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Deutschland € 9,90 Österreich € 10,90 Italien € 12,90 Spanien € 12,90 Schweiz CHF 14.90<br />

Die Zukunft des Barolo<br />

Federica Boffa Pio von Pio Cesare über kompromisslose<br />

Qualität, Understatement und ihren Sprung ins kalte Wasser<br />

4 2 6 2 4 1 4 3 9 0 0 6 1<br />

Verkostung:<br />

Chianti Classico<br />

300 Weine im Vergleich: Der<br />

Klassiker trotzt dem Klimawandel<br />

Wie Riesling<br />

zum Essen passt<br />

Überraschende Food Pairing-<br />

Tipps von Elena Rameder<br />

Burnout von<br />

Winzern<br />

Wie psychologische Krisen-<br />

Hotlines helfen


Wein hat so viele Facetten. Er<br />

bietet unendlich viel Genuss,<br />

ist zugleich ein globales<br />

Business, Teil einer anspruchsvollen<br />

Arbeitswelt, Objekt<br />

der Gesundheits- und Umweltpolitik und, und, und…<br />

Es geht also um viel mehr als nur um Trauben und<br />

Tradition. Dies wollen wir in diesem Heft für Sie<br />

abbilden. So wartet diesmal eine große Verkostung<br />

von Chianti Classico auf Sie. Die Bedingungen<br />

für den Weinbau in dieser Region werden durch<br />

den Klimawandel deutlich verändert. Wie gut die<br />

Weine den negativen Einflüssen trotzen können,<br />

haben unsere Verkoster Kim Schreiber und Marcus<br />

Hofschuster präzise bewertet.<br />

Von großen Veränderungen berichtet auch Federica<br />

Boffa Pio vom bekannten Barolo-Weingut Pio Cesare<br />

im Titel-Interview. Mit nur 23 Jahren musste sie das<br />

Weingut nach dem Tod ihres Vaters übernehmen<br />

– und wurde damit zu einer der jüngsten<br />

Weinmacherinnen Italiens. Die Winzerinnen und<br />

Winzer ihrer Generation haben aber einen ganz<br />

anderen Blick auf ihre Weinberge, ihren Erfolg und<br />

die großen Veränderungen, vor denen sie stehen.<br />

Was sie zu erzählen hat, ist ein neuer Blick auf eine<br />

uralte Tradition: Alles muss sich ändern, damit es<br />

bleibt, wie es ist.<br />

In dieser Ausgabe berichten wir außerdem über die<br />

Dominio de Atauta im Ribera del Duero, die ihren<br />

Wein auf 56 ha wurzelechten, bis zu 190 Jahre alten<br />

Rebstöcken mit kleinstem Ertrag auf 1.000 Metern<br />

Höhe produziert. Weiter haben wir den heftigen<br />

Streit in der deutschen Weinszene über Männer,<br />

Weinbotschafter und Weinhoheiten in Deutschland<br />

für Sie zusammengefasst, testen einen innovativen,<br />

digitalen Weinbelüfter mit App und lassen die<br />

deutsch-österreichische Sommelière Elena Rameder<br />

erklären, welche Speisen sich mit Riesling kombinieren<br />

lassen. Ihre Tipps überraschen – und diese<br />

Frage ist bei weitem keine, die sich einfach beantworten<br />

ließe.<br />

Ich wünsche viel Genuss und Vergnügen!<br />

Ihr<br />

07.-09. FEBRUAR 2025<br />

Station Berlin<br />

Luckenwalder Straße, 10963 Berlin<br />

Anmeldung für<br />

Aussteller hier:<br />

Alexander Schreck<br />

(Herausgeber)<br />

@<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

@<strong>wein</strong><strong>plus</strong><br />

wmb.<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>


News+Stories<br />

22<br />

Montenegro: Reisen zum Wein<br />

82<br />

Streit um die Weinkönigin<br />

10<br />

Federica Boffa Pio<br />

Weingeschichte(n)<br />

06<br />

Wie die Bordeaux-Klassifizierung von<br />

1855 entstand<br />

Schon gewusst?<br />

09<br />

Die größten Weinfässer der Welt<br />

Interview<br />

10<br />

16<br />

Federica Boffa Pio: „Ich hoffe, dass meine<br />

Generation die Probleme anpackt“<br />

Dominio de Atauta: „Ohne unser Engagement<br />

gäbe es hier keinen Weinbau mehr“<br />

30<br />

Streit um Alkohol-Richtlinien der WHO<br />

16<br />

Dominio de Atauta<br />

Reportage<br />

30<br />

Wie eine Abstinenz-Bewegung die<br />

Alkoholpolitik der WHO prägt<br />

82<br />

Königliche Kontroverse: Weinbranche<br />

zwischen Tradition und Zeitgeist<br />

88<br />

Überlastung und Burnout von Winzern:<br />

Heimliche Anrufe aus dem Weinberg<br />

22<br />

Wein & Reise<br />

Wine Flight: Montenegro – Wein<br />

zwischen Adria und schwarzen Bergen<br />

68<br />

Verkostung: Silvaner<br />

92<br />

Im Test: Ausguss-Dekantierer<br />

92<br />

Burnout von Winzern<br />

Verkostung<br />

48<br />

56<br />

Unsere aktuellen Lieblings<strong>wein</strong>e<br />

Verkostung: Chianti Classico<br />

Der Klassiker trotzt dem Klimawandel<br />

68<br />

Verkostung: Silvaner<br />

Denn sie wissen, was sie tun<br />

Food-Pairing<br />

38<br />

42<br />

Riesling: der Unkombinierbare<br />

Rezept: Herbstlicher Feldsalat mit<br />

glasierten Trauben, Birnen und Parmesan<br />

56<br />

Verkostung: Chianti Classico<br />

38<br />

Food-Pairing: Riesling<br />

42<br />

Rezept: Herbstlicher Feldsalat<br />

92<br />

80<br />

86<br />

Test<br />

Alltagstest: Aveine Aerator, Sanfte Tannine<br />

mit Technik für Herzoperationen<br />

Business<br />

Business-Rahmenverträge<br />

bei <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

Utz Graafmann:<br />

Initiative gegen Rechts<br />

4 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin


Weingeschichte(n)<br />

Wie die Bordeaux-Klassifizierung<br />

von 1855 entstand<br />

Im Jahr 1855 wurde die bis heute gültige Rangliste der Bordeaux-Weine vom linken Ufer<br />

der Gironde erarbeitet. Sie beruht aber nicht auf der Qualität der Lagen, sondern auf dem<br />

Ruf der Güter und den Handelspreisen der Weine. In 170 Jahren gab es nur eine Änderung.<br />

GROSSE KUNST.<br />

OHNE ALLÜREN.<br />

Text: Norbert Tischelmayer, Alexander Lupersböck, Fotos: 123rf<br />

Die Bordeaux-Klassifizierung von 1855 geht<br />

auf einen Wunsch des damaligen Kaisers<br />

Napoleon III. zurück. Für die in diesem<br />

Jahr in Paris stattfindende Weltausstellung<br />

beauftragte er die Handelskammer von<br />

Bordeaux, „eine vollständige Liste der klassifizierten<br />

Bordeaux-Rot<strong>wein</strong>e sowie unserer großen Weiß<strong>wein</strong>e”<br />

zu erarbeiten. Die Idee einer Klassifizierung war<br />

nicht neu: Schon vorher waren bis zu 25 inoffizielle<br />

Klassifikationen entstanden.<br />

Die zu dieser Zeit noch wenig bekannten Appellationen<br />

des rechten Dordogne-Ufers wie St. Émilion und Pomerol<br />

unterstanden der Handelskammer von Libourne und<br />

wurden daher gar nicht berücksichtigt.<br />

Die Verantwortlichen der Handelskammer von Bordeaux<br />

konnten sich zudem auf keine Regeln einigen und<br />

delegierten die Aufgabe an das „Syndicat des courtiers<br />

de commerce de Bordeaux“, also die Vereinigung der<br />

Weinmakler. In der kurzen zur Verfügung stehenden<br />

Zeitspanne stellten die Makler eine Rangliste zusammen.<br />

Die basierte aber nicht auf den Verkostungen aktueller<br />

Weine, sondern vor allem auf den Verkaufspreisen der<br />

vergangenen 100 Jahre. Der Grund: Diese Daten hatten<br />

die Experten des Syndicats in ihren Archiven sofort<br />

verfügbar. Damit war der kaiserliche Auftrag schnell<br />

ausgeführt: Die teuersten Weine wurden als die besten<br />

bewertet. Auch die Reputation der Châteaux im Handel<br />

und der damalige Besitzstand der Eigentümer wurden<br />

berücksichtigt. Im Unterschied zur 1955 eingeführten<br />

Klassifikation von St.Émilion spielten Veränderungen<br />

der Rebflächen oder ein Eigentümerwechsel dabei keine<br />

Rolle. Somit gilt der Name des Château bis heute als<br />

unveränderliches Qualitätsmerkmal und Markenzeichen.<br />

Der Maklerverband erklärte, es gebe „keine qualitative<br />

Reihung innerhalb einer Stufe”, die aufgenommen<br />

Châteaux seien als „ebenbürtig” anzusehen. Dagegen<br />

spricht aber, dass die Weine weder alphabetisch noch<br />

nach Gemeinden geordnet wurden. Das Komitee reihte<br />

also vermutlich sehr wohl innerhalb der Gruppen, wollte<br />

dies aber nicht zugeben, um zu erwartende Proteste<br />

zu verhindern. Innerhalb der Klassifikation gab es nur<br />

eine einzige Änderung: 1973 wurde Château Mouton<br />

Rothschild zum Premier Cru hochgestuft, was wohl der<br />

unermüdlichen Lobbyarbeit des damaligen Besitzers<br />

Philippe de Rothschild zu verdanken ist.<br />

Die Klassifikation von 1855 spiegelt den heutigen Markt<br />

nicht mehr vollständig wider. Der britische Autor<br />

Benjamin Lewin MW kritisiert sie in seinem Buch „What<br />

price Bordeaux?“: Der heutige Weinbergsbesitz vieler<br />

Châteaux entspreche nicht mehr dem von 1855, zudem<br />

habe es etliche Besitzerwechsel gegeben. Trotzdem hat<br />

sie nach wie vor große Bedeutung für die Flaschenpreise<br />

im Fine Wine-Handel – und wird deshalb von den<br />

Weingütern gerne noch immer zu Marketingzwecken<br />

verwendet.<br />

Weinlexikon<br />

Mehr Weingeschichte(n) gibt’s hier:<br />

glossar.<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>/<br />

bordeaux-klassifizierung<br />

Gilt die Klassifizierung noch?<br />

Am 18. April 1855 gab der Maklerverband seine<br />

Rangliste der „besten Weine” bekannt. Sie sei keine<br />

Momentaufnahme, sondern das „Ergebnis einer mehr<br />

als hundert Jahre alten Entwicklung“. In die Liste der<br />

Rot<strong>wein</strong>e wurden 61 von „Premiers Cru“ bis „Cinquièmes<br />

Cru“ eingeteilte Châteaux aufgenommen. Die Weiß<strong>wein</strong>e<br />

aus Barsac und Sauternes wurden in „Premiers Crus“ und<br />

„Deuxièmes Crus“ eingeteilt. Nur Château d’Yquem wurde<br />

als „Premieur Cru Classé Supérieur“ über alle anderen,<br />

also auch die Rot<strong>wein</strong>e, gestellt.<br />

Österreichs Weine sind daheim im<br />

Herzen Europas, wo kontinentale<br />

Wärme mit kühler Nordluft tanzt.<br />

In diesem einzigartigen Klima wachsen<br />

edle Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung<br />

– zu erkennen an der<br />

rotweißroten Banderole auf der Kapsel<br />

und der staatlichen Prüfnummer auf<br />

dem Etikett.<br />

österreich<strong>wein</strong>.at<br />

6 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin


Schon gewusst?<br />

Die größten Weinfässer der Welt<br />

Die größten Fässer der Welt werden nicht zur Lagerung von Wein<br />

verwendet. Sie dienen vor allem als Prestigeobjekte. Die größten<br />

benutzten Weinfässer sind neueren Ursprungs.<br />

Text: Norbert Tischelmayer, Alexander Lupersböck, Fotos: wikipedia / Immanuel Giel<br />

Holzfässer mit großem Volumen wurden<br />

schon im Mittelalter hergestellt. Meistens<br />

war es nicht die Intention der Erbauer,<br />

darin Wein oder andere Flüssigkeiten zu<br />

lagern. Sie wurden als Schaustücke und<br />

zum Prestige eines Herrschers hergestellt. Dass sich<br />

viele davon in Deutschland befinden, ist das Ergebnis<br />

eines im 16. Jahrhundert entbrannten Wettstreits<br />

zwischen den Kurfürsten der Pfalz und den Kurfürsten<br />

von Sachsen um den Besitz des größten Weinfasses.<br />

Das Fass mit dem heute weltgrößten Volumen steht in Bad<br />

Dürkheim an der Weinstraße: Es hat einen Durchmesser<br />

von 13,5 Metern, ist kein Weinbehälter, sondern wurde<br />

zum Restaurant umgebaut. Für dieses 1934 gebaute<br />

Fass waren 200 je 40 Meter hohe Tannen nötig. Die 178<br />

Fassdauben von je 15 Meter Länge und 15 Zentimetern<br />

Stärke bestehen aus jeweils einem Tannenbaum. Etwas<br />

kleiner ist das Fass in Ingelfingen im Nordosten von<br />

Baden-Württemberg. Es ist 9,40 Meter hoch, 18 Meter<br />

breit, 13,20 Meter tief und dient als Weinmuseum. Auch<br />

das riesige Fass des Champagnerhauses Mercier wurde<br />

nur zu Schauzwecken gebaut.<br />

Weinlexikon<br />

Mehr über die größten Fässer finden Sie im<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:lexikon:<br />

glossar.<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>/groesstes-fass-der-welt<br />

Das Dürkheimer Fass fasst 1,7 Mio. Liter.<br />

Das Riesenfass in Heidelberg wurde, da es undicht blieb,<br />

nur dreimal befüllt. Das 1594 fertiggestellte Gröninger<br />

Fass gilt als das älteste Riesenfass der Welt und wurde<br />

bis zu seiner Verlegung nach Halberstadt auch zur<br />

Weinlagerung genutzt. Das Tübinger Riesenfass in<br />

Tübingen hingegen konnte, weil es ebenfalls nicht dicht<br />

war, nur zweimal befüllt werden. Im Gegensatz dazu war<br />

das Cuvéefass der Sektkellerei Rotkäppchen in Freyburg<br />

immerhin von 1896 bis 1935 in Verwendung.<br />

Aktuelle Rekordhalter in Verwendung<br />

Für den auf Rot<strong>wein</strong> basierenden, französischen Aperitif<br />

Byrrh in der Region Pyrénées-Orientales wurde 1950<br />

ein stehendes Fass in der Region mit zehn Metern Höhe<br />

und 12,50 Metern Breite gebaut, das über eine Million<br />

Liter fasst. Die größten heute verwendeten Weinfässer<br />

stehen beim Piemont-Winzer Roberto Sarotto (47.800<br />

Liter) und dem Amarone-Weingut Tommasi (33.000<br />

Liter).<br />

Die zehn größten Holzfässer der Welt,<br />

gemessen am Volumen, sind:<br />

• Dürkheimer Fass:<br />

Bad Dürkheim/Pfalz, Deutschland – 1,7 Mio. Liter<br />

• Byrrh:<br />

Thuier/Pyrénées-Orientales, Frankreich<br />

– 1,0002 Mio. Liter<br />

• Ingelfinger Fass:<br />

Ingelfingen/Baden-Württemberg, Deutschland<br />

– 716.500 Liter<br />

• Heidelberger Fass:<br />

Heidelberg/Baden-Württemberg, Deutschland<br />

– 221.726 Liter<br />

• Mercier:<br />

Épernay/Marne, Frankreich – 160.000 Liter<br />

• Gröninger Fass (Halberstädter Fass):<br />

Halberstadt/Sachsen-Anhalt, Deutschland<br />

– 144.000 Liter<br />

• Rotkäppchen-Mumm:<br />

Freyburg/Sachsen-Anhalt, Deutschland<br />

– 120.000 Liter<br />

• Tübinger Riesenfass:<br />

Tübingen/Baden-Württemberg, Deutschland<br />

– 84.000 Liter<br />

• Sarotto:<br />

Neviglie/Piemont, Italien – 47.800 Liter<br />

• Tommasi:<br />

Pedemonte di Valpolicella/Venetien, Italien<br />

– 33.000 Liter.<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 9


Federica Boffa Pio über die Zukunft des Barolo<br />

„Ich hoffe, dass meine Generation<br />

die Probleme anpackt“<br />

Als ihr Vater 2021 unerwartet starb, übernahm Federica Boffa Pio mit 23 Jahren<br />

das renommierte Familien-Weingut Pio Cesare im Piemont. Raffaella Usai hat mit<br />

ihr über die Zukunft des Barolo gesprochen.<br />

Fotos: Luca Fumero<br />

Du bist mit 26 Jahren eine der jüngsten Winzerinnen<br />

der Welt in einer Leitungsposition. Wann war es für<br />

dich klar, dass du diesen Weg einschlagen würdest?<br />

Federica Boffa Pio: Ich bin im Weinberg und im Keller<br />

groß geworden. In unserer Familie war es üblich,<br />

Geschäftspartner und Freunde zuhause zu empfangen,<br />

meine Eltern haben mich auch schon als Kind auf Reisen<br />

mitgenommen. Daher war die Weinwelt früh mein natürliches<br />

Umfeld. Dass ich am Ende so jung Verantwortung<br />

übernehmen musste, hätte ich mir so kurz nach dem<br />

BWL-Studium zwar nicht gewünscht. Aber ich hatte<br />

keine andere Wahl.<br />

Als dein Vater im Jahr 2021 starb, warst du plötzlich verantwortlich<br />

für das Weingut. Wie hast du das geschafft?<br />

Federica Boffa Pio: Ich habe bereits während des<br />

Studiums im Betrieb gearbeitet. Nicht in Vollzeit, aber<br />

ich konnte in alles reinschnuppern. Obwohl mein Vater<br />

eine sehr dominante Persönlichkeit war, hat er versucht,<br />

mir Raum zu geben. Manchmal hat er mich auch ins<br />

kalte Wasser geschmissen. Wenn er das zu Lebzeiten<br />

nicht getan hätte, wäre ich heute womöglich nicht in der<br />

Lage, das Unternehmen zu führen.<br />

Was war sein wichtigster Ratschlag?<br />

Federica Boffa Pio: Mein Vater hat mir immer geraten,<br />

bescheiden zu bleiben und meine Taten für mich sprechen<br />

zu lassen. Die Marke Pio Cesare war nie grell und laut,<br />

sondern stets von Understatement gekennzeichnet.<br />

Außerdem hat er mich gelehrt, nie Kompromisse bei der<br />

Qualität zu machen. Und diese Einstellung hat uns seit<br />

seinem Tod gerettet.<br />

Inwiefern?<br />

Federica Boffa Pio: Als ich das Weingut übernommen<br />

habe, waren nicht alle Kunden davon überzeugt, dass<br />

ich Pio Cesare im Sinne meines Vaters weiterführen<br />

werde. Auch viele Weinjournalisten waren skeptisch. Es<br />

gibt immer noch einige, die seit seinem Tod nicht mehr<br />

zu uns kommen, um zu verkosten. Am Anfang war es<br />

sehr hart. Aber wir haben gezeigt, dass wir die Tradition<br />

fortführen.<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 11


Der Weinkeller von Pio Cesare ist<br />

gleichzeitig auch ein Museum.<br />

Federica Boffa Pio zeigt stolz den Pass<br />

ihres Urgroßvaters, der es ihm möglich<br />

machte, seine Weine früh im Ausland zu<br />

präsentieren.<br />

Wer ist wir?<br />

Federica Boffa Pio: Meine Cousins Cesare und<br />

Augusto stehen mir zur Seite. Es gibt bei uns keinen<br />

Exportmanager oder Technischen Direktor, sondern die<br />

Familie bespricht alles gemeinsam. Am Ende bin ich es<br />

aber, die Entscheidungen trifft – und die Verantwortung<br />

dafür trägt. Wein lebt zwar vom Storytelling, ist aber<br />

hartes Business. Die Zahlen müssen stimmen und ich<br />

muss meine 30 Angestellten bezahlen. Dafür bin ich fast<br />

200 Tage im Jahr unterwegs.<br />

Pio Cesare steht vor allem für Barolo und Barbaresco.<br />

Kann man in diesen Appellationen noch investieren?<br />

Federica Boffa Pio: Die Hektarpreise sind in den vergangenen<br />

Jahrzehnten mit der Nachfrage und dem Erfolg<br />

der Weine gestiegen. Doch in den vergangenen zehn<br />

Jahren sind sie regelrecht explodiert. 2014 haben wir<br />

zehn Hektar Weinberge in Monforte d’Alba gekauft.<br />

Damals lag der Hektarpreis bei rund einer Million Euro.<br />

Heute, zehn Jahre später, sind die Preise auf bis zu drei<br />

Millionen Euro pro Hektar gestiegen. Es gibt auch kaum<br />

noch Flächen zu kaufen.<br />

Woran liegt das?<br />

Federica Boffa Pio: Irgendwann hatten alle verstanden,<br />

dass man mit Barolo gutes Geld machen kann. Also<br />

wurde spekuliert und der Preis in die Höhe getrieben.<br />

Das Konsortium und die Region regeln aber ganz genau,<br />

um wieviel Hektar die Appellation Barolo pro Jahr<br />

wachsen darf. 2024 waren es maximal 22 Hektar. Die<br />

Behörden kontrollieren sehr streng, ob die Weinberge<br />

die Anforderungen erfüllen.<br />

Es hat in diesem Jahr untypisch viel geregnet im<br />

Piemont. Doch in den vergangenen Jahren hat die<br />

Region unter Dürre gelitten. Besteht das Risiko,<br />

dass die Langhe durch den Klimawandel Weinberge<br />

verlieren?<br />

Federica Boffa Pio: Es ist durchaus möglich. Die<br />

fehlenden Niederschläge sind aber nicht allein dafür<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 13


Der historische Weinkeller von Pio Cesare<br />

liegt mitten im Stadtzentrum von Alba.<br />

Wenn du für einen Tag die „Königin des Barolo“ wärst,<br />

welche Entscheidungen würdest du treffen?<br />

Pio Cesare setzt auf Tradition: Das Etikett<br />

ist dem Original bis heute treu geblieben.<br />

Federica Boffa Pio: Wie bereits erwähnt, würde ich<br />

den Winzern die Chance geben, Trauben aus höher<br />

gelegenen Weinbergen zu verwenden. Ich würde<br />

außerdem Bewässerungssysteme erlauben – zumindest<br />

in den Weinbergen, die stark unter der Trockenheit<br />

leiden und dafür sorgen, dass genügend Wasserreserven<br />

zur Verfügung stehen. In unserer Region gibt es zu<br />

viele verwahrloste Wälder, deren Besitzer sich nicht<br />

kümmern. Ich würde sie dazu verpflichten, sie besser<br />

zu pflegen, denn sie bringen für die angrenzenden<br />

Weinberge erhebliche Pflanzenschutzprobleme.<br />

verkürzt und geben ihnen dafür mehr Flaschenreife.<br />

Dies ist vor allem dem Klimawandel geschuldet: Die<br />

Trauben sind immer konzentrierter und reifer, wenn wir<br />

sie ernten. Die Weine benötigen weniger Zeit im Holz<br />

und sind in der Regel schneller zugänglich.<br />

Der neue Präsident des Barolo-Konsortiums, Sergio<br />

Germano, ist auch Mitglied der Gruppe „Gli Svitati“,<br />

die sich für Schraubverschlüsse bei Spitzen<strong>wein</strong>en<br />

einsetzt. Muss Barolo für dich einen Naturkorken<br />

haben?<br />

Federica Boffa Pio: Da gibt es wirklich andere Probleme,<br />

die wichtiger sind. Meiner Meinung sollte jeder Winzer<br />

den Verschluss wählen dürfen, den er für angemessen<br />

hält.<br />

Aber im neu gewählten Verwaltungsrat sitzen viele junge<br />

Winzerinnen und Winzer und ich habe die Hoffnung,<br />

dass meine Generation die Probleme schnell anpackt.<br />

Uns bleibt nicht viel Zeit.<br />

Federica Boffa Pio<br />

Federica Boffa Pio musste nach dem unerwarteten<br />

Tod ihres Vaters 2021 die Leitung des renommierten<br />

Weinguts Pio Cesare übernehmen. Damals war sie 23<br />

Jahre alt, das Diplom der Wirtschaftswissenschaften<br />

der Uni Turin gerade in der Tasche.<br />

Mit Zielstrebigkeit führt sie seitdem die Tradition ihrer<br />

Vorfahren fort. Der international für Barolo und Barbaresco<br />

geschätzte Betrieb mit Sitz in Alba gehört zu den ältesten<br />

im Piemont. Federicas Ur-Urgroßvater Cesare Pio gründete<br />

die Kellerei 1881 und setzte früh auf Qualität und Export.<br />

verantwortlich. Das Klima hat sich in den vergangenen<br />

50 Jahren extrem verändert, wie überall ist es<br />

sehr unbeständig und wärmer geworden. Es schneit im<br />

Winter kaum noch, die Sommer sind heißer. Das große<br />

Problem ist, dass wir das Wasser nicht speichern können,<br />

es fehlen Stauseen und Wasserauffangsysteme. Zudem<br />

erlauben es die Produktionsregeln nicht, die Weinberge<br />

zu bewässern.<br />

Was schlägst du als Alternative vor?<br />

Federica Boffa Pio: Wir setzen auf höhere Lagen. Vor<br />

rund fünf Jahren haben wir acht Hektar in der Alta<br />

Langa gekauft, auf rund 580 Meter über dem Meer. Dort<br />

experimentieren wir mit Nebbiolo in kühlerem Terroir,<br />

denn unsere höchsten Lagen im Barolo-Anbaugebiet<br />

liegen auf rund 400 Metern.<br />

Federica Boffa Pio im Gespräch mit<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>-Redakteurin Raffaella Usai.<br />

Heute umfasst das Weingut rund 80 Hektar in einigen der<br />

besten Lagen der Langhe und erzeugt 500.000 Flaschen.<br />

2018 kaufte die Familie Land in den Colli Tortonesi und<br />

pflanzte dort die autochthone Sorte Timorasso. 2023<br />

wurde der erste Jahrgang vinifiziert, voraussichtlich kommt<br />

der Wein mit dem 2023er Barolo in den Handel.<br />

Wird im Barolo-Konsortium über eine Lockerung des<br />

Bewässerungsverbots diskutiert?<br />

Federica Boffa Pio: Im Konsortium wird generell<br />

viel diskutiert, aber die wahren Probleme, die den<br />

Klimawandel betreffen, werden vernachlässigt. Es fehlt<br />

an einer gemeinsamen Vision für die Zukunft.<br />

Was wären wichtige Themen für dich?<br />

Unsere Hoffnung ist es, die Trauben aus den hohen<br />

Weinbergen irgendwann in unseren Barolo mit<br />

einfließen zu lassen, um ihm mehr Frische und<br />

Eleganz zu verleihen. Dafür müssten allerdings die<br />

Produktionsregeln geändert werden. Derzeit fließen die<br />

Trauben in unseren Langhe Nebbiolo.<br />

Wie unterscheiden sich diese Lagen von denen im<br />

Barolo-Gebiet?<br />

Federica Boffa Pio: Wenn wir nichts verändern, stellt<br />

sich die Frage, ob wir in mittelfristiger Zukunft aufgrund<br />

des Wassermangels überhaupt noch Barolo erzeugen<br />

können. Jahrelang ging es darum, die Appellation<br />

Barolo um die nach Norden ausgerichteten Weinberge<br />

zu erweitern. Für mich ist dies der falsche Ansatz, denn<br />

diese Lagen sind zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht<br />

geeignet. Nebbiolo braucht viel Sonne. Auch das Risiko<br />

von Spätfrösten ist zu groß. Und am Ende wurde der<br />

Antrag von der Mitgliederversammlung im Frühjahr<br />

auch abgelehnt.<br />

Federica Boffa Pio: Der Vegetationszyklus beginnt rund<br />

zwei Wochen später und auch die Weinlese verschiebt<br />

sich entsprechend. Die Säurewerte der Weine sind höher<br />

und die Tannine knackiger.<br />

Haben sich eure Weine in den vergangenen Jahren<br />

verändert?<br />

Federica Boffa Pio: Ja, sie haben aufgrund der höheren<br />

Alkoholgrade etwas an Frische verloren. Daher haben wir<br />

seit einigen Jahren den Holzausbau unserer Rot<strong>wein</strong>e<br />

14 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin


Dominio de Atauta: Wurzelechte Reben auf 1.000 Metern Höhe<br />

„Ohne unser Engagement gäbe<br />

es hier keinen Weinbau mehr“<br />

Nur vier Kilometer lang ist das Atauta-Tal am östlichsten Rand der Ribera del Duero.<br />

Mit 59 Hektar ist es das weltweit größte Gebiet, das noch mit wurzelechten, über<br />

100-jährigen Reben bestockt ist. Jaime Suárez, Technischer Direktor von Dominio de<br />

Atauta, berichtet von den Herausforderungen, den Weinbau dort am Leben zu erhalten.<br />

Text: Raffaella Usai, Fotos: Dominio de Atauta<br />

Ismael Sanz (l.) und Jaime Suárez (r.) sind bei Dominio de<br />

Atauta verantwortlich für Weinberge und Keller.


Auf sehr kargen Böden wächst hier Tinto<br />

Fino, wie die Rebsorte Tempranillo in der<br />

Ribera del Duero genannt wird.<br />

Im Atauta-Tal ist alles extrem: Höhenlage, Böden, Klima<br />

Was ist so besonders am Atauta-Tal?<br />

Jaime Suárez: Eigentlich alles (lacht). Das Tal liegt sehr<br />

abgeschieden auf rund 1.000 Metern Höhe am östlichen<br />

Rand der Appellation Ribera del Duero in der Provinz<br />

Soria. Es ist nur vier Kilometer lang und rund einen<br />

Kilometer breit. Im ganzen Tal gibt es noch 59 Hektar<br />

Reben – alle wurzelecht und zwischen 130 und 190<br />

Jahre alt. Obwohl das Tal sehr klein ist, haben wir 25<br />

verschiedene Terroirs charakterisieren können.<br />

Gibt es in Europa ein vergleichbar großes Gebiet mit<br />

Prä-Phylloxera-Reben?<br />

Jaime Suárez: Nicht, dass ich wüsste. Ich denke, dass<br />

es weltweit das größte zusammenhängende Gebiet mit<br />

wurzelechten Reben ist.<br />

Dominio de Atauta bewirtschaftet 56 der 59 Hektar<br />

Rebfläche. Seit wann existiert das Weingut?<br />

Jaime Suárez: Es wurde 1999 vom Weinhändler Miguel<br />

Sánchez gegründet. Sánchez stammt selbst aus der<br />

Provinz Soria. Damals vermisste er in seinem Portfolio<br />

Weine aus diesem unbekannteren Teil der Ribera del<br />

Duero. Er war so fasziniert von diesem Anbaugebiet,<br />

dass er ein eigenes Projekt im Atauta-Tal aufgezogen hat.<br />

Im Jahr 2000 hat er zum ersten Mal dort Wein erzeugt<br />

und gezeigt, welches Potenzial hier schlummert.<br />

Seit 2009 gehört Dominio de Atauta zur spanischen<br />

Gruppe Terra Selecta, die acht Weingüter in Spanien<br />

besitzt. Aber bei Dominio de Atauta geht es weniger<br />

ums Business als darum, den Weinbau im Tal am Leben<br />

zu erhalten.<br />

Ist das Projekt ein Aushängeschild für Terra Selecta?<br />

Jaime Suárez: Es ist sehr kompliziert und kostspielig, 700<br />

kleine Parzellen zu bewirtschaften. Da braucht man ein<br />

gewisses Kapital im Rücken. Und für das Unternehmen<br />

ist es ein großes Privileg, diese Weinbautradition<br />

fortzuführen. Ohne unser Engagement gäbe es keinen<br />

Weinbau mehr im Tal.<br />

700 Parzellen, das ist fast unvorstellbar. Wie ist diese<br />

kleinteilige Situation zu erklären?<br />

Jaime Suárez: Dazu muss man in die Geschichte<br />

eintauchen. Fast jeder in der Provinz Soria besaß ein<br />

Stück Land mit ein paar Reben, der Großteil davon war<br />

Tinto Fino (Tempranillo). Die meisten Trauben wurden<br />

für den Eigenverbrauch verwendet und selbst vinifiziert.<br />

Wein galt damals auch als Zahlungsmittel.<br />

Als dann 1982 die Appellation Ribera del Duero<br />

entstanden ist, haben sich die meisten großen Weingüter<br />

in den Provinzen Valladolid und Burgos niedergelassen.<br />

Soria ist die höchstgelegene und kälteste Region der<br />

Appellation. Innerhalb der Provinz ist das Atauta-Tal<br />

nochmal extremer, da es sich auf einer Höhe von 930<br />

bis 1.000 Metern erstreckt. Früher reiften die Trauben<br />

dort oft nicht aus. Deswegen hatten die Bodegas kein<br />

Interesse, zu investieren. So ging die Rebfläche nach<br />

und nach zurück. Man spricht von einer ehemaligen<br />

Anbaufläche von rund 200 Hektar.<br />

Was haben die übrigen Winzer mit ihren Trauben<br />

gemacht?<br />

Jaime Suárez: Es gab in San Esteban de Gormaz eine<br />

Kellereigenossenschaft. Dort wurden sie zu Fass<strong>wein</strong><br />

18 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin


verarbeitet, der auf der Plaza de Madrid verkauft wurde.<br />

Aber die Traubenpreise fielen ins Bodenlose. Viele<br />

Weinberge wurden nicht mehr richtig gepflegt, weil es<br />

sich für die Bauern einfach nicht lohnte.<br />

Also war es vor 25 Jahren sehr einfach, Weinberge zu<br />

kaufen.<br />

Jaime Suárez: Genau. Auch wenn die Appellation Ribera<br />

del Duero Ende der 1990er-Jahre großen Erfolg hatte<br />

– in Soria spürte man das nicht. Erst unser Weingut<br />

hat den Weinbau im Tal wiederbelebt und die ersten<br />

Flaschen abgefüllt. Für die Winzer vor Ort war das ein<br />

großes Aufatmen. Dominio de Atauta hat ihnen sechs<br />

Mal so viel gezahlt wie die Genossenschaft. Im zweiten<br />

Jahr hat keiner mehr an die Kooperative geliefert.<br />

Erträge um die Hälfte reduziert und die Rebstöcke ins<br />

Gleichgewicht gebracht. So konnten die Trauben auch<br />

viel besser ausreifen. Der Ertrag liegt heute bei 2.000<br />

Kilo pro Hektar auf den sandigen Böden und bei 2.500<br />

Kilo pro Hektar auf den tonhaltigen Böden.<br />

Es muss sehr anspruchsvoll sein, diese uralten Reben<br />

zu pflegen.<br />

Jaime Suárez: Für uns stehen sie im Mittelpunkt unserer<br />

Arbeit. Die Reben zu erhalten, hat für uns Priorität. Sie<br />

machen den Unterschied. Heute sind sie kraftvoll und<br />

widerstandsfähig, aber es hat Zeit gedauert.<br />

Was macht ihr, wenn ein Rebstock ersetzt werden<br />

muss? Dürft ihr wurzelechte Reben nachpflanzen?<br />

Jaime Suárez ist seit 2016 Technischer Direktor<br />

von Dominio de Atauta<br />

Besitzt Dominio de Atauta auch eigene Weinberge<br />

oder kauft ihr ausschließlich Trauben zu?<br />

Jaime Suárez: Mittlerweile besitzt das Weingut selbst<br />

30 Hektar Reben und kauft Trauben von weiteren<br />

26 Hektar zu. Einige Weinberge werden noch von<br />

ihren Besitzern bewirtschaftet. Diejenigen, die zu alt<br />

geworden sind, überlassen uns die Bearbeitung. Aber<br />

unsere Qualitätsstandards im Weinberg gelten für alle<br />

Vertragswinzer.<br />

Was habt ihr in den Weinbergen verändert?<br />

Jaime Suárez: (seufzt) Das ist ein wunder Punkt. Die EU<br />

verbietet es, in Europa wurzelechte Reben zu pflanzen<br />

– außer mit gewissen Ausnahmen. Leider gelten diese<br />

nicht für unser Tal, obwohl die Reblaus hier nie nachgewiesen<br />

wurde. Um abgestorbene Reben zu ersetzen,<br />

haben wir einige besonders geeignete Rebstöcke ausgewählt,<br />

von denen wir bei Bedarf Edelreiser in eine<br />

Rebschule bringen. Dort werden sie vermehrt und auf<br />

eine Unterlage gepfropft.<br />

Wie hat sich das Klima in den vergangenen 20 Jahren<br />

verändert?<br />

Jaime Suárez: Bevor die Winzer ihre Trauben an uns<br />

verkauften, holten sie aus ihren Weinbergen die höchstmögliche<br />

Erntemenge raus. Die Reben waren damals<br />

in einem sehr schlechten Zustand. Also haben wir die<br />

Jaime Suárez: Der Klimawandel hat für uns bislang eher<br />

Vorteile mit sich gebracht. Während es früher ein sehr<br />

kaltes, kontinentales Klima war, ist es heute nur noch<br />

kalt. Unsere Weinberge liegen an der Grenze, an der<br />

Weinbau überhaupt noch möglich ist. Das Risiko von<br />

Spätfrösten ist aber trotz der gestiegenen Temperaturen<br />

immer noch groß.<br />

Leidet das Tal unter Wassermangel?<br />

Jaime Suárez: Natürlich kämpfen auch wir mit den<br />

geringen Niederschlägen. Der Durchschnitt liegt bei<br />

rund 440 mm im Jahr. Um Trockenstress zu vermeiden,<br />

müssen wir die Erträge sehr einschränken. Zudem<br />

schützen wir den Boden zwischen den Reben durch<br />

Begrünung vor Austrocknung. Denn bewässern können<br />

wir aufgrund der Kleinparzellierung nicht.<br />

Was machen die Böden für einen Unterschied?<br />

Jaime Suárez: Wir haben vornehmlich zwei Bodentypen:<br />

sandig und tonhaltig. Bei beiden haben wir nur eine<br />

relativ geringe Tiefe von 70 und 140 Zentimetern, doch<br />

darunter liegt eine Kalksteinschicht, die das Wasser<br />

sehr gut speichert. Das ist unser großer Vorteil. Da die<br />

alten Reben sehr tiefe Wurzeln haben, gelingt es ihnen,<br />

auch die letzten Wasservorräte zu nutzen.<br />

Merkt man den Trauben an, in welcher Tiefe die Reben<br />

wurzeln?<br />

Jaime Suárez: Absolut. Als wir die 25 Terroirs herausgearbeitet<br />

haben, wurde uns klar, dass dies eine der vielen<br />

Variablen ist.<br />

Dominio de Atauta macht zwei Einstiegs-Cuvées und<br />

fünf Cru-Weine. Wären 25 Crus möglich?<br />

Jaime Suárez: Ja, theoretisch könnten wir die 25<br />

Terroirs einzeln vinifizieren. Das wäre sehr interessant.<br />

Aber unser Keller ist dafür leider nicht ausgerichtet.<br />

Wenn ich könnte, würde ich die verschiedenen Lagen<br />

noch viel stärker herausarbeiten. Vor allem, weil mit<br />

jeder Weinlese das Wissen über die Besonderheiten der<br />

Weine wächst. Aber aus betriebswirtschaftlicher Sicht<br />

ist das kaum machbar, auch wenn das Atauta-Projekt<br />

eine „burgundische Seele“ hat.<br />

Sind die beiden Einstiegs<strong>wein</strong>e sehr verschieden?<br />

Jaime Suárez: Ja. Beide sind Blends aus Tempranillo von<br />

verschiedenen Terroirs, aber es gibt einen wesentlichen<br />

Unterschied. Der Parada de Atauta ist Ausdruck sandiger<br />

Böden, während der Dominio de Atauta von tonhaltigen<br />

Böden stammt. Im Parada de Atauta sind bis zu zehn<br />

Prozent Trauben aus dem Nachbartal enthalten, da er im<br />

Laufe der Jahre immer beliebter geworden ist und wir<br />

weitere Trauben brauchten. Der Parada ist zugänglicher<br />

und damit der Eintritt in die Welt von Atauta.<br />

Du arbeitest seit 2016 für das Weingut. Was bedeutet<br />

es für dich, Wein unter diesen extremen Bedingungen<br />

zu produzieren?<br />

Jaime Suárez: Es erfüllt mich mit großem Stolz, nicht<br />

einfach nur Wein zu machen, sondern gleichzeitig<br />

mit meiner Arbeit auch eine einzigartige historische<br />

Kulturlandschaft zu bewahren. Die Menschen hier im<br />

Tal identifizieren sich mit dem Wein. Wenn wir eine<br />

Auszeichnung für unsere Weine bekommen, feiert das<br />

ganze Dorf. Das ist schon eine besondere Wertschätzung.<br />

Die wurzelechten Reben<br />

sind teils 190 Jahre alt.<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 21


Wine Flight: Montenegro<br />

Wein zwischen Adria<br />

und schwarzen Bergen<br />

Das kleine, noch unentdeckte Montenegro an der Adriaküste bietet guten Wein<br />

zwischen Meer, steilen Bergen und viel Wald. Anke Sademann war dort unterwegs<br />

– und hat überraschende Entdeckungen gemacht.<br />

Fotos: Anke Sademann<br />

Das zu 70 Prozent bergige Terroir und der Mix aus mediterranem, kontinentalem und alpinem<br />

Klima prägen das Spektrum und das aromatische Potenzial der montenegrinischen Weine.


Wie eine dunkle Bordüre konturieren<br />

die Gebirgsketten den Horizont. Sie<br />

geben dem Balkanstaat seinen Namen:<br />

„Schwarzer Berg“, auf Italienisch Monte<br />

Negro, auf Serbokroatisch Crna Gora.<br />

Als Teil Ex-Jugoslawiens bildete Montenegro 2003 eine<br />

Union mit Serbien und ist seit 2006 unabhängig. Schon<br />

im zweiten Jahrhundert wurde in der Region von den<br />

Römern Wein angebaut. Heute umfasst die Rebfläche<br />

des Landes rund 9.000 Hektar mit einem jährlichen<br />

Produktionsvolumen von etwa 160.000 Hektolitern.<br />

Unter den heimischen Weiß<strong>wein</strong>sorten ist der Krstač<br />

der Star, neben Smederevka (Dimyat), Župljanka sowie<br />

Ugni Blanc, Chardonnay und Malvasia. Zusätzlich zu den<br />

autochthonen roten Sorten Vranac, Kratošija (Tribidrag<br />

alias Primitivo oder Zinfandel), Kadarun und Zizak<br />

werden aber auch internationale wie Merlot, Marselan,<br />

Cabernet Sauvignon, Grenache Noir und Carignan Noir<br />

angebaut.<br />

Staatskellerei und Boutique-Weingüter<br />

Das zu 70 Prozent bergige Terroir und der Mix aus<br />

mediterranem, kontinentalem und alpinem Klima prägt<br />

das Spektrum und das aromatische Potenzial der montenegrinischen<br />

Weine, die reinsortig aus autochthonen<br />

Sorten produziert werden. Der Weinanbau hat sich in<br />

den vergangenen Jahrzehnten professionalisiert. Die<br />

Qualität und Eigenständigkeit der regionalen Weine –<br />

etwa aus der „Nationalrebsorte“ Vranac – hat sich bis<br />

weit über die Landesgrenzen herumgesprochen. Die<br />

Folge: Öno-Tourismus wird im Land immer attraktiver.<br />

90 Prozent der montenegrinischen Weine produziert die<br />

1963 gegründete staatliche Weinkellerei 13.jul-Plantaže.<br />

Die Plantage des 13. Juli ist nach dem Datum der ersten<br />

Unabhängigkeit des Staates im Jahr 1878 benannt.<br />

Plantaže verfügt über rund 2.300 Hektar Weinberge,<br />

die jährlich etwa 22.000 Tonnen Trauben hervorbringen.<br />

Die Weine, die daraus entstehen, werden vor<br />

allem für ihr Preis-Qualitätsverhältnis geschätzt.<br />

In der Zentralregion mit ihren Weingebieten Crmnica,<br />

Nahije, Komani, Bjelopavlići rund um die Hauptstadt<br />

Podgorica herrscht kontinentales Klima mit kalten<br />

Wintern und heißen Sommern. Die Böden sind meist<br />

kalkhaltig. Der Einfluss des mediterranen Küstenklimas<br />

erstreckt sich aber über das weite Tal des Flusses Bojana<br />

bis nach Podgorica und in die Weinregion Skutarisee.<br />

In Podgorica findet man in Hotel-Restaurants gut<br />

sortierte Weinkarten mit Familiengut- und Plantaže-<br />

Weinen. Das Boutique-Hotel Boscovich gilt als das<br />

Etablissement mit der besten Weinauswahl. Reine<br />

Weinbars oder Weinläden sind noch rar gesät. Doch<br />

es entwickelt sich eine urbane Weingastronomie für<br />

Touristen und junge Leute.<br />

Antioxidantien zugegeben“, erklärt Sommelier und<br />

Guide Bojan Bracanović.<br />

„Der Krstač wird bei uns nachts oder morgens mit der<br />

Hand gelesen“, berichtet Bracanović. „Früher war es<br />

aufgrund des heißen Klimas nicht einfach, Premium-<br />

Weiß<strong>wein</strong>e zu erzeugen. Heute können wir durch<br />

kühle Verarbeitung der Trauben dem Wein die nötige<br />

Frische und Finesse geben.“ So hat der zartgelbe Weiße<br />

einen erfrischenden, blumigen Charakter mit feinen<br />

Zitrusnoten und einem Hauch grünen Apfel. Aus<br />

Krstač entsteht zusammen mit Chardonnay auch ein<br />

Schaum<strong>wein</strong>, und neuerdings wird sogar ein Vranac-<br />

Süß<strong>wein</strong> in Trockenbeerenauslese-Qualität produziert.<br />

Der Weinkosmos von Plantaže ist gigantisch.<br />

Im größten Weinberg Europas sind<br />

auch die Terroirs überdimensional. Die drei<br />

Weinkeller in Lješkopolje, Ćemovsko Polje<br />

und Šipčanik können bis zu 33 Millionen<br />

Liter Wein von 11,5 Millionen Reben fassen. Im Šipčanik-<br />

Keller, der sich in einem ehemaligen militärischen<br />

Flugzeugbunker befindet, darf der Weintourist sich bei<br />

den zweistündigen Degustations-Führungen zwischen<br />

50 Weinen entscheiden. Dazu werden montenegrinischer<br />

Bergkäse und Schinken gereicht.<br />

Fine Dining in der Festung<br />

Vom Herzen Montenegros in Richtung Süden werden<br />

die Terroirs immer fruchtbarer und mediterraner.<br />

Der Skadar- oder Skutarisee ist der größte See der<br />

Balkanhalbinsel und liegt im Grenzgebiet zwischen<br />

Montenegro und Albanien. Am besten schmecken die<br />

Weine auf den organisierten Bootsfahrten zu frisch<br />

gefangenem oder geräuchertem Fisch wie Karpfen, Aal<br />

oder Uklei. Die terrassierten Südhänge seines Ufers sind<br />

für Weinbau prädestiniert.<br />

Gastwirt Djuro vom bereits 1881 gegründeten<br />

Restaurant Kod Pera na Bukovici.<br />

Daneben laden viele kleine, familiengeführte Boutique-<br />

Weingüter zu Verkostungen und Rundgängen ein. Ihre<br />

Weine entstehen nur in kleinen Mengen und lassen<br />

sich ausschließlich vor Ort probieren oder werden in<br />

der lokalen Gastronomie serviert. Vom Landeszentrum<br />

bis zur Küste leiten erdbraune Schilder mit stilisierten<br />

Trauben zu den verstreut liegenden Weingütern.<br />

Dragljub Marovic aus dem Hotel Boscovich.<br />

In Europas größtem Weingarten<br />

Weinguide und Sommelier Bojan Bracanović<br />

führt durch die Kellerei Plantaze.<br />

Topografische und klimatische Vielfalt<br />

Montenegros Topografie bietet viel Abwechslung: Bis<br />

zu 2.534 Meter hohe Berge, tiefe Schluchten, ausgedehnte<br />

Wälder, der größte See des Balkans und die 293<br />

Kilometer lange Adriaküste. 240 Tage Sonnenschein<br />

im Jahr – das mögen Wein, Land, Leute und Besucher.<br />

Die beste Zeit für Verkostungen vor Ort ist von Mai bis<br />

Oktober. Im heißen Hochsommer empfiehlt es sich, die<br />

überfüllte Küste zu meiden und lieber durch das bergige<br />

Hinterland mit seinen fünf Nationalparks zu wandern.<br />

Die wichtigsten flüssigen Nationalhelden sind der weiße<br />

Krstač und der rote Vranac, deren Hauptproduzent<br />

die Kellerei Plantaže ist. Als hätte sie sich den Bergen<br />

angepasst, besitzt die Vranac-Traube eine dicke, hitzebeständige,<br />

schwarze Schale, die dem dichten, alkoholstarken<br />

Wein seine rubinrote Farbe verleiht. Im<br />

Geschmack zeigen sich Aromen von dunklen Früchten,<br />

Gewürzen mit erdigen Untertönen, aber auch Minze.<br />

Den roten Signature-Wein „Pro Corde“ („Für das<br />

Herz“) von Plantaže trinken die Bewohner des Landes<br />

als Immunbooster: „Bei der Gärung wird dem Vranac<br />

noch eine extra Portion Traubenkerne mit vielen<br />

Sommelière Milja Zenović hat im Restaurant<br />

Besac immer den passenden Wein parat.<br />

24 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 25


Die Kathedrale ist der touristische<br />

Anziehungspunkt von Kotor.<br />

Die 2022 renovierte Festung Besac in Virpazar – einem<br />

der ältesten militärischen Baudenkmäler des Landes<br />

– bietet eine Zeitreise durch das 15. Jahrhundert. Aber<br />

auch durch die Chronologie der Weine: Im kleinen,<br />

feinen Weinmuseum in einem der Steingemächer sind<br />

alle Weine des Landes versammelt. Im Fine-Dining-<br />

Restaurant des Resorts empfiehlt Sommelière Milja<br />

Zenović den passenden Wein zu den Tellergemälden<br />

von Küchenchef Dejan Mugosa. Einer ihrer Favoriten ist<br />

der „Einzigartige“ vom biodynamischen Weingut Mola<br />

in Rogami: Der ungefilterte Chardonnay aus dem Jahr<br />

2016 reifte in einer Tiefe von 35 Metern unter Wasser.<br />

Die klimatisch verwöhnteste Weinregion<br />

Montenegros grenzt im äußersten Westen<br />

an Kroatien. In der Küstenregion zwischen<br />

Meer und Gebirge, die bis zur märchenhaften<br />

Bucht von Kotor reicht, ist die<br />

venezianisch-italienische Geschichte durch die barocke<br />

Architektur präsent. Das mediterrane Klima mit milden<br />

Wintern und warmen Sommern lässt die Trauben sehr<br />

gut reifen. Das von sandigen oder lehmigen Böden<br />

geprägte Land bringt gleichermaßen vollmundige wie<br />

frisch-fruchtige und leichte Weine hervor.<br />

Das wohl ungewöhnlichste Projekt der Bucht sind die<br />

Unterwasser-Weine von Krake. 20 Meter unter Wasser<br />

reifen die mit Wachs und speziellen Korken dicht<br />

verschlossenen Vranacs und Muscats. Zu Muscheln und<br />

Fisch werden sie auf einer schwimmenden Weinbar<br />

serviert oder sind à la carte in einigen Restaurants der<br />

Region zu finden.<br />

Der Wein ist heilig<br />

Wein wird in Montenegro verehrt wie eine Religion. Der<br />

Märtyrer Tryphon gilt als Schutzpatron der Gärtner<br />

und Winzer. Er fand seine letzte Ruhestätte in Kotor,<br />

Die Krake-Weine reifen unter Wasser.<br />

in der 809 datierten, ältesten römisch-katholischen<br />

Kathedrale der südöstlichen Adria. Viele Kirchen und<br />

Klöster produzieren hier Wein aus eigenen Weinbergen.<br />

Nirgendwo trinkt sich der Wein ästhetischer als auf<br />

dem Weingut Savina unterhalb des gleichnamigen<br />

Kloster<strong>wein</strong>bergs in der Nähe von Herceg Nov, der aus<br />

dem 18. Jahrhundert stammt. Auf Basis alter Karten des<br />

Privatanwesens hat die Familie die alte Weintradition<br />

wiederbelebt. Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Merlot<br />

und Grenache reifen in alten französischen Eichenfässern<br />

der Familienkellerei. Der weite Blick übers Meer bei den<br />

Verkostungen wiegt Weinfreunde im siebten Himmel.<br />

Weitere Informationen über<br />

das Reiseland Montenegro<br />

www.montenegro.travel/de<br />

Verkostung in der 2,5km langen Lipa-Höhle


Weingüter, Bars und<br />

Restaurants in Montenegro<br />

Bucca Wine Bar<br />

BAKU BR.140, PODGORICA<br />

Wine – Food – Design. Beliebter, gemütlich-stilvoller<br />

Weintempel und Treffpunkt hipper Wein-Amateure. Französische,<br />

italienische, aber vor allem montenegrinische Weinauswahl.<br />

www.facebook.com/buccawinebar<br />

Entdecken Sie die Tipps auf<br />

dieser Seite auch in den<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:places!<br />

Salon Vina<br />

NJEGOŠEVA 50, PODGORICA<br />

Begehbarer Weinschrein, der sich als „Wine tasting room with<br />

unique concept“ definiert. 20 Winzereien präsentieren 120<br />

Lokal<strong>wein</strong>e und besondere Manufaktur-Spirituosen. Stimmiges<br />

Konzept einer neuen Generation von Weinfreunden der Hauptstadt.<br />

salonvina.me/vinska-soba-jedinstvenog-kocepta<br />

Weingut Mola<br />

PODGORICA<br />

Das außergewöhnliche Weingut der Mola Boutique-Winery<br />

befindet sich im wild-schönen Rogami-Gebiet. Auf einer Fläche von<br />

20.000 Quadratmetern keltert Winzer Mirko Mola biodynamische<br />

Weine und 1.000 Flaschen des ungefilterten Chardonnay<br />

„Unique“, der 35 Meter tief im See reift. Der Weinkeller für die<br />

Produktion und Degustation liegt fünf Meter unter dem Weinberg.<br />

Unbedingt eine Führung mit Verkostung buchen!<br />

molawine.me<br />

In der Räucherkammer des Kod Pera na<br />

Bukovici wird Honig<strong>wein</strong> serviert.<br />

Kod Pera na Bukovici<br />

IM BUKOVICA NJEGUŠI, CETINJE<br />

Die in fünfter Generation seit 1881 geführte Kafana (Taverne)<br />

gilt als das älteste, seit 1936 touristisch erschlossene Restaurant<br />

Montenegros. Zum hausgemachten Honig<strong>wein</strong> werden Platten mit<br />

Bergkäse und selbst geräuchertem Schinken gereicht.<br />

Weingut Lipovac<br />

kodpera.com<br />

GRADANI BB, CETINJE<br />

Montenegros größtes privates Weingut liegt geschützt an<br />

den Berghängen des Skadar-Seereservats. Schon im dritten<br />

Jahrhundert wurde hier Wein gemacht, wie die Amphoren und<br />

Krüge archäologischer Ausgrabungen beweisen. In Edelstahl,<br />

französischen Barriques, italienischen Botti und Amphoren reifen<br />

ausgewogene Vranac und Zizak. Weinführung mit Degustation.<br />

lipovacwines.com/index.php/en<br />

Kloster Savina<br />

Authentischer Weinladen<br />

Fine and Wine in Kotor<br />

Gradsa Kafana<br />

NJEGOŠEVA, HERCEG-NOVI<br />

Grand Café wie aus einer Filmkulisse im Wiener Jugendstil in<br />

Herceg Novi. Von der Terrasse schweift der Blick über die Bucht<br />

von Kotor. Das ehemalige Theater der Stadt aus dem sechsten<br />

Jahrhundert ist für Einheimische und Besucher ein zentraler<br />

Treffpunkt. Auf der Weinkarte steht alles, was man für einen<br />

gelungenen Abend braucht.<br />

www.gradskakafana.me<br />

MANASTIR SAVINA, MANASTIRSKA 21, HERCEG NOVI<br />

Die Savina-Kloster<strong>wein</strong>e werden immer am 14. Februar geweiht–<br />

dem Tag des Märtyrers Trifun. Wunderschöne Etiketten mit alter<br />

kyrillischer Schrift zieren Merlot, Cabernet, Chardonnay und<br />

Rosé. Weinproben im Sommer von 10:00 bis 13:00 Uhr und auf<br />

Anfrage. Klosterladen-Verkauf.<br />

en.manastirsavina.org/vino<br />

Casa del Mare Boutique Hotels<br />

11,5 Millionen Reben gehören zu Plantaze.<br />

Fine & Wine Kotor<br />

ULICA 1, KOTOR INNENSTADT<br />

Sehr gut bestückter Wein- und Delikatessenladen mitten in der<br />

Altstadt von Kotor. Hier kann man sich vor oder nach einem<br />

Besuch in der Kathedrale stärken und mit guten Montenegro-<br />

Weinen oder Feinkost eindecken. Ausschließlich lokale<br />

Manufaktur- und Weinprodukte kleiner Produzenten und<br />

Traditionserzeuger ohne Touristen-Nepp.<br />

www.instagram.com/fine__and__wine<br />

Lipa-Höhle Weinverkostung<br />

LIPA DOBRSKA Nº, CETINJE<br />

Weinverkostung in einem 2,5 Kilometer langen System aus unterirdischen<br />

Gängen und surrealen Speläothemen-Galerien. Höhlentemperiert gibt<br />

es drei erlesene Weine mit klassischer Musikuntermalung ins Glas. Bei<br />

konstanten 8 bis 12 Grad Celsius: warm anziehen!<br />

lipa-cave.me<br />

In den sechs Boutique-Hotels der Familie Milić steht Geschmack im<br />

Fokus: Stilvolles maritimes Interieur trifft auf die modern signierte<br />

Seafood-Küche von Chef Eros Picco (Tipp: Das Risotto-Zweierlei!).<br />

Sommèlière Tamara Todorović bringt „winespirit with a twist” ins<br />

Glas und rare Tropfen von lokalen Weingütern à la carte!<br />

casadelmare.me<br />

Alle Adressen mit Website-<br />

Links finden Sie mit diesem<br />

QR-Code.<br />

28 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 29


Movendi und die „Null-Promille“-Empfehlung<br />

Wie eine Abstinenz-<br />

Bewegung die Alkoholpolitik<br />

der WHO prägt<br />

Immer mehr Staaten übernehmen das Statement der WHO, jeder Tropfen Alkohol<br />

sei schädlich. Doch die Empfehlungen werden inzwischen scharf kritisiert. Denn<br />

einige der Wissen-schaftler stehen der Abstinenz-Bewegung Movendi sehr nahe.<br />

Text: Alexander Lupersböck, Fotos: Boston University, UVic, Envato<br />

Im August 2024 hat die Deutsche Gesellschaft<br />

für Ernährung (DGE) in einem Positionspapier<br />

ausdrücklich empfohlen: „Am besten null Alkohol.“<br />

Daten aus Studien zeigten, dass es keine risikofreie<br />

Menge für unbedenklichen Alkoholkonsum<br />

gäbe. Auch geringe Mengen könnten das Risiko<br />

für Krankheiten erhöhen und damit die Gesundheit<br />

gefährden: „Die DGE empfiehlt daher, auf alkoholische<br />

Getränke zu verzichten.“ Damit übernimmt sie die<br />

Position der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die<br />

schon seit einiger Zeit formuliert: „Es gibt keine gesundheitlich<br />

unbedenkliche Menge des Alkoholkonsums.“<br />

Zwei der Protagonisten, die jede Form und Menge von<br />

Alkohol als schädlich ansehen und diese Ansicht in<br />

renommierten Fachpublikationen veröffentlichen, sind<br />

die kanadischen Wissen-schaftler Dr. Tim Stockwell<br />

und Dr. Tim Naimi. Stockwell hat in Psychologie promoviert<br />

und war von 2004 bis 2010 Direktor des Canadian<br />

Institute for Substance Use Research. Der Medizinier


Naimi wurde dort sein Nachfolger. Beide beschäftigen<br />

sich ihr gesamtes Berufsleben lang mit der Abhängigkeit<br />

von Drogen und Alkohol sowie deren gesundheitlichen<br />

Auswirkungen. Beide leiten Expertengremien, die auch<br />

die kanadische, die US-amerikanische Regierung und<br />

die WHO beraten. Vor kurzem veröffentlichte Stockwell<br />

eine oft zitierte Studie, nach der es „kein sicheres Maß<br />

an Alkoholkonsum“ gebe. Auf diese Veröffentlichung<br />

stützen sich auch die WHO und die DGE.<br />

Rosinenpicker<br />

Naimis und Stockwells Arbeiten und ihre Empfehlungen<br />

werden inzwischen von vielen Wissenschaftlern stark<br />

in Zweifel gezogen. Gesundheitsbehörden in den<br />

USA und Kanada lehnten Naimis Empfehlungen zum<br />

Alkoholkonsum für Erwachsene ab. Mitglieder des<br />

US-Kongresses kritisierten in einem Brief an das National<br />

Institute of Health (NIH), dass er „Forschungsprotokolle<br />

nicht eingehalten“ habe. Stockwells Arbeit wird<br />

aber auch von anderen Forschern kritisch hinterfragt.<br />

Es handle sich bei seinen Statements nicht um<br />

gesicherte Wissenschaft, so der Vorwurf. Vielmehr<br />

picke sich Stockwell nur einzelne Aspekte heraus, die<br />

seine Agenda unterstützten, sagte der ehemalige<br />

britische Regierungswissenschaftler Richard Harding<br />

in einem Interview mit der britischen Zeitung The<br />

Telegraph: „Dr. Stockwells Forschungskompetenz ist im<br />

Wesentlichen die Epidemiologie, also die Untersuchung<br />

von Bevölkerungen. Man zeichnet den Lebensstil<br />

der Menschen auf, sieht, welche Krankheiten sie<br />

bekommen und versucht, die Krankheit mit Aspekten<br />

ihres Lebensstils zu korrelieren. Aber das ist nur eine<br />

Korrelation, eine Assoziation. Epidemiologie allein kann<br />

niemals Kausalität feststellen. Und in diesem speziellen<br />

Fall hat Dr. Stockwell sechs aus 107 Studien ausgewählt,<br />

auf die er sich konzentriert hat. Man könnte sagen, er<br />

hat sie herausgepickt.“<br />

Mit diesem Vorwurf muss sich auch die<br />

Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />

auseinandersetzen: Die Deutsche<br />

Weinakademie, die zum „Wine in<br />

Moderation“-Netzwerk gehört, entgegnet<br />

ihrer Empfehlung: „Die Empfehlungen sind aus reinen<br />

Beobachtungsstudien (Kohortenstudien) abgeleitet,<br />

die prinzipiell keine kausalen Zusammenhänge<br />

belegen können, sondern Korrelationen, also das<br />

statistische Zusammentreffen von Beobachtungen<br />

zeigen.“ Darauf weist die DGE selbst sogar in ihrem<br />

aktuellen Positionspapier hin: ‚Die Aussagekraft von<br />

Metaanalysen von Kohortenstudien zur Beziehung<br />

zwischen Alkoholkonsum und Gesamtmortalität ist<br />

durch methodische Schwierigkeiten stark limitiert (...).<br />

Die Schätzungen des alkoholbedingten Sterberisikos<br />

variieren je nach Studiendesign zudem erheblich und<br />

sind somit schwierig zu interpretieren.‘“<br />

So liegt es nahe, dass Stockwell und Naimi womöglich<br />

eine eigene Agenda verfolgen. Beide haben nachgewiesene<br />

Verbindungen zu Movendi International. 1851<br />

in den USA als „International Order of Good Templars“<br />

(„Guttempler”) gegründet, war das ursprünglich eine<br />

Abstinenz- und Temperenz-Organisation, die sich<br />

gegen Alkoholkonsum und für die Förderung eines<br />

Dr. Tim Naimis Empfehlungen wurden in<br />

Kanada und den USA nicht angenommen.<br />

alkoholfreien Lebensstils einsetzte. Im Jahr 2012 wurde<br />

der Name in “Movendi International” geändert, um<br />

die moderne Ausrichtung und die breitere Mission der<br />

Organisation für Gesundheit und soziale Gerechtigkeit<br />

widerzuspiegeln.<br />

Heute ist Movendi laut eigenen Worten die „weltweit<br />

größte soziale Bewegung für Entwicklung durch<br />

Alkoholprävention. Unsere Vision ist ein Leben für alle<br />

Menschen, in dem sie ihr volles Potenzial ausschöpfen<br />

können und das frei von Schäden ist, die durch<br />

Alkohol und andere Drogen verursacht werden.“ Diese<br />

Nicht-Regierungssorganisation (NGO) ist offizieller<br />

Partner der WHO und des Entwicklungsprogramms<br />

der Vereinten Nationen (UNDP). Movendis Ziel ist es,<br />

„Einfluss auf die Politik nehmen zu können (...), um sie<br />

für die vielfältigen Wechselwirkungen von geschlechtsspezifischer<br />

Gewalt, schädlichem Alkoholkonsum sowie<br />

HIV und Tuberkulose zu sensibilisieren und (...) die<br />

Gesundheitspolitik zu stärken.“<br />

In Deutschland ist der Verein der Guttempler Teil von<br />

Movendi International und Mitglied im Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverband sowie der Deutschen Hauptstelle<br />

für Suchtfragen. Auch die Guttempler setzen sich<br />

„friedlich für eine Welt ein, in der sich Menschen<br />

ohne Beeinträchtigung durch Alkohol und andere<br />

Drogen entwickeln und in Selbstbestimmung,<br />

Eigenverantwortung und Gesundheit leben können“,<br />

denn: „Alkohol ist ein ernsthaftes Entwicklungshindernis<br />

auf persönlicher, gemeinschaftlicher, gesellschaftlicher<br />

und globaler Ebene.“<br />

WHO, EU und die Abstinenz-<br />

Bewegungen<br />

Tim Stockwell ist schon lange ein wichtiger Berater<br />

der WHO. Er hat an mehreren Initiativen mitgewirkt,<br />

darunter der Erarbeitung von Berichten, Leitlinien<br />

und politischen Empfehlungen, die die Alkoholpolitik<br />

global beeinflussen. Er hat aber auch sehr enge<br />

Verbindungen zu Organisationen wie Eurocare, deren<br />

Ziel die „Verhinderung und Verringerung alkoholbedingter<br />

Schäden im Rahmen europäischer politischer<br />

Entscheidungen über Alkohol“ ist. Diese „European<br />

Alcohol Policy Alliance“ ist ein Bündnis von NGO’s,<br />

die laut eigenen Angaben mit der EU-Kommission,<br />

dem Europäischen Parlament, der OECD und der<br />

WHO zusammenarbeitet. Dr. Stockwell gehört deren<br />

Expertenkomitee an. Eurocare leitete auch mehrere von<br />

der EU finanzierte Projekte – und erhält Geld von den<br />

Guttemplern.<br />

Weiter war Stockwell von 2005 bis 2007 Präsident der<br />

„Kettil Bruun Society“, einem Think Tank, der aus den<br />

internationalen Abstinenzkongressen hervorgegangen<br />

ist. Deren Jahreskonferenz 2023 in Johannesburg<br />

wurde von Movendi gefördert. Für die australische<br />

Organisation “The Foundation for Alcohol Research<br />

and Education” (FARE) hat er einen offenen Brief unterzeichnet,<br />

der fordert, die WHO dürfe nicht mehr mit<br />

Alkohol-Lobbyisten sprechen.<br />

Dr. Tim Stockwell propagiert „Null Alkohol”.<br />

Doch seine Forschungsmethoden sind für viele<br />

Wissenschaftler umstritten.<br />

Auch auf Spotify ist Stockwell zu hören:<br />

Auf dem Podcast von „Tribe Sober“, einer<br />

Vereinigung für ehemalige Alkoholiker,<br />

die Restriktionen befürwortet (Motto:<br />

„Inspiring an alcohol-free life“) wird er in<br />

einer Folge als „Mann mit einer Mission, für die er seit<br />

Jahren kämpft” vorgestellt. Er sowie Tim Naimi waren<br />

zudem Interview-Partner in einem offiziellen Podcast<br />

von Movendi. Gemeinsam haben die beiden zudem<br />

2016 einen Aufsatz für die Guttempler-Organisation<br />

geschrieben. All diese Verbindungen finden sich auf<br />

den Websites der Organisationen und Universitäten,<br />

für die Stockwell und Naimi tätig waren und sind.<br />

Beide werden für Ihre Vorträge und Beiträge von den<br />

Abstinenzbewegungen honoriert, was Stockwell auch<br />

nicht bestreitet: „Ich habe an einem von der schwedischen<br />

Abstinenz-Organisation finanzierten Treffen<br />

teilgenommen und Material verfasst, das sie veröffentlicht<br />

haben. Ich hatte Verbindungen zum Internationalen<br />

Orden der Guttempler. Ich habe einige ihrer Treffen<br />

besucht, bin aber kein Mitglied.“<br />

Wo das Geld ist<br />

Viele Wissenschaftler lehnen zudem Stockwells und<br />

Naimis Motive und Ansätze ab. Sie kritisieren die beiden<br />

als Protagonisten einer weltweiten Abstinenzbewegung,<br />

die seit Jahren daran arbeitet, Alkohol weltweit aus<br />

der Gesellschaft zu verbannen. Stockwell sagt dazu im<br />

Interview mit The Telegraph, seine Verbindungen zu<br />

Abstinenz-Organisationen seien nur „flüchtig“. Er wirft<br />

dagegen seinen Kritikern vor, „von der Alkohollobby<br />

finanziert zu werden und davon zu leben, die Beziehung<br />

zwischen Alkohol und Gesundheit positiv darzustellen”.<br />

Christopher Snowdon, Leiter des Bereichs<br />

„Lifestyle Economics“ am Thinktank<br />

„Institute of Economic Affairs“ (IEA) in<br />

Großbritannien und Autor, erklärt dazu: „Dr.<br />

Stockwell hat meines Wissens niemals eigene<br />

Primärforschung zu diesem Thema durchgeführt. Er<br />

erarbeitet immer wieder systematische Übersichten mit<br />

dem Ziel, die Vorteile mäßigen Trinkens zu verschleiern.<br />

Er und seine Kollegen überarbeiteten jahrzehntelange<br />

wissenschaftliche Beweise, die gesundheitliche Vorteile<br />

von Alkohol unterstützten.“ Snowdon schreibt dazu<br />

auf seinem Blog „Velvet glove, iron fist“: „Stockwells<br />

Herangehensweise an Alkoholthemen ist erfrischend<br />

einfach. Wenn er will, dass etwas wahr ist, sagt er, dass<br />

es wahr ist – unabhängig davon, was die Beweise sagen.<br />

Da die meisten Journalisten die Beweise nicht kennen<br />

und jedem vertrauen, der klingt, als wäre er ein Arzt<br />

(Stockwell hat einen Abschluss in Psychologie und<br />

Philosophie), ist dies effektiver, als Sie vielleicht denken.“<br />

Der Spezialist für Alkoholpolitik an der Brock<br />

University in Ontario, Dr. Dan Malleck, erklärte dazu<br />

dem Telegraph: „Warum untersucht man den Schaden,<br />

den Alkoholkonsum auch anrichten kann? Weil dort<br />

das Geld ist. Das meiste Budget stammt aus staatlicher<br />

Finanzierung, und Regierungen sind mehr daran interessiert,<br />

ihre Bürger zu schützen, als sie zu ermutigen,<br />

sich zu amüsieren. Also haben Leute wie Stockwell und<br />

Naimi die Erforschung von Schäden verdoppelt, weil<br />

dort das Geld ist.“<br />

32 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 33


Ribera del Duero<br />

Geschaffen, um zu begeistern<br />

Hochgelegene Weinberge, extremes Klima, vielfältige Böden und engagierte<br />

Menschen bringen in der spanischen Region Ribera del Duero herausragende<br />

Weine hervor. Der Herkunftsschutz garantiert ihre Qualität.<br />

Fotos: CRDO Ribera del Duero José I. Berdón<br />

Aromen und eine frische Säure ausbilden und ergeben<br />

schließlich vielschichtige, langlebige Weine.<br />

Das Terroir<br />

Die Weinberge in der Ribera del Duero sind meist<br />

relativ klein – aufgeteilt auf fast 64.000 Parzellen<br />

in 118 Gemeinden. Diese liegen in den Provinzen<br />

Burgos, Valladolid, Soria und Segovia, die alle zur<br />

autonomen Gemeinschaft Castilla y León gehören. Die<br />

Bodenstruktur ist vielfältig und sorgt für eigenständige,<br />

terroirgeprägte Gewächse.<br />

Hauptsächlich bestehen die Böden aus schlammigem<br />

oder lehmigem Sand mit abwechselnden Schichten<br />

aus Kalkstein und kalkhaltigen Ablagerungen; auch<br />

Kreide und Ton sind zu finden. Der feine, rötlichbraune<br />

Lehmboden verleiht den Weinen Struktur und<br />

Charakter. Der trockene, magere weiße Kalkboden ist<br />

reich an Salzen und sorgt für Eleganz und Komplexität.<br />

Geschmeidigkeit erhalten die Weine durch steinigen<br />

Boden, der hier in vielen Ausprägungen zu finden ist.<br />

Die Menschen<br />

wichtigste weiße Rebsorte ist der Albillo Mayor, der<br />

Weine mit Apfel- und Pfirsicharomen sowie moderater<br />

Säure ergibt. Weiß<strong>wein</strong>e müssen zu mindestens 75<br />

Prozent aus Albillo Mayor gekeltert sein.<br />

Die Weine<br />

Seit 1982 ist Ribera del Duero eine geschützte<br />

Ursprungsbezeichnung – auf Spanisch: Denominación<br />

de Origen Protegida, abgekürzt DOP oder D.O. Die<br />

gesetzlichen Vorschriften zum Herkunftsschutz stellen<br />

die hohe Qualität der Weine sicher und werden vom<br />

Kontrollrat der Region überwacht. Ein Beispiel ist<br />

der Trauben-Höchstertrag von 7.000 Kilogramm pro<br />

Hektar. Heute ist die geschützte Ursprungsbezeichnung<br />

eine hochwertige Marke, deren Siegel gut 2.220 Weine<br />

von über 300 Weingütern tragen.<br />

Die Rot<strong>wein</strong>e der D.O. reichen von jungen, fruchtbetonten<br />

Gewächsen bis zu eleganten Tropfen mit großem<br />

Reifepotenzial, die sich durch aromatische Komplexität,<br />

Kraft und Ausgewogenheit auszeichnen. Daneben gibt<br />

es fruchtig-frische Rosé<strong>wein</strong>e sowie Weiß<strong>wein</strong>e mit<br />

ausgeprägter Frucht und animierender Säure, die durch<br />

Holzfassausbau komplexere Aromen entwickeln können.<br />

Klima, Reben, Menschen und Terroir – das<br />

sind die vier Säulen, auf denen der Charakter<br />

der Weine aus der Ribera del Duero beruht.<br />

Das Klima, das den Jahresverlauf prägt. Die<br />

Reben, an denen die Trauben wachsen. Das<br />

Terroir, das die Rebstöcke nährt. Die Menschen, die den<br />

Wein erzeugen. Durch die richtige Kombination dieser<br />

Faktoren entstehen Weine mit Seele, die Emotionen<br />

wecken.<br />

Die Landschaft<br />

Die spanische Weinregion Ribera del Duero liegt im<br />

Norden der Kastilischen Hochebene, eingerahmt von<br />

Gebirgszügen: dem Kantabrischen Gebirge im Norden,<br />

dem Iberischen Gebirge im Osten, dem Kastilischen<br />

Scheidegebirge im Süden und den Bergen von León<br />

im Westen. „Ribera“ bedeutet übersetzt „Ufer“: Der<br />

namensgebende Fluss Duero durchzieht das Gebiet von<br />

Osten nach Westen. Die Landschaft ist geprägt von<br />

sanften Hügeln und breiten Tälern, die der Duero und<br />

seine Nebenflüsse geformt haben.<br />

Die Weinberge hier zählen zu den höchstgelegenen der<br />

Nordhalbkugel: Sie reichen von 720 bis über 1.000 Meter<br />

Meereshöhe und umfassen mehr als 27.000 Hektar, die<br />

sich auf 115 Kilometern Länge und bis zu 35 Kilometern<br />

Breite den Fluss entlang ziehen. Die Höhenlage, das<br />

kontrastreiche Klima und die unterschiedlichen<br />

Bodenarten bringen Rot-, Rosé- und Weiß<strong>wein</strong>e hervor,<br />

die so einzigartig sind wie ihre Heimat.<br />

Das Klima<br />

Ob Schnee, Sonne, Regen oder Wind – jede Jahreszeit<br />

ist ein Tanz mit den Elementen. Im Duero-Tal treffen<br />

kontinentale und mediterrane Klimaeinflüsse aufeinander.<br />

In den heißen, trockenen Sommern steigen die<br />

Temperaturen mitunter auf über 40 °C, in den langen,<br />

strengen Wintern können sie bis auf minus 20 °C sinken.<br />

Das Gebiet erhält durchschnittlich kaum 400 Millimeter<br />

Niederschlag pro Jahr. Doch die Reben haben sich<br />

angepasst.<br />

Die intensive Winterkälte lässt die Rebstöcke erst spät<br />

austreiben; wirklich frostfrei sind nur die Sommermonate.<br />

Große Temperaturunterschiede zwischen Tag und<br />

Nacht begünstigen die Entwicklung von hochwertigen<br />

Trauben, die langsam und spät reifen. Durch die kühlen<br />

Nächte nach den warmen Tagen können sie intensive<br />

Bewirtschaftet werden die Weingärten von rund 8.000<br />

Winzerinnen und Winzern. Sie blicken auf eine stolze<br />

Geschichte zurück, denn Weinbau gab es hier schon<br />

vor über 2.500 Jahren. Davon zeugen Weinreste, die<br />

bei Ausgrabungen in der antiken Stadt Pintia gefunden<br />

wurden, und ein großes römisches Mosaik in Baños de<br />

Valdearados, das den Weingott Bacchus darstellt. Das<br />

Erbe in Form des Terroirs sorgt bei den Menschen für<br />

einen tiefen Respekt vor den außergewöhnlichen natürlichen<br />

Gegebenheiten.<br />

So verbinden sie Liebe, Sorgfalt, Geduld und Hingabe<br />

mit Know-how, Tradition und modernster Technik. Denn<br />

sie wissen: je anspruchsvoller die Arbeit, desto besser<br />

das Ergebnis. Bewusst haben sie sich für eine geringe<br />

Ertragsmenge zugunsten einer hohen Weinqualität<br />

entschieden und erreichen dieses Ziel durch aufwändige<br />

Beschneidung und Ausdünnung der Rebstöcke. Mehr als<br />

70 Prozent der Trauben werden von Hand geerntet, so<br />

dass nur bestes und gesundes Lesegut verarbeitet wird.<br />

Die Reben<br />

Die lange Weinbautradition der Ribera del Duero schlägt<br />

sich auch im Alter der Rebstöcke nieder: 28 Prozent der<br />

Reben sind über 30 Jahre alt, gut acht Prozent über 80<br />

Jahre und einige sogar über 100 Jahre.<br />

Die mit Abstand wichtigste Rebsorte in der Region ist<br />

die Tempranillo, die hier auch Tinto Fino oder Tinta del<br />

País genannt wird. Ihr verdanken die Rot<strong>wein</strong>e ihre<br />

violettrote Farbe, ihren Körper und ihre Aromen von<br />

dunklen Früchten. Der vorgeschriebene Mindestanteil<br />

an Tempranillo liegt für Rot<strong>wein</strong>e bei 75 Prozent.<br />

Weitere zugelassene rote Rebsorten sind Cabernet<br />

Sauvignon, Merlot, Malbec und Garnacha Tinta. Die<br />

Die Qualitätsstufen<br />

Mit seinem Siegel und einem Rückenetikett mit<br />

Prüfnummer garantiert der Kontrollrat die Echtheit<br />

und Güte der geschützten Weine. Es gibt vier<br />

Qualitätsbezeichnungen, von denen jede ein eigenes<br />

Rückenetikett in einer bestimmten Farbe hat:<br />

Crianza, Reserva, Gran Reserva und Cosecha. Für<br />

jede Qualitätsbezeichnung gelten präzise Vorgaben,<br />

beispielsweise für die Mindestreifedauer:<br />

Crianza<br />

Rot<strong>wein</strong>e: 24 Monate, davon 12 Monate im Barrique<br />

Weiß- und Rosé<strong>wein</strong>e: 18 Monate, davon 6 Monate<br />

im Barrique<br />

Reserva<br />

Rot<strong>wein</strong>e: 36 Monate, davon 12 Monate im Barrique<br />

Weiß- und Rosé<strong>wein</strong>e: 24 Monate, davon 6 Monate<br />

im Barrique<br />

Gran Reserva<br />

Rot<strong>wein</strong>e: 60 Monate, davon 24 Monate im Barrique<br />

Weiß- und Rosé<strong>wein</strong>e: 48 Monate, davon 6 Monate<br />

im Barrique<br />

Die Qualitätsbezeichnung Cosecha tragen zum einen<br />

Weine, die nicht oder nur minimal im Holzfass ausgebaut<br />

sind (Joven) oder die weniger als ein Jahr im Barrique<br />

gereift sind (Joven Roble). Die Benennungen „Joven“<br />

oder „Joven Roble“ können auf dem Vorderetikett der<br />

Flasche erscheinen; auf dem Rückenetikett steht immer<br />

Cosecha. Zum anderen gilt die Bezeichnung Cosecha<br />

auch für länger gereifte Weine, die nicht die strikten<br />

Kriterien für eine andere Bezeichnung erfüllen. Insofern<br />

kann ein Wein mit einem Cosecha-Rückenetikett einer<br />

Reserva oder Gran Reserva mindestens ebenbürtig sein.<br />

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„Best of Ribera del Duero“<br />

Ende Juni 2024 wurden bei der Verkostung „Best of<br />

Ribera del Duero“ 80 Weine von einer Fachjury der<br />

Deutschen Wein- und Sommelierschule (DWS) in Koblenz<br />

blind probiert und beurteilt. Die Auszeichnungen<br />

wurden in fünf Kategorien vergeben:<br />

• Joven: Weine ohne oder mit<br />

höchstens dreimonatigem Barrique-Ausbau<br />

• Joven Roble: junge Weine mit<br />

drei- bis zwölfmonatigem Barrique-Ausbau<br />

• Crianza: Weine mit mindestens zweijähriger Reife,<br />

teilweise im Holzfass<br />

• Reserva: Weine mit mindestens dreijähriger Reife,<br />

teilweise im Holzfass<br />

• Gran Reserva: Weine mit mindestens fünfjähriger Reife,<br />

teilweise im Holzfass<br />

Damit länger gereifte Cosecha-Weine mit vergleichbaren<br />

Weinen anderer Qualitätsstufen in dieselbe<br />

Kategorie gefasst werden konnten, waren die<br />

Kriterien für die Kategorien weniger strikt als für die<br />

Qualitätsbezeichnungen. Weine mit dem Rückenetikett<br />

Crianza, Reserva oder Gran Reserva fielen automatisch<br />

in die Kategorie gleichen Namens. Weine mit dem<br />

Rückenetikett Cosecha traten in der Kategorie an, der<br />

sie in Reifedauer und Ausbauart entsprachen.<br />

Um ausgezeichnet zu werden, musste ein Wein<br />

mindestens die Bewertung „hervorragend“ erzielen.<br />

Dieses Urteil erhielten die folgenden 20 Rot<strong>wein</strong>e:<br />

Sociedad Vinícola Villalba (CVNE)<br />

Heredad Arano 2020<br />

CRIANZA<br />

Produzenteninfos:<br />

https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />

<strong>plus</strong>/cvne<br />

Cocope<br />

Pinna Fidelis Crianza 2020<br />

CRIANZA<br />

Produzenteninfos:<br />

https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />

<strong>plus</strong>/bodegas-pinna-fidelis<br />

Bodegas El Lagar de Isilla<br />

Colección Especial Reserva de<br />

Familia 2017<br />

RESERVA<br />

Produzenteninfos:<br />

https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />

<strong>plus</strong>/bodegas-el-lagar-deisilla-s-a<br />

Bodega y Viñedos Martín Berdugos<br />

2Martín Berdugo Parcela 100<br />

Primera Fruta 2021<br />

JOVEN<br />

Bodega y Viñedos Milénico<br />

Mediterránico de Milénico 2022<br />

JOVEN<br />

Bodegas Milvus<br />

Milvus 2021<br />

JOVEN ROBLE<br />

Lagar de Proventus<br />

Tr3smano 2020<br />

RESERVA<br />

Bodegas Muriell<br />

Valdecuriel Reserva 2014<br />

RESERVA<br />

El Mosaico de Baco<br />

Mosaico de Baco Viñas Viejas<br />

Reserva 2014<br />

RESERVA<br />

Produzenteninfos:<br />

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https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />

<strong>plus</strong>/bodega-y-vinedosmilenico-sl<br />

https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />

<strong>plus</strong>/bodegas-milvus<br />

https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />

<strong>plus</strong>/tr3smano<br />

https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />

<strong>plus</strong>/bodegas-valdecuriel<br />

https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />

<strong>plus</strong>/el-mosaico-de-baco<br />

Bodegas Arzuaga Navarro<br />

La Planta 2022<br />

JOVEN ROBLE<br />

Bodegas Veganzones<br />

912 de Altitud 2022<br />

JOVEN ROBLE<br />

Dominio de Calogía<br />

Dominio de Calogía by José<br />

Manuel Pérez Ovejas 2021<br />

CRIANZA<br />

Garmón Continental<br />

Garmón 2020<br />

RESERVA<br />

Bodegas Peñafiel<br />

Dominio de Miros 2018<br />

GRAN RESERVA<br />

Abadía de Acón<br />

Acón Gran Reserva 2014<br />

GRAN RESERVA<br />

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<strong>plus</strong>/bodegas-veganzones<br />

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<strong>plus</strong>/dominio-de-calogia<br />

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<strong>plus</strong>/garmon-continental-s-l<br />

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<strong>plus</strong>/bodegas-penafiel<br />

https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />

<strong>plus</strong>/abadia-de-acon-s-l<br />

Bodegas y Viñedos Vega de Yuso<br />

Tresmatas Crianza 2021<br />

CRIANZA<br />

Bodegas Emilio Moro<br />

Emilio Moro 2021<br />

CRIANZA<br />

Bodegas y Viñedos Monteabellón<br />

Monteabellón 14 meses 2021<br />

CRIANZA<br />

Uvaguilera<br />

Palomero 2015<br />

GRAN RESERVA<br />

Bodegas Nuestro de Diaz Bayo<br />

Petit Vega 28 meses 2015<br />

GRAN RESERVA<br />

Weitere<br />

Informationen<br />

über die<br />

D.O. Ribera<br />

del Duero:<br />

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<strong>plus</strong>/bodegas-y-vinedosmonteabellon-s-l<br />

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<strong>plus</strong>/uvaguilera-s-l<br />

https://<strong>wein</strong>fuehrer.<strong>wein</strong>.<br />

<strong>plus</strong>/diaz-bayo-hermanos-s-l<br />

riberadelduero.es/<br />

de/de<br />

36 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

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<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 37


Food-Pairing<br />

Riesling – der<br />

Unkombinierbare<br />

Aus Riesling bestehen einige der größten Weiß<strong>wein</strong>e der Welt.<br />

Ihn mit Speisen zu kombinieren, ist aber eine Herausforderung.<br />

Spitzensommelière Elena Rameder erzählt von ihren<br />

Erfahrungen - und gibt Tipps, die wirklich passen.<br />

Text: Alexander Lupersböck, Fotos: Imre Antal, Restaurant Aelium<br />

Die gebürtige Deutsche Elena Rameder<br />

kam zum Studium der Theater-, Film- und<br />

Medienwissenschaften nach Wien. Durch<br />

einen Nebenjob bei einem Catering-<br />

Unternehmen kam sie mit Gastronomie<br />

und Wein in Berührung – und blieb der Branche<br />

erhalten. Rameder absolvierte eine Ausbildung zur<br />

Sommelière, arbeitete in Spitzenrestaurants und gehört<br />

zum Gründungsteam des Top-Restaurants Aelium in St.<br />

Pölten. Derzeit studiert sie für die Prüfung zum Master<br />

of Wine. Im kommenden Jahr könnte sie als erste Frau<br />

in Österreich diesen renommierten Titel erreichen.<br />

Sie sagt über sich selbst: „Ich liebe es, zu lernen“, und<br />

weiter: „Ich umgebe mich gerne mit schönen Dingen“.<br />

Beste Voraussetzungen für die Beschäftigung mit Wein,<br />

speziell dem König der Rebsorten: dem Riesling.<br />

Dieser ist wegen seiner ausgeprägten Aromatik als<br />

Speisenbegleiter nicht universell einsetzbar. Anders<br />

ausgedrückt: Es ist kompliziert. Elena Rameder verrät<br />

ihre Zugangsweise: „Durch meine Ausbildung denke ich<br />

oft in Strukturen, nicht in Aromen. Für mich ist Riesling<br />

absolut linear, er zieht pfeilgerade durch.“<br />

Schwerthiebe vom Säure-Junkie<br />

Sie bezeichnet sich selbst als „Säure-Junkie“. Daher liebe<br />

sie Riesling. Und verrät: „Ich hatte das Glück, immer<br />

mit Köchen zusammenzuarbeiten, die verstanden<br />

haben, dass sich das Essen an den Wein anpassen muss<br />

– nicht umgekehrt. Denn den Wein kann ich nicht mehr<br />

verändern. Dem kann ich höchstens ein anderes Glas<br />

oder mehr Flaschenreife geben.“ Umgekehrt könne<br />

die Küche das Gericht an den Wein heranführen. „Der<br />

Weggang von der opulenten, französisch inspirierten<br />

Küchentradition führte nach meinem Gefühl dazu, dass<br />

man bewusst mehr mit Säure abschmeckt. Und das hilft<br />

dem Riesling.“ Am besten sei es jedenfalls, die Frucht<br />

des Rieslings mit der Würze des Essens zu kombinieren.<br />

Zu jungen, ein- bis dreijährigen Riesling-<br />

Weinen empfiehlt Rameder, „alle Speisen, in<br />

denen sich das süß-saure Geschmacksprofil<br />

des Weines wiederfindet“. Im Sommer sind<br />

das beispielsweise alle Vorspeisen mit reifen<br />

Tomaten, eventuell auch in Kombination mit Nektarine<br />

oder Ananas. Oder Ceviche, also mit Säure fermentierter<br />

roher Fisch. Wer es rassiger mag, könne auch hauchdünn<br />

geschnittene Habanero-Chilis oder Korianderblätter<br />

dazugeben, denn vor allem Koriander passe gut zu einem<br />

jungen Riesling mit satter, klarer Frucht. Der dürfe<br />

dann auch nicht zu dezent sein.Zu Riesling mit drei bis<br />

fünf Jahren Reife serviert sie im Aelium gerne Calamari<br />

fritti mit Limette und Aioli. Dies sei ein Gericht, bei<br />

dem speziell Riesling mit seiner linearen Säure das Fett<br />

der gebackenen Calamari aufbrechen und aufschließen<br />

könne. „Man kann die Säure wie Nadelstiche oder wie<br />

Elena Rameder studiert für die<br />

Prüfung zum Master of Wine.<br />

38 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin


Schwerthiebe einsetzen. Dadurch wirken Gerichte mit<br />

mehr Fett leichter und lebendiger.“<br />

Reife allein ist nicht alles<br />

Da bei reifem Riesling die Sorte in den Hintergrund tritt,<br />

lasse er sich leichter kombinieren. Gereifte Rieslinge<br />

haben eine weiche Säure und die Tertiäraromen geben<br />

eine zusätzliche Dimension. Mit einem Hauch von<br />

Botrytis bekomme der Wein zusätzlich Noten von<br />

Safran.<br />

Im Aelium kombiniert Elena Rameder solche Weine<br />

zu Zander mit Curry, Safran und Koriander. Oder zu<br />

Zander-Bosna, einem regional in Süddeutschland<br />

und Österreich bekannten Gericht, das traditionell<br />

aus einer gewürzten Bratwurst besteht. Es<br />

wird in einem aufgeschnittenen Weißbrot mit Senf<br />

oder Ketchup, Currypulver und Zwiebeln zubereitet.<br />

Im Aelium besteht der Bosna aus selbstgemachten<br />

Zanderwürstchen, Tramezzinibrot, eingelegten Ananas,<br />

Koriander, Curry und Dill. „Dazu ein 2012er Riesling<br />

vom Weingut Malat, durchaus petrolig und kräftig,<br />

das hat perfekt gepasst. Das mag ich überhaupt zu<br />

Riesling: Ingwer, Curry, Safran. Das alles sind Aromen,<br />

die Riesling mit Reife ohnehin bietet. Riesling-Weine,<br />

die zehn Jahre oder älter sind, vertragen so intensive<br />

Geschmacksnoten wunderbar.“<br />

Ceviche mit Granny Smith<br />

Doch Elena Rameder verneint, dass Riesling<br />

einfacher zu kombinieren ist, je reifer er<br />

wird: „Das kann man nicht pauschal sagen.<br />

Vor allem wenn ein Wein sehr reduktiv und<br />

karg ist, kann er auch wirklich fordernd<br />

werden. Das ist spannend, vor allem, wenn ich mit<br />

einem intellektuellen Ansatz herangehe. Wenn ich mich<br />

auf den Wein einlasse wie auf ein Gedicht oder ein Bild,<br />

mit dem ich mich lange beschäftige und es zu ergründen<br />

versuche, es Schicht für Schicht auseinander nehme. Im<br />

Restaurant wird das aber schwierig. Das benötigt vom<br />

Gast so viel Aufmerksamkeit, dass der Wein ihn vom<br />

Essen ablenkt und es nicht begleitet.“<br />

Zum Prä-Dessert mit Eis aus Ziegenfrischkäse mit<br />

Pfirsich und Lavendel reicht die Sommelière gerne zart<br />

restsüße Varianten. „Ein Kabinett hat so eine glatte<br />

Oberfläche, und der Pfirsich gibt die Richtung zum<br />

Riesling vor. Das funktioniert hervorragend.“<br />

“Da pfeift der Riesling dazu”<br />

Kombiniert sie Riesling auch mit Fleisch? „Ja, aber<br />

dabei ist die Beilage bestimmend. Ich persönlich mag<br />

Passionsfrucht und Ananas zum Fleisch, und damit<br />

funktioniert Riesling. Oder zu Thai-artigen Salaten<br />

mit gegrilltem Fleisch, Früchten und Sesam. Säure und<br />

Schärfe müssen bei mir überall dabei sein. Lieber als<br />

ein Wiener Schnitzel habe ich Alt-Wiener Backfleisch,<br />

bei dem Senf in der Panade enthalten ist. Da pfeift der<br />

Riesling dazu. Ich persönlich würde mich da einiges<br />

trauen, zum Beispiel Vitello Tonnato. Oder Fleisch<br />

mit einem Balsamico-Lack. Im Restaurant würde ich<br />

das aber nicht wagen.“ Genial funktioniert Riesling<br />

für sie jedenfalls mit Innereien, beispielsweise zu<br />

„Kalbsrahmbeuschel”. Das ist ein österreichisches<br />

Traditionsgericht mit Senf und Kapern, das aus Herz,<br />

Leber und Lunge besteht. Oder zu Leber auf venezianische<br />

Art.<br />

Alternative Weinstile können laut Elena<br />

Rameder gut funktionieren, aber Riesling<br />

brauche nicht unbedingt Maischekontakt,<br />

da er genügend Säure und Struktur<br />

biete. Hat sie persönliche Riesling-<br />

Lieblings<strong>wein</strong>e? „Durch mein Master of Wine-Studium<br />

bin ich großer Fan von australischem Riesling geworden.<br />

Die sind karg, metallisch, mit hochgetunter Frucht. Und<br />

ich mag die Rieslinge vom Weingut Breuer im Rheingau.<br />

Die haben dieses Rheingau-Maskuline und sind etwas<br />

kantig.“ Jedenfalls bevorzugt sie Riesling-Weine, die<br />

nicht zu opulent und blumig, sondern eher steinig und<br />

rassig schmecken. „Die würde ich aber in einer <strong>wein</strong>affinen<br />

Runde oder mit perfekt ausgewählten Speisen<br />

servieren. Im Restaurant traue ich mich nicht, das in eine<br />

Weinbegleitung einzubauen. Wir Sommeliers können<br />

uns oft stundenlang mit gewissen Kombinationen<br />

beschäftigen – aber die Gäste haben meist gar nicht<br />

die Zeit, sich darauf so intensiv einzulassen, wie es<br />

notwendig wäre, um das wirklich genießen zu können.“<br />

Der Gast steht für Elena Rameder im Vordergrund, nicht<br />

die persönliche Vorliebe. Aber: „Riesling geht viel öfter,<br />

als man vermutet.“<br />

Ananas-Tomaten mit Sesamöl, Ingwer und<br />

Koriander. Eine leichte Vorspeise, zu der junger<br />

Riesling perfekt passt.<br />

Die Gelbschwanzmakrele mit Soffrito und Chili<br />

profitiert von den Aromen eines gereiften Rieslings.<br />

Kaninchenlasagne mit Flusskrebsbechamel<br />

Ein Aelium-Klassiker sind Calamari fritti mit<br />

Limette und Aioli. Riesling gibt diesem Gericht<br />

eine schöne Leichtigkeit.<br />

40 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 41


Aus dem neuen Kochbuch der Generation Riesling<br />

Herbstlicher Feldsalat<br />

mit glasierten Trauben,<br />

Birnen und Parmesan<br />

Das Kochbuch „Wine meets green Kitchen“ ist im Buchhandel erhältlich.<br />

Rezept: Weingut Hildegardishof, Foto: Alexander Zeise (<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>)<br />

ISBN 978-3-945870-07-5, D 24,90 €<br />

Zubereitung<br />

EINKAUFSLISTE für 4 Portionen<br />

• 500 g Feldsalat<br />

• 250g reife Birnen<br />

• 500 g rote Trauben<br />

• 200 g Parmesan<br />

• 250 g Walnüsse (nach Auge und Geschmack)<br />

• 1 EL Öl<br />

• 75 ml Balsamicoessig<br />

• 80 ml Riesling feinherb<br />

• 15 g Honig<br />

• Rohrzucker<br />

• Salz, Pfeffer<br />

Arbeitszeit 15 Minuten<br />

Kochzeit 3 Minuten<br />

1. Den Salat nach Entfernen der<br />

Wurzeln waschen und abtropfen<br />

lassen. Aus Öl, Essig, einem Schuss<br />

Riesling feinherb, Honig sowie Pfeffer<br />

und Salz das Salatdressing in einer<br />

Schüssel anrühren und abschmecken.<br />

Den Feldsalat damit vermengen und<br />

auf einem hübschen Teller anrichten.<br />

2. Die Birnen in mundgerechte Stücke<br />

schneiden und über den Salat geben.<br />

3. Die Trauben waschen, in einer Pfanne<br />

mit dem Rohrzucker karamellisieren<br />

(glasierte Trauben) und auf den Salat<br />

geben. Anschließend den Parmesan<br />

darüber streuen und frisches<br />

Dinkelbrot dazu drapieren.<br />

4. Den passenden Wein gut gekühlt<br />

dazu einschenken. Hier passt die<br />

feine Beerenauslese mit schöner<br />

Honignote ebenso gut wie ein weicher,<br />

säurearmer Auxerrois trocken.<br />

5. Purer Genuss – wir wünschen einen<br />

guten Appetit!


WEINKENNER WERDEN – mit<br />

dem Weininstitut München<br />

Das Weininstitut München bietet seit zehn Jahren zertifizierte Aus- und<br />

Fortbildungen für Weinliebhaber, Weinfachleute und Sommeliers. Das<br />

Firmenjubiläum ist Anlass für ein Interview mit den Gründern.<br />

Fotos: Annette Sandner<br />

Bernhard Meßmer (l.) und Stefan Metzner<br />

WSET Level 2 baut darauf auf, kann aber auch gleich,<br />

ohne zuvor den Level-1-Kurs gemacht zu haben, besucht<br />

werden. In drei Tagen geht es um die wichtigsten<br />

Rebsorten der relevantesten Weinbaunationen auf der<br />

ganzen Welt. Auch hier gibt es eine Prüfung und ein<br />

Zertifikat, das international anerkannt ist und zeigt,<br />

dass man sich ernsthaft mit Wein beschäftigt hat.<br />

WSET Level 3 dauert fünf Tage und vermittelt<br />

Detailkenntnisse von Regionen, Weinbau, Rebsorten<br />

und Stilistiken von Weinen weltweit.<br />

In allen drei Kursen werden sehr viele hochwertige<br />

Weine gemeinsam verkostet. Wir beschreiben sie en<br />

détail und die Teilnehmer erhalten auch persönliche<br />

Feedbacks zu ihren Einschätzungen.<br />

Für wen sind die Kurse gedacht?<br />

Bernhard: In erster Linie sind die Kurse für die<br />

Gastronomie und den Handel gedacht. Das können<br />

Einsteiger in Restaurants und Weinfachgeschäften,<br />

aber auch etablierte Mitarbeiter sein, die sich weiterbilden<br />

wollen. Doch sogar mehr als die Hälfte unserer<br />

Teilnehmer sind Weinfreunde ohne beruflichen<br />

Hintergrund, die es ganz genau wissen wollen. Dabei<br />

kommen unsere Studenten aus ganz Deutschland, aber<br />

auch aus Österreich und der Schweiz.<br />

Was macht eure eigenen Masterclasses aus?<br />

Bernhard: Den zweitägigen und wirklich umfassenden<br />

Kurs „Champagner & Schaum<strong>wein</strong>experten“ führen wir<br />

bereits seit einigen Jahren durch.<br />

Stefan: Zusätzlich gibt es ganztägige Masterclasses<br />

zu Burgund, Bordeaux, den besten Weinen Italiens<br />

und den grandiosen Tropfen Deutschlands und<br />

Österreichs, in denen wir viel Detailwissen vermitteln<br />

und Spitzen<strong>wein</strong>e verkosten. Darunter sind immer auch<br />

großartige Raritäten.<br />

Jetzt beschäftigt ihr euch beruflich enorm mit Wein.<br />

Wie schaut es mit euren persönlichen Lieblings<strong>wein</strong>en<br />

aus?<br />

Bernhard: Ich mag alles, was frisch ist. Also Riesling,<br />

Chardonnay aus kühlen Regionen, Chenin Blanc von<br />

der Loire etc. Aber meine große Liebe gilt einfach<br />

den Schaum<strong>wein</strong>en und da vor allem dem Winzer-<br />

Champagner, weil das großartige Weine sein können,<br />

die den besten Weißen und Roten der Welt in nichts<br />

nachstehen.<br />

Stefan: Es gibt unglaublich viele tolle Weine. Mich zieht<br />

es immer wieder zu den Klassikern. Auch zu den alkoholverstärkten<br />

Weinen, die in Vergessenheit zu geraten<br />

scheinen. Nach über 30 Jahren in der Weinwelt gibt es<br />

immer wieder großartige Gewächse, die auch ich neu<br />

entdecke. Das macht das Metier so abwechslungsreich<br />

und spannend!<br />

Weitere Infos,<br />

Anmeldung<br />

und Gutscheine<br />

Weininstitut München<br />

www.<strong>wein</strong>institut-muenchen.de<br />

Bernhard Meßmer<br />

Weinakademiker (WSET® Level 5 Honours Diploma)<br />

Certified WSET® Educator<br />

Ambassadeur du Champagne, Deutschland 2016<br />

Das Weininstitut München ist zertifizierter<br />

Partner des „Wine & Spirit Education Trust“<br />

(WSET), der größten Weinschule der Welt,<br />

und bietet professionelle Weinkurse zur<br />

zielgerichteten Aus- und Weiterbildung<br />

für Profis und Weinliebhaber an. Das Unternehmen<br />

wurde von den beiden Experten Bernhard Meßmer und<br />

Stefan Metzner gegründet und feiert dieses Jahr sein<br />

10-jähriges Bestehen.<br />

Wofür steht das Weininstitut München genau?<br />

Stefan: Das Weininstitut München steht in erster Linie<br />

für professionelles und unabhängiges Wein-Know-how.<br />

Bei uns kann man tief in die Weinwelt eintauchen<br />

und Wissen auf dem neuesten Stand erhalten. Man<br />

lernt unter anderem, Weine zu beschreiben und zu<br />

beurteilen, selbstbewusster mit Wein umzugehen und<br />

einfache Alltags<strong>wein</strong>e von wirklichen großen Weinen<br />

zu unterscheiden.<br />

Im Mittelpunkt unseres Angebots stehen die Kurse des<br />

Wine & Spirit Education Trust in London, kurz WSET.<br />

Das ist die mit riesigem Abstand größte Weinschule der<br />

Welt, die mit zertifizierten Partnern, wie wir einer sind,<br />

zusammenarbeitet. Das WSET bietet ein fünfstufiges<br />

Ausbildungssystem an, von dem wir die ersten drei hier<br />

in München durchführen.<br />

Bernhard: Und wir haben eigene Kurse entwickelt,<br />

um noch weiter in die Tiefe zu gehen. In unseren<br />

Masterclasses beschäftigen wir uns umfassend mit<br />

der Champagne, dem Burgund, Bordeaux, Italien,<br />

Deutschland und Österreich.<br />

Wichtig ist uns dabei, dass wir alle unsere Kurse, ob<br />

WSET oder Masterclasses selbst und unabhängig durchführen.<br />

Einerseits haben wir das tiefgreifende Wissen<br />

und das Training des WSET, andererseits macht es<br />

einfach wahnsinnig viel Spaß, tagsüber, in perfekter<br />

Atmosphäre mit Leuten zu arbeiten, die richtig Lust auf<br />

Wein haben.<br />

Was vermittelt ihr in den WSET-Kursen?<br />

Stefan: Mit dem Weininstitut München bieten wir die<br />

ersten drei Stufen der WSET-Weinausbildung an. WSET<br />

Level 1 ist eine grundsätzliche Einführung in das Thema<br />

Wein und erstreckt sich über einen Tag, an dessen Ende<br />

es eine kleine Prüfung und ein Zertifikat gibt. Der Kurs<br />

Stefan Metzner<br />

Weinakademiker (WSET® Level 5 Honours Diploma)<br />

Certified WSET® Educator<br />

Lauréat des Ambassadeurs du Champagne 2018<br />

VIA – „Italian Wine Ambassador“<br />

Certified Rioja Educator<br />

Certified Italian Wine Educator<br />

Valpolicella Wine Specialist<br />

Spanish Wine Specialist<br />

Certified Port Educator<br />

44 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

Anzeige<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 45


So bewertet<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

Verkostungsleiter Marcus Hofschuster<br />

hat ein herausragendes Renommee als<br />

gewissenhafter und unbestechlicher<br />

Weinkritiker. Zusammen mit Kim<br />

Schreiber verkostet er für <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

Weine aus allen Regionen Europas, und<br />

das stets nach identischen Qualitäts- und<br />

Verkostungsmaßstäben.<br />

Derzeit werden bei <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> rund<br />

3.200 klassifizierte Weingüter mit<br />

professionellen Beschreibungen und<br />

Bewertungen von über 165.000 Weinen<br />

publiziert. Produzenten und Weine werden<br />

werktäglich aktualisiert und ergänzt.<br />

Trinkempfehlungen<br />

Jede Weinbewertung enthält eine Prognose über den<br />

voraussichtlich besten Trinkzeitraum bei normaler<br />

Lagerung. Viele Weine bleiben aber auch darüber<br />

hinaus in guter Form. Wir möchten nur nicht<br />

garantieren, dass sie sich weiter positiv entwickeln<br />

können. Gerade bei idealer Lagerung kann sich die<br />

Entwicklungsfähigkeit allerdings deutlich verlängern.<br />

Was unsere Bewertungen bedeuten<br />

100 WP einzigartig<br />

Weine, die man nur anders, aber nicht besser machen<br />

kann.<br />

95-99 WP groß<br />

Weine von Weltklasse, deren Tiefe, Komplexität,<br />

Charakter und Ausdrucksstärke einem ein unvergessliches<br />

sinnliches Erlebnis schenken.<br />

90-94 WP hervorragend<br />

Erstklassige Weine, die zu den besten ihrer<br />

Art gehören. Sie zeichnen sich aus durch<br />

Reintönigkeit, Harmonie, Tiefe und Charakter.<br />

Das <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>-Verkostungsteam:<br />

Kim Schreiber und Marcus Hofschuster<br />

Unsere Regeln<br />

1. Jeder Wein wird ausschließlich blind verkostet. Bei<br />

der Bewertung weiß der Verkoster niemals, welcher<br />

Wein von welchem Erzeuger sich im Glas befindet.<br />

2. Sämtliche Weine werden im neutralen Verkostungsraum<br />

in Erlangen probiert, um ablenkende<br />

Einflüsse zu minimieren. Bei <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> ist<br />

das Bewerten von Weinen auf Messen oder beim<br />

Erzeuger völlig ausgeschlossen.<br />

3. Zum Absichern der Wertungen finden regelmäßig<br />

Gegenproben statt, bei denen Weine angestellt<br />

werden, die zuvor schon einmal probiert wurden.<br />

4. Pro Tag finden nur so viele Proben statt, dass viel<br />

Zeit und Ruhe für jeden einzelnen Wein garantiert<br />

werden kann. Sehr viele Weine werden zudem<br />

mindestens zweimal probiert, um auch ihre<br />

Entwicklung an der Luft zu berücksichtigen.<br />

5. Alle Verkoster haben langjährige Erfahrung und<br />

verkosten hauptberuflich.<br />

Benotung nach dem<br />

100-Punkte-System<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> wertet nach dem international üblichen<br />

100-Punkte-System, das dem amerikanischen<br />

Schulnotenschema entlehnt ist.<br />

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„Muss ein Alltags<strong>wein</strong><br />

wirklich Riesling sein?“<br />

Eva Vollmer über halbe Blindflüge, die unentdeckte<br />

Welt der Cuvées und Riesling als Platzhirsch<br />

Neue Gentechnik<br />

im Weinbau<br />

Prof. Kai Voss-Fels: Gezielte<br />

Veränderung statt zufällige<br />

Mutation<br />

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Revolution im<br />

Weinfass<br />

Auric Inifinity Barrels:<br />

Weinmachen ohne Keller,<br />

Schwefel und Zusatzstoffe<br />

Gerhard Retter<br />

Skater, Über echte Hip-Hopper, Gastfreundschaft,<br />

Weinfreak:<br />

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und Wassersport<br />

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Konstantin Baum MW über Wein-Videos, sein Millionenpublikum<br />

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zur deftigen Küche<br />

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Warum der Vordenker der österreichischen<br />

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sowie bereits gewisser Komplexität und Tiefe. Sie<br />

verdienen die Aufmerksamkeit jedes Weinliebhabers.<br />

80-84 WP gut<br />

Saubere, harmonische, im besten Fall typische Weine.<br />

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Wir verwenden in unserem Punktesystem die Abkürzung<br />

WP = <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>-Punkte.<br />

Weitere Infos finden Sie auf<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> mit diesem QR-<br />

Code.<br />

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Unsere Lieblings<strong>wein</strong>e<br />

der vergangenen Wochen<br />

Mit einem Herz zeichnen wir nur Weine aus, die uns persönlich besonders gut schmecken. Es handelt sich hier stets<br />

um die aus unserer Sicht feinsten und interessantesten Weine ihrer jeweiligen Stilrichtung, Herkunft oder Preislage.<br />

Das kann das rare und teure Spitzenprodukt eines legendären Weinguts ebenso sein wie der umwerfend trinkfreudige,<br />

günstige Einstiegs<strong>wein</strong> eines bislang völlig unbekannten Erzeugers, ein Wein mit 96 Punkten ebenso wie einer mit 84.<br />

Damit versuchen wir gleichzeitig, auch den niedrigeren Punktzahlen und den mit ihnen bedachten Weinen wieder<br />

den Stellenwert und die Aufmerksamkeit zurückzugeben, die ihnen nach der ursprünglichen Idee des 100-Punkte-<br />

Systems zusteht. Leider wurde sie von den meisten Anwendern dieses Systems inzwischen völlig verwässert, in vielen<br />

Fällen sogar ad absurdum geführt.<br />

Kim Schreiber und Marcus Hofschuster<br />

Sie finden nachfolgend eine Auswahl unserer Lieblings<strong>wein</strong>e. Die gesamte Übersicht<br />

unserer Verkostungen mit Links zu allen Ergebnissen, den Weinbeschreibungen und den<br />

Produzenten finden Sie mit diesem QR-Code:<br />

Weingut A. Christmann<br />

2023 Neustadt Vogelsang Riesling VDP.Grosses<br />

Gewächs trocken<br />

PFALZ (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester und tiefer, kühler und sehr feiner Duft<br />

nach reifen Zitrusfrüchten mit Steinobst und<br />

etwas angetrockneten Zitrusschalen, Rauch,<br />

teils mediterranen Kräutern, einem Hauch<br />

Nüssen, Tabak, frischen Pilzen und angedeutet<br />

Waldboden. Reife, herbe, dichte gelbe Frucht,<br />

ein wenig Hefe, nussige Anklänge, sehr feine<br />

Säure, etwas sandiger Gerbstoff, nachhaltig<br />

am Gaumen, noch unentwickelt, kreidigsalzige<br />

Mineralik, eine Spur Crème Fraîche,<br />

etwas gelbe Würze, feine Pilz- und Holznoten,<br />

hocheleganter Stil, hat dabei fast ein wenig<br />

burgundische Charakteristik, langer, kühler,<br />

saftiger und feinwürziger Abgang mit intensiver<br />

Mineralik. Eine Schönheit.<br />

95 WP >> groß 73.00 €<br />

Weingut May<br />

2023 Thüngersheim Rothlauf Silvaner VDP.Grosses<br />

Gewächs<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Ziemlich fester und tiefer, etwas gelbgewürziger<br />

und deutlich an Meeresfrüchte<br />

erinnernder Duft mit gelbfruchtigen Aromen,<br />

Kapern, getrockneten Kräutern, Curry und<br />

Pilzen, etwas Tabak und deutlich mineralischen<br />

Noten. Straffe, herbe, feinsaftige, überaus<br />

noble Frucht, feine vegetabile Aromen, etwas<br />

Pinienkerne und Mandeln, sehr feine Säure,<br />

Kräuteraromen und frische gemüsige Töne, ein<br />

Hauch Pfeffer, rauchige Spuren, Griff von sehr<br />

reifer Phenolik und auch noch ein wenig Hefe,<br />

deutliche, steinig-kreidige und leicht salzige<br />

Mineralik, zeigt ganz klar Herkunft, sehr guter<br />

bis langer, klarer, vielschichtiger Abgang.<br />

95 WP >> groß 55.00 €<br />

Bollinger<br />

2008 Champagne AOC Extra Brut „R.D.“ (Deg.<br />

25.10.2023)<br />

CHAMPAGNE (FRANKREICH),<br />

SCHAUMWEIN<br />

Tiefe und sehr komplexe, rauchige und hefige<br />

Nase mit pflanzlichen bis kräuterigen, nussigen<br />

und gelbfruchtigen Aromen, etwas Tabak, floralen<br />

Nuancen, Roggenbrot, sautierten Waldpilzen,<br />

angedeutet Rauch und Tabak. Kühle, sehr fest<br />

gewirkte, herbe, geschliffene Frucht mit hefigen,<br />

kräuterig-pflanzlichen und zart rauchigen<br />

Aromen, Roggenbrot und Pilze am Gaumen,<br />

hochfeines Mousseux, tief und nachhaltig,<br />

intensive Mineralik, unglaubliche Energie, wirkt<br />

noch immer jung, ein wenig schwarze Beeren im<br />

Hintergrund, angedeutet Tabak, pfeffrig-ätherische<br />

Nuancen, ein wenig Asphalt, dann Austernwasser<br />

und Krustentierfleisch, sehr langer, zupackender,<br />

komplexer Abgang. Ein absolutes Meisterwerk.<br />

Bollinger<br />

2013 Champagne AOC Brut „La Côte Aux Enfants“<br />

(Deg. 03/2022)<br />

CHAMPAGNE (FRANKREICH),<br />

SCHAUMWEIN<br />

Fester, tiefer und komplexer, hefiger Duft mit<br />

Kernobstnoten, schwarzen Beeren, Tabak,<br />

Waldpilzen und gebuttertem Roggenbrot.<br />

Sehr fest gewirkte, saftige, dichte, nicht ganz<br />

trockene Frucht, hefige, leicht rauchige und<br />

nussige Aromen, feine kräuterig-pflanzliche<br />

Würze, wieder gebuttertes Roggenbrot am<br />

Gaumen, nachhaltig, tief, komplex und griffig,<br />

sehr viel herbe, helle, kreidig-salzige und<br />

steinige Mineralik, enorme Spannung, überaus<br />

festes Fundament, Pilze im Hintergrund,<br />

Holztöne, auch ätherische Nuancen, noch<br />

immer eher jung, langer, straffer, saftiger,<br />

extrem mineralischer und feinwürziger Abgang<br />

mit Zug und Druck.<br />

Benanti<br />

2022 Etna DOC Rosso „Contrada Cavaliere“<br />

SIZILIEN (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Herber, recht fester, etwas gewürziger,<br />

rauchiger, nussiger und angedeutet fleischiganimalischer<br />

Duft nach schwarzen und etwas<br />

roten Beeren mit einem Hauch Kirschen und<br />

Pfeffer sowie angedeutet Wurzelgemüse.<br />

Reife, feste, geschliffene und kühle Frucht mit<br />

nussigen und angedeutet bitterschokoladigen<br />

Holzaromen, Walderdbeeren sowie an<br />

Heilkräuter erinnernden Nuancen, feines,<br />

mürb-sandiges Tannin, dicht und nachhaltig<br />

am Gaumen, gute Tiefe, angedeutet Kaffeesatz<br />

und Leder, eher dunkle Mineralik, gewinnt mit<br />

Luft noch an Saft, Komplexität und Finessen,<br />

sehr guter, herb-saftiger, ein wenig getrocknetfloraler<br />

Abgang mit Griff, dunkler ätherischer<br />

Würze und Mineralik.<br />

Weingut Karl Schaefer GmbH & Co.KG<br />

2021 Ungstein Weilberg Riesling VDP.Grosses<br />

Gewächs trocken<br />

PFALZ (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Kühler und tiefer, fein-vegetabiler Duft mit<br />

deutlichen Zitrusaromen, auch Zitrusschale<br />

und etwas Pfirsich, rauchigen bis speckigen<br />

Anklängen und mineralischen Tönen. Dichte,<br />

reife, saftige, dabei herbe Frucht, lebendige<br />

Säure und Griff von mürbem Gerbstoff, hefige<br />

und nussige Anklänge, leicht rotbeerige Töne,<br />

eine Spur floral, etwas ätherische pflanzliche<br />

Würze am Gaumen, angedeutet Wacholder,<br />

tief und intensiv mineralisch am Gaumen, fester<br />

Kern, noch unentwickelt, an Pesto erinnernde<br />

Töne, gute Tiefe, hat reichlich Energie, sehr<br />

guter bis langer, herb-saftiger und wieder sehr<br />

mineralischer Abgang mit ätherischer Würze.<br />

Hat echte Klasse.<br />

99 WP >> groß Bis 400.00 €<br />

99 WP >> groß Bis 1500.00 €<br />

93 WP >> hervorragend 45.00 €<br />

93 WP >> hervorragend 35.00 €<br />

Weingut A. Christmann<br />

2023 Königsbach Idig Riesling VDP.Grosses<br />

Gewächs trocken<br />

PFALZ (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Sehr fester und tiefer, intensiver und zugleich<br />

hochfeiner, rauchiger bis speckiger, noch<br />

reduktiver Duft nach reifen Zitrusfrüchten und<br />

Steinobst mit noblen vegetabilen Aromen,<br />

nussigen Fasstönen, ein wenig gelber Würze<br />

und floralen Nuancen. Reife, konzentrierte,<br />

saftige Frucht mit gelber Würze, etwas Hefe,<br />

Kräutern und Zestentönen, viel Griff von reifem<br />

Gerbstoff, nachhaltig am Gaumen, sehr dicht,<br />

komplex und tief, dabei immernoch leichtfüßig,<br />

noch kaum entwickelt, aschige Spuren, viel<br />

Rosmarin, helles, kompaktes mineralisches<br />

Fundament, sehr langer Abgang mit einem<br />

Hauch Suppenkräutern.<br />

Weingut Franz Keller<br />

2022 Oberbergen Bassgeige Spätburgunder VDP.<br />

Grosses Gewächs „Steinriese“<br />

BADEN (DEUTSCHLAND), ROTWEIN<br />

Sehr fester, dichter, komplexer und tiefer, leicht<br />

röstiger und zart floraler Duft nach reifen schwarzen<br />

Beeren und Kirschen mit tabakigen Aromen, etwas<br />

Pfeffer, Bleistiftholz, eingelegtem Rindfleisch, Lorbeer,<br />

Wacholder, Trockentomaten und Rauch. Reife,<br />

überaus saftige, brillant reintönige, unglaublich noble,<br />

konzentrierte, dunkle, beerig-kirschige Frucht mit Rauchund<br />

Specknoten, Pfeffer, ein wenig gebratenen Pilzen,<br />

leicht röstigen und kaffeewürzigen Holznoten, Minze<br />

und getrockneten Tomaten, dicht und nachhaltig am<br />

Gaumen, tief und kompakt, bei aller Kraft präzise und<br />

ohne jede Schwere, noch unentwickelt, feiner Säurebiss<br />

und reife, überaus feine, aber griffige Tannine,<br />

Wacholder im Hintergrund, ein wenig Nordrhone-<br />

Einschlag, noch völlig unentwickelt, langer, saftiger und<br />

würziger, wieder auch ätherischer Abgang.<br />

Thomas Leithner<br />

2015 Land<strong>wein</strong> trocken XII<br />

WEINLAND ÖSTERREICH (ÖSTERREICH),<br />

ORANGE/NATURAL WEISS<br />

Leicht trübes Gold. Fester, deutlich hefiger und<br />

gelb-gewürziger Duft nach teils angetrocknetem<br />

und kandiertem Steinobst, mit getrocknetfloralen<br />

Aromen, ein wenig Orangenzesten,<br />

Artischocken, nussigen Tönen und Mineralik.<br />

Fest gewirkt im Mund, reife, herb-saftige Frucht,<br />

hefige, nussige und gelb-gewürzige Aromen,<br />

holzig wirkende Töne, sehr feine, lebendige<br />

Säure, viel Griff von reifem Gerbstoff, hat Kraft<br />

und Substanz, kühlende ätherische Noten und<br />

deutliche Mineralik, tief und vielschichtig, sehr<br />

guter, fester, griffiger Abgang mit herbem Saft,<br />

Mineralik, etwas Jod und Tabak.<br />

Weingut Müller-Catoir<br />

2023 Neustadt Riesling VDP.Orts<strong>wein</strong> trocken „V“<br />

PFALZ (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Kühle, feste und recht tiefe Zitrus-Steinobstnase<br />

mit frischen pflanzlichen bis kräuterigen Noten,<br />

angedeutet Rauch, grünem Curry und floralen<br />

Spuren. Klare, kühle und feste, eher herbe,<br />

dabei ziemlich saftige Frucht mit kräuterigen<br />

und zart rauchigen Noten, angedeutet dunkle<br />

Beeren im Hintergrund, lebendige Säure und<br />

Griff, deutliche, kalkige und etwas steinige<br />

Mineralik, gute Substanz und Tiefe, fast ein<br />

wenig pfeffrige Würze, ziemlich komplex, sehr<br />

guter, fester, saftiger und mineralischer Abgang<br />

mit pflanzlichen bis kräuterigen Noten und<br />

wieder eher dunklem Hintergrund.<br />

97 WP >> groß 73.00 €<br />

96 WP >> groß 125.00 €<br />

93 WP >> hervorragend 37.00 €<br />

92 WP >> hervorragend 29.20 €<br />

48 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 49


Weingut Gross<br />

2020 Südsteiermark DAC Ried Kittenberg<br />

Weißburgunder Erste STK Ried<br />

trocken<br />

STEIERMARK (ÖSTERREICH), WEISSWEIN<br />

Fester und recht tiefer, kühl wirkender,<br />

leicht rauchiger Duft mit dichten Zitrus- und<br />

Kernobstaromen, sehr feinen, dabei deutlichen<br />

vegetabilen Tönen, gewisser Mineralik und<br />

nussigen Anklängen. Dicht auch im Mund, herb<br />

und kühl, vegetabile, nussige und angedeutet<br />

hefige Aromen, sehr feine Säure, leichter Griff,<br />

nachhaltig am Gaumen, kräuterige Nuancen,<br />

ganz leicht ätherisch, gewisse Tiefe, wirkt noch<br />

jung, mineralisches Fundament, sehr guter,<br />

fester, herber Abgang mit ein wenig weißem<br />

Pfeffer.<br />

Weingut Salwey<br />

2021 Oberrotweil Weißburgunder VDP.Orts<strong>wein</strong><br />

trocken „unfiltriert“<br />

BADEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester und recht tiefer, in sich ruhender,<br />

nussiger Duft mit noblen gelbfruchtigen<br />

Aromen, etwas Rauch sowie pflanzlichen und<br />

pilzigen Nuancen. Klare, wieder fest gewirkte,<br />

herbe und kühle Frucht, deutlich nussige und<br />

feine, an Petersilie erinnernde pflanzliche<br />

Aromen, im Hintergrund ein wenig sautierte<br />

Pilze, recht deutliche Mineralik und moderater<br />

Griff, sehr feine Säure, nachhaltig und ziemlich<br />

dicht am Gaumen, gute Tiefe, etwas Schmelz,<br />

ein Hauch schwarzer Beeren, leiser Stil, sehr<br />

guter Abgang. Hat Klasse.<br />

Poggio Antico<br />

2022 Rosso di Montalcino DOC<br />

TOSKANA (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Sehr klarer, geschliffener Duft nach<br />

roten und schwarzen Beeren mit feinen<br />

Suppenkräuternoten, Bratenfond, einem Hauch<br />

Kirschen und getrocknet-floralen Spuren. Herbsaftige,<br />

fast kühl wirkende, wieder reintönige<br />

Frucht, Kräuteraromen, ein wenig Schokolade<br />

und Salz, lebendige Säure, feines, jugendliches<br />

Tannin, nachhaltig, angedeutet salzig, gezügelte<br />

Kraft, animierende Frische, sehr guter, recht<br />

straffer, saftiger Abgang mit angedeutet<br />

schwarzem Tee. Ein Vergnügen.<br />

Weingut Stefan Vetter<br />

2023 Müller-Thurgau Land<strong>wein</strong> trocken<br />

„Muschelkalk & Sandstein“<br />

MAIN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Kühler und heller, etwas frisch-pflanzlicher<br />

bis kräuteriger und angedeutet mandeliger<br />

Kern- und Steinobstduft mit einer Spur roter<br />

Beeren. Klare, saftige, vollkommen trockene<br />

Frucht mit einem Hauch frischer Butter und<br />

Zitronenverbene, auch etwas Zitronenfilets im<br />

Hintergrund, feine, fast marmorierende Säure,<br />

hat etwas Griff, gute Nachhaltigkeit, salzige<br />

und kreidige Mineralik, hat Nerv und Leben,<br />

angedeutet Surimi und kühle pflanzliche<br />

Aromen im sehr guten, animierenden Abgang.<br />

Ausgesprochen animierend.<br />

92 WP >> hervorragend 31.50 €<br />

91 WP >> hervorragend 20.00 €<br />

90 WP >> hervorragend Bis 30.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 19.00 €<br />

Weingut Dr. Wehrheim<br />

2023 Frankweiler Biengarten Riesling VDP.Erste<br />

Lage trocken<br />

Weingut Meyer-Näkel<br />

2022 Ahrweiler Spätburgunder VDP.Orts<strong>wein</strong><br />

„Grauwacke“<br />

Weingut Wachtstetter<br />

2022 Pfaffenhofen Riesling VDP.Orts<strong>wein</strong> trocken<br />

„ANNA“<br />

Weingut Stigler<br />

2022 Ihringen Winklerberg Grauburgunder VDP.<br />

Erste Lage trocken<br />

PFALZ (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester, eher kühler und recht frischer, etwas<br />

kräuteriger und einen Hauch floraler Zitrusduft<br />

mit Steinobstnoten, Frühlingszwiebeln, einem<br />

Hauch dunkler Beeren und mineralischen<br />

Anklängen. Reife, saftige Frucht, lebendige,<br />

feine Säure, zart nussige und buttrige Anklänge<br />

am Gaumen, gute Nachhaltigkeit, etwas<br />

Wärme und Schmelz, zugleich aber auch<br />

Frische, wieder ein wenig Frühlingszwiebel<br />

am Gaumen, dazu fast mediterran anmutende<br />

Trockenkräuternoten, moderate gelbe Würze,<br />

sehr guter, saftiger und nussiger Abgang mit<br />

feinem Griff.<br />

AHR (DEUTSCHLAND), ROTWEIN<br />

Klarer und fester, geschliffener, leicht nussiger<br />

und tabakiger Duft nach reifen überwiegend<br />

dunklen Beeren und einem Hauch Kirschen<br />

mit floralen und kräuterigen Nuancen, einem<br />

Hauch Aubergine, Champignons sowie<br />

angedeutet Speck. Saftige, reintönige, sehr<br />

geschliffene Frucht, überaus feines Tannin, zart<br />

rauchige, kräuterige und pfeffrige Nuancen,<br />

nachhaltig am Gaumen, animierender Biss,<br />

etwas Tiefe, wieder ein Hauch Aubergine im<br />

Hintergrund, feine gewürzige und auch salzige<br />

Noten, eleganter Stil, noch jung, aber schon<br />

ausgezeichnet balanciert, sehr guter Abgang<br />

mit klarem, herbem Saft und feiner Würze. Hat<br />

Klasse.<br />

WÜRTTEMBERG (DEUTSCHLAND),<br />

WEISSWEIN<br />

Kühle, frisch-kräuterige, ein wenig an Estragon<br />

erinnernde, klare Zitrus-Steinobstnase mit<br />

nussigen und schwarzbeerigen Spuren.<br />

Nussig auch im Mund, saftige Frucht mit<br />

leicht rauchigen Fasstönen, lebendige, feine<br />

Säure und Griff von mürbem Gerbstoff, zart<br />

süßlich-kräuterig im Hintergrund, aber völlig<br />

frei von zuckrigen Tönen, helle Mineralik im<br />

Hintergrund, ein Hauch Pfeffer und zarte<br />

Pflanzenschärfe, sehr guter, herb-saftiger<br />

Abgang mit eher dunkler, leicht rauchigholziger<br />

und auch pfeffriger Würze.<br />

BADEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Zwiebelschalenfarben. Kühler, nussiger<br />

und zart rauchiger Zitrus-Kernobstduft mit<br />

pflanzlichen bis leicht tabakigen Noten sowie<br />

einem Hauch Wurzelgemüse und rotbeerigen<br />

Spuren. Schlanke, geschliffene, feinsaftige,<br />

ganz trockene Frucht, nussige, rauchige und<br />

wieder ein wenig tabakige Aromen, auch eine<br />

Spur Tabakasche, feine, lebendige Säure und<br />

Griff von mürbem Gerbstoff, hefige Spuren,<br />

im Hintergrund Salz, eleganter und kühler Stil,<br />

feinsaftiger Abgang mit frischem Saft, feiner<br />

Würze und animierendem Biss.<br />

91 WP >> hervorragend 25.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 25.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 11.50 €<br />

89 WP >> sehr gut 17.90 €<br />

Weingut Greiner<br />

2020 Gutedel Land<strong>wein</strong> trocken „Steinkreuz“<br />

BADEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Leicht trübes, sehr helles Gelb. Kühle, hefige,<br />

hell-nussige und zart florale Zitrusnase mit<br />

Kernobstnoten sowie pflanzlichen und ganz<br />

leicht rauchigen Tönen. Feinsaftige, klare, helle,<br />

geschliffene, eher kühle Frucht, sehr feine<br />

Säure und etwas Griff von mürbem Gerbstoff,<br />

helle nussige und zart buttrige Anklänge, ein<br />

wenig pflanzlich bis kräuterig im Hintergrund,<br />

nachhaltig, hat Frische, deutliche, kreidige<br />

Mineralik, ein Hauch Chgampignons, Umami,<br />

auch Salz, recht komplex, gewisse Tiefe,<br />

sehr guter, wieder feinsaftiger, hefiger und<br />

mineralischer Abgang.<br />

Weingut Heinrich GmbH - Gernot und Heike<br />

Heinrich<br />

2019 Leithaberg DAC Blaufränkisch<br />

trocken<br />

BURGENLAND (ÖSTERREICH), ROTWEIN<br />

Klarer, geschliffener, jugendlicher Duft<br />

nach Brombeeren und ein wenig schwarzen<br />

Johannisbeeren mit leicht tabakigen, zart<br />

rauchigen und pfeffrigen Aromen. Reintönige,<br />

herb-saftige, geschliffene Frucht, tabakige und<br />

ganz leicht schokoladige Noten, jugendliches,<br />

dabei feines und mürbes Tannin, ein wenig<br />

pfeffrig-ätherische Würze am Gaumen,<br />

nachhaltig, angedeutet rauchig und tabakig,<br />

im Hintergrund Salz, recht fester Bau, gewisse<br />

Tiefe, sehr guter Abgang mit klarem, noblem<br />

Saft und feiner, herber Würze.<br />

Fürstlich Castell’sche Domäne<br />

2022 Castell Hohnart Silvaner VDP.Erste Lage<br />

trocken „Monopol“<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester, leicht nussiger Duft nach Kernobst und<br />

Wurzelgemüse mit ein wenig Steinpilzen,<br />

einem Hauch Pfeffer, angedeutet Rauch und<br />

mineralischen Tönen. Klare, jugendliche, recht<br />

fest gewirkte, helle Frucht, frische pflanzliche,<br />

vor allem an Sellerie erinnernde Töne,<br />

lebendige, feine Säure und etwas Griff, gute<br />

Nachhaltigkeit, im Hintergrund etwas Kreide<br />

und viel Salz, speckige Nuancen, sehr guter,<br />

straffer Abgang mit einem Hauch Fenchel.<br />

Weingut Ottenbreit<br />

2023 Land<strong>wein</strong> trocken „Long live Müller-Thurgau“<br />

MAIN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Recht fester, nussiger Kernobstduft mit<br />

pflanzlichen bis leicht kräuterigen Aromen und<br />

einem Hauch Muskat. Herb-saftige, recht feste<br />

und dichte Frucht mit nussigen und kräuterigen<br />

Aromen, einer Spur Rauch und viel Salz,<br />

lebendige Säure, Griff von reifem Gerbstoff,<br />

nachhaltig, gewisse Tiefe, mandelige Töne,<br />

sehr guter, wieder fester, saftiger und würziger<br />

Abgang. Erstklassiger Müller.<br />

89 WP >> sehr gut 18.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 23.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 18.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 13.50 €<br />

50 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 51


Torraccia del Piantavigna<br />

2022 Colline Novaresi DOC Nebbiolo „Neb“<br />

Oliver Zeter<br />

2022 Cabernet Franc „Naked“<br />

Tomislav Markovic<br />

2022 Spätburgunder Land<strong>wein</strong> „Windspiel“<br />

Kremers Winzerhof<br />

2022 Großheubach Bischofsberg Merlot trocken ***<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Jugendlicher, relativ fester Duft nach roten<br />

und etwas schwarzen Beeren mit leicht<br />

unterholzigen Fassnoten sowie einem Hauch<br />

Tabak und Teer. Herb-saftige, junge, relativ<br />

dunkle Frucht, erdige, nussige und moderat<br />

holzige Töne, ein Hauch Tabak, Kakao und<br />

Kaffee, präsentes, feinsandiges Tannin,<br />

mittlere Kraft, gewisse Nachhaltigkeit, noch<br />

unentwickelt, guter bis sehr guter, herber<br />

Abgang.<br />

PFALZ (DEUTSCHLAND), ROTWEIN<br />

Eine Spur animalischer und leicht erdiger Duft<br />

nach schwarzen Beeren mit herben nussigen<br />

Tönen, angedeutet Rauch, Speck und rotem<br />

Paprika. Frische, saftige Frucht mit lebendiger,<br />

feiner Säure und Griff von reifen, mürben,<br />

feinsandigen Tanninen, leichte Kohlensäure,<br />

gute Nachhaltigkeit am Gaumen, sehr lebhafter<br />

und trotz gewissen Alkohols fast kühler Stil,<br />

kräuterige Nuancen, ein wenig Bitterschokolade<br />

und Röstung im Hintergrund, etwas Tiefe, sehr<br />

guter, animierender, feinwürziger und herbsaftiger<br />

Abgang mit Griff.<br />

OBERRHEIN (DEUTSCHLAND), ROTWEIN<br />

Klare, eher kühle, jugendliche, etwas rauchige,<br />

noch eine Spur reduktiv wirkende Nase nach<br />

reifen mehr roten als schwarzen Beeren,<br />

Pfeffer, etwas Fleischsaft und getrockneten<br />

Kräutern. Straffe, herb-saftige, klare Frucht mit<br />

noch ein wenig hefig-mehligen Tönen, etwas<br />

Rauch, nussigen Aromen und wieder Pfeffer,<br />

gewisser Säurebiss und sehr feine, jugendliche<br />

Tannine, ein wenig Cassis und Wacholder, im<br />

Hintergrund mineralische Töne, gewisse Tiefe,<br />

noch unentwickelt, sehr guter, feinsaftiger<br />

Abgang.<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), ROTWEIN<br />

Fester, recht herber, leicht tabakiger und<br />

getrocknet-kräuteriger Duft nach reifen<br />

schwarzen Beeren mit zedrigen Nuancen<br />

sowie einem Hauch Pfeffer, Fleisch, Paprika<br />

und Tomatenmark. Herb-saftige dunkle Frucht,<br />

tabakige, etwas rauchige und zedrige Noten,<br />

präsentes, feinsandiges Tannin, Trockenkräuter<br />

am Gaumen, ein Hauch Tomatenmark und<br />

schwarze Oliven, salzig-mineralisch im<br />

Hintergrund, recht fest gewirkt, sehr guter,<br />

herb-saftiger, griffiger und würziger Abgang.<br />

87 WP >> sehr gut Bis 15.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 15.00 €<br />

88 WP >> sehr gut 20.00 €<br />

88 WP >> sehr gut 15.00 €<br />

Soc. Agr. Bertinga S.r.l.<br />

2021 Chianti Classico DOCG „La Porta di Vertine“<br />

Weingut Bischel<br />

2023 Riesling VDP.Guts<strong>wein</strong> trocken<br />

Weingut Diefenhardt<br />

2021 Spätburgunder VDP.Guts<strong>wein</strong> trocken<br />

Giannitessari Soc. Agricola<br />

2023 Soave DOC<br />

TOSKANA (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Klarer, recht fester, geschliffener Kirschduft<br />

mit schwarzbeerigen Noten, etwas Rauch,<br />

fleischig-blutigen Nuancen, angedeutet Leder<br />

und einem Hauch Lakritz. Fest gewirkte, herbsaftige,<br />

kühle, relativ dichte Frucht, straffes,<br />

feines, jugendliches Tannin, animierender<br />

Biss, nachhaltig am Gaumen, etwas Tiefe,<br />

kräuterige und zart florale Noten, ein wenig<br />

dunkle ätherische Würze, Salz im Hintergrund,<br />

auch kreidige Töne, hat Frische, sehr guter,<br />

animierend saftiger und feinwürziger Abgang<br />

mit Zug.<br />

RHEINHESSEN (DEUTSCHLAND),<br />

WEISSWEIN<br />

Zart rauchige bis speckige, hefige und<br />

verhalten vegetabile Nase mit recht feinen<br />

Zitrus- und Steinobstaromen sowie angedeutet<br />

frischen, teils harzigen Kräutern. Recht feste,<br />

saftige Frucht mit zart rauchiger Würze,<br />

nussigen und hefigen Tönen und wieder auch<br />

pflanzlichen bis kräuterigen Noten, recht<br />

lebendige, reife Säure, ein Hauch dunkler<br />

Beeren im Hintergrund, angedeutete gelbe<br />

Würze, gute Substanz und Nachhaltigkeit, ein<br />

Hauch Süße, kühle, helle mineralische Töne,<br />

sehr guter, saftiger Abgang.<br />

RHEINGAU (DEUTSCHLAND), ROTWEIN<br />

Leicht rauchiger Duft nach roten und schwarzen<br />

Beeren mit einer Spur Champignons, erdigen<br />

Nuancen und moderaten Fasstönen. Klare,<br />

herb-saftige, recht frisch wirkende Frucht,<br />

nussige, etwas rauchige und eine Spur<br />

tabakige Fassnoten, lebendige Säure und<br />

noch eine Spur Kohlensäure, feines Tannin,<br />

gute Nachhaltigkeit, ein wenig Waldpilze und<br />

Waldboden im Hintergrund, röstige Spuren,<br />

angedeutet Salz, guter bis sehr guter, herbsaftiger<br />

und -würziger Abgang. Animierend.<br />

VENETIEN (ITALIEN), WEISSWEIN<br />

Klarer, etwas pflanzlicher und noch eine<br />

Spur hefiger Zitrus-Kernobstduft mit feinen<br />

gemüsigen Nuancen. Recht saftige, jugendliche<br />

Frucht mit sehr feiner, dabei lebendiger Säure,<br />

pflanzlicher bis kräuteriger Würze und etwas<br />

Rauch, gute Nachhaltigkeit am Gaumen,<br />

hat Biss und zarten Griff, deutliche, herbe<br />

Mineralik, sehr guter, straffer Abgang mit Saft<br />

und mineralischer Würze.<br />

89 WP >> sehr gut Bis 25.00 €<br />

88 WP >> sehr gut 11.50 €<br />

87 WP >> sehr gut 11.50 €<br />

87 WP >> sehr gut Bis 10.00 €<br />

Lembergerland<br />

Pet Nat Rosé „Steillagenkollektiv“<br />

WÜRTTEMBERG (DEUTSCHLAND),<br />

PÉTILLANT NATUREL<br />

Hefiger, etwas nussiger und kräuteriger Duft<br />

mit deutlichen rotbeerigen Aromen, etwas<br />

Kernobst, Zitrusnuancen, einem Hauch Pfeffer<br />

und floralen Spuren. Reife, saftige und hefigwürzige,<br />

griffige Frucht mit leicht rauchigen<br />

und deutlich nussigen Aromen, lebendige,<br />

mittelfeine Perlage, nachhaltig am Gaumen, hat<br />

Substanz und gewisse innere Kraft, angedeutete<br />

ätherische Würze, sehr guter, griffiger und<br />

wieder ziemlich saftiger Abgang.<br />

Weingut Brügel<br />

2022 Abtswind Altenberg Silvaner trocken Alte<br />

Reben<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester, etwas nussiger Duft mit feinen<br />

vegetabilen und gelbfruchtigen Noten. Klare,<br />

helle und saftige, feine, ganz trockene Frucht,<br />

geschliffene Säure, hefige Nuancen, zarter<br />

Griff, frische pflanzliche bis kräuterige Töne am<br />

Gaumen, recht deutliche, kühlende Mineralik,<br />

eleganter Stil, etwas Tiefe, hat Festigkeit und<br />

zugleich etwas Verspieltes, sehr guter Abgang.<br />

88 WP >> sehr gut 12.50 €<br />

88 WP >> sehr gut 14.00 €<br />

52 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin


So schmeckt Südtirol<br />

Vielfalt und Gegensätze prägen die Weinregion Südtirol.<br />

Der Facettenreichtum unvergleichlicher Berg<strong>wein</strong>e<br />

in verschiedenen Farben und Stilen begeistert<br />

Jahr für Jahr Genießer und Kenner in aller Welt.<br />

Fotos: Südtirol Wein<br />

eine wesentliche Rolle. Zugleich bleibt der Vernatsch<br />

wichtig, zumal die Nachfrage nach leichten, lebendigen<br />

Rot<strong>wein</strong>en wieder zunimmt.<br />

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren der Südtiroler Winzer<br />

sind die Handarbeit, die Erfahrung von Jahrhunderten,<br />

die Gemeinschaft und der Innovationsgeist. Die<br />

meisten Weinberge lassen sich nur ohne maschinelle<br />

Hilfe bewirtschaften. Die Geschichte vieler Weingüter<br />

umfasst etliche Generationen. Traditionsbewusstsein,<br />

langfristiges Denken und Handeln sowie die Offenheit<br />

für Innovationen prägen die Menschen. Die Weinbauern<br />

sind tief in ihrer Heimat verwurzelt, oft ist die ganze<br />

Familie in den Betrieb eingebunden. Das rund 150 Jahre<br />

alte Genossenschaftssystem bildet eine starke kulturelle<br />

und wirtschaftliche Kraft.<br />

Gelebte Vielfalt<br />

Die größte Weinbaugemeinde Südtirols ist Eppan,<br />

das gemeinsam mit Kaltern und dem Kalterer See das<br />

Herz der Weinregion bildet. Hier gedeihen Vernatsch,<br />

Weißburgunder, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Von<br />

Tramin hat der Gewürztraminer seinen Namen.<br />

Im milden Süden zwischen Kurtatsch und Salurn<br />

herrschen spät reifende Sorten wie Cabernet Sauvignon<br />

vor, während in den Hanglagen rund um Montan vor<br />

allem der Blauburgunder zu Hause ist.<br />

Das Gebiet in und um die Landeshauptstadt Bozen ist<br />

bekannt für den St. Magdalener, der hauptsächlich an<br />

dem namensgebenden Hügel wächst und als besonders<br />

edler Vernatsch gilt. Im südwestlichen Stadtteil Gries<br />

wachsen auf leicht erwärmbaren Schwemmböden mit<br />

viel Sand und Kies die kräftigsten Lagrein-Crus.<br />

Der Rebsortenspiegel im Raum Meran ist von Vernatsch,<br />

Blau- und Weißburgunder sowie Sauvignon Blanc<br />

geprägt. Die Böden aus rotem Porphyrsandstein, die<br />

das Etschtal zwischen Meran und Bozen dominieren,<br />

bringen erstklassige Weiß<strong>wein</strong>e mit mineralischem<br />

Charakter hervor.<br />

Der Vinschgau im Nordwesten ist wegen seiner Ost-West-<br />

Ausrichtung ein relativ trockenes Tal, in dem vor allem<br />

Riesling sowie Weiß- und Blauburgunder angebaut<br />

werden. Das Eisacktal im Norden ist aufgrund seines<br />

etwas raueren Klimas eine Hochburg der Weiß<strong>wein</strong>e aus<br />

Kerner, Sylvaner oder Müller-Thurgau.<br />

Die reizvollen Kontraste, die das Weinland<br />

Südtirol ausmachen, ergeben sich aus zwei<br />

Faktoren: Natur auf der einen und Kultur auf<br />

der anderen Seite. Die Landschaft ist von<br />

Bergen und Tälern geprägt, die auch das<br />

Klima beeinflussen. Hohe Berge im Norden wirken wie<br />

eine Mauer, die Südtirol vor kalter Luft abschirmt. Nach<br />

Süden ist das Land offen, so dass milde Luft aus dem<br />

Mittelmeerraum einströmen kann. Dieses Geschenk der<br />

Natur wissen Südtirols Winzer zu nutzen und ziehen –<br />

gerade in sonnenexponierten Lagen – ihre Weinberge<br />

bis auf über 1.000 Meter Höhe hinauf.<br />

Darüber hinaus wartet die Natur in Südtirol mit einer<br />

Vielzahl verschiedener Böden auf, deren Ursprung auf die<br />

Entstehung der Alpen zurückgeht. Sie prägen nachhaltig<br />

das Terroir. Das Weinbaugebiet ist überschaubar<br />

und misst von Norden nach Süden gerade einmal 90<br />

Kilometer. Die Rebfläche umfasst 5.800 Hektar, die von<br />

rund 4.800 Weinbauern bewirtschaftet werden.<br />

Norden trifft Süden<br />

Kulturell liegt das Herz der Alpen an der Schnittstelle<br />

zwischen dem germanischen und dem romanischen<br />

Sprach- und Kulturraum. Von beiden hat sich Südtirol<br />

seit jeher inspirieren lassen, und so fließt das Beste<br />

aus zwei Welten in die Weine ein: das handwerkliche<br />

Geschick, die Präzision und die Zuverlässigkeit aus dem<br />

Norden ebenso wie der Charme, die Lebenskunst und<br />

die Weintradition aus dem Süden.<br />

Die vielfältigen Berg<strong>wein</strong>e spiegeln ihre Rebsorte<br />

ebenso wider wie ihr Terroir. In Südtirol werden rund<br />

zwei Dutzend Traubensorten angebaut, und auch die<br />

Lagen variieren erheblich. Sie reichen von rauen, gut<br />

durchlüfteten Weinbergen an den schroffen Hängen<br />

des Vinschgaus oder des Eisacktals bis zu mediterran<br />

anmutenden, sonnenverwöhnten, milden Weingärten<br />

im Süden, etwa im Bozner Talkessel, im Überetsch oder<br />

im Unterland.<br />

So ist es kein Wunder, dass Südtirol die ganze<br />

Bandbreite an Weintypen bietet: von primärfruchtigen<br />

Rebsorten<strong>wein</strong>en und anspruchsvollen<br />

Spitzengewächsen über beeindruckende Süß<strong>wein</strong>e bis<br />

zu prickelnden Sekten. Kombiniert mit einer konsequenten<br />

Qualitätspolitik sorgt diese Vielfalt dafür, dass<br />

Südtirol sich an die Spitze des Weinbaus gearbeitet hat<br />

– wie auch die wichtigsten Weinführer bestätigen.<br />

Südtiroler Qualitätsoffensive<br />

Die Aufmerksamkeit der Weinwelt haben sich Südtirols<br />

Winzer und Kellermeister über Jahrzehnte hart<br />

erarbeitet. Jedes Detail ist auf den Prüfstand gestellt<br />

und auf höchstmögliche Qualität ausgerichtet worden.<br />

Das beginnt bei der Sortenwahl, die heute optimal an<br />

die jeweilige Lage angepasst wird.<br />

Dabei hat sich der Sortenspiegel grundlegend gewandelt.<br />

Das einst von Vernatsch dominierte Weinland produziert<br />

heute auf zwei Dritteln der Rebfläche Weiß<strong>wein</strong>e. Dazu<br />

trägt besonders die Ausweitung der Weinberge in höhere<br />

Lagen und nördlichere Gebiete bei. Die wichtigsten<br />

weißen Sorten sind Weißburgunder, Sauvignon Blanc,<br />

Gewürztraminer, Chardonnay und Pinot Grigi. Bei<br />

den roten Trauben spielen Blauburgunder und Lagrein<br />

Das Qualitäts-Signet:<br />

Die Kollektivmarke<br />

der Südtiroler<br />

DOC-Weine<br />

Das Signet auf dem Kapselkopf steht für die geschützte<br />

Herkunft und die damit verbundenen Eigenschaften. Nur<br />

Südtiroler Weine mit geschützter Herkunftsbezeichnung<br />

(DOC = Denominazione di Origine Controllata) dürfen<br />

das Signet tragen. Warum sich viele Produzenten für die<br />

Verwendung entscheiden, liegt auf der Hand: Ein Blick<br />

genügt und Weinkenner wissen, dass sie einen hochwertigen<br />

Tropfen vor sich haben, entstanden in Südtirol<br />

nach den strengen Vorschriften der DOC-Regelung.<br />

Von der harten Arbeit und dem Qualitätsstreben<br />

der einzelnen Winzer, Genossenschaften und<br />

Weingüter profitieren so viele gemeinsam.<br />

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Verkostung: Chianti Classico<br />

Der Klassiker trotzt<br />

dem Klimawandel<br />

Die Nachrichten aus dem Mittelmeerraum sind immer wieder besorgniserregend.<br />

Ein Temperaturrekord jagt den anderen, Hitze und Trockenheit nehmen<br />

in manchen Regionen existenzbedrohende Ausmaße an für Mensch, Tier<br />

und Vegetation. An anderer Stelle richten Unwetter mit Sturm, Hagel und<br />

Wassermassen regelmäßig Verwüstungen an, die man früher vielleicht alle paar<br />

Jahrzehnte oder Jahrhunderte erlebt hat - wenn überhaupt.<br />

Text: Marcus Hofschuster, Fotos: Consorzio Chianti Classico, Envato<br />

Blick auf die Weinberge im Chianti Classico


Jeder Winzer, der alt genug ist, kann bezeugen,<br />

wie rasant sich die Anbaubedingungen durch<br />

den Klimawandel ändern. Der Austrieb beginnt<br />

immer früher, womit die Gefahr steigt, dass<br />

Frosteinbrüche besonders großen Schaden<br />

anrichten; man hat entweder mit Wassermangel zu<br />

kämpfen oder mit feucht-warmer Witterung und dadurch<br />

massivem Krankheitsdruck; die Zuckerwerte in den<br />

Beeren steigen bisweilen so schnell, dass die Aromareife<br />

kaum hinterherkommt. Die Lese muss deutlich früher<br />

und dadurch zumeist bei höheren Temperaturen als<br />

gewohnt stattfinden, was seine eigenen Probleme mit<br />

sich bringt. „Normale” Jahrgänge existieren fast nicht<br />

mehr. Dem Winzer bleibt nichts anderes übrig, als sich<br />

auf die veränderte Situation einzustellen.<br />

Das gilt auch für das Chianti Classico. Zwar ist die<br />

Situation für das relativ hoch gelegene Gebiet mit<br />

seinen starken, das Klima mäßigenden Waldbeständen<br />

günstiger als in anderen Weinregionen des<br />

Mittelmeerraums, aber auch hier sind die Veränderungen<br />

deutlich. Das merken wir nicht zuletzt in den Weinen.<br />

Waren vor 20 Jahren Alkoholgrade von 14% und mehr<br />

noch die Ausnahme, sind sie heute die Regel. Doch viele<br />

Winzer steuern gegen, und gerade die einheimischen<br />

Rebsorten scheinen ihnen zu helfen, indem sie sich auf<br />

die veränderten Bedingungen einstellen.<br />

Die Ergebnisse sprechen für sich: Wir waren erstaunt,<br />

wie viele elegante, frische sowie zugleich konzentrierte<br />

und vielschichtige Weine wir auf dem Tisch stehen<br />

hatten. Vielen der besten Winzer gelingt es, ihren<br />

Chianti alles an Substanz, Aromenvielfalt und Struktur<br />

mitzugeben, die ein exzellenter Wein braucht, ohne es<br />

mit Reife und Alkohol zu übertreiben. Selbst mit ihren<br />

Gran Selezione gelingt es einigen, unter der 14-Prozent-<br />

Marke zu bleiben, ohne dass es den Weinen an irgendetwas<br />

fehlt, ganz im Gegenteil. Und selbst deutlich<br />

kräftigere Exemplare besitzen dank des Sangiovese und<br />

seiner natürlichen Säure häufig Spannung und Frische.<br />

Solange so etwas möglich ist, wird uns nicht bang um<br />

eine der schönsten Weinregionen der Welt.<br />

Rund 300 Chianti Classico aller Klassen haben wir in<br />

den vergangenen Wochen probiert. Der Großteil der<br />

Weine stammt aus den Jahrgängen 2022 bis 2019, wobei<br />

sich der Schwerpunkt immer mehr in höhere Klassen<br />

verschiebt, je älter die Proben werden: Während aus<br />

2022 nur Annate probiert wurden, sind es aus 2019 fast<br />

gar keine mehr. Viele der noch älteren Chianti stammen<br />

aus unserem eigenen Archiv, aus dem wir regelmäßig<br />

Kontrollproben in aktuelle Verkostungsserien einfügen,<br />

um zu sehen, wie sie sich entwickeln – und ob wir mit<br />

unseren Einschätzungen damals richtig gelegen haben.<br />

Doch einige der früheren Jahrgänge wurden auch frisch<br />

von den Produzenten eingereicht, meist wohl, um ihre<br />

Entwicklungsfähigkeit zu demonstrieren. Nur wenige<br />

von ihnen dürften heute noch im Verkauf sein.<br />

Aus dem Jahrgang 2022 konnten wir bislang nur knapp<br />

20 Annate probieren, daher ist es für eine aussagekräftige<br />

Einschätzung noch zu früh. Der Witterungsverlauf<br />

jedenfalls war günstig. Zwar war es ab Juni sommerlich<br />

warm bis heiß, doch die Regenfälle im Frühjahr sowie<br />

Mitte August beugten Trockenstress vor.<br />

Durchwachsener sieht es mit dem 2021er aus. Auch<br />

hier regnete es im Frühjahr ausreichend, doch dann<br />

folgten etliche Wochen teilweise ohne jeden Tropfen<br />

Wasser. Zudem sorgte ein Kälteeinbruch nach Ostern<br />

für deutliche Unterschiede in der Reifeentwicklung<br />

zwischen wärmeren und kühleren Gebieten. Standort,<br />

Böden und das Alter der Reben waren für das<br />

Endergebnis entscheidende Faktoren. Entsprechend<br />

schwankend sind auch unsere Erfahrungen aus der<br />

Verkostung: von einigen Annate waren wir hellauf<br />

begeistert, andere wiederum wirken ein wenig spröde,<br />

manche sogar leicht grün. Wir sind gespannt, wie es<br />

bei den Riserve und Gran Selezione aussieht, von denen<br />

bislang nur sehr wenige angestellt wurden.<br />

2020 gilt als exzellentes Jahr in der Toskana, dank<br />

ausreichender Frühjahrsniederschläge, einem Sommer<br />

ohne Temperatur-Exzesse und Idealbedingungen<br />

während der Lese. Unsere Ergebnisse geben dem Recht<br />

mit einer Fülle exzellenter Weine in allen Kategorien.<br />

Bemerkenswert ist vor allem die Finesse, Eleganz und<br />

Präzision vieler Spitzen<strong>wein</strong>e, die man sich in Zeiten<br />

jährlicher Hitzerekorde kaum mehr zu erhoffen wagte.<br />

Probleme gab es vor allem da, wo man es mit der Reife,<br />

der Extraktion oder dem Holzeinsatz übertrieben hat.<br />

Ähnliches gilt auch für 2019, auch wenn uns die<br />

Qualitäten ein wenig stärker zu schwanken scheinen<br />

als 2020. Das kann aber genauso der Weinauswahl<br />

geschuldet sein, denn wenn wir uns die in den vergangenen<br />

Jahren verkosteten 2019er mit ansehen, ergibt<br />

sich eine kaum weniger beeindruckende Auswahl<br />

großartiger Weine. Die Spitzen sind wieder präzise,<br />

frisch, fest und saftig, und das in allen Klassen.<br />

Aus dem Jahrgang 2018, der in der Toskana im Gegensatz<br />

zu vielen anderen Gebieten verregnet statt zu trocken<br />

war, und den erst ein sonniger September rettete,<br />

sowie aus den älteren Jahrgängen haben wir nur noch<br />

einige Nachzügler probiert. Hier lohnt es sich auf jeden<br />

Fall, auch auf unsere früheren Verkostungsberichte<br />

zurückzugreifen.<br />

Nachfolgend finden Sie die besten aller<br />

aktuell verkosteten Chianti Classico.<br />

Links zu allen Verkostungsergebnissen<br />

finden Sie mit diesem QR-Code.


Fèlsina<br />

2021 Chianti Classico DOCG „Berardenga“<br />

Poggerino<br />

2021 Chianti Classico DOCG „Nuovo“<br />

Castello di Verrazzano<br />

2021 Chianti Classico DOCG<br />

Fattoria di Corsignano<br />

2020 Chianti Classico DOCG „La Coppia“<br />

CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />

Fester und recht dichter, dabei feiner, etwas<br />

rauchig-röstiger Duft nach reifen schwarzen<br />

und etwas roten Beeren mit Kirschnuancen,<br />

tabakigen, nussigen und zedrigen Aromen<br />

sowie einer Spur Teer im Hintergrund. Reife,<br />

herb-saftige, fest gewirkte Frucht, präsente,<br />

feinsandige Tannine und merklicher Säurebiss,<br />

rauchige-röstige Aromen am Gaumen, tabakige<br />

und zedrige Töne, nachhaltig, gewisse Tiefe,<br />

kreidig-salzige Mineralik im Hintergrund, noch<br />

unentwickelt und etwas antrocknend, aber mit<br />

Substanz und noblem Saft, sehr guter, fester,<br />

griffiger, würziger und herb-saftiger Abgang.<br />

Muss reifen.<br />

CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />

Schwarz- und rotbeerige Nase mit etwas<br />

nussiger Würze, ledrig-animalischen Tönen, ein<br />

wenig Schokolade und Tabak sowie angedeutet<br />

Trockenkräutern. Geradlinige, eher herbe,<br />

zunehmend frische Frucht, wieder nussige und<br />

leicht kräuterige Aromen, eine Spur Rauch,<br />

relativ feines, straffes, jugendliches Tannin<br />

und etwas Säurebiss, gewisse Alkoholkraft,<br />

gute Nachhaltigkeit, Salz und tonige Noten im<br />

Hintergrund, sehr guter, herber, fester Abgang<br />

mit einem Hauch Speck und mit Luft immer<br />

mehr frischem Saft. Legt über Tage zu.<br />

CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />

Recht fester, eine Spur fleischiger Duft mit<br />

transparenten mehr schwarz- als rotbeerigen<br />

Aromen, etwas Kirschen sowie floralen<br />

und kräuterigen Nuancen. Feste, ziemlich<br />

saftige Frucht mit Säurebiss und präsenten,<br />

feinsandigen Tanninen, nussige, leicht rauchige<br />

und kräuterige Noten, verhaltene Kakaonoten<br />

und ein Hauch Kaffee, kräuterig-pflanzliche<br />

Töne im Hintergrund, recht deutlich Salz, sehr<br />

guter, herber Abgang.<br />

CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />

Leicht tabakiger und unterholziger Duft nach<br />

reifen vorwiegend dunklen Beeren mit etwas<br />

getrocknetem Laub, Jod, Leder und Teer. Relativ<br />

herbe, fest gewirkte dunkle Frucht mit leicht<br />

rauchigen, nussigen, tabakigen und teerigen<br />

Noten, straffe, reife Tannine, etwas Tabakasche<br />

im Hintergrund, recht deutlich Salz, nachhaltig<br />

und kräftig am Gaumen, dabei mit gewisser<br />

Kühle und Frische, angedeutet Kakao und<br />

Kaffeesatz, sehr guter Abgang mit Tanningriff<br />

und gewissem Säurezug.<br />

91 WP >> hervorragend 17.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 32.00 €<br />

89 WP >> sehr gut<br />

89 WP >> sehr gut Bis 20.00 €<br />

Vecchie Terre di Montefili<br />

2019 Chianti Classico DOCG<br />

Vecchie Terre di Montefili<br />

2020 Chianti Classico DOCG<br />

Terreno<br />

2020 Chianti Classico DOCG „Le Tre Vigne“<br />

Villa Vignamaggio<br />

2020 Chianti Classico DOCG „Terre di Prenzano“<br />

CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />

Verhalten rauchiger und eine Spur<br />

unterholziger Duft nach schwarzen und<br />

roten Beeren mit ledrigen Noten, angedeutet<br />

Kirschen, Sauerbratenfond, Tabak und ein<br />

wenig Tabakasche. Reife, klare, saftige Frucht,<br />

relativ präsentes, dabei mürbes Tannin,<br />

etwas Biss, tabakige, rauchige und verhalten<br />

kaffeewürzige Noten, nachhaltig am Gaumen,<br />

noch jung, im Hintergrund Salz, etwas<br />

Bitterschokolade und angedeutet Pfeffer,<br />

gewisse Tiefe, sehr guter, fester, saftiger und<br />

herb-würziger Abgang.<br />

CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />

Klarer, geschliffener, fester Duft nach reifen<br />

schwarzen Beeren und Kirschen mit einer Spur<br />

Trockenkräutern und Unterholz, Wacholder<br />

sowie einem Hauch Teer. Auch im Mund betont<br />

dunkle, herbe, geschliffene Frucht, sehr feines,<br />

jugendliches Tannin, gute Nachhaltigkeit, leicht<br />

nussige und angedeutet unterholzig-erdige<br />

Noten, geradliniger Stil mit gezügelter Kraft,<br />

gewisser Säurebiss, sehr guter, herbsaftiger<br />

Abgang mit straffen Tanninen.<br />

CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />

Recht fester, leicht zedriger, nussiger und<br />

tabakiger Duft nach schwarzen Beeren<br />

mit Kirschnuancen, ein wenig Wacholder,<br />

getrocknet-floralen Noten und etwas<br />

Sauerkirsche. Reife, herb-erst saftige dunkle<br />

Frucht, präsentes, feinsandiges Tannin,<br />

deutlich bitterschokoladige Noten, die mit<br />

Luft aber dem Saft mehr Platz einräumen, im<br />

Hintergrund Wacholder und Pfeffer, hat Kraft,<br />

gute Nachhaltigkeit, ein wenig Tabak und<br />

Tabakasche, sehr guter, leicht tanninherber,<br />

wiederum mit Luft saftigerer Abgang.<br />

CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />

Leicht rauchiger bis röstiger und eine Spur<br />

tabakiger Duft nach reifen schwarzen Beeren<br />

mit nussigen Anklängen, angedeutet Sojasauce<br />

und ein wenig Kaffee. Straffe, recht saftige,<br />

reife Frucht, präsente, dabei relativ feine<br />

Tannine, etwas Biss, ein wenig Kakao, Rauch<br />

und Kaffee am Gaumen, gute Nachhaltigkeit,<br />

hat Kraft und gewisse Wärme, Kräuternoten,<br />

ein Hauch Wacholder, sehr guter, saftiger und<br />

würziger Abgang.<br />

90 WP >> hervorragend 25.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 25.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 18.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 15.00 €<br />

Riecine<br />

2021 Chianti Classico DOCG<br />

Castellinuzza di Cinuzzi G.<br />

2019 Chianti Classico DOCG<br />

Caparsa<br />

2020 Chianti Classico DOCG „Caparsa“<br />

Soc. Agr. Bertinga S.r.l.<br />

2021 Chianti Classico DOCG „La Porta di Vertine“<br />

CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />

Klarer, fester, eher kühler Duft nach gemischten<br />

Beeren und Kirschen mit feinen kräuterigen<br />

Nuancen, einem Hauch Pfeffer und floralen<br />

Aromen. Geschliffene, frische, feinsaftige,<br />

jugendliche Frucht, zart rauchige, nussige und<br />

wieder auch pfeffrige Noten, im Hintergrund<br />

Kräuter und florale Anklänge, etwas Biss, feines,<br />

mürbes, dabei noch jugendliches Tannin,<br />

Zitrusspuren im Hintergrund, ein wenig Salz<br />

und Eisen, nachhaltig, gewisse Tiefe und Kraft,<br />

sehr guter, straffer Abgang.<br />

CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />

Leicht rauchiger, zedriger und tabakiger Duft<br />

nach reifen schwarzen und roten Beeren mit<br />

etwas Jod, Harz und Blut sowie einem Hauch<br />

Tomatenmark. Klare, saftige Frucht, nussige,<br />

leicht rauchige und tabakige Aromen, relativ<br />

feines, reifes Tannin, ein wenig Eisen, Jod und<br />

Blut, auch salzige Anklänge, angedeutet Speck,<br />

gute Nachhaltigkeit, im Hintergrund ein wenig<br />

getrocknete Kräuter und Marzipan, salzige<br />

mineralische Töne, sehr guter, recht fester,<br />

noch eine Spur antrocknender Abgang mit ein<br />

wenig Tomatenmark und schwarzen Oliven.<br />

CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />

Klarer, fester, recht geschliffener Duft nach<br />

gemischten Beeren mit einem Hauch Kirschen,<br />

kräuterigen und zart tabakigen sowie einem<br />

Hauch pfeffrigen Noten. Geschliffene, herbsaftige,<br />

reife dunkle Frucht, jugendliches,<br />

dabei mürbes Tannin und etwas Säurebiss,<br />

ein wenig ätherisch-kräuterige und tabakige<br />

Würze am Gaumen, wacholdrige Nuancen,<br />

gute Nachhaltigkeit, noch jung, im Hintergrund<br />

Salz und erneut ein Hauch Pfeffer, angedeutete<br />

Fasstöne mit Kaffeespuren, sehr guter, herbsaftiger<br />

Abgang mit feiner, teils ätherischer<br />

Würze.<br />

CHIANTI CLASSICO ANNATA (ROTWEIN),<br />

Klarer, recht fester, geschliffener Kirschduft<br />

mit schwarzbeerigen Noten, etwas Rauch,<br />

fleischig-blutigen Nuancen, angedeutet Leder<br />

und einem Hauch Lakritz. Fest gewirkte, herbsaftige,<br />

kühle, relativ dichte Frucht, straffes,<br />

feines, jugendliches Tannin, animierender<br />

Biss, nachhaltig am Gaumen, etwas Tiefe,<br />

kräuterige und zart florale Noten, ein wenig<br />

dunkle ätherische Würze, Salz im Hintergrund,<br />

auch kreidige Töne, hat Frische, sehr guter,<br />

animierend saftiger und feinwürziger Abgang<br />

mit Zug.<br />

89 WP >> sehr gut 25.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 23.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 23.00 €<br />

89 WP >> sehr gut Bis 25.00 €<br />

60 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 61


Capannelle<br />

2019 Chianti Classico DOCG Riserva<br />

CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />

Nussiger und tabakiger Duft nach reifen mehr<br />

schwarzen und blauen als roten Beeren mit<br />

Bleistiftnoten, etwas getrocknetem Fleisch,<br />

Trockentomaten, Leder und Unterholz.<br />

Klare, reife, saftige und geschliffene Frucht,<br />

jugendliches, dabei recht feines Tannin,<br />

nachhaltig am Gaumen, ein Hauch Röstung,<br />

nussige, fleischige und tabakige Aromen,<br />

gewisse Tiefe, etwas gewürzige Holznoten,<br />

im Hintergrund deutlich Salz, angedeutet<br />

Grillgemüse, recht komplex, hat Eleganz, sehr<br />

guter, fester, saftiger und feinwürziger Abgang<br />

mit gewissem Zug.<br />

Società Agricola Istine<br />

2020 Chianti Classico DOCG Riserva „Levigne“<br />

CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />

Fester und recht tiefer, feiner, herber, ganz<br />

leicht röstiger und rauchiger Duft nach<br />

reifen schwarzen, blauen und verhalten auch<br />

roten Beeren mit floralen Noten, ein wenig<br />

Bleistift und ätherisch-kräuterigen Tönen.<br />

Reife, fest gewirkte, eher kühle dunkle Frucht,<br />

wieder mit rauchigen und leicht röstigen<br />

Fasstönen, pflanzliche bis tabakige Noten<br />

am Gaumen, ein Hauch Schwarztee und<br />

wieder Bleistift, gute Nachhaltigkeit und Tiefe,<br />

mittlere Kraft, präsente, straffe, noch sehr<br />

jugendliche Tannine, Kakao- und Kaffeenoten<br />

im Hintergrund, legt mit Luft deutlich zu, sehr<br />

guter, fester, herb-saftiger, schwarzbeeriger<br />

Abgang mit feinbitterer Würze. Erstklassig.<br />

Casina di Cornia<br />

2019 Chianti Classico DOCG Riserva „Vigna la<br />

Casina“<br />

CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />

Herber, recht fester, vielschichtiger und tiefer,<br />

etwas rauchig-röstiger und recht deutlich<br />

tabakiger Duft nach reifen schwarzen Beeren<br />

mit zedrigen und ledrigen Tönen sowie<br />

ein wenig Baumrinde. Reife, fest gewirkte,<br />

herb-saftige dunkle Frucht, präsentes, eher<br />

mürbes Tannin, nachhaltig und relativ dicht<br />

am Gaumen, ein wenig röstige Noten, Rauch<br />

und wieder deutlich Tabak, feine schokoladige<br />

Aromen, auch Minze, nachhaltig und kräftig am<br />

Gaumen, im Hintergrund Salz, recht komplex,<br />

etwas Teer und gebrannte Nüsse, sehr guter,<br />

fester, saftiger und würziger Abgang.<br />

Fattorie Melini<br />

2020 Chianti Classico DOCG Riserva „Vigneti La<br />

Selvanella“<br />

CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />

Klarer Duft nach reifen schwarzen Beeren und<br />

Hagebutten mit getrocknet-floralen und leicht<br />

kräuterigen Aromen, einem Hauch Leder,<br />

etwas dunkler ätherischer Würze, Tabakasche<br />

und angedeutet Kräutern. Reife, klare und<br />

feste, herb-saftige Frucht, präsente, dabei recht<br />

feine Tannine, etwas Rauch und Röstung am<br />

Gaumen, gewisser Säurebiss, ein wenig Asche<br />

im Hintergrund getrocknet-pflanzliche bis<br />

kräuterige Töne, gute Nachhaltigkeit, hat Kraft,<br />

aber dennoch gewisse Kühle, sehr guter, fester<br />

Abgang mit Oregano.<br />

93 WP >> hervorragend 40.00 €<br />

92 WP >> hervorragend 45.00 €<br />

91 WP >> hervorragend Bis 30.00 €<br />

91 WP >> hervorragend Bis 25.00 €<br />

Monterinaldi<br />

2019 Chianti Classico DOCG Riserva<br />

CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />

Ledriger, rauchiger und herb-nussiger Duft<br />

nach reifen schwarzen und roten Beeren mit<br />

etwas Tabak und floralen Nuancen, Leder,<br />

Waldboden, Shiitake-Pilzen und Blut. Reife,<br />

teils eingemacht wirkende, recht saftige Frucht<br />

mit deutlich tabakiger Würze, Haselnuss,<br />

Mandeln und einer Spur Rauch, mediterrane<br />

Kräuter im Hintergrund, recht feines, reifes<br />

Tannin, etwas Biss, gute Nachhaltigkeit, florale<br />

Nuancen, angedeutet Kakao und Kaffeesatz,<br />

salzige Töne, sehr guter Abgang mit ganz leicht<br />

marmeladigem, klarem Saft, Wacholder und<br />

feiner Würze.<br />

Chianti Geografico<br />

2019 Chianti Classico DOCG Riserva „Contessa di<br />

Radda“<br />

CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />

Fester, ein wenig fleischig-animalischer und<br />

ledriger Duft nach überwiegend schwarzen<br />

Beeren mit kräuterigen Nuancen, schwarzem<br />

Pfeffer, Sojasauce ein wenig Havannatabak<br />

und Unterholz. Reife, saftige dunkle Frucht mit<br />

bitterschokoladigen sowie leicht rauchigen,<br />

pfeffrigen und tabakigen Aromen, reifes, feines<br />

Tannin, etwas Biss, angedeutet schwarze Oliven<br />

am Gaumen, etwas Kaffee, im Hintergrund<br />

auch Salz, hat Kraft, gewisse Tiefe, sehr guter,<br />

recht saftiger und wieder tabakig-würziger<br />

Abgang mit Piment und Gewürznelke.<br />

Azienda Agricola Borgo Salcetino<br />

2020 Chianti Classico DOCG Riserva „Lvcarello“<br />

CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />

Etwas nussiger und eine Spur ledriger Duft<br />

nach reifen roten und auch schwarzen<br />

Beeren mit ein wenig eingelegten Kirschen,<br />

getrocknet-floralen Anklängen und verhaltenen<br />

Fasstönen. Klare und recht geschliffene, reife,<br />

saftige und frisch wirkende Frucht mit etwas<br />

Biss und reifen, mürb-sandigen Tanninen, zart<br />

rauchig am Gaumen, wieder ledrige und auch<br />

nussige Anklänge, hat Rückgrat und gewisse<br />

Eleganz, pfeffrige Spuren, auch etwas Salz<br />

im Hintergrund, ein Hauch Zitruszesten, sehr<br />

guter, straffer Abgang. Darf reifen.<br />

La Castellina<br />

2020 Chianti Classico DOCG Riserva „Squarcialupi“<br />

CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />

Fester, eine Spur röstiger Duft nach reifen<br />

schwarzen Beeren mit Kirscharomen, ein wenig<br />

Kräutern, Pfeffer, Wacholder, Teer und floralen<br />

Nuancen. Straffe, herb-saftige, recht dichte<br />

Frucht, reifes, relativ präsentes Tannin, leicht<br />

rauchige und röstige Anklänge, nachhaltig<br />

am Gaumen, gute Tiefe, hat Biss und gewisse<br />

Frische, noch wenig entwickelt, pfeffrige Töne<br />

im Hintergrund, auch salzige Mineralik und ein<br />

wenig Kräuter, sehr guter, straffer Abgang mit<br />

herbem, frischem Saft und dunkler Würze.<br />

91 WP >> hervorragend Bis 33.00 €<br />

91 WP >> hervorragend Bis 20.00 €<br />

91 WP >> hervorragend Bis 35.00 €<br />

91 WP >> hervorragend 24.00 €<br />

Poggio Amorelli - Famiglia Mazzarrini<br />

2017 Chianti Classico DOCG Riserva<br />

Castello di Gabbiano<br />

2019 Chianti Classico DOCG Riserva<br />

Il Molino di Grace<br />

2020 Chianti Classico DOCG Riserva<br />

Tregole<br />

2020 Chianti Classico DOCG Riserva<br />

CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />

Recht fester und tiefer, etwas entwickelter, leicht<br />

rauchiger und fleischiger Duft nach reifen<br />

roten und schwarzen Beeren mit tomatigen<br />

Aromen, etwas Leder, Tabak und schwarzen<br />

Oliven. Reife, feste, saftige und nussig-würzige<br />

Frucht mit tabakigen Noten, etwas Kakao und<br />

Baumrinde, präsente, mürb-sandige, ganz leicht<br />

trocknende Tannine, rauchige Töne, ein wenig<br />

dunkle ätherische Würze, angedeutet Teer, sehr<br />

guter Abgang mit reifem, eher dunklem Saft<br />

und herber Würze.<br />

CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />

Fester und recht tiefer, tabakiger und leicht<br />

fleischig-animalischer Duft nach reifen<br />

überwiegend schwarzen Beeren mit etwas<br />

Tomatenmark, getrockneten Pilzen, ein wenig<br />

Rauch und zedrigen Tönen. Herbe, wieder<br />

fest gewirkte, reife, durchaus saftige Frucht<br />

mit präsenten, feinsandigen, noch ein wenig<br />

trocknenden Tanninen, nachhaltig und kräftig<br />

am Gaumen, etwas an Tee erinnerndem, herbe<br />

dunkle Fermentationstöne im Hintergrund,<br />

hat Substanz und gute Tiefe, noch eher<br />

unentwickelt, ein Hauch Bitterschokolade, auch<br />

Zigarrentabak, sehr guter Abgang mit reifem<br />

Saft und Würze.<br />

CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />

Recht tiefer, etwas zedriger, tabakiger und<br />

rauchiger Duft nach reifen schwarzen Beeren<br />

mit etwas erdigen, an Waldboden sowie an<br />

Teer, Lorbeer und Leder erinnernden Tönen.<br />

Fest gewirkte, reife dunkle Frucht, zedrige,<br />

tabakige und leicht rauchige Aromen, dicht<br />

und nachhaltig am Gaumen, gute Tiefe, ein<br />

wenig Tomatenmark und Salz im Hintergrund,<br />

wieder Lorbeer, jodige Nuancen, erneut auch<br />

Teer, noch sehr jung, ganz leicht antrocknend<br />

im sehr guten, herb-saftigen und -würzigen<br />

Abgang. Hat Klasse.<br />

CHIANTI CLASSICO RISERVA (ROTWEIN),<br />

Fester und recht tiefer, eher herber Duft nach<br />

schwarzen Beeren und ein wenig Kirschen<br />

mit getrocknet-pflanzlichen bis kräuterigen<br />

Nuancen, Pfeffer sowie einer Spur Waldboden<br />

und Moschus. Klare, herb-saftige, recht dichte,<br />

geschliffene, teils blaue Frucht, rauchige und<br />

leicht bitterschokoladige Fasstöne, präsentes,<br />

recht feines, noch jugendliches Tannin,<br />

pfeffrige Nuancen im Hintergrund, nachhaltig,<br />

gewisse Tiefe, noch fast kompakter Bau, im<br />

Hintergrund Kräutersalz, sehr guter, fester,<br />

saftiger und würziger Abgang. Darf reifen.<br />

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62 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 63


Riecine<br />

2020 Chianti Classico DOCG Gran Selezione „Vigna<br />

Gittori“<br />

CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />

(ROTWEIN),<br />

Fester und recht tiefer, leicht warmer Duft<br />

nach reifen mehr roten als schwarzen Beeren<br />

mit nussigen Tönen, einem Hauch Tabak,<br />

Zwetschgen und Süßholz. Reife, saftige,<br />

geschliffene rote Frucht, sehr feines, mürbes<br />

Tannin und zarter Säurebiss, nussige Aromen,<br />

ein Hauch Vanille und Süßholz, nachhaltig am<br />

Gaumen, ganz zart rauchige Spuren, feine<br />

Würze, kühlende mineralische Töne, ein Hauch<br />

Kakao und Mokka im Hintergrund, gute Tiefe,<br />

eine Spur Zitruszesten, sehr guter, fester,<br />

saftiger und würziger Abgang. Muss noch<br />

reifen.<br />

Tenuta di Arceno<br />

2021 Chianti Classico DOCG Gran Selezione<br />

„Campolupi“<br />

CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />

(ROTWEIN),<br />

Eher warmer, recht komplexer, leicht kräuteriger,<br />

transparenter Duft nach teils eingemachten<br />

schwarzen Beeren und Kirschen mit floralen,<br />

leicht fleischig-animalischen, pfeffrigen und<br />

kräuterigen Aromen. Reife, herb-saftige, dichte<br />

und dunkle Frucht mit massiven, jugendlichen,<br />

feinsandigen Tanninen und merklichem Biss,<br />

konzentriert und nachhaltig am Gaumen, nussige<br />

Aromen, Kaffeesatz und etwas Bitterschokolade,<br />

mediterrane Kräuter, im Hintergrund Salz<br />

und etwas Asche, rosinige Nuancen,<br />

dunkle ätherische Würze, noch vollkommen<br />

unentwickelt, wird mit Luft tiefer, präziser,<br />

komplexer und frischer, sehr guter, fester,<br />

komplexer Abgang. Muss unbedingt reifen.<br />

Fattoria di Corsignano<br />

2019 Chianti Classico DOCG Gran Selezione<br />

„L‘Imperatrice“<br />

CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />

(ROTWEIN),<br />

Fester, etwas zedriger und rauchiger, auch<br />

animalischer Duft nach reifen schwarzen Beeren<br />

mit viel Zigarrentabak sowie Leder, Jod, Oliven,<br />

Kapern und Unterholz. Reife, recht dichte<br />

Frucht mit gewissem Säurebiss und präsenten,<br />

dabei mürben Tanninen, ein wenig Kakao und<br />

Kaffeesatz, wieder viel Zigarrentabak, auch<br />

etwas Tabakasche, verhaltene dunkle ätherische<br />

Würze im Hintergrund, schokoladige Anklänge,<br />

Jod und Sojasauce, zedrige Töne, sehr guter,<br />

recht komplexer, wieder dichter Abgang.<br />

Acquadiaccia<br />

2017 Chianti Classico DOCG Gran Selezione<br />

CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />

(ROTWEIN),<br />

Klarer, fester Duft nach überwiegend dunklen<br />

Beeren und ein wenig Kirschen mit rauchigen,<br />

tabakigen und zart aschigen Tönen, etwas<br />

Trockenkräutern, schwarzen Oliven, Unterholz<br />

und Tomatenmark. Ziemlich fest gewirkte,<br />

reife, herb-saftige dunkle Frucht, rauchige,<br />

nussige und leicht aschige Aromen, etwas<br />

zedrig, präsente, dabei feine Tannine, dicht<br />

und nachhaltig am Gaumen, gezügelte<br />

Kraft, gewisser Säurebiss, Unterholz und<br />

Trockenpilze, angedeutete dunkel-ätherische<br />

Noten, noch jung, gute Tiefe, sehr guter, fester,<br />

herber Abgang mit Pfeffer, Rosmarin und<br />

wieder ätherischer Kühle.<br />

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Vecchie Terre di Montefili<br />

2019 Chianti Classico DOCG Gran Selezione<br />

CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />

(ROTWEIN),<br />

Fester und tiefer, sehr konzentrierter, etwas<br />

zedriger Duft nach reifen schwarzen Beeren<br />

und Zigarrentabak mit angetrockneten<br />

mediterranen Kräutern, Brotrinde, etwas<br />

schwarzen Oliven sowie einem Hauch Teer und<br />

Asche. Reife, fest gewirkte, saftige Frucht, etwas<br />

röstige und schokoladige Holzwürze, ein wenig<br />

Lakritz und Kolanuss, präsente, mürb-sandige<br />

Tannine und etwas Biss, ein wenig Kaffee im<br />

Hintergrund, deutlich Salz, dazu mediterrane<br />

Kräuter, nachhaltig, hat Kraft, aber auch gewisse<br />

Frische, gute Tiefe, sehr guter, saftiger und<br />

würziger Abgang. Muss noch reifen.<br />

Acquadiaccia<br />

2016 Chianti Classico DOCG Gran Selezione<br />

CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />

(ROTWEIN),<br />

Klarer, fester, ein wenig fleischiger Duft nach<br />

reifen überwiegend schwarzen Beeren mit<br />

Kirschnoten, getrocknet-floralen Aromen sowie<br />

etwas Teer, Unterholz, Pfeffer, Wacholder,<br />

Olivenpaste und Leder. Fest gewirkte, etwas<br />

entwickelte, konzentrierte dunkle Frucht mit Jod,<br />

ein wenig Sojasauce, Rauch, Kräutern, Pfeffer<br />

und Teer, recht präsente, dabei reife und eher<br />

feine Tannine, gewisser Säurebiss, schwarze<br />

Oliven im Hintergrund, ein wenig Kaffee und<br />

Kakao, nachhaltig am Gaumen, gute Tiefe, sehr<br />

guter, fester, saftiger und kühlend ätherischwürziger<br />

Abgang mit Zug. Erstklassig.<br />

Arillo in Terrabianca<br />

2019 Chianti Classico DOCG Gran Selezione<br />

„Terrabianca“<br />

CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />

(ROTWEIN),<br />

Tiefer, etwas tabakiger und auch an Tabakasche<br />

erinnernder, recht transparenter Duft mit<br />

Aromen reifer schwarzer Beeren, zedrigen<br />

Nuancen, ein wenig Unterholz, Nüssen,<br />

getrockneten Pilzen, Oregano und erdigen<br />

Noten. Reife, herb-saftige dunkle Frucht,<br />

gewisser Säurebiss und präsentes, dabei relativ<br />

feines, reifes Tannin, nussige und wieder<br />

tabakige und aschige Noten, nachhaltig am<br />

Gaumen, ein Hauch Trockentomaten und<br />

Zwetschgen, gute Tiefe, kreidig-salzige Töne,<br />

sehr guter, herb-saftiger und leicht ätherischwürziger<br />

Abgang.<br />

Tolaini<br />

2020 Chianti Classico DOCG Gran Selezione „Vigna<br />

Montebello Sette“<br />

CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />

(ROTWEIN),<br />

Klarer und geschliffener, etwas röstiger<br />

und leicht tabakiger Duft mit transparenten<br />

Aromen reifer roter und schwarzer Beeren,<br />

Kirschnuancen, floralen Anklängen und einem<br />

Hauch Tomatenmark. Reife, saftige, wieder klare<br />

und transparente, etwas warme Frucht, mürbe,<br />

feine Tannine, gute Nachhaltigkeit, moderate,<br />

fast süß wirkende, etwas vanillige Holzaromen,<br />

bleibt im Hintergrund allerdings konsequent<br />

herb, eine Spur Röstung, tabakige Anklänge,<br />

hat bei aller Kraft Schliff und Eleganz, gute<br />

Tiefe, sehr guter Abgang mit reifem Saft und<br />

feiner Würze.<br />

93 WP >> hervorragend Bis 45.00 €<br />

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92 WP >> hervorragend 30.00 €<br />

Castello di Querceto<br />

2020 Chianti Classico DOCG Greve Gran Selezione<br />

„Il Picchio“<br />

Castello di Fonterutoli<br />

2020 Chianti Classico DOCG Gran Selezione<br />

„Badiòla“<br />

BIBBIANO<br />

2020 Chianti Classico DOCG Gran Selezione „Vigna<br />

del Capannino“<br />

Castello di Cacchiano<br />

2020 Chianti Classico DOCG Gaiole Gran Selezione<br />

„Millennio“<br />

CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />

(ROTWEIN),<br />

Klarer, recht geschliffener, fester, etwas<br />

zedriger Duft nach vorwiegend schwarzen<br />

Beeren mit Kirschnoten, angedeutet Kräutern,<br />

Tabak und an Pfeffer und Wacholder<br />

erinnernder, dunkler ätherischer Würze. Recht<br />

saftige, fast kühl wirkende dunkle Frucht mit<br />

pfeffrigen Noten und gewissem Säurebiss,<br />

jugendliches, straffes, dabei feines Tannin,<br />

nachhaltig am Gaumen, ein wenig Süßholz<br />

und angedeutet Bitterschokolade, kräuterige<br />

Nuancen, geradliniger Stil, präzise und<br />

geschliffen, ein Hauch Baumrinde und Tabak,<br />

erdige Spuren, im Hintergrund Salz, sehr guter,<br />

straffer, klarer Abgang mit dunklem Saft, ein<br />

wenig rauchigem Holz und ätherischer Würze.<br />

CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />

(ROTWEIN),<br />

Ziemlich fester und tiefer, feiner, leicht<br />

rauchiger, recht transparenter Duft nach reifen<br />

schwarzen und auch ein wenig roten Beeren<br />

mit floralen Nuancen, Granatapfelkernen,<br />

Minze und einem Hauch Tabak. Recht straffe,<br />

herbe, kühl wirkende Frucht mit präsenten,<br />

dabei reifen Tanninen und etwas Säurebiss,<br />

zart rauchige und pflanzliche bis tabakige<br />

Nuancen, verhaltene, leicht schokoladige<br />

Fasstöne, eleganter Stil, zedrige Spuren, ein<br />

Hauch Tee und wieder viel Minze, noch sehr<br />

jung, entwickelt sich mit Luft zu einer feinen<br />

Schönheit, sehr guter bis langer, fester, wieder<br />

herber Abgang. Braucht Zeit.<br />

CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />

(ROTWEIN),<br />

Fester, etwas ledriger und fleischig-animalischer<br />

Duft nach reifen schwarzen Beeren mit<br />

getrocknet-floralen und -kräuterigen Noten,<br />

röstigen Holznoten, ein wenig Kirschen,<br />

Speck und Tomatenessenz. Reife, feste und<br />

jugendliche, saftige Frucht, leicht rauchiges<br />

Holz mit gewisser Röstung und Vanille,<br />

präsente, feinsandige Tannine, Salz, Pfeffer<br />

und Wacholder im Hintergrund, getrocknete<br />

mediterrane Kräuter, Bitterschokolade und<br />

Kaffeesatz, gute Tiefe, noch jung, sehr guter,<br />

recht dichter, reif-saftiger und holzwürziger<br />

Abgang mit recht deutlich Oregano.<br />

CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE<br />

(ROTWEIN),<br />

Fester und ziemlich tiefer, komplexer, leicht<br />

warmer Duft nach reifen dunklen Beeren und<br />

etwas Lakritz mit verhaltenen Kirschnoten,<br />

ein wenig Fleisch und Leder, mit Luft auch<br />

Thunfisch und Sesam, ätherischen Kräutern<br />

sowie leicht kaffeewürzigen Fasstönen. Fest<br />

gewirkte, herbe, dabei reife dunkle Frucht,<br />

rauchige und wieder kafeewürzige Holzaromen,<br />

auch eine Spur Teer, dunkle ätherische Noten<br />

im Hintergrund, viel Substanz und Kraft,<br />

präsentes, recht dicht gewebtes, noch eine<br />

Spur antrocknendes Tannin, kreidige und salzige<br />

Mineralik, wirkt insgesamt ziemlich unentwickelt,<br />

sehr guter, fester, herb-saftiger und -würziger<br />

Abgang mit harzigen Noten. Darf reifen.<br />

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64 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 65


Verkostung: Silvaner<br />

Denn sie wissen, was sie tun<br />

Jahr für Jahr steigt die Zahl der noblen, geschliffenen und dennoch tiefgründigen<br />

sowie vielschichtigen Silvaner. Doch auch darunter kann er begeistern: Wir haben<br />

viele kleine Meisterwerke verkostet, die man sich jeden Tag leisten kann..<br />

Text: Marcus Hofschuster, Fotos: deutsch<strong>wein</strong>e.de (DWI), Envato<br />

Blick auf die Weinlage Escherndorfer Lump in Franken.


Die schlechte Nachricht vorweg: Die<br />

Bedeutung des Silvaners nimmt stetig ab. Im<br />

weltweiten Rebsorten-Ranking ist die Sorte<br />

unter den Top 100 nicht mehr zu finden.<br />

Außer in Franken, wo die Anbaufläche<br />

stabil bleibt, geht sie fast überall zurück.<br />

Das ist umso bedauerlicher, als die Qualität in den<br />

vergangenen Jahren vor allem in Deutschland stetig<br />

zugelegt hat. Und das nicht nur in Franken, wo noch<br />

immer ein Viertel der Rebflächen mit Silvaner bestockt<br />

sind und er weiter als die identitätsstiftende Sorte<br />

gilt. In Rheinhessen schienen die vielen Versuche, dem<br />

Silvaner-Image wieder auf die Beine zu helfen, nur wenig<br />

zu fruchten. Doch genau dort entstehen heute herrliche<br />

Weine. Aber die Riesling-Freaks trinken eben Riesling –<br />

und die anderen Grauburgunder.<br />

Wir in der Verkostungsredaktion hingegen wollen uns<br />

eine Weinwelt ohne Silvaner ungern vorstellen. Weil<br />

er so einzigartig ist, weil er so einen ungemein vielseitigen<br />

Essensbegleiter abgibt – und nicht zuletzt wegen<br />

seines feinen Charakters. Ein alter Spitzenwinzer vom<br />

Kaiserstuhl – noch so eine fast vergessene Silvaner-<br />

Heimat –, der heute leider nicht mehr lebt, sagte einmal<br />

sinngemäß zu mir: “Wenn Du Streit willst, nimm<br />

Riesling, willst Du Dich versöhnen, trink Silvaner!”<br />

Da ist zum einen seine ganz eigene Aromatik und Textur.<br />

Er neigt, etwa wie der Chardonnay, eher zu leisen Tönen<br />

und sehr zurückhaltender Frucht, bietet aber eine unauffälligere<br />

Säure und eher Kernobst- als Zitrusaromatik;<br />

er hat einen Hang zu pflanzlichen Aromen wie der<br />

Sauvignon Blanc oder der Grüne Veltliner, besitzt aber<br />

weder die expressive, oft grüne Aromatik des Ersten<br />

noch die bisweilen ins Mollige gehende Fruchtigkeit des<br />

Zweiten. Er kann, ähnlich dem Weißburgunder, leichtfüßig<br />

und fein sein, oder auch schmelzig und kraftvoll.<br />

Dabei hat er aber mehr vegetabilen, oft regelrecht<br />

„erdverbundenen” Charakter. Dass er den Traminer im<br />

Stammbaum hat, merkt man daran, dass Silvaner in<br />

warmen Jahren zu hohen Zuckerwerten und infolgedessen<br />

reichlich Alkohol neigen kann, wenn man ihn<br />

lässt. Aromatisch jedoch könnten die beiden kaum<br />

weiter voneinander entfernt sein.<br />

Doch nicht nur im Glas beansprucht der Silvaner eine<br />

Sonderrolle, auch im Weinberg ist er wählerisch. Dank<br />

seiner Abneigung gegen trockene, steinige Böden dem<br />

Riesling macht er ihm aber nicht zu viel Konkurrenz<br />

um den richtigen Standort. Dieser Aspekt und seine<br />

Dickschaligkeit könnten auch die Gründe dafür sein, dass<br />

Silvaner häufig antizyklisch auf Witterungsbedingungen<br />

reagiert. Die Qualität eines Jahrgangs in Deutschland<br />

orientiert sich in der öffentlichen Wahrnehmung vor<br />

allem daran, wie gut der Riesling ist. Dabei fallen für<br />

ihn eher schwierige Jahrgänge für den Silvaner immer<br />

wieder besonders gut aus. So waren die Jahrgänge 2020<br />

bis 2022 für den Silvaner allesamt Erfolge, und auch mit<br />

2023 können die Winzer sehr zufrieden sein.<br />

Das liegt auch an den Produzenten, denen es heute<br />

gelingt, die Feinheiten der Sorte zu betonen und ihren<br />

gelegentlichen Hang zur Schwere zu bremsen. Zu<br />

alkoholmächtige Silvaner, früher vor allem in warmen<br />

Jahren die Regel, findet man heute bei den guten<br />

Erzeugern kaum mehr. Dafür steigt Jahr für Jahr die<br />

Zahl der noblen, geschliffenen und feinen, dennoch<br />

tiefgründigen und vielschichtigen Weine. Doch wer nur<br />

auf die Spitze achtet, verpasst etwas, auch darunter kann<br />

der Silvaner begeistern. Von nur wenigen Rebsorten<br />

probieren wir heute so viele animierende, elegante<br />

Alltags<strong>wein</strong>e. Schon die Orts<strong>wein</strong>e bieten oft für kleines<br />

Geld eine Klasse, die man woanders lange suchen muss.<br />

Hier können wir nur einen kleinen Teil der aktuell bewerteten<br />

Silvaner abbilden. Es lohnt sich daher, dem Link<br />

zur Online-Version zu folgen – vor allem, um die vielen<br />

kleinen Meisterwerke zu finden, die man sich auch jeden<br />

Tag leisten kann.<br />

Rund 150 Silvaner haben wir aktuell<br />

probiert. Eine Auswahl stellen wir hier<br />

vor. Links zu allen Ergebnissen und<br />

den Produzenten finden Sie mit diesem<br />

QR-Code.<br />

Optimal reife, gesunde<br />

Silvanertrauben sind die Basis<br />

für charaktervolle Weine.<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 71


Weingut May<br />

2022 Silvaner „KNIEBRECHER“<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Tiefer und komplexer, ganz leicht warmer,<br />

gelb-gewürziger und leicht rauchiger Duft<br />

nach reifen gelben Früchten mit nussigen<br />

und leicht vegetabilen Aromen, etwas hellem<br />

Tabak und erdig-mineralischen Tönen. Straffe,<br />

herb-saftige, ausgesprochen konzentrierte<br />

Frucht mit sehr feiner Säure und reichlich Griff<br />

von reifem Gerbstoff, tief, vielschichtig und<br />

nachhaltig am Gaumen, angedeutete dunkle<br />

Würze und Rauch, kompaktes mineralisches<br />

Fundament, das den Wein fast kalt wirken lässt,<br />

besitzt trotz seiner Reife und Kraft auch Frische<br />

und regelrecht subtile Aromatik, hat keinerlei<br />

Schwere, zieht hinten noch einmal gewaltig<br />

an, konzentrierter, vielschichtiger und enorm<br />

mineralischer Abgang, mit kühlem, noblem<br />

Saft, Griff und Biss. Ein Meisterwerk<br />

Weingut May<br />

2023 Thüngersheim Rothlauf Silvaner VDP.Grosses<br />

Gewächs<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Ziemlich fester und tiefer, etwas gelbgewürziger<br />

und deutlich an Meeresfrüchte<br />

erinnernder Duft mit gelbfruchtigen Aromen,<br />

Kapern, getrockneten Kräutern, Curry und<br />

Pilzen, etwas Tabak und deutlich mineralischen<br />

Noten. Straffe, herbe, feinsaftige, überaus<br />

noble Frucht, feine vegetabile Aromen, etwas<br />

Pinienkerne und Mandeln, sehr feine Säure,<br />

Kräuteraromen und frische gemüsige Töne, ein<br />

Hauch Pfeffer, rauchige Spuren, Griff von sehr<br />

reifer Phenolik und auch noch ein wenig Hefe,<br />

deutliche, steinig-kreidige und leicht salzige<br />

Mineralik, zeigt ganz klar Herkunft, sehr guter<br />

bis langer, klarer, vielschichtiger Abgang.<br />

Weingut am Stein - Ludwig Knoll<br />

2022 Stetten Stein Silvaner VDP.Grosses Gewächs<br />

trocken<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Kühle und feine, feste, helle, recht tiefe,<br />

eine Spur rauchige Nase mit verhaltenen<br />

gelbfruchtigen Aromen, Sellerie, viel Kreide,<br />

nussigen und kräuterigen Anklängen, etwas<br />

Moschus und einem Hauch Zitrusschale. Fest<br />

gewirkte, herb-saftige, dichte Frucht, feine<br />

vegetabile und nussige Aromen, den Wein<br />

marmorierende Säure, viel Griff von reifem,<br />

mürbem Gerbstoff, deutlich Pfeffer am<br />

Gaumen, verhaltene Pflanzenschärfe, etwas<br />

Salatgurke und ein Hauch Chili, angedeutet<br />

Popcorn, wieder Moschus, dazu schwarzer<br />

Knoblauch, hat Substanz und Tiefe, eine Spur<br />

Vanille, sehr guter, fester Abgang mit reifem<br />

Saft, deutlicher, kreidiger Mineralik und wieder<br />

animierender Pflanzenschärfe.<br />

Weingut Dr. Heger<br />

2018 Silvaner trocken Alte Reben, *** „Pferd Willi“<br />

BADEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester, klarer und beinahe kühler Duft mit<br />

geschliffenen, hellen gelbfruchtigen, gewissen<br />

Holzfassnoten sowie dichten, dabei feinen<br />

vegetabilen und zart floralen Aromen sowie<br />

deutlicher Mineralik. Feste, konzentrierte,<br />

saftige Frucht, feine Säure und etwas Griff<br />

von reifem Gerbstoff, rauchige, tabakige und<br />

nussige Aromen, etwas Holz, nachhaltig, dicht<br />

und tief, noch unentwickelt, florale Nuancen,<br />

ein Hauch roter Beeren, deutliche Mineralik,<br />

reichlich Kraft, vielschichtig, kompakter Bau,<br />

sehr guter bis langer, fester Abgang. Muss<br />

reifen.<br />

96 WP >> groß 110.00 €<br />

95 WP >> groß 55.00 €<br />

93 WP >> hervorragend 50.00 €<br />

93 WP >> hervorragend 21.50 €<br />

Weingut May<br />

2023 Retzstadt Himmelspfad Silvaner VDP.Grosses<br />

Gewächs<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Etwas nussiger und deutlich an Waldpilze<br />

erinnernder Duft mit etwas gebratenen<br />

Meeresfrüchten, verhaltenen, ganz leicht<br />

warmen gelbfruchtigen Aromen sowie floralen,<br />

tabakigen und erdig-vegetabilen Noten. Straffe,<br />

sehr saftige, klare Frucht, feine vegetabile und<br />

leicht nussige Töne, noch eine Spur Hefe, zarte<br />

gelbe Würze, sehr feine Säure, nachhaltig<br />

und dicht am Gaumen, Kreide, Salz und ein<br />

wenig weißer Pfeffer, hat innere Kraft ohne<br />

jede Schwere, speckige und leicht rauchige<br />

Nuancen, sehr gut eingesetztes Holz, ein<br />

Hauch Zitruszesten, sehr guter bis langer<br />

Abgang mit reifem Saft, feiner Würze und<br />

reichlich mineralischer Energie. Großartig.<br />

Weingut Zehnthof - Luckert<br />

2023 Silvaner trocken „Creutz“<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester, dichter und tiefer, leicht rauchiger,<br />

dabei frischer, etwas kräuteriger, pfeffriger<br />

und gelb-gewürziger Duft mit gelbfruchtigen<br />

und leicht floralen Aromen sowie ein wenig<br />

Ingwer. Reife, wieder ziemlich dichte, saftige,<br />

einen Hauch süßliche Frucht mit Rauch,<br />

ätherischen Kräutern und gelber Würze,<br />

nachhaltig am Gaumen, angedeutete pfeffrige<br />

Noten, lebendige, feine Säure und Griff<br />

von reifem, mürbem Gerbstoff, gewisse<br />

Fasstöne im Hintergrund, deutliche, salzigkreidige<br />

Mineralik, ein Hauch Kandis, tief und<br />

vielschichtig, sehr guter, fester, würziger und<br />

süßlich-saftiger Abgang mit deutlicher Mineralik<br />

und Nachdruck.<br />

Weingut May<br />

2023 Retzstadt Himmelspfad Silvaner Auslese VDP.<br />

Grosse Lage<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester und kühler, brillant reintöniger Duft mit<br />

Kernobst- und Zitrusaromen, Aprikosen, etwas<br />

Ananas, feinen Kräutern, floralen Nuancen und<br />

noch einer Spur Rauch. Kühle, geschliffene,<br />

durchaus süße Frucht, aber auch mit herben<br />

fein-vegetabilen und leicht kräuterigen Aromen,<br />

lebendige, feine Säure, zarter Griff, nachhaltig<br />

am Gaumen, kreidig und salzig, hat reichlich<br />

Spannung, gute Tiefe, noch unentwickelt,<br />

eindeutiger Sortencharakter, nussige und helltabakige<br />

Spuren, sehr guter, straffer Abgang<br />

mit kühlem Saft, pflanzlicher Würze und viel<br />

Biss.<br />

Weingut am Stein - Ludwig Knoll<br />

2023 Stetten Stein Silvaner Auslese VDP.Grosse<br />

Lage<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Klarer, jugendlicher, einen Hauch nussiger<br />

Kern- und Steinobstduft mit feinen kräuterigen<br />

und angedeutet floralen Nuancen.<br />

Geschliffene, jugendliche, sehr saftige und<br />

süße Frucht, feine Säure, kräuterige und florale<br />

Nuancen, nachhaltig, gute Tiefe, noch völlig<br />

unentwickelt, leichte Cremigkeit, etwas Kandis,<br />

viel Salz und kreidige Töne im Hintergrund,<br />

sehr guter, saftiger, süßer Abgang mit Schliff<br />

und Zug.<br />

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Weingut Juliusspital Würzburg<br />

2022 Würzburg Stein-Berg Silvaner VDP.Grosses<br />

Gewächs trocken<br />

Weingut Zehnthof - Luckert<br />

2023 Sulzfeld Maustal Silvaner VDP.Grosses<br />

Gewächs trocken<br />

Weingut May<br />

2023 Retzstadt Silvaner VDP.Erste Lage trocken<br />

„Der Schäfer“<br />

Weingut Schmitt‘s Kinder<br />

2023 Randersacker Pfülben Silvaner VDP.Grosses<br />

Gewächs trocken<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Tiefer, relativ dunkel wirkender, rauchiger<br />

und nussiger Duft mit Wurzelgemüse, Speck<br />

und eher verhaltenen gelbfruchtigen Aromen,<br />

ein wenig getrockneten Pilzen, frischen<br />

pflanzlichen Nuancen und deutlicher Mineralik.<br />

Reife, fest gewirkte, dichte Frucht, nussige,<br />

rauchige und speckige Aromen, Wurzelgemüse<br />

im Hintergrund, zarte buttrige Anklänge und<br />

gewisse Fassnoten, feine Säure, Griff von<br />

mürbem Gerbstoff, hat Kraft, Substanz und<br />

Tiefe, intensive salzige und kalkige Mineralik,<br />

komplexe Würze, sehr guter, fester, würziger<br />

Abgang mit Schmelz, Biss und Druck.<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester, komplexer und tiefer, etwas nussiger,<br />

tabakiger und leicht speckiger Duft mit herben<br />

gelbfruchtigen und an Paprika erinnernden<br />

vegetabilen Aromen, Rauch und Mineralik.<br />

Reife, saftige Frucht mit gelber Würze, feiner<br />

Pflanzenschärfe und leicht süßlichem Schmelz,<br />

dicht, kräftig und nachhaltig am Gaumen,<br />

gewisse Wärme, rauchige bis speckige und<br />

feine vegetabile Aromen, eher Wurzelgemüse,<br />

aber auch ein wenig grüne Bohnen, gute<br />

Tiefe, im Hintergrund Mineralik, etwas maritime<br />

Anklänge, sehr guter, dichter Abgang mit feiner<br />

Würze, Mineralik, Saft und Nachdruck.<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester und tiefer, etwas holzwürziger, nussiger<br />

Duft mit leicht warmen Aromen sehr feinen<br />

Wurzelgemüses, einem Hauch Mais, Butter,<br />

reifen Birnen, Surimi und Bienenwachs<br />

mit zart tabakigen Nuancen. Reife, feste,<br />

saftige, ganz trockene Frucht, viel Schmelz,<br />

nussig-holzige Töne, Eigelb und vegetabile<br />

Aromen, ein wenig weißer Pfeffer und grüne<br />

Peperoni im Hintergrund, deutliche, kreidigsalzige<br />

Mineralik, rauchige Noten, etwas<br />

Hülsenfrüchte, wieder auch Surimi, sehr<br />

guter, fester, holzwürziger, aber auch enorm<br />

mineralischer Abgang.<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester und tiefer, leicht rauchiger und feingemüsiger<br />

Duft mit eher hellen gelbfruchtigen<br />

Aromen, moderaten Fasstönen, floralen<br />

Nuancen, herb-frischen ätherischen kräuterigen<br />

Noten und mineralischem Hintergrund.<br />

Reife, saftige und zugleich herbe, dichte<br />

Frucht, nussige und rauchige Würze, etwas<br />

Wurzelgemüse und Pfifferlinge am Gaumen,<br />

moderate Holzanklänge, etwas Griff und feine,<br />

gleichwohl Rückgrat gebende Säure, gewisse<br />

Tiefe, hat Kraft, warme und kühle Elemente,<br />

ein Hauch Nussbutter, strafft sich mit Luft noch<br />

einmal, sehr guter, fester Abgang mit deutlicher<br />

Mineralik.<br />

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72 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 73


Weingut Fürst Löwenstein<br />

2022 Homburg Kallmuth Silvaner VDP.Grosses<br />

Gewächs trocken „Asphodill“<br />

Weingut Juliusspital Würzburg<br />

2022 Iphofen Julius-Echter-Berg Silvaner VDP.<br />

Grosses Gewächs trocken<br />

Weingut Stefan Bardorf<br />

2021 Randersacker Marsberg Silvaner trocken Alte<br />

Reben, Grande Reserve „Fass 228“<br />

Weingut Egon Schäffer GbR<br />

2022 Escherndorf Lump Silvaner trocken „Stairway<br />

to Heaven“ Alte Reben<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Kühle und herbe, fein-pflanzliche Nase mit<br />

hellen gelbfruchtigen Nuancen, ein wenig<br />

Zitrusschale, Kresse und frischem Sellerie mit<br />

mineralischen Noten. Dichte, saftige Frucht<br />

mit mandelig-nussigen Aromen, etwas gelber<br />

Würze und feinen gemüsigen, zwischen<br />

Frühlingszwiebeln, Lauch, Rettich und Sellerie<br />

changierenden Tönen, feine Säure, etwas Griff,<br />

auch gewisser Schmelz, mandelig-nussige<br />

Anklänge sowie ein Hauch Butter und Wachs,<br />

intensive Mineralik, gute Tiefe, sehr guter,<br />

wieder ziemlich dichter Abgang, der lange<br />

nacharbeitet.<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester und recht tiefer, eine Spur rauchigspeckiger<br />

und etwas kräuteriger Duft mit<br />

gelbfruchtigen und leicht pfeffrigen Aromen,<br />

Wurzelgemüse, Pfifferlingen, einem Hauch<br />

Tabak und Mineralik. Reife, recht dichte, saftige<br />

Frucht, fast ein wenig süßlicher Schmelz,<br />

nussige und etwas buttrige Noten, Sellerie,<br />

ein Hauch Senfsaat und Fenchel, feine Säure,<br />

moderater Griff von mürbem Gerbstoff,<br />

nachhaltig, angedeutet rotbeerig, etwas grüner<br />

Speck und viel Salz, gewisse Tiefe, hat Kraft,<br />

angedeutet Anis, wieder Tabak, pfeffrige<br />

Spuren, sehr guter, saftiger und würziger<br />

Abgang.<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fest gewirkter, tiefer und vielschichtiger,<br />

deutlich vegetabiler Duft mit zurückhaltenden,<br />

recht noblen gelbfruchtigen Aromen,<br />

angedeutet Rauch, feinen Pilztönen, ein wenig<br />

Kräutern, floralen Spuren und Mineralik.<br />

Reife, dichte, etwas warme Frucht mit fast ein<br />

wenig süßlichem Saft, deutlich vegetabile, an<br />

Spitzkohl und Pak Choi erinnernde Aromen,<br />

nussige Töne, mit Luft zunehmend auch Rauch<br />

und Holz, nachhaltig am Gaumen, gute Tiefe,<br />

im Hintergrund Pilze, fast noch kompakter<br />

Bau, speckige Nuancen, kreidige und salzige<br />

Mineralik, sehr guter, fester, griffiger Abgang<br />

mit Schmelz, Saft und herber Würze. Muss<br />

reifen.<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Klare, geschliffene und dabei recht tiefe,<br />

fein-vegetabile Kernobstnase mit zart nussigen<br />

Fasstönen, kräuterigen Nuancen, angedeutet<br />

Rauch und Mineralik. Feinsaftige, recht<br />

dichte, fest gewirkte Frucht, sehr feine, relativ<br />

lebendige Säure, nussige und vegetabile<br />

Aromen, nachhaltig am Gaumen, griffig, gute<br />

Tiefe, deutliche Mineralik, leichte Zestentöne,<br />

rauchige Spuren, moderate Fassnoten, sehr<br />

guter, fester, saftiger, feinwürziger und deutlich<br />

mineralischer Abgang mit feinen vegetabilen<br />

Aromen.<br />

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Weingut Brügel<br />

2021 Greuth Bastel Silvaner trocken „Filetstück“<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester und recht dichter, leicht entwickelter,<br />

deutlich grün-vegetabiler Duft mit feinen<br />

gelbfruchtigen und pilzigen Aromen, zart<br />

rauchigen und nussigen Anklängen und<br />

mineralischen Andeutungen im Hintergrund.<br />

Reife, dabei herbe, fest gewirkte, klare, recht<br />

saftige Frucht, sehr feine Säure und etwas Griff,<br />

vegetabile und angedeutet tabakige Noten,<br />

nachhaltig am Gaumen, dicht und ziemlich<br />

mineralisch, kräuterige Nuancen, ein wenig<br />

Rauch, sehr guter, fester, herber, würziger und<br />

wieder sehr mineralischer Abgang.<br />

Weingut Hans Wirsching KG<br />

2022 Iphofen Julius-Echter-Berg Silvaner VDP.<br />

Grosses Gewächs trocken<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Eher kühl wirkende, frisch-pflanzliche und<br />

-florale Kernobstnase mit Zitrusnuancen und<br />

frischer, etwas süßlich-ätherischer Kräuterwürze,<br />

ein wenig Zitrusschale, floralen Spuren und<br />

Mineralik. Klare, helle, feinsaftige, wieder kühle<br />

Frucht, hefige Noten und feiner Säurebiss, zart<br />

rauchige Anklänge, erneut frisch pflanzliche<br />

bis kräuterige Aromen, ein wenig ätherisch,<br />

nachhaltig am Gaumen, deutliche, helle<br />

Mineralik, gute Tiefe, fester, herb-saftiger und<br />

wieder sehr mineralischer Abgang mit kühler<br />

ätherisch-pflanzlicher Würze.<br />

Weingut Dr. Heger<br />

2020 Silvaner trocken Alte Reben, *** „Pferd Willi“<br />

BADEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester, herber und tiefer, etwas nussiger und<br />

eine Spur holziger Duft mit zurückhaltenden,<br />

dabei recht noblen gelbfruchtigen Aromen,<br />

ein wenig sellerieartigen vegetabilen Tönen,<br />

angedeuteter gelber Würze, Tabak und<br />

deutlicher Mineralik. Fest gewirkte, ruhige,<br />

helle, herbe Frucht, nussige und pflanzliche<br />

Aromen, sehr feine Säure, feine sellerieartigvegetabile<br />

Aromen, intensive Mineralik, auch<br />

Griff, gute Tiefe, gezügelte Kraft, sehr fester<br />

Bau, kühlende Töne, etwas weißer Pfeffer,<br />

sehr guter, fester, herb-saftiger Abgang mit<br />

pflanzlichen und wieder deutlich mineralischen<br />

Noten.<br />

Weingut am Stein - Ludwig Knoll<br />

2021 Silvaner Land<strong>wein</strong> trocken Alte Reben „Vinz“<br />

MAIN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Recht tiefer, fester, leicht hefiger und nussiger<br />

Duft mit feinen vegetabilen und gelbfruchtigen<br />

Aromen, einem Hauch Fischsauce, Sesam<br />

und Soja, floralen Nuancen und Mineralik.<br />

Herbe, kühle, zurückhaltende Frucht, rauchige,<br />

nussige und feine vegetabile Aromen, auch<br />

noch etwas Hefe am Gaumen, Muskatblüte und<br />

grüner Thai-Spargel, sehr feine Säure und Griff,<br />

nachhaltig, pilzig im Hintergrund, kreidige<br />

Mineralik, auch Muscheln, eleganter Stil, hat<br />

trotz seiner Komplexität auch Leichtigkeit,<br />

sehr guter, herber, fester Abgang, wieder mit<br />

kühlem Saft.<br />

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Weingut Bastian Hamdorf<br />

2022 Sylvaner Land<strong>wein</strong> „Alte Reben“<br />

MAIN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester, leicht rauchiger, etwas nussiger<br />

und fein-vegetabiler Duft mit verhaltenen<br />

gelbfruchtigen Aromen, einer Spur<br />

Wiesenblumen und angedeutet Heilkräutern.<br />

Geschliffene, saftige, feste Frucht mit einem<br />

Hauch roter Johannisbeeren, etwas Rauch und<br />

Lardo, lebendige, dabei feine Säure, dicht<br />

und nachhaltig, hat Griff von reifem Gerbstoff,<br />

im Hintergrund leicht röstige Holznoten,<br />

angedeutet Muschelschalen und Avocado,<br />

kreidige und fast steinige Mineralik, etwas<br />

Tiefe, sehr guter bis langer, feinsaftiger Abgang<br />

mit Biss.<br />

Weingut Horst Sauer<br />

2022 Escherndorf Am Lumpen 1655 Silvaner VDP.<br />

Grosses Gewächs trocken<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester, herber und eher kühl wirkender, heller,<br />

leicht floraler, noch eine Spur hefiger Duft<br />

mit feinen vegetabilen und leicht pfeffrigen<br />

Aromen, ein wenig Rauch, angedeutet Kräutern<br />

und mineralischen Nuancen. Klare, straffe, helle<br />

und saftige Frucht, lebendige, recht feine Säure<br />

und zarter Griff, pflanzliche bis kräuterige<br />

Töne, wieder eine Spur Hefe, florale Nuancen,<br />

gewisse Tiefe, helle, salzig-kreidige Mineralik,<br />

sehr fester Kern, hat Biss, sehr guter Abgang.<br />

Weingut Egon Schäffer GbR<br />

2022 Escherndorf Am Lumpen 1655 Silvaner VDP.<br />

Grosses Gewächs trocken<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Feste gelbfruchtige Nase mit feinen vegetabilen<br />

Aromen, nussigen Spuren sowie einer Spur<br />

Tabak, gelber Würze und Rauch. Reife, saftige<br />

Frucht mit herben vegetabilen und angedeutet<br />

floralen Aromen, sehr feine Säure, zarter Griff,<br />

ein wenig süßlicher Schmelz am Gaumen, gute<br />

Substanz und Nachhaltigkeit, kreidig-salzige<br />

Noten und eine Spur Harz im Hintergrund,<br />

ein Hauch Tabak und Tabakasche, sehr guter<br />

Abgang mit gewissem Zug.<br />

Weingut May<br />

2023 Retzstadt Langenberg Silvaner VDP.Erste Lage<br />

trocken Alte Reben<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Nussiger und eine Spur rauchiger Duft<br />

mit Kernobstnoten, einem Hauch Tabak,<br />

Pfirsichhaut, feinen pflanzlichen Tönen<br />

und Mineralik. Fest gewirkte, reife, saftige,<br />

ganz trockene Frucht, sehr feine Säure und<br />

verhaltener Griff, nachhaltig am Gaumen, einen<br />

Hauch speckig, etwas Wurzelgemüse, nussige<br />

und angedeutet vanillige Töne, deutliche<br />

salzig-kreidige Mineralik, eine Spur Algen, hat<br />

Energie und Substanz, sehr guter Abgang.<br />

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74 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 75


Weingut Bischel<br />

2023 Gau-Algesheim Silvaner VDP.Orts<strong>wein</strong> trocken<br />

„Terrassen“<br />

RHEINHESSEN (DEUTSCHLAND),<br />

WEISSWEIN<br />

Noch ziemlich verschlossen wirkender,<br />

rauchiger, hefiger und sehr gemüsiger Duft<br />

nach Kernobst und Zitrusfrüchten, hellem<br />

Tabak, Eiweiß, etwas Muschelfleisch, Speck<br />

und Waldpilzen. Reife, feste, ziemlich saftige,<br />

dabei ganz trockene Frucht, rauchige, nussige<br />

und wieder pilzige Töne, Wurzelgemüse und<br />

Stangensellerie am Gaumen, auch Petersilie,<br />

nachhaltig, etwas pfeffrig, etwas Wärme und<br />

ein Hauch Butter, aber auch Griff und Frische,<br />

grünes Curry und Safran im Hintergrund,<br />

salzige und leicht kreidige, aber auch steinige<br />

Mineralik, erneut Rauch, noch kaum entwickelt,<br />

fast süßer Kern, sehr guter, saftiger, würziger<br />

und ätherischer Abgang.<br />

Weingut Rudloff<br />

2022 Nordheim Vögelein Silvaner trocken „Kostbare<br />

Lese - 72 pere et fils“<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Klarer, fester, beinahe kühl wirkender Duft<br />

mit hellen gelbfruchtigen und zart nussigen<br />

Aromen sowie feinen vegetabilen und<br />

kräuterigen Nuancen und hellen Holznoten.<br />

Reife, saftige, ganz leicht süßliche Frucht mit<br />

nussigen Aromen und buttrigem Schmelz,<br />

moderate, wieder helle Fasswürze am Gaumen,<br />

sehr feine Säure, ein Hauch Exotik, besitzt<br />

etwas Alkoholwärme, aber auch kühlende<br />

ätherisch-kräuterige Noten, Kreide und Salz<br />

im Hintergrund, eine Spur Rauch, sehr guter,<br />

wieder süßlich-saftiger Abgang mit gewisser<br />

Cremigkeit und gleichzeitig Säurebiss. Gewinnt<br />

mit viel Luft an Struktur und Länge.<br />

Weingut Werther-Windisch<br />

2022 Harxheim Lieth Silvaner trocken<br />

RHEINHESSEN (DEUTSCHLAND),<br />

WEISSWEIN<br />

Fester, etwas nussiger und recht deutlich<br />

vegetabiler Kernobstduft mit floralen Spuren,<br />

angedeutet Rauch, Champignons und erdigmineralischen<br />

Tönen. Kühle und herbe,<br />

schlanke, dabei aber fest gewirkte, feinsaftige<br />

Frucht, lebendige Säure, pflanzliche Töne<br />

am Gaumen, gute Nachhaltigkeit, eine<br />

Spur Rauch im Hintergrund, gewisse Tiefe,<br />

deutliche Mineralik, hat Schliff und Biss,<br />

ausgesprochen eleganter Stil, im Hintergrund<br />

rote Johannisbeeren, sehr guter, kühler, straffer<br />

Abgang mit hellem Saft und wieder reichlich<br />

Mineralik.<br />

Weingut Schmachtenberger<br />

2022 Randersacker Sonnenstuhl trocken<br />

„Quaderkalk x Quaderkalk“<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester, herber, kräuterig-vegetabiler und leicht<br />

rauchiger Duft mit hellen gelbfruchtigen<br />

Aromen und ein wenig dunkler Würze. Reife,<br />

saftige, dichte Frucht, frische vegetabile und<br />

wieder auch kräuterige Aromen, mandelignussige<br />

Töne im Hintergrund, feine Säure<br />

und etwas Griff, nachhaltig, Zitrusschalen<br />

im Hintergrund, deutliche, kreidig-salzige<br />

Mineralik, pfeffrige Nuancen, recht komplex,<br />

gute Tiefe, sehr guter, fester Abgang.<br />

90 WP >> hervorragend 18.50 €<br />

90 WP >> hervorragend 49.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 30.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 25.00 €<br />

Weingut Hans Wirsching KG<br />

2022 Iphofen Kammer Silvaner VDP.Grosses<br />

Gewächs trocken<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Herber, fein-vegetabiler und etwas kräuteriger,<br />

auch eine Spur pfeffriger Duft mit verhaltenen,<br />

herben kernobstbetont-gelbfruchtigen Aromen,<br />

Hülsenfrüchten, zart Blüten, einer Spur<br />

Frühlingszwiebeln und mineralischen Noten.<br />

Straffe, herbe Frucht mit gewissem Säurebiss<br />

und viel phenolischem Griff, leicht sandiger<br />

Gerbstoff, pfeffrige, pflanzliche bis kräuterige<br />

und zart rauchige Töne, nachhaltig am Gaumen,<br />

deutliche kalkig-salzige Mineralik, hat Kraft,<br />

aber auch gewisse Kühle, ein Hauch Speck und<br />

Brombeeren, sehr guter, fester Abgang.<br />

Weingut Bastian Hamdorf<br />

2022 Sylvaner Land<strong>wein</strong><br />

MAIN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fest gewirkter, etwas nussiger, tabakiger und<br />

vegetabiler bis kräuteriger Duft mit verhaltenen<br />

gelbfruchtigen Aromen, einer Spur Pfeffer<br />

und Wurzelgemüse. Klare, saftige, feste Frucht<br />

mit etwas nussigen und pfeffrigen Noten,<br />

zartem Schmelz und einem Hauch Avocado,<br />

sehr feine Säure, zarter Gerbstoff-Griff, gute<br />

Substanz und Nachhaltigkeit, gewisse Tiefe,<br />

angedeutet Krebsfleisch und etwas Fassholz<br />

im Hintergrund, deutlich salzige Minralik, sehr<br />

guter Abgang mit Biss.<br />

Weingut Zehnthof - Luckert<br />

2023 Sulzfeld Silvaner VDP.Orts<strong>wein</strong> trocken Alte<br />

Reben<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester, herber, jugendlicher Duft mit<br />

zurückhaltenden, hellen gelbfruchtigen<br />

Aromen, nussigen und rauchigen Fasstönen,<br />

feinen pflanzlichen Aromen, Mineralik und<br />

relativ dunklem Hintergrund. Fest auch im<br />

Mund, nussig, etwas rauchig und angedeutet<br />

tabakig, sehr feine Säure, etwas Wärme<br />

und Schmelz am Gaumen, nachhaltig, gute<br />

Substanz und Tiefe, mineralisches Fundament,<br />

helle und dunkle Elemente, feine vegetabile bis<br />

kräuterige Töne, zart rot- und schwarzbeerig im<br />

Hintergrund, hat innere Kraft, sehr guter, fester,<br />

würziger und herb-saftiger Abgang, wieder mit<br />

gewissem Schmelz. Hat Klasse.<br />

Weingut Giegerich<br />

2022 Rück Schalk Silvaner trocken<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Klare, beinahe kühl wirkende, ein wenig<br />

rauchig-reduktive Nase mit geschliffenen<br />

gelbfruchtigen Aromen, hellen Holztönen, im<br />

Hintergrund Wurzelgemüse und kräuterigen<br />

Nuancen. Fest gewirkte, zurückhaltende, herbe<br />

Frucht mit warmen und kühlen Elementen,<br />

feine Säure, Griff von reifem Gerbstoff,<br />

rauchige Töne und helles Holz, kreidig-salzige<br />

mineralische Töne im Hintergrund, etwas<br />

Spitzkohl noch völlig unentwickelt, speckige<br />

Nuancen, sehr guter, etwas warmer Abgang.<br />

Muss reifen.<br />

90 WP >> hervorragend 28.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 18.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 17.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 36.00 €<br />

Weingut Egon Schäffer GbR<br />

2019 Escherndorf Am Lumpen 1655 Silvaner VDP.<br />

Grosses Gewächs trocken<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester, leicht nussiger, pflanzlicher und hefiger<br />

Duft mit eher hellen gelbfruchtigen Aromen,<br />

mineralischen Nuancen und angedeutet auch<br />

gelber Würze. Reife, schmelzige, recht saftige,<br />

etwas warme Frucht, nicht restlos trocken<br />

wirkend, nussige und ein wenig gelb-gewürzige<br />

Aromen, ein Hauch Butter, feine Säure und<br />

Griff von reifem Gerbstoff, helle Mineralik,<br />

nachhaltig, hat Kraft, etwas Tiefe, pfeffrige und<br />

ganz leicht speckige Nuancen, sehr guter,<br />

fester Abgang mit Würze, süßlichem Schmelz,<br />

reifer, mürber Frucht, rauchigen Holzanklängen<br />

und Mineralik.<br />

Weingut Stefan Bardorf<br />

2020 Randersacker Marsberg Silvaner trocken Alte<br />

Reben, G-Reserve<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fest, herb und dicht in der Nase, mit feinen<br />

vegetabilen Aromen und zurückhaltenden<br />

gelbfruchtigen Tönen, angedeutet Speck,<br />

feinen Pilzanklängen sowie floralen,<br />

wachsigen und kräuterigen Spuren. Reife,<br />

schmelzige, zurückhaltende Frucht, sehr feine<br />

Säure, pflanzliche bis gemüsige Aromen,<br />

ein Hauch Zitruszesten, gute Substanz und<br />

Nachhaltigkeit, angedeutet Minze und Petersilie<br />

im Hintergrund, zart rauchige, tabakige<br />

und nussige Fasstöne, deutliche Mineralik,<br />

kompromissloser, dabei völlig unprätentiöser<br />

Stil, hat Tiefe, sehr guter, fester, herber, etwas<br />

rauchiger Abgang mit Griff.<br />

Weingut May<br />

2018 Retzstadt Langenberg Silvaner Brut Nature<br />

(Deg. Oktober 2023)<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND),<br />

SCHAUMWEIN<br />

Zurückhaltender, herber, deutlich pflanzlicher,<br />

etwas hefiger und nussiger Duft mit<br />

Kernobstaromen und ein wenig blanchierten<br />

Mandeln. Fest gewirkte, ganz trockene,<br />

feinsaftige Frucht, hefige, mandelig-nussige<br />

und pflanzliche bis kräuterige Töne, recht<br />

feines Mousseux, Griff von mürbem Gerbstoff,<br />

nachhaltig am Gaumen, gewisse Tiefe,<br />

eine Spur Rauch, sehr guter, fester, wieder<br />

herb-saftiger Abgang mit Griff und kräuterigpflanzlichen<br />

Tönen.<br />

Weingut Fürst Löwenstein<br />

2017 Silvaner Brut<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND),<br />

SCHAUMWEIN<br />

Deutlich hefiger und etwas nussiger Duft mit<br />

Kernobstnoten und erdig-vegetabilen Tönen.<br />

Nussig auch im Mund, herbe Frucht mit<br />

feinem, eher moderatem Mousseux, erneut<br />

erdig-vegetabile Anklänge am Gaumen, gute<br />

Substanz und Nachhaltigkeit, etwas Griff,<br />

gewisse Tiefe, mineralische Anklänge, ein<br />

Hauch Tabak, sehr guter, recht fester, herbsaftiger<br />

und feinwürziger Abgang.<br />

90 WP >> hervorragend 30.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 43.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 33.00 €<br />

88 WP >> sehr gut 14.50 €<br />

76 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 77


Weingut Reinhold & Cornelia Schneider<br />

2022 Silvaner Spätlese trocken ***<br />

BADEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Recht fester, fein-vegetabiler Duft mit eher<br />

hellen kernobstbetont-gelbfruchtigen Noten<br />

sowie tabakigen und floralen Anklängen.<br />

Reife, saftige, einen Hauch süßliche Frucht,<br />

recht lebendige, sehr feine Säure und nussige<br />

Töne, feine gemüsige Aromen und Kräuter am<br />

Gaumen, ein Hauch roter Früchte, etwas Griff,<br />

relativ viel Schmelz, ätherische Spuren, sehr<br />

guter, erneut leicht süßlicher Abgang mit recht<br />

frischen Saft und ein wenig Salz.<br />

Weingut Paul Leipold<br />

2023 Obervolkach Silvaner Kabinett trocken<br />

„Muschelkalk“<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Pflanzlicher und leicht nussiger, ein wenig<br />

in Richtung Hülsenfrüchte gehender Duft mit<br />

eher herben gelbfruchtigen Noten, angedeutet<br />

Rauch, einer Spur Pfeffer und mineralischen<br />

Noten. Recht saftige Frucht mit nussigen und<br />

angedeutet gelb-gewürzigen Tönen, etwas<br />

Ananas und vegetabilen Nuancen, lebendige<br />

Säure, leichter Griff, kreidig-salzige Mineralik,<br />

rauchig im Hintergrund, ein Hauch Muskatnuss,<br />

noch eine Spur Hefe, sehr guter, recht fester<br />

Abgang.<br />

Weingut Josef Walter<br />

2023 Bürgstadt Silvaner trocken<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fein-vegetabiler und leicht kräuteriger,<br />

auch eine Spur rauchiger Duft mit eher<br />

zurückhaltenden, hellen gelbfruchtigen<br />

Aromen. Leicht schmelzige, dabei ganz<br />

trockene Frucht mit nussigen und zart<br />

rauchigen Tönen, ein Hauch Tabak am<br />

Gaumen, vegetabile Nuancen im Hintergrund,<br />

eine Andeutung Pfeffer sowie leicht rot- und<br />

schwarzbeerige Nuancen, moderate Säure,<br />

guter bis sehr guter Abgang.<br />

Weingut Stefan Bardorf<br />

2022 Randersacker Sonnenstuhl Silvaner trocken<br />

„Main River“<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Vegetabiler bis leicht kräuteriger, auch eine<br />

Spur ätherischer Kernobstduft mit einem<br />

Hauch Sellerie, nussigen Spuren und<br />

angedeuteter gelber Würze. Recht saftige,<br />

nicht restlos trockene Frucht mit für Silvaner<br />

eher ungewohnten Steinobst- und Zitrusnoten,<br />

leicht rauchig im Hintergrund, pflanzliche<br />

bis kräuterige Töne, zart nussig, gute<br />

Nachhaltigkeit, etwas Griff, kreidige Anklänge,<br />

Salz, ein Hauch Algen, guter bis sehr guter<br />

Abgang.<br />

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Weingut Brügel<br />

2022 Abtswind Silvaner trocken<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Klare, geschliffene, fein-pflanzliche Nase mit<br />

eher hellen gelbfruchtigen Aromen sowie<br />

ganz zart nussigen und tabakigen Anklängen.<br />

Schlanke, feinsaftige, ganz trockene Frucht,<br />

etwas pflanzliche bis kräuterige und nussige<br />

Aromen, sehr feine Säure, zarter Griff,<br />

angedeutete ätherische Würze, moderater<br />

Schmelz, guter bis sehr guter Abgang.<br />

Patrizierhof - Weingut Gasthof Hotel - Familie<br />

Grebner<br />

2023 Großlangheim Silvaner trocken<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Herber, fester, kräuterig-pflanzlicher und leicht<br />

rauchiger Duft mit feinen, kühlen gelbfruchtigen<br />

und zart floralen Noten sowie zarten, etwas<br />

nussigen Fasstönen. Klare, geradlinige, kühle,<br />

feinsaftige Frucht, Fasstöne und lavendeligflorale<br />

Noten, eine Spur Rauch, etwas Griff und<br />

feine Säure, salzige und angedeutet kreidige<br />

Noten, guter bis sehr guter Abgang. Ziemlich<br />

viel Wein fürs Geld.<br />

Weingut Michael Fröhlich<br />

2023 Escherndorf Silvaner VDP.Orts<strong>wein</strong> trocken<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Klare und geschliffene, zart hefige und feinvegetabile<br />

Kernobstnase mit floralen Nuancen.<br />

Kühl und feinsaftig im Mund, geschliffene<br />

Frucht mit sehr feiner, recht lebendiger Säure<br />

und frischen pflanzlichen Aromen, noch ganz<br />

leicht hefig am Gaumen, helle Mineralik,<br />

rauchige Spuren, eleganter Stil, guter bis sehr<br />

guter, feinsaftiger Abgang mit Schliff.<br />

Weingut Manz<br />

2023 Grüner Silvaner trocken Alte Reben<br />

RHEINHESSEN (DEUTSCHLAND),<br />

WEISSWEIN<br />

Fester, kühler und recht tiefer, noch leicht<br />

hefiger, deutlich frisch-vegetabiler Duft mit<br />

feinen Kernobstaromen und einem Hauch<br />

Zitruszesten und Pfirsich. Klare, saftige, ganz<br />

leicht muskatig-würzige Frucht, feine Säure<br />

und zarter Griff, kräuterige und fein-gemüsige<br />

Noten am Gaumen, pfeffrige Töne, angedeutet<br />

Rauch, eher unnötige Süße, angedeutet<br />

Weingummi, gute Nachhaltigkeit, sehr guter,<br />

saftiger und würziger Abgang mit Salznoten.<br />

Viel Wein fürs Geld, wäre nur ohne den<br />

gewissen Restzucker noch einmal spannender.<br />

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Weingut Nico Scholtens<br />

2019 Steinbach Nonnenberg Silvaner trocken<br />

„[‚drai]“<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Nussiger, vegetabiler und etwas pilziger Duft<br />

mit kernobstbetont-gelbfruchtigen Aromen<br />

sowie etwas Kohlrabi und Speck. Reife, saftige,<br />

dabei herbe Frucht, recht deutliche Holzwürze,<br />

rauchige und kandiert-nussige Töne, ein Hauch<br />

Kakao und Butter, sehr feine Säure, etwas<br />

Griff von mürbem Gerbstoff, viel Schmelz<br />

und gewisse Alkoholwärme am Gaumen, im<br />

Hintergrund auch Salz, etwas Kandis und<br />

Waldpilze, guter bis sehr guter, warmer,<br />

schmelziger und holzwürziger Abgang mit<br />

etwas Griff.<br />

Weingut Paul Leipold<br />

2023 Obervolkach Silvaner Kabinett trocken<br />

„Keuper“<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Kühle pflanzliche und zart erdige Nase mit<br />

hellen kernobstbetont-gelbfruchtigen Noten<br />

und etwas Wurzelgemüse. Recht saftige,<br />

jugendliche Frucht mit nussig-hefigen Noten,<br />

etwas Sellerie und angedeuteter gelber Würze,<br />

lebendige Säure, ein Hauch Kohlensäure, etwas<br />

Griff, gewisse Nachhaltigkeit, rauchige Spuren,<br />

im Hintergrund Kreide und Salz, gute Substanz,<br />

rotbeerige Nuancen, sehr guter, recht fester,<br />

saftiger Abgang mit Griff.<br />

Winzerhof Strebel<br />

2023 Beckstein Kirchberg Silvaner trocken ‚Steiles<br />

Kleeb Kreuz‘<br />

BADEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Klarer, relativ feiner, vegetabiler und zart<br />

nussiger, jugendlicher Kernobstduft mit<br />

floralen Spuren. Recht saftige Frucht mit<br />

deutlich vegetabilen Aromen, ein wenig weißpfeffriger<br />

Würze und hefigen Noten, sehr<br />

feine, lebendige Säure und zarte Kohlensäure,<br />

nachhaltig am Gaumen, recht deutliche,<br />

steinige Mineralik, auch kreidige Noten, eine<br />

Spur Rauch, noch eher unentwickelt, ein Hauch<br />

Zitruszesten im Hintergrund, warme und kühle<br />

Elemente, guter bis sehr guter Abgang.<br />

Weingut Thomas Mend<br />

2022 Iphofen Kalb Silvaner trocken „ST“<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Kühle pflanzliche und leicht rauchige Nase<br />

mit hellen gelbfruchtigen Aromen, etwas<br />

Aubergine und noch ganz leicht reduktiven<br />

Noten. Geradlinige Frucht mit vegetabilen,<br />

rauchigen und nussigen Tönen, einem Hauch<br />

Pesto und etwas Steinobst, sehr feine Säure,<br />

zarter Griff, verhalten süßliche Töne, gewisse<br />

Nachhaltigkeit, ein Hauch Bienenwachs und<br />

Wurzelgemüse, angedeutete Mineralik, guter<br />

bis sehr guter Abgang.<br />

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80 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 81


Weinbranche zwischen Tradition und Zeitgeist<br />

Königliche Kontroverse<br />

Der Pfalz<strong>wein</strong> e.V. hat versucht, das Amt der Pfälzischen Weinkönigin zu<br />

modernisieren und zu öffnen. Das hat massiven Widerstand in der Region<br />

ausgelöst. Nun wurde ein Kompromiss gefunden – doch der Konflikt geht weiter.<br />

Fotos: Fotostudio Eidens-Holl / Mittelrhein-Wein e. V, BK-Productions / Pfalz<strong>wein</strong> e. V., Kai Mehn / Pfalz<strong>wein</strong> e.V.<br />

Mitte Juli kündigte die Pfälzer<br />

Gebiets<strong>wein</strong>werbung an, dass sie das<br />

Amt der Pfälzischen Weinkönigin modernisieren<br />

wolle. Diese sollte ab 2024<br />

durch „PfalzWeinBotschafterin“ und<br />

„PfalzWeinBotschafter“ ersetzt werden, die gemeinsam<br />

als „TeamPfalz“ auftreten und statt Krone eine<br />

Anstecknadel tragen.<br />

Dieses Ansinnen schlug hohe Wellen in der Weinszene<br />

und der regionalen Politik. Eine Debatte mit weitreichendem<br />

Medienecho ging durch die Branche.<br />

Inzwischen wurde ein Kompromiss gefunden, doch der<br />

erscheint kaum geeignet, das Spannungsfeld aufzulösen.<br />

Geschlechterfragen<br />

Der erste Schritt zur Transformation war die Öffnung<br />

für männliche Bewerber. Pfalz<strong>wein</strong> machte das durch<br />

die Formulierung „Kandidat:innen“ deutlich, die sich auf<br />

„ihr Amt als Weinhoheiten vorbereiten“ würden. Damit<br />

war „Weinhoheiten“ als geschlechterübergreifende<br />

Bezeichnung gesetzt.<br />

Der Oberbürgermeister von Neustadt an der Weinstraße,<br />

wo die Wahlen zur Pfälzischen und zur Deutschen<br />

Weinkönigin stattfinden, wandte sich gegen die Pläne.<br />

„Das Glamouröse und Märchenhafte gehört zur Figur“,<br />

betonte er gegenüber der FAZ. „Das lässt sich nicht so<br />

einfach auf einen Mann übertragen, nur weil man sagt,<br />

wir leben in ei ner gleichberechtigten Gesellschaft.“<br />

In anderen Regionen ist man schon weiter. Auf<br />

Ortsebene gibt es Weinprinzen bereits in mehreren<br />

deutschen Anbaugebieten. In Rheinhessen steht<br />

auch auf Gebietsebene ein Mann zur Wahl, und am<br />

Mittelrhein sind bereits zwei Gebiets<strong>wein</strong>prinzen im<br />

Amt. Der Unterschied zum Pfälzer Vorstoß: Dort rüttelt<br />

man nicht am monarchischen Konzept. Im Rheingau<br />

wiederum werde man keine Männer zur Wahl zulassen,<br />

erklärte Weinbaupräsident Peter Seyffardt in der FAZ.<br />

Das Deutsche Weininstitut (DWI) hingegen hat das Amt<br />

der Deutschen Weinkönigin bereits für alle Geschlechter<br />

geöffnet. Wird ein Gebiets<strong>wein</strong>könig gewählt, kann er<br />

auch Deutscher Weinkönig werden.<br />

Tradition und Geschichte<br />

Als Reaktion auf die Pfalz<strong>wein</strong>-Pläne initiierte ein<br />

Vorstandsmitglied der CDU Neustadt eine Petition, um<br />

„das Amt und den Titel der Pfälzischen Weinkönigin“<br />

zu bewahren. Darin heißt es: „Tradition bildet die<br />

Identität, die wir als Gemeinschaft widerspiegeln.“ Amt<br />

und Titel der Pfälzischen Weinkönigin seien ein Teil<br />

dieser Identität, und die Krone sei „seit über 90 Jahren<br />

ein Symbol für unser kulturelles Erbe und die Stärke<br />

unserer Weinkultur“.<br />

Innerhalb von drei Wochen unterschrieben über 6.400<br />

Menschen diese Petition. Ihre Beweggründe spiegeln<br />

konservative Werte wider: In den meisten Kommentaren<br />

tauchen Begriffe wie Tradition, Kultur, Brauchtum,<br />

Identität und Heimat auf. Einige Kommentare stammen<br />

offenbar vom äußersten rechten Rand. Die Unterzeichner<br />

schimpfen auf „geisteskranken Mist“, „Woke-Faschisten“,<br />

„Gesinnungsterror“, „Gender-Ideologie-Gruppierungen“,<br />

„linksgrünwoken Schwachfug“ und eine ominöse<br />

„Regenbogensekte“.<br />

Tatsächlich hat die Pfälzische Weinkönigin eine<br />

lange Geschichte. 1931 entstand die Idee, „das<br />

schönste Mädchen beim Weinlesefest in Neustadt zur<br />

Weinkönigin zu erklären“, ist auf der Pfalz<strong>wein</strong>-Website<br />

zu lesen. Die Wahl der Weinkönigin war zu Beginn also<br />

ein Schönheitswettbewerb.<br />

Unter den Nationalsozialisten wurde die Majestät aus<br />

der Pfalz 1937 kurzerhand zur Deutschen Weinkönigin<br />

ernannt. Der pfälzische NS-Gauleiter Josef Bürckel<br />

hatte 1935 bereits die Deutsche Weinstraße initiiert,<br />

die nur durch die Pfalz verläuft. Daher passte ihm eine<br />

Deutsche Weinkönigin aus der Pfalz bestens ins Konzept.<br />

Nachdem 1949 die Deutsche Weinwerbung – das spätere<br />

DWI – gegründet worden war, kürte man in diesem Jahr<br />

die Pfälzische Weinkönigin auch wieder wie zuvor zur<br />

Deutschen Weinkönigin.<br />

Zwischen Adel und Diplomatie<br />

Seit 1950 wählt eine Fachjury die Deutsche Weinkönigin<br />

unter den Gebiets<strong>wein</strong>königinnen aus. Längst geht


lauten: „Eine gute, längst fällige, zukunftsorientierte<br />

Veränderung.“ Oder: „Tradition ist nicht das, was man<br />

übernimmt, sondern das, was man weitergibt.“ Einige<br />

Aussagen pro und contra sind wiederum plakativ<br />

bis populistisch, etwa wenn auf der einen Seite die<br />

Weinkönigin als „sexistischer Atavismus“ und auf der<br />

anderen Seite die Neuerung als „woker Scheißdreck“<br />

bezeichnet wird.<br />

Zukunft der Hoheiten<br />

Nach zweiwöchiger heftiger Debatte kündigte Pfalz<strong>wein</strong><br />

„vertiefende Gespräche“ mit der Stadt Neustadt und<br />

innerhalb des Vorstands an. Anfang August gab es eine<br />

Lösung: Gewinnt im Oktober eine Frau die Wahl zur<br />

Weinmajestät, so wird sie Weinkönigin und trägt weiter<br />

die Krone. Gewinnt ein Mann, so wird er Weinhoheit und<br />

trägt eine goldene Anstecknadel. Analog soll es eine oder<br />

zwei Weinprinzessinnen mit Krone oder eine männliche<br />

Weinhoheit mit silberner Anstecknadel geben.<br />

Die amtierenden Weinhoheiten des Anbaugebiets Mittelrhein: Weinkönigin<br />

Julia Lambrich (2.v.l.) mit Weinprinzessin Hannah Roos (2.v.r.) und den<br />

Weinprinzen Felix Kahl (l.) und Gero Schüler (r.)<br />

es dabei auch maßgeblich um Weinwissen und<br />

Kommunikation. „Wir sind uns der Tradition bewusst<br />

und möchten sie erhalten, doch wir sind offen für<br />

zeitgemäße Anpassungen“, erklärt DWI-Pressesprecher<br />

Ernst Büscher. Impulse müssten allerdings aus den<br />

Weinbaugebieten selbst kommen. „Um das Amt anders<br />

zu benennen, müsste es eine Mehrheit unter den 13<br />

Anbaugebieten geben”, stellt Büscher klar.<br />

Der Vergleich der Weinkönigin mit anderen brauchtumsbezogenen<br />

Figuren wie Schützenkönig, Spargelkönigin<br />

oder Karnevalsprinz liegt nahe. Doch eine Weinkönigin<br />

oder ein Weinkönig vertritt nicht nur Tradition und<br />

Kultur, sondern auch die gesamte Weinbranche. Insofern<br />

wäre eine Botschafterin oder ein Botschafter vielleicht<br />

doch das passende Konzept für die Imageförderung.<br />

Allerdings gibt es in der Pfalz wie in anderen<br />

Weinbaugebieten die Kultur- und Weinbotschafter, die<br />

nach IHK-Prüfung vor allem touristische Aufgaben<br />

übernehmen. Die Kritiker halten das Konzept der<br />

„PfalzWeinBotschafter“ daher für nicht wertig genug.<br />

Auch für Ernst Büscher ist die Bezeichnung „nicht<br />

die glücklichste Wortwahl“. Er plädiert dafür, „die<br />

Sicht auf das Amt ändern, nicht die Bezeichnung.<br />

Der Begriff Königin oder König polarisiert, aber er<br />

sticht heraus und sorgt für Aufmerksamkeit. Die<br />

Krone ist ein markantes Erkennungsmerkmal, ein<br />

Hingucker – vor allem außerhalb der Weinregionen.“<br />

Bei Branchenveranstaltungen gehe es stärker um<br />

Persönlichkeit und Fachkompetenz. „Aber in Gebieten,<br />

wo man die Weinmajestäten nicht kennt, werden sie<br />

angesprochen, weil sie eine Krone tragen“, erklärt<br />

Büscher.<br />

Janina Huber, Pfälzer Weinkönigin 2013/14 und<br />

Deutsche Weinkönigin 2014/15, relativierte das<br />

in einem TV-Beitrag: In den Weinregionen kenne<br />

man das Amt und reagiere positiv darauf. „Aber in<br />

Norddeutschland oder irgendwo anders auf der Welt<br />

ist es eher Verwunderung“, die die gekrönten Damen<br />

auslösten, berichtete sie. Die Politikerin Julia Klöckner,<br />

die 1995/96 Deutsche Weinkönigin war, sagte in einem<br />

Interview, sie habe sogar ein gewisses „Unbehagen“<br />

beim Tragen der Krone verspürt.<br />

Stimmungsbild auf Social Media<br />

In den Sozialen Medien hat sich eine Gruppe von über<br />

35 jungen Pfälzer Winzerinnen und Winzern für die<br />

Neuerungen ausgesprochen. Dazu zählen Namen wie<br />

Sophie Christmann, Andreas Rings oder Lukas Krauß.<br />

Sie sehen „die Neugestaltung des Amtes der Weinhoheit<br />

als Chance. Das Amt umfasst schon lange weit mehr als<br />

Krone und junge Frauen.“ Es stehe für Weinexpertise,<br />

Kulturbotschafter und das Aushängeschild der<br />

Weinregion. „Die Neuausrichtung benennt diese Rolle<br />

und modernisiert das Image.“<br />

Ähnlich formulierten es die Pfalz<strong>wein</strong>-Vorsitzenden<br />

Boris Kranz und Yvonne Libelli: „Wir schaffen das Amt<br />

nicht ab, sondern wir entwickeln es weiter und tragen<br />

damit einem längst stattfindenden Veränderungsprozess<br />

des Amtes Rechnung.“<br />

Die Social-Media-Diskussion darüber wird mal<br />

persönlich, mal polemisch geführt. Positive Kommentare<br />

Der Kompromiss besteht im Kunstgriff, den Begriff<br />

„Weinhoheit“ nur noch auf Männer anzuwenden. Dass<br />

das für mehr Verständnis der Gemengelage sorgt, darf<br />

bezweifelt werden. Doch nach der Wahl will Pfalz<strong>wein</strong><br />

eine Interessengemeinschaft „Pfälzer Weinhoheiten“<br />

gründen, um ein zukunftsfähiges Konzept zu entwickeln.<br />

Ob ein solcher Runder Tisch die strittigen Themen<br />

klären kann, erscheint fraglich. Denn das Konzept der<br />

Weinkönigin bewegt sich im Spannungsfeld zwischen<br />

Misswahl und Leistungswettbewerb, zwischen<br />

Dorfplatz und Exportmesse. Veränderungen finden<br />

seit einem Dreivierteljahrhundert eher homöopathisch<br />

statt. Pfalz<strong>wein</strong> hat nun erstmals versucht, die Tradition<br />

aufzubrechen – und erhielt massiven Gegenwind vor<br />

allem aus der regionalen Politik. Aus den anderen<br />

zwölf deutschen Weinbaugebieten war kein Wort der<br />

Unterstützung zu hören.<br />

Die amtierende Pfälzische<br />

Weinkönigin Charlotte Weihl<br />

Dennoch hat die Debatte bewiesen, dass es in der Branche<br />

viel mehr Fürsprecher für Veränderungen gibt, als die<br />

traditionell Denkenden vermuten. Die Kontroverse um<br />

die Weinkönigin wird also weitergehen. Allerdings<br />

vorerst nur in einem klassisch deutschen Arbeitskreis.<br />

Das Ende: offen. Die Weinwirtschaft hat wieder einmal<br />

bewiesen: Veränderungen sind nur erwünscht, wenn<br />

alles beim Alten bleibt.<br />

Das Team Pfalz: Lara Karr, Denise Stripf und Manuel Reuther (v.l.n.r.)<br />

84 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 85


<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> schließt sich Netzwerk gegen Rechtsextremismus an<br />

Initiative gegen Rechts<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>-Gründer Utz Graafmann über seinen Beitritt zur<br />

Allianz gegen Rechtsextremismus in der Europäischen<br />

Metropolregion Nürnberg.<br />

Text: Utz Graafmann , Fotos: Berny Meyer, Allianz gegen Rechtsextremismus<br />

Zum unabhängigen und überparteilichen<br />

Netzwerk der Allianz gehören derzeit 165<br />

Städte, Gemeinden und Landkreise sowie<br />

322 zivilgesellschaftliche Organisationen,<br />

Institutionen und Unternehmen. Es<br />

ist Deutschlands größte regionale Allianz gegen<br />

Rechtsextremismus und Rassismus aus Zivilgesellschaft<br />

und Kommunen. Da <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> seinen Sitz in Erlangen<br />

hat, das zur Metropolregion Nürnberg gehört, stellt für<br />

mich die geographische Nähe einen wichtigen Bezug zu<br />

uns her.<br />

Das Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

entschieden allen Formen von gruppenbezogener<br />

Menschenfeindlichkeit - beispielsweise Rassismus,<br />

Antisemitismus, Antiziganismus, Islamfeindlichkeit,<br />

Menschenverachtung und Demokratiefeindlichkeit<br />

entgegenzutreten. Dabei ist es egal, welchen politischen,<br />

sozialen, religiösen, nationalen oder rechtlichen<br />

Hintergrund die Mitglieder haben.<br />

Stadt und der Bürgerbewegung für Menschenwürde<br />

in Mittelfranken e.V. / Ansbach Stadt und Landkreis<br />

gegründet. Das Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, den<br />

Widerstand gegen rechtsextremistische Aktivitäten zu<br />

stärken und möglichst viele Menschen bei aktuellen<br />

Anlässen zu mobilisieren.<br />

So fördern die Akteure die offensive öffentliche<br />

Auseinandersetzung mit dem Thema<br />

Rechtsextremismus, intensivieren die<br />

Zusammenarbeit zwischen Kommunen<br />

und zivilgesellschaftlichen Organisationen<br />

sowie unterstützen den Austausch von Erfahrungen,<br />

Informationen und Best-Practice-Beispielen durch<br />

Tagungen und eine Website. Weiter organisieren und<br />

koordinieren die Beteiligten regionale und überregionale<br />

Aktionen gegen Rechtsextremismus.<br />

Ich bin der Überzeugung, dass sich <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> als international<br />

relevantes Medium der Weinszene mit großer<br />

Reichweite in Europa bei diesem Thema eindeutig<br />

positionieren sollte. Wir hoffen, dass weitere Medien<br />

und Unternehmen der deutschen Weinbranche sich auf<br />

ähnliche Weise engagieren.<br />

„Ich beobachte die<br />

Entwicklung mit großer<br />

Sorge ”<br />

Ich beobachte mit großer Sorge und Unverständnis<br />

die weltweite Entwicklung in Richtung Populismus<br />

und zunehmend rechtsextremer Tendenzen. Mich<br />

erschreckt es, dass ausgerechnet in Deutschland<br />

wieder viele Menschen Parteien wie die AfD wählen.<br />

In unserem Land hat sich doch in dramatischer Weise<br />

gezeigt, zu welchen Folgen Rassismus und antidemokratische<br />

Bestrebungen führen können. Die Allianz<br />

gegen Rechtsextremismus wurde im März 2009 in<br />

Nürnberg auf Initiative des Menschenrechtsbüros der<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>-Gründer Utz Graafmann<br />

86 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 87


Überlastung und Burnout von Winzern<br />

Heimliche Anrufe<br />

aus dem Weinberg<br />

Wirtschaftliche und familiäre Probleme sowie<br />

Überlastung führen Winzer immer öfter in eine<br />

Abwärtsspirale bis zum Burnout – oder Suizid. Wie<br />

psychologische Krisen-Hotlines schnell und anonym<br />

helfen, berichtet Kristine Bäder.<br />

Fotos: 123rf, Envato


Es sind nicht die Trauben oder die Reben, die<br />

die Winzer überfordern, es ist das ganze<br />

Drumherum“, sagt Sascha Müller. Der<br />

Pfarrer arbeitet in der Landwirtschaftlichen<br />

„ Familienberatung der Kirchen in Kaiserslautern<br />

und berät – gemeinsam mit einem Kollegen – Winzer<br />

sowie Landwirte in seelisch herausfordernden Situationen.<br />

Er erlebt immer öfter, dass vor allem die überbordende<br />

Bürokratie, die ständig neuen Anforderungen<br />

und Vorschriften seinen Gesprächspartnern zusetzen.<br />

Kommen noch fehlender Umsatz, zu wenig Personal<br />

oder familiäre Schwierigkeiten hinzu, sind irgendwann<br />

die Grenzen erreicht. Für die Betroffenen beginnt eine<br />

Abwärtsspirale, die oft in den Burnout, die Depression<br />

und im schlimmsten Fall in den Suizid führt.<br />

Vor allem im Weinbau und der Landwirtschaft sind<br />

seelische Erkrankungen auffallend häufig. Das belegen<br />

eindeutige Zahlen: 27 Prozent der Winzer und Landwirte<br />

sind von Burnout betroffen, das sind 4,5-mal mehr als<br />

im Rest der deutschen Bevölkerung, belegt ein Bericht<br />

des Südwestrundfunks (SWR). Ähnlich sieht es bei<br />

Depressionen aus: Mit 24 Prozent sind die Betroffenen<br />

unter Winzern und Landwirten dreimal höher als beim<br />

Rest der Bevölkerung. Laut der Sozialversicherung für<br />

Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) sind<br />

psychische Erkrankungen bereits die zweithäufigste<br />

Ursache für Erwerbsminderungsrenten in der Branche.<br />

sich kaum von denen anderer landwirtschaftlicher<br />

Berufe: „Burnout und Erschöpfungsdepression,<br />

Schlafstörung, Zukunftsangst, Lustlosigkeit“, beschreibt<br />

Carola Benn, was die Anrufer belastet. Die Verbindung<br />

von Privatem und Beruflichem, wenn man zusammenlebt<br />

und arbeitet, viel zu wenig Urlaub, der Mangel<br />

an Arbeitskräften – all das komme häufig zusammen.<br />

„In den Familienbeziehungen geht es oft um fehlende<br />

Kommunikation und Wertschätzung“, erlebt Carola<br />

Benn die Probleme der Hilfesuchenden. Sie berichtet<br />

von einem Winzer, bei dem nach einem Arbeitsunfall<br />

das Sehen deutlich eingeschränkt war. Doch er nahm<br />

keine Hilfe in Anspruch. Seine Ehefrau versuchte,<br />

die Verantwortung zu übernehmen. Doch das führte<br />

bei beiden zur Überlastung. „Im Weinbau und der<br />

Landwirtschaft stemmen Frauen oft die Doppelbelastung<br />

von Arbeit im Betrieb, in Familie und Erziehung sowie<br />

dem Umfeld, während sich der Mann auf die Arbeit<br />

konzentriert.“ Alte und neue Rollenbilder stoßen aufeinander<br />

– und funktionieren nicht mehr: beispielsweise,<br />

wenn Ehefrauen nicht in den Betrieb einsteigen und<br />

ihr Geld woanders verdienen. Oder weil die Vorstellung<br />

von einem Acht-Stunden-Arbeitstag des Partners in der<br />

Realität eines Weinguts einfach nicht funktioniert.<br />

„Winzer kann man nicht sechs Wochen<br />

krankschreiben“<br />

Hilfsangebote für Winzerinnen<br />

und Winzer in Deutschland<br />

Telefonseelsorge der Deutschen Depressionshilfe<br />

Tel. 0800 - 1110111 und 0800 - 1110222<br />

Akute Krisenhotline der Sozialversicherung für<br />

Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau<br />

Tel. 0561 785 - 10101<br />

Landwirtschaftliche Familienberatung der<br />

Kirchen in Rheinhessen und der Pfalz<br />

Tel. 0561 – 9378159-0<br />

Sorgentelefon für bäuerliche Familien im<br />

Rheinland Ev. Landjugendakademie<br />

Tel. 02681-9516-12<br />

Erste Hilfe für Winzer in Krisensituationen am Telefon<br />

gibt es bei mehreren Einrichtungen wie dem der<br />

Landwirtschaftlichen Familienberatung der Kirchen.<br />

„Unser Angebot gibt es schon seit 1998“, berichtet der<br />

Pfarrer. In den Gemeinden fühlten sich die Pfarrer<br />

überfordert, wenn sich Winzer und Landwirte mit<br />

Problemen zwischen Familie und Betrieb an sie wenden.<br />

„Daraus entstand zunächst das Angebot ‘Kirche und Dorf’<br />

und später in Zusammenarbeit mit dem Bauern- und<br />

Winzerverband das heutige Beratungsangebot“, erzählt<br />

Sascha Müller.<br />

Deutlich mehr Suizide als in anderen<br />

Berufsgruppen<br />

Eine telefonische Krisenberatung hat 2018 auch die<br />

Sozialversicherung mit dem Anbieter IVP (Integrierte<br />

Versorgungsprogramme) in Hamburg eingerichtet.<br />

Carola Benn, die dortige Leiterin der landwirtschaftlichen<br />

Krisenhotline, bestätigt die Zahlen des SWR: „Bei<br />

Landwirten und Winzern gibt es signifikant mehr Suizide<br />

als in anderen Berufsgruppen.“ Ihrer Einschätzung nach<br />

sind die Gründe dafür fehlende Hilfsangebote – und eine<br />

große Hemmschwelle der Betroffenen, überhaupt Hilfe in<br />

Anspruch zu nehmen. „Vor allem in den grünen Berufen ist<br />

seelische Gesundheit noch mehr mit Tabus behaftet als in<br />

anderen Berufsgruppen“, weiß auch Stefan Adelsberger<br />

von der Stabsstelle Gesundheitsangebote der SVLFG.<br />

Anonyme und niedrigschwellige Angebote sind daher<br />

für sie besonders wichtig. Knapp 20 Psychologinnen und<br />

Psychologen sind in der Krisenhotline für Winzer und<br />

Landwirte tätig.<br />

Bei Sascha Müller kommen etwa die Hälfte der Anrufer<br />

aus dem Weinbau, doch deren Probleme unterscheiden<br />

Diese Arbeitsrealität ist auch ein Grund, warum<br />

Interventionen, die in anderen Berufsgruppen akut helfen<br />

können, für Winzer keine Option sind. „Einen Winzer<br />

kann man nicht mal eben vier oder sechs Wochen krankschreiben“,<br />

sagt Sascha Müller. „Auch ein Kontaktabbruch<br />

oder eine Trennung bei familiären Problemen hat in<br />

diesen Berufen eine ganz andere Dimension. Berufliches<br />

und Privates sind einfach viel enger verwoben“, ergänzt<br />

Carola Benn.<br />

Schwierige Beziehungen, beispielsweise<br />

zwischen den Generationen oder in der<br />

Partnerschaft, gehören zu den Auslösern,<br />

sich Hilfe von außen zu holen. „Kontroversen<br />

mit Schwiegereltern drehen sich oft um<br />

Zuständigkeiten und Kompetenzen“, weiß Stefan<br />

Adelsberger. Im konkreten Kontext lässt sich oft<br />

nicht trennen, ob Vater und Kind oder Seniorchef und<br />

Juniorchef miteinander sprechen. Bei Betriebsübergaben<br />

brechen solche Spannungen auf, Generationenkonflikte<br />

sorgen für hohe psychische Belastung – die zu den<br />

üblichen Anforderungen hinzukommt.<br />

Zu diesen Problemfeldern müssen sich Winzer mit<br />

Wetterextremen und daraus folgenden Schäden, der<br />

ökonomischen Krise der Weinbranche, Preisdruck und<br />

der gesellschaftlichen Wahrnehmung auseinandersetzen.<br />

„Die Stimmung in der Gesellschaft geht den<br />

Menschen sehr unter die Haut. Sie trifft den Selbstwert<br />

und die eigene Wertschätzung“, erlebt Carola Benn die<br />

Wahrnehmung ihrer Anrufer. Wie weit solche gesellschaftliche<br />

Ausgrenzungen gehen können, beschreibt<br />

ein Bericht der Allgemeinen Zeitung in Mainz: „Mein<br />

Sohn wurde in der Schule wegen des Berufs seines Vaters<br />

gemobbt“, erzählt darin ein von Depression und Burnout<br />

betroffener Winzer. Das Mobbing führte zu einem<br />

Selbstmordversuch des Jugendlichen. Er überlebte<br />

nur knapp. Für den erschütterten Vater ein Beispiel<br />

für die gesellschaftlichen Vorurteile ist das Thema<br />

Pflanzenschutz. „Die spritzen alles kaputt, heißt es<br />

immer“, wird er zitiert, „das nimmt mich mit, dass man<br />

immer so am Pranger steht.“<br />

Viele Anrufe aus dem Weinberg oder<br />

vom Traktor<br />

In jüngster Zeit hat die Berichterstattung über die<br />

Belastungen in grünen Berufen wie dem Weinbau<br />

deutlich zugenommen. Das macht sich bei den<br />

Hilfsangeboten bemerkbar: Viele Krisentelefone<br />

werden zwar noch „heimlich“ vom Traktor aus oder<br />

im Weinberg angerufen. Doch es wächst die Bereitschaft,<br />

sich Hilfe zu holen. „Nach Berichten in den Medien zum<br />

Thema steigen die Anruferzahlen“, berichtet Stefan<br />

Adelsberger. „Früher haben klassisch eher Frauen<br />

angerufen, inzwischen sind es zu 50 Prozent Männer.<br />

Sie haben erkannt, dass Beratung nichts Schlechtes ist,<br />

dass man sich Kompetenz herbeirufen kann“, hat auch<br />

Sascha Müller beobachtet. „Psychische Belastungen<br />

sind heute weniger stigmatisiert“, macht Carola Benn<br />

ähnliche Erfahrungen. Besonders viele Anrufe kommen<br />

nach Arbeitsspitzen wie der Erntezeit oder rund um die<br />

Weihnachtszeit, wenn die Arbeitsbelastung weniger<br />

wird und die Familie ungewohnt viel Zeit miteinander<br />

verbringt.<br />

Richtig schwierig wird es, wenn Winzer ein<br />

Alkoholproblem haben. „Wir arbeiten auch mit Ansätzen<br />

wie kontrolliertem Trinken“, erklärt Sascha Müller seinen<br />

Ansatz. Das ist aber nicht nur für die Betroffenen herausfordernd,<br />

sondern auch für den Pfarrer. Nicht immer<br />

gelingt es, eine gute Lösung zu finden. Wenn Telefonate<br />

oder die angebotenen Gespräche nicht ausreichen oder<br />

eine ernsthafte Krise vorliegt, helfen die Psychologen,<br />

eine therapeutische Anlaufstelle zu finden.<br />

90 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin


Test: Aveine Aerator<br />

Sanfte Tannine<br />

mit Technik für<br />

Herzoperationen<br />

Bis tanninbittere Weine in seidenweiche Schmeichler<br />

verwandelt sind, vergehen beim Karaffieren oft<br />

Stunden. Der Aveine Aerator will das direkt beim<br />

Einschenken erledigen. Wir haben getestet, was die<br />

patentierte Belüftungstechnik leistet.<br />

Text: Matthias Stelzig, Fotos: Aveine


Monastrell und 10 Cabernet Sauvignon sind korrekt. Zu<br />

Stil, Fassausbau, Alterungspotenzial und ob Bio oder<br />

vegan, erfährt man aber nichts. Aveine liefert zudem<br />

einen Link zu Google Maps mit der genauen Lage,<br />

Öffnungszeiten und Telefonnummer des Weinguts. Im<br />

Test wurde aber schnell klar: Oft fehlen diese Daten<br />

komplett. Es passieren auch Fehler: Wir fanden etwa<br />

falsche Alkoholgehalte oder unvollständige Angaben zu<br />

den Rebsorten.<br />

Beim 2017-er Chablis des Bio-Winzers<br />

Jean-Marc Brocard wird der Aveine Aerator<br />

ebenfalls fündig, allerdings nur mit<br />

Jahrgang 2018. Mit einer Verlässlichkeit<br />

von 75 Prozent empfiehlt er für ihn drei<br />

Stunden Belüftungszeit. Direkt aus der Flasche hat der<br />

Chardonnay Noten von Kalk und etwas Pappe, vegetabil,<br />

rauchig, Champignons. Am Gaumen dicht, sehr feines<br />

Holz, rosa Grapefruit, reifer Cox Orange. Mit einer<br />

Sauerstoffzufuhr, die drei Stunden Belüftung entspricht,<br />

sind wir in einer anderen Welt. Schießpulver herrscht<br />

in der Nase vor, etwas Apfelkompott und schwarzer<br />

Pfeffer. Auf der Zunge feine Butter, reife Frucht, ein<br />

Touch tropische Noten. Nach zwölf Stunden ist das<br />

Schießpulver verschossen, pflanzliche Aromen, etwas<br />

nasser Stein, tropische Frucht. Nach 24 Stunden wird<br />

das Ganze noch schwächer. Ähnlich zuverlässig wie hier<br />

und mit dem Luzón verliefen fast alle unserer Tests.<br />

So kann man die gewählte Belüftungszeit mit dem<br />

Durchschnitt der Community vergleichen. Diese Daten<br />

der Nutzer erweitern zugleich die Datenbasis der<br />

Wein-Datenbank.<br />

Überarbeitete App in Planung<br />

„Jede Verkostungsnotiz wird von einem unserer 15<br />

Teammitglieder auf Qualität geprüft und erst danach<br />

für den Algorithmus genutzt”, erklärt Naigeon. Der<br />

errechnet aus den Daten die Belüftungszeit anhand von<br />

Jahrgang, Rebsorte, Herkunft und weiteren Parametern.<br />

„In Zukunft wollen wir noch feinere Unterscheidungen<br />

treffen”, berichtet er, „dabei erhält auch der älteste<br />

Aerator jedes Update.“ Das Warten auf ein neues Modell<br />

lohnt sich also nicht.<br />

Doch Nicolas Naigeon will nicht nur eine das Gerät<br />

ergänzende Wein-App mitliefern, sondern definiert<br />

sie selbstbewusst als „Gold-Standard Social Media-<br />

Plattform für Wein”. Doch selbst große Tasting-Apps<br />

wie Vivino und Cellartracker haben das nie geschafft.<br />

Im Testzeitraum waren fast nur Profis, Sommeliers und<br />

Weinfans mit sehr viel Sachkenntnis in der Community<br />

unterwegs. Daher waren auch die Verkostungsnotizen<br />

sehr brauchbar.<br />

Am Abend ein Glas Wein genießen? Und<br />

nichts ist für Sie dabei überflüssiger<br />

als Technik, Gadgets und Smartphone?<br />

Dann lesen Sie bitte trotzdem weiter. Der<br />

„Aveine Aerator“ aus Frankreich ist ein<br />

Flaschenaufsatz, der beim Einschenken das fein dosierte,<br />

oft stundenlange Belüften von Weinen in der Karaffe<br />

reproduziert. Die zugehörige App findet sogar heraus,<br />

wie lange der Wein der Wahl benötigt. Das Prinzip des<br />

Aerators: Zeit einstellen, einschenken und genießen.<br />

Die edel gestaltete, schwarze Pappschachtel öffnet sich<br />

leise saugend und erinnert an ein Apple-Smartphone<br />

– wohl nicht ganz zufällig. Der Flaschenaufsatz mit<br />

patentierter Technik aus Silizium und Aluminium liegt<br />

angenehm schwer in der Hand, das Display leuchtet<br />

automatisch auf. Als Basisfunktion kann man den<br />

Schieberegler von einer bis zu 24 Stunden einstellen und<br />

so die Belüftungszeit vorwählen, die der Aerator beim<br />

Einschenken durch genau dosierte Sauerstoffzufuhr<br />

reproduziert. Doch das mit Innovationspreisen ausgezeichnete<br />

Gerät hat mit 449 Euro auch einen ambitionierten<br />

Listenpreis. Im Test wollen wir herausfinden,<br />

was der Aveine Aerator dafür zu bieten hat.<br />

App und Algorithmus für die richtige<br />

Luftzufuhr<br />

Als ersten Schritt installieren wir zunächst die<br />

zugehörige App auf dem Smartphone oder dem Tablet.<br />

Sie findet den Aerator sofort über Bluetooth. Nun<br />

fotografiert man mit der App das Etikett des Weins,<br />

der belüftet werden soll. Die Aerator-App erkennt es<br />

sofort und stellt die von einem Algorithmus auf Basis<br />

von Profi-Bewertungen errechnete Dekantierzeit über<br />

Bluetooth am Gerät ein. Doch was bringt das digitale<br />

Gerät im Vergleich zum klassischen Karaffieren? Da nur<br />

die Weinmenge, die ins Glas fließt, mit dem innovativen<br />

Verfahren belüftet wird, haben wir dazu einen unbelüfteten<br />

Wein ins zweite Glas eingeschenkt und ihn darin<br />

ruhen lassen. So konnten wir den Zustand des Weins im<br />

Zeitverlauf direkt vergleichen. In unserem Test ist es der<br />

„Por tí“ von Luzón aus der spanischen Region Jumilla.<br />

Drei Stunden belüften ist der angegebene Wert, den<br />

das System mit hundertprozentiger „Aeration reliability“<br />

angibt. Darauf müsste also Verlass sein.<br />

Direkt aus der Flasche gibt es viel reife, schwarze<br />

Kirsche und Erdbeere, dazu etwas Baumrinde. Die Säure<br />

ist angenehm frisch, das Tannin ist ein bisschen eckig,<br />

aber fein. Nach drei Stunden ist die Frucht weicher und<br />

dichter mit einem Touch Cassis, dazu feine Kräuter,<br />

Lakritz – und die erhofft milden Tannine. Noch eine<br />

Stunde später: Hier sind die Tannine sogar noch etwas<br />

härter als vor dem Dekantieren. Nach zwölf Stunden:<br />

Der Wein wirkt matt. Der Aveine hat in diesem Test also<br />

eindeutig richtig gelegen. Genau so wünscht man sich<br />

das Tuning eines jungen Weins.<br />

Etikett-Erkennung und fehlende Daten<br />

Hat die App das Etikett richtig erkannt, liefert sie<br />

neben Informationen wie Herkunft und Lage weitere<br />

Analysedaten: 15 Prozent Alkohol, 90 Prozent<br />

Sauerstoff-Anreicherung wie bei der<br />

Herzoperation<br />

Die Geschichte des Firmengründers Nicolas Naigeon<br />

erinnert ein wenig an Gregg Lambrecht, den<br />

Erfinder von Coravin. Als Kind einer burgundischen<br />

Winzerfamilie studierte er Ingenieurswesen und spezialisierte<br />

sich auf Biomedizin. Dabei begegnete ihm<br />

eine Methode zur Sauerstoffanreicherung des Bluts<br />

bei Herzoperationen. Das war die Geburt des Patents –<br />

und Naigeons Geschäftsidee. Im Gegensatz zu anderen<br />

Ausgießern, die den hindurch fließenden Wein je<br />

nach Durchflussmenge belüften und nicht einstellbar<br />

sind, dosiert der Aveine mit seiner elektrischen<br />

Sauerstoffpumpe sehr präzise, bei Bedarf sogar deutlich<br />

mehr, als mit dem sogenannten „Venturi-Effekt” möglich<br />

ist. Damit lässt sich der Zeitraum präzise reproduzieren,<br />

den der Wein vor dem Einschenken in der Karaffe<br />

bleiben müsste. „Wir injizieren in Anzahl und Größe<br />

genau kalibrierte Luftblasen“, erklärt Nicolas Naigeon<br />

das Prinzip, „und die sind jederzeit reproduzierbar”.<br />

Die zugehörige App ist sehr professionell<br />

gestaltet. Man kann sich ein persönliches<br />

Profil mit Bild und Informationen nach Wahl<br />

anlegen, sich mit anderen Usern vernetzen,<br />

ihnen folgen, sich folgen lassen – oder sein<br />

Profil privat halten. Viele Features lassen sich einstellen,<br />

etwa Push-Mitteilungen zu neuen Kommentaren,<br />

Followern und Updates. Wer darf mein Profilbild<br />

sehen? Wer darf mir schreiben, meine Kommentare,<br />

meine Statistik lesen? Mit Kritiken verdient man sich<br />

Anerkennung. Schon nach etwa 38 Eingaben ist man ein<br />

„Wine seeker“ im Konfettiregen. Auch die Weine, deren<br />

Etikett man hat erkennen lassen, werden gespeichert.<br />

Doch beim Aveine gibt’s noch einiges Potenzial zur<br />

Verbesserung: Bei unserer erweiterten Stichprobe mit<br />

über 50 Weinsuchen war längst nicht jedes Etikettenfoto<br />

ein Treffer. Offensichtlich ist die Datenbasis noch nicht<br />

groß genug. Mit französischen Weinen funktioniert<br />

das System am besten, mit Italienern und Spaniern<br />

schon weniger. Die Zahl der Weine aus Kalifornien,<br />

Deutschland, Portugal, Griechenland und anderen<br />

Ländern ist eher dürftig. So war im Test ein weltweit<br />

bekannter Wein wie „ViñaSol“ von Torres ebenso wenig<br />

zu finden wie der Chassagne-Montrachet Premier Cru<br />

des Burgund-Handelshauses Louis Jadot.<br />

Fazit<br />

Für wen taugt der Aveine Aerator? Die patentierte<br />

Belüftungstechnik funktioniert sehr gut. Das größte<br />

Potenzial liegt aber im Profibereich: Ein Sommelier,<br />

der seine Weine kennt, präsentiert sie direkt nach<br />

dem Einschenken in optimal karaffiertem Zustand,<br />

ebenso Winzer und Händler ohne Wartezeit vor<br />

ihren Kunden. Bei sehr alten Jahrgängen, die oft zu<br />

lange belüftet werden, könnte das Gerät zudem manchen<br />

reifen Wein retten. Für Weinfreunde ist Social<br />

Media-Affinität von Vorteil, verständlich ist die App<br />

aber für alle. Wenn auch nicht unbedingt erschwinglich.<br />

Kleiner Trost: Wer den Aveine Aerator trotz<br />

des Preises kauft, versteht mit ziemlicher Sicherheit<br />

genug von Wein. Deshalb kann man sich auch ganz<br />

gut auf dessen Belüftungsempfehlungen verlassen.<br />

Für Profis kann sich die Investition aufgrund des reduzierten<br />

Aufwands fürs Dekantieren und Reiningen der<br />

Karaffen schon lohnen. Für private Liebhaber ist er<br />

hingegen ein teurer, aber durchaus feiner Spaß.<br />

94 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 95


Angebote unserer Partner<br />

Schaum<strong>wein</strong><br />

Bio-Wein<br />

Champagne Characters GmbH<br />

www.champagne-characters.com<br />

Alter Messeplatz 6<br />

D-80339 München<br />

everChamp<br />

www.everchamp.de<br />

Jahnstraße 71<br />

D-40215 Düsseldorf<br />

Dr. Olaf Nitzsche Weinhandel<br />

www.bio<strong>wein</strong>-erlesen.de<br />

Lichtenhainer Str. 6<br />

D-07745 Jena<br />

Vinoverde - Bio<strong>wein</strong>handel<br />

www.vinoverde.de<br />

Davenstedter Straße 60<br />

D-30453 Hannover<br />

my-Biowine<br />

www.my-bio<strong>wein</strong>.de<br />

Feiltzschstraße 3<br />

D-87700 Memmingen<br />

Weingut Stefan Bardorf<br />

www.<strong>wein</strong>gut-bardorf.com<br />

Ochsenfurterstraße 4<br />

D-97236 Randersacker<br />

Wein aus Deutschland<br />

Nur Gutes<br />

nurgutes.de<br />

Bosinks Kamp 10<br />

D-48531 Nordhorn<br />

Weingut August Eser<br />

www.eser-<strong>wein</strong>.de<br />

Friedensplatz 19<br />

D-65375 Oestrich-Winkel<br />

Weinfurore e.K.<br />

www.<strong>wein</strong>furore.de<br />

Neumarkter Straße 55<br />

D-81673 München<br />

Wildschütz Weinkosthandel<br />

<strong>wein</strong>kosthandlung.com<br />

Riehlstraße 4<br />

D-83707 Bad Wiessee<br />

Rinke Weine<br />

www.<strong>wein</strong>gut-rinke.de<br />

Hauptstr. 4<br />

D-54318 Mertesdorf<br />

Wein aus Italien<br />

Harald L. Bremer GmbH<br />

www.bremer<strong>wein</strong>.de<br />

Efeuweg 3<br />

D-38104 Braunschweig<br />

Bavarian House GmbH<br />

www.vineola.de<br />

Marktplatz 24<br />

D-89312 Günzburg<br />

LaSelva Toskana Feinkost<br />

www.laselva.bio<br />

Pasinger Straße 94<br />

D-82166 Gräfelfing<br />

Enoteca italiana<br />

www.enoteca-italiana.de<br />

Andreasstraße 10<br />

D-93059 Regensburg<br />

Weinhaus Dosch<br />

www.<strong>wein</strong>haus-dosch.de<br />

Haager Straße 30<br />

D-85435 Erding<br />

Castello del Gusto<br />

www.castellodelgusto.de<br />

Dürener Straße 231<br />

D-50171 Kerpen<br />

Vino Italiano<br />

www.vino-italia.shop<br />

Schrangenstraße 7<br />

D-23909 Ratzeburg<br />

Internationale Weine<br />

Jacovin GmbH<br />

www.jacovin.de<br />

Am Sandberg<br />

D-66333 Völklingen-Ludweiler<br />

La Tienda GmbH & Co. KG<br />

www.la-tienda.de<br />

Urftstraße 99-101<br />

D-41239 Mönchengladbach<br />

Urbanwines.de<br />

urbanwines.de<br />

Buttermarkt 17<br />

D-36037 Fulda<br />

Weinunikate<br />

<strong>wein</strong>unikate.com<br />

Osterwaldstr. 141<br />

D-80805 München<br />

Vinothek Boller Weine<br />

www.boller-<strong>wein</strong>e.de<br />

Stettener Straße 1<br />

D-79801 Hohentengen a.H.<br />

Wein aus Frankreich<br />

C & D Weinhandelsges.mbH<br />

www.c-und-d.de<br />

Giesdorfer Allee 103<br />

D-50997 Köln<br />

Pinard de Picard GmbH & Co.KG<br />

www.pinard.de<br />

Alfred Nobel Allee 28<br />

D-66793 Saarwellingen<br />

Domaine de Bosc Long SAS<br />

www.domaine-bosclong.com<br />

Obere Weinbergstraße 6<br />

D-74223 Flein<br />

Bernd Gröber, Villa Vitis<br />

www.bordeaux<strong>wein</strong>.de<br />

Lichtenauer Weg 87<br />

D-35396 Giessen<br />

Wein aus Ungarn<br />

Borbox GmbH<br />

www.borbox.de<br />

Elbdeich 6<br />

D-21423 Drage<br />

Wein aus Portugal<br />

O Vinho Portugal Import<br />

www.ovinho.de<br />

Am Grün 52<br />

D-35037 Marburg<br />

Portugal Products Behn<br />

www.portugalproductsbehn.de<br />

Volkmarsdorfer Straße 12<br />

D-38464 Groß Twülpsted<br />

Wein aus Spanien<br />

Vinos Barron GmbH<br />

www.vinos-barron.de<br />

Gewerbering 1<br />

D-86922 Eresing<br />

Wein aus Südafrika<br />

Capreo GmbH<br />

www.capreo.com<br />

Gildeweg 10<br />

D-46562 Voerde<br />

Wein aus Neuseeland<br />

Pazifiktropfen GmbH<br />

www.pazifiktropfen.de<br />

Wacholderweg 12<br />

D-71111 Waldenbuch<br />

Weine und mehr<br />

Dienstleister<br />

Wein Tours<br />

Wein Infos<br />

Historische Senfmühle<br />

www.senfmuehle.de<br />

Laufenstraße 116 - 124<br />

D-52156 Monschau<br />

Metwabe<br />

www.metwabe-shop.com<br />

Am Nordkanal 44<br />

D-47877 Willich<br />

Culinaria Italia GmbH<br />

www.culinaria-shop.com<br />

Nürnberger Straße 164<br />

D-96050 Bamberg<br />

mein-<strong>wein</strong>handel.de<br />

www.mein-<strong>wein</strong>handel.de<br />

Zimmersmühlenweg 11<br />

D-61440 Oberursel<br />

Weinist GmbH<br />

<strong>wein</strong>kollektion.com<br />

Auf den Gänsewiesen 18 a<br />

D-65835 Liederbach<br />

Weinhaus Sued<br />

<strong>wein</strong>haus-sued.de<br />

Marktstraße 27<br />

D-50968 Köln<br />

eurosoft<br />

www.eurosoft.net<br />

Phoenixseestraße 24<br />

D-44263 Dortmund<br />

StepoVino Logistik OHG<br />

www.stepovino-logistik.de<br />

Schottener Str. 9<br />

D-61200 Wölfersheim<br />

Amtskeller Slow Travel Reisen<br />

www.<strong>wein</strong>-und-kulturreisen.de<br />

Färbergasse 2<br />

D-75236 Kämpfelbach<br />

Österr. Agrarverlag<br />

www.zeitfuergenuss.at<br />

Sturzgasse 1a<br />

A-1140 Wien<br />

Alle Infos zur Buchung<br />

bei <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> finden Sie mit<br />

diesem QR-Code.<br />

https://<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>/magazin-staffel<br />

96 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin Anzeige<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 97


Impressum<br />

07.-09. FEBRUAR 2025<br />

Station Berlin<br />

Luckenwalder Straße, 10963 Berlin<br />

Anmeldung für<br />

Aussteller hier:<br />

wmb.<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

Wein-Plus GmbH<br />

Wetterkreuz 19<br />

D-91058 Erlangen<br />

http://<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

09131 / 7550-0<br />

info@<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

Verleger und<br />

Herausgeber<br />

Alexander Schreck<br />

(V.i.S.d.P.)<br />

Utz Graafmann<br />

Verkostung<br />

Marcus Hofschuster<br />

Kim Schreiber<br />

Anke Nägel<br />

Redaktion<br />

Uwe Kauss<br />

Raffaella Usai<br />

Alexander Lupersböck<br />

Texte<br />

Kristine Bäder<br />

Utz Graafmann<br />

Marcus Hofschuster<br />

Alexander Lupersböck<br />

Anke Sademann<br />

Carsten M. Stammen<br />

Matthias Stelzig<br />

Norbert Tischelmayer<br />

Raffaella Usai<br />

Layout und<br />

Gestaltung<br />

Melanie Bockelmann<br />

Oliver Štavljanin<br />

Fotografie<br />

123rf<br />

Allianz gegen<br />

Rechtsextremismus<br />

Imre Antal<br />

Restaurant Aelium<br />

Aveine<br />

José I. Berdón<br />

Boston University<br />

Consorzio Chianti Classico<br />

Dominio de Atauta<br />

DWI (deutsche<strong>wein</strong>e.de)<br />

DWM (Deutsche Wein<br />

Marketing GmbH)<br />

Envato<br />

Luca Fumero<br />

Alexander Lupersböck<br />

Berny Meyer<br />

Fotostudio Eidens-Holl /<br />

Mittelrhein-Wein e. V<br />

ÖWM WSNA<br />

BK-Productions / Pfalz<strong>wein</strong><br />

e. V.<br />

Kai Mehn / Pfalz<strong>wein</strong> e.V.<br />

Anke Sademann<br />

Matthias Stelzig<br />

Südtirol Wein<br />

Raffaella Usai<br />

UVic<br />

Alexander Zeise (<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>)<br />

Marketing,<br />

Kooperationen<br />

und Anzeigen<br />

Christian Schwert<br />

Carsten M. Stammen<br />

W.P. Katrin Walter<br />

Anzeigen<br />

Comte - Reinhold Schuster<br />

DWM - Deutsche Wein<br />

Marketing GmbH<br />

ÖWM - Österreich Wein<br />

Marketing GmbH<br />

ff.k / Ribera del Duero<br />

einfach geniessen<br />

Südtirol Wein<br />

Lukas Kuhn (Backspiel)<br />

WIN Devenlopment<br />

VDP.Die Prädikats<strong>wein</strong>güter<br />

Druck<br />

Westermann DRUCK | pva.<br />

Georg-Westermann-Allee<br />

66<br />

D-38104 Braunschweig<br />

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Wein-Plus GmbH<br />

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