<br />

Frauen zu würdigen und ihre Position in<br />

der Branche zu stärken. Doch nicht nur<br />

das: Die Auszeichnungen können gleichzeitig<br />

auch dazu beitragen, das Bewusstsein<br />

für den Fachkräftemangel zu schärfen<br />

und innovative Lösungsansätze zu<br />

fördern. Indem Frauen ermutigt werden,<br />

sich in der Aluminiumindustrie zu etablieren,<br />

kann der Mangel an qualifizierten<br />

Fachkräften angegangen und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Branche gestärkt<br />

werden.<br />

Die zweitägige integrative Veranstaltung<br />

soll dabei vor allem den offenen<br />

Dialog ermöglichen und damit aufschlussreiche<br />

Diskussionen, gemeinschaftliche<br />

Initiativen und die sektorübergreifende<br />

Zusammenarbeit fördern, welche<br />

die Entwicklung der Aluminiumindustrie<br />

und ihre Auswirkungen auf verschiedene<br />

Sektoren beeinflussen. Das Konzept<br />

ist offen für abweichende Meinungen,<br />

fördert lebhafte Debatten und konstruktive<br />

Kritik. Nur wenn unterschiedliche<br />

Standpunkte einbezogen werden, können<br />

Annahmen infrage gestellt, Innovationen<br />

angeregt und ein gemeinsamer Weg für<br />

die Zukunft der Aluminiumindustrie geebnet<br />

werden.<br />

Speakers Corner Sustainability<br />

& Recycling – für eine grünere<br />

Zukunft<br />

Auf der ALUMINIUM <strong>2024</strong> bietet die Innovation<br />

Plaza „Sustainability & Recycling“<br />

eine einzigartige Plattform für die nachhaltige<br />

Transformation der Aluminiumindustrie<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Im Mittelpunkt steht die<br />

gleichnamige Speakers Corner, organisiert<br />

von CRU, London, wo Experten und<br />

Branchenführer ihre neuesten Erkenntnisse<br />

über den grünen Wandel der Aluminiumbranche<br />

teilen.<br />

Das Programm der Speakers Corner<br />

bietet dementsprechend eine umfassende<br />

Sicht auf die Zukunft der Aluminiumindustrie<br />

im Zeichen von Nachhaltigkeit<br />

und Kreislaufwirtschaft: So werden die<br />

entscheidenden Herausforderungen und<br />

Entwicklungen der Recyclingindustrie –<br />

fortschrittliche Recyclingtechnologien,<br />

Sortier­ und Zerkleinerungsanlagen, Legierungen,<br />

Umwelttechnik und die Energiekrise<br />

– aufgegriffen und mit Experten<br />

aus verschiedenen Branchen vertieft.<br />

Den Werkstoff erleben und die Welt<br />

von morgen formen<br />

Fakt ist: Sowohl neue Projekte als auch<br />

bewährte Messe­Formate werden die<br />

ALUMINIUM <strong>2024</strong> zu einem umfassenden<br />

Erlebnis rund um den Werkstoff machen.<br />

Die Messe dient weiterhin als bedeutende<br />

Plattform für den dringend<br />

benötigten Austausch und die Vernetzung<br />

innerhalb der Branche. Mit einem<br />

vielseitigen Programm, das alle Aspekte<br />

von Nachhaltigkeit und Innovation abdeckt,<br />

lädt die Messe dazu ein, gemeinsam<br />

Lösungen für die Herausforderungen<br />

von morgen zu entwickeln, neue Impulse<br />

und Ideen zu gewinnen und den<br />

Weg für eine nachhaltigere und zukunftssichere<br />

Branche zu ebnen. Die Chancen,<br />

die sich hier bieten, sind entscheidend<br />

für die zukünftige Entwicklung der gesamten<br />

Industrie.<br />

www.aluminium-exhibition.com<br />

ALUMINIUM Conference – aktiv die<br />

Zukunft gestalten<br />

Die diesjährige ALUMINIUM Conference,<br />

organisiert von Aluminium Deutschland,<br />

bietet eine Bühne für hochkarätige Experten<br />

aus Industrie, Wissenschaft und Politik.<br />

Von führenden Persönlichkeiten der<br />

Aluminiumindustrie bis hin zu Pionieren<br />

aus den Bereichen Automobil, Bau und Verpackung<br />

– das Line­up der Referenten gewährleistet<br />

eine fundierte Diskussion über<br />

die entscheidende Rolle von Aluminium in<br />

der Zukunft verschiedener Branchen.<br />

Kompetenz seit mehr<br />

als 50 40 Jahren<br />

/ TIA<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 25


SPECIAL | LEICHTBAU<br />

FOTO: RAUCH<br />

Innovationspreis für Forschungsprojekt<br />

Sichere Schutzgasgemische im<br />

Magnesiumschmelzbetrieb<br />

Da flüssiges Magnesium mit Luftsauerstoff reagiert, kann eine fehlerhafte Betriebsführung<br />

zu lokalen Entzündungen an der Schmelzeoberfläche führen. Es ist deshalb<br />

prozess- und sicherheitstechnisch notwendig, Magnesiumschmelzen mit Schutzgas<br />

zu beaufschlagen, um höchste Verfügbarkeit der Anlagen für die Produktion zu<br />

gewährleisten.<br />

VON FLORIAN SIPEK, PETER<br />

RAUCH, PETER LIEPERT, CHRISTA<br />

ZENGERER, PETER HOFER-HAUSER<br />

Die Firma Rauch Furnace Technology<br />

und das Österreichisches Gießerei-Institut<br />

(ÖGI) entwickelten,<br />

gefördert durch die Österreichische Forschungsförderungsgsellschaft<br />

(FFG), eine<br />

Regelkreis-Analytik für moderne SO 2 -basierende<br />

Schutzgasgemische zum Explosionsschutz<br />

für Magnesiumschmelzen. Es<br />

wurde ein Modell für den Wirkkreislauf<br />

der Passivierungsreaktion erarbeitet und<br />

experimentell überprüft sowie eine Messund<br />

Steuerungstechnik für Schutzgasbeaufschlagung<br />

und Ofenbetrieb implementiert.<br />

So lassen sich Störungen der Passivierung<br />

in Echtzeit und inline erkennen<br />

und frühzeitig beheben. Gleichzeitig wird<br />

ein übermäßiger sowohl ökologisch bedenklicher<br />

als auch teurer Schutzgasverbrauch<br />

vermieden. Die Forschungspartner<br />

erhielten hierfür vom Forschungsnetzwerk<br />

der Austrian Cooperative Research<br />

(ACR) den diesjährigen Innovationspreis.<br />

Magnesium als Werkstoff<br />

Der Einsatz von Magnesium (Mg)-Bauteilen<br />

birgt aufgrund des hervorragenden<br />

Verhältnisses zwischen geringem Gewicht<br />

und hoher Bauteilstabilität, erhebliche<br />

wirtschaftliche und ökologische Potenziale.<br />

Hier sind besonders die möglichen<br />

Einsparungen von CO 2 -Äquivalenten über<br />

den Produktlebenszyklus diverser Bauteile<br />

– wie Automobilkomponenten – sehr<br />

vielversprechend. Im Vergleich zur Primärmagnesiumherstellung<br />

liegt der Ener-<br />

26 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


Bild 1: Schema einer „chemischen Pumpe“ zur Bildung einer stabilen SO 2 -Schutzschicht.<br />

gieaufwand beim Umschmelzen von<br />

Schrott (Sekundärmagnesium) nur bei ca.<br />

1 kWh/kg. Entsprechend hohes Potenzial<br />

bietet das Recycling von Magnesiumschrotten<br />

(Sekundärmagnesium).<br />

Schrottsorten von geringerer Qualität<br />

weisen oft Verunreinigungen durch Lacke,<br />

Öle und Oxide auf. Diese wirken sich einerseits<br />

auf den Schmelzprozess, andererseits<br />

auf die Materialqualität aus. Besonders<br />

im Sekundärmagnesium sind<br />

prozessbedingt oft jene Legierungsbestandteile<br />

wie Al, Be oder Ca abgereichert,<br />

die brandhemmend wirken, während<br />

dem rückgeführten Magnesium anhaftende<br />

Schmier- und Trennmittel bzw.<br />

Lacke die Oxidationsneigung stark erhöhen.<br />

Um den Schmelzprozess sicher<br />

durchführen zu können, ist daher beim<br />

Stand der Technik besonders beim Recycling<br />

von Mg ein stark erhöhter Schutzgasaufwand<br />

notwendig.<br />

Historisch wurden Magnesiumschmelzen<br />

mit teil- oder perfluorierten Gasen<br />

hoher Dichte wie beispielsweise Schwefelhexafluorid<br />

schutzbegast, allerdings<br />

weisen diese auch thermisch sehr stabilen<br />

Gase eine hohe atmosphärische Persistenz<br />

und ein extremes Treibhausgas-<br />

Potenzial auf. Heute sind viele der in der<br />

Vergangenheit eingesetzten Schutzgase<br />

mittlerweile bereits gänzlich verboten<br />

oder als stark umweltschädlich eingestuft.<br />

Daher wird vermehrt das reaktive,<br />

passivschichtbildende Schutzgas SO 2 in<br />

Schutzgasmischungen eingesetzt. Allerdings<br />

erfolgt diese Formulierung der Gasmischungen<br />

bisher rein empirisch, über<br />

Toleranzbereiche in der Gaszusammensetzung<br />

bzw. es existieren für optimale<br />

Gaszusammensetzungen keine Daten.<br />

Wird das Schutzgas aber in falscher<br />

Zusammensetzung oder in zu geringer<br />

Konzentration eingesetzt, kann es zu unvorhersehbaren,<br />

gefährlichen exothermen<br />

Reaktionen kommen. Diese treten insbesondere<br />

beim routinemäßigen Sumpfziehen<br />

oder Abkrätzen der Schmelzeoberfläche<br />

während des Schmelzbetriebs auf<br />

– Arbeitsschritte, bei denen durch das<br />

Bedienpersonal die Schmelzeoberfläche<br />

zugänglich gemacht werden muss. Um<br />

gasanalytische Parameter mit Ofenprozessparametern<br />

korrelieren zu können,<br />

wurde von Rauch eigens ein Forschungs-<br />

Versuchsofen entwickelt, an dem die Realbedingungen<br />

großer Mg-Gießereien simuliert<br />

werden konnten.<br />

Um die relevanten Prozessgrößen<br />

messbar zu machen, wurde vom ÖGI eine<br />

analytische Methodik erarbeitet [1]. Technisch<br />

beruht die Messung der Gasbestandteile<br />

auf Infrarotspektroskopie (FTIR), bei<br />

Sauerstoff auf paramagnetischer Messung.<br />

Neben den Mischeinstellungen der<br />

Gaszufuhr und deren Inline-Kontrolle anhand<br />

der Gaskomponenten SO 2 , CO 2 , Gasfeuchte/H<br />

2 O und O 2 können durch die<br />

entwickelte Analytik auch thermisch-chemische<br />

Reaktionsprodukte (HF, CO, NO,<br />

N 2 O, NH 3 oder NO x ) über der Schmelzen-<br />

Oberfläche detektiert werden.<br />

Diese Zusammensetzung des zu- und<br />

abgeführten Schutzgases wurde mit dem<br />

Zustand der Passivschicht der Magnesiumschmelze<br />

korreliert. Für deren Zustandskontrolle<br />

wurden von der Badoberfläche<br />

Proben gezogen und mittels Rasterelektronenmikroskopie<br />

in Kombination<br />

mit energiedispersiver Röntgenspektroskopie<br />

(REM-EDX) untersucht.<br />

Wirkmechanismus<br />

des Schutzgases<br />

In Zusammenarbeit von Rauch und ÖGI<br />

wurde ein Modell zu den chemischen Vorgängen<br />

an der Schmelzen-Grenzschicht<br />

mit dem Reaktivgas SO 2 nach dem Prinzip<br />

einer „chemischen Pumpe“ entwickelt.<br />

Dabei wird im Modell von einer rein schematischen<br />

Aufteilung der Passivschicht in<br />

zwei wechselwirkende Zonen mit stetigem<br />

chemischem Austausch („Pumpe“) ausgegangen.<br />

Diese Phasen werden aufgrund<br />

der Präsenz von Sauerstoff in den Edukten<br />

der Reaktionsgleichungen eingeteilt in<br />

A. Fengler<br />

Hermann Uhlmann<br />

Maschinen- und<br />

Waagenbau GmbH<br />

Hasseröder Straße 6<br />

eine der Schutzgasatmosphäre zugewandte<br />

oxidierte Zone und eine der Mg-Schmelze<br />

zugewandte reduzierte Zone (Bild 1).<br />

Chemisch sind die Reaktionen in beiden<br />

Zonen in Abhängigkeit insbesondere<br />

vom chemisch verfügbaren Sauerstoff<br />

charakterisiert. Dieser reaktive Sauerstoff<br />

stammt hierbei nicht zwangsläufig aus<br />

freiem Luft-Sauerstoff O 2 , sondern wie<br />

sowohl die Versuche als auch thermodynamische<br />

Daten zeigen, auch aus den in<br />

der Passivschicht vorliegenden sauerstoffhaltigen<br />

Verbindungen. Je nach Verfügbarkeit<br />

von Sauerstoff sind folgende<br />

Reaktionsgleichungen vorherrschend:<br />

Oxidierte Zone ohne Schutzgasbeaufschlagung<br />

Reaktion bei abwesendem Reaktivgas resultiert<br />

in die allgemein bekannte Oxidation<br />

von Mg zu MgO:<br />

2 Mg + O 2 → 2 MgO<br />

Diese exotherme Reaktion kann zu Entzündungen<br />

an der flüssigen Mg-Oberfläche<br />

führen.<br />

Oxidierte Zone unter Schutzgas<br />

Unter Zugabe von SO 2 ergeben sich folgende<br />

chemische (Summen-)Reaktionen.<br />

Die hier angeführten Summenreaktionen<br />

sind vereinfacht dargestellt, da sie sich<br />

insbesondere im Fall der Bildung von<br />

Stampfschablonen • Einschmelzzylinder<br />

FOTOS UND GRAFIKEN: ÖGI<br />

38855 Wernigerode<br />

Tel. 0 39 43 / 63 22 01<br />

Fax. 0 39 43 / 90 56 85<br />

www.fengler-uhlmann.de


SPECIAL | LEICHTBAU<br />

werden diese allfällig entstehenden<br />

Schwefelverbindungen niedriger Oxidationszahl<br />

mit dem verfügbaren freien<br />

Sauerstoff in situ sofort wieder zu SO 2<br />

(Oxidationszahl = 4) oxidiert, sodass sie<br />

nicht isolierbar sind. Das SO 2 setzt sich<br />

wiederum in Folge mit Magnesium und/<br />

oder Magnesiumoxid zum schutzschichtbildenden<br />

Magnesiumsulfat um, wie zuvor<br />

beschrieben.<br />

Bild 2: Gasmessung im Tiegelraum: 1,8 % SO 2 , 8 % CO 2 , Rest N 2 .<br />

Zu Bild 2: Charakteristisch für die Bildung der Schutzschicht bei vorliegender Gasatmosphäre<br />

ist ein rascher Verbrauch des Sauerstoffs (Beginn um <strong>09</strong>.35 Uhr) bei gleichzeitigem<br />

Anstieg des Reaktionsgases CO. Der CO-Anstieg ist einerseits ein Indikator<br />

für eine erhöhte (lokale) Oberflächentemperatur, beispielsweise aufgrund von starker<br />

Mg-Oxidation (Branderscheinungen). Das Boudouard-Gleichgewicht zwischen CO 2 und<br />

CO verschiebt sich in den sehr reaktiven und dadurch sehr heißen Oberflächenbereichen<br />

mit steigender Temperatur Richtung CO.<br />

Andererseits benötigt die Mg-Schmelze für die Oxidation chemisch verfügbaren<br />

Sauerstoff. Da im Trägergas kein Sauerstoff zur Verfügung gestellt wird, können die<br />

Reaktionen nur mit aus dem Reaktivgas SO 2 und der Trägerkomponente CO 2 stammendem<br />

Sauerstoff ablaufen. Erst nach der Bildung einer hinreichenden Schutzschicht<br />

stellt sich wieder ein stationäres Gleichgewicht zwischen allen Schutzgaskomponenten<br />

ein, bei gleichzeitiger Verringerung der CO-Konzentration (ab ca. <strong>09</strong>.55 Uhr).<br />

Es ist davon auszugehen, dass es sich auch beim CO-Signal hier um einen (überlagerten)<br />

Doppelpeak handelt. Die Schulter kurz vor <strong>09</strong>.50 Uhr ist ein klares Indiz für<br />

eine Überlagerung dieser Art. Der stationäre Wert der Schutzgas-Komponenten wird<br />

als eine laufende Überdosierung der Mg-Oberfläche mit Schutzgas interpretiert. Im<br />

Verlauf der Versuche wurde die Konzentration an Reaktivgas im Warmhaltebetrieb<br />

stetig verringert und letztendlich völlig auf 0,0 % eingestellt. Es zeigte sich, dass bei<br />

hinreichender Dichtheit des Tiegelraums nur eine minimale Menge an Reaktivgas tatsächlich<br />

laufend benötigt wird (ca. 0,2 %).<br />

MgSO 4 aus Redox-Reaktionsschritten und<br />

einem das Sulfatsalz bildenden Säure-Basen-Reaktionsschritt<br />

zusammensetzen:<br />

Mg + SO 2 + O 2 → MgSO 4<br />

MgO + SO 2 +1/2 O 2 → MgSO 4<br />

3 Mg + SO 2 → MgS+2 MgO<br />

Somit entstehen als Reaktionsprodukte in<br />

einer Umgebung mit freiem Sauerstoff<br />

hauptsächlich MgO, MgS und MgSO 4 . Ist<br />

der Sauerstoffüberschuss allerdings ausreichend,<br />

entstehen deutlich geringere bis<br />

hin zu nur marginalen Mengen an Magnesiumsulfid.<br />

Schwefel liegt dann vor allem<br />

in seiner oxidierten Form als Sulfat vor. Dieses<br />

feste Magnesiumsulfat schwimmt aufgrund<br />

seiner geringen Dichte als Barriere<br />

auf dem Schmelzbad und bildet so den wesentlichen<br />

Bestandteil der Schutzschicht.<br />

Bei Entstehen von Magnesiumsulfid treten<br />

bei den im Schmelzofen herrschenden<br />

Temperaturen und in Abhängigkeit vom<br />

vorliegenden Sauerstoffniveau auch Folgereaktionen<br />

auf. Bei nur geringem Sauerstoffangebot<br />

kommt es gemäß<br />

MgS +1/2 O 2 → MgO + S<br />

zur Entstehung von elementarem Schwefel,<br />

der bei hohen Temperaturen in die<br />

Gasphase übergeht und dort erst wieder<br />

bei Vorliegen von verfügbarem freiem Sauerstoff<br />

zu Schwefeldioxid oxidiert wird.<br />

Ist das Sauerstoffangebot hingegen<br />

ausreichend, unterbleibt die Bildung von<br />

reduzierten Schwefelverbindungen wie<br />

elementarem Schwefel (Oxidationszahl<br />

Schwefel = 0) und Magnesiumsulfid (Oxidationszahl<br />

des Schwefels = -2) bzw.<br />

Reduzierte Zone<br />

Durch die Diffusion von Magnesiumsulfat<br />

in die sauerstoffverarmte, reduzierte Zone<br />

finden mehrere Einzelreaktionen statt,<br />

die sich vereinfacht in einer Summenreaktion<br />

wie folgt zusammenfassen lassen:<br />

4 Mg + MgSO 4 → MgS + 4 MgO<br />

Auch weil die Reaktionspartner heterogen<br />

vorliegen – die hauptsächlich aus Magnesiumsulfat<br />

und Magnesiumoxid bestehende<br />

Passivschicht schwimmt auf der<br />

metallischen Schmelze – findet diese Reaktion<br />

nur sehr langsam statt. In der reduzierten<br />

Zone bilden sich somit aus Magnesiumsulfat<br />

hauptsächlich Magnesiumsulfid<br />

(MgS) und Magnesiumoxid.<br />

Kommt das Magnesiumsulfid durch Konvektion<br />

oder Diffusion wieder in die sauerstoffreiche<br />

oxidierte Zone, wird der Sulfid-Schwefel<br />

wiederum zu SO 2 oxidiert<br />

welches in Folge wie zuvor beschrieben<br />

mit Magnesium und/oder MgO zum<br />

MgSO 4 weiterreagieren kann:<br />

MgS+3/2 O 2 → MgO + SO 2<br />

Chemische Pumpe und passive<br />

Badoberfläche<br />

Dieses Wechselspiel aus dem Vorliegen<br />

von Magnesiumsulfat und Magnesiumsulfid<br />

bildet in Abhängigkeit von der im<br />

Schutzgasgemisch verfügbaren Sauerstoffkonzentration<br />

die beschriebene<br />

„chemische Pumpe“, die in einem dynamischen<br />

Gleichgewicht unter minimaler<br />

Zugabe von weiterem SO 2 das System<br />

stabilisiert und eine inerte Grenzschicht<br />

bildet.<br />

Während somit ohne Schutzgas die<br />

Oxidation der Magnesiumschmelze sehr<br />

heftig erfolgen würde, läuft über den „zwischengeschalteten“<br />

Reduktionsschritt<br />

des Magnesiumsulfats in der Passivschicht<br />

die Bildung von MgO nur sehr<br />

langsam ab, gleichzeitig wird das dabei<br />

in der reduzierenden Zone entstandene<br />

Magnesiumsulfid in Kontakt mit dem Sauerstoff<br />

des Gasgemischs der oxidierenden<br />

Zone zum Schwefeldioxid und weiter zum<br />

Sulfat reoxidiert („chemische Pumpe“).<br />

In einem optimal eingestellten Konzentrationsfenster<br />

von SO 2 und Sauerstoff<br />

28 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


im Schutzgas wird MgS in der Passivschichtoberfläche<br />

zurückgedrängt bzw.<br />

regeneriert und die Bildung von MgSO 4<br />

begünstigt. Das passive, reaktionsträge<br />

Verhalten der Badoberfläche wird durch<br />

das Vorliegen einer kontrollierten Sauerstoffmenge<br />

im Schutzgas also nicht verringert,<br />

sondern sogar noch verstärkt, da<br />

alle Verbindungen in der Oberfläche der<br />

Passivschicht in bereits oxidierter Form<br />

vorliegen.<br />

Die Voraussetzung für die Bildung dieser<br />

reaktionsträgen oxidierten Zone – und<br />

somit einer funktionierenden „chemischen<br />

Pumpe“ – ist also die Anwesenheit<br />

einer ausreichend hohen Konzentration<br />

an Sauerstoff in der Schutzgasatmosphäre.<br />

Enthält das zugeführte Gas ausreichend<br />

O 2 (z. B. durch Trockenluft als Trägergas-Komponente),<br />

wird der Ablauf der<br />

sauerstoffreichen Reaktionen begünstigt.<br />

Falls das Trägergas nicht gezielt Sauerstoff<br />

beinhaltet, wird das reaktive Übergewicht<br />

auf der Seite der reduzierten Verbindungen<br />

des Gasgemisches liegen –<br />

das Gleichgewicht ist somit verschoben.<br />

Jegliche Sauerstoff-benötigenden Reaktionen<br />

würden dann stark beschleunigt<br />

mit Falschluft ablaufen. Bei prozessbedingten<br />

Manipulationsschritten mit unkontrolliert<br />

hohem Sauerstoffzutritt (z. B.<br />

beim Öffnen, Abkrätzen oder Chargieren<br />

des Ofens) kommt es folglich nicht zu<br />

stark exothermen Prozessen oder schlagartig<br />

ablaufenden Reaktionen der<br />

Schmelzbad oberfläche. Zudem können an<br />

einer nicht ausreichend passiven, oxidierten<br />

Schutzschicht bei Falschluftzutritt<br />

auch weitere unerwünschte, hier nicht<br />

angeführte Reaktionen ablaufen, vor allem<br />

durch Einbringung von Luftfeuchtigkeit<br />

H 2 O (g) oder anderen Komponenten<br />

oder Aerosolen, die in der Luft einer Gießereihalle<br />

zu finden sind.<br />

Bild 3: Gasmessung im Tiegelraum: 1,8 % SO 2 , 9 % CO 2 und Rest Trockenluft.<br />

Zu Bild 3: Beim Öffnen des Reinigungsdeckels steigt die O 2 -Konzentration schlagartig<br />

auf das Niveau der Hallenatmosphäre an. Der gesamte Sauerstoff wird innerhalb kürzester<br />

Zeit von der Mg-Oberfläche verbraucht. Bei der nun folgenden Bildung der<br />

Schutzgasoberfläche bildet sich ein charakteristischer CO-Doppelpeak aus:<br />

Der erste Peak lässt sich durch den hohen Bedarf an O 2 erklären. Da der gesamte<br />

Sauerstoff aus dem Trägergas verbraucht wurde, wird dieser aus dem CO 2 dissoziiert<br />

und für die oxidativen Reaktionen verwendet. Wurde die Schutzschicht nicht schnell<br />

genug durch die ablaufenden Reaktionen geschlossen, kann ein gewisser Teil des Mg<br />

zu MgO oxidieren, was wiederum zu erhöhtem Brandverhalten führt. Die lokal hohen<br />

Temperaturen verschieben das Boudouard-Gleichgewicht in Richtung CO. Dies verursacht<br />

den zweiten CO-Peak. Durch die konstante Zuführung von O 2 mit dem Trägergas<br />

flaut dieser Bedarf allerdings ab, womit auch die CO-Konzentration sinkt und sich<br />

die Sauerstoffkonzentration auf einen stationären Wert einpendelt.<br />

Gasmessungen bei erfolgender<br />

Schmelzbadmanipulation<br />

Speziell von Interesse sind Vorgänge an<br />

der Schmelzen-Oberfläche, z. B. im Zuge<br />

des Abkrätzvorgangs: Ein typischer Verlauf<br />

der Gasatmosphäre bei Verwendung der<br />

bewährten Standardmischung (1,8 % SO 2 ,<br />

8 % CO 2 , 90,2 % N 2 ) ist in Bild 2 dargestellt.<br />

Beim Öffnen des Deckels tritt schlagartig<br />

Sauerstoff aus der Hallenatmosphäre in<br />

den Ofen ein, zeitgleich sinkt die Konzentration<br />

der Schutzgas-Komponenten SO 2<br />

und CO 2 . Das Abkrätzen bewirkt eine vollständige<br />

Zerstörung der Schutzschicht, die<br />

anschließend mithilfe des Reaktivgases<br />

neu gebildet werden muss.<br />

Eine steigende CO-Konzentration indiziert<br />

also eine reaktive Mg-Oberfläche<br />

Bild 4: Gasmessung im Tiegelraum: 1,8 % SO 2 , 10 % CO 2 und Rest Trockenluft.<br />

und zeigt gleichzeitig an, dass der temporäre<br />

Bedarf an O 2 nur mithilfe des aus<br />

CO 2 dissoziierten Sauerstoffs gedeckt<br />

werden kann. Aus Bild 2 ist außerdem die<br />

Notwendigkeit einer temporären Erhöhung<br />

der Schutzgasmenge zur Beruhigung<br />

der Schmelzen-Oberfläche ersichtlich.<br />

Dies ist ein weiterer Indikator für den akuten<br />

Bedarf an O 2 während der Bildung<br />

einer neuen Schutzschicht.<br />

Bei Verwendung der Schutzgasmischung<br />

1,8 % SO 2 , 9 % CO 2 und Rest Tro-<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 29


SPECIAL | LEICHTBAU<br />

a<br />

b<br />

Bild 5 a+b: REM-Aufnahmen von Proben der Schmelzbadoberfläche nicht ausreichender Passivität. Die Passivschicht ist bei<br />

diesen Proben mit flockig-feinem Magnesiumoxidpulver bedeckt, das sich aus dem weißen Rauch des verbrennenden Magnesiums<br />

auf der Oberfläche der Proben abgeschieden hat. Dies ist ein deutlicher Hinweis auf gesteigerte Reaktivität der Schmelzbadoberfläche.<br />

ckenluft (ca. 18,28 % O 2 ) läuft der Prozess<br />

wie in Bild 3 dargestellt ab. Ein idealer<br />

Abkrätzvorgang im Kontext der Gasanalyse<br />

ist in Bild 4 dargestellt. Bei der Konzentration<br />

von 1,8 % SO 2 , 10 % CO 2 und Rest<br />

Trockenluft (ca. 18,8 % O 2 ) tritt unter den<br />

vorliegenden Bedingungen nur ein minimaler<br />

CO-Peak auf. Dies wird dahingehend<br />

interpretiert, dass die Oberfläche während<br />

der Bildung der Schutzschicht keinen Sauerstoffmangel<br />

zur Durchführung der Oxidationsreaktionen<br />

aufweist und auch keine<br />

Branderscheinungen auftreten, die eine<br />

Verschiebung des Boudouard-Gleichgewichts<br />

zur Folge hätten. Die Schutzschicht<br />

wird hinreichend schnell gebildet. Dies<br />

liegt einerseits an einem optimierten und<br />

beschleunigten Abkrätzvorgang, andererseits<br />

an einer optimalen Zuführung des<br />

Schutzgases, womit auch lokal die Schmelzen-Oberfläche<br />

mit den notwendigen Gaskomponenten<br />

versorgt wird.<br />

Untersuchungen entnommener<br />

Passivschichtproben mittels<br />

REM-EDX<br />

Die Abkürzung REM bezeichnet die bildgebend<br />

topografische Untersuchung von<br />

Probeoberflächen mittels Rasterelektronenmikroskopie,<br />

EDX die elementchemische<br />

Charakterisierung von Oberflächenbereichen<br />

mittels energiedispersiver Röntgenspektroskopie.<br />

Im Rahmen des Versuchsbetriebs<br />

am Mg-Forschungsofen<br />

wurden in Abhängigkeit von der Fahrweise<br />

des Ofens Proben der Krätze bzw. Passivschicht<br />

an der Oberfläche des geschmolzenen<br />

Magnesiums genommen. Die noch<br />

heißen Proben wurden unmittelbar bei der<br />

Entnahme unter Begasung mit Argon in<br />

bereits gespülte Gefäße überführt und dort<br />

abgekühlt, um möglichst die ursprüngliche<br />

Probenzusammensetzung beizubehalten.<br />

Die Bilder aus dem Rasterelektronenmikroskop<br />

zeigen die Struktur der Krätzeproben<br />

im Mikrometerbereich. Die Aufnahmen<br />

erlauben einen Vergleich der Topologie<br />

der Oberfläche im Brand- bzw.<br />

Normalbereich der Passivschicht. Passivschicht,<br />

metallische Oberfläche und Bereiche<br />

mit Abbrand lassen sich im REM in<br />

ihrer Oberflächentopologie unterscheiden.<br />

Bei der Entnahme entstandene metallische<br />

Bereiche zeigen Fließlinien, vorhandene<br />

Passivschichten eine feste knollig-kissenartige<br />

Struktur, während Abbrandbereiche<br />

von pulvrig-feinem Material bedeckt<br />

sind (Bilder 5 und 6).<br />

Auch elementchemisch mittels EDX ist<br />

eine deutliche Unterscheidung zu treffen.<br />

Frische metallische Oberflächen sind insbesondere<br />

an ihrem hohen Magnesiumanteil,<br />

Passivschichten an ihrem hohen<br />

Schwefelanteil zu erkennen. In Abbrandbereichen<br />

liegt das Magnesium als pulvriges<br />

Oxid vor.<br />

Die Qualität der Passivschicht lässt<br />

sich darüber hinaus an deren stöchiometrischem<br />

Sauerstoffanteil differenziert beurteilen.<br />

Passivschichten bei Probenahmen,<br />

an denen die Oberfläche der Schmelze<br />

sich sehr reaktionsträge verhielt, sind<br />

in ihrer stöchiometrischen Elementzusammensetzung<br />

dadurch gekennzeichnet,<br />

dass die Verbindungen in der Oberfläche<br />

in der höchst oxidierten Form vorliegen.<br />

Für die Leitelemente S, C, Mg und O lässt<br />

sich das Vorliegen von Schwefel als Magnesiumsulfat,<br />

von Kohlenstoff als Magnesiumcarbonat<br />

und Magnesium als Magnesiumoxid<br />

aus der vorliegenden Elementverteilung<br />

stöchiometrisch berechnen.<br />

Besonders reaktionsträge Passivschichten<br />

mit stöchiometrisch hohem<br />

Sauerstoffanteil liegen vor, wenn SO 2 und<br />

CO 2 in synthetischer Luft als Schutzgasgemisch<br />

appliziert werden. Das beste Passivverhalten<br />

wiesen hierbei jene Oberflächen<br />

auf, die mit Schutzgas auf Basis von<br />

CO 2 , SO 2 und synthetischer Luft begast<br />

wurden. Dieses Gemisch zeigte in den Versuchen<br />

gegenüber der klassischen Schutzgaszusammensetzung<br />

(i.e. SO 2 , CO 2 und<br />

Stickstoff) deutliche Vorteile.<br />

Erkennbar ist dies auch aus der Veränderung<br />

(dem „Komponentenverbrauch“)<br />

des Schutzgases bei Manipulationsschritten<br />

und den entstehenden Reaktionsgasen:<br />

Ist die Oberfläche ausgesprochen<br />

passiv, so kommt es selbst beim Abkrätzen<br />

zu keiner starken thermischen Reaktion<br />

an der Oberfläche (erkennbar am CO-<br />

Level im Schmelze-Kontaktgas).<br />

Zusammenfassung<br />

Zur Optimierung der Schutzbegasung von<br />

Magnesiumschmelzen im Ofenbetrieb<br />

wurden von Rauch und ÖGI umfangreiche<br />

Versuche im realitätsnahen Größenmaß-<br />

30 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


a<br />

b<br />

Bild 6 a+b: REM-Aufnahmen von Proben gut passivierter Schmelzbadoberflächen. Die Passivschicht ist bei diesen Proben im<br />

Erscheinungsbild knollenartig und glatt, ähnlich wie dies von erstarrter vulkanischer Lava bekannt ist. Die an der Oberfläche vorhandene<br />

Passivschicht ist an Bruchstellen der erstarrten Proben als harte Haut auf der Oberfläche zu erkennen. Im unteren Bereich<br />

des linken REM-Bildes ist bei der Probenahme auch freigelegtes und fadenartig erstarrtes Metall sichtbar.<br />

stab mit industrieüblichen Parametern<br />

durchgeführt. Neben einem eigens hierfür<br />

entwickelten Forschungs-Versuchsofen<br />

wurde eine Schutzgasanalytik aufgebaut,<br />

die sowohl die Zusammensetzung des zugeführten<br />

Schutzgasgemisches erlaubt<br />

wie auch die Inline-Kontrolle der an der<br />

Schmelzen-Oberfläche entstehenden gasförmigen<br />

Reaktionsprodukte. Im Zusammenspiel<br />

mit den unter Schutzgas und<br />

Inertbedingungen erfolgten Probenahmen<br />

aus der Schmelzen-Oberfläche unter verschiedenen<br />

Betriebsbedingungen des Magnesiumofens<br />

konnte ein umfassendes<br />

Bild der Passivierungsreaktion von Magnesiumschmelzen<br />

unter SO 2 -Begasung<br />

gewonnen werden.<br />

Es zeigt sich, dass neben der Schutzgaskomponente<br />

SO 2 ein ausreichend<br />

hohes konstantes Sauerstoffniveau im<br />

Schutzgas erforderlich ist, um die Bildung<br />

reaktionsfreudiger reduzierter Verbindungen<br />

in der Schmelzbadoberfläche zu verhindern.<br />

Das beste Passivverhalten zeigten<br />

hierbei jene Schmelzen-Oberflächen,<br />

die mit Schutzgas auf Basis von CO 2 , SO 2<br />

und synthetischer Luft begast wurden. Bei<br />

solcherart ausreichender Sauerstoffsättigung<br />

des Schutzgases im Ofenbetrieb<br />

ist die Oberfl äche auch bei spontanem<br />

Sauerstoff- oder Falschluftzutritt während<br />

der Manipulationsschritte am Ofen (z. B.<br />

bei Öffnen, Abkrätzen oder Chargieren<br />

des Ofens) sehr reaktionsträge und im<br />

Verhalten passiv und unproblematisch.<br />

Diese Reaktionsträgheit lässt sich sowohl<br />

am Konzentrationsverlauf der Gaskomponenten<br />

im Reaktionsgas verfolgen<br />

als auch in der Oberflächenbeschaffenheit<br />

und der chemischen Zusammensetzung<br />

der aus der Schmelzbadoberfl äche entnommenen<br />

Materialproben bestimmen.<br />

www.rauch-ft.com, www.ogi.at<br />

DI Florian Sipek, Ing. Peter Rauch, RAUCH<br />

Furnace Technology GmbH, Dr. Peter Liepert,<br />

DI Christa Zengerer, Dr. Peter Hofer-<br />

Hauser, Österreichisches Gießerei-Institut<br />

Literatur<br />

[1] Giesserei Rundschau 70 (2023),<br />

[Nr. 02], S. 24-28f.<br />

Die Inhalte dieses Beitrags wurden erstveröffentlicht<br />

in Giesserei Rundschau 71<br />

(<strong>2024</strong>), [Nr. 01], S. 6-11.<br />

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<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 31


SPECIAL | LEICHTBAU<br />

FOTOS UND GRAFIKEN: BMW GROUP<br />

LEAN – GREEN – DIGITAL – INNOVATIVE: Das Konzept für zukunftsweisende Entwicklung.<br />

Vierplatten-Werkzeugtechnologie<br />

Tragstruktur für hybride<br />

Instrumententafel<br />

Über Redesign sowie die Entwicklung einer neuen Werkzeugtechnologie gelang es der<br />

BMW Group, Werk Landshut, ein Magnesiumbauteil gewichtsneutral durch Aluminium<br />

zu substituieren und erhielt hierfür den 1. Preis des Druckgusswettbewerbs <strong>2024</strong>,<br />

Kategorie Aluminium - im Folgenden mehr über die Technik dahinter.<br />

VON KLAUS SAMMER, THOMAS<br />

KOPP, RAINER GÜNTNER<br />

Um CO 2 -reduzierte Fahrzeuge anzubieten,<br />

wird bei dem prämierten<br />

Bauteil auf die Elemente des<br />

Leichtbaus eine besondere Aufmerksamkeit<br />

gelegt. Die Tragstruktur ist das zentrale<br />

Bauteil der hybriden Instrumententafel<br />

im Bereich der Lenksäule (Bild 1).<br />

Es handelt sich um ein sicherheitsrelevantes<br />

Bauteil, das hohe funktionale<br />

Anforderungen unter extremen klimatischen<br />

Bedingungen bei Winter- und<br />

Sommerbetrieb erfüllen muss. Um die<br />

ambitionierten Leichtbauziele in Fahrzeugen<br />

zu erreichen, wird die Tragstruktur<br />

als Magnesium-Druckgussbauteil dargestellt.<br />

Mit der patentierten und innovativen<br />

Vierplatten-Werkzeugtechnologie<br />

ist es ab sofort möglich, Wandstärken<br />

von kleiner 1,5 mm im Druckgießen herzustellen.<br />

Dies ist der Türöffner, um Magnesium<br />

gewichtsneutral durch Aluminium<br />

zu substituieren.<br />

Bild 1: Einbausituation der hybriden Instrumententafel (grün) im Fahrzeug.<br />

Umweltfreundliche Werkstoffalternative<br />

Das Leichtmetall Magnesium ist das<br />

fünfthäufigste Element in der Erdkruste<br />

und in nahezu unbegrenzter Menge verfügbar.<br />

Bei der Produktion von Magnesium<br />

entstehen aber erhebliche Mengen<br />

an Treibhausgasen. Zum Erhalt einer lebenswerten<br />

Umwelt werden alternative<br />

Werkstoffe diskutiert. Auch die Versorgungssicherheit<br />

wird für diesen wichtigen<br />

Industrierohstoff in der Metallproduktion<br />

teilweise kritisch bewertet. In<br />

West- und Mitteleuropa findet aus wirtschaftlichen<br />

Gründen keine primäre Magnesiumproduktion<br />

statt. Darüber hinaus<br />

bedingen sowohl die Verarbeitung des<br />

32 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


leicht brennbaren Werkstoffs im flüssigen<br />

Zustand als auch der Bearbeitungsrückstände<br />

strenge Sicherheitsauflagen<br />

beim Brandschutz. Hohe Anforderungen<br />

an die Maschinen- und Gebäudetechnik<br />

sind zusätzlich die Folge. Exemplarisch<br />

sei an dieser Stelle die zur Vermeidung<br />

eines Magnesiumbrandes notwendige<br />

Schutzgasatmosphäre genannt. Durch<br />

die Substitution mit Aluminium kann<br />

demzufolge nicht nur der CO 2 -Fußabdruck<br />

bis zu 75 % gesenkt werden, sondern<br />

auch die prozessualen Aufwände.<br />

a<br />

Funktionsoptimierte<br />

Werkstoffauswahl<br />

Den hervorragenden Ruf als Leichtbauwerkstoff<br />

verdankt Magnesium in erster<br />

Linie seiner geringen Dichte von 1,8 g/cm³<br />

bei guten mechanischen Eigenschaften.<br />

Um die umweltfreundlichere Werkstoffalternative<br />

Aluminium nutzen zu können,<br />

muss folglich der Dichteunterschied von<br />

33 % zu Magnesium konstruktiv kompensiert<br />

werden. Dies ist beispielsweise über<br />

eine reduzierte Wandstärke zu erreichen,<br />

die im konkreten Beispiel der Tragstruktur<br />

bei 1,5 mm liegt. Ferner ergibt sich durch<br />

den 40 % höheren E-Modul von Aluminium<br />

im Vergleich zu Magnesium eine bessere<br />

Struktursteifi gkeit, die einen weiteren<br />

Vorteil darstellt. Folglich kann durch den<br />

Entfall von Versteifungsrippen ein zusätzlicher<br />

Gewichtsvorteil generiert werden.<br />

b<br />

Vierplatten-Werkzeugtechnologie<br />

Um qualitativ hochwertige Bauteile zu erzeugen,<br />

werden Anzahl und Größe der<br />

Anschnitte, Schussverlauf und Metalltemperatur<br />

aufeinander abgestimmt. Hier<br />

sind physikalische Grenzen bei der Verarbeitung<br />

des fl üssigen Werkstoffes in<br />

geringen Wandstärken vorhanden. Bei<br />

der konventionellen Zweiplatten-Werkzeugtechnologie<br />

im Druckgießen können<br />

Wandstärken von 1,5 mm nur mit hohem<br />

Aufwand realisiert werden. Üblicherweise<br />

werden hier die Anschnitte außen am<br />

Bauteil angelegt und die Fließrichtungen<br />

sollten von dicken zu dünneren Wandstärken<br />

verlaufen (Bild 2a).<br />

Eine Verlegung des Anschnitts Richtung<br />

Bauteilzentrum reduziert hingegen<br />

im Direktanguss die Fließlängen, wodurch<br />

die Verarbeitbarkeit der Legierung<br />

für dünnwandigere Bauteile erhöht<br />

wird (Bild 2b). Die entstehenden Hinterschneidungen<br />

können durch den Einsatz<br />

einer dritten Platte aufgelöst werden. In<br />

diesem Fall reißen aber beim Öffnen des<br />

Werkzeugs die Anschnitte undefi niert<br />

im Bereich des Bauteils ab und erzeugen<br />

Bild 2: a) Konventionelles Gießsystem in Zweiplatten-Werkzeugtechnologie; b) Direktanguss<br />

in Vierplatten-Werkzeugtechnologie.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 33


SPECIAL | LEICHTBAU<br />

Feste Seite<br />

4. Platte<br />

3. Platte<br />

Fahrende Seite<br />

Werkstück<br />

Anguss<br />

Bild 3: Explosionszeichnung Vierplatten-Werkzeugtechnologie.<br />

FOTO: CHRISTIAN THIEME<br />

Bild 4: Am Innovationspreis beteiligte Personen (v. links): Robert Auer, Franz Pongratz, Rainer Wallach, Klaus Sammer, Andreas Ulber,<br />

Andre Schäfer, Richard Frühmorgen, Moritz Schunk, Rainer Güntner, Thomas Kopp, Matthias Hermsdorf, Manuel Hager.<br />

Mehraufwendungen in den Folgeprozessen.<br />

Die Lösung dieses Problems erfolgt<br />

durch die innovative und patentierte Vierplatten-Werkzeugtechnologie.<br />

Eine weitere<br />

vierte Platte im Bereich der Anschnitte<br />

ermöglicht im Prozessablauf,<br />

das Bauteil vom Anguss kontrolliert zu<br />

lösen (Bild 3). Diese ist innerhalb der<br />

beweglichen dritten Platte geführt und<br />

kann durch seitliche Schieber translatorisch<br />

bewegt werden. Ein weiterer Vorteil<br />

dieser Technologie liegt in der Reduzierung<br />

der Sprengfläche, da sich Teile<br />

des Angusssystems im Bauteilschatten<br />

befi nden. Dies ermöglicht den Einsatz<br />

auf Bestandsanlagen.<br />

Ausblick<br />

Diese von einem engagierten Team (Bild 4)<br />

vorangetriebene und bereits patentierte<br />

Weiterentwicklung der Werkzeugtechnologie<br />

befähigt die BMW Group zukünftig,<br />

das zentrale Bauteil der hybriden Instrumententafel,<br />

die Tragstruktur, aus Aluminiumlegierungen<br />

herzustellen und das<br />

ohne Gewichtsmehrung im Vergleich zur<br />

bisherigen Magnesiumbauweise. Neben<br />

den positiven Aspekten der Nachhaltigkeit,<br />

werden diese Bauteile unterstützt<br />

durch die numerische Simulation, zudem<br />

wirtschaftlich produziert und kostengünstig<br />

im Fahrzeug verbaut.<br />

www.bmw.de<br />

Klaus Sammer, Leiter Produkt- und Prozessplanung,<br />

Dr.-Ing. Thomas Kopp, Teamkoordinator<br />

Vorentwicklung Technologiezentrum<br />

Leichtmetallguss, Rainer Güntner,<br />

Leiter Druckguss SBM-, Prozess- und Anlagenplanung;<br />

BMW Group Leichtmetallgießerei,<br />

Werk Landshut.<br />

34 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


MAKE<br />

IDEAS<br />

HAPPEN<br />

Mit klimafreundlich erzeugten Werkstoffen aus Aluminium, dem Engagement für Gesellschaft<br />

und Umwelt an unseren Standorten sowie als flexibler Partner und verlässlicher Lieferant unserer<br />

Kunden leisten wir unseren Beitrag zu einer zukunftsfähigen Wirtschaft in Europa.<br />

Egal ob flüssiges Aluminium, Draht, Press- oder Walzbarren, Masseln, T-Bars oder Sows – bei<br />

uns erhalten Sie den Rohstoff Aluminium, den Sie benötigen, in der Form und Legierung, die am besten<br />

zu Ihren Anforderungen passt. Mit unserem breiten Produktspektrum und unserer flexiblen<br />

Produktion sind wir in der Lage, individuell auf Ihre Bedürfnisse einzugehen und Ihnen maßgeschneiderte<br />

Lösungen anzubieten. Und das als lokaler Produzent in Ihrer Nähe.<br />

Sprechen Sie uns auf unserem Messestand an. Unsere Expertinnen und Experten erwarten Sie vom<br />

8. bis 10. Oktober <strong>2024</strong> auf der ALUMINIUM <strong>2024</strong>. Besuchen Sie uns in Halle 6 | Stand H24.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

TRIMET – Aluminium macht vieles leichter<br />

www.trimet.eu


SPECIAL | LEICHTBAU<br />

FOTOS: STEINERT<br />

Recycling<br />

Die neue Steinert Plasmax/LIBS ermöglicht es Recyclingunternehmen,<br />

Aluminiumschrott effzient in drei verschiedene Sortierprodukte zu trennen.<br />

Neuer Maßstab für die Sortierung<br />

von Aluminiumlegierungen<br />

Fragt man führende Persönlichkeiten und Vordenker der Recyclingbranche zur Zukunft<br />

des Metallrecyclings, lautet die Antwort oftmals: die Sortierung von Aluminiumlegierungen.<br />

2016 erkannte Steinert diesen Trend mit der Steinert LSS und bringt heute<br />

bereits das zweite LIBS-Sortiersystem auf den Markt.<br />

Die neu entwickelte Steinert Plasmax/LIBS<br />

verspricht, drei Produkte<br />

in einem Lauf zu sortieren, eine<br />

neuartige Multispot-Analyse durchzuführen<br />

und hohe Reinheitsgrade zu liefern.<br />

Speziell für die Sortierung von Aluminiumlegierungen<br />

der Klassen 5xxx und 6xxx<br />

in schmelzfertigen Qualitäten konstruiert,<br />

verspricht es neue Standards in Sachen<br />

Effzienz und Präzision.<br />

Gespickt mit zahlreichen Innovationen<br />

ist die Plasmax/LIBS die Lösung für<br />

eine hochreine Trennung von Aluminiumlegierungen<br />

in großen Volumina. Mit<br />

Reinheiten von über 95 % erreicht das<br />

neue LIBS-System Qualitäten, mit der<br />

das Sortiergut direkt in den Produktionsprozess<br />

zurückgeführt werden kann.<br />

Was ist die LIBS-Technologie?<br />

LIBS steht für „Laser-Induced-Breakdown-Spectroscopy”,<br />

ein Verfahren, mit<br />

dem Materialien auf ihre elementare Zusammensetzung<br />

hin analysiert werden.<br />

Ein hochenergetischer Laserstrahl trifft<br />

auf das Aluminium, Materie verdampft<br />

und erzeugt ein mehrere Tausend Grad<br />

heißes Plasma, das anschließend in<br />

Lichtemissionen zerfällt. Mit einer Spektralanalyse<br />

können dessen elementare<br />

Zusammensetzung bestimmt und Aluminiumlegierungen<br />

genauestens voneinander<br />

getrennt werden.<br />

Volumensortierung mit höchster<br />

Genauigkeit<br />

Mit einer Verarbeitungskapazität von 3 bis<br />

6 t/h und gleich drei Materialausträgen,<br />

ermöglicht die Plasmax/LIBS die wohl effizienteste<br />

Verarbeitung hochwertiger Aluminiumschrotte<br />

und wird damit allen heutigen<br />

Industriestandards gerecht.<br />

Karl Hoffmann, Global Sales Director<br />

Metal Recycling bei Steinert, fasst die Motivation<br />

der Entwicklung zusammen: „Die<br />

präzise Sortierung von Aluminium-Legie-<br />

36 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


ungen mittels Steinert Plasmax/LIBS<br />

liefert Qualitäten, die eine hervorragende<br />

Grundlage für den steigenden Bedarf an<br />

recyceltem Aluminium schaffen. Besonders<br />

im Zuge der notwendigen Dekarbonisierung<br />

der Automobilindustrie und ihrer<br />

Lieferketten ist der verstärkte Einsatz<br />

hochwertiger Recyclingmaterialien unerlässlich.<br />

Es freut mich sehr, dass wir<br />

mit der Steinert Plasmax/LIBS eine eigens<br />

entwickelte Technologie vorstellen<br />

können, die wieder neue Standards in der<br />

Aluminiumkreislaufwirtschaft setzt“.<br />

Legierungssortierung neu gedacht<br />

Zahlreiche Innovationen, beispielsweise die neuartige Multi-Spot-Analyse zur idealen<br />

Detektion des Materials, sind Teil der Plasmax/LIBS.<br />

Schon mit Aufgabe des Materials auf das<br />

neuartige Zuführungssystem beginnt dessen<br />

Verarbeitung. Eine speziell entwickelte<br />

mehrstufige Zuführung sorgt für die<br />

optimale Belegung des Transportbands.<br />

Es folgen 3-D-Erkennung und eine<br />

hochpräzise In-Flight-Detection, also eine<br />

Detektion unmittelbar nachdem das Material<br />

das Band verlassen hat. Durch kinetische<br />

Energie gestützt, fliegt das Material<br />

in einer stabilen Parabel durch die<br />

Lasereinheit. Die neuartige Multi-Spot-<br />

Analyse garantiert mit gleich mehreren<br />

Laser-Messpunkten, die exakt im rechten<br />

Winkel auf das Material treffen, eine optimale<br />

Detektion. Das beim Auftreffen des<br />

Laserimpulses auf das Aluminium entstehende<br />

Plasma wird KI-unterstützt ausgewertet<br />

und das Material im nächsten Moment<br />

durch einen komprimierten Luftdruckimpuls<br />

in einen der drei Austräge<br />

separiert.<br />

Die Anlage kommt bereits erfolgreich<br />

in der Praxis zum Einsatz. Anwender können<br />

damit hohe Durchsätze erzielen und<br />

hochwertige Legierungsfraktionen herstellen.<br />

Das ermöglicht ihnen, neue Absatzpotenziale<br />

zu erschließen. Das Sortiersystem<br />

bietet nicht nur betriebliche<br />

Flexibilität, sondern auch einen wichtigen<br />

Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft<br />

durch effzientes Recycling von Aluminiumlegierungen.<br />

https://steinertglobal.com/de<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 37


FORSCHUNG<br />

FOTOS UND GRAFIKEN: IMKE FOLKERTS<br />

Begutachtung der Gussteilqualität<br />

und Abgleich<br />

mit den aufgezeichneten<br />

Prozessdaten am<br />

Dashboard.<br />

Datengetriebene Prozessüberwachung<br />

Nachrüsten von Bestandsanlagen<br />

mit Open-Source-Software<br />

SLAVA PACHANDRIN, JÖRG WALTER,<br />

JULIAN BARGFREDE, NORBERT<br />

HOFFMANN, KLAUS DILGER<br />

Die langfristigen Vorteile der Digitalisierung<br />

liegen auf der Hand:<br />

Wer mehr über seine Prozesse<br />

weiß, kann Kosten senken. Die Erfahrung<br />

beim Retrofit von Anlagen mit Sensorik<br />

zeigt häufig, dass schon der erste Blick<br />

auf die neuen Daten bei Fachleuten für<br />

Überraschung sorgt: es läuft eben doch<br />

nicht alles so wie erwartet. Für eine Digitalisierung<br />

von Anlagen muss meistens<br />

nicht die vollintegrierte digitale Steuerung<br />

mit Cloud, KI und digitalen Zwillingen<br />

nachgerüstet werden. Eine strukturierte<br />

Erfassung von physikalischen<br />

Messwerten und deren visuelle Aufbereitung<br />

ist bereits ein großer Schritt, der<br />

mit wenig Aufwand erreicht werden kann<br />

und zu deutlichen Prozessverbesserungen<br />

beiträgt.<br />

Bestandteile und Systemvoraussetzungen<br />

Für die Prozessüberwachung sind im Wesentlichen<br />

drei Komponenten notwendig:<br />

> eine Datenbank, die Messdaten langfristig<br />

und gut analysierbar speichert,<br />

> eine Anbindung an diverse Datenquellen<br />

und Sensoren,<br />

> ein Dashboard, das wichtige Zusammenhänge<br />

und Ereignisse in den Daten<br />

visualisiert, die von unterschiedlichen<br />

Anwendergruppen sinnvoll genutzt<br />

werden können.<br />

Die hier eingesetzte Software ist kostenlos<br />

erhältlich und kann flexibel ausgeführt<br />

werden. Die Installation auf einem einfachen<br />

Industriecomputer bietet die Möglichkeit,<br />

die Technik zu testen, ohne große<br />

infrastrukturelle Investitionen zu tätigen.<br />

Sollte eine größere IT-Infrastruktur<br />

vorhanden sein, kann die Software auf<br />

Firmen-Server, in Container-Umgebungen<br />

oder über Cloud-Dienstleister genutzt<br />

werden.<br />

Datenbank für langfristige Archivierung<br />

der Prozessdaten<br />

Datenhaltung ist in der IT im Normalfall<br />

ein gelöstes Problem. Die wesentlichen<br />

Grundlagen wurden vor Jahrzehnten geschaffen<br />

und sind bis heute mit SQL-Da-<br />

38 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


tenbanken der Standard für strukturierte<br />

Datenhaltung. Bei der langfristigen Erfassung<br />

von Messdaten existiert allerdings<br />

eine weitere, neue Herausforderung: Kontinuierlich<br />

kommen neue Daten hinzu und,<br />

je nach Anzahl und Abtastrate der Sensoren,<br />

in erheblichem Umfang. Für diesen<br />

Anwendungsfall gibt es spezialisierte Zeitreihen-Datenbanken,<br />

die den Umgang mit<br />

derartigen Dynamiken optimieren. Neben<br />

Produkten, die für reines Monitoring gedacht<br />

sind, sind die Open-Source-Lösungen<br />

„InfluxDB“ und „TimescaleDB“ die<br />

bekanntesten.<br />

Dabei setzt „TimescaleDB“ auf die etablierte<br />

Datenbank-Software „PostgreSQL“<br />

auf. Diese wiederum ist eine bewährte<br />

Open-Source-Software für den professionellen<br />

Einsatz, für die sich auch viele<br />

Dienstleister finden, die bei Einrichtung<br />

und Wartung helfen können. Die Möglichkeit<br />

der kostenlosen Nutzung, die breite<br />

Verfügbarkeit von professionellem Support,<br />

sowie die Integration von traditioneller<br />

SQL-basierter Datenhaltung mit optimierter<br />

Messdatenverarbeitung macht<br />

die Software zu einer sehr guten Wahl für<br />

diesen Einsatzzweck.<br />

Die eigentliche Messdatenhaltung innerhalb<br />

der Datenbank orientiert sich an<br />

dem von „TimescaleDB“ empfohlenen<br />

Aufbau. Messdaten werden nach dem<br />

Aufbauschema der Tabelle 1 gespeichert.<br />

Diese Tabelle muss nach Anleitung der<br />

offziellen Dokumentation von „TimescaleDB“<br />

erstellt werden. Die schlichte Struktur<br />

gewährleistet eine effziente Datenhaltung<br />

und sollte nicht verändert werden.<br />

In der zugehörigen Tabelle 2 werden<br />

alle Informationen über die einzelnen<br />

KURZFASSUNG<br />

Für viele Firmen stellt die Digitalisierung eine erhebliche technische und finanzielle<br />

Herausforderung dar. Einen organisch gewachsenen Maschinenpark<br />

rüstet man nicht „mal eben so“ auf neue Technik um, und schon gar nicht<br />

alles auf einmal. Und wer in der Firma soll die neue Technik dann beherrschen?<br />

Dank Open-Source-Software und einsteigerfreundlicher Hardware<br />

muss der Retrofit von datengetriebener Prozessüberwachung aber nicht teuer<br />

sein und kann auch von vorhandenen Fachkräften oder Quereinsteigern bewältigt<br />

werden.<br />

Der hier beschriebene Ansatz wurde an einer Aluminium-Druckgießanlage<br />

am Leichtmetallzentrum Soltau (LMZS), eine Außenstelle des Institutes für<br />

Füge- und Schweißtechnik der Technischen Universität Braunschweig, erprobt.<br />

Dabei stand im Vordergrund, dass der finanzielle Aufwand für die Hard- und<br />

Software begrenzt bleibt und die eingesetzte Technik überwiegend von vorhandenen<br />

Mitarbeitern installiert, in Betrieb genommen und gewartet werden<br />

kann. Die Dienstleistungen von Informatikern sollen im Regelbetrieb nicht<br />

benötigt werden.<br />

Tabelle 1: Datenbank-Schema für die Messdatentabelle<br />

Name Datentyp Beschreibung<br />

created timestamp with Zeitpunkt der<br />

time zone<br />

Datenpunktmessung<br />

series_id integer Zugehörigkeit des Datenpunkts zu bestimmter<br />

Datenreihe<br />

value double precision Eigentlicher Messwert<br />

Tabelle 2: Datenbank-Schema für die Datenreihen-Informationen<br />

Name Datentyp Beschreibung<br />

series_id integer numerische ID der Datenreihe<br />

module character varying (32) Ursprungsgerät der Datenreihe<br />

name character varying (255) menschenlesbarer Name der Datenreihe<br />

unit character varying (32) physikalische Einheit der Messwerte<br />

Druckgießmaschine<br />

1 1<br />

Hz Hz<br />

Dichteindexanalyse<br />

Schmelzofen<br />

10<br />

Hz<br />

Kolbenkühlsystem<br />

Kolbenschmiersystem<br />

Dosiersystem<br />

10<br />

Hz<br />

Gießkolben<br />

Gießkammer<br />

Temperiersystem<br />

GK<br />

1 1 1 1 1 10<br />

Hz Hz Hz Hz Hz Hz<br />

Legende<br />

Aluminium<br />

Trennmittel<br />

Temperieröl<br />

Luft<br />

Wasser<br />

Schmierstoff<br />

Temperatur<br />

Spektralanalyse<br />

Vakuumsystem<br />

20 20<br />

Hz Hz<br />

20<br />

Hz<br />

20<br />

Hz<br />

10<br />

Hz<br />

Bewegliche<br />

Formhälfte<br />

55<br />

12k<br />

Hz Hz Hz Hz Hz Hz Hz Hz Hz<br />

Hz<br />

Temperiersystem<br />

BF<br />

1 1 1 1 1 10<br />

Hz Hz Hz Hz Hz Hz<br />

Druck<br />

Volumenstrom<br />

Trennmittelmischsystem<br />

Sprühsystem<br />

5 5<br />

Hz Hz<br />

105<br />

Hz Hz<br />

10<br />

Hz<br />

Feste<br />

Formhälfte<br />

55<br />

Hz Hz<br />

Temperiersystem<br />

FF<br />

1 1 1 1 1 10<br />

Hz Hz Hz Hz Hz Hz<br />

elektr. Leistung<br />

div. Messwerte<br />

(variable Abtastrate)<br />

1<br />

Hz<br />

Umgebung<br />

1<br />

Hz<br />

Gussteil<br />

10<br />

Hz<br />

Bild 1: Schematische Darstellung des Materialflusses und der Datenquellen an der Forschungsdruckgießzelle am LMZS.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 39


FORSCHUNG<br />

Bild 2: Beispielentwurf eines Dashboards für den Einrichter eines Druckgießprozesses im Open-Source-Paket Grafana.<br />

Messdatenreihen gespeichert. Dies ist<br />

eine traditionelle SQL-Tabelle und kann<br />

nach Bedarf angepasst werden. Sollen<br />

weitere Daten zum Produktionsvorgang<br />

oder den produzierten Werkstücken gespeichert<br />

werden, können diese mit den<br />

üblichen Entwurfsmethoden für SQL-Datenbanken<br />

ergänzt werden. Wichtig ist<br />

dabei, dass die Messdatentabelle (s. Tabelle<br />

1) nicht verändert wird, um die effiziente<br />

Aufzeichnung zu bewahren.<br />

Im industrienahen Regelbetrieb an der<br />

Forschungsdruckgießzelle am Leichtmetallzentrum<br />

Soltau (LMZS) wurden im<br />

Durchschnitt ca. 96 300 Datenreihen/s<br />

mit Aufzeichnungsraten von 1 bis 12 000 Hz<br />

erfasst, wobei ohne die achtfache Erfassung<br />

des Forminnendruckes lediglich<br />

ca. 300 neue Datenreihen/s in der Datenbank<br />

erzeugt würden. Bei einem Hutschienen-PC<br />

mit Intel Core i5-Prozessor wird<br />

die CPU ohne die Forminnendrucksensoren<br />

mit weniger als 20 % ausgelastet. Die<br />

umfangreiche Datenerfassung an dieser<br />

Druckgießzelle umfasst insbesondere die<br />

Aufzeichnung diverser Temperaturen, Drücke,<br />

Volumenströme und Energieverbräuche<br />

der Druckgießmaschine (Bühler<br />

SC53D), der Formsensorik und der einzelnen<br />

Peripherieeinheiten, ohne Entnahmeroboter,<br />

optischer Prüfeinheit, Markiereinheit<br />

und Kühlbadsystem.<br />

An einem vollen industriellen Produktionstag<br />

(3-Schicht-Betrieb á 7,5 h mit<br />

80 % durchschnittlicher Auslastung) würde<br />

somit ein Speicherbedarf von ca.<br />

500 MB (ohne Forminnendrucksensoren)<br />

in der Datenbank entstehen. Dieses isolierte<br />

Datenerfassungssystem würde auf<br />

diese Weise mit einem 1-TB-Speichermedium,<br />

unter der Annahme von 6-Produktionstage-Woche<br />

sowie 10 Feiertagen und<br />

12 Tagen Betriebsferien, die Rohdaten<br />

einer Druckgießzelle aus über 6 Produktionsjahren<br />

im vollen Umfang langfristig<br />

speichern können. Durch die Optionen<br />

zum direkten Downsampling der aufgezeichneten<br />

Zeitreihen oder Ersatz dieser<br />

durch einige wenige aussagekräftige<br />

Kenngrößen, wie beispielsweise lokale<br />

Minima, Maxima, Mittelwerte, Medians,<br />

Modals, Integrale etc., ergeben sich Möglichkeiten<br />

zur zusätzlichen Reduktion des<br />

Speicherbedarfs. Auch eine Einführung<br />

automatisierter Routinen zur Reduktion<br />

der Datenbestände nach dem Erreichen<br />

einer bestimmten Altersgrenze der Daten<br />

kann den Datenbestand mit möglichst<br />

geringem Informationsverlust deutlich<br />

verringern.<br />

Herausforderungen bei der<br />

Zusammenführung der Daten<br />

Nachdem eine effziente Datenhaltung<br />

eingerichtet ist, muss festgelegt werden,<br />

wie die Daten in die Datenbank gelangen.<br />

Theoretisch verspricht der Kommunikationsstandard<br />

OPC-UA einen einheitlichen<br />

Weg, um auf Maschinendaten zugreifen<br />

zu können. Bild 1 zeigt exemplarisch die<br />

Situation, wie sie an der Forschungsdruckgießzelle<br />

vorliegt. Die meisten Geräte<br />

der heterogen ausgestatteten Anlagentechnik<br />

verfügten vor dem Experiment<br />

nicht über digitale Sensoren und Schnittstellen<br />

zum Auslesen bzw. den Export der<br />

Daten. Diese mussten im Vorfeld nachgerüstet<br />

werden. Wenige der Geräte konnten<br />

die Daten bereits ab Werk in digitaler<br />

Form erfassen, stellten diese jedoch oft<br />

nur mit älteren Kommunikationsprotokollen<br />

zur Verfügung. Eine flächendeckend<br />

funktionierende Kommunikation über<br />

OPC-UA ist in vielen Brownfield-Anlagen<br />

nicht Stand der Technik. Auch wenn Geräte<br />

schon eine OPC-UA-Schnittstelle haben,<br />

gibt es große Unterschiede in der<br />

Struktur, wie die Daten intern abgelegt<br />

werden. Industriestandards wie die Verwaltungsschale<br />

sollen diese Situation verbessern,<br />

sind jedoch häufig noch nicht<br />

umgesetzt.<br />

Für den praktischen Einsatz ist es somit<br />

notwendig, einen Konnektor zwischen<br />

Datenquellen und Datenbank zu schalten,<br />

der die verschiedenen Kommunikationsprotokolle<br />

beherrscht, Daten passend<br />

vorverarbeitet und im Anschluss in die<br />

Datenbank schreibt. Das im Rahmen der<br />

beschriebenen Testumgebung entstandene<br />

Software-Tool erfüllt diesen Zweck. Es<br />

ist in der Programmiersprache Python geschrieben,<br />

modular aufgebaut, leicht erweiterbar<br />

und auf Anfrage bei den Autoren<br />

als Open-Source-Software kostenlos<br />

erhältlich. Der Konnektor hat noch eine<br />

weitere Aufgabe. Er muss die Korrektheit<br />

40 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


der Zeitstempel sicherstellen. Was trivial<br />

klingt, ist in der Praxis ein erhebliches<br />

Problem. Maschinen haben entweder gar<br />

keine interne Uhr, oder eine mehr oder<br />

weniger genaue Uhr, die nicht mit der tatsächlichen<br />

Uhrzeit synchronisiert ist. Außerdem<br />

sind Zeitzonen und die Umstellung<br />

von Sommer- und Winterzeit oftmals<br />

fehlerhaft oder unvollständig umgesetzt.<br />

Für eine einheitliche Sicht auf Daten aus<br />

unterschiedlichen Quellen ist es aber unerlässlich,<br />

dass für jeden Messdatenpunkt<br />

eine einheitliche Zeitbasis besteht.<br />

Im gegebenen Retrofit-Szenario muss der<br />

Konnektor diese Ungenauigkeiten erkennen<br />

und ausgleichen. Die bereitgestellte<br />

Software demonstriert dies an mehreren<br />

praktischen Beispielen.<br />

Auswertung und Visualisierung<br />

der Daten<br />

Zuletzt gilt es nun, die Daten aufzubereiten,<br />

zu analysieren und in einer benutzerorientierten<br />

und barrierefreien Form dem<br />

jeweiligen Mitarbeiter zu visualisieren. So<br />

soll die Möglichkeit geschaffen werden,<br />

im Falle von Fehlermeldungen und kritischen<br />

Prozessabweichungen rechtzeitig<br />

auf die Veränderung reagieren zu können.<br />

Hierzu eignet sich eine spezialisierte<br />

Dashboard-Software. Das Open-Source-<br />

Paket „Grafana“ ist eine der bekanntesten<br />

Lösungen in diesem Bereich.<br />

Das Aufbereiten der Daten kann auf<br />

mehreren Wegen erfolgen. Eine Möglichkeit<br />

ist, sie über sogenannte Queries (Abfragen)<br />

in der Datenbank direkt aufzubereiten.<br />

Dabei werden gewünschte Daten<br />

aus der Tabelle gesucht und mathematische<br />

Operationen, wie die Ermittlung von<br />

Mittelwerten oder Minima und Maxima,<br />

durchgeführt und anschließend in einer<br />

neuen Tabelle gespeichert. Die Daten können<br />

auch zunächst als CSV-Datei exportiert,<br />

mit einem externen Programm aufbereitet<br />

und im Anschluss wieder in die<br />

Datenbank importiert werden.<br />

Der Nachteil der externen Aufbereitung<br />

ist, dass die Daten erst exportiert<br />

und nach der Aufbereitung wieder importiert<br />

werden müssen. Der Nachteil der<br />

internen Bearbeitung ist, dass die Berechnungen<br />

auf die Rechenlast der Datenbank<br />

fallen und damit die Daten insgesamt<br />

unter Umständen verzögert am Dashboard<br />

angezeigt werden.<br />

Da die erfassten Daten in dieser Datenbank<br />

recht unübersichtlich vorliegen,<br />

ist es sinnvoll, diese auf das Wesentliche<br />

für den jeweiligen Benutzer zu beschränken.<br />

Ein Dashboard hilft dabei, die Daten<br />

zu reduzieren und ermöglicht eine Schnittstelle<br />

zwischen Mensch und digitaler<br />

Welt. Dabei kann das Dashboard eine einfache<br />

grafische Oberfläche sein oder auch<br />

ein Touchpanel zur Verwaltung von Anlagen.<br />

Um die Übersichtlichkeit gewährleisten<br />

zu können und Missverständnisse zu<br />

vermeiden, gelten im Allgemeinen einige<br />

Regeln zum benutzerorientierten Entwurf<br />

eines Dashboards. Zunächst sollte festgestellt<br />

werden, welche Aufgaben die<br />

potenzielle Benutzergruppe hat. Einem<br />

Anlagenbediener müssen andere Informationen<br />

als dem Einrichter, dem Personal<br />

aus der Qualitätssicherung oder der Produktions-<br />

bzw. Betriebsleitung zur Verfügung<br />

gestellt werden. In den meisten Fällen<br />

gilt: weniger ist mehr. Abhängig von<br />

der Benutzergruppe können beispielsweise<br />

viele prozessrelevante Messgrößen<br />

oder nur der Betriebszustand der Druckgießzelle<br />

angezeigt werden. Beim Entwurf<br />

sollte außerdem auf ein einheitliches Design,<br />

klare Darstellung und Barrierefreiheit<br />

geachtet werden. Bild 2 zeigt beispielhaft<br />

einen Dashboard-Entwurf für<br />

den Einrichter eines Druckgießprozesses.<br />

Der Einrichter ist für das Rüsten der Maschine<br />

sowie das Einfahren des Prozesses<br />

verantwortlich. Weiterhin muss er die<br />

Ursachen einer Störung an der Gießzelle<br />

schnellstmöglich identifizieren, beseitigen,<br />

bzw. durch zuständiges Personal beseitigen<br />

lassen, und den Produktionsprozess<br />

wieder starten.<br />

Dem Einrichter stehen im Entwurf allgemeine<br />

Informationen zur Druckgießzelle<br />

sowie dem dort produzierten Artikel<br />

als Text zur Verfügung. Sollte es z. B. Besonderheiten<br />

bei den letzten Gießzyklen<br />

dieser Gießform gegeben haben, kann<br />

dies direkt eingesehen werden, um den<br />

Rüst- und Einfahrvorgang zu verkürzen<br />

und den Ausschuss zu minimieren. Dabei<br />

können auch die sogenannten Formkarten,<br />

Hinweise mit typischen Besonderheiten<br />

des Werkzeuges sowie der Verlauf der<br />

durchgeführten Wartungen und Reparaturen<br />

angezeigt werden. Auf der rechten<br />

Seite des Beispielentwurfes (s. Bild 2)<br />

sind die Gießzyklusnummern der jeweiligen<br />

Serie mit den dazugehörigen Zykluszeiten,<br />

aufgetragenen Trennmittelvolumina<br />

und Schmelzedosiermengen für die<br />

letzten 5 Gießzyklen übersichtlich dargestellt.<br />

Die Anzahl der angezeigten Gießzyklen<br />

kann mit wenig Aufwand erhöht<br />

werden. Weiterhin stehen Informationen<br />

über den Temperaturverlauf der Schmelze<br />

und die Blocktemperaturen im Formwerkzeug<br />

als Zeitreihen zu Verfügung. Auf<br />

diese Weise können die Abweichungen<br />

direkt erkannt und Rückschlüsse auf etwaige<br />

Fehler am Gussteil gezogen werden.<br />

Da der Entwurf des Dashboards in<br />

der Regel nicht werkzeuggebunden ist,<br />

kann das in Bild 2 dargestellte Dashboard<br />

an jeder Gießzelle für die meisten Gießwerkzeuge<br />

aufwandsarm integriert, im<br />

Bedarfsfall angepasst und im Betrieb über<br />

die Auswahl der Benutzergruppe angezeigt<br />

werden.<br />

www.tu-braunschweig.de/ifs<br />

www.offs.de<br />

Slava Pachandrin, Julian Bargfrede, Dr.-Ing.<br />

Norbert Hoffmann, Prof. Dr.-Ing. Klaus Dilger,<br />

Institut für Füge- und Schweißtechnik,<br />

Technische Universität Braunschweig;<br />

Dr.-Ing. Jörg Walter, OFFIS – Institut für Informatik,<br />

Oldenburg<br />

Kontakt: s.pachandrin@tu-braunschweig.de<br />

Koordiniert von:<br />

Das Forschungsvorhaben Zukunftslabor<br />

Produktion mit dem Förderkennzeichen<br />

ZN3489 wird vom Niedersächsischen Ministerium<br />

für Wissenschaft und Kultur sowie<br />

von der VolkswagenStiftung gefördert<br />

und vom Zentrum für Digitale Innovationen<br />

Niedersachsen koordiniert. Das Forschungsvorhaben<br />

OptiProGRessAl mit dem<br />

Förderkennzeichen 03LB3040G wird vom<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz<br />

aufgrund eines Beschlusses des<br />

Deutschen Bundestages gefördert. Die<br />

Autoren bedanken sich bei den genannten<br />

Institutionen.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 41


PROZESS&PRODUKT<br />

Sauerstoff aus der Elektrolyse<br />

Der Elektrolyse-Sauerstoff bietet erhebliches<br />

Potenzial, die Energiebilanz der Wasserstoffverbrennung<br />

zu verbessern.<br />

Energetische Nutzung des Nebenprodukts<br />

für Schmelzprozesse<br />

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft, da bei seiner Verbrennung kein klimaschädliches<br />

CO 2 entsteht. Sein umweltgerechter Einsatz wird dabei bisher wenig<br />

erläutert. Zum Beispiel findet das Elektrolyse-Nebenprodukt Sauerstoff kaum<br />

Beachtung, kann aber gut eingesetzt werden, um den Energieeinsatz bei Schmelzprozessen<br />

zu minimieren.<br />

FOTO: ADOBE STOCK, KI GENERIERT<br />

VON THOMAS NIEHOFF<br />

Bei der Verbrennung von Wasserstoff<br />

entsteht kein klimaschädliches CO 2<br />

und sie wird daher als klimaneutral<br />

bezeichnet. Die Herstellung von grünem<br />

Wasserstoff ist aber ein energieintensives<br />

Verfahren. Wasser wird durch Elektrolyse<br />

in seine Bestandteile Wasserstoff und<br />

Sauerstoff zerlegt. Während der Einsatz<br />

des Wasserstoffs begehrt ist und viel darüber<br />

diskutiert wird, wie dieser am besten<br />

einzusetzen ist, wird das Nebenprodukt<br />

Sauerstoff oft einfach in die Atmosphäre<br />

abgeblasen. Die Zufuhr von Sauerstoff<br />

intensiviert jedoch Verbrennungsprozesse<br />

und setzt den Energieeinsatz zur<br />

Herstellung von Metallen oder Glas herab.<br />

So kann die kühlende Stickstofffracht in<br />

einem Verbrennungsprozess verringert<br />

und eingestellt werden. Dies ermöglicht<br />

Einsparungen, die der Erzeugung von<br />

Wasserstoff durch Elektrolyse bei der<br />

wirtschaftlichen Betrachtung helfen.<br />

Einführung<br />

Das Grundprinzip der Elektrolyse wurde<br />

schon im Jahr 1800 durch Alessandro Volta<br />

entdeckt. Dabei wird elektrische in che-<br />

42 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


AEL-Elektrolyse<br />

@ 30 bar<br />

H 2<br />

H 2 - Speicher<br />

H 2<br />

Strom<br />

O 2<br />

O 2 - Speicher O 2<br />

H<br />

H 2 O 2 O<br />

H 2 O H 2O<br />

<<br />

Oxy-Hydrogen Brenner<br />

Bild 1: Schematische Darstellung für einen Einsatz von Wasserstoff und Sauerstoff.<br />

mische Energie umgewandelt. Elektrolysen<br />

können der Energiespeicherung dienen,<br />

zum Beispiel beim Laden von<br />

Batterien und Akkumulatoren, aber auch<br />

bei der Elektrolyse von Wasser in Wasserstoff<br />

und Sauerstoff. Die Alkalische Elektrolyse<br />

(AEL) ist schon seit den 1950er-<br />

Jahren technisch ausgereift und am weitesten<br />

verbreitet. Hier wird bei Drücken<br />

bis 30 bar Wasser in seine Bestandteile<br />

zerlegt. Weitere Elektrolyseverfahren sind<br />

die Proton-Exchange-Membran-Elektrolyse<br />

(PEM) sowie die Anion-Exchange-Membran<br />

(AEM) und das Solid-Oxide-Verfahren<br />

(SOEC). Die PEM-Elektrolyse befindet<br />

sich gerade in der industriellen Erprobung.<br />

Die AEM und das SOEC-Verfahren haben<br />

bis jetzt nur wissenschaftliche Bedeutung.<br />

Sauerstoff gilt als Nebenprodukt der<br />

Elektrolyse und wird in vielen Fällen an<br />

die Atmosphäre abgegeben, ohne ihn zu<br />

nutzen. Gleichzeitig werden Anlagen zur<br />

Sauerstofferzeugung gebaut. Sauerstoff<br />

kann auf vielfältige Weise genutzt werden.<br />

In [1] beschreibt Löffler die Nutzungspotenziale<br />

in der energieintensiven Industrie<br />

und der Medizin. Durch Elektrolyse hergestellter<br />

Sauerstoff benötigt mehr Energie<br />

(Strom) zur Erzeugung als kryogen<br />

hergestellter Sauerstoff und kann nicht<br />

in den großen Mengen wie in einer kryogenen<br />

Luftzerlegungsanlage hergestellt<br />

werden. Bei großflächig und dezentral aufgestellten<br />

Wasserstoff-Elektrolyse-Anlagen<br />

ist jedoch auch Sauerstoff in gleichem<br />

Maße stöchiometrisch verfügbar.<br />

Dieser kann ganz einfach in einen Fischteich<br />

geleitet werden oder bei einer sich<br />

Wasserstoff<br />

KATHODE<br />

lohnenden Menge auch über einen Speicher<br />

und eine Konditionierung in industriellen<br />

Verbrennungsprozessen eingesetzt<br />

werden (Bild 1).<br />

Sauerstoff verbessert bei der Verbrennung<br />

die Wärmenutzung in Ofenanlagen.<br />

Somit kann im Vergleich zur Verbrennung<br />

mit Luft, Wasserstoff eingespart werden.<br />

Dadurch verringert sich die erforderliche<br />

Anlagenkapazität und es sinken zum einen<br />

die aufzuwendenden Strommengen<br />

und -kosten für die H 2 -Erzeugung, zum<br />

anderen kann die AEL-Elektrolyse kleiner<br />

gebaut werden und die erforderlichen Investitionen/t<br />

Schmelzleistung werden<br />

reduziert. Dieser Sachverhalt scheint interessant<br />

und wird in diesem Beitrag weiter<br />

vertieft.<br />

-<br />

+H<br />

OH -<br />

+<br />

Sauerstoff<br />

ANODE<br />

Wasserstoffelektrolyse<br />

Bild 2:<br />

Schematische<br />

Darstellung der<br />

AEL-Elektrolyse.<br />

Bei der Elektrolyse entstehen für jedes<br />

1 kg Wasserstoff 8 kg Sauerstoff, aus 9 kg<br />

Wasser. Bei der AEL-Elektrolyse (Bild 2)<br />

liegen beide Produkte bei einem Prozessdruck<br />

bis zu 30 bar vor. Die AEL-Elektrolyse<br />

ist bewährt, robust, effi zient und<br />

kommerziell verfügbar. In einem Beispiel<br />

der Firma stargate hydrogen [2] werden<br />

der modulare Aufbau und technische Spezifi<br />

kationen beschrieben. Das kleinste<br />

AEL-Modul in [2] hat eine Kapazität von<br />

200 Nm 3 H 2 /h und das größte eine Kapazität<br />

von 2000 Nm 3 H 2 /h bei einem Prozessdruck<br />

von 30 bar. Der angegebene<br />

Wirkungsgrad der Anlage, bezogen auf<br />

den unteren Heizwert des erzeugten Was-<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 43


PROZESS&PRODUKT<br />

a<br />

Renewable<br />

Energy<br />

2355 kWh/t AL 2237 kWh/t Cold Air<br />

AL<br />

330 kWh/t AL<br />

1320 kWh/t AL<br />

2355 kWh/t AL<br />

to atmosphere<br />

Transmission<br />

η = 95%<br />

AEL H 2 Elektrolysis<br />

η = 59%<br />

@ 30 barg<br />

Combustion<br />

Furnace Melting<br />

η = 25%<br />

1 t liquid<br />

Aluminium<br />

@ 740°C<br />

330 kWh/t AL<br />

b<br />

600 kWh/t AL<br />

1070 kWh/t AL 1017 kWh/t Oxy-Fuel<br />

AL<br />

330 kWh/t AL<br />

330 kWh/t AL<br />

1070 kWh/t AL Renewable<br />

Energy<br />

Transmission<br />

η = 95%<br />

AEL H 2 Elektrolysis<br />

η = 59%<br />

@ 30 barg<br />

Combustion<br />

Furnace Melting<br />

η = 55%<br />

1 t liquid<br />

Aluminium<br />

@ 740°C<br />

Bild 3: Vergleich Aluminium-Schmelzprozess-Szenarien: Wasserstoffverbrennung mit a) Luft und b) Sauerstoff.<br />

serstoffs, wird mit 58,7 % [2] angeben,<br />

was etwa 66 kWh/kg H 2 entspricht. Die<br />

installierte elektrische Leistung wird mit<br />

1,2 - 12 MVA angegeben. Nicht näher spezifiziert<br />

wird der erzeugte Sauerstoff von<br />

100 Nm 3 O 2 /h bis 1000 Nm 3 O 2 /h. Denn<br />

pro 1 Nm 3 H 2 wird auch 0,5 Nm 3 O 2 erzeugt.<br />

Würde man den Energieinhalt des<br />

Sauerstoffs mit in den Wirkungsgrad einbeziehen,<br />

müsste dieser steigen. Der<br />

Wasserstoff wird gereinigt und getrocknet,<br />

sodass er in einer Reinheit von<br />

99,999 % vorliegt. Da der Sauerstoff abgeblasen<br />

wird, sind keine Konditionierungsstufen<br />

vorgesehen. Die Reinheit beträgt<br />

im Rohgas 98 %, der Rest sind<br />

Feuchte und Spuren von H 2 und Kaliumhydroxid<br />

(KOH).<br />

Die Firma Robert Bosch GmbH bietet<br />

PEM-Stacks [3] an. Ein PEM-Stack kann<br />

etwa 250 Nm 3 H 2 /h erzeugen, bei einer<br />

installierten elektrischen Leistung von<br />

1,25 MVA. Der Prozessdruck liegt bei<br />

über 30 bar und der Wirkungsgrad wird<br />

mit 50 kWh/kg H 2 angegeben. Auch hier<br />

wird neben Wasserstoff Sauerstoff erzeugt,<br />

in gleichem Verhältnis wie bei der<br />

AEL-Elektrolyse.<br />

Bei der Abschätzung des Energieinhaltes<br />

für den erzeugten Sauerstoff wird<br />

ein Vergleich mit einer modernen kryogenen<br />

Sauerstofferzeugung, anschließender<br />

Verflüssigung und dem Transport des<br />

flüssigen Gases zum Verbraucher herangezogen.<br />

Für Erzeugung von 1000 kg flüssigem<br />

Sauerstoff und Transport (150 km)<br />

wird ein Energieaufwand von 600 kWh<br />

angenommen. Durch die Elektrolyse vor<br />

Ort wird nicht nur die Erzeugung des Sauerstoffs<br />

erbracht, sondern auch der Transport.<br />

Wird die hierfür aufzuwendende<br />

Energie nun zu den Wirkungsgraden der<br />

Elektrolyseverfahren hinzugerechnet, verbessern<br />

diese sich leicht. Unter Hinzurechnung<br />

dieses Energieanteils erhöht<br />

Tabelle 1: Herstellkosten (HK) für die Wasserstofferzeugung [4].<br />

Verfahren AEL PEM SOEC<br />

HK in Euro/kW el 700 810 1410<br />

HK in Euro/(Nm 3 H 2 /h) 4100 7020 8800<br />

sich der Wirkungsgrad der AEL-Elektrolyse<br />

von 58,7 % um ca. 7 %. Wird aber nun<br />

der Sauerstoff zusammen mit dem Wasserstoff<br />

in einem Ofen verbrannt, sodass<br />

die Vorteile der Oxy-Hydrogen-Verbrennung<br />

genutzt werden können, kann für<br />

den Ofenprozess eine Wirkungsgradverdopplung<br />

herauskommen, z.B. von<br />

η = 25 % für Wasserstoffverbrennung mit<br />

Luft hin zu η = 50 % für Oxy-Hydrogen-<br />

Verbrennung. Bei einem Schmelzprozess<br />

sinkt dadurch der spezifische H 2 -Einsatz<br />

je t geschmolzenes Material und der H 2 -<br />

Elektrolyse-Kapzitätsbedarf wird halbiert.<br />

So lassen sich durch die Nutzung des<br />

Nebenprodukts Sauerstoff H 2 -Herstellkosten<br />

einsparen.<br />

In einer Studie über die Industrialisierung<br />

der Wasserelektrolyse in Deutschland [4]<br />

werden die spezifi schen Herstellkosten<br />

(HK) für die verschiedenen Elektrolyseverfahren<br />

angegeben. Sie wurden<br />

aus CAPEX, OPEX (Strom, Wartungsaufwand,<br />

Lebensdauer) und dem auf den<br />

Heizwert (von H 2 ) bezogenen Wirkungsgrad<br />

ermittelt. Es liegen zwei Bezugsgrößen<br />

zugrunde:<br />

> HK/installierter kW el<br />

> HK/Nm 3 H 2 /h Anlagenkapazität.<br />

Anhand von Tabelle 1 können überschlägig<br />

die HK errechnet werden. Im ersten<br />

Beispiel wird eine AEL-Anlage zur Erzeugung<br />

von 440 Nm 3 H 2 /h verwendet, um<br />

1 t AL flüssig /h in einem Schmelzofen mit<br />

Luft-H 2 -Feuerung (η th = 25 %) herzustellen.<br />

Daraus ergeben sich nach dem AEL-<br />

Verfahren je 1 t/h Schmelzleistung Herstellkosten<br />

von 1,8 Mio. Euro. Für dieselbe<br />

Menge Flüssigaluminium werden mit<br />

einer Oxy-H 2 -Feuerung etwa 220 Nm 3 H 2 /h<br />

benötigt (mit einem η th = 50 %). Hier liegen<br />

die Herstellkosten bei 0,9 Mio. Euro,<br />

also der Hälfte gegenüber der Luft-Feuerung.<br />

Dieses einfache Rechenbeispiel<br />

zeigt, dass in der Nutzung des Nebenproduktes<br />

Sauerstoff viel Potenzial<br />

steckt.<br />

Wasserstoffverbrennung<br />

Wasserstoff ist in der Erdatmosphäre und<br />

als natürliches Vorkommen sehr selten<br />

auf dieser Erde zu finden. Er wird meist<br />

aus wasserstoffhaltigen Verbindungen<br />

wie Methan (CH 4 ) oder Wasser (H 2 O) gewonnen.<br />

Die Gewinnung aus Erdgas ist<br />

heutzutage die im Industriemaßstab am<br />

häufigsten verwendete Methode. In SMR-<br />

Anlagen (Steam-Methane-Reformer) wird<br />

aus Erdgas und Dampf unter Energiezugabe<br />

Wasserstoff hergestellt. Bei der Wasserstoffherstellung<br />

nach dem SMR-<br />

Verfahren entsteht Kohlendioxid (etwa<br />

9,3 kg CO 2 /kg H 2 ), welches in die Atmosphäre<br />

abgegeben wird. Bei der Verbrennung<br />

von Wasserstoff entsteht kein CO 2 ,<br />

jedoch kann durch unterschiedliche Herstellungsverfahren<br />

die Entstehung von<br />

CO 2 vorverlagert werden. Bei der Wasserelektrolyse<br />

mit regenerativ erzeugtem<br />

Strom entsteht kein CO 2 während des<br />

Produktionsprozesses. Der Wasserstoff<br />

aus diesen Anlagen wird als „grüner Wasserstoff“<br />

bezeichnet.<br />

44 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


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PROZESS&PRODUKT<br />

to atmosphere<br />

a<br />

1178 kWh/t AL<br />

Renewable<br />

Energy<br />

1178 kWh/t AL 1119 kWh/t AL<br />

Hot Air<br />

@ 1000°C 330 kWh/t AL<br />

660 kWh/t AL<br />

Transmission<br />

η = 95%<br />

AEL H 2 Elektrolysis<br />

η = 59%<br />

@ 30 barg<br />

Combustion<br />

Furnace Melting<br />

η = 50%<br />

1 t liquid<br />

Aluminium<br />

@ 740°C<br />

330 kWh/t AL<br />

b<br />

to atmosphere<br />

943 kWh/t AL<br />

Air-Oxy-Fuel<br />

1682 kWh/t AL 1598 kWh/t AL<br />

@ 40% 330 kWh/t AL<br />

1682 kWh/t AL Renewable<br />

Energy<br />

Transmission<br />

η = 95%<br />

AEL H 2 Elektrolysis<br />

η = 59%<br />

@ 30 barg<br />

Combustion<br />

Furnace Melting<br />

η = 35%<br />

1 t liquid<br />

Aluminium<br />

@ 740°C<br />

330 kWh/t AL<br />

Bild 4: Vergleich Aluminium-Schmelzprozess-Szenarien: Wasserstoffverbrennung mit a) regenerativ vorgewärmter Luft und b) Sauerstoffanreicherung<br />

bis 40 %.<br />

Für die stöchiometrische Verbrennung<br />

von 1 m 3 H 2 werden 2,39 m 3 Luft benötigt.<br />

Luft besteht überschlägig aus<br />

21 Vol.-% Sauerstoff und 79 Vol.-% Stickstoff,<br />

sodass sich für Verbrennung von H 2<br />

mit Luft (λ = 1) die folgende Gleichung<br />

(1) ergibt:<br />

1 m 3 H 2 + 0,5 m 3 O 2 + 1,89 m 3 N 2<br />

= 1 m 3 H 2 O + 1,89 m 3 N 2 (1)<br />

mit H u = 3 kWh/m 3 H 2<br />

An der chemischen Reaktion sind nur<br />

der Wasserstoff und der Sauerstoff beteiligt.<br />

Der in der Luft enthaltene Stickstoff<br />

wird jedoch zusammen mit der Luft<br />

durch die Flamme geführt und kühlt diese,<br />

indem sich der Stickstoff erwärmt.<br />

Der untere Heizwert (H u ) je 1 m 3 H 2 beträgt<br />

3 kWh. Durch die exotherme Reaktion<br />

entstehen die Flammen und die<br />

Wärmeentwicklung. Die adiabate Flammentemperatur<br />

für die Verbrennung mit<br />

Luft beträgt 2<strong>09</strong>7 °C.<br />

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Da bei der Verbrennung mit reinem<br />

Sauerstoff der kühlende Stickstoff fehlt,<br />

ist hier die Flammentemperatur höher, sie<br />

liegt bei 2806 °C [5], sodass für die Verbrennung<br />

von H 2 mit reinem Sauerstoff<br />

(λ =1) die Gleichung (2) gilt:<br />

1 m 3 H 2 + 0,5 m 3 O 2 = 1 m 3 H 2 O (2)<br />

mit H u = 3 kWh/m 3 H 2<br />

Bei Verbrennung mit Luft entsteht aus<br />

Wasserdampf und dem Stickstoffanteil<br />

der Luft 2,89 m 3 Abgas/m 3 H 2 . Wird Wasserstoff<br />

mit Sauerstoff verbrannt, fällt der<br />

Stickstoffanteil weg. Je 1 m 3 H 2 entsteht<br />

dann 1 m 3 Wasserdampf (s. Gleichung 2).<br />

Mit der verringerten Abgasmenge reduziert<br />

sich auch die Wärmemenge, die mit<br />

dem Abgas, z.B. von einem Ofenprozess,<br />

abgeführt wird. Die Vorteile bei der Verbrennung<br />

mit Sauerstoff sind somit der<br />

verbesserte Wärmeübergang von der<br />

Flamme auf das Gut und der geringere<br />

spezifische Wasserstoffbedarf aufgrund<br />

der geringeren Wärmeverluste durch das<br />

Abgas.<br />

Der Sauerstoffgehalt der Verbrennung<br />

lässt sich zwischen 21 und 100 Vol.-%<br />

regeln und durch moderne flammenlose<br />

Brenner lässt sich auch die Verbrennungstemperatur,<br />

die leicht zu heiß sein kann,<br />

niedriger einstellen sowie thermisches<br />

NO x zum großen Teil vermeiden. Die Übertragung<br />

dieser Vorteile auf einen Aluminium-Schmelzprozess<br />

verdeutlichen die<br />

Bilder 3 und 4.<br />

In Bild 3a) wird der Energieeinsatz beschrieben,<br />

der für 1 t flüssiges Aluminium<br />

bei 740°C mit einem Energieinhalt von<br />

330 kWh/t Al benötigt wird. Die Verbrennung<br />

von Wasserstoff mit kalter Luft ermöglicht<br />

bei einer einigermaßen guten<br />

Prozessführung Wirkungsgrade von 25 %.<br />

Aufgrund der Verluste bei der Elektrolyse<br />

und der Stromübertragung werden<br />

2355 kWh regenerativer Strom pro t Al<br />

benötigt. Die Elektrolyse muss so ausgelegt<br />

und gebaut werden, dass sie pro t<br />

fl üssiges Al 440 m 3 H 2 (1320 kWh) erzeugt.<br />

Der mit erzeugte Sauerstoff wird<br />

ungenutzt in die Atmosphäre abgeblasen.<br />

So müsste bei einer Schmelzleistung von<br />

5 t/h die Wasserstofferzeugung eine Kapazität<br />

von 2200 m 3 H 2 /h haben, mit Herstellkosten<br />

nach AEL-Verfahren von 9 Mio.<br />

Euro (s. Tabelle 1). Im Beispiel aus Bild 3b)<br />

werden der Wasserstoff und der Sauerstoff<br />

der Elektrolyse für eine Oxy-Fuel-<br />

Verbrennung genutzt und der thermische<br />

Wirkungsgrad η th verbessert sich aufgrund<br />

der weiter oben beschriebenen<br />

Energieeffizienz auf 55 %. Anstelle der<br />

440 m 3 H 2 (1320 kWh) werden nur noch<br />

200 m 3 H 2 (600 kWh) benötigt. Für eine<br />

Schmelzleistung von 5 t/h reicht dann<br />

eine Anlage von 1000 m 3 H 2 /h aus, mit<br />

Herstellkosten im AEL-Verfahren von<br />

4,1 Mio. Euro (s. Tabelle 1). Als Nebenprodukt<br />

werden 500 Nm 3 O 2 /h erzeugt,<br />

welche jetzt genutzt werden. Durch den<br />

Einsatz des Nebenproduktes Sauerstoff<br />

können ca. 4,9 Mio. Euro H 2 -Herstellkosten<br />

eingespart werden. Nun muss diese<br />

Einsparung mit dem Mehrpreis, den eine<br />

Oxy-Hydrogen-Brenneranlage gegenüber<br />

einer Luft-Hydrogen-Brenneranlage kostet,<br />

gegengerechnet werden. Selbst wenn<br />

der Kostenunterschied 100 000 Euro pro<br />

MW installierter Leistung betragen würde,<br />

ergäbe sich noch ein Einsparpotenzial von<br />

weit über 4 Mio. Euro.<br />

Bild 4 zeigt beispielhaft Szenarien, bei<br />

denen einmal die Luft bis auf 1000°C vorgewärmt<br />

wird (Bild 4a) und einmal anstelle<br />

mit 100 % nur mit 40 % Sauerstoffanreicherung<br />

(Bild 4b) verbrannt wird. In<br />

beiden Fällen verbessert sich der thermische<br />

Wirkungsgrad des Schmelzprozesses<br />

erheblich. Anhand der hier gegebenen<br />

46 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


Kennzahlen lassen sich auch für diese<br />

beiden Fälle die Einsparpotenziale der H 2 -<br />

Herstellungskosten leicht abschätzen.<br />

Der bei der Sauerstoffanreicherung von<br />

40 % nicht genutzte Sauerstoff kann entweder<br />

anderswo genutzt oder in die Atmosphäre<br />

abgeblasen werden.<br />

Zusammenfassung<br />

Es scheint, die Verbrennung von grünem<br />

Wasserstoff kann eine sehr kostspielige<br />

Art der Energiefreisetzung für die energieintensiven<br />

Industrien werden. Die Wasserstoffverbrennung<br />

mit kalter Luft und<br />

ohne Wärmerückgewinnung bietet nur<br />

eine schwache Energieeffizienz. Zum<br />

Glück entstehen bei der Elektrolyse von<br />

Wasser gleichzeitig Wasserstoff und Sauerstoff<br />

und dazu noch im stöchiometrischen<br />

Verhältnis. Die Nutzung beider<br />

Elektrolyseprodukte kann die Herstellungskosten<br />

des Wasserstoffs um mehrere<br />

Mio. Euro senken; für normale<br />

Schmelzraten von 5 t/h oder kleiner. Die<br />

genaue Planung und Betrachtung wie der<br />

Wasserstoff eingesetzt wird, sind entscheidend<br />

für die Anlagengröße und den<br />

Kapitaleinsatz. Sollte in der Zukunft die<br />

Wasserelektrolyse in Deutschland industrialisiert<br />

werden, dann kann es Sinn machen,<br />

nicht nur den Wasserstoff zu speichern<br />

und via Pipelinenetzwerk zu den<br />

Verbrauchern zu verteilen, sondern auch<br />

den Sauerstoff in gleicher Weise zu nutzen.<br />

Sauerstoff ist zwar im Vergleich zu<br />

Wasserstoff kein großer Träger chemischer<br />

Energie, jedoch lassen sich durch<br />

seinen Einsatz in industriellen Verbrennungsprozessen<br />

pro eingesetztem 1 m 3 O 2<br />

zwei bis fünf kWh Energieeinsparung umsetzen.<br />

In dieser Betrachtung ist der Sauerstoff<br />

dann genauso energetisch sinnvoll<br />

wie der Wasserstoff.<br />

www.combustion-potential.de<br />

Dr.-Ing. Thomas Niehoff, combustion<br />

POTENTIAL GmbH,<br />

mail@combustion-potential.de<br />

Literatur:<br />

[1] Löffer, J., „Nutzungspotentiale des Nebenprodukt-Sauerstoffs<br />

der Wasserelektrolyse“,<br />

Masterarbeit, Feb 2022, Lehrstuhl<br />

für Verfahrenstechnik des industriellen<br />

Umweltschutzes, Montanuniversität Leoben.<br />

[2] “gateway SERIES – Technical specifications”,<br />

Firmenbroschüre von stargate<br />

hydrogen, Tallin, Estland.<br />

[3] „Electrolysis Technology & Services by<br />

Bosch“, Firmenbroschüre der Robert<br />

Bosch GmbH, Stuttgart, Germany<br />

[4] Smolinka, Tom et al.: „IndWEDe – Industrialisierung<br />

der Wasserstoffelektrolyse<br />

in Deutschland: Chancen und Herausforderungen<br />

für nachhaltigen Wasserstoff für<br />

Verkehr, Strom und Wärme“, Berlin 2018,<br />

Nationale Organisation Wasserstoff- und<br />

Brennstoffzellentechnologie, NOW GmbH.<br />

[5] Niehoff, Thomas: „Einsatz von kohlenwasserstoffhaltigen<br />

Brennstoffen in koksbetriebenen<br />

Schachtöfen zum Schrottschmelzen<br />

– Stand der Technik in den USA<br />

und Deutschland“, Dissertation, RWTH<br />

Aachen, Shaker Verlag, Band 1/2007.<br />

ALUMINIUM <strong>2024</strong>.<br />

08. – 10. Oktober <strong>2024</strong><br />

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<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 47


PROZESS&PRODUKT<br />

FOTO: PEXELS, MODIFIKATION E. RIEDEL<br />

Die digitale Echtzeit-Erfassung relevanter Prozessdaten birgt auch für KMU-Gießereien enorme Potenziale.<br />

Industrie 4.0<br />

Bedarfsgerecht in Richtung<br />

KMU-Gießerei 4.0<br />

Digitalisierung und Industrie 4.0 stellen auch heute noch zahlreiche klein- und mittelständige<br />

Gießereien vor große Herausforderungen. Da angebotene Lösungsansätze<br />

häufig an den betrieblichen Bedürfnissen vorbeigehen, wurde hier ein Konzept zur Echtzeit-Prozess-<br />

und -Emissionsüberwachung entwickelt, das an der Basis ansetzt.<br />

VON ERIC RIEDEL UND<br />

FLORIAN QUACK<br />

Die Frage nach einem an die eigenen<br />

betrieblichen Bedürfnisse angelehnten<br />

sinnvollen Einstieg in<br />

das Feld der Gießerei 4.0 treibt nicht wenige<br />

klein- und mittelständige (KMU) -Gießereien,<br />

die eine der wesentlichen Säulen<br />

der deutschen Gießerei-Industrie darstellen,<br />

um. Vor allem dürfen sich digitale<br />

Lösungen nicht allein auf ein digitales Wareneingangs-<br />

und Ausgangsmanagement<br />

erstrecken, sondern sollten an der Basis,<br />

also in Vorbereitung und Durchführung<br />

der Gussteilfertigung, ansetzen. Auch Roboter-basierte<br />

automatisierte Prozessketten<br />

gehen an der Realität vieler KMU vorbei.<br />

Betriebliche Bedingungen wie die<br />

beispielsweise historisch gewachsenen<br />

Räumlichkeiten und per se nicht miteinander<br />

verknüpfbare Anlagenbestände<br />

oder die zunehmende Zahl von quereinsteigenden<br />

Mitarbeitern müssen flexibel<br />

und individualisiert berücksichtigt werden.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde bei<br />

der ENA - Elektrotechnologien und Anlagenbau<br />

GmbH ein Konzept entwickelt<br />

und an einem Schmelz- und Gießofen im<br />

Industriemaßstab umgesetzt, das neben<br />

einer Echtzeitüberwachung aller für die<br />

Gussteilfertigung kritischen Prozessparameter<br />

die Messung der real angefallenen<br />

Energieverbräuche und somit der damit<br />

rechnerisch einhergehenden CO 2 -Emissionen<br />

erlaubt.<br />

48 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


Wo Digitalisierung und Industrie<br />

4.0 anfangen<br />

Um zu Beginn für einen einheitlichen Ausgangspunkt<br />

zu sorgen, sollte noch einmal<br />

kurz dargelegt werden, wo Digitalisierung<br />

und Industrie 4.0 beginnen. Insbesondere<br />

die Digitalisierung wird oft als Synonym<br />

für Industrie 4.0 herangezogen, wobei hier<br />

jedoch eine klare Trennlinie vorliegt. Dazu<br />

hat bereits vor einigen Jahren der FIR e.<br />

V. an der RWTH Aachen eine anschauliche<br />

Infografik erstellt und veröffentlicht [1], die<br />

diese Entwicklung veranschaulicht und in<br />

Anlehnung daran in Bild 1 in ihrem prinzipiellen<br />

Verlauf dargestellt ist. Demnach<br />

besteht der Industrie 4.0-Entwicklungspfad<br />

aus sechs Stufen, von denen die ersten<br />

beiden der Digitalisierung zugeordnet<br />

sind und die Schritte Computisierung (1)<br />

und Konnektivität (2) umfassen. Mit dem<br />

Übergang von der Konnektivität (2) zur<br />

Sichtbarkeit (3) und Transparenz (4) der<br />

Messdaten wird bereits das Feld der Industrie<br />

4.0 betreten. Die beiden Schritte<br />

Prognosefähigkeit (5) und Adaptierbarkeit<br />

(6 - Selbstoptimierung) sollen an dieser<br />

Stelle fürs erste außen vorgelassen werden.<br />

Auch der Bundesverband<br />

der Gießerei-Industrie (BDG) hat hierzu im<br />

Jahr 2019 in zweiter Auflage seinen<br />

BDG Kompass – Gießerei 4.0 veröffentlicht,<br />

der Gießereien eine Orientierung geben<br />

soll und in dem sich die Entwicklungspfad-Stufen<br />

inhaltlich wiederfi nden [2].<br />

Versetzen wir Gießereien und Betriebe also<br />

in die Lage, ihre Prozesse permanent<br />

in Echtzeit erfassen und diese Daten ebenfalls<br />

in Echtzeit speichern und visualisieren<br />

zu können, öffnen wir diesen Betrieben das<br />

Tor zur Gießerei 4.0 und schaffen zunächst<br />

eine robuste Grundlage, auf der alle weiteren<br />

Entwicklungsschritte aufbauen können.<br />

Die Computisierung und Konnektivität<br />

der Phase der Digitalisierung werden<br />

hierbei automatisch mit abgedeckt.<br />

Tabelle 1: Übersicht einiger für die Gussteilfertigung relevanter Prozessdaten<br />

Anlage/Prozessaspekt Zu erfassende Prozessgröße Einheit<br />

Ofen Schmelzetemperatur °C<br />

Konzept<br />

Ob Forschung und Entwicklung oder Serienfertigung:<br />

in den meisten Fällen stellt<br />

sich zunächst die Frage nach den erforderlichen<br />

zu erfassenden Prozessdaten.<br />

Da die Qualität aller Gussteile zu einem<br />

erheblichen Anteil von den Temperatur-<br />

Gießtemperatur °C<br />

Kippwinkel<br />

Energiebedarf/-Verbrauch<br />

Impeller Drehzahl U/min<br />

Durchflussmenge<br />

Eintauchtiefe<br />

Behandlungsdauer<br />

Energiebedarf/-Verbrauch<br />

Grad<br />

kWh<br />

l/min<br />

Ultraschallsystem Frequenz Hz<br />

Regimen abhängt, bei denen sie gefertigt<br />

werden, bietet sich hier ein guter Startpunkt:<br />

> Die Temperatur ist dominierender Parameter<br />

in nahezu allen für die Gussteilfertigung<br />

erforderlichen Prozessschritten<br />

entlang der Prozesskette.<br />

> Die hohe technologische Standardi-<br />

m<br />

s<br />

kWh<br />

Amplitude µm<br />

Eintauchtiefe<br />

Behandlungsdauer<br />

Energiebedarf/-Verbrauch<br />

Kokille Formtemperatur / Temperaturverteilung °C<br />

m<br />

s<br />

kWh<br />

Temperatur (5 Messpunkte) °C<br />

Gießdauer<br />

Energiebedarf/-Verbrauch<br />

Energiebedarf/-Verbrauch Ist-Bedarf kWh<br />

Schichtbedarf<br />

Gesamtbedarf<br />

Gussteilbedarf<br />

Atmosphäre Temperatur °C<br />

s<br />

kWh<br />

kWh<br />

kWh<br />

kWh<br />

Rel. Luftfeuchtigkeit rel. %<br />

Schmelzebehandlung Zugabe Reinigungssalz kg<br />

Zugabe Kornfeinung<br />

Zugabe Veredelung<br />

Legierungszusammensetzung Legierungsanteil jedes einzelnen Elements Gew.-%<br />

Dichte-Index-Messung Messergebnis %<br />

Spektralanalyse Messergebnis %<br />

Mitarbeiter Mitarbeiter- Identifikationsnummer #<br />

Gussteil Gussteil-Identifikationsnummer #<br />

kg<br />

kg<br />

Digitalisierung Industrie 4.0<br />

GRAFIKEN: ERIC RIEDEL<br />

Stufe 1:<br />

Compusierung<br />

Stufe 2:<br />

Konnekvität<br />

Stufe 3:<br />

Sichtbarkeit<br />

Stufe 4:<br />

Transparenz<br />

Durch den hier beschriebene technologischen Ansatz abgedeckt<br />

Stufe 5:<br />

Prognosefähigkeit<br />

Stufe 6:<br />

Adaperbarkeit<br />

Auf Grundlage der hier beschriebenen Arbeiten möglich<br />

Bild 1: Industrie-4.0-Entwicklungspfad nach [1] sowie die darin beschriebenen Entwicklungsstufen, die durch die hier vorgestellten Arbeiten<br />

abgedeckt werden. Die Größe der Kreise symbolisieren den mit jedem Schritt größer werdenden Nutzen für die Betriebe.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 49


PROZESS&PRODUKT<br />

Qualitätsprüfung<br />

Steuerung<br />

Kokillenheizung<br />

sierung in Bezug auf die Ausführung<br />

und die Schnittstellen der eingesetzten<br />

Thermoelemente macht grundsätzlich<br />

eine standardisierte Lösung<br />

für alle Stationen denkbar.<br />

> Die Gussteilqualität ist unmittelbar abhängig<br />

von Gieß-/Schmelze- und<br />

Werkzeugtemperatur.<br />

> Die Temperatur ist auch in klein- und<br />

mittelständischen Gießereien direkt<br />

Steuerung<br />

Ofen<br />

Steuerung<br />

Impeller<br />

Steuerung<br />

Ultraschall<br />

Atmosphäre<br />

Bild 2: Grundsätzlicher Aufbau der Gießanlage/des Versuchsstandes bei der ENA.<br />

Bild 3: Exemplarisches Dashboard (Grafana) zur Temperaturüberwachung und mit Angabe<br />

der aktuellen energetischen Verbräuche.<br />

durch den Mitarbeiter kontrollierbar<br />

(vorausgesetzt sie ist bekannt).<br />

> Die Erzeugung und Aufrechterhaltung<br />

der Prozesstemperaturen ist der größte<br />

energetische Verbraucher in Gießereien.<br />

Insbesondere der letzte Punkt macht die<br />

Erfassung einer weiteren Größe sinnvoll,<br />

die mittlerweile im Fokus vieler Gießereien<br />

verankert ist: den Energieverbrauch.<br />

Dieser Aspekt ist auch der Bundesregierung<br />

wichtig, sodass diese den Ausbau<br />

von Energieerfassungs- und -managementsystemen<br />

mit bis zu 45 % Förderquote<br />

bezogen auf die Investitionsgesamtkosten<br />

fördert [3]. Ziel sollte es sein,<br />

für jedes Gussteil und jede Charge genau<br />

angeben zu können, wie viel Energie tatsächlich<br />

verbraucht wurde; also einen<br />

gussteilspezifischen „Pro-Kopf-Verbrauch“<br />

angeben zu können.<br />

Weitere relevante Größen sind unter<br />

anderem die Umgebungsparameter wie<br />

beispielsweise Luftfeuchtigkeit und Temperatur,<br />

Gießdauer und -kurve sowie<br />

Schmelzebehandlungsparameter wie die<br />

Dauer einer Impellerbehandlung. Darüber<br />

hinaus fallen weitere Daten an, die vielerorts<br />

nicht automatisch erfasst werden<br />

können, da sie in vielen Betrieben das<br />

Eingreifen von Mitarbeitern notwendig<br />

machen. Typische Beispiele sind die Mengen<br />

zugegebener Kornfeinungs- und Veredelungssubstanzen<br />

oder die Ergebnisse<br />

qualitätsrelevanter Voruntersuchungen<br />

wie der Spektralanalyse und Dichte-Index-Messung.<br />

Eine Digitalisierungslösung<br />

sollte die unkomplizierte manuelle Eingabe<br />

dieser Daten und weiterer Informationen<br />

ermöglichen, die zusammen mit den<br />

automatisch erfassten Prozessgrößen in<br />

einer gemeinsamen Datenbank zusammenlaufen.<br />

An dieser Stelle hilfreich sind<br />

etablierte Messinstrumente wie zum Beispiel<br />

Spektrometer und Dichte-Index-<br />

Waagen mit standardisierten industriellen<br />

(IoT-)Schnittstellen (seriell, WLAN, Bluetooth,<br />

Modbus) und Informationsweitergaben<br />

in einem geeigneten verbreiteten<br />

Datenformat (z.B. JSON). Auf diese Weise<br />

kann eine unkomplizierte direkte Einbindung<br />

der Geräte und die Erfassung der<br />

Messdaten in die betriebseigene digitale<br />

Infrastruktur erfolgen. In vielen Gießereien<br />

ist darüber hinaus verbreitet Anlagentechnik<br />

im Einsatz, deren Einbindung in<br />

eine digitale Infrastruktur die Kommunikation<br />

über industrie-standardisierte<br />

Modbus-Schnittstellen erforderlich<br />

macht. Auch diese Voraussetzung sollte<br />

ein solides Gesamtkonzept erfüllen, um<br />

eine Integration dieser Anlagen zu ermöglichen.<br />

Für das gesamte Vorhaben gilt, dass<br />

sich ein von den Anlagensteuerungen unabhängiges<br />

Messsystem empfi ehlt, sodass<br />

sich die verschiedenen Systeme im<br />

Falle von Störungen nicht gegenseitig beeinträchtigen.<br />

Ausnahme hiervon bildet<br />

die Energieerfassung, die in die Steuerungen<br />

integriert werden muss, um die<br />

entsprechenden Verbrauchsdaten erfassen<br />

zu können.<br />

50 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


Bild 4: Aufnahmen der mittels Node-RED erstellten Prozesssteuerung auf dem Handy als Beispiel der Flexibilität und Zugänglichkeit der<br />

beschriebenen digitalen Infrastruktur (Zahlenwerte werden bei aktiver Bedienung der Auswahlelemente/Regler eingeblendet).<br />

Anlagentechnische Ausgangssituation<br />

bei der ENA<br />

Der anlagentechnische Ausgangspunkt<br />

bei der ENA umfasst einen kippbaren,<br />

elektrisch-beheizten Schmelzofen der<br />

Firma Balzer mit einem Fassungsvermögen<br />

von max. 770 kg fl üssigem Aluminium,<br />

der zum Schmelzen, Warmhalten<br />

und Gießen eingesetzt wird. Für die<br />

Schmelzebehandlung kommt ein Impeller<br />

der Firma Foseco zum Einsatz. Ofen und<br />

Impeller entsprechen damit dem in vielen<br />

Gießereien vorhandenen Standard. Als<br />

Gießform dient eine zweigeteilte, vorheizbare<br />

Kokille mit einem Kavitätsvolumen<br />

von etwa 0,015 m³ (entspricht etwa 40 kg<br />

Aluminium-Gussteilgewicht) und fünf<br />

Messpunkten zur Temperaturüberwachung.<br />

Die Temperierung des Werkzeuges<br />

erfolgt mit einer von der ENA konzipierten<br />

und umgesetzten Anlagensteuerung<br />

mit JUMO Temperatur-Controllern.<br />

Für die Gussteilfertigung ungewöhnlich<br />

ist der Einsatz von drei voneinander unabhängigen<br />

Ultraschallsystemen zur<br />

Schmelzebehandlung, die im weiteren<br />

Verlauf als eine Anlage dargestellt werden.<br />

Insgesamt liegen im System somit<br />

vier voneinander unabhängige Anlagensteuerungen<br />

vor (Ofen, Impeller, Ultraschall,<br />

Kokille/Werkzeug). Bild 2 zeigt<br />

schematisch den Gesamtaufbau des<br />

Gießplatzes. Die dargestellten roten<br />

Punkte symbolisieren potenzielle anlagenbezogene<br />

Messpunkte. Tabelle 1<br />

fasst einige der damit einhergehenden<br />

Messgrößen zusammen (ohne Anspruch<br />

auf Vollständigkeit).<br />

Umsetzung<br />

Bei der Umsetzung für die Infrastruktur<br />

der digitalen Prozessdatenerfassung wurde<br />

Hardware-technisch zum Großteil auf<br />

Microcontroller-basierte Messsysteme<br />

und Open-Source-Software gesetzt, die<br />

mit verschiedenen Sensorsysteme verbunden<br />

werden können. Dieser Ansatz<br />

geht mit dem Vorteil hoher Flexibilität in<br />

Bezug auf Ausführung und Einsatz der verschiedenen<br />

Messinstrumente einher, in<br />

Abhängigkeit von den eingesetzten Microcontrollern,<br />

vor allem auch mit der Möglichkeit<br />

der kabellosen Datenübertragung.<br />

In dem zuvor beschriebenen Aufbau finden<br />

fünf voneinander unabhängige Temperatur-Messsysteme<br />

(Temperatur-Messbereich<br />

in Abhängigkeit der eingesetzten<br />

Thermoelemente bis 1600 °C) mit insgesamt<br />

acht Messstellen zur Temperaturerfassung<br />

Verwendung. Mittels Thermoelement-Kalibrator<br />

(Fluke 714B) wird im Vorfeld<br />

sichergestellt, dass die Vorrichtungen<br />

ordnungsgemäß messen. Die Temperaturerfassung<br />

erfolgt an verschiedenen Messpunkten<br />

in Ofen und Kokille. Der Kippwinkel<br />

des Ofens wird mithilfe eines Rotationssensors<br />

erfasst. Dieser erlaubt<br />

gleichzeitig die Ableitung einer (indirekten)<br />

Füllstandserfassung und somit die<br />

Prognose, ab welchem Kippwinkel der<br />

Schmelzefluss einsetzen wird. Temperatur<br />

und Luftfeuchtigkeit können über zwei unabhängige<br />

Sensoren doppelt erfasst werden.<br />

Die Erfassung der Energieverbräuche<br />

sowie der Wirk- und Scheinleistung erfolgt<br />

in den Steuerungen selbst mithilfe direkt<br />

in die digitale Infrastruktur eingebundener,<br />

WLAN-fähiger Messmodule.<br />

Alle Messsysteme übermitteln die<br />

Sensordaten an eine gemeinsame Echtzeit-Datenbank<br />

gemäß der in [4] und [5]<br />

beschriebenen digitalen Infrastruktur mittels<br />

des MQTT-Kommunikationsprotokolls.<br />

An dieser Stelle ist anzumerken,<br />

dass das System auch mit anderen Kommunikationsprotokollen<br />

wie dem im BDG-<br />

Kompass - Gießerei 4.0 beschriebenen<br />

OPC-UA (Open Plattform Communications<br />

Unified Architecture) kompatibel ist<br />

und die über die verschiedenen Technologien<br />

eingehenden Daten zusammenführen<br />

kann. Aus der Datenbank heraus können<br />

die Messdaten über Dashboards in<br />

Echtzeit visualisiert werden (Bild 3). Diese<br />

erlauben auch die Festlegung und Visualisierung<br />

von Prozessgrenzen, die entweder<br />

näherungsweise durch numerische<br />

Methoden als Ausgangspunkt defi niert<br />

oder auf Erfahrungswerten beruhen und<br />

angepasst werden können. Darüber hinaus<br />

können mithilfe der Dashboards Prozessketten<br />

abgebildet und auch digitale<br />

Zwillinge erstellt werden. Für Letzteres<br />

stellt sich immer auch die Frage nach dem<br />

Umfang der Ausarbeitung und dem tatsächlichen<br />

Nutzen.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 51


PROZESS&PRODUKT<br />

(a)<br />

(b)<br />

1101001<br />

0110101<br />

011100<br />

(e)<br />

Messwert<br />

(c)<br />

MQTT Client<br />

(Computer)<br />

MQTT Client<br />

(Sensor)<br />

0111010<br />

1011010<br />

111001<br />

(f)<br />

MQTT Client<br />

(mobiles Endgerät)<br />

0110110<br />

1011111<br />

001001<br />

(d)<br />

MQTT Broker<br />

(Server)<br />

Bspw. ein<br />

Temperatursensor<br />

an einem Ofen.<br />

Abruf der Daten nur<br />

bei entsprechender<br />

Authentifizierung und<br />

Berechtigung<br />

MQTT Client<br />

(Maschine)<br />

Bild 5: Konzeptioneller Aufbau einer<br />

mehrstufig geschützten Kommu nikations­Infrastruktur<br />

für eine Echtzeit­<br />

Prozessdatenerfassung.<br />

Die Einbindung Modbus-fähiger Steuerungen<br />

wie der Ultraschall-Generatoren<br />

oder der JUMO-Temperatur-Controller für<br />

die Werkzeugtemperierung erfolgen mittels<br />

Einplatinen-Computern, die prozessrelevante<br />

Daten an die Datenbank übermitteln<br />

und gleichzeitig Daten zur Prozesssteuerung<br />

empfangen und an die Geräte<br />

weitergeben können. Die Einstellung der<br />

Parameter, also die aktive Prozesssteuerung,<br />

erfolgt über eine mittels Node-RED<br />

erstellte Weboberfläche, die über alle<br />

(mobilen) Endgeräte aufgerufen werden<br />

kann (Bild 4). Die manuelle Eingabe von<br />

Prozessdaten wie Schmelzezugaben oder<br />

qualitätsrelevanter Messdaten, die häufig<br />

erst nach der Gussteilfertigung vorliegen,<br />

erfolgt auf die gleiche Weise, sodass alle<br />

Messdaten zentral zusammenlaufen. Ein<br />

weiterer wichtiger Punkt ist die Identifikation<br />

der Gussteile. Eine Möglichkeit,<br />

diese umzusetzen, ist die Vergabe von<br />

Gussteil-ID-Zeitstempeln über die in Bild 4<br />

dargestellte Nutzer-Oberfläche, die in der<br />

Datenbank abgelegt, als ein Data-Matrix-<br />

Code (DMC) ausgedruckt und an den<br />

Gussteilen angebracht werden können.<br />

Auf diese Weise wird die Zuordnung aller<br />

fertigungsrelevanten Prozessdaten zum<br />

jeweiligen Gussteil gewährleistet. Der<br />

DMC-Code verweist auf einen Bereich der<br />

Datenbank, in dem alle gussteilspezifischen<br />

Prozessdaten gespeichert sind.<br />

Insgesamt ergibt sich auf diese Weise<br />

eine ganzheitliche Prozessdatenerfassung,<br />

die als Upgrade auf Anlagentechnik, teils<br />

auch ohne anfängliche Voraussetzungen<br />

dafür, eingesetzt werden und somit auch<br />

ältere Anlagen indirekt in die Lage einer<br />

Prozessdatenerfassung versetzen kann.<br />

Die Zahl der dabei zum Einsatz kommenden<br />

Messstellen ist beliebig erweiterbar.<br />

Datensicherheit<br />

Network<br />

Für ein solches Vorhaben ist die Gewährleistung<br />

der Daten- und Netzwerksicherheit<br />

von zentraler Bedeutung. Eine Thematik,<br />

die sich für Außenstehende jedoch<br />

oft schnell als abstrakt und komplex darstellen<br />

kann. Im Zuge der hier beschriebenen<br />

Aktivitäten wird in einem von außen<br />

nach innen gerichtetem Ansatz ein<br />

greifbares Konzept für ein innerbetriebliches<br />

Netzwerk (ohne Internetverbindung)<br />

dargestellt (Bild 5).<br />

Ganz grundsätzlich beginnt die Sicherheit<br />

der Kommunikation mit der Netzwerksicherheit<br />

und der eingesetzten Firewall.<br />

Wichtig ist hierbei der Einsatz moderner<br />

Geräte und stets aktueller<br />

Software (s. Bild 5a). Auch die Zugriffe<br />

auf die Rechentechnik sollten durch eine<br />

geeignete Rechte-Zugriffsverwaltung geregelt<br />

sein. Von hier ausgehend kommen<br />

wir bereits zur digitalen Infrastruktur<br />

für die Echtzeit-Erfassung der Prozessdaten.<br />

Beim Einsatz von MQTT ist der erste<br />

Schritt einer sicheren Kommunikation<br />

neben der computereigenen Firewall<br />

(s. Bild 5b) die Authentifizierung des<br />

Brokers, sodass Geräte (Clients), die auf<br />

die MQTT-Verbindung zugreifen bzw. sich<br />

mit dem Broker verbinden wollen, Benutzername<br />

und Passwort des MQTT-Brokers<br />

vorweisen müssen. Die Anmeldedaten<br />

können verschlüsselt auf dem Computer/<br />

Server, auf dem der Broker betrieben<br />

wird, hinterlegt werden (s. Bild 5c).<br />

Alle Messeinrichtungen/Geräte (Clients),<br />

die sich mit dem Broker verbinden<br />

wollen, müssen also über diese Anmeldedaten<br />

verfügen. Damit besteht grundsätzlich<br />

die Gefahr, dass die Anmeldedaten von<br />

einem der Geräte abgegriffen werden. Um<br />

dies zu verhindern, können neben einer<br />

physischen Sicherung zum Schutz der Geräte<br />

vor dem Zugriff Unbefugter sog. „Secure<br />

Elements“ eingesetzt werden. Diese<br />

sind mit den Messgeräten verbunden, können<br />

sensible Daten in einer Weise speichern,<br />

die einen Klartext-Abruf der Daten<br />

verhindert (s. Bild 5d). Darüber hinaus verfügen<br />

einige Microcontroller über eine sog.<br />

Flash-Verschlüsselung, die den Inhalt des<br />

Speichers verschlüsselt und ebenfalls vor<br />

dem Auslesen der Daten im Klartext selbst<br />

bei physischem Zugriff schützt (s. Bild 5e).<br />

52 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


In Bezug auf die eigentliche Datenübertragung<br />

vom Client auf den Broker wird<br />

die Verwendung einer TLS-Verschlüsselung<br />

empfohlen. Das „Transport Layer Security“<br />

(TLS) Sicherheitsprotokoll dient<br />

einer derartigen State-of-the-Art Verschlüsselung<br />

der digitalen Kommunikation<br />

und kann im Zusammenspiel mit MQTT<br />

leicht eingerichtet werden (s. Bild 5f).<br />

Dies sind nur einige Beispiele zum<br />

Schutz der Kommunikation. Daneben<br />

existieren weitere Varianten, auf die hier<br />

nicht eingegangen wird. Die bis hierhin<br />

beschriebenen Maßnahmen zur Erhöhung<br />

der Cyber-Sicherheit sind Optionen ohne<br />

Anspruch auf Vollständigkeit, sollen jedoch<br />

ein Gespür dafür vermitteln, dass<br />

eine weitreichende Sicherheit über mehrere<br />

Instanzen hergestellt werden kann.<br />

Potenziale<br />

Die beschriebene Umsetzung ermöglicht<br />

die Integration einer umfassenden digitalen<br />

Prozesserfassung auf Bestandsanlagen,<br />

die mit der Industrie 4.0 konformen<br />

Visualisierung dieser Daten (Stufe 3)<br />

auf Grundlage einer Datenbank einhergeht,<br />

die alle wesentlichen Prozessdaten<br />

umfasst und den Kriterien an die Prozesstransparenz<br />

(Stufe 4) gerecht wird. Damit<br />

wird nicht nur das hauseigene Qualitätsmanagement-<br />

und -sicherungssystem erweitert,<br />

sondern für viele Betriebe erstmals<br />

eine belastbare Sammlung der<br />

eigenen Prozessdaten für fundierte betriebsindividuelle<br />

Datenanalysen geschaffen.<br />

Die so vorhandene Daten-<br />

Grundlage ermöglicht bei ausreichender<br />

Datenmenge und dem Einsatz der richtigen<br />

Software-Tools die Prognosefähigkeit<br />

(Stufe 5) und damit ein besseres Verständnis<br />

für die betriebsinternen Prozesse<br />

und zu welchem Ergebnis diese führen.<br />

Die Beschreibung potenzieller Datenanalyse-Möglichkeiten<br />

würde an dieser<br />

Stelle vorgreifen und die Komplexität der<br />

Thematik für den Augenblick unnötig erhöhen.<br />

Gespräche mit verschiedenen Gießereien<br />

haben gezeigt, dass allein die Verfügbarkeit<br />

und Sichtbarkeit der Messdaten<br />

von großer Hilfe wären, u.a. um<br />

ungelernte Fachkräfte mit mangelnder<br />

Sensibilisierung in Bezug auf die Dokumentation<br />

und die erforderlichen Gussteil-relevanten<br />

Temperaturbereiche zu<br />

entlasten. Die Möglichkeiten zur Analyse<br />

derartig umfangreicher Prozessdaten<br />

werden jedoch mit jedem Tag leichter zugänglich<br />

und nutzbar.<br />

Bei der ENA wird derzeit der gesamte<br />

Versuchsstand über einen einzigen Laptop<br />

überwacht und gesteuert. Beispiele<br />

dafür sind das Parametrieren und Ein-/<br />

Ausschalten von Anlagen zur Schmelzebehandlung<br />

oder die Temperatursteuerung<br />

des Gießwerkzeugs. Eine Adaptierbarkeit<br />

(Stufe 6) ist mit dem vorgestellten<br />

System bereits jetzt schon möglich. Ein<br />

einfaches Beispiel dafür wäre (um das Zusammenspiel<br />

von Messdaten und darauf<br />

aufbauender Parametrierung zu verdeutlichen)<br />

eine von der Schmelzetemperatur<br />

abhängige (Fein-)Anpassung der Werkzeugtemperatur.<br />

Fazit<br />

Die großen Hürden und Herausforderungen,<br />

die sich anfangs auftun, wenn im<br />

Betrieb konkrete Schritte in Richtung Industrie<br />

4.0 in Angriff genommen werden<br />

sollen, sind lösbar und müssen nicht allein<br />

bewältigt werden. Das vorgestellte und<br />

umgesetzte Konzept erlaubt eine Integration<br />

in die eigenen betrieblichen Abläufe,<br />

kann zunächst in kleinen, gezielten und<br />

finanzierbaren, später skalierbaren Schritten<br />

erfolgen und damit Sorgen und Unsicherheiten<br />

entgegenwirken. Das vorgestellte<br />

System um weitere Parameter beliebig<br />

erweiterbar. www.ena-mbh.de<br />

Dr.-Ing. Eric Riedel, Florian Quack M.Sc.,<br />

ENA Industrieofenbau Elektrotechnologien<br />

und Anlagenbau GmbH, Staßfurt;<br />

eric.riedel@ena-mbh.de<br />

NextGenerationEU<br />

Literatur:<br />

[1] G. Schuh et al, „Industrie 4.0 Maturity<br />

Index. Die digitale Transformation von Unternehmen<br />

gestalten – Update 2020“. Acatech<br />

STUDIE, 2020.<br />

[2] Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie,<br />

„BDG-Kompass Gießerei 4.0<br />

– Entwicklungsschritte zur digitalen Produktion“,<br />

Stand 05/2019.<br />

[3] Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

(BAFA), „Merkblatt Bundesförderung<br />

für Energie- und Ressourceneffizienz<br />

in der Wirtschaft (EEW)“, Stand:<br />

01.08.<strong>2024</strong>.<br />

[4] E. Riedel, „MQTT protocol for SME foundries:<br />

potential as an entry point into industry<br />

4.0, process transparency and sustainability”,<br />

Procedia CIRP, 105, 2022,<br />

601-606.<br />

[5] Giesserei 110 (2023), [Nr. 5], S. 64-70.<br />

Kompetenz in der<br />

Schleuderrad-Strahltechnik<br />

Als Komplettanbieter konstruieren und fertigen<br />

wir Schleuderrad-Strahlanlagen inkl. Filter- und<br />

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<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 53


PROZESS&PRODUKT<br />

FOTO: VHV<br />

Die neu gestaltete Gießereianlage bei ATIK Metal.<br />

Anlagenbau<br />

Neugestaltung einer Gießereianlage<br />

Die Neugestaltung der Gießereianlage von ATIK Metal in Aliaga, Türkei, zählt zu einem<br />

der größten Aufträge in der 30-jährigen Geschichte der VHV Anlagenbau GmbH.<br />

Als renommierter Hersteller von Gurtförderanlagen und Spezialist für Steilfördertechnik<br />

wurde VHV ausgewählt, um maßgeschneiderte Lösungen von höchster Qualität für<br />

dieses Großprojekt zu liefern.<br />

VON BERNHARD VELTMANN<br />

Zusammenarbeit und<br />

Partnerschaft<br />

Die Anforderungen von Inhaber und Geschäftsführer<br />

Mehmet Atik bei der Auswahl<br />

der Lieferanten waren höchste Qualität<br />

und reibungslose Schnittstellen. Die<br />

Zusammenarbeit mit Unternehmen wie<br />

VHV Anlagenbau GmbH, Maschinenfabrik<br />

Gustav Eirich GmbH & Co KG, Heinrich<br />

Wagner Sinto Maschinenfabrik GmbH<br />

und Jöst GmbH & Co KG war entscheidend<br />

für den Erfolg des Projekts. Durch<br />

die langjährige Partnerschaft und die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit konnten<br />

innovative Lösungen entwickelt und implementiert<br />

werden. Ein weiterer wichtiger<br />

Aspekt ist die Nachhaltigkeit des<br />

Projekts, da ein großer Teil des eingeschmolzenen<br />

Materials von abgewrackten<br />

Schiffen stammt und somit wiederverwendet<br />

wird.<br />

Projektumfang und<br />

-durchführung<br />

Das Projekt umfasste die Entwicklung und<br />

Umsetzung einer hochmodernen Gießereianlage,<br />

die den Marktanforderungen<br />

bzgl. immer größer werdender Gussteile<br />

gerecht wird. Durch enge Abstimmungen<br />

und schnelle Entscheidungsfindungen in<br />

Teams-Meetings konnte der Projektablauf<br />

optimiert werden. Die Einbindung von<br />

Mehmet Atik in die Meetings ermöglichte<br />

54 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


die sofortige Klärung und die schnelle<br />

Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen.<br />

Technische Details und Ausstattung<br />

Die Gießereianlage verfügt über beeindruckende<br />

Dimensionen: mit Werkshallen<br />

von 350 Metern Länge, 120 Metern<br />

Breite und einer 24 Meter hohen Kompaktanlage<br />

im Bereich der Zentralaufbereitung.<br />

Die Anlage verfügt dabei über<br />

modernste Technologien, darunter vier<br />

Eirich-Mischer im Evactherm-System, die<br />

Formanlagen HWS 5 und HWS 6 sowie<br />

vier Elektroöfen zum Schmelzen von<br />

Flüssigeisen. ATIK Metal hat mit der<br />

HWS6 zwar nicht ganz die größten Formkästen<br />

in der Türkei (2,38 m² statt 2,44<br />

m²), erreicht aber mit 80 Formen/h die<br />

vierfache Taktzahl im Vergleich zu anderen<br />

Gießereien.<br />

VHV lieferte eine Vielzahl von Ausrüstungen<br />

für das Projekt, darunter Neusandbunker,<br />

Gurtförderer für Altsand und Fertigsand<br />

sowie Abstreifpflüge und Entstaubungsanschlüsse.<br />

Unter den gelieferten<br />

Elementen waren 76 Gurtförderer sowie<br />

ein Deckbandförderer GB1000.<br />

Zusätzlich wurden aus der VHV-Fertigung<br />

vier Polygonsiebe, ein Doppelformsandbunker<br />

und ein Bunker für Neusand<br />

integriert. Die größten Fördermengen im<br />

Durchlauf betragen 360 t/h (300 m³/h).<br />

Zu den hervorzuhebenden Ausstattungsmerkmalen<br />

zählen auch die teilweise reversierbaren<br />

Abzugsbänder. Ein weiterer<br />

wesentlicher Aspekt ist der Abtransport<br />

der ausgeschiedenen Metalle über kompakte<br />

Gurtförderer in VHV-K-Gestellen.<br />

Die neue Gießereianlage hat eine Gesamtleistung<br />

von 120 000 Tonnen Guss pro<br />

Jahr.<br />

Bild 1: Die neue Gießereianlage<br />

verfügt über beeindruckende Dimensionen.<br />

Das Projekt auf einen Blick<br />

> Insgesamt 80 Maschinen<br />

> 1 Abzugsbunker für Neusand<br />

> 76 Gurtförderer<br />

> 4 Polygonsiebe PS 200/4<br />

> 1 Doppelformsandbunker zur HWS 5<br />

> 1 Formsandbunker zur HWS 6<br />

> 4 Vorratsbunkerabzüge über den<br />

Mischern<br />

> Gurtbreiten zwischen GB650 und<br />

GB1800<br />

> Deckbandförderer GB1000<br />

> Größte Fördermenge im Durchlauf:<br />

360 t/h (300 m³/h)<br />

> 35 Pflugabstreifer verbaut<br />

> 10 reversierbare Siloabzüge<br />

> Laufstege für Wartungsarbeiten und<br />

Zugänglichkeiten<br />

Bild 2: Die neue Anlage im Modell.<br />

Ergebnisse und Ausblick<br />

Die erfolgreiche Zusammenarbeit aller<br />

beteiligten Unternehmen hat zu einem<br />

Projekt geführt, das höchsten Qualitätsund<br />

Leistungsstandards entspricht. Die<br />

neue Gießereianlage wird die Produktionskapazität<br />

sowie das Lieferspektrum<br />

von ATIK Metal erheblich steigern und<br />

dessen Position als führender Anbieter in<br />

der Branche festigen. VHV Anlagenbau<br />

GmbH bedankt sich bei Mehmet Atik und<br />

seinem Team für die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

und diesen wegweisenden<br />

Auftrag.<br />

Die erfolgreiche Realisierung dieser Gießereianlage<br />

veranschaulicht das Potenzial<br />

und die Möglichkeiten einer engen<br />

Zusammenarbeit zwischen Kunden und<br />

Lieferanten. Die VHV Anlagenbau GmbH<br />

hat hier gezeigt, dass sie auch bei Großprojekten<br />

ein absolut verlässlicher Partner<br />

ist und wird weiterhin innovative Lösungen<br />

entwickeln und maßgeschneiderte<br />

Anlagen liefern, um den sich ständig<br />

wandelnden Anforderungen der Branche<br />

gerecht zu werden.<br />

www.vhv-anlagenbau.de<br />

Bernhard Veltmann, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter, VHV Anlagenbau<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 55


PROZESS&PRODUKT | NEWS<br />

INTRALOGISTIK<br />

Paletten- und<br />

Langguttransport<br />

in einem<br />

Mit dem FluX 45 präsentiert Hubtex,<br />

Fulda, seinen neuen Elektro-Mehrwege-<br />

Gegengewichtsstapler im Tragfähigkeitsbereich<br />

bis zu 4,5 t.<br />

Das Unternehmen ersetzt damit das Vorgängermodell<br />

durch einen noch kompakteren<br />

2in1-Stapler bei gleichzeitig größerer<br />

Tragfähigkeit. Der FluX 45 ist die Lösung,<br />

wenn meist Paletten, regelmäßig<br />

aber auch lange Lasten bewegt werden<br />

müssen. Denn im Vergleich zum Langguthandling<br />

mit Frontstaplern erhöht er laut<br />

Anbieter die Sicherheit deutlich. Damit<br />

erhalten Anwender ein Gerät, das als<br />

Front- und Seitenstapler flexibel einsetzbar<br />

ist und die Investition in zwei Fahrzeuge<br />

überflüssig macht.<br />

Im Vergleich zum Vorgänger wurde die<br />

Fahrzeuglänge um 14 % reduziert, was ihn<br />

noch wendiger macht. Ein besonderes<br />

Merkmal ist laut Anbieter außerdem das<br />

Hubgerüst mit Mastneigung. Dadurch<br />

kann der FluX 45 als Frontstapler beispielsweise<br />

zum Be- und Entladen von Lkw<br />

Der neue Stapler ist besonders für Paletten und lange Lasten geeignet.<br />

eingesetzt werden oder wahlweise als Seitenstapler<br />

lange Lasten durch schmale<br />

Hallentore transportieren. Gleichzeitig<br />

sorgt es für Sicherheit auf unebenen Böden,<br />

was vor allem im Außeneinsatz ein<br />

Vorteil ist. Auch auf eine höhere Bodenfreiheit<br />

und größere Bereifung legte der<br />

Hersteller bei der Entwicklung Wert, um<br />

den neuen Stapler optimal für den Einsatz<br />

im Außenbereich auszustatten.<br />

Der Stapler verfügt über einen Elektroantrieb<br />

und die 360°HX-Lenkung, die<br />

einen fließenden Fahrtrichtungswechsel<br />

ohne Zwischenstopp von der Längs- in<br />

die Querfahrt ermöglicht. Optimale Sichtverhältnisse<br />

versprechen die mittige Sitzposition,<br />

ein großzügiger, niedriger Einstieg,<br />

kompaktere Hubgerüste sowie ein<br />

einsatzoptimierter Gabelträger mit Seitenschieber.<br />

Erhältlich ist die Kabine wahlweise<br />

als geschlossene Außen- oder offene<br />

Innenkabine.<br />

www.hubtex.com<br />

FOTO: HUBTEX<br />

GASFILTER<br />

Schutz vor<br />

feinstem Schmutz<br />

Der Gasfilter 77 von Witt, Witten, ist<br />

nun auch mit einer Filterfeinheit von ca.<br />

0,5 µm erhältlich, um auch feinste Verunreinigungen<br />

aus Gasen filtern.<br />

Selbst bei hoher Gasqualität besteht immer<br />

die Möglichkeit von mechanischen<br />

Verunreinigungen und Kondensat in der<br />

Gasleitung. Schon kleinste Partikel können<br />

die Leistung des Anwendungsprozesses<br />

negativ beeinflussen bzw. Anlagen<br />

beschädigen, z. B. beim Faserlaserschneiden.<br />

Der Gasfilter 77 reinigt laut Anbieter<br />

das Gas zuverlässig und sichert die optimale<br />

Funktion empfindlicher Prozesse.<br />

Ebenso können Wartungsintervalle und<br />

allgemein die Standzeiten der Anlagen<br />

verlängert werden, was die Betriebskosten<br />

senkt.<br />

Das Modell 77 ist für zahlreiche technische<br />

Gase und damit eine Vielzahl von<br />

Anwendungen geeignet, sowohl zum Leitungseinbau<br />

als auch zur Integration in<br />

größere Anlagen. Im Innern der Armatur<br />

wird ein Filterelement aus Edelstahl verwendet.<br />

Je nach Einsatzzweck stehen<br />

neben der 0,5-µm-Variante auch Filterelemente<br />

mit ca. 10 oder 40 µm Feinheit<br />

zur Verfügung, die höhere Durchflussleistungen<br />

ermöglichen. Alternativ ist das<br />

Modell 77 auch mit Filterelementen aus<br />

Bronze im Angebot, Filterfeinheit ca. 5<br />

oder 50 µm. Diese sind gemäß Anforderungen<br />

der EIGA, AIGA und CGA ausgelegt<br />

und gereinigt für Sauerstoff.<br />

Die große Auswahl an Anschlüssen<br />

verspricht eine unkomplizierte Befestigung.<br />

Dank geradem Durchgang können<br />

die Filterpatronen einfach und schnell im<br />

eingebauten Zustand gewechselt werden.<br />

Das spart Zeit und Geld. Kondensat lässt<br />

sich über einen Ablass unkompliziert entfernen.<br />

Die Armatur mit Messinggehäuse<br />

ist bei 80 mm Durchmesser 210 mm hoch<br />

und wiegt je nach Filterelement ca. 2,8<br />

Der Gasfilter 77 ist jetzt mit einer Feinheit<br />

von 0,5 µm erhältlich.<br />

bis 3 kg. Abhängig von der Gasart ist ein<br />

maximaler Eingangsdruck bis zu 50 bar<br />

möglich. Der erlaubte Temperaturbereich<br />

beträgt -40 bis +60 °C mit Edelstahlfilterelement<br />

bzw. -30 bis +60 °C mit Filterelement<br />

aus Bronze.<br />

www.wittgas.com<br />

FOTO: WITT-GASETECHNIK<br />

56 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


HITZESCHUTZ-HANDSCHUHE<br />

Gut geschützt<br />

FOTO: KAGER<br />

Das Handels- und Beratungsunternehmen Kager, Dietzenbach,<br />

bietet eine variantenreiche Auswahl an Schutzhandschuhen,<br />

die je nach Ausführung gegen Kontakthitze oder<br />

Strahlungshitze abschirmen.<br />

Die Handschuhe bestehen aus unterschiedlichen Spezialwerkstoffen<br />

und entsprechen den einschlägigen Normen. Im Gießereiwesen,<br />

in der Glasindustrie und vielen anderen Bereichen<br />

der Feuerfest-Industrie sind solche hochtemperaturfesten Arbeitshandschuhe<br />

eine wichtige Komponente der Persönlichen<br />

Schutzausrüstung (PSA).<br />

Außer Arbeitshandschuhen sind noch weitere Hitzeschutz-<br />

Kleidungsstücke im Programm.<br />

Die Spezialhandschuhe sind auf die Abschirmung gegen Kontakthitze<br />

von bis zu 1100 °C und Strahlungshitze von bis zu<br />

1000 °C ausgelegt. Sie entsprechen den Vorgaben der EN<br />

407:2004 und der EN 300:2003 sowie der EN 388:2016 und<br />

der DIN EN 12477:2005. Gefertigt sind sie aus Spezialgeweben<br />

oder Gewebekombinationen aus verschiedenen Werkstoffen –<br />

beispielsweise Kevlar, Preox-Aramid, PBI, HT-Glas oder Spaltleder.<br />

In vielen Fällen haben sie zusätzlich eine Beschichtung<br />

aus Silikon oder Aluminium.<br />

Das aktuelle Sortiment bietet neben einer Auswahl an Fäustlingen<br />

auch zahlreiche Drei- und Fünf-Finger-Modelle. Je nach<br />

Ausführung schützen sie vor Temperaturen in unterschiedlichen<br />

Höhen. So schützen beispielsweise die Handschuhe aus schnittfestem<br />

und waschbarem Kevlar-Strickgewebe vor Kontakthitze<br />

von bis zu 350 °C, während die Fäustlinge aus HT-Glasgewebe<br />

vor bis zu 1100 °C Kontakthitze abschirmen. Die Handschuhe<br />

aus Aramidgewebe oder aluminisiertem Spaltleder hingegen<br />

eignen sich für Arbeitsplätze, an denen der Werker einer Strahlungshitze<br />

von bis zu 1000 °C ausgesetzt ist.<br />

Je nach Modell und Variante setzen sich die Hitzeschutz-<br />

Handschuhe aus drei Komponenten zusammen. Dem sogenannten<br />

Innenhand-Bereich, dessen Material auf einen grundlegenden<br />

Schutz vor Kontaktwärme, Abrieb und Schnittverletzungen<br />

ausgelegt ist; die Innenhand-Verstärkung, die einen erhöhten<br />

thermischen und mechanischen Schutz bietet; und eine zusätzliche<br />

Isolierung, die aus verschiedenen Materialien bestehen<br />

kann und höhere Standzeiten bei Kontaktwärme erlaubt. Zu<br />

vielen Handschuhen finden sich im Programm auch passende<br />

Armstulpen sowie weitere Schutzkleidung für die Arme und<br />

Hände.<br />

www.kager.de<br />

www.trennex.de<br />

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CASTING<br />

und<br />

STRUKTUR-<br />

GUSS<br />

Trenn- und Schmierstoffe<br />

für den Druckguss.<br />

WIR FREUEN UNS AUF IHREN BESUCH<br />

ALUCAST <strong>2024</strong><br />

05. – 07. DEZEMBER<br />

NEW DEHLI, INDIEN<br />

Geiger + Co. Schmierstoff-Chemie GmbH<br />

D-74008 Heilbronn | info@trennex.de<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 57


PROZESS&PRODUKT | NEWS<br />

FOTO: FRAUNHOFER IFAM/WOLFGANG HIELSCHER<br />

ANTIHAFTBESCHICHTUNG<br />

Ultradünn, hart<br />

und nachhaltig<br />

Forscher am Fraunhofer IFAM, Bremen,<br />

haben mit UltraPLAS eine nach ihren<br />

Angaben revolutionäre Antihaftbeschichtung<br />

entwickelt.<br />

Die Trenn- und Easy-to-clean-Beschichtung<br />

wird mittels eines kalten Plasmaverfahrens<br />

als Gradientenschicht aufgetragen<br />

und eignet sich für Materialien<br />

wie Werkzeugstahl, Edelstahl und Aluminium.<br />

Durch die besonderen physikalischen<br />

Eigenschaften soll UltraPLAS eine<br />

perfekte Abbildung von nanoskaligen bis<br />

hin zu spiegelglänzenden Oberflächen<br />

ermöglichen. Aufgrund einer Verringerung<br />

der Nachbearbeitungsschritte und<br />

durch den Verzicht auf externe Trennmittel,<br />

wird die Anwendung als hochwirtschaftlich<br />

eingestuft.<br />

Ziel der durch die Industrielle Gemeinschaftsforschung<br />

IGF geförderten<br />

Forschungsvorhaben „GlossyCast“ und<br />

„UltraTrenn“, an denen das Fraunhofer-<br />

Institut für Fertigungstechnik und Angewandte<br />

Materialforschung IFAM gemeinsam<br />

mit Partnern gearbeitet hat,<br />

war es, die Entformungskräfte und die<br />

Belagsbildung auf den Formoberflächen<br />

zu reduzieren und dabei den jeweils spezifischen<br />

Belastungen des Zinkdruckbzw.<br />

des Kunststoffspritzgießens dauerhaft<br />

standzuhalten. Im Zinkdruckgießen<br />

verhindern Beläge sowie Trenn- und<br />

Schmiermittel die Herstellung hochwertiger,<br />

glänzender Metalloberflächen. In<br />

der Folge treten erhebliche Kosten für<br />

die Nachbearbeitung auf. Unabhängig<br />

davon kann allein der Trennmittelauftrag<br />

etwa 20 % der Zykluszeit ausmachen, sodass<br />

ein beachtliches Einsparpotenzial<br />

besteht, sofern auf Trennmittel verzichtet<br />

werden kann.<br />

Um das genannte Anforderungsprofil<br />

innerhalb der Projekte zu erfüllen, dass<br />

die Trennbeschichtung ultraglatte, optische<br />

Oberflächen (Ra < 25 nm) abbilden<br />

kann, muss die Beschichtung selbst glatt<br />

und strukturlos sein. Zur Erfüllung dieser<br />

Kriterien wurde das kalte Plasmaverfahren,<br />

das sogenannte PE-CVD-Verfahren<br />

(Plasma enhanced chemical vapour deposition),<br />

eingesetzt. Durch den Aufbau<br />

einer Gradientenschicht ermöglicht dieses<br />

Verfahren einerseits eine exzellente<br />

Schichthaftung zum Produktkörper und<br />

andererseits produktseitig sehr gute<br />

Antihafteigenschaften mit exzellenten<br />

physikalischen Merkmalen.<br />

Die so erzeugte Beschichtung zeichnet<br />

sich beispielsweise durch einen hohen<br />

E-Modul (28 bis 32 GPa) und eine<br />

hohe Dichte (1,5 g/cm³) aus. Dies resultiert<br />

in einen Mohshärtebereich von 5,5,<br />

der damit auf dem Niveau von Gläsern<br />

oder Emaille liegt. Kennzeichnend ist,<br />

dass sie als Antihaftbeschichtung zudem<br />

eine geringe Oberflächenenergie (< 28<br />

mN/m) mit geringer Polarität (< 1,5<br />

mN/m) aufweist.<br />

Unterstützt wird dieses Verhalten dadurch,<br />

dass es den Fraunhofer-Forschern<br />

nach eigenen Angaben gelungen ist, die<br />

UltraPLAS-Beschichtung mit einer besonders<br />

geringen Schichtdicke von unter<br />

100 nm auszuführen. Dies hatte sich sogar<br />

im GlossyCast-Projekt als notwendig<br />

erwiesen, um eine gute Antihaftwirkung<br />

UltraPLAS (li.) ermöglicht bei Zinkdruckgussteilen<br />

das direkte galvanische<br />

Beschichten mit Glanzchrom ohne<br />

vorheriges Schleifen und Polieren der<br />

Gussoberfläche.<br />

UltraPlas-beschichtete Gießform mit hochglanzpolierten<br />

Formbereichen (li.), die eine<br />

geringere Rauigkeit auf der Oberfläche<br />

erzeugen.<br />

bereitzustellen. Zudem erlauben es die<br />

dünnen, strukturlosen Schichten sowohl<br />

nanoskalige Oberflächenstrukturen, z. B.<br />

für das Nanoimprintverfahren, als auch<br />

spiegelglänzende Oberflächen perfekt<br />

abzubilden.<br />

Im Gegensatz zum Stand der Technik<br />

kann die Beschichtung plasmatechnisch<br />

effektiv und schonend entfernt werden,<br />

sodass im Bedarfsfall eine Neubeschichtung<br />

auch mehrfach ohne Qualitätseinbußen<br />

vorgenommen werden kann. Besonders<br />

interessant ist dies bei hochglänzenden<br />

Werkzeugoberflächen, da<br />

dadurch die aufwendige Polierarbeit oder<br />

die Ultrapräzisionsbearbeitung entfallen<br />

können.<br />

Es hat sich zudem gezeigt, dass die<br />

direkte gießtechnische Erzeugung hochwertiger<br />

Zinkdruckgussoberflächen die<br />

Wirtschaftlichkeit erheblich steigern<br />

kann. Durch die signifikante Verbesserung<br />

der Oberflächenqualität der Gussteile<br />

können kosten- und zeitaufwendige<br />

mechanische Nachbearbeitungsschritte<br />

wie Strahlen, Schleifen und Polieren vereinfacht<br />

oder sogar ganz vermieden werden.<br />

Zusätzlich können die einzelnen<br />

Prozessschritte der galvanischen Oberflächenbeschichtung<br />

verkürzt oder reduziert<br />

werden. Da die Zinkgussteile ohne<br />

Trennmittel hergestellt wurden, wird die<br />

Vorbehandlungszeit für die Galvanisierung<br />

reduziert und der Materialverbrauch<br />

gesenkt. Die hergestellten Bauteile weisen<br />

die gewünschte Rauheit auf. Aufgrund<br />

der glatteren Oberfläche kann auf<br />

die Glanzkupferbeschichtung verzichtet<br />

werden, was zu Einsparungen bei Materialien,<br />

Zeit und Abwasser führt. Die Reduzierung<br />

der Schichtdicke von Kupfer<br />

(cyanidisch) und Glanznickel um jeweils<br />

50 %, führte erneut zu Einsparungen bei<br />

Materialien und Zeit.<br />

www.ifam.fraunhofer.de<br />

58 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


GENERATIVE KI<br />

KI-Copilot für die Industrie<br />

3D-Kippgießmaschine<br />

TIM-Y<br />

Das Industrie-Start-up remberg, München, verspricht, dass<br />

mit seiner generativen KI das Suchen in Anlagendokumentationen<br />

überflüssig wird.<br />

Dadurch sollen sich Maschinenstillstände um bis 20 % und technische<br />

Probleme um bis zu 25 % schneller lösen lassen. Im KI-<br />

Copilot können Maschineninformationen einfach auf Knopfdruck<br />

abgerufen und Rückfragen via KI-Chat gestellt werden. Die Anwendung<br />

greift auf die Historie von Maschinen wie Dokumente,<br />

Dateien sowie Herstellerinformationen zurück und übersetzt<br />

sie in klare Anweisungen für den Endanwender.<br />

FOTO: REMBERG<br />

Im KI-Copilot sind Informationen einfach auf Knopfdruck verfügbar.<br />

Die Ausgründung der TU München entwickelt eine cloudbasierte<br />

Softwarelösung namens XRM, die speziell für das Verwalten<br />

industrieller Anlagen konzipiert ist. Analog dazu, wie sich<br />

ein CRM-System auf die Verwaltung von Kundenbeziehungen<br />

konzentriert, steht bei remberg das Management von Maschinen,<br />

Anlagen, Equipment, Fahrzeugen oder Gebäuden im Mittelpunkt.<br />

Die Software zieht relevante Stammdaten aus bestehenden<br />

IT-Systemen und ermöglicht es Unternehmen, diese<br />

Daten zentral in der Cloud zu verwalten. Dadurch können Prozesse<br />

im Betrieb, im Service und in der Instandhaltung im eigenen<br />

Unternehmen oder aber auch für Kunden und Partner digitalisiert<br />

werden. Der KI-Copilot ist nun als eigenständige Funktion<br />

oder als integrierte Lösung im Kern des remberg XRM<br />

verfügbar, um das Wissen für Mitarbeiter zu Anlagen und Co.<br />

abrufbar und damit technische Fragestellungen bis zu 25 % effizienter<br />

lösbar zu machen.<br />

Aktuell werden im remberg XRM über 1 Million unterschiedlicher<br />

Anlagen, unter anderem von Kunden wie Kärcher, OSRAM,<br />

Liqui Moly, Edding und Knuspr verwaltet. Das Start-up konnte<br />

bisher 14 Millionen Euro an Finanzierung einsammeln – unter<br />

anderem von Earlybird, Speedinvest und Fly Ventures, sowie<br />

Angels wie z.B. die Gründer von Personio und Celonis.<br />

www.remberg.de<br />

Innovatives 3D-Füllverfahren<br />

Zentrumsrotation mit geringer Energie<br />

Minimale Stellfläche<br />

Größe der<br />

Kokille<br />

Größe der<br />

Maschine*<br />

Seitliches Schwenken<br />

± 30°<br />

Kippen<br />

– 15° ➡ + 105°<br />

Öffnungshub: 1.150 mm<br />

Gewicht: bis zu 6.000 kg<br />

L x R : 1.200 (1.500) x 1.000 mm<br />

Länge: 3.100 mm<br />

Breite: 2.700 mm<br />

Höhe: 2.700/3.900 mm<br />

*) alle Maße in ca.-Werten<br />

www.sinto.com<br />

Möchten Sie, dass wir Ihre Presseinformationen<br />

für unsere Rubrik<br />

News berücksichtigen?<br />

Dann schicken Sie Ihre Meldungen<br />

bitte an: redaktion@bdguss.de<br />

HEINRICH WAGNER SINTO<br />

Maschinenfabrik GmbH<br />

SINTOKOGIO GROUP<br />

Bahnhofstr.101 · 57334 Bad Laasphe, Germany<br />

Phone +49 2752 / 907 0 · Fax +49 2752 / 907 280<br />

www.wagner-sinto.de<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 59


PROZESS&PRODUKT | NEWS<br />

www.home-of-foundry.de<br />

Die Komponenten eines Elektromotors benötigen eine gründliche allseitige Reinigung.<br />

FOTO: BVL<br />

Die ganze Welt der<br />

Gießerei<br />

aufeinen Blick<br />

informativ und mitreißend!<br />

powered by:<br />

ROTORENPRODUKTION<br />

Effiziente Tauchreinigungsanlage<br />

Ein führender Hersteller von Werkzeugmaschinen<br />

hat zwei moderne<br />

Tauchreinigungsanlagen von BvL in<br />

eine neu entwickelte vollautomatisierte<br />

Produktionslinie für Rotoren von<br />

Elektromotoren integriert.<br />

Der Werkzeugmaschinenhersteller hat<br />

sich hier für die Reinigungsanlage Atlantic<br />

von der BvL Oberflächentechnik<br />

entschieden. Sie wurde in eine Fertigungsinsel<br />

mit Robotern integriert. Die<br />

Rotoren, die in sechs verschiedenen Typen<br />

für Elektrofahrzeuge produziert<br />

werden, unterliegen sehr hohen Sauberkeitsanforderungen<br />

– sie müssen von<br />

Schmutzpartikeln wie Spänen und Kühlschmierstoffen<br />

befreit werden.<br />

Die erste Reinigungsanlage dient der<br />

Vorreinigung nach der mechanischen Bearbeitung,<br />

während die zweite Anlage für<br />

die Feinreinigung nach dem ECM-Prozess<br />

(Elektrochemische Metallbearbeitung)<br />

genutzt wird. Mit einer Taktzeit von<br />

156 s pro Charge (vier Bauteile) bieten<br />

die Atlantic-Anlagen eine mehrstufi ge<br />

Tauchreinigungslösung mit Ultraschallunterstützung.<br />

Die Werkstückträger werden<br />

mithilfe eines automatisierten Portalumsetzers<br />

in die Reinigungsbecken<br />

eingetaucht, wobei die oszillierende Hubbewegung<br />

des Warenträgers die Reinigung<br />

unterstützt. Die Anlage für die Vorreinigung<br />

umfasst drei Tauchbecken für<br />

die Reinigung und Spülung sowie eine<br />

nachgeschaltete beheizte Umlufttrocknung.<br />

Die Ultraschalleinrichtung in den<br />

Reinigungsbecken sorgt laut Anbieter für<br />

eine effiziente und materialschonende<br />

Tiefenwirkung. Die Feinreinigungsanlage<br />

ist identisch aufgebaut, hat jedoch<br />

statt der Umlufttrocknung eine Vakuumtrocknung<br />

integriert, um eine 100-prozentige<br />

Trocknung der Rotoren am Ende<br />

der Linie sicherzustellen.<br />

Die Werkstückträger wurden speziell<br />

konzipiert, um eine optimale Ausrichtung<br />

der Bauteile für die Reinigung zu<br />

ermöglichen und gleichzeitig für die Roboterbeladung<br />

und -entladung geeignet<br />

zu sein. Zur Optimierung des Wartungsprozesses<br />

verfügen die Anlagen über die<br />

Smart Cleaning Funktion von BvL. Die<br />

Verbrauchsvorhersage Beutelfilter meldet<br />

den aktuellen Verschmutzungszustand<br />

des Beutelfilters und gibt an,<br />

wann der Filter gewechselt werden<br />

muss. Eine vorausschauende Wartung<br />

und Bevorratung der Ersatzteile ist so<br />

gesichert. Der Bediener kann den Filterwechsel<br />

effizient in den Produktionsablauf<br />

einplanen. Der Dampfkondensator<br />

der Reinigungsanlage ist wartungsfreundlich<br />

über ein begehbares Wartungspodest<br />

erreichbar.<br />

Aufgrund der Anbindung der Reinigungsanlage<br />

an das Hallennetzwerk ist<br />

die Anlage nahtlos in den Produktionsprozess<br />

integriert. Wichtige Produktionsdaten<br />

können in Echtzeit ausgetauscht<br />

und überwacht werden, was zu<br />

einer effizienteren Planung, Steuerung<br />

und Überwachung der Reinigungsprozesse<br />

führt.<br />

www.bvl-cleaning.de<br />

60 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


REINIGEN MIT TROCKENEIS<br />

Mehr Leistung mit<br />

neuer Geräteserie<br />

Cold Jet, Weinsheim, kündigt die Einführung<br />

der Aero2 ULTRA Serie an, die<br />

bedeutende Verbesserungen bieten soll.<br />

Die Mechaniken von Motoren, Getrieben<br />

und Steuerungen sind nach Unternehmensangaben<br />

feuchtigkeitsbeständig und<br />

mit ultra-kältebeständigen Motoren ausgestattet.<br />

Die Getriebe aus Metall verbessern<br />

Langlebigkeit, Zuverlässigkeit und<br />

Effzienz, während direkt angetriebene<br />

Messermotoren die Leistung steigern sollen.<br />

Auch die Maschinenstabilität wurde<br />

mit komplett neuen firmeneigenen Steuerungen<br />

und Motortreibern aufgewertet.<br />

Mit der neuen, intern geschriebenen<br />

Firmware und der intern entwickelten<br />

Hardware sollen Fehler so gut wie ausgeschlossen<br />

sein. Wenn doch ein Fehler auftritt,<br />

wird ein QR-Code angezeigt, den der<br />

Bediener einscannen kann, um sofort verwertbare<br />

Informationen zu erhalten. Dadurch<br />

wird die Servicezeit erheblich verkürzt.<br />

Wenn ein Lösungsvorschlag nicht<br />

ausreicht, kann über die Webseite sofort<br />

ein Serviceticket eingereicht werden.<br />

Die Geräte der Serie bieten ein neues<br />

Außenpanel mit einem microSD-Kartenleser<br />

und einem Ethernet-Anschluss. Dieses<br />

neue Design gewährleistet eine nahtlose<br />

Integration mit Cold Jet Connect für<br />

die Fernverwaltung von Rezepten und<br />

Die neue Geräteserie verspricht mehr Leistung, Benutzerfreundlichkeit und Konnektivität.<br />

Analysen, sodass die Bediener ihre Reinigungsprozesse<br />

optimieren können. Weitere<br />

Verbesserungen sind u. a. ein gestaltetes<br />

internes Layout mit konsolidierten<br />

pneumatischen Komponenten für eine<br />

einfachere Wartung, farbcodierte Schläuche<br />

für eine eindeutige Identifizierung sowie<br />

haltbarere Strahlschläuche und Applikatoren.<br />

Mit dem neuen, zum Patent<br />

angemeldeten Abtauzyklus sollen Bediener<br />

schnell und einfach Verstopfungen<br />

beseitigen können, indem sie diese Funktion<br />

über die Bedienerschnittstelle und/<br />

oder in Verbindung mit dem Applikator<br />

nutzen und so die Betriebszeit der Maschine<br />

verlängern.<br />

Die Aero2 ULTRA Serie bietet zwei verschiedene<br />

Modelle, um den spezifischen<br />

Reinigungsanforderungen gerecht zu werden.<br />

Die PCS Ultra verfügt über das patentierte<br />

Particle Control System (PCS).<br />

Damit können Bediener die Größe der<br />

Trockeneispartikel (von 0,3 bis 3 mm) und<br />

die Strahlparameter für eine optimale Reinigung<br />

bei verschiedenen Anwendungen<br />

präzise steuern. Die PLT Ultra ist ein Trockeneisstrahlgerät<br />

mit 3 mm Pellets, das<br />

einen höheren Strahldruck bietet. Sie verfügt<br />

über ein „geradliniges“ Luftsystem<br />

für eine höhere Strahlleistung und kann<br />

mit einem Druck von bis zu 17,2 bar (250<br />

PSI) und einer Durchsatzmenge von bis<br />

zu 2,7 kg/min (6 lb/min) strahlen.<br />

www.coldjet.com<br />

FOTO: COLD JET<br />

HEISSKANALTECHNIK<br />

Hitzebeständig,<br />

robust und<br />

wasserdicht<br />

Die Übergangshülse HPS 400 für die<br />

Thermoelemente und Widerstandsthermometer<br />

der Produktgruppe hotcontrol<br />

ist neu im Programm von hotset, Lüdenscheid.<br />

Sie besteht aus einem bis zu 400 °C hitzefesten<br />

Hybridwerkstoff und verspricht<br />

den Herstellern von Heißkanalsystemen<br />

für Formwerkzeuge zur Herstellung von<br />

Serienteilen aus Metall und Kunststoff erhebliche<br />

Qualitätsvorteile. hotset kann<br />

die Übergangshülse inzwischen in allen<br />

Die neue Anschlusshülse HPS 400.<br />

Standardabmessungen kurzfristig bereitstellen.<br />

Die HPS 400 verleiht nach Unternehmensangaben<br />

Thermoelementen und<br />

Widerstandsthermometern dank ihrer<br />

Temperaturbeständigkeit von bis zu 400<br />

°C und einer Zugfestigkeit von mehr als<br />

120 N an der kritischen Übergangszone<br />

von der Messspitze zu den Ausgleichsleitungen<br />

eine hohe thermische und mechanische<br />

Stabilität. Je nachdem, mit<br />

welcher Leitung sie verwendet wird, ist<br />

sie zudem wasser- und staubdicht nach<br />

IP67.<br />

Serienmäßig gibt es die HPS 400 derzeit<br />

für Mantelthermoelemente und Widerstandsthermometer<br />

mit Durchmessern<br />

von 1,0 und 1,5 mm. Dabei sind die<br />

meisten Standardausführungen kurzfristig<br />

ab Lager lieferbar. „Dank unserer<br />

jüngsten Prozessoptimierungen in der<br />

Produktion sowie dem Aufbau neuer Fertigungskapazitäten<br />

in Deutschland können<br />

wir allerdings auch sehr rasch kundenspezifische<br />

Modifikationen oder Sonderlösungen<br />

realisieren“, verspricht<br />

Helge Meiritz, Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Temperature Solutions.<br />

www.hotset.com<br />

FOTO: HOTSET<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 61


PROZESS&PRODUKT | NEWS<br />

ENTFETTUNGS- UND SCHMIER-<br />

STOFFE<br />

Umweltkonform<br />

mit Green Force<br />

Mit dem Green Force-Symbol kennzeichnet<br />

CRC Industries, GB, Produkte, welche<br />

die Umwelt weniger belasten.<br />

Das Green Force-Symbol tragen Produkte,<br />

also Entfettungsmittel, Schmierstoffe<br />

und anderen Spezialprodukte, die leicht<br />

biologisch abbaubar sind, wenig oder keine<br />

VOC (flüchtige organische Verbindungen)<br />

enthalten und keine gesundheitsoder<br />

umweltschädlichen Warnhinweise<br />

tragen. Leicht biologisch abbaubar (>60<br />

%) entspricht dem OECD-Test A-F. Zur Veranschaulichung:<br />

Wenn der Stoff auf den<br />

Boden tropft, müssen mehr als 60 % innerhalb<br />

von 28 Tagen verschwinden. Die<br />

Produkte müssen außerdem eines oder<br />

mehrere der folgenden drei allgemeinen<br />

Kriterien erfüllen: niedrige (50 % erneuerbare<br />

Materialien oder biobasierte Produkte sowie<br />

>50 % wasserbasierte Formel. Darüber<br />

hinaus müssen alle Green-Force-Produkte<br />

fünf weitere Kriterien erfüllen, die<br />

mit der Einführung neuer Rechtsvorschriften<br />

erweitert werden können. Produkte,<br />

welche die Anforderungen erfüllen, tragen<br />

das Green-Force-Logo auf dem Etikett und<br />

werden durch ein Konformitätszertifikat<br />

für Prüfzwecke unterstützt, das auf der<br />

Website von CRC Industries heruntergeladen<br />

werden kann.<br />

www.crcind.com<br />

Green Force-Produkte sollen die<br />

Umweltbelastung reduzieren und die<br />

Sicherheit am Arbeitsplatz erhöhen.<br />

FOTO: CRC<br />

INDUSTRIEROBOTER<br />

Offline<br />

programmieren<br />

Mit RoboDK, das über DataCAD, Bad<br />

Kreuznach, verfügbar ist, lassen sich<br />

Industrieroboter flexibel und effzient<br />

offine programmieren.<br />

Die online verfügbare RoboDK-Bibliothek bietet über 1000 Industrieroboterarme.<br />

Die Offine-Programmierung (OLP) von<br />

Industrierobotern bietet mehrere Vorteile<br />

gegenüber der traditionellen Online-<br />

Programmierung: Es gibt keine Produktionsunterbrechung<br />

und die Sicherheit<br />

steigt, da der Programmierer keinen physischen<br />

Kontakt mit dem Roboter hat.<br />

OLP-Software ermöglicht die Simulation<br />

von Roboterbewegungen und -prozessen,<br />

was hilft, potenzielle Probleme vor der<br />

tatsächlichen Implementierung zu identifizieren<br />

und zu beheben. Durch Simulation<br />

können Bewegungsabläufe und Zykluszeiten<br />

optimiert werden, was zu effzienteren<br />

Prozessen führt. Probleme<br />

können in der Simulationsumgebung erkannt<br />

und behoben werden, bevor sie zu<br />

Sicherheitsrisiken in der realen Umgebung<br />

führen. Zudem können Programmierer<br />

die OLP-Software erlernen und nutzen,<br />

ohne dass sie umfangreiche Schulungen<br />

am physischen Roboter benötigen.<br />

Die online verfügbare RoboDK-Bibliothek<br />

bietet über 1000 Industrieroboterarme<br />

von 66 verschiedenen Roboterherstellern<br />

– von A (wie ABB, Adept) über F<br />

(wie Fanuc, Fruitcore) bis Y (wie Yamaha,<br />

Yaskawa). Mit einer einzigen Lizenz können<br />

beliebig viele Roboter offine programmiert<br />

werden. RoboDK ist für Windows,<br />

macOS, Ubuntu, Raspberry Pi, Android<br />

und iPhone erhältlich. Ein Test der<br />

aktuellen Version ist kostenlos möglich.<br />

www.datacad.de<br />

FOTO: DATACAD<br />

62 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


NACHBEARBEITUNG<br />

Mehr Watt beim<br />

Schleifen<br />

Die neuen CCG 18-Varianten von Fein,<br />

Schwäbisch Gmünd, mit den bürstenlosen<br />

Schleifern bieten nach Unternehmensangaben<br />

jetzt mehr Leistung mit<br />

1200 Watt und dem neuen Anti-Vibrationshandgriff.<br />

Die neuen bürstenlosen Schleifer mit mehr<br />

Leistung.<br />

Zudem verspricht der Hersteller für<br />

CCG18-Reihe der Schleifer konstante<br />

Schnittgeschwindigkeiten und maximale<br />

Lebensdauer. Im Vergleich zu den Vorgängervarianten<br />

liefert der CCG 18 mit<br />

45 % mehr Trennschnitten pro Akkuladung<br />

fast die doppelte Produktivität. Eine Akkuladung<br />

mit dem AMPShare-Akku ermöglicht<br />

bis zu 38 Schnitte in 20 mm (zuvor<br />

nur 25 Schnitte möglich). Mit seiner<br />

konstanten Schnittgeschwindigkeit und<br />

dem AMPShare-Akkusystem arbeitet der<br />

CCG18 pro Schnitt durchschnittlich 16 %<br />

schneller als andere Konkurrenzprodukte.<br />

Der Power Drive-Motor ermöglicht dazu<br />

eine Leistung von bis zu 1200 Watt.<br />

Eine bessere Arbeitssicherheit ist<br />

nach Unternehmensangaben ein weiterer<br />

Scherpunkt der Weiterentwicklung: Eine<br />

Temperaturüberwachung im Motorkern<br />

schützt vor Überlastung, der Anti-Vibrationsgriff<br />

verspricht mehr Halt, mehr Stabilität<br />

und mehr Grifffestigkeit. Auch längeres<br />

Arbeiten wird möglich, durch die<br />

um 21 % gesenkte Vibration im Vergleich<br />

zum vorherigen Anti-Vibrationshandgriff.<br />

Starke Vibrationen durch hohe Drehzahlen<br />

und maximale Kraft sind dadurch besser<br />

zu kontrollieren und machen das Arbeiten<br />

angenehmer.<br />

Die neuen Winkelschleifer CG14 und<br />

CG17 besitzen ein schlankes Umgreifmaß,<br />

dass das präzise Arbeiten auch an<br />

schwer zugänglichen Stellen ermöglichen<br />

soll. Das verbesserte Kühlungskonzept<br />

mit Lüftungseinlässen sowie der abnehmbare<br />

Staubschutzfilter verspricht eine<br />

deutlich längere Lebensdauer, und das<br />

auch in extremen Umgebungen. Die Sicherheitsfeatures<br />

wie die Rückschlagüberwachung,<br />

den Überlastschutz und<br />

den Anti-Vibrationshandgriff sollen einen<br />

umfangreicher Anwenderschutz garantieren.<br />

Die CG14-125 V hat einen 1400-Watt-<br />

Motor und einen deutlich kleineren Griffumfang<br />

von nur 195 mm. Ist mehr Power<br />

erforderlich, dann bietet die CG17-125<br />

einen 1700-Watt-Motor.<br />

Alle Fein-Maschinen können jetzt sowohl<br />

mit AMPShare, als auch mit Bosch<br />

Professional 18 V-Akkus ab 2008 betrieben<br />

werden. Durch moderne Zelltechnologie<br />

und intelligentes Akku-Management<br />

sollen die Akkus 87 % mehr Leistung als<br />

konventionelle Akkus erzielen und haben<br />

zudem durch die nach Unternehmensangaben<br />

überlegene Wärmeableitung eine<br />

135 % längere Lebensdauer als Standard-<br />

Akkus. Das bedeutet: kürzere Ladezeiten,<br />

mehr Leistung und weniger unterschiedliche<br />

Akkus und Ladegeräte – für einen<br />

besseren Überblick und mehr Ordnung<br />

am Einsatzort.<br />

www.fein.de<br />

FOTO: FEIN<br />

METALL-3-D-DRUCK<br />

Neues Verfahren<br />

für große Teile<br />

Die FIT AG, Lupburg, stellt ein nach eigenen<br />

Angaben revolutionäres neues additives<br />

Fertigungsverfahren (AM) für<br />

große Metallbauteile vor.<br />

Studie eines Schiffspropellers<br />

mit auf<br />

ein Halbzeug aufgeschweißten<br />

Blättern.<br />

Dieses Verfahren erweitert das bereits<br />

umfangreiche metallische AM-Portfolio<br />

der FIT AG und wird am 16. Oktober in<br />

einer Informationsveranstaltung mit Live-<br />

Performance vorgestellt. In dieser Premiere<br />

erhalten Interessierte exklusiv erste<br />

Details über das Potenzial des neuen<br />

Verfahrens. Neben der Vorstellung der<br />

technischen Innovation wird der spezifische<br />

Nutzen im Vergleich zu anderen metallischen<br />

AM-Verfahren gezeigt und Herausforderungen<br />

und Einsatzmöglichkeiten<br />

für Rohbauteile werden diskutiert.<br />

Während bisher die Obergrenze für Metallbauteile<br />

etwa bei 5 kg pro Stunde liegt,<br />

soll sich der Output mit dem neuen Verfahren<br />

(Codename „Hot Stuff“) nochmals<br />

um den Faktor 10 steigern lassen.<br />

Das Verfahren trifft den besonderen<br />

Bedarf an Bauteilen mit Einsatzgewichten<br />

zwischen 50 und 2500 kg bei kleinen<br />

Stückzahlen bis maximal 50 Stück. Es<br />

stehen prinzipiell alle schweißbaren Legierungen<br />

als Material zur Verfügung, was<br />

eine breite Anwendungsvielfalt eröffnet.<br />

Interessenten können sich ab sofort unverbindlich<br />

per E-Mail an heavy-metal@<br />

fit.technology anmelden, um sich für weitere<br />

Informationen vormerken zu lassen.<br />

www.fit.technology<br />

FOTO: FIT AG<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 63


PROZESS&PRODUKT | NEWS<br />

METALLBEARBEITUNG<br />

Neue Werkzeuge<br />

Auf der AMB (Stand 3B40) stellt Kyocera,<br />

Neuss, u. a. ein Gewindebohrer-Multitool,<br />

ein Werkzeug für die Statorgehäusebearbeitung,<br />

ein neues Werkzeugausgabesystem<br />

sowie einen elektrischen<br />

Drehmomentschlüssel vor.<br />

Das Multifunktionswerkzeug Gewinden<br />

4.1 ermöglicht das Bohren eines Kernlochs,<br />

das Anfasen und das Gewindeschneiden<br />

ohne Werkzeugwechsel. Die<br />

Geometrie und das Haltesystem des<br />

Werkzeugs sollen eine Zeitersparnis von<br />

bis zu 50 % bei der Gewindeherstellung<br />

ermöglichen.<br />

Das Statorgehäuse wurde in Leichtbauweise<br />

entwickelt und wiegt maximal<br />

12 kg. Dadurch wird unter anderem der<br />

Energiebedarf der Maschine deutlich reduziert.<br />

Es ist kompatibel mit HSK A63-<br />

Werkzeugaufnahmen und lässt sich laut<br />

Anbieter nahtlos in bestehende Produktionslinien<br />

integrieren, ohne, dass dafür<br />

kostenintensive Nachrüstungen erforderlich<br />

sind. Die AM-Schneidarme des Werkzeugs<br />

sind mit durchgehenden Kühlkanälen<br />

ausgestattet, welche die Spanabfuhr<br />

verbessern und für eine höhere Standzeit<br />

der Schneiden sorgen sollen.<br />

Das Werkzeugausgabesystem DC1700<br />

modernisiert laut Anbieter herkömmliche<br />

schubladenbasierte Werkzeugausgabesysteme<br />

mit verstellbaren Fächern und<br />

flexibler Software, die eine Konfiguration<br />

Das Multitool ist für den Innovationspreis der AMB <strong>2024</strong> nominiert.<br />

mit bis zu 1792 Fächern ermöglicht. Mit<br />

bis zu 14 Schubladen und einer maximalen<br />

Tragkraft von je 100 kg ist der Automat<br />

mit einem robusten 21-Zoll-Touchscreen,<br />

einem integrierten RFID-Lesegerät sowie<br />

einem Barcode- und QR-Code-Scanner<br />

ausgestattet. Die webbasierte Verwaltungssoftware<br />

ermöglicht eine Fernkontrolle,<br />

die Integration mit ERP-Systemen<br />

sowie die automatische Erstellung von<br />

Auswertungen und Bestellungen an den<br />

jeweiligen Lieferanten. Darüber hinaus<br />

bietet sie eine umfassende Bestandsverwaltung,<br />

Überwachung und Benutzerzugangskontrolle.<br />

Der elektrische Drehmomentschlüssel<br />

kombiniert laut Hersteller elektrische<br />

Leistung mit manueller Drehmomentsteuerung<br />

und vereinfacht so den Wendeplattenwechsel<br />

auch in der Maschine. Mit einer<br />

angegebenen Zeitersparnis von 48 %<br />

im Vergleich zu manuellen Werkzeugen<br />

verkürzt er die Zeit für den Wendeplattenwechsel<br />

erheblich. Das Gerät verfügt über<br />

einen Drehmomentbereich von 1 bis 5<br />

Nm, einen handlichen Griff, einen One-<br />

Touch-Bithalter, LED-Beleuchtung, eine<br />

USB-C-Ladestation mit ca. 400 Betätigungen<br />

pro Ladung sowie einen einsteckbaren<br />

Trageriemen für eine sichere Handhabung.<br />

www.kyocera.de<br />

FOTO: KYOCERA<br />

LASERBESCHRIFTEN<br />

Jetzt auch für<br />

große und<br />

schwere Teile<br />

Auf der AMB (Stand 5C13) zeigt Penteq,<br />

Wien, u.a. eine Laserworkstation der<br />

Baureihe LG300, deren Arbeitsraum so<br />

dimensioniert ist, dass auch die Beschriftung<br />

großer, schwerer Werkstücke<br />

möglich ist.<br />

Der großzügig dimensionierter und leicht<br />

zugänglicher Arbeitsraum (1000 x 500 x<br />

300 mm) bietet zudem Platz für weitere,<br />

optional erhältliche Funktionsmodule –<br />

beispielsweise das Modul Große Drehachsen<br />

zum Beschriften zylindrischer<br />

Werkstücke oder das Funktionsmodul<br />

CardMaker, mit dem sich automatisiert<br />

Typenschilder auch mit fortlaufender<br />

Nummer oder variablen Daten beschriften<br />

lassen. Die Stahlkonstruktion der Laserworkstation<br />

ist laut Anbieter robust und<br />

für den langlebigen industriellen Einsatz<br />

ausgelegt.<br />

In Verbindung mit dem ebenfalls optionalen<br />

Modul Doppelausziehtisch stellt<br />

die LG300 eine nach Unternehmensangaben<br />

interessante Alternative zu Drehtisch-Lasergeräten<br />

dar: Der Tisch bietet<br />

im Vergleich zu den „Tortenstücken“ eines<br />

Drehtellers eine größere (und rechteckige)<br />

Aufnahmefläche mit hoher Beladekapazität,<br />

bei eingeschobenen Tischen steht<br />

die komplette Grundfläche von 1000 x<br />

500 mm zur Verfügung. Zudem ist der<br />

Doppeltisch in die Steuerungstechnik integrierbar<br />

und ermöglicht damit automatisierte<br />

Abläufe. Auch können beide Tische<br />

jeweils simultan zur Bestückung und<br />

Laserworkstation LG300 zum Beschriften<br />

großer, schwerer Werkstücke.<br />

Entnahme eingebunden werden: Auf diese<br />

Weise lässt sich bei der Beschriftung<br />

vor allem kleinerer Werkstücke in großer<br />

Stückzahl ein hoher Durchsatz und damit<br />

eine hohe Produktivität erzielen.<br />

www.penteq.com<br />

FOTO: PENTEQ<br />

64 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


HIGH-SPEED MASSENSPEKTROMETER<br />

Hohe Empfindlichkeit und großer dynamischer Bereich<br />

Pfeiffer Vacuum GmbH, Asslar, stellt das<br />

neue Massenspektrometer HiQuad Neo<br />

vor, das starke Leistung, Flexibilität und<br />

einfache Bedienung vereinen soll.<br />

Das Gerät der neuen Generation erreicht<br />

eine besonders hohe Messgeschwindigkeit<br />

von bis zu 125 μs/u und zeichnet<br />

sich durch eine sehr gute Empfindlichkeit<br />

und einen großen dynamischen Bereich<br />

aus. Je nach Anwendung können unterschiedliche<br />

Massenbereiche, Stabdurchmesser,<br />

Ionenquellen, Detektoren,<br />

Schnittstellen und Kabellängen ausgewählt<br />

werden. Mit diesen Eigenschaften<br />

ist das HiQuad Neo besonders für Anwendungen<br />

in Forschung und Entwicklung,<br />

Integration in Analysesysteme sowie<br />

Sauberkeitsverifizierungen für die EUV-<br />

Lithografie geeignet. Um Kosten und Abfall<br />

zu reduzieren, ist es auch möglich,<br />

Geräte der Vorgängergeneration auf den<br />

neuesten technologischen Stand des<br />

HiQuad Neo zu bringen.<br />

Über die PV MassSpec Software lässt<br />

sich das Massenspektrometer einfach bedienen.<br />

Sie bietet eine übersichtliche<br />

Plattform zur Aufnahme und Darstellung<br />

Das neue Massenspektrometer HiQuad Neo für höchste Messgenauigkeit und<br />

-komfortabilität.<br />

von Messdaten sowie Parametersätzen.<br />

Mit dem integrierten Sequenzer können<br />

komplette Messabläufe einfach und automatisiert<br />

programmiert werden. Die Lecksuche<br />

und Vakuumdiagnose sind mit einem<br />

Klick durchführbar. Darüber hinaus<br />

ermöglicht die Software automatisiertes<br />

Kalibrieren und Tunen sowie das Definieren<br />

von Messrezepten. Die massenspektrometrischen<br />

Daten können zudem mit<br />

externen Signalen verknüpft werden oder<br />

alternativ kann direkt über die Ethernet-<br />

Schnittstelle (via OPC-UA) kommuniziert<br />

werden.<br />

www.pfeiffer-vacuum.com<br />

FOTO: PFEIFFER VACUUM<br />

MESSE ALUMINIUM<br />

Brikettierpressen<br />

fürs Recycling<br />

Auf der Aluminium (8. bis 10. Oktober,<br />

Düsseldorf) präsentiert RUF Maschinenbau<br />

in Halle 6, Stand H05 seine Brikettierpressen<br />

Formica und RUF 15.<br />

Die kompakte Formica von RUF.<br />

RUF zeigt beispielhaft diese beiden hydraulischen<br />

Brikettieranlagen, die Aluspäne<br />

zu kompakten Briketts pressen, um eine<br />

möglichst hohe Ausbeute beim Einschmelzen<br />

des wertvollen Rohstoffs zu erhalten.<br />

Die preisgünstige und kompakte Formica<br />

ist für Einsätze ausgelegt, bei denen<br />

kleinere Mengen Aluminiumspäne anfallen.<br />

D. h., sie schafft mit einem spezifischen<br />

Pressdruck von 1300 kg/cm 2 einen<br />

Alu-Durchsatz von etwa 40 kg/h. Die<br />

ausgebrachten runden Briketts haben<br />

einen Durchmesser von 60 mm. Die RUF<br />

15 mit 15 kW ist Teil einer Baureihe, die<br />

mit der RUF 7,5, der RUF 11 und der RUF<br />

22 noch drei weitere Maschinen umfasst.<br />

Sie sind für mittlere bis große Spänemengen<br />

konzipiert. Die ausgestellte Brikettierpresse<br />

RUF 15/1700/150x60 erreicht<br />

je nach Beschaffenheit der Alu-<br />

Späne eine Durchsatzleistung von ca.<br />

400 bis 500 kg/h. Dabei lassen sich nach<br />

Unternehmensangaben die Anlagen dieser<br />

Baureihe abhängig von dem zu verpressenden<br />

Material stets so konfigurieren,<br />

dass der nötige Pressdruck und<br />

gleichzeitig die bestmögliche Durchsatzleistung<br />

erreicht wird.<br />

www.brikettieren.de<br />

FOTO: RUF<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 65


MANAGEMENT<br />

FOTOS: ADOBESTOCK<br />

Schutzschirmverfahren<br />

Vom Wackeln zum Wachsen<br />

Was es bei einem Schutzschirmverfahren zu beachten gibt und welche Vorteile dieses<br />

Verfahren Unternehmen in finanziellen Schieflagen bietet, erfahren Sie in diesem<br />

Beitrag. Der Autor ist geprüfter ESUG- und StaRUG-Berater und unterstützt seit 2016<br />

Unternehmer in Not dabei, ihre Betriebe mithilfe von ESUG und StaRUG sicher durch<br />

eine Krise zu begleiten.<br />

VON ULRICH KAMMERER<br />

Unvorhersehbarkeit prägt die aktuelle<br />

wirtschaftliche Lage und Unternehmen<br />

sehen sich ständig<br />

wechselnden Marktbedingungen, technologischen<br />

Veränderungen und auch globalen<br />

Herausforderungen gegenüber. In<br />

solch einem turbulenten Umfeld kommen<br />

schnell auch finanzielle Schwierigkeiten<br />

auf, die sogar etablierte Unternehmen in<br />

existenzielle Krisen stürzen. Wenn der<br />

Druck steigt und die Schieflage unausweichlich<br />

erscheint, müssen Betriebe<br />

nach effektiven Lösungen suchen, um<br />

ihre eigene Zukunft zu sichern. Viele erweisen<br />

sich eigentlich als sanierungsfähig,<br />

wenn sie rechtzeitig über eine Sanierung<br />

unter Insolvenzschutz nachdenken und<br />

sich dabei professionell beraten lassen.<br />

Zwei zentrale Instrumente, die das<br />

deutsche Insolvenzrecht hier bereitstellt,<br />

sind das Schutzschirmverfahren und die<br />

Eigenverwaltung, die es ermöglichen, die<br />

Firma unter gerichtlicher Aufsicht selbst<br />

zu sanieren und gleichzeitig die Kontrolle<br />

über den Betrieb zu behalten. Dabei handelt<br />

es sich jedoch auch nicht um ein Allheilmittel,<br />

sondern um einen gesetzlichen<br />

Rahmen, der mit der richtigen Einstellung<br />

eine geordnete Restrukturierung ermöglicht.<br />

Während immer noch große Teile<br />

der Bevölkerung von Insolvenzverfahren<br />

als dem endgültigen Ende einer Unternehmensgeschichte<br />

ausgehen, bieten diese<br />

vom Staat geschaffenen Verfahren Ge-<br />

66 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


schäftsführern und CEOs die Möglichkeit,<br />

den Turnaround zu schaffen und oft sogar<br />

gestärkt aus der Krise hervorzugehen.<br />

Retten statt untergehen<br />

So geht es darum, Firmen, die grundsätzlich<br />

tragfähige Geschäftsmodelle besitzen<br />

und teilweise unverschuldet in die Krise<br />

geraten sind, durch eine Phase finanzieller<br />

Neuordnung zu begleiten, ohne dass<br />

sie ihre operative Kontrolle verlieren. Dabei<br />

setzt das Schutzschirmverfahren<br />

(§ 270d Insolvenzordnung) auf das Prinzip<br />

der Eigenverantwortung und Flexibilität<br />

der Chefetage, unterstützt<br />

durch die Aufsicht eines gerichtlich<br />

bestellten Sachverwalters,<br />

der die Interessen<br />

der Gläubiger wahrt. Dadurch<br />

lassen sich Restrukturierungsmaßnahmen<br />

wie<br />

Kostensenkungen, Neuverhandlungen<br />

von Verträgen<br />

oder auch die Umschuldung<br />

von Verbindlichkeiten verhältnismäßig<br />

zügig und zielgerichtet<br />

umsetzen. 2012 im<br />

Rahmen des Gesetzes zu<br />

weiteren Erleichterung der<br />

Sanierung von Unternehmen<br />

(ESUG) eingeführt, richtet<br />

sich das Schutzschirmverfahren<br />

an Unternehmen, die<br />

zwar noch nicht zahlungsunfähig<br />

sind, aber denen eine<br />

Zahlungsunfähigkeit droht<br />

oder die bereits eine Überschuldung<br />

aufweisen. Diese<br />

Situation soll die Durchführung<br />

des Verfahrens wieder<br />

bereinigen und dabei die Firma<br />

gleichzeitig frühestmöglich<br />

sanieren, ohne in einer<br />

Regelinsolvenz mit typischerweise<br />

volkswirtschaftlich<br />

deutlich höheren Ausfällen<br />

für die Gläubiger oder gar<br />

einer strafbewehrten Insolvenzverschleppung<br />

für den<br />

Geschäftsführer zu enden.<br />

Meet us at the<br />

ALUMINIUM <strong>2024</strong><br />

Hall 3, booth E49<br />

des Insolvenzplans (§ 218 Abs. 1 InsO),<br />

den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />

(§ 13 InsO) sowie den Antrag<br />

auf vorläufige Eigenverwaltung (§ 270<br />

Abs. 2 Nr. 1 InsO). Gleichzeitig braucht<br />

es auch eine Bescheinigung nach § 270d,<br />

in der eine Gutachterin oder ein Gutachter<br />

klar nachweist, dass eine Zahlungsunfähigkeit<br />

droht oder das Unternehmen<br />

überschuldet, aber eine Sanierung nicht<br />

aussichtslos ist.<br />

Bei den Gutachtern handelt es sich<br />

um einen in Insolvenzthemen erfahrenen<br />

Steuerberater, Wirtschaftsprüfer beziehungsweise<br />

Rechtsanwalt oder eine Person<br />

mit vergleichbarer Qualifikation, die<br />

bisher noch nicht mit dem schuldnerischen<br />

Unternehmen zusammengearbeitet<br />

hat. Als wichtig erweist es sich hier, dass<br />

der Antrag früh genug beim Gericht eingeht,<br />

bevor die Zahlungsunfähigkeit doch<br />

noch eintritt. Nach der Eröffnung des Verfahrens<br />

genießt der Betrieb einen dreimonatigen<br />

Schutzschirm, währenddessen<br />

er vor Zwangsvollstreckungsmaßnahmen<br />

geschützt bleibt. Dieser Teil des Verfahrens<br />

findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />

statt, es liegt in der Entscheidung<br />

des Unternehmens, wer darüber informiert<br />

wird. In den ersten drei Monaten<br />

Mit dem Schutzschirmverfahren<br />

aus der Krise<br />

segeln<br />

Für die Einleitung dieses Verfahrens<br />

muss das Unternehmen<br />

dann mehrere Anträge<br />

beim zuständigen Insolvenzgericht<br />

stellen. Im Speziellen<br />

handelt es sich um den Antrag<br />

auf gerichtliche Bestimmung<br />

der Frist zur Vorlage<br />

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MANAGEMENT<br />

besteht somit die Chance, in Ruhe und<br />

ohne den üblichen Gläubigerdruck von<br />

außen einen Sanierungsplan zu erstellen.<br />

Lichtblick unter dem Schirm<br />

Wenn die Firma den benötigten Sanierungsplan<br />

innerhalb der gesetzten Frist<br />

von drei Monaten beim Insolvenzgericht<br />

einreicht, kommt es zu einer Beendigung<br />

des Schutzschirmverfahrens und die angestrebte<br />

Aufarbeitung kann in Form<br />

einer Insolvenz in Eigenverwaltung beginnen.<br />

Selbst wenn jedoch innerhalb<br />

der vorgegebenen Zeit kein Konzept vorgelegt<br />

wird, gilt der Prozess noch nicht<br />

als gescheitert, auch dann kann das Gericht<br />

ein Eigenverwaltungsverfahren eröffnen.<br />

Nach der Finalisierung und der<br />

Einreichung des Plans entscheiden die<br />

Gläubigerinnen und Gläubiger, ob sie<br />

diesen Plan, der ihnen in aller Regel<br />

deutlich höhere Quotenzahlungen als<br />

eine Regelinsolvenz bietet, für gut befi<br />

nden. Ist das der Fall, kann das Verfahren<br />

nach acht bis zwölf Monaten aufgehoben<br />

werden und das Unternehmen<br />

ist wieder frei.<br />

Nur wenn gar keine realistischen Aussichten<br />

mehr auf eine Sanierung bestehen,<br />

kommt es zu einer Einleitung des<br />

Regelinsolvenzverfahrens und einer endgültigen<br />

Bestellung einer Insolvenzverwalterin<br />

beziehungsweise eines Insolvenzverwalters<br />

und der damit verbundenen<br />

Zerschlagung oder dem Verkauf des<br />

Unternehmens. Die Vorteile eines Schutzschirmverfahrens<br />

liegen klar im ausbleibenden<br />

Kontrollverlust, dem Vollstreckungsschutz<br />

und dem Erhalt der Unternehmensbeziehungen.<br />

So kann das<br />

Unternehmen ab der Anordnung des<br />

Schutzschirms für drei Monate Löhne und<br />

Gehälter aus den Mitteln des Insolvenzgeldes<br />

finanzieren. Zudem kann die Geschäftsleitung<br />

ungünstige, auch langfristige<br />

Verträge in dieser Zeit auflösen sowie<br />

verkürzte Kündigungsfristen im Miet- und<br />

Arbeitsrecht für sich nutzen.“<br />

www.ulrichkammerer.de<br />

Ulrich Kammerer, Inhaber der UKMC eG<br />

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MANAGEMENT<br />

Ein Fall für die Integrationsplattform<br />

So funktionieren mehrere MES<br />

parallel zueinander<br />

Ob große Industriekonzerne oder auch kleinere Unternehmen: Viele verwenden<br />

gleichzeitig mehrere Manufacturing Execution Systeme (MES), um ihre Produktion<br />

zu überwachen und zu steuern. Doch warum ist das so? Welche Herausforderungen<br />

sind damit verbunden – und wie lassen sich diese meistern? Fragen, vor denen etwa<br />

Digitalisierungsbeauftragte oder Chief Digital Offcers (CDO) immer wieder stehen. Wie<br />

ihnen eine Integrationsplattform dabei helfen kann, unterschiedliche Systeme zu verbinden<br />

und zu organisieren, erfahren sie in diesem Fachbeitrag.<br />

FOTO: ADOBESTOCK<br />

VON MARKUS DIESNER<br />

Es hat ein bisschen was von Pippi<br />

Langstrumpfs Villa Kunterbunt: Verschiedene<br />

Werke, unterschiedliche<br />

Standorte – alle unter dem Dach desselben<br />

Unternehmens, aber alle mit einem<br />

ganz eigenen MES im Einsatz. Eine bunte,<br />

eigenständige Vielfalt, die nun aber auch<br />

im Miteinander funktionieren soll. „Wir<br />

haben jetzt schon drei MES im Einsatz –<br />

wie bekommen wir das zusammen?“, heißt<br />

es oft von Hilfe suchenden Projektverantwortlichen.<br />

„Unsere Bestandssysteme<br />

müssen zusammen funktionieren – die<br />

können wir nicht einfach abschalten“, berichten<br />

ebenfalls viele. Es braucht einen<br />

gemeinsamen Raum – zum Verbinden,<br />

Vernetzen, Verbessern. Eine Aufgabe, vor<br />

der Unternehmen immer öfter stehen.<br />

Warum verschiedene Systeme?<br />

Übernahmen, Zukäufe, Umstrukturierungen<br />

und Firmenpleiten: Es gibt verschiedene<br />

Gründe, warum Unternehmen unterschiedliche<br />

MES nutzen. Die Welt der<br />

Fertigungs-IT-Anbieter wird immer komplexer.<br />

Maschinenhersteller kaufen MES-<br />

Anbieter auf, neue Software-Start-ups<br />

drängen in den Markt und manchmal verschwinden<br />

Anbieter sogar ganz. Für Unternehmen<br />

mit eigener Produktion bedeutet<br />

das, dass sie vor der Herausforderung<br />

stehen, die verschiedenen Systeme in<br />

ihrer bestehenden IT-Struktur miteinander<br />

zu verbinden. Viele solcher Szenarien<br />

sind denkbar – hier folgen vier Beispiele:<br />

Use Case 1: Integration eines neuen<br />

Fertigungsstandorts<br />

Ein Unternehmen kauft ein anderes Un-<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 69


MANAGEMENT<br />

ternehmen oder zwei Wettbewerber<br />

schließen sich zusammen. Was dabei selten<br />

der Fall ist: dass beide Unternehmen<br />

die gleichen IT-Systeme nutzen. Bestenfalls<br />

ist auf beiden Seiten das gleiche ERP-<br />

System (Enterprise Resource Planning)<br />

im Einsatz – doch selbst dann sind höchstwahrscheinlich<br />

Anpassungen notwendig.<br />

In der Regel unterscheidet sich das<br />

„neue“ MES von dem, das bereits genutzt<br />

wird. Es ist oft weder praktisch noch wirtschaftlich<br />

sinnvoll, einfach das „alte“ MES<br />

auf den neuen Standort auszuweiten. Daher<br />

werden üblicherweise zwei MES parallel<br />

betrieben. Um den neuen Standort<br />

dennoch nahtlos zu integrieren, braucht<br />

es Schnittstellen.<br />

Bild 1: Einfaches Multi-MES-Szenario: Mehrere Anwendungen unterschiedlicher Anbieter<br />

interagieren über die Integrationsplattform MIP und greifen so gemeinsam auf Shopfloor-<br />

Daten zu.<br />

GRAFIKEN: MPDV<br />

Use Case 2: Ablösung eines<br />

auslaufenden MES<br />

Ein Anbieter für Fertigungs-IT wird aufgekauft<br />

und entwickelt seine bisherige MES-<br />

Lösung mittelfristig nicht weiter. Trotzdem<br />

möchte der MES-Kunde neue Anlagen integrieren.<br />

Zusätzlich ist es wichtig, dass<br />

der funktionale Ausbau nicht ins Stocken<br />

gerät. Ähnlich wie im ersten Szenario plant<br />

das Unternehmen vorerst nicht, seine Produktions-IT<br />

auszutauschen.<br />

Die Firma ist daher gezwungen, nach<br />

einer neuen Lösung auf dem Markt zu suchen,<br />

die schrittweise und vorerst ausschließlich<br />

für neue Bereiche oder Anlagen<br />

eingeführt werden soll. Auch hier ist es<br />

unerlässlich, Schnittstellen zwischen dem<br />

alten und dem neuen System zu schaffen.<br />

Use Case 3: Integration von firmeninterner<br />

Fertigungs-IT<br />

Selbstentwickelte Software ist pflegeintensiv<br />

– das wissen all jene, die eine<br />

Individuallösung einsetzen. Verlassen<br />

aber Kolleginnen oder Kollegen, die eine<br />

solche Lösung entwickelt haben, die Firma,<br />

verschwindet mit ihnen häufig auch<br />

das dazugehörige Know-how. Den aktuellen<br />

Stand der Software weiter zu nutzen,<br />

gleicht einem Spiel auf Zeit und birgt<br />

enorme Risiken.<br />

Gerade in der Fertigungsbranche ist<br />

die Verwendung von MES-Software unerlässlich,<br />

um eine wettbewerbsfähige<br />

Produktion zu gewährleisten. Daher ist<br />

ein sanfter Übergang von der firmeninternen<br />

Fertigungs-IT zu einem Standard-<br />

System unabdingbar. Entscheidend für<br />

einen reibungslosen Übergang: zusätzliche<br />

Schnittstellen.<br />

Use Case 4: Best-of-Breed-Strategie<br />

umsetzen<br />

Nicht immer sind es äußere Umstände,<br />

die zu einer bunten IT-Landschaft im eigenen<br />

Hause führen – mitunter haben<br />

Bild 2: Multi-MES-Szenario mit mehreren Standorten: In jedem Werk und an jedem Standort<br />

läuft ein eigenes MES, das auf einer eigenen Integrationsplattform basiert. Aufgrund<br />

des gemeinsamen Datenmodells sind dennoch vergleichbare Auswertungen möglich.<br />

sich Unternehmen ganz bewusst dafür<br />

entschieden. Denn der Markt für Fertigungs-IT<br />

ist gewachsen und so vielfältig,<br />

dass sich jeder nach Bedarf die beste<br />

verfügbare Lösung auswählen kann.<br />

Ganz nach der Best-of-Breed-Strategie:<br />

für jeden Bereich die jeweils beste Software.<br />

Wenn sich Unternehmen also nicht auf<br />

eine einzige umfassende Lösung eines<br />

Anbieters verlassen wollen, sondern nach<br />

den besten einzelnen Komponenten für<br />

jede spezifische Anforderung suchen,<br />

kann schnell diese Situation eintreten:<br />

Verschiedene Anbieter tummeln sich in<br />

einem Haus – der eine mit der Software<br />

für die Kundendatenverwaltung, der andere<br />

für die Buchhaltung und wieder ein<br />

anderer für das Personalwesen. Auch in<br />

einem solchen Fall braucht es eine Lösung,<br />

die alle Systeme zusammenbringt<br />

und es ermöglicht, dauerhaft gemeinsam<br />

auf Daten zuzugreifen.<br />

Zwischenfazit: Konventionelles<br />

stößt an Grenzen<br />

Die Anforderungen an die Fertigungs-IT<br />

lassen sich in sieben Punkten zusammenfassen:<br />

> Maschinen und Anlagen verschiedener<br />

Hersteller und unterschiedlichen Alters<br />

müssen digital angebunden werden.<br />

> Vorhandene IT-Systeme (Hardware,<br />

Software und Infrastruktur) müssen<br />

möglichst effzient zusammenarbeiten.<br />

> Überlagerte IT-Systeme wie das ERP<br />

müssen angebunden werden.<br />

> Es braucht Schnittstellen zu Alt- und<br />

Bestandssystemen.<br />

> In vielen Unternehmen gibt es individuelle<br />

Sonder- und Insellösungen, die<br />

integriert werden müssen.<br />

> Oftmals bestehen zur Nutzung von<br />

Fertigungs-IT Betriebsvereinbarungen,<br />

die nach Möglichkeit erhalten bleiben<br />

sollen.<br />

> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben<br />

sich über die Jahre wertvolles<br />

Know-how angeeignet, das weiterhin<br />

genutzt werden soll.<br />

„Wir brauchen Transparenz über alle unsere<br />

Werke und Bereiche – aber wie?“ –<br />

eine Frage, die von Projektverantwortlichen<br />

ebenso oft zu hören ist wie die Sorge:<br />

„Mit jedem weiteren System wächst<br />

die Zahl der Schnittstellen ins Unermessliche!“<br />

Kurzum: Es braucht einen pragmatischen<br />

Ansatz, der die bestehende Welt<br />

erhält und gleichzeitig den Weg für eine<br />

neue Welt bereitet. Klassische Lösungsansätze<br />

wie direkte und bidirektionale<br />

Schnittstellen versagen spätestens dann,<br />

wenn die Zahl der zu verbindenden Lö-<br />

70 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


Semantik als Basis<br />

Bild 3: Flexibles Multi-MES-Szenario: Alle fertigungsnahen Anwendungen greifen auf eine<br />

gemeinsame Integrationsplattform zu. Somit sind auch übergreifende Auswertungen möglich.<br />

Damit eine Integrationsplattform diese<br />

Anforderungen erfüllen kann, ist ein semantisches<br />

Informationsmodell als gemeinsame<br />

Basis nötig. Nur so kann die<br />

Plattform sicherstellen, dass jede einzelne<br />

Anwendung die gemeinsamen Daten<br />

verarbeiten kann. Die Umsetzung kann<br />

beispielsweise über sogenannte Business<br />

Objects erfolgen, wobei für jedes<br />

Artefakt der Produktion ein eigenes Objekt<br />

anfällt. So wird die Integrationsplattform<br />

zur Heimat für je ein digitales Abbild<br />

der Produktion – den digitalen Zwilling.<br />

sungen vier übersteigt. Denn alle Systeme<br />

müssen untereinander durch einzelne<br />

Schnittstellen verbunden sein. Die Zahl<br />

der Schnittstellen wächst also mit jedem<br />

weiteren System unverhältnismäßig an.<br />

Lösungsansatz: Integrationsplattform<br />

schafft Interoperabilität<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen Schnittstellen<br />

bietet eine Integrationsplattform<br />

viele Vorteile – allen voran die Tatsache,<br />

dass jedes System nur eine einzige bidirektionale<br />

Schnittstelle benötigt. In der<br />

Tat: Für jedes System ist lediglich die<br />

Schnittstelle zur Integrationsplattform<br />

notwendig – unabhängig davon, wie viele<br />

Systeme mit der Plattform kommunizieren.<br />

Dadurch können bestehende Systeme<br />

ganz einfach und sukzessive an die<br />

Integrationsplattform angebunden werden.<br />

Die Anbindung selbst erfolgt über<br />

standardisierte Webservices. So bleibt<br />

die Komplexität der Schnittstellen überschaubar<br />

und das Know-how für die Bestandsanwendungen<br />

kann weiterhin genutzt<br />

werden. Das spart Kosten und Aufwand.<br />

Selbst vorhandene Lizenzen der<br />

Bestandssysteme lassen sich weiterhin<br />

verwenden.<br />

Soll die Fertigungs-IT nun erweitert<br />

oder in einen neuen Unternehmensbereich<br />

eingeführt werden, ist es ratsam,<br />

Anbieter aus dem Ökosystem der Integrationsplattform<br />

zu berücksichtigen, die<br />

interoperable Lösungen im Portfolio haben.<br />

Auf diese Weise kann das Unternehmen<br />

genau die Anwendungen auswählen,<br />

die am besten passen und somit den Bestof-Breed-Ansatz<br />

umsetzen. Dank der Integrationsplattform<br />

bleiben alle angebundenen<br />

Anwendungen interoperabel. Je<br />

nach Architektur der eingesetzten Anwendungen<br />

können sogar einzelne Funktionen<br />

sehr detailliert ausgewählt und bei<br />

Bedarf ausgetauscht werden. So erhält<br />

die oft kritisierte Individualsoftware eine<br />

technologische Aufwertung: Mit der Integrationsplattform<br />

lassen sich spezialisierte<br />

Anwendungen zusammen mit Standardsoftware<br />

nutzen – ohne unnötige Abhängigkeiten<br />

zu schaffen.<br />

Aus der Praxis: Von der Idee zur<br />

Integrationsplattform<br />

Wie all das gelingen kann, zeigt etwa das<br />

Beispiel eines großen deutschen Herstellers<br />

innovativer Glaslösungen: Sein Ziel<br />

war es, mehrere Fertigungsstandorte, die<br />

verschiedene MES-Lösungen verwenden,<br />

gemeinsam auszuwerten. Alle Produktionsdaten<br />

sollten transparent in einem<br />

System zur Verfügung stehen und miteinander<br />

vergleichbar sein.<br />

Die Manufacturing Integration Platform<br />

(MIP) des Softwareanbieters MPDV<br />

hat dafür genau die nötigen semantischen<br />

Strukturen und servicebasierte Architektur.<br />

Wo bisher ein MES die Schnittstelle<br />

zwischen dem ERP-System und dem jeweiligen<br />

Shopfloor bildete, sorgt nun die<br />

MIP für Interoperabilität über alle Standorte<br />

hinweg. Bereits vorhandene MES-Anwendungen<br />

anderer Anbieter werden weiterhin<br />

genutzt, während für bestimmte<br />

funktionale Erweiterungen MES-Anwendungen<br />

von MPDV zum Einsatz kommen.<br />

Außerdem beschloss der Glashersteller,<br />

eine Manufacturing App (mApp) zur Werkerführung<br />

aus dem Ökosystem der MIP<br />

einzuführen.<br />

Ein weiteres Beispiel liefert ein bekannter<br />

Produzent von Haushaltsgeräten:<br />

Er nutzt seit vielen Jahren die MES-Lösung<br />

Hydra von MPDV. Nach der letzten Migration<br />

basiert die Hydra-Installation nun<br />

auf der MIP. Mit ihrer Einführung wurde<br />

die Basis geschaffen, um Anwendungen<br />

aus dem Ökosystem der MIP integrieren<br />

zu können. Das Unternehmen entschied<br />

sich für eine Lösung, mit der es zeitsparend<br />

Dashboards erstellen kann. Basis<br />

dafür sind die Daten aus der MIP, die aufgrund<br />

des semantischen Datenmodells<br />

ganz einfach dafür verwendet werden<br />

können. Dank der Kombination aus Hydra,<br />

MIP und der Lösung aus dem Ökosystem<br />

können nun im Handumdrehen neue<br />

Dashboards erstellt und im Shopfloor verteilt<br />

werden.<br />

In weiteren Beispielen wurden auf Basis<br />

der Integrationsplattform MIP die Erfassungsfunktionen<br />

eines MES-Anbieters<br />

mit den Auswertungen eines anderen<br />

Softwareherstellers verknüpft. Ebenso<br />

konnten mehrere Produktionsstandorte<br />

miteinander verbunden werden, um eine<br />

umfassende Fertigungsplanung zu ermöglichen.<br />

Diese Integrationen bieten vielfältige<br />

Möglichkeiten und letztendlich das<br />

gleiche Ziel: die Effzienz und Effektivität<br />

in der Fertigung zu verbessern.<br />

Fazit: Integrationsplattform macht<br />

fit für die Zukunft<br />

Mit einer Integrationsplattform wie der<br />

MIP von MPDV lassen sich fertigungsnahe<br />

Bestandssysteme problemlos integrieren.<br />

Die offengelegte Webservices-<br />

Schnittstelle der MIP ermöglicht es, die<br />

unterschiedlichsten Systeme anzubinden.<br />

Damit ist der Weg offen für die schrittweise<br />

Weiterentwicklung und den bedarfsgerechten<br />

Ausbau der Fertigungs-IT<br />

– ohne den laufenden Produktionsbetrieb<br />

zu unterbrechen. Vorhandene Lizenzen,<br />

Datenerfassungsstrukturen und das Wissen<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

bleiben dabei erhalten. Eine Integrationsplattform<br />

spart somit Kosten und Aufwand<br />

– und macht die Fertigungs-IT fit<br />

für die Zukunft.<br />

www.mpdv.com<br />

Markus Diesner, Principal Marketing bei<br />

MPDV<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 71


MANAGEMENT<br />

Silke Masurat<br />

stellte ihr Thema auf dem Zukunftstag im Haus<br />

der Gießerei-Industrie im Juni <strong>2024</strong> vor.<br />

Fachkräfte durch das eigene Unternehmen überzeugen<br />

Transformation der Arbeitswelt – die<br />

Zeiten von Post & Pray sind vorbei<br />

Immer mehr Unternehmen verzweifeln auf der Suche nach passenden Arbeitskräften.<br />

Bewerber sind Mangelware – und so wendet sich das Blatt, vom Arbeitgeber- hin zum<br />

Arbeitnehmermarkt. Der Mittelstand leidet besonders unter den neuen Bedingungen<br />

und muss nun schnell umdenken und umschwenken. Silke Masurat, Gründerin und<br />

Geschäftsführerin der zeag GmbH, des Zentrums für Arbeitgeberattraktivität, sprach<br />

auf dem BDG-Zukunftstag über New Work und New Culture in der Arbeitswelt. In diesem<br />

Beitrag bringt sie ihre Erkenntnisse nochmals auf den Punkt.<br />

FOTO: CHRISTIAN THIEME<br />

VON SILKE MASURAT<br />

Passende Arbeitskräfte sind rar. Es<br />

sind die Bewerber, die sich heute<br />

für einen Arbeitgeber entscheiden.<br />

Und es sind die Fachkräfte, die nun das<br />

Zepter tragen und zu Königsmachern für<br />

erfolgreiche Unternehmen werden. Denn<br />

wer sich gegen seine Marktbegleiter<br />

durchsetzen will, braucht fähige Mitarbeiter.<br />

Arbeitgeberattraktivität ist das Zünglein<br />

an der Waage, um bei Bewerbern zu<br />

punkten. Aber viele Firmen laufen in dieser<br />

neuen Arbeitswelt orientierungslos in<br />

die falsche Richtung. Was macht Arbeitgeber<br />

tatsächlich attraktiv? Welche Faktoren<br />

geben bei der Entscheidung für oder<br />

gegen einen Arbeitgeber eine Rolle?<br />

Gießereien in Nöten<br />

Die Gießerei-Industrie kämpft als hauptsächlich<br />

mittelständisch geprägte Branche<br />

um Sichtbarkeit als Arbeitgeber. Als<br />

klassische Zulieferer, deren Arbeit für Endverbraucher<br />

in anderen Produkten aufgeht,<br />

können sich Menschen, die bislang<br />

nichts mit dieser Sparte zu tun hatten,<br />

72 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


kaum etwas unter der Tätigkeit in einer<br />

Gießerei vorstellen. Dabei läuft ohne die<br />

von ihnen produzierten, oft kleinen Bestandteile<br />

nichts – Schrauben, Pumpen,<br />

Gehäuse, hoch spezialisierte Produkte.<br />

Und die Personen, die zur Gießerei gefunden<br />

haben, brennen für ihre Arbeit. Sie<br />

sind fasziniert von ihrem Job und den Prozessen,<br />

getrieben von Feuer, Flamme und<br />

Festigkeit.<br />

Eine wichtige Wirtschaftssparte mit<br />

wichtigen Arbeitsplätzen, die jedoch maximal<br />

in Verbindung gebracht werden mit<br />

körperlich anstrengenden Aufgaben im<br />

Schichtbetrieb. Genau das, was Arbeitnehmer<br />

als nicht attraktiv empfinden. Einige<br />

Punkte im produzierenden Gewerbe<br />

lassen sich nicht ändern. Dass die Maschinen<br />

laufen müssen, um keine Kosten<br />

zu verursachen, und deshalb in Schichten<br />

gearbeitet wird, ist einer dieser Punkte.<br />

Doch die Industrie tut auch im Bereich<br />

Arbeitgebertum das, was sie kann: anpacken!<br />

Unter anderem soll die Digitalisierung<br />

helfen, Wissen zu konservieren<br />

und die Arbeit sauberer zu gestalten. Hier<br />

hat sich die Branche bereits gewandelt<br />

– was auch Chancen für die Werbung neuer<br />

Arbeitskräfte birgt.<br />

Tue Gutes und rede darüber – das ist<br />

der Ansatz, der Jobs im Gießereigewerbe<br />

für Menschen wieder interessanter macht.<br />

Damit Mittelständler aus Sicht der potenziellen<br />

neuen Arbeitnehmer auch tatsächlich<br />

gut dastehen, gilt es zuerst die Arbeitgeberattraktivität<br />

zu ermitteln und anzuheben.<br />

Grundsatz: Arbeitgeberattraktivität<br />

ist Chefsache<br />

Wirkung Arbeitgeberattraktivität auf die Unternehmensperformance.<br />

Wirkung Arbeitgeberattraktivität nach Geschlecht<br />

In der Regel positionieren sich Gießereien<br />

aufgrund ihres Angebots als Qualitätsstatt<br />

als Preisführer. Sie wissen um ihre<br />

Qualität und kontrollieren ständig, ob sie<br />

ihren Standards entsprechen. Hierfür haben<br />

Sie hinreichend Tools und Services,<br />

überlassen nichts dem Zufall. Sie messen,<br />

wie hoch sie die Qualität selbst bewerten<br />

– und wie hoch die Qualität tatsächlich<br />

ist. Sie kennen ihren Markt und ihre<br />

Marktbegleiter ganz genau und verfügen<br />

über Strategien, um sich auf diesem<br />

Markt zu behaupten. Wenn die Realität<br />

hinter den Erwartungen zurückbleibt, wird<br />

genau analysiert, woran es liegt – und wo<br />

die Wettbewerber besser sind.<br />

Was vielen Unternehmern nicht bewusst<br />

ist: Der Fachkräftemarkt funktioniert<br />

genau wie der Absatzmarkt. Deshalb<br />

muss der Arbeitsmarkt genauso mit den<br />

gleichen Instrumenten bearbeitet werden!<br />

Denn jedem Arbeitgeber sollte klar sein,<br />

dass nur derjenige, der genügend Mitarbeiter<br />

findet und die besten Arbeitnehmer<br />

beschäftigt, Qualitätsführer und Marktführer<br />

werden kann. Dementsprechend<br />

relevant ist nicht nur das Finden von Bewerbern,<br />

ihre Qualität und ihr Fit-in das<br />

Team bestimmen auch über den Erfolg der<br />

Company. Daraus folgt der hohe Stellenwert<br />

dafür, ein guter Arbeitgeber zu sein.<br />

Wie gut das Unternehmen in diesem<br />

Sinne wirklich ist? Das wissen nur die wenigsten<br />

Geschäftsführer ganz genau.<br />

Doch woher wissen Firmen denn, wie gut<br />

sie tatsächlich sind? Die Erfahrung zeigt:<br />

Obwohl die Auftragslage nicht mehr bedient<br />

werden kann, die Mitarbeiter unter<br />

der Arbeitslast leiden und damit die Mitarbeiterzufriedenheit<br />

weiter sinkt, treffen<br />

Verantwortliche Entscheidungen zur Arbeitgeberattraktivität<br />

zu nahezu 100 Prozent<br />

aus dem Bauchgefühl heraus. Das<br />

ist ein großer Fehler.<br />

Der Mittelstand ist sehr unsicher, wie<br />

er mit diesen Herausforderungen umgehen<br />

soll. Selten gibt es ein klares Bild davon,<br />

was einen Arbeitgeber wirklich attraktiv<br />

macht. Ein typischer Fall von: Drei<br />

Personen gefragt, drei verschiedene Antworten<br />

erhalten. Deshalb muss das Thema<br />

Arbeitgeberattraktivität zur Chefsache<br />

avancieren! Zu oft versumpft dieses Thema<br />

in HR-Abteilungen, die keinen klaren<br />

Auftrag erhalten haben. Gerade das Thema<br />

Recruiting, vor allem aber Arbeitgebersiegel,<br />

wird oft an Praktikanten delegiert,<br />

nach dem Motto: „Machen Sie mal Siegel.“<br />

Professionelle Lösungen benötigen den<br />

Rückhalt eines Entscheiders.<br />

Mit dem Bürohund auf das<br />

falsche Pferd gesetzt<br />

Vor ein paar Jahren war es mal der Obstkorb.<br />

Unternehmen waren ganz stolz, etwas<br />

Besonderes anzubieten. Und dann lief<br />

das Benefit-Karussell weiter. Fitnessprogramme<br />

kamen dazu, gar ein eigenes Fitnessstudio.<br />

Es folgten Jobrad und seit Corona<br />

der Bürohund. Inzwischen steht die<br />

4-Tage-Woche zur Diskussion. Doch was<br />

kommt danach? Und wie geht es dann<br />

weiter? Es kann keine Strategie sein, sich<br />

auf immer mehr Benefits zu verlassen.<br />

Die meisten von ihnen dienen im Grunde<br />

als Lohnersatzbausteine. Das macht<br />

sie nicht unbedingt schlechter. Aber Lohn<br />

ist letztendlich eine Art Hygienefaktor.<br />

Gehalt ist wichtig, gerade für junge Mitarbeiter,<br />

da sie sehr viel Sicherheit brauchen;<br />

das zeigen auch unsere jährlichen<br />

Studien. Aber wenn das Dahinter nicht<br />

stimmt, verkommt Lohn zu Schmerzensgeld.<br />

Benefits gehören heute zum Teil dazu,<br />

sie werden erwartet und im Bewerbungsverfahren<br />

abgecheckt. Aber sie<br />

sollten nicht als Strategie angesehen werden.<br />

Benefits oder bloßes Gehalt machen<br />

Arbeitgeber also nicht attraktiv – sondern<br />

ihre Einzigartigkeit. Arbeitgeber brauchen,<br />

wie im Absatzmarkt, eine Unique<br />

Selling Proposition, am Arbeitgebermarkt<br />

auch EVP, Employer Value Proposition,<br />

genannt. Es gilt zu überlegen: Was macht<br />

uns aus als Arbeitgeber? Was macht uns<br />

stark? Womit können wir uns von unseren<br />

GRAFIK: ZEAG<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 73


MANAGEMENT<br />

n versuchten sich daran, scheiterten aber an Überforderung.<br />

Nur 6 Prozent der Unternehmen<br />

haben eine moderne<br />

Arbeitsform eingeführt<br />

und sind damit direkt<br />

erfolgreich. 19 Prozent der<br />

befragten Unternehmen<br />

versuchten sich daran,<br />

scheiterten aber an Überforderung.<br />

Arbeitgeberattraktivität wirkt sich auf<br />

Menschen unterschiedlich aus, beispielsweise<br />

reagieren Frauen anders als Männer.<br />

Frauen sind deutlich sensibler für<br />

Arbeitgeberattraktivität. Steigerung wirkt<br />

sich also besonders deutlich auf Frauen<br />

aus. Sie sind dann zufriedener, mental<br />

gesünder, die Kündigungsabsicht ist geringer.<br />

Und Frauen, als größte ungenutzte<br />

Fachkraftgruppe, brauchen wir wieder<br />

stärker im Job.<br />

Auch Zahlen belegen, dass sich Arbeitgeberattraktivität<br />

wörtlich auszahlt. Die<br />

Bilanzen lassen erkennen, wer ein guter<br />

Arbeitgeber ist. Diese Unternehmen sind<br />

zumeist erfolgreicher. Also ist es durchaus<br />

sinnvoll, die HR-Arbeit zu professionalisieren<br />

und auf Arbeitgeberattraktivität<br />

zu achten.<br />

New Work und New Culture<br />

Mitbewerbern unterscheiden? Um Antworten<br />

auf diese Fragen zu fi nden, gibt<br />

es verschiedene Ansätze. Die beliebtesten<br />

drei Varianten lauten Bauchgefühl,<br />

Kleingruppen-Workshops und Mitarbeiterbefragung.<br />

Das Bauchgefühl ist immer<br />

subjektiv und nicht zu empfehlen. Die<br />

Kleingruppen-Workshops könnten nur<br />

eine gewisse Gruppe abbilden. Als Beispiel:<br />

Die Teilnehmer fi nden Parkplätze<br />

direkt vor der Firma wichtig und sinnvoll.<br />

Allerdings sitzt kein Mitarbeiter aus der<br />

Gen Z in der Gruppe und diese Altersgruppe<br />

fährt kaum noch Auto.<br />

Eine solche Analyse sollte breit aufgestellt<br />

sein und sich an Themen orientieren,<br />

die Arbeitnehmer wirklich interessieren.<br />

Deswegen gilt eine umfangreiche<br />

Mitarbeiterbefragung als validestes Tool<br />

zur Attraktivitätsbestimmung – sowohl zur<br />

Ermittlung der aktuellen Situation als auch<br />

zur Auslotung der anzugehenden Punkte<br />

für mehr Arbeitnehmerfreundlichkeit.<br />

Was macht Arbeitgeber attraktiv<br />

für Arbeitnehmer?<br />

Die zeag erforschte gemeinsam mit der<br />

Universität St. Gallen, welche Faktoren<br />

über Arbeitgeberattraktivität entscheiden.<br />

Äußerst erfolgreiche Firmen wurden<br />

für diese Erkenntnisse durchleuchtet. Zu<br />

den relevanten Firmen zählen sowohl diejenigen,<br />

die bei den üblichen betriebswirtschaftlichen<br />

Zahlen sehr gut abschneiden,<br />

als auch die, die in People Facts vorn<br />

liegen: beispielsweise Faktoren wie lange<br />

Mitarbeiterbindung, geringer Krankenstand<br />

oder geringe Fluktuation. Was haben<br />

sie gemein? Worin bestehen ihre Erfolgsfaktoren?<br />

Die Top-7-Faktoren für Arbeitgeberattraktivität<br />

sind<br />

1. Internes Unternehmertum<br />

2. Vertrauenskultur<br />

3. Familienorientierung<br />

4. Produktive Energie<br />

5. Angenehme Energie<br />

6. New Work<br />

7. New Culture<br />

Die Top-7-Faktoren, die Arbeitgeberattraktivität<br />

entgegenwirken sind<br />

1. Beschleunigungsfalle<br />

2. Zentralisierung<br />

3. Resignative Trägheit<br />

4. Korrosive Energie<br />

5. Altersdiskriminierung<br />

6. Gering ausgeprägtes Diversitätsklima<br />

7. Wenig Nachhaltigkeit<br />

Zentrum für Arbeitgeberattraktivität.<br />

New Work ist das Arbeiten losgelöst vom<br />

Raum, inzwischen auch noch stärker von<br />

der Zeit. Aber warum brauchen wir New<br />

Work? Weil die Digitalisierung alles fundamental<br />

verändert, auch die Arbeitswelt.<br />

Sie hält letztendlich Einzug in alle Bereiche.<br />

Es gibt kaum noch einen Teil in der<br />

Arbeitswelt, der komplett analog läuft.<br />

Der Fokus dahinter: immer schneller werden.<br />

Und das können wir nicht erreichen<br />

– nicht auf dem jetzigen Arbeitsniveau.<br />

Ein guter Grund, auf neue Arbeitsformen<br />

umzusteigen. Denn wir können es<br />

uns nicht mehr erlauben, unser großartiges<br />

Wissen in Silos nebeneinanderzusetzen.<br />

So kommen wir nicht auf das Tempo,<br />

das wir brauchen, um wettbewerbsfähig<br />

zu sein. Die Innovationsgeschwindigkeit<br />

bestimmt den Markt. Deshalb ist eine<br />

Aufgabe von New Work, dieses Silowissen<br />

klug zu kombinieren, sodass Teams<br />

schneller arbeiten und zu besseren Ergebnissen<br />

kommen.<br />

Und New Culture? New Work kann<br />

nicht funktionieren, wenn das Unternehmen<br />

keine sogenannte New Culture mitbringt.<br />

Benefits und Arbeitszeitkürzungen<br />

verkommen ohne sie zu einer Art Selbstbedienungsladen<br />

zur Maximierung des<br />

eigenen Egos. Es ist nicht die primäre Aufgabe<br />

des Unternehmens, diesen Wünschen<br />

gerecht zu werden. Die Aufgabe<br />

von New Work ist es, die Prozesse und<br />

Silke Masurat ist Gründerin und Geschäftsführerin<br />

der zeag GmbH, dem Zentrum für Arbeitgeberattraktivität.<br />

Dort fördert sie im Rahmen des TOP-<br />

JOB-Programms die Arbeitsplatzkultur und Nachhaltigkeit<br />

von Unternehmen inklusive regelmäßig<br />

erscheinender Studien zur deutschen Arbeitskultur.<br />

Masurats Leidenschaft für den Mittelstand<br />

zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben:<br />

Eine langjährige Tätigkeit als PR-Managerin<br />

und Prokuristin mündet in der Funktion der geschäftsführenden Gesellschafterin<br />

für die compamedia GmbH. Ihr Studium der Politik- und Verwaltungswissenschaften<br />

absolviert Silke Masurat an der Universität Konstanz. Daran knüpft sie eine<br />

Weiterbildung aus dem Bereich der Öffentlichkeitsarbeit an.<br />

74 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


die Zusammenarbeit so zu verändern,<br />

dass wir den neuen Anforderungen gerecht<br />

werden. Und das funktioniert nicht<br />

ohne eine entsprechend modernisierte<br />

Kultur.<br />

In unserer TOPJOB-Trend-Studie aus<br />

dem Jahr 2018 lag der Fokus auf New<br />

Work. Damals sind bereits 25 Prozent der<br />

Unternehmen bei den neuen Arbeitsformen<br />

angekommen, mit dem Ziel, besser,<br />

innovativer, schneller, leistungsstärker,<br />

gesünder zu werden. Aber nur 6 Prozent<br />

von ihnen waren wirklich erfolgreich. Die<br />

anderen 19 Prozent verbrannten sich regelrecht<br />

die Finger. Sie verbuchten tatsächlich<br />

schlechtere Zahlen als<br />

vorher. Aber warum?<br />

Wir stellten fest: Neue Arbeitsformen<br />

müssen behutsam<br />

eingeführt werden. Nicht jedes<br />

Unternehmen ist kulturell so<br />

weit, New Work umzusetzen.<br />

Sie brauchen auch eine New<br />

Culture, also eine exzellente<br />

moderne Führung – und die<br />

wenigsten Führungskräfte können<br />

das schon. Es bedarf eines<br />

dicken Vertrauensteppichs, auf<br />

dem alle sicher wandeln können.<br />

Wenn ein Mitarbeiter im<br />

Home office 15 Minuten<br />

braucht, um seinem Chef zu erklären,<br />

dass er wirklich gute<br />

Arbeit leistet und erreichbar<br />

ist, dann kostet ihn das Kraft.<br />

Solche Diskussionen führen zu<br />

Unmut auf beiden Seiten und<br />

das Arbeitgeberklima verschlechtert<br />

sich. Vertrauen<br />

muss vorhanden sein, anders<br />

funktioniert es nicht.<br />

Und last, but not least: Sowohl<br />

Mitarbeiter als auch Führungskräfte<br />

brauchen die Fähigkeit,<br />

die durch New Work<br />

entstandenen Freiheiten gut<br />

und verantwortungsvoll zu nutzen.<br />

Sonst endet die Umstellung<br />

im freien Fall.<br />

über das eigene Unternehmen und sich<br />

als Arbeitgeber zu sprechen: aktiv, kreativ,<br />

emotional und vor allem glaubwürdig.<br />

Der Content muss Substanz aufweisen.<br />

Dazu braucht es eine Strategie, die<br />

auf der Frage aufbaut: Was macht die<br />

Company stark? Als positiver Nebeneffekt<br />

haben solche Überlegungen nicht<br />

nur eine Wirkung nach außen, sondern<br />

auch Impact nach innen. Die Kernkompetenzen<br />

verankern sich, wenn alle Mitarbeiter<br />

sich darauf einigen und sie<br />

selbst erkennen.<br />

Außerdem schont ein solches Recruiting<br />

das Budget: Eine Strategie, die zwar<br />

toll ausschaut, aber das Unternehmen<br />

falsch darstellt, zieht reihenweise Leute<br />

heran – die aber in der Probezeit wieder<br />

gehen. Das bedeutet einen Haufen Aufwand<br />

für Buchhaltung, Recruiting & Co.<br />

Und kostet im Endeffekt viel Geld. Deshalb<br />

gilt es, das Problem an der Wurzel<br />

zu packen. Stimmt die Kultur im Unternehmen,<br />

ist die Firma ein guter Arbeitgeber.<br />

Wo stehe ich und wo will ich hin?<br />

Genau wie in der Strategieplanungen für<br />

den Absatzmarkt. Dann klappt es auch<br />

mit den passenden Mitarbeitern – die lange<br />

bleiben.<br />

www.topjob.de<br />

Recruiting im Hier und<br />

Jetzt<br />

Die Zeiten von Post & Pray, also<br />

eine Stellenanzeige schalten<br />

und hoffen, dass sich ein passender<br />

Bewerber meldet, sind<br />

vorbei. Heute geht es darum,<br />

in klugen Kanälen gut zu kommunizieren.<br />

Konkret heißt das,<br />

aktiv über sich als Arbeitgeber<br />

zu kommunizieren. Der Weg ist<br />

nicht, ein Stellengesuch zu veröffentlichen,<br />

sondern konstant


MANAGEMENT | INTERVIEW<br />

Ralf Stog neuer Geschäftsführer der BDG-Service GmbH<br />

Unterwegs im Auftrag der Branche<br />

BDG-Service und VDG-Akademie, seit dem wirtschaftlichen und räumlichen Zusammenschluss<br />

2022 das Weiterbildungs- und Beratungszentrum für die Gießerei-Industrie,<br />

haben seit Mitte <strong>2024</strong> mit Ralf Stog einen neuen Geschäftsführer. Zusammen mit Peter<br />

Oberschelp, mit rund einem Jahr Zugehörigkeit nur wenig länger bei der BDG-Service,<br />

erklärt er, wie die 100-prozentige Tochter des BDG die Branche in puncto Prozess,<br />

Technik, Weiterbildung und Nachwuchsgenerierung unterstützt. Im Fokus unter anderem:<br />

Die Ausbildung fähiger Meister für die Gießerei-Industrie.<br />

FOTO: ADOBE STOCK<br />

Herr Stog, Sie sind seit Juli der neue<br />

Geschäftsführer der BDG-Service, zu<br />

der auch die VDG-Akademie als Weiterbildungsinstitut<br />

gehört. Sie übernehmen<br />

von Ralf Gorski, der diesen<br />

Zusammenschluss maßgeblich begleitet<br />

hat. Wie war denn der Übergang?<br />

RS: Ralf Gorski und ich hatten den Vorteil,<br />

die BDG-Service nahezu vier Monate lang<br />

in einer Doppelspitze der Geschäftsführung<br />

gemeinsam zu verantworten, wodurch<br />

ein fließender Übergang der Geschäftstätigkeiten<br />

ermöglicht wurde. Da<br />

wir beide bereits vor der BDG-Service<br />

langjährige Industrieerfahrungen im Senior-Management<br />

von Gießereien mitbrachten,<br />

sprachen wir direkt auf Augenhöhe<br />

und ergänzten uns in fachspezifischen<br />

Themen. Ralf Gorskis Expertisen<br />

in Fe-Werkstoffen konnten zusammen mit<br />

meinen Leichtmetall-Kenntnissen in strategische<br />

Überlegungen für die Zukunft der<br />

BDG-Service einfließen.<br />

Herr Oberschelp, Sie haben diesen<br />

Übergang mitverfolgt, wie sehen Sie<br />

das aus Ihrer Sicht? Was ist Ihnen besonders<br />

aufgefallen?<br />

PO: Ich fand diesen fließenden Übergang<br />

von einem zum anderen Geschäftsführer<br />

76 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


absolut positiv für die BDG-Service<br />

GmbH. Ich denke, dass die Komplexität<br />

an Aufgaben und Tätigkeiten eines solchen,<br />

relativ kleinen Unternehmens<br />

enorm unterschätzt wird.<br />

Ralf Gorski hat in seiner Zeit als Geschäftsführer<br />

sehr viele Dinge angestoßen.<br />

Dank ihm sind wir, d.h. mein Kollege<br />

Florian Diefenthal und ich, als unabhängige<br />

Sachverständige und Abnahmebeauftragte<br />

der BDG-Service GmbH für den<br />

Einsatzbereich Werkstofftechnik bei<br />

Transport- und Lagerbehältern für radioaktive<br />

Stoffe im Bereich des Behälterherstellers<br />

GNS Gesellschaft für Nuklear-Service<br />

berufen worden.<br />

Ralf Stog<br />

Ralf Stog schloss das Studium der Metallurgie<br />

und Werkstofftechnik mit dem Schwerpunkt der<br />

Gießereitechnologie an der RWTH Aachen mit<br />

dem Diplom-Ingenieur ab. Danach durchlief er<br />

verschiedene Stationen in Konzernen und mittelständischen<br />

Unternehmen. Beginnend mit der<br />

Prozessentwicklung im Leichtmetallguss, über<br />

Verantwortungen als Werkleiter und Geschäftsführer<br />

von Gießereien und metallverarbeitenden<br />

Industrieunternehmen ist seine Fach- und Führungserfahrung<br />

international breit aufgestellt.<br />

Seit März <strong>2024</strong> ist er Geschäftsführer der BDG<br />

Service GmbH.<br />

FOTO: PRIVAT<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Wie geht diese Berufung vonstatten?<br />

Und was bedeutet sie für Sie persönlich<br />

und für die BDG-Service?<br />

PO: Für die BDG-Service ist das ein langer<br />

Weg gewesen, da sehr viele Anforderungen<br />

erfüllt, bzw. Voraussetzungen<br />

geschaffen werden mussten. Die Metallografie<br />

wurde von der Deutschen Akkreditierungsstelle<br />

DAkkS akkreditiert und<br />

Herr Diefenthal und ich mussten eine<br />

Vielzahl an Gefügeproben auswerten, die<br />

Ergebnisse wurden mit der GNS Gesellschaft<br />

für nukleare Sicherheit mbH, diskutiert.<br />

Abschließend erfolgte durch den<br />

TÜV Rheinland eine entsprechende Prüfung,<br />

deren positives Ergebnis dann<br />

durch die BAM – das Bundesamt für Materialforschung<br />

und -prüfung – bestätigt<br />

wurde. Zukünftig werden wir Gefügeproben<br />

von Castorbehältern, die aus einem<br />

der beiden Gießereien stammen, die<br />

Castoren gießen, zur Abnahme bekommen.<br />

Stellten sie während der gemeinsamen<br />

Phase der Geschäftsführer Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede<br />

fest: Setzen andere Persönlichkeiten<br />

auch andere Akzente?<br />

PO: Ja, natürlich. Was mir gefällt ist, dass<br />

beide Geschäftsführer sehr transparent<br />

mit den wirtschaftlichen Zahlen umgehen.<br />

Wir sind, wie gesagt, eine kleine GmbH<br />

und da muss jeder im Team Verantwortung<br />

übernehmen und das funktioniert<br />

hier auf allen Ebenen sehr gut.<br />

Ralf Stog ist im Vergleich zu Ralf Gorski<br />

noch stärker auf unsere Außendarstellung<br />

fokussiert. Ich kann ihm da völlig folgen,<br />

wir haben durch unsere Werkstoffprüfung,<br />

Formstoffprüfung und der chemischen<br />

Labore enorm viel zu bieten. Auch der<br />

Bereich Beratung und Schulung ist durch<br />

meinen Kollegen Holger Becker und mich<br />

sehr gut aufgestellt. Wir sind beides erfahrene<br />

Ingenieure und haben in den letzten<br />

Jahren viel gesehen und Erfahrungen<br />

gesammelt. Dieses Wissen geben wir natürlich<br />

gern weiter.<br />

Nun laufen unter dem Dach der BDG-<br />

Service sowohl Beratung und mit der<br />

VDG-Akademie auch Weiterbildung<br />

für Gießereien. Daraus ergeben sich<br />

sicherlich Synergieeffekte, von denen<br />

jede Gießerei profitiert. Die Frage<br />

nach Beispielen geht an Sie beide.<br />

RS: Wir haben innerhalb der BDG-Service<br />

ein hohes fachspezifisches Knowhow, um<br />

über die Analysen von Gusskomponenten<br />

und deren Rohstoffen die Gießereien in<br />

Prozessoptimierung, Fehlervermeidung<br />

und Qualitätsprüfungen zu unterstützen.<br />

Die Nachhaltigkeit optimierter Prozesse<br />

wird durch unsere industrieerfahrenen<br />

Gießerei-Ingenieure vor Ort zusammen<br />

mit den Gießerei-Mitarbeitern und -Mitarbeiterinnen<br />

umgesetzt. Der Erfolg für<br />

die Gießereien ist dabei unabdingbar mit<br />

der Qualifikation und Erfahrung ihrer Belegschaft<br />

verankert. Hier setzt die VDG-<br />

Akademie direkt an, um in Zeiten des<br />

Fachkräftemangels vom Quereinsteiger<br />

über den IHK-geprüften Industriemeister<br />

und das Zusatzstudium Gießereitechnik<br />

eine große Bandbreite an Bildung in die<br />

Gießereien zu bringen. Hinzu kommen<br />

spezialisierte Seminare, die sich mit den<br />

zunehmend essenziellen Themen wie<br />

Energieeffzienz, CO 2 -Reduzierung und KI.<br />

Gerade auf diesen Gebieten wird sich die<br />

Akademie kurzfristig stärker aufstellen,<br />

da wir von den Gießereien die Signale<br />

nach dem Wunsch von direkter Unterstützung<br />

bekommen.<br />

PO: Ich möchte das mal so formulieren,<br />

für die Beratung in einer Gießerei nutzt<br />

man einerseits das Wissen, dass sich aus<br />

langjährigen Tätigkeiten im Gießereibereich<br />

gebildet hat – also Erfahrung – wichtige<br />

theoretische Grundlagen frische ich<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 77


MANAGEMENT | INTERVIEW<br />

ständig durch meine Tätigkeit als Ausbilder<br />

bei den angehenden Industriemeistern<br />

auf. Ich denke, das hat einen großen<br />

Wert auch für die Beratung.<br />

Sowohl die Seminare als auch die<br />

Meisterausbildung leben vom Erfahrungsaustausch<br />

aller Beteiligten. Frontalunterricht<br />

versuchen wir so gut wie möglich zu<br />

vermeiden. Ich möchte bei unseren „Meisterschülern“<br />

den Unterricht interessant<br />

gestalten und versuche ständig praktische<br />

Bezüge in die Themen mit einzubauen.<br />

Dabei werde ich ständig von Fragen<br />

unterbrochen, das ist aber von mir gewollt.<br />

Auf der anderen Seite erhalten Sie einen<br />

Einblick in die Branche, auf den<br />

Sie mit Ihren Angeboten reagieren<br />

können. Wie sieht das aktuell aus?<br />

RS: Was wir aktuell wahrnehmen und zukünftig<br />

stärker sowohl durch Beratungsleistungen<br />

der BDG-Service als auch durch<br />

die Weiterbildungsmöglichkeiten der Akademie<br />

anbieten werden, sind beispielsweise<br />

Themen wie Transformation und<br />

Treibhausgas-Reduzierung, zukünftige<br />

Nutzungsmöglichkeiten der KI in Gießtechnischen<br />

Prozessen. Außerdem wollen wir<br />

den Praxis-Anteil der Weiterbildungsangebote<br />

steigern. Wir wollen der verlängerte<br />

Arm der Gießereien sein, bei der Einführung<br />

dieser Themen vor Ort unterstützen<br />

und nicht allein per PowerPoint lehren.<br />

Die Nähe zum Bundesverband der<br />

Deutschen Gießerei-Industrie tut da<br />

sicher ein Übriges. Wie sieht die Zusammenarbeit<br />

zwischen Verband und<br />

der BDG Service GmbH aus? Gibt es<br />

Pläne für die Zukunft?<br />

RS: Eine zukünftig in ihrem Angebot an<br />

Meisterlehrgang der VDG-Akademie<br />

Peter Oberschelp<br />

Der Meisterlehrgang der VDG-Akademie zum Industriemeister mit der Fachrichtung<br />

Gießerei umfasst rund 1000 Unterrichtsstunden, die sich über zwei Jahre auf<br />

elf zweiwöchige Kurse im Ganztagsunterricht verteilen. Darin wird vermittelt:<br />

> Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation (Teil 1): Rechtsbewusstes und<br />

betriebswirtschaftliches Handeln, Methoden der Information, Kommunikation<br />

und Planung, Zusammenarbeit im Betrieb, naturwissenschaftliche und technische<br />

Gesetzmäßigkeiten<br />

> Handlungsspezifische Qualifikationen (Teil 2): Technik (Gießereitechnik (Betriebstechnik,<br />

Fertigungstechnik), Technische Kommunikation, Werkstofftechnologie),<br />

Organisation (Betriebliches Kostenwesen, Planungs-, Steuerungs- und Kommunikationssysteme,<br />

Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz), Führung und Personal<br />

(Personalführung und -entwicklung, Qualitätsmanagement)<br />

Der Meisterlehrgang schließt mit der Prüfung zum Geprüften Industriemeister –<br />

Fachrichtung Gießerei vor der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf ab.<br />

Anmeldungen für 2025/26 sind noch bis zum Dezember möglich.<br />

hat an der Universität Duisburg-Essen das Studium<br />

der Gießereitechnik mit dem Diplom-Ingenieur<br />

(FH) abgeschlossen. Nach dem Studium<br />

der Werkstoffingenieurwissenschaft (Gießerei)<br />

an der TU Bergakademie Freiberg, die er mit<br />

dem Diplom-Ingenieur (TU) verließ, arbeitete er<br />

unter anderem bei GF Mettmann, dem IFG Institut<br />

für Gießereitechnik und Imerys Metalcasting.<br />

Vor seiner jetzigen Tätigkeit war er von<br />

2018 bis 2023 bei Busch-Hungária Kft in Ungarn<br />

tätig. Seine Aufgaben waren hier die Unterstützung<br />

der ungarischen Mitarbeiter bei der Produkt-<br />

und Prozessoptimierung. Seit April 2023 ist er als Beratungs-Ingenieur bei<br />

der BDG-Service beschäftigt. In dieser Eigenschaft bringt er sich auch als Dozent<br />

bei den Weiterbildungen der VDG-Akademie ein.<br />

Dienstleistungen breiter aufgestellte<br />

BDG-Service wird hier Hand in Hand mit<br />

dem BDG arbeiten und sich unter dem<br />

gemeinsamen Dach des HDGI mit den<br />

Referaten und Spezialisten unterschiedlichster<br />

Fachexpertisen eng verzahnen<br />

können. Nehmen wir das Beispiel Transformation,<br />

CO 2 -Reduzierung und der damit<br />

verbundenen Berichterstattungen<br />

über Corporate Carbon Footprint bzw.<br />

Product Carbon Footprint. Hier hat das<br />

Referat Energie und Umwelt des BDG zusammen<br />

mit Massivumformern das CO 2 -<br />

Kalkulationstool FRED entwickelt und zertifiziert.<br />

Wer dieses Jahr auf der Großen<br />

Gießereitechnischen Tagung in Salzburg<br />

war, konnte bei der Vorstellung des Tools<br />

Näheres erfahren. Die BDG-Service<br />

GmbH schließt hier an und wird in 2025<br />

über die VDG-Akademie den notwendigen<br />

theoretischen Background anbieten können.<br />

Die Ingenieure der BDG-Service sollen<br />

die Gießereien vor Ort bei der Ermittlung<br />

der notwendigen energiespezifischen<br />

Daten und in der Umsetzung des<br />

Tools unterstützen. Gerade hier werden<br />

viele klein- und mittelständischen Gießereien<br />

nicht die Fachkräftekapazitäten aus<br />

den eigenen Reihen stellen können und<br />

Unterstützung benötigen.<br />

Die BDG-Service berät die Gießereien<br />

als Dienstleister bei der Ausgestaltung<br />

ihrer Prozesse. Sehen Sie da Schwerpunkte<br />

in letzter Zeit? Aus welchen Bereichen<br />

kommen die Aufträge? Clustern<br />

sich die Herausforderungen der<br />

Unternehmen?<br />

RS: Wir nehmen aktuell verstärkt Anfragen<br />

zu Schadensermittlungen an Bauteilen<br />

war. Parallel kommen Anfragen zu<br />

Prozessoptimierungen bei Nischenprodukten<br />

rein. Die bisherigen Ergebnisse<br />

nach Auftragsabwicklungen zeigten, dass<br />

der Faktor Mensch und dessen Qualifikation<br />

hier maßgeblichen Einfluss hat. Gießereien<br />

haben altersbedingt Experten in<br />

den eigenen Reihen verloren und konnten<br />

diese nicht nachbesetzen. Dies führte zu<br />

Projekten, fachspezifische In-House-<br />

Schulungen in den Gießereien vor Ort, die<br />

teils schon in der Konstruktion ansetzten.<br />

Wie reagiert die BDG-Service darauf?<br />

RS: Die Bedürfnisse der Gießereien, Zulieferer<br />

und Abnehmer auf der Gießerei-<br />

Prozessseite als auch auf der Qualifikationsseite<br />

werden stärker aufgenommen<br />

und gemeinsame Lösungspakete entwickelt.<br />

Welche Leistungen heute und morgen<br />

den Gießereien angeboten werden<br />

können, wird stärker publiziert werden.<br />

Kommen wir zum Nachwuchs – einer<br />

latenten Herausforderung, die immer<br />

mehr an Brisanz gewinnt und in Zu-<br />

FOTO: PRIVAT<br />

78 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


VDG-Akademie<br />

Aufbau-Workshop — Teil 2 Erfolgreich verhandeln — 07.-08.10.<strong>2024</strong><br />

Kniffig ist eine Verhandlungssituation besonders, wenn vom Ausgang<br />

des Diskurses viel für Sie, oder Ihr Unternehmen abhängt, während die<br />

argumentativen Standpunkte diametral -, sprich denkbar weit voneinander<br />

entfernt sind.<br />

Erfolgreich verhandeln — Schwierige Verhandlungen führen — ID: 52016<br />

Anmeldungen<br />

+<br />

Detailinformationen<br />

www.vdg-akademie.de<br />

Bildungspartner für die Gießereibranche<br />

BDG Service GmbH<br />

Hansaallee 203<br />

40549 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 (0)211-6871-362<br />

Fax: +49 (0)211-6871-40362<br />

Mail: andrea.kirsch@vdg-akademie.de<br />

Web: www.vdg-akademie.de<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 79


MANAGEMENT | INTERVIEW<br />

kunft noch gewinnen wird. Die VDG-<br />

Akademie ist einer der wenigen Weiterbildungsinstitute,<br />

die zum Industriemeister<br />

Gießerei ausbildet. Die<br />

Unternehmen suchen händeringend<br />

nach fachspezifischem Personal. Dennoch<br />

haben Sie Schwierigkeiten, den<br />

Kurs kostendeckend anzubieten. Wie<br />

passt das zusammen?<br />

RS: Die Ausbildung des IHK-geprüften<br />

Industriemeisters Gießerei ist einer der<br />

wichtigsten Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />

die die VDG-Akademie seit vielen<br />

Jahren anbietet. Der stete Erfolg für die<br />

Teilnehmer liegt dabei in Qualität und<br />

damit einhergehend im Umfang des<br />

Lehrinhaltes. Dieser orientiert sich nicht<br />

allein an den Empfehlungen der IHK zu<br />

den Ausbildungsinhalten, sondern geht in<br />

Theorie und Praxis weit darüber hinaus.<br />

Um die Lehrveranstaltungen entsprechend<br />

praxisrelevant und für die Teilnehmenden<br />

interessant zu machen, wird der<br />

Inhalt über Dozenten mit praktischer Erfahrung<br />

aus der Gießerei-Industrie vermittelt.<br />

Es war für die VDG-Akademie immer<br />

eine strategisch wichtige Verantwortung,<br />

hier durch Qualität zu überzeugen, was<br />

uns durch positives Feedback vieler Absolventen<br />

immer wieder zurückgespiegelt<br />

wird. Hier hat Qualität ihren Preis in Form<br />

von Kosten für die Akademie, die nicht 1:1<br />

weitergegeben werden können. Dies liegt<br />

auch in einem zunehmend schärferen<br />

Wettbewerb durch Anbieter am Markt, die<br />

durch Online- oder hybride Lehrveranstaltungen<br />

in kürzerer Zeit ein ähnliches<br />

Ausbildungsprogramm vermarkten. Auf<br />

diesen Zug wird die VDG-Akademie nicht<br />

aufspringen und ihrem hohen Qualitätsanspruch<br />

gerecht bleiben.<br />

Geht es also auch darum, dass die Gießereien<br />

selbst ihren Nachwuchs entwickeln?<br />

Menschen aufbauen?<br />

RS: Ja, und wir wollen dabei helfen.<br />

Können Sie Defizite auffangen?<br />

RS: Ja, können wir.<br />

PO: Ja, das können wir tatsächlich. Ich<br />

denke, das ist der Vorteil der Ausbildung<br />

in der VDG-Akademie. Es ist durch die<br />

kleinen Gruppen sehr familiär, so dass der<br />

eine den anderen unterstützt. Durch unsere<br />

Team-Building-Maßnahmen fördern wir<br />

diese Gruppenbildung.<br />

Seitens der Dozenten legen wir sehr<br />

viel Wert auf die Grundlagenausbildung,<br />

bspw. NTG (Naturwissenschaftlich-Technische<br />

Gesetzmäßigkeiten). Hier sind viele<br />

Defi zite festzustellen, weil jeder der<br />

Schüler unterschiedlich lang aus der Schule<br />

heraus ist. Die Teilnehmer werden aber<br />

nicht allein gelassen, sondern werden in<br />

vielen Übungen durch die Dozenten unterstützt.<br />

Wo kommen die Dozenten her, wie finden<br />

Sie Dozenten?<br />

RS: Aus Industrie, Hochschulen etc. mit<br />

direktem Bezug zur Gießerei-Industrie.<br />

Der Markt wird aber auch hier dünner.<br />

Sie bleiben durch die Arbeit in den Unternehmen<br />

immer nah an der Branche.<br />

Wie beeinflusst das ihre Dozententätigkeit,<br />

Herr Oberschelp? Sicherlich<br />

gestalten Sie auch maßgeblich die<br />

Branche damit.<br />

FOTO: PRIVAT<br />

PO: Ich kann durch die Beratung zu bestimmten<br />

Themen diese Erfahrungen oder<br />

Ergebnisse mit in den Unterricht einbauen,<br />

das ist für die meisten spannend und ich<br />

kann die Teilnehmer so ein bisschen mitnehmen.<br />

Praktische Beispiele helfen auch<br />

bei der „Verinnerlichung“ von Wissen.<br />

Wie werden die Unterrichtsinhalte<br />

festgelegt?<br />

PO: Die Unterrichtsinhalte bzw. Fächer,<br />

sind bei den Basisqualifikationen durch<br />

die IHK vorgegeben.<br />

Bei den typischen Gießereifächern haben<br />

wir großen Spielraum, das Grundkonzept<br />

steht seit vielen Jahren fest. Die Inhalte<br />

zu den einzelnen Fächern werden<br />

aber immer wieder überarbeitet, weil die<br />

Technik in den Gießereien sich auch immer<br />

wieder ändert.<br />

Neue Fächer werden auch aufgenommen.<br />

Bspw. der 3-D-Druck, demnächst<br />

werden wir auch die Möglichkeiten der<br />

Anwendung von KI in unseren Unterricht<br />

aufnehmen.<br />

Sie sind auch Mitglied des Prüfungsausschusses<br />

der IHK Düsseldorf, Herr<br />

Oberschelp. Auf der einen Seite eine<br />

Win-win-Situation. Sie sorgen dafür,<br />

dass die für die Branche wichtigen Inhalte<br />

Gegenstand der Prüfung sind<br />

und können außerdem die Teilnehmer<br />

auch darauf vorbereiten. Andererseits<br />

aber auch ein Spannungsfeld.<br />

PO: Als Prüfer der IHK Düsseldorf und<br />

auch als Dozent bei der Ausbildung versuchen<br />

wir unsere Aufgaben professionell<br />

zu erledigen. Das wird auch von uns mit<br />

Recht erwartet.<br />

Bei der Ausbildung gibt es von uns allen<br />

jede Unterstützung. Aber bei der Prüfung<br />

muss sich dann jeder Prüfling selbst<br />

beweisen. Unsere Aufgabe ist es, für gut<br />

ausgebildete Meister in der Gießerei-<br />

Branche zu sorgen.<br />

Ohne Nachwuchs keine Zukunft. Wie<br />

bewerten Sie die Aussichten der Branche?<br />

RS: Angespannt.<br />

Besser kann man nicht zusammenfassen,<br />

warum Unternehmen in die Ausund<br />

Weiterbildung ihrer Mitarbeiter<br />

investieren sollten. Herr Stog, Herr<br />

Oberschelp, ich bedanke mich für das<br />

Gespräch.<br />

Im Gespräch mit Ralf Stog und Peter Oberschelp:<br />

Dr. Kristina Krüger, BDG.<br />

80 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


VDG-Akademie<br />

NEU Grundlagen der Betriebsfestigkeit für zuverlässige<br />

und leichte Gussbauteile<br />

13.-14.11.<strong>2024</strong> in Bad Dürkheim - ID: 52017<br />

Das Seminar bietet einen Überblick über die Grundlagen der<br />

Betriebsfestigkeit mit einem Fokus auf Gussbauteile und die damit<br />

verbundenen Umsetzungsmöglichkeiten für Leichtbau.<br />

Anmeldungen<br />

+<br />

Detailinformationen<br />

www.vdg-akademie.de<br />

Bildungspartner für die Gießereibranche<br />

BDG Service GmbH<br />

Hansaallee 203<br />

40549 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 (0)211-6871-362<br />

Fax: +49 (0)211-6871-40362<br />

Mail: andrea.kirsch@vdg-akademie.de<br />

Web: www.vdg-akademie.de<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 81


SERVICE | PATENTE<br />

Veröffentlichte<br />

erteilte Patente<br />

Hinweis: Gegen deutsche Patente ist der Einspruch beim Deutschen Patentund<br />

Markenamt bis 9 Monate nach der Veröffentlichung möglich. Gegen<br />

europäische Patente ist der Einspruch beim Europäischen Patentamt bis 9<br />

Monate nach der Veröffentlichung möglich.<br />

Schmelztechnik, Metallurgie, Zubehör: Öfen, Pfannen<br />

usw.<br />

EP 4<strong>09</strong>5269 B1, IPC: C21C 7/00. Inh.: JFE Steel Corporation, Tokyo, JP.<br />

Entkohlungsraffnierungsverfahren für geschmolzenen Stahl unter vermindertem<br />

Druck. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3967670 B1, IPC: C04B 5/06. Inh.: JFE Steel Corporation, Tokyo, JP.<br />

Verfahren zur Modifizierung von Stahlwerksschlacke. Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

Formstoffe, Formverfahren, Kernfertigung, Formstoffaufbereitung,<br />

Dauerformen<br />

EP 3535074 B1, IPC: B22C 1/18. Inh.: Allied Mineral Products LLC, Columbus,<br />

OH, US. Stabilisierte feuerfeste Zusammensetzungen. Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3338910 B1, IPC: B22C 1/00. Inh.: Hyundai Motor Company, Seoul, KR.<br />

Salzkern zum Druckgießen mit Aluminium und Herstellungsverfahren dafür.<br />

Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

Gießverfahren, Gießvorrichtungen (ohne Druckgießtechnik)<br />

EP 4103342 B1, IPC: B22D 11/00. Inh.: Novelis, Inc., Atlanta, GA, US. Ultraschallbehandlung<br />

zur Mikrostrukturverfeinerung von Stranggussprodukten.<br />

Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4185421 B1, IPC: B22D 11/049. Inh.: Novelis, Inc., Atlanta, GA, US.<br />

Detektion der Metalltrennung aus einer Gussform. Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3911460 B1, IPC: B22D 19/10. Inh.: Magna International Inc., Aurora,<br />

CA. Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Warmrissbildung. Pub.:<br />

10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3845328 B1, IPC: B22D 11/115. Inh.: INTECO melting and casting technologies<br />

GmbH, Bruck an der Mur, AT. Produktionsanlage für Metallstäbe,<br />

Gießmaschine UND Gießverfahren. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

DE 1120<strong>09</strong>001002 B4, IPC:<br />

B22D 21/02. Inh.: Goodwin<br />

PLC, Stoke-on-Trent, GB. Verfahren<br />

zur Verringerung der<br />

durch thermische Kontraktion<br />

bedingten Risse während des<br />

Gießens von Super-Nickellegierungen<br />

(SNL). Pub.:<br />

18.07.<strong>2024</strong><br />

Generative Fertigungsverfahren<br />

EP 3162469 B1, IPC: B22F 7/06. Inh.: General Electric Company, Schenectady,<br />

NY, US. Ineinandergreifende Materialübergangszone mit integrierter<br />

Filmkühlung. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3883713 B1, IPC: B22F 9/22. Inh.: Tata Steel Limited, Jamshedpur, IN.<br />

Verfahren zur Herstellung von kugelförmigem Eisenpulver. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4269000 B1, IPC: B22F 10/10. Inh.: Siemens Aktiengesellschaft, München,<br />

DE. Additiv hergestelltes Magnetblech, Blechpaket und elektrische Maschine.<br />

Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3743233 B1, IPC: B22F 12/49. Inh.: General Electric Company, Schenectady,<br />

NY, US. Systeme und Verfahren zur dynamischen Formung von<br />

Laserstrahlprofilen zur Steuerung von Mikrostrukturen bei generativ gefertigten<br />

Metallen. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3880439 B1, IPC: B29C 64/118. Inh.: Kilncore Inc., Sutton, CA. Heißende<br />

mit sehr hoher Temperatur für einen Schmelzschichtungsdrucker. Pub.:<br />

03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4240575 B1, IPC: B29C 64/141. Inh.: Jancosek, Michal, Tomásov, SK.<br />

Verfahren zur additiven Formung eines 3D-Objekts durch Schichtung basischer<br />

Blöcke. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3074160 B1, IPC: B22F 3/06. Inh.: RTX Corporation, Farmington, CT,<br />

US. Verfahren zur Herstellung einer hybriden Zylinderstruktur. Pub.:<br />

10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3838445 B1, IPC: B22F 3/105. Inh.: Seurat Technologies, Inc., Wilmington,<br />

MA, US. Polarisationskombinationssystem in der generativen Fertigung.<br />

Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3860787 B1, IPC: B22F 3/105. Inh.: C-TEC Constellium Technology<br />

Center, Voreppe, FR. Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumlegierungsteils.<br />

Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4045211 B1, IPC: B22F 3/105. Inh.: AddUp, Cébazat, FR. Additive<br />

Herstellungsmaschine mit mobiler und regulierter Pulverabgabe. Pub.:<br />

10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4122626 B1, IPC: B22F 10/38. Inh.: Smith & Nephew, Inc., Memphis,<br />

TN, US. Poröse Struktur und Herstellungsverfahren dafür. Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4149742 B1, IPC: B29C 64/141. Inh.: TIGER Coatings GmbH & Co. KG,<br />

Wels, AT. Wärmehärtbares Material zur Verwendung in der generativen Fertigung.<br />

Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3374162 B1, IPC: B29C 64/153. Inh.: SHPP Global Technologies B.V.,<br />

Bergen op Zoom, NL. Verbesserter Pulverfluss und Schmelzfluss von Polymeren<br />

für Anwendungen der generativen Fertigung. Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3532221 B1, IPC: B29C 64/153. Inh.: General Electric Company, Schenectady,<br />

NY, US. Verfahren zur Herstellung thermischer Strukturen für additive<br />

Fertigung. Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4<strong>09</strong>8426 B1, IPC: B29C 64/165. Inh.: Concr3de B.V., Rotterdam, NL.<br />

Modularer Endeffektor und System für den Freistrahl-Bindemittel-3D-Druck<br />

mittels einer Brücke sowie ein computerimplementiertes Verfahren. Pub.:<br />

10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3995234 B1, IPC: B22F 3/03. Inh.: Mitsubishi Heavy Industries Ltd.,<br />

Tokyo, JP. Verfahren zur Herstellung einer oxidationsbeständigen Legierung.<br />

Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3860788 B1, IPC: B22F 3/105. Inh.: C-TEC Constellium Technology<br />

Center, Voreppe, FR. Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumlegierungsteils<br />

und ein Aluminiumlegierungspulver. Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

IHR PATENTER PARTNER<br />

IN DER <strong>GIESSEREI</strong>-INDUSTRIE<br />

82 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong><br />

EP 3595832 B1, IPC: B22F 3/22. Inh.: Offce National d‘Etudes et de Recherches<br />

Aérospatiales, Palaiseau, FR. Gesintertes Metallmaterial mit gerichteter<br />

Porosität und mindestens einem ferromagnetischen Teil sowie Herstellungsverfahren<br />

dafür. Pub.: 17.07.<strong>2024</strong>


EP 3441161 B1, IPC: B22F 5/08. Inh.: Sumitomo Electric Industries Ltd.,<br />

Osaka, Osaka, JP; Sumitomo Electric Sintered Alloy Ltd., Takahashi, Okayama,<br />

JP. Verfahren zur Herstellung eines Sinterkörpers und Sinterkörper. Pub.:<br />

17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4116066 B1, IPC: B29C 64/124. Inh.: General Electric Company, Schenectady,<br />

NY, US. Verfahren zur generativen Fertigung für funktionell gradiertes<br />

Material. Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3784476 B1, IPC: B29C 64/218. Inh.: The Exone Company, North Huntingdon,<br />

PA, US. Dreidimensionaler Pulverschichtdrucker mit Glättvorrichtung.<br />

Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3381602 B1, IPC: B22F 3/12. Inh.: General Electric Technology GmbH,<br />

Baden, CH. Hybridbauteil mit mehreren Kernen und Verfahren zur Behandlung<br />

eines Bauteils. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3<strong>09</strong>6908 B1, IPC: B22F 10/28. Inh.: RTX Corporation, Farmington, CT,<br />

US. Konditionierung eines oder mehrerer additiv gefertigter Objekte. Pub.:<br />

24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4147807 B1, IPC: B22F 10/30. Inh.: Ivoclar Vivadent AG, Schaan, LI.<br />

Plausibilitätsprüfung für additive Herstellverfahren, insbesondere Rapid-Prototyping-Geräte.<br />

Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4<strong>09</strong>1740 B1, IPC: B22F 10/40. Inh.: Hamilton Sundstrand Corporation,<br />

Charlotte, NC, US. Einsätze in einer Bauplatte zur Verwendung bei der generativen<br />

Fertigung. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3924167 B1, IPC: B29C 64/10. Inh.: PPG Industries Ohio Inc., Cleveland,<br />

OH, US. 3D-Drucken von Verschlusskappen. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102018203750 B4, IPC: B22F 10/38. Inh.: Fraunhofer-Gesellschaft zur<br />

Förderung der angewandten Forschung e.V., München, DE. Verfahren zur<br />

Herstellung eines Bauteils, durch dessen Inneres mindestens ein Mikrokanal<br />

geführt ist. Pub.: 11.07.<strong>2024</strong><br />

DE 502015005681 C5, IPC: B22F 1/00. Inh.: Heraeus Deutschland GmbH<br />

& Co. KG, Hanau, DE. Metallsinterzubereitung und deren Verwendung zum<br />

Verbinden von Bauelementen. Pub.: 11.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102020104633 B4, IPC: B29C 64/2<strong>09</strong>. Inh.: Beetz, Adrian, Giebelstadt,<br />

DE. Trägervorrichtung zur Aufnahme eines Druckkopfes, additive Fertigungsanlage<br />

und Verfahren zum Wechseln eines Druckkopfes an einer Trägervorrichtung.<br />

Pub.: 18.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102020131866 B4, IPC: B22F 12/30. Inh.: GM Global Technology Operations<br />

LLC, Detroit, MI, US. Konfigurierbare Bauvolumensysteme. Pub.:<br />

18.07.<strong>2024</strong><br />

DE 112018008001 B4, IPC: B23K 26/342. Inh.: Mitsubishi Electric Corporation,<br />

Tokyo, JP. 3D-Druckvorrichtung und numerisches Steuergerät. Pub.:<br />

18.07.<strong>2024</strong><br />

Druck- und Spritzgießtechnik: Maschinen, Werkzeuge,<br />

Peripheriegeräte<br />

EP 3892399 B1, IPC: B22D 17/20. Inh.: Oskar Frech GmbH + Co. KG,<br />

Schorndorf, DE. Gießkolbensystem und Gießverfahren für eine Druckgießmaschine.<br />

Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3978162 B1, IPC: B22D 17/22. Inh.: Shanghai Changqiang Industrial<br />

Technology Ltd. Co., Shanghai, CN. Hochtemperatur-Druckgussform<br />

für Legierung und Gießverfahren für Laufrad und Leitschaufel. Pub.:<br />

24.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102016118729 B4, IPC: C22C 21/02. Inh.: GM Global Technology Operations<br />

LLC, Detroit, MI, US. Aluminiumlegierung, geeignet für Hochdruckgießen.<br />

Pub.: 11.07.<strong>2024</strong><br />

Spezielle Gussprodukte<br />

EP 3898026 B1, IPC: B28B 1/24. Inh.: Chromalloy Gas Turbine LLC, Palm<br />

Beach Gardens, FL, US. Verfahren zur Herstellung eines Kerns zum Gießen<br />

einer Gasturbinenkomponente. Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

Anmerkung:<br />

Alle referierten Dokumente können unter www.depatisnet.de<br />

eingesehen werden.<br />

Der kostenlose Bezug der veröffentlichten Dokumente des Deutschen Patent-<br />

und Markenamtes ist ausschließlich über das Internet unter www.<br />

dpma.de – publikationen möglich. Unter www.dpma.de erhalten Sie<br />

auch weitere Informationen über das Deutsche Patent- und Markenamt.<br />

Die Publikationen des Europäischen Patentamtes sind kostenlos unter<br />

www.epoline.org (Online-Akteneinsicht) erhältlich.<br />

Erläuterungen:<br />

DE = Schrift des Deutschen Patent- und Markenamtes<br />

EP = Schrift des Europäischen Patentamtes<br />

A1, A2 = Offenlegungsschrift<br />

B1, B2,<br />

B3, B4 = Patentschrift<br />

T2 = Übersetzung einer europäischen Patentschrift<br />

U1 = Gebrauchsmusterschrift<br />

WO = Veröffentlichung der ursprünglichen PCT-Anmeldung<br />

IPC = Internationale Patentklassifikation<br />

Anm. = Patentanmelder<br />

Inh. = Patent-, Gebrauchsmusterinhaber<br />

Pub. = Veröffentlichungstag<br />

Überwachte Klassen der IPC:<br />

B22C Form- und Kernmassen, Schlichten, Formstoffaufbereitung,<br />

Modelle, Formen, Kerne, Formver fahren,<br />

Formmaschinen, Formkästen<br />

B22D Schmelzbehandlung, Gießverfahren einschl. Schleudergießen,<br />

Kokillengießen, Druckgießen, Dosiervorrichtungen,<br />

Gießgefäße u.v.m.<br />

B22F Generative Fertigung<br />

B23K Löten, Schweißen, Beschichten, Schneiden, Generative<br />

Fertigung, soweit für die Gießereitechnologie von Interesse<br />

B29C 64/xx Generative Fertigung<br />

C04B Feuerfeste Massen<br />

C21C Metallurgie (z. B. Herstellung von Stahl und Guss eisen)<br />

C22C Legierungen<br />

F01, Kraft- und Arbeitsmaschinen, Brennkraftmaschinen,<br />

F02 insbes. F02F, soweit besondere gießerei technische<br />

Aspekte betroffen sind (z. B. Herstellung von Tur bi -<br />

nenschaufeln u. ä., Kolben, Zylinderblöcke usw.)<br />

F27B, Industrieöfen, soweit sie für die Gießereitechno logie<br />

F27D von Interesse sind; mit Ausnahme der Wärmebehandlungsöfen<br />

G01K Temperaturmessung, soweit für die Gießereitech nologie<br />

von Interesse<br />

G01N Untersuchung physikalischer Eigenschaften an Gusswerkstoffen,<br />

auch zerstörungsfreie Prüfung<br />

Hinweis:<br />

Die Recherchen werden nach bestem Wissen und<br />

Gewissen durchgeführt. Für die Vollständigkeit kann<br />

jedoch keine Gewähr übernommen werden.<br />

EP 3988778 B1, IPC: F02F 3/02. Inh.: MAHLE International GmbH, Stuttgart,<br />

DE. Kolben für eine Brennkraftmaschine und Herstellungsverfahren.<br />

Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4175928 B1, IPC: C04B 37/00. Inh.: Safran Ceramics, Le Haillan, FR.<br />

Verfahren zur Herstellung einer Leitschaufel aus einem keramischen Matrixverbundmaterial.<br />

Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 83


SERVICE | PATENTE<br />

DE 112020001295 B4, IPC: F01D 9/02. Inh.: Mitsubishi Power Ltd., Yokohama,<br />

Kanagawa, JP. Turbinenleitschaufel, Gasturbine und Verfahren zur Herstellung<br />

einer Turbinenleitschaufel. Pub.: 04.07.<strong>2024</strong><br />

DE 1020<strong>09</strong>020100 B4, IPC: F02F 1/24. Inh.: Mercedes-Benz Group AG,<br />

Stuttgart, DE. Zylinderkopf. Pub.: 25.07.<strong>2024</strong><br />

Werkstoffe<br />

EP 3572540 B1, IPC: C22C 19/05. Inh.: Rolls-Royce PLC, London, GB.<br />

Superlegierung auf Nickelbasis. Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4107302 B1, IPC: C22C 21/04. Inh.: Novelis, Inc., Atlanta, GA, US. Kontrolle<br />

der Mikrostruktur einer Aluminiumlegierung für verbesserte Korrosionsbeständigkeit<br />

und Bondleistung. Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3817882 B1, IPC: B23K 1/00. Inh.: Siemens Energy Inc., Orlando, FL,<br />

US. Vorgesinterte Vorform zur Reparatur von wartungsfähigen Gasturbinenkomponenten.<br />

Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4261300 B1, IPC: C22C 14/00. Inh.: KGHM Polska Miedz Spólka Akcyjna,<br />

Lubin, PL. Ternäre Titanlegierung, Verfahren<br />

zu ihrer Herstellung und Verwendung. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4073283 B1, IPC: C22C 19/05. Inh.: Safran, Paris, FR; Offce National<br />

d‘Etudes et de Recherches Aérospatiales, Palaiseau, FR. Superlegierung auf<br />

Nickelbasis. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3821048 B1, IPC: C22C 21/00. Inh.: Novelis Koblenz GmbH, Koblenz,<br />

DE. Rippenmaterial aus Aluminiumlegierungsmaterial. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4026924 B1, IPC: C22C 21/00. Inh.: Nippon Light Metal Co. Ltd., Tokyo,<br />

JP; Nikkei MC Aluminium Co. Ltd., Tokyo, JP. Fotolumineszente Aluminiumlegierung<br />

und Druckgussmaterial aus dieser fotolumineszenten Aluminiumlegierung.<br />

Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3922743 B1, IPC: C22C 21/02. Inh.: Novelis Koblenz GmbH, Koblenz,<br />

DE. Verfahren zur Herstellung einer Aluminiumlegierungsplatte für Vakuumkammerelemente.<br />

Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4283001 B1, IPC: C22C 21/02. Inh.: Ferrari S.p.A., Modena, IT. Recycliertes<br />

Aluminiumgerüst für ein Straßenfahrzeug und entsprechendes Herstellungsverfahren.<br />

Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 32342<strong>09</strong> B1, IPC: C22C 38/36. Inh.: Scoperta, Inc., San Diego, CA, US.<br />

Harte und verschleißfeste Eisenlegierungen mit mehreren Hartphasen. Pub.:<br />

24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4180549 B1, IPC: C22C 38/44. Inh.: Daido Steel Co. Ltd., Nagoya, Aichi,<br />

JP. Legierung auf Eisenbasis zur Schmelzeverfestigungs-Formung und Metallpulver.<br />

Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

DE 11 2017 007 033 B4, IPC: C22C 21/02. Inh.: GM Global Technology<br />

Operations, LLC, Detroit, MI, US. Fahrgestellkomponente für ein Kraftfahrzeug<br />

aus einer Aluminiumlegierung und Verfahren zum Erhöhen der Duktilität<br />

und Festigkeit einer Aluminiumlegierung. Pub.: 11.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102023115082 B3, IPC: C22C 9/02. Inh.: Schmidt, Lothar, Winterthur,<br />

CH. Bronzelegierung. Pub.: 18.07.<strong>2024</strong><br />

Qualitätsprüfung, Messtechnik<br />

EP 3546927 B1, IPC: G01N 21/84. Inh.: Sintokogio Ltd., Nagoya, Aichi, JP.<br />

Inspektionsvorrichtung und Gießsystem. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4214497 B1, IPC: G01N 23/2208. Inh.: Gatan Inc., Pleasanton, CA,<br />

US. Computergestütztes Verfahren zur Bestimmung eines Elementanteiles<br />

eines Bestimmungselementes kleiner Ordnungszahl, insbesondere<br />

eines Li-Anteiles, und Vorrichtung zur Datenverarbeitung hierzu. Pub.:<br />

03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4276452 B1, IPC: G01N 23/223. Inh.: Bruker AXS GmbH, Karlsruhe, DE.<br />

System und Verfahren zum Bestimmen von Massenanteilen in einer Untersuchungsprobe<br />

mit wellenlängendispersiven Röntgenfluoreszenzspektrometern.<br />

Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3786625 B1, IPC: G01N 23/223. Inh.: Pratt & Whitney Canada Corp.,<br />

Longueuil, CA. Verfahren und System zur Bestimmung einer Abstrahlungstemperatur<br />

einer Motorkomponente mittels Schmierfluidanalyse. Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3568693 B1, IPC: G01N 29/02. Inh.: Nederlandse Organisatie voor Toegepast<br />

Natuurwetenschappelijk Onderzoek, ‚s-Gravenhage, NL. Verfahren<br />

und System zur Erkennung von Strukturen auf oder unter der Oberfläche<br />

einer Probe mit einer Sonde umfassend einen Cantilever und eine Sondenspitze.<br />

Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3785027 B1, IPC: G01N 29/04. Inh.: Chevron U.S.A. Inc., San Ramon,<br />

CA, US; Triad National Security LLC, Los Alamos, NM, US. Detektion, Überwachung<br />

und Positionsbestimmung von Änderungen in metallischen Strukturen<br />

mittels multimodaler akustischer Signale. Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3674676 B1, IPC: G01K 1/02. Inh.: SIKA Dr.Siebert & Kühn GmbH & Co.<br />

KG., Kaufungen, DE. Kalibieraufbau zum Kalibrieren eines Temperaturmessfühlers<br />

und Verfahren hierzu. Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3908822 B1, IPC: G01N 3/08. Inh.: Constellium Issoire, Issoire, FR. Verfahren<br />

zur Überprüfung einer Schadenstoleranzeigenschaft eines aus einer<br />

Aluminiumlegierung gefertigten Teils. Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3610249 B1, IPC: G01N 23/223. Inh.: Axiom Insights GmbH, Hamburg,<br />

DE. Verfahren und Messvorrichtung zur Röntgenfluoreszenz-Messung. Pub.:<br />

17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3 483 602 B1, IPC: G01N 29/04. Inh.: Baker Hughes Digital Solutions<br />

GmbH, Hürth, DE. Klassifizierung von Ultraschallangaben unter Verwendung<br />

von Mustererkennung. Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4226141 B1, IPC: G01N 29/06. Inh.: LUMICKS CA Holding B.V., Amsterdam,<br />

NL; Stichting VU, Amsterdam, NL. Bestimmung der physikalischen Eigenschaften<br />

von Zellkörpern auf Basis von Schallkraftspektroskopie. Pub.:<br />

24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3685153 B1, IPC: G01N 29/14. Inh.: Fisher Controls International LLC,<br />

Marshalltown, IA, US. Verfahren und Vorrichtung zur Mehrzweckverwendung<br />

eines Schallemissionssensors. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102016215539 B4, IPC: G01N 3/42. Inh.: Mitutoyo Corporation, Kawasaki,<br />

Kanagawa, JP. Härteprüfvorrichtung und Härteprüfverfahren. Pub.:<br />

25.07.<strong>2024</strong><br />

Oberflächenbehandlung, Schweißen, Löten<br />

EP 4 076 824 B1, IPC: B23K 26/00. Inh.: CHIRON Group SE, Tuttlingen, DE.<br />

Vorrichtung zur Beschichtung von Bremsscheiben, und Fertigungsanlage zur<br />

Herstellung von Bremsscheiben, mit zumindest einer solchen Vorrichtung.<br />

Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 3789148 B1, IPC: B23K 1/008. Inh.: Rehm Thermal Systems GmbH,<br />

Blaubeuren-Seißen, DE. Reflow-Lötanlage zum kombinierten Konvektionslöten<br />

und Kondensationslöten. Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102020118399 B4, IPC: B23K 3/06. Inh.: SEHO Vermögensverwaltungs<br />

GmbH & Co. KG, Kreuzwertheim, DE. Lötdüse, Verfahren zu ihrer Herstellung<br />

und Verfahren zum Selektivlöten einer Baugruppe. Pub.: 04.07.<strong>2024</strong><br />

DE 112020004685 B4, IPC: B23K 35/14. Inh.: National Institute of Advanced<br />

Industrial Science and Technology, Tokyo, JP; Senju Metal Industry Co.<br />

Ltd., Tokyo, JP. Vorformlötmittel und Verbindungsverfahren unter Verwendung<br />

desselben. Pub.: 25.07.<strong>2024</strong><br />

Feuerfeste Produkte<br />

EP 3 730 887 B1, IPC: F27D 1/14. Inh.: Silicon Holding B.V., ‚s-Gravenhage,<br />

NL. Feuerfester Anker. Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102019220085 B4, IPC: C04B 35/04. Inh.: Refratechnik Holding GmbH,<br />

München, DE. Versatz zur Herstellung eines grobkeramischen feuerfesten<br />

basischen Erzeugnisses und Verwendung des Versatzes, derartiges Erzeugnis<br />

sowie Verfahren zu seiner Herstellung, Zustellung eines Industrieofens<br />

und Verwendung der Zustellung für einen Industrieofen. Pub.: 25.07.<strong>2024</strong><br />

84 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


Übersetzungen internationaler<br />

Patentliteratur (T-Schriften)<br />

Formstoffe, Formverfahren, Kernfertigung, Formstoffaufbereitung,<br />

Dauerformen<br />

DE 112022004686 T5, IPC: B22C 1/02. Inh.: Sintokogio Ltd., Nagoya, Aichi,<br />

JP; Takemoto Yushi KK, Gamagori, Aichi, JP. Sandformbildendes Additiv,<br />

sandformbildende Zusammensetzung, Verfahren zur Herstellung einer Sandform,<br />

und Sandform. Pub.: 11.07.<strong>2024</strong><br />

DE 112022004689 T5, IPC: B22C 1/00. Inh.: Sintokogio Ltd., Nagoya, Aichi,<br />

JP. Vorrichtung zum Schätzen eines Aktivtongehalts, Vorrichtung zum<br />

Erstellen eines gelernten Modells, Verfahren zum Schätzen eines Aktivtongehalts<br />

und Verfahren zum Erstellen eines gelernten Modells. Pub.: 18.07.<strong>2024</strong><br />

Generative Fertigungsverfahren<br />

DE 112022004072 T5, IPC: B22F 10/14. Inh.: Süleyman Demirel Üniversitesi<br />

Idari Ve Mali Isler Daire Baskanligi Genel Sekreterlik, Isparta, TR. Bindemittel<br />

für Binder-Jetting-Additiv-Fertigungsverfahren. Pub.: 18.07.<strong>2024</strong><br />

Oberflächenbehandlung, Schweißen, Löten<br />

DE 112022004812 T5, IPC: B23K 35/28. Inh.: UACJ Corporation, Tokyo,<br />

JP. Aluminiumlegierungshartlotblech und Verfahren zum Produzieren desselben.<br />

Pub.: 18.07.<strong>2024</strong><br />

Gebrauchsmustereintragungen<br />

Generative Fertigungsverfahren<br />

DE 212022000273 U1, IPC: B22F 12/50. Inh.: Süleyman Demirel Üniversitesi<br />

Idari Ve Mali Isler Daire Baskanligi Genel Sekreterlik, Isparta, TR. Additive<br />

Fertigungsanlage mit Binder-Jetting-Verfahren. Pub.: 18.07.<strong>2024</strong><br />

Qualitätsprüfung, Messtechnik<br />

DE 20<strong>2024</strong>102248 U1, IPC: G01N 23/20008. Inh.: Bruker AXS GmbH,<br />

Karlsruhe, DE. Geführter Strahlfänger in einem Röntgen-optischen System.<br />

Pub.: 04.07.<strong>2024</strong><br />

Veröffentlichte<br />

Patentanmeldungen<br />

Schmelztechnik, Metallurgie, Zubehör: Öfen, Pfannen<br />

usw.<br />

EP 4392196 A1 (WO 2023/028283), IPC: B22D 41/56. Anm.: J.H Fletcher<br />

& Co., Huntington, WV 25722-2187, US. System und Verfahren zur Entfernung<br />

und Installation von porösen Stopfen. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4392583 A1 (WO 2023/025921), IPC: C21B 5/06. Anm.: Paul Wurth<br />

S.A., Luxembourg, LU. Verfahren zum Betreiben einer metallurgischen Anlage<br />

zur Herstellung von Eisenprodukten. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4394050 A1, IPC: C21C 5/28. Anm.: JFE Steel Corporation, Tokyo, JP.<br />

Vorrichtung zur Schätzung der Schlackenmenge in einem Ofen, Verfahren<br />

zur Schätzung der Schlackenmenge in einem Ofen und Verfahren zur Herstellung<br />

von geschmolzenem Stahl. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4394051 A1, IPC: C21C 5/52. Anm.: JFE Steel Corporation, Tokyo, JP.<br />

Verfahren zur Vorhersage der Unreinheitskonzentration von geschmolzenem<br />

Eisen, Verfahren zur Herstellung von geschmolzenem Eisen. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4394301 A2, IPC: F27D 1/12. Anm.: Owens-Brockway Glass Container<br />

Inc., Perrysburg, OH, US. Kühlplatte für eine Schmelzvorrichtung. Pub.:<br />

03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4396382 A1 (WO 2023/03<strong>09</strong>44), IPC: C21B 13/00. Anm.: thyssen-<br />

Krupp Steel Europe AG, Duisburg, DE. Verfahren zur Herstellung einer Eisenschmelze.<br />

Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4396385 A1 (WO 2023/031546), IPC: C22B 9/16. Anm.: Constellium<br />

Issoire, Issoire, FR; u.A. Verfahren zur nachhaltigen Wiederverwertung von<br />

Aluminiumlegierungsschrott. Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4396386 A1 (WO 2023/031547), IPC: C22B 9/16. Anm.: Constellium<br />

Issoire, Issoire, FR; u.A. Nachhaltige Umschmelzstraße für Aluminiumlegierungsschrott.<br />

Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4396510 A1 (WO 2023/031500), IPC: F27B 15/10. Anm.: Metso Metals<br />

Oy, Espoo, FI. Verfahren zur Vergleichmäßigung der Zufuhr von Reaktionsgas<br />

bei der Zufuhr von Reaktionsgas in einen Suspensionsschmelzofen und<br />

Brenner. Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4396511 A1 (WO 2023/031545), IPC: F27D 3/00. Anm.: Constellium<br />

Issoire, Issoire, FR; u.A. Verfahren zum Schmelzen einer Aluminiumcharge<br />

mittels eines Induktionsofens. Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4401900 A1, IPC: B22D 41/30. Anm.: Pire Feuerfeste Produkte GmbH<br />

& Co. KG, Duisburg, DE. Verfahren zur Reparatur eines Schieberverschlusses.<br />

Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4403651 A1, IPC: C21C 5/52. Anm.: JFE Steel Corporation, Tokyo, JP.<br />

Verfahren zur Herstellung von geschmolzenem Eisen. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102023100464 A1, IPC: C22B 9/187. Anm.: ThyssenKrupp Steel Europe<br />

AG, Duisburg, DE. Verfahren zum Betreiben eines Gleichstrom-Elektroofens<br />

zur Erzeugung einer Eisenschmelze und Flüssigschlacke. Pub.:<br />

11.07.<strong>2024</strong><br />

Formstoffe, Formverfahren, Kernfertigung, Formstoffaufbereitung,<br />

Dauerformen<br />

EP 4392195 A1 (WO 2023/028204), IPC: B22C 1/00. Anm.: Harbison-<br />

Walker International Holdings Inc., Moon Township, PA, US. Hochisolierte<br />

Ingotform. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4393617 A1, IPC: B22C 3/00. Anm.: Prec-odlew spólka z ograniczona<br />

odpowiedzialnoscia, Skawina, PL. Beschichtung für schwere Gussteile, insbesondere<br />

Gusseisen und Stahlguss I Verfahren zur Herstellung von Beschichtungen<br />

für schwere Gussteile, insbesondere Gusseisen und Stahlguss.<br />

Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4393618 A1, IPC: B22C 9/02. Anm.: Nanjing University of Aeronautics<br />

and Astronautics, Nanjing, CN. Effzientes Mehrweg-Innenmikroporöses Kühlverfahren<br />

und Vorrichtung für eine gefrorene Sandform. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4394012 A1, IPC: C<strong>09</strong>J 1/02, B22C 1/18. Anm.: Prec-odlew spólka z<br />

ograniczona odpowiedzialnoscia, Skawina, PL. Klebstoff, insbesondere für<br />

Gießformen und -Kerne und Verwendung von Natrium-Kalium-Bindemittel für<br />

Leim, insbesondere zum Auskleiden von Gießformen und -Kernen. Pub.:<br />

03.07.<strong>2024</strong><br />

Gießverfahren, Gießvorrichtungen (ohne Druckgießtechnik)<br />

EP 4403279 A1, IPC: B22C 9/00. Anm.: Huawei Digital Power Technologies<br />

Co. Ltd., Shenzhen, CN. Antriebsstrang und Fahrzeug. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102023105216 A1, IPC: B22D 21/04. Anm.: GM Global Technology<br />

Operations LLC, Detroit, MI, US. Aluminiumräder und Verfahren zum Gießen<br />

von Aluminiumrädern unter Verwendung eines hohen Aluminiumschrottgehalts.<br />

Pub.: 11.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102023121641 A1, IPC: B22D 25/00. Anm.: GM Global Technology<br />

Operations LLC, Detroit, MI, US. System und Verfahren zur Herstellung<br />

einer Rückwärtskippgegossenen Brennstoffzellenwiege. Pub.:<br />

25.07.<strong>2024</strong><br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 85


SERVICE | PATENTE<br />

Generative Fertigungsverfahren<br />

EP 4392224 A1 (WO 2023/028581), IPC: B29C 48/08. Anm.: Nordson<br />

Corporation, Westlake, OH, US. Extrusionsdüse mit thermisch-isolierten motorbetriebenen<br />

Lippenprofilaktuatoren und zugehörige Verfahren. Pub.:<br />

03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4392228 A1(WO 2023/027798), IPC: B29C 64/00. Anm.: Divergent<br />

Technologies Inc., Los Angeles, CA, US. Verfahren und Vorrichtungen für<br />

breiten Spektrumverbrauch der Ausgabe von Zerstäubungsprozessen über<br />

multiprozess- und multiskalige generative Fertigungsmodalitäten. Pub.:<br />

03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4392232 A1 (WO <strong>2024</strong>/028478), IPC: B29C 64/112. Anm.: Arburg<br />

GmbH + Co KG, Loßburg, DE. Stützgeometrie. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4392234 A1 (WO 2023/086250), IPC: B29C 64/118. Anm.: Stratasys,<br />

Inc., Eden Prairie, MN, US. Verfahren zur Analyse und Verwendung der Oberflächentopografie<br />

zur gezielten lokalen Wärmeverwaltung in Systemen zur<br />

generativen Fertigung. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4392237 A1 (WO 2023/027976), IPC: B29C 64/393. Anm.: The Regents<br />

of The University of Michigan, Ann Arbor, MI, US. Genaue modellbasierte<br />

Vorwärtskopplungsabscheidungssteuerung zur generativen Fertigung<br />

durch Materialextrusion. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4393679 A1, IPC: B29C 64/118. Anm.: PPHU Poligraf Wieslaw Kasprowiak,<br />

Gorzów Wielkopolski, PL. Kopfanordnung mit einem Presselement für<br />

eine Vorrichtung zur generativen Fertigung. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4393680 A1, IPC: B29C 64/171. Anm.: Nanjing University of Aeronautics<br />

and Astronautics, Nanjing, CN. Vorrichtung zur generativen Fertigung<br />

von Trägern für die Luft- und Raumfahrt. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4393681 A1, IPC: B29C 64/2<strong>09</strong>. Anm.: T&R Biofab Co. Ltd., Siheung,<br />

KR. 3D-Druckkopf mit Verwendung von lokalem Heizverfahren. Pub.:<br />

03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4393682 A1, IPC: B29C 64/321. Anm.: Nanjing University of Aeronautics<br />

and Astronautics, Nanjing, CN. Drahtzuführmechanismus zur generativen<br />

Schmelzablagerungsfertigung eines flexiblen Drahts. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4395951 A1 (WO 2023/034427), IPC: B22F 7/08. Anm.: Andritz Inc.,<br />

Alpharetta, GA, US. 3D-Metallteildruck von Refinersegmenten. Pub.:<br />

10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4395977 A1 (WO 2023/031140), IPC: B29C 64/124. Anm.: Readily3D<br />

SA, Lausanne, CH. Verfahren zur digitalen analytischen Korrektur der Reaktivität<br />

von lichtempfindlichem Material in der generativen Fertigung. Pub.:<br />

10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4397425 A2, IPC: B22F 3/105. Anm.: Concept Laser GmbH, Lichtenfels,<br />

DE. Baumaterialhandhabungseinheit für ein Pulvermodul für eine Vorrichtung<br />

zur generativen Fertigung eines dreidimensionalen Objekts. Pub.:<br />

10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4399040 A1 (WO 2023/037083), IPC: B22F 10/20. Anm.: Industrialisation<br />

des Recherches sur les Procédés et les Applications du Laser, Illkirch-Graffenstaden,<br />

FR. Verfahren zur Abscheidung eines geschmolzenen<br />

Metallfilaments unter Verwendung eines über die Oberfläche des Werkstücks<br />

gepfeilten Laserstrahls. Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4399041 A1 (WO 2023/036839), IPC: B22F 10/22. Anm.: Rawwater<br />

Applied Technology Limited, Culcheth, GB. Verfahren zur Reparatur eines<br />

Defekts und Vorrichtung. Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4400233 A1, IPC: B22F 7/00. Anm.: Proterial Ltd., Tokyo, JP. Cermet-<br />

Verbundmaterial und Herstellungsverfahren dafür sowie Cermet-Werkzeug.<br />

Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4400234 A1, IPC: B22F 10/28. Anm.: Concept Laser GmbH, Lichtenfels,<br />

DE. Verfahren und Systeme zur Kalibrierung einer Maschine zur generativen<br />

Fertigung. Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4401901 A1 (WO 2023/16<strong>09</strong>69), IPC: B22F 3/10. Anm.: Siemens<br />

AG, München, DE. Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen Magneten.<br />

Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4401902 A1 (WO 2023/037002), IPC: B22F 3/11. Anm.: Original Custom<br />

Components, Nimes, FR. Konstruiertes dreidimensionales poröses Material.<br />

Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4401903 A1 (WO 2023/043890), IPC: B22F 10/36. Anm.: Freeform<br />

Future Corp., El Segundo, CA, US. Lasermodul für 3D-Drucksystem. Pub.:<br />

24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4401904 A1 (WO 2023/088657), IPC: B22F 10/80. Anm.: Siemens<br />

Energy Global GmbH & Co. KG, München, DE. Computerimplementiertes<br />

Verfahren zur Bereitstellung strukturierter Daten eines Verfahrens zur generativen<br />

Fertigung.<br />

Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4401905 A1 (WO 2023/043894), IPC: B22F 12/33. Anm.: Freeform<br />

Future Corp., El Segundo, CA, US. 3D-Drucksystem mit beweglichem Aufbaumodul.<br />

Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4401947 A1 (WO 2023/036668), IPC: B29C 64/106. Anm.: BASF SE,<br />

Ludwigshafen am Rhein, DE. Verfahren zur Herstellung eines mehrphasigen<br />

zusammengesetzten 3D-Objekts. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4401948 A1 (WO 2023/039231), IPC: B29C 64/2<strong>09</strong>. Anm.: Triex LLC,<br />

Barre, VT, US. System zur generativen Fertigung mit Durchflusssteuerung<br />

und Vorrichtung zur generativen Injektion. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4401949 A1 (WO 2023/039286), IPC: B29C 64/255. Anm.: Desktop<br />

Metal Inc., Burlington, MA, US. Systeme und Verfahren zur Bereitstellung<br />

inerter Umgebungen zur generativen Fertigung und Verarbeitung. Pub.:<br />

24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4402346 A1 (WO 2023/041880), IPC: F01D 5/14. Anm.: Safran Helicopter<br />

Engines, Bordes, FR. Turbomaschinenelement mit mindestens einer<br />

durch generative Fertigung hergestellten Schaufel. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4403281 A1, IPC: B22F 9/04. Anm.: Mitsubishi Power Ltd., Tokyo, JP.<br />

Herstellungsverfahren für feine Metallpartikel. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4403282 A1, IPC: B22F 10/22. Anm.: Xerox Corporation, Webster, NY,<br />

US. System und Verfahren zum Flüssigmetallstrahldrucken mit Plasmaunterstützung.<br />

Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4403284 A1, IPC: B22F 10/28. Anm.: Freemelt AB, Mölndal, SE.<br />

Pulverraucherkennung während der generativen Fertigung. Pub.:<br />

24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4403335 A1, IPC: B29C 64/106. Anm.: Guangzhou Heygears IMC. Inc,<br />

Guangzhou, CN. Kalibrierungsverfahren zur Montage von Lichtquellenmodulen,<br />

Projektionsverfahren und 3D-Druckverfahren. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102022134750 A1, IPC: B29C 64/386. Anm.: ARBURG additive GmbH<br />

+ Co KG, Loßburg, DE; ARBURG GmbH + Co KG, Loßburg, DE. Verfahren und<br />

Vorrichtung zur lastpfadgerechten Fasereinbringung. Pub.: 04.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102022134779 A1, IPC: B22F 10/31. Anm.: Nikon SLM Solutions AG,<br />

Lübeck, DE. Kalibrierplatte und Kalibrierungstechnik. Pub.: 04.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102022135018 A1, IPC: B22F 10/368. Anm.: Nikon SLM Solutions AG,<br />

Lübeck, DE. Technik zur Temperaturregelung eines mittels additiver Fertigung<br />

erzeugten dreidimensionalen Werkstücks. Pub.: 04.07.<strong>2024</strong><br />

DE 10202312<strong>09</strong>86 A1, IPC: B29C 64/118. Anm.: GM Global Technology<br />

Operations LLC, Detroit, MI, US. Verfahren zum Erzeugen von Teilen mit lokalisierten<br />

magnetischen Eigenschaften durch additive Fertigung unter Verwendung<br />

von Materialextrusion. Pub.: 04.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102023200063 A1, IPC: B29C 64/386. Anm.: Volkswagen AG, Wolfsburg,<br />

DE. Computerimplementiertes Verfahren zur Erzeugung von Baujobdaten<br />

zum Herstellen von Bauteilen mit einem pulverbettbasierten Schmelzverfahren<br />

sowie Verfahren zum Herstellen von Bauteilen mit einem pulverbettbasierten<br />

Schmelzverfahren, System und Computerprogramm. Pub.:<br />

04.07.<strong>2024</strong><br />

86 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


DE 102022135050 A1, IPC: B22F 10/366. Anm.: Nikon SLM Solutions AG,<br />

Lübeck, DE. Technik zur Kalibrierung eines Bestrahlungssystems einer Vorrichtung<br />

zur additiven Fertigung. Pub.: 11.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102023000212 A1, IPC: B22F 10/50. Anm.: 3D MicroPrint GmbH,<br />

Chemnitz, DE. Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Mikrobauteilen<br />

und Mikrokomponenten durch additive Fertigung mittels Mikro Laser Sintern.<br />

Pub.: 11.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102022135077 A1, IPC: B29C 64/227. Anm.: Burchard, Benedikt, Karlsruhe,<br />

DE; Burchard, Bernd, Dr., Essen, DE. Schneller FDM-Drucker mit Tripodbzw.<br />

Hexapod-Feinpositionierung und Verfahren zu seinem Betrieb. Pub.:<br />

25.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102023101348 A1, IPC: B29C 64/321. Anm.: EOS GmbH Electro Optical<br />

Systems, Krailling, DE. Fördereinrichtung für pulverförmiges Aufbaumaterial.<br />

Pub.: 25.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102023119954 A1, IPC: B29C 64/147. Anm.: GM Global Technology<br />

Operations LLC, Detroit, MI, US. Additive Fertigung mit Blechlaminierung für<br />

hohle, abgedichtete Geometrien ohne innere Abstützung. Pub.: 25.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102023200421 A1, IPC: B22F 12/30. Anm.: EOS GmbH Electro Optical<br />

Systems, Krailling, DE. Hubvorrichtung für eine additive Herstellvorrichtung.<br />

Pub.: 25.07.<strong>2024</strong><br />

Druck- und Spritzgießtechnik: Maschinen, Werkzeuge,<br />

Peripheriegeräte<br />

DE 102023136268 A1, IPC: B22D 17/28. Anm.: ENGEL AUSTRIA GmbH,<br />

Schwertberg, AT. Aufschmelzeinheit. Pub.: 11.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102023100620 A1, IPC: B22D 18/06. Anm.: Ninkel, Thomas, Bietigheim-Bissingen,<br />

DE. Vorrichtung zum Vakuum-Druckgießen und Druckgießmaschine.<br />

Pub.: 18.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102023100621 A1, IPC: B22D 17/30. Anm.: Ninkel, Thomas, Bietigheim-Bissingen,<br />

DE. Vorrichtung zum Schmelze-Dosieren an einer Druckgießmaschine.<br />

Pub.: 18.07.<strong>2024</strong><br />

Spezielle Gussprodukte<br />

EP 4400255 A1, IPC: B23P 15/00. Anm.: ZF Friedrichshafen AG, Friedrichshafen,<br />

DE. Verfahren zur Herstellung und Bearbeitung eines zylinderförmigen<br />

Hohlkörpers aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung sowie zu dessen<br />

Anordnung in einem Kraftfahrzeuggetriebe, zylinderförmiger Hohlkörper und<br />

Fahrzeuggetriebe. Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4400304 A1, IPC: B32B 15/01. Anm.: Ningbo Golden Elephant Kitchenware<br />

Co., Ningbo, CN. Riffelverbundplatte und Technologie zu ihrer Herstellung.<br />

Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

DE 1020232002<strong>09</strong> A1, IPC: F01C 21/08. Anm.: Knapp e-mobility GmbH,<br />

70499 Stuttgart, DE. Kolben für einen Kreiskolbenmotor und Verfahren zu<br />

dessen Herstellung. Pub.: 18.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102023200420 A1, IPC: F01D 5/18. Anm.: Siemens Energy Global<br />

GmbH & Co. KG, München, DE. Verbesserte Schaufelspitze, Turbinenschaufel<br />

und Verfahren. Pub.: 25.07.<strong>2024</strong><br />

Werkstoffe<br />

EP 4392588 A1 (WO 2023/023704), IPC: C22C 1/02. Anm.: A.W. Bell<br />

Pty. Ltd., Dandenong South, AU. Verbesserte Gusslegierung auf Aluminiumbasis.<br />

Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4392589 A1 (WO 2023/023705), IPC: C22C 1/02. Anm.: A.W. Bell<br />

Pty. Ltd., Dandenong South, AU. Aluminiumgusslegierung mit verbesserter<br />

Wärmeleitfähigkeit. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4392590 A1 (WO 2023/028140), IPC: C22C 14/00. Anm.: Titanium<br />

Metals Corporation, Henderson, NV, US. Alpha-Beta-Ti-Legierung mit verbesserten<br />

Hochtemperatureigenschaften. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4394064 A1, IPC: C22C 9/00. Anm.: NGK Insulators Ltd., Nagoya, Aichi,<br />

JP. Bleifreie, frei schneidbare Beryllium-Kupfer-Legierung. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4394065 A1, IPC: C22C 19/05. Anm.: RTX Corporation, Farmington, CT,<br />

US. Hochtemperaturbrennkammer und Schaufellegierung. Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4399340 A1 (WO 2023/038562), IPC: C22C 33/02. Anm.: Alleima<br />

EMEA AB, Sandviken, SE. Austenitisches Legierungspulver und dessen Verwendung.<br />

Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4400620 A1, IPC: C22C 21/06. Anm.: Chinalco Materials Application<br />

Research Institute Co. Ltd, Beijing, CN. 5xxx-Aluminiumlegierung zur Verfeinerung<br />

von MIG-Schweißkörnern, Herstellungsverfahren dafür und Verwendung<br />

davon. Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4402296 A1 (WO 2023/041537), IPC: C22C 9/00. Anm.: Thales, Meudon,<br />

FR. Kupferlegierungszusammensetzung und Verfahren zur Herstellung<br />

davon, Verfahren zur Herstellung eines Teils aus der Kupferlegierungszusammensetzung.<br />

Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4402297 A1 (WO 2023/041557), IPC: C22C 21/08. Anm.: Norsk Hydro<br />

ASA, Oslo, NO. Wärmebehandelbare Aluminiumlegierung mit verbesserten<br />

mechanischen Eigenschaften und Verfahren zu ihrer Herstellung. Pub.:<br />

24.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102022214358 A1, IPC: C22C 1/055. Anm.: Robert Bosch GmbH,<br />

Stuttgart, DE. Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Verbundmaterials.<br />

Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

DE 102023134780 A1, IPC: C22C 21/08. Anm.: Ibaraki University, Mito,<br />

Ibaraki, JP; Toyota Jidosha KK, Toyota, Aichigen, JP. Warmverformtes Gusserzeugnis<br />

aus Al-Mg-Si-Aluminiumlegierung und Verfahren zu dessen Herstellung.<br />

Pub.: 03.07.<strong>2024</strong><br />

Qualitätsprüfung, Messtechnik<br />

EP 4392767 A1 (WO 2023/028055), IPC: G01N 23/04. Anm.: Varex Imaging<br />

Corporation, Salt Lake City, UT, US. Bildgebungssystem mit breitem<br />

Röntgenstrahl und am Umfang angeordnetem Detektionsmechanismus. Pub.:<br />

03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4394365 A1, IPC: G01N 23/223. Anm.: Rigaku Corporation, Tokyo, JP.<br />

Röntgenanalysevorrichtung und Wellenhöhenwertvorhersageprogramm. Pub.:<br />

03.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4397968 A1, IPC: G01N 23/223. Anm.: Demulsant, Xavier, Cergy, FR.<br />

Tragbares Handspektrometerinstrument mit ergonomischer Zeigevorrichtung.<br />

Pub.: 10.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4399510 A1 (WO 2023/037078), IPC: G01N 23/046. Anm.: Safran,<br />

Paris, FR; u.A. Verfahren, Vorrichtung und Computerprogramm zur Überwachung<br />

eines Teils mittels Röntgenstrahlen. Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4399511 A1 (WO 2023/088597), IPC: G01N 23/046. Anm.: Siemens<br />

Energy Global GmbH & Co. KG, München, DE. Verfahrensablauf zur automatisierten<br />

zerstörungsfreien Materialprüfung. Pub.: 17.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4402462 A1 (WO 2023/044241), IPC: G01N 23/046. Anm.: Illinois<br />

Tool Works Inc., Glenview, IL, US. Hochauflösendes Verfahren zur industriellen<br />

Röntgenbildgebung mit kontinuierlicher Rotation. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4402466 A2 (WO 2023/039210), IPC: G01N 29/12. Anm.: Cloudstream<br />

Medical Imaging Inc., Houston, TX, US. Ultraschallbildgebung mit<br />

Verwendung von Fokussierungsstrahlen zur Reduzierung des mechanischen<br />

Index und des thermischen Index. Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

EP 4402467 A1 (WO 2023/035085), IPC: G01N 29/28. Anm.: Evident<br />

Canada Inc., Québec, CA. Lokale Immersion mit verbesserter Abdeckung für<br />

zerstörungsfreien Test (NDT). Pub.: 24.07.<strong>2024</strong><br />

Der vollständige Patentservice wird an alle Firmenmitglieder im<br />

BDG verschickt. Einzelanforderungen unter: berit.franz@bdguss.de<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 87


SERVICE | MEDIEN<br />

PLM in der Smart Factory<br />

Strategien, Konzepte und Methoden zur Digitalisierung<br />

der Engineering-Prozesse und<br />

Produktdaten-Bereitstellung für MES<br />

Josef Schöttner, Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München, 1.<br />

Auflage Juni <strong>2024</strong>, 798 Seiten, Print ISBN 978-3-446-47962-3, E-<br />

Book (E-PUB und PDF) ISBN 978-3-446-48181-7: 129,99 EUR<br />

Digital Engineering, digitaler Zwilling und digitale Fabrik sind<br />

innovative Konzepte, die zunehmende Produktkomplexität nicht<br />

aus der Kontrolle zu verlieren. Dazu müssen produktrelevante<br />

Informationen, Daten, Prozesse und Systeme durchgängig verfügbar<br />

gemacht werden. Das Product Lifecycle Management<br />

(PLM) bildet hierfür die unverzichtbare Grundlage. Als IT-Integrationskonzept<br />

sorgt es dafür, alle Daten strukturiert zu verwalten<br />

und bei Bedarf vollständig, aktuell und widerspruchsfrei<br />

in Echtzeit bereitzustellen.<br />

Der vorliegende Praxisleitfaden zeigt, wie PLM und Konstruktionsmethodik<br />

eines Unternehmens ausgelegt sein sollten,<br />

um die Entwicklung kundenindividueller Produkte und die Steuerung<br />

cyber-physischer Produktionssysteme erfolgreich umzusetzen.<br />

Berücksichtigt sind unter anderem diese Themen:<br />

> Produktkonfiguration als Enabler der Mass Customization,<br />

> Digitale Engineering-Methoden wie Teilestandardisierung, Produktmodularisierung<br />

und Baukastenkonstruktion,<br />

> Einführung eines Daten- und Prozessmodells zum Aufbau des<br />

virtuellen Produkts sowie Definition der Anforderungen an<br />

das virtuelle Produkt zur Verwaltung des digitalen Zwillings,<br />

Bezugshinweis:<br />

www.hanser-fachbuch.de sowie im Buchhandel<br />

> Systemneutrale Prozessdatenmanagement (PDM)-Definition<br />

mit durchgängiger Konzeption für Teil- und Stücklistenmanagement,<br />

Produkt- und Variantenkonfiguration, Anforderungs-,<br />

Änderungs-, Konfigurations-Workflowmanagement u. v. m.,<br />

> Strategien zur Implementierung einer integralen PLM-Arbeitsplattform<br />

zur Realisierung von Digital Twin und Smart<br />

Factory.<br />

Angesprochen sind insbesondere Produktentwickler und -planer,<br />

Produktionsplaner, Qualitäts- und Projektmanager sowie<br />

IT-Verantwortliche.<br />

Die Wissenschaft in<br />

der Gesellschaft<br />

Klima, Klimawandel und Klimapolitik<br />

Nico Stehr, Hans von Storch, Springer Fachmedien, Wiesbaden,<br />

1. Auflage Oktober 2023, 442 Seiten, Print ISBN 978-3-658-41881-<br />

6: 32,99 EUR, E-Book ISBN 978-3-658-41882-3: 24,99 EUR<br />

Als die Autoren Anfang der 90er Jahre begannen, über die wissenschaftliche<br />

und populäre Wahrnehmung und Konstruktion<br />

des Phänomens Klima, Klimawandel, Klimapolitik und die Auswirkungen<br />

des Klimas auf die Gesellschaft nachzudenken, stießen<br />

sie auf erheblichen Widerstand, insbesondere als sie über<br />

die dringende Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Anpassung<br />

an den Klimawandel schrieben. Sowohl die Natur- als auch<br />

die Sozialwissenschaften hatten sich auf den vorherrschenden<br />

Zeitgeist innerhalb und außerhalb der Wissenschaft verlassen,<br />

anstatt sich auf die bestehenden Besonderheiten der jeweils<br />

anderen Disziplin einzulassen.<br />

Der Kulturwissenschaftler Stehr und der Naturwissenschaftler<br />

von Storch sehen sich als Pioniere in diesem Politikfeld, denn<br />

viele, wenn nicht die meisten Maßnahmen für den Klimaschutz<br />

und gegen die Klimafolgen erfordern die Innovationskraft aller<br />

Wissenschaften und der Technik. Eine Umsetzung interdisziplinärer<br />

wissenschaftlicher Erkenntnisse ist Schlüssel zum erfolgreichen<br />

Umgang der Gesellschaft mit den Folgen des Klimawandels.<br />

Dies geschieht jedoch nicht automatisch, sondern unter-<br />

Bezugshinweis:<br />

www.link.springer.com sowie im Buchhandel<br />

liegt ökonomischen, politischen und kulturellen Zwängen. Dieser<br />

Sammelband skizziert, wie die Autoren ihren Beitrag zur Ideengeschichte<br />

der Klimawissenschaft sehen. Sie stellen fest, dass<br />

sich in den letzten Jahrzehnten eine weitreichende, fast selbstverständliche<br />

und notwendige Zusammenarbeit zwischen Sozial-<br />

und Klimawissenschaftlern entwickelt hat.<br />

88 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


SERVICE | VDG INTERN<br />

Geburtstage im Oktober <strong>2024</strong><br />

Verein Deutscher Giessereifachleute<br />

3. Oktober<br />

12. Oktober<br />

20. Oktober<br />

Hartmut Galenski,<br />

Sudetenstraße 22,<br />

71706 Markgröningen<br />

65 Jahre<br />

Michael Neubert,<br />

Dipl.-Jur.<br />

Am Heim 30,<br />

<strong>09</strong>116 Chemnitz<br />

50 Jahre<br />

Wolfgang Troschel,<br />

Dipl.-Ing.<br />

Buchenweg 4,<br />

35578 Wetzlar<br />

65 Jahre<br />

Georg Michels,<br />

Dipl.-Ing.<br />

Grampenweg 33,<br />

8180 Bülach CH<br />

95 Jahre<br />

5. Oktober<br />

Peter Tölke,<br />

Dipl.-Ing.<br />

Nedderstraße 45,<br />

42549 Velbert<br />

85 Jahre<br />

15. Oktober<br />

Andreas Güll,<br />

Dipl.-Ing.<br />

In der Sohle 34,<br />

59755 Arnsberg<br />

60 Jahre<br />

16. Oktober<br />

Rüdiger Deike,<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Woutersfeld 7,<br />

47929 Grefrath<br />

65 Jahre<br />

23. Oktober<br />

Ralf Fielitz, Dipl.-Ing.<br />

Veilchenweg 18,<br />

33335 Gütersloh<br />

65 Jahre<br />

Lothar Kucharcik,<br />

Dipl.-Ing.<br />

Isabellastraße 1a,<br />

82140 Olching<br />

95 Jahre<br />

10. Oktober<br />

19. Oktober<br />

28. Oktober<br />

Klaus Böttger,<br />

Ing.(grad.)<br />

Brüder-Grimm-Straße 5,<br />

63512 Hainburg<br />

85 Jahre<br />

Peter Kohlmann,<br />

Dipl.-Ing.<br />

Höhenweg 43,<br />

74838 Limbach<br />

75 Jahre<br />

Heidemarie Nebel,<br />

Dipl.-Ing.<br />

Eislebener Straße 61,<br />

<strong>09</strong>126 Chemnitz<br />

80 Jahre<br />

Den Mitgliedern auch<br />

an dieser Stelle ein<br />

herzliches Glückauf!<br />

Die Informationen auf dieser Seite werden uns vom Verein Deutscher Giessereifachleute (VDG) zur Verfügung gestellt. Aufgrund<br />

von unvermeidbaren Verzögerungen in der Informationsübermittlung sowie zwischen Redaktionsschluss und Gültigkeit jeder<br />

Ausgabe können wir trotz sorgfältiger Arbeitsweise Fehler nicht ausschließen. Wir wissen jedoch um die große emotionale<br />

Bedeutung der Geburtstage für die VDG-Community und haben uns deswegen entschlossen, die Geburtstagsseite an dieser<br />

Stelle auch weiterhin exklusiv zu veröffentlichen.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 89


SERVICE | TERMINE<br />

Veranstaltungen im Jahr <strong>2024</strong>/2025<br />

18.-20.<strong>09</strong>.<strong>2024</strong>: 64. IFC Portoroz<br />

Portoroz, Info: www.drustvo-livarjev.si/home<br />

19.-21.<strong>09</strong>.<strong>2024</strong>: ANKIROS/TURKCAST<br />

Istanbul, Info: www.ankiros.com<br />

24.-25.<strong>09</strong>.<strong>2024</strong>: METAL EXPO <strong>2024</strong><br />

Kielce, Polen, Info: www.targikielce.pl/en/metal<br />

26.-27.<strong>09</strong>.<strong>2024</strong>: 13. Ranshofener Leichtmetalltage <strong>2024</strong><br />

Saalfelden, Österreich, Info: www.lmt.ait.ac.at<br />

07.-<strong>09</strong>.10.<strong>2024</strong>: parts2clean<br />

Stuttgart, Info: www.parts2clean.de<br />

08.-10.10.<strong>2024</strong>: 80. Härtereikongress<br />

Köln, Info: www.hk-awt.de<br />

08.-10.10.<strong>2024</strong>: Aluminium<br />

Düsseldorf, Info: www.aluminium-exhibition.com/de-de.html<br />

24.-25.10.<strong>2024</strong>: 33. Ledebur-Kolloquium<br />

Freiberg, Info: https://giessereiinstitut-tubaf.de<br />

05.-07.11.<strong>2024</strong>: FMB – Fachmesse für Maschinenbau<br />

Bad Salzuflen, Info: www.fmb-messe.de/de<br />

19.-22.11.<strong>2024</strong>: Formnext<br />

Frankfurt/Main, Info: https://formnext.mesago.com/frankfurt/de.html<br />

19.-20.02.2025: 15. WerkstoffPlus Auto<br />

Stuttgart, Info: www.werkstoffplusauto.de<br />

05.-07.03.2025: InCeight Casting C⁸<br />

Stockstadt, Info: www.inceight-casting.com/de.html<br />

26.-27.03.2025: 5. Formstoff-Forum<br />

Freiberg, Info: www.vdg-akademie.de<br />

07.-<strong>09</strong>.10.2025: parts2clean<br />

Stuttgart, Info: www.parts2clean.de<br />

12.-13.11.2025: Parts Finishing<br />

Karlsruhe, Info: www.parts-finishing.de<br />

Änderungen von Inhalten, Terminen und Durchführungsorten vorbehalten!<br />

Veranstaltungsprogramm der VDG-Akademie<br />

07.10.-08.10.<strong>2024</strong> Folge-Veranstaltung „Erfolgreich verhandeln –<br />

Teil 2: Schwierige Verhandlungen erfolgreich führen“, Bad Dürkheim<br />

05.11.-06.11.<strong>2024</strong> Seminar „Fortbildungslehrgang für Immissionsschutzbeauftragte<br />

in Gießereien“, Bad Dürkheim<br />

05.11.-07.11.<strong>2024</strong> Seminar „Leichtmetall-Druckguss – Basiswissen<br />

für Gießereimitarbeiter“, Nußloch<br />

12.11.-27.11.<strong>2024</strong> Seminar „Leichtmetall-Druckguss – Grundlagen“,<br />

Wiesloch<br />

13.11.-14.11.<strong>2024</strong> Seminar „Grundlagen der Betriebsfestigkeit für<br />

zuverlässige und leichte Gussbauteile“, Bad Dürkheim<br />

14.11.<strong>2024</strong> Seminar „Leichtmetall-Guss Spezialwissen - Gussfehlern<br />

analysieren und richtig bewerten“, Nußloch<br />

26.11.-27.11.<strong>2024</strong> Seminar „Metallurgisch bedingte Gussfehler in<br />

Eisen-Gusswerkstoffen“, Düsseldorf<br />

28.11.<strong>2024</strong> Seminar „Einführung in Rheocasting - auf Basis des<br />

Comptech-Verfahrens“, Nußloch<br />

03.12.-04.12.<strong>2024</strong> Seminar „Formstoffbedingte Gussfehler“, Düsseldorf<br />

11.12.-13.12.<strong>2024</strong> Qualifizierungslehrgang „Grundlagen der Gießereitechnik“,<br />

Düsseldorf<br />

Änderungen von Inhalten, Terminen und Durchführungsorten vorbehalten!<br />

Weitere Termine unter www.vdg-akademie.de<br />

VDG-MEISTERLEHRGANG 2025/2026<br />

Vorbereitungslehrgang auf die Prüfung zum Industriemeister*in<br />

IHK Fachrichtung Gießereitechnik.<br />

Terminübersicht:<br />

Teilkurs 1: 20. bis 31.01.2025<br />

Teilkurs 2: 10. bis 21.03.2025<br />

Teilkurs 3: 05. bis 16.05.2025<br />

Teilkurs 4: 15. bis 26.<strong>09</strong>.2025<br />

Teilkurs 5: 20. bis 31.10.2025<br />

Teilkurs 6: 01. bis 12.12.2025<br />

Teilkurs 7: 26.01. bis 06.02.2026<br />

Teilkurs 8: 16. bis 27.03. 2026<br />

Teilkurs 9: 08. bis 19.06.2026<br />

Teilkurs 10: 14. bis 25.<strong>09</strong>.2026<br />

Teilkurs 11: 26.10 bis 06.11.2026<br />

Inhaltsübersicht<br />

Teil 1: Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen (BQ)<br />

(rechtsbewusstes Handeln, betriebswirtschaftliches Handeln,<br />

Anwendung von Methoden der Information, Kommunikation<br />

und Planung, Zusammenarbeit im Betrieb, naturwissenschaftliche<br />

und technische Gesetzmäßigkeiten).<br />

Teil 2: Handlungsspezifische Qualifikationen (HQ)<br />

(Technik, Organisation, Führung und Personal)<br />

Anmeldeschluss: 20.12.<strong>2024</strong><br />

Weitere Informationen<br />

www.vdg-akademie.de/vdg-zusatzstudium<br />

Änderungen von Inhalten, Terminen und Durchführungsorten<br />

vorbehalten!<br />

90 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


64. IFC Portoroz<br />

Portoroz, 18. - 20. September <strong>2024</strong>, Programm<br />

DONNERSTAG, 19. SEPTEMBER <strong>2024</strong><br />

<strong>09</strong>.30 Begrüßung & Eröffnungsansprache<br />

MSc. Dipl.- Ing. Mirjam Jan–Blažić, DLS - Präsident<br />

<strong>09</strong>.45 Was wissen wir derzeit über die zukünftige Entwicklung<br />

der Gießerei-Industrie in Europa?<br />

R. Deike, University Duisburg Essen (DE)<br />

10.15 Neue Gamechanger zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit:<br />

Praxisbeispiele für Digitalisierung und<br />

Automatisierung in Handform-Gießerei zur Erhöhung<br />

der Produktivität & Qualität bei gleichzeitiger<br />

Kostensenkung<br />

G. Geier, D. Howe, Siempelkamp Giesserei GmbH (DE)<br />

10.45 Die Rolle der Hochschulbildung bei der Ausbildung<br />

von Fachkräften und dem Wissenstransfer in die<br />

Industrie<br />

J. Medved, T. Balaško, M. Vončina, University of Ljubljana,<br />

Faculty of Natural Sciences and Engineering, Department<br />

of Materials and Metallurgy (SI)<br />

11.15 Kaffeepause<br />

11.45 Thermische Analyse von Gusslegierungen – Techniken<br />

und Anwendungen<br />

D. M. Stefanescu, The Ohio State University, Columbus,<br />

OH and The University of Alabama, Tuscaloosa (USA)<br />

12.15 Einen Schritt voraus zu zukünftiger Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Nachhaltigkeit mit Hilfe von Prozessdatenanalyse<br />

für Gießereien<br />

K. Weiss, C. Baitiang, RWP. Gesellschaft beratender Ingenieure<br />

für Berechnung und rechnergestützte Simulation<br />

m.b.H. (DE)<br />

12.45 Das hybride und digitale Kerngeschäft der Zukunft<br />

C. Müller, Laempe Mössner Sinto GmbH (DE)<br />

13.15 Mittagspause<br />

15.15 Virtuelle Prozessindustrialisierung von Magnesium<br />

Thixomolding<br />

H. Bramann, H. Rockmann, MAGMA Gießereitechnologie<br />

GmbH (DE)<br />

12.45 Neue quantitative Testmethoden für eine realistische<br />

Bestimmung der Schlichtehaltbarkeit im<br />

Druckguss<br />

M. Berbić, P. Hoferhauser, R. Gschwandtner, Austrian<br />

Foundry Research Institut ÖGI (AT)<br />

16.15 Kaffeepause<br />

16.30 Druckguss-Expertensystem mit Optimierung und<br />

Zweiphasensimulation<br />

L. Mazzoni, PiQ2 (IT)<br />

17.00 Fünfzig Jahre Gusseisenforschung bei (CMRDI)<br />

A. Nofal, CMRDI (EG)<br />

FREITAG, 20. SEPTEMBER <strong>2024</strong><br />

Session Cast Iron, Foundry Techniques and Technology<br />

Amerigo Vespucisaal<br />

<strong>09</strong>.00 Thermomechanische Sandrückgewinnung<br />

J. Homar, R. P. Jung, C. Stölting, Resand Oy (FIN)<br />

<strong>09</strong>.20 Grüne Transformation und Nachhaltigkeitsmaßnahmen<br />

in Gusseisengießereien<br />

A. Tekavčič, J. Poklič, J. Vranc, Kovis Livarna d.o.o. (SI)<br />

10.00 Kaffeepause<br />

10.15 Vergleich verschiedener keramischer Sande, Weg<br />

zu umweltfreundlicher und kostengünstiger Gießereilösung<br />

A. Tekavčič, J. Poklič, J. Vranc, Kovis Livarna d.o.o. (SI)<br />

10.35 Eine neue Form des Tele-Minirisers für eine höhere<br />

thermische Effzienz<br />

M. Pesci, HA ITALIA S.p.A. (IT), S. Al Jasim, KovisLivarna<br />

d.o.o. (SI)<br />

10.55 Erweiterte Kontrolle der Eigenschaften von Grauguss<br />

in Bezug auf die Qualität des bei der Schmelzaufbereitung<br />

verwendeten Sekundärmaterials – eine<br />

Fallstudie<br />

G. Klančnik, M. Bojinović, L. Krajnc, Pro Labor d.o.o.,<br />

A. Resnik, Omco Metals Slovenia d.o.o (SI)<br />

11.15 Kaffeepause<br />

11.30 Umweltfreundliche & nachhaltige Lösungen für Induktionsöfen<br />

D. Holland, Calderys Deutschland (DE)<br />

11.50 Überschneidungen zwischen CO 2<br />

-reduzierenden<br />

Betriebspunkten beim Betrieb von Hochöfen und<br />

Kupolöfen im Rahmen der Kohlenstoffabscheidung<br />

und -verwertung (CCu): eine Perspektive der Stahlherstellung<br />

L. Horn, R. Deike, Universität Duisburg Essen (DE)<br />

12.10 Umweltfreundliche Anti-Veining-Beschichtung für<br />

Cold-Box-Kerne ohne Zusatzstoffe<br />

F. Malin, A. Lukač, TERMIT D.D. (SI)<br />

12.30 Kaffeepause<br />

12.45 Optimierung der Graphitausfällung in Gusseisen:<br />

Untersuchung der Sulfidkeimbildung durch Schwefel-<br />

und Mangananreicherung<br />

G. Karagülmez, R. Deike, Universität Duisburg Essen<br />

(DE)<br />

13.05 Schleifwerkzeuge in der Gießerei-Industrie<br />

I. Škrinjar, Weiler Abrasives (SI)<br />

13.30 Mittagspause<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 91


SERVICE | TERMINE<br />

Session Non-Ferrous Alloys<br />

Amerigo Vespucisaal<br />

<strong>09</strong>.00 Bestimmung der Randbedingungen für die Definition<br />

der numerischen Simulation von HPDC<br />

V. Krutiš, V. Kaňa, A. Záděra, Institute of Manufacturing<br />

Technology, Brno University of Technology, V. Bryksí,<br />

Kovolis Hedvikov a.s. (CZ)<br />

<strong>09</strong>.20 Bestimmung von nichtmetallischen Einschlüssen<br />

in einer AlMg6Si2MnZr-Legierung<br />

P. Mrvar, M. Petrič, M. Žbontar, University of Ljubljana,<br />

Faculty of Natural Sciences and Engineering, A.<br />

Mahmutović, S. Kastelic, TC livarstvo (SI)<br />

<strong>09</strong>.40 Mikrostruktur einer mikrolegierten Al-Mn-Cu-Legierung,<br />

gegossen im schnellen asymmetrischen<br />

Zweiwalzengießverfahren<br />

F. Zupanič, T. Bončina, University of Maribor, Faculty of<br />

Mechanical Engineering (SI), T. Haga, Osaka Institute<br />

of Technology, Department of Mechanical Engineering<br />

(JP)<br />

10.00 Kaffeepause<br />

10.15 Durch additive Fertigung hergestellte Verbundwerkstoffe<br />

auf Al-Cu-Mg Basis<br />

J. Li, Montanuniversität Leoben (AT)<br />

10.35 Analyse der Qualität von Aluminiumlegierungsblöcken<br />

D. Molnar, G. Gyarmati, University of Miskolc (HU)<br />

10.55 Digitalisierung und Transformation von Produktionsprozessen<br />

D. Lorber, M. Planinšek, V. Tubin, J. Ferčič, S. Šimenko,<br />

P. Marinič, Talum d.d. (SI)<br />

11.15 Kaffeepause<br />

11.30 Stand der Technik und Entwicklung von Gold-Dental-Legierungen<br />

R. Rudolf, P. Majerič, University of Maribor (SI), Zlatarna<br />

Celje d.o.o. (SI), G. Vastag, University of Novi Sad<br />

(RS), V. Lazić, University of Belgrade (RS)<br />

11.50 Einlaufoptimierung von dünnwandigen Gussteilen<br />

(TGDC) mit Sandkern<br />

K. Duh, J. Potočnik, Talum Kidričevo d.d., A. Mahmutovič,<br />

S. Kastelic, TC Livarstvo d.o.o. (SI)<br />

12.10 Nachhaltiger Aluminiumdruckguss als Wettbewerbsstrategie:<br />

drei praktische Schwerpunktbereiche<br />

M. Fassina, ItalPresseGauss (IT)<br />

Session Young Lecturers and Researchers<br />

Fernand De Magellansaal<br />

<strong>09</strong>.00 Charakterisierung der Mikrostrukturvariabilität in<br />

einer recycelten Aluminiumlegierung 6082 für eine<br />

nachhaltige Fertigung<br />

G. Iureva, J. Li, Institute of Casting Research, Montanuniversität<br />

Leoben, A. Haemmerle, Neuman Aluminium<br />

Fließpresswerk GmbH (AT)<br />

<strong>09</strong>.20 Numerische Untersuchung des Kühlsystems einer<br />

Druckgussform unter Verwendung von wasserlosen<br />

Trennmitteln<br />

M. Campanella, A. Piccininni, P. Guglielmi, A. Cusanno,<br />

G. Palumbo, Department of Mechanics, Mathematics<br />

and Management, Polytechnic of Bari, L. Mazzoni, PiQ2<br />

Castle, F. Lembo, Master Italy s.r.l (IT)<br />

<strong>09</strong>.40 Fließfähigkeit von Aluminiumgießereilegierungen<br />

für dünnwandige Gussteile; Entwicklung einer Arbeitsmethodik<br />

O. Asghar, F. Bonollo, Department of Engineering and<br />

Management, University of Padova (IT), M. Da Silva,<br />

Eurecat, Centre Tecnològic de Catalunya, Metallic and<br />

Ceramic Materials Unit, Av. Universitat Autònoma (ES)<br />

10.00 Kaffeepause<br />

10.15 Untersuchungen zum Einfluss der Schichtorientierung<br />

auf die Festigkeitseigenschaften von additiv<br />

gefertigten Formen und Kernen in der Binder-Jetting-Technologie<br />

D. R. Gruszka, R. Dańko, M. Skrzyński, A. Kmita, AGH<br />

University of Krakow (PL)<br />

10.35 Von der Feinguss- zur Sandgusstechnologie – Fallstudie<br />

L. Hajas, D. Molnár, University of Miskolc (HU)<br />

10.55 Umfassende Beherrschung des Feingusses mit Dauereinsätzen<br />

J. Mrvar, S. Kastelic, M. Petrič, University of Ljubljana,<br />

A. Mahmutović, TC LIVARSTVO (SI)<br />

Posterpräsentationen unter https://tinyurl.com/247mf34d<br />

13.30 Abschluss der Konferenz mit Mittagessen<br />

Weitere Informationen: www.drustvo-livarjev.si/home<br />

12.30 Kaffeepause<br />

12.45 Batteriebetriebene Pfannenantriebe und SLC-Pfannenmanagemente<br />

S. Nikolaus, Foundry Service GmbH (DE)<br />

13.05 Implementierung des Vakuumsystems im HPDC mit<br />

numerischer Analyse von Füllung und Verfestigung<br />

S. Kastelic, M. Žbontar, M. Petrič, P. Mrvar, University<br />

of Ljubljana, Faculty of natural sciences and engineering<br />

(SI), A. Mahmutović, TC Livarstvo d.o.o. (SI)<br />

13.30 Mittagspause<br />

92 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


13. Ranshofener Leichtmetalltage<br />

Saalfelden, 26. - 27. September <strong>2024</strong>, Programm<br />

DONNERSTAG, 26. SEPTEMBER <strong>2024</strong><br />

<strong>09</strong>.00 Begrüßung<br />

Dr. Christian Chimani, Head of AIT Center for Low-Emission<br />

Transport & Managing Director LKR Leichtmetallkompetenzzentrum<br />

Ranshofen GmbH<br />

<strong>09</strong>.30 Keynote: Alles KI oder was?<br />

Dr. Werner Fragner AMAG Austria Metall AG<br />

Session 1 – Digitalisierung im Kontext der Zirkularität<br />

Chair: Univ.-Prof. Dr. Norbert Enzinger, TU Graz<br />

10.00 Vortrag: Circular Economy: Best practices from<br />

the aluminum industry<br />

Marlene Johler, MSc, Hammerer Aluminium Industries<br />

10.25 Pause<br />

11.00 Vortrag: Insights on Weld Quality using AI: Anomaly<br />

detection in MIG/MAG Process Signals<br />

Dr. Roxana Holom, MSc, RISC Software GmbH<br />

11.20 Vortrag: Vom CAD-Modell zum WAM-Bauteil: Umsetzung<br />

komplexer Geometrien am Beispiel eines<br />

Wasserstofftanks<br />

Florian Mayrhofer, Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen<br />

11.40 Vortrag: Zero Defect Manufacturing durch in-situ<br />

Leitfähigkeitsmessung und Machine Learning<br />

DI Daniela Kirchberger, Dr. Johannes Österreicher. PRO-<br />

FACTOR/LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen<br />

12.00 Vortrag: Sustainability & circularity challenged by<br />

performance - It´s time to rethink metal A/C design<br />

& manufacturing<br />

DI Frank Palm, Airbus Central Research & Technology<br />

12.20 Vortrag: Power Electronics for effcient „Green<br />

Steel”<br />

DI Herbert Pairitsch, Infineon Technologies Austria AG<br />

12.45 Mittagspause<br />

14.00 3 x 3 Pitch<br />

Kurzpräsentationen der Aussteller<br />

14.15 Poster-Präsentation<br />

14.35 Keynote: Die Evolution der Mobilität: Eine Analyse<br />

der treibenden Megatrends<br />

DI Christian Vogl, MAGNA International Europe GmbH<br />

Session 2 – Nachhaltige Prozessentwicklung<br />

Chair: DI Annika Hämmerle, Neuman Aluminium Industries<br />

15.05 Vortrag: Entwicklung eines Warmarbeitsstahls für<br />

die additive Fertigung von Werkzeugeinsätzen für<br />

das GigaCasting<br />

Dr.-Ing. Florian Hengsbach, Universität Paderborn<br />

15.25 Vortrag: Recycling mit dem KryoReIF Konzept (7075<br />

& LKR Leg.)<br />

DI Rudolf Gradinger, LKR Leichtmetallkompetenzzentrum<br />

Ranshofen<br />

15.50 Pause<br />

16.25 Vortrag: Magnesium-Nanokompositdraht für die<br />

additive Fertigung mit dem WA-DED Prozess<br />

Univ.-Prof. Dr. Hajo Dieringa, Helmholtz-Zentrum Hereon<br />

16.45 Vortrag: Aluminiumschäume – was gibt es Neues?<br />

Dr. Thomas Hipke, Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen<br />

und Umformtechnik IWU<br />

17.05 Vortrag: Einfluss von Gleichstrompulsen auf Duktilität<br />

und Portevin-Le-Chatelier-Effekt in 5083-H111<br />

DI Angelika Cerny, LKR Leichtmetallkompetenzzentrum<br />

Ranshofen<br />

17.25 Vortrag: Herstellung und Zertifizierung einer Rohrverzweigung<br />

mittels Arc-DED-Verfahren<br />

DI Daniel Angermayr, Fronius International GmbH<br />

Social Evening<br />

FREITAG, 27. SEPTEMBER <strong>2024</strong><br />

<strong>09</strong>.00 Podiumsdiskussion<br />

<strong>09</strong>.50 Keynote: Advanced TEM studies of precipitation in<br />

aluminium alloys<br />

Prof. Randi Holmestad, NTNU<br />

Session 3 – Innovative Leichtmetalle und deren Charakterisierung<br />

Chair: Univ.-Prof. Dr. Peter Uggowitzer, ETH Zürich<br />

10.20 Vortrag: Extending EBSD analysis capabilities on<br />

light metals with spherical indexing<br />

Dr. René de Kloe, AMETEK<br />

10.40 Vortrag: Automated parameter identification of material<br />

models including damage and failure with<br />

LINOVIS and VALIMAT<br />

Dr. Martin Schwab, 4a engineering<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 93


SERVICE | TERMINE<br />

11.05 Pause<br />

11.30 Vortrag: A global decarbonisation strategic roadmap<br />

for the magnesium industry<br />

Dr. Martin Tauber, Critical Raw Material Alliance (CRM-A)<br />

11.50 Vortrag: Development of Aluminium alloys tailored<br />

to the L-PBF additive manufacturing process<br />

Univ.-Prof. Dr. Eric Jägle, Universität der Bundeswehr<br />

München<br />

12.10 Vortrag: Exploring Cerium for Aluminum alloying<br />

Dr. Frank Czerwinski, CanmetMATERIALS<br />

12.30 Vortrag: Neue Aluminiumlegierungen als Senken<br />

für Altautoschrott<br />

Univ.-Prof. Dr. Stefan Pogatscher, Montanuniversität<br />

Leoben<br />

12.50 Vortrag: The 3D-Rollforming-Frame: a high rate component<br />

for aerospace<br />

DI Werner Suppan, Martin Hanisch M. Eng., Dr. Carina<br />

Schlögl, voestalpine, Airbus, LKR Leichtmetallkompetenzzentrum<br />

Ranshofen<br />

13.10 Schlussworte<br />

Dr. Christian Chimani<br />

Weitere Informationen: www.lmt.ait.ac.at/programm<br />

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94 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


33. Ledebur-Kolloquium<br />

Freiberg, 24. - 25. Oktober <strong>2024</strong>, Programm<br />

DONNERSTAG, 24. OKTOBER <strong>2024</strong><br />

11.00 Institutsführung<br />

13.00 Begrüßung<br />

Prof. Gotthard Wolf, TU Bergakademie Freiberg, Gießerei-Institut<br />

13.20 Laudatio zur Verabschiedung von Prof. Wolf<br />

Prof. Klaus-Dieter Barbknecht, Rektor der TU Bergakademie<br />

Freiberg<br />

13.25 Grußwort<br />

Dr. Andreas Handschuh, Staatssekretär im Sächsischen<br />

Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus<br />

13.30 Verabschiedung von Prof. Wolf durch Mitarbeiter<br />

des Gießerei-Instituts<br />

14.20 Pause<br />

14.45 Gießereitechnik und Kristallografie – bridging the<br />

gap<br />

Dr. Roxana Holom, MSc, RISC Software GmbH<br />

11.20 Vortrag: Vom CAD-Modell zum WAM-Bauteil: Umsetzung<br />

komplexer Geometrien am Beispiel eines<br />

Wasserstofftanks<br />

Prof. David Rafaja, TU Bergakademie Freiberg, Institut<br />

für Werkstoffwissenschaft<br />

15.15 Emissionsarme organische Kernschießbinder –<br />

Illusion oder greifbare Zukunft?<br />

Dr. Andreas Zach, Daimler Truck AG, Mercedes-Benz Werk<br />

Mannheim, Dr. Wolfgang Schmidt, Bindur GmbH, Leipzig<br />

15.45 Innovative Technologien im Druckguss<br />

Prof. Lothar Kallien, Hochschule Aalen<br />

16.15 Feierliche Verabschiedung der Absolventen, Verleihung<br />

von Auszeichnungen und Ernennung der<br />

Ehrengießer”<br />

16.45 Jahresversammlung des „Verein Fachschaft der<br />

Freiberger Gießer e. V.“<br />

19.00 Fachschaftsabend im TIVOLI in Freiberg, Einlass<br />

ab 18.00 Uhr<br />

DI Daniel Angermayr, Fronius International GmbH<br />

<strong>09</strong>.30 Erfolgsfaktoren für Gießereien – Strategien zur Exzellenz<br />

Dr. Ralf Paul Jung, Dr. Jung Consulting GmbH, Engen<br />

10.00 Schwellenkompetenzen und projektbezogenes Lernen<br />

in der Ausbildung von Gießerei-Ingenieuren<br />

Prof. Carl-Justus Heckmann, Hochschule Düsseldorf<br />

10.30 Technologiewandel als Chance zur Standortsicherung<br />

in Deutschland<br />

Dr. Nils Laskowski, Markus Semmler, Fritz Winter Eisengießerei<br />

GmbH & Co. KG<br />

11.00 Pause<br />

11.30 Formstoffregenerierung – gerade jetzt ein Thema<br />

auch für Sonderfälle und kleine Mengen<br />

Jens Müller-Späth, GUT Giesserei Umwelt Technik GmbH,<br />

Freudenberg<br />

12.00 FlexiGieß: Schnelle Anpassung der Gusseisenqualität<br />

für maximale Effzienz<br />

Martin Heunisch-Grotz, TU Bergakademie Freiberg, Gießerei-Institut<br />

12.20 Reclaiming Aluminium Matrix from Particle Reinforced<br />

Metal Matrix Composites Using Centrifugal<br />

Filtration<br />

Shible Kavungal Kolparambath, TU Bergakademie Freiberg,<br />

Gießerei-Institut<br />

12.40 Herausforderungen meistern: Stahlgusslegierungen<br />

für extreme Anwendungen<br />

Jennifer Kolasa, TU Bergakademie Freiberg, Gießerei-<br />

Institut<br />

13.00 Grünsand 2.0: Innovativer Umgang mit Regenerierung<br />

und Staubaufbereitung<br />

Gerhard Pentz, TU Bergakademie Freiberg, Gießerei-<br />

Institut<br />

13.20 Verabschiedung und Abschlussimbiss<br />

Anmeldung, Informationen und Auskunft:<br />

https://giessereiinstitut-tubaf.de<br />

Frau Hille: 0049 3731-39-4191, Diana.Hille@gi.tu-freiberg.de<br />

FREITAG, 25. OKTOBER <strong>2024</strong><br />

<strong>09</strong>.00 Strategische Innovationen in einer Kleingießerei<br />

Dr. Andreas Huppertz, Gebr. Tigges GmbH & Co. KG,<br />

Oelde<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 95


SERVICE | STELLENMARKT | INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Wir suchen ab sofort einen qualifizierten<br />

Technischer Vertriebsmitarbeiter (m/w/d)<br />

Ihre Aufgaben:<br />

- Ansprechpartner für unsere Kunden weltweit<br />

- Erfassen der Aufgabenstellung und Beratung unserer Kunden<br />

- Erstellen von Layouts, Angeboten und Kalkulation<br />

- Führen von Verkaufsgesprächen mit unseren Kunden<br />

- Projektmanagement der Auftragsabwicklung<br />

Ihr Profil:<br />

- Abgeschlossene Berufsausbildung zum Vertriebstechniker oder einer<br />

vergleichbaren Qualifikation im Bereich Gießerei oder<br />

Maschinenbau<br />

- Kenntnisse im Umgang mit 3D-CAD, vorzugsweise SolidWorks<br />

- Sehr gutes technisches Verständnis<br />

- Zuverlässigkeit, Eigenständigkeit und Verantwortungsbewusstes<br />

Arbeiten<br />

- Teamfähigkeit<br />

- Flexibilität<br />

- Sehr gute Deutsch- und Englisch-Kenntnisse<br />

Wir bieten:<br />

• Herausfordernde Aufgaben, kurze Entscheidungswege und viel<br />

Eigenverantwortung<br />

• Familiäres Betriebsklima<br />

• Hervorragende Entwicklungschancen in einem dynamisch<br />

wachsenden Unternehmen<br />

• Intensive Einarbeitung<br />

• Fester Mentor in der Einarbeitung<br />

• Internationales Umfeld<br />

• Flexible Arbeitszeiten durch Gleitzeit<br />

• Unbefristeter Arbeitsvertrag<br />

• Ausreichend kostenfreie Parkplätze direkt am Firmengebäude<br />

• Kostenfreie Getränke (Kaffee und Tee)<br />

Sind Sie interessiert? Bitte senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen mit<br />

Angabe Ihrer Einkommensvorstellung und des möglichen Eintrittsdatums an:<br />

bewerbung@bmdfoundry.com<br />

BMD Foundry Technology GmbH<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Ring 51 ּ D-75447 Sternenfels<br />

www.bmdfoundry.com<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A–D<br />

AAGM Aalener Gießereimaschinen GmbH,<br />

Bopfingen U3, 19<br />

ABP Induction Systems GmbH, Dortmund<br />

U2<br />

AGTOS GmbH, Emsdetten 53<br />

ASTI Gießereigeräte GmbH, Sinsheim 31<br />

BMD Foundry Technology GmbH, Sternenfels 96<br />

BOBE Industrie-Elektronik,<br />

Lage 46<br />

James Durrans GmbH, Willich 19<br />

F–H<br />

A. Fengler Hermann Uhlmann,<br />

Wernigerode 27<br />

FONDIUM Singen GmbH, Singen 21<br />

Geiger + Co. Schmierstoff-Chemie GmbH,<br />

Heilbronn 57<br />

GEMCO Engineers B.V.,<br />

EB Son/Niederlande Titel, 98<br />

GTP Schäfer Giesstechnische<br />

Produkte GmbH, Grevenbroich 17<br />

Hüttenes-Albertus Chemische Werke GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

U4<br />

HYDROTEC Technologies AG, Wildeshausen 97<br />

I–K<br />

IDECO GmbH, Bocholt 9<br />

IROPA Elektrotechnik GmbH, Bottrop 25<br />

JASPER GmbH, Quickborn 37<br />

Martin Junge, Varel 95<br />

OTTO JUNKER GmbH, Simmerath 11<br />

Krapohl-Wirth Foundry Consulting GmbH,<br />

Adelsried/Augsburg 89<br />

M–Z<br />

MAGMA Gießereitechnologie GmbH,<br />

Aachen 45<br />

Mesago Messe Frankfurt GmbH, Stuttgart 13<br />

RX Deutschland GmbH,<br />

Düsseldorf 47<br />

SCHÄFER Metallurgie GmbH, Hennef 15<br />

Speira Recycling Services<br />

Germany GmbH, Grevenbroich 67, 75<br />

TRIMET Aluminium SE, Essen 35<br />

Foseco, Vesuvius GmbH,<br />

Borken 5, 82<br />

Heinrich Wagner Sinto<br />

Maschinenfabrik GmbH, Bad Laasphe 59<br />

Zalewa Tec GbR, Großschirma 8<br />

96 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


19. – 21. März <strong>2024</strong> · Messe Stuttgart<br />

Starkes Doppel für die Logistik<br />

STAPLERWORLD +<br />

FTS-/AGV-FACTS<br />

Unabhängige, branchenübergreifende Informationsmedien<br />

für Technik, Einsatz/Anpassung, Betrieb,<br />

Modifikation von Flurförderzeugen sowie allen damit<br />

zusammenhängenden Anbaugeräten, Anbauteilen<br />

und Sonderkonstruktionen und führerlosen<br />

Transportsystemen.<br />

Fachzeitschriften<br />

Kommen Sie in das Team<br />

einer der modernsten<br />

Eisengießereien Europas!<br />

Als eines der führenden Unternehmen für Entwässerungs-<br />

und Versorgungstechnik errichten wir eine<br />

neue Eisengießerei an unserem Standort in Wildeshausen,<br />

Niedersachsen. Wir suchen engagierte Mitarbeiter<br />

für unsere innovative, elektrisch betriebene<br />

Anlage, die Gussprodukte nach neuesten Standards<br />

produzieren wird.<br />

ISSN-Nr. 1612-1848<br />

Sonderausgabe der Fachzeitschrift STAPLERWORLD<br />

Informationsplattform für Autonomen Transport<br />

Internationale Fachmesse<br />

für Intralogistik-Lösungen<br />

und Prozessmanagement<br />

19. – 21. März <strong>2024</strong> · Messe Stuttgart<br />

30. Ausgabe | März <strong>2024</strong><br />

FTS-Neuheiten / Logimat<br />

www.ftsagv.com<br />

ISSN-Nr. 1612-1848 www.stapler-world.com<br />

Informationsplattform & Magazin für Flurförderzeuge & Logistik<br />

FRONTSTAPLER<br />

E-Seitenstapler-Flotte bei profine<br />

Seiten 20 bis 23<br />

1. Ausgabe I März <strong>2024</strong> I 22. Jahrgang<br />

Internationale Fachmesse<br />

für Intralogistik-Lösungen<br />

und Prozessmanagement<br />

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir eine/n:<br />

Gießereimechanikermeister (m/w/d)<br />

- Schmelzbetrieb<br />

Aufbau und Führen des Teams „Schmelzbetrieb“ als<br />

Schichtleiter<br />

(5 to/h Induktionsofenanlage)<br />

Gießereimechanikermeister (m/w/d)<br />

- Formanlage<br />

Aufbau und Führen des Teams „Formanlage“<br />

(Horizontale Formanlage, Sinto)<br />

Modellbaumeister (m/w/d)<br />

Verwaltung und Pflege der Modelleinrichtungen<br />

sowie Koordination der Modellzulieferer<br />

Halle<br />

Stand Stand<br />

Jetzt neu!<br />

Wir bieten:<br />

• Flache Hierarchien und familiäre Atmosphäre<br />

• Interne und externe Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

• Betriebliche Altersvorsorge<br />

• Fitnessbeiträge<br />

• Fahrradleasing<br />

• Regelmäßige Firmenevents<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir<br />

uns auf Ihre Bewerbung an karriere@hydrotec.com<br />

oder unter +49 4431 9355 916.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.hydrotec.com oder unter folgendem QR-Code:<br />

DVS Media GmbH | Aachener Straße 172 | 40223 Düsseldorf<br />

T +49 2 11 15 91-162 | F +49 2 11 15 91-150<br />

vertrieb@dvs-media.info | www.dvs-media.eu<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong> 97


VORSCHAU & IMPRESSUM<br />

Und diese Themen gibt es in der <strong>GIESSEREI</strong> im Oktober:<br />

<strong>GIESSEREI</strong><br />

Die Zeitschrift für Technik,<br />

Innovation und Management<br />

Im nächsten Heft:<br />

Unternehmensreportage<br />

100 Jahre Otto Junker<br />

Seit ihrer Gründung im Jahr 1924 hat sich die OTTO JUNKER GmbH im Anlagenbau<br />

für Gießereien sowie Walz- und Presswerke fest etabliert und ist ein führender Ofenproduzent<br />

sowie Systemanbieter für metallurgische Prozesse und die Veredlung metallischer<br />

Werkstoffe. Das Unternehmen blickt auf eine Zeit voller technologischer<br />

und unternehmerischer Meilensteine zurück, einschließlich bedeutender Beiträge zu<br />

einer nachhaltig agierenden Industrie. Von Christian Thieme<br />

Biokoks: Die Suche nach alternativen, nicht-fossilen Energieträgern für Kupolöfen,<br />

die sowohl umweltbelastenden Gießereikoks ersetzen als auch den Schmelzprozess<br />

nicht erheblich beeinträchtigen, hat bislang nicht zu einer durchgängigen Lösung in<br />

der Eisengießerei-Branche geführt. Eine gute Eignung zeigt Biokohlenstoff, der bereits<br />

in vielen metallurgischen Anwendungen als Reduktionsmittel eingesetzt wird. Von Thomas<br />

Hafner, Frank Kimm, Bernd Blondin, Jonas Hafner, Anne Hafner, Vira Bovda, Oleksandr<br />

Bovda, Ihor Kolodiy, Pavlo Schikhaylo, Kostiantyn Lentsov und Ludmila Lomina<br />

Dickwandige ADI-Bauteile: Ausferritisches Gusseisen mit Kugelgrafit besitzt exzellente<br />

Spannungs-Dehnungseigenschaften. In dickwandigen Bauteilen treten jedoch<br />

oftmals inhomogene Gefügebereiche mit einer Mischung aus ausferritischer und perlitischer<br />

Matrix auf. An der TU Clausthal wurden die Wirkparameter dieses variierenden<br />

Gefüges sowie seine Auswirkungen auf die Werkstoffkennwerte und die resultierende<br />

Lebensdauer genauer erforscht. Von Patrick Lachart, Eva Stolz, Rainer Masendorf,<br />

Babette Tonn und Alfons Esderts<br />

Mitgliederbefragung: Digitalisierung wird als Lösung für viele Herausforderungen<br />

gehandelt, sei es Nachhaltigkeit, Transformation, Prozessoptimierung oder der Fachkräftemangel.<br />

Aber wie schätzen Führungskräfte der Gießerei-Industrie hier den Status<br />

quo ihrer Unternehmen ein? Eine Umfrage des Bundesverbands der Deutschen<br />

Gießerei-Industrie (BDG) in seinen technischen Arbeitskreisen und Fachausschüssen<br />

vermittelt einen Überblick. Von Sebastian Tewes<br />

Seit 1978<br />

Zukun im Griff<br />

gemco.nl<br />

FOTO: OTTO JUNKER<br />

111. Jahrgang<br />

Herausgeber: Bundesverband der<br />

Deutschen Gießerei-Industrie (BDG)<br />

Chefredakteur: Martin Vogt Dipl.-Journalist<br />

Redaktion: Dipl.-Phys. Berit Franz, Dr. Kristina<br />

Krüger, Katharina Koch, Dr.-Ing. Monika Wirth<br />

Grafik/Bildbearbeitung: Darius Soschinski<br />

Art Direction: Dietmar Brandenburg<br />

dietmar.brandenburg@bdguss.de<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

Hansaallee 203, 40549 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 (0) 211/6871-0, Fax: -365<br />

E-Mail: redaktion@bdguss.de<br />

Verlag: DVS Media GmbH<br />

Aachener Straße 172, 40223 Düsseldorf<br />

Telefon: +49 (0) 211/1591-0, Fax: -150<br />

E-Mail: media@dvs-media.info<br />

Internet: www.dvs-media.eu<br />

Geschäftsführung: Dirk Sieben<br />

Anzeigen: Markus Winterhalter (verantwortlich)<br />

Tel.: +49 (0) 211/1591-142<br />

E-Mail: markus.winterhalter@dvs-media.info<br />

Vertrieb: Leser-Service DVS Media GmbH<br />

Tel.: +49 (0) 6123/9238-242, Fax: -244<br />

E-Mail: dvsmedia@vuservice.de<br />

Druck: D+L Printpartner GmbH<br />

Schlavenhorst 10<br />

46395 Bocholt, Printed in Germany<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Jahresbezugspreis Print inkl. E-<strong>Paper</strong><br />

(inkl. Versandkosten):<br />

Inland € 219,-- inkl. 7 % MwSt., VDG/DFB-Personen-<br />

Mitglieder € 139,-- inkl. 7 % MwSt.,<br />

Studenten € 50,-- inkl. 7 % MwSt.<br />

Binnenmarktländer – Empfänger mit Umsatzsteuer-<br />

Identifikations-Nr. € 277,--<br />

Drittländer € 296,--, VDG/DFB-Personen-Mitglieder<br />

€ 200,00<br />

Binnenmarktländer – Empfänger ohne Umsatzsteuer-<br />

Identifikations-Nr. € 296,--<br />

Einzelheft € 30,--<br />

Der Abonnementpreis gilt bei einer Mindestbezugszeit<br />

von 12 Monaten, Abonnementskündigungen sind nur<br />

möglich zum 31. Dezember und müssen bis zum 15. November<br />

beim Verlag eingetroffen sein. Ansonsten verlängert<br />

sich das Abonnement um weitere 12 Monate.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete Umstände<br />

(z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten geltend<br />

gemacht werden.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz<br />

festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung<br />

des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere<br />

für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen<br />

und die Einspeicherung und Verarbeitung in<br />

elektronischen Systemen.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des Manu -<br />

skripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die<br />

Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten,<br />

zur elektronischen Speicherung in Datenbanken,<br />

zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien<br />

und Mikrokopien an den Verlag über. In der unaufgeforderten<br />

Zusendung von Beiträgen und Informationen<br />

an den Verlag liegt das jederzeit widerrufliche Einverständnis,<br />

die zugesandten Beiträge bzw. Informationen<br />

in Datenbanken einzustellen, die vom Verlag oder von<br />

mit diesem kooperierenden Dritten geführt werden.<br />

Anzeigenpreise: Zurzeit gilt die Preisliste Nr. 49, gültig<br />

seit 1. Januar <strong>2024</strong>.<br />

ISSN 0016-9765, Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© <strong>2024</strong> DVS Media GmbH,<br />

Düsseldorf, IVW-geprüfte Auflage<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei gebleichtem<br />

Papier (TCP) mit schwermetallfreien Farben.<br />

98 <strong>GIESSEREI</strong> 111 <strong>09</strong>/<strong>2024</strong>


AAGM Aalener<br />

Gießereimaschinen GmbH<br />

> Durchlaufwirbelmischer > Regenerierungsanlagen<br />

für kaltharzgebundene Formsande > Formanlagen<br />

Durchlaufwirbelmischer 8-30t/h<br />

Doppelgelenk, stationär<br />

Technische Daten des Durchlaufwirbelmischer<br />

Ausführung:<br />

Doppelgelenk, stationär<br />

Geometrie: Hintere Transportschnecke 3,0m<br />

Wirbelmischer 2,3m<br />

Leistung:<br />

8-30t/h<br />

Auslaufhöhe:<br />

2,28 m<br />

Medien:<br />

Furanharz (2 Komponenten), 1 Sandsorte<br />

www.aagm.de<br />

AAGM Aalener<br />

Gießereimaschinen GmbH<br />

Gewerbehof 28<br />

D-73441 Bopfingen<br />

Tel.: +49 7362 956037-0<br />

Zubehör:<br />

Vollautom. Durchflußregelung Bindemittel,<br />

Temperaturabhängige Härterdosierung,<br />

Dosierdrucküberwachung Bindemittel,<br />

Pumpenschrank<br />

Email: info@aagm.de