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magazin<br />
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Die Zukunft des Barolo<br />
Federica Boffa Pio von Pio Cesare über kompromisslose<br />
Qualität, Understatement und ihren Sprung ins kalte Wasser<br />
4 2 6 2 4 1 4 3 9 0 0 6 1<br />
Verkostung:<br />
Chianti Classico<br />
300 Weine im Vergleich: Der<br />
Klassiker trotzt dem Klimawandel<br />
Wie Riesling<br />
zum Essen passt<br />
Überraschende Food Pairing-<br />
Tipps von Elena Rameder<br />
Burnout von<br />
Winzern<br />
Wie psychologische Krisen-<br />
Hotlines helfen
Wein hat so viele Facetten. Er<br />
bietet unendlich viel Genuss,<br />
ist zugleich ein globales<br />
Business, Teil einer anspruchsvollen<br />
Arbeitswelt, Objekt<br />
der Gesundheits- und Umweltpolitik und, und, und…<br />
Es geht also um viel mehr als nur um Trauben und<br />
Tradition. Dies wollen wir in diesem Heft für Sie<br />
abbilden. So wartet diesmal eine große Verkostung<br />
von Chianti Classico auf Sie. Die Bedingungen<br />
für den Weinbau in dieser Region werden durch<br />
den Klimawandel deutlich verändert. Wie gut die<br />
Weine den negativen Einflüssen trotzen können,<br />
haben unsere Verkoster Kim Schreiber und Marcus<br />
Hofschuster präzise bewertet.<br />
Von großen Veränderungen berichtet auch Federica<br />
Boffa Pio vom bekannten Barolo-Weingut Pio Cesare<br />
im Titel-Interview. Mit nur 23 Jahren musste sie das<br />
Weingut nach dem Tod ihres Vaters übernehmen<br />
– und wurde damit zu einer der jüngsten<br />
Weinmacherinnen Italiens. Die Winzerinnen und<br />
Winzer ihrer Generation haben aber einen ganz<br />
anderen Blick auf ihre Weinberge, ihren Erfolg und<br />
die großen Veränderungen, vor denen sie stehen.<br />
Was sie zu erzählen hat, ist ein neuer Blick auf eine<br />
uralte Tradition: Alles muss sich ändern, damit es<br />
bleibt, wie es ist.<br />
In dieser Ausgabe berichten wir außerdem über die<br />
Dominio de Atauta im Ribera del Duero, die ihren<br />
Wein auf 56 ha wurzelechten, bis zu 190 Jahre alten<br />
Rebstöcken mit kleinstem Ertrag auf 1.000 Metern<br />
Höhe produziert. Weiter haben wir den heftigen<br />
Streit in der deutschen Weinszene über Männer,<br />
Weinbotschafter und Weinhoheiten in Deutschland<br />
für Sie zusammengefasst, testen einen innovativen,<br />
digitalen Weinbelüfter mit App und lassen die<br />
deutsch-österreichische Sommelière Elena Rameder<br />
erklären, welche Speisen sich mit Riesling kombinieren<br />
lassen. Ihre Tipps überraschen – und diese<br />
Frage ist bei weitem keine, die sich einfach beantworten<br />
ließe.<br />
Ich wünsche viel Genuss und Vergnügen!<br />
Ihr<br />
07.-09. FEBRUAR 2025<br />
Station Berlin<br />
Luckenwalder Straße, 10963 Berlin<br />
Anmeldung für<br />
Aussteller hier:<br />
Alexander Schreck<br />
(Herausgeber)<br />
@<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />
@<strong>wein</strong><strong>plus</strong><br />
wmb.<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>
News+Stories<br />
22<br />
Montenegro: Reisen zum Wein<br />
82<br />
Streit um die Weinkönigin<br />
10<br />
Federica Boffa Pio<br />
Weingeschichte(n)<br />
06<br />
Wie die Bordeaux-Klassifizierung von<br />
1855 entstand<br />
Schon gewusst?<br />
09<br />
Die größten Weinfässer der Welt<br />
Interview<br />
10<br />
16<br />
Federica Boffa Pio: „Ich hoffe, dass meine<br />
Generation die Probleme anpackt“<br />
Dominio de Atauta: „Ohne unser Engagement<br />
gäbe es hier keinen Weinbau mehr“<br />
30<br />
Streit um Alkohol-Richtlinien der WHO<br />
16<br />
Dominio de Atauta<br />
Reportage<br />
30<br />
Wie eine Abstinenz-Bewegung die<br />
Alkoholpolitik der WHO prägt<br />
82<br />
Königliche Kontroverse: Weinbranche<br />
zwischen Tradition und Zeitgeist<br />
88<br />
Überlastung und Burnout von Winzern:<br />
Heimliche Anrufe aus dem Weinberg<br />
22<br />
Wein & Reise<br />
Wine Flight: Montenegro – Wein<br />
zwischen Adria und schwarzen Bergen<br />
68<br />
Verkostung: Silvaner<br />
92<br />
Im Test: Ausguss-Dekantierer<br />
92<br />
Burnout von Winzern<br />
Verkostung<br />
48<br />
56<br />
Unsere aktuellen Lieblings<strong>wein</strong>e<br />
Verkostung: Chianti Classico<br />
Der Klassiker trotzt dem Klimawandel<br />
68<br />
Verkostung: Silvaner<br />
Denn sie wissen, was sie tun<br />
Food-Pairing<br />
38<br />
42<br />
Riesling: der Unkombinierbare<br />
Rezept: Herbstlicher Feldsalat mit<br />
glasierten Trauben, Birnen und Parmesan<br />
56<br />
Verkostung: Chianti Classico<br />
38<br />
Food-Pairing: Riesling<br />
42<br />
Rezept: Herbstlicher Feldsalat<br />
92<br />
80<br />
86<br />
Test<br />
Alltagstest: Aveine Aerator, Sanfte Tannine<br />
mit Technik für Herzoperationen<br />
Business<br />
Business-Rahmenverträge<br />
bei <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />
Utz Graafmann:<br />
Initiative gegen Rechts<br />
4 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin
Weingeschichte(n)<br />
Wie die Bordeaux-Klassifizierung<br />
von 1855 entstand<br />
Im Jahr 1855 wurde die bis heute gültige Rangliste der Bordeaux-Weine vom linken Ufer<br />
der Gironde erarbeitet. Sie beruht aber nicht auf der Qualität der Lagen, sondern auf dem<br />
Ruf der Güter und den Handelspreisen der Weine. In 170 Jahren gab es nur eine Änderung.<br />
GROSSE KUNST.<br />
OHNE ALLÜREN.<br />
Text: Norbert Tischelmayer, Alexander Lupersböck, Fotos: 123rf<br />
Die Bordeaux-Klassifizierung von 1855 geht<br />
auf einen Wunsch des damaligen Kaisers<br />
Napoleon III. zurück. Für die in diesem<br />
Jahr in Paris stattfindende Weltausstellung<br />
beauftragte er die Handelskammer von<br />
Bordeaux, „eine vollständige Liste der klassifizierten<br />
Bordeaux-Rot<strong>wein</strong>e sowie unserer großen Weiß<strong>wein</strong>e”<br />
zu erarbeiten. Die Idee einer Klassifizierung war<br />
nicht neu: Schon vorher waren bis zu 25 inoffizielle<br />
Klassifikationen entstanden.<br />
Die zu dieser Zeit noch wenig bekannten Appellationen<br />
des rechten Dordogne-Ufers wie St. Émilion und Pomerol<br />
unterstanden der Handelskammer von Libourne und<br />
wurden daher gar nicht berücksichtigt.<br />
Die Verantwortlichen der Handelskammer von Bordeaux<br />
konnten sich zudem auf keine Regeln einigen und<br />
delegierten die Aufgabe an das „Syndicat des courtiers<br />
de commerce de Bordeaux“, also die Vereinigung der<br />
Weinmakler. In der kurzen zur Verfügung stehenden<br />
Zeitspanne stellten die Makler eine Rangliste zusammen.<br />
Die basierte aber nicht auf den Verkostungen aktueller<br />
Weine, sondern vor allem auf den Verkaufspreisen der<br />
vergangenen 100 Jahre. Der Grund: Diese Daten hatten<br />
die Experten des Syndicats in ihren Archiven sofort<br />
verfügbar. Damit war der kaiserliche Auftrag schnell<br />
ausgeführt: Die teuersten Weine wurden als die besten<br />
bewertet. Auch die Reputation der Châteaux im Handel<br />
und der damalige Besitzstand der Eigentümer wurden<br />
berücksichtigt. Im Unterschied zur 1955 eingeführten<br />
Klassifikation von St.Émilion spielten Veränderungen<br />
der Rebflächen oder ein Eigentümerwechsel dabei keine<br />
Rolle. Somit gilt der Name des Château bis heute als<br />
unveränderliches Qualitätsmerkmal und Markenzeichen.<br />
Der Maklerverband erklärte, es gebe „keine qualitative<br />
Reihung innerhalb einer Stufe”, die aufgenommen<br />
Châteaux seien als „ebenbürtig” anzusehen. Dagegen<br />
spricht aber, dass die Weine weder alphabetisch noch<br />
nach Gemeinden geordnet wurden. Das Komitee reihte<br />
also vermutlich sehr wohl innerhalb der Gruppen, wollte<br />
dies aber nicht zugeben, um zu erwartende Proteste<br />
zu verhindern. Innerhalb der Klassifikation gab es nur<br />
eine einzige Änderung: 1973 wurde Château Mouton<br />
Rothschild zum Premier Cru hochgestuft, was wohl der<br />
unermüdlichen Lobbyarbeit des damaligen Besitzers<br />
Philippe de Rothschild zu verdanken ist.<br />
Die Klassifikation von 1855 spiegelt den heutigen Markt<br />
nicht mehr vollständig wider. Der britische Autor<br />
Benjamin Lewin MW kritisiert sie in seinem Buch „What<br />
price Bordeaux?“: Der heutige Weinbergsbesitz vieler<br />
Châteaux entspreche nicht mehr dem von 1855, zudem<br />
habe es etliche Besitzerwechsel gegeben. Trotzdem hat<br />
sie nach wie vor große Bedeutung für die Flaschenpreise<br />
im Fine Wine-Handel – und wird deshalb von den<br />
Weingütern gerne noch immer zu Marketingzwecken<br />
verwendet.<br />
Weinlexikon<br />
Mehr Weingeschichte(n) gibt’s hier:<br />
glossar.<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>/<br />
bordeaux-klassifizierung<br />
Gilt die Klassifizierung noch?<br />
Am 18. April 1855 gab der Maklerverband seine<br />
Rangliste der „besten Weine” bekannt. Sie sei keine<br />
Momentaufnahme, sondern das „Ergebnis einer mehr<br />
als hundert Jahre alten Entwicklung“. In die Liste der<br />
Rot<strong>wein</strong>e wurden 61 von „Premiers Cru“ bis „Cinquièmes<br />
Cru“ eingeteilte Châteaux aufgenommen. Die Weiß<strong>wein</strong>e<br />
aus Barsac und Sauternes wurden in „Premiers Crus“ und<br />
„Deuxièmes Crus“ eingeteilt. Nur Château d’Yquem wurde<br />
als „Premieur Cru Classé Supérieur“ über alle anderen,<br />
also auch die Rot<strong>wein</strong>e, gestellt.<br />
Österreichs Weine sind daheim im<br />
Herzen Europas, wo kontinentale<br />
Wärme mit kühler Nordluft tanzt.<br />
In diesem einzigartigen Klima wachsen<br />
edle Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung<br />
– zu erkennen an der<br />
rotweißroten Banderole auf der Kapsel<br />
und der staatlichen Prüfnummer auf<br />
dem Etikett.<br />
österreich<strong>wein</strong>.at<br />
6 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin
Schon gewusst?<br />
Die größten Weinfässer der Welt<br />
Die größten Fässer der Welt werden nicht zur Lagerung von Wein<br />
verwendet. Sie dienen vor allem als Prestigeobjekte. Die größten<br />
benutzten Weinfässer sind neueren Ursprungs.<br />
Text: Norbert Tischelmayer, Alexander Lupersböck, Fotos: wikipedia / Immanuel Giel<br />
Holzfässer mit großem Volumen wurden<br />
schon im Mittelalter hergestellt. Meistens<br />
war es nicht die Intention der Erbauer,<br />
darin Wein oder andere Flüssigkeiten zu<br />
lagern. Sie wurden als Schaustücke und<br />
zum Prestige eines Herrschers hergestellt. Dass sich<br />
viele davon in Deutschland befinden, ist das Ergebnis<br />
eines im 16. Jahrhundert entbrannten Wettstreits<br />
zwischen den Kurfürsten der Pfalz und den Kurfürsten<br />
von Sachsen um den Besitz des größten Weinfasses.<br />
Das Fass mit dem heute weltgrößten Volumen steht in Bad<br />
Dürkheim an der Weinstraße: Es hat einen Durchmesser<br />
von 13,5 Metern, ist kein Weinbehälter, sondern wurde<br />
zum Restaurant umgebaut. Für dieses 1934 gebaute<br />
Fass waren 200 je 40 Meter hohe Tannen nötig. Die 178<br />
Fassdauben von je 15 Meter Länge und 15 Zentimetern<br />
Stärke bestehen aus jeweils einem Tannenbaum. Etwas<br />
kleiner ist das Fass in Ingelfingen im Nordosten von<br />
Baden-Württemberg. Es ist 9,40 Meter hoch, 18 Meter<br />
breit, 13,20 Meter tief und dient als Weinmuseum. Auch<br />
das riesige Fass des Champagnerhauses Mercier wurde<br />
nur zu Schauzwecken gebaut.<br />
Weinlexikon<br />
Mehr über die größten Fässer finden Sie im<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:lexikon:<br />
glossar.<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>/groesstes-fass-der-welt<br />
Das Dürkheimer Fass fasst 1,7 Mio. Liter.<br />
Das Riesenfass in Heidelberg wurde, da es undicht blieb,<br />
nur dreimal befüllt. Das 1594 fertiggestellte Gröninger<br />
Fass gilt als das älteste Riesenfass der Welt und wurde<br />
bis zu seiner Verlegung nach Halberstadt auch zur<br />
Weinlagerung genutzt. Das Tübinger Riesenfass in<br />
Tübingen hingegen konnte, weil es ebenfalls nicht dicht<br />
war, nur zweimal befüllt werden. Im Gegensatz dazu war<br />
das Cuvéefass der Sektkellerei Rotkäppchen in Freyburg<br />
immerhin von 1896 bis 1935 in Verwendung.<br />
Aktuelle Rekordhalter in Verwendung<br />
Für den auf Rot<strong>wein</strong> basierenden, französischen Aperitif<br />
Byrrh in der Region Pyrénées-Orientales wurde 1950<br />
ein stehendes Fass in der Region mit zehn Metern Höhe<br />
und 12,50 Metern Breite gebaut, das über eine Million<br />
Liter fasst. Die größten heute verwendeten Weinfässer<br />
stehen beim Piemont-Winzer Roberto Sarotto (47.800<br />
Liter) und dem Amarone-Weingut Tommasi (33.000<br />
Liter).<br />
Die zehn größten Holzfässer der Welt,<br />
gemessen am Volumen, sind:<br />
• Dürkheimer Fass:<br />
Bad Dürkheim/Pfalz, Deutschland – 1,7 Mio. Liter<br />
• Byrrh:<br />
Thuier/Pyrénées-Orientales, Frankreich<br />
– 1,0002 Mio. Liter<br />
• Ingelfinger Fass:<br />
Ingelfingen/Baden-Württemberg, Deutschland<br />
– 716.500 Liter<br />
• Heidelberger Fass:<br />
Heidelberg/Baden-Württemberg, Deutschland<br />
– 221.726 Liter<br />
• Mercier:<br />
Épernay/Marne, Frankreich – 160.000 Liter<br />
• Gröninger Fass (Halberstädter Fass):<br />
Halberstadt/Sachsen-Anhalt, Deutschland<br />
– 144.000 Liter<br />
• Rotkäppchen-Mumm:<br />
Freyburg/Sachsen-Anhalt, Deutschland<br />
– 120.000 Liter<br />
• Tübinger Riesenfass:<br />
Tübingen/Baden-Württemberg, Deutschland<br />
– 84.000 Liter<br />
• Sarotto:<br />
Neviglie/Piemont, Italien – 47.800 Liter<br />
• Tommasi:<br />
Pedemonte di Valpolicella/Venetien, Italien<br />
– 33.000 Liter.<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 9
Federica Boffa Pio über die Zukunft des Barolo<br />
„Ich hoffe, dass meine Generation<br />
die Probleme anpackt“<br />
Als ihr Vater 2021 unerwartet starb, übernahm Federica Boffa Pio mit 23 Jahren<br />
das renommierte Familien-Weingut Pio Cesare im Piemont. Raffaella Usai hat mit<br />
ihr über die Zukunft des Barolo gesprochen.<br />
Fotos: Luca Fumero<br />
Du bist mit 26 Jahren eine der jüngsten Winzerinnen<br />
der Welt in einer Leitungsposition. Wann war es für<br />
dich klar, dass du diesen Weg einschlagen würdest?<br />
Federica Boffa Pio: Ich bin im Weinberg und im Keller<br />
groß geworden. In unserer Familie war es üblich,<br />
Geschäftspartner und Freunde zuhause zu empfangen,<br />
meine Eltern haben mich auch schon als Kind auf Reisen<br />
mitgenommen. Daher war die Weinwelt früh mein natürliches<br />
Umfeld. Dass ich am Ende so jung Verantwortung<br />
übernehmen musste, hätte ich mir so kurz nach dem<br />
BWL-Studium zwar nicht gewünscht. Aber ich hatte<br />
keine andere Wahl.<br />
Als dein Vater im Jahr 2021 starb, warst du plötzlich verantwortlich<br />
für das Weingut. Wie hast du das geschafft?<br />
Federica Boffa Pio: Ich habe bereits während des<br />
Studiums im Betrieb gearbeitet. Nicht in Vollzeit, aber<br />
ich konnte in alles reinschnuppern. Obwohl mein Vater<br />
eine sehr dominante Persönlichkeit war, hat er versucht,<br />
mir Raum zu geben. Manchmal hat er mich auch ins<br />
kalte Wasser geschmissen. Wenn er das zu Lebzeiten<br />
nicht getan hätte, wäre ich heute womöglich nicht in der<br />
Lage, das Unternehmen zu führen.<br />
Was war sein wichtigster Ratschlag?<br />
Federica Boffa Pio: Mein Vater hat mir immer geraten,<br />
bescheiden zu bleiben und meine Taten für mich sprechen<br />
zu lassen. Die Marke Pio Cesare war nie grell und laut,<br />
sondern stets von Understatement gekennzeichnet.<br />
Außerdem hat er mich gelehrt, nie Kompromisse bei der<br />
Qualität zu machen. Und diese Einstellung hat uns seit<br />
seinem Tod gerettet.<br />
Inwiefern?<br />
Federica Boffa Pio: Als ich das Weingut übernommen<br />
habe, waren nicht alle Kunden davon überzeugt, dass<br />
ich Pio Cesare im Sinne meines Vaters weiterführen<br />
werde. Auch viele Weinjournalisten waren skeptisch. Es<br />
gibt immer noch einige, die seit seinem Tod nicht mehr<br />
zu uns kommen, um zu verkosten. Am Anfang war es<br />
sehr hart. Aber wir haben gezeigt, dass wir die Tradition<br />
fortführen.<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 11
Der Weinkeller von Pio Cesare ist<br />
gleichzeitig auch ein Museum.<br />
Federica Boffa Pio zeigt stolz den Pass<br />
ihres Urgroßvaters, der es ihm möglich<br />
machte, seine Weine früh im Ausland zu<br />
präsentieren.<br />
Wer ist wir?<br />
Federica Boffa Pio: Meine Cousins Cesare und<br />
Augusto stehen mir zur Seite. Es gibt bei uns keinen<br />
Exportmanager oder Technischen Direktor, sondern die<br />
Familie bespricht alles gemeinsam. Am Ende bin ich es<br />
aber, die Entscheidungen trifft – und die Verantwortung<br />
dafür trägt. Wein lebt zwar vom Storytelling, ist aber<br />
hartes Business. Die Zahlen müssen stimmen und ich<br />
muss meine 30 Angestellten bezahlen. Dafür bin ich fast<br />
200 Tage im Jahr unterwegs.<br />
Pio Cesare steht vor allem für Barolo und Barbaresco.<br />
Kann man in diesen Appellationen noch investieren?<br />
Federica Boffa Pio: Die Hektarpreise sind in den vergangenen<br />
Jahrzehnten mit der Nachfrage und dem Erfolg<br />
der Weine gestiegen. Doch in den vergangenen zehn<br />
Jahren sind sie regelrecht explodiert. 2014 haben wir<br />
zehn Hektar Weinberge in Monforte d’Alba gekauft.<br />
Damals lag der Hektarpreis bei rund einer Million Euro.<br />
Heute, zehn Jahre später, sind die Preise auf bis zu drei<br />
Millionen Euro pro Hektar gestiegen. Es gibt auch kaum<br />
noch Flächen zu kaufen.<br />
Woran liegt das?<br />
Federica Boffa Pio: Irgendwann hatten alle verstanden,<br />
dass man mit Barolo gutes Geld machen kann. Also<br />
wurde spekuliert und der Preis in die Höhe getrieben.<br />
Das Konsortium und die Region regeln aber ganz genau,<br />
um wieviel Hektar die Appellation Barolo pro Jahr<br />
wachsen darf. 2024 waren es maximal 22 Hektar. Die<br />
Behörden kontrollieren sehr streng, ob die Weinberge<br />
die Anforderungen erfüllen.<br />
Es hat in diesem Jahr untypisch viel geregnet im<br />
Piemont. Doch in den vergangenen Jahren hat die<br />
Region unter Dürre gelitten. Besteht das Risiko,<br />
dass die Langhe durch den Klimawandel Weinberge<br />
verlieren?<br />
Federica Boffa Pio: Es ist durchaus möglich. Die<br />
fehlenden Niederschläge sind aber nicht allein dafür<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 13
Der historische Weinkeller von Pio Cesare<br />
liegt mitten im Stadtzentrum von Alba.<br />
Wenn du für einen Tag die „Königin des Barolo“ wärst,<br />
welche Entscheidungen würdest du treffen?<br />
Pio Cesare setzt auf Tradition: Das Etikett<br />
ist dem Original bis heute treu geblieben.<br />
Federica Boffa Pio: Wie bereits erwähnt, würde ich<br />
den Winzern die Chance geben, Trauben aus höher<br />
gelegenen Weinbergen zu verwenden. Ich würde<br />
außerdem Bewässerungssysteme erlauben – zumindest<br />
in den Weinbergen, die stark unter der Trockenheit<br />
leiden und dafür sorgen, dass genügend Wasserreserven<br />
zur Verfügung stehen. In unserer Region gibt es zu<br />
viele verwahrloste Wälder, deren Besitzer sich nicht<br />
kümmern. Ich würde sie dazu verpflichten, sie besser<br />
zu pflegen, denn sie bringen für die angrenzenden<br />
Weinberge erhebliche Pflanzenschutzprobleme.<br />
verkürzt und geben ihnen dafür mehr Flaschenreife.<br />
Dies ist vor allem dem Klimawandel geschuldet: Die<br />
Trauben sind immer konzentrierter und reifer, wenn wir<br />
sie ernten. Die Weine benötigen weniger Zeit im Holz<br />
und sind in der Regel schneller zugänglich.<br />
Der neue Präsident des Barolo-Konsortiums, Sergio<br />
Germano, ist auch Mitglied der Gruppe „Gli Svitati“,<br />
die sich für Schraubverschlüsse bei Spitzen<strong>wein</strong>en<br />
einsetzt. Muss Barolo für dich einen Naturkorken<br />
haben?<br />
Federica Boffa Pio: Da gibt es wirklich andere Probleme,<br />
die wichtiger sind. Meiner Meinung sollte jeder Winzer<br />
den Verschluss wählen dürfen, den er für angemessen<br />
hält.<br />
Aber im neu gewählten Verwaltungsrat sitzen viele junge<br />
Winzerinnen und Winzer und ich habe die Hoffnung,<br />
dass meine Generation die Probleme schnell anpackt.<br />
Uns bleibt nicht viel Zeit.<br />
Federica Boffa Pio<br />
Federica Boffa Pio musste nach dem unerwarteten<br />
Tod ihres Vaters 2021 die Leitung des renommierten<br />
Weinguts Pio Cesare übernehmen. Damals war sie 23<br />
Jahre alt, das Diplom der Wirtschaftswissenschaften<br />
der Uni Turin gerade in der Tasche.<br />
Mit Zielstrebigkeit führt sie seitdem die Tradition ihrer<br />
Vorfahren fort. Der international für Barolo und Barbaresco<br />
geschätzte Betrieb mit Sitz in Alba gehört zu den ältesten<br />
im Piemont. Federicas Ur-Urgroßvater Cesare Pio gründete<br />
die Kellerei 1881 und setzte früh auf Qualität und Export.<br />
verantwortlich. Das Klima hat sich in den vergangenen<br />
50 Jahren extrem verändert, wie überall ist es<br />
sehr unbeständig und wärmer geworden. Es schneit im<br />
Winter kaum noch, die Sommer sind heißer. Das große<br />
Problem ist, dass wir das Wasser nicht speichern können,<br />
es fehlen Stauseen und Wasserauffangsysteme. Zudem<br />
erlauben es die Produktionsregeln nicht, die Weinberge<br />
zu bewässern.<br />
Was schlägst du als Alternative vor?<br />
Federica Boffa Pio: Wir setzen auf höhere Lagen. Vor<br />
rund fünf Jahren haben wir acht Hektar in der Alta<br />
Langa gekauft, auf rund 580 Meter über dem Meer. Dort<br />
experimentieren wir mit Nebbiolo in kühlerem Terroir,<br />
denn unsere höchsten Lagen im Barolo-Anbaugebiet<br />
liegen auf rund 400 Metern.<br />
Federica Boffa Pio im Gespräch mit<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>-Redakteurin Raffaella Usai.<br />
Heute umfasst das Weingut rund 80 Hektar in einigen der<br />
besten Lagen der Langhe und erzeugt 500.000 Flaschen.<br />
2018 kaufte die Familie Land in den Colli Tortonesi und<br />
pflanzte dort die autochthone Sorte Timorasso. 2023<br />
wurde der erste Jahrgang vinifiziert, voraussichtlich kommt<br />
der Wein mit dem 2023er Barolo in den Handel.<br />
Wird im Barolo-Konsortium über eine Lockerung des<br />
Bewässerungsverbots diskutiert?<br />
Federica Boffa Pio: Im Konsortium wird generell<br />
viel diskutiert, aber die wahren Probleme, die den<br />
Klimawandel betreffen, werden vernachlässigt. Es fehlt<br />
an einer gemeinsamen Vision für die Zukunft.<br />
Was wären wichtige Themen für dich?<br />
Unsere Hoffnung ist es, die Trauben aus den hohen<br />
Weinbergen irgendwann in unseren Barolo mit<br />
einfließen zu lassen, um ihm mehr Frische und<br />
Eleganz zu verleihen. Dafür müssten allerdings die<br />
Produktionsregeln geändert werden. Derzeit fließen die<br />
Trauben in unseren Langhe Nebbiolo.<br />
Wie unterscheiden sich diese Lagen von denen im<br />
Barolo-Gebiet?<br />
Federica Boffa Pio: Wenn wir nichts verändern, stellt<br />
sich die Frage, ob wir in mittelfristiger Zukunft aufgrund<br />
des Wassermangels überhaupt noch Barolo erzeugen<br />
können. Jahrelang ging es darum, die Appellation<br />
Barolo um die nach Norden ausgerichteten Weinberge<br />
zu erweitern. Für mich ist dies der falsche Ansatz, denn<br />
diese Lagen sind zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht<br />
geeignet. Nebbiolo braucht viel Sonne. Auch das Risiko<br />
von Spätfrösten ist zu groß. Und am Ende wurde der<br />
Antrag von der Mitgliederversammlung im Frühjahr<br />
auch abgelehnt.<br />
Federica Boffa Pio: Der Vegetationszyklus beginnt rund<br />
zwei Wochen später und auch die Weinlese verschiebt<br />
sich entsprechend. Die Säurewerte der Weine sind höher<br />
und die Tannine knackiger.<br />
Haben sich eure Weine in den vergangenen Jahren<br />
verändert?<br />
Federica Boffa Pio: Ja, sie haben aufgrund der höheren<br />
Alkoholgrade etwas an Frische verloren. Daher haben wir<br />
seit einigen Jahren den Holzausbau unserer Rot<strong>wein</strong>e<br />
14 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin
Dominio de Atauta: Wurzelechte Reben auf 1.000 Metern Höhe<br />
„Ohne unser Engagement gäbe<br />
es hier keinen Weinbau mehr“<br />
Nur vier Kilometer lang ist das Atauta-Tal am östlichsten Rand der Ribera del Duero.<br />
Mit 59 Hektar ist es das weltweit größte Gebiet, das noch mit wurzelechten, über<br />
100-jährigen Reben bestockt ist. Jaime Suárez, Technischer Direktor von Dominio de<br />
Atauta, berichtet von den Herausforderungen, den Weinbau dort am Leben zu erhalten.<br />
Text: Raffaella Usai, Fotos: Dominio de Atauta<br />
Ismael Sanz (l.) und Jaime Suárez (r.) sind bei Dominio de<br />
Atauta verantwortlich für Weinberge und Keller.
Auf sehr kargen Böden wächst hier Tinto<br />
Fino, wie die Rebsorte Tempranillo in der<br />
Ribera del Duero genannt wird.<br />
Im Atauta-Tal ist alles extrem: Höhenlage, Böden, Klima<br />
Was ist so besonders am Atauta-Tal?<br />
Jaime Suárez: Eigentlich alles (lacht). Das Tal liegt sehr<br />
abgeschieden auf rund 1.000 Metern Höhe am östlichen<br />
Rand der Appellation Ribera del Duero in der Provinz<br />
Soria. Es ist nur vier Kilometer lang und rund einen<br />
Kilometer breit. Im ganzen Tal gibt es noch 59 Hektar<br />
Reben – alle wurzelecht und zwischen 130 und 190<br />
Jahre alt. Obwohl das Tal sehr klein ist, haben wir 25<br />
verschiedene Terroirs charakterisieren können.<br />
Gibt es in Europa ein vergleichbar großes Gebiet mit<br />
Prä-Phylloxera-Reben?<br />
Jaime Suárez: Nicht, dass ich wüsste. Ich denke, dass<br />
es weltweit das größte zusammenhängende Gebiet mit<br />
wurzelechten Reben ist.<br />
Dominio de Atauta bewirtschaftet 56 der 59 Hektar<br />
Rebfläche. Seit wann existiert das Weingut?<br />
Jaime Suárez: Es wurde 1999 vom Weinhändler Miguel<br />
Sánchez gegründet. Sánchez stammt selbst aus der<br />
Provinz Soria. Damals vermisste er in seinem Portfolio<br />
Weine aus diesem unbekannteren Teil der Ribera del<br />
Duero. Er war so fasziniert von diesem Anbaugebiet,<br />
dass er ein eigenes Projekt im Atauta-Tal aufgezogen hat.<br />
Im Jahr 2000 hat er zum ersten Mal dort Wein erzeugt<br />
und gezeigt, welches Potenzial hier schlummert.<br />
Seit 2009 gehört Dominio de Atauta zur spanischen<br />
Gruppe Terra Selecta, die acht Weingüter in Spanien<br />
besitzt. Aber bei Dominio de Atauta geht es weniger<br />
ums Business als darum, den Weinbau im Tal am Leben<br />
zu erhalten.<br />
Ist das Projekt ein Aushängeschild für Terra Selecta?<br />
Jaime Suárez: Es ist sehr kompliziert und kostspielig, 700<br />
kleine Parzellen zu bewirtschaften. Da braucht man ein<br />
gewisses Kapital im Rücken. Und für das Unternehmen<br />
ist es ein großes Privileg, diese Weinbautradition<br />
fortzuführen. Ohne unser Engagement gäbe es keinen<br />
Weinbau mehr im Tal.<br />
700 Parzellen, das ist fast unvorstellbar. Wie ist diese<br />
kleinteilige Situation zu erklären?<br />
Jaime Suárez: Dazu muss man in die Geschichte<br />
eintauchen. Fast jeder in der Provinz Soria besaß ein<br />
Stück Land mit ein paar Reben, der Großteil davon war<br />
Tinto Fino (Tempranillo). Die meisten Trauben wurden<br />
für den Eigenverbrauch verwendet und selbst vinifiziert.<br />
Wein galt damals auch als Zahlungsmittel.<br />
Als dann 1982 die Appellation Ribera del Duero<br />
entstanden ist, haben sich die meisten großen Weingüter<br />
in den Provinzen Valladolid und Burgos niedergelassen.<br />
Soria ist die höchstgelegene und kälteste Region der<br />
Appellation. Innerhalb der Provinz ist das Atauta-Tal<br />
nochmal extremer, da es sich auf einer Höhe von 930<br />
bis 1.000 Metern erstreckt. Früher reiften die Trauben<br />
dort oft nicht aus. Deswegen hatten die Bodegas kein<br />
Interesse, zu investieren. So ging die Rebfläche nach<br />
und nach zurück. Man spricht von einer ehemaligen<br />
Anbaufläche von rund 200 Hektar.<br />
Was haben die übrigen Winzer mit ihren Trauben<br />
gemacht?<br />
Jaime Suárez: Es gab in San Esteban de Gormaz eine<br />
Kellereigenossenschaft. Dort wurden sie zu Fass<strong>wein</strong><br />
18 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin
verarbeitet, der auf der Plaza de Madrid verkauft wurde.<br />
Aber die Traubenpreise fielen ins Bodenlose. Viele<br />
Weinberge wurden nicht mehr richtig gepflegt, weil es<br />
sich für die Bauern einfach nicht lohnte.<br />
Also war es vor 25 Jahren sehr einfach, Weinberge zu<br />
kaufen.<br />
Jaime Suárez: Genau. Auch wenn die Appellation Ribera<br />
del Duero Ende der 1990er-Jahre großen Erfolg hatte<br />
– in Soria spürte man das nicht. Erst unser Weingut<br />
hat den Weinbau im Tal wiederbelebt und die ersten<br />
Flaschen abgefüllt. Für die Winzer vor Ort war das ein<br />
großes Aufatmen. Dominio de Atauta hat ihnen sechs<br />
Mal so viel gezahlt wie die Genossenschaft. Im zweiten<br />
Jahr hat keiner mehr an die Kooperative geliefert.<br />
Erträge um die Hälfte reduziert und die Rebstöcke ins<br />
Gleichgewicht gebracht. So konnten die Trauben auch<br />
viel besser ausreifen. Der Ertrag liegt heute bei 2.000<br />
Kilo pro Hektar auf den sandigen Böden und bei 2.500<br />
Kilo pro Hektar auf den tonhaltigen Böden.<br />
Es muss sehr anspruchsvoll sein, diese uralten Reben<br />
zu pflegen.<br />
Jaime Suárez: Für uns stehen sie im Mittelpunkt unserer<br />
Arbeit. Die Reben zu erhalten, hat für uns Priorität. Sie<br />
machen den Unterschied. Heute sind sie kraftvoll und<br />
widerstandsfähig, aber es hat Zeit gedauert.<br />
Was macht ihr, wenn ein Rebstock ersetzt werden<br />
muss? Dürft ihr wurzelechte Reben nachpflanzen?<br />
Jaime Suárez ist seit 2016 Technischer Direktor<br />
von Dominio de Atauta<br />
Besitzt Dominio de Atauta auch eigene Weinberge<br />
oder kauft ihr ausschließlich Trauben zu?<br />
Jaime Suárez: Mittlerweile besitzt das Weingut selbst<br />
30 Hektar Reben und kauft Trauben von weiteren<br />
26 Hektar zu. Einige Weinberge werden noch von<br />
ihren Besitzern bewirtschaftet. Diejenigen, die zu alt<br />
geworden sind, überlassen uns die Bearbeitung. Aber<br />
unsere Qualitätsstandards im Weinberg gelten für alle<br />
Vertragswinzer.<br />
Was habt ihr in den Weinbergen verändert?<br />
Jaime Suárez: (seufzt) Das ist ein wunder Punkt. Die EU<br />
verbietet es, in Europa wurzelechte Reben zu pflanzen<br />
– außer mit gewissen Ausnahmen. Leider gelten diese<br />
nicht für unser Tal, obwohl die Reblaus hier nie nachgewiesen<br />
wurde. Um abgestorbene Reben zu ersetzen,<br />
haben wir einige besonders geeignete Rebstöcke ausgewählt,<br />
von denen wir bei Bedarf Edelreiser in eine<br />
Rebschule bringen. Dort werden sie vermehrt und auf<br />
eine Unterlage gepfropft.<br />
Wie hat sich das Klima in den vergangenen 20 Jahren<br />
verändert?<br />
Jaime Suárez: Bevor die Winzer ihre Trauben an uns<br />
verkauften, holten sie aus ihren Weinbergen die höchstmögliche<br />
Erntemenge raus. Die Reben waren damals<br />
in einem sehr schlechten Zustand. Also haben wir die<br />
Jaime Suárez: Der Klimawandel hat für uns bislang eher<br />
Vorteile mit sich gebracht. Während es früher ein sehr<br />
kaltes, kontinentales Klima war, ist es heute nur noch<br />
kalt. Unsere Weinberge liegen an der Grenze, an der<br />
Weinbau überhaupt noch möglich ist. Das Risiko von<br />
Spätfrösten ist aber trotz der gestiegenen Temperaturen<br />
immer noch groß.<br />
Leidet das Tal unter Wassermangel?<br />
Jaime Suárez: Natürlich kämpfen auch wir mit den<br />
geringen Niederschlägen. Der Durchschnitt liegt bei<br />
rund 440 mm im Jahr. Um Trockenstress zu vermeiden,<br />
müssen wir die Erträge sehr einschränken. Zudem<br />
schützen wir den Boden zwischen den Reben durch<br />
Begrünung vor Austrocknung. Denn bewässern können<br />
wir aufgrund der Kleinparzellierung nicht.<br />
Was machen die Böden für einen Unterschied?<br />
Jaime Suárez: Wir haben vornehmlich zwei Bodentypen:<br />
sandig und tonhaltig. Bei beiden haben wir nur eine<br />
relativ geringe Tiefe von 70 und 140 Zentimetern, doch<br />
darunter liegt eine Kalksteinschicht, die das Wasser<br />
sehr gut speichert. Das ist unser großer Vorteil. Da die<br />
alten Reben sehr tiefe Wurzeln haben, gelingt es ihnen,<br />
auch die letzten Wasservorräte zu nutzen.<br />
Merkt man den Trauben an, in welcher Tiefe die Reben<br />
wurzeln?<br />
Jaime Suárez: Absolut. Als wir die 25 Terroirs herausgearbeitet<br />
haben, wurde uns klar, dass dies eine der vielen<br />
Variablen ist.<br />
Dominio de Atauta macht zwei Einstiegs-Cuvées und<br />
fünf Cru-Weine. Wären 25 Crus möglich?<br />
Jaime Suárez: Ja, theoretisch könnten wir die 25<br />
Terroirs einzeln vinifizieren. Das wäre sehr interessant.<br />
Aber unser Keller ist dafür leider nicht ausgerichtet.<br />
Wenn ich könnte, würde ich die verschiedenen Lagen<br />
noch viel stärker herausarbeiten. Vor allem, weil mit<br />
jeder Weinlese das Wissen über die Besonderheiten der<br />
Weine wächst. Aber aus betriebswirtschaftlicher Sicht<br />
ist das kaum machbar, auch wenn das Atauta-Projekt<br />
eine „burgundische Seele“ hat.<br />
Sind die beiden Einstiegs<strong>wein</strong>e sehr verschieden?<br />
Jaime Suárez: Ja. Beide sind Blends aus Tempranillo von<br />
verschiedenen Terroirs, aber es gibt einen wesentlichen<br />
Unterschied. Der Parada de Atauta ist Ausdruck sandiger<br />
Böden, während der Dominio de Atauta von tonhaltigen<br />
Böden stammt. Im Parada de Atauta sind bis zu zehn<br />
Prozent Trauben aus dem Nachbartal enthalten, da er im<br />
Laufe der Jahre immer beliebter geworden ist und wir<br />
weitere Trauben brauchten. Der Parada ist zugänglicher<br />
und damit der Eintritt in die Welt von Atauta.<br />
Du arbeitest seit 2016 für das Weingut. Was bedeutet<br />
es für dich, Wein unter diesen extremen Bedingungen<br />
zu produzieren?<br />
Jaime Suárez: Es erfüllt mich mit großem Stolz, nicht<br />
einfach nur Wein zu machen, sondern gleichzeitig<br />
mit meiner Arbeit auch eine einzigartige historische<br />
Kulturlandschaft zu bewahren. Die Menschen hier im<br />
Tal identifizieren sich mit dem Wein. Wenn wir eine<br />
Auszeichnung für unsere Weine bekommen, feiert das<br />
ganze Dorf. Das ist schon eine besondere Wertschätzung.<br />
Die wurzelechten Reben<br />
sind teils 190 Jahre alt.<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 21
Wine Flight: Montenegro<br />
Wein zwischen Adria<br />
und schwarzen Bergen<br />
Das kleine, noch unentdeckte Montenegro an der Adriaküste bietet guten Wein<br />
zwischen Meer, steilen Bergen und viel Wald. Anke Sademann war dort unterwegs<br />
– und hat überraschende Entdeckungen gemacht.<br />
Fotos: Anke Sademann<br />
Das zu 70 Prozent bergige Terroir und der Mix aus mediterranem, kontinentalem und alpinem<br />
Klima prägen das Spektrum und das aromatische Potenzial der montenegrinischen Weine.
Wie eine dunkle Bordüre konturieren<br />
die Gebirgsketten den Horizont. Sie<br />
geben dem Balkanstaat seinen Namen:<br />
„Schwarzer Berg“, auf Italienisch Monte<br />
Negro, auf Serbokroatisch Crna Gora.<br />
Als Teil Ex-Jugoslawiens bildete Montenegro 2003 eine<br />
Union mit Serbien und ist seit 2006 unabhängig. Schon<br />
im zweiten Jahrhundert wurde in der Region von den<br />
Römern Wein angebaut. Heute umfasst die Rebfläche<br />
des Landes rund 9.000 Hektar mit einem jährlichen<br />
Produktionsvolumen von etwa 160.000 Hektolitern.<br />
Unter den heimischen Weiß<strong>wein</strong>sorten ist der Krstač<br />
der Star, neben Smederevka (Dimyat), Župljanka sowie<br />
Ugni Blanc, Chardonnay und Malvasia. Zusätzlich zu den<br />
autochthonen roten Sorten Vranac, Kratošija (Tribidrag<br />
alias Primitivo oder Zinfandel), Kadarun und Zizak<br />
werden aber auch internationale wie Merlot, Marselan,<br />
Cabernet Sauvignon, Grenache Noir und Carignan Noir<br />
angebaut.<br />
Staatskellerei und Boutique-Weingüter<br />
Das zu 70 Prozent bergige Terroir und der Mix aus<br />
mediterranem, kontinentalem und alpinem Klima prägt<br />
das Spektrum und das aromatische Potenzial der montenegrinischen<br />
Weine, die reinsortig aus autochthonen<br />
Sorten produziert werden. Der Weinanbau hat sich in<br />
den vergangenen Jahrzehnten professionalisiert. Die<br />
Qualität und Eigenständigkeit der regionalen Weine –<br />
etwa aus der „Nationalrebsorte“ Vranac – hat sich bis<br />
weit über die Landesgrenzen herumgesprochen. Die<br />
Folge: Öno-Tourismus wird im Land immer attraktiver.<br />
90 Prozent der montenegrinischen Weine produziert die<br />
1963 gegründete staatliche Weinkellerei 13.jul-Plantaže.<br />
Die Plantage des 13. Juli ist nach dem Datum der ersten<br />
Unabhängigkeit des Staates im Jahr 1878 benannt.<br />
Plantaže verfügt über rund 2.300 Hektar Weinberge,<br />
die jährlich etwa 22.000 Tonnen Trauben hervorbringen.<br />
Die Weine, die daraus entstehen, werden vor<br />
allem für ihr Preis-Qualitätsverhältnis geschätzt.<br />
In der Zentralregion mit ihren Weingebieten Crmnica,<br />
Nahije, Komani, Bjelopavlići rund um die Hauptstadt<br />
Podgorica herrscht kontinentales Klima mit kalten<br />
Wintern und heißen Sommern. Die Böden sind meist<br />
kalkhaltig. Der Einfluss des mediterranen Küstenklimas<br />
erstreckt sich aber über das weite Tal des Flusses Bojana<br />
bis nach Podgorica und in die Weinregion Skutarisee.<br />
In Podgorica findet man in Hotel-Restaurants gut<br />
sortierte Weinkarten mit Familiengut- und Plantaže-<br />
Weinen. Das Boutique-Hotel Boscovich gilt als das<br />
Etablissement mit der besten Weinauswahl. Reine<br />
Weinbars oder Weinläden sind noch rar gesät. Doch<br />
es entwickelt sich eine urbane Weingastronomie für<br />
Touristen und junge Leute.<br />
Antioxidantien zugegeben“, erklärt Sommelier und<br />
Guide Bojan Bracanović.<br />
„Der Krstač wird bei uns nachts oder morgens mit der<br />
Hand gelesen“, berichtet Bracanović. „Früher war es<br />
aufgrund des heißen Klimas nicht einfach, Premium-<br />
Weiß<strong>wein</strong>e zu erzeugen. Heute können wir durch<br />
kühle Verarbeitung der Trauben dem Wein die nötige<br />
Frische und Finesse geben.“ So hat der zartgelbe Weiße<br />
einen erfrischenden, blumigen Charakter mit feinen<br />
Zitrusnoten und einem Hauch grünen Apfel. Aus<br />
Krstač entsteht zusammen mit Chardonnay auch ein<br />
Schaum<strong>wein</strong>, und neuerdings wird sogar ein Vranac-<br />
Süß<strong>wein</strong> in Trockenbeerenauslese-Qualität produziert.<br />
Der Weinkosmos von Plantaže ist gigantisch.<br />
Im größten Weinberg Europas sind<br />
auch die Terroirs überdimensional. Die drei<br />
Weinkeller in Lješkopolje, Ćemovsko Polje<br />
und Šipčanik können bis zu 33 Millionen<br />
Liter Wein von 11,5 Millionen Reben fassen. Im Šipčanik-<br />
Keller, der sich in einem ehemaligen militärischen<br />
Flugzeugbunker befindet, darf der Weintourist sich bei<br />
den zweistündigen Degustations-Führungen zwischen<br />
50 Weinen entscheiden. Dazu werden montenegrinischer<br />
Bergkäse und Schinken gereicht.<br />
Fine Dining in der Festung<br />
Vom Herzen Montenegros in Richtung Süden werden<br />
die Terroirs immer fruchtbarer und mediterraner.<br />
Der Skadar- oder Skutarisee ist der größte See der<br />
Balkanhalbinsel und liegt im Grenzgebiet zwischen<br />
Montenegro und Albanien. Am besten schmecken die<br />
Weine auf den organisierten Bootsfahrten zu frisch<br />
gefangenem oder geräuchertem Fisch wie Karpfen, Aal<br />
oder Uklei. Die terrassierten Südhänge seines Ufers sind<br />
für Weinbau prädestiniert.<br />
Gastwirt Djuro vom bereits 1881 gegründeten<br />
Restaurant Kod Pera na Bukovici.<br />
Daneben laden viele kleine, familiengeführte Boutique-<br />
Weingüter zu Verkostungen und Rundgängen ein. Ihre<br />
Weine entstehen nur in kleinen Mengen und lassen<br />
sich ausschließlich vor Ort probieren oder werden in<br />
der lokalen Gastronomie serviert. Vom Landeszentrum<br />
bis zur Küste leiten erdbraune Schilder mit stilisierten<br />
Trauben zu den verstreut liegenden Weingütern.<br />
Dragljub Marovic aus dem Hotel Boscovich.<br />
In Europas größtem Weingarten<br />
Weinguide und Sommelier Bojan Bracanović<br />
führt durch die Kellerei Plantaze.<br />
Topografische und klimatische Vielfalt<br />
Montenegros Topografie bietet viel Abwechslung: Bis<br />
zu 2.534 Meter hohe Berge, tiefe Schluchten, ausgedehnte<br />
Wälder, der größte See des Balkans und die 293<br />
Kilometer lange Adriaküste. 240 Tage Sonnenschein<br />
im Jahr – das mögen Wein, Land, Leute und Besucher.<br />
Die beste Zeit für Verkostungen vor Ort ist von Mai bis<br />
Oktober. Im heißen Hochsommer empfiehlt es sich, die<br />
überfüllte Küste zu meiden und lieber durch das bergige<br />
Hinterland mit seinen fünf Nationalparks zu wandern.<br />
Die wichtigsten flüssigen Nationalhelden sind der weiße<br />
Krstač und der rote Vranac, deren Hauptproduzent<br />
die Kellerei Plantaže ist. Als hätte sie sich den Bergen<br />
angepasst, besitzt die Vranac-Traube eine dicke, hitzebeständige,<br />
schwarze Schale, die dem dichten, alkoholstarken<br />
Wein seine rubinrote Farbe verleiht. Im<br />
Geschmack zeigen sich Aromen von dunklen Früchten,<br />
Gewürzen mit erdigen Untertönen, aber auch Minze.<br />
Den roten Signature-Wein „Pro Corde“ („Für das<br />
Herz“) von Plantaže trinken die Bewohner des Landes<br />
als Immunbooster: „Bei der Gärung wird dem Vranac<br />
noch eine extra Portion Traubenkerne mit vielen<br />
Sommelière Milja Zenović hat im Restaurant<br />
Besac immer den passenden Wein parat.<br />
24 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 25
Die Kathedrale ist der touristische<br />
Anziehungspunkt von Kotor.<br />
Die 2022 renovierte Festung Besac in Virpazar – einem<br />
der ältesten militärischen Baudenkmäler des Landes<br />
– bietet eine Zeitreise durch das 15. Jahrhundert. Aber<br />
auch durch die Chronologie der Weine: Im kleinen,<br />
feinen Weinmuseum in einem der Steingemächer sind<br />
alle Weine des Landes versammelt. Im Fine-Dining-<br />
Restaurant des Resorts empfiehlt Sommelière Milja<br />
Zenović den passenden Wein zu den Tellergemälden<br />
von Küchenchef Dejan Mugosa. Einer ihrer Favoriten ist<br />
der „Einzigartige“ vom biodynamischen Weingut Mola<br />
in Rogami: Der ungefilterte Chardonnay aus dem Jahr<br />
2016 reifte in einer Tiefe von 35 Metern unter Wasser.<br />
Die klimatisch verwöhnteste Weinregion<br />
Montenegros grenzt im äußersten Westen<br />
an Kroatien. In der Küstenregion zwischen<br />
Meer und Gebirge, die bis zur märchenhaften<br />
Bucht von Kotor reicht, ist die<br />
venezianisch-italienische Geschichte durch die barocke<br />
Architektur präsent. Das mediterrane Klima mit milden<br />
Wintern und warmen Sommern lässt die Trauben sehr<br />
gut reifen. Das von sandigen oder lehmigen Böden<br />
geprägte Land bringt gleichermaßen vollmundige wie<br />
frisch-fruchtige und leichte Weine hervor.<br />
Das wohl ungewöhnlichste Projekt der Bucht sind die<br />
Unterwasser-Weine von Krake. 20 Meter unter Wasser<br />
reifen die mit Wachs und speziellen Korken dicht<br />
verschlossenen Vranacs und Muscats. Zu Muscheln und<br />
Fisch werden sie auf einer schwimmenden Weinbar<br />
serviert oder sind à la carte in einigen Restaurants der<br />
Region zu finden.<br />
Der Wein ist heilig<br />
Wein wird in Montenegro verehrt wie eine Religion. Der<br />
Märtyrer Tryphon gilt als Schutzpatron der Gärtner<br />
und Winzer. Er fand seine letzte Ruhestätte in Kotor,<br />
Die Krake-Weine reifen unter Wasser.<br />
in der 809 datierten, ältesten römisch-katholischen<br />
Kathedrale der südöstlichen Adria. Viele Kirchen und<br />
Klöster produzieren hier Wein aus eigenen Weinbergen.<br />
Nirgendwo trinkt sich der Wein ästhetischer als auf<br />
dem Weingut Savina unterhalb des gleichnamigen<br />
Kloster<strong>wein</strong>bergs in der Nähe von Herceg Nov, der aus<br />
dem 18. Jahrhundert stammt. Auf Basis alter Karten des<br />
Privatanwesens hat die Familie die alte Weintradition<br />
wiederbelebt. Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Merlot<br />
und Grenache reifen in alten französischen Eichenfässern<br />
der Familienkellerei. Der weite Blick übers Meer bei den<br />
Verkostungen wiegt Weinfreunde im siebten Himmel.<br />
Weitere Informationen über<br />
das Reiseland Montenegro<br />
www.montenegro.travel/de<br />
Verkostung in der 2,5km langen Lipa-Höhle
Weingüter, Bars und<br />
Restaurants in Montenegro<br />
Bucca Wine Bar<br />
BAKU BR.140, PODGORICA<br />
Wine – Food – Design. Beliebter, gemütlich-stilvoller<br />
Weintempel und Treffpunkt hipper Wein-Amateure. Französische,<br />
italienische, aber vor allem montenegrinische Weinauswahl.<br />
www.facebook.com/buccawinebar<br />
Entdecken Sie die Tipps auf<br />
dieser Seite auch in den<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:places!<br />
Salon Vina<br />
NJEGOŠEVA 50, PODGORICA<br />
Begehbarer Weinschrein, der sich als „Wine tasting room with<br />
unique concept“ definiert. 20 Winzereien präsentieren 120<br />
Lokal<strong>wein</strong>e und besondere Manufaktur-Spirituosen. Stimmiges<br />
Konzept einer neuen Generation von Weinfreunden der Hauptstadt.<br />
salonvina.me/vinska-soba-jedinstvenog-kocepta<br />
Weingut Mola<br />
PODGORICA<br />
Das außergewöhnliche Weingut der Mola Boutique-Winery<br />
befindet sich im wild-schönen Rogami-Gebiet. Auf einer Fläche von<br />
20.000 Quadratmetern keltert Winzer Mirko Mola biodynamische<br />
Weine und 1.000 Flaschen des ungefilterten Chardonnay<br />
„Unique“, der 35 Meter tief im See reift. Der Weinkeller für die<br />
Produktion und Degustation liegt fünf Meter unter dem Weinberg.<br />
Unbedingt eine Führung mit Verkostung buchen!<br />
molawine.me<br />
In der Räucherkammer des Kod Pera na<br />
Bukovici wird Honig<strong>wein</strong> serviert.<br />
Kod Pera na Bukovici<br />
IM BUKOVICA NJEGUŠI, CETINJE<br />
Die in fünfter Generation seit 1881 geführte Kafana (Taverne)<br />
gilt als das älteste, seit 1936 touristisch erschlossene Restaurant<br />
Montenegros. Zum hausgemachten Honig<strong>wein</strong> werden Platten mit<br />
Bergkäse und selbst geräuchertem Schinken gereicht.<br />
Weingut Lipovac<br />
kodpera.com<br />
GRADANI BB, CETINJE<br />
Montenegros größtes privates Weingut liegt geschützt an<br />
den Berghängen des Skadar-Seereservats. Schon im dritten<br />
Jahrhundert wurde hier Wein gemacht, wie die Amphoren und<br />
Krüge archäologischer Ausgrabungen beweisen. In Edelstahl,<br />
französischen Barriques, italienischen Botti und Amphoren reifen<br />
ausgewogene Vranac und Zizak. Weinführung mit Degustation.<br />
lipovacwines.com/index.php/en<br />
Kloster Savina<br />
Authentischer Weinladen<br />
Fine and Wine in Kotor<br />
Gradsa Kafana<br />
NJEGOŠEVA, HERCEG-NOVI<br />
Grand Café wie aus einer Filmkulisse im Wiener Jugendstil in<br />
Herceg Novi. Von der Terrasse schweift der Blick über die Bucht<br />
von Kotor. Das ehemalige Theater der Stadt aus dem sechsten<br />
Jahrhundert ist für Einheimische und Besucher ein zentraler<br />
Treffpunkt. Auf der Weinkarte steht alles, was man für einen<br />
gelungenen Abend braucht.<br />
www.gradskakafana.me<br />
MANASTIR SAVINA, MANASTIRSKA 21, HERCEG NOVI<br />
Die Savina-Kloster<strong>wein</strong>e werden immer am 14. Februar geweiht–<br />
dem Tag des Märtyrers Trifun. Wunderschöne Etiketten mit alter<br />
kyrillischer Schrift zieren Merlot, Cabernet, Chardonnay und<br />
Rosé. Weinproben im Sommer von 10:00 bis 13:00 Uhr und auf<br />
Anfrage. Klosterladen-Verkauf.<br />
en.manastirsavina.org/vino<br />
Casa del Mare Boutique Hotels<br />
11,5 Millionen Reben gehören zu Plantaze.<br />
Fine & Wine Kotor<br />
ULICA 1, KOTOR INNENSTADT<br />
Sehr gut bestückter Wein- und Delikatessenladen mitten in der<br />
Altstadt von Kotor. Hier kann man sich vor oder nach einem<br />
Besuch in der Kathedrale stärken und mit guten Montenegro-<br />
Weinen oder Feinkost eindecken. Ausschließlich lokale<br />
Manufaktur- und Weinprodukte kleiner Produzenten und<br />
Traditionserzeuger ohne Touristen-Nepp.<br />
www.instagram.com/fine__and__wine<br />
Lipa-Höhle Weinverkostung<br />
LIPA DOBRSKA Nº, CETINJE<br />
Weinverkostung in einem 2,5 Kilometer langen System aus unterirdischen<br />
Gängen und surrealen Speläothemen-Galerien. Höhlentemperiert gibt<br />
es drei erlesene Weine mit klassischer Musikuntermalung ins Glas. Bei<br />
konstanten 8 bis 12 Grad Celsius: warm anziehen!<br />
lipa-cave.me<br />
In den sechs Boutique-Hotels der Familie Milić steht Geschmack im<br />
Fokus: Stilvolles maritimes Interieur trifft auf die modern signierte<br />
Seafood-Küche von Chef Eros Picco (Tipp: Das Risotto-Zweierlei!).<br />
Sommèlière Tamara Todorović bringt „winespirit with a twist” ins<br />
Glas und rare Tropfen von lokalen Weingütern à la carte!<br />
casadelmare.me<br />
Alle Adressen mit Website-<br />
Links finden Sie mit diesem<br />
QR-Code.<br />
28 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 29
Movendi und die „Null-Promille“-Empfehlung<br />
Wie eine Abstinenz-<br />
Bewegung die Alkoholpolitik<br />
der WHO prägt<br />
Immer mehr Staaten übernehmen das Statement der WHO, jeder Tropfen Alkohol<br />
sei schädlich. Doch die Empfehlungen werden inzwischen scharf kritisiert. Denn<br />
einige der Wissen-schaftler stehen der Abstinenz-Bewegung Movendi sehr nahe.<br />
Text: Alexander Lupersböck, Fotos: Boston University, UVic, Envato<br />
Im August 2024 hat die Deutsche Gesellschaft<br />
für Ernährung (DGE) in einem Positionspapier<br />
ausdrücklich empfohlen: „Am besten null Alkohol.“<br />
Daten aus Studien zeigten, dass es keine risikofreie<br />
Menge für unbedenklichen Alkoholkonsum<br />
gäbe. Auch geringe Mengen könnten das Risiko<br />
für Krankheiten erhöhen und damit die Gesundheit<br />
gefährden: „Die DGE empfiehlt daher, auf alkoholische<br />
Getränke zu verzichten.“ Damit übernimmt sie die<br />
Position der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die<br />
schon seit einiger Zeit formuliert: „Es gibt keine gesundheitlich<br />
unbedenkliche Menge des Alkoholkonsums.“<br />
Zwei der Protagonisten, die jede Form und Menge von<br />
Alkohol als schädlich ansehen und diese Ansicht in<br />
renommierten Fachpublikationen veröffentlichen, sind<br />
die kanadischen Wissen-schaftler Dr. Tim Stockwell<br />
und Dr. Tim Naimi. Stockwell hat in Psychologie promoviert<br />
und war von 2004 bis 2010 Direktor des Canadian<br />
Institute for Substance Use Research. Der Medizinier
Naimi wurde dort sein Nachfolger. Beide beschäftigen<br />
sich ihr gesamtes Berufsleben lang mit der Abhängigkeit<br />
von Drogen und Alkohol sowie deren gesundheitlichen<br />
Auswirkungen. Beide leiten Expertengremien, die auch<br />
die kanadische, die US-amerikanische Regierung und<br />
die WHO beraten. Vor kurzem veröffentlichte Stockwell<br />
eine oft zitierte Studie, nach der es „kein sicheres Maß<br />
an Alkoholkonsum“ gebe. Auf diese Veröffentlichung<br />
stützen sich auch die WHO und die DGE.<br />
Rosinenpicker<br />
Naimis und Stockwells Arbeiten und ihre Empfehlungen<br />
werden inzwischen von vielen Wissenschaftlern stark<br />
in Zweifel gezogen. Gesundheitsbehörden in den<br />
USA und Kanada lehnten Naimis Empfehlungen zum<br />
Alkoholkonsum für Erwachsene ab. Mitglieder des<br />
US-Kongresses kritisierten in einem Brief an das National<br />
Institute of Health (NIH), dass er „Forschungsprotokolle<br />
nicht eingehalten“ habe. Stockwells Arbeit wird<br />
aber auch von anderen Forschern kritisch hinterfragt.<br />
Es handle sich bei seinen Statements nicht um<br />
gesicherte Wissenschaft, so der Vorwurf. Vielmehr<br />
picke sich Stockwell nur einzelne Aspekte heraus, die<br />
seine Agenda unterstützten, sagte der ehemalige<br />
britische Regierungswissenschaftler Richard Harding<br />
in einem Interview mit der britischen Zeitung The<br />
Telegraph: „Dr. Stockwells Forschungskompetenz ist im<br />
Wesentlichen die Epidemiologie, also die Untersuchung<br />
von Bevölkerungen. Man zeichnet den Lebensstil<br />
der Menschen auf, sieht, welche Krankheiten sie<br />
bekommen und versucht, die Krankheit mit Aspekten<br />
ihres Lebensstils zu korrelieren. Aber das ist nur eine<br />
Korrelation, eine Assoziation. Epidemiologie allein kann<br />
niemals Kausalität feststellen. Und in diesem speziellen<br />
Fall hat Dr. Stockwell sechs aus 107 Studien ausgewählt,<br />
auf die er sich konzentriert hat. Man könnte sagen, er<br />
hat sie herausgepickt.“<br />
Mit diesem Vorwurf muss sich auch die<br />
Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />
auseinandersetzen: Die Deutsche<br />
Weinakademie, die zum „Wine in<br />
Moderation“-Netzwerk gehört, entgegnet<br />
ihrer Empfehlung: „Die Empfehlungen sind aus reinen<br />
Beobachtungsstudien (Kohortenstudien) abgeleitet,<br />
die prinzipiell keine kausalen Zusammenhänge<br />
belegen können, sondern Korrelationen, also das<br />
statistische Zusammentreffen von Beobachtungen<br />
zeigen.“ Darauf weist die DGE selbst sogar in ihrem<br />
aktuellen Positionspapier hin: ‚Die Aussagekraft von<br />
Metaanalysen von Kohortenstudien zur Beziehung<br />
zwischen Alkoholkonsum und Gesamtmortalität ist<br />
durch methodische Schwierigkeiten stark limitiert (...).<br />
Die Schätzungen des alkoholbedingten Sterberisikos<br />
variieren je nach Studiendesign zudem erheblich und<br />
sind somit schwierig zu interpretieren.‘“<br />
So liegt es nahe, dass Stockwell und Naimi womöglich<br />
eine eigene Agenda verfolgen. Beide haben nachgewiesene<br />
Verbindungen zu Movendi International. 1851<br />
in den USA als „International Order of Good Templars“<br />
(„Guttempler”) gegründet, war das ursprünglich eine<br />
Abstinenz- und Temperenz-Organisation, die sich<br />
gegen Alkoholkonsum und für die Förderung eines<br />
Dr. Tim Naimis Empfehlungen wurden in<br />
Kanada und den USA nicht angenommen.<br />
alkoholfreien Lebensstils einsetzte. Im Jahr 2012 wurde<br />
der Name in “Movendi International” geändert, um<br />
die moderne Ausrichtung und die breitere Mission der<br />
Organisation für Gesundheit und soziale Gerechtigkeit<br />
widerzuspiegeln.<br />
Heute ist Movendi laut eigenen Worten die „weltweit<br />
größte soziale Bewegung für Entwicklung durch<br />
Alkoholprävention. Unsere Vision ist ein Leben für alle<br />
Menschen, in dem sie ihr volles Potenzial ausschöpfen<br />
können und das frei von Schäden ist, die durch<br />
Alkohol und andere Drogen verursacht werden.“ Diese<br />
Nicht-Regierungssorganisation (NGO) ist offizieller<br />
Partner der WHO und des Entwicklungsprogramms<br />
der Vereinten Nationen (UNDP). Movendis Ziel ist es,<br />
„Einfluss auf die Politik nehmen zu können (...), um sie<br />
für die vielfältigen Wechselwirkungen von geschlechtsspezifischer<br />
Gewalt, schädlichem Alkoholkonsum sowie<br />
HIV und Tuberkulose zu sensibilisieren und (...) die<br />
Gesundheitspolitik zu stärken.“<br />
In Deutschland ist der Verein der Guttempler Teil von<br />
Movendi International und Mitglied im Paritätischen<br />
Wohlfahrtsverband sowie der Deutschen Hauptstelle<br />
für Suchtfragen. Auch die Guttempler setzen sich<br />
„friedlich für eine Welt ein, in der sich Menschen<br />
ohne Beeinträchtigung durch Alkohol und andere<br />
Drogen entwickeln und in Selbstbestimmung,<br />
Eigenverantwortung und Gesundheit leben können“,<br />
denn: „Alkohol ist ein ernsthaftes Entwicklungshindernis<br />
auf persönlicher, gemeinschaftlicher, gesellschaftlicher<br />
und globaler Ebene.“<br />
WHO, EU und die Abstinenz-<br />
Bewegungen<br />
Tim Stockwell ist schon lange ein wichtiger Berater<br />
der WHO. Er hat an mehreren Initiativen mitgewirkt,<br />
darunter der Erarbeitung von Berichten, Leitlinien<br />
und politischen Empfehlungen, die die Alkoholpolitik<br />
global beeinflussen. Er hat aber auch sehr enge<br />
Verbindungen zu Organisationen wie Eurocare, deren<br />
Ziel die „Verhinderung und Verringerung alkoholbedingter<br />
Schäden im Rahmen europäischer politischer<br />
Entscheidungen über Alkohol“ ist. Diese „European<br />
Alcohol Policy Alliance“ ist ein Bündnis von NGO’s,<br />
die laut eigenen Angaben mit der EU-Kommission,<br />
dem Europäischen Parlament, der OECD und der<br />
WHO zusammenarbeitet. Dr. Stockwell gehört deren<br />
Expertenkomitee an. Eurocare leitete auch mehrere von<br />
der EU finanzierte Projekte – und erhält Geld von den<br />
Guttemplern.<br />
Weiter war Stockwell von 2005 bis 2007 Präsident der<br />
„Kettil Bruun Society“, einem Think Tank, der aus den<br />
internationalen Abstinenzkongressen hervorgegangen<br />
ist. Deren Jahreskonferenz 2023 in Johannesburg<br />
wurde von Movendi gefördert. Für die australische<br />
Organisation “The Foundation for Alcohol Research<br />
and Education” (FARE) hat er einen offenen Brief unterzeichnet,<br />
der fordert, die WHO dürfe nicht mehr mit<br />
Alkohol-Lobbyisten sprechen.<br />
Dr. Tim Stockwell propagiert „Null Alkohol”.<br />
Doch seine Forschungsmethoden sind für viele<br />
Wissenschaftler umstritten.<br />
Auch auf Spotify ist Stockwell zu hören:<br />
Auf dem Podcast von „Tribe Sober“, einer<br />
Vereinigung für ehemalige Alkoholiker,<br />
die Restriktionen befürwortet (Motto:<br />
„Inspiring an alcohol-free life“) wird er in<br />
einer Folge als „Mann mit einer Mission, für die er seit<br />
Jahren kämpft” vorgestellt. Er sowie Tim Naimi waren<br />
zudem Interview-Partner in einem offiziellen Podcast<br />
von Movendi. Gemeinsam haben die beiden zudem<br />
2016 einen Aufsatz für die Guttempler-Organisation<br />
geschrieben. All diese Verbindungen finden sich auf<br />
den Websites der Organisationen und Universitäten,<br />
für die Stockwell und Naimi tätig waren und sind.<br />
Beide werden für Ihre Vorträge und Beiträge von den<br />
Abstinenzbewegungen honoriert, was Stockwell auch<br />
nicht bestreitet: „Ich habe an einem von der schwedischen<br />
Abstinenz-Organisation finanzierten Treffen<br />
teilgenommen und Material verfasst, das sie veröffentlicht<br />
haben. Ich hatte Verbindungen zum Internationalen<br />
Orden der Guttempler. Ich habe einige ihrer Treffen<br />
besucht, bin aber kein Mitglied.“<br />
Wo das Geld ist<br />
Viele Wissenschaftler lehnen zudem Stockwells und<br />
Naimis Motive und Ansätze ab. Sie kritisieren die beiden<br />
als Protagonisten einer weltweiten Abstinenzbewegung,<br />
die seit Jahren daran arbeitet, Alkohol weltweit aus<br />
der Gesellschaft zu verbannen. Stockwell sagt dazu im<br />
Interview mit The Telegraph, seine Verbindungen zu<br />
Abstinenz-Organisationen seien nur „flüchtig“. Er wirft<br />
dagegen seinen Kritikern vor, „von der Alkohollobby<br />
finanziert zu werden und davon zu leben, die Beziehung<br />
zwischen Alkohol und Gesundheit positiv darzustellen”.<br />
Christopher Snowdon, Leiter des Bereichs<br />
„Lifestyle Economics“ am Thinktank<br />
„Institute of Economic Affairs“ (IEA) in<br />
Großbritannien und Autor, erklärt dazu: „Dr.<br />
Stockwell hat meines Wissens niemals eigene<br />
Primärforschung zu diesem Thema durchgeführt. Er<br />
erarbeitet immer wieder systematische Übersichten mit<br />
dem Ziel, die Vorteile mäßigen Trinkens zu verschleiern.<br />
Er und seine Kollegen überarbeiteten jahrzehntelange<br />
wissenschaftliche Beweise, die gesundheitliche Vorteile<br />
von Alkohol unterstützten.“ Snowdon schreibt dazu<br />
auf seinem Blog „Velvet glove, iron fist“: „Stockwells<br />
Herangehensweise an Alkoholthemen ist erfrischend<br />
einfach. Wenn er will, dass etwas wahr ist, sagt er, dass<br />
es wahr ist – unabhängig davon, was die Beweise sagen.<br />
Da die meisten Journalisten die Beweise nicht kennen<br />
und jedem vertrauen, der klingt, als wäre er ein Arzt<br />
(Stockwell hat einen Abschluss in Psychologie und<br />
Philosophie), ist dies effektiver, als Sie vielleicht denken.“<br />
Der Spezialist für Alkoholpolitik an der Brock<br />
University in Ontario, Dr. Dan Malleck, erklärte dazu<br />
dem Telegraph: „Warum untersucht man den Schaden,<br />
den Alkoholkonsum auch anrichten kann? Weil dort<br />
das Geld ist. Das meiste Budget stammt aus staatlicher<br />
Finanzierung, und Regierungen sind mehr daran interessiert,<br />
ihre Bürger zu schützen, als sie zu ermutigen,<br />
sich zu amüsieren. Also haben Leute wie Stockwell und<br />
Naimi die Erforschung von Schäden verdoppelt, weil<br />
dort das Geld ist.“<br />
32 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 33
Ribera del Duero<br />
Geschaffen, um zu begeistern<br />
Hochgelegene Weinberge, extremes Klima, vielfältige Böden und engagierte<br />
Menschen bringen in der spanischen Region Ribera del Duero herausragende<br />
Weine hervor. Der Herkunftsschutz garantiert ihre Qualität.<br />
Fotos: CRDO Ribera del Duero José I. Berdón<br />
Aromen und eine frische Säure ausbilden und ergeben<br />
schließlich vielschichtige, langlebige Weine.<br />
Das Terroir<br />
Die Weinberge in der Ribera del Duero sind meist<br />
relativ klein – aufgeteilt auf fast 64.000 Parzellen<br />
in 118 Gemeinden. Diese liegen in den Provinzen<br />
Burgos, Valladolid, Soria und Segovia, die alle zur<br />
autonomen Gemeinschaft Castilla y León gehören. Die<br />
Bodenstruktur ist vielfältig und sorgt für eigenständige,<br />
terroirgeprägte Gewächse.<br />
Hauptsächlich bestehen die Böden aus schlammigem<br />
oder lehmigem Sand mit abwechselnden Schichten<br />
aus Kalkstein und kalkhaltigen Ablagerungen; auch<br />
Kreide und Ton sind zu finden. Der feine, rötlichbraune<br />
Lehmboden verleiht den Weinen Struktur und<br />
Charakter. Der trockene, magere weiße Kalkboden ist<br />
reich an Salzen und sorgt für Eleganz und Komplexität.<br />
Geschmeidigkeit erhalten die Weine durch steinigen<br />
Boden, der hier in vielen Ausprägungen zu finden ist.<br />
Die Menschen<br />
wichtigste weiße Rebsorte ist der Albillo Mayor, der<br />
Weine mit Apfel- und Pfirsicharomen sowie moderater<br />
Säure ergibt. Weiß<strong>wein</strong>e müssen zu mindestens 75<br />
Prozent aus Albillo Mayor gekeltert sein.<br />
Die Weine<br />
Seit 1982 ist Ribera del Duero eine geschützte<br />
Ursprungsbezeichnung – auf Spanisch: Denominación<br />
de Origen Protegida, abgekürzt DOP oder D.O. Die<br />
gesetzlichen Vorschriften zum Herkunftsschutz stellen<br />
die hohe Qualität der Weine sicher und werden vom<br />
Kontrollrat der Region überwacht. Ein Beispiel ist<br />
der Trauben-Höchstertrag von 7.000 Kilogramm pro<br />
Hektar. Heute ist die geschützte Ursprungsbezeichnung<br />
eine hochwertige Marke, deren Siegel gut 2.220 Weine<br />
von über 300 Weingütern tragen.<br />
Die Rot<strong>wein</strong>e der D.O. reichen von jungen, fruchtbetonten<br />
Gewächsen bis zu eleganten Tropfen mit großem<br />
Reifepotenzial, die sich durch aromatische Komplexität,<br />
Kraft und Ausgewogenheit auszeichnen. Daneben gibt<br />
es fruchtig-frische Rosé<strong>wein</strong>e sowie Weiß<strong>wein</strong>e mit<br />
ausgeprägter Frucht und animierender Säure, die durch<br />
Holzfassausbau komplexere Aromen entwickeln können.<br />
Klima, Reben, Menschen und Terroir – das<br />
sind die vier Säulen, auf denen der Charakter<br />
der Weine aus der Ribera del Duero beruht.<br />
Das Klima, das den Jahresverlauf prägt. Die<br />
Reben, an denen die Trauben wachsen. Das<br />
Terroir, das die Rebstöcke nährt. Die Menschen, die den<br />
Wein erzeugen. Durch die richtige Kombination dieser<br />
Faktoren entstehen Weine mit Seele, die Emotionen<br />
wecken.<br />
Die Landschaft<br />
Die spanische Weinregion Ribera del Duero liegt im<br />
Norden der Kastilischen Hochebene, eingerahmt von<br />
Gebirgszügen: dem Kantabrischen Gebirge im Norden,<br />
dem Iberischen Gebirge im Osten, dem Kastilischen<br />
Scheidegebirge im Süden und den Bergen von León<br />
im Westen. „Ribera“ bedeutet übersetzt „Ufer“: Der<br />
namensgebende Fluss Duero durchzieht das Gebiet von<br />
Osten nach Westen. Die Landschaft ist geprägt von<br />
sanften Hügeln und breiten Tälern, die der Duero und<br />
seine Nebenflüsse geformt haben.<br />
Die Weinberge hier zählen zu den höchstgelegenen der<br />
Nordhalbkugel: Sie reichen von 720 bis über 1.000 Meter<br />
Meereshöhe und umfassen mehr als 27.000 Hektar, die<br />
sich auf 115 Kilometern Länge und bis zu 35 Kilometern<br />
Breite den Fluss entlang ziehen. Die Höhenlage, das<br />
kontrastreiche Klima und die unterschiedlichen<br />
Bodenarten bringen Rot-, Rosé- und Weiß<strong>wein</strong>e hervor,<br />
die so einzigartig sind wie ihre Heimat.<br />
Das Klima<br />
Ob Schnee, Sonne, Regen oder Wind – jede Jahreszeit<br />
ist ein Tanz mit den Elementen. Im Duero-Tal treffen<br />
kontinentale und mediterrane Klimaeinflüsse aufeinander.<br />
In den heißen, trockenen Sommern steigen die<br />
Temperaturen mitunter auf über 40 °C, in den langen,<br />
strengen Wintern können sie bis auf minus 20 °C sinken.<br />
Das Gebiet erhält durchschnittlich kaum 400 Millimeter<br />
Niederschlag pro Jahr. Doch die Reben haben sich<br />
angepasst.<br />
Die intensive Winterkälte lässt die Rebstöcke erst spät<br />
austreiben; wirklich frostfrei sind nur die Sommermonate.<br />
Große Temperaturunterschiede zwischen Tag und<br />
Nacht begünstigen die Entwicklung von hochwertigen<br />
Trauben, die langsam und spät reifen. Durch die kühlen<br />
Nächte nach den warmen Tagen können sie intensive<br />
Bewirtschaftet werden die Weingärten von rund 8.000<br />
Winzerinnen und Winzern. Sie blicken auf eine stolze<br />
Geschichte zurück, denn Weinbau gab es hier schon<br />
vor über 2.500 Jahren. Davon zeugen Weinreste, die<br />
bei Ausgrabungen in der antiken Stadt Pintia gefunden<br />
wurden, und ein großes römisches Mosaik in Baños de<br />
Valdearados, das den Weingott Bacchus darstellt. Das<br />
Erbe in Form des Terroirs sorgt bei den Menschen für<br />
einen tiefen Respekt vor den außergewöhnlichen natürlichen<br />
Gegebenheiten.<br />
So verbinden sie Liebe, Sorgfalt, Geduld und Hingabe<br />
mit Know-how, Tradition und modernster Technik. Denn<br />
sie wissen: je anspruchsvoller die Arbeit, desto besser<br />
das Ergebnis. Bewusst haben sie sich für eine geringe<br />
Ertragsmenge zugunsten einer hohen Weinqualität<br />
entschieden und erreichen dieses Ziel durch aufwändige<br />
Beschneidung und Ausdünnung der Rebstöcke. Mehr als<br />
70 Prozent der Trauben werden von Hand geerntet, so<br />
dass nur bestes und gesundes Lesegut verarbeitet wird.<br />
Die Reben<br />
Die lange Weinbautradition der Ribera del Duero schlägt<br />
sich auch im Alter der Rebstöcke nieder: 28 Prozent der<br />
Reben sind über 30 Jahre alt, gut acht Prozent über 80<br />
Jahre und einige sogar über 100 Jahre.<br />
Die mit Abstand wichtigste Rebsorte in der Region ist<br />
die Tempranillo, die hier auch Tinto Fino oder Tinta del<br />
País genannt wird. Ihr verdanken die Rot<strong>wein</strong>e ihre<br />
violettrote Farbe, ihren Körper und ihre Aromen von<br />
dunklen Früchten. Der vorgeschriebene Mindestanteil<br />
an Tempranillo liegt für Rot<strong>wein</strong>e bei 75 Prozent.<br />
Weitere zugelassene rote Rebsorten sind Cabernet<br />
Sauvignon, Merlot, Malbec und Garnacha Tinta. Die<br />
Die Qualitätsstufen<br />
Mit seinem Siegel und einem Rückenetikett mit<br />
Prüfnummer garantiert der Kontrollrat die Echtheit<br />
und Güte der geschützten Weine. Es gibt vier<br />
Qualitätsbezeichnungen, von denen jede ein eigenes<br />
Rückenetikett in einer bestimmten Farbe hat:<br />
Crianza, Reserva, Gran Reserva und Cosecha. Für<br />
jede Qualitätsbezeichnung gelten präzise Vorgaben,<br />
beispielsweise für die Mindestreifedauer:<br />
Crianza<br />
Rot<strong>wein</strong>e: 24 Monate, davon 12 Monate im Barrique<br />
Weiß- und Rosé<strong>wein</strong>e: 18 Monate, davon 6 Monate<br />
im Barrique<br />
Reserva<br />
Rot<strong>wein</strong>e: 36 Monate, davon 12 Monate im Barrique<br />
Weiß- und Rosé<strong>wein</strong>e: 24 Monate, davon 6 Monate<br />
im Barrique<br />
Gran Reserva<br />
Rot<strong>wein</strong>e: 60 Monate, davon 24 Monate im Barrique<br />
Weiß- und Rosé<strong>wein</strong>e: 48 Monate, davon 6 Monate<br />
im Barrique<br />
Die Qualitätsbezeichnung Cosecha tragen zum einen<br />
Weine, die nicht oder nur minimal im Holzfass ausgebaut<br />
sind (Joven) oder die weniger als ein Jahr im Barrique<br />
gereift sind (Joven Roble). Die Benennungen „Joven“<br />
oder „Joven Roble“ können auf dem Vorderetikett der<br />
Flasche erscheinen; auf dem Rückenetikett steht immer<br />
Cosecha. Zum anderen gilt die Bezeichnung Cosecha<br />
auch für länger gereifte Weine, die nicht die strikten<br />
Kriterien für eine andere Bezeichnung erfüllen. Insofern<br />
kann ein Wein mit einem Cosecha-Rückenetikett einer<br />
Reserva oder Gran Reserva mindestens ebenbürtig sein.<br />
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„Best of Ribera del Duero“<br />
Ende Juni 2024 wurden bei der Verkostung „Best of<br />
Ribera del Duero“ 80 Weine von einer Fachjury der<br />
Deutschen Wein- und Sommelierschule (DWS) in Koblenz<br />
blind probiert und beurteilt. Die Auszeichnungen<br />
wurden in fünf Kategorien vergeben:<br />
• Joven: Weine ohne oder mit<br />
höchstens dreimonatigem Barrique-Ausbau<br />
• Joven Roble: junge Weine mit<br />
drei- bis zwölfmonatigem Barrique-Ausbau<br />
• Crianza: Weine mit mindestens zweijähriger Reife,<br />
teilweise im Holzfass<br />
• Reserva: Weine mit mindestens dreijähriger Reife,<br />
teilweise im Holzfass<br />
• Gran Reserva: Weine mit mindestens fünfjähriger Reife,<br />
teilweise im Holzfass<br />
Damit länger gereifte Cosecha-Weine mit vergleichbaren<br />
Weinen anderer Qualitätsstufen in dieselbe<br />
Kategorie gefasst werden konnten, waren die<br />
Kriterien für die Kategorien weniger strikt als für die<br />
Qualitätsbezeichnungen. Weine mit dem Rückenetikett<br />
Crianza, Reserva oder Gran Reserva fielen automatisch<br />
in die Kategorie gleichen Namens. Weine mit dem<br />
Rückenetikett Cosecha traten in der Kategorie an, der<br />
sie in Reifedauer und Ausbauart entsprachen.<br />
Um ausgezeichnet zu werden, musste ein Wein<br />
mindestens die Bewertung „hervorragend“ erzielen.<br />
Dieses Urteil erhielten die folgenden 20 Rot<strong>wein</strong>e:<br />
Sociedad Vinícola Villalba (CVNE)<br />
Heredad Arano 2020<br />
CRIANZA<br />
Produzenteninfos:<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/cvne<br />
Cocope<br />
Pinna Fidelis Crianza 2020<br />
CRIANZA<br />
Produzenteninfos:<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/bodegas-pinna-fidelis<br />
Bodegas El Lagar de Isilla<br />
Colección Especial Reserva de<br />
Familia 2017<br />
RESERVA<br />
Produzenteninfos:<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/bodegas-el-lagar-deisilla-s-a<br />
Bodega y Viñedos Martín Berdugos<br />
2Martín Berdugo Parcela 100<br />
Primera Fruta 2021<br />
JOVEN<br />
Bodega y Viñedos Milénico<br />
Mediterránico de Milénico 2022<br />
JOVEN<br />
Bodegas Milvus<br />
Milvus 2021<br />
JOVEN ROBLE<br />
Lagar de Proventus<br />
Tr3smano 2020<br />
RESERVA<br />
Bodegas Muriell<br />
Valdecuriel Reserva 2014<br />
RESERVA<br />
El Mosaico de Baco<br />
Mosaico de Baco Viñas Viejas<br />
Reserva 2014<br />
RESERVA<br />
Produzenteninfos:<br />
Produzenteninfos:<br />
Produzenteninfos:<br />
Produzenteninfos:<br />
Produzenteninfos:<br />
Produzenteninfos:<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/bodega-y-vinedosmartin-berdugo-s-l<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/bodega-y-vinedosmilenico-sl<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/bodegas-milvus<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/tr3smano<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/bodegas-valdecuriel<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/el-mosaico-de-baco<br />
Bodegas Arzuaga Navarro<br />
La Planta 2022<br />
JOVEN ROBLE<br />
Bodegas Veganzones<br />
912 de Altitud 2022<br />
JOVEN ROBLE<br />
Dominio de Calogía<br />
Dominio de Calogía by José<br />
Manuel Pérez Ovejas 2021<br />
CRIANZA<br />
Garmón Continental<br />
Garmón 2020<br />
RESERVA<br />
Bodegas Peñafiel<br />
Dominio de Miros 2018<br />
GRAN RESERVA<br />
Abadía de Acón<br />
Acón Gran Reserva 2014<br />
GRAN RESERVA<br />
Produzenteninfos:<br />
Produzenteninfos:<br />
Produzenteninfos:<br />
Produzenteninfos:<br />
Produzenteninfos:<br />
Produzenteninfos:<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/bodegas-arzuaganavarro-s-l<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/bodegas-veganzones<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/dominio-de-calogia<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/garmon-continental-s-l<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/bodegas-penafiel<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/abadia-de-acon-s-l<br />
Bodegas y Viñedos Vega de Yuso<br />
Tresmatas Crianza 2021<br />
CRIANZA<br />
Bodegas Emilio Moro<br />
Emilio Moro 2021<br />
CRIANZA<br />
Bodegas y Viñedos Monteabellón<br />
Monteabellón 14 meses 2021<br />
CRIANZA<br />
Uvaguilera<br />
Palomero 2015<br />
GRAN RESERVA<br />
Bodegas Nuestro de Diaz Bayo<br />
Petit Vega 28 meses 2015<br />
GRAN RESERVA<br />
Weitere<br />
Informationen<br />
über die<br />
D.O. Ribera<br />
del Duero:<br />
Produzenteninfos:<br />
Produzenteninfos:<br />
Produzenteninfos:<br />
Produzenteninfos:<br />
Produzenteninfos:<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>/vega-de-yusobodegas-y-vinedos<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/bodegas-emilio-moros-l<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/bodegas-y-vinedosmonteabellon-s-l<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/uvaguilera-s-l<br />
https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />
<strong>plus</strong>/diaz-bayo-hermanos-s-l<br />
riberadelduero.es/<br />
de/de<br />
36 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
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<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 37
Food-Pairing<br />
Riesling – der<br />
Unkombinierbare<br />
Aus Riesling bestehen einige der größten Weiß<strong>wein</strong>e der Welt.<br />
Ihn mit Speisen zu kombinieren, ist aber eine Herausforderung.<br />
Spitzensommelière Elena Rameder erzählt von ihren<br />
Erfahrungen - und gibt Tipps, die wirklich passen.<br />
Text: Alexander Lupersböck, Fotos: Imre Antal, Restaurant Aelium<br />
Die gebürtige Deutsche Elena Rameder<br />
kam zum Studium der Theater-, Film- und<br />
Medienwissenschaften nach Wien. Durch<br />
einen Nebenjob bei einem Catering-<br />
Unternehmen kam sie mit Gastronomie<br />
und Wein in Berührung – und blieb der Branche<br />
erhalten. Rameder absolvierte eine Ausbildung zur<br />
Sommelière, arbeitete in Spitzenrestaurants und gehört<br />
zum Gründungsteam des Top-Restaurants Aelium in St.<br />
Pölten. Derzeit studiert sie für die Prüfung zum Master<br />
of Wine. Im kommenden Jahr könnte sie als erste Frau<br />
in Österreich diesen renommierten Titel erreichen.<br />
Sie sagt über sich selbst: „Ich liebe es, zu lernen“, und<br />
weiter: „Ich umgebe mich gerne mit schönen Dingen“.<br />
Beste Voraussetzungen für die Beschäftigung mit Wein,<br />
speziell dem König der Rebsorten: dem Riesling.<br />
Dieser ist wegen seiner ausgeprägten Aromatik als<br />
Speisenbegleiter nicht universell einsetzbar. Anders<br />
ausgedrückt: Es ist kompliziert. Elena Rameder verrät<br />
ihre Zugangsweise: „Durch meine Ausbildung denke ich<br />
oft in Strukturen, nicht in Aromen. Für mich ist Riesling<br />
absolut linear, er zieht pfeilgerade durch.“<br />
Schwerthiebe vom Säure-Junkie<br />
Sie bezeichnet sich selbst als „Säure-Junkie“. Daher liebe<br />
sie Riesling. Und verrät: „Ich hatte das Glück, immer<br />
mit Köchen zusammenzuarbeiten, die verstanden<br />
haben, dass sich das Essen an den Wein anpassen muss<br />
– nicht umgekehrt. Denn den Wein kann ich nicht mehr<br />
verändern. Dem kann ich höchstens ein anderes Glas<br />
oder mehr Flaschenreife geben.“ Umgekehrt könne<br />
die Küche das Gericht an den Wein heranführen. „Der<br />
Weggang von der opulenten, französisch inspirierten<br />
Küchentradition führte nach meinem Gefühl dazu, dass<br />
man bewusst mehr mit Säure abschmeckt. Und das hilft<br />
dem Riesling.“ Am besten sei es jedenfalls, die Frucht<br />
des Rieslings mit der Würze des Essens zu kombinieren.<br />
Zu jungen, ein- bis dreijährigen Riesling-<br />
Weinen empfiehlt Rameder, „alle Speisen, in<br />
denen sich das süß-saure Geschmacksprofil<br />
des Weines wiederfindet“. Im Sommer sind<br />
das beispielsweise alle Vorspeisen mit reifen<br />
Tomaten, eventuell auch in Kombination mit Nektarine<br />
oder Ananas. Oder Ceviche, also mit Säure fermentierter<br />
roher Fisch. Wer es rassiger mag, könne auch hauchdünn<br />
geschnittene Habanero-Chilis oder Korianderblätter<br />
dazugeben, denn vor allem Koriander passe gut zu einem<br />
jungen Riesling mit satter, klarer Frucht. Der dürfe<br />
dann auch nicht zu dezent sein.Zu Riesling mit drei bis<br />
fünf Jahren Reife serviert sie im Aelium gerne Calamari<br />
fritti mit Limette und Aioli. Dies sei ein Gericht, bei<br />
dem speziell Riesling mit seiner linearen Säure das Fett<br />
der gebackenen Calamari aufbrechen und aufschließen<br />
könne. „Man kann die Säure wie Nadelstiche oder wie<br />
Elena Rameder studiert für die<br />
Prüfung zum Master of Wine.<br />
38 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin
Schwerthiebe einsetzen. Dadurch wirken Gerichte mit<br />
mehr Fett leichter und lebendiger.“<br />
Reife allein ist nicht alles<br />
Da bei reifem Riesling die Sorte in den Hintergrund tritt,<br />
lasse er sich leichter kombinieren. Gereifte Rieslinge<br />
haben eine weiche Säure und die Tertiäraromen geben<br />
eine zusätzliche Dimension. Mit einem Hauch von<br />
Botrytis bekomme der Wein zusätzlich Noten von<br />
Safran.<br />
Im Aelium kombiniert Elena Rameder solche Weine<br />
zu Zander mit Curry, Safran und Koriander. Oder zu<br />
Zander-Bosna, einem regional in Süddeutschland<br />
und Österreich bekannten Gericht, das traditionell<br />
aus einer gewürzten Bratwurst besteht. Es<br />
wird in einem aufgeschnittenen Weißbrot mit Senf<br />
oder Ketchup, Currypulver und Zwiebeln zubereitet.<br />
Im Aelium besteht der Bosna aus selbstgemachten<br />
Zanderwürstchen, Tramezzinibrot, eingelegten Ananas,<br />
Koriander, Curry und Dill. „Dazu ein 2012er Riesling<br />
vom Weingut Malat, durchaus petrolig und kräftig,<br />
das hat perfekt gepasst. Das mag ich überhaupt zu<br />
Riesling: Ingwer, Curry, Safran. Das alles sind Aromen,<br />
die Riesling mit Reife ohnehin bietet. Riesling-Weine,<br />
die zehn Jahre oder älter sind, vertragen so intensive<br />
Geschmacksnoten wunderbar.“<br />
Ceviche mit Granny Smith<br />
Doch Elena Rameder verneint, dass Riesling<br />
einfacher zu kombinieren ist, je reifer er<br />
wird: „Das kann man nicht pauschal sagen.<br />
Vor allem wenn ein Wein sehr reduktiv und<br />
karg ist, kann er auch wirklich fordernd<br />
werden. Das ist spannend, vor allem, wenn ich mit<br />
einem intellektuellen Ansatz herangehe. Wenn ich mich<br />
auf den Wein einlasse wie auf ein Gedicht oder ein Bild,<br />
mit dem ich mich lange beschäftige und es zu ergründen<br />
versuche, es Schicht für Schicht auseinander nehme. Im<br />
Restaurant wird das aber schwierig. Das benötigt vom<br />
Gast so viel Aufmerksamkeit, dass der Wein ihn vom<br />
Essen ablenkt und es nicht begleitet.“<br />
Zum Prä-Dessert mit Eis aus Ziegenfrischkäse mit<br />
Pfirsich und Lavendel reicht die Sommelière gerne zart<br />
restsüße Varianten. „Ein Kabinett hat so eine glatte<br />
Oberfläche, und der Pfirsich gibt die Richtung zum<br />
Riesling vor. Das funktioniert hervorragend.“<br />
“Da pfeift der Riesling dazu”<br />
Kombiniert sie Riesling auch mit Fleisch? „Ja, aber<br />
dabei ist die Beilage bestimmend. Ich persönlich mag<br />
Passionsfrucht und Ananas zum Fleisch, und damit<br />
funktioniert Riesling. Oder zu Thai-artigen Salaten<br />
mit gegrilltem Fleisch, Früchten und Sesam. Säure und<br />
Schärfe müssen bei mir überall dabei sein. Lieber als<br />
ein Wiener Schnitzel habe ich Alt-Wiener Backfleisch,<br />
bei dem Senf in der Panade enthalten ist. Da pfeift der<br />
Riesling dazu. Ich persönlich würde mich da einiges<br />
trauen, zum Beispiel Vitello Tonnato. Oder Fleisch<br />
mit einem Balsamico-Lack. Im Restaurant würde ich<br />
das aber nicht wagen.“ Genial funktioniert Riesling<br />
für sie jedenfalls mit Innereien, beispielsweise zu<br />
„Kalbsrahmbeuschel”. Das ist ein österreichisches<br />
Traditionsgericht mit Senf und Kapern, das aus Herz,<br />
Leber und Lunge besteht. Oder zu Leber auf venezianische<br />
Art.<br />
Alternative Weinstile können laut Elena<br />
Rameder gut funktionieren, aber Riesling<br />
brauche nicht unbedingt Maischekontakt,<br />
da er genügend Säure und Struktur<br />
biete. Hat sie persönliche Riesling-<br />
Lieblings<strong>wein</strong>e? „Durch mein Master of Wine-Studium<br />
bin ich großer Fan von australischem Riesling geworden.<br />
Die sind karg, metallisch, mit hochgetunter Frucht. Und<br />
ich mag die Rieslinge vom Weingut Breuer im Rheingau.<br />
Die haben dieses Rheingau-Maskuline und sind etwas<br />
kantig.“ Jedenfalls bevorzugt sie Riesling-Weine, die<br />
nicht zu opulent und blumig, sondern eher steinig und<br />
rassig schmecken. „Die würde ich aber in einer <strong>wein</strong>affinen<br />
Runde oder mit perfekt ausgewählten Speisen<br />
servieren. Im Restaurant traue ich mich nicht, das in eine<br />
Weinbegleitung einzubauen. Wir Sommeliers können<br />
uns oft stundenlang mit gewissen Kombinationen<br />
beschäftigen – aber die Gäste haben meist gar nicht<br />
die Zeit, sich darauf so intensiv einzulassen, wie es<br />
notwendig wäre, um das wirklich genießen zu können.“<br />
Der Gast steht für Elena Rameder im Vordergrund, nicht<br />
die persönliche Vorliebe. Aber: „Riesling geht viel öfter,<br />
als man vermutet.“<br />
Ananas-Tomaten mit Sesamöl, Ingwer und<br />
Koriander. Eine leichte Vorspeise, zu der junger<br />
Riesling perfekt passt.<br />
Die Gelbschwanzmakrele mit Soffrito und Chili<br />
profitiert von den Aromen eines gereiften Rieslings.<br />
Kaninchenlasagne mit Flusskrebsbechamel<br />
Ein Aelium-Klassiker sind Calamari fritti mit<br />
Limette und Aioli. Riesling gibt diesem Gericht<br />
eine schöne Leichtigkeit.<br />
40 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 41
Aus dem neuen Kochbuch der Generation Riesling<br />
Herbstlicher Feldsalat<br />
mit glasierten Trauben,<br />
Birnen und Parmesan<br />
Das Kochbuch „Wine meets green Kitchen“ ist im Buchhandel erhältlich.<br />
Rezept: Weingut Hildegardishof, Foto: Alexander Zeise (<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>)<br />
ISBN 978-3-945870-07-5, D 24,90 €<br />
Zubereitung<br />
EINKAUFSLISTE für 4 Portionen<br />
• 500 g Feldsalat<br />
• 250g reife Birnen<br />
• 500 g rote Trauben<br />
• 200 g Parmesan<br />
• 250 g Walnüsse (nach Auge und Geschmack)<br />
• 1 EL Öl<br />
• 75 ml Balsamicoessig<br />
• 80 ml Riesling feinherb<br />
• 15 g Honig<br />
• Rohrzucker<br />
• Salz, Pfeffer<br />
Arbeitszeit 15 Minuten<br />
Kochzeit 3 Minuten<br />
1. Den Salat nach Entfernen der<br />
Wurzeln waschen und abtropfen<br />
lassen. Aus Öl, Essig, einem Schuss<br />
Riesling feinherb, Honig sowie Pfeffer<br />
und Salz das Salatdressing in einer<br />
Schüssel anrühren und abschmecken.<br />
Den Feldsalat damit vermengen und<br />
auf einem hübschen Teller anrichten.<br />
2. Die Birnen in mundgerechte Stücke<br />
schneiden und über den Salat geben.<br />
3. Die Trauben waschen, in einer Pfanne<br />
mit dem Rohrzucker karamellisieren<br />
(glasierte Trauben) und auf den Salat<br />
geben. Anschließend den Parmesan<br />
darüber streuen und frisches<br />
Dinkelbrot dazu drapieren.<br />
4. Den passenden Wein gut gekühlt<br />
dazu einschenken. Hier passt die<br />
feine Beerenauslese mit schöner<br />
Honignote ebenso gut wie ein weicher,<br />
säurearmer Auxerrois trocken.<br />
5. Purer Genuss – wir wünschen einen<br />
guten Appetit!
WEINKENNER WERDEN – mit<br />
dem Weininstitut München<br />
Das Weininstitut München bietet seit zehn Jahren zertifizierte Aus- und<br />
Fortbildungen für Weinliebhaber, Weinfachleute und Sommeliers. Das<br />
Firmenjubiläum ist Anlass für ein Interview mit den Gründern.<br />
Fotos: Annette Sandner<br />
Bernhard Meßmer (l.) und Stefan Metzner<br />
WSET Level 2 baut darauf auf, kann aber auch gleich,<br />
ohne zuvor den Level-1-Kurs gemacht zu haben, besucht<br />
werden. In drei Tagen geht es um die wichtigsten<br />
Rebsorten der relevantesten Weinbaunationen auf der<br />
ganzen Welt. Auch hier gibt es eine Prüfung und ein<br />
Zertifikat, das international anerkannt ist und zeigt,<br />
dass man sich ernsthaft mit Wein beschäftigt hat.<br />
WSET Level 3 dauert fünf Tage und vermittelt<br />
Detailkenntnisse von Regionen, Weinbau, Rebsorten<br />
und Stilistiken von Weinen weltweit.<br />
In allen drei Kursen werden sehr viele hochwertige<br />
Weine gemeinsam verkostet. Wir beschreiben sie en<br />
détail und die Teilnehmer erhalten auch persönliche<br />
Feedbacks zu ihren Einschätzungen.<br />
Für wen sind die Kurse gedacht?<br />
Bernhard: In erster Linie sind die Kurse für die<br />
Gastronomie und den Handel gedacht. Das können<br />
Einsteiger in Restaurants und Weinfachgeschäften,<br />
aber auch etablierte Mitarbeiter sein, die sich weiterbilden<br />
wollen. Doch sogar mehr als die Hälfte unserer<br />
Teilnehmer sind Weinfreunde ohne beruflichen<br />
Hintergrund, die es ganz genau wissen wollen. Dabei<br />
kommen unsere Studenten aus ganz Deutschland, aber<br />
auch aus Österreich und der Schweiz.<br />
Was macht eure eigenen Masterclasses aus?<br />
Bernhard: Den zweitägigen und wirklich umfassenden<br />
Kurs „Champagner & Schaum<strong>wein</strong>experten“ führen wir<br />
bereits seit einigen Jahren durch.<br />
Stefan: Zusätzlich gibt es ganztägige Masterclasses<br />
zu Burgund, Bordeaux, den besten Weinen Italiens<br />
und den grandiosen Tropfen Deutschlands und<br />
Österreichs, in denen wir viel Detailwissen vermitteln<br />
und Spitzen<strong>wein</strong>e verkosten. Darunter sind immer auch<br />
großartige Raritäten.<br />
Jetzt beschäftigt ihr euch beruflich enorm mit Wein.<br />
Wie schaut es mit euren persönlichen Lieblings<strong>wein</strong>en<br />
aus?<br />
Bernhard: Ich mag alles, was frisch ist. Also Riesling,<br />
Chardonnay aus kühlen Regionen, Chenin Blanc von<br />
der Loire etc. Aber meine große Liebe gilt einfach<br />
den Schaum<strong>wein</strong>en und da vor allem dem Winzer-<br />
Champagner, weil das großartige Weine sein können,<br />
die den besten Weißen und Roten der Welt in nichts<br />
nachstehen.<br />
Stefan: Es gibt unglaublich viele tolle Weine. Mich zieht<br />
es immer wieder zu den Klassikern. Auch zu den alkoholverstärkten<br />
Weinen, die in Vergessenheit zu geraten<br />
scheinen. Nach über 30 Jahren in der Weinwelt gibt es<br />
immer wieder großartige Gewächse, die auch ich neu<br />
entdecke. Das macht das Metier so abwechslungsreich<br />
und spannend!<br />
Weitere Infos,<br />
Anmeldung<br />
und Gutscheine<br />
Weininstitut München<br />
www.<strong>wein</strong>institut-muenchen.de<br />
Bernhard Meßmer<br />
Weinakademiker (WSET® Level 5 Honours Diploma)<br />
Certified WSET® Educator<br />
Ambassadeur du Champagne, Deutschland 2016<br />
Das Weininstitut München ist zertifizierter<br />
Partner des „Wine & Spirit Education Trust“<br />
(WSET), der größten Weinschule der Welt,<br />
und bietet professionelle Weinkurse zur<br />
zielgerichteten Aus- und Weiterbildung<br />
für Profis und Weinliebhaber an. Das Unternehmen<br />
wurde von den beiden Experten Bernhard Meßmer und<br />
Stefan Metzner gegründet und feiert dieses Jahr sein<br />
10-jähriges Bestehen.<br />
Wofür steht das Weininstitut München genau?<br />
Stefan: Das Weininstitut München steht in erster Linie<br />
für professionelles und unabhängiges Wein-Know-how.<br />
Bei uns kann man tief in die Weinwelt eintauchen<br />
und Wissen auf dem neuesten Stand erhalten. Man<br />
lernt unter anderem, Weine zu beschreiben und zu<br />
beurteilen, selbstbewusster mit Wein umzugehen und<br />
einfache Alltags<strong>wein</strong>e von wirklichen großen Weinen<br />
zu unterscheiden.<br />
Im Mittelpunkt unseres Angebots stehen die Kurse des<br />
Wine & Spirit Education Trust in London, kurz WSET.<br />
Das ist die mit riesigem Abstand größte Weinschule der<br />
Welt, die mit zertifizierten Partnern, wie wir einer sind,<br />
zusammenarbeitet. Das WSET bietet ein fünfstufiges<br />
Ausbildungssystem an, von dem wir die ersten drei hier<br />
in München durchführen.<br />
Bernhard: Und wir haben eigene Kurse entwickelt,<br />
um noch weiter in die Tiefe zu gehen. In unseren<br />
Masterclasses beschäftigen wir uns umfassend mit<br />
der Champagne, dem Burgund, Bordeaux, Italien,<br />
Deutschland und Österreich.<br />
Wichtig ist uns dabei, dass wir alle unsere Kurse, ob<br />
WSET oder Masterclasses selbst und unabhängig durchführen.<br />
Einerseits haben wir das tiefgreifende Wissen<br />
und das Training des WSET, andererseits macht es<br />
einfach wahnsinnig viel Spaß, tagsüber, in perfekter<br />
Atmosphäre mit Leuten zu arbeiten, die richtig Lust auf<br />
Wein haben.<br />
Was vermittelt ihr in den WSET-Kursen?<br />
Stefan: Mit dem Weininstitut München bieten wir die<br />
ersten drei Stufen der WSET-Weinausbildung an. WSET<br />
Level 1 ist eine grundsätzliche Einführung in das Thema<br />
Wein und erstreckt sich über einen Tag, an dessen Ende<br />
es eine kleine Prüfung und ein Zertifikat gibt. Der Kurs<br />
Stefan Metzner<br />
Weinakademiker (WSET® Level 5 Honours Diploma)<br />
Certified WSET® Educator<br />
Lauréat des Ambassadeurs du Champagne 2018<br />
VIA – „Italian Wine Ambassador“<br />
Certified Rioja Educator<br />
Certified Italian Wine Educator<br />
Valpolicella Wine Specialist<br />
Spanish Wine Specialist<br />
Certified Port Educator<br />
44 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
Anzeige<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 45
So bewertet<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />
Verkostungsleiter Marcus Hofschuster<br />
hat ein herausragendes Renommee als<br />
gewissenhafter und unbestechlicher<br />
Weinkritiker. Zusammen mit Kim<br />
Schreiber verkostet er für <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />
Weine aus allen Regionen Europas, und<br />
das stets nach identischen Qualitäts- und<br />
Verkostungsmaßstäben.<br />
Derzeit werden bei <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> rund<br />
3.200 klassifizierte Weingüter mit<br />
professionellen Beschreibungen und<br />
Bewertungen von über 165.000 Weinen<br />
publiziert. Produzenten und Weine werden<br />
werktäglich aktualisiert und ergänzt.<br />
Trinkempfehlungen<br />
Jede Weinbewertung enthält eine Prognose über den<br />
voraussichtlich besten Trinkzeitraum bei normaler<br />
Lagerung. Viele Weine bleiben aber auch darüber<br />
hinaus in guter Form. Wir möchten nur nicht<br />
garantieren, dass sie sich weiter positiv entwickeln<br />
können. Gerade bei idealer Lagerung kann sich die<br />
Entwicklungsfähigkeit allerdings deutlich verlängern.<br />
Was unsere Bewertungen bedeuten<br />
100 WP einzigartig<br />
Weine, die man nur anders, aber nicht besser machen<br />
kann.<br />
95-99 WP groß<br />
Weine von Weltklasse, deren Tiefe, Komplexität,<br />
Charakter und Ausdrucksstärke einem ein unvergessliches<br />
sinnliches Erlebnis schenken.<br />
90-94 WP hervorragend<br />
Erstklassige Weine, die zu den besten ihrer<br />
Art gehören. Sie zeichnen sich aus durch<br />
Reintönigkeit, Harmonie, Tiefe und Charakter.<br />
Das <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>-Verkostungsteam:<br />
Kim Schreiber und Marcus Hofschuster<br />
Unsere Regeln<br />
1. Jeder Wein wird ausschließlich blind verkostet. Bei<br />
der Bewertung weiß der Verkoster niemals, welcher<br />
Wein von welchem Erzeuger sich im Glas befindet.<br />
2. Sämtliche Weine werden im neutralen Verkostungsraum<br />
in Erlangen probiert, um ablenkende<br />
Einflüsse zu minimieren. Bei <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> ist<br />
das Bewerten von Weinen auf Messen oder beim<br />
Erzeuger völlig ausgeschlossen.<br />
3. Zum Absichern der Wertungen finden regelmäßig<br />
Gegenproben statt, bei denen Weine angestellt<br />
werden, die zuvor schon einmal probiert wurden.<br />
4. Pro Tag finden nur so viele Proben statt, dass viel<br />
Zeit und Ruhe für jeden einzelnen Wein garantiert<br />
werden kann. Sehr viele Weine werden zudem<br />
mindestens zweimal probiert, um auch ihre<br />
Entwicklung an der Luft zu berücksichtigen.<br />
5. Alle Verkoster haben langjährige Erfahrung und<br />
verkosten hauptberuflich.<br />
Benotung nach dem<br />
100-Punkte-System<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> wertet nach dem international üblichen<br />
100-Punkte-System, das dem amerikanischen<br />
Schulnotenschema entlehnt ist.<br />
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„Muss ein Alltags<strong>wein</strong><br />
wirklich Riesling sein?“<br />
Eva Vollmer über halbe Blindflüge, die unentdeckte<br />
Welt der Cuvées und Riesling als Platzhirsch<br />
Neue Gentechnik<br />
im Weinbau<br />
Prof. Kai Voss-Fels: Gezielte<br />
Veränderung statt zufällige<br />
Mutation<br />
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Revolution im<br />
Weinfass<br />
Auric Inifinity Barrels:<br />
Weinmachen ohne Keller,<br />
Schwefel und Zusatzstoffe<br />
Gerhard Retter<br />
Skater, Über echte Hip-Hopper, Gastfreundschaft,<br />
Weinfreak:<br />
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Die neue Eleganz: Österreichische<br />
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Skater, Hip-Hopper, Weinfreak:<br />
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Wein alles sein kann“<br />
Konstantin Baum MW über Wein-Videos, sein Millionenpublikum<br />
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verdienen die Aufmerksamkeit jedes Weinliebhabers.<br />
80-84 WP gut<br />
Saubere, harmonische, im besten Fall typische Weine.<br />
46 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
Wir verwenden in unserem Punktesystem die Abkürzung<br />
WP = <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>-Punkte.<br />
Weitere Infos finden Sie auf<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> mit diesem QR-<br />
Code.<br />
,90 Spanien € 12,90 Schweiz CHF 14.90<br />
magazin<br />
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magazin<br />
,90 Spanien € 12,90 Schweiz CHF 14.90<br />
magazin
Unsere Lieblings<strong>wein</strong>e<br />
der vergangenen Wochen<br />
Mit einem Herz zeichnen wir nur Weine aus, die uns persönlich besonders gut schmecken. Es handelt sich hier stets<br />
um die aus unserer Sicht feinsten und interessantesten Weine ihrer jeweiligen Stilrichtung, Herkunft oder Preislage.<br />
Das kann das rare und teure Spitzenprodukt eines legendären Weinguts ebenso sein wie der umwerfend trinkfreudige,<br />
günstige Einstiegs<strong>wein</strong> eines bislang völlig unbekannten Erzeugers, ein Wein mit 96 Punkten ebenso wie einer mit 84.<br />
Damit versuchen wir gleichzeitig, auch den niedrigeren Punktzahlen und den mit ihnen bedachten Weinen wieder<br />
den Stellenwert und die Aufmerksamkeit zurückzugeben, die ihnen nach der ursprünglichen Idee des 100-Punkte-<br />
Systems zusteht. Leider wurde sie von den meisten Anwendern dieses Systems inzwischen völlig verwässert, in vielen<br />
Fällen sogar ad absurdum geführt.<br />
Kim Schreiber und Marcus Hofschuster<br />
Sie finden nachfolgend eine Auswahl unserer Lieblings<strong>wein</strong>e. Die gesamte Übersicht<br />
unserer Verkostungen mit Links zu allen Ergebnissen, den Weinbeschreibungen und den<br />
Produzenten finden Sie mit diesem QR-Code:<br />
Weingut A. Christmann<br />
2023 Neustadt Vogelsang Riesling VDP.Grosses<br />
Gewächs trocken<br />
PFALZ (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester und tiefer, kühler und sehr feiner Duft<br />
nach reifen Zitrusfrüchten mit Steinobst und<br />
etwas angetrockneten Zitrusschalen, Rauch,<br />
teils mediterranen Kräutern, einem Hauch<br />
Nüssen, Tabak, frischen Pilzen und angedeutet<br />
Waldboden. Reife, herbe, dichte gelbe Frucht,<br />
ein wenig Hefe, nussige Anklänge, sehr feine<br />
Säure, etwas sandiger Gerbstoff, nachhaltig<br />
am Gaumen, noch unentwickelt, kreidigsalzige<br />
Mineralik, eine Spur Crème Fraîche,<br />
etwas gelbe Würze, feine Pilz- und Holznoten,<br />
hocheleganter Stil, hat dabei fast ein wenig<br />
burgundische Charakteristik, langer, kühler,<br />
saftiger und feinwürziger Abgang mit intensiver<br />
Mineralik. Eine Schönheit.<br />
95 WP >> groß 73.00 €<br />
Weingut May<br />
2023 Thüngersheim Rothlauf Silvaner VDP.Grosses<br />
Gewächs<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Ziemlich fester und tiefer, etwas gelbgewürziger<br />
und deutlich an Meeresfrüchte<br />
erinnernder Duft mit gelbfruchtigen Aromen,<br />
Kapern, getrockneten Kräutern, Curry und<br />
Pilzen, etwas Tabak und deutlich mineralischen<br />
Noten. Straffe, herbe, feinsaftige, überaus<br />
noble Frucht, feine vegetabile Aromen, etwas<br />
Pinienkerne und Mandeln, sehr feine Säure,<br />
Kräuteraromen und frische gemüsige Töne, ein<br />
Hauch Pfeffer, rauchige Spuren, Griff von sehr<br />
reifer Phenolik und auch noch ein wenig Hefe,<br />
deutliche, steinig-kreidige und leicht salzige<br />
Mineralik, zeigt ganz klar Herkunft, sehr guter<br />
bis langer, klarer, vielschichtiger Abgang.<br />
95 WP >> groß 55.00 €<br />
Bollinger<br />
2008 Champagne AOC Extra Brut „R.D.“ (Deg.<br />
25.10.2023)<br />
CHAMPAGNE (FRANKREICH),<br />
SCHAUMWEIN<br />
Tiefe und sehr komplexe, rauchige und hefige<br />
Nase mit pflanzlichen bis kräuterigen, nussigen<br />
und gelbfruchtigen Aromen, etwas Tabak, floralen<br />
Nuancen, Roggenbrot, sautierten Waldpilzen,<br />
angedeutet Rauch und Tabak. Kühle, sehr fest<br />
gewirkte, herbe, geschliffene Frucht mit hefigen,<br />
kräuterig-pflanzlichen und zart rauchigen<br />
Aromen, Roggenbrot und Pilze am Gaumen,<br />
hochfeines Mousseux, tief und nachhaltig,<br />
intensive Mineralik, unglaubliche Energie, wirkt<br />
noch immer jung, ein wenig schwarze Beeren im<br />
Hintergrund, angedeutet Tabak, pfeffrig-ätherische<br />
Nuancen, ein wenig Asphalt, dann Austernwasser<br />
und Krustentierfleisch, sehr langer, zupackender,<br />
komplexer Abgang. Ein absolutes Meisterwerk.<br />
Bollinger<br />
2013 Champagne AOC Brut „La Côte Aux Enfants“<br />
(Deg. 03/2022)<br />
CHAMPAGNE (FRANKREICH),<br />
SCHAUMWEIN<br />
Fester, tiefer und komplexer, hefiger Duft mit<br />
Kernobstnoten, schwarzen Beeren, Tabak,<br />
Waldpilzen und gebuttertem Roggenbrot.<br />
Sehr fest gewirkte, saftige, dichte, nicht ganz<br />
trockene Frucht, hefige, leicht rauchige und<br />
nussige Aromen, feine kräuterig-pflanzliche<br />
Würze, wieder gebuttertes Roggenbrot am<br />
Gaumen, nachhaltig, tief, komplex und griffig,<br />
sehr viel herbe, helle, kreidig-salzige und<br />
steinige Mineralik, enorme Spannung, überaus<br />
festes Fundament, Pilze im Hintergrund,<br />
Holztöne, auch ätherische Nuancen, noch<br />
immer eher jung, langer, straffer, saftiger,<br />
extrem mineralischer und feinwürziger Abgang<br />
mit Zug und Druck.<br />
Benanti<br />
2022 Etna DOC Rosso „Contrada Cavaliere“<br />
SIZILIEN (ITALIEN), ROTWEIN<br />
Herber, recht fester, etwas gewürziger,<br />
rauchiger, nussiger und angedeutet fleischiganimalischer<br />
Duft nach schwarzen und etwas<br />
roten Beeren mit einem Hauch Kirschen und<br />
Pfeffer sowie angedeutet Wurzelgemüse.<br />
Reife, feste, geschliffene und kühle Frucht mit<br />
nussigen und angedeutet bitterschokoladigen<br />
Holzaromen, Walderdbeeren sowie an<br />
Heilkräuter erinnernden Nuancen, feines,<br />
mürb-sandiges Tannin, dicht und nachhaltig<br />
am Gaumen, gute Tiefe, angedeutet Kaffeesatz<br />
und Leder, eher dunkle Mineralik, gewinnt mit<br />
Luft noch an Saft, Komplexität und Finessen,<br />
sehr guter, herb-saftiger, ein wenig getrocknetfloraler<br />
Abgang mit Griff, dunkler ätherischer<br />
Würze und Mineralik.<br />
Weingut Karl Schaefer GmbH & Co.KG<br />
2021 Ungstein Weilberg Riesling VDP.Grosses<br />
Gewächs trocken<br />
PFALZ (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Kühler und tiefer, fein-vegetabiler Duft mit<br />
deutlichen Zitrusaromen, auch Zitrusschale<br />
und etwas Pfirsich, rauchigen bis speckigen<br />
Anklängen und mineralischen Tönen. Dichte,<br />
reife, saftige, dabei herbe Frucht, lebendige<br />
Säure und Griff von mürbem Gerbstoff, hefige<br />
und nussige Anklänge, leicht rotbeerige Töne,<br />
eine Spur floral, etwas ätherische pflanzliche<br />
Würze am Gaumen, angedeutet Wacholder,<br />
tief und intensiv mineralisch am Gaumen, fester<br />
Kern, noch unentwickelt, an Pesto erinnernde<br />
Töne, gute Tiefe, hat reichlich Energie, sehr<br />
guter bis langer, herb-saftiger und wieder sehr<br />
mineralischer Abgang mit ätherischer Würze.<br />
Hat echte Klasse.<br />
99 WP >> groß Bis 400.00 €<br />
99 WP >> groß Bis 1500.00 €<br />
93 WP >> hervorragend 45.00 €<br />
93 WP >> hervorragend 35.00 €<br />
Weingut A. Christmann<br />
2023 Königsbach Idig Riesling VDP.Grosses<br />
Gewächs trocken<br />
PFALZ (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Sehr fester und tiefer, intensiver und zugleich<br />
hochfeiner, rauchiger bis speckiger, noch<br />
reduktiver Duft nach reifen Zitrusfrüchten und<br />
Steinobst mit noblen vegetabilen Aromen,<br />
nussigen Fasstönen, ein wenig gelber Würze<br />
und floralen Nuancen. Reife, konzentrierte,<br />
saftige Frucht mit gelber Würze, etwas Hefe,<br />
Kräutern und Zestentönen, viel Griff von reifem<br />
Gerbstoff, nachhaltig am Gaumen, sehr dicht,<br />
komplex und tief, dabei immernoch leichtfüßig,<br />
noch kaum entwickelt, aschige Spuren, viel<br />
Rosmarin, helles, kompaktes mineralisches<br />
Fundament, sehr langer Abgang mit einem<br />
Hauch Suppenkräutern.<br />
Weingut Franz Keller<br />
2022 Oberbergen Bassgeige Spätburgunder VDP.<br />
Grosses Gewächs „Steinriese“<br />
BADEN (DEUTSCHLAND), ROTWEIN<br />
Sehr fester, dichter, komplexer und tiefer, leicht<br />
röstiger und zart floraler Duft nach reifen schwarzen<br />
Beeren und Kirschen mit tabakigen Aromen, etwas<br />
Pfeffer, Bleistiftholz, eingelegtem Rindfleisch, Lorbeer,<br />
Wacholder, Trockentomaten und Rauch. Reife,<br />
überaus saftige, brillant reintönige, unglaublich noble,<br />
konzentrierte, dunkle, beerig-kirschige Frucht mit Rauchund<br />
Specknoten, Pfeffer, ein wenig gebratenen Pilzen,<br />
leicht röstigen und kaffeewürzigen Holznoten, Minze<br />
und getrockneten Tomaten, dicht und nachhaltig am<br />
Gaumen, tief und kompakt, bei aller Kraft präzise und<br />
ohne jede Schwere, noch unentwickelt, feiner Säurebiss<br />
und reife, überaus feine, aber griffige Tannine,<br />
Wacholder im Hintergrund, ein wenig Nordrhone-<br />
Einschlag, noch völlig unentwickelt, langer, saftiger und<br />
würziger, wieder auch ätherischer Abgang.<br />
Thomas Leithner<br />
2015 Land<strong>wein</strong> trocken XII<br />
WEINLAND ÖSTERREICH (ÖSTERREICH),<br />
ORANGE/NATURAL WEISS<br />
Leicht trübes Gold. Fester, deutlich hefiger und<br />
gelb-gewürziger Duft nach teils angetrocknetem<br />
und kandiertem Steinobst, mit getrocknetfloralen<br />
Aromen, ein wenig Orangenzesten,<br />
Artischocken, nussigen Tönen und Mineralik.<br />
Fest gewirkt im Mund, reife, herb-saftige Frucht,<br />
hefige, nussige und gelb-gewürzige Aromen,<br />
holzig wirkende Töne, sehr feine, lebendige<br />
Säure, viel Griff von reifem Gerbstoff, hat Kraft<br />
und Substanz, kühlende ätherische Noten und<br />
deutliche Mineralik, tief und vielschichtig, sehr<br />
guter, fester, griffiger Abgang mit herbem Saft,<br />
Mineralik, etwas Jod und Tabak.<br />
Weingut Müller-Catoir<br />
2023 Neustadt Riesling VDP.Orts<strong>wein</strong> trocken „V“<br />
PFALZ (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Kühle, feste und recht tiefe Zitrus-Steinobstnase<br />
mit frischen pflanzlichen bis kräuterigen Noten,<br />
angedeutet Rauch, grünem Curry und floralen<br />
Spuren. Klare, kühle und feste, eher herbe,<br />
dabei ziemlich saftige Frucht mit kräuterigen<br />
und zart rauchigen Noten, angedeutet dunkle<br />
Beeren im Hintergrund, lebendige Säure und<br />
Griff, deutliche, kalkige und etwas steinige<br />
Mineralik, gute Substanz und Tiefe, fast ein<br />
wenig pfeffrige Würze, ziemlich komplex, sehr<br />
guter, fester, saftiger und mineralischer Abgang<br />
mit pflanzlichen bis kräuterigen Noten und<br />
wieder eher dunklem Hintergrund.<br />
97 WP >> groß 73.00 €<br />
96 WP >> groß 125.00 €<br />
93 WP >> hervorragend 37.00 €<br />
92 WP >> hervorragend 29.20 €<br />
48 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 49
Weingut Gross<br />
2020 Südsteiermark DAC Ried Kittenberg<br />
Weißburgunder Erste STK Ried<br />
trocken<br />
STEIERMARK (ÖSTERREICH), WEISSWEIN<br />
Fester und recht tiefer, kühl wirkender,<br />
leicht rauchiger Duft mit dichten Zitrus- und<br />
Kernobstaromen, sehr feinen, dabei deutlichen<br />
vegetabilen Tönen, gewisser Mineralik und<br />
nussigen Anklängen. Dicht auch im Mund, herb<br />
und kühl, vegetabile, nussige und angedeutet<br />
hefige Aromen, sehr feine Säure, leichter Griff,<br />
nachhaltig am Gaumen, kräuterige Nuancen,<br />
ganz leicht ätherisch, gewisse Tiefe, wirkt noch<br />
jung, mineralisches Fundament, sehr guter,<br />
fester, herber Abgang mit ein wenig weißem<br />
Pfeffer.<br />
Weingut Salwey<br />
2021 Oberrotweil Weißburgunder VDP.Orts<strong>wein</strong><br />
trocken „unfiltriert“<br />
BADEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester und recht tiefer, in sich ruhender,<br />
nussiger Duft mit noblen gelbfruchtigen<br />
Aromen, etwas Rauch sowie pflanzlichen und<br />
pilzigen Nuancen. Klare, wieder fest gewirkte,<br />
herbe und kühle Frucht, deutlich nussige und<br />
feine, an Petersilie erinnernde pflanzliche<br />
Aromen, im Hintergrund ein wenig sautierte<br />
Pilze, recht deutliche Mineralik und moderater<br />
Griff, sehr feine Säure, nachhaltig und ziemlich<br />
dicht am Gaumen, gute Tiefe, etwas Schmelz,<br />
ein Hauch schwarzer Beeren, leiser Stil, sehr<br />
guter Abgang. Hat Klasse.<br />
Poggio Antico<br />
2022 Rosso di Montalcino DOC<br />
TOSKANA (ITALIEN), ROTWEIN<br />
Sehr klarer, geschliffener Duft nach<br />
roten und schwarzen Beeren mit feinen<br />
Suppenkräuternoten, Bratenfond, einem Hauch<br />
Kirschen und getrocknet-floralen Spuren. Herbsaftige,<br />
fast kühl wirkende, wieder reintönige<br />
Frucht, Kräuteraromen, ein wenig Schokolade<br />
und Salz, lebendige Säure, feines, jugendliches<br />
Tannin, nachhaltig, angedeutet salzig, gezügelte<br />
Kraft, animierende Frische, sehr guter, recht<br />
straffer, saftiger Abgang mit angedeutet<br />
schwarzem Tee. Ein Vergnügen.<br />
Weingut Stefan Vetter<br />
2023 Müller-Thurgau Land<strong>wein</strong> trocken<br />
„Muschelkalk & Sandstein“<br />
MAIN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Kühler und heller, etwas frisch-pflanzlicher<br />
bis kräuteriger und angedeutet mandeliger<br />
Kern- und Steinobstduft mit einer Spur roter<br />
Beeren. Klare, saftige, vollkommen trockene<br />
Frucht mit einem Hauch frischer Butter und<br />
Zitronenverbene, auch etwas Zitronenfilets im<br />
Hintergrund, feine, fast marmorierende Säure,<br />
hat etwas Griff, gute Nachhaltigkeit, salzige<br />
und kreidige Mineralik, hat Nerv und Leben,<br />
angedeutet Surimi und kühle pflanzliche<br />
Aromen im sehr guten, animierenden Abgang.<br />
Ausgesprochen animierend.<br />
92 WP >> hervorragend 31.50 €<br />
91 WP >> hervorragend 20.00 €<br />
90 WP >> hervorragend Bis 30.00 €<br />
89 WP >> sehr gut 19.00 €<br />
Weingut Dr. Wehrheim<br />
2023 Frankweiler Biengarten Riesling VDP.Erste<br />
Lage trocken<br />
Weingut Meyer-Näkel<br />
2022 Ahrweiler Spätburgunder VDP.Orts<strong>wein</strong><br />
„Grauwacke“<br />
Weingut Wachtstetter<br />
2022 Pfaffenhofen Riesling VDP.Orts<strong>wein</strong> trocken<br />
„ANNA“<br />
Weingut Stigler<br />
2022 Ihringen Winklerberg Grauburgunder VDP.<br />
Erste Lage trocken<br />
PFALZ (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester, eher kühler und recht frischer, etwas<br />
kräuteriger und einen Hauch floraler Zitrusduft<br />
mit Steinobstnoten, Frühlingszwiebeln, einem<br />
Hauch dunkler Beeren und mineralischen<br />
Anklängen. Reife, saftige Frucht, lebendige,<br />
feine Säure, zart nussige und buttrige Anklänge<br />
am Gaumen, gute Nachhaltigkeit, etwas<br />
Wärme und Schmelz, zugleich aber auch<br />
Frische, wieder ein wenig Frühlingszwiebel<br />
am Gaumen, dazu fast mediterran anmutende<br />
Trockenkräuternoten, moderate gelbe Würze,<br />
sehr guter, saftiger und nussiger Abgang mit<br />
feinem Griff.<br />
AHR (DEUTSCHLAND), ROTWEIN<br />
Klarer und fester, geschliffener, leicht nussiger<br />
und tabakiger Duft nach reifen überwiegend<br />
dunklen Beeren und einem Hauch Kirschen<br />
mit floralen und kräuterigen Nuancen, einem<br />
Hauch Aubergine, Champignons sowie<br />
angedeutet Speck. Saftige, reintönige, sehr<br />
geschliffene Frucht, überaus feines Tannin, zart<br />
rauchige, kräuterige und pfeffrige Nuancen,<br />
nachhaltig am Gaumen, animierender Biss,<br />
etwas Tiefe, wieder ein Hauch Aubergine im<br />
Hintergrund, feine gewürzige und auch salzige<br />
Noten, eleganter Stil, noch jung, aber schon<br />
ausgezeichnet balanciert, sehr guter Abgang<br />
mit klarem, herbem Saft und feiner Würze. Hat<br />
Klasse.<br />
WÜRTTEMBERG (DEUTSCHLAND),<br />
WEISSWEIN<br />
Kühle, frisch-kräuterige, ein wenig an Estragon<br />
erinnernde, klare Zitrus-Steinobstnase mit<br />
nussigen und schwarzbeerigen Spuren.<br />
Nussig auch im Mund, saftige Frucht mit<br />
leicht rauchigen Fasstönen, lebendige, feine<br />
Säure und Griff von mürbem Gerbstoff, zart<br />
süßlich-kräuterig im Hintergrund, aber völlig<br />
frei von zuckrigen Tönen, helle Mineralik im<br />
Hintergrund, ein Hauch Pfeffer und zarte<br />
Pflanzenschärfe, sehr guter, herb-saftiger<br />
Abgang mit eher dunkler, leicht rauchigholziger<br />
und auch pfeffriger Würze.<br />
BADEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Zwiebelschalenfarben. Kühler, nussiger<br />
und zart rauchiger Zitrus-Kernobstduft mit<br />
pflanzlichen bis leicht tabakigen Noten sowie<br />
einem Hauch Wurzelgemüse und rotbeerigen<br />
Spuren. Schlanke, geschliffene, feinsaftige,<br />
ganz trockene Frucht, nussige, rauchige und<br />
wieder ein wenig tabakige Aromen, auch eine<br />
Spur Tabakasche, feine, lebendige Säure und<br />
Griff von mürbem Gerbstoff, hefige Spuren,<br />
im Hintergrund Salz, eleganter und kühler Stil,<br />
feinsaftiger Abgang mit frischem Saft, feiner<br />
Würze und animierendem Biss.<br />
91 WP >> hervorragend 25.00 €<br />
90 WP >> hervorragend 25.00 €<br />
89 WP >> sehr gut 11.50 €<br />
89 WP >> sehr gut 17.90 €<br />
Weingut Greiner<br />
2020 Gutedel Land<strong>wein</strong> trocken „Steinkreuz“<br />
BADEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Leicht trübes, sehr helles Gelb. Kühle, hefige,<br />
hell-nussige und zart florale Zitrusnase mit<br />
Kernobstnoten sowie pflanzlichen und ganz<br />
leicht rauchigen Tönen. Feinsaftige, klare, helle,<br />
geschliffene, eher kühle Frucht, sehr feine<br />
Säure und etwas Griff von mürbem Gerbstoff,<br />
helle nussige und zart buttrige Anklänge, ein<br />
wenig pflanzlich bis kräuterig im Hintergrund,<br />
nachhaltig, hat Frische, deutliche, kreidige<br />
Mineralik, ein Hauch Chgampignons, Umami,<br />
auch Salz, recht komplex, gewisse Tiefe,<br />
sehr guter, wieder feinsaftiger, hefiger und<br />
mineralischer Abgang.<br />
Weingut Heinrich GmbH - Gernot und Heike<br />
Heinrich<br />
2019 Leithaberg DAC Blaufränkisch<br />
trocken<br />
BURGENLAND (ÖSTERREICH), ROTWEIN<br />
Klarer, geschliffener, jugendlicher Duft<br />
nach Brombeeren und ein wenig schwarzen<br />
Johannisbeeren mit leicht tabakigen, zart<br />
rauchigen und pfeffrigen Aromen. Reintönige,<br />
herb-saftige, geschliffene Frucht, tabakige und<br />
ganz leicht schokoladige Noten, jugendliches,<br />
dabei feines und mürbes Tannin, ein wenig<br />
pfeffrig-ätherische Würze am Gaumen,<br />
nachhaltig, angedeutet rauchig und tabakig,<br />
im Hintergrund Salz, recht fester Bau, gewisse<br />
Tiefe, sehr guter Abgang mit klarem, noblem<br />
Saft und feiner, herber Würze.<br />
Fürstlich Castell’sche Domäne<br />
2022 Castell Hohnart Silvaner VDP.Erste Lage<br />
trocken „Monopol“<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester, leicht nussiger Duft nach Kernobst und<br />
Wurzelgemüse mit ein wenig Steinpilzen,<br />
einem Hauch Pfeffer, angedeutet Rauch und<br />
mineralischen Tönen. Klare, jugendliche, recht<br />
fest gewirkte, helle Frucht, frische pflanzliche,<br />
vor allem an Sellerie erinnernde Töne,<br />
lebendige, feine Säure und etwas Griff, gute<br />
Nachhaltigkeit, im Hintergrund etwas Kreide<br />
und viel Salz, speckige Nuancen, sehr guter,<br />
straffer Abgang mit einem Hauch Fenchel.<br />
Weingut Ottenbreit<br />
2023 Land<strong>wein</strong> trocken „Long live Müller-Thurgau“<br />
MAIN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Recht fester, nussiger Kernobstduft mit<br />
pflanzlichen bis leicht kräuterigen Aromen und<br />
einem Hauch Muskat. Herb-saftige, recht feste<br />
und dichte Frucht mit nussigen und kräuterigen<br />
Aromen, einer Spur Rauch und viel Salz,<br />
lebendige Säure, Griff von reifem Gerbstoff,<br />
nachhaltig, gewisse Tiefe, mandelige Töne,<br />
sehr guter, wieder fester, saftiger und würziger<br />
Abgang. Erstklassiger Müller.<br />
89 WP >> sehr gut 18.00 €<br />
90 WP >> hervorragend 23.00 €<br />
89 WP >> sehr gut 18.00 €<br />
89 WP >> sehr gut 13.50 €<br />
50 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 51
Torraccia del Piantavigna<br />
2022 Colline Novaresi DOC Nebbiolo „Neb“<br />
Oliver Zeter<br />
2022 Cabernet Franc „Naked“<br />
Tomislav Markovic<br />
2022 Spätburgunder Land<strong>wein</strong> „Windspiel“<br />
Kremers Winzerhof<br />
2022 Großheubach Bischofsberg Merlot trocken ***<br />
PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />
Jugendlicher, relativ fester Duft nach roten<br />
und etwas schwarzen Beeren mit leicht<br />
unterholzigen Fassnoten sowie einem Hauch<br />
Tabak und Teer. Herb-saftige, junge, relativ<br />
dunkle Frucht, erdige, nussige und moderat<br />
holzige Töne, ein Hauch Tabak, Kakao und<br />
Kaffee, präsentes, feinsandiges Tannin,<br />
mittlere Kraft, gewisse Nachhaltigkeit, noch<br />
unentwickelt, guter bis sehr guter, herber<br />
Abgang.<br />
PFALZ (DEUTSCHLAND), ROTWEIN<br />
Eine Spur animalischer und leicht erdiger Duft<br />
nach schwarzen Beeren mit herben nussigen<br />
Tönen, angedeutet Rauch, Speck und rotem<br />
Paprika. Frische, saftige Frucht mit lebendiger,<br />
feiner Säure und Griff von reifen, mürben,<br />
feinsandigen Tanninen, leichte Kohlensäure,<br />
gute Nachhaltigkeit am Gaumen, sehr lebhafter<br />
und trotz gewissen Alkohols fast kühler Stil,<br />
kräuterige Nuancen, ein wenig Bitterschokolade<br />
und Röstung im Hintergrund, etwas Tiefe, sehr<br />
guter, animierender, feinwürziger und herbsaftiger<br />
Abgang mit Griff.<br />
OBERRHEIN (DEUTSCHLAND), ROTWEIN<br />
Klare, eher kühle, jugendliche, etwas rauchige,<br />
noch eine Spur reduktiv wirkende Nase nach<br />
reifen mehr roten als schwarzen Beeren,<br />
Pfeffer, etwas Fleischsaft und getrockneten<br />
Kräutern. Straffe, herb-saftige, klare Frucht mit<br />
noch ein wenig hefig-mehligen Tönen, etwas<br />
Rauch, nussigen Aromen und wieder Pfeffer,<br />
gewisser Säurebiss und sehr feine, jugendliche<br />
Tannine, ein wenig Cassis und Wacholder, im<br />
Hintergrund mineralische Töne, gewisse Tiefe,<br />
noch unentwickelt, sehr guter, feinsaftiger<br />
Abgang.<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), ROTWEIN<br />
Fester, recht herber, leicht tabakiger und<br />
getrocknet-kräuteriger Duft nach reifen<br />
schwarzen Beeren mit zedrigen Nuancen<br />
sowie einem Hauch Pfeffer, Fleisch, Paprika<br />
und Tomatenmark. Herb-saftige dunkle Frucht,<br />
tabakige, etwas rauchige und zedrige Noten,<br />
präsentes, feinsandiges Tannin, Trockenkräuter<br />
am Gaumen, ein Hauch Tomatenmark und<br />
schwarze Oliven, salzig-mineralisch im<br />
Hintergrund, recht fest gewirkt, sehr guter,<br />
herb-saftiger, griffiger und würziger Abgang.<br />
87 WP >> sehr gut Bis 15.00 €<br />
89 WP >> sehr gut 15.00 €<br />
88 WP >> sehr gut 20.00 €<br />
88 WP >> sehr gut 15.00 €<br />
Soc. Agr. Bertinga S.r.l.<br />
2021 Chianti Classico DOCG „La Porta di Vertine“<br />
Weingut Bischel<br />
2023 Riesling VDP.Guts<strong>wein</strong> trocken<br />
Weingut Diefenhardt<br />
2021 Spätburgunder VDP.Guts<strong>wein</strong> trocken<br />
Giannitessari Soc. Agricola<br />
2023 Soave DOC<br />
TOSKANA (ITALIEN), ROTWEIN<br />
Klarer, recht fester, geschliffener Kirschduft<br />
mit schwarzbeerigen Noten, etwas Rauch,<br />
fleischig-blutigen Nuancen, angedeutet Leder<br />
und einem Hauch Lakritz. Fest gewirkte, herbsaftige,<br />
kühle, relativ dichte Frucht, straffes,<br />
feines, jugendliches Tannin, animierender<br />
Biss, nachhaltig am Gaumen, etwas Tiefe,<br />
kräuterige und zart florale Noten, ein wenig<br />
dunkle ätherische Würze, Salz im Hintergrund,<br />
auch kreidige Töne, hat Frische, sehr guter,<br />
animierend saftiger und feinwürziger Abgang<br />
mit Zug.<br />
RHEINHESSEN (DEUTSCHLAND),<br />
WEISSWEIN<br />
Zart rauchige bis speckige, hefige und<br />
verhalten vegetabile Nase mit recht feinen<br />
Zitrus- und Steinobstaromen sowie angedeutet<br />
frischen, teils harzigen Kräutern. Recht feste,<br />
saftige Frucht mit zart rauchiger Würze,<br />
nussigen und hefigen Tönen und wieder auch<br />
pflanzlichen bis kräuterigen Noten, recht<br />
lebendige, reife Säure, ein Hauch dunkler<br />
Beeren im Hintergrund, angedeutete gelbe<br />
Würze, gute Substanz und Nachhaltigkeit, ein<br />
Hauch Süße, kühle, helle mineralische Töne,<br />
sehr guter, saftiger Abgang.<br />
RHEINGAU (DEUTSCHLAND), ROTWEIN<br />
Leicht rauchiger Duft nach roten und schwarzen<br />
Beeren mit einer Spur Champignons, erdigen<br />
Nuancen und moderaten Fasstönen. Klare,<br />
herb-saftige, recht frisch wirkende Frucht,<br />
nussige, etwas rauchige und eine Spur<br />
tabakige Fassnoten, lebendige Säure und<br />
noch eine Spur Kohlensäure, feines Tannin,<br />
gute Nachhaltigkeit, ein wenig Waldpilze und<br />
Waldboden im Hintergrund, röstige Spuren,<br />
angedeutet Salz, guter bis sehr guter, herbsaftiger<br />
und -würziger Abgang. Animierend.<br />
VENETIEN (ITALIEN), WEISSWEIN<br />
Klarer, etwas pflanzlicher und noch eine<br />
Spur hefiger Zitrus-Kernobstduft mit feinen<br />
gemüsigen Nuancen. Recht saftige, jugendliche<br />
Frucht mit sehr feiner, dabei lebendiger Säure,<br />
pflanzlicher bis kräuteriger Würze und etwas<br />
Rauch, gute Nachhaltigkeit am Gaumen,<br />
hat Biss und zarten Griff, deutliche, herbe<br />
Mineralik, sehr guter, straffer Abgang mit Saft<br />
und mineralischer Würze.<br />
89 WP >> sehr gut Bis 25.00 €<br />
88 WP >> sehr gut 11.50 €<br />
87 WP >> sehr gut 11.50 €<br />
87 WP >> sehr gut Bis 10.00 €<br />
Lembergerland<br />
Pet Nat Rosé „Steillagenkollektiv“<br />
WÜRTTEMBERG (DEUTSCHLAND),<br />
PÉTILLANT NATUREL<br />
Hefiger, etwas nussiger und kräuteriger Duft<br />
mit deutlichen rotbeerigen Aromen, etwas<br />
Kernobst, Zitrusnuancen, einem Hauch Pfeffer<br />
und floralen Spuren. Reife, saftige und hefigwürzige,<br />
griffige Frucht mit leicht rauchigen<br />
und deutlich nussigen Aromen, lebendige,<br />
mittelfeine Perlage, nachhaltig am Gaumen, hat<br />
Substanz und gewisse innere Kraft, angedeutete<br />
ätherische Würze, sehr guter, griffiger und<br />
wieder ziemlich saftiger Abgang.<br />
Weingut Brügel<br />
2022 Abtswind Altenberg Silvaner trocken Alte<br />
Reben<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester, etwas nussiger Duft mit feinen<br />
vegetabilen und gelbfruchtigen Noten. Klare,<br />
helle und saftige, feine, ganz trockene Frucht,<br />
geschliffene Säure, hefige Nuancen, zarter<br />
Griff, frische pflanzliche bis kräuterige Töne am<br />
Gaumen, recht deutliche, kühlende Mineralik,<br />
eleganter Stil, etwas Tiefe, hat Festigkeit und<br />
zugleich etwas Verspieltes, sehr guter Abgang.<br />
88 WP >> sehr gut 12.50 €<br />
88 WP >> sehr gut 14.00 €<br />
52 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin
So schmeckt Südtirol<br />
Vielfalt und Gegensätze prägen die Weinregion Südtirol.<br />
Der Facettenreichtum unvergleichlicher Berg<strong>wein</strong>e<br />
in verschiedenen Farben und Stilen begeistert<br />
Jahr für Jahr Genießer und Kenner in aller Welt.<br />
Fotos: Südtirol Wein<br />
eine wesentliche Rolle. Zugleich bleibt der Vernatsch<br />
wichtig, zumal die Nachfrage nach leichten, lebendigen<br />
Rot<strong>wein</strong>en wieder zunimmt.<br />
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren der Südtiroler Winzer<br />
sind die Handarbeit, die Erfahrung von Jahrhunderten,<br />
die Gemeinschaft und der Innovationsgeist. Die<br />
meisten Weinberge lassen sich nur ohne maschinelle<br />
Hilfe bewirtschaften. Die Geschichte vieler Weingüter<br />
umfasst etliche Generationen. Traditionsbewusstsein,<br />
langfristiges Denken und Handeln sowie die Offenheit<br />
für Innovationen prägen die Menschen. Die Weinbauern<br />
sind tief in ihrer Heimat verwurzelt, oft ist die ganze<br />
Familie in den Betrieb eingebunden. Das rund 150 Jahre<br />
alte Genossenschaftssystem bildet eine starke kulturelle<br />
und wirtschaftliche Kraft.<br />
Gelebte Vielfalt<br />
Die größte Weinbaugemeinde Südtirols ist Eppan,<br />
das gemeinsam mit Kaltern und dem Kalterer See das<br />
Herz der Weinregion bildet. Hier gedeihen Vernatsch,<br />
Weißburgunder, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Von<br />
Tramin hat der Gewürztraminer seinen Namen.<br />
Im milden Süden zwischen Kurtatsch und Salurn<br />
herrschen spät reifende Sorten wie Cabernet Sauvignon<br />
vor, während in den Hanglagen rund um Montan vor<br />
allem der Blauburgunder zu Hause ist.<br />
Das Gebiet in und um die Landeshauptstadt Bozen ist<br />
bekannt für den St. Magdalener, der hauptsächlich an<br />
dem namensgebenden Hügel wächst und als besonders<br />
edler Vernatsch gilt. Im südwestlichen Stadtteil Gries<br />
wachsen auf leicht erwärmbaren Schwemmböden mit<br />
viel Sand und Kies die kräftigsten Lagrein-Crus.<br />
Der Rebsortenspiegel im Raum Meran ist von Vernatsch,<br />
Blau- und Weißburgunder sowie Sauvignon Blanc<br />
geprägt. Die Böden aus rotem Porphyrsandstein, die<br />
das Etschtal zwischen Meran und Bozen dominieren,<br />
bringen erstklassige Weiß<strong>wein</strong>e mit mineralischem<br />
Charakter hervor.<br />
Der Vinschgau im Nordwesten ist wegen seiner Ost-West-<br />
Ausrichtung ein relativ trockenes Tal, in dem vor allem<br />
Riesling sowie Weiß- und Blauburgunder angebaut<br />
werden. Das Eisacktal im Norden ist aufgrund seines<br />
etwas raueren Klimas eine Hochburg der Weiß<strong>wein</strong>e aus<br />
Kerner, Sylvaner oder Müller-Thurgau.<br />
Die reizvollen Kontraste, die das Weinland<br />
Südtirol ausmachen, ergeben sich aus zwei<br />
Faktoren: Natur auf der einen und Kultur auf<br />
der anderen Seite. Die Landschaft ist von<br />
Bergen und Tälern geprägt, die auch das<br />
Klima beeinflussen. Hohe Berge im Norden wirken wie<br />
eine Mauer, die Südtirol vor kalter Luft abschirmt. Nach<br />
Süden ist das Land offen, so dass milde Luft aus dem<br />
Mittelmeerraum einströmen kann. Dieses Geschenk der<br />
Natur wissen Südtirols Winzer zu nutzen und ziehen –<br />
gerade in sonnenexponierten Lagen – ihre Weinberge<br />
bis auf über 1.000 Meter Höhe hinauf.<br />
Darüber hinaus wartet die Natur in Südtirol mit einer<br />
Vielzahl verschiedener Böden auf, deren Ursprung auf die<br />
Entstehung der Alpen zurückgeht. Sie prägen nachhaltig<br />
das Terroir. Das Weinbaugebiet ist überschaubar<br />
und misst von Norden nach Süden gerade einmal 90<br />
Kilometer. Die Rebfläche umfasst 5.800 Hektar, die von<br />
rund 4.800 Weinbauern bewirtschaftet werden.<br />
Norden trifft Süden<br />
Kulturell liegt das Herz der Alpen an der Schnittstelle<br />
zwischen dem germanischen und dem romanischen<br />
Sprach- und Kulturraum. Von beiden hat sich Südtirol<br />
seit jeher inspirieren lassen, und so fließt das Beste<br />
aus zwei Welten in die Weine ein: das handwerkliche<br />
Geschick, die Präzision und die Zuverlässigkeit aus dem<br />
Norden ebenso wie der Charme, die Lebenskunst und<br />
die Weintradition aus dem Süden.<br />
Die vielfältigen Berg<strong>wein</strong>e spiegeln ihre Rebsorte<br />
ebenso wider wie ihr Terroir. In Südtirol werden rund<br />
zwei Dutzend Traubensorten angebaut, und auch die<br />
Lagen variieren erheblich. Sie reichen von rauen, gut<br />
durchlüfteten Weinbergen an den schroffen Hängen<br />
des Vinschgaus oder des Eisacktals bis zu mediterran<br />
anmutenden, sonnenverwöhnten, milden Weingärten<br />
im Süden, etwa im Bozner Talkessel, im Überetsch oder<br />
im Unterland.<br />
So ist es kein Wunder, dass Südtirol die ganze<br />
Bandbreite an Weintypen bietet: von primärfruchtigen<br />
Rebsorten<strong>wein</strong>en und anspruchsvollen<br />
Spitzengewächsen über beeindruckende Süß<strong>wein</strong>e bis<br />
zu prickelnden Sekten. Kombiniert mit einer konsequenten<br />
Qualitätspolitik sorgt diese Vielfalt dafür, dass<br />
Südtirol sich an die Spitze des Weinbaus gearbeitet hat<br />
– wie auch die wichtigsten Weinführer bestätigen.<br />
Südtiroler Qualitätsoffensive<br />
Die Aufmerksamkeit der Weinwelt haben sich Südtirols<br />
Winzer und Kellermeister über Jahrzehnte hart<br />
erarbeitet. Jedes Detail ist auf den Prüfstand gestellt<br />
und auf höchstmögliche Qualität ausgerichtet worden.<br />
Das beginnt bei der Sortenwahl, die heute optimal an<br />
die jeweilige Lage angepasst wird.<br />
Dabei hat sich der Sortenspiegel grundlegend gewandelt.<br />
Das einst von Vernatsch dominierte Weinland produziert<br />
heute auf zwei Dritteln der Rebfläche Weiß<strong>wein</strong>e. Dazu<br />
trägt besonders die Ausweitung der Weinberge in höhere<br />
Lagen und nördlichere Gebiete bei. Die wichtigsten<br />
weißen Sorten sind Weißburgunder, Sauvignon Blanc,<br />
Gewürztraminer, Chardonnay und Pinot Grigi. Bei<br />
den roten Trauben spielen Blauburgunder und Lagrein<br />
Das Qualitäts-Signet:<br />
Die Kollektivmarke<br />
der Südtiroler<br />
DOC-Weine<br />
Das Signet auf dem Kapselkopf steht für die geschützte<br />
Herkunft und die damit verbundenen Eigenschaften. Nur<br />
Südtiroler Weine mit geschützter Herkunftsbezeichnung<br />
(DOC = Denominazione di Origine Controllata) dürfen<br />
das Signet tragen. Warum sich viele Produzenten für die<br />
Verwendung entscheiden, liegt auf der Hand: Ein Blick<br />
genügt und Weinkenner wissen, dass sie einen hochwertigen<br />
Tropfen vor sich haben, entstanden in Südtirol<br />
nach den strengen Vorschriften der DOC-Regelung.<br />
Von der harten Arbeit und dem Qualitätsstreben<br />
der einzelnen Winzer, Genossenschaften und<br />
Weingüter profitieren so viele gemeinsam.<br />
Anzeige
Verkostung: Chianti Classico<br />
Der Klassiker trotzt<br />
dem Klimawandel<br />
Die Nachrichten aus dem Mittelmeerraum sind immer wieder besorgniserregend.<br />
Ein Temperaturrekord jagt den anderen, Hitze und Trockenheit nehmen<br />
in manchen Regionen existenzbedrohende Ausmaße an für Mensch, Tier<br />
und Vegetation. An anderer Stelle richten Unwetter mit Sturm, Hagel und<br />
Wassermassen regelmäßig Verwüstungen an, die man früher vielleicht alle paar<br />
Jahrzehnte oder Jahrhunderte erlebt hat - wenn überhaupt.<br />
Text: Marcus Hofschuster, Fotos: Consorzio Chianti Classico, Envato<br />
Blick auf die Weinberge im Chianti Classico
Jeder Winzer, der alt genug ist, kann bezeugen,<br />
wie rasant sich die Anbaubedingungen durch<br />
den Klimawandel ändern. Der Austrieb beginnt<br />
immer früher, womit die Gefahr steigt, dass<br />
Frosteinbrüche besonders großen Schaden<br />
anrichten; man hat entweder mit Wassermangel zu<br />
kämpfen oder mit feucht-warmer Witterung und dadurch<br />
massivem Krankheitsdruck; die Zuckerwerte in den<br />
Beeren steigen bisweilen so schnell, dass die Aromareife<br />
kaum hinterherkommt. Die Lese muss deutlich früher<br />
und dadurch zumeist bei höheren Temperaturen als<br />
gewohnt stattfinden, was seine eigenen Probleme mit<br />
sich bringt. „Normale” Jahrgänge existieren fast nicht<br />
mehr. Dem Winzer bleibt nichts anderes übrig, als sich<br />
auf die veränderte Situation einzustellen.<br />
Das gilt auch für das Chianti Classico. Zwar ist die<br />
Situation für das relativ hoch gelegene Gebiet mit<br />
seinen starken, das Klima mäßigenden Waldbeständen<br />
günstiger als in anderen Weinregionen des<br />
Mittelmeerraums, aber auch hier sind die Veränderungen<br />
deutlich. Das merken wir nicht zuletzt in den Weinen.<br />
Waren vor 20 Jahren Alkoholgrade von 14% und mehr<br />
noch die Ausnahme, sind sie heute die Regel. Doch viele<br />
Winzer steuern gegen, und gerade die einheimischen<br />
Rebsorten scheinen ihnen zu helfen, indem sie sich auf<br />
die veränderten Bedingungen einstellen.<br />
Die Ergebnisse sprechen für sich: Wir waren erstaunt,<br />
wie viele elegante, frische sowie zugleich konzentrierte<br />
und vielschichtige Weine wir auf dem Tisch stehen<br />
hatten. Vielen der besten Winzer gelingt es, ihren<br />
Chianti alles an Substanz, Aromenvielfalt und Struktur<br />
mitzugeben, die ein exzellenter Wein braucht, ohne es<br />
mit Reife und Alkohol zu übertreiben. Selbst mit ihren<br />
Gran Selezione gelingt es einigen, unter der 14-Prozent-<br />
Marke zu bleiben, ohne dass es den Weinen an irgendetwas<br />
fehlt, ganz im Gegenteil. Und selbst deutlich<br />
kräftigere Exemplare besitzen dank des Sangiovese und<br />
seiner natürlichen Säure häufig Spannung und Frische.<br />
Solange so etwas möglich ist, wird uns nicht bang um<br />
eine der schönsten Weinregionen der Welt.<br />
Rund 300 Chianti Classico aller Klassen haben wir in<br />
den vergangenen Wochen probiert. Der Großteil der<br />
Weine stammt aus den Jahrgängen 2022 bis 2019, wobei<br />
sich der Schwerpunkt immer mehr in höhere Klassen<br />
verschiebt, je älter die Proben werden: Während aus<br />
2022 nur Annate probiert wurden, sind es aus 2019 fast<br />
gar keine mehr. Viele der noch älteren Chianti stammen<br />
aus unserem eigenen Archiv, aus dem wir regelmäßig<br />
Kontrollproben in aktuelle Verkostungsserien einfügen,<br />
um zu sehen, wie sie sich entwickeln – und ob wir mit<br />
unseren Einschätzungen damals richtig gelegen haben.<br />
Doch einige der früheren Jahrgänge wurden auch frisch<br />
von den Produzenten eingereicht, meist wohl, um ihre<br />
Entwicklungsfähigkeit zu demonstrieren. Nur wenige<br />
von ihnen dürften heute noch im Verkauf sein.<br />
Aus dem Jahrgang 2022 konnten wir bislang nur knapp<br />
20 Annate probieren, daher ist es für eine aussagekräftige<br />
Einschätzung noch zu früh. Der Witterungsverlauf<br />
jedenfalls war günstig. Zwar war es ab Juni sommerlich<br />
warm bis heiß, doch die Regenfälle im Frühjahr sowie<br />
Mitte August beugten Trockenstress vor.<br />
Durchwachsener sieht es mit dem 2021er aus. Auch<br />
hier regnete es im Frühjahr ausreichend, doch dann<br />
folgten etliche Wochen teilweise ohne jeden Tropfen<br />
Wasser. Zudem sorgte ein Kälteeinbruch nach Ostern<br />
für deutliche Unterschiede in der Reifeentwicklung<br />
zwischen wärmeren und kühleren Gebieten. Standort,<br />
Böden und das Alter der Reben waren für das<br />
Endergebnis entscheidende Faktoren. Entsprechend<br />
schwankend sind auch unsere Erfahrungen aus der<br />
Verkostung: von einigen Annate waren wir hellauf<br />
begeistert, andere wiederum wirken ein wenig spröde,<br />
manche sogar leicht grün. Wir sind gespannt, wie es<br />
bei den Riserve und Gran Selezione aussieht, von denen<br />
bislang nur sehr wenige angestellt wurden.<br />
2020 gilt als exzellentes Jahr in der Toskana, dank<br />
ausreichender Frühjahrsniederschläge, einem Sommer<br />
ohne Temperatur-Exzesse und Idealbedingungen<br />
während der Lese. Unsere Ergebnisse geben dem Recht<br />
mit einer Fülle exzellenter Weine in allen Kategorien.<br />
Bemerkenswert ist vor allem die Finesse, Eleganz und<br />
Präzision vieler Spitzen<strong>wein</strong>e, die man sich in Zeiten<br />
jährlicher Hitzerekorde kaum mehr zu erhoffen wagte.<br />
Probleme gab es vor allem da, wo man es mit der Reife,<br />
der Extraktion oder dem Holzeinsatz übertrieben hat.<br />
Ähnliches gilt auch für 2019, auch wenn uns die<br />
Qualitäten ein wenig stärker zu schwanken scheinen<br />
als 2020. Das kann aber genauso der Weinauswahl<br />
geschuldet sein, denn wenn wir uns die in den vergangenen<br />
Jahren verkosteten 2019er mit ansehen, ergibt<br />
sich eine kaum weniger beeindruckende Auswahl<br />
großartiger Weine. Die Spitzen sind wieder präzise,<br />
frisch, fest und saftig, und das in allen Klassen.<br />
Aus dem Jahrgang 2018, der in der Toskana im Gegensatz<br />
zu vielen anderen Gebieten verregnet statt zu trocken<br />
war, und den erst ein sonniger September rettete,<br />
sowie aus den älteren Jahrgängen haben wir nur noch<br />
einige Nachzügler probiert. Hier lohnt es sich auf jeden<br />
Fall, auch auf unsere früheren Verkostungsberichte<br />
zurückzugreifen.<br />
Nachfolgend finden Sie die besten aller<br />
aktuell verkosteten Chianti Classico.<br />
Links zu allen Verkostungsergebnissen<br />
finden Sie mit diesem QR-Code.
Fèlsina<br />
2021 Chianti Classico DOCG „Berardenga“<br />
Poggerino<br />
2021 Chianti Classico DOCG „Nuovo“<br />
Castello di Verrazzano<br />
2021 Chianti Classico DOCG<br />
Fattoria di Corsignano<br />
2020 Chianti Classico DOCG „La Coppia“<br />
CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />
Fester und recht dichter, dabei feiner, etwas<br />
rauchig-röstiger Duft nach reifen schwarzen<br />
und etwas roten Beeren mit Kirschnuancen,<br />
tabakigen, nussigen und zedrigen Aromen<br />
sowie einer Spur Teer im Hintergrund. Reife,<br />
herb-saftige, fest gewirkte Frucht, präsente,<br />
feinsandige Tannine und merklicher Säurebiss,<br />
rauchige-röstige Aromen am Gaumen, tabakige<br />
und zedrige Töne, nachhaltig, gewisse Tiefe,<br />
kreidig-salzige Mineralik im Hintergrund, noch<br />
unentwickelt und etwas antrocknend, aber mit<br />
Substanz und noblem Saft, sehr guter, fester,<br />
griffiger, würziger und herb-saftiger Abgang.<br />
Muss reifen.<br />
CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />
Schwarz- und rotbeerige Nase mit etwas<br />
nussiger Würze, ledrig-animalischen Tönen, ein<br />
wenig Schokolade und Tabak sowie angedeutet<br />
Trockenkräutern. Geradlinige, eher herbe,<br />
zunehmend frische Frucht, wieder nussige und<br />
leicht kräuterige Aromen, eine Spur Rauch,<br />
relativ feines, straffes, jugendliches Tannin<br />
und etwas Säurebiss, gewisse Alkoholkraft,<br />
gute Nachhaltigkeit, Salz und tonige Noten im<br />
Hintergrund, sehr guter, herber, fester Abgang<br />
mit einem Hauch Speck und mit Luft immer<br />
mehr frischem Saft. Legt über Tage zu.<br />
CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />
Recht fester, eine Spur fleischiger Duft mit<br />
transparenten mehr schwarz- als rotbeerigen<br />
Aromen, etwas Kirschen sowie floralen<br />
und kräuterigen Nuancen. Feste, ziemlich<br />
saftige Frucht mit Säurebiss und präsenten,<br />
feinsandigen Tanninen, nussige, leicht rauchige<br />
und kräuterige Noten, verhaltene Kakaonoten<br />
und ein Hauch Kaffee, kräuterig-pflanzliche<br />
Töne im Hintergrund, recht deutlich Salz, sehr<br />
guter, herber Abgang.<br />
CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />
Leicht tabakiger und unterholziger Duft nach<br />
reifen vorwiegend dunklen Beeren mit etwas<br />
getrocknetem Laub, Jod, Leder und Teer. Relativ<br />
herbe, fest gewirkte dunkle Frucht mit leicht<br />
rauchigen, nussigen, tabakigen und teerigen<br />
Noten, straffe, reife Tannine, etwas Tabakasche<br />
im Hintergrund, recht deutlich Salz, nachhaltig<br />
und kräftig am Gaumen, dabei mit gewisser<br />
Kühle und Frische, angedeutet Kakao und<br />
Kaffeesatz, sehr guter Abgang mit Tanningriff<br />
und gewissem Säurezug.<br />
91 WP >> hervorragend 17.00 €<br />
90 WP >> hervorragend 32.00 €<br />
89 WP >> sehr gut<br />
89 WP >> sehr gut Bis 20.00 €<br />
Vecchie Terre di Montefili<br />
2019 Chianti Classico DOCG<br />
Vecchie Terre di Montefili<br />
2020 Chianti Classico DOCG<br />
Terreno<br />
2020 Chianti Classico DOCG „Le Tre Vigne“<br />
Villa Vignamaggio<br />
2020 Chianti Classico DOCG „Terre di Prenzano“<br />
CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />
Verhalten rauchiger und eine Spur<br />
unterholziger Duft nach schwarzen und<br />
roten Beeren mit ledrigen Noten, angedeutet<br />
Kirschen, Sauerbratenfond, Tabak und ein<br />
wenig Tabakasche. Reife, klare, saftige Frucht,<br />
relativ präsentes, dabei mürbes Tannin,<br />
etwas Biss, tabakige, rauchige und verhalten<br />
kaffeewürzige Noten, nachhaltig am Gaumen,<br />
noch jung, im Hintergrund Salz, etwas<br />
Bitterschokolade und angedeutet Pfeffer,<br />
gewisse Tiefe, sehr guter, fester, saftiger und<br />
herb-würziger Abgang.<br />
CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />
Klarer, geschliffener, fester Duft nach reifen<br />
schwarzen Beeren und Kirschen mit einer Spur<br />
Trockenkräutern und Unterholz, Wacholder<br />
sowie einem Hauch Teer. Auch im Mund betont<br />
dunkle, herbe, geschliffene Frucht, sehr feines,<br />
jugendliches Tannin, gute Nachhaltigkeit, leicht<br />
nussige und angedeutet unterholzig-erdige<br />
Noten, geradliniger Stil mit gezügelter Kraft,<br />
gewisser Säurebiss, sehr guter, herbsaftiger<br />
Abgang mit straffen Tanninen.<br />
CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />
Recht fester, leicht zedriger, nussiger und<br />
tabakiger Duft nach schwarzen Beeren<br />
mit Kirschnuancen, ein wenig Wacholder,<br />
getrocknet-floralen Noten und etwas<br />
Sauerkirsche. Reife, herb-erst saftige dunkle<br />
Frucht, präsentes, feinsandiges Tannin,<br />
deutlich bitterschokoladige Noten, die mit<br />
Luft aber dem Saft mehr Platz einräumen, im<br />
Hintergrund Wacholder und Pfeffer, hat Kraft,<br />
gute Nachhaltigkeit, ein wenig Tabak und<br />
Tabakasche, sehr guter, leicht tanninherber,<br />
wiederum mit Luft saftigerer Abgang.<br />
CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />
Leicht rauchiger bis röstiger und eine Spur<br />
tabakiger Duft nach reifen schwarzen Beeren<br />
mit nussigen Anklängen, angedeutet Sojasauce<br />
und ein wenig Kaffee. Straffe, recht saftige,<br />
reife Frucht, präsente, dabei relativ feine<br />
Tannine, etwas Biss, ein wenig Kakao, Rauch<br />
und Kaffee am Gaumen, gute Nachhaltigkeit,<br />
hat Kraft und gewisse Wärme, Kräuternoten,<br />
ein Hauch Wacholder, sehr guter, saftiger und<br />
würziger Abgang.<br />
90 WP >> hervorragend 25.00 €<br />
90 WP >> hervorragend 25.00 €<br />
89 WP >> sehr gut 18.00 €<br />
89 WP >> sehr gut 15.00 €<br />
Riecine<br />
2021 Chianti Classico DOCG<br />
Castellinuzza di Cinuzzi G.<br />
2019 Chianti Classico DOCG<br />
Caparsa<br />
2020 Chianti Classico DOCG „Caparsa“<br />
Soc. Agr. Bertinga S.r.l.<br />
2021 Chianti Classico DOCG „La Porta di Vertine“<br />
CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />
Klarer, fester, eher kühler Duft nach gemischten<br />
Beeren und Kirschen mit feinen kräuterigen<br />
Nuancen, einem Hauch Pfeffer und floralen<br />
Aromen. Geschliffene, frische, feinsaftige,<br />
jugendliche Frucht, zart rauchige, nussige und<br />
wieder auch pfeffrige Noten, im Hintergrund<br />
Kräuter und florale Anklänge, etwas Biss, feines,<br />
mürbes, dabei noch jugendliches Tannin,<br />
Zitrusspuren im Hintergrund, ein wenig Salz<br />
und Eisen, nachhaltig, gewisse Tiefe und Kraft,<br />
sehr guter, straffer Abgang.<br />
CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />
Leicht rauchiger, zedriger und tabakiger Duft<br />
nach reifen schwarzen und roten Beeren mit<br />
etwas Jod, Harz und Blut sowie einem Hauch<br />
Tomatenmark. Klare, saftige Frucht, nussige,<br />
leicht rauchige und tabakige Aromen, relativ<br />
feines, reifes Tannin, ein wenig Eisen, Jod und<br />
Blut, auch salzige Anklänge, angedeutet Speck,<br />
gute Nachhaltigkeit, im Hintergrund ein wenig<br />
getrocknete Kräuter und Marzipan, salzige<br />
mineralische Töne, sehr guter, recht fester,<br />
noch eine Spur antrocknender Abgang mit ein<br />
wenig Tomatenmark und schwarzen Oliven.<br />
CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />
Klarer, fester, recht geschliffener Duft nach<br />
gemischten Beeren mit einem Hauch Kirschen,<br />
kräuterigen und zart tabakigen sowie einem<br />
Hauch pfeffrigen Noten. Geschliffene, herbsaftige,<br />
reife dunkle Frucht, jugendliches,<br />
dabei mürbes Tannin und etwas Säurebiss,<br />
ein wenig ätherisch-kräuterige und tabakige<br />
Würze am Gaumen, wacholdrige Nuancen,<br />
gute Nachhaltigkeit, noch jung, im Hintergrund<br />
Salz und erneut ein Hauch Pfeffer, angedeutete<br />
Fasstöne mit Kaffeespuren, sehr guter, herbsaftiger<br />
Abgang mit feiner, teils ätherischer<br />
Würze.<br />
CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />
Klarer, recht fester, geschliffener Kirschduft<br />
mit schwarzbeerigen Noten, etwas Rauch,<br />
fleischig-blutigen Nuancen, angedeutet Leder<br />
und einem Hauch Lakritz. Fest gewirkte, herbsaftige,<br />
kühle, relativ dichte Frucht, straffes,<br />
feines, jugendliches Tannin, animierender<br />
Biss, nachhaltig am Gaumen, etwas Tiefe,<br />
kräuterige und zart florale Noten, ein wenig<br />
dunkle ätherische Würze, Salz im Hintergrund,<br />
auch kreidige Töne, hat Frische, sehr guter,<br />
animierend saftiger und feinwürziger Abgang<br />
mit Zug.<br />
89 WP >> sehr gut 25.00 €<br />
89 WP >> sehr gut 23.00 €<br />
89 WP >> sehr gut 23.00 €<br />
89 WP >> sehr gut Bis 25.00 €<br />
60 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 61
Capannelle<br />
2019 Chianti Classico DOCG Riserva<br />
CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />
Nussiger und tabakiger Duft nach reifen mehr<br />
schwarzen und blauen als roten Beeren mit<br />
Bleistiftnoten, etwas getrocknetem Fleisch,<br />
Trockentomaten, Leder und Unterholz.<br />
Klare, reife, saftige und geschliffene Frucht,<br />
jugendliches, dabei recht feines Tannin,<br />
nachhaltig am Gaumen, ein Hauch Röstung,<br />
nussige, fleischige und tabakige Aromen,<br />
gewisse Tiefe, etwas gewürzige Holznoten,<br />
im Hintergrund deutlich Salz, angedeutet<br />
Grillgemüse, recht komplex, hat Eleganz, sehr<br />
guter, fester, saftiger und feinwürziger Abgang<br />
mit gewissem Zug.<br />
Società Agricola Istine<br />
2020 Chianti Classico DOCG Riserva „Levigne“<br />
CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />
Fester und recht tiefer, feiner, herber, ganz<br />
leicht röstiger und rauchiger Duft nach<br />
reifen schwarzen, blauen und verhalten auch<br />
roten Beeren mit floralen Noten, ein wenig<br />
Bleistift und ätherisch-kräuterigen Tönen.<br />
Reife, fest gewirkte, eher kühle dunkle Frucht,<br />
wieder mit rauchigen und leicht röstigen<br />
Fasstönen, pflanzliche bis tabakige Noten<br />
am Gaumen, ein Hauch Schwarztee und<br />
wieder Bleistift, gute Nachhaltigkeit und Tiefe,<br />
mittlere Kraft, präsente, straffe, noch sehr<br />
jugendliche Tannine, Kakao- und Kaffeenoten<br />
im Hintergrund, legt mit Luft deutlich zu, sehr<br />
guter, fester, herb-saftiger, schwarzbeeriger<br />
Abgang mit feinbitterer Würze. Erstklassig.<br />
Casina di Cornia<br />
2019 Chianti Classico DOCG Riserva „Vigna la<br />
Casina“<br />
CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />
Herber, recht fester, vielschichtiger und tiefer,<br />
etwas rauchig-röstiger und recht deutlich<br />
tabakiger Duft nach reifen schwarzen Beeren<br />
mit zedrigen und ledrigen Tönen sowie<br />
ein wenig Baumrinde. Reife, fest gewirkte,<br />
herb-saftige dunkle Frucht, präsentes, eher<br />
mürbes Tannin, nachhaltig und relativ dicht<br />
am Gaumen, ein wenig röstige Noten, Rauch<br />
und wieder deutlich Tabak, feine schokoladige<br />
Aromen, auch Minze, nachhaltig und kräftig am<br />
Gaumen, im Hintergrund Salz, recht komplex,<br />
etwas Teer und gebrannte Nüsse, sehr guter,<br />
fester, saftiger und würziger Abgang.<br />
Fattorie Melini<br />
2020 Chianti Classico DOCG Riserva „Vigneti La<br />
Selvanella“<br />
CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />
Klarer Duft nach reifen schwarzen Beeren und<br />
Hagebutten mit getrocknet-floralen und leicht<br />
kräuterigen Aromen, einem Hauch Leder,<br />
etwas dunkler ätherischer Würze, Tabakasche<br />
und angedeutet Kräutern. Reife, klare und<br />
feste, herb-saftige Frucht, präsente, dabei recht<br />
feine Tannine, etwas Rauch und Röstung am<br />
Gaumen, gewisser Säurebiss, ein wenig Asche<br />
im Hintergrund getrocknet-pflanzliche bis<br />
kräuterige Töne, gute Nachhaltigkeit, hat Kraft,<br />
aber dennoch gewisse Kühle, sehr guter, fester<br />
Abgang mit Oregano.<br />
93 WP >> hervorragend 40.00 €<br />
92 WP >> hervorragend 45.00 €<br />
91 WP >> hervorragend Bis 30.00 €<br />
91 WP >> hervorragend Bis 25.00 €<br />
Monterinaldi<br />
2019 Chianti Classico DOCG Riserva<br />
CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />
Ledriger, rauchiger und herb-nussiger Duft<br />
nach reifen schwarzen und roten Beeren mit<br />
etwas Tabak und floralen Nuancen, Leder,<br />
Waldboden, Shiitake-Pilzen und Blut. Reife,<br />
teils eingemacht wirkende, recht saftige Frucht<br />
mit deutlich tabakiger Würze, Haselnuss,<br />
Mandeln und einer Spur Rauch, mediterrane<br />
Kräuter im Hintergrund, recht feines, reifes<br />
Tannin, etwas Biss, gute Nachhaltigkeit, florale<br />
Nuancen, angedeutet Kakao und Kaffeesatz,<br />
salzige Töne, sehr guter Abgang mit ganz leicht<br />
marmeladigem, klarem Saft, Wacholder und<br />
feiner Würze.<br />
Chianti Geografico<br />
2019 Chianti Classico DOCG Riserva „Contessa di<br />
Radda“<br />
CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />
Fester, ein wenig fleischig-animalischer und<br />
ledriger Duft nach überwiegend schwarzen<br />
Beeren mit kräuterigen Nuancen, schwarzem<br />
Pfeffer, Sojasauce ein wenig Havannatabak<br />
und Unterholz. Reife, saftige dunkle Frucht mit<br />
bitterschokoladigen sowie leicht rauchigen,<br />
pfeffrigen und tabakigen Aromen, reifes, feines<br />
Tannin, etwas Biss, angedeutet schwarze Oliven<br />
am Gaumen, etwas Kaffee, im Hintergrund<br />
auch Salz, hat Kraft, gewisse Tiefe, sehr guter,<br />
recht saftiger und wieder tabakig-würziger<br />
Abgang mit Piment und Gewürznelke.<br />
Azienda Agricola Borgo Salcetino<br />
2020 Chianti Classico DOCG Riserva „Lvcarello“<br />
CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />
Etwas nussiger und eine Spur ledriger Duft<br />
nach reifen roten und auch schwarzen<br />
Beeren mit ein wenig eingelegten Kirschen,<br />
getrocknet-floralen Anklängen und verhaltenen<br />
Fasstönen. Klare und recht geschliffene, reife,<br />
saftige und frisch wirkende Frucht mit etwas<br />
Biss und reifen, mürb-sandigen Tanninen, zart<br />
rauchig am Gaumen, wieder ledrige und auch<br />
nussige Anklänge, hat Rückgrat und gewisse<br />
Eleganz, pfeffrige Spuren, auch etwas Salz<br />
im Hintergrund, ein Hauch Zitruszesten, sehr<br />
guter, straffer Abgang. Darf reifen.<br />
La Castellina<br />
2020 Chianti Classico DOCG Riserva „Squarcialupi“<br />
CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />
Fester, eine Spur röstiger Duft nach reifen<br />
schwarzen Beeren mit Kirscharomen, ein wenig<br />
Kräutern, Pfeffer, Wacholder, Teer und floralen<br />
Nuancen. Straffe, herb-saftige, recht dichte<br />
Frucht, reifes, relativ präsentes Tannin, leicht<br />
rauchige und röstige Anklänge, nachhaltig<br />
am Gaumen, gute Tiefe, hat Biss und gewisse<br />
Frische, noch wenig entwickelt, pfeffrige Töne<br />
im Hintergrund, auch salzige Mineralik und ein<br />
wenig Kräuter, sehr guter, straffer Abgang mit<br />
herbem, frischem Saft und dunkler Würze.<br />
91 WP >> hervorragend Bis 33.00 €<br />
91 WP >> hervorragend Bis 20.00 €<br />
91 WP >> hervorragend Bis 35.00 €<br />
91 WP >> hervorragend 24.00 €<br />
Poggio Amorelli - Famiglia Mazzarrini<br />
2017 Chianti Classico DOCG Riserva<br />
Castello di Gabbiano<br />
2019 Chianti Classico DOCG Riserva<br />
Il Molino di Grace<br />
2020 Chianti Classico DOCG Riserva<br />
Tregole<br />
2020 Chianti Classico DOCG Riserva<br />
CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />
Recht fester und tiefer, etwas entwickelter, leicht<br />
rauchiger und fleischiger Duft nach reifen<br />
roten und schwarzen Beeren mit tomatigen<br />
Aromen, etwas Leder, Tabak und schwarzen<br />
Oliven. Reife, feste, saftige und nussig-würzige<br />
Frucht mit tabakigen Noten, etwas Kakao und<br />
Baumrinde, präsente, mürb-sandige, ganz leicht<br />
trocknende Tannine, rauchige Töne, ein wenig<br />
dunkle ätherische Würze, angedeutet Teer, sehr<br />
guter Abgang mit reifem, eher dunklem Saft<br />
und herber Würze.<br />
CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />
Fester und recht tiefer, tabakiger und leicht<br />
fleischig-animalischer Duft nach reifen<br />
überwiegend schwarzen Beeren mit etwas<br />
Tomatenmark, getrockneten Pilzen, ein wenig<br />
Rauch und zedrigen Tönen. Herbe, wieder<br />
fest gewirkte, reife, durchaus saftige Frucht<br />
mit präsenten, feinsandigen, noch ein wenig<br />
trocknenden Tanninen, nachhaltig und kräftig<br />
am Gaumen, etwas an Tee erinnerndem, herbe<br />
dunkle Fermentationstöne im Hintergrund,<br />
hat Substanz und gute Tiefe, noch eher<br />
unentwickelt, ein Hauch Bitterschokolade, auch<br />
Zigarrentabak, sehr guter Abgang mit reifem<br />
Saft und Würze.<br />
CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />
Recht tiefer, etwas zedriger, tabakiger und<br />
rauchiger Duft nach reifen schwarzen Beeren<br />
mit etwas erdigen, an Waldboden sowie an<br />
Teer, Lorbeer und Leder erinnernden Tönen.<br />
Fest gewirkte, reife dunkle Frucht, zedrige,<br />
tabakige und leicht rauchige Aromen, dicht<br />
und nachhaltig am Gaumen, gute Tiefe, ein<br />
wenig Tomatenmark und Salz im Hintergrund,<br />
wieder Lorbeer, jodige Nuancen, erneut auch<br />
Teer, noch sehr jung, ganz leicht antrocknend<br />
im sehr guten, herb-saftigen und -würzigen<br />
Abgang. Hat Klasse.<br />
CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />
Fester und recht tiefer, eher herber Duft nach<br />
schwarzen Beeren und ein wenig Kirschen<br />
mit getrocknet-pflanzlichen bis kräuterigen<br />
Nuancen, Pfeffer sowie einer Spur Waldboden<br />
und Moschus. Klare, herb-saftige, recht dichte,<br />
geschliffene, teils blaue Frucht, rauchige und<br />
leicht bitterschokoladige Fasstöne, präsentes,<br />
recht feines, noch jugendliches Tannin,<br />
pfeffrige Nuancen im Hintergrund, nachhaltig,<br />
gewisse Tiefe, noch fast kompakter Bau, im<br />
Hintergrund Kräutersalz, sehr guter, fester,<br />
saftiger und würziger Abgang. Darf reifen.<br />
91 WP >> hervorragend 70.00 €<br />
91 WP >> hervorragend Bis 22.00 €<br />
91 WP >> hervorragend 25.00 €<br />
91 WP >> hervorragend 38.00 €<br />
62 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 63
Riecine<br />
2020 Chianti Classico DOCG Gran Selezione „Vigna<br />
Gittori“<br />
CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />
(ROTWEIN),<br />
Fester und recht tiefer, leicht warmer Duft<br />
nach reifen mehr roten als schwarzen Beeren<br />
mit nussigen Tönen, einem Hauch Tabak,<br />
Zwetschgen und Süßholz. Reife, saftige,<br />
geschliffene rote Frucht, sehr feines, mürbes<br />
Tannin und zarter Säurebiss, nussige Aromen,<br />
ein Hauch Vanille und Süßholz, nachhaltig am<br />
Gaumen, ganz zart rauchige Spuren, feine<br />
Würze, kühlende mineralische Töne, ein Hauch<br />
Kakao und Mokka im Hintergrund, gute Tiefe,<br />
eine Spur Zitruszesten, sehr guter, fester,<br />
saftiger und würziger Abgang. Muss noch<br />
reifen.<br />
Tenuta di Arceno<br />
2021 Chianti Classico DOCG Gran Selezione<br />
„Campolupi“<br />
CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />
(ROTWEIN),<br />
Eher warmer, recht komplexer, leicht kräuteriger,<br />
transparenter Duft nach teils eingemachten<br />
schwarzen Beeren und Kirschen mit floralen,<br />
leicht fleischig-animalischen, pfeffrigen und<br />
kräuterigen Aromen. Reife, herb-saftige, dichte<br />
und dunkle Frucht mit massiven, jugendlichen,<br />
feinsandigen Tanninen und merklichem Biss,<br />
konzentriert und nachhaltig am Gaumen, nussige<br />
Aromen, Kaffeesatz und etwas Bitterschokolade,<br />
mediterrane Kräuter, im Hintergrund Salz<br />
und etwas Asche, rosinige Nuancen,<br />
dunkle ätherische Würze, noch vollkommen<br />
unentwickelt, wird mit Luft tiefer, präziser,<br />
komplexer und frischer, sehr guter, fester,<br />
komplexer Abgang. Muss unbedingt reifen.<br />
Fattoria di Corsignano<br />
2019 Chianti Classico DOCG Gran Selezione<br />
„L‘Imperatrice“<br />
CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />
(ROTWEIN),<br />
Fester, etwas zedriger und rauchiger, auch<br />
animalischer Duft nach reifen schwarzen Beeren<br />
mit viel Zigarrentabak sowie Leder, Jod, Oliven,<br />
Kapern und Unterholz. Reife, recht dichte<br />
Frucht mit gewissem Säurebiss und präsenten,<br />
dabei mürben Tanninen, ein wenig Kakao und<br />
Kaffeesatz, wieder viel Zigarrentabak, auch<br />
etwas Tabakasche, verhaltene dunkle ätherische<br />
Würze im Hintergrund, schokoladige Anklänge,<br />
Jod und Sojasauce, zedrige Töne, sehr guter,<br />
recht komplexer, wieder dichter Abgang.<br />
Acquadiaccia<br />
2017 Chianti Classico DOCG Gran Selezione<br />
CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />
(ROTWEIN),<br />
Klarer, fester Duft nach überwiegend dunklen<br />
Beeren und ein wenig Kirschen mit rauchigen,<br />
tabakigen und zart aschigen Tönen, etwas<br />
Trockenkräutern, schwarzen Oliven, Unterholz<br />
und Tomatenmark. Ziemlich fest gewirkte,<br />
reife, herb-saftige dunkle Frucht, rauchige,<br />
nussige und leicht aschige Aromen, etwas<br />
zedrig, präsente, dabei feine Tannine, dicht<br />
und nachhaltig am Gaumen, gezügelte<br />
Kraft, gewisser Säurebiss, Unterholz und<br />
Trockenpilze, angedeutete dunkel-ätherische<br />
Noten, noch jung, gute Tiefe, sehr guter, fester,<br />
herber Abgang mit Pfeffer, Rosmarin und<br />
wieder ätherischer Kühle.<br />
93 WP >> hervorragend 100.00 €<br />
93 WP >> hervorragend 44.00 €<br />
92 WP >> hervorragend 40.00 €<br />
92 WP >> hervorragend 40.00 €<br />
Vecchie Terre di Montefili<br />
2019 Chianti Classico DOCG Gran Selezione<br />
CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />
(ROTWEIN),<br />
Fester und tiefer, sehr konzentrierter, etwas<br />
zedriger Duft nach reifen schwarzen Beeren<br />
und Zigarrentabak mit angetrockneten<br />
mediterranen Kräutern, Brotrinde, etwas<br />
schwarzen Oliven sowie einem Hauch Teer und<br />
Asche. Reife, fest gewirkte, saftige Frucht, etwas<br />
röstige und schokoladige Holzwürze, ein wenig<br />
Lakritz und Kolanuss, präsente, mürb-sandige<br />
Tannine und etwas Biss, ein wenig Kaffee im<br />
Hintergrund, deutlich Salz, dazu mediterrane<br />
Kräuter, nachhaltig, hat Kraft, aber auch gewisse<br />
Frische, gute Tiefe, sehr guter, saftiger und<br />
würziger Abgang. Muss noch reifen.<br />
Acquadiaccia<br />
2016 Chianti Classico DOCG Gran Selezione<br />
CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />
(ROTWEIN),<br />
Klarer, fester, ein wenig fleischiger Duft nach<br />
reifen überwiegend schwarzen Beeren mit<br />
Kirschnoten, getrocknet-floralen Aromen sowie<br />
etwas Teer, Unterholz, Pfeffer, Wacholder,<br />
Olivenpaste und Leder. Fest gewirkte, etwas<br />
entwickelte, konzentrierte dunkle Frucht mit Jod,<br />
ein wenig Sojasauce, Rauch, Kräutern, Pfeffer<br />
und Teer, recht präsente, dabei reife und eher<br />
feine Tannine, gewisser Säurebiss, schwarze<br />
Oliven im Hintergrund, ein wenig Kaffee und<br />
Kakao, nachhaltig am Gaumen, gute Tiefe, sehr<br />
guter, fester, saftiger und kühlend ätherischwürziger<br />
Abgang mit Zug. Erstklassig.<br />
Arillo in Terrabianca<br />
2019 Chianti Classico DOCG Gran Selezione<br />
„Terrabianca“<br />
CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />
(ROTWEIN),<br />
Tiefer, etwas tabakiger und auch an Tabakasche<br />
erinnernder, recht transparenter Duft mit<br />
Aromen reifer schwarzer Beeren, zedrigen<br />
Nuancen, ein wenig Unterholz, Nüssen,<br />
getrockneten Pilzen, Oregano und erdigen<br />
Noten. Reife, herb-saftige dunkle Frucht,<br />
gewisser Säurebiss und präsentes, dabei relativ<br />
feines, reifes Tannin, nussige und wieder<br />
tabakige und aschige Noten, nachhaltig am<br />
Gaumen, ein Hauch Trockentomaten und<br />
Zwetschgen, gute Tiefe, kreidig-salzige Töne,<br />
sehr guter, herb-saftiger und leicht ätherischwürziger<br />
Abgang.<br />
Tolaini<br />
2020 Chianti Classico DOCG Gran Selezione „Vigna<br />
Montebello Sette“<br />
CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />
(ROTWEIN),<br />
Klarer und geschliffener, etwas röstiger<br />
und leicht tabakiger Duft mit transparenten<br />
Aromen reifer roter und schwarzer Beeren,<br />
Kirschnuancen, floralen Anklängen und einem<br />
Hauch Tomatenmark. Reife, saftige, wieder klare<br />
und transparente, etwas warme Frucht, mürbe,<br />
feine Tannine, gute Nachhaltigkeit, moderate,<br />
fast süß wirkende, etwas vanillige Holzaromen,<br />
bleibt im Hintergrund allerdings konsequent<br />
herb, eine Spur Röstung, tabakige Anklänge,<br />
hat bei aller Kraft Schliff und Eleganz, gute<br />
Tiefe, sehr guter Abgang mit reifem Saft und<br />
feiner Würze.<br />
93 WP >> hervorragend Bis 45.00 €<br />
93 WP >> hervorragend 36.00 €<br />
92 WP >> hervorragend 55.00 €<br />
92 WP >> hervorragend 30.00 €<br />
Castello di Querceto<br />
2020 Chianti Classico DOCG Greve Gran Selezione<br />
„Il Picchio“<br />
Castello di Fonterutoli<br />
2020 Chianti Classico DOCG Gran Selezione<br />
„Badiòla“<br />
BIBBIANO<br />
2020 Chianti Classico DOCG Gran Selezione „Vigna<br />
del Capannino“<br />
Castello di Cacchiano<br />
2020 Chianti Classico DOCG Gaiole Gran Selezione<br />
„Millennio“<br />
CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />
(ROTWEIN),<br />
Klarer, recht geschliffener, fester, etwas<br />
zedriger Duft nach vorwiegend schwarzen<br />
Beeren mit Kirschnoten, angedeutet Kräutern,<br />
Tabak und an Pfeffer und Wacholder<br />
erinnernder, dunkler ätherischer Würze. Recht<br />
saftige, fast kühl wirkende dunkle Frucht mit<br />
pfeffrigen Noten und gewissem Säurebiss,<br />
jugendliches, straffes, dabei feines Tannin,<br />
nachhaltig am Gaumen, ein wenig Süßholz<br />
und angedeutet Bitterschokolade, kräuterige<br />
Nuancen, geradliniger Stil, präzise und<br />
geschliffen, ein Hauch Baumrinde und Tabak,<br />
erdige Spuren, im Hintergrund Salz, sehr guter,<br />
straffer, klarer Abgang mit dunklem Saft, ein<br />
wenig rauchigem Holz und ätherischer Würze.<br />
CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />
(ROTWEIN),<br />
Ziemlich fester und tiefer, feiner, leicht<br />
rauchiger, recht transparenter Duft nach reifen<br />
schwarzen und auch ein wenig roten Beeren<br />
mit floralen Nuancen, Granatapfelkernen,<br />
Minze und einem Hauch Tabak. Recht straffe,<br />
herbe, kühl wirkende Frucht mit präsenten,<br />
dabei reifen Tanninen und etwas Säurebiss,<br />
zart rauchige und pflanzliche bis tabakige<br />
Nuancen, verhaltene, leicht schokoladige<br />
Fasstöne, eleganter Stil, zedrige Spuren, ein<br />
Hauch Tee und wieder viel Minze, noch sehr<br />
jung, entwickelt sich mit Luft zu einer feinen<br />
Schönheit, sehr guter bis langer, fester, wieder<br />
herber Abgang. Braucht Zeit.<br />
CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />
(ROTWEIN),<br />
Fester, etwas ledriger und fleischig-animalischer<br />
Duft nach reifen schwarzen Beeren mit<br />
getrocknet-floralen und -kräuterigen Noten,<br />
röstigen Holznoten, ein wenig Kirschen,<br />
Speck und Tomatenessenz. Reife, feste und<br />
jugendliche, saftige Frucht, leicht rauchiges<br />
Holz mit gewisser Röstung und Vanille,<br />
präsente, feinsandige Tannine, Salz, Pfeffer<br />
und Wacholder im Hintergrund, getrocknete<br />
mediterrane Kräuter, Bitterschokolade und<br />
Kaffeesatz, gute Tiefe, noch jung, sehr guter,<br />
recht dichter, reif-saftiger und holzwürziger<br />
Abgang mit recht deutlich Oregano.<br />
CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />
(ROTWEIN),<br />
Fester und ziemlich tiefer, komplexer, leicht<br />
warmer Duft nach reifen dunklen Beeren und<br />
etwas Lakritz mit verhaltenen Kirschnoten,<br />
ein wenig Fleisch und Leder, mit Luft auch<br />
Thunfisch und Sesam, ätherischen Kräutern<br />
sowie leicht kaffeewürzigen Fasstönen. Fest<br />
gewirkte, herbe, dabei reife dunkle Frucht,<br />
rauchige und wieder kafeewürzige Holzaromen,<br />
auch eine Spur Teer, dunkle ätherische Noten<br />
im Hintergrund, viel Substanz und Kraft,<br />
präsentes, recht dicht gewebtes, noch eine<br />
Spur antrocknendes Tannin, kreidige und salzige<br />
Mineralik, wirkt insgesamt ziemlich unentwickelt,<br />
sehr guter, fester, herb-saftiger und -würziger<br />
Abgang mit harzigen Noten. Darf reifen.<br />
93 WP >> hervorragend 28.00 €<br />
93 WP >> hervorragend 55.00 €<br />
92 WP >> hervorragend 45.00 €<br />
92 WP >> hervorragend Bis 45.00 €<br />
64 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 65
Verkostung: Silvaner<br />
Denn sie wissen, was sie tun<br />
Jahr für Jahr steigt die Zahl der noblen, geschliffenen und dennoch tiefgründigen<br />
sowie vielschichtigen Silvaner. Doch auch darunter kann er begeistern: Wir haben<br />
viele kleine Meisterwerke verkostet, die man sich jeden Tag leisten kann..<br />
Text: Marcus Hofschuster, Fotos: deutsch<strong>wein</strong>e.de (DWI), Envato<br />
Blick auf die Weinlage Escherndorfer Lump in Franken.
Die schlechte Nachricht vorweg: Die<br />
Bedeutung des Silvaners nimmt stetig ab. Im<br />
weltweiten Rebsorten-Ranking ist die Sorte<br />
unter den Top 100 nicht mehr zu finden.<br />
Außer in Franken, wo die Anbaufläche<br />
stabil bleibt, geht sie fast überall zurück.<br />
Das ist umso bedauerlicher, als die Qualität in den<br />
vergangenen Jahren vor allem in Deutschland stetig<br />
zugelegt hat. Und das nicht nur in Franken, wo noch<br />
immer ein Viertel der Rebflächen mit Silvaner bestockt<br />
sind und er weiter als die identitätsstiftende Sorte<br />
gilt. In Rheinhessen schienen die vielen Versuche, dem<br />
Silvaner-Image wieder auf die Beine zu helfen, nur wenig<br />
zu fruchten. Doch genau dort entstehen heute herrliche<br />
Weine. Aber die Riesling-Freaks trinken eben Riesling –<br />
und die anderen Grauburgunder.<br />
Wir in der Verkostungsredaktion hingegen wollen uns<br />
eine Weinwelt ohne Silvaner ungern vorstellen. Weil<br />
er so einzigartig ist, weil er so einen ungemein vielseitigen<br />
Essensbegleiter abgibt – und nicht zuletzt wegen<br />
seines feinen Charakters. Ein alter Spitzenwinzer vom<br />
Kaiserstuhl – noch so eine fast vergessene Silvaner-<br />
Heimat –, der heute leider nicht mehr lebt, sagte einmal<br />
sinngemäß zu mir: “Wenn Du Streit willst, nimm<br />
Riesling, willst Du Dich versöhnen, trink Silvaner!”<br />
Da ist zum einen seine ganz eigene Aromatik und Textur.<br />
Er neigt, etwa wie der Chardonnay, eher zu leisen Tönen<br />
und sehr zurückhaltender Frucht, bietet aber eine unauffälligere<br />
Säure und eher Kernobst- als Zitrusaromatik;<br />
er hat einen Hang zu pflanzlichen Aromen wie der<br />
Sauvignon Blanc oder der Grüne Veltliner, besitzt aber<br />
weder die expressive, oft grüne Aromatik des Ersten<br />
noch die bisweilen ins Mollige gehende Fruchtigkeit des<br />
Zweiten. Er kann, ähnlich dem Weißburgunder, leichtfüßig<br />
und fein sein, oder auch schmelzig und kraftvoll.<br />
Dabei hat er aber mehr vegetabilen, oft regelrecht<br />
„erdverbundenen” Charakter. Dass er den Traminer im<br />
Stammbaum hat, merkt man daran, dass Silvaner in<br />
warmen Jahren zu hohen Zuckerwerten und infolgedessen<br />
reichlich Alkohol neigen kann, wenn man ihn<br />
lässt. Aromatisch jedoch könnten die beiden kaum<br />
weiter voneinander entfernt sein.<br />
Doch nicht nur im Glas beansprucht der Silvaner eine<br />
Sonderrolle, auch im Weinberg ist er wählerisch. Dank<br />
seiner Abneigung gegen trockene, steinige Böden dem<br />
Riesling macht er ihm aber nicht zu viel Konkurrenz<br />
um den richtigen Standort. Dieser Aspekt und seine<br />
Dickschaligkeit könnten auch die Gründe dafür sein, dass<br />
Silvaner häufig antizyklisch auf Witterungsbedingungen<br />
reagiert. Die Qualität eines Jahrgangs in Deutschland<br />
orientiert sich in der öffentlichen Wahrnehmung vor<br />
allem daran, wie gut der Riesling ist. Dabei fallen für<br />
ihn eher schwierige Jahrgänge für den Silvaner immer<br />
wieder besonders gut aus. So waren die Jahrgänge 2020<br />
bis 2022 für den Silvaner allesamt Erfolge, und auch mit<br />
2023 können die Winzer sehr zufrieden sein.<br />
Das liegt auch an den Produzenten, denen es heute<br />
gelingt, die Feinheiten der Sorte zu betonen und ihren<br />
gelegentlichen Hang zur Schwere zu bremsen. Zu<br />
alkoholmächtige Silvaner, früher vor allem in warmen<br />
Jahren die Regel, findet man heute bei den guten<br />
Erzeugern kaum mehr. Dafür steigt Jahr für Jahr die<br />
Zahl der noblen, geschliffenen und feinen, dennoch<br />
tiefgründigen und vielschichtigen Weine. Doch wer nur<br />
auf die Spitze achtet, verpasst etwas, auch darunter kann<br />
der Silvaner begeistern. Von nur wenigen Rebsorten<br />
probieren wir heute so viele animierende, elegante<br />
Alltags<strong>wein</strong>e. Schon die Orts<strong>wein</strong>e bieten oft für kleines<br />
Geld eine Klasse, die man woanders lange suchen muss.<br />
Hier können wir nur einen kleinen Teil der aktuell bewerteten<br />
Silvaner abbilden. Es lohnt sich daher, dem Link<br />
zur Online-Version zu folgen – vor allem, um die vielen<br />
kleinen Meisterwerke zu finden, die man sich auch jeden<br />
Tag leisten kann.<br />
Rund 150 Silvaner haben wir aktuell<br />
probiert. Eine Auswahl stellen wir hier<br />
vor. Links zu allen Ergebnissen und<br />
den Produzenten finden Sie mit diesem<br />
QR-Code.<br />
Optimal reife, gesunde<br />
Silvanertrauben sind die Basis<br />
für charaktervolle Weine.<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 71
Weingut May<br />
2022 Silvaner „KNIEBRECHER“<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Tiefer und komplexer, ganz leicht warmer,<br />
gelb-gewürziger und leicht rauchiger Duft<br />
nach reifen gelben Früchten mit nussigen<br />
und leicht vegetabilen Aromen, etwas hellem<br />
Tabak und erdig-mineralischen Tönen. Straffe,<br />
herb-saftige, ausgesprochen konzentrierte<br />
Frucht mit sehr feiner Säure und reichlich Griff<br />
von reifem Gerbstoff, tief, vielschichtig und<br />
nachhaltig am Gaumen, angedeutete dunkle<br />
Würze und Rauch, kompaktes mineralisches<br />
Fundament, das den Wein fast kalt wirken lässt,<br />
besitzt trotz seiner Reife und Kraft auch Frische<br />
und regelrecht subtile Aromatik, hat keinerlei<br />
Schwere, zieht hinten noch einmal gewaltig<br />
an, konzentrierter, vielschichtiger und enorm<br />
mineralischer Abgang, mit kühlem, noblem<br />
Saft, Griff und Biss. Ein Meisterwerk<br />
Weingut May<br />
2023 Thüngersheim Rothlauf Silvaner VDP.Grosses<br />
Gewächs<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Ziemlich fester und tiefer, etwas gelbgewürziger<br />
und deutlich an Meeresfrüchte<br />
erinnernder Duft mit gelbfruchtigen Aromen,<br />
Kapern, getrockneten Kräutern, Curry und<br />
Pilzen, etwas Tabak und deutlich mineralischen<br />
Noten. Straffe, herbe, feinsaftige, überaus<br />
noble Frucht, feine vegetabile Aromen, etwas<br />
Pinienkerne und Mandeln, sehr feine Säure,<br />
Kräuteraromen und frische gemüsige Töne, ein<br />
Hauch Pfeffer, rauchige Spuren, Griff von sehr<br />
reifer Phenolik und auch noch ein wenig Hefe,<br />
deutliche, steinig-kreidige und leicht salzige<br />
Mineralik, zeigt ganz klar Herkunft, sehr guter<br />
bis langer, klarer, vielschichtiger Abgang.<br />
Weingut am Stein - Ludwig Knoll<br />
2022 Stetten Stein Silvaner VDP.Grosses Gewächs<br />
trocken<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Kühle und feine, feste, helle, recht tiefe,<br />
eine Spur rauchige Nase mit verhaltenen<br />
gelbfruchtigen Aromen, Sellerie, viel Kreide,<br />
nussigen und kräuterigen Anklängen, etwas<br />
Moschus und einem Hauch Zitrusschale. Fest<br />
gewirkte, herb-saftige, dichte Frucht, feine<br />
vegetabile und nussige Aromen, den Wein<br />
marmorierende Säure, viel Griff von reifem,<br />
mürbem Gerbstoff, deutlich Pfeffer am<br />
Gaumen, verhaltene Pflanzenschärfe, etwas<br />
Salatgurke und ein Hauch Chili, angedeutet<br />
Popcorn, wieder Moschus, dazu schwarzer<br />
Knoblauch, hat Substanz und Tiefe, eine Spur<br />
Vanille, sehr guter, fester Abgang mit reifem<br />
Saft, deutlicher, kreidiger Mineralik und wieder<br />
animierender Pflanzenschärfe.<br />
Weingut Dr. Heger<br />
2018 Silvaner trocken Alte Reben, *** „Pferd Willi“<br />
BADEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester, klarer und beinahe kühler Duft mit<br />
geschliffenen, hellen gelbfruchtigen, gewissen<br />
Holzfassnoten sowie dichten, dabei feinen<br />
vegetabilen und zart floralen Aromen sowie<br />
deutlicher Mineralik. Feste, konzentrierte,<br />
saftige Frucht, feine Säure und etwas Griff<br />
von reifem Gerbstoff, rauchige, tabakige und<br />
nussige Aromen, etwas Holz, nachhaltig, dicht<br />
und tief, noch unentwickelt, florale Nuancen,<br />
ein Hauch roter Beeren, deutliche Mineralik,<br />
reichlich Kraft, vielschichtig, kompakter Bau,<br />
sehr guter bis langer, fester Abgang. Muss<br />
reifen.<br />
96 WP >> groß 110.00 €<br />
95 WP >> groß 55.00 €<br />
93 WP >> hervorragend 50.00 €<br />
93 WP >> hervorragend 21.50 €<br />
Weingut May<br />
2023 Retzstadt Himmelspfad Silvaner VDP.Grosses<br />
Gewächs<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Etwas nussiger und deutlich an Waldpilze<br />
erinnernder Duft mit etwas gebratenen<br />
Meeresfrüchten, verhaltenen, ganz leicht<br />
warmen gelbfruchtigen Aromen sowie floralen,<br />
tabakigen und erdig-vegetabilen Noten. Straffe,<br />
sehr saftige, klare Frucht, feine vegetabile und<br />
leicht nussige Töne, noch eine Spur Hefe, zarte<br />
gelbe Würze, sehr feine Säure, nachhaltig<br />
und dicht am Gaumen, Kreide, Salz und ein<br />
wenig weißer Pfeffer, hat innere Kraft ohne<br />
jede Schwere, speckige und leicht rauchige<br />
Nuancen, sehr gut eingesetztes Holz, ein<br />
Hauch Zitruszesten, sehr guter bis langer<br />
Abgang mit reifem Saft, feiner Würze und<br />
reichlich mineralischer Energie. Großartig.<br />
Weingut Zehnthof - Luckert<br />
2023 Silvaner trocken „Creutz“<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester, dichter und tiefer, leicht rauchiger,<br />
dabei frischer, etwas kräuteriger, pfeffriger<br />
und gelb-gewürziger Duft mit gelbfruchtigen<br />
und leicht floralen Aromen sowie ein wenig<br />
Ingwer. Reife, wieder ziemlich dichte, saftige,<br />
einen Hauch süßliche Frucht mit Rauch,<br />
ätherischen Kräutern und gelber Würze,<br />
nachhaltig am Gaumen, angedeutete pfeffrige<br />
Noten, lebendige, feine Säure und Griff<br />
von reifem, mürbem Gerbstoff, gewisse<br />
Fasstöne im Hintergrund, deutliche, salzigkreidige<br />
Mineralik, ein Hauch Kandis, tief und<br />
vielschichtig, sehr guter, fester, würziger und<br />
süßlich-saftiger Abgang mit deutlicher Mineralik<br />
und Nachdruck.<br />
Weingut May<br />
2023 Retzstadt Himmelspfad Silvaner Auslese VDP.<br />
Grosse Lage<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester und kühler, brillant reintöniger Duft mit<br />
Kernobst- und Zitrusaromen, Aprikosen, etwas<br />
Ananas, feinen Kräutern, floralen Nuancen und<br />
noch einer Spur Rauch. Kühle, geschliffene,<br />
durchaus süße Frucht, aber auch mit herben<br />
fein-vegetabilen und leicht kräuterigen Aromen,<br />
lebendige, feine Säure, zarter Griff, nachhaltig<br />
am Gaumen, kreidig und salzig, hat reichlich<br />
Spannung, gute Tiefe, noch unentwickelt,<br />
eindeutiger Sortencharakter, nussige und helltabakige<br />
Spuren, sehr guter, straffer Abgang<br />
mit kühlem Saft, pflanzlicher Würze und viel<br />
Biss.<br />
Weingut am Stein - Ludwig Knoll<br />
2023 Stetten Stein Silvaner Auslese VDP.Grosse<br />
Lage<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Klarer, jugendlicher, einen Hauch nussiger<br />
Kern- und Steinobstduft mit feinen kräuterigen<br />
und angedeutet floralen Nuancen.<br />
Geschliffene, jugendliche, sehr saftige und<br />
süße Frucht, feine Säure, kräuterige und florale<br />
Nuancen, nachhaltig, gute Tiefe, noch völlig<br />
unentwickelt, leichte Cremigkeit, etwas Kandis,<br />
viel Salz und kreidige Töne im Hintergrund,<br />
sehr guter, saftiger, süßer Abgang mit Schliff<br />
und Zug.<br />
94 WP >> hervorragend 55.00 €<br />
94 WP >> hervorragend 170.00 €<br />
93 WP >> hervorragend 35.00 €<br />
93 WP >> hervorragend 26.00 €<br />
Weingut Juliusspital Würzburg<br />
2022 Würzburg Stein-Berg Silvaner VDP.Grosses<br />
Gewächs trocken<br />
Weingut Zehnthof - Luckert<br />
2023 Sulzfeld Maustal Silvaner VDP.Grosses<br />
Gewächs trocken<br />
Weingut May<br />
2023 Retzstadt Silvaner VDP.Erste Lage trocken<br />
„Der Schäfer“<br />
Weingut Schmitt‘s Kinder<br />
2023 Randersacker Pfülben Silvaner VDP.Grosses<br />
Gewächs trocken<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Tiefer, relativ dunkel wirkender, rauchiger<br />
und nussiger Duft mit Wurzelgemüse, Speck<br />
und eher verhaltenen gelbfruchtigen Aromen,<br />
ein wenig getrockneten Pilzen, frischen<br />
pflanzlichen Nuancen und deutlicher Mineralik.<br />
Reife, fest gewirkte, dichte Frucht, nussige,<br />
rauchige und speckige Aromen, Wurzelgemüse<br />
im Hintergrund, zarte buttrige Anklänge und<br />
gewisse Fassnoten, feine Säure, Griff von<br />
mürbem Gerbstoff, hat Kraft, Substanz und<br />
Tiefe, intensive salzige und kalkige Mineralik,<br />
komplexe Würze, sehr guter, fester, würziger<br />
Abgang mit Schmelz, Biss und Druck.<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester, komplexer und tiefer, etwas nussiger,<br />
tabakiger und leicht speckiger Duft mit herben<br />
gelbfruchtigen und an Paprika erinnernden<br />
vegetabilen Aromen, Rauch und Mineralik.<br />
Reife, saftige Frucht mit gelber Würze, feiner<br />
Pflanzenschärfe und leicht süßlichem Schmelz,<br />
dicht, kräftig und nachhaltig am Gaumen,<br />
gewisse Wärme, rauchige bis speckige und<br />
feine vegetabile Aromen, eher Wurzelgemüse,<br />
aber auch ein wenig grüne Bohnen, gute<br />
Tiefe, im Hintergrund Mineralik, etwas maritime<br />
Anklänge, sehr guter, dichter Abgang mit feiner<br />
Würze, Mineralik, Saft und Nachdruck.<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester und tiefer, etwas holzwürziger, nussiger<br />
Duft mit leicht warmen Aromen sehr feinen<br />
Wurzelgemüses, einem Hauch Mais, Butter,<br />
reifen Birnen, Surimi und Bienenwachs<br />
mit zart tabakigen Nuancen. Reife, feste,<br />
saftige, ganz trockene Frucht, viel Schmelz,<br />
nussig-holzige Töne, Eigelb und vegetabile<br />
Aromen, ein wenig weißer Pfeffer und grüne<br />
Peperoni im Hintergrund, deutliche, kreidigsalzige<br />
Mineralik, rauchige Noten, etwas<br />
Hülsenfrüchte, wieder auch Surimi, sehr<br />
guter, fester, holzwürziger, aber auch enorm<br />
mineralischer Abgang.<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester und tiefer, leicht rauchiger und feingemüsiger<br />
Duft mit eher hellen gelbfruchtigen<br />
Aromen, moderaten Fasstönen, floralen<br />
Nuancen, herb-frischen ätherischen kräuterigen<br />
Noten und mineralischem Hintergrund.<br />
Reife, saftige und zugleich herbe, dichte<br />
Frucht, nussige und rauchige Würze, etwas<br />
Wurzelgemüse und Pfifferlinge am Gaumen,<br />
moderate Holzanklänge, etwas Griff und feine,<br />
gleichwohl Rückgrat gebende Säure, gewisse<br />
Tiefe, hat Kraft, warme und kühle Elemente,<br />
ein Hauch Nussbutter, strafft sich mit Luft noch<br />
einmal, sehr guter, fester Abgang mit deutlicher<br />
Mineralik.<br />
93 WP >> hervorragend 33.00 €<br />
93 WP >> hervorragend 60.00 €<br />
92 WP >> hervorragend 33.00 €<br />
92 WP >> hervorragend 36.00 €<br />
72 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 73
Weingut Fürst Löwenstein<br />
2022 Homburg Kallmuth Silvaner VDP.Grosses<br />
Gewächs trocken „Asphodill“<br />
Weingut Juliusspital Würzburg<br />
2022 Iphofen Julius-Echter-Berg Silvaner VDP.<br />
Grosses Gewächs trocken<br />
Weingut Stefan Bardorf<br />
2021 Randersacker Marsberg Silvaner trocken Alte<br />
Reben, Grande Reserve „Fass 228“<br />
Weingut Egon Schäffer GbR<br />
2022 Escherndorf Lump Silvaner trocken „Stairway<br />
to Heaven“ Alte Reben<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Kühle und herbe, fein-pflanzliche Nase mit<br />
hellen gelbfruchtigen Nuancen, ein wenig<br />
Zitrusschale, Kresse und frischem Sellerie mit<br />
mineralischen Noten. Dichte, saftige Frucht<br />
mit mandelig-nussigen Aromen, etwas gelber<br />
Würze und feinen gemüsigen, zwischen<br />
Frühlingszwiebeln, Lauch, Rettich und Sellerie<br />
changierenden Tönen, feine Säure, etwas Griff,<br />
auch gewisser Schmelz, mandelig-nussige<br />
Anklänge sowie ein Hauch Butter und Wachs,<br />
intensive Mineralik, gute Tiefe, sehr guter,<br />
wieder ziemlich dichter Abgang, der lange<br />
nacharbeitet.<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester und recht tiefer, eine Spur rauchigspeckiger<br />
und etwas kräuteriger Duft mit<br />
gelbfruchtigen und leicht pfeffrigen Aromen,<br />
Wurzelgemüse, Pfifferlingen, einem Hauch<br />
Tabak und Mineralik. Reife, recht dichte, saftige<br />
Frucht, fast ein wenig süßlicher Schmelz,<br />
nussige und etwas buttrige Noten, Sellerie,<br />
ein Hauch Senfsaat und Fenchel, feine Säure,<br />
moderater Griff von mürbem Gerbstoff,<br />
nachhaltig, angedeutet rotbeerig, etwas grüner<br />
Speck und viel Salz, gewisse Tiefe, hat Kraft,<br />
angedeutet Anis, wieder Tabak, pfeffrige<br />
Spuren, sehr guter, saftiger und würziger<br />
Abgang.<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fest gewirkter, tiefer und vielschichtiger,<br />
deutlich vegetabiler Duft mit zurückhaltenden,<br />
recht noblen gelbfruchtigen Aromen,<br />
angedeutet Rauch, feinen Pilztönen, ein wenig<br />
Kräutern, floralen Spuren und Mineralik.<br />
Reife, dichte, etwas warme Frucht mit fast ein<br />
wenig süßlichem Saft, deutlich vegetabile, an<br />
Spitzkohl und Pak Choi erinnernde Aromen,<br />
nussige Töne, mit Luft zunehmend auch Rauch<br />
und Holz, nachhaltig am Gaumen, gute Tiefe,<br />
im Hintergrund Pilze, fast noch kompakter<br />
Bau, speckige Nuancen, kreidige und salzige<br />
Mineralik, sehr guter, fester, griffiger Abgang<br />
mit Schmelz, Saft und herber Würze. Muss<br />
reifen.<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Klare, geschliffene und dabei recht tiefe,<br />
fein-vegetabile Kernobstnase mit zart nussigen<br />
Fasstönen, kräuterigen Nuancen, angedeutet<br />
Rauch und Mineralik. Feinsaftige, recht<br />
dichte, fest gewirkte Frucht, sehr feine, relativ<br />
lebendige Säure, nussige und vegetabile<br />
Aromen, nachhaltig am Gaumen, griffig, gute<br />
Tiefe, deutliche Mineralik, leichte Zestentöne,<br />
rauchige Spuren, moderate Fassnoten, sehr<br />
guter, fester, saftiger, feinwürziger und deutlich<br />
mineralischer Abgang mit feinen vegetabilen<br />
Aromen.<br />
92 WP >> hervorragend 35.00 €<br />
92 WP >> hervorragend 33.00 €<br />
91 WP >> hervorragend 65.00 €<br />
91 WP >> hervorragend 22.00 €<br />
Weingut Brügel<br />
2021 Greuth Bastel Silvaner trocken „Filetstück“<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester und recht dichter, leicht entwickelter,<br />
deutlich grün-vegetabiler Duft mit feinen<br />
gelbfruchtigen und pilzigen Aromen, zart<br />
rauchigen und nussigen Anklängen und<br />
mineralischen Andeutungen im Hintergrund.<br />
Reife, dabei herbe, fest gewirkte, klare, recht<br />
saftige Frucht, sehr feine Säure und etwas Griff,<br />
vegetabile und angedeutet tabakige Noten,<br />
nachhaltig am Gaumen, dicht und ziemlich<br />
mineralisch, kräuterige Nuancen, ein wenig<br />
Rauch, sehr guter, fester, herber, würziger und<br />
wieder sehr mineralischer Abgang.<br />
Weingut Hans Wirsching KG<br />
2022 Iphofen Julius-Echter-Berg Silvaner VDP.<br />
Grosses Gewächs trocken<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Eher kühl wirkende, frisch-pflanzliche und<br />
-florale Kernobstnase mit Zitrusnuancen und<br />
frischer, etwas süßlich-ätherischer Kräuterwürze,<br />
ein wenig Zitrusschale, floralen Spuren und<br />
Mineralik. Klare, helle, feinsaftige, wieder kühle<br />
Frucht, hefige Noten und feiner Säurebiss, zart<br />
rauchige Anklänge, erneut frisch pflanzliche<br />
bis kräuterige Aromen, ein wenig ätherisch,<br />
nachhaltig am Gaumen, deutliche, helle<br />
Mineralik, gute Tiefe, fester, herb-saftiger und<br />
wieder sehr mineralischer Abgang mit kühler<br />
ätherisch-pflanzlicher Würze.<br />
Weingut Dr. Heger<br />
2020 Silvaner trocken Alte Reben, *** „Pferd Willi“<br />
BADEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester, herber und tiefer, etwas nussiger und<br />
eine Spur holziger Duft mit zurückhaltenden,<br />
dabei recht noblen gelbfruchtigen Aromen,<br />
ein wenig sellerieartigen vegetabilen Tönen,<br />
angedeuteter gelber Würze, Tabak und<br />
deutlicher Mineralik. Fest gewirkte, ruhige,<br />
helle, herbe Frucht, nussige und pflanzliche<br />
Aromen, sehr feine Säure, feine sellerieartigvegetabile<br />
Aromen, intensive Mineralik, auch<br />
Griff, gute Tiefe, gezügelte Kraft, sehr fester<br />
Bau, kühlende Töne, etwas weißer Pfeffer,<br />
sehr guter, fester, herb-saftiger Abgang mit<br />
pflanzlichen und wieder deutlich mineralischen<br />
Noten.<br />
Weingut am Stein - Ludwig Knoll<br />
2021 Silvaner Land<strong>wein</strong> trocken Alte Reben „Vinz“<br />
MAIN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Recht tiefer, fester, leicht hefiger und nussiger<br />
Duft mit feinen vegetabilen und gelbfruchtigen<br />
Aromen, einem Hauch Fischsauce, Sesam<br />
und Soja, floralen Nuancen und Mineralik.<br />
Herbe, kühle, zurückhaltende Frucht, rauchige,<br />
nussige und feine vegetabile Aromen, auch<br />
noch etwas Hefe am Gaumen, Muskatblüte und<br />
grüner Thai-Spargel, sehr feine Säure und Griff,<br />
nachhaltig, pilzig im Hintergrund, kreidige<br />
Mineralik, auch Muscheln, eleganter Stil, hat<br />
trotz seiner Komplexität auch Leichtigkeit,<br />
sehr guter, herber, fester Abgang, wieder mit<br />
kühlem Saft.<br />
91 WP >> hervorragend 30.00 €<br />
91 WP >> hervorragend 34.00 €<br />
91 WP >> hervorragend 21.50 €<br />
90 WP >> hervorragend 29.00 €<br />
Weingut Bastian Hamdorf<br />
2022 Sylvaner Land<strong>wein</strong> „Alte Reben“<br />
MAIN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester, leicht rauchiger, etwas nussiger<br />
und fein-vegetabiler Duft mit verhaltenen<br />
gelbfruchtigen Aromen, einer Spur<br />
Wiesenblumen und angedeutet Heilkräutern.<br />
Geschliffene, saftige, feste Frucht mit einem<br />
Hauch roter Johannisbeeren, etwas Rauch und<br />
Lardo, lebendige, dabei feine Säure, dicht<br />
und nachhaltig, hat Griff von reifem Gerbstoff,<br />
im Hintergrund leicht röstige Holznoten,<br />
angedeutet Muschelschalen und Avocado,<br />
kreidige und fast steinige Mineralik, etwas<br />
Tiefe, sehr guter bis langer, feinsaftiger Abgang<br />
mit Biss.<br />
Weingut Horst Sauer<br />
2022 Escherndorf Am Lumpen 1655 Silvaner VDP.<br />
Grosses Gewächs trocken<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester, herber und eher kühl wirkender, heller,<br />
leicht floraler, noch eine Spur hefiger Duft<br />
mit feinen vegetabilen und leicht pfeffrigen<br />
Aromen, ein wenig Rauch, angedeutet Kräutern<br />
und mineralischen Nuancen. Klare, straffe, helle<br />
und saftige Frucht, lebendige, recht feine Säure<br />
und zarter Griff, pflanzliche bis kräuterige<br />
Töne, wieder eine Spur Hefe, florale Nuancen,<br />
gewisse Tiefe, helle, salzig-kreidige Mineralik,<br />
sehr fester Kern, hat Biss, sehr guter Abgang.<br />
Weingut Egon Schäffer GbR<br />
2022 Escherndorf Am Lumpen 1655 Silvaner VDP.<br />
Grosses Gewächs trocken<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Feste gelbfruchtige Nase mit feinen vegetabilen<br />
Aromen, nussigen Spuren sowie einer Spur<br />
Tabak, gelber Würze und Rauch. Reife, saftige<br />
Frucht mit herben vegetabilen und angedeutet<br />
floralen Aromen, sehr feine Säure, zarter Griff,<br />
ein wenig süßlicher Schmelz am Gaumen, gute<br />
Substanz und Nachhaltigkeit, kreidig-salzige<br />
Noten und eine Spur Harz im Hintergrund,<br />
ein Hauch Tabak und Tabakasche, sehr guter<br />
Abgang mit gewissem Zug.<br />
Weingut May<br />
2023 Retzstadt Langenberg Silvaner VDP.Erste Lage<br />
trocken Alte Reben<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Nussiger und eine Spur rauchiger Duft<br />
mit Kernobstnoten, einem Hauch Tabak,<br />
Pfirsichhaut, feinen pflanzlichen Tönen<br />
und Mineralik. Fest gewirkte, reife, saftige,<br />
ganz trockene Frucht, sehr feine Säure und<br />
verhaltener Griff, nachhaltig am Gaumen, einen<br />
Hauch speckig, etwas Wurzelgemüse, nussige<br />
und angedeutet vanillige Töne, deutliche<br />
salzig-kreidige Mineralik, eine Spur Algen, hat<br />
Energie und Substanz, sehr guter Abgang.<br />
91 WP >> hervorragend 22.00 €<br />
91 WP >> hervorragend 30.00 €<br />
90 WP >> hervorragend 33.00 €<br />
90 WP >> hervorragend 20.00 €<br />
74 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 75
Weingut Bischel<br />
2023 Gau-Algesheim Silvaner VDP.Orts<strong>wein</strong> trocken<br />
„Terrassen“<br />
RHEINHESSEN (DEUTSCHLAND),<br />
WEISSWEIN<br />
Noch ziemlich verschlossen wirkender,<br />
rauchiger, hefiger und sehr gemüsiger Duft<br />
nach Kernobst und Zitrusfrüchten, hellem<br />
Tabak, Eiweiß, etwas Muschelfleisch, Speck<br />
und Waldpilzen. Reife, feste, ziemlich saftige,<br />
dabei ganz trockene Frucht, rauchige, nussige<br />
und wieder pilzige Töne, Wurzelgemüse und<br />
Stangensellerie am Gaumen, auch Petersilie,<br />
nachhaltig, etwas pfeffrig, etwas Wärme und<br />
ein Hauch Butter, aber auch Griff und Frische,<br />
grünes Curry und Safran im Hintergrund,<br />
salzige und leicht kreidige, aber auch steinige<br />
Mineralik, erneut Rauch, noch kaum entwickelt,<br />
fast süßer Kern, sehr guter, saftiger, würziger<br />
und ätherischer Abgang.<br />
Weingut Rudloff<br />
2022 Nordheim Vögelein Silvaner trocken „Kostbare<br />
Lese - 72 pere et fils“<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Klarer, fester, beinahe kühl wirkender Duft<br />
mit hellen gelbfruchtigen und zart nussigen<br />
Aromen sowie feinen vegetabilen und<br />
kräuterigen Nuancen und hellen Holznoten.<br />
Reife, saftige, ganz leicht süßliche Frucht mit<br />
nussigen Aromen und buttrigem Schmelz,<br />
moderate, wieder helle Fasswürze am Gaumen,<br />
sehr feine Säure, ein Hauch Exotik, besitzt<br />
etwas Alkoholwärme, aber auch kühlende<br />
ätherisch-kräuterige Noten, Kreide und Salz<br />
im Hintergrund, eine Spur Rauch, sehr guter,<br />
wieder süßlich-saftiger Abgang mit gewisser<br />
Cremigkeit und gleichzeitig Säurebiss. Gewinnt<br />
mit viel Luft an Struktur und Länge.<br />
Weingut Werther-Windisch<br />
2022 Harxheim Lieth Silvaner trocken<br />
RHEINHESSEN (DEUTSCHLAND),<br />
WEISSWEIN<br />
Fester, etwas nussiger und recht deutlich<br />
vegetabiler Kernobstduft mit floralen Spuren,<br />
angedeutet Rauch, Champignons und erdigmineralischen<br />
Tönen. Kühle und herbe,<br />
schlanke, dabei aber fest gewirkte, feinsaftige<br />
Frucht, lebendige Säure, pflanzliche Töne<br />
am Gaumen, gute Nachhaltigkeit, eine<br />
Spur Rauch im Hintergrund, gewisse Tiefe,<br />
deutliche Mineralik, hat Schliff und Biss,<br />
ausgesprochen eleganter Stil, im Hintergrund<br />
rote Johannisbeeren, sehr guter, kühler, straffer<br />
Abgang mit hellem Saft und wieder reichlich<br />
Mineralik.<br />
Weingut Schmachtenberger<br />
2022 Randersacker Sonnenstuhl trocken<br />
„Quaderkalk x Quaderkalk“<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester, herber, kräuterig-vegetabiler und leicht<br />
rauchiger Duft mit hellen gelbfruchtigen<br />
Aromen und ein wenig dunkler Würze. Reife,<br />
saftige, dichte Frucht, frische vegetabile und<br />
wieder auch kräuterige Aromen, mandelignussige<br />
Töne im Hintergrund, feine Säure<br />
und etwas Griff, nachhaltig, Zitrusschalen<br />
im Hintergrund, deutliche, kreidig-salzige<br />
Mineralik, pfeffrige Nuancen, recht komplex,<br />
gute Tiefe, sehr guter, fester Abgang.<br />
90 WP >> hervorragend 18.50 €<br />
90 WP >> hervorragend 49.00 €<br />
90 WP >> hervorragend 30.00 €<br />
90 WP >> hervorragend 25.00 €<br />
Weingut Hans Wirsching KG<br />
2022 Iphofen Kammer Silvaner VDP.Grosses<br />
Gewächs trocken<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Herber, fein-vegetabiler und etwas kräuteriger,<br />
auch eine Spur pfeffriger Duft mit verhaltenen,<br />
herben kernobstbetont-gelbfruchtigen Aromen,<br />
Hülsenfrüchten, zart Blüten, einer Spur<br />
Frühlingszwiebeln und mineralischen Noten.<br />
Straffe, herbe Frucht mit gewissem Säurebiss<br />
und viel phenolischem Griff, leicht sandiger<br />
Gerbstoff, pfeffrige, pflanzliche bis kräuterige<br />
und zart rauchige Töne, nachhaltig am Gaumen,<br />
deutliche kalkig-salzige Mineralik, hat Kraft,<br />
aber auch gewisse Kühle, ein Hauch Speck und<br />
Brombeeren, sehr guter, fester Abgang.<br />
Weingut Bastian Hamdorf<br />
2022 Sylvaner Land<strong>wein</strong><br />
MAIN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fest gewirkter, etwas nussiger, tabakiger und<br />
vegetabiler bis kräuteriger Duft mit verhaltenen<br />
gelbfruchtigen Aromen, einer Spur Pfeffer<br />
und Wurzelgemüse. Klare, saftige, feste Frucht<br />
mit etwas nussigen und pfeffrigen Noten,<br />
zartem Schmelz und einem Hauch Avocado,<br />
sehr feine Säure, zarter Gerbstoff-Griff, gute<br />
Substanz und Nachhaltigkeit, gewisse Tiefe,<br />
angedeutet Krebsfleisch und etwas Fassholz<br />
im Hintergrund, deutlich salzige Minralik, sehr<br />
guter Abgang mit Biss.<br />
Weingut Zehnthof - Luckert<br />
2023 Sulzfeld Silvaner VDP.Orts<strong>wein</strong> trocken Alte<br />
Reben<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester, herber, jugendlicher Duft mit<br />
zurückhaltenden, hellen gelbfruchtigen<br />
Aromen, nussigen und rauchigen Fasstönen,<br />
feinen pflanzlichen Aromen, Mineralik und<br />
relativ dunklem Hintergrund. Fest auch im<br />
Mund, nussig, etwas rauchig und angedeutet<br />
tabakig, sehr feine Säure, etwas Wärme<br />
und Schmelz am Gaumen, nachhaltig, gute<br />
Substanz und Tiefe, mineralisches Fundament,<br />
helle und dunkle Elemente, feine vegetabile bis<br />
kräuterige Töne, zart rot- und schwarzbeerig im<br />
Hintergrund, hat innere Kraft, sehr guter, fester,<br />
würziger und herb-saftiger Abgang, wieder mit<br />
gewissem Schmelz. Hat Klasse.<br />
Weingut Giegerich<br />
2022 Rück Schalk Silvaner trocken<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Klare, beinahe kühl wirkende, ein wenig<br />
rauchig-reduktive Nase mit geschliffenen<br />
gelbfruchtigen Aromen, hellen Holztönen, im<br />
Hintergrund Wurzelgemüse und kräuterigen<br />
Nuancen. Fest gewirkte, zurückhaltende, herbe<br />
Frucht mit warmen und kühlen Elementen,<br />
feine Säure, Griff von reifem Gerbstoff,<br />
rauchige Töne und helles Holz, kreidig-salzige<br />
mineralische Töne im Hintergrund, etwas<br />
Spitzkohl noch völlig unentwickelt, speckige<br />
Nuancen, sehr guter, etwas warmer Abgang.<br />
Muss reifen.<br />
90 WP >> hervorragend 28.00 €<br />
90 WP >> hervorragend 18.00 €<br />
90 WP >> hervorragend 17.00 €<br />
90 WP >> hervorragend 36.00 €<br />
Weingut Egon Schäffer GbR<br />
2019 Escherndorf Am Lumpen 1655 Silvaner VDP.<br />
Grosses Gewächs trocken<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fester, leicht nussiger, pflanzlicher und hefiger<br />
Duft mit eher hellen gelbfruchtigen Aromen,<br />
mineralischen Nuancen und angedeutet auch<br />
gelber Würze. Reife, schmelzige, recht saftige,<br />
etwas warme Frucht, nicht restlos trocken<br />
wirkend, nussige und ein wenig gelb-gewürzige<br />
Aromen, ein Hauch Butter, feine Säure und<br />
Griff von reifem Gerbstoff, helle Mineralik,<br />
nachhaltig, hat Kraft, etwas Tiefe, pfeffrige und<br />
ganz leicht speckige Nuancen, sehr guter,<br />
fester Abgang mit Würze, süßlichem Schmelz,<br />
reifer, mürber Frucht, rauchigen Holzanklängen<br />
und Mineralik.<br />
Weingut Stefan Bardorf<br />
2020 Randersacker Marsberg Silvaner trocken Alte<br />
Reben, G-Reserve<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fest, herb und dicht in der Nase, mit feinen<br />
vegetabilen Aromen und zurückhaltenden<br />
gelbfruchtigen Tönen, angedeutet Speck,<br />
feinen Pilzanklängen sowie floralen,<br />
wachsigen und kräuterigen Spuren. Reife,<br />
schmelzige, zurückhaltende Frucht, sehr feine<br />
Säure, pflanzliche bis gemüsige Aromen,<br />
ein Hauch Zitruszesten, gute Substanz und<br />
Nachhaltigkeit, angedeutet Minze und Petersilie<br />
im Hintergrund, zart rauchige, tabakige<br />
und nussige Fasstöne, deutliche Mineralik,<br />
kompromissloser, dabei völlig unprätentiöser<br />
Stil, hat Tiefe, sehr guter, fester, herber, etwas<br />
rauchiger Abgang mit Griff.<br />
Weingut May<br />
2018 Retzstadt Langenberg Silvaner Brut Nature<br />
(Deg. Oktober 2023)<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND),<br />
SCHAUMWEIN<br />
Zurückhaltender, herber, deutlich pflanzlicher,<br />
etwas hefiger und nussiger Duft mit<br />
Kernobstaromen und ein wenig blanchierten<br />
Mandeln. Fest gewirkte, ganz trockene,<br />
feinsaftige Frucht, hefige, mandelig-nussige<br />
und pflanzliche bis kräuterige Töne, recht<br />
feines Mousseux, Griff von mürbem Gerbstoff,<br />
nachhaltig am Gaumen, gewisse Tiefe,<br />
eine Spur Rauch, sehr guter, fester, wieder<br />
herb-saftiger Abgang mit Griff und kräuterigpflanzlichen<br />
Tönen.<br />
Weingut Fürst Löwenstein<br />
2017 Silvaner Brut<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND),<br />
SCHAUMWEIN<br />
Deutlich hefiger und etwas nussiger Duft mit<br />
Kernobstnoten und erdig-vegetabilen Tönen.<br />
Nussig auch im Mund, herbe Frucht mit<br />
feinem, eher moderatem Mousseux, erneut<br />
erdig-vegetabile Anklänge am Gaumen, gute<br />
Substanz und Nachhaltigkeit, etwas Griff,<br />
gewisse Tiefe, mineralische Anklänge, ein<br />
Hauch Tabak, sehr guter, recht fester, herbsaftiger<br />
und feinwürziger Abgang.<br />
90 WP >> hervorragend 30.00 €<br />
90 WP >> hervorragend 43.00 €<br />
90 WP >> hervorragend 33.00 €<br />
88 WP >> sehr gut 14.50 €<br />
76 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 77
Weingut Reinhold & Cornelia Schneider<br />
2022 Silvaner Spätlese trocken ***<br />
BADEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Recht fester, fein-vegetabiler Duft mit eher<br />
hellen kernobstbetont-gelbfruchtigen Noten<br />
sowie tabakigen und floralen Anklängen.<br />
Reife, saftige, einen Hauch süßliche Frucht,<br />
recht lebendige, sehr feine Säure und nussige<br />
Töne, feine gemüsige Aromen und Kräuter am<br />
Gaumen, ein Hauch roter Früchte, etwas Griff,<br />
relativ viel Schmelz, ätherische Spuren, sehr<br />
guter, erneut leicht süßlicher Abgang mit recht<br />
frischen Saft und ein wenig Salz.<br />
Weingut Paul Leipold<br />
2023 Obervolkach Silvaner Kabinett trocken<br />
„Muschelkalk“<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Pflanzlicher und leicht nussiger, ein wenig<br />
in Richtung Hülsenfrüchte gehender Duft mit<br />
eher herben gelbfruchtigen Noten, angedeutet<br />
Rauch, einer Spur Pfeffer und mineralischen<br />
Noten. Recht saftige Frucht mit nussigen und<br />
angedeutet gelb-gewürzigen Tönen, etwas<br />
Ananas und vegetabilen Nuancen, lebendige<br />
Säure, leichter Griff, kreidig-salzige Mineralik,<br />
rauchig im Hintergrund, ein Hauch Muskatnuss,<br />
noch eine Spur Hefe, sehr guter, recht fester<br />
Abgang.<br />
Weingut Josef Walter<br />
2023 Bürgstadt Silvaner trocken<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Fein-vegetabiler und leicht kräuteriger,<br />
auch eine Spur rauchiger Duft mit eher<br />
zurückhaltenden, hellen gelbfruchtigen<br />
Aromen. Leicht schmelzige, dabei ganz<br />
trockene Frucht mit nussigen und zart<br />
rauchigen Tönen, ein Hauch Tabak am<br />
Gaumen, vegetabile Nuancen im Hintergrund,<br />
eine Andeutung Pfeffer sowie leicht rot- und<br />
schwarzbeerige Nuancen, moderate Säure,<br />
guter bis sehr guter Abgang.<br />
Weingut Stefan Bardorf<br />
2022 Randersacker Sonnenstuhl Silvaner trocken<br />
„Main River“<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Vegetabiler bis leicht kräuteriger, auch eine<br />
Spur ätherischer Kernobstduft mit einem<br />
Hauch Sellerie, nussigen Spuren und<br />
angedeuteter gelber Würze. Recht saftige,<br />
nicht restlos trockene Frucht mit für Silvaner<br />
eher ungewohnten Steinobst- und Zitrusnoten,<br />
leicht rauchig im Hintergrund, pflanzliche<br />
bis kräuterige Töne, zart nussig, gute<br />
Nachhaltigkeit, etwas Griff, kreidige Anklänge,<br />
Salz, ein Hauch Algen, guter bis sehr guter<br />
Abgang.<br />
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88 WP >> sehr gut 8.50 €<br />
87 WP >> sehr gut 10.00 €<br />
87 WP >> sehr gut 9.50 €<br />
Weingut Brügel<br />
2022 Abtswind Silvaner trocken<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Klare, geschliffene, fein-pflanzliche Nase mit<br />
eher hellen gelbfruchtigen Aromen sowie<br />
ganz zart nussigen und tabakigen Anklängen.<br />
Schlanke, feinsaftige, ganz trockene Frucht,<br />
etwas pflanzliche bis kräuterige und nussige<br />
Aromen, sehr feine Säure, zarter Griff,<br />
angedeutete ätherische Würze, moderater<br />
Schmelz, guter bis sehr guter Abgang.<br />
Patrizierhof - Weingut Gasthof Hotel - Familie<br />
Grebner<br />
2023 Großlangheim Silvaner trocken<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Herber, fester, kräuterig-pflanzlicher und leicht<br />
rauchiger Duft mit feinen, kühlen gelbfruchtigen<br />
und zart floralen Noten sowie zarten, etwas<br />
nussigen Fasstönen. Klare, geradlinige, kühle,<br />
feinsaftige Frucht, Fasstöne und lavendeligflorale<br />
Noten, eine Spur Rauch, etwas Griff und<br />
feine Säure, salzige und angedeutet kreidige<br />
Noten, guter bis sehr guter Abgang. Ziemlich<br />
viel Wein fürs Geld.<br />
Weingut Michael Fröhlich<br />
2023 Escherndorf Silvaner VDP.Orts<strong>wein</strong> trocken<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Klare und geschliffene, zart hefige und feinvegetabile<br />
Kernobstnase mit floralen Nuancen.<br />
Kühl und feinsaftig im Mund, geschliffene<br />
Frucht mit sehr feiner, recht lebendiger Säure<br />
und frischen pflanzlichen Aromen, noch ganz<br />
leicht hefig am Gaumen, helle Mineralik,<br />
rauchige Spuren, eleganter Stil, guter bis sehr<br />
guter, feinsaftiger Abgang mit Schliff.<br />
Weingut Manz<br />
2023 Grüner Silvaner trocken Alte Reben<br />
RHEINHESSEN (DEUTSCHLAND),<br />
WEISSWEIN<br />
Fester, kühler und recht tiefer, noch leicht<br />
hefiger, deutlich frisch-vegetabiler Duft mit<br />
feinen Kernobstaromen und einem Hauch<br />
Zitruszesten und Pfirsich. Klare, saftige, ganz<br />
leicht muskatig-würzige Frucht, feine Säure<br />
und zarter Griff, kräuterige und fein-gemüsige<br />
Noten am Gaumen, pfeffrige Töne, angedeutet<br />
Rauch, eher unnötige Süße, angedeutet<br />
Weingummi, gute Nachhaltigkeit, sehr guter,<br />
saftiger und würziger Abgang mit Salznoten.<br />
Viel Wein fürs Geld, wäre nur ohne den<br />
gewissen Restzucker noch einmal spannender.<br />
87 WP >> sehr gut 9.00 €<br />
87 WP >> sehr gut 7.50 €<br />
87 WP >> sehr gut 9.00 €<br />
87 WP >> sehr gut 9.90 €<br />
Weingut Nico Scholtens<br />
2019 Steinbach Nonnenberg Silvaner trocken<br />
„[‚drai]“<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Nussiger, vegetabiler und etwas pilziger Duft<br />
mit kernobstbetont-gelbfruchtigen Aromen<br />
sowie etwas Kohlrabi und Speck. Reife, saftige,<br />
dabei herbe Frucht, recht deutliche Holzwürze,<br />
rauchige und kandiert-nussige Töne, ein Hauch<br />
Kakao und Butter, sehr feine Säure, etwas<br />
Griff von mürbem Gerbstoff, viel Schmelz<br />
und gewisse Alkoholwärme am Gaumen, im<br />
Hintergrund auch Salz, etwas Kandis und<br />
Waldpilze, guter bis sehr guter, warmer,<br />
schmelziger und holzwürziger Abgang mit<br />
etwas Griff.<br />
Weingut Paul Leipold<br />
2023 Obervolkach Silvaner Kabinett trocken<br />
„Keuper“<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Kühle pflanzliche und zart erdige Nase mit<br />
hellen kernobstbetont-gelbfruchtigen Noten<br />
und etwas Wurzelgemüse. Recht saftige,<br />
jugendliche Frucht mit nussig-hefigen Noten,<br />
etwas Sellerie und angedeuteter gelber Würze,<br />
lebendige Säure, ein Hauch Kohlensäure, etwas<br />
Griff, gewisse Nachhaltigkeit, rauchige Spuren,<br />
im Hintergrund Kreide und Salz, gute Substanz,<br />
rotbeerige Nuancen, sehr guter, recht fester,<br />
saftiger Abgang mit Griff.<br />
Winzerhof Strebel<br />
2023 Beckstein Kirchberg Silvaner trocken ‚Steiles<br />
Kleeb Kreuz‘<br />
BADEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Klarer, relativ feiner, vegetabiler und zart<br />
nussiger, jugendlicher Kernobstduft mit<br />
floralen Spuren. Recht saftige Frucht mit<br />
deutlich vegetabilen Aromen, ein wenig weißpfeffriger<br />
Würze und hefigen Noten, sehr<br />
feine, lebendige Säure und zarte Kohlensäure,<br />
nachhaltig am Gaumen, recht deutliche,<br />
steinige Mineralik, auch kreidige Noten, eine<br />
Spur Rauch, noch eher unentwickelt, ein Hauch<br />
Zitruszesten im Hintergrund, warme und kühle<br />
Elemente, guter bis sehr guter Abgang.<br />
Weingut Thomas Mend<br />
2022 Iphofen Kalb Silvaner trocken „ST“<br />
FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />
Kühle pflanzliche und leicht rauchige Nase<br />
mit hellen gelbfruchtigen Aromen, etwas<br />
Aubergine und noch ganz leicht reduktiven<br />
Noten. Geradlinige Frucht mit vegetabilen,<br />
rauchigen und nussigen Tönen, einem Hauch<br />
Pesto und etwas Steinobst, sehr feine Säure,<br />
zarter Griff, verhalten süßliche Töne, gewisse<br />
Nachhaltigkeit, ein Hauch Bienenwachs und<br />
Wurzelgemüse, angedeutete Mineralik, guter<br />
bis sehr guter Abgang.<br />
87 WP >> sehr gut 7.00 €<br />
87 WP >> sehr gut 8.50 €<br />
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87 WP >> sehr gut 9.90 €<br />
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80 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 81
Weinbranche zwischen Tradition und Zeitgeist<br />
Königliche Kontroverse<br />
Der Pfalz<strong>wein</strong> e.V. hat versucht, das Amt der Pfälzischen Weinkönigin zu<br />
modernisieren und zu öffnen. Das hat massiven Widerstand in der Region<br />
ausgelöst. Nun wurde ein Kompromiss gefunden – doch der Konflikt geht weiter.<br />
Fotos: Fotostudio Eidens-Holl / Mittelrhein-Wein e. V, BK-Productions / Pfalz<strong>wein</strong> e. V., Kai Mehn / Pfalz<strong>wein</strong> e.V.<br />
Mitte Juli kündigte die Pfälzer<br />
Gebiets<strong>wein</strong>werbung an, dass sie das<br />
Amt der Pfälzischen Weinkönigin modernisieren<br />
wolle. Diese sollte ab 2024<br />
durch „PfalzWeinBotschafterin“ und<br />
„PfalzWeinBotschafter“ ersetzt werden, die gemeinsam<br />
als „TeamPfalz“ auftreten und statt Krone eine<br />
Anstecknadel tragen.<br />
Dieses Ansinnen schlug hohe Wellen in der Weinszene<br />
und der regionalen Politik. Eine Debatte mit weitreichendem<br />
Medienecho ging durch die Branche.<br />
Inzwischen wurde ein Kompromiss gefunden, doch der<br />
erscheint kaum geeignet, das Spannungsfeld aufzulösen.<br />
Geschlechterfragen<br />
Der erste Schritt zur Transformation war die Öffnung<br />
für männliche Bewerber. Pfalz<strong>wein</strong> machte das durch<br />
die Formulierung „Kandidat:innen“ deutlich, die sich auf<br />
„ihr Amt als Weinhoheiten vorbereiten“ würden. Damit<br />
war „Weinhoheiten“ als geschlechterübergreifende<br />
Bezeichnung gesetzt.<br />
Der Oberbürgermeister von Neustadt an der Weinstraße,<br />
wo die Wahlen zur Pfälzischen und zur Deutschen<br />
Weinkönigin stattfinden, wandte sich gegen die Pläne.<br />
„Das Glamouröse und Märchenhafte gehört zur Figur“,<br />
betonte er gegenüber der FAZ. „Das lässt sich nicht so<br />
einfach auf einen Mann übertragen, nur weil man sagt,<br />
wir leben in ei ner gleichberechtigten Gesellschaft.“<br />
In anderen Regionen ist man schon weiter. Auf<br />
Ortsebene gibt es Weinprinzen bereits in mehreren<br />
deutschen Anbaugebieten. In Rheinhessen steht<br />
auch auf Gebietsebene ein Mann zur Wahl, und am<br />
Mittelrhein sind bereits zwei Gebiets<strong>wein</strong>prinzen im<br />
Amt. Der Unterschied zum Pfälzer Vorstoß: Dort rüttelt<br />
man nicht am monarchischen Konzept. Im Rheingau<br />
wiederum werde man keine Männer zur Wahl zulassen,<br />
erklärte Weinbaupräsident Peter Seyffardt in der FAZ.<br />
Das Deutsche Weininstitut (DWI) hingegen hat das Amt<br />
der Deutschen Weinkönigin bereits für alle Geschlechter<br />
geöffnet. Wird ein Gebiets<strong>wein</strong>könig gewählt, kann er<br />
auch Deutscher Weinkönig werden.<br />
Tradition und Geschichte<br />
Als Reaktion auf die Pfalz<strong>wein</strong>-Pläne initiierte ein<br />
Vorstandsmitglied der CDU Neustadt eine Petition, um<br />
„das Amt und den Titel der Pfälzischen Weinkönigin“<br />
zu bewahren. Darin heißt es: „Tradition bildet die<br />
Identität, die wir als Gemeinschaft widerspiegeln.“ Amt<br />
und Titel der Pfälzischen Weinkönigin seien ein Teil<br />
dieser Identität, und die Krone sei „seit über 90 Jahren<br />
ein Symbol für unser kulturelles Erbe und die Stärke<br />
unserer Weinkultur“.<br />
Innerhalb von drei Wochen unterschrieben über 6.400<br />
Menschen diese Petition. Ihre Beweggründe spiegeln<br />
konservative Werte wider: In den meisten Kommentaren<br />
tauchen Begriffe wie Tradition, Kultur, Brauchtum,<br />
Identität und Heimat auf. Einige Kommentare stammen<br />
offenbar vom äußersten rechten Rand. Die Unterzeichner<br />
schimpfen auf „geisteskranken Mist“, „Woke-Faschisten“,<br />
„Gesinnungsterror“, „Gender-Ideologie-Gruppierungen“,<br />
„linksgrünwoken Schwachfug“ und eine ominöse<br />
„Regenbogensekte“.<br />
Tatsächlich hat die Pfälzische Weinkönigin eine<br />
lange Geschichte. 1931 entstand die Idee, „das<br />
schönste Mädchen beim Weinlesefest in Neustadt zur<br />
Weinkönigin zu erklären“, ist auf der Pfalz<strong>wein</strong>-Website<br />
zu lesen. Die Wahl der Weinkönigin war zu Beginn also<br />
ein Schönheitswettbewerb.<br />
Unter den Nationalsozialisten wurde die Majestät aus<br />
der Pfalz 1937 kurzerhand zur Deutschen Weinkönigin<br />
ernannt. Der pfälzische NS-Gauleiter Josef Bürckel<br />
hatte 1935 bereits die Deutsche Weinstraße initiiert,<br />
die nur durch die Pfalz verläuft. Daher passte ihm eine<br />
Deutsche Weinkönigin aus der Pfalz bestens ins Konzept.<br />
Nachdem 1949 die Deutsche Weinwerbung – das spätere<br />
DWI – gegründet worden war, kürte man in diesem Jahr<br />
die Pfälzische Weinkönigin auch wieder wie zuvor zur<br />
Deutschen Weinkönigin.<br />
Zwischen Adel und Diplomatie<br />
Seit 1950 wählt eine Fachjury die Deutsche Weinkönigin<br />
unter den Gebiets<strong>wein</strong>königinnen aus. Längst geht
lauten: „Eine gute, längst fällige, zukunftsorientierte<br />
Veränderung.“ Oder: „Tradition ist nicht das, was man<br />
übernimmt, sondern das, was man weitergibt.“ Einige<br />
Aussagen pro und contra sind wiederum plakativ<br />
bis populistisch, etwa wenn auf der einen Seite die<br />
Weinkönigin als „sexistischer Atavismus“ und auf der<br />
anderen Seite die Neuerung als „woker Scheißdreck“<br />
bezeichnet wird.<br />
Zukunft der Hoheiten<br />
Nach zweiwöchiger heftiger Debatte kündigte Pfalz<strong>wein</strong><br />
„vertiefende Gespräche“ mit der Stadt Neustadt und<br />
innerhalb des Vorstands an. Anfang August gab es eine<br />
Lösung: Gewinnt im Oktober eine Frau die Wahl zur<br />
Weinmajestät, so wird sie Weinkönigin und trägt weiter<br />
die Krone. Gewinnt ein Mann, so wird er Weinhoheit und<br />
trägt eine goldene Anstecknadel. Analog soll es eine oder<br />
zwei Weinprinzessinnen mit Krone oder eine männliche<br />
Weinhoheit mit silberner Anstecknadel geben.<br />
Die amtierenden Weinhoheiten des Anbaugebiets Mittelrhein: Weinkönigin<br />
Julia Lambrich (2.v.l.) mit Weinprinzessin Hannah Roos (2.v.r.) und den<br />
Weinprinzen Felix Kahl (l.) und Gero Schüler (r.)<br />
es dabei auch maßgeblich um Weinwissen und<br />
Kommunikation. „Wir sind uns der Tradition bewusst<br />
und möchten sie erhalten, doch wir sind offen für<br />
zeitgemäße Anpassungen“, erklärt DWI-Pressesprecher<br />
Ernst Büscher. Impulse müssten allerdings aus den<br />
Weinbaugebieten selbst kommen. „Um das Amt anders<br />
zu benennen, müsste es eine Mehrheit unter den 13<br />
Anbaugebieten geben”, stellt Büscher klar.<br />
Der Vergleich der Weinkönigin mit anderen brauchtumsbezogenen<br />
Figuren wie Schützenkönig, Spargelkönigin<br />
oder Karnevalsprinz liegt nahe. Doch eine Weinkönigin<br />
oder ein Weinkönig vertritt nicht nur Tradition und<br />
Kultur, sondern auch die gesamte Weinbranche. Insofern<br />
wäre eine Botschafterin oder ein Botschafter vielleicht<br />
doch das passende Konzept für die Imageförderung.<br />
Allerdings gibt es in der Pfalz wie in anderen<br />
Weinbaugebieten die Kultur- und Weinbotschafter, die<br />
nach IHK-Prüfung vor allem touristische Aufgaben<br />
übernehmen. Die Kritiker halten das Konzept der<br />
„PfalzWeinBotschafter“ daher für nicht wertig genug.<br />
Auch für Ernst Büscher ist die Bezeichnung „nicht<br />
die glücklichste Wortwahl“. Er plädiert dafür, „die<br />
Sicht auf das Amt ändern, nicht die Bezeichnung.<br />
Der Begriff Königin oder König polarisiert, aber er<br />
sticht heraus und sorgt für Aufmerksamkeit. Die<br />
Krone ist ein markantes Erkennungsmerkmal, ein<br />
Hingucker – vor allem außerhalb der Weinregionen.“<br />
Bei Branchenveranstaltungen gehe es stärker um<br />
Persönlichkeit und Fachkompetenz. „Aber in Gebieten,<br />
wo man die Weinmajestäten nicht kennt, werden sie<br />
angesprochen, weil sie eine Krone tragen“, erklärt<br />
Büscher.<br />
Janina Huber, Pfälzer Weinkönigin 2013/14 und<br />
Deutsche Weinkönigin 2014/15, relativierte das<br />
in einem TV-Beitrag: In den Weinregionen kenne<br />
man das Amt und reagiere positiv darauf. „Aber in<br />
Norddeutschland oder irgendwo anders auf der Welt<br />
ist es eher Verwunderung“, die die gekrönten Damen<br />
auslösten, berichtete sie. Die Politikerin Julia Klöckner,<br />
die 1995/96 Deutsche Weinkönigin war, sagte in einem<br />
Interview, sie habe sogar ein gewisses „Unbehagen“<br />
beim Tragen der Krone verspürt.<br />
Stimmungsbild auf Social Media<br />
In den Sozialen Medien hat sich eine Gruppe von über<br />
35 jungen Pfälzer Winzerinnen und Winzern für die<br />
Neuerungen ausgesprochen. Dazu zählen Namen wie<br />
Sophie Christmann, Andreas Rings oder Lukas Krauß.<br />
Sie sehen „die Neugestaltung des Amtes der Weinhoheit<br />
als Chance. Das Amt umfasst schon lange weit mehr als<br />
Krone und junge Frauen.“ Es stehe für Weinexpertise,<br />
Kulturbotschafter und das Aushängeschild der<br />
Weinregion. „Die Neuausrichtung benennt diese Rolle<br />
und modernisiert das Image.“<br />
Ähnlich formulierten es die Pfalz<strong>wein</strong>-Vorsitzenden<br />
Boris Kranz und Yvonne Libelli: „Wir schaffen das Amt<br />
nicht ab, sondern wir entwickeln es weiter und tragen<br />
damit einem längst stattfindenden Veränderungsprozess<br />
des Amtes Rechnung.“<br />
Die Social-Media-Diskussion darüber wird mal<br />
persönlich, mal polemisch geführt. Positive Kommentare<br />
Der Kompromiss besteht im Kunstgriff, den Begriff<br />
„Weinhoheit“ nur noch auf Männer anzuwenden. Dass<br />
das für mehr Verständnis der Gemengelage sorgt, darf<br />
bezweifelt werden. Doch nach der Wahl will Pfalz<strong>wein</strong><br />
eine Interessengemeinschaft „Pfälzer Weinhoheiten“<br />
gründen, um ein zukunftsfähiges Konzept zu entwickeln.<br />
Ob ein solcher Runder Tisch die strittigen Themen<br />
klären kann, erscheint fraglich. Denn das Konzept der<br />
Weinkönigin bewegt sich im Spannungsfeld zwischen<br />
Misswahl und Leistungswettbewerb, zwischen<br />
Dorfplatz und Exportmesse. Veränderungen finden<br />
seit einem Dreivierteljahrhundert eher homöopathisch<br />
statt. Pfalz<strong>wein</strong> hat nun erstmals versucht, die Tradition<br />
aufzubrechen – und erhielt massiven Gegenwind vor<br />
allem aus der regionalen Politik. Aus den anderen<br />
zwölf deutschen Weinbaugebieten war kein Wort der<br />
Unterstützung zu hören.<br />
Die amtierende Pfälzische<br />
Weinkönigin Charlotte Weihl<br />
Dennoch hat die Debatte bewiesen, dass es in der Branche<br />
viel mehr Fürsprecher für Veränderungen gibt, als die<br />
traditionell Denkenden vermuten. Die Kontroverse um<br />
die Weinkönigin wird also weitergehen. Allerdings<br />
vorerst nur in einem klassisch deutschen Arbeitskreis.<br />
Das Ende: offen. Die Weinwirtschaft hat wieder einmal<br />
bewiesen: Veränderungen sind nur erwünscht, wenn<br />
alles beim Alten bleibt.<br />
Das Team Pfalz: Lara Karr, Denise Stripf und Manuel Reuther (v.l.n.r.)<br />
84 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 85
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> schließt sich Netzwerk gegen Rechtsextremismus an<br />
Initiative gegen Rechts<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>-Gründer Utz Graafmann über seinen Beitritt zur<br />
Allianz gegen Rechtsextremismus in der Europäischen<br />
Metropolregion Nürnberg.<br />
Text: Utz Graafmann , Fotos: Berny Meyer, Allianz gegen Rechtsextremismus<br />
Zum unabhängigen und überparteilichen<br />
Netzwerk der Allianz gehören derzeit 165<br />
Städte, Gemeinden und Landkreise sowie<br />
322 zivilgesellschaftliche Organisationen,<br />
Institutionen und Unternehmen. Es<br />
ist Deutschlands größte regionale Allianz gegen<br />
Rechtsextremismus und Rassismus aus Zivilgesellschaft<br />
und Kommunen. Da <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> seinen Sitz in Erlangen<br />
hat, das zur Metropolregion Nürnberg gehört, stellt für<br />
mich die geographische Nähe einen wichtigen Bezug zu<br />
uns her.<br />
Das Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
entschieden allen Formen von gruppenbezogener<br />
Menschenfeindlichkeit - beispielsweise Rassismus,<br />
Antisemitismus, Antiziganismus, Islamfeindlichkeit,<br />
Menschenverachtung und Demokratiefeindlichkeit<br />
entgegenzutreten. Dabei ist es egal, welchen politischen,<br />
sozialen, religiösen, nationalen oder rechtlichen<br />
Hintergrund die Mitglieder haben.<br />
Stadt und der Bürgerbewegung für Menschenwürde<br />
in Mittelfranken e.V. / Ansbach Stadt und Landkreis<br />
gegründet. Das Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, den<br />
Widerstand gegen rechtsextremistische Aktivitäten zu<br />
stärken und möglichst viele Menschen bei aktuellen<br />
Anlässen zu mobilisieren.<br />
So fördern die Akteure die offensive öffentliche<br />
Auseinandersetzung mit dem Thema<br />
Rechtsextremismus, intensivieren die<br />
Zusammenarbeit zwischen Kommunen<br />
und zivilgesellschaftlichen Organisationen<br />
sowie unterstützen den Austausch von Erfahrungen,<br />
Informationen und Best-Practice-Beispielen durch<br />
Tagungen und eine Website. Weiter organisieren und<br />
koordinieren die Beteiligten regionale und überregionale<br />
Aktionen gegen Rechtsextremismus.<br />
Ich bin der Überzeugung, dass sich <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> als international<br />
relevantes Medium der Weinszene mit großer<br />
Reichweite in Europa bei diesem Thema eindeutig<br />
positionieren sollte. Wir hoffen, dass weitere Medien<br />
und Unternehmen der deutschen Weinbranche sich auf<br />
ähnliche Weise engagieren.<br />
„Ich beobachte die<br />
Entwicklung mit großer<br />
Sorge ”<br />
Ich beobachte mit großer Sorge und Unverständnis<br />
die weltweite Entwicklung in Richtung Populismus<br />
und zunehmend rechtsextremer Tendenzen. Mich<br />
erschreckt es, dass ausgerechnet in Deutschland<br />
wieder viele Menschen Parteien wie die AfD wählen.<br />
In unserem Land hat sich doch in dramatischer Weise<br />
gezeigt, zu welchen Folgen Rassismus und antidemokratische<br />
Bestrebungen führen können. Die Allianz<br />
gegen Rechtsextremismus wurde im März 2009 in<br />
Nürnberg auf Initiative des Menschenrechtsbüros der<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>-Gründer Utz Graafmann<br />
86 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 87
Überlastung und Burnout von Winzern<br />
Heimliche Anrufe<br />
aus dem Weinberg<br />
Wirtschaftliche und familiäre Probleme sowie<br />
Überlastung führen Winzer immer öfter in eine<br />
Abwärtsspirale bis zum Burnout – oder Suizid. Wie<br />
psychologische Krisen-Hotlines schnell und anonym<br />
helfen, berichtet Kristine Bäder.<br />
Fotos: 123rf, Envato
Es sind nicht die Trauben oder die Reben, die<br />
die Winzer überfordern, es ist das ganze<br />
Drumherum“, sagt Sascha Müller. Der<br />
Pfarrer arbeitet in der Landwirtschaftlichen<br />
„ Familienberatung der Kirchen in Kaiserslautern<br />
und berät – gemeinsam mit einem Kollegen – Winzer<br />
sowie Landwirte in seelisch herausfordernden Situationen.<br />
Er erlebt immer öfter, dass vor allem die überbordende<br />
Bürokratie, die ständig neuen Anforderungen<br />
und Vorschriften seinen Gesprächspartnern zusetzen.<br />
Kommen noch fehlender Umsatz, zu wenig Personal<br />
oder familiäre Schwierigkeiten hinzu, sind irgendwann<br />
die Grenzen erreicht. Für die Betroffenen beginnt eine<br />
Abwärtsspirale, die oft in den Burnout, die Depression<br />
und im schlimmsten Fall in den Suizid führt.<br />
Vor allem im Weinbau und der Landwirtschaft sind<br />
seelische Erkrankungen auffallend häufig. Das belegen<br />
eindeutige Zahlen: 27 Prozent der Winzer und Landwirte<br />
sind von Burnout betroffen, das sind 4,5-mal mehr als<br />
im Rest der deutschen Bevölkerung, belegt ein Bericht<br />
des Südwestrundfunks (SWR). Ähnlich sieht es bei<br />
Depressionen aus: Mit 24 Prozent sind die Betroffenen<br />
unter Winzern und Landwirten dreimal höher als beim<br />
Rest der Bevölkerung. Laut der Sozialversicherung für<br />
Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) sind<br />
psychische Erkrankungen bereits die zweithäufigste<br />
Ursache für Erwerbsminderungsrenten in der Branche.<br />
sich kaum von denen anderer landwirtschaftlicher<br />
Berufe: „Burnout und Erschöpfungsdepression,<br />
Schlafstörung, Zukunftsangst, Lustlosigkeit“, beschreibt<br />
Carola Benn, was die Anrufer belastet. Die Verbindung<br />
von Privatem und Beruflichem, wenn man zusammenlebt<br />
und arbeitet, viel zu wenig Urlaub, der Mangel<br />
an Arbeitskräften – all das komme häufig zusammen.<br />
„In den Familienbeziehungen geht es oft um fehlende<br />
Kommunikation und Wertschätzung“, erlebt Carola<br />
Benn die Probleme der Hilfesuchenden. Sie berichtet<br />
von einem Winzer, bei dem nach einem Arbeitsunfall<br />
das Sehen deutlich eingeschränkt war. Doch er nahm<br />
keine Hilfe in Anspruch. Seine Ehefrau versuchte,<br />
die Verantwortung zu übernehmen. Doch das führte<br />
bei beiden zur Überlastung. „Im Weinbau und der<br />
Landwirtschaft stemmen Frauen oft die Doppelbelastung<br />
von Arbeit im Betrieb, in Familie und Erziehung sowie<br />
dem Umfeld, während sich der Mann auf die Arbeit<br />
konzentriert.“ Alte und neue Rollenbilder stoßen aufeinander<br />
– und funktionieren nicht mehr: beispielsweise,<br />
wenn Ehefrauen nicht in den Betrieb einsteigen und<br />
ihr Geld woanders verdienen. Oder weil die Vorstellung<br />
von einem Acht-Stunden-Arbeitstag des Partners in der<br />
Realität eines Weinguts einfach nicht funktioniert.<br />
„Winzer kann man nicht sechs Wochen<br />
krankschreiben“<br />
Hilfsangebote für Winzerinnen<br />
und Winzer in Deutschland<br />
Telefonseelsorge der Deutschen Depressionshilfe<br />
Tel. 0800 - 1110111 und 0800 - 1110222<br />
Akute Krisenhotline der Sozialversicherung für<br />
Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau<br />
Tel. 0561 785 - 10101<br />
Landwirtschaftliche Familienberatung der<br />
Kirchen in Rheinhessen und der Pfalz<br />
Tel. 0561 – 9378159-0<br />
Sorgentelefon für bäuerliche Familien im<br />
Rheinland Ev. Landjugendakademie<br />
Tel. 02681-9516-12<br />
Erste Hilfe für Winzer in Krisensituationen am Telefon<br />
gibt es bei mehreren Einrichtungen wie dem der<br />
Landwirtschaftlichen Familienberatung der Kirchen.<br />
„Unser Angebot gibt es schon seit 1998“, berichtet der<br />
Pfarrer. In den Gemeinden fühlten sich die Pfarrer<br />
überfordert, wenn sich Winzer und Landwirte mit<br />
Problemen zwischen Familie und Betrieb an sie wenden.<br />
„Daraus entstand zunächst das Angebot ‘Kirche und Dorf’<br />
und später in Zusammenarbeit mit dem Bauern- und<br />
Winzerverband das heutige Beratungsangebot“, erzählt<br />
Sascha Müller.<br />
Deutlich mehr Suizide als in anderen<br />
Berufsgruppen<br />
Eine telefonische Krisenberatung hat 2018 auch die<br />
Sozialversicherung mit dem Anbieter IVP (Integrierte<br />
Versorgungsprogramme) in Hamburg eingerichtet.<br />
Carola Benn, die dortige Leiterin der landwirtschaftlichen<br />
Krisenhotline, bestätigt die Zahlen des SWR: „Bei<br />
Landwirten und Winzern gibt es signifikant mehr Suizide<br />
als in anderen Berufsgruppen.“ Ihrer Einschätzung nach<br />
sind die Gründe dafür fehlende Hilfsangebote – und eine<br />
große Hemmschwelle der Betroffenen, überhaupt Hilfe in<br />
Anspruch zu nehmen. „Vor allem in den grünen Berufen ist<br />
seelische Gesundheit noch mehr mit Tabus behaftet als in<br />
anderen Berufsgruppen“, weiß auch Stefan Adelsberger<br />
von der Stabsstelle Gesundheitsangebote der SVLFG.<br />
Anonyme und niedrigschwellige Angebote sind daher<br />
für sie besonders wichtig. Knapp 20 Psychologinnen und<br />
Psychologen sind in der Krisenhotline für Winzer und<br />
Landwirte tätig.<br />
Bei Sascha Müller kommen etwa die Hälfte der Anrufer<br />
aus dem Weinbau, doch deren Probleme unterscheiden<br />
Diese Arbeitsrealität ist auch ein Grund, warum<br />
Interventionen, die in anderen Berufsgruppen akut helfen<br />
können, für Winzer keine Option sind. „Einen Winzer<br />
kann man nicht mal eben vier oder sechs Wochen krankschreiben“,<br />
sagt Sascha Müller. „Auch ein Kontaktabbruch<br />
oder eine Trennung bei familiären Problemen hat in<br />
diesen Berufen eine ganz andere Dimension. Berufliches<br />
und Privates sind einfach viel enger verwoben“, ergänzt<br />
Carola Benn.<br />
Schwierige Beziehungen, beispielsweise<br />
zwischen den Generationen oder in der<br />
Partnerschaft, gehören zu den Auslösern,<br />
sich Hilfe von außen zu holen. „Kontroversen<br />
mit Schwiegereltern drehen sich oft um<br />
Zuständigkeiten und Kompetenzen“, weiß Stefan<br />
Adelsberger. Im konkreten Kontext lässt sich oft<br />
nicht trennen, ob Vater und Kind oder Seniorchef und<br />
Juniorchef miteinander sprechen. Bei Betriebsübergaben<br />
brechen solche Spannungen auf, Generationenkonflikte<br />
sorgen für hohe psychische Belastung – die zu den<br />
üblichen Anforderungen hinzukommt.<br />
Zu diesen Problemfeldern müssen sich Winzer mit<br />
Wetterextremen und daraus folgenden Schäden, der<br />
ökonomischen Krise der Weinbranche, Preisdruck und<br />
der gesellschaftlichen Wahrnehmung auseinandersetzen.<br />
„Die Stimmung in der Gesellschaft geht den<br />
Menschen sehr unter die Haut. Sie trifft den Selbstwert<br />
und die eigene Wertschätzung“, erlebt Carola Benn die<br />
Wahrnehmung ihrer Anrufer. Wie weit solche gesellschaftliche<br />
Ausgrenzungen gehen können, beschreibt<br />
ein Bericht der Allgemeinen Zeitung in Mainz: „Mein<br />
Sohn wurde in der Schule wegen des Berufs seines Vaters<br />
gemobbt“, erzählt darin ein von Depression und Burnout<br />
betroffener Winzer. Das Mobbing führte zu einem<br />
Selbstmordversuch des Jugendlichen. Er überlebte<br />
nur knapp. Für den erschütterten Vater ein Beispiel<br />
für die gesellschaftlichen Vorurteile ist das Thema<br />
Pflanzenschutz. „Die spritzen alles kaputt, heißt es<br />
immer“, wird er zitiert, „das nimmt mich mit, dass man<br />
immer so am Pranger steht.“<br />
Viele Anrufe aus dem Weinberg oder<br />
vom Traktor<br />
In jüngster Zeit hat die Berichterstattung über die<br />
Belastungen in grünen Berufen wie dem Weinbau<br />
deutlich zugenommen. Das macht sich bei den<br />
Hilfsangeboten bemerkbar: Viele Krisentelefone<br />
werden zwar noch „heimlich“ vom Traktor aus oder<br />
im Weinberg angerufen. Doch es wächst die Bereitschaft,<br />
sich Hilfe zu holen. „Nach Berichten in den Medien zum<br />
Thema steigen die Anruferzahlen“, berichtet Stefan<br />
Adelsberger. „Früher haben klassisch eher Frauen<br />
angerufen, inzwischen sind es zu 50 Prozent Männer.<br />
Sie haben erkannt, dass Beratung nichts Schlechtes ist,<br />
dass man sich Kompetenz herbeirufen kann“, hat auch<br />
Sascha Müller beobachtet. „Psychische Belastungen<br />
sind heute weniger stigmatisiert“, macht Carola Benn<br />
ähnliche Erfahrungen. Besonders viele Anrufe kommen<br />
nach Arbeitsspitzen wie der Erntezeit oder rund um die<br />
Weihnachtszeit, wenn die Arbeitsbelastung weniger<br />
wird und die Familie ungewohnt viel Zeit miteinander<br />
verbringt.<br />
Richtig schwierig wird es, wenn Winzer ein<br />
Alkoholproblem haben. „Wir arbeiten auch mit Ansätzen<br />
wie kontrolliertem Trinken“, erklärt Sascha Müller seinen<br />
Ansatz. Das ist aber nicht nur für die Betroffenen herausfordernd,<br />
sondern auch für den Pfarrer. Nicht immer<br />
gelingt es, eine gute Lösung zu finden. Wenn Telefonate<br />
oder die angebotenen Gespräche nicht ausreichen oder<br />
eine ernsthafte Krise vorliegt, helfen die Psychologen,<br />
eine therapeutische Anlaufstelle zu finden.<br />
90 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin
Test: Aveine Aerator<br />
Sanfte Tannine<br />
mit Technik für<br />
Herzoperationen<br />
Bis tanninbittere Weine in seidenweiche Schmeichler<br />
verwandelt sind, vergehen beim Karaffieren oft<br />
Stunden. Der Aveine Aerator will das direkt beim<br />
Einschenken erledigen. Wir haben getestet, was die<br />
patentierte Belüftungstechnik leistet.<br />
Text: Matthias Stelzig, Fotos: Aveine
Monastrell und 10 Cabernet Sauvignon sind korrekt. Zu<br />
Stil, Fassausbau, Alterungspotenzial und ob Bio oder<br />
vegan, erfährt man aber nichts. Aveine liefert zudem<br />
einen Link zu Google Maps mit der genauen Lage,<br />
Öffnungszeiten und Telefonnummer des Weinguts. Im<br />
Test wurde aber schnell klar: Oft fehlen diese Daten<br />
komplett. Es passieren auch Fehler: Wir fanden etwa<br />
falsche Alkoholgehalte oder unvollständige Angaben zu<br />
den Rebsorten.<br />
Beim 2017-er Chablis des Bio-Winzers<br />
Jean-Marc Brocard wird der Aveine Aerator<br />
ebenfalls fündig, allerdings nur mit<br />
Jahrgang 2018. Mit einer Verlässlichkeit<br />
von 75 Prozent empfiehlt er für ihn drei<br />
Stunden Belüftungszeit. Direkt aus der Flasche hat der<br />
Chardonnay Noten von Kalk und etwas Pappe, vegetabil,<br />
rauchig, Champignons. Am Gaumen dicht, sehr feines<br />
Holz, rosa Grapefruit, reifer Cox Orange. Mit einer<br />
Sauerstoffzufuhr, die drei Stunden Belüftung entspricht,<br />
sind wir in einer anderen Welt. Schießpulver herrscht<br />
in der Nase vor, etwas Apfelkompott und schwarzer<br />
Pfeffer. Auf der Zunge feine Butter, reife Frucht, ein<br />
Touch tropische Noten. Nach zwölf Stunden ist das<br />
Schießpulver verschossen, pflanzliche Aromen, etwas<br />
nasser Stein, tropische Frucht. Nach 24 Stunden wird<br />
das Ganze noch schwächer. Ähnlich zuverlässig wie hier<br />
und mit dem Luzón verliefen fast alle unserer Tests.<br />
So kann man die gewählte Belüftungszeit mit dem<br />
Durchschnitt der Community vergleichen. Diese Daten<br />
der Nutzer erweitern zugleich die Datenbasis der<br />
Wein-Datenbank.<br />
Überarbeitete App in Planung<br />
„Jede Verkostungsnotiz wird von einem unserer 15<br />
Teammitglieder auf Qualität geprüft und erst danach<br />
für den Algorithmus genutzt”, erklärt Naigeon. Der<br />
errechnet aus den Daten die Belüftungszeit anhand von<br />
Jahrgang, Rebsorte, Herkunft und weiteren Parametern.<br />
„In Zukunft wollen wir noch feinere Unterscheidungen<br />
treffen”, berichtet er, „dabei erhält auch der älteste<br />
Aerator jedes Update.“ Das Warten auf ein neues Modell<br />
lohnt sich also nicht.<br />
Doch Nicolas Naigeon will nicht nur eine das Gerät<br />
ergänzende Wein-App mitliefern, sondern definiert<br />
sie selbstbewusst als „Gold-Standard Social Media-<br />
Plattform für Wein”. Doch selbst große Tasting-Apps<br />
wie Vivino und Cellartracker haben das nie geschafft.<br />
Im Testzeitraum waren fast nur Profis, Sommeliers und<br />
Weinfans mit sehr viel Sachkenntnis in der Community<br />
unterwegs. Daher waren auch die Verkostungsnotizen<br />
sehr brauchbar.<br />
Am Abend ein Glas Wein genießen? Und<br />
nichts ist für Sie dabei überflüssiger<br />
als Technik, Gadgets und Smartphone?<br />
Dann lesen Sie bitte trotzdem weiter. Der<br />
„Aveine Aerator“ aus Frankreich ist ein<br />
Flaschenaufsatz, der beim Einschenken das fein dosierte,<br />
oft stundenlange Belüften von Weinen in der Karaffe<br />
reproduziert. Die zugehörige App findet sogar heraus,<br />
wie lange der Wein der Wahl benötigt. Das Prinzip des<br />
Aerators: Zeit einstellen, einschenken und genießen.<br />
Die edel gestaltete, schwarze Pappschachtel öffnet sich<br />
leise saugend und erinnert an ein Apple-Smartphone<br />
– wohl nicht ganz zufällig. Der Flaschenaufsatz mit<br />
patentierter Technik aus Silizium und Aluminium liegt<br />
angenehm schwer in der Hand, das Display leuchtet<br />
automatisch auf. Als Basisfunktion kann man den<br />
Schieberegler von einer bis zu 24 Stunden einstellen und<br />
so die Belüftungszeit vorwählen, die der Aerator beim<br />
Einschenken durch genau dosierte Sauerstoffzufuhr<br />
reproduziert. Doch das mit Innovationspreisen ausgezeichnete<br />
Gerät hat mit 449 Euro auch einen ambitionierten<br />
Listenpreis. Im Test wollen wir herausfinden,<br />
was der Aveine Aerator dafür zu bieten hat.<br />
App und Algorithmus für die richtige<br />
Luftzufuhr<br />
Als ersten Schritt installieren wir zunächst die<br />
zugehörige App auf dem Smartphone oder dem Tablet.<br />
Sie findet den Aerator sofort über Bluetooth. Nun<br />
fotografiert man mit der App das Etikett des Weins,<br />
der belüftet werden soll. Die Aerator-App erkennt es<br />
sofort und stellt die von einem Algorithmus auf Basis<br />
von Profi-Bewertungen errechnete Dekantierzeit über<br />
Bluetooth am Gerät ein. Doch was bringt das digitale<br />
Gerät im Vergleich zum klassischen Karaffieren? Da nur<br />
die Weinmenge, die ins Glas fließt, mit dem innovativen<br />
Verfahren belüftet wird, haben wir dazu einen unbelüfteten<br />
Wein ins zweite Glas eingeschenkt und ihn darin<br />
ruhen lassen. So konnten wir den Zustand des Weins im<br />
Zeitverlauf direkt vergleichen. In unserem Test ist es der<br />
„Por tí“ von Luzón aus der spanischen Region Jumilla.<br />
Drei Stunden belüften ist der angegebene Wert, den<br />
das System mit hundertprozentiger „Aeration reliability“<br />
angibt. Darauf müsste also Verlass sein.<br />
Direkt aus der Flasche gibt es viel reife, schwarze<br />
Kirsche und Erdbeere, dazu etwas Baumrinde. Die Säure<br />
ist angenehm frisch, das Tannin ist ein bisschen eckig,<br />
aber fein. Nach drei Stunden ist die Frucht weicher und<br />
dichter mit einem Touch Cassis, dazu feine Kräuter,<br />
Lakritz – und die erhofft milden Tannine. Noch eine<br />
Stunde später: Hier sind die Tannine sogar noch etwas<br />
härter als vor dem Dekantieren. Nach zwölf Stunden:<br />
Der Wein wirkt matt. Der Aveine hat in diesem Test also<br />
eindeutig richtig gelegen. Genau so wünscht man sich<br />
das Tuning eines jungen Weins.<br />
Etikett-Erkennung und fehlende Daten<br />
Hat die App das Etikett richtig erkannt, liefert sie<br />
neben Informationen wie Herkunft und Lage weitere<br />
Analysedaten: 15 Prozent Alkohol, 90 Prozent<br />
Sauerstoff-Anreicherung wie bei der<br />
Herzoperation<br />
Die Geschichte des Firmengründers Nicolas Naigeon<br />
erinnert ein wenig an Gregg Lambrecht, den<br />
Erfinder von Coravin. Als Kind einer burgundischen<br />
Winzerfamilie studierte er Ingenieurswesen und spezialisierte<br />
sich auf Biomedizin. Dabei begegnete ihm<br />
eine Methode zur Sauerstoffanreicherung des Bluts<br />
bei Herzoperationen. Das war die Geburt des Patents –<br />
und Naigeons Geschäftsidee. Im Gegensatz zu anderen<br />
Ausgießern, die den hindurch fließenden Wein je<br />
nach Durchflussmenge belüften und nicht einstellbar<br />
sind, dosiert der Aveine mit seiner elektrischen<br />
Sauerstoffpumpe sehr präzise, bei Bedarf sogar deutlich<br />
mehr, als mit dem sogenannten „Venturi-Effekt” möglich<br />
ist. Damit lässt sich der Zeitraum präzise reproduzieren,<br />
den der Wein vor dem Einschenken in der Karaffe<br />
bleiben müsste. „Wir injizieren in Anzahl und Größe<br />
genau kalibrierte Luftblasen“, erklärt Nicolas Naigeon<br />
das Prinzip, „und die sind jederzeit reproduzierbar”.<br />
Die zugehörige App ist sehr professionell<br />
gestaltet. Man kann sich ein persönliches<br />
Profil mit Bild und Informationen nach Wahl<br />
anlegen, sich mit anderen Usern vernetzen,<br />
ihnen folgen, sich folgen lassen – oder sein<br />
Profil privat halten. Viele Features lassen sich einstellen,<br />
etwa Push-Mitteilungen zu neuen Kommentaren,<br />
Followern und Updates. Wer darf mein Profilbild<br />
sehen? Wer darf mir schreiben, meine Kommentare,<br />
meine Statistik lesen? Mit Kritiken verdient man sich<br />
Anerkennung. Schon nach etwa 38 Eingaben ist man ein<br />
„Wine seeker“ im Konfettiregen. Auch die Weine, deren<br />
Etikett man hat erkennen lassen, werden gespeichert.<br />
Doch beim Aveine gibt’s noch einiges Potenzial zur<br />
Verbesserung: Bei unserer erweiterten Stichprobe mit<br />
über 50 Weinsuchen war längst nicht jedes Etikettenfoto<br />
ein Treffer. Offensichtlich ist die Datenbasis noch nicht<br />
groß genug. Mit französischen Weinen funktioniert<br />
das System am besten, mit Italienern und Spaniern<br />
schon weniger. Die Zahl der Weine aus Kalifornien,<br />
Deutschland, Portugal, Griechenland und anderen<br />
Ländern ist eher dürftig. So war im Test ein weltweit<br />
bekannter Wein wie „ViñaSol“ von Torres ebenso wenig<br />
zu finden wie der Chassagne-Montrachet Premier Cru<br />
des Burgund-Handelshauses Louis Jadot.<br />
Fazit<br />
Für wen taugt der Aveine Aerator? Die patentierte<br />
Belüftungstechnik funktioniert sehr gut. Das größte<br />
Potenzial liegt aber im Profibereich: Ein Sommelier,<br />
der seine Weine kennt, präsentiert sie direkt nach<br />
dem Einschenken in optimal karaffiertem Zustand,<br />
ebenso Winzer und Händler ohne Wartezeit vor<br />
ihren Kunden. Bei sehr alten Jahrgängen, die oft zu<br />
lange belüftet werden, könnte das Gerät zudem manchen<br />
reifen Wein retten. Für Weinfreunde ist Social<br />
Media-Affinität von Vorteil, verständlich ist die App<br />
aber für alle. Wenn auch nicht unbedingt erschwinglich.<br />
Kleiner Trost: Wer den Aveine Aerator trotz<br />
des Preises kauft, versteht mit ziemlicher Sicherheit<br />
genug von Wein. Deshalb kann man sich auch ganz<br />
gut auf dessen Belüftungsempfehlungen verlassen.<br />
Für Profis kann sich die Investition aufgrund des reduzierten<br />
Aufwands fürs Dekantieren und Reiningen der<br />
Karaffen schon lohnen. Für private Liebhaber ist er<br />
hingegen ein teurer, aber durchaus feiner Spaß.<br />
94 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 95
Angebote unserer Partner<br />
Schaum<strong>wein</strong><br />
Bio-Wein<br />
Champagne Characters GmbH<br />
www.champagne-characters.com<br />
Alter Messeplatz 6<br />
D-80339 München<br />
everChamp<br />
www.everchamp.de<br />
Jahnstraße 71<br />
D-40215 Düsseldorf<br />
Dr. Olaf Nitzsche Weinhandel<br />
www.bio<strong>wein</strong>-erlesen.de<br />
Lichtenhainer Str. 6<br />
D-07745 Jena<br />
Vinoverde - Bio<strong>wein</strong>handel<br />
www.vinoverde.de<br />
Davenstedter Straße 60<br />
D-30453 Hannover<br />
my-Biowine<br />
www.my-bio<strong>wein</strong>.de<br />
Feiltzschstraße 3<br />
D-87700 Memmingen<br />
Weingut Stefan Bardorf<br />
www.<strong>wein</strong>gut-bardorf.com<br />
Ochsenfurterstraße 4<br />
D-97236 Randersacker<br />
Wein aus Deutschland<br />
Nur Gutes<br />
nurgutes.de<br />
Bosinks Kamp 10<br />
D-48531 Nordhorn<br />
Weingut August Eser<br />
www.eser-<strong>wein</strong>.de<br />
Friedensplatz 19<br />
D-65375 Oestrich-Winkel<br />
Weinfurore e.K.<br />
www.<strong>wein</strong>furore.de<br />
Neumarkter Straße 55<br />
D-81673 München<br />
Wildschütz Weinkosthandel<br />
<strong>wein</strong>kosthandlung.com<br />
Riehlstraße 4<br />
D-83707 Bad Wiessee<br />
Rinke Weine<br />
www.<strong>wein</strong>gut-rinke.de<br />
Hauptstr. 4<br />
D-54318 Mertesdorf<br />
Wein aus Italien<br />
Harald L. Bremer GmbH<br />
www.bremer<strong>wein</strong>.de<br />
Efeuweg 3<br />
D-38104 Braunschweig<br />
Bavarian House GmbH<br />
www.vineola.de<br />
Marktplatz 24<br />
D-89312 Günzburg<br />
LaSelva Toskana Feinkost<br />
www.laselva.bio<br />
Pasinger Straße 94<br />
D-82166 Gräfelfing<br />
Enoteca italiana<br />
www.enoteca-italiana.de<br />
Andreasstraße 10<br />
D-93059 Regensburg<br />
Weinhaus Dosch<br />
www.<strong>wein</strong>haus-dosch.de<br />
Haager Straße 30<br />
D-85435 Erding<br />
Castello del Gusto<br />
www.castellodelgusto.de<br />
Dürener Straße 231<br />
D-50171 Kerpen<br />
Vino Italiano<br />
www.vino-italia.shop<br />
Schrangenstraße 7<br />
D-23909 Ratzeburg<br />
Internationale Weine<br />
Jacovin GmbH<br />
www.jacovin.de<br />
Am Sandberg<br />
D-66333 Völklingen-Ludweiler<br />
La Tienda GmbH & Co. KG<br />
www.la-tienda.de<br />
Urftstraße 99-101<br />
D-41239 Mönchengladbach<br />
Urbanwines.de<br />
urbanwines.de<br />
Buttermarkt 17<br />
D-36037 Fulda<br />
Weinunikate<br />
<strong>wein</strong>unikate.com<br />
Osterwaldstr. 141<br />
D-80805 München<br />
Vinothek Boller Weine<br />
www.boller-<strong>wein</strong>e.de<br />
Stettener Straße 1<br />
D-79801 Hohentengen a.H.<br />
Wein aus Frankreich<br />
C & D Weinhandelsges.mbH<br />
www.c-und-d.de<br />
Giesdorfer Allee 103<br />
D-50997 Köln<br />
Pinard de Picard GmbH & Co.KG<br />
www.pinard.de<br />
Alfred Nobel Allee 28<br />
D-66793 Saarwellingen<br />
Domaine de Bosc Long SAS<br />
www.domaine-bosclong.com<br />
Obere Weinbergstraße 6<br />
D-74223 Flein<br />
Bernd Gröber, Villa Vitis<br />
www.bordeaux<strong>wein</strong>.de<br />
Lichtenauer Weg 87<br />
D-35396 Giessen<br />
Wein aus Ungarn<br />
Borbox GmbH<br />
www.borbox.de<br />
Elbdeich 6<br />
D-21423 Drage<br />
Wein aus Portugal<br />
O Vinho Portugal Import<br />
www.ovinho.de<br />
Am Grün 52<br />
D-35037 Marburg<br />
Portugal Products Behn<br />
www.portugalproductsbehn.de<br />
Volkmarsdorfer Straße 12<br />
D-38464 Groß Twülpsted<br />
Wein aus Spanien<br />
Vinos Barron GmbH<br />
www.vinos-barron.de<br />
Gewerbering 1<br />
D-86922 Eresing<br />
Wein aus Südafrika<br />
Capreo GmbH<br />
www.capreo.com<br />
Gildeweg 10<br />
D-46562 Voerde<br />
Wein aus Neuseeland<br />
Pazifiktropfen GmbH<br />
www.pazifiktropfen.de<br />
Wacholderweg 12<br />
D-71111 Waldenbuch<br />
Weine und mehr<br />
Dienstleister<br />
Wein Tours<br />
Wein Infos<br />
Historische Senfmühle<br />
www.senfmuehle.de<br />
Laufenstraße 116 - 124<br />
D-52156 Monschau<br />
Metwabe<br />
www.metwabe-shop.com<br />
Am Nordkanal 44<br />
D-47877 Willich<br />
Culinaria Italia GmbH<br />
www.culinaria-shop.com<br />
Nürnberger Straße 164<br />
D-96050 Bamberg<br />
mein-<strong>wein</strong>handel.de<br />
www.mein-<strong>wein</strong>handel.de<br />
Zimmersmühlenweg 11<br />
D-61440 Oberursel<br />
Weinist GmbH<br />
<strong>wein</strong>kollektion.com<br />
Auf den Gänsewiesen 18 a<br />
D-65835 Liederbach<br />
Weinhaus Sued<br />
<strong>wein</strong>haus-sued.de<br />
Marktstraße 27<br />
D-50968 Köln<br />
eurosoft<br />
www.eurosoft.net<br />
Phoenixseestraße 24<br />
D-44263 Dortmund<br />
StepoVino Logistik OHG<br />
www.stepovino-logistik.de<br />
Schottener Str. 9<br />
D-61200 Wölfersheim<br />
Amtskeller Slow Travel Reisen<br />
www.<strong>wein</strong>-und-kulturreisen.de<br />
Färbergasse 2<br />
D-75236 Kämpfelbach<br />
Österr. Agrarverlag<br />
www.zeitfuergenuss.at<br />
Sturzgasse 1a<br />
A-1140 Wien<br />
Alle Infos zur Buchung<br />
bei <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> finden Sie mit<br />
diesem QR-Code.<br />
https://<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>/magazin-staffel<br />
96 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin Anzeige<br />
<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 97
Impressum<br />
07.-09. FEBRUAR 2025<br />
Station Berlin<br />
Luckenwalder Straße, 10963 Berlin<br />
Anmeldung für<br />
Aussteller hier:<br />
wmb.<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />
Wein-Plus GmbH<br />
Wetterkreuz 19<br />
D-91058 Erlangen<br />
http://<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />
09131 / 7550-0<br />
info@<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />
Verleger und<br />
Herausgeber<br />
Alexander Schreck<br />
(V.i.S.d.P.)<br />
Utz Graafmann<br />
Verkostung<br />
Marcus Hofschuster<br />
Kim Schreiber<br />
Anke Nägel<br />
Redaktion<br />
Uwe Kauss<br />
Raffaella Usai<br />
Alexander Lupersböck<br />
Texte<br />
Kristine Bäder<br />
Utz Graafmann<br />
Marcus Hofschuster<br />
Alexander Lupersböck<br />
Anke Sademann<br />
Carsten M. Stammen<br />
Matthias Stelzig<br />
Norbert Tischelmayer<br />
Raffaella Usai<br />
Layout und<br />
Gestaltung<br />
Melanie Bockelmann<br />
Oliver Štavljanin<br />
Fotografie<br />
123rf<br />
Allianz gegen<br />
Rechtsextremismus<br />
Imre Antal<br />
Restaurant Aelium<br />
Aveine<br />
José I. Berdón<br />
Boston University<br />
Consorzio Chianti Classico<br />
Dominio de Atauta<br />
DWI (deutsche<strong>wein</strong>e.de)<br />
DWM (Deutsche Wein<br />
Marketing GmbH)<br />
Envato<br />
Luca Fumero<br />
Alexander Lupersböck<br />
Berny Meyer<br />
Fotostudio Eidens-Holl /<br />
Mittelrhein-Wein e. V<br />
ÖWM WSNA<br />
BK-Productions / Pfalz<strong>wein</strong><br />
e. V.<br />
Kai Mehn / Pfalz<strong>wein</strong> e.V.<br />
Anke Sademann<br />
Matthias Stelzig<br />
Südtirol Wein<br />
Raffaella Usai<br />
UVic<br />
Alexander Zeise (<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>)<br />
Marketing,<br />
Kooperationen<br />
und Anzeigen<br />
Christian Schwert<br />
Carsten M. Stammen<br />
W.P. Katrin Walter<br />
Anzeigen<br />
Comte - Reinhold Schuster<br />
DWM - Deutsche Wein<br />
Marketing GmbH<br />
ÖWM - Österreich Wein<br />
Marketing GmbH<br />
ff.k / Ribera del Duero<br />
einfach geniessen<br />
Südtirol Wein<br />
Lukas Kuhn (Backspiel)<br />
WIN Devenlopment<br />
VDP.Die Prädikats<strong>wein</strong>güter<br />
Druck<br />
Westermann DRUCK | pva.<br />
Georg-Westermann-Allee<br />
66<br />
D-38104 Braunschweig<br />
Vertrieb<br />
Wein-Plus GmbH<br />
Wetterkreuz 19<br />
D-91058 Erlangen<br />
Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere dürfen Nachdruck, Aufnahme in Online-<br />
Dienste und im Internet sowie Vervielfältigung auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-<br />
ROM etc. nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung der Rechteinhaber erfolgen.