50 Jahre Woche Graz
Wir feiern 50 Jahre Woche Graz. In dieser Ausgabe zeigen wir was sich in der Stadt Graz und der Medienlandschaft in den letzten 50 Jahren verändert hat.
Wir feiern 50 Jahre Woche Graz. In dieser Ausgabe zeigen wir was sich in der Stadt Graz und der Medienlandschaft in den letzten 50 Jahren verändert hat.
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
Jubiläumsausgabe • 11. September 2024<br />
MeineStadt <strong>Graz</strong><br />
Seit <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n am<br />
Puls unserer Stadt<br />
Zum Jubiläum feiert MeinBezirk die bewegte Geschichte der „<strong>Woche</strong> <strong>Graz</strong>“.<br />
Gerrit Freistätter<br />
Mehr als Nostalgie<br />
Seit 1974 liefern wir Nachrichten, die die Stadt bewegen.<br />
Zum Geburtstag wagt MeinBezirk den Rückblick, lässt<br />
langjährige Wegbegleiter unserer Zeitung und altbekannte<br />
Persönlichkeiten aus <strong>Graz</strong> zu Wort kommen.
26 <strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ<br />
MEINBEZIRK/STEIERMARK • 11. SEPTEMBER 2024<br />
<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>: So nah<br />
KOMMENTAR<br />
Konstantinov<br />
Christoph Lamprecht<br />
christoph.lamprecht@meinbezirk.at<br />
Redaktionsleiter <strong>Graz</strong><br />
Stadt und Zeitung im<br />
Lauf der Geschichte<br />
Jetzt ist schon wieder was<br />
passiert – diese berühmten<br />
einleitenden Worte<br />
des Salzburger Schriftstellers<br />
Wolf Haas könnten genauso<br />
gut das Motto der <strong>Graz</strong>er<br />
MeinBezirk-Redaktion<br />
sein. Denn unsere Stadt enttäuscht<br />
keinesfalls, wenn es<br />
darum geht, berichtenswerte<br />
Geschichten am laufenden<br />
Band hervorzubringen. Dabei<br />
kann man schon einmal<br />
aus dem Blick verlieren,<br />
was sich in der mehr oder<br />
weniger jungen Vergangenheit<br />
in der Murmetropole<br />
zugetragen hat. Was einige<br />
kaum überraschen wird:<br />
Viele Themen beschäftigen<br />
die <strong>Graz</strong>erinnen und <strong>Graz</strong>er<br />
bereits seit Jahrzehnten und<br />
so mancher vermeintlich<br />
spontane Geistesblitz der<br />
Politik ist gar nicht so neu,<br />
wie es auf den ersten Blick<br />
scheinen mag. Daher wagen<br />
wir zum <strong>50</strong>-Jahr-Jubiläum<br />
unserer Zeitung den Rückblick<br />
auf das, was die steirische<br />
Landeshauptstadt ausgemacht<br />
hat und bis heute<br />
tut. Die Assoziation zu den<br />
Haas-Krimis kommt in diesem<br />
Zusammenhang nicht<br />
von ungefähr – stammt doch<br />
der Hauptprotagonist Simon<br />
Brenner aus Puntigam, wohin<br />
ihn der 2003 im Rahmen<br />
des <strong>Graz</strong>er Kulturhauptstadtjahres<br />
veröffentlichte Krimi<br />
„Das ewige Leben“ auf eine<br />
nostalgische Tour de Force<br />
zurückführt. Nicht weniger<br />
spannend als dieses literarische<br />
Abenteuer zeigt sich<br />
die (Zeitungs-)Geschichte<br />
unserer Stadt, der wir uns in<br />
dieser Sonderausgabe mit<br />
Freude, Sorgfalt und Augenzwinkern<br />
gewidmet haben.<br />
Als ob es gestern war:<br />
MeinBezirk blickt auf<br />
die bewegte Geschichte<br />
der „<strong>Woche</strong>“ und „<strong>Graz</strong><br />
Aktiv“ zurück.<br />
Roland Reischl<br />
<strong>Woche</strong> für <strong>Woche</strong> – immer<br />
mittwochs – bringt MeinBezirk<br />
die spannendsten Geschichten<br />
aus der steirischen<br />
Landeshauptstadt als Printausgabe<br />
frei Haus zu den <strong>Graz</strong>ern.<br />
Zudem gibt es tägliche<br />
News auf www.meinbezirk.<br />
Der erste „<strong>Woche</strong>“-Chefredakteur:<br />
Hans Breitegger<br />
Am Anfang war alles anders.<br />
1974 wurde das Vorgängermagazin<br />
der „<strong>Woche</strong>“ und<br />
von „MeinBezirk“ unter dem<br />
Namen „<strong>Graz</strong> Aktiv“ von den<br />
Ehepaaren Piesinger und Mucher<br />
aus der Taufe gehoben<br />
– und erschien damals monatlich.<br />
Mit der Übernahme<br />
der Zeitschrift durch die Styria<br />
wurde Anfang der 1990er aus<br />
der „<strong>Woche</strong>“ eine <strong>Woche</strong>nzeitung.<br />
Der nächste große Entwicklungsschritt<br />
folgte 1999:<br />
Unter der Führung von Katharina<br />
Kocher-Lichem dockten<br />
der Reihe nach Journalisten<br />
wie Verena Schleich, Andreas<br />
Kreminger, Thomas Plauder<br />
und Jonny Stühlinger an.<br />
Richtig durchgestartet wurde<br />
dann unter Geschäftsführer<br />
Reinhold Gmeinbauer, der gemeinsam<br />
mit Chefredakteur<br />
Bernd Chibici die <strong>Woche</strong> auf<br />
den Sonntag hievte: Ein Konzept,<br />
das voll aufging und die<br />
„<strong>Woche</strong>“ zur Nummer eins in<br />
<strong>Graz</strong> machte.<br />
In den folgenden <strong>Jahre</strong>n war<br />
die „<strong>Woche</strong>“ ein Sammelpool<br />
für journalistische Qualität<br />
Lang ist's her: die Redaktion am früheren<br />
Standort in der Belgiergasse<br />
aus <strong>Graz</strong>. Namen wie Heri<br />
Hahn, Mario Lugger, Beate<br />
Mosing (ehemals Schirmbacher),<br />
Alexandra Reischl<br />
(ehemals Neumayer), Sandra<br />
Sulzer, Christine Seisenbacher,<br />
Dieter Demmelmair,<br />
Christina Dow, Klaus Krainer,<br />
Nick Gruber, Katharina Pecnik<br />
(ehemals Prügger), Lissi<br />
Stoimaier (ehemals Steiner),<br />
Gerald Richter und viele, viele<br />
mehr prägten in diesen <strong>Jahre</strong>n<br />
das Medium – und mit<br />
Haben <strong>Graz</strong> im Fokus: die MeinBezirk-Redakteure Andreas Strick, Markus Kropac und Christoph Lamprecht<br />
sowie Werbeberater Rafael Sackl und Regionalstellenleiter Philip Fürstaller (von links).<br />
MeinBezirk<br />
Das Neueste aus unserem <strong>Graz</strong><br />
Damals wie heute: MeinBezirk berichtet aus den Grätzln der Murmetropole.<br />
at. Unseren aufmerksamen<br />
Lesern drücken wir an dieser<br />
Stelle ein großes Dankeschön<br />
aus. Denn sie sind es, die unsere<br />
Arbeit möglich machen<br />
und uns mit aufmerksamen<br />
Leserbriefen (an graz@meinbezirk.at)<br />
auf spannende Lokalnachrichten<br />
aufmerksam<br />
machen. Ihnen sowie unseren<br />
zahlreichen treuen Partnern<br />
ist die folgende Nostalgie-Ausgabe<br />
mit bunten<br />
Einblicken in die Geschichte<br />
hinter den Geschichten<br />
gewidmet.
MEINBEZIRK.AT/GRAZ<br />
<strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ 27<br />
und doch so fern<br />
Unter Chefredakteur Bernd Chibici<br />
erschien die „<strong>Woche</strong>“ am Sonntag.<br />
ihm auch das Leben in dieser<br />
Stadt. Fotografisch begleitet<br />
wiederum von Jorj Konstantinov<br />
– verstärkt durch die Paradefotografen<br />
Martin Wiesner<br />
und Oliver Wolf. Damals im<br />
Lektorat unvergessen und viel<br />
zu früh verstorben: Hannes<br />
„Stenggi“ Stengg.<br />
Mit geballter Steirerkraft<br />
2009 und 2010 folgten die<br />
nächsten großen Entwicklungsschritte:<br />
Zuerst fand<br />
Teambuilding im Juli beim Buschenschank<br />
Sattler in Ries MeinBezirk (4)<br />
der Schulterschluss der Steiermark<br />
<strong>Woche</strong> mit Ausgaben<br />
in allen steirischen Bezirken<br />
statt, mit geballter steirischer<br />
Kraft ging es dann 2010 in den<br />
österreichweiten Verbund der<br />
Regionalmedien Austria.<br />
Der journalistische Talentpool<br />
blieb aber mindestens gleich<br />
stark. Redakteure wie Marcus<br />
Stoimaier, Christoph Hofer,<br />
Christoph Sammer, Max Daublebsky,<br />
Martina Maros-Goller,<br />
Lisa Pötler, Stefan Haller, Heike<br />
Jantschner, Anna Marie Riemer<br />
und Andrea Stanitznig,<br />
um nur einige zu nennen, haben<br />
mit und bei der „<strong>Woche</strong>“<br />
ihren Weg gemacht. Und auch<br />
im Geschäftsführerteam standen<br />
über die <strong>Jahre</strong> mit Gerhard<br />
Goldbrich, Helmut Schoba,<br />
Andreas Rast, Waltraud Gotthard,<br />
Tina Schifko und Jürgen<br />
Rothdeutsch bekannte Namen<br />
der heimischen Medienszene.<br />
Stark ins nächste Jahrzehnt<br />
All das hat die <strong>Woche</strong> ins Jahr<br />
2024 und hin zur neuen Marke<br />
„MeinBezirk“ geführt. Vieles<br />
hat sich in diesen <strong>Jahre</strong>n verändert,<br />
eines bleibt: Wir wollen<br />
weiterhin am Puls dieser<br />
Stadt sein, die besten Nachrichten<br />
für die <strong>Graz</strong>er liefern<br />
– Geschäftsstellenleiter Philip<br />
Fürstaller und seine Redaktion<br />
mit Christoph Lamprecht,<br />
Markus Kropac und Andreas<br />
Strick sind dafür der Garant.<br />
Historisch: 1974 wurden autofreie<br />
Tage verordnet. ÖNB/picturedesk.com<br />
Noch mehr News,<br />
Fotos und Nostalgie<br />
Können Sie sich noch erinnern?<br />
Was <strong>Graz</strong> in den vergangenen<br />
fünf Jahrzehnten bewegt<br />
hat, finden Sie in allen Details<br />
auf www.meinbezirk.at/graz.<br />
ZUR THEMENSEITE
28 <strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ<br />
MEINBEZIRK/STEIERMARK • 11. SEPTEMBER 2024<br />
Aus Liebe zu <strong>Graz</strong><br />
Prominenz und Politik standen Mein-<br />
Bezirk Rede und Antwort. MeinBezirk<br />
Lebensweisheiten<br />
und Geburtstage<br />
Zum <strong>50</strong>-Jahr-Jubiläum von<br />
MeinBezirk in <strong>Graz</strong> baten wir<br />
Prominente aus Wirtschaft,<br />
Politik, Sport und Kultur vor<br />
das Mikrofon und befragte<br />
sie zur Zeitung, der Stadt und<br />
den letzten <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n. Vor allem<br />
die politischen Vertreter<br />
zeigten sich alles andere als<br />
Kamerascheu und sorgten<br />
auch für den ein oder anderen<br />
Schmunzler. Gefragt, ob<br />
er lieber seinen eigenen <strong>50</strong>er<br />
oder den einer Zeitung feiere,<br />
antwortete Alt-Landeshauptmann<br />
Hermann Schützenhöfer<br />
schmunzelnd: „An<br />
meinen eigenen <strong>50</strong>er kann<br />
ich mich gar nicht mehr erinnern.“<br />
Bürgermeisterin Elke<br />
Kahr fand eine interessante<br />
Lebensweisheit für Mensch<br />
und Medium: „Meine Großmutter<br />
hat immer gesagt,<br />
wer mit <strong>50</strong> noch nichts spürt,<br />
der hat nicht richtig gelebt.“<br />
Unternehmer Charlie Temmel<br />
zeigte sich stolz mit<br />
Schauspieler-Sohn Swen, der<br />
kurzfristig aus Los Angeles<br />
angereist war. Bis Mitte September<br />
sind die beiden gemeinsam<br />
in der Steiermark,<br />
die Aufgabe des Papas in dieser<br />
Zeit: „Taxi spielen.“<br />
ZU DEN INTERVIEWS<br />
Einfach QR-Code scannen<br />
und die gesamten<br />
Interviews auf meinbezirk.at<br />
ansehen.<br />
Zur <strong>50</strong>-Jahr-Feier haben<br />
MeinBezirk viele<br />
Botschaften von ehemaligen<br />
und aktuellen<br />
Wegbegleitern erreicht.<br />
Wie lange <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> eigentlich<br />
sind, wird nicht zuletzt an der<br />
langen Liste an Weggefährten ersichtlich,<br />
die MeinBezirk in diesem<br />
Zeitraum begleitet haben.<br />
Von allen ehemaligen Mitarbeitern,<br />
über Personen, die uns mit<br />
Informationen versorgten oder<br />
selbst im Fokus der Berichterstattung<br />
standen, hat sich hier<br />
eine große Runde zusammen<br />
gefunden. Viele ließen es sich<br />
nicht nehmen, unserem Zeitungsmedium<br />
Glückwünsche<br />
auszusprechen. Gleichzeitig lud<br />
das Jubiläum ein, die letzten <strong>50</strong><br />
<strong>Jahre</strong> Revue passieren zu lassen<br />
oder über <strong>Graz</strong> im Allgemeinen<br />
zu philosophieren. Einen Auszug<br />
haben wir zusammen gefasst:<br />
Konstantinov<br />
Charly Temmel<br />
Konstantinov<br />
susanne raab<br />
„Für mich ist MeinBezirk<br />
eine Zeitung, die<br />
einfach zu meinem Leben<br />
gehört. Ich kann<br />
nur jedem Mitarbeiter<br />
dazu gratulieren.“<br />
„In einer sich ständig<br />
verändernden<br />
Medienlandschaft ist<br />
es eine absolute Auszeichnung,<br />
<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong><br />
Bestand zu feiern.“<br />
„Bleibt euch treu,<br />
schreibt, was wirklich<br />
passiert, schreibt es<br />
weiter so charmant und<br />
großes Kompliment an<br />
die Mitarbeiter.“<br />
Konstantinov<br />
Klaus WeiKhard<br />
Seit den 70er-<strong>Jahre</strong>n begleitet<br />
unsere Zeitung <strong>Graz</strong>. Gerrit Freistätter<br />
Als in den 70er-<strong>Jahre</strong>n die Semesterferien<br />
eingeführt wurden<br />
und ABBA gerade „Waterloo“<br />
trällerten, ahnte wohl<br />
noch niemand, was in den<br />
kommenden Jahrzehnten <strong>Graz</strong><br />
und die Welt bewegen würde.<br />
Kaum drohte der Gesprächsstoff<br />
über die Gründung der<br />
Bundesliga nachzulassen,<br />
formierten sich in den 80er<br />
<strong>Jahre</strong>n erstmals die „Grünen“<br />
und die umstrittenen „Draken“<br />
wurden angekauft. Dieses<br />
Jahrzehnt beinhaltet die Ära<br />
Kreisky, aber war auch die Zeit<br />
der größten Atomkatastrophe<br />
in der Menschheitsgeschichte,<br />
dem Reaktorunfall in Tschernobyl.<br />
Umso erfreulicher wurde<br />
im Jahr 1989 der Fall der<br />
Berliner Mauer aufgenommen.<br />
Die 80er-<strong>Jahre</strong> waren auch<br />
musikalisch prägend. „Opus“<br />
brachten mit „Live is life“ eine<br />
ihrer größten Hymnen heraus,<br />
und luden zum größten Austropop-Konzert<br />
der Geschichte<br />
mit 25.000 Fans ins Liebenauer<br />
Stadion. Mit auf der Bühne<br />
standen Falco, Fendrich, Ambros,<br />
die EAV und viele mehr.<br />
Die 90er <strong>Jahre</strong> prägte nicht<br />
zuletzt die Politik, 1995 erfolgte<br />
der Beitritt Österreichs zur<br />
Europäischen Union, Anfang<br />
1996 bekam die Steiermark<br />
mit Waltraud Klasnic die erste<br />
Landeshauptfrau Österreichs.<br />
Aber auch spektakuläre Verbre-<br />
Konstantinov<br />
elKe Kahr<br />
„Ich hoffe, dass es<br />
allen Mitarbeitern gut<br />
geht, beruflich wie<br />
privat, dass ihr zusammenhält,<br />
denn nur als<br />
Team ist man stark.“<br />
„Was kann es Schöneres<br />
geben, als für die Menschen<br />
einer Stadt zu<br />
schreiben und das passiert<br />
hier – das ist eine<br />
ehrenvolle Aufgabe.“<br />
marTin PolasCheK<br />
„<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> für eine<br />
Zeitung ist eine lange<br />
Zeit und ich sehe in<br />
den Marktanalysen,<br />
dass MeinBezirk gut<br />
dasteht.“<br />
Konstantinov<br />
hermann sChüTzenhöfer<br />
<strong>Graz</strong>er Zeitgeschichte im Wandel<br />
In den letzten <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n haben nationale wie lokale Ereignisse <strong>Graz</strong> geprägt.<br />
chen hielten die Bevölkerung<br />
in Atem. War es zuerst die Verurteilung<br />
von Udo Proksch in<br />
der Lucona-Affäre, folgten die<br />
Briefbombenanschläge von Serienmörder<br />
Franz Fuchs. Auch<br />
„Häfenpoet“ Jack Unterweger,<br />
dem man neun Frauenmorde<br />
zu Last legte, wurde in diesem<br />
Jahrzehnt verhaftet.<br />
Die 2000er brachten für <strong>Graz</strong><br />
einen nicht unbedeutenden<br />
Aufschwung, als die steirische<br />
Landeshauptstadt 2003 zur<br />
Kulturhauptstadt ernannt wurde.<br />
Insbesondere zwei Bauwerke<br />
aus dieser Zeit, das Kunsthaus<br />
und die Murinsel, prägen<br />
das Stadtbild bis heute. Auch in<br />
diesem Jahrzehnt begann die<br />
Ära Siegfried Nagls, der als Bürgermeister<br />
die Stadt <strong>Graz</strong> nachhaltig<br />
prägte. Das sollte bis 2021<br />
dauern, als die KPÖ die Volkspartei<br />
stimmlich überholte, ein<br />
Umstand, der <strong>Graz</strong> in aller Welt<br />
Bekanntheit verschaffte.
MEINBEZIRK.AT/GRAZ<br />
<strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ 29<br />
und den Menschen<br />
„Ich wünsche Mein-<br />
Bezirk das Herzallerliebste<br />
und freue mich<br />
auf noch viele schöne<br />
gemeinsame<br />
Momente.“<br />
„<strong>Graz</strong> ist eine schöne<br />
Stadt, man kennt<br />
sich, es gibt viele<br />
schöne Flecken,<br />
deswegen bin ich hier<br />
gern daheim.“<br />
„Wir gratulieren herzlich<br />
und freuen uns<br />
auf weitere erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit<br />
und News aus der<br />
Region.“<br />
ORF/TALK TV/Gustl<br />
ChrisToPh sKoff/gloria hole<br />
Neuhold<br />
Wilhelm KrauTWasChl<br />
adcura<br />
gerlinde sollharT<br />
Mias Photoart<br />
nina zeChner<br />
„Danke für euren<br />
Einsatz für die Stadt<br />
<strong>Graz</strong>, für unseren<br />
Standort und macht<br />
weiter so.“<br />
Marija Kanizaj<br />
siegfried nagl<br />
„In <strong>Graz</strong> gibt es wunderbare<br />
Menschen, die<br />
durch ihre Arbeit <strong>Graz</strong><br />
immer bereichert haben,<br />
so wie das Team<br />
von MeinBezirk.“<br />
„Ich habe mich amüsiert<br />
über einige Artikel,<br />
manchmal auch<br />
geärgert, aber ich<br />
wünsche euch noch<br />
viele gute <strong>Jahre</strong>.“<br />
AVITA Resort/Victoria Baum<br />
Werner gregoriTsCh<br />
DIE EPAPER-<br />
APP D*O*WN-<br />
LOADEN!<br />
Immer mit dabei: Jetzt<br />
alle Zeitungsausgaben<br />
im ePaper nachlesen!<br />
MeinBezirk.at/ePaper<br />
„Zum Rückblick auf<br />
die letzten <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong><br />
kann ich nichts sagen,<br />
ich bin ja erst seit<br />
30 <strong>Jahre</strong>n da und sehr<br />
glücklich.“<br />
„Eine Reise von 1.000<br />
Meilen beginnt mit<br />
dem ersten Schritt, jetzt<br />
könnt ihr voller Stolz<br />
auf <strong>50</strong> erfolgreiche<br />
<strong>Jahre</strong> zurückblicken.“<br />
„Eurer klarer Fokus<br />
auf Regionalität bildet<br />
die Grundlage für<br />
euren Erfolg. Ich wünsche<br />
alles Gute für die<br />
nächsten <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>.“<br />
Konstantinov<br />
margareThe Tiesel<br />
Teferle<br />
franCo foda<br />
Konstantinov<br />
PeTer Jagersberger
30 <strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ<br />
MEINBEZIRK/STEIERMARK • 11. SEPTEMBER 2024<br />
Gratulationen aus<br />
unserem Gästebuch<br />
Gerrit Freistätter<br />
An manchen Tagen darf<br />
man sich zurücklehnen<br />
und sich beglückwünschen<br />
lassen – so auf<br />
unserer Jubiläumsfeier.<br />
5*O* JAHRE<br />
MEINBEZIRK<br />
GRAZ<br />
Alle Berichte zum Jubiläum<br />
auf einen Klick. MeinBezirk.at<br />
Manchmal sind Erinnerungen<br />
in haptischer Form einfach<br />
schöner, darum gab es auf unserer<br />
Jubiläumsfeier die Möglichkeit,<br />
sich in unser Gästebuch<br />
einzutragen. Den Anfang<br />
machten unsere Kollegen aus<br />
Neusiedl, die uns <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> voll<br />
Freude, Erfolg, spannender<br />
Beiträge, Regionalität, Engagement<br />
und großartiger Arbeit<br />
attestierten. Da dürfte künftig<br />
wohl nichts mehr schiefgehen.<br />
Sogar als „Bestes Medienhaus<br />
auf diesem Planeten“ wurden<br />
wir bezeichnet, da können<br />
wir nur Danke sagen. „Auf die<br />
Auf unserer Jubiläumsfeier nutzen zahlreiche Gäste die Möglichkeit, den<br />
einen oder anderen Spruch in unserem Gästebuch einzutragen. MeinBezirk<br />
nächsten <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>“ brachte uns<br />
Karl Dreisiebner, Klubobmann<br />
der Grünen, einen Toast aus,<br />
dem schloss sich auch der SPÖ<br />
Gemeinderatsklub an. Dominik<br />
Hausjell von der FPÖ meinte<br />
gar, dass niemand mit <strong>50</strong><br />
<strong>Jahre</strong>n so fit aussehen würde.<br />
Auch die <strong>Graz</strong> Giants ließen es<br />
sich nicht nehmen, uns einen<br />
Glückwunsch ins Gästebuch zu<br />
schreiben, ebenso wie die steirische<br />
Polizei, vertreten durch<br />
Pressesprecher Markus Lamb.<br />
Einige ungenannte Gäste nutzten<br />
eine Seite für den Satz:<br />
„Hier könnte ihre Werbung<br />
stehen“. Zugegeben, bei diesem<br />
Eintrag mussten wir dann doch<br />
herzhaft lachen.
MEINBEZIRK.AT/GRAZ<br />
WERBUNG 31
32 <strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ<br />
MEINBEZIRK/STEIERMARK • 11. SEPTEMBER 2024<br />
Geschichten durch<br />
DA IST<br />
WAS L*O*S!<br />
Alle Events aus deiner<br />
Region auf einen Klick!<br />
MeinBezirk.at/Veranstaltungen<br />
Über das Fotografieren<br />
für unsere Zeitung – von<br />
George Clooney, der vordigitalen<br />
Zeit und der<br />
kleinsten Bibel der Welt.<br />
AntoniA Unterholzer<br />
Bilder sagen mehr als tausend<br />
Worte. Gerade in der Medienwelt<br />
ist diese Aussage mehr als bloß<br />
eine Floskel – „Ich könnte mir<br />
nichts Langweiligeres vorstellen,<br />
als eine Zeitung ohne Fotos“,<br />
bringt es Jorj Konstantinov auf<br />
den Punkt, der seit nunmehr 30<br />
<strong>Jahre</strong>n für die Bildsprache in unserer<br />
Zeitung mitverantwortlich<br />
zeichnet.<br />
Als der Fotograf 1994 begann,<br />
für die „<strong>Woche</strong>“ zu fotografieren,<br />
wurde noch schwarz-weiß gedruckt<br />
und die digitale Fotografie<br />
war in der Zeitungsproduktion<br />
noch nicht angekommen. „Der<br />
Wechsel kam dann aber von heute<br />
auf morgen. Ich kann mich<br />
genau erinnern – es war ein Donnerstag,<br />
als mir vom Chefredakteur<br />
mitgeteilt wurde, ab Montag<br />
bitte alle Bilder digital.“<br />
Der fotografische Einsatz reichten<br />
von spektakulären Reportagen ...<br />
Von Momenten und Menschen<br />
Nicht verändert hat sich für Konstantinov<br />
aber in all den <strong>Jahre</strong>n<br />
seine Begeisterung für die Pressefotografie:<br />
„Man ist immer am<br />
Puls der Zeit und darf dabei so<br />
viele Sachen erleben. Ich bin für<br />
die <strong>Woche</strong> mit einem Heißluftballon<br />
geflogen, habe 1997 den<br />
ersten Nightrace in Schladming<br />
fotografiert, bin am Red Bull<br />
Ring im Porsche mitgefahren,<br />
habe eine giftige Schlange in einer<br />
Obstkiste fotografiert, war in<br />
der Kanalisation und habe in den<br />
Katakomben der Franziskanerkirche<br />
die kleinste Bibel der Welt<br />
fotografiert.“<br />
Auch vielen großen Persönlichkeiten<br />
ist der Fotograf im Laufe<br />
von drei Jahrzehnten bei der Arbeit<br />
für unsere Zeitung begegnet<br />
– alle zu erwähnen wäre nicht<br />
möglich, aber etwa den damaligen<br />
Bundespräsidenten Heinz<br />
Fischer, Rennfahrer-Legende Niki<br />
Lauda, Kabarettist Josef Hader, die<br />
steirische Eiche Arnold Schwarzenegger<br />
oder auch Hollywood-<br />
Schauspieler George Clooney bei<br />
der „Batman & Robin“ Premiere
MEINBEZIRK.AT/GRAZ<br />
<strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ 33<br />
die Linse erzählt<br />
... bis hin zu Weltstars, wie Arnold<br />
Schwarzenegger.<br />
in <strong>Graz</strong> hatte der <strong>Graz</strong>er Fotograf<br />
für die „<strong>Woche</strong>“ beziehungsweise<br />
MeinBezirk bereits vor der Linse.<br />
Foto-“Allrounder“ Jorj Konstantinov prägt seit 30 <strong>Jahre</strong>n unser fotografisches<br />
Bild entscheidend mit. Konstantinov (3)<br />
Die Stadt in Bildern<br />
„Jeder Termin ist dabei gleich<br />
wichtig für mich, egal ob es um<br />
ein Foto vom Bundespräsidenten<br />
oder von einem Kanalarbeiter<br />
geht“, versichert Konstantinov,<br />
der mit dieser Einstellung<br />
auch die Grundhaltung unserer<br />
Zeitung vertritt – große Storys<br />
können wir genauso gut wie<br />
kleine Geschichten. Von wohltätigen<br />
Aktionen im VinziDorf<br />
oder Marienstüberl, glamourösen<br />
Abendveranstaltungen wie<br />
der <strong>Graz</strong>er Opernredoute oder<br />
diversen Sportveranstaltungen –<br />
als Lokalzeitung decken wir die<br />
ganze Bandbreite des Geschehens<br />
in unserer Stadt ab, unser<br />
Fotograf zum Glück ein echter<br />
„Allrounder“.<br />
Noch mehr „Schmankerl“ der<br />
vergangenen Jahrzehnte aus dem<br />
Archiv unseres Fotografen finden<br />
Sie auf der nächsten Doppelseite.<br />
EINFACH<br />
ZUM LIKEN!<br />
Unsere Social Media-Seiten<br />
mit regionalen News auf<br />
einen Klick.
34 <strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ<br />
MEINBEZIRK/STEIERMARK • 11. SEPTEMBER 2024<br />
Bilder sagen mehr<br />
„Oskar“ war einst ein Markenzeichen<br />
der Stadt <strong>Graz</strong>.<br />
Hoch hinaus, wenn auch in diesem<br />
Fall nicht für unseren Fotografen ...<br />
Arnold Schwarzenegger kam mit George Clooney und Regisseur Joel Schumacher<br />
zur Premiere von „Batman und Robin“. Jorj Konstantinov (14)<br />
Skiportlegenden: Hans und Bernhard<br />
Knauß.<br />
Abgelichtet: Schauspieler Johannes<br />
Silberschneider<br />
Auch Popstar „P!nk“ statte <strong>Graz</strong><br />
einen Besuch ab.<br />
Spiritueller Führer: Der Dalai Lama<br />
war hier auch zu Gast.
MEINBEZIRK.AT/GRAZ<br />
<strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ 35<br />
als tausend Worte<br />
<strong>Graz</strong> im Rennsportfieber: Ex-Bürgermeister Siegfried Nagl, Ralf Schuhmacher<br />
und Thomas Morgenstern (v.l.)<br />
Josef Hader absolvierte den einen<br />
oder anderen Dreh in <strong>Graz</strong>.<br />
Schauspieler, Autor, Musiker:<br />
Stefan Jürgens<br />
Rote-Nasen-Aktion im Congress:<br />
Waltraud Klasnic war dabei.<br />
Nicht nur im Skisprung erfolgreich:<br />
Andreas Goldberger<br />
EAV-Frontmann Klaus Eberhartinger<br />
vor dem Schlossberg<br />
Rennsport-Legende Niki Lauda mit<br />
Ex-Landesrat Herbert Paierl
36 <strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ<br />
MEINBEZIRK/STEIERMARK • 11. SEPTEMBER 2024<br />
Magazine mit<br />
Schwerpunktthemen<br />
Mehrmals im Jahr wurden zusätzlich<br />
zur <strong>Woche</strong> <strong>Graz</strong> auch<br />
Magazine zu ausgewählten<br />
Themen produziert. Mit Feuereifer<br />
wurde nicht nur verkauft<br />
und das Layout erstellt, sondern<br />
auch redaktionelle Inhalte<br />
produziert. Hier eine Auswahl<br />
der verschiedenen Produkte:<br />
Die etwas andere<br />
Zeitungsproduktion<br />
Nicht nur in der <strong>Graz</strong>er<br />
„<strong>Woche</strong>“ hat sich viel<br />
verändert. Hier ein Einblick,<br />
wie vor 25 <strong>Jahre</strong>n<br />
die Produktion erfolgte.<br />
Das Hochzeitsmagazin fand viele<br />
Leser und Inserenten. MeinBezirk (3)<br />
Bei Firmen des Gesundheitsbereiches<br />
beliebt: das Gesundheitsmagazin<br />
Top-Infos gab es im Familien Special,<br />
vom Baby bis zum Schulkind.<br />
Christine seisenbaCher<br />
Was sich in den letzten 20 bis 30<br />
<strong>Jahre</strong>n im Medienbereich verändert<br />
hat, gleicht nicht nur für<br />
Brancheninsider einer Revolution.<br />
Umso spannender ist der<br />
Einblick, wie zeitintensiv und<br />
personalaufwändig sich der wöchentlich<br />
wiederkehrende Produktionslauf<br />
der „<strong>Woche</strong> <strong>Graz</strong>“ in<br />
früheren Zeiten gestaltete.<br />
Begonnen hat alles in der Schönaugasse<br />
und unter dem Titel<br />
„<strong>Graz</strong> Aktiv“. Im nachfolgenden<br />
Büro in der Körösistraße ging es<br />
dann unter der Geschäftsführung<br />
von Reinhold Gmeinbauer mit<br />
der „<strong>Woche</strong> <strong>Graz</strong>“ so richtig los.<br />
Durchschnittlich zehn Verkäufer<br />
und fast ebenso viele Redakteure<br />
waren mit dem Verkauf und den<br />
redaktionellen Inhalten der Zeitung<br />
beschäftigt. Zusätzlich gab<br />
es eine eigene Produktionsabteilung,<br />
in der sich vier Grafiker um<br />
Layout, Gestaltung und Weiterleitung<br />
der Druckdaten bemühten.<br />
Die Zeitung im <strong>Woche</strong>nlauf<br />
Da damals der Erscheinungstermin<br />
am Sonntag erfolgte, ergab<br />
sich folgender zeitlicher Produktionsablauf:<br />
Zu <strong>Woche</strong>nbeginn<br />
erfolgte der Start zur Jagd, einerseits<br />
nach Inseraten und andererseits<br />
nach guten Geschichten.<br />
Jeweils Montag um 9.30 Uhr fand<br />
als Fixpunkt eine Verkaufssitzung<br />
inklusive <strong>Woche</strong>nplanung statt.<br />
Währenddessen blätterten die<br />
Redakteure in Telefonbüchern<br />
und in Visitenkarten, um bereits<br />
erste Termine zu vereinbaren und<br />
namhafte Geschichtenquellen<br />
anzuzapfen. Nach einem ständigen<br />
Kommen und Gehen nahm<br />
die Zeitung ab Mittwoch langsam<br />
Gestalt an. Um 15 Uhr war<br />
der Anzeigenschluss festgesetzt<br />
Mit hohem Zeit- und Personalaufwand und mit dicken, fetten Macs wurde<br />
wöchentlich eine Zeitung produziert.<br />
M. Wiesner<br />
und man machte sich auf A3-<br />
formatigen Blättern an einen mit<br />
Bleistift händisch gezeichneten<br />
Spiegel. Hier wurden die Inserate<br />
dann noch jeweils ausradiert und<br />
herumgeschoben, oder es kamen<br />
auch noch neue dazu. In der Redaktion<br />
glühten gleichzeitig die<br />
Telefone auf der Suche nach der<br />
ultimativen Supergeschichte.<br />
Topstory gesucht<br />
Der Redaktionsschluss erfolgte<br />
jeweils donnerstags und bei der<br />
anschließenden Konferenz präsentierte<br />
man seine besten Storys.<br />
Inzwischen war der Verkauf<br />
mit der Einholung der Druckunterlagen<br />
beschäftigt. Als Vorlage<br />
für so manches Inserat dienten zu<br />
dieser Zeit etwa ausgeschnittene<br />
Schriftzüge aus dem Branchentelefonbuch,<br />
auf Bierdeckeln verzeichnete<br />
Textzeilen oder ein paar<br />
gekritzelte Worte auf einem sich<br />
einrollenden Faxpapier. Vielfach<br />
mussten Kunden persönlich abgeklappert<br />
werden, um zu den dürftigen<br />
Unterlagen zu kommen, die<br />
danach in der Grafik zu einem<br />
kunstvollen Ganzen verarbeitet<br />
wurden. Anschließend wurde der<br />
fertige Entwurf ausgedruckt und<br />
dem Kunden abermals zur Freigabe<br />
präsentiert. Zum Abschluss<br />
glühten am Freitag wöchentlich<br />
die Finger, wenn die Redaktion<br />
ihre Geschichten beendete. Rufe<br />
wie „Macht’s noch schnell den<br />
Titel und die Anreißer auf der Einser“<br />
oder „Dieses Bild ist unmöglich.<br />
Haben wir da nicht ein anderes?“<br />
waren an der Tagesordnung.<br />
Apropos Bilder: Hier gab es lediglich<br />
ein aus Printfotos bestehendes<br />
Fotoarchiv und für aktuelle<br />
Termine kamen Fotografen zum<br />
Einsatz. Und wenn ausnahmsweise<br />
einmal mit Freistellern gearbeitet<br />
wurde, dann wurden die<br />
Umrisse des freizustellenden Objekts<br />
auf ein Papier gekritzelt und<br />
so lange am Kopierer vergrößert,<br />
bis die Relation zum Text passte.<br />
Damit ging’s ab in die Produktion,<br />
die die Zeitung Seite für Seite<br />
baute. Na ja, und da auf den ersten<br />
iMacs die Seiten als einzelne Dateien<br />
angelegt wurden, konnte jeweils<br />
nur ein Redakteur auf einer<br />
Doppelseite schreiben. Auch das<br />
führte immer wieder zu zeitlichen<br />
Kollisionen. Korrigiert wurde von<br />
einem Lektor, Seite für Seite auf<br />
Papier. Anschließend wurden die<br />
Fehler wieder in den einzelnen<br />
Dateien ausgebessert.<br />
Mit Teamgeist zum Ziel<br />
Insgesamt war es eine wunderbare<br />
Zeit, in der Teamgeist zwischen<br />
Verkauf, Redaktion, Produktion,<br />
Buchhaltung und Office<br />
zählte. Keiner ging nach Hause,<br />
bevor nicht der letzte Buchstabe<br />
geschrieben war. Zum Abschluss<br />
musste jede Ausgabe natürlich<br />
auch gefeiert werden und aus<br />
vielen Arbeitsbeziehungen sind<br />
Freundschaften und Lebensbeziehungen<br />
entstanden, die bis heute<br />
Bestand haben.
38 <strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ<br />
MEINBEZIRK/STEIERMARK • 11. SEPTEMBER 2024<br />
Vor <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n war Puntigam kein Bezirk,<br />
heute wird ausgebaut. Holding <strong>Graz</strong><br />
Rund <strong>50</strong>.000 neue<br />
<strong>Graz</strong>er in <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
Das letzte halbe Jahrhundert<br />
war geprägt von Veränderungen,<br />
Weiterentwicklung und<br />
gesellschaftlichem Wandel.<br />
Das Erscheinungsbild und<br />
auch die Bewohner der 17 <strong>Graz</strong>er<br />
Bezirke haben sich verändert.<br />
Schon angefangen damit,<br />
dass es im Gründungsjahr von<br />
„<strong>Graz</strong> aktiv“ 1974 erst 16 Bezirke<br />
gab, Puntigam wurde erst<br />
1988 aus dem Bezirk Straßgang<br />
ausgegliedert und zum<br />
17. Stadtbezirk ernannt. Zudem<br />
ist die Gesamtbevölkerungszahl<br />
in den letzten <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
um rund <strong>50</strong>.000 Personen<br />
gestiegen, 1974 lebten 249.147<br />
Personen in <strong>Graz</strong>, mit 1. September<br />
2024 waren es 303.826.<br />
Das legt nahe, dass pro Jahrzehnt<br />
10.000 Personen dazu<br />
gekommen wären, dem ist<br />
aber ganz und gar nicht so,<br />
denn bis in die 2000er war die<br />
Bevölkerung rückläufig. Bei<br />
der Volkszählung 2001 lebten<br />
„nur“ 226.244 Menschen in<br />
<strong>Graz</strong>, seither ist der Anstieg allerdings<br />
ein rapider.<br />
Wachsende Ränder,<br />
schrumpfende Mitte<br />
Die Bevölkerung der<br />
<strong>Graz</strong>er Bezirke ist in<br />
den letzten <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
stark gewachsen, aber<br />
nicht überall.<br />
Markus kropac<br />
Nein, die Rede ist hier nicht von<br />
der Politik, sondern von der Entwicklung<br />
der <strong>Graz</strong>er Bevölkerung.<br />
Seit der Gründung unserer<br />
Zeitung im Jahr 1974 hat sich die<br />
Demografie in <strong>Graz</strong> stark verändert<br />
(siehe links). Dabei sind aber<br />
nicht alle Bezirke in der Einwohnerzahl<br />
gewachsen, ganz im Gegenteil.<br />
Fünf <strong>Graz</strong>er Innenstadtbezirke<br />
zählen aktuell weniger<br />
Einwohner als noch vor <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n:<br />
Innere Stadt, St. Leonhard,<br />
Geidorf, Gries und Jakomini.<br />
Wobei zumindest Gries bis <strong>Jahre</strong>sende<br />
den Wert von vor <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
wieder überschreiten wird.<br />
Besonders auffällig ist sicher der<br />
Wandel des ersten Bezirks, die<br />
Zahl der dort wohnhaften Personen<br />
hat sich nämlich beinahe<br />
halbiert, von 6.082 Einwohnern<br />
auf nun mehr 3.062 Personen,<br />
Tendenz weiter fallend. Das genau<br />
Gegenteil davon ist der Bezirk<br />
St. Peter, dort hat sich die<br />
Der Vergleich zwischen 1974 und 2024 zeigt, vor allem die Randbezirke ist<br />
die Bevölkerungszahl stark gestiegen.<br />
Stadt-<strong>Graz</strong>/OpenStreetMap<br />
Bevölkerung mehr als verdoppelt,<br />
aus 6.528 Bewohnern wurden<br />
über 16.<strong>50</strong>0. Ein konstantes<br />
Wachstum ist in allen <strong>Graz</strong>er<br />
Stadtrandbezirken zu beobachten.<br />
In der Aufreihung des größten<br />
Wachstums folgen hinter St.<br />
Peter die Bezirke Eggenberg (Plus<br />
von 9.000) und Andritz (Plus<br />
von 7.000). Auch in den restlichen<br />
Stadtrandbezirken steht<br />
zumindest ein kleines Plus zu<br />
Buche. Laut einer Prognose des<br />
Referats für Statistik und Geoinformation<br />
des Landes Steiermark<br />
wird sich dieser Trend bis<br />
zum Jahr 2060 weiter fortsetzen.<br />
Zu diesem Zeitpunkt werden der<br />
Stadt laut der Hochrechnung<br />
363.459 Bewohner vorhergesagt.
MEINBEZIRK.AT/GRAZ<br />
WERBUNG 39
40 <strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ<br />
MEINBEZIRK/STEIERMARK • 11. SEPTEMBER 2024<br />
Reise ins <strong>Graz</strong> der<br />
Kubinzky liefert jede <strong>Woche</strong> Schätze<br />
aus seiner Sammlung.<br />
Langhans<br />
Schätze der <strong>Graz</strong>er<br />
Stadtgeschichte<br />
Karl Albrecht Kubinzky begleitet<br />
unsere Zeitung seit vielen <strong>Jahre</strong>n:<br />
Jede <strong>Woche</strong> aufs Neue zückt der<br />
Stadthistoriker Schätze aus seiner<br />
umfangreichen Bildersammlung,<br />
welche die <strong>Graz</strong>er Straßen, Plätze<br />
und Häuser in vergangenen<br />
Zeiten zeigen. Mit spannenden<br />
Anekdoten und Vergleichsfotos<br />
des heutigen <strong>Graz</strong>, zeigt die Serie<br />
„Einst & Jetzt“, wie sich die steirische<br />
Landeshauptstadt im Laufe<br />
der Jahrhunderte verändert hat.<br />
ZUR THEMENSEITE<br />
Mehr zur <strong>Graz</strong>er Stadtgeschichte:<br />
meinbezirk.at/tag/einst-und-jetzt<br />
Ein Blick ins <strong>Graz</strong> der<br />
Vergangenheit von unserem<br />
„Stadthistoriker<br />
des Vertrauens“ Karl<br />
Albrecht Kubinzky.<br />
Jubiläen sollen einen kritischinformativen<br />
Blick auf die Vergangenheit,<br />
auf die flüchtige<br />
Gegenwart und auf die letztlich<br />
unsichere Zukunft werfen. Zwei<br />
Drittel der <strong>Graz</strong>er haben 1974<br />
noch nicht gelebt, die Stadt ist in<br />
den letzten <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n um <strong>50</strong>.000<br />
Bewohner gewachsen. Irgendwo<br />
zwischen „So nah und doch so<br />
fern“ und „So fern und doch so<br />
nah“ liegt das <strong>Graz</strong> von 1974. Damals<br />
war das Jahr der Erdölkrise<br />
und man musste/sollte ein tageweises<br />
Fahrverbot einhalten. Die<br />
Zahl der Tankstellen hat sich seit<br />
1974 halbiert, die der Trafiken<br />
gedrittelt. Die <strong>Graz</strong>er Altstadterhaltung<br />
wurde rechtlich abgesichert,<br />
die neu gegründete <strong>Graz</strong>er<br />
Das Unionkino, als die Annenstraße<br />
noch florierte. Sammlung Kubinzky (5)<br />
Autorenversammlung konkurrierte<br />
erfolgreich mit dem Steirischen<br />
PEN-Klub. Die Stadtmitte<br />
wurde zur ausnahmebelasteten<br />
Fußgängerzone und beim Griesplatz<br />
entstand ein umstrittenes<br />
Fernmeldehochhaus. Damals<br />
war die Annenstraße als Verbindung<br />
vom Westen der Stadt und<br />
vom Bahnhof in die City eine der<br />
wirtschaftlich erfolgreichsten<br />
Publikumsmagnet: das Großkino<br />
Thalia mit dem Terrassencafé<br />
Ortsteile Österreichs. Die Thalia<br />
als Rekord-großes Kino war<br />
genauso ein Publikumsmagnet,<br />
wie die Diskotheken die Jugend<br />
anzogen. Tina Turner sang in<br />
der Eishalle Liebenau. Das Bürgertum<br />
besuchte als Caféhäuser<br />
den Herrenhof und den Kaiserhof.<br />
Im Hotel Steirerhof konnte<br />
man meist gut essen. Österreich<br />
war damals ein Staat, in dem der
MEINBEZIRK.AT/GRAZ<br />
<strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ 41<br />
Vergangenheit<br />
Hotel Steirerhof: einst das<br />
Flaggschiff der <strong>Graz</strong>er Hotellerie.<br />
Griesplatz mit Fernmeldehochhaus<br />
aus dem Heißluftballon (1985).<br />
Vor Umbau zum Kunsthaus im Kulturhauptstadtjahr:<br />
Eisernes Haus<br />
D*O* SCHAU<br />
HER!<br />
Bundespräsident (Rudolf Kirchschläger)<br />
predigte und der Kardinal<br />
(Franz König) politisierte<br />
(Zitat leider nicht von mir!). Bundeskanzler<br />
Bruno Kreisky führte<br />
Österreich mit Geschick. Landeshauptmann<br />
der Steiermark war<br />
Friedrich Niederl und Alexander<br />
Götz der <strong>Graz</strong>er Bürgermeister,<br />
Karl Stoiser und Franz Hasiba<br />
seine Stellvertreter. 1974 war<br />
Landeshauptmann Christopher<br />
Drexler drei <strong>Jahre</strong> alt, die <strong>Graz</strong>er<br />
Bürgermeisterin Elke Kahr<br />
dreizehn <strong>Jahre</strong>. 1974 verstarben<br />
der Schriftsteller Franz Nabl, der<br />
Historiker Robert Baravalle, der<br />
Dolmetscher Renato Miccolini<br />
und der Maler Fritz Silberbauer.<br />
Noch gab es als Tageszeitungen<br />
die Süd-Ost-Tagespost (ÖVP)<br />
und die „Neue Zeit“ (SPÖ). Seit<br />
Kurzem erschien eine steirische<br />
Regionalausgabe der Kronenzeitung,<br />
die <strong>Graz</strong>er Tageszeitung<br />
der KPÖ „Wahrheit“ gab es nur<br />
bis 1971. Uns reichten zwei Fernsehprogramme<br />
und drei Radioprogramme.<br />
Das ORF-Landesstudio<br />
leitete Emil Breisach. Das<br />
Interesse an lokalen Ereignissen<br />
und Medien begleitete uns die<br />
letzten <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>.<br />
Alle News aus deiner<br />
Region auf einen Klick.<br />
MeinBezirk.at/Newsletter
42 <strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ<br />
MEINBEZIRK/STEIERMARK • 11. SEPTEMBER 2024<br />
Als der „Mursteg“<br />
Gerrit Freistätter<br />
5*O* JAHRE<br />
MEINBEZIRK<br />
GRAZ<br />
Alle Berichte zum Jubiläum<br />
auf einen Klick. MeinBezirk.at<br />
Ein Äquivalent zur<br />
Donauinsel und ein<br />
Mursteg, der nicht<br />
genutzt wird: Darüber<br />
berichtete MeinBezirk.<br />
In <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n hat unser Zeitungsmedium<br />
so manchen Aufreger<br />
und manch kuriose Geschichte<br />
erlebt. Das lädt in einer Rundumschau<br />
mitunter zum Schmunzeln<br />
und Nachdenken ein.<br />
„Ewiger“ Verkehrsstreit<br />
Über wenig lässt sich in <strong>Graz</strong> trefflicher<br />
streiten, als über den Verkehr<br />
– seien es Baustellen, Ampeln<br />
oder das (vermeintliche) Ausspielen<br />
von Radfahrern gegen Autofahrer.<br />
Von dem Thema konnte<br />
auch Erich Edegger ein Lied singen.<br />
Der ÖVP-Politiker war von<br />
1983 bis zu seinem Tod 1992 Vizebürgermeister<br />
der Stadt <strong>Graz</strong> und<br />
engagierte sich stark für den Ausbau<br />
der Radwege. Heiß diskutiert<br />
Tempo 30 erhitzte in den frühen<br />
90er <strong>Jahre</strong>n die Gemüter. panthermedia<br />
Eine „französische“ Praktikantin<br />
täuschte die <strong>Graz</strong>er.<br />
wurde sein Vorstoß 1992 auf den<br />
<strong>Graz</strong>er Nebenstraßen aus Umweltgründen<br />
Tempo 30 einzuführen.<br />
„Irrwege der Verkehrspolitik“<br />
betitelten die Freiheitlichen das<br />
Vorhaben. Das Wehen half nichts,<br />
Tempo 30 kam, und wird heutzutage<br />
sogar geradezu eingefordert,<br />
wenn es um Verkehrssicherheit<br />
geht. Aufgrund seines Engagements<br />
wurde übrigens der „Mursteg“<br />
nördlich der <strong>Graz</strong>er Murbrücke<br />
2003 in „Erich-Edegger-Steg“<br />
umbenannt. Womit wir bei der<br />
nächsten Anekdote sind. Denn als<br />
dieser Anfang der 90er-<strong>Jahre</strong> um<br />
zehn Millionen Schilling errichtet<br />
wurde, bekrittelte die „<strong>Woche</strong>“<br />
den „teuren Spaß“, würden doch<br />
lediglich <strong>50</strong> Personen pro Stunde<br />
den Steg nutzen – auf der wenige<br />
Meter entfernten Murbrücke
MEINBEZIRK.AT/GRAZ<br />
<strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ 43<br />
noch verwaist war<br />
Heute ist der Erich-Edegger-Steg<br />
eine wichtige Route. MeinBezirk (2)<br />
waren es hunderte. Die Zeit strafte<br />
uns Lügen, denn heute ist der<br />
Erich-Edegger-Steg eine vielfach<br />
genutzte Verbindung zwischen<br />
Lend und der Innenstadt.<br />
Praktikantin aus „Frankreich“<br />
Beim Gedanken an ein Praktikum<br />
kommt schnell das Klischee vom<br />
Kaffeekochen oder Aktensortieren<br />
auf. In den Außendienst ging<br />
es allerdings für eine unserer<br />
Praktikantinnen in den 80er-<strong>Jahre</strong>n.<br />
Sie gab sich als Französin aus,<br />
um das Orientierungsgefühl der<br />
<strong>Graz</strong>er zu testen. Fazit: Wer sich als<br />
ahnungsloser Tourist nach dem<br />
Weg erkundigte, fand sich oft in<br />
die Irre geleitet – wenigstens aber<br />
auf freundliche Art. Zumindest<br />
der Weg ins Casino war problemlos<br />
mit Schildern zu bewältigen.<br />
„Murinsel“ statt „Donauinsel“<br />
Nein, die Rede ist nicht von der<br />
schwimmenden Konstruktion,<br />
die im Zuge der „Kulturhauptstadt<br />
2003“ errichtet wurde. Viel mehr<br />
geht es um einen Natur- und Freizeitpark<br />
im südlichen <strong>Graz</strong> und<br />
darüber hinaus, angelehnt an die<br />
Donauinsel in Wien. So zumindest<br />
stellte es sich 2005 SPÖ-Gemeinderat<br />
und Liegenschaftsreferent<br />
Wolfgang Riedler vor. Die<br />
Murauen sollten im folgenden<br />
Jahrzehnt noch einiges an Gesprächsstoff<br />
bieten, nicht zuletzt<br />
durch den Kraftwerkbau. Dieser<br />
wurde trotz anhaltender Proteste<br />
durchgeführt. Mittlerweile ist<br />
fertig gebaut, und das Areal um<br />
die südliche Mur erfreut sich als<br />
Spazier-, Flanier- und Laufstrecke<br />
großer Beliebtheit, Action gibt es<br />
rund um den Stadtstrand. Ob sich<br />
Riedler wohl so seinen Freizeitpark<br />
vorgestellt hat?<br />
„Wildes Reininghaus“<br />
Und wo wir gerade bei der „wilden“<br />
Natur sind: Die gab es auch<br />
einmal in Reininghaus. Wo heute<br />
eines der aufstrebenden Viertel<br />
der Stadt nach wie vor in die Höhe<br />
wächst, sorgte nämlich noch vor<br />
15 <strong>Jahre</strong>n reichlich Unkraut für<br />
Unmut. Denn „Reininghaus verwildert“<br />
titelte damals die „<strong>Woche</strong>“<br />
Einige Zeit davor waren Bäume<br />
und Sträucher zur Aufwertung<br />
des Geländes gepflanzt worden,<br />
die aber dann offenbar wenig gepflegt<br />
wurden – ein Ärgernis für<br />
die Anrainer.
44 <strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ<br />
MEINBEZIRK/STEIERMARK • 11. SEPTEMBER 2024<br />
Unser Zeitungsdesign<br />
im Wandel der Zeiten<br />
Nie um einen flotten Spruch verlegen:<br />
Thomas Zenz<br />
Lunghammer<br />
Thomas Zenz im<br />
„Kritiker“-Steckbrief<br />
Thomas Zenz ist Experte für<br />
Krisen-PR und Kommunikationsstrategie<br />
und Obmann<br />
der Fachgruppe „Werbung und<br />
Marktkommunikation“ in der<br />
Wirtschaftskammer Steiermark.<br />
Außerdem ist er Geschäftsführer<br />
der PR-Agentur „Doppelpunkt“<br />
mit Sitz in der Maygasse,<br />
leidenschaftlicher Trailrunner<br />
und laut eigenen Angaben nur<br />
schweigsam, wenn er alleine in<br />
den Bergen unterwegs ist.<br />
Weiß Kritik zu verpacken: Sprachakrobat<br />
Michi Radspieler Brand Images<br />
„Kritiker“-Steckbrief:<br />
Michael Radspieler<br />
Michael Radspieler ist Mitgründer<br />
und Geschäftsführer der<br />
<strong>Graz</strong>er Medienagentur „idlab“<br />
mit Sitz in der Brockmanngasse,<br />
Experte für Kommunikationsstrategie<br />
und leidenschaftlicher<br />
Social-Media-Marketer.<br />
Zudem Trainer und Vortragender<br />
an der FH Joanneum, dem<br />
bfi Steiermark und dem WIFI<br />
Kärnten, außerdem Morgenmensch<br />
und Kunstliebhaber<br />
mit Leib und Seele.<br />
War früher wirklich<br />
alles besser? MeinBezirk<br />
hat zwei Experten zum<br />
Urteil über unsere alten<br />
Titelseiten gebeten.<br />
Christoph LampreCht<br />
„Bitte seid ehrlich, aber im<br />
Zweifelsfall nicht zu ehrlich“,<br />
so lautete vorab der augenzwinkernde<br />
Apell an Thomas<br />
Zenz und Michael Radspieler.<br />
Für MeinBezirk haben die beiden<br />
Kommunikationsexperten<br />
(siehe links) Titelseiten unserer<br />
Vorgängerzeitungen „<strong>Graz</strong> Aktiv“<br />
und „<strong>Woche</strong>“ kritisch unter<br />
die Lupe genommen.<br />
Der Einstieg erfolgte 1978. Was<br />
Zenz an der Gestaltung auffällt:<br />
„Das Cover ist eine Kollage im<br />
psychedelischen Pop-Art-Stil,<br />
verspielt und farbenfroh. Die<br />
Typografie wirkt komprimiert<br />
und hat sehr wenig Laufweite<br />
sowie Zeilenabstand – klassich<br />
70er.“ Im Hinblick auf die<br />
Ausgabe von 1982 vermutet<br />
Radspieler: „Je fortgeschrittener<br />
die <strong>Jahre</strong>, desto mehr Infos<br />
gab’s auch, die wohl dringend<br />
Platz am Titelblatt finden<br />
mussten.“ Besonders freut ihn<br />
„der Startschuss für die knackigen<br />
Schlagworte, die bei<br />
euch bis heute gern eingesetzt<br />
werden.“ Doch: „Am Freistellen<br />
der Models wurde damals<br />
wohl noch etwas getüftelt – gut<br />
erkennbar an den sehr plattgedrückten<br />
Haaren und kleinen<br />
Grafikfehlern.“<br />
Zeitensprung zur <strong>Woche</strong><br />
Also spulen wir zeitlich etwas<br />
nach vorne. „1999 geht der<br />
Trend schon in Richtung Coverstory,<br />
auch wenn damals<br />
nicht nur der Name, sondern<br />
auch die knallige Farbgebung<br />
großgeschrieben wurde“, so<br />
Radspieler. „Kritische Berichterstattungen<br />
gehen dabei mit<br />
einem gut gefüllten Titelblatt<br />
einher, der geneigte Leser mag<br />
1978: „Das neue GRAZ aktiv“ im<br />
buntem 70er-Futurismus-Stil<br />
1999: das „<strong>Graz</strong>er WOCHE“-Logo mit<br />
gewagter Rot-Blau-Kombination<br />
sich vielleicht in der Informationsmenge<br />
etwas verlieren“,<br />
so seine höflich wie charmant<br />
verpackte Spitze gegen unsere<br />
1982 mit Reportage über Politikergehälter,<br />
Messe-Tipps und mehr<br />
2014: „meine WOCHE“ mit zeitloser<br />
Titelstory Landesbibliothek Steiermark (4)<br />
früheren Layout-Gepflogenheiten.<br />
Also fragen wir lieber<br />
seinen Kollegen, wie ihm unser<br />
Design von vor zehn <strong>Jahre</strong>n<br />
gefällt. „Die Tatsache, dass es<br />
einen starken Schatten hinter<br />
'WOCHE' gibt, aber nicht hinter<br />
'meine' ist schon sehr trashy“,<br />
hält Zenz mit seiner Meinung<br />
nicht hintern Berg. Was dem<br />
PR-Profi sonst noch auffällt:<br />
„Das Titelbild verweist auf die<br />
Gefahren des Straßenverkehrs.<br />
Die Werbe-Kasterl zeichnen<br />
ein ähnliches Bild: Werbung<br />
für Auto, nebst Plasmaspenden,<br />
nebst Bestattung. Also<br />
das Gefahrenpotenzial aus der<br />
Titelstory perfekt in kausalem<br />
Zusammenhang auch werblich<br />
dargestellt. Chapeau!“<br />
ZUR BILDERGALERIE<br />
Weitere Titelseiten aus<br />
unserer <strong>50</strong>-jährigen<br />
Zeitungsgeschichte finden<br />
Sie auf unserer Website:<br />
www.meinbezirk.at/graz
MEINBEZIRK.AT/GRAZ<br />
WERBUNG 45
46 <strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ<br />
MEINBEZIRK/STEIERMARK • 11. SEPTEMBER 2024<br />
Verkehr polarisiert<br />
Dicke Luft: Feinstaub-Grenzwerte erzeugten<br />
Handlungsbedarf. M. Rinnhofer<br />
Fahrverbote für<br />
alte Dieselmotoren<br />
Was heute die Debatte um ein<br />
Aus der Verbrennermotoren<br />
ist, war Mitte der 2000er der<br />
Partikelfilter für Dieselfahrzeuge.<br />
<strong>Graz</strong> hatte sich den unerwünschten<br />
Spitznamen der<br />
Feinstaubhauptstadt eingehandelt,<br />
der Grund dafür waren<br />
besonders schlechte Luftwerte.<br />
Eine der Maßnahmen,<br />
um dem entgegenzuwirken,<br />
waren temporäre Fahrverbote<br />
für ältere Dieselfahrzeuge<br />
ohne sogenannte Partikelfilter,<br />
ein Wort, das damals Potenzial<br />
zum Unwort des <strong>Jahre</strong>s<br />
hatte. Wie heftig darüber<br />
diskutiert wurde, kann man<br />
sich denken.<br />
Tempo 30, autofreie<br />
Tage, Parkzonen; vieles<br />
änderte sich in <strong>50</strong><br />
<strong>Jahre</strong>n, nur die Fortbewegung<br />
blieb fast gleich.<br />
Markus kropac<br />
Kaum ein Thema spaltet, beschäftigt<br />
und echauffiert <strong>Graz</strong><br />
so sehr wie das Thema Verkehr.<br />
Wie kommt man in die Arbeit,<br />
wie wieder nach Hause? Wie erledigt<br />
man die täglichen Wege<br />
und den Einkauf? Wer soll, wo<br />
unterwegs sein dürfen und vor<br />
allem, wo nicht? Wie schnell<br />
darf man dabei unterwegs<br />
sein? Alles Fragen, die Politik<br />
und Bürger damals wie heute<br />
bis ins kleinste Detail diskutiert<br />
wurden und werden. Wirft man<br />
einen Blick auf die Themen von<br />
damals, sieht man viel Bekanntes.<br />
Auch die bevorzugten Verkehrsmittel<br />
haben sich kaum<br />
MIV-M=Motorisierter Individualverkehr (Auto) Mitfahrer,<br />
MIV-L=Motorisierter Individualverkehr (Auto) Lenker;<br />
geändert.<br />
Im Jahr 1974 traf die weltweite<br />
Ölkrise <strong>Graz</strong>. Österreichweit<br />
musste man sich von 14. Jänner<br />
bis 18. Februar einen Tag pro<br />
<strong>Woche</strong> aussuchen, an dem das<br />
Auto stehen blieb. Viele Überlegungen<br />
zu Umweltschutz,<br />
alternative Energieformen und<br />
Tempolimits fanden hier ebenfalls<br />
ihren Ursprung. Letzteres<br />
MeinBezirk<br />
sollte in <strong>Graz</strong> wenig später das<br />
bestimmende Thema werden.<br />
Davor ergriff aber noch eine<br />
andere Verkehrstelematik die<br />
Stadt, mit einer Debatte, die<br />
heute aktueller denn je scheint.<br />
Im Jahr 1979 wurden in <strong>Graz</strong> die<br />
ersten Blauen Zone eingeführt.<br />
An Stelle von dauerparkenden<br />
Pendlern sollten so Parkplätze<br />
entstehen, die der Wirtschaft
MEINBEZIRK.AT/GRAZ<br />
<strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ 47<br />
seit jeher<br />
nutzen. Bei den Pendlern kam<br />
dieser Schritt wenig überraschend<br />
nicht gut an, der schrittweise<br />
Ausbau der Parkzonen<br />
in den Innenstadtbezirken<br />
wurden zu einem emotionalen<br />
Dauerbrenner. 2007 wurden<br />
die ersten Grünen Zonen in den<br />
Randbezirken geschaffen, geht<br />
es nach den aktuellen Plänen,<br />
dürfte das gesamte Stadtgebiet<br />
zur „Zone“ werden.<br />
Utopie Tempo 30<br />
Am 1. September 1992 wurde<br />
in <strong>Graz</strong> auf einem Großteil der<br />
Straßen Tempo 30 eingeführt.<br />
Einer der Hauptargumentationsgründe<br />
damals war die damit<br />
verbundene Verminderung<br />
des Spritverbrauchs, sicherer<br />
sollte der Stadtverkehr dadurch<br />
ebenfalls werden. Im Aufruhr<br />
gegen das Projekt gründete sich<br />
sogar eine „Autofahrerpartei“,<br />
verhindern konnten sie die Einführung<br />
freilich nicht. Tempo<br />
30 ist noch heute aufrecht und<br />
das <strong>Graz</strong>er Konzept wurde für<br />
viele Städte zum Vorbild.<br />
<strong>Graz</strong>er gehen weniger zu Fuß<br />
Vor etwas mehr als 40 <strong>Jahre</strong>n<br />
ließ die Stadt <strong>Graz</strong> erstmals den<br />
Modal Split erheben. Dabei handelt<br />
es sich um eine Aufschlüsselung,<br />
wie viel Prozent der<br />
Wege in der Stadt mit welchem<br />
Verkehrsmittel zurückgelegt<br />
werden. Spannend dabei, der<br />
Unterschied zwischen der ersten<br />
Erhebung aus dem Jahr 1982<br />
und der Erhebung aus dem Jahr<br />
2021 ist nicht besonders groß.<br />
Die einzige nennenswerte Veränderung<br />
seit Anfang der 80er<br />
<strong>Jahre</strong> ist, dass die <strong>Graz</strong>er weniger<br />
zu Fuß gehen. Wurden 1982<br />
rund 31 Prozent aller Strecken<br />
zu Fuß zurückgelegt, so waren<br />
2021 nur noch 21 Prozent, dafür<br />
stieg der Anteil, der am Fahrrad<br />
zurückgelegten Wege fast um<br />
denselben Prozentsatz.
48 <strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ<br />
MEINBEZIRK/STEIERMARK • 11. SEPTEMBER 2024<br />
Unternehmens-Liebe<br />
geht durch den Magen<br />
Im La Meskla gab es Nachos zum<br />
Lunch.<br />
Jorj Konstantinov<br />
Schnitzel, Currys und<br />
die vegane Option<br />
Die zweite große Schiene des<br />
Business Lunch ist natürlich<br />
das Mittagessen an sich.<br />
Nach über zehn <strong>Jahre</strong>n haben<br />
wir uns schon gut durch das<br />
kulinarische Angebot von<br />
<strong>Graz</strong> gekostet und sind neben<br />
dem traditionellen Wiener<br />
Schnitzel auch über so<br />
manch aufregende Curry-Variante<br />
gestoßen, haben uns<br />
durch ein Mittagsbuffet mit<br />
Garnellen und Muscheln gekostet<br />
oder uns für die vegane<br />
Option in Form einer Bowl<br />
entschieden. Ebenso lang<br />
wie die Liste an Gerichten ist<br />
die Liste an Gasthäusern, wo<br />
wir mit unseren Interviewpartnerinnen<br />
und -partnern<br />
Platz nahmen. Dazu zählen<br />
Traditionsgasthäuser, wie<br />
der Landhauskeller, die Alte<br />
Press, die Herzl-Stub'n oder<br />
das Lendplatz'l. Aber auch<br />
Kultlokale wie die Eschenlaube,<br />
das Café Promenade oder<br />
das La Meskla. Das Brauhaus<br />
Puntigam, das Knusperhäuschen<br />
in Straßgang sowie das<br />
„Eggenberg“ im gleichnamigen<br />
Bezirk beweisen, dass wir<br />
uns nicht nur auf die Innenstadt<br />
beschränken.<br />
Traditionell steirisch speiste man<br />
im „Lendplatzl“.<br />
Prontolux<br />
Seit 2013 trifft sich Mein-<br />
Bezirk mit <strong>Graz</strong>er Unternehmern<br />
zum Business<br />
Lunch, wo über gutem<br />
Essen geplaudert wird.<br />
„Die (Unternehmens)Liebe<br />
geht durch den Magen“, dachte<br />
man sich in der Redaktion<br />
von MeinBezirk, damals noch<br />
„<strong>Woche</strong> <strong>Graz</strong>“, im Jahr 2013 und<br />
schon war das Format „Business<br />
Lunch“ geboren. Für das Wirtschaftsressort<br />
plaudern <strong>Graz</strong>er<br />
Geschäftsführer aus dem (unternehmerischen)<br />
Nähkästchen,<br />
geben Einblicke in ihren Werdegang,<br />
ihre unternehmerische<br />
Philosophie und lassen auch<br />
den einen oder anderen Einblick<br />
ins Privatleben zu.<br />
Quer durch alle Sparten<br />
Der erste Unternehmer, der mit<br />
Chefredakteur Roland Reischl<br />
speiste, war Neuroth-Geschäftsführer<br />
Lukas Schinko. Das Unternehmen<br />
stand damals kurz<br />
davor, den Firmenhauptsitz von<br />
der Südsteiermark in die steirische<br />
Landeshauptstadt zu verlegen.<br />
2022 beehrte uns Schinko<br />
noch einmal und ließ das vergangene<br />
Jahrzehnt Revue passieren.<br />
Auch Hotelchef Florian<br />
Weitzer, Klaus Weikhard vom<br />
gleichnamigen Juwelier und<br />
Uhrenhaus sowie Mützenmafia-Geschäftsführerin<br />
Kristina<br />
Blaschitz beehrten im Abstand<br />
von mehreren <strong>Jahre</strong>n den Business<br />
Lunch und zeigten, wie sich<br />
die <strong>Graz</strong>er Unternehmenswelt<br />
im letzten Jahrzehnt entwickelt<br />
hat. Im Laufe dieser <strong>Jahre</strong> dürfte<br />
wohl auch kaum eine Branche<br />
unbeleuchtet geblieben<br />
sein. Von Jürgen Roth, dem Geschäftsführer<br />
der Heizöle Roth<br />
GmbH, über die Start-up-Gründern<br />
Alexander Rech und Ines<br />
Wöckl von Flasher bis hin zu<br />
Scala-Inhaberin Mercedes Scala-<br />
Irresberger wurde über unterschiedlichsten<br />
Gerichten das A<br />
bis Z der Geschäftswelt erläutert.<br />
Beim allerersten Business Lunch im Jahr 2013 bat Chefredakteur Roland<br />
Reischl Neuroth-CEO Lukas Schinko (M.) in der „Schmied'n“ zu Tisch. V. Sator<br />
Hotelier Florian Weitzer mit Redakteurin<br />
Antonia Unterholzer. Konstantinov<br />
Kristina Blaschitz gab sich zweimal<br />
die Ehre.<br />
Konstantinov<br />
Crowdfunding-Einblicke: Alexander<br />
Rech und Ines Wöckl (v.l.) Brand Images<br />
Rolling-Pin-Chef Jürgen Pichler mit<br />
Martina Maros-Goller. Foto Jörgler<br />
Bei Martin Auer ging's auch im<br />
Interview ums Essen. Konstantinov<br />
Ölunternehmer Jürgen Roth (l.) speiste<br />
mit uns im „San Pietro“. Oliver Wolf
<strong>50</strong> <strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ<br />
MEINBEZIRK/STEIERMARK • 11. SEPTEMBER 2024<br />
Zwei Originale der<br />
Alles Gute zum „<strong>50</strong>er“!<br />
Mario Haas und Martin<br />
Amerhauser sorgten<br />
in <strong>Graz</strong> für so manche<br />
„Titelgeschichte“.<br />
Amerhauser gewann mit dem GAK<br />
die zweite und die erste Liga. GEPA<br />
Roter Erfolgsgarant:<br />
Martin Amerhauser<br />
Martin Amerhauser wurde am<br />
23. Juli 1974 in Salzburg geboren<br />
– MeinBezirk wünscht nachträglich<br />
alles Gute! Für den GAK<br />
kickte der 12-fache Nationalteamspieler<br />
von Sommer 1995<br />
bis Sommer 1996 auf Leihbasis,<br />
sein Comeback in Rot feierte er<br />
im Sommer 1999 und verblieb<br />
bis Sommer 2009 bei den Athletikern,<br />
ehe er seine Spielerkarriere<br />
bei Lankowitz ausklingen ließ.<br />
1974 war aus vielerlei Hinsicht<br />
ein unvergessliches Jahr. Nicht<br />
nur, weil „<strong>Graz</strong> aktiv“, die Vorgängerzeitung<br />
der „<strong>Woche</strong> <strong>Graz</strong>“<br />
und von MeinBezirk, aus der<br />
Taufe gehoben wurden, sondern<br />
auch weil zwei besondere Kicker<br />
das Licht der Welt erblickten. Die<br />
Rede ist von GAK-Legende Martin<br />
Amerhauser und Sturms „Bomber“<br />
Mario Haas – beide feierten<br />
heuer ihren <strong>50</strong>. Geburtstag und<br />
waren in ihrer „aktiven Zeit“ zwar<br />
nicht an allen, aber an vielen<br />
denkwürdigen Erfolgen mehr als<br />
nur beteiligt. Nach einem eindrucksvollen<br />
Run mit Austria<br />
Salzburg bis ins UEFA-Cup-Finale,<br />
verschlug es Amerhauser zu den<br />
Rotjacken, mit denen er 1995 den<br />
Mario Haas und Co. sorgten für schwarz-weiße Festspiele. Unter Ivica Osim<br />
kickte Sturm als bislang einziges steirisches Team in der Champions League.<br />
Aufstieg in die oberste Spielklasse<br />
fixierte. Über den Gewinn des<br />
ÖFB-Cups durfte der Mittelfeldmotor<br />
mit dem GAK gleich dreimal<br />
jubeln – und zwar 2000, 2002<br />
sowie 2004 und konnte im letzteren<br />
sogar das „Double“ feiern. Gut<br />
erinnern werden sich die Fans an<br />
2004 aber nicht wegen des ersten<br />
und bislang einzigen Meistertitels<br />
des GAK, sondern auch weil<br />
die Roten aus <strong>Graz</strong> in der Champions-League-Quali<br />
den Reds aus<br />
Liverpool einen 0:1-Auswärtssieg<br />
abtrotzten.<br />
Auf der anderen Seite des <strong>Graz</strong>er
MEINBEZIRK.AT/GRAZ<br />
<strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ 51<br />
Sportgeschichte<br />
Fußballfarbspektrums gibt es<br />
wohl niemanden, der ein schlechtes<br />
Wort über Mario Haas verlieren<br />
würde. Denn der „Besteste“<br />
war 1997/98 mit 17 Toren nicht<br />
nur wichtiger Teil der ersten <strong>Graz</strong>er<br />
Meistermannschaft überhaupt,<br />
sondern streifte auch nie<br />
Weitere Fotos<br />
Rote Jubelstimmung: 2004 feierte Martin Amerhauser mit dem GAK das<br />
„Double“ und holte sogar drei Punkte an der Anfield Road. GEPA (2)<br />
GRAZER TITELERFOLGE<br />
• 1980/81: Cupsieg GAK<br />
• 1995/96: Cupsieg Sturm<br />
• 1996/97: Cupsieg Sturm<br />
• 1997/98: Meister Sturm<br />
• 1998/99: Meister und Cupsieg<br />
Sturm<br />
• 1999/2000: Cupsieg GAK<br />
• 2001/02: Cupsieg GAK<br />
• 2003/04: Meister und Cupsieg<br />
GAK<br />
• 2009/10: Cupsieg SK Sturm<br />
• 2017/18: Cupsieg SK Sturm<br />
• 2022/23: Cupsieg SK Sturm<br />
• 2023/24: Meister und Cupsieg<br />
Sturm<br />
das Trikot eines anderen österreichischen<br />
Vereins über. Neben<br />
Cup-Erfolgen in Frankreich und<br />
Japan feierte der gebürtige <strong>Graz</strong>er<br />
mit seinen Schwarz-Weißen insgesamt<br />
vier Meistertitel und vier<br />
Cupsiege. Besonders eingeprägt<br />
hat sich auch die tränenreiche Verabschiedung<br />
des Ausnahmestürmers<br />
im Dezember 2012. Wobei<br />
das „Karriereende“ kein richtiger<br />
Abschied von seinem Herzensverein<br />
war. Jedenfalls wenn es für<br />
seine „Schwoazn“ um die Wurscht<br />
geht, ist der U16-Akademietrainer<br />
auch bei der „Ersten“ live dabei.<br />
Haas gehört seit seinen Gruabn-<br />
Zeiten zu den Fanlieblingen. GEPA<br />
Der schwarz-weiße<br />
„Super Mario“ Haas<br />
Mario Haas wurde am 16.<br />
September 1974 in <strong>Graz</strong> geboren<br />
– MeinBezirk wünscht<br />
schon jetzt alles Gute! In der<br />
Kampfmannschaft des SK<br />
Sturm kickte der 43-fache Nationalteamspieler<br />
von Sommer<br />
1993 bis Sommer 1999,<br />
von Anfang 2001 bis Ende<br />
2004 und wieder ab Anfang<br />
2007 bis zu seinem Karriereende<br />
Ende 2012.
52 WERBUNG<br />
MEINBEZIRK/STEIERMARK • 11. SEPTEMBER 2024
MEINBEZIRK.AT/GRAZ<br />
<strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ 53<br />
Veranstaltungshits<br />
mit langer Tradition<br />
Wenn MeinBezirk zur<br />
Großveranstaltung<br />
lädt, sind viele <strong>Graz</strong>er<br />
seit jeher mittendrin<br />
statt nur dabei.<br />
Mehr Fotos<br />
Am 14. und 15. September findet das<br />
heurige Aufsteirern statt. MeinBezirk<br />
Vorfreude auf das<br />
heurige Aufsteirern<br />
Die „<strong>Woche</strong> bewegt“ lautete der<br />
langjährige Slogan für Kultveranstaltungen<br />
wie den Businessmarathon<br />
am Schwarzlsee, den<br />
After Work Golfcup und den<br />
Silvesterlauf. Zudem war die<br />
„<strong>Woche</strong>“ und ist MeinBezirk bis<br />
heute Medienpartner innovativer<br />
Premieren wie dem Trailrun<br />
<strong>Graz</strong> durch den Leechwald, dem<br />
Airportrun in <strong>Graz</strong>-Thalerhofer<br />
sowie dem Summer- und Winterrun<br />
entlang der Mur. Nicht zu<br />
vergessen: der Regionalitätspreis<br />
für heimische Unternehmen<br />
und die beliebten Familienfeste<br />
am Schöckl und im Stadtpark.<br />
Bereits seit dem Jahr 2000 gehört der Businessmarathon der <strong>Woche</strong>/Mein-<br />
Bezirk zu den Frühlingsfixpunkten im <strong>Graz</strong>er Laufkalender. MeinBezirk (2)<br />
Auch seit 2000 führt der Silvesterlauf<br />
jährlich durch <strong>Graz</strong>.<br />
Highlights: Familienfeste im Stadtpark<br />
und am Schöckl. Konstantinov<br />
Seit Herbst 2002 findet in der<br />
<strong>Graz</strong>er Innenstadt mit dem<br />
Aufsteirern das größte volkskulturelle<br />
Veranstaltung Österreichs<br />
statt. An diesem <strong>Woche</strong>nende<br />
ist es wieder soweit<br />
– doch bevor man sich mit<br />
einem feschen Dirndl oder einer<br />
traditionellen Lederhose<br />
in Schale schmeißt, lohnt sich<br />
der Blick in die Fotogalerien<br />
der letzen <strong>Jahre</strong>, in denen die<br />
„<strong>Woche</strong>“/MeinBezirk die besten<br />
Schnappschüsse der Festtage<br />
doumentiert hat: www.<br />
meinbezirk.at/tag/aufsteirern<br />
(QR-Code oben scannen).
54 <strong>50</strong> JAHRE MEINBEZIRK GRAZ<br />
MEINBEZIRK/STEIERMARK • 11. SEPTEMBER 2024<br />
Ein wunderbares Fest<br />
dank starker Partner<br />
Auch Hansi, das Maskottchen der<br />
Holding, war dabei.<br />
MeinBezirk<br />
Spiel, Spaß, Sport<br />
und Unterhaltung<br />
Zur Feier von <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n lud<br />
MeinBezirk am Stadtstrand zu<br />
einem sportlichen Spätsommertag.<br />
Auf die Besucher warteten<br />
Bewegungs- und Spielstationen,<br />
betreut von diversen Sportvereinen.<br />
Die besten Schnappschüsse<br />
gibt es in einer Bildergalerie.<br />
ZUR GALERIE<br />
MeinBezirk feierte das<br />
<strong>50</strong>-Jahr-Jubiläum.<br />
Möglich gemacht haben<br />
das vor allem unsere<br />
starken Partner.<br />
Ein grandioses Fest, die <strong>50</strong>-Jahr-<br />
Feier von MeinBezirk: Bereits um<br />
die Mittagszeit ging es am Stadtstrand<br />
bei der Seifenfabrik los, die<br />
besten Sportler in <strong>Graz</strong> – vermittelt<br />
durch das Sportamt der Stadt<br />
– standen mit Tipps und Tricks<br />
parat. Charly Temmel und seine<br />
„Eis-Crew“ sorgten für die notwendige<br />
Abkühlung an diesem<br />
Sommertag. Die Holding <strong>Graz</strong><br />
schickte nicht nur ihr Maskottchen<br />
„Hansi“ durchs Gelände, sie<br />
leisteten einen wesentlichen Beitrag<br />
zur Verpflegung: Das Popcorn<br />
des kommunalen Nahversorgers<br />
war heiß begehrt. Die Stationen<br />
Treuer Partner: Holding-Marketing-<br />
Chef Richard Peer (l.) Konstantinov (2)<br />
des „Bewegungslandes“ rundeten<br />
einen großartigen Nachmittag<br />
ab. Und jedes Geburtstagskind<br />
braucht seine Torte. Wie es sich<br />
für ein regionales Medium gehört,<br />
gab es diese in Form des Steiermark-Herzes.<br />
Die Idee stammte<br />
vom Steiermark Tourismus, die<br />
Ausführung von der Konditorei<br />
Handl, übergeben wurde sie von<br />
Ute Hödl und René Kronsteiner.<br />
Happy Birthday! Ch. Hausegger, René<br />
Kronsteiner, R. Reischl, Ute Hödl.<br />
Der Eiskönig: Charly Temmel (r.)<br />
sorgte für Abkühlung.<br />
MeinBezirk<br />
Daniela Beutle und der „Ankünder“ ermöglichten die Ausstellung, bei der<br />
<strong>50</strong> Titelseiten von 1974 bis 2024 präsentiert wurden. Ankünder<br />
Ein Streifzug durch <strong>50</strong><br />
<strong>Jahre</strong> Mediengeschichte<br />
Einen historischen „Auftritt“<br />
gab es beim <strong>50</strong>-Jahr-Fest vor der<br />
Seifenfabrik: Aus jedem Jahr der<br />
Geschichte von „<strong>Graz</strong> Aktiv“, „<strong>Woche</strong>“<br />
und MeinBezirk gab es in<br />
Form einer Ausstellung eine Titelseite<br />
zu sehen. Am Gelingen dieser<br />
Aktion waren zwei starke Partner<br />
beteiligt: Einerseits das Team<br />
von Katharina Kocher-Lichem in<br />
der steirischen Landesbibliothek,<br />
das aus seinen Archiven die Titelseiten<br />
zur Verfügung stellten. Andererseits<br />
war es der „Ankünder“,<br />
der unter der Regie von Daniela<br />
Beutle die Aufstellung der <strong>50</strong> Cover-Versionen<br />
möglich machte.<br />
Katharina Kocher-Lichem öffnete die<br />
Landesbibliothek für uns. Konstantinov